25 1 D 2 ele K e, ee e * 1 * 8 F 0 2 — 19 85 7085 5 * eee N 90 95 zue Sue buen e Seele 8 81 777 * S eee — g Erſcheinungsweiſe: Tagtie mal außer Sonntag. Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 68. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erſolgen. eue Mannhei ers Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſcheift: Nemazeit Mannheim far Einzelpreis 1 0 Mf. eilt 2 2 E Sfennig, 7d mm 2 5„ Familten⸗ und KR„reiſe. Allgemein gültig iſt d Bei Zwangsvergleichen oder 0 7 3 5 Konk; ewährt. Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeig e an nde Plätzen und fen e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag, 16. Dezember 1935 146. Jahrgang Nr. 578 Abeſſinien entſchloſſen weiterzukämpfen Gegenleiſtung gar nicht diskußſionsfühig Erklärung des abeſſiniſchen Außenminiſters: nur ein ehrenvoller Friede!— Moral der abeſſiniſchen Truppen ausgezeichnet — Addis Abeba, 15. Dezember. Der abeſſiniſche Außenminiſter erklärte, daß ſein Land, das ſchon vor dem Ausbruch der Feindſelig⸗ keiten durch den Kaiſer ſtets ſeine Friedensbereit⸗ ſchaft erklärt habe, auch jetzt jederzeit zum Frieden bereit ſei. Es müſſe ſich jedoch um einen ehrenvol⸗ len Frieden für Abeſſinien handeln, da dieſes Land weder angegriffen noch Verträge verletzt habe. Ueber die franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge äußer⸗ ten ſich verſchiedene Mitglieder der Regierung dahin⸗ gehend, daß die Gegenleiſtung für die Gebiets⸗ abtretung in Tigre gar nicht erörterungs⸗ fähig ſei. Man glaube, daß der Kaiſer auch eine Erſchließung Abeſſiniens ſüdlich vom 8. Breitengrad durch Ita⸗ lien ablehnen werde. Gegenüber amerikaniſchen Preſſemeldungen wird von der Regierung erklärt, daß der Geſundheits⸗ zuſtand der abeſſiniſchen Truppen ausgezeichnet ſei, da dieſe an das Klima und an deu anſtrengenden Dienſt gewöhnt ſeien. Für die Truppen an der Nordfront— ins⸗ geſamt 400 000 Mann— ſei die Verpflegung mindeſtens für zwei Jahre ſichergeſtellt, für die Truppen an der Südfront für ein Jahr. Letztere erhielten den Nachſchub aus der Provinz Harrar und aus Sidamo. In Deſſie, wo ſämtliche an die Nordfront gehenden Truppen verpflegt wer⸗ den und wo in den letzten anderthalb Monaten über 150000 Mann durchgekommen ſeien, habe es einige Tage eine Lebensmittelknappheit gegeben. Sie dei jedoch bereits behoben. Die Moral der abeſ⸗ ſiniſchen Truppen ſei ausgezeichnet. Die Truppen verlangten ſtändig, zum Angriff an der Nordfront vorgeführt zu werden. Der Abwurf von Fliegerbomben habe allerdings bei dem erſten Luft⸗ angriff einen niederſchmetternden Eindruck auf die Bevölkerung gemacht. Die Truppenverbände ſeien dagegen dem Luftbombardement kaum ausgeſetzt ge⸗ weſen. 5 Auch Muſſolini will Rückfragen ſtellen — Rom, 14. Dezember. Von amtlicher italieniſcher Seite wird erklärt, daß die in Gang befindliche Durchprüfung der von Frgnkreich und England unterbreiteten Verhand⸗ lungsgrundlagen bei ihrem ſehr verwickelten Cha⸗ rakter noch mehrere Tage in Anſpruch nehmen werde. Es könne aber ſchon jetzt mit Sicherheit ge⸗ ſagt werden, daß die italieniſche Regierung über ver⸗ ſchiedene Punkte werde Aufklärung ver⸗ langen müſſen. Die Aufſtellung der entſpre⸗ chenden Fragen erfolge in den nächſten Tagen. Das Mißtrauen der Kleinen — Genf, 15. Dezember.(U..) Die Delegierten der kleinen Mächte ſehen den engliſch⸗franzöſiſchen Friedensvorſchlag als ein „Friedenskomplott“ an. Man vertritt in ihren Kreiſen die Anſicht, der Plan ſei von Hoare und Laval entworfen worden, um das„Vertrauen zum Völkerbung zu untergraben“ und ſo dem Wiederbeginn einer Politik der Großmächte den Weg zu bereiten— ähnlich wie ſie von England, Frankreich, Deutſchland und Italien zur Zeit des Viermächtepaktes zwiſchen dieſen Staaten betrieben worden ſei—, um auf dieſe Weiße den Konflikt 1 zwiſchen Italien und Abeſſinien aus einem Völker⸗ bunds, krieg“ gegen Italien zu einem bloßen Kolo⸗ nialkrieg abzuſchwächen und ſo die großen Mächte in die Lage zu verſetzen, ihre Aufmerkſamkeit un⸗ geteilt auf Europa zu konzentrieren. Tiefer Peſſimismus in Paris (Funkmeldung der NM.) — Paris, 15. Dezember. Das„Echo de Paris“ iſt der Anſicht, daß die engliſch⸗frauzöſiſchen Vorſchläge in ihrer jetzigen Faſſung in Genf allgemein ab⸗ gelehnt Die Erbitterung bei einer Reihe von Aborönungen, beſonders bei den Holländern und Skandinaviern, ſei groß. Eine engliſch⸗fvanzö⸗ ſiſche enge Zuſammenarbeit könnte die Schwierigkeiten in Genf überwinden. Aber dieſe Zuſammenarbeit werden würden. ſei fraglich, und man dürfe nicht vergeſſen, daß Muſſolini verſuchen werde, die Vorſchläge in ſeiner Weiſe abzuändern, die ſie noch unannehmbarer machen würden. In ſeiner erſten Unterredung mit dem franzö⸗ ſiſchen Botſchafter habe er erklärt, daß er Akſum nicht aufgeben werde. Laval werde wahrſcheinlich verſuchen, von dem Völkerbundsrat für Frankreich und England einen Auftrag zur Fortſetzung der Vermittlung zu erhalten. Der Völkerbundsrat werde es aber wahrſcheinlich vorziehen, ſich ſelbſt als Vermittlungsausſchuß zu betätigen. Es ſei noch nicht ſicher, ob er einen neuen Fünferausſchuß bilden werde. Die Linkspreſſe lehnt nach wie vor den ſchlag Laval— Hoare ſcharf ab. Vor⸗ Das radifkalſozialiſtiſche„Oeupre“ bringt einen langen Leitartikel unter der Ueberſchrift„Die Freundſchaften Frankreichs in Gefahr“, in dem die Außenpolitik Lavals einer heftigen Kritik unter⸗ zogen wird. Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels über Leiſtung und Aufgabe des deutſchen Films Vieles iſt erreicht; vieles bleibt noch zu tun!— Neuordnung der Filmproduktion— Der Film als Zeitſpiegel — Berlin, 14. Dezember. Im Reichstagsſitzungsſaal der Krolloper fand am Samstag die große Jahreskundgebung der Reichs⸗ fachſchaft Film ſtatt, auf der Reichs miniſter Dr. Goebbels eine bedeutungsvolle, richtungweiſende Rede an die aus dem ganzen Reich verſammelten etwa 1500 deutſchen Filmſchaffenden hielt. Der Miniſter ſtellte zu Beginn ſeiner Ausführun⸗ gen feſt, daß die Ratloſigkeit, die in der deutſchen Filmwelt nach der Machtübernahme in den erſten Monaten des Jahres 1933 noch allenthalben zu beob⸗ achten war, längſt gewichen iſt und ſich eine merkliche Beſſerung in der deutſchen Filmproduktion angebahnt hat. Das Filmſchaffen habe wieder ein feſtes Verhältnis zum Publikum gewonnen, und auf dieſe wiederhergeſtellte Verbindung zwiſchen Kunſt und Volk ſei es auch zurückzuführen, daß ſich die deutſchen Filmtheater heute wieder durchweg eines guten Beſuches erfreuten. Wenn ſich unter den 180 Filmen der Jahresproduktion bereits eine ganze Reihe von Filmen befänden, in denen mit hervor⸗ ragenden künſtleriſchen Mitteln gearbeitet worden ſei, ſo beweiſe das, daß von den 1933 aufgeſtellten Zielen vieles verſtanden und einiges auch ſchon er⸗ reicht worden ſei. „Die Moralin⸗Atmoſphäre, die ſeinerzeit unter dem Signum des Nationalſozialismus, aber ganz im Gegenſatz zur nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung, zum Durchbruch kommen wollte, iſt ge⸗ wichen, und es hat ſich in Deutſchland allmählich wieder eine friſche, reine Luft aufgemacht. Es ſind daneben einzelne ganz große künſtleriſche Würfe ge⸗ lungen, Würfe, die ganz aus deutſcher Mentalität Mit ſolchen Waffen kämpfen die Abeſſinier „Muſeum der italieniſchen Kriegsbeute Maſchinengewehre, Speer und Schild Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) Asmara, 15. Dezember. In den bisherigen Kämpfen an der abeſſiniſchen Nordfront haben die Italiener zahlreiche Waffen er⸗ beutet. Ein großer Teil davon iſt in As mara auf⸗ gehäuft und es iſt äußerſt intereſſant, dieſes wilde Gemiſch verſchiedenſter Waffen etwas näher zu ſtudierxen. 5 5 Noch nie dürfte die Bewaffnung einer Armee ſo verſchiedenartig geweſen ſein als die der abeſſiniſchen. Waffen, die bei Adua, Adigrat oder Makalle erbeu⸗ tet wurden, könnten ohne Anſtand unter dem Titel „Entwicklung der Kriegswaffen“ im Muſeum unter⸗ gebracht werden. Da gibt es moderne Maſchinen⸗ gewehre, ausgezeichnete Luftabwehrgeſchütze, da gibt es aber auch Speere und ſog. Wüſtenmeſſer. Unter den erbeuteten Gewehren ſind faſt alle Typen vor⸗ handen, die einmal in den europäiſchen Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts gebraucht wurden. Aber auch ganz neue und gute Mauſergewehre ſind zu ſehen. Irgendwo haben die Italiener Tauſende von amerikaniſchen Patronen jenes Typs gefunden, wie ſie im Weltkrieg von der amerikaniſchen Armee verwendet wurden. Unter der Beute kann man auch eine beſonders barbariſche Waffe ſehen, nämlich den mit Widerhaken verſehenen Speer, der von den Stämmen in der Danakil⸗Wüſte im Kampf gebraucht wird. Dieſe Speere richten furchtbare Verwundungen an und werden von den Danakil⸗Stämmen ſowohl im Krieg als auch auf der Jagd verwendet. Beſonders ſehens⸗ wert ſind die ſtark gebogenen Schwerter, die vor allem von den Eingeborenen⸗Häuptlingen und deren irregu⸗ lären Offizieren getragen werden. Dieſe Schwerter ſind meiſt ein Familienerbſtück, das von einer Gene⸗ ration auf die nächſte überging; ſie ſind zweiſeitig ge⸗ ſchärft und gewöhnlich ſehr ſchwer. Auch abeſſiniſche Schilder ſind erbeutet worden. Die abeſſiniſchen Soldaten legen darauf immer noch einen ziemlich großen Wert und es iſt ſchwer, ihnen klarzumachen, daß ein Schild in einem Krieg, wo mit Maſchinengewehren geſchoſſen wird, keinen Schutz mehr bietet. In dem von den Abeſſiniern bevorzugten Kleinkrieg ſpielt auch das Meſſer als Waffe noch eine gewiſſe Rolle. Dieſe Meſſer tragen zum Teil phan⸗ taſtiſche Schnitzereien am Griff. Sie werden ge⸗ wöhnlich in Lederſcheiden getragen. ſchäftigung treten. Es muß erreicht werden, daß ſich geſchaffen wurden und nur aus ihr heraus verſtan⸗ den werden können.. Es gebe aber doch noch eine Unmenge von Problemen, die noch nicht gelöſt und über⸗ haupt noch nicht angefaßt worden ſeien. Wenn wir feſtſtellen, daß die Zeit, die wir erleben, im Film offenbar zu kurz gekommen iſt, ſo wollen wir damit durchaus keinen Zwang hinſichtlich der Produktion ſolcher das Zeitgeſchehen behandelnder Filme auslöſen, denn Zwang führt meiſt zu dilettau⸗ tiſcher Verkrampfung. Ein zweiter großer Fehler im Filmſchaffen ſei die Tatſache, daß es keinen gelungenen Wurf gebe, ohne daß das ganze Heer der mittelmäßigen Begabungen hinterherkomme und den echten Wein dieſes großen Wurfes in eine dünne Limonade verwandele. Im übrigen, ſo betonte der Miniſter unter großer Hei⸗ terkeit, habe man manchmal den Eindruck, als ob das einzige filmwürdige Niveau in Europa lediglich in Grinzing zu ſuchen ſei. So ſehr dem Unter⸗ haltungsfilm das Wort zu reden ſei, ſo ſehr müſſe man ſich aber gegen die Verblödung des Unterhaltungs⸗ films wenden. Der Einwand, das Publikum wolle das ſo, ſei kei⸗ nesfalls treffend, denn das Publikum nehme dieſe Filme nur deshalb, weil es andere nicht habe. Im übrigen ſei der Geſchmack des Publikums durchaus kein feſtſtehender Wert, ſondern nach oben wie nach unten beeinflußbar. Wenn die Künſtler einen guten Geſchmack bewieſen, ſo werde ſich das Publikum all⸗ mählich an dieſem Geſchmack der Künſtler empor⸗ heben und umgekehrt. Weiter laſſe der Film oft noch den Zuſam⸗ menhang mit dem wirklichen Leben ver⸗ miſſen. Dabei ſei es gerade ſeine Aufgabe, das Leben, wie es iſt, einzufangen, geſteigertes, künſtleriſch geſtal⸗ tetes Leben in die Kamera zu bannen. Das hel⸗ diſche Ideal, das der Nationalſozialismus auf⸗ geſtellt habe, werde in der filmiſchen Kunſt viel⸗ fach mißverſtanden. Es iſt nicht wahr, daß Helden immer nur Helden ſind, ſie ſind nebenbei auch— Menſchen! Es iſt deshalb völlig unange⸗ bracht, in einem heroiſchen Film die Helden dieſes Filmes dauernd über Heldentum reden zu laſſen. Sie ſollen, ſo erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Zuſtimmung heldiſch handeln! Der Miniſter kündigte dann unter geſpannteſter Aufmerkſamkeit der Zuhörer für die nächſte Zeit eine Reihe von Anregungen und Maßnahmen an. Dieſe Maßnahmen ſehen in der Hauptſache folgendes vor: An die Stelle der jetzt üblich gewordenen ſtoß⸗ weiſen Produktion mit ihren ſchädlichen Auswir⸗ kungen muß in Zukunft eine kontinuierliche Be⸗ die Produktion auf das ganze Jahr verteilt. Die Gagen ſollen damit nicht mehr über ſechs oder ſieben, ſondern über zwölf Monate verteilt werden und die Ateliers eine ſtetige Beſchäftigung aufweiſen. Es ſoll ferner auf das ernſthafteſte geprüft wer⸗ buchens“ angebracht iſt, ſo daß ſich künftig für den Kinotheaterbeſitzer das Riſtko vermindert, neben wenigen guten Filmen eine ganze Reihe minder⸗ wertiger Filme mit abſchließen zu müſſen. Anzuſtreben iſt, Produktion zu Beginn des Filmjahres, alſo zu Anfang Juli, bereits fertig vorliegt und daß die andere Hälfte der Filmproduktion ſpäteſtens mit Ende Oktober fertig ſein muß. Es muß weiter erreicht werden, daß das end⸗ gültige Drehbuch ſpäteſtens eine Woche vor dem erſten Drehtag nicht nur fertiggeſtellt iſt, ſondern ſich auch in den Händen ſämtlicher an der Herſtellung maßgebend beteiligten Filmſchaffenden befindet. Auch muß der höchſt bedenkliche und unerquick⸗ liche Zuſtand beſeitigt werden, der dadurch entſteht, daß Verleihfirmen ſich in die Produktion ſelbſt ein⸗ miſchen und Schauſpieler engagieren. Eine weitere Forderung iſt die, daß jedem Haupt⸗ darſteller für jeden Film eine ausreichende Zeit zur Verfügung ſteht. Zwiſchen Film und Bühne muß ein verſtändnis⸗ volles Zuſammenwirken geſichert ſein. Anſtellungs⸗ verträge dürfen nicht von vornherein den Keim zu Differenzen zwiſchen Bühne und Film enthalten. Der Miniſter ſchloß mit der Aufforderung an die Filmſchaffenden, ſtets das ganze Volk in ſeiner vielfältigen Zuſammenſetzung vor Augen zu haben. Maſaryls Rücktritt Der letzte Regierungsakt, eine Amneſtie N— Prag, 14. Dezember. Eine Sonderausgabe des„Telegraf“ meldet über den Rücktritt des Präſidenten Maſaryk: Am 14. 12. zur Mittagsſtunde, unterſchrieb der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, Thomas Carrique Ma⸗ ſaryk, die amtliche Urkunde, in der er den Rücktritt von ſeinem Amte erklärt. Dann hielt er bereits als Privatmann eine Anſprache an den Vorſitzenden der Regierung, in der er in kurzen Worten darlegte, welche ſchwere Verantwortung das Amt eines Staatspräſidenten auferlege, und daß es nach ſeiner Ueberzeugung nötig ſei, daß dieſes Amt von einem Mann mit voller körperlicher Kraft verſehen werde. In dem Augenblick, als der Präſident die Rück⸗ trittsurkunde dem Vorſitzenden der Regierung über⸗ gab, wurde die Präſidentenſtandarte auf Schloß Lany niedergeholt. Die Standarte wurde in Prag über dem Kolowrat⸗Palais, dem Sitz des Miniſter⸗ präſidenten, aufgezogen als Zeichen dafür, daß ver⸗ faſſungsgemäz bis zur Neuwahl des Staatspräſiden⸗ ten die Präſidentenrechte auf die Regierung über⸗ gehen. „Befreier⸗Präſident“ — Prag, 14. Dezember. Der Miniſterrat hat einen Geſetzesantrag be⸗ willigt, der die rechtlichen und materiellen Verhält⸗ niſſe ſowie den Titel des erſten Präſidenten der Republik nach ſeiner Abdankung feſtlegt. Maſaryl wird den Titel„Befreier⸗Präſident“ führen. Sein Sitz bleibt Schloß Lana. Als letzten Erlaß unterſchrieb der ſcheidende Prä⸗ den, ob nicht ein generelles Verbot des„Blin d⸗ ſident vor ſeinem Rücktritt eine politiſche Amneſtie. daß die Hälfte der geſamten 2. Seite Nummer 578 —— Proteſtſturm über Baldwin und Hoare Das Anterhaus in Aufruhr— Wird der Donnerstag ein ſchwarzer Tag? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 15. Dezember. m kommenden Donnerstag beginnt im Unter⸗ die große außenpolitiſche Debatte, und die wird ſich dann einem offen revoltie⸗ Aus dem ganzen Lande werden die Abgeordneten und Miniſter mit Proteſttelegrammen und ⸗brie⸗ fen überſchüttet. Die Amtswohnung des Premier⸗ i ers war ganz beſonders das Ziel dieſer und in einemfort brachten Poſtboten Stöße von neuen Telegrammen. ch ſtärker als Baldwin iſt Hoare die Ziel⸗ 8 ſchärfſten Kritik. Selbſt in Kreiſen kon⸗ rhausabgeordneter wurde geſtern ganz b tage eines Rücktritts Hoares erörtert, und e Erörterungen waren zugleich von dem Wunſch itet, daß es ſo kommen möge. kan wird trotz dieſer von allen Seiten gegen eten Attacken nicht ſagen können, daß tt wahrſcheinlich iſt. Baldwin ſelbſt hat ſich ſo ſtark mit den Pariſer Vorſchlägen identifziert, daß ein Rücktritt Hoares eigentlich auch den Rücktritt ch ſich ziehen müßte. Das iſt jedoch völ⸗ einlich, obwohl ſelbſt dieſes Gerücht, eine zerordentlich ſtarken Erregung, in Lon⸗ zenfer Korreſpondenten der großen eng⸗ Blätter haben keinen Zweifel, daß der Völ⸗ bund die Vorſchläge ablehnen wird. Ob dem Verlangen des Negus nach einer Ein⸗ berufung der Bundesvollverſammlung ſtattgegeben wird, iſt zur Zeit noch nicht ſicher. In England würde man das nicht gerne ſehen, ſondern wünſcht, daß ganze Fragenkomplex ausſchließlich vom Rat behandelt wird. Da die Völkerbundsablehnung ſo gut wie ſicher iſt, wünſcht man dieſe lieber durch die kleine Körperſchaft oöͤes Rates, wo die Befürwor⸗ ter dieſes Planes nicht in einer derart hoffnungs⸗ 0 erheit ſind wie in der Bundesvollver⸗ 1 5 0 Der loſen de ſammlung. Welchen Weg der Völkerbund, vorausgeſetzt, daß der Pariſer Plan abgelehnt wird, dann einſchlägt, iſt bis zum Augenblick noch unklar. In England weiß man aber auch, daß jetzt das gauze Problem der kollektiven Sicherheit auf dem Spiele ſteht. Man hat in England die auf dieſes Prinzip gegründete Politik nicht aufge⸗ geben. In breiteſten Schichten der Bevölkerung wünſcht man, daß England weiterhin die Autorität des Völkerbundes ſtütze. Die in England ſehr einflußreiche Völkerbunds⸗ vereinigung hat geſtern eine Deputation zum Pre⸗ mierminiſter Baldwin geſchickt, um ihm im Namen der Vereinigung ihre Bedenken vorzutragen. Dieſe Delegation wurde von Lord Ceeil, dem früheren Außenminiſter Chamberlains, ſowie Lord Allen of Hurtwood geführt. Faſt eineinhalb Stunden dauerte ſe Unterredung, und ſchon dieſe Tatſache Fan die Regierung dieſen Beſuch nicht auf die leichte ſel genommen hat. Was Baldwin den Delegierten erwidert hat, iſt nicht bekannt geworden. Immer wieder wird Bal⸗ dwins Wort zitiert, daß ſeine Lippen verſiegelt ſeien und wenn er ſprechen dürfte, er ſicher ſei, das ganze Unterhaus geſchloſſen hinter ſich zu haben. Man erklärt demgegenüber, daß alle Erwägun⸗ gen über Erfolg oder Mißerfolg der Sanktionen ſchon ſeit Wochen angeſtellt ſeien, daß man ſchon vor Wochen über Frankreichs Haltung dorientiert ge⸗ meſen ſei, und man fragt ſich jetzt, ob irgendeine dritte, bisher völlig unbekannte Tatſache dieſen Wer⸗ baſchenden Wandel in der Haltung der engliſchen Regierung herbeigeführt hat. Die Lage iſt für die Regierung Joppelt ſchwierig ſich weil in der Konſervativen geworden, Partei ſchwere Meinungsverſchieden⸗ heiten zeigen. Um ein Gegengewicht gegen die geſtern von der Konſervativen Partei eingebrachte Entſchließung, die die Pariſer Vorſchläge verurteilt, zu ſchaffen, hat eine andere Gruppe der Konſer⸗ vativen jetzt einen Antrag eingebracht, der die Vor⸗ ſchläge billigt. Es iſt anzunehmen, daß die Labour Party nicht einen direkten Mißtrauensantrag ſtellen wird. In einem ſolchen Fall würden die revol⸗ tierenden konſervativen Abgeordneten in einen ſchweren Gewiſſenskonflikt geraten. —— Japan geht ſeinen eigenen Weg Es läßt ſich in der Flotteufrage nicht dreinreden — Tokio, 14. Dezember.(U..) Ein Sprecher des japaniſchen Außenminiſteriums erklärte, daß Japan ſich alle Rechte vorbehalte, die zukünftige Stärk ſeiner Flotte ſelbſt zn beſtimmen, gleichgültig welche Vereinbarun⸗ gen die europäiſchen Mächte treffen würden. Die engliſche Delegation hat, wie zuverläſſig verlau⸗ tet, die japaniſche zur Eröffnung zweiſeitiger eng⸗ liſch⸗japaniſcher Flottenverhandlungen eingeladen, mittels deren mau die Flottenkonferenz vor der Sackgaſſe bewahren will. Warum Erzeugungsſchlacht? Der Reichsbanernführer vor den pommerſchen Bauern Stettin, 14. Dezember. Auf einer Kundgebung des Zweiten Pommerſchen Landesbauerntages am Samstag, an der auch Gene⸗ ralfeldmarſchall von Mackenſen teilnahm, ſprach Reichsbauernführer Darré über Grundſätze national⸗ ſozialiſtiſcher Agrarpolitik. a Der Reichsbauernführer erklärte, Deutſchland ſchlage nicht die Erzeugungsſchlacht, um etwa dem Idol einer Autarkie nachzujagen, ſondern um Deutſchland inmitten einer zerfallenen Weltwirtſchaft in die Lage zu verſetzen, unſer Volk ausreichend aus eigener Scholle ernähren zu können. Zweifellos beſtehe in der Welt der ernſte Wille, den Frieden denn dieſe Methoden könnten unter beſtimmten Vor⸗ ausſetzungen unerwünſchte Folgen haben. Solange wir, fuhr Darré fort, ſolche Methoden beobachten, darf man es Deutſchland nicht verübeln, daß es auf dem Gebiete der Ernährung danach ſtrebe, ſich aus eigener Scholle zu ernähren, bis die Methoden an⸗ derer Völker, den Frieden zu erhalten, verbeſſert worden ſind. Wir wiſſen ſehr wohl, erklärte der führer weiter, daß wir auf dem Gebiete des Fettes in Deutſchland augenblicklich einen gewiſſen Mangel haben. Unſere Gegner irren ſich aber, wenn ſie glauben, daß wir deshalb irgendwie beſorgt in die Zukunft ſehen. Reichsminiſter Darré ging zum Schluß ausführ⸗ lich auf die friedliche Zuſammenarbeit innerhalb des geſamten Landvolkes ein. Alle Kleinlichkeiten müßten vermieden werden. Neuwahlen in Spanien Der einzige Ausweg aus der Regierungskriſe — Madrid, 15. Dezember.(U..) Präſident Zamora hat durch eine Verfügung die Cortes aufgelöſt und Neuwahlen angeordnet. Der Grund zu dieſer Maßnahme liegt darin, daß die neue ſpaniſche Regierung Portela Valladares im Parlament nicht über eine Mehrheit verfügt, da der Führer der katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, ihr die Unterſtützung verweigert hat. Da die poli⸗ tiſche Kriſe ſchon eine Woche lang gedauert hatte und eine ganze Reihe von Verſuchen der Kabinetts⸗ bildung geſcheitert waren, verzichtete Präſident Za⸗ mora darauf, noch einmal den Verſuch zu unter⸗ nehmen, eine Mehrheitsregierung zuſtandezubringen und zog dafür den Weg der Cortes⸗Auflöſung vor die ſowieſo früher oder ſpäter hätte erfolgen müſſen. Die neue Transatlantikroute Eugliſch⸗amerikaniſcher Luftverkehr ab 1937 — Waſhington, 13. Dezember.(U..) 3 Staatsdepartement beſtätigte in einer for⸗ mellen Bekanntmachung, daß zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten und England ein Uebereinkommen über Eröffnung eines regelmäßigen transatlantiſchen Flugverkehrs im Sommer 1937 erzielt worden iſt. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß das ameri⸗ kaniſche Handelsminiſterium ſeine Zuſtimmung zur Errichtung einer Fluglinie nach England über Ka⸗ nada, Neufundland und dem Iriſchen Freiſtaat boͤer über die Bermuda⸗Inſeln und zur Einrichtung einer zweiten Flugverkehrslinie von Bermuda nach Puerto Rico gegeben habe. Die als Endpunkte der Fluglinien auf amerikaniſcher Seite vorgeſehenen atlantiſchen Küſtenorte ſind Neuyork, Baltimore und St. Charles, für die ſüdliche Linie ein Ort in Nord virginia oder Charleſton in Südkarolina. Die Verſuchsflüge werden ſchon Anfang Sommer 1936 beginnen, und man hofft, Reichsbauern⸗ Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 18. Dezember 1938 daß man von Sommer 1937 an den atlantiſchen Flugverkehr von den Vereinigten Staaten nach England und zurück mit wöchentlich vier Hin⸗ und Rückflügen durchführen kann. Am Schluſſe der Erklärung des Staatsdeparte⸗ ments heißt es, daß die engliſch⸗amerikaniſchen Ver⸗ handlungen vom Geiſte herzlichen Einvernehmens erfüllt geweſen ſeien, und daß ſämtliche Beſchlüſſe einſtimmige Annahme gefunden hätten. In fremdem Dienſt gefallen Amerikaniſcher Arzt in Alexandria getötet Addis Abeba, 13. Dezember.(U..) Wie hente hier bekannt wird, iſt der amerikaniſche Arzt Dr. Hockmann, der einzige weiße Arzt, der ſeit Beginn des Feldzuges ein Feldlazarett dicht hinter der Südfront leitet, am Freitag einem Unglücksfall zum Opfer gefallen. Dr. Hockmann wollte am Frei⸗ tag in Dagabur eine italieniſche Fliegerbombe, die ſich, ohne zu explodieren, tief in das Erdreich hineingebohrt hatte, ausgraben. Plötzlich explodierte dieſe Bombe; Dr. Hockmann wurde auf der Stelle getötet. Die Kriſe in Griechenland Griechiſche Nationalverſammlung einberufen . Athen, 15. Dezember. Die Nationalverſammlung iſt auf Grund der von Tſaldaris eingeleiteten Unterſchriftenſammlung auf Mittwoch, den 18. Dezember, einberufen worden. Die Haltung der Regierung gegenüber dieſem Schritt iſt noch ungeklärt. Die Motorſportſchule Regensburg Einweihung durch Korpsführer Hühnlein + Regensburg, 15. Dezember. Korpsführer Hühnlein übergab am Samstag die NSccK⸗Motorſportſchule Regensburg feierlich ihrer Beſtimmung. Nach einem Empfang im alten Reichs- tagsſaal beſichtigte der Korpsführer die am Stadt⸗ rand gelegene Motorſportſchule und übernahm ſie im Rahmen einer Feier, um die Verantwortung hierfür Brigadeführer Müller, dem Führer der Motorbrigade Bayeriſche Oſtmark, deſſen Bemühun⸗ gen gemeinſam mit der Stadt Regensburg die Voll⸗ endung der Schule zu danken iſt, zu übertragen. In einer kurzen Anſprache wies Korpsführer Hühnlein auf die ideelle und zugleich wirtſchaftlich praktiſche Arbeit der Motorſportſchulen des NS hin. Dieſe Schulen ſeien Wegbereiter für den diſzi⸗ plinierten Fahrer und für den Soldaten im motori⸗ ſterten Heer. Am Nachmittag weihte der Korpsführer bei einem Appell, zu dem ſämtliche Gliederungen der Bewegung angetreten waren, 27 Sturmſtander. Er wandte ſich beſonders an die 271 NSKK⸗Männer, die am 9. No⸗ vember aus der HJ in das NS eingegliedert wur⸗ den. Im NScc wehe ein friſcher Wind und die Herzen ſeien fung. Er ſprach ſeine Freude darüber aus, daß ſämtliche Gliederungen der Bewegung er⸗ ſchienen ſeien und wies auf die Zuſammenarbeit und Einigkeit in der Bewegung, die dadurch ſichtbar zum Ausdruck komme; hin: Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß die Kundgebung. — Kairo, 14. Dezember. Der leitende Ausſchuß der ägyptiſchen Studenten⸗ ſchaft hat beſchloſſen, den Kampf in der bisherigen Form ſolange fortzuführen, bis England ſeine Be⸗ reitwilligkeit erklärt, mit der kommenden konſtitu⸗ tionellen Regierung Aegyptens in Verhandlungen über den Abſchluß eines engliſch⸗ägyptiſchen Vertra⸗ ges auf der Grundlage der Vereinbarungen zwiſchen Nahas und Henderſon von 1930 zu treten. Der Füh⸗ rer der Wafd⸗Partei, Nahas Paſcha, hat in einer Verſammlung ſeiner Anhänger am Freitagabend im gleichen Sinne erklärt, daß die ägyptiſche Nation bis zur Erreichung dieſes Zieles weiterkämpfen werde. Ferner forderte Nahas Paſcha von der Re⸗ gierung die ſofortige Durchführung von Neu⸗ wahlen. Rabiate Studentinnen — Kairo, 14. Dezember.(U..) Die Kairoer Studenten erneuerten heute ihre antiengliſchen Demonſtrationen und wendeten dabei eine originelle neue Methode an. Sie bemächtigten ſich mehrerer Straßenbahnwagen und fuhren auf dieſen durch das Zentrum der Stadt, im Chore rufend: „Nieder mit England.“ Wenn ſie an einem ausländi⸗ ſchen Geſchäft oder ausländiſchen Büroräumen vor⸗ Der Lebenstraum eines Phyſiologen — Neuyork, 15. Dezember.(U..) Der Biologe Dr. Alexis Carrol, Träger des Nobelpreiſes und Mitglied des Rockefeller⸗Inſtituts für mediziniſche Forſchung, ſagte voraus, daß es der Wiſſenſchaft gelingen werde, Menſchen in einen Zu⸗ ſtand unterbrochener Lebenstätigkeit zu verſetzen, und daß es auf dieſe Weiſe möglich werde, das Leben eines Menſchen über Jahrhunderte auszudehnen. Obwohl das Verfahren noch nicht im Bereiche des möglichen liegt, läßt ſich denken, daß„Menſchen in dieſem Zuſtand gewiſſermaßen auf Lager gelegt wer⸗ den können, und daß man ſie in einer anderen Epoche wieder in den normalen Zuſt and zurückbringt, ſo daß dieſe Menſchen über meh⸗ rere Jahrhunderte hinweg leben.“ 0 Dr. Carrol berichtete von Experimenten, bei denen kleine Lebeweſen in dieſen Zuſtand unterbro⸗ chener Lebenstätigkeit verſetzt und nach einiger Zeit zit bewahren. 8 Deutſchland könne aber nicht die Methoden billi⸗ gen, mit denen die Völker den Frieden ſuchen; „angefeuchiet“ und wieder belebt wurden. Ebenſo ſet es gelungen, teilweiſe bereits ausgetrocknete tie⸗ riſche Gliedmaßen auf die Gliedmaßen von Meer⸗ Der Kampf in Aegypten geht weiter Die Wafd-Partei lehnt Kompromiß ab— Neue Demonſtralionen überkamen und dort anhalten wollten, um hier be⸗ ſonders heftig zu manifeſtieren, kletterte einer der Studenten auf das Dach des Straßenbahnwagens und zog den Strombügel von der Oberleitung ab. Im Laufe dieſer und anderer Kundgebungen, an denen in einzelnen Fällen ſogar Kinder teilnahmen, kam es ſchließlich zu kleineren Zuſammenſtößen mit der Polizei, und zwar vor allem in der Nähe des Kaſtr⸗El⸗Aini⸗⸗Krankenhauſes, in deſſen Nähe ſich ſchon vor einigen Tagen ſchwere Zuſammenſtöße er⸗ eignet hatten. Den Poliziſten gelang es aber mit Leichtigkeit, die Studenten auseinanderzutreiben. Am Nachmittag hielt eine Gruppe von 50 Studen⸗ tinnen unweit der Kaſir⸗El⸗Nil⸗Kaſerne einen auf einem Motorrad fahrenden engliſchen Soldaten auf; die Mädchen umringten ihn und riſſen in mit Gewalt vom Rad herunter. Nur durch Abgabe von Schreckſchüſſen in die Luft konnte ſich der Soldat freimachen. Wie erſt am Sonntag bekannt wurde, iſt es am Samstag zu einem ſchweren Zwiſchenfall gekommen, als ſich eine Gruppe von Kundgebern gegen engliſche Soldaten wandte. Daraufhin wur⸗ den ſofort alle in der Stadt befindlichen Soldaten in ihre Kaſernen beordert und durch Vorſtellungen bei dem Miniſterpräſidenten Schutzmaßnahmen für die engliſchen Soldaten und die Ausländer gefordert. Die Jagd nach der Anſterblichkeit : Menſchen werden Jahrhunderte alt! ſchweinchen zu pfropfen, und dieſe Organe hätten dann die innere Drüſenſekretion aufgenommen und ſeien in normale: Lebenszuſtand zurückgekehrt. Eine weitere Methode der Lebensverlängerung, erklärte Dr. Carrol, ergebe ſich aus dem Winsberg⸗ Apparat, der aus einem künſtlichen Herzen und künſtlichen Lungen in Verbindung mit einem Glasröhrenſyſtem beſteht, in welchem das Blut ſeinen normalen Kreislauf vollführt, ſo daß die Wiſſenſchaftler in der Lage ſeien, die Bedin⸗ gungen zu ſtudieren, durch welche das Altern der Gewebe hervorgebracht wird. Eine andere Methode, den Tod hinauszuſchieben, ſei das Studium der phyſiologiſchen Ur⸗ ſachen der Langlebigkeit. Gewiſſe Ernäh⸗ rungsweiſen und geiſtige Uebungen ſeien fähig, Langlebigkeit zu begünſtigen. Dies habe ſich ins⸗ beſondere an Verſuchen gezeigt, bei denen das Leven von„Verſuchsmäuſen“ durch gewiſſe Ernährungs⸗ weiſen bedeutend verlängert werden konnte. Nie⸗ mals allerdings“, ſo geſtand der Biologe ſchließlich, „werden wir den Tod beſiegen.“ 8 W 9 e Politik in Kürze In Münſter wurde das Urteil gegen 15 Mitglie⸗ der der Kongregation der Barmherzigen Brüder von Montaubaur gefällt, die angeklagt waven, in der Pflegeanſtalt„Marig Lindenhof“ ſich an ſchwach⸗ ſinnigen und geiſteskranken Pflegebefohlenen ſittlich vergangen zu haben. Das Urteil lautete gegen zehn Angeklagte auf Gefängnis⸗ bzw. Zuchthausſtraſen von 8 Monaten bis 2 Jahren. Fünf Angeklagte, dar⸗ unter der Vorſteher der Anſtalt, wurden freigeſpro⸗ chen. * In Hamburg wurde ein Geſchäftsinhaber in Schutzhaft genommen, der durch Plakat angekündigt hatte, daß derjenige, der ein Huhn kaufe, auch ein halb Pfund Butter bekommen könne . An einem Gaſthaus in Weſermünde war das Ab⸗ zeichen der S A mit Teer überſchüttet worden. Der Täter wurde wegen Sachbeſchädigung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. * Die Staatsanwaltſchaft hat gegen die ſich in Schutzhaft befindlichen Fabrikanten Ernſt Langbein, Inhaber der Firma Langbein und Sohn in Neuſtadt bei Koburg, und deſſen Direktor Sauerbrey das Er⸗ mittlungsverfahren wegen Betruges und Leiſtungs⸗ wuchers eingeleitet. Die beiden haben bei der Herſtellung von Anſteck⸗ plaketten für den Straßenverkauf am Roten⸗Kreuz⸗ Tag 1935 bei einem Auftrag in Höhe von 350 000 Mk., wie Nachprüfungen ergeben haben, einen Reingewinn von 156000 Mk. herausgeſchlagen. Dies war ihnen dadurch gelungen, daß ſie entgegen ihrer Zuſage, mög⸗ lichſt viele Heimarbeiter zu beſchäftigen, zuſätzlich Maſchinen aufſtellten, um Arbeitskräfte zu ſparen. Durch dieſe Maßnahme der Fabrikanten ergab ſich gegenüber einem großen Reingewinn der verhältnis⸗ mäßig niedrige Lohnaufwand von nur 50 000 Mk. und alſo ein Reinverdienſt von etwa 45 v. H. 5 Nach einer Mitteilung der amtlichen„Deutſchen Siedlung“ hat im Rahmen der Arbeits⸗ und Schu⸗ lungstagung in Leipzig Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley betont, man müſſe den alten Plunder und Kitſch aus den Wohnungen hinausſchaffen. Wir würden in Kürze in jedem Haus ſogenannte Hauswarte haben, die den Leuten ſagen würden, daß ſie die alten Plüſchſofas, die ſich oft zurch Generationen vererbt haben, und nur Motten⸗ und Ungeziefer⸗ herde ſind, aus den Wohnungen entfernen und die Wohnungen ſo ſchön und hell wie nur möglich machen müßten. 5. Ddie Polizeidirektion München teilt mit: Umlau⸗ fende Gerüchte, daß am Viktualienmarkt in München ein Schutzmann feſtgenommen worden ſeti, weil er über die zur Zeit herrſchende Butterknapp⸗ heit abfällige Bemerkungen gemacht haben ſoll, ent⸗ behren jeder Grundlage. Die Polizeidirektion wird gegen die Verbreiter dieſer böswilligen Verleumdung unnachſichtlich mit Strafanzeige vorgehen. * Im Rahmen der Aktion zur Ueberführung alter Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in das Beamtenverhältnis werden jetzt von der Ber⸗ liner Stadtverwaltung 70 Parteigenoſſen, die vor dem 14. September 1930 Mitglieder der NSDAP waren, als Beamte angeſtellt werden. * Das Allenſteiner Schwurgericht verurteilte einen 27jährigen Angeklagten wegen Gottes läſt rung zu zwei Jahren Gefängnis. Der Verurteilte, der wegen ähnlicher Delikte bereits vorbeſtraft iſt, hatte Wegkapellen und Wegkreuze demoliert. Das Anerbengericht in Pyritz hat einem be bauern die Verwaltung ſeines Hofes entzogen, weil der Bauer unter der Begründung, daß er für die Ausſteuer ſeiner Tochter vorſorgen müſſe, ſeit län⸗ gerer Zeit die Zinſen für die erſte Hypothek nicht mehr bezahlt hat. Zum Verwalter und Nutznießer des Hofes wurde nicht der älteſte Sohn, der den Standpunkt des Vaters geteilt hat, ſondern der jüngſte Sohn eingeſetzt. Der Präſident der Reichskulturkammer ordnet an, daß der Zuſatz„Mitglied der Reichs⸗ kultur kammer“ bei allen öffentlichen Ankün⸗ digungen, auf Firmenſchildern uſw. zu unterbleiben habe, da dieſée Mitgliedſchaft eine Selbſtverſtändlichkeit darſtelle und der Hinweis darauf nur geeignet ſei, die Oeffentlichkeit irrezuführen. * Das Siegener Sondergericht hat den Vikar Rupieper aus Kirchhunden wegen Vergehens gegen das Heimtückegeſetz und wegen Beleidigung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Rupie⸗ per war im Zuſammenhang mit der Ermordung eines Mitgliedes des Freiwilligen Arbeitsdienſtes in Haft genommen und wegen Verhetzung der Einwohner⸗ ſchaft gegen den Arbeitsdienſt vor Gericht geſtellt worden. 8 7 Mutter von ſieben Kindern ermordet — Augsburg, 15. Dezember. 5 Durch eine furchtbare Bluttat wurden am Frei⸗ tag die Einwohner des Nachbarortes Stadtbergen in Aufregung verſetzt. Der zur Zeit arbeitsloſe, in der Hindenburgſtraße wohnende Wilhelm Griſa. der mit ſeiner Familie, die er vernachläſſigte, ſeit langer Zeit in Unfrieden lebte, erdroſſelte in der Nacht zum Freitag nach vorausgegangenem Streit ſeine Ehe⸗ frau, übergoß ſie dann mit Petroleum und zündete dieſes an, um einen Selbſtmord vorzutäuſchen. Die unglückliche Frau hatte erſt vor einigen Tagen ihrem 7. Kinde das Leben geſchenkt. Am Freitagmorgen begab ſich Griſa nach der ent⸗ ſetzlichen Tat zu Nachbarn und teilte mit, daß ſeine Frau heute nacht einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nommen habe und daß er glaube, ſie ſei bereits tot. Auf Grund der amtlichen Unterſuchung und der Sektion der Leiche wurde jedoch Griſa als Mörder ſeiner Frau überführt. Darauf gab er die ſchreckliche Tat zu. Der Mörder wurde in das Unterſuchungs“ gefängnis Augsburg eingeliefert. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloi⸗ Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wißen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsten Dr. Fritz Rode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Sod⸗ weſtdeutiſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wihelnt Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Rerleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Friß Bode& Co., Mannheim. k 1.—8 Schriftleitun! in Berlir: Joſeph Bretz. W 38. Bittoriaſtraße 4a .⸗A. XI 1985: Mittagauflage der Ausgabe A u, Ausgabe 8: 2285 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20688 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗Rückſendung nur bei Rückporto 8 . Mont Silber Als e anfing,! Aha! der Sonntag das Vorl nenſtadt den Stra beſſer be ſchneite im öſtlich am Son: des ganze Schneeflo Stadt ein Trotz auf wint hauptete Mittagsſt den Gefri Uebere Auf dem Eislauffle platz, her Andrang Stadt in hergericht Rodelbahn zu bezeich man ſah leichter F bahnen g. Herrſck ſtraßen ei Sonntag gab es al mehr. M nutzen, we rigkeiten zeuge in die Fußge lieſen. D genau ſo gehalten mußte. 2 lebhaft ſtellen, da getätigt w ſatz durch Rahmen, wohnt iſt. Die C Hände vo! Weihna Beachtung fliegen Chriſtbaun anzubieter völlig im E konnte die Samstag großem U Höchſtſtand nachtsange bührende funden h heſchränkte terſportſon läufer nac Schwarzw. erſten Wi über das! verkehr ſa Poli Verkehr und Roſe einem Pe unglückte, kraftwager Krankenha erſchütteru Unfalles d ſchriſten z. den entſta ſonenkraft! der Käfer Falle iſt d vorſchriften Wegen zwölf Perf Als Na Kirchenrat, kordienkire Schütz b bereits als und zuletz einführ rend des Dekan J. don dem noch in den grundelegu der Finſten Pfarrers u ſchen den 2 nis. Die C ſolidariſch liche ein M ſtzt und de gen iſt. Nach de Dr. Schütz lesdienſt n ſchehen“ ar orte 7 Trotz des fehlenden Schnees brauchte man nicht 1 Montag, 16. Dezember 1935 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 578 Die Stadtseite Mannheim, den 16. Dezember. Silberner Sonntag-beinahein Weiß Als es am Samstagabend ganz leicht zu ſchneien anfing, hatte man unwillkürlich das Empfinden: Aha! der Wettermacher will ſich auf den„ſilbernen“ Sonntag einrichten. Aber bald zeigte es ſich, aß das Vorhaben im Verſuch ſtecken blieb. In der In⸗ nenſtadt wehte der Wind die feinen Eiskriſtalle von den Straßen weg, während ſie ſich auf den Dächern beſſer behaupten konnten. In den Außenbezirken ſchneite es ſchon etwas mehr. Man ſah beſonders im öſtlichen Stadtgebiet jenſeits des Neckars noch am Sonntag einige weiße Straßen. Auch während des ganzen Sonntags tänzelten immer wieder einige Schneeflocken auf die Erde herab, ohne jedoch der Stadt ein winterliches Gepräge geben zu können. auf winterliche Vergnügungen zu verzichten. Be⸗ hauptete ſich doch der leichte Froſt. Selbſt in den Mittagsſtunden kletterte das Queckſilber nicht über den Gefrierpunkt. Das war ſehr weſentlich. Ueberall konnte dem Eisſport gehuldigt werden. Auf dem Tennisplatz, im Stadion und wo ſonſt noch Eislaufflächen hergeſtellt waren, z. B. auf dem Meß⸗ platz, herrſchte Hochbetrieb. Nicht geringer war der Andrang zu den Eisrodelbahnen, die von der Stadt in den verſchiedenen Stadtteilen und Vororten hergerichtet worden waren. Wenn auch auf den Rodelbahnen nicht überall die Eisverhältniſſe als gut zu bezeichnen waren, ſo nahm man das in Kauf, denn man ſah ein, öͤaß in den zwei Tagen, an denen leichter Froſt herrſchte, keine erſtklaſſigen Eisrodel⸗ bahnen geſchaffen werden konnten. Starker Weihnachtsverkehr Herrſchte ſchon am Samstag in den Hauptgeſchäfts⸗ ſtraßen ein überaus ſtarker Verkehr, ſo übertraf der Sonntag alle Erwartungen. In der Breite Straße gab es auf den Gehwegen faſt kein Durchkommen mehr. Man mußte die Fahrbahn als Gehweg be⸗ nutzen, was aber ſtellenweiſe mit erheblichen Schwie⸗ rigkeiten verbunden war, weil zahlreiche Kraftfahr⸗ zeuge in der Breiten Steraße abgeſtellt wurden und die Fußgänger ſogar auf den Straßenbahnſchienen lieſen. Die Wagenführer der Straßenbahn ſchimpften genau ſo wie die Kraftfahrer, weil Schrittempo ein⸗ gehalten und manchmal ſogar angehalten werden mußte. Auch in den Geſchäften ging es recht lebhaft zu. Mit Genugtuung konnte man feſt⸗ ſtellen, daß ſehr viele Weihnachtseinkäufe getätigt wurden. Im allgemeinen entſprach der U m⸗ ſatz durchaus den Erwartungen. Er hielt ſich in dem fohmen, den man von einem ſilbernen Sonntag ge⸗ wohnt iſt. Die EChriſtbaumhändler hatten auch alle Hände voll zu tun, und ſchließlich ſchenkte man der Weihnachtsmeſſe auf dem Meßßplatz größere Beachtung. Auf dem Marktplatz tauchten die erſten fliegenden Händler auf, die Poſtkarten, Chriſtbaumſchmuck und andere weihnachtliche Dinge anzubieten hatten. So ſtand der ſilberne Sonntag völlig im Zeichen des nahen Weihnachtsfeſtes. Einen lebhaften Stadtbeſuchsverkehr konnte die Reichsbahn verzeichnen. Bereits am Samstag ſetzte der Stadtbeſuchs verkehr in großem Umfang ein, um am Sonntagnachmittag den 3 funden hatten. Höchſtſtand zu erreichen, ein Zeichen, daß die Weih⸗ nachtsangebote der Mannheimer Geſchäfte die ge⸗ bührende Beachtung bei der Landbevölkerung ge⸗ Der Winterſportverkehr heſchränkte ſich am Sonntagvormittag auf den Win⸗ terſportſonderzug, der von Mannheim aus 200 Schi⸗ läufer nach den Winterſportgebieten des nördlichen Schwarzwaldes brachte; alſo doppelt ſoviel, als am erſten Winterſportſonntag. Der Fernverkehr war über das Wochenende mäßig, wie auch der Ausflugs⸗ verkehr ſchwach blieb. Polizeibericht vom 13. Dezember Verkehrsunfälle. Samstag mittag ſtieß Ecke Tulla⸗ und Roſengartenſtraße eine Radfahrerin mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Die Ver⸗ unglückte, die zu Fall kam, mußte mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen der Berufsfeuerwehr in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden, wo eine Gehirn⸗ erſchütterung feſtgeſtellt wurde. Die Urſache des Unfalles dürfte auf Nichtbeachten der Verkehrsvor⸗ ſchriſten zurückzuführen ſein.— Größerer Sachſcha⸗ den entſtand bei einem Zuſammenſtoß von zwei Per⸗ ſonenkraftwagen, der ſich am Samstagvormittag in der Käfertaler Straße ereignete, Auch in dieſem Falle iſt die Urſache auf Nichtbeachten der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden 0 zwölf Perſonen angezeigt. Amtseinführung Als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen Kirchenrats Maler, der die Obere Pfarrei der Kon⸗ lordienkirche betreut hatte, wurde Pfarrer Dr. Schütz berufen, der als geborener Mannheimer bereits als Vikar an der Konkordienkirche tätig war und zuletzt in Hirſchlanden wirkte. Die Amts⸗ einführung des neuen Geiſtlichen erfolgte wäh⸗ rend des ſonntäglichen Hauptgottesdienſtes Hurch Dekan Jo eſt, der in ſeinen Einführungsworten von dem guten Geiſt des Vorgängers ſprach, der noch in der Gemeinde verwurzelt iſt, und unter Zu⸗ grundelegung des Johanniswortes vom Licht und der Finſternis darauf hinwies, daß das Leben eines Pfarrers nicht anders gelebt werden kann, als zwi⸗ ſchen den Wirklichkeiten des Lichtes und der Finſter⸗ nis. Die Gemeinde muß ſich aber mit dem Pfarrer ſolidariſch erklären; ſie muß wiſſen, daß der Geiſt⸗ liche ein Menſch iſt, dem die Fauſt Gottes im Genick ſtzt und daß er verkünden muß, was ihm aufgetra⸗ gen it. Nach der Amtseinführung predigte Stadtpfarrer Ir. Schütz in dem vom Kirchenchor verſchönten Got⸗ kesdienſt über das Wort„Es werden Zeichen ge⸗ ſchehen“ aus dem Lucas⸗Evangelium. Feſtliche Stunden bei alten Soldaten Nuitsſeier und Stiſtungsfeſt der Leibgrenadiere Schon immer haben es die ehemaligen badiſchen Leibgrenadiere ausgezeichnet verſtanden, ihre Fei⸗ ern ſo auszugeſtalten, daß ſie zu einem wirklichen Erlebnis wurden. Das diesjährige 36. Stiftungs⸗ feſt war wiederum ein voller Erfolg, zumal man nicht nur eine reichhaltige Unterhaltungsfolge auf⸗ geſtellt hatte, ſondern auch durch erſtklaſſige Leiſtun⸗ gen die Kameraden und Freunde der 109er erfreute, die am Samstag die oberen Ballhausſäle bis auf den letzten Platz beſetzt hielten. In ſeiner Anſprache, in der auch der ſieben Ka⸗ meraden gedacht wurde, die im Laufe des letzten Jahres zur großen Armee einrücken mußten, er⸗ innerte Kameradſchaftsführer Schön daran, daß man das Stiftungsfeſt auch in beſonde⸗ rer Erinnerung an die Schlacht bei Nuits 1870 be⸗ gehe, bei der ſich die badiſchen Leibgrenadiere hervor⸗ ragend auszeichneten. Bei den Ehrungen erhielten durch den Kameraden Friſch von der Lanudes⸗ kameradſchaft der Leibgrenadiere die Kameraden Franz Langenbacher, Luwig Kaltſchmidt. Auguſt Rund, Georg Vol—, Sylben Wein⸗ gärtner und Konrad Schleyer die goldene Ka⸗ meradſchaftsnadel, nachdem ſie das ſiebzigſte Lebens⸗ jahr erreicht hatten. Bezirksverbandsführer Dr. Hieke überreichte bei einer Anſprache das Kyffhäu⸗ ſer⸗Ehrenzeichen 1. Klaſſe dem Gründungsmitglied Joſef Brandſtadter und das Kyffhäuſer⸗Ehren⸗ seichen 2. Klaſſe den Kameraden Hch. Futterer, Ferdinand Sickinger, Hch. Brunn, Dr. Ger⸗ hard Schumacher, Arthur Zeumer und Auguſt Schön. Weiterhin überreichte Kameradſchaftsfüh⸗ rer Schön 86 Kameraden für ihre 25jährige und noch längere Mitgliedſchaft die Ehrennadel des Kyff⸗ häuſerbundes. Nach dem würdig ausgeſtalteten erſten Teil wurde in der zweiten Hälfte des Abends eine bunte Unter⸗ haltungsfolge unter dem Titel„Buntes Aller⸗ lei durch den 10ger⸗Kameradſchafts⸗ Fernſeh⸗ und Rundfunkſender“ ab⸗ gewickelt. Die Bühne trug Leuchtſchilder für die Um⸗ ſchaltung von Rundfunk und Fernſehen, wie über⸗ haupt die ganzen Darbietungen ſehr originell auf⸗ gemacht waren. Muſik, Geſang, Tanz, Sprache wech⸗ ſelten in bunter Reihe. Es wurde ſogar ein Film gezeigt, der den Führerring der 109er bei der Arbeit und die Kameradſchaft auf einer gemeinſamen Wan⸗ derung zeigte. Kamerad Brunn, der für den Fern⸗ ſeh⸗ und Rundfunkſender verantwortlich zeichnete, verdient ein uneingeſchränktes Lob. Den muſikaliſchen Teil beſtritt die Kapelle Seezer, die auch ſpäter die Tanzmuſik ſtellte. Stiſtungsfeſt des Pionier⸗Vereins Der Pionier⸗Verein hatte am Samstag ſeine Ge⸗ treuen nach dem oberen Saal der„Liedertafel“ ge⸗ rufen, um dort in kamerasſchaftlicher Verbundenheit das elfjährige Stiftungsfeſt zu feiern. Vereinsführer Friedrich Haßler konnte in ſeinen Begrüßungsworten mit großer Freude auch Oberſt⸗ leutnant Hintze aus Wiesbaden willkommen hei⸗ ßen, der ſpäter ſelbſt in einer launigen Anſprache ſich an ſeine alten Kameraden wandte und auch für die Frauen ſehr nette Worte fand. Die Feſtanſprache hielt Kamerad Rahner, 5 der ſeinen Ausführungen die Begriffe Kameradſchaft und Soldatentum zugrundelegte. Es ſei kein Zufall, daß der Führer und ſeine Getreuen Frontſoldaten waren. Mit dem Fronterlebnis habe der Führer die heutige Gemeinſchaft ſchaffen können. Niemals wäre es möglich geweſen, die Wehrhoheit des Heut⸗ ſchen Volkes, ſchon im Hinblick auf das Ausland, ſo veibungslos aufzurichten, wenn nicht hinter dem Führer ein geeintes Volk geſtanden hätte. Nach⸗ dem noch der gefallenen Kameraden gedacht worden war, forderte der Redner ſeine Kameraden auf, als Pioniere die Brückenſchläger in die neue Zeit zu ſein. Mit einem dreifachen„Sieg Heil!“ auf den Führer klang die Anſprache aus. Für zehnjährige Mitglied⸗ ſchaft konnten 16 Kameraden eine Ehrung entgegen⸗ nehmen. Für Unterhaltung war beſtens geſorgt. Als Gaſt begrüßte man auf der Bühne Toni Kunz und Tochter. Der Mandolinen verein„Man⸗ dolinata“ ſtellte erneut ſein großes Können unter Beweis. Das Pionier⸗ Quartett zeigte, daß der Pionier⸗Verein über ſangesfreudige Kameraden verfügt. Eine Kindertanzgruppe wurde für die von Frau Eliſabeth Becker ſehr nett einſtudierten Tänze mit viel Beifall bedacht, Fräulein Faber gefiel mit Vorträgen und ſchließlich zeigte ſich die Kapelle Seezer mit großem Geſchick um die muſikaliſche Umrahmung beſorgt, wie auch von ihr zum Tanz auf⸗ geſpielt wurde, mit dem der harmoniſch verlaufene Abend ſeinen Abſchluß fand. Winterfeft der ehemaligen 11er Im vollbeſetzten Saal des Friedrichsparks feierte die Kameradſchaft ehemaliger 111er ihr diesjähriges Winterfeſt. Kameradͤſchaftsführer Hammer ver⸗ band mit ſeinen Begrüßungsworten einige Ausfüh⸗ rungen über den Reichskriegerbund, deſſen Weiterbeſtand jetzt völlig geſichert ſei, ehe er der ge⸗ ſallenen Kameraden gedachte und ermahnte, weiter die Pflicht zu tun und mit dem Führer für ein neues und glückliches Deutſchland zu kämpfen. In ſeiner Feſtanſprache fand der ehemalige Re⸗ gimentsadjintant Dr. v. Nenenſtein treffliche Worte iber das Weihnachtsſeſt als altes deutſches Feſt und gab dann ſeiner Freude über die vollzogene Vereinigung der beiden beſtehenden 111er⸗Ka⸗ meradſchaften Ausdruck. In ſeinen weiteren Dar⸗ legungen wies Kamerad von Neuenſtein auf die Be⸗ deutung der wiedererſtandenen jungen Wehrmacht hin. Nur wer gehorchen gelernt habe, der könne auch befehlen. Es ſei nicht daran zu zweifeln, daß das Vaterland das Beiſpiel der alten Soldaten brauche. Mit einem Treuegelöbnis zum Führer und den Na⸗ tionalliedern klang die einen ſtarken Widerhall fin⸗ dende Anſprache aus. Bezirksverbandsführer Dr. Hieke überbrachte die Grüße des Bezirksverbandes Mannheim des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer und fand lobende Worte für die bei den ehemaligen 111ern vor⸗ bildliche Gemeinſchaft, für deren Pflege er dem Führerring Dank ſagte. Eine wirklich gute Unterhaltungsfolge hatten die 11ler zuſammengeſtellt. Es war ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die einzelnen Darbietungen mit ſtärkſtem Beifall bedacht wurden. Konzertſängerin Fräulein Senuk erfreute mit Liedern und Arien, J. Offen⸗ bach vom Nationaltheater brachte allerlei luſtige mundartliche Schnurren und wurde bei ſeinem zwei⸗ ten Auftreten durch Claus W. Krauſe ergänzt. Ein großes geſangliches Können zeigte das Jung⸗ Concordia⸗ Quartett, während die Tanzkunſt durch Fräulein Haas und Fräulein Schröder vertreten war. Für den muſikaliſchen Rahmen ſorgte mit Schwung die SS⸗Kapelle unter Leitung von Otto Lange, die auch ſpäter zum Tanz aufſpielte.. Germaniſche Sinnbilder und Heilszeichen Vortrag von Dr. Ernſt Zeh, Heppenheim Vor einer leider ſehr kleinen Hörerſchaft des 3. Nordiſchen Abends ſprach Dr. Ernſt Zeh, Hep⸗ penheim, über die Sinnbilder und Heils⸗ zeichen an deutſchem Haus und Gerät. Er brachte zur Veranſchaulichung ein ſehr reichhal⸗ tiges Lichtbildmaterial, das er großenteils ſelbſt aus vielen deutſchen Landſchaften geſammelt hat. Da waren nicht nur Denkmäler und Gebäude aus fern⸗ ſter und neuer Zeit, da wurden auch Verzierungen an Kleidern und Waffen, an Gebrauchsgegenſtänden und Schmuck gezeigt, um an all dieſen Dingen nach⸗ zuweiſen, daß von Urväterzeiten her ein Strom von heute meiſt unverſtandenem Wiſſen noch fließt. An den Anfang ſtellte der Reoͤner das Sinnbild der Schlange, die bis in unſere Tage noch Haustier iſt. In ihr ſahen unſere Ahnen den Schutzgeiſt der Sippe und die unſterbliche Einzelſeele, weshalb ſich dieſes Symbol auf Särgen der Völkerwanderungs⸗ zeit findet. An Fachwerkhäuſern tritt es zuſammen mit dem Herzen auf, und ſo wird der Zuſammen⸗ hang von dem Geiſte des Lebens und des Todes ſinnfällig gemacht. Darin muß man ein Denkmal des Unſterblichkeitsglaubens der ariſchen Völker ſehen. Ein weitverbreitetes, Kraft und Segen ſpen⸗ dendes Sinnbild iſt das Pferd, das heilige Sonnen⸗ tier, deſſen Kopf an der Tür oder über dem Herd Schutz gegen Feinde und Unglück gewährt. Beſon⸗ ders häufig aber und allgemein verbreitet iſt der Sechſerſtern, die Sonne mit den Wendepunkten in ihrem Jahreslauf, deren Symbol auch als Rune in der Edda ausgedeutet wurde als der oͤͤie Welt um⸗ faſſende und erhaltende Gott. Die reichſte Fundgrube für die neue Wiſſenſchaft von der Symbolik iſt aber der„Katechismus ger⸗ maniſcher Religioſität“, den man in den berühmten Felszeichnungen auf Bohuslän findet. Dort iſt der germaniſche Kult einer Jahreslaufreligion in ein⸗ fachen Bildern dargeſtellt, dort kann man ſchon die Doppelſpirale als Sinnbild des ewig unabänder⸗ lichen Sonnenlaufes ſehen, das dann in der Sieg⸗ rune ſeine eckige Form gefunden hat. Unter jenen bald 4000 Jahre alten Steinzeichnungen findet ſich auch ſchon das Hakenkreuz als zwei ſich kreuzende Doppelſpiralen, die dem Glauben an die ewige Ordnung der Welt Ausdruck geben. Durch die Jahr⸗ tauſende hindurch hat ſich dieſes Zeichen in Schmuck und Brauchtum erhalten und gilt darum mit Recht heute als das Siegeszeichen germaniſcher völkiſcher Erneuerung. Es war natürlich nur ein Ausſchnitt aus der un⸗ geheuren Menge von Symbolen, den der Redner etwas eingehender behandeln konnte. Doch wäre es gerade für den heutigen Menſchen eines techniſchen und daher notwendig rechnenden Zeitalters äußerſt wichtig geweſen, daß der Redner auf die grundſätzlich anders geartete ſeeliſche Haltung eingegangen wäre, die der Menſch beſitzt, der ſein Denken, Füh⸗ len und Glauben in Sinnbildern ausſpricht ſtatt in Zahlen und Begriffen. Die Ausführungen hätten dadurch eine Vertiefung erfahren, die dem inneren Verſtändnis des Wandels der Zeiten nur förderlich geweſen wäre. ....... dd rr Odenwälder und Pfälzer in Mannheim Die Weihnachtsſonntage üben an ſich ſchon eine An⸗ ztiehungskraft auf die Bewohner der näheren und wei⸗ teren Umgebung der Großſtadt aus. Und ſo begrüßte man es mit ganz beſonderer Freude, daß am ſilbernen Sonntag der Verkehrs⸗Verein gemeinſam mit der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn⸗Geſellſchaft eine Möglichkeit ſchuf, auf billige Weiſe nach Mannheim und ins National⸗ theater zu kommen. Die in Bad Dürkheim, in Wein⸗ heim, in Schriesheim und an allen Zwiſchenſtationen der OE und der Rhein⸗Haardt⸗Bahn ausgegebenen Gutſcheine berechtigten zur Hin⸗ und Rückfahrt und zur Entgegennahme einer Theater karte für die Nachmittagsvorſtellung des Nationaltheaters, wobei nur gute Plätze abgegeben wurden. Da die Bahnunternehmungen und auch das Nationaltheater ſtarke Ermäßigungen auf die gewöhnlichen Preiſe gewährten, bot dieſe Sonntagsfahrt nach Mannheim wirkliche Vorteile. Etwa 500 Odenwälder und Pfälzer kamen im Laufe des Sonntagvormittags, vor allem aber im Laufe des frühen Nachmittags, nach Mannheim. Be⸗ ſonders geſchätzt wurde es, daß man nach Belieben entweder mit einem planmäßigen Zug oder mit einem der zahlreich eingelegten Sonderzüge nach Mannheim reiſen und auch nach Belieben die Rück⸗ reiſe antreten durfte. Die Aufführung von Millök⸗ kers Operette„Der Bettelſtudent“ fand außer⸗ ordentlich ſtarken Anklang. Man hörte verſchiedent⸗ lich den Wunſch äußern, daß ſolche Gelegenheiten, bil⸗ lig in das Mannheimer Nationaltheater zu kommen. häufiger geſchaffen werden möchten. Daß die Gäſte, nachdem ſie doch einmal in Mannheim waren, ſich auch etwas in der Stadt umſchauen, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Ab 1. Januar 1936: Aufgaben der Kraftfahrzeug⸗Schätzungsſtelle Mannheim Auch Schätzungszwang für gebrauchte Krafträder Um den Kraftfahrzeughandel im Altwagengeſchäft vor Verluſten zu ſchützen, begann am 1. Januar 1934 die Deutſche Automobil ⸗ Treuhand G. m. b. H. ein Netz von öffentlichen Schätzungsſtellen für gebrauchte Kraftfahrzeuge in Deutſchland zu errichten. Die Schätzungsſtelle dient der Ermittelung der wahren Werte, d. h. der objektiven Marktwerte, die vom Handel bei Ankauf von Altwagen bezahlt oder bei ihrer Inzahlungnahme auf die Kaufpreiſe von neuen Wagen billigerweiſe angerechnet werden ſollen, um Benachteiligungen des verkaufenden Wagenbeſitzers oder des ankaufenden Händlers durch Unterbewer⸗ tung oder Ueberbewertung zu vermeiden. Den Wünſchen der Händlerſchaft haben die an der Kraftrad⸗Preisſchutz⸗Konvention beteiligten Kreiſe von Induſtrie und Handel durch eine Umgeſtaltung des Kraftrad⸗Preis⸗Schutzes und Einführung eines neuen Kraftrad⸗Reverſes ent⸗ ſprochen, der in ſeinen Beſtimmungen nunmehr nicht nur den Schätzungszwang vorſieht, ſondern auch die in einer fünfjährigen Praxis des Reſerveſyſtems der Kraftradwirſchaft gemachten Erfahrungen berückſich⸗ tigt. Dieſer neue Revers tritt am 1. Januar 1936 in Kraft; 75 v. H. aller Kraftradhändler hatten bereits Mitte November 1935 den neuen Revers unterzeichnet, Der neue Revers will der Deutſchen Kraftradwirtſchaft ein Preisſchutzſyſtem geben, das die wirtſchaft⸗ liche Geſundung der Kraftradwirtſchaft ermöglichen und ſicherſtellen ſoll. Die öffentliche Schätzungsſtelle Man'⸗ heim erfährt mit dem erweiterten Preisſchutz in der Kraftradwirtſchaft und der Einführung des Schätzungszwanges für gebrauchte Krafträder eine Erweiterung ihres Aufgabengebietes. Während bis⸗ her nur für Altwagen der Zwang zur Schätzung durch die Mannheimer Schätzungsſtelle beſtand, wird ab 1. Januar die Schätzungsſtelle auch gebrauchte Motorräder ſchätzen. Für die Abſchätzung gebrauch⸗ ter Kraftfahrzeuge hat die Deutſche Automobil⸗Treu⸗ hand Bedingungen aufgeſtellt, die mit ihren Einzel⸗ heiten alle Faktoren für eine möglichſt gerechte Ab 0 2 T 1 K schenken O 7 1 3 am Wasserturm Fernruf 243 27 Sie von 8848 BORN ſchätzung berückſichtigen. Der Schätzer muß über jede von ihm vorgenommene Wertſchätzung eine Schätzungsurkunde ausfertigen und nach Be⸗ zahlung der Gebühren dem Auftraggeber aushändi⸗ gen. Die Wertſchätzung gilt 14 Tage nach Ausſtel⸗ lung der Urkunde. Der Auftraggeber kann die Nach⸗ prüfung einer Schätzung bet der Automobil⸗Treuhand Gmb Bexrlin beantragen. G. Wadm. Achtet auf die Schallzeichen! Eine Mahnung des Reichsverkehrsminiſters an die Kraftfahrer Zur Hebung der Verkehrsſicherheit ſind umfang⸗ reiche Verſuche angeſtellt worden, ob es möglich iſt, die bei der Eiſenbahn einerſeits und bei den Kraft⸗ fahrzeugen andererſeits gebräuchlichen Schallzeichen, Pfeifen, Hupen uſw. nach Klang, Tonhöhe und Mehr⸗ tönigkeit ſo gegeneinander abzugrenzen, daß ſie für den Kraftfahrzeugführer auch in größerer Enkfer⸗ nung klar voneinander unterſcheidbar ſind. Wie ider Reichs- und preußiſche Verkehrsminiſter in einer Verfügung mitteilt, haben die Verſuche ergeben, daß es unter Berückſichtigung der Erforderniſſe des Eiſenbahnbetriebes und der Verhältniſſe im Kraft⸗ fahrzeugverkehr nicht möglich iſt, eine einwandfreie Abgrenzung der Schallzeichen zu erzielen. Im In⸗ tereſſe der Verkehrsſicherheit muß daher, ſo betont der Miniſter, der Kraftfahrzeugführer bei Annähe⸗ rung an ſchienengleiche Bahnübergänge außer der Beobachtung der ſichtbaren Zeichen mit beſonderer Sorgfalt auf Schallzeichen achten. Da es ihm trotz⸗ dem nicht immer möglich ſein werde, mit Sicherheit feſtzuſtellen, ob ein Zeichen von einem Eiſenbahnzug oder Triebwagen oder einem Kraftfahrzug herrührt, müſſe er bei Annäherung an Bahnkreuzungen ſtels mit der Möglichkeit eines ſich nähernden Zuges rechnen. ek In dem Becken des Paradeplatzbrunnens hat⸗ ten am Samstag einige Jungen eine Eisfläche ent⸗ deckt, die ſich bei der Kälte aus einem kleinen Waf⸗ ſerrückſtand gebildet hatte. Natürlich wurde ſofort eine Glenne gezogen. Der rauhe Untergrund, an dem die Glenner am Ende der Eisfläche hängen⸗ blieben, wurde einem etwa acht Jahre alten Jun⸗ gen zum Verhängnis, der ſo unglücklich mit dem Kopf auf den Brunnenrand fiel, daß er ſich eine ſtark blutende Kopfverletzung zuzog. Die Kameraden brachten den Verunglückten in die elterliche Woh⸗ nung. *Das Gleichgewicht verlor in der Breiten Straße ein Radfahrer, der unmittelbar neben den Straßenbahnſchienen fuhr, obgleich er weiter rechts genügend Platz hatte. Die Hupe eines über⸗ holenden Kraftwagens jagte dem Radler offenbar einen ſolchen Schrecken ein, daß er ſein Rad nach rechts riß. Hierbei verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte kopfüber auf den Gehweg. Der Verunglückte kam mit einigen Hautabſchürfungen davon, n Keine Weihnachtspakete für Strafgefangene. Von zuſtändiger Seite wird darauf hingewieſen, daß den Strafgefangenen keine Weihnachtspakete mit Lebens⸗ und Genußmitteln überſandt werden dürfen. Pakete, die dennoch bei den Gefangenenanſtalten ein⸗ kommen, werden auf Koſten des Abſenders zurück⸗ geſandt. Jeder Gefangene wird am Weihnachtsabend von der Gefangenenanſtalt eine Gabe erhalten. ae Bei Uebungen in der Wehrmacht haben die einberufenen Offiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften des Beurlaubtenſtandes für ihre Perſon An⸗ ſpruch auf freie Heilfürſorge nach den für das Heer geltenden Beſtimmungen. Dieſe Fürſorge erſtreckt ſich z. B. auch auf Beerdigungskoſten. 4. Seite/ Nummer 578 Nene Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Die Verbraucherſchlacht der Stadt Der Hauptamtsleiter im Reichsamt für Agrar⸗ politik, Dr. Hermann Reiſchle, richtet in der NS⸗ Beamtenzeitung einen Appell an die Ver⸗ braucherſchaft, die Erzeugungsſchlacht ber Landwirtſchaft auch ihrerſeits zu unterſtützen. Wenn die Erzeugungsſchlacht wirklich zum Enderfolg füh⸗ ren ſolle, müſſe ſie planmäßig von der Verbraucher⸗ ſeite und nicht zuletzt von den deutſchen Hausfrauen gefördert werden. Der Verbraucher ſehe, daß Bauer und Landwirt alle Anſtrengungen machen, um die letzten Möglichkeiten auszunutzen. Er werde ſich deshalb bei ſeinen Einkäufen ſtets danach richten, was der Jahreszeit entſprechend die deutſche Scholle zur Verfügung ſtellen könne. Er werde ferner, wenn einzelne Erzeugniſſe auf den Märkten knapp ſind, prüfen, welche anderen Lebensmittel er an ihrer Stelle verwenden könne. Die Schulungsarbeit in den Gliederungen der NSDAP, insbeſondere in der Frauenſchaft, werde auf dieſe Weiſe zur Unter⸗ ſtützung des Bauern eine Verbraucherſchlacht der Stadt ſchlagen. Jede auch noch ſo gut und einheitlich geſteuerte Planungsarbeit in der Ernährungswirt⸗ ſchaft könne nur dann Erfolg haben, wenn jeder einzelne Verbraucher davon überzeugt ſei, daß es auf ſeine Mitarbeit nicht weniger ankomme, als auf das Schaffen des Bauern auf ſeinem Hofe. „ Jamilienunterſtützung für die Angehörigen der Wehrpflichtigen und Arbeitsdienſtpflichtigen Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminiſter des Innern wird in den nächſten Tagen im Verordnungswege beſtimmen, daß den Angehörigen der zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht einberufenen Wehrpflichtigen und der einberufenen Arbeitsdienſtpflichtigen im Falle der Bedürftigkeit eine ausreichende„Familien⸗ unterſtützung“ zu gewähren iſt. Sie wird nicht den Charakter der öffentlichen Fürſorge tragen und daher auch nicht zurückzu⸗ erſtatten ſein. Dies wird auch für die Unter⸗ ſtützungen gelten, die die öffentliche Fürſorge den An⸗ gehörigen der Einberufenen vom Tage der Einbe⸗ rufung(Geſtellungstag) bis zum Inkrafttreten der Verordnung bereits gewährt hat. Die Durchfüh⸗ rung der Familienunterſtützung wird den Städten Landkreiſen als ſtaatliche Aufgabe übertragen und werden. Die Koſten wird das Reich tragen. Zur Einſtellung von Supernumeraren Vorausſetzung: Erfolgreiche Abſolvierung der J und Reſerpeoffiziersanwärter Nunmehr hat auch der Reichsfinanzminiſter ſeine Richtlinien für die Einſtellung von Super⸗ numeraren aus dem Stande der Zivilanwärter in die Reichsfinanzverwaltung neu geſtaltet. Da⸗ nach muß der Anwärter, wenn er nach dem 31. De⸗ zember das 16. Lebensjahr vollendet, mit Erfolg der Hitler⸗Jugend angehört haben, in jedem Fall aber der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen ange⸗ hören, alſo in der nationalſozialiſtiſchen Weltay⸗ ſchauung erzogen ſein. Bewerber für die Reichszoll⸗ verwaltung müſſen außerdem den Nachwels erbrin⸗ gen, daß ſie die aktive Dienſtzeit in der Wehrmacht erfüllt haben ſowie zum Gefreiten der Reſerve und Reſerpeoffiziersanwärter ernannt worden ſind. an Der Bürgermeiſter der Gemeinde Königsbach (Pfalz) hat das 100jährige Gedenken an die Beſeiti⸗ gung der Zollſchranken zwiſchen Baden und den Nachbarſtaaten(19. Juli 1835) zum Anlaß genom⸗ men, der Stadt Mannheim drei auf dieſes Exeig⸗ nis bezügliche Dokumente zum Geſchenk zu machen. Sie wurden dem Städt. Schloßmuſeum ein⸗ herleibt. Der Oberbürgermeiſter hat dem Bürger⸗ meiſter in Königsbach(Pfalz) den Dank der Stadt⸗ verwaltung zum Ausdruck gebracht. ze Behandlung unrichtig zugegangener Poſtſen⸗ dungen. Bei dem Aushändigen von Poſtſendungen, beſoerders bei gewöhnlichen Briefen, Poſtkarten und Druckſachen, können trotz aller Vorſicht der Deut⸗ ſchen Reichspoſt Irrtümer vorkommen, deren Ur⸗ ſachen recht vielfältig ſind und nicht immer in der Unaufmerkſamkeit der Zuſteller oder Poſtausgabe⸗ ſtellen liegen. Was macht nun der Empfänger mit Poſtſendungen, die nicht für ihn beſtimmt ſind? Solche Sendungen gibt er nicht an den rich⸗ tigen Empfänger weiter, ſondern, ohne ſie zu öff⸗ nen, möglichſt ſogleich der Poſt zurück, damit dieſe die richtige Aushändigung veranlaßt. Dadurch er⸗ hält die Poſt auch von dem Sachverhalt Kenntnis und kann für die Folge etwaige Mängel abſtellen. Hat ein Empfänger irrtümlich einen für ihn nicht beſtimmten Brief geöffnet, ſo ſollte er dies mit Na⸗ mensunterſchrift auf der Rückſeite vermerken. un Die Beflaggung der Poſtgebäude. Der Reichs⸗ poſtminiſter hat für die Beflaggung der Poſtgebäude Vorſchriften herausgegeben, nach denen mit der Reichs dienſtflagge das Reichspoſtdirekto⸗ rium, die Reichspoſtdirektionen, die Reichsdruckerei, die Verkehrsämter und ihre Zweigſtellen ſowie ſon⸗ ſtige Dienſtſtellen der Reichspoſt zu beflaggen ſind. ſoweit ſie an der Außenſeite der Gebäude als ſolche gekennzeichnet ſind. Mit der Reichs⸗ und National⸗ flagge ſind die Poſtagenturen, die Poſtſtellen und Poſthilfsſtellen, die poſteigenen Wohngebäude und ſolche poſteigenen Gebäude zu beflaggen, in denen ſich keine Dienſtſtellen befinden. Die Markenver⸗ kaufsſtellen werden nicht mit Flaggen ausgerüſtet, dagegen ſollen die mit Hilfe der Reichspoſt errichte⸗ ten Wohnſiedlungen die Hakenkreuzflagge zeigen. Weſtermanns Monatshefte.(Weſtermann⸗ Verlag, Braunſchweig.) In der Dezembernummer beginnen Weſtermanns Monatshefte mit der Veröffentlichung des neuen Romans von Ludwig Tügel„Lerke“. Einige Bei⸗ träge des Heftes haben ausgeſprochen weihnacht⸗ lichen Charakter und ſind mit vielen Abbildungen geſchmückt. Ueber„Lothar Windſperger“, den ver⸗ ſtorbenen Komponiſten ſchreibt Friedrich Stichtenoth; Dr. Guſtav Wichern berichtet über die Wirkungen der geheimnisvollen Stoffe Hormone— Fermente— Vitamine und Katalyſatoren, und ein beſonders wertvoller Beitrag nennt ſich„Unbekanntes von Adolph von Menzel“. Eine ſorgfältigt ausgewählte Literariſche Rundſchau“ und vielfache unterhal⸗ ende Beiträge in Wort und Bild ergänzen das eachtliche Heft. Jex qeuclitss e G ERICHTSSBERICHñTE AUS NAH UND FERN Der Philoſoph und ſeine Stenolypiſtin Pegaſus galoppiert ins Zuchthaus N. Köln, 15. Dezember. Das kleine Fräulein Otti, Tippfräulein mit 150 Mark Monatsgehalt, hatte ſchon immer eine Neigung zum„Intellektualismus“ gehabt. Otti hatte einen„Spleen“, wie ihre Kolleginnen ſagten, die nie in ihrem Leben den„göttlichen Funken“ zu ſpüren bekommen hatten und deren geiſtiger Hunger im Kintopp zu befriedigen war. Otti aber hatte das Glück, in die„höheren Sphären“ des Lebens ein⸗ dringen zu dürfen, teilnehmen zu dürfen an dem „Höhenflug“ eines großen Dichters und Denkers unſerer Zeit. Belegte Brötchen mit Aphorismen Abend für Abend ſtieg Otti nach Büroſchluß die vier Treppen hoch zu dem möblierten Manſarden⸗ zimm-„ zwiſchen deſſen vier Wänden Herbert Lothar Alexander— der Name ſagt alles!— ein triſtes menſchliches Daſein friſten mußte. Hier ſtand auf dem Tiſch neben dem Teller mit ein paar belegten Brötchen und einer Taſſe dünn aufgebrühtem Tee eine alte klapprige Schreibmaſchine und hier war Ottis allabendlicher Arbeitsplatz. Sollte doch in der Dürftigkeit und Stille dieſer Klauſe ein Werk ent⸗ ſtehen, das die ganze gebildete Welt aufhorchen machen würde, eine grundlegende Arbeit, die ihrem Verfaſſer Herbert Lothar Alexander mit einem Schlage Weltruf und Reichtum verſchaffen würde. Das umfangreiche Manuſkript, das nach ſeinem Diktat unter den ſchnellen Fingern von Fräulein Otti entſtand, trug auf der erſten Seite den ver⸗ heißungsvollen, wenn auch nicht mehr ganz neuen Titel„Die Philoſophie des Lebens“. Und wenn dann die Hornbrille in dem durchfurchten Geſicht Herbert Lothar Alexanders funkelte und ſeine Geiſtesblitze, geladen mit Lebensweisheit und Gelahrſamkeit durch die Kammer ſprühten, dann war das kleine Fräu⸗ lein an der Schreibmaſchine reſtlos glücklich. Die Kunſt geht nach Brot Das Manuſkript wuchs und gedieh. Die„Phi⸗ loſophie des Lebens“ ſchien auch ihrem Um⸗ fange nach mit jeder Tradition brechen zu wollen. Herbert Lothar Alexander ſchöpfte aus einem nie verſiegenden Born, doch je fruchtbarer ſein Gehirn arbeitete, um ſo ſpärlicher floſſen ſeine Geldquellen. Herbert Lothar Alexander war ein Hungerleider, das ließ ſich auf die Dauer nicht mehr verheim⸗ lichen. Aber Otti wollte in dieſem Verhältnis nicht die allein Profitierende ſein, ſie machte die geiſtige Koſt, die ihr Alexander einträufelte, auf ihre Art mit leiblicher Koſt quitt, kurz und gut, ohne viel Auſhebens wanderte das halbe Monatsgehalt Ottis in die Verpflegungsküche des„ſchwerringenden“ Philoſophen. Eigentlich hatte Otti die platoniſche Grundlage dieſes Verhältniſſes zuerſt nicht gewollt, ſie hatte nämlich Herbert Lothar Alexander auf Grund einer Heiratsanzeige kennengelernt, die dieſer aufgegeben hatte. Aber wie das ſo kommen kann, ſchließlich über⸗ wogen die„geiſtigen“ Intereſſen. Das ſchloß natür⸗ lich nicht aus, daß ſie ſich gelegentlich auch von Alex⸗ ander ausführen ließ, wenn der Lebenskünſtler„in⸗ folge eines unerwarteten Honorareingangs“ gerade einmal gut bei Kaſſe war. Der Kußkalender des Philoſophen. Eines Tages fand Otti unter einem Manuſkript⸗ ſtapel eine Poſtkarte, die aus Winningen an der Moſel abgeſtempelt war und die ihrem ganzen In⸗ halt nach darauf ſchließen ließ, daß die als Abſende⸗ rin zeichnende„Grete“ als Braut Alexanders anzu⸗ ſehen war. Otti fiel aus allen Himmeln, ſie ſtand aber bald wieder ſtramm auf den Beinen, ging ſchnur⸗ ſtracks hin und zeigte Alexander als Heiratsſchwind⸗ ler an. Alexander nahm dieſe Anzeige in philoſo⸗ phiſcher Ruhe auf, er bewahrte auch vor der Großen Strafkammer ſeine überlegene Gelaſſenheit, als der Vorſitzende die 23 Vorſtrafen aus ſeinem„Lebens⸗ buch“ vorlas und die Braut von der Moſel aus Zeu⸗ gin einen Darlehensſchwindel von 500 Mark an die Oeffentlichkeit brachte. Nur als Fräulein Otti ihm die monatlichen Ge⸗ haltsunterſtützungen vorzurechnen begann, machte er nicht mehr mit. Aus ſeinem Notizbuch ſtellte er eine detaillierte Gegenrechnung auf, die mit einem Ueber⸗ ſchuß zu ſeinen Gunſten abſchloß. Die Glaubhaftig⸗ keit konnte Fräulein Otti nicht abſtreiten, denn da ſtand mit Datum und Stunde jeweils angeführt: „Mit Otti im Kaffee an der Poſt, 2 Kaffee, 2 Bier: 2,30 Mark, danach abgeknutſcht, nach Hauſe gebracht.“ Auch die„Abendeſſen auf ſeiner Bude“ hatte der „Philoſoph“ vorſorglich ſeiner Sekretärin mit je zwei Mark in Rechnung geſtellt. Jedenfalls konnte ihm die Strafkammer den Betrug an Otti nicht einwand⸗ ſrei nachweiſen. Im Winninger Falle aber ſprach alles gegen ihn, ſo daß es doch noch zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren langte. Der Doppelgänger des Fournaliſten Krankhaftes Gellungsbedürfnis Eine ganze Anzahl von — Berlin, 14. Dezember. Filmſchauſpielerinnen und Rennfahrer, Sänger, Artiſten und Schauſpieler gaben in dieſen Tagen ein kurzes„Gaſtſpiel“ vor der Großen Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts. Alle dieſe„Promi⸗ nenten“ traten als Zeugen auf gegen den bereits achtmal vorbeſtraften Rolf Brand, der ſeit Jah⸗ ren als Doppelgänger des bekannten Journaliſten gleichen Namens ſein Unweſen treibt. Der falſche Jonrnaliſt auf großem Fuß Während Peter Schlemihl am Leben verzweiſelte, weil er ſeinen Schatten verloren hatte, mußte der „echte“ Rolf Brand die größten Unannehmlichkeiten erleiden, weil er ſeinen Schatten nicht loswerden konnte. Er ſchilderte in der Gerichtsverhandlung gegen ſeinen Doppelgänger, daß der Angeklagte ſein ganzes Leben völlig nach ſeinem Namensvetter ein⸗ gerichtet habe. Machte der Zeuge Brand eine Afrika⸗ reiſe, dann verſchwand auch der Angeklagte Brand. Nach der Rückkehr des Journaliſten tauchte aber auch ſein„Schatten“ wieder auf und erzählte von ſeinen Abenteuern im ſchwarzen Erdteil. Mit Neger⸗ fürſten und Stammeshäuptlingen hatte er Brüder⸗ ſchaft getrunken, ſeine ganze Wohnung ſteckte voller Affen, die er angeblich mitgebracht hatte. Der rich⸗ tige Afrikareiſende aber konnte ſich vor Anrufen von Leuten nicht retten, die irgendwelche Gelder von ihm zurückverlangten. Ebenſo war es z. B. nach einer Zeppelinreiſe, nach der der„Schatten“ plötz⸗ Prominenten betrogen lich von Unterhaltungen mit Dr. Eckener erzählte. Bald erkundigte ſich bei dem Journaliſten eine Frau nach der Villa, die er ihr doch zur Verfügung ſtellen wollte, bald wünſchte jemand das freund⸗ licherweiſe geſchenkte Bankkonto zu ſehen, ja, ein⸗ mal rief ſogar eine italieniſche Tänzerin an und fragte, wo denn die Paſteten blieben, die er ihr doch am letzten Abend noch bringen wollte „Ich arbeite an zwei großen Büchern!“ Der Doppelgänger hatte zwei Tricks, um ſich Geld zu verſchaffen: Einmal das„Buch der Promi⸗ nenten“ und zum anderen das„Buch berühmter Gaſtſtätten“. Für beide Werke ſammelte er Photos, und gegen Zahlung einer beſtimmten Gebühr für die Anfertigung von Kliſchees ſollten Prominente der Kunſt und des Sports oder aber Gaſtſtätten darin aufgeführt werden. Unter den Vorſtrafen des Angeklagten befindet ſich bereits eine Verurteilung wegen des gleichen Schwindels, der ihn jetzt auch wieder vor Gericht gebracht hat. Das Gericht hielt ihm zugute, daß er wirklich an einem ſolchen Buch gearbeitet haben mag und vielleicht nicht ſo ſehr aus verbrecheriſcher Nei⸗ gung als aus einem krankhaften Geltungsbedürfnis heraus handelte. Andererſeits aber durfte er mit einer Verwirklichung ſeiner Pläne bei vernünftiger Ueberlegung nicht rechnen, ſo daß Betrug im Rück⸗ fall vorlag. Das Gericht verurteilte ihn daher zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 9 Monaten. ſeinen Macht Blutſpenden pathologiſch? Ein ſeltener Streitfall vor Gericht Die Große Strafkammer in Bochum hatte einen jungen Mann abzuurteilen, der einen Arbeitskame⸗ raden nach einer gemeinſamen Kneiptour überfallen und ſeiner Brieftaſche beraubt hatte. Der au ſich unbeſtrittene Tatbeſtand wurde dadurch kompliziert, daß der Angeklagte einwandte, er ſei im Augenblick der Tat vermindert zurechnungsfähig geweſen, da er drei Tage vorher eine Blutentnahme mit ſich habe vornehmen laſſen. Der Angeklagte war vom Langendreer Kranken⸗ haus für eine Bluttransfuſion in Anſpruch genom⸗ men worden, es wurden ihm zwecks Uebertragung 700 cem Blut abgenommen, alſo ein Zehntel der menſchlichen Blutmengen überhaupt. Dieſe Blut⸗ ſpenden ſind in Fällen, in denen Patienten nur durch Zuführung größerer Mengen geſunden menſchlichen Blutes am Leben gehalten werden können, durch⸗ aus üblich. Die Blutſpender erhalten dafür eine Entſchädigung, die im vorliegenden Falle 40/ be⸗ tragen hat. Daß ſolche Blutabzapfungen auf die Gesundheit des Blutſpenders einen abträglichen Einfluß haben können, iſt bisher noch nicht feſtge⸗ ſtellt worden. Die Neubildung und Ergänzung des Blutvolumens bei den Blutſpendern vollzieht ſich in den meiſten Fällen ſehr raſch, und es gibt unter ihnen beſonders in den Großſtädten manche Leute, die ſich in regelmäßigen Abſtänden für ſolche Trans⸗ fuſionen zur Verfügung ſtellen, ohne daß eine weſentliche Störung in ihrem Allgemeinbefinden eintritt. Im Bochumer Falle erſtattete der medizi⸗ niſche Sachverſtändige ſein Gutachten dahin, daß in der ihm zugänglich geweſenen Literatur kein einzi⸗ ger Fall feſtgeſtellt geweſen ſei, daß unter der Ein⸗ wirkung von Blutentnahme Gewalttaten ausgeübt worden ſind. Darum ſei auch bei dem inkriminier⸗ ten Raubüberfall ein pathologiſcher Rauſch nicht an⸗ zunehmen. Der Angeklagte wurde daraufhin zu emem Jahr und 6 Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt. Hellfeherin und Schatzhüterin * Landshut, 7. Dezember. Das Schöffengericht verurteilte die„Hell⸗ ſeherin“ und„Schatzhüterin“ Anna In⸗ derſt⸗Burk zu zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten Zuchthaus. Die Mitangeklagten Schweiger und Geyer wurden Mangels Beweiſes freigeſprochen. Die Inderſt hatte bekanntlich armen Leuten weis⸗ gemacht, in ihrem Keller ruhe ein Schatz, der von Geiſtern und Teufeln bewacht werde, und dieſer Schatz könne nur durch Geldopfer, Beten und Meſſe⸗ leſen gehoben werden. Im Laufe der Verhandlung hatte ſich herausgeſtellt, daß die Inderſt nach dem ärztlichen Gutachten Erſcheinungen einer abgelaufe⸗ nenluetiſchen Gehirnerkrankung zeigt, ausgeſprochen hyſteriſch veranlagt, von großem Geltungsbedürfnis und haltloſem Charakter iſt. Ihr Ehemann Burk hatte ſelbſt Anzeige erſtattet und berichtete in der Verhandlung über zahlreiche Einzelheiten der Schatz⸗ gräber⸗Epiſode. Die Verurteilung erfolgte wegen beſonders ſchweren Vergehens des Betruges. Der Staatsanwalt hatte vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt für die Inderſt⸗Burk beantragt. Montag, 16. Dezember 1935 — NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen enmnommen NS, Kreisamtsleitung Dienstag, 17. Dez., 20.15 Uhr, im großen Saale des Ballhauſes Schulungsabend ſämtlicher NSV⸗Walter der Stadtortsgruppen. Redner: Pg. Stober, Schwetzin⸗ gen. An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Ich erſuche um ſofortige Zuſendung der Beitragswerb⸗ markenbeſtellungen. Termin: 16. Dezember 1985. Kreiskaſſenleiter. Politiſche Leiter i Strohmarkt. Bis ſpäteſtens 20. Dez. 1995 ſind ſämtliche Beiträge zu entrichten. Ab 20. Dez. 1935 bleibt die Kaſſe infolge Jahresabſchluß und Aenderung der Beitragsmar⸗ ken geſchloſſen.. Rheinau. 17. Dez.,.30 Uhr, Zelle 4 Sitzung der Blaock⸗ und Hausleiter im Lokol Stürzel, Pfingſtberg. Rheinan. Zur Beantragung des Mitgliedsbuches rei⸗ chen die Parteigenoſſen mit den Anfangsbuchſtaben M bis 0 ihre Mitgliedskarte, zwei vorſchriftsmäßige Paß⸗ bilder und 1,20 Mk. bis 18. d. M. bei der Ortsgruppen⸗ Kaſſenleitung ein. Rheinau. 16. Dez.,.30 Uhr, Sitzung aller Pol. Leiter in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe. BdM Deutſches Eck und Strohmarkt. 17. Dez., 20 Uhr, zum Gruppenappell in der U⸗Schulturnhalle antreten. Kluft, Ausweis und Turnſchuhe mitbringen. Aber kein Turn⸗ zeug. JM Untergau 171. Alle Jungmädelgruppenführerinnen mel⸗ den ſich ſofort bei ihrem zuſtändigen HJ ⸗Gefolgſchafts⸗ führer wegen der Sammlung am Donnerstag, Freitag und Samstag. Ring 2 ſetzt ſich nur die Ringführerin mit dem dort zuſtändigen n in Verbindung. DA Deutſches Eck und Strohmarkt. Am 16. Dez., 20.15 Uhr, ſpricht im Saal der„Bäckerinnung“ Mannheim, 8 6, 0, der Kreiswalter der Deutſchen Arbeitsfront zu allen DͤAß⸗ Waltern. Sämtliche Block⸗ und Zellenwalter einſchl. Ju⸗ gendwalter erſcheinen. Was hören wir? Dienstag, 17. Dezember Reichsſender Stuttgart. .30: Frühkonzert.— 10.15: Dos britiſche Weltreich. Hörfolge.— 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Mittags⸗ konzert.— 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 15.15: Blumenſtunde.— 15.45: Tierſtunde— 16.00: Muſik zur Kaffeeſtunde.— 17.00: Nachmittagskonzert.— 18.30: Hör⸗ bild aus einer Zuckerwarenfabrik.— 18.45: Winterliche Ge⸗ danken eines Kleingärtners.— 19.00: Einem geſchenkten Gaul...— 19.50: Das erzgebirgiſche Reiterlein.— 20.00: Nachrichten.— 20.15: Reichsſen dung: Stunde der Nation. Die Hermannsſchlacht. Hörſpiel.— 21.15: Abend⸗ muſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Muſik zur ſpäten Nacht.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender 5 .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Deutſche auf Grenzwacht im Banat. Hörfolge.— 10.45: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: Frauen am Werk.— 11.40: Bauerx⸗ funk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Nordiſche Frauen.— 15.45: Weihnachtliche Bücher⸗ kiſte.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 16.50: Im Warte⸗ zimmer des Puppendoltors.— 17.50: Beſuch im Spielzeug⸗ laden.— 18.20: Politiſche Zeitungsſcheu.— 18.40: Zwi⸗ ſchenprogramm.— 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.55: Die Ahnentafel.— 21.15: Melodien aus Operetten. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Kammermuſik. Sageskaleucles Montag, 16. Dezemder Nationaltheater:„Viel Lärm um nichts“, Komödie von W. Shakeſpeore, 20 Uhr. Planetarium: 20.15 Uhr Experimental⸗Vortrag„Die Clek⸗ tronenröhre“. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Maler der Weſtmock von Kobell bis Slevogt. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Kaffee Odeon Kongert(Verlangerung), Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Lichtſpiele: univerſum:„Künſtlerliebe“.— Al ha m⸗ bra:„Die ganze Welt dreht ſich um Liebe“.— Scala: „Der Kraft⸗Mayr“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. Mannheimer Kunſtverein I, 1. 1: Geöffnet von 11 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. Moderne Kunſt. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle: Buchausgabe 10.30 bis 12 Uhr und 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Jngendbücherei R 7. 46: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr. Warum wir gerade die Neue Mannheimer Zeitung leſen! Frau Müller weiß warum: In den Familienanzeigen ſeh' ich in einem bunten Reigen das ganze Leben unſrer Stadt, von dem man gerne Kenntnis hat. Wenn zwei ſich als verlobt empfehlen wird ihnen nicht mein Glückwunſch fehlen; und ging ein Paar zum Traualtar, dann weiß ich, daß ich's gleich erfahr'. Iſt wo ein Junge angekommen, hab ich's der Zeitung bald entnommen, Ich weiß von jedem, der geſtorben, weiß, wer ſich ein Geſchäft erworben, weiß, welche Firma jubiliert, denn alles das wird inſeriert in meinem Leih- und Magenblatt: in der Neuen Mannheimer Zeitung 1 ö —— * . 8 Baden leure Ange irgendwelch Fluſſes die Pferde weg Waſchung 1 im Lande Sauberkeit zugleich koſ Man ka von Bäder: gewohnte nutzung ma man das vollſpritzt. Benzink faßt, durch Addis Abeb warmes We kalten Zink waſchen, die hebt. Schli Kröſus iſt aufwenden, bergab ins Erlegung e Baden in d Der gut lichkeiten in ſich nicht da das heiße 2 heranbringe Addis Abeb im Tonnap gleichzeitig Fußboden ſe Stadt, der s Die zwei iſt bei Her u ſoweit ſie ab ragen kann verurſacht, f ſehr erheblit versteht, hat Duellenhote Kaniſter vol bekommt, a ordentlich ge Ausnahme. Eine Sch Küchenchef e berechnet 1“ legium, in 2 großen kalte merlich kaun die man ſich nichts Beſor vechnete ein gen ſein gen aher dann 1 die Koſten a o häufig zu Mois Abeb org Mendra berechnet au das Waſſer das ſehr har Die dritt mit einem e rück 6 Meil An Als ich m Kindheit be geeſſen? geeſſen!“ Worauf finger beleh noch nicht e geeſſen; es Warum „Weil man mir. U verheißen, d würde. Abe: erfahren. »Ich hab ich.— „Junge, lernt?! Es „Warum „Weil mich der Er erzählte er ſhen Ausna hicht begriff a„Und ich garrte ich. Da hat meinen Tro gordneten B galten. Ein nicht, daß i hatte ſchon gegahnt und dem„gegeſſ. habe ich die meines Her⸗ Mir nicht an anmal gegal eigen geger Jageblich rie gh redlich ch auch 5 nicht v hr für da 1935 —— 1 n ö nen gale des 3⸗Walter chwetzin⸗ reiſes agswerk⸗ nleiter. ſämtliche nie Kaſſe ragsmar⸗ er Block⸗ ches rei⸗ uchſtaben ige Paß⸗ gruppen⸗ J. Leiter Ihr, zum Kluft, n Turn⸗ nen mel⸗ Igſchafts⸗ tag und mit dem .15 Uhr, 6, 40, der n DAß⸗ ſchl. Ju⸗ Weltreich Mittags⸗ — 15.15: kuſik zur : Hör⸗ che Ge⸗ henkten — 20.00: unde der : Abend⸗ ir ſpäten tſche auf cher Kin⸗ Bauern⸗ erlei.— Bücher⸗ n Warte⸗ pielzeug⸗ 40: Zwi⸗ tung. peretten. ſik. mur von W. die Elek⸗ und von Weſtmotk 8. [ham⸗ Scala: — Zaclen lt tæuen Baden in Abeſſinien iſt eine außerordentlich keure Angelegenheit. Nicht etwa, daß ein Abeſſinier irgendwelche Hemmungen hätte, am Ufer eines Fluſſes die weidenden Schafe, Ziegen, Kühe und Pferde wegzujagen und nun eine nur allzu kurze Waſchung vorzunehmen. Aber für die vorübergehend im Lande anweſenden Fremden, die auf körperliche Sauberkeit Wert legen, iſt die Sache ſchwierig und zugleich koſtſpielig. Man kann in Addis Abeba zwiſchen drei Arten von Bädern wählen. Da iſt zunächſt der gute, alt⸗ gewohnte Tonnapf mit Krug, bei deſſen Be⸗ nutzung man allerdings in Kauf nehmen muß, daß man das Empfangs⸗Wohn⸗Schlafzimmer gründlich vollſpritzt. Dann kann man ſich aber auch in leeren Benzinkaniſtern, von denen jeder 4 Gallonen faßt, durch ſeine Boys aus den drei Meilen von Addis Abeba entfernten radioaktiven heißen Quellen warmes Waſſer holen laſſen und ſich dann in einer kalten Zinkwanne in einer zugigen Schlafkammer waſchen, die man großzügig zum Badezimmer er⸗ hebt. Schließlich aber kann man, wenn man ein Kröſus iſt, vier Maria⸗Thereſia⸗Taler aufwenden, ein Taxi mieten, rei Meilen weit bergab ins Hotel de'Europe fahren und dort gegen Erlegung eines weiteren Talers die Erlaubnis zum Baden in den Quellen ſelbſt erwerben. Der gute alte Tonnapf bietet unter dieſen Mög⸗ lichkeiten immer noch die ſicherſte Zuflucht, weil man ſich nicht darauf verlaſſen kann, daß die Waſſerboys das heiße Badewaſſer auch wirklich zur rechten Zeit heranbringen. Ein Journaliſt, der ſchon lange in Addis Abeba lebt, hat auch verraten, daß er das Bad im Tonnapf ſchon deswegen vorzieht, weil er dabei gleichzeitig jeden Morgen ohne beſondere Mühe den Fußboden ſäubert. Und er iſt nicht der einzige in der * Stadt, der ſo denkt. Die zweite Art zu baden, die mit der Zinkwanne, it bei der männlichen Fremdenbevölkerung beliebter, ſoweit ſie abgehärtet iſt und einen gehörigen Zug ver⸗ kragen kann. Aber die Koſten, die ein ſolches Bad herurſacht, ſind je nach den perſönlichen Anſprüchen ſehr erheblich. Ein ſchlauer Fuchs, der den Rummel verſteht, hat mit dem deutſchen Geſchäftsführer des Duellenhotels vereinbart, daß er jeden Morgen 12 Kaniſter voll heißen Waſſers für einen halben Taler bekommt, aber er iſt, wie geſagt, ein ganz außer⸗ urdentlich geriſſener Burſche und ſein Fall bildet ein⸗ Ausnahme. Eine Schweizer Penſion, die von dem früheren Küchenchef oͤes Kaiſers Haile Selaſſie geführt wird, berechnet 17 Maria⸗Thereſien⸗Taler für das Privi⸗ legium, in 24 Gallonen Waſſer zu baden, die in der großen kalten Zinkbadewanne allerdings höchſt küm⸗ merlich kaum den Boden bedecken. Für die Erkältung, die man ſich bei dieſer Gelegenheit zuzieht, wird nichts Beſonderes berechnet. Eine andere Penſion be⸗ zechnete einem naiven Engländer, der jeden Mor⸗ gen ſein gewohntes Bad nahm, einen Taler. Als er aber dann die erſte Rechnung vorgelegt bekam und die Koſten addierte, verzichtete er in Zukunft darauf, 13 und pfad zur 1 bis 15 3 und 17 19 Uhr. 30 bis 12 19.30 bis 5 o häufig zu baden. Das luxuriöſeſte Hotel der Stadt Aödis Abeba, die griechiſche Karawanſerei von Ge⸗ org Mendrakos, bekannt als„Imperial⸗ Hotel“, berechnet auch einen Taler pro Bad, aber man muß das Waſſer der ſtädtiſchen Waſſerleitung benutzen, das ſehr hart und voller Schmutz und Juſekten iſt. Die dritte Art zu baden, die, wie ſchon erwähnt, mit einem Ausflug verbunden iſt, der hin und zu⸗ rück 6 Meilen ausmacht, können ſich allerdings nur Vier Maria Theresſjentaler ein Bad an dds AH die ganz Reichen leiſten. 4 Taler iſt die Taxe für die Fahrt nach und vom Hotel de'Europe, das nur deshalb ein Monopol auf das Waſſer hat, weil es direkt über den radioaktiven Quellen errichtet wurde. Das Waſſer wirkt auf der Haut ſammet⸗ artig weich, und das Bad ſchwächt. Man bezahlt einen Taler dafür und dazu noch einen viertel Taler als Trinkgeld für den Badediener. Hinter dem Hotel ſteht das Privatbad des Kaiſers. Er ſchätzt das Baden mehr als ſeine Untertanen. Die Gelehrten und die erſte Eiſenbahn Eine weitverbreitete Erzählung über die Ge⸗ lehrten und die erſte Eiſenbahn berich⸗ tet uns, die„Gelehrten“ hätten das nahende tech⸗ niſche Zeitalter nicht erkannt oder mißachtet:„Das bayeriſche Medizinalkollegium glaubte noch im Jahre 1835 den ſchon begonnenen Eiſenbahnbau da⸗ durch hintanhalten zu können, daß es erklärte, die große Geſchwindigkeit der Schienenwagen würde allen Inſaſſen Kopfſchmerzen und Schwindel verur⸗ ſachen.“ Wir leſen auch, daß von dem genannten ärztlichen Kollegium die Forderung erhoben worden ſei, zu beiden Seiten der Bahnſtrecke hohe Bretter⸗ zäune aufzurichten, um wenigſtens die Anwohner, Wanderer und Poſtkutſchenreiſenden vor Schwindel⸗ anfällen zu bewahren. In Wahrheit aber, ſo wird jetzt im„Daheim“ nachgewieſen, gehören alle dieſe Geſchichten unter die Treppenwitze der Weltgeſchichte. Das angebliche Medizinal⸗Gutachten liegt nicht in den Akten des Verkehrsmuſeums in Nürnberg; es war auch bei genauen Nachforſchungen bei der Re⸗ gierung von Mittelfranken nicht aufzufinden. Und in den zeitgenöſſiſchen Schriften und Bildern, die uns aus den erſten Jahren der deutſchen Eiſenbahn erhalten geblieben ſind, ſpricht weit mehr als ängſt⸗ liche Sorge ein noch ungläubiger Spott. In Nürn⸗ berg ſelbſt herrſchte an jenem 7. Dezember 1835 eine allgemeine feſtliche Begeiſterung. Auch die Bedeu⸗ tung der Eiſenbahn für die Einigung Deutſchlands, in dem es damals Hunderte von Grenzpfählen und Schlagbäumen gab, wurde von vielen Patrioten ſchon erkannt; ein Feſtgedicht begann mit den Wor⸗ ten:„Glückauf, mit Gott! Der Anfang iſt geſchehen, — es liegt die Strecke Bahn. Und ſoll's nach Oſt, nach Weſten weitergehen,— ſo knüpft man eben an.“ Zwei Minuten Gelächter Ein Amerikaner und ein Engländer wetten zwanbig Pfund, die der erhalten ſoll, der die un⸗ glaublichſte Geſchichte erzählt. Der Ame⸗ rikaner beginnt:„Es war einmal ein amerikaniſcher Gentleman.“ „Halt“, unterbrach ihn der Engländer,„Sie ha⸗ ben ſchon gewonnen.“ 25 Dame:„Sie als alter Rennſtallbeſitzer können mir doch ſicher ſagen, ob einem nach dem Reiten, ich reite heute das erſtemal, der Kopf ſehr ſchmerzt?“ Herr:„Aber nein— gerade das Gegenteil, gnädige Frau!“ 2 Als Otto Lohſe Operndirektor in Leipzig war, kam eines ſchönen Tags aufgeregt der damalige Oberregiſſeur zu ihm gelaufen und ſagte:„Denken Sie, die B. hat eben angerufen, daß ſie die Brün⸗ hilde nicht ſingen kann!“ „So—“, meinte Lohſe ſeelenruhig. das enoͤlich ein?“ „Sieht ſie So ſieht eine mohammedaniſche Konfirmation aus Die mohammedaniſche Gemeinde Kapſtadts iſt groß, ſie umfaßt die Inder und Malayem. Alljähr⸗ lich findet in der Hauptmoſchee die Einſegnung der Knaben ſtatt, die dadurch in die Gemeinde In feierlicher Prozeſſion ziehen die Knaben, in ſeidene Gewänder gekleidet (Weltbild,.) werden. aufgenommen und mit dem Turban Fräulein Hamſun beim Film Ellinor Hamſun eine Tochter des großen nordiſchen Dichters, weilt zur Zeit in Berlin, um ſich hier für die Filmlauſbahn vorzubereiten. (Deutſche Preſſe⸗Photo⸗Zentrale,.) geſchmückt, in die Moſchee. Die neue Senſation im Staviſky⸗Prozeß In der 16. Sitzung des Staviſky⸗Ppozeſſes ergab es ſich, daß auch Staatsanwalt Prince ein Betrüger war, der bekonntlich Selbſtmord verübt hat. Auf unſerem Bild ergreift Rechtsanwalt Nogier das Wort zu ſeinen auſſehenerregenden Ausführungen. (Weltbild,.) Ein ganz beſonbderer Saft Frau Smith:„Ach, Tom, ich weiß gar nicht, was ich machen ſoll. Ich habe nur Kirſchen in Branntwein als Nachſpeiſe, und der Pfarrer kommt zum Eſſen. Ich habe überhaupt nicht an ihn gedacht, und er iſt doch ein ſo ſtrenger Antialkoholiker.“ Smith:„Ja, da iſt nun nichts zu machen. Und wir müſſen es darauf ankommen laſſen.“ Das taten ſte, und das Glück war ihnen hold. Dem Pfarrer ſchmeckten die Kirſchen ſcheinbar außerordentlich gut. Er erklärte, daß er niemals etwas ſo Gutes gegeſſen habe. Und als Frau Smith fragte, ob er nicht noch ein paar Kirſchen nehmen wolle, erklärte er:„Nein, danke. Aber wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich noch etwas von dem köſt lichen Saft.“ (Tit Bits) And ich habe doch geeſſen Von Joachim Lange Als ich mich noch im vorurteilsfreien Stande der kindheit befand, ſagte ich:„Haſt du ſchon Mittag geeſſen? Ich habe ſchon geeſſen. Schön habe ich geeſſen!“ a Worauf man mich mit ernſt erhobenem Zeige⸗ finger belehrte:„So ein großer Junge und kann noch nicht einmal richtig ſprechen! Es heißt nicht geeſſen; es heißt gegeſſen!“. „Warum heißt es ſo, Tante?“ fragte ich bann. „Weil.. ja, weil es eben ſo heißt!“ erklärte man mir. Und als ich keine Ruhe gab, ward mir verheißen, daß ich es in der Schule ſchon erfahren (würde. Aber in der Schule habe ich es auch nlcht erfahren. 2 5 5„Ich habe mein Frühſtück ſchon geeſſen“, ſagte „Junge, haſt du es denn noch immer nicht ge⸗ lernt?! Es heißt nicht geeſſen; es heißt gegeſſen!“ „Warum heißt es ſo, Herr Lehrer?“ „Weil. ja, weil es eben ſo heißt!“ belehrte mich der Erzieher meiner Vorſchuljahre. Und dann erzählte er irgend etwas von einer grammatikali⸗ ſhen Ausnahme oder ſo ähnlich. Aber das habe ich nicht begriffen. f. „Und ich habe mein Frühſtück doch geeſſen!“ be⸗ harte ich.„ Da hat mich der Herr Lehrer gegohrfeigt für weinen Trotz und hat mich dergeſtalt zu einer ge⸗ zordneten Behandlung der deutſchen Sprache ange⸗ halten. Eingehen wollte es mir freilich durchaus nicht, daß ich mich geirrt haben ſollte. Denn ich hatte ſchon damals in meinem kindlichen Verſtand gegahnt und ganz richtig gegurteilt, daß das mit em„gegeſſen“ doch nicht ſtimmen könne. Doch habe ich dieſe meine Anſicht ſeinerzeit dem Willen eines Herrn Lehrers gegopfert. Denn es wäre mir nicht angenehm geweſen, wäre mein Trotz noch ung anmal gegahndet worden, und hätte ich weitere Ohr⸗ eigen gegerntet. So habe ich mir notgedrungen die ſügeblich richtige Ausſprache angegeignet und hase Fah redlich gegübt,„gegeſſen“ zu ſagen, wenn ich uch auch gerne anders,„falſch“, gegäußert hätte 5 5 nicht verſtand, warum mein Herr Lehrer ſo r für das„gegeſſen“ gegeifert hatte. Heute, wo ich zwar noch nicht gegaltert bin wie mein Lehrer, aber doch ſchon ſo erwachſen, daß ich ſogar gegehelicht habe, ſage ich wieder nun gerade „Ich habe geeſſen!“ Denn ich ſehe nicht ein, weshalb dem„eſſen“ nicht recht ſein ſoll, was allen ſeinen ähnlich gegarteten Zeitwortbrüdern ähnlich iſt. Dann blicken mich meine wohlgegachteten Mitmenſchen immer geradezu angegekelt wegen meines Schnitzers an.„Aber es heißt doch gegeſſen!“ ſagen ſie.— „Warum heißt es ſo?“ frage ich dann. „Weil. ja, weil es eben ſo heißt!“ antworten ſie, nachdem ſie tief gegatmet haben. Und um meine hochgegehrten Mitmenſchen ſo recht mit der Naſe auf den grammatikaliſch gegeich⸗ ten„Gegeſſen“⸗Unſinn hinzuſtoßen, habe ich ſchon lange die ähnlich gegarteten Zeitwörter dem„ge⸗ geſſen“ nachgegäfft. Freilich denken die Leute in ihrem eingegengten Sinn dann immer, ich hätte bloß gegulkt und gegalbert. Aber es iſt mein voller Ernſt, und ich hoffe, daß ſte ſich abends, wenn ſie ihr Tagwerk gegendet, ihre Antenne gegerdet, ihre inneren Ohren gegöffnet ſowie die Maſchinerie ihres Verſtandes gegölt haben, auf meine, auf die„Ge⸗ eſſen“⸗Seite ſchlagen werden und nicht meinen, ich hätte ſie mit meiner gegerbten Bosheit nur ange⸗ gödet und geguzt! eee eee eee, Mary-Wigman-Tanzabend im Muſenſaal Es gibt überall in unſerer zerriſſenen Zeit kleine Inſeln der Vollkommenheit, der abſoluten Kultur, die aus ſich heraus wächſt, und ſich nicht durch Stile und hiſtoriſche Reminiſzenzen ſtören läßt. Eine davon und vielleicht auf ihrem Gebiet die größte iſt Mary Wigman. Freilich ſteht eine ſolche Inſel unter dem Geſetz der Exkluſivität. Eine gewiſſe Humorloſigkeit, eine Beziehungsloſigkeit zu den Dingen des heutigen Lebens, heißen ſie nun Wirt⸗ ſchaft, Sport, Politik, iſt ihnen eigen. Und trotzdem ſpricht aus dieſer Kunſt doch noch viel zu jedem von uns, und zwar, wie mir ſcheint, mit der Zeit mehr und mehr. Das mag an beiden Seiten liegen, an Künſtlerin und Publikum, aber vor allem doch an ihr, und vielleicht auch ihren Schülerinnen. Denn klar und leicht eingängig waren vor allem die erſten Nummern, Gruppentänze nach alten Meiſtern(Kompoſition Gretl Curth), die vielerlei Vorzüge der ſchlichten Klarheit, der uner⸗ hörten Diſziplin und gehaltvollen Gebärde in ſich trugen. Zwei Duette„Stille Stunde“ waren eben⸗ falls wunderbar, doch ſtört der fopmloſe Uebergang von einem zum andern.„Märchengeſtalt“ etwas lang, aber von herrlichem Schwung der gelben Seide in der Drehung. Daß die Meiſterin ſelbſt ſich ſchon gewiſſe virtuoſe Arabesken erlauben darf, war in einem„Tanz der ſtillen Freude“ zu ſehen. In zwet Zigeunerweiſen lexpreſſioniſtiſches Farbfleckenkoſtüm) gab es vollends dämoniſche Leidenſchaft und ſprung⸗ hafte Ausgelaſſenheit. Der Hauptteil, die Schöpfung des letzten Jahres, „Tanzgeſänge“, trägt ein Motto aus Schillers Eleu⸗ ſiſchem Feſt,„Daß der Menſch zum Menſchen werde, ſtift er einen ew'gen Bund., und Mary Wigman ſchreibt ſelber dazu, daß es ſich um ein„gemein⸗ ſchaftlich feſtliches Begehen im Sinne einer Feier⸗ und Weiheſtunde“ handeln ſoll. Die Tänze ſollen getragen ſein von„einer eingewurzelten Liebe zu allem, was dem Menſchen Erde bedeutet und ihn an ſeine Urheimat bindet“. Alle ſechzehn Tänzerin⸗ nen wurden hierzu aufgeboten,„Lobgeſang“: gelb⸗ liches Orange mit der Meiſterin in Grün, ein Auf⸗ blitzen von zweiunddreißig leuchtenden Armen, ein wogendes Schreiten.„Schickſalslied“: ein Solo in grauem, nonnenartigem Koſtüm, wohl das beſte des Abends, jede Falte ein Erlebnis.„Bittgang“: Wein⸗ rot gegen Schwarz⸗Lila der Meiſterin, die für die übrigen leidet, der ſchönſte der Gruppentänze mit einem unerſchöpflichen Reichtum des figuralen Auf⸗ baus;„Mondlied“: ein ebenfalls ſchönes Solo in Grünſilber mit Blaurot. Der„Feuertanz“ erhielt am meiſten Beifall, und doch war im„Huldigungs⸗ tanz“— ganz helles Bleu— noch eine Steigerung möglich. Bemerkenswert noch die Beziehung der Koſtüme zur Mode von heute, der Reichtum an individueller Schönheit der einzelnen Tänzerinnen bei aller ſtili⸗ ſierten Vereinheitlichung der Bewegung; unter denen übrigens die Erika Triebſch, früher National⸗ theater, zu ſehen war.— Es gab tobenden Beffall, zweimal Blumen, und die kleine Schmiecke vom Nationaltheaterballett reichte der vergötterten Mary zum Schluß noch eine Orchidee aus dem 2 5 911 . F. Juliane Kay: Das Dorf und die Menſchheit“ Uraufführung im Agnes⸗Straub⸗Theater Berlin Berlin, im Dezember. Juliane Kay, eine Wienerin, die vor einigen Jahren den Jugendpreis deutſcher Erzähler erhielt, wird uns jetzt als Dramatikerin vermittelt. Sie war in ihrer Jugend Schauſpielerin und hat des⸗ wegen die Sehnſucht, ihr echtes dichteriſches Talent auch auf der Bühne zu entfalten. Es muß hier aber bei ihrem erſten Stück ſofort geſagt werden, daß ſie in Dialogform eine epiſche Handlung, aber kein Drama entwickelt. Hier erzählt ſie uns die Geſchichte einer frommen, ſittenſtrengen und in ihrer Miſſions⸗ leidenſchaft ein wenig komiſchen Dorftirolerta, die von übermütigen jungen Männern im Rauſch⸗ zuſtand verführt wird. Das arme Mädel weiß von dieſer Verführung nichts, iſt tief erſchreckt, als der Arzt ihr das kommende Kind beweiſt; da glaubt ſie, in ihr wiederhole ſich die Jungfrau⸗Geburt, bis ſie ſchließlich, bei der Geburt ſterbend, erkennen muß, daß ſie ein menſchliches Schickſal erlitten hat. Ju⸗ liane Kay durchflicht dieſe Handlung mit Dorf⸗ motiven, mit religiöſen Stimmungen. Sie verſteht es, an Weihnachten denken zu laſſen, und dies iſt wohl der Grund, warum Agnes Straub jetzt das Stück uraufführte. Die Aufführung machte vor allem dadurch Ein⸗ druck, daß ſie mit einer Echtheit in Sprache, Koſtüm und Haltung ein ferngelegenes Tirolerdorf vor Au⸗ gen zauberte. Und inmitten dieſer aus Süddeutſch⸗ land verſchriebenen Schauſpieler Otto Radetzky, Ma⸗ ria Loja, Inge Rahm, Hans Flieſer, Friedrich Neu⸗ bauer, Erna Baumann, Otto Woegerer u. a. m. gab Hilde Körber der Heldin des Stückes, eine er⸗ greifende Geſtalt, eine ſeeliſche Echtheit und jung⸗ fräuliche Reinheit, daß der Erfolg nicht ausblieb. A . Seite Nummer 578 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Vumischtæs — Die Räume des zahnärztlichen Inſtitutes der Neuyorker Columbia⸗Univerſität waren, wie ſchon kurz gemeldet, der Schauplatz einer furchtbaren Mordtat, die in ganz Amerika allergrößtes Auf⸗ ſehen erregt. Ueber den Hergang des blutigen Ge⸗ ſchehniſſes, dem bekanntlich zwei Profeſſoren zum Opfer fielen, wird von Augenzeugen jetzt folgender Bericht gegeben. Der gebürtige Ruſſe Vito Kuſſow, der im zahnärztlichen Inſtitut als Laboratoriums⸗ diener beſchäftigt war, ſtreckte in den ſpäten Nacht⸗ ſtunden durch Revolverſchüſſe den Dekan des College für zahnärztliche Chirurgie, Arthur Rowe ſowie Profeſſor Paul B. Wiberg nieder. Nachdem der Amokläufer, der am Morgen des gleichen Tages friſtlos entlaſſen worden war, weil er gegen Kol⸗ legen, die mit ihm in ſeiner Abteilung angeſtellt waren, gehetzt hatte, auch noch ein oͤrittes Mitglied des Lehrkörpers der Univerſität, Profeſſor Dr. William H. Crawford an der rechten Hand verwun⸗ det hatte, verübt Kuſſow Selbſtmord, indem er ſich einen Schuß in die Schläfe jagte. Um die Mordtat begehen zu können, war Kuſſow ſpät abends, als er damit rechnen konnte, daß die Profeſſoren, bei denen er Dienſt tun mußte, ſich allein in ihren Ar⸗ beitsräumen aufhielten, noch einmal in die Räume der zahnärztlichen Abteilung geeilt. Er wurde von dem Pförtner auch widerſtandslos hereingelaſſen. Kuſſow ſtürmte dann mit entſichertem Revolver in der Fauſt in das Arbeitszimmer des Dekans, legte ohne Warnung auf dieſen an und ſtreckte ihn mit einem gutgezielten Herzſchuß nieder. Dr. Rowe war der Stelle tot. Alles ſpielte ſich in Se⸗ kund. chnelle ab. Der Mörder warf die Tür ins Schloß, lief ͤurch den Gang, die Treppe hinauf, hin⸗ ein in das Laboratorium des Inſtituts, wo Dr. Crawford experimentierte, legte auf ihn an. Ohne ſich von der Wirkung ſeines Schuſſes zu überzeugen, durch den der Wiſſenſchaftler glücklicherweiſe nur an der Hand verletzt worden war, ſtürmte der wie wahnſinnig gewordene Revolverſchütze hinaus, lief in das Arbeitszimmer Profeſſor Wibergs und ver⸗ wundete dieſen tödlich. Vor der Leiche ſeines Opfers ſtehend brachte ſich der Mörder dann den tödlichen Schuß bei. Kuſſow, ein Mann in mittlerem Alter und Abkömmling einer vornehmen, ruſſiſchen Familie, die während der kommuniſtiſchen Revolu⸗ tion emigrieren mußte, galt unter den Profeſſoren und ſeinen Kollegen ſchon immer als Unruheſtifter und ewig unzufriedener Menſch. Er erhielt inner⸗ halb von vier Jahren ſechsmal ſeine Entlaſſung, zahnärztlichen Inſtitut arbeitete, intriguierte. Es herrſchte allgemein die Anſicht, daß Kuſſow an Ver⸗ folgungswahn leide. Man gab ihm aber trotzdem immer wieder eine neue Chance und ſtellte ihn wie⸗ der ein. Jetzt nun ſollte die Entlaſſung nicht mehr zurückgenommen werden. Auch Profeſſor Rowe, der ſonſt immer für Kuſſow eingetreten war, meinte, daß es doch beſſer ſei, Kuſſow nicht zu halten. Jeder⸗ mann im College wußte, daß Kuſſow in Rowe ſeinen beſten Freund hatte. Rowe ſoll immer wieder darauf hingewieſen haben, daß man Kuſſow halten müſſe, da er ſonſt niemals wieder Arbeit finden würde und die brauchte er, da er verheiratet ſei. Rowe ſagte oft:„Armer Kerl! er ſteht im beſten Alter und ſieht ſchon wie 65 aus.“ Allgemein hielt man Kuſſow für harmlos; niemand hatte jemals daran geglaubt, daß er ein gefährlicher Mörder wer⸗ den könnte, vor allem Profeſſor Rowe nicht, der ſich nun auch unter den Opfern des von Verfol⸗ gungswahn beſeſſenen Ruſſen befindet * — Es iſt ſchon ſeit längerer Zeit keine Selten⸗ heit mehr, daß man die Königin von England durch die Straßen Londons gehen ſehen kann, zahlreiche verſchnürte Päckchen eigenhändig tragend. Die Kö⸗ nigin ſcheint es ſich in den Kopf geſetzt zu haben, in dieſem Jahr alle Weihnachtseinkäuſe ganz allein zu erledigen. Niemand wird über dieſen ihren Vorſatz glücklicher ſein, als ihre Enkelkinder, die ihr auch in dieſer Beziehung blind vertrauen. Nur der könig⸗ lichen Omama vertrauen ſie daher auch ihre geheim⸗ ſten Wünſche an. Uebrigens werden die Enkelkinder dieſer engliſchen Königin von ihr durchaus nicht verwöhnt.„In erſter Linie kommen die praktiſchen Sachen, Kleider, Wäſche und Schuhe“, ſo ſoll die Kö⸗ nigin auch dieſes Jahr wieder erklärt haben. Aber ganz ohne Spielzeug geht es natürlich nicht ab. Außer Puppen, Süßigkeiten und Reiſebüchern wird daher die kleine Prinzeſſin Margret Roſe noch ein Dreirad erhalten, und die kleine Prinzeſſin Eliſa⸗ beth bekommt, als leidenſchaftliche Reiterin, die ſie iſt, die gewünſchte Reitpeitſche. Das mit dem neuen Pony zu der Reitpeitſche, iſt allerdings nicht ganz ſicher... Queen Mary wird von dem Perſonal in den Geſchäften mit beſonderer Vorliebe und Hoch⸗ achtung bedient. Tuſcheln gibt es nicht, ſonſt kann die Königin böſe werden. Im übrigen ſoll die eng⸗ liſche Königin nicht nur ein guter, ſondern vor allem auch ein angenehmer Kunde ſein, der keine beſonde⸗ ren Umſtände macht, ſondern von vornherein genau weiß, was er will. Und mit ſolchen Kunden fällt der Umgang wohl leicht. Die Weihnachts vorbereitungen am engliſchen Hof beginnen übrigens ſchon im Okto⸗ ber. Späteſtens Mitte Oktober gehen nämlich aus dem Buckinghampalaſt die königlichen Weihnachts⸗ geſchenke für die Perſönlichkeiten hinaus, die in den entlegenſten Teilen des britiſchen Weltreiches leben. Iſt etwas vergeſſen worden, dann wird es in aller Eile dem diplomatiſchen Kuriergepäck mitgegeben. Die einzelnen Gaben tragen das königliche Wap⸗ pen, außerdem liegt ein Kärtchen mit einigen Glück⸗ wunſchzeilen bei:„Dies wünſcht Ihnen Mary, die Königin von England.“ * — In Amſterdam entſtand auf eigenartige Weiſe ein Brand. In einem Hauſe in einem Vororte war eine kranke Frau allein zu Hauſe. Sie ſaß in einem Lehnſtuhl am Tiſch, auf dem eine Petroleumlampe brannte. Die ſchwerkranke Frau erlitt plötzlich einen Herzſchlag und fiel mit dem Stuhl an die Kante des Tiſches, wobei die Lampe umfiel und das Petroleum ſich aus dem Behälter ergoß. Das Zimmer ſtand we⸗ nige Augenblicke ſpäter vollkommen in Flammen. Der Brand wurde von außen bemerkt. Die ſchnell herbeigerufene Feuerwehr konnte ihn in wenigen Minuten löſchen und die Leiche bergen. * — In Weſermünde ſtarb kürzlich der Bürger Guſtav Adolf Barthels, der viele Jahre ſeines Le⸗ bens in Amerika verbracht hatte und von dem wußte, daß er mit einem beträchtlichen Vermögen in die Heimat zurückgekehrt war. Jetzt erfährt man, daß Barthles ein Vermögen von 120 000 Mk. hinterläßt. Der alleinige Erbe iſt die Stadt Weſermünde, in der ob dieſes unerwarteten„Goldregens“ helle Freude herrſcht. Das Geld wird wahrſcheinlich zum Bau eines Häuſerblocks mit Kleinwohnungen Verwen⸗ dung finden. E — Ein eigenartiger Rekord iſt in Traben⸗Trar⸗ bach von den Gebrüdern Dinkel aufgeſtellt worden, drei alte, hier hochangeſehene Weinbauern, die es zuſammen auf ein Alter von 250 Jahren gebracht haben. Mit 88 Jahren iſt Juſtus, ein Veteran von 1870/71, der Aelteſte, ſein Bruder Hermann hat 82 Jahre auf dem Buckel, während das„Neſthäkchen“ Wilhelm gerade jetzt die 80 vollendet hat. Es ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt, daß die drei Moſelaner trinkfeſte Leute ſind, die ſich das Leben ohne einen guten Tropfen nicht denken können. Und wenn man ſo wie ſie an der Quelle ſitzt, dann iſt es auch nicht weiter verwunderlich, daß für ſie die tägliche Pulle Wein ſozuſagen die„eiſerne Ration“ darſtellt. Juſt an ihrem„250. Geburtstage“ haben ſich die drei nun die Mühe gemacht, einmal nachzurechnen, wie⸗ viel des edlen Moſelweines durch ihre Kehlen ge⸗ floſſen iſt. Die Addition ergab eine geradezu phan⸗ taſtiſche Menge. Läßt man einmal getroſt die erſten zwanzig Lebensjahre außer Berechnung und legt nur ein Durchſchnittsalter von 60 Jahren Wein⸗ genuß pro Kehle zugrunde, ſo ergeben ſich auf jeden einzelnen von ihnen 21900 Flaſchen, für alle oͤrei Brüder zuſammen alſo 65 700 Flaſchen. Das ſind umgerechnet immerhin rund 50 Fuder Wein, ein Quantum, gegen das der Konſum einer ausgewach⸗ ſenen Großſtadt während der kürzlichen Weinwerbe⸗ woche vor Neid erblaſſen muß. Sechs Kinder im brennenden Bauernhaus umgekommen + Kopenhagen, 14. Dezember. In der Nacht zum Samstag entſtand auf einem Bauernhof in der Nähe von Hjörring ein Brand. Sechs Kinder der Bauernfamilie im Alter von ſechs bis 18 Jahren ſchlieſen im Bodenraum. Drei von ihnen erſtickten in den Betten. Die drei anderen Kinder rannten bis zur Treppe, wo ihnen Rauch und Flammen den Weg verſperrten. Sie kamen gleichfalls in den Flammen um. Schweres Verkehrsunglütk Drei Tote + Siegen, 14. Dezember. Freitag abend gegen 23.15 Uhr ſtießen an der Stadtgrenze zwei Perſonenkraftwagen in voller Fahrt zuſammen, von denen einer ſofort in Brand geriet. Der Kraftwagenführer und ſein Begleiter, der neben ihm ſaß, beide aus Siegen, kamen in den Flammen um. Der Fahrgaſt im Innern des Wagens konnte noch aus dem Wagen herausſpringen. Er hatte aber bereits ſo ſtarke Brandwunden erlitten, daß er im Siegener Krankenhaus ſtarb. Die Inſaſſen des ande⸗ ren Wagens, der aus Eiſernfeld kam, wurden leicht verletzt. Schweres Exploſionsunglück in einem Bronzewerk (Funkmeldung der NM.) + Nürnberg, 14. Dezember. Eine ſchwere Exploſion, die ein Großfeuer zur Folge hatte, ereignete ſich in der Nacht zum Sams⸗ tag, kurz vor 3 Uhr, in der Bronzefabrik Neumühle von Eiermann u. Tabor bei Altenberg. Mehrere Fabrikgebäude liegen in Trümmer, die Seitenwände —„Ein ſo braves und kluges Aefſchen gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr. Es kann ſeinen Na⸗ men in drei Sprachen niederſchreiben, kann Zigaret⸗ ten rauchen und aus der Flaſche trinken. Es iſt ſeit ſieben Jahren mein beſter Freund und nur ihm habe ich es zu verdanken, wenn mir die Leute ihre Kup⸗ fermünzen in den Hut werfen. Er tut keinem etwas zuleide, wenn er nicht gereizt wird, und darum bitte ich. ihn mir zurückzugeben!“ Der Mann, der dieſe Worte mit tränenerſtickter Stimme ſprach, war der 75jährige Schauſteller John Bull aus Brix⸗ ton. Er war vor ein Londoner Gericht geſtellt wor⸗ den, weil ſein Aefſchen vor einiger Zeit einen zehnjährigen Knaben ſo erheblich gebiſſen und zer⸗ kratzt hat, daß dieſer mehrere Tage im Krankenhaus liegen mußte. Der Richter war milde geſtimmt. Er wollte dem alten Mann, dem es offenſichtlich ſchlecht geht, nicht ſein Letztes rauben, aber das Aefſchen war, wie Zeugen übereinſtimmend ausſagten, durch⸗ aus nicht ſo harmlos, wie John Bull es hinſtellen wollte. Gewiß, im nüchternen Zuſtand blieb er folg⸗ ſam und zutraulich. Sobald er aber einen Schluck Alkohol zu ſich genommen hatte, zeigte ſich ſeine wahre Natur. Da wurde er aufſäſſig und wider⸗ ſpenſtig und wer ihm zu nahe kam, machte mit ſei⸗ nen Zähnen und ſeinen Fingernägeln Bekanntſchaft. Nun, ein Aefſchen erhält im allgemeinen keinen Alkohol als Getränk, aber in dieſem Falle ließ es ſich leider nicht leugnen, daß der alte Schauſteller mit ſeinem kleinen Freund nicht nur das Bettlager und alle Leiden der Landſtraße, ſondern auch alle Freuden des Lebens brüderlich geteilt hatte, und unter den Freuden des Lebens verſteht John Bull im weſentlichen einen tüchtigen Rauſch. Das kluge Aefffbein iſt auf dieſe Weiſe regelrecht alkoholſüchtꝛg geworden, es riecht den Whisky ſchon von ferne und verſteht es, ſich ihn ſogar ſelbſt zu beſchaffen, wenn Montag, 16. Dezember 1935 ſind herausgedrückt worden. Die Blechdächer wur⸗ den weit ſortgeſchleudert. Drei Perſonen wurden unter dem Mauerwerk begraben. Ein Schwerver⸗ letzter und ein Toter konnten geborgen werden, wäh⸗ rend ein Toter noch unter den Trümmern liegt. An den Löſcharbeiten beteiligten ſich vier Löſchzüge und drei Ortsfeuerwehren. Die Exploſionsurſache konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Stellwerksbrand in einem Berliner -Bahnhof — Berlin, 14. Dez. Ein größeres Schadenfeuer zerſtörte am Sams⸗ tagvormittag gegen 6,45 Uhr den Schaltraum des Stellwerks im Untergrundbahnhof Wedding. Ein Teil der Kabel ſchmolz durch die ungeheure Hitze. Die Löſcharbeiten der Feuerwehr geſtalteten ſich ſchwierig, da der U⸗Bahntunnel vollkom⸗ men verqualmt war. Der Verkehr auf der ſtädtiſchen Nord⸗Südbahn⸗ ſtrecke mußte eingeſtellt werden. Ein Zug, der nicht rechtzeitig angehalten werden konnte, fuhr noch in den mit dichten Rauchſchwaden erfüllten Bahnhof ein. Die Fahrgäſte wurden von den Feuerwehr⸗ leuten in Empfang genommen und an die Erdober⸗ fläche gebracht. Es iſt anzunehmen, daß der Brand durch Kurzſchluß in einem ſchadhaften Kabel ent⸗ ſtand. Schweres Flugzeugunglück in Weſtſibirien + Moskau, 14. Dezember. Das Perſonenflugzeug, das am 24. November nach Karaganda in Kaſakſtan abgeflogen und ſeitdem verſchollen war, iſt im Gebirge bei der Stadt Karka⸗ ralinſk zertrümmert aufgefunden worden. Die drei Fluggäſte und der Flieger Bertys ſind bei dem Un⸗ glück ums Leben gekommen. ieee eee e en ſein Herr ihm keinen anbieten kann.„Wirklich ein Jammer um das intelligente und poſſierliche Tier“, erklärte der Richter,„aber in ſeiner ſtändigen Trun⸗ kenheit ſtellt das Aeffchen eine Gefahr für die All⸗ gemeinheit dar. Ich muß deshalb ſeine Tötung ver⸗ fügen.“ Der Vater des verletzten Knaben hat ſich übrigens bereitgefunden, dem beklagten Schauſteller ein anderes Aeffchen zur Verfügung zu ſtellen. Noch am gleichen Tage trat der alte John Bull mit ſeinem kleinen Gefährten den traurigen Weg zur Exekution in einer Tierklinik an. Unterwegs kehr⸗ ten beide zum letztenmal zu einem kleinen Zech⸗ gelage ein, und ſo kam es, daß der kluge Affe, der ſeinen Namen in drei Sprachen niederſchreiben konnte, im tiefſten Rauſch lag, als ihn ein Tierarzt in Gegenwart eines Polizeioffiziers ſchmerzlos ins Jenſeits beförderte. * — Die Dummheit der Straußen iſt ſprichwörtlich. Für dieſe unglaubliche Dummheit hat jetzt ein Exemplar dieſer Gattung im Tierpark Hellabrunn ein Beiſpiel gegeben. Eine Straußenhenne ſteckte den langen Hals durch das Gitter, um von einem Beſucher Futter zu nehmen. Als ſie nun das Futter hatte, zog ſie nicht einfach den Kopf wieder zurück, ſondern ſteckte ihn durch eine andere Gittermaſche zurück, und als ſie ihren Irrtum bemerkte, da ſteckte ſie den Kopf durch eine oͤritte Maſche wieder nach der entgegengeſetzte Seite, ſo daß ſie alſo den langen Hals direkt im Gitter verflochten hatte. ſtimmte und da verlor ihr kleines Köpfchen ganz und gar jede Orientierung und Ueberlegung. Mit einem gewaltigen Ruck des Körpers verſuchte ſie ihren Hals aus der Verflechtung mit dem Gitter zurückzureißen und dabei brach ſie ſich das Genick. Die letzte Kunde R U AN EINES E WOLFGANG ON „Wer? Neumayer?“ Dann macht „Intereſſiert Er ſah hoch. er eine wegwerfende Handbewegung. mich nicht!“ „Aber du ſollſt den Rekord fahren, Harry!“ ſagte Ann.„Das intereſſiert dich doch!“ „Rekord fahren? Ich?“ „Ja!“ Harry ſchüttelte den Kopf. murmelte er noch einmal vor ſich hin. drückte müde Troſtloſigkeit aus. Ann tat er ſchrecklich leid. Sie nahm ſeinen Kopf zwiſchen ihre Hände.„Freuſt du dich nicht, Harry? Nun iſt doch wieder alles in Ordnung! Du wirſt ihnen ſchon zeigen, daß du noch nicht erledigt biſt!“ Harry hatte die Augen geſchloſſen, während Ann über ſein Haar ſtreichelte.„Noch nicht erledigt!“ murmelte er, ſchon halb im Schlaf.„Noch lange nicht erledigt.“ Und dann ſchlief er ein, während Ann ihm vor⸗ ſichtig und behutſam die Kleider abſtreifte und ihn bequem bettete. An der rechten Seite ſeiner Weſte fand Ann einen großen Puderfleck und einige gold⸗ blonde Haare, die herausfordernd glänzten... Sie lächelte bitter. „Rekord fahren?“ Sein Geſicht Aribert Teſten, der Mann der Marianne Teſten, war einer jener Leute, die nie Zeit haben und immer mit tauſend Dingen beſchäftigt ſind, obwohl es gar nicht notwendig iſt. Aribert Teſten war der Techniſche Leiter einer großen Reifenfabrik, und ihm machten die Renn⸗ wagen viel Sorgen, denn es war nicht ſo einfach, für Wagen, die über dreihundert Kilometer in der Stunde liefen, Reifen zu fabrizieren, die einiger⸗ maßen hielten. Er arbeitete mit Neumayer und den Renufahrern zuſammen, was an und für ſich keine leichte Aufgabe war; denn Manager und Rennfahrer ſind bevor ein Rennen beginnt, gewöhnlich ſehr ner⸗ vöſe Leute. Eines Morgens, als er die Krawatte band, er⸗ zählte er, daß er Harry in einer Situation getroffen habe, in der ein Mann, der etwas auf ſich hielte, ungern geſehen würde. Marianne ſagte:„Großer Gott!“ Ann!“ „Ja“, meinte Aribert Teſten und zog die Kra⸗ watte feſt, bis ſie den richtigen Sitz hatte,„es ſcheint mit dem guten Harry nun doch bergab zu gehen.“ „Man darf es natürlich nicht Ann erzählen! Hörſt du?“ Marianne war wirklich erregt.„Die arme Ann! Sie kommt heute zum Tee, das arme Ding.“ Aribert Teſten lächelte und blickte flüchtig in den Spiegel.„Du ſcheinſt wieder Pläne zu haben, Ma⸗ rianne?“ meinte er. „Unſinn! Aber es iſt doch kein Geheimnis, daß ſich Leßwitz für ſie intereſſiert; und er kommt heute auch.“ „So?“ Aribert rückte die Hornbrille zurecht, und dann bürſtete er ſich das ſchon ein wenig ſchüttere Haar.„Unlängſt habe ich auch mit Feſteuberg über Harry geſprochen. Er wollte natürlich nicht ſo recht mit der Sprache raus; denn er iſt ein anſtändiger Junge „Ja“, Marianne ſchloß für eine Sekunde die Au⸗ gen,„das iſt er beſtimmt.“ „Als ich ſagte, Harry wäre vielleicht doch ſchon zu alt, zuckte er die Achſeln und ſchwieg.“ „Aber zweiundvierzig Jahre ſind doch kein Alter für einen Mann!“ ſagte Marianne gedankenvoll. Aribert Teſten wandte ſich ihr zu.„Für Leute, die über dreihundert Kilometer Geſchwindigkeit fah⸗ ren müſſen, iſt das unter Umſtänden viel zu alt, Marianne. Feſtenberg zum Beiſpiel iſt achtund⸗ zwanzig und verfügt noch über ganz geſunde Ner⸗ ven. Ich bin der Anſicht, daß über fünfunddreißig Jahre heute kein Rennfahrer mehr auf die Dauer eine ernſte Chance beſitzt, wenn er ſo wie Harry ge⸗ lebt hat.“ Und er neigte ſich über die Hand ſeiner Frau, während er mit ſeinen Gedanken ſchon längſt im Geſchäft war. Marianne Teſten blieb nun bis zum Tee, zu dem Ann und Leßwitz kommen ſollten, ſich ſelbſt über⸗ laſſen, was für eine hübſche und elegante Frau nicht immer gut iſt. und:„Arme * Um es ganz offen zu ſagen: Natürlich ſchämte ſich Harry vor Ann, weil er in ſo ſchlechter Verfaſſung nach Hauſe gekommen war. Andererſeits aber iſt zu bedenken, daß er wirklich faſt an ſich verzweifelte, als Teſten ihn mit dem Mädchen Billy in betrunke⸗ nem Zuſtand geſehen hatte. Wir ſind ſchließlich alle Menſchen, und es gibt Dinge, die wir verſtehen müſ⸗ ſen. Und ein Mann wie der große Harry, der plötz⸗ lich das Vertrauen zu ſich ſelbſt verlor, brauchte eben Zeit, bis er ſich wiedergefunden hatte. Daß nun Neumayer zu dieſer Zeit aus dem Werk angerufen hatte, wo anſcheinend eine wichtige Direktionsſitzung ſtattfand, änderte natürlich für Harry Hie Lage weſentlich. Er ſchlief am nächſten Morgen ſehr lange oder tat jedenfalls ſo, als ob er ſchliefe, und Ann verbot der Babs, ihn zu wecken, und verlangte vom kleinen Harry, daß er ganz ſtill ſei. Erſt gegen Mittag hörte man Harry ins Bade⸗ zimmer gehen, wo er eine furchtbare Ueberſchwem⸗ mung anrichtete; und nach ungefähr einer Stunde kam er zu Ann, eingehüllt in jenen phantaſtiſchen Morgenrock mit den unruhigen Farben, den er ſo zärtlich liebte, obwohl alle Leute von Geſchmack ihn geradezu ſcheußlich finden mußten. „Guten Morgen, Ann!“ ſagte er in einem Ton, der ein bißchen unſicher war und ſchuldbewußt klang. „Ich muß um Entſchuldigung bitten, daß ich mich geſtern abend ſo ſchlecht benommen habe. Aber—“ Hier ſtockte er und ſuchte nach Worten, um das zu ſagen, was ſeiner Anſicht nach als Rechtfertigung gelten könne, fand ſie aber nicht und vollendete ſchließlich:„Wenn ich Unſinn geſchwätzt habe, Ann, dann iſt das natürlich alles nicht ſo gemeint ge⸗ weſen.“ Ann antwortete darauf nicht gleich, ſondern neſtelte an ihrem Haar, das noch nicht ganz richtig lag, um dann ihre ſchlanken weißen Hände mit einer ſehr ſanften, müden Bewegung in den Schoß zu legen.„Warum ſprichſt du davon, Harry? Es iſt doch nun alle in Ordnung, nicht wahr?“ „Ja“, ſagte Harry, aber es klang, als wenn er davon nicht reſtlos überzeugt wäre. Er ſtand am Fenſter und ſah auf die Straße hinaus und in den Himmel, der blau war und hoffnungsvoll. Und viel⸗ leicht, weil ihn das zuverſichtlicher ſtimmte, ihm mehr Mut gut, ſagte er etwas zu Ann, was er lange nicht mehr geſagt hatte:„Was meinſt du, Ann, wenn wir mit dem Jungen nach dem Eſſen ein wenig ſpazieren⸗ führen und auswärts Kaffee tränken? Es iſt ſo ſchönes Wetter!“ Ann antwortete nicht gleich, und ſo kam es, daß ein paar Sekunden lang eine merkwürdige Stille im Zimmer ſtand, die Harry bedrückte. Und als dann in dieſe Stille Anns Stimme ſehr ruhig ſagte:„Das geht nicht, Harry, denn ich bin heute nachmittag bei Martanne Teſten zum Tes eingeladen und möchte nicht ſchon wieder abſagen!“— als ſie das ſagte, ver⸗ flog die Stimmung, die ſich Harrys bemächtigt hatte, und der Himmel erſchien plötzlich gar nicht mehr ſo heiter. „Schade!“ ſagte er. Und dann plötzlich, ſich zu Ann umwendend:„Biſt du allein dort?“ „Nein, es kommen noch Leute.“ „Wer? Ann blickte ihn ruhig an.„Ich glaube, die Ba⸗ benhauſeuns kommen— und auch Leßwitz.“ „Ach ſo?“ Harry begann ein Teppichmuſter ent⸗ langzugehen, als wäre das eine ſehr ſchwere Auf⸗ gabe, die er zu löſen hätte.„Das iſt natürlich ſehr wichtig, nicht wahr?“ In ſeiner Stimme lag etwas, das drohend klang. Ann ſpürte es natürlich, denn ſie kannte ja ſeine Stimme genau. Aber ſie hatte keine Angſt mehr davor, wie früher. Es war irgend etwas in ihr, das dieſe Angſt, dieſe Furcht vor dem Drohenden in Harrys Stimme nicht mehr duldete, und Ann wunderte ſich ſelbſt darüber.„Iſt dir etwas nicht recht, Harry?“ fragte ſie. Er ging das Teppichmuſter wieder zurück.„Offen geſtanden: Ja, Ann.“ „Was haſt du gegen Marianne?“ Ihre Blicke begegneten ſich, und es war, als wenn ſich zwei Geſellen mit ſchlechtem Gewiſſen in ſtock⸗ dunkler Nacht auf einer einſamen Landſtraße begeh⸗ neten; furchtſam wichen ſie einander aus. „Ich habe nichts gegen Marianne“, ſagte Harth. Und nun mußte Ann ihn fragen, gegen wen er etwas habe, und dann würde er antworten. 8 Aber Ann fragte nicht, ſondern meinte nur, daß ſte es Marianne ſchon lange verſprochen habe, z ihr zu kommen, und nun dieſes Verſprechen wahr- machen müſſe, um Marianne nicht vor den Kopf öl ſtoßen. (Fortſetzung folgt.) 5 Jetzt merkte ſie anſcheinend, daß irgendetwas nicht * Vere Boruſſia N FK Pirma Eintracht FSV Fran Union Nie Wormatia 5 Saarb Kickers Off Phönix Lu Opel Rüſſe VfR N Amicit Karlstr. Veret IFC Pforz Karlsruher Sp Wald Ve Neckar Bf Mann VfB Mühl Germania Amicitia B E Freibu Phönix Kai Vfgt. Die unk tag mit der überraſchen den Strauf Großkampfe die erſten! gestreckt, al folgreich zu Sieg über! Altriper M. daß VfR di und Mühlb ſo viel. daf als Gegner Lage im G um die Vfs daß die Se gewickelt we reihe mußte was mit de zuſammen, Hinweis fü Spiel VfR ſollte, daß ſchießen in kung und A Der Anf ſeits die ſo geſetzt werd Ungenauigk ſcharfen Sch schlagen un zwiſchen. N verrichten! erzwingt au für VfR. 2 genbein ver Sache, doch tuation, den Da ſtürzt Roth kom El, Baum Deckunosſeit von Wahl Schmoll, die ſicher erwar noch zur 2. 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Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen! 7 2 2 18:12 186.6 FK Pirmaſens 10 7 1 2 28:15 1575 Eintracht Frankfur: 9 5 2 2 14:13 12.6 FSV Frankfurt 11 5 2 4 22 18 12.10 Union Niederrad. 9 5 35 3 12.15 11:2 Wormatia Worms. 9 4 2 3 21:13 10·8 35 Saarbrücken.. 10 3 1 6 1386.22 7˙18 Kickers Offenbach. 10 2 2 6 11:18:14 Phönix Ludwigshaf. 11 2 2 7 11:15 6˙16 Opel Rüſſelsheim 10— 5 5 121 5˙15 Gan XIV Vaden Bf Mannheim— Vfb Neckarau 078 Amicitia Viernheim— S Waldhof:1 Karlsruher FBV— Fe Freiburg:0 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1 Pforzheim. 9 2 22·0 14˙4 Karlsruher FBV. 2 21:12 10˙6 Spô Waldhof 6 1 15¹8 Vis Neckarau. 9 21:18 Vfgt Mannheim 13:15 7 VfB Mühlburg 7 Germania Brötzingen 9 Amicitia Viernheim 9 FE Freiburg 7 Phönix Karlsruhe. 9 es de e e RN N e —— * — en e H D ον H — * 5 88222 2 — E= Gau XV Württemberg 1. SS Ulm— Stuttgarter Kickers 511 Sportfr. Eßlingen— F Zuffenhauſen:0 SC Stuttgart— J Ulm 411 Spielvereinigung Cannſtatt— VfB Stuttgart 318 Sportfr. Stuttgart— S Fenerbach 270 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sc Stuttgart 11 7 2 2 26:18 16:6 Stuttgarter Kickers 10 5 3 2 28:15 13:7 Sportfr. Stuttgart 10 55 8 2 19:10 18.7 Vi Stuttgart 10 8 4 3 25:17 10:10 Spfreunde Eßlingen! 4 2 4 16.15 1010 SpVg Cannſtatt 10 8 4 3 17:20 10·10 SSW Ulm 11 5— 6 21:25 10.12 FV Zuffenhauſen 10 3 3 16:20 9˙1¹ FV Ulm 10 4 1 5 16:90 911 Sp Feuerbach 10— 2 8 10.28.18 Gau XVI Vayern Ie München— Spielvereinigung Fürth 12 Bagern München— Be Augsburg 221 1. FE Bayreuth— 1860 München:2 Fc Schweinfurt— Wacker München:0 AS Nürnberg— 1. Fé Nürnberg:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVg Fürth 10 2 5 1 15¹⁵ 16˙4 Bayern München 10 8— 2 28:10 18:4 1. FC Nürnberg 8 7 1— 1355 15˙¹ Wacker München 11 5 2 4 18:18 12:10 BCE Augsburg 11 5 1 5 21:15 11:11 Schweinfurt 05 10 4 1 5 12:12 911 ASV Nürnberg 11 3 2 6 14:21:14 München 1860 11 3 4 7 12˙21:15 1. FC Bayreuth 12 3 1 8 10:19 717 FCE München 12 2 1 9 11:26:19 Der klare Sieg von Neckarau Bft. Mannheim— Vie. Neckarau br(:2) Die unverhoffte Wendung, die der vergangene Sonn⸗ ug mit dem hohen Sieg Waldhofs und der gleichzeitigen überraſchenden Niederlage des Gaumeiſters brachte, hob den Strauß hinter der Brauerei über den traditionellen Großkampfcharakter noch hinaus, denn hier wurden zualeich die erſten Vorfühler für die Meiſterſchaft inſofern aus⸗ geſtreckt, als zur unbedingten Vorausſetzung für die er⸗ ſolgreich zu verteidigenden Belange des Gaumeiſters ein Sieg über Neckarau gehörte. Trotz der letzten Schlappe der Allriyer Mannen war nicht ohne weiteres anzunehmen daß VR dieſer Zug glatt gelänge, denn gegen Pforzheim und Mühlbura verrieten die geſchwächten Neckarauer noch ſo viel. daß es ſchon unverantwortlich geweſen wäre, ſie als Gegner nicht mehr voll zu nehmen. Die eigenartige Lage im Gau zog denn auch wieder ein Maſſenpublikum um die VfR⸗Platzſchranken und hätte man nur gewünſcht, daß die Sache unter gleichen Vorausſetzungen hätte ab⸗ gewickelt werden können, denn gerade eine ſtarke Deckungs⸗ keihe mußte die Hauptwaffe gegen den VfR⸗Angriff ſein, was mit dem Fehlen von Lauer oder Größle, oder beiden zuſammen, kaum erfüllt werden konnte. Einen klaren Hinweis für die Taktik der Neckarauer gab auch das Spiel VfR. Viernheim, als es unmöglich gemacht werden ſollte, daß ein⸗ und derſelbe Stürmer zahlreiche Tore zu ſchießen in der Lage iſt. Bei einer wirklich reifen Dek⸗ kung und Abwehr ein Unding. Das Spiel Der Anfang iſt merkbar aufgeregt und können beider⸗ ſeits die ſoſort herausgeſpielten Gelegenheiten nicht um⸗ geſetzt werden. Auch weiterhin leidet das Spiel unter der Ungenauigkeit des Zu⸗ und Stellungsſpiels. Den erſten scharfen Schuß ſetzt Wenzelburger, doch Schneider kann ab⸗ ſchlagen und auch Schmoll fährt dann entſcheidend da⸗ zwiſchen. Möhler und Siegel, die beide Mittelläuferarbeit verrichten behindern ſich mitunter gegenſeitig und Adam erzwingt auf eine ſeiner ſehr guten Flanken die 1. Ecke für VfR. Auf Weitergabe des aufmerkſam gedeckten Lan⸗ genbein verſiebt Fürſt dicht vor dem Netz die ganz klare Sache, doch wächſt die zweite Ecke VfR aus dieſer Si⸗ tuation, der dann der erſte Eckball für Neckarau folgt. Da ſtürzt Kamenzin beim Nehmen des Balles der zu Roth kommt, Dieſer ſchießt ſcharf und unhaltbar ein, el. Baumann ſehlte allerdings Horher bereits auf ſeimer Deckunosſeite. Bei einem ſcharfen plaeierten Kurzſchuß non Wahl, der 02 ſtellt, verſagen ſowohl Baumann wie Schmoll, die nicht in die Parade fahren. Den dritten, ſchon ſicher erwarteten Treffer verbockt Roth; der Ball geht aber noch zur 2 Ecke für Neckarau. Einen ſehr aut getretenen afball Fürſt drückt Dieringer ebenſo ab und bleibt es heim:2⸗Stand bis zur Pauſe. Die klare Führung der Neckarauer laſſen die Erwar⸗ lungen für die Fortſetzung natürlich weiter ſteigen und ſcheint es in den erſten Minuten, als ob Bſcſt mit ver⸗ ſchärftem Einſatz de Sache wenden wolle, doch fehlt vorne immer noch der richtige Schmiß und Schlaa und die ver⸗ einzelt geſetzten Schüſſe prallen von der Deckung ab oder verfehlen das Ziel. Mit ſeinem Viererſturm erzwingt Neckarau die 3. Ecke hält den Kampf auch weiterhin ver⸗ leilt und kommt auf Flanke Striehl, die Wenzel⸗ burger köpfend verwandelt, ſogar zum dritten und wohl auch entſcheidenden Treffer. 5 Im letzten Augenblick verhindert Klamm den erſten Ge er. Bfg zieht Fürſt in die Verteidigung, moll dafür vor auf rechtsaußen. Als weiterer Retter erweiſt ſich dann Siegel, doch bringt auch die reſultierende 4. Ecke Phi keine Aenderung. Aber auch Neckarau hat Sprechchören bei dem vollauf verdienten klaren Sieg ſchwach. Die Hauptſpannung bleibt die, ob der ſonſt ſo gefährliche und aktive VfR⸗Sturm überhaupt zu einem Es mißglückt alles, unter anderem auch Treffer kommt. 1 5 ein Straſſtoß Kamenzins; auch weitere Eckbälle bringen nichts ein. Vergeblich wartet man auch auf einen alles auf eine Karte ſetzenden Endſpurt der Platzelf, die ſich mit det Niederlage offenſichtlich abgefunden hat und bleibt unter den allerdings entbehrlichen und wenig sportlichen k..⸗Sprechchören bei dema vollauf verdienten klaren Sieg der Vorſtädter. Die Mannſchaſten Mit Ausnahme der zeitweiſen Schwäche des rechten Flägelſtürmers von Bſe Neckarau war jeder Mann voll auf dem Poſten und nur die periodiſche gegenſeitige Be⸗ binderung von Möhler und Siegel, verwiſchte etwas den ausgezeichneten Geſamteindruck. Jedenfalls wird ſich auch die geäußerte Anſchauung beſtätigen, daß Neckarau aus der vorübergehend bedrehlich erſchtenenen Lage beſtimmt gerauskommt. Ein Sonderlob muß man der ſehr guten Arbeit der Mittelreihe zollen. Bei Bf vermißte man die ſonſt gewöhnte große Note und Linſe, was in der Hauptſache auf die wirkſame Ab⸗ deckung Langenbeins, auf den das Ganze doch zu ſehr zu⸗ geſchnitten iſt, zurückzuführen iſt. Dann auf den Ausfall Baumanns, der erſt in der zweiten Hälfte beſſer wurde, mir auch auf das Verſaren von Fürſt als Rechtsaußen, Da auch die Verbinder faſt völlig untertauchten, war mit Ausnahme von Adam von dem ſonſtigen Stil nichts zu ſehen, zumal Langenbein ſich nur auf Zuſpiel beſchränken mußte. Kamenzin ſogte offenbar der harte Beden nicht zu, aber es fehlte auch ohnehin en dem notwendigen Druck von hier aus. Wenn ſich das Fehlen von Spindler zweifellos auswirkte, ſo aber auf keinen Fall das von Au, der durch Hoßfelder mehr als erſetzt war. Dieſer Spieler bildete den Haupthalt der Störung und Abwehr. Andernfalls wäre der Ausgang kataſtrophal geworden. Der Weg bis zur Meiſterſchaftsentſcheidung iſt noch weit und die winterlichen Verhältniſſe können nach jeder Seite noch Ueberraſchungen bringen; aber ebenſo feſt Hürfte ſtehen, daß dieſe Tiefenkurve des VfR überwunden wer⸗ den muß, ſoll eines Tages nicht doch die Ausſicht für die weitere Verteidigung des Titels ſchwinden. Das iſt das Menetekel, das über der letzten Abwicklung hinter den Brauereien ſchwebt. Die Spielleitung durch Ströß ne r⸗Heidelberg konnte von unweſentlichen Verſehen und Fehlentſcheidungen ab⸗ geſehen, befriedigen. Das Bedeutſamſte war das Nicht⸗ bemerken eines Handſpiels im Neckarauer Strafraum nach der Pauſe. Beſucherzahl rund 4000. A. M. Amicitia Viernheim— SW Waldhof 11 Ein rieſia ſpannendes und intereſſantes Spiel gab es im Vieraheimer Wald, allwo die anerkannt tüchtige Ami⸗ citia, öde bisher in ihrer neuen Umgebung ein ſehr ge⸗ wichtiges Wort mitzuſprechen verſtanden hat, in dem ganzen Beſtreben, ſich gegen die Meiſterelf vom Waldhof mitt höchſtem Einſatz zu ſchlagen ein raſſiges und kampf⸗ betontes Spiel lieferte, ſo daß Waldhof. das in derzeit ſtärkſter Beſetzung, aber ohne den noch immer nicht voll aktionsfähigen Kiefer angetreten war, ſchon zu höchſter Form hätte auflaufen müſſen, um ſiegreich bleiben zu können. Wiederholt vermochten die Kämpen von Viern⸗ heim durch ganzen Fleiß und Hollſte Energie die Zuſam⸗ menarbeit des techniſch famoſen und überragenden Alt⸗ meiſters völlig auszugleichen und wenn am Schluß der treue Anhang der Amicitia in gleicher Weiſe wie von 3 Wochen jubilieren konnte, ſo darf er mit der großen Lei⸗ ſtung ſeiner Mannen vollauf zufrieden ſein und ſich gleich⸗ zeitig in der beſtimmten Gewißheit ſonnen, daß die Ami⸗ ditia Viernheim der Gauliga bei gleichbleibenden Leiſtun⸗ gen wohl erhalten bleibt. Vom Start weg gab es bei mächtigem Tempo eine Menge gefährlichſter Augenblicke. Waldhof war ſofort groß in Fahrt und lieferte eine Zuſammenarbeit, wie ſie ſchbechthin nicht mehr zu übertreffen war. Doch Viern⸗ heim ſtand feſt; aber als Pennig nach famoſem Köpfler von Schneider knapp verzogen hatte, war auch der Füh⸗ rungstreffer für Waldhof nicht mehr fern. Bereits in der 12. Minute hatte es denn auch eingeſchlagen. Die 2. Wald⸗ hofecke kam wundervoll herein, Schneider flitzt in die Höhe und hinter Krug zappelte das Leder im Netz. Viern⸗ heim ließ ſich aber keineswegs verblüffen, ſondern landete ſchwache Gegenangriffe, bei denen Maier einmal nur noch ablenken und Edelmann mit aller Mühe retten konnte. Immer wieder war es der kleine Kovbb der den Viern⸗ heimer Sturm ankurbelte und auf Touren brachte, doch der defenſiv eingeſtellte Mittelläufer Heermann war im Bumde mit Maier und Model lange ni 1 überwinden. Aber fünf Minuten vor dem Wechſel kte doch der ausglei⸗ chende Treffer. Fetſch ſervierte Ecke ausgezeichnet, eine Mnadel bereitete mit dem Kopfe vor und Kiß 2 ſchob ein. Im zweiten Spielabſchnitt lag Viernheim ſtark im An⸗ griff, doch Schmitt, der in freier Stellung durchgekommen war, ſchoß in der Haſt zu ungenau, ſo daß Edelmann hal⸗ ten konnte, und wenig ſpäter war es Maier, der einige Schritte vor dem Kaſten dem gerade zum Schuß anſetzen⸗ den Kiß den Ball vom Fuß zur Ecke ſchob. 55 Waldhof ſtellte um, aber trotzdem gab es keine fühl⸗ bare Beſſerung. Viernheim dagegen hatte wiederum eine Rieſenchance. Kiß hatte Maier umgangen, aber im ent⸗ ſcheidenden Moment, allein vor Edelmann, ſchoß er vorbei. In den Schlußminuten drängte Waldhof noch einmal mit aller Macht, doch der Verteidiger Kiß führte mit ſeinen Mannen einen großen Abwehrkampf, und mit vereinten Kräften wurde eine wohlverdiente Punkteteilung gehal⸗ ten. Die Amicitia Viernheim war mit letzter Faſer bei der Sache und hat eine Widerſtandskraft gezeigt, die Die Spiele in den anderen Gauen Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms:1(:0) Einen Favoritenſieg gab es am„Riederwald“ in Frank⸗ furt, wo die Eintracht mit 311 über die Wormſer Wor⸗ matia erfolgreich war. Die Frankfurter waren in tech⸗ niſcher Beziehung überlegen, außerdem hatten ſie die beſſere Hintermannſchaft und in Möbs einen überragenden Stürmer. Auf Frankfurter Seite ſah man übrigens wie⸗ der Leis, während Worms mit Winkler antrat, die beide freigegeben waren. Es wurde überaus hart geſpielt und ſchließlich mußte der Wormſer Zimmermann auf Geheiß des Schiedsrichters vom Platz. Winkler erzielte den ein⸗ zigen Treffer für Worms. 2000 Zuſchauer. Schiedsrichter Scheel⸗Pirmaſens. Fa Pirmaſens— FSW Frankfurt:2(:0) Die Frankfurter hatten von vornherein wenig Aus⸗ ſichten auf einen Punktgewinn, denn die beiden Schwein⸗ hardts waren ausgeblieben, und da nur ein Erſatzmann zur Stelle war, mußte das ganze Spiel mit zehn Mann beſtritten werden. Der Vier⸗Mann⸗Sturm der Gäſte kam dann auch erſt zur Geltung, als die Partie längſt zu Gunſten der Pirmaſenſer entſchieden war. Die Einheimi⸗ ſchen ſpielten vornehmlich in der erſten Hälfte einen ſehr guten Fußball, und wenn Frankfurts Torhüter Kerſten nicht ſo ausgezeichnet gearbeitet hätte, wäre die Treffer⸗ ausbeute noch größer geworden. 3000 Zuſchauer. Schieds⸗ richter Siegling(Saarbrücken). FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen:1(:1 Der Südweſt⸗Meiſter trat nach ſeiner vierwöchigen Zwangspauſe erſtmalig wieder auf den Plan und lieferte in Saarbrücken auch ein gutes Spiel, aber ſeine Spieler hielten nicht bis zum Schluß durch, und ſo kam Saar⸗ brücken, das in der zweiten Hälſte von Minute zu Minute mehr an Boden gewann, noch zum Sieg. Bei Saarbrücken zeichnete ſich vor allem Mittelläufer Sold und der frühere Läufer und fetzige Rechtsaußen Müller aus, die auch in erſter Linie für den Sieg ihrer Mannſchaft verantwortlich zeichneten. Beim Phönix war die Hintermannſchaft recht gut auf dem Poſten(Klett und Neumüller), während im Sturm die linke Flanke einſchließlich Mittelſtürmer Degen gefallen konnte. Schiedsrichter Rock(Pirmaſens). Kickers Offenbach— Bor. Neunkirchen 011(:1) Man ſtelle ſich vor: die Kickers ſpielten 90 Minuten kang überlegen und ließen die Boruſſen nur gelegentlich zu Durchbrüchen kommen, ſie traten 25 Eckbälle(), dazu noch einen Elfmeter und in der zweiten Hälf': hatten die Gäſte nur noch zehn Mann im Feld(Petry war verletzt aus⸗ geſchieden!)— aber der Sieg fiel trotzdem an die mit einem unheimlichen Glück kämpfenden Saarländer. 3000 Zuſchauer. Schiedsrichter Wittmann Frankfurt a. M. Union Niederrad:1(:0) ihre Hintermannſchaft auf Koſten des Sturmes verſtärkt— z. B. ſpielte der geführ⸗ liche Stürmer Schucker Mittelläufer!—, was der Nieder⸗ räder Union zu einem knappen Sieg und zwei wertvollen Punkten verhalf. Gegen Schluß formierten ſich die Opel⸗ Leute zwar wie gewohnt, ſie berannten auch ſtürmiſch das Gäſte⸗Tor, aber die Niederräder verteidigten eiſern und ließen ſich den Vorſprung nicht mehr entreißen. 1500 Zuſchauer; Schiedsrichter Müller(Griesheim). Opel Rüſſelsheim Die Rüſſelsheimer hatten 1. SSV Ulm Stuttgarter Kickers:1(:1) :5⸗Niederlage, die die Stuttgarter Kickers beim V könnte man au' den erſten Blick * 9 ie SV Ulm erlitten, als eine Ueberraſchung werten. Für den, der dem Spiel beiwohnen konnte, iſt aber an dieſer Niederlage nichts Ueberraſchendes. Die Stuttgarter ſpielten äußerſt ſchwach und trafen dabei noch auf einen Gegner, der wohl ſein beſtes Spiel in dieſer Spielzeit lieferte. Bei den Ulmern klappte es in allen Reihen. Sehr gut war die Zerſtörung und der Sturm mit ſeinem durchbruchartigen Spiel, dem die Kickers⸗Abwehr nie gewachſen war. 3000 Zuſchauer. Sportfr. Eßlingen— F Zuffenhauſen:0(:0) Sehr vielverſprechend begannen die Eßlinger Sport⸗ freunde am Sonntag die Rückrunde. Zu Hauſe wurde der alte Rivale FV Zuffenhauſen klar und ſicher mit:0 (:0) abgetan. 1200 Zuſchauer ſahen ein überaus hartes, hartnäckiges und wenig ſchönes Spiel, in dem die Eßlin⸗ ger die weitaus beſſere Mannſchaft ſtellten und auch als verdiente Sieger den Platz verließen, obwohl mehrfacher Epſatz eingeſtellt worden war. Die harte Note trugen die Gäſte ins Spiel. Schiedsrichter Franz(Stuttgarter Kickers) leitete gut. Sportfr. Stuttgart— SW Feuerbach:0(:0) Der SWö Feuerbach ſcheint von allen guten Geiſtern ver⸗ laſſen zu ſein Auch im ſonntäglichen Meiſterſchaftsſpiel gegen die Stuttgarter Sportfreunde im Degerloch holten die Feuerbacher keinen Punkt und haben damit nur noch wenig Ausſichten, der erſten Spielklaſſe erhalten zu blei⸗ ben Die neue Niederlade kommt auf Rechnung des An⸗ griffs, der trotz zahlreicher Gelegenheiten nicht einen Treffer auf die Beine brachte. Jau ſch⸗VfB Stuttgart leitete vor 1500 Zuſchauern zufriedenſtellend. Stuttgarter SC— Ulmer JV 94 41(:0) Der Stuttgarter Sc behauptete am Sonntag durch einen:1(:)⸗Sieg über den Ulmer FV 94 die württem⸗ bergiſche Tabellenführung, aber ſeine Anhänger bangten bis weit in die zweite Hälfte hinein um dieſen Frfolg. Bemerkenswert iſt, daß die Ulmer ohne die bekannten Spieler Wurzer und den Hochrepräſentativen Rackl an⸗ traten, aber trotzdem für die Stuttgarter einen ſchweren Gegner abgaben. Der beſte Mannſchaftsteil war die Deckung, in der Strobl überragte. Schiedsrichter Keck (Altbach) leitete vor 2000 Zuſchauern gut. SpVg Caunſtatt— BB. Stuttgart:3(:0) Auf der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn lieferten ſich die beiden Ortsgegner, der vorjährige Meiſter VfB Stuttgart und der Liganeuling SpVg Cannſtatt, vor über 3000 Zuſchauern einen überaus ſpannenden Kampf, der mit einem Unentſchieden von:3(:0) einen gerechten Ausgang nahm. Schiedsrichter Jeremias(Feuerbach) leitete gut. Ic München— Spielvereinigung Fürth:2(:2) Zum Fußball⸗Doppelſpiel am Silbernen Sonntag hat⸗ ten ſich ſchon beim erſten Spiel 5000 Zuſchauer eingefun⸗ den, die eine von Anfang bis zum Ende ſpannend durch⸗ geführte Partie ſahen, die nur unter der mäßigen Leitung des Augsburger Schiedsrichters Schwarzkopf zu leiden hatte. Der vom Abſtieg bedrohte FC München legte vom Anſtoß weg mächtig los, überrumpelte die Fürther und kam ſchon in der 4. Min. zum Führungstreffer. Bei München war die Verteidigung der beſte Mannſchaftsteil, bei Fürth gefielen Wenz im Tor, Leupold 1 in der Verteidigung und Leupold 2 im Sturm. höchſt beachtens⸗ und lobenswert war. Im Angriff war der ſchnelle und gefährliche Koob ſtark überragend, trotzdem auch die anderen Spieler mit hüchſter Konzentration wirk⸗ ten und der alte ſchlaue Fuchs Schmitt mehr als ſonſt aus ſeiner Reſerve herausging. Hart und eiſern war die Läu⸗ ſerreihe Martin, Bauersfeld, Fetſch auf eine Gleichheit der Feldleiſtungen bedacht; ſie ſah ſich in der Deckung der ͤrahtigen Stürmer Waldhofs nicht derart gebunden, als daß ihr ein wirkungsvoller Nachdruck nicht hätte gelingen müſſen. In der Verteidigung zeichneten ſich die harten Kiß und Faltermann wiederholt ganz groß aus; trotz zeit⸗ weiſer ſtarker Ueberlaſtung verfügten beide über ein groß⸗ artiges Stellungsſpiel und einen geſunden Abſchlag, Sehr aufmerkſam und tatkräftig erfüllte Torwart Krug ſeinen nicht leichten Poſten; der Treffer Waldhofs war niemals zu halten. Der SV Waldhof mußte beſtimmt härter kämpfen, als wie er erwartet hatte, und trotz ſeinem abgerundeten, wohldurchdachten Spiel verſtand er es nur periodenweiſe, die Hinderniſſe des Gegners zu überbrücken und ein Tref⸗ fen hinzulegen, das Schwung und Format beſaß. Im Sturm kämpfte erſtmalig Schneider, der den verantwor⸗ tungsvollen Poſten eines Mittelſtürmers nicht gerade zweckentſprechend verſah. Sehr ſchwungvoll waren die Verbinderleiſtungen des Nationalſpielers Siffling, auf deſſen Intentionen aber nicht immer eingegangen wurge, ſo daß die zu Beginn des Spieles innegehabte große Linie, zumal auch Walz und Bihlmaier nicht gerade in beſon⸗ derem Schwung waren, nicht gehalten werden konnte. In der Zielſtrebigkeit des Aufbaues bot die tatenfrohe Läu⸗ ferreihe Molenda, Heermann und Kuhn eine großartige und zuverläſſige Leiſtung, aber in der Verteidigung, in der Heermann feſte aushalf, waren Maier und Model nur periodenweiſe auf alter Höhe. Edelmann im Tor war zuverläſſig. Schiedsrichter Verdienter Sieg Karlsruher FV Freiburger Fc:0(:0) Das Auftreten des Fc 7hatte in Karlsruhe ſeine Au⸗ ziehungskraft nicht verfehlt. Gegen 3000 Beſucher um⸗ ſäumten den KF V⸗Platz hinter der Telegraphen⸗Kaſerne. Die Gäſte, ohne Peters ſpielend, verſcherzten ſich von An⸗ ſang an die Sympathien der Zuſchauer durch überaus har⸗ tes Spiel. Die K V⸗Elf, die diesmal kaum Schwächen aufwies, war während des ganzen Spiels im Feld über⸗ legen, konnte aber die entſcheidenden Treffer erſt in der letzten Viertelſtunde erzielen. Die Freiburger waren in der Hintermannſchaft wieder überaus ſtark, zumal auch die Läufer wertvolle Abwehrarbeit verrichteten. Der Sturm zeigte allerdings, ganz auf ſich ſelbſt angewieſen, nicht viel. Insgeſamt war der Karlsruher Sieg durchaus verdient. Den Karlsruher Führungstreffer brachte 15 Minuten vor Schluß Brecht an. Als Reiſer einen Foul⸗Elfmeter verwandelte, war der KFV⸗Sieg geſichert und es hälte gar nicht mehr des dritten Tores bedurft, das Brecht eine Mi⸗ nute vor dem Abpfiff erzielte. Schiedsrichter war Fries⸗ Baden⸗Baden. Dietz⸗ Durlach vermochte zu genügen. Bayern München— BC Augsburg:1(:1) Viel ausgeglichener verlief das zweite Spiel, bei dem die Bayern zu einem verdienten Sieg kamen. Hier dik⸗ tierte Mittelläufer Goldbrunner das Spiel der Münche⸗ ner, die techniſch die beſſeren Leiſtungen boten. Augsburg hatte das Pech, ſchon in der erſten Hälfte ſeinen ausge⸗ zeichneten Tormann Klein wegen Verletzung zu verlieren, der nach einigen ſehr ſchwierigen Paraden ſpäter nur noch als Statiſt am rechten Flügel wirken konnte. Schieds⸗ richter Kreichauf(Nürnberg). FIC Bayreuth— 1860 München:2(:0) Einen etwas glücklichen Sieg errangen die„Löwen“ in Bayreuth. 60 Minuten des ganzen Spiels waren die tonangebend, aber der Sturm vergaß das Schießen vollſtändig. Im Strafraum wurde zu viel kom⸗ bintiert, Die Münchener kämpften von Anfang an hart um den Sieg. Ihrem großen Spieleifer verdanken ſie den Sieg, der aber dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wurde. Die Münchener verſtanden es, die ſich ihnen bietenden Vorteile geſchickt auszunutzen.— Schiedsrichter Haugel⸗ Nürnberg leitete vor 1500 Zuſchauern. ASV Nürnberg— 1. Fc Nütruberg 90:1(:1) Das erſte Auftreten des 1. Fc Nürnberg nach Errin⸗ gung der deutſchen Vereinspokalmeiſterſchaft brachte nicht den erwartet großen Beſuch. Nur etwa 4000 Zuſchauer waren nach Herrnhütte gekommen. Das kalte Wetter hatte viele davon abgehalten; aber diejenigen, die nicht gekommen ſind, haben auch nichts verſäumt. Der 1. Fé Nürnberg enttäuſchte. Das war keine Leiſtung, die eines Pokalmei⸗ ſters würdig iſt. Man kann ſagen, daß der Sieg etwas glücklich iſt, er hätte ouch umgekehrt lauten können. Wie immer in Spielen gegen den großen Nachbarn liefen die ASV⸗Leute zu einer guten Form auf und konnten den Kampf vollſtändig ausgeglichen geſtalten, zum Schluß ſogar etwas überlegen. Schiedsrichter Gebhardt⸗München. Engliſcher Fußball Die Ergebniſſe: Euglaud. 1. Liga: Aſton Villa— Arſenal:7, Bolton Wanderers— Weſtbromwich Albion:1, Brentford gegen Liverpool:2, Derby County— Grimsby Town 210, Ever⸗ ton— Leeds United:0, Hudddersfield Town— Sunder⸗ land:0, Middlesbrough— Birmingham:2, Portsmouth gegen Blackburn Rovers:1, Preſton Northend— Chelſea Platzherren :0, Sheffield Weoͤnes day Stoke City:1, Wolver⸗ hampton Wanderers— Mancheſter City:3.— 2. Liga: Barnsley— Leiceſter City:3, Bradford City— Sheffield United:1, Burnley— Bury:1, Charlton Athletie gegen Weſtham United:2, Fulham— Doncaſter Rovers 118, Hull City— Swanſea Town:2, Mancheſter United gegen Nottingham Foreſt:0, Neweaſtle United— Southampton :1, Plymouth Argyle— Bradford:0, Port Vale gegen Blackpool:2, Tottenham Hotſputs— Norwich City 211. Schottland: Airdrieonians— Hibernian 312, Ayr Uni⸗ ted— Arbroath:2, Clyde— Queens Park:3, Dunſerm⸗ line Athletie— Celtic:0, Hamilton Academicals gegen Aberdeen:3, Hearts— Queen of the South:0, Mother⸗ Partick Thiſtle 513, Glasgow Rangers— Albion „St. Johnſtone Kilmarnock:0, Third La⸗ Dundee:2. nark— 8. Seite/ Nummer 578 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 16. Dezember 1935 Mannheim im ausverkauften Nibelungenſaal an zweiter Stelle— Vei 638,4: 593,5: 580 Punkten bleibt Als im Laufe der Woche ſich herumzuſprechen begann, Saß die Karten für den Nibelungenſaal, zu München— Stuttgart Mannheim, dem 2. Kunſtturnmannſchafts⸗ kampf, ſo gut wie vergriffen ſind, glaubte mancher nicht daran. Am Samstagabend jedoch mußte er die bittere Erfahrung machen, daß er Glück hatte, einige der wenigen karten, zu deren Ausgabe der Turnkreis Mann⸗ 0 im letzten Augenblick noch im beſchränkten Maße entſchloſſen hatte, um einigermaßen den weiteren Bedürf⸗ niſſen Rechnung zu tragen, zu bekommen. Ein volles Hau lſo und mit 4000 ein feiner und wür⸗ diger Rahmen für ſes Treffen der Meiſterturner, das der näheren Umgebung herbeigeeilt waren. Die unten aus dem Turnerlager wußten ſehr wohl, welche Spitzenleiſtungen ſie erwarten durften. Sie wur⸗ den nicht enttäuſcht. Mannheim hat ſchon manche kunſt⸗ turneriſche Großt ſtaltung geſehen. Dieſe letzte— von der wir hoffen, daß ſie die erſte einer neuen Serie bildet— im Nibelungenſaal, überragte alle vorausgegan⸗ genen in allen Teilen. Ihren Sieg von Stuttgart konnte die Mannheimer Mannſchaft nicht wiederholen. Darüber ſind wir ker⸗ neswegs enttäuſcht; im Gegenteil, unſere einheimiſchen Turner haben ſich prächtig geſchlagen und ſich ſicher vor Stuttgart auf dem zweiten Platz behauptet. München war und iſt zur Zeit nicht zu ſchlagen. Wir glauben nicht, daß es augenblicklich in Deutſchland eine ausgeglichenere und ſtärkere Städtemannſchaft gibt. Es ſei dabei nur an die Gerätemeiſterſchaften in Frank⸗ furt und deren Ergebniſſe erinnert. 9g Bayern in der 30 köpfigen Olympiakernmannſchaft der Turner, darunter 5 Münchner, die alle am Samstag dabei waren. Seit einem Jahr hat ſich München bedeutend verſtärkt. Da iſt vor allem Friedrich, früher Aachen, und unſer Mannheimer Guſtel Schmelcher zu nennen, den allerdings in ſeiner Vaterſtadt das Lampenfieber bös packte. Daß er in ſeinem Können ausgereifter geworden und in der deutſchen Spitzenklaſſe weiter vorgerückt iſt, ſtellten wir mit Freuden und Genugtuung feſt. Ein aufgehender Stern iſt Stangl. Er dürfte eine unſerer erſten Olympia⸗ hoffnung werden. Hat auch ſeine Feuerprobe ſchon in der deutſchen Nationalmannſchaft im Länderkampf gegen Finn⸗ land beſtanden. Auch Geiſtberck und Kindermann rechtfertigten ihren Ruf, ſo daß in der auserleſenen Mün⸗ chener Riege lediglich Fiſcher etwas abfiel, der am Pferd recht ſchwach war. Die Stuttgarter Mannſchaft war ebenfalls ſtärker als die, die wir vor einem Jahre in der Stuttgarter Liederhalle ſahen. Doch ſind dieſe Leute in der Entwicklung. Zum Teil fehlt noch die Wettkampferfahrung, damit auch die erforderliche Ruhe und das Abgebrühtſein. Vor allem Heidle von Stetten, wie auch Heuſinger Stuttgart und Single⸗ Plochingen ſind beſtens veranlagt. Der alt⸗ und oftbewährte Cannſtatter Aberle, der Polizei⸗ meiſter Frei ſchienen nicht ganz ſicher zu ſein, wogegen Weiſchedel, Feuerwehr Stuttgart, die ſtärkſte Stütze bildete als Schwabens erſter Repräſentant der Jetztzeit. Unſere Mannheimer Mannſchaft beginnt ſich zu verjüngen. Zunächſt iſt der Fortgang Schmelchers noch fühlbar. Von den Kämpen, die im letzten Jahrzehnt man⸗ chen Erfolg für die einheimiſchen Farben und für ihren TW 46 erſtritten haben, ſind K. König durch ſeine Ver⸗ ung, Endreß und Wühler infolge ihres Alters noch ſtarke Reſerven, im übrigen aber haben ſie dem wuchs Platz gemacht. So ſtritten diesmal für Mann⸗ 1 Heben dem wieder nach hier zurückge lehrten und dem DV Waldhof beigetretenen Fiſcher, wieder fünf 184gher, und zwar der kleine Cuntz, der trotz ſeiner ſauberen Uebungen beim Kampfgericht nicht immer die verdiente Anerkennung fand, Gäng, der ſich recht gut ſeiner Auf⸗ gabe entledigte, Stix, der noch nicht wieder ſeine ge⸗ wohnte Si heit gefunden, ſowie Anna, der ſich ſchön Hherausmacht und Hofner. Der Zehnkampfſieger vom Gaufeſt rechtfertigte wieder die gehegten Hoffnungen, durch den 3. Platz in der Einzelwertung nach Stangl und Friedrich. Beim Vergleich mit den Ergebniſſen des erſten Kampfes in Stutteart(Mannheim 655— München 654— Stutt⸗ gart 643,25 Punkte), fällt, obwohl der Mannheimer Kampf auf weit höherer Stuſe ſtond, auf, daß die Punktzahlen im einzelnen wie in der Geſoamtheit weſentlich darunter liegen. Kraus⸗München, Schweizer⸗Eßlingen und Adelwann⸗ Mannheim, als die erfahrenen und gerech⸗ ten Kampfrichter— wenn man auch wie ſtets, mal da mal dort, anderer Meinung war und ſein konnte— legten Stuttgart abermals Dritter einen bedeutend ſchärferen Maßſtab an. So gab es auch nur einmal die volle Punktzahl mit 30 für Stangls unübertreffliche Reckübung. Das Ergebuis des Kampfes: München Stuttgart Barren 158,0 149,6 Pferd 151,8 139,7 Freiübung 168,0 148,9 Reck 165,6 141,8 Geſamtpunktzahl 638,4 580, Ehe mit oen Uebungen am Barren begonnen wurde, erfolgte mit den Fahnen der Tur npereine, voraus der Spielmannszug des TW 1846, der Einmarſch der Wettkampſmannſchaften, die Kreisok rnwart Wer dan als Wettkampfleiter vorſtellte. Kre hrer Stalf ſprach die Begrüßungsworte und dann hielt Kreisdtetwart Adel⸗ ölliſ Für Stutt⸗ gart beginnt Henſinger den Kampf, dann Cuntz und ſchließlich für München Fiſcher. Flotte und fließende Verbindungen, ſaubere Haltung und Ausführung und vielfältige Abgänge ſehen nach dem Durchturnen München vor Stuttgart und Maunheim, 20,2 P. wobei in beſtechender Weiſe Staugl mit ner mit 27,9, Weiſchedel mit 27,7 und den Vogel abſchießt. Ziemlich ausgeglichen ſind die Mannſchaftsleiſtungen am Pier d. Es iſt das am ſchwieriaſten zu meiſternde Ge⸗ rät. Kein Wunder, daß es dabei Unterbrechungen mancher ſchön und fließend begonnenen Uebung gab. Unſtreitbar war Haffners Uebung mit 88,8 P. die beſte. Obwohl ihm Anna mit 27,9 und Stix mit 27 Punkten am nächſten kommen, vor Geiſtbeck(26,9), Stangl(26,7) und Friedrich (26,6), iſt der Durchſchnitt der Münchner(151,8) beſſer, wie der Mannheimer(148,3). Stuttgart kommt auf 139,7 P. Nach zwei Uebungen führt München mit 304,8, vor Mannheim mit 297 und Stuttgart mit 289,3 P. Die Freiübungen brachten München einen ziem⸗ lichen Vorſprung. Die Bayern zeigten ſich auch hier als beſondere Meiſter; voran Schmelcher(28,9); Friedrich (28,6); Stangl und Geiſtbeck(28,1 Pkte.). Als beſte Stuttgarter erhielten Henſinger und Heidle 26,5 Punkte und auf Mannheimer Seite kam Fiſcher mit 26 0 vor Haf⸗ dle mit 27,6 P. Punkten am beſten weg. Die Uebungen von Cuntz und Almer hätten beſtimmt eine beſſere Note verdient. An der Reihenfolge änderte ſich nichts, denn im Geſamtſtand blieb München mit 472,8 vor Maunheim mit 450 und Stuttgart mit 438,2 Punkten. Nach den vorausgegangenen Meiſterleiſtungen fieberte man dem Reckturnen entgegen. Auch dieſer Kampf bewies, daß unſere Deutſchen Turner am Reck führend und wirkliche Meiſter ſind. Wiederum war die beſſere Mannſchaftsleiſtung bei München. Als Stangl ſeine Uebung beendigte, durchbrauſte minutenlanger Beifalls⸗ orkan das Haus. Durchweg gab es mutvolle Abgänge. Stangels Salto aber ſtand über allem, vom Aufbau ſeiner Uebung gar nicht zu ſprechen. Mit Abſtand folgen ſeinen 30 Punkten, Friedrich mit 28,7; Hafner mit 28,3; Geiſtbeck mit 28,2 Punkten. Beſonders konnten weiter Schmelcher, Kindermann und Weinhedel überzeugen. Im Endergebnis bleibt der Sieg bei München mit 638,4 vor Maunheim mit 595,9 und Stuttgart 580 Punkten. Dieſes Ergebnis konnte Gauoberturnwart Schwei⸗ zer, Mannheim, bei der Siegerehrung bekanntgeben, nachdem Friedrich noch die Schwierigkeit der olympiſchen Pflichtübung am Reck gezeigt hatte, und gleichzeitig als beſte Einzelturner Stangl, München(114,7); Friedrich, München(110,7) und Hafner, Mannheim(110,5) Punk⸗ ten ehren. Münchens Kreisführer Hoſer dankte zugleich im Namen Stuttgarts für die herzliche Aufnahme in Mann⸗ heim, mit dem Verſprechen, den nächſten Kampf in der Hauptſtadt der Bewegung in der gleichen Weiſe auszu⸗ richten. Unter den 4000 begeiſterten Zuſchauern, die mit ihrem Beifall nicht zurückhielten, befanden ſich eine große Zahl von Ehrengäſten von Staat, Stadt und Partet, mit Ober⸗ bürgermeiſter Renninger an der Spitze, die mit großem Intereſſe und ſichtlicher Anerkennung die turneriſchen Meiſterleiſtungen verfolgten. Ein feiner Sieg von Feudenheim Spel Käfertal— Phönix Mannheim 111 Alemannia Ilvesheim— Seckenheim:0 abgebr. SpVg Sandhofen— Alemania Rheinau:1 Fortuna Heddesheim— 08 Maunheim:0 8 Hockenheim— Germania Friedrichsfeld:0 Olympia Neulußheim— Feudenheim.5 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte OlympiaNeulußheimi0 7 1 2 15:5 VfTugti Feudenhetm 10 5 3 2 18:7 Phönix Mannheim 10 6 1 3 13·7 Germ. Friedrichsfeld! 5 2 4 12 10 Hockenheim.. 11 3 6 2 12.10 SC Käfertal 9 4 2 3 108 SpVg Sandhofen 9 3 4 2 10¹8 Alemann. glvesheim 8 8 3 2 9˙7 8 Mannheim 3 1 5 N Heddesheim 11 2 3 6:15 Sp Seckenheim.. 9 1 3 5•13 Rheinan 11 2 1 8.17 Anentſchieden in Käfertal Spel Käfertal— Phönix Mannheim:1 Günſtiger hätten die Vorausſetzungen für einen Groß⸗ kampf erſter Ordnung wirklich nicht ſein können denn beide Kontrahenten haben durch überraſchende Erfolge gegen namhafte Gegner auf deren Plätzen von ſich reden gemacht und durch dieſe Erfolge ihren Tabellenſtand weſentlich verbeſſert. Man kann daher ruhig behaupten, daß es in dieſem Treffen darum ging, den Anſchluß an die Spitze weiter zu feſtigen. Das Spiel war flott und abwechſlungsreich, aber er⸗ wärmen konnte man ſich nicht; es fehlte der große Einſatz und die große Linie. Beiderſeits blieb man im Können durchaus gleichwertig und das Unentſchieden muß als ge⸗ recht bezeichnet werden. 5 8 Bis zur Pauſe verlief das Spiel verteilt, allerdings vermißte man beiderſeits den letzten Einſatz. der das Spiel erſt zum Erlebnis werden läßt. Phönix kommt zunächſt beſſer ins Spiel. Torgelegenheiten gibt es aber keine, die Angriffe ſind zu zerfahren. Käfertal ſpielt noch ziemlich Holkey⸗Olympiaſpieler in Heidelberg HC Heidelberg Etuf Eſſen(verſtärkt):4(.2) Mehr als andere Raſenſportarten iſt der Hockeyſport von der Witterung abhängig, denn gutes Wetter und gute Platzverhältniſſe ſind Vorbedingungen für ein erſtklaſſiges Spiel. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß die letzten kalten Tage und der ſchneidende Wind des geſtrigen Sonntags ein ſchwerer Nachteil für die Hockeyſpieler be⸗ deutete, zumal der gefrorene Boden die Spiele weſentlich beeinflußte, Ganz beſonders iſt dieſe Tatſache zu bedauern, weil geſtern auf dem Programm der Hockeyſportler noch einmal einige Begegnungen ſtanden, die beſtimmt Höhe⸗ punkte der Spielzeit bedeutet hätten, wenn nicht eben die Vorbedingungen ſo ſchlecht geweſen wären, daß ein regu⸗ 1 el kaum zuſtandekommen konnte. größtem Intereſſe erwartete man das Zuſammen⸗ treffen des HE Heidelberg mit der weſtdeutſchen Spitzen⸗ mannſchaft Etuf Eſſen, die ſich durch einige Olympiaſpieler weſentlich verſtärkt hatte. Nach dem überraſchenden 270 Siege des HCß über den BSc Berlin bedeutete dieſe Be⸗ gegnung eine weitere Probe der deutſchen Olympfiaklaſſe, wobei die Ausſichten der komplett antretenden Heidelber⸗ ger nicht ſchlecht waren. Allerdings waren die Eſſener derart verſtärkt, daß die Elf ſchon ſaſt einer weſtdeutſchen Auswahlmannſchaft gleichkam. Da Etuf ſich zudem mit den Platzverhältniſſen weitaus beſſer vertraut zeigte, als die reichlich unſicheren Heidelberger, konnten es nicht aus⸗ bleiben, daß die Gäſte nach einem:2 bei Halbzeit im End⸗ ſpurt mt:2 verdient ſiegten. Am Samstag ſpielten die Weſtdeutſchen bereits gegen TV 57 Sachſenhauſen, wo ſie gleichfalls verdient:4 geſchlagen wurden. In Heidelberg lieſerten ſie jedoch eine weitaus beſſere Partie, kämpften mit rieſigem Eifer und konnten daher auch das 2. Spiel ſiegreich beenden. Die Monnſchaften traten ſich in folgender Aufſtellung gegenüber: HC Heidelberg: Benkert; Weihrauch, Kerzinger 1; Rein⸗ hard, Kerzinger 2, Schollmeyer; Stieg, Peter 1, Schweikert, Peter 2, Düring. Etuf Eſſen; Pfaffenholz(Schwarz⸗Weiß⸗Köln]; Kirberg (Köln⸗Marienburg), Dr. Reichert(Etuf Eſen); Bleßmann (Rot⸗Weiß Köln], Hobein, Huffmann); Hufſmann 2, Sie⸗ vers, Meyer(Etuf Eſſen), Keßmann(Rot⸗Weiß Köln), Ba⸗ der(Etuf Eſſen). In der weſtdeutſchen Mannſchaft ſtanden mit Pfaffenholz, Kirberg, Bleßmann, Hobein, Huffmann 1 und 2 und Sie⸗ bers nicht weniger als 7 Internationale. Die Elf lieferte ein ausgezeichnetes Spiel und beherrſchte den Kompf nach ausgeglichener erſter Halbzeit gegen Schluß ziemlich klar, obwohl ſie bereits das ſchwere Spiel vom Samstagnach⸗ mittag gegen Frankfurt in den Knochen hatte. Das Glanz⸗ ſtück der Eſſener war die internationale Läuferreihe, die den gefährlichen Heidelberger Sturm nur ſelten zur Ent⸗ wicklung kommen ließ. Hobein(früher Doc Hannover) zeigte vor der Pouſe eine überragende Leiſtung, beherrſchte das Mittelfeld überlegen und unterſtützte den Sturm immer wieder mit präeiſen, gut verwendbaren Vorlagen. Nach Seitenwechſel wurde er von Huſfmann 2 noch übertroffen, der als linker Läufer den gefährlichſten Heidelberger Stür⸗ mer Stieg ziemlich kalt ſtellte und domit dem Heidelberger Sturm einen großen Teil ſeiner Gefährlichkeit nahm. Im Sturm arbeitete die eingeſpielte rechte Seite glänzend. Huffmann 2 erwies ſich als ein Flügelſtürmer von Format, beſtens unterſtützt von Sievers, der allerdings vor dem Tore den nötigen Ueberblick verſchiedene Male vermiſſen ließ. Sehr gefährlich vor dem Tore war dagegen der Halb⸗ linke Keßmann aus Köln, der allerdings wiederholt Pech hotte. Ein ſtarkes Bollwerk bedeutete das Schlußdreieck der Gäſte, in dem Kirberg überragte, auch Pfaſſenholz im Tor bewies in verſchiedenen ſchweren Situationen ſeine Klaſſe. Dr. Reichert, der frühere Mannheimer, war zu Beginn etwas unſicher, um ſpäter aber gut ins Spiel zu kommen. Die ganze weſtdeutſche Mannſchaft zeigte auf dem ſchweren Boden eine verblüffende Stockſicherheit und war hierin den Heidelbergern klar überlegen. Das Zuſammen⸗ ſpiel harmonierte ausgezeichnet, vor allem der Sturm wirkte mit ſeinen ſchnellen Kombinationszügen ſehr pro⸗ duktiv. Der HC fand ſich diesmal lange nicht ſo gut zuſam⸗ men, wie gegen die Berliner. Allerdings war der Geg⸗ ner diesmal auch erheblich ſpielſtärker, in der Zuſammen⸗ arbeit genauer und raſcher und vor allem eifriger, wie die Reichshauptſtädter. Wiederholt kamen die Heidelber⸗ ger bei dem ſchnellen Gegner nicht mit, vor allem die Läu⸗ ferreihe fiel ſchließlich dem Tempo der Gäſte zum Opfer. Vor der Pauſe hatte Kerzinger 2 gute Momente, unter⸗ ſtützte den Sturm mit weiten Vorlagen, und hielt ſich da⸗ bei aber immer etwas zurück, was bei dem gefährlichen Gäſteſturm unbedingt notwendig war. Ueberraſchend un⸗ ſicher war Weihrauch in der Verteidigung, der neben gu⸗ ter Abwehrarbeit auch wiederholt ſchwere Schnitzer machte, die Tore koſteten. Im Sturm enttäuſchten die Halbſtürmer Peter 1 und 2 etwas. Allerdings waren ſie ziemlich auf ſich allein angewieſen, da die beiden Außenſtürmer nach guter erſter Halbzeit ſpäter von den gegneriſchen Außen⸗ läufern faſt kaltgeſtellt wurden. Kermaß und Seidel(TV 46 Mannheim) leiteten das Spiel einwandfrei. Beim Vereinswechſel beachten! Auf Grund der Beobachtung, daß in zunehmendem Maß ſich Vereinsmitglieder dem ihnen örohenden oder bereits gegen ſie eröffneten Ausſchlußverfahren dadurch zu ent⸗ ziehen verſuchen, daß ſie ihren Austritt erklären, der als⸗ bald mit Zuſtellung rechtswirkſam wird, ſieht ſich der Ru⸗ derverbandführer Pauli zu dem Hinweis veranlaßt, bei Neuanmeldungen an die Bewerber die Frage ſtellen zu laſſen, ob ſie bereits einem Ruderverein angehört haben und aus welchem Grund ſie, bejahendenfalls, ausgetreten find. In jedem Fall hat eine Rückfrage bei dem früheren Verein ſtattzufinden, laſch und erſt als man nach 15 Minuten etwas ſtärker in Aktion tritt, zeigt es ſich, daß die Phönix⸗Verteidigung nicht ganz feſt iſt. Ueberraſchend kommt aber Phönix in Front. Rößler ſchießt wuchtig, der Ball fällt dem Torwart aus den Händen und Exler ſchießt ein. Käfertals Angriff wird bis zur Pauſe etwas beſſer, kombiniert ſchön, aber einige Gelegenheiten werden verſchoſſen. Die klare Aus⸗ gleichschance hat Singler, als der Phönix⸗Torwart den Ball verfehlt. Rechtzeitig aber wird er abgedrängt. Auch Maier hat eine gute Gelegenheit, ein Foul von ihm, unter⸗ bindet aber die Aktion. Phönix, der vorwiegend Steil⸗ vorlagen an die Flügel bevorzugt, bleibt gut im Bilde, aber Chancen gibt es keine mehr. Nach dem Wechſel wird Käfertal energiſcher und liegt dabei ſtark im Angriff. Reichlich Glück hat man aber, als im Anſchluß an eine Phönixecke der Torwart bereits geſchlagen wor und Rihm auf der Torlinie gerade noch rettet. Während die Angriffs⸗ aktionen bei der aufmerkſamen Phönix⸗Verteidigung zu keinem Erfolg führen, bringt ein Strafſtoß durch den freiſtehenden Hering den verdienten Ausgleich. Bekde Partefen lieferten nicht ganz das erwartete große Spiel, denn man ſpielte zu ſtark auf Sicherheit. Wenn auch nicht verkannt werden kann, daß beide Mannſchaften tech niſch recht ſchön ſpielten, ſo blieben die Stürmerreihen doch in marcher Hinſicht eine Enttäuſchung. Man kom⸗ bhinierte bei Phönix flott, aber wenig ideenreich, ſo daß der Innenſturm nicht recht warm wurde. Rößler war der beſte Stürmer, Raßmuß und Seel fielen etwas ab. In der Läuſerreihe überragte natürlich Greiner. Das Schluß⸗ trio wax nach ſchwachen Anfangsminuten im Bilde, ſicher in Abſchlaa und Stellungsſpiel. Käſertals Sturm blieb ebenfalls eine Enttäuſchung, man gab die Bälle nicht raſch genug ab und trieb zu viel Einzelſpiel. In der Läuferreihe war Kilian auf der Höhe Jene war nicht immer im Bilde. Das Schlußtrio hielt ſich gut. der Abſchlag allerdinas war nicht immer rein. Schiedsrichter Lauer ⸗Plamkſtadt leitete einwandͤfrei. 2 2 1 Ein Spielabbruch Ilvesheim— Seckenheim:0(:0) abgebr. Die beiden Ortsnachbarn Ilvesheim lieferten ſich am Sonntag in Ilvesheim ein Spiel, das leider kurz vor Schluß vom Schiedsrichter abgebrochen werden mußte. Verſchiedene Begleitumſtände beeinflußten das Spiel weſentlich; vor allem Seckenheim wurde dadurch ſtark in ſeinen Leiſtungen benachteiligt. Bereits wenige Minuten nach Spielbeginn wurde der Seckenheimer Tor⸗ wächter ſo verletzt, daß er vom Platze mußte und auch ſein Nachfolger mußte ſpäter für einige Minuten ausſetzen und ſeinen Platz einem dritten Spieler überlaſſen. Zu allem Ueberfluß ſchied auch noch der Halblinke beinahe eine halbe Stunde aus, ſo daß Seckenheim vorübergehend nur 8 Mann auf dem Platze hatte. Daß unter dieſen Umſtänden an einen Sieg von Seckenheim nie gedacht werden konnte, iſt klar; trotzdem überraſcht es, daß die Elf ſich verhältnis⸗ mäßig gut ſchlug und den Kampf gegen den ſpieleriſch und zahlenmäßig überlegenen Gegner nicht aufgab. Wenig erfreulich war die unſportliche Haltung der Mannſchaft, die ſchließlich auch zu dem vermeidbaren Spielabbruch führte. Vor allem der linke Verteidiger Erny, übrigens der beſte Spieler von Seckenheim, gefiel ſich immer wieder in Reklamationen gegen die Entſcheidungen des Schiedsrich⸗ ters, obwohl dieſer jederzeit bemüht war, das Spiel ein⸗ wandfrei zu leiten. Es iſt bedauerlich, daß ein Spieler, der über wirklich gutes Können verfügt, ſich ſo wenig beherr⸗ ſchen kann und dadurch den Sport und vor allem auch ſeine Mannſchaft ſchädigt. Wiederholt mußte das Spiel wegen ihn unterbrochen werden, und ſchließlich kam es ſo weit, daß der Schiedsrichter ihn wenige Minute vom Platze ſtel⸗ len mußte. Daß daraufhin die Seckenheimer Elf geſchloſſen das Spielfeld verließ, dürfte für die Mannſchaft wohl noch bittere Folgen haben und ſicher die Abſtiegsfrage in der Bezirksliga ſtark beeinfluſſen. Hoffentlich greift der Ver⸗ band ſo durch, daß jede Mannſchaft ſich in Zukunft wohl hüten wird, eine ſolche Unſportlichkeit zu begehen. Der Sieg von Ilvesheim ſtand nie in Frage. Mit dem Erſatzmann im Tor war das Spiel für Seckenheim ſchon wenige Minuten nach Spielbeginn nicht mehr zu gewinnen. Eine mißglückte Zurückgabe führte ſchon bald durch Zeh zum erſten Tor und ein Weitſchuß des Halblinken Schwarz traf zum zweiten Male das Ziel. Bis zur Pauſe gelang es dem Rechtsaußen Schwarz 2 noch einen dritten Erfolg zu erzielen, als die Verteidigung den Ball nicht fortbrachte. Die zweite Halbzeit kämpfte Seckenheim wieder mit zehn Spielern ſo erfolgreich, daß das Spiel ziemlich aus⸗ geglichen war und erſt eine Prachtkombination den vierten und Seckenheim Erfolg für Ilvesheim ergab. Wenige Minuten ſpäter wurde dann das Spiel vom Schiedsrichter abgebrochen, jedoch dürfte'e Kampf für Ilvesheim gewonnen ſein. Sandhofen ſiegt ſicher Sp. Vg. Sandhofen— Alemannia Rheinau:1 D as alte, immer noch gute Können der SpVa Sand⸗ hofen, das dieſe ſchon wiederholt glänzend unter Beweis zu ſtellen vermocht hatte, ließ den Rheinauer Alemannen bei ihrem Abſtecher nach dem Mannheimer Norden —— nur wenig Hoffnung, der gaſtgebenden Elf irgendwie ge⸗ fährlich werden zu können. Aber trotzdem für Rheinau nach wenigen Spielminuten klax war, daß es nicht viel zu beſtellen hatte, leiſtete es dennoch einen unerwartet ſtarken Widerſtand, ſo daß Sandhofen ſtreckenweiſe ganz gehörig aufdrehen mußte, um Herr der Lage zu bleiben. Nach einer kurzen, im Felde ausgeglichenen Spiel⸗ periode kam Sandhofen ſtark auf und hielt den Gegner lange Zeit in ſeiner Hälfte feſt, aber außer einer großen Anzahl von Eckbällen wurde lange nichts erzielt. Der Führungstreffer fiel in der 23. Minute, als Sand hofens Linksaußen einen Ball fußgerecht zur Mitte gab, den Michel nach kurzem Geplänkel einſchob. Wenig ſpäter ver⸗ urſachte die Gäſteabwehr einen Faulelfmeter, der gon Vogel prompt Mit dem Reſultat:0 ging man in die Pauſe. Nach dem Wechſel laa vorerſt Sandhofen ſtark im An⸗ griff, ohne aber weitere Erfolge landen zu können. Im weiteren Verlauf des Spiels erkämpfte ſich dann Rheinau eine ausgeglichene Feldleiſtung und ſchaffte auch verſchie⸗ dentlich dicke Luft vor Wittemanns Gehäuſe, doch es fehlte zu ſehr an der entſchloſſenen Ausnützung der ſich bietenden Erfolgs möglichkeiten. 15 Minuten vor Schluß kam Michet bei einem flotten Angriff des Gaſtgebers noch einmal frei an den Ball und ſetzte denſelben entſchloſſen und unhalt⸗ bar unter die Latte. Ein wuchtiger Endſpurt erbrachte Rheinau durch ſchönen Köpfler von Mitelläufer Roth noch kurz vor Schluß das Ehrentor. Die SpVa Sandhofen ließ alle Regiſter ihres wieder achtbaren- und erfahrenen Körmens ſpielen. Der Sturm, in dem ſich Vogel und Michel ſehr energiſch und aut anließen und auch Fluter auf dem rechten Flügel eine gefällige Leiſtung vollbrachte, landete ſteilangelegte An⸗ griffe und wurde dabei recht wirkungsvoll betreut von der zielbewußten, ſchnellen Läuferreihe, die mitunter groß den Ton angab. In der Verteidigung, die ſich als ſchlagfertig und ausdauernd erwies erfüllten Schenkel und Bayer voll ihre Aufgabe und Wittemann im Tor hielt in gewohnter Sicherheit gewandt und zuverläſſig Die Alemannia Rheinau, die in techniſcher und taktiſcher Hinſicht der gaſtgebenden Elf periodenweiſe ſtark unterlegen war, ſpielte mit aroßem Eifer und lieferte eine unbekümmerte Partie. Der Sturm. in dem der Mittel⸗ ſtürmer Heid und der Rechtsaußen Weber über den Kame⸗ raden rangierten, griff immer wieder mät Härte an, und die Läuferreihe, die ihr Heil in der Zerſtörung der geg⸗ neriſchen Aktionen ſuchte, war mit Fleiß bei der Sache. Beide Verteidiger ſtellten ſich dem Gegner in entſchloſſener Art entgegen und Torwart Benz hielt mutig und gewandt was gur zu halten war. 5 Schiedsrichter Stroh⸗Plankſtadt leitete das Spiel zu allgemeiner Zufriedenheit. Eine knappe Niederlage Heddesheim— 08 Mannheim:0 Eine große Ueberraſchung war am Sonntag im Heddes⸗ heim fällig, denn die Gäſte vom Lindenhof mußten ſich knapp mit 110 geſchlagen bekennen. Allerdings hatte 08 großes Pech, erſt in der letzten Minute fiel der Stieges⸗ treffer durch einen Elfmeter. eide Mannſchaften liefer⸗ ten ſich ein ausgeglichenes Spiel. Die Gäſte haben bei Spielbeginn eine große Gelegenheit, die ausgelaſſen wird, und ſofort ſetzt Heddesheim zum Gegenangriff ein, auch hier wird verſchoſſen. Die Heddesheimer haben etwas mehr vom Spiel, jedoch der Gegner hat zwei gute Ver⸗ teidiger zur Stelle, die immer wieder erfolgreich abweh⸗ ren. Hockner ſpielt ſich ſchön frei, um dann Stahl in die Hände zu ſpielen. Nun ſchlägt Stahl einen gefährlichen Weitſchuß gerade noch zur Ecke, dann wird ohne Pauſe ge⸗ wechſelt. Die Gäſte haben ſich nun beſſer gefunden, ohne daß mehr als zwei Eckbälle erzielt werden. Dorſt kommt frei durch, vergibt aber ganz leicht. Auf der Gegenſeite ſchießt der Mittelſtürmer Schmitt aus einem Gedränge aufs Tor. Wieder ſteht Stahl richtig und wehrt ſicher ab. Auch dem Linksaußen der Heddesheimer gelingt der Er⸗ folg nicht, ſein ſcharfer Schuß geht knapp daneben und ein von Schmitt ausgeführter Strafſtoß geht an die Querlatte. Auch die Gäſte können die gegneriſche Verteidigung nicht überwinden, man rechnet ſchon mit dem torloſen Ergebnis, da berührt Staſſen im Strafraum den Ball mit der Hand und Schmitt ſchießt den Elfmeter ſicher zum Szegestreffer ein. Die Mannſchaft des Siegers gefiel durch ihr eifriges Spiel. Die Angriffe des Sturmes, in dem Schmitt und ſein Nebenmann Vierling die treibenden Kräfte waren, waren zügiger und gefährlicher als die des Gegners. In der Läuferreihe ſchlug ſich Reinhard am beſten, während beide Verteidiger und auch Torwart Schmitt gut gefallen konnten. Auch bei 08 hielt ſich die Hintermannſchaft ſehr gut. Stahl zeigte gutes Können, von den Verteidigern war Dubernell ſehr gut. Die Mittelreihe hatte ihren beſten Monn in Dubronner, dagegen ließ Schiefer zu wünſchen übrig. Dadurch wurde es notwendig, daß Zöllner hier aushelfen mußte, ſo daß die Leiſtungen des Sturmes durch ſein Fehlen leiden mußten. Zöllner leiſtete ſehr gute Ar⸗ beit. Bedauerlich iſt, daß er ſich zu einem groben Foul hinreißen ließ. Ihm iſt es zu verdanken, daß die Heoͤdes⸗ heimer nicht ſchon früher zu Toren kamen. Zu ſagen iſt noch, daß die Gäſte ein Unentſchieden verdient hätten, denn das Spiel war ziemlich ausgeglichen. Ein ausgezeichneter Unparteiiſcher war in Moltz⸗Heidelberg zur Stelle, der den oft harten Kampf immer feſt in der Hand hatte. Unterbaden⸗Oſt SpVg Eberbach— SpVg Plankſtadt:8 Kickers Walldürn— 905 Heidelberg ausgef. 98 Schwetzingen— 7 Kirchheim:2 SV Sandhauſen— FV 09 Weinheim:2 FVg Eppelheim— Union Heidelberg 211 Pfalz⸗Oſt: AS Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 511 Ludwigshafen 04— Kickers Frankenthal 571 FV Frankenthal— FV 08 Mutterſtadt:2 FV Speyer— Bf Neuſtadt:0 Spug Mundenheim— TS Rheingönheim 40 5 03 Ludwigshafen— F 1914 Oppan:2 Pfalz⸗Weſt: Sc 05 Pirmaſeus— 1. FC Kaiſerslautern 24 Sc Otterberg— Bfg Kaiſerslautern:3 Sc Kaiſerslautern— Fc Rodalben:2 MTS Kaiſerslautern— FV Homburg:8 Pirmaſens 73— Reichsbahn Kaiſerslautern 413 FV Landſtuhl— Fc Waldfiſchbach:4 Kreisklaſſe I Gruppe Weſt Kurpfalz Neckarau— Gartenſtadt:2 Spel Neckarſtadt— 07 Maunheim:4 Frankfurter Hockeyſieg Die rheiniſche Hockeyelf:8 geſchlagen Die durch Kölner und hannoverſche Spieler verſtürkte Hockeyelf von Etuf Eſſen trat am Samstag im erſten Spiel auf der Süddeutſchlandreiſe in Frankfurt a. gegen eine durch Schäfer(Sc 80) und Ruck(Ich) ver⸗ ſtärkte Mannſchaft des TV 57 Sachſenhauſen an. In die⸗ ſem Olympia⸗Vorbereitungsſpiel ſah man trotz hartem Boden recht gute Leiſtungen, beſonders von der Frankfur⸗ ter Elf, die durchaus verdient gewann und mit etwas mehr Glück die Trefferausbeute leicht noch höher hätte ge⸗ ſtalten können. Sehr gut waren auf Frankfurter Seite die Hintermannſchaft und der Mittelläufer, während au Seiten der Gäſte neben dem Mittelläufer(Hobein⸗Han⸗ nover) noch die rechte Sturmflanke ſich auszeichnete. Eſſen errang nach viertelſtündigem Spiel durch den Rechts⸗ außen Sievers die Führung, aber der Frankfurter Na⸗ tionalſpieler E. Cuntz ſorgte noch vor der Pauſe für den Ausgleich. Nach dem Wechſel brachte Erich Cuntz burch zwei weitere Treffer ſeine Mannſchaft:1 in Front und Aufderheide 1 konnte ſogar ein niertes Tor anbringen ehe die Gäſte im Endſpurt, jedesmal im Anſchluß an Strafecken, durch Hobein und Käßmann zwei Tore 4 machen konnten. zum zweiten Erfolg verwandelt warde, weſentli tigſten Ketſch o dem Me Die! Turnbri baller e früheren gannen He das gut Valdͤhof anweſent Wenn gleich vo von dieſe bedrohlic 50 Sp wollen d Kampfſpi Heiben letiſche e eigenen leben du über den Erfrei berichten. daß das ein Man angriffe. durch de durch Fl. der Rech! ſeine De hen, dan! weiſe vo lediglich tagend n. telläufer mitunter der Höhe. kommt 31 4 4 Unter ührers v ce Olyn Flieger“ det des A n den T Nertei be derzeitige! geßzeben. gewährten And bis i! dee ſeſte 1 nah men Taube würdig ve Einleit kurz den ſhuſſes vo die Beteil bis zu ſei pportführe⸗ den beiden die deutſch tun ſeiner tkbertri wünſcht, d enden Ge auer Zuf viele über * chen W. * erlieren, en bert noch von oben we der Mehrz dloriſcher ag zu ve Olymip nie allgeme deu mit. 1 lerſpiele 1 lüchſten J. 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Im wich⸗ ligſten Treffen blieb der Neuling Seckenheim auch gegen Ketſch ohne Niederlage und liegt nun Bruſt⸗an⸗Bruſt mit dem Meiſter Waldhof an der Spitze. TV Seckenheim— TG Ketſch:8(:2) Die Seckenheimer empfingen am ſilbernen Sonntag ihre Turnbrüder aus Ketſch. Da für den gleichen Tag die Fuß⸗ kaller ein Heimſpiel hatten, einigte man ſich auf efnend früheren Beginn bei den Handballern. Die Fußballer be⸗ gannen etwas ſpäter und beide Spiele waren gut beſucht. Heſonders dem Hondballſpiel wurde großes Intereſſe ent⸗ gegengebracht. Die lange Pauſe wirkte ſich alſo doch nicht jo ungünſtig aus wie mon befürchtete. Weſentlich aber für die Zuſchauer war, daß es darum ging, wer nun noch in der Meiſterſchaft mitzuſprechen hat, und dann hotte auch das gute Abſchneiden der Gäſte am Vorſonntag gegen Paldhof dazu beigetragen, daß wohl über 500 Zuſchauer anweſend waren. Wenn wir nun gerade bei den Zuſchauern ſind, ſo ſei gleich vorweggenommen, daß der einzige Mißton im Spiele bon dieſen ausging. Sah es nach Schluß ohne jeden Grund bedrohlich aus, dann waren es wieder nur die Zuſchauer. Das Spiel ſelbſt verlief ſponnend und auch fair, was wollen do einige harte Zuſammenſtöße beſagen. In einem Kampfſpiel wird dies nie zu vermeiden ſein. Folgerungen leiben aber dann immer aus, wenn einmal der Unpar⸗ letiſche energiſch eingreift und auch die Mitſpieler ihren eigenen Kameraden zurecht weiſen, wie wir es auch er⸗ liben durften. Unparteiiſcher war Meier ⸗ TV 46, der tber dem Gamzen ſtand und auch zufriedenſtellend leitete. Erfreuliches läßt ſich diesmal über den Spielverlauf kerichten. Die Mannſchaften ſcheinen endlich einzuſehen, daß das Vortragen des Balles nicht ſo am Platze iſt, daß ein Mann durchläuft; desgleichen ſieht man endlich Flügel⸗ angriffe. Im Vorteil waren die Platzherren in erſter Linie durch das ſofortige Weiterſpielen des Balles und eben durch Flügelwechſel; allerdings mit einer Einſchränkung: der Rechtsaußen ſtürmte immer nach innen und brachte da ſeine Deckungsſpieler mit. Wäre auch er draußen geblie⸗ hen, dann könnte man den Sturm in der gezeigten Spiel⸗ weiſe vorbildlich bezeichnen. Gut war auch die Deckung; lebiglich die linke Seite war da etwas zu ſorglos, Ueber⸗ iagend war wieder einmal Gehr. Der Seckenheimer Mit⸗ telläufer ſpielt ruhig, iſt äußerſt ſchnell und ballſicher, nur mitunter zu offenſiv. Die Verteidigung ſamt Torwart auf der Höhe. Nennen wir die beſten Leute des Siegers, ſo ummt zuerſt Gehr, dann Bühl, Raufelder, Kreuzer, Huf⸗ Harte Kümpfe im Handball nagel und Merdes. Das Innentriv iſt mitunter zaghaft, aber doch, im Geſamten betrachtet, ſicher in ſeinen Aktionen. Die Ketſcher hatten heute das Pech, wie am Vorſonntag mit ihnen Waldhof, den Gegner in allerbeſter Verfaſſung anzutreffen. Denn das eigene Spiel war nicht einmal ſchlecht, aber doch nicht ſo beſchwingt und ſo von hinten ſyſtemvoll aufgebaut, wie vor acht Tagen. Kommt hinzu, daß man zu ſchnell reſigniert, ſo erklärt ſich die Nieder⸗ lage, die verdient iſt. Rohr war ohne Tadel, vielleicht dürfte der Abwurf überlegter geſchehen. In der Ver⸗ teidigung ſtanden mit Eppel, Leiberich und Keilbach drei Spieler, die manches Mal zu erhaben ſpielten, nicht mit dem vollen Einſatz kämpften, der eben nötig wäre, um ſiegen zu können. Der Sturm iſt wurfkräftig, aber er hat kein richtiges Syſtem, wenigſtens kein dauerhaftes. Der Sturm der Weiß⸗Roten wirkt oft ſo unfertig. Eines hat er aber für ſich, er will nicht immer bis an den Torraum kombinieren, ſondern wirft auch außerhalb desſelben. TV Ettlingen— SW Waldhof:13(:4) Nur langſam kommt der TV Ettlingen wieder vor⸗ wärts. Die Schwierigkeiten liegen immer noch in durch ſtarken Wechſel des Spielmaterials bedingten Hinderniſſen in der Mannſchaftsaufſtellung. Gegen den Meiſter hielten ſich die Albtaler in den erſten 30 Minuten garnicht ſchlecht, allerdings auf Koſten eines außergewöhnlichen Kräfte⸗ einſatzes. So hatten die Gaſtgeber nach der Pauſe nichts mehr zuzuſetzen gegen die erfahrene Mannheimer Meiſter⸗ elf, die nun völlig dominierte. Aller Eifer auf Seiten Ettlingens mußte kapitulieren vor dem Können und der Erfahrung der Gäſte, die im Albtal wieder einmal mehr überzeugten und dort den gewohnten Eindruck des Gau⸗ meiſters hinterließen. Für die Waldhöfer ſpricht weiter, daß ſie nun bereits das vierte Auswärtsſpiel beſtreiten mußten, ehe ſie am kommenden Sonntag erſtmals auf eigenem Gelände antreten können. T 62 Weinheim— VfR Mannheim 88(:9) Daß die Raſenſpieler wieder im Kommen ſind, haben ſie an dieſem Sonntag in Weinheim in einem raſſigen Kampf gegen die ſtorken Ger bewieſen. Von Anfang bis zum Ende war die Frage nach dem Sieger offen. Vor dem Wechſel hotten die Gaſtgeber etwas mehr vom Spiel und lagen, als die geſchloſſenere Einheit, verdient mit einem Tor Vorſprung in Führung. Dann aber drehten die Mannheimer auf, ſo daß Weinheim nur noch schlecht mit⸗ kam. Die nun groß in Fahrt gekommene Viſc⸗Elf holte nicht nur den Vorſprung auf, ſie lag ſogar im weiteren Verlauf bald mit:4 vorne. Alle Anſtrengungen der Weinheimer nützten zunächſt nichts, um wieder heranzu⸗ kommen, zumal Mäntele nicht zu ſchlagen war. Im End⸗ kampf machten beide Mannſchaften in vornehmer Art noch⸗ b mals alle Anſtrengungen, um den Sieg zu erringen. Wein⸗ heim holte ſchließlich noch auf und am Schluß trennte man ſich bei einem gerechten Unentſchieden, das den beiderſeiti⸗ gen Leiſtungen am beſten gerecht wird. Deulſche Olympia-Vorbereitungen Tagung des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes Unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten, des Reichsſport⸗ jührers v. Tſchammer und O ſſt en, tagte der Deut⸗ he Olympiſche Ausſchuß am Samstag im„Haus der ſlteger“ zu Berlin. In dieſer Sitzung, dem alle Mitglie⸗ der des Ausſchuſſes, die Führer der Fachämber, ferner die in den DOA berufenen Vertreter des Staates und der Jartei beiwohnten, wurde eine Generalüberſicht über den betzeitigen Stand der deutſchen Olympia⸗Vorbereitungen gieden. Die von den Fachamtsleitern erſtatteten Berichte kerährten einen vortrefflichen Einblick in die gewaltige bis ins kleinſte durchdachte Organiſation. Man konnte ite Ueberzeugung gewinnen, daß alles getan iſt, was uh menſchlichem Ermeſſen geleiſtet werden kann. Der hlche Sport wird bei den Olympiſchen Spielen dank der Aufs der Männer, die an ſeine Spitze geſtellt find, würdig vertreten ſein. 80 5 8 Einleitend ſchilderte der uur den Werdegang des Deutſchen Olympiſchen Aus⸗ ſhuſes von dem im Jahre 1898 gegrümdeten Komitee für die Beteiligung Deutſchlands an den Olympiſchen Spielen lis zu ſeiner heutigen Geſtalt. Weiterhin gab der Reichs⸗ ſporkführer einen anſchaulichen Abriß über die in den letz⸗ ken heiden Jahren vom Dona geleiſteten Vorarbeiten für die deutſche Beteiligung an den Spielen 1936. Der Grund⸗ un ſeiner Ausführungen war ſeine Warnung vor tbertriebenem Optimismus. Vielmehr iſt er⸗ künſcht, daß alle maßgebenden Männer bei jeder ſich bie⸗ nden Gelegenheit Farauf aufmerkſam machen, daß bei aner Zuſammenkunft der beſten Athleten der Welt, ſo nele überlegene Könner beieinander ſind, daß es ſchon eine ganz außerordentliche Leiſtung iſt, innerhalb eines chen Wettbewerbs überhaupt zu beſtehen. Um nicht den J lick für die Greuze der eigenen Leiſtungsfähigkeit zu kerlieren, ſollen unſere Olympia⸗Kandidaten weder durch in übertriebenes Selbſtvertrauen ſich überlegen fühlen, auch von der öffentlichen Meinung in den Himmel ge⸗ hoben werden. Deutſchland braucht Männer, die für hen Beruf und für die Wehraufgabe körperlich küchtig ud, und nicht eine Klaſſe von Sportlern, deren Beruf es it, irgendeine ſpezialiſierte Leſſtung zu erreichen. Der keichsſvortführer bekannte ſich zum Berater und einem teuen Kamerad unſerer Olympia⸗Mannſchaften. Er iſt ür jede moraliſche Unterſtützung, wie er aber auf der anderen Seite eine Beeinfluſſung im ungünſtigen Sinne carf verurteilt. Nach dem Reichsſportführer ſprach ſein Stellvertreter ütno Breitmeyer über die Arbeit der Fachausſchüſſe u den Organiſationskomitees für die Olympiſchen Spiele. Er drückte den Wunſch aus, daß die deutſchen Fachbearheiter in den Sportausſchüſſen des Internationalen Olympiſchen Lomitees für Garmiſch⸗ Partenkirchen und für Berlin in zer Mehrzahl vertreten ſein mögen, um dadurch in orgaui⸗ dloriſcher Hinſicht die Spiele zu einem noch größeren Er⸗ ſolg zu verhelfen. 5 „ Olymipa⸗Inſpekteur Chriſtian Buſch keilte ſodaun zie allgemeinen Richtlinien für die weiteren Vorbereitun⸗ en mit. In zehn Punkten gliederte er die für die Som⸗ gerſpiele noch zu leiſtende Arbeit. Die erſten Monate des flüchten Jahres werden dem Kampftraining dienen, in den aten Wochen ſollen die letzten Unſicherheiten beſeitigt frden. Experimente, überhaupt alles, was der Kampfkraft baden könnte, ſollen vermieden werden. Den augenblick⸗ Ihen Leiſtungsſtand kennzeichnete Dir. Buſch, daß zu den kannten Kräften nur wenige neue Talente hinzugekom⸗ gen ſeien. Den breiteſten Raum der Sitzung beanſpruchten de zum Teil ſehr ausführlichen Berichte der Fachamtsleiter „Als erſter konnte Baron Le Fort für den Winter⸗ bort das einzigartige, zahlenmäßige Meldeergebnis für de 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen kelanntgeben. Der Generalſekretär des Organiſations⸗ kumitees gab der Hoffnung Ausdruck, daß die deutſchen zortler im Wettſtreit mit den beſten Vertretern von 28 ationen ehrenvoll beſtehen mögen. Die gleichen, hoff⸗ züngsvollen Wünſche hegte Vieregg vom Fachamt Eis⸗ zutt und Erwin Hachmann als Führer des Bobſports wüßre Olympiavertreter.. „Oberturnwart Martin Schneider teilte mit, daß ere Olympiaturner das nach internationaler Wertung ah ſehlende Können in den Freiübungen und an den gügenden Ringen nahezu aufgeholt haben. Die weitere ehulung der jetzt aus 30 Männern und 16 Frauen be⸗ ſahenden Kern⸗Mannſchaften geht planmäßig weiker. N 15 Jachamt Schwerathletik ſprach Dr. 8 ey l, der in dier Linie von einem famosen Kamerabſchaftsgeiſt unſe⸗ 1 Ringer in beiden Stilarten und den Gewichthebern züchten konnte. Fachamtsleiter Rüdiger betonte, daß aulere Amateurboxer an Häte und Aus dauer erheblich ge⸗ uunnen hätten. Schon vier Wochen vn Beginn der Spiele abe unsere Olympia⸗Mannſchaft einſchließlich der Er⸗ kleute mit voller Ruhe den kommenden Dingen enk⸗ khaſchen können. Georg Hax, der Führer der deut⸗ in Schwimmer, konnte für das zu Ende gehende Jahr E geradezu beiſpielloſe Leiſtungsſteigerung nachweiſen. a einmal beſchrittene Weg, unſere Olympia⸗Anwärter uem noch größeren Kampfgeiſt und größeren Steh⸗ gen, wie es das amerikaniſche Beiſpiel lehrt, zu Reichsſporbführer wird in dieſem Fachamt wetter verfolgt. kunnten Dr. Ritter von Halt gab bekannt, daß das Fach⸗ amt Leichtathletik die weitere Arbeit den Vereinen und Sportlehrern überlaſſe. Unſere Leiſtungen haben mit denen der Athleten in allen Weltteilen durchaus Schritt gehalten, ſie berechtigen durchaus zu der Annahme, daß in den 25 Uebungen der Männer und ſechs der Frauen je einer der ſechs Endplätze von den deutſchen Olympiakämpfern erreicht werden kaun. Die gleiche Zuverſicht und der einmütige Wille für Deutſchland das Beſte auf den Olympiſchen Spie⸗ len herauszuholen, kam auch in den Berichten der wei⸗ teren Fachamtsleiter zum Ausdruck. Im Fußball, Hand⸗ ball, im Ruderſport, im Fechten, im Schießen, im Segeln, im Kanuſport, im Reitſport, im Radſport und im modernen Fünfkampf, in allen Zweigen der olympiſchen Wettbewerbe die Fachamtsleiter oder ihre Beauftragten von einer erfolgreichen Tätigkeit berichten. D Abſchließend dankte der Reichsſportführer den anweſen⸗ den Vertretern des Reichsinnenminiſteriums, des Unter⸗ richtsminiſteriums und allen beteiligten Organiſationen ſowie der Preſſe, mit deren Hilſe es erſt möglich gemacht worden ſei, den Gedanken der Leibesübungen in die breite Maſſe des deutſchen Volkes hineinzutragen. Nicht ſo wichtig, zührte der Reichsſportführer aus, ſind Siegeslorbeer und Plaketten, ſondern das Geſamtauftreten und die Haltung unſerer Mannſchoften, die in dieſer Beziehung von einem wahrhaft olympiſchen Geiſt beſeelt ſein müſſen. Mit einem Sieg Heil! auf den Führer, der es erſt möglich gemacht habe, daß wir die Olympiſchen Spiele in wirklich einzig⸗ artiger und noch nie dageweſener Form feiern können, wurde die Sitzung geſchloſſen. 8 Bf 86 verliert in Ladenburg überraſchend:10 Die Mannheimer ohne Lehmann und Kleſenz Daß die Ladenburger auf eigener Matte ſehr gefährlich ſind, dürften die BfKler noch aus dem entſcheidenden Kampf vom Vorjahre her am beſten wiſſen, und doch beſtritten ſie dieſes Treffen erſatzgeſchwächt, was mit einer Niederlage bezahlt werden mußte. Im Bantamgewicht ſiegte der Ladenburger über den Erſatzmann Trutzel⸗VfK 86 durch am Boden. Der Federgewichtler Weber Ladenburg liegt gegen Krauter⸗Vf 86 dauernd im Angriff und wird Sieger durch beſſere Arbeit. Auch der Leichtgewichtskampf ging für die Mannheimer verloren. Eigenmann ⸗Vfek 86 muß nach ergebnis⸗ loſem Standkampf in der Bodenrunde eine kleine Wertung abgeben und W. Engel ⸗ Ladenburg einen Punktſieg über⸗ laſſen. Im Weltergewicht gab es den ſchönſten Kampf. Meu⸗ rer⸗Vfc 86 liegt gegen den tapferen Müller⸗Laden⸗ burg klar in Front und ſiegt noch vor Ablauf der Diſtanz entſcheidend. Schmitt Aufreißer Fiſcher⸗ Ladenburg nach 2 Minuten durch Hüftzug aus der Bodenlage. Den für dieſes Mannſchaftstreffen entſcheidungsvollen Sportvereinigung 84 ſchlägt VfTugn Feudenheim 98 Der Sportvereinigung 1884 Mannheim gelang es im heutigen Treffen gegen Verein für Turn⸗ und Raſenſport Die badiſche Boxſtaffel folgte am Freitag einer Ein⸗ ladung des„Athletie⸗Ring Belfortain“ nach der bekannten Feſtungsſtadt Belfort, wo ſie auf eine ſtarke oſtfranzöſiſche Mannſchaft traf, in deren Reihen die franzöſiſchen Meiſter Bonnet und Zigan ſtehen. Der Empfong der badiſchen Vertreter mit ihrem Gaufachamtsleiter Crezeli war überaus herzlich. Die Badener hinterließen den denkbar beſten Eindruck. Auf Grund ihrer guten Leiſtungen wur⸗ den ſie für einen ſpäteren Termin für 2 Starts noch Süd⸗ frankreich eingeladen. Huber⸗ fe 86, der für den verletzten Dietrich⸗ Singen die Reiſe mitmachte, erwies ſich als vollwertiger Erſatz. Er boxte in einem wechſelvollen 6⸗Runden⸗Kampf Hen oſtſranzöſiſchen Meiſter Bauch i nach Punkten nieder. Hoffmann ⸗ Bf Mannheim hatte den Meiſter von Sitdoſtfrankreich Machuron als Gegner. Der Franzoſe wurde ſoſort mit wuchtigen Kopfhaken eingedeckt, worauf dieſer vorſichtiger wurde und nun ſeinen Gegner klar auf Diſtanz hielt. Er konnte ſogar das Verlorene durch ſau⸗ bere linke Stoppſtöße wieder aufholen. In der Mittel⸗ runde kam Hoffmann mit einem harten Rechten genau richter ſtoppte den Kampf und erklärte Hoffmann als Sieger. Nach einem 10⸗Runden⸗Berufsboxkampf, den der Luxem⸗ burger Ted Veneziano über Lon chi⸗ Frankreich nach Punkten gewann, kletterten Hettel⸗ Karlsruhe und Fiſcher⸗OOſtfrankreich durch die Seile. Hettel verhielt ſich gegen ſeinen körperlich viel ſtärkeren Gegner in den erſten zwei Runden ſehr vorſichtig. Erſt in der Schlußrunde legte der Karlsruher los und zwang den Franzoſen ſtark auf Rückzug und wiederholt in Doppeldeckunge Das ge⸗ gebene Unentſchieden wurde, da Fiſcher in der erſten Runde ein Plus hatte, den beiderſettigen Leiſtungen gerecht. Bolz ⸗Poſt⸗Sportverein Mannheim traf auf keinen Geringeren, als Zigan, den franzöſiſchen Meiſter und Olympia⸗Anwärter. Der Mannheimer leitete die erſte Runde mit langen Linken gut ein, er wurde aber dann mit rechten Haken am Kopf und Körper wirkungsvoll getroffen. Nach ausgeglichener erſter Runde ſchlug Bolz den Fran⸗ zoſen mit einem Kinntreffer zu Boden. Zigan kam nach wenigen Sekunden hoch und erholte ſich im Clinch. In der Schlußrunde überließ der Mannheimer ſeinem Gegner den Angriff und verlor leicht Boden. Der Punktſieg an Zigan war knapp, für Bolz ein Achtungserfolg. Ismayr oͤrückt Welthöchſtleiſtung Sportpreſſefeſt in der Deutſchland-Halle Tauſende von Menſchen ſtrömten am Samstagabend zur Deutſchlandhalle in Berlin, um Zeuge zu ſein der größten Sportſchau, die es je in der Reichs hauptſtadt gegeben hat. Das„Feſt der deutſchen Sportpreſſe“ ſtand unter der Schirmherrſchäft von Staatskommiſſar Dr. Lippert und im Zeichen des Winterhilfswerkes. Bis auf den letzten Platz war die weite Halle gefüllt. Anweſend waren u. a. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten, Generalleutnant Daluege und Staatsſekretär Grauert. Mit dieſem Feſt fand die Deutſchlandhalle als erſter Olympiabau ihre eigentliche ſportliche Weihe durch eine Veranſtaltung, an der faſt alle Sportarten beteiligt waren. Den Anfang machte die Deutſche Jugend. HJ, Bo M und Jungvolk zeigten einen Ausſchnitt aus der kör⸗ perlichen Schulung. Der von den Mädels in bunten Trach⸗ ten gezeigte Volkstanz fand große Anerkennung. Von den einzelnen Sportarten kam zuerſt das Rin ⸗ gen zu Wort. In einem Kurzkampf über zehn Minuten ſtanden ſich Europameiſter im Schwergewicht, Kurt Hor n⸗ ſiſcher⸗Nürnberg, und der ſchwediſche Olympiaſieger von 1928 und 1932, Rudolf Svenſſon⸗Stockholm, gegenüber. Beide kämpften verbiſſen, aber keiner errang Vorteile, ſo daß ein Unentſchieden gegeben werden mußte. Das Handballſpiel wurde vom As k. TV Berlin und dem BS W 92 flott durchgeführt. Dank beſſerer Kom⸗ bination kamen die Turner bis zur Pauſe zu einem klaren :1 Vorſprung. Nach dem Wechſel drängten die BSVer zwar ſehr ſtark, aber der Torhüter der Turner war ein Meiſter ſeines Faches und ſorgte für den knappen:4⸗Sieg feiner Mannſchaft. 5 3 a Im Flieger ⸗Hauptfahren war der Kölner Weltmeiſter Toni Merkens nicht zu ſchlagen. Er ſiegte mit 12 P. vor Lorenz(Chemnitz) 8., Arndt(Krefeld) 6 P. und Ihbe(Leipzig) 4 P. Im Zeitfahren war Merkens mit 12,3 Sek. wieder der Schnellſte vor Lorenz(12,4), Arndt (12,9) und Ihbe(13,0). Die Hohe Schule des Radfahrens zeigten Rudi Frankens und Werner Seehaus(Berlin) recht eindrucksvoll. 5 Daß Gymnaſtik gerade für unſere Frauen eine geſunde Leibesübung iſt, das ſah man bei den Vorführungen der Gymnaſtikſchule Medau bei ihrem Ballſpiel, bei dem der Ball Mittel zum Zweck harmoniſcher Beweauna war, die gerade die Eigenart des Frauenkörpers berückſichtigte. Einen beſonderen Genuß brachte den Pferde⸗Liebhabern die Hohe Schule, die Mafor Bürkner mit„Cara calla“ vorführte. 2 Deutſchlands Davis vokalſpieler Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel beſtritten ein Tennis⸗ doppel gegen Lunoͤ⸗Goepfert. Ihre Gegner fanden ſich mit den ungewohnten Verhältniſſen beſſer aß, zogen auf:2 davon. v. Cramm⸗Henkel bolten:5 auf. Nach:6 gewannen Lund⸗Goepfert ſchießlich knapp 7th. Einen Höhepunkt der Veranſtaltung bildete das Ge⸗ wichtheben bei dem Olumpiaſieger Rudt Is mayr mit einer neuen Weltbächſtleiſtung aufwartete. Im beid⸗ armioen Drücken verbeſſerte er die Welthöchſtleſſtung auf 220 Pfund. Der Eſſener Gottſchalk verſuchte es im beidarmigen Reißen, brachte aber 290 Piund nicht zur Hochſtrecke. Im beidarmiaen Stoßen kam Ismaunr, der in fern überraſchend, als Olbmpiaform iſt, auf 285 Pfund.— Die Freiübungen der Polizei waren ein Bild muſteraſtlliger Diſzeplin und im Reckturnen zeigten Schwarzmann, Steffens, Schmi⸗ kaly, Johnke, Kiwatſchinſti, Mock und Thoelke Geräte⸗ turnen in höchſter Vollendung. Die Lei chtathleten des SC Charlottenburg gewannen eine lo⸗mal⸗Eine⸗ Rundeſtaffel gegen DSc und TS Schöneberg. Im Fu ß⸗ ballfpie L verlor Hertha⸗BSc auch mit Hanne Sobeck gegen Blau-Weiß 311. Die Berufsrabſahrer beſtrit:en ein 75 Runden⸗Mannſchafts rennen, das Ehmer ⸗Buſchen⸗ hagen mit 24 P. vor Gebr. Nickel 20 P. und Funda⸗ Hoffmann 16 P. gewannen. Deulſche Fechter in Warſchau Degenfechter erzwingen ein:8.— Polniſcher Sieg auf Säbel In der Sporthalle der YMCA zu Warſchau trafen ſich am Samstag die deutſchen und polniſchen National⸗ mannſchaften der Fechter zu einem Länderkampf. Der Verlauf des Kampfes, dem auch der deutſche Botſchafter von Moltke, Vertreter der polniſchen Generalität, der Präſident des Polniſchen Olympiſchen Komitees, Glah⸗ nic beiwohnten, zeigte, daß die Polen in der Zwiſchen⸗ zeit deutliche Fortſchritte gemacht haben. Die Halle war mit etwa 1500 Zuſchauern gefüllt. Den Auftakt bildete der Länder kampf im De⸗ ge ufechten, der mit 818 Siegen und 34194 erhaltenen Treffern unentſchieden endete. Der Ausgang war inſo⸗ .. man die Polen im Degenfechten weniger ſtark eingeſchätzt hatte. Es gelang den Polen, Den Mittelgewichtskampf gewann Den u⸗ Ve 86 fiber Kampf verlor Walz ⸗Vfk 86 gegen Schuer⸗Ladenburg ütberraſchend; er kam ſogar von Sauer⸗Ladenburg nach wiedenholten Ueberſtürzer auf die Schultern. Rudolf ⸗VfK 86 hatte im Schwergewicht keinen Gegner. Endergebnis 109 für ASW Ladenburg. ins Ziel und hatte den Franzoſen ſtehend k. o. Der Ring⸗ Die Ningkümpfe der Gauliga Feudenheim für die im Vorkampf erlittene Niederlage eins glückliche Revanche zu nehmen. Es gab nicht weniger als 3 unentſchiedene Begegnungen. Die 8ger hatten den Vor⸗ teil, daß die Feudenheimer wohl mit einer vollſtändigen Mannſchaft antraten, aber das Halbſchwergewicht ſo beſetzten, daß ſie die Punkte kampflos abgeben mußten, da Höllen⸗ ſchmitt für dieſe Klaſſe zu„leicht“ war und gerade Höllen⸗ ſchmitt kam zu einem entſcheidenden Sieg. Nicht immer objektiv verfolgten die Zuſchauer die Kämpfe. Kampfrichter war Biundo⸗RTus Mannheim; er fällte folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Glaſer ⸗84 gegen Baier ⸗Feuden⸗ heim. Glaſer ſiegt durch Eindrücken der Brücke nach 8,15 Minuten.— Federgewicht: Hemeier 84 gegen Hecke r⸗ Feudenheim. In der zweiten Hälfte des Kampfes wird Hemeier mit Hüftzug in die Brücke geworfen, die der Feu⸗ denheimer nach 6,15 Minuten eindrückt. Leichtgewicht: E. Schmitt ⸗ 84 gegen Bartmann ⸗Feudenheim. Bei⸗ derſeits wird weder im Stand⸗ noch im Bodenkampf etwas Zählbares erzielt, ſo daß dies Treffen mit einem Unent⸗ ſchieden endet. Weltergewicht: Walter ⸗84 gegen Brunner ⸗Feudenheim. Auch dieſes Treffen läßt keinen der Ringer zu einem Vorteil kommen, ſo daß auch hier das gegebene Unentſchieden die beſte Löſung war. Mittel⸗ gewicht: Keſtler⸗ 84 gegen Benzinger⸗ Feudenhe em. Dieſe Begegnung war wohl lebhafter und abwechflungs⸗ reicher, aber ein Sieger konnte nicht feſtgeſtellt Unentſchieden. Halbſchwergewicht: A. Schmitt ⸗84 gegen Höllenſchmitt⸗Feudenheim. Höllenſchmitt ſtegte durch Ueberwurf und Eindrücken der Brücke. Die Punkte fallen jedoch an Schmitt, da ſein Gegner für dieſe Klaſſe zu leicht war. Schwergewicht: Hammer 84 gegen Schmitt⸗Feudenheim. Schmitt ſicherte ſich durch Gegen⸗ zug eines Aufreißers eine Wertung und wird knapper Punktſieger. Schöner Erfolg der badiſchen Boxer In Belfort gegen oſtfranz 2 ſiche Staffel:5 Der Schlußkampf zwiſchen dem frantzöſiſchen Meiſter von 1932 und Finaliſt 1983⸗34⸗35 Bonnet und Baiker⸗ Poſt⸗Sportverein Mannheim brachte die beſten Leiſtungen des Abends. Der Mannheimer lief in der erſten Runde zu ganz großen Leiſtungen auf. Bonnet übernahm den Angriff, kam aber in dieſer Runde nicht über die linke und rechte Konterſchläge hinweg, immer wieder mußte ſich der Franzoſe abſtoppen laſſen. Bonnet wurde in der Mit⸗ telrunde ſchneller, er ſprang Baiker mit voller Energie an und traf fetzt harte Körper- und Kopfhaken, die Baiker ſchwer zu ſchaffen machten. Dieſe Runde ging klar an Bonnet. Die Schlußrunde ſah Baiker wieder beſſer, das Tempo ſteigerte ſich und der Schlagwechſel wurde noch leb⸗ hafter. Baiker unterlag ehrenvoll nach Punkten. Nach der Veranſtaltung, die in der Feſthalle von 2000 Zuſchauern beſucht war, verlebten die badiſchen Boxer mit ihren franzöſiſchen Sportkameraden noch einige gemütliche Stunden. Nachdem Huber, Hoffmann, Baiker und Bolz am nächſten Abend ſchon wieder in Heilbronn in den Ring ſteigen mußten, war die Abfahrt ſchon auf.35 Uhr an⸗ geſetzt. 6 2 2 2 Mannheimer Vorer in Heilbronn Anentſchieden:8 Nachdem die Heilbronner nicht in der Lage waren, den Rückkampf Mannheim— Heilbronn als Städtetreffen durchzuführen, kamen am Samstagabend vor ſehr gutem Beſuch nationale Begegnungen zur Durchführung. Die ſehr ſchweren Stand, ſie entledigte gabe mit voller Zufriedenheit, zumal man noch berück⸗ ſichtigen muß, daß Bafker, Huber, Hoffmann und Bolz am dazu die lange Bahnfahrt. Baiker⸗Poſt⸗Sportverein erzielte gegen S ch e ꝓp⸗ perle ⸗Stuttgart nach ſehr guten Leiſtungen, auf Grund ſeines beſſeren Angriffes und mehrerer Treffer, einen einwandfreien Punktſieg. Hoffmann ⸗Vfn Mannheim war von feiner Frank⸗ reichreiſe ſichtlich ermüdet und konnte ſich mit der Rechts⸗ auslage des württembergiſchen Meiſters Dreher⸗Stutt⸗ gart überhaupt nicht abfinden, dagegen lief Dreher zn einer ausgezeichneten Form auf. Hoffmann muß ſich eine Punktntederlage gefallen laſſen. Ein Fehlurteil gab es gegen Häußer⸗ Heilbronn. Während die erſte Runde leicht an Huber ging, ſicherte ſich der Heilbronner durch lange Linken die Mittelrunde. In der Schlußrunde war Huber noch ſehr friſch, er gab dauernd das Tempo an und punktete den Heilbronner glatt aus. Der Sieg an Häußer war fal ſch. Den Weltergewichtskampf Mühlu m ⸗Poſt⸗S gegen TDafelmaier⸗Stuttgart mußte der Mannheimer abgeben. Mühlum war etwas langſam. warkete zu lange und ließ ſich dauernd den Angriff aufdrängen Im zweiten Weltergewichts kampf war Weir ich Vic 86 gegen Dröſte⸗Heilbronn wach Punkten erfolgreich. Wei⸗ rich zeigte ſchon beſſeres Künnen, was aber hauviſächlich an der krampfhaften Verteidigung ſeines Gegners lag die den Mannheimer nicht zur Entfaltung ſeines Könnens kom men ließ. Einen wilden und nicht immer fairen Kampf kteſerten Wurth⸗Poſt⸗SB und Zeller⸗Heilbronn. Wurth be⸗ kam 2 Verwarnungen, während Zeller, der eigentlich im⸗ mer den Anlaß dazu gab. leer ausging. Hier hat der Rind richter nicht ſo ganz neutral gehandelt. Die 2 Ver⸗ warnungen koſteten Wurth den Punktſieg. dreimal in Führung zu gehen und erſt im letzten Gefecht beim Stande von:7 für Polen konnte Ler don durch einen 3eo⸗Sieg über Szemplin ſki den letzten Punkt zum Unentſchieden erzielen. Außer Lerdon, der nur ein Gefecht verlor, kämpften in der deutſchen Vierermannſchaft noch Gei witz, Uhlmann(Ulm) und Röthlg(Ham⸗ burg). Die beiden Ulmer verloren zwei Gefechte, während der Hamburger gar dreimal beſtegt wurde. Bei den Po⸗ len war zur großen Ueberraſchung Sobik, der als be⸗ ſter Fechter galt, ein kraſſer Verſager, er verlor alle Ge⸗ ſechte. Dagegen gaben ſeine Kemerdaen Kant o 2 Zadzee und Szemplinſcki jeweils nur ein Ge⸗ fecht ab. Polens Ueberlegenheit im Säbelfechten trat fort klar zutage. Erſt als Cas mir den polniſchen Mei⸗ ſter Seg da zu ſchlagen vermochte, rückten die Deutſchen allmählich nüher heran. Immerhin ſtand es bereits 711 für die Polen, als die Deutſchen zu weiteren Siegen ba⸗ men. Am Schluß dieſes Länderkampfes hieß es dann 1076 Siege und 52:67 erhaltene Treffer für Polen. Die Ent⸗ ſcheidungen des Kampfgerichtes Venachteiligten hier die Deutſchen mehrfach im Gegenſatz zum Degenkampf, wo der elektriſche Treffermelder zuverläſſig war. Bemerkenswert war, daß die beſten volniſchen Säbelfechter Dobrowol⸗ ſki und Segda Niederlagen hinnehmen mußten. Do⸗ browolfki wurde von Heim(Offenbach) und Cas mir (Frankfurt) und Segda von Eiſenecker(Frankfurt) und Casmir geſchlagen. Dem deutſchen Nachwuchsfechter Eſſer(Düſſeldorf) mangelt es an Turnierpraxis, er verlor alle wier Gefechte. ſo⸗ Im Mittelgewicht gab es zwiſchen Bolz ⸗Poſt⸗S und Zipp ⸗Stuttgart einen ſehr ſchönen Diſtanz kampf. Der Mannheimer war wit ſeiner Linken immer als erſter im Ziel, auch ſeine Rechte verriet wiederholt ſtarke Wirkung. Der Punktſiea an Bolz war eindeutig. Einen k. o. gab es im Halbſchwergewichtskamof, ele ler⸗Bfg kam gleich nach dem erſten Gongſchlag mit ei⸗ nem harten Rechten ins Ziel, worauf der Heilbronner Lehner zu Boden mußte, beim Hochkom men fing er eſnen weiteren Kinntrefer ein und mußte ſich auszählen klaffen. Fußball im Reich Oſtpreußen: Viktoria Allenſtein— Maſovia Lyck:2; Norck Inſterburg— Polizei Tilſit:1; Tilſiter Sr Preußen Gumbinnen:3; VB Oſterode— RS Ortels⸗ burg:1; Preußen Inſterburg— Biß Tillſit:4 NS Raſtenburg— Hindenburg Allenſtein 018; Viktoria Elbing gegen Preußen Danzig:2; Asco Königsberg— RS Heiligenbeil 112. Pommern: Preußen Stettin— Pfe Stettin 110; Pfeil Lauenburg— Hubertus Kolberg:5; Blücher Gollnow Stettiner SC 12. Brandenburg: Viktoria 89— Blauweiß:0 Minerva 9s gegen Spandauer S:0; Berliner SW 92— Wacker 04 :17 Tennis⸗Boruſſia— Nowawes 03 270; VfB Pankow Hertha⸗ BSc 111. Schleſten: Deichſel Hindenburg— Ratibor 03:27 VB Hleiwitz— Beuthen 09:0; Breslau 06— Vorwärts Raſenſport Gleiwitz:4; Breslau 02— Vorwärts Bres⸗ lau:1. Mitte: 1. SV Jena— Cricket⸗Viktorta Magdeburg:1 Nordmark: Unfſon Altona— Eimsbüttel:2; Hamburger S— Polizei Lübeck 412; Hanſa Hamburg— Altona 93 :1; Holſtein Kiel— Sperber Hamburg 510. Riederſachſen: Werder Bremen— Hannover 96 120; Hildesheim 06— Eintracht Braunſchweig:1; Bs Os na⸗ brück— Re Harburg 911. Weſtfalen: Tus Bochum— FC Schalke 04:4. Niederrhein: Vis Benrath— Bfe Preußen Krefeld :3; Boruſſia Madbach— Fortuna Düſſeldorf 03; Rot⸗ weiß Oberhauſen— Unton Hamborn 420. Mittelrhein: Köln⸗Sülz 07— Kölner Sc 99:1; Vfg Köln— Te Neuendorf 511. Nordheſſen: Heſſen Hersfeld— Fc Hanau 93:3 Bs Irtedberg— Kurheſſen Kaſſel 172; Kaſſel 08 rte 1 Germania Fulda:0. werden, Mannheimer Staffel hatte gegen die Württemberger einen ſich aber dieſer Auf; Tage vorher in Belfort harte Kämpfe zu beſtreiten Hatten, im Kampf Huber Bick 86 3 10. Seite/ Nummer 578 ug Morgen ⸗ Ausgabe Montag, 18. Dezember 1935 7 Operefien-Großfiim im Rausche des Humors! Meiser Lehärs Melodienreichtum feiert Triumphe mit Marta Egger Die ganzu Welt rekt sich um Liebe- 5 Ida Wüst, Rolf Wanka u. a. Interessant d. bunte Teil „Pyramiden und Sphimre“ 5 Neueste Weſt- Ereignisse 5 Beginn: 3, 5, 7..30 Uhr Immer sauber immer frisch das Kàbar i elle 8243 —— ett: Variete fũt jedefmann Helle 2030 Uhr premisre des neuen programms dle 8 Culſeaselte a- Alles vollständig neu u. 8.: „Endlich daheim“ eine Bxpreß-Opereſte in 3 Akten „Garmen“ eine Tonfüüm- Parodie „35 Jahre Aeberbrettle ein Lachstürme am laufenden Band! 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