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Am Anfang der ſtimmungs⸗ vollen Feiern ſtand eine Weihnachts⸗An⸗ ſprache von Reichsminiſter Dr. Goebbels, die von einer Berliner Feier auf die Reichs⸗ ſender übertragen und in allen dieſen Weih⸗ nachtsfeiern abgehört wurde. So hörte das ganze Volk gemeinſam mit ſeinen Hilfsbedürftigen, die es an di dſem Tage beſcherte, die Worte des Miniſters in einem Augenblick, wo die Volksgemeinſchaft Tat geworden iſt. Miniſter Dr. Goebbels ſprach folgende Worte: „Meine lieben deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Wir haben am heutigen Abend in ganz Deutſch⸗ ad 5 200 000 Kinder mit ihren Eltern zu 30 000 Geihnachtsfeiern zuſammenberufen, um ihnen eine eſtesfreude zum Heiligen Abend zu bereiten. Alle dieſe Feiern ſind in dieſem Augenblick durch die Aetherwellen miteinander verbunden, und ich habe jetzt das glückliche Gefühl, zu einer ungezählten Mil⸗ lionenſchar von deutſchen Kindern zu ſprechen. Denn es iſt ein Feſt für die Kinder, das wir am heu⸗ tigen Abend begehen. Im ganzen Reich ſind ſie aus ihren armen Wohnungen und Hütten in den bunt und weihnachtlich geſchmückten Sälen zuſammen⸗ gekommen und warten mit klopfendem Herzen auf die fröhliche Stunde der Feſtbeſcherung. Dieſe Feier der deutſchen Jungen und Mädel will euch das deut⸗ ſche Winterhilfswerk bereiten. Die nationalſoziali⸗ ſuſche Frauenſchaft, der Bund deutſcher Mädel und die Hitler⸗Ju gend haben ſich im Verein mit den Helfern der NSW ſeit Wochen in in⸗ nigſter Anteilnahme an den Vorbereitungen zu die⸗ ſer feſtlichen Stunde beteiligt, mit einem Wort: das ganze deutſche Volk hat euch zu Gaſt geladen. Damit iſt dieſe Stunde meh rals eine freund⸗ liche Verbeugung vor denen, die das Schickſal nicht mit reichen Glücksgütern geſegnet hat Sie ſoll allen deutſchen Kindern, auch den ärmſten und bedürftigſten, ein weihnachtliches und heimat⸗ liches Gefühl geben und ihnen einen Abglanz ver⸗ mitteln von dieſem Feſt, das das deutſcheſte unter allen Feſten genannt werden kann. Es iſt ein chriſtliches Feſt; aber dadurch, daß wir ihm einen ſo tiefen und innerlichen Sinn geben, auch im wahrſten Sinne des Wortes ein nationalſozialiſtiſches Feſt. Denn im Hinblick auf den großen Gedanken der Gemeinſchaft, der das ganze deutſche Volk verbindet, hat das Gebot der Nächſtenliebe für uns alle einen neuen und überraſchenden Inhalt bekommen. Für uns ſeid ihr, meine deutſchen Kinder und eure Eltern, die Menſchen, die uns am nächſten ſtehen und denen zu helfen und die zu betreuen, iſt nicht nur ein Gebot des Herzens, ſondern auch eine liebe und freu⸗ dig erfüllte Pflicht des Gewiſſens. Es iſt nicht an dem, wie unſere übelwollenden Gegner außerhalb unſerer Grenzen das gerne wahrhaben möchten, daß um dieſe Stunde die Barbaren des Nordens ihre Urwälder verlaſſen, um ſich um den heidniſchen Weihnachsbaum zu verſammeln. Gewiß, wir feiern ein deutſches Feſt mit der ganzen Innerlichkeit, 12 unſere große Volksſeele fähig iſt. Wir beſcheiden uns nicht mit billigen Redensarten und ſentimentalen Gefühlsanwandlungen. Wir legen Hand an, lindern Not und helfen Sorgen merwinden im Sinne eines praktiſchen Chriſtentums, das mit dem von uns geprägten Begriff eines Sozialismus der Tat vollkommen übereinſtimmt. Das könnt auch ihr Kinder ſchon in euren jungen und kleinen Herzen empfinden und fühlen; denn was in dieſe jungen und kleinen Her⸗ zen heute hineingelegt wird, das ſoll fa, wenn ihr einmal erwachsene deutſche Männer und Frauen ſeid für unſer ganzes Volk wunderbarſte Wirklichkeit werden. 8 5 Von tiefem Dank ſind wir alle in dieſer Stunde an das Schickſal erfüllt. Es hat uns mil Glück 5 Erfolgen im vergangenen Jahr reich bedacht. Wir wollen uns Glück und Erfolge nicht ſelbſt vergrä⸗ men und verbittern, ſondern uns ihrer ehrlich und aus vollſtem Herzen freuen. Allerdings iſt im gan⸗ zen Volke auch noch viel Not und Sorge übrig⸗ geblieben. Wir, die wir die Ehre haben, dem Führer bei der Geſtaltung unſeres deutſchen Schickſals in ſeiner nächſten Nähe helfen und dienen zu dürfen, wifſen das ſehr wohl und vergeſſen es in keiner Stunde des ganzen Jahres. All unſere Mühe und Ar⸗ beit zielt ja darauf hin, Not und Elend, ſoweit dies überhaupt in Menſchenkraft gelegen iſt, zu lindern und nach und nach ganz zu überwinden. Bis dahin aber müſſen wir alle beſtrebt ſein, das Unglück, das noch viele unſerer deutſchen Volksgenoſſen quält und bedrückt, gemeinſam zu tragen und es damit leichter zu machen. In dieſer Geſinnung haben wir die vielen Millionen deutſcher Kinder am heutigen Abend zu⸗ ſammengerufen. Sie ſollen nicht beim Weihnachts⸗ feſt, wo alle andern ſich freuen, einſam ſein und dabei vielleicht das bittere Gefühl haben, daß ſie inner⸗ halb der deutſchen Volksgemeinſchaft zwar teilnehmen dürfen an der gemeinſamen Sorge und Entbehrung, daß ſie aber alleine ſtehen, wenn die andern ihre Feſte feiern. Weihnachten 1933 haben wir auf den Straßen der deutſchen Arbeiterviertel Gabentiſche aufgebaut; wir haben alle armen Kinder beſchert, ohne Rückſicht auf ehemalige Parteizugehörigkeit und politiſche Ueber⸗ zeugung ihrer Eltern. Es iſt einer der ergrei⸗ fendſten Augenblicke meines Lebens ge⸗ weſen, als damals in Berlin⸗Moabit eben durch die Weihnachtsamneſtie aus den Konzentrattonskagern entlaſſene Kommuniſten zu mir kamen und mit Tränen in den Augen ihre innere Einkehr zur na⸗ tionalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft vollzogen. Zehntauſende von Menſchen, die uns damals vielleicht noch ablehnend oder mit innerem Vor⸗ behalt gegenüberſtanden, haben in dieſer Stunde ge⸗ lernt, wie wunderbar es iſt, ſich aus vollſtem Her⸗ zen und tiefſter Seele einem Volke und ſeinem Schickſal im Guten und im Böſen zu verpflichten. Wie viele Wunden ſind ſeitdem vernarbt. Aus einem ſchon in ſeine Beſtandteile aufgelöſten Volkskörper iſt ſeitdem eine wirkliche Schickſalsgemein⸗ ſchaft, eine Nation im beſten Sinne des Wortes geworden. Wir haben es alle gewollt, und darum wurde es Wirklichkeit: der Frieden unſeres Landes, der auf der Einig⸗ keit des ganzen Volkes beruht, kann jetzt durch niemanden und nichts mehr geſtört werden. Darum hat auch die Stunde, die wir jetzt feſtlich begehen, gar nichts mehr mit Almoſengeſinnung und Wohltätigkeit zu tun. Sie iſt für die Regierung und die Partei, die das Volk führt, nur die Abſtattung einer ſelbſtverſtändlichen Dankespflicht. Wir bekun⸗ den damit vor aller Welt unſere innere Verbun⸗ denheit und Bewunderung vor dem Opferwil⸗ len der ganzen deutſchen Nation, der ſich auch im vergangenen Jahr in allen kritiſchen Situationen ſo herrlich bewährte und der gerade in den ärmſten Teilen unſeres Volkes ſeine uneigen⸗ nützigſten Verfechter gefunden hat. Iſt es nicht ein wunderbares Gefühl, das ſie jetzt alle erfüllt? In ganz Deutſchland ſind nun die Kinder um den Weihnachtsbaum verſammelt. Sie ſitzen in den hell erleuchteten Sälen der Großſtädte, in einſam liegenden Schulräumen und Wirtslokalen auf frieſiſchen Inſeln, im weiten Maſurenland, in verſchneiten Schwarzwalddörfern oder in bayeri⸗ ſchen Marktflecken. Ueberal! aber iſt es dasſelbe Bild. Mit roten Wangen und glänzenden Augen warten ſie auf die erſehnte Stunde, daß der Weih⸗ nachtsmann kommt und ihnen aus ſeinem vollgefüll⸗ ten Gabenſchatz ihr Chriſtkind bringt. Die Kinder aber all der vielen Millionen Eltern, denen es die Gunſt des Schickſals geſtattet, ihnen ein perſönliches und machmal auch reiches Weihnachtsfeſt im Kreiſe einer glücklichen Familie zu beſcheren, mögen dabei niemals vergeſſen, daß es in (Fortſetzung auf Seite.) Der, Soldatenbund“ des neuen Heeres Er umfaßt als unpolitiſche Organiſation alle alten Soldaten, die ſeit 1921 gedient oder geübt haben und in Ehren ausgeſchieden ſind — Berlin, 21. Dezember. Mit Einverſtändnis des Führers und Reichs⸗ kauzlers hat der Reichskriegsminiſter den Ober⸗ befehlshaber des Heeres beauftragt, einen„Sol⸗ datenbund“ des neuen Heeres zu bilden. In die⸗ ſem Bunde ſollen alle ſeit dem 1. Jauuar 1921 aus dem Reichsheer oder neuen Heer ausgeſchie⸗ denen und die in Zukunft ausſcheidenden Sol⸗ daten, die ſich ihm freiwillig anſchließen wollen, zuſammengefaßt werden. Damit iſt neben dem NS⸗Deutſchen Ma⸗ rine bund, in deſſen Kameradſchaften die aus der Kriegsmarine entlaſſenen Soldaten auch weiterhin ihren Zuſammenſchluß finden, und neben die Luft⸗ waffen⸗Reſerve, in die die aus der Luftwaffe ausſcheidenden Soldaten überführt werden, die ent⸗ ſprechende, bisher noch fehlende Organiſation für das Heer getreten. Zugleich iſt durch Schließung dieſer Lücke auch die im Intereſſe veibungsloſer Zuſammenarbeit liegende klare Abgrenzung der Arbeitsgebiete feſtgelegt wor⸗ den: Im neuen„Soldaten bund“ werden in Zukunft die Belange der Reſerviſten des neuen Hee⸗ res ihre Vertretung finden, im„Kyffhäuſer⸗ bund“ und den übrigen Soldatenbünden diejeni⸗ gen der ehemaligen Angehörigen der alten Wehr⸗ macht. Zum Bundesführer hat der Reichskriegsminiſter den General der Infanterie a. D. Freiherr Seutter von Lötzen, zu deſſen Stellvertreter den Gauleiter, Oberpräſi⸗ denten und Staatsrat Schwede⸗Koburg, Bundespräſi⸗ dent des„Reichstreubundes“ ernannt. Zweck des„Soldatenbundes“ iſt es, an den ent⸗ laſſenen Soldaten die Aufgabe fortzuführen, die der Eden Englands neuer Außenminiſter (Funkmeldung der NM.) + London, 22. Dezember. Wie amtlich bekanntgegeben wird, iſt der bis⸗ herige Völkerbundsminiſter Eden als Nachfolger Sir Hoares zum Außenminſter ernannt worden. Der Poſten eines Völkerbundsminiſters wird nicht nen beſetzt werden. Anthony Eden, der neue engliſche Außenminiſter, wurde am 12. Juni 1897 geboren. Er ſtudierte in Eton und Ox⸗ ford, wo er ſeine Schlußprüfungen mit Auszeich⸗ nung ablegte. Seine Studienzeit wurde durch den Weltkrieg unterbrochen. Mit 18 Jahren zog er ins Feld und kämpfte in Flandern und an der franzö⸗ ſiſchen Front mit Auszeichnung. Im Jahre 1923 wurde Eden als konſervativer Abgeordneter für Warwick in das Unterhaus gewählt. Seine politiſche Laufbahn begann der neue Außen⸗ miniſter im Jahre 1924 als parlamentariſcher Pri⸗ vatſekretär des Unterſtaatsſekretärs im Innenmini⸗ ſterium. Von 1926—1929 war er parlamentariſcher Privatſekretär des damaligen Außenminiſters Sir Auſten Chamberlain. Der erſten nationalen Kon⸗ zentrationsregierung, 1931, gehörte er als Unter⸗ ſtaatsſekretär im Außenamt an. Seit November 1932 vertrat er den Außenminiſter Sir John Simon wäh⸗ rend ſeiner Abweſenheit in Genf beim Völkerbund. Durch ſeine Anfang Januar 1934 erfolgte Er⸗ nennung zum Lordſiegelbewahrer war ſein politiſcher Einfluß noch weſentlich geſtiegen. Eden, der kulturell ganz zu Frankreich hinneigt, hat auch am Zuſtandekommen der Locarnoverträge einen weſentlichen Anteil gehabt. 1934 machte er Be⸗ ſuche in Berlin, Rom und Paris. Im März 1935 kam er dann mit dem Außenminiſter Simon nach Berlin zu der berühmten Unterredung mit Hitler. Er fuhr dann allein nach Moskau, War⸗ ſchau und Prag. Bei der Umbildung des Kabinetts Maedonald in ein Kabinett Baldwin am 7. 6. 1935 wurde nicht, wie allgemein erwartet wurde, Eden Nachfolger des zurückgetretenen Außenminiſters, ſondern Hoare. Hoare geht auf Erholungsurlaub — London, 21. Dezember. Sir Samuel Hoare wird vorausſichtlich am Montag England verlaſſen, um einen dreimona⸗ tigen Erholungsurlaub in der Schweiz zu ver⸗ bringen. Führer im Herbſt in Nürnberg der aktiven Wehr⸗ macht geſtellt hat:„Ihre Angehörigen zu zuverläſſi⸗ gen und anſtändigen Volksgenoſſen zu erziehen, die ſich in der Stunde der Not und Gefahr in Treue mit der Nation verbunden fühlen, und die, wenn je das Schickſal ſie vor die härteſte Probe ſtellen ſollte, tapfer die Freiheit ihres Volkes verteidigen.“ Da⸗ neben will der„Soldatenbund“ ſeine Mitglieder in lebendiger Kameradſchaft mit der aktiven Truppe halten und unter ihnen Kameradſchaft und die Erinnerung an die gemeinſam verbrachte Dienſtzeit pflegen. Er will auch in die jungen Soldaten den Stolz auf die großen Traditionen unſeres Heeres einpflanzen und in ihnen die Erinnerung an die Taten ihrer Väter wachhalten. Er will ferner ſeinen Mitgliedern pra k⸗ tiſche Hilfe angedeihen laſſen, indem er die nach ehrenvoller Dienſtzeit ausſcheidenden Soldaten, insbeſondere die Verſorgungsanwärter, beim Ueber⸗ gang in einen bürgerlichen Beruf mit Rat und Tat unterſtützt. Zu dieſem Zweck wird der„Reichstreu⸗ bund“ in den„Soldatenbund“ eingegliedert. Wie das Heer und die übrigen Wehrmachtsteile, ſo ſteht auch der„Soldatenbund“ auf dem Boden nationalſozialiſtiſcher Weltanſchau⸗ ung. Treue zum Führer, dem Schöpfer und Ober⸗ ſten Befehlshaber der neuen Wehrmacht, und ſolda⸗ tiſcher Gehorſam beſtimmen ſeine Grundhaltung. Seinem Weſen und Zweck entſprechend und dem Willen des Führers folgend, iſt der„Soldatenbund“ eine unpolitiſche Vereinigung. Daher gilt für die Betätigung der Mitglieder im Bunde der gleiche Grundſatz wie im Heer: daß der Soldat ſeinem Vaterland zu dienen, aber keine Politik zu treiben hat. Außerhalb des Bundes iſt jedes Mitglied in ſeiner ſtaatsbürgerlichen Betäti⸗ gung frei. Mitglieder des Bundes, die ſich aktiv politiſch oder weltanſchaulich betätigen wollen, kön⸗ nen und ſollen daher außerdem den Gliederungen der Partei, z. B. SA oder SS, beitreten. Doppel⸗ mitgliedſchaft zu ihnen und dem„Soldatenbund“ iſt alſo zuläſſig. Mitglied des Bundes kann jeder Soldat(Offi⸗ zier, Unteroffizier oder Mann) werden, der ſeit dem 1. Januar 1921 im Reichsheer oder neuen Heer gedient oder geübt hat und in Ehren ausgeſchieden iſt. Die Mitglieder des„Soldatenbundes“ werden in „Kameradſchaften“ zuſammengefaßt, deren Bildung im Laufe des Monats Januar erfolgen wird. Gleich⸗ zeitig werden durch die örtliche Preſſe die Anſchrif⸗ ten der Kameradſchaftsführer bekanntgegeben wer⸗ 1 7 an die der Aufnahmeantrag ſchriftlich zu rich⸗ en iſt. Mitglieder des Bundes, die der alten Wehr⸗ macht angehört haben oder vor Gründung des „Soldatenbundes“ bereits einem der Bünde der alten Wehrmacht beigetreten waren, können neben der Bundesmitgliedſchaft ihre bisherige Zugehörig⸗ keit zu den alten Soldatenvereinigungen und ⸗bün⸗ den beibehalten. 5 Die Mitglieder des„Soldatenbundes“ erhalten ein beſonderes Abzeichen, das ihre enge Zugehörigkeit zur neuen Wehrmacht kennzeichnet. Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt 50 Pf. In dieſem Betrag ſind alle Beiträge für Bund und Kameradſchaft ſowie das Bezugsgeld für die zwei⸗ mal im Monat erſcheinende Bundeszeitung enthal⸗ ten. Diejenigen Mitglieder, die als Verſorgungs⸗ anwärter die Hilfe des„Reichstreubundes“ in An⸗ ſpruch nehmen wollen, haben für die Mitgliedſchaft bei dieſem einen Sonderzuſchlag von 50 Pf. zu ent⸗ richten. Mitgliedern, die ſich in wirtſchaftlicher Not⸗ lage befinden oder durch Beitragszahlungen an SA oder SS beſonders belaſtet ſind, werden auf Antrag Beitragserleichterungen gewährt werden. 2. Seite/ Nummer 590 Neue Mannheimer Zeitung 8 Montag, 23. Dezember 1935 Ausgabe eue Siegesmeldungen der Abeſſinier Italieniſche Stellungen — Addis Abeba, 21. Dezember. Nach den letzten in Addis Abeba eingelaufenen Meldungen von der Nordfront ſoll es den abeſſini⸗ ſchen Vortruppen unter dem Dedjasmatſch Ayalon Berrou in der Umgebung von Endaſilaſi, etwa 50 Kilometer weſtlich von Akſum, gelungen ſein, in einem überraſchenden Angriff auf die italieniſchen Truppen Erfolge zu erzielen. Die abeſſiniſchen Meldungen ſprechen von empfindlichen Verluſten, die den Italienern beigebracht worden ſein ollen. Es heißt, daß es den abeſſiniſchen Truppen gelungen ſei, 10 Tauks, 28 Maſchinengewehre, 2 Laſt⸗ und 7 Perſonenkraft wagen zu er⸗ beuten und 7 Mann von der Heimatarmee gefaugen⸗ zunehmen. Die abeſſiniſchen Meldungen, die die ſehr hohen italieniſchen Verluſte betonen, behaupten, daß die Zahl der Gefallenen auf italleniſcher Seite einige hundert Tote betragen dürfte. Ueber die eigenen Verluſte wurden bisher keine Mitteilungen gemacht. Von abeſſiniſcher Seite werden nunmehr weitere Einzelheiten über den Verlauf der bereits gemel⸗ deten Kämpfe an der Nordfront im Schire⸗Gebiet verbreitet. Danach handelt es ſich um eine Schlacht, die am 15. und 16. Dezember in der Nähe von Degaſchah und Endaſilaſt, ungefähr 50 Km. weſt⸗ lich von Akſum, ſtattgefunden hat. Nach den hier vorliegenden Berichten haben an den Kämpfen zu⸗ nächſt auch italieniſche Flieger teilgenommen. Dieſe ſollen jedoch bald nach Beginn des Gefechts nur noch eine beobachtende Rolle geſpielt haben, da ſich die Gefechtshandlungen zu erbitterten Nahkämpfen ent⸗ wickelten. Ein Bombenabwurf hätte daher die ita⸗ lieniſchen Truppen in Gefahr gebracht. Die Abeſſinier berichten, daß es ihnen ge⸗ lungen ſei, die italieniſchen Stellungen bei Degaſchah zu nehmen. Sodann hätten ſie zu einem zweiten Angriff gegen die ſtark befeſtigten und von den Italienern erbit⸗ tert verteidigten Stellungen bei Endaſftlaſi angeſetzt. Im Verlauf dieſer zweitägigen Kämp fe ſollen den abeſſiniſchen Meldungen zufolge auf italieniſcher Seite ungefähr 150 Mann und einige zwanzig Offi⸗ ziere von den weißen Truppen und über 200 ein⸗ geborene Askaris gefallen ſein. Die Abeſſinier be⸗ haupten ferner, außer den bereits gemeldeten zehn Tanks und 28 Maſchinengewehren noch weitere 17 Tanks und 50 Maſchinengewehre ſowie eine große Anzahl von Gewehren und einige tau⸗ ſend Schuß Munition erbeutet zu haben. Nach einer amtlichen Meldung ſoll die Verluſt⸗ ziffer der abeſſiniſchen Truppen erheblich unter der Zahl der auf italieniſcher Seite Gefallenen liegen. Dies ſei darauf zurückzuführen, daß die Abeſſinier ihre Kampftätigkeit meiſtens im Nachtangriff entwickeln. Der italieniſche Heeresbericht Nr. 77 — Rom, 21. Dezember. Die vom ttalieniſchen Propagandaminiſterium ausgegebene amtliche Mitteilung Nr. 77 enthält den von Marſchall Badoglio gedrahteten Heeresbericht, der leoͤiglich beſagt:„Von der Eritrea⸗Front wie von der Somali⸗Front iſt nichts Bemerkenswer⸗ tes zu verzeichnen.“ Bericht von der italieniſchen Nordfront (Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DRB) — Asmara, 21. Dezember. Nach hier vorliegenden Meldungen von der Front ſind ſtarke abeſſiniſche Streitkräfte zwiſchen Quoram und dem Aſchangi⸗See am Freitag non italieniſchen Bombenflugzeugen bombardiert Flalien bleibt — Ro m, 21. Dezember. Inu einem Kommentar zu den Beſchlüſſen des Großen Faſchiſtiſchen Rates erklärt das halbamtliche „Giornale'Jtalia“, daß ſich in der inter⸗ nationalen Lage nichts geändert habe und ſich durch italieniſche Initiative auch nichts ändern werde. Nur das Mißtrauen in die enropäiſche Politik habe ſich noch vergrößert. Dazu komme jetzt noch die Unfähigkeit einer Regierung, in den internationalen Beziehungen eine ſeſte Richtlinie einzuhalten. Dies gelte jedoch nicht, ſo betont das Blatt ausdrücklich, für die Politik Lapals. Italien bleibe auf der Linie eines entſchloſſenen Anerſchütterlichen Widerſtandes. Es werde ſeine militäriſchen Handlungen in Oſtafriko, wie ſeine politiſche und wirtſchaftliche Betätigung in Europa fortſetzen. Die Sanktionspolitik ſei von dem Gedanken aus⸗ gegangen, daß die ſtummen Drohungen einer von ſeiten einer Großmacht durch Entfaltung stärkerer Streitkräfte unterſtützten Sanktionspolitik Italien in die Knie zwingen und innerpolitiſch zerreißen könnten. Dies ſei nicht gelungen. Italien ſetze ſich ohne Ermüdungserſcheinungen zur Wehr. Der Konflikt komme nicht zum Stillſtand, ſondern dehne ſich auf andere Gebiete des Erdͤballes ſurch politiſche Strömungen aus, die noch viel gefähr⸗ lichere Ereigniſſe hervorrufen können. Italien und die engliſch⸗ ſranzöſiſchen Friedenspräne — Rom, 21. Dezember. Der Umſtand, daß die Mitteilung über die Sitzung des Großen Faſchiſtiſchen Rates keine Stel⸗ lkungnahme Italiens zu den franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Vermittlungs vorſchlä⸗ gen enthält, wird von amtlicher italieniſcher Seite mit dem Hinweis darauf erklärt, daß die internatio⸗ nalen Greigniſſe in London und Genf Italien jeder Antwort enthoben haben. Nachdem eine der beiden Regterungen, die Muſſolini den Plan unterbreite⸗ ten, wieder davon zurückgetreten ſei und ihn als nicht mehr beſtehend bezeichnet babe, habe ſich eine genommen— worden. Die Meldungen beſagen, daß viele Zelte infolge des Bombardements in Brand geſetzt wur⸗ den. Etwa 3000 Abeſſinier ſeten auf der Flucht ge⸗ ſichtet worden. Die Bombenflugzeuge hätten unter ſtarkem abeſſiniſchen Luftabwehrfeuer gelegen. Ueber die Kämpfe in der Gegend um Abbi Addi auf der Hochebene von Tembien, die am Freitag ſtattfanden, hört man von maßgebender Seite, daß ſie im weſentlichen aus heftigen Nahkämpfen zwiſchen ſtarken abeſſiniſchen Truppen und weißen ſowie Eingeborenen⸗Abteilungen der italieniſchen Armee beſtanden haben ſollen. Die italieniſchen Ver⸗ luſte werden hier mit zwei Toten und 15 Verwunde⸗ ten angegeben. Die abeſſiniſchen Verluſte ſollen ſich auf mehrere hundert Tote und viele Verletzte be⸗ ziffern. Die Abeſſinier ſollen auf dem Kampfplatz viele Waffen zurückgelaſſen haben. Neue italieniſche Beſchwerden über Dum-Dum-Geſchoſſe — Nom, 21. Dezember. Die geſamte italieniſche Preſſe greift am Samstag das Thema der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe Die Stellung Frankreichs In Nachtangriffen große Waffenmengen erbeutet auf. Die Zeitungen veröffentlichen das einſchlägige amtliche Bilder material, wobei beſonders ausführlich auf den Röntgenbefund der Schußwun⸗ den des gefallenen Fliegerſergeanten Birago Dal⸗ mazio eingegangen wird. In den Blättern kommt die Anſicht zum Ausdruck, daß die Dum⸗Dum⸗Ge⸗ ſchoſſe von engliſchen Firmen ſtammen.„Giornale 'Italia“ ſchreibt in dieſem Zuſammenhang, daß die Herſteller der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe als Helfershelfer Abeſſiniens bei der ſchweren Vertragsverletzung zu betrachten ſeien. Die Zeitungen gehen ferner auf den von der ita⸗ lieniſchen Regierung in Genf in dieſer Angelegenheit unternommenen Proteſtſchritt ein und wenden ſich an den Generalſekretär des Völkerbundes, von dem ſie fordern, daß er nach der amtlichen Beſchwerde Italiens für die Verhinderung einer weiteren Ver⸗ wendung von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen und eine Maß⸗ vegelung Abeſſiniens Sorge trage. Man ſei in Ita⸗ lien ſehr neugierig auf die weitere Hal⸗ tung des Völkerbundes in dieſer Angelegen⸗ heit und frage ſich, ob dieſer noch länger die Augen ſchließen werde, nachdem nicht nur private Zeugniſſe, ſondern auch der amtliche Schritt Italiens vorliege. Zwiſchen Rom und London Ruhige Beurteilung der Lage in der Pariſer Preſſe Paris, 22. Dezember. Die Pariſer Sonntag⸗Morgeupreſſe ſieht der Ent⸗ wicklung der Außenpolitik mit einer gewiſſen Ruhe entgegen. Allerdings iſt die Annahme ver⸗ breitet, daß England, weun Auſten Chamberlain das Außenminiſterium übernehmen ſollte, die Sühne⸗ maßnahmen unter den jetzigen Umſtänden zur Grundlage ſeiner Außenpolitik machen werde. „Ordre“ hebt die Entſchloſſenheit und Folgerich⸗ tigkeit der engliſchen Sühnepolitik hervor, bemerkt aber, daß Frankreich ſich für den Augen⸗ blick im Hintergrund halten könne. Dann gibt das Blatt Italien den Rat, ſeine internationale Stellung durch einen entſcheidenden militäriſchen Erfolg in Abeſſinien zu verbeſſern. Wenn die ita⸗ lieniſchen Truppen einen großen Sieg davontrügen, ſo ſagt es, würde ſich der Völkerbund zugänglicher verhalten. Das„Journal“ warnt vor militäriſchen Sühnemaßnahmen. Pariſer Aeußerungen zur Beiſtandspflicht — Paris, 21. Dezember. „Temps“ bedauert am Samstag erneut, daß Baldwin im Unterhaus die engliſch⸗franzöſiſchen Friedensvorſchläge für vollkommen tot erklärt habe. Das trage zur Klärung der Lage nicht viel bei, und von der Weiterentwicklung könne man ſich daher fürs erſte kaum ein Bild machen. Hätte die italieniſche Regierung nicht den Fehler begangen, ſolange auf ihre Antwort zu den engliſch⸗ franzöſiſchen Vorſchlägen warten zu laſſen, hätten die Dinge vielleicht einen ganz anderen Weg genommen, und der Völkerbund ſtände heute nicht vor dem Nichts, was ſeine weiteren Aufgaben ungemein er⸗ ſchwere. 8 Zu der auch in der Rede erwähnten engliſchen Umfrage über militäriſche Unterſtützung Englands durch andere Sanktionsmächte erklärt„Temps“: Dieſe Frage richte ſich nicht an Frankreich. Der gegenſeitige Beiſtand, wie er ſich ans dem unnachgiebig nachträgliche Antwort oder gar die Anmeldung von Vorbehalten erübrigt. ö Es komme dazu, daß von gleicher Seite dieſe Vor⸗ ſchläge auch in Genf unterbreitet wurden und dabei zu erkennen gegeben worden ſei, daß ein Intereſſe an dieſem Plan nicht mehr beſtehe, während Muſſo⸗ lini, wie in dieſem Zuſammenhang betont wird, bei der Ueberreichung der Vorſchläge ſofort eine An⸗ erkennung über den Geiſt der Zuſammenarbeit ausgeſprochen habe. Mit der Zurücknahme der Vor⸗ ſchläge von einer der beiden Parteien ſei für Ita⸗ lien die vor einigen Wochen eröffnete Phaſe in der Behandlung der italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfrage abgeſchloſſen. Ftalien ſei aber nach wie vor be⸗ reit, Vorſchläge entgegenzunehmen und auch zu prüfen unter der Vorausſetzung allerdings, daß ſte auch aufrechterhalten werden. Was ſchließlich die Rede Muſſolinis in Pontinia betreffe, ſo ſei ſie die Folge und das Schlußwort zu einer in den bei⸗ den vorhergehenden Tagen und der unmittelbar vor⸗ hergehenden Nacht herangereiften Lage geweſen, die auch den Rücktritt Hoares bereits habe voraus⸗ ſehen laſſen. Keine Sonderſitzung des Völkerbundes — London, 21. Dezember. Eine Reihe von Blättern hatte eine Meldung ge⸗ bracht, wonach eine Sonderſitzung des Völkerbundes zur Erörterung etwa notwendig werdender gemein⸗ ſamer Verteidigungsmaßnahmen gegen einen mög⸗ lichen Verzweiflungsakt Muſſolinis geplant ſei. Aus unterrichteten Kreiſen verlautet hierzu, daß in Lon⸗ don über derartige Vorſchläge nichts bekannt ſei. Es ſeien lediglich Schritte ergriffen worden, um ſeſtzuſtellen, welche Hilfe die einzelnen Mitglieder des Völkerbundes bei einem Angriff auf eines der Mitalieder zu leiſten bereit ſeien. Dieſe Anfragen ſeien bisher keineswegs„entmutigend“ verlaufen. Keines der befragten Mitglieder habe die Erfül⸗ lung ſeiner Verpflichtungen entſprechend Artikel 16 Abſatz 3 der Völkerbundsſatzung abgelehnt. Bei den Anfragen habe es ſich lediglich um„Vorſichtsmaß⸗ naßmen“ gehandelt. Völkerbundsvertrag ergebe, ſei bereits in der zweiten Hälfte des Oktobers zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich geregelt und feſtgelegt worden. Diesmal handele es ſich lediglich um die üb ri⸗ gen Mittelmeermächte, die Mitglieder des Völkerbundes ſeien, um Spanien, Jugoflawien, Griechenland, die Türkei und den Irak, die ebenfalls an die Genfer Satzungen gebunden ſeien. Gerade dieſe kleineren Staaten ſeien an der vollkommenen Befolgung der Satzungen der Genfer Einrichtung intereſſiert. Sie müßten aber auch wiſ⸗ ſen, daß Genf ihnen nicht nur Rechte, ſondern auch Pflichten auferlege, die ſte in Stunden der Kriſt auf ſich nehmen müßten. Es handele ſich hierbei alſg um eine grund ſätzliche Frage, auch die Skan⸗ dͤinavier täten gut, ſich dies zu überlegen. Die„Liberté“ meint, daß das Fehlen an Logik, das ſich in England bemerkbar gemacht habe, auch auf andere Länder übergegriffen habe. Der Große Faſchiſtiſche Rat habe feſtgeſtellt, daß Italien mit un⸗ beugſamem Willen ſein Vorgehen fortſetzen wolle. Frankreich wolle beſtimmt nicht den Krieg. Es habe alles unternommen, um den afri⸗ kaniſchen Streitfall beizulegen. Mit Ausnahme einiger berufsmäßiger Hetzer ſeien das franzöſiſche Volk und ſeine Regierung gewillt, unter allen Um⸗ ſtänden den Frieden aufrechtzuerhalten. Im Falle eines italieniſchen Angriffes aber ſei Frankreich durch die Satzungen des Völ⸗ kerbundes und durch zuſätzliche Beſprechun⸗ gen über den Beiſtand zu Lande, zu Waſſer und in der Luft an London gebunden. Sowjetrußlansd, deſſen Haß gegen die Fal ſchiſten die Arbeit Englands in Genf erleichtert hahe, gieße weiter Oel ins Feuer, und der Völ⸗ kerbund, der eigentlich den Frieden hätte ſichern ſollen, ermutige zum Kriege. 5 2 1 8 Italien rechnet nicht mit Aufhebung der Sanktionen — Rom, 21. Dezember, Die Nachrichten über eine britiſche Note an die Mittelmeerſtaaten ſind in hieſigen amtlichen Kreiſen mit aller Zurückhaltu ng aufgenommen wor⸗ den. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang lediglich darauf hin, daß an eine Zurücknahme der Sanktio⸗ nen in der nächſten Zeit nicht zu denken ſei, wie ſich das ja auch aus dem Umſtand ergebe, daß eine Ta⸗ gung in Genf, die ſich mit den Sanktionen zu befas⸗ ſen hätte, für die nächſten Wochen nicht vorge⸗ ſehen ſei. Von engliſchen Erkundigungen nichts bekannt — Madrid, 22. Dezember. Die ſpaniſche Preſſe beſchäftigt ſich am Sonntag in der Hauptſache mit der Weihnachtslotterie. Kein ein⸗ ziges Blatt bringt eine Stellungnahme zu den eng⸗ liſchen Erkundigungen bei den Mittelmeermächten wegen eines möglichen militäriſchen Beiſtandes im Zuſammenhang mit den Sühnemaßnahmen gegen Italien. Der ſpaniſche Außenminiſter, der in dieſer Angelegenheit befe n gt wurde, erklärte, er wüßte von nichts. ———— Schluß der Rede Dr. Goebbels (Fortſetzung von Seite 1) Deutſchland faſt ebenſo viele Millionen Kinder gibt, für die dieſe Weihnachtsſtunde hier die einzige Feſtesfreude iſt. Daß dieſe Kinder darum nicht we⸗ niger wert ſind, ſondern daß ſie wie wir alle unſerem deutſchen Volke angehören, und wir ſie deshalb mit um ſo größerer Liebe und Fürſorge umgeben müſſen, weil das Schickſal es nicht übermäßig gut mit ihnen gemeint hat. Denn auch dieſe Kinder werden einmal erwachſen ſein und an den ſchweren und verantwortungsvollen Pflichten der Nation teilnehmen müſſen, und ſie werden das um ſo williger und freudiger tun, je mehr ſie das Gefühl haben dürfen, daß ſie auch bei den Feſten des Volkes nicht unbedacht bleiben, ſondern wie wir alle feſtlich daran teilnehmen können. Dann wird ſich ſchon in jungen Jahren um alle deutſchen Kinder, ob reich oder arm, ob hoch oder niedrig, ein feſtes Band der Liebe und Zuſammengehörigkeit ſchlingen. Sie wer⸗ den ſchon von früheſter Jugend an lernen, daß es im Leben niemals darauf ankommt, was einer beſitzt, ſondern nur darauf, was einer iſt und was einer leiſtet und bedeutet. Dann wird auch einmal in nicht allzuferner Zukunft für immer in dieſer Stunde in ganz Deutſchland der innere Streit, Haß, Neid und Mißgunſt des einen gegen den anderen verſtummen und alle ſich zu edlem Wettſtreit im Dienſte an unſerm ganzen Volke vereinigen. Das ſoll der tiefſte Sinn und die innerſte Aufforderung dieſer ſchönen und feſtlichen Stunde ſein. In dieſer Ueberzeugung grüße ich die vielen Millionen Kinde r, die ſich heute um unſere Gabentiſche verſammelt haben. Ich grüße mit ihnen ihre Väter und Mütter; ſie haben in ihren Kindern der deutſchen Nation das wertvollſte und koſtbarſte Geſchenk gemacht. Für ſie zu arbeiten und zu kämp⸗ fen und ihnen ein beſſeres Daſein zu ſichern, dafür iſt ein Leben wert, gelebt zu werden; denn dieſe Kinder ſind unſere nationale Hoffnung und das Unterpfand der Zuknuft unſeres Volkes. Wir haben dieſe Feier ſo feſtlich hergerichtet, daß ſie ſie in ihrem ganzen Leben nicht vergeſſen ſollen. Aus den Jungen werden einmal deutſche Männer und aus den Mädel deutſche Frauen werden. Auch ſte werden dann wieder der Nation ihre Kinder ſchenken und damit die Ewigkeit unſeres Vol⸗ kes gewährleiſten. In dem Dankgefühl, das uns alle erfüllt, ſchwingt mit unſere innigſte Bitte an das Schickſal, daß es Führer, Volk und Reich weiterhin in ſeine gnädige Obhut nehme, daß es dem deutſchen Volke aber vor allem das köſtlichſte Gut bewahren möge, das den Menſchen ſchon in der Weihnachtsbotſchaft verkündet wurde: den Frieden auf Erden! Franzöſiſche Milliardenanleihe für Sowjelrußſand? — Paris, 21. Dezember. Die politiſche und literariſche Wochenzeitung „Gringvire“ will wiſſen, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung im Begriff ſtehe, der Sowfetregierung eine Anleihe von einer Milliarde Franken zu gewähren. Da ſie dabei jedoch mit dem Widerſtand der öffent⸗ lichen Meinung zu rechnen habe, werde dieſe Finanz⸗ operation wahrſcheinlich auf Umwegen vor ſich gehen, und zwar in der Form, daß eine Privatbank einen geringen Teil der Summe von ſich aus vor⸗ ſchteßt und die Depoſiten⸗ und Konſignationskaſſe, die nur an Provinzen, Gemeinden und öffentliche vorſchießen darf, den Reſt der Summe auf das Schatzamt überweiſen läßt und dieſes wiederum die Summe an die betreffende Bank weiterleitet. Sie wollen nicht länger unter ber Erde leben Frankreichs Oſtfeſtungstruppen wollen ſich verſetzen laſſen — Paris, 22. Dezember er ſtellvertretende Vorſitzende des Heere sgl ſchuſſes der Kammer, Abgeordneter Beſuguitte, be⸗ ſchäftigt ſich im„Matin“ mit der Lage der Beſatzun⸗ gen des franzöſiſchen Oſtfeſtungsgürtels. Er weiſt auf die Bedeutung dieſer Truppen hin und macht auf gewiſſe Mißſtände aufmerkſam. Zur Zeit liefen zahlreiche Anträge von Offizieren und Unteroffizie⸗ ren des Befeſtigungsgürtels auf Verſetzung in in⸗ nerfranzöſiſche Standorte, da dort die Lebens⸗ bedingungen leichter und angenehmer ſeien. Frank⸗ reich käme damit in Gefahr, allmählich die Führer zu verlieren, die im Befeſtigungsgürtel ausgebildet ſeien. Beſuguitte gibt zu, daß das Leben in den betonierten Befeſtigungen nicht beſon⸗ ders angenehm ſei. Es laſſe ſich auch nicht etwa mit dem Leben der Matroſen vergleichen, die zwar auch in ihren ſchwimmenden Feſtungen lebten, aber die Annehmlichkeiten der See hätten, im Gegenſatz zu den unter der Erde lebenden Beſatzungen der Betonfeſtungen. Der Abgeordnete hält es daher für notwendig, den Feſtungstruppen das Leben im Rahmen des möglichen durch geſunde Wohnungen und durch Sicherung des Schulunterrichts für die Kinder der Beſatzungen zu erleichtern. Dieſe Für⸗ ſorge ſei um ſo notwendiger, als die A nwerbung von Sondertruppen für die Befeſtigungs⸗ werke nicht den Erwartungen entſprochen habe. D Japan und der Europakonflikt — Tientſin, 20. Dez.(U..) Die japaniſchen Militärs begrüßen nicht umſonſt die letzten europäiſchen Entwicklungen im italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt. Von japaniſcher Seite wäre die Billigung des Hoare⸗Lavalſchen Friedensplanes als„ſtörend“ empfunden worden. Wenn nämlich die Engländer auf Grund dieſes Friedens⸗ planes dem oſtafrikaniſchen Krieg hätten ein Ende ſetzen und damit auch die geſpannte Lage im Mittel⸗ meer ausgleichen können, dann hätten ſie nach japa⸗ niſcher Auffaſſung auch ihre Flotteneinheiten die gegenwärtig im Mittelmeer ſtationiert ſind, nach dem Fernen Oſten werfen können. Aufenthaltsgenehmigung für die vier Ausgewieſenen — Aachen, 21. Dezember. Die vier ausgewieſenen Heimattreuen haben am Freitag bei der Aachener Regierung um Erteilung der vorläufigen Aufenthaltsgenehmigung nachgeſucht, ſoweit ſie ſie nicht bereits beſitzen wie im Falle Peter Dehottay, der in Deutſchland ſtudiert. Dem Erfuchen der Ausgewieſenen wird ſtattgegeben werden. auptſchriftleiter und verantwortlich für Politie: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen ſchaft u. Unterhaltung Carl Onno biſenbart-Handelsteil Dr. Fritz Bade Lokaler Tell: Dr. Fritz Hammes Sport: Willy Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Ten: Curt Wilhelm Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr Fritz Bode& Co.,. R J, 46 Schriftlettung in Berlin: Fofeph Brez, W 28, Biktorkaſtraße 4a D. ⸗A. 15885 5 1 5. 8 2455 Mittagauflage ber Ausga u. Ausga 9 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20888 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig. Einrichtungen, nicht aber an private Banken Geld Für unverkangte Beiträge keine Gemühr- Rückfenbung uur bel Rücporks 7 — — 7 4 Hunde dürft. Durck ſtraße darau am 8 einer nicht In Eir laſtzug am S ſchader in der swiſch ebenfa We in der Der Dr Schau nachts das un giehun ſchlug. auf. 3 ſuchte nahte vo rübe die Ge könner mehr: brachte Ein die Un in der beſaßei die me ſtem 2 deutſch Rekrut zeit de hahn i züge a trafen aus U waren. kehrte und ſch 8 ug S züge a land it Ankun doch be den Zu ber 1935 n der Krise hierbei alſn h die Skan⸗ man Logif, habe, auch Der Große ien mit un⸗ itzen wolle, icht den m den afri⸗ Ausnahme franzöſiſche allen Um⸗ 8 aber 8 Völ⸗ rechun⸗ Waſſer den. in die Fa chtert habe, d der Völ⸗ tte ſichern jebung ezember, te an die en Kreiſen nen wor⸗ g lediglich Sanktio⸗ ei, wie ſich eine Ta⸗ zu befaſ⸗ yt vorge⸗ gen zember. onntag in Kein ein⸗ den eng⸗ ermächten andes im en gegen in dieſer wüßte eee auf bas erum die et. ber eresaus titte, be⸗ Beſatzun⸗ Er weiſt d macht zit liefen eroffizie⸗ g in in⸗ Lebens⸗ Frank⸗ Führer gebildet in den beſon⸗ cht etwa ie zwar en, aber hegenſatz itzungen 8 daher eben im nungen für die ſe Für⸗ bung igungs⸗ bochen kt L..) umſonſt lieniſch⸗ e wäre splanes Wenn iedens⸗ Ende Mittel⸗ h japa⸗ en die nach 7 31 Montag, 23. Dezember 1938 Neue Maunheimer Zeitung — Ausgabe 3. Seite/ Nummer 390 Die Siadiseiie Mannheim, 23. Dezember. Der goldene Sonntag in Weiß Die Ueberſchrift ſtimmt ſchon, wenn man auch in der Innenſtadt nicht viel von der weißen Herrlich⸗ keit merkte, die dem letzten Sonntag vor dem Feſt ein beſonderes Gepräge gab. Die Verſchärfung der Kälte, die am Samstagvormittag einſetzte, war die Folge einer Aufheiterung, die einen ſtrahlend hellen Vormittag mit blauem Himmel und leuchtender Sonne brachte. Kurz nach 2 Uhr wurde es unver⸗ mittelt trübe, und ſpäter fing es leicht zu ſchneien an. Nach einer neuerlichen Verſchärfung der Kälte in den Abendſtunden ſetzte nachts ein leichter Tem⸗ peraturanſtieg ein. Bei drei Grad unter Null ſchneite es in der Nacht zum Sonntag ſo luſtig, daß ſich überall eine weiße Decke bildete. In der Innen⸗ ſtadt und in den Hauptverkehrsſtraßen rückte man mit Sand und Salz dem Schnee zu Leibe, ſo daß man an den bearbeiteten Stellen bald nicht mehr viel vom Winter merkte. Obgleich in der Innen⸗ ſtadt die Straßen naß waren, herrſchte doch während des ganzen Sonntags ein leichter Froſt. Wie am Samstag betrug die höchſte Tages⸗ temperatur zwei Grab unter Null. Daß unter dieſen Umſtänden in den Außenbezirken der Schnee erhalten blieb, iſt ſelbſtverſtändlich. Wer ſeine Schritte durch den verſchneiten Waldpark oder durch den Käfertaler Wald lenkte, konnte prächtige Winterbilder ſehen. Die Jugend und die Eisſportler durften ſich nach Herzensluſt betätigen, denn man hatte, ſoweit es am Freitagabend nicht ſchon geſchehen war, am Samstag die Schlittſchuhbahnen geſpritzt und auch die Eisrodelbahnen wieder hergerichtet. Die zwei⸗ hundert Meter lange Eisrodelbahn am Flugplatz oͤürfte am Sonntag wohl die beſte geweſen fein. Durch ein an der Straßenbahn⸗Halteſtelle Trübner⸗ ſtraße angebrachtes Schild wurden die Rodler ſogar darauf aufmerkſam gemacht, daß die Eisrodelbahn am Flugplatz in Betrieb iſt. Mehr kann man von einer koſtenlos zu benützenden ſtädtiſchen Rodelbahn nicht verlangen! In den Geſchäftsſtraßen der Innenſtadt herrſchte wiederum Hochbetrieb. Wie am ſilbernen Sonntag gab es in der Breiten Straße und in den Planken zeitweiſe faſt kein Durch⸗ kommen mehr. Ein Blick auf die Chriſtbaummärkte zeigte, daß unſere Mahnung, rechtzeitig ſich einen Weihnachtsbaum zu ſichern, berechtigt war. Sind doch ſchon einige Stände vollſtändig ausverkauft. OPTIK schenken Sie von 8915 0 7,13 am Wasserturm 8 e RN Fernrul 24327 Polizeibericht vom 22. Dezember Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Kraftkern⸗ laſtzug und einem Straßenbahnwagen ereignete ſich am Samstagnachmittag. Es entſtand nur Sach⸗ schaden.— Ein weiterer Zuſammenſtoß ereignete ſich in der Gartenfeldſtraße am Samstag um 20 Uhr awiſchen zwei Perſonenkraftwagen. Es entſtand ebenfalls nur Sachſchaden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden in der Nacht zum Sonntag 13 Perſonen angezeigt. Den Weihnachtsbraten weggeworfen Drei ſchöne Weihnachtsgänſe lagen in einem Schaufenſter in den E⸗Quadraten. Dieſe oͤrei Weih⸗ nachtsvögel übten auf einen Mann, der nicht uber das nötige Kleingeld verfügte, eine derartige Au⸗ giehungskraft aus, daß er ein Loch ins Schaufenſter ſchlug. Als die Fenſter klirrten, tauchte die Polizei auf. Mit ſeinen drei Gänſen unter dem Arm ver⸗ ſuchte der Mann davonzulaufen, aber ſchon nahte das Verhängnis in Geſtalt eines zufällig vorübergehenden Polizeibeamten. Zunächſt wurden die Gänſe weggeworfen, um leichter entkommen zu können. Aber alle Anſtrengungen nützten nichts mehr: die Polizei ſchnappte den Gänſedieb und brachte ihn dorthin, wo es keinen Gänſebraten gibt. Mieder Arlauberzüge Ein vollkommen verſchwundener Begriff waren die Urlauberzüge geworden, die für den Soldaten in der Vorkriegszeit eine ganz beſondere Bedeutung beſaßen. Konnte man doch mit den Urlauberzügen, die meiſt vor Feſttagen gefahren wurden, auf raſche⸗ ſtem Wege in die Heimat gelangen. Nachdem das deutſche Volk ſeine Wehrhoheit wieder hat und die Rekruten nach dem erſten Vierteljahr ihrer Dienſt⸗ zeit den erſten Urlaub verdienten, mußte die Reichs⸗ bahn in ihren Fahrplan auch wieder die Urlauber⸗ züge aufnehmen. Bereits in der Nacht zum Samstag trafen zwei Urlauberzüge aus Konſtanz und aus Ulm ein, die mit je tauſend Urlaubern beſetzt waren. Ein weiterer Urlauberzug ver⸗ kehrte am Samstag von Stuttgart bis Ludwigshafen und ſchließlich brachte ein vierter Ur lauber⸗ zug Soldaten aus Würzburg. Da dieſe Urlauber⸗ züge auch ſehr viel von Soldaten aus dem Rhein⸗ land in Anſpruch genommen wurden, herrſchte nach Ankunft im Bahnhof ein großer Betrieb. Mußten doch bei Benützung von Schnellzügen die entſprechen⸗ den Zuſchlagskarten an den Schaltern gelöſt werden. Die Rückfahrt der Urlauberzüge erfolgt von Mann⸗ heim und Karlsruhe am 27. und 28. Dezember. Für die Neufahrsurlauber verkehrt am 28. Dezember von Ulm ein Urlauberzug, der am 2. Januar wieder in die Garniſon zurückfährt. Am goldenen Sonntag auf den Breltern Mannheimer Schiläufer auf der Tromm Daß es bei den verlockenden Schneemeldungen aus den Bergen kein Halten für die Winterſportler gab, war ganz natürlich. Und ſo ſchulterte man am Sonntagvormittag frohgemut ſeine Brettln, um den verſchneiten Bergen zuzuſtreben. Das lockende Ziel war allerdings weniger der Schwarzwald als der Odenwald, der ja nur an wenigen Tagen im Jahr eine Schneehaube trägt. Konnte man doch in kürze⸗ ſter Zeit mitten im Sportgebiet ſein, das faſt vor den Toren der Stadt liegt. Und wie bequem bekam man es gemacht. Fuhr doch die Reichsbahn die Win⸗ terſportſonderzüge unmittelbar nach Fürth und Wald⸗ michelbach. Gar manche Brettlhupfer enteilten mit der OEch der Stadt und eine noch größere Zahl drehte die Motoren der eigenen Kraftwagen an und eilte gen Oſten, nachdem man die Schi auf die Wagen⸗ dächer geſchnallt oder an den Kotflügeln befeſtigt hatte. Auch wir gehörten zu denen, die in den Oden⸗ wald entwiſchten, aber mit den anderen Kraft⸗ fahrern das Schicksal teilten, auf der Landſtraße recht vorſichtig fahren zu müſſen, um bei dem latt⸗ gefahrenen Schnee nicht ins Schleudern zu kom⸗ men. Als aus dem Dunſt des trüben Wintertages bei Weinheim die Umriſſe der Berge heraustraten und die ſchneebedeckten Burgen grüßten, mußte man feſtſtellen, daß an der Bergſtraße auch nicht mehr Schnee gefallen war, als bei uns in Mannheim. Recht bedenklich ſah es mit den Sportmöglichkeiten aus, als der Wagen Mörlenbach zuſtrebte. Kaum daß hier die Hänge leicht überſchneit waren. Hinter Mörlenbach änderte ſich jedoch das Bild. Höher und höher ſchob ſich der Wagen auf ſchlechter Straße, und immer mehr gelangte man in die win⸗ terliche Welt. Erſt hinter Kreidach traf man eine geſchloſſene und genügend hohe Schneedecke, die für den Sportbetrieb aus reichte. Bald darauf„ſichtete“ man auch die erſten Schiläufer, und je höher man kam, um ſo größer wurde ringsum der Sportbetrieb. Als man ſpäter ſelbſt auf den Brettern ſtand, mußte man feſtſtellen, daß zwar der Schnee von einer ganz hervorragenden Güte war, daß es aber am Samstagmittag und Sonntagnacht ruhig noch etwas mehr hätte ſchneien dürfen. Der Schnee war nämlich auf einen feſtgefrorenen Boden in trocke⸗ nem Zuſtand gefallen, ſo daß die Unterlage fehlte, die der Schiläufer ſo ſehr ſchätzt. Dadurch ſpürte man beſonders bei der Abfahrt jede Unebenheit im Boden und gar manchmal blieben die Schi an einem der Maulwurfshügel hängen, die, ganz leicht über⸗ ſchneit, nicht erkennbar waren. Noch ſchwieriger ge⸗ ſtaltete ſich eine Fahrt über umgepflügte Aecker, um die man ſchließlich einen Bogen machte. Wo ſich eine gute Wieſe befand, herrſchte überall regſter Sportbetrieb. Und ſo wurde gar mancher Hang in kürzeſter Friſt„glattgebügelt“. Auffallend groß war die Zahl der Schiläufer, die nicht an den Hängen herumrutſchten, ſon⸗ dern eine Schiwauderung unternahmen. Hatte man doch auf manchen Straßen und Wegen ein beſſeres Fahren als auf Hängen. Aber Froh⸗ ſinn und Freude herrſchten überall, zumal der ver⸗ ſchneite Jald ganz prächtigen Anblick bot. Wenn es auch manchmal auf dem meiſt nicht viel über zwan⸗ zig Zentimeter hoch liegenden Schnee weniger ſanfte Stürze gab, ſo konnte das der Freude über den herr⸗ lichen Schneeſonntag keinen Abbruch tun. Schließlich konnte man vom Odenwald keine Schwarzwald⸗ Schneehöhen verlangen. Es bedeutete ſchon ſehr viel, daß man bis nach Wald michelbach abfahren konnte und ſogar ſeine Bretter erſt am Bahnhof abzuſchnal⸗ len brauchte. Wir aber ſchnallten unſere Bretter wieder auf den Wagen, bewunderten noch im Vorüberfahren einen herrlichen, verſchneiten rieſigen Tannenbaum in Waldmichelbach und gaben uns auf der Heimfahrt in der Dämmerung ganz dem weihnachtlichen Zauber hin. Im Lichte der Scheinwerfer funkelte der Schnee. Von den erleuchteten Fenſtern der ſchneebedeckten Bauernhäuſer ging ein ſtimmungsvoller Reiz aus, der erſt ein Ende fand, als die Lichter der Großſtadt näherkamen und der lebhafte Verkehr die ganze Auf⸗ merkſamkeit verlangte. J. eee. Vorbiloͤliche Feierabendgeſtaltung Wie man von der Betriebsfamilie zur Betriebs⸗ gemeinſchaft und damit zur Volksgemeinſchaft kommt, dafür geben Betriebsführung und Gefolg⸗ ſchaft der Pfälziſchen Mühlenwerke Mann⸗ heim ein leuchtendes Beiſpiel. Es war möglich, die Weihnachtsfeier mit eigenen Kräften zu geſtalten. Hatte man ſich boch in der Zwiſchenzeit zu Geſangsproben zuſammengefunden, hatte eine kleine Hauskapelle gebildet und durch andere Be⸗ tätigungen nach Betriebsſchluß echte Kameradſchaft gepflegt. Die Feier, die am Samstag im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens abgehalten wurde, brachte mancheplei ausgezeichnete Darbietungen, von denen an erſter Stelle die vom gemiſchten Chor und vom Doppelquartett geſungenen Lieder erwähnt werden mitſſen. Aber auch ö ie Hauskapelle behauptete ſich ſehr wacker, wie auch Reigenaufführungen der Da⸗ men großen Beifall auslöſten. Zur weiteren muſi⸗ kaliſchen Ausgeſtaltung des Abends hatte man die Kapelle Homann⸗Webau herangezogen. In einer Anſprache wies Direktor Schmitz mit Nachdruck darauf hin, wie durch die Entwicklung der Verhältniſſe in Deutſchland wir zu einem wirk⸗ lichen Arbeitsfrieden gekommen ſind, während rundum die Welt von Unruhe erfüllt iſt. Von den weiteren Darlegungen war vor allem beachtlich, daß im vergangenen Jahre der Betrieb der Pfälziſchen Mühlenwerke ohne Kurzarbeit arbeiten konnte. Direktor Bueſcheler, der den 280 Gefolgſchafts⸗ angehörigen die Weihnachtsgabe der Firma über⸗ reichte, händigte den Mitwirkenden noch perſönliche Geſchenke aus. Als ſchließlich von der Betriebsfüh⸗ rung für die Werksbücherei ein Stoß guter Bücher übergeben wurde, löſte dieſes Geſchenk bei allen Be⸗ triebsangehörigen größte Genugtuung aus. Starken Anklang fand eine Gabenverloſung zugunſten des Winterhilfswerks, zumal die Betriebsführung einen bunten Gabentempel hatte aufbauen laſſen. Der Verlauf des Abends zeigte, wie eng die Betriebs⸗ gemeinſchaft bei den Pfälziſchen Mühlenwerken iſt. i Kameradſchaftsabend der Flieger Im Mittelpunkt des Kameradſchafts⸗ abends der Fliegerortsgruppe Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen, der am Samstag den Fried richsparkſaal füllte, ſtand die Ueberreichung des S A⸗ Sportabzeichens an 24 Fliegerſturm⸗ angehörige. Fliegerkommandant Schlerf leitete den feierlichen Akt mit einer Anſprache ein, in der er darauf hinwies, daß Deutſchland das Weih⸗ nachtsfeſt in der Hoffnung feiere, daß einmal der Tag kommen werde, an dem man von einem wirklichen Frieden ſprechen könne.„Wir ſtehen in Liebe zu unſerem Führer in der Hoffnung auf eine ganz große Zukunft unſeres Vaterlandes. Die Ver⸗ leihung des Sportabzeichens verpflichtet nicht nur wehrmäßig, ſondern auch politiſch, ſo zu bleiben, wie es Führer und Deutſchland wollen. Das Sportabzei⸗ chen iſt nicht Abſchluß, ſondern Beginn.“ Als SA⸗ Sportwart Beſſer jedem der 24 in einer Reihe vor der Bühne in Uniform angetretenen Flieger das Sportabzeichen überreicht hatte, wobei Fliegerkom⸗ mandant Schlerf jedem die Hand ſchüttelte, wurde der eindrucksvolle Akt mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer und den Reichsluftfahrtminiſter und mit den Nationalliedern beſchloſſen. Ortsgruppenführer⸗Stellvertreter Pflaumer hatte zu Beginn des Abends die Erſchienenen, ins⸗ beſondere die Vertreter der Behörden, der Formatio⸗ nen und der Preſſe, herzlich begrüßt. Im neuen Jahre werde ſich das Beſtreben darauf richten, den wenigen erwerbsloſen Fliegerkameraden Arbeit und Brot zu verſchaffen. Mit Befriedigung dürfe er feſt⸗ ſtellen, daß die Ortsgruppe in dem verfloſſenen Jahr wieder ein großes Stück vorwärtsgekommen ſei dank der treuen und ſelbſtloſen Mitarbeit vieler Funk⸗ tionäre, insbeſondere des Fliegerkommandanten Schlerf. In den Dank an alle Mitarbeiter ſchloß der Redner auch die Ehefrauen der Fliegerkameraden ein. Im neuen Jahre werde man beſtrebt ſein, auf die Höhe der Leiſtung zurückzugelangen, die die Orts⸗ gruppe früher innehatte. Umrahmt wurden die Anſprachen von vorzüglichen Darbietungen, die ſich aus Muſikſtücken des Flieger⸗ muſikzuges, Geſangs⸗ und humoriſtiſchen Vorträgen des vielſeitigen Kameraden Robert Wagener, einem Tanz Irene Zieglers und Bianca Rog⸗ Iigarrenhaus Hofiman ges vom Nationaltheater⸗Ballett und der oͤrolligen Szene„Verhör vor Gericht“(J. Offen bach und W. Krauſe vom Nationaltheater) zuſammenſetzten. „Ausſchnitt aus einem Fliegerlager“ betitelte ſich eine von Segelfliegern dargeſtellte Szene, die Ro⸗ bert Wagener durch die packende Erzählung eines Kriegserlebniſſes überaus eindrucksreich geſtaltete. Es war zugleich eine Ehrung des unvergeßlichen Flie⸗ gerhauptmanns Berthold, der nach dem Kriege kommuniſtiſchen Horden zum Opfer fiel. Die im Nebenſaal aufgebaute Tombola war dank der Gebe⸗ freudigkeit der Mitglieder und Förderer der Orts⸗ gruppe ſo reich beſchickt, daß die über 3000 Loſe rei⸗ ßend abgingen. Sch. Jeierſtunde der Carin-Göring⸗ Handelsſchule Eine ſchöne Feierſtunde zur Winterſon⸗ nenwende vereinigte Schülerinnen, Eltern, Leh⸗ rerſchaft und Freunde der Carin Göring ⸗ Handelsſchule im Muſenſaal, wo nach einem von zwei Klaſſen vorgetragenen Sprechchor„Spruch der Gemeinſchaft am Feuer“ der Leiter der Schule Dr. F. Reſtle eine Anſprache hielt, in der er den Dreiklang von Heimat, Volk, Vaterland und Natur, Menſch und Staat als die Grundlage der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſchilderte und darlegte, daß der nationalſozialiſtiſche Staat Beſtand haben wird, weil er auf biologiſchen Lebensgeſetzen aufge⸗ baut iſt. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſchließe durch Feſte das Geſchehen in der Natur ab, in) zu dieſen wichtigſten Feſten im Jahresablauf würden die Sommer⸗ und die Winterſonnenwende gehören, die auch die Schule mitlebe. Dr. Reſtle begrüßte neben den Eltern und Leh⸗ rern die Vertreter der an der Erziehung der Jugend intereſſtierten Schulſtellen, der Partei und des BM, wobei er beſonders herausſtellte, wie Schule, Eltern⸗ haus und Hitlerjugend bei der nationalſozialiſtiſchen Schulung unſerer Jugend zuſammenarbeiten müſſen. Wie ſehr man ein Verſtändnis für die Forderungen der Zeit habe, gehe daraus hervor, daß 90 v. H. der Schülerinnen der Carin⸗Göring⸗Handelsſchule dem Bo angehören würden. Daher habe ie Scheile auch das Recht verliehen bekommen, die Fahne der Hitlerjugend zu hiſſen. Mit einem Treuegelöbnis zum Führer klang die Anſprache aus. G. m. Mannheim- Ludwigshafen Z 9 ar ren, 2 19 a re 110 en p. u. Hauptseschätt O 7, 9 t. Rauchiabake, Pfeifen eic. Am Dienstag, dem 24. Dezember (Heiliger Abend) f erſcheint nur eine Ausgabe gegen Mittag. Anzeigen⸗Annahmeſchluß Dienstag morgen 10 Uhr. Die Schalter bleiben bis 1 Uhr geöffnet. Während im erſten Teil des Abends ein choriſches Spiel„Winterſonnenwende“ nach Verſen und Ge⸗ dichten bekannter deutſcher Dichter ſtärkſte Aufmerk⸗ ſamkeit weckte, beſtand der zweite Teil aus Kanons, Volkstänzen und gemeinſchaftlichem Geſang. Die Rückzahlung von Sparguthaben Monatlich 1000 Mk. Bei Notſtänden 3000 Mk. Durch das Reichsgeſetz über das Kreditweſen wurde vorgeſchrieben, daß ohne Kündigung für jedes Sparbuch im Monat Rückzahlungen bis zum Be⸗ trage von 300 Mk. geleiſtet werden dürfen. Durch Verordnung vom März iſt dieſer Betrag für das laufende Jahr auf 1000 Mk. erhöht worden Der Reichskommiſſar für das Kreditweſen hat dieſe Re⸗ gelung jetzt für ein weiteres Jahr verlän⸗ gert. Es dürfen ſomit bis zum 31. Dezember 1986 ohne Kündigung für jedes Sparbuch monatlich Rück⸗ zahlungen im Betrage von 1000 Mk. geleiſtet werden. Darüber hinaus hat der Reichskommiſſar eine Son⸗ derregelung für außergewöhnliche Notſtände ge⸗ troffen. Demnach können bis zum 31. Dezember 1938 bei außergewöhnlichen, durch Naturereigniſſe hervor⸗ gerufenen Notſtänden(Ueberſchwemmungen, Miß⸗ ernten, Viehſterben, Brandſchäden) Spareinlagen bis zu 3000 Mk. vor Fälligkeit zurückgezahlt wer⸗ den, ohne daß eine Verpflichtung zur Berechnung von Vorſchußzinſen beſteht. e Der Reiſeverkehr war über das Wochenende außerordentlich ſtark. Am Samstag und Sonntag entwickelte ſich ein ſehr lebhafter Fernverkehr, ein ſehr reger Stadtbeſuchsverkehr und ein flotter Win⸗ terſportverkehr. Die vorgeſehenen Verſtärkungen der Kurszüge reichten nicht aus, ſo daß auch die geplanten Sonderzüge, die als Vorzüge zu den Kurszügen gefahren wurden, benötigt wurden. Am Mannheimer Hauptbahnhof mußten am Samstag 24 Sonderzüge und am Sonntag 18 Sonderzüge ab⸗ gefertigt werden. * Ein hochragender Tannenbaum hat nunmehr auch in den Ringanlagen gegenüber der Friedrichs⸗ brücke Aufſtellung gefunden. Damit haben jetzt alle wichtigen Verkehrspunkte unſerer Stadt ſtimmungs⸗ vollen Weihnachtsſchmuck erhalten. eigener Werkſtatt her⸗ Kalte Füß a 6 U 6 geſtellten Katzenpelzſoh⸗ len ſofort warm. Kranke, welche an Rheuma, Ischias, Hexen⸗ ſchuß, Schulter und Kniegelenkſchmerzen leiden oder nieren⸗ krank ſind, tragen mit beſtem Erfolg meine heilkräftigen Katzenpelzbandagen. Großes Lager in mediziniſchen Katzen⸗ ſellen. Viele Anerkennungen. S247 werden durch meine in Springmann's Drogerie, Pi, 6 faltesteſle paradaplatz * Jus Schleudern geraten iſt auf der ſchnee⸗ bedeckten und glattgefahrenen Seckenheimer Land⸗ ſtraße bei Neuoſtheim ein Perſonenkraftwagen, der wegen eines auftauchenden Hinderniſſes abgebremſt werden mußte. Der hintere Teil des Kraftwagens rutſchte nach dem Gehwegrand ab. Es war ein Zufall, daß gerade an dieſer Stelle ein Fahrrad ab⸗ geſtellt worden war. Die Hinterräder des mit ſtarker Wucht anprallenden Kraftwagens warfen das Fahrrad um und beſchädigten es ziemlich ſtark. Der in der Nähe ſtehende Radfahrer fing mit dem Kraftfahrer keinen Streit an, weil er einſah, daß hier höhere Gewalt vorlag. Und ſo einigte man ſich in aller Ruhe über die Regelung des Schadens. u Nikolaus bei den Stenographen. Auf einen ſolchen Maſſenbeſuch hatte man nicht gerechnet. Es war unmöglich, im Saal der Liedertafel noch mehr Beſucher unterzubringen, ein großer Teil mußte ſich mit einem Stehplatz begnügen. Nach einem flottgeſpielten Marſch und nach einem Vortrag eines Prologs begrüßte der ſtellvertretende Ortsgruppen⸗ führer Steidlinger die Kurzſchriftfreunde recht herzlich und ſprach über die gegenwärtige Zeit des ſeligen Gebens und Nehmens, über den Geiſt der Volksgemeinſchaft, die durch das Winterhilfswerk ununterbrochen die Freude am Geben zu erhalten ſucht. Die Durchführung des gediegenen Pro⸗ gramms beſtritten Fräulein Erika Steiner ſowie Fräulein Annelieſe Zeller und die Herren Werling und Bruno Haas. Klapier⸗, Violin⸗ und Zither⸗ vorträge, ſowie humoriſtiſche Vorträge wechſelten in angenehmer Weiſe. Der in der Paufe erſchienene Nikolaus hatte alle Hände voll zu tun, den Berg von Paketen, die die Stenographen ſich gegenſeitig „geſtiftet“ hatten, zur Ausgabe zu bringen. Mit Witz und Humor entledigte ſich der Belzenickel Haas ſei⸗ ner dankbaren Aufgabe. Weihnachtsfeier der Apotheker. Die Maun⸗ heimer Apotheker veranſtalteten mit der geſamten Gefolgſchaft erſtmals einen Kameradſchaftsabend, zu dem ſich etwa 200 Gefolgſchaftsmitglieder der Apothe⸗ ken Mannheims eingefunden hatten. Dabei konnten die Mannheimer Apotheker auch ihren Unterbezirks⸗ führer, Bad ſtüber, in ihrer Mitte begrüßen. Die kameradͤſchaftliche Weihnachtsfeier war ſtimmungs⸗ voll ausgeſtaltet. Gruppenleiter Jenſen leitete die Feier mit einem herzlichen Willkommengruß ein und hob hervor, daß man an dlieſem Abend die Kamerad⸗ ſchaft und Volksgemeinſchaft pflegen wolle. Der eigentliche Unterhaltungsteil verlief ſehr abwechſe⸗ lungsreich. Natürlich hat auch der Weihnachtsmann nicht gefehlt. Allen Teilnehmern konnte er auch nach dem Spruch ſchalkiſcher Verſe ein kleines Geſchenk überreichen. n Die ſtädtiſche Muſikbücherei, L 2, 9, bleibt wegen Reinigung von Dienstag, 24. Dezember, nach⸗ mittags bis 2. Januar 1936 geſchloſſen. Filialen: J 2(Breitestrage)— Mittelstraße 52— Ludwigshafen: Ludwigstraße 31 fur das Weihnaehisiesf in großer Auswahl 1 1 4. Seite J Nummer 390 Nene Mannheimer Zeitung/ * Montag, 28. Dezember 1988 Die Flurnamenforſchung in Mannheim In den letzten Tagen haben die erſten Beſpre⸗ chungen jener Heimatfreunde ſtattgefunden, die für Mannheim mit ſeinen Vororten die ehrenamtliche Flurnamenſammlung übernommen haben. Unter Leitung von Prof. Dr. Eugen Fehrle iſt der Badiſche Flurnamenausſchuß ſeit Jahren an der Ar⸗ beit, alle badiſchen Flurnamen zu ſammeln und zu veröffentlichen. Allerdings iſt man bis jetzt nur im Oberland zu abſchließenden Ergebniſſen gekommen, die in der Herausgabe von fünf Heften(Gutmadin⸗ gen, Hildmannsfeld, Freiburg i. Br., Wartenberg, Rinklingen) ihren Niederſchlag fanden. Nun hat man auch im Unterland einen Anlauf genommen; die Mannheimer Gemarkung iſt nach hiſtoriſchen Ge⸗ ſichtspunkten an einzelne Heimatforſcher aufgeteilt, denn hier haben wir es ja außer der Altſtadt mit ihren Vorſtädten mit nicht weniger als zwölf Vororten zu tun, die alle einmal ſelbſtändige Ge⸗ meinden waren. Neben den amtlichen Flurbezeichnungen werden nach allgemeinen Richtlinien, die für alle deutſchen Flurnamenforſcher gelten, auch die geſchichtlichen und mundartlichen Namen feſtgeſtellt. Am ſchwierig⸗ ſten iſt die Sammlung der geſchichtlichen Namen; in gedruckten Quellen, in Werken der Heimat⸗ und Ortsgeſchichte findet man vielfach Hinweiſe. Mittel⸗ alterliche Flurnamen, die recht ſelten, aber um ſo mertvoller ſind, finden ſich in Regeſten der welt⸗ lichen Herrſchaften und Urkundenbüchern kirchlicher Stifte und der Städte. Beſonders wichtig ſind na⸗ türlich die noch ungedruckten Quellen. Die reichſte Ausbeute für unſere Gegend liefern das Generallan⸗ desarchiv in Karlsruhe, die Urkundenſammlung des Kloſters Lorſch, die Münchener Archive und neuer⸗ dings auch die Univerſitätsbibliothek Heidelberg mit ihrem ſehr umfangreichen Urkundenmaterial. Bei Gelegenheit der Flurnamenforſchung wird auch der Erforſchung der Familiennamen weitgehende Aufmerkſamkeit dewidmet. Alle Flur⸗ namenſammler ſind angewieſen, bei Durchſicht der Urkunden auch auf die Familiennamen und die Sippengeſchichte zu achten. Dieſe Namen werden herausgeſchrieben, in einer beſonderen Kartothek vereinigt umd ſtehen den Stellen des Landes, die ſich mit der Familienforſchung im beſonderen beſchäf⸗ tigen, zur Verfügung. In Mannheim ſelbſt, deſſen Einwohnerſchaft heute überwiegend aus Zugewan⸗ derten beſteht, kennt man zwar noch eine ganze Reihe alter Familien, aber kaum ein Geſchlecht, das ſich durch mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen ließe, wie es in den meiſten unſerer Vororte der Fall iſt. Schließlich iſt gerade für Mannheim die Feſtſtellung ſämtlicher Flurnamen wertvoll, weil die im Gang befindliche Feldbereinigung mögltcher⸗ weiſe die Verſchiebung oder das Verſchwinden alter Flurnamen zur Folge hat; dieſe ſollen aber erhalten bleiben und zwar am alten Ort, in dem urſprüng⸗ lichen Gewann. Winterarbeit der DRG 130 Grundſcheine konnten ausgegeben werden. Die Deutſche Lebensrettungsgeſell⸗ ſchaft mit ihrem großen Stab ehrenamtlich tätiger Helfer hat im Herbſt an die einheimiſche Bepölkerung einen Aufruf gerichtet, ſich an den Rektungsſchu⸗ lungskurſen im Hallenbad zu beteiligen. Er fand überraſchend gute Aufnahme. Mit 180 aktiven Teil⸗ nehmern hatte die Degch eine noch nie dageweſene Beteiligung aufzuweiſen. In aufopferungsvoller Tätigkeit haben es die Lehrſcheininhaber fertiggebracht, von dieſen 180 Be⸗ werbern um den Grundſchein 130 ſoweit zu bringen, daß dieſe nunmehr den Grundſchein ausgehändigt bekommen konnten. Davon entfallen 80 auf die HJ: ſogar ein 60jähriger Mannheimer befindet ſich unter den erfolgreichen Prüflingen. Aus dieſem Anlaß verſammelte Bezirksführer Bauer die ganze neue Rettungsgemeinde im Vorraum des Hallenbades. Kampftruppe aus altem SA-Geiſt Das NS und ſein Aufgabenbereich Die Motorbrigade Kurpfalz⸗Saar bittet uns, den nachſtehenden Aufſatz zum Abdruck zu bringen: Wenn heute neben der SA und der Ss ein ſelb⸗ ſtändiges und gleichrangiges NS beſteht, ſo iſt dies in erſter Linie dem Manne zu verdanken, den der Führer auf Grund ſeiner Organkſationsbega⸗ bung und ſeiner ſoldatiſchen Führerperſönlichkeit mit der Bildung dieſer Einheit beauftragt hat— Korpsführer Hühnlein. Es iſt nun nicht ſo, als ob dieſe Formation erſt in den letzten Jahren entſtanden wäre. Nein. wir finden den Kern des NS ſchon in den erſten An⸗ fängen der braunen Armee, in der es als Motor⸗ SA einen nicht geringen Anteil hat im Kampf um die Machtergreifung des Nationalſozialismus. Als der damalige Gruppenführer Hühnlein die Führung des motoriſierten Teiles der SA über⸗ nahm, baute er nicht nur die Motor⸗SA aus, ſon⸗ dern faßte auch alle nationalſozialiſtiſchen Kraftfah⸗ rer im NS zuſammen, die das Reſervebecken für die motoriſterte SA darſtellte. Innerhalb eines einzigen Jahres gelang es, über 10000 nationalſozialiſtiſche Kraftfah⸗ rer zu erfaſſen. Nur allzu leicht vergißt man heute in den Tagen der errungenen Macht, wie ſchwterig auch hier die Anfänge waren. Was der einzelne SA⸗Mann mit ſeinem Fahrzeug geopfert hat durch Einſatz ſeiner Perſon und materieller Güter, durch Unfälle umd Sachſchäden, das ſtellt ihn immer im die vorderſte Reihe der Kämpfer um die Macht. In dieſem alten, echt nationalſozialtſtiſchen Opfergeiſt iſt das NSeick entſtanden und zu einer Opfergemeinſchaft, zu einer wirklichen Korpsgemeinſchaft geworden. In Nieſem alten SA⸗Geiſt lebt es heute noch, nachdem Adolf Hitler es in Anbetracht ſeiner beſonderen Aufgaben zur beſonderen ſelbſtändigen Einheit gemacht hat. Am 23. Auguſt 1934 erließ der Führer folgenden Befehl: Führerbefehl Das NS zuſammen mit den Einheiten der Motor⸗SA werden von nun an zu einer Einheit, „Nationalſozialiſtiſches Kraftfahrerkorps“ zuſam⸗ mengefaßt. Es iſt mir unmittelbar unterſtellt. Seine Führung übertrage ich dem Chef des Kraft⸗ fahrweſens der SA, Obergruppenführer Hühn⸗ lein. Die Aufgabengebiete des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kraftfahrerkorps und ſeine Zuſammenarbeit mit den verſchiedenen s engen der Bewegung werden geſondert geregelt. (geg.) Adolf Hitler. Dazu veröffentlicht Korpsführer Hühnlein fol⸗ genden Tagesbefehl: Tagesbefehl. MAS⸗ und NScͤK⸗Männer! Mit Erlaß vom 23. Auguſt 1934 55 der Führer als eine für die Weiterentwicklung ſich ergebende Notwendigkeit die Zuſammenfaſſung von Motof⸗ Sal Kameradſchaftlichkeit gegenüber den Kameraden, dies und NSͤict zu einer geſchloſſenen Einheit verfügt find die Tugenden, die den künftigen NSsisk⸗Mann und mich zum Korpsführer ernannt. Die neue Ein⸗ auszeichnen, die ihn als Träger des braunen heit— das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrkorps— Ehrenkleides zum tatbereiten politiſchen Soldaten iſt unmittelbar dem Führer unterſtellt und bildet machen. Mit Stolz und Freude ſprach er von dem erfolg⸗ hieran erfolgte die Verleihung der Grundſcheine reich durchgeführten Nettungskurſus, dabei betonend, nebſt Nadel, die die jüngſten Mannheimer Ret⸗ daß der gleichz nunmehr eitig eine erworbene Grundſchein Verpflichtung gegen die Allgemeinheit bedeute. Jeder einzelne hat nun in der kommenden Zeit an einem ihm zugewie⸗ ſenen Platz Pflichten zu übernehmen. Im Anſchluß gleich der Sü und SS von nun ab einen ſelbſtändi⸗ gen Beſtandteil der Bewegung. Für mich und das geſamte Korps bedeutet dieſer Beweis des Vertrauens unſeres Führers größte An⸗ erkennung und höchſten Anſporn zugleich. Wenn wir auch nunmehr aus dem Verbande der SͤA ausſcheiden, um als ſelbſtändige Gliederung fortzubeſtehen, ſo wird das NS nicht neben ihr; ſondern, wie bisher, in treueſter Kameradſchaft ſtets mit ihr ſein. Eine Kameradſchaft, in Not und Kampf gefeſtigt, vermag uns nicht zu ſcheiden. Mögen SA und NS von nun ab auch auf ge⸗ trennten Wegen marſchieren, die gemeinſame Quelle ihrer Kraft, der Geiſt, der ſie bindet, wird ſtets der gleiche bleiben, der alte, ſtolze SA⸗Geiſt. Wei⸗ tere Befehle über die im Rahmen der neuen Gliede⸗ rung zu treffenden organiſatoriſchen Maßnahmen folgen. Garmiſch, den 1. September 1934. Der Korpsführer des NSKK.(gez.) Hühnlein. Durch dieſen Zuſammenſchluß der motoriſierten SA mit dem urſprünglichen NS zum heutigen Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps ſind heute über eine halbe Million nationalſozialiſtiſcher Kraft⸗ fahrer organiſatoriſch erfaßt und erhalten dadurch einen umfaſſenden Aufgabenbereich. Auf den über das ganze Reich verteilten Motor⸗ ſportſchulen, die zu den ſchwierigſten Schulen über⸗ haupt gehören, und in denen ſich ſtets mehrere tau⸗ ſend junge Männer befinden, erhält der Führer⸗ nachwuchs, der ſich aus der Hitlerjugend ergänzt, in fünfwöchigen Kurſen ſeine Ausbildung. Dieſe er⸗ ſtreckt ſich nicht nur auf den Erwerb eines Führer⸗ ſcheines, ſondern dient dazu, ihm ein motortechni⸗ ſches, kraftfahrtechniſches und nicht zuletzt ein welt⸗ anſchauliches Wiſſen und Können zu vermitteln. Auf dem Reichsparteitag der Freiheit hat der Führer dem NScc noch eine wichtige Aufgabe zu⸗ gewieſen. Es wird in Zukunft die Formation ſein, in die die Männer ein⸗ zutreten haben, welche bei den Kraftfahr⸗ truppen oder einer verwandten Einheit Heeresdienſt geleiſtet haben. Hier werden ſie eine dem Aufgabenbereich des N Sede entſprechende Weiterbildung erhalten. Zu den alten Aufgaben ſind neue hinzugekommen. Das NS iſt ſich aber darüber klar, daß das ge⸗ ſteckte Ziel nicht von heute auf morgen erreicht wer⸗ den kann. Nein, ſolche Aufgaben ſind nur zu er⸗ füllen, wenn im Laufe der Jahre in dem NS eine wirkliche Kampftruppe zuſammengefaßt iſt, die von fanatiſchem Glauben an ihre Sendung er⸗ füllt iſt. Daraus erwächſt dann die andere wichtige Auf⸗ gabe, in den Schulungsabenden die national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung allen NScK⸗ Männern ſo einzufleiſchen, daß dieſe im Denken und Handeln den anderen ſtets als Vorbild dienen können. Einſatz⸗ bildliche und Opferbereitſchaft, Pflichterfüllung und vor⸗ Dienſtauffaſſung, tungsſchwimmer gewiß mit Stolz tragen werden. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hingewieſen, daß am 14. Januar neue koſtenloſe Ret⸗ Pat und Patachon in dem Film„Knox und die luſttgen Vagabunden“, der zu Weihnachten in Mannheim anläuft. Geſchenkſendungen und ihr Mißbrauch Durch Verordnung vom 3. Dezember ſind Erleich⸗ terungen der Einfuhr von Butter, Käſe, Speck, Schmalz und Eiern von je 1 Kilogramm im Reiſe⸗ fernverkehr und bei Geſchenkſendungen aus dem polt⸗ tiſchen Auslande inſofern zugelaſſen, als ein Ueber⸗ nahmeſchein der zuſtändigen Reichsſtelle für dieſe Waren nicht erforderlich iſt. Neben Zoll⸗ und Um⸗ ſatzausgleichsſteuern wird lediglich von der abferti⸗ genden Zollſtelle ein in der Verordnung feſtgeſetzter Unterſchiedsbetrag erhoben. Die Regelung ſollte insbeſondere dazu dienen, die Einfuhr von Geſchenkſendungen in der Weihnachts- zeit zu erleichtern. Es hat ſich jedoch inzwiſchen er⸗ geben, daß ausländiſche Firmen verſuchen, dieſe Er⸗ leichterungen geſchäftlich auszunutzen, in⸗ dem ſie auf die Möglichkeit verweiſen, die genannten Waren bei ihnen zu beſtellen und innerhalb der Frei⸗ grenze zu bezahlen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Ausnutzung der Erleichterung zum käuflichen Erwerb dieſer Waren im Auslande ſtraf bar itt, und zwar mit Gefängnis⸗ oder Geldſtrafe, und daß dieſe eingeführte Ware der Beſchlagnahme unter⸗ liegt. Das gleiche gilt auch in den Fällen, in denen die Ware einem anderen als dem inländiſchen Käu⸗ fer überſandt wird. Die Zollſtellen ſind gehal⸗ ten, ſtrenge Anforderungen an den Nachweis der Geſchenkſendungen zu ſtellen. Feiertagsſtille auch im Filmtheater Im Einvernehmen mit Reichsfilmkammer hat der Reichsverband deutſcher i angeordnet, daß— ebenſo wie im Vor⸗ jahre— ſämtliche deutſchen Filmtheater am 24. Dezember, alſo am Tage des Heiligen Abends, eſchloſſen zu halten ſind. Durch dieſe Anord⸗ nung ſoll ſowohl dem Filmtheaterbeſitzer als auch der Gefolgſchaft die Möglichkeit geboten werden, den Heiligen Abend im Kreiſe der Familie zu verbringen. Um Unklarheiten zu vermeiden, wird beſonders darauf hingewieſen, daß am ganzen Tage des 24. Dezember keine Filmvorführungen irgendwelcher tungskurſe beginnen, denen reger Zuſpruch zu wünſchen iſt. K. ö Art in den Filmtheatern ſtattfinden dürfen. 22. Dezetober 1855 NMerwheirn Pfelzpleiz 13 Ober plalz, Haxtte 4 Ire Verlobung geben bekanmnf OSRHerlotffe Wilsfer rer eee eder SUlzbecrugoserbberg- Hufe Gold- Silber Ahlen 112 eee ꝑKappel. a— Höllentabahn 900 Meter(en 9 „ Fl. Wass. Zeutr-Hets., 55 Beit. 2 Gasthof, Sternen“ S ester ee esto reg 3 Rü 5. Telefon benskirch 285. Prosp in der NN Z. 8 Sees eee Entflogen: Wellen- Nennheim, L 3, 12 an den Planten (neben Schreiber) ö Ami. Bekanntmachungen Oeffentliche Zahlungserinnerung. Monat Dezember 1935. Es wird hiermit davon der Schuss 10 Pfg. zum zweiten⸗ 19—21. zittich hellblau. Abzug. geg. Belohn, bei Mannheim waren fällig ſpäteſtens M. Seitz, An Monnen inen feen A, de Anregen in fernt asset Oeffentliche Mahnung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe am 16.. 1935; die Hunde. ſteuer, 4. Viertel 1935. 20. Dezember 1985: Die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. 12. 1935 einbe⸗ haltene Bürgerſtener, ſoweit die abzulieſernde Summe den Be⸗ trag von 200 R. überſteigt. 20. Dezember 1935: die Gemeinde⸗ bierſtener für November 1935. 20. Dezember 1935: die Gemeinde⸗ getränkeſteuer für Novbr. 1935. 20. Dezember 1935: die bis dahin (nach dem 10. Dez. 1935) fällig gewordene Vergnügungsſtener: 20. Dez. 1935: die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig gewordenen Steuerzahlungen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht recht zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vor⸗ ſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Nee(Säumniszuſchlag) in Höbe von v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages vecloirkt, Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvoll⸗ ſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen 17 ſolgt nicht. Stadtkaſſe. dienstag fru! Schlachthof 8 8 Uhr auf der Frei⸗ mal an die Zahlung der bis heute fälligen Steuerbeträge erinnert. Hierzu gehören auch die am 10. 12. 1935 fälligen Vorauszahlungen auf Einkommen⸗, Körperſchaft⸗ und Umſatzſteuer, die Abſchlußzahlungen nach den zuletzt zugeſtellten Steuer⸗ beſcheiden ſowie die Zahlungen auf Grund beſonderer Friſtfeſtſetzungen. Wer es unterläßt, ſeine Steuer⸗ rückſtände bis zum 31. 12. 35 zu regeln, wird in die öffentlich auf⸗ zulegende Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgenommen und hat die damit in wirtſchaftlicher u. perſönlicher Hinſicht verbundenen Folgen zu tragen. 30 Finanzamt Mannheim⸗Stadt, Mannheim⸗Neckarſtadt, Schwetzingen und Weinheim. Die Pfänder vom Monat Juni 2 7 und zwar: Gruppe A Nr. 82 545 bis 85 5 Gruppe B Nr. 34 664 bis 39 54g, Gruppe 0 Nr. 31 202 bis 36 017 müſſen bis ſpäteſtens Ende De⸗ 2 zember 1935 ausgelöſt werden, an⸗ dernfalls ſie Anfang Januar 1936 verſteigert werden.— Am 24. und 31. Dezember iſt das Leißamt je⸗ weils nur bis 12 Uhr geöffnet. bank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 300. 15 Städt. Leihamt. Eine schlanke Delikatesse, auch„diese“ ist von Zigarren-Heidenheim, E 3, 1 Haltestelle Börse Reine Farhe 15, 825 Wir bedienen sofort u. billig duellen; Atheiten: Plissee. RHohlsäume, Hanten. Bin. Burbeln von Spitaen. Blesen Smok- und Stepparbeiten. Sto. 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Tagen Der 23. Etwe periodiſ Rhythm Mann ſtand ar ſchen di wärts⸗ Einfluß Hat. A liegt de ſchleiert ſtellen. wiederke dene Zn eine lär rechnert Man n beher ſchwingt Das daß Mä und 28t. hierzu i geſchlech Perioden Die weſen, f Subſtan, und Mu Erbgut ihre Per da die K erzeugt ten geer Das Si Dieſe nismus, hungen male de ein groß ſchung if res pe Rhyth Das ſiel teilbare wicklung Lebens; Wechſelb menden Eine benjahr De E Bern! Iduna, Vater w bei ſchwe das Kar brachte ſe wo er es So ſeetü mehr Be Stammbe Deshalb wenn er eines Kü Beſon Seeahner ſchätzung „Reib de Berndt. nicht der väter in Dingen hatten. kannſt di Schifsfül Käptn m üortgens, „Kein Srrutje“, einem P der Hand ange wirb Bernd boſten Ke lung des geſtört ül und Maa führungsl Berndt. Vorerf jährige T ſchien.„ „Mutter! die Topp! mach, daß „Heute habe ich einen schlechten Tag!“ Llautlumioclie qtemmungen im Mendsclen Der„23-Tage · Rhythmus“ und das„Siebenjahr“/ Von Alwin Dregler „Heute habe ich einen ſchlechten Tag!“ So hört man oft ſagen. Dieſe Feſtſtellung erweckt das Ge⸗ fühl, als ob der Menſch einem Wechſel unterworfen ſei, in dem es„Pechtage“ gibt. Mit dieſer Erſchei⸗ nung haben ſich Fachleute eingehend beſchäftigt, und das Ergebnis ihrer Forſchungen gibt uns einen in⸗ tereſſanten Einblick in das rätſelhafte Dun⸗ kel der periodiſchen Vorgänge im menſchlichen Organismus. Man hat nach äußeren Urſachen ſolcher periodiſchen Erſcheinungen vergeblich geſucht, denn es iſt die lebendige Sub⸗ ſtanz, aus der wir geſchaffen ſind, die einen Me⸗ chanismus in ſich birgt, der ſich wie das Schlagwerk einer Uhr rührt Jeder Menſch, ob Mann oder Frau, hat ſeine vorgezeichnete Dispoſitions⸗ oder Indispo⸗ ſitionskurve, die einem Rhythmus von 23 und 28 Tagen unterliegt. Der 23⸗Tage⸗Rhythmus. Etwas Neues iſt es, zu wiſſen, daß auch Männer periodiſche Erſcheinungen haben, die einem 28⸗Tage⸗ Rhythmus unterliegen. Alle 23 Tage langt der Mann auf einem körperlichen und geiſtigen Tief⸗ ſtand an, wo er beſonders ſchlecht disponiert tſt. Zwi⸗ ſchen dieſen Zeitpunkten liegt eine Periode der Auf⸗ wärts⸗ und Abwärtsentwicklung, die einen ſtarken Einfluß auf ſeine Leiſtungen und Unternehmungen hat. Auch der phyſiſche Zuſtand des Mannes unter⸗ liegt dem Einfluß dieſer Perioden, die eine ver⸗ ſchleierte Regelmäßigkeit in ſeiner Lebenskurve dar⸗ ſtellen. Der einfache Beobachter ſieht nur, daß die wiederkehrende Unpäßlichkeit der Männer verſchie⸗ dene Zwiſchenräume hat. Aber gäbe er ſich die Mühe, eine längere Beobachtungsreihe aufzuzeichnen und rechneriſch zu analyſieren, ſo fände er, daß der Mann von einem 23⸗Tage⸗ Rhythmus beherrſcht wird, der durch ſein ganzes Leben ſchwingt. Das Wunderbare in der menſchlichen Natur iſt, daß Männer wie Frauen der doppelten, d. h. der 23⸗ und 28tägigen Periodizität unterliegen. Die Urſache hierzu iſt, daß wir Menſchen von Natur aus doppel⸗ geſchlechtig ſind, weshalb beide Geſchlechter auch beide Perioden aufweiſen. Die Perioden pulſen aber nicht nur im Einzel⸗ weſen, ſondern gehen gleichzeitig durch die lebendige Subſtanz einer ganzen Generation, denn: Vater und Mutter hängen nicht allein durch das körperliche Erbgut mit den Kindern zuſammen, ſondern auch ihre Perioden ſchwingen in ihren Nachkommen fort, da die Kinder aus dem lebendigen Stoff ihrer Eltern erzeugt ſind und mit ihm ihre zeitlichen Eigenſchaf⸗ ten geerbt haben. Das Siebenjahr Dieſes Vererbungsgeſetz im menſchlichen Orga⸗ nismus, das durch blutsverwandtſchaftliche Bezie⸗ hungen alle perſönlichen Eigenſchaften und Merk⸗ male der Eltern auf ihre Nachkommen überträgt, iſt ein großes Wunder der Natur Die heutige For⸗ ſchung iſt zur Erkenntnis gelangt, daß es auch Jah⸗ resperioden gibt, die in ſieben jährigem Rhythmus auch in die Vererbung eingreifen. Das ſiebente, das vierzehnte, wie jedes durch ſieben teilbare Lebensjahr ſtellt den Markſtein in der Ent⸗ wicklung jedes Menſchen dar; es iſt das Hochjahr des Lebens; es beherrſcht die körperlichen und geiſtigen Wechſelbeziehungen und reißt ſie mit ſeiner aufkom⸗ menden Woge zu Höchſtleiſtungen herauf. Eine Fülle von Beiſpielen zeigt, daß die im Sie⸗ benjahr der Eltern geborenen Kinder beſonders lebenskräftig ſind und am meiſten von den Fähigkei⸗ ten der Eltern als biologiſches Erbe mitbekommen haben. So zeigt uns die Geburtskonſtellation be⸗ rühmter Männer und Genies oft das Siebenjahr der Eltern an. Kant wurde geboren, als ſein Vater 2, ſeine Mutter 28 Jahre alt war. Andere Beiſpiele ſind: Richard Wager(V. 42, M. 85); Hu m⸗ bol dt(B. 40, M. 28).. Es genügt, für die Erzeugung des Genies aber auch, wenn der Vater oder die Mutter das Hoch⸗ jahr hat. Das beweiſt uns die Geburtskonſtellation berühmter Aerzte: Paracelſus(V. 35); Helm⸗ holz(V. 28); Virchow(V. 35). Beſonders ſinn⸗ fällig wird die Bedeutung des Siebenjahres da, wo ſowohl Vater als auch Sohn berühmt wurden. Der Altersunterſchied zwiſchen beiden beträgt dann mei⸗ ſtens ein Vielfaches von Sieben. Zum Beiſpiel: Lucas Cranach d. Aelt. und Jüng.(42 Jahre Al⸗ tersunterſchied); Holbein der Aeltere und Jün⸗ gere(49 Jahre Altersunterſchied); Richard und Sieg⸗ frieds Wagner(56 Jahre Altersunterſchied); Brehm Vater und Sohn(42 Jahre Altersunter⸗ ſchied) und viele andere. Freilich ſtellt das erbbiologiſch bedeutungsvolle Siebenjahr nicht die abſolute Grundlage zur Erzeu⸗ gung von Genies dar; denn es werden auch Genies geboren, die nicht gerade in einem Hochjahr der El⸗ tern das Licht der Welt erblicken. Immerhin zeigt uns die Perioden⸗ und Vererbungslehre, daß unſere Lebenskurve einem wellenförmigen Rhythmus unter⸗ liegt. Dichter und Sänger Grillparzer wohnte einmal unter einem jungen Mann, der ſeine Mußeſtunden mit unaufhörlichem Singen ausfüllte, mehr laut als ſchön. Und zwar ſang er faſt ausſchließlich das gefühlvolle Lied:„Nach Sevilla!“ Endlich wurde es dem Dichter zuviel, und er ſchickte dem Herrn ein paar Zeilen hinauf:„Mein Herr! Ich bin von Ihrer Sehnſucht nach Sevilla tief gerührt und mache Ihnen den Vorſchlag, Ihnen, falls Sie, wie ich hoffe, die Reiſe bald antreten wol⸗ len, die Fahrt bis zur erſten Station zu bezahlen.“ Seitdem ſtrafte der Sänger den Dichter mit Miß⸗ achtung und zog zum erſtmöglichen Zeitpunkt aus. Der Mars als Wetterprophet Die Lowell⸗Sternwarte befaßt ſich als Sonder⸗ aufgabe mit der dauernden Beobachtung der Pla⸗ neten, insbeſondere des Mars. In dieſem Herbſt wurde, wie„Wiſſen und Fortſchritt“, Frankfurt/M., mitteilt, eine überaus frühzeitige Eis⸗ kappen bildung am Nordpol des Mars be⸗ obachtet. Der Mars hat ebenſo wie die Erde ſeine Jahreszeiten, in dieſem Jahr ſcheint dort der Win⸗ ter außergewöhnlich früh zu kommen. Da eine plötzliche Klimaänderung nicht anzunehmen iſt, ſo iſt der Kälteeinbruch auf verminderte Sonnenſtrahlung zurückzuführen. Und da es nun die gleiche Mutter Sonne iſt, die auch uns die Wärme ſpendet, dürften wir in dieſem Jahr ebenfalls mit einem ſtrengen Winter zu rechnen haben. Mehr als der König Auf einer Inſpektionsreiſe beſuchte Friedrich der Große eine Dorfſchule, deſſen Lehrer ihn ehrerbietig am Eingang empfing. Bei der folgenden Beſichti⸗ gung der Klaſſen aber bemerkte der König, daß der Lehrer oſtentativr ſeinen Hut auf dem Kopf behielt, Die größte Frau der Welt in London Elſa Droyſo n, die mit 2,55 Meter wohl die größte Frau der Welt ſein dürkte, iſt jetzt mit ihrer faſt gleich⸗ großen Schweſter Brunhilde in London eingetroffen. Die Geſchwiſter ſind in Berlin geboren und auf⸗ gezogen worden. (Weltbild,.) während Friedrich als höflicher Mann den ſeinen abgenommen hatte. Beim Abſchied ſtellte er ihn deswegen zur Rede. „Ich bitte. Ew. Majeſtät untertänigſt, mein re⸗ ſpektwidriges Betragen gütigſt zu entſchuldigen“, ſprach ergebungsvoll der Lehrer.„Aber wenn die Muſſolini ſammelt die goldenen Ringe Anläßlich der Weihe der öritten der neu erbauten Städte in den trockengelegten Pontiniſchen Sümpfen, Pontinia, überreichten die Frauen der neuen Stadt dem Duce ihre goldenen Eheringe. (Weltbild,.) . Im Hauptquartier der chineſiſchen Autonomiſten Der Poſten vor dem Konfuziustempel der Stadt Tungchou, 25 Kilometer öſtlich von Peking, in dem die neue Regierung proviſoriſch Quartier bezogen hat. (Weltbild,.) (( VVVVVVVbbwwbbbbbbbGbGbGbGbGõéꝗͤͤùã ĩðꝝ d y Lauſebengels bemerkt hätten, daß es in Preußen einen mächtigeren Mann als ihren Lehrer gibt, ſo wäre hinfort alle Diſziplin zum Teufel und ich könnte ſie nicht mehr bändigen.“ Friedrich der Große zeigte lächelnd ſein Ver⸗ ſtändnis für dieſe pädagogiſche Erwägung. Ein Schiff fährt nach Batavia/ von eleibur b. Biba Berndt war nur Schiffsjunge auf der alten Brigg Iduna, aber er konnte mit Stolz ſagen:„Mein Vater war der Kapitän, der das Vollſchiff Roſanna bei ſchwerem Sturm mit einem bloßen Notſegel um das Kap Hoorn führte“, oder:„Mein Großvater brachte ſein ſturmleckes Schiff glücklich in den Haſen, wo er es auf Sand ſetzen konnte, bevor es verſank.“ So ſeetüchtige Vorfahren hatten in Berndts Augen mehr Bedeutung, als der ſchönſtgewachſene älteſte Stammbaum, der voll Grafen und Exzellenzen hing. Deshalb fühlte Bernd ſich auch ſchlecht am Platz, wenn er in der Kombüſe nebſtbei die Handgriffe eines Küchenjungen leiſten mußte. Beſonders, da der Schiffskoch keine berühmten Seeahnen hatte und daher für Berndts Selbſtein⸗ ſchätzung nicht das geringſte Verſtändnis zeigte. „Reib den Suppenkeſſel anſtändig aus“, ſagte er zu Berndt.„Du biſt hier vorläufig noch der Jung und nicht der Käpt'n, wenn auch deine Väter und Groß⸗ väter in ihre Kajüte pennten und ſich nachher mit Dingen großtaten, die ihre Maſte für ſte verrichtet hatten. Doch, wer weiß?“ ſpottete er.„Vielleicht kannſt du uns bald deine Fähigkeit als geborener Schifsführer erweiſen, da nun der Maat und der Käptn mit Grippe zur Koje gegangen ſind. Seltſam ütortgens, daß es die beiden auf einmal packte.“ „Kein Wunder nach dem Genuß eurer Kochkunſt, Srtutje“, gab Berndt keck heraus und rettete ſich mit einem Pantherſatz vor dem Nudelwalker der aus der Hand des erzürnten Kochs wie eine Handgranate angewirbelt kam. f Berndt entzog ſich der rächenden Fauſt des er⸗ boſten Kombüſendoktors, indem er in die Deckpei⸗ lung des eingeſetzten Großbootes ging, um da un⸗ geſtört über die Lage nachzudenken. Wenn Kapitän und Maat hohes Fieber bekamen, war das Schiff fragte ſich führungslos.„Was geſchieht dann?“ Berndt. Vorerſt geſchah nur das eine, daß die vierzehn⸗ jährige Tochter des Kapitäus auf der Bildfläche er⸗ ſchien.„Wo ſteckſt du nur ſchon wieder?!“ ſchalt ſie. „Mutter will dich dringend ſprechen, und ich ſehe mir die Topplichter nach dir aus. Braß an, Jung, und mach, daß du Fahrt bekommſt!“ Berndt grinſte anerkennend zu der ſeemänniſchen Ausdrucksweiſe der Jugendgefährtin und lief im Schif'sfungentrab nach dem Kartenhaus, wo ihn die Frau des Kapitäns erwartete. Ihr Geſicht war blaß und ſorgenvoll. Da ſie aus ſeefahrendem Blute ſtammte, war ſie nicht nur um den kranken Gatten, ſondern auch um das Schiff beſorgt, das mitten im Indiſchen Ozean auf Fahrt nach Batavia lag. „Berndt“, ſagte ſie,„du mußt jetzt zeigen, was du beim Käpt im Unterricht über Schiffskunde ge⸗ lernt haſt. Er und der Maat haben ſo ſtarkes Fie⸗ ber, daß ſie nicht bei Beſinnung ſind und ihr Leben an einem Faden hängt. Da habe ich mit ihrer Pflege alle Hände voll zu tun. Und du biſt nun hier der einzige, der einen Schiffsort beſtimmen und einen Kurs anlegen kann. Da liegt es jetzt an dir, daß unſere Iduna heil nach Batavia in den Hafen kommt. Aber da habe ich volles Vertrauen zu dir. Du biſt erſt ſechzehnjährig, aber vom richtigen Stamm.“ Berndt nickte beſtätigend. An Stamm war bei dem Nachkommen ſo berühmter Schiffsführer natürlich kei- Zweifel. Da war es nur ſelbſtverſtändlich, daß man ſich in der Not um ſeemänniſche Führung an ihn wandte. Jedoch da gab es trotzdem ein Bedenken:„Werden der Boots⸗ mann und die Vollmatroſen ſich dem Schiffsjungen fügen, der doch ſonſt nur als fünftes Rad am Wagen gilt?“ „Darüber will ich gleich mit den Leuten reden,“ erwiderte die Frau des Kapitäns.„Ruf ſie aufs Achterdeck.“ Die Beſatzung brummte zwar zunächſt über den Schikfsjungen als Vertreter des Kapitäns. Aber die Kapitänsfrau ſagte bloß:„Wenn einer von euch mit Sextant und Kurslineal umgehen kann, ſoll er ver⸗ treten und die Schiffsführung übernehmen.“ Da gaben die Leute klein bei, weil ſie wohl tüch⸗ tig im praktiſchen Dienſt, im Takelwerk und am Steuer waren, aber keine Kenntniſſe in der theoreti⸗ ſchen Schiffskunde hatten. So war Berndt mit kaum ſechzehn Jahren Füh⸗ dem richtigen rer eines Schiffes, das er durch eine weite, ſturm⸗ gefährliche Waſſerwüſte nach dem fernen guten Ha⸗ fen bringen ſollte. Wie ein Berg laſtete auf ihm die große Verantwortung, die ſo plötzlich in ſein junges Leben getreten war. „Ich darf das Vertrauen nicht enttäuſchen,“ ſagte er ſich jedoch entſchloſſen, wenn ihm ſein Mut zu ſin⸗ ken ſchien. Und das geſchah recht bald, als ſich der Himmel düſter umzog und ein tobender Monſum⸗ ſturm das ächzende und ſpantenkrachende alte Fahr⸗ zeug durch die ſchweren Seebrecher trieb. Beim wüſten Toben der feſſelloſen Naturgewalt mußte Berndt das niederdrückende Gefühl der eige⸗ nen Kleinheit und ſeiner geringen Erfahrung be⸗ kämpfen und dabei ſorgſam ſeinen Seelenzuſtand vor ſeinen Schiffsgenoſſen verbergen. Den das ge⸗ fährdete Schiff wäre verloren geweſen, wenn die Beſatzung das ohnehin nur dünne Vertrauen in ſeine Führung verloren und jedermann nach ſeinem eigenen Kopf gehandelt hätte. Aber Berndt beſtand ſiegreich den doppelt harten Kampf mit der Sturmgewalt und mit ſich ſelbſt. 2 8 kam in Sich!. Die Iduna war an ihrem Ziel. Zum Einlaufen tappte ſich der Kapitän bleich und hohlwangig auf Deck.„Biſt ein tüchtiger Kerl“, lobte er Berndt. „Aber doch nur ein Jung“, ſtammelte unſer Held und ſchämte ſich der jähen Schwäche, mit der er ſich plötzlich niederſetzen mußte, weil nun die Drucklaſt der übergroßen Verantwortung von ſeinen Knaben⸗ ſchultern genommen war. eee keene.— 5 Werke alter deutſcher Meiſter Dr. Riehls Madrigalkreis konzertiert Dr. Karl Riehl, der ſtrebſame Chordirigent, hatte für ſeinen Madrigalkreis zu einem Weihnachts⸗ konzert eine von feinem künſtleriſchen Geſchmack zeu⸗ gende Vortragsorönung zuſammengeſtellt. Das Ver⸗ dienſtliche derartiger Unternehmungen liegt darin, Tonſtücke auszuwählen, die ungeachtet des zeitlichen Abſtandes von Jahrhunderten den Hörer unmittel⸗ bar anſprechen. Die intenſive Beſchäftigung mit Bach hat dazu geführt, daß uns auch die Tonſprache ſei⸗ ner Zeitgenoſſen und Vorläufer in zunehmendem Maße vertraut wird. Ja, wir ſind Zeugen einer weitausgreifenden Buxtehude⸗Renaiſſance, wie auch aus dem unüberſehbaren Schaf en von Telemann ſich immer mehr für die heutige Muſtkpraxis gewin⸗ nen läßt. So bot die Vortragsfolge des Weihnachts⸗ Konzertes ein Stück lebendig gewordener Muſikge⸗ ſchichte Um ein Beiſpiel aus der Fülle des Gebote⸗ nen herauszugreifen, ſei neben den Kantaten von Buxtehude und Telemann an den muſikgeſchichtlich ſehr belehrenden Verſuch erinnert, die bekannte Weiſe„Vom Himmel hoch, da komm ich her“, in den Faſſungen von fünf verſchiedenen Meiſtern, inſtru⸗ mental wie vokal behandelt, vorzuführen. Für die notwendige klangliche Abwechſlung war dadurch Sorge getragen, daß inſtrumental begleitete Kantaten mit Melodien wechſelten, die für Männer⸗ geſtorben. melthblatt“ meldet iſt in Wien Freiherr Reinhard Götz von geſtorben. Götz rechte im Man chor bearbeitet ſind, und zwiſchendurch Spielmuſik eingeſtreut war. Ein großer Anteil an der Durchführung der um⸗ fangreichen Vortragsordnung war dem Mabrigal⸗ kreis zugefallen, von deſſen Mitgliedern die Damen Th. Hauck, L. Huiſſel und L. Bopp ſowie die Herren G. Kling und Hch. Harms auch ſoliſtiſch hervortraten und neben ſtimmlicher Befähigung reifes Verſtändnis erkennen ließen. Auch die muſika⸗ liſche Sicherheit verdient Anerkennung. Geſangvereinen hatte Dr. Riehl einen kleinen Aus⸗ wahl⸗Chor gebildet, der ſich ebenfalls verdienſtlich be⸗ tätigte. Für die inſtrumentalen Soſo⸗ und Begleit⸗ ſätze waren ebenfalls tüchtige Kunſtkräfte gewonnen worden. Drieſcher(Cembalo), Steiner(Violine), Fritz Hoffmann und Fritz Früh(Viola), Hans Colmorgen(Cello). Geſamtleitung des Abends hatte Dr. Riehl inne, der ſich als muſtkgeſchichtlich ſehr beſchlagener Dirigent zu erkennen gab. 41. Aus ſeinen Elſe Land mann⸗ Back und Ludwig Wir nennen Frau Käte Die Der letzte Nachkomme Götz von Berlich ugens Wie das chriſtlich⸗ſoziale„Neuigkeiis⸗ Berlichingen im 83. Lebensjahr Mit ihm iſt die Linie des berühmten Jahre 1504 ſeine nd verlor und ſie durch eine eiſerne erſetzte, erloſchen von Berlichingen, der im ſtamm 6. Seite Nummer 590 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Dezember 1935 VHeumischtes — Friedel Schumann, die bekannte deutſche Rei⸗ terin, hat eine Rekordleiſtung beſonderer Art voll⸗ bracht. In ſieben Wochen ritt ſie quer durch ganz Deutſchland und legte dabei 1256 Kilometer auf dem Rücken ihres Schimmels zurück. Sie durchſtreifte die Wälder Thüringens, die Schluchten des Fichtel⸗ gebirges, ſie ritt auf einſamen Feloͤwegen der Korn⸗ kammer Bayerns, lenkte ihren Schimmel an die Ufer des Neckars und Rheins und tränkte ihn in den Fluten der Saar. Nun iſt Frau Schumann wieder nach Berlin zurückgekehrt.„Schon eine halbe Stunde nach Mitternacht ſtand ich täglich auf,“ berichtet Frau Schumann, einem Mitarbeiter des„Frkf. Gen.⸗ Anz.“,„pflegte und fütterte zwei Stunden lang mein Pferd im Scheine einer trüben Stallaterne, bandagierte es oder verband ihm Wunden. Kein Wunder, daß das ſtrahlenweiße Fell des Schimmels überall Staunen erregte, wurde es doch täglich mit Waſchpulver gereinigt! Wenn morgens in einem Dorf der erſte Bäckerladen ſeine Tür öffnete, ſtieß mich„Edelweiß“ mit dem Kopf an und erinnerte mich dadurch an das Frühſtück. Gefährlich waren in den Ortſchaften nur die Wochenmärkte. Da ge⸗ ſchah es einmal, daß der Schimmel, während ich mir Aepfel kaufte, einen ganzen Stand voller Mohr⸗ rüben auffraß. Das war eine teuere Angelegenheit!“ War eine große Stadt nicht zu umgehen, dann mußte die Reiterin ihr Pferd durch die belebteſten Straßen am Halfter führen. So dauerte der Marſch durch Leipzig allein zwei Stunden. Im Fichtelgebirge waren die Wege ſo ſteil, daß Frau Schumann ge⸗ zwungen war, an einem Tage 42 Kilometer auf Schuſters Rappen zurückzulegen, während ihr„Ha⸗ fermotor“ gemächlich hintendrein kam. Meiſt wurde ſtie für eine Zirkusreiterin gehalten, und beſonders ſpöttiſch waren oft Ritter von mehreren PS. Einer rief ihr mal zu: Mit deinem Hafermotor geht es halt langſam, nicht wahr?“ Wenig ſpäter zog„Edel⸗ weiß“ die Karre dieſes Herrn aus dem Graben. Als den landſchoſtlich ſchönſten Punkt ihres Rittes be⸗ zeichnet ſie die Strecke von Neckargemünd bis Hei⸗ delberg. Bei ihrer Rückkehr nach Berlin wurde Frau Friedel Schumann, die die Gattin eines Po⸗ lizeioffizier iſt, mit Auszeichnungen überhäuft, denn ſie hatte den längſten Ritt zurückgelegt, den jemals eine Frau durch deutſche Lande unternommen hatte. * — Vierbeinige Kriegshelden in Afrika ſind die Mauleſel. Der Berichterſtatter eines ausländiſchen Blattes gibt darüber vom Kriegsſchauplatz in Abeſſi⸗ nien einen Bericht, in dem es heißt:„Was auch immer die Heldentaten der Generale und Soldaten ſein mögen“— der beſcheidene Mauleſel iſt in einem ſolchen Feldzuge das wichtigſte Rad. Nicht weniger als 20 000 dieſer Tiere dienen in der italieniſchen Armee und ſie ſind es, von denen das Wohl und Wehe der Truppen abhängt. In dieſem Kriege, der in gebirgigem, faſt wüſtenartigem Gelände geführt wird, hat die Mechaniſierung der Truppen die Rolle der Mauleſel nicht beeinträchtigt. Viele Tau⸗ ſende von ihnen ſind aus Nordafrika und Südeuropa hergebracht worden. Die ſtärkſten und zäheſten kommen aus Sizilien und Marokko. Der ſprich⸗ wörtliche„ſichere Schritt“ der Mauleſel iſt, was leider feſtgeſtellt werden muß, eine Sage. Die Tiere ſtolpern dauernd und ſind immer nahe daran, zu ſtürzen. Zahlreiche Fälle ſind bekannt gewor⸗ den, in denen dieſe angeblich ausgezeichneten Berg⸗ ſteiger ihren Halt verloren. Dieſe geduldigen Tiere tragen Laſten von der Hälfte ihres eigenen Gewich⸗ tes, ſie ſind ruhig und ohne Nerven und ſchreiten über gefährliche Bergpfade, die jedem Pferd einen Nervenſchock verurſachen würden. Sie begnügen ſich mit einem kleinen Bruchteil des Futters, das ein Pfepd frühſtücken würde und weiden ſtachlige, lede⸗ rige Büſche ab, die das vornehme Roß niemals an⸗ pühren könnte. Kurzum, die Mauleſel ſind es, die dieſen Feldzug möglich machen und die Nutznießer des neuen italieniſchen Gebietes in Oſtafrika ſchul⸗ den dieſen ſtillen Tieren mit den traurigen Augen großen Dank. Man hat Hunden und Pferden Denk⸗ mäler wegen ihrer Heldentaten im Kriege errichtet, und wer weiß, ob nicht auch die armen, tapferen Mauleſel noch ihr Denkmal erhalten werden.“ E — An einer belebten Ecke der Londoner Fleet⸗ Street befindet ſich ein Zeitungsſtand. Das junge Mädchen, das ihn bedient, iſt allgemein als die„Zei⸗ tungs⸗Polly“ bekannt und wegen der Freundlichkeit, mit der ſie ihre Kunden bedient, allgemein beliebt. Kürzlich nun erhielt ſie die Nachricht, daß ſie von einem ihrer Kunden, einem Rechtsanwalt, in deſſen Teſtament bedacht worden ſei. Es war zwar keine große Erbſchaft, die er ihr hinterließ, aber er hatte das Bedürfnis gehabt, dem Mädchen, das ihm jeden Tag bei jedem Wetter, mit einem freundlichen Lä⸗ cheln ſeine Zeitung reichte, eine kleine Freude zu machen. So hatte er ihr fünf Pfund hinterlaſſen mit der Anweiſung, ſie ſolle ſich damit einen ver⸗ gnügten Tag machen, um eine Abwechflung in ihrem ſicherlich nicht einfachen Leben zu haben. Die„Zei⸗ tungs⸗Polly“ hat ſich über dieſe„Erbſchaft“ mehr gefreut, als mancher, der eine reiche Tante beerbt. Das Geld reichte gerade für ein hübſches neues Kleid, für Dauerwellen und einen netten Abend in einem der Londoner Vergnügungslokale. . — Unweit der jugoflawiſchen Stadt Skoplje wer⸗ den ſeit einiger Zeit Ausgrabungsarbeiten durchge⸗ führt, um die Reſte der antiken Stadt Scoupi frei⸗ zulegen, die im Jahre 516 durch ein Erdbeben zer⸗ ſtört wurde. Die Ausgrabungen waren bisher vecht erfolgreich und haben bereits überraſchende Ergeb⸗ niſſe gezeitigt. So iſt ein gewaltiges antikes Thea⸗ ter bloßgelegt worden, deſſen Bühne, Wandelgänge und Galerien noch außerordentlich gut erhalten ſind. Mauern und Gewölbe beſtehen aus verſchiedenarti⸗ gen Steinarten, und es läßt ſich heute noch erkennen, welchen künſteriſchen Reichtum das Theater, das mit ſeinen ſechs Galerien 3000 Menſchen Platz geboten haben dürfte, einſtmals in ſich barg. Vorausſichtlich wird es möglich ſein, das Theater vollkommen wiederherzuſtellen und damit der Nachwelt einen bedeutſamen ſteinernen Zeugen einer großen und prächtigen Vergangenheit zu überliefern. Die Aus⸗ grabungsarbeiten ſollen im nächſten Jahre fortge⸗ ſetzt werden, um namentlich auch die aus dem ſech⸗ ſten Jahrhundert ſtammende Metropolitankirche von Scoupi freizulegen. * — Während der Verhanoͤlung gegen den Noten⸗ fälſcher Donald Chapman, die in Houſton(Texas) ſtattfand, ereignete ſich ein eigenartiger Zwiſchenfall. Aus dem Publikum wurden mehrere Tränengas⸗ bomben gegen den Richtertiſch geſchleudert. Im Augenblick war der ganze Saal in Aufregung. Rich⸗ ter und Juſtizbeamte mußten vor dem Tränengas ins Beratungsdimmer flüchten. Aber auch der An⸗ geklagte verſchwand. Wie ſich nachher herausſtellte, war er es, der zwei Burſchen veranlaßt hatte, den Saal unter Tränengas zu ſetzen. Auch die Burſchen konnten nicht gefaßt werden. ** — In Viliki Beckerek in Jugoſlawien hat ein Richter ein ſalomoniſches Urteil gefällt. Zwer Bauern, die ſich ſeit langer Zeit in den Haaren lagen, wären wieder einmal in Streit geraten. Dabei nannte öder eine den anderen„Pferd“, was von dem andern mit„Ochſe“ quittiert wurde. Und dann liefen beide zum Kadi, um den Gegner wegen Beleidigung anzuzeigen. Da es ſich um angeſehene Großbauern handelte, waren lange Reihen von Zeugen aufmar⸗ ſchiert, die das Geſpräch mitangehört hatten und nun willens waren, das„Pferd“ einerſeits und den„Och⸗ ſen“ andererſeits zu beeiden. Doch die Gerichtsver⸗ handlung dauerte nur fünf Minuten. Der weiſe Richter verzichtete auf die Einvernahme der Zeugen und erklärte:„Das Pferd und der Ochſe ſind für den Bauern ſo wertvolle und nützliche Tiere, daß die Nennung ihres Namens keineswegs eine Be⸗ leidigung ſein kann. Ich weiſe daher beide Klagen ab.“ uuſuill ui Dampferzuſammenſtoß + Gdingen, 21. Dez. In der Nacht zum Samstag ſtieß auf der Reede von Gdingen der deutſche Dampfer„Karſten Mil⸗ lers“, der in Gdingen Baumwolle gelöſcht hatte und ſich auf dem Wege nach Schweden befand, mit dem deutſchen Dampfer„Otto Wilfried Müller“, der nach Gdingen einfahren wollte, zuſammen. Der Dampfer „Otto Wilfried Müller“ ſoll durch en Zuſammenſtoß Beſchädigungen davongetragen haben. Ein Teil der Beſatzung hat das Schiff verlaſſen. Nur der Kapitän und die Offiziere ſind an Bord geblieben. Zwei Danziger Bergungsdampfer ſind zur Hilfe ausge⸗ fahren. Der Schiffszuſammenſtoß auf der Reede vor Gdingen erfolgte mit einer derartigen Wucht, daß der Dampfer„Otto Alfred Müller“ leck wurde und mit der Spitze zu ſinken begann. Das gerammte Schiff iſt mit der Spitze bis auf den Grund geſtoßen und ſteht bis zur Hälfte im Waſſer, wobei der Hin⸗ terteil des Schiffes in die Luft ragt. Die Bergungs⸗ arbeiten dauern an. Der Dampfer„Kerſten Miles“ gehört der Hanſeatiſchen Reederei AG. in Hamburg und ſteht unter Führung des Kapitäns Wagner. Der Dampfer„Otto Alfred Müller“ iſt ebenfalls in Ham⸗ burg beheimatet. Ein Fliegerzwiſchenfall in Argentinien — Buenos Aires, 20. Dez. Während einer mili⸗ täriſchen Fliegerübung, die in Anweſenheit des argentiniſchen Staatspräſidenten, des Kriegsmini⸗ ſters und anderer führender Perſönlichkeiten über dem Fliegerlager von El Palomar abgehalten wurde, ereignete ſich ein aufſehenerregender Vor⸗ fall. Ein Zivilflieger unternahm unter Miß⸗ eines Ställe gehen wollte, dichte Rauchſchwaden entgegen. Wäh⸗ rend der Nacht war aus noch nicht ermittelter Ur⸗ ſache die Futterkiſte in Brand geraten. Das Feuer fraß ſich unter großer Rauchentwicklung ohne Flam⸗ menbildung weiter fort. Erſt beim Oeffnen der Tür ſchlugen die Flammen hoch auf, konnten aber ſchnell gelöſcht werden. Vierzehn Pferde, zwei Mauleſel und fünf Zugochſen erſtickten im Rauch. ** — In Tirol hat in den letzten Wochen ein ge⸗ riſſener Hochſtapler ſein Unweſen getrieben. Es handelt ſich um einen älteren Mann, der ſich als der „Stallmeiſter des Königs Alfons von Spanien“ aus⸗ gab, ſo daß er es nicht allzu ſchwer hatte, Dumme zu finden, die auf ſeinen Schwindel hereinfielen. Er verbreitete überall die Nachricht, daß der Exkönig von Spanien in Tirol ein Schloß zu kaufen beab⸗ ſichtige, und ſo fanden ſich denn zahlreiche Leute, die dem Gauner ins Garn gingen. Der angebliche Stallmeiſter ſoll ſeine Opfer tüchtig hochgenommen haben. Dementſprechend lebte er auch auf großem Fuße. Trotzdem iſt er dann in mehreren großen Hotels die Rechnung ſchuldig geblieben. Die Polizei ſucht eifrig nach dem Mann, dem es allem Anſchein nach jedoch gelungen iſt, über die Grenze zu flüchten. * — Die Londoner Polizei verhaftete mitten in der Londoner City einen Mann, der ſich verdächtig ge⸗ macht hatte. Er ſetzte ſeiner Verhaftung keinen dem Landwirtes, der am frühen Morgen in die — In Halberſtodt ſchlugen Knecht Widerſtand entgegen, aber kaum war er zwiſchen den Boamten eine Strecke Wegs gegangen, da brach er zuſammen. Entweder waren es ſchwere Herzkrämpfe oder Magenkrämpfe, fallen worden war. von denen der Verhaftete be⸗ Jedenfalls ſorgten die beid in Au Ol achtung aller geſetzlichen Vorſchriften und der allge⸗ meinen Rückſichtnahme zwiſchen der erer⸗ sierenden Staffel tollkühne Kunſt⸗ ſt ü cke und brachte dadurch die ganze Staffel in äußerſt gefährliche Lagen. Dieſer unverſtändliche Vorgang veranlaßte die Luftfahrtbehörde zu einem ſcharfen Eingreifen. Der Staatspräſident hat per⸗ ſönlich angeordnet, daß dem Flieger die Flug⸗ erlaubnis entzogen wird. Schießerei in einer franzöſiſchen Kaſerne — Paris, 21. Dezember. Aus einem Fenſter einer Kaſerne in Toul wurde am Samstagvormittag plötzlich ein wildes Feuer auf zahlreiche im Kaſernenhof verſammelte Offiziere und Mannſchaften eröffnet. Ein Hauptmann und ein Soldat wurden ſchwer getroffen und ſtarben wenige Minuten ſpäter im Lazarett. Die Soldaten auf dem Kaſernenhof nahmen ſofort Deckung. Nach⸗ dem die erſte Verblüffung überwunden war, ſtürm⸗ ten ein Leutnant und zwei Unteroffiziere in die Kaſerne, um den Schützen zu ſuchen. Zu ihrem Schutz hielten ſie ſich dicke Matratzen vor den Leib. In einem Korridor lag ein Soldat, der von einem Schuß durch eine verbarrikadierte Tür verwundet worden war. Von einem benachbarten Zimmer aus wurde daraufhin ein Loch durch die Wand geſchlagen, durch das man nunmehr unter einem Bett einen Soldaten ſah, der das Gewehr anſchlagsbereit hielt. Der Leutnant und der Unteroffizier ſchoſſen ſofort. Von ſieben Schüſſen durchbohrt, wurde der Mörder ſofort getötet. Es handelte ſich um einen marokkaniſchen Schützen. Ob er in einem Anfall geiſtiger Umnachtung oder aus Rache geſchoſſen hat, weiß man noch nicht. Beamten ſofort daür, daß der Mann in eine Klinik kam. Er wurde geröntgt und dann ſpäter operiert. Aus ſeinem Magen wurden folgende Dinge heraus⸗ geholt: Ein Brillantring, mehrere Aquame vine, ein mit Diamantſplittern beſetztes Armband, ein prar ſilberne Manſchettenknöpfe und eine ganze Peel er⸗ kette. Alſo ein ganzer Juwelierladen. Es liegt die Vermutung nahe, daß der Einbrecher dieſe Koſtbar⸗ keiten raſch hinuntergeſchlungen hat, als er merkte, daß er den Beamten nicht mehr entwiſchen konnte. 1. — Die neueſte Frucht, die wir vielleicht ſchon im nächſten Sommer in den Obſtgeſchäften kaufen kön⸗ nen, iſt die Brimbeere— das iſt eine Kreuzung von Brombeere und Himbeere, deren Zucht dem Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Inſtitut für Züchtungsforſchung vor eini⸗ ger Zeit gelungen iſt. Die neuen Pflanzen ſind be⸗ reits im Handel zu haben, und jeder Kleingärtner lann ſich alſo Brimbeeren in ſeinen Garten ſetzen. Die neue Frucht iſt durchaus wohlſchmeckend allerdings muß nun erſt feſtgeſtellt werden, wle ſich ihr Anbau in der Praxis bewährt. a — In London wird gegenwärtig erwogen, eine Eiſenbahnüberführung an der Victoria⸗Station nachts mit einem elektriſch geladenen Geländer zu verſehen. Die Ueberführung übt eine geradezu un⸗ heimliche Anziehungskraft auf Lebensmüde aus, denn es vergeht faſt kein Tag, an dem nicht eine Perſon verſucht, ſich über das Geländer in die Tiefe zu ſchwingen. Trotz erhöhter Wachſamkeit der Po⸗ lizeibeamten laſſen ſich Todesfälle nicht immer ver⸗ hindern. Das ſicherſte Mittel zu ihrer Verhütung ſcheint eine Schwachſtromleitung zu ſein, mit der die Selbſtmörder in Berührung kommen müſſen, wenn ſie das Geländer anfaſſen. Die letzte Kunde N 1. AN EINES RE N WOLFGANG VON Er hätte eigentlich Harry, der ihm dieſe Möglich⸗ keit noch verſperrte, haſſen müſſen; denn Feſtenberg wußte, daß Harry nicht mehr als er konnte. Aber Feſtenberg war ein zu anſtändiger Junge, um gegen Harry zu intrigieren. Neumayer ſeinerſeits hatte in Joachim Feſten⸗ berg das große Fahrtalent erkannt, dieſe ſo ſeltene Eigenſchaft, die nicht nur Mut und Draufgängertum, ſondern auch Selbſtbeherrſchung und kühle Ueber⸗ legung verlangt. Neumayer ahnte, daß es mit Harry nicht mehr lange gehen würde; denn Harry war an jener Altersgrenze angekommen, wo die Nerven nicht mehr die Elaſtizität und Zuverläſſigkeit be⸗ ſaßen, die am Steuer eines Rennwagens notwendig ſind wenn es um große Dinge geht. Und ſo, wie Feſtenberg und Neumayer das wuß⸗ ten, ſo wußte es auch Harry. Aber er wollte es nicht wahrhaben— er konnte es nicht wahrhaben; denn er hatte Schulden und keinerlei Vermögen und hatte eine Frau und ein Kind. Wenn Neumayer ſich ſagte, es müſſe eines Tages einer daſein, der für Harry in die Breſche ſpränge, und dabei an Feſtenberg dachte, ſo tat er das als ein Mann, der große Verantwortung für den Rennſtall ſeiner Fabrik trägt, einer Fabrik, die einen Teil der techniſchen Weltgeltung der Nation zu verteidigen halte. Daß Neumayer mit Harry befreundet und ihm zugetan war, durfte dabei keine Rolle ſpielen; denn hier ging es nicht um Dinge, die einen einzel⸗ nen betrafen, ſondern um Dinge, die für das ganze Land wichtig waren. Neumayer ſprach mit Feſtenberg einſtweilen nicht über dieſe Dinge; aber ſie wußten im ſtillen beide, daß ſie eines Tages darüber würden ſprechen müſſen. Und weil Feſtenberg das alles quälte und weil die Geſchichte mit dem Rekord, den er, falls Harry freiwillig zurückträte, fahren ſollte, einer Ausſprache bedurfte, war er, als er von dem Unfall Harrys er⸗ fuhr, zu ihm gegangen und hatte mit ihm geſprochen. Und nun dachte er an Anns Hand Joachim Feſtenberg lächelte mit dünnen Lippen. ſo, wie ein Mann lächelt, der zu ſich ſelber ſagt: Wie kindiſch du biſt! Man ſollte wirklich annehmen kön⸗ nen, du hätteſt Vernünftigeres zu bedenken! In dieſem Augenblick, als er ſich über ſich ſelbſt luſtig machen wollte, weil er über die kleine, zarte Hand einer Frau ſo viel nachdachte, traf er Marianne Teſten. Sie kam auf ihn zu, ſelbſtverſtändlich ſehr elegant, ſehr gepflegt und ſehr geſchminkt und mit einem Lächeln um die gelackten Lippen, das zu ſagen ſchien: Weshalb ſiehſt du mich nicht? Weißt du nicht, daß ich ſchon lange auf dich warte? Daß ich oft— ſehr oft — an dich denke?„So trifft man Sie alſo!“ ſagte ſie.„Wiſſen Sie nicht, daß es ein Telephon gibt?“ Feſtenberg hörte nicht auf zu lächeln, ſondern nur die Art ſeines Lächelns wurde anders. Das Weiche, Verträumte, Nachdenkliche verſchwand und machte einer liebenswürdigen Höflichkeit Platz.„Ich bitte um Entſchuldigung, gnädige Frau! Aber——“ „Sie ſind entſchuldigt, und Sie können alles wie⸗ dergutmachen, wenn Sie mit mir eine Taſſe Tee trinken gehen. Wollen Sie?“ Und Marianne Teſten ſah Joachim Feſtenberg an, und ihre ſorgfältig ge⸗ tuſchten Augenbrauen zogen ſich leicht in die Höhe, während in ihren Augen ein eigenartiges weiches Leuchten ſtand— ſo, als wenn Sonnenſtrahlen auf Moos fallen. Joachim Feſtenberg zögerte, dann aber ſagte er zu. Er wollte ſich nicht eingeſtehen, daß er daran dachte, wie befreundet Marianne mit Ann ſei, ſon⸗ dern vielmehr ſagte er ſich, er wäre Marianne dieſe Teeſtunde ſchuldig, weil er ſie nie anrief, obwohl ſie ihn ſehr darum gebeten hatte. Das Kaffee, in das ſie gingen, war ein ſehr ele⸗ gantes Kaffee, wie es für Marianne auch nicht anders denkbar war, und Joachim Feſtenberg ſaß in der weichen, ſchmeichelnden Beleuchtung dieſes Kaf⸗ fees wie ein Mann, der eigentlich nicht recht weiß, was er da ſolle. Marianne blickte ihn aus ihren grünen Augen an. Es war der Blick einer Frau, die ahnt, daß ihr nicht mehr ſehr viel Zeit bleibe.„Wenn man Sie ſo ſieht“, ſagte ſie ſcherzend,„ſehen Sie gar nicht wie ein Mann aus, der dreihundert Kilometer in der Stunde fährt.“ Feſtenberg lächelte.„Wie muß man denn da aus⸗ ſehen?“ „Na“, ſagte Marianne, und ihre gelackte Ober⸗ lippe zuckte ein wenig,„braun und ſehr ſportlich und kühn, nicht?“ Und ſie lachte über ihre eigene Vor⸗ ſtellung, weil ſie genau wußte, daß ſo etwas nicht immer zutraf und daß man nicht braun ſein konnte, wenn keine Sonne ſchien, die braun machte. Aber Feſtenberg ging auf den Scherz ein.„Ich bin doch nur einer, der„auch“ mitmacht, gnädige Frau. Weiter nichts als der zweite Mann im Team. So eine Art Reſerveheros.“ Marianne dachte einen Augenblick lang nach, daun entgegnete ſie, während ſie mit ihrer ſehr weißen Hand Zucker nahm:„Und wie vertragen Sie ſich mit dem wirklichen Heros?“ „Mit Harry? Ich komme gerade von ihm.“ „Ach! Und—?“ Feſtenberg ſchwieg. Was ſollte er ſagen? Er konnte doch Marianne Teſten nicht anvertrauen, daß er an ſolche Dummheiten wie eine kleine weiße Frauenhand dachte, die nicht Marianne gehörte. So meinte er denn nur, der Unfall Harrys ſei noch glücklich abgelaufen. Das wußte Marianne bereits. Außerdem aber ſchien ſie zu ahnen, daß Feſtenberg etwas nicht er⸗ zählen wollte, das ihn in dieſem Zuſammenhang be⸗ ſonders beſchäftigte. Deshalb bat ſie ihn um eine Zigarette und meinte mit Unterſtützung dieſer Zi⸗ garette, gleichgültig und doch nicht gleichgültig, ge⸗ wiſſermaßen mit einem Abſtand hinter dem blauen Rauch:„Ann tut mir ſo ſchrecklich leid... Kennen Sie Ann?“ „Ja“, ſagte Feſtenberg,„flüchtig.“ „Und mögen Sie ſie nicht gern?“ Es war unter dem Schutz der Zigarette und in einem Kaffee mit vielen Menſchen geſprochen und klang daher ganz harmlos. Trotzdem errötete Feſtenberg, und er fühlte das, und es verwirrte ihn ein wenig. Marianne ſah das natürlich, und ſicherlich machte es ihr keine Freude. Denn ſie wartete Feſtenbergs Antwort gar nicht erſt ab, ſondern ſagte ziemlich ſchnell:„Ich finde Ann entzückend und kann ver⸗ ſtehen, daß ſich ein Mann ſehr für ſie intereſſiert. Oh, ſie hat viele Verehrer!“ „So?“ ſagte Feſtenberg. „Aber ſie liebt nur Harry. Man könnte faſt ſagen, es ſei ſchade, nicht?“ „Warum?“ fragte Feſtenberg und verſuchte, ihrem Blick ſtandzuhalten, was ihm nicht ganz gelang. Und nun begann Marianne Teſten plötzlich, von ganz anderen Dingen zu ſprechen, von Dingen, über die man in einem Kaffee ſpricht. Beſonders intereſ⸗ ſterte ſie ein Buch, das ſie vor kurzem geleſen hatte und das ſie fabelhaft fand, weil alle Leute darin be⸗ müht waren, zu ſagen, was ſie dachten. Feſtenberg hörte ihr zu und hörte ſie trotzdem nicht; denn er dachte an Ann und die Verehrer von Ann. War es eigentlich nicht ausſichtslos, an Ann zu denken? Und wieſo kam er überhaupt plötzlich dazu, an Ann zu denken? Er kannte ſie doch ſchon mindeſtens ein Jahr und hatte bisher kaum an ſie gedacht. Und er nahm ſich ernſthaft vor, ſich nicht mehr mit ihr zu beſchäftigen; denn es hatte doch kei⸗ nen Zweck. Marianne war mittlerweile mit ihrem Bericht von dem Buch, in dem alle Leute ſich bemühten, zu ſagen, was ſie dachten, fertig geworden. Feſtenberg ſolle das Buch leſen, es ſei unbedingt notwendig, meinte ſie. i „Ich habe ſo wenig Zeit dazu“, ſagte er ein biß⸗ chen gequält. Marianne war maßlos erſtaunt. doch jetzt nicht?“ „Ich ſtudiere im Winter.“ „Oh“, ſagte Marianne,„das wußte ich gar nicht! Was ſtudieren Sie?“ Motorentechnik.“ Marianne wiederholte das Wort, das ihr natür⸗ lich nichts ſagte, was ja auch nicht weiter verwunder⸗ lich war. Und ſchließlich meinte ſie— und das lag für ſie ſelbſtverſtändlich ſehr nahe—:„Iſt das nicht ſchrecklich langweilig? Und was ſagt Ihre Freun⸗ din dazu?“ „Ich habe keine Freundin.“ Marianne ſchien das ebenſo unbegreiflich zu fin⸗ den wie die Takſache, daß ein junger Mann von der Art Feſtenbergs Motorentechnik ſtudierte; aber ſie fand es trotzdem ſympathiſch.„Mögen Sie die Frauen nicht?“ fragte ſie und blickte ihn auf ihre unbeſtimmte Art an, ſo daß es eine ganze Menge bedeuten konnte. Sie hätte zum Beiſpiel mit dieſem Blick ſagen können:„Das glaube ich Ihnen nichtl“ oder:„Kann ein Mann ganz ohne Frauen auskom⸗ men?“ oder:„Haben Sie denn ſoviel Enttäuſchun⸗ gen erlebt?“ und anderes mehr. Und dann wurde ihr Blick plötzlich ſehr mütterlich und ganz ſanft, und ihre ſehr roten Lippen zuckten ein wenig, als ſte ſagten:„Armer—!“ Und darin— in dieſem Wort— lag nun wieder ſo ſchrecklich viel Mitempfinden, daß Feſtenberg da⸗ von ganz eigentümlich berührt wurde. Denn was Marianne ihm da ſagte, das ſagte er in einſamen Stunden ſo oft zu ſich, einmal ärgerlich, einmal höhniſch und einmal traurig (Fortſetzung folgt) „Sie fahren Union exe Boruſſia 9 F Pirma Eintracht Wormatia FS Fra Union Nie FV Saarl Kickers Of Phönix Lr Opel Rüſſ S N VB 2 Germa Vere Ie Pfor Sp Wald Karlsruhe! Vin Müh Vis Necka VfR Manr Amtettta Germantas FE reibt Phönix Ka S Dieſes des Weihn ſofern ſcho bringen, a ſich gleich ſtand und um die N Sonntags liegt darin gegnung a Dem S einen Pun burg laller Kr die ein neiſterte. daß ein 9 für eine S tergrund d ſtand, der zweifelhafte Das S denverhältn niſche und weſentlicher ren der G ſich beiderſe unten ſpiel gibt, die e verſchießt u gleitet Sta Auf die er Siffling di läßt durch drohliche S auch Edelm ausſehenden Feld, aber die letzte E über. 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Jahrgang Nr. 300 Ein unerwartet hoher Sieg von Waldhof Der Karlsruher J verliert in Waldhof:8(:2) JC Freiburg abermals geſchlagen— Anentſchieden in Brötzingen Gau II Sübweſt Union Niederrad— Wormatia Worms 024 Vereine Spiele gew. unentſch. vert Tore Punkte Boruſſia Neunkirchen! 7 2 2 18:12 16˙6 FK Pirmaſens 10 7 1 2 23:15 15˙5 Eintracht Frankfurt 9 8 2 2 14·13 12˙6 Wormatia Worms 10 5 2 3 25˙13 12:8 FS Frankfurt 11 8 2 4 2218 12.10 Union Niederrad. 10 5 1 4 12:19 11.9 5 Saarbrücken. 10 3 1 6 16˙22.18 Kickers Offenbach 10 2 2 6 11:18 6˙14 Phönix Ludwigshaf. 11 2 2 7 11:15 646 Opel Rüſſelsheim 10— 5 5 1421 5˙15 Gau XIV Baden S Waldhof— Karlsruhe F:2 VB Mühlburg— Fe Freiburg 321 Germania Brötzingen— Amicitia Viernheim 926 Vereine Spiele gew anentſch. verl. Tor Punkte J. FE Pforzheim 9 6 2 1 2²¹⁸ 144 SpW Waldhof 7 5 1 1 23.10 11ꝛ8 Karlsruher FB.. 9 4 2 8 23:20 10²8 Vin Mühlburg. 8 8 3 2 11:11 9˙7 Ve Neckarau 9 4 1 4 21:18:9 VfR Mannheim 7 3 2 2 18:15.6 Amicitia Viernheim 10 2 4 4 14:20.12 Germanta Brötzingen l 8 2 5 15:19:12 FCE Freiburg 38 3 2 4 16:23:10 Phönix Karlsruhe. 9— 3 8 14˙28:15 Gau XV Württemberg BB Stuttgart— Sporifreunde Eßlingen 312 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sc Stuttgart 11 7 2 22018 1658 Stuttgarter Kickers 10 5 3 2 28:15 13:7 Sportſr Stuttgart 10 5 3 2 19˙10 137 iB Stuttaart 11 4 4 8 2819 12-10 SpVg Cannſtatt 10 3 4 3 17:20 10˙10 Spfreunde Eßlingen 4 2 5 18:18 10•12 SS Ulm 11 8— 6 21˙25 10.12 FV Zuffenhauſen 10 3 8 4 1620 9 11 FV Ulm 10 4 1 5 16·30 9211 Sp Feuerbach 10— 2 8 10.28 2·18 Gau XVI Vanern 1 Fc Nürnberg— Ick Bayreuth 40 Spielvereinigung Fürth— 95 Schweinfurt:2 Vereine Sptele gew. unentſch. verl. Tore Punkte SpVa Fürth 11 8 2 11185 184 1. FC Nürnberg 9 8 1— 195 17.1 Bouern München 10 8— 2 23:10 16.4 Wacker München 11 5 2 4 18:18 12:10 Be Anasbura 11 5 1 5 21:15 1111 Schweinfurt 05 11 4 1 6 14:15 9·18 ASV Nürnberg 11 3 2 6 14:21:14 München 1860 11 3 1 7 12-21:15 1. FC Bayreuth 13 3 1 9 10928:19 FCE München 12 2 1 1220 519 Die Niederlage des KF SV Waldhof— Karlsruher FV 82(:0) Dieſes Zuſammentreffen, das ſchon ganz im Schatten des Weihnachtsgroßkampfes im Stadion ſtand, mußte in⸗ ſofern ſchon aus eigener Kraft einen ſtarken Beſuch auf⸗ bringen, als im KF ein Gegner auf den Plan trat, der ſich gleich Pforzheim ins Vordertreffen zu ſchaffen ver⸗ ſtand und mit zu den derzeitigen ſchärfſten Bewerbern um die Meiſterſchaft zählt. Wenn trotz des„goldenen Sonntags rund 4000 Zuſchauer das Feld umſäumten, ſo liegt darin allein ſchon die Einſchätzung, die dieſer Be⸗ gegnung allgemein zuteil wurde. Dem Spitzenhalter Pforzheim nahmen die Karlsruher einen Punkt ab, ſchlugen am vergangenen Sonntag Frei⸗ burg(allerdings ohne Peters) klar:0 und waren bis⸗ kr die einzige Mannſchaft, die Viernheim auf deſſen Feld neiſterte. Waldhof ſelbſt war ſchon durch die Forderung, daß ein Meiſteranwärter bein Heimſpiel verlteren darf, für eine Sonderleiſtung gebunden, erſt recht, da im Hin⸗ tergrund der Beſuch des erſten deutſchen Pokalmeiſters ſtand, der keinesfalls durch eine Niederlage oder ein zweifelhaftes Ergebnis vorbelaſtet werden ſollte. Das Spiel ſelbſt ſtellt bei den winterlichen Bo⸗ denverhältniſſen vorweg den Mannſchaften beſondere tech⸗ niſche und taktiſche Aufgaben, von deren Löſung ein wesentlicher Teil des Erfolges für den einen oder ande⸗ ren der Gegner abhängt. Der ſchneeglatte Boden macht ſich beiderſeits auch ſofort bemerkbar; erſt nach zehn Mi⸗ nuten ſpielt Waldhof durch Weidinger, der an Schneider gibt, die erſte klare Gelegenheit heraus, doch Schneider verſchießt unſicher. Ein ſcharfer Fernball von Kuhn ent⸗ gleitet Stadler, aber keiner der Stürmer erfaßt die Lage. Auf die erſte, von Weidinger gut getretene Ecke ſchießt Siffling die reichliche Tordeckung an. Der glatte Boden läßt durch den ſehr behinderten Stand die folgende be⸗ drohliche Schußſerie Waldhofs glücklich überſtehen. Aber auch Edelmann ſtoppt dann im Strafraum einen gefährlich ausſehenden Angriff des KFV. Waldhof beherrſcht das Feld, aber die verſtärkte Abwehr der Karlsruher hemmt die letzte Entfaltung. Siffling knallt aus der Luft dar⸗ über. Den lange fälligen Treffer erreicht endlich Bihl⸗ maler auf ſeinen Rückpaß Weidingers, unhaltbar;:0. Elin Flankenpaß Günderoths ſtreicht unter den Händen des ſich werfenden Stadlers ins Aus. Karlsruhe iſt mit neun Mann hinten, die Schüſſe bleiben in der Deckung hängen und ſchließlich verfehlt auch Schneider einen hoch vorgegebenen Ball. Kurz vor der Pauſe, nachdem auch Brecht auf der Gegenſeite über den Kaſten geſchoſſen, ſtellt dann Siffling mit Kopfball auf hohen Paß Bihlmaiers 299 Die Fortſetzung ſieht die Platzelf weiter in Vorder⸗ hamd, und als ſchließlich eine glatt paſſterende Flanke Weidingers von Günderoth zum 370 umgeſetzt wird, iſt die Grundlage des Sieges für Mannheim geſichert, aber aus einem Gedränge heraus kann Brecht für Karlsruhe:1 drücken. Stadler hält einen Schuß Wei⸗ dingers auf der Torlinie, aber dann treibt Günderoth mit einem zuerſt knapp gewehrten und dann entſchloſſen nachgeſchoſſenen Ball 41. Stadler bekommt noch harte Ar⸗ beit, aber dann wird um ein vom Preſſeplatz aus unmög⸗ lich zu beurteilendes Tor für K im Feld geſtritten. Es wird nicht gegeben. Auf hohes Zuſpiel Sifflings bucht Weidinger prächtig und unhaltbar köpfend:1. Bihl⸗ maler bugſiert dann knapp neben den Pfoſten. Groß⸗ artig wird dann Stadler aus dem Kaſten gelockt, Bihl⸗ mater gibt genau zum poſtierten Siffling, der ſeelen⸗ ruhig ins leere Tor köpft, 611. Wirklich groß ſtoppt Stadler an der Strafraumgrenze Siffling, ſo den 7. Treſſer hinausſchlebend. Wohl gelingt dem ungedeckten Linksaußen Hohlzlegel auf Stkrafball Benz für Karlsruhe ein:2, doch Bihlmaſer treibt mit flachem Langſchuß 712 und kurz vor Schluß lenkt S f⸗ ling einen von Bihlmaier ſchön gegebenen Flankenball 812 ein Die Karlsruher Elf, die eine Niederlage wie deit langen Jahren nicht mehr hinnehmen mußte, ſtand in Technik und im Zuſammenſpiel eine Klaſſe unter dem Gegner, wobei allerdings vorweg darauf abgehoben werden muß, daß ſich die körperlich ſchwerere Mannſchaft mit den Bodenverhältniſſen nicht ſo abfand. Das Spiel wirkte um ſo primitiver, je mehr Waldhof den glatten Boden mei⸗ ſterte und zu einem Stil auflief, den kein Menſch erwartet hatte. Stand die Karlsruher Hintermannſchaft in der erſten Hälfte und beſonders zu Anfang noch voll ihren Mann, ſo zermürbte ſie mehr und mehr unter den wendigen, ſchuß⸗ frohen Aktionen des Gegnerangrißfs, der in ſeiner Geſamt⸗ front eben einſach nicht mehr zu decken war. Der geſähr⸗ lichte Teil war der rechte Flügel Brecht⸗Benz. Auch Rei⸗ ſer als rechter Außenläufer hob ſich zeitweiſe herſus. Damminger, in der Sturmmitte allerdings, gab das Gegen⸗ ſtück zu Schneider in der Walödhofmitte— er wirkte ſchwer⸗ fällig; den Reſt beſorgte die Deckung. SV Waldhof übertraf alle Erwartungen. Ein guter Griff war es, in Anbetracht der Spielfeldbeſchaffenheit den leichten Günderoth für Walz am linken Flügel ein⸗ zuſetzen. Nach anfänglicher Unſicherheit wuchs er prächtig ins Spiel und baute hervorragend mit an dem außer⸗ gewöhnlichen Erfolg. Die Stärke der Fünferreihe lag— ſo weit die Glätte des Feldes es zuließ— darin, daß ſeder einzelne, mit Ausnahme von Schneider, über den Schuß verfügte; da hilft ſchließlich auch eine noch ſo verſtärkte Verteidigung nichts. Glänzend paßte ſich die Mannſchaft den winterlichen Umſtänden an, ſpielte nicht zu eng und ſtellte ſchließlich eine ſchlechthin meiſterliche Form zur Schau, ſowohl in der wirkſam verteilten Arbeit eines Heermann, wie in beſonderen Einfällen Sifflings. Den Vogel ſchoß aber wohl Bihlmaier auf halbrechts ab, der, von wenigen Unebenheiten abgeſehen, einfach glän⸗ zend auf dem Damm war. Auch Weidinger kam in ungewohnte Fahrt. Da auch Kuhn als linker Läuter durchaus in den Rahmen paßte, konnte der übrige bewährte Teil der Mannſchaft die Geſamtleiſtung wie ſelten abeun⸗ den. Einzig Schneider wirkte, wie ſchon angedeutet, langſam und noch unbeholfen, aber auch ihm ſetzte der Bo⸗ den bei ſeinem körperlichen Gewicht zu. Die gegneriſche Deckung tat ihm den Gefallen, ſich auf ihn beſonders zu konzentrieren, was dem übrigen Teil entſprechend Luft gab. So erfüllte er indirekt doch einen Teil ſeiner Aut⸗ gabe. In den wendigen Waldhofſtil muß er ſich erſt noch finden. Jedenfalls war der ſtarke Beifall für die Geſamt⸗ leiſtung des Exmeiſters zum Spielſchluß wohlverdient. Es hätte leicht ſogar ein zweiſtelliges Ergebnis herauskommen können. Das Stadionſpiel zu Weihnachten wird durch die heutige Glanzleiſtung beſtimmt einen ſtarken Auftrieb er⸗ halten. Hoffen wir auf beſtändiges Wetter, Zauer⸗ Plankſtadt konnte man als Spielleiter nicht reſtlos zuſtim⸗ men, er brachte das Ganze jedoch annehmbar über die Strecke, A. M. — Geſellſchaftsſpiele FS Frankfurt VfR Mannheim 10 1. SSW Ulm—1860 München 111 Stuttgarter Kickers TS Münſter:0 Phönix Ludwigshafen—Kickers Offenbach:2 Eintracht Kreuznach Eintracht Frankfurt 222 Waldhof ſchlügt Weinheim im Handball Der goldene Sonntag ſah auf ſchneebedeckten Feldern den zweitletzten Vorrunden⸗Spieltga im Handball. Hatte die Mannheimer Bezirksklaſſenſtaffel noch vier Begeg⸗ nungen zu erledigen, alſo beinahe ein volles Programa, gab es in der Gauklaſſe nur ein Treſſen, zu welchem der SV Waldhof erſtmals auf eigenem Platze, den T V 62 Weinheim, der ebenfalls ſicher, im Endergebnis aber zu hoch, geſchlagen an die Beragſtraße zurückkehren mußte. Durch dieſen Sieg ſind die Waldhöfer nun punkt⸗ gleich mit dem TW Seckenheim auf den erſten Platz vor⸗ gerückt. SV Waldhof TW 62 Weinheim 10:2(:1) Zu dieſem Vormittagſpiel hatten ſich nur einige 100 Zuſchauer eingefunden, die aber trotz der mißlichen Boden⸗ verhältniſſe ein gutes Spiel mit feinen Leiſtungen auf beiden Seiten zu ſehen bekamen. Wenn auch der Boden an und für ſich wicht gerade ſchlecht war ſo war aber die Ballbehandlung durch die Glätte des Obiekts ſehr er⸗ ſchwert und vor allem litt darunter der Wurf einmal in Bezug auf Genauigkeit und dann auch auf Härte. Daß ſich aber dennoch alle zweinundzwangia Mann ſo aut da⸗ mit abſanden, ſtellt ihrem techniſchen Können wie ihrer körperlichen Verfaſſung ein gleich autes Zeugnis aus. Zum Spiel waren beide Einheiten in beſter Aufſtel⸗ lung erſchienen. Kaum hatte der Unparteiiſche den Ball freigegeben, war auch ſchon der erſte Erſolg fällig, den Spengler erzielte. Die Antwort der Gäſte ließ nicht allzu⸗ lange auf ſich warten. Etzel kann Weigold das erſtemal be⸗ zwingen und damit remis ſtellen. Nun entwickelt ſich ein ſchnelles und auch variantes Spiel, bei dem die Blau⸗ Schwarzen leicht im Vorteil ſind, weil die Deckung der 62er nicht ganz auf dem Damm iſt. Bei ſo ſchnellen Leu⸗ ten wie Zimmermann, Spengler und auch Heiſeck darf man nicht auf Abwarten ſpielen; da heißt es ſchon auf Tuch⸗ fühlung herangehen. So kam Zimmermann zu einem ſchö⸗ nen Tor aus ungünſtigem Winkel, weil der Läufer nur hintennachlaufen konnte und Heiſeck erzielte gleich drei Treffer hintereinander, da die Deckung auf Abgabe des Balles wartete und die Kameraden Heiſecks liebevoll be⸗ wachten, dieweil Genannter mitten durch die Deckung ſtar⸗ tete und dem verdutzten Gülch durch flache Aufſetzer das Nachſehen gab. Hatte ſich ſo Waldhof nun einen netten Vorſprung verſchafft, ſo fielen doch einige Mängel auf. Germania Brötzingen— Amictia Viernheim:0 Noch war der große Kamp der Brötzinger gegen den Mannheimer VfR in Erinnerung, ſo galt es auch ſchon gegen oͤen Gegner aus dem Aufſtiegsſpiel, Viernheim, anzu⸗ treten. Viernheim, das am letzten Sonntag gegen Waldhof ein beachtliches 11 erzielte ſollte auch in dieſem Spiel ein harter Gegner werden. Etwa 1500 Zuſchauer waren an⸗ weſend, denen ſich folgende Mannſchaſten vorſtellten: Brötzingen: Burger; Merz, Zimmermann; Haas, Joſt, Reuter; Birkenmater, Dettling, Heinz. Hörmann, Feder⸗ mann. Viernheim: Krug: Kiß 1, Foltermann; Martin, Baiers⸗ feld, Fetſch; Pfennig, Müller, Mandel, Schmidt, Kiß 2. Das Spiel ſtand im Zeichen eindeutiger Ueberlegenheit der Einheimiſchen, dach trotz häufiger Angriffe und vieler Gelegenheit gelong es nicht die Abwehr der Viernheimer zu überwinden. Brötzingen drängt von Anfang an, doch kann außer einigen Ecken nichts erzielt werden Man kann in dieſem Kampf ſchun vom Spiel der verpaßten Gelegen⸗ heiten reden. Nach etwa 15 Minuten Spielzeit kommt vor⸗ übergehend etwas Schwung in die Brötzinger Elf; es kön⸗ nen auch einige Ecken erzielt werden, die aber abgewehrt werden. Sofort im Anſchluß kommt Dettling, der Brötzin⸗ ger Halbrechte, ſchön durch, doch geht ſein Schuß knapp da⸗ neben. Der Germania⸗Mittelläufer Joſt glaubt, ſich eben⸗ falls im Torſchuß verſuchen zu müſſen, doch Krug hält den Ball. Eine Brötzinger Ecke wird dann gut hereingegeben, doch glücklich abgewehrt. Trotz weiterer Ueberlegenheit der Germania bleibt das Trefſen in der erſten Hälſte torlos. In der zweiten Hälfte beginnen die Brötzinger ſofort das Viernheimer Heiligtum erneut zu belagern, und es iſt ſelten, wenn die Gäſte über die Mittellinie kommen. Doch wird es dann bei einem Vorſtoß der Viernheimer gefährlich. Bei einem Gäſteangriſf wird Joſt unfair an⸗ gegangen, und ein Strafſtoß iſt die Folge. Dieſer ruft eine brenzliche Lage vor dem Viernheimer Tor hervor, doch mit Glück wird der Ball weiter befördert. Viernheim ver⸗ ſolgt ſichtlich ſeine olte Taktik der Verteidigung und ge⸗ legentlichen Vorſtöße. Dabei iſt die Mannſchaft ſehr hart und geht oft über die Grenze des Erlaubten. Im Anſchluß an einen Stroiſtoß aus der rechten Gäſteecke ſchießt Joſt ſchön aufs Tor, doch der Viernheimer Hüter iſt auf dem Poſten. Federmann, der einheimiſche Linlsaußen, vergibt unglaubliche Gelegenheiten. So ſchießt er freiſtehend vor dem Tor wett darüber. Kurze Zeit ſpäter ſchießt er dem Torhüter direkt in die Hände. Eine Ecke der Gäſte, die Haas verſchuldet, wird mit Glück abgewehrt, und wieder oͤrängen die Brötzinger. Joſt, der Mitteläufer der Ger⸗ mania, iſt anſcheinend der einzige, der auf das Tor ſchießt. Doch diesmal geht ſein Schuß daneben. Bei den Einhei⸗ miſchen will und will nichts klappen. Es iſt kein Wunder, daß die Brötzinger Spieler nervös werden. Beſonders die Verteidigung leiſtet ſich des öfteren Schnitzer, ſo daß der ſichere Torhüter Burger des öfteren eingrelfen muß. Zim⸗ mermann, der linke Germanenverteidiger, tritt efnen ſchö⸗ nen 20⸗Meter⸗Strafſtoß, der jedoch zur Ecke gewehrt werden kann, die wiederum nichts einbringt. Viernheim kommt Union Niederrad— Wormatia Worms 924 072 — Vor 1300 Zuſchauern lieferre Unien Niederrad am Sonntag auf eigenem Platz der Wormſer Wormatia ein überaſchend ſchwaches Spiel. Die Wormſer dagegen, die über eine Stunde lang ohne Winkler ſpielen mußten da dieſer ohne Verſchulden eines geaneriſchen Spielers einen ſchweren Sturz tat und mit einer Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus geſchafft werden mußte zeigten recht an⸗ sprechende Leiſtungen. In der erſten Hälfte gaben ſie zaroß“ den Ton an, während die Niederrader nach dem Wechſel etwas beſſer ins Spiel kamen, aber den Sieg der Wormſer nie gefährdeten. Bei Worms lieferte Kiefer als Mittelläufer, ſowie Fath als Linksaußen ein ſehr gutes Spiel, während bei Niederrad Roſenberner und Berger höheren Anſprüchen gerecht wurden. Bis zur Pauſe qäin⸗ gen die Gäſte durch Buſam(12. Min.) und Fah(89. Min.) in:0⸗Führung. Nach der Pauſe ſtellten zwei Elfmeterbälle. ſeweils Wir erkennen an, daß die Außen Platz hielten und auch bedient wurden, dafür gab es innen einige Mängel, die durch Kieſer verwandelt, den Sieg für die Wormſer ſicher. Schiedsrichter Bauer ⸗Saarbrücken feitete aut. man ſonſt nicht gewohnt iſt. Spengler lief im Innenſeld immer auf den ballführenden Spieler zu, brachte ſo ſeine Deckung noch mit, anſtatt in der Mitte durchzuſtoßen. Nach⸗ dem man gelernt hat, durch Außenbleiben der Flügel die gegneriſche Deckung auseinanderzuziehen, wird auch dieſer kleine Fehler leicht auszumerzen ſein und es gelingen, auch innen Luft und Raum zu ſchaffen. Wohl verſuchten die Läufer dieſe Lücke zu ſchließen, aber dies iſt einmal nicht ihre Aufgabe und zum andern werden ſie durch dieſe Spielweiſe leicht dazu verleitet, zu viel im Angriff zu ſtehen. Sonſt zeigte der Meſſter keine Mängel. Die Ver⸗ teidigung ſamt Weigold eiſern wie ſtets. Kritter befindet ſich in aufſteigender Form, weil er mehr und früher an⸗ greift. So hielt die einheimiſche Deckung den Gäſteſturm in Schach, während der eigene Angriff durch Spengler mit 755 ſcharfen Würfen den Pauſenſtand von:1 markieren onnte. Das Anentſchieden in Brötzingen vorübergehend wieder etwas au“, kann auch eine Ecke er zielen. Doch bringt auch dieſe nichts ein. Bei wetterem Drängen der Germanio geht das Spiel torlos zu Ende. Die Gäſte verfügen über eine ſchnelle Mannſchaft, die ſich mit den Bodenverhältniſſen beſſer abfand wie die Einhei⸗ miſchen. Die Verteidigung iſt der beſte Mannſchafſtsteil. Ihm iſt in erſter Linie das torloſe Ergebnis zu verdanken. Krug ein ſicherer Torhüter, dem allerdings manchmal der Ball aus der Hand entglitt, doch iſt dies auf die Glätte zurückzuführen. Faltermann als linker Verteidiger etwas beſſer als Kiß 1. Die Läuſerreihe verhinderte ſede Ent⸗ faltung. In der Viernheimer Läuſerreihe wor es beſon⸗ ders Fetſch, der den rechten Flügel immer wieder kalb⸗ ſtellte. Der Sturm verfügt über zwei klinke Flügel, die aber außer gelegentlichen Vorſtößen nicht viel zeigten. Müller auf halbrechts war noch der Beſte dieſes Mann⸗ ſchaftsteils. Die Brötzinger kannte man nach dem Spiel gegen Mannheim nicht wieder. Burger wieder ein ſicherer Tor⸗ hüter, doch bekam er verhältnismäßiß wenig zu tun. Die Verteidigung erfüllte in der erſten Hälfte vollauf ihre Pflicht, doch zeigte ſie in der zweiten Halbzeit bedenkliche Schwächen. Die Läuferreihe wor heute auch weniger pro⸗ duktiv. Der beſte Mann war noch FJoſt und mit ihm Reu⸗ ter. Der Sturm war ein ziemlicher Verſager. Der rechte Flügel mit Birkenmaier und Dettling konnte geallen. Der Schiedsrichter Bruſt⸗ Mannheim war dem Spiel ein umſichtiger Leiter. Seine Aufgabe wurde ihm auch nicht allzu ſchwer gemacht. Verdienter Sieg VfB Mühlburg— Freiburger FC:1(:1 Der Freiburger FC hatte zwar in Mühlburg wieder Peters als Sturmführer dabei, trotzdem war auch diesmal die Fünſerreihe das Schmerzenslind der Südbadener und ſo gab es mit Ach und Krach ein einziges Tor, während die einheimiſchen Mühlburger dreimal ins Schwarze traſen. Mühlburg hatte die beſſere Elf zur Stelle, in der eigent⸗ lich nur die beiden Außenſtürmer Wünſche offen ließen. Sehr ſtork war wieder die Hintermannſchaft, aber auch die jamoſe Läuſerreihe Gruber— Hüber— Joram hatte gro⸗ ßen Anteil am Sieg. Bei den Freiburgern ſchlug ſich eben⸗ falls die Hintermannſchaft am beſten, obwohl Mandler fehlte, deſſen Poſten Keller mit gutem Erſolg einnahm. Schwächer war die Läuferreihe und die lörperlich ſchweren Stürmer konnten ſich auf dem ſchneebedeckten Boden gar nicht zurechtfinden. Mühlburgs Führunastreffer ſtel ſchon nach acht Minuten durch den rechten Läufer Joram. Büch⸗ ner, Freiburgs Rechtsaußen, ſorgte für den Ausgleich, aber Kunich brochte Mühlburg erneut in Front. Als Kaſfeh im Föc⸗Straſraum„Hände“ machte, gab es einen Elf⸗ meter, den Offenhäufſer zum 31 verwandelte. Die zweite Halbzeit verlief torlos. 2000 Zuſchauer; Schiedsrichter Scheer(Mannheim). Die Spiele in den anderen Gauen VfB Stuttgart— Spfr Eßlingen:2(221) Das einzige Meiſterſchaftsſpiel im Gau Württemberg fand in Cannſtatt zwiſchen dem VfB Stuttgart und den Sportfreunden Eßlingen ſtatt. Rund 3000 Zuſchauer hatten ſich auf dem VfB⸗Platz eingefunden, die einen ſehr aufregenden Kampf zu ſehen bekamen. Die Gäſte liefer⸗ tem dem Altmeiſter ein ſehr ebenbürtiges Spiel. Als knapper Sieger verließ der VfB den Platz. Wäre der Sturm der Gäſte im Strafraum etwas durchſchlagskräf⸗ tiger geweſen, hätte das Ergebnis ebenſogut umgekehrt lauten können. Beim Vi überragte der Torwart Schneitmann, während bei den Eßlingern Mittelläufer Diehl der beſte Mann war. In der 9. Minute erzielte der Vi durch den Halbrech⸗ ten Koch den Führungstreiſer und erhöhte in der 35. Mi⸗ nute burch denſelben Spieler auf 270. Zoller, Eßlingens Halbrechter, ſchaffte kurz darauf das 21. Nach dem Wech⸗ ſel erzielte Rechtsaußen Kraft für den VfB das dritte Tor. Durch ein Foul von Seibold können die Gäſte das Ergebnis auf 32 verbeſern. Schiedsrichter: Brendel(Mergel⸗ ſtätten). 1. FC Nürnberg- Bayreuth:0(:0) Nur gegen 2500 Zuschauer hatten ſich im„Zabo“ ein⸗ gefunden um einen glatten Sieg des deutſchen Pokal⸗ meiſters zu erleben. Trotzdem war mam von den Bay⸗ reuthern angenehm überraſcht, denn ſie ſpielten eifrig und ſchnell und waren ſtets ein gefährlicher Gegner. So kam es auch, daß es 40 Minuten dauerte, ehe der„Club“ zu ſeinem Führungstreffer kommen boante. Vorher hatten die Nürnberger ja ſchon einige aute Gelegenheiten heraus⸗ gearbeitet, aber im Innenſturm war man zu unentſchloſſen. Bayreuth verteidigte recht aut und dann ſtand ihm auch das Glück zur Seite. Fünf Minuten vor der Pauſe erzielte dann der Linksaußen Spieß den Führungstreffer und ſchon in der nächſten Minute ſchoß Oehm aus dem Hinter⸗ halt den zweiten Treffer. Nach der Pauſe hatte auch der„Club“ eine klare Ueber⸗ legenheit. Gußner und Friedel ſchoſſen urch zwei wei⸗ tere Treffer, während die zum Schluß recht energiſchen Angriffe der Gäſte erfolglos blieben. Köhl hütete das Nürnberger Tor wieder recht aufmerkſam und ließ nicht Nach Wiederbeginn zeigten ſich die Bergſträßler ſtärker, das heißt, ſie haben ihre Fehler gemerkt und ſich darnach umgeſtellt. Der Erfolg iſt ein ſtärkerer Druck der Wald⸗ höfer, der aber durch beſſere Abwehr des Gaſtes auch mehr gehemmt wird. Rothermel holt bald einen Treſſer guf, zeigt guch ſonſt ein intelligentes Spiel. Etzel in der Mitte und Stöhr ſind die Träger der meiſten Angriffe, aber ſte luchen ihr Heil nur in Durchbrüchen in der Mitte und ſetzen ſeltener die nicht zu ſtark gedeckten(da nicht beſchäf⸗ tigten) Außen ein. Lang gelingt ein überlegter Torwurf, nachdem der Ball durch den ganzen Sturm gewandert war. Bei einer ähnlichen Situation, als ſich Rutſchmann am Torraum ſehr geſchickt der Deckung entzieht, iſt aber der Gäſtehüter auf dem Damm und klärt durch ſicheres Halten. Spengler und wieder Lang können im weiteren Verlau' des Suteles die Torſkalo bis auf zehn ſchrauben, ohne daß den Gäſten ein weiterer Gegentreffer gelingt. Mit 10:2 müſſen ſich die Weinheimer einem ſtärkeren Gegner beugen, was ſie auch mit Anſtond tun. Die Spielweiſe war ſehr anſtändig. Befriedigt durkten die Zuſchauer den Platz verlaſſen, da beide Mannſchaften Gutes gezeigt hatten. Auffallend im Spiel war eine Regel⸗ unkenntnis. Beim Strafwurf im Strakraum iſt es nur der verteidigenden Partei geſtottet, innerhalb einer in vier Me⸗ ter Entfernung vom Torraum gedachten Linke ſich aufzu⸗ ſtellen. Wohl nebenſächlich, aber doch weſentlich, da mancher Erfolg bei Nichtbeachtung der Nichtanerkennung verfällt. einmal den an ſich verdienten Ehrentreffer der Gäſte zu.— Schiedsrichter war Struntz(München). Spyg Fürth— Ic Schweinfurt:2(:2 Vor rund 2000 Zuſchauern lieferten ſich die beiden Mannſchaften einen der ſpannendſten Kämpfe, die man in dieſer Spielzeit auf dem Platze der Fürther geſehen hat. Sowohl die Fürther wie auch die Schweinfurter waren in großer Form. Das Treffen begann ſehr überraſchend. Schon in der 7. Minute gingen die Unterfranken durch einen Strafſtoß von Rühr aus gut 20 Meter Entfernung in Führung, und in der 21. Minute ſtand das Treffen:0 für Schweinſurt, nachdem Spitzenpfeil zum zweiten Tre er kommen konnte, der aber aus Abſeitsſtellung erzielt wurde. Trotz dieſes unerwarteten Vorſprungs ließen ſich aber die Fürther nicht verblüffen. Sie drückten nunmehr ſtark aufs Tempo. Schon in der 29. Minute holte Leupold für Fürth einen Treffer auf, und unmittelbar mit dem Halbzeftpfiff fiel der Ausgleich zuſammen, den Becher herſtellen konnte. Sehr wechſelvoll verlief die zweite Halbzeit. In der 61. Minute kam Fürth zum Siegestreffer. Popp hatte einen Strafſtoß gut vors Tor gegeben, und dort lenkte in der Hitze des Gefechts Kitzinger 2 den Ball ins eigene Netz. Die Leiſtungen beider Mannſchaften verdienen eine gute Spielleiter war Kehl⸗Vſn Mannheim. Note. Kein Poſten war ſchwach beſetzt. Schiedsrichter war Blättner(Würzburg). 8. Seite/ Nummer 590 Neue Mannheimer Zeitung Ausgade Montag, 23. Dezember 1938 Die Spiele der Vezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt Alemannia Ilvesheim— Spog Sandhofen 228 Seckenheim— Käfertal, kampflos für Käfertal Olympia Neulußheim— 08 Mannheim 42 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Olumpia Neulußheim! 8 1 2 35:22 17.5 BfTu Feudenheim 10 5 3 2 24:19 13:7 Phönix Mannheim 10 6 1 3 16:10 13.7 SC Käfertal 10 5 2 8 24211 12˙8 Spa Sandhofen 10 4 4 2 18.17 12¹8 Germ. Friedrichsfeld! 5 2 4 16·12 12 10 Hockenheim 11 3 6 2 21:18 12:10 Alemann. clvesheim 9 3 3 3 12:15 99 8 Mannheim 10 8 15 6 17:24.13 Heddesheim 9 2 3 8 14:24 7215 Sp. Seckenheim. 10 1 3 6 1321 5˙15 Meinen 241 2 1 8 14:81:17 Sandhofen ſiegte nicht unverdient Alemannia Ilvesheim— Sp. Vg. Sandhofen 223 Alte Gegner, deren Zuſammentreffen ſich ſtets durch einen ganz beſonderen Einſchlag von Wucht und Ehrgeiz nuszeichneten, lieferten ſich in Ilvesheim ein ſpannendes und intereſſantes Gefecht, in dem die Sp. Vg. Sandhofen nach hübſchem Widerſtand des Gegners und erſt nachdem ſie die letzten Kräfte mobil gemacht hatte, einen knappen und glücklichen, aber auf Grund ihrer hervorragenden techniſchen Stufe einen nicht unverdienten Sieg errang. Auf ſtahlhart gefrorenem und ſchneebedecktem Spiel⸗ feld hatte ſich Sandhoſen zuerſt geſunden und landete ſehr zugvolle Angriffe, ſo daß es wiederholt vor dem Ilves⸗ heimer Tor zu gefährlichen Momenten kam. Als ſich aber dann die ſchweren Leute von Ilvesheim mit den Tücken des Spielfeldes einigermaßen vertrauter gemacht hatten, mußte ſich aber auch die Tordeckung von Sandhofen ſtrecken um nicht frühzeitig ins Hintertreffen zu geraten Die 3. Ecke ſchien Sandhofen das Führungstor zu erbringen, als der Halbrechte bombig eingeſchoſfſen hatte, der Ball konnte jedoch leine Wertung erfahren, da einer der Kameraden ſich knapp in Abſeitsſtellung befunden hatte. Sandhoſen gelang es aber doch noch, vor dem Wechſel in Front zu gehen. Michel nahm eine Flamke von Fluder prächtia auf und ſchoß aus ſpitzem Winkel unhaltbar ein. Durch einen Handelfmeter, von Vogel ſicher verwandelt, führte Sondhofen ſchon bald noch dem Wechſel mit 210, doch Ilve heim buchte durch ſeinen Linksaußen Weber mit einem wuchtigen Strafball den erſten Gegentreffer. Il⸗ vesheim ſchaffte nun mit voller Tourenzahl, und als Wiktemann bedrängt den Ball verloren hatte, ſchob Schwarz zum:2 ein. Siebzehn Minuten vor Schluß verlor Sandhofen infolge Verletzung ſeinen Mittelläufer Matyſek. Aber das Ganze nahm noch eine kaum erwartete Wendung. Flieder durchbrach die Ilvesheimer Deckung und ſchoß nach feinem Alleingang das Siegestor. Die Alemannia Ilvesheim hat ſich zu Hauſe groß und tapfer geſchlagen und jeden Meter Boden in vollſter Einſatzbereitſchaft verteidigt. Der Sturm, in dem Schwarz ſtark durch famoſe Leiſtungen überragte, griff äußerſt zähe und gefährlich an und hatte in der Kpaft geführten Läuferreihe einen tüchtigen und wirk⸗ ſamen Rückhalt. Als Verteidiger behaupteten ſich Hen⸗ neesthal und Sauer höchſt reſpektabel und Lembach im Tor hielt in vollendeter Sicherheit. Die SpVg Sandhofen wußte außerordentlich zu gefallen, da ſich ein jeder Mann ſehr in ſeine Aufgabe kniete und den ihm anvertrauten Poſten nach beſten Kräf⸗ ten verſah. Der Sturm, von Michel auf halbrechts gut und ſchnell geführt, griff höchſt gefährlich an und die Läu⸗ ferreihe zeichnete ſich durch ein vollendetes Stehvermögen höchſt wirkſam aus. kel und Bayer ein ſehr ſchwieriges Penſum zu erfüllen, dem ſie in faſt allen Lagen gerecht wurden. Wittemann hütete ſeinen Kaſten mit Können und Umſicht, hätte aber den 2. Treffer verhindern müſſen. Als Schiedsrichter wußte Eitel⸗Weinheim prächtig zu gefallen. Käfertal kampflos Sieger FJ. Vg. 98 Seckenheim— Sp. Cl. Käfertal Das am Vorſonntag im Kampf gegen Ilvesheim zutage getretene unſportliche Verhalten der erſten Mannſchaft von Seckenheim, die nach Hinausſtellung ihres Verteidigers durch Verlaſſen des Spielfeldes einon Spiealabbruch her⸗ Lorrief, hat anſcheinend ſchnell eine vorläufige Sühne ge⸗ funden. Der Spel Käfertal, der auf dem gefährlichen Seckenheimer Gelände zum Punktekampf antreten ſollte, brauchte den ungewiſſen Ausflug nach Seckenheim micht anzutreten denn das Spiel war in letzter Minute abgeſagt worden. Wie der Fall nun auch liegen mag, eine ſolche Unfportlichkleit, wie ſie ohne Zweifel von Seckenheims Mannſchaft begangen wurde, kann nicht ſcharf genug ge⸗ rügt werden. Wo würde es auch hinftühren, wenn eine Mannſchaft ihre Unzufriedenheit mit dem Schiedsrichter dadurch zum Ausdruck zu bringen verſucht, daß ſie ge⸗ ſchloſſen proteſtartig den Platz verläßt. Es maa zugegeben werden, daß durch die an und für ſich beſtehede Abſliegsgeſahr und die ſchwere, aber ſicher Ungewollte Verletzung des Torwarts die Nerven ungemein von In der Verteidigung hatten Schen⸗ in Anspruch genommen waren. Dann heißt zuerſt Sportsmann ſein, ſich zuſammenreißen Schickſalsſchlag tapfer ertragen. Es wird wohl kein Zweifel darüber beſtehen können, daß die geſamte Maunſchaft, ſoweit ſie für den Soiel⸗ abbruch in Frage kam, zunächſt geſperrt iſt und das Spiel gegen Ilvesheim natürlich für Ilvesheim gewonnen bleibt und Käfertal kampflos zu zwei Punkten kommt. In der zweiten Halbzeit entſchieden Neulußheim— 08 Mannheim:2(:2) Die überraſchend hohe Niederlage des Tabellenführers, Neulußheim, vor acht Dagen war durchaus dazu angetan, die Neulußheimer etwas aus der Faffung zu bringen, und wenn man die erſten zehn Minuten des ſonntäglichen Hampfes gegen 08 Mannheim noch in friſcher Erinnerung bat, ſo muß man ehrlich zugeben, daß ſich in dieſen erſten zehn Minuten dieſe Vermutung ſtandholt behauptete. In Hieſem einleitenden Spielabſchnitt waren die Mannheimer auf dem beſten Wege das Erbe der Feudenheimer Weg⸗ genoſſen anzutreten, wer die Dinge aber näher beſah, der mußte doch ſchon bald ſeſtſtellen, daß die Lindenhöſer damit doch eine für ſte kaum lösbare Aufgabe vor ſich hatten. Kaum lösbar deshalb, weil die Lindenhöfer eine fürs Auge zwar recht annehmbar ſpielende Mannſchaft zur Stelle hatte, deren Können aber micht genügte, um 90 Mi⸗ nuten beſtehen zu können. Die elf„Mannen“, die Lin⸗ denhof aufoeboten hatte, gaben zwar alles aus ſich heraus, ſchufen in den erſten 10 Minuten eine 20 Führung aber damit war wohl das Latein zu Emde. Ein ſuſte matiſches Abbröckeln der Leiſtungen ließ ſich noch der erſten Viertel⸗ ſtunde nicht mehr aufhalten, und dann trat das ein, was Fachleute voraus zu ahnen glaubten. Die El der Mann⸗ heimer ſpielte nicht mehr ſo plan voll als zu Anfang, ein Fehlen von Spielern mit Führertolent machte ſich an allen Ecken und Kanten bemerkbar. Neben den erkrankten, ver⸗ letzten und aus beruflichen Gründen nicht abfömmlichen Swielern Zipſe, Eogerter, Siffling 2, Boden müller und Eckel fehlte weiter Zöllner, ohne den die(8⸗Elf im Moment nicht zu denken iſt. Daß er ſeine Mannſſchart in einem ihrer ſchwerſten Spiele verſetzte, zeugt von wenig ſport⸗ mänmniſchem Geiſt, den man eientlich bei dieſem telen⸗ tierden Spieler vorausgeſetzt hätte. So beſehen, war es ür den Kundigen blar, daß die Mannheimer Neulußheim ohne Punktgewinn verlaſſen würden und nur der Laie bonnte, beurteilt nach dem ſchweidigen Ano riffscolopp, noch mit einem Erfelde der Mannheimer rechnen. Zur Ehre der geſchwächten 08⸗Elf ſei indeß geſagt, daß ſie ſich redlich Mühe gab, das drohende Unheil aufzuhalten, was ihr lange Zeit recht gut glückte. Als jedoch die Kräfte zur Neige gegangen waren und man ſich überdies beim Stande von:2 auf die weitere Mitwirkung von Vöhringer versichten mußte, da wurde andererſeits der Kampfgeiſt der Neukußheimer etwas be⸗ lebter und von da ab konnte der Tabellenführer ſein. Dabei ſoll nicht verkannt werden, daß, wie eingangs erwähnt, die Neulußheimer ſich auch nicht gerade in beſtem Lichte zeigten. Es gab ſogar bedenkliche Schwächen und wenn dieſe zu Beginn die Deckung offen⸗ barte, ſo war es ſpäter der Angriff, der ſich nur ſchlecht fin⸗ den konnte. Unvermögen der verſchiedenen Stürmer von Adler bis Fuchs, wobei man die Schwierigkeften des glat⸗ ten Schneebodens nicht überſehen darf, hielt die Sieges⸗ treffer lange genug hin, aber noch kamen ſie zeitig genug, um die hoffnungsvoll begonnenen Monnheimer in den Hintergrund zu drängen. Berückſichtigt man die gegebenen Bodenverhältniſſe, die beiden Mannſchaften gleichermaßen ſtark zu ſchaffen machten, ſo kann man ſich eine Einzel⸗ kritik durchaus erſparen. Neulußheim wurde alles in allem verdienter Sieger, weil dort auch die beſſeren Kräfte lagen. Adler, der von rechts erſtmalig auf links gewechſelt hatte ſchrieb ſich drei⸗ mal in die Liſte der Torſchützen ein, während der Übrige Trefſer auf das Konto von Wein kommt. Die zwei er⸗ ſten Treffer der Spieles ſielen an 08 und hierfür ze ich⸗ neten Nothſtein und Rottmann verantwortlich. Das von knapp 500 Zuſchauern beſuchte Sniel war im allgemeinen ſederzeit ſoir, was am Ende auch ein Verdienſt des aufmerkſamen Spielleiters Duchard⸗ Heidelberg war. es eben und den Unterbaden⸗Oſt Te Handſchußsheim 86— f Vg Eppelheim 112 SyVa Eberbach— Schwetzingen 98 9015 Bf Wiesloch— Fc 05 Heidelberg 815 FV 09 Weinheim Spa Plankſtadt 21:1 Pfalz⸗Oſt: TS Rheingönheim Ludwigshafen 94:2 I os Ludwigshafen 03 Mutterſtadt 273 Biß Neuſtadt—- 5 Frankenthal 212 Kickers Frankenthal ASW Ludwigshafen:1. Oppau Speyer 110 Pfalz Weſt Reichsbahn Kaiſerslantern— 80 Otterberg 611 IV Landſtuhl— Sc Paiſerslautern 611 Bf Kaiſerslaulern-- M SB Kaiſerslautern.0 Ic Rodalben—Pirmaſens 73:3 Pirmaſens 05-5 Homburg 121 Spielausfülle in England Starker Froſt hatte eine ganze Reihe von Fußballfel⸗ dern auf dem Inſelreich in Eisbahnen verwandelt, eine Tatſache, die zur Abſage einiger Meiſterſchaftskämpfe führte. Ein Opfer der ſchlechten Platzverhältuiſſe wurden in der 1. Liga zwei der wichtigſten Spiele, die zwiſchen Arſenal Bolton Wanderers und Mancheſter City— Hubddersfield Town. So beanſpruchte die Begegnung der beiden Tabellenerſten, Sunderland und Der by County das Hauptintereſſe des Samstages. Sunder⸗ land war in prächtiger Form und brachte dem ſtarken Geg⸗ ner trotz der erſtklaſſigen Abwehr eine glatte:1⸗Nieder⸗ lage bei.— Die Aſton Villa blieb als Gaſt von Blackburn Rovers mit:5 auf der Strecke, allerdings verloren auch die drei vor der Villa ſtehenden Mannſchaften, ſo daß ſich am Tabellenende nichts geändert hat. In der Spitzen⸗ gruppe ergibt ſich folgendes Bild: 1. Sunderland 20 Sp., 61:80., 30:10 Pkte.; 2. Huddersfield 19 Sp., 28:28., 25 18.; 3. Derby County 20 Sp., 29:18., 25115.; 4. Arſenal London 19 Sp., 42:18., 24:14.; 5. Birming⸗ ham 20 Sp., 39781., 28:17 P. In der 2. Liga hatte der Neuling Donucaſter Rovers die führenden Tottenham Hotſpurs zu Gaſt und ſchlug ſie :1, was deren Zurückfallen auf den dritten Rang zur Folge hatte, denn auch Leiceſter City gewann und führt Hank des beſſeren Torverhältniſſes wieder die Tabelle an — wenigſtens bis zum nächſten Spiel an den Weihnachts⸗ tagen. 1. Leiceſter City 20 Sp., 41:26., 27:13.; 2. Doncaſter Rovers 20 Sp., 32:26., 27:13.; 3. Totten⸗ ham Hotſpurs 20 Sp., 46:30., 25:15 P. In Schottland wohnte eine rieſige Zuſchauermenge dem Treffen zwiſchen Celtie Glasgow und dem führen⸗ den Aberdeen bei. Das torreiche Treffen endete mit einem:8⸗Sieg von Celtic, das damit ſeine erſte Anwart⸗ ſchaft auf den Titel wieder erhärtete. Die Glasgow Ran⸗ gers büßten in einem torloſen Treffen gegen den Neuling Arbroath einen wertvollen Punkt ein. 1. Aberdeen 22 Sp., 50 20., 88:6.; 2. Celtic 21 Sp., 62:21., 38:6.; 3. Rangers 22 Sp., 61:25., 33:9 P. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Bolton Wanderers ausgefallen; Birmingham— Everton:2; Blackburn Ro⸗ vers— Aſton Villa:1; Chelſea— Wolverhampton Wan⸗ derers:2; Grimsby Town— Portsmouth:2; Leeds United— Preſton Northend 90:1; Liverpool— Sheffield Wednesday:0; Mancheſter Eitt Huddersfield Town ausgefallen; Stoke City— Middlesbrough:1; Sunder⸗ land— Derby Cnunty:1; Weſtbromwich Albion— Brentford:0. 2. Liga: Blackpool— Newcaſtle United ausgefallen; Bradford— Charlton Athletic:0; Bury— Mancheſter United ausgefallen; Doncaſter Rovers— Tot⸗ tenham Hotſpurs 21; Leiceſter City— Burnley 270; Nor⸗ wich City— Plymouth Argyle:0; Nottingham Foreſt— Bradford City:0; Sheffield United— Hull City 7270; Southampton— Barnsley 01; Swanſea Town— Ful⸗ ham:2; Weſtham United— Port Vale 410. Schottland: Airdrieonians— Clyde ausgefallen; Ar⸗ broath— Glasgow Rangers:0; Ayr United— Queens Park:0; Celtik— Aberdeen:3; Dundee Hamilton :0; Dunfermline— Albion Rovers:5; Hibernians gegen Queen of South:0; Motherwell— Kilmarnock ausgef.; Partick Thiſtle— Hearts ausgefallen; Third Lanark— St. Johnſtone 3141. Sieger nur noch der Vezirksturnier der Leichtgewichtsringer Brunner-FJeudenheim Turnierſieger— 9 Teilnehmer am Start Mit Ausnahme von Sommer⸗Sandhofen und Jul⸗84 Mannheim, beteiligten ſich an dieſem Turnier die beſten Leichtgewichtsringer des unterbadiſchen Bezirkes Um den beſten Ringer in dieſer Gewichtsklaſſe feſtſtellen zu können, waren 15 Kämpfe, die in raſcher Reihenfolge abgewickelt werden konnten, nötig. Dabei zeigte ſich Brunner⸗Fenden⸗ heim von der beſten Seite Er fand wohl in Lauth, Ihrig. Krämer und Münch eine ſehr ernſte Konkurrenz, aber ſeine fabelhafte Technik, hauptſächlich im Bodenkampf und über⸗ haupt ſeine ruhige und berechnende Ringkampfweiſe, ſie⸗ ßen ihn über dieſe Gegner zu entſcheidenden Siegen kom⸗ men, ſo daß er ſogar ohne Fehlerpunkte einwandfreier Turnierſieger wurde. Der VfTug Feudenheim zeichnete als Veranſtalter. Als Kampfſtätte war das Jägerhaus gewählt, das nahezu 300 Zuſchauer aufnahm. Das Kampfgericht war mit Sie bi g⸗ Ladenburg, Lehmann ⸗Vfg 86 und Benzinger⸗ Feudenheim gut zuſammengeſetzt. Die techniſche Leitung dieſer Veranſtaltung, die organiſatoriſch keine Mängel auf⸗ wies, lag in Händen des Bezirksfachamtsleiters Drees⸗ Mannheim. Die Ergebniſſe: 1. Kampf: Ihrig⸗Weinheim— Hels⸗Ziegelhauſen. Nach gleichwertigem Standkampf wird Ihrig in der erſten odenrunde nach 6,40 Minuten Schulterſtoger. 2. Kampf: Laubh⸗ Heidelberg Hu g⸗Ziegelhauſen. Lauth be⸗ nötigte nur 38 Sekunden, um Hug mit ſeitlichem Ueber⸗ wurf auf die Schultern beördern zu können. 3. Kampf: Krämer⸗Weinheim Eigenmann ⸗Vfg 86. Der Weinheimer iſt ſeinem Gegner an Körperkraft weit über⸗ legen. Eigenmann greift dauernd an, er muß aber durch Schulterſchwung eine große Wertung abgeben, der er nur eine kleine durch ſeitlichen Aufreißer entgegenſetzen konnte und ſo nach Punkten knapp verlor. 4. Kampf: Münch⸗ Bf 86 Kallbrun ne r⸗Heidelberg. Der Mann⸗ heimer reißt ſeinen Gegner ſofort zu Boden und erzielt durch Hammerlock eine große Wertung. Nach wechſelſel⸗ tigen Kampfmomenten ſiegt Münch durch verſchränkten Ausheber in 5 Minuten. 5. Kampf: Brun ner⸗Feuden⸗ heim— Hei d⸗Ziegelhauſen. Ohne Widerſtand ſeines Gegners ſiegt Brunner nach 10 Sekunden durch Schulter⸗ ſchwung. 6. Kampf: Hug⸗Ziegelhauſen— Shri g⸗Wein⸗ heim. Nach 4,25 Minuten ſiegt Ihrig durch verſchränkten Hüſtzug und Eindrücken der Brücke. 7. Kampf: Laut h⸗ Heidelberg— Eigen wan nf 86. Eigenmann hält ſich gegen den Gaumeiſter ſehr gut. Die erſte Halbzeit brachte abwechſelnden Stand⸗ und Bodenkampf. Erſt im Bodenkampf kommt der Heidelberger durch Ausheber, die aber Eigenmann nie ernſtlich gefährden, zu kleinen Vor⸗ teilte, die zu einem knappen Punktſieg ausreichten. 8. Kampf: KHrämer⸗Weinheim— Kallbrunner⸗ Heidelberg. Kallbrunner wird ſofort parterre gedrängt und mit Armdurchzug entſcheidend beſiegt. 9. Kampf: Brunner— Münch. Beide liefern einen ſpannenden Kampf. Brunner geht mit doppeltem Armzug aus dem Stand in Führung, Münch erzielt mit Armzug den Aus⸗ gleich und bleibt weiterhin ſehr gefährlich. Nach 8,05 Min. wird der Vfckler auf beide Schultern geöreht. 10. Kampf: Ihrig— Lauth. Lauth bleibt in dieſem Treffen in der erſten Halbzeit ſehr verhalten Nachdem er Hurch dop⸗ pelten Armzug zu einer großen Wertung kam, ſiegt er in der 14. Minute durch Ueberwurf. 11. Kampf: Brun ne* gegen Krämer. Der Weinheimer geht ungeniert zum Angriff über. Mit wuchtigem Schulterſchwung landet Brunner außer Matte. Während in der erſten Boden⸗ runde Krämer zu keinem Vorteil kam, läßt er ſich ſpäter mit Armſchlüſſel in eine gefährliche Lage bringen, und verliert nach 11,45 Minuten durch Eindrücken der Brücke. 12. Kampf: Münch— Ihrig. Die Begegnung ſah Münch klar in Front liegen. Bis zur erſten Halbeit bucht Münch 3 Wertunen, dann aber kam die große Ueber- raſchung und wohl die einzigſte des Abends. Münch wird mit Armzug überraſcht, in die Brücke gedreht, aus der es trotz größter Energie kein Entrinnen mehr gab. Ihrig ſiegt nach 10 Minuten. 13. Kampf: Lauth Krämer. Lauuh bann gegen den ſtarken Weinheimer Punktſieger werden. 14. Kampf: Brunner— Ihri g. Brunner muß gegen ſeinen zähen Gegner harte Arbeit verrichten. Nachdem Brunner Furch Aufreißer ſchon klar in Führung lag, brachte er ſeinen Gegner mit leichem Griff nach 5,5 Minuten auf beide Schultern. Entſcheidungskampf: Brunner Lauth. Der Angriff iſt ziemlich verteilt und vorſichtig, ſo daß die erſte Halbzeit ergebnislos verläuft. Nach mehreren Ver ſu chen gelingt Brunner ein Nufreißer. Lauth mußte über Brücke. Brunner ſeinen Gegner mit Unter großem Beifall warf wiederholtem ſeitlichen Aufreißer nach 8 Minuten auf die Schultern. Hotkey-Klubkämpfe TV 46 Mannheim— 7G Worms 418(:2 Wormſer Gäſte weilten am geſtrigen Senntag bei dem Turnverein 1846 zu Gaſt. Der Platz im Luiſenpark glich allerdings mehr einem Schneefeld und ſtellte mit ſeiner Glätte große Anforderungen an das Können und die Kör⸗ perbeherrſchung der Spieler. Die Wormſer Gäſte über⸗ raſchten ſehr angenehm und lieferten den Manncheiwern einen Kampf, den dieſe erſt in den letzten Minuben für ſich entſcheiden konnten. Zwar konnte Mannheim ſchon bald nach Beginn durch Rauſch und Greulich(Strafecke) die Führung erringen, bis zur Halbzeit gelang es aber Worms überraſchend ſchnell, den Ausgleich zu erzielen und damit den Ausgang des Spieles wieder offen werden zu laſſen. Nach Seitenwechſel iſt es wiederum mit prachtvollem Schuß die Mannheimer erneut in Front bringt. Der TW 46 drängt ſogar leicht, ohne aber verhin⸗ deryn zu können, daß die Gäſte mit ihren Vorſtößen eben⸗ alls gefährlich werden. Ein ſchöner Durchbruch des Worm⸗ ſer Mittelſtürmers verſchafft dieſem eine Schußgelegenheit und Höhl im Mannheimer Tor läßt den Ball paſſieren. Erſt der Endſpurt des TV 46 ſtellt den knappen Sieg ſicher. Greulich kann bei einer Strafecke frei ſchießen und damit iſt der Wormſer Torhüter zum vierten Male geſchlagen. Wenige Minuten darnach iſt das von Hottenſtein und Spät (TB Germania] geleitete Spiel zu Ende. Der Turnverein hatte verſchiedene Erſatzleute in ſei⸗ nen Reihen. Bei der Mannſchaftskritik iſt der überaus ſchwere Boden zu berückſichtigen, der von den einzelnen Spielern ſehr abverlangte. Vor allem ſchwerwiegend waren die auf den gefrorenen Boden zurückzuführenden Unſicherheiten der Hintermannſchaften, die wiederholt zu Toren führten. Schwab übertraf als Mittelläufer ſeine beiden Nebenleute klar, während der Sturm in Lutz 2 ſei⸗ nen produktivſten und gefährlichſten Mann hatte. Die Wormſer Gäſte hinterließen einen ſehr guten Eindruck. Mittelſtürmer, Mittelläufer und rechter Verteidiger über⸗ ragten die übrigen Spieler, während die Mannſchaft in ihrer Geſamtheit nicht das ſpieleriſche Niveau der einhei⸗ miſchen Elf erreichte, aber durch ihre Kampfkraft trotzdem ſtets gefährlich blieb. Ein nicht alltägliches Ergebnis erzielten die Damen des TV, obwohl ſie nicht vollſtändig antraten. Nicht we⸗ niger als 17 Tore ſchoſſen ſie, ganz überlegend ſpielend, gegen Worms, ohne nur einen Gegentreffer hinnehmen zu müſſen. TB Germania Maunheim— Turn⸗ und Fechtelub Ludwigshafen:4 Für eine Ueberraſchung in den ſonntäglichen Hockeyſpie⸗ len der Mannheimer Vereine ſorgte der TB Germania, der ſich ſeinem Gaſt, dem TC Ludwigshafen, hoch mit:4 Toren beugen mußte. Zwar konnten die Einheimiſchen in der erſten Hälite das Spiel für ſich buchen, jedoch nach der Pauſe zeigte ſich der§c von ſeiner beſten Seite und ſtellte hier durch drei ſchöne Tore den Sieg ſicher. Bei Beginn haben die Gäſte eine große Chance, die Scheibl 1 ausläßt. Langſam kommen die Mannheimer in Fahrt und nachdem Hochadel 2 zweimal ganz knapp das Ziel verfehlt, kann der⸗ ſelbe Spieler mit Nachſchuß die Führung holen. Schon nach wenigen Minuten gleicht Brümmer nach ſchönem Allein⸗ gang aus. Ittel ſteht dann frei vor dem Tor, ohne daß er den Ball einſenden kann. Nach der Pauſe ſind die Gäſte die Beſſeren und mit ihren ſchnellen Durchbrüchen erfolg⸗ reicher, als der Gegner, der oft zu weich ſpielt und dann viel Pech mit ſeinen Schüſſen hat. Ein ſchöner Schlenzball Brümmers bringt den Turn⸗ und Fechtelub in Führung. Wieder iſt es Scheib 1, der eine todſichere Sache vergibt und auch ein Tor wird wegen Abſeits nicht anerkannt. Ein ſchöner Angriff der rechten Sturmſeite der Gäſte wire abgewehrt, der Ball kommt zu Scheib 1, der mit einem Bombenſchuß das dritte Tor erzielt. Und wenig ſpäter Reiten ſoll Volkssport werden Gründung der Reiter-Bereinigung Rhein-Neckar Im Saale der Siechen⸗Gaſtſtätte wurde am Samstag⸗ abend dite Reiter⸗Vereinigung Rhein⸗Neckar gegründet und damit ein neuer Verein ins Leben geruſen, der beſtimmt ſein ſoll, einen bisher nur einzelnen Kreiſen zugänglichen Sport der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Um dte Notwendigkeit dieſer Neugründung erklärlich zu machen, iſt es notwendig, zu ergründen, aus welchen Moti⸗ ven heraus man an die Bildung eines neuen Reiterver⸗ eines trat. Das Sportamt„Kraft durch Freude“ hatte in den letzten Jahren zahlreichen Volksgenoſſen Gelegenheit gegeben, dem Reitſport zu huldigen, ſo daß alſo auch dieſe Sportart bei den Köcy⸗Sportfreunden und nicht zuletzt bei den Sportfreundinnen, in Pflege genommen werden konnte. Do allerdings zwiſchendurch das hierzu notwendige Pferde⸗ material nicht mehr zur Verfügung geſtellt werden konnte, war die reiterliche Tätigkeit bei der Kö nur von kurzer Dauer und es galt daher, eine Möglichkeit zu ſchaffen, die es den zahlreichen Intereſſenten ermöglichte, wiederum Reitunterricht zu billigen Sätzen zu erhalten. Aus dieſem Grunde wurde die neue Reiter⸗Vereinigung Rhein⸗Neckar ins Leben gerufen. Der Zweck des Vereines iſt die Pflege des Reit⸗ und Turnierſportes, wobei jedoch arößten Wert darauf gelegt wird daß der Reitſport nicht nur einer kleinen erkluſiven Geſellſchaftsſchicht vorbehalten bleibt, ſondern, daß das Reiten als Sport in die weiten Kreiſe des Volkes hinaus⸗ getragen wird. Jeder. der Intereſſe am Reiten hat. wird in dem neuen Verein Gelegenheit haben ſeinen Sport auszuüben, zumal die Beiträge und Stundenpreiſe ſo ge⸗ halten werden, daß ſie ſo gering wie nur irgend möglich ſind. Als Reithalle ſteht die SS⸗Reithalle am Schlachthof zur Verfügung., während die Pferde zum größten Teil von der SS⸗ Reiterei geſtellt werden. Die Gründungsverſammlung am Samstagabend hatte bereits eine ſtattliche Anzahl Intereſſenten und Inter⸗ eſſentinnen herbeigeführt. Einſtimmig wurde Pg. Do⸗ ring zum Vereinsführer gewählt, der anſchließend ſeine Mitarbeiter beſtellte. Nachdem die Satzungen verleſen waren, gab Pg. Döring bekannt, daß ſich bereits etwa 80 Perſonen zum Beitritt in den neugegründeten Verein ver⸗ pflichtet haben, eine für den Anfang wirklich vielverſpre⸗ chende Zahl. Weitere Intereſſenten können ſich mit den Vorſtandsmitgliedern Pg. Stöckler, Mannheim, Trifels⸗ ſtraße 4(Tel. 22877), und Pg. Lutz ⸗ Neckarau, Katharinen⸗ ſtraße 19, in Verbindung ſetzen. Den Mitgliedern der Or⸗ ganiſation„Kraft durch Freude“ werden die Pferde der Vereinigung zu Reitzwecken zur Verfügung geſtellt, wobei die Reitpreiſe gleichfalls auf der niedrigſten Stufe gehalten werden. Hoffentlich wird die Neugründung den Reitſport in Mannheim weiter vorwärtsbringen und ihm neue Lieb⸗ haber zuführen, die ſich dieſen Sport bisher aus finanztel⸗ len Gründen nicht leiſten konnten. Nauſch, der ſtellt er mit ſcharfem Flachſchuß das Endergebnis feſt. Nun drängt Germania nochmals ſtart, ohne daß ſich der Gäſte⸗ hüter ſchlagen läßt. Einen hohen Schuß von Windirſch macht er ſicher unſchädlich, ſo daß es bei dem Ehrentor bleibt. Als Unparteiiſche amtierten Baumann und Dr. Leber vom TV 1846 ruhig und ſicher. Bei German da hielt ſich die Hintermannſchaft am beſten. Hüber konnte an den Toren nichts ändern und auch Schoß und Niebergall verteidigten ſicher. Dagegen lietz die Mittelreihe diesmal viel zu wünſchen übrig, beide Außenläufer waren in Form, ſo daß natürlich auch die Leiſtungen des Mittelläufers darunter leiden mußten. Der Angrißf fand ſich vor der Pauſe fehr ſchön zuſammen, aber es wollte nichts glücken. Die treibende Kraft waren beide Mittelſtürmer, Hochadel 1 und 2, von denen der Jüngere auch ſpäter als Verteidiger ausgezeichtiet gefallen konnte. Schade, daß gerade er großes Schußpech hatte, ſonſt hätte das Ergebnis anders ausgeſehen. Ueberraſcht war man von den Gäſten, die einen fehr guten Eindruck hinterließen. Hervorragend waren die Ahwehrleiſtungen des Torhüters, der die ſchwerſten Sachen ſicher unſchädlich machte. Vor ihm ſtanden zwei ſtarke Verteidiger, die ſich ausgezeichnet verſtanden, Schowalter und Bahm. Auch die Läuferreihe gab ihr Beſtes. Lam⸗ brecht war hier der überragende Mann ohne daß die beiden anderen Läufer viel abftelen. Der Nigriff ze iets ſich von ſeiner beſten Seite. Die eingeleiteten Aktfonen waren mit Schwung vorgetragen und wurden blitzſchnel durchoeführt. Brümmer und Scheib 1, die beiden Halb⸗ ſtürmer, waren die gefährlichſten Spieler und die Tor⸗ ſchützen. Fortuna ſiegt:2 Polniſche Fußball⸗Niederlage in Ditſſeldorf Am Sonntagvormittag empfing der deutſche Ex⸗Meiſter Fortuna Düſſeldorf vor nur 2000 Zuſchauern die polniſche Fußballelf von Warta Poſen, die nach ſchönem Spiel mit:5(:2) Toren geſchlagen blieb. Die Poken ſtellten eine faire und techniſch gut durchgebildete Mann⸗ ſchaft ins Feld. Neben dem Torwart war der Halbrechte der beſte Spieler des Feldes, während der Nationalſpieler Scherfke, von Bender gut bewacht, kaum zur Enkfaltung ſeines Könnens kam. Die Düſſeldorfer ſtellten ihren Form⸗ anſtieg und ⸗beſtändigkeit erneut unter Beweis. Die ganze Elf wies keinen ſchwachen Punkt auf, und da ſie ſich auch mit dem glatten Boden gut abfand, ſtand der ſichere Sieg ſchon bald nicht mehr außer Frage. Nachdem die Polen durch ihren Linksaußen in Führung gegangen waren, ſtellte der Düſſeldorfer Mittelſtürmer Paulus noch vor der Pauſe eine:1⸗Führung für die Weſtdeutſchen her. Durch Mehl, Zwolanowfki und wieder Paulus ſtand es bereits:1, als die Polen durch ihren Mittelſtürmer Scherfke, der einen Handelfmeterball verwandelte, zum zweiten Gegentreffer kamen. Mar Schmeling über Joe Louis Der Ex⸗Weltmeiſter aus Amerika zuriick Max Schmeling iſt von ſeiner Reiſe wach Neuyork, über deren Ergebniſſe wir bereits berichteten, wieder in die Heimat zurückgekehrt. Am Samstag machte der Schnell⸗ dampfer„Europa“ mät mehrſtündiger Verſpätumg, hervor⸗ gerufen durch den ſtarken Nebel in der Norcdſee, in Bre⸗ merhaven feſt und der Ex⸗Weltmeiſter äußerte dem Ver⸗ treter des Deutſchen Nachrichten⸗Büros gegenüber ſeine Anſicht über den kommenden Kampf mit Jobe Louis und den Neger im allgemeinen. Louis ſet ein ſehr guter Mann, der neben ſeiner Beweglichkeit umd Schnelligkeit tber eine erſtaunliche Härte und Schlagſtärke verfüge. Paolino hätte in Neuyork nie eine Aus ſicht gehabt, außer⸗ dem ſei der Spanier in einer ſchlechten Verfaſſung ge⸗ weſen, jedenfalls nicht zu vergleichen mit ſeiner Berliner Form. Schmeling glaubt, gegen den Neger eine gute Aus⸗ ſicht zu haben. Er erklärte, den Kampf angenommen zu baben, um den amerikaniſchen Unsinn zu widerlegen, daß er Anaſt habe. Schmeling hat die Abſicht, ſchon im April wach Amerika zu fahren(das wäre, nebenbei bemerkt, Schmelings 21. Ozeanfahrtl), um ſich an Ort und Stelle auf den Kampf vorzubereiten. Er glaube, daß ſeine Be⸗ gegnung mit Louis der größte Bexbampf des Nahres 19388 werden würde. Bei den genannten Börſen, handele es ſich alleröings durchweg um Phantaſten. Zum Schluß er⸗ klärte Max Schmeling noch, daß Joe Louis nur bis Ende Januar Kampffreiheit habe. Die vorgeſehene Begegnung mit dem Spanier Iſidore Gaſtanaga müſſe alſo ſpäte“ ens im Januar unter Dach und Fach gebracht werden. Im Februar darf Loctis laut Hampfvertrag nicht mehr boxen. Brouillard meiſtert Roth Im Pariſer Sportpalaſt kämpfte der belgiſche Mittel⸗ gewichtsmeiſter Guſtave Roth gegen den Kanadier Lon Brouillard, der kürzlich im gleichen Ring gegen Frankreichs Weltmeiſter Marcel Thil nur knapp nach Punkten verlor. Es war ein erbitterter Kampf zweier großen Boxer; Brouillard ſiegte ſchließlich über 16 Runden nach Punkten und hat ſich damit die Berechtigung erworben, erneut mit Marcel Thil zu kämpfen, diesmal aber um den Titel. In einem der Rahmenkämpfe ſchlug der franzöſiſche Mittelgewichtler Carmelo Candel den amerikaniſchen Neger Angelo Cliville über zehn Runden nach Punkten. 55 ö S Bom Winterſpi eine Einl. Eis. Der ſem Aula einen in kirchen. gruppe 14 Die Spor bruar auf Garmiſch⸗ Bahnhofſt um 12 Ul dem Flu Dienstag, 5. Februa nach Gar: feſtzuſetzer als Geme der Flug nicht mög rung dieſe E. Vorbed 0 Schi⸗ Stad die auf de 500 Km. Kreis gefl mal angef Organiſat! geſtifteter vom Reick wird vom meldung Deutſchlan beizufüger geſetzt. Die O! Verbande rainer⸗Ha fahrstag Partenkir gelnen: Aſchenwal (Kitzbühel Reinhardt (Villach). Nach d gezeioten (Graz), 2 taler Bo vollſten O Oſtpren Pomme Braude von 1892 1 gegen Vik. Hertha⸗Bes Schleſie Breslau achſen S dees Dresden 3 Nordmat Ei tte! Niederſ⸗ :2; Armi Osnabrück Weſtfale Niederr :0; Turu gegen Bü Worta Po Nordhe Germania 8e Auf de F Fra ſchauer eir heimiſchen heimer, di Lingeſetzt! ner und e beſſere Sti furt hatte der einige ſchädlüch m lediglich de Tor des 2 panbſurte wehr das Schiedsrich Phönix Ein ſch ſich Phönix tac auf der Hatten den was ſich v. ſtelle von! kreie Nied ſich vor all, reihe aus. Bei den G Keck ein verteiltem Führung, auf:1. 5 doch einen Beginn de⸗ vor allem Simon ſch vierten M. Gäſte geſck hardt(8 Der W. teten deut erſtmalig führt wo werden di Fußballſpo genommen wicht vor, e denen Zal aweiten V wird. Die An daß in die Klaſſen m f Furchwen Nach der Monat M Vorrunde Februar a den, derer Neue Mannheimer Zeitung) Ausgabe 9. Seite Nummer 590 Montag, 28. Dezember 1985 Die Olympiſchen Spiele 1936 Steruflug nach Garmiſch⸗Partenkirchen Vom Organtiſationskomitee für die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1938 erging an die Sportflieger aller Länder eine Einladung zum Beſuch der Weltſpiele auf Schnee und Eis. Der Aero⸗Club von Deutſchland veranſtaltet aus öte⸗ ſem Anlaß im Einverſtändnis mit dem Reichs ſportführer einen internationalen Sternflug nach Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen. Der Wettbewerb wird von der Luftſportlandes⸗ gruppe 14 des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes durchgeführt. Die Sportleitung befindet ſich in der Zeit vom 4. bis 6. Fe⸗ bruar auf dem Münchner Flugplatz Oberwieſenfeld und in Garmiſch⸗Partenkirchen in der Olympiſchen Zentrale, Bahnhofſtr. 19. Der Start wird am Montag, 3. Februar, um 12 Uhr mittags, freigegeben. Die Beurkundung auf dem Flughafen München ⸗Oberwieſenfeld beginnt am Dienstag, 4. Februar, mittags 12 Uhr und endet am 5. Februar um 17. Uhr. Am 6. Februar findet ein Flug nach Garmiſch⸗Partenkirchen ſtatt, wobei eine noch näher feſtzuſetzende Ziellinie überflogen wird. Dieſer Flug wird als Gemeinſchaftsflug unter Führung veranſtaltet. Falls der Flug nach Garmiſch⸗Partenkirchen in dieſen Tagen micht möglich iſt, behält ſich der Veranſtalter die Durchfüh⸗ rung dieſes Fluges für den 7. Februar vor. Vorbedingung für die Wertung iſt das Ueberfliegen des Schi⸗Stadions Garmiſch⸗Partenkirchen. Die Mindeſtſtrecke, die auf dem Sternflug zurückgelegt werden muß, beträgt 500 Km. Dieſe Strecke darf nicht in einem geſchloſſenen Kreis geflogen werden, auch darf derſelbe Hafen nicht zwei⸗ mal angeflogen werden. Als Ehrenpreis wird ein von dem Organiſationskomitee für die 4. Olymplſchen Winterspiele geſtifteter Pokal vergeben. Der zweite Ehrenpreis wird vom Reichs ſportführer, der dritte und vierte Ehrenprets wird vom Aero⸗Club von Deutſchland gegeben. Die An⸗ meldung zu dem Sternflug hat an den Aero⸗Club von Deutſchland zu erfolgen. Zerttfikat der Motorletſtung iſt beizufügen. Als Nennungsſchluß iſt der 6. Februar ſeſt⸗ geſetzt. Oeſterreichs Olympia⸗Schiſpringer Die Olympia⸗Kernmannſchaft des Oeſterreichiſchen Schi⸗ Verbandes iſt zu einem Lehrgang im Gebtet des Wag⸗ rainer⸗Hauſes verſammelt. Nach einem Probeſpringen wurde die erſte Ausleſe unter den vorausſichtlichen Olym⸗ pia⸗Teilnehmern getroffen. Es wurden elf Springer nam⸗ gemacht, die Oeſterreich zunächſt bet dem Dreiländer⸗ ringen Oeſterreich—Schweiz—Deutſchland am Neu⸗ stag auf der Großen Olympwiaſchanze in Garmiſch⸗ Partenkirchen vertreten werden. Es ſind dies im ein⸗ zelnen: Bradl(Mühlbach), Lucke(Kufſte em), Hrabie, Aſchenwald. Hausberear(fämtlich Innsbruck), Mariacher (Hitzhühel), Cordin(Dornbirn), Delle⸗Karih(Wien), Reinhardt, Gainſchniga(beide Salzbu ra) und G. Maier (Villach). Nach den von den Kombinationsläufern im Sprüngen gezeigten Leiſtungen gelten hier Hans Hauſer, Schmied (Graz), Baumann(Reutte) Scherz. Steinwander Vier⸗ taler Boſſo, Köfſinger und Kralliner als die hoffnungs⸗ vollſten Olympia⸗Anwärter. Oſtpreußen: Auswahlſpiel: Königsberg A— B 1g. Pommern: Polizei Stetlin— Stettiner SC:2. Brandenburg: Nowawes 03— Berliner Sportverein von 1892:5; Blau⸗Weiß— Minerva 93:8; VfB Pankow gegen Viktoria 89:4; Wacker 04— Tennis⸗Boruſſia:0; Hertha⸗BSc— Spandauer SV 111. Schleien: VfB Gleiwitz— Breslau 06:1; Hertha Breslau— Breslau 02(Geſ.⸗Spiel):4. Suchſen: Polizei Chemnitz— BC Hartha:2; Dresdner Sc— Rieſaer Sn:3; Guts Muts Dresden— SpVg Dresden e e, Nordmark: Uwion Altona— MSW Hanſa Hamburg:5; Eimsbüttel— Polizei Lübeck:2. Niederſachſen: Eintracht Bpaunſchweig— Bf Peine .2; Arminia Hannover— Werder Hannover 112; Bs Osnabrück— Komet Bremen 31. Weſtfalen: SW Höntrop— Schalke 04 078. Niederrhein: Vis Benrath— Rot⸗Weiß Oberhauſen 10; Turu Düſſeldorf— Unſon Hamborn:1; Duisburg 08 gegen Bſes Preußen Krefeld:2; Fortuna Düſſeldorf— Worta Poſen(Geſ.⸗Spfiel):2. Nordheſſen: Kurheſſen Kaſſel— Spielverein Kaſſel 0˙8 Germania Fulda— Heſſen Hersfeld:8. Ein glücklicher Sieg JSV Frankfurt— Vſg Mannheim:0(020) Auf dem hartgefrorenen und ſchneebedeckten Platz des S Frankfurt am„Bornheimer Hang“ ſahen 800 Zu⸗ ſchauer ein ſchönes Freundſchaſtsſpiel, das von den Ein⸗ heimäſchen recht glücklich gewonnen wurde. Die Mann⸗ heimer, die ebenſo wie der FSw einige Nachwuchsträſte Lingeſetzt hatten, waren ein durchaus gleichwertiger Geg⸗ ner und ein Unentſchieden wäre gerechter geweſen. Das beſſere Stürmerſpiel zeigten ſogar die Gäſte, aber Frank⸗ furt hatte in Kerſten einen ganz ausgezeichneten Hüter, der einige gutgemeinte Schüſſe der Mannbeimer ſicher un⸗ ſchädlich machte. Schwächer war bei den Gäſten die Abwehr, lediglich der Torhüter machte eine Ausuhme. Das einzige Tor des Tages fiel 12 Minuten vor Schluß durch den Fpanbſurter Linksinnen Emrich, als die Manwheimer Ab⸗ wehr das Leder nicht ſchnell genug wegbringen konnte. Schledsrichter war Mother(Oſfenbach⸗Main). Phönix Ludwigshafen Kickers Offenbach:2(:1) Ein ſchönes und gefälliges Freundſchatsſyiel lieferten ſich Phönix Ludwigshaſen und Kickers Offenbach am Sonn⸗ tag auf dem Platz des Südweſtmeiſters Die Einheimiſchen hatten dem Junior Rühm die Sturmführung übertragen, was ſich recht gut bewährt. Die Gäſte, bei denen Fleck an⸗ ſtelle von Abt ſpielte, mußten ſich jedenfalls eine einwand⸗ kreie Niederlage gefallen laſſen. Beim Phönix zeichneten ſich vor allem wieder die Hintermannſchaft und die Läufer⸗ reihe aus. Im Sturm war Hörwle die treibende Kraft. Bei den Gäſten verdienten Eigenbrodt, Stein. Simon und Keck ein Sonderlob.— Die Ludwigshaſener kamen bei verteiltem Spiel durch Tiator und Rühm zu einer 20⸗ Führung, dann verringerte der Kickers⸗Rechtsaußen Keck auf:1. Kurz vor dem Seitenwechſel konnte dann Hörule noch einen dritten Treffer für Phönix anbringen.— Zu Beginn der zweiten Hälfte drängten die Kickers, bei denen vor allem Simon und Keck recht gut gefallen konnten. Simon ſchoß auch ein zweites Tor, aber als Tiator zum vierten Mal für Phlalr erfolgreich war gaben ſich die Gäſte geſchlagen. 800 Zuſchauer. Schiedsrichter Den u⸗ hardt(Frankenthal). Jußball⸗Vereinspokal Die Termine für 1936 feſtgeſetzt 7 Vetthewerb um den vom Reichsſportfſhrer geſtif⸗ 0 Fußball⸗Vereinspokal iſt in dieſem Jahre erſtmalig mit großem Erfolg geſtartet und zu Ende ge⸗ führt worden. Mit dem Beginn des Olumpia⸗Jahres werden die Pokalſpiele die unwiderruflich im deutſchen Fußballſport verankert ſind, zum zweiten Mal in Anariff genommen. Zwar liegt das endgültige Meldeergebnis noch wicht vor, och die aus den einzelnen Gauen bekanntgewor⸗ denen Zahlen laſſen erkennen daß die Teilnahme am zweiten Vereinspokalwettbewerb noch größer ausfallen wird. Die Anſetzung der Termine wurde dadurch erleichtert. daß in dieſem Spielfahr die Metſterſchaftsſpiele 5— 5 Klaſſen mit Rückſicht auf das Olympiſche 1 0 Furchweg zu einem früheren Zeitpunkt 7 et wer 5 Nach der Kreisklaſſe kann die Begirksklaſſe ſchon 1 8 Monat März an den Pokakſpielen teilnehmen. Die ore Vorrunden werden am 3. Januar, 19. 1 15 Februar ausgetragen. Es folgen dann die 4 1 dem, deren Spieltage find: 1. März, 15. März, 5. Apr Kauft die offizielle Olympia⸗Nadef Das Organiſationskomitee für die 11. Olympiade in Berlin 1930 hat im Auftrage des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſteriums des Innern eine offtzielle Olympia⸗Werbe⸗ nadel herausgegeben. Die Nadel, die zum Preiſe von 14 in allen Juwelier⸗, Andenken⸗ und Sportgeſchäften erhält⸗ lich iſt, ſtellt das Wahrzeichen der Olympiſchen Spiele, die fünf Ringe, dar, die die fünf Eroͤteile ſymboliſieren und mit ihren Farben blau, gelb, ſchwarz. grün und rot die Farben der Fahnen aller Nationen der Welt umſchließen. Zur Unterſcheidung gegenüber ähnlichen Nadeln, für die von anderer Seite unrechtmäßig geworben wird, trägt die ofizielle Olympia⸗Nadel den Stempel„geſ. geſch.“. Bei dem Kauf einer Nadel iſt hierau' zu achten, da nur der Erlös aus dem Vertrieb dieſer Nadeln einem Fonds zufließt, der zur Finanzierung der Olympiſchen Spiele im nächſten Jahr dient. Olympia ⸗Sitzung in Garmiſch 5 Am Samstagvormittag traten auf Eiwladung des Reichs⸗ innenminiſteriums die an der Durchführung der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele Garmiſch⸗ Partenkirchen beteiligten Stellen im Sitzungsſaal der bayriſchen Staatskanzlei zu München zu einer abſchließenden Beratung zuſammen. Vertreten waren u. a. das Reichsinnenminiſterium, das Reichspropagandaminiſterium, der Reichsſportführer ſowie die zuſtändige bayriſchen Staatsminiſter. Miniſterpräſident Siebert begrüßte die Teilnehmer, Feſonders Staatsſekretär Dr. Pfundtner mit herzlichen Worten und wies kurz auf die Bedeutung der Olympiade 1986 hin, wobei er ſeſtſtellte, daß die bayriſche Landes⸗ regierung und die in Betracht kemmenden Stellen Bayerns alles daran ſetzen würden, den bayriſchen Teil der Olym⸗ piade eindrucksvoll zu geſtalten. Staatsſekretär Pfundtner Hankte für die freundliche Begrüßung und gab der beſon⸗ deren Genugtuung des Reichsinnenminiſteriums über die umfaſſenden Vorbereitungen der Olympiade durch die bayriſche Landesregierung und ihrer nachgeordneten Sbellen Ausdruck. In der daran ſich anſchließenden Beſprechung wurden die Maßnahmen bezüglich der Durchführung eines großen Empfanges, den die Reichsregierung und die bayriſche Staats reierung am 10. Februar 1986 in München etwa 1000 Ehrengäſten geben wird, überprüft. Weiterhin wurden die Sicherheits⸗, Geſundheits⸗, Verpflegungs⸗ und Verkehrs⸗ fvagen eingehend erörtert. Die Beſprechung gab ein um⸗ faſſendes Bild von den großzügigen Vorbereitungen zur Durchführung der 4. Olympiſchen Winterſpiele Garmiſch⸗ Partenkirchen. Frankreichs Bob⸗ und Schifahrer Frankreichs beide Vierer⸗Bob⸗Mannſchaften, die in Gar⸗ miſch⸗Paxtenkirchen ſtarten ſollen, wurden jetzt namhaft ge⸗ macht. Der erſte Bob ſteht unter der Führung von'Au⸗ lon(Paris), der zweite wird von Charlet(Chamonix! ge⸗ ſteuert. Die übrigen Mitglieder der Mannſchaft ſind Dau⸗ 59200 Baican und Bridou ſowie Ronzal, Mugnier und ayot. Auch Frankreichs Schiläufer für die Olympiſchen Winter⸗ ſpiele wurden jetzt benannt. Gindre, Erétin, Chevaſſus, Mormaund, Buffard und Jaconnis werden die franzöſiſchen Farben in den verſchledenſten Wettbewerben vertreten. Die Mannſchatt ſcheint allerdings noch nicht ganz komplett zu ſein. Wir vermiſſen einige bekannte Leute, u. a. den international ſchon hervorgetretenen Emile Allais. im Reich und 6. April. Inter Teilnahme der Vereine der Gau⸗ liga werden am 3. Mai. 17. Mai und 8. Juni die drei Hauptrunden ausgeſpielt. Die bis dahin feſtſtehenden 16 Gaumeiſter greifen erſtmalig bei Beginn der insgeſamt fünf Schlußrunden ein. Einſchließlich der Gaumeiſter treffen am 21. Juni, alſo noch vor der Sommerpauſe, 64 Mamuſchaften aufeinander. Die zweite Schlußrunde wird am erſten Sonntag nach der Spielſperre am 23. Auguſt, ausgetragen. Die Spieltage der weiteren Runden ſind der 16. September und der 27. September. Die Vorſchluß⸗ runde wird am 18 Oktober veranſtaltet, während mit dem Endkampf am 8. November der zweite Vereinspokal⸗Wett⸗ bewerb ſeinen Höhepunkt erreicht. Hollands Fußballelf zum Länderſpiel gegen Frankreich, das am 12. Januar in der Pariſer Prinzenparkbahn zum Austrag kommt, iſt die gleiche Mannſchaft, die gegen Ir⸗ land erfolgreich war, alſo: Halle; Weber, Caldenhove; Pauwe, Anderieſſen, van Neek; Wels, Drok, Bakhuys, van Nellen. Ferenevaros Budapeſt, der ungariſche Fußballmeiſter, wird auf ſeiner Reiſe durch Deutſchland am 5. Januar nicht uur in Köln gegen die dortige Städtemannſchaft ſpie⸗ len, ſondern am 6. Januar auf der Rückreiſe noch ein Spiel in Stuttgart gegen die Kickers austragen. Foxtung Düſſeldorf hatte am Sonntag Fußballgäſte aus Polen, und zwar die Elf von Warta Poſen. Vor 2000 Zu⸗ ſchauern ſiegten die Rheinländer mit:2(:1) Toren. Der Es Füſſen veranſtaltet auch in dieſem Jahre wieder die Eishockeyſpiele um den Leineweber⸗Pokal. Die Veranſtaltung gelangt am 31. Dezember und 1. Januar zum Austrag. Neben dem ES Füſſen gelten die unga⸗ riſche Nationalmannſchaft und die Zehlendorfer Weſpen. Eine neue Punktwertung im Rugby wurde auf Autrag Südafrikas bei einer Sitzung in London von den Vertre⸗ tern von ſteben Nationen beſprechen. Vorgeſchlagen wurde, den Freiſtoßtreffer nicht mehr mit drei ſomdern mit zwei Punkten zu bewerten und für einen Sprungtreſfer wur noch oͤrei anſtatt bisher vier Punkte zu geben. Der Antrag wurde dem internationalen Regelausſchuß über⸗ wieſen. In der Halle Münſterland in Münſter(Weſtfalen) wird au 29. Dezember ein Mannſchaftsrennen für Berufsfahrer tber 1001 Runden ausgefahren. Als Teilnehmer gelten bereits Rauſch⸗Hürtgen, Tertilte⸗Göbel, Zims⸗Küſter, Gebr. Nickel und Pifnenburg⸗Wals. Kiliau⸗Vopel, die in Amerika vier Sechstanerennen gewinnen konnten, ſind in die Heimat zurückgekehrt. Die Europameiſterſchaften im Frauen⸗Florettfechten ſind dem italieniſchen Verband zur Durchführung übertragen worden. Die Italiener haben als Austragungsort San Remo gewählt und als Termin die Tage vom 14. bis 16. Februar feſtgelegt. in Amerika erzielte. Links Guſtav Kilian, rechts Heinz Vopel. Die Bedeutung des S-Sporkabzeichens Ueber eine halbe Million deutſcher Männer im Alter von 18 bis 70 Jahren iſt Träder des SA⸗ Sportabzeichens das in nicht ganz 171 Jahren in einem großartigen Sieges⸗ zug vom deutſchen Volk Beſitz ergriſſen hat. Eine gewal⸗ tige Arbeit verbirgt ſich hinter dieſer nüchternen Feſt⸗ ſtellung und es lohent ſich, einmal einen Blick in das weit⸗ maſchige Organiſationsnetz zu werfen. deſſen Fäden in der SA⸗Sportabzeichen⸗Hauptſtelle zuſammenlaufen. Sie iſt das Reich von Brigadeführer Dippel und liegt im Herzen von Berlin.. Jedes einzelne errungene SA⸗ Sportabzeichen geht von hier an ſeinen Beſitzer. Kein Wunder, daß das„Weih⸗ nachtsgeſchäft“ blüht; ſo haben am 19. Dezember 12 301 Ab⸗ zeichen— das Zehnfache des gewöhnlichen Tages umſatzes — die Hauptſtelle verlaſſen. Der Wunſch, es an den Feier⸗ tagen ſchon im Beſitz zu haben, iſt nur zu gut verſtändlich, aber alle diefſenigen die es nicht mehr rechtzeitig erhalten, werden auch verſtehen wenn ſie noch etwas warten und ſich gedulden müſſen. Denn der Wea vom Bewerber zum Träger iſt nicht ſo kurz und einfach, wie mancher es ſich vorſtellen mag. Wenn die Prüfung beſtanden iſt, beginnt die eigent⸗ liche Arbeit der Hauptſtelle erſt. Sie erhält die Meldekarte mit den genauen Angaben über Perſon und Leiſtungen des Bewerbers. Nach dem Eingang und einer erſten Durchſicht gelangt die Karte an die eigentliche Prüfſtelle, die ſie in einem fünffachen Arbeitsgang durchwandert und in der ſchließlich die Verleihung durch einen Prägeſtempel mit der Unterſchrift von Stabschef Lutze beſtätigt wird. Ein Teil der Meldekarte mit dem Beſitzzeugnis wandert ſofort in die Verſand⸗Abteilung und von dort zum Prüfer, der die Weiterverteilung an die Bewerber einleitet. Ein anderer Teil der Meldekarte wird nach Uebertragung in das Holle⸗ rith⸗Syſtem in den Zentralnachweis aufgenommen. Sinn⸗ reiche Maſchinen ermöglichen binnen kürzeſter Friſt 20 000 Kartothekkarten können in einer Stunde von ihnen ausſortiert werden— die überaus wichtige ſtatiſtiſche Auswertung. Vom April 1934 bis zum Dezember 1935 ſind 600 00 Abzeichen vergeben worden, davon 400 000 im Jahre 1935. Das bedeutet, daß an jedem Sonntag durchſchnittlich rund 6000 Prüfungen ſtattgefunden haben. Im Beſitz des Ab⸗ zeichens ſind 46 von Tauſend deutſcher Männer im A von 18 bis 45 Jahren; der Hauptteil mit 80 von Tauſend entfällt auf die 18⸗ bis 25jährigen, im Schießen die Jahr⸗ gänge 1892 und 1893, die durchſchnittlich 90 von 120 mög⸗ lichen Ringen erreichten. Die beſten Durchſch rgeöniſſe fir alle Gruppen zuſammen weiſen die 21 bis 2 jährigen auf. E Die Ausbildung liegt in den Händen von 24 000 Lehrſcheininhabern, die Tri⸗ ger des SA⸗Sportabzeichens in Silber ſind. Auf jeden von ihnen würden alſo 850 Volksgenoſſen zur Ausbildung und Prüfung in den Gruppen Leibesübungen und Grundübun⸗ gen entfallen. Zur Prüfung in der Gruppe( indeſport ſind allein die Prüfer, die Beſitzer des Abzeichens in Gold, berechtigt. Ihre Zahl iſt mit 2300 ſehr gering, jeder von ihnen hätte alſo die Prüfungen von 7500 Mann abzuneh⸗ men. Trotzdem wird das goldene Abzeichen, das nur bei einem Lehrgang in der Führerſchule des Hochſchulinſtituts für Leibesübungen Berlin in Neuſtrelitz erworben werben kann, nur an wirklich Beſähigte verliehen. Rundenkämpfe im Geräteturnen oder nicht? Wir ſind bisher ohne Rundenkämpfe im Gerätturnen ausgekommen. Gewiß. In Stuttgart beim 15. Deutſchen Turufeſt war etwa nur die Hälfte der Meiſterturner autz den Gauen zugelaſſen worden und trotzdem waren es noch Tauſende von hervorragenden Gerätturnern, die mit be⸗ deutenden Leiſtungen aufwarteten. Schier unerſchöpflich ſchien der Vorrat an Kraft, über den die deutſchen Turn⸗ vereine im Gerätturnen verfügten. Seit Stuttgart hat ſich nichts geändert. Im Gegenteil. Wir ſcheinen in einer Blütezeit des Gerätturnens zu leben. Alſo wozu braucht es der Neueinrichtung von Rundenkämpfen? Was ſagt nun die Keimzelle der deutſchen Turner dazu, der Turnverein? Der Turnverein iſt die Pflegeſtätte des Geärtturnens. In ihm finden ſich nicht nur die„Gerätturner“, ſondern im Winter ebenſo alle die, die ihren Körper im harten Training beweglich erhalten wollen, namentlich viele „Sommerſportler“. Er iſt und bleibt berufen, für die deutſche Jugend die Kultur des Gerätturnens, dieſer um⸗ faſſenoͤſten und härteſten aller Leibesübungen, auf der Höhe zu erhalten. Er iſt die Gewähr dafür, daß die deutſcheſte aller Leibesübungen die lebendige Verbindung zu den Quellen der Volkskraft nie verliert und daß den deutſchen Leibesübungen auf einem ihrer wertvollſten Gebiete die Grundlage der breiteſten Breitenarbeit erhalten bleibt. Werden unn dieſe Aufgaben des Turnvereins durch die Rundenkämpfe gefördert oder gehemmte Wir kennen alle die kleine innere Hemmung, die ſtets überwunden werden muß, wenn wir in der körperlichen Leiſtung über das, was wir ſchon können, hinausgehen wollen. Zu gern halten wir uns doch bei dem auf, was wir ſo ganz ſchön in allen Einzelheiten ſchon beherrſchten. Selbſt der größte Könner braucht zu Zeiten einen Antrei⸗ ber, der Fähigkeiten zur Betätigung bringt, die vorher nicht eingeſpannt waren. So iſt es auch mit den Rundenkämpfen. Die Rundenkämpfe unterſtützen in wirkſamſter Wetſe die Einheitlichkeit in der Lehrarbeit des Gerätturnens. Däs „Rarkſen“ ohne Zielrichtung hört auf, die Vorturner 82 55 halten Anregung und Antrieb, ihren Riegenbetrieb„auf Kleine Sport-Nachrichten Der Wiesbadener Schön wurde jetzt zum Awtwerpener Sechstagerennen verpflichtet. Sein Partner iſt der bel⸗ giſche Ex⸗Straßenweltmeiſter Ronſſe. Das Sechstagerennen in Buffalo⸗ ISA wurde von den Amerikanern Cohenvonds mit Rundenvorſprung vor Rod⸗ man⸗Thomas und Grimm⸗Ritter gewonnen. Zur Monte⸗Carlo⸗Sterufahrt haben ſich bisher exſt 41 Teilnehmer eingeſchrieben, was auf eine ſchwächere Betei⸗ ligung als in früheren Jahren ſchließen läßt. Deutſchland iſt durch Gerhard Macher⸗Berlin vertreten, der in der Kbaſſe 2(bis 1500 cem] einen Da W⸗Wagen fahren wird. In der großen Klaſſe fährt der Holländer Koopman einen BMW Wagen. Der große Belchen⸗Abfahrtslauf, der alljährlich vom S Schönau veranſtaltet wurde, findet auch in dieſem Jahre wieder ſtatb. Der 7 Km. lange Lauf wird in diefem Winter am 2. Februar 1986 durchgeführt. Deutſche 8b gab es bei einer Berufsbox⸗Veranſtal⸗ tung in Stra burg. Der Mannheimer Leichtgewichtler Ratdi Sch m it ſchlug den Franzoſen Richonet 75 während Maier⸗Singen im Halbſchwergewicht gegen Gomard erfolgreich war. Kreisklaſſe 1 Gruppe Weſt Turnverein 1846— 07 Maunheim 024 Spel Neckarſtadt— F Brühl 971 Gruppe Oſt Fortuna Edingen— Jahn Weinheim 712 IV Hemsbach— Viktoria Neckarhauſen 571 Germania Leutershauſen— Ladenburg:4 Viktoria Wallſtadt— T Viernheim 521 Ergebniſſe der Handball⸗Bezirksklaſſe Staffel 1 MTG— Tg Oftersheim ausgef. Jahn Neckarau— Turnverein 1846:5 Tade Laudenbach— Jahn Weinheim 814 Staffel 2 TV Hockenheim— Tg St. Leon 726 Die Sieger des Neuyorker Sechstagerennens Das beutſche Rennfahrerpaar Kilian⸗Vopel konnte auch das große Sechstagerennen im Madiſon Square Garden in Neuyork gewinnen. Es war der vierte Sechstageſieg, den das erfolgreiche Paar (Weltbild,.) Linie“ zu bringen. Sie werden gehalten, die Turnſtunden planvoll zu geſtalten, alſo ſich vorzuberelten. Die Lehr⸗ arbeit ſchlägt durch bis zum letzten Verein. Die Führung hat es in der Hand, dieſe Lehrarbeit ganz in ihrem Sinne und einheitlich zu geſtalten. Die Rundenkämpfe im Gerätturnen beunruhigen den Vereinsbetrieb nicht. Denn innerhalb der Vereinsrtegen hat immer ein Leiſtungsunterſchied beſtanden, und feder funge Turner hatte ſchon aus dem Drange nach Abwechſlung heraus den Wunſch, in die leiſtungsſtärkere Riege auf⸗ zurücken. Dieſer geſunde Leiſtungstrieb innerhalb des Vereins kommt dem Gedanken der Rundenkämpfe auf das lebhafteſte entgegen, zumal nicht nur eine Kampfmannſchaft, ſondern auch Nachwuchsmannſchaften von den Vereinen aufgeſtellt werden ſollen, denen ſämtliche Wettkampfmög⸗ lichkeiten geboten werden. Dieſen Nachwuchs mannſchaften beſondere Aufgaben im Gerätturnen zu ſtelleu, darin liegt das Wertvollſte der Rundenkämpfe. Wer nicht weiß, daß der Jugend Wett⸗ kampf Natur iſt, der kennt die Jugend nicht. Andererſetts lernt ſich das Gerätturnen nicht in Monaten oder ein, zwei Jahren. Wer nicht von Jugend auf mit dem Gerätturnen vertraut iſt, wird ſchwerlich einer von den Gipfelturnern werden, die heute Siegeslorbeeren ernten. Wir leiten den geſunden Wettkampforang der Jugend in wohl überlegt vorgezeichnete Bahnen, die zu Erfolg führen, wenn wir die Rundenkämpfe richtig anſetzen. Und da gutes Beiſpiel immer anlockt, halten wir damit die ge⸗ ſamte deutſche Jugend an, ſich frühzeitig dem Gerätturnen zu wioͤmen. Namentlich den zielſtrebigen und werter⸗ blickenden Teil der Jugend werden wir damit gewinnen, wenn wir durch die ſtreng kontrollierte Schulung der Run⸗ denkämpfe den Nachweis erbringen, daß frühzeitig plan⸗ mäßig begonnene und zielbewußt durchgeführte Gerätturn⸗ arbeit in breiter Front zum Ziele führt.— Dieſes hohe Ziel dürfte allein für einen Turnverein Anreiz genug felt die Durchführung der Rundenkämpfe ernſt zu nehmen. Walter Hulek. 50 Schweden in Garmiſch „In Stockholm hielt dieſer Tage das Schwediſche Olym⸗ giſche Komitee unter dem Vorſitz von Prinz Guftaf Adolf eine Sitzung ab, die von ſämtlichen Verbänden beſchickt war. Aus den Berichten war zu entnehmen, daß die Vor⸗ bereitungen für die 4. Olympiſchen Winterspiele nahezu abgeſchloſſen ſind und auf ein günſtiges Abſchneidem in Garmiſch gerechnet wird, wo 50 Schweden im Schilauf, Eiskunſtlauf, Eishockey und Militär⸗Patrouillenlauf ihr Land vertreten werden, Die erſte Teilnehmer⸗Gruppe peiſt bereits am 25. Januar nach Garmiſch ab Für die Sommerſpiele wurde beſtimmt, Haß die Ahe reiſe in der letzten Juli⸗Woche in Gruppen von 20 bis 28 Mann erfolat. Der größte Teil der ſchwediſchen Er⸗ pedition, etwa 200, wird im Olympiſchen Dorf Quartier nehmen. Schweizer Reiter für die Olympiade Die Schweiz, die im internationalen Turnierſport ſchon ſeit Jahren mit zur Spitzenklaſſe zählt, hofft auch bei den Olympiſchen Spielen ſehr ehrenvoll abzuſchneiden. Schon jetzt hat man bei den zuſtändigen Stellen eine boxläuſige Manuſchaft ausgewählt. Auf Oberleutnant Degallter müf⸗ ſen die Schweizer verzichten, da ſeine Tätigkeit als Zivil⸗ reitlehrer ihm die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen unmöglich macht. An Springreitern ſollen Major de Mu⸗ ralt mit Corona und Durmitor, Leutnant Müller mit Or⸗ well, Romanesca und Galopping Boy und Leutnant Fehr nach Berlin kommen. In der Dreſſurprüſung iſt Leutnant Moſer Olympiakandidat und für die Military werden ſich Hauntmann Müller, Oberleutnont Grundbacher, Sberleuk⸗ nant Iklé und Leutnant Leroche vorbereiten. Polo in der Halle 7. Internationales Reitturnier in Berlin Zum 7. Internationalen Berliner Reitturnier des Reichs verbandes, das vom 24. Januar bis 2. Februar 1936 zum erſten Male in der Deutſchlandhalle ſtattfindet, iſt am Dienstag, 31. Dezember, der Nennungsſchluß. Aus vielen Anfragen aus dem In⸗ und Auslande iſt erfreulicherwetſe ein ſehr großes Intereſſe an allen Preisbewerbungen zu erkennen, ſo daß mit einem ſehr guten Nennungsergebnis zu rechnen iſt. Auch die erſtmalig ausgeſchriebenen Prü⸗ fungen für SA⸗ und SS⸗Reiter finden größte Beachtung, ſo daß gerade durch dieſe Wettbewerbe die SA⸗ und Ss⸗ Reiter Gelegenheit nehmen werden, ihr gutes reiterliches Können unter Beweis zu ſtellen, zumal auch noch ein Jagd⸗ ſpringen der Klaſſe M ausgeſchrieben worden iſt, bei dem Pferde, die in Jagöſpringen bereits mehr als 1500 Mk, ge⸗ wonnen und Reiter, die in der Klaſſe 8 bereits geſiegt Haben, ausgeſchloſſen ſind. Ebenſo wie in den Vorjahren ſind auch wieder drei große wirkungsvolle Schaunummern in Vorbereitung, von denen die eine erſtmalig nach ganz neuen Geſichtspunkten durchgeführt werden wird. Da bei den Olympiſchen Spielen auch Polowettſpiele durchgeführt werden, wird der Reichsverband Hallen⸗Polo⸗ ſpiele zeigen, um den großen Zuſchauerkreig mit dieſem hochintereſſanten Spiel und feinen Regeln bekarent⸗ zumachen. An drei Tagen ſollen dieſe ſtattfinden und der vom Reichsverband zur Verfügung geſtellte Pokal wird dabei ausgelämpft zwiſchen einer Mannſchaft des Maghar Polo⸗Clubs Budapeſt und des Hamburger Polo⸗Clubs. Nachdem die Deut ſchon glänzend bew Hnſichtlich des Tur 10. Seite/ Nummer 590 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Dezember 1988 Was hoͤren wir? Dienstag, 24. Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.— 10.00: Unterhaltungskonzert.— 11.00: Weihnachtliche Muſizierſtunde.— 12.00: Mittagskon⸗ zert. 13.15: Hörbild aus einer Spielwarenfabrik.— 19.30: Wethnachtsmotette aus der Leipziger Thomaskirche. — 14.15: Kinderſtunde.— 15.00: Muſik von Drei bis Vier. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00. Deutſche Weihnacht. 19.00: Unterholtungskonzert.— 19.30: Beim Schein der Kerzen. 21.00: Reichsſen dung: Weihnachts⸗ anſprache des Stellvertreters des Führers Pg Rudolf Heß. — 21.20: 30 deutſche Dome läuten die Chriſtnacht ein.— 22.20: Schwäbiſche Weihnacht.— 23.00: Heut' ſoll niemand einſam ſein.— 24.00: Vom Himmel in die tiefſten Klüfte ein milder Stern herniederlacht... Weihnachtliche Hör⸗ folge. teller.— 17.30: Nun zünden wir die Lichter an. 18.00: Weihnacht.— 19.00: Frohe Feſteswünſche.— 20.00: Im Glanz der Weihnachtskerzen.— 21.20: Aus der Spiel⸗ zeugſchachtel— 22.00: Kleine Nachtmuſik.— 22.40: Weih⸗ nacht auf hoher See. Mittwoch, 25. Dezember Reichsſender Stuttgart .00: Hafenkonzert.—.25: Deutſche Weihnachts muſik. ..45: Neue Weihnachtsmusik.—.00: Evang. Morgen⸗ ſeier.— 10.00: Feierliche Muſik.— 10 30: Chorgeſang.— 11.10: Julſeſt und Weihenacht.— 11.25: Ein Weihnachts⸗ kranz aus deutſcher Innerlichkeit.— 12.00: Muſik am Mit⸗ tag.— 14.00: Kinderſtunde 14.45: Konzert.— 15.40: Weihnachtsparade der Zinnſoldaten.— 16.00: Nachmittags⸗ konzert.— 18.00: Die aroße Wende. Weihnachtliche Hörfolge. 2 18.25: Konzert.— 19.00: Bäuerliche Legende.— 20.00: Großes Opernkonzert.— 22.30: Nachtmuſik uns Tanz.— .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.80: Frauenarbeiten für den Weihnachtstiſch.— 10.45: Fröhlicher Kindergarten. Deutſchlandſender — 11.30: Die Frau als Hüterin des Brauchtums. Bauernſunk.— 12.00: Muſik zum Mittag.— wünſche.— 13.30: Weihnachtsmotette.— 14.15: Allerlei bis Drei.— 15.00: Kinderſtunde.— 15.30: Bunter Weihnachts⸗ 13.00: 11.40: Glück⸗ Deutſchlandſender Neueste Wochenschau Ein Spitzenfilm der Welt-Produktion mit Nans Albers Charlotte Susa, dack Trevor, Hubert v. Meyerinck, E. Dumcke u. v. a. Beginn;.00,.35,.15 Uhr großer erster Doppelrolle 23.00: Barnabas von Geczy ſpielt.— 24.00: Nachtkonzert. .00: Weihnachtsmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgen⸗ feier.— 10.45: Fantaſien auf der Orgel.— 11.30: Klavier⸗ ſpielzeug.— 12.00: Allerlei von Zwölf bie Zwei.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Der ſtand hafte Zinnſoldat.— 14.30: Weihnachtszauber.— 16.00: Muſif am Nachmittag. — 17.30: Das 7. Gebot in der Muſik.— 18.30: Verliebte und Nar⸗ ren— aus Shakeſpeares Komödien.— 19.30: Deutſchland⸗ Sportecho.— 20.00: Mozart— R. Strauß— Wagner. Feſtliche Muſik.— 22.00: Der Himmel hängt voller Geigen. — 23.00: Wir bitten zum Tanz. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekauntmacmungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung An ſämtliche Ortsgruppenkaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Mitglieder⸗ ſtandsmeldungen für Monat Dezember 1935 bis ſpäteſtens 27. Dezember 1935 im Beſitz der Kreisleitung ſein müſſen. Kreiskartei. Politiſche Leiter Friedrichsfeld. Der auf 28. Dezember angeſetzte Kame⸗ radſchaftsabend der Pol. Leiter wird auf Samstag, 18. Ja⸗ nuar 1936, verlegt. NS⸗Frauenſchaft Unſere Geſchäftsſtelle befindet ſich ab 2. Januar in 14, 4. Die Kreis⸗Frauenſchaftsleitung bleibt wegen Um⸗ zug bis 2. Januar 1936 geſchlonen. noch schnell dem Schmuckkästoehen Breite Straße Suu H in Sn lor Günseleberpasfefe; im Aufschniii Gänseleberwürsſe Stück von ca..00 an Günseleberpasteſen in Terrinen .40,.90,.40 etwas aus 21. 3 Frohe Weihnachts Festtage in den pfalzhau- Lokalitäten Cate: Kapelle Gustav König Im Konzertsaal: Eintritt: und hervorragende Künstler- Einlagen. Eintritt frei. Welhnachis-Ball mit Verlängerung. RM. 50 für 4 Personen.00 carl Morié Geräuch. Rhein-Aal au 1. 17/18 pommersche Gänsebrus! Zu Weihnachten pium Pudding nach engl Art Damen- und Herren- Leibwäsche Tischwäsche, Handtücher Bettwäsche, Federbetten Matratzen für 5 Personen.80 Malossol-Cavlar Geräuch. Rhein-Lechs im Aufschnitt u. in klein. 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Isdibestelſungen füt Weihnaditen und Siloes ter *** frecdhilgellig erbeten!* Beamlen. u. 2 — N aftong Teaser wenn Montag, den 23. Dezember 1935 Vorstellung Nr. 127 Miete E Nr. I. Der Sprung aus dem Alltag Eine Komödie in drei Akten von Heinrich Zerkaulen Regie: Hans Becker Anf. 19.30 Ur Ende geg. 21.45 Uhr Geſchaſts⸗ Kredite ſofort u. vor⸗ koſtenlos-7 Uhr F. Rinderspacher, Weihnachts⸗Feſtprogramms ALesedα,αiοο Ziliani Fageebalencles? Dienstag, 24. Dezember Montag, 23. Dezember Nationaltheater: Miete E 10 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 139— 141,„Der Sprung aus dem Alltag, Komödie von Heinrich Zerkaulen, Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Maler der Weſtmark von Kobell bis Slevogt. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Nafſee Odeon Konzert Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum:„Unſer kleines Ablbhambra:„Henker, Frauen und Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Gebffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wiloöpfad zur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1: Geöffnet von 11 bis 19 und von 14 bis 16 Uhr. Moderne Kunſt. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis ig Uhr Leſeſäle von 9 bis 1s und von 15 his 19 Uhr, Jugendbücherei R 7. 46: Geöffnet von 15 bis 19 Ute. Mädel“. Soldaten“. UNIVERSUM am Mittwoch, 25. Dezember (. Weihnachts Feiertag) Beginn des glanzvollen Der König der Tenöre, der selten begnadete Sänger dei Weltbefühmten Na Hländet Scala, mit der entzückenden (carola Höhn, dem scheimenten Paul Hörbiger und dem herilichen lustigen Padtf: Fita Benkheff, Rudolf Platte . „Ie 1— — N Arierin über 45 die Geſchſt. f Mannheim, n 8357 5 N 1, 6 Seit 1886 N 1, 6 rieb e 8 8 Nichtar. 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Der daß die Bot Nationen Mi lungen mache Griechenla nur Kriegsſch lſchen Flotte und des Haf britiſche Geſa chungen mit! habt. Dieſer genau an die Die Türke Verſprechunge und Soldaten Die Tſchec halten, ebeuſo Zwiſchen Abdmiralſtab f Z ööſiſche Hilfe ſiſcher Flotten geführt worde Aegypte Sowohl an Kreiſe geben daß ein bewa [Englands den Wunſch 9 Zeitpunkt und Umſtänden Aegypten wür land abrücke, einen anderen ütiſchen Führ Zuſage der Plan, den Zu teichen, nur z. Das Wehr Reſerviſten de Dienſt zu behe In Aegypt bird immer n eingezogen.