—. 1 a Bezugspreise: In Mamiheim u Umgebung frei ins Haus Ber durch die Poſt monatlich R. M8 ohne Beſtellgeld. Bet evtl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ch⸗ . vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,„. dee 1000 b Waldhoſſtr.6, chwetzingerſtr. 10 20 u. Meerfeldſtraße 1 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 2495: Beilogen: Sport und Spiel Der Skaatsſtre Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe Hannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Rei Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Rellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge walt, Streiks, Bettiebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Aus abe oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. en Geſetz und Recht in Jugoflawien König Alexander ruft die Diktatur aus! Eine politiſche Sensation Wie bereits in unſerer heutigen Morgenausgabe gemeldet, iſt es in Belgrad in der Nacht zum Sonntag zu einem Staatsſtreich des Königs Alexander ge⸗ kommen. Der König hat die Militärdiktatur errichtet und eine Proklamation au das ſerbiſche, kroatiſche und flo⸗ weniſche Volk erlaſſen, in der er bekannt gibt, daß er die ge⸗ ſetzgebende und vollziehende Gewalt übernommen habe. Die Perfaſſung gilt als aufgehoben, die Skupt⸗ ſchina als aufgelöſt. Ebenfalls aufgelöſt ſind alle Gie⸗ meindeverwaltungen, Bezirks⸗ und Diſtriktverſammlungen, ſämtliche Parteien auf religiöſer oder nationaler Grundlage, nämlich die kroatiſche Bauerupartei und die iugoflawiſche Partei der Muſelmanen. Die Preſſefreiheit iſt aufgehoben worden, desgleichen das politiſche Verſammlungsrecht. Die Bürgermeiſter von Belgrad, Agram und Lafbach wer⸗ den ihres Amtes enthoben. Da die Verfaſſung außer Kraft geſetzt worden iſt, ſind die Min iſter, die vom König berufen werden, allein dieſem verantwortlich. Miniſterpräſident iſt der Kommandeur der Kgl. Garde, Ziskovitſch, der gleichzeitig das Innenminiſterium übernommen hat. Außenminiſter iſt Marinkowitſch. Sonſt gehören dem Kabinett an bekannten Perſönlichkeiten noch an: Kor o⸗ ſetſch als Verkehrsminiſter und Hadfitſch als Kriegs⸗ miniſter. 5 Die Proklamation des Königs umfaßt 21 Artikel. Es wird darin erklärt, daß die Zuſtände im parlamentariſchen Syſtem Jugoſlawiens in der letzten Zeit R unerträglich geworden ſeien. Nunmehr ſei die Stunde gekommen, wo es zwiſchen dem Volke und dem König keinen Mittler mehr geben dürfe. Die bisherige Entwicklung des politiſchen Lebens im Staate habe die Erwartungen auf Ruhe und Ordnung im Junern euttäuſcht. Der Parlamentarismus bleibe auch weiterhin das politiſche Ideal. Durch politiſche Leideuſchaften ſei aber in der letzten Zeit Mißbrauch mit ihm getrieben worden. Beklagenswerte Streitigkeiten und Ereig⸗ Kiſſe in der Skuptſchina hätten im Volke das Vertrauen zu dem Nutzen des Parlamentarismus in Jugoflawien erſchüt⸗ lert. Es ſei des Königs heilige Pflicht, mit allen Mitteln die nationale und ſtaatliche Einigkeit zu wahren. Der König ſei entſchloſſen, dieſe Pflicht ohne Zögern bis zum Eude zu er⸗ füllen. Mit der Ausſchreibung von Neuwahlen wäre koſtbare Zeit geopfert worden. Die Preſſe unter Zenſur Auf Grund des neuen Staatsgeſetzes iſt über die Preſſe bereits bie Zenſur verhängt worden, und es wurde ihr ver⸗ boten, überhaupt zu der Umwälzung Stellung zu nehmen. Das Paxlamentsgebäude wurde geſchloſſen. Auch vertrauliche Ver⸗ ſammlungen und Zuſammenkünfte, die politiſche Fragen zum Gegenſtand haben, ſind verboten. Das Geſetz über den Schutz des Staates iſt dahin erweitert worden, daß es gegen alle an⸗ gewandt werden ſoll, die mit Worten oder Schrift gegen den Staat arbeiten. 5 Zuſtimmung in Agram Aus der fugoſlaviſchen Provinz, beſonders aus Agra m, eingetroffene Nachrichten ſagen, daß die Meldung von der Bildung einer neuen Regierung mit größter Sym ⸗ pathie in allen Kreiſen aufgenommen worden ſei. Alle Agramer Zeitungen kommentieren darüber in günſtiger Weiſe das Belgrader Ereignis. Das Blatt„Nowoſt i“ Das Defizit im Reichshaushalt Berlin, 7. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deckungs vorlage für das Defizit im Reichshaus⸗ halt iſt, wie wir hören, vom Reichsfinanzminiſterium fertig⸗ geſtellt worden. Einzelheiten ſind bisher nicht bekannt geworden, doch dürfte nach unſerer Kenntnis ſoptel feſtſtehen, daß der Entwurf Hilferdings weder eine Wiedereinführung der Weinſteuer, noch eine Erhöhung der Umſatzſteuer enthält. Der Reichskanzler im Schwarzwald Berlin, 7. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler, der ſich zur Zeit in Titiſee aufhält, um ſich, wie wir bereits gemeldet haben, von einem Grippeaufall erholen, befindet ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Die aufangs ſtarken Temperaturen haben nachgelaſſen, der Allge⸗ meinzuſtand wird von den Aerzten als befriedi end erklärt. Man rechnet damit, daß Reichskanzler Müller⸗Franken am Sountag nach Berlin zurückkehren wird. a Der Erzbiſchof von Mailand geſtorben Mailand, 7. Jan. Der Erzbiſchof von Mailand, Kar⸗ ainal Toſt, der ſeit einiger Zeit an einer Herzkrankheit litt, iſt heute früh geſtorben. verbreitet eine Sonderausgabe unter dem Titel„Eslebeder König“, in welcher es die Handlung des Königs begrüßt, da ſie die und die Zukunft des Einheit des Landes aufrecht erhalte Landes ſichere. 8 In führenden Kreiſen der bäuerlich⸗demokratiſchen Union weiſt man darauf hin, daß der König vollkommen im Sinne der Vorſchläge gehandelt habe, die ſchon vor dem Attentat in der Skuptſchina von Raditſch und ſeinen Freunden gemacht worden ſeien. Der Verein jugoflaviſcher Induſtrieller und Kaufleute hat dem König ein Begrüßungstelegramm ge⸗ schickt, in dem er zu ſeinem Vorgehen beglückwünſcht und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß es nunmehr zum wirtſchaftlichen Fortſchritt und zur Konſolidierung der Verhältniſſe im ganzen Lande kommen werde. Was ſagt Frankreich? Jutereſſaute Pariſer Preſſeſtimmen Die Vorgänge in Südflawien finden in der Pariſer Preſſe eine ernſte Beurteilung. Die Blätter ſprechen allge⸗ mein von einem Staats⸗ oder Gewaltſtreich und von der Errichtung einer Diktatur in Belgrad. Die Rechts⸗ preſſe, und dazu gehören in derartigen Fällen auch die fünf großen Informationsblätter, billigen rückhaltlos das Vorgehen König Alexanders. So ſchreibt das„Journal“ unter der Ueberſchrift„Eine neue Aera beginnt in Sibdſla⸗ wien“, der König habe politiſchen Mut und Entſchlußkraft be⸗ wieſen. Ein Erfolg ſcheine ihm ſicher. Man würde ſich irren, wenn man die Bildung des Militärkabinetts als einen Ver⸗ ſuch zur Unterdrückung des kroatiſchen Separatismus aus⸗ lege. Es ſei zu begrüßen, daß Marinkovitſch, der die Befrie⸗ dung der Adria von einer offenen Verſtändigung der Ufer⸗ ſtaaten erwarte, im Außenminiſterium verbleihe Pertinax gibt im„Echo de Paris“ der Anſicht Aus⸗ druck, daß der langjährige Erfolg der Diktaturen in Italien, Spanien, Portugal und der Türkei den König zu ſeinem Schritt veranlaßt habe. Ganz allgemein könnten die Balkanvölker nur durch Männer mit ſtarker Fauſt, die ſich aller Waffen eines mehr oder weniger ausge⸗ ſprochenen Deſpotismus bedienten, wirkſam geleitet werden. Die Linksblätter dagegen werfen ſich zu Verteidi⸗ gern des von König Alexander in ſeinem Erlaß ſcharf kriti⸗ ſterten parlamentariſchen Syſtems auf. Die„Volonté“ erklärt z.., nicht dem ſchlechten Funkttonieren des parla⸗ mentariſchen Syſtems ſei die ſüdſlawiſche Kriſe zützuſchreihen, ſondern der allzu einheitlichen Verfaſſung und der allzu gentraliſierten Auffaſſung der Staatsgewalt. Wenn der König einſehe, daß Südflawien nur als Bundesſtaat und mit dezentraliſterter Verwaltung gedeihen könne, werde er die ſchwere Kriſe überwinden können. 5 Im„Peuple“ heißt es u..: König Alexander will das autokratiſche Regime, das mit dem Zarismus aus Europa verſchwunden iſt, wieder aufrichten. Der„Populair“ ſtellt eine überaus eruſte Frage: Das Vorgehen Alexanders bedeutet einen außerordent⸗ lich gefährlichen Akt für den Frieden Europas. Vergeſſen wir doch nicht, Jugoſlawien iſt mit Frank⸗ reich alliiert. Nichts geſchieht, das müſſen wir uns doch klar machen in Jugoflawien ohne die wenigſtens ſchweigende Zuſtimmung des Quai'Orſay. Hat der franzöſiſche Geſandte um die Ereigniſſe, die ſich vorbereiteten, gewußt? Was ge⸗ denkt die franzöſiſche Regierung zu tun, um der Belgrader Regierung Reſpekt vor der Freiheit der Völker und dem Recht Europas auf Frieden einzuflößen. „Hommelibre“ ſagt, der erſte Eindruck iſt Beſtürzung, der zweite Angſt. Reichstagspräfident Loebe in Reval Reichstagspräſident Loehe iſt heute(Montag) morgen von Riga kommend zu einem dreitätigen Beſuch in Reval eingetroffen. Auf dem mit den deutſchen und lettiſchen Farben und grün geſchmückten Bahnhof hatten ſich der Präſident der Staatsverſammlung, Einbund, Vertreter der Regierung, der deutſche Geſandte Schröter, Vertreter der deutſchen Kul⸗ turverwaltung zur Begrüßung eingefunden. Reichstagspräſi⸗ dent Loebe nahm bei Präſtdent Ein bund Wohnung. Im Laufe des Vormittags ſtattete er dem Staatspräſi⸗ denten Reiv und dem Miniſter des Aeußern, Lattik Beſuche ab. Mittags fand beim deutſchen Geſandten ein Frühſtück ſtatt. Am nachmittag wird der Reichstagspräſident in der Staatsverſammlung über die Notwendigkeit europäiſcher Solidarität ſprechen. Abends gibt der Präſident der Staats⸗ verſammlung ein Feſteſſen. Die Regierung hatte dem Reichs⸗ tagspräſidenten einen Salonwagen bis Riga entgegengeſandt. Zwei Deutſche als bolivianiſche Spione in Paraguay N verhaftet 8 * Buenos Aires, 7. Jan. Die Zeitung„La Eritica“ mel⸗ det aus Aſuncion, daß zwei Deutſche dort unter der An⸗ ſchuldigung verhaftet wurden, bolipianiſche Spione zu fein. Sie ſollen in der Umgebung eines paraguayiſchen Forts ſich verdächtig benommen haben. Hochſtapler in Weltpolitik Politiſche Hochſtapler hat es zu allen Zeiten gegeben. Auch bei uns in Deutſchland. Erinnert ſei nur an den berüchtigten Dunkelmann Trebitſch⸗ Lincoln, der ſeiner Zeit im Kapp⸗Putſch ſo viel von ſiih reden machte. Dieſe Sorte iſt nicht allzu ſelten. Eine Seltenheit aber iſt, daß einem ſolchen poli⸗ tiſchen Hochſtapler eine wichtige Rolle in der Weltpolitik zufällt. Der Mann, der ſich deſſen rühmen kann, iſt der Eug⸗ länder T. E. Lawrence. Sein Name iſt auch bei uns nicht unbekannt. Zeitungen und illuſtrierte Journale brachten ſchon Aufſätze über ihn und ſeine Abenteurerlaufbahn. In den Aus⸗ lagen der Buchläden ſieht man gerade jetzt ein Buch aus ſeiner Feder ausliegen, das den Titel hat:„Aufſtan d in der Wei ſte“ und in deſſen Aushängebogen Lawrence als„den ungekrönte König von Arabien“ bezeichnet wird. Der fetzige Wirkungskreis dieſes Mannes iſt Afghaui⸗ ſtan. Daß England ſein Hand dort im Spiele hat, vermutet man ja ſchon ſeit langem. Das iſt auch durchaus nicht ver⸗ wunderlich, wenn man weiß, daß Afghaniſtan lange Zeit unter engliſcher Herrſchaft ſtand und ſich erſt vor einigen Jahren da⸗ von befreien konnte. Auch kann man durchaus begreifen, daß England einen modernen Staat nacheuropäiſchem Muſter, wie ihn Aman Ullah jetzt aus ſeinem Lande machen will, vor den Toren Indiens als einen Pfahl im Fleiſche empfindet. Da außer England auch Rußland an Afghaniſtan und dem Ausgang der dortigen Kämpfe ein ſtarkes politiſches Intereſſe hat, ſo iſt es ohne weiteres verſtändlich, daß dieſes an und für ſich kleine Land auf dem weltpolitiſchen Schachbrett eine be⸗ deutſame Rolle ſpielt. Es wäre ja ſchließlich auch nicht das erſte Mal, daß kleine Staaten Anlaß und Ausgangspunkt ſind für die größten Kriege. Wir wollen die Gefahr eines neuen Krie⸗ ges mit Afghaniſtan als Exploſionsherd gewiß nicht leichtfertig heraufbeſchwören, aber auf dem Hintergrunde der ohnedies ſeit langen ſehr geſpannten Beziehungen zwiſchen England und Rußland, darf man ſie auch nicht ganz aus dem Auge ver⸗ lieren. 1 0 Nun glaubten wir zwar, daß die Kämpfe in Aman Ullahs Land, für das wir ſeit Aman Allahs Beſuch in Deutſchland neben den politiſchen auch ein meuſchliches Intereſſe habeu, in⸗ zwiſchen ſchon beigelegt ſeien und wir über dieſes Thema end gültig einen Schlußſtrich machen konnten. Zu unſerer Ueber raſchung liegt jedoch heute die Nachricht vor, daß die Aufſtän⸗ diſchen die friedlichen Augebote des Königs algelehnt haben und die Kämpfe aufs Neue entflammt ſind. Wer aber iſt Schuld an dieſem plötzlichen Wiederaufflammen des Aufruhrs? Nie⸗ mand anders als England und ſein Agent T. E Lawrence So behauptet es jedenfalls die in Kabul erſcheinende halbamt⸗ liche Zeitung„Ammand Afghan“, die übrigens intereſſauter Weiſe als Chefredakteur von dem Schwiegervater des Königs geleitet wird. Da dieſes Blatt demnach als beſonders gut ine formiert gelten kann, hat man alſo kaum Urſache, an der Rich⸗ tigkeit ſolcher Behauptungen zu zweifeln. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß Aman Ullah einen Haftbefehl gegen den ſich verſteckt haltenden Lawrenee erlaſſen hat.. Wer iſt nun dieſer T. E. Lawrence, der auf dem inter nationalen Schachbrett eine ſolch gewichtige Figur bei den Leitern der engliſchen Außenpolitik ſpielt? Man muß ihn in die Kategorie der Hochſtapler einrangieren, aber er iſt von ſolchem Format, daß man auch als Nichtengländer Roeſpekt, ja Bewunderung vor den Leiſtungen dieſes ſeltenen Mannes haben muß. Ueber ſein Leben und ſeine Abenteurerlaufbahn wiſſen wir, daß er heute ein Maun von etwa 40 Jahren iſt. in einem Jeſuitenkolleg in Oxford und in Frankreich erzogen wurde und Archäologie ſtudiert hat. Schon vor dem Kriege lebte er längere Zeit in Arabien und Paläſtina, wo er die Sprachen des Landes erlernte und auch ſonſt die hervor⸗ ragenden Kenntniſſe des Iſlam erwarb, die ihn ſpäter be⸗ fähigten, bei den Weltkriegskämpfen in Aſten die bedeutſame Rolle zu ſpielen, die er dort zweifellos geſpielt hat. Als ein⸗ facher Soldat war er bei Kriegsausbruch in die engliſche Armee eingetreten. Zwei Jahre ſpäter hatte er es ſchon zum Colonel, zum Oberſten, gebracht. Seiner Geſchicklichkeit allein hatte es England zu verdanken, daß die ſonſt uneinigen Stämme Arabiens zu einem ſtarken Schlage gegen die Türkel zuſammengeballt werden konnten und ſo die türkiſche Front in Arabien und Südpaläſtina zum Zuſammenbruch gebracht wurde. Als ungekrönten König von Arabien, wie Lawrence damals von allen engliſchen Zeitungen gefeiert wurde, zog er im Oktober 1918 an der Seite Emir Feiſals in das, eroberte Damaskus ein. Seine damaligen Erlebniſſe hat Lawrence in dem oben bereits erwähnten Buche„Aufſtand in der Wüſte“ niedergelegt, das von keinem Geringeren als Bernhard Shaw als„das unbeſtreitbar größte Memoiren⸗ werk des Weltkrieges“ bezeichnet wird. Shaw ſcheut ſich ſo⸗ gar nicht, es als„das bedeutendſte Kriegsbuch ſeit Julius Cäſar“ zu charakteriſteren und als„das Dokument einer Syntheſe von Geiſt und Tat, wie ſie viel⸗ leicht nur alle 1000 Jahre einmal zuſammenkommt“, Sei dem, wie ihm ſei! Jedenfalls iſt Lawrencce ein Mann, der die ſeltene Eigenſchaft beſitzt, auch ſeinen Feinden, gegen die er mit der Waffe in der Hand gekämpft hat, alle Gerech⸗ tigkeit und Anerkennung zuteil werden zu laſſen. Und das nicht nur in dünnen Worten, ſondern ſo, wie wir ſelbſt es nicht beſſer ſagen könnten. So ſchreibt Lawrence ſber das deutſche Paläſtinakorps, deſſen Leiſtungen in ſenem für unſere Feldgrauen doch ſo völlig ungewohntem Klima bisher unſeres Wiſſens noch nicht genügend gewürdigt wurden, u. a. folgendes: „Eine Ausnahme in dem allgemeinen Zuſammenbruch machten allein die deutſchen Abteilungen; und hier ü merſten mal wurde ichſtolz auf den Fend, der meine Brüder getötet hatte. Sie waren 2000 Meilen von ihrer Heimat entfernt, ohne Hoffnung in fremdem un⸗ 2 14 „ err. Nr. 10 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Januar 1929 2 Montag, den 7. bekannten Lande. In einer Lage, verzweifelt genug, um auch die ſtärkſten Nerven zu brechen. Dennoch hielten ihre Trupps feſt zufammen. Geordnet in Reih und Glied ſteuerten ſie durch das wirre, wogende Meer von Türken und Arabern, wie Panzerſchiffe, ſchweigſam und er⸗ hobenen Hauptes. Wurden ſie angegriffen, ſo mach⸗ ten ſie halt, nahmen Gefer htsſtellung und gaben wohl⸗ gezieltes Feuer. Da war keine Haſt, kein Geſchrei, keine Unſicherheit. Sie waren prachtvoll“ Was Lawrence für ein ſeltener Menſch iſt, geht auch aus einer für ſeine ganze Einſtellung ſehr charakteriſtiſchen In⸗ formation hervor, die engliſche Blätter zu geben wiſſen. Law rence faßte den Vertrag, den er mit ſeinem engliſchen Ver⸗ leger über jenes von ihm verfaßte und von einem Manne wie Bernhard Shaw ſo über alle Maßen geprieſene Buch abſchloß, mit allem Vorbedacht ſo ab, daß aus den zu erwar⸗ tenden reichen Einnahmen für ihn ſelbſt auch kein Penny Übermittelt werden durfte. Charakteriſtiſch für dieſen Aus⸗ nahmemenſchen iſt auch, daß er ſämtliche von ihm von der engliſchen Regierung angebotenen Auszeichnungen abgelehnt hat, ſelbſt die Generalswürde, das Viktoriakreuz, das der Traum eines jeden engliſchen Offiziers iſt.. Als einfacher Soldat ließ er ſich nach Schluß des Krieges in das engliſche Fliegerkorps in Indten einreihen. Von dort aus ſoll er nun als Pilger verkleidet, nach Afghaniſtan gekommen um den ſchon im Abflauen begriffenen Aufruhr gegen Aman Ullah aufs neue in Gang zu bringen. Ob dieſer Mann, um deſſen Name ſchon ein förmlicher Legendenkranz gewo rben iſt, jetzt in Afghaniſtan aus ſeinem abenteuerlichen Blute heraus auf eigene Fauſt gehandelt hat oder im Auftrage der engliſchen Regierung, kann man natür⸗ lich nicht wiſſen. Die engliſche Regterung beeilt ſich zwar, die allenthalben Aufſehen errgende Mittetilung von dem Auf⸗ tauchen Lawrences in Afghankſtan durch Reuter als„völlig unglaubwürdig“ dementieren zu laſſen, doch man weiß ja, was es mit ſolchen mentis für eine Bewandtnis hat Doch 70 davon abgeſehen, muß man es angeſichts der faſt Uberall in der Welt he rrſchenden Mittelmäßtakeit nur ſchmerz⸗ lich bedauern, daß ein ſolcher Mann wle Lawrenee ſeine den Durchſchnitt weit überragenden Fähigkeiten und ſeine bewun⸗ dernswerte Charakterveranlagung in einer Abenteurerlauf⸗ bahn verzettelt. ei ſein, H. A. Meißner. Die Werften arbeiten wieder J Berlin, 7. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der offizielle Termin für die Wiederaufnahme der Arbeit auf den deutſchen Seeſchiffswerften iſt, wie die B. Z. bei den Werksleitungen erfahren hat, auf den morgigen Dienstag angeſetzt worden. Auf den Hamburger Werften ſind jedoch ſchon heute mehrere hundert Mann eingeſtellt worden, die mit zur Wlederingangſetzung der Betriebe notwendigen Arbeiten beſchäftigt ſind. Man wird bei Blohm 8 Voß und in Bremen bei der Deſchimag vor allem nun mit Hochdruck auf die Fertig⸗ ſtellung der beiden vom Norddeutſchen Lloyd in Auftrag 989 benen Turbin enſchnelldampfer„Europa“ und „Bremen“ bemüht ſein, um dieſe Schiffe möglichſt im Sommer oder Frühherbſt in Dienſt ſtellen zu können. Die Lippiſchen Landtagswahlen Hbußen erlttt. Am geſtrigen Sonntag fanden die Wahlen zum lippiſchen Landtag ſtatt. Rund 75 Prozent der Stimmberechtigten ha⸗ ben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Linke und die Mittelparteien behaupteten ſich, während die Rechte Ein⸗ Wie im alten ſo werden auch im neuen Landtag die Sozialdemokraten mit neun, die Deutſche Volkspartei mit 3, die Demokraten und Kommuniſten mit je einem Ab⸗ geyrdneten vertreten ſein. „Dagegen erhielten die Deutſchnationalen nur drei Sitze gegen bisher ſechs und die Nattonalſozia⸗ Iiſten verloren ihr bisheriges Mandat. Neu erſcheinen im Landtag die Chriſtlich⸗Nationale Bauernpartei mit 2, die Wirtſchafts⸗ und die Volksrechtspartei mit je einem Abgeord⸗ neten, Opfer der Kälte 5 — Paris, 7. Jau. Durch den Froſt ſind am Spuntag in Frankreich 12 Perſonen getötet worden. Die Gemeinde Sainte Daume im Departement Var iſt von den Schneemaſſen Hilfs⸗ vollkommen von der Außenwelt abgeſchnitten worden. a 8 nus Eingeleitet, Zentrum unſeres heutigen Kunſtlebens iſt. Der Skandal der„Gazeite du Fran Was dle Oeffentlichkeit an bem Finanzſkandal „Gazette du Franc“ gegenwärtig am meiſten intereſſiert, die Jagd nach dem Geheimbuch der Franc“, in dem Frau Hanau den Enthüllungen der„Liberts der iſt 4 zufolge die Konten der von ihr beſtochenen Parlamentarier Der Unterſuchungsrichter hat genau geführt haben ſoll. geſtern den Chefredakteur des Blattes, Aymar d, über dieſe Angelegenheit verhört. Berufsgeheimnis, erklärte jedoch, die von ihm veröffentlich⸗ ten Angaben ſtützten ſich auf zuverläſſige Mitteilungen des Perſonals der„Gazette du Franc“. Im übrigen ſet es nach ſeiner Anſicht Sache des Unterſuchungsrichters, das Buch zu entdecken oder ſich über ſeinen Verbleib zu unterrichten. Die Llſte der Angeklagten hat ſich um zwei wei⸗ tere Namen vermehrt. Der ehemalige Abgeordnete Char⸗ les Bertrand und die Gattin Audiberts wurden unter An⸗ klage geſtellt, aber vorläufig auf freiem Fuß belaſſen. 133 Stunden in der Luft Das amerikaniſche Flugzeug„Oueſtion Mark“ be⸗ fand ſich heute vormittag halb 6 Uhr bereits 133 Stunden in der Luft. Es hat 27 mal Brennſtoff aufgenommen und ſchätzungswei ſe 14500 Km zurſckgelegt. In der Nacht; . zu kämpfen und bereitete ſich ſchon auf die Lan⸗ dung v 85 es im letzten Augenblick gelang, den Schaden zu behebe Bulkankataſtrophe in Chile Santiago de Chile, 7. Jan.(United Preß.) Ein hef⸗ tiger Ausbruch des Vulkans Calbuco wird aus Puerto Montt gemeldet. Unter dumpfem, donnerndem Getöſe und ſtarker Rauchentwicklung ſtößt der Vulkan große Lavamengen aus, die bei ihrem Vorrücken bereits beträchtlichen Schaden per⸗ urſacht haben. Unter der Beyölkerung der Umgegend herrſcht Panik. Man erinnert ſich des letzten großen Ausbruchs des Calbuco im Jahre 1893, durch den großer Schaden angerichtet wurde und befürchtet eine Wiederholung dieſer Kataſtrophe. Die Niederlaſſungen in der Nähe des Vulkans werden bereits von ihren Bewohnern geräumt. Der Ausbruch begann damit, daß die Bevölkerung um Mitternacht durch unheimliches unterirdiſches Gepolter aus dem Schlaf geweckt wurde. Gleichzeitig entſtanden heftige atmoſphäriſche Störungen. Ein plötzlicher Sturmwirbel er⸗ hob ſich und ein ſchweres Gewitter ging nieder. Die Einwoh⸗ ner, die auf die Straßen eilten, ſahen, daß aus den drei Kra⸗ tern des Calbuco hohe Flammenſäulen emporſchoſſen. Gleich⸗ zeitig begann Aſche in großen Mengen niederzufallen und Lavaſtröme ſtürzten über die Kraterränder hinab. Die geſamte Umgegend des Vulkans iſt mit Aſche bedeckt und das Getreide, deſſen Ernte bevorſtand, völlig vernichtet. erkehrsunfälle — Hamborn, 6. Jan. Heute vormittag wollte der Arzt Dr. fahren. Wahrſcheinlich infolge Verſagens der Bremſe fuhr er aber über die Fähre hinaus in den Rhein. Das Auto trieb ſofort ab. Es gelang dem Arzt, ſich daraus zu befreien. Als man ihn jedoch mit Hilfe eines Kahns geborgen hatte, war er bereits tot. Man nimmt an, daß er einen Herzſchlag bekommen hat. — Apenrade, 7. Jan. In der Nacht zum Montag überfuhr bei Holebuell an einem nicht durch eine Schranke geſchützten Bahnübergang der Chauſſee Apeurade⸗Flensburg der Per⸗ ſonenzug Pattburg—Sonderburg ein Auto, deſſen Inſaſſen, drei Brüder Levy aus Moltrup, ſchwer verletzt wur⸗ den. Der Wagen wurde zertrümmert. Drei Kinder erſtickt Luzemburg, 7. Jan. In der luxemburgiſchen Ortſchaft Hagen fand der nachts heimkehrende Arbeiter Schmit in dem mit Rauch angefüllten Schlafzimmer ſeine Frau betäubt und ſeine drei Kinder erſtickt vor. Die Frau konnte ins Leben zurückgerufen werden. Am Ofen zum Trocknen auf⸗ gehängte Wäſche hatte Feuer gefangen und durch die ſtarke Rauchentwicklung wurde die Familie im erſten Schlafe Überraſcht, D Acht Marineflugzeuge vermißt. — Newyork, 7. Jan Nach einer Meldung aus Char⸗ leſton werden von von 24 Marineflugzeugen, die an den Reiteienbrern 210 ligt. acht Nalthue 3 2 eee Nationaliheater Mannheim „Rheingold“ Mheingold— reines Gold, ſingen die Rheintöchter. So ganz reines Gold war es allerdings nicht, was da geſtern auf unſerer Bühne gleißte, und dieſer„Vorabend“ der Nibelungen bleibt hoffentlich nur eine Epiſode im Ablauf des Jubiläums⸗ jahrs. Der„Ring“ ſpielt— entgegen der Schwarzſeherei einiger einfältiger Wagnerſtürmer— im Repertoire der heu⸗ tigen Oper eine bedeutende Rolle. Vor einer Woche er⸗ ſchien an dieſer Stelle ein Bericht über die Berliner Ring⸗ auffühvung, der zeigt, wie groß das Intereſſe an Wagner im Frankfurt hat ſich wundervolle ſzenſſche Auferſtehung des eine koſtſpielige, Werkes geleiſtet, die vielleicht das Schönſte iſt, was man heute in dieſer Art auf der Bühne ſehen kann. Mit einfachen deko⸗ ralinen Mitteln, vor allem aber mit einer ausgezeichneten Be⸗ ene ee hat ſich Stuttgart an eine Wiederbelebung der Szene des Nibelungen rings gemacht, von der wir vor kurgem eine ausgezeichnete Probe ſahen. In Mannheim hat man, wie es heißt, kein Geld für eine ſolche Neuinſzenierung. Es ſoll hier dieſes Kapitel aus dem Haushaltsbuch des Theaters nicht weiter erörtert werden; aber 15 n Jubiläumswunſch dürfen wir gewiß ausſprechen, daß dieſe grauſame Dekoration, in die das Rader da ge⸗ zwängt wird, ſo bald als möglich verſchwinden ſoll. Die Tiefe des Rheins mit der recht guten Löſung der bewegungs⸗ mäßigen Darſtellung der Rheintöchter, die nicht von ihren beſchwingten Darſtellerinnen, ſondern aus ruhiger Reſerve heraus gefungen werden, geht noch einigermaßen. Aber die Walhallſzene iſt eine grauſame Zumutung.„Freie Gegend anf Bergeshöhen“ heißt ſie; wie ſie aber ausſieht, frage der damit Unbehelligte lieber nicht. Dieſes nervöſe Zickzack aus nachexpreſſioniſtiſcher Zeit, die Kinoprofektion von Walhall, bei der geſtern ſtändig dies faybigen Lampen durch die wand hindurchſchienen, raubt jede ſzeuiſche Illuſſion. Nißel⸗ heim iſt eine Generalverſammlung ſämtlicher Okta⸗ und Lein⸗ Aymard verſchanzte ſich hinter das zum Sonntag hatte die Beſatzung mit einer Goſzinlak aus Hamborn über die Fähre bei Walſum⸗Orſoy BVBragdiſche Politik Der Streit um die Verwaltungsrats ſitze „Gazette du Zu der Erklärung des eee erer niſtertums in der Frage der Beſetzung des Verwaltungsrates der Reichsbahn vom letzten Samstag wird von zuſtändiger badiſcher Seite u. a. mitgeteilt: „Die rechtzeitige Mittellung von dem Beginn und von dem Ende der Verhandlungen iſt dem Staatsgerichtshof und den Ländern vorenthalten worden. Das Reich hätte vielmehr von ſich aus an alle Länder herantreten müſſen. Nur mit Preußen hat die Reichsregierung verhandelt und ihm auch die Vertre⸗ tung zugebilligt. Eine Meinung, als ob der Mannheimer Wirtſchaftsvertreter dem Reichsverkehrsmint ſter erſtmals am 7. Dezember benannt worden ſei, wäre unzutreffend. In der letzten Woche des November wurde der Staatspräſident darauf aufmerkſam, daß die Reichsregierung die Ernennung der Mit⸗ glieder des Verwalte aus Wirtſchaftskreiſen ſchon eingehend prüfe. Er beauftragte ſofort den badiſchen Geſand⸗ ten, Fühlung in Berlin zu nehmen. Der Geſandte berichtete unterm 29. November über ſeine Beſprechung mit dem Rei verkehrsminiſter über die zwei in Bekracht kommenden Kan⸗ didaten aus der Schiffahrt. Der Reichsverkehrsminiſter ſagt nun in ſeiner Erwiderung:„Wäre aber der Wunſch der badi⸗ ſchen Regierung früher bekannt geworden, ſo würde er ſelbſt⸗ verſtändlich in Erwägung gezogen worden ſein.“ Mit einer blaſſen„Erwägung“ iſt natürlich nichts getan. Will damit ausgeſprochen werden, daß der Mann⸗ heimer Schiffahrts vertreter auch Ausſicht gehabt hätte lrkllich ernannt zu werden? Es beſteht Grund, dies zu bezweifeln. Letzte Meldungen Gasexploſton — Brüſſel, 6. Jan. In Brüſſel haben ſich zwei kleinere Gasexploſionen unter dem Straßenpflaſter ereig⸗ net, durch die ein Arbeiter getötet wurde, Ein Kindermörder V Paris, 8. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus dem bretoniſchen Städtchen St. Brieux gemeldet wird, kam die Polizei einer e Mordaffäre auf die Spur. Die Frau eines Bauern ſtarb kürzlich unter verdächtigen Um⸗ ſtänden, was zur Verhaftung ihres Mannes führte. Im Ver⸗ lauf des Verhörs geſtand er ein, er habe auf ſeinem früheren Gehöft bei St, Aaron 5 oder 6 ſeiner Kinder, die er nie⸗ mals auf dem Zivilſtandesamt angemeldet hatte, getötet und ihre Leichen in ſeinem Garten verſcharrt. Bisher iſt es nicht gelungen, die Ueberreſte der Opfer dieſes Unmenſchen an dem angegebenen Orte aufzufinden. Schuppeneinſturz— Vier Arbeiter geißtet — Paris, 7. Jan. Auf dem Flugplatz Berre bei Mar⸗ ſeille ſtürzte geſtern ein im Bau befindlicher Schuppen aus Eiſenbeton von etwa 300 qm Grundfläche ein. Wegen des Sonntags arbeiteten im Augenblick der Kataſtrophe an dem Bauwerk nur zwölf Mann, von denen nach den bisherigen Feſtſtellungen 8 oder 4 getötet wurden. Bis zum Abend wurden drei Leichen geborgen. Die übrigen Arbeiter wurden verletzt, davon vier ſchwer. Die Opfer ſind faſt ausnahmslos Spanier oder Portugieſen. Großfener — Athen, 6. Jan. Durch ein Großfeuer wurde am Piraus ein Baracken lager, das etwa 350 Familien Wohnung bot, vernichtet. Auf die Brücke aufgefahren — London, 7. Jan. Ein Perſonenzug ſtieß in der Nähe von Blackpool auf eine dort neuerſtellte Brücke, Durch den Anprall wurden fünf Perſonen getötet, weitere fünf ſchwer verletzt. chs⸗ Opfer des Schneeſturms — Newyork, 7. Jan. Bei den geſtern über die weſt⸗ lichen und üdlichen Staaten der Union hinweggegangenen dungen 16 Perſonen ums Leben, Hpovers Goodwill⸗Reiſe beenbet — Waſhington, 6. Jan, Mit der Ankunft des Schlachtſchiffes „Utah“ in Old Point Comefort iſt die Südamerikareiſe Hoo⸗ vers beendet. Hoover reiſte e nach Waſhington welke, 7175 in Schreckträumen 180 Die Alberichs ſind ſzeniſch hilflos, das Gewitter, der Regenbogen (bei dieſer herrlichen Muſik!) eine Häufung techniſcher Unzu⸗ länglichkeiten erſten Ranges. So darf der„Nibelungen⸗ ring“ einfach an unſerer Bühne nicht ausſehen, und wenn das zwanzigmal mit der Kaſſe gegenwärtig nicht anders zu machen geht, dann arbeite man planmäßig darauf hin, daß eine Aen⸗ derung eintritt. Wenn heute das Theater erklärt, es bereite eine neue Ausſtattung des Rings vor, nur brauche es dazu Zeit(ſo viel wie Geld), dann werden ſich alle gedulden, die es angeht, alle. Aber mit ſolchen ſzeniſchen Kompromiſſen iſt keinem gedient; weder dem Theater, noch dem Müblikum, am wenigſten dem Kunſtwerk ſelbſt. Nach dieſem ſzeniſchen Lamento kann leider auch die Dar⸗ ſtellung nicht zu einem Ausgleich Anlaß geben. Rudolf Bo⸗ rupka, der die muſtkaliſche Leitung hatte, gab ſich gewiß allerhand Mühe bei der Vorbereitung. Doch dabei blieb es. Ein ſouveräner Wagnerbirigent iſt er nicht; allzu ſtarke Ak⸗ zente ſetzt er neben arge Farbloſigkeit, die ſich vor allem in der Tempinahme bemerkbar machte. Klangtechniſch wirkt ſich dieſer Mangel an Ausgleich vor allem bei den Bläſern aus. Auf der Bühne ſtand eine Lt ſtung im Mittelpunkt: Neugebauers Loge. Rein deklamatoriſch ein Meiſter⸗ ſtück, das hie und da ſtimmlich noch einige Präziſion verträgt. Wie aber dieſer liſtige Feuergott ſich durch die Handlung bewegt, iſt in jedem Augenblick ſeſſelnd, ſeine große Erzäh⸗ lung ſchlug ſelöſt in dieſer ſzeniſchen Umgebung in Bann, Könkers Alberich, die zweitwichtigſte Partie des Werkes, blieb mit der ſchönen Baritonſtenme etwas zu lyriſch. Seine beſten Momente hatte der Künſtler in der Nibelheim⸗ Szene, wo er prachtvolle Gebilde des Klanges ſchmiedete. Ein neuer Mime hüpfte hier in Fritz Bartling über die Szene. Wer hat aus dieſem Schmied einen Schneider ge⸗ macht? Die Stimme des Sängers reicht aus, um Mime zu charakteriſieren, er braucht nicht auch noch die Beine dazu. Haus Bahlings Wotan hatte ſeine Göttlichkeit krotz einer nienſchlichen Bleſſur an der linken Hand nicht verloren; ker war zuweilen ſogar von ganz beſonbderer Wucht. Als N Seite. 59 ie Holde, wurde durch Margarete Teſche⸗ macher ſtimmlich und darſtelleriſch mehr als ſonſt proft⸗ liert; ſehr zum Vorteil der Rolle. Als Froh ſandte Valentin Haller ein paar helle Töne in die Götterluft. De Vries als grimmer Donner ergänzte das Götterenſemble der Höhe, zu 9251 aus der Tiefe die Erda von Jeſſika Koettrick kam; im Vortrag ſehr eindrucksvoll, konnte ſie die Urwelt ſtimmlich nicht ganz erſchöpfen. enten als wuchtiger Faßolt und Berg ⸗ haus als ungefügerFafner war das Rieſenpaar. Die Trias der ſehr zuverläſſig geſungenen Rheintöchcher hieß diesmal Guſſa Heiken, als bewährte Führerin, Marianne Keiler und Erng Rühl⸗Sailer als achtbare Novizen. Am Schluß gab es anerkennenden Beifall. Dr. K. Zwei Anekdoten Der alte Kaiſer Franz Joſef hatte einmal der Wiener Ge⸗ ſellſchaft der Muſikfreunde eine weſentliche Summe zum Er⸗ werb einer neuen Orgel geſtiftet. Das Inſtrument wurde ge⸗ baut, fiel aber keineswegs nach Wunſch aus, ſondern zeigte recht erhebliche Mängel. Hiervon hörte auch der Kafſer, und als eine Deputation der Muſikfreunde, um ſich für das Ge⸗ ſchenk zu bedanken, zu ihm kam, bedauerte er, daß die Orgel nerunglückt ſei. Der Führer der Deputation, ein echter Wiener, meinte gemütlich:„Majeſtät, das ſchadet nichts, einer geſchenkten Orgel ſieht man nicht in die Gorgel, a 5 Heinrich Grünfeld, der weltberühmte Celliſt, bekam von den hohen Herren vor denen er spielte, gewöhnlich eine koſt⸗ bare Krawattennadel geſchenkt. Einmal ſollte er ſeine Kunſt auch vor dem Herzoge Ernſt von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha zeigen, vor Ernſt dem Adler, ſo genannt, weil er alles in den Adel⸗ ſtand erhob, was ihm irgendwie in die Nähe kam Auch Grün⸗ feld hatte heimlich auf dieſe Standeserhöhung gehufft, bekam jedoch auch hier nur die übliche Krawaktennadel. In ſein Hotel zurückgekehrt, fragte ihn ein Bekannter, wie die Sache ausgelaufen ſet. „Wie erwartet“, autwortete Grünfeld,„Herzog Ernſt hat Tetraeder aus den Geometrieheften von einſt, die ſouſt nur Fricka ſtand ihm Erna Schlüters ſchöne Geſangskunſt zur! mich in den erblichen Nadelſtand erhoben.“ Schneeſtürmen kamen nach den bisher vorliegenden Mel⸗ . „ F A ˙ A XX a 14 e W 5 0 N A K 8 * ö 1 N Montag, den 7. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 10 Städtiſche Nachrichten 57. Vollverſammung der Handwerkskammer Mannheim Unter dem Vorſitze des ſtellpertretenden Präſtdenten, Bäckerobermeiſter Georg Schneider, fand dieſer Tage im Sitzungsſaal der Handwerkskammer die 57. Vollver⸗ fammlung ſtatt. Als Vertreter des Badiſchen Landes⸗ gewerbeamts war deſſen Direktor, Oberregterungsrat Bu⸗ cerius, erſchtenen. Vor Eintritt in die ordnung widmete der Vorſttzende dem im September vorigen Jahres „ Kammermitglied Schuhmacherobermeiſter Johann Gru⸗ ber, Mannheim Worte dankbaren Gedenkens. Sodann wurden die Regularten erledigt. Die Jahresrechnung für 1927, die ſowohl vom Vorſtand als auch pon dem Repiſtons⸗ beamten des Bad. Landesgewerbeamts geprüft worden war, * Tirges wurde abgenommen und gutgeheißen und dem Vorſtand Ent⸗ 0 1. ein Kraftrad mit Beiwagen, um den Kaſten zu leeren. laſtung erteilt. Der Vorauſchlag für das Rechnungsjah 9, der ſich im weſentlichen im Rahmen des Voranſchlags r 1928 hält und die gleiche Umlage vorſieht, wurde auf⸗ geſtellt. Die Vergütungsſätze für Zeitverſäumniſſe und der Meiſterprüfungsgebühren(letztere für Prüfungen, die meh⸗ rere Tage in Anſpruch nehmen] wurden erhöht. In dem Geſchäftsbericht wies der Geſchäftsführer, Rechtsanwalt Gier mann, dar⸗ auf hin, daß der Umfang der Geſchäfte im Vergleich zu den Vorjahren im Jahre 1928 weſentlich zugenommen habe. Rein zahlenmäßig ſei dies ſchon an der Zunahme der Poſteingänge, die ſich gegenüber dem Vorfahre um 23 Pro⸗ zent vermehrt hätten, zu erkennen. Die Gründe für die ge⸗ ſteigerte Inanſpruchnahme der Geſchäftsſtelle lägen in der Hauptſache in der Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage des Handwerks. Beſonders ſtark ſei die Mahrarbeit bei der Treuhandſtelle und der Buchſterle. Eine weſent⸗ liche Vereinfachung und Erſparung in der Verwaltung könne dann erzielt werden, wenn die Handwerker den ihnen durch die geſetzlichen und ſtatutariſchen Beſtimmungen auferlegten Verpflichtungen auf dem Gebiete des Lehrlings⸗ weſenus nachkommen würden. So ſeien im Jahre 1928 etwa 3000 Lehrlinge nicht rechtzeitig zur Lehrlingsrolle der Handwerkskammer angemeldet worden. Von den bei der Kammer eingehenden Lehrverträgen ſeien rund 50 Pro⸗ zent unrichtig oder unvollſtändig ausgefüllt, ſo daß ſte den Einſendern zurückgegeben werden müßten. Der Geſchäftsführer behandelt weiter Fragen der Ver⸗ faſſungs⸗ und Verwaltungsreform, der Kredituerſorgung des Handwerks und des Genoſſenſchaftsweſend. Im weiteren Ver⸗ lauf der Verhandlungen wurde die Lockerung der für die Dehrlingshaltung im Friſeur handwerk erlaſſenen ein⸗ ſchränkenden Beſtimmungen beſchloſſen. Ferner erklärte ſich bie Bollverſammlung grundſätzlich damit einverſtanden, daß die Geſchäftsſtelle mit den Handelskammern Mannheim und Heidelberg wegen der Errichtung gemeintamer Geſellen⸗ prüfungsausſchüſſe für die Induſtrie und das Hand⸗ werk in Verhandlungen eintritt. * * Ergebuiſſe der Viehzählung. Die Piehzählung in der Gemeinde Mannheim(Stichtag 1. Dezember 1928) ergab folgendes Reſultat: Es wären vorhanden insgeſamt 1749 Pferde(1927: 1833), 9 Eſel, Mauleſel, Maultiere(1927: 10), 1938 Stück Rindyteh(ig27: 1463), davon 169 Kälber unter drei Monate alt(1927: 132) und 819 Milchkühe(1927: 816), 5426 Schweine(1927; 3342), 473 Schafe(1927: 495), 1802 Ziegen(1927: 2163), 7400) Stück Fodervieh(1027: 69 876), 4098 Kaninchen(1927: 4230), 155 Bileuenpöl⸗ Fer(1927: 264), 6363 Hunde(1927: 7129). * Todesfall. Ein bekannter und beliebter Mannheimer, Kaufmann Eugen Hollerßach, iſt geſtern im 70. Lebens⸗ fahr plötzlich einem Schlaganfall erlegen. Der Verſtorbene, dem erſt vor pier Monaten die Gattin im Tode vorangegangen iſt, war lange Jahre Angeſtellter der Fa. Heinrich Lanz. Um das katholiſche kirchliche und Vereinsleben machte ex ſich als Mitglied des Stiftungsrates der Helliggeiſtpfarrei und als Präfekt der Männerkongregatton, des Schutzvorſtandes des Geſellenvereins und Mitglied des Vinzenzvereins verdient. Hollerbach, der aus Hardheim ſtammte, beſchloß ſein Leben im neuen Kolpinghaus. Er hinterläßt einen Sohn, der in Freiburg als Prokuriſt der dortigen Girozentrale tätig iſt. Ein zweiter Sohn iſt ſchon vor dem Kriege geſtorben, ein dritter im Felde gefallen. den Nachtſtunden mit ſchwachem V heim würde eins genügen. Warum keine Schnellbriefkäſten“? Ein typiſches Geſpräch „Herr Schulze, hier iſt ein ganz eiliger Brief. Würden Sie ihn ſelbſt zum Briefkaſten bringen? Sollte freilich nicht recht bald geleert werden, ſo müßten Sie ſchon zur Poſt fahren.“ — Aber Herr Meyer, ich habe noch ſyoo viel „Ja, das hilft nichts. Solange es in Mannheim noch keine„Schnellbriefkäſten“ gibt, müſſen wir uns eben ſelbſt die Mühe machen, obwohl unſere Arbeitszeit recht koſtbar iſt.“ — Schnellbriefkäſten, was iſt denn das? „Ich will es Ihnen erzählen.„Schnellbriefkäſten“ iſt natürlich keine korrekte Bezeichnung, Genauer müßte man ſagen: Briefkäſten mit Schnell⸗Leerung. Aber der Ausdruck hat ſich nun einmal eingebürgert. In verſchiedenen Oberpoſt⸗ direktionsbezirken ſind die Großſtädte mit dieſer Einrichtung erfreut worden. An wichtigeren Plätzen ſind die neuen Käſten aufgeſtellt, deutlich gekennzeichnet. Alle halbe Stunden kommt In Zzerkehr wird im allgemeinen ſtündlich geleert. Um jeden unnützen Aufenthalt zu vermei⸗ den, hat man durchweg die großen Säulenbriefkäſten auf⸗ geſtellt, in denen der Trausportbeutel ſchon aufgehängt iſt. Der Briefkaſten braucht alſo gar nicht eigentlich„geleert“ zu werden, ſondern der Kraftfahrer hat nur mit einem Handgriff den gefüllten Beutel gegen einen leeren umzutauſchen. Wenn aus allen Schnellbriefkäſten er auf ſeiner Fahrt die Beutel verſtaut hat, bringt er ſie zum Amt, um bald danach eine neue Nundfahrt anzutreten.“ — Das iſt freilich ſehr praktiſch. Ob es ſich denn für Mannheim lohnen würde? „Aber ganz beſtimmt. Zu viele Käſten dürfen ja ſo wie ſo nicht aufgeſtellt werden, wenn die Einrichtung wirklichen Nutzen ſtiften ſoll. Bel einer größeren Anzahl Schnellbrief⸗ käſten müßten auch mehrere Krafträder fahren. Für Mann⸗ Man könnte Schnellbriefkäſten aufſtellen am Waſſerturm, an der Neckarbrücke, an der Rhein⸗ ſtraße, in der Schlachthofgegend und vielleicht noch an zwei oder drei Punkten. Das wäre eine große Erleichterung für vlele Betriebe, würde aber auch von zahlreichen Familien begrüßt werden. Aber nun fix, wir haben allzulange geredet! — Ich eile ſchon, Herr Meyer. Am Abend kommt Schulze heim. ihn ſchon ungeduldig:„Endlich kommſt du! da aus Frankſurt.“ Aus Frankfurt? Seine Frau erwartet Es iſt ein Brief Sollte bas die Stellung ſein, um die er ſich beworben hatte? Wenn das ſtimmte! Dann brauchte er nicht mehr für ſeinen Chef zur Poſt zu fahren! Was ſchrleb man?„, und ſo erwarten wir Ihre umgehende Antwort bis ſpäteſtens...“ Alſo da hleß es eilen. Schnell einen Hap⸗ pen Abendeſſen und dann ſorgſam geſchrieben! Solch Brief will itberlegt ſein und es wurde ½10, bis er, ſorgfam ſtiliſiert und ſauber gemalt, frankiert auf dem Schreibtiſch lag. Schulze ſtürzte zum Briefkaſten.„Nächſte Leerung 8 ½ Uhr“. mußte er da leſen. O, hätten wir doch Schnellbriefkäſten in Mann⸗ heim! das war der Stoßſeufzer, mit dem Schulze gerade noch eine Straßenbahn zum Bahnhof erwiſchte.— Solche Geſpräche, ſolche Gedanken ſind in Mannheim an der Tagesordnung. Und wo ſie nicht vorkommen, da weiß man halt noch nichts von den„Schnellbriefkäſten“. Vielleicht denkt die Reichspoſt mal über den Fall nach, wenn möglich nicht zu lange. Hier wäre Gelegenheit, mal wirklich den oft verkündeten„Dienſt am Kunden“ zu beweiſen. th. Verkehrsunfälle in Mannheim * Zuſammenſtoß. Auf der Schwetzingerſtraße ſtießen geſtern abend ein Perſonenkraftwagen und ein Motorrad⸗ fahrer zuſammen. Der Motorradfahrer, der vom Rade ge⸗ ſchleudert wurde, trug einen Schlüſſelbeinbruch links und eine Geher nerſchütterung davon. Lebensgefahr beſteht nicht. * Achſenhruch. Am Sonntag vormittag kurz nach 8 Uhr brach beim Anfahren an der Halteſtelle Schwanenſtraße in Feudenheim die Achſe eines Motorwagens der Linie 16. Der Reparaturwagen, der nach kurzer Zeit eintraf, beförderte den beſchädigten Wagen nach der Repara⸗ turwerkſtätte. Der Betrieb war nur kurze Zelt ge⸗ ſtört und wurde etwa n Stunde lang e aufrechterhalten. a . Das Buch: Albert VBaſſermann Julius Bab hat ein Buch über Albert Baſſer⸗ ma un geſchrteben. Man kennt die Verehrung des bekann⸗ ken Berliner Kritikers für den großen Schauſpieler aus Babs vor einigen Fahren erſchienenem Buch„Schauspieler und Schauſpielkunſt“, Unter bewußter Betonung der Ge⸗ fährlichkeit des Superlativs in geiſtigen Dingen nennt er dort Baſſermann mutig den größten heute leben den Schauſpieler. Man kennt die Bewunderung aus den Bab'ſchen Kritiken.„Albert Baſſermann, Weg und Werte eines deutſchen Schauſpielers um die Wende des 20. Jahr⸗ hunderts“ nennt Bab ſein Buch. Der Verfaſſer widmet es ſelnem Helden,„dem großen Menſchendarſteller ſelber als Zeichen einer dreißigjährigen nicht kritikloſen, aber grenzen⸗ loſen Liebe, Dankbarkeit, Verehrung“. Nach früher erſchienenen kleineren Veröffentlichungen über Albert Baſſermann— 1909 von Walter Turezinſky und 1920 Herbert JIhering— iſt Babs Buch die erſte groß an⸗ gelegte Monographie über dieſen Künſtler. Ohne Zweifel iſt ſie ein völlig geglückter Verſuch, Entwicklung und Leben Albert Baſſermanns zu zeigen und dabei ſeine Stellung und Bedeutung im Weſen des deutſchen Theaters und der Ent⸗ wicklung wiederum des Theaters herauszuarbeiten. Die unendliche Schwierigkeit des Anfängers, die große Wand⸗ lung zur Höhe der Kunſt und die noch ſchwierigere zur Mauthner geweſen, der bem Schauſpleler bie künftige Größe vorausgeſagt hat. Im zweiten Teil bes Butes ſetzt ſich Julius Bab die Aufgabe, die Kunſt des Künſtlers losgelöſt von den Zuſam⸗ menhängen zu beſchreiben. Er ſtellt ganz richtig dieſen Tell hinter den Entwilckungsgang zurück. Nach dem Porträt des Mannes folgen die Porträts der Rollen. Und aus dieſen Rollenporträts, den Analyſen künſtleriſcher Einzelleiſtungen, formt ſich wieder die künſtleriſche Geſamtperſönlichkeit. Viele von den Geſtalten, die da behandelt ſind, ſahen in Baſſer⸗ mann in den letzten 22 Jahren in Mannheim ſpielen: den Volksfeind und den College Crampton, Mephiſto und Othello, den Strieſe und den Traumulus, nach dem Kriege den „Schöpfer“ in einem miſerablen Stück und zuletzt Romains Diktator, zuletzt im vergangenen Jahre im Apollotheater den Doktor Waugel in der„Frau vom Meere“ und den Herrn von Sala in Schnitzlers„Einſamem Weg“, Bab ſucht den Quell und das beſondere Weſen der Baſſer⸗ mannſchen Kunſt aus dem Ineinanderfließen einer ſehr alten Famtilientraditton mit der Elementarkraft des ſchauſpleleri⸗ ſchen Genies.. Nicht nur für uns Mannheimer wichtig und lehrreich iſt das 38 Druckſeiten ſtarke Kapitel, das wohl aus dieſer Er⸗ kenntnis heraus das Buch einleitet. Es iſt überſchrieben: die Baſſermanns, Geſchichte einer deutſchen Bürgerfamilie. Aus⸗ gangspunkt für die Darſtellung iſt dieſer Gedanke: Es iſt nicht nur ſelten, ſondern einzig, daß eine große alte Familie nach höchſten Stufe der Anerkennung iſt von einem der beſten Kenner des deutſchen Theaters in all ihren Verknüpfungen mit Zeitgeiſt und Kunſtgeſchmack verſtändnisvoll und klug geſchildert. Wollte man Weg und Werk hier auch nur an⸗ deutend wiedergeben, müßte man das halbe Buch abſchreiben. Nur elne Bemerkung barlber, wie einzelne und zwar Kritiker von höchſtem Rang, ſchon frühzeitig, als Baſſermann viel mehr Ablehnung als Anerkennung gefunden hat, das Genie witterten. Als Baſſermann 1889/90 in Bern engagiert war, ſchrieb der Dichter Joſeph Victor Widemann die Theaterkritiken für den Berner„Bund“ Damals ſchon prägte er das Work:„Mau wird in Deutſchland bald in einem neuen ö und ſchäuerem Sinn von No rmannſchen Geſterlten ſprethen.“ In den Berliner Aufzngeg iſt es in erſter Relhe Fritz Stadt, die dieſer Friedrich Baſſermann 1853 mit ſeiner Frau efner ganzen Anzahl anderer bedeutender Männer als höchſtes Produkt einen Schauspieler hervorbringt, den ſtärkſten der ganzen Nation in ſeinem Zeitalter. Und ſo läßt Bab die Familiengeſchichte burch drei Jahrhunderte ablaufen, keine chronologiſche, noch weniger eine genealogiſche Geſchichte. Er zeigt auf, wie Friedrich Baſſermann, Bankier und bayerlſcher Konſul in Mannheim, das große ſtolze Haus am Markt baut, er beſchreibt die goldene Hochzeit des erſten Bürgers der Veranſtaltungen Ball ber Freiwilligen Feuerwehr Mannheim Vor Jahren ſtellte der Feuerwehrball ein beachtliches Er⸗ eignis dar, ein Zuſammentreffen des einheimiſchen Bürgertums. Sy wurde es allgemein begrüßt, daß am Samstag nach längerer Pauſe dieſe alte Einrichtung wieder auflebte. Im Friedrichspark trafen ſich auf Einladung des Oberkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, Stv. Schlimm, zahlreiche Gäſte. Unter ihnen bemerkte man fol⸗ gende Vertreter der Behörden: Den Beigeordneten Dr. Zeiler für den verhinderten Oberbürgermeiſter, die Stadträte Haas und Zu d⸗ mig, Polizeidirektor Dr. Bader, Regterungsrat Dr. Heim, ſer⸗ ner den Ehrenkommandanten Grether. Von anderen Wehren hatten ſich eingefunden: Branddirektor Vaulont, Leiter der Man heimer Berufsfeuerwehr, Branddirektor Flatter und Adiutant Schanzenberger von der ſtädtiſchen Feuerwehr Frankenthal, aus Ladenburg der Vorſitzende des 9. Feuerwehrkreisperbandes Agricola, Hauptmann Rickelshäuſerr und Herr Nerlin⸗ ger. Von Fabrikfeuerwehren waren vertreten die Firmen Lanz, Benz, Boehringer Söhne, Zellſtoff Waldhof, von außerhalb die Kom⸗ mandanten Letzelder und Eſchmann aus Frankenthal anſve⸗ ſend. Nach den ſchneidigen Klängen der Feuerwehrkapelle unter ihrem Dirigenten Mohr wurde viel getanzt. Vor allem kam der alte ſchöne Rundtanz zu Ehren. Eine Tombola fehlte ebenfalls nicht. Die ganze Veranſtaltung war wohlgelungen und zeigte, daß die Erneuerung der alten Sitte allgemeine Zuſtimmung gefunden hat. Sonntagskonzert im Roſengarten „Wenns bie Soldaten durch die Stadt marſchieren— öffnens bie Mädchen die Fenſter und die Tütren ei warum, ei darum— et bloß weg'n dem tſchindaraſſa, tſchindaraſſa— bumm!“ So zauber⸗ kräftig war das„tſchindaraſſa“ frühere Es zwingt uns auch heute noch in ſeinen Bann, wie man aus den ſonntäglichen Maſſenbefuchen hei Militär⸗Konzerten im Roſengarten leicht feſtſtellen kaun. Und beſon⸗ ders groß iſt die Begeiſterung, wenn eine ſo famoſe Kapelle wle das vollſtändige, meiſt aus lungen Leuten beſtehende Mufikkorps des III.(Jäger) Bataillons Inf. Regt, No. 14 unter der temperamentvollen Leitung Obermuſikmeiſters W. Bernhagen ſyo flott darauflos ſchmettext. Am liebſten hätte man eigentlich nur Märſche gehört, da man den übrigens ſehr fein herausgearheiteten erſten künſtlexiſchen Teil des Programms auch ſonſt einmal zu hören bekommt.— Aber Märſche, Märſche, die einem ſo ius Blut fahren, wie die alten Originalmärſche und die friſch klingenden Bearbeitun⸗ gen von Bernhagen und Boettge— ſolche Märſche werden zu einer muſikaliſchen Koſt, die extra gut mundet. So herrſchte denn auch eine große Freude, die das von Herrn Schranu tonlich und rhythmiſch ſehr ſchön geblaſene Flötenſolo nur vertiefte. R. Verbandsausſtellung Badiſcher Kaninchenzüchter Eine Landesverbands⸗Ausſtellung des Badiſchen Kanin⸗ chenzüchter verbandes wurde am Samstag und Sonntag in den Räumen bes Waldhof⸗Kaſinos durch den Kaniuchen⸗ und Geflügelzuchtverelns„Vorwärts“ G.., Mannheim⸗ Neckarſtadt, anläßlich ſeines bflährigen Jubtläums veran⸗ ſtaltet. Die reich beſchickte Ausſtellung wurde am Samstag mittag mit einer kleinen Feler eröffnet. Der Ehren⸗Gauvorſitzende ho dee begrüßte die Erſchtenenen, beſonders den Beigeordneten Loeb als Vertreter des Oberbürgermeiſters und die Vertreter der Gaus. Die Hauptanſprache hielt Landesverbandsvorſttzender Mehne. Er kenn⸗ zeichnete treffend die Bedeutung der Kaniuchenzucht und begrüßte es, daß endlich in Mannheim die Beſchränkungen für die Züchter fort⸗ gefallen ſeien. Ferner richteten anerkennenbe Worte an die Ver⸗ ſammlung Beigeordneter Loeb, Stadtrat Süß und Stadtpfarrer Dr. Lehmann als Vorſitzender des Kleinzüchterkomttees. An die Eröffnung ſchloß ſich ein Rundgang durch die Aus⸗ ſtellung an. Faſt 600 Kaninchen wurden gezeigt. Bei günſtigeren Raumyverhältniſſen hätten noch etwa 300 Tiere mehr ausgeſtellt wer⸗ den können. Auch derartigen Veranſtaltungen würde die ſtädttſche Ausſtellungshalle zugute kommen können.— Den Beginn machten die ſchweren Raſſen, unter denen einzelne Tiere über 17 Pfund wogen Do gab es belgiſche Rieſen, graue und wetße, deutſche Rioſen⸗ ſchecken, die deutſchen Widder mit den eigenartig hängenden Ohren, franzöſiſche Rieſen⸗Silber, große unh kleine Chinchillas, blaue und weiße Wiener, dann, meiſt in geringerer Anzahl, Javaner, Farben⸗ und Haſenkaninchen, Havanna, Alaska, Thüringer, Lux⸗Kaninchen, engliſche Schecken in verſchtedenen Farben, Marburger Feh, Braun⸗ Geld⸗ und Grau- Silber, verſchtiedene Holländer, Ruſſen, Hermelin und einige wunderſchöne Augora⸗Kanſnchen. Beſonderes Intereſſe fanden die ausgeſtellten Kaſtorrez. Dieſe verhältnismäßig junge Züchtung beſitzt nämlich ein etgenartig kurzhaariges Fell. Das er⸗ leichtert die ſpätere Pelzbearbeltung erheblich, da das ſonſt not⸗ wendige Scheren ber Felle ganz überflüſſtg wird. Was ſich aus Kaninchenfellen alles herſtellen läßt, zeigte eine Auswahl von Palzen des Pelzhauſes Baum. In allen Abteilungen konnten Ehreupreiſe verliehen wer⸗ den. Dieſe Preiſe waren geſtiftet von der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer, vom Landesverband ſelbſt, von einzelnen Gauen, vom Kreiſe und von der Stadt Mannheim, ſerner von einer Anzahl Privat⸗ perſonen, th. Miebſtahl auf einem Rheinſchiff. Auf der Strecke Dütſel⸗ dorf Maunheim verſchwanden von elnem Schiff neun Kiſte n Perſil mit je 50 Paketen. den Kraft vollzieht, wie gleichzeitig die Auflockerung der be⸗ ſitzerhaltenden ſozialen Stärke einſetzt. Die vier Brüder noch Kaufleute, aber ſte ſind es nicht mehr ſo ſelbſtverſtändlich und gern wle ihre Vorfahren; ſie ſind auch nicht mehr in dieſem ſenſationellen und ſtärkſten Maße wirtſchaftlich erfolgreich Kritiſche Betrachtungen über die beiden polltiſchen Köpfe gus dem Hauſe Baſſermann ſchließen ſich an: Ueber Friedrich Dantel, den Parlamentarter von 1848 und Ern ſt, den Par⸗ lamentarier der Kaiſerzeit, beide geſehen aus dem Blickpunkt der Weite und im Bemühen ihrem Wirken gerecht zu werden. Das Familien⸗ und Stadtereignis iſt herausgehoben, als 1889 Dr. Auguſt Baſſermann, der Heldenſpieler als Gaſt aut Manuhelmer Nattonaltheater auftritt und als Uriel Acoſta von ſeinen Landsleuten ſtürmiſch gefeiert wird. Eine ähn⸗ liche Senſatlon wiederholt ſich 1904, als der Onkel den Thron Mannheimer Intendanten innehat— damals war es noch ein Thron— und der inzwiſchen berühmt gewordene Neffe Albert zum exſten Male ſeit ſeinen Anfängen am Schiller⸗ platz gaſtiert und triumphlert. So iſt das Buch Babs für Mannheim beſonders inter⸗ eſſant, auch deshalb, weil in dieſer Familiengeſchichte ein Stück Stadtgeſchichte eingeſchloſſen iſt, beides von außen geſehen und aus dieſem Grunde vorurteilslos beſchrieben, vom Künſtler und Aeſtheten nicht vom Hiſtortker oder Sozſologen betrachtet. Das Buch„Albert Baſſermann“ iſt mit ſeinen 48 Bild⸗ tafeln im übrigen zugleich ein Rollenſchaubuch des großen Menſchendarſtellers., K. Willi Gernsheims(Mannheim):„Sieben Klänge aus einem Frühling“(Verlag Tiſcher u. Jagenberg, Cöln) kamen in Nürnberg zur erfolgreichen Erſtaufführung. So ſchreibt die Nürnberger Bürgerzeitung“:„ ein befähigter funger Kompontſt; das laſſen ſeine„Sleben Kl.“ erkennen, die in einer dankbar geführten Singſtimme und dem durchſichtigen Klapterpart viel Können verraten. Die Wilhelmine, des Mannheimer Oberbürgermeiſters Reinhardt Tochter, fekext.„Sgunenhöhe eines Bürgerhauſes“ nennt Baß dieſes Feſttag., Er begründet und erklärt, wie ſich bei der itächſten Generatlon mit wunderbarer Geſetznäßigleit das Stimmung der Dichtungen iſt durchweg gut getroffen.“ Das „S8 Uhr Blatt“:„W. Gernsheim hat für ihre zartbeſaltete Lyrik die duftigſten Regiſter gezogen, die geköſteſten Emp⸗ findungen angeſprochen und durch eine überaus ſubktle, nor⸗ ütere Anwachſen der geiſtig betrachtenden, äſthetiſch formen⸗ ſichtige Polyphone recht intime Wirkungen hervorgebracht.“ 5 Montag, den 7. Januar 1929 8 a Der Liederkranz e. V. Mann he im war ſchon vor dem Kriege inbezug auf Originalität und Qualität ſeiner karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen tonangebend. Man braucht ſich nur an die wirklich glänzenden Sitzungen im Nibelungen⸗ ſaale mit Büttenreden, die inbezug auf Geiſt, Witz, Humor und Satire das vollkommenſte auf karnevaliſtiſchem Gebiete waren, zu erinnern, um den Wunſch rege werden zu laſſen, daß der Vorſtand des Liederkranzes ſich im nächſten Jahre entſchließt, zur alten Tradition zurückzukehren. Mit dieſer Anregung ſoll aber keineswegs der Wert der 8 5 1 Repue Mannemer Bildfunk angezweifelt werden, die am Samstag im Rahmen eines Ballfeſtes im Muſenſgal aufgeführt wurde. Mit ſo glänzen⸗ dem Erfolge, daß auf allgemeines Verlangen ſicherlich eine Wiederholung folgen wird. Die Regie der ſehr ſtark beſuchten Veranſtaltung litt darunter, daß man ſich erſt nach Schluß der Vorſtellung des Nationaltheaters in den Muſenſaal begeben konnte. Elf Uhr, der vorgeſehene Beginn der Nachtvorſtellung, war längſt vorbei, als der auf der Empore untergebrachte Lautſprecher das erſte Bild ankündigte. Auch die un⸗ endlich langen Pauſen wurden zumteil recht unterhaltend urch den Anſager(Sepp Hamburger) ausgefüllt, der ſich nicht nur auf die Bilderläuterung beſchränkte, vielmehr auch mancherlei aus der nur im Manuſkript vorhandenen Vereins⸗ Foaſchingszeitung rezitierte und ſogar viel Heiterkeit erregende Sofrachſtudien trieb, als er das Auditorium auf das Pariſer Bild vorbereitete. Schließlich kopierte Herr Sepp Hambur⸗ ger vorzüglich Pallenberg. Der ſtarke Beifall rief ihn vor den Vorhang, wo er nochmals die verdiente Anerkennung für ſeine bravouröſe Geſamtleiſtung entgegennehmen konnte. 8 Das erſte Bild„Im Habereckl“ zeigt die bekannte und beliebte Urmannemer Wirtsſtube mit dem Wirt(S. Friedr. Roos), der Wirtin(Ella Netter), den Stammtiſchgäſten(Otto Idſtein und Fritz Jeſel⸗ foh), der Kellnerin Binchen Bimbernell(Alice Drolle 75 den Mannemern Knorzelberger(Paul Wronker) und Schickbacke(Willi Oppenheimer). Es entwickelt ſich zwi⸗ ſthon einem Hamburger(Max Mandl) und den eingeſeſſenen Gäſten ein Disput, wobei der vielgereiſte Hamburger den Mannemern vorwirft, daß ſie ſich zu wenig die Welt anſehen. Das Ergebnis der an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig laſſenden Unterhaltung iſt der Beſchluß ſämtlicher Gäſte, zu denen ſich noch Hermine Heilbronn, Elſe Mayerſohn⸗ ud Erna Jakob geſellen, unter Führung des Hamburgers eine Reiſe um die halbe Welt anzutreten. Als ſich zum zweitenmale der Vorhang öffnet, blicken wir auf das Verdeck des Ozeandampfers, auf dem die Mannheimer Reiſegeſell⸗ ſchaft von Hamburg aus die Fahrt nach Japan und Indien unternimmt. Im Vordergrund iſt Zollreviſtion. Binchen imbernell iſt hier der„Stein des Anſtoßes“, weil ihre von Großmutter geerbte Reiſetaſche verſchiedene zu verzollende Aus rüſtungsgegenſtände“ enthält. Heiterkeitsſtürme durch⸗ brauſen das Haus, als der Inhalt durch den Zollbeamten ritz Baer) ans Tageslicht befördert wird. Binchen, die in erfälſchtem Mannemeriſch entrüſtet proteſtiert, wird ließlich durch die Zollbeamten gewaltſam von der Szene hefördert. Außer dem ſchmucken Steuermann(Theo Oppe ⸗ heimer) ſtellt ſich ein Nigger(Eugen Schleich) vor, der mit ſeinem„Song“ großen Beifall findet. Acht reizende atroſen(Irene Heinemann, Roſt Kahn, Addi Lißberger, Ilſe Michel, Edith Sommer, Renate Stern, Käte Strauß und Renate Wildberg) führen einen grazibſen Tanz aus. In Japan Garten eines japaniſchen Teehauſes, das acht niedliche iſhas(Trude Bierig, Gretel Bodenheimer, Blanka Grün⸗ t, Malli Heß, Marie Hirſch, Hilde Kaufmann, Hilde Moiſe 1. Fla Netter) beherbergt. Im Hintergrund eine e Meerlandſchaft. Acht Tänzerinnen, wandelnde rote etitelt ſich das dritte Bild. Man ſieht in den blühenden ent⸗ 92 Rene Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe Mannemer Vildfunk Die Reue als Nachtvorſtellung im Liederkranz japaniſche Laternen(Hilde Baer, Lilly Böhr, Roſel Dreyfuß, Friedel Hamburger, Liſelotte Holland, Ruth Imber, Mini Jeſelſohn und Suſe Neuberger), unterhalten die Reiſegeſell⸗ ſchaft ebenſo gut wie zwei Geiſhas(Ilſe Strauß und Lilo Weiß man), die graziös tanzen und Soli aus„Butterfly“ und„Geiſha“ ſehr beifallswürdig ſingen. Von Tokio geht die Reiſe weiter nach Kalkutta. In einem Buddhatempel iſt ein Inder(Fritz Loeb) der charakteriſtiſche Anſager. Eine Tempeltänzerin(Toni Otten heimer) weiß den goldenen Buddha(Richard Hir ſch) dermaßen zu faszinieren, daß er lebendig und zum Tanzpartner wird. Der Tanz, eine ſehr beachtenswerte Leiſtung, die über das Dilettantiſche weit hin⸗ ausging, mußte begreiflicherweiſe wiederholt werden. Acht indiſche Tänzerinnen(Selma Dreyfuß, Minna Fiſchel, Mari⸗ anne Holland, Hilde Levi, Ilſe Levy, Ilſe Neuburger, Lilly Weil und Gertrud Wolf) gefielen nicht minder. Das Schluß⸗ bild zeigt ein Pariſer Kabarett. Binchen nell, die überall das große Wort führt, iſt immer noch bei der Partie. Eine brillante Brettlöiva(Nini Bodenheimer) ſingt ein Solo. Die Bedienung— ſolche Kellner würden auch hier Furore machen— iſt pariſeriſch. Die Acht(Trude Bierig, Ilſe Fürſt, Trude Jeſelſohn, Erna Kahn, Hilde Moiſe, Helene Ottenheimer, Lilli Ottenheimer und Erna Raphael) ſorgen nicht nur für das Wohl der Gäſte, ſie tanzen auch ganz rei⸗ zend, ebenſo vier Appachenpärchen(Gerti Blum, Hilde Frank, Grete Hirſchland, Ilſe Kaufmann, Lilly Lehmann, Ruth Seelig, Alice Walleuſtein und Margot Wartensleben). Als ſich ſämtliche Mitwirkende zum Schlußbild vereinig⸗ ten, als ſämtliche Tanzgruppen aufmarſchierten, da hätte die Bühne noch einmal ſo groß ſein müſſen. dient Karl Marx, der auf die Schultern gehoben wurde. macht, mit Dilettanten eine derart Revue herauszubringen, dann war dieſe Ehrung des bewähr⸗ ten Regiſſeurs durchaus berechtigt. Als Schöpfer des Text⸗ buches zeichneten Hanns Glückſtein, Sepp Hamburger, Theo Oppenheimer, Paul Wronker und Willi Ull⸗ mann verantwortlich. Paul Wronker war auch als Vor⸗ tragskünſtler hervorragend. Nicht minder Max Mandl, der ſich in ſeiner Vortragsweiſe ſo gut wie garnicht von einem Berufskünſtler unterſcheidet. Die auch inhaltlich vielſagen⸗ den Solis dieſer beiden überaus gewandten Herren waren wieder Hauptſchlager. Kapellmeiſter Max Sinzheimer, der die Kapelle Becker mit viel Umſicht und Temperament leitete, hatte eine die Handlung recht charakteriſtiſch unter⸗ ſtreichende Muſik zuſammengeſtellt. die ſchmiſſig und klang⸗ ſchön zur Wiedergabe gelangte. Joſef Lübenau hatte ganz entzückende Bühnenbilder geſchaffen, die viel zu der großen Wirkung der Revue beitrugen. Es iſt ihm hoch anzurechnen, daß er ſich nicht ins phantaſtiſche verlor, ſondern das einfache und natürliche bevorzugte. Lilli Gunders heimer hat beim Entwurf der im Atelier der Fa. L. Fiſcher⸗ Riegel angefertigten Koſtüme wieder einen Geſchmack in Form und Farbe entwickelt, der die größte Anerkennung verdient. Ihr iſt es vornehmlich zu verdanken, daß die Tanzgruppen eine wirkliche Augenweide waren. Aber auch Alfred Frey, der bei der Auswahl der Tänzerinnen dafür ſorgte, daß das an⸗ mutigſte der Weiblichkeit des Liederkranzes ſich den Mühen der Einſtudierung unterzog, die auch für Herrn Frey wieder nicht gering waren. 75 Es war halb 3 Uhr, als ſich der Vorhang zum letztenmal vor dem viel umjubelten Schlußbild ſchloß. Das Publikum begab ſich hochbefriedigt in den Nibelungenſaal zurück, wo nach den lockenden Kläugen zweier Jazzbands(Kapelle Becker) das Ballfeſt bis um 5 Uhr fortgeſetzt wurde. Man konnte herbei wieder eine große Anzahl hocheleganter Toiletten be⸗ wundern, eine Beſonderheit, die im Liederkranz ebenfalls Tradition iſt. Mit berechtigtem Stolz darf der Vorſtand auch auf dieſe geſellſchaftliche Veranſtaltung zurückblicken, die vor allem wieder zeigte, daß der Liederkranz den erforderlichen Nachwuchs beſitzt, der durchaus dazu geeignet iſt, die altbe⸗ währte Tradition hochzuhalte. Sch. 0 7 7 löſung der Wo kendecke im Schwarzwald chtvoller Dreikönigs⸗Sonntag— Rauhreiflandſchaft bei wolkenloſem Himmel— Starker Sportbetrieh Der Dreikönigstag hat nun endlich zu dem ſtarken Froſt m Schwarzwald und dem Neuſchnee der vergangenen Tage ch das Letzte gebracht, was zu einem vollendeten Winter⸗ ter aufwärts lagernde Wolken⸗ oder Hochnebeldecke, Samstag abwärts ſich ausbreitete und auf 850 her⸗ „begann ſich in den Nachtſtunden zum Sonntag zu rn und löſte ſich raſch bis auf kleine Reſte auf, ſodaß man er Hauptſache von einem wolkenloſen Dreikönigsſonntag 6 ann. Bei kalter, ſchnittiger Luft erwachte das Ge⸗ hellen Sonnenſchein, der eine hervorragende ſchöne andſchaft beleuchtete. Dazu kam die geringe Luft⸗ g, nachdem der Nordoſt ſich gelegt hatte, ſo daß man erpracht dieſes Tages voll auskoſten konnte. dem Verſchwinden der Wolkendecke ſetzte durch die che Ausſtrahlung eine Verſchärfung des Froſtes aber noch nicht ganz ſich auswirkte, weil die Auf⸗ rſt während der Nachtſtunden erfolgte. Immerhin ne Zunahme des Froſtes um rund zwei Grad feſt⸗ werden. Die Temperaturrückgänge werden ſich, wenn mel klar bleibt, was am Sonntag abend noch der „erſt am Montag ganz zeigen. Für den Sonntag ie Temperaturen zwiſchen acht und zwölf Grad in der Dis Schneehöhen hatten ſich nicht mehr verſtärkt, ür Lagen, die von dem Altſchnee nur weniger be⸗ t hatten, nicht eben vorteilhaft war. So mußte der Ski⸗ r war es möglich, freizügiger auf den Hölzern um⸗ en, während es in den Hochlagen ſehr ſchön war. Aber n Mittellagen wieſen die Windſchattenanlagen, in denen leichte Neuſchnee zur Ruhe gekommen war, gute Ver⸗ u auf. Die Schneehöhen belaufen ſich zwiſchen 20 und gas man vielleicht da und dort an Vorſicht mehr auf⸗ mußte, wurde durch die ideal ſchöne Landſchaft aus⸗ R. können, um Rennen zu ermöglichen. Sonſt waren tag gehört: die Sonne! Die über dem Gebirge von etwa ſich teilweiſe Beſchränkungen auferlegen. Erſt über 950 e Rodelbahnen hätten auch noch Neuſchnee Tages gebrauch ſehr gut, aber teilweiſe im Boden⸗ dieſem Grunde wurde das Verbandsrodelrennen um den Silbernen Becher von Triberg um eine Woche verſchoben. Ganz ausgezeichnet waren die Eisbahnen, die eine fabel⸗ hafte Gelegenheit zum Eisſport boten und alles hergaben, was man erwarten konnte. Triberg konnte bereits innerhalb ſechs Tage ſeine vierte größere Eisveranſtaltung unter Dach bringen. Neben dem reinen Sportbetrieb war auch der all⸗ mal die Höhenſtraßen für die Kraftwagen mit Ausnahme des Feldberg offen und gut fahrbar ſind. oe Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Walldorf L. Walldorf, 7. Jan. Am Freitag abend fand im Bürger⸗ ausſchußſaal unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Trunk eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Gegen⸗ ſtände der Tagesordnung waren: 1. Erwerb des Grundſtücks gb. Nr. 637 im Flächenmaß von 5,36 Ar Ackerland in den St. Ilgener Wegäckern zum Preiſe von 530 Rm. und Bewilli⸗ gung der Mittel für die Zahlung des Kaufpreiſes. Das Grundſtück iſt vorgeſehen zur Verlegung der Waſſerleitung in der Verlängerten Ziegelſtraße und einer künftigen Weg⸗ verbreiterung. 2. Erwerb des Grundſtücks gb Nr. 1484 im Rockenauerpfad im Flächenmaß von 7,5 Ar zum Preiſe von 250 Rm., zwecks Anlegung eines Weges. Die beiden Vor⸗ lagen wurden vom Kollegium mit 19 gegen 38 und 22 gegen gelehnt, weil der Kauf ohne die vorherige Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes während der Urlaubszeit des Bürgermei⸗ ſters in das Grundbuch eingetragen wurde. 3. Bewilligung der Mittel zur Ve legung der Waſſe leitung in der Verlän⸗ gerten Ziegelſtraße in Höhe von 260 Rm. bis zum Anweſen der Firma Fuhrer⸗Wiesloch. Die Mittel ſollen durch Anlehen Deckung finden. Bet der Abſtimmung ergab ſich mit 40 gegen 18 Stimmen Annahme. Beſonders die Redner der ſozial⸗ demokratiſchen und kommuniſtiſchen Fraktlon ſtellten bei dieſer daher f ür Rennzwecke zu gefährlte e f gung der durch die Sackſtränge verurſachten ſchlechten Waſſer⸗ Bimber⸗ Wenn man ſich vergegenwärtigt, welch unendliche Mühe es 2 a ee'fünſtleriſch Werte lle Eberbach als Bevollmächtigter des Johann Schmidt und Joh. gemeine Winterverkehr zum Genuß der Landſchaft ſtark, zu⸗ 35 Stimmen bei einer Stimmenthaltung aus dem Grund a b⸗ i Vorlage in Anbetracht der großen Erwerbslosigkeit den An⸗ Aufſtellung eines Notſtandsarbeitspro⸗ verhältniſſe die Durchführung der notwendigen Ringleitungen vor. 4. Mitteilung der Gemeinderechnungen nebſt Nebenrech⸗ nungen für die Rechnungsjahre 1924/25, 1925/26, 1926/27 und 1927/28. 5. Rechenſchaftsbericht zu den unter Ziffer 4 ge⸗ nannten Rechnungen. Dieſe Vorlagen wurden einſtimmig angenommen und aus Sparſamkeitsgründen auf die Druck⸗ legung der Gemeinderechnungen verzichtet. 6. Feſtſetzung der Zahl der Mitglieder des Rechnungsprüfungsausſchuſſes, wo⸗ bei ſich das Kollegium für die Höchſtzahl von 5 entſchied. 7. Wahl des Rechnungsprüfungsausſchuſſes. Hierbei machte der Vorſitzende auf Wunſch aus der Mitte des Kollegiums län⸗ gere Ausführungen über die unliebſamen Vorgänge bei der erſten Wahl des Rechnungsprüfungsausſchuſſes, die ſeitens der Behörde wegen verſchiedener Formfehler beanſtandet wurde. Nachdem die Wahl auf rechtmäßigem Wege vollzogen iſt, darf man annehmen, daß mit der Erledigung dieſes Streit⸗ punktes endlich einmal Ruhe zum Nutzen der Allgemeinheit einkehren wird. Es wurden gewählt: Otto Brenzinger, Friedrich Grimm und Johann Nikol. Hecker mit je 57 Stim⸗ men, Fr. Körner mit 50 Stimmen und Ludwig Winnes mit 54 Stimmen. * 3 Friedrichsfeld, 7. Jan. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, das Geſuch des Martin Eichhorn auf Genehmigung zum Betriebe der Gaſtwirtſchaft „zur Roſe“ zu befürworten und die Bedürfnisfrage zu be⸗ jahen.— Dem Landesverband Baden des Volksbundes Deut⸗ ſche Kriegsgräberfürſorge e.., Ortsgruppe Mannheim, wurde für 1928 ein Beitrag bewilligt.— Dem vorliegenden Vertrag mit A. Uhrig über Beaufſtchtigung der laufenden ſtädt. Bauarbeiten wurde zugeſtimmt.— Den Erwerbsloſen und Ausgeſteuerten wurde eine Gemelndebeihilfe bewilligt. A Hirſchhorn, 3. Jan. In der füngſten Gemeinde⸗ Ein Extralob ver⸗ratsſitzung wurde bekannt gegeben, daß auf den von dem Gemeinderat in nachſtehender Sache am 13. vor. Mts gefaßten Beſchluß inzwiſchen auf Antrag des Rechtsanwalts Zeiß in Ph. Lang J dahier ein Termin am hieſigen Amtsgericht ſtatt⸗ gefunden hat. Die Gemeinde iſt nunmehr bereit, den Kanal reinigen zu laſſen, jedoch übernimmt die Gemeinde keinerlei Erſatzanſprüche der Hausbeſitzer hierwegen. Der hier in Be⸗ tracht kommende Kanal ſoll vom Hauſe des Joh. Schmidt ab gegen die Heimsgaſſe zu geführt und in den dort bereits be⸗ ſtehenden Kanal eingeleitet werden.— Wegen der von dem hieſigen Turnverein und Fußballklub angeregten Eutwäſ⸗ ſerung des Sportplatzes ſoll zunächſt oben an der Jahnſtraße ein Graben gezogen und ein gemauerter Senk⸗ ſchacht angelegt werden. Von da ab iſt das Waſſer mit Kanal in das alte Bett der Lachsbach zu führen.— Von der Deut⸗ ſchen Gaſolin⸗Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. wird beab⸗ igt, auf dem, der Gemeinde gehörigen Weggelände beim Gaſthaus zum Naturaliſten gegenüber dem Forſtamt Hirſch⸗ horn eine Tankanlage zu errichten. Da dieſe Anlage, wie be⸗ merkt, auf Gemeindegelände errichtet merden ſoll, erteilt der Gemeinderat nicht ſeine Genehmigung.— Die Gewährung von Winterbeihilfen für 1928/2“ wurde nach den auf⸗ geſtellten Richtlinien an Sozialrentner und Ortsarme ge⸗ nehmigt. Erwerbsloſe und Kriſenfürſorgeempfänger kommen dabei nicht in Betracht. Kleine Mitteilungen Bürgermeiſter Albert Wirth von Eppfugen feierte am Samstag ſein 25fährtges Amts jubiläum. Am 19. Dezember 1903 iſt er zum erſten Male zum Bürgermeiſter gewählt worden. Bürgermeiſter Wirth erfreut ſich großer Beltebtheit. g J In vertraulicher Sitzung verhandelte der Bürger⸗ ausſchuß Waldshut über die Vereinigung von Do⸗ gern mit Waldshut. Aus den Ausführungen des Bürger⸗ meiſters und den Worten der Bürgerausſchußmitglieder klang die Ueberzeugung heraus, daß es im Intereſſe von Waldshut und Dogern liege, möglichſt ſchnell zu entſprechenden Verhand⸗ lungen zu kommen. Weiter kam zum Ausdruck, daß für die Eingemeindung von Dogern eine Grundlage zu ſchaffen ſet, in der auch die berechtigten Belange beider Orte berückſichtigt werden. Der Bürgerausſchuß ermächtigte einſtimmig den Gemeinderat zur baldigen Anbahnung von Verhandlungen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme staatlicher Behörden. 5 Verbreitung n gt tür Erfolg! Inventur- Ausverlauls- 85 Anzeigen werden in Mannheim und Umgebung am meisten gelesen und beachtet in der 8 1 1 1 * Neuen 1 Mannheimer Zeitung 5 Vertreterbesuch Tel. 24951 5 . W * Nontag, De 77 Jannu 1999 Neue Mannhefmer Zekung kAbentternsgade) 5. Seite. Rx 1 Aus dem Lande* er Aufſchwung der ce idelberger Jugendtecbere * Heidelberg, 6. Jan. Während die idelberger Ju⸗ gendherberge im Jahre 1921 nur 1754 Uebernachtunge! verzeichnen konnte, ſieht man in der S kiſtik der folgender. Jahre eine ſtändig aufwärtsgehende Kurve, die im Jahre 1925 5264 Uebernachtungen regiſtri tert, dagegen im Jahre 1926 be⸗ reits 15018 und im letzten Jahre(192 8) 27831 Ueber⸗ nachtungen ausweiſt, N Zur Liebestragödie im Murgtal „ Biſchweier(Amt Raſtatt), 6. Jau. Die 15 Jahre alte Hilda Jung iſt inzwiſchen geſtor ben. Die ſtark zer⸗ riſſenen Kleider des Mädchens laſſen darauf ſchließen, daß zwiſchen 5 m und ſeinen Mörder ein he eftiger Kampf ſtatt⸗ gefunden hat. Das Mädchen entſtammt einer guten Familie und wäre am 8. Januar 15 Fahre alt geworden. Wie man hört, ſoll zwiſchen Kittel un d ſeiner Frau am Sonnta ag ein heftiger Streit ſtattgefunden haben, wobei Kltte ſeine Frau bedroht haben ſoll. * Tt. Ladenburg, 7. Jan. Auch bei der e Bau geld⸗Ausloſung der„G ne inſcha der Freunde in Wüſtenroth“ konnte ein Laden burge 5 Sparer, nämlich rer Mithael Trill, eine Bauſumme von 15 000 Mark rs Die Patenſchaft für das ſiebente 1 129 066 L Eubw g Uhrig in unſerer Stadt hat präſident von Hindenburg übernommen. Gleichzeitig ein Ehrengeſchenk üherwleſen. Heidelberg, 7. Jan. Den Reigen der größeren Ball⸗ ngen im neuen Jahre eröffnete am Samstag der on der Kl vſchaft des Stadttheaters veranſtaltete Büh⸗ ne R Hal l.„Sämtliche Räume der Stadthalle waren auf das Stichwort Te„ d. h. Amerika eingeſtellt. Die Beſucher bewegten ſich hen Wolkenkratzern und rleſigen Reklamen, auch fehlten nicht Nigger⸗Town, China⸗Town und Hollywood. Viel! Geiſt, Witz und Laune ſpr ühten umber, von dem köſt⸗ lichen Rundes Aſeheft, dem Programm angefangen, bis zu den Darbietungen von Soli ten und Muſikern. Die Beſucherſchar, die etwa 1500 Perſonen erreicht haben mag, vergnügte ſich außerordentlich und war beſonders auf das Ergebnis der Verloſung, deren erſter Preis ein fabrikneues Auto war, ge⸗ ſpannt. Hoffentlich entſpricht auch der finanzielle Erfolg, der der Unterſtützungskaſſe der Schauſpieler 1 kommen ſoll, dem. Greignis. Weinheim, 6. Jan. Anläßlich des deter abend im Elutrachtsfaale abgehaltenen Winuterfeſtes des Steno⸗ graphen vereins„Gabelsberger“ Wanhelm 1892, wobei der zweite Verbands vorſtt gende Scheffel die Grüße des Mann⸗ heimer Brudervereins überbrachte, kam der einaktige Schwank „Ein Hoch der Einheitskurzſchrift“— verfaßt von dem hie⸗ ſtigen Schriftſetzer Karl Zöller— zur Uraufführung. Das Stück erzielte einen großen Heiterkeitserfolg und fand eine freundliche Aufnahme. Am Schluſſe wurde der Autor auf die Bühne gerufen und es wurde ihm ein Blumenſtrauß über⸗ reicht. Zöller hat bereits eine Anzahl humorvoller Stücke in Weinheimer Mundart verfaßt. Der obige Einakter iſt ſein erſtes Stück in Hochdeutſch. * frarlsruhe, 6. Jan. Im Alter von 54 Jahren iſt nach längerem Leiden der Vorſtand des ien Stadtſchulamtes, Stabtoberſchulrat Dr. Wilhelm Heidinger, geſtorben. Er ſtammte aus Gernsbach und hatte in Freiburg promoptert. Der Heilmgegangene war u. a. Rektor in Schwetzingen und Kreisſchulrat in Tauberbiſchofsheim, von wo aus er 1922 nach Karlsruhe berufen wurde, um deſſen Schulweſen er ſich ſehr verdient gemacht hat. br. Baden⸗Baden, 6. Jan. Die Wettervorausſage für den heutigen Sonntag hat ſich nur zum Teil erfüllt, denn es war weder wolkig, noch gab es Schneefälle. Im Gegenteil, wir hätten einen prächtigen Wenterſonntag bet wolkenloſem Himmel und Sonnenſchein zu buchen. Bei dieſer günſtigen Wilterung war der Winterſportverkehr außerordent⸗ lich rege, benn ſchon vom frühen Morgen an trafen Skliäufer und Rodler ein ünd ſtrebten den Höhen zu, um fich bet guten 8 0 5 eee bündugeben, Der Vorteil für Sie! 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Als beſonderer Auftakt zur Villinger [Gebräuche vorführt. pvergeſſen, ö te dürfte 100 vermelden 1 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.*560 BY Großes N arrentreffen * Villingen, 4. Jan. Die Narrenſtadt Villingen iſt ja weltbekannt durch ihre hiſtortſche Faſt nacht, die jeweils Faſtnachtmontag u.„Dienstag ihren Höhepunkt erreicht durch den Umzug der Narro⸗3 unft bezw. des Feſtzuges, wobei die Sitten und Gebräuche der Altgermanen wieder vor Aus den RNundfunk⸗ Programmen Dienstag, S. Januar Deutſche Sender [Berlin(Welle 489,0), Königs wuſterhauſen(Wene 1640) Internationaler Programmaustauſch. hift oriſchen Faſtnacht iſt das große Narrentreffen am Breslau(Welle 382,6) 20.15 Uhr: Song, Wort und Ton der Zeis 12. und 13. Januar 1929 zu werten. Die Vereinigung badiſcher in einer Hörſolge. und württembergiſcher Narrenzünfte, der 27 Zünfte an⸗ Frankſurt(Welle 4288).3 uhr: Von Stuttgart: Dorde gehören, hält erſtmals das Narrentreffen ab, wobei jede Zunft Aab Anschein Sal plaſten ert, Nene e Imbertu ih us frühere er bernommn 1 Sitte und* and, anſchließend Sche 1 l f hre aus früheren Jahrhunderten übernommenen Sitten Hamburg(Welle 894,7) 20 Uhr: Sommerſpuk. Ein fröhliches Beſonders die vom heidniſchen Oſtar⸗ feſt der Altgermanen durch die Narro⸗Zunft Villingen über⸗ nommenen Verkleidungen und Gebräuche werden das beſon⸗ dere Intereſſe der Beſucher erwecken. Anläßlich des Narren⸗ kreffens findet eine Filmaufnahme ſtatt. Die Filme lau⸗ Spiel in 4 Akten, 22.0 Uhr: Operettenlabarett. Königsberg(Welle 303) 20.05 Uhr: Orcheſterkonzert,.05 955 Eine Stunde mit Ludwig Manfreb Lommel. Langenberg(Welle 468,8) 20.15 Uhr: Weſtfalen⸗Abend. Leipzig(Welle 365,8) 20.18 Uhr: Deutſche Operettenmuſtk, 21. 18 fen dann als Lehrfilm in den deutſchen Schulen und als Uhr: Hans Herrmann mit eigener Werken, anſchließend Funk- Werbefilme in⸗ und außerhalb Deutſchlands. tanzſtunde, anſchließend Tanzmuſik. München(Welle 535,7) Kalſer sl 19(Welle 27778 d 3 5 12.50 Uhr: Unterhaftungs konzert, 17.30 Uhr: Eine beltere Stunde, Freiburg i. Br., 6. Jan. Der Motorradfahrer Fiſcher, Aae 200 Uhr: Fazzmuſik d. Kapelle Magda Jean n. Landes, der bel Hugſtetten am Freitag abend von dem Zug nach 21.20 Uhr:. 1 5 795 e i 140 Breiſach totgefahren wurde, iſt 38 Jahre alt. Der Stuttgart(Welle 379,7) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16. * 5* 4* 2 1 1 Schrankenwärter iſt in Haft genommen worden. Er hatte e Zelt, 20 uhr: Konzert von Franzſukt, an⸗ die Schranke zu ſchließen. Als das Signal zum Schließen der Schranke ertönte, glaubte er, noch etwas warten zu können. Erſt als er den Zug herannahen ſprang er aus dem Hauſe, um die Schranken zu ſchlteßen, doch war es dann bereits zu ſpät. Auslänbiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Von Laufanne: Konzert, 2 Uhr Budapeſt(Welle 855,6) 20 Uhr: Bunter Abend. 85 Daven key(Welle 401.8) 21 Uhr: Ductte auf zwet Klapleren, 21.35 Uhr: Sendeſp.: Karneval, 23.18 Uhr: B. Birmingtzamt Konz. Davenken(Welle 152,5) 21.80 Uhr: Tanzmuſik, N. 40 Uhr: Kon⸗ zert volkstümlicher Muſtk. 3 Malklans(Welle 348] 20.80 Uhr: Abendkonzert, 29 Uhr: Tanzm, 9 arge Ie Baris[Wele 1734,7) 21.13 Uhr: Oper nabend. Prag(Welle 848,8) 20.90 Uutzr! Von Warſchau Konzert für b. mittel, + 4 5 2 5 5 eurppälſchen Rundfunk, anſchlleßend Tanzmuſik. Beſtattung von Direktor Schmitt, Ludwigshafen Rom(Welle 447 20. 5 uhr: Die Perlenflſcher, Wen 9 Akten, 9 g * Ludwigshafen, 7. Jan. Unter großer Antellnahme von ene ee eee e Freunden und Bekannten wurde der Direktor der Bürger⸗gürlſch(Welle 888,2 2020 Uhr: Von Genf. bräu⸗Aktten⸗Geſfellſachft Ludwigshafen, Franz Schmitt, der im Alter von 61 Jahren letzter Tage verſtorben iſt, auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhof beerdigt. Prälat Walzer, Aufſichtsrat, Direktion, Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft ber Geſellſchaft, katholſſche Studentenverbindungen und Kartelle, der Schubertbund Mannheim⸗Ludwigshafen, der kaufmän⸗ niſche Verein und der Verein der Unteroffiziere widmeten dem Verſtorbenen Nachrufe und legten Kränze nieder. Ein„Sektgroßhändler“ gefaßt * Mainz, 6. Jan. Bei mehreren Weingroßhand⸗ lungen ſtellte ſich vor kurzem ein elegant gekleideter und weltmänniſch auftretender Herr vor, der ſich Renee Tournsre aus Paris nannte und ſich als Sektgro ßhändler und Vertreter der franzöſiſchen Champagnerfabriken für das ge⸗ ſamte deutſche Gebiet ausgab. Einige Weingroßhandlungen ſchloſſen größere Verträge ab und, da Tournere gerade Geld benötigte, ſo leiſteten ſie die gew uſcht e Anzahlung. Es waren ſtets mehrere hundert Mark. Tournsre ließ ſich dann nie mehr blicken. Auch in Berlin, Hamburg, Köln, Düſſeldorf umd Hannover fielen Sektfirmen und Weingroßhandlungen auf die Betrügereien Tournères herein. Nach monatelangen Nachforſchungen gelang es am Freitag, den Betrüger auf fr auch in Regen ſtbergehen können. ſcher Tat zu faſſen und zu verhaften. Vorausſichtliche Witterung für Dienslag, 8. Januar bis * 12 Uhr nachts: Fortdauer der Froſtverlode. Wolkig mit * Ludwigshafen, 7. Jan. Am Sonntag abend ſtießen in Aufheiterungen und Schneefällen bei öſtlichen Winden 2 der F leſenheimerſtraße hel der Weiche an der Autlinſabr ffn zwei Straßen bahnwagen der Linie 8 zuſammen. Da⸗ Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dez. Januar Radio-Snezialhaus Gebr. ſſaltergoſ g„ Marktnatz 6 2. 6— fel. 26547 Ach ungt Rabfo⸗Baſtler! 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Ein über Südfrankreich erſchienenes Teilttef wird uns voransſſchtlich vorübergehende Milderung des Froſtes und Schneefälle bringen, bie in der Ebene zeitwelllg bei wurden die Plattformen beider Wigen zertrüm⸗ g mert und ſowohl der Führer eines der Wagen, als auch ein en Wanne 1 nene— Fahrgaſt, ein 26 Jahre alter lediger Glektriker von Mun⸗ Nac e, e r degeen 2200254745 0 denheim, leicht verletzt. Der Zuſammenſtoß hatte eine Ver⸗ aun.15.83 1220„ ace 90135 115 15 105 kehrsſtörung von etwa 15 Minuten zur Folge. Babe,.84770 35 * 184466 53.00 27 4 Neuſtabt 4. d. H, 6. Jan. Am Samstag kam bas La ſt⸗ 2e 64 88 f 4 6 378 auto einer Farbenſabrik aus Krefeld am Roſengarten ins Rutſchen und üherfuhr das lajährige Töchterchen des Eiſenbahninſpektors Weber. Das Mädchen erlitt einen Schä⸗ delbruch, Kopfverletzungen und Fleiſchwunden. Es wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht. Lebens⸗ gefahr beſteht vorerſt nicht, auch eine Amputation des Beines g Heigusgeber Drucker un eg Drugere. 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Insgeſamt ſei wohl mit den Sanierungs⸗ vorſchlägen bei der Vorlage der endgültigen Bilanzziffern Ende Febr. zu rechnen. Auch bei der vorgeſtrigen Sitzung hatte man bereits Fühlung mit der neuen Minderheltsgruppe(Am bi⸗Bud]. Dem Vernehmen nach iſt von dieſer Seite bei evtl. Sanierungsbeſchlüſſen keinerlei Schwierigkeit zu erwarten. Im übrigen dürſte dieſe in der HB. im Frühjahr Aßt.⸗ Mitglieder vorſtellen. Das Tempo der Rationaliſierung bei den Adler⸗Werken wohl etwas ſchnehl und andererſeits war die Entwicklung des Marktes langſamer als man erwartet hatte. Unter den Beſtänden, die erheblich angewachſen ſind, ſind, was Fertigprodukte anlangt, nur neue Wagen, die im Verhältnis leicht an den Markt zu bringen wären. Die Abſchreibungen ſind in erſter Linie demnach auf Roh⸗ Produkte und Halbſabritate erforderlich. Legt man die Rationali⸗ ſierungs kredite von 14 Mill. /, die das Vorkriegskapital von 13 Mill. Mark überſteigen, zu dem heutigen AK. von annähernd 20 Mill. J, ſo ergübt ſich angeſichts der beſtehenden großen Konkurrenz und der anhaltenden großen Bankzinſen, daß nach heutiger Lage auf lange Zeit eine Rentabilität nicht zu erwarten wäre. Dem⸗ nach ergeben ſich Sanierungsbeſchlüſſe wohl von ſelbſt. furter Börſe richtet ſich auch auf eine Zuſammenlegung:1 a einer noch ſchärſeren Sanierung wohl als Augenmerk in der Adler⸗Werke vorm ein, während Gerüchte abſurd zu bezeichnen ſind. * Erhuhter Arbed⸗hewiun. Nach einer Brüſſeler Meldung be⸗ trägt der Gewinn der Arbed im erſten Halbjahr 1928 über 120 Mill. Franken gegen 183 Mill onen im ganzen Jahre 1927. Auf der Ab⸗ teilung Düdelingen wurden drei neue Hochöfen errichtet, welche eine kügliche Leiſtungs fähigkeit von je 450 Tonnen beſitzen, während die Aten Oefen nur je 150 Tonnen täglich produzieren. Es iſt zu er⸗ wärten, daß die obigen Gewinne durch Abſchreibungen und Zuwei⸗ fungen an gie Reſerven ſtark in Anſpruch genommen werden. Magdeburger Bergwerks AG., Magdeburg. Wie uns mitgeteilt wird, iſt für 108 keine Dividende zu erwarten. Ob ſich aber ein Verluſt ergeben wird, hängt von der Höhe der Abſchreibungen ab, die im vorigen Jahr 830 887„/ betrugen. Es iſt alſo anſcheinend unit einem beſſern Ergebnis als für 1927, das mit einem Verluſt von 4,14 Mill./ abſchloß, zu rechnen. * Maſchinenfabrik Buckau— R. Wolff AG., Magdeburg Wieder 10 v. H. zu erwarten. Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, iſt für das Geſchäftsjahr 1928 auf das von 6 auf 12 Mill.„ erhöhte Aktienkapital eine Dividende von wieder 10 v. H. zu er⸗ warten. Die Beſchäftigung war im vergangenen Jahr bedeutend höher als im Vorjahr. Das Werk iſt augenblicklich noch voll be⸗ chäftig t. Ueber die Verabredung mit der Firma Henſchel u. Sohn in Keel und Lanz iſt zu berichten, daß ſie ſich günſtig aus⸗ ewirkt haben. Das Erfurter Werk iſt inzwiſchen ſtillgelegt worden. er Lokomotivbau iſt bekanntlich an Henſchel abgegeben worden. Ein Verkauf der Erfurter Anbagen iſt aber noch nicht erfolgt und wird — 5 9% Mold 78, 3% Farben sds 28 148.0 148.0 Badische Bank. 189.0 188,9 Oberrd. Berſich—.——.— ublesgſc. n 59.80 Bad. om. Gb. 67.25 — e zwingt zur Vorſicht“. Durlacher Hof Kleinlein Helblb. 210,0 210,0 Gebr. Fahr 10% Mom. Gd 28 102,5 Ang. D. Cxedttb. 44,0 140,2 Wa pausſichtlich für die allernächſte Zeit noch nicht zu erwarten ſein. * J. G. Farbeninduſtrie— Enka. Nachdem kürzlich gemeldet worden iſt, daß Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und dem größten holländiſchen Kunſtſeidenunternehmen, der Enka, über eine Annäherung der beiden Konzerne ſtattgefunden haben, wird mummehr aus Paris gemeldet, daß die International Hol⸗ bing and Inveſtment Corporatlon beabſichtigt, ihren Minderheltspoſten an Enka⸗Altlen gegen Aktien der J. G. Farben⸗ änduſtrie zu tauſchen, wobei vermutlich an den Vorratsbeſtand der J. G. Farbeninduſtrie ſelbſt zu denken wäre. Die J. G. Farben⸗ induſtrie kvoperiert bekanntlich in England bereits mit der anderen Holländiſchen Kunſtſeidengeſellſchaft, der Breda, deren Mehrheit ſeit einiger Zeit bei der Enka liegt. 5 5 * Neue Kapitalseshöhung der J. P. Bemberg AG. in Barmen ge⸗ Plant. Wie an den Börſen von Berlin und Frankfurt a. M. verlautet ſteht bei der G. eine neue Kapitalserhöhung im Ausmaß von 12 bis 14 Mill.„ bevor(bisher 28 Mill.). Einzelheiten über die Trans⸗ altion ſind zwar noch nicht genannt, jedoch beſteht die Tatſache der vorbereifeten Kapitalserhöhung. Im übrigen dürfte auch bei der American Bemberg Co. gleichfalls eine Kapitalsmaßnahme in Vor⸗ Bereitung ſein. g * Divpidendenermäßigung bei der Tubize.—„Die Lage am Kunſt⸗ Wie die„Agence Economiquet et manciere“ von autoriſierter Seite wiſſen will, beabſichtigt die bel⸗ giſche Kunſtſeidenfirma Soie de Tubize ihre Dividende für das Jahr 1928 herabzuſetzen. Durch die Herabſetzung der Kunſtſaldenpreiſe ſeien die Geſchäftsergebniſſe der Geſellſchaſt bereits beeinflußt worden, und Harüber hinaus zwinge die allgemeine Lage auf dem Kunſtſeiden⸗ weiter Die Frank⸗ 1 markt zur Vorſicht. Auch die Tatſache, daß in dieſem Jahre ein er⸗ heblich höheres Aktienkapital(125 Mill. Fr. gegenüber 25,2 Mill. i..) zu verzinſen iſt, ſcheint eine Rolle zu ſpielen. * Die Verhandlungen Siegle—Rasguin noch nicht perfekt. In der Samstags⸗ Sitzung der G. Siegle u. Co. ſchlüſſe über den geplanten Zuſammenſchluß m AG. gefaßt werden ſollten, wurde wider Erwarten ein poſitives gebnis noch nicht erzielt, da noch verſchiedene mehr der weniger fo melle Fragen, wohl im weſentlichen bezüglich der Kapitalvergrößerung bei Rasquin, zu löſen ſind. Die Verhandlungen wurden vertagt, ein neuer Termin noch nicht anberaumt. 0* Vorausſichtlich 6 v. H. Dividende bei der C. Lorenz. AG. der AR.⸗Sitzung wurde berichtet, daß das Ergebnis des Geſchäſts⸗ jahres 1928 voraus ichtlich dem des Vorjahres(6 v. H. Dividende) Gmb, in der N entſprechen werde. Es iſt gelungen, mit den Philips Glühlampen⸗ fabriken in Eindhoven einen nicht unerheblich langfriſtigen Lieſer⸗ vertrag abzuſchließen, insbeſondere auf Lieferungen von die bisher importiert wurden und nunmehr in Deutſchland erzeugt werden. Im Zuſammenhang damit iſt ein Paket Lorenz⸗Aktien in den Boſitz von Philips übergegangen, ohne daß dadurch an der Strurtur der Verwaltung der E. Lorenz AG. irgend etwas geändert wird. :9, Oberbayeriſche, Ueberlandzentrale— Geſfürel. Die„Baye⸗ miſche Staatszeitung“ berichtet zu dem Alttenerwerb der Geffürel von der Oberbayeriſchen Ueberlandzentrale, daß dieſer weſentlich mehr als 10 v. H. des Artlenkapitals ausmache, daß vielmehr die Geffürel ſchon jetzt eis der ausſchlaggebende Großaktionär der Münchener Geſellſchaft anzuſehen ſei. Bekanntlich iſt die Geſfürel auch an den Amper werken Elettrizitäts AG. und der Neuen Amperwerke AG. beteiligt, ſodaß ſich bü ie Beziehungen zwiſchen der Gee ürel und den genannten hen Unterneh mungen noch enger geſtalten dürften. Es ſei beabſichtigt 1 oder leitende Perſönlichkeiten der Geſſürel⸗Gruppe demnächſt in den Au ſichtsrat der Oberbayeriſchen Ueberlandzentrale zu wählen. Blatt ſügt ſeiner Inſormation bei, daß es naheliege, dieſe Trans aktion mit den Beſtrebungen einer Vereinheitlichung der geſamten deutſchen Eleltrizitäts wirtſchafſt in Verbendung zu bingen. :? Die NSU. ⸗Gefell chaft für Heilbroun gegründet. Firma NSU.⸗ Automobile Ac. iſt ſocben die bereits früher vor⸗ geſehene G. zur Uebernahme des Heilbronner Werkes der NSU. Ver. Fahrzeugwerde AG., Neckarſulm, gegründet worden. Das Ka⸗ pital beträgt 500 000% VA. mat zehnfachem Stimmrecht und 1 500 000 Mark Stall. Im Act. ſind neben zwei Vertretern der Fiat⸗Gruppe abrikaten, 8 De Bantcgirertor Paul Schmidt⸗Branden, RA. Hugo Iſrael(beide Dresdner Bank) und Komm.⸗Rat Hermann Bachrach, München, gewählt. :2 Eine neue ſcharfe Zuſammenlegung in der Schapiro⸗Gruppe. Die Ungewißheit über die Sanierung der„Panzer“ AG., Berlin, des zur Schapiro⸗ Gruppe gehörigen Berliner Droſchken⸗Unterneh⸗ mens, wird nunmehr getlärt. Der o. HV. der G. wird nun enolich der Acſchluß für das am 30. Sept, abgelaufene GJ. 1986⸗27 vorgelegt werden und anſchließend der für 192728 zur Beſchlußfaſſung ſtehen. Die auf den beiden Bilanzen fußenden Sanierungsvorſchläge ſehen eine Herabſetzung des Grundkapitals von 83,6 Mill.„ im Verhältnis 10:1 und eine Wiedererhöhung auf 1 Mill./ durch Ausgabe von 640 000„ nom. ab 1. kr. 1928 dividendenberechtigte Inhaber⸗St A. vor. * Gewinnvortrag bei der H. Winterhalder AG., Uhrenfabrik in Neuſtadt(Schwarzw. Die Bilanz der Uhrenſabrit Winterhalder AG.(31. Dez. 120) weiſt einen Betriebsgewinn in Höhe von 200 541 Mark zuzüglich des Gewinnvortrages aus dem GJ. 1926 mit 7800, aus. Es erforderten Generalunloſten, Steuern und Abſchreibungen zuſammen 159 164 /. Aus dem Gewinn von 13 974/ werden 10 000 Mark der Rücklage zugeführt und 3974/ auf neue Rechnung vorge⸗ tragen(At, 50 000%). ?:? Nürnberger Hereules⸗Werke AG. in Nürnberg dividendenlos Der A. beſchloß, von dem für das Jahr 192728 erzielten Gewinn ain Höhe von 78 035(i. V. 184 651)„ den Betrag von 77 966(56 936) zu Abſchreibungen und Rücklagen zu verwenden, ſo daß eine Divi⸗ dende(i. V. 5 v. H. auf 1,6 Mill.„ StA. und 6 v. H. auf 200 000“ VA) nicht zur Verialung kommt. Zuzüglich des Vortrages vom Vorfahre werden 18.595. auf neue Rechnung vorgetragen 8 * Eine neue Papier AG. in Freiburg. Die Firma Richard Schwickert Gmbß., Fabrilation von Pausleinen und Lichtpaus⸗ papier, die den Namen der Stadt Freiburg in der ganzen Welt be⸗ kannt gemacht hat, muß wegen ungünſtiger Verhältnige das Nach ⸗ laß verfahren einleiten. Um die Firma mit ihrer Erzeugung der Stadt Freiburg zu erhalten, wurde geſtern unter Mitwirkung der Dresdener Bank, Filiale Freibung eine Aktiengeſell⸗ ſchaft mit 500 000, voll einbezahltem AK. gegründet, die die Aktiven und Paſſiven der früheren Gmb. übernimmt und den Be⸗ trieb weiterführt. Dem erſten AR. gehören an Bankdirektor Dr. Keller⸗Frelburg, weiter Preiswerl⸗Baſel, AR. Straub ⸗Frei⸗ burg. Die Leitung wurde dem Direktor O. Huber ⸗ Berlin über⸗ tragen. 7 5 855. * Brauerei Wulle AG, in Stuttgart. Die o. GV. genehmißte die Regularien. Aus dem Reingewinn von 400 805/ werden wieder 10%. H. Dipidende auf die StA. und 6 v. H. auf die BA. aus⸗ geſchüttet. 60 000, als beſondere Abſchrelbung auf die Einrichtung verwendet, 40 000„ dem Unterſtützungsfonds zugewieſen und 110327 Mark vorgetragen. An Stelle des aus dem Aufſichtsrat ausgeſchie⸗ denen Karl Marquardt⸗Berlin wurde Konſul Alfred Federer, Direktor der Diseonto⸗Geſellſchaſt, Filiale Stuttgart, neu gewählt. ——— Be⸗ der Franz Rasquin Unter der des Stat⸗ 17 iſt am 27. Dez. und am 9 um weitere 0,5 Von den hat die Meßzif für Ag um 83,4 Januar um 1 tri Rohſto und Halbwaren 134,1 zurückgegangen und am 2. Jan. Wteßr 1 ez. um 0,2 v. H. au auf 134,3 geſtiegen. ß 5 1 37 7* 2 Börſenberichte dom 7. Januar 1929 Mannheim abgeſchwächt Trotz weiter Geldmarkt eröffnete abgeſchwächt, ſo daß die erſten Kurſe der führenden zu 4 v. H. unter den Samstag⸗ chlußeurſen lagen. wieder es die Börſe weiter Terminwerte bes Ganz empfindlich g gedrückt waren wieder Auto i Daimler gaben auf 66 v. H. und Adle leyer bis auf 62 v. H. nach. ei ſprochener Ge⸗ ſchäſtsloſigkeit gaben die Kurſe im nach und man e hörte ſchließlich für J. G und Rhewag 175 v. H. B marlt wengi verändert. feſter Mez 88 v. H. Weſteregeln 291 5 3 war der Kaſſ ei Bad. Zu Beginn der neuen Woche erfuhr die Tendenz ſchwächung. Vie immer noch herrſchende Auftragsloſigkeit drückte ſtark ouf die Stimmung und das Geſchäft bewe ſich in kleinem Rahmen. Die Spekulation hielt ſich ſtark im Hintergrund u Abgaben, da auch Newyorker Börſe ein inſtige Be⸗ wſtark entſpannte t fand da⸗ Gegenüber den Schlußkurſen vom 5. Stark t und ACG. Angebot. Am benvorſtehenden H. nach, auch Daimler eröffneten darauf. hin 37 v. H. niedriger. Einiges Intereſſe beſtand dagegen für Phömir und Südd. Zucker(Dividendenabſchlag). Renten ſtell, nur Anatolier etwas gebeſſert. Im Verlaufe blieben die Umfätze weiter fehr klein. Die Kur sgeſtaltung war uneinhelt⸗ lich. Verſchiedentlich traten kleine, Beſſerungen ein. Adler auf Rückkäufe/ v. H erholt, währen nachoaben. eine Ab ⸗ und ſchritt in verſtärkltem Maße z Schluß der ſchwächere S Urteilung gegen der and. nur wenig Samstag betrußen die Verluſte durchweg bis zu 4 v. geboten waren am Elektromaret Siemens, Licht und K Auch Danatbank lagen mit minus 4½ v. H. ſtark im Automarkt gaben Adler im Zuſammoͤnhang mit der Sanierung erneut 5½ v. 12 12 gut behauptet H. höher Berlin ſchwankend und ſchwächer Wie man ſchon vormittags annahm, war das Geſchäft an der heutigen Börſe zu Beginn ſehr gering. Bis auf einige kleine Kauf⸗ aufträge In verſchiedenen Speziolwerten war der Auftragseingang ſo gut wie Null. Die Spekulation zeigte ebenfalls nur wenig Nei⸗ gung, neue Engagements einzugehen, da die Erörterungen über die geplante neue Preußen⸗Anleihe etwas ſtörten. Die unregelmäßige Newyorker Börſe verſtimmte ebenfalls, beſonders da die Befürch⸗ tungen über eine Erhöhung des Diskontſatzes dort beunruhis⸗ten. Die erſten Kurſe waren uneinheiklich und meiſt etwas ſchwächer. Dle ſchwache Haltung der Adler⸗Aktien, die wieder mit minus⸗Zeichen an der Moklertafeln erſchienen 5 4,25 v. H. verloren, veranlaßte die Spekulation auch an den übrigen Märkten zu Poſitionslöfungen. Sehr feſt war aber Bemberg auf die Mit⸗ teilung einer bevorſtehenden Kapitalserhöhung, deren Ausmaß von der Börſe aber auf vd. 14 Millionen taxiert wird. Ferner konnten Aſchaffenburger Zell, Deutſche Atlonten, Polyphon und AG. für Verkehrsweſen bei etwas größeren Umſätzen bis 4 v. H. anzlehen. Deukſthe Anleihen waren kaum gehalten, Ausländer und Pfand⸗ briefmarkt uneinheitlich. Geldmarkt leichter, Tagesgeld 4,5 bis 6,5, Monatsgeld 7,5 bis 8,5, Warenwechſel 658 bis 6,75 v. H. Der Waſſſa markt war überwiegend—2 v. H. ſchwächer. Der weitere Verla 0 war 5 n 9 10 175 i 5 lch bei kleinſten Umſätzen. Nach einer mehrprozentigen Abſchwächung ſetzte ſie a in b e in ſetzte ſich ſpäter eine leichte machen mußte, ſo daß die Börſe bis auf unter Anfang ſchlöß. Chade.5„, Dt. Telefon 4 und Bemberg 8 v. H. ſchwächer; dagegen Polyphon weiter 9,5 v. H. höher Krügers⸗ hall 278, Kali⸗Induſtrie 236. e ö Deviſen gegen Reichsmark waren Geldmarktlage ſehr gefrogt, der Dollar notierte päiſchen Valuten lagen durchweg niedriger, .8517, Holland 40,17 nach 40.17, Schweiz 19,26 nach 19,2677 Iris 39076 nach 291, Spanien feſter, 16,32 40 5 ch 29J, 1„82% nach 16,32. gegen Reichsmark waren zu niedrigen Sätzen angeboten. infolge der leichten 4,2035. Die euro⸗ London 4,8514 nach 5* Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Jan. Tendenz am heutigen Produktenmarkt war infolge des Rückgangs der Auslanudpreiſe ruhig. Von Auslansweizen wurden angeboten:(alles eif Mannheim in hfl.]: Manftoba 2 zu 13,10 8 12,40; 412,15; Kanſas Gulf 12,0; Baruſſo 9 Kilo 1,75,(alles in R/: Inl. Weizen 2325 inländ. Roggen 22.50; ausländ. Roggen 25,507 in! a 22285 ausländ. 22,50 inländ. Braugerſte 255027 Futtergerſte 20 68 2; Mais auf Bezugſchein 22,50; Biertreber 20,50; Rapskuchen 207 Soyaſchrot 22; alles waggonfrei Mannheim Weizenmehl did 92,25 d 7 Hg enen droht id 2 e Naggenmenk 6d org, 1125 e 14,75; Weizenkleie feine 18,75; Roggen⸗ (Eigenbericht). Die 227 1* Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotlerungen in Mark ſe Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 7. Januar ö 8..4 5 57. 8% Dad. St.⸗A. 27 78,— 18.— Pfälz. Preſſeheſe 145,0 145,0 10% Ork. M. BA. 128,0 Nada Fon ö 99.2. 0 8 Auch 178,0 178,0 15% 5„ BA 140,0 5% Obafenstadt 11.75 91,75 Werger Worm 223,0 228,0 40.— 4 95 Mhm. Gold 1035 102, e Ane 855.0 Gold 93.— 98.— Dad. Aſſekuranz 220,0 220,00 Konſerven Braun 80,20 149.0 1480 Fentinen. Beef 95.— 95.— Mannh. Gummi 80,— annh. Verſtch. 150,0 150,0 Neckarfulm Fhrz 27750 28,50 Pfälz. Mühlenm 162.0 Portl. Zem. Heid. 138.0 Mh. Elektr. A.-G 176,0 Rheinmütlenw. 140,0 140.0 Sübd. Draht— Südd. Zucker 15570 Verein diſch Oelf. 79,50 28,— 28,.— Wayß& Freytag 134,01 Ludwigsg A. Br. 232,0 232,0 J. G. Farben 264.0 2610! Zellſtoff Waldhf. 281.0 281 U Frantfurter Vörſe vom 7. Januar Feſtverzinsliche Werte Bayr. Bod. Er. 8.—.— WMontan-⸗ Aktien. Bayr. Hyp. u. Wb. 8% Reichsanl. 87,50 87,80 e e—— Duderus.. 3⁰ 0 1 Com. U. Privatb. 197.0 Eſchwe l. Bergw 203,0 Darmſt. u. Nat. 290,0 Gelſenk. Bergw 123,0 128,2 Deutſche Bank 172,5 171,5 Harp. Bergbau. Dt.⸗Aſiat. Bank. lſe Bgb. St. N. 231,0 D. Effekten Bank 124.5 ali Aſchersleb. 291.0 D. Hyp. u Wechf. 189.7, KaliSalzbetfurth 539.0 D. Ueberſee⸗Bank 106,0 Kali Weſteregeln 293.5 D. Vereinsbank. 104.5 Klöckner.... Disconto⸗Geſ.. 165,7 Mannesm.⸗R. 129,0 „ 1 85 rankf. Bank.„ 05.— Frkfrt. Oyp.⸗Br. 148,5 Metall u. M⸗G.—.— Mitteld Cd.-B. 213,0 Nütrnbg. Verein 160,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 Pfälz. Dup.⸗Bk.. 160,0 Reichsbank.. 330,5 Rhein. Creditbk. 128,0 Rhein. Hyp.⸗Bk. 215,0 Südd Voden⸗K.— Südd. Disconto 139,7 [Wiener Bankver. 14.85 Württ Natenbk-— Frankf. All Vers. 1010 Frkſ. R.. Mitv. 19.50 Mannh.Werſ.⸗G.. Oberrh. Verſ.⸗G.—.——— Trausport-Alelien. Bad. Lokalbahn—.— apag. 1 Fedbeld Straßb. 58,.— 58. Rordd. Lloyd. 184,0 192,0 Schantungbahn.—— Baltimo te.. Oeſtrr.⸗U. St.-4. Pfdlz.Hypoth. B. 159.0 159,0 Rh. Hypoth. Bk 215,0 215,0 Ach. Ereditbank 126,0 126,0 Südd. Disconto 130,0 1400 .-G. t. Seilind. 70.0 70.— Brown, Boveri 154,0 154,0 Daimler⸗Benz 68.— 66.— Deutſchs Linol. 344,0 844.0 148,0 148,0 Enzinget Union. „ ohne 18,20 D. Wertb. Gold] 89.— r 110 e e 60 ußg⸗ S 12 5 56700 44 5,02 6,10 e 20 92,— Mansfeld Akt.—.— Overſchl. E. Bed. Otavi⸗Minen 5 Phönix Bergban—.— 200,0 Rhein. Braunk. 290.5—.— Mheinſtahl Riebeck⸗ Montan—-——— Salzw. Heilbn..— Tellus Bergbau 119,7 Ku. Laurahütte Ver. Stahlwerke 91.— %%„ 95. N 8% Greer Mh 23 79,.— 5% Preuß, Kali———— 5% Kreuß Rogg..35 5% Sübd. Feſtwd 6% Grtr..abg. 14.5 25ſec A= G.,——.— %%-M. Don. 5% Pfälzer 28-9 94,758 Seeg. Hüp 2 4 95,— „%„„ R. 5 6. 95.— Juduftrie⸗Aletien. Eichb.-Mannh. 315.0 Henninger K. St. 187,0 Löwen Xünchen 322.0328, Mainzer St.⸗M 260.0 Schöfferh. Bindg. 368.03 Schwartz⸗Storch. 178,0 Tucherbrän 1 Werger 222,0 1 %% Südb. Lig. 79,15 „ 79.50 %% Pr. B. B. Sia 80,85 79.— 8 975 8 135,2 Vanle- Abekſen. Arcumulatoren Adler Kleyer 69,25 Adt, Gebr.„ 38.50 U. E. G. St.⸗M. 187.7 Uſchaff, Buntp, 184,0 Babiſche Bank„ Bank f- Brauind 8190 Barmer Banks 34,0444, 5 5 dg 280.. 50 e Jetter 91,258 085% Vandſch. Rog 1 4% Zollobl. 1911 12,50 7. 8 149,0 kf. of.& Wit.,— Gesfürel.. 285 0 Goldſchmidt Th. 95 50 Gritzner M. Durl. 118.0 Grün& Bilfinger 178,0 Haid& 75„ 38,.— ammerſen— Tement Heideld 187,137, Hanfwerk. Füßen 117,2 „ Narſtadt 174,0 175,0 Faper Armat 88.8 Chamott. Annw 122.0 Hirſch Kupf. u. M. 139.0 Chemiſche Alber—— 75,— 95 u. Tiefbau 105.0 5. Petersuniongrf. 105.0 Pf. Nähm. Kayſ.—.— Philipps Frankf.—, Porzellan Weſſel—.— Rein. Gebhsch, Aheinelekt. B. A 31.— 81 5 St. A. 177.0 ö 5 10 D. 125,5 ückfortg 3999 Rütgerswerke. 104,0 0 Schlinckcco. Hg 90,.— Schnell pr. Frktyl. 79. B. 1. 5. Bd. Maſch. Durl.—,— 157,0 e Gas 143.0 Bad. Uhren„13,90 14.— f Baſt.⸗G.— 227.0 Bayr. Spiegel 70,— 70. Beck& Henkel 87,— Bergm Elektr. 228,0 Brem.⸗Beſig. Oel 68,50 Brown Boveri 155.5 26. 16.— 92.00 114 2 68,50 177.0 155,5 Ch. Brockhues 110.0 olzmann, Phil. 138.0 olzverkohl.⸗Jd Daimler Benz 69, 48 8. Dt. Eiſenhanden— Di Erdöl.. 135,2 D. Golb⸗ u. S. Anß 186.0 Di. Linoleum 348.0 Dresd. Schnellpr 119,5 Dürkoppwerk St 40,50 Düfſ d. tat. Dürr 60.— Dyckerh.& Widm 117.0 Schuckert, Nrbg. 257.0 Schuhf. Berneis 62 25 Seilinduſt. Wolff 70 Siem.& Halske 219,0 S. Led. St. Ingb.— Südd. Zucker 150,0 Inag Erlangen 95. 185 0 Junghans St. U. 83. Ramm. Ratſerbi Karſtadt Rd... Flein, Sch.& Beck. 110,0 Knorr, Heilbr.—.— Konſerv. Braun g1.25 Krauscchv. Bock. 52.— geg Abgn 6. ech Augäburg 117.0 9 6057 al 5 udwigsh. Walz. 133 7 Lutz Maſchinen 80 Mainkraftwerke. 119.0 Metallg. Frankf. 0 Mez Söhne„57.50 Miag, Mublb. 140,2 9875. 85 oioren Darmſt. 8geg Motoren Deußz 1 75 Motor. Oberurſ. 99, Neckarſulmer Fg. 8 Nrh. Leder Spier 70.— Ver. Chem Ind.—— 98, Ver. deutſch. Oelf. 70,50 Vergt. Jule 125,0 5 Ultramarin. 5 15 ex. Zellſt. Berl. 15 138,7 Pogik. Maſch St. 78, Ciſen Kaiſersl. 16,754 11.— Fete e u. N 248,0 Elektr. Lieferung. Emag Frankf. 979.80 90 Emalll St.Ulrich 10,— 49.— Sn ger e 15 Unger Maſch 2 Ettling. Spinn. 225.0 225.0 Faber, Joh. Ble Jaber SS wle 11555 120,0 Volth. Seil. u. K.-, Wayß& g 134,5 W. Wol Seuſtoſf nſchfos⸗ 206.0 85„Memel 139,0 1„ Waldhof 281 Bucket 46 ⁰ „G Farben. 263.7 Farben Rheingau— %„Bonds 1141.0 eltenchulllaum—.——.— ufa(Fretwerk), 100,0 7. Januar %enatSer. II 21. 21,89 Verl. vandelsg. 2485 5% III 20.30 20,20 Com. u. Privtbt 187,0 Darmſt. u..⸗B. 490.0 2 t. Aſigtt che Bt. 50,75 Deutſche Bank 172.5 Ueberſee gk. 1060 onto Comm. 1% dner Bank 172.8 17 Mitteld. Kredbk. 213,5 21 Oeſterr. Creditbk. 34.50 Reichsbank Berliner Börse vom Jeſtverzinsliche Werte Goldanlelhe, 6 7596.8 ene nana 29 87,50 87 50 Diſch. Alöſgſch. 58 75 ohne Ablöcgrecht 15.30 5% Bad. Kohler—.—. Crausport⸗ Aktien. Schantungdahn 0 A f. Verkehrw. 18791 5% Grkr. Mg. R. Alg. Lok. u. Str. 182.0 2 50% Prß. Kaliant 892 Südd. Eiſenbahn 126,5 148,5 50% Roggenwert 10,30 10,50 Baltimore Ohio 5% Roggenrentd.63.00 N 0 0 87,0185 4 5540 8,71„Südamerika— anſa Diſchiff 172.0 170,5 5% Mexikaner 38, Nordd. Llond. 183,1—.— 4% Türk. Ad. Ank..15 Verein Elbeſchtff. 34. 109„Dagd.⸗Eißi 12,50 o e, z 1% 12. Bauk⸗ Allien. 4%„ unt. An! 16, Bank f. el. Werte 1520 Bank f. Brauind. 190, Barm. Bankver 144,0 Frankf. Allgem. Induftrie⸗ Aktien. Adler& Oppenz.—,—-. 400, Fr.-Los 19.— 18,90 Adlerwerke 1 8. gl 4½% Anat. Ser! 19,90 10,80 15 105.7 114,0 1740 145, 104 0 Schramm Lackf. 128,0 126.5 Bremer Vulkan Buderusckiſenw. 82.— Tricot. Beſighetm 59.——.— Voigt& Häffner—— 210,0 136,0 486,0 24,50 t 331,5 828, Rhein. Crebitbk. 125.5 125,5 Süddeutſch. Disc. 140,5 140, Stück zu 400 1010 1000 Accumulatoren 158,0 157,0 OlAlerander werk 54,5054.— 8 12 5 Allg. Elekrr.⸗G. 186,7 Grün sSiifinger 2 Ammendf. Pap. 186.0 182, ſchwitz Tertil 82.25 Anhalt. Kohl. 100,0 0 Gruſchſpiz eise Aſchaffpg. Zellſt. 206.0 205. Augsb. N. Maſch 91,25 92,25 5 8. 7 249.5 gihein. Chamotte 59.505 62,50 Ahein.Elektrizit 178,01 ihei.Maſch. Led. Saen te Mun. 4c e Hammers. Spin. 137.7 Riebeck Montan. Hann. M. Egeſt 49,— Roſitzer Zucker 59 8 Hb.⸗Wien Gum 82.— Rückforth. Ferd. 8 Hartort Bergwk.—.— Rütgerswerke 103.5 Harpener Bergb. 134.0 Satenwe, 180.0 Hartm. Maſchin. 19.— Salzdetfurth. 580.0880 25 Hedwigshütte. 90.— Sarotti 206,7 208,0 Hilpert Maſch. 88,— Scheidemandel 5 Hindrichs&Auff. 113,0 Schuberick Salzer 841.2 Hirſch Kupfer 142.0 Schuckert& Co 255,053, Spee ee 2 5 Saul 324 923 0 e 1122. Schultheiß Patzh 324.“ 82 Hohenlohewerte 77750 5 Siem.& Halse 418,0 417.0 Phil Holzmann 139.5 Sinner.⸗G. 188,0 Horchwerke 171.5111,[Stoehr Kam 8 2810 dee g, 29 0 She e fi N. Judel& Co 1800 Südd. Immobil. 81,25 Gebr. Junghans 31.65 Zucker. 157.51 Rahla Porzellan 118.0 N i Gali. Aſchersl 292.2 289,0 Thorn es de iat, 9780 8 Klöcknerwerke. 164,0 Tietz, Leonhard 291.0 55 Knorr 1510 Transradio 1578 e Aodiing 11 73, Varziner Papier 139.6 Krauß Cie. Lok 52,— 50 VB. B. kü. Gummi 9488 une. ußstten Suite den 9. Glanzſt. Elbf. 5810845 0 V. Stahlwerke 92.25 f „B. Schuhf. Br. KW 62.25 Stahl. v. d. Zyp. 199.0 Ver. Ultramarin. 158,2 Vogel Telegraph. 80,80 Vogtländ. Maſch. 76.— Voigt& aegner 10. Wanderer Werke 112. Weſtereg. Alkal. 294,7 Wicking⸗Cement 172.0 Wiesloch Tonw 113.0 Wiſſener Metal 147.0 Wittener Gußſt 45,25 2 Wolf Buckau ellſtoff Verein. 124.“ Zellſtoff Waldhof 282 2 Stabi Minen 69.35 Freiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habt. 1,60 Ruſſenbank. 2, Deutſche Petrol. 84.— Heldburg 140, Adler Kali 148,0 Diamond... 19. 3 1 189.0 1 rügershall. 285.0 280,0 30 Ronnenberg 240,0 8 Salpet.— üdſee Phosp— 2— 286.0 Ha. 885 155 51—.— Balcke Maſchin 126,5 Bamag ⸗Meguin———, J. P. Bemberg 469,0 Bergmann Elekt 228,02 Berl.⸗Gub. Hut 33,08 Berl. Karls. Ind.. Berliner Maſchb. 89,50 Braunk. u. Brikett 165.5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 68,75 183,0 Bremer Wolle 222,5 Brown, Bov. KC. 155.5 Chem. peyden 121,2 Chem. Gelſenk.. 7. Chem. Albert 79, Concord. Spinn. 105,0 105.5 Datmlexr Benz 68,75 Deſſauer Gas 2,2 Dtſch.⸗Attant⸗T. 142,0. Deutſche Erdöl 135,0 Dtſch. Gußſtahl. 96, Deutſcheſtabelw. 08. Diſche. Maſchſbr. 44.— Dtſche. Steinzg. 287,0 Deurſche Wolliv. 48,— a8. Dtſch. Eiſenhdl. 83.85 Deutſche Linol. 847,0 Dreod. e hnellpr. 140,0 Dürener Metall 25,0 Dürkoppwerte 40,80 Dynamit Truſt 122,2 vahmeyer& Co. 178.5 Laurcchütte 69.7569 Linde's Eis. 168.0 Carl Lindſtröm 925,0 Lingel Schuhfab. 41.— 122,6 L. Loewe& Co. 242,5 C. Lorenz 154.0 Lüdenſcheid Met. 106.0 Mag rus.⸗G. 37,50 Mannesmann 123.0. Manszelder Akt. 115 7 Markt⸗ u. Kühlh. 152.0 Maximii Elektr. Lieferung 179,0 Elktr. Licht u. K. 4470 Emaille Ullrich—.— Enzinger⸗Union 76,50 Eſchw Berkwerk 05,7 Mez S9!—.—— An- Wüglen 140,5 9& C ſt 111,5 5 Motoren Deutz —Müuibeim Bera dm elten& Gui. 0 Frankfurter Gas 143,0 K. Friſter 1040 1000 Neckarſulm. hrs 8, Nordd.Wollkäm. 188,0 Oberſchl. E. Bed. 110,0 Gaggenau.⸗A..— Gebhard Textil. 1130—.— Gelſenk. Bergw. 122,5 erſchl Zw. 114,0 Genſchow eck Co. 80,50 Se 1 ſt.& 100,0 Germ. Portl. eg. 104,0 193,2 Orenſt æ Koppel Gerresheim Glas 1360 Phönig Bergbau 88.789 Ges. 1 Unt. 265,22 Polyphon kkͤ Gebr. Gvedgardt 365,2 360,0 pat eber Wagg. 81,50 Goldſchmidt Th 5,85 Reise Papſek 240,0 Grigner Moſch, 115,5 Aheinfeld. Kraft 188.0 Gebr. Großmann 78,50 74, Rhein. Braun 289.5 igt, andererſeits die aber einer neuen Ab ſchwä chu ng Platz Montanpapiere, durchweg Termindeviſen — — Monkag, den 7. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 10 Die Wellwarenmärkte im Fahre 1928 Von Georg Haller, Mannheim (Schluß) Große Käufe, die Rußland zu Beginn des Jahres 1928 in Argentinien ausführte, gaben dem Häute ⸗ und Ledermarkt Aberall einen feſten Untergrund, denn mit dieſen ruſſiſchen Käufen waren die Gefälle aus den argentiniſchen Schlach⸗ kungen faſt bis Mitte März. Im Februar ſchlug die Stimmung jedoch bereits um, denn auf den Häute⸗ Auktionen traten Preisrückgänge bis zu 20 v. H. ein. Wäh⸗ rend des Jahresverlaufes erfolgten dann wiederholt Pretis⸗ anſtiege und Abſchwächungen an deutſchen wie an auslän⸗ diſchen Häutemärkten. Insbeſondere erfolgte eine Prels⸗ beſſerung im März⸗April, als die Lederinduſtrie große Käufe vornahm, worauf von Mai ab wieder Pr reisrückgänge ein⸗ ſetzten, obwohl auch Amerika ſtark als Käufer am argentini⸗ ſchen Markte eingriff. Zu dieſen amerikaniſchen traten im Juli auch erneut ruſſiſche Käufe an den Weltmärkten, ein Beweis, daß der Lederbedarf dieſer Länder geſtiegen iſt. Die deutſchen Oktoberauktionen brachten abermals Preisrückgänge bis zu 15 v. H. Im November geſtaltete ſich das Geſchäft zwar noch ſchwierig, die Stimmung war aber gebeſſert. Das Monatsende und die erſte Dezemberwoche brachten ſogar noch Preisbeſſerungen, die dann aber wieder zum Stillſtand kamen. Gegenüber den im Laufe des Jahres erzielten Spitzenpreiſen ſchließt das Jahr etwa 20 v. H. niedriger. Auf der letzten Auktion des Jahres— gegerbte oſtindiſche Schaf⸗ u. Ziegen⸗ felle in London am 29. Dezbr., gaben leichte Häute—6 d nach, wogegen für beſſere Qualitäten Preisaufſchläge von—9 d je lb. erzielt wurden. Von angebotenen 898 256 Stück Madras⸗ ziegenfellen wurden 829 128 Stück verkauft, von angebotenen 197559 Stück Bombay⸗ und Karachy⸗Ziegenfellen wurden 75 v. H. abgeſetzt. In Deutſchland verzeichnete man zuletzt ſtabilere. als in den Vorwochen. Die verhältnismäßig ungünſtige Lage des Ledermarktes und der Waren⸗ märkte der weiter ve 20 f In duſtrie hat die Hauſſeſtimmung au den Rohwarenmärkten, für die ſich Anſätze zeigten, wieder gedämpft. Am ſüdamerikaniſchen Wildhäutemarkt hat ſich die L ederinduſtrie Europas zu⸗ letzt im Einkauf kaum betätigt, von Deutſchland. das einige Partien Gefrier⸗Kuhhäute erwarb. Das Zahm⸗ häute⸗Geſchäft lag in den europäiſchen Ländern ae der fortgeſchrittenen Jahreszeit ruhig; eine anziehende Preis⸗ tendenz, die ſich gezeigt hatte, vermochte ſich nicht fortzuſetzen. Jan. April Juti Okt. Dez. Tondon 5 Rindshäute in d je ſbs Engl. Ox. 70 lbs. u. m. 10 979 Deutſchland Kinbshäute, Pfg. je Pfd. 118 Kalßfelle 184 Riudbox⸗Leder(ſchwarz) Rm. je Qudratfuß 95% 107 188% 8 850 109 8767 172% 17105 .53 75 1 5080.8060 Boxcalf 8 218 88.1888 21585 1,8090.8090 Ein Jahr der Hauſſe hat, von einer vorübergehenden Senkung im Februar⸗März abgeſehen, diesmal an den 107 191 .58 73.5375 Melallmärkten her führende Artikel dieſes Marktgebietes, Kupfer, zu verzeichnen gehabt. Außer durch die ſtatiſtiſche Lage, vor allem den ſteigenden Verbrauch, iſt die Hochbewegung der Kupferpreiſe durch das internattonale Kupferkar⸗ kell herbeigeführt worden. Als dieſem Kartell im Januar 4928 die Britiſh Metal Corporation beitrat, war ſeine Vormachtſtellung in der Welt geſichert, da es von dieſem Augenblick an 95 v. H. der Weltproduktion unter ſeinem maß⸗ gebenden Einfluß hatte. Es entwickelte im Jahresverlauf eine große Aktivität, durch welche der Börſenhandel in Lon⸗ 5 und e 3 3 J 0 Umſatzsiffern dieſer Börſen ſind ſtark zurückgegangen. nicht lediglich auf amerikaniſche oder private deutſche Angaben angewieſen zu ſein, hat der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft ein Zentral⸗ büro für Metallſtatiſtit errichtet, durch deſſen Tätig⸗ keit man einen beſſeren Ueberblick über die ſtatiſtiſch begrün⸗ deten und die künſtlich beeinflußten Preisbewegungen erhält. Im abgelaufenen Jahr iſt zwar die Kupfererzeugung ge⸗ ſtiegen, gleichzeitig aber auch der Weltverbrauch, wodurch die ſichtbaren Vorräte eine Verminderung erfuhren. Gegen⸗ wärtig ſind die Verbraucher faſt völlig in die Hand der Er⸗ zeuger gegeben, die durchaus zuverſichtlich geſtimmt ſind und die Weltproduktion weiter ſteigern. Die General Electric, die Weſtinghouſe und eine Reihe ſonſtiger maßgebender Geſellſchaften der Kabel⸗ und Meſſinginduſtrie haben große Aufträge und eine Elektrifizierung der amerikaniſchen Bahnen im größten Stil ſoll bevorſtehen. Man ſpricht davon, daß die Pennſylvanta Co. für dieſen Zweck zunächſt allein 27000 To. Kupfer braucht. Das ſind Vorgänge, die die euro⸗ päiſchen Kupferverbraucher nicht außer acht laſſen können. Gerade die letzten Tage des alten Jahres haben denn auch er⸗ neut einen ſtarken Preisaufſtteg am Kupfermarkt gebracht. In das Jahr 1928 war der Kupfermarkt mit einer Newyorker Notiz von 14,07% Cents je lb. Eleetrolytkupfer e Im erſten Quartal zog der Preis auf 14,25 an, im April au 14,50, am 15. Mai wurde er auf 14,625 auf 14,75, am 25. Mai auf 15 Cents, am 15. September auf 15,25 Ets., am 24. September auf 185 Ets., am 23. Oktober auf 15,75 Cts., am 27. auf 16, am 30. Oktober auf 16,25 Cts. Der Donnerstag nach Weihnachten brachte eine neue Erhö⸗ hung auf 16,5 Cts. und der Silveſter⸗Montag eine abermalige Drehung der Preisſchraube auf 16,75 Cents, da in den letzten Tagen ſowohl von Amerika als Europa große Kupferkäufe vorgenommen wurden. Damit iſt der höchſte Preisſtand ſeit Beſtehen des Kupferkartells erreicht. Für den Zink markt von Bedeutung war es, daß eine im Mai in Brüſſel abge⸗ haltene Konferenz der europälſchen Zinkproduzenten zur Er⸗ richtung eines europäiſchen Zinkkartells geführt hat, das alsbald mit deu überſeeiſchen Erzeugern Verhandlungen aufnahm. Die amerikaniſchen Produzenten verharrten je⸗ doch auf ihrer Außenſeiterſtellung, es gelang aber im No⸗ vember mit den Amerikanern ein Exportübe rein⸗ kommen abzuſchließen, das am 1. Januar 1929 praktiſch in Kraft trat. Die Folge dieſer Organiſationstätigkeit war, daß der Zinkpreis, der ſeit Jahresbeginn ſtark geſunken war, über den Anfangspreis von 1928 geſtiegen iſt. Januar April Zult Okt. Dez. Berlin(Rm. je 100 Ag. Ortainalhütt n⸗Rohzink 53 49.50 50 49 54 Newyork Ets. je lb.80 5,70 6,20 6,25.35 Das europätſche Zinkkartell iſt zunächſt bis 30. Juni 1929 verlängert und beſchloſſen worden, die Produktion vorüber⸗ gehend um 7 v. H. einzuſchränken. Die Produktionsein⸗ ſchränkung beginnt mit dem neuen Jahre. Erheblichen Schwankungen war auch der Zinnmarkt ausgeſetzt, an dem ſich Hauſſe⸗ und Baiſſemanöver der eng⸗ liſchen und holländiſchen Zinnerzeuger auswirkten. Zudem fehlt es für dieſes Metall an einer zuverläſſigen Statiſtik In Newyork iſt im November eine Zinn⸗Termin⸗ börſe errichtet worden, deren Tätigkeit fedoch keineswegs eine Beruhigung des Zinnmarktes gebracht hat, wie es fur die deutſche Weißblechinduſtrie und ihre Konſümenteninter⸗ en 8 wäre. 5 erhöht, am 18. Mal Hamdur Standar Rm. je 100 Kg 5⁰% 476 4³³ Sondon, Straits Aſtrl fe Vo. 250 289% 22 220 Der Bleipreis war im erſten Vierteljahr 1928 rück⸗ Far Mai Sept. Beg. 60 Um gängig, konnte jedoch von dieſem Zeitpunkt an langſam anſteigen. Von Jahresmitte ab wurden Gerüchte über die beabſichtigte Errichtung eines internationalen Bleikartells in Umlauf geſetzt und tatſächlich traten im September in Lon⸗ don Vertreter der Bleiproduzenten zuſammen, die etwa 80 p. H. der Welterzeugung vertraten. Es wurde ein Aus⸗ ſchuß eingeſetzt, um eine genaue Kenntnis der ſtatiſtiſchen Lage N beſchaffen, um aufgrund dieſer Unterlagen endgültſge Be⸗ hals für die Kartellierung vorzubereiten, die auf einer Verſammlung im März 1929 gefaßt werden ſollen. Zu⸗ nächſt dürfte es ſich um die Einſchränkung der Erzeugung bande ln. Der Bleimarkt hat bisher wenig darauf reagtert, weil ſich die Angebote vermehrt haben, da jetzt die aufgehäuf⸗ ten Beſtände aus der Zeit des Schiffahrtsſtreiks in Auſtralien an den Markt kommen. Man glaubt übrigens, daß die Statkſtik ein Zurückbleiben der diesjährigen Wekterzeugung von Weichblei gegen das Vorjahr ausweiſen wird. 8 Januar Jull g 44,37 4¹ 22 205% Dezember 43/ 1 95 Berlin Orig. Hütten⸗Weichblei(Rm. je 100 Kg.) London Eugl. Kaſſe(Lſtrlg. je To.) Newyork Ets je lb,).50 6,80 Auf dem erhöhten Preisſtaund ſind von der American Smelting and Refining Corporation in der letzten Zeit er⸗ hebliche Poſten verkauft worden. In Deutſchland beſteht be⸗ kanntlich bereits die Preiskonvention der weſtdeut⸗ ſchein Blei werke, die im März 1928 zuſtandekam und in Spanten tſt die Gründung eines Bleiſyudikats unker Uebernahme der 25 rentierenden Erzeugung in Staats⸗ kontrolle erfolgt. 4 eee fm* Der Rohtabakverbrauch vor und nach dem Kriege Nur geringe Verkaufszunahme in Deutſchland Auf den Kopf der Bevölkerung enkfiel in den nachſtehend auf⸗ geführten Ländern der folgende Rohtabakverbrauch: 0 Zus ober Abnahme rchſcch 8 t gegenüber der 1909 2 5 28 26 Vorkriegszeit 974, Ka 8 Kg. + 0,52 Kg. 3,2 CV 3,10„ g 058„ 1,78 + 0,50„ Deutſchland.68 Ar.04 1 Dänemark 5 41 4589„— 0,14 Schweiz g 280„ 1744„ 180„ England 1,40% + 0581 Italien g 728 A 0,42 Japan 5 0,84 112„ — Vereinigte Staaten Niederlande Bilniengnß Frankreich 4. 0,28 Eine, Verbrauchsminderung gat nur in Dänemark und in der Schweiz ſtottgefunden. In den meiſten übrigen Ländern war die Berbrauchsſteigerung recht groß. Sie betrug mehr als ½ Fg, zum Teil ſogar mehr als 1 Kg. pro Kopf der Bevölkerung, Nur zwe Länder in denen die Verbrauchsſteigerung gering war, machen eine Ausnahme, die Niederlande und Deut ſchlan d. Wenn in Deutſchland der Verbrauch nur gertngfüg kg— nur um 40 Gramm— geſtiegen iſt, fon beruht dies auf der ſtarken Verteuerung des Tabokkonſums, die durch die aus Reparations⸗ gründen erfolgte. hohe ſteuerliche Belaſtung entſtanden iſt. * Saar Jnduſtrie A0. in Neunkirchen. Unter beſonderer Mit⸗ wirkung des Stumm Konzerns wurde unter ber Firma Saar⸗ Induſtriebank AG., Neunkirchen, ein neues Bankinſtitut, gegründet, das die Banlgeſchäfte der Stummſchen Werke erledigen ſoll. * Eine neue Bergius⸗Geſellſchaft. Unter der Firma Hol z⸗ hydrolyſe. AG. kiſt mit einem Grunblapital von 200 000„ eine neue Geſellſchaft errichtet worden. Der Vorſtand heſteht aus Dr. J. Duiker, Gravenhage. Die Aktien wurden als Namensaltien be⸗ jeben. Der Aufſichtsrat beſteht gus Generaldirektor Dr. F. Bergtlüs, Dr. F. Bing, Mannheim, und Sir J. Calder, London. * Ahermglige Firmenäubexung bei der Parker Osmia A. in Doſſerheim bei Heſdelberg. Die., die erſt vor wenſgen Monaten an läßlich des Ueberganges der Mehrheit in ämerltanlſche Hände eine Firmienänderung vornahm, beruft jetzt auf den 19. Januar eine ay, * ein, auf der der Name in AG.“ umgewandelt werden I Ein Worenſeger Dis zum nöchsten unter 200 defelten Bringt Verluste, Wel es Sich durch Sch selbst entwertet. Deshèlb ist es richtiger, diese Ware fetzt Billig zu veresufen. Wir haben uns dabet ent- schlossen, unsefe Preise diese ungewöhnlich zu teduzleren, um restlos zu täumen. WI Genen, ddher mit Recht Sdgen;: Beginn: 8. Januar 1929, 8% Uhr Niemals weren wit 50 billige. Niers Wer die AuSW/EHI grGBer Niemes WSren die Quòlitäten Bester K Sößtes Spezliaſhsus Sud estdeutschlends für Damen., Beckfſsch. und tandefkontettlon NHannheim Porddepletz In öllen Ae ungen Unser dlesmalſger. 5 große prelsermsähigungen Nöntel/ Kleider Kostume- Kinderkleidung/ Sticklleſdung? Pepmöntel Blusen/ Norgenröcke fel 278 5ʃ 8 Sbite. Ni. ld Kabelid⸗Ausgübe n. Schulze und Rudi Wagener ſiegen durch k. o. Vier Deutſche Meiſterſchaften der Berufsboxer und ein Endaus⸗ ſcheibungskampf ſtanden am Sonntag abend auf dem Programm der Dortmunder Weſtfalenhalle. Dieſes wertvolle Programm verfehlte ſeine Anziehungskraft auf die Maſſen nicht, die weite Weſtfalenhalle war faſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Wie der Beſuch, ſo befrie⸗ digte auch der Sport. Es gab harte und intereſſante Kämpfe, die zum Teil durch Niederſchlag endeten. die Schwergewichts⸗Endausſcheidung zwiſchen Rudi Wagener ⸗ Duisburg und Bach Heidelberg nahm ein vorzeitiges Ende. Wagener ſchickte ſeinen Gegner ſchon in der erſten Runde bis„acht“ zu Boden und gegen Ende der zweiten Runde mußte der Heidelberger nach drei weiteren Niederſchlägen das ans“ des Ningrichters über ſich ergehen laſſen. Neuer Meiſter im Fliegengewicht Erich tohler konnte ſeinen Titel im Kampf gegen K. Schulze nicht behalten. Schulze war faſt immer der Stärkere. Die Wirbeln Schlagſerlen Kohlers konnten ihm nichts anhaben. Zu Beginn der fünften Runde kam Kohler mit einem Rechten gut durch. Der Gegner ſchlen erſchüttert, aber im entſcheidenden Moment ließ Kohler ſeine Deckung außer acht, Schulze brachte blitzſchnell einen rechten Kinn⸗ haken und einen linken Magenhaken an. Kohler fiel glatt aufs Ge⸗ ſicht, mußte ausgezählt werden und K. Schulze war Meiſter. ö Febergewichtsmeiſter Paul Noack hat Glück Runden laug lag der Duisburger Gohres im Titelkampf gegen Erſt im letzten Drittel des Kampfes ging Paul Noack ſtärker aus ſich heraus und ſchuf ſich einen gewiſſen Ausgleich. Der Richterſpruch„Unentſchieden“ überraſchte aber doch. Man hakte mit einem Punktſteg des bei den Titelkämpfen im Feder⸗ gewicht ſtark vom Pech verfolgten Duisburger gerechnet Das Unent⸗ ſchieden ſchmeichelt dem Meiſter, der damit ſetnen Titel behält, ſehr. In der Leichtgewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Fritz Reppel⸗ Herne und Phil Nefzger⸗ München ſuchte Reppel ſofort ſeine größere Reichweite im Diſtanzkampf aus⸗ zunützen, kam aber in den erſten drei Runden zu keinem Exfolg, da es der Münchener ſehr geſchickt verſtand, die Geraden Reppels zu ver⸗ meiden und mit kurzen Haken und Uppercuts zu kontern. Von der vierten Runde an setzte ſich ſedoch die beſſere Technik und allgemein durch. Er kam mit feder erbittert ſchlug, in der 7. und Dr. 15 Melſter Paul Noack im Angriff. durchgerelfte boxeriſche Schulung Reppels der ſich Runde auf, konnte Nefzger, 5 Zusball Die Spiele der Kreisliga F. C. Phönix Mannheim— Alemannia Rheinau 70(:0) In feinem geſtrigen Spiele gegen Rheinau konnte Phönix trotz feiner zeitweiſe recht ſchwachen Stürmerleiſtungen einen hohen Sieg herausholen und damit leinen Siegeszug weiter fortſetzen. Gelingt der Wurf des kommenden Sonntags gegen Viernheim noch, ſo iſt Phönix endgültig Kreismeiſter. Doch wird es in dieſem Kampfe wohl eine recht harte Nuß zu knacken geben. Die erſte halbe Stunde lekſteten die Gäſte hartnäckigen Widerſtand und konnten das Spiel ausgeglichen geſtalten. Allmählich gewann Phönix an Boden und er⸗ zielte noch vor dem Wechſel 2 Tore. Wegen grober Unfatruis wurde alsdann ein Verteidiger Rheinaus vom Schtedsrichter des Feldes verwieſen. Der Kampf wurde hierauf reichlich ſcharf, doch blieb es einigermaßen im Rahmen des Erlaubten. Rheinau erſetzte nun ſeine zahlenmäßige Schwächung durch robuſte Spielweiſe, konnte aber da⸗ mit nicht durchdringen. Es hatte nur zur Folge, daß der F. C. ver⸗ baktener ſpielte. In regelmäßigen Abſtänden wurden die 5 weiteren Tore erztelt. Wäre der Phönixſtürmer auf der Höhe geweſen, hätte die Torziffer weit höher ausfallen müſſen, denn der gegebenen Tor⸗ chancen waren viele vorhanden, ohne, daß ſie verwertet wurden. Halbrechts und Links außen waren die tretbenden Kräfte im Phönix⸗ Sturm. ee war flinker und etfriger, als 445 Gegenüber. 8. * Spfelvereinigung 1907 Mannheim— Germania Friedrichsfeld b 123(:1) Der Meiſterſchaftsanwärter Friedrichsfeld gewann auch ſein geſtriges Spiel in Neuoſtheim. Flott und ſcharf war der Kampf, mit⸗ unter aber auch recht maſſiv beiderſeits. Erſt nachdem der Links⸗ außen des Feldes verwieſen wurde, befleißigte mon ſich einer an⸗ geh mbaren Spielweiſe. In der 10. Minute erzielte der Rechtsaußen nach Vorlage von links den Führungstreffer. 07 hatte mehrere Tor⸗ gelegenhetten, die jedoch zu keinem Ergebniſſe führten.:0 für Friedrichsfelb. Voll Energie begann 07 die 2. Hälfte Verſchiedene Durchbrüche der Spielvereinigung wurden von der gegneriſchen Ver⸗ teidigung noch rechtzeitig abgeſtoypt. Ein ſcharfer Schuß des Gäſte⸗ mittelſtürmers geht knapp daneben. Rechts außen und Halbrechts erhöhen daun das Reſultat auf:0. 07 drängt, kann aber nur noch den Ehrentreffer erzwingen. Friedrichsfelds Elf war ausgeglichen und in jedem Teile gut beſetzt. 07, wie immer im Sturme, ohne jede Entſchlußfähigkeit. Hintermannſchaft und Läuferreihe gut. Ii. 3* Sportklub Käfertal— B. f. T. u. R. Feudenheim:1 020) „Ein beſonders hartes Spiel lfeferten ſich obige Gegner am geſtri⸗ gen Sonntage in Käfertal. Der Sportklub, techniſch und taktiſch weit Überlegen, verſtand es nicht, ſeine ſich ihm bietenden guten Chancen: voll zu verwerten. Der Sturm ſpielte oft nur zuſammenhanglos und ohne jede Luſt zu ſchießen. Die Verteidigung befand ſich in guter Verfaſſung. Feudenheim verdankte die knappe Niederlage vor allem der vorzüglichen Abwehrarbeit ſeines Torwarts. Auch die Verteidigung war auf voller Höhe, während es in der Läuferreihe am nötigen Aufbau mangelte. Der Sturm war recht harmlos und kam kaum zur Geltung. Käfertal war in der 1. Hälfte ſtark im Vor⸗ tell, hatte reichliche Torchancen, die einesteils von der gegneriſchen Hintermannſchaft gut abgewehrt wurden, anderſeits gab es reichlich utel Latten und Fehlſchüſſe. So ging man torlos in die Pauſe. Ueber⸗ raſchenderweiſe ging Feudenheim gleich nach Wiederbeginn durch den Linksaußen in Führung. Aber wenige Minuten darnach glich Käfer⸗ tal durch Kopfball des Halblinken aus.:1. Drei Minuten vor Schluß erzwingen die Einheimiſchen im Anſchluß an eine Ecke durch den Halbrechten den verdienten Stegestreffer.:1. Schieds⸗ richter Bürk Frankfurt leitete den Kampf nicht zufriedenſtellend, er überſah zwei Elfmeter; die unbedingt hätten für Käfertal gegeben werden müſſen. Der Halblinke wurde zweimal im Strafraume un⸗ fair gelegt, ohne, 15 der Schiedsrichter dieſes ahndete. A= 4 2 Fußballverein Welnheim— F. G. 1913 Mannheim:1(:0) Die Gäſte aus Mannheim mußten bei ihrem Beſuch in Wein⸗ heim beide Punkte zurücklaſſen. Die Einheimſchen mußten ohne ihren bewährten Gump antreten, 1918 mit 2. Erſatz. Bei dem vorerſt ner⸗ utzſen Spiel erzielt Weinheim zwei Elfmeter(Hand) die Höffte ver⸗ wandelte. Darnach etwas ausgeglichenes Spiel. Doch dann drängt Weinheim wieder und erztelt auch durch Pfläſterer das 3. Tyr. 1918 rängt ſtark nach Erfolgen, aber Weinheims Verteidigung iſt auf der Im Ueberetfer verglbt 1918 Hut und verhindert jede Ausbente. giſch, aber doch vergebens, denn die Ludwigshafener gewannen als okmeiſter 8. Runde mehrfach erſchüttern. Trotzdem verſuchte der Münchener immer wieder ſein Heil im Nahkampf. In der elften Runde unterlief Nefzger ein Tiefſchlag und Reppel fiel zu Boden. Da er trotz der ein⸗ gelegten Pauſe von einer Minute den Kampf nicht fortſetzen konnte, mußte Neföger disqualifiziert werden. Reppel wurde Sieger durch Disqualifikation und Meiſter, er hätte aber auch ſo gewonnen. Das Treffen in der Weltergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Meiſter Hans Seifried⸗Bochum und Helmuth Schuls⸗ Königsberg war bei weitem das härteſte, erbittertſte und ſchnellſte der ganzen Veranſtaltung. Es iſt daher nicht recht erſichtlich, weshalb das Kampfgericht zu einem Unentſchteden kam. Seifried lag faſt wäh⸗ rend ſämtlicher Runden im Angriff und ließ Schulz, der zwar mit unerhörter Tapferkeit boxte, im Schlag aber ſehr flüchtig war, nie⸗ mals recht in den Vordergrund kommen. Seifried hatte mit Aus⸗ nahme von zwei Runden immer ein leichtes Plus. Anſcheinend wurde die gute Verteidigungsarbeit des Küönigsbergers der Angriffsmethode Seifrieds gleichgeſtellt. Die letzte Runde brachte den Höhepunkt des Kampfes. Beide Gegner ſtanden ſich unter dem toſenden Beffall des Publikums in einem unaufhörlichen Schlagwechſel bis zur faſt völ⸗ ligen Erſchöpfung gegenüber. * Ungarns Amateurboxer in Augsburg Budapeſt ſchlägt Augsburg mit 14:2 Punkten Nach dem an in München trugen die ungariſchen Ama⸗ teurboxer als Stadtmannſchaft von Budapeſt am Samstag in dem überfüllten Feſtſaal des TV. Augsburg einen Städtekampf gegen Augsburg aus. Die Ungarn hinterließen einen glänzenden Eindruck und gewannen mit 14:2 Punkten überlegen. Wieder gab es leider zwet Fehlurteile, Zm Weltergewicht wurde der Deutſche Pradl be⸗ nachtekligt, dafür im Schwergewicht aber der Ungar: Bogodi. Hier kam Augsburg zum einzigen Sſeg des Abends und auch das durch einen Fehlſpruch. In beiden Fällen gab es ſtarke Proteſte der Zu⸗ ſchauer. Die einzelnen Kämpfe waren! Fliegengewicht: Enekes⸗Buda⸗ peſt ſchlägt Schubert nach Punkten.— Bantamgewicht: Koeſis⸗Buda⸗ peſt ſchlägt Stippel nach Punkten.— Federgewicht: Gelbal⸗Budapeſt ſchlägt Fiſcher nach Punkten. Leichtgewicht: Szobolevskti ſchlägt Lindmaſer 3. Runde techniſch k. o.— Mittelgewicht: Szigeta⸗Budapeſt ſchlägt Heichlinger nach Punkten.— Weltergewicht: Weiner⸗Bubaveſt ſchlägt Pradl nach Punkten.— Halbſchwergewicht: Kelemen⸗Budapeſt ſchlägt Behringer nach Punkten.— Schwergewicht: Rauch⸗Augsburg ſchlägt Bogodi⸗Budapeſt nach Punkten. manch gute Torchance. Endlich bricht der Halbrechte der Gäſte durch und erzielt für 1913 den Ehrentreffer, doch wenige Zeit ſpäter ſtellt der Linksaußen, der geſtern ſein beſtes Spiel dieſer Satſon lieferte, das Ergebnis auf 41. Das Treffen wurde von dem Schiedsrichter aus Weinheim einwandfrei geleitet. e Vorderpfalzkreis Viktoria Herxheim— FV. Speyer 14 1904 Ludwigshafen— Revidig Ludwigshafen:0 5 ASW. Ludwigshafen— S. Fr. Landau:0 Hakte der Vorderpfalzkreis das alte Jahr mit einem vollkom⸗ menen Ruhetag abgeſchloſſen, ſo ſetzte auch im neuen noch nicht Voll⸗ betrieb ein. Es gab nur drei Spiele, die zudem fämtliche erwartungs⸗ gemäß verliefen. In Herxheim hatte man allerdings einen harten Kampf etwaxtet, doch Speyer hatte Glück, den Führungstreffer hatten die Platzherren alsbald aufzuholen vermocht, ſodaß die Begegnung bei der Pauſe mit:1 noch durchaus ofen war. Als aber ein Ver⸗ telolger wegen Verletzung ausſchelden mußte, wurge Speyer über⸗ legen und da Herxheim ſo wie ſchon Erfatz in der Abwehr hatte, ſo ge⸗ langen den Gäſten noch drei weitere Erfolge. In Ludwigshafen gab es zwei Spiele. Die Gäſte aus Landau wehrten ſich beim ASV. ener⸗ die entſchteden beſere Mannſchaſt durchaus verdient, wenn auch nur durch ein einziges Tor, da dle ausgezeichnete Landauer Abwehr alle anderen Fbanses reſtlos zunichte machte. Bei 1004 Ludwigshafen mußte Revidla Lüdwigshaſen eine 30 Niederlage hinnehmen. Das Endergebnis ſtand bereits bei der Pauſe feſt, nachher ſcheiterten bei⸗ derſeits alle Bemühungen, zu weiteren Erfolgen zu kommen an der Slkcherheii der Abwehr. Tabelle Vereine Spiele Punkte“ 5 16 30:9 peyer 14 24:24 1904 Weudwigshalen 16 21111 Hergheim 16 19715 Oppau 9 8 17:11 Oggersheim 15 15:1 ASV. Ludwigshafen 8 12:18 Rheingönheim 14 11:17 Landau 10 10:29 Nevidia Ludwigshafen 16:28 Mutterſtadt 14 721 Germersheim 14 3˙2⁰ 8 a Meiſterſchaſtsfeier 8 des Vereins für Leibes sübungen Neckarau In einem feſtlich geschmückten Vereinshaus verauſtaltete der Verein am Samstag abend zu Ehren ſelner Ligämannſchaſt eine großzügige Meiſterſchaftsfeſer. Der große Saal trug reichen Schmuck. Es waren derart zahlreiche Gäſte erſchienen, daß die Räumlichkeiten! ſich als viel zu klein erwieſen. Der Vorſitzende Mn Kürſch⸗ ner hieß alle Verſammelten herzlich willkommen, namentlich die Vertreter der Stadtverwaltung, Oberbaurat Römer und Stadt⸗ ſchularzt Dr. Lin ke, bie Vertreter der verſchiedenen Organiſationen und der Vereine. die Vertreter der Preſſe, ganz beſonders aber die Siegermannſchaften der Liga und Erſatzliga. Wilhelm Mayer trug dann den ſelbſt verfaßten Feſtprolog vor. Eine Abteilung des be⸗ freundeten Geſangvereins„Sängerhalle Germania“ unter Leitung von Schuhmacher brachte Kreutzers„Tag des Herrn“ und„Deine Wälder“ von Simon Breu ſtimmungsvoll zu Gehör, Die Feſtrede hatte der zweite Vorſitzende Dr. Herbold übernommen. Den begeiſtert aufgenommenen Ausführungen Dr. Herbolds folgte eine Schar von Gratulanten. Bezirksvorſttzender Herzog überbrachte die Glückwünſche des Rheinbezirks. Schwer ſei der Kampf und eine gewaltige Probe für einen Verein, eine Meiſterſchaft zu erringen. Neckarau ſei zu beglückwünſchen, daß es eine ſo tadelloſe Ligamannſchaft beſitze und auch ein guter Erſatz vorhanden ſei. Zeilfelder, Gaſt und Kaiſer könne er heute die Ver⸗ bands⸗Ehrennadel an die Bruſt heften den übrigen beſtbewährten Mitſpielern hoffe er bei ſpäterer Gelegenheit die Auszeichnung überreichen zu dürfen. Es ſprachen ferner für den Sportverein Wald⸗ hof, Vorſitzender Schäfer, für V. f. R. Mannheim, Vorſtandsmit⸗ glied Banz hoff, der meinte, daß das Wort Meiſterſchaft leichter zu leſen, als zu erringen ſei. Krämer⸗Mundenheim übereicht namens ſeiner Spielvereinigung ein Blumengebinde u. würdigt im übrigen die ſchwerſte Arbeit der objektiven ſportlichen Berichterſtattung durch die Preſſe. Die Fußballvereintigung Maunheim 08 gratulterte durch ihren Vorſisenden Mö h ner. Die Iwiſchenpauſen mutden durch zſie einer Niederlage. Bft. Inſtrumentalvorträge des Konzert⸗Orcheſters Homann⸗Weban künß⸗ lerkſch hochſtehend e 1 2 5 g Zur Beſtreitung des zweiten Teiles des Abends, der der heiteren hatte die Vereinsleitung drei Mitglieder des Alfred Landory, Margitt Stöhr Die Tanzbarbietungen von Fräulein Ein kurzer Einalter„Gute Seite gelten ſollte, Nattonaltheaters verpflichtet, und Walter Friedmann. Stöhr waren ebenfalls ausgezeichnet. Nacht“ bildete den luſtigen Abſchluß. Unſeren verdienten Bühnen⸗ mitgliedern wurde wohlverdienter Dank zuteil. Ein Ballvergnügen galt als örktter Teil der Feier, die allen Teunehmern lange in an⸗ genehmer Erinnerung bleiben wird. Nane ell Handball im Rheinbezirk Frankenthal— Us Mannheim 922 Sindenbof hat den gerade nicht leichten Gang glücklich beſtanden. Frankenthal wehrte ſich mächtig, allerdings ohne Ausſicht auf Punkt⸗ gewinn, der ſie im günſtigſten Falle ouch nicht vot dem Abſtleg retten könnte. Das Spiel wurde äußerst hart durchgeführt, ein Mann von Frankenthal wurde des Platzes verwieſen. Es beginnt mit ſchnellen Angriffen. 08 kann ſich gleich behaupten, die Verteidigung von Frankenthal iſt ſehr beſchäftigt, um Erſolge au verhüten. Franten⸗ thal unternimmt verſchledene Angriffe, die 08 Verteldigung iſt feboch auf ihrem Poſten. In ganz kurzen Abſtänden kommt Lindenhof zu 2 Toren. Das 1. Tor erzielt Zulke noch Durchſpiel, das 2. Ton Baader nach ſchöner Kombination. Nach der Halbzeit verſucht Fran⸗ kenthal dem Spiel eine Wendung zu geben, was ſedoch nicht gelingt. da die Stürmer zuviel Einzelſpiel treiben. Lindenhof begnügt ſich mit dem Vorsprung und ſpielt auf Halten. Der Schiedsrichter Fritz⸗ Worms hatte keine leichte Aufgabe, er leitete im allgemeinen gk.— 2. Mannſch. Frankenthal— 2. Mannſch. 08 074. 5 SB. Waldhof— Mr.:1 Die Voranſage, daß Waldhof ſchwer kämpfen muß, um die beiden Punkte zu retten, iſt, wahr geworden. Mit knapper Not entgingen Nur der Routine von Spengler iſt es zu ver⸗ banken, daß der Ausgleich erzielt wurde. Die Mannſchaft keldet an Formrückgang. Das Spiel wurde hart und laut durchgeführt. Von Anfang bis zum Schluß war das Splel ausgeglichen. Beide Stür⸗ merreihen vergaben vieles. Kurz vor Halbzeit kann Weisbrod⸗ Mech. die Führung erzwingen. Der Ball ſprang von der Latte ins Tor, Schlicker war machtlos. Nach der Paufe gibt Waldhof das Tempo an und drängt mächtig, aber die Stürmer ſchießen viel zu ungenau, ſo war es für den MTG.⸗Torwächter leicht, ſein Tor rein zu halten. MTG. verteidigt zahlreich und ſpielt auf Halten, nur ſelten werben die ſchnellen Außenſtürmer beſchäftigt, die aber ohne die nötige Unter⸗ ſtützung nichts errelchen können. Spengler erzlelt durch Doppel⸗ händler den Ausgleich. Beide Parteien verſuchen das Reſultat zu verbeſſern, aber ohne Erfolg. Der Schiedsrichter Ror boch ⸗Poſt⸗ ſportverein leitete das Treffen zur Zufriedenheit.— 2. N Waldhof— 2, Mannſch. MTG. 220. * piats Ludwigshafen— Polizei Maunheim 90 Pfalz Jubwigshafen hatte keinen guten Tag und mußte ein Zeitlang mit 10 Mann ſpielen, da ſich Meiſter einen Bluterguß im Knie zuzog. Die Polizei kämpfte mit großem Eifer, der eine Punkt iſt daher verdient. Hofmann wurde des Platzes verwieſen, die Lücke wird ſich in den nächſten Splelen bemerkbar machen. Uebes den Splelverlauf iſt menig zu ſagen. Beide Parteien hätten Tore erzielen können, wenn die Stürmer die Situationen beſſer aus⸗ genutzt hätten. Andererſeits waren die beiben Torwächter Klingel im PSV., Hofmann im Pfalztor, ulcht zu ſchlagen. PSV. hat einen welteren wertvollen Punkt erobett, doch dürften ſie ſich vor dem Abſtieg nicht retten können, da BfR. den Abſtand um einen weiteren Punkt, alſo 4 Punkte vergrößert hat, Der„ Luſtig⸗ Sportverein Wiesbaden war gut. 5* 7 Mannheim— BR. Maunheim 928 67 konnte ſich für die im Vorſpiel erlittene Nleberlage nicht revanchieren. Der beſte Spieler der Mannſchaft war unbedingt der Torwächter, der ganz hervorragend hiell, Verteidiger und Läufer⸗ reihe konnten gefallen, der ſchlechteſte Mannſchaftsteil war der Sturm, der nie gefollen konnte. Beim BfR. war es die Verteidi⸗ gung, die reſtlos befriedigte, ihr iſt auch das zu Null zu verdanken, b Die Läuferreihe war aut in Form, nur der Sturm konnte nicht n Das Spiel wurde von beiden Mannſchaften ſehr fair durchgeführt. gibt das Tempo an. Verſchledene Würfe der VfR.⸗Stürmey werden von dem Torwächter gut gehalten. Der Sturm von 07 zeigt keine Zuſammenarbeit, allerdings muß berückſichtigt werden, daß ihm die Arbeit von der VfR.⸗ Verteidigung nicht leicht gemacht wurde. Bis zur Pauſe erzielt Schmedding durch ſchönen Wurf das Führungstor. Nach dem Wechſel drängt VfR. 07 in ſeine Spiel⸗ hälfte zurück. Aber immer wieder kann der vorzügliche Torwächter von 07 klären. 07 rafft ſich auf, doch alle Angriſſe werden von BfR. im Keime erſtickt. Kees und Kehl ſind bis zum Schluß je einmal erfolgreich. VfR. hat ſich durch diefen Sieg weiter aus der Geſahrzone des Abſtiegs entfernt und iſt nun mit Neulußheim punst⸗ gleich. Der Schiedsrichter leitete den intereſſanten Ka* belderſeltiaen Zufriedenheit. s r R Handball im Badiſchen Turnkreis Gruppenſchluß in der nordbabiſchen Meiſterklaſſe TV. Rohrbach— Tgde. Heidelberg 32(:2) Jahn Weinheim— TV. 62 Weinheim 328(3: 10 Der lebte Sonntag in den Gruppenſpfelen der nordbadiſchen Meiſterklaſſe nahm nochmals einen ſelten wechſelvollen Verlauf, allor⸗ dings mit der Tatſache, daß Jahn Weinheim ſich dem Abſtleg nicht mehr entziehen konnte, trotz der 32 Niederlage der Tode. Hei⸗ delberg gegen TV. Rohrbach, der ſich durch dieſen knappen Steg end⸗ gültig in Sicherheit gebracht hat, in einem kraftvollen Endſpurt, nach⸗ dem beim Wechſel die Partie noch 122 gegen ihn ſtand. Das zi gegen den ſpielſtarken Ortsrivalen bedeutet für Jahn zweifellds einen Achtungserfolg. Scheinbar war aber die Kraftentfaltung in der erſten Halbzeit, die zahlenmäßig mit:1 erfolgverſprechend abſchloß, zu groß, fodaß es dem TB. 62 noch zum. gelang, das Treffen unentſchleden zu geſtalten. Im Mannheimer Gan ſſt die Lage weiter ungeklärt TV. Sandhofen— TV. 1846:2(:2) TV. Seckenheim— Tbd. Germania:0 AsKlaſſe: Badenia Feudenheim— TV. Seckenhelm 222. Ingendklaſſe: Badenſa Fendenheim 1.— TV. 1846 1. 978: TV. 1846 2.— Tod. Germania 1,:2. Bei der Ausgeglichenheit der Spitzenmannſchaften im Maun⸗ deimer Gau iſt wie der geſtrige Spieltag gezeigt hat, noch manche Uebderraſchung zu erwarten. Bevorzugte Ausſichten auf Gaumeiſter⸗ ſchaft kann man noch keinem Verein zuſprechen. Daß das Zuſammen⸗ treffen don Sandhofen— 1846 einen harten Kampf bringen wird, hat der Verlauf bewieſen. Bel Halbzeit lagen die techniſch beſſeren 1846er noch in knapper Führung, um ſich dann im Schluß⸗ kampf den energievoller ſpielenden Sandhöfer:2 beugen zu müſſon. Die Niederlage bringt den TV. 1846 ſtark ins Hintertreffen. Zwiſchen Secken heim und Tod. Ge 1 mana entwickelte ſich ebenfalls ein wechſetwolles Spiel, das anfänglich durchaus offen war, aber dank den guten Torwächterarbeit keiner Partie einen Erfolg brachte. Den ſtärkeren Druck Seckenheims gegen Spielende wußten die Germaner⸗ Surch gute Verteidigung zu begegnen, mit dem Erfolg dos Ergebnis torlos zit halten, und demie gurt erſter Punktgewinn ö kommen. 8 r 3 N g c B 112 1 Montag, den 7. 3 Januar 1229 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) n 9 Roman von Hans Schulze rikaner lehnte 5 N ſich kühl zurück.„Ich gewiſſe Geſchäftsgrundſätze, von denen ich unter keinen Um⸗ ſtänden abgehe. Hier iſt mein Entwurf. Wollen Sie ſo freundlich ſein und darin Einſt cht nehme 3 85 Achim e mühſam, wie ein eiſerner Ring lag es um ſeine Bruſt. Dann richtete er ſich plötzlich ſteil auf, als müſſe er ſeinem ganzen Körper einen Halt geben und überlas in dem grellen Licht Mittelkrone das verhängnisvolle Schriftſtück: „Zwiſchen Herrn Baron von Wehrſtädt und Herrn John. Frank Brown, beide in Berlin, wird heute nachſtehender Vertrag abgeſchloſſen: Herr Baron von Wehrſtädt unter⸗ nimmt es, zu Frau Daiſy Brown, geb. Freiin von Arthauſen, in Beziehungen zu treten, die deren Ehemann John Frank Brown in ſeinem Eheſcheidungsprozeß einen vollgültigen Scheidungsgrund an die Hand geben. Herr Brown ſichert Herrn von Wehrſtädt hierfür einen Betrag von 500 000 Mark zu, von dem Herr von Wehrſtädt unter dem heutigen Datum 200 000 Mark durch Barſcheck erhalten hat. Die Reſtzahlung erfolgt nach Rechtskraft des Scheidungsurteils.“— „Beſtehen Sie auf Unterzeichnung dieſes Vertrages, Herr Br own?“ fragte Achim endlich nach einer langen Pauſe, und ſeine Stimme klang ihm ſelber fremd und fern. „Unbedingt, Herr Baron, im beiderſeitigen Intereſſe!“ Achim hatte ſich wieder langſam in ſeinen Seſſel nieder⸗ gelaſſen. Noch einmal überkam ihn eine heiße Regung von Scham. Dann flog ſeine Unterſchrift in haſtigen Zügen über die beiden Papiere. Herr Brown erhob ſich. der „Ich darf mich Ihnen jetzt wohl empfehlen, Herr Baron! Meine Zeit iſt endgültig aäb⸗ gelaufen!“ Achim begleitete ihn höflich bis zur Tür.„Sie wiſſen doch, Herr Brown“, ſagte er mit dem letzten Aufflackern eines inneren W̃ ziderſtandes,„daß dieſer Vertrag gegen die guten Sitten verſtößt und ſeine Rechtskraft jederzeit anfechtbar iſt?“ Der Amerikaner hob die Schultern. Ein ironiſches Lächeln ſpielte um ſeinen ſchmallippigen harten Mund. „Darum beunruhige ich mich nicht, Herr Baron! Ich glaube doch, daß ich es mit einem Ehrenmaunn zu tun habe!“ 9. Die Kleinbahn ſtampfte gemächlich durch das Bruchland der alten Feſtung Küſtrin. üppige Ein zärtlicher blauer Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante, Fräulein Elise Ulnterlegner nach längerem Leiden sanft verschieden ist Mannheim(Friedrichs Ring 16), den 5. Januat 1929 Die trauernd Hinterbliebenen: Familie Friedrich Bracher habe Himmel hielt die fruchtbare Erde brünſtig umfangen, über der der lachende Sommertag wie mit tauſend S Siegesfahnen wehte. Durch das weit offene Abteilfenſter kam der Duft friſch⸗ gemähten Heus. Lerchen ſangen hoch im Winde. Unwillkür⸗ lich atmete Achim tiefer. Schön war die Welt, daß man alle Not des Lebens und ſeine dunklen Sorgen vor dieſer ſonnigen Herrlichkeit wieder vergeſſen mußte.—— Achim hatte mit Dr. i dret Tage lang angeſt an der Regelung ſeiner Berliner Ve Endſumme ſeiner Schu Aufrechnung mit laufen, immerhin noch ein Kapital von dreißigtauſend Mark ver⸗ blieben war. Achim hatte ſofort ſeine Wohnung im„Eſpla⸗ nade⸗ aufgegeben und war in ein kleines Hotel in ber Dorotheenſtraße übergeſiedelt. Sein umfangreicher Beſitz an Anzügen, Wäſche und ſonſtigen perſönlichen Effekten war in der Privatwohnung Dr. Eckards untergebracht worden, mit dem er auch ſein kleines Reſtvert nögen brüderlich geteilt he Atte, um ſeinem treuen Berater und Helfer in hundert Nöten die [Gründung einer beſcheidenen neuen Exiſtenz zu ermöglichen. Ebenſo hatte Franz Placzek eine Barabfindung von einigen tauſend Mark mit dem Auftrag erhalten, den werrvollen amerikaniſchen Buickwagen gegen Provpiſtousbeteil ligung auf den Automobilmarkt zu bringen; Franz blieb zunächſt zu Achims Verfügung und hatte ſich bereit erklärt, in den näch⸗ ſten Tagen nach Groß⸗Rauſen nachzukommen. Von ſeinem großen Freundes⸗ und Bekanntenkreiſe hatte ſich Achim ſaug⸗ und klanglos abgelöſt und durch die Hotelleitung ausſprengen laſſen, daß er eine längere Auslandsreiſe unternehme. So war am Ende allein Herr Dr. Eckard auf dem Bahn⸗ hof Zoologiſcher Garten erſchienen, herr, für den die preußiſche Staatsbahn ein halbes Jahrzehnt nur ganz vereinzelt als Beförderungsmittel exiſtiert hatte, beſcheidentlich in einem Abteil zweiter Klaſſe in die leuchtende Helle eines ſonnengoldenen Juninachmittags hinausgefahren 1 e Jetzt hielt der Zug auf einer weltfernen kleinen Station und dampfte in der nächſten Minute hochmütig weiter. Achim, der als einziger Fahrgaſt ausgeſtiegen war, ſtand mit ſeinen beiden Koffern ein wenig verlaſſen auf dem glattgeſtampften einſamen Boßnfteiet auf dem ein gelangweilter Beamter mit mürriſ iſcher Miene den Sonntagsdienſt verſah. Gleich hinter rengt rhältniſſe gearbeitet. Die 11 lichtungen war bei einer genauen etwa hundertſiebzigtauſend Mark ausge⸗ der Sperre hielt im Schatten alter Linden ein hübſcher neuer Einſpäuner; ein halbwüchſiger Junge döſte vorn auf dem Bock. Achim rief ihn an und erfuhr, daß er von der Groß⸗ Rauſener Mühle zu ſeiner Abholung auf die Bahn geſchickt worden ſei. So war denn alles auf das beſte vorgeſehen. als ſein einſtiger Brot⸗ 1 Froh, der glutvollen Enge ſetſes Abteils entronnen Zu ſein, ſtieg Achim zu dem luftigen Sitz des kleinen Kutſchers hinauf, und der Wagen ratterte bald darauf durch die holprige Hauptſtraße eines behäbigen Landſtädtchens, auf deſſen gelben kauerſtirnen der Sonnenſchein lag gleich einer einſchläfernden Hand. Verwehte Orgeltöne zogen wie dumpfe Winde um den verwitterten, ſtumpfen Turm einer alten Kirche. Junges Mädchenvolkk ſtolzierte in weißen Kleidern durch die ſonn⸗ täglich⸗ſtillen Straßen. Dann i die Häuſer ſeltener. Grüne Weide een eiteten rechts und links ihre bunt⸗ e in lindes We hen kam düfteſchwer ſo daß ihm über die Brownuſche Schätzung hinaus über das als atme es leiſe und in ſchwelen Zügen. der bei Auch der ſchmale Waldſtreifen, hof kaum ſichtbar wie eln zönt gelegen hatte, wuchs all⸗ Glut des Abendhimmels. Fluge durchmeſſen, ein paar Der Weg ſtieg langſar der Abfahrt vo ſchwarzer Strich über mählich höher in die Ein freundliches Dorf leuchte war im Köter ſprar igen mit heile rem Gekläff an den Rädern empor. Dann ſenkte ſich die Straße ſcharfer Wendung in den Sch bewunderndem Staunen ſah ſtämmen empor, in deren gr ſcheidenden Sonnte ein wieder zu Tal und tauchte mit tenkreis eines Waldes ein. In him an den ſchlanken Buchen⸗ nen Wipfelbronen das Licht der funkelndes Goldnetz hing. Kein Laut 25 großen ſtörte die trauliche Abend⸗ ſtille. Zuweilen wechſelte ein Reh in federndem Sprung über den See und verſchwand im Unterholz. Und wie ein Traum ging unabläſſig das kühle Blätterrieſeln, das feine Märchenflüſtern, indes die Sonne mit hatren, roten Lichtern durch die ragenden Tannen 885 Achim halte auf ſeinem„Bockſitz weit zurückg und ſog an einer verglimmen de en Shagpfeife. es wohl ſchon her wie W. alt elk elehnt Wie lange war „daß er zum letzten Male ſo friedvoll⸗ruhig durch einen ſtillen Sommerabend gefahren war. Ein fernes Bild ſtand auf einmal vor ſeinem geiſtigen Auge. Waſſer und Wald im Abendrot, weite Felder mit wogendem Korn, und dahinter ein alter Gutshof, hochummauert, als ritten noch die Quitzoßws durch das Land. Das Erbe der Väter, dis durch ein halbes Jahrtauſend dem kargen märkiſchen Heimat⸗ boden gedient hatten, mit dem Pflug im Frieden, mit dem Schwert im Kriege, das hatte der letzte Enkel leichtſinnig in alle Winder verſtreut, verlumpt und verſpielt und mit feilen Weibern vergeudet und vertan. Bis er ſich endlich, wie Dieb in der Nacht, aus dem hothgegiebelten Herrenhauſe heimlich herausgef hatte und mit den letzten zuſammen⸗ geborgten Groſchen als Zwiſchendecker über den großen Teich gegangen war. ein Fortſetzung folgt.) meine liebe Renate Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag um Leichenballe aus statt ½2 Uhr von der 9314 Danksagung Für die wohltuenden Beweise der Teilnahme beim Heimgang unserer kleinen sagen wir herzlichen Dank Mannheim(Kalmitplatz), 7. Januar 1929 Familie Mneher 1 1 Von der Reise zurück br. Th. 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