. 0 * Ailttwoch, 2. Jamar 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder dinch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 1. 1 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße! Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Manr Mannheimer General Anzeiger „Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Reiſen Geſetz und Necht heimer Frauenzeitung Unterhaltungs Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet 180 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Rellamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Ws gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Das vergangene Jahr hat unſere Hoffnungen und Wün⸗ ſche auf außen politiſchem Gebiet nicht in Erfüllung ge⸗ Pracht. Das wird uns nicht daran hindern, unabläſſig wie bisher, an der Verwirklichung dieſer Wünſche zu arbeiten und auf ihre Erfüllung zu dringen, bis Rhein, Saar und Pfelz von fremdem Druck befreit ſein werden. Die bevorſtehende Zuſammenkunft der Sachverſtändigen wird, ſo hoffen wir, die für Reich und Volk ſo entſcheidend wichtige Frage der Neparationsregelung zum Abſchluß bringen, und da⸗ mit die früher miteinander kriegführenden Nationen der Oiguibierung des Krieges näher bringen. Erſt die Löſung dieſer gewaltigen Aufgabe kann die noch aus dem Kriege herrührenden Spannungen beſeitigen und eine Aera ver⸗ trauensvoller Beziehungen zwiſchen uns und allen unſeren Nächbaren ermöglichen, in welcher allein die Grundlagen eines wahren und dauerhaften Friedens erblickt werden können. Seit der Staatsumwälzung iſt nun ein Jahrzehnt ver⸗ floſſen, und wir können heute trotz all dem Furchtbaren, das unſer Volk in dieſer Zeit erleben mußte, doch feſiſtellen daß ſich unſere innere Lage gefeſtigt hat und daß es vorwärts geht. Manchmal aber will es doch ſcheinen, als ob die Fortſchritte, die wir gemacht haben, übertrieben werden und als ob manche außländiſche Beobachter Deutſchland in einem Zuſtand der Blüte erblicken, der nicht den Tatſachen entſpricht, denn es laſſen noch genug Sorgen auf unſerem Volk, und wir haben in ganz kurzer Zeit Aufgaben zu überwinden, für die man früßer weit mehr Zeit benötigt hat. Ich brauche nur an das Problem Reich und Länder, an die ſchweren Wirtſchaftskon⸗ flikte und die Schwierigkeiten zu erinnern, die uns die finan⸗ sielen Laſten des verlorenen Krieges auferlegen. Wir hoffen aber ſie wie bisher Schritt für Schritt zu überwinden. Geſtärkt haben uns in unſerer Arbeit die Leiſtungen deut⸗ ſchet Männer, die mit Wagemut und Unternehmungsgeiſt den deuſchen Namen in der Welt verkündeten, und die uns wie⸗ der Sympathien und Freundſchaft erworben haben, Die Ueblerfliegung des Ozeans mit dem Flugzeug, die Fahrten des„Graf Zeppelin“ haben bewieſen, daß die deutſche Spannkraft die alte iſt. Die Tatſachen ſind ein Beweis dafür, daß unſere Zuverſicht nich trügt, die an einen Wiederaufſtieg unſeres Volkes glaubt. Möge auch im neuen Jahre der Weg auf⸗ wärs führen, und möge das neue Jahr beſſere Tage für unſe Volk beſcheren, dieſem Volke, dem unſere ganze Ar⸗ beit zilt.“ Hindenburgs Antwort Der Reichspräſident erwiderte mit herzlichen Worten die Glüdwünſche des Kanzlers und führte aus: „Mein erſter Gruß am heutigen Tage gilt unſeren Brü⸗ dern und Schweſtern im beſetzten Gebiet, deren ich heute mit dem geſamten deutſchen Volke in ſchmerzlicher Anteilnahme gedenke. Es war eine ſchmerzliche Enttäuſchung des vergangenen Jahres, daß die berechtigte Erwartung, die endliche Befreiung deutſchen Gebietes von fremder militäri⸗ ſcher Beſetzung, nicht in Erfüllung gegangen iſt. Mit Befrie⸗ digung begrüße ich daher die Erklärung des Herrn Reichs⸗ kanzlers, daß die Reichsregierung entſchloſſen iſt, unabläſſig darauf zu dringen, daß Rhein, Saar und Pfalz von fremdem Druck befreit werden. Daß dies bald gelingen möge, iſt der beſondere Wunſch, den das deutſche Volk im neuen Jahre bekundet. Das vergangene Jahr hat uns mancherlei Schweres auf⸗ erlegt, aber wir haben trotz allem manchen Fortſchritt erzielt und können feſtſtellen, daß auch im Ausland das Vertrauen auf eine günſtige Entwicklung in Deutſchland wächſt. Mit Genugtuung habe ich es begrüßt, daß es der Tatkraft der Reichsregierung und der verſtändigen Einſicht der Arbeit⸗ geber wie der Arbeitnehmer gelungen iſt, den Arbeitskampf in der Gruppe Nordweſt der deutſchen Eiſeninduſtrie beizu⸗ legen und zu beenden. Die deutſche Wirtſchaft hat im vergangenen Jahre mancherlei Nöte durchzurtachen gehabt. Wir wollen hoffen, daß das kommende Jahr beſſer und fruchksringender für ſie ſein wird und ihr die Möglich⸗ ke einer freien Entfaltung gibt, die unſeren zahlreichen bsloſen Arbeit und Brot verſchafft. belonbere Notlage beſteht bei der deutſchen Landwirtſchaft, beſon⸗ ders im Oſten des Reichs. Ihr wieder aufzuhelſen und ſie in die Lage zu ſetzen, ihre Aufgabe, die Volksernährung, zu erfüllen, iſt eines der dringlichſten Probleme der nächſten Monate. Mit ſchwerer Sorge blicken die deutſchen Landwirte auf das kommende Jahr. Deshalb wiederhole ich Ihnen, dringende Bitte, in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer ſchen Landwirtſchaft einzuſetzen. Mit Ihnen, Herr Reichskanzler, bin auch ich der Auf⸗ faſſung, daß trotz all dem Schweren der letzten Zeit ſich unſere Lage gefeſtigt hat, ja es will mir ſogar ſcheinen, als ob die unheilvollen Gegen⸗ ſätze, die unſer Volk durchziehen, ſich gemildert hätten oder wenigſtens nicht mehr in der Schärfe zu Tage träten wie bisher. Möge das deutſche Volk auch im kommenden Jahre fortfahren, im Gedanken an das Vaterland perſönliche und politiſche Widerſtände zu überwinden und zu überbrücken“. Nunzins Pacelli ſprach hierauf im Namen des diplomatiſchen Korps. Er wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß das deutſche Volk Schweres zu ertragen hatte und ſprach den Wunſch aus, daß das kommende Jahr Deutſchland und der Welt den endgülti⸗ gen Frieden bringen möge. Der Reichspräſident erwiderte mit herzlichen Dankes⸗ worten. Glückwunſchwechſel mit Angarn Reichspräſtident v. Hindenburg hat an den ungark⸗ ſchen Reichsverweſer Admiral von Hor thy folgendes Glück⸗ wunſchtelegramm gerichtet: „Ew. Durchlaucht ſende ich anläßlich des Jahreswechſels aufrichtigſte Glückwünſche. In alter Geſinnung Reichspräſident v. Hindenburg.“ Gleichzeitig iſt beim Reichspräſidenten nachſtehendes Tele⸗ gramm des Reichsverweſers eingegangen: 0 „Anläßlich des Jahreswechſels bitte meine wärmſten und innigſten Glückwünſche entgegenzunehmen. Mit herzlichſten kameradſchaftlichen Grüßen Reichsverweſer v. Horthy.“ Gruß des Kanzlers an Amerika Reichskanzler Müller hat dem Berliner Vertreter des International News Service Ausführungen für die Neu⸗ jahrsnummer des Preſſedienſtes gegeben, worin er der Sym⸗ pathie und der Freundſchaft Ausdruck verleiht, die Deutſch⸗ land mit der großen Republik jenſeits des Ozeans verbinden. Zum Schluß heißt es dann: „Es iſt mir eine beſondere Freude, feſtſtellen zu können, daß Deutſchland und die Vereinigten Staaten dieſe Freund⸗ ſchaftsbande verbinden. Ich kann keinen beſſeren Wunſch ausſprechen, als daß dieſe Freundſchaft nicht nur anhalten, ſondern ſich auch noch vertiefen möge.“ In den„Dresdener Neueſten Nachrichten“ ſchreibt Miniſter Streſemann unter dem Titel„Perſönlichkeit, Politik und Organtiſation“ u..: „Wir müſſen auf den Reichswahlabſtimmzettel verzichten und für die einzelnen verkleinernden Wahlkreiſe eine Liſte der einzelnen Parteien wieder fordern mit dem Recht des Wäh⸗ lers ſeinerſeits, unter den Kandidaten auszuwählen, wen er für den berechtigten Spitzenkandidaten hält. Damit wird das individuelle Recht des Wählers gegenüber allen denjenigen Organiſationen, die ihm heute Kandidaten präſentieren, wieder fundiert. Der Allmacht der Parteien wird das Individualrecht des Wählers entgegengeſetzt. Der Manie der Parteien, nur noch Angehörige gewiſſer Be⸗ rufsſtände als Spitzenkandidaten zu benennen, ſteht das Recht des Wählers gegenüber, die Perſönlichkeit wieder in den Vordergrund zu stellen. Damit löſen wir vielleicht die Fraktionen und den [Reichstag aus der Gefahr, zu einem Berufsparlament und zu Berufsfraktionen zu werden.“ Ich verſtehe nicht, weshalb jemand das Gewicht ſeiner Perſon dadurch zu verſtärken glaubt, daß er die Phraſe gebraucht, hinter ihm ſtänden ſound⸗ ſpviele organiſterte Beamte, Angeſtellte, Induſtrielle und Handwerker. Wenn vor Hunderttauſenden eine Null ſteht, zy bedeuten auch die Hunderttauſende nichts.— Die Folge Herr Reichskanzler, und der Reichsregierung gegenüber, die Frage alle Kräfte für die Behebung der Notlage der deut⸗ Telegramm⸗Auskauſch mit Oeſterreich Reichspräſident v. Hindenburg und der öſterreſchiſche Bundespräſtdent Miklas haben anläßlich des Jahreswech⸗ ſels herzliche Glückwünſche ausgetauſcht. Das Telegramm des Reichspräſidenten hatte folgenden Wortlaut: „Zum Jahreswechſel ſpreche ich Ihnen, Herr Präſident, meine aufrichtigſten und herzlichſten Glückwünſche aus. Möge das neue Jahr auch Ihrem Lande Glück und Segen bringen, Reichspräſtdent v. Hindenburg.“ Bundespräſident hat folgendermaßen ge⸗ Der drahtet: ö„Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ew. Exzellenz an der Wende des neuen Jahres die wärmſten und aufrichtig⸗ ſten Glückwünſche für Ihre Perſon und Ihre Familie ſowis für das Blühen und Gedeihen des großen deutſchen Bruder⸗ volkes auszuſprechen. Während des vergangenen Jahres war es Oeſterreich vergönnt, unzählige Angehörige des Deutſchen Reiches in ſeinen Grenzen zu begrüßen. Möge die dadurch bewirkte neuerliche Feſtigung der Bande des Geiſtes und der Kultur auch für die Zukunft mächtig fortwirken und die beſten Erfolge zeitigen.* Bundespräſident Miklas.“ Der Jahreswechſel im Spiegel der Verliner Preſſe E Berlin, 1. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Rückblicke aufs alte und Ausblicke ins neue Jahr nehmen wie üblich einen breiten Raum in der Berliner Preſſe ein. Den verſchiedenſten Hoffnungen und Wünſchen wird in dieſen Neujahrsbetrachtungen Ausdruck verliehen. In der„Ger⸗ mania“ bezeichnet der Zentrumsvorſitzende Kaas das Jahr 1928 als„das Jahr der Vertagungen“ und er knüpft daran die Erwartung, daß 1929ein Jahr„man n⸗ hafter Entſchlüſſe und durchgreifender Löſun⸗ gen“ werden möge. Offenbar will er damit beſonders auf die kommenden Reparationsverhandlungen an⸗ ſpielen, deren vermutliches Ergebnis nicht nur in den Blät⸗ tern der Rechten, ſondern auch im„Berliner Tageblatt“ ſehr ſkeptiſch beurteilt wird. Im„Vorwärts“ mahnt Severing zur Konſoltdſe⸗ rung nach außen hin. „Worauf es jetzt aukommt, iſt, daß wir für die Reparations⸗ verhandlungen auch eine verhandlungsfähige Regierung erhalten und nicht durch neue Kriſen automatiſch den Einfluß und die Autorität unſerer Vertreter ausſchalten.““ Innenpolitiſch herrſchen die Finanzſorgen vor Man meditiert, wie das Defizit im Reichshaushalt gedeckt werden ſoll. Bei den„Umfragen“, ohne die es nun ein⸗ mal nicht abgeht, werden nicht gerade erſchütternde Weisheiten zutage gefördert. Der Hugenbergſche„Tag“ hat eine Relhe bewußt autoritären und nationalen bodenſtändiſchen Elemente, Perſönlichleit, Politik, Organſſation Streſemann über die Partelpolitik einer ſolchen Zurückdrängung der Einzelperſönlichkeiten durch den organtſterten Menſchen wäre, daß die Reichsgegierung zu europäiſcher Staatsmänner um eine Meinungs⸗ äußerung zu der Frage gebeten:„Iſt eine Fühlungnahme der die im Volk die Grundſätze des volkszerſtörenden Liberalis⸗ einem Automaten herabgewürdigt würde, der lediglich noch auszuwählen hätte, wer ihr von den Organiſationen präſen⸗ tiert würde. Das bedeutet gleichzeitig eine Rechtloſigkeit der⸗ jenigen, die ſich nicht in die Schablone einer Organiſation ein⸗ fügen wollen. Im Schlußteil ſeines Artikels tritt der Miniſter energiſch für ein richtig verſtandenes parlamentariſches Syſtem ein. Die Nachteile des parlamentariſchen Syſtems treten nach ſeiner Anſicht nur deshalb ſo grell hervor, weil wir mit gut deutſcher Gründlichkeit ein parlamentariſches Syſtem aufgezogen haben, das mit der Idee des parlamentariſchen Syſtems nicht identiſch iſt.„Ein parlamentariſches Syſtem“, fährt der Miniſter fort„bedeutet“ in meinen Augen das Recht der Kontrolle und das bis zum Mißtrauensvotum ge⸗ ſteigerte Recht des Parlaments, ein Kabinett abzuberufen; es bedeutet aber nicht, eine Regierung quaſi durch Fraktlonen zu erſetzen. Bei uns wird die Bildung einer Regierung oft aufgefaßt als die Notwendigkeit, ein gemeinſames Grundſatz⸗ programm zwiſchen denjenigen Parteien aufzuſtellen, die die Negierung zu bilden haben, ein Verſuch, der zum Mißerfolg verurteilt ſein muß. So wenig, wie man Regierungen nach dem Syſtem bilden kann:„ſechs Fraktionen ſuchen ein Pro⸗ gramm“, ſo wenig kann man ein Syſtem zur Volkstümlich⸗ keit erheben, das nicht auf Berechnung des Perſönlichkeits⸗ willens angelegt iſt unb nur den Durchſchnittsmenſchen er tragen will, 7 . 754 26 7 i 2. Seite. Nr. 1 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe Mittwoch, den 7. Januar 19298 mus und Marxismus ablehnen, zwiſchenſtaatlich möglich und fruchtbar?“ Darauf antwortet Mufſolint ſehr nichts⸗ ſagend:„Ja, aber nur im Sinne aufrichtiger Zuſammenarbeit And rückhaltloſen Vertrauens“, während der ſpaniſche Dikta⸗ tor Primo de Rivera meint, ein ſolcher internationaler Kontakt wäre von„hohem Intereſſe“. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hat an eine Anzahl von Perſönlichkeiten die Frage gerichtet, war den deutſchen Staat in Zukunft führen ſoll. Der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Lemmer erwiderte, in 10 Jahren würde die Jugend am Ruder ſein. Der deutſchnationale von indeiner⸗Wildau möchte den Staat regiert ſehen„von den Trägern einer wahrhaft nationalen und konſervativen Stgatsgeſtnnung“ und der frühere General der Infanterie von Reinhardt hofft auf das„Erſcheinen eines genialen Schöpfers neuer deutſcher Größe ——ũz— Die Silbpeſternacht in Paris V Paris, 1. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Silveſternacht in Paris gehörte wieder den Engländern, die ſämtliche Vergnügungsſtätten des Seinebabel im wahren Sinne des Wortes beſchlagnahmten. Der Anſturm war ſo gewaltig, daß die Repuetheater am Montag mittag bis auf Jas letzte Plätzchen ausverkauft waren. Um das Geſchäft zu heben, hatten in Montmartre die Lokale den guten Ein⸗ fall, die Champagner⸗ und Souperpreiſe um ein Drittel herab⸗ zuſetzen. Der Preisrückgang ermunterte die Silveſterbumm⸗ ler zu opulenten Genüſſen. Es ging in der Silveſternacht überall hoch her. Um 4 Uhr früh war der Montmartre und Montparnaſſe in allen feſtlich erleuchteten Straßen von Men⸗ ſchenmaſſen erfüllt. Ein herrliches Wetter begünſtigte das Treiben, das erſt um 8 Uhr früh ein Ende nahm. Die Tra⸗ ditiyn will es, daß in der Silveſternacht neue politiſche Chan⸗ ſons in den Kabaretts zum erſten Male vorgetragen werden. Alle Chanſonniers, gleichviel welcher Richtung, hatten ſich diesmal die Aufgabe geſtellt, Frau Hanau, umgeben von einem Kreis Politikern, in den Mittelpunkt ihres Liedchens zu ſtellen. Auf den äußeren Boulevards trugen Straßen⸗ ſänger Spottlieder auf die Deputierten vor, die ſich ihr Gehalt erhöhen ließen. Es fehlte auch nicht an iro⸗ niſchen Liedern auf den Kelloggpakt, den Völkerbund und den Frieden überhaupt. Die Chronik verzeichnet nicht mehr Schlägereien und Ueberfälle als im Vorjahre. In Paris find etwa drei Dutzend Menſchen durch Gewalttätigkeiten verletzt, 6 getötet wor⸗ den. Das Polizeiaufgebot war überall ſehr ſtark. Der Neu⸗ jahrstag brachte blauen Himmel und drei Grad über Null. Die Wetterkundigen ſprechen von einem Temperaturſturz, Paris ſoll Schnee und Eis bekommen. Kabinettsrat in Paris Poincaré bleibt Miniſterpräſident Am Montag hat im Finanzminiſterium unter dem Vor⸗ ſitz von Poincaré ein Kabinettsrat ſtattgefunden, über deſſen Verlauf Havas wie folgt berichtet: 5 Der Kabinettsrat prüfte die politiſche Lage. Miniſter⸗ präſident Poincars erläuterte ſeinen Kollegen, daß er, als er am 11. November das Miutſterium bildete, die Auffaſſung gehabt hatte, nicht durch Verlängerung der Kriſe die Diskuſ⸗ ſion und die Verabſchiedung des Budgets zu verzögern, daß er aber heute, nachdem die Annahme von Budgetzwölfteln zum dritten Mal vermieden worden iſt, und nachdem die Stabiliſterung ihre Solidität bewieſen hat, die Aufgabe, die er übernommen hate, als erfüllt anſehe und im Begriff ſei, dem Präſidenten der Republik ſeine Demiſſion zu unter⸗ Hreiten. 5 In dem darauf folgnden Meinungsaustauſch ver⸗ traten die Kabinettsmitglieder einſtimmig die Anſicht, daß trotz der Bedeutung der erzielten Ergebniſſe auf internatio⸗ nalem und innerpolitiſchem Gebiet noch ſehr viel zu tun iſt. Miniſterpräſident Poincars ſchloß ſich dieſen einſtim⸗ mig vorgebrachten Argumenten ſeiner Mitarbeiter an und der Miniſterrat trat ſogleich in die Prüfung der Fragen ein, die bei Wiederzuſammentritt der Kammer aufgeworfen wer⸗ den dürften. Die Regierung wird in der Ueberzeugung, daß die Orientierung der kommenden Parlamentsſeſſion die Zu⸗ kunft der Legislaturperiode beſtimmen wird, bereit ſoin, gleich nach Wahl des Kammerpräſidiums eine Interpellation Aber die allgemeine Politik einzugehen. Sie wird im Verlauf Hieſer Debatte ein Programm ſofort durchzuführender Maß⸗ nahmen vorlegen und das Parlament aufſordern, ſich hierzu zu äußern. Sie wird ſich bei der ſtaffelweiſen Durchführung Hieſes Programms von den Gedanken leiten laſſen, die der Chef der Regierung zu Beginn der Legislaturperiobe mit Billigung der beiden Parlamente auseinandergeſetzt hat. Berlin, 1. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Apachenſchlacht am Schleſiſchen Bahnhof hat lebhafte Beunruhigung in der reichshauptſtädtiſchen Be⸗ völkerung hervorgerufen. Dem Anſehen der Polizei, an deren Spitze der ſozialdemokratiſche Herr Zörratebel ſteht, iſt ein ſchwerer Schlag verſetzt worden. Sie erſchien erſt auf dem Krlegsſchauplatz, als die erſte Schlacht zwiſchen den Zimmerleuten und dem Verbrecherverein„Immertreu“ vor⸗ bei war, unterließ es, ein Kommando zur Sicherung zurück⸗ zulaſſen und kam auch zu der zweiten Schlacht ſo ſpät, daß ſie nicht einen einzigen der Apachen verhaften konnte. Hinter⸗ her hat man dann 300 Kriminalbeamte auf ihre Spur gehetzt, ohne bisher den geringſten Erfolg erzielt zu haben. Die Empörung über ein ſo eklatantes Verſagen der Polizei iſt groß. Selbſt der Vorwärts“ wagt nicht, die Unter⸗ laſſungsfünden der Polizei zu decken, wenngleich er und die linksgerichtete Preſſe nur ſehr zahme Kritik üben. In den übrigen Blättern werden ſcharfe Angriffe gegen den Poltzei⸗ präſidenten gerichtet, dem man es beſonders verübelt, daß er die Verbrechervereine vom Schlag des„Immertreu“ zu ſo gefährlichen ſtarken Organiſationen ſich hat entwickeln laſſen. Man erklärt einmütig, daß derartige Vorgänge ſich nicht wiederholen dürften und verlangt einſchneidende Maß⸗ nahmen des Präſtdiums gegen den überhand nehmenden Terror des Verbrechertums. Eine höchſt lenden⸗ lahme Erklärung, die Herr Zörrgiebel am Montag nachmit⸗ tag veröffentlicht hat und in der er die Ohnmacht der Polizei mit verblüffender Offenheit eingeſteht, wird allent⸗ halben als unbefriedigend angeſehen. Wie wir hören, beab⸗ ſichtigen verſchiedene Parteien des preußiſchen Landtags, wegen des Verhaltens der Polizei die Regierung zu inter⸗ 1 pellieren. i Der Pariſer Hanaufkandal V Paris, 1. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Umſtand, daß der Unterſuchungsrichter Glard in Verbin⸗ dung mit dem Generalſtaatsanwalt auch am heutigen Feier⸗ tag die Unterſuchung der Affäre Hanau fortſetzt, deutet auf eine ſenſationelle Wendung in dem Finanzſkandal der„Ga⸗ zette du Franc“ hin. Wie man hört, wurde geſtern abend in dem Pariſer Vorort Pantin eine Hausſuchung durchge⸗ führt, die ſehr überraſchende Ergebniſſe gezeitigt hat. An offizieller Stelle wird ſtrenges Stillſchweigen über dieſes Er⸗ gebnis bewahrt. Doch machen die Blätter allerlei Andeu⸗ tungen, wonach die gerichtliche Unterſuchung damit einen Weg eingeſchlagen hat, der ſicher zur baldigen Einvernahme und vielleicht zur Verhaftung eines hochgeſtellten Poli⸗ tikers führen wird. Note Rußlands an Polen Die Sowjetregierung hat durch die Vermittlung der pol⸗ niſchen Geſandtſchaft in Moskau eine vom ſtellvertretenden Kommiſſar für Auswärtiges, Litwin ow, unterzeichnete Note an die polniſche Regierung gerichtet. In dieſer Note ſchlägt die Sowjetregierung mit Berufung auf den Beitritt der beiden Staaten zum Kelloggpakt vor, unabhängig von der Ratifizierung des Kelloggpaktes durch die anderen Staa⸗ ten ein beſonderes Protokoll über die ſofortige Inkraftfetzung der Beſtimmungen des Kelloggpaktes in Bezug auf die pol⸗ niſch⸗ruſſiſchen Beziehungen zu unterzeichnen, das aufgrund des Artikels 3 des Pariſer Abkommens als rechtsgültig er⸗ klärt werben ſoll. 5 Weltflug des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ — Maſhington, 1. Jan. Nach einer Meldung des in Friedrichshafen weilenden Vertreters der Hearſt⸗Preſſe, von Wiegand, beabſichtigt die Zeppelinwerft, im kommenden Jahre mit dem„Graf Zeppelin“ einen Flug um die Erde anzutreten. Der Flug werde in Richtung nach Oſten be⸗ gonnen werden. Politis bei Brianb — Paris, 1. Jan. Außenminiſter Briand empfing ge⸗ ſtern den griechiſchen Geſandten Politis, ber ihn in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Völkerbundes und im Auftrag der griechiſchen Regierung zu ſeiner erfolgreichen Interven⸗ tion im bolivianiſch⸗paraguayiſchen Konflikt beglückwünſchte. Die Organiſation des Verliner Verbrethertums Ueber die Organiſation ber Berliner„Unterwelt bringen die Blätter noch folgende Einzelheiten: Man kennt etwa 25 derartige Vereine. Die vor⸗ handenen Verbrecherklubs ſind untereinander feſt verbunden und haben ſich eine Spitzenorganiſation geſchaffen, die„4 Ringe“, die man gewiſſermaßen als die Dachorgant⸗ 5 ſatton bezeichnen muß. Dieſe Zentralſtelle iſt ebenfalls in modernſter Weiſe aufgezogen. Von hier aus werden nicht nur die großen Coups vorbereitet und ausge⸗ führt, hier unterhält man auch mehrere Winkelkonſulenten, die den Mitgliedern juriſtiſch mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Hier iſt auch das auf dem mittelalterlichen Feme⸗ prinzip aufgebaute„Ganovengericht“ untergebracht. Die f Zentralſtelle der Berliner Verbrecher hält jährlich einmal ein großes Feſt ab, auf dem der Sekt im Strömen fließt. Auch in Dresden Zimmerer⸗Schlacht Ebenſo wle in Berlin kam es— nach einer Meldung des Temps— auch in Dresden in der Nacht zum Sonntag zu ſchweren Schlägereien. Die ſogenannten„Freien Vogtländer“ zogen mit Beilen, Aexten uſw. bewaffnet, aus noch unbekann⸗ ten Gründen, von ihrem Stammlokal nach der ſogenannten „Rotſchlipſe“ in Neuſtadt. Dort zertrümmerten ſie zunächſt f eine große Schaufenſterſcheibe und drangen dann ins Lokal 4 ein, wo eine blutige Schlägerei begann. Die Innenausſtattung 1 wurde zum größten Teil zertrümmert. Von innen nach 1 außen gedrängt, ſetzten die Bauarbeiter die Schlägerei auf der 4 Straße fort, wobet es erneut blutige Kämpfe gab. Inzwiſchen 1 war das Ueberfallkommando benachrichtigt worden, doch hatten die meiſten der Angreifer bereits die Flucht er⸗ griffen. Immerhin konnten acht von ihnen noch in den an⸗ erden. eee 71 eſtge Angriff auf Polizeibeamte — Stettin, 1. Jan. Geſtern früh zwiſchen 8 und 4 Uhr wurden in der Stoltingſtraße zwei Polizeiwachtmeiſter bei der Feſtſtellung einer Perſon von einer ganzen Anzahl von Perſenen angegriffen. Man entriß den Beamten die Seiten⸗ gewehre, ſtach damit auf ſie ein und verletzte ſie ſo ſchwer, daß gte ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Arlbergbahn unterbrochen — Innsbruck, 1. Jan. Die Arlbergbahn zwiſchen den Stationen Wald und Dalaas iſt durch Lawinen unterbrochen. Flugzengunfall des Fliegers Aſſolant — Paris, 1. Jan. Ein Flugzeug der Linie Paris Kon⸗ ſtantinopel, das von dem bekannten franzöſiſchen Flfeger Aſſolant geſteuert wurde, ſtieß im dichten Nebel gegen einen Höhezug bei Givry, etwa 30 Km. von Chalons ſur Marne. Das Flugzeug überſchlug ſich und geriet in Brand und wurde vollſtändig zerſtört. Der Flieger im Ab⸗ ſturz aus dem Apparat geſchleudert und kam mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Gefahrvolle Reiſe auf der Eisſcholle — Reval, 381. Dez. Wier hier bekannt wird, haben 49 Fiſcher, die mit 10 Pferden beim Schleppnetzfiſchen auf dem Randeis des Peipusſees durch plötzliches Berſten des Eiſes mit einer Eisſcholle in die offene Seemitte hinaus⸗ getrieben wurden, ſich auf dem ſowletruſſiſchen Ufer wohl⸗ hehalten an Land retten können. Eine weitere Eisſcholle mit 20 Mann, die ebenfalls abge⸗ trieben war, iſt inzwiſchen geſichtet worden, ſodaß ein Flug⸗ zeug zur Hilfeleiſtung entſandt werden konnte. Trotz ⸗ dem find noch nicht alle Beſorgniſſe beſeitigt, da ſich urſprüng⸗ lich etwa 200 Perſonen auf dem Eis befunden haben ſollen. Korruptionsprozeß — Warſchan, 1. Jan. Das Kriegsgericht beendete den Korruptionsprozeß gegen 18 Offiziere des militärgev⸗ graphtſchen Inſtituts, die ſich wegen Unterſchlagungen zu verantworten hatten. 7 Angeklagte wurden zu Gefängnis⸗ ſtrafen von 4 Monaten bis zu 4 Jahren und zu Degradierung verurteilt, während die anderen Offiziere, unter denen ſich ein Oberſt befand, Arreſtſtrafen von 3 Tagen bis 6 Wochen er⸗ hielten. Das Verfahren gegen den Direktor des Inſtſſuts, General Jazwinſki, findet erſt in den nächſten Tagen ſtatt. g ——B 3 2 N N FFF Ereigniſſe am Sternhimmel von 1929 Bel der Mannigfaltigkeit der Intereſſen des Sterufreun⸗ des iſt es ſchwer, das für den Einzelnen Wichtigſte an den An⸗ fang einer Geſamtüberſicht zu ſtellen. Der Mars, mit dem 5 ſich wohl die meiſten beſchäftigen, ſtand im vergangenen Dezember der Erde am nächſten und wird im Laufe des kom⸗ menden Sommers ganz allmählich in der Dämmerung ver⸗ 10 ſchwinden. Auf große Kometen hinzuweisen, liegt kein An⸗ laß mit Rückſicht auf etwaige Vorausberechnungen vor, wir wollen aber hoffen, daß wir wieber einmal durch einen Unbe⸗ kannten aus dem Univerſum überraſcht werden, der mit großem Lichtſchweif über den Sternenhimmel„fegt“, wie die alten Ehineſen zu ſagen pflegen. So ſtehen wohl im allge⸗ mein wiſſenſchaftlichen Intereſſe an erſter Stelle die Finſter⸗ niſſe dieſes Jahres. Der Mond wird nicht verfinſtert, aber das Tagesgeſtirn zwei Mal. i Wie große Bedeutung man in deutſchen Gelehrtenkreiſen der vollſtändigen Sonnenfinſternis am 9. Mal beimißt, geht ſchon daraus hervor, daß nicht weniger als vier Expeditionen zu ihrer Beobachtung von unſeren Sternwarten ausgeſandt werden ſollen. Dieſe Unternehmung iſt dadurch gerechtfertigt, daß die Dauer der Verfinſterung außergewöhnlich groß iſt und den Betrag von fünf Minuten überſchreiten wird. Der Streiſen der vollſtändigen Verfinſterung beginnt ſüdlich von Madagaskar, durchzieht den Indiſchen Ozean ſüdlich von Vor⸗ derindien und berührt auf Sumatra Gebiete, in denen Be⸗ öbbachtungsſtationen errichtet werden können. Dann erreicht die vollſtändige Verfinſterung die Malayiſche Halbinſel, Über⸗ zieht das mittlere Bereich der Philippinen und endet etwa in der Inſelgegend der Karolinen im Großen Ozean. Bei uns U ſer Finſternis nichts zu ſehen. Dagegen wird von iſt von die gege der zweiten Sonnenfinſternis am 1. November eine winzige . Das Bereich der ringförmigen Verfinſterung beginnt im Atlantiſchen Ozean nicht weit von Newyork, trifft Afrika in der Gegend des Rio de Orb, verläßt vorübergehend das Feſt⸗ land im Golf von Guinea, zieht dann vom Kongogebiet bis nach Sanſibar hinüber, um im Indiſchen Ozean zu enden, wo das Sichtbarkeitsgebiet der erſten Finſternis begann. Da dieſe Finſternis nur ringförmig iſt, hat ſie geringes wiſſen⸗ ſchaftliches Intereſſe. In der Welt der Planeten ſpielt im Anfang des neuen Jahres, wie ſchon erwähnt, der Mars die Hauptrolle. Da⸗ neben erfreut uns Venus, die am 7. Februar ihren größten öſtlichen Abſtand vom Tagesgsſtirn erreicht, durch ihren Lis Mitte März zunehmenden Glanz. Bei ihrer Zuſammenkunft mit der Sonne am 20. April wird ſie vielleicht nur einen Tag unſichtbar werden und dann Mitte des Jahres(29. Juni) ihren größten weſtlichen Abſtand vom Tagesgeſtirn als Mor⸗ genſtern erreichen. Merkur wird nur zwei Mal bequem am Abendhimmel zu beobachten ſein und zwar von Mitte bis Ende Januar ſowie in den beiden erſten Maidritteln. Am Morgenhimmel können wir ihn von Mitte Oktober bis Anfang November verfolgen. Die drei anderen Aus⸗ weichungen von der Sonne führen den Planeten nicht weit genug aus dem Bereich der Dämmerung heraus. Ueber die beiden großen, langſam wandernden Planeten Jupiter und Saturn iſt abſchließend zu bemerken, daß Jupiter noch bis Mitte Mai am Abendhimmel ſtehen wird und erſt am 3. De⸗ zember ſeine nächſte Oppoſition zur Sonne erreicht. Dem ringgeſchmückten Saturn ſteht die Sonne am 19. Juni gegenüber, der Planet iſt in der zweiten Hälfte des Jahres bis Anfang Dezember zu ſehen. Untet den Zuſammenkünften der Planeten wollen lolr nur die von Venus und Jupiter am 14. Juli hervorheben. Von Intereſſe ſind ſchließlich die Bebeckungen von Planeten durch den Mond nämlich, des Mars am 18. März und der Venus am 4. Juni und 30. Oktober. ok. Spur im Fernrohr, es ſind nur wenige Prozent des Sonnen⸗ „Durchmeſſers, auch hier zu konſtatieren ſein. a ieee, 5— Kunſt und Wiſſenſchaft Von der Heidelberger Univerſität. Wie gemeldet wird, ö iſt zur Wiederbeſetzung des Lehrſtuhls der romantiſchen Philo⸗ ö logie an der Univerſität Bonn lanſtelle des Geh. Ratz W.. Meyer⸗Lübke) ein Ruf an den Ordinarius Dr. Ernſt Robert Curtius in Heidelberg ergangen. Curtius! Sonderzebiet iſt die neuere franzöſiſche Literatur. Er iſt ein geborener Elſäſſer(geb. 1886 zu Thann) und ſeit 1924 in Heidelberg Nachfolger von Fritz Neumann. Profeſſor v. Kries geſtorben. Im Alter von 76 Jah⸗ ren iſt in Freibura der eremittierte ordentliche Profeſſor der Phyſtologie an der Univerſität Freiburg, Geh. Rat Dr. Johannes v. Kries, Ritter des Ordens Pour le Mérite für Wiſſenſchaft und Kunſt und mehrfacher Ehrendoktor, geſtor⸗ ben. Der Heimgegangene war einer der bedeutendſten Phy⸗ ſiologen Europas. Seine Schriften haben Weltruf. Zugleich war er ein Logiker von hervorragender Bedeutung, deſſen philoſophiſche Schriften ebenfalls die größte Begchtung fänden. Wir werden auf den bedeutenden Gelehrten noch zurück⸗ kommen. 5. Thomas Mann als Wandſchmuck. Ein norddeutſcher Verlag hat ſich entſchloſſen, Kernſätze aus den Werken Tho⸗ mas Manns in verſchiedenen Ausführungen als Wandſchmuck herzuſtellen. Beſonders empfohlen wird der Satz aus den „Buddenbrooks“:„Mein Sohn, ſei mit Luſt bei deinen Ge⸗ ſchäften am Tage, aber mache nur ſolche, daß wir bel Nacht ruhig ſchlafen können.“ 1 5 Wieder ein Klavier⸗Wunderkind. Bei einer Pariſer Veranſtaltung der Geſellſchaft für Verbreitung fremder Sprachen in Frankreich erregte das vollendete Klavſerſplel eines fünfjährigen Mädchens, das nicht nur mit fehlerloſer Technik, ſondern auch mit allen Feinheiten einer wirklichen Virtuoſin zwei außerordentlich ſchwierige Stücke vortrug,— Erſtauneu der Zuhbrer. Die kleine Simonne Rig hat, als ſie drei Jahre alt war, ohne ſede Unterweiſuns zu ſpielen begonnen. e 5 8 Mittwoch, den 2. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 8 Mit lächelnder Miene iſt das Jahr 1928 verſchieden. Mit lachenden Augen hat uns das neue Jahr begrüßt. Hoffentlich iſt die ſchöne Witterung, die den letzten beiden Tagen beſchie⸗ 2 war, von eee Vorbedeutung für die Monate, die vor uns liegen. Der Uebergang vom 5 ins neue Jahr hat ſich in gewohnter Weiſe vollzogen. er eine verlebt den Silveſterabend daheim im Kreiſe der Familie, ſieht allenfalls noch einige liebe Freunde bei ſich, den andern drängt es auf die Straßen, in denen ſchon läugſt die Fröſche knallen, lockt es in die dichtgefüllten Kaffeehäuſer und Wirtſchaften zu Muſik und ſonſtiger Unterhaltung. Und ſo hat jeder nach ſeinem Geſchmack die Silveſterſtunden durchlebt. Unſer th⸗Mitarbeiter, der während des Haupttrubels einen Gang durch die Straßen und die Lokale, in denen ſich das Leben und Treiben konzentrierte, machte, gibt folgende Schilderung ſeiner Eindrücke: Wenn es jemand gegeben haben ſollte, der als Einſiedler, ohne ſich um ſeine Mitmenſchen oder gar den Kalender zu kümmern, mitten in Mannheim ein Leben für ſich führte, ſelbſt der mußte vorgeſtern merken, daß ſich etwas beſonderes vorbereitete. Noch dachte die Sonne nicht daran, unterzugehen, da knallte es ſchon, mal im Oſten, mal im Weſten, daß der Nichtsahnende erſchreckt zuſammenfuhr und im erſten Augen⸗ blick an Zeiten unſeligen Angedenkens erinnert wurde, an Fliegerbomben, Abwehrkanonen und ähnliche ebenſo unan⸗ genehme wie geräuſchvolle Dinge. Aber erfreulicherweiſe war die Urſache angenehmer Art. Man machte „Generalprobe“ für Silveſter. Als aber nun die erſten Sterne am dunklen Himmel auf⸗ tauchten, da nahm der Lärm zu, von Stunde zu Stunde. Eine frühe, noch einſame Rakete ſtieg in die Luft, ziſchte, ſagte: „Bumm!“ und ein Regen zarter Sternlein ſplitterte im abend⸗ lichen Dunſt auseinander. Hier und da flackerte ein Buntfeuer auf. Der Weihnachtsbaum am Waſſerturm ließ für dieſen Winter wohl zum letzten Male ſeine elektriſchen„Kerzen“ erſtrahlen. 8 Viele Menſchen aber zogs hinaus aus dem eigenen Heim, ſte ſammelten ſich, je nach Geſchmack und Geldbeutel, in den großen und kleinen Kafſees, den Wein⸗, Bier⸗ oder Tauz⸗ ſtätten. Das heißt: genau geſagt war faſt üperall Gelegenheit zum Tanze. Ob man nun auf einem Rundgange ins Park⸗ hotel ſchaute, ob man Gelegenheit hatte, die ſtreng bewachte Pforte des geſchickt geſchmückten Kaffee Belbe zu dukch⸗ ſchreiten, ob man ſeinen Obolus am Eingang zum Cafaſö entrichtete, bei Wellenreuther ſich niederließ oder in einem der vielen anderen Mannheimer Lokale: überall erklangen die Töne des Jazz, älterer oder neuerer Tanzmuſik. Erſtklaſſige Kapellen ſpielten in den einen auf, in den andern tat es ſchließlich auch der Lautſprecher oder das Grammophon. Man drehte ſich, wippte im Wiegegang itber die meiſt von vielen, allzuvielen Paaren benutzte Tanz⸗ fläche und war mal für ein paar Stunden froh, vergaß Alltag und Sorge: Faſtnacht warf ſeine Schatten— richtiger: ſein Licht— voraus. Auf den Straßen war der Verkehr anfangs nicht viel ſtärker als an den Sonntagen. Nur die knallenden und ziſchenden Geräuſche deuteten auf etwas beſonderes hin. Das wurde aber bald anders. In der letzten Stunde des alten und der erſten des neuen Jahres nahm das Gedränge von Minute zu Minute zu. Am ſchlimmſten wars natürlich auf dem Marktplatz. Und auch am lauteſten. Da knallten die Böllerſchüſſe, da blitzten die Feuer, ziſchten die Raketen und fuhren leuchtende kleine Ungeheuer nahe dem Erdboden umher, die kreiſchende Menge auseinanderjagend. Doch als die Zeiger der. uhr ſich der 12 näherten, ließ für einige Augenblicke der Lärm nach. Es war die ſo oft beſungene„Stille vor dem Sturm“. Der„Sturm“ ließ nicht auf ſich warten. Noch waren die Glockenſchläge, die das Ende des alten Jahres verkündeten, nicht verhallt, als es mit neuer Kraft und Luſt losging, Was vorher geweſen war, wurde weit übertroffen. Freunde ſchüt⸗ telten ſich in dem Tumult gerührt mit„Proſit Neufahr!“ die Hände, Freunde ſanken ſich in die Arme. Und von den Tür⸗ men ſangen die Glocken ihr ernſtes, feierliches Lied. Klang nicht auch von einer Kirche der getragene Ton der Poſaunen? Man konnte es nicht einmal ſicher feſtſtellen. Allzu ſtark war das allgemeine Getöſe 8 Aber bald ließ das Gedränge nach. Der Mannheimer iſt doch ein ſolider Menſch. Viele Tiſche in den Lokalen leerte ſich in der erſten Stunde des Jahres. Wer freilich nicht gleich heimkehrte, der hielt auch aus. Stundenlang noch. Und meiſt kam auch jetzt erſt die rechte Stimmung auf. Es ſoll Menſchen gegeben haben, die beim erſten Zwielicht des neuen Tages noch nicht nach Hauſe wollten! Silveſter iſt vorüber. Man ſchlief lange in den erſten Tag des Jahres hinein. Denn am zweiten heißt es ja: Kopf frei, hinein in die Arbeit! Geſindeball im Roſengarten Der Geſindeball, mit dem ſich die Vereinigten Konzert⸗ leitungen in den Reigen der Silveſterveranſtaltungen ein⸗ fügten, hatte nicht den Maffenandrang wie ſein Vorgänger im Jahre 1924 zu verzeichnen. Die Urſachen ſind naheliegend: Geldknappheit, der immerhin nicht unerhebliche Eintrittspreis, die Wahl des Titels für das Ballfeſt. Halten wir uns dabei nicht lange auf, ſtellen vielmehr mit Genugtuung feſt, daß die Tanzluſtigen vollauf auf ihre Rechnung kamen, weil genügend Ellenbogenfreiheit vorhanden war, im Nibelungenſaal, wo die Jazzband des Kapellmeiſters Homann ⸗Webau aufſpielte, und in der Wandelhalle, wo ſich die Kapelle Becker nieder⸗ gelaſſen hatte. Roſengartendirektor Thomas verdient wieder Seſonderes Lob. Tauſende von Glühbirnen ſtrahlten eine Sleudende Lichtfülle aus. In der Art wie beim Lichtball. Zu einem mächtigen Oval, das die Verbindung zwiſchen den ſtän⸗ digen großen Beleuchtungskörpern herſtellte, ſchwangen ſich von den Pfeilern der Empore aus zahlreiche Lichtgirlanden. In der Mitte des Ovals ſchwebte zwif ſchen zwei mächtigen Lichtkränzen der Deckel der Gondel, in der die Kapelle ſaß. Wenn die Lichtketten, die den Deckel mit dem Konzertpodium verbanden, er ſtrahlten, glaubte man in der Tat die Gondel eines Freiballons vor ſich zu haben. Die Brüſtungen der Empore waren zweifarbig verkleidet. fſtändige Effektbeleuchtung des Saales hinzu, ſo kann man . tagen, daß der Rieſenraum einen übe raus feſtlichen Eindruck e e ee eee . Bis gegen Mitternacht unterhlelt ein ausgezeichnetes Küuſftlerbrettl 5. Hefte auf das 8 Die geſichts abmühte, das Publikum aus ſeiner Rechnet man noch die Wörns noch recht viele! und eine 5 gute Geſundheit.. 13 Sllveſter und Nemahr treff licher S Stimmungsſänger, ber ſich im Schweiße ſeines An⸗ Reſerve heraus⸗ Als er um 12 Uhr in zulocken. Es gelang ihm nur teilweiſe. der Tracht eines Kellermeiſters das neue Jahr in gebundener Form feierte, hatte er mehr Erfolg. Viel Beifall ernteten Friedel Dann und Walter Friedmann mit Solis und Duetten. Bei der Beliebtheit dieſer Beiden eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Köſtlich war auch wieder Eliſe Delank bei der Erzählung eines Kinverlebniſſes. Margot Brechtel tanzte recht anmutig. In der letzten Stunde des alten Jahres be⸗ warben ſich eine Anzahl Paare um die ausgeſetzten drei Tanzpreiſe. Die Beteiligung war auffallend gering, ſo gering, daß der Preis für die Tänzer im Alter von über 45 Jahren überhaupt nicht zuerkannt werden konnte. Das Preis⸗ gericht ließ einen Foxtrott und einen Tango ſpielen. Die kon⸗ kurrierenden Paare konnten einen von dieſen beiden Tänzen wählen. Die meiſten Paare traten zum Foxtrott an. Beim Tango wagten ſich weit weniger in die Abſperrung. Man ſah e einige recht gute Leiſtungen, die vor allem techniſch und rhyth⸗ miſch beachtenswert waren. Die drei Preiſe wurden aus⸗ geloſt. Ein Tangopaar erhielt ein Tiſch⸗ Grammophon, zwei Foxtrottpaare einen Korb mit Sekt und ein Fäßchen Münchner Bier. Nachher wurden durch Projektion die Preisträger des Neujahr⸗ Wettbewerbs bekanntgegeben. Auch hierbei war die Beteiligung ſo unbefriedigend, daß das Preisgericht leinen erſten Preis zuerkennen konnte. Zwei zweite Preiſe erhielten Herr Karl Bertſch und Herr Czerper, einen dritten Preis Herr Gehrig und einen vierten Preis Frl. Elſe L. Kuhn, ſämtlich von hier. Als der Jubel, mit dem das neue Jahr begrüßt wurde, verrauſcht war, wurden die preisgekrönten Zeichnungen des Wettbewerbs gezeigt. Man hatte dabei Gelegenheit, nicht unintereſſante Einblicke in Mannheims Zukunft zu gewinnen. Der Charakter des Ballfeſtes, das bis zum frühen Morgen dauerte, wurde durch eite große Anzahl Dienſtboten betont. Die meiſten Vertreterinnen hatte das Heer der Kammer⸗ kätzchen entſandt. Zwei von dieſer niedlichen Gattung er⸗ hielten auch Tanzpreiſe. Die meiſten Ballbeſucherinnen hatten es vorgezogen, in Geſellſchaftstoflette zu erſcheinen. Bei den Herren dominierte der Smoking. Am fidelſten ging es wieder im Bierkeller zu, wo ein Karuſſel großen Zuſpruch fand. Auch die unter der Empore des Nibelungenſaales auf⸗ gebauten Schieß⸗, Wurf⸗ und ſonſtigen Buden trugen viel zur Kurzweil bei. Die Stimmung, die anfänglich ziemlich froſtig war, hob ſich von Stunde zu Stunde und erreichte den Höhe⸗ punkt, als die weiße Plane, die unter der Orgel geſpannt war, Allen ein Proſit Neujahr! zurief. Um das gelungene Arrange⸗ ment des Ballfeſtes hat ſich Herr 5 beſonders verdient gemacht. Sehr unruhige Silpeſternacht Die Silveſternacht war unruhiger als in den letzten Jah⸗ S in der geräuſchvollen Begrüßung des Vorkriegsgewohnheiten zurückzukehren. Wegen unerlaubten Schießens mit Handfeuer⸗ waffen gelangten drei Perſonen zur Anzeige. In einem weiteren Falle erhielt eine 32 Jahre alte Kauf⸗ manusehefrau auf dem Gehweg vor dem Hauſe 8 2, 8 von einem bis jetzt noch unbekannten Täter einen Steck⸗ ſchuß in den rechten Unterſchenkel. Lebensgefahr beſteht nicht. Wegen Ruheſtörung gelangten 14 Perſonen und wegen groben Unfugs 27 Perſonen zur Anzeige. Wenn man bexückſichtigt, daß die Polizef in der Silveſternacht ſehr nachſichtig iſt, dann geben dieſe Zahlen recht zu denken. ren. Man ſcheint neuen Jahres zu Der Neujahrstag dem, wie eingangs erwähnt, ausnehmend ſchönes Wetter be⸗ ſchieden war, lockte tauſende in die Anlagen. Auf der Stepha⸗ nienpromenade herrſchte nachmittags ein Verkehr wie an Hochſommertagen. Die friſche Luft und der ſtrahlende Son⸗ nenſchein geſtalteten den Spaziergang zu einem ganz be⸗ ſonderen Genuß. Wundervoll war der Sonnenuntergang. Am Vormittag wieſen wie an Silveſter die Gotteshäuſer einen ſehr ſtarken Beſuch auf. Um 2 Uhr begann die Neujahrs⸗ piſite des„Feueriv“. Der Elferrat, der die Narren⸗ mütze und die Ordenskette trug, verſammelte ſich in der Stammburg(Habereckl), vor der die geſamte Prinzeng erde Aufſtellung nahm. Unter den Klängen des Präſentiermarſches trat der Elferrat vor die Front. Präſtdent Bieber hielt eine kurze Anſprache, in der er darauf hinwies, daß durch den Umzug die Mannheimer auf den„Feueriv“ und ſeine Beſtre⸗ bungen von neuem aufmerkſam gemacht werden ſollen. Die Anſprache gipfelte in einem Ahoi! auf die Stadt Mannheim. Unter Vorantritt der Prinzengardekapelle, der ein Landsknecht vorausritt, ſetzte ſich dann die ſchmucke Prinzengarde in Be⸗ wegung. Der Elferrat, der in vier offenen und einem ge⸗ ſchloſſenen Auto Platz genommen halte, bildete den Abſchluß des Zuges, der ſich nicht nur in der Innenſtadt zeigte. Auch die Oſt⸗ und Schwetzingerſtadt wurden aufgeſucht. Auf dem ganzen Wege wurden die Feuerio⸗Gratulanten herzlich be⸗ grüßt. Der Umzug dauerte ſtark zwei Stunden. Die Ver⸗ gnügungsſtätten wieſen begreiflicherweiſe geſtern abend bei weitem nicht den Beſuch wie in der Silveſternacht auf. Viele ſind zeitig ſchlafen gegangen. Sch. 5 — * 80. Geburtstag. Am morgigen Donnerstag feiert unſer allverehrter Mitbürger, Privatmann Ludwig Wörns ſen., im Stadtteil Neckarau(Marktplatz), ſeinen 80. Geburt s⸗ tag in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Der Jubi⸗ lar betrieb in früheren Jahren ein Kolonialwarengeſchäft und gründete ſpäter noch ein Liegenſchaftsbüro. Alle, die mit Herrn Wörns geſchäftlich und privatim zu tun hatten, ſchätzten in ihm einen ſtets freundlichen, zuvorkommenden Geſchäfts⸗ mann und wahren Freund. Seine Gattin, die im Kriege von 1870/71 im Dienſte des Roten Kreuzes treue vaterländiſche Dienſte leiſtete, iſt vor Jahren geſtorben. Eine Tochter ſtarb ebenfalls in den zwanziger Lebensjahren. Herr Wörns ver⸗ bringt ſeinen Lebensabend bei ſeinem noch einzigen Sohn Ludwig Wörns fr. in beſchaulicher Muße Als treuer Alt⸗ Neckarauer nimmt der Jubilar an der Entwicklung des auf⸗ ſtrebenden Stadtteils immer noch regſten Anteil. Die Neckarauer„Kaſinogeſellſchaft“ verehrt in ihm ein Mitglied, das in 4 jähriger Pflichterfüllung und Anhänglichkeit ſeinen Freunden gewiſſenhaft die Treue hält. Wir wünſchen Herrn Städtiſche Nachrichten Proſt Neijohr! Proſt Neijohr!——— Widda mol e Jährle hinna uns un ma wees faſcht nit, wo's hinkumme is. So 5 vaſchtreicht ens um aunere un erſcht wann ſich ſo nooch un noch de Glatzkopp un die groe Hor ei'ſchtelle, do merkt ma erſcht, daß man ſchun ſo manches„Proſt Neijohr“ un w manchen Rieweherbſcht hinna ſich hot. 1 Die ganz Welt konnte ſich gegeſeidich gratliere, erſch⸗ 5 dens, weil ma jetz de Velkerbund hawe un weil's Radto er⸗ funne is; un wer en Radio hot, der konnte die Glickwinſch vun de fernſchde Erddeile deitlich un vernehmbar zu da ſelbüche Schtund entgeche nemme. Viel kriggte gratlirt, viel e ſich awa aa' ſelwa gratlire. Zum Beiſchbiel de Amanula. er hot em Dreck e Ohrfeich gewe, der kann aa' ſaache: 1 9 1 is halb valorel Der is vun de eirobäiſche Kuldur ganz kolloſſal infiziert worre. Die ſcheene Bee un die ſchlauke Linie, wo er in Berlin un in Barris'ſehe hot, die hawes'm'gedah! Wie er awa Det ſeine Schleierdame un bei ſeine Halbmomd⸗Patriode wida 'kumme is, do hot er die Fielherna'gerennt. Die hawe jetz de zwedögreſchde Schbeckdaag'l mit em'gfange. Jetz kaun er ſehe, wie er widda aus dem Schlammaß'l rauskummt. Mir Mannema kenne uns a gratlire. Im große ganz hamma jo im vagangene Johr Glick'habt. Erſchtens haw ma en ſcheene Bahn hof vun de Karlsruher geſchenkt kriſcht, dann hawe ma bloß ääh lein) Schtadthodell ge⸗ baut un ins Blane dar iu m, wo alle halb Schtund nie⸗ mand nei'geht, ſin des Johr vierhunertunzweeſtebzig Ei'ge⸗ borene vun Mannem mehr nei'gange, wie im vagangene. Awa des unairdiſche Bebirfnisheis'l midde in de Schtadt, am Ba⸗ radeblatz, loßt imma noch uf ſich waade. Des kenut ma ſo ſchee direkt unna de Schdadua baue, ke Menſch däht was davun ſehe, blos der wo's bräucht, däht's finne un kennt ganz heem⸗ lich im Venusberch vaſchwinde.„ zweddi Rhei'brück hätte nta aa beinoh kriſcht,'s Brofekt is ferdiſch, s Geld dazu hamma aa, de Bauplatz is do, ma waade 179 noch druf, bis ma 85 ſe genehmiſcht kriſche. Ma hawe aa en neie Owabercha⸗ mesſchda kriſcht, dem. awa glei' gratlirt, wie er zu uns kumme is. Awa een dunkle Punkt am Schternhimm'l unſera Babda⸗ ſchtadt, des is unſa. Natzional⸗Theada. Do hot ſich gewiſſermaße, ſozuſaache e Aterieverkalgung eil⸗ 'ſchtellt un des Theada is doch eigendlich s„Mekka“ vun da alde Mannema Bircha. Vun do aus hot unſa allverehrda Schiller ſein Siegeszug durch die ganz Welt gemacht, un manchi ſeelicht Schtund un mancha vagniechda Owend hawe mir in unſera Jugend in unſerm Muſetemp'l verlebt, waun um aach uff'im hohe Olymp im Feierwehrleechl'hockt hawe. Ja, da junge Nochwuchs fehlt halt, wo's Theada fille kennt. Schbort un Kind, des zieht die Jugend ane bei—— Awg mit da ſchtarke Muskle allee' is es nit gedah', s Geiſch⸗ diche un's Seelevolle derf aa' nit fehle, dann wos Schtrenge 5 mit em Zarde, wo Schtarkes ſich un Mildes paarde, do gibts en gude Klang. Des hot da Schiller nadirlich in Hochdeitſch 'ſchriwe. Wann ma ins Kino geht, do braucht ma merſchdens norr die Aache mitzubringe, awa in unſerm Muſetempl de muß da Kopp dabei ſei! Drum, ihr Herre Lehrer un Er⸗ zieher, fiehrt die Jugend unſerm Natzionaltheada a. D Herr Indendant hot ma vaſchbroche, s dähde jetz aa wid Schtigga ufg ehrt werre, wo ma nit rot un valeeche zu w bräucht, un T eadaſchtigga, wo direkt als Schlvofmitt'l wirke dähde iwahaupt ganz ausg'ſchalt' werre, dann des wär direkdi Konkurrenz for die Abedeega. Alſo Summa ſumarum, mir wolle's Beſchde hoffe, f es im neije Johr beſſa klappt wie im vergangene, un waun⸗ bei meet Schtadtyädda uf em Rothaus ſo hell werd wi beim Lichtfeſcht neilich, do hama gewunne. Bircha— 88 ſchtark em Karneval entgeche. Gedenket der notleiden Agrarier un em„„ daß es e geſcheidi Fasnacht gibt. Ca 11 No 1 * * Unter 1 Wagen geraten. Vor einem Feueri 5 körper ſcheute am Montag nachmittag in der Bürgermeiſter Fuchsſtraße das Pferd eines Kohlenfuhrwerks und g.. durch. Der Lenker des Fuhrwerks, ein verheirateter, 50 Jahre alter Kohlen händler, geriet unter den We und trug einen e— linken Unterſchenke davon. 5 . Zuſaumengeraunt. Am Silveſterabend wollte Dame, die aus Frankfurt a. M. hier angekommen war, Tatterſall der Straßenbahn nachſpringen. Dabei prallte ſie mit einem jungen Manne ber es auch ſehr ellig hatte, ſo u geſchickt zuſammen, daß Beide ſtürzten. Während die D ſich das linke Ha!. 1 und ſofort f verkebun davon. 5 a ö Erhebliche Verbreunungen zogen ſich am Montag z ledige, 21 und 2 alte Brüder beim 1 von be Tanne grün Aae Unter den Krä bemerkte m n ſolchen der Stadtgemeinde Mann⸗ him. Umflorte Fahnen von Vereinen, deſſen Ehrenmitglied der Verſtorbene wa f mfäumten den Katafalk. Wehmuts⸗ volle Harmontu e erfüllten den Raum. Mutſchle. N Trauerrede den e des Verb Sarg war v Jahre die Erhaltung ſeines„ ö ae. 3 4. Seite. Nr. 1 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Mittwoch, den 2. Januar 1929 Veranſtaltungen Mittwoch, den 2. Jannar Theater: Nationaltheater: Kabalt und Liebe“..80 Uhr. 1 Künſtlertheater Apolls:„Die luſtlge Witwe“. 2. Bichtſpteltheater: „Die a Wangen“.— Gloria⸗Palaſt:„Eine a“.— Ufa⸗Palaſt Ludwigshafen:„Das 3 5 0 ſeltſa me 5 Nacht der He 9 gottloſe Mad Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 2. Januar Deutſche Sender Berlin(Belle 489,0), Königswuſterhauſen(Welle 1649) 20 Uhr: Abendunterhaltung, 21 Uhr: Schubertlieder. Breslau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: Lotte Leonard ſingt. Frankfurt(Welle 428,6) 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Die Arleſterin, Schauſplel. Hamburg(Welle 994,7) 20.15 Uhr: Robert und Bertram, Poſſe mit Geſang, 22.45 Uhr: Konzertübertragung. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Wiener Muſik. Langenberg(Welle 468,8) 21 Uhr: Wunderdoktor wider Willen, Hörspiel, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 12.53 Uhr: Konzert, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Abendkonzert. Stuttgart(Welle 379,7) 16.35 Uhr: Konzert von Frankfurt, 20.15 Uhr: Uebertragung von Frankfurt. Ansländiſche Sender Been(Welle 411) 20 Uhr: Tyloſon⸗ u. Saxofonvorträge, 20.20 Uhr: Lauten vorträge, anſchließend Konzert. Budapeſt(Welle 855,5) 29.30 Uhr: Konzert, anſchließ. Zigeunerm. Daventry(W. 491,8) 21.30 Uhr: Militärkonz., 28.15 Uhr: Tanzm. Davenktry(Welle 1562,5) 20.45 Uhr: Konzert. Mailand(Welle 548) 20.32 uhr: Abend konzert leichter Muſtk, 28 Uhr: Zigeunermuſik. Paris(Welle 1704,7) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 348,9) 20 uhr: Bunte Stunde, 21 Uhr: 21.40 Uhr: Bulgariſche Lieder. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik, Senbeſp. Wien(Welle 517½) 19.90 Uhr: Heitere Abendmuſik a. ö. Wiener Staatsoper. Zürich(W. 588,2) 20 Uhr: Helt. bunter Abend, 22.80 Uhr: Schallpl. Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Zum Prüfen Ihrer Runbfunk⸗Anlage brauchen Sie unbebingt ein gutes Voltmeter, damit Sie ſich jederzeit von dem Stand Ihrer Batterien überzeugen können. 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Dem Weihnachtsfeſt⸗ ſpiel„Johannistag und Weihnachtsabend“ ſchloß ſich noch ein Tanzreigen von Knaben und Mädchen(Frl. Schweizer) an. Den Schluß bildete ein Kampfſpiel der Knaben. Bei der Hauptfeier waren die Muſikriege unter Kammermuſtiker Löwecke und die Sängerriege mit ihrem Dirigenten, Muſikötrektor Steder an der Spitze, vollzählig zur Stelle und erfreuten die Anweſenden mit ihren künſt⸗ lexiſchen Darbietungen. Auf einen melodramatiſchen Vortrag „Der Geigerfriedel“, ſtimmungsvoll durch die Turnerin Zim⸗ mermann, von den Herren Elliger(Flügel) und U m⸗ ſtätter(Violine) begleitet, wiedergegeben, folgte die Ehrung treuer Mitglieder. Für 50fährige Mitgliedſchaft wurden dem Vorſitzenden Sattelmeier, Heinrich Hel⸗ Hach, Franz Sauer und Paul Thilo, für jährige Dr. Wolfhard, Chr. W. Müller, Otto Lindel und Karl Zieger Ehrenurkunden überreicht. Namens der Jubilare fand Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard herzliche Worte des Dankes, mit dem Wunſche, daß dem Verein auch weiter⸗ Hin treue Männer beſchieden ſein mögen, würdig der Tradi⸗ tion des 1843er Turnvereins. Im Auftrage der Kreisleitung und der Deutſchen Turnerſchaft konnte weiter Oberturnwart Schweizer den Ehrenbrief des 10. Kreiſes an Heinrich Baumbuſch, Wilhelm Duffing, Ferd. Glatz und Bern⸗ hard Greulich in Anerkennung ihrer Tätigkeit überreichen Konzert, und zuletzt noch die 17 Siegerinnen und Sieger des Vereins vom 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln durch eine Siegernadel ehren. An dem wefteren guten Verlauf des Abends hatten ferner lebhaften Anteil die Turnerinnen Storch mit eimigen netten Liedern, Turner Ellinger mit einem meiſterhaften Klavier⸗ vortrag und die Herren Engel und Zöller mit einem Solo für Flöte und Horn. Den turneriſchen Teil beſtritten die Turner(Turnwart Adelmann), die Nachahmungs⸗ übungen zeigten, während die weiblichen Abteilungen eben⸗ falls mit viel Erfolg unter der Leitung von Frau Storz mit eimem Tanzreigen und Gruppentanz, ſowie einem Marſch⸗ reigen aufwarteten, der den„ſtrammen Kerls“ in ihrer kleid⸗ ſaunen Uniform rauſchenden Beifall brachte. Daß die 1. Turner⸗ iunenriege des Vereins ebenſo auf der Höhe iſt, als die der Turner, ließen die ſchwierigen Barrenübungen erkennen, die unter Führung von Turnwart Müller ausgeführt wurden. Schon im voraus lebhaft begrüßt wurde Jakob Frank, unſer Mannheimer Mundartdichter, den man bei den Veranſtal⸗ tungen im Turnverein nicht mehr miſſen mag. Müßig zu ſagen, daß ſeine eigenen Vorträge„Pfälzer Humor“ wiederum einen durchſchlagenden Erfolg erzielten, der ſich noch gewaltig ſteigerte in der häuslichen Szene„S Krageknöppl“, In Mann⸗ heimer Mundart war Jakob Frank in ſeinem eigenen Stück als Herr Huber zuſammen mit Frau Groß als Frau Huber wirklich großartig. Auch der Schwank:„Ein energiſcher Gatte“ mit den Turnerinnen Brauch, Rödel, Bgumann und den Turnern Schell, Stauf und Oeſt reich fand durch ſein flottes Spiel ebenfalls verdienten Beifall. Gr. ——— Monats Juli Ausdruck verliehen werden ſoll. Als Einleitung des Jubiläumsjahres veranſtaltete der Verein am Silveſter⸗ Veranſtaltungen f 50 jähriges Jubiläum des Geſangvereins„Sängerhalle⸗ ermania“ Mannheim⸗Neckaran Der unter Leitung des Herrn Emil Hartmann ſtehende größte Geſangverein im Stadtteil Neckarau kann heuer auf eine fünfzigjährige ruhmvolle Vergangenheit zu⸗ rückblicken, der in einer größeren Veranſtaltung im Laufe des abend einen Fackelzug, der mit Geſangsvorträgen des Jubelvereins auf dem Marktplatz endigte. Die breite Straße vor dem Vereinslokal zum„Lamm“ überſpannte ein Rieſen⸗ transparent mit der Zahl„50“, während die Hausfront in vielfarbigem, prächtigem Kerzenſchein erſtrahlte. Ein Feſt⸗ bankett, wobei der Vorſitzende, Herr Philipp Schick, eine bedeutſame Anſprache hielt, und ein Feſtball beſchloſſen den Abend. N11 * Der„Feuerio“ veranſtaltet am morgigen Donnerstag ſeine erſte karnevallſtiſche Sitzung im neuen Jahre im Habereckl.(Weiteres Anzeige.) Film⸗Rundſchau Ufa⸗Theater: Die luſtigen Vagabunden Ein Film, der ſehr gut ſein könnte. Die, Handlung iſt ganz geſchickt angelegt. Das luſtige Pärchen, Schauſpieler, vom Schmierendirektor um die Gage geprellt, zieht durch Gottes ſchöne Natur, froh, von Sorgen unbeſchwert. Ein koſt⸗ bares Perlkollter finden ſie auf der Straße, einen Tauſend⸗ markſchein dabei. Ihn nehmen ſie als„Anzahlung“ auf den Finderlohn. Aber ach! er bringt ihnen kein Glück. Man glaubt ihnen nicht, daß ſie ihn recht erworben haben. Es gibt Verwicklungen, die beiden werden halb und halb in die Rolle eines Fürſtenpaares gedrängt, nehmen mit verſuchter Würde die Huldigungen der Kleinſtädter entgegen. Gegen Ende ſcheint die Sache ſchief zu gehen, aber der humorvolle echte Fürſt ſorgt für ein glückliches Ende. Da gibts manche kommiſche Situation, viel Heiterkeit für den Zuſchauer. Ja, der Film könnte gut ſein. Wenn man ſich nur mehr gehütet hätte, allerlei Uebertreibungen, ja Geſchmackloſigkeiten zu begehen, die unnötig ſind und einen etwas feiner empfindenden Nen nl Menſchen ſtören. Wenn man über peinliche Sitwattonen nit Grazie hinweghüüpft, dann ulmmt ſie niemand übel. Aber wenn man ſte breit, um nicht zu ſagen plump aus malt, dann verſtimmt das! Und das iſt leider in dieſem Film ein paar Mal der Fall.* Aus dem Lande Rücktritt des Heidelberger Oberbandirektors * Heidelberg, 1. Jan. Oberbaudirektor Dr. Kuckuck ſcheidet aus ſeinem Amt als Leiter der ſtädtiſchen Werke nach beinahe 25fähriger Tätigkeit wegen Erreichung der Alters⸗ grenze mit Jahresſchluß aus. Seine Stellung als techniſcher Direktor der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn A. G. be⸗ hält er vorläufig noch bei. * sch. Wiesloch, 30. Dez. Da die neuen Straußwirtſchaften ſich bei der Einwohnerſchaft der weinbautreibenden Gemein⸗ den des Amtsbezirks eines guten Zuſpruchs erfreuen, ſind an den letzten Sonntagen zahlreiche Weinbauern ebenfalls dazu übergegangen, den verkäuflichen Wein auf dieſe Weiſe an den Mann zu bringen. Einzelne Straußwirtſchaften konnten an einem Tage über 300 Liter Wein umſetzen. Dieſe Wirtſchaften ſind beſtändig überfüllt.— Je nach der Traubenſorte(Taylor und deutſches Gewächs), werden für das Viertel Wein 28 bis 40 Pfennige gefordert. Einer beſonderen Blüte erfreuen ſich die Straußwirtſchaften in den beiden größeren Weinorten Rauenberg und Malſch, wo an vielen Privathäuſern der Strauß mit Krug und Glas an einer langen Stange über die Straße hängen, die den privaten Schankbetrieb ankündigen. Aus der Pfalz Wechſel in der Leitung der Reichsbankſtelle Ludwigshafen * Ludwigshafen, 1. Jan. Am 31. Dezember iſt der Leiter der hieſigen Reichsbanknebenſtelle, Reichsbankdirektor Brül⸗ Io ph, in den Ruheſtand getreten. Seit 1909— alſo 20 Jahre lang— leitete er die Nebenſtelle Ludwigshafen. Sein Nachfolger iſt der ſeitherige ſtellpertretende Vorſteher der „ Düſſeldorf, Reichsbankdirektor Schrobs⸗ dorff. Meilage Nx. J Mittwocſi, 2. Jammur 1929 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 136 (Gespielt im Haag am 31. Juli 1928) Welißsß: Straumanis-Leitland Schwarz: Luis Palau- Argentinien 1. ee e es 12. Sbi- dz Dfs—h3 2. Sg1—13 Sb= 13. 4 es d eõ5 3. d2- d4 es di 14. b2- b4 8886) 4. LfII— c 1805 15. Daß xh 81684 5.—0 di- de 16 DdsK7 Leb- el 6. S2 ces 108—84 17. Sd2 13 ese 7 Dd i- ba Dad d7 9 18. St3— es + Sc 5 8. Lc NI)= Dd7 ef 19. er Ses5—13 9. Dbs b Keb d7) 20 Kg-hI1 St3—2 10. Db ag Lg4 f 21. Weiß gibt auf. 11. 8218 Df? N13 1. Nun glaubt der Anziehende nach Sicherstellung des Königs zum Angriff übergehen zu können. Aber der Nach- ziehende holt unversehens zum Gegenschlage aus.— 2. Kühn, aber interessant.— 3. Die Pointe. Schwarz gibt die Qualität, um raschen Angriff zu erlangen.— 4. Vergeblicher Be- freiungsversuch.— 5. Dies ist der Kern der genialen Opfer- kombination. Weiß kann den tödlichen Streich nicht ab- wehren. Partie Nr. 138 (Aus dem Großmeisterturnjer— Berlin 1928) Weis: Nimzowitsch S chWar z: Capablanca 1. c—04 Sg8—16 10. Sf 25 Lgâ4 ez 2. Sb= e Sc 11. Ddt Ne Sc-d 3. 22e Sbs cs 12. Leg d- Le7 dd= 4. f2— f) 47 de 13. Kg hi Ld4—g7 9 5. d2= da 87 6 14. h2—h4 elles 6. Lk1— e LIS 87 15 a9-23 27 a6 7. Let-es)-0 16. 4 h5 Lg 716 8. 881—13 Les-g 17. Ses 13 Remis 5) 9. 00 Sl-d 1. Capablanca sichert sich in dieser interessanten Bremer Partie den Punkt dd.— 2. Nimzowitsch gleicht den Vorteil des Gegners durch Besetzung der Mitte aus und entfaltet ein frisches Angriffsspiel.— 3. Um den schwarzen Springer bei Besetzung des Punktes d sofort abzutauschen.— 4. Die Be- herrschung der Diagonale ist der einzige Vorteil Capablancas, aber zum Gewinn nicht ausreichend.— 5. Hier bietet Capa- blanca Remis an, das Nimzowitsch mit Recht annimmt, da nicht mehr herauszuholen ist. Partie Nr. 139 Aus den Mannschaftskämpfen im Haag— Juli 1928 Weiß: H. Müller- Oesterreich Schwarz: R. Crépaux- Frankreich 1.-64 e7-es el 7h 2. 88113 Sds es 7 LSS-h. Sto el) 8. S5 8g8—f6 8. Lha ds Ses e 4. dz da eb dl 9. Sdãd es) Ses edi 5. Sfs di 118—b4 10. Sc bi Schwarz gibt auf. 1. Die Kombination, mit der hier der Franzose seine Dame einstehen läßt, leidet an einem Fehler, Er übersieht nämlich den starken Gegentrumpf.— 2. Das ist der Gegen- trumpf, durch den Weiß einen Offizier mehr als Uebergewicht zurückbehält. Augenscheinlich hatte Schwarz damit gerech- net, daß der Gegner anstatt S& cs entweder Dds oder Dbg ziehen würde. weggekommen. Aus dem Schachleben * Die Damen- Weltmeisterin Mig Vera Menschik spielte vor kurzem in Antwerpen simultan und erzielte in 3 Stunden 12 Gewinne, 3 Remisen bei 5 Verlusten. * Eine Schachschule mit Vorlesungen in Kursen wurde kürzlich in Rotterdam eröffnet. Der Direktor dieser Schule, de Haas liest über Eröffnungslehre, Landau über Strategie und Taktik sowie Endspiel und Mr. Oskam über die Einfüh- rung von Anfängern in die Geheimnisse der 64 Felder. In beiden Fällen wäre Schwarz glimpflich * Am Weihnachtsturnier des Hastings-Cheß-Klubs betei- ligen sich folgende 10 Meister: Buerger, Colle, Maroczy, Marshall, Michell, Normann, Sergeant, Tarracz, Sir Thomas und Lates. * Der siegreiche Darmstädter Schachklub. In dem Pokal⸗ spiel des Hessischen Schachverbandes zwischen den Bezirken Darmstadt, Gießen, Mainz und Offenbach ist der Darmstädter Klub siegreich hervorgegangen und hat sich hiermit den Pitel eines Hessischen Bezirksmeisters für 1929 erworben. Von den 16 Punkten erreichte Darmstadt 10%, Offenbach 7 und Gieben 6 Punkte. Mainz konnte sich in diesem Jahre nicht beteiligen. Das Pokalspiel wird jährlich wiederholt. Drei- mal muß ein Bezirk aus diesen Kämpfen siegreich hervor- gehen, um den Wanderpokal sein eigen zu nennen. Der Darm- städter Klub muß also noch zweimal siegen, ehe er sich end- gültig des Pokalbesitzes erfreuen darf. * Der Ex weltmeister Dr. Emanuel Lasker, der über ein Vierteljahrhundert sich als Schachweltmeister behauptet hat, beging am 24. Dezember seinen 60. Geburtstag, Im Jahre 1921 unterlag er in dem berühmten Match in Havannah zu- folge des Klimas dem Kubaner Capablanca und trat diesem den Titel eines Weltmeisters ab, bis Capablanca vergangenes Jahr durch Aljechin überwunden und in seiner Würde ab- gelöst wurde. Emanuel Lasker hat seit seiner Niederlage im Jahre 1921 wiederholt Gelegenheit gehabt, zu beweisen, daß er selbst einem Capablanca immer noch gewachsen ist, indem er vor diesem in den internationalen Großmeister turnieren in Newyork und Moskau den ersten bezw. zweiten Platz belegte. Als Pädagoge hat Lasker durch die Heraus- gabe seines Schachlehrbuches um die Heranbildung des schachlichen Nachwuchses sich ein bedeutendes Verdienst erworben. Ob Lasker nochmals in die Arena eines Matches um die Weltmeisterschaft treten wird, um in einem nerven⸗ anspannenden Zweikampt auf den 64 Feldern sich mit AI- jechin zu messen, bleibt abzuwarten. Emanuel Lasker hätte trotz seiner vorgerückten Jahre auch heute noch keine un- günstigen Chancen. Aber es ist zu bezweifeln, ob der Ex- weltmeister irgendwelche Lust verspüren wird, sich in ein solches Abenteuer zu stürzen. Er überläßt das wohl ehr⸗ geizigeren Naturen, als er selber ist, nämlich einem Capa⸗ blanca, Bogojubow oder Nimzowitsch. Emanuel Lasker ist seinem innersten Wesen nach Philosoph und seiner geläu⸗ terten Weltanschauung wird es nicht entsprechen, der Welt das Schauspiel zu geben, daß er einem verlorenen Titel nachweint und diesen mit Aufbietung der letzten Kraft zurückzugewinnen trachtet.— 2 * n Ein flüſſiges Kahrungsmittel, das Nährwert, Schmackhaftigkeit und Verdaulichkeit in ſich vereint, iſt das Röſtritzer Schwarzbier über ooo Rerzte⸗Gutachten und Verordnungen Das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier iſt orhaͤltlich in allen Slaſchenbler⸗ handlungen und den durch Schilder und Plakate kenntlichen Seſchäſten. Auskunft über beguemſlen i gern die Fürſtliche 6 0 N 5 8 . ** 1 5 2 5 J 5 * 1 f N ö 5 Mittwoch, den 2. Jannar 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗ Ausgabe) rncrren 8. Seite. Nr. 1 Der Sport an Neujahr Wie an den Weihnachtsfetertagen ſo war auch der Sportbetrieb während des Neufahrstags ziemlich gering. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden lediglich die beiden Lehrſpiele in Mann ⸗ heim und in Ludwigshafen. Die Wiener Gäſte im Stadion zeigten, was bei uns noch zu lernen iſt und wie man Fußball ſpielt. In der erſten Halbzeit ſah es für die Raſenſpieler bedrohlich aus. Die Wiener kamen ſchön in Schwung, die Kombinationsmaſchine lief wie am Schnürchen. Der Ball kam immer dahin wo ein Mann tand. Sämtliche Aktionen wurden immer von zwei Leuten durch⸗ geführt. Der taktiſche Auſbau war ausgezeichnet. V. f. R. machte trotz ſichtbarer großer taktiſcher Mängel keine ſchlechte Figur, beſon⸗ ders die Verteidigung hielt ſich im allgemeinen ſehr gut, wenn Fleiſchmann auch einige Male überſpielt wurde. Eines muß man an V. f. R. unbedingt hervorheben, der un beugſame Kampfes⸗ 0 i Gerade dieſer Wille war es, der die Wiener in der erſten 1 it zwang, ganz aus ſich heraus zu gehen. Durch dieſe volle yn ruchnahme eines jeden Wiener Spielers kam dann auch in der erſten Halbzeit ein feines Spiel zuſtande. Die Wiener verfügen neben der oben ſchon erwähnten Taktik über eine feine Körperbe⸗ zerrſchung. Die zweite Halbzeit ließ das ſchnelle Spiel der erſten e nicht mehr aufkommen, bei den Wienern machten ſich die An⸗ ungen der verſchtedenen Spiele geltend, die ſie in den letzten en ausgetragen hatten. Jedenfalls das eine kam deutlich zum ruck: Wir brauchen ſolche Klaſſemannſchaften, zit ſich die Spielkultur unſerer eigenen Mannſchaften hebt. Die Anlagen unſerer jungen Mannſchaften ſind nicht ſchlecht, nur ſind ſie durch die dauernden Spiele in der eigenen Gruppe etwas ver⸗ krampft in ihrem Stil, darunter muß natürlich der ganze Aufbau gegen gute Mannſchaften leiden. Wenn es V. f. R. verſteht, die bet dieſem Spiel von den Wienern erhaltenen Lehren richtig anzuwen⸗ den, dürfte ſich der Nutzen ſchon in den demnächſt beginnenden Meiſterſchaftsſptielen bemerkbar machen. Iſt dies der Fall, dann muß der Zweck der Lehrſptele als erreicht bezeichnet werden und man muß darnach ſtreben, den Betrieb mit ſolchen Lehrmannſchaften weiter auszubauen. Die Ungarn, die in Ludwigshafen gegen eine Kombination von s und Pfalz Ludwigshafen antraten, lieferten ein prächti⸗ ges Spiel. Ueber die beiden Lehrſpiele folgen ausführliche Berichte. Die Wiener im Stadlon Vienna Wien— VfR. Mannheim:2(:1) Wer„Offenbarungen“ und„Wunder“— wie das enttäuſchte Frankfurt— im Mannheimer Stadion erwartete, kam beim Beſuch der ſympathiſchen Wiener kaum auf ſeine Rechnung, ſchon deshalb nicht, well es dieſe Abſtraktionen heute nach ber lahrzehntelangen Entwicklung des Fußballs auf dem Kontinent nicht mehr gibt. Die Angleichung der Stärkeunterſchiede der Länder iſt naturgemäß fort⸗ geſchritten; ober was der nüchterne, urteilsfähige Sportanhänger vernunftgemäß erhoffte: Eine durch die berufsmäßige Ausübung und auf lange Tradition geſtützte, über das gewöhnliche Maß hinaus⸗ gehende Fußballkultur, das wurde im Stadion zwelfellos geboten. Selbſtverſtändlich iſt man berechtigt, ſowohl auf Grund der Vor⸗ reklame, wie der Wiener als Klaſſe und Berufsſportler, den ſchärf⸗ ſten Maßſtob anzulegen, denn auch berühmten Gäſten gegenüber geht bie Höflichkeit nicht ſo weit, alles in Bauſch und Bogen anzunehmen. Was boten die Wiener? Wenn man in Betracht zieht, daß Vienna ohne ſeinen tragfähig⸗ ſten Kämpen und Kapitän Blum, ohne die Internationalen Kal⸗ ler, Seldl und vor allem Gſchwind antrat, war die Spiel⸗ leiſtung, am fremden Milieu, den Bodenverhältulſſen und dem drei⸗ fachen Spiel innerhalb acht Tagen gemeſſen, ſowohl in intellektueller, techniſcher und körperlicher Beziehung hervorragend, das tupiſche Spiel der Profeſſlonals. Vom Studenten, Beamten bis zum Hand⸗ werker hat ſich Vienno die Intelligenz der verſchiedenſten Stände zum Fußball herongeholt, und eine ſeltene Verſchmelzung erreicht, obwohl einzelne Mannſchaftsteile noch nicht lange in das Team aufgenommen ſind. Es erübrigt ſich, zu ſagen, daß die Wiener ein matemathiſch ſicheres Kopfſpiel, eine ausge; gte Balltechnik und Führung, Stellungsspiel, Kombinationsvermögen, Täuſchen und Nützen der gegneriſchen Fehler und Schwächen beſitzen; aber infolge Fehlens zweier der beſten Stürmer mongelte das eigentliche Gegen⸗ gewicht des rechten Flügels gegenüber dem länzenden Linksaußen Gieblſch. Mit dem Höhepunkt ſouveräner Ballbeherrſchung, dem Schuß, war es mit Ausnahme von Giebiſch weniger gut beſtellt, da das funge 18jährige Talent des Erſatzmittelſtürmers Abelbrecht in bleſem Punkt nicht ausreicht, ebenſowenig in der Sturmführung. Eine weitere Lücke bot Flory als rechter Läufer, der Specht zu viel freie Stellung und Lauf lleß, obwohl dieſer nie aufs Tor zog. alſo von Rainer in der Verteidigung nicht beläſtigt werden konnte. Wieſelgewandt wor der ſunge Torwart und Amateurinternationale Horeſchofsky, der nur dem raſanten und plazierten Elſmeter Eberles nicht gewachſen war. Wie eingangs angedeutet, machte die Mannſchaft gegen Schluß doch einen abgeſpannten Eindruck, was bel der raſchen Spielfolge auch zu verſtehen iſt. Hoffmonn als Mittelläufer und Rainer in der Verteidigung wären, was Deckung, Kopfſpiel und Spielaufbau anbelangt, gleichfalls noch her⸗ vorzuheben. Der Geſamteindruck der Wiener iſt der, daß ſte kom-= plett und ausgeruht ein ganz hervorragendes Spiel liefern müſſen. — Wenn man nun geneigt wäre, aus ſochlichen Gründen wegen unvollſtändiger Aufſtellung an den Gäſten berechtigte und ſcharſe Kritik zu üben, ſo muß für Gſchweidl geſagt werden, daß er wegen einer Augenverletzung vom Frankfurter Spiel her nicht ſplelſähig und vorher ſchon abgereiſt war. Der weitere Grund der Abſchwä⸗ chung der Kritik liegt in dem immerhin noch glänzenden Spiel der Gäſte, das die Erwartungen zu einem ſtarken Teil erfüllte und ſeinem Zweck noch entſprach. Dennoch tun die Vereine gut, ber ihren Abmachungen mit Auslandmannſchoften konſeguent auf kom⸗ plette Mannſchaftsaufſtellung zu drängen. An dem Umſtand gewertet, daß Profl⸗Veveine ganz andere Mittel und Möglichkeiten zur Her⸗ ausbringung einer ſtarken Mannſchaft zur Seite ſtehen und dann auch die internotionale Schulung, muf man die Leiſtung des VfR., wenigſtens dem poſitiv ſehr guten Ergebnis nach, als Kußerſt an⸗ erkennenswert bezeichnen. Nach der negativen Seite neigten aller⸗ dings die Kombinattonsverſuche a la Punktſpielſyſtem, da die Routine des Gegners die Maſchine nicht in Gang kommen ließ und die Mannheimer zu primitiven Auswegen zwang. Welte Vor⸗ lagen mit anſchließenden Durchbruchsverſuchen war der koktiſche Not⸗ behelf, aber hler verſagte wieder der Schuß aus feder Stellung. Lichtblicke waren die Flügelattacken Spechts, die famoſe Torgelegen⸗ heiten ſchufen, die aber in erſter Linſe von Berk, dann aber auch von Langenbein ausgeloſſen wurden. Auch Vachauer ergänzte in dieſem Punkte die Verſager. Im Einzelkampf waren die Wiener burchweg überlegen. Trotz allem war VfR, reichlich am Ball, wußte aber mit dleſem nicht durchzudringen. Bei den Wlenern war das mit Ausnahme des Splelſchluſſes umgekehrt, Hügel ate noch am meiſten den alten Praktiker und obgebrühten Spieler, wogegen Flelſchmann lange Zeit gegen Giebiſch machtlos war. Die Läufer⸗ kelbhe ſchwamm viel, namentlich Eberle ließ eine Zeitſpanne in der welten Härfte nach, was BfR. merdöar zurückwarf, zumal ſich die Ermüdung durch die Wiener Kombinatſonsarbeit ouch allgemein kübcbar machta, Im Sturm zar Specht der Deſte. Langenbein mannheim und Ludwigshafen nützten ſeine Durchſtöße nichts, und die Sturmführungsabſichten wurden von den Wienern, wle geſagt, erſtickt. Bezeichnend kſt auch, daß belde Tore der Mannheimer nicht aus dem Fluß des Spiels heraus ftelen. Was aber ungetellte Anerkennung fand, wor der elferne Wille der Mannſchaft, ehrenvoll abzuſchneiden, und der noch einmal zum Spielende aufflammende Entſchluß, die Sache wenn möglich noch remis zu zwingen; hier wuchs VfR. zum wirklich be⸗ drohlichen Gegner empor. Als Ganzes muß man die tapfere Hal⸗ tung loben und die Belohnung und Befriedigung liegt ſchon allein darin, daß VfR. das verhältnismäßig beſte Reſultat der beimiſchen Mannſchaften gegen Vienna herausholte. 5 Vor etwa 8000 Zuſchauern begtunt nach der üblichen Begrüßung und dem Austauſch von Präſen⸗ ten bei Gegenſonne für VfR. und Gegenwind für Vienne, der von Wien gelaſſen aufgenommene Kampf mit eifrigen Anſtrengungen der Mannheimer, die eine famoſe Flanke Spechts bringen, aber auch die erſte unerwartete Gelegenheit. Ein unverhofftex Kopfball von Zill⸗ bouer tanzt über die Latte und einen in raffinierter Drehung ge⸗ ſchoſſenen Ball hält Hügel. Auf der andern Seite nim“ Hore⸗ ſchofsky Langenbein nach Durchſtoß das der vom Fuß. Das un⸗ genaue Zuſpiel und zu weite Vorlagen laſſen die Aweriffe der Mannheimer nicht reifen und aus einem Eckball, den Fleiſchman wohl abköpft, erzielt Giebich mit Kurzſchuß 110. Nachdem eine Prachtflonke Spechts von Horeſchofsky abgedreht, iſt es wieder Giebiſch, der aus Schrägſtellung 20 ſtellt. Da Fleiſchmann mit Adelbrecht im Strafraum zu kurzen Prozeß macht, erfolgt Elfmeter für Wien, den Patzakleger im Handumdrehen verwandelt.:0. Wie⸗ derholte Flanken Spechts ſehen die Wiener Verteidigung ſchneller am Werk. Da ſteigt zur rechten Zeit ein Handelfmeter für Mann⸗ heim. Hoch ſchießt ſcharf, doch Horeſchofsky ſchlägt blendend ab, wegen Regelverſtoß wird die Sache wiederholt. Eberle plaziert dann den Elfer. 321. Ohne Pauſe Fortſetzung. Eine raffinſierte Strafbombe Fleiſch⸗ manns dreht Horeſchofsky glänzend ab, aber im Anſchluß Vachauer dann endlich und ſtellt:2. Hügel wird nun als Aus⸗ wirkung ſtark beſchäftigt. Wien liegt im Angriff, VfR. läßt merklich nach. Im Liegen bonnt Hügel einen Nahſchuß. Aber auch Wien zeigt nur noch Bruchſtücke ſeines Könnens und ſtellt ſich mehr auf Sicherung des knappen Sieges ein. Da erwacht BfR. unter An⸗ feuerung von außen noch einmal. Ein Ueberraſchungsfernſchuß Eberles wird von Horeſchofsky zur Ecke gedreht und Berk leiſtet ſich wieder einen der mehrfachen Verſager in beſter Stellung. Der mögliche Ausgleich iſt dahin. Schließlich behanntet die Wiener Routine und Nervenbeherrſchung unter kurzem Aufflackern der letz⸗ ten Minuten, den zahlenmäßig knappen Erfolg. Müller ⸗ Phönix Karlsruhe leitete ſehr gut, hatte aber bei der Fairneß beider Mann⸗ ſchaften keinen ſchweren Stand. Alles in allem nach den monatelangen harten Punktekämpfen Abwechſlung für Mannheim, eine Oaſe eine willrommene im rheiniſchen Spielpro⸗ gramm. Das im Feſtſchmuck prangende Stadion hatte ſein Lehrſpiel im Sinne der Kenntnisnahme eigenartiger, kultivierter und ge⸗ reifter Spielweiſe. Jedenfolls in ſportlicher Hinſicht kein Fehlſchlag. Es wäre nur zu wünſchen geweſen, daß der gewiß ſtattliche Beſuch noch ſtärker ausgefallen wäre. Der Dank aller ſportlich Denkenden iſt dem Mannheimer Altmeiſter gewiß, zumal er das finanzielle Riſiko auf ſich nahm. Auch auf dieſen Tag kann der VfR. mit Recht ſtolz ſein! Die beifallsfreudige Aufnahme der Wiener beim Be⸗ treten des Feldes wird ihnen gezeigt haben, daß ſie wie ehedem in der ſüdd. Handelsmetropole beſtens willkommen ſind. August Mühle. Glänzendes Spiel der Angarn in Ludwigshafen 03— Pfalz Ludwigshafen komb.— Sport⸗Egyeſület Budapeſt :6(:3) Ecken 313 Als erſtes ſei gleich notiert, daß die Gäſte aus Budapeſt in Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen einen gewaltigen Eindruck hinterlaſſen haben. Ste kamen— ſahen und ſiegten. Sie begannen das Spiel recht flott und hatten ſich bald die reſtloſen Sympathien der ca. 3000 Zuſchauer erſpielt, die faſziniert den ſtändig wechſelnden Kampfbildern folgten. Die Budapeſter waren aber auch wirklich eine Neufahrsüberraſchung nach der angenehmen Seite. Neben der internationalen Bedeutung dieſes Treffens erbrachten die Gäſte aus dem Ungarlande den ſchla⸗ genden Beweis, daß auch wirklich erſtklaſſige Amateurmannſchaften als Lehrſptelgegner ruhig betrachtet und verpflichtet werden können und auch ſollten. Welch klaſſiſchen Kampf hätte man ſehen können, wenn die Ludwigshafener Vertretung ſtärker oder pielleicht eine rein auf Technik durchgebildete Mannſchaft geweſen wäre. So aber konnte man leider mit ganz wenigen Ausnahmen nur die ſpieleriſchen Fein⸗ heiten der Budaveſter bewundern. Ueber das Spiel ſelbſt iſt zu regiſtrleren, daß dieſes zwetfellos das techniſch beſte und ſchönſte der letzten Saiſon war, denn eine der⸗ art techniſche und körperliche Durchbildung wie die Göſte, beſitzt bis heute keine unſerer Bezirksligamannſchaften. Man weißt wirklich nicht, über was man ſich mehr freuen ſollte, über das ſelbſtverſtänd⸗ liche ſichere Ineinanderarbeiten der einzelnen Mannſchaftsteſle, über das ſichere Freiſpielen der einzelnen Mannen, über das fineſſenreiche Angriffs⸗ und Abwehrſpiel, oder über die Sicherheit und Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, mit der die einzelnen Tore erzielt wurden. Hier war ein Lehrmeiſter erſchienen, der allen unſeren Mannſchaften vieles ge⸗ zeigt und gelehrt hätte. Die ganze Mannſchaft war gleich gut beſetzt, einen Verſager gab es nicht. Der Torhüter erhlteltl wenig, verhältnismäßig ſogar ſehr wenig Arbeit. In der Verteidigung wußte ſogar der Erſatzmann für den nach der Pauſe ausgeſchtedenen Szütes] beſſer zu gefollen als der Verletzte. Sicher wurden die Angriſſe des Gegners unterbunden und manche gute Chance infolge der größeren Schnelligkeit immer noch zunichte gemacht. Die Bälle kamen entweder an die freiſtehenden Flügel oder wurben mit kurzem Paß an die immer freiſtehende Läy⸗ ferreihe weltergegeben. Wie die Läuferreihe dem Spiel den Aufbau gab, wie ſie die Angriffe des Gegners meiſtens ſchon im Keime er⸗ ſtickten, war eine Offenbarung. Mit einer abſoluten Sicherheit wurde der Ball an den nächſten freiſtehenden Stürmer gegeben, präziſe und abwechſelnd erhielten die Flügel ihre Vorlagen. Ganz hervorragend wirkte der Mittelläufer Prell und neben ihm Rigo, der den Ludwigs⸗ hafener Flügel, Scherzinger— Keller, vollkommen kalt ſtellte. Die Aktionen des Sturmes waren immer gefährlich, ſobalb der Ball in die Nähe des Strafraumes kam. Sicher wurde kombiniert und flott wan⸗ derte der Ball von Mann zu Mann. Mit einer abſolnten Sicherheit wurden die einzelnen Tore erzielt. Geſchoſſen wurde wenig, der Gegner bewies aber, daß auch mit Kombinationen Tore zu buchen ſind. Allerdings zeigten aber auch die Gäſte eine andere Angriffskom⸗ bination als die meiſten unſerer Mannſchaften. Die kombinterte Ludwigshafener Elf war für dieſen Gegner ent⸗ ſchieden zu ſchwach, was ſich ſchon bald nach dem Spielbeginn offen⸗ barte. In techniſcher Hinſicht war ſie dem Gegner weit unterlegen und auch der Spielaufbau lleß bel der Ueberlegenhett des Gegners alles zu wünſchen übrſg. Körperbeherrſchung, Baffbehandlung und Schnel⸗ ligkeit waren bei weitem nicht ausgeprägt genug, um einem Gegner von ſolcher Klaſſe erfolgreich gegentber zu treten. Bälle, die man ſicher bet einem Ludwigshafener erwartete, wurden von einem Spfe⸗ ler der Gäſte abgefangeen, Vorlagen an den eigenen Sturm landeten bei dem ſchnelleren und im Stellungsſpiel ſicheren Wegner. Der beſte erfaßt Der Sport an Neujahr Zwei Lehrſpiele in Maunheim⸗Ludwigshafen: B. ſ. R. Vienna Wien:3. Pfalz 03 Ludwigshafen— Egyeſülel Budapeſt:6. 6 Ein Rugby⸗Propaganbaſpiel im Mannheimer Stabſon, . Kreislehrgänge der Badiſchen Turnerſchaft: Die Preſſe⸗ warte tagen in Sinsheim a. d. E. 4 Berliner Schlittſchuhläunſer am 6 Thüringiſche Bohmeiſterſchaften. ** Skiſpringen in Bayriſch Zell: Müller zeigt ſchöne Leiſtungen. 5 Schluß des Kölner Hockeyturniers: H. C. Heidelberg ſpieſt unentſchieden gegen Oxford. Winterſport in Triberg: Start. Der Meiſter Guſtar Der Berliner S. C. gewinnt den Spengler ⸗ Pokal in Davos gegen Cambridge mit:0. FFF Mannſchaftsteil war trotz der ſechs Tore die Hintermannſchaft. So⸗ wohl Heckel als auch Feiler taten was ſte konnten, um dem Gegner die Erfolge zu vereiteln. In der Läuferrethe arbettete Goller noch am zuverläſſigſten. Dauer war nie im Bilde, viel zu langſam, zu ungenau in ſeinen Vorlagen und auch ſchwach im Stellungsſpiel. Im Sturm war der rechte Flügel Feſer—Froſch noch einigermaßen an⸗ ſprechend, die übrigen konnten nicht genügen. Als Schiedsrichter amtterte Rettelbacher⸗ Ludwigshafen. Er be⸗ ging den einzigen Fehler, daß er die Gäſte bei unfairen Angriffen benachteiligte, ſodaß einige erfolgverſprechende Angriffe der Gäſte ein vorzeitiges Ende fanden. Das Spiel wurde von folgenden Leuten durchgeführt Budapeſt: Baſtyovansky Szütes 1 Plenk Nigo Prell Schweng Mfſtes Kiß Novotny Szibes II Soponſot Scherzinger Keller Swatſchtna Feſer Froſch 03)(Pfalz) 03) 08)(Pfalz) Goller(03) Dauer(03) Rebholz(Pfalz) Heckel(08) Feiler(Pfalz) Ludwigshafen Otto Walter(03) Der Verlauf des Lehrſpiels: Nach der Begrüßung der Gäſte durch den Vorſitzenden der Pfalz, Rechtsanwalt Dr. Heim, nahm der Kampf ſeinen Anfang. Die erſten Angriffe der Ludwigshafener wurden ſchon im Keime erſtickt, während die Gefährlichkeit der Gäſte ſchon bald oſſenſichtlich wurde. Die An⸗ griſſe hatten Syſtem und jeder Kämpfer nennt ein ſicheres Stellungs⸗ ſpiel und eine vollkommene Vallbehandlung und Körperbeherrſchung ſein Eigen. Nach 7 Minuten kamen die Ludwigshafener zur erſten ſicheren Chance. Im nächſten Moment verſchießt Scherzinger in aus⸗ ſichtsreicher Stellung, Feſer macht es wenig ſpäter nicht beſſer. Ein wuchtiger Schuß von Kiß findet in der Latte das letzte Hindernis. In der 17. Minute aber flel dann doch der erſte Erfolg. Soponſoi gab präziſe an Kiß ab, der knapp vor dem Tor nur einzuſchieben brauchte. In der 20. Minute ſtand das Treffen 210 für Budapeſt. Kiß gab eine Vorlage zu Soponſot, der den Ball mit ſtändlichkeit in die ungedeckte Torecke ſagte. Von Seiten der Buda⸗ peſter ſah man für die Folge wunderbare Angriffsmethoden, gegen die die Ludwigshafener Läuferreihe vollkommen machtlos war, Ein Strafſtoß für Ludwigshafen bringt keinen Erfolg. Die 31. Minute bringt den dritten Erfolg der Gäſte. Einem flotten Durchſpiel folgte ein ſcharſer Schuß von Novotny. Walter hielt zu ſchwach und Kiß verwandelte den Ball ſicher im Nachſchuß. Die 42. Minute bringt die erſte Ecke für 03, wie dies überhaupt der erſte Eckball des Spiels war. Eine prachtvolle Kombination der Lndwigshafener[die erſte anſpre⸗ chende während des Spiels) wurde mit einem Bombenſchuß von Swatſchina beendet, der Ball ging aber leider an die Querlatte und die Gefahr wurde ſicher beſeitigt. Nach bem Wechſe iſt bei einem Schuß von Froſch die Querlatte zum zwelten Male bie Rettung für die Gäſte. In der 5. Minute folgt aber doch das Ehren⸗ tor für die Platzbeſitzer Eine Flanke von Froſch kam knapp vor dem Budapeſter Tor nieder und landete trotz Gegenwehr im Gehäuſe. den nöchſten Minuten werden die Ludwigshafener etwas beſſer, der Gegner ließ ſich kurze Zett aus dem Konzept bringen, ohne daß es aber den Einheimiſchen gelang, weitere Erfolge zu buchen. Nach 10 Minuten war die Einheit bei den Gäſten wieder hergeſtellt und ſpfort wurden ſie auch wieder gefährlich. In der 20. Minute erhöhte Soponfot im Nachſchuß das Reſultat auf:1. Man glaubte ſchon, dag das Schlußreſultat ſeſtſteht, als in der 40. Minute Riß durchbrach und nach Täuſchung des Torwarts einſchob. Nach einem flotten Angriff entſtand vor dem Ludwigshafener Tor ein kurzes Gedränge, das Novotuy ausnützte und an Walter vorbel entſchloſſen einſchoß. In der 42. Minute war der Schlußſtand von:6 Toren hergeſtellt. Die letzten Minuten brachten nichts intereſſfautes mehr. Als ſichere Sieger konnten die Ungarn den Platz verlaſſen. Eine große Freude wire es, wenn wir ſie bald wieder einmal in unſerem Bezirk begrüßen könnten, denn ſie zeigten uns vieles Erfreuſiche und waren, was be⸗ ſonders unterſtrichen werden ſoll, durchweg fatr. Byg⸗ Ein Lehrſpiel in Saarbrücken Stadielf Saarbrücken—Nemzetl Ungarn:2(00 Das Saarbrücker Lehrſplel einer Stabtmannſchaft gegen Nemzetl Budapeſt am Neufahrstag war für die ziemlich zahlreich erſchlenenen Zuſchauer eine Enttäuſchung, da es keineswegs die Reize bot, die man von ihm erwarten durfte. Da am gleichen Tage ein Verbands⸗ ſpiel S. B. 05 gegen Saar 905 angeſetzt war, ſollte Saarbrücken als Kom⸗ binatlon vom F. V. S. und Sportfreunde ſpielen. Aber der S. B. 08 ſtellte doch noch den Rechtsaußen W. Schmitt und nach der Paufe noch Deutſch in der Läuferrethe. Lelſtungen, gute Ballbehandlung, flüſſige und ſchöne Kombinatlon, aber ihrem Spiel mangelte fealicher Kampfaeiſt, es war ohne Pruck und Willen, vomadiſch zu nennen. Geſchoſſen wurde faſt nie, im Strafraum wurde das Splel unpraktiſch in die Breite gesogen, Da zudem von den Gäſten wenig riskiert wurde— aus der Läuferrelhg gab man Bäfle an den Torwart zurück— und daß ferner die Saar⸗ elf in der erſten Hälfte mäßla ſplelte, halte das hler noch torloſe Spiel weder mitreſßende Momente noch irgendwelche Reize Erſt in der zweiter Halbzeit wurde es beſſer, als Saarbrücken umſtellte, Zelmet in den Sturm und L. Schmitt⸗Sportfreunde dafür als Mlttel⸗ 5 läufer nahm. Dadurch bekam die Saarelf mehr Schwung und war 90 Minuten nach der Päuſe im Vortell, zumal hler dle ungarſſche Län⸗ ſerrelhe auf Abwehr ſpielte und den Sturm nicht unterſtlitzte. 5 Das erſte Tor kiel in der k. Minute für Saar du ech den Rechts⸗ außen W. Schmitt, ber eine ſchöne Vorlage des Halblinken verwan⸗ delte. Bet vertelltem Spiel kamen die Ungarn in der 18. Minute zum Ausgleich und zwar auf etwas glückliche Art, denn ein weite“ hoher Flaukenball des Halblinken wurde von Dahldelmer nicht einer abſoluten Selbſtyer⸗ 6 Wohl zeigten die Ungarn kechnlſch ſchne 2 0 . Seite. Nr. 1 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe! Mittwoch, den 2. gannar 192 Kreislehrgünge der Badiſchen Turnerſchaft Tagungen in Bretten und Sinsheim a. d. E. „Die Gau⸗Frauenturnwarte üben in Bretten— Jahres⸗Ver⸗ 1 ſammlung der Gaupreſſewarte in Sinsheim a. d. E. Das ausklingende Turnfeſt⸗ und Jahnfahr 1928 vereinigte noch⸗ mals drei Führergruppen des etwa 80 000 Mitglieder umfaſſenden 10. Turnkreiſes Baden der D. T. zu richtunggebenden und vorberei⸗ tenden Arbeiten zur Verwirklichung und erſolgreichen Durchführung der für 1929 geſteckten turneriſchen Ziele. Die Jugendwarte der Gaue und Vereine waren vom 27. bis 31. Dezember in Freiburg i. Br. verſammelt, wo Kreisjugend⸗ wart Kunzmann die Vielſeitigkeit der körperlichen und geiſtigen Fragen der Turnerſugend mit Unterſtützung beruſener Jugendführer in dem fünftägigen Lehrgangsrahmen zu fruchtbringender Weiter⸗ verwertung behandelte. Vom 27.—80. Dezember ging in Bretten unter der Leitung des Kreisfrauenturnwarts Studlenrat Latterner⸗Karlsruhe der Lehrgang der Frauenwardte vor ſich, der unter bevorzugter Berückſichtigung des 2. badiſchen Frau enturnens 1929 in Gaggenau ſich mit Form und Inhalt des Frauenturnens im allgemeinen beſaßte. Unter weiterer Ablehnung des grenze n⸗ Joſen Wettkampfgedankens für die Frau, werden auch für die Zu⸗ kunft Leiſtungsprüfungen nur ſoweit zugelaſſen, als es ſich mit dem Weſen des weiblichen Geſchlechts zur gedeihlichen Entwicklung des Frauenkörpers vereinbaren läßt. In der Anlehnung an das gute Alte unter Berückſichtlgung des bewährten Neuen wird der Weg für das Frauenturnen gegeben. Wertvolle Gesanken flocht in dieſe grundlegenden Entwicklungsfragen Krelspreſſewart Dr. Fiſcher nei einem von großer Sachkenntnis getragenen Vortrag:„Die Leibesübungen der Frau im Wandel der Zeiten“ ein. Zuſammen⸗ faffſend ſtand in dem Brettener Lehrgang Form und Inhalt des Frauenturnens im Vordergrund, welche Grundlage auch für das 2. badiſche Frauenturnen, deſſen techniſcher Teil nur mit einem geiſtigen Inhalt als das einzig richtige und mögliche feſtgelegt wurde, nur erfolgverſprechend iſt. Danach wird, nach Einholung des Kreisbanners am Freitag, 9. Auguſt, der Samskag dem Turnen im Sieben⸗ und Vierkampf und den Schwimmkämpfen vorbehalten ſein, während der Abend nach einem Ehrenzug der Turnerinnen mit einem Feſtabend, dem Sondervorführungen eingeflochten ſind, ab⸗ ſchließt. Der Sonntag(11. Auguſt) iſt der Gemeinſchaftsarbeit ge⸗ D 3 r reichl. Eetwa 20 Minuten ſpäter konnte Saarbrücken wieder die Führung übernehmen. W. Schmitt leitete den Ball aus einem Ge⸗ dränge zu Walle⸗Sportfreunde, der hoch aufs Tor gab. Der ungariſche Torwart erreichte den Ball zwar noch, konnte ihn aber nur noch ins eigene Tor lenken. Schluß durch eine wirklich ſchöne Leiſtung, Spiels. Der Mittelſtürmer nahm eine Kopkvorlage des Halbrechten direkt aus der Luft und ſchaß ſcharf ein. Der Schiedsrichter Eckert⸗ Kalſerslautern war gut, er hatte bei dem fairen Spiel auch kein ſchweres Amt. Die Mitteldeutſchen enttäuſchen im Lehrſpiel Sparta Prag ſchlägt V. f. B. Fortuna Leipzig:0(:0) Wenn der Zweck des erſten mitteldeutſchen Lehrſpiels, das am Neujahrstag in Leipzig zwiſchen der Sparta Prag und einer Leipziger Kombination auf V. f. B. und Fortuna ſtattfand, nicht voll erreicht wurde, dann lag das in erſter Linie an den Sachſen ſelbſt, die die Tſchechen nie zur vollen Hergabe ihres wirklichen Könnens zwingen konnten. Leipzig trat zwar mit Erſatz für die beiden Internationalen Paulſen und Edy an, damit kann aber das ſchwache Spiel der Sachſen allein nicht entſchuldigt werden. Einen ſehr ſchlechten Eindruck machte es auch, daß die Leipziger nur mit 10 Maun antraten und erſt nach einer Weile ihre Mannſchaft vervollſtändigten. Der Beſuch des Spie⸗ les war fehr gut. Bis zur Pauſe blieb der Kampf ziemlich offen, da die Sachſen mit großem Eiſer kämpften. Erſt kurz vor der Pauſe konnten die Tſchechen durch Patek ihr Führungstor erzielen. Nach dem Wechſel ließen die Leipziger mehr und mehr nach. Wäh⸗ rend die Tſchechen jetzt wenigſtens zeitweiſe ihr großes Können zeig⸗ ten, kamen die Leipziger aber nur noch gelegentlich zu einigen durch⸗ bruchartigen Angriffen; ſie hatten damit aber allerdings keinen Er⸗ folg. Die Sparta dagegen kam noch zu 4 Torerfolgen; Baron ſchoß in der 12. Minute den 2. Treffer, die anderen 3 Tore erzielte in der 15., 19. und 43. Miunte der hervorragende Silny. Rugby Rugbypropagandaſpiel im Mannheimer Stadion Bor dem Fußballſpiel..R. gegen Vienna Footballefub lie⸗ kerten ſich zwei kombinierte Mannſchaften unter Führung der bei⸗ den Internationalen Sing und Botzong ein wirkliches Propa⸗ gandaſpiel. Die Tatſache, daß bereits bei Spielbeginn, der auf 1 Uhr feſtgeſetzt war, unerwartet viele Zuſchauer ſich eingefunden hatten, läßt auf die zunehmende Popularität des Rugbyſports in Mannheim ſchließen. Es mögen ungefähr— wenigſtens in der zweiten Hälfte— 5000 Zuſchauer anweſend geweſen fein, die faſt ausnahmslos großes Verſtändnis für den ſchönen Sport an den Tag legten; alle waren jedenfalls ſehr begeſſtert, was die freu⸗ digen Betfallskundgebungen deutlich bewieſen. Wenn auch Heidel⸗ berg durchweg nicht die erſte Varn tur von Splelern ſtellen konnte, ſo konnte das Spiel doch von Anfang bis Ende ſehr offen durch⸗ geführt werden Das iſt ja auch die Hauptſache bet einem Wett⸗ ſpiel, das Propagandacharakter tragen ſoll. Läufe und nochmals Läufe müſſen geboten werden, nur ſo kann man die Neulinge von den Schönheiten des Rugbyſpiels überzeugen. Und es gab wirklich bei der Sing⸗Hintermannſchaft, die von Bender zeitweiſe ſehr aut vedlent wurde, viele feſſelnde Dreiviertelangriffe zu ſehen. Auch verrichtete der Sturm unter Führung von Thumm und Löſch aute Arbeit. Das Gedränge der Botzong⸗Mannſchalf, in deſſen Reihe man einige Kräfbe aus dritten Mannſchaften bemerkte, ſtand wohl nicht ſo kompakt wie dasjenige von der Skug⸗Mannſchaft, dafür blelten ſich aber die Stürmer im Feldſplel ſehr tapfer. Das ideale weiche Feld begünſtigte geradezu das kurze Dribbeln des Balles, das beide Parteien in angenehmer Abwechflung einflochten. Da⸗ gegen müſſen die Bälle noch viel exakter und flüßfiger von der Morder⸗ zur Hintermannſchaft gelangen, dies gilt ſowohl vom Ge⸗ dränge, als auch von der Gaſſe. Die Verbindungsleute ſollen als Berbindungsglied hauptſächlich vermitteln, und als ſolches müſſen ſie ſo raſch wie möglich handeln, nur dann können Situgtionen ge⸗ ſchaffen werden, die Ausſicht auf Erſolg haben. Botzongs Hinter⸗ mannſchaft kam nicht ſo recht in Schwung, dafür zeigte der Inter⸗ natlonale mehrmals ſeine raſanten Läufe, die gefallen konnten. Auf feden Fall hat die junge V...⸗Mannſchaft wieder einmal ein genußreiches Wettſplel erlebt, aus dem man ſeine Lehren gerne ziehen wird und wir wollen hoffen, daß ſich die füngere Generation im..R. dem unſichtigen Tralner Biſchoff, zahlreich zur Ver⸗ fügung ſtellt, denn es bürfte feſtſtehen, daß ſich unter dem vorzüg⸗ lichen Lelchtathleten⸗Materlal im B. f. R. genügend Leute zu guten Rugbyſpielern heranbilden laſſen.— Wenn man bei dem heutigen Spiel, das von beiden Seiten ſehr falr durchgeführt wurde, vor allem noch die vorgeführten techniſchen Lelſtungen be rückſichtigt, dürfte dasſelbe feinen Werbezweck in leder Hinſicht vollauf erfüllt haben. Hoffentlich können wir bald von weiteren Fortſchritten im Mannheimer Rugbylager berichten. 1 88 8 Nach dom Antritt entwickelt ſich ein vollſtändiges ausgegrichenes Spiel, das bals die Ueberlegenheit der Sing⸗Mannſchaft im Ge⸗ Neränge zeigt. Dadurch wird die Dreiviertelreihe reichlich mit Bällen ehen und kann zahlreiche Angriffe einleiten, die vorerſt durch Der Ausgleich für Nemzeti fiel 3 Minuten vor die ſchönſte des ganzen heim an. widmet. Vormittags turnen die Vereinsriegen, nachmittags finden im Anſchluß an den Feſtzug Werbeſpiele, Volkstänze und die all⸗ gemeinen Frieübungen ſtatt. Den Ausklang bilden oͤte Ehrungen der Siegerinnen. Dem ganzen Aufbau nach zu ſchließen wird das badiſche Frauenturnen in Gaggenau eine bedeutungsvolle Kund⸗ gebung werden. Die Jahresverſammlung der Gaupreſfſewarte vom 29.81. Dezember in Sinsheim hatte ein äußerſt umfangreiches Programm zu verarbeiten, um ſo mehr, als die Turnerſchaft beſtrebt iſt, dͤieſe Organtſation nicht nur in den Dienſt der Berichterſtattung zu ſtellen, ſondern in dem Amt des Preſſewarts die Förderung ihrer geſamten geiſtigen und kulturellen Belange zu vereinigen. Mit einem Rückblick auf die zwei letzten Jahre leitete Kreispreſſewart Dr. Fiche r⸗Karlsruhe die Tagung ein. Die erzlelten Fortſchritte im badiſchen Turnkreis ſind dank des verſtändnisvollen Entgegenkom⸗ mens für die Beſtrebungen der Deutſchen Turnerſchaft durch die Tagespreſſe offenſichtlich. Den Wünſchen um weitere Unterſtützung iſt man beſtrebt, durch feſteren Ausbau der Organiſation in weit⸗ gehendſtem Maße Rechnung zu tragen, wofür die Richtlinien der beiden Referenten Dr. Fiſcher und Gaupreſſewart Groth⸗Mann⸗ heim gebilligt wurden. Auch die Werbung durch Wort, Bild uſw. wird durchdringender gefördert, insbeſondere iſt für das Landes⸗ turnen in Mannheim eine größere Fachausſtellung geplant.— Die Heranbildung der Führer führte zu erſprießlichem Gedanken⸗ austauſch. Ein beachtliches Referat von Redakteur Ser r⸗Ladenburg über Heimatkunde und Heimatliebe findet in der Jahrestagung 1929 eine beſondere Bearbeitung. Ueber die turneriſche Bücherei gab Bücherwart Kruppke(TV. 1840 Mannheim) praktiſche Ratſchläge. Die Geſtaltung der turneriſchen Arbeit für 1929 und 1930 findet ihren außerordentlichen Höhepunkt und Niederſchlag im 2. badiſchen Frauenturnen 1929 in Gaggenau und im 18. badiſchen Män⸗ nerturnen 1930 in Mannheim, deren Durchführung in großen Zügen Kreisfrauenturnwart Latterner und Kreisoberturnwart Schwetzer erläuterte. Im geſchäftlichen Teil wurden neben der Wahl des Kreispreſſe⸗ ausſchuſſes, in den neben Kreispreſſewart Dr. Fiſcher Krauſeneck⸗ Lörrach und Groth⸗Mannheim gewählt wurden, die Anträge der badiſchen Turner zur Tagung der Kreispreſſewarte am 12/13. Januar in Berlin beſprochen und gutgeheißen. Nach Schluß der Tagung ſchloß ſich am Montag eine Beſichtigung der Fürforgeanſtalt Sins⸗ R. G. die gute Abwehr, bei der Botzong überragt, keinen Erſolg bringen. Aber auch die Botzong⸗Mannſchaft iſt nicht müßig und ſchafft ſich durch gut placierte Gaſſentritt Raum. Nur einmal muß ſich die Botzong⸗Mannſchaft geſchlagen bekennen. Kurz vor der Pauſe kommt Löſch ſchön durch und legt den Ball im Malfeld nieder. Die Erhöhung mißlingt. Nach kurzem Drängen zu Beginn der zweiten Halbzeit ſettens der Sing⸗Mannſchaft wird das Spiel wieder ausgeglichen. Schon in den nächſten Minuten fällt der Ausgleich. Der nächſte Verſuch der Sing⸗Mannſchaft iſt das Ergebnis planmäßigen Paßſpiels feiner Hintermannſchaft. Bis zum Schluß werden noch zwei Verſuche, von denen einer zum Treffer erhöht wurde, errungen, das Endreſultat auf 816 für die Sing⸗Mannſchaft ſtellend. We. Handball Handball im Vadiſchen Turnkreis Die nordbadiſche Meiſterklaſſe brachte von den wenigen noch ausſtehenden Spielen das Treffen Tg e. Ziegelhauſen— Jahn Weinheim:2(:1) zum Austrag. Der ſichere Steg der Ziegelhäuſer iſt allerdings ſehr dürftig ausgefallen. Anſcheinend hat der Tabellenzweite ſich mit dem knappen Torvorſprung zufrieden gegeben, nachdem es für ihn nichts mehr zu gewinnen gab. Jahn Weinheim bleibt durch die Niederlage weiter⸗ hin am Ende. Nur ein Sieg im letzten Spiel, gegen den Ortsrivalen TV. 1862, kann die Mannſchaft noch vom Abſtieg retten, was aber zur Voxausſetzung weitergehend hat, daß auch TV. Rohrbach und Tade. Heidelberg zu keinem Punktgewinn mehr kodimen. des Ungeklärt iſt die Lage im Maunheimer Gau auch weiterhin, nachdem die Begegnung Sandhofen— Neckarau nicht ſtattfand und die beiden Tabellenerſten Rheinau und TV. 1846 ſich nach vorausgeſchehenem harten Strauß brüderlich in die Punkte teil⸗ ten. Der lachende Dritte iſt Jahn, der dadurch wieder bis auf einen Punkt an die 1846er und bis auf zwei an Tg. heinau heran⸗ gekommen iſt. Der Endkampf um die Gaumeiſterſchaft verſpricht noch äußerſt intereſſant zu werden. Die Möglichkeit eines toten Rennens iſt Zurchaus gegeben. Vereine Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte Tg. Rheinau 7 4 2 1 16:11 10 TVM. v. 1846 6 4 1 1 8 9 Jahn Neckarau 6 4 0 2 2 8 TV. Sandhofen 6 3 0 3 6 TV. Seckenheim 5 1 3 3 Turnerbund Germania 6 0 0 6 0 TVM. v. 1846— Tg. Rheinau:1(:1) Die Wichtigkeit des Treffens drückt dem Spiel beider Mann⸗ ſchaften den Stempel auf. Nach anfänglicher Nervoſität verlief die erſte Hälfte in ungemein raſchem Tempo, wobei Rheinau, das den Wind zum Bundesgenoſſen gewählt hatte, etwas mehr vom Spiel hatte, Erſt allmählich finden ſich die 1846er, die ſich gefallen laſſen müſſen, daß Rheinau durch einen Strafwurf das Führungstor er⸗ zielt. Bei zunehmender Härte kann keine Partei mehr die ſich bieten⸗ den Torgelegenhetiten zahlenmäßig verwerten, ſo daß mit:0 für die Gaſtmaunſchaft die Seiten gewechſelt werden. In der zweiten Hälfte kommt den 184gern der Wind zuſtatten. Trotz nunmehriger Ueberlegenheit kann Rheinau lange das Ergeb⸗ nis halten. Schon neigt die Spielzeit zu Ende, als endlich der ver⸗ diente Ausgleich gelingt. Die Schlußminuten ſtehen ganz im Zeichen der Platzmannſchaft, ohne daß noch ein weiterer Exfolg ſich einſtellt. Das Spiel ſelbſt wurde einwandfrei geleitet. TVM. 1846 III— Badenia Feudenheim 1:8. TVM. 1840 J. Jug.— Tg. Rheinau J. Jug.:1. TVM. 1846 II. Jug.— TV. Seckenheim J. Jug.:2. Hockey R. G. Das Kölner Hockeyturnier Heidelberg ſpielt:2 gegen Oxford Mit drei weiteren Spielen wurde das Kölner Internationale Hockeyturnier in Müngersdorf, das am Neufahrstage zu Ende geht, fortgeſetzt. Den Anfang machten 8 Doc. Hannover und Stadion Rot⸗Weiß Köln:2(:0) Die Einheimiſchen, die noch ziemlich ſchwach ins Turnler gingen, Haben ſich inzwiſchen gut eingeſpielt und waren deshalb in der Lage, den Norodeutſchen einen intereſſanten, ſchönen Kampf während der zwelten Halbzeit zu lleſern. Die erſte Spielhälfte ſah die Hannove⸗ raner noch klar in Front, ſie erzielten vier Tore. Nach dem Wechſel aber kam Köln beſſer in Schwung und konnte zwel Gegentore er⸗ zielen, mußte aber ebenfalls noch ein Tor hinnehmen. Sehr luter⸗ eſſant war das Treffen Stade Francais Paris— Etuf Eſlen 94(:1) Heide Mannſchaften lieferten ſich einen ſehr falren und techniſch hochwertigen Kampf, der meiſt ausgeglichen verlief. Die Franzyſen waren im Angriff etwas energiſcher und erzielten dadurch bis zur Pauſe ſchon eine:1⸗ Führung, die ſie daun noch auf 321 ausdehnen konnten. Den Schluß des Tages bildete daß intereſſante Treffen Sc. Heidelberg— Oxford Oecaſionals 222 11:2 Die engliſchen Gäſte erwieſen ſich in dieſem Spiel mehr noch als in den vorhergegangenen als die ſpieleriſch ſtärkſte und techniſch beſte Elf des Turniers. Wenn auch der bisher in der Saiſon unge⸗ ſchlagene HC. auch hier keine Niederlage hinzunehmen brauchte, ſo ſtand er doch diesmal dicht davor. Oxford hatte drei Erſatzleute in ſeinen Reihen, und dieſer Umſtand war vielleicht mit maßgebend, Die Engländer hatten bei Halbzeit ſchon mit:1 die Führung. Durch energiſches, zielbewußtes Spiel gelang den Südeutſchen der Ausgleich und die beiderſeitigen Anſtrengungen um den Sieg blieben erfolglos. Abſchluß des Kölner Hockey⸗Turniers Am Neufahrstag wurde das Kölner Internationale Hockey⸗Tur⸗ nier bei guten Bodenverhältniſſen und anſprechendem Beſuch in Müngersdorf zum Abſchluß gebracht. Am Vormittag zeigten Ox⸗ ford Occaſſionals gegen Etuf⸗Eſſen:0(:0) noch ein⸗ mol ihr hervorragendes Können. Die Engländer hatten Erſatz für zwei der beſten Spieler, Mittelläufſer und Halblinken, waren aber trotzdem der zurzeit ziemlich ſpfielſchwachen Eſſener Elf klar über⸗ legen. Nach dem Frührungstor der erſten Halbzeit konnten ſie in der zweiten Spielhälfte ihre beſſere Spielkultur noch in vier Tor⸗ erfolgen umſetzen. Mittags ſpielten Bonner T. H. V. und Stades Fran⸗ calſe:1. Die Weſtdeutſchen ſpielten in guter Form, dagegen zeig⸗ ten ſich die Franzoſen etwas abgekämpft, denn ihr Spiel war matt und ohne Plan. Der Bonner Sturm dagegen war ſehr ſchußfreudig und konnte einen verdienten Steg herſtellen. Den Abſchluß machte dann ein Spiel zwiſchen einer Kreis⸗ mannſchaft Köln— Bonu und einer kombinierten Turnier ⸗ elf, zufammengeſetzt aus faſt allen Mannſchaften, die am Turnier beteilagt waren. Die Kreismannſchaft war einheitlicher und gewann mit:4 Toren. Winterſport Berlin gewinnt den Spengler⸗Pokal Rießerſee auf dem dritten Platz Nach ſechstägiger Dauer iſt am Montag das große internattor Eishockeyturnier um den Spenglerpokal in Davos mit den beiden letzten enkſchedendien Spielen abgeſchloſſen worden. Das Turnier brachte einen großen deutſchen Erſolg, da der Berliner Schlittſchuh⸗ klub durch einen:0⸗Sieg über Cambridge Sieger wurde und der SC. Rießerſee mit einem:0 über Mailand den dritten Platz be⸗ legte. Berlin hat damit den Pokal, der 1923 zum erſtenmal aus⸗ geſpielt wurde, zum dritten Male gewonnen und erringt ihn durch einen vierten Sieg endgültig. Bei herrlichem Wetter ging der Ent⸗ ſcheidungskampf zwiſchen Berliner Schlittſchuhrlub— Univerſität Cambridge:0(:0,:0,:0) vor ſich. Vor 9500 Zuſchauern wickelte ſich ein temperamentvoller Kampf zweier ebenbürtiger Mannſchaften ab, bei dem Berlin techniſch etwas beſſer war. Nach einem torloſen erſten Drittel konnte Berlin im zweiten Drittel einen Fehler der engliſchen Verteidigung aus⸗ nutzen und durch einen Schuß von Herbert Brück das erſte und ein⸗ zige Tor erzielen. Im letzten Spielabſchnitt verlegte ſich Berlin mehr auf die Deckung, ohne jedoch den Angriff zu vernachläſſigen. Die Anſtrengungen beider Mannſchaften waren umfonſt, Tore fielen nicht mehr und ſo verließ der BSC. mit einem knappen:0 ⸗Stege als Sieger das Eis. Der Erfolg der Deutſchen wurde ſehr beifällig auf⸗ genommen. Im Kampf um den dritten Platz gewann der SC. Rießerſee gegen Ec. Mailand:0(:0,:0,:). Das erſte Spieldrittel war offen, daun aber verſchafften ſich die Bayern ein kleines Ueber⸗ gewicht und vermochten durch Gruber in Führung zu gehen. Die Bayern blieben weiterhin etwas im Vorteil und in den letzten 15 Minuten ſtellte Rammelmeyer durch eln zweites Tor den Sieg der Bayern ſicher. Die abſchließende Tabelle zeigt damit folgenden Stand: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Berliner Schlittſchuhklub 38 3——— 5˙0 6·0 Univerſität Cambridge 8 2— 1 422 422 8 1 1 1 3˙2 3·8 EHC. Mai 8 1— 2 224 (Oxford und Paris Canadians ausgeſchieden.) Winterſport in Triberg Im Schwarzwald war der Neujahrstag bei ſcharfen Nordoſtwin⸗ den ein ausgeſprochener Wintertag, wobei ſich die Temperaturen zwi⸗ ſchen z und 8 Grad Kälte bewegten. Infolge des Froſtes und der Neuſchneefälle des Vortages waren gute Sportverhöltniſſe, vor allem in den Höhenlagen über 800 Meter, zu verzeichnen, mo bei Schnee⸗ höhen von 20—60 em ſich ein lebhafter Verkehr entwickelte. Die aus der Weihnachtszeit vielfach zurückgeſtellten Konkurrenzen wurden jetzt teilweiſe nachgeholt, wenn auch für die Skiwettläufe die Schneelage vielfach noch etwas zu leicht iſt. Dagegen ſind die Rodel⸗ un d Eis bahnen ſehr ſchnell wieder in gute Verfaſſung gekommen und konnten am Neujahrstag tetlweiſe mit ſehr guten Konkurrengen be⸗ dacht werden. In Triberg wurde von der Stadt und der Städti⸗ ſchen Kurverwaltung ein großer Etskunſtlauf unter Teilnahme von fünf erſten Berliner Läufern und Läuferinnen durchgeführt, ſo Frau Brockhöft, der Deutſchen Meiſterin, Geſchwiſter Winter, Herr Haertel, Frl. Dietze, ſämtlich vom Berliner Schlittſchuhklub, die zur Zeit in Triberg zum Training wellen. Anſchließend führte der Winterſportverein Triberg ein Eishockeyſpiel in Triberg durch, das erſte dieſer Art in Triberg. Es ſtand die Maun⸗ ſchaft des Berliner F. C. Preußen gegen die Mannſchaft des Schwimm⸗ und Eisklub Schwenningen. Nach überlegenem Spiel, das ſich zumeiſt im Torraum Schwenningens abſpielte, ge⸗ wann Preußen mit 610. Der allgemeine Winterverkehr war den guten Sportverhältniſſen entſprechend ſtark und bot einen Ausgleich für die erheblichen wirtſchaftlichen Verluſte aus der Weihnachtszeit. Thüringiſche Bobmeiſterſchaften Auf der in auten Zuſtand befindlichen 2450 Meter langen Bob⸗ bahn in Friedrichroda wurde bei prächtiem Wetter vor einer großen Zuſchauermenge die Meiſterſchaft von Thü⸗ ringen im Zweierbob ausgefahren. Insgeſamt fanden ſich 10 Mannſchaften aus Frankfurt a.., Berlin, Oberhof, Ilmenau und Friedrichroda am Start ein. Bob Oberhof 1(Führer Sauer, Bremſer Gemmer) verteidigte mit einer Geſamtzeit von 5747 für zwei Fahrten den im Vorfahr errungenen Titel erfolgreich. Die nächſten Plätze belegten Bob Hubertus vom Bobklub Ilmenau mit :11 und Bob Berolina vom Berliner Schlittſchuhklub in 6113. Zu gleicher Zeit ging auf der 1900 Meter langen Radeberg⸗ Bobbahn bei Oberhof die Thüringiſche Meiſterſchaft im Fünferbob vonſtotten. Auch hier war der Kreis der Zuſchauer recht aroß; die erzielten Zeiten hervorragend. Von den 5 ge⸗ ſtarteten Maſchinen fuhr der Bob Beee vom Bobklub Oberpof mit Schäfer am Steuer und Lippert an der Bremſe mit:57,90 die ſchnellſte Zeit für eine Bahn und ſtcherte gleſchzeitig in der Ge⸗ ſamtzeit von:57 für zwei Fahrten den Meſſtertitel. Als Zweiter plazierte ſich Bob Gockel vom gleichen Klub mit:00,3 vor dem Bob XIII des Berliner Schlittſchuhklubs in:05,90. ** f Eislaufen in Wien Die erſten eisſportlichen Wettbewerbe dieſer Saiſon auf der Wie⸗ ner Kunſteisbahn brachten einige recht gute Zeiten. Der Landesmet⸗ ſter Jungbluth, der bei den Olympiſchen Winterſpielen für Deutſch⸗ land ſtartete, gewann die 1500 Meter in:30, Min. vor Riedel, wäh⸗ rend im 500 Meter⸗Lauf beide mit 48,6 Sek. die gleiche Zeit hatten. —ͤ ZBA Herausgeber: Drucker und Verleger Druckete. Dr. Haas Reue Mannheimer Zeitung G. m ü 9 Mannheim E 6. 3 Direklion Ferdinand Heyme. i Theſrebatieum Kurt Fiſchet— Verantwartl. Redakteure: Für Pollttk: g. A. Meine 8 Dr. S Rayen— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schß,— par und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt—— Gericht und alles Hebrige: Franz Kircher Anzeigen Mar Filten N 3 . 5 ** . N 7 — 7 Mittwoch, den 2. Januar 1020 rr esd — Am 28. 12. 28 verschied nuch lang. Leiden unsere innigstgellebte Mutter und Tante, Frau Solie Caschoit WV. Die Einäscherung fand ihrem Wunsche gemäss in aller Stille statt Mannheim, Lelprig, Reichenbach, 2. Januar 1929 Parkring 1b) In tlefer Trauer: Emilie Gaschott Lina Gascholi Fam. Generaldir. Herm. Puppilcoler Familie Fritz Augustin Von Beſleidsbesuchen bitten wir gütigst absehen zu wollen N Al, Ferdtfenehmngen dor Pact Rameim] rr 1 Gebändeſonderſtener. Wir erſuchen um Zahlung der Gebäude⸗ Ela für den Monat Dezember 1928 bie ., kate b. min leeres od. teilw. möbl. Zim⸗ päteſtens 5. Jannar 1929. Wer bis zu bieſem it K zenh. age nicht zahlt, hat 10 v. H. Verzugszinſen 55 jährlich zu entrichten und die mit hohen KRoſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 87218 Uhr und von 7715 bis 46 Uhr; bei den Gemeindeſekretariagten der Vororte nach ben in den Rathäuſern aus⸗ gehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Angeb. u. M F 3 an die Geſchſt. 1898 Ferdl. möbſ. Zimmer mit Zentral⸗Heizung ſofort geſucht. Angebote unter L 42 V Nr. 18 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1837 Feruſprecher 27 100/61 bettstelle Miete monatl. voraus. Neue Munnheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe 7. Seite. 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