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Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Für Familien ⸗ und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Samstag, 28. Dezember 1935 146. Jahrgang— Nr. 505 Aruguay ſchiebt den Geſandten ab Als Organiſator und Finanzier des braſilianiſchen Aufſtands feſtgeſtellt — London, 27. Dezember. Einer Reutermeldung aus Montevideo zufolge hat die Regierung von Uruguay beſchloſſen, die Be⸗ ziehungen mit Sowjetrußland abzubrechen, weil die⸗ ſes Land Uruguay zu einem Mittelpunkt der kom⸗ muniſtiſchen Werbetätigkeit in Südamerika gemacht habe. Der Abbruch der Beziehungen wurde von der Regierung durch einen Erlaß bekanntgegeben, der beſtimmt, daß dem ſowjetruſſiſchen Geſandten Min⸗ kin die Päſſe zuzuſtellen ſind. Die Zuſtellung der Päſſe erfolgte durch den Chef des Protokolls der Regierung von Uruguay in der Sowjetgeſandtſchaft Dem Geſandten wurde gleich⸗ zeitig eine Abſchrift des Regierungserlaſſes über⸗ reicht. Für ſeine Abreiſe wurden ihm Erleichterun⸗ gen zugeſichert. 0 Der Geſandte Uruguays in Moskau, Maſaues, befindet ſich zur Zeit in Montevideo auf Urlaub. Die Geſchäfte in Moskau werden infolgedeſſen zur Zeit ron Legationsſekretär Maſanes, dem Sohn des Ge⸗ ſandten, wahrgenommen. Die Regierung von Uru⸗ guay hat das amtliche Erſuchen an die Waſhingtoner Regierung gerichtet, den Schutz der Geſandtſchaft in Moskau zu übernehmen. Eine Erklärung für die Gründe des Abbruchs der Beziehungen findet ſich Freitag früh in der Zei⸗ tung„El Debate“, die darauf hinweiſt, daß Beziehungen eines ausländiſchen Diplo⸗ maten zu aufrühreriſchen Elementen im Lande feſtgeſtellt worden ſeien. In dem Regierungserlaß wird mitgeteilt, daß der Abbruch der Beziehungen zu Sowjetrußland mit dem kommuniſtiſchen Aufſtandsverſuch in Braſilien begründet ſei. Es wird auf Mitteilungen der braſi⸗ lianiſchen Botſchaft über die Feſtſtellung einer weit⸗ berzweigten Sowjetorganiſation hingewieſen. Die Begründung (Funkmeldung der NM.) + Montevideo, 28. Dezember. Das Dekret der uruguayiſchen Regierung über den Abbruch der Beziehungen zur Sowjetunion gibt in einer längeren Einleitung eine ausführliche Be⸗ gründung der Maßnahmen. Insbeſondere wird be⸗ tont, es ſei auf Grund einer Mitteilung der braſilia⸗ Riſchen Botſchaft erwieſen, daß der kürzliche Auf⸗ ſtand in Braſtlien eine rein bolſchewiſtiſche Erhebung zur Verwirklichung der Pläne des 7. Kongreſſes der Komintern geweſen ſei. Ferner ſei abſolut einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Sowjetregierung nicht nur zum Aufſtand in Braſilien aufreizte, ſondern ſogar durch ihre in Montevideo beglaubigte Gefandt⸗ ſchaft unmittelbare Hilfe leiſtete. Der braſilianiſche Außenminiſter habe daher im Kabinettsrat erklären können, Braſilien habe ſich gegen einen ausländiſchen Angriff zu wehren gehabt. In der Einleitung zu dem Dekret heißt es weiter, daß die braſilianiſche Botſchaft die Regierung von Uruguay über die Art und Bedeutung des Auf⸗ ſtandes unterrichtet hat und ebenſo über die wahr⸗ ſcheinliche Verzweigung der kommuniſtiſchen Bewe⸗ gung in Uruguay. Braſilien habe daran die Bitte um Mitarbeit aller Regierungen des amerikaniſchen Kontinents geknüpft, die ſämtlich in gleicher Weiſe in ihrer ſozialen und politiſchen Struktur ſowie in ihrer internationalen Stellung bedroht ſeien. Der Präſident von Uruguay, Terra, habe daraufhin ſeine Bereitwilligkeit zur Aufklärung des Talrbeſtandes zur Ergreifung der notwendigen Maßnahmen er⸗ klärt. Die Mitteilungen der braſilianiſchen Regierung, ſo heißt es in dem Dekret weiter, ſind durch die Nachforſchungen von Uruguay beſtätigt worden.. Erſtens liegen dokumentariſche Beweiſe vor, daß alle Redner auf dem Komintern⸗Kongreß 1935 für die neue Taktik eintraten, mit Parteien fortgeſchrit⸗ tener Ideen, auch nichtkommuniſtiſchen, eine Ver⸗ bindung einzugehen, um die Ideen des revolutio⸗ nären Bolſchewismus zu verwirklichen. 5 Zweitens hat die Sowjetgeſandtſchaft in Mon⸗ tevideb bedeutende Summen auf Barſchecks über⸗ wieſen, deren Verwendung nicht reſtlos feſtgeſtellt, aber offenbar iſt. Drittens legt der Sitzungsbericht über die Schluß⸗ rede des holländiſchen Delegierten Maine auf dem Komintern⸗Kongreß die bolſchewiſtiſchen Abſichten in Südamerika klar. Da die uruguayiſche Regierung, ſo ſchließt das Dekret, überzeugt iſt, daß die Sowjetgeſandtſchaft in Montevideo oͤas Aktionszentrum der bolſchewiſtiſchen Bewegung darſtellt, verfügt der Staatspräſident im Einklang mit der Verfaſſung ſowie mit Billigung des geſamten Kabinetts den Abbruch der Beziehungen zur Sowjetunion und die Zuſtellung der Päſſe an den Sowjetgeſandten Minkin. * Der Sowjetgeſandte Alexander Minkin, dem am Freitag die Päſſe zugeſtellt wurden, war früher Vor⸗ ſitzender der bolſchewiſtiſchen Handelsgeſellſchaft in Buenos Aires, die im Jahre 1931 unter aufſehen⸗ erregenden Umſtänden von der Polizei durchſucht und dann aufgelöſt wurde. Im Zuſammenhang hier⸗ mit wurden damals in Buenos Aires 150 Perſonen verhaftet. Die bolſchewiſtiſche Handelsgeſellſchaft in Mon⸗ tevideo iſt nach außen hin unabhängig von der Sow⸗ jetgeſandtſchaft; ob ſie aufgelöſt werden wird, ſteht noch nicht feſt. Die Anerkennung der Sowjetunion durch Uru⸗ guay war im Jahre 1929 erfolgt, eine Sowjetgeſandt⸗ ſchaft jedoch war erſt im Januar 1934 unter Minkin eingerichtet worden. Moskaus Wiühlarbeit in Südamerika entlarvt Das Eiſenbahnunglück bei Apolda Am Heiligen Abend Brücke nach dem Zuſommenſtoß. England organiſitrt ſeine Wehrkraft Ein, Reichsverteioigungsminiſterium“- Anlegung eines unterirdiſchen Oellagers (Funkmeldung der N M.) . London, 28. Dezember. „Daily Herald“ glaubt zu wiſſen, daß das Kabi⸗ nett zu Beginn des neuen Jahres wichtige Entſchei⸗ dungen über die Zuſammenfaſſung der Armee, Flotte und Luftſtreitkräfte treffen werde. In näch⸗ ſter Zeit ſei eine Umbildung des Kabinetts geplant und die Schaffung eines für die„Verteidigung des britiſchen Weltreiches“ beſtimmten Miniſteriums werde dabei eine wichtige Rolle ſpie⸗ len. Weiter meldet„Daily Herald“, die Regierung treffe Vorbereitungen für den Bau eines rieſi⸗ gen unterirdiſchen Oellagers für die bri⸗ tiſche Flotte in der Nähe von Plymouth. Man wolle etwa eine Milliarde Gallonen Oel in un⸗ terirdiſchen Stahltanks bereithalten und die Anlage durch eine Rohrleitung mit der Küſte verbinden. Die Zuſage der Mittelmeermächte — London, 27. Dezember. Das Ergebnis der britiſchen Rückfrage an eine Reihe von Mittelmeermächten über die Frage einer militäriſchen Unterſtützung für den angenommenen Fall eines italieniſchen Angriffs auf die britiſchen Streitkräfte iſt am Freitagnachmittag in London endgültig bekanntgegeben worden. Danach haben außer Frankreich die Regierungen von Jugoflawien, der Türkei und Griechenland in dem Sinne geantwortet, daß ſie ihre Verpflich⸗ tungen gemäß der Völkerbundsfatzung erfüllen würden. In engliſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß dieſe Antworten im Grunde genommen nur eine Beſtätigung der Entſchließung ſeien, die der Genfer Verbindungsausſchuß im Oktober bei der Erörte⸗ rung der Sühnefrage einmütig angenommen hat. Die Frage der praktiſchen Durchführung gegen⸗ ſeitiger Hilfemaßnahmen iſt bisher nur zwiſchen den Heeres⸗ und Flottenſtäben Englands und Frankreichs beſprochen worden. Aehnliche Beſpre⸗ chungen zwiſchen England und den übrigen Mittel⸗ meermächten haben noch nicht ſtattgefunden. Was die Mutmaßungen der Preſſe über die Haltung Spaniens angeht, ſo wird in London erklärt, daß eine unmittelbaree Anfrage nur an die oben erwähnten vier Länder gerichtet worden ſei. Es ver⸗ lautet jedoch, daß zum mindeſten eine nichtamtliche Fühlungnahme zwiſchen London und Madrid ſtatt⸗ gefunden hat. Italieniſche Kritik an der Amfrage — Rom, 27. Dezember. Gegen die engliſche Umfrage betreffend eine mili⸗ täriſche Zuſammenarbeit im Mittelmeer unternimmt die„Tribuna“ am Freitagabend einen ſcharfen Vor⸗ ſtoß und erklärt, die engliſche Forderung nach Zu⸗ ſammenarbeit im Mittelmeer und die entſprechenden Anfragen bei Frankreich, Spanien, Griechenland und der Türkei ſeien ausſchließlich Handlungen der eng⸗ liſchen Regierung, die mit militäriſchen Vorkehrungen Englands im Zuſammenhang ſtünden, nicht aber im geringſten völkerbundlichen Charakter hätten und die ſchamloſeſte Fälſchung darſtellten, die mit der Politik des Völkerbundes gemacht werden könne. Vereitſtellung von Flottenſtütznunkten (Funkmeldung der NM.) London, 28. Dezember. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Morning⸗ poſt“ meldet, daß ſich die weiteren Beſprechungen mit den Mittelmeermächten hauptſächlich um die Bereitſtellung von Flottenſtützpunk⸗ ten für die britiſche Flotte drehen werden, da die genannten Mächte keine nennenswerten eigenen Flot⸗ ten beſäßen. Bei der Türkei kämen die früheren Flottenſtützvunkte in Smyrna und Iſtanbul in Frage, die auf Grund des Friedensvertrages größ⸗ tenteils geſchleift worden ſeien. Was die beiden anderen Mächte betreffe, ſo ſeien die drei Häfen Py⸗ räus, Saloniki und Kreta von einer gewiſſen Be⸗ deutung, während Jugoſlawien, abgeſehen von ſeiner Stellung im Adriatiſchen Meer, hauptſächlich als Sprecher der Kleinen Entente zu bewerten ſei. Korfu ſcheint ſicherer (Funkmeldung der NM.) + London, 28. Dezember. Wie der Luftfahrtberichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, werden die nach Aegypten und Aſien verkehrenden engliſchen Paſſagierflugzeuge ihre Brennſtoffverſorgung nicht mehr in Brindiſt, ſondern in Korfu vornehmen. Dieſe Maßnahme ſei auf die hohen Benzinkoſten und die Schwierigkeiten einer geregelten Brennſtoffverſorgung in Italien zurückzuführen. Keine Räumung des ägyptiſchen Grenzpoſtens — London, 27. Dezember. Die Behauptung, daß die britiſchen und ägypti⸗ ſchen Behörden beſchloſſen haben, den ägyyptiſchen Grenzpoſten in Sollum zu räumen, wird in London entſchieden in Abrede geſtellt. fuhr der D⸗Zug Berlin— Baſel auf der Station Thüringen dem ausfahrenden Perſonenzug Erfurt— Leipzig in die Flanke. Groß ⸗ Heringen in Das Unglück erforderte 32 Todesopfer und eine große Zohl Schwerverletzter. Unſer Bild gewährt einen Blick auf die Saale⸗ Bildoͤdienſt Scherl. Englands Slellung im Mittelmter Der neue Landweg nach Indien (Von unſerem Londoner W..⸗Korreſpondenten) a London, im Dezember. Der Weltkrieg, die Kämpfe der Deutſchen und Türken haben England gezeigt, daß auch die Sicherung des Suezkanals ihre Schwächen hat. Gerade durch die Erfahrung des Weltkrieges hat ſo für England die Schaffung eines Land⸗ und Luftweges nach In⸗ dien quer durch Vorderaſien erheblich an Bedeutung gewonnen. f Es ſoll nicht der Eindruck erweckt werden, als ob England durch dieſe Pläne den Suezkanal erſetzen wolle. Auch die transſibiriſche Bahn hat den Schiffs⸗ verkehr nach Oſtaſien nicht erſetzt, wohl aber hat die Eiſenbahn neue Möglichkeiten erſchloſſen. Sie kann, wenn es ſein muß, den Schiffsverkehr zu einem be⸗ trächtlichen Grade erſetzen. Die beiden großen Bahnprojekte der Vorkriegs⸗ zeit, Bagdad⸗Bahn und Hedſchas⸗Bahn, ſind heute nur noch ein Schatten ihrer damaligen Bedeutung. England hat nicht, wie ſeinerzeit Deutſchland, das Intereſſe, Bagdad mit der Türkei zu verbinden. Eng⸗ lands Stoßrichtung geht zum mittelländiſchen Meer. Heute heißt das Problem nicht Bagdad⸗Stambul, ſon⸗ dern Bagdad⸗Haifa. Vom Fiſcherdorf zum größten Tankplatz der Welt Haifa, noch vor wenigen Jahren ein unbedeuten⸗ des Fiſcherdorf, wird immer ſtärker zu einem An⸗ gelpunkt von Englands weltpolitiſchem Gefüge im nahen Oſten. Während des Weltkrieges hat Eng⸗ land die Bahn gebaut, die Haifa mit dem Suezkanal verbindet. Die Schaffung der beiden Mandatsländer Paläſtina und Transjordanien hat zugleich einen höchſt bedeutſamen Schutz der Oſtſeite des Suez⸗ kanals gebracht. Von Haifa aus wird in abſehbarer Zukunft eine allbritiſche Bahn gehen, die vom Mit⸗ telmeer herunter zum perſiſchen Golf führt und ſo eine neue Form des engliſchen Landweges nach In⸗ dien darſtellt. Paläſtina iſt aber nicht nur der Ausgangs⸗ punkt des Landweges, von Paläſtina aus werden in immer ſtärkerem Grade die Luftlinien ausgehen, ie die modernen Klammern einer engliſchen Herrſchafr im nahen Oſten ſind. Vor ein paar Monaten ſind die großen Petroleumlinien, die das meſopotamiſche Oel zum Mittelmeer bringen, fertiggeſtellt worden. Auf dem Berge Karmel, wo einſt Lawrence und andere Engländer unter dem Vorwand archäologiſcher Stu⸗ dien ſtrategiſche Vermeſſungen vorgenommen haben, befinden ſich große Befeſtigungen. Der Hafen von Haifa wird unter ungeheurem Koſtenaufwand ver⸗ größert und wird jetzt nach Vollendung der Oellei⸗ tungen zum größten Tankplatz der Welt. Gerade im gegenwärtigen Augenblick, wo aus Aegypten beunruhigende Nachrichten kommen, wo durch die Wiedereinführung der Verfaſſung von 1923 die engliſche Herrſchaft gewiß einen Rückſchlag erlei⸗ den wird, wird es deutlich, wie für England Palä⸗ ſtina ſtärker als Aegypten zum Ausgangspunkt der 2. Seite/ Nummer 595 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 28. Dezember 1935 Ausbreitungsbemühungen im nahen Oſten werden muß. Für Eugland iſt es weſentlich, daß der Weg nach Indien ausſchließlich durch engliſches oder von Eng⸗ land beherrſchtes Gebiet geht. Die teils geplante, teils bereits fertiggeſtellte Strecke Haifa Bagdad. Baſra berührt nicht einmal das franzöſiſche Syrien. Gewiß iſt das für die Wirtſchaftlichkeit der Bahn ein Nachteil. Der aber wird durch ſtrategiſche und poli⸗ tiſche Vorteile wieder wett gemacht. Das Ringen um Perſien Für England hat der perſiſche Golf etwas von der Natur eines engliſchen Binnenſees. Ob mit Recht, wird die Zukunft zeigen. Ernſte Schwierigkei⸗ ten haben ſich dadurch ergeben, daß Perſien die Wei⸗ terführung der Bahn durch Südperſien bis nach Be⸗ lutſchiſtan verhindert. Zwiſchen Teheran und London wird das noch zu manchen Auseinanderſetzungen führen. Sie werden ſchon deshalb beſonders ſchwie⸗ rig werden, weil die engliſche Konzeption weitergeht. Von Chanikan geht bereits eine Bahn nach Bagdad. Was liegt näher, als dieſes Netz mit Teheran zu verbinden und ſo den perſiſchen Warenſtrom nicht mehr wie bisher über Sowjetrußland, ſondern durch den Jrak zu führen. Auch ein ſolches Projekt muß naturgemäß die Bedeutung von Haifa noch ſteigern. Das Zukunftsbild der engliſchen Politik im nahen Oſten hat ein gewaltiges Ausmaß. Haifa ſoll Aſten und Afrika verbinden, von Haifa ſoll ein Strahl nach Bagdad und Basra ausgehen, eine andere Linie geht bereits nach Kairo und wenn der Plan der großen Alexandria—Kapſtadt⸗Bahn Ge⸗ ſtalt angenommen hat, iſt damit Haifa und von hier aus eine beſonders wichtige Poſttion im mittellän⸗ diſchen Meer mit dem äußerſten afrikaniſchen Ende des britiſchen Imperiums verbunden. Das Flugzeug überholt die Eiſenbahnpläne Heute hat das Flugzeug dieſen kühnen Gedanken bereits überholt. Man muß ſich nur einmal den Streckenplan der engliſchen Imperial Airways an⸗ ſehen, wie durch Luftwege ein ungeheures raumpoli⸗ tiſches Gebilde von England beherrſcht wird. Wenn man aber jetzt einen Schritt weitergeht und ſich neben dieſe engliſche Luftkarte eine franzöſiſche legt, dann gewinnt man zugleich eine Vorahnung, wie ſich hier im nahen Oſten allen Verſicherungen von engſter Solidarität, wie ſie gelegentlich von Lon⸗ don nach Paris und von Paris nach London fliegen, zum Trotz Spannungszentren größten Ausmaßes auftun. Man kann noch weiter gehen und auch fran⸗ zöſiſche Eiſenbahnpläne betrachten, man braucht wei⸗ terhin nur an die ſo aktuelle italieniſche Ausbrei⸗ tungspolitik zu erinnern, um neue europäiſche Riva⸗ litäten feſtzuſtellen, die zwar vom Mittelmeer aus⸗ gehen, aber bereits erheblich über das Mittelmeer hinausragen. So wird auch klar, daß die jüngſten Pariſer Friedensvorſchläge beſtenfalls eine Etappe, aber keine wirkliche Löſung darſtellen. Alte Verkehrswege, die einſt(wenigſtens mittel⸗ bar) Europa zugeſchüttet hat, werden heute Hurch Europa aufs neue lebendig. Europa europäiſiert mit ſeiner Technik den Orient. Verkehrswege brin⸗ gen immer wirtſchaftliche und ſoziale Umgeſtaltun⸗ gen mit ſich. Mit den Verkehrswegen kommen ſtärker als bisher europäiſche Gedankengänge in dieſe aſiatiſchen Gebiete und erzeugen ſo Probleme, ine euren die oben gezeichneten möglichen Riva⸗ lkäten europäiſcher Nationen im Schatten verſchwin⸗ Wen, ja vielleicht ſich ſo ſtark vordrängen, daß die euxropäiſchen Rivalitäten nicht mehr zum Austrag kbommen. Das Geſetz von der Tragik aller Koloniſation Von einem deutſchen Kolonialpolitiker der Vor⸗ kriegszeit iſt einmal das Geſetz von der Tragik aller Koloniſation aufgeſtellt worden. In wenige Worte zuſammengefaßt heißt dies: je beſſer, je moderner, je humaner ein Land koloniſiert, deſto größer iſt die Wahrſcheinlichkeit, daß das koloniſierte Land ſich gerade mit den von Europa gelieferten geiſtigen und wirtſchaftlichen Waffen gegen das koloniſierende Mut⸗ terland wendet und abfällt. Engliſche Ideologen haben in den achtziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts aus dem Beſtreben, auch Indien die Seg⸗ nungen des engliſchen Parlamentarismus zu bringen, den indiſchen Nationalkongreß geſchaffen. Seine heu⸗ tige ſcharfe antiengliſche Tätigkeit iſt ein außer⸗ ordentlich bezeichnendes Beiſpiel für das oben auf⸗ gezeichnete Geſetz von der Tragik aller Koloniſation. Die europäiſchen Pläne, ganz gleich ob ſie engliſcher, franzöſiſcher oder italieniſcher Art ſind, beſchleunigen auch in der Levante den Prozeß der Europäiſierung und bereiten damit eine wirtſchaftliche, ſoziale und nicht zuletzt auch kulturelle Neuordnung größten Aus⸗ maßes vor. Die nationalen Bewegungen im Orient haben uns einen erſten Vorgeſchmack kommender Dinge gegeben. Die noch vor uns liegenden außer⸗ ordentlich ſchwierigen Probleme laſſen ſich nur in ſchwachen Umrißlinien ahnen. Ein Machtwort Tſchiangkaiſcheks Die Schanghaier Studenten geben nach — Schanghai, 27. Dezember. Die Schanghaier Studenten, die, wie berichtet, nach Beſetzung des Nordbahnhofs von Schanghai zwei Eiſenbahnzüge„beſchlagnahmt“ hatten und in zweitägiger hindernisreicher Fahrt auf der Strecke nach Nanking bis zu dem Bahnhof Wuhſt gelangt waren, haben ihr Vorhaben aufgegeben und ſind nach Schanghai zurückgekehrt. Der plötzliche Ent⸗ ſchluß der Studenten geht auf das Eingreifen des Kommandeurs der Nankinger Gendarmerie zurſick, der ihnen eine ſcharfe Aufforderung des Marſchalls Tſchiangkaiſchek überbrachte. Der Oberbürgermei⸗ ſter von Schanghai begrüßte in einer Botſchaft die Einſicht der Studenten und forderte ſie zur Fort⸗ ſetzung ihrer Studien auf. Opfertod eines chineſiſchen Generals (Funkmeldung der NM Z. +E Nanking, 28. Dezember. Der alte revolutionäre General Hſufanting, Stabs⸗ chef der 1. Armee, verübte am Freitagabend Selbſt⸗ mord, indem er ſich vor dem Sunyatſen⸗Mauſoleum in ſein Schwert ſtürzte. In ſeinem Teſtament erklärte er, er opfere Blut und Herz dem Geiſte Sunyatſens, um die Führer Chinas aus Selbſtſucht und Verrat zu erwecken. Sein Opfer ſolle ſofortigen Widerſtand gegen die japaniſche Politik entfachen. Der Selbſtmord des Generals, der erſte derartige Fall in der chineſiſchen Republik, hat großes Auf⸗ — Paris. 27. Dezember. Gleich zu Beginn der außenpolitiſchen Ausſprache in der Kammer nahm Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter Laval das Wort. Er erinnerte an ſeine Ausführungen vor zehn Tagen. Er habe ſchon da⸗ mals geſagt, daß die Bemühungen um eine fried⸗ liche Regelung des oſtafrikaniſchen Streitfalles mit den Grundſätzen und dem Geiſt des Völkerbundes übereinſtimmten. Seit dieſer Zeit ſeien ſchwerwie⸗ gende Ereigniſſe eingetreten. Sir Samuel Hoare ſei zurückgetreten, und die engliſche Regierung habe die Pariſer Vorſchläge, die zuſammen mit Sir Sa⸗ muel Hoare ausgearbeitet worden waren, für tot eee Die abeſſiniſche Regierung habe Opfer, die ſie bringen ſolle, erregt. Die italieniſche Regierung habe bei der Prüfung der Vorſchläge nicht das Verſtändnis ent⸗ gegengebracht, das zu erwarten man berechtigt ge⸗ weſen ſei. Gewiſſe Reden hätten im übrigen die Aufgaben nicht erleichtert. Alles dies habe die Lage nicht verbeſſert, ſondern ſchwerwiegende Fragen aufgerollt, über die er ſich jetzt äußern wolle. Die weſentlichſte Frage ſei, zu wiſſen, ob die Politik, die er ſelbſt als Miniſterprä⸗ ſident getrieben habe, mit den Belangen Frankreichs übereinſtimme oder nicht. Das ſei die einzige Frage, die vor der franzöſiſchen Kammer geprüft werden müſſe. Er bedauere nicht, was er getan habe. Es handele ſich darum, zu wiſſen, ob er gegen die Ver⸗ pflichtungen verſtoßen habe, die Frankreich dem Völ⸗ kerbund gegenüber übernommen habe. Als Vertreter eines großen, freien Staates habe er mit den übrigen Mitgliedern des Völkerbundes über die Sühnemaßnahmen gegen den Angreifer ver⸗ handelt. Keiner der vorgeſchlagenen Maßnahmen habe er ein Hindernis in den Weg geſtellt. Alle dieſe Maßnahmen ſeien in Frankreich loyal und genau durchgeführt worden, ſo peinlich auch die Folgen ſein könnten. a In Ausführung des Abſatzes 3 des Artikels 6 der Völkerbundsſatzungen ſich über die habe er ohne Zaudern England gegenüber für Frankreich die Verpflichtung übernom⸗ men, England zur See, zu Lande und in der Luft zu unterſtützen, wenn es von Italien anläßlich der Anwendung der Sühnemaß⸗ nahmen angegriffen werden ſolle. Er lege Wert darauf, um alle in der internationalen öffentlichen Meinung möglicherweiſe noch beſtehendn Mißverſtändniſſe zu beſeitigen, dies hier öffentlich zu wiederholen. Wie er geſtehen müſſe, habe er Furcht vyr einem Zwiſchenfall. Für Derartiges habe die Geſchichte ja viele Beiſpiele. Frankreich könne durch einen ſolchen Zwiſchenfall in einen Krieg verwickelt werden, den zu vermeiden er alles getan habe. Es ſtehe feſt, daß die Pariſer Vorſchläge erledigt ſeien, aber die Aufgabe der Vermittlung bleibe un⸗ glöſt. Wer wolle behaupten, daß die bereits angewandten finanziellen und wirtſchaftlichen Maßnahmen un⸗ wirkſam ſeien? Wer könne die Bürgſchaft dafür über⸗ nehmen, daß man durch ihre Erweiterung nicht Ge⸗ fahr laufe, den Streit zu vergrößern? Einige erklärten, daß vor allem die Achtung des internationalen Geſetzes wichtig ſei. Aber dieſes Geſetz ſei vorgeſehen, um den Krieg zu verhindern und ſeine Wirkung zu begrenzen und nicht um einen Krieg zu verall⸗ gemeinern. Es handle ſich heute darum, die Achtung des in⸗ ternationalen Geſetzes durch die Beendigung eines Streites zu gewährleiſten, der den Belangen der Geſamtheit der Nationen abträglich ſei und der nur den Feinden des Friedens nützen könne. Man müſſe wirkſam darauf hinarbeiten, ohne die Grundſätze des Völkerbundes in irgendeiner Weiſe anzutaſten, und ohne die rechtliche Grundlage der gegenſeitigen Bürgſchaften zu ſchwächen. Laval im Endkampf? Die große politiſche Ausſprache in der Pariſer Kammer— Heftige Angriffe und energiſche Verteidigung- Abeſſiniendebatte mit Blick auf Deutſchland Wenn man ihm eine Meinungsverſchiedenheit mit der engliſchen Regierung vorwerfe, ſo antworte er, daß freimütige Auseinanderſetzungen zwiſchen zwei großen Demokratien nur die enge Zuſammen⸗ arbeit feſtigen könne, die für die Aufrechterhaltung des Friedens unentbehrlich ſei. Niemand könne leugnen— er weniger als alle anderen— daß die franzöſiſch⸗engliſche Zuſammenarbeit das wichtigſte Element der Sicherheit in Europa ſei. Er habe es an dieſer Zuſammenarbeit nicht feh⸗ len laſſen, er habe der Solidarität, die beide Länder verbinde, in keiner Weiſe Abbruch getan. Er denke auch nicht daran, England den Vorwurf zu machen, die gemeinſam in Paris mit dem engliſchen Staats⸗ ſekretär angeregten Vorſchläge ſchließlich abgelehnt zu haben. Andere Verſuche müßten gemacht werden, die möglicherweiſe ebenfalls keinen Erfolg haben können. Den Mut zu verlieren, werde ihm durch die Umſtände unterſagt. Was auch kommen möge, er werde fortfahren, für den Frieden unauf⸗ hörlich zu arbeiten. Die Rede Lavals wurde zeitweiſe von Zwiſchenrufen der unterbrochen, von der Mitte Beifall zu hören war. erregten während Dir Fan Dintben Deutſchland im Mittelpunkt der Ausſprache: Als erſter Redner nach dem Miniſterpräſidenten Laval ergriff der Sozialiſtenführer Leon Blum das Wort. Er warf dem Miniſterpräſidenten vor, daß er nicht im Namen der franzöſiſchen Regierung ge⸗ ſprochen habe. Die wahre Gefahr ſei nicht Italien, ſondern das nationalſozialiſtiſche Deutſchland(). Das Vorhandenſein eines internationalen Beiſtandsabkommens ſei die Vor⸗ ausſetzung dafür, daß Frankreich dieſe Gefahr be⸗ ſtehen könnte. Solch ein Abkommen müſſe mit oder ohne Deutſchland abgeſchloſſen werden. Nötigenfalls müſſe man Deutſchland zu einer Beteiligung an die⸗ ſem Abkommen zwingen.(]) Laval habe gegen die Sicherheit Frankreichs gearbeitet, indem er die kol⸗ lektive Sicherheit geſchwächt habe. Die Ausführungen Blums wurden von ſeinen Parteifreunden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenom⸗ men, dem ſich auch ein Teil der Radikalſozialiſten an⸗ ſchloß. Die Mitte und die Rechte gaben hingegen ihrem Mißfallen laut Ausdruck. N Der rechtsgerichtete Abgeoroͤnete Taitinger (Vorſitzender der Patriotiſchen Jugend) verteidigte dann nachdrücklich die Politik Lavals und die Hal⸗ tung Italiens. Da man Japan nicht gehindert habe, Mandſchukuo zu nehmen, und nichts gegen die deut⸗ ſche Aufrüſtung unternommen habe, ſei Muſſolini berechtigt geweſen, anzunehmen, daß man auch gegen ihn nichts unternehmen würde. Mit größter Aufmerkſamkeit hörte die Kammer dann eine lange Rede des Abgeordneten Delbos an, der im Namen der Radikalſozialiſtiſchen Partei ſprach. Seine Ausführungen wurden mit ſtark be⸗ tontem Beifall von der geſamten Linken und einem beachtlichen Teil der Mitte aufgenommen. Dieſe Tatſache iſt um ſo bezeichnender, als Delbos letzten Endes ſowohl die Außenpolitik wie die Innenpolitik Lavals einer mehr oder weniger ſcharfen Kritik unterzog. Er vertrat den Standpunkt, daß die Au⸗ ßenpolitik Lavals nicht genügend auf die Völker⸗ bundsſatzung und die allgemeine Sicherheit abgeſtellt geweſen ſei. Die Erklärungen Lavals könnten an ſich als befriedigend angeſehen werden, aber maß⸗ gebend ſeien die Handlungen. Die Politik Lavals habe, ſoweit ſie ſich vom Völkerbund entfernt habe, Schiffbruch erlitten und müſſe abgelehnt wer⸗ den. Unter Bezugnahme auf das Verhältnis Frank⸗ reichs zu ſeinen Nachbarſtaaten ſprach Delbos auch von Deutſchland. Er befürwortete eine Verſtän⸗ digung mit Deutſchland ebenſo wie mit Italien. Als nächſter Redner ergriff der ehemalige Finanz⸗ miniſter Paul Reynaud(Republikaniſches Zen⸗ trum) das Wort. Er ſtellte u. a. die Frage, gegen wen Deutſchland aufrüſte()). Frankreich habe zu wählen zwiſchen Italien, das dle Völkerbundsſatzungen verletzt habe, und England, dem Beſchützer der Völkerbundsſatzungen. Wenn Frankreich ſich gegen England ſtelle, ſo bedeute das Krieg! Bezeichnenderweiſe wurden die Ausführungen Reynauds von der Linken und einem großen Teil der Mitte mit faſt einſtimmigem Beifall aufgenom⸗ men. i Die Sitzung wurde dann auf Samstag vertagt. Die Fahrt zur letzten Ruhe Die Aeberführung der Opfer der Groß-Heringener Eiſenbahnkataſtrophe — Apolda, 28 Dezember. In dem ſtillen Kirchlein in Unterneuſulza, vor dem ein Doppelpoſten der SS die Ehrenwache für die dort aufgebahrten Opfer des Eiſenbahnunglücks hielt, ſtanden 15 Särge, jeder mit dem Namen des darin Ruhenden verſehen und mit einem! Kranz ge⸗ ſchmückt. Auf dem Altar lag ein großer Lorbeek⸗ kranz mit breiter Schleife, gewidmet vom Gau Thlü⸗ ringen der NS DAP. Am Freitagabend hielten große Laſtkraftwagen, mit ſchwarzem Tuch verhängt und mit Tannengrün geſchmückt, vor der Kirche und vor dem Leichenhaus des Friedhofs, wo weitere 13 Tote aufgebahrt waren, um die ſterblichen Ueberreſte der Opfer nach Apolda zu bringen. Die Bevölkerung der Ortſchaften, durch die ſich der Trauerzug bewegte, bildete während der Ueberführung mit Fackeln Spalier. Kirchenglocken ſandten ihren ernſten Mahnruf hinaus in die Nacht. So fuhren die zehn Wagen, von einer NSeeck⸗Mann⸗ ſchaft begleitet, bis an die Stadtgrenze von Apolda. Auf jedem Wagen hielten zwei Ss⸗Männer der Stabswache aus Weimar die Ehrenwache. Die Stra⸗ ßen der Stadt, beſonders der Platz vor der Horſt⸗ Weſſel⸗Schule, zeigen würdigen Trauerſchmuck. Ueber⸗ all ſind die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. Der Muſik⸗ zug des Bahnſchutzes und eine Abteilung Bahnſchutz im Stahlhelm und mit Karabinern ſetzte ſich an die Spitze des langen Trauerzuges, in dem Abteilungen aller Gliederungen der Bewegung marſchierten Ent⸗ blößten Hauptes ließ die Menge die Wagen mit ihrer traurigen Laſt an ſich vorüberziehen. Vor dem Eingang zur Horſt⸗Weſſel⸗Schule, in der Reichsſtatthalter Gauleiter Sauckel den Zug erg teke, bildeten Fahnenabordnungen Spalier, Mat ſchaften der Sanitätskolonne und des PNS krugeg die Särge in die Turnhalle der Schule die gleich⸗ falls eine würdige Ausſchmückung erhalten hat. Die Wände ſind mit ſchwarzem Stoff beſpannt. Im Hintergrund leuchten weiße Chryſanthemen. Rechts und links flankieren zwei rieſige Ehriſthäume das Rednerpult. Das Hakenkreuzbanner hinter dem Pult iſt mit Trauerflor verhangen. Im Vorder⸗ grund ſtehen vielarmige hohe Leuchter. Halbmaſtbeflaggung in Thüringen — Berlin, 27. Dezember. Der Reichsminiſter des Innern hat aus Anlaß der Trauerfeier für die Todesopfer des Eiſenbahn⸗ unglücks bei Groß⸗Heringen für das Land Thürin⸗ gen die Halbmaſtbeflaggung der Gebäude der ſtaat⸗ lichen und kommunalen Verwaltungen, Anſtalten und Betriebe, der ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechtes und der öffentlichen Schulen für Samstag, den 28. Dezember, angeordnet. — Addis Abeba, 28. Dezember.(U..) Die Operationen abeſſiniſcher Heeresgruppen im Tembiengebiet haben nach hier eingelaufenen Meldungen am Donnerstag zu einem bedeuten⸗ den Erfolg geführt. Der abeſſiniſche Flankenſtoß gegen den rechten Flügel der italieniſchen Divi⸗ ſionen ſoll zum Durchbruch durch die rückwär⸗ tigen Sicherungslinien der Italiener nordweſt⸗ lich von Makalle geführt haben; die in nordweſt⸗ licher Richtung aus Makalle herausführende Nachſchubſtraße der Italiener nach Adug ſoll unterbrochen ſein. Den abeſſiniſchen Truppen ſoll es gelungen ſein; mehrere ſtrategiſch wichtige Stellungen, die von den Italienern als Flankenſchutz befeſtigt worden ſind, zu beſetzen. Die Kämpfe ſind auf beiden Seiten mit höchſter Erbitterung geführt worden. Den abeſſini⸗ ſchen Truppen ſollen im Verlaufe der Kampfhand⸗ lungen um die Beherrſchung der Guarleſtraße elf Maſchinengewehre in die Hände gefal⸗ len ſein. Der abeſſiniſche Vorſtoß ſcheint durch das bergige Gelände des Operationsgebietes, deſſen tiefe Schluchten und ſteilen Berghänge für ortskundige Bergbewohner ausgezeichnete Deckungs möglichkeiten geben, begünſtigt worden zu ſein. Die italieniſchen Streitkräfte, die die Stellungen hielten, wurden von einer ſtärkeren abeſſiniſchen Abteilung überraſchend angegriffen und nach kurzem Gefecht zurückgeſchlagen. Der abeſſiniſche Stoßtrupp, dem dieſer Ueberfall gelang, wurde von Dedjas⸗ matſch Haile Kebeda angeführt. Er iſt einer der Unterführer von Ras Imro. Die Ueberraſchung ge⸗ lang ſo vollſtändig, daß die Italiener in ihren Stel⸗ lungen eine beträchtliche Anzahl Waffen und Mu⸗ m erregt. nitionskiſten zurückließen. Ueber den neuen Erfolg der abeſſiniſchen Trup⸗ pen im Tembiengebiet herrſcht in Addis Abeba große Befriedigung. Von militäriſchen Sachverſtän⸗ digen wird jedoch ſchon jetzt angedeutet, daß es nicht beabſichtigt ſei, die eroberten Stellungen dauernd zu beſetzen, da dies den Italienern taktiſch Vorteile bringen würde, ohne die ſtrategiſche Lage für die Abeſſinier weſentlich zu verbeſſern. Um den Italie⸗ nern jede Möglichkeit zu nehmen, ihre techniſch über⸗ legenen Waffen gegen beſtimmte Ziele einſetzen zu können, beabſichtige man in der abeſſiniſchen Hee⸗ resleitung die Zurückziehung der Truppen aus den eroberten Stellungen anzuordnen und im übrigen weiterhin die Taktik einzelner überraſchender An⸗ griffe zu verfolgen. Dieſe Taktik, die vor allem der Störung der italieniſchen Verbindungen zum Hinterland gelte, habe bereits beachtliche Erfolge ge⸗ zeitigt. d Jetzt ſtellt der Negus Bedingungen — London, 27. Dezember. 20. Die Bedingungen, unter denen der Kaiſer von Abeſſinien bereit iſt, Frieden zu ſchließen, lauten, wie der Sonderberichterſtatter des Reuterbüros in Addis Abeba aus zuverläſſiger halbamtlicher Quelle er⸗ fährt, wie folgt: b 1. Völlige Zurückziehung der Truppen von abeſſiniſchem Gebiet. 2. Italieniſche Schadenerſatzzahlung. 3. Anerkennung Abeſſiniens als ſouveräuer Staat. 4. Feſtſetzung der Greuzen zwiſchen Abeſſinien end den italien ſchen Kolonien durch einen vom Zölkerbund ernannten internationalen Ausſchuß. italieniſchen 5. Abeſſinien iſt bereit, ausländiſche Ratgeber Die Nuchſchubſtraße der tallener unterbrochen Neue Siege der Abeſſinier— Die erfolgreiche Kleinkriegstaktik Ein abeſſiniſcher Gegenvorſchlag zum Friedensplan in wirtſchaftlichen, finanziellen und verwaltungs⸗ mäßigen Fragen anzunehmen, aber italieniſche Beamte ſollen hiervon ausgeſchloſſen ſein. Der Berichterſtatter hält es für möglich, daß Abeſſinien unter Umſtänden auf die Schadenerſaßz⸗ zahlung verzichtet, glaubt aber, daß die Abeſſinier auf jeden Fall auf den übrigen Bedingungen beſtehen werden, es ſei denn, daß ſie militäriſch völlig geſchla⸗ gen werden. N 210 Todesopfer der Schneeſtürme — Neuyork, 27. Dezember. Die Schueeſtürme und die Kälte, die namentlich im amerikaniſchen Mittelweſten ſowie in Teilen der Südſtaaten herrſchen, haben bisher 210 Todesopfer geſordert. Zahlreiche Ortſchaften ſind durch rieſige Schneewehen von der Außenwelt abgeſchnitten. Auf den mit Schnee und Eis bedeckten Landſtraßen er⸗ eignen ſich viele Verkehrsunfälle. In Cincinnati wurden ſtber 20 Grad Celſius Kälte verzeichnet. — ⁵²— ùꝑÄ— 7˙*]Ndꝗ̃ ̃— ů'; Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaftu Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart⸗Handelster! Dr. Fritz Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes Sport: Willn Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim a Herausgeber, Drucker und Rerleger; Neue Mannbeſmer Zeftung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, k 1,—8 Schriftleitunc in Berlin: Joſeph Bretz, W 35. Biktorlaſtraße 4 D. A. XI 1985: Mittagauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 2285 Abendauflage der Ausgabe A u. Ausgabe 8: 20883 Zur Zeit Preisliſte Nr. 5 gültig 1 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr ⸗ Rückſendung nur bei Rückporto 1 2 terte gebr Säb aus ſetzt der mut! nicht feſtic ſchaf 9 hand auch ſtim! aller ſam: lege: Star zu v und 7 der ſehel bier durd auf viel nehn mein hinw und ſchaft ladut über ſchen dran Fleck um man zu u Schn iſt je imm Zelli arzt dege⸗ göbts bos Prin Weka Inſe gefle S ſtrol Rede gero aur Reich der! Weg eine! eines Geſe Verl men. für Reich dem neue des wurd Kör; das verd. Bei Mei Beri derte für werk fung getre Samstag, 28. Dezember 1935 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 595 N n 5 1 f 0 1 ö . Mannheim, 28. Dezember. Gut bekommen? Wenn man im Kreiſe der Lieben und der erwei⸗ terten Familie ſtille und friedvolle Weihnachten zu⸗ gebracht hat... und man hat genug mit Petermanns Säbel gefochten und Willis Eiſenbahn iſt oft genug aus den Schienen geſprungen und wieder draufge⸗ ſetzt worden— na, dann freut es einem doch, wie⸗ der mal Menſchen zu ſehen. Familieneſſen bei Groß⸗ mutter iſt nett, Verlobung unterm Weihnachtsbaum nicht minder, formvollendete Kaffeebeſuche zur Be⸗ feſtigung entſernter und abgekühlter Verwandt⸗ ſchaftsbeziehungen in Käfertal oder Dürkheim haben auch ihren Reiz; aber Manna und Labſal für die ſtimmungsüberladene Seele des Volksgenoſſen aus allen Quadraten und Stadtteilen iſt doch das Zu⸗ ſammenſein mit richtigen Menſchen, das heißt: Kol⸗ legen, Nachbarn, Kameraden, Plankengängern und Stammtiſchlern. Und da iſt es um dieſe Zeit nicht zu vermeiden, daß man öfters die Frage nach Wohl⸗ und Magenbefinden über ſich ergehen laſſen muß. Gut bekommen, mein Lieber, oder wo chmerzt der Gänſebraten?“ „Danke gut, es war Rehbraten, und Ihnen? Sie ſehen etwas blaß aus. Jaja, die Mixerei, Sie pro⸗ bieren immer zu viel Schnäpſe an einem Abend durcheinander. Stimmt'?“ „Oh, es iſt nur eine kleine Erkältung, die ich mir auf dem Bahnſteig geholt habe. Die Züge haben ſo viel Verſpätung. Aber ich habe gehört, bei Ihnen zu Hauſe hätten ſie verſucht, die leeren Flaſchen vom dritten Stockwerk direkt in den Mülleimer zu pfef⸗ fern. Waren Sie das?“ „Nein, es war mein Vetter, der kommt aus oem Fränkiſchen und ſagt, mit den Boxbeutelflaſchen gehe es beſſer. Ich hatte gerade den Weihnachtsbaum zu löſchen, und dann kam er noch mit der Luftpiſtole dazu und hat die Kerzenlichter ausgeſchoſſen. Ein wilder Burſche, gottlob, daß er wieder weg iſt.“ „Gut bekommen,— wohl überſtanden,— frohes Feſt gehabt,— angenehme Feiertage verbracht?“ Es hageln die genormten Fragen der überkommenen Höflichkeit, und wir gedenken des Mannes aus Per⸗ ſien,— einem Lande von gepflegter Höflichkeit,— der 899 Mal den freundlichen Fragern erklärte, daß er Datteln in ſeinem Sacke habe, aber den 900. er⸗ ſchlug er und wurde, wie billig, vom Kalifen freige⸗ ſprochen. Aber wir wollen doch die nachweihnachtliche Frage nehmen als das, was ſie iſt: ein Ausdruck der ge⸗ meinſchaſtlichen Freude darüber, daß man über alles hinweg iſt, die Arbeit mit dem Geſchenkeausſuchen und die mit dem immer etwas kritiſchen Verwandt⸗ ſchaftsbeſuch und mit der köſtlich ſchmeckenden Ueber⸗ ladung des Magens. Alſo laufen die Worte raſch über die Lippen all unſerer Mannheimer Mitmen⸗ ſchen und Volksgenoſſen, und groß iſt der Bekenner⸗ drang über falſche und richtige Geſchenke, über blaue Flecken vom Schilaufen und über die immer mehr um ſich greifende Unſitte, harmloſe Leute, die nie⸗ mand was getan haben, mit Weihnachtsgeſchenken zu uzen. Denn dieſer Brauch breitet ſich aus wie Schnee⸗Matſchwetter in der Innenſtadt. Eine Raſierklinge für den notoriſch Unraſierten iſt ja ein alter und buchſtäblich bärtiger Spaß, aber immer wirkſam. Weißglänzende Faſchingszähne aus Zelluloid für den Zauderer, der ſich nicht zum Zahn⸗ arzt traut, ſind ſchon origineller; und ein Miniatur⸗ degen für einen Naſſauer und Bohemien(ſo Leute gibts hier genug) zum Fechten, das iſt ſchon beinahe boshaft. Aber der Aengſtliche, der ſchon in der Primanerzeit immer abends unterm Bett nachguckte. bekam Polizeipfeife und Knallkorkpiſtole, und das Inſerat aus dem Heiratsvermittlungsbüro der ein⸗ gefleiſchte Hageſtolz. So amüſieren ſich die jungen Leute. Ueberall ſtrolchen ſie herum und leiten ihre pflaumenreiche Rede ein mit den ſüßen Worten: Na, gut durch⸗ gekommen? Dr. Hr, Körperbehinderte zum Handwerk zugelaſſen Auf eine Eingabe der Reichsarbeitsgemeinſchaft zur Bekämpfung des Krüppeltums hat der Reichs⸗ handwerksmeiſter die nachgeordneten Stellen des Reichsſtandes darauf hingewieſen, daß es im Sinne der Förderung Körper behinderter liege, Wege zu finden, die auch dieſen die Zulaſſung zu einem Handwerk und den ſelbſtändigen Betrieb eines Handwerks ermöglichen. Es ſei daher in den Geſellen⸗ und Meiſterprüfungen auf die beſonderen Verhältniſſe der Körperbehinderten Rückſicht zu neh⸗ men. In einem Schreiben an den Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt ſtellt gleichzeitig der Reichswirtſchaftsminiſter im Einvernehmen mit dem Arbeitsminiſter feſt, daß bei Schaffung der neuen Verordnungen über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks keineswegs beabſichtigt wurde, irgend jemanden, insbeſondere nicht den Körperbehinderten, deſſen Eingliederung in das Erwerbsleben jede Förderung verdiene, den Zugang zum Handwerk zu verſperren. Bei den Vorausſetzungen für die Zulaſſung zur Meiſterprüfung ſei die Möglichkeit gegeben, unter Berückſichtigung der Verhältniſſe der Körperbehin⸗ derten Ausnahmen zu geſtatten. Ebenſo gelte das für die Vorſchriften, die den Betrieb eines Hand⸗ werks nur demjenigen geſtatten, der die Meiſterprü⸗ fung beſtanden hat und in die Handwerksrolle ein⸗ getragen iſt. Gewinnziehung Die Geſchäftsſtelle der Reichsleitung der NS⸗ DAP teilt mit: In der Gewinnziehung vom 21. und 22. Dezem⸗ ber der 6. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung fiel der Hauptgewinn von 100 000 Mark auf das Doppellos 2759 125. Ferner wurden 20 Prämien zu 2500 Mark auf folgende Doppelloſe gezogen 114 677, 196 839, 323 728, 462 919, 849 071, 943 934, 959 472, 1 190 913, 1228 709, 2342 396. Die Gewinnliſten können vom 31. Dezember an überall eingeſehen werden. Manmnfieim im Spiegel des Jaſires 1935 1 Wieder neigt ſich ein Jahr dem Ende zu, ein Sandkorn im Meer der Ewigkeit. Aber ſo winzig klein ein Jahr im Vergleich zu den ungeheuren Zeit⸗ räumen iſt, ſeit die Erde beſteht— für uns, die wir die hinter uns liegenden zwölf Monate durchlebten, häuft ſich eine Fülle von wichtigen Vorkommniſſen auf den Gebieten, die der Tagesablauf umfaßt, wenn wir verſuchen, einen Ueberblick im Rahmen des lokalen Lebens zu geben. Dieſer und die folgenden Artikel erheben nicht Anſpruch auf Vollſtändigkeit. Vieles kann nur angedeutet werden, weil wir nicht ſo ausführlich wie der Jahresbericht werden können, der von der Stadtverwaltung vor dem Weltkrieg herausgegeben wurde. Es iſt anzunehmen, daß die Abfaſſung dieſes Jahresberichtes wieder in Angriff genommen wird, ſobald die notwendigen Geldmittel zur Verfügung geſtellt werden können. Die Stadtverwaltung blickt auf ein Jahr zurück, das einen neuen Zeit⸗ abſchnitt einleitete. Der Wunſch derer, die das Zwei⸗ kammerſyſtem, Stadtrat und Bürgerausſchuß, ſchon vor dem Umbruch als unzeitgemäß ablehnten, iſt in Erfüllung gegangen. Die Deutſche Gemeindeord⸗ nung, die am 30. Januar 1935 in Kraft trat, läßt nur noch den Stadtrat zu, aber auch in einer anderen Form inſofern, als die 24 Ratsherren, die am 30. September vereidigt wurden, nicht mehr be⸗ ſchließen, ſondern nur noch beraten. Der Beauftragte der NSDAP, Kreisleiter Dr. Roth, faßte in der hiſtoriſchen Sitzung die Aufgaben der neuen Rats⸗ herren in den Satz zuſammen: Enge Fühlung zwi⸗ ſchen Stadtverwaltung und Bevölkerung aufrecht zu erhalten und den nationalſozialiſtiſchen Gedanken in die Verwaltung hineinzutragen, aus ihm heraus ihre Vorſchläge zu machen, von ihm ſich in ihren Handlungen leiten zu laſſen. Wir erinnern weiter daran, daß Oberbürgermeiſter Renninger, der die Ratsherren vereidigte, in ſeiner Anſprache auf die Bedeutung hinwies, die der Gemeindevorſtand durch die Deutſche Gemeindeordnung erhalten hat, eine Bedeutung, die in den Rechten und Pflichten weit über die Machtbefugniſſe vor dem Umbruch hinaus⸗ geht. Der Oberbürgermeiſter führt und trägt aus⸗ ſigließlich die Verantwortung für dieſe Führung. Und wenn das Geſetz auch von den Ratsherren höchſte Leiſtung fordert, ſo iſt der Unterſchied gegen früher gleichzeitig inſofern grundlegend, als keiner ſeine Meinung hinter der Mehrheit verſtecken kann. Jeder iſt verpflichtet, ſeine eigene Meinung, auch wenn er damit ganz allein ſteht, zu äußern. Seit dieſer denkwürdigen Sitzung iſt über die Tätigkeit des Mannheimer Gemeinde⸗ rats nur ſehr wenig in die Oeffentlichkeit gedrun⸗ gen. Es darf angenommen werden, daß es ſich bei dieſer Schweigſamkeit nur um einen Uebergang handelt, denn wir können uns nicht denken, wie das Intereſſe der Bevölkerung für die gemeindlichen Angelegenheiten wachgehalten werden ſoll, wenn die Beratungen auf dem Rathauſe ſtändig unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit und der Preſſe ſtattfinden. Es ſollte möglich ſein, wie es ſchon lange vor dem Kriege in Württemberg der Fall war, daß die Ge⸗ meinderatsſitzung in eine öffentliche, bei der die Vertreter der Preſſe zugegen ſind, und in eine nicht⸗ öffentliche getrennt wird, die nur für die Ratsherren beſtimmt iſt. Bürgermeiſter Dr. Walli konnte in der Feſt⸗ ſitzung, in der die Verpflichtung der Ratsherren er⸗ folgte. feſtſtellen, daß mit der Machtergreifung durch die NSDAP auch in der Finanzlage der Stadt Maunheim ein erfreu⸗ licher Umſchwung eingetreten iſt. Betrug der Fehlbetrag im Haushalt 1932 noch faſt 3,4 Millionen Mark, ſo ſank dieſe gewaltige Summe im Jahre 1933 bereits auf knapp 1,7 Mill. Mark. Dabei iſt zu beachten, daß im Haushalt 1933 der Fehlbetrag von 1931 mit rund 1,3 Mill. Mark zu decken war, ſo daß der eigentliche Fehlbetrag aus der Haushaltsführung 1933 nur rund 350 000 Mark betrug. 1934 ergab ſich ſogar ein Ueberſchuß von rund zwei Mill. Mark. Und der Haushaltsplan 1935 gleicht ſich mit 83 076 300 Mark in Einnahmen und Ausgaben aus. Nach der bisherigen Entwick⸗ lung des Rechnungsjahres 1935 darf angenommen werden, daß auch tatſächlich ein Fehlbetrag nicht ent⸗ ſtehen wird. Daß trotz dieſer günſtigen Finanzlage die ſtädtiſchen Steuern und Geführen noch nicht herabgeſetzt werden konnten, iſt darauf zurückzu⸗ führen, daß nach den Vorſchriften der Deutſchen Ge⸗ meindeoroͤnung die Abſchreibungen an den Ver⸗ mögenswerten der Stadt wieder aufgenommen wer⸗ den mußten. Die Täligkeit des Bezirksrates Der Bezirksrat iſt die ſtaatliche Behörde, die durch ihre regelmäßigen Sitzungen in der Oeffent⸗ lichkeit am meiſten in den Vordergrund tritt. Wir haben über die Beſchlüſſe fortlaufend berichtet, ſo daß im Rahmen eines Rückblickes ein kurzer Ueber⸗ blick über den Charakter des Arbeitsgebietes dieſer Körperſchaft genügt. Da iſt u. a. zu ſagen, daß die Erlangung einer Wirtſchaftskonzeſ⸗ ſion bedeutend ſchwieriger geworden iſt, weil der Bezirksrat, um eine Geſundung im Wirts⸗ gewerbe herbeizuführen, nach und nach alle unzu⸗ verläſſigen Elemente ausmerzen will. Es iſt durch⸗ aus zu begrüßen, daß vor allem die Animier⸗ kneipen verſchwinden. Auch bei ſehr häufigem Wirts⸗ wechſel wird die Genehmigung verſagt. Ferner wurde ein Vorſtoß zur Durchbrechung der Sonntagsruhe abgewieſen. Die Mann⸗ heimer Schokoladengeſchäfte hatten um die Geneh⸗ migung nachgeſucht, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr offenhalten zu dürfen. Infolge der ablehnenden Stellungnahme der Handelskammer und der Ludwigshafener Behörde konnte ſich der Bezirksrat nicht entſchließen, dem Antrag ſtatt⸗ zugeben, zumal er befürchtete, daß ähnliche Auträge von anderen Geſchäftszweigen nachkommen würden. Die Antragſteller gaben ſich mit der Zuſicherung zufrieden, daß nach wie vor an beſonderen Tagen auf Anforderung hin die ſonntägliche Verkaufszeit eingeräumt würde. Durch die dritte Verordnung über den vorläufi⸗ gen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 18. Januar iſt die Berechtigung zum ſelbſtändigen Betrieb eines Handwerks von der Eintragung in die Hand⸗ werksrolle abhängig gemacht worden. In die Handwerksrolle kann grundſätzlich nur eingetragen werden, wer die Meiſterprüfung für das von ihm betriebene oder für ein verwandtes Handwerk be⸗ ſtanden hat. Da Nie Durchführung dieſer Verord⸗ nung Schwierigkeiten gemacht hätte, ſind Ueber⸗ gangsbeſtimmungen vorgeſehen, in denen die Be⸗ zirksämter im Benehmen mit dem Bezirksrat er⸗ mächtigt werden, in beſonderen Fällen Exleichte⸗ rungen für die Eintragung in die Handwerksrolle und damit für die Eröffnung des Handwerksbetrie⸗ bes zu gewähren. Von dieſer Ermächtigung hat der Bezirksrat im Laufe des Jahres in einer großen Anzahl Fälle Gebrauch gemacht. Im übrigen hatte der Bezirksrat viel Kleinarbeit zu leiſten, die viele Baugeſuche betraf, die gegen die Vorſchriften der Bauordnung verſtießen. Ein ſcharfes Augenmerk wird auf die Milch⸗ geſchäfte durch die Zulaſſungsſtelle für Milch⸗ geſchäfte gerichtet. Das Polizeipräſidium und die Zulaſſungsſtelle prü⸗ fen eingehend die Kaufverträge, um dem Unfug zu ſteuern, daß Milchgeſchäfte zu Preiſen verkauft wer⸗ den, die nicht vertreten werden können. Weiterhin wurde in einer Sitzung der Zulaſſungsſtelle ausdrück⸗ lich feſtgeſtellt, daß Leute, die einmal Lebens⸗ mittel gefälſcht haben, weder ein Milchgeſchäft bekommen, noch in einem ſoſchen beſchäftigt werden dürfen. Der Führer in Mannheim Die zuverſichtliche Hoffnung, daß der Führer an⸗ läßlich der Eröffnung der Strecke DarmſtadtMann⸗ heim— Heidelberg der Reichsautobahn der Stadt Mannheim einen Beſuch abſtatten werde, iſt leider nicht erfüllt worden. Aber einmal hatte eine be⸗ ſchränkte Perſonenzahl Gelegenheit, den Führer zu ſehen. Am letzten Februaxtage landete vormittags der Führer im Mannheimer Flughafen, wo er vom Oberbürgermeiſter willkommengeheißen wurde. Nach kurzem Aufenthalt ſetzte der Führer mit dem Kraft⸗ wagen die Fahrt nach Saarbrücken zur Saarbefrei⸗ ungsfeier fort. Noch einmal betrat er im Laufe des Jahres das Mannheimer Weichbild. Aber er kam auf der Fahrt ins Rheinland von Heidelberg aus nur bis zur Einmündung der Reichsautobahn in die Auguſta⸗Anlage, von wo er nach Darmſtadt weiter⸗ fuhr. Am 2. Auguſt landete Dr. Goebbels abends im Mannheimer Flughafen, um ſich nach Heidelberg zu den Reichsfeſtſpielen zu begeben. Am Samstag, dem 12. Oktober, war ein großer Tag für die Mannheimer SA. 4522 Mann waren auf dem Karl⸗ Reiß⸗Platz angetreten, um Stabschef Lutze zu be⸗ grüßen, der an ſeine SA⸗Männer eine begeiſtevnde Anſprache hielt. Politiſche Kundgebungen Wenn wir die politiſchen Kundgebungen, die im Laufe des Jahres in Mannheim abgehalten wurden, ins Gedächtnis zurückrufen, ſo haben wir zunächſt die Eides leiſtung von 6945 Mannheimern und Mannheimerinnen zu erwähnen, die am 24. Februar abends im Schloßhof im Rahmen der Münchener Feierſtunden erfolgte. Am 18. März hielt Reichs⸗ ſtatthalter Wagner bei einem Generalappell der NS DaAp im Nibelungenſaal eine zündende An⸗ ſprache, in der er auf die großen Aufgaben hinwies, die noch der Erfüllung harren.„Wir müſſen“, ſo betonte der Redner,„Kämpfer unſeres Volkes ſein bis zum letzten Atemzug. Wir werden fort⸗ fahren, den Geiſt der Volksgemeinſchaft in unſer Volk zu tragen, bis der letzte Abſeitsſtehende er⸗ faßt iſt.“ Am 27. März verſammelte die NSDAP die Mannheimer Bevölkerung zu einer abendlichen Kundgebung gegen das Kownoer Schreckens⸗ urteil im Schloßhof. Kreisleiter Dr. Roth gab in einer flammenden Anſprache die Empfindungen wieder, die alle Volksgenoſſen nach Bekanntwerden des Urteils beſeelten. Vor den Vertrauens⸗ ratswahlen fand auf dem Meßplatz am 8. April eine Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt. Der Organiſationsleiter der DA, Claus Selz ⸗ mer, ſprach in packender Weiſe über„Betriebs⸗ gemeinſchaft— Volksgemeinſchaft“. In einer wei⸗ teren Großkundgebung der Partei hielt am 19. Juni im Nibelungenſaal der Ulmer Polizeipräſident, Pg. Dreher, in ſehr ſarkaſtiſcher Weiſe ſcharfe Ab⸗ rechnung mit den Nörglern in politiſchen, religiöſen und wirtſchaftlichen Dingen. Am 11. Auguſt traten im Schloßhof 1384 Anwärter des NS KK zur Vereidigung durch Brigadeführer Rees, Füh⸗ rer der Motorbrigade Kurpfalz⸗ Saar, an. Gleich⸗ zeitig wurde die Weihe von 15 Standern vollzogen. Am 23. Auguſt ſprach in der Mitgliederhauptver⸗ ſammlung des Kreiſes Mannheim der NSDAp im Nibelungenſaal Kreisleiter Dr. Rot hüber die Auf⸗ gaben im Kampf gegen die Staatsfeinde. Am 29. Auguſt verſammelten ſich Zehntauſende auf dem Meßplatz, um den ſcharfen Ausführungen des Reichsſtatthalters zu(auſchen, der allen Staats⸗ und Volksfeinden unerbittlichen Kampf an⸗ In der Kleiderkammer des Winterhilfswerks In den WHW⸗Lagern werden die geſpendeten Kleider ſtücke ſortiert und geprüft. flicken, ſtopfen und 5 8 Ausgabekammer, wo ſie dann in die dann frauen, ſchaut eure Schränke durch und gebt dem WH W die abgelegten Kleider, die ihr ni einmal gelegentlich zu verwenden. [NSV⸗ Bildarchiv Gau Baden) tragen wollt, die ihr aber aufhebt, ſie die beſte Verwendung für dieſe Dinge. was beſchädigt oder gerriſſen. Gewaſchen und gebügelt dem bedürftigen Volksgenoſſen ausgegeben werden. Haus⸗ Freiwillige Helferinnen kommen die Kleiderſtücke nicht mehr Das Winterhilſswerk hat (Fot. Geſchwindmer). ſagte. Zu den Großkundgebungen iſt auch die Standarten⸗Einholung zu rechnen, zu der nach dem Nürnberger Parteikongreß 4876 Mann des Standortes Mannheim auf dem Bahnhofsplatz an⸗ traten. Die Kundgebung, die die Hitlerjugend bgß 609 166 1 eortesbendeg& Ms, SERIEN pELHO F Magkk am 25. September im Schloßhof für das Jugendher⸗ bergswerk— Redner Gebietsführer Friedhelm Kemper— abhielt, beſchloß den Reigen. Von weiteren Parteiveranſtaltungen ſind erwäh⸗ nenswert: Die Weihe des Schlageterhauſes, die Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront am 15. Februar im Nibelungenſaal, in der die Reichsfrauen⸗ führerin, Frau Gertrud Scholtz⸗Klink, und Be⸗ zirkswalter Plattner ſprachen, die Januar⸗Ta⸗ gung der Kreisbauernſchaft Mannheim, auf der ſich Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meißner über„Die Nahrungsfreiheit Deutſchlands“ verbreitete, der Ge⸗ meinſchaftsempfang der Führerrede am 15. Septem⸗ ber im Schloßhof durch die uniformierten Forma⸗ tionen und die Feier des zweiten Jahrestages der NS„Kraft durch Freude“ am 26. November im Nibelungenſaal. Sch. ei Ihren 85. Geburtstag begeht heute in geiſtiger Friſche Frau Karolina Schlatter Witwe, N 3, 3. Unſeren herzlichen Glückwunſch! zu Waſchküchenbrand in der Dalbergſtraße. Am Freitag, dem 27. Dezember, um 14.38 Uhr, wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Anweſen Dalbergſtr. 13 gerufen. Dort war in einer Waſchküche ein Brand ausgebrochen, welcher bereits auf eine alte Stallung übergegriffen hatte. Zur Bekämpfung des Bran⸗ des waren zwei Schlauchleitungen erforderlich. Nach etwa einſtündiger Arbeit konnte die Feuerwehr wieder einrücken. z Viehſeuchenpolizeiliche Anorduung. Der Mi⸗ niſter des Innern hat für das badiſche Staatsgebiet folgendes angeordnet: Für Fleiſch in luftdicht ver⸗ ſchloſſenen Büchſen oder ähnlichen Gefäßen, Würſte und ſonſtige Gemenge aus verkleinertem Fleiſch, ferner für zubereitetes Schweinefleiſch, ſoweit dieſe Waren aus dem Ausland im Poſtverkehr nachweis⸗ lich als Geſchenk für Unbemittelte zu eigenem Verbrauch eingeführt werden und deren Geſamt⸗ gewicht 5 Kg. nicht überſteigt, treten alle veterinär⸗ polizeilichen Einfuhrverbote außer Kraft. Dieſe Anordnung tritt ſofort in Kraft. * Bevorzugt zum einjährigen Dieuſt in der Luftwaffe. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe beabſichtigt, die Ab⸗ ſolventen der höheren techniſchen Lehranſtalten für Maſchinenweſen uſw. und für Hoch⸗ und Tiefbau bevorzugt zum einjährigen Dienſt in der Luftwaffe zuzulaſſen, wie das bisher mit den Abiturfenten ge⸗ ſchehen iſt. Der Reichserziehungsminiſter hat hier⸗ zu die Unterrichtsverwaltungen der Länder erſucht, für eine Benachrichtigung der Studierenden der hö⸗ heren techniſchen Lehranſtalten Sorge zu tragen. 4. Seite/ Nummer 595 — Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Samstag, 28. Dezember 1985 Hochbelrieb beim Feuerwerker Zzwiſchen den Feſten gilt alljährlich unſer Beſuch dem Mannheimer Oberfeuerwerker, deſſen Zuſtän⸗ digkeit nicht nur auf Mannheim beſchränkt iſt. Er weiß ſomit im voraus, was ſich ungefähr in der Silpeſternacht alles tun wird. Die Aufertigung der Feuerwerkskörper und all der anderen Dinge, die in der Silveſternacht benötigt werden, iſt ſelbſt⸗ werſtändlich längſt abgeſchloſſen, und auch die Wieder⸗ werkäufer haben zum großen Teil ihren Bedarf ſchon vor Weihnachten gedeckt, weil ſie genau wiſſen, daß einen Tag nach dem Weihnachtsfeſt die Nachfrage nach Feuerwerksartikeln mit Hochdruck einſetzt. Nun kommt auch ſchon die Jugend angeſtürmt. Nachdem bereits der allgemeine Anſturm ein⸗ geſetzt hat, kann man ungefähr ſagen, wie die Sil⸗ veſternacht verlaufen wird: es wird viel und Laut geſchoſſen werden, da es gelungen iſt, beſonders laute Kanonenſchläge herzuſtellen, die bei größerer Lärmentwicklung ſogar weniger koſten als die bisherigen. So ſind nun einmal die ſchieß⸗ luſtigen Mannheimer und ſie können die Raketen nicht laut genug bekommen. Neben den ausge⸗ ſprochenen Kanonenſchlägen ſind große Feuerräder ſehr gefragt und es ſcheint, daß man zur Jahreswende hier und da ein richtiges kleines Feuerwerk ab⸗ brennen wird. Die Jugend bevorzugt ihrer Kaufkraft enk⸗ ſprechend die altbekannten Fröſche und greift auch zu den bengaliſchen Zündhölzern, ſoſern man nicht er⸗ haben über die Spielerei iſt und die Knallerei vor⸗ zieht. Den Einkäufen entſprechend wird auch die gegen⸗ ſeitige Verulkerei in der Silveſternacht ſehr groß ſein. An erſter Stelle der im Haus zu gebrauchen⸗ den Scherzartikel ſtehen immer noch die Knall⸗ bonbons und die Tiſchbomben, die man in dieſem Jahre wieder mit ganz neuen Einlagen bekommt. Es würde viel zu weit führen, alle Einzelheiten zu neunen, und ſchließlich iſt es ja auch am ſchönſten, wenn man mit den vielen niedlichen Sächelchen über⸗ raſcht wird, die aus den Bomben herausſpritzen. Daß die Scherzartikelinduſtrie bemüht war, Neuigkeiten herauszubringen, zeigt die rieſengroße Auswahl. Die Streichholzſchachteln mit den verſchiedenen Einlagen haben eine Bereicherung erfahren, und man wird ſelbſt bei größter Vorſicht überraſcht werden können, weil die aus den Schachteln kommenden Scherze ſo vielgeſtaltig ſind, daß man ſich nicht auf alle Ueber⸗ raſchungen einſtellen kann. Ein ſehr gangbarer Ar⸗ tikel ſind auch die knallenden Einlagen für Zigaret⸗ ten und die anderen Sachen, mit denen ſonſt noch der Raucher überraſcht werden kann. Natürlich wird auch wieder viel Gießblei gekauft, denn es gibt gar viele, die aus den gegoſſenen Fi⸗ guren die Erfüllung ihrer Wünſche leſen möchten. Die Liſte der ſäumigen Steuerzahler Anfang Januar 1936 beginnen die Finanzämter mit der Auſſtellung der Liſte der ſäumigen Steuer⸗ zahler. Jeder Steuerpflichtige, der dann mit unge⸗ ſtundeter Einkommenſteuer leinſchließlich Eheſtands⸗ hilfe, Abgabe der Aufſichtsratsmitglieder und Kriſen⸗ ſteuer), Lohnſteuer, Körperſchaftsſteuer, Vermögens⸗ ſteuex, Aufbringungsumlage oder Umſatzſteuer von mehr als 100 Mark der einzelnen Steuerart aus der Zeit vor dem J. Januar 1936 rückſtändig iſt, findet Aufnahme in die Liſte. Die Veröffentlichung der Liſte iſt für Anfang April 1936 zu erwarten. Die Steuerpflichtigen werden nochmals daran erinnert, ihre Steuerrückſtände aus der Zeit vor dem 1. Ja⸗ uar 1936 bis Ende Dezember 1935 zu bezahlen. e, Verwaltungsakademie Baden, Zweiganſtalt Mannheim. Am Freitag, dem 3. Januar 1936, abends .15 Uhr, wird in der Aula der früheren Handels⸗ Hochſchule, X 4, 1, der Studienleiter der Verwaltungs⸗ akademie Baden, Zweiganſtalt Mannheim, Profeſſor Lacroix aus Heidelberg, über„Völkiſche Bildung“ ſprechen. Hörer, die nicht in die Se⸗ meſterliſten eingetragen ſind, erhalten ab 30. Dezem⸗ ber entweder auf der Geſchäftsſtelle L 4, 15, oder am Vortragsabend in der Aula Eintrittskarten. 40 Jahre Sängerluſt Das 40jährige Vereinsjubiläum lag der Feier zugrunde, die am Abend des zweiten Weihnachts⸗ feiertags die Mitglieder der„Sängerluſt“ mit ihren Familienangehörigen und die Vertreter einer Reihe befreundeter Vereine in Anweſenheit des Kreis⸗ kulturwarts Looſe im Friedrichsparkſaal verſam⸗ melte. Als Mitwirkende verzeichnete die Vortrags⸗ folge die Sängerkameradſchaft unter Leitung von Muſikdirektor E. Sieh, die Mannheimer Schützen⸗ kapelle unter Kapellmeiſter Fritz Seezer jr., Ad. Grimm, Baritonſoliſt der„Sängerluſt“, Gretel Erl am Flügel, und die Zitherſchule Hans Völk. Das mit weiſer Mäßigung zuſammengeſtellte Programm vermittelte durch ſeinen gediegenen geſanglichen und muſikaliſchen Gehalt einen hohen künſtleriſchen Ge⸗ nuß. Hervorragend ſchön kamen die Chöre„Land⸗ erkennung“ mit Baritonſolb und Orcheſter(Grieg), „Glockennacht am Rhein“ mit Orcheſter, Glocken und Orgel(Bartoſch) ſowie„An der Wolga“, Zyklus für Männerchor mit verbindendem Text(Sprecher: E. Körner) und Orcheſter zum Vortrag. An Stelle des dienſtlich verhinderten Frl. Roſe⸗ marie Braun vom Würzburger Stadttheater ſang unſere einheimiſche Konzertſängerin Frl. Hedwig Erl„Ich liebe dich“ und„Solvegs Lied“ aus „Peer Gynut“ von Grieg,„Wie nahte mir der Schlummer“ aus„Freiſchütz“ und Arie der Roſine aus„Barbier von Sevilla“. Die Soliſtin, die vor⸗ zügliche Stimmittel mit inniger Vortragsweiſe ver⸗ bindet, und das Zitherſpiel der Hans⸗Völk⸗Schule fanden viel Beifall. Vereinsführer Artur Heine berichtete in längeren Ausführungen über die wich⸗ tigſten Daten der Vereinsgeſchichte. Unter der 30⸗ jährigen Leitung des heutigen Ehrenpräſidenten Ad. Ammann und des Ehrenchormeiſters Sie der entwickelte ſich die„Sängerluſt“ zu Anſehen und Bedeutung, auch jenſeits der Landes⸗ und Reichs⸗ grenzen, wo ſie bei Gelegenheit zahlreicher Sänger⸗ reiſen dem deutſchen Lied eine erfolgreiche Wer⸗ berin war. In den Weltkrieg zogen 94 Sänger⸗ kameraden. Den 9 Gefallenen weihte man eine Minute ſtillen Gedenkens. Am Schluß des Konzerts erfolgten nach der Ueber⸗ gabe der erneuerten Vereinsfahne die Ehrungen für langjährige Mitgliedſchaft durch Kreisführer Hügel und Vereinsführer Heine. Sie verteilten ſich auf die Herren: Wilh. Bender (Ehrenmitglied), Georg Engert, Gruber, Blank(40 Jahre, Gründungsmitglieder), Röſch(40 Jahre för⸗ derndes Mitglied), Frank(25 Jahre), Maier(25 Jahre förderndes Mitglied), Steinhart, Engelmann, Eugen Engert, Adam Grimm, Willi und Gg. Rhein⸗ wald, Schwögler, Stiegele, Strobel, Weinbrecht, Wolf (15 Jahre), Konrad Bender, Rüß, Schuhmacher(15 Jahre fördernde Mitglieder), Willibald, Eck(beſon⸗ dere Leiſtungen); für fleißigen Singſtundenbeſuch wurden ausgezeichnet die Herren: Fürſt, K. Grimm, Krafft, Gg. Rheinwald, Schnetz und Völpel Gabenverloſung und Tanz fehlten nicht.—6— 15 Millionen Radfahrer fordern Parkplätze Eine Anterredung unſeres Berliner E. C. Mitarbeiters mit Dr. Schacht, dem Geſchäftsführer der Reichsgemeinſchaft für Radfahrwegebau Trotz der Zunahme des Kraftfahrzeugbeſtandes iſt bei dem Millionenheer der Radfahrer in Deutſch⸗ land kein Rückgang ſeſtſtellbar. Es iſt ſogar das Gegenteil der Fall. Die anhaltende Steigerung des Verkehrs ſtellt jedoch an die Leiſtungsfähigkeit der Straßen und die Sicherheit des Straßenverkehrs hohe Anforderungen. Der Deutſche Radfah⸗ rerverband iſt unermüblich beſtrebt, die Forde⸗ rungen von rund fünfzehn Millionen Radfahrer bei⸗ derlei Geſchlechts in die Tat umzuſetzen. Die kürz⸗ lich vom Dr. ing. Schacht vom DRV aufgeſtellte Forderung der Schaffung von Unterſtellmög⸗ lichkeiten, Parkplätzen und Fahrrad⸗ ſtänden für Radfahrer hat ſich nunmehr auch der Deutſche Gemeindetag, die Spitzen⸗ organiſation der deutſchen Stadt⸗ und Landgemein⸗ den, zu eigen gemacht. Dr. ing Schacht gab unſerem Berlner E..⸗Mitarbeiter über dieſe vorſtehenden Forderungen intereſſante Angaben. Der Deutſche Radfahrer⸗Verband hat „Zehn Punkte“ aufgeſtellt. Sie haben folgenden Wortlaut: 1. Ge⸗ gen die Bekämpfung des Radfahrweſens zugunſten anderer Verkehrszweige. 2. Gegen Verkehrs⸗ kontrollen, die ſich einſeitig gegen die Radfahrer wen⸗ den. 3. Gegen die Einführung eines Nummern⸗ ſchildes für Radfahrer. 4. Gegen die Radfahrer⸗ karte, 5. Gegen das Verbot des Radfahrens in verkehrsreichen Innenvierteln der Städte. 6. Ge⸗ gen das Parkverbot von Fahrrädern in Straßen. 7. Für die Schaffung von unentgeltlich benützbaren Parkplätzen für Fahrräder. 8. Für die Geſtaltung von Unterſtellräumen für Fahrräder in allen öffent⸗ lichen Gebäuden. 9. Für die Einführung des Rad⸗ fahrens als Pflichtfach im Turn⸗ und Verkehrs⸗ unterricht in den Schulen. 10. Für die Anlage von Radſahrwegen. Wie Dr. Schacht erklärte, ſollen vor allen Din⸗ gen erſt einmal die beiden Punkte 7 und 8 etwas nachdrücklicher behandelt werden, nachdem Punkt 10, der die Anlage von Radfahrwegen vorſieht, bereits in Angriff genommen wurde. Wir haben in Deutſch⸗ land rund 2,2 Millionen Kraftfahrzeuge im Verkehr. Die Zahl der Radfahrer aber beträgt nach vorſichtiger Schätzung das Siebenfache. Für die Kraftfahrer wer⸗ den Parkplätze errichtet— was aber wird für die Radfahrer getan? Schaffung von Fahrradſtänden und Park⸗ plätzen für Radfahrer ſollte eine der vor⸗ nehmſten Aufgaben der Stadt Mannheim ſein. Nach Anſicht der Sachverſtändigen dürften hier ſo gut wie gar keine, oder nur ganz geringe Koſten entſtehen. Die„Parkplätze für Fahrräder“ können vielfach an beſtehende Auto⸗Parkplätze angeſchloſſen werden. Der Auto⸗Parkwächter könnte mit auf die Fahrräder aufpaſſen. Es darf natürlich kein Parkgeld gefordert werden. Aber mancher Radfahrer wird gerne ſeinen„Obolus“ von 5 oder 10 Pfennigen für die Bewachung„freiwillig“ entrich⸗ ten. Aehnlich verhält es ſich mit„Fahrrad⸗ Unterſtänden“, deren Herſtellung zwar ſchon etwas koſtſpieliger iſt, aber auf jeden Fall für alle Mittel⸗ und Großſtädte bereits eine dringende Notwendigkeit geworden iſt. Gewöhnliche Fahrradſtänder genügen jedoch bereits und auch dem Fahrraddiebſtahl wird weitgehend vorgebeugt. Auch hier dürfen keine beſonderen Abgaben für die Benutzung des Ständers erhoben werden. Dr.⸗Ing. Schacht vom D. R. V. betonte noch be⸗ ſonders, daß die Schaffung von Parkplätzen und Un⸗ terſtellmöglichkeiten nicht nur für die großen Städte, ſondern für faſt al le deutſchen Stadtgemeinden in Frage kommt. Der Deutſche Gemeindetag, als Spitzenorganiſation der deutſchen Städte, wird hof⸗ fentlich mit zur beſchleunigten Durchführung der Punkte 7 und 8 des D. R. V. beitragen. Die Unfälle werden weniger und der Verkehr wird entlaſtet! zen Sandhoſens Geſangvereine feiern. Der Ge⸗ ſangverein„Sängerbund“ vereinigte am erſten Weih⸗ nachtsfeiertag ſeine Mitglieder in der Turnhalle des Turnvereins. Nach einem vom Orcheſter geſpielten Weihnachtsſtück ſprach Vereinsleiter Karl Kratzer ſeinen Weihnachtsgruß. 1936 kann der Verein auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus Jieſem Anlaß wurden die noch lebenden Gründer für ihre vom 29. Dezember 1935 bis 6. Jauuar 1996 im Nationaltheater Sonntag, 29. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung„Prin⸗ zeſſin Allerliebſt“, Märchen von W. Burggraf, Anfang 15 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 10, Sonder⸗ miete G 5 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 390393,„Oberon“, romantiſche Oper von C. M. v. Weber, Anſong 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Montag, 30. Dezember: Miete A 11, Sondermiete A 6 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 142—144, „Der Sprung aus dem Alltag“, Komödie von Heinrich Zerkaulen, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Dienstag, 31. Dezember(Silveſterf: Außer Miete,„Die Fledermaus“, Operette von Johann Strauß, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfong 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Mittwoch, 1. Jannar(Neufahr]: Nachmittags⸗Vorſtellung, „Prinzeſſin Allexliebſt“, Märchen von W. Burggrof, An⸗ fang 15 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete M 10, Son⸗ dermiete M 6,„Tannhäuſer“, von Richard Wagner, Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 19 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 2. Januar: Miete D 11, Luſtſpiel von Emmerich Nuß, Anfang 20 Uhr, 21.45 Uhr. 5 Freitag, 3. Jannar: Miete F 12, Sondermiete F 7,„Hänſel und Gretel“, Muſikmärchen von E. Humperdinck; hierauf „Coppelia“, Ballett von Leo Delibes, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. „Schwarzarbeiter“, Ende Samstag, 4. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung,„Prin⸗ zeſſin Allerliebſt“, Märchen von W. Burggraf, Anfang 15 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete C 11, Sonder⸗ miete C 6, zum erſten Male,„Die einſame Tat“, Schau⸗ ſpiel von Sigmund Graff, Anſang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Sonntag. 5. Januar: Nachmittags⸗Vorſtellung,„Prin⸗ zeſſin Allerliebſt“, Märchen von W. Burggraf, Anfang 15 Uhr, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete B 11, Sonder⸗ miete B 6,„Der Bettelſtudent“, Operette von Carl Millöcker, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Montag, 6. Jaunar: Miete H 11, Sondermiete H 6,„Viel Lärm um nichts“, Komödie von Shakeſpeare, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater— Roſengarten Sonutag, 29. Dezember:„Krach im Hinterhaus“, Komödie von Maximilian Böttcher, Anfaug 20 Uhr, Ende etwa 22.80 Uhr. Montag, 30. Dezember: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 193195, 159, 259, 261263, 514520, , 54450, Gruppe D, Nr. 1400, Gruppe. E, Nr. 1 bis 700,„Die Entführung aus dem Serail“, komiſche Oper von W. A. Mozart, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 1. Jannar(Neujahr:„Krach im Hinterhaus“, Komödie von Maximilian Böttcher, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 5. Jannar:„Krach im Hinterhaus“, Komödie von Maximilian Böttcher, Anſang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 7. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim„Der Sprung aus dem Alltag“, Komödie von Hein⸗ rich Zerkaulen, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 29. Dezember Reichsſender Stuttgar! .00: Hafenkonzert aus Hamburg.—.00: Evang. Mor⸗ genfeier.— 10.00: Schallplatten⸗Konzert.— 10.90: Die Götter Germaniens.— 11.15: Von der Ewigkeit in dir. Beſinnliche Hörfolge.— 12.00: Blasmuſik.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik am Mittag.— 13.50: Er⸗ zeugungsſchlacht.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.45: Aus La⸗ den und Werkſtatt.—15.00: Hausmuſik.— 15.30: Chor⸗ geſang.— 16.00: Nette Sachen aus Köln.— 18.00: Auf⸗ ſitzen! Beſuch beim Reiterregiment 18— 18.30: Unterhal⸗ tungskonzert.— 19.45: Turnen und Sport.— 20.00: Bi⸗ lanz des Herzens. Bunte Stunde.— 20.50: Symphonie⸗ Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Bunte Muſik zur ſpäten Nacht.— 24.00: Geburtstagsfeier im Deutſchland⸗ ſender. Deutſchlaudſender .00: Bauernfſunk.—.00: Sonntagmorgen— ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier.— 10.45: Fantaſien auf der Orgel.— 11.00: Bilder und Boten.— 11.30: Silveſter⸗ kantate ous Leipzig.— 12.00: Allerlei von Zwölf bis Zwei. — 14.00: Kinderfunkſpiele.— 14.30: Klavierwerke von Cho⸗ pin.— 15.00: Viertelſtunde Schach.— 15.15: Saure Wochen — frohe Feſte. Ein Betriebsabend.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.30: Sturm auf der Drehorgel. Ein Zeitſpiel.— 18.30: Balladen.— 19.00: Balalaika⸗Klänge. — 19.30: Deutſchland⸗Sportecho.— 20.00: Schlöſſer, die im Monde liegen.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanz⸗ muſik. Montag, 30. Dezember Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.15: Die 12 Nächte. 11.00: Hammer und Pflug.— 12.00: Schlaßkonzert ous Hannover. — 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei.— 16.00: Heitere Muſik am Nachmittag.— 17.00: Nachmittagskonzert. 18.30: Polniſche Jugend ſingt und muſiziert in Berlin. 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 19.45: Eins, zwei, drei im Sauſeſchritt... Beſinnliche Plauderei.— 20.00: Nach⸗ richten.— 20.10: Mozart⸗ zyklus(). Die Gärtnerin aus Liebe, komiſche Oper.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Die Fribericus⸗Rex⸗Platte.— 22.30: Muſik zur Guten Nacht.— 24.00: Weihnachtsoratortum von J. S. Bach. Deutſchlaudſender .30: Fröhliche Morgenmuſik.— 10.15: Alle Kinder ſin⸗ gen mit...— 11.30: Beſuch in der Bückeburger Webſchule. — 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.00: Glückwünſche.— 14.00: Allerlei.— 15.15: Zum erſten Mal vor dem Mikro⸗ phon.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.50: Alte Violin⸗ muſik aus drei Ländern.— 18.20: Ruf der Jugend.— 18.30: Weltpolitiſcher Monatsbericht.— 18.50: Sportfunk. — 19.00: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.10: Uhren Hörſzenen.— 21.00: Tanzmuſik.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Muſik zur Guten Nacht. „Kraft durch Freude Souutags⸗Omnibusſchifahrten mit„Kraft durch Freude“ Am Sonntag, 29. Dezember 1935, findet wieder eine Fahrt nach dem Ruheſtein in geheizten Omnibuſſen ſtatt. Die Fohrt koſtet für Mitglieder der DAß 5,30/ und mit Schikurſus 5,90. Nichmitglieder zahlen für die Fahrt 5,30„ ohne Schikurſus, mit Schikurſus 6,80. Treif⸗ punkt 5,15 Uhr am Paradeplatz Mannheim. Abfahrt.30 Uhr pünktlich. Anmeldungen mit Einzahlung des betref⸗ fenden Betrages müſſen bis ſpäteſtens Samstag W. De⸗ zember 1935, 11 Uhr, erfolgen. Anmeldungen nimmt das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen in Mannheim I. 15, 12, Rufnummer 208 30. 1 Rettungsſchwimmen für Frauen und Mädchen Der Kurſus im Rettungsſchwimmen für Frauen und Mädchen, der Samstags im Städtiſchen Hallenbad durch⸗ geführt wird, fällt heute Samstag abend aus. Der nächſte Unterricht findet am Samstag, 4. Januar 1936, ſtatt. . Omnibus⸗Schifahrt mit„Kraft durch Freude“ am Neujahrstag Am 1. Jauuar 1938 veranſtaltet das Sportamt Mann⸗ heim⸗Ludwigshaſen der NSch„Kraft durch Freude“ eine Schifahrt mit und ohne Schikurſus in geheigten Omnibuſſen nach dem Ruheſtein. Die Fahrt koſtet für Mitglieder der DA 5,30 Mark ohne Schikurſus und 5,900 Mark mit Schi⸗ kurſus. Nichtmitglieder zahlen für die Fahrt 5,30 Mark und mit Schikurſus 6,80 Mark. Treffpunkt.15 Uhr am Paradeplatz Mannheim. Abfahrt:.30 Uhr pünktlich. Anmeldungen mit Einzahlung des betreffenden Betrages müſſen bis ſpäteſtens Dienstag, 31. Dezember, 11 Uhr, erfolgen. Anmeldungen nimmt das Sportamt Mannheim⸗ Ludwigshafen in Mannheim, L 15 12,(Rufnummer 20830), entgegen. vorbildliche Treue vom Vereinsleiter ehrend ge⸗ nannt. Es ſind dies: Johann Becker, Hans Brauch, Johann Kirſch, Jakob Müller, Kaſpar Neudecker, Tobias Schäfer und Valentin Schenkel. Mit der Ueberreichung einer Ehrengabe war die Ehrung beendet. Das Unterhaltungsprogramm konnte ſehr gut gefallen.— Der Geſangverein„Liedertafel“ konnte bei der zweiten Aufführung ſeiner Volks⸗ operette im„Morgenſtern“⸗Saal auch heuer wieder einen großen Beſuch verzeichnen. Ueber 600 waren gekommen, um das Spiel aus dem Böhmerwald an⸗ zuhören. Das prächtig ſpielende Orcheſter wurde von Muſikdirektor Guggenhühler⸗Mannheim geleitet. * Kaninchenſchau in Feudenheim. Daß Kanin⸗ chenfleiſch wichtige Volksnahrung iſt, daran erinnerte die vom Süddeutſchen Belgiſchen⸗ und Weißen⸗Rie⸗ ſenzüchterklub über die Feiertage in der„Krone“ gezeigte Tierſchau. Ausgeſtellt waren 43 Tiere, von denen welche über 16 Pfund wogen. Preisrichter Karl Nagel ſprach Sieger⸗Ehrenpreiſe zu: Max Sprengel und Johann Schmitt von Feudenheim. Fertige Felle, geräuchertes Kaniuchenfleiſch und Pelzjacke und Blaufuchsgarnitur fanden die Auf⸗ merkſamkeit der vielen Beſucher. Maöò ne, Sputge⸗ NHodeneuheſten- Kurzweten- Strümpfe- Posementen „ al Ba, N 2,9 Hinweiſe Silveſter im Friedrichspark. Unter dem Motto „Die letzte Nacht“ wird es mit Jubel und Trubel ins neue Jahr gehen. Eugen Schleich, unſer herr⸗ licher Mannheimer Tenor, wird mit ſeinen klang⸗ vollſten Liedern aufwarten. Tränen werden bei der großen Stimmungs⸗Nummer„Solton& Ger dy“ gelacht werden. Und eine ganz beſondere Attraktion iſt die Wiener Solotänzerin Poldi Dolly. Die verſtärkte„Philoma“⸗Kapelle ſpielt zum großen „Silwveſter⸗Ball“ auf. Wetterkarte des Luftamts Frankfurt a. M. SeichenerklA rung Zur Wefferkarte Hefter MW² na front vordringender Naftluft —Wermer Wind] ee Front vordtin gender Warmiuff AW Se G00 2. e fret mi Wermluft in der Fs he FN ENA Ge Ondllenlos O vollag Haallucegengebiet fl Schreefellgebief beiter O bedecuſy vg Schebertfighelt. S Nebel. Ne Gewiter O hebedecict Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 28. Dezember: Der mit ſeinem Zentrum bei Irland liegende kräftige Tief⸗ druckwirbel verfrachtet jetzt feuchtwarme ſubtropiſche Luft nach Deutſchland. Unter ihrem Einfluß liegen die Temperaturen allgemein über dem jahreszeit⸗ lichen Durchſchnitt. Auch kommt es zu verbreiteten Niederſchlägen, die nur im Hochgebirge aus Schnee beſtehen. Eine weſentliche Aenderung des beſtehen⸗ den ſehr unbeſtändigen Witterungs⸗ charakters iſt vorerſt noch nicht wahrſcheinlich. Vorausſage für Sonntag, 29. Dezember Gelegentlich aufheiternd, doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Niederſchlag, bei lebhaften Winden aus Oſt und Süd für die Jahreszeit zu mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 27. Dezember + 9,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 28. Dezember. 1,6 Grad; heute früh 8 Uhr + 2,3 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Nvein⸗Wegel 24. 28. 25. 27. 28[Neckar⸗Pegel 25 28. 7 28. Rheinfelden.28.28.34— 287 1. 5 Pre 185 125.26.39 1 39 1. 86][ Mannheim.98.93.95 925 Kehl 2. 232.50 288 Jagſfed Maxau. 389.95 31.89] Heilbronn——- Mannheint 2798.00 3 25 Piochingen⸗- faub 1,851.96 61ʃ]Diedes heim.]——— 8 Röiln 1292555 2,58 5 55 1 2 — London, Ende Dezember. Wie bekannt wird, will Frau Kingsford Smith, die Gattin des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen Auſtralienfliegers, das Lebenswerk ihres Mannes ſortſetzen. Kingsford Smith lebte für die Idee, einen regel⸗ mäßigen Paſſagierflug zwiſchen Auſtralien und Neu⸗ ſeeland einzurichten und zwei Kontinente dadurch enger zu verbinden. Alle Vorarbeiten waren bereits erledigt, und die letzten Abſchlüſſe ſtanden vor der Tür. Als er zum letzten Male in Croydon zu dem Rekordflug ſtartete, von dem er nicht mehr zurück⸗ kehren ſollte, war er luſtig und guter Dinge und äußerte ſich zu ſeiner Umgebung:„Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Wenn ich dieſen Flug hinter mir habe, ſetze ich mich drüben in Auſtralien in einen Büro⸗ ſtuhl und leite meine Geſellſchaft aus meinen vier Wänden. Erſt wenn mein zweieinhalb Jahre alter Bub dann groß iſt, kann er mich ja mal wieder zum Wochenende mit nach London nehmen, damit ich dort Golf ſpielen kann.“ Für den Flieger war es alſo eine ausgemachte Sache, daß ſchon in allernächſter Zeit ein regelmäßiger Paſſagierverkehr über die 1200 Meilen zwiſchen Auſtralien und Neuſeeland begonnen werden ſollte. Er ſchuf damit eine grandioſe Idee, die nicht nur ihn allein, ſondern auch alle anderen begeiſterte, die mit ihm zu tun hatten. Er lebte ſchon immer ſeiner Ueberzeugung von der Möglichkeit einer ſolchen Mee⸗ resüberquerung, und alle ſeine fliegeriſchen Rekorde hatten nur den einen Zweck, zu beweiſen, daß das, was heute vielleicht noch Einzelleiſtung war, morgen für Hunderttauſende von Wirklichkeit ſein könne. Die große Aufgabe Frau Kingsford Smith iſt eine tapfere Frau. Sie wußte ihren Mann ſtets in Lebensgefahr. Früher bereitete dieſe Gewißheit ihr vielen Kummer und manche ſchlafloſe Nacht, und ſie hat ihn dann ein über das andere Mal innig gebeten, keine zu wag⸗ halſigen Flüge zu unternehmen. Aber der Gatte lachte nur. Ihm lag in ſeiner fliegeriſchen Beſeſ⸗ ſenheit die Gefahr. Sie war ſein Element. Nicht um der Gefahr willen, ſondern um zu beweiſen, daß ſie überwunden werden könne. Als Frau Kingsford Smith ſich dann ſpäter über⸗ zeugt hatte, daß das Leben ihres Mannes ganz im Dienſte einer großen Aufgabe ſtand, war ſie ihm von dieſer Minute an eine tapfere Gefährtin und hülfsbereite Mitkämpferin, die ihm alle Wege zu ebnen trachtete. In Auſtralien tat ſich eine Geſellſchaft zuſam⸗ men, die auf Grund der fliegeriſchen Erfolge Kings⸗ ſord Smiths das Projekt der Paſſagierſtrecke Auſtra⸗ lien Neuſeeland ausführen wollte. Das war die Traus⸗Tasman⸗Air⸗Development⸗Comp. Es wurden nach den Berichten und Vorſchlägen Smiths die Strecken ausgearbeitet, und es war ſelbſtverſtändlich, daß der Flieger ſelbſt die Oberleitung der Geſellſchaft übernehmen ſollte. Das Schreckliche, das faſt Unfaßbare, trat ein. Kingsford Smith, der Mann, der in ſeinem Leben tauſendfach dem Tode entronnen war— kehrte nicht mehr zurück. Er war ſpurlos verſchwunden und lieb verſchollen. Die Flieger der ganzen Welt trauerten um einen ihrer Großen, und es ſchien be⸗ reits, als wenn auch ſein Lebenswerk untergehen würde. „Ich werde ihn würdig vertreten!“ Nun kommt aber die Nachricht, daß Frau Kings⸗ Stellung ſort Smith die ihrem Gatten zugedachte Lungogcad Jmitlis tapene Frau Sie wird das Werk des Verschollenen fortsetzen einnehmen und in das Präsidium der Geſellſchaft eintreten wird. Sie will den Plan ihres verſcholle⸗ men Mannes weiterführen und der Welt beweiſen, daß ſeine Vorausſagen in Erfüllung gehen werden. Einer der beſten Freunde des Verſtorbenen, der Kapitän Taylor, wird ihr beratend zur Seite ſtehen. Taylor hat ſich in zahlloſen Flügen mit Kingsford Smith bewährt; er hat ſogar einmal in einer Höhe von mehreren tauſend Metern am Außenbord eine Oelleitung repariert und damit bewieſen, daß er ein unerſchrockener Mann iſt: Als Frau Kingsford Smith mit den gewaltigen Herren der Geſellſchaft ſprach, meinte ſie ſchlicht und einfach:„Meine Herren, ich werde meinen Mann würdig vertreten!“ Im übrigen ſollen ſchon in nächſter Zeit zweimal wöchentlich Paſſagierflüge in Flugbooten ausgeführt werden, die achtundzwanzig Paſſagiere und fünf Mann Beſatzung aufnehmen können. Eine tapfere kleine Frau will im Andenken an ihren Mann helfen, den Erdkreis zu überwinden Duſe in Leipzig Die italieniſche Schauſpielerin Eleonora Duſe gaſtierte einſt in Leipzig. Sie hatte zuſammen mit der Schauſpielerin Heeſe aufzutreten, die ſie bei der Probe zum erſtenmal kennenlernte. Mit etwas vüichigem Deutſch ſtellte ſich die große Tragödin vor:„Ich Duſe heeße.“ Worauf die Heeſe in gutem Leipzigeriſch„Ich du Se Heeſe heeßen! 1 17 Anvollkommen Die Frauen der ſüdfranzöſiſchen Stadt Arles waren wegen ihrer Schönheit weit und breit be⸗ rühmt. Der Dichter Moliere wurde von einigen Damen in Paris gefragt, ob die Arler Frauen wirk⸗ lich ſo ſehr ſchön wären.„Ach, ja,“ ſeufzte er,„nicht nur ſchön, ſondern auch tugendhaft. Es iſt eben nichts vollkommen auf dieſer Welt.“ Die holländiſche Tunke Kuno Fiſcher befand ſich in einer größeren Geſellſchaft, und das die Speiſen herumreichende Mädchen war ſo ungeſchickt, die Schüſſel mit der hol⸗ ländiſchen Tunke umzukippen und die dickflüſſige Maſſe auf die rieſige Glatze des Philoſophen tröpfeln zu laſſen. Entſetzt ſah alles zu dem berühmten Gaſt, und betroffen ſchwieg die ganze Geſellſchaft. Fiſcher aber wandte ſich gelaſſen an das Mädchen mit den Worten:„Meinen Sie wirklich, Anna, daß das noch hilft?“ „Ein Reuterfund 3 Im Goethe⸗ und Schiller⸗Archiv zu Weimar ſand Prof. Dr. Wilhelm Greiner, der Direktor des Fritz-Reuter⸗ und Richard⸗Wagner⸗Muſeums in Eiſenach, unter den von Frau Louiſe Reuter der Schillerſtiftung hinterlaſſenen Handſchriften Fritz Reuters ein kleines humoriſtiſches Bru ſch⸗ ſt ü ck, das bisher ganz unbekannt war. Das Stückchen iſt von Reuters eigener Hand zweimal nie⸗ dergeſchrieben, in einer Reinſchrift und einem er⸗ heblich weiter reichenden Entwurf, der aber eben⸗ falls unvollſtäudig iſt. Die kleine Novelle heißt „Einer ſelbander“; es liegt ihr die eigenartige Idee zugrunde, daß die Stimme des Helden, der den Na⸗ men Stimmberger trägt, fortwährend vom Baß in Falſett umſchlägt, ſo daß er in der Dunkelheit für zwei Perſonen gehalten wird. Bei einem durch den Alkohol verurſachten Schlittenunſall, der ihm in ſtür⸗ miſcher Winternacht zuſtößt, wird ſein Hilferufen für die Stimmen zweier in der Gegend berüchtigter Spitzbuben gehalten und der Urheber zunächſt im Rieſige Reichsautobahnbrücke im Rohbau fertig Die der deutſchen iſt größte Brücke im Rohbau fertig. Namenfälſchen— ihr Beruf Miß Wilſon, die vom Präſidenten Rooſevelt die Erlaubnis erhielt, ſeinen Namenszug unter eine beſtimmte Art von Briefen zu ſetzen. Sie ſchreibt den Namenszug nach zwei Vorlagen des Präſiden⸗ ten und erreicht dabei eine täuſchende Aehnlichkeit. Bisher hat ſie bereits 11000 Briefe„unterzeichnet“. (Weltbild,.) Reichsautobahn über Der letzte Träger wurde feierlich eingebaut und zugleich das Richtſeſt bei D ſeldorf gefeiert. (Weltbild,.) das geſchichtliche Neandertal Wir frieren— er ſchwitzt Wührend bei uns die Weihnachtszeit mit Schnee und Eis eingezogen iſt, erlebt Buenos Aires den ſchönſten Frühling. Der Verkehrsſchupomann, der in der prallen Sonne ſteht, ſchützt ſich durch ein weißes Tuch gegen die Hitze. (Weltbild,.) Stich gelaſſen, dann ſogar eingelocht. Der Dichter hat im Text den Hinweis gegeben, die Falſettſtimme vom Baß durch Fett⸗ oder Sperrdruck zu unterſchei⸗ den. Wie aus dem verwendeten Papier hervorgeht, Berliner Brief Berlin im Schnee— Allerlei Weihnachtsfeiern — Dr. Goebbels im Friedrichshain— General Göring bei den Kindern— Kellner werden be⸗ dient— Urlaub vom Arbeitsdienſt Berlin, im Dezember. Das war ein wahrhaft romantiſches Weihnachten, mit beſchneiten Giebeln und klingendem Froſt. Der Grog ſtand nicht bloß im Kalender, ſondern auch auf den Tiſchen. Und die Snobs, die es immer noch gibt, ſeufzten einem in die Ohren:„Was ſagen Sie dazu, daß der ganze Harz ausverkauft iſt, daß ich weder in Schierke noch in Harzburg ein Zimmer kriegen kann?“ Die Geſchäftsleute ſtrahlten, ſolch ein An⸗ drang wie in den letzten Stunden des Heiligabends war ſeit Jahren nicht da. Die Feiertagsgans war diesmal richtig verdient. 8 Wir werfen einen Blick in die Berliner Weih⸗ nachtsfeiern. Saalbau Friedrichshain. Der größte Saal in der Landſchaft hinter dem Alexander⸗ platz. Am goldenen Sonntag hielt hier Dr. Goebbels, der Gauleiter von Berlin, ſeine Weihnachtsrede. Links und rechts vom Rednerpult ragen zwei Zehn Meter hohe Tannenbäume zur Decke. An der Feſt⸗ tafel ſitzt Frau Dr. Goebbels mit dem Töchterchen Helga. Der Miniſter geht, jubelnd begrüßt, durch die Reihen. Nach der Rede des Miniſters kommen Weih⸗ nachtsengel in den Saal gehüpft und Hitlerjungen und Hitlermädel verteilen Pakete rund 760 000 Pakete ſind an dieſem goldenen Sonntag von der NS.⸗Volkswohlfahrt in Berlin verteilt worden. Am Heiligen Abend nachmittags ſtehen wir im Clou. Das war einmal eine alte Markthalle in der Mauerſtraße. Jetzt iſt ſchon lange ein Maſſeu⸗ vergnügungslokal daraus geworden. Als Adolf Hitler das erſtemal in Berlin öffentlich ſprach, hat er im„Clou“ geredet. Heute wimmelt der Saal von Kindern. Auch auf der Bühne tanzen Kinder— es ſind die jüngſten Schüler und Schülerinnen des Staatsopernballetts, als Gnome und Eriglein ver⸗ kleidet. Am Eingang hört man eine Fanfare. Es wird ſtill im Saal. Und von der Bühne herab hört man ein Kinderſtimmchen: „Lieber, guter Onkel Göring, Daß Du kommſt, iſt wirklich ſein. Und wir wollen jetzt mit Dir Recht vergnügt und fröhlich ſein. Alle warten nämlich hier Auf den lieben Weihnachtsmann. Haſt Du ihn noch nicht geſeh'n? Wo bleibt er denn, ſag doch mal an?“ Und da kommt der Weihnachtsmann, über und über beſchneit, mit Sack und Rute und erzählt, daß er nicht früher kommen konnte, weil er erſt die Tiere im Walde füttern mußte. Von irgendwoher kommt feierlicher Glockenklang, und als er geendet, ſteht vorn im Saal General Göring und ſpricht ſchlicht und herzlich zu den kleinen Berlinern. Vom Weihnachtsmann und zwei Heinzelmännchen gefolgt, geht der General durch die Reihen der Kinder, zeigt einmal einem der Kleinen den Mechanismus eines Spielzeugtanks, nimmt ein anderes Kind auf den Arm und ſchenkt ihm noch eine Puppe, die er aus dem Sack des Weihnachtsmannes holt. Der Staats⸗ mann, der am innigſten Feſt der Nation mit den ärmſten Kindern der Hauptſtadt ſpielt— welche Stadt der Welt könnte erzählen, daß ſie an dieſem Tage etwas ähnliches erlebt habe? 5 in einer großen Gaſtſtätte des Weſtens wurden am Montagabend, ein Viertel vor Mitter⸗ nacht, die Gäſte von den Kellnern gebeten, kein Bier mehr zu beſtellen.„Um zwölf Uhr wird unſer Lokal geſchloſſen, da beginnt die Gefolgſchaft das Lokal zu füllen. Die Kellner brauchen nicht mehr zu Le⸗ dienen, ſie werden heute von eigens zu dieſem Zweck verpflichteten Aushilfskellnern bedient. Jeder mußte ſeine Frau oder Freundin mitbringen, auch das letzte Küchenmädchen durfte ſeinen Bräutigam mit⸗ kommen laſſen. Ueberall lachende Geſichter, traum⸗ verloren ſehen die Artiſten in die Menge, die ſonſt in dieſem Hauſe auf der Kabarett⸗Bühne jeden Abend das Publikum erheitern. Sie ſind ewig auf Reiſen, müſſen jeden Monat die Stadt wechſeln, kennen keine Heimat mehr und ſind zauberhaft be⸗ rührt, daß ſie nun auch einmal an einem richtigen Weihnachtsfeſt teilnehmen. Auf der Bühne, wo ſie ſonſt ihr Weſen treiben, iſt ein Berg von Gänſen aufgebaut. Jeder Mann, jede Frau der Gefolgſchaft des Hauſes bekommt eine Feſttagsgans geſchenkt. Vorher hält der Betriebsführer eine Rede, dankt ihnen für die Mitarbeit im ganzen Jahre und ſpricht von dem neuen Sinn, den jetzt die Arbeit bekommen hat, wo alle für einen und iſt die Humoreske nicht vor 1857 entſtanden, zum Reuterjubiläum iſt ſie jetzt als Jahresgabe der Eiſen⸗ acher Bibliophilen⸗Vereinigung in einer Anzahl von 100 Stück zum erſtenmal gedruckt worden. einer für alle arbeite, was er früher auch nicht gewußt hat. Ein Mitglied der Gefolgſchaft dankt, hernach ſind die 700 Anweſenden zu Rieſenportionen von„Kaſſeler“ eingeladen, können Bier trinken, ſo viel ſie mögen, und tanzen bis in den grauenden Morgen. Am Weihnachtsheiligabend hätte der Be⸗ trieb bis nachmittags 5 Uhr auf ſein ſollen.„Wiſſen Sie was, meine Herren“, ſagte der Betriebsführer, als er ſich viele Stunden nach dem Beginn der Weih⸗ nachtsfeier von ſeinen Leuten verabſchiedet, die ruhig weitertanzen und ⸗trinken ſollen,„heute am Heiligabend machen wir den Betrieb gar nicht erſt auf. Unſere Stammgäſte mögen ruhig wo anders Mittag eſſen, ſchlafen Sie ſich mal ordentlich aus und widmen Sie ſich mal richtig Ihrer Familie. Die Feiertage wird es nachher genug zu arbeiten geben!“ Die Gefolgſchaft jubelt und haut einem dummen Burſchen die Backen voll, der dabei er⸗ wiſcht wurde, wie er einem Arbeitskameraden die Weihnachtsgans klaute. kaum eine Familie, in der die Geſchehniſſe des neuen Deutſchland nicht auch ihre Lichter in die private Weihnachtsfeier werfen. Da fehlt der Sohn am Weihnachtstiſch, weil er in der Wehrmacht dient und erſt nach Neujahr Urlaub kriegt. Und da ſieht man den ſeit Monaten nicht geſehenen Sohn eines andern Hauſes plötzlich im Kreiſe ſeiner Familie wie⸗ der. Richtig, er iſt ja im Arbeitsdienſt in einem La⸗ ger in Weſtdeutſchland, jetzt hat er vierzehn Tage Heimaturlaub bekommen. Wir haben ihn noch in Erinnerung: ein etwas dekadenter junger Mann, Sorgenkind der Eltern, unbeſtimmt in allem Wollen und Handeln. Jetzt iſt er ein forſcher Kerl geworden, der ſeinen Anker gefunden und geworfen hat. Eines Tages hat ihm der Leiter ſeiner Abteilung geſagt: „Sie ſind doch gelernter Konditor, da haben Sie doch mit Maſchinen zu tun gehabt, nicht wahr? Na, alſo, da werden Sie jetzt mal die Wäſcherei für unſer La⸗ ger und die Nachbarlager einrichten!“ Wir alten Soldaten lachen, als wir noch„bei den Preußen“ waren, mußten wir auch alles können. Und konn⸗ ten auch alles. Unſer junger Freund erzählt, wie er allmählich hinter die Geheimniſſe des„en gros⸗ Waſchens“ kam, wie er die richtigen Seifenpulver⸗ miſchungen ausprobierte und wie er heute als er⸗ fahrener Expert überallhin in die verſchiedenen Lä⸗ ger gerufen wird, um die Wäſchereien auf den rich⸗ tigen Stand zu bringen. Urlaub will er be⸗ nutzen, um auch einmal den Betrieb einer Berliner Großwäſcherei zu ſtudieren. Und wir hängen weiter geſpannt an ſeinen Lippen, wenn er von Land und Leuten Frieslands erzählt, wo er nun den Inhalt ſeines vorher inhaltloſen Lebens gefunden hat. Und ſo ſaßen an dieſem Weihnachtsabend um Taufende und aber Tauſende von Berliner Tiſchen ſtaunende und wiſſensdurſtige Familienmitglieder und hörten von Urlaubern und Heimkehreru Kunde von dem anderen Deutſchland, das jenſeits Berliner Steinmeers an der Neugeſtaltung ſeiner Welt ar⸗ beitet. So ſaß ganz Deutſchland mit am Berliner Weihnachtstiſch von 1935— das zvar vielleicht das Schönſte an dieſem Berliner Weihnachten. Der Berliner Bär. Den des Nationaltheater Mannheim. 15 Uhr:„Prinzeſſin Allerliebſt“, 20 Uhr: „Madame Butterfly“ Morgen Sonntag, ebenfalls 15 Uhr:„Prinzeſſin Allerliebſt“, 20 Uhr:„Oberon“. Im Neuen Theater 20 Uhr: der neue große Erfolg des Schauſpiels:„Krach im Hinterhaus“. Eine Gedenktafel für Wilhelm v. Bode. Aus Anlaß des 90. Geburtstags des verſtorbenen Gene⸗ valdirektors der Staatlichen Muſeen in Berlin, Wil⸗ helm v. Bode, wird ſeine Vaterſtadt Calvörde an ſeinem Geburtshaus, dem Amtsgerichtsgebäude, eine Gedenktafel anbringen laſſen. Ein Muſeum des Tanzes. Auf Anregung des framzöſiſchen Schriftſtellers Guy de Floch wird dem⸗ nächſt in Paris eine einzigartige Ausſtellung er⸗ öffnet werden. Es handelt ſich um ein Muſeu m des Tanzes. Guy de Floch beſchäftigt ſich ſchon ſeit vielen Jahren mit der Erforſchung alter Tänze ſeiner Heimat und will nun in dieſer Ausſtellung ſein geſamtes Studiummaterial zeigen. Hier werden die Beſucher nicht nur die Koſtüme und Trachten bewundern können, die ihre Vorväter beim Tanz trugen, ſondern auch wie dieſe Tänze einſt ſtilecht getanzt wurden. Neben dieſem inteteſſanten Teil ſollen außerdem die Muſfſikinſtrumente zur Aus⸗ ſtellung kommen. Alles ſoll gezeigt werden, von der einfachen Trompete bis zum modernen Saxophon, und vom erſten Schifferklavier bis zum neueſten Akkordeon. Man verſpricht ſich ſehr viel von dieſer Heute Samstag, kunſthiſtoriſchen Schau. 6. Seite/ Nummer 595 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 28. Dezember 1935 — Aus dem Salzkammergut wird von einer auf⸗ regenden Verfolgung mehrerer Wilderer berichtet, die dort ſeit langer Zeit ihr Unweſen trieben. Un⸗ ter den größten Schwierigkeiten iſt es gelungen, die Schädlinge zu ſtellen und zu verhaften. An einem der letzten Tage hörten die Bewohner von Oberttaun plötzlich wieder Schüſſe fallen. Die Schüſſe verrieten die Wilderer. Man benachrichtigte ſofort den näch⸗ ſten Gendarmeriepoſten, und ſchon wenige Stunden darauf, nahmen zwei Beamte die Verfolgung der Wilddiebe auf. Wie die beiden Beamten aber bald feſtſtellen mußten, geſtaltete ſich der Auſſtieg an den ſteilen Gebirgshängen ſehr ſchwierig. Die Leute ſan⸗ ken bis an die Bruſt in den Schnee ein und nur un⸗ ter den größten Anſtrengungen gelang es ihnen, die Stelle zu erreichen, an der die Wilderer die Beute ausgeweidet hatten. Von hier aus konnten die Be⸗ amten jedoch die Spur aufnehmen, die über die weite Schneelandſchaft führte. Erſt gegen Mitternacht, nach zwölfſtündiger Wanderung, erreichten die Beamten dann in völlig erſchöpftem Zuſtand die Auſtriahütte. Dort erfuhren ſie, daß zwei Stunden vorher vier Männer in die Hütte eingekehrt waren und ſich einen Schlitten ausgeliehen hatten, um, wie ſie angaben, einen Verletzten abzutransportieren. Dann ſeien die Leute in Richtung Ramsau weitergezogen. Da eine Verfolgung zu dieſer nächtlichen Stunde doch aus⸗ ſichtslos war, entſchloſſen ſich die beiden Verfolger, in der Auſtriahütte zu übernachten. Am nächſten Morgen ſollte die Spur der Wilderer wieder aufge⸗ nommen werden. Nach mehrſtündiger Wanderung gelangten die Gendarmen am nächſten Tage dann nach Ramsau. Hier veranlaßten ſie ſofort eine Durch⸗ ſuchung ſämtlicher Häuſer. Mit Hilfe der Gendar⸗ merie gelang es tatſächlich, die Wilderer zu verhaf⸗ ten. Die Diebe hatten in einem kleinen Gaſthaus Unterſchlupf gefunden und waren bei ihrer Verhaf⸗ tung gerade damit beſchäftigt, ihren verletzten Kum⸗ pan zu verbinden. Wie ſich herausſtellte, war einer der Wilderer bei der Ueberquerung eines Plateaus von einer Lawine erfaßt worden. Seine Verletzun⸗ gen ſind nicht unerheblich geweſen. Dem Mann wa⸗ ren mehrere Rippen gebrochen; außerdem hatte er ſchwere Quetſchungen erlitten. de 1 — Der bulgariſche Miniſter des Innern hat dieſer Tage durch eine von ihm erlaſſene Verord⸗ nung beſtimmt, daß der Berg Diktſchin, einer der höchſten Gipfel des Rhodope⸗Gebirges, das im Sü⸗ den Bulgariens die Grenze gegen Griechenland bildet, in Zukunft den Namen des ſchwediſchen Juriſten Unden tragen ſoll. Der Miniſter hat mit dieſem Entſchluß einem Wunſche Rechnung getragen, der ſchon ſeit langer Zeit von der geſamten Bevöl⸗ kerung Bulgariens geäußert worden iſt. Wodurch hat ſich dieſer ſchwediſche Juriſt dieſen Dank des bulgariſchen Volkes verdient? Profeſſor Unden, der in Schweden auch ſchon Außenminiſter geweſen iſt, hat als hervorragender Jurist, der er iſt, den Vor⸗ ſitz der juriſtiſchen Kommiſſion innegehabt, die ſeiner⸗ geit vor dem Schiedsgerichtshof im Haag das Urteil in dem bulgariſch⸗griechiſchen Streit um gewiſſe ſtrittige Waldgebiete im Rhodope⸗Gebirge zu fällen hatte. Der ſchwediſche Profeſſor weilte perſönlich mehrere Wochen lang an Ort un) Stelle, um ſich ein Bild von den Verhältniſſen in der ſtrittigen Zone zu machen. Schließlich lautete ſeine dem Haager Schiedsgericht unterbreitete Entſcheidung dahin, daß dieſe Gebiete unbedingt zu Bulgarien gehörten. Selbſt die griechiſche Regierung beugte ſich ohne Einſpruch dem Urteil dieſer hervorragen⸗ den Kapazität auf dem Gebiete des internationalen Rechtes, weil ſie einſah, daß dieſer ſchwediſche Juriſt alles getan hatte, um zu einer objektiven Entſchei⸗ dung zu kommen. In Sofia aber wurde das Urteil von Profeſſor Unden mit großer Begeiſterung auf⸗ genommen, und ſchon damals entſtand gleich der Plan, den ſchwediſchen Freund und Schiedsrichter dadurch zu ehren, daß man einen der Bergrieſen des Rhodope⸗Gebirges nach ihm benannte. * — Nachdem der große altmodiſche Prunkausſtel⸗ lungspalaſt des Pariſer Trocadero abgebrochen wor⸗ den iſt, erheben ſich plötzlich in Paris Stimmen gegen den Eiffelturm, dieſes 300 Meter hohe Wahrzeichen von Paris. Die Gegner betonen, daß dieſe Kon⸗ ſtruktion einer längſt vergangenen Architekturmode allen Forderungen moderner Städtebaukunſt wider⸗ ſpreche. Außerdem wird in Fliegerkreiſen darauf hingewieſen, daß der hohe Pfeiler beſonders mit ſei⸗ ner grellen Nachtbeleuchtung den Luftverkehr nur ſtöre. Und ſchließlich ſagt man, die Niederlegung des Bauwerkes würde einen wunderbaren Baugrund für irgendwelche neuen zeitgemäßen Gebäude frei⸗ machen. Es iſt noch nicht lange her, daß der Pariſer Eiffelturm von vielen unter die ſieben Wunder der modernen Welt eingereiht wurde, und es gab wohl überhaupt jahrzehntelang ſeit ſeiner Errichtung für die Pariſer Weltausſtellung von 1889 keinen Beſu⸗ cher der franzöſiſchen Hauptſtadt, der nicht von der weit ſichtbaren, in die Wolken ragenden Silhouette entzückt geweſen wäre und der auf ſeinen Beſuch, möglichſt bis ganz nach oben, verzichtet hätte. Der Eiffelturm galt von Anfang an als der, wie man ſagte,„Clou“ der großen Ausſtellung. Jetzt behaup⸗ ten aber franzöſiſche Blätter treulos, er bilde ein beſonders eindringliches Zeugnis für den Geiſt jener anſpruchsvollen Zeit eines falſchen Rokoko, für die die Weltausſtellung 1889 das geſchichtliche Datum be⸗ deute. Der Eiffelturm hat dann die ganzen Jahr⸗ zehnte bis heute allerhand erlebt. Zunächſt als Sehenswürdigkeit beſonders für die amerikaniſchen Touriſtenſcharen, aber auch für die vielen franzöſi⸗ ſchen und anderen europäiſchen Kleinbürger, für die der Eiffelturm tatſächlich ſo etwas wie Kirchturm in dem großen Pariſer Dorfe wurde. Um die wunder⸗ bare Ausſicht von den oberſten Plattformen zu er⸗ möglichen, wurden Fahrſtühle eingebaut. Und dann kam der neue Zeitabſchnitt mit der Einrichtung einer Funkſtelle nach dem Kriege, womit neues Leben in den Eiffelturm einzog. Schließlich wurden die Faſſa⸗ den des Turms an eine große Autofirma vermietet, die mit gewaltiger Flammenſchrift weit über Paris hin den Namen ihrer Marke ausſtrahlte. Sogar der berüchtigte Großſchieber Staviſky benutzte den Eiffel⸗ turm zeitweiſe für eine ſkrupelloſe Reklame. * — In einer neuen engliſchen Revue tritt als be⸗ ſondere Attraktion der Fußgänger von 1945 auf. Nach den Phantaſien des Regiſſeurs ſieht er folgen⸗ dermaßen aus: Sein Koſtüm beſteht aus einem mit⸗ telalterlich anmutenden Kettenpanzerzug, als Kopf⸗ bedeckung trägt er einen Sturzhelm. Die Augenglä⸗ ſer, die als Schutzſcheibe geoͤacht ſind, ſind aus unzer⸗ brechlichem Glas, und ein Scheibenwiſcher ſorgt für klare Sicht. Winker befinden ſich auf den Schultern. Zwei verchromte Stoßſtangen gehen rings um den Körper, auf der Bruſt trägt er zwei Scheinwerfer, auf dem Rücken ein Schlußlicht. In der rechten Hand hat er eine Signalflagge und in der linken eine Hupe. Ein Gürtel voller Batterien ſorgt für ausreichende Beleuchtung bei Dunkelheit. * — Zum erſtenmal in der Geſchichte der ſchwe⸗ oͤiſchen Geldlotterie iſt es geſchehen, daß der Haupt⸗ gewinn von 100 000 Kronen innerhalb der feſtgeleg⸗ ten Friſt nicht abgeholt wurde. Das Los kam im Dezember 1934 mit dem Hauptgewinn heraus. Jetzt iſt die Friſt abgelaufen. Da ſich der Inhaber des Loſes nicht gemeldet hat, wird das Geld dem Huma⸗ niſtiſchen Fonds in Stockholm überwieſen. Die Staatliche Lotterie hat ſich große Mühe gegeben, noch in den letzten Tagen den Gewinner zu ermit⸗ teln. 14 Tage lang wurde es in den Zeitungen und im Rundfunk bekanntgegeben, aber alle Mühe war vergebens. Es fand ſich keiner, der die 100 000 Kr. haben wollte. * — Obgleich die Bahnlinie von dem franzöſiſchen Dſchibuti nach Addis Abeba, der abeſſiniſchen Haupt⸗ ſtadt, noch nicht unmittelbar gefährdet iſt, beziehen die Abeſſinier ihr Kriegsmaterial vielfach teils aus Föhnwelter in den Bergen — München, 27. Dezember. Aus den bayeriſchen und Allgäuer Bergen wird gemeldet, daß der Föhn während der Feiertage dem Schnee arg zugeſetzt hat. In der erſten Stunde des erſten Feiertages ſetzte der Südwind ſo heftig ein, daß ſich in vielen Talorten am zweiten Feiertag be⸗ reits das verblaßte Grün der Wieſen zeigte und mancher, der mit den Brettern gekommen war, ſeine Hoffnungen buchſtäblich verrinnen ſah. Ja, es hat Leute gegeben, die ſtatt der Skitour nur mit den Stecken allein zu einer Bergwanderung aufbrachen. Auch in Innsbruck und Umgebung herrſchte wäh⸗ rend der Feiertage ein ausgeſprochenes Föhnwet⸗ ter. Die Temperaturen erreichten 15 Grad Celſius. Familientragödie in Gotha — Gotha, 27. Dezember. Im Verlaufe einer anſcheinend aus nichtiger Ur⸗ ſache entſtandenen Auseinanderſetzung am erſten Feiertag gab der Hoher Sand wohnende Wolf⸗ gang Rochner auf ſeine Frau einen Schuß ab, der die linke Lunge durchdrang und den alsbal⸗ digen Tod der Frau herbeiführte. Danach tö⸗ tete Rochner das dreiviertel Jahre alte Kind und nahm ſich ſelbſt durch Gift oͤas Leben. Doppelmord im Armenhaus — Waldenburg, 27. Dezember. Eine furchtbare Bluttat ereignete ſich im Armen⸗ haus Waldenburg⸗Altwaſſer. Die Armenhäusler Winge, Geisler, Reckziegel und Hamann gerießen in der Nacht zum Freitag in Streit. Hamann er⸗ ſchlug Reckziegel mit einer ſchweren Eiſen⸗ ſtange. Dieſe Schlägerei ſpielte ſich ſo lautlos ab, daß andere Armenhausinſaſſen nichts von ihr wahr⸗ nahmen. Am anderen Morgen ſtürzte ſich Hamann auf Geisler. Auch Geisler ſtarb an den erlittenen Verletzungen. Hamann wurde auf der Kohlenhalde am Bahnſchacht verhaftet. Er geſtand die Tat ein, deren Motive noch unbekannt ſind. Der vierte In⸗ ſaſſe des Zimmers, der 29jährige Winge, iſt unter dem Verdacht der Mittäterſchaft verhaftet worden. Winge behauptet, aus Furcht vor Hamann über die Tat geſchwiegen zu haben. Rieſenwalöbrand in Südafrika — Kapſtadt, 27. Dezember. 400—500 Hektar Tannenwald iſt von einem außerordentlich heftigen Feuer zerſtört worden. Man ſchätzt den Schaden auf 250 000 Pfd. Sterling. Der Brand wird das ſchwerſte Bergfeuer in der Geſchichte Südafrikas genannt. Immer noch brennen Hunderttauſende von Tannenbäumen auf dem Tafel⸗ berg, der von einem bis zum anderen Ende in hel⸗ ben Flammen zu ſtehen ſcheint. Man fürchtet, daß der Brand mehrere Tage dauern wird, bevor er gelöſcht werden kann oder keine Nahrung mehr findet. 300 Soldaten unterſtützen die Förſter in ihrem Kampf gegen das Feuer. Ein Flieger, der nach Kapſtadt geflogen kam, erklärte, daß er den roten Schein der ee Flammen und die dnuklen Rauchſäulen ſchon aus einer Entfernung von mehr als 150 Kilometer habe beobachten können. Kohlenoxyd in oer Kirche — Paris, 27. Dezember. Einen tragiſchen Verlauf nahm, wie erſt jetzt be⸗ kannt wird, eine Mitternachtsmeſſe am Heiligen Abend in der Kirche in Salins les Bains in der Nähe von Lyon. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als plötzlich einer der Chorknaben, die vor dem Altar ſtanden, zuſam⸗ menbrach. Wenige Sekunden ſpäter fiel auch der Geiſtliche bewußtlos zu Boden. Während einige be⸗ herzte Männer den Beiden zu Hilfe eilten, entſtand unter den Kirchenbeſuchern große Aufregung, die ſich bis zur Panik ſteigerte, als auch von den Zuhörern zahlreiche Männer, Frauen und Kinder in Ohnmacht fielen. Man ſtellte feſt, daß dem Ofen Kohlen⸗ boyydgas entwichen war. Die Kirche wurde ſofort geräumt. Neben dem Geiſtlichen, der am ſchwerſten vergiftet iſt, leiden etwa 10 Kinder und Frauen an mehr oder weniger ſchweren Vergiftungs⸗ erſcheinungen. Der Rhone-Deich bei Avignon gebrochen — Paris, 28. Dezember. Bei Bédarrides in der Nähe von Avignon iſt der Rhone⸗Deich in etwa 50 Meter Länge ge⸗ brochen. Die Waſſermaſſen, die infolge der ſtarken Regenfälle der letzten Tage wieder erheblich geſtie⸗ gen waren, haben jedoch im Orte ſelbſt keinen Scha⸗ den angerichtet. Dagegen iſt die Umgebung von Bédarrides weithin überſchwemmt. Flugzeuge im Kampf gegen Lavaſtrom — Honolulu, 28. Dezember. Zwölf amerikaniſche Heeresflugzeuge haben den Auftrag erhalten, auf den von dem Mauna Loa herabfließenden Lavaſtrom, der nur noch ſechs Kilometer vom Waſſerwerk der Stadt Hilo(Hawai) entfernt iſt, Bomben abzu werfen, um da⸗ durch den Lavamaſſen unter Umſtänden eine andere Richtung zu geben. Falls der Bombenabwurf er⸗ folglos ſein ſollte, werden 50 Heeresingenieure ver⸗ ſuchen, den Lavaſtrom durch Dynamitſprengungen in Richtung auf das Meer zu abzulenken. Die Lava, die ſeit einigen Tagen in ſtändigem Vordringen be⸗ griffen iſt, hat bereits große Gebiete Weideland und Waldungen vernichtet. Vergiftungen mit geſchmuggeltem Whisl)); — Nenyork, 27. Dezember. In Aliquippa(pennſylvanien) erkrankten zahlreiche Perſonen nach dem Genuß von ſogenann⸗ tem„Mondſchein⸗Whisky“, den ſie bei Weihnachts⸗ feiern zu ſich genommen hatten. Bisher ſind ſechs Perſonen geſtorben. Das Befinden von mehreren weiteren Erkrankten iſt ſehr ernſt. rr e eee dem Sudan, teils über das engliſche Kenyagebiet im Süden. Eine dieſer Karxawanen mit Kriegs⸗ material für die Abeſſinier hat nun nach Nachrich⸗ ten aus Alexandrien ein furchtbares Ende gefunden. Dieſe Karawane war aus Nairobi aufgebrochen Sie war bereits über 1000 Kilometer durch Buſch und Steppe gewandert, als ſie endlich in der Nähe von Malcamurri den Dana Parma, einen Urwaldſtrom, 7 erreichte. Man machte ſich daran, den Dana Parma auf verſchiedenen Furten zu überqueren. Bei dieſer Gelegenheit kam es zu der entſetzlichen Tragödie. Die Karawane wurde von einer rieſigen Herde von Krokodilen überfallen. Weder von den Tieren noch von der Mannſchaft ſoll etwas gerettet worden ſein. Alles wurde von dieſen gefräßigen Ungeheuern ver⸗ ſchlungen. Die letzte Kunde AM EINES RENNFAAH R WolFGMANe vod LE Ne E E RS R K E 18 Harry neigte ſich nun leicht vor und ſtützte die Arme auf die Bettkante, während er ſie anblickte. „Wir wollen uns ein wenig unterhalten, Ann; viel⸗ leicht werde ich müde und kann dann ſchlafen.“ „Ja“, ſagte Ann.„Aber leiſe, damit der Junge nicht aufwacht!“ Harry drehte ſich nach dem Bett des Jungen um; dann wandte er ſich wieder zu Ann und meinte mit einem verwunderten Lächeln:„Es iſt eigentlich ſon⸗ derbar, einen Sohn zu haben, nicht? Ann blickte ihn erſtaunt an. „Ich meine,“ flüſterte Harry,„er gehört einem und gehört einem doch nicht; denn er führt ja ſchon ſein eigenes Leben.“ Und er ſchüttelte den Kopf und lachte lautlos, um den Jungen nicht zu wecken. Um Anns Lippen zuckte es. Denn welche Frau würde nicht derartige Gedankengänge abſurd finden? Plötzlich aber bemerkte ſie, daß Harry keine Haus⸗ ſchuhe anhatte, und ſie meinte, er würde ſich erkälten, und es wäre beſſer, wenn er ginge, um ſeine Haus⸗ ſchuhe anzuziehen, oder wenn er wenigſtens die Füße unter die Bettdecke ſteckte. Harry blickte zu ihr. Sein Schatten hockte vier⸗ auf das Bett. Ann rückte zur Seite, damit er ſehen könne, daß noch diel Platz da ſei; jedenfalls konnte man ihre Bewegung ſo verſtehen. Und da geſchah es, daß auf Harrys Geſicht— dieſem trotzigen Geſicht— ein ſeltſames Lächeln er⸗ ſchien und er ein Stück Decke nahm und ſich bis zum Knie damit zudeckte. Nun ſchwiegen ſie beide. Schließlich brach Harry das Schweigen und meinte, während er die Stirn runzelte:„Ich denke, wir könnten über manches ſprechen, Ann.“ „Ja,“ ſagte Ann. i Harr blickte zu ihr. Sein Schatten hockte vier⸗ ſach ſo groß hinter ihm und hinter Ann an der Wand.„Es kommt alles darauf an,“ meinte er und ſetzte hinzu:„Es kommt alles auf morgen an.“ Sie ſtarrte wortlos zu ihm hin. In ihren grauen Autgen ſchien etwas zu leuchten. Er begriff nicht, was dieſes Leuchten ausdrücken ſollte. Augen leuchten doch nur, wenn man ſich freut! dachte er. Und weil er nicht verſtand, was das bedeuten ſollte, daß Anns Augen leuchteten, ſagte er:„Wenn ich es morgen ſchaffe, iſt alles gut.“ „Ja“, ſagte Ann und ſenkte den Kopf. Nun war Harry erſtaunt, daß ſie nichts weiter als„Ja“ ſagte. Glaubte ſie nicht daran? Oder hatte ſie andere Gedanken— Gedanken, die er nicht aus⸗ zuſprechen wagte? Und deshalb ſagte er nun ge⸗ dämpft und dunkel:„Und wenn ich es nicht ſchaffe, dann iſt vielleicht auch alles gut.“ „Was meinſt du damit, Harry?“ Ann hatte bei dieſen Worten wieder den Kopf gehoben, und ihre Augen leuchteten nun nicht mehr; vielmehr ſchienen ſie plötzlich grau und undurchſichtig. Da lachte Harry. Es war ein unterdrücktes La⸗ chen und klang ein bißchen verächtlich, und es ſchien gleich danach, als erſchrecke er ſelber über dieſe Art, zu lachen, und er wurde ernſt.„Es wäre vielleicht gut, Ann, gewiſſe Probleme—“, er unterſtrich gleich⸗ ſam das Wort„Probleme“,„— zu erörtern. Denn ſie ſind doch zweifellos vorhanden.“ „Gewiſſe Probleme?“ wiederholte Ann vor ſich hin, und dann meinte ſie bitter:„Oh, Harry, verzeih— aber ich glaube, du biſt ſelbſt daran ſchuld, daß gewiſſe Probleme zwiſchen uns ſind, wie du ſagſt!“ Harry runzelte abermals die Stirn. Er empfand natürlich inſtinktiv, daß ſie recht hatte; aber wie alle Männer, die nicht vertragen können, wenn Frauen recht haben, meinte er ſtreitbar:„Stehe ich dir im Wege?“ Ann ſagte darauf nichts. Was auch hätte ſie darauf antworten ſollen? Sie ſah ihn neben ſich hocken, dieſen Harry, dumpf und bitter und traurig ſich ſelbſt anklagend. Es war unſinnig, was er da äußerte, dieſer große grauhaarige Junge in dem kühn geſtreiften und zerdrückten Pyjama, ſo unſin⸗ nig... Und Ann nahm, weil ſie nichts ſagen konnte oder weil ſie nichts ſagen wollte, ſeine Hand in ihre beiden kleinen Hände. Harry aber blickte ſie nicht an, ſondern ſchien ge⸗ bannt ſeinen eigenen Worten nachzuſpähen.„Des⸗ halb meine ich, daß wir uns trennen, Ann, wenn es gut ausgeht.. Wenn es nicht gut ausgeht, dann— Man muß den Dingen gerade ins Auge ſchauen, Ann! Man muß das tun; es iſt meine Pflicht in meinem Alter.“ Und nun zwang ſich Harry zu einem Lächeln. Ann verfolgte das Lächeln, wie es über ſein Ge⸗ ſicht huſchte, wie es erſt von den Mundwinkeln Beſitz ergriff, dann bis zu den Naſenflügeln vordrang und ſchließlich, geheimnisvoll und plötzlich, gleichſam unterirdiſch, in den kleinen Fältchen um die Augen wieder auftauchte. Es war ein unſtetes und zer⸗ quältes Lächeln, das Lächeln eines Mannes, der ſich mit Abſicht ſelbſt weh tut. „Armer Harry!“ ſagte Ann, und es klang ähnlich wie das„Armer—“, das Marianne Teſten in dem eleganten Kaffee zu Feſtenberg geſagt hatte. Harry ſchwieg. Um Anns Lippen aber ſtand eine Art von küm⸗ merlicher Heiterkeit. Sie hockte— faſt in der gleichen Stellung wie Harry— neben ihm und glich in ihrem blauſeidenen Pyjama der Statue eines zierlichen Gottes„vom heldenhaft ertragenen Leid.“ In dieſem Augenblick erwachte der kleine Harry plötzlich aus ſeinem Schlaf, und als ex ſich umblickte, ſah er einen Mann und eine Frau in einem Bett hocken und vor ſich hinſtarren. Das wirkte für den Jungen, der jäh aus dem Schlaf erwachte, unglaub⸗ lich komiſch. Und ſo war es auch nur verſtändlich, daß der kleine Harry beim Anblick des Mannes und der Frau, die wortlos ins Leere ſtarrten und die ſein Vater und ſeine Mutter waren, zu lachen an⸗ fing. Eigentlich war es kein richtiges Lachen, viel⸗ mehr ein Kichern, das leiſe und ſtoßweiſe vom Bett des Jungen herüberklang. Ann hörte es zuerſt und ſprang auf und ging zu dem Jungen hin. Und als Harry ſich darüber klar war, daß ſein Sohn ihn auslachte, obwohl er ſchließlich dazu nicht den geringſten Grund hatte, ſchüttelte er den Kopf. Aber das kichernde kindiſche Lachen klang ihm noch immer in den Ohren, als der kleine Harry ſchon längſt wieder eingeſchlafen war, nachdem Ann ihn geſtreichelt hatte, und er ſagte zu Ann, als ſie wieder ans Bett trat:„Ich möchte wiſſen, weshalb er ge⸗ lacht hat! Wenn ich Unſinn geredet habe, dann hat er's doch ſicherlich nicht verſtanden?“ Nun lachte Ann auch, aber ganz lautlos und heim⸗ lich.„Wäre es nicht möglich, daß der Sohn vernünf⸗ tiger iſt als der Vater?“ meinte ſie. Harry brummte etwas. Man konnte nicht ver⸗ ſtehen, was er ſagte. Aber ohne Zweifel war er ein wenig gekränkt über das Benehmen ſeines Sohnes, der ohne allen Grund ſeinen Vater ausgelacht hatte. Ann zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch, denn ſte fröſtelte.„Du mußt ſchlafen, Harry!“ ſagte ſie. „Denn du haſt morgen einen anſtrengenden Tog vor dir.“ Harry nickte und ſtand langſam auf.„Gute Nacht, Ann!“ ſagte er.. „Gute Nacht, Harry!“ »Da beugte ſich Harry über ſie und küßte ſie.„Viel⸗ leicht ſind wir wirklich töricht“, meinte er,„und der Junge hat Grund, über uns zu lachen!“ Und dann wollte er, ganz leiſe und auf den Zehenſpitzen, in ſein eigenes Zimmer hinübergehen. Nach dem erſten, Schritt jedoch hielt er inne und ſagte wie ein großes Kind:„Hätteſt du etwas dagegen, wenn ich hier⸗ bleibe, Ann?“ f Ann erſchrak, aber ſie zeigte es nicht. Es war ein zärtliches Erſchrecken, das ihr wie eine unſicht⸗ bare Welle durch alle Glieder rann.„Nein!“ flüſterte ſie. Und als dann Harry neben ihr lag, drückte ſie ſich ganz an die Wand, damit ſie ihn nicht ſtöre und damit er genügend Platz habe; denn er brauchte Schlaf und mußte Ruhe haben. „Gute Nacht!“ ſagte er noch einmal. Sie taſtete nach ſeiner Hand und ſtreichelte ſte. Und daun hörte ſie bald an ſeinen tiefen, ruhigen Atemzügen, daß er eingeſchlafen war. Ann aber konnte nicht ſchlafen; ſie war glücklich und traurig zugleich. Sie hörte auf die Atemzüge des großen Harry und vernahm ganz leiſe dazu die des kleinen Harry, und etwas von dem ungeheuren, aber auch entſagenden Glücksgefühl ſtrömte durch ſie, das eine Frau empfindet, die weiß, daß ſie Schöpferin des Lebens iſt, über das der Tod nur beſchränkte Macht hat. Und ganz ſtumm, die Arme eng an den Körper gedrückt, um Harry nicht zu ſtören, und mit einem weichen, demütigen Lächeln ſchlief Ann einn .. Am anderen Morgen, als die Babs wecken kam— denn die Rekordverſuche ſollten um zehn Uhr beginnen—, hatte dieſe dumme Perſon wahrhaftig Tränen in den Augen, als ſie Harry neben Ann fand. Harry ſah es natürlich nicht, aber Ann hatte es geſehen. Und als Harry im Badezimmer verſchwun⸗ den war, da ſagte Ann zu Babs:„Deshalb brauchen Sie doch nicht zu weinen, Babs!“ Aber nun konnte die Babs nicht mehr an ſich Halten, und das Waſſer lief ihr über die Wangen; ſie erfaßte Anns Hand und ſagte:„Ach, gnädige Frau, liebe gnädige Frau— es kann ja noch alles gut werden!“ „Ja“, ſagte Ann,„wenn das Schickſal es will, Babs, dann kann alles gut werden.“ Und dann ſchickte Ann ſie in die Küche, um das Frühſtück ſertigzu⸗ machen.(FJortſetzung folgt) N der b 4 Lin ü He ſonder hatte Sonn! nach der a präge am E ſchmüc Arbeit nachtl die 31 ſchichte niſch Anſicht Kamp Menſt ren m geſtalt Stelle das K An 825 1 2 115 In di ſchen 1 „Hoſig dritte wei h in der geben! Doch auf de Volk deut Zeiche Arbeit neue folgen ſteht d Geſtal ſtamm feldme menſte HGeſtal und d fieb, eindri Tr. vo rüb worde ten J Schne fach z kehr 1 ſeiner muniſ und L ſtrafer ten di 5 Jah Scl in den für K P ſch ri Hetzſch gewir! verkü ausfal Weiſe che riſc und 1 mit il Ein . Otto 1935 0 Kar! Wiesb Geſan Er n. Hauſe Schmi dann verſchl Ar 2 28. e Aus Vaden „Jeutſche Weihenacht“ in Heidelberg Eine ſchöne Feier des Reichsarbeitsdienſtes Gruppe 270 Samstag, e zember 1935 Heidelberg, 27. Im Bewußtſein ſeiner be⸗ ſonderen Aufgabe als ein Träger neuer Kultur hatte der Reichsarbeitsdienſt Gruppe 270 am letzten Sonntag zu einer Feier der„Deutſchen Weihe⸗ nacht“ in den Capitol⸗Lichtſpielen geladen. Allein der äußere Rahmen zeigte ſchon das beſondere Ge⸗ präge dieſer Feier: Doppelpoſten mit dem Spaten am Eingang, ſchlichte und doch wirkungsvolle Aus⸗ ſchgmückung des Innenraumes mit den Fahnen des Arbeitsdienſtes. Ein Spiel, das man faſt ein weih⸗ nachtliches Thingſpiel hätte nennen können, führte die Zuhörer in vier Bildern durch die lange Ge⸗ ſchichte dieſes ſchönſten deutſchen Feſtes. Germa⸗ niſches Julfeſt— beſchwörende Worte eines unſichtbaren Sprechers klingen auf und deuten den Kampf des Lichts mit der Finſternis. Auch der Menſch bekennt ſich zum Kampf, der zum Sieg füh⸗ ren muß, denn„der Menſch will helfen, ſchaffen und geſtalten“. Altchriſtliche Weihenacht! An Stelle des Sonnenrades des Julfeſtes leuchtet auf das Kreuz der Chriſtenheit unter den Klängen des FFFFFFTCCCCCCCTCcCcCcCTCTCTbCGCCcTcccccccccccGbbccccccccc Baller hör zu! Landesbauernführer Engler⸗Füßlin ſpricht im a2 Dez. der badiſche 4 lin über das Thema Rundfunk Am Sonntag, dem 29. Dezember, vormittags .25 Uhr, ſpricht über den Reichsſender Stuttgart Landesbauernführer Engler⸗Füß⸗ „Die badiſche Landwirtſchaft im Jahre 1935“¼. In dieſem Vortrag werden die Ergebniſſe der badi⸗ ſchen Erzeugungsſchlacht bekanntgegeben. „Hoſianna“ aus Händels„Meſſias“. Daun das dritte Feſt der winterlichen Nacht— Nachkriegs⸗ weihnacht! J Jetzt ruft der Sprecher:„Wir wollen in dem kurzen Leben— nicht alles unſerm Gotte geben!“ Der Schrei der Menge heißt:„Geld, Geld!“ Doch der Kämpfer ruft dagegen und weiſt ſie hin auf das höhere Ziel: die Zeit, die das ganze deutſche Volk einig ſehen wird. Das heutige Feſt— dire deutſche Weihnacht— ſteht nun unter dem Zeichen des Hakenkreuzes und der a tätigen Hilfe. Arbeitsdienſtmann, SA⸗Mann, Hitlerjunge und der neue deutſche Soldat ſtehen, dem Ruf des Führers 5 folgend, einig im deutſchen Glauben. Aus ihnen er⸗ ſteht die Gemeinſchaft der Nation. Idee, Text und Geſtaltung des ſchlichten, ergreifenden Spieles ſtammten von Oberfeldmeiſter R. Wolf und Ober⸗ feldmeiſter E. Jochim. Für muſikaliſche Zuſam⸗ menſtellung und Kompoſition ſorgte Kapellmeiſter W. Kitzing, der ſelbſt den Orgelpart in ſicherer Geſtaltung durchführte. Die Leitung der Sprecher und der Sprechchöre hatte Kreiskulturwart Dr. De⸗ fieber, der die Stimmen ſeines Chores zu einem eindrucksvollen und geſchloſſenen Ganzen formte. Weihnachten im Oostal rr. Baden⸗Baden, 27. Dez. Die Feiertage ſind vorüber und im Oostal iſt es wieder etwas ſtiller ge⸗ worden. Während der Nacht und am geſtrigen zwei⸗ ten Feſttage ſetzte Tauwetter ein, wodurch die Schneedecke auch auf den umliegenden Höhen viel⸗ fach zum Schmelzen gebracht wurde. Der Sportver⸗ kehr nach den Höhen war allerdings ſehr ſtark und Neue Mannhe imer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Badische Ehefreudigkeit in zahlen Die Zahl der Heiraten ſtieg im Fahre 1934 auf 25 248 9** bid. Karlsruhe, 27. Dezember. Das Badiſche Statiſtiſche Landesamt teilt fol⸗ gendes mit: Im Jahre 1934 war, wie ſeinerzeit ſchon kurz mitgeteilt wurde, nach Feſtigung und Beſſerung der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe und vor allem infolge der bevölkerungspolitiſchen Maß⸗ nahmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung im gan⸗ zen Reich eine Zunahme der Eheſchließun⸗ gen eingetreten. In Baden iſt in dem genannten Jahr die Zahl der Heiraten auf 25248 ge⸗ ſtiegen; das bedeutet gegenüber dem Vorjahr 1933, in oͤem ebenfalls ſchon eine bemerkenswerte Zunahme der Eheſchließungen zu verzeichnen war, ein Mehr von 4793 Heiraten oder von 29,4 v. H. Auf 1000 Einwohner entfallen im Berichtsjahr 10,5 Eheſchließungen gegenüber 8,5 im Jahre 1933 und 6,8 im Jahre 1932. Von den 25 248 Männern, die im Jahre 1934 die Ehe geſchloſſen haben, waren 23 122 ledig, 1329 ver⸗ witwet und 797 geſchieden. Bei den Frauen war die Zahl der Ledigen etwas größer; ſie betrug 24131. Dagegen haben erheblich weniger Witwen geheira⸗ tet als Witwer, nämlich 522, während wiederum die geſchiedenen Frauen mit 595 eine abſolut wie pro⸗ zentual höhere Heiratszahl als die Witwen erreich⸗ ten. Bemerkenswert iſt, daß die Witwer mehr Witwen(205) als geſchiedene Frauen(101) ehelich⸗ ten, die geſchiedenen Männer dagegen den geſchiede⸗ nen Frauen(191) vor den Witwen(56) den Vorzug gaben. Die Frauen treten, wie bekannt, in der Mehrzahl einige Altersjahre früher in die Ehe als die Männer. Im Jahre 1934 haben in Baden 15 Mädchen ſchon zwiſchen 16 und 17 Jahren und 80 zwiſchen 17 und 18 Jahren geheiratet. Dann ſteigen in den folgenden Jahren die Zahlen raſch an und erreichen mit dem Jahrgang 24 bis 25 Jahre, der 2706 Jungvermählte aufweiſt, ihren höch⸗ ſten Stand. Von den 25 248 Frauen, die im Be⸗ richtsjahre die Ehe eingingen, waren mehr als die Hälfte ſchon vor Vollendung des 25. Lebeusjahres und mehr als zwei Drittel vor Vollendung des 27. Lebensjahres vermählt. Von den Männern haben nur 200(gegenüber 2332 Frauen) vor dem 21. Le⸗ bensjahre geheiratet; von dieſen ſtanden 6 im Alter non 18—19 und 34 im Alter von 19—20 Jahren. Der Jahrgang zwiſchen 26 und 27 hatte bei den Männern die höchſte Zahl der Eheſchlie⸗ ßenden. Von den im Jahre 1934 heiraten⸗ den Männern waren mehr als die Hälfte ſchon mit 28 Jahren verehelicht, mit 30 Jah⸗ ren über zwei Drittel. Vergleichsweiſe ſei angeführt, daß im letzten Vor⸗ kriegsjahre 1913 bei den Frauen der Jahrgang zwiſchen 22 und 23, bei den Männern der Jahrgang zwiſchen 25 und 26 die höchſten Heiratszahlen auf⸗ weiſen; das Heiratsalter iſt alſo bei den Frauen wie bei den Männern in der Nachkriegszeit etwas hin⸗ aufgerückt. Daß die Männer häufiger als die Frauen noch im höheren Alter heiraten, iſt bekannt. Mit 60 und mehr Jahren haben im Jahre 1934 noch 184 Män⸗ ner, aber nur 21 Frauen einen Ehepartner gefunden, allerdings waren von den Männern nur 12 vorher noch nicht verheiratet geweſen, von den Frauen nur 3. Von den 21 Frauen waren 14 mit ihren Ehe⸗ gatten etwa gleichaltrig, 7 heirateten jüngere Män⸗ ner. Unterſucht man die Altersunterſchiede von Mann und Frau bei den heiratenden Paaren des Jahres 1934 näher, ſo zeigt ſich zunächſt, daß 4 Ehen geſchloſſen wurden, bei denen der Mann 20 und mehr Jahre jünger war, als die Frau. In einem Fall, bei dem eine 50jährige Frau einen 21jährigen Mann heiratete, betrug der Altersunterſchied faſt 30 Jahre. Die Fälle, in denen der Ehemann 20 Jahre älter iſt, als die Frau, ſind nicht ſelten. Gibt man dem Manne für den Altersunterſchied noch 10 Jahre zu, ſo liegen im Berichtsjahre 25 Ehe⸗ ſchließungen vor, in denen der Mann 30 und mehr Jahre älter war als die Frau; 3 Männer von 60 und mehr Jahren haben Frauen unter 25 Jahren geehelicht. Im ganzen waren bei den 25 248 Ehe⸗ ſchließungen des Jahres 1934 in 17 791 Fällen(d. f. rund 70 v..) der Mann älter als die Frau, in 4995 Fällen(d. ſ. rund 20 v..) die Frau älter als der Mann. In 2462 Fällen(d. ſ. rund 10 v..) wa⸗ ren beide Ehegatten gleichaltrig. die Schifreunde hatten einen guten Tag. Wer an⸗ dere Vergnügungen liebte, dem bot ſich durch die Veranſtaltungen der Kurverwaltung auf dem Ge⸗ biete von Konzert, Theater und Tanz eine Fülle von netten Gelegenheiten. * Malſch, 27. Dez. Die ledige 46 Jahre alte Eliſabeth Seekircher, die vor zwei Wochen mit dem Fuhrwerk ſchwer verunglückte, iſt jetzt ihren Verletzungen erlegen. * Villingen, 28. Dez. Ueber einen tödlichen Jagdunfall, der ſich bei Niedereſchach ereig⸗ nete, wird als Ergebnis der behördlichen Unter⸗ ſuchung mitgeteilt: Nach Abſchluß der Fuchsjagd wollte ein Forſtanwärter ſein Jagdgewehr im Gehen ſichern. Dabei rutſchte er aus, wobei ſich das Ge⸗ wehr entlud und den in unmittelbarer Nähe gehen⸗ den Landwirt Hermann aus Fiſchbach ſo unglück⸗ lich traf, daß der Tod alsbald eintrat. Der Schrot⸗ ſchuß hatte die rechte Niere, die rechte Lunge und die Leber derart verletzt, daß eine raſche, innere Ver⸗ blutung eintrat. * Karlsruhe, 27. Dezember. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe verurteilte in ſeiner Sitzung vom 20.21. Dezember 1935 die Kom⸗ muniſten Adolf Schuler, Oskar Burgſtahler und Otto Schneider aus Karlsruhe zu Zuchthaus⸗ ſtrafen von 67 und 5 Jahren, erkannte den Genann⸗ ten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren ab und erklärte Polizeiauſſicht für zuläſſig. Schuler, Burgſtahler und Schneider hatten ſich in den Jahren 1933 und 1934 in erheblichem Umfange für den Wiederaufbau der illegalen KPD betätigt, hochverräteriſche Druck⸗ ſchriften hergeſtellt und an der Verbreitung von Hetzſchriften, die aus dem Auslande kamen, mit⸗ gewirkt. Die Strafen mußten, wie bei der Urteils⸗ verkündung zum Ausdruck kam, deshalb ſo ſchwer ausfallen, weil ſich die Angeklagten in führender Weiſe betätigt hatten und weil ſie durch ihr verbre⸗ 1 cheriſches Tun zahlreiche Perſonen aus Karlsruhe und Umgebung verführt und ſie damit zuſammen mit ihren Familien ins Unglück gebracht haben. Ein Schmuckſachenpaket verſchwindet Gefängnisſtraſe für den Dieb a 4 Karlsruhe, 28. Dez. Der 24 Jahre alte ledige Otto de Mür aus Eſſen hatte am 26. September 1035 als Begleiter eines Zuges auf der Strecke Karlsruhe Mannheim das Paket einer Wiesbadener Firma, welches Schmuckwaren im Geſamtwert von über 500 Mk. enthielt, beraubt. Er nahm das Paket an ſich, nahm es mit nach Hauſe, öffnete es dort und nahm einen Teil der Schmuckgegenſtände heraus. Das Paket legte er dann auf den Bahnkörper, nachdem er es wieder verſchloſſen hatte, um den Anſchein zu erwecken, als Schwere zuchlhausſtrafen fü eee r kommuniſtijche Wühlereien ob es aus dem Zuge gefallen oder herausgeworfen worden wäre, womit er den Verdacht von ſich ab⸗ lenken wollte. Einen Teil der Schmuckſachen ſchenkte er ſeiner Braut. Die zu dem entwendeten Paket gehörige Expreßgutkarte, die ſich in ſeiner amtlichen Verwahrung befand, hat er auf der Fahrt zwiſchen Mannheim und Hockenheim im Heizofen des Güter⸗ zug⸗Packwagens verbrannt.“ Vor der Karlsruher Strafkammer legte der An⸗ geklagte ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Das Ge⸗ richt ſprach wegen Unterſchlagung und Urkunden⸗ vernichtung im Amt eine Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahre aus; auf die Strafe wurden zwei Monate Unterſuchungshaft an⸗ gepechnet. 7 4. Die eigene Schweſter vergewaltigt! Karlsruher Strafkammer erkannte gegen den 23 Jahre alten ledigen, mehrfach vorbeſtraften Alfons Licht aus Karlsruhe⸗Daxlanden wegen Notzucht und Blutſchande auf 3 Jahre 3 ucht⸗ haus und 5 Jahre Ehrverluſt. Bald nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis hatte der Angeklagte ſich in übelſter Weiſe an ſeiner eigenen 16jährigen Schweſter unter Gewaltanwendung vergangen. * Der 48 Jahre alte Friedrich Ruf aus Neureut, ein erheblich vorbeſtrafter Gewohnheits verbrecher, hatte bald nach ſeiner Strafentlaſſung im Sommer d. J. mehrere Fahrraddiebſtähle, Betrü⸗ gereien und Unterſchlagungen begangen. Die Strafkammer ſprach nun wegen Unterſchlagung, Rückfalldiebſtahls und Betrugs in fortgeſetzter Tat eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 3 Mo⸗ maten aus. Neben Ehrverluſt auf die Dauer von 5 Jahren wurde auch auf Sicherungsverwahrung er⸗ kannt. Di Großfeuer bei Michelſtaot Eine Zeltbahnfabrik in Flammen n Steinbach, 28. Dez. In den Abendſtunden gegen 11 Uhr wurden die Bewohner von Stein⸗ ba ch und Michelſtadt durch das Heulen der Fabrikſirenen und Feueralarm in nicht geringen Schrecken verſetzt. Weithin leuchtete der Feuerſchein. Die Zeltbahnfabrik Gebr. Miühlhänſer ſtand in Flammen. Nach harter Arbeit der Feuerwehren von Steinbach und Michelſtadt war dem weiteren Umſichgreifen des Feuers Einhalt ge⸗ boten. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, ſind das Sägewerk und die Schreinerei ein Opfer der Flam⸗ men geworden, während die Montagehalle zum größten Teil gerettet werden konnte. Brief aus Plankſtadt Mt. Plankſtadt, 27. Dez. Die hielt in ihrem Heim eine ſchlichte Adventsfeier ab. — Die Deutſche Kinderſchar wurde von der Frauen⸗ ſchaftsleiterin Frl. Grimm ebenfalls zu einer Weih⸗ nachtsfeier mit ihren Müttern zuſammengerufen. Dem Rufe leiſteten die Kinder zahlreich Folge und verlebten frohe Stunden.— Die evangeliſche Klein⸗ kinderſchule hielt am Sonntagmittag im evang. Ge⸗ meindehaus ihre Weihnachtsfeier ab.— Die Pfarr⸗ jugend veranſtaltete im katholiſchen Gemeindehaus eine wohlgelungene Krippenausſtellung. — Die Grund⸗ und Hauptſchule hielt im Saalbau „Zum Stern“ einen Märchenabend für die Schüler und deren Eltern ab, welcher einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Rektor Emil Geiß begrüßte die Anweſenden, die Kinder ſangen vom See, vom Kuckuck und einer Reiſe ins Sachſenland.— Am letzten Sonntagabend fand im Roſengarten die von der hieſigen Ortsgruppe der NSDaAp veranſtaltete Volksweih nachtsfeier ſtott. Nach Anhören der übertragung der Rede von Propagandaminiſter Dr. Goebbels folgte ein Potpourri der Muſikkapelle unter Leitung von Heinrich Klee, worauf Hitler⸗ Jugend, Jungvolk und BdM ſich im Programm mit Liedern, Gedichten und Sprechchören teilten. Orts⸗ gruppenleiter Würslin hielt eine kurze Anſprache, nachdem Rektor Geiß die Beſcherung der durch die Ne betreuten Kinder vorgenommen hatte. NS⸗Frauenſchaft Karlsruhe, 27. Dez. Zu Direktoren an Gewerbeſchulen wurden ernannt die Studien⸗ räte Dipl.⸗Ing. Robert Mühleiſen in Pforz⸗ heim, Walter Kupferſchmidt in Gernsbach, Dipl.⸗Ing. Heinrich Mochel in Freiburg i. Br., Dipl.⸗Ing. Artur Pfauz in Gaggenau, Dipl.⸗Ing. Oskar Karcher in Wertheim. * Roſenberg(bei Adelsheim), 28. Dez. Der beim Kalk⸗ und Steinwerk Roſenberg beſchäftigte 46jäh⸗ rige Wilhelm März wurde am Montagvormittag an der Arbeitsſtelle von ſeinen Arbeitskameraden tot aufgefunden. Ein Herzſchlag hat ſeinem Leben ein jähes Ziel geſetzt. * Lohrbach(bei Mosbach), 28. Dez. Am 2. Weih⸗ nachtsfeiertag trat der Landwirt Ludwig Maier, der einzige noch hier lebende Veteran von 1870.71, ins 90. Lebensjahr. 7 ite N N Aus der Pfalz 88000 Fahrkarten verkauft Pfälziſcher Weihnachtsverkehr um 7 v. H. geſteigert * Ludwigshafen, 28. Dezember. Die Reichsbahn⸗ direktion teilt mit: Im Bezirk der Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen war der Weihnachts ver⸗ kehr in dieſem Jahre etwa 7 v. H. ſtärker als im Vorjahre. In der Zeit vom 20. bis 27. Dezember wurden in der Pfalz 53 Sonderzüge gefahren. In der gleichen Zeit wurden auf den acht größten Bahn⸗ höfen der Pfalz 88 000 Fahrkarten abgeſetzt. Einige Durchgangszüge brachten größere Verſpätungen, die ſich naturgemäß auch auf den inneren Verkehr der Pfalz auswirkten. Er hatte ſchlechte Jägeraugen Hirſch für einen Keiler angeſehen! * Walbdfiſchbach, 27. Dez. Im Forſtamtsbereich Walldfiſchbach und Johanniskreuz haben ſeit einigen Jahren etwa 20 Hirſche, die aus den Vogeſen in die Pfalz herübergewechſelt ſind, feſten Stand bezogen. Die Tiere ſtehen natürlich unter Naturſchutz. Vor⸗ geſtern wurde nun im Forſtamtsbereich Waldfiſchbach eine Treibjagd auf Sauen abgehalten. Dabei wurde von einem Privatjäger, der zu dieſer Jagd eigeladen war, ein Achtender⸗Hirſch ſo ſchwer angeſchoſſen, daß er in der Nähe von Johanniskreuz zur Strecke ge⸗ bracht werden mußte. Von dem Jagdleiter zur Rede geſtellt, erklärte der Schütze, er habe den Hirſch für einen großen Keiler gehalten.()) Brand im Gefängnis Aber das Feuer konnte ſchnell gelöſcht werden * Zweibrücken, Dezember. Durch glühende Brikettaſche wurde im Bäckereigebäude der pfäl⸗ ziſchen Gefangenenanſtalt in Zweibrücken ein Brand verurſacht, der noch im Entſtehen durch eine vorbeikommende Nachtwache entdeckt wurde, Immerhin mußte die große Alarmſirene der An⸗ ſtalt in Tätigkeit geſetzt werden, ſo daß auch die in der Nähe wohnenden Beamten zur Hilfeleiſtung her⸗ beieilten. Es gelang, in nächtlicher Arbeit von etwa 2 bis 3 Uhr, jede Gefahr zu beſeitigen, ohne daß von außerhalb der Anſtalt Hilfe notwendig wurde. a mer 3 Der 7 24. * St. Ingbert, 28. Dez. Morgens gegen 3 Uhr kam in der Lumpenſortieranſtalt Beer& Edelmann ein Schadenfeuer zum Ausbruch. Das dort lagernde Material ſcheint ſich ſchon am 1. Feiertag entzündet und ſtill weitergeglüht zu haben, bis es heute morgen bemerkt wurde. Es gelang der Wehr, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken, ſo daß der Schaden nicht allzu groß iſt. Man hofft, bis zum kommenden Montag den Betrieb wieder in Gang zu bringen. ——— * Ludwigshaſen a. Rh., 24. Dez. Aus Anlaß der vom 2. bis 5. Januar 1936 in Neuſtadt(Schwarzwald) ſtattfindenden Schwarzwald ⸗Schimeiſter⸗ ſchaften geben alle Bahnhöfe der Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen a. Rh. Sonntagsrückfahr⸗ karten nach Neuſtadt(Schwarzwald) aus. Die Karten gelten zur Hinfahrt vom Freitag, 3. Januar, 12 Uhr, bis Montag, 6. Januar, und zur Rückfahrt vom Samstag, 4. Januar, 12 Uhr, bis Dienstag, 7. Januar, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). An den Rennen nimmt auch die geſamte deutſche Olumpiamannſchaft teil. nd. Oggersheim, 28. Dez. Zu Weihnachten wur⸗ den bei dem hieſigen Induſtrieunternehmen der Me⸗ chaniſchen Weberei zu Linden folgende Ju bi⸗ lare der Arbeit für langjährige treue Dienſte vom Verband pfälziſcher Induſtrieller mit der Ver⸗ dienſtmedaille ausgezeichnet. Mit der golde⸗ nen Medaille: Philipp Lechner, Maurer; mit der ſilbernen Medaille: Frau Anna Ehret, Weberin, Frl. Anna Kraus, Weberin, Frau Ling Poulin, We⸗ berin, Frau Margareta Staß, Weberin, und Frau Barbara Süß, Weberin. nd. Ruchheim, 28. Dez. Einen beſonderen Freuden⸗ tag feierte die hieſige Proteſtantiſche Kultusgemeinde. Ihr Kirchenchor konnte jetzt auf ſein 251ähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Dasſelbe war der Kirchengemeinde Anlaß, ein örtliches Kirchenfeſt zu feiern, für das auserleſene Darbietungen vorbereitet waren. Mit der Jubiläumsfeier wurde ein Feſt⸗ gottesdienſt verbunden, der ſich durch die Mitwir⸗ kung des Jubiläumschores recht feierlich geſtaltete. * Pforzheim, 28. Dezember. Die hieſige Mu⸗ ſeumsgeſellſchaft wird, wie verlautet, ſich auflöſen und ihr im Herzen der Stadt gelegenes Grundſtück der Stadt als Geſchenk überlaſſen. Der bereits eingeſtellte Wirtſchaftsbetrieb ſoll nicht wie⸗ der aufgenommen werden. Das Gebäude will man dem Ballett des Theaters für ſeine Proben zur Ver⸗ fügung ſtellen. Nunmehr befindet ſich das geſamte Gelände zwiſchen Muſeumſtraße, der Weſtlichen, der Goethe⸗ und der Kiehnleſtraße in ſtädtiſchem Beſitz. * Konſtanz, 28. Dez. Der Kommandeur des 14. Inf.⸗Regts. hatte auch in dieſem Jahre die Kriegsbeſchädigten, Kriegerwitwen und Waiſen zu einer Weihnachtsfeier mit Beſcherung in die Kloſterkaſerne eingeladen. An langen Tiſchen ſaßen die Gäſte und wurden von Soldaten mit Kakao und Kuchen bewirtet. Oberſt Clößner hielt eine kurze Anſprache, wobei er zum Ausdruck brachte, daß es der Sinn dieſer Weihnachtsfeier ſei, die Verbun⸗ denheit der Soldaten des Regiments mit denen zu bekunden, die ihr Leben und ihre Geſundheit dem Vaterland geopfert haben. Es wurden ein reichhal⸗ tiges Programm geboten und gemeinſam Weihnachts⸗ lieder geſungen. Jede Familie erhielt ein Geſchenk und jedes Kind eine beſondere Gabe. 1 Ile L Im winterlichen ſchlands“, der Ka del, Stirn die von 1246 Me⸗ geht zum trägt übe lich wirkenden, kantigen eine wei pe. Mit beherzten Sanatoriums⸗ gäſten a otterbad und Schiläufern, Freiburg ke erſteigen wir leicht den ter hohen Die Sicht vom Gerüſt weithin Pracht des Gebirges, Mhei und den hen; aber Schiſelige 1 nach Gipfelhaus, zuvor eine der kurzer R Abfahrtei ebuckelten 0 hinüber zum Hochſchwarzwald führen. hätten bequemer haben können, hin zu ge langen, wenn wir durch den 10 Km. als im behäbigen n, die von dem anſchlie⸗ um Hort⸗ langen, durch ſei und durch das Glotterbad (Winter l. den Glo(ler Wein berühmten Talort Glottertal I, über St. Peter und St. Märgen, zum 1035 Meter hohen Thur⸗ ner vorgedrungen wären. Aber wer will den Kan⸗ del auslaſſen, 4 mit der charaktervollen Stirn? Nun, im ſüdlichen Teil des Se 5 war y waldes ſich vor der Paradeanſicht der we kette und der drüben, überm feingezeichneten Linie der wichtigſten berg(1495 ter), Schau i Rhein Vogeſenberge Meter), Herzogenhorn ns land(1286 Meter), weiter dieſen Prac chtberg des Schwarzwaldes recken gezogenen Alpen⸗ anſteigenden zuvor die Berghäupter des Schwarzwaldes! Feld⸗ (1427 ſüd lich Me⸗ Belchen(1415 Meter) und Blauen(1167 Meter). Der Hochſchwarz Gebiete in gebiet Rang und Ruf! dem Gleitbrett loszuſpuren oder alten Schnee zu folgen. deutſchen 0 2 Von der„Se harzwaldͤhauptſtadt“ wald liegt ſchneegeſegnet wie wenige Landen— ein Raſt⸗ und Schi⸗ Da iſt es eine Luſt, auf Spuren im Freiburg bringt Uns dieSchauinsland⸗Seilſchwebebahn vom Freiburger Vorort Günterstal die höchſten Schneegefilde. in etwas längerer Zeit bei quemer Fahrt durch eines waldtäler, und Stichbahnen der wildeſten von der aus unmittelbar und mühelos in Die Höllentalbahn tut es höchſt eindrucksvoller, be⸗ Schwarz⸗ Hauptlinie Frankfurt—Baſel bringen uns zumindeſt ans Gebirge unmittelbar heran und haben Autolinien als ſetzung ins Gebirge hinauf. änterzarten, weitgewelltem Hochplateau, genden ſchwarzwälderi von ganz großem Sportbetrieb erfüllt. faſt 900 Fort⸗ dieſen behäbig und breit auf Meter hoch, lie⸗ ſchen Höhenkurort, finden wir Feinſte Schi⸗ hänge, Rodelſport und Eislauſſport auf dem Titiſee, der zu hört, end äußerli unzeichen für die ſporternſten Winterſportplatzes der Name des Nachbarn lockt! Titiſee, die kleine Hotelkolonie am liegt als nächſte Station an der der ſpiegelblanken Weite des Sees verſteckt zwiſchen feſtlichen erſten deutſchen Eisſtadion bewunderten Höchſtleiſtu Zweidrittel zur Gemeinde Bedeutung Hinterzarten. Winterbäumen Von Sai ngen. führt eine Rodelbahn nach Titiſee, heben und neigen ſich da für Schibabys haſerle. Wer in Titiſee kein der bemüht ſich, wenn Hinterzarten Breitnau hinauf(1020 Meter), zum Hinterzarten ch die große Kirchwald⸗Sprungſchanze ſind dieſes Aber Titiſee, Höllentalbahn. und auf dem tief liegenden treibt Sporternſt zu viel⸗ g, dem kler⸗ nen idylliſchen Schwarzwalddorf in 990 Meter H Auf öhe, Schihänge er⸗ und Schi⸗ Unterkommen findet, und Saig auch ſchon überfüllt ſind, nach Lenzkirch(810 Meter), Thurner nach oder wiſchen Kandel und Jelöberg Hochſchwarzwald nach Neuſtadt, der nahen, durchaus entſprechenden Sportanlagen. tiſch, aber doch nett und durchaus gen zu. ſeenbahn, Schiläufer 805—938 Meter hochliegenden, hübſchen Amtsſtadt, regſamem Kurort und ſelbſtändigem Winterſportplatz mit zweck⸗ Da geht es zwar ſtäd⸗ ſportlich ungezwun⸗ Mit der nden Drei⸗ zaghaftere zwei Kilo⸗ ſehneidig in die Höhe klimme beginnt, ſtreben Winterfriſchler über den die in Titiſee und geheuren Ausdehnung des weißen Sports im Schwarzwald machen können! 8 5 Feldberg dient anſpruchsvollen lern als Standquartier; dort wurde ſeinerzeit die G 5„Schizunft“ gegründet, die in einer beſon⸗ deren Abteilung Mitglieder nur infolge„ſportlicher 0 Winterſport⸗ zeeignetheit“ aufnahm. Wie der Schiſportler, ſo ommt auch der Raſtende auf dieſem zumeiſt in Sonnenfluten liegenden Berg durch ein unerhört prachtvolles, weitreichendes Rundbild voll auf ſeine Rechnung. Aber der Schnee⸗Sport iſt doch die Haupt⸗ ſache! Der bis zu 1495 Meter anſteigende König idealſte Schi⸗ den größten H 1 1) E der Schwarzwaldberge bietet das gelände, von dem flachſten bis zu Schi⸗Höhen weg bei Hundseck meter langen See hinauf nach Bärental, der höchſten Station der zur Zeit noch unvollendeten Bahn Titi⸗ ſee—St. Blaſien und der höchſten Reichsbahnſtation. Von dort klingeln für ganz Bequeme die großen gelben Schlitten des Feldbergerhofes zur 1279 Meter hochliegenden berühmten alten Kolonſe Feldber⸗ gerhof und andere Schlitten zum reizenden He⸗ belhof. Die Schileute ſind mit ihren Brettern noch vor den Schlitten am Ziel. Schneller tun es natürlich die wendigen großen Poſtautobuſſe, die in der großen Schneeeinſamkeit und der feſtlichen Pracht des hohen Berges nicht fehlen. Wer den quicklebendigen, fröhlichen, faſt ausgelaſ⸗ ſenen Sportbetrieb am Feldbergerhof und am Hebel⸗ hof(gegen das Herzogenhorn) noch nicht geſehen hat, der wird ſich ſchwerlich einen Begriff von der un⸗ (Photo: Max H. Hammer, Hundseck) Steilhängen(Fahler Loch, Feldſee, Wächtenkeſſel), ohne daß je irgendwo Lawinengefahr beſteht. Die reiche Abwechſlung in Aufſtiegen und Abfahrten ſind von beſonderem Reiz. Beliebt iſt die Abfahrt nach Bernau(Hans Thomas Heimat) über das Spieß⸗ horn oder über das„Hofmättle“ nach dem Her⸗ zogenhorn, nach Altglashütten über den Zwei⸗ eenblick, durch den melefriedhof“ zum Rin ⸗ ken und viele andere. Der ganz große Betrieb am Feldberg reicht bis zu den Oſterſprungwettbewerben. Von den ſonſtigen Veranſtaltungen genießt der alpine Abſahrtslauf Ruf. Er findet meiſt vom Her⸗ zogenhorn, in deſſen Wächte ſteil durch den Wald nach Menzenſchwand, ſtatt Die vielen weiteren kleinen, größtenteils idylli⸗ ſchen Winterbleiben des Hochſchwarzwaldes, die für den Schwarzwaldbeſucher in Betracht kommen, ſind 77— Kleine Mahnung an die Schiwanderer Jahren zur Winterszeit ſehen und Dort, wo vor wenigen kein Menſch weit und breit zu war, in unſe⸗ ren ſchönen Bergen Bayerns Schleſiens, im Schwarzwald und in Thüringen, tummeln ſich heute, wenn der erſte Schnee gefallen iſt, ungezählte begei⸗ ſterte Jünger des Schneeſchuhſports. Von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl derer, die einen Erholungs⸗ urlaub im Winter den Sommerferien vorziehen, noch zu. Dieſe Volkstümlichkeit des Schiſports hat natür⸗ lich zur Folge, daß dort, wo früher Wälder und Wie⸗ ſen im Winterſchlaf träumten, heute oft Hunderte von Menſchen ihrer Erholung und ihrer Freude nach⸗ gehen, ohne oft zu bedenken, daß ſie nicht nur Rechte, ſondern auch Pflichten haben, wenn ſie ſich in Gottes freier Natur tummeln. Gewiß gibt es hochalpines Schigelände, Regionen, wo nur Schnee, Eis und Fels das Wort haben und wo nur die Gefahren der Um⸗ welt dem Schiſportler Schranken auferlegen. Die meiſten deutſchen Winterſportgebiete ſind aber gleich zeitig Forſtreviere, die als ſolche wertvolles dent ſches Volksvermögen darſtellen. Es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß der Schiwanderer ſich in dieſen Ge⸗ bieten an die Wegebezeichnungen hält, daß er im Re⸗ vier ſich nicht lauter aufführt, als unbedingt notwen⸗ dig iſt, um das im Winter durch Schnee und Nah⸗ rungsſorgen an ſich ſchon leidende und nervöſe Wild nicht noch mehr zu verängſtigen. Unſere Förſter haben gerade im Winter eine ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten, ſo daß es Pflicht eines jeden Schiſportlers 1 zm dieſe Arbeit durch überlautes Benehmen im winterlichen Wald nicht noch mehr zu erſchweren. Aber auch dort, wo keine Wilogebiete ſind, geziemt es ſich, ein wenig Rückſicht zu nehmen. In dem Wort„Wandern“ liegt der Sinn der Andacht. Es iſt ſicherlich ſo, daß die meiſten unſerer Schiwanderer, alſo jene weitaus größte Gruppe der Winterſport⸗ freunde, die den Schneeſchuh als ein Mittel zu ge⸗ ſteigertem Erleben betrachten, gerade die Stille des winterlichen Waldes, die erhabene Einſamkeit der Schneelandſchaft, als das ſchönſte und größte Erleb⸗ nis empfinden, das erheblich geſtört werden würde, wenn einige wenige ihrem Uebermut allzu laut und allzu vorſätzlich den Zügel ſchießen laſſen. Auf der anderen Seite kommt man ja gerade dem Schifahrer ſehr weit entgegen. In Bayern hat das Staatsminiſterium des Innern eine Entſchließung veröffentlicht, die beweiſt, daß man dem Schilauf mit Rückſicht auf ſeine Bedeutung für die Volksgeſund⸗ heit jede Förderung angedeihen laſſen will. In die⸗ ſem Erlaß werden beiſpielsweiſe die Bezirks⸗ und Ortspolizeibehörden erſucht, bei dem Ausgleich der Intereſſen nach Kräften mitzuarbeiten und bei ſtark beſuchten Uebungshängen darauf hinzuwirken, daß ſtörende Zäune während des Winters beſeitigt wer⸗ den. Es kommt auf das gegenſeitige Verſtändnis an, darauf, daß jeder Schiläufer weiß, daß er neben den vielen Rechten auch kleine Pflichten zu befolgen hat. Danach zu handeln iſt wirklich nicht iſt, ihm bei den Abfahrten vom Feldberg ſchon genannt; zu dieſen treten Todtnau, das, vielfach erfolglo beſtritten, als„Wiege des Schwarzwälder Winter⸗ ſports“ gilt, St. Blaſien, tief im Bergkeſſel, Todtmoos, St. Märgen mit anſehnlicher Sprung⸗ ſchanze, Peter u. a. iddylliſche Schwarzwaldorte, die mehr oder weniger hoch liegen. Vielen iſt gedehntes Schigelände mit allen aus⸗ Neigungsverhält⸗ niſſen dieſen mitunter Sprung⸗ und Uebungs⸗ ſchanzen— und allen ſind behäbige, gemükliche Schwarzwälder Gaſtſtätten mit den bodenſ ſtändigen Bezeichnungen„Hirſchen“, Rößle“,„Ochſen“ uſw. eigentümlich. Segnend ſenken ſich an Hang und Pfad tief verſchneite Schwarzwaldtannen, nahe verſchneiten Muttergottesbildern und breitdachigen Schwarz⸗ walgdhöfen. Der Blick greift über Berg und Tal weit ins Gebirge, mitunter zum Rhein hinab oder zu den Vogeſen oder Alpen, die in feingezeichneter Linie Parade ſtehen.. Winterfreuden in der Bayeriſchen Oſtmark, in Rhön und Speſſart Man bekommt ordentlich Appetit auf Winterſonne, ver⸗ ſchneite Bergwälder, die wunderſame Pracht des Rauh⸗ reifs und zünftige Schifahrten, wenn man die prächtige Winterwerbeſchrift in die Hand nimmt, die die Reich bahndirektionen Nürnberg und Regensburg unter Mitarbeit des Landesverkehrsverbandes Nordbayern mit Bayeriſcher Oſtmark e.., Nürnberg, und des Hauptausſchufſes Bayeriſche Oſtmark, Bayreuth, gerade noch zu Beginn der Winterſportzeit herausgegeben haben. Lebensfreude ſpricht aus dem Umſchlagbild, Lebensfreude, die dem. brunnen der Winterpracht entquillt, deſſen friſcher Quell ſich überall auf den Höhen des ſchneereichen Gepe cen Waldes, des Oberpfälzer Waldes, des Fichtelgebirges 8 Frankenwaldes, der Rhön und des Speſſarts im Sad einer unberührten Natur erſchließt. Laſſen wir uns v den ſorgfältig ausgewählten Bildern im Innern des Heftes einen Schianmer der Vorfreude auf das Erlebnis froher Winterfahrt beſcheren. Es müſſen ja nicht immer die Rleſen der Dreitauſender ſein, die uns gewaltigſchöne Abfachhrtem bieten. Auch die Mittelgebirge können es da in vieler Beziehung gleich tun. Sie haben vielleicht noch den Vorzug, abwechſlungsreicher und gefahrloſer zu ſein; denn hier braucht mam keine Ia winen und überraſchende Wetterſtürze zu befürchten 1 kann doch ebenſo den Winter in ſeiner ganzen Zaube pracht genießen. Wenn man etwo vom König Arber(1457 Meter) hiabſchaut in das verſchneite Tal, in dem die Wälder dunkel wie die Inſeln aus dem Meer heraufragen, oder wenn wir bei Sonnenaufgang die gaſtlichen Berg⸗ häuſer verlaſſen und uns der Rauhreif wunderſame Ge⸗ bilde zaubert, die in unſerer Fantaſie zu geheimnisvollen Leben erwachſen, oder wenn wir überraſcht im weiten Schneefeld vor den gewaltigen Steintrümmern einer Burgruine ſtehen, Zeugen einer Jahrtauſende alten, reichen geſchichtlichen Vergangenheit, und wenn wir am Abend Einkehr halten im wirtlichen Berghaus oder im ver⸗ ſchneiten freundlichen Ort, wo uns gleichgeſinnte frohe Menſchen in Geſelligkeit willllfkommen heißen, dann erleben wir wirkliche Winterfreuden, die Geiſt und Körper glei⸗ chermaßen erquicken und ſtärken und die uns immer un⸗ 50 unn H. undse ek e 8 t im Schwarzwaſd, 900 m Fffolung vergeſſen ſein werden. So wollen wir die prächtigen Bil⸗ der der ſchmucken Werbeſchrift betrachten, die auch in druck⸗ techniſcher Hinſicht vorbildlich ausgeſtattet iſt. Entwurf und Geſtaltung beſorgte der Kunſtmaler Guſtav Lüttgens Bayreuth, den Qualitätstieſoruck der Gauverlog Bayeriſche Oſtmark Gmb, in Bayreuth. Badnerland⸗ Schwarzwald Mit einem ſtimmungsvollen Weihnachtsheft beſchließt die Zeitſchrift„Badnerland⸗Schwarzwald“ ihren Jahrgang 1935. Ehriſtnocht im Schwarzwald iſt der Leitgedanke für die Texte und Bilder, die von ſchöner winterlicher Bergland⸗ ſchaft erzählen, von Weihnachtsfreude in Bauernhäuſern und Schihütten und von den lichterglänzenden Tannen⸗ bäumen, die jetzt Mittelpunkt der Familien geworden ſind. Wie in der ſchier unüberſehbaren Fülle der badiſchen Weih⸗ nachtsbückerei Brauchtum und Volkskunſt geſtaltend wirken, davon berichtet ein Aufſatz, der von Bildern ſchöner alter Backformen und Weihnachtsgebäcke aus dem badiſchen Land begleitet iſt. Das Heft ſchließt mit Aufnahmen, die aus dem fröhlichen Betrieb des Winterſports im Schwarzwald genommen wurden, eine ſpringlebendige und freudenvolle Ueberleitung zum nächſten Jahrgang, der das 10. Erſchei⸗ nungs Alte der Zeitſchrift„Badnerland⸗Schwarzwald“ ein⸗ leitet. Das Heft kaun vom Landesfremdenverkehrsverband Baden, Karts tuße, Karlſtr. 10, bezogen werden. . Winterferien im Schwarzwald Weiße Flocken führen wirbelnde Tänze vor grauen Häuferfronten auf. Das iſt die Zeit der Winterſportreiſen zu ſchneebedeckten Bergen und ſchweigenden Weihnachts⸗ wäldern in eine Landſchaft, deren Höhenlage gewiſſermaßen für die Beſtändigkeit der Schneegrundlage bürgt. In der Datſache, daß von den 20 höchſtgelegenen deuiſchen Kur⸗ orten 17 im badiſchen Schwarzwald liegen, wird man einen Beweis der beſonderen Eignung des Schwarzwaldes 5 den Winterſport ſehen. Unter dem Titel„Winterferien im Schwarzwald“ hat der Landesfremdenverkehrsverband Baden eine illuſtrierte Schrift herausgegeben, die von Winterſport und von Winterkuren im Schwarzwald be⸗ richtet und durch gute Aufnahmen bebildert iſt. Eine mehrf farbige Karte iſt auf der inneren Rückſeite veröffent⸗ licht. Der Broſchüre liegt die Preisliſte der Schwarzwald⸗ gaſtſtätten für 1935⸗36 bei, die für rund 800 Gaſtſtätten in über 100 badiſchen Winterſportpl ätzen die Preiſe enthält und in einer beſonderen Ueberſicht von 71 Winterſpork⸗ plätzen angibt, welche Arten des Winterſports dort 1 ben werden können. Die beiden Schriften ſind vom La desfremdenverkehrsverband Baden, Hwarlsruhe, Karlſtr. 10. ſowie von den Reiſe⸗ und Verkehrsbüros erhältlich. Weldregion, Schnessicher, skigelände, Sprongschanzen, Rodelbahnen 19 4 Steindort für prächtige Jogten in die gekeslgternche 3 7 pProsp. d. Kutverwoſtung. 8.. . 0 177 e Gasihof und Pension„Hochfirsi“ 5 1030-100 m. üb. d. M. . J Erstklassiger Wintersportplatz. 72 89895 von Station Tilisee. Altbekanntes, gut bürgerl. Haus. Feinbürgerl. Küche. bei mäß. Preis. Gemüll. Gesellsch.-Räume., Zentr-lag. Gans sonn.,, freie Page.— Garage.— Tel. 268 Meustadt. Prospehte durch den Bes. W. Zimmermann. 228 eee Dobel„tel Jonns' Flieg. w. u. K 2855 Hentr- Hage, geheiste Garagen. 9 ab 85.5 20 8 Kapp Siegl das Seiſiu 98 Inserat el 8— Höllentalbahn— 900 Meter(en 2 4„ Fl. Wass, Zentr.-Fleis, 55 Bett., Casthof„Sternen Skihuese. penslons⸗ Pyeis Rea. 3.—, feleſon Penshirch 235. Prosp. in der NN. ö 4 bee 1 2 FT... ß Nuzenbach bei Süönmünzacdh Privat-Pension Möhrle nimmt auch im inter Gäste zur Er- olung auf. Herr. Bage(auch f. U inter- Sport). ge. sonn. Zim.(H. Wass, Warm- wasserheizung), gemütl.Tagesräume gute Derpflegg. Prosp. Bes.: G. Röhrle due werden von WIntfersonne iiber 11 1 ochschwarz wald Lenzkirch?“ Itises-Felaberggedlet. Wintersport jeder Art. Skikurse frei. prospekte durch das Verkehrsbüro. 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Allein in den Vereinigten Staaten leben rund 10 Millionen Deutſche, in Oeſterreich über 6 Millionen, in der Tſchecho⸗ ſlowakei rund 3,5 Millionen, in der Schweiz 3,1 Millionen, in Polen 1,3 Millionen, in Frankreich 1,5 Millionen, in Braſtlien 1 Million, uſw. Ganz abgeſehen davon, daß dieſe Auslandsdeutſchen in wirtſchaftlicher Beziehung einen wich⸗ tigen Faktor bilden und man den jährlichen Außenhandels⸗ anteil des Ausgandsdeutſchtums im Jahre 1930, dem Höchſt⸗ ſtand der Weltwirtſchaft, auf über 10,5 Milliarden/ ge⸗ ſchätzt hat; weit wichtiger iſt die volksdeutſche und kul⸗ turelle Subſtanz, das wertvolle Gut, das dieſe vielen Millionen auslandsdeutſchen Menſchen, die über den gan⸗ en Eröball verſtreut ſind, darſtellen. Es iſt ja nicht ſo, daß die auslandsdeutſchen Inſeln und Gruppen in allen Staa⸗ ten der Welt dem fremdem Volkstum eingeſchmolzen wor⸗ den ſind, nein, ſie haben über die Jahrhunderte hinweg ihre deutſche Art bewährt; gerade in ihnen lebt aus natſtr⸗ lichen Gründen beſonders ſtark der Gedanke der volkha ten Verbundenheit, ſie fühlen ſich auf fremder Erde durch un⸗ zählige Bande mit dem Mutterlande verknüpft, ſie hüten ihre Sprache, ihre Trachten, ihre Stammeseigenarten, ſie bauen ihre Häuſer ſo, wie ſie ihre Väter und Großväter vor Jahrhunderten im Schwarzwald, im Schwabenland oder in Pommern gebaut haben. Alle ödieſe unzähligen deutſchen Inſeln im weiten Völ⸗ kermeer haben Mittelpunkte, die der Sammlung und den gleichgerichteten Intereſſen dienen, ſie pflegen wirtſchaftlich und kulturell den Zuſammenhang mit ihrer alten Heimat, ſie haben eigene Zeitungen, eigene Schulen uſw. Eines der wichtigſten und bedeutſamſten Sammelpunkte der Deut⸗ ſchen im Auslande ſind nun unzweifelhaft die Tur n⸗ und Sportvereine Ueberall dort, wo eine deutſche Kolonie beſteht, wo ſich Deutſche zuſammengefunden haben, ſei es in rein deutſchen Siedlungen in Braſilien oder in dem Völkergewühl der Millionenſtädte Amerikas, überall beſtehen deutſche Turn⸗ und Sportvereine. Beſonders die Deutſche Turnerſchaft erkannte ſehr früh, daß Volkstum und Leibesübungen nicht nur innerhalb der deutſchen Grenzen, getreu der Jahnſchen Zielſetzung, zuſammen⸗ gehören, ſondern daß dies in noch weit höherem Maße und mit ungleich wichtigeren Aufgaben bei dem Deutſchtum im Auslande der Fall war. Denn was für die Turnerſchaft im Lande ſelbſtverſtändlich war, das bedeutete für das Deutſchtum im Ausland, von uns aus geſehen, eine hohe Verpflichtung, eine ſchöne, verantwortungsvolle Aufgabe. So entſtand der Gau Ausland der DT, deſſen letzter Be⸗ treuer vor dem Uebergang in den Reichsbund für Leibes⸗ übungen der jetzige Reichsbundgauführer Brandenburgs, SS-Oberführer Breithaupt, war. Es iſt klar, daß nach dem nationalen Umbruch dieſe Aufgabe noch ungleich größer geworden iſt. Der„Gau Ausland im Reichsbund für Leibesübun⸗ gen“ erfaßt nicht nur die Turnvereine, die von Deutſchen überall in der Welt gegründet wurden und von denen reiche Anregungen auf die Turner des Gaſtlandes aus⸗ gingen, nein, er iſt für alle deutſchen Turn⸗ und Spork⸗ nereine, die im Ausland vorhanden ſind, da. Alle Turn⸗ und Sportgruppen eines Landes bilden zuſammen einen Kreis, alſo beiſpielsweiſe„Kreis Argentinien“,„Kreis Braſilien“,„Kreis USA“ im Gau Ausland des Reichs⸗ bundes. Für alle deutſchen Turn⸗ und Sportvereine im Auslande iſt es heute unbedingte Notwendigkeit, dem Gau Ausland des Reichsbundes für Leibesübungen angeſchloſſen zu ſein. Auch das Auslandsdeutſchtum hat an der großen Aufbauarbeit, die in Deutſchland geleiſtet wird, unmittel⸗ baren Anteil, als Zweig eines großen Stammes wandelt ſich und wächſt jeder deutſche Verein draußen in der Welt mit dieſem Stamm. Der Gau Ausland iſt der Mittler der ſegensreichen Kräfte der Heimaterde, er ſchlägt die Brücke, knüpft die ungezählten Bande feſter, die hinausführen in alle Welt. Es darf auch nicht überſehen werden, daß die Mitglied⸗ ſchaft im Gau Ausland den Vereinen eine Reihe wertvoller Vorteile bringt. Sie erhalten koſtenlos einen Nachrichten⸗ dienſt, ſie bezahlen keinen Beitrag für ihre Mitgliesdſchaft zum Rfe, ſie können ferner an großen ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen, wie beiſpielsweiſe den Olympiſchen Spielen, nur als Deutſche teilnehmen, wenn ſie im Das ſind. Wer durch Lehrgänge ſeine ſportliche Ausbildung vervollkomm⸗ nen will, muß Reichsbund⸗ Mitglied ſein, wie die Prüfun⸗ gen für das Reichsſportabzeichen und das Jugendͤſport⸗ abzeichen nur noch von den Vereinen abgenommen werden, die Mitglieder im Reichsbund ſind. Selbſtverſtändlich wird das Eigenleben der auslands⸗ deutſchen Vereine durch die Mitgliedſchaft zum Das nicht berührt. Sie können weiter einem Fachverband im Aus⸗ land angehören, wie auch befreundete Nichtdeutſche in aus⸗ landsdeutſche Vereine, die dem Rfe angeſchloſſen ſind, aufgenommen werden können, wenn dadurch der deutſche Charakter des Vereins gewahrt bleibt. Eine Einſchrän⸗ kung iſt allerdings zu beachten. Nur die deutſchen Vereine im Ausland können dem Reichsbund angeſchloſſen werden, für die auch ſtaatlicherſeits alle Vorausſetzungen gegeben ſind. Das iſt leider für eine, wenn auch kleine, Anzahl von deutſchen Vereinen im Auslande nicht der Fall. Wir ſind überzeugt, daß die weitaus meiſten deutſchen Turn⸗ und Sportvereine von ſich aus dem Dai beitreten werden, weil der Reichsbund als große Turn⸗ und Sport⸗ gemeinſchaft Deutſchlands alle Kräfte zuſammenfaßt, das turneriſche und ſportliche Deutſchland vertritt, in ihm die großen kulturellen und geiſtigen Aufgaben des neuen Deutſchlands, die unſere Turner und Sportler zu erfüllen haben, zuſammengefaßt und geleitet werden. Wie eng die Verbindung zur Heimat iſt, wie wichtig die Deutſchtumsarbeit in den Vereinen draußen in der Welt genommen wird, das geht aus einem Brief hervor, den vor kurzem deutſche Turner aus Sab Bento in Braſilien an den Allgemeinen Bremer Turnverein richteten. In ihm wird der AB TW gebeten, die Patenſchaft über dieſen deut⸗ ſchen Turnverein in Braſilien zu übernehmen— was an⸗ läßlich des 75jährigen Beſtehens des ABT geſchah—, in ihm wird aber auch um praktiſche Ratſchläge für die Ausgeſtaltung von Feſt⸗ und Feierſtunden, um die Ueber⸗ ſendung von leicht zu ſpielenden Theaterſtücken gebeten, denn, ſo wird in dem Brief geſagt,„wenn wir kein deut⸗ ſches Theaterſtück bieten können, geht die Bevölkerung eben zum anderen Theater.“ In allen dieſen Dingen ſteht der Gau Ausland des Rfs den deutſchen Vereinen in der ganzen Welt mit Rat und Tat zur Seite, er beſchafft Zite⸗ ratur und Sportartikel zu weſentlich niedrigeren Preiſen und iſt auf allen Gebieten bemüht, den Gedanken des Deutſchtums und der Volksverbundenheit bei unſeren aus⸗ landsdeutſchen Brüdern und Schweſtern Hochzuhalten. Landesmeiſterſchaften 1936 find Olympia⸗Ausſcheidungen Die Landesmeiſterſchaften, allfährlich die Höhepunkte des ſportlichen Betriebes auf den verſchiedenen Gebieten und in den verſchiedenen Ländern, werden im nächſten Jahr überwiegend ihre beſondere Bedeutung dartn haben, daß ſie gleichzeitig die letzten und maßgebenden Ausſchei⸗ dungen für die Aufſtellung der Olympiamannſchaften dar⸗ tenen So wird das Jahresprogramm bis zw den Olym⸗ piſchen Spielen auch dementſprechend aufgebaut. Das gilt wie für die meiſten ſonſtigen Sportarten auch für die Ruderer, deren Regattazeit teilweiſe recht bedeut⸗ fame Abänderwrgen erfährt. So werden die Norweger, deren Ruderverband ſich bereits grundſätzlich für die Ent⸗ ſendung von Olympiamannſchaften entſchieden hat. die Auswahl der Vierer m. St.⸗Mannſchaft für Grünau nach dem Ergebnis der Landesmeiſterſchaften in Horten treffen, außerdem wollen ſie auch ihren beſten Skuller Chriſtianſen entſenden. Letzte Ausſcheidung für die Ermittlung der ſchwediſchen Olympiamannſchaften werden die am W. Junt zum Austrag kommenden Landesmeiſterſchaften ſein. Weſentlich ſpäter bringt der Däniſche Ruderverband ſeine Meiſterſchaften und Olympia⸗Ausſcheidungen zur Durchführung, nämlich erſt am 2. Auguſt in Kopenhagen. Die norbiſchen Rudermeiſterſchaften der ſkandinaviſchen Länder fallen im nächſten Jahr aus. Für die Auswahl der franzöſiſchen Olymwia⸗ teilnehmer des Ruderſports werden die am 28. Juni in Paxis ſtattfindenden Landesmeiſterſchaften von aroßer Be⸗ deutung ſein, wenn auch noch eine Woche ſpäter ein wei⸗ teres Auswahlrennen wiederum in Paris folgt. Am gleichen Tage wie der Deutſche Ruder⸗Verband ver⸗ anſtaltet die Schweiz auf dem Rotſee bei Luzern ihre Meiſterſchaften, nämlich am 19. Juli. Die Schweiz wird zu den beſonders beachtlichen Teilnehmern der olympiſchen Ruderkämpfe gehören. Eine Ausnahme von der mit den obigen Beiſpielen be⸗ legten Regel macht Italien, das ſeine Rudermeiſter⸗ ſchaften erſt nach den Olympiſchen Spielen, nämlich im September, austrägt. Die für die Olympiabeſchickung in Betracht kommenden Mannſchaſten werden auf Grund dreier beſonderer Regatten ausgewählt die am 7. Juni in Mailand, am 28. Juni in Caſtel⸗Gandolfo⸗Rom und am 20. Juli in Palanza ſtattfinden. Jenſeits des Ozeans bringen die Vereinigten Staaten von Amerika, die beſtimmt bei den Olympia⸗ rennen eine wichtige Rolle ſpielen werden, ihre Olympia⸗ Ausſcheidungs kämpfe mit den nationalen Meiſterſchaſten vom 2. bis 4. Juli in Princeton zum Austrag und am 15. Juli werden die Auserwählten dann die Reiſe nach Turopa antreten. Am den Vereinspokal Die erſte Runde um den Vereinspokal beginnt am 5. Januar 1936. Es ſpielen: Schriesheim— Leutershauſen Sulzbach— TV Viernheim 5 Lützelſachſen— Poſt Mannheim Hemsbach— Kurpfalz Neckaran Fortuna Edingen— 07 Mannheim Neckarhauſen— F Brühl Viktoria Wallſtabt— Gartenſtadt Jahn Weinheim— Neckarſtadt Radrennen in Kopenhagen in der 3 Bor wieder faſt ausverkauftem Hauſe wurde in be Kypenhagener e ein internationales Drei⸗ würde. Stunden⸗Mannſchaftsrennen zum Auskrag gebracht. Aus Deutſchland gingen Richter, Oskar Tietz und Göbel an den Ablauf. Von ihnen ſchnitt Rieger mit ſeinem däniſchen Partner Mogens Danholt am beſten ab. In den erſten beiden Stunden lag das deutſch⸗däniſche Paar nach Runden immer an der Spitze vor Grundahl⸗Billiet und Chriſtenſen⸗van Nevele. Erſt kurz vor der letzten Spurtſtunde verloren ſie die Führung. Da Grundahl Falck⸗Hanſen behinderte, wurde er zu einer Geldſtrafe von 50 Kronen und die Mannſchaft zu zehn Strafpunkten ver⸗ urteilt, wodurch die Spitzenmannſchaft den erſten Platz an Ehriſtenſen⸗ van Nevele abtreten mußte, Das Ergebnis: Drei⸗Stunden⸗Maunſchaftsrennen: 1. Chriſtenſen⸗ Nevele 48., 134,28 Km.; 2. Grundahl⸗Billiet 48., 1 Runde zurück: 3. Rieger⸗Danholt 24.; 4 Run ⸗ den zurück: 4. Falck⸗Hanſen⸗Jörgenſen 34 P. Die übrigen Paare lagen vier bis neun Runden zurück. Mit je ſechs Verluſtrunden folgten Göbel ⸗ A. M. An⸗ derſen mit 8 und Tietz ⸗Knudſen mit 6 Punkten an 7. und 8. Stelle. Der Sport am Sonntag Mit Nusnahme der Fußball⸗Meiſteryſ. piele und der zahlreichen Winterſport⸗Veranſtaltungen lä Sport⸗ programm für den letzten De 8 damit gleichzeitig ein erfolgreiche. ſchen Sports abſchließt, etwas zu wünſchen ſaſt allen Ge⸗ el bieten läßt man ſich von de publikum an den Weihnacht' auch am Wochenende mit sportlicher uſtaltungen zu überſättigen und dadurch ein finanzielles Riſikv ein⸗ zugehen. Immerhin reichen die Veranſtaltungen im Fuß⸗ Pall und im Winterſport, der künf in mehr und mehr den Sportbetrieb beherrſchen wird, große Intereſſe wach zu halten. n, das Sport⸗ ch darauf das In Fußball nehmen in allen deutſchen Gauen die Meiſterſchaftsſpiele ihren Fortgang. J lüddeulſchland ſeſinden ſich faſt alle erſtklaſſigen Mannſchaſten im Kampf. Der Spielplan: Gau Südweſt: F Pirmaſens— Kickers Eintracht Frankfurt— Union Niederra gegen Opel Rüſſels Gau Baden: A VfB Mühlburg— SV W burger FC, Germania Ber Gau Württemberg: SV Stuttgarter Kickers Offenbach, darbrücken Viernheim— 1. Ic Pforzhei hof, VfR Manmwheil Phöni Stuttgart, Stuttgart, 1. SSV Ulm— F Zuffenh⸗ ſtatt— Ulmer F 94. Gau Bayern: 1. ürnberg— Bayern Mün⸗ chen, SpVg Fürth— 1. Fc Bayreuth, Wacker München 1860 München, Fe München— Fc 05 Schweinfurt. Im Ausland werden die Ligaſpiele auf dem Inſelreich ſowiügeſetzt. Der FSW Frankfurt benutzt den ſpiebſreien Sonntag zu einem Gaſtſpiel in Bordeaux. Im Handball verzeichnet der Spielplan in den ſüscdeutſchen Gauligen nur einige wenige Meiſterſchaſtsbreffen. Württemberg und Bayern ſind ganz ſpielfrei, der Gau Baden führt nur eine Begegnung oͤurch und im Gau Südweſt ſtehen vier Treffen auf dem Programm. Hier die Spiele: Gau Südweſt: Polizei Darmſbadb— TS Herrus⸗ heim, TV Haßloch— SV 98 Darmſtadt, FS Frankfurt gegen VfR Kaiſerslautern, SV Wiesbaden— Ingobertia St. Ingbert. Gau Baden: SW Waldhof— T Seckenheim. Nach den letzten Schneefällen liegen überall in den Feutſchen Gebirgen die weißen Flocken in anſehnlichen Mengen, ſo daß die vielen Tauſende deutſcher Winterſportler rieb herrſchen wird. Ir ern vorfinden. Zu den viele hieſports kommen am Wochene überall& den langen tungen des S allen Winterſportorten noch Wettbewerk im Rodeln, Bobfahren uſw, zur Durchführung, ſo des Eisſports, 0 daß itberall Hochbetrief herrſchen wird. Im Rugby werden mit Rückſicht auf die harbpeſrorenen den deutſchen Gauen nur einige Spiele dure Austragung aber noch fraglich iſt. Das w ite 6 ti des kommenden Wochenendes iſt für uns wohl die Reiſe idideutſchen Auswahl nach Frankreich. Am Sonn⸗ einer f. 0 0. tag ſpielen die„Ruserwählten“ in Grenoble gegen die franzöſiſche„Alpen“⸗Mannſchaſt und fahren zu einem biel dann nach Chalon(Saone). Im Boxen verſucht ſich nun auch Joſef Schleinkoſer, der aus⸗ gezeichnele Münchner Leichtgewichtler, in einem ſüdameri⸗ kaniſchen Ring. Nachdem der deutſche Schwergewichts⸗ meiſter Vinzenz Hower bereits am letzten Wochenende dort ſein Debut gegeben hat, trifft Schleinkofer gleichfalls in Buenos Aires auf den Argentinier Es gude, der kürz⸗ lich den früheren Europameiſter Qugdrini⸗Italien Lurch k. b. beſiegte. Im Neujah Ringen werden in den ſüddeutſchen Gauen die Kämpſe um die Mannſchaftsmeiſterſchaft ſortgeſetzt Ein intereſſantes Tref⸗ fen führt in Oftersheim den Bf Schiſſerſtadt mit einer Auswahlmannſchaft zuſammen, die ſich aus den beſten Ringern von Oftersheim und Nürnberg zuſammenſetzt, Im Radſport veranſtaltetz von den deutſchen Winterbahnen nur die Halle Münſterland“ ein Monnſchaftsrennen. Ueber 1001 Runden führt hier u. a. Rauſch⸗Hürlgen, die erſt kürzlich aus den Staaten zurückkehrten, Zims⸗Küſter, Tertil Göbel, Gebr. Nickel und Pijnenburg⸗Wals zuſammen. Im Ausland gehen von deutſchen Fahrern Albert Richter und Adolf Schön in Antwerpen an den Ablauf. Verſchiedenes Ein Billard⸗Länderkompf findet in Köln ſtatt, und zwar verſuchen ſich die deutſchen Vertreter Förſte. lachen Jbachim⸗Berlin, Lütgehetmann⸗Frankfurt und Peſch⸗Köln gegen Frankreichs Nationalmannſchaft. — De⸗ Mannheimer Kegelſport Als am letzter Sonntag vor dem Feſt der Sportwart des Mannheimer Keglervereins, Emil Weingärtner auf der Bahnanlage von Hertel⸗Rheinau die einzelnen Kegler zum letzten Start über je 200 Kugeln aufrief, war die Bahnanlage von ziemlich allen Keglern beſetzt, die ür⸗ gendwie einen Namen hatten. Nicht der Titel allein macht es, daß ein jeder ſich anſtrengt., ſondern der Einzelmeiſter hat die Berechtigung, um die Gaumeiſterſchaft mit an⸗ zutreten. Und dieſer Titel wiederum berechtigt, an dem im nächſten Jahre ſtattfindenden Weltkeglertreffen die Kräfte mit den ausländiſchen Keglern gu meſſen. Der letztjährige Gaumeiſter von Baden, Hugo Gan z⸗ Mannheim, der bis jetzt das höchſte Ergebnis auf Aſphalt mit 200 Kugeln erzielte, 1309 Holz, die in Deutſchland ſowie dem geſamten Ausland noch nie erreicht wurden, war ſchlecht in Form. von einer ganzen Reihe anderer Mannheimer Kegler überboten. Mit 1056 Holz bei 200 Kugeln verließ er die Bahn. wobei er don folgenden Mannheimern überboten wurde. Es warfen mit 200 Kugeln: Winkler 1059 Holz, Meyer Michael 1063, Weingärtner 1069, Behle von Edel⸗ weiß und Siegler von Goldene Sieben je 1077, Frän⸗ zinerg 1079 und die höchſte Leiſtung erzielte Lohr vom 1. K. C. Waldhof mit 1088 Holz. Allgemein war man auf das Abſchneiden des vorfährigen Einzelmeiſters Fränzinger geſpannt. Als Titelverteidiger mußte er zuletzt an den Start. Und vollkommene Ruhe herrſchte als er antrat. Schon mit ſeinen erſten 100 Kugeln erreichte er ſo vier Holz, daß er ſeinen ihn am ſchwerſten bedrängenden Geg⸗ wer hinter ſich ließ und mit den letzten 100 Kugebt holte er noch etwas auf, ſo daß er weit vorn liegt. Wenn auch er bei weitem nicht an ſeine alte Form heranreichte, denn man iſt mehr von ihm gewöhnt, ſo iſt er doch der erſte Mannheimer Kegler der erfolgreich ſeinen Titel Einzel⸗ meiſter verteidigte. Die genaue Reihenfolge der Mann⸗ heimer Kegler wird demnüchſt bekanntgegeben, doch ſchon jetzt kaum verraten werden, daß die drei Erſten der Mann⸗ heimer Stadtmannſchaft vom Klub Goldene Sieben geſtellt werden. Die erzielten Mannheimer Ergebniſſe reichen allerdings wicht an die von Karlsruhe heran, die auf ihren eigenen Bahnen höheren Holzzahlen umlegten, aber auch im vorigen Jahre gelang es ja Hugo Ganz, auf den Karlsruher Bah⸗ nen den dortigen Meiſter Schäfer, der es dieſes Jahr wie⸗ der wurde, zu ſchlagen. Und wenn nun im kommenden Jahre in den Kämpfen um den Titel des Gaumeiſters die einzelnen Meiſter von Weinheim Heidelberg. Freiburg, Kleine Sport-Nachrichten Beim Berliner Eishockeyturnier im Sportpalaſt ſchlug am Freitagabend die polniſche Nationalmannſchaft den Berliner Schlittſchuh⸗Club, der ein recht zuſammenhang⸗ loſes Spiel zeigte, mit:2(:0,:1,:1) Toren. Das Spengler⸗Pokal⸗Turnier im Eishockey begann am Freitag mit zwei Spielen, die folgende Ergebniſſe hatten: Zürcher SC— Uni Cambridge:1(:0,:1,:), Eo Davos— Stade Francais Paris 51:0(:0,:0,:). Die Diavolo Roſſo Neri Mailand gewannen das Eis⸗ hockeyturnier um die St. Moritz⸗Trophäe durch einen End⸗ ſpielſieg von 210(:0,:0,:0) über den Es St. Moritz. Der Internationale Schikongreß wird gelegentlich der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen in den Tagen vom 11. bis 14. Februar zum 14. Male ſtattfinden. VfK 86— 1904 Käfertal Der Verein für Körperpflege von 1886 empfängt am Samstag, den 28. Dezember, in ſeiner Kampfſtätte Zährin⸗ ger Löwen, Schwetzinger Straße 103, den Verein für Körper⸗ pflege 1904 Käfertal zum Rückkampf im Ringen. Käfertal hat in ſeiner Mannſchaftsſtärke ſeit dem Vorkampf, den die Mannheimer ſiegreich geſtalten konnten, durch Zugang von Huſer und Rettich von Sportvereinigung 1884 weſentlich gugenommen, ſo daß ſicher mit einem intereſſanten Treffen zu rechnen iſt. Gleichzeitig werden die Jugendmannſchaf⸗ ten beider Vereine ſich erſtmals meſſen. Das Olympia⸗Ausſcheidungsturnier der Schwergewichtsklaſſe findet am gleichen Tage zwiſchen obigen Kämpfen ſtatt, da die Schwergewichte des Bezirks nicht zahlreich ſind und für einen Kampfabend kein füllendes Programm zu ſtellen vermögen. Es wäre bedauerlich, wenn ſich Rudolph vom Pf, deſſen Ueber⸗ legenheit wohl ſicher ſteht, kein Gegner zum Kampfe ſtellen Mit Rupp von Sandhofen, der das Schwergewicht bringen kann, käme ein aufſchlußreicher Kampf zuſtande, deſſen Sieger dann wirklich für ſich in Anſpruch nehmen könnte, beſter Ringer des Bezirks zu ſein. 0 Weihnachtsfeier der BfR-Handballjugend Am erſten Weihnachtsfeiertag veranſtaltete die Hand⸗ balljugendabteilung des VfR(Leiter: Kees und Er nſt) eine Weihnachtsfeier, die einen ganz ausgezeichneten Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatte. Der große Saal des Reſtaurants „Feldſchlößchen“ war dicht beſetzt, als die Handballjugend⸗ kapelle die Feier mit der Weihnachts⸗FJeſt⸗Ouverture er⸗ öffnete. In der darauffolgenden Begrüßungsanſprache wies Herr Ernſt u. a. auf die großen Taten unſeres Führers hin und betonte ferner, daß dieſer Abend insbe⸗ ſondere der Stärkung des Kameradſchaftsgeiſtes innerhalb der Abteilung dienen ſolle. Nach Vortrag der Gedichte: Weihnachten(K. Fiſcher), Hoffnung(W. Göbel), Be⸗ kenntnis(A. Triepler) folgte, von Haus Hor lacher geſpielt, ein Violin⸗Solo: Stille Nacht. Herr Kees be⸗ richtete dann in kurzen Worten über die Tätigkeit und die Erfolge der Abteilung und brachte nach Stellungnahme zu einigen erzieheriſchen Fragen ein dreifaches Sieg⸗Heil auf unſeren Führer aus. Nach dem Deutſchlandlied leitete das Klavier⸗Solo: Weihnachtsglocken(W. Ehmann) zum Höhepunkt des erſten Teils über: der Weihe des neuen Wimpels der Handballjugend. Herr Ernſt nahm dieſe Weihe vor und übergab den neuen Wimpel mit feierlichen Worten dem Spielführer der 1. Jugendmannſchaft. Die Jugend gelobte dann durch Sprechchor(verfaßt von Herrn Kees) dem Verein und der blau⸗weiß⸗roten Fahne die Treue. Das gemeinſam geſungene Lied: O du fröhliche beſchloß den erſten Teil. Nach kurzer Pauſe folgten dem Marſch:„Preußens Gloria“ zwei humoriſtiſche Vorträge(W. Ehmann). Die hierauf von O. Weis und E. Dreher zum Vortrag gebrachten Mundartgedichte ernteten lebhaften Beffall,. Drei VfR⸗Geſellen deckten mit ihrer„Laterna Magica“ die Schwächen der einzelnen Spieler auf, aber den ſtürmiſch⸗ ſten Beifall rief der von den„Bf⸗Harmoniſts“ geſungene Schlager„Regentropfen“ hervor. Nach dem Torgauer Marſch trat Hans Hor lacher auf und brachte die Be⸗ ſucher durch ſeine witzigen Vorträge und Einfälle zum Lachen. Sein ſelbſtverſaßtes Gedicht und das zum Schluß auf der Violine geſpielte Wolgalied ernteten wiederum ſtürmiſchen Beifall. Die vor dem gut aufgeführten Theater⸗ ſtück„Flips und Flaps“(Handballfugend) von W Göbel und W. Schillinger geſpielten Mundharmonika⸗Lieder waren Proben eines ſoliden Könnens und geſtalteten die durch den Hohenfriedberger Marſch beendete Weihnachts⸗ feier zu einem vollen Erfolg. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Hand⸗ Palljugend des fg auch außerhalb des Spielfeldes in der Lage iſt, Großes zu leiſten, und der fg kann ſich glück⸗ lich ſchätzen, eine ſolche Abteilung ſein eigen nennen zu dürfen. Seine diesjährigen Leiſtungen wurden Offenburg, Durlach, Mannheim umd Karlsruhe in der Kegelſporthalle der badiſchen Hauptſtadt um die Eutſchei⸗ dung antreten ſo hoffen die Mannheimer Kegler, daß Fränzinger an vorderſter Stelle ſtehen wird, um Machan⸗ heims Farben erſolgreich zu verteidigen und dann im Jauli 1996 in der Deutſchland halle zu Berlin ſeine Kraft und ſein Könnnen mit den beſten Kegleyn der Welt unter Be⸗ weis ſtellen zu können. Stegemann entthront Seisler deutſcher Leichtgewichtsmeiſter Die für den Tag nach Weihnachten traditionelleyn Be⸗ rufsboxkämpfe im Berliner Kleinring in den Spichernſälen Urachten den Veranſtaltern ein ausverkouftes Haus. Die Berliner Boxſportfreunde kamen voll und ganz auf ihre Koſten, gab es doch im Hauptkampf des Abends zwiſchen den beiden Berlinern Willi Seis ler und Richard Ste⸗ gemann um den Titel im Leichtgewicht ein dramatiſches Gefecht und ein vollkommen unerwartetes Ende. Bis zur Hälfte der Strecke(6 Runden) verlief der Kampf ausgegli⸗ chen. Die beiden erſten Runden holte ſich Seisler als ſchnel⸗ lerer Starter, dann holte der Titelverteidiger Stegemann auf und in der fechſten Runde hatte keiner Vortefle. In der ſiebten Runde wurde das dramatiſche Ende vorbereitet, Stegemann wurde auf den„ſolar⸗pluxus“ getroffen und wandt ſich in der Pauſe zur achten Runde ſchmerzver⸗ krümmt in ſeiner Ecke. Zur achten Runde trat er zwar noch einmal an, ſtreckte aber ſchon nach einer halben Mi⸗ nute die Waffen. Seislers Sieg, der damit nach längerer Unterbrechung wieder in den Beſitz des Titels kam, wurde ſtark gefeiert. In den Rahmenkämpfen beſorgten die bei⸗ den Berliner Halbſchwergewichte Karrſch und Franz die Einleitung des Abends. Ueber vier Runden ſiegte Franz nach Punkten. Der Mannheimer Kreimes trat im Schwergewicht gegen den Berliner Hartkopp an. Nach ſechs Runden hatte der Reichshauptſtädter leichte Vor⸗ teile für ſich, verdarb aber viel durch ſeine unſaubere Kamp⸗ ſesweiſe. Das Urteil lautete„Unentſchieden“. Auch im zweiten Schwergewichtstrefſen zwiſchen Arno Kölb bin (Plauen) und Erwin Klein(Solingen) gab es ein Un⸗ entſchieden. Ein knapper Punktſieg Kleins wäre vielleicht eher am Platze geweſen. Im abſchließenden Miktelgewichts⸗ kampf ſchlug der erfahrenere Berliner Paul Vogel den Potsdamer Przybilſki über acht Runden überlegen nach Punkten. g 5 5 * Körperſchule in der deutſchen Wehrmacht. Von Ch. Strauch, Heeresſportlehrer an der Heeresſportſchule Wüns⸗ dorf; 112 Seiten mit 62 Bildern und 40 Zeichnungen. Wilhelm⸗Limpert⸗Verlag, Berlin SW 68. Das Ziel der körperlichen Erziehung im Rahmen der militäriſchen Aus⸗ bildung iſt der geſunde, leiſtungsfähige, ſchnelle, zühe und willensſtarke Soldat. Die Leibesübungen ſollen mithelfen, dieſen hochwertigen Soldaten zu formen. So bildet die ſportliche Ausbildung die Grundlage für den Waffendienſt und die Erziehung zum nerven⸗ und willensſtarken Kämp⸗ fer. Nerven aber ſind um ſo leiſtungsſähiger, je mehr ſie guf einem geſchulten organiſchen Aufbau von Kroft, Geſund⸗ heit und Ausdauer ruhen. Daher erhält der junge Soldat die Grundlage der körperlichen Ausbildung durch die all⸗ gemeine Körperſchule. Unter Körperſchule verſteht der Ver⸗ faſſen jedoch nicht nur einſeitige Gelenkübungen, ſondern die Schaffung der körperlichen Grundlagen für die Wehr⸗ haftmachung und für ie turneriſche und ſportliche Wett⸗ kampfausbildung. Dieſes Ziel kann nur erreicht werden durch eine umfaſſende Schulung der inneren Organe, der Muskeln und Nerven. Die Arbeitsgebiete hierzu ſind Be⸗ wegungsſpiele, Gelände⸗ und Orientierungsläuſe, Gym⸗ naſtil mit und ohne Gerät ſowie Boden⸗ und Geräteturnen. Hierzu bringt dos Buch„Körperſchule in der Wehrmacht“ eine reiche Auswahl von Uebungsſtoff und Uebungsmög⸗ lichkeiten. Da die körperliche Ausbildung mit Bewegungs⸗ ſpielen beginnen ſoll, ſind in dem Buch etwa 50 Spielarten aufgeführt. Weiter enthält das Buch die Geſtaltung, Stu⸗ fung und Durchführung von Gelände⸗ und Orientierungs⸗ läufen. Sehr lehrreich iſt der Abſchnitt Gym naſtik behän⸗ delt, wobei außer der allgemeinen Lehr⸗ und Uebungsweiſe für die Zuſammenſetzung einer Gymnaſtikgruppe die ein⸗ zelnen Uebungen in der Wirkung auf den Körper beſchrie⸗ ben ſind. Vierzig Zeichnungen und 62 beſonders für dieſes Buch aufgenommene Bilder veranſchaulichen die Klarheit in der Uebungs⸗ und Betriebsweiſe. Boden⸗ und Geräte⸗ turnen ſind methodiſch geſtuft und bringen eine reiche Aus⸗ wahl von Uebungsſtoff, wobei der Verfaſſer ganz beſonde⸗ ren Wert auf richtige Hilfeſtellung legt. Die körperliche Ertüchtigung iſt aber eine vormilitäriſche Ausbildung, d. h. eine planmäßige, vielſeitige körperliche Vorbereitung für den Soldaten. Es gibt für die Jugend kein beſſeres Mittel, um das militäriſch zu fordernde Höchſtmaß an Kraft, Ge⸗ wandtheit, Mut und Ausdauer zu erreichen. Je mehr die Wehrmacht das gonze Volk erfaßt, und je knapper die Aus⸗ bildungszeit des Soldaten wird, um ſo mehr erwächſt für alle Verbände die Pflicht, körperlich gut durchgebildete Re⸗ kruten zu lieſern. Deshalb gehört das Buch„Körperſchule in der deutſchen Wehrmacht“ in erſter Linſe in die Hände aller Jugendführer und Jugenderzieher, ſei es in der SA, Hi, Arbeitsdienſt, ſowie aller Turn⸗ und Sportwarte in den Vereinen des Deutſchen Reichsbundes für Leſbes⸗ übungen. HANDELS- n WIRTSCHAFT-ZETTUN Samstag, 28. Dezember 1935 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 595 Die Neichsfinanzen an der Jahreswende Die Entwicklung der Reichsfinanzen ſpiegelt wie kein anderer Maßſtab die zunehmende deutſche Wirt⸗ ſchaftskraft wider Die ſich hier vollziehende Ge⸗ ſundung läßt Rückſchlüſſe auf die Entwicklung der nächſten Jahre zu, die entſcheidend ſind für die Beurteilung der wirtſchaftlichen Grundlage, auf wel⸗ cher das Reich aufgebaut wird. Das Aufkommen an Reichsſteuern lag im erſten Halbjahr des Rechnungsjahres 1935/36, alſo von April bis September, mit 4537,5(3963,8) Mill. I um 573,8 Mill. J, d. h. um 14,5 v.., höher als im glei⸗ chen Zeitraume des Vorjahres, wobei die wichtigſten Steuerarten folgende Veränderungen aufweiſen: 1 Halbjahr Zunahme 1935/36 1934/5 gegen.1. 34/85 Mill. RM vH. Beſitz⸗ u. Verkehrsſteuern 2873.9 286,9 487,0 20,4 Verbrauchsſteuern 1059, 985,8 73.5 7,5 Zölle 604,3 501,1 18.2 22 Zuſammen 4537,5 396,8 573,8 14,5 Das Mehraufkommen wird zu etwa 90 Mill./ durch Aenderungen der Steuerbeſtimmungen bedingt, aber auch unter Berückſichtigung dieſes Unterſchiedes zeigt ſich die erhöhte Steuerkraft ganz deutlich. Auch in dieſem Jahre iſt die Zunahme faſt ausſchließlich auf diejenigen Steuerarten beſchränkt, deren Aufkom⸗ men in engſtem Zuſammenhange mit den Wirt⸗ ſchaftsumſätzen und den Betriebserträgen ſtehen So iſt die Lohnſteuer um 66,3 v.., die Körperſchafts⸗ ſteuer um 59,5 v.., die Kapitalertragsſteuer um 38,8 v.., die veranlagte Einkommenſteuer um 24,7 v.., die Wechſelſteuer um 13,8 v. H. und die Umſatzſteuer um 6,7 v. H. geſtiegen. Allerdings er⸗ klärt ſich die günſtige Entwicklung der Lohnſteuer unter Berückſichtigung der am 1. Januar 1935 in Kraft getretenen ſteuerlichen Aenderungen, welche die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe und die Eheſtands⸗ hilfe in die Einkommenſteuer einbaute und das Er⸗ hebungsverfahren bei den Empfängern größerer Gehälter änderte. Zur Beurteilung der Konjunktur⸗ lage iſt der Hinweis wichtig, daß die Steueraufkom⸗ men bis zum Oktober eine Aufwärtsentwicklung zeigten und daß in den letzten Monaten die Zunahme ſogar noch etwas größer war als zu Beginn des Jahres. Die Einnahmen des Reiches aus Steuern, Zöllen und Abgaben hatten im Vergleich zu den Vor⸗ jahren folgende Entwicklung: in Mill. RM 193g 1934 1935 Januar 502 617 75 Fehruar 484 5⁰¹ 6¹¹ März 568 57 748 April 488 5 685 Mat 52 577 60 Ju wi 604 710 765 Juli 57 685 83¹ Auguſt 53 3 644 713 September 502 75⁰ 880 Oktober 592 8 884 November 54 648 802 Dezember 62¹ 7 Ueber die Einnahmen der Länder und Gemeinden liegen noch keine Zahlen des laufenden Jahres vor, jeboch iſt zu ſagen, daß ſich auch hier die Aufkommen im Rahmen der Reichsaufkommen günſtig entwickelt haben. Faſſen wir das Ergebnis der dreijährigen Finanz⸗ politik zuſammen, ſo ergibt ſich, daß von 1929 bis 1932 die Steuereinnahmen des Reiches um 3 Mrd. ¼ ſanken, während gleichzeitig die Arbeitsloſenaus⸗ gaben um 2 Mrd./ ſtiegen; dagegen brachten die drei Steuerjahre 1933 bis 1935 eine Zunahme des Steueraufkommens von etwa 37 Mrd., während die Unterſtützungen von 2,8 auf 1,4 Mrd., zurück⸗ gegangen ſind. Man kann dem Reichsfinanzminiſter nur zuſtimmen, wenn er kürzlich feſtſtellte, daß es einen beſſeren Beweis als dieſe Erfolge für die Rich⸗ tigkeit der aktiven Konjunkturpolitik nicht gibt. Wenn trotzdem die Verſchuldung des Reiches im vergangenen Jahre um etwas mehr als 2 Mrd. zugenommen hat, ſo iſt hierin lediglich die Folge einer plötzlich notwendig gewordenen Bereitſtellung von Mitteln zum Wiederaufbau des Reichsheeres zu ſehen. Die Zunahme erſcheint zwar auf den Aus⸗ gangspunkt von etwas weniger als 12 Mrd. 1 be⸗ zogen ziemlich hoch, aber wir haben weiter zu berück⸗ ſichtigen, daß es ſich um einen plötzlich auftretenden Bedarf handelte und ſpäter die laufenden Eingänge zur Deckung des Bedarfes in zunehmendem Um⸗ fange ausreichten Auch iſt die Geſamtverſchuldung von 14 Mrd./ in Anbetracht der ſtärkeren deutſchen Wirtſchaftskraft keineswegs als untragbar zu be⸗ zeichnen, ſo daß wir abſchließend die finanzielle Ent⸗ wicklung des vergangenen Jahres als befriedigend bezeichnen können. Umwandlung des Landesverbandes bayer. Tabakpflanzerfachschaffen Vereinigung des pfälziſchen und ſaarländiſchen Tabakbaugebietes nd. Speyer, 17. Dezember. Zum 1. Januar 1936 erfährt der nun bereits über 25 Jahre beſtehende Landesverband Payeriſcher Tabakpflanzerfachſchaften eine organiſatoriſche Umwandlung. Ab dem genonnten Zeitpunkte wird die Pflanzerſchaft des rechtsrheiniſchen bayeriſchen Erzeuger⸗ gebietes vom Landesverbande losgelöſt und der ſeitherige Verband in den„Landesverband der Tabak⸗ pflanzerſchaften Pfalz⸗Saar“ umbenannt. Dieſe ganze Reorganiſation ſteht mit der Schaffung der eigenen Landebauernſchaft Pfalz⸗Saar in Zuſammenhang. Die Reorganiſation des Landesverbandes beruht auf einer in Nürnberg am 31. Auguſt 1985 erfolgten Beſchlußfaſſung. Künftighin wird alſo der neubenannte Landesverband aus⸗ ſchließlich der Landesbauernſchaft Pfalz⸗Saar unterſtellt. Das unterfränkiſche Tabakerzeugungsgebiet wird nach orga⸗ niſatoriſcher Richtung noch eine geſonderte Feſtlegung er⸗ fohren. Die Arbeit des Verbandes Pfalz⸗Saar wird künftig durch dieſe Neuregelung weſentlich erleichtert. Mit der An⸗ gliederung des ſaarländiſchen Erzeugungsgebietes erhöht ſich die Tabakanbaufläche entſprechend. Gegenüber dem Jahre 1984 hat ſich im laufenden Jahre die Geſamtanbaufläche um 78 Hektar auf 2867,7 Hektar erhöht. Durch die Neuerfaſſung des im Saarkreis Merzig vorhan⸗ denen Anbaugebietes tritt ſodann eine Kontingentserwei⸗ terung um rund etwa 3,5 Hektar ein. Etwa 490 Hektar Anbaufläche im rechtsrheiniſchen Bayern ſcheiden für die Zukunft aus dem Betreuungsgebiet des Landesverbandes aus. Außerdem ſind zum bayeriſchen Anbaugebiet rund 50 Pflanzerſachſchaften mit etwa 2900 Mitgliedern ebenfalls in Abrechnung zu bringen. Das ſeitherige Vermögens verhältnis des Landesver⸗ bandes bayeriſcher Tabakpflanzerfachſchaften wird einer innern Regelung zwiſchen den pfälziſchen und unterfrän⸗ kiſchen Pflonzern zugeführt. Die anbau⸗ und abſatztech⸗ niſche Betreuung der bayeriſchen Tabakpflanzer iſt vom gleichen Zeitpunkte ab der Landes bauernſchaft Bayern in München übertragen. Kapifalveränderungen bei Leipziger Feuer Nur noch voll eingezahlie Akiien/ Abgabe neuer Akfien zum Kurs von 130% an die Alle Leipziger Leben/ Uebernahme der Wie die Verwaltung der Leipziger Feuer⸗Verſicherungs⸗ Anſtalt in der letzten HV. bereits mitgeteilt hat, ſtrebt ſie danach, die Nachzahlungs verpflichtung auf die mit 25 v. H. eingezahlten Aktien im Intereſſe der Aktionäre zu beſei⸗ tigen, um damit gleichzeitig von der praktiſch nicht zu er⸗ füllenden Ueberwachungspflicht gegenüber den Aktionären frei zu werden. Sie unterſtützt damit die allgemeinen Be⸗ ſtrebungen, die, wo es nur einigermaßen möglich iſt, auf Vollzahlung des Aktienkapitals bei allen Verſicherungs⸗ unternehmungen, die nicht voll eingezahlte Aktien aus⸗ gegeben haben, hinzielen. Zur Durchführung der beabſichtigten Aktienkapital⸗Ver⸗ änderungen, die bereits die grundſätzliche Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums ſowie des Reichsaufſichts⸗ amts für Privatverſicherung gefunden haben, iſt eine ao. HV. auf den 16. Januar 1936 einberufen. Es ſoll das Aktienkapital nach Einziehung von 10 Aktien der Serie 2 über je 100% Nennwert auf den eingezahlten Betrag von 2 628 500% herabgeſetzt und gleichzeitig das herabgeſetzte Aktienkapital auf 5005 000% bei Volleinzahlung erhöht werden. Von den neuen Aktien erhalten die alten Aktio⸗ näre 20 v. H. des bisher eingezahlten Aktienkapitals der⸗ art, daß auf je 500/ eingezahltes Aktienkapital eine neue Aktie von 100/ gratis gewährt wird. Den Reſt der neuen Aktien übernimmt zum Kurſe von 130 v. H. die Alte Leio⸗ ziger Lebensverſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit, Leipziger Allgemeinen Versicherungs AG. die der Leipziger Feuer⸗Verſicherungs⸗Anſtalt das geſamte voll gezahlte 2 Mill./ betragende Aktienkapital der Leip⸗ ziger Allgemeinen Verſicherungs⸗AG., welche das mit der Lebensverſicherung zuſammenhängende Unfallverſicherungs⸗ geſchäft deckt, überläßt. Da die Leipziger Feuer ebenfalls die Unfallverſicherung betreibt, ſo war die Uebernahme der Leipziger Allgemeinen Verſicherungs⸗Ac G. durch die Leip⸗ ziger Feuer ein Gebot der Notwendigkeit, um Schwierig⸗ keiten innerhalb der Außenorganiſation zu vermeiden. Die ſeit einigen Jahren beſtehende Arbeitsgemeinſchaft mit der Alten Leipziger Lebensverſicherungsgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit hat ſich bisher außerordentlich gut bewährt. Daher iſt zur Vertiefung dieſer Zuſammenarbeit das Zu⸗ ſtandekommen des vorerwähnten Abkommens zwiſchen der Alten Leipziger und der Leipziger Feuer lebhaft zu begrü⸗ ßen. Die Leipziger Feuer verſpricht ſich davon eine wei⸗ tere günſtige Aufwärtsentwicklung, die nicht zuletzt auch im Intereſſe der Aktionäre liegt. Der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres war günſtig. Soweit bis jetzt zu überſehen iſt, haben ſich die Prämten⸗ einnahmen weſentlich erhöht. Der Schadenverlauf war normal bis auf die Autoverſicherung, die— worüber alle Geſellſchaften klagen— außerordentlich zahlreiche und große Schäden gebracht hat. Im allgemeinen kann aber auch diesmal wieder mit einem günſtigen Abſchluß gerech⸗ net werden(1934 zahlte die Leipziger Feuer wieder 14 v. H. Dividende, wovon 8 v. H. bar ausgeſchüttet wurden). Neue Besſimmungen über privaie Verrechnungsgeschäffe und Aski Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung hat neue Beſtimmungen über die Durchführung von privaten Ver⸗ rechnungsgeſchäften und über Ausländer⸗Sonderkonten für Inlandszahlungen getroffen. Die Neuregelung ſoll in erſter Linie den mannigfachen Mißſtänden entgegenwirken, die ſeit einiger Zeit bei der Durchführung von Geſchäſten im Kompenſationswege aufgetreten ſind. Es iſt zu dieſem Zweck unter anderem angeordnet, daß, ſoweit außereuro⸗ päiſche Länder in Frage kommen(mit Ausnahme von Süd⸗ und Mittelamerika), unerwünſchte Einfuhr nur noch dann kompenſiert werden darf, wenn ein dreifacher Ausfuhr⸗ überſchuß nachgewieſen wird. Lediglich bei der Einfuhr lebenswichtiger Waren kann im Verhältnis 121 kompenſiert werden. Welche Waren lebenswichtig ſind, iſt in einer be⸗ ſonderen Liſte beſtimmt. Weiterhin ſind die Ueberwachungsſtellen angewteſen, die Preiſe der Waren, die im Kompenſationswege ein⸗ geführt werden, zur Verhinderung ungerechtfertigter Prä⸗ mienzahlungen im Auslande ſchärfſtens zu überwachen und Ueberpreiſe nicht zuzulaſſen. Sämtliche neue Vorſchriften gelten gleichmäßig für private Verrechnungsgeſchäfte und Ausländer⸗Sonderkonten für Inlandszahlungen. Eine Zuſammenfaſſung aller für private Verrechnungsgeſchäfte und Ausländer⸗Sonderkonten für Inlandszahlungen gel⸗ tenden Vorſchriften in einem einheitlichen Erlaß iſt in Vor⸗ bereitung. Stark zunehmende Benzin- und Oelkäufe Iialiens in Amerika Aus vorläufigen Schätzungen des amerikaniſchen Han⸗ delsdepartements iſt zu entnehmen, daß die italieniſchen Oel⸗ und Benzinkäufe außerordentlich zugenommen haben, vor allen Dingen deshalb, weil Italien nunmehr an Stelle des unraffinierten Erdöls die ſofort verwendbaren Fertig⸗ erzeugniſſe kauft, um beim Transport Raum zu ſparen. Die Ausfuhr von Benzin und Benzol aus den Vereinigten Staaten nach Italien betrug im November 78 284 Faß, eine Zahl, die in den Monaten September und Oktober auch nicht annähernd erreicht wurde. Die Verſchiffungen von Berzin und vermutlich zum Betrieb von Schiffsmaſchinen beſtimmtem Oel, betrugen 58 214 Faß im November gegen 22 822 im Oktober. Der Rohölexport nach Italien belief ſich auf 417474 Faß im November, gegenüber 316 955 im Oktober. Die Ausfuhr von Schmieröl ſtieg von 43 029 auf 61 700 Faß. * Ueber 15 000 Frachtkähne auf Deutſchlands Flüſſen. Die deutſche Binnenſchiffahrt hat 1935 wiederum unter großenteils recht ungünſtigen Waſſenſtandsverhältniſſen ge⸗ litten. Die Folge der anhaltenden Waſſernot drückte ſich teilweiſe in einer Verlagerung des Verkehrs und in der Abwanderung auf die Eiſenbahn oder den Kraftwagen aus. Im Verkehrsaufkommen der Binnenſchiffahrt iſt, wie die Berliner Handelskammer in ihrem Jahresbericht feſt⸗ ſtellt, angeſichts dieſer Umſtände kein der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Belebung entſprechender Zuwachs zu verzeich⸗ nen. Immerhin hat der Verkehrsbeſtand von 1934 nicht nur gehalten, ſondern noch um ein Geringes vermehrt werden können. Nach den für 36 wichtige deutſche Binnen⸗ häfen vorliegenden ſtatiſtiſchen Meldungen iſt in der Zeit von Januar/ September bei der Ankunft der Güter lins⸗ geſamt 46,1 Mill. To.) eine Steigerung um 2,3 v.., beim Abgang(insgeſamt 47,4 Mill. To.) eine ſolche um 3 v. H. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eingetre⸗ ten, wobei allerdings nicht überſehen werden darf, daß die Anlagen ſeit dem 1. März 1935 erſtmals wieder den Bin⸗ nenſchiffahrtsverkehr von Saarbrücken mit umfaſſen. Die Verdienſtmöglichkeiten haben ſich nur wenig gebeſſert, weil der vorhandene Kahnraum— am 1. Januar 1935 ohne Schlepper 15 446 Schiffe mit 6,3 Mill. To. Tragfähigkeit— ſelbſt in den Zeiten regerer Nachfrage nicht voll Beſchäf⸗ tigung fand. Um ſo höher iſt zu bewerten, daß die Ein⸗ ſchaltung der Frachtenausſchüſſe unangemeſſen niedrige Frachtvereinbarungen verhindern und teilweiſe günſtigere Einnahmen ſichern konnte. Ueberall haben ſich die Wünſche wegen des Entgegenſtehens anderer Intereſſen aber nicht erfüllen laſſen; zum Teil werden die Frachteinnahmen da⸗ her noch als unzureichend betrachtet. * Der Stand der Reifenver handlungen.— Abſchluß einer Marktkonvention für Miaftfahrzeugreifen. Die Verhandlungen über den beabſichtigten Zuſammenſchluß der Fahrradreifenfabriken auf Grund eines freien Ver⸗ trages, der für das Jahr 1936 auf einer gegenüber der Fahrradreifenkonvention 1935 etwas abgeänderten Grund⸗ lage erfolgen ſollte, ſind bisher noch ohne Ergebnis ge⸗ blieben. Nach Informationen des„SW“ iſt der Verkauf der Fahrradreifen danach ab 1. Januar 1936 frei und ver⸗ tragslos.— Ueber die Preisfeſtſetzung und Marktordnung von Kraftfahrzeugreiſen ſind die Verhandlungen ab⸗ geſchloſſen. Dem von dieſen Fabriken dem Reichswirb⸗ ſchaftsminiſterium vorgelegten Vertragsentwurf wurde entſprochen. Der neuen Konvention gehören folgende Fir⸗ men an: Continental Gummi⸗Werke AG, Hannover, Deka⸗Pneumatik GmbH, Berlin, Deutſche Dunlop⸗Gummi⸗ Comp. Ac, Hanau⸗Main, Deutſche Micheltn Pneumatik Ach, Mainz⸗ Karlsruhe, Gummiwerke Fulda AG, Fulda, Metzeler Gummiwerke Ac, München, Harburger Gummi⸗ waren⸗Fabrik, Phönix AG, Harburg, und Englebert u. Co. Gmbc, Aachen. Der Zwanagsbeiſchluß von drei Fir⸗ men, nämlich der Veith⸗Werke AG, Sandbach bei Höchſt⸗ Odenwald, Hutſchinſon, Mannheim, und Gummiwerk Vor⸗ werk u. Sohn, Barmen, wurde bis zum 31. März 1936 ver⸗ tagt. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat den beteilig⸗ ten Firmen anheimgeſtellt, im Wege freier Verhandlun⸗ gen eine Einigung herbeizuführen. Es hat aber gleich⸗ zeitig den oben genannten drei Firmen empfohlen, Ab⸗ ſchlüſſe mit Wirkung über den 31. März 1936 hinaus nicht zu tätigen, da ſie ſonſt Geſahr laufen würden, daß derartige Abſchlüſſe im Falle eines doch noch erforderlichen Zwangs⸗ beiſchluſſes für nichtig erklärt werden müßte. * Buchproduktion ſteigt.— Preisrückgang. Nach den Ankündigungen im Buchhändler⸗Börſenblatt waren in den erſten 11 Monaten des Jahres 9762 Neuerſcheinungen zu verzeichnen. Das Ergebais für 1934 mit 9060 Neuerſchei⸗ nungen der deutſchen Verlagsproduktion wurde alſo über⸗ trofſen, das von 1933(mit 9908) faſt erreicht. Der Durch⸗ ſchnittsladenpreis der Neuproduktion 1935 liegt mit 5,06% um 2,5 v. H. unter dem von 1934 und um 8 v. H. unter dem von 193. Die Leiſtung der dentſchen Walzwerke im November. Die Wirtſchaftsgruppe Eiſen ſchaffende Induſtrie veröffent⸗ licht in der Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ das Ergebnis ihrer Erhebungen über die Leiſtung der deutſchen Walz⸗ werke im November wie folgt: Die Herſtellung von Walz⸗ werkserzeugniſſen im Deutſchen Reich im November 1935 (25 Arbeitstage) betrug 1012 135 Tonnen gegen 1072 404 Tonnen im Oktober 1935(27 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden im November 1935 Hurchſchnittlich 40 485 Tonnen hergeſtellt gegen 39 719 Tonnen im Oktober 1985. Außer⸗ dem wurden im November 1935 71653 Tonnen„Halbzeug zum Abſatz beſtimmt“ hergeſtellt, im Oktober 1935 waren es 87 243 Tonnen. Von den Walzwerkserzeugniſſen entfallen auf Süddeutſchland im Oktober 1935(27 Arbeitstage) 24 424 Tonnen gegen 26 166 Tonnen im November 1935(25 Ar⸗ beitstage), auf das Saarland im Oktober 1985 151 319 gegen 142.779 Tonnen im November 1935. Blohm u. Voß gut beſchäftigt. Die Blohm u. Voß KGaA, Hamburg, weiſt für das am 30. Juni 1935 beendete Geſchäftsjahr Erträgniſſe(nach Abzug der Aufwendungen füür Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe) von 24,41 Mill. auf, während Löhne und Gehälter 19,58 Mill.„ erſor⸗ derten(i. V. Roherträge 10,32 Mill.). Zinſen und ſon⸗ ſtige Kapitalerträge beliefen ſich auf 0,76(i. V. Zinſen 0,43) Mill. 4, außerordentliche Erträge auf 0,18(—) Mill. Mark. Einſchl. Vortrag von 20 330(19 798) ergibt ſich ein Reingewinn von 578 801(481 330) /, aus dem eine von auf 5 v. H. erhöhte Dividende ausgeſchüttet wird, während auf die Vorzugsanteile unv. 2,5 v. H. verteilt werden. Daneben werden auf 119 331, Vorrechtsauleihe⸗ Genußrechte 95 v. H. gezahlt and zur geſetzlichen Tilgung von Vorrechtsanleihe Genußrechte 26 250/ verwandt. Zum Vortrag verbleiben ſodann 23 374. Nach dem Verwaltungsbericht hat ſich die im Vorjahre eingetretene Belebung auch in Auswirkung der Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit, weiter verſtärkt. * Vier 10 000⸗Tonnen⸗Frachter der Hauſa⸗Linie für den Indiendienſt. Auf der Weſer⸗Werſt der Deutſche Schiff⸗ und Moſchinenbau Ach(Deſchimag) werden vier neue Mo⸗ torſchiffe von je 10000 Tonnen Tragfähigkeit für Rech⸗ nung der Deutſchen Dampfſchiffhrtsgefellſchaft„Hauſa“ in Bremen, gebaut, die für den Frachtverkehr nach Indien Verwendung finden ſollen. Das erſte der vier Schweſter⸗ ſchiſfe, die auch zur Beförderung von 12 Fahrgäſten ein⸗ gerichtet werden, iſt in dieſen Tagen auf der Werft der Deſchimag in Bremen vom Stapel gelaufen und wird be⸗ reits Anſang Februar 1936 in Dienſt geſtellt werden. Das zweite Schiff wird Anſang Februar vom Stapel laufen. Die neuen Frachter ſind 146 Meter lang und 18,6 Meter breit; ſie haben eine durchſchnittliche Stundengeſchwindig⸗ keit von 16 Seemeilen. * Auslaudsaufträge der Siemens⸗Reiniger⸗Werke. Die Werke, die erſt vor einigen Wochen über den Auftrag des däniſchen Unterichtsminiſteriums auf die geſamte Aus⸗ rüſtung der Röntgenabteilung im Reichshoſpital Kopen⸗ hagen berichten konnten, haben weitere Auslandsaufträge zu verzeichnen. So erhielt das Unternehmen jetzt vom Barnards⸗Hoſpital in Madras(Indien) den Auftrag, eine Röntgen⸗Therapie⸗Anlage zur Erzeugung von Spannungen bis 400 000 Volt nebſt hochſpannungs⸗ und ſtrahlenſicheren Röhrenbehältern zu liefern. Ferner wurde zur Ausübung der in letzter Zeit mit großem Erfolg angewandten Nah⸗ beſtrahlungsmethode nach Prof. Dr. Chaoul,(Leiter des Röntgeninſtituts der Chirurgiſchen Klinik der Charite, Berlin), die in Gemeinſchaft mit ihm für deſes Verfahren von den Siemens⸗Reiniger⸗Werken gebaute Apparatur ebenfalls für das Barnards⸗Hoſpital in Auftrag gegeben. Schließlich ſei noch erwähnt, daß auch das Univerſitäts⸗ Strahlen⸗Inſtitut in Helſingfors die Siemens⸗Reiniger⸗ Werke mit der Lieferung zweier Röntgenbeſtrahlungs⸗ anlagen und einer Einrichtung für Röntengenunterſuchun⸗ gen beauftragte. 85 Geplante Gründung einer Stickſtoff⸗ und einer Ze⸗ mentinduſtrie auf Island. Nach Meldungen aus Reykjavik hat die isländiſche Regierung einen Geſetzentwurf über den Bau einer Fabrik zur Herſtellung von Stickſtoff vor⸗ gelegt, die in Verbindung mit dem augenblicklich im Bau befindlichen Kraftwerk bei den Sog⸗Fällen errichtet werden ſoll. Die Fabrik, die nach den Plänen der amerikaniſch⸗ holländiſchen Ingenieur⸗ und Maſchinenfirma Dorr Oliver Company(Haag) gebaut werden ſoll, ſoll zu einer Höchſt⸗ erzeugung von 35 000 Sack Kalkammon⸗Salpeter und 15 000 Sack Nitrophoska jährlich in der Lage ſein, womit der Be⸗ darf Islands in den nächſten Jahren gedeckt ſein dürfte. Die Baukoſten werden auf 1,5 Mill. Kr. und die Bauzeit auf 14—16 Monate veranſchlagt. Der Herſtellungspreis für einen Sack Kalkammon⸗Salpeter wird guf 15,30 Kr. nid für einen Sack Nitrophoska auf 25,24 Kr. berechnet, während der Preis für die gleichen eingeführten Dünge⸗ mittel 22,70 und 34 Kr. beträgt. Außerdem erwägb die isländiſche Regierung auch die Herſtellung von Zement aus inländiſchen Rohſtoffen, nachdem die Verſuche ein gutes Ergebnis gezeitigt haben. Bei einer Jahreseinfuhr von 19—20 000 Tennen Zement ſoll die geplante Zementfabrik eine Leiſtungsfähigkeit von etwa 25 000 Tonnen jährlich haben. Die Pläne für die Aufnahme der Zementherſtel⸗ kung ſind von einer däniſchen Ingenieurfirma ausgearbei⸗ tet worden und über ihre Verwirklichung ſoll im Früh⸗ jahr nächſten Jahres endgültig entſchieden werden. Erhöhte Halbjahresdividende der Bank von Frank⸗ reich. Der Generalrat der Bank von Frankreich hat die Bruttodividende für das zweite Halbjahr 1935 auf 122,727 (1. Halbjahr 121,591) Franken feſtgeſetzt. Die Nettodivi⸗ dende beträgt für die Aktien, die einer 12proz. Steuer unterliegen, 108(107) Franken. * Ueberſchüſſe der Schwediſchen Staatsbahnen. Die Schwediſchen Staatsbaßlen weiſen für die erſten zehn Mo⸗ mate 1935 einen Gewinnüberſchuß von 3 Mill. Kronen aus gegenüber einem Verluſt von 2 Mill. Kronen während des gleichen Zeitraums 1934. Hierbei iſt die Linie Lulca⸗ Riksgränſen[Eiſenerz⸗Bahn) noch nicht berückſichtigt, die für die gleiche Zeit einen Ueberſchuß von 3,9 Mill. Kr. ausweiſen kann, während vom Januar bis Oktober 1934 eine Unterbilanz von.7 Mill. Kr. gebucht werden mußte. Nhein-Mainische Abendbörse Nuhig Frankfurt, 27. Dezember Im Abendbörſenverkehr herrſchte bei Eröffnung mangels jeglicher Anregung ſtärkſte Geſchäſtsſtille. Die Haltung war im Grundton freundlich und die Kurſe, die man hörte wieſen gegen den Berliner Schluß keine Veränderungen auf. In den meiſten Fällen wurden ſie 4 v. H. unter der Berliner Notiz gefragt. Vorerſt kamen nur 36 Farben mit 148,25(unv.) bei ſehr kleinen Umſätzen zur Notiz. Auch am Rentenmarkt beſtand keine Unternehmungsluſt. Man nannte folgende Kurſe: Altbeſitz 109,75, Kommunalumſchul⸗ dung 87,55, Zinsvergütungsſcheine 91,50 und ſpäte Reichs⸗ ſchuloͤbuchforderungen 97. Die Abendbörſe blieb auch im Verlaufe und bis zum Schluß überaus ſtill und bemerkenswerte Kursveränderun⸗ gen ergoben ſich nicht. Feſter lagen Scheideanſtalt mit 216,50 bis 217(216) und Zucker mit 199,50(198,50). Im übrigen hielten ſich die Abweichungen im Rahmen von. p. H. Auch der Rentenmarkt lag ſpäterhin ſehr ruhig und ohne Veränderung; etwas höher gefragt waren Reichsaltbeſttz zu 10976(109,75). 4proz. Schweizer Bundesbahn erhöhte ſich auf 183,50(182). Nachbörſe: Scheideanſtalt 217 Geld, 218 Brief. Waren und Märkfe Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Dez.(Eig. Dr.) Schluß: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 4,97; März Mai 4,92%; Jan. 4,97%.— Mais lin Hfl. per Laſt 0 Kilo) Jan. 54; März 55,50; Mai 55,75; Juli 56,75. * Die Weizenmehlpreiſe für Februar und März. Die Preiſe ſür Weizenmehl(Type 790) ſind für Februar und März in den einzelnen Feſtpreisgebieten neu feſtgeſetzt worden. Sie betragen im Getreidewirtſchaftsverband Ba⸗ den in den Feſtpreisgebieten 14 bis 17 im Februar 28,50, im März 28,60, und in den Feſtpreisgebieten 19 und 20 im Februar 288,85, im März 28,95; im Getreidewirtſchaftsver⸗ band Pfalz⸗Saar im Feſtpreisgebiet 19 und 20 im Februor 28,85 und im März 28,95. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Schluß: Dez.(35) 620; Jan.(86) 621; Febr., März je 620; April 618; Mai 616; Juni 613; Juli 611; Auguſt 604; Sept. 597; Okt. 591; Nov. 588; Dez., Joan.(37) je 587; März 586; Mai 584; Juli 582; Okt. 575; Tendenz ruhig. Leinöl⸗Notierungen vom 27. Dez.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per Dez. 11,00(unv.); Leinſaat Klk. per Dez.⸗Jan. 12/6(unv.); Leinſaatöl loko 27,6(unv.); Jan. 26,6(26,7); Jan.⸗April 26,10%(27); Baumwoll⸗Oel ägypt. 25,6(unv.); Baumwoll⸗St. ägypt. per Dez. 678 (unv.). Neuyork: Terp. 51(50,75). Savannah: Terp. 46(45,50— 46,50). Geld- und Devisenmarki Zürich, 27 bezemder Gchluß amilieh) Konstenlin.] 235 Paris. 2./ J Spanien 42.05— prag 12.72 dakares t 280 London 15,19— Hollan 208.82 ½ Wersthas 57,87 öff. Fenk. 235 Neuper 308.— berlin 128,80— Budapesf gl. bee 13½¼ belgien 31.87% Was off. k. 58,90— delgrai 700 Vonatsged. lleſſen 24,75— off 66.25— J Aſhen 200.— ZMonatsgele“ 3½ Paris, 27 Deremder Gchluß amilich). Lenden 74.90— Ppanien 207.25 Fopenbagen] 386.—] Wien 5 ehe 18,18,/ ſfaſien 127,0 foſtend 10,28/ berlin 610.— delgſen 284.50 schwoſz 498. Stockholm 386.75] Warschen 285,— London, 27. dermber(Schlun amtlich) Feuyo 493.06] Lopenbsgen] 22,40] Nose 559,87 Sthanbal 172 Honest 397.2 Stocbom 1,89. Fomsnſen 835.—Loekcbene 1. U emtterdam 726.75 sie 19,90 5% fonstentin. 844.— Juriraſen 125.— beris 7484— isbn 100,12 Athen 522.— enteo 17.7⁴ brüssel 29,29— felsingfors 227,— ien 25,25 Nonteridedo 22.00 talen 61.0 prag 118,83 anthau„12 Lalparahe 105,8 berlin 188 ö Budapes“ 28.50 Buenos Aires 15, Brend 8 Schut: 15.18 beser? 215— fie de Jan. 412,— ef London 17.85 Spanſen 35,10— J Solf 400.— Hongkong 1,415 L Jüdaika 1002 Melalle Hamburger Nefiallnoſierungen vom 27. Dezember HKupſfer I banes. u. Sſtaits-Iinn brief Lelg Brief eld, bezahl Brief geld bezahl Januar 44, 2544, 25. 292.092,00.. Hüttenrchiuk... 19,50 19,50 februar 44.25 44, 25 292.029. feinsilber(R. p. h Him 45,50 44,75 292 Feingold(FM. p. gr..84.79 Ati. 46.25045,500 Alt-Blatin(Abfälle) Nl 46,7546.. itcdpr.(RR. p. gr.)...10].90 juni VVVTVTUVTTT Juli C Detallpr,(AM. p. gr....65].60 Hirn M Leto Atlzt Okſdde„..... Anffmon ftegulns dtnes.(L fo.) 58.— 52.50 Horemb...... usdeallber(L per Flesche) 18,— 18.— Detems. 44, 25144, 25... 292,0 1292.0.. J Wolframerr dine,(in.) I.. 85,80 * Aenderung von Metall⸗Kurspreiſen Durch Bebannt⸗ machung Kp 82 wurden ab 28. Dezember die Kurspreiſe für Kupfer um 50 Pfg. erhöht und die für Zinn um 3% ze 100 Kg. ermäßigt. veröffentlicht am 2 24 12. 2 1 2. 125 (RM je 100 Kg) in Kraft ab(Rm je 100 Kg)] in Kraft 8 5 28 28. 12. 128.12 Bronzelegierung 767975079 do. 1 Neuſilberlegierg. 51¼ 545-5 Blei nicht legiert 20.21 20-21[Nickel nicht legieri 249.259 249.250 Hartblei. 22-2372 2½ Zink fein. 2½ 287722 +½+ Kupfer n. legte r/ 51 ½ 43 51 do roh 8788/9 Meſſinglegierung 86 ¾ 38/38 ¼ 38, Zinn nicht legier! 286.275 289 279 Rotgußlegierung 51/4. 58/51¼=58½ Banka⸗Zinn. 279.289 282.202 Aluminium n. leg. 144-148 144-148 68 70 68.70 * Pforzheimer Edelmetall⸗Notierungen vom 18. Dez. (Mitgetern von der Deulſchen Bank und Diskonto⸗Geſel⸗ ſchaft, Filiale Pforzheim): Platin techniſch rein 3,60 ze Gramm; dto. 4 v. H. Palladium 3,55 je Gramm; dto. 4 v. H. Kupfer 3,45 je Gramm; Feingold 2840 je Kilo, Feinſilber 56,90—58,70 je Kilo; je nach Abnahme von 50 Kilo bzw. 1 bis 9 Kilo. * Der Londoner Goldpreis beträgt am 27. Dezember 1935 für eine Unze Feingold 141 ſh 0 d 86,5740, für ein Gramm Feingold demnach 54,3990 Pence= 2,78342. * Der Weltzinumarkt Ende Oktober 1935.— Zunehmen⸗ der Verbrauch. Nach dem vom Haager Statiſtiſchen Büro herausgegebenen Bericht des Internationalen Zinnfor⸗ ſchungsinſtituts belief ſich die Welterzeugung von Zinn im Oktober 1935 auf 15068 To. gegen 10240 To. im September 1935 und 8638 To. im Oktober 1994. In dem mit dem Monat Oktober abgelaufenen Jahresdurchſchnitt iſt die Welterzeugung um etwas über 25 v. H. auf 129 514 To. geſtiegen. Die Monatsnachweiſe ſind durch eine allgemein vermehrte Nachfrage gekennzeichnet. In dem Ende Oktober abgelaufenen Zwölf⸗Monatsabſchnitt betrug der Weltver⸗ brauch insgeſamt 138 415 To. Damit iſt für den Zeit⸗ raum der letzten vier Jahre der höchſte Stand erreicht wor⸗ den. Der Geſamtverbrauch hat gegenüber dem Vorfahr um 20 v. H. zugenommen. In den Vereinigten Staaten ergab ſich eine Steigerung um über 40 v.., Rußland hat zum erſten Male die 7000⸗To.⸗Grenze überſchritten und weiſt einen Mehrverbrauch von 35 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahre aus. Aber nicht nur die Großverbraucher hatten einen ſtärkeren Bedarf zu verzeichnen, ſondern auch Ita⸗ tien erreichte mit 5370 Tonnen einen neuen Höchſtſtand, desgleichen Schweden(1953 To.), Polen(900 To.), Aegypten (556 To.), Finnland(256 To.) und Griechenland(223 To.) Die ſichtbaren Weltvorräte beliefen ſich Ende November 1935 auf 15332 To., das ſind etwa 11 v. H. des Verbrauchs⸗ ſatzes fürs laufemde Jahr. Die„unſichtbaren“ Vorräte ſind in den Monaten September und Oktober ſchätzungsweiſe um 3600 To. geſtiegen. Die Weltherſtellung von Weißblech wird für das im Oktober 1935 abgelaufene Johr mit 3 307 000 To. gegen 3 191000 To. im Vorjahre angegeben. Frachfienmarki Duisburg-Ruhrori 27. Dezember Die Nachfrage nach Leerraum war wider Erwarten ziem⸗ lich lebhaft. Die Frachten blieben mit 1,30/ ab Ruhrort und 1,50 4 ab Kanol Baſis Mainz Mannheim und 90 Pfg. ab Ruhrort und 1,10/ ab Kanal nach Rotterdam unver⸗ ändert. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 bzw. 80 Pfg. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pfg. nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt nach wie vor 12 Pfg. für größere bela⸗ dene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. 2 ſa 2 SS SOS 2 Samstag, 28. Dezember 1935 Nene Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 595 Gollesdienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, 29. Dezember 1935(1. Sountag nach Weihnachten Trinitatiskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Bodemer. Konkordienkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Würthwein; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Bauer. Chriſtuskirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Miſſionar Wenz; 11.15 Kindergottesdienſt, Miſſionar Wenz. Neuoſtheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Weis. Friedenskirche: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Zahn. Johanniskirche: 10.00 Hauptgottesdienſt, Vikar Schoener; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schoener; 6 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Brenner. Lutherkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Höfer. Melauchthonkirche: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Schleſinger; 6 Abendgottesdienſt, Vikar Wallenwein. Gemeindehaus Zellerſtraße 34:.30 Gottesdienſt, Wallenwein. Städt. Krankenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Vikar Brenner. Diakoniſſenhaus: 10.30 Gottesdienſt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Vogel; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Vogel; 11.15 Chriſtenlehre für Mäd⸗ chen, Pfarrer Kammerer. Friedrichsfeld:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Schönthal; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Schönthal. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Troſt; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Troſt;.30 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Adelmann; 8 Abendgottesdienſt, Vikar Adelmann. Käfertal⸗Süd: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Adelmann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Adelmann. Neckarau:.45 Hauptgottesdienſt, Vikar Schmitt; 10.45 Kindergottesdienſt der Südpfarrei, Pfr. Kühn; nachm. 1 Kindergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. Gemeindehaus Speyerer Straße 28:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Pfarrvikar Müller; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrvikar Müller. 5 Rheinau: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Lau; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Lau. Pfingſtberg: 9 Gottesdienſt, Vikar Lau; dienſt, Pfarrer Vath. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Müller;: Kindergottesdienſt, Vikar Müller. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Enderle; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Enderle; nachm. 1 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Enderle. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Clor⸗ mann; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Clormann. Wallſtadt:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Münzel. Wochengottesdienſte: Friedenskirche: Montag, Donnerstag bis Samst bend 8 Uhr Andacht. 25 5 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für Innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 Verſammlung. Silveſter 8 Neufahr 3 Verſammlung.— Schwetzingerſtr. 90: Sonn⸗ tag 3, Silveſter 8 und Neujahr 3 Verſammlung.— K 2 Nr. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8, Silveſter 8 und Neujahr 8 Verſammlung.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31 (Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 8, Silveſter 9 und Neu⸗ jahr 8 Verſammlg.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonn⸗ tag 3, Silveſter 8 und Neujahr 3 Verſammlung.— Lindenhof, Belleuſtraße 52: Freitag 8 Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag 3 u. Neujahr 3 Ver⸗ ſammlung.— Waldhof: Freitag 745 Verſammlung.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 Verſamml. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde;.30 Weihnachtsfeier im Jugendverein; abends 8 Wortverkündigung. Dienstag (Silveſter) abends 8 Silveſterfeier. Mittwoch(Neufahr) nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendbund; abends 8 Wort⸗ verkündigung. Gemeinſchaft innerhalb der Kirche„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag nachm. 2 Sonntagsſchule;.30 Jungmänner⸗ ſtunde; 4 Jugendbund für junge Mädchen; abends.00 Evangeliſationsvortrag, Thema:„Was hat dir Weih⸗ nachten gebracht?“ Dienstag abend.00 Silveſterfeier. Mittwoch(Neujahr), abends 8 Evangeliſationsvortrag, Thema:„Im neuen Jahr: neue Herrlichkeiten!“ Don⸗ nerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 7 Freundeskreis für junge Mädchen: abends 8 Blaukreuzſtunde. Pfiungſt⸗ berg, Strählenburgſtr. 13: Dienstag abend Sikpeſterfeit 10 Kindergottes⸗ 11.80 Laudeskfuchliche Gemeinſchaft der Lievenzeller Miſſton und Ingendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhof⸗ ſtraße 34: Sonntag abend.00 Miſſionsſtunde(Südſee⸗ Miſſtonarin E. Zuber, Edingen). Montag abend 8 Uhr Frauenbibelſtunde. Silveſter abend.15 Silveſterfeier. Neujahr abends 8 Zeugnisverſammlung. Jugendbund für EC.: Sonntag nachm. 4 u. Donnerstag abend 8.— Freitag nachm..30 Bibelkreis für Knaben.— Fenden⸗ heim, Schwanenſtr. 30, Hinterh.: Sonntag abend 8 Wort⸗ verkündigung. Silveſter abend 9 Jahresſchlußfeier. Neu⸗ jahr nachm..15 Gemeinſchaftstreffen. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29): Dienstag(Silveſter), nachm. 5 Predigt, Pfarrer Fritze. 8 Evangeliſche Freikirchen Euang. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten(Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Straße 12. Sonntag vorm..80 Gottesdienſt; 11 Sonntagsſchule; abends 8 Verſammlg. Montag abend 8 Männerbibelkreis. Dienstag abend 9 Jahresſchlußfeier. Mittwoch abd. 8 Neujahrsgottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, Mannheim, U 3. 28. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Grimm; 10.45 Sonntags⸗ ſchule; nachm. 4 Predigt, Br. Müller. Silveſter abends 8 Predigt, Prediger Sautter. Neujahr vorm. 10 Predigt, Prediger Sautter. ö 5 Schülergo Advent⸗Gemeinde Mannheim, J 1. 14. Sonntag abend 8 Bibelſtunde. Dienstag abend 8 Jahresſchlußfeker. Frei⸗ tag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbat⸗ ſchule; 10 Predigt.— Käfertal⸗Siedlung, Lampertheimer Straße 120: Donnerstag abend 8 Bibelſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule und Predigt.— Gartenſtadt, Eich⸗ wald⸗Siedlung, Hainbuchenweg 11: Mittwoch abend.00 Bibelſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; nachm. 2 Kinderverſammlung;.00 Frei⸗ gottesdienſt auf dem Marktplatz;.30 Heilsverſammlung. Dienstag(Silveſter) abends 10.30 Gebetsnacht. Mittwoch abend.30 Neujahrsfeier. Donnerstag abend 8 Heim⸗ bundſtunde. Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Alphornſtraße 13. Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.90—12; 19: Predigtverſamml. Mittwoch 19.30 Fortbildungsverein. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Langerötter⸗ u. Moſelſtraße. Sonntag vorm..30 u. nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abd. 8 Gottesdienſt.— Mhm.⸗Sandhofen, Zwerchgaſſe 16: Sonntag vorm..30 u. nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mannh.⸗Friedrichsfeld, Neudorfſtr. 68: Sonntag nachm. 3 Gottesdienſt. Mittwoch abend 8 Gottes⸗ dienſt.— Mannheim ⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 37: Gottesdienſt. Die Chriſtengemeinſchaft, L. 2, 11. Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.00 Sonntagsfeier für Kinder. Katholiſche Gemeinde Sonntag, 29. Dezember 1935(Sonntag nach Weihnachten) Obere Pfarxei(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm..30 Veſper. St. Sebaſtianuskirche, Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Andacht zur Hl. Familie. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt:.30 Predigt und Hochamt; 11 Singmeſſe m. Predigt;.30 Veſper für die Weihnachtszeit. Liebfrauen⸗ Pfarrei: von 6 an Beichtgelegenh.;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Weihnachtsfeier. Katholiſches Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſeph, Lindenhof:.00 Beichtgelegenheit, hl. Meſſe;: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Kindergottes⸗ dienſt; 10 Predigt u. Amt; 11.30 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 kirchliche Weihnachtsfeier. St. Peter: 6 Beichte; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Pre⸗ digt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt, nachm. 6 Weihnachtsandacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Weihnachtsandacht. St. Bonifatinskirche, Mannheim: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. .30 Weihnachtsandacht. St. Jakobus⸗ Pfarrei, Neckaran: 6 hl. Meſſe; 7 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; abends 7 Andacht. St. Laurentius. Käfertal: 6 hl. Meſſe;.30 Beichte;.15 Frühmeſſe mit Predigt; 9 Predigt und Amt; 11 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; nachm. 2 Andacht für die heil. Weihnachtszeit. St. Peter und Paul, Feudenheim:.30 hl. Beichte;.30 Frühmeſſe fällt aus;.30 Singmeſſe;.30 Hauptgottes⸗ dienſt; 11 Schülergottesdienſt: 2 Weihnachtsandacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; nachm. 2 Uhr sWeihnachtsandachtt neren demea m non sn Anton, Rheinan: 6 hl.. Beichte; 7„Frühmeſſe;.80 8 ttesdienſtß 10,40 Amt mit Predigt: abends digen Andacht zum hl. Joſef. 2 a 5 5 St. Aegidius, Seckenheim:.30 Frühmeſſe;.90 Haupt⸗ gottesdienſt; nachm..30 Andacht. St. Thereſia vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte; .30 Frühmeſſe mit Predigt;.30 Amt; nachm..30 Weih⸗ nachtsveſper;.30 Abendandachk. St. Panl, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30—.30 Beichte;.30 Singmeſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nach⸗ mittags 2 Uhr Andacht. St. Bonifatiuskirche, Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegen⸗ heit;.30 hl. Kommunion und Frühmeſſe;.30 Predigt, Amt; 11.30 Weihnachtsandacht. Pfarrkuratie St. Hildegard, Käfertal:.30 Beichte;.30 Frühmeſſe;.30 Predigt und Hochamt; nachm..30 Weih⸗ nachtsandacht. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus Mannheim:.30 hl. Meſſe: 8 Singmeſſe mit Predigt. Ilvesheim:.30 hl. Kommunion; 7 Frühmeſſe mit Pre⸗ digt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt; nachm..30 Weihnachtsandacht; 5 Andacht in der Bruder⸗Konrads⸗ Kapelle(Siedlung). Alt⸗Katholiſche Gemeinde[(Schloßkirche Sonntag vorm. 10.00 Uhr hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Behagliche winterliche Schwarzwalöſtadt Vom winterlichen Villingen ſoll die Rede ſein! Die Reize der alten Stadt, die ſich feſtgefügt um das mächtige Straßenkreuz ſchart, das ihrem Antlitz ſo ausdrucksvolle Züge verleiht, leiden nicht im gering⸗ ſten Not, wenn Schnee den Dächern, der Türme und Tore luſtige Hauben überſtülpt und die Bäume der Anlagen verzuckert. Gerade in Villingen, der wach⸗ ſenden Siedlung am Rande von Schwarzwald und Baar, verlebt ſich die„kahle Jahreszeit“ durchaus angenehm. Schi⸗ und Rodelfreunde brauchen keine langen Fahrten zurücklegen, um ſich jeden nur ge⸗ wünſchten Genuß ihrer Sportfreudigkeit zu verſchaf⸗ fen. Und auch Schlittſchuhgeſchworene kommen nicht zu kurz. Ausgedehnte Tageswanderungen laſſen ſich immer wieder im Standort Villingen beenden. In Villingen iſt ſeit alters her Verlangen und Ver⸗ mögen zu lebensnaher Kultur, ſowohl unter ernſten, als auch unter heiteren Vorzeichen, rege. Und gar ſeit die Soldatenſtadt Villingen wieder ins Wachſen kam, mangelt es nicht an jugendlicher Beweglichkeit. Bildungsſtätten, unter denen die außerordentlich ſehenswerten Sammlungen aus der Heimatgeſchichte, wie aus ſchwarzwälderiſchem Volksleben und Brauchtum nicht an letzter Stelle ſtehen, halten die Waage den Horten der fröhlichen Muſe, die vor allem durch die traditionsgebundene Villinger Faſt⸗ nacht ſtarke und originelle Impulſe erhält. Die„Jasnet“ an der Grenze von Schwarzwald und Baar ſchöpft aus unverſiegbaren Quellen echter alemanniſcher Fröhlichkeit und urſprünglicher Einſallsfreude. Iſt Weihnachten vorüber und hat das neue Jahr das Regiment angetreten, ſo geht es „dergege“— das heißt: dagegen oder entgegen, näm⸗ lich der Faſtnacht entgegen. Man bönnte von einer beſonderen Zeitrechnung in Villingen ſprechen, die ſich an den Karneval hält. Es gibt oder ſoll doch in der ſchönen Schwarzwaldſtadt, die das feſtliche Oſt⸗ tor in das Bergland der Südweſtmark abgibt, Leute geben, die behaupten, es gehe bereits am Morgen nach dem Aſchermittwoch wieder„dergege“. Viele ſchwarzwälderiſche und Bodenſee⸗Städte, wie ſolche am Hochrhein, erfreuen ſich alter und ſorg⸗ ſam gepflegter Narrenbräuche, die alle an die immer wieder erprobte Einſicht anknüpfen,„wer an Faſt⸗ nacht nicht närriſch ſei, ſei es den übrigen Teil des Jahres.“ So narrenfroh man aber auch anderwärts im Südbadiſchen ſein mag, Villingen gilt doch zu Recht als die Metropole der wälderiſchen„Fasnet⸗ vergnügen“. Die Villinger Faſtnacht beginnt, wie überhaupt der Karneval im Badiſchen, am„ſchmotzigen Dunnſchtig“, am ſchmutzigen Donnerstag. Schmutztig heißt dieſer Donnerstag vor dem Faſtnachtsſonntag, weil man an ihm mit dem Backen der„Fasnetküchle“ im ſchwimmenden„Schmutz“, wie das Fett aleman⸗ niſch benamſt wird, anfängt. Ohne Faſtnachtsgebäck⸗ in der mannigfachſten Form kann ſich der Wälder das Feſt der Ausgelaſſenheit nicht vorſtellen. In Villingen iſt nun der„ſchmotzige Dunnſchtig“ der Tag der Kinder und der Frauen, die ſich in Gewän⸗ der ihrer Großmütter ſtecken und Kapotthüte— die beſonders zu dieſem Zweck aufbewahrt werden— auſſetzen und darin ganz entzückend ausſehen kön⸗ nen. Die alſo urahnlich Herausgeputzten vereinen ſich dann zu beſonderer Zuſammenkunft, in der die „böſe Männerwelt“ einmal ordentlich durchgehechelt wird. Ja— und vom ſchmutzigen Donnerstag geht es dann durch bis zum Aſchermittwoch, dem das „Frauenrecht“ noch ſeine beſondere Note gibt. Man ſieht, die holde Weiblichkeit bleibt den Männern an Faſtnacht nichts ſchuldig. Alle Heiterkeit und alle Fasnetfreude tut der ſo fühlbaren Behaglichkeit im winterlichen Villingen in⸗ deſſen keinerlei Abtrag. Der Villinger will wohl die Hechel anſetzen— aber niemand braucht zu fürchten, daß dabei zu unbekümmert über die Stränge ge⸗ hauen werde. Daß ſolches nicht geſchehe, dafür ſorgt ſchon die Tradition und die brauchtümliche Boden⸗ ſtändigkeit der Villinger Faſtnacht. So darf geſagt werden. daß jeder findet, was er ſucht: Ernſte Unterhaltung und Belehrung, wie die Gaben der heiteren Künſte. Die meiſten Gäſte Vil⸗ lingens werden beides erwarten— ſie dürfen einer guten„Miſchung“ gewiß ſein. Das behagliche win⸗ tiche Villingen verfügt über ein reiches Füllhorn. Wie es dem werten Gaſt beliebt! Es wird niemand enttäuſcht non dannen ziehen, mag er Leier und Harfe, mag er die Schellenkappe ſuchen, mag beides nach ſeinem Geſchmack ſein! Schneebericht vom Samstag, 28. Dezember Haardt: a. Kalmit: heiter, + 3 Grad, Schneehöhe 6 Zentimeter, verharſcht, Schi mäßig, Rodel gut. Hermesbergerhof: heiter, 3 Grad, geringe Schnee⸗ decke, vereiſt, keine Sportmöglichkeit. Schwarzwald: Feldberg: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 100 Zenti⸗ meter, Pappſchnee, Schi gut. i Schauinsland: bewölkt,— 8 Grad, Schneehöhe 50 Zen⸗ timeter, Pappſchnee, Schi ziemlich gut. 5 Bärental⸗Altglashütte: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 100 Zentimeter, Pappſchnee, Schi gut. 5 5 Hinterzarten⸗Titiſee: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 50 Zentimeter, Pappſchnee, Eislauf gut. 3 e 2 Grad, Schneehöhe 50 51860, Zentimeter, nerharſcht, Sport gut Schönwald: better,— 9 Grad, Echneehbhe 50 Zenti⸗ meter, verharſcht, Sport gut. 5 2 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ St. Georgen: heiter,— meter, Schi und Rodel gut. 5 Kniebis⸗Zuflucht: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 55 Zentimeter, Sport ziemlich gut. Sand⸗Bühlerhöhe: heiter,— 6 Grad, Schneehöhe 55 Zentimeter, Schi gut. Dobel: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 20 Zentimeter, Pappſchnee. Taunus: Großer Feldberg: Nebel, T 4 Grad, Schneehöhe 15 Zentimeter, Pappſchnee, Schi und Rodel müßig. Rhön: Waſſerkuppe: Nebel,. 2 Grad, Schneehöhe 20 Zenti⸗ meter, Pappſchnee, Schi und Rodel mäßig. Alpen: Predigtſtuhl: bewölkt, o Grad, Schneehöhe 65 Zenti⸗ meter, verharſcht, Schi und Rodel gut. Oberſtdorf: bewölkt, o Grad, geringe Schneedecke, keine Sportmöglichkeit. Oberſtaufen: heiter,. 2 Grad, Schneehöhe 40 Zenti⸗ meter, Firnſchnee, Schi und Rrdel gut. Furchbpochene Schueefernerhaus: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 160 Zentimeter, davon 4 Zentimeter Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi gut. Thütringerwald N Oberhof: heiter, 1 2 Grad, Schneehöhe 55 Zentimeter, gekörnt, Schi und Rodel gut. Harz: 95 5 Braunlage: Nebel, 3 Grad, Schneehöhe 25—35 Zen⸗ kimeter, Pappſchnee, Schi und Rodel mäßig. Schierke: heiter. 3 Grad, Schneehöhe 48 Pappſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. Fageshalencles Samstag, 28. Dezember 5 Nachmittags ⸗Vorſtellung 8 8 0 ler 1 7 von W. Burggraf, Aue 1 Uhr, 12 uhr.— Abends: Miete H 10,„ 8 11 fi e d G. Puccini, Nen 0 N 22.15 Uhr. 0 Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Tanz: Clou, Kaffee Vaterland. Bürgerkeller: Konzert. Kaſſee Odeon Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. 7 5 A lLha m Zentimeter, 7 Lichtſpiele: Univerſum:„Liebeslied“.— bro:„Heuker, Frauen und Soldaten.— Pal aſt und Gloria:„Es flüſtert die Liebe“.— Schau ⸗ burg:„Knox und die luſtigen Vagabunden“.— Ca⸗ pitol:„Mazurka“. Ständige Darbietungen: Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 11 bis d und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad gur Reichsautobahn. Die deutſche Weinſtraße. 5 Stäbtiſche Kunſthalle: Gebefnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Maler der Weſtmork von Kobell bis Slevogt.— Der Zinnſoldat. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Weihnachtsausſtellung Maun⸗ heimer Künſtler. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr. g Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr 8 und Onkel Unser lieber guter Vater, Schwiegervater, Schwager Julius Kraemer ist am 24. Dezember nach langem Leiden verschieden. Im Namen der trauernden Familie: Hele Classe geb., Kraemer Arbeitsvergebung. Abbruch der Häuſer G 6. 11—14. RNähere Auskunft beim ſtädt. Hoch⸗ bauamt, Amtsgebäude II, D 1, Zimmer 54, von—12 und 14.30 bis 18 Uhr, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen, ſoweit vorrätig, er⸗ hältlich find. Einreichungstermin: Montag, den 6. Jan. 1936, 10 Uhr, Amtsgebände II. D 1, Zimmer 51. Zuſchlagsfriſt: bis 3. 2. 1936. 7 Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der Her⸗ ſtellung a) der verlängerten Friedrichſtraße weſtlich des Waldwegs, b) des Waldwegs zwiſchen der Strandbad⸗ und Friedrichſtraße Die Einàscherung hat in aller Stille stattgefunden in Mhm.⸗Neckaran gemäß den Vor⸗ ſchriften des badiſchen Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen [[GGrundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Storchen- Drogerie, Martpl. H, 16 ſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen,. und den vorgeſchriebenen ſon⸗ 1 Neufahr Finpfenle: ſtigen Angaben, Friſch bp) die Straßenpläne, aus denen geſchoſſene die Lage der Grundſtücke zu er⸗ ſeben iſt, Haſen während 14 Tagen vom 30. De⸗ 5 5 zember 1935 ab im Rathaus N 1 im Pell Pfund 80 Pig. ſtädtiſches Vermeſſungs⸗ und Rücken u. Schlegel Liegenſchaftsamt, Zimmer 44— zur[ Ragout mit Häufer Pfd. 80 big. Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen inner⸗ R E 1 EN halb einer vierwöchigen Friſt, die] Keulen und Rücken. Pfd..50 g am 30. Dezember 1935 beginnt, bei Lorderschlegel. fund.— Meidung des Ausſchluſſes beim Ragout. fund 60 big hier Dezember 1035. Oberbürgermeiſter gemacht werden. Mannheim, 21. geltend 3 Große Auswahl Der Oberbürgermeiſter. in frisch 7 geschlachteten Rhein- Trauben-] 23 ut linen. BRUST.HONMIEIH eg e, bei hartnäckigen Husten,] hahnen, Hanner, Lungen-, Brust und Hals-] Suppenhünner. leiden. Flasche.- und.80 berzensgute Frau und Mutter, Frau Anna Schweizlaa geb. Krieg im Alter von 67% Jahren. Mannheim, den 28. Dez. 1935 Diehhofstr. 11-13 Wilhelm Schwelzka Nosel Schwelzka Am 27. Dez. verschied unerwartet meine liebe Die tieftrauernden Hinterbliebenen: und.40 Fasanen Lebende Karpfen, Schleien, Forellen, ee e Zander. gate waren schon von jeher gale Ves haliſollelfe: für den Geschäftsmann. Geben Sie uns Gelegen; 2 N ö Grundbeſitzer ſamt dem An⸗ Warum? wurden viele Mannheimer Geschäfte so groß? 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Al ESSANDRO ZILIA NI der König der Tencte 5 im muslkelischen Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe azur saus race Vor- Nach 2 stellung 10.45— Das grandiose b Südsee Abenteuerß See eon. Strobe Breite Stabe TnEATEn phlasT Ib heute Original in beiden Theatern 5 Krönendes Jahres- Schluß- Programm Eine schauspielerische Meisterleistung gigantisch in Idee, Ausmaßen u. Besetzung Hans Albers veel. Aucl ateumcubed Pat. Patachon III Hans Moser Tanzschule Stündebeel Rolf Wonko oneinel b Pert o. Petochen 888 Ankängerkurse Ku se für Fortgeschrittene P vatzirkel für Ehepaare winzelunters ieht jederzeit use ad zuir i Beg.: 3, 5, 7..30. So 2 Uhr — Konditorei- Kaffee r e Backwaren Angenehmer Aufenthalt 8 Künstſer-Konzert 6 e 8 elde e in Erstaufführung 4, 6,.50,.20, 80. U. Das grandiose Felert. ab 2 Uhr Gtoßfllm ger Ufe leo Slerok 5 5 Herrlieh die Stimme, die im Nu 5 0 7 f N 7, 8 Fernspr. 230 08 bezaubert und die Herzen der pio te. Mannheimer im Sturm eroberte! 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