lag 00! 1 5 09 8 — — 0 Existenz geräumig Vohnung in bester Lage nhols(. st günsug A. 1936 Su Sten. Fels rung 30 T. i nil — —— bunige I Bad und „( 55 od. ſpäter m. zenſtr. 15 Fabrik. —— afsteſe . 8, part, — 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pig Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42, Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13. Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Neue Mannheimer Zeitung Wannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. 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Gegner einer ſcharfen Sühne⸗ politik: Miniſterpräſident Baldwin, Schatz⸗ kanzler Chamberlain, Lordkanzler Lord Hails⸗ ham, Marineminiſter Lord Monſell, Präſident des Handelsamtes Runciman und Außen mi⸗ niſter Sir Samuel Hypare. 2. Geguer des Pariſer Friedens⸗ planes: Völkerbundsminiſter Eden, Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Elliot, Unterrichtsminiſter Oliver Stanley, Kriegsminiſter Duff Cooper und Mi⸗ niſter füür öffentliche Arbeiten Ormsby Gore. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ glaubt eine Vorausſage über die Richtlinien guchen zu können, an die ſich die Regierung bzw. n Außenminiſter Sir Samuel Hoare bei der Mierhausausſprache am Donnerstag halten werden. Es werde kein Verſuch gemacht werden, zu be⸗ haupten, daß eine Regelung des italieniſch⸗abeſſini⸗ chen Streites auf Grund der Hauptrichtlinien des Hoare⸗Laval⸗Planes in Uebereinſtimmung mit dem Grundſatz ſein würde, daß der Angreifer keinen Ge⸗ winn aus ſeiner geſetzwidrigen Handlung erzielen ſollte. Aber es werde wohl behauptet werden, daß eine für den Völkerbund befriedigendere Lö⸗ ſung nur erreicht werden könnte, wenn die Mitgliedsſtaaten bereit wären, ihren ange⸗ meſſenen Teil an viel ſchwereren Verant⸗ wortlichkeiten zu übernehmen. Es werde z. B. wohl darauf hingewieſen werden, daß der Friedensplan Italien die von ihm beſetz⸗ ten Gebiete überlaſſe. Es werde von Völkerbunds⸗ mitgliedern in Genf erklärt, eine ſolche Löſung könne niemals angenommen werden, und dieſe Auf⸗ aſſung ſei im britiſchen Parlament ebenfalls weit verbreitet. Unter dieſen Umſtänden frage es ſich⸗ welche Länder bereit ſein würden, eine internatio⸗ nale Expeditionstruppe zur Vertreibung der Ita⸗ liener zu bilden oder Abeſſinien mit angemeſſe⸗ nen militäriſchen Mitteln zu verſehen. Wenn keiner dieſer Wege gangbar ſei, bleibe nur noch die Möglichkeit, daß weitere Sühnemaß⸗ nahmen militäriſcher Art zur Anwendung gebracht werden, z. B. Schließung des Suez⸗Kanals oder Verhängung einer reſtloſen Oelſperre, die die italieniſche Armee bewegungsunfähig machen würde. Da Italien ſolche Maßnahmen als feindſelige Handlungen betrachten würde, würde der Völker⸗ bundsrat genötigt ſein, feſtzuſtellen, welche Streit⸗ kräfte zu Lande, zu Waſſer und in der Luft die Völ⸗ kerbundsmitglieder zu den Streitkräften beiſteuern würden, die die Völkerbundsſatzung ſchützen ſollen. re eigenen Nachſorſchungen hätten die britiſche Regierung überzeugt, daß eine ſolche Hilſe von auderen euro⸗ päiſchen Staaten nicht zu erwarten ſei, kurz, daß Großbritannien allein die ganze Laſt auf ſich würde nehmen müſſen. Durch ihre beharrliche Politik, die Völkerbunds⸗ ſatzung aufrechtzuerhalten, habe die britiſche Regie⸗ rung die Anwendung wirtſchaftlicher Sühnemaß⸗ nahmen veranlaßt, die teilweiſe erfolgreich geweſen ſeien. Bis vor ungefähr einer Woche habe ſie ge⸗ glaubt, daß Europa bei der Zuſammenarbeit noch weiter gehen würde. Dieſer Glaube ſei fetzt enttäuſcht worden. Die Regierung werde daher dem Unterhaus mitteilen, daß, wenn das zwiſchen Hoare und Laval geſchloſſene Abkommen auch höchſtens zur Hälfte befriedigend für den Völ⸗ kerbund ſei, dies der Fall ſei, weil der Völkerbund nicht imſtande oder bereit ſei, mehr als die Hälfte ſeiner Macht zur Anwendung zu bringen. Dem Unterhaus werde mitgeteilt werden, daß die Wahl eines anderen Weges zu einer gefährlichen Lage führen werde. Die Regierung habe ein einziges Ziel, nämlich die Staaten, die zum Völkerbund gehören, zu über⸗ teden, alle notwendigen Schritte zu tun, um ſicher⸗ zuſtellen, daß der künftige Völkerbund ſeine Ver⸗ pflichtungen reſtlos erfüllen kann. Miniſterbeſprechung in London (Funkmeldung der N M3.) + London, 16. Dezember. An Stelle der für Montag angekündigten Ka⸗ binettsſitzung fand am Vormittag in Downingſtreet eine Miniſterbeſprechung ſtatt, an der ſich in der Hauptſache diejenigen Kabinettsmitglieder beteilig⸗ ten, deren Arbeitsgebiete mittelbar oder unmittel⸗ bar von dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt berührt werden. Außer Baldwin waren u. a. der Miniſter für Völkerbundsangelegenheiten, Eden, der Erſte Lord der Admiralität, der Kriegsminiſter und der Wirtſchaftsminiſter anweſend. Erklärung für Baldwins Nachgiebigkeit — London, 16. Dezember. Der politiſche Berichterſtatter der„Morningpoſt“ ſchreibt, Baldwin werde im Unterhaus die Haltung der Regierung gegenüber dem Pariſer Friedensplan nachdrücklich verteidigen. Er werde deutlich machen, daß viele Kabinettsmitglieder bei der Ge⸗ nehmigung des Planes ernſte Zweifel an der praktiſchen Durchführbarkeit einer Oel⸗ ſperre gehegt hätten. Er werde weiter mitteilen, daß das Kabinett damals Nachricht erhalten hatte, die befürchten ließe, daß eine un vollkommene Sperre mit kriegeriſchen Maßnah⸗ men beantwortet werden würde und daß die fran⸗ zöſiſche Regierung ſich geweigert habe, Vorſorge für wirkſame Unterſtützung im Mittelmeer zu treffen, falls nicht zuvor Muſſolini die Friedens⸗ bedingungen vorgelegt würden. „Sundy Dispatch“ ſagt, Baldwin oder Hoare dürf⸗ ten in der Unterhausausſprache ihren Stellungs⸗ wechſel in erſter Linie mit der Lage der bri⸗ tiſchen Flotte im Mittelmeer und mit dem Hinweis darauf begründen, daß die anderen Völkerbundsmächte nicht bereit ſeien, ihren kollekti⸗ ven Sicherheitsverpflichtungen im Falle eines italie⸗ niſchen Angriffes nachzukommen. Eine Anleihe als Belohnung? — Paris, 16. Dezember. Der marxiſtiſche Abgeordnete Léon Blum be⸗ fürchtet in einem Artikel im„Populaire“, England und Frankreich wollten Italien nicht nur ein Drit⸗ tel des abeſſiniſchen Reiches als Kolonialland zu⸗ ſchanzen, ſondern den Italienern auch noch die fi⸗ nanziellen Mittel zur Erſchließung des Landes zur Verfügung ſtellen. Eine der Vorbedingungen Muſ⸗ ſolinis für eine Zuſtimmung zum engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Regelungsvorſchlag ſei die Hilfe Frankreichs und Englands, oder ſogar die Bürgſchaßt des Völkerbundes für eine Anleihe, die nach erfolgter Einigung die mit der Erſchließung des Siedlungslandes in Abeſſinien beauftragte italie⸗ niſche Geſellſchaft auflegen würde. Wenn ſich das ſo abſpielen würde, dann würden Frankreich, England und der Völkerbund nicht nur den Angriff gutheißen, ſondern auch noch die Koſten überneh⸗ men. Der Angreifer würde nicht nur von allen Sünden freigeſprochen, ſondern ſogar belohnt und bevorſchußt werden. Englische Kabinellskriſe wegen des Friedensplans? Das ſoll Abeſſinien abge ben 8811. SO MAL! e uarrar 5 8 8 e e So ſieht der Friedensvorſchlag aus, der zwiſchen England und Frankreich in Paris verein⸗ bart wurde. Danach würde Abeſſinien im Nor⸗ den einen Gebietsſtreifen an Italien ab treten, jedoch Akſum behalten. Cbenſo würde im Süden ein Stück von Ogaden an Italien fällen(jeweils ſchwarz eingezeichnet). Außerdem würde ein großes Siedlungsgebiet ge⸗ ſchaffen werden(ſchraffiert), in dem Italien ge⸗ wiſſe wirtſchaftliche Vorteile genöſſe. Als Gegen⸗ leiſtung ſoll dann Abeſſinien einen Zugang zum Meere mit dem bisher italieniſchen Hafen Aſſab erhalten. Bei der gegenwärtigen ver⸗ wickelten internationalen Lage muß allerdings ab gewartet werden, ob überhaupt und wieweit dieſer Plan Geſtalt annehmen wird. (Graphiſche Werkſtätten,.) Muſſolini genügen die Vorſchläge micht Italien will auch Akſum, das ganze beſetzte Tigre⸗Gebiet, erweiterte Konzeſſionen im Süden haben= und Abeoſſinien keinen Korridor durch Eritrea bewilligen— Was wird der Völkerbund dazu ſagen? Drahtbericht unſeres röm. Vertreters — Rom, 16. Dezember. Der heftige Widerſtand, den die engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Vorſchläge zur Beilegung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges in einem Teil der öffentlichen Meinung Englands und in breiten Völkerbunds⸗ kreiſen gefunden haben, gewährt der römiſchen Politik eine große Bewegungsfreiheit, wie ſie ſie in den letzten Wochen nicht mehr beſeſſen hat. Man empfindet auch in der italieniſchen Hauptſtadt, daß die augenblickliche Lage überaus verwirrt iſt. Was ſoll zum Beiſpiel geſchehen, wenn der Völkerbund ſich die Vorſchläge Hoares und Lavals nicht zu eigen macht? Oder wenn zwar der Völkerbund dieſe Vor⸗ ſchläge annimmt und den beiden Gegnern, Rom und Addis Abeba, zur Annahme empfiehlt, der Negus ſie aber ablehnt? Bleiben in dieſem Fall die autiitalieniſchen Sanktionen in Kraft? Werden ſie verſchärft? Oder werden gegen den Negus Sanktionen beſchloſſen? Fragen, deren Beantwortung für die italieniſche Stellungnahme bedeutungsvoll iſt. Rom ſucht ſich zur Zeit ein Bild von der Lage, insbeſondere in England, zu machen, um ſo Klarheit über die wirklichen politiſchen Abſichten zu gewinnen. Die Meldungen der Londoner Bericht⸗ erſtatter der großen italieniſchen Zeitungen gehen in der Beurteilung der Lage weit auseinander. Wäh⸗ rend der Korreſpondent des„Giornale'Italia“ die Anſicht vertritt, daß das Kabinett Baldwin am kom⸗ menden Donnerstag in der Unterhausdebatte die von Hoare und Laval vereinbarten Vorſchläge ge⸗ ſchloſſen vertreten und die Billigung der Mehrheit des Hauſes finden wird, erklärt der Vertreter der „Stampa“:„Ganz England fordert heute im Chor den Rücktritt Hoares.“ Der Berichterſtatter der„Tribuna“ meint, die Er⸗ klärungen Edens in Genf wären nicht gerade eine Empfehlung der Vorſchläge an den Völkerbund ge⸗ weſen, ſon dern eher das Gegenteil. Der Korreſpondent nimmt alſo an, daß Eden ſelbſt auf die Gefahr des Zerfalls des gegenwärtigen engliſchen Kabinetts hin in Genf die Vorſchläge Hoares und Lavals zu torpedieren geſucht habe. Noch ſchärfer gibt dieſer Annahme der Londoner Berichterſtatter des„Lavoro Faſeiſta“ Ausdruck. Er erklärt wört⸗ Ein energischer Vorſtoß Herriots Der Schlachtruf der ſranzöſiſchen Linken: der Völkerbund in Gefahr! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreter? — Paris, 16. Dez. Das„Oeuvre“ macht darauf aufmerkſam, daß das Pariſer Projekt gegenüber den früheren Vorſchlägen der Fünferkommiſſion den Italienern das zuſätzliche Zugeſtändnis der Abtretung der Pro⸗ vinz Tigre anbiete. Dieſer Unterſchied ſtelle genau die ſogenannte „Prämie für den Angriff“ dar. Weiter proteſtiert das Blatt gegen die von gewiſſen offiziöſen Kreiſen vertretene Anſicht, daß die Gegen⸗ wehr der Abeſſinier ſchon eine genügend ſcharfe Sank⸗ tion für die Italiener ſei. Dieſe„ſinnloſe Formel“ läuft darauf hinaus, den Krieg zu einem Gottes⸗ urteil zu ſtempeln. Der Staatsminiſter Herriot hat geſtern in Mont Belliard eine große außenpolitiſche Rede ge⸗ halten. Er proteſtierte zunächſt gegen die innerpoli⸗ tiſche Propaganda der nationaliſtiſchen Action Fran⸗ caiſe, die in der Völkerbundstreue und in der An⸗ wendung der Sanktionen irgendwelche Kriegsgelüſte ſehen wolle.„Dieſe Leute wollen uns als Kriegs⸗ hetzer hinſtellen, weil wir der Anſicht ſind, daß nur die Gerechtigkeit eine feſte Grundlage für den Frie⸗ den bilden kann.“ Das ſei einfach ein Skan⸗ dal. Weiter betonte Herriot, daß er bei aller Frie⸗ densbereitſchaft ſich weigere,„einen Qualitätsunter⸗ ſchied, was die Eigenſchaft als Völkerbundsmitglied angeht“, zwiſchen Italien und Abeſſinien zu machen. Die friedliche Löſung des Konfliktes müſſe nicht nur von Italien gebilligt werden, ſondern auch von Abeſ⸗ ſinien und dem Völkerbund. Dabei dürfe es zu kei⸗ ner„Erpreſſung der Prozedur“ kommen. Eine Beeinfluſſung Abeſſiniens oder des Völkerbun⸗ des ſei unbedingt abzulehnen und zu bekämpfen. lich, nach vorherrſchender engliſcher Auffaſſung„wol⸗ len die Erklärungen Edens vor dem Völkerbund nichts anderes ſein als eine dringende Bitte, den Plan Hoares und Lavals zum Tode zu verurteilen“. In dieſem Chaos von widerſprechenden Anſichten rückt die italieniſche Regierung ganz allmählich, und zwar durch die Preſſe, immer mehr mit ihren eige⸗ nen Anſichten heraus, Und es iſt merkwürdig, wie vorſichtig ſie dabei Schritt für Schritt vorgeht. och am Samstagabend beſchränkten ſich die römf⸗ ſchen und die oberitalieniſchen Blätter darauf, vor verfrühtem Optimismus zu warnen und in allgemei⸗ nen Worten„die Enttäuſchung des italieniſchen Vol⸗ kes“ über die Vorſchläge anzudeuten. Nur das „Giornale'Italia“ verſtand ſich zu einer präziſen Bemerkung. Es erklärte nämlich, auch die heilige Stadt Akſum müſſe italienisch werden, da ſich ihre Bevölkerung freiwillig den italieniſchen Militärbehörden unterworfen hätte. Im übrigen führten„Lavoro Faſeiſta“ und„Corriere della Sera“ übereinſtimmend aus, der Duce prüfe zur Zeit die Vorſchläge eingehend, und es könne daher jetzt nicht Aufgabe der Preſſe ſein, ſie Punkt für Punkt in der Oeffentlichkeit zu diskutieren. Ueber Nacht aber wurden die italieniſchen Poſttio⸗ nen deutlicher ſichtbar. Am Sonntagmorgen gab der „Popolo di Roma“ überraſchend die Parole aus: „Seit geſtern hat die italieniſche Preſſe die Möglich⸗ keit, ihre Anſtcht über das Dokument auszuſprechen.“ In der„Voce'Italia“ ging Virginio Gayda nun die Vorſchläge Punkt für Punkt durch. Danach laſſen ſich folgende italieniſchen Einwände feſtſtellen: 1. Die vorgeſchlagenen Gebietsabtretungen an Italien, die Provinzen Tigre, Danakil und Ogaden, ſind zu geringfügig. Sie umfaſſen nicht alle Gebiete, die die italieniſchen Truppen bereits beſetzt haben und in denen ſich die Bevölkerung freiwillig unterworfen hat. Die Bepöl⸗ kerung hat ſich auf Grund ihres Selbſtbeſtimmungs⸗ vechtes für Italien ausgeſprochen, und die Ehre Ita⸗ liens duldet es nicht, daß dieſe Menſchen wieder unter die barbariſche Amharaherrſchaft zurückgeſto⸗ ßen werden. 2. Die Abtretung des Hafens von Aſſab und eines Korridors au Abeſſinien iſt unmöglich, 2. Seite/ Nummer 579 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe denn auch hier würde die Bevölkerung der abeſſini⸗ ſchen Schreckensherrſchaft überantwortet werden. Abeſſinien brauche keinen Hafen unter eigener Sou⸗ veränität. Es genüge der von Italien ſeit 1928 an⸗ gebotene Freihafen. Oeſterreich, Ungarn, die Schweiz und die Tſchechoſlowakei beſäßen auch keine eigenen Häfen. Im Korridor würden die Abeſſinier trotz aller gegenteiligen Verſicherungen doch Sklaven⸗ und Waffenhandel treiben. 3. Das Gebiet im ſüdlichen Abeſſinjen, dar Italien als wirtſchaftliches Reſervat zuge⸗ dacht iſt, ſei kleiner als in den engliſch⸗italie⸗ niſchen Protokollen von 1891 und 1894, im engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſchen Dreirabkom⸗ men von 1896 und im engliſch⸗italieniſchen Ab⸗ kommen von 1925 ausgemacht worden ſei. Ferner ſei nicht klar, was unter der vorgeſchla⸗ genen Beſchränkung der Rechte Italiens durch„die wohlerworbenen Rechte der Eingeborenen und der Fremden“ zu verſtehen ſei. Die Erfahrungen, die man erſt kürzlich mit Rickett gemacht habe, mahnten in dieſem Punkt zur Vorſicht. Schließlich ſei die geplante Kompetenzverteilung der Verwaltungs⸗ befugnis in dem der wirtſchaftlichen Ausbeutung Italiens vorbehaltenen ſüdlichen Gebiet bedenklich unklar. Italien müſſe dort große Kapitalien an⸗ legen und Siedler unterbringen. Das erfordere klare Abgrenzung der Verwaltungsbefugniſſe. In demſelben Sinne äußern ſich der„Popolo di Roma“ und der„Meſſagero“. Der„Meſſagero“ er⸗ weitert die Liſte der italieniſchen Beſchwerdepunkte noch um die Bemerkung, daß die neuen Vorſchläge Italien wiederum die notwendige Länder⸗ brücke zwiſchen ſeinen Kolonien Eri⸗ trea und Somalia vorenthalten. So ergibt ſich für den Augenblick die eigenartige Lage, daß die Vorſchläge Hoares und Lavals vom Regus abgelehnt und von Italien keineswegs ange⸗ nommen werden, daß ſie es beiden Teilen nicht recht machen und obendrein in weiten Kreiſen der Sank⸗ tionsländer auf heftigen Widerſtand ſtoßen. Es bleibt abzuwarten, ob Muſſolini ſich zu klaren Ge⸗ genvorſchlägen bereitfinden laſſen wird, bevor Genf endgültig Stellung genommen hat und die innere Lage in England geklärt iſt. Die Aeußerungen der „Voce d Italia“ vom Sonntag laſſen erkennen, daß Italien taktiſch den Weg zu weiteren Verhandlun⸗ gen ofſen läßt, inhaltlich aber die größten Vor⸗ behalte gegen die Vorſchläge Lavals und Hoares vorzubringen hat. Die Abeſſinier hoffen auf ihr Kriegsglück Generalangriff der vereinigten abeſſiniſchen Armeen an der Süofront? (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) — Harrarxr, 16. Dezember. Truppen bewegungen in großem Stil denten hier auf den baldigen Beginn einer Gegenoffen⸗ ſive der Abeſſinier auf der ganzen Ogadenfront hin. Man glaubt feſt daran, daß die vereinigte abeſſiniſche Südarmee noch im Laufe dieſer Woche zu einem machtvollen Vorſtoß gegen die Diviſio⸗ nen Grazianis ansetzen wird. Die größte abeſſiniſche Armee, die jemals in Süd⸗ abeſſinien konzentriert worden iſt, wird jetzt im Analle⸗Gebiet maſſiert. Die bereits hier ſtehende gutausgerüſtete und ſehr zahlenſtarke Armee Habte Mikaels, des„Großen Alten Dedjasmatſch“, wird in den nächſten Tagen durch die Streitkräfte des Gou⸗ verneurs von Dagabur, Ras Sivaſa, verſtärkt werden. Weiterhin liegen hier auch Berichte vor, nach denen Ras Naſibu vom Kaiſer Befehl erhalten hat, ſeine Truppen, die gegenwärtig um Dfidjiga herum konzentriert ſind, ſo ſchnell wie möglich in Marſch zu ſetzen, um ſich mit den beiden anderen ſüdlichen Heeresgruppen im Analle⸗Abſchnitt zu vereinigen. Ras Naſibu ſoll dann das Oberkommando über die vereinigten Südſtreitkräfte übernehmen. Auch Ge⸗ neral Makonnen hat ſeine Truppen, die in Dire⸗ daua ſtehen, bereits in Bewegung nach Süden ge⸗ ſetzt. Man glaubt aber nicht daran, daß er noch rechtzeitig vor Beginn des abeſſiniſchen Gegenſtoßes in Analle wird eintreffen können. Die Heeres⸗ gruppe Makonnens ſoll die Aufgabe erhalten haben, den Rückenſchutz der vorſtoßenden Südarmeen zu übernehmen. Ein weiteres Zeichen dafür, daß man mit mili⸗ täriſchen Operationen größten Umfanges im Sü⸗ den rechnen kann, wird in der Erſetzung der So⸗ maliabteilungen, die ſich oft als unzuverläſſig er⸗ wieſen haben, durch Truppen aus den mittleren und weſtlichen Provinzen geſehen. 000000 ffffſ//ã/ã 00 ͤſãſ ͤ 0b Die Skaatsgrundlagen des Dritten Reiches Die Ablöſung der Weimarer Verfaſſung Statt Verfaſſungsurkunde organiſche Fortentwicklung— Der Sozialismus als Grundlage des Nationalſoziallsmus [Funkmeldung der NM.) Berlin, 16. Dezember. In der Albert⸗Forſter⸗Schule in Berlin⸗Zehlen⸗ dorf begann am Montagfrüh eine Arbeitstagung des Sozialamtes der Deutſchen Arbeitsfront, die bis Samstag, den 21. Dezember, dauert und auf der zählreiche leitende Perſönlichkeiten des Staates und der Partei ſprechen werden. Nach Eröffnung der Tagung durch den Leiter des Sozialamtes, Mende, ſprach Staatsſekretär Dr. Stuckart über die ſtaats rechtlichen Grund⸗ lagen des Dritten Reiches. Er führte u. a. aus: Wenn auch die Weimarer Verfaſſung nicht aus⸗ drücklich aufgehoben und durch eine neue Verfaſ⸗ ſungsurkunde erſetzt worden iſt, wenn daher auch einige ihrer Beſtimmungen heute noch Geltung haben, ſo hat ſie doch infolge ihrer dem National⸗ ſozalismus fremden und uneinheitlichen Struktur jede Bedeutung als Staatsgrund⸗ geſetz verloren. Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung bedeutet auch auf ſtaatsrechtlichem Gebiet vor allem die be⸗ wußte Ueberwindung des liberaliſtiſchen Denkens. In dem neuen Denken ſind wahrer Nationalſozia⸗ lismus und echter Sozialismus ein und dasſelbe. Natiomalſozialismus, der nicht zugleich Sozialismus iſt, der nicht das Wohl aller Volksgenoſſen nach innen und außen über das Einzelintereſſe ſtellt, iſt ein Widerſpruch in ſich und eine Unehrlichkeit. So⸗ zialismus aber, der nicht ſeine Aufgabe in der För⸗ derung des Ganzen ſieht, alſo auch Nationalſozialis⸗ mus iſt, ſchädigt die Geſamtheit 5 Die künftige Reichsordnung baut ſich auf der vor⸗ handenen völkiſchen Lebensordnung und auf den organiſch gewachſenen Gemeinſchaftsbildungen auf. Für die NSDAP und das Dritte Reich gibt es keine wichtigere Aufgabe, als durch Ausleſe und Zucht einen in Haltung, Denken und Fühlen, in dem Be⸗ wußtſein unbedingter perſönlicher Sauberkeit, Wahr⸗ haftigkeit und Gerechtigkeit einheitlichen Menſchen⸗ typ als ſtaatstragende Schicht zu ſchaffen. Die Partei muß als ſtaats⸗ und volkstragende Gemeinſchaft ein geiſtiges, weltanſchauliches Macht⸗ inſtrument und zugleich ein tatſächliches Machtinſtru⸗ ment in der Hand des Führers ſein und bleiben. Sie bildet damit das Kernſtück des Dritten Reiches und iſt der eigentliche Träger des Staates. Der Führer hat bewußt davon Abſtand ge⸗ nommen, eine geſchriebene Ver aſſung zu geben. Er hat dafür eine organiſche Fortent⸗ wickelung entſtehen laſſen. Montag, 16. Dezember 1935 Flieger ſtören den Aufmarſch (Funkmeldung der NM.) Rom, 16. Dezember. Die amtliche Mitteilung des italieniſchen Propa⸗ gandaminiſteriums Nr. 72 enthält folgenden, von Marſchall Badoglio gedrahteten Heeresbericht: „Von der Eritreafront iſt nichts Neues zu ver⸗ zeichnen, abgeſehen von eienigen Streifzügen ins Land des Takazze. Die zur Somalifront gehörende Luftwaffe hat ſtarke abeſſiniſche Truppen⸗ zuſammenziehungen bei Negelli mit Bomben belegt.“ Auch die Italiener treffen Vorbereitungen — Asmara, 16. Dez. (Von dem Sonderkorreſpondenten der United Preß) An der Noröfront des abeſſiniſchen Kriegsſchau⸗ platzes konnte ich nirgends eine Verringerung der kriegeriſchen Tätigkeit der italieniſchen Diviſionen während der Zeit der diplomatiſchen Fühlungnahme zwiſchen Rom, Paris und London feſtſtellen. Die verhältnismäßige Ruhe, die jetzt an der Nordfront herrſcht, iſt keineswegs mit den in Europa unter⸗ nommenen Bemühungen um Einſtellung der Feind⸗ ſeligkeiten in Oſtafrika in Verbindung zu bringen, ſonbern iſt die Folge der Abſicht der Oberſten Heeresleitung in Asmara, erſt einmal die nach der Beſetzung Tigres erreichte Frontlinie zu konſo⸗ Itdieren, ehe ein neuer Vorſtoß weiter in das Innere Abeſſiniens hinein durchgeführt wird. Laſtwagenkarawanen ſchaffen Nachſchubmaterial aller Art, hauptſächlich Verpflegungsmittel und Munition, in die vorderſten Stellungen. Auch die Straßenbau⸗ arbeiten werden unter Einſatz von 5000 Mann in aller Eile weiter durchgeführt. Die auch jetzt noch verhältnismäßig ſchlechten Vormarſchſtraßen nach Makalle werden verbreitert und mit einem feſten Untergrund verſehen, ſo daß die Straßen auch für ſchwere motoriſterte Abteilungen befahrbar ſind. Auch in Asmara deutet alles darauf hin, daß die Italiener entſchloſſen ſind, ihre militäriſchen Pläne ͤurchzufüh⸗ ren, bis das gewünſchte Ergebnis erreicht iſt, oder wenigſtens ſolange, bis ſich der Negus und die europäiſchen Mächte damit einverſtanden erklären, Italiens Mindeſtforderungen zu erfüllen. Falſcher Fliegeralarm in Deſſie (U..⸗Honderfunkbericht) — Deſſie, 6. Dezember. Heute nacht ſetzte aus Deſſie, dem Hauptquartier des abeſſiniſchen Nordkommandos, das bereits drei⸗ mal das Ziel italieniſcher Bombenangriffe geweſen iſt, auf das Gerücht hin, die Italiener bereiteten einen neuen Bombenangriff auf die Stadt vor, eine überſtürzte Flucht der Bevölkerung in die umliegen⸗ den Wälder ein. Heute früh bei Tagesanbruch war die Stadt faſt zu hundert Prozent geräumt. Die Straßen waren menſchenleer, weder Menſch noch Vieh ließ ſich im Freien ſehen. Der Auszug vollzog ſich verhältnismäßig ruhig. Nur ungeheure Menſchenmengen erfüllten die Stra⸗ ßen. Die Zivilbevölkerung ſchaffte ihr Vieh und ihren Hausrat in die benachbarten bewaldeten Hü⸗ gel; unter ihnen ſah man Krieger des Negus und koptiſche Prieſter, die Meßgeräte aus den Kirchen mit ſich ſchleppten. Auch die Kranken und Verwun⸗ deten wurden aus der Stadt geſchafft. —. K 8c Der Reichsjugendführer in Danzig Einladung an die Danziger — Danzig, 16. Dezember. Der Reichsjugendͤführer Baldur von Schirach ſtatbete am Sonntag der Danziger Hitlerjugend einen Beſuch ab. Der Reichsjugendführer traf am Sonntagmorgen mit ſeiner Begleitung auf dem hie⸗ ſigen Hauptbahnhof ein, wo der HJ⸗Muſikzug und Spielmannszüge, 300 Jungvolkpimpfe und 300 Mä⸗ del des Bo M und die Politiſchen Leiter Aufſtellung genommen hatten. In der Meſſehalle fand am Abend eine große öffentliche Maſſenkundgebung ſtatt. Der Reichsjugendführer zog zu Beginn ſeiner Rede Vergleiche zwiſchen dem früheren Parteiſyſtem in Deutſchland und der jetzt im Reiche herrſchenden Einigkeit In Deutſchland gebe es jetzt nur noch eine Idee und eine Richtung. Baldur von Schirach ſchilderte die Entſtehung und den Werdegang der Hitlerjugend und betonte, daß die deutſche Jugend in die HJ gehöre. Wenn es heute noch einzelne gebe, die abſeits ſtehen, ſo werden auch dieſe den Weg zur Hi finden. Zur allgemeinen Freude und unter ſtarkem Beifall der Zuhörer gab der Reichsjugend⸗ führer bekannt, daß der Reichsberufswett⸗ kampf des Jahres 1936 in Danzig ſtalt⸗ finden werde. Ferner gab er bekannt, daß 3000 bis 5000 Danziger Jungen in Anerkennung ihrer Treue zum deutſchen Volk im nächſten Jahre als Gäſte der Hitlerjugend eine Fahrt durch das Reich machen werden. Aeberfall auf einen Hitler⸗Jungen Durch Meſſerſtiche verletzt — Frankfurt a.., 16. Dezember. Das Gaupreſſeamt Heſſen⸗Naſſau teilt mit: Der Führer der HJ in Lorch am Rhein, Fried⸗ rich Bergles, wollte am Samstag gegen 20 Uhr mit dem Abendzug nach Rüdesheim zum HJ⸗Dienſt fahren. Auf dem Wege zum Bahnhof wurde er plötzlich auf der Rheinuferſtraße in Lorch von einigen Perſonen überfallen und, ohne daß irgendein Streit vorangegangen war, durch einen brei Zentl⸗ meter tiefen Stich in die Herzgegend ſchwer verletzt. Der Verletzte wurde ſofort in das Krankenhaus in Rüdesheim gebracht. Die Staatspolizei nahm zwei Verhaftungen vor, die je⸗ doch noch keine Klärung der Angelegenheit brachten. Die Polizei iſt bemüht, dieſen unerhörten Ueberfall raſcheſtens aufzuklären und die Verbrecher feſt⸗ zuſtellen. Werfel und die Armenier Armeniſche Studenten verbrennen ſein Bild — Iſtanbul, 16. Dezember. Die armeniſche Studentenſchaft in Iſtanbul hat auf dem Vorhofe der armeniſchen Kirche ein Bildnis des jüdiſchen Schriftſtellers Franz Werfel verbrannt. Den Anlaß zu dieſer Tat gab das von Werfel ge⸗ ſchriebene Buch„Die 40 Tage auf dem Muſadag“, das jetzt trotz mehrfachen türkiſchen Einſpruches, in Amerika vertont werden ſoll. Da dieſes Buch die Behandlung der Armenier in einer für die Türken ungünſtigen Form geſchildert hat, ſo hat ſich in der Türkei eine Welle des Proteſtes erhoben, von der auch die Armenier erſaßt wurden. Um zu beweiſen, daß die in der Türkei lebenden Armenier mit dem jüdiſchen Literaten und ſeinem Werk nichts zu tun haben, wurde deſſen Bild und ein Exemplar des Buches auf einem mit Benzin übergoſſenen Scheiter⸗ haufen verbrannt. t ttt Hauptſchriftletter und verantwortlich für Politik Dr. Aloi Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelsten Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Shd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim Herausgeber, Drucker und Nerleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 4— 6 Schriftleitun, in Berlin: Joſeph Bretz, W 35. Wittoriaſtraße 42 .⸗A. XI 198: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 2185 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe B: 20633 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rück vorlo „Hänſel und Gretel“— Coppelia“ Weihnachtliche Neueinſtudierungen im Nationaltheater Ein Theaterabend, vom Zauber des Märchens ekfüllt, dem ſich zur Weihnachtszeit die kleinen und großen Kinder gleichermaßen geneigt zu zeigen pfle⸗ gen. Humperdincks liebenswerte Märchenoper„Hän⸗ ſel und Gretel“ hat, das ſpürt jeder, der das Werk nach Jahren wieder auf ſich wirken läßt, an Friſche und Innigkeit nichts eingebüßt. Die Ton⸗ ſprache Wagners auf Kleinformat gebracht und auf aparte Weiſe mit goldechten Stimmungswerten des deutſchen Märchens durchtränkt— das iſt„Hänſel und Gretel“. Humperdinck hatte gottlob aus Eige⸗ nem ſoyiel an natürlicher Muſikempfindung zu geben, daß die Wagnerſchen Einflüſſe, ſo ſtark ſie auch der Faktur vor allem des Techniſchen ihren Stem⸗ pel aufgedrückt haben mögen, vor dem feſt umriſſe⸗ nen perſönlichen Muſikcharakter Humperdincks zurück⸗ treten. Dieſe Oper will vom Kapellmeiſter mit be⸗ ſonderer Behutſamkeit angefaßt ſein. Der Dirigent hat hier die ſeltene Gelegenheit, durch orcheſtrale Zu⸗ rückhaltung den Komponiſten zu übertreffen, denn man ſoll natürlich nicht ſo ſehr den Wagner, ſondern vor allem den Humperdinck hören, nicht den Wal⸗ kürenritt in ſchwer wuchtender Wirklichkeit verneh⸗ men, ſondern den muſikaliſchen Stimmungsgehalt einer märchenſeligen Scheinwelt. Cremer ließ die Fülle harmoniſcher Reize und inſtrumentaler Fein⸗ heiten in Schönheit erblühen, wenn er auch die über⸗ ladenen Stellen der Partitur bisweilen mehr als nötig zu unterſtreichen ſchien. Guſſa Heiken und Nora Landerich gaben das Geſchwiſterpaar. Da ſie ſehr munter ſpielten, da ſie auch geſanglich den Ton des Märchens durchaus trafen, da ferner das Figürliche beider Geſtalten und die Leichtigkeit ihrer Bewegungen ſich nicht allzuweit von der Illuſion des Kindſeins entfernten, ſo darf man dieſer Verkörperung der Titelpartien eine be⸗ ſondere Anerkennung ſagen. In beſter ſtimmlicher Verfaſſung, wenn auch in der Entfaltung des Ge⸗ ſangsmäßigen allzuſehr auf große Oper geſtimmt, zeigten ſich Irene Ziegler und Wilhelm Trie⸗ Loff als Elternpaar, das auch darſtelleriſch über⸗ zeugend wirkte. Als Trieloff, der kümmelliebende glückliche Beſenbinder, ſeiner Kiepe die heimgebrach⸗ zeriſche hinaus. ten fünfzehn Eier und ſogar einen Klumpen Butter entnahm, herrſchte darob nicht nur auf der Bühne, ſondern auch im Hauſe allgemeine und verſtändnis⸗ volle Freude. Fritz Bartling war eine derb⸗ko⸗ miſche Knuſperhexe, die ja eigentlich einer Sängerin zukommt. Gerda Juchem ſang das Sandmännchen nicht ganz einheitlich im Ausdruck, aber mit ange⸗ nehmer Stimme, und Gertrud Gelly weckte als Taumännchen die Kinder nach ihrem Waldtraum wieder aus dem Schlaf. Heinrich Köhler⸗Helff⸗ rich führte die Regie. Es wäre gut, wenn er den Marſch der Engel von der Himmelsleiter herunter ſeiner allzu irdiſchen. Realiſtik entkleiden und der ganzen Szene mehr den ihr gebührenden Charakter einer Traumviſion verleihen würde. * Der Märchenoper folgte in neuer Einſtudierung und unter der ſauberen und eleganten muſtikaliſchen Leitung von Guſtav Semmelbeck das zweiteilige Ballett„Coppelia“ von Delibes, jene neben der der beliebten„Puppenfee“ von Bayer oft aufgeführte choreographiſche Kompoſition des liebenswürdigen Franzoſen, der ſich vom phantaſtiſch⸗dämoniſchen Geiſt E. T. A. Hoffmanns angezogen fühlte, ohne den ſeltſamen Vorgängen im Automatenkabinett des Coppelius nun muſikaliſch das Gepräge des Un⸗ heimlichen zu geben. Im Gegenteil, das Ganze diente ihm nur als pantomimiſch bewegter Unter⸗ grund zu einer Reihe von reizvollen tänzeriſchen Szenen zu ſeiner charmant erfundenen beſchwingten Muſtk, die in ihren einzelnen Teilen ſehr volks⸗ tümlich geworden iſt. Bis auf den Walzer der Cop⸗ pelia und den Bolero(beides von Mia Wolfer⸗ mann ſehr durchdacht mit Grazie und Leichtigkeit getanzt) iſt dem ſoliſtiſchen Virtuoſentum nicht viel Raum gegeben. Der Sinn dieſer Pantomimen läßt eine vertiefte Geſtaltung des Bewegungsausdrucks ja ohnehin kaum zu. Es geht im weſentlichen um das Darſtelleriſche, um irgend ein mehr oder minder wirkungskräftiges pantomimiſches Geſchehen, das handlungsmäßig etwas„bedeuten“ ſoll, und ſo kommt alles mehr auf die Schauwirkung als auf das Tän⸗ e ne eee e ee Erika Köſter hatte das Ganze mit der Tanz⸗ gruppe ſorgſam einſtudiert. Es wickelte ſich alles flott und von redlichem Geſtaltungswillen angetrie⸗ ben ab, aber nach der Humperdinckoper noch dieſes ziemlich ausgedehnte Ballett— es war vielleicht des Guten ein wenig zu viel. Die Köſter ſelbſt tanzte den erſten Walzer mit allerlei techniſchen Fineſſen und zeigte ihre Begabung zum Spitzentanz. Mit Werner Schindler und der Tanzgruppe ge⸗ meinſam tanzte Erika Köſter ferner unter geſchickter Ausnutzung der vom Klang und dem dichteriſchen Vorwurf gebotenen Möglichkeiten den Czardas. An dem Erfolg der exakt ſtudierten Gruppentänze(den ſlawiſchen Variationen und der reizvollen Mazurka) hatten Karl Meinecke und Werner Schindler, Hedwig Broch, Käte Fellendorf, Inge Zieg⸗ ler, Eliſabeth Schmieke, Fränzi Millradt, Bianea Rogge, Käthe Pfeiffer, Annelieſe Waelde und Urſula Roſenwek vollgültigen Anteil. Auch Joſef Offenbach darf nicht vergeſ⸗ ſen werden, deſſen Coppelius vom Hauch ſkurriler Unheimlichkeit, dem typiſchen Merkmal der Spukge⸗ ſtalten E. T. A. Hoffmanns, umwittert war. Sehr beifallsfreudige Stimmung am Schluß. 5 Zinnſoldatenvortrag in der Kunſthalle Der Frankfurter Sammler Dr. Becker ſprach Unter den vielen Sammlern, die der Kunſthalle für ihre Ausſtellung„Der Zinnſoldat“ mit Rat und Tat beigeſtanden haben, iſt der Name Dr. Becker ⸗ Frankfurt an einer Anzahl größerer Leihgaben ver⸗ zeichnet. Ein hübſcher Gedanke war es alſo, oͤieſen Fachkenner als Vertreter ſeiner ganzen„Zunft“ für einen Vortrag zu gewinnen und damit zugleich dem Eröffnungstage der großen Weihnachtsſchau ſein be⸗ ſonderes Gepräge zu geben. Ueber 1100 Perſonen haben bereits am geſtrigen Sonntag die bunten Heer⸗ lager beſichtigt; kein Wunder alſo, wenn bei ſolchem Auftakt mit Rekoroöbeſuch auch ein paar hundert Leute in den Vortragsſaal hineinfanden, um dort an Hand vieler ſchöner Lichtbilder noch einmal genau zu erfahren, wie es denn ſo recht eigentlich um Sein und Werden des Zinnſoldaten beſtellt iſt. Dr. Becker gab zunächſt einen ſehr überſichtlichen hiſtoriſchen Rückblick,— gewiſſermaßen die„wört⸗ FFF liche Ueberſetzung“ deſſen, was draußen im Oberlicht⸗ ſaal und Anbau bildlich dargeſtellt zu ſehen iſt. An Hand von Geſamtaufnahmen und teilweiſe ſehr intereſſanten Einzelheiten erläuterte er dann ſeinen eigenen rieſigen Sammlerbeſitz, von dem man auf dieſe Weiſe noch manches Schöne zu ſehen bekam. Neben den verſchiedenen Landsknechtſchlachten, deren eine ja zu den beträchtlichſten Schlachtendioramen unſerer Ausſtellung zählt, feſſelte beſonders die„Er⸗ ſtürmung Wiens durch die Türken“ mit der natur⸗ getreuen Nachbildung kunſtvoll angelegter Lauf⸗ gänge, um deretwillen man die wilden Janitſcharen als Erfinder des Schützengrabens anerkennen muß. . Nationaltheater Maunheim. Morgen Diens⸗ tag wird Zerkaulens„Sprung aus dem All⸗ tag“ zum erſtenmal wiederholt, das Luſtſpiel, das bei der Erſtaufführung unter der Regie von Hans Becker außerordentlichen Beifall fand.— Beſonders hingewieſen wird nochmals auf die Geſchenkhefte des Nationaltheaters, die ebenſo wie eine Platzmiete ein ſchönes und willkommenes Weihnachtsgeſchenk bilden. Freiburg bekommt einen neuen Intendanten. An Stelle des mit Ablauf des Jahres zurücktreten⸗ den Intendanten des Freiburger Stadttheaters, Kehm, wurde der bisherige Ehefdramaturg des Sächſiſchen Staatstheaters in Dresden, Dr. Wolſ⸗ gang Nufer, als Intendant nach Freiburg be⸗ rufen. Intendant Dr. Nufer iſt Bayer von Geburt. Sein Name iſt auch über die Bezirke des Theaters hinaus weiteren Kreiſen bekannt geworden durch die von ihm gegründete und herausgegebene Zeitſchrift „Völkiſche Kultur“ Dr. Nuſer, der alter Freikorps⸗ kämpfer iſt, war der völkiſchen und nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung ſeit vielen Jahren ein aufopfe⸗ rungsvoller Pionier. Von der Univerſität Heidelberg. Der Direk⸗ tor der Univerſitätsbibliothek Profeſſor Dr. Karl Preiſendanz, iſt in Anerkennung ſeiner wert⸗ vollen Arbeiten zur oberrheiniſchen Bibliotheks⸗ und Handſchriftenkunde von der Badiſchen Hiſtori⸗ ſchen Kommiſſion im Benehmen mit dem Miniſter des Kultus und Unterrichts zum fördernden Mit⸗ glied der Kommiſſion, vom Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg zum Beirat für kulturelle Ange⸗ legenheiten ernannt worden. 1 . ſtänd mehr wäh. einde Kurz erſte Flock grau 9 Sch kehr fluß Nach das ſtadt weni zu K delte. 9 keit natũ es n män! fließe unge Uhr Sthn. die 2 den Schli lende men! Bi zwei fortſe 39 Sams zeigt den 1 Mäng 25 wegen 5 Mi Firme bracht den, e komm verſchn Einzel Zuhör Schule ßen S Vortr. bietun Auch Wettſt runge! ſo die ſeiner ten. B das Z ſcher namik den v wurde N In Briefn Anzah hofen auf 30 die Le ſchen? eutſchl. roßſt Tauſch morgen net. Vor Samm — A rtier drei⸗ eſen teten eine gen⸗ war Die noch thig. tra⸗ und Hü⸗ und chen gun⸗ 90 * — 9 Montag, 16. Dezember 1987 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 579 Mannheim, den 16. Dezember. Schneefall und Tauwetter Man wußte geſtern ſchon ganz genau, daß bei ſtändig fallendem Barometer die Niederſchläge nicht mehr lange auf ſich warten laſſen konnten, und ſchon während des ganzen Sonntags tanzten immer wieder einzelne Schneeflocken durch die winterliche Luft. Kurz nach Mitternacht wurden ſie dichter, und in den erſten Morgenſtunden des Montags wirbelten die Flocken ſo luſtig vom Himmel herab, daß bei Tages⸗ grauen die Dächer Schneehauben trugen. In der Innenſtadt taute auf den Straßen der Schnee nicht nur unter dem einſetzenden Frühver⸗ kehr ſehr raſch weg, ſondern auch unter dem Ein⸗ fluß des Wärmeanſtiegs, der ſich noch im Laufe der Nacht bemerkbar gemacht hatte. Am Morgen ſtand das Queckſilber bereits über Null. In der Innen⸗ ſtadt hatten die Straßenreinigungskolonnen nur ſehr wenig Arbeit, da ſich der Schnee ſelbſt dort, wo er zu Haufen geſchichtet war, raſch in Waſſer verwan⸗ delte. In den Außenbezirken blieb die weiße Herrlich⸗ keit ſchon etwas länger erhalten. Die Jugend holte matürlich ihre Schlittenhervor und rutſchte, ſo lange es nur ging, auf den Straßen herum. Selbſt Schnee⸗ männer konnte man bauen, die aber bald zu zer⸗ fließen begannen. Herrliche und für die Großſtadt ungewohnte Bilder gab es zu ſehen, als gegen zehn Uhr die Sonne für kurze Zeit durchbrach und die Schneekriſtalle glitzern ließ. Der Eisſport hat durch die Wärmeſteigerung ſelbſtverſtändlich ein Ende fin⸗ den müſſen, ſo daß die Eisrodelbahnen und die Schlittſchuhbahnen nicht mehr benützt werden können. Polizeibericht vom 16. Dezember Folgen der Uuvorſichtigkeit. Beim Ueberqueren der Breite Straße geriet am Samstagvormittag ein Fußgänger in die Fahrbahn eines Perſonenkraft⸗ wagens, von dem er angefahren und zu Boden ge⸗ worfen wurde. Er erlitt hierbei außer einer Gehirn⸗ erſchütterung mehrere Prellungen und mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Unfall dürfte auf beiderſeitige Un vorſichtigkeit zurück⸗ zuführen ſein. Perſonenkraftwagen umgeworfen. Durch Nicht⸗ beachten des Vorfahrts rechtes ſtießen geſtern nach⸗ mittag auf der Kreuzung Heinrich⸗Lanz⸗ und Schwet⸗ zinger Straße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei einer derſelben umſtürzte. Von den Wagen⸗ inſaſſen erlitt ein 6 Jahre altes Kind eine unbedeu⸗ tende Kopfverletzung, während die übrigen mit dem Schrecken davonkamen. Bei Schnee und Eis Vorſicht! Beim Einbiegen un der Langerötter⸗ in die Geibelſtraße ſtürzte heute ſtüh ein Radfahrer, der hierbei einen Unterſchenkel brach. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß das Rad auf dem friſchgefallenen Schnee beim Neh⸗ men der Kurve rutſchte. Bis zur Erlangung der Nüchternheit wurden zwei Betrunkene, die ihren Weg nicht mehr allein fortſetzen konnten, in den Notarreſt gebracht. 39 Kraft⸗ und Radfahrer wurden bei einer am Samstag vorgenommenen Verkehrsprüfung ange⸗ zeigt oder gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wur⸗ den 14 Fahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. 25 Perſonen wurden in den beiden letzten Tagen wegen Ruheſtörung und groben Unfugs angezeigt. Ein Abend der Volksmuſik Haudharmonika⸗Konzert in der„Harmonie“ Mit der Handharmonika, die von leiſtungsfähigen Firmen in vielfältigen Formen auf den Markt ge⸗ bracht wird, iſt ein Muſikinſtrument geſchaffen wor⸗ den, das der Muſizierfreude weiteſter Kreiſe will⸗ kommen iſt. Von den Wirkungsmöglichkeiten der verſchiedenen Arten, chromatiſch und diatoniſch, im Einzel⸗ wie im Gruppen⸗Spiel überzeugte ſich der Zuhörerkreis, der dem Handharmonika⸗Konzert der Schule des Diplom⸗Lehrers Guſtav Kull im gro⸗ ßen Saal der„Harmonie“ beiwohnte. Neben den Vorträgen des Orcheſters fanden die Einzel⸗Dar⸗ bietungen vorgeſchrittener Schüler viel Anklang. Auch das Preisſtück, mit dem die Schule bei dem Wettſtreit in Karlsruhe einen ſchönen Erfolg er⸗ kungen hatte, begegnete allgemeinem Intereſſe, eben⸗ ſo ͤfe ſoliſtiſchen Vorträge des Herrn Kull, die von ſeiner bemerkenswerten Fertigkeit Zeugnis ableg⸗ ten. Bei den Orcheſter⸗ und Enſemble⸗Vorträgen fiel das Zuſammenſpiel, das ſich nicht nur in rhythmi⸗ ſcher Genauigkeit, ſondern auch in einheitlicher Dy⸗ namik äußert, angenehm auf. Die Darbietungen fan⸗ den viel Beifall, der häufig mit Zugaben erwidert wurde. Mannheimer Schmetterlingsbörſe In Mannheim gibt es nicht nur viele und gute riefmarkenſammler, ſondern auch eine ſtattliche Anzahl von Schmetterlingsliebhabern. In Sand⸗ dofen draußen z. B. iſt einer, deſſen Sammlung wird auf 30⸗ bis 40 000 Mark geſchätzt, und organiſtert ſind die Leute auch ſchon ſeit 1912 in der„Entomologi⸗ ſchen Vereinigung Mannheim“. Nun haben ſie ſich eutſchloſſen, auch in Mannheim ſo wie in anderen roßſtädten eine alljährliche Ausſtellung und Tauſchbörſe ſtattfinden zu laſſen, und am Sonntag⸗ 1 wurde ſie im Coloſſeum am Meßplatz eröff⸗ et. 1 Von zahlreichen deutſchen Städten kamen die mmler und Spezialiſten: aus Karlsruhe. Saar⸗ Nächtlicher Brand bei Huth& Co Ausbreitungsgefahr rechtzeitig beſeiligt Am Sonntagabend 22.55 Uhr wurde durch Feuer⸗ melder die Berufsfeuerwehr nach der Inſelſtraße gerufen, wo im Giebel des Wohnhauſes der Holz⸗ firma Huth u. Co. Feuer ausgebrochen war. Eine Feuermeldung von einer Holzfirma, be⸗ ſonders von einer Firma von dem Umfang wie bei Huth u. Co., bedeutet in jedem Falle höchſte Gefahr. Als der Löſchzug am Sonntagabend wenige Minuten nach Eingang des Alarms in der Inſelſtraße ein⸗ traf, ſah es auch ziemlich„brenzlich“ aus. Lange Flammenzungen loderten aus einem Dachfenſter unter dem Giebel des Wohngebäudes heraus, an dem rundum die rieſigen Holzſtapel aufgetürmt ſind. Branddirektor Mikus ließ zwei Leitun gen legen, wobei mit der einen die Feuerwehrleute ver⸗ ſuchen mußten, über das Treppenhaus an den Brand⸗ herd heranzukommen, mit der anderen wurde von außen ſofort das Dach unter Waſſer geſetzt. Gleich⸗ zeitig ließ man den Waſſerſtrahl immer wieder über oͤie Holzſtapel hinweggehen, da durch Funkenflug die große Gefahr beſtand, daß das Feuer auf das lagernde und meiſt ſehr trockene Holz übertragen wurde. Während ſo von außen einer Weiterverbrei⸗ tung des Feuers entgegengearbeitet wurde, kämpften ſich die Wehrleute im Treppenhaus immer näher an den Brandherd heran und nach angeſtrengter Ar⸗ beit gelang es dann auch, die Flammen nieder⸗ zuringen, die bereits ein großes Zimmer faſt voll⸗ ſtändig vernichtet und die angrenzenden Gebäudeteile ſtark in Mitleidenſchaft gezogen hatten. Ueber die Brandurſache konnte noch nichts näheres ſeſtgeſtellt werden. Bei dem Zimmer handelt es ſich um ein Fremdenzimmer, das man etwa eine Stunde vor Brandausbruch in beſter Ordnung ver⸗ laſſen hatte. Die neben dem Fremdenzimmer ſchla⸗ fende Hausangeſtellte hörte um 11 Uhr ein Geräuſch und weckte in der Annahme, daß Einbrecher im Hauſe ſeien, einen der in dem gleichen Hauſe woh⸗ nenden Inhaber der Firma. Dieſer eilte die Treppe empor und fand beim Oeffnen der Tür das Zimmer in hellen Flammen. Der Brand hatte bereits eine ſolche Ausdehnung angenommen, daß ſeine Löſch⸗ verſuche mit dem Handfeuerlöſcher ergebnislos blei⸗ ben mußten. Bei dieſen Löſchverſuchen verbrannte er ſich noch das Geſicht. Wenn auch der Gebäudeſchaden nicht übermäßig groß iſt, ſo wurden durch das Feuer doch ſchwere Verluſte verurſacht, da in dem Zimmer eine Samm⸗ lung von Kunſtwerken aufbewahrt wurde, die die Flammen vollkommen vernichteten. Wenn es durch das raſche und zielbewußte Ein⸗ greifen der Feuerwehr nicht gelungen wäre, das Uebergreifen der Flammen auf das Holzlager zu verhindern, dann hätte dieſer Brand zu einem Rie⸗ ſenfeuer führen können, deſſen Ausmaße ſchwer vor⸗ ſtellbar ſind. Das eine ſteht feſt, daß dann ſämtliche Feuerlöſchkräfte Mannheims hätten eingeſetzt wer⸗ den müſſen und daß dann mehrere Löſchzüge von der Güte unſeres modernen roten Löſchzugs von⸗ nöten geweſen wären. Um halb 1 Uhr konnte der Löſchzug unter Zurück⸗ laſſung einer Brandwache wieder abrücken. Später wurde dieſe Brandͤwache durch die Mannſchaften der Freiwilligen Feuerwehr abgelöſt, die ebenfalls auf⸗ gerufen war, um notfalls gleich verfügbar zu ſein. „Im gleichen Schritt und Tritt“ So betitelt ſich der Tonfilm des Deutſchen Reichsckriegerbundes„Kyffhäuſer“, der in Deutſchland die Runde macht und am Sonntag⸗ vormittag auch im Mannheimer„Univerſum“ auf⸗ geführt wurde. Der Beſuch zeigte— das Haus war nicht völlig beſetzt—, daß der Zeitpunkt für die hie⸗ ſige Aufführung nicht günſtig gewählt war. Wir möchten deshalb empfehlen, wenn der Film wieder zur Verfügung ſteht, eine zweite Aufführung folgen zu laſſen, weil er verdient, weit über den Kreis des Bezirksverbandes Mannheim des Reichskriegerbun⸗ des hinaus allen Schichten der Bevölkerung, vor allem der Jugend, vorgeführt zu werden. Der Vorführung, zu der ſich zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden mit Landes⸗ kommiſſär Dr. Scheffelmeier an der Spitze ein⸗ gefunden hatten, ging der Fahnenaufmarſch voraus. Die Einleitung des Filmes gewährt einen Blick in das Getümmel der Materialſchlacht des Weltkrieges mit dem Hinweis darauf, daß aus der Frontkame⸗ radſchaft die Volksgemeinſchaft erwuchs. Und dann überſchneiden ſich die wüſten Bilder der Nachkriegs⸗ zeit. verlotterte junge Burſchen, mit dem Gewehr durch die Straßen ziehen, man beobachtet das abſtoßende Leben und Treiben in den Vergnügungslokalen bei Niggermuftik, den Flugblattkrieg bei Wahlzeiten, bis die braunen Bataillone marſchieren. Der Führer erſcheint auf der weißen Wand. Wir erleben noch einmal einen Abſchnitt aus der denkwürdigen Tau⸗ nenbergfeier im Jahre 1933, bei der Reichspräſident von Hindenburg das Volk zur Einigkeit aufruft. Es ſind ergreifende Augenblicke. Man hört deutlich die kräftige Stimme des Verewigten. Starker Beifall wird dieſer Szene zuteil. An die Wiederaufrichtung der Wehrhoheit erinnert der Vorbeimarſch der Trup⸗ pen an dem Berliner Nationalheiligtum. Und dann rollt die Geſchichte des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“ ab, der im näch⸗ ſten Jahre auf ein 150 jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken kann. Im Jahre 1786 ſchloſſen ſich in Wangerin in Pommern Soldaten des großen Preu⸗ ßenkönigs, Veteranen aus dem Siebenjährigen Krieg, zur erſten Soldatenkameradſchaft zuſammen. Wir ſehen in der Ehrenhalle des Kyffhäuſerdenkmals die älteſte Gründungsfahne des Reichskriegerbundes, eine bald 200 Jahre alte Fahne des Regiments von Man ſieht die ſogenannten Revolutionäre, Raumer, die der Preußenkönig der erſten Vereini⸗ gung von Veteranen als Kameradſchaftsfahne ge⸗ ſchenkt hat. Heute umfaßt der Reichskriegerbund, der im Jahre 1933 neugeordnet wurde, in 21 Landes⸗ verbänden und 34000 Kameradſchaften drei Millio⸗ nen Mitglieder. Wir erleben den Beſuch des Kuyff⸗ häuſers durch den Führer am 17. Juli 1935, ſehen, in welch herrlicher landſchaftlicher Umgebung das Wahrzeichen des Reichskriegerbundes errichtet iſt, be⸗ ſichtigen die Freilegungsarbeiten auf dem Gelände der Kyffhäuſerburg und laſſen uns dann von den Wohlfahrtsein richtungen des Bundes unterrichten. Zunächſt beſuchen wir die Erholungsheime, in denen die Bundesmitglieder mit ihren Angehörigen gu billigem Preis gaſtliche Aufnahme finden. Wie zu Hauſe fühlen ſich die alten Soldaten im Kreiſe der Kameraden. Beſondere Beachtung findet das Er⸗ holungsheim Edenkoben, das in einem Edelkaſtanienwald ſteht. Wir unternehmen mit den alten Soldaten einen Gang durch die Wingerte und ſitzen dann unter ihnen bei einem guten Tropfen. 50 000 Freiplätze ſind bedürftigen SA⸗Männern im Jahre 1933/34 von der Bundesleitung zur Verfügung geſtellt worden. Nicht minder eindrucksvoll iſt der Einblick in die Waiſenhäuſer, die der Bund unterhält. Aufnahme finden nicht nur Waiſen und Halbwaiſen, ſondern auch Kinder hilfsbedürftiger Mitglieder, die noch am Leben ſind. Wir ſehen am Tagesablauf, wie wohlgeboxren die Kinder ſind, die eine Erziehung erhalten, wie ſie im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat in der Hitlerjugend maßgebend gewor⸗ den iſt. Den Abſchluß des Filmes, der muſikaliſch gut untermalt wird, bildet die Bildberichterſtattung über den Kaſſeler Reichskriegertag, beginnend mit der Abreiſe des Bundesführers vom Berliner Bundeshaus aus. In den Mittelpunkt ſind die un⸗ vergeßliche Kundgebung auf der Kaſſeler Karlswieſe, die Vorführungen der Wehrmacht und der Vorbei⸗ marſch auf dem Karlsplatz geſtellt. Wir hören das rückhaltloſe Bekenntnis des Bundesführers, Oberſt a. D. von Reinhard, zum nationalſozialiſtiſchen Staat und zum Führer, wie überhaupt der ganze Film in eindringlichſter Weiſe vor Augen führt, daß der größte Soldatenbund der Welt im gleichen Schritt und Tritt mit der Bewegung marſchiert. Sch. brücken, Frankfurt, München, und wenn die Börſe erſt einmal eingeführt iſt, wird ſicher ganz Deutſch⸗ land für einen Tag hier vertreten ſein. Da waren zahlloſe Stücke dabei, die auf viele hundert Mark im Werte kamen. Von einem führenden Vorſtandsmitglied konnte man viel lernen. Die Generaleinteilung iſt die in palearktiſch und exotiſch; es gibt Spezialiſten, die ſammeln nur aſiatiſche Falter oder auch nur Zy⸗ gaenen. Da iſt der Seidenſpinner, dort der Meſſing⸗ käfer, dieſe Vogelſpinne hat mächtige krallenähnliche Stacheln. Jener braune„Morpho herculea“ koſtete vor dreißig, vierzig Jahren 20000 Mark, jetzt iſt er für 3 Mark zu haben; denn man weiß jetzt, wie man ihn, der hoch über den Wipfeln 100 Kilometer im Tage fliegt, fangen ſoll. Ein anderer Falter fliegt bis zum Himalaja hinauf, das Weibchen traut ſich wegen den Eiern nicht ſo hoch und iſt deshalb billiger.— Und ſo wandern wir an der palearktiſchen (Europa bis zum Jang⸗tſe⸗kiang), der ſüdamerikani⸗ ſchen, indo⸗auſtraliſchen Abteilung vorbei, eine phan⸗ taſtiſch⸗ ſchillernde, farbenprächtige Schönheit, die einen ſchon zum fanatiſchen Sammler machen kann. Die größten Stücke— einem Mannheimer gehörig — haben eine Flügelſpannweite von 30 Zentimeter. Sehr wichtig aber iſt es zu wiſſen, daß Mann⸗ heim und ſeine Umgebung eine gute Fauna hat und ſehr reich an Schmetterlingen iſt. Bei Rheinau ſchon, bei Ketſch ooͤer Viernheim fliegen ſtie zu Hun⸗ derten herum, herrliche Falter, von denen niemand was weiß, der nicht den Blick, die Liebe und die weitverzweigte Kenntnis des rechten Entomologen hat. Freilich werden auch die wenigſten noch mit dem Netz gefangen, ſondern der Kenner weiß, wo ſie zn Hauſe ſind, und holt ſie ab, noch ehe ſie ſich recht entpuppt und entfaltet haben, das nennt man ex larva ſammeln und gibt die ſchönſten Exemplare. Die Männer hier, die was vom Fach verſtehen, ſind alle tüchtige Lateiner, anders geht es nicht, der Ka⸗ talog(Staudinger) iſt lateiniſch geöruckt und auf die deutſchen Namen kommen ſie erſt bei einigem Nach⸗ denken. Fließend gehen die Verhandlungen über einen„halben Staudinger“, ein„Fünftel Staudin⸗ ger“, und bei Seltenheiten ſogar„Ueberſtaudinger“ — genau wie bei den Briefmarkenſammlern. Schade, daß das Ganze abends ſchon wieder zu Ende iſt; aber man kann ſolche Koſtbarkeiten nicht länger herumſtehen laſſen. 5 Dr Hr. ** Die graphiſche Jugend Mannheim beſuchte am Samstag die Papyrus⸗Werke in Mannheim. Die Jugend war ſo ſtark vertreten, daß man ſie in drei Abteilungen führen mußte. Erfreulicherweiſe ſtell⸗ ten ſich öͤrei Ingenieure der Papyrus der Jugend zur Verfügung. In kurzen Erläuterungen iſt dabei die Papierherſtellung erklärt worden. Was Ihr in dieſem Winter gebt, bus gebl Jr nicht der Regierung, das gebi Ihr dem deulſchen Bolle; das heißt: Jh gebt es Euch ſelbſt Eiſenbahnerſänger in geſelligem Kreiſe Der Geſangverein„Flügelraòͤ“ hatte ſeine Mit⸗ glieder und Freunde zu einer Winterfeier in den „Fried richspark“ eingeladen, die ſehr ſorgfältig vor⸗ bereitet war. Vor allem verdient das Verhalten der Anweſenden hervorgehoben zu werden, die während der Darbietungen ſich ſo ruhig verhielten, wie man es bei ſolchen Veranſtaltungen ſelten findet. Dadurch kamen die künſtleriſchen Darbietungen zu voller Wirkung. Eine Kinderfeier am Spätnachmittag des Sonn⸗ tags machte den Auftakt. Gemeinſam ſang man Weihnachtslieder, der Chor trug ſchöne Chöre vor und im Mittelpunkt ſtand die Aufführung eines Weihnachtsſpiels. Die Winterfeier für die Erwachſenen leitete Ver⸗ einsführer W. Nelſon durch eine Anſprache ein, in der er über das deutſche Liedgut ſprach. Aufgabe ſei es, das deutſche Lied zu pflegen und es aus den Proberäumen hinaus in das Volk zu tragen. Der Geſamtchor des Geſangvereins„Flügelrad“ zeigte durch den Vortrag zweier Lieder unter Stabführung von H. Gund, daß die Sänger ihre Verpflichtung gegen das deutſche Lied ſehr ernſt nehmen. Trat hier ſchon deutlich hervor, daß viele Sänger über ein ausgezeichnetes Stimmenmaterial verfügen, ſo wurde ein noch deutlicherer Beweis durch die Solis erbracht, die Wilhelm Licht ſang. Der ſtarke Bei⸗ fall, den der Sänger entgegennehmen konnte, war voll berechtigt. Auf der gleichen künſtleriſchen Höhe ſtand ein Violinſolo von K. Boppel. Mit gym⸗ naſtiſchen Vorführungen durch Damen des Reichs⸗ bahn⸗Turn⸗ und Sportvereins wurde der erſte Teil der Winterfeier beſchloſſen. Nach der Pauſe kam der Humor zut ſeinem Recht. Man kann ſich denken, daß die humoriſtiſchen Vorträge, für die ſich Vereinsmitglieder zur Ver⸗ fügung geſtellt hatten, großen Anklang fanden. Die Muſik ſtellte eine Abteilung Mannheimer Berufs⸗ muſiker. Meloͤenflicht für alle Konzertweranſtalter Der Präſident der Reichsmuſikkammer richtet an alle Veranſtalter von Konzerten das Erſuchen, ihre Programme für öffentliche, gemeinnützige oder private Veranſtaltungen ernſter Muſtk ſpäteſtens 14 Tage vor der geplanten Veranſtaltung in drei⸗ facher Ausfertigung dem zuſtändigen Landesleiter (Landesleiter Südweſt der Reichsmuſikkammer, Stutt⸗ gart, Friedrichſtr. 13) der Reichsmuſikkammer einzu⸗ ſenden. Dieſer leitet ſie nach Prüfung und Bearbei⸗ tung dem Ausſchuß für Programmberatung in der Reichsmuſikkammer zu. Die Meldepflicht ſämtlicher Konzertveran⸗ ſtaltungen und Abgabe der Programme an den ſtädtiſchen Muſikbeauftragten wird von dieſer Ver⸗ a 0 nicht berührt und iſt nach wie vor erforder⸗ ich. e Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten in dem Baugebiet zwiſchen der Emil Heckelſtraße und Speyererſtraße und dem Grüngewann ſüdlich der Speyererſtraße im Stadtteil Lindenhof unter teil⸗ weiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Bekanntmachung während zwei Wochen im Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 134, zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten auf. n Keine Ha tung der Duc. Das Schatzamt der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: Verſchiedene Fälle geben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Deutſche Arbeitsfront nicht für Verbindlichkeiten haftet, die von den beſtehenden Betriebszellen oder Werksgemeinſchaften der einzelnen Betriebe einge⸗ gangen worden ſind(8. B. Buchbeſtellungen, Kauf von Sportgeräten oder ähnliche Geſchäfte). Dieſe Rechtsgeſchäfte gehen vielmehr auf eigene Rech⸗ nung der einzelnen Betriebszellen oder Werksge⸗ meinſcha'ten. Die Deutſche Arbeitsfront erkennt als für ſich verbindlich nur ſolche Verträge an, die von ihr ausdrücklich bevollmächtigte Stellen für die Deut⸗ ſche Arbeitsfront und ihre Gliederungen abſchließen. . 2 r 989 75 —— r — — 2 2 ,,. 5 beer ee, 7 9 N 4. Seite/ Nummer 579 Nene Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 16. Dezember 1988 Wie es früher war Die letzten Jahre mit all ihren Sorgen um lebensnotwendige Dinge haben in der Weihnachts⸗ zeit manche Wünſche unerfüllt gelaſſen. Man iſt viel einfacher geworden, hat auch die Weihnachtsbäume nicht mehr ſo reichlich geſchmückt, wie es früher war, In jedem Jahr holt die Mutter die Weihnachtskiſte hervor, die den Baumſchmuck birgt, der uns ſeit vielen Jahren lieb und vertraut geworden iſt und uns fehlen würde, wenn wir auf dasjenige Verhandlung, die übrigens von ſeiten verzichten ſollten, was von Jahr für Jahr unſere Herzen erfreute. Und doch iſt heute wurde, erbrachte phantaſtiſche Einzelheiten. . Teil unanſehnlich geworden, die eine Ku⸗ gel hat einen Sprung, die andere iſt vielleicht ſo⸗ gar zerbrochen. Beſonders bei Kindern erhöht es die Weihnachtsfreude, wenn der Weihnachtsbaum nicht nur im Lichterglanz erſtrahlt, ſondern auch mit vie⸗ lerlei Schmuck aufgeziert iſt, wenn er außer mit den Süßigkeiten, welche die Mutter gebacken hat, auch mit Zuckerwerk und mit ſriſch glänzendem neuen Glasbaumſchmuck behangen iſt. Man denke in dieſem Jahr an die vielen Tauſende von Heimarbeitern, die mit ihrer Frau und ihren Kindern das ganze Jahr mit der Herſtellung von Chriſtbaumſchmuck beſchäf⸗ tigt ſind und auch im nächſten Jahr wieder ihr Brot verdienen möchten. Viele dieſer Volksgenoſſen ſind in Not, ſte wollen aber lieber Arbeit haben als dem Winterhilfswerk zur Laſt fallen. Der ſogenannte „weiße“ Baumſchmuck ſcheint ſich überlebt zu haben und ſtatt ſeiner„farbiger“ vorherrſchend zu werden. Ganz reizende Neuheiten gibt es in dieſem Jahr in Form der rot oder ſilbern gebundenen Gehänge, die jetzt auch in Mannheim mancher Geſchäfte Aus⸗ lagen ſchmücken. Dieſe Gehänge ſtellen etwas ganz neues und wirklich ſchönes dar. Deshalb ſcheue man ſich nicht, wie in den früheren Zeiten auch jetzt etwas Geld für neuen Chriſtbaumſchmuck auszugeben und ſeine und des Kindes Freude zu erhöhen und jenen Volksgenoſſen für das kommende Jahr Arbeit und Verdienſt zu verſchaffen, durch deren Händefleiß wir am Heiligabend erfreut werden. Nicht ſo haſtig! So früh iſt es in dieſen Dezembertagen ſchon dunkel und neblig und es bläſt einem ein unfreund⸗ licher, beißend kalter Schneewind ins Geſicht Man eilt ſich, wenn man Beſorgungen zu erledigen . weil das Wetter mal nicht ſo will, wie wir wol⸗ en. Und ſo haſten wir mit mürriſch, unzufriedenem Sinn an unſerem Glück vorbei. Der Weihnachtsmann iſt zum braunen Glücks⸗ mann geworden. Und er bietet viel mehr, als ſo ein gewöhnlicher Weihnachtsmann an Gaben zu verſchen⸗ ken hat. Er ſchenkt mit dem Verkauf brauner Loſe das Unterpfand für die wirtſchaftliche Wohl⸗ fahrt unſeres ganzen Vaterlandes. Jedes kleine Los trägt dazu bei, daß Mittel für die Arbeitsbeſchaf⸗ fung gewonnen werden. Schon fünfmal hat das deutſche Volk bewieſen, daß es den Wert dieſer ein⸗ zigartigen Lotterie, die ſich das Leitwort„Hilfsbe⸗ reitſchaft für die ganze Volksgemeinſchaft“ gegeben, richtig erkannt hat. Nun wollen wir aber auch die⸗ ſer ſechſten Lotterie unſere Mithilſe nicht verſagen; denn damit ſchenken wir dem ganzen Volke und uns ſelbſt das größte Glück. Das Arbeitsbeſchaffungslos bringt neben der Arbeitsbeſchaffung noch Weihnachtsvorfreude und die Der magenkranke Feuerfreſſer Deff Said hat Angſt vor Blutrache Ein Marokaner, der wieneriſch ſpricht In Deutſchland unerwünſcht — Wien, 15. Dezember. Vor einem Wiener Gericht hatte ſich ein Marokkaner namens Deff Said wegen verbote⸗ ner Rückkehr nach Oeſterreich zu verantworten. Die des Ange⸗ klagten im unverfälſchten Wiener Dialekt geführt Deff Said hat unter anderem auch ein Gaſtſpiel in Deutſch⸗ land gegeben, wurde aber von den Behörden augen⸗ blicklich als Schwindler entlarvt. Das Gerichtsver⸗ fahren nahm etwa folgenden Verlauf: Richter:„Wohin ſind Sie zuſtändig?“ Angeklagter:„Nach Algier in Marokko J kann aber dort net z' ruck, weil i ſonſt umbracht wer⸗ den tät, weil a Verwandter von mir vor hundert Jahren den Ben Wabi mit ſeiner ganzen Familie ausgerottet hat. A verwandter Stamm hat drauf dö Blutrach' geſchworen. Weil i der Aelteſte von mei⸗ ner Familie bin, wär i der erſte, der oͤran glaubn müßt.“ Richter:„Und das ſoll Ihnen geglaubt wer⸗ den? Wie lautet denn der Name Ihres Vaters?“ Angeklagter:„Mahomed Mel Haiſch und mei Mutter Fatime. J bin a Mohammedaner.“ Richter:„Wie kommt es, daß Sie ſo gut wie⸗ neriſch ſprechen?“ Angeklagter:„Weil i vor vielen Jahren im Wiener Wurſtelprater als Schwertſchlucker und Feuerfreſſer auftreten bin. Mein Magen war aber zu ſchwach, ſo daß i öͤös Geſchäft wie⸗ der hab aufgeben müſſen. Wegen a paar Kleinig⸗ keiten bin i ausgewieſen worden und i hab mi in Deutſchland niederlaſſen wollen.“ Richter:„Dort hat man an Ihnen ſicher auch keine Freude gehabt.“ Angeklagter:„Stimmt, net an Tag habn's mi arbeiten laſſen. Und weil i wegen mei orienta⸗ liſchen Ausſehen oft verwechſelt worden bin, hab i mi über dö Grenz geſchmuggelt. Weil i aber kanen Paß gehabt hab, bin i in Salzburg ſchnappt word'.“ Richter:„Und weshalb ſind Sie nach Oeſter⸗ reich zurückgekommen?“ Angeklagter:„Weil i von einer Ringkampf⸗ konkurrenz geleſen hab. Da hab ei halt als Exote mittun wollen.“ Richter:„Sind Sie überhaupt Ringkämpfer?“ Angeklagter:„Dös net, aber dö wären ja doch erſt nach a paar Niederlagen draufkommen. Vielleicht hätten's mi dann als Ausrufer engagiert.“ Das Gericht verhängte eine Strafe von einer Woche Arreſt. Der Angeklagte hatte kaum das Ur⸗ teil vernommen, als er vor Freude ſtrahlend auf⸗ ſprang und rief:„J dank ſchön, jetzt hab i wieder a paar Tag a warmes Eſſen und brauch ka Kälte lei⸗ den. In den Gefängniſſen iſt es ja doch am ſchön⸗ ſten in Europa!“ ee rr eee Deviſenſchiebung auf dem Motorrad Ueber die Grenze nach Oeſterreich — Nottweil, 14. Dezember. Vor dem Schöffengericht Rottweil ſpielte ein Deviſenprozeß, der in ſeiner Reichweite vom oberen Neckar über den Bodenſee ins Oeſterreichiſche nach Feldkirch in Vorarlberg reicht. Die Angelegen⸗ heit geht weit zurück und führte ſchließlich zur Feſtnahme eines Rottweiler Paters, als er den deutſchen Boden verlaſſen und in Liechtenſtein eine Pfarrverweſerſtelle antreten wollte. Der 35 Jahre alte, aus Wellendingen ſtammende Pater Karl Rebhan, der die Präfektenſtelle im Studienheim Rottweil bekleidete, hat als einer der zahlreichen Vordermänner einer in Felbdkirch ſitzen⸗ den Deviſenſchiebergruppe mit einem als Auftrag⸗ geber auftretenden Pater Juſſel vom Orden des Heiligen Blutes ſich wegen der Deviſenvergehen zu verantworten. Wie überlegt die ganze zum Scha⸗ den des Reiches laufende Machenſchaft betrieben wurde, zeigt, ſich daraus, daß Pater Juſſel, der Pro⸗ vinzialleiter des Ordens für Deutſchland und die Schweiz iſt, in Oeſterreich billig gekaufte Wert⸗ papiere in Deutſchland teuerer durch ſeine Unter⸗ gebenen verkaufte, die Gelder dann ſelber mit dem Motorrad im geiſtlichen Gewand wieder über die Grenze ſchaffte und das Geld ſo ins Ausland verſchob. Rebhan, der auch Mitglied des genannten Ordens iſt, gab er den Auftrag, einige Pfandbriefe bei der Bank einzulöſen. Die Bank lehnte mit Hinweis auf die Nichtmitgliedſchaft lautete auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von ſechs Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft ſeit Auguſt d.., wo er feſtgenommen wurde, auf eine Geldſtrafe von 5000 // und einen Werterſatz von rund 25 000 l. „Kerl, ich erſäuf dich!“ * Mainz, 16. Dez. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der 23 Jahre alte Ludwig Fiſcher aus Rhein⸗ dürkheim unter der Anklage zu verantworten, am 1. September in der Nähe von Rheindürkheim vor⸗ ſätzlich, aber ohne Ueberlegung verſucht zu haben, den Richard Ohnacker aus Rheindürkheim zu er⸗ tränken. Zwiſchen Fiſcher und Ohnacker herrſchte Spannung, ſeitdem Ohnacker Fiſchers Braut beleidigt hatte. Am 1. September kam es am Rhein zu Auseinanderſetzungen zwiſchen den beiden. Als Ohnacker ſchwere Beleidigungen bei dem Wortwechſel äußerte, geriet Fiſcher außer ſich und wollte auf Ohnacker losgehen. Dieſer, der ſich gerade zum Bade anſchicken wollte, ſprang in den Rhein. Der Angeklagte ſtürzte ihm mit dem Ruf: „Kerl, ich erſäuf' dich!“ nach, packte ihn und tauchte ihn mit dem Kopf ünter Waſſer. Ohnacker, der dem Erſticken nahe war, konnte ſich aber noch losreißen. Der Angeklagte, der ihn an der Badehoſe feſthielt, ſchwamm hinter ihm her; da er aber ange⸗ zogen war und ſeinen Gegner im Waſſer nicht ein⸗ holen konnte, lief er eine Strecke am Uſer neben ihm her und bedrohte ihn neuerdings. So ſchwamm Ohnacker noch mehr als 400 Meter weiter, bis end⸗ Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. 18. Dez. 1935, 8 UH Del ä . 5 80 1 ö 7 e. — e e 0 97 — 0 SON— Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 16. Dezember: Der Vor⸗ ſtoß eines Atlantikwirbels brachte dem europäiſchen Feſtland eine Zufuhr feuchtmilder Meeresluft. Wäh⸗ rend ſie ſich in Frankreich unter Regenfällen bis zum Boden durchſetzen konnte, kam ſie an der über Deutſchland liegenden Kaltluft zum Aufgleiten und gab Anlaß zu verbreiteten Schneefällen. Von der Rückſeite des Wirbels ſtößt zur Zeit kältere polare Meeresluft über England nach Frankreich vor und wird auch bei uns zunächſt unter Aufheiterung wie⸗ der eine Fröſte bringen. Später werden neue Störungen die Niederſchlagsneigung wieder zunehmen laſſen, doch iſt das Aufkommen einer ausgeſprochen milden Weſtſtrömung zunächſt noch unwahrſcheinlich. Vorausſage für Dienstag, 17. Dezember Vorwiegend aufheiternd und meiſt trocken, nächtliche Fröſte wieder zunehmend, ſpäter⸗ hin wieder ſtärkere Niederſchlagsneigung, meiſt ſüdliche und weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 15. Dezember — 1,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 16. Dezember— 1,5 Grad; heute früh 728 Uhr 4 0,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 558 Uhr bis heute früh 78 Uhr 0,6 Millimeter= 05 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Verſtärkung der nächtlichen 1 Möglichkeit eines Gewinnes! Zwei Hauptge⸗ des Paters ab. Dieſer beauftragte daraufhin ein lich das Hinzukommen von Paſſanten ihn aus ſeiner a. winne zu je 50 000 Mk 20 Prämien zu je 2500 Mk. Bankmitglied mit der Einlöſung, erhielt auch das mißlichen Lage befreite. Ndein⸗ Pegel 12 13 14. 15. 15 Meckar⸗Begel] 13 14 15 15 50 Gewinne zu je 1000 Mk. Und eine große Menge Geld und ſchob es durch Pater Juſſel weiter. Der teilweiſe geſtändige Angeklagte beſtritt die 8 0 1 5 125 175 5 125 Warane. 340381 82080 weiterer Gewinne. Jeder wird ſich freuen, noch vor Es gingen auf dieſe Art bei den Schiebungen, Tötungsabſicht. Er iſt jung, unbeſtraft und hat einen gel..88.57.59.50 248] Jagſtfeld 8 1 2 2 3 7 1 2 2 2 5 0 25 8 1 Keh 0 5 5 N Heilbronn—Bͤ dem Chriſtfeſt ſo ein Glückslos in Händen zu halten. die bis ins Jahr 1934 zurückreichen, ein größerer[guten Ruf. Das Schwurgericht verurteilte ihn zu ane 308 825 1 8 Mie Der Weihnachtstiſch iſt erſt dann vollſtändig, wenn Betrag von gegen 2000/ und etliche kleinere Be⸗ ſechs Monaten Gefängnis wegen verſuchten Tot⸗. 28 2 75.20 3— 4252 er um dieſe Gabe reicher geworden iſt! träge ins Ausland. Das Urteil gegen Rebhan ſchlags. Röln 2804228421.251 14. 16 1 14 18. 14. 156. 14 16. 14. 18 14 156. 1 10 14. Ib. KI 4½ Darmſtadt 28 90. 90.50— Provinz e. ½ ſth.-Hyp.- adiſche Maſch. J 129.0 129,00 Graßkraft. Mhm.„... ſſiederrh. Leder.„ Voltbom, Sell 83. 82.— Akti Fran ur! 47 07 900 K 9 1185 99— E 1 80 en 98,50 98.50 S. Rom Nl l 94.— 93.50 Lans Pr fee 8 Grün e. Bilfinger 190, C 190,0 Hordweſtd. Kraft 5. 0 79.— 79.— Verkehrs Alkilen 00 Frankf. banken, kom Girovetb. 5 5 rttemb. Elektr. Bod. AG. f. Rhein⸗ Beuts che festver- 4½( 60 do. 28 1% Bad K. Ob gen dor,„Br. 5½ Südd Boder. 27 Bayr. 5. 1 5 88. gdenw. Hartſteinn.. 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Pabcock.., 88.— Hedwigs hütte 3 eſellſchaft 110,5 110.7 Schöfferhof Or. 1880 1850 Colonia⸗ Feuer. W 4 5 Pröpfbrtl. 19 97.— 37. 4% br. e Eintr. 4% Beßerr St. 14 e, 3, Adlergütt.Glasw.. 442 do. Baumwoll 428, 1 Heidenau. Bapf ühlenbau 85, 88.— 1 3 1598 59.2 Semen 150 1555 e- 15 4% do. do, f 22 97.80 87.50. Goldp 0 1928 95.— 95, f do. Gdrente kt 28.50 28,50 Allg. Haugeſ. Seng..„ do. Conti Gas 119.5 Hemmoor Portl. 10 1855 Miene„ a 55 118.81 huringia Erf. A 1000 5 eee ee 3 8 10000 Ius. Alen Sort 8 1 8 28 7 0 1230 1242 Fildeb Sund dab 3 e e—** Schwabenbr k e„ ui. o A. 0 eihe 22 2 9— 9 9 o. Ra 3 ildebra 5 ontecatin t„ e, 1 Anleihen: ann dtr. 2 9750.0 4½ Pr. Hyp.⸗Bk. 5 Rum ver. Rente..75 Ammendorf. Pap. 74.25 75,.— do. Linoleum 135,6 184.5 eee 104. 00 Mühle Rüningen 17% 1% Siemens chlasind 95,25 94.75 Provinz, Bezirks- gweckver 2 ee 487 84.87 e 88.50 88,50 1 ran e 3* 8 108,5 do. Schachtbun Fecht kes 27485 Müldeim. 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Eiſenband.] 103,0 102.51. Hotelbetrieb 7750 77 da. Steinautföl II 50. Gebr. 8587 86,— Schantung-. Ac 50 rühre Di ſonde werte ſamſte die J ſchen laßt. Geſetz den g Anrei Banke gan iſa ten. E wäre wenig; bewer! nicht auftrit beſſere werder mählic dwiſche Menſc nützlic gegebe 1988 75 Montag, 16. Dezember 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFT TS-ZETTrU NG Abend-Ausgabe Nr. 579 Die Kapiſalwirischaff im Diensie des lechnischen Forischritfes Die Berliner Handels⸗Geſellſchaft befaßt ſich in ihrem neueſten Wirtſchaftsbericht mit den neuen Auf⸗ gaben, die Handel und Gewerbe— international ge⸗ ſehen— in bezug auf den techniſchen Fortſchritt zu leiſten haben. Das Inſtitut kommt u. a. zu der Feſt⸗ ſtellung, daß auf dieſem Gebiete in den letzten Jah⸗ zen ſehr erhebliche Kapitalinveſtionen ſtattgefunden haben. Dem intereſſanten Material entnehmen wir folgende Stellen: Das Jahr 1935 hat in allen Län⸗ dern eine erfreuliche Fortſetzung des wirtſchaftlichen Erholungsprozeſſes gebracht. Die Produktionsziffern ſind geſtiegen; auf vielen Gebieten wurde der Stand von 1929 überſchritten. Das Bild der ſtatiſtiſch ſehr weitgehend nachweisbaren Erholung vermag jedoch deshalb keine volle Befriedigung zu vermitteln, weil die Weltwirtſchaft im ganzen eine noch völlig unzu⸗ reichende Funktionstätigkeit aufweiſt und, was noch wichtiger iſt, die ſozialen Probleme nur in wenigen Ländern einer Löſung nähergebracht werden konnten. In Amerika zerbricht man ſich ebenſo wie in England den Kopf darüber, daß der Rückgang der Arbeitsloſigkeit nicht mit der geſteigerten Erzeugung in Einklang gebracht werden kann. Nun iſt es eine allgemeine Erſcheinung, daß in den letzten Jahren der Zuwachs an arbeitsfähigen Perſonen in den meiſten Staaten ſehr erheblich geweſen iſt, ſo daß an und für ſich der Beſchäftigungsgrad der Induſtrie höher liegt, als nach den Arbeitsloſenzahlen ange⸗ nommen werden könnte. Deutlich wird auch die Ten⸗ denz bemerkbar, das Schwergewicht der Betrachtun⸗ gen von den rein wirtſchaftsſtatiſtiſchen Zuſammen⸗ hängen in das Gebiet aller jener Fragen zu ver⸗ legen, die das Verhältnis zwiſchen Erzeugungskoſten, Lohnhöhe, Rationaliſierung, Zinsſtand, u. a. m. be⸗ rühren. Die Nachrichten aus Amerika, wo dieſe Dinge be⸗ ſonders ausgeprägt ſind, zeigen nun eine bemerkens⸗ werte Erſcheinung, die einen kleinen Ausſchnitt aus der gekennzeichneten Problematik bilden. Das lange Anhalten nieͤrigſter Zins ſätze hat augen⸗ ſcheinlich dem techniſchen Fortſchritt ſtarke Anregungen gegeben. Der Zwang zur ſpar⸗ ſamſten Wirtſchaftsführung während der Kriſe hat die Induſtrie⸗Unternehmungen zu ſtändigen, techni⸗ ſchen und organiſatoriſchen Verbeſſerungen veran⸗ laßt. Später waren es die Abſichten einer ſozialen Geſetzgebung, die dieſe Entwicklung förderten. In den ganzen Jahren aber boten die Zinsſätze keinen Anreiz zur Verwendung verfügbarer Mittel bei den Banken oder am Effektenmarkt. Es zeigte ſich mehr und mehr, daß der Nutzwirkung des billigen Hapi⸗ tals im Dienſte techniſch⸗organiſatoriſcher Verbeſſe⸗ rungen größer war. Dieſe Aufgabe wurde, wie die geringe Neubeanſpruchung des Kapitalmarktes lehrt, in weſentlichen aus eigenen Mitteln beſtritten. Es iſt unleugbar, daß gerade das Streben nach ker Entlaſtung der ſachlichen und materiellen Un⸗ köſten ſich den beſonderen Kriſeneinflüſſen am leich⸗ teſten zu entziehen vermag. Hier hat der Unter⸗ nehmer immer noch ein Gebiet freieſter Betätigung, und wenn man heute oft von einem Mangel an Initiative ſpricht, ſo vergißt man zumeiſt den Auf⸗ wand an Tatkraft, die der Unternehmer der Elaſtizität der Produktionskoſten wid⸗ met. Die Konjunktur hat nirgends Preisbeſſerungen für Fertigfabrikate gebracht, die den Unternehmer don der Aufgabe einer ſtändigen Beobachtung der Produktionskoſten entbunden hätten. Die Starrheit der perſonalen Unkoſten und die Verteuerung des Rohſtoffanteils mußten das Augenmerk beſonders ſtark auf die Ausgeſtaltung der techniſchen und or⸗ ganfſatoriſchen Leiſtungsfähigkeit der Betriebe rich⸗ ten. Eine Lenkung und Kontrolle dieſes Fortſchritts wäre ein Phantom; hier handelt es ſich um eins der wenigen Gebiete, wo unter der Oberfläche der Wett⸗ bewerb zwiſchen den Völkern in einem Maße weiter⸗ gegangen iſt, von dem ſich der einzelne kaum eine Vorſtellung zu machen vermag. Ein freier Güter⸗ üustauſch würde wahrſcheinlich die Neuordnung der Veltwettbewerbslage, von der techniſchen Seite aus geſehen, in ein überraſchendes Licht ſtellen. Es hat kein Zeitalter gegeben, in dem die Aus⸗ wertung wichtiger techniſcher Errungenſchaften etwa an einem Mangel verfügbaren Kapitals geſcheitert wäre. Die Gefahr, daß bei einer Ueberfülle von Ka⸗ pital das techniſche Fortſchrittsſtreben über das Ziel hinausſchießt, iſt größer als die Befürchtung, daß kappe Kapitalreſerven den techniſchen Fortſchritt auf die Dauer verhindern können. Die bisherige Entwicklung der Technik hat auf lange Sicht der Menſchheit immer wieder zu Fortſchritten im Le⸗ ben verholfen. Kämpfe zwiſchen Menſch und Ma⸗ ſchine waren zumeiſt Uebergangserſcheinungen. Der Konjunkturanlauf kennzeichnet ſich als ein neuer und unaufhörlicher Anpaſſungsprozeß, der nicht ausſchließlich als ein Problem der Maſchine auftritt, ſondern auch vielfach als ein ſolches der beſſeren menſchlichen Einfügung in die Technik und emer planvollen Erziehung des Menſchen zur gei⸗ igen Bereitſchaft für dieſe Veränderung, für die immer Opfer gebracht werden müſſen. Auch die Be⸗ kufsausbildung ſpielt hier hinein. g Es iſt kein Zufall, daß in den großen Ländern mit Arbeitsmarktreſerven ſich Mangel an qualifizierten kräften bemerkbar macht. Daraus läßt ſich ſchlie⸗ ßen, daß im letzten Jahrzehnt viele Aufgaben der Berufsausbildung und erziehung vernachläſſigt werden mußten und Lücken entſtanden, deren all⸗ mähliche Auffüllung notwendig iſt. Die Beziehung zwiſchen Technik und Arbeitsloſigkeit wird die Menſchheit immer wieder beſchäftigen, und es iſt nützlich, ſich mit dem techniſchen Fortſchritt als einer gegebenen Tatſache abzufinden. Auch die Verfaſſung des Kreditapparates und die Formen und Methoden des Kreditverkehrs ſind, wie Dr. Schacht andeutete, in dieſem Gedankenkreis wichtig zu nehmen. Das Braugewerbe und die Weinwerbung. Gelegent⸗ lich einer außerordeentlichen Mitgliederverſammlung der Virtſchaftsgruppe Brauereien, die unter dem Vorſitz von Dr. Röhm aus Reichenhall in Berlin ſtattfand, ſprach Di⸗ tektor Koppe über„Die Steuerpraxis der Brauereien“. Die ſehr vielſeitigen und eingehenden Ausführungen wur⸗ den von der Verſammlung mit größtem Intereſſe entgegen genommen. Nach einer Reihe weiterer Vorträge lenkte der Vorſitzende die Aufmerkſamleit der Verſammlung auf den in, der allmählich für das Braugewerbe eine ernſte An⸗ gelegenheit geworden ſei. Einzelne Wirtſchaftsgebiete deien burch den Wettbewerb des Weines ſo ſtark in Mitleiden⸗ Zum Wochenbeginn uneinheiſlich Bankenkundschaff nach wie vor zurückhalfend/ Ruhe auch am Renienmarkf Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe kaum behauptet Frankfurt, 16. Dezember Die Stagnation an der Börſe war auch am Wochen⸗ anfang zu verzeichnen. Teilweiſe erfolgten weitere kleine Abgaben zur Geldbeſchaffung zum Jahres⸗Ultimo. Anderer⸗ ſeits bleibt die Unternehmungsluſt mit Rückſicht auf das Näherrücken der Feiertage ſehr gering, zumal die Zurück⸗ haltung der Privatkundſchaft anhält. Am Aktienmarkt war die Kursgeſtoltung etwas uneinheitlich. JG Farben zogen um 76 auf 1467/4 an. Am Elektromarkt notierten Licht u. Kraft ohne Dividende etwo 17 v. H. niedriger mit 125 (132), Ac verloren 38 v.., Bekula 1 v. H. Feſter lagen Siemens mit 164,50(168,25) und Geſfürel mit 123 (122,50). Montanwerte lagen nahezu geſchäftslos und wenig verändert, etwas mit 72 „ ſich 5proz. Aeußere Goldmexikaner auf 12,55 Im Verlauf hielt die Geſchäftsſtille in vollem Umfange on, die Kurſe bröckelten am Aktienmarkt überwiegend leicht ab. Am Rentenmarkt erhöhten ſich Zinsvergütungs⸗ ſcheine auf 91,15 nach 91,05, im übrigen traten keine Ver⸗ änderungen ein. Auch Pfandbriefe und Stadtankeihen lagen bei geringem Geſchäft meiſt unverändert. Berliner Börſe: Stilles Geſchäft * Berlin, 16. Dezember. Zum Wochenbeginn trat keine Aenderung in der nun ſchon geraume Zeit anhaltenden ſtillen Geſchäftslage der Börſe ein. Die getätigten Umſätze entfallen zu etwa 4 auf den berufsmäßigen Börſenhandel, während die Banken⸗ kundſchaft nur mit einem Viertel etwa beteiligt war. Da verſchiedentlich vorgenommene Rückdeckungen der Kuliſſe weitere kleine Abgaben— meiſt ſolche zur Flüſſighaltung für das Weihnachtsgeſchäft— wegen überſtanden, war kurs⸗ mäßig geſehen, die Tendenz nicht einheitlich. Durchweg feſter eröffneten Montane unter Führung von Rheinſtahl und Harpener mit je plus 7 v.., dagegen ſetzten Braun⸗ kohlenwerte überwiegend ſchwächer ein, insbeſondere Rheinbraun und Niederlauſitzer mit je minus 1“ ſowie Eintracht mit minus 1 v. H. Am Markt der chemiſchen Werte wurden unter Hinweis auf den ſtockenden Englands⸗ abſatz, der Ausfuhrgeſetze der Stickſtoffwirtſchaft im all⸗ gemeinen und der befriedigenden Geſchäftsentwicklung bei der Farbeninduſtrie die Farben⸗Aktie um 7 v. H. höher bewertet. Von Elektrowerten beſeſtigten ſich Siemens auf einen Bedarf von 10 000 4 um 1% v.., während Lah⸗ meyer um, Felten um* und Licht u. Kraft unter Be⸗ rückſichtigung des heute erfolgten Dividendenabſchlages 0,65 p. H. niedriger angeſchrieben wurden. Tariſwerte blieben im allgemeinen wenig verändert, das Energie⸗ wirtſchaftsgeſetz blieb ohne Einfluß auf die Kursgeſtaltung. Von Autoaktien lagen Daimler 7 v. H. ſchwächer. Auch an den übrigen nicht genannten Märkten waren überwie⸗ gend Abſchwächungen von 7 bis 7 v. H. feſtzuſtellen; über den Durchſchnitt ermäßigten ſich Aſchaffenburger um 1 v. H. Am Rentenmarkt war die Gemeindeumſchuldungsanleihe um 27, Pfg. auf 8776 erholt, auch Reichsaltbeſitz wurden 7% Pfg. höher mit 1097/6 bewertet. Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen wieſen Schwankungen von 76 v. H. nach beiden Seiten auf. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe an den Aktienmärk⸗ ten infolge der herrſchenden Geſchäftsſtille meiſt leicht ab. Farben ermäßigten ſich um s v. H. auf 14636, Siemens gaben die Hälfte ihres Anfangsgewinns mit minus 7 v. H. wieder her. Lichtkraft waren mit minus 1,25 v. H. beſon⸗ ders ſtark gerückt. Am Rentenmarkt lagen einige Hypothekenpfandbrief⸗ ſenien, wie Berliner Hypotheken und Braunſchweig⸗Hau⸗ noverſche, 4 v. H. unter Samstagskurs. Stadtanleihen waren meiſt gehalten. Von Provinzanleihen ſind Wer Pommern mit minus 1 v. H. und Schleswig⸗Holſteiniſche Elektrizitätsverband Reihe 8 mit einer gleichareßen Ein⸗ buße hervorzuheben. Von Länderanleihen ermäßigten ſich 29er Braunſchweiger um 78 v.., während die Zer dito. A v. H. gewannen. Von Reichsanleihen wurden die Z4er 6 v. H. höher bewertet, den gleichen Prozentbruchteil ge⸗ wannen auch die neuen Reichsbahnſchätze. Reichsaltbeſitz konnten ſich weiter bis auf 110 erholen. Induſtrieobliga⸗ ttonen zeigten keine weſentlichen Veränderungen. Am Kaſſamarkt gab es verhältnismäßig nur wenig Kurs⸗ unterſchiede im Vergleich zum Vortage. Stärker rück⸗ gängig waren Rheiniſch⸗weſtſäliſche Kalk mit minus 477 ſowie Gebhardt u. Co. mit minus 3 v. H. Dagegen ge⸗ wannen Hohenlohe und Chemiſche Albert je 2% v. H. Von Bankaktien wurden Handelsgeſellſchaft und Dresdner Bank je ½ v.., Commerzbank. v. H. höher bezahlt. Deutſch⸗ Aſiatiſche verloren 12„1. Bei den Hypothekenbanken er⸗ mäßigten ſich Bayeriſche Hypotheken um 36, während Deutſche Hypotheken um ½ v. H. anzogen. Steuergutſcheine blieben unverändert, die ſpäten Fällig⸗ keiten mußten ziemlich ſcharf zugeteilt werden. Reichsſchuldbuch forderungen Ausgabe 1: 1936er 100 G; 1997er 101,25 G; 1988er 99 12 G; 1989er und 1940er je 98,75; 1941er 97,75 G; 1942er und 1943er je 96,87 G; 1944er und 1945er je 96,62 G; 1948er und 1947er je 96,02 G 97,7 B; 1948er 96,62 G.— Ausgabe 2: 1948er 96,75 G 97,62 B; 1945er 96,62 G 97,7 B. Wiederaufbauanleihe: 1944/ 45er 66,37 G 67,25 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verband 87,5 G 88,25 B. Die Tendenz war gegen Schluß der Börſe nicht ganz einheitlich. Einzelnen Erholungen ſtanden weitere Abbröcke⸗ lungen gegenüber. Farben zogen gegen den Verlauk um 5 v. H. auf 146,50 an, Harpener waren um insgeſamt 19 v. H. befeſtigt. Dagegen verloren Stahlverein und Reichs⸗ bank gegen den Eröffnungskurs je 4 v. H. Reichsaltbeſitz waren weiter auf 110,20 erholt. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki Lira wieder einmal notiert * Berlin, 16. Dezember. Der Geldmarkt verharrt wei⸗ ter im Zuſtand einer gewiſſen Anſpannung, ſo daß ſelbſt nach Ueberwindung des Medio für Blanko⸗Tagesgeld un⸗ veränderte Sätze von 374—9½ v. H. angelegt werden muß⸗ ten. In Privatdiskonten glichen ſich Nachfrage und An⸗ gebot etwa aus. Von unverzinslichen Reichsſchatzanwei⸗ ſungen wurden nach Ausverkauf der alten Abſchnitte heute neue aufgelegt, und zwar per 15. Dezember 1936 zu 336 und per 15. September 1937 zu 37% v. H. Der Privat⸗ diskontſatz wurde bei 3 v. H. belaſſen. Im internationalen Deviſenverkehr waren per Kaſſe im allgemeinen weder bei den angelſächſiſchen noch bei den Goldnaluten Veränderungen von Belang zu verzeichnen. Das Gleiche gilt auch für Dreimonals gelder, bei denen die Deportſätze unverändert blieben. Bemerkenswert iſt, daß heute erſtmals die Lira international notiert wurde, und zwar wurde aus Zürich ein Clearings⸗Kurs von 24.82, aus Paris von 121,80 und aus London von 61,00 gemeldet. Die Amſterdamer Notiz lag noch nicht vor skontsatz: geſchsbank 4, Lombard 8, prſvaf 3 v. f. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität] 14. Dezember 168. Dezember für kont M Geld Brief Geld Brief Aegypten lägypt. Pfbd. 12.845 12.575 Argentinien 1P⸗Peſoß.5800.684 Belgien„ 100 Belga 2 493.201 Braſilien„1 Milreis.19 9,141 Bulgarien, 100 Leva 6.047.053 Canada 1tan. Dollar..468.470 Dänemark 100ffronen 33 54.69 54.79 Danzig„ 100 Gulden 3 46.80. 48.90 England.. 1Pfund 2 12.245 12.275 Eſtland. 100 eſtn. Kr. 4 588 85 Finnland 100finnl M. 595 8495 Frankreich 100 Fres. 6 18325 18.285 Griechenland 100 Dr. 7 253.357 Holland. 100 Gulden 3½ 168.350 168,700 Iran(Teheran) Ipahle—— 138 1285 Island.. 100 isl. K 5 55.98 35.03 Italien„ 100 fre 3 19.93 20.02 Jopan.. 1 9en 365.714 0,776 Jugoſlavien io Dmar 5.544.886 Lettland.. 100 Lotts/ 5% 9281,08 Litauen.„100 Litas 6 44.1 41.89 Norwegen 100 Kronen 374 6149 61.61 Oeſterreich 100 Schill. 374 48.949,05 Polen... 100 Zloty 48.80 45,90 Portugal Loe Escudo 5 11.110 11.180 Rumänien. 100 Lei 233 2488.82 Schweden. 100 Kr. 21½ 63.44 ö 63, Schweiz 100granken. 27 80.64 80.80 Spanien 100Peſeren 5 34.07 34,13 Tſchechoſlowakei oe 3½ 1609 10.320 Türkei„ Itürk. Pfd..9790.983 Ungarn. 100 PPengö 4 8 33— Uruguay 1Goldpeſoſſ 5.124 128 ner Staaten 1Dollar“ 137.93.485.490 * Frankfurt, 16. Dezember. 294(3) v. H. ſchaft gezogen, daß ſich dies in den Abſatzzahlen deutlich auswirke, Vom Braugewerbe ſei nichts geſchehen, um de Weinwerbung zu ſtören. Wenn in Zukunft die Werbung für den Wein noch weſentlich verſtärkt werden ſollte, müſſe auch das Bier Berückſichtigung finden. lien am 1. Januar 1936 ein Staatsmonopol eingerichtet, das vom Kolonialminiſterium betrieben wird. * Zunehmende Arbeitsloſigkeit in Frankreich.— 416 692 Arbeitsloſe Die Zahl der amtlich erfaßten Arbeitsloſen iſt in der letzten Berichtswoche um 7226 auf 416 692 geſtie⸗ gen. Sie liegt um etwa 32 000 über der zum gleichen Zeit⸗ * Uebergang von Düſſelborſer Textilkauſhänſern in ariſchen Beſitz. Nachdem bereits vor einiger Zeit das Textilkaufhaus M. Klein in ariſchen Beſitz überging, iſt jetzt auch das große Modekaufhaus Coppel u. Goldſchmidt in der Schadowſtraße von der Firma Georg Leitner u. Co. Kommanditgeſellſchaft, Düſſeldorf, übernommen worden, die das Geſchäft in der bisherigen Weiſe weiterführen wird. Das Betriebskapital hat eine beträchtliche Erhöhung erfeh⸗ ren. Gleichzeitig iſt auch das Textilkaufhaus E. Soſtheim, Düſſelborf, Kölner Straße, von der Firma Hans Appen⸗ zeller käuflich erworben worden. Die Grundſtücke ſelbſt ſind von den beideni neuen Firmen nicht übernommen, ſondern nur gemietet worden. Die JG Farbeninduſtrie im zweiten Halbjahr 1935.— Anhaltende befriedigende Geſchäftsentwicklung. Die J Farbeninduſtrie Ac teilt mit, daß die befriedigende Ge⸗ ſchäftsentwicklung des Inlandsgeſchäfts auch im zweiten Halbjahr 1935 bisher angehalten hat. Die Ausfuhrmenge konnte bei verſtärkten Anſtrengungen ebenfalls gehalten werden. Bergmann Elektrizitätswerke AG, Berlin.— Gute Geſchäfts⸗ und Bilanzlage. In einer AR⸗Sitzung berich⸗ tete der Vorſtand über eine gute Geſchäfts⸗ und Bilonzlage. Der Umſatz konnte gegenüber dem Vorjahr geſteigert wer⸗ den, wodurch eine weitere Einſtellung von Gefolgſchafts⸗ mitgliedern ermöglicht wurde. * Scharfe Sanierung bei der Mars⸗Werke A, Nüru⸗ berg. Die Geſellſchaft(Fahrräder, Werkzeug⸗ und Klein⸗ maſchinen) beruft auf den 4. Jonuar 3 aufeinander fol⸗ gende ordentliche Hauptverſammlungen ein, denen die Ab⸗ ſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1932/3, 1983/4 und 193485 zur Genehmigung vorliegen werden. In der letzten HV werden Vorſtand und AR nähere Auskunft erteilen, in⸗ wieweit die Veränderung des Vermögensſtandes der Ge⸗ ſellſchaft eine Herabſetzung und Wiedererhöhung des An erforderlich erſcheinen läßt. Es ſoll ſodann Beſchluß gefaßt werden über die Herabſetzung des Grundkapitals in erleich⸗ terter Form von 363 000% guf 5000/ durch Einziehung von 13 000/ koſtenlos zur Verfügung geſtellter Vorzugs⸗ aktien und durch entſprechende Zuſammenlegung der Sta zwecks Beſeitigung der eingetretenen Verluſte und zur Vornahme außerordentlicher Abſchreibungen. Anſchließend ſoll eine Wiedererhöhung des AK von 5000% auf 300 000 Mark erfolgen, wobei die neuen Sta von den beteiligten Banken zu pari unter Anrechnung auf beſtehende Bank⸗ ſchulden übernommen werden. In der letzten veröfkent⸗ lichten Bilonz des Unternehmens vom 30. September 1932 wurde ein Verluſt von 174 688/ ausgewieſen. * Blohm u. Voß Kommanditgeſellſchaft, Hamburg.— Erhöhte Stammdividende von 5(4) v. H. In der AR⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den B. Dezember 1985 einberufenen HV die Verteilung einer Dividende von 27 v. H.(wie im Vorfahre) auf die Vorzugsanteile und von 5(4) v. H. auf die Stammanteile»orzuſchlagen. *Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 11. Dezember auf 103,3(1913: 100); ſie iſt gegen⸗ über der Vorwoche(103,4) wenig verändert. punkt des Vorjahres. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 16. Dezember. Die Marktlage im hieſigen Getreideverkehr war gegenüber der Vorwoche wenig verändert. Im Mittelpunkt ſteht wei⸗ terhin der Gerſtenmarkt. Der Bedarf in Hafer und Ger⸗ ſten zu Futterzwecken kann nur teilweiſe befriedigt wer⸗ den. Allerdings ſind in Futtergerſte vereinzelt Zuteilun⸗ gen erfolgt. Für Induſtriegerſten und feine Brauquali⸗ täten hat ſich die Kaufluſt erhalten, und gelegentlich wur⸗ den auch höhere Preiſe bewilligt. Die Forderungen für mittlere Sommergerſten ſind durchzuholen. Mahlgetreide iſt außerhalb der Großmärkte weiter glatt abzuſetzen. Am hieſigen Platz findet hochwertiger Weizen bei den Mühlen Beachtung. Auch kontingentfreie Ware kommt nur wenig zum Verkauf, Am Mehlmarkte entwickelte ſich nur ruhiges Bedarfsgeſchäft. Amtlich notierten: Märkiſcher Weizen, 76/77 Kilo, fret Berlin, Durchſchnittsqualität 206; W 6 194; W' 7 195 Wᷣ 8 196, W 9 197; W 10 198; W 12 200; Wö 14 202; Futterweizen märkiſcher 202— 203; geſetzlicher Mühlenverkaufspreis plus 4„; Stimmung ruhig; märk. Roggen, 71 bis 73 Kilo, frei Berlin 169; dto. Preisgebiet R 5 157: R 6 158; R 7 159 R 8 160; R 11 163; R 12 164; R 13 165; geſetzl. Müh⸗ leneinkaufspreis pl. 4%; Stimmung ruhig; vereinz. Aus⸗ wuchs⸗ und Schmachtkorn iſt zuläſſig; Braugerſte neu feine frei Berlin 222—229(ab märk. Station 213220); Brau⸗ gerſte gute 215—221(206212); Futtergerſte(geſetzlicher Erzeugerpreis 59/62 Kilo Preisgebiet G 5 162; G 6 168; G 7 165, G 8 168; G 9 170; Wintergerſte, zweizeilig, frei Berlin 206—215(ab märkiſcher Station 197206); dto. vierzeilig 194200(185191); Induſtrie[Sommer)gerſte frei Berlin 218—218(ab märk. Skation 204209); ruhig; Hafer, 48/49 Kilo, Preisgebiete H 4 1507 H 7 154; H 10 157; H 11 159, H 13 162; H 14 164; Stimmung feſt; feſt; Wetzenmehl mit 10 v. H. Auslandsweizen 1,50 J. mit 20 v. H. 3/ Aufgeld. Weizenmehl, Type 790, Preis⸗ gebiete W 2 26,95 Wᷣ' g 26,95; W 5 26,95; W 6 27,40 W 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde 27,40, Luckau⸗Kalau 27,557 W 8 27,80) W' 9 27,80;'᷑ 10 27,80; W 12 28,20'᷑ 14 28,50; Roggenmehl, Type 997(Type 815 plus 0,50 /, Type 700 plus .25 /, Type 610 plus.—%), R 1 21,10; R 2 21,20; R 3—; R 4 21,45: R 5 21,557 N 6 21,65) R 7 21,80 R 8 21,90; R 9— R 11 22,25; R 12 22,35; R 13 2,45; Stimmung ruhig; Weizenklete in für 100 Kilo brutto einſchl. Sack und Verladungskoſten ab Mühle, geſ. Mühlen⸗ verkaufspreis We 2 11,20 We 3 11,20; WK 3 11,30: Wer 6 11,35; Wa 7 Groß⸗Soldin⸗Arnswalde u Luckau⸗Kalau 11,40; W 8 11,50 WK 9 11,55; We 10 11,60, 8K 12 11,70: WK 14 11,85? Roggenklete R 1 10,10: R 2 10,15; R 4 10,30 R 6 9,90: R 7 10,40: R 8 10,45: R 9 10,10 R 11 10,30: R 12 10,40; Rü 13 10,45: ruhig. Für Roggenvollkleie kann ein Aufſchlag von % zuzüglich.30 J. Ausgleichsbetrog berechnet werden. Raps 320% Stimmung ruhig. Je 50 Kilo notierten: * 24 8 0 0 Produkfionswirischaff und Land wirischafi Ueberraſchend günſtige Erfolge konnte die Pro⸗ duktionswirtſchaft im Jahre 1935 erringen. Nach ſieben qualvollen Jahren iſt die Erzeugung an induſtriellen Gütern, namentlich in der zweiten Jahreshälfte, auf einen Rekordſtand geklettert, d. h. das Hochkonjunkturjahr 1928 wurde, wenn auch nicht erheblich, bereits überſtiegen. Dabei läßt ſich noch nicht einmal ſagen, ob die Spitze ſchon erreicht iſt, denn an Arbeitskräften ſind im Gegenſatz zu 1928 noch 2 Millionen Reſerven vorhanden, der Produk⸗ tionsapparat iſt nur in einzelnen Gewerben voll ausgenutzt; manche Inveſtitionsaufgaben, an der Spitze der Wohnungsbau, wurden zugunſten anderer Aufgaben etwas zurückgeſtellt. Die Entwicklung der Produktion im einzelnen geht aus folgender Tabelle hervor: Induſtrielle Produktion Deutſchlands. 1928= 100. Unter Ausſchaltung der Saiſonbewegung. davon Seit März 1935 einſchl. der Geſamt⸗ Produktions⸗ Inveſt.⸗ Verbr. ⸗ Saar index güter güter güter des elaſt. Bedarfs 1929 Monatsdurchſchnitt 101,4 103, 103,0 97.0 1930 1 87.1 85.5 84,0 91,2 1991 1 68,5 61.0 54,2 86,5 1932 8 54,0 5,7 35 4 74,0 1933 5 61,5 53,7 44,9 80,1 1934 7 80, 77, 74.8 89,6 1935 Januar 85,0 84,4 82,1 86,8 Februar 86,0 86.1 84 8 85,7 März 92,0 94,8 95,8 86,5 April 94,5 98,8 100, 84,2 Juli 95, 101,8 109, 80,7 September 103,4 109,1 116,3 89,8 Oktober 108, 108.1 11451 91,56 Ein Blick auf das Zahlenmaterial lehrt, daß nicht alle Zweige der deutſchen Induſtrie Nutznießer der ſtaatlichen Konjunktur wurden. Während z. B. die Herſtellung von Eiſen und Stahl im dritten Viertel 1935 die Produktionsziffer des ganzen Jahres 1932 übertraf, blieb der Abſatz an Verbrauchsgütern des elaſtiſchen Bedarfs ganz erheblich hinter dem der Produktions⸗, namentlich aber der Inveſtitionsgüter, zurück. Eine derartige Beobachtung läßt ſich in fſedem Konjunkturzyklus machen, doch liegen diesmal die Dinge weſentlich anders: Die nationale Regierung hatte auf ihre Fahne die Mengenkonjunktur ge⸗ ſchrieben; dieſe wurde auch erreicht. Der Anſtieg des deutſchen Arbeitseinkommens vollzieht ſich gemäß der Entwicklung der Beſchäf⸗ tigtenzahl. Die Beſonderheit der gegenwärtigen Zeit liegt darin, daß die Kurve des Arbeitseinkom⸗ mens etwas flacher verläuft, als es in früheren Auf⸗ ſchwungszeiten der Fall war, in denen nach kurzer Verzögerung ein ſtarker Auftrieb in den Kaufkraft⸗ verhältniſſen zu beobachten war. Neben den ſtabilen Löhnen iſt hierbei der Umſtand maßgebend, daß ein beträchtlicher Teil der Beſchäftigungszunahme auf relativ niedrige Lohnklaſſen entfällt, was vor allem für die zuſätzlich Beſchäftigten im Arbeitsdienſt, in der Landhilfe, bei Notſtands⸗ und ſonſtigen Arbeiten zutrifft. Das Arbeitseinkommen der Arbeiter, An⸗ geſtellten und Beamten ohne Penſionen beſchreibt folgende Kurve(in Mrd): 1932 1933 1984 1995 1. Vierteljahr 6,81 6,05 6,95 7,31 2. 75 6,58 6,51 7,5 7,77 8. 1 6,62 6,89 7,82 8,12 4. 15 6,49 6,83 7,48 75 Jahresſumme 26,00 20,81 29,55 81,0 *) geſchätzt Die Landwirtſchaft vermochte ihr Budget, wie nachſtehende Tabelle ergibt, gut auszubalancie⸗ ren(in Mrd.%): Zinslaſt Verkaufserlös 1925/26 0,61 8,1 1980/81 0,95 8,6 1926 0,83 8,3 1981/32 1,01 7, 1927/8 0,70 9, 1992/88 0,85 6,4 1928/29 0,02 10, 1998/4 0,8 7,5 1929/0 0,95 9,8 1934/85 0,66 8,2 Die Zunahme der Spareinlagen in den ländlichen Bezirken beweiſt, daß der Bauer nicht nur ideell, ſondern auch materiell für die Erzeugungsſchlacht gerüſtet iſt. Er hat Arbeit und Verdienſt und muß das Seine dazu beitragen, Handel und Gewerbe zu dard⸗Zink 20,00 Viktortgerbſen neu 2 2122; Futter⸗ * Italieniſches Staatsmonopol für Banauen. Für den Handel und die Verwertung der Bananen wird in Ita erbſen 12,50 13,50; en deutſche 1414,50; oſtpr. u. e 1 10,50; Lupinen blaue 8,25—8,75, gelbe 1111,50; Lei befruchten. Waren und Märkfie 8,65 inkl. 2,30% e Erönußkuchen 8,45 in⸗ kluſiv 2,35„ Monopolzuſchlag; Erönußkuchenmehl 9,05 inkl. Monopolzuſchlag: Trockenſchnitzel geſtr.; extrahiertes Sojabohnenſchrot 45proz, ab Hamburg 7,75 inkl. 880% Monapolzuſchlog; dio, ab Stettin 7985 inkl. 2,80/ Mono⸗ volzuſchlag. Kartofſelflocken Parität waggonfrei Stolp, Namslau als Verladeſtation 8,60 in Leihſäcken, dto. Pari⸗ tät Berlin 9,20. Mannheimer Groß viehmarki Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 77 Oehsen 392 Kühe 797 Kflher 190 Schweine ausgemäſtet 43 junge vollfl. 42 A Sonder klaſſe volffeiſchig 42 ſonſtige„ 39, beste Mast 3 ſonſtige...., fleiſchige 80%) B Andere Kälber 200240 5 35 Bullen 79 Fürsen beſte Maſt 7578 180 200„ 51 junge vollfl 43 ausgemäſtet 43 mittlere, 70% 2 ſonſtige„ 42 vollfleiſchig 42 geringe 68/9 fleiſ cht... I fleiſchig.... I geringſte 542 Sauen Der heutige Auftrieb zum Mannheimer Großviehmarkt Hetrug 35 Farren, 47 Ochſen, 79 Rinder, 302 Kühe, ins⸗ geſamt 553 Stück Großvieh. Das Geſchäft verlief lebchaft, wobei die wenigen Bullen durch die Kommiſfion zugeteilt werden mußten. Höchſtnotiz für Rinder, Ochſen und Farren e für Kühe 42 Pfg. Am Kälbermarkt ſetzte im Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage eine ver⸗ ſtärkte Nachfrage ein. Trotz des reichlichen Auftriebs von 7 Tieren war das Geſchäft lebhaft bei feſten Preiſen. Höchſtnotig 75—78 Pfg. Am Schweinemarkt konnte wiederum eine Verbeſſerung des Auftriebs feſtgeſtellt wer⸗ den. Es waren 1930 Tiere angeboten. Die vorhandenen Mengen wurden wie vorgeſchrieben zugeteilt. Höchſtnotiz 57 Pfg. Hamburger Schmalzuotierungen vom 16. Dez.(Eig. Dr.] Tendenz ruhig; American Steamlard tranſito 1 5 Kal 31 Dollar; Amerieon Purelard raff., per 4 Kiſten mit je 25 Kilo netto verſchtedene Standardmarken, tranf, ab Kai 31,5—32 Dollar. Bremer Baumwolle vom 16. Deß.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 14,06. 9 Magdeburger Zuckernotierungen vom 16. Dez.(Eig. Dr.) Unverändert. Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis Prompt per 10 Tage 3,451,500; Dez. 31,30—31, 4031,50; Jan. 31.6275; Tendenz ruhig; Wetter heiter. — Berliner Metallnotierungen vom 16. Dez.(Eig. Dr.) Amtlich notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebors) prompt 50,50; Standardkupfer loko 44,75; Originalhütten⸗ weichblei 22,00; Standard⸗Blei per Dezember 22,00; Ori⸗ ginalhüttenrohzink ab norddeutſche Statipnen 20,00; Stan⸗ 5 Original⸗Hütten⸗Aluminium 98⸗ bis gg⸗ vroz in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel 98—99proz. 260; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 53—58. Der Londoner Goldpreis beträgt am 14. Dezember eine Unze Feingold 141 ſh 1 d. 8,4841 A1, für 1 ö gold demnach 54,4312 Pence 2,78053 l/. 6. Seite Nummer 579 Aus Baden An der Bahre eines Nationalſozialiſten Die Beerdigung Kreiswalters Schröder * Bruchſal, 16. Dez. Der Ehrenhof des Bruch⸗ ſaler Schloſſes war am Freitag der Ort einer er⸗ hebenden Trauerkundgebung. Die Fahnen des neuen Reiches flatterten auf halbmaſt, als die Männer der Deutſchen Arbeits ront und die politiſchen Leiter am Abend in geſchloſſenen Reihen in den weiten Hof einmarſchierten, um dem ſo jäh aus dem Leben geſchiedenen Kreiswalter Pg. Karl Schröder die letzte Ehre zu erweiſen. Der Sarg war im Ehren⸗ hof aufgebahrt, davor brannten Opferflammen. Nach dem Vortrag von Beethovens Trauermarſch durch die Kreiskapelle widmete Kreisleiter Epp ſeinem treuen Kameraden einen ehrenden Nachruf. Gau⸗ walter Pg. Fritz Plattner gedachte der großen Ver⸗ dienſte, die ſich der Verblichene in den Jahren ſeiner Tätigkeit erworben hat. Tief ſenkten ſich die Fah⸗ nen, auf einer Violine erklangen die Weiſen vom guten Kameraden. Unterdeſſen trug die Ehrenwache den Sarg durch die ſpalierbildenden Reihen der poli⸗ tiſchen Leiter zum Auto, das die ſterblichen Ueber⸗ reſte nach Heidelberg zur Beiſetzung brachte. Der neue Bergſträßer rote Marmor R Laudenbach, 14. Dez. Wie vor einigen Wochen bereits berichtet, iſt zwiſchen Laudenbach und Hep⸗ penheim dicht an der heſſiſchen Grenze ein Quarz⸗ vorkommen entdeckt worden, das ausſichtsreiche Möglichkeiten zur Verwendung als Marmor bot, falls ſich die hinreichende Mächtigkeit des Vorkom⸗ mens erweiſen ſollte. Es wurden daraufhin von einer Firma in Bensheim Bodenunterſuchungen an⸗ geſtellt, die ergaben, daß die Mächtigkeit groß genug iſt, um hier einen Betrieb zu eröffnen. Die Er⸗ öffnung des Betriebs, der bei der ſog. ſtumpfen Eiche liegt, und deſſen Arbeitsräume zunächſt pro⸗ viſoriſch erſtellt ſind, hat vor etwa 14 Tagen ſtatt⸗ gefunden. Der neue rote Marmor gibt im glatten Schliff ein gutes Bild und hat daher große Zukunft. Brief aus Eberbach Mt. Eberbach, 14. Dez. Die Ortsgruppe der NS⸗ DA p hielt vor kurzem einen ſehr zahlreich beſuchten Schulungsgbend ab, an dem Pg. Profeſſor Dr. Otto Bauſch⸗Heidelberg über„Licht und Schat⸗ ten im Mittelalter“ ſprach.— Die Handballgeſell⸗ ſchaft Eberbach, die heute unter den Sportvereinen Eberbachs einen geachteten Platz einnimmt, feierte dieſer Tage ihr zehnjähriges Beſtehen, verbunden mit einem Kameradſchaftsabend, dem zahlreiche Ehrengäſte beiwohnten. Vereinsführer Peter Men⸗ ges gab einen Rückblick auf die Verxeinsgeſchichte. Zu Wort kamen noch Kreisdietwart Doſch, Kreis⸗ führer Dietz als Vertreter des Main⸗Neckar⸗Turn⸗ kreiſes und Bißdorf für die Spielvereinigung.— In noch guter Geſundheit konnte Witwe Jakobine Pfeiffer ihren 75. Geburtstag feiern. Eine 64 Jahre alte Frau hat ſich hier aus unbekann⸗ ten Gründen in ihrer Wohnung erhängt. Badiſche Landesgeflügelſchau * Karlsruhe, 16. Dez. Der Landesverband Baden im Reichsverband Deutſcher Kleintier und Geflü⸗ gelzüchtervereine veranſtaltete vom 14. bis 16. De⸗ zember in der Ausſtellungshalle eine große Landes⸗ Geflügelſchau, die Samstag vormittag unter An⸗ weſenheit von Vertretern des Staates, der Stadt, der Partei, der Landesbauernſchaft und Bürger⸗ meiſtern der benachbarten Gemeinden eröffnet wurde. Sowohl der Ortsgruppenleiter der Karlsruher Kleintierzuchtvereine, Jürgens, wie auch der Ver⸗ treter der Stadtverwaltung, Ratsherr Riedner, der die Ausſtellung eröffnete, wieſen in ihren Anſpra⸗ chen auf die Wichtigkeit und Bedeutung der Geflügel⸗ und Kleintierzucht für Deutſchlands Ernährung und Volks⸗ wirtſchaft hin. Die in vier Hallen untergebrachte Ausſtellung dürfte wohl die größte und umfaſſendſte Ausſtellung dieſer Art, die je in Karlsruhe ſtattfand, geweſen ſein. Die Ausſtellung umfaßte 2500 Num⸗ mern Stück Geflügel, es waren etwa 250 Raſſen Hühner, 150 Raſſen Tauben, außerdem Gänſe, Enten und Truthähne vertreten. Die Ausſtellung gab ſo ein erſchöpfendes und umfaſſendes Bild des Standes der badiſchen Geflügelzucht. Tauberbiſchofsheim Badens erbhofreichſter Bezirk * Tauberbiſchofsheim, 14. November. Obwohl von den urſprünglich als Erbhöfe vorgeſehenen Bauerngüter verſchiedene hundert abgelehnt wur⸗ den, bildet der Bezirk Tauberbiſchofsheim trotz dieſer Einengung heute noch den erbhof⸗ reichſten Bezirk in Baden. Wie der Vor⸗ ſitzende des Anerbengerichts bekanntgibt, umfaßt der Bezirk rund 500 Erbhöfe. Die Anlegung der Erb⸗ höferolle iſt dieſer Tage beendet worden. Tr. Ladenburg, 14. Dez. Einen 70 jährigen Gefolgſchaftsmann, der ſeit 45 Jahren im Zetrieb der Schuhfabrik Gebr. Nilſon tätig iſt, den alten Meiſter Braun, ehrte die Firma an ſeinem Ge⸗ burtstag und bedachte ihn mit paſſenden Geſchenken. — Eine große Freude bereitete Ladenburgs Ehren⸗ bürgerin, die greiſe Frau Bertha Benz, als ſie als gabenſpendender„Nikolaus“ perſönlich mit Fräu⸗ lein Eliſabeth Trippmacher die alten Leute im Pfründnerhaus auſſuchte. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Lichterfeſt in Ludwigshafen Die„Stadt der Arbeit im Glanz der 100 000 Lämpchen Dr. F. H. Ludwigshafen a. Rh., 16. Dez. Mannheim,„die lebendige Stadt“, hat eine große Schweſter, und dieſes Ludwigshafen,„die Stadt der Arbeit“, gibt ſich bei der Rüſtung für das große Fa⸗ milienfeſt des Heiligen Abends 1935 alle erdenkliche Mühe, jeden der 276398 Vettern und Baſen wenig⸗ ſtens einmal in ſeinen ſonſt ſo grauen Mauern und ſeiner verräucherten Guten Stube zu ſehen. Der freundlichen Einladung ſind ſchon Zehntauſende ge⸗ folgt, und der Reſt wird noch erwartet. Ludwigs⸗ hafen hat ſich ganz entzückend herausgeputzt und in berückenden Glanz geſetzt. Bräutlich errötend angehaucht iſt ſchon die Ein⸗ gangspforte von Mannheim aus, nämlich die In⸗ duſtrieburg am Rhein und an der Ludwigshafener Brückenauffahrt; ſeit Monatsbeginn ſchon ſenden mindeſtens 25 ſchwere große Scheinwerfer ganze Strahlenbündel auf den gewaltigen Bau der Ludwigshafener Walzmühle, einer der größten Müh⸗ len Deutſchlands, deren volkswirtſchaftliche Bedeu⸗ tung der Berichterſtatter am letzten Heiligabend von Kaiſerslautern aus im Reichsſender Frankfurt wür⸗ oͤigen durfte. Biegen wir dann am Pfalzbau, deſſen Stirnſeite immer einen Lichtpalaſt darzuſtellen pflegt, rechts ein, ſo taucht das Auge des Gaſtes unter in den Märchenzauber einer unabſehbaren Kette von Girlanden, beſtehend aus zahlreichen ſilbern leuch⸗ tenden Einzellämpchen. Große Lichtportale raten hier und am Eingang zur Bismarckſtraße dem Beſucher gutgläubig und beherzigend zum„Weihnachtskauf in Ludwigshafen“. Ein Lichterkranz gibt dem großen Stadt⸗ wappen, mit dem noch gewaltigeren Löwen als Wap⸗ penträger, einen Glorienſchein. Angelangt am Lud⸗ wigsplatz und Hauptbahnhof, erſtrahlt einer der wenigen überlieferungsſchweren Großbauten im Glanz der elektriſchen Sonnen: das Verwaltungs⸗ gebäude des„Direktoriums der Pfälziſchen Eiſen⸗ bahnen“ mit dem entzückenden Feſtſaal inmitten der Hauptfront. Gegenüber der Reichsbahndirektion Ludwigshafen liegt der friſch herausgeputzte Haupt⸗ bahnhof,„Sackbahnhof“ gleich etwa dem weltberühm⸗ ten Leipziger Hauptbahnhof. Den Haupteingang des Ludwigshafener Bahnhofs flankieren zu beiden Sei⸗ ten Balkone, die mit Lichterketten eingefaßt und mit großen leuchtenden Hakenkreuzen geſchmückt find. Nach Weſten ſchließt das Lichtermärchen des Bahn⸗ hof⸗Vorplatzes die Hauptpoſt ab, die mit Lichter⸗ ketten ebenfalls ſehr wirkſam ihre baulichen Um⸗ randungen unterſtreicht. Aus der Pfalz Verkehrsunfall in Ludwigshafen h. Ludwigshafen, 16. Dezember. Am Wochenende des 3. Advents hat ſich nichts beſonders weſentliches ereignet. Zu verzeichnen iſt nicht viel mehr als ein recht ungewöhnlicher Ver⸗ kehrsunfall. Auf der Frankenthaler Straße machte ſich nämlich der Anhänger eines in die Stadt fahren⸗ den Lieferkraftwagens plötzlich ſelbſtändig und gab einem auf der anderen Straßenſeite parkenden Per⸗ ſonenkraftwagen einen mehr oder weniger zärtlichen Rippenſtoß. Der Kraftwagen wurde von dieſer ſtürmiſchen Umgarnung vor Schreck gegen einen Alleebaum und dann noch weiter gegen einen Gar⸗ tenzaun gepreßt und erlitt allerhand Narben. Per⸗ ſonen erlitten erfreulicherweiſe keinen Schaden dabei. In der Rheingönheimer Straße wurde es einem Radfahrer plötzlich ſchwarz vor den Augen. Er verlor im Fahren das Gleichgewicht und ſtürzte jäh auf die Straße. Vorübergehende nahmen ſich des Mannes an, brachten ihn in einen Hausflur und 5 da mittels Unfallwache zum Marienkranken⸗ aus. 100 Fahre Eiſenbahn in Deutſchland Eine Gedenkfeier bei den JG Farben H. Ludwigshafen, 16. Dez. Den Höhepunkt des jüngſten, wieder gutbeſuchten Abends der Werksge⸗ meinſchaft in der JG. Farbeninduſtrie, Werk Ober⸗ rhein, bildete ein Lichtbildervortrag Reichsbahnrats Kneidls(früher Ludwigshafen, jetzt Kaiſerslau⸗ tern) über„100 Jahre Eiſen bahn in Deutſch⸗ land“. Er gab einen feſſelnden Rückblick auf die Ahnen und Urahnen der heutigen Stromlinien⸗ Fahrzeuge der Reichsbahn. Klar wurde namentlich herausgeſtellt, daß England nur dank ſeiner frühen politiſchen Einigung und dem Reichtum an Boden⸗ ſchätzen auf dem Gebiet des Eiſenbahnweſens zu⸗ nächſt führend wurde. Deutſchland war dagegen vor 100 Jahren ein kapitalarmes Agrarland von völliger politiſcher Zerriſſenheit. Weiter würdigte Kneidl die Pionierarbeit Friedrich Liſts, Bismarcks uſw. Nach Ueberwindung der Nöte des Krieges, der Infla⸗ tions⸗ und Beſatzungszeit beträgt heute das Anlage⸗ kapital der Reichsbahn 26,7 Milliarden Mark bei 570 000 Bedienſteten; ſie iſt ſomit das größte Eiſen⸗ bahn⸗Unternehmen der Welt und der bei weitem größte Wirtſchaftsbetrieb in Deutſchland. Für 280000 RM Nolſtandsarbeiten in Speyer * Speyer, 16. Dez. In einer Sitzung der Speyerer Ratsherren am Freitag fand ein Programm zuſätzlicher Notſtandsarbeiten die Bürgerbrau in der Ludwigsſtraße, Aktienbrauerei in der Schillerſtraße uſw. ſtehen mit ihrer großzügi⸗ gen und wohlausgedachten Anſtrahlung dem ſonſtigen Lichtzauber der feſtlich angetanen Stadt nicht nach. Adventskränze geben allen wichtigeren Kreu⸗ zungsvunkten weiteres Advents⸗Gepräge, ſelbſt am im Hemshof, in Mundenheim uſw. Ueberhaupt ſind die Vororte nicht ſtiefmütterlich bedacht worden. Die Geſchäftsviertel, die ſich da draußen„vor den Toren“ gebildet haben, leuchten ebenfalls im Zauber⸗ ſchmuck des kommenden Chriſtkindleins. Weihnachts⸗ bäume mit ſtrahlenden Kerzen werden aufgeſtellt am Kreuz in Mundenheim, an der Maudacher Straße in der lieblichen Gartenſtadt, an der Rupprechtſtraße in „Frieſenem“, am Wittelsbach⸗, Poſt⸗, Bismarck⸗, Lud⸗ wigsplatz uſw. Heute abend werden ſie wahrſchein⸗ lich zum erſten Male entzündet, nicht eher, und das iſt gut ſo, weil die rechte Weihnachtsſtimmung nicht allzufrüh geweckt werden kann und darf. Standkonzerte von Muſikzügen unſerer opferbereiten SA geben dem feſtlichen Treiben die würdige muſikaliſche Veredelung. Und auch an die rechte ſoziale Nutzbarmachung all des Weihnachts⸗ zaubers hat man erfreulicherweiſe in Ludwigs⸗ hafen gedacht: man gab der Gemeinſchaft heimiſcher freiſchaffender, alſo nicht⸗angeſtellter Künſtler Auf⸗ träge zur Schaffung der großen farbigen Darſtellun⸗ gen aus dem deutſchen Märchenſchatz Grimms; ſie ſind— ebenfalls mit Anſtrahlung verſehen— aus⸗ geſtellt auf dem Ludwigsplatz, am Schillerdenkmal nächſt der Reichsbahndirektion, am Verkehrskiosk, beim Ausgang der Ludwigsſtraße, am Bismarckplatz ſogar in doppelter Zahl, am Stadthaus Nord, in Mundenheim, in Frieſenheim uſw. Gleichzeitig wur, den die bekannteſten Ludwigshafener Kunſtmaler auch betraut mit Geſtaltung der Märchenmotive, die den Hintergrund der ſchönſten Weihnachtsausſtellungen in den Ladengeſchäften dieſer rührigen Stadt bilden. Die Kaufliebhaber, die durch dieſe vielſeitige Schau zum Erwerb eines kleinen Kunſtwerkes aus der⸗ ſelben Künſtlerhand verlockt ſich fühlen, haben in der Weihnachtsausſtellung der heimiſchen Künſtlerwelt in der Wredeſtraße 1(am oberen Rheinufer) die ſchönſte und preiswerteſte Gelegenheit. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag wird der Lichterzauber währen; er hat ſehr viel Anklang bei der Bevölkerung bei⸗ der Schweſterſtädte gefunden, und da er den Um⸗ ſatz bei allen fleißigen Händen, künſtleriſchen und ge⸗ werblichen, fühlbar belebt, hilft auch das Lichterfeſt von Ludwigshafen Hunger, Not und Elend von den ſchmalſten Weihnachtstafeln verjagen Zuſtimmung, das für 33 800 Mk. Kanalbauarbeiten vorſieht. Zuſammen mit dem vom vorigen Stadtrat noch genehmigten Hauptprogramm, das Straßen⸗ und Kanalbauarbeiten enthält, harren nunmehr Not⸗ ſtandsarbeiten im Geſamtumfang von 279 800 Mk. der Ausführung. Von dieſer Summe entfallen 116 773 Mark auf Löhne und 163 027 Mk. auf Bauſtoffe. Als Grundförderung werden 35815 Mk., als Darlehen 141420 Mk. erwartet. Die Eigenleiſtung der Stadt mit 103015 Mk. iſt bereitgeſtellt. Den Ausgaben ſtehen an Leiſtungen 11485 Tagewerke gegenüber. Ueber die Zuteilung der als Förderung und Dar⸗ lehen beantragten Mittel konnte in der Sitzung noch nichts geſagt werden; der Oberbürgermeiſter ver⸗ ſicherte jedoch, daß die Ausſichten günſtig ſeien. Nach einem Bericht über die Haushaltslage der Stadt, den Oberbürgermeiſter Leiling in der Sitzung erſtattete, iſt zu erwarten, daß der Etat im End⸗ ergebnis ausgeglichen ſein wird. Mit einem größe⸗ ren Ausfall(etwa 30 000 Mk.) iſt bei den Zuwen⸗ dungen zur Wohlfahrtspflege zu rechnen. Dagegen iſt beim Umſatzſteueranteil allein eine erhebliche Mehrung gegenüber dem Voranſchlag zu erwarten, nämlich 180 000 Mk. ſtatt der angeſetzten 90 000 Mk. Ein Fehlbetrag im außerordentlichen Haushalt kann durch den ordentlichen Haushalt ohne weiteres ge⸗ deckt werden. * Landau(Pf.), 15. Dez. Dem Städtiſchen Mä d⸗ chenlyzeum Landau wurde von der Obergau⸗ führerin des Gaues Pfalz⸗Saar die Genehmigung zur Hiſſung der HJ⸗Fahne erteilt, da von 273 Schülerinnen der Anſtalt 262, d. ſ. genau 96 v.., in die Jungmädelſchaft bezw. BdM eingegliedert ſind. Das Städtiſche Mädchenlyzeum Landau iſt ſo⸗ mit die erſte Mäsdchenſchule der Palz, der das Hiſ⸗ ſen der HJ⸗Fahne genehmigt wurde. Der Altbürgermeiſter Verleihung von Ehrenbezeichnungen auch im Amt Nach der Deutſchen Gemeindeordnung kann die Hauptſatzung einer Gemeinde beſtimmen, daß Bür⸗ gern, die mindeſtens 20 Jahre ein Ehrenamt ohne Tadel verwaltet haben, eine Ehrenbezeichnung ver⸗ liehen wird. Zur Klärung von Zweifelsfragen wird in der„Landgemeinde“ darauf hingewieſen, daß weder das Geſetz noch die Ausführungsanweiſungen dieſe Beſtimmung dahin einſchränken, daß die Ehren⸗ bezeichnung nur einem ausſcheidenden Beamten ver⸗ liehen werden ſolle. Somit dürfe z. B. die Ehren⸗ bezeichnung„Altbürgermeiſter“ auch einem ehren⸗ amtlichen Bürgermeiſter verliehen werden, der noch im Amte iſt. Hierbei ſei nicht Vorausſetzung, daß die Dienſtzeiten in ununterbrochener Folge 20 Jahre hindurch geleiſtet worden ſind, vielmehr könnten anch ſolche Dienſtzeiten angerechnet werden, die ein⸗ ander zeitlich nicht folgen. Montag, 16. Dezember 1935 Nachbargebiete Warme Mineralquellen an der Bergſtraße entdeckt? * IJngenheim, 16. Dez. Wie ſoeben bekannt wird, ſoll der Frankfurter Bodenforſcher, Oberinge⸗ nieur W. Henning, im Stettbacher Tal in der Gemarkung Jugenheim eine Waſſerader, wahrſcheinlich ſogar mehrere Adern, entdeckt haben, 5 4 5 8 die etwa in einer Tiefe von 90 bis 100 Metern ſta Ausgang etwa der Maxſtraße, am Stadthaus Nord, f ſtark ſtrömen und ſtark kohlenſäurehaltiges Mineral⸗ waſſer führen. Das Waſſer ſoll in reichem Maße Chlor⸗Natrium mit Eiſen verbindungen enthalten. Es ſoll ſich um warmes Waſſer handeln, etwa in einer Temperatur von 30 bis 35 Grad. Mit größ⸗ ier Wahrſcheinlichkeit konnte der Forſcher feſtſtellen, daß es ſich hier um ein wertvolles Heilwaſſer han⸗ deln dürfte und daß die Mineralwaſſerader ſo ſtark iſt, daß ſie, erbohrt, in Form eines Sprudelgs zutage treten dürfte. Schon bei den Ausgrabungen für das Schwimmbad hatte man das Vorkommen von ſalz⸗ haltigem Waſſer und auch von Kohleuſäurebläschen feſtſtellen können. Das würde die vorläufigen For⸗ ſchungsergebniſſe Hennings durchaus beſtätigen. Sechsſitzer fährt auf— dem Rhein * Darmſtadt, 16. Dez. Schon im vergangenen Jahr erregte es Au ſehen, daß ein kleines, zweiſitzi⸗ ges Auto die Landſtraße von Darmſtadt nach dem Altrhein zufuhr, nicht auf die Fähre losſteuerte, ſon⸗ dern direkt ins Waſſer fuhr, wo es, anſtatt unter⸗ zugehen, luſtig ſeine Bahn zog. Dieſer kleine Silber⸗ fiſch war das erſte Modell des„Land⸗Waſſer⸗Autos“, wie es Sturmhauptführer Trippel⸗Darmſtadt konſtruiert hat. Dieſem erſten Wagen iſt bereits ein zweiter ge⸗ folgt, und nun ſtellt ſich ſchon Modell drei vor, das ein ganz neues Geſicht aufweiſt. Der Wagen iſt ein großer Sechsſitzer, ganz aus Stahl und waſſerdicht. Auf der Landſtraße entwickelt das Fahrzeug mit ſeinem 50⸗PS⸗Motor eine Geſchwindigkeit von etwa 100 Kilometer, während die Schraube im naſſen Ele⸗ ment eine Schnelligkeit von 30 bis 35 Kilometer er⸗ zielt. Der Wagen iſt außerdem mit einer Waſſer⸗ pumpe ausgerüſtet, die notfalls bis zu 20 Liter pro Minute auswerfen kann. Die neue Konſtruktion hat ihre Leiſtungsſähigkeit kürzlich bewieſen, als die Oppenheimer Fähre ſtreikte⸗ Da wurde der Wagen zur Perſonenbeförderung über den Rhein eingeſetzt. Der Konſtrukteur konnte kürz⸗ lich ſein neues Modell auch dem Führer und Stabs⸗ chef Lutze vorführen, die ſich anerkennend über dieſe Leiſtung äußerten. Ein Toter bei einem Verkehrsunfall * Aſchaffenburg, 15. Dez. Bei Straßbeſſenbach er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein To⸗ desopfer forderte. Der 26 Jahre alte Maurer Fried⸗ rich Stenger kam mit ſeinem Rad aus Richtung Aſchaffenburg gefahren. Aus bisher noch nicht geklär⸗ ter Urſache ſtieß er bei Straßbeſſenbach mit einem Kraftwagen aus Kirchheimbolanden zuſammen. Sten⸗ ger erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ihnen noch am gleichen Tage im Aſchaffenburger Krankenhaus erlag. Vermutlich war Stenger, durch den ſcharfen Gegenwind in der Sicht behin⸗ dert, etwas zu weit nach links gekommen und da⸗ durch in die Fahrbahn des Autos geraten. Die älteſte Stuttgarterin * Stuttgart, 16. Dez. Am Sonntag, dem 15. De⸗ zember, beging Frau Laura Fiſcher ihren 97. Geburtstag. Sie iſt die älteſte Frau Stuttgarts und verhältnismäßig noch ſehr rüſtig. Als gebürtige Augs⸗ burgerin hat Frau Fiſcher vor ihrer Verheiratung auf Reiſen das ganze Europa geſehen. Als Sprach⸗ lehrerin war ſie, die mehrere Sprachen beherrſchte, eine Zeitlang in Augsburg tätig. * Bürſtadt, 16. Dez. Ein Schuhmacher in Bür⸗ ſtadt hatte die Nadel einer Ahle in den Mund ge⸗ nommen und ſie in dem Augenblick verſchluckt, als die Meiſterin ins Zimmer trat. Der Schiihmacher hatte Glück, denn gerade als er operiert werden ſollte, fand die Nadel einen natürlichen Ausgang. * Wiesbaden, 16. Dez. Ein gemeingefährlicher jüdiſcher Volksbetrüger konnte in der Perſon des Herbert Zwang durch die Zuſammenarbeit der Polizeibehörden von Krefeld und Wiesbaden in Kre⸗ feld ermittelt und feſtgenommen werden. Zwang hat in Wiesbaden, Frankfurt a.., Heidelberg, Berlin, Hamburg, Kaſſel, Düſſeldorf, Dortmund und Eſſen Betrügereien verübt. Im ganzen ſchweben 34 Ver⸗ fahren gegen ihn. Er gab Wechſel und Schecks ohne Deckung in Zahlung und kaſſierte unberech tigterweiſe Gelder ein, die er unterſchlug. Ferner übernahm er Vertretungen von Firmen, ließ ſich Koſten⸗ und Proviſionsvorſchüſſe zahlen und ver⸗ ſchwand dann. Auch machte ſich der Schwindler mehr- fach des Logisbetrugs ſchuldig. * Bonndorf, 14. Dez. Der Landwirt Adolf Keß⸗ ler wurde von einem Farren angefal⸗ len und gegen die Mauer eines Hauſes gedrückt. Neben einem Schlüſſelbeinbruch und Rippenbrüchen erlitt Keßler noch erhebliche innere Verletzungen. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zu- ſtand iſt ernſt. * Freiburg, 14. Dez. In der Nähe des Frei⸗ burger Hauptbahnhofes geriet morgens ein Paket⸗ vagen der Reichspoſt auf dem Glatteis ins Schleu⸗ dern. Eine ältere Frau kam infolge eines unglück⸗ lichen Zufalles unter den Wagen und wurde ge tötet. Da Winte miſch jet v det ha den er tionen kamen und 10 Teilne ausgeg el. 7 währen Militä Das 6 Wettbe und di ſchafter ſtein Im ei bewerb Auſt Bel Kuuſtla Eishock Bul Sprung Abfahr. Can Abfahrt und V Den Eſtl⸗ men), Fin Sppung [(Herren hockey, Frat Sprung (Herren LEisbock Grie Gerren Konſt Gottmas 00% Mo Nord ſurt 311 922 f Frantfu FJoſt⸗Me — Unter 935, Heil 0— ulm— Wich 5 Stutt einen gl Hälfte 35 läschen n For⸗ en. hein genen weiſttzi⸗ ch dem te, ſon⸗ unter- Silber⸗ Autos“, rmſtadt iter ge⸗ or, das iſt ein ſerdicht. 19 mit n etwa en Ele⸗ ter er⸗ Waſſer⸗ ter pro thigkeit ſtreikte. ig über e kürz⸗ Stabs⸗ er dieſe Hall hach er⸗ ein To⸗ Fried⸗ ichtung geklär⸗ einem Sten⸗ en noch enhaus den ehin⸗ ind da⸗ 5. De⸗ ren 97. ts und Augs⸗ ratung Sprach⸗ rrſchte, t Bür⸗ ind ge⸗ kt, als macher werden ang. erlicher Perſon eit der n Kre⸗ ing hat Berlin, Eſſen 1 Ver⸗ che ck berech⸗ Ferner eß ſich d ver⸗ mehr⸗ Keß⸗ efal⸗ drückt. rüchen ungen. in Zu⸗ Frei⸗ Paket⸗ Schleu⸗ aglück⸗ de ge⸗ 2 8 e. N — g Montag, 16. Dezember 1935 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 579 amtliche Meldeergebnis zu den 4. Olympiſchen Winterſpielen, die vom.—16. Februar 1936 in Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen durchgeführt werden, liegt jezt vor. Alle Erwartungen werden übertroffen. Gemel⸗ det haben 28 Nationen mit rund 1000 Teilnehmern. Bei den erſten Winterſpielen 1924 in Chamonix“ waren 16 Na⸗ tionen mil 293 Teilnehmern vertreten, vier Jahre ſpäter kamen 25 Nationen mit 492 Teilnehmern nach St. Moritz und 1932 zählte man in Lake⸗Placid 17 Nationen mit 307 Teilnehmern. Garmiſch⸗Partenkirchen wird alſo alle vor⸗ ausgegangenen Winterſpiele in den Schatten ſtellen. Zwei Nationen haben für ſämtliche Wettbewerbe gemel⸗ det, nämlich Deutſchland und die Tſchechoſlowa⸗ kei. Oeſterreich läßt nur den 50 Km.⸗Dauerlauf aus, während die Vereinigten Staaten auf die Teilnahme am Militär⸗Patrouillenlauf und am Eisſchießen verzichten. Das Eisſchießen iſt übrigens der am ſchwächſten beſchickte Wettbewerb; außer Deutſchland ſind nur noch Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei vertreten. Die kleinſten Mann⸗ ſchaften ſtellen Auſtralien(nur Eisſchnellaufen), Liechten⸗ ſtein(mit Zweier⸗Bob), Luxemburg und Spanien.— Im einzelnen haben die 28 Nationen zu folgenden Wett⸗ bewerben gemeldet: Auſtralien: Eisſchnellaufen 500, 1500, 5000 n. 10 000 Mtr. Belgien: Abfahrts⸗ und Slalomlauf(Herren), alle Kunſtlaufen, alle Schnellaufen, Zweier⸗ und Vierer⸗Bob, Eishockey. Bulgarien: 8⸗Km.⸗Lauf, Kombination(Lang⸗ und Sprunglauf), Spezial⸗Sprunglauf, 4 mal 10⸗Km.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom(Herren und Damen). Canada: 18 Km., Kombination, 4 mal 10⸗Km.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom(Herren), alle Schnellaufen, Zweier⸗ und Vierer⸗Bob, Eishockey. Deutſchland: Sämtliche Wettbewerbe. Eſtland: 18 Km., 50 Km., Abfahrt und Slalom(Da⸗ men], Kunſtlaufen(Herren und Paare), alle Schnellaufen. Finnland: 18 Km., 50 Km., Kombination, Spezial⸗ Sppunglauf, 4 mal 10⸗Km.⸗Stafſel, Abfahrt und Slalom (Herren), Kunſtlaufen(Herren), alle Schnellaufen, Eis⸗ hockey, Militär⸗Patrouille. Frankreich: 18 Km., 50 Km., Kombination, Spezial⸗ Sprunglauf, 4 mal 10⸗Km.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom Herren), Kunſtlaufen(Paare), Zweier⸗ und Vierer⸗Bob, Eishockey, Militär⸗ Patrouille. Griechenland: 18 Km., 50 Km., Abfahrt und Slalom Gerren). Das Gau Baden Mittelbaden(Gruppe): Fg Weingarten— FW 04 Reſtatt 124; FW Kuppenheim— Phönix Durmersheim 212; Siortfreunde Forchheim— Bf Neureut:3; Viktoria ſeld— Frankonia Karlsruhe:4; JV Beiertheim— mania Durlach:4. Nittelbaden(Gruppe): VfB Bretten— Sp Sbl⸗ lien 13, FV Niefern— Germania Forſt:1; Germania Karlsdorf— Fe Eutingen:0; FC Birkenfeld.— Ger⸗ na ine:1.. Deng l Kickers Freiburg— Sc Freiburg 211; Lörrach— Schopfheim:2; FV Rheinfelden Pied lingen:1; SpVg Wehr— SpVg Freiburg:4. reiburg⸗Norb: ZW Lahr— Vic Achern:5; Renchen gezen F Waldkirch:2; Bf Gutach— IV Emmen⸗ Agen:3; Elgersweier— Oberkirch:2; Kappelrodeck Offenburg 52. Konſtanz: Fc Donaueſchingen— VfR Konſtanz:6; Gottmadingen— Triberg:0; Stockach— Fc Konſtanz ; Mombach— Fe 08 Villingen:4. Gan Sübdweſt Nordmain: Alemannia Nied— Reichsbahn⸗RW Frank⸗ ſurt:1; Sportfreunde Frankfurt— Wacker Rödelheim % FSW Bergen— SpVg Fechenheim:2; Germania krankfurt— SpVg Griesheim:1; Viktoria Eckenheim— Hboſt⸗Merkur Frankfurt:1; Vſe Neu⸗Iſenburg— SV 07 Hebdernheim 40.. Südmain: Teutonia Hauſen— Alemannia Klein⸗ Außeim 771; 5 S Heuſenſtamm— Sc 06 Dietzenbach 511; 1 ße Langen— Germania Bieber:2; FV Sprendlingen geen SW 02 Offenbach 128; Germania Schwanheim Aau⸗Weiß Bürgel:1; Kickers⸗Viktoria Mühlheim— ul Neu⸗Iſenburg 311. Südheſſen: Polizei Darmſtadt— Bft Bürſtadt:0; Eos Egelsbach— SW 1919 Münſter 0˙3; Schwarz⸗Weiß rms— SW 98 Darmſtadt:2; Olympia Lampertheim— Hermanſa Pfungſtadt:0; SG Bobenheim— Olympia Lorſch:2; Normannia Pfiffligheim— Haſſia Dieburg 11. Rheinheſſen: SB Wiesboden— SW Koſtheim:1; ſſia Bingen— Viktoria Walldorf:1; SpVg Weiſenau gegen 1. FS Mainz 05:1: Tura Kaſtel— FV 02 Biebrich 41; SV Mörfelden— S Flörsheim 1207 Vg Rombach— Germania Okriftel 320. Saar: Sportfreunde Saarbrücken— Saar 5 Saar⸗ krücken:1: Gersweiler— Hanſa Dusweiler:1; Welles⸗ weiler— S Mittelbexbach 01; Güdingen— Se 06 Bölllingen:0: SC Schaffhauſen— VfB Dillingen:0) Saarroden— Viktoria St. Ingbert:2. Gau Württemberg Unterland: Germania Bietigheim— Union Böckingen 985 Heilbronn 96— SpVg Heilbronn:2; F Neckorgar⸗ aach— Ic Salamander Kornweſtheim:0; SV Neckar⸗ zaum— BfB Ludwigsburg:2; SpVg Prag Stuttgart Wach Weilimdorf 22. 1 Stuttgart: Spvg Untertürkheim— polizei Stuttgart 1 de Backnang— Bfſdi Gaisburg 22:4; Te Vaihingen gegen Vis Obereßlingen 51. a Hohenzollern: SW Reutlingen— Fch Hechingen 920; . 90 Nürkingen— FV Ebingen:0; Fc Tailfingen— VfB girchheim 570; Spa Tübingen— SW Metzingen:1; Mittelſtabt— SpVg Truchtelfingen 744. 5 chwarzwald: Spog Schramberg— SpVg Oberndorf %, SC Schwenningen— V Rottweil:1; Vorwärts Jeigheim— Bfe Nagold 778, Spa Freudenſtadt— 8 Tuttlingen:8. 8 Bodenſee: c Mengen— Fc Lindenberg 312 F Ra⸗ ansburg— Tac Biberach:2; Wacker Biberach— Sp ngarten:2. 8 Alb: Big Aalen— FC Eislingen:6; SV Göppingen gen Vorwärts Faurndau 312; n Gmünd:1; S Schorndorf— VfR Heiden⸗ im.0. 5 BfR Mannheim Spe 1880 Frankfurt:4 Einen raſſigen und intereſſanten Kampf boten ſich am auf ag der Bfgt und der Sportelub 1880 Frankfurt, der 855 dem Platze am Flughafen zu Gaſte war, Leider mußte Dr. Bin auf die Mitwirkung eines ſeiner beſten Spieter, 10 Kulzinger, verzichten, der durch einen Verkehrsunfall an er Gefecht geſetzt wurde. Trotzdem bot der VfR eine and eichneie Leiſtung und gab den guten Gäſten immer Hilft gleichwertigen Gegner ab, obwohl in der zweiten lfte zwei Spieler verletzt ausſcheiden mußten. Shon nach wenigen Minuten des äußerſt ſchnell durch⸗ 0 J en Kampfes haben ſich die Gäſte die Führung ge⸗ 1 5 5 Rombe erwiſcht in günſtiger Poſitton die Kugel F. ſchon iſt Czafic geſchlagen. Aber nicht lange dauert 1 Freude, denn Graff kann mit einem Prachtſchuß den eichſtand herſtellen. Schlichtermann iſt es, der die Gäſte Kickers Vöhringen— 28 Nationen 1000 Teilnehmer Das Meldeergebnis zu den 4. Olympiſchen Winterspielen England: 18 Km., Spezial⸗Sprunglauf, Slalom(Damen und Herren), Kunſtlaufen(Herren, Da⸗ men und Paare), Zweier⸗ und Vierer⸗Bob, Eishockey. Holland: Abfahrt und Slalom(Damen), alle Schnell⸗ laufen, Zweier⸗ und Vierer⸗Bob. Abfahrt und Italien: 18 Km., 50 Km., Kombination. 4 mal 10 Km. ⸗ Staffel, Abfahrt und Slalom(Damen und Herren), 1 und Vierer⸗Bob, Eishockey, Militär⸗Patrouillen⸗ auf. Japan: 18 Km. 50 Km., Kombination. Spezial⸗Sprung⸗ lauf, 4 mal 10 Kan.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom(Herren), Kunſtlauf ti(Herren und Damen), alle Schnellaufen, Eis⸗ hocken. Jugoſlawien: 18 Km., 50 Km., Kombination, Spezial⸗ Spruwaglauf, 4 mal 10 Km.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom (Herren) Kunſtlaufen(Herren), Eishockey Lettland: 18 Km. Abfahrt und Slalom(Damen), alle Kunſtlaufen, alle Schnellaufen, Eishockey. Liechtenſtein: Zweier⸗Bob. Luxemburg: Abfahrt u. Slalom(Herren), Zweier⸗Bob. 2 Norwegen: 18 Km., 50 Km., Kombination, Spezial⸗ Sprunglauf, 4 mal 10 Km.⸗Staffel, Abfahrt und Slalom (Damem und Herren), Kunſtlaufen(Damen), alle Eis⸗ ſchwellaufen. i 5 Alle Wettbewerbe außer 50 Km.⸗Schi⸗Dauer⸗ auf. Polen: 18 Km. 50 Km. Kombination Spezial⸗Sprung⸗ lauf, 4 mal 10 Km.⸗Sdafffel, Abfahrt und Slalom(Herren). alle Eisſchnellaufen, Eishockey. Militär⸗Patrouille. Rumänien: Sämtliche Schiwettbewerbe außer Abfahrt umd Slalom(Damen), Kunſtlaufen(Herven und Paare), alle Eisſchnellaufen, Zweier⸗ und Vierer⸗Bob. Schweden: 18 Km., 50 Km., Kombination Spegzial⸗ Sprunglauf, 4 mal 10 Km.⸗Staffel. Abfahrt und Slalom (Herren), Kunſtlaufen(Damen), Eishockey, Militär⸗ Patrouillenlauf. Schweiz: 18 Km., Kombination. Spezial⸗Sprunglauf, Abfahrt⸗ und Slalom(Damen), alle Kunſtlaufen. Zweier⸗ und Vierer⸗Bob Eishockey, Militär⸗Patrouillenlauf. Spanfen: 18 Km., Abfahrt und Slalom(Damen). Tſchechoſlowakei: Sämtliche Wettbewerbe Türkei: 18 Km., 4 mal 10 Km.⸗Staffel, Abfahrt und laufen 500 1500 und 5000 Meter, 25m'ſt⸗chh ech F. äbüſſ Slalom(Herren und Damen). Ungarn: 18 Km., Kombination. Spezial⸗Sprunalauf, Abfahrt und Slalom(Herren und Damen), alle Kunſt⸗ lauſen, Schmellaufen 500, 1500 und 5000 Meter, Gis hockey, Militär⸗Patrubillenlauf. Vereinigte Staaten: Sämtliche Wettbewerbe außer Eis⸗ ſchteßen und Patrouille. Die Spiele der Vezirksklaſſe wieder in Führung bringt und Graff, der glänzend in Form iſt, holt durch eine ſchöne Aktion das zweite Tor für VfR. Bald Harauf ſchießt derſelbe Spieler im Anſchluß an eine Strafecke ſein drittes Tor. Die Frankfurter drängen nun mit Macht und Rombe kann auch noch vor der Pauſe Ccajie zum drittenmal ſchlagen. Nach der Pauſe ſind die Gäſte leicht in Front, aber jetzt iſt der VſR⸗Torhüter auf dem Poſten. Einen ſchweren Schuß von Kaiſer wehrt er kurz ab und Härle ſchafft den Nachſchuß aus dem Gefahrenbereich. Härle muß bald dar⸗ auf verletzt das Spielfeld verlaſſen, und als auch noch Bau⸗ nach nicht mehr mitmachen kann, wird Pudel als Erſatz hereingenommem. Eine ſchöne Einzelleiſtung des Frankfur⸗ ter Mittelſtürmers Troſt bringt den Gäſten den Sieg. Troſt ſpielt ſich durch Läuferreihe und Verteidigung und ſchießt ſcharf ein. Einen ſchönen Rückhandſchuß von Schlichter⸗ mann macht Czajic unſchädlich, dann iſt der von Hotte n⸗ 0(Germania) und Krebs(Vi) geleitete Kampf zu Ende. Im Berliner Sportpalaſt gaſtierte am Samstagabend die ſchwediſche Eishockey⸗Nattonalmannſchaft. Vor 7000 Zu⸗ ſchauern komen die Skandinavier zu einem knappen, aber verdienten 211⸗Sieg. Im Rahmenprogramm zeigte Liſelotte Londbeck ihr großes Können. Die Olympiſchen Spiele 1936 Die Programme für die Winterſpiele Das Programm für die Eröffnung der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen am 6. Februar wird noch vor Weihnachten in den Handel kommen. Alle Programme für die Winterſpiele werden in deut⸗ ſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache grundſätzlich möglichſt vollſtändig gehalten ſein. Sie enthalten die Wetbbampffolge nicht nur für den betreffenden, ſondern auch bereits für den kommenden Tag, und zwar in Form von Fahnentafeln, ſo daß die ausländiſchen Beſucher mit einem Griff das finden, was für ihre Nation wichtig iſt. Die Ergebniſſe des Vortages werden angeführt. Die Be⸗ ſucher Garmiſch⸗Partenkirchens können aus dem Pro⸗ gramm auch erſehen, welche Karten für den betreffenden und den kommenden Tag noch erhältlich ſind. Insbeſon⸗ dere der Dienſt am Kunden iſt in den Programmen aus⸗ gebaut. Die Zuſchauer werden genau unterrichtet, wie ſie tach Garmiſch⸗Partenkirchen kommen können und wie ſie dort zu den einzelnen Wettkampfſtätten gelangen. Sie finden genaue Angaben über die Vertehrsregelung, über Fahrpreisermäßigung bei der Reichsbahn, auf den Poſt⸗ linien und im Flugzeug. Das Eröffnungsprogramm iſt noch reichhaltiger aus⸗ geſtattet. Dr. von Halt hat ein Eröffungs wort geſchrieben, außerdem findet man ſämtliche Namen der Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees, die Namen der Mitglieder des Deutſchen Olympiſchen Komitees und ſchließlich die Namen ſämtlicher Mitglieder, die in der Organiſation der Spiele tätig ſind. Das Eröffnungspro⸗ gramm enthält ferner die olympiſche Eidesformel und in Form von Fahnentafeln die Einmarſchfolge der Nationen, gleichzeitig Angaben, wann die Nationen zum erſten Male an den Olympiſchen Winterſpielen teilgenommen haben, das Abſchneiden bei den Winterſpielen 1932 in. Lake⸗Placid ſowie die Teilnehmerzahlen 1932 und 1936 in Gar miſch. Außerdem erſcheint eine General⸗Ueberſicht über ſämtliche Tagen. * Kartenbeſtellungen für die Winterſpiele Sämtliche Beſucher der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen, die dem Organiſations⸗Komite Kartenbeſtellungen aufgegeben haben, werden dringend er⸗ ſucht, die für die Beſtellung in Frage kommenden Beträge nicht eher zu überweiſen, bis ſie vom Organiſationskomitee eine Benachrichtigung über die Reſervierung der Plätze erhalten haben. Die Rücküberweiſungen, die in letzter Zeit durch den Ausverkauf von verſchiedenen Platzgattun⸗ gen erfolgt ſind, ſind außerordentlich groß und erſchweren und verzögern eine reibungsloſe Abwicklung. E Olympia ⸗Abfahrtsſtrecken geſperrt Die drei Olympia ⸗Abfahrtsſtrecken im Kreuzeckgebiet, die für die Winterſpiele vorgeſehen ſind, ſind ab 14. Dezem⸗ ber polizeilich geſperrt. Dieſe Maßnahme wurde getrof⸗ fen, um zu vermeiden, daß die Strecken durch Ueberbean⸗ ſpruchung Schaden erleiden. Man will in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen unter allen Umſtänden dafür Sorge tragen, daß die olympiſchen Wettbewerbe auf einwandfreien und tadel⸗ los hergerichteten Bahnen ausgetragen werden können. Olympia-Voxturnier ohne engliſchen Sieg? Briliſches Stilboxen weicht der amerikaniſchen Schule Hat Englands Fußballſport erſt an 4. Dezember auf dem Tottenham⸗Hotſpurs⸗Platz in London den Vormarſch der kontinentalen Mächte kaltblütig und ſicher zum Still⸗ ſtand gebracht, ſo kann man vom britiſchen Amateurboxſport gerade nicht behaupten, er habe die Auſwärtsentwicklung im europäiſchen Boxſport rechtzeitig erkannt und auch in dieſer Sportart durch klare Erfolge ſeine Vormachtſtellung gewahrt. Es fehlen die Vorbilder Erinnern wir uns der Olympiſchen Spiele von St. Louis, London, Antwerpen und Paris! Engliſche Turnier⸗ ſtege waren Gang und Gebe. Ja. England ſtellte Könner wie den Mittelgewichtler Mallin, der 1920 in Antwerpen und vier Jahre ſpäter in Paris zwei Olympiſche Gold⸗ medaillen erbopte. Ueberoll, wo engliſche Amateure durch die Seile kletterten, gewannen ſie im Nu die Sympathien der Zuſchauer, der internationalen Trainer und— ihrer Gegner. Ihr äſthetiſch ſchönes, ſelbſt für den Laien erbau⸗ liches Diſtanz⸗Boxen feierte wahre Triumphe. In Europas Boxſport⸗Zentren ſtellte man ſich um. In Deutſchl ind er⸗ ſtand die Kölner„Colonia⸗Schule“, aus der Hein und Jakob Domgörgen, Hein Müller, Franz Dübbers und viele andere echt„engliſch“ entlaſſen wurden. Und heute? Englands Ruhm iſt verblaßt. In Amſter⸗ dam und Log Angeles blieben die britiſchen Boxer ohne: Olympiſchen Sieg. An ihrer Stelle braten die Argentinier, Neuſeeländer und Südafrikaner. Naturburſchen waren es die ſich wenig um den„emgliſchen Stil“, um die lange linke Gerade kümmerten. Ihre körperliche Konſtitution zwana ſie zum kräfteverzehrenden Halbdiſtanzkampf, zum „Clinch“, dem amerikaniſchen Nahkampf. Gewiß, auch die Argentinier kamen nicht ohne jedes techniſche Born aus, ſie beſchränkten ſich aber auf ein Mindeſtmaß In eng⸗ liſchen Fachkreiſen hat man erkannt. daß mit dem Nur⸗ Diſtanz⸗Borxen nach den Erfahrungen von Los Angeles beim Olmypia⸗Boxturnier in Berlin nicht viel zu holen ſein wird. Ueberall hat ſich ein beſtimmter Turnierſtil breit gemacht, der übrigens auch von dem ſo erfolgreichen deutſchen Amateurboxen in der letzten Zeit mehr denn je übernommen wurde. Er iſt überaus zweckmäßig, für das Auge zwar nicht ſo ſchön wie der alte„enaliſche“ Stil. Aber beim Olymmpfa⸗Boxturnier kommt es auf den Erfolg und nur auf den Erfolg an. Da heißt es für jeden Boxer, Zu Hauſe erſtmalig geſchlagen Olympia Neulußheim— Vf Tun Feudeuheim:5 Einen ſchweren, ſorgenvollen Gang hatte der VfTug Feudenheim zu tun gehabt, denn in dem ſchmucken Städt⸗ chen Neulußheim, in dem bis jetzt noch keiner gaſtieren⸗ den Mannſchaft das Glück gelächelt hatte, zu einem Er⸗ folg zu kommen, waren die Punkte bekanntlich ja ſchon immer ſchwer zu erlangen geweſen, und wie überragend die führende Olympia auf eigenem Gelände in Form und Schwung iſt, das bewies erſt kürzlich die Partie gegen Sanbhoſen in vollſtem Maße. Mit großem Elan und ſtar⸗ ker Kampfbetonung war Neulußheim darauf bedacht, auch in dieſem Heimſpiel ſeine große Chance zu wahren, ſo daß zwei an Kampfkraft und Können wohl gleichwertige Gegner ein äußerſt hartes und ſpannendes Spiel liefer⸗ ten, das einen höchſt torreichen Verlauf nahm. Aber Feu⸗ denheim hatte einen Glanztag erwiſcht und lieferte eine Zuſammenarbeit wie in den beſten Tagen. Wie am Schnürchen gezogen, lief der Ball von Mann zu Mann, und als gar Back nach feiner Kombination das Führungs⸗ tor geſchoſſen hatte, da kehrte in allen Reihen eine große Sicherheit ein. Ein Eigentor von Hagmann hieß Feuden⸗ heim auf:0 davonziehen und trotzdem Neulußheim ſtür⸗ miſch angriff, gelang bis zum Wechſel keine Aenderung der Torſkala. Nach Wiederbeginn erhöht Feudenheim nach beſter Ge⸗ meinſchaftsarbeit von Edelmann und Back auf:0. Ein Elfmeter brachte nun Neulußheim das erſte Gegentor ein, doch nur wenig ſpäter holte Feudenheim, ebenfalls durch einen Strafball von der Marke den 4. Treffer heraus. Neulußheim ſtellte nun um und nahm den Mittelläufer Dörrmann in den Angriff, der auch in kurzer Zeit für 2 weitere Gegentore zeichnete. Während nun Neulußheim alles nach vorne warf, kann Feudenheim durch Klemmer zum fünften und entſcheidenden Treffer. Die Neuluß heimer Kampfmannſchaft hat ihren Formrückgang noch nicht überwunden und wird auch wohl in der Folge, wenn ſchwerſte Rückſpiele einſetzen, kaum in der Lage ſein, dem Anſturm der alten Garde begegnen zu können. Feudenheim hat ſich mit höchſtem Fleiß geſchlagen. Dur Sturm griff ſteil und entſchloſſen an und die Läufer⸗ reihe, in der Ueberrhein 3 wieder mit aller Umſicht tätig war, ſpielte ſehr tatkräftig und ſchwungvoll. Schwerſte Abwehrarbeit leiſteten Sohn und Fuchs in der Verteidi⸗ gung und Miller war ein tapferer, entſchloſſener Hüter. Schiedsrichter Meiſel⸗ Heidelberg leitete umſichtig und korrekt. Hockenheim kann nicht ſiegen Hockenheim— Friedrichsfeld:0 Seit der ſonntäglichen Niederlage gegen 08 Mannheim ſcheinen die Hockenheimer etwas ſtark aus dem Gleich⸗ gewicht gekommen zu ſein, denn nur ſo läßt ſich eigentlich das:0 erklären. In dieſem Spiel gegen Friedrichsfeld war man zu 90 v. H. überlegen und eine greifbare— ſogar hohe— Niederlage der Friedrichsfelder lag jederzeit im Bereich der Möglichkeit. Aber der Hockenheimer An⸗ griff befand ſich in denkbar ſchlechteſter Spiellaune und fiel glatt aus. Das Friedrichsfelder Tor ſtand über beide Spielhälften in einem raſchen Kreuzfeuer und es war am Ende kaum zu glauben, was in der Angriffsreihe der Hockenheimer alles ausgelaſſen wurde. Forſcht man nach den Urſachen des Verſagens, ſo darf man wohl die Haupt⸗ ſchuld dem Innentrio zuſchreiben, das einfach nicht auf die Beine kommen wollte. Was alles vermaſſelt wurde, wobei natürlich auch einiges Pech im Spiele war, läßt ſich nicht beſchreiben. Friedrichsfeld war von—3 zur Defenſive gezwungen, und nur ganz vereinzelt konnte man ſich von der buchſtäblichen Umklammerung freimachen, Eine brauch⸗ bare Arbeit auf ſeiten Hockenheims ſah man von der Ab⸗ wehr, die allerdings bei dem ſchwachen Gegner vor keiner ſchweren Aufgabe ſtand. Die Läuferreihe war wieder unermüdlich bei der Sache und ſie gab im geſamten ein gutes Rückgrat für den Angriff ab. Friedrichsfeld bot alles in allem eine große Enttäu⸗ ſchung. Obwohl wieder Rockſitz dem Sturm zur Verfügung ſtand, war und blieb man ſchwach. Kein Stellungsſpiel, kein Flankenwechſel, überhaupt kaum ein Moment, wo man ſich hätte Geltung verſchaffen können. Mit der Schwäche des Angriffs parallel lief ein glatter Ausfall der Läufer⸗ reihe und dadurch bedingt trat eine Ueberlaſtung der Ab⸗ wehr auf, die ſich bei einem gegneriſchen Sturm von For⸗ mat ſicherlich bitter gerächt hätte. Ein Mann, auf den ſich Friedrichsfeld in dieſen bangen 1½ Stunden reſtlos ver⸗ laſſen konnte, war Hollerbach, der einfach nicht klein zu kriegen war. Oft genug war er der Retter in höchſter Gefahr und ſeine bravouröſen Leiſtungen waren ſchließlich, mit Abſtand, der einzige Lichtblick in dieſem Treffen. Wenn eines beſonders regiſtriert ſein ſoll, ſo dies, daß beide Mannſchaften das Treffen in anſtändiger Weiſe durchführten, wozu nicht zuletzt die ausgezeichnete Spiel⸗ leitung von Unſer⸗ Heidelberg beitrug, 500 Zuſchauern blieb eine gewiſſe Enttäuſchung durch das Verſagen des Hockenheimer Angriffs nicht erſpart, auf der anderen Seite war es der faire Charakter, der wieder angenehm berührte und der ſo mit dem Ausfall der ſpieltechniſchen Leiſtungen wenigſtens zum Teil verſöhnte. Im großen und ganzen erübrigt ſich aus dem zuvor Ge⸗ ſagten eine Schilderung des Spielverlaufs vollſtändig. Es gab in dieſem Treffen nur eine Elf, die ſpielte, und das war Hockenheim, nur eine Mannſchaft, die verteidigte, das war Friedrichsfeld. Ein ſtarker Kontraſt beherrſchte dieſes Spiel und, was dem Spielverlauf nach unmöglich war, wurde letzten Endes doch Tatſache. Man teilte ſich in die Punkte, feder in dem Bewußtſein, auf ſeine Art das 010 verſtändlich gemacht zu haben. So, wie ſich die beiden Mannſchaften zeigten, iſt abſchließend zu ſagen, daß beide Mannſchaftsleiter, Engelhardt⸗Friedrichsfeld und Höfling⸗ Hockenheim, mit dem Aufbau der Mannſchaften noch ſchwere Arbeit haben, bis alle die Mängel behoben ſind, die dieſem Spiel ihre eigene Note gaben. gegen ſchwächere Gegner Kräfte ſparen, gegen den Fapo⸗ riten der Gewichtsklaſſe, wenn es die Lage erfordert, viel⸗ leicht aber ſchon in der Vorrunde das Letzte für den Sieg herzugeben. Stiliſtiſch geſehen. gehört der Turnierboxer durchweg zur„Amerikaniſchen Schule“, die unverwüſtlich den Angriff ſuchende Kämpfer in den Ring ſchickt. l Auch Englands Amateurboxſport hat ſich umgeſtellt. Es fehlen die Vorbilder für den einſt ſo gefeierten Konter⸗ Boxer, der in der Verteidigungskunſt das höchſte Ziel des Boxſports erblickte, Erſt die Skandinavienreiſe einer engliſchen Auswahl, in der fünf Landesmeiſter ſtanden, hat dieſe ſtiliſtiſche Umſtellung klar gezeigt. Die 10:6⸗Nie⸗ derlage in Oslo gegen Norwegens Staffel und auch der 10:6⸗Erfolg über Schwedens Nationalmannſchaft ſprechen eine deutliche Sprache: England wartet auf Olympiaſieger, die eine jahrzehntelange Tradition wieder aufleben laſſen ſollen. Am 26. Januar Hallenhandball⸗ tlurnler in Mannheim Das vom Fachamt für Leichtathletik vorgeſehene Hallen⸗ ſportfeſt iſt für dkeſes Jahr in Frage geſtellt, nachdem die Handballſpieler ſelbſt ein nationales Turnier zur Durch⸗ führung bringen wollen. Als Termin hierfür wurde der 26. Januar genannt. Am Vormittag ſind die Ausſcheidungs⸗ ſpiele für die Jugend und Frauen vorgeſehen, während am Nachmittag acht Männermannſchaften, davon zwei aus⸗ wärtige, ihre Spiele austragen. Zum Jugendturnier ſollen ſieben und auch für die Frauen ſind ſieben Mann⸗ ſchaften vorgeſehen, die am Vormittag ihre Spiele bis zum Entſcheidungsſpiel erledigen ſollen. Für die Haupt⸗ klaſſe am Nachmittag ſind folgende Mannſchaften vorge⸗ ſehen: SW Waldhof, Th Ketſch, TV Seckenheim, VfR, Poſt⸗Spv und TV 46, dazu ſollen Eintracht Frankfurt und Polizei Darmſtadt oder Kickers Stuttgart kommen. Dem Sieger winkt der Ehrenpreis des Fachſchaftsführers Herrmann ſowie der Wanderpreis der Neuen Mann⸗ heimer Zeitung, den im Vorjahre der S Walohof erſt⸗ mals errang. Dazwiſchen ſoll ein Sprinterdreikampf und ein Boxſchaukampf ſteigen. Dies teilte am Samstag ber badiſche Fachſchaftsführer Neuberth, Karlsruhe, in einer Preſfebeſprechung mit. Er brachte auch zum Ausdruck, wie ſchwer es iſt, in der Rhein⸗Neckar⸗Halle eine Veranſtal⸗ tung durchzuführen, da die Koſten in gar keinem Ver⸗ hältnis zu ihrem Faſſungsvermögen ſtehen. Intereſſant und aufſchlußreich zugleich waren daun die Ausführungen, die der badiſche Fachamtsleiter über den Stand des badiſchen Handballs machte. Päſſe wurben 8000 Stück in dieſem Jahre ausgeſtellt, alſo eine ganz ge⸗ waltige Zahl. Aus einer mitgebrachten Statiſtik war zu erſehen, daß in dieſem Spieljahre insgeſamt 223 Vereine gemeldet haben, und zwar 320 Männermannſchaften gegen 366 im Vorjahre, 109 Jugend⸗ und Knabenmannſchaften gegen 73(ö) im vergangenen Spieljahr, die Zahl der Frauenmannſchaften iſt ebenfalls von 16 auf 28 geſtiegen. Den 455 Mannſchaften des Vorjahres ſtehen alſo 547 im laufenden gegenüber. Beſonders wies Neuberth dabei auf den Zuwachs bei der Jugend hin, der ihn mit beſon⸗ derem Stolz erfülle, da ja, wer die Jugend hat, auch die Zukunft habe! Ein weiterer Fortſchritt ſeit in den Schulen erzielt worden. Ab kommenden Februar wird auch in den Schu⸗ len der Handball eingeführt. Es wird alſo nicht nur Schulfußball⸗, ſondern auch Schulhandballrunden geben. Daß noch ſo manches im argen liegt, iſt auch höheren Ortes bekannt. So hofft man noch auf eine Regeländerung nach den olympiſchen Spielen, weiß, daß in einigen Teilen Badens noch ſehr viel für den Handball getan werden kann, muß und wird. Die kurze Ausſprache ergab für den Hand⸗ ball ein ſehr gutes Bild. Wir müſſen mit dem Fachamts⸗ leiter einig gehen in der Meinung, daß der Hansball ſei⸗ nen Weg machen wird trotz aller Widerſtände, weil Ideali⸗ ſten am Werke ſind, und die laſſen eben ihr Ideal nicht untergehen. 1 Zum Schluſſe kommend, dankte Neuberth der Preſſe ſür ihre bisherige Unterſtützung, wobei er beſonders der Mann⸗ heimer Preſſe Lob zollte. Er bat, auch in den kommenden Jahren die Unterſtützung nicht zu verfagen. Sachſen verliert ſeinen beſten Turner Der Gau Sachſen hat Pech mit ſeinen Spitzenturnern. Nachdem vor mehreren Jahren ſchon der damalige Deutſche Gerätmeiſter Krötz ſch nach Leuna gegangen war und daraufhin zum Kreis Thüringen zählte, folgte ihm einige Zeit ſpäter der bekannte Leipziger Städteturner Kleine, ebenfalls nach Leung. Jetzt hört man, daß Sachſens jetzige beſter Turner, Müller ⸗Falkenſtein, der kürzlich in der Nationalmannſchaft gegen Finnland ſtand und bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Frankfurt a. M. nur inſolge einer Handyerletzung ausſcheiden und dadurch ſeine Chan⸗ cen begraben mußte, eine Stellung in den Leunawerken erhalten hat. Er wird dorthin überſtedeln und zählt nun⸗ mehr ebenſo wie Kleine zum Gau Mitte, der ſich über ſol⸗ chen Zuwachs beſtimmt freut. Süddeutſchlands Rugbymannſchaft, die Ende dieſes Mo⸗ nats nach Frankreich fährt, trug am Sonntag in Heidel⸗ berg ein letztes Probeſpiel gegen eine Kombinotion der Städte Heidelberg,„Frankfurt aus. Das Spiel endete mit einem 14:14⸗Unentſchieden. N Wettbewerbe und die Wettktampffolge an den beiden erſten 8. Seite/ Nummer 579 Neue Mannheimer Zeitung/ Abenb⸗Ansgabe Montag, 16. Dezember 1985 Weihnachtsfeier der Walodhofjiugend Draußen vor den Toren der Stadt, an den ehemaligen Schießſtänden feierte am Samstagabend die Jugend des Sp Waldhof ein Weihnachtsfeſt von ganz erleſener und ttefgehender Art. Die Waldhöfer Jungens, die bekanntlich der Sage nach mit Fußballſtiefeln ins Erdendaſein wallen, waren in raſtloſer Vorfreude ſchon tage⸗ und wochenlang vorher in emſigſter Weiſe tätig geweſen und hatten keine Mühen und Opfer geſcheut, dieſem Feſt zum vollen Ge⸗ lingen zu verhelfen. Im Kreiſe ihrer feierlich geſtimmten Eltern, die wiederum die freudige Gewißheit in ſich auf⸗ nehmen durften, daß ihre Jungens beim Sportverein Wald⸗ hof zu brauchbaren, rechtſchaffenen Menſchen erzogen werden und im Beiſein der beſonders eingeladenen Akti⸗ ven, unter denen alle Stützen des Vereins in kamerad⸗ ſchaftlicher Verbundenheit zur Jugend zu finden waren, war ein Feſt geſtaltet worden, wie es in Südoͤeutſch⸗ land wohl kaum noch ſeinesgleichen finden wird. Die Augen all dieſer Kleinen, die mit einer Kaffeetaſſe bewaffnet an langen Tiſchen ſaßen und den guten und auch künſtleriſchen Darbietungen von Hauskapelle und kleinen Vortragskünſtlern mit wachſender Begeiſterung folgten, ſtrahlten mit den Lichtern des Weihnachtsbaumes um die Wette, als der Zeitpunkt der Beſcherung herangekommen war. Knecht Ruprecht vermochte infolge alu großer Belaſtung zwar nicht zu erſcheinen, doch ſeinen Poſten verſah Sportlehrer Taucher t. Es war kein leichtes Amt, den 240 Kindern ihre Gaben zu überreichen. Die Verehrung der Jugend für Führerring und Aktivi⸗ tät fand beredten Ausdruck bei der Beſcherung der„Alten“. D Wallmann, Schäfer, Siffling, Speng⸗ Dr. ler, Heermann uff. wurden von ihren Jungens mit einem reichen Gabentempel erfreut und ſelbſt Engel⸗ ter, der zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit in Hohenlychen weilt, wurde mit einer achtbaren„Kiſte“ bedacht. Wie weit die Opferfreudigkeit der braven Jun⸗ gens ging, davon ſprach die Gabe eines elternloſen Jungen Bände, der erſparte 30 Pfennig zum Gelingen des Feſtes beiſteuerte und der ins Herz getroffen worden wäre, hätte ſeine Gabe keine Annahme gefunden. Geben iſt ſeliger denn Nehmen; ein glückliches Waldhof, der du eine ſolche Jugend dein nennen darſſt. Die alten deutſchen Weihnachtslieder klangen auf und die Feſtſtimmung exreichte ihren Höhepunkt in einem allgemei⸗ nen großen Kaffeetrinken, bei dem die Jungen ebenſo wie auf dem Raſen vollauf ihren Meiſter ſtellten. Eine rieſtge Tombola, bei der die Mannen der erſten Elf ſich höchſt er⸗ folgreich in den Dienſt der guten Sache ſtellten, beſchloß dieſen prächtigen Tag, der wieder einmal mehr bewies, mit welchem Ernſt und welcher Einſatzbereitſchaft unſere herxanreifende Jugend auf dem Waldhof ihre Betreuung findet. Ogt. Die feierliche Aeberführung der Olympiaglocke in das Bochum r Rathaus — Bochum 15. Dezember. (Funkmeldung der NM) Die in den Werkſtätten des Bochumer Vereins fertig⸗ geſtellte Olympiaglocke wurde am Samstagnachmittag bei Einſetzung der Dunkelheit in feſtlicher Fahrt durch die reich mit Flaggen geſchmückten Straßen der Stadt zum Rathaus⸗ platz in Bochum gebracht, wo ſie bis zum zweiten Weih⸗ nachtsfeiertag zur Beſichtigung ausgeſtellt wird, um dann ihre Reiſe nach Berlin zum Olympiſchen Stadion an⸗ zutreten. Zwiſchen zwei mächtigen Hakenkreuzfahnen leuchtete das Zeichen der Olympiade, die fünf ineinandergeflochtenen Ringe, dazu der Grünſchmuck der Weihnachtswerbung der Stadt, Lichter der Grubenlampen, alles überſtrahlt von dem weithin ſtrahlenden Scheinwerferlicht. 16.45 Uhr ſetzte ſich von dem feſtlich geſchmückten Hauptportal des Bochumer Vereins der Feſtzug mit der Olympiaglocke in Bewegung, an der Spitze mit ihren Fahnen die NS⸗Ehrenſtürme, die SA, Marine⸗SA, NS, Hitlerjugend, der Fliegerſturm und die NSBO, dann die Sport⸗ und Turnvereine, alle mit brennenden Fackeln. Dann folgte die Belegſchaft des Bochumer Vereins mit der Werksleitung an der Spitze, in⸗ mitten die beiden feſtlich geſchmückten Wagen mit dem Glockenjoch und der Olympiaglocke von ſechs Pferden ge⸗ zogen. Nach Eintreffen des Feſtzuges fand auf dem Rathaus⸗ platz ein würdiger Feſtakt ſtatt. Das Vorſtandsmitglied des Bochumer Verein, Direktor A. Polſcher, übergab die Glocke in die Obhut der Stadt Bochum. Oberbürgermeiſter Dr. Piplum ſprach der Werksleitung und der Arbeiterſchaft des Bochumer Vereins namens der Stadt Bochum für das gelungene Meiſterwerk deutſcher Werkarbeit ſeinen Glück⸗ wunſch aus. Die Glocke der Olympiade ſolle zu einem Friedenswerk aufrufen. Der Sportbeauftragte für den Gau Weſtfalen⸗Süd, Sturmbannführer Schaefer, und der Ortsgruppenleiter des Reichsbundes für Leibesübungen, Kreispropagandaleiter Link, würdigten in ihren Anſprachen oͤte Olympiaglocke und die Feierſtunde als lebhaften Aus⸗ druck des olympiſchen Gedankens. Die Feierſtunde fand dann ihren Abſchluß mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Euwe Schachweltmeiſter Im Schachwettkampf um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen Aljechin und Euwe wurde am Sonntag in Amſterdam die letzte Partie geſpielt. Euwe führte die weißen Steine und eröffnete oͤas Spiel mit dem Königinnenbauer; Aljechin nahm das Damengambit an. Im Mittelſpiel mußte Aljechin einen Bauern opfern. Nach Figurenabtauſch bot Aljechin beim 40. Zuge Remis an. Euwe hat damit bei einem Stande von:8 bei 13 Remis⸗Partien die Schachweltmei⸗ ſterſchaft errungen. Der Argentinier Inan Zabala, der Olympiaſieger im Marathonlauf, ſtartet am 19. Januar in einem 12⸗Km.⸗Jauf. Am Olympia⸗ Fußballturnier 1936 in Berlin beteiligen ſich an die 20 Nationen. Schon heute liegen aus 15 Län⸗ dern poſitive Nachrichten über die Teilnahme vor. U. o. finden wir Italien, Oeſterreich, Norwegen, Schweden Aegypten, Haiti und Japan. a Deutſchlands Eishockey⸗Auswahl trug am Wochenende zwei Spiele gegen den Zürcher Se aus. In München und auch in Garmiſch⸗Partenkirchen erwieſen ſich die von⸗ einander ſehr verſchiedenen deutſchen Mannſchaften nicht ſonderlich ſtark und erzielten jeweils ein Unentſchieden von 11. Einspafnige Kleinanzeigen bie zu elner Höhe von 100 mmm je mm 8 Pig. Stellengesuche ſemm4pig. Offene Stellen Suche für ſofort perfekt. itentaulein Original- Ooasendle (keine Anfängerin). Imbs⸗ Stub 5 8. LEndwigshafen, Ludwigstraße 79. k. A. Kaulbech 0 e 5 7 Herkomer HN B 1. 2 Alleinmädchen Hausmädchen n. dieler: f E breite St. welch. ſelbſtöndig ehrlich u. fleißig. Stud e 1930 0 5 59918 82 5 Bill kauf 8. 2„ billt bauge 5„ zu verkauf. nach Baden⸗Baden ſofort asſucht. 8 aus 95 Hauſe: zu kinderl. 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Kaufhaus Legleiter& Co., Mann⸗ heim⸗Sandhofen. Die offene Han⸗ delsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft iſt mit Firma ſamt Akti⸗ ven und Paſſiven übergegangen auf den ſeitherigen perſönlich haf⸗ Düchünge ud 4 KAUF STIRTIE MANNHEIM T 1, 1 Fflnhmmamammmmgenugamggtagnengemagumatnnumam une Tabeau. 4 30 Nabellau-Filel Pia. 432 Frische cc Pfund 48 Tete = Sofort zu verkaufen wegen Auflösung eines gepflegten 7 tenden Geſellſchafter Kaufmann 2 n Friedri 5 f im⸗ Candho en als alleine beben Elisabethstraße 5, II. Tr.]. Ernſt Baum, Mannheim. Kauf⸗ mann Rolf Baum in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Dezember 1935 begonnen. „Burkhard Schwenzke, Maunheim. F 5 55 Aktiven und n und ſamt der Fi Fritz Mann, And g drucker in Mannheim, gangen, der es unter der ſeit⸗ herigen Firma weiterffhrt. Dr. Ferdinand Falco, Laden⸗ burg. Das Geſchäft ſamt Firmen⸗ recht ging über auf Dr. Wilhelm Ferdinand Falco, Medizinalprak⸗ tikant in Mannheim. Die Firma iſt geändert in:„Dr. Ferdinand Falco Nachf.“; der Ort der Nieder⸗ laſſung iſt nach Mannheim ver⸗ legt. Die Prokura von Dr. Fer⸗ dinand Falco iſt erloſchen. Wilhelm Keck. Mannheim⸗Sand⸗ hofen. Die Firma iſt erloſchen. Faſerſtoff⸗Werke Theodor Lan⸗ dauer Geſellſchaft mit beſchränkter ſchafterbeſchluß vom 6. Dezember 1935 wurde der Geſellſchaftsvertrag in 8 1(Firma) geändert. Die Firma iſt geändert in: Faſerſtoff⸗ Haftung. Amtsgericht FG. 36 Maunheim. Bau⸗ und Straßenfluchten⸗ 2 feſtſtellung. eee der Haupt⸗ P ſtadt Mannheim hat die Feſtſtellun er Bau⸗ und Straßenfluchten 25 uppenwagen 1995 e zwiſchen der Emil⸗ Spilelwarenhaus 30 Heckel⸗Straße u. Speyerer Straße und dem Grüngewann ſüdlich der 61„Carl Komo, Speyerer Straße im Stadtteil Lin⸗— denhof unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Bense en Ausgabe der dieſe Bekanntmachung 9 ial enthaltenden Nummer dieſer Zei⸗ Srüucken 80,00 Spezial- tung während zwei Wochen in dem Schlafdecken f Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 134 Steppdecken Epagä Tg- zur Einſicht der Beteiligten auf. N Werkstätte 510 lee gegen Felle e Verks ie beabſichtigte Anlage ſind inner⸗ ˖ halb der obenbezeichneten Friſt bei„ 511„ ablo-At akg Ausſchlußvermeiden bel dem Be⸗ um Kanten, Hohlſäume a zirksamt oder dem Oberbürger⸗ Auslegeware Knöpfe, Anspflöch., Erich 5 meiſter der Hauptſtadt Mannheim Stragule Jekat., Kunſtſtopf. geltend zu machen. 3 Große Auswahl! 8 AakEate Mannheim, 12. Dezember 1935. gllige base![ elbſtrage 33, bei Bezirksamt— Abt. IV/61. n e Ingenieur epich- u. Linoleum. rehm. 8 0 Haus 1901 Annahme: II 1, 208 Windeckſtraße 2, 26 15 Naturremer M Brumlik Otto⸗Beck⸗Str. 10. Tel. 22 Trauben- u, Apfelsaft alkoholfreies Tafelgetränk Kaufmann und Buch⸗ überge⸗ Haftung, Mannheim. 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