Hezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich R=..— ohne Beſtellgeld. Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ . vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R 1. Baſſermannhaus]) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 8, Schwetzin erſtr 13/20 u. Meerfeldſtraße!! Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 maol. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Abend ⸗ Ausgabe 1 8 Seilut Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und eben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Nr. 14— 10. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung ze eing. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Maſnheim⸗ Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Fiasko des Kellogg Paktes Torpedierung des Paktes durch amerikaniſche Senatoren „raum eines Wahnſinnigen⸗ Wafſhington, 9. Jan.(United Preß.) Nachdem die Bemühungen der Anhänger des Kelloggpaktes, die im Senat eine raſche Ratifizierung des Antikriegs⸗ vaktes burchſetzen wollten, nunmehr eudgültig ge⸗ ſcheitert ſind, haben die Paktgegner ihre Offenſtve be⸗ gounen. Die Senatoren Bruce und Moſes führten den Angriff au und äußerten ihre Bedencen gegen die Ratifizierung. Moſes erklärte u.., es ſei au und für ſich als Trau m eines Wahnſin nigen zu bezeichnen, künftige Kriege durch den Kelloggpakt beendigen zu éwolleu. Außerdem ſei er jedoch der Ueberzeugung, daß eine Annahme des Paktes gerade das zur Folge haben würde, das man vermeiden wolle, nämlich den Eintritt Amerikas in den Völkerbund und in das Haager Weltſchiebsgericht. * Franzöſiſcher Pfändungsbefehl gegen Röchling In einer Zuſchrift an die„Saarbrücker Zeitung“ teilt der bekaunte ſaarländiſche Großinduſtrielle Hermaun Röchling der im Dezember 1919 von dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Amiens wegen„Raubs, gewaltſamen Diebſtahls und ſon⸗ ſtiger Verbrechen“ zu zehn Jahren Zuchthaus, 15 Jah⸗ ren Laubesverweis und zehn Millionen Franken Strafe ver⸗ Arteflt worden war— mit, daß ihm kürzlich vom Verkehrs⸗ tene ramt in Metz unter Bezugnahme auf eine Beſchlag⸗ Die deutſchen Sachverständigen Berlin, 9. Jan.[Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichsregierung hat in Durchführung der Genfer Ver⸗ einbarung vom 186. September 1928 nud gemäß des Sechs⸗ Mächteabkommens vom 22. Dezember vorigen Jahres zu deutſchen Mitgliebern des Ausſchuſſes vou unabhängigen Finaunzſachverſtändigen für die Ausa beitung von Vorſchlägen für bie vollſtändige und endgültige Regelung bes Neparationsproblems den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht und den Generaldirektor Albert Bögeler ernaunt. Als Erſatzmänner werden Dr. Melchior und Herr Lud⸗ wig Kaftl herangezogen. Die Freigabe der in Amerika beſchlagnahmten demſchen Werte J Berlin, 3. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt wiederholt darauf hingewieſen worden, daß immer noch die Anſicht verbreitet zu ſein ſcheint, die amerikaniſche Regte⸗ rung werde, nachdem das Freigabegeſetz einmal erlaſſen wor⸗ den iſt, von ſich aus die Rückgabe der beſchlagnahmten deut⸗ ſchen Werte anordnen, die den deutſchen Eigentümern zu⸗ ſtehen. Demgegenüber ſei nochmals betont, daß die deutſchen Eigentümer ſich ſelbſt um die Wiedererlangung ihres Ver⸗ mögens kümmern und in einer an den Alien Property Cuſtodian zu richtenden Eingabe die Rückgabe ihres beſchlag⸗ nahmten Eigentums ausdrücklich beantragen müſſen. Der Antrag muß nach dem amerikaniſchen Freigabegeſetz bis zum 10. März 1929 geſtellt werden. Liegt dieſer Antrag nicht ſpäteſtens bis zu dieſem Termin vor, ſo iſt das Eigentum für den deutſchen Berechtigten endgültig verloren. Die Arbeitsloſigkeit in England Nach einem Bericht des Arbeitsminiſteriums betrug die Geſamtzahl der am 25. Dezember eingetragenen Arbeitsloſen 1520700. Seit Dezember 1926 iſt dies die höchſte engliſche Arbeitsloſenziffer. Beſonders ſtark tritt die Arbeitsloſigkeit iu der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie in Erſcheinung, wo jeder vierte Arbeiter beſchäftigungslos iſt. Der Verband der Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen beantragte beim Miniſterpräſidenten die Einsetzung einer Kommiſſion zur Prüfung der Lage in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Die Kommiſſion ſoll dann ge⸗ eignete Vorſchläge zur Belebung der Induſtrie machen. Die deutſche Sprache in Rumänien 1 Berlin, 9. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Profeſſoren für Germaniſtik an den rumäniſchen Univerſi⸗ täten ſowie die Gymnaſiallehrer für deutſche Sprache haben in Bukareſt einen Kongreß abgehalten, auf dem ſie nach einer Meldung des„Berliner Tageblattes“ die ſofortige Wie der ⸗ Einführung der deutſchen Sprache als Pflicht⸗ gegenſtaud an allen höheren Schulen Rumäniens forder⸗ ken. Sämtliche Teilnehmer ſtellten feſt, daß die Kenntnis der deutſchen Sprache nicht nur aus wirtſchaftlichen Gründen und mit Rückſicht auf die ſtarke und kulturell hoch entwickelte deut⸗ ſche Minderheit in Rumänien notwendig ſei, ſondern daß auch die junge rumäniſche Kulur ohne Kenntnis der deutſchen Sprache beeinträchtigt werde. wahme verfügung vom 11. Mai 1920 über eine Schuld von 127 Krieg dem Kriege! Das war lange Zeit hindurch Und ſie Nie wieder Krieg! das Loſungswort der deutſchen Sozialdemokraten. glaubten feſt daran, daß es ihnen möglich ſein würde, auch die Genoſſen in den anderen Ländern zu dieſem Schwure zu vereinigen. In der Theorie mag das auch ſtimmen in der Praxis ſieht das jedoch, wie wir alle wiſſen, ganz anders aus. Millionen Franken eine Zahlungs aufforderung in Höhe von 14441 Frs. zugeſtellt worden ſei. Es wurde in der Zahlungsaufforderung Zwangsvollſtreckung angedroht, wenn nicht innerhalb acht Tagen gezahlt würde. Dieſer Fall zeige, ſo ſchreibt Hermann Röchling, daß Frank⸗ reich, das immer wieder behaupte, daß es nichts ſehnlicher wfnſche, als die Vergangenheit ruhen und vergeſſen ſein zu laſſen, noch heute gerichtliche Handlungen vornehme, um die Verjährung des nicht gerabe von ſehr friedlicher Geſinnung biktierten Kriegsgerichtsurteils von Amjens zu verhindern. Das ſei charakteriſtiſch für die Frauzoſen. Sie rebeten von Friebensſehnſucht und hielten die größte Armee in Europa, ſie unterzeichneten den Kelloggpakt gegen den Krieg und gäben gleichzeitig jährlich Milliarden und Abermilliarden für Rüſtungen und Befeſti⸗ gungen gegen Deutſchland aus, ſte trieften von Freundſchaftsbeteuerungen gegenüber dem deutſchen Volke und ſorgten gleichzeitig dafür, daß die haßerfüllten, bornierten Kriegsgerichtsurteile aufrechterhalten würben. Röchling wiederholt, daß er kein Intereſſe au der Aufhebung des Kriegsgerichtsurteils habe, denn wenn es auch aufgehoben würde, ainge er doch nicht nach Frankreich, da er ein Land, deſſen Regierung ſich gegen ihn unanſtändig be⸗ nommen habe, nicht aufzuſuchen gedenke. An die Rogie⸗ rungskommiſſion richtet Röchling die Frage, welches Zeugnis ſte ſich hinſichtlich der Vertretung der Intereſſen der [Bewohner des Saargebiets ausſtelle, wenn ſie einen ſolchen Unfug weiter beſtehen laſſe, ohne etwas dagegen zu tun.— Die Jahlungsaufforderung war Kommerzienrat Röchling nämlich durch Vermittlung der Regierungskommiſſion zu⸗ geſtellt worden. ö. Die Amerikaner verlangen Erhöhung der Einfuhrzölle Waſhington, 8. Jan.(United Preß.] Eine beträchtliche Erhöhung des amerikaniſchen Einfuhrzolles auf eine Reihe von wichtigen Chemtikalten wird von den Sach⸗ verſtändigen gefordert, die von dem mit der Prü⸗ fung des Zolltarif beauftragten Ausſchuß des Repräſentantenhauſes vernommen wurden. Von den 28 Sachverſtändigen, die bisher ausſagten, erklärte die überwiegende Mehrzahl, daß beſonders Chemikalten eines Schutzes vor der Konkurrenz des Auslandes“ be⸗ dürftig ſeien. Das Ausland, in erſter Linie Deutſchlan d, bilde große Kartelle und Truſts, die, unterſtützt durch billige Arbeitskraft, in der Lage wären, ſogar bei Beibehaltung der bisherigen, verhältnismäßig hohen Zölle eine ganze Reihe von Chemikalien zu ſo niedrigen Preiſen auf den Markt zu werfen, daß die amerikaniſche chemiſche Induſtrie im eigenen Lande nicht konkurrieren könne. Es ſel daher notwendig, den Einfuhrzoll für alle unklaſſierten Chemikalien von 25 auf 40 Prozent ad valoren zu erhöhen. Des weiteren wäre er⸗ wünſcht, daß für Weinſteinſäure, Zitronenſäure uſw. gleich⸗ falls Zollerhöhungen beſchloſſen würden. Auch auf konzen⸗ krierte Fruchtſäfte, deren Einfuhr bisher zollfrei war, ſollte ein Zoll von 5 Cents pro amerikaniſches Pfund erhoben werden, da aus dieſen Fruchtſäften Zitronenſäure gewonnen werden könne. Schließlich ſei noch zu empfehlen, die Zoll⸗ abgabe auf Pepfin ebenfalls zu erhöhen, da auch in dieſem Artikel die amerikaniſche Produktion auf dem Inlandsmarkt unterboten werde. Verabſchiedete Soldaten bauen Straßenbarrikaden Lahöore, 9. Jan.(United Preß.] Zu ernſten Zuſammen⸗ ſtößen iſt es hier in der Umgebung des Gouverneurpalaſtes gekommen, als eine Menge von über 300g verabſchiede⸗ [deten Soldaten mit ihren Frauen und Kin⸗ dern verſuchte, ſich Zutritt zu dem Gpuverneur zu verſchaffen um Arbeit zugewieſen zu erhalten. Die Polizeimannſchaften, die alarmiert wurden und in beträchtlicher Zahl erſchien, hatte große Mühe, die Demonſtranten zurückzudrängen, da dieſe ſchließlich auf den Straßen Barrikaben bauten und dieſe die ganze Nacht hindurch beſetzt hielten, obwohl ſie keiner⸗ leil Lebensmittel zur Verfügung hatten. Die Erregung der Demonſtranten iſt ſtändig im Wachſen begriffen, ſo daß mit weiteren Ausſchreitungen gerechnet werden muß. Blutige Anruhen in Japan Tokio, 9. Jan.(United Preß.) Zu ſchweren Unruhen iſt es in der Präfektur Gifu infolge der Mißſtimmung der Landbevölkerung über die von der Regierung geplante Fluß⸗ regulierung gekommen. Ein Detachement von 300 Poli⸗ ziſten, die zum Schutze der Regierungsbeamten nud In⸗ gettieure zuſammengezogen worden waren, wurde von einer Menge von über 1000 Landleuten angegriffen. Es entſtand ein Handgemenge, bei dem 40 Bauern und 2 Poltziſten, teilweiſe ſchwer, verwundet worden ſind. Da die Polizei der Lage nicht gewachſen war, ſah ſich der Pro⸗ vinzialgvuverneur gezwungen, von der Militärbehörde die N Entſendung von Trugpen zur Wiederherſtellung der Ruhe anzufordern. In keinem der anderen Länder hat die dortige Soztaldemo⸗ kratie es durchſetzen können, das allgemeine Wettrüſt en, das wir überall beobachten, zu verhindern. Es geht nach wie vor munter weiter, trotz Völkerbund, trotz Locarnovertrag, trotz Kelloggpakt. Nur wir Deutſche ſind ſo gut wie wehrlos und wenn wir uns einmal dazu aufſchwingen, im Rahmen des uns von den Siegerſtaaten wahrlich knapp genug zuge⸗ meſſenen Landſchutzes noch einen neuen Panzerkreuzer bauen zu wollen, dann müſſen wir es noch erleben, daß die ſozial⸗ demokratiſchen Mkuiſter in der Reichsregierung die nöligen Gelder dafür zwar bewilligen, daß dieſe Parteiminfſter aber dann von ihren Genoſſen ſabotiert werden. Trotzdem haben die bitteren Erfahrungen, die wir im Verlaufe der letzten zehn Jahre machen mußten, und die unter nichtigen Vor⸗ wänden immer wieder verſchleppte Abrüſtung auch der anderen Staaten, ihre Wirkung auch auf die große Maſſe der Sözialdemokratte nicht verfehlt. Die meiſten ſind ſich nun darüber klar geworden, daß ſie lange genug„Nie wieder Krieg“ in die Welt hineingerufen haben, ohne den erwarteten Widerhall zu finden, und daß es nun an der Zeit ſcheint, ſich aus dem jedem Menſchen und jedem Volke angeborenen Selbſterhaltungstrieb heraus mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß die heutige Menſchheit, ſo entſetzlich und nieder ſchmetternd dieſe Erkenntnis nicht nur für die Sozfaldemo⸗ kraten, ſondern auch für feden eruſt zu nehmenden Deuk⸗ ſchen ſein muß für den ewigen Frieden auf Erden noch im⸗ mer nicht reif iſt. a Aus dieſer Sachlage die Konſequenzen zu ziehen, wan auch für die Sozialdemokratie und gerade für ſie, weil ſie jc die Partei iſt, die von allen Parteien die größte Anzahf Deutſchex in ſich vereinigt, eine unumgängliche Notwendig⸗ keit. So hat ſich die Führung der Sozialdemokratie genötige geſehen, ein ſozialde mokratiſches Wehrprog ra un m auszuarbeiten, das demnächſt dem Parteitag zur Beſchluß⸗ faſſung vorgelegt werden foll. Schon fetzt erkennt man, daß es innerhalb der Partet einen heißen Kampf darum geben wird. Vor einigen Tagen bereits haben wir unſeren Leſerh von zwei ſehr widerſprechenden Auffaſſungen Kenntnis ges geben, mit denen ſich im„Vorwärts“ die ſozialdemokratiſchen Führer Künſtler und Furtwängler zum Wort gemel⸗ det haben. Durch die mit Gilberts Jahresbericht plötzlich be⸗ ſonders aktuell gewordenen Fragen des Reparationsproblems ſind die Erörterungen über das ſozialiſtiſche Wehrprogramm dann ins Hintertreffen gekommen. Angeſichts der Wichtigkeit auch des Wehrprogramms kommen wir nun heute noch einmal darauf zurück. Mit Künſtler wollen wir uns nicht lange auf⸗ halten. Er gehört nach wie vor zu jener völlig weltfremden Klaſſe von Pazifiſten, die nichts vergeſſen und nichts hinzu⸗ gelernt haben und deſſen einziges Zugeſtändnis an die Ge⸗ fahren, die uns von allen Seiten drohen, in dem Satze gipfeltz Greuzſchutz genügt.. Ganz anderer Auffſaſſung iſt Künſtlers Parteigenoſſe Franz Joſeph Furtwängler. Er begrüßt das ſoztal⸗ demokratiſche Bekenntuls zur Landesverteidigung aus ehr⸗ lichem Herzen. Seiner Meinung nach ſind die neuaufgeſtellten ſozialdemokratiſchen Richtlinien zur Wehrpolitiik weiter nichts als Selbſtverſtändlichkeiten, doch ſte müßten zur neuen Wahrheit werden, ſoweit Verworren heit und ſchleſe Betrachtungsweiſe Gewohnheit wur⸗ den und Tradition zu werden drohten. Und erläuternd fügt er hinzu: Wenn, wie bisher(bei den Sozialdemokraten) eine grundſätzliche Stellungnahme zur Frage der Landesverteidi⸗ gung unter den neuen Verhältniſſen fehlte, derweil im Herz und Gefühl manches Partetanhängers der Glaube weiterlebt, „lein Mann und keinen Groſchen dem Mili tarismus“, dann müſſe ſich ein ſy eingeſtellter Ge⸗ noſſe wie ein Irregeführter vorkommen, wenn ſein Reſchs⸗ tagsvertreter die Geldſumme für hundertauſend Reichswehr⸗ flinten oder ein anders Stück Rüſtung bewillige und ſich wie unter Peitſchenhieben winden, wenn auf der anderen Seite die nach Moskau orientierten Proletariervertreter das blitz⸗ blanke Schild ihres„konſequenten Antimilitarismus“ ſtrah⸗ lend erheben.. Vermutlich um Anfeindungen aus den Krei⸗ ſen ſeiner Parteifreunde von vornherein wirkſam zu be⸗ gegnen, beſchwört Furtwängler die Erinnerung an Karl Marx, an Engels, an Laſalle, an Bebel und auch an Lenin, die alle keine Paziſiſten um jeden Preis geweſen ſeien. 5 Was Furtwängler in dieſem Zuſammenhang über die Ginſtellung des bei Kriegsbeginn bekanntlich ermordeten franzöſiſchen Sozialiſten Jaur ses zum Wehrproble m ntitteilt, iſt beſonders auch für alle Nichtſoßzialdemokraten in⸗ tereſſant, weil ſie darüber ſicherlich noch weniger informiert ſein werden als die deutſchen Sozfaliſten. Denn wenn man hört, wie Jaures über den Krieg dachte, dann muß man ſi erſtaunt fragen, warum eigentlich ein ſolther Mann von ſeinen nattonaliſtiſchen Landsleuten, die offenbar keine Ahnung von der Grundeinſtellung dieſes Politikers hatten, ermordet wurde. In ſeinem jetzt von Furtwängler zittertem Buche„Die neue Armee“ gibt Jaurés nämlich pofttive Leitgedanken über den„Pazifismus“ der Sozialiſten. Die „höchſte Aufgabe“ der Sozialdemokratie bezeichnet er in fol⸗ genden Sätzen: „Durch eine offenbare Politik der Klugheit, der Mäßige ig und Reblichkeit, durch endgültiges Verwerſen von Gewaltunter⸗ uchmungen, durch die gewiſſen hafte Annahme und Anwendung 91 2 Seite. Nr. 14 Nene MNaunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgaße) Mittwoch, den 9. Januar 1929 Der denen rechtsförmigen Mittel, die es ermöglichen, Konflikte Ine Gewalttätigkeit zu löſen; dann aber auch durch mutige Aunfſtellung eines ſo furchtbaren Verteidi⸗ g ugsapparates, daß ſelbſt bei den Uebermütig⸗ Nen and Naubglerigsſten jeder Augriffsgebenke Im Keimeerſtickt wird, den Frieden ſicherzuſtellen— das n wohl die hach ſte Anga be der Sozialiſtiſchen Partei. Dieſe Worte Jaures und die ausdrückliche Feſtſtellung des deutſchen Sozialdemokraten Furtwängler, daß Jaures' Richt⸗ Knien in der Hauptſache auch heute für deutſche So⸗ I ialiſten noch gültige Leitgedanken ſind, ſprechen ſo ſehr für ſich, daß ſich jede weitere Bemerkung dazu erübrigt. Daß für uns Deutſche eine Rüſtung nach den Richtlinien Jaures aus politiſchen und finanziellen und ſonſtigen zwin⸗ genden Gründen überhaupt nicht in Betracht kommen kaun, wiſſen nicht nur die Sozialdemokraten, ſondern ſicherlich auch die Anhänger aller anderen Parteien. Das geſamte Ausland aher ſcheint ſich dieſe Abſchreckungstheorle Jaurss' zur Richt⸗ ſchnur für ſein Wettrüſten gemacht zu haben. Daß die anderen Völker trotz aller ſchönen Reden, die man aus dem Munde ihrer Miniſter ſo oft zu hören bekommt, die Abſicht haben, einen etwa ausbrechenden Krieg ſo grauenvoll wie möglich zu geſtalten, das muß man denn auch aus der Tatſache ſchließen, daß es noch immer nicht gelungen iſt, ein zwingendes Ver⸗ bot gegen den Giftgaskrieg durchzuſetzen. Vor 27 Jahren haben in Genf 30 Nationen ein Protokoll gegen die Anwendung von Giftgaſen unterſchrieben, in der ganzen ſeit⸗ her nerfloſſenen Zeit haben aber nur? von dieſen 30 Na⸗ tionen die dort von ihren Vertretern unterſchriebenen Ab⸗ machungen geſetzlich ratifiziert. Um das ganze deutſche Volk, aber auch die ganze Kulturwelt vor dieſer, in ſolchen Ver⸗ ſchleppungsmanövern liegenden Gefahr zu warnen, tagte ſo⸗ ehen in Frankfurt eine von der„Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“ einberufene internationale Kon⸗ ferenz, die ſich mit den neuen Kriegsmethoden und dem Schutze der Bevölkerung dagegen beſchäftigte. Die aus vielen Ländern Europas beſchickte Konferenz kam zu dem Schluß, daß es keinen wirkſamen Schutz gegen die Zerſtörungs⸗ mittel gebe, die von der modernen Wiſſenſchaft in den Dienſt des Krieges geſtellt würden. Die friedliche Bevölkerung in den Städten und Dörfern würde in einem kommenden Kriege den Duft⸗ und Gasbomben der feindlichen Militärmacht ſchutz⸗ los preisgegeben ſein. Schutzmasken gegen die ver⸗ heerende Wirkung des Giftgaſes kämen für die Zivilbevöl⸗ kerung nicht in Betracht. Abgeſehen davon, daß ihre Anſchaf⸗ fung für die geſamte Bevölkerung etwa 3 Milliarden Mark koſten würde, ſei ihre Anwendung den verſchiedenen Gaſen gegenüber viel zu kompliziert, um der großen Maſſe einen wirklichen Schutz gewähren zu können. Das iſt auch unſere Meinung. Alle, die dazu berufen ſind, Führer des Volkes zu ſein, ſollten deshalb mit ihrem Kampf gegen den Krieg nicht auf halbem Wege ſtecken bleiben, ſondern ihm gleich ganz zu Leibe gehen. Die völlige Abſchaf⸗ 5 fung des Krieges ſcheint uns immer noch leichter zu ſein, als ihn zu humaniſteren. In allen Ländern müſſen deshalb alle Kulturmenſchen, ſofern ſie ſich bei dem Begriff Kultur und Menſch überhaupt etwas denken, mit nimmer müdem Eifer, krotz aller Enttäuſchungen, immer wieder planmäßig Harguf hinarbeiten, die Friedensidee in der Welt zu ſtärken und die böſen Dämonen des mörderiſchen Kriegsgeiſtes als uhllig menſchenunwürdig zu verfemen. Denn ſolange ein blutiger Krieg zwiſchen Kulturvölkern überhaupt noch müglich iſt, hat das Menſchengeſchlecht den Barbaren⸗ zuſtand noch nicht überwunden. H. A, M. V Paris, 9. Jan.[Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber den Inhalt der Mitteilungen, die von dem franzöſiſchen Geſanbten in Belgrad dem fübdflawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch gemacht worden ſind, bewahrt man am Quai d' Orſay Stillſchweigen, doch aus den Zeitungskommen⸗ taren ergibt ſich, daß das franzöſiſche Außenamt auf einen längeren Bericht des Belgrader Geſandten Herrn Dard war⸗ tete und dieſer Bericht in Paris eingetroffen iſt. Der Ge⸗ ſandte ſcheint, wie verlautet, die Lage in Südflawien recht peſſimiſtiſch zu beurteilen. In einem wahrſcheinlich vom franzöſiſchen Außenmini⸗ ſterium inſpirierten Artikel des„Matin“⸗Redakteur Sauer⸗ wein wird darauf hingewieſen, daß König Alexander ſein eigenes Gewicht in die Wagſchale geworfen habe, um die Ein⸗ heit Jugoſlawiens zu retten. Nach einem Platboyer für die demokratiſche Geſinnung des Königs ſchreibt Sauerwein, daß eine föderaliſtiſche Staatsverfaſſung das ein⸗ zige Mittel wäre, Slowenen, Kroaten, Serben und die muſel⸗ maniſchen Bosnier beiſammen zu halten. Die Pfalz vor fünf Jahren Heute vor fünf Jahren, am 9. Januar 1924, wurde Heinz Orbis, der„Präſident der autonomen Pfalz“, im Wittelsbachhof in Speyer erſchoſſen. Bei der Trauerfeier am 13. Januar legte General de Metz einen Kranz in den Farben Frankreichs am Grabe des erſchoſſenen Separatiſtenführers nieder. In ſeiner An⸗ ſprache erklärte de Metz, Heinz Orbis ſei ein wahrer Freund Frankreichs geweſen. Er ſei für eine gerechte Sache geſtorben. Pfälziſche Zeitungen, die hierüber berichteten, wurden von der Beſatzungsbehörde gemaßregelt, weil de Metz nicht in amtlicher Eigenſchaft, ſondern als Privatmann geſprochen habe. Schutzbund für nationale“ Beamte J Berlin, 9. Jan. In Magdeburg hat der füngſt ge⸗ gründete„Nationale Beamtenſchutzbund“ eine Verſammlung abgehalten, in der der organiſatoriſche Aufbau des Bundes beraten wurde. Der Bund, der die den rechtsgerichteten Organiſationen angehörigen Beamten umfaſſen ſoll, will ſei⸗ nen Mitgliedern Rechtsſchutz und gegebenenfalls materielle Hie gewähren, ſoweit dieſe infolge ihrer Zugehörigkeit zu nationalen Verbänden erforderlich werden ſollte. Die Verſammlung beſchloß, dem erſten Bundesführer des Stahlhelms, Franz Seldte, das Protektorat für das ge⸗ ſamte Reichsgebiet anzutragen, das Seldte inzwiſchen auch an⸗ genommen hat. Der Reichsetat balanziert? — Berlin, 9. Jan. Der„Vorwärts“ meldet, daß der Etat für 1029 ſoweit fertiggeſtellt ſei, daß in den nächſten Tagen das Reichskabinett dazu Stellung nehmen könne. Der Ent⸗ wurf des Etats ſei balanziert. Die Grippe⸗Epidemie in Amerika Washington, 9. Jan.[United Preß.) Die In⸗ Haenza⸗Epidemie, die bisher hauptſächlich im Weſten der Vereinigten Staaten wütete, verbreitete ſich nunmehr nach den letzten Berichten des Geſundheitsamtes mit großer Schnelligkeit in den öſtlichen und nordöſtlichen Staaten und Aimmt auch in Newyork immer größeren Umfang an. Beſorgniserregend iſt die Tatſache, daß die einzelnen Krank⸗ heitsfälle in der letzten Woche einen bedeutend ſchwereren Charakter angenommen haben. Nach den Feſtſtellungen des Staatsdepartements in 39 großen Städten ſind in der vergangenen Woche 2041 Todesfälle an Influenza und Lngenentzündung vorgekommen, während in der vorhergehenden Woche nur 1273 Todesfälle zu ver⸗ zeichnen waren. f 5 Die Epidemfe, die nunmehr ſeit 10 Wochen beſteht, hat noch an Gefährlichkeit zugenommen, ſtatt, wie man erwartete, abzuflauen. Im Oſten iſt nur im Diſtrikt Columbia eine Theater und Mufik Muſik in Karlsruhe. Im 5. Sinfoniekonzert des Bad. Händestheaters war der Erfolg einer Uraufführung von Nieblal Lopatnikoffs Erſter Sinfonie(Op. 12) nicht un⸗ beſtritten. Die dreiſätzige Kompoſition gehört zu den Produk⸗ ten des konſeguenten Atonaltsmus, der noch immer nicht aller Welt eingeht. Man kann ſich tatſächlich auch hier des Eindrucks nicht erwehren, als handle es ſich mehr um Ma⸗ rotte als um Ueberzeugung. Der öſtliche Rhythmus beherrſcht das Ganze und bleibt das Einzige, was haftet. Eingängiger iſt da ſchon Alex. Tſcherepuin, der ſein Klavierkonzert FeDur ſelbſt gewandt und markant ſpielte. Er liebt das Tänzeriſche und ſeine Motive liegen ſchon hart an der Grenze der Möglichkeiten für ein Sinfoniekonzert. Zum erſten Mal hörte man hier Mahlers Neunte Sinfonje. Das Rleſen⸗ werk hätte allein genügt, den Abend zu beſtreiten. An Wer⸗ ten ſtand es unermeßliche hoch über den Vorgängern aus dem Oſten. Joſef Krips ſetzte ſich mit aller Liebe und vollem Können für Mahler ein, das Orcheſter muſizierte hinreißend. Dieſe Wiedergabe ſchuf bleibende Eindrücke. 8 2 5 Dr. K. Prz. Die Aufangstakte der Meiſterſinger auf der Mainzer Rheinbrücke! Ueber die Mainzerinnen und den Schimmer von Muſik, der auf ihnen ruht, erzählt Kaſimir Edſchmid im Januarheft von Velhagen& Klaſings Monatsheften. Der eine Mann, der ſie ſtreifte, war das graziöſeſte Genie Eu⸗ kppas, und ſeine Spur allein wäre zart genug geweſen, nichts als Anmut zurückzulaſſen. Die Legende erzählt, daß Mozart in Mainz die Arie„o lascio o cara, addio“ geſchrieben habe, doch das hat er wahrſcheinlich nicht getan. Jedenfalls aber ſägte er, als er die damals ſiebzehnjährige Margarete Schick auf der Bühne hörte:„Nun will ich nicht weiter ſingen hören.“ Madame Schick wurde in Berlin eine große Sängerin, nach⸗ dem ſie ſich mit dem Sologeiger Schick verheiratet hatte. Amü⸗ sant iſt, daß der Mainzer Kurfürſt gegen dieſe Ehe war, da er füchvtete, daß die Tochter ſeines Hof⸗Fagottiſten dadurch ihre Stimme verlieren könne. Rührend iſt, daß Mozarts ſüßer kleine Anzahl von Neuerkrankungen zu verzel nen. In der vergangenen Woche wurden 72000 Neuerkrankungen gemeldet, während in der vorhergehenden Woche 76 000 Per⸗ ſonen erkrankten. Nach den Angaben des Geſundheitsamtes ſcheint jedoch die Geſamtzahl der Erkrankungen in den Vereinigten Staaten keine Erhöhung erfahren zu haben, da bie Zunahme der Krankheitsfälle im Oſten durch eine Abnahme der Neu⸗ erkrankungen im Weſten der Vereinigten Staaten wieder ausgeglichen wird. Offenbar wandert das Zentrum der Epidemie laugſam, aber ſtetig in der Richtung auf die atlan⸗ tiſche Küſte. Wie ernſt die Lage in Regierungskreiſen be⸗ urteilt wird, geht daraus hervor, daß für morgen ein Kon⸗ greß der GEeſundheitsbeamten und ärztlichen Autoritäten jebes einzelnen Staates der Union in Waſhington einberufen worden iſt, auf dem Über die beſtmögliche Organiſiexung der Bekämpfung der Epidemie beraten werden ſoll. Genius beim Erwachen dieſer Stimme zugegen war. Aus der Familie der Schick iſt ein halbes Dutzend Leute hervor⸗ gegangen, die ſchließlich eine kleine Muſikerdynaſtie dar⸗ ſtellten. Es iſt übrigens bekannt, daß der Verlag Schott einen Teil der muſikaliſchen Welt um ſich ſcharte. Wagner las im Schottſchen Hauſe 1862 die Meiſterſinger vor. Wie der Kapell⸗ meiſter Weißheimer in ſeinen„Erlebniſſen“ erzählt, kam Wagner aus Paris und wollte gleich abends leſen, zögerte aber, trotzdem die Eingeladenen geſpannt warteten, über eine Stunde. Endlich klopfte es, und Peter Cornelius trat ein, der eigens zu dieſer Vorleſung aus Wien heraufgefahren war und infolge des Eisgangs auf dem Rhein Verſpätung hatte. Wagner ſtrahlte über dieſe Treue. Weißheimer er⸗ zählt, daß auf der Mainzer Rheinbrücke Wagner zum erſtenmal ein Motiv vor ſich hin probierte, das er ſpäter als Anfangstakte der„Meiſterſinger“ wiedererkannte. Den Tag nach ſeiner Ankunft ſchrieb Wagner im Schottſchen Salon das „Albumblatt“ für Frau Betty Schott. 5 Uraufführung eines Stückes von Herbert Eulenberg in Krefeld. Der„Himmliſche Handelsmann“ oder „Das Schönſte hat man umſonſt“ nennt Herbert Eulenberg ſein neues dreiaktiges Luſtſptel, das unter der Spielleitung von Haus Dinghaus am Krefelder Stadt⸗ theater in einer mit viel Liebe vorbereiteten Uraufführung herausgebracht wurde. Wieder ſieht Herbert Eulenberg, wie in ſeinem Mückentanz, die vielgeſtaltige Welt; ein treffendes Wort charakteriſiert oft in der Kleinwelt des Stückes die große Welt, die dieſe Kleinwelt gebar. Und wie in„Die Welt iſt krank“ begegnet uns auch diesmal eine Reihe brüchi⸗ ger oder zum mindeſten angekränkelter Geſchöpfe, die die Un⸗ vollkommenheit der Schöpfung offenbaren: überall Wirrnis und Schuld, überall Irren und Fehlen. Zwiſchen drei Ge⸗ Verdacht belaſtet, einſt verſchwand und verſchollen blieb. Wie des Vaters Erinnerung in den Kindern verſchieden weiter lebt, ſo iſt ihre Art und ihr Lebenswert verſchieden; von Eſau, dem routinierten Unterſtützungsempfänger an über zur jugoflawiſchen Staatskriſis Briand ſoll ſich ſchwer beunruhigt fühlen Es iſt anzunehmen, daß gerade dieſer letzte Punki in dere Bericht des franzöſiſchen Geſandten Dard an Briand ein⸗ gehend behandelt wird. Ob im Kabinett eine einheitliche Auf⸗ faſſung über die ſüdflawiſche Staatskriſe beſteht, läßt ſich momentan nicht klar erkennen. Verſchiedene Zeitungsbetrach⸗ tungen, insbeſondere die des rechtsſtehenden„Echo de Pa⸗ 118“, deuten auf Meinungsgegenſätze in dieſen Kreiſen hin. Das„Echo de Paris“, deſſen außenpolitiſcher Redakteur Pertt⸗ nax über beſondere Beziehungen am Quai d' Orſay verfügt, macht darauf aufmerkſam, daß ein entſchloſſenes Vorgehen der Belgrader Diktatur durchaus wünſchenswert ſei und ſedes Nachgeben den inneren Feinden des Landes gegenüber den Beſtand Südflawiens im höchſten Grade gefährden würde. 3 In dem ſchwerinduſtriellen Blatt„Avenir“ wird geſagt, Briand fühle ſich durch die Vorgänge in Südſlawien ſehr beunruhigt, was bei ſeiner liberalen und demokratiſchen Anſchauung keineswegs erſtaunlich ſe. Herr Brland ſollte aber daran denken, daß Not kein Gebot kennt. Eiſenbahnkataſtrophe im Nebel London, 9. Jan.(United Preß.)] Eine ſchwere Eiſenbahnkataſtrophe hat ſich bei der Station Aſhchurch in der Nähe von Cheltonham ereignet. Ein Expreßzug und ein Güterzug ſtießen zuſammen. Verſchiedene Waggons entgleiſten und wurden ineinander geſchoben. Nach den bisherigen Feſtſtellnngen hat die Kataſtrophe 3 Todesopfer, nämlich einen Lokomotivführer und zwei Reiſende, gefordert. Die Zahl der Verletzten wird auf 80—90 Perſonen veranſchlagt. Die Urſache des Unglücks iſt zur Zeit noch unhekaunt. Man nimmt an, daß die Lokomotivführer die Streckenſignals überſehen haben, da dichter Nebel herrſchte. Letzte Meldungen Drei Kinder erſtickt — Magdeburg, 9. Jau. In der Wohuung des Ar⸗ beiters Baum in Schönebeck bei Magdeburg wurden die drei Töchter des Baum, die 8, 3 und 2 Jahre alten Kinder, er⸗ ſtickt aufgefunden. Eine über dem Ofen hängende Leine mit Wäſche ſoll in Brand geraten ſein und dem Qualm ſeien die allein in der Wohnung befindlichen Kinder erſtickt. Die E aatsanwaltſchaft hat, da die Möglichkeit eines Ver⸗ brecheus vorliegt, die Unterſuchung des Falles eingeleitet. Portier und Staatsanwalt Paris, 9. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Marſeille wird berichtet: Im Juſtizpalaſt von Aix en Provence iſt geſtern abend auf den Staatsanwalt Lacoux ſ ein ſonderbarer Mordauſchlag begangen wor⸗ den. Der Staatsanwalt gab dem Portier des Gebäudes Be⸗ fehl, für die neueingerichtete Zentralheizung beſorgt zu ſein. Auf dieſe auffordernden Worte hin geriet der Portier in ſolche Wut, daß er ſein Gewehr ergriff und auf den Staats⸗ anwalt mehrere Schüſſe abgab. Dieſer wurde an der Schulter und am Bein verletzt. Hierauf drehte der Raſende das Gewehr um und tötete ſich ſelbſt durch einen Schuß in den Mund. Chineſiſches Banditenunweſen — London, 9. Jan. Aus Nanking wird gemeldet, daß überfallen, die bewaffnete Begleitmannſchaft überwältigt und die Reiſenden aus geplündert haben. Militär verfolgte die Räuber. a a Durch einen Bergrutſch getötet 1 — Rom, 8. Jan. In einem Gebirgstal der Provinz Forl wurden zwei Häuſer durch einen Bergrutſch verſchüttet, wobei zwei Perſonen getötet wurden. Eine Perſon wurbe ſchwer verletzt. * * Oſtſtaatliche Eiſenbahnkonferenz in Frankfurt a. M. Die 7. lettändiſch eſtländiſch⸗deutich⸗ fe wiet⸗ uſſiſch⸗litauiſche Eiſenbahnkonferenz tritt am 10. Jauuar in Frankfurt a. M. zuſammen. Slebe gerade die Tücken der Welt am meiſten erfahren muß. Seine ſchließlich mit Liebe auf den erſten Blick gewonnene Braut Elſa, nicht Elſe bitte, und Monikas ſportlich intereſ⸗ ſierter adeliger Bräutigam bringen erneut andere Noten in dies Spiel hinein. Dann aber geht du ch dieſe Welt eine ſonderbare Geſtalt: unerkannt und verkannt, der Lumpen⸗ händler und Pförtner(was iſt dieſer Beruf ſchon ſopiel anders, wenn man all' die Menſchen ernſtlich betrachtet, die ein ſolcher Mann von der Straße hereinlaſſen muß in das mondäne Reſtaurant?). Keiner kennt ihn. Iſt's wirklich der Vater, bei der von ihm berichteten Duplizität des Schick⸗ ſals? Iſt er ein Gauner? oder ein verkannter Heiland? Er bringt den Frieden, er kündet Verſtehen und Verſöhnung und führt die Menſchen zur Liebe. Wenn man das Leben nur recht anfaßt, dann iſts ſchon, wie dieſer Mann, den ſie den himmliſchen Handelsmann nennen, es verkündet:„Das Schönſte hat man umſonſt“. Hans Dinghaus hatte dies feine Luſtſpiel gut abgeſtimmt. Man ſpielte es etwas träu⸗ meriſch⸗verſonnen, hatte die Geſtalten mit einem heiteren und einem naſſen Auge geſchaut. Die Stube gab die verſchrobene Kleinwelt wieder, zu der die nackte Sachlichkeit des Vorflurs des Hotels in bezeichnendem Kontraſt ſtand. Die Herren Junker, Bartz, Werth und Horn und die Damen Berger und Wiemann führten das Stück zu wohlverdientem, ſtarken Er⸗ folge. D Der wiedergeſundene Schwiegerſobn Zu Salomo, dem Weiſen, kam eines Tages eine Schwie⸗ germutter.„O König,“ klagte ſie, mein Schwiegerſohn, mit dem meine Tochter und ich jahrelang zuſammengelebt haben, iſt verſchwunden und nicht mehr aufzufinden. Ich befürchte, Zn er iſt umgekommen.“ Salomo betrachtete die Frau, ſtberlegt ſchwiſtern ſpielt das Stück, deren Vater, von einem falſchen 5 8 5 einige Minuten und ſprach:„Ich werde dir deinen Schwieger⸗ ſohn wieder herbeiſchaffen.“ Und er verſammelte ſein ganzes Volk und zeigte auf die Frau:„Hier iſt eine Schwieger⸗ mutter,“ ſagte er,„die in zwei Hälften geteilt werden ſoll.“ „Bravo!“ rief da eine tiefe Stimme aus der Menge des Monika, die Schweſter mit dem guten Herzen zu dem jüng⸗ Volkes.“„Da iſt dein Schwiegerſohn,“ lächelte der weiſe ſten Bruder, der in ſeiner maßloſen Seßnſucht nach wahrer[König.. Banditen auf einem kleinen Bahnhof bei Nanking einen Zug 2 Sn A . A 22 „ e iA ee eee 18 Fern A C Ä 0 2 Mittwoch, den g. Januar 192 Neue Mannheimer Zeltung[Abend⸗Ausgabe! 3. Sekte. Nr. 14. 9 Die Landesverſicherungsanſtalt Baden im Jahre 1927 Der vor wenigen Tagen erſchienene Geſchäftsbericht, ein ſtattlicher Band, iſt ein beredtes Zeugnis von der weitgreifen⸗ Hen, ſegensreichen Tätigkeit dieſer größten Einrichtung Ba⸗ dens auf dem Gebiete ſozialer Fürſorge. Wer ſich ernſtlich mit den Fragen ſozialer Fürſorge in Baden befaſſen will, darf an der Tätigkeit dieſes Inſtitutes nicht porübergehen. Allerdings, die ganze Bedeutung, die die Landesverſicherungs⸗ anſtalt für das Wohl der geſamten badiſchen Bevölkerung im Laufe der Jahre erlangt hat, lernt nur der kennen, der auch ihre Entwicklung aus den kleinen Anfängen der hoer Jahre verfolgt, bis zu dem machtvollen Bau, als den ſie ſich uns in dem vorliegenden Bericht zeigt. Aus der Fülle des Materials ſollen hier nur einige wenige Zahlen wiedergegeben werden. Es wurden im Jahre 1927: 78 317 Invaliden ⸗ und Hinterbliebenen renten im Geſamtbetrage von 23 995 298 Mk. ausbezahlt. Für Heilverfahren und ſonſtige freiwillige Leiſtungen wurden rund 3 Millionen Mk. veraus⸗ gabt, davon 1 599 000 Mk. für die Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe, 728 000 Mk. für ſonſtige Heilverfahren und 386 000 Mk. zur Förderung der Zahnpflege. Rund 550 000 Perſonen ge⸗ hörten der Anſtalt als Verſicherte an, was nichts mehr und nichts weniger bedeutet, als daß jede 4. Perſon in Baden gegen Juvalibität verſichert iſt. Von der eigentlichen großen Miſſton der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt erhält man aber erſt eine Vorſtellung, wenn man erfährt, daß nicht nur der Verſicherte ſelbſt, ſondern auch ſeine Angehörigen, Frau und Kinder an ihren Fürforgeeinrich⸗ tungen teilnahmen, ſei es durch Bezug von Witwen⸗ und Watſenrenten, ſei es durch Erhalt von Unterſtützungen für die Durchführung von Heilverfahren und dergl.; deshalb kann ohne Uebertreibung behauptet werden, daß faſt drei Viertel der Geſamtbeytzlkerung Badens aus den„Kreiſen“ der von der Landesverſicherungsanſtalt zu betreuenden verſicherungs⸗ pflichtigen Bevölkerung gehört. 7432 Invaliden⸗, 1879 Wit⸗ wen⸗ und 1168 Watſenrenten wurden neu bewilligt. Unter den Urſachen der Invalidität ſtand die Tuber ⸗ kuloſe an 2. Stelle(die Herzkrankheiten nahmen die 1. ein), ihrer Bekämpfung, wie auch der der Geſchlechtskrank⸗ heiten und des Krebſes hat die Anſtalt, wie wir erfahren, ihre ernſteſte Aufmerkſamkeit zugewandt. Einen breiten Raum nimmt in dem Jahresbericht die Darſtellung der Tätig⸗ keit auf dem Gebiete der Heilverfahren ein. Neben ſehr intereſſanten ſtatiſtiſchen Augaben über Be⸗ ruf und Lebensalter der Heilſtättenpatienten finden ſich dort hinſichtlich der Tuberkuloſe bedeutſame Beobachtungen über Familien⸗Anſteckungen, die Behandlung und den Erfolg der Kuren uſw. Insgeſamt wurden 17 483 Heilverfahren geneh⸗ migt gegenüber 15855 im Jahre 1926; auf Lungenkranke ent⸗ fielen davon 1871. Das beſte Bild über den Umfang des Heilperfahrens für Tuberkulöſe gibt die Zahl ber Verpfle⸗ gungstage, die ſich in den vier Heilſtätten der Anſtalt zuſam⸗ men auf rund 217000 Tage belief, eine beachtenswerte Zahl, dle aber erſt den rechten Inhalt bekommt, wenn man weiß, daß jeder Verpflegungstag die Landesverſicherungsanſtalt an reinen Selbſtkoſten rund 7 Mk. koſtet. Daß die Lande sver⸗ ſicherungsanſtalt ſich auch in weitherziger Weiſe des ver⸗ armten Mittelſtaudes, wie überhaupt der Nicht; verſicherten angenommen hat, beweiſen wieder ganz be⸗ ſonders die Angaben der Heilſtätten, wonach allein rund 59 000 Verpflegungstage auf unverſicherte Kranke entfallen, die vom Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkukoſe ein⸗ gewieſen wurden. Gerade aus dieſer Liberalität gegenüber dem Kreiſe der bedürftigen Nichtverſicherten— auch für dleſe bleibt der Verpflegungsſatz mit 3,50—4,50 Mk. unter ben Selbſtkoſten— läßt ſich die großzügige Auffaſſung des der⸗ zeitigen Vorſtandes von dem Weſen einer Landesverſiche⸗ rungsanſtalt ganz beſonders erkennen. Des Weiteren gibt der Berlcht Auskunft über die Zu⸗ wendungen an die verſchtedenen Einrichtungen, die ſich die Hebung der geſundheltlichen Verhältniſſe der perſicherungs pflichtigen Bevölkerung ange⸗ legen ſein laſſen. Nimmt man noch hinzu die Abwicklungs⸗ arbeiten für elſaß⸗lothringliſche Angelegen⸗ hetten, die der Landesverſicherungsanſtalt von Reichs⸗ wegen übertragen wurden, ſo ergibt ſich ein umfangreiches Tätigkeitsgebiet, das nur in angeſtrengter Arbeit ſo gründ⸗ lich bewältigt werden konnte, wie es uns der Bericht in ſo anſchaulicher Weiſe vor Augen führt. P. A. Stäoͤtiſche Nachrichten In der Mülltonne Auf der Straße ſpielen ein paar Jungens„Verſteckerles“. Die Mülltonnen ſind kurz vorher entleert worden, hald wer⸗ den ſie wieder an ihre Plätze in den Höfen gerollt werden. Als wieder die Geſellſchaft zum Verſtecken auszieht und be⸗ merkt, daß der Suchende vorzeitig„ſpickelt“, beſchließen ſie, Steſem einen geeigneteren Platz anzuwelſen. Zu was ſind denn die Mülltonnen da. Die Männer, die ſte fortſchaffen, verſprechen ein beſonderes Vergnügen. Der Sucher wird alſo Alter heftigem Sträuben in eine Tonne geſteckt und erhält die Anweiſung, auf hundert zu zählen, ehe er ſeinen unfrei⸗ willigen Aufenthaltsort verläßt und die Suche beginnt. Der Dockel fällt, die Geſellſchaft verſchwindet nach allen Himmels⸗ richtungen. Ehe aber der Eingeſperrte auf fünfzig gezählt haben kann, erſcheinen die Arbeiter und rollen die Tonnen davon. Zuerſt ſchweigt der Bub in dem Gefäß, ſcheinbar denkt er, ſeine Spielkameraden wollten mit ihm einen Scherz krei⸗ ben. Dann fängt er aber doch zu ſchreien an. Die Mäuner Halten erſtaunt an, können zuerſt nicht finden, woher die Hilfe⸗ rufe kommen. Als aber dann der Deckel der Tonne geöffnet wird und daraus der nicht gerade ſauber ausſehei de Knabe herauskommt, ſehen die Männer etwas erſtaunt drein. Sie haben Verſtändnis für den Dummenfungenſtreich und laſſen den Bub ungeſtraft laufen, denn ſchließlich iſt er durch die aus⸗ geſtandene Angſt ſchon genug geſtraft geweſen. Doch die eigentlichen Uebeltäter laſſen ſich einige Zeit nicht auf der Straße blicken, ſie ſtehen verſteckt hinter Ecken und freuen ſich ihres gelungenen Streiches. 00 CCCTTTCTCTTTTTTTTTTTTT Aerzlliche Anterſuchung in den Schulen Die Babiſche Geſellſchaft für ſozilale Hy⸗ giene hat eine Eingabe an den Badiſchen Landtag und das Unterrichtsminiſterium wegen ärztlicher Unter ⸗ ſuchung bzw. Ueberwachung von Schülern und Lehrern gerichtet. Die Eingabe an den Landtag lautet: „Am 24. November 1917 überreichte unſere Geſellſchaft der Erſten und der Zweiten Kammer der Badiſchen Stände⸗ verſammlung eine Blttſchrift, in der u. a. die ärztliche Unter⸗ ſuchung aller Schüler⸗ und Schülerinnen der Gewerbe⸗ und Handelsſchulen ſowie der höheren Unterrichtsanſtalten(Real⸗ schulen, Realgymnaſien, Gymnaſien gefordert wurde. Unſere Eingabe wurde ſowohl in der Sitzung der Zweiten Kammer von 7. Mai 1928 wie auch in der Sitzung der Erſten Kammer vom 8. Junt 1918 der Regierung empfehlend überwieſen. Trotzdem iſt eine entſprechende Maßnahme bisher noch nicht erfolgt. Wir bitten daher den Badiſchen Landtag, veranlaſſen zu wollen, daß die ärztliche Unterſuchung der Schüler und Schülerinnen der obengenannten Anſtalten baldigſt durch eine Verordnung ober ein Geſetz eingeführt wird.“ An das Unterrichtsmintſterium wurde folgen⸗ des Schreiben gerichtet: „Wir bitten das verehrliche Miniſterium, anordnen zu wollen, daß in allen Schulen und Erziehungs⸗, Pflege⸗ und Bewahrungsanſtalten die Schüler und Zöglinge ſowie das VLehr⸗ und Pflegeperſonal bet Berdacht auf Tuber ⸗ kuloſe oder nachgewieſener früherer Tuber⸗ kuloſenerkrankung ſich wiederholten regelmäßigen Die Schreibmaſchine Von Gertrud Heimburger Seit geſtern ſteht eine kleine neue Schreibmaſchine in meinem Zimmer. Ihre 45 Taſten blitzen mich an wie ein Regiment Soldaten, die auf das„Gebt Feuer“ warten. Mein mildes Temperament beſchleichen bei dieſem Anblick krie⸗ geriſche Gelüſte, ſodaß ich am liebſten von der Stelle weg mit dem Maſchinchen die Welt erobern würde. Ich werde mich in Acht nehmen müſſen. Denn das kleine blanke Ding hat mich bereits zu ſchlim⸗ meren Torheiten verleitet, ſchon damals, als es noch im Schau⸗ fenſter des Krämerladens in der Vorſtadt ſtand. Da ich es dort ſo königlich zwiſchen mageren Schreibwaren ſtehen ſoh, wurde daraus für mich, unbewußt, etwas Einziges und Ein⸗ maliges. Ich ſath nicht mehr die Gattungsware„Schreib, machinen“, ſondern ein Individuum, mit dem ich auf den orſten Blick— allen Grundſätzen der Klugheit zum Trotz— eine Gemeinſchaft einging. Zwar ſchalt ich hundertmal die Begierde töricht, ausgerechnet dieſe Maſchine zu beſitzen, wo es doch an⸗ dere gab, die wahrſcheinlich beſſer und vollkommener waren. Aber was nutzte mir das? Das Maſchinchen zerrte meine zwieſpältigen Gefühle mit magiſcher Kraft an ſich. Um meiner lieben Seele Frieden zu bewahren, betrat ich ſchließlich den Laden. Der war alt und verſchnörkelt wie Großmutters Kommode. Ein Schulmädchen wartet vor der Theke. Ergriffen betrachtet ſie die Pralinenſchachteln unter dem Glas und lutſcht dabei an ihrem Federhalter. Irgendwo knarrt eine Holsſttege, Herr H. erſcheint hinter einem Vorhang, klein, alt und dünn. Er trägt einen ſchwarzen, woßlgebürſteten Anzug, eine weiße Krapatte und eine ſteiſe weiße Hemdbtuft, die mitunter ſeler⸗ lich kniſtert, als ob es zu einer Hochzeit ginge. Eine ſo große Feierlichkett geht von der ſchlichten Erſcheinung des Alten aus, daß ich mich beſinnen muß, weshalb ich gekommen bin. Dle Schretbmaſchine iſt mit einem Mal in weite Ferne gerückt. Erſt als Herr H. die Maſchine umſtändlich auf den Tiſch vor mich hinſtellt, übt ſie wieder ihren lockenden Reiz. Der alte Maun fucht nach Worten, um mir den Machantsmus zu er⸗ klären. Seine Rede ſchlängelt ſich eigenwillig wie ein Waßd⸗ 1 pfad auf vielen Imwegen dahin. Das Thema liegt ihm nicht und ſo iſt er froh, daß ſeine Frau als aufmerkſame Zußörerin herbeikommt und die etwas holprigen Argumente mit den ent⸗ ſprechenden Geſten unterſtreicht. Zulstzt fehlt auch nicht mehr die erwachſene Tochter. Das unerhörte Ereignis hat die ganze Familie auf den Plan gerufen. Da ſtehen ſie nun war⸗ tend und fragen ſich mit einer winzigen Hoffnung im Herzen, ob ich wohl die Maſchine kaufe. Ihre Hoffnungen ſammeln ſich in mir wie in einem Brennpunkt zu dreifacher Stärke. Was nutzt es, daß ich mir zehnmal vorſage: Iſidor, werde hart! Es gibt keine Freiheit des Willens. Ich kaufe die Maſchine, „Schön“ ſagt Herr H. Aber das„ſchön“ heißt hier ſoplel als wunderſchön, herrlich. Kinderfreude ſchaut ihm aus den ehrlichen Augen. Schön, Schönl' murmelt er vor ſich hin, als hätte ich ihm eben einen Himmel geſchenkt. Die Familie kommt in Bewegung: die Tochter cchleppt Papier herbel, die Frau ſtellt den Laden auf den Kopf, um die dickſte Schnur zu finden, und ſchon nach einer Viertelſtunde iſt meine Maſchine in einen Berg von Papier eingemummt und ſo verſchnürt, daß kein Herkulesſchwert den gordlſchen Knoten zerhauen könnte. Ich hatte gewaltig zu ſchleppen. Das Paket war unver⸗ hältnismäßig ſchwer. Die drei Menſchen hatten nämlich einen Teil ihrer Freude mit hineingeſchleppt. Ich bin wütend; nun fühle ich mich aufs Neue verpflichtet. Tanz für Alle. Von ber Gymnaſtik zum Gemeinſchaftstanz. Von Martin Gleiſner. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag.(Prome⸗ theuk⸗Bücher.] Die Körperkultur wird hler nicht, wie ſonſt üblich, für ſich allein betrachtet, ſondern in ihrer Verbundenheit mit den allgemeinen Fragen der Volksbildung, der Kunſterzſehbung und be⸗ ſonders auch der Freizeitgeſtaltung. Der Verfaſſer würdigt zunächſt das auf dem Gebiete des körperlichen Lebens berelts Beſte hende unnd führt dann überzeugend aus, daß auch dle Entwicklung der Leibesübungen über Turnen, Spart und Gymnaſtik hinaus zur all⸗ gemeinen Kuhſtpflege drängt. Glelch der allgemeinen Muſit übung wird eine allgemeine Tanzübung gefordert und ihre Wechtlakeil dargelegt. Nachdem Gleiſner kurz die Geſchichte des Tanzes dar⸗ geſtellt hat, ſchlidert er die Entwicklunn des modernen Tanzes. Dabei hebt er deſſen künſtleriſche Grundſäye hervor und zeigt die Form, die— ähnlich wie auf anderen Kunſtgebleten det Gefangschor und Sprechchor— als„Tanz für alle“ entſteht: der Bewegungs⸗ ch o r. lleber feine Grundlagen und Bedingungen, ſeine Nraxis und elne Auswirkungen wird hier zum erſten näſſthrltcher geſprochen. Ein reichhaltiges Bildermatertal(u. a. Darſtellung non Bewegungschörenf veronſchaulicht die keſſelnden Ausſührun en des Nerſaſſers, der der Schule Rüdolf v. Labans entſtammt. 8 ärztlichen Unterſuchungen zu unterziehen haben, und daß Tuberruloſenkranke nicht nur,„wenn und ſolange im Aus⸗ wurf Tuberkelbazillen feſtgeſtellt ſind“, ſondern auch, wenn im Stune der Verordnung die Bekämpfung der Übertragbaren Krankheiten betr., in der Faſſung von 27. September lage, „Anſteckungsfähigkeit“ vorliegt, vom Unterricht auszuſchließen bw. aus der Anſtalt zu entlaſſen ſind. Die Leiter der be⸗ treffenden Anſtalt oder die von ihm beauftragten Perſonen wären zu verpflichten, auf tuberkuloſeverdächtige Perſonen zu achten und feweils ſofortige Unterſuchung zu veranlaſſen, Die vorzunehmenden Unterſuchungen könnten gegebenenfalls bei den allenthalben vorhandenen Tuberkuloſsberatungsſtenen porgenommen werden. Zur Begründung unſerer Bitte verse welſen wir auf den Porgang der Schweiz(Val. den Bericht über das ſchweizeriſche Tuberkuloſengeſetz in den„Sozial hygteniſchen Mitteilungen“ 1028 S. 73ff.) und auf die Tatſachd, daß immer wieder offentuberkulöſe Lehrer und andere offen⸗ tüberkuloſe Perſonen die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen gefährden.“ Wie die„Karlsr. Ztg.“ hört, ſind die hier angeſchnittenen Fragen zur Zeit Gegenſtand der Prüfung im Unterrichts⸗ miiniſterium. * * Bewußtlos aufgefunden wurde gaſtern vormittag in der Heinrich Lanzſtraße in ſeiner Wohnung ein alleinſtehenher 34 Jahte alter Kaufmann. Auf dem Transport zum Allg. Krankenhaus iſt der Mann geſtorbe n. Nach den bisherigen Feſtſtellungen liegt ein gewaltſamer Todesfall nicht vor. * Solßſttölungsverſuche. Geſtern vormittag verſuchte ein lediger, 38 Jahre alter Bäcker in ſeiner Wohnung in der Heinrich Lanzſtraße durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Der Lebensmüde wurde in bewußtloſem Zuſtande in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Grunb zur Tat dürſte in Arbeitsloſigkeit zu ſuchen ſein.— Purch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit verſuchte geſtern nachmittag ein lediger, 28 Jahre alter Kauf⸗ mann in der Wohnung einer ihm bekannten Familie in der Altſtadt ſich das Leben zu nehmen. Der junge Mann wurde ins allgemeine Krankenhaus verbracht. Es heſteht Lebensgefahr. Grund zur Tat bis jetzt noch unbekannt. * Schwerer Sturz mit dem Rade. Ins allgemeine Kran⸗ kenhaus wurde geſtern ein 8 Jahre alter Schüler eingelie⸗ fert, der auf der Talſtraße in Feudenheim mit feinem Fahr⸗ rad ſtürzte und ſich den rechten Oberſchenkel brach. Veranſtaltungen Was aus der Fran von heute zu machen iſt Auf Einladung der Mannheimer Zwangstu nung für das Friſeur und Haar former⸗ Handwerk waren die beiben Frankfurter Federa und Grote auf ihrer Tournee durch Baden zuletzt auch nach Mannheim gekommen. Auf der Bühne des Wartburghoſpizes demonſtrierten ſie unter Abweſenheit einer wohl beſtellten aber nicht erſchtenenen Muſik, dafür aber unter größter Anteilnahme eines zahlreichen Publikums, was aus der Frau von heute alles zu machen iſt mit kunſtvollen Karnevals⸗ und Bronzefriſuren, Waſſer⸗ und Föhn wellen und ſchließ⸗ lich noch durch ausgiebigen Gebrauch eines reichhaltigen Geſichts⸗ malkäſtleins. Sechs reizende Mädels wurden gar artig zurecht ge⸗ malt und mit kunſtvollen Perttcken in aparten Farbtönen gekrönt Die Wirkung dieſer Haartrachten hätte ſich ungemein geſteigert, wenn irgend ein gutes Mannheimer Konfektioushaus die dazu paſſenden, abgeſtimmten Faſchings⸗ oder Geſellſchaftskleider geſtellt hätte. Su bekam man wohl einen Begriff von dieſer Wirkung, wurde aber nicht reſtlos überzeugt, was im Intereſſe bes überaus rührigen Frlſeurgewerbes ſehr zu bebauern war. Genau ſo verhielt es ſich mit der Neuheit der Bronzefriſur, die, aus Budapeſt über Paris nach Frankfurt kommend, zum erſten Mal in Deutſchland von Herrn Federa unter Zuhilfenahme eines waſferlöslichen Firatſvs und Bronzefarben direkt auf das Haar aufgepinſelt wurde. Man ſtelle ſich dieſen entzückend hergerichteten Goldkopf in großer Totlette vor und alle Evastöchter ſchwören nur noch auf Gold“!— Neu war auch die Vorführung der Föhnwelle. Der Hhermeiſter der Innung, Hern Rinberspache r, der die Vorführung eröffnete, darf ſich mit den beiden roultintert arbeitenben Frankfurter Gästen eln großes Werbe⸗ verdtenſt zu gut schreiben. R. * „ Verbauungs krankheiten. Ueber öieſe gewiß zeitgemäße Thema wird am kommenden Freitagabend im alten Rathausſaal Dr. Male ten⸗Baden⸗Baden einen Vortrag mit Lichtbildern halten. Beſon⸗ dere Erörterung wird die Krebsfrage, die ſich auf die neueſten wiſſen⸗ ſchaftlichen Erkenntniſſe ſtützt, erfahren. Ebenſo wird die Ernäh⸗ rungsfrage, auf welchem Gebiet Dr Malten ſelbſt wiſſenſchaftlich und experimentell arbeitet, eine kritiſche Betrachtung finden.(Weftexres Anzeige im Mittagsblatt.] g Kunſt und Wiſſenſchaft O Düſſeldorf kauft für 313 000 Mk. aus bor Sigmaringer Sammlung. In der vorgeſtrigen Stadtvero dnetenvarſa um⸗ lung wurde nach längerer Erörterung die vielumſtrittene Vorlage über den Ankauf von Kunſtgegenſtänden aus der Sigmaringer Sammlung genehmigt. Für dieſen Zwock wurden 315000 Mk. bereitgeſtellt, die aus den laufenden Mik⸗ teln für den Ankauf von Kunſtgegenſtänden in den nächſten drei Jahren gedeckt werden ſollen. Zuerſt war beabſtchtigt, für 800 000 Mk. aus der Sigmaringer Sammlung zu erwer⸗ ben, doch veranlaßte der lebhafte Widerſpruch, den dieſer Plan bei einem Teil ber Parteien fand, die Verwaltung, ihre Forderungen ſtark zu ermäßigen. Bei der Begründung wies Oberbürgermeiſter Dr. Lehr auf den Ausverkauf deut⸗ ſcher Kunſtwerke hin, der nach dem verlorenen Kiege in Deutſchland und Oeſterreich eingeſetzt habe. Den ſcharfen Proteſt, den die Vorlage bet einem Teil der Düſſeldorfer Künſtlerſchaft gefunden hat, wies der Oberbürgermelſter zurück. Düſſeldorf habe gerade in den letzten Jahren außet⸗ ordentlich viel für die lebenden Künſtler getan. Durch die Kunſtausſtellung gelegentlich der Geſolei habe der Verein zur Veranſtaltung von Kunſtausſtellungen das durch die Inflation verlorene Vermögen wieder zurückgewinnen kön⸗ nen. Dagegen wäre für die ſtädtiſchen Muſeen in den letzten Jahren nur ſehr wenig geſchehen. Bei der Abſtimmung ent⸗ hielten ſich die Soztaldemokraten und die Deutſche Vo ks⸗ partef der Stimme, dafür ſtimmten das Zentrum, die Dee no⸗ kraten und die Deutſchnationalen, dagegen die Wirtſchafts⸗ partei und die Kommuniſten. Aus der Flurberen gung Im„Baumarkt“ leſen wir die nachſtehende amtliche Be⸗ käanntmachung aus den„Münch. Neueſt. Nachr. 5 „Der mit Titel und Rang eines Flurbereſnigungsober⸗ amtmanns ausgeſtattete Flurberelnlgungsumtmann beim Flurbereinigungsamte München K. N. wurde zum Flurberel⸗ nigungsoberamtmann beim Flurbereinigungsamte N. be⸗ förbert.“ i Der Ginſender bezeichnet dieſes Beröffentlſchungsbelſplet als einen charakteriſtiſchen Beleg für die Rationgliſterung in der behördlichen Arbeit. * R e . ekte. Nr. 14 Jilm⸗Nundſchan Alhambra: Der vierte Musketier Zwei Perſonen intereſſieren ganz beſonders in bieſem nach dem Roman von Alexander Dumas gedrehten hiſtoriſchen Film: Douglas Fairbanks als Junker Roland D Artagnan und Adolphe Men⸗ Ton als König Ludwig XIVI. Juuſtriert wird eine Epiſode aus der Nichelteuzeit. Der allmächtige Kardinal will Königin Auna beſeitigen. Es wäre ihm auch gelungen, wenn ſich der Junker Roland, der aben⸗ Buckingham, einem glühenden Verehrer, als Anden⸗ reitend, ſpringend, ſchwimmend überwindet, g t überaus ſpannend. Treue Helfer bet dem waghalſigen Unter⸗ nehmen ſind die drei erſten Musketiere, mit denen Junker Roland als Bierter im Bunde zuletzt vor⸗den König tritt. Douglas Fair banks ſpielt wieder überaus feſſelnd. Alle Frauenherzen müſſen höher ſchla⸗ gen. So ſtellen ſich wohl Viele den Idealhelden vor. Viel trägt zu dem packenden Eindruck ſeiner Letſtungen auch das flotte Tempp der Handlung bei. Adolphe Men jou kaun man ſich eigentlich nur in Lebemannrollen denken. Umſomehr iſt die vorzügliche Darſtellung des Königs zu bewerten, der ausgezeichnet charakteriſiert wird. Nigel de Brulier iſt ganz hervorragend als Richelieu. Genau ſo ſtellen wir uus den allmächtigen Mann vor, der den ſchwachen König am Gängelbande führte. Die übrigen Rollen ſind ebenfalls anſprechend beſetzt. Der ſzeniſche Rahmen iſt beſonders intereſſant, weil er Alt⸗ Paris in einer Serie architektoniſch ſchöner Bilder zeigt. Das Beiprogramm bringt eine zwerchfellerſchütternde amerika⸗ niſche Kindergroteske. Eine derartige Häufung von durchaus rlich wirkendem Unſinn haben wir ſchon lange nicht mehr geſehen. Tränen muß man über den Blödſinn lachen. Aber das iſt wohl auch der Zweck des Kinos. 1 8 2 Weihnachtsfeiern Der Verband ehem. Abiturienten des bad. Realgymnaſiums J hielt im Rheinpark ſeine Weihnachtsfeier ab. Begrüßung und Anſorache des. Vorſitzenden, Handelsſchulreferendar und Diplom⸗ üfmann Becker⸗Beuder, gaben einen Rückblick über die Ver⸗ ei Verbandes und legten ſeine Zwecke und Beſtrebungen mmten dem Gelöbnis zu, dem R. G. die Treue zu be⸗ zen und treu zu ſein dem Verband. Schauſpieler Neumann Hditz, der bewährte Mannheimer Künſtler, fand mit ſeinen ein und heiteren Darbietungen ſtürmiſchen Beifall. Eine aus⸗ . Der Marine⸗Verein Mauuheim n der Jahreswende ſein Webhnachtsfeſt im überfüllten 0 ale des Ballhauſes. Der erſte Vorſitzende Kühner machte bet Begrüßung der Erſchienenen darauf aufmerkſam, daß das verdiente Mitglied Dr. Kritzler Abſchied nehme. Das gebtegene Praarawm ſetzte ſich aus ſchönen Muſikvorträgen, und einer Theater⸗ Kufführung zuſammen, wobet beſonders„Neptuns Muſterung am Skagzcrak“ dankbaren Anklang fand. Beim Uebertritt ins neue Jahr konnte man ſo manchem tayferen Seemann die Hand brücken mit dem aufrichtigen Wunſche„Glückliche Fahrt im neuen Jahr.“ 5 Kommmale Chronik Tumult im Frankfurter Stadtparlament * Frankfurt a. M. 9. Jan, Im Frankfurter Stadt⸗ parlament kam es geſtern zu Beginn der erſten Sitzung im Neuen Jahr zu kommuniſtiſchen Ausſchrei⸗ (ungen. Die Kommuniſten hatten Arbeitsloſe veran⸗ laßt, auf die Tribüne des Sitzungsſgales zu kommen, damit den Stadtverordneten„das Herz in die Hoſen falle“. Zu Be⸗ ginn der Sitzung wurde ein kommuniſtiſcher Antrag auf ſofor⸗ tige Beratung der ſozialpolitiſchen Anträge der Kommuniſten gegen die Antragſteller abgelehnt, was bei den kommu⸗ niſtiſchen Stadträten und den Arbeitsloſen auf der Galerie großen Tumult auslöſte. Der ſoeben aus Moskau zu⸗ rückgekehrte Stadtverordnete Aſchen brenner ſtürzte auf das Rednerpult und ſchlug mit beiden Fäuſten unter wüſtem Geſchrei auf den Deckel. Die Sitzung wurde unterbrochen, Aſchenbrenner ausgeſchloſſen und die Räumung der Galerie beg! angeordnet. Dies dauerte wegen des Wtiderſtandes der Galeriebeſucher nahezu 1: Stunden. Aſchenbrenner blieb auf ſeinem Platz und mußte von zwei Schupobeamten aus den Sitzungsſaal entfernt werden. i Das Eſſener Wohnungsbanprogramm genehmigt * Eſſen, 8. Jan. In der Stadtverordnetenſtitzung berichtete die Verwaltung über das Ergebnis des Woh⸗ nungsbaues im vergangenen Jahre. Es wurde mit Hilfe von Hauszinsſteuerdarlehen, Zinszuſchüſſen und Bürgſchaften der Bau von 2336 neuen Wohnungen ermöglicht, von denen 1800 fertig ſind. Die reſtlichen 1036 werden Ende dieſes Früh⸗ jahres fertig ſein(1927 wurden 2550 Wohnungen hergeſtellt.) Bei der Wohnungszählung im Maf 1927 fehlten rund 10 000 Wohnungen. Die Zahl der heſchließungen in Eſſen betrug für die Zeit vom 1. Januar 1927 bis 30. September 1928 7890, ſo daß alſo das Ergebnis des Wohnungsbaues keineswegs aus⸗ reichend iſt. Das jetzige Hauszinsſteuergeſetz verliert am J. April 1929 ſeine Gültigkeit, es läßt ſich deshalb noch nicht überſehen, wie ſich die finanzielle Grundlage für das Baupro⸗ gramm 1929 geſtalten wird. Trotzdem hat die Eſſener Stadt⸗ verwaltung ein ſogenanntes Frühfahrs programm aufgeſtellt. Sie beantragt zur Durchführung dieſes Teilyro⸗ gramms aus dem vorausſichtlichen Aufkommen der Hauszins⸗ ſteuer oder deren Erſatz bezw. aus den vorausſichtlichen Etats⸗ anfätzen einen Kredit von 3 400 000 Mark bereitzuſtellen und daraus Baudarlehen für rund 830 Wohnungen zu bewilligen. Soweit die Mittel bei Beginn des Baufahres noch nicht zur Verfügung ſtehen, ſoll ein entſprechender Zwiſchenkredit be⸗ ſchafft werden. Ferner erbittet die Verwaltung die Ermäch⸗ tigung, in gewiſſem Umfange Bürgſchaften und Zinszuſchüſſe zu gewähren, wodurch weitere 350 Wohnungen erſtellt werden innen, iusgeſamt alſo 1200. Die erſten Hypotheken werden höchſtwahrſcheinlich wie bisher ſämtlich von der Sparkaſſe her⸗ gegeben. Die Miethöhe in den Neubauwohnun gen oll ſchärfer kontrolliert, die unlautere Vermittler⸗ zitigkeit unterbunden werden. Nach ausgiebigſter Ausſprache ſtimmt die Verſammlung unter Einfügung kleiner Aenderun⸗ den zu. Für erweiterte Notſtandsarbeiten des Tieſbau⸗ und Gartenamtes werden als ſtädtiſcher Anteil 722 100 Mt. bewilligt, für Erweiterungsbauten an ſtädtiſchen Volksſchulen 788 000 Mark. Kleine Mitteilungen nalaſſiſtent Bernhard Schmid in Freiburg zum Kriminal⸗ Lene Paunhelmer Zeitung(Abenb⸗Ausgaße) Das Pulver im Backofen Stumm ſaß die Blankin, die Austragsbäuerin von Auf⸗ hauſen, auf der Bank vor dem Gerichtsſaal in München. Stunde um Stunde verrann. Ihr Fall wollte noch immer nicht darankommen. Am Gang ſtanden die erwachſenen Kin⸗ der umher. Kinder, die gegen die alte Mutter ausſagen ſoll⸗ ten. Ja, da hatte ſich die Alte eine böſe Suppe eingebrockt. Die mußte jetzt ausgelöffelt werden. Und wenn es nach dem Staatsanwalt gegangen wäre, daun wäre die Sache im Schwurgerichtsſaal verhanbelt worden. Die Anklage hatte uürſprünglich auf Mordyerſuch gelautet. * Nahezu an die vierzig Jahre hatte die Blankin neben ihrem Manne als unumſchränkte Herrſcherin auf dem An⸗ weſen gewirtſchaftet, in Haus und Hof nach ihrem Gutdünken geſchaltet und gewaltet. Dann wendete ſich das Blatt. Der Sohn, der Sepp, machte mit der Heiraterei Ernſt und führte ſeine Kathi heim. Und die Alte zog einen Stock höher ins Austragsſtüberl. So war es von jeher gehalten, und ſo ſollte es auch hier gehalten werden. Aber die Blankin, die ruhte und raſtete nicht. Die fleißigen Hände, die jahr⸗ zehntelang überall zugegriffen hatten, die vertrugen das Feiern nicht, und in den Kopf der Alten wollte es nicht, daß nun die Junge das Regiment in der Hand haben ſollte. Das alte Lied von Schwiegermutter und Schwiegertochter. Frei⸗ lich, die Alte ſchien es der Jungen nicht allzu leicht zu machen. Böſe Worte flogen hin und her und ſchließlich zog die Blankin ſich verbittert in ihr Austragsſtüberl zurück und ſpann ſich in finſtere Gedanken ein, wie der Jungen eins anzuhängen wäre. Schließlich war die Blankin ſo geladen mit Wut und Ingrimm, wie der Backofen überm Hof eines Tages geladen war mit Pulver, das die Blankin heimtückiſch unter Torf und Reiſig verſteckt hatte, nachdem die Kathi tagszuvor den Ofen hergerichtet hatte, um ihn am anderen Tage anzuheizen. Was mag in der Alten vorgegangen ſein, in der Zeit, als ſie darauf lauerte, daß die Schwiegertochter zum Ofen hin⸗ überging. Ein Streichholz flammt auf. Nichts!. Ein zwei⸗ tes. Immer noch nichts. Ein drittes. Da ſchlägt die Stich⸗ flamme des entzündeten Pulvers aus der ſchwarzen Oeffnung. Ueber den Hof läuft eine junge Frau, ſchreiend, in Flammen gehüllt. Der Sepp rennt mit dem Waſſerkübel aus dem Haus und löſcht das Feuer, das bereits die Kleider ergriffen hat. Eine Woche lang liegt die Kathi im Bett. Der Arzt ſpricht von böſen Verbrennungen, von Gefährdung des Augenlichts. Mittwoch, den 9. Januar 19e Die Rache der Schwiegermutter — Eine ländliche Tragödie die Junge. Den„alten Teift“ holte kurz darauf der Gendarm. ihr Geſtändnis ihr wieder die Freiheit verſchaffte. b Und nun war die Verhandlung. Als endlich die Sache aufgerufen wurde— es war bereits am Nachmittag— war die Blankin ganz klein geworden. Unter dem großen Kopf⸗ tuch rannen bittere Tränen über die zerknitterten Züge. „A ganz Packl Pulver war's nöt, nur a Kaffeelöffl voll, a paar Körndl“, wimmert ſie. Der Vorſitzende nimmt eine kleine Menge in die Hand und immer noch etwas dazu; ſchließ⸗ lich wird's eine ſchöne Handvoll. Das Quantum, das un⸗ gefähr die Blankin verwendet hatte. Stockpulver, wie es die Bauern zum Stockſprengen draußen verwenden. Immerhin genug, um, wie der Sachverſtändige ſagt, noch mehr Unheil anzurichten, wie glücklicherweiſe geſchehen iſt. Denn die Katht erholte ſich bald wieder.„J wollt ſ' nur derſchreckn“, meint die Alte, an anderes hätte ſie nicht gedacht. Aber die Kathi erzählt noch von andern ſchlimmen Dingen: Wie einige Monate vor der Geſchichte die Suppe, die ſie vorübergehend am Ofen habe ſtehen laſſen, bei ihrer Rückkehr ſo„gſpaſſig“ geſchmeckt habe. Und das habe ſich nochmals wiederholt.„Ganz damiſch“ ſei ihr damals zumute geweſen, und der herbei⸗ gerufene Arzt habe an allerhand gedacht. Aber die Alte ver⸗ ſichert hoch und teuer, daß ſie die Schwiegertochter nicht habe vergiften wollen. Von den Kindern, die nun eines nach dem andern aufgerufen werden, will niemand die alte Mutter noch mehr belaſten, als es ohnedies ſchon der Fall iſt. Sie ſetzen ſich, nachdem ſie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, ſtill auf die Bank, nicht ohne vorher ihre Zeugengebühren einkaſſiert zu haben. Der Staatsanwalt ſpricht von der Sache als von einer Tat„eines teuf⸗ liſchen Weibes“, ſo daß die Blankin bös zuſammen⸗ knickt. Im übrigen hält er Betrachtungen über das Kapitel „Schwiegermutter und Schwiegertochter“, und meint aller⸗ dings, daß es glücklicherweiſe ſelten vorkomme, daß die Feind⸗ ſchaft ſolche Formen annehme, wie im vorliegenden Fall. Sein Antrag lautete, laut„Münch. Ztg.“, auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Jahren. Des gauzen Prozeſſes Ausgang in wenige Zeilen zuſammengefaßt, iſt dieſes: f Das Schöffengericht München⸗Land verurteilte die 68 Jahre alte Austräglerswitwe Thereſe Blank von Aufhauſen wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr Gefängnis unter Verſagung einer Be⸗ Das kann nur die Mutter, der„alte Teifi“ geweſen ſein, denkt Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Handelslehrer Erwin Schäfer an der Handelsſchule in Waldshut zum Direktor daſelbſt, Studienrat Adolf Biethinger an der Gewerbeſchule in Waldshut zum Direktor daſelbſt, Gewerbelehrer Georg Kumpf an der Gewerbeſchule in Karlsruhe zum Studienrat daſelbſt, Gewerbeſchulaſſeſſor Diplomingenieur Alfred Wal⸗ denberger zum Studienrat an der Gewerbeſchule in Hard⸗ heim, Gewerbeſchulaſſeſſor Diplomingenkeur Ernſt Sig riſt zum Studienrat an der Gewerbeſchule in Vöhreubach, Krimi⸗ ſekretär; Oberwachtmeiſter Chriſtian Wiech beim Bezirkamt Weinheim zum Kanzleiaſſiſtenten; Polizeioberwachtmeiſter Ludwig Walter beim Bezirksamt Lahr zum Polizeikom⸗ miſſär daſelbſt. a g Verſetzt wurde Medizinalrat als Bezirksarzt Dr. Her⸗ mann Stengel in Lahr in gleicher Eigenſchaft nach Pforz⸗ heim. 1 Wiederaufbau in Altheim * Altheim(Amt Buchen), 8. Jan. Sobalb die Kälte nach⸗ läßt, ſoll mit dem Wiederaufbau der abgebrannten An⸗ weſen begonnen werden. Zurzeit iſt man mit den Auf ⸗ räumungsarbeiten beſchäftigt. Einzelne Baupläne ſind bereits fertiggeſtellt und die Bauarbeiten vergeben. Vom Wein⸗ zum Gemüſebau * Juſel Reichenau, 8. Jan. Ganz allmählich hat die Inſel Reichenau einen Wechſel ihrer VLandwirtſchaftskulturen vor⸗ genommen. Aus den Rebbergen ſind Gemüſegärten geworden. Insbeſondere Salat, Bohnen, Karotten, Wirſing, Blumenkohl, Roſenkohl u. a. Frühgemüſe wird angebaut. Im letzten Herbſt wurden etwa ſechs Millionen Sa⸗ latpflanzen geſetzt, eine Menge, wie ſie bisher in Ba⸗ den in einer Ernte noch nicht hervorgebracht wurde. Von den 8 Millionen Mark, für die im landwirtſchaftlichen Not⸗ programm des Reiches für Gartenbau ausgeſetzt ſind, erhält die Gärtnereigenoſſenſchaft auf der Reichenau einen Betrag von 70 000 Mark. 5 f* Heidelberg, 9. Jan. Ein Opfer der Unſttte, in der Neu⸗ fahrsnacht mit Schußwaffen, Mörſern uſw. zu hantieren, wurde der l7jährige Hans Ruland aus Doſſenheim. Er war, wie ſ. Zt. gemeldet, beim Abſchießen eines ſog. Katzen⸗ buckels in der Silveſternacht ſchwer verletzt worden und mußte damals dem Akademiſchen Krankenhaus zugeführt werden. Jetzt iſt er am heutigen Vormittag ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. f i * Kandern im Schwarzwald, 8. Jan. Der Gendarmerie iſt es lt.„Markgr. Nachr.“ gelungen, einen Autoſchwarz⸗ fahrerklub hier aufzudecken. Wie bis jetzt bekannt iſt, wurde abends ein Auto aus dem Schuppen geholt und nachts in der Gegend herumgefahren. Wie lange dieſe Schwarzfahrten ſchon gemacht wurden, wird die Uẽnterſuchung ergeben. Auch Motorradbeſitzer beklagen ſich darüber, daß auf ihren Fahrzeugen gefahren wurde.— Ein hieſiger Reb⸗ beſitzer kündigte die Eröffnung einer Straußwirtſchaft an. Der Wirteverein Kandern beſchloß daraufhin, ihm ſeinen Wein vorrat abzukaufen. Nach langwierigen Ver⸗ handlungen wurde endlich ein Reſultat erzielt und der Wein am Samstag auf einem Wagen feierlich eingeholt, auf dem ein Faß aufgeſtellt war, das folgende Inſchrift zeigte:„Fort mit der Straußwirtſchaft, hoch lebe die Gaſtwirt⸗ ſchaft, weg mit dem Beſen!“ Der Eberbacher Gemeinderat hat beſchloſſen, 16 000% zur Deckung der Unkoſten aus der 700⸗Jahr⸗Feier der Stadt aufzunehmen.— Der erſte Teil der Bauarbeiten für die zu erſtellenden drei Doppelwohnhäuſer wurde ver⸗ gegen. Es handelt ſich um die im Zuſammenhang mit der neuen Jabrikanlage Chem. Werke Stoeß u. Co., G. m. b.., zut erſtellenden Erſatzwohnbauten für kinderreiche Arbeiter⸗ familien wit einem vorauſchlagsmäßigen Aufwand von 78 009 ,. ten, nach einer größeren badiſchen Stadt verzogen, * Rhiua bei Kleinlaufenburg, 8. Jan. Franzöſiſch emp⸗ fahlen hat ſich hier eine Familie, die letzten Sommer erſt zugezogen war und eine Fuhrhalterei hatte. Die Leute, die in Miete wohnten, ſcheinen aber nicht auf ihre Rechnung ge⸗ kommen zu ſein. Am Neufahrsabend verſtauten ſie ihren Hausrat auf ihren Laſtkraftwagen. Andern Tags waren die Wagen ſamt der vierköpfigen Familie verſchwunden. Ver⸗ mutlich ſind die Leute, die ihren Wegzug völlig geheim hiel⸗ Mann, wobei das Kind ihr anvertraut worden war. wüährungsfriſt. 5 ( ddddd/ã èͤĩVdpp// èͤVddꝓdpG/ ͤ ͤͥ 0000000 Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Anklageerhebung gegen Stadtſekretär Krämer Ludwigshafen, 9. Jan. Die Vorunterſuchung gegen den hieſigen Stabtſekretär Krämer wegen wiſſentlich falſcher An⸗ ſchuldigung hat jetzt zur Anklageerhebung durch den Staatsanwalt geführt. Krämer hatte bekanntlich gegen den Redakteur Förfter vom„Eiſenhammer“ ſeinerzeit eine Verleumdungsklage angeſtrengt und dieſe unter Uebernahme ſämtlicher Koſten wieder zurückgezogen, nachdem ſich die gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen als wahr erwieſen. Die Hauptverhandlung gegen Krämer iſt für Dienstag, den 22. Januar vor dem hieſigen Schöffengericht anberaumt. * * Ludwigshafen, 9. Jan. In vergangener Nacht wurde in der Bergmannſtraße in unmittelbarer Nähe des Kranken- hauſes ein 34 Jahre alter verhetrateter Schloſſer in faſt bewuf tloſem Zuſtande aufgefunden. Soviel noch in der Nacht feſtgeſtellt werden konnte, wurde der Mann von einem Motor⸗ radfahrer angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Berletzte wurde ins Krankenhaus verbracht. In der Frſthe war der Eingelieferte noch bewußtlos. Verletzungen konnten indes nicht feſtgeſtellt werden. * Haundwerker⸗Proteſtverſammlung * Frankenthal, g. Jan. Der Gewerbeverein Frankenthal hatte die Handwerker und Gewerbetrelbenden für geſtern abend zu einer Proteſtverſammlung gegen die von der bayeriſchen Regierung geplante Erhöhun g der Ge⸗ werbeſteuer eingeladen. Es gelangte eine Entf chlie⸗ zung einſtimmig zur Annahme, in der an die bayer. Regle⸗ rung die Forderung gerichtet wird, eine Erhöhung der Ge⸗ werbeſteuer nicht vorzunehmen. g Nach bargebiete Eiſenbahnunfall auf ber Strecke Frankfurt Worms * Worms, 9. Jan. Auf ber Strecke Frankfurt Worms ereignete ſich am Dienstag vormittag ein Eiſenbahn⸗ unfall. Als der Pariſer Mittagsſchnellzug in die Station Mörfelden einfuhr, brach der Mantel des Mittelrades der Lokomotive, ſchlug zurück und beſchädigte das Getriebe der Maſchine ſo ſtark, daß ſie fahrtunfähig wurde. Der Lokomotivführer zog ſofort die Bremſe und brachte den Zug zum Stehen. Dadurch wurde ein großes Unglück ver⸗ hütet. Mit ꝛſtündiger Verſpätung konnte der D⸗Zug weiter⸗ fahren. f N Der Doppelmörder von Straßburg * Straßburg⸗Nendorf, 8. Jan. Der Neudorfer Mörder Georg Faulet, der 39 Jahre alt iſt, wurde heute dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. Die Anklage gegen ihn lau⸗ tet auf Totſchlag. Faulet wohnt in Roubeix bei ſeiner Mutter, einer gebürtigen Elſäſſerſn, die Witwe und Mutter von 12 Kindern iſt. Faulet erklärte, er habe nicht die Ab⸗ ſicht gehabt, ſeine ehemalige Frau zu töten, er habe in einem Augenblick völliger Verwirrung gehandelt. Die Leichen der Opfer Faulets wurden heute in Augenſchein genommen. Beide haben zwei Kugeln erhalten, von benen eine tödlich wirkte. Die Zejährige Frau Helene Faulet geb. Gille wurde durch einen Kopfſchuß, der 37 Jahre alte in Baſel ange⸗ ſtellte Chemiker Gaſton Boucher durch einen Unterleibs⸗ ſchuß getötet. Frau Faulet war nicht geſchieden, ſondern lebte ſeit Dezember 1926 in gerichtlicher Tren nun g von ihrem Frau Fanlet war Buchhalterin an der Straßburger Probuktenbörſe. Das Drama hat im Eßzimmer der Frau Faulet ſtattgefunden, mo dieſe ihren Verlobten, deſſen Bruder und ſeine Frau zu Gaſt hatte und fand in Gegenwart aller Perſonen ſtatt. Wochenlang verbrachte die Blankin in Unterſuchungshaft, bis * f 4 N00 * * 3 eewach, den. Fanuc 1028 Rücttüit au die Kriminalität im Jahre 1028 Jahreswende bedeutet nicht nur für den Geſchäftsmann Jahresbilanz.— Wenn ein Jahr zur Neige gegangen iſt, pflegt jeder, der ſein Leben ernſt nimmt, einen Augenblick innezuhalten und ein Fazit des beendeten Zeit⸗ und Lebens⸗ abſchnittes zu ziehen, gleich dem Bergſteiger, der auf der Wanderung zum Bergesgipfel ſtille ſteht und den zurück⸗ So mag es auch angebracht ſein, gelegten Weg überſchäut. rückblickend die Schattenſeiten des menſchlichen Lebens, die Kbiminalität, über das verfloſſene Jahr hinweg zu über⸗ ſchauen und die Frage zu prüfen, ob es aufwärts oder ab⸗ wärts geht. Dieſe mir vorgelegte Frage präziſe und zahlen⸗ mäßig zu beantworten, iſt nicht leicht, vorläufig ſogar un⸗ möglich. Die Zahlen der Reichskriminalltätsſtatiſtik liegen noch nicht vor. Es geht jahrelang, bis das ungeheure Material durchgearbeitet und ausgewertet iſt. Zeit 8. B. nur die Statiſtik bis 1925 veröffentlicht. Die Zahlen eines Bezirks aber ſind für die Frage eines An⸗ ichſens oder Abflauens der Kriminalität doch zu begrenzt. Ich kann daher an die geſtellte Frage nur gefühlsmäßig kebantreten. Eher läßt ſich darüber ein Urteil gewinnen, ob die Kriminalität des vergangenen Jahres ein beſonde typiſches Gepräge aufweiſt, ob beſtimmte Arten von Delikten rörherrſchend waren, denn dafür bieten nicht nur die eigenen Tages ordnungen, ſondern auch die Nachrichten der Tages⸗ zeitungen einen Fingerzeig. Wenden wir uns zunächſt der ſtatiſtiſchen Frage zu, ber Frage, ob die Kriminalitätsziffer im vergangen Jahre ge⸗ ſtiggen oder gefallen und in welchem Maße dies geſchehen iſt, ſo könnte ich gefühlsmäßig ſagen, daß im allgemeinen die, Kriminalität in den gewohnten Bahnen an wuchs, während die Strafen nach wie vor die Tendenz zeigen, nach Art und Umfang milder zu werden. Von 1882 bis 1912, iſt die Zahl der Verurteilten von 315 900 bis 573 000 geſtiegen, unter Berückſichtigung des Bevölkerungszuwachſes um 18 p. H. In den erſten Kriegsjahren war ein ſtarkes Zukückgehen der Zahl der Verurteilten zu verzeihnen. Von 1913 auf 1914 um 18 v. H. und von 1914 auf 1915 um weitere 37 v. H. Die Gründe dieſer rückläufigen Bewegung waren die, daß die größte Zahl ſtrafmündiger Männer zum Heeres⸗ dienſt eingezogen, das Bedürfnis zur Anzeige ſtrafbarer Handlungen nie ſo gering war, wie im Kriege und daß die Verfolgungsintenſität der Polizei und Staatsanwaltſchaft durch eingeſchränkten Perſonalbeſtand beſchränkt war. Die Nachkriegszeit brachte mit dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch eine ungeheure Kriminalitäts⸗ welle, die 1923 den höchſten bisherigen Stand der Ver⸗ Kriege um 31 v. H. geſtiegen war. Die. Markſtabiliſierung und die Rückkehr in geordnete wirtſchaftliche Verhältniſſe So iſt zur [kranke Wurzel zu finden und zu hellen. gewinnfüchtiger Abſicht begangen wurde, Zuchthaus an das unter einem Jahr nicht verhängt werden darf! Die Ablöſung der Auſwerkungsſchulden AJ ag 1. Januar 10322? 1 Ueber folgende Punkte herrſcht wohl bei allen Inter⸗ ſeſſenten, ſo ſehr deren Meinungen ſonſt auch naturgemäß aus⸗ einandergehen, Einmütigkeit: 5 1. Die Millionen laſt, die am 1. Januar 1932 abzu⸗ Wenn auch den meiſten mildernde Umſtände zukommen löſen iſt, dürfte nur mit größten Schwierigkeiten aufzubringen werden, die ſis vor dem Zuchthaus bewahren, ſo haben ſie ein. doch ein Verbrechen begangen, das ihr ganzes bisher mackel⸗ Das zur Tat drängende Motiv der Strafe liegende Ab⸗ ſchreckung. Gewiß iſt das Motiv oft im Leichtſinn zu ſuchen. Beherrſcht ſind aber die meiſten derartigen Delikte Beſſerung wird wohl erſt mit Linderung deir Arbeitsloſigkeit zu erreichen ſein. loſes Leben zerſtören kann. iſt auch hier ſtärker als die in durch das Motiv der Not. den Notſchrei der Proviſionsreiſenden erhöht und Abhilfe ſchafft. 5 gangenen Delikte meiſt vermögensrechtlicher Art. Noch nie wie in den letzten Jahren und insbefondere im ver⸗ gangenen Jahr war eine ſolche Häufung von Vergehen und Verbrechen Beamter aller Kategorien zu verzeichnen. Viel⸗ leicht die betrübendſte und bedenklichſte Erſcheinung des ver⸗ gangenen Jahres. Mir liegt eine Statiſtik der Jahre 1882 bis 1925 über Zu⸗ und Abnahme einiger wichliger Ver⸗ brechensgruppen vor. Aus dieſer iſt zu erſehen, daß die bedeutendſten Deliktsgruppen, nämlich die der Verbrechen gegen Perſonen und gegen das Vermögen, die eingangs be⸗ ſchriebene Tendenz zeigen: Ein Anſteigen bis Kriegsbeginn oder Inflationsende und dann ein Abſteigen im ſelben Maße. Lediglich die Amtsdelikte haben ihren am Inflationsende erreichten Höhepunkt nicht mehr verlaſſen. Von 1913 bis 1923 ſind ſie um 90 v. H. geſtiegen und blieben bisher an⸗ nähernd auf dieſer Höhe. Die Begründung zum neueſten Strafgeſetzbuchentwurf befaßt ſich auch mit dieſer betrüblichen Tatſache und führt als vermutliche Gründe Ver luſt von Vermögen durch die Inflation und ungenügende Beſol⸗ dung auf. Es handelt ſich hier um eine Erſcheinung, die die größte Aufmerkſamkeit der verantwortlichen Organe erfor⸗ dert. Ein intakter Beamtenſtand iſt die Grundlage für einen gefunden Staatsorganismus. Zur letzten Gruppe. Ein Blick in die Tageszeitungen aller größeren Städte belehrt tagtäglich, wie es auf dieſem „Gebiete ausſieht. Hilfe wird wohl erſt, wenn es gelingt, die Pfychiater und Pſychologen geben der überhandnehmenden Nervoſität der Zeit die Schuld. Der Strafrichter kann nur voll Grauen die anwachſende Zahl der Urteilten mit 823 902 erreichte und gegen das Jahr vor dem ſeines Amtes walten. g Fälle feſtſtellen und— Auf dieſem wie auf allen anderen Gebieten zeigt es ſich von Jahr zu Jahr mehr, daß es mit der Beſtrafung allein Bis dahin wird wohl nur erübrigen, daß der Geſetzgeber bewirkte dann wieder von 1923 bis 1925 ein Sinken der nicht getan iſt. Ich ſagte oben, daß eine abſchreckende Wir⸗ Kriminalitätsziffer um 23 v. H. bis ungefähr auf den Vor⸗ kung nur zu erreichen iſt, wenn die zur Tat hindrängenden kriegsſtand. Seither iſt ein Wiederanwachſen in dem Motive nicht ſtärker ſind als die Gegenvorſtellungen. Bei früher feſtgeſtellten Umfang wahrzunehmen, der wohl auch im Motiven, di dem Triebleben und der ſozialen Lage ent⸗ verfloſſenen Jahre den gewohnten Rahmen nicht überſchritt. ſpringen, hat es ſich erwieſen, daß ſie ſtärker ſind als alle Dieſes normale Anwachſen iſt zweifellos eine natürliche Er⸗ Vernunft. Als um die Jahrhundertwende die Körperver⸗ ſcheinung. Die Erfahrung hat. gelehrt, daß weder ſtrenge letzungen überhand nahmen und zeitweiſe ſogar die Eigen⸗ noch milde Beſtrafung einen Einfluß darauf haben, da die tumsdelikte übertrafen, da konnten eremplariſche Strafen abſchreckende Wirkung der Strafe nur bei Straftaten ſich aus⸗ durch Abſchreckund eine Zurückdäm mung erreichen. wirken kann, bei denen die zur Tat bindrängenden Motive Es handelt ſich dabei um Motive, die nicht ſo tiefe Wurzeln nicht ſtärker ſind als die Gegenvorſtellungen der Strafe, haben und nicht ſo einſchneidend wirken wie die oben ge⸗ Schande oder ſolche ethiſcher Art. Ich habe auch ſchon früher ö nannten. a ö f 5 an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß fortſchreitende Als Reſums können wir buchen, daß die Kennzeſchen des Güter und von Mitteln und Werkzeugen, mit Notwendigkeit Lage, Unſtcherheit und Nervoſttät auf allen Gebieten auch der Tote Hand angeſehen werden kann. 775. 5 8 13 J. 8 sr wer bſte tur oben wird, wenn ein Grundſtück in materlelle Kultur durch Neuſchaffung angriffsfäßiger Jahres, wirtſchaftlich ſchwierige, bis zur Kriſis geſteigerte VVV 15 1 1 6 l 2. Die Zinſen, werden, ſind un verhältnismäßig niedrig. f Aus dieſen Feſtſtellungen iſt an ſich der Schluß leicht zu die für Aufwertungsſchulden gezahlt ziehen, daß die Kapitalbeträge geſtundet werden und die Zinſen entſprechend zu erhöhen ſind. Von hier ab ergehen ſich aber ſchön die größten Schwierig⸗ keiten. Die Schuldner, die Aufwertungsbeträge zu zahlen haben, ſind an ſich von der größten Verſchtedenheit. Induſtrie⸗ geſellſchaften, die an ſich ſchon durch die Konſtruktion des ſo⸗ Näcch ſtde m ſind beachtlich und geben zu ſchwerſten Be⸗ genauten Genußrechtes bevorzugt ſind, können zahlen, wohl denken Anfaß die von Beamten und im Amte be⸗ auch weite Kreiſe der Schuldner, die ſich darauf ſchon einge⸗ ſtellt haben. Zweifellos iſt, duß weite Kreiſe der Landwirt⸗ ſchaft und des bedrängten Mittelſtandes der Hausbeſitzer nur mit Schwierigkeiten zahlen können. Auf der anderen Seite ſind die Sparer auf den Eingang der Beträge, die viel zu gering verzinſt worden ſind, angewieſen. Man ſteht alſo, daß der Ausweg, wenn eine Stundung über den 1. Januar 1932 hinaus gewährt werden ſoll, ſehr ſchwierig iſt. Wenn weiterhin der Zins erhöht werden ſoll, und an diefer Notwendigkeit kaun kein Zweifel beſtehen, ſo ergibt ſich die weitere Frage: muß der Zins nicht verſchieden bemeſſen werden? Eine Aufwertungshypothek, die an erſter Stelle ſteht, kann nicht gut mit gleichem Zins belaſtet werden, wie eine ſolche, die weniger ſicher iſt. Wenn weiterhin eine Be⸗ friſtung über den Stichtag vom 1. Januar 1932 hinaus erfolgt, ſo kann doch ſelbſtverſtändlich eine Befriſtung in das Unge⸗ wiſſe hinein, niemals erfolgen. Würde man alſo, über 1932 hinaus einen weiteren Stichtag wählen, ſo würde dies nur be⸗ deuten, daß die Schwierigkeiten zwar vertagt, aber keinesfalls befeitigt werden. Wie ſteht es ferner mit der Rückzahlung ſeitens der Verſicherungsgeſellſchaften, deren Aufwerkungsſtock zum größten Teile ſchon hereingebracht worden iſt? Aehn⸗ liches gilt wohl auch für die Sparkaſſe? Man ſieht alſo, daß dieſe Frage, wenn überhaupt eine weitere Befriſtung im Intereſſe der Aufwertungsſchuldner gewährt wird, voller Schwierigkeiten ſteckt, und daß es eine Aufwühlung faſt aller Volkskreiſe, die an dieſem Problem beteiligt ſind, darſtellt, wenn die Aufwertungsfrage jetzt wieder neu in den Mittel⸗ punkt wirtſchaftlicher Kämpfe geſtellt wird. Da aber der Rück⸗ zahlungstermin immer näher herankommt, und da weiterhin die Aufwertungsgläubiger fetzt in weitem Umfange organi⸗ ſiert ſind, was ſie bei Erlaß der Aufwertungsgeſetze kaum waren, ſo wird das Geſetz, das die Verlängerung des Stich⸗ tags und die entſprechende Zinserhöhung bringt, eines der umſtritteuſten werden müſſen. Es iſt an der Zeit, daß die Regierung aus dem Dunkel der Vorbereitungen dieſes Ge⸗ ſetzes hervortritt und die Grundlagen des Geſetzes zur öffent⸗ lichen Erörterung ſtellt. 5 i Rechtsanwall Dr Otto Simon Mannheim. Sonderſtener der Toten Hand“ Am 1. Januar 1929 ſoll eine Steuerbeſtimmung in Kraft treten, die als eine Ausnahmeſteuer gegen die ſogenannte Während ſonſt Grun d⸗ anderes Eigentum ſtbergeht, wird dieſe Sonderſtener am 1. Januar 1929 erhoben, auch dann, wenn das Eigentum nicht auch ein Anſchwellen der Kriminalität zur Folge hat. Bedenklicher ſind aber Einzelerſcheinungen, die ſich bei der Prüfung nach dem Signum des verfloſſenen Jahres in krömineller Hinſicht aufdrängen. Und da ſind es drei Ver⸗ brechensgruppen, auf welche ich hinweiſen möchte: Urkunden⸗ fälſchung, Amtsdelikte. und. Sexualverbrechen. Was die erſteren anlangt,, ſo war unter den Eigentumsdelikten der, ieh ſtalh l lange Zeit hindurch dominierend. Er hat ſeine Ralle im Laufe der Zeit mehr und mehr an die Grupve der Betrugsdelikte abgegeben und dieſe Entwicklung ſchrei⸗ tet fort. Auch dies iſt zunächſt eine kulturelle Erſcheinung und hängt mit der größeren Kompliziertheit der Lebens⸗ be iehungen, der Erhöhung des Selbſtſchutzes und einer Ver⸗ feinerung zuſammen. 2 2 maße, daß das früher vereinzelte Delikt mehr und mehr, zu⸗ im letzten Jahre, zur Tagesordnung wurde. Unter der 0 ſtechen aber wieder hervor die leidigen lſchungern der Proviſtonsreiſenden. iner und Frauen jedes Alters, Vorbeſtrafte und ſolche, die, ſieh bisher tadellos geführt haben, unterliegen hier der Ve füchung. Meiſt ſind es Aogebaute und Stellenloſe, die nach dem Erwerb durch Zeitſchriften⸗ oder Hausartikelvertried als rettendem Strohhalm greifen. Vor Jahren war auf dieſem Gebiet noch etwas zu ver⸗ dienen. Mit der zunehmenden Ueberproduktion iſt dies aber anderſt geworden. Die meiſten der durch Reiſende direkt an Konſumenten vertriebenen Artikel ſind längſt eingeführt. Staußſauger, elektriſche Hgartrockner, maſchinelle Boßner und wiel die Dinge alle heißen, finden ſich faſt in allen Familien, die⸗zur Anſchaffung überhauvt in der Lage ſind. Zudei ſind ſteein allen Geſchäften zu den bequemſten Zahlungsbedingun⸗ gen zu erhalten und der an ſich ſchon unbeliebte Reiſende, deen Haupttrick ja, wie nachgerade jedermann weiß, in der Ueberredungskunſt beſteßt und beſtehen muß, findet meiſt geſchloſſene Türen und Ohren.« Nun ſind derartige Reiſende ſtets auf Proniſion geſtellt. Gin wenn auch beſchefdenes feſtes Gehalt beziehen ſie in der Regel nicht!. Dazu ſind ſie meist mittellos. Nun müſſen ſie aber leben und ihre Reiſeſpeſen aufbringen. Dazu ſind ſie auf Vorſchuß aungewieſen. Haben ſie unn im Abſatz kein Glück, ſo ſtehen ſie vis⸗a⸗vis de rien und haben noch die Sorge der Zurückzahlung des Vorſchuſſes: Sie fälſchen dann die Unterſchriften auf Beſtellzettel, gewiß oft in der Annahme, daß es ihnen durch Nachſchieben echter Beſtellungen gelingen wird, die Scharte auszuwetzen. In den wenigſten Fällen gelingt dies aber und dann kommt die An⸗ zeige und die Anklage wegen Urkundenfälſchung. Und dabei droht das Strafgeſetzbuch auf Urkundenfälſchung, wenn ſie in die 1 Badiſcher Kriegerbund, Verſorgungsgeſchäftsſtelle Mannheim, Dazu gefellen ſich in zunehmendem keilt mit, daß nach der 3. Zuſammenſtellung der Beſtimmungen Maße tirkundenfälſchungen und zwar in einem Aus- über die Zuſatzrente Schmerbeſchädigte, die bei einem Streit zͤwiſchen Streikgeld und Zuſatzrente erhalten. ſperrung in der nordweſtlichen Gruppe verfügt, daß Gewerk⸗ ſchaftsunterſtützungen bei Ausſperrungen nicht als Streik⸗ guten Sitten; ſie bezwecke lediglich, Diebſtäßle beim Arbeit⸗ Duldung der Kontrolle herzuleiten ſei, könne unter Um⸗ kriminellen Phyſiognomie des Jahres ihr Geyräge gegeben haben. Die alte Weisheit iſt aufs neue beſtätigt, daß das Verbrechen aus der Zeit heraus geboren wird und mit ihr geht unerbittlich. ö N 5. 153 gewechſelt hat, und das Grundſtück ununterbrochen ſeit dem 1. Januar 1919 im Eigentum von Perſonenvereinigungen, Stiftungen, oder Anſtalten aller Art geſtanden hat. Der Kreis der Steuerverpflichteten iſt ein ſehr weiter. Es fallen darunter Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Vereine, gleichgültig ob rechtsfähtg oder nicht, Ge⸗ noſſenchaften, offene Handelsgeſellſchaften, Geſellſchaften des bürgerlichen Rechts, und endlich alle Zweckverbindungen des öffentlichen Rechts, wie Zwangslnnungen, Handelskammern, Handwerkskammern, Landwirtſchaftskammern und dergl. Da ber Kreis der Betroffenen ein außerordentlich großer iſt, ſo iſt zu verwundern, daß bis jetzt aus dem Kreiſe der Betroffenen gegen dieſe drohende Steuer noch wenig pder gaxuichts erfolgt zu ſein ſcheint.„Anſtalten und Stiftungen werben allerdings in den meiſten Fällen nach§ 21 des Geſetzos ſteuerfrei ſein, wonach Stiftungen die ausſchließlich kirchlichen, unterrichts, wohlfahrts und ähnlichen Zwecken dienen, ferner die Träger der ſözialen Geſetzgebung, ebenſo wie Kirchen, Reich, Läfrder und Gemeinden der Steuer nicht unterliegen. Es wird ſich alſo im Woſentlichen darum handeln, daß die geſellſchafctlich organiſierten Gebilde der Wirtſchaft unter dfieſe Steuer fallen. Steuerfrei bleiben offene Hanbelsgeſellſchaften, Erbengemeinſchafteu, ehe⸗ liche Gütergemeinſchaften, Eigentum nach Bruchteilen und dergl. Die Fiktion, auf der dieſe neue Steuer beruht, iſt die fölgende: Man ſagt ſich, daß freies Grundeigentum etwa in 10 Jahren im Regelfalle wechſelt, und daß man für dieſe Zeit⸗ dauer bet gebundenen Grunbbeſitz, oder ſolchem im Eigen⸗ tum obtger Rechtsobjekte, wenn auch dieſer Eigentumswechſel nicht ſtattgefunden hat, trotzdem die Steuer erhebt. Dieſe Steuer iſt an ſich zunächſt nicht hoch, Sie wird be⸗ rechnet nach dem gemeinen Wert des Grundſtücks vom 1. Jauuar 1029. Sie beträgt grundſätzlich 2 v.., wird aber zunächſt nur, offenbar um die Sache ſchmackhafter zu machen, nur in Höhe pou 1 v. H. erhoben. Hierzu kann aber noch nach dem Finanzausgleichsgeſetz ein Zuſchlag von zunächſt 6 v. H. treten. Von dieſer Möglichkeit wird wohl allſeitig Gebrauch gemacht werden. f In Zukunft ſoll die Steuer alle 20 Jahre nach dem letzten Steuerfall erhoben werden. f i a Die Steuer hat eine Tendenz, die au ſich kaum zu billigen iſt, man will zwar im allgemeinen den Wechſel des Grund⸗ ſtückseigentums nicht haben; allerdings iſt aber der Finonz⸗ bedarf, der an dieſem augenfälligen Eigentumsübergang ſteuerlich intereſſiert iſt, offenbar anderer Meinung. S. —.—————.—.— Werantwortlich: Chefredakteur Gurt i „„ Fiteenen für ausgeſperrie Schwerkriegsbeſchädigte Der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinter⸗ hliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäufer“, Streikgelder beziehen, nur den Unter ſchie des betrag Durch beſon⸗ deren Erlaß hat der Reichsarbeitsminiſter anläßlich der Aus⸗ gelder im Sinne der vorerwähnten Beſtimmung. anzuſehen ſind. Danach muß bei der Bemeſſung der Zufatzrenten an Ausgeſperrte lediglich die Einkommensgrenze maß⸗ gebend ſein, und die Unterſtützu nigen der Gewerk⸗ ſchaften dürfen in Zukunft nur noch alls Einkommen bewertet werden.“ a 5 Zur Frage der Torkontrolle Wir entnehmen einem Urteil des Arbeitsgerichts Berlin (19 A C 678 28) folgende Ausführungen: 5 2 Die Verpflichtung, ſich beim Verlaſſen des Betriebes durchſuchen zu laſſen, beſtete nur ſoweit, als hierüber in der Arbeitsordnung oder im Arbeitsvertrag ausdrückliche Be⸗ ſtimmungen getroffen ſeien bzw. als ſie den Umſtäuden nach vorausgeſetzt werden könne. Eine derartige Beſtimmung der Arbeitsordnung verſtoße weder gegen die perſönliche Fret⸗ heit der Arbeitnehmer noch gegen Geſetzesverbote öder die geber nach Möglichkeit zu verhinde n, ohne daß bei einer all⸗ gemeinen Kontrolle der einzelne beſonders des Diebſtahls verdächtigt werde. Eine perſönliche Beletdigung der kontrol⸗ lierten Arbeiter liege daher nicht vor. Auch wenn aus der Arbeitsordnung keine Verpflichtung des Arbeitnehmers zur ſtänden aus den mit den einzelnen Arbeitnehmern geſchloſſe⸗ nen Arbeitsverträgen nach Treu und Glauben eine Verpflich⸗ tung folgen. 5 e 25. 2 e eee eee Sable Sn— 1 He. Soztalbelaſtu Hessen Kapuulbildung/ Um 14, v. H. gestiegene e Anwendung F Siemens und Halske i zus ben SGeſchäftsber ich für das am zl. Seyt, lden beendete idee ber vorgeht, waren die S. 1..⸗Werie im allgemeinen Ferch lich öeſchäftigt, aber mit ſtarten Schwan ungen im ee namentlich in einzelnen Zweigen.„Die Folgen dez esche Phlitik der letzten Jagte auf ſazlalem und wirtſchaftlichem Kb„welche, einen zu großen Teil des Geſamtergebniſſes der uzſchen Pirtſchaſt dem Beibrauche zuführt und zu wenig für Ka⸗ anf am mungen übrig laßt, machen ſich bemerkbar. die Fondirtſcheft und große Teile der Jndyuſtrit leiden 1 8. 5 10 a ünter, ſondern auch die großen Veriehrsunternehmungen, ins⸗ Hefondere Reichsbahn und Reichspoſt, ſind nicht mehr in der Lage, ausreicheune Wiittel für nptwendige und gewinnbringende Exweite⸗ rungen aufzubringen. In den Vorfahren erteilte die Reichs Daft her waltung programmäßig und frühzeitig beträchtliche Antrege, namentlich in felbſttäligen Fernſprechäm tern, welche die Were in gleichmäßiger Fabrikation unter ſteiſiger Ver, ung der Einrichtüngen ausführen konnten, wodurch ein großer eth der, Materialpreisſteigerungen und Lohnerhöhungen ansge⸗ lichen, und zeitweise eine Preisvermirderung ermöglicht murbe. Im lien Geſchäfteszahre gingen nicht nu: die Neußbe tel ungen auß linen Bruchteil zurück, ſöndern wir mußten auch bie münafliche Preöpktionemenge für die noch kaufenden Beſtellungen ar längert Zeit um mehr als bie Hälſte einſchtänten und konnten ie erſt gegen Ende dies Jahres wieder vermehren. Daß bebingt Kutürgemeß Ueberflüſſtawerden eingearbeiteter Kräfte, für die ſpäter neue angelernt werden müſſen, erhöhte Unkosten und verſchlechtert. Ausnutzung der Eintichtungen. Die welter heſtehende Un(cher⸗ Helder ſchwert die Planung auf weite Sicht. Dieſe ſtoß⸗ woiſe Aßßgit perteuerz das Pradult und macht ſich um ſo mehr be⸗ mer bares weiteviie Ratpnaliſtexung fortgeſchrüten it, Dis eum ind erung, der Reichs poſtheſtellüngen konnten wir auf anderen.„ 418 ah e CC ungen, auch ſoſche Fabrilate, von denen nur eine ber ee ee e kündet, Fuich N 4 konſtruktion und Fu fam Keegan der Töpen moderner Herſtelungsweiſt an⸗ Mütffen kund überdies neue(achniſche Gebiete Zu erſchließen. Der Herch wie, Faßritatiousumſtellung auftretende Raummangel ger⸗ an laßte n e e chu ten in Angriff zu nehmen. Unſer Aus⸗ agb z üg a bat ſich weiter enfwſcken, legt uns anerdings krotz Knetes Beſtreßens, die Inlandsprelſt auch im Auslande zu er⸗ 8 Na vielen Fallen Opfer auf. en e e det bel uns und den Siemens ⸗Schucke rt, werken ſowie, gel, den von heiden kontrolterten Geſellſchaſten Be⸗ aten bat ch an 18 000 erßößt. Gehälier und Löhne der pn en den Siemen Schuchertwetlen und der Slemens⸗Bauunion iK e 2 eußſchen Betrieben beſchäftigſen Angeſtellten und Arbeiter Bhzügen im abgelenfenen Jahre 240 Mlligunen 4, Die ge⸗ fetzlichen⸗ igen Leiſfunßen pro sopf haben ſich um 11 v. H, erhöht. Pie Gael slage des Wiener Werkes hat eine Beſſexung erfahren eie Belegschaft hat lich im Laufe des Geſchäftsjahres um elwa 46 v. d. erhöhf, Die Geſellſcha fen, bei denen der Sle⸗ menß⸗Konzern Jaukend beteiligt iſt, habon im gogelaufenen Jahre ein zm Ganzen verſtärktes Ergebnis gebracht Der Buch⸗ Werth diefer Beteiligungen beträgt nunmehr üßer 117 Millionen 4. Dex von zer Fieme n Relniger Veifa, Geſellſchaft für. Mehiziniſche Technik mo., im letzton Geſchäftsjahr erzlelte Umfatz weiſt gegenützer dem des Vorjahres eine erfreuliche Steigerung auf. See ene Bhuun fon war in ſteigenbem Maße boſchäftigt, „ 1 5 0 991205. 58 e ee e it, dure„ Die Zwieluſch u, Co. mhh. he Ae b Mie e Gmbh Kom⸗ Mn nkfeilſchaſt war auch im abgelaufenen Juhte erfolgreich, Die Wien ef um len Geſelllſcheſt für drahtlose, Telegraphte möc. nne im Meß dieſez Jahres ihr zözähriges Geſcyäftsfublläum feiern i ere hat die Heberſee⸗Telegraphle welſer entwickelt. Auch Sſemen s Abſchläfſe Nuker Echwankungen aut beſchältigt Wirkungen der falſchen deutſchen Wirtſchaftspolitik Zuviel Berbreauch anf Koſten ng Belegſchaftsſteigerung um 20 bug rortſchreitende det Elektrizität N hanpien konnte; von zs Min. A verbleibt. Die End ſumme der Blau bat ſich von 988,7 auf 808,50 Mill. erhöht. Von Altipen senkten ſich Bankguthaben gon 51,8 auf 77,48, Wertpaplee von 50,44 auf 64, Mill. und Sticherbeiten von 6% auf 215. Dagegen erſcheinen dauernde Beteiligung mit 12,6(oe) Mill.„ und Wechſelbeſtände mit 950.86) M U. 4. Grundſtucke ſtezen mit 12,(14% und Webände mi 19,57(1985 zu Buch, Einen größeren Zuwachs erfahren die Konten Rahms⸗ ſeviglien wit 19,01(8,0, gugefangene und fortige Fabhrikete; An lagen im Bau mit 85,(29.2 und Schuldner mit 194,49(82,0 Min. 4 Auf der Paffipfeite erſcheinen neben dem As, von und. 97,3 Mit, 4 und 30 Mill. Rücklage, die Sonderrücklage mii 7(8, Mill. 4. Die 6% u. H. R. Anleihe von 1odg ſteht mit unperändert 120, die 7 b. H. Dolaranleihe von 19285 mit 8,(9,1) und bie 657 p. H. Dollaranleihe von 286 mit 32,82(28,86) Mill. 4 zu Buch. Die Sugreinlage der Sparbauk Siemensſtadt ſtieg von 98 auf 140 Mil. Gläubiger hatten 88,73(77/8) zu fordern, ud Kunden⸗ änzaßlungen waren in Höhe von 31,7(88,96 Min.„ geleiſtet. Der Dispyſtt vnsſtock blieb mit 3,88(8,0) nahezu unveränbert, während ſich bas Anterimgkonio von 14,61 auf 16,20 Mill. 4 erhöhte, f Stemens⸗Schuckeriwerke Die Geſehſchaft berichtet, daß die er höhte Beſchäf tigung ihrer Werke, die in der zweiten Hälſte dez vergangenen Geſchäfts⸗ ſahie erreicht wurde, auch im Berſchtsfahre anhielt. Der Um: ſotz konnte nicht unweſentlich geſteigenrt werden. Das Gewinn⸗ ergebnis entſpricht bieſer Zünghme ſebpch nur zum Teil, da man dex Steigerung guf der Koſtenſeite nicht durch ausreichende Preis⸗ ethöhungen folgen kpnnte und wollte. Auch war die Beſchäftigung nicht auf allen Arbeltsgebieten gleichmäßig günſtig. Dem Ausbau der Fabrikationsſtätten wurde volle Sofpgfalt zugewendet“ Neben der Inbetriebnahme verſchiedenez Neubauten konnten guch, die übrigen Werke ihre Leiſtünggfäblgkeil durch Fabhrltotſons⸗ vepbeſſerungen und innere Umstellungen ſtelge rn; fließende Feytigung wurde weſterhin eingeführt, ſoweit die Mengen gleich⸗ Artiger Fabrikate dies geſtatteten, Der Maſchinenpark wurde in ausgrdehntem Maße erneuert, moderne, zeiſparende Arbeits maſchinen und Arbeitsverfahren eingeführt, ſelbſt wenn die allen Einrichtungen noch nicht abgenutzt waren. In gleicher Weife wandte ich die Geſehſchaft den Fortſchrittsabelten in der Aus⸗ hilzung ührer Erzeugniſſe, bei heren Anwendung und für die von ihr au erſtekenden Anklagen ihre ganze Aufmerkſamkeit zu, Erſtrebt wurde Steigefunz der Betrjeßsſpahnung nornehmlich hei Trans: jgkmatoren, Schaltanfagen und Kabeln, Erhöhung der Maſchineß⸗ leiſtungen für biemmer größer verlangten Erzengungseinhelten der Kraftwerke, Verfeinerung in der Bedſenung, in den Betrlebe und in der Betriebsüberwachung der immer ausgedehnter werdenden Ver⸗ teikungsnetze, Steigerung der Wärmeßkonomie bel Dampfkraktwer⸗ ken. Verbilligung aller ftabrikate bezogen auf erzielte Veiſtung, immer wetergehende Aypaſſung des eleklriſchen Betriebes an, die Exrkorderniſſe der Induffrie, des Transvoftweſens, der Beleuchtung und nicht zum wenigſten des Haushallungsbedarſes. 5. Die Umſatzſte ige rung wurde im Inland erzielt; det Auslandsumfatz macht fedoch guch weiterhin einen anſehnſſchen Teil des Geſamtumfatzes aus. Dank der gusgedehnſen Verkaufsorganiſa⸗ ton in allen Ländern konnte S. u: S. feinen bisherigen Anteil noch behaupten, doch ſei dies nur unter Opfern möglich geweſen. Die hindernden Umſtände, ſawohl im Inlaude wie im Auslande ſerbſt. feten 7 arhßer geworden. 2 2 VVV Dle Gewinne und allgemeine Berluſtrech nung 11 nach Vorwegbuchung der Unkosten, die darum lelder nicht erſichiet ſind, einen von 91,0 auf 38,20 Min.„ geſtiegenen Rühgewinn aug. Anleibezinſen begnſpruchten 4,07(8,54) Mig.* und KAoſchrei⸗ bungen waren mit 10(1,48] erforderlich, Auch bier wuchſen die ge⸗ Gais Ründſunk⸗Geſchäft der Gefellſchaft hal ſich gegenüber dem Bor⸗ 1005 west nich geörban and der Bedarf zit zürzeit weiter bedeutend. Di rüwdung der Vereinigte Eiſenbahn⸗Signalmerke Gmöß., in Haß, bir eigene Abtenlung für Eiſenbohnſicherungsweſen ſowie die⸗ ſeſtigen der Acc, uit bei Mar Jubel, Stahme; Bruthſal Ach auf⸗ gangen fins, it im abgelaufenen Jahre Furchgefütei, Die ünter⸗ Len Wirt Ger. Stemmen n. G. betriebenen Anlagen für 85 es Fab 5 2 1 715 e ee der 17 5 is es weint n, gebörigen Rlaniawerke in der nveugearün⸗ 0 171 Ries terte, Ach, vereinigt Die Mehr, 1 bes Ain bieter Grfenſwaff tiegt in Slemens⸗Keönzer n. e er age rechnüng hat ſich einſclbleh 2% G, i.. Woritgg der Rohüberſchuß aur eine Kleinigkeit von 2,17 auf ie Mig.„ erhöht. Dafür erforderten die gesetzlichen ſoziglen Lei⸗ sterren e mohr als eim Vorfahr, näm ech an Mill, gegen 3,58 Mill.. Die kreiwihigen Leiſtungen ſtellten ſich guf.789(2,55), Anleiheginſen Benn ſſhrühten 4(8% Min., ſcdaß nach 597 007 Fe dialen Leitungen ſtark an, von 8,18 auf 8,01 Mill. 4 eie keiwillige.(8,0000 all. 4. Der Rela gewinn erhöht ſich 1 von 14 780 8 guf 1c 580 i, Die Huld d wird bekanntlich mit 10 le d, H, in Vorſchlag gebracht, der Sonder⸗ rücklege von 8 Mil.& sollen wieder 8 Mill. zuoeführe und 1180 889 n neu vorßettegen werden. en der Bilanz, bdeſſen Ensſumme ſich non 88781 auf 418,5 I 4 ſteigerte, erſcheſnen in in.& n. et: Wechſel 1,28(8,8), Wertvasters 29.88(9788, ganernde Beteiligungen 8(), an, bete Beteifigungen 10,75(11,84), Bankguihnden 2758(88,7, Poſte ſchec.88(0,54); Außenstände dei Kunden.02(21), Ser bei bde⸗ freundeten Gefellſchaften 84,18(48,88) und bel verſchlesenen Schulc⸗ nern 24,(18,08, Roßmaterlal ſtetzt mit 28,12(20,20), Halß⸗ und Fertigfabrikate uf. mit 78,(51,8, Grundſtüge mit%%(4 und Gebäude mit 85,45(30,500. Dagegen unter Paffiven: Ac, un. 120, Rücklate 18, dle Anlelheſchulden wie be Su, die Sparelnkagen uit 9,81(7,06), Liferanfenverpflichtungen mit 18,04(18,24), Verpffſch⸗ 5 4 5 S emmere 8: 1 5 4 Abſchreisungen der Rein ge ki lich ungefähr be. Eiſenwerte Gaggenau 18 459 098& geßen 18 851 20„ i.., aus dem bee kenntlich 14(i v,. Puidende ausgeſchutef werden ſollen. Die Sonde rrücklage erhält 80 8,0) Min, 4, ſodaß zin Nruerteang 1 PFF. 9 Millionen⸗Anuleihe gegen Stagtsgaxantie? Wegen der Sanierung der Eiſeuwerke Gaggenau lamen geſtern nachm, tag die Bürgekmeiſter vou 22 Gemeiruse n 8 Murgiale und der Hardt in Gaggenau zuſammen und ſpruchen ſich etugehend über die Beheßung der durch die Stellegung der Liſen⸗ werte Gaggenau enſſtan eitslaſigleit aus. Bürgermeiſte Schneider gab eine erſchöpfende Auf, läxung über die 68 tete en Maßnahmen zur Behebung der wertſchatlichen Kreis. kan war der lieberzeugung, daß der Fortheſtand der Eiſen werte aus Sicherhenszründen gewöhrkeiſtet werden müſſe. Eine gls den Bürgermeiſtern von Gaggenau, Rotenſels, Kuppen⸗ teim und Muggenſturm gebhlldete Kom miffion ſoll mit den Regierungsſtellen und dem Landiag wegen llebernahme einer Bürgſchaft für die Aufnahme eines Zweimiſfſonen darlehen durch bau badiſchen Staat gegen Sicherſtellung der mehrmilionigen Realwerte ber Eiſauwerke deihandell. Folgende Resolution wunde eingebracht und einmütig beſchlaſſen.„Die bente in Gaggenau in der Frage der Sanierung der Eiſenmerle verſammeſten Gemeinde⸗ Vertreter agelliexen allen Ernſtes an den Badiſchen Stagt mit der Bitte, der Bad. Staat wolle im Intereſſe der Belegſchaft von 1206 Mann mit kund 4000 Perſonen, die hurch die Stillegung der Wer e in Not und Elend gekommen ſind, eine Bürgſchalt überneßmen, welche die Aufftahme eines Darlehens von 2 Millionen/ geren . Sicherheit des Beſitzeß der Elſenwerke Gaggengu A. exmöglichi“, 217 Keine Berbindung Opel⸗General Motors— Fig neues De⸗ menti van Opel. Zu den trotz aller bisßerigen Dementis nicht der⸗ ſtummenden Gerüchten über eine Intereyennahme der General Mo⸗ tors an der Adam Opel Az., Rüſſelsheim wurde dem WB. Han, delsdienſt von der Bermaltüng der Oyelwerie auf das Nachd rücklichſte erklärt, daß Verhandlungen in dieſer Richtung weder nſtaltfinden noch ſtatigefünden haben und alle Kombfnaflonen über Vereinbarungen Zinſicnlich des Pro⸗ düktipns programmes und der Abfatzgebiete beider Geſellſcha ten uolllem men an gbdier Luft gegriffen ſeien. Eine ders artige. Intexeſſennahme ſel zur Zeit ſchon deshalb nicht das Ziel der Berwaltung, well, wie wir erfahren, der Ei Ang durchauß herlebigenz it, wenn ſich auch nalurgemäß dis allgemeine Wiriſchaftslage ungünſtig bemerkbar mache. Seit dein 15. Dezemper habe ſich der Auftragseingang aber merklich Das naproßfe nim der Opel merke für Fhdukttangyt fende Zuhr ſieht bie Heeſteleng ven 190 909 Wagen vor, Borſenperichte vom 9. Januar 1929 Mannheim leicht beschaftigt f Die ffüffige Verfaſſung des Geldmarttes hielt weller en und man begann an der Börſe neuerdings die Möglichten der Herag, ſetzung des Reichsbank⸗Distontſatzes zu diskulferen. Die Fröff⸗ nungtturſe waren durchweg leicht er hüt und Waldhof vorüber gehend bis 290 v. H. gehandelt. Eine Ausnahme ölldeten Siemens, die inſolge Gerüchten über nicht befriebigende Pilanzziffern ſchwächey mit 417 v. H. einſetzten. Im weiteren Verlaufe hielt die freundliche Stimmung an und man hörte für Faxben 25 p.., ſowie für Mon, tänwerte fester! Kurſe. Am Kafſa market ſtatte Geſchäftsloſig⸗ keit ohne nennenswerte Berändexungen.„ Frankfurt erholt frehnd licher. 11 Forllegengen günſtigen Meldungen, wie 7 85 1. 155 40 92 155.„Prenben 115 letzten Ja 2206 Vor 120 0 a elbe nter Vermeidung des 8 55 * ner gewiſſeis Ach verhalf der welter fehr i ee e Au E nach wie dos Auf ber anderen Seite verßimmie der ſchme 4 rigen ewgerkex Börſe ſowie der Wörigen ö 8 5 5 ewiſſe Zurückhallung unrerkenn bor lieh, Gegen der gestrigen Abendbörſe waren zumenn Kugerhelungen 11 eſtzu⸗ ſtellant es traten aber auch peſeinzelt Kurer fit edeck in kleinem Rahmen hiellen, m Bre ſich e 8 8400 9. en hülchſezen. 50 M 1 beſchraänzte ſich nur e Fereinzeß ders Nachfrage bestand weſter für Siavishigen zn 6185 e, Wer Geldsel wer Weier elch für Wage nfolge ber anheltenden Meleßtkagar e ſich die europätſchen Baluten gegen Rework aß, Jondon.8489 nach 4880, Ho nand 418 N, Schweis 19 ie noch Je. 28, Spanſen late ac einn, ble moet Doge gegen Reichsmark fin auch weller rückgängig, anf 1 Menat 5, 5 Mongte 38 CCCCCCCCCT0T0CCCC00TTTTTT0T000T00CTCCTTT 8 2 Stellen. e tel 8 1 f. f 8 ce 2 Nb 5 7„ 9 9. 5 1 9.. 9. 1 5 7. 90, ee 5 r——— Kü rettel der Neuen Mannhelmer Zeftung 2. 8 te ern 15% 80 gegregege ges 18 h ggebetedet B 2 06 gig agg re, Jeg f e egen, bi den and Agenden ee rege en, beg Stgeneiistunzen in Mat ſe Sac Saft u 115 2255 e Wi 3 18— 11— r Sage 1 25 b 925 15 N 8 5 1 1. 37. 24* N 3. 2 85 5 8 7 r Mannheimer Gffektenbörſe vom 9. Januar e een„ ee. n 2130 128 J 1775 * 9 1189 400 2 e ee l did eee e e Lag, Neige 18 10, ee 725 5 1 1 7 e 0 e e e 5. a e a. 10 17— 473.. 88 15 bafen eren Wem. 4 40.—. a. 2 22 2, Hebk. h. 129,9 U. Be rand. re a. a dee 2 eee e eee eee 5 1508. 1 0 A e 128% „ e age Bb 5nd fee dee 8., geen 0 ee ee e ee een ee, f 21 15 been ih Fe e d e en 2955 11 8 17 18300 res 7% San 88 5 Sabel ee 88 43 bann Jen 455 Sers. Jack e e e ee e*. 1252 197 852 5 e ee 7 2242 , 5 N e enn a 5 5 Was 14880 Bremn, Boner 9 270 e 140.0 140% D a 5 5 28.— 1 2 D Deer 220.5 Hotſe f alt her 824 U eee e... Salad weiß A 6780 e eee* Sten. 717.5 Süd. Wisent 140.0 140.0 4 5 A0 Dede, And 196.0 187,9 ler. b eee eee.50 845 i ian 1875 Jane Bine..0 1 115 3 0 1850 Di ine 5 amm, Nalſerst 26710 207.0 22 5 North 5 Durlacher ba, 148,0 148,0 be e e 1. 78.078. Sandes 118. 418 2 5 i 160 e. 1 i 141. Sieh 281.08 e ee e 5 27 5 255 l . 0 0. 9355 0 g e Abf. D.. g. f Wee 8 f Saler 21.80 8„ Frankfurter Börſe vom v. Januar Kae e e ee e e. eie Jeſtwerptus lie Werte e Fd Montan- Alelien. N Ene 1 8 9725* 125 f 725. ie eichen., 30 88.80 32 N 1 n J Leder Rene a 1 1115 b i 3 . 7 188180 Selb eee. e eee e lb e e 0 80 Waigel W 0 Fare 3 1180 1 e ür 98— 8 55 27 5 7 5 A 95 5 92. „ e e e ee e ee ee e. e f 245 5 5 eee bee e 1 28.0 Naft Ascher ste 27,0 288.0 a ee 2250 A0 Nes ee 3 a 5 e e e ee e eee 5. 151 c d f h be 0 eee ee den ge g g e 2g 80 See ee 4 i eee eee e* 777)))%VꝙG ²vob eee 5 5: n 1120 5 2 8 e 125 98 228 J 604 Wes Et f f. 5 f 41 2 Ee b u. 4 143.0 N. 8 81 2— W f Wei Mb. 28 Ns Min„ 20.0210, Hdein. Braus N 3 ee 218 e ö eee ee eee 8 f Aae e ee 1 7608 0 28. 1 E e Berliner Börſe vom b. Fanuar. 1 850„ gef 328.0 Tedus Bergbau 1188 418.8 inäliche Werte 2 24.1524.89 11 Tat 408,0 205,0 F Aen. 99 8 5 5 5 da a 85 Seſturtiazliche 3 2 e s 8 Se. 25 B 17 1 8 g 2 l 25 Fuds Sesnts. 80 5 eee e ee ce S d, N ee 4501470 Da pla 88.2 925 lenses Bantver.88 1485 Zuduſtrie-⸗ Aktien. e 19 5 JJ! 77 8. 1 7 2 5„*— 1 5 1 1.„ N 8 1 8 a fi.. ee ene e een 8 e 8 1 1 e K e 1920844 88.80. Gef. 48070 125.0 Maine f 550 885 e 150 70 an 10 eee e 1 Wege er 85 90.7.80 Uberrd. Berben ee dee 29 815d 3870 384.5 ee eee 80 An F bee 0 1 1 0 9‚20 1 e. e cen 511 een e n Fb. e 8 10 35. ed 3 55 See 785 1 ging.„ n N f 4 4 1 1 1 27 5 4 ee K een 2 50 258 527 ae 4 ae 10 600 1000 1000 e 5 5 e 5 88 5 i Danule- Ae 8 eee, 3 4 4 165 2% Dank ⸗Alellen⸗ ee, e. 15 7855 255 Golgy Ne 18. B. A 5 1 ö ie un S.. ne er 5 1 8815 22 e„ e 0 e mee, ds de eser! 18 8. Sers, Benden 4 f eee e e eee, e Mee, ee 1 4 8 K* er eee * erlernen eee eee eee n., een 1 8 1 1 1 3 1 9 1 2 9 — Dekttwoch, den g. Jaunar 1929 Neue Maunzeimer Zeitung[AbenbsKusgaße) 7, Seb. Nr. 14. Sportliche Handball im Vadiſchen Turnkreis Die badiſche Meiſterklaſſe hat die Spiele in den Grup⸗ den hinter ſich, bis 9 zwei in Mittelbaden, die aber weniger be⸗ deutungsvoll ſind, da auch hier Metſterſchaft und Abſtieg ſchon ent⸗ schieden ſind. Von letzterem wird der Karlsruher T. V. 1846 be⸗ troffen. Im vorletzten Gruppenſpiel treffen ſich Tb b. Durlach und M. T. B. Karlsruhe. 5 Im Mannheimer Turngan iſt des Gauturntages wegen bereits am Vormittag voller Betrieb. Alle Begegnungen ſind von größtem Intereſſe. Die Paarungen Jahn Neckaran— T. B. Seckenheim T. V. Sandhofen— Tg. Nheinan T. V. 1846— Gb. Germanie find ganz dazu angetan, weitere Ausſcheidungen aus der Gruppe der Meiſterſchaftsanwärter zu bringen, normalen Verlauf jedoch Voraus- geſetzt. Am meiſten offen iſt ſchließlich noch das Treffen Sandhofen Rheinau; denn Sandhofen hat erſt am letzten Sonntag, die bis Lorthin führenden 1846er mit:2 geſchlagen, und dadurch bewieſen, daß es noch gewillt iſt ein Wort mitzuſprechen. Im Vorſpiel blieb Rheinau 311 ſiegreich. Auf eigenem Platze ſollte es Jahn Neckarau ſchon eher ge⸗ linge n, ſich über T. V. Seckenheim zu behaupten, umſomehr als die 21 Niederlage in Seckenhetm, das Spiel wird allerdings wieber⸗ holt, von der Jahnmannſchaft ſicher noch nicht vergeſſen iſt. Im Neuen Luiſenpark ſtehen ſich die Platznachbarn T. V. 1846 und Hd. Germania gegenüber. Im erſten Treffen konnte der ältere Bruder die Angelegenheit mit:1 Toren für ſich entſcheiden. Auch im Rückſpiel ſollte den 1846ern letzten Endes ein Steg gelingen, doch wird er weſentlich ſchwieriger zu erringen ſein; denn die Ger⸗ manen haben in den letzten Spielen bewieſen, daß der Runden⸗ beginn für ſie unter einem unglücklichen Stern ſtand, der den Leiſtungen keineswegs gerecht wurde. 5 R. G. * Aus der Badiſchen Turnerſchaft Neben der Ausgeſtaltung der kurneriſchen Arbeiten ſtehen die Monate Januar und Februar im Zeichen der Gauturntage. Teil⸗ weiſe bedürfen dieſelben noch der Vorbeſprechungen, wie im Moin⸗Neckar⸗Gau, wo die Bezirksverſammlung des 2. Be⸗ zirks in Buchen vor ſich geht. Im Bod. Neckar⸗Gau erfolgt eine Beſprechung der Vereinsvorſtände in Heidelberg. Der Neckar ⸗ Elſenz⸗Turngau hat zu einer Turnratsſitzung in Neckar⸗ gemünd eingeladen. Auch zwei ordentliche Gauturntage ſtehen vor der Tür. Der des Mannheimer Turngaues findet in Mannheim Käfertal in der Turnhalle der Turngemeinde ſtatt, der benachborte Bad. Pfalz⸗Gau hat Oftersheim zum Mittelpunkt ſeiner Tagung gewählt. Beide Gauturntage ſtehen in einem gewiſſen Zufammen⸗ hang durch bevorſtehende Grenzregulierungen, insbeſondere iſt ber Ausgang dieſer Frage im Bad. Pfalz⸗Gon wegen des Anſchluſſes nach Mannheim von Intereſſe. Raöſport 12 Paare bei ben Leipziger„Six baus“ Wenn am Donnerstag abend beim Berliner Sechstagerennen bie ketzte Stunde anhebt, wird gleichzeitig in Leipzig der Startſchuß zu einem 145 Stundenrennen fallen. Das Rennen in der Pleißeſtabt iſt ganz hervorragend beſetzt. Der„Verein Sportplatz“ Leipzig als In⸗ haber des„Achilleion“ und Veranſtalter bes Sechstagerennens, war bei den Engagementsverhandlungen inſofern günſtiger daran, als er ſeinen Bedarf vor den Berliner Veranſtaltern decken konnte. So iſt es ihm auch gelungen, ein ganz auserleſenes Feld von 24 Fahrern zuſammenzubringen. Es werden die folgenden 12 Paare ſtarten: Rauſch/ Hürtgen⸗Köln, Rieger⸗Breslau /Richli⸗Schweiz, Nebe/ Setferth⸗ Leipzig, Dorn/ Maczinsky⸗Berlin, Girardengo /Negrini⸗Italten, Gö⸗ bel⸗Dortmund/ Knappe⸗Breslau, ChouryFabre⸗Frankteich, Buſchen⸗ hagen/ Frankenſtein⸗Köln, Hille/ Berger⸗Lelpzig, Degraeve⸗Belgien/ Mouton⸗Frankreich, Charlier/ Duray⸗Belgten, Schorn⸗Köln /A. Maes⸗ Belgien. Unter ben Teiluehmern befinden ſich alſo auch die Gewinner des J. Leipziger Sechstagerennens, die Italtener Girarbengo /Negrint, ſo⸗ wie die Gewinner ber Sechstagerennen in Köln und Frankfurt/ Main, Rauſch/ Hürtgen bezw. Rieger /Richli. Eine Vorausſage zu treffen hält het der gleichmäßig guten Beſetzung des Rennens ſehr ſchwer. Voren Die ſtarken Argentinier Auch Cook k. o. Argentiniens Schwergewichtler machen von ſich reden. Der Olympiaſieger im Schwergewicht war ein Südamerikaner, Lubwig Haymann wurde von dem argentiniſchen Neger Islas k. b. geſchlagen und nun hat auch noch eine andere Größe an die Kunſt oder vielmehr an bie Härte der Südamerikaner glauben müſſen. Georges Cook, der Rund ſchan kannt iſt und ber v.&. gweitmal getzen Europamelſter Barlind nach Punkten gewinnen konnte, wurde in Buenos Aires von Viktor Camo⸗ polo in der neunten Runde entſcheibend geſchlagen. Seichtathlettt Nurmi wirb nicht Berufsläufer Die vielfach verbreiteten Meldungen, der finn ſche Olymplaſieger Pao Nurmi habe den Verlockungen des Dollars nicht widerſtanden und ſei Berufsläufer geworden, haben ſich nicht beſtätigt. Am Diens⸗ tag erſchten der Finne vor ber Newyorker Amateux⸗Athletik⸗gommiſ⸗ ſion und erklärte, daß er im Auftrage und finanziert von einer finni⸗ ſchen Automobilfabrik nach Amerika gekommen ſet, um die ame ri kaniſche Automobilinduſtrie zu ſtubieren. Nurmi will ein Jahr lang in den USA. bleiben und wird natürlich auch Startmöglichkeiten ausnützen, Er dürfte dabet auf eine ganze Reihe europäiſcher Kollegen treffen, denn neben den bereits in Amerika ein⸗ getroffenen Wide⸗Schweden und Dr. Paul Martin Schweiz reiſen demnächſt auch Dr. Peltzer und Ver Finne n urn nach drüben. e Schachwettkampf Mounhelm-Fenbegbelm. Am Sonntag, den 6. Januar trat die Meiſterklaſſe des Schuchklubs Mannheim zu einem Wettkampfe gegen die ſtärkſten Spieler des Schachkkuos Feudenheim an. Schon aus der Tatſache, daß eine ganz beſondere Elitemann⸗ ſchaft ſich den Feudenheimern zum Kampfe ſtellte, iſt klar zu er⸗ Der Sroße Ski⸗Dauerlauf im Sd wre 80 Km. im Gebiet von Hinterzarten Der vor bem Krieg ſchon eingeführte„Große Dauerlauf“ des Ski⸗ club Schwarzwald iſt nach dem Kriege wieder erſtanden. Nur hat man aus verſtändlichen Gründen der wahrſcheinlichen Leiſtungs möglichkeit ihn auf 30 Kilometer reduziert. Dieſe 80 Km, wurden bis zum Jahre 1926 beibehalten. Danach ſteigerte man die Diſtanz auf 30 Km. und ging ein weiteres Jahr ſpäter wieber auf bie 50 Kilometer, bei denen man ſtehen geblieben iſt. Der Lauf, der nach dem Kriege Jahre hin⸗ durch vom Gau Hoher 8 Schwarzwald burchgeführt wurbe, wanderte 1929 an den Gau Freiburg, ber ihn ins Feldberggebtet legte. Der gleiche Gau übernimmt auch dieſen Winter die Durchführung, boch hat er eine andere Gebtetswahl vorgenommen und ihn in bte Umgebung von Hinterzarten verlegt, wo die Gelänbeverhältniſſe mit den mehr offenen Flachſtrecken ohne allzu große Ueberhöhungen ſich gut eignen. Die Laufſtrecke über 50 Km. hat Ablauf und Ziel in Hinterzarten. Sie führt nach Norben und Oſten ausholend zunächſt über die Weiß⸗ Aus den Rund funl⸗ 8 Donnerstag, 10. Sanna 17 Deniſche Genter K. 1 Berlin(Weile 489,9), Kbnigaswufter gen(ze 20 Uhr: ubendunterhaltung, Mchard Wagner⸗Abend, 2 0 9 7 Lau(Welle 822,6 0 Uhr: Von Gleiwitz: Heier: Dugi 20.25 Uhr: Luſtige Wiener Weiſen, 91.80 br; Kelſte Janker ſtunde, 22.30 Uhr: Tangmuftk. 8 a Frankfurt(Welle 228,6) 16.38 Uhr: Konzer, 30.8 Nhe: Stultgart: Schwäßſſcher Abend, 21.90 Uhr: Spanische Sin dem bn 1(Welle: 394,7) 20 Ubr: Volkstümliche Plasma. Die modernen Tänze der Saiſon. 28 Üße: Reue Tänge. Könlasberg(Welle 908) 20.05 Uhr: Der Opernball, Feta. Langenberg(Pelle 468,8 18.05 Uhr: Mitlagskengert, 1 N 5 e 19.05 Uhr: Uebertragung ausdem Stirn Konzerthauſe, Aachen: 6. Städtiſches Fongert, ealchliezend: t Sachs⸗Spiele, anſchließend Tanzmuſik.. Leipzig(Welle 805.80 20 Uhr: Wiener Walzer, 21 uh: were, München(Welle 585,7) Kaiſerslautern ele 12.55 Uhr: Mittogskonzert, 17 Uhr: Konzert, 05 Aber 1 1 2 21.50 Uhr: Tonk unſt: der Gegenwart. 0 Stuttgart(Welle 979,7) 12.15 Uhr: Schallplatten kenge Uhr: Von Frankfurt: Konzert, 29.18 Ur: Scwasis 21.30 Uhr: Von Frankfurt: Spanische Stunde, Komödie in einem Akt.“ 8 Stunde Hand n. 20751005 Von Seeta Site Ansläudi ſche Seubert 5 5 8 5 Been(Welle 411) 20 Uhr: Moderner Oprrettengdenb. Bub ape ſt(Welle 555,3) 19.80 Uhr: uebertraaung! 47 er Dres ſehen, wie hoch ihr Schachruf eingeſtellt wird. In der Tat ſind die D 8 9 e ur: Tanzrrnfie⸗. m. Del Feudenheimer wackere und ſehr hartnäckige Kämpen. Aber gegen Birmingham: Abendlonzert die ſieggewohnten Meiſterſpieler ber 1. Klaſſe des Schachklubs Mann⸗ Daventry(Welle 156,5) 20.40 Uhr: Bon Man cette:. heim konnten ſie für diesmal nichts ausrichten! Det Wettkampf ging konzert, 28.15 Uhr: Steudentenlieder,.89 1 Tang mit:0 bei einer Hängepartie. des N Mann⸗Malland(Welle 549) 20.80 Uhr: Opernabend, G Ineelnge heim aus. i e Parts(Welle 1764.7) 20.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 98,9) 19.80 Uhr: Sinfoniekonzert, baun Sexten Rom(Welle 4478) 20.45 Uhr: Sinfoniekonzert. Wien(Welle 577) 19.45 Uhr: Peter Altende e bers, bine i akter und Anekdoten. 825 Zürich(Welle 588,2) 20 3 Offenbach⸗Abenb. i Radio- Spezlalhaus Gohr. eſberponn Marktplatz 6 2, 0— fel. 2884 Zur ſtänbigen Kontrolle Ihrer Batterien und Ihres Müpateses benötigen Sie ein gutes Meßinſtrument. Sie erhalten ei a ein gutes Voltmeter mit 2 Meßbereichen 6/1 B. fe d Mk..50, ſind jeberzeit auf dem Lauſenben und erſpanen de Aerger. Akkumulatoren⸗Prüf⸗ unb Labeſtatlen. i wenernachrichten der Karlsruher eanseaweme ᷣð 5 badiſcher Waere 2 morge 2. 8 Schanzenweihe in lngere ut Bei herrlichem Winterwetter und günſtigen Schneeverhältniſſen wurde am Sonntag nachmittag, nachdem ſchon ain Abend vorher Hans Heinz⸗Schanze, die größte Sprungſchanze Deutſchlands, feierlicher Wetſe ihrer Beſtimmung übergeben. Die Schanze in Johanngeorgenſtadt, die am 10. und 20. Januar der Schauplatz der ſächſtſchen Skimeiſterſchaften ſein wirb, beſitzt eine 100 Meter lange und 45 Meter breite Anfaufbahn, und einem Ge⸗ f rüſt mit 5 Türmen, deren größter 42 Meter hoch iſt. Den gelungenen Eröffnungsſprung führte der einheimtſche Iungmanne Czermak aus. Am Hauptwettbewerb beteiligten ſich ſo bekannte Springer, wie Recknagel, Walter Claß uſw. In der Klaffe 1 ſtegte unter 14 Teil⸗ nehmern Erich Recknagel Oberſchönan mit Note 232,7 bei Sprung⸗ wetten von 48 und 51 Meter, vor Walter Claß 1 mit Noe 231/(43 und 31 Meter). Oxforb ſchlägt Cambridge im Eishockeg Die winterſportlichen Konkurrenzen ſcheinen für Oxfurd erfolg ⸗ reicher auszugehen als die Raſenſpiele. In St. Moritz trugen die bei⸗ den Univerſitäten ihr offizielles Etshockey⸗Wettſptel im Raßtzmen der bekannten Wettkämpfe zwiſchen dieſen beiden Univerſitäten aus. Oxford gewann mit:0. Das entſcheibende Tor fiel im zweiten Druckwellen weiter südlich vorzurücken begin Witterung wird zunächſt noch unter Vochbr bleiben. bis 12 Uhr nachts: 0 a gebieten nachts verſchärſter Froſt. Chefrebakteut Nur: kannenhöhe zum Thurner, dann über Neuhäusle, Plattenhöfe nach 50 1822 Nis St. Märgen, von dort zurück über Neuhäusle zum Thurner und 5 böte n NN kur 52 ee Weißtannenhöhe, ab dort nach Titiſee hinunter und zurück nach Hin⸗. m m C e Nackt. türe 5 terzarten. Die Laufſtrecke ſieht vier Verpflegungſtatlonen vor: Thur⸗ Wertheim 1511— 28 186 N 0. leicht ner, St. Märgen, Thurner und Titiſee. Der Lauf iſt als Verbands- Sönigſtub! 188 7828—4 No leicht] Nebel ö lauf offen für alle Mitglieder bes Deutſchen Skiverbandes, die über 5 2 72914 80 5 8 8 118 bebe 20 Jahre alt und Amateure ſinb. Der Nennungsſchluß iſt am 17. Ja⸗ Viuingen 780 783.4 10 2 10 NW 5 olsen nuar bet der Geſchäftsſtelle Freiburg. Ausloſung iſt am 18. Januar, Feldbg. Hoi 1275 646,0 6 3 s 0 8 8 J Erklärung der Laufſtrecke am 19. Januar in Hinterzarten. Der Lauf⸗ Saden weil.“— 780,0 8 1—6 NO Webel“ e beginn iſt am 20. Januar 9 Uhr. Die Teilnehmer haben ſich einer St. Blaſien 7 141—14 15 N 2 ärztlichen Pflichtunterfuchung zu unterziehen. Höchenſchw!— 8 ö. a Der Kern des großen europälſchen Hochbtucgebi⸗ 105 120 ſich ſeit geſtern nach den Oſtſeelänbern berlagert, da her 9 Druck im Norden Europas durch die bort vorllberdtehe den Tiefdruckgebiete abgebaut worden iſt. Ueber dem Feſtlan einige geſellſchaftliche Veranſtaltungen vorausgegangen waren, die iſt der Druck weiterhin geſtiegen, ſo daß in Ostpreußen dende in früh 790 mm gemeſſen wurden. Auch bei uns dat druck ungewöhnlich hohe Werte erkteicht(782 men). wektere Steigerung iſt jeboch kaum zu erwarten. Bielnieh wind jetzt vorausſichtlich eine allgemeine und alangſame 9 2 Du Seb lachung des enropälſchen Hochs eintreten, ba die peel en. Unſege beiuftuß brate Vorausſichtliche Witterung für Deunerziag, 10 N Fortdauer des Fryſtibetterk, wolte mr Aufheiterung, bei ſchwacher Luftbewegung. In Kane e 1 Herausgeber Hruckar 5 97. Beer Nate Melee leitung 0 ee Olrektion h Hevree. — Berantwortl. Nebakteure Fm Pelte, eultleten; Or, S 1 7 725— W 35—9 e ver! aud Neues aus alte: auſtraliſche Schwergewichtsmeiſter, der auch in Deutſchland beſtens be⸗ Sptelbörittel. ED STAR LIE AUSWANDERER NACH AMERIA erhalten fachmännische Ratschläge und kostenlose Auskunft über Vi- ums- beschaffung dur. d. 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Sie flog der Mutter noch einmal Ulis ſtürmiſcher Zärtlichkeit um den Hals und jagte dann in rem roten Hängekleibchen wie ein Pfeil zur Terraſſe herad, von Max und Moritz, die wie allmorgenblich dieſen Augen⸗ blick nur abgewartet hatten, mit ohrenbetäubendem Gekläff umſprungen. „Glückliche Jugend!“ ſagte Eva van Derp mit einem leichten Seufzer.„Hoffentlich hält das Leben, was es ihr heute noch verſpricht!“ Ein nachdenklicher Zug überſchattete ihr morgenfriſches Geſicht; unwillkürlich gedachte ſie ihrer eigenen ſonnnigen Jugendtage auf dem fernen baltiſchen Heimatgut, das einſt von trunkenen Holſchewiſtenhorden verbrannt, verwüſtet worden war. 5 „Hier iſt übrigens wirklich noch ein Land, wo Milch und Honig fließt!“ fuhr ſie dann in leichterem Tone fort.„Ich wünſchte mir bieſen Frühſtückstiſch nur ein einziges Mal in ufeiner Berliner Penſion. Dein Fräulein Grigoleit ver⸗ möhnt uns bald zu ſehr!“ Daiſy lächelte.„Ich habe unſere getreue Schaffnerin heute früh ſchon am Küchenfenſter geſprochen, als ich Roſen ſchnitt. Und dabei hat ſie mir eine walterſchütternde Neuig⸗ keit mitgeteilt: in der Mühle hat ſich der erſte Sommergaſt gefangen. Und denke dir, ein Baron, ein richtiger Baron!“ „Ein richtiger Baron!“ echote Eva bewundernd.„Wie kommt bieſer Glanz in unſere Einſamkeit?“ „Näheres wußte Frau Grigoleit auch noch nicht. Ader ſie hat den Herrn Baron bereits geſtern abend leibhaftig in Neumanns Garten geſehen. Vielleicht wäre bas wieder einmal etwas für dich, kleine Eva!“ ſchloß ſie neckend. Die junge Frau wehrte lebhaft ab.„Ich banke herzlichſt, liebe Daiſyl, Aber mein Bedarf an Ehemännern iſt vor⸗ läufig hinreichend gedeckt. So leichtſtunig gebe ich meine Freiheit nicht wieber auf!“— Eine Zeitlang ſchwiegen ſie, eine jede mit ihren Gedanken beſchäftigt, und lauſchten auf die Schlagfanfaren eines Finken⸗ pärchens, die jnbelnd in die blaue Sommerluft empor⸗ klangen. Jodes-Anzeige Am 7. Januar verschied unser langjahriger Betriebsbeamter, Herr Valentin Wagner Wir verlieren in ihm einen treuen Mit- arbeiter und Kollegen, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden ü 5 Mannheim, den 8. Januat 1929 Die Direktion u. Angestellten der Firma Motoren- Werle Mannheim A. G. vorm. Benz Abi. stat. Motorenban 5 8 Gestern verschied plgiakieh und unerwartet, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Hermann Sdlaicl Die trauernden llinterblie benen Die Verbrennung findet in aller Stille Donners- tag, den 10. Januar, um 2 Uhr statt 9 Hauptſtädte der Vereinigten Staaten Nordamerikas Irauerbricie 4 aeg Eva hatte ſich mit geſchickten Fingern eine Zigarette ar⸗ deutſchen Valutaſturzes hinreichend Mutze und pekuniäre Un⸗ breht und blies kunſtvolle Rauchringe vor ſich hin. Im zwei⸗ abhängigkeit gewährt hatte, ſich zur Reife einer hohen Künſt⸗ ten Sommer kam ſie nun ſchon als Gaſt zu Daiſy nach Groß⸗ lerſchaft als Liſzt⸗ und Chopin⸗Spielerin weiter zu ent, Rauſen. wickeln. 7 1 hatten ſich einſt auf einem Wohl⸗„Haſt du eigentlich inzwiſchen von beinem Gatten ſchon b m„Adlon“ kennengelernt, und Dalſy hatte vom wieder eine Nachricht erhalten?“ unterbrach Eva letzt die erſten Augenblick an eine aufrichtige, bewundernde Zuneigung beſchauliche Stille und ſchenkte ſich eine letzte Taſſe Kaffee eln. zu ber temperamentvollen jungen Baltin gefaßt, die nach dem Dai üttelte den Kop Einſturz einer glückverwöhnten Jugend ihr Leben ſo tapfer ien bf. 5 in die eigenen Hände genommen balte, a b 8 r in, Apeß i bee ein solche auc es länſis nicht Mit kaum ſiebzehn Jahren, kurz vor dem Ausbruch bes Ich 3855 1905. 5 ö 5 8 8 Weltkrieges, an einen Petersburger Gardeofftzter ver. Eva ſah nachdenklich var ſich bin.„Ich verſtebe im heiratet, hatte ſie ihren abgbttiſch geliebten Gatten ſchon Grunde eigentlich nicht, warum du dich ſo ſehr darauf verſteifſt, wenige Monate ſpäter in der Schlacht an den Maſuriſchen Frau John Frank Brown zu bleiben. Ebenſo wie es mir. Seen wieder verloren und nach dieſem erſten harten Schick offen geſagt, immer ein wenig ſchleterhaft geblieben iſt wie du ſalsſchlag jahrelang als Rote⸗Kreuz⸗Schweſter in ruſſiſchen überhaupt dazu gekammen biſt, die Frau dieſes Mannes Frontlazaretten, oft unmittelbar in der vorberſten Feuer⸗ zu werden!“ a i 5 inte, gearbeitet. Datſy zögerte ein paar Augenblicke mit der Antwort. Als dann mit bem Frieden von Breſt⸗Litowſk das Ver⸗„Das ſind gleich zwei Fragen auf einmal!“ ſagte ſie daun. derben über die Oſtſeeprovinzen herelngebrochen war, war Und zwar Fragen, die an ben letzten Geheimniſſen malnes auch ihre Familie ber allgemeinen Ausrottung des balliſchen Herzens rühren, und über die ich bisher noch nle zu jemand Adels anheimgefallen. Nur burch eine zufällige Reiſe nach geſprochen habe.„Steh, als ich John Frank kennenlernte, Riga war Eva damals der gleichen entfetzlichen Hinſchlachtung war gerade der Krieg zu Ende. Meln Verlobter war im entgangen, die ihre Eltern und Geſchwiſter in einer Nacht Früßlabr 1918 gefallen, kurd nach dem Tode meines Vaters, des blutigen Schreckens betroſſen hatte. Mit Hilfe eines in einem rumäntſchen Feldlazarett. Ich hauſte mit meiner alten Dieners war ſie über Finnland und Stockholm nach kranken Mutter in den beſchränkteſten Verhältnſſſen in einer Deutſchland entflohen. Hier hatte ſie nach mannigfachen kleinen Wohnung vier Treppen hoch in der Steglitzer Straße. Abenteuern einem jungen holländiſchen Geiger van Derp ihre Ohne Geld obne Mädchen, la manchmal ohne die einfach ie Hand zu einem zweiten Ehebunde gereicht, um freilich auch Heizung. Ich ſelbſt war körperlich gans herunter, denn ic dieſen Gatten nach einem einzigen glücklichen Jahre als Opfer batte ein volles Jahr lang täglich zwölf bis vierzehn Stunden eines Eiſenbahnunglücks in England wieder zu Grabe zu im Kriegsminiſterium und im Reichsmarineamt oft bis zur tragen. Erſchöpfung Maſchine geſchrieben, nur um für meine Mutter Allein Eva hatte nach dem Sturm des erſten Schmerzes die notwendigſten Stärkungsmittel beranſchaffen zu können. ſelbſt in diefer abermaligen tragtſchen Lebenswende nicht ver⸗ Dazu die ſeellſche Zerſchlagentelt und vollkommene Holf⸗ zagt. Mit eiſernem Fleiß und unbeugſamer Energie datte ſie nungsloſigkeit für die eigene Zukunft und die des Baker⸗ ſich die Ausbildung ihrer bedeutenden pianiſtiſchen Anlagen landes. Denn Berlin ſtand damals im Zeichen des ſchlim m⸗ als ein neues Lebensziel geſetzt und ſich die Mittel für ihre ſten Spartakismus, und jedermann erwartete den allgemeinen Konſervatorlumsſtubſen durch geſchickte Verwertung eines Zuſammenbruch. zweiten großen Talents zu verſchaffen gewußt, mit dem ſte In dieſer Zett trat nun mein Gatte in mein Leben, und von ber gütigen Natur begnadet worden war, burch eine in der Unſicherheit und Verworrenheit aller Verhältniſſe er⸗ Tanzkunſt von raſſiger Eigenart und ſtarkem plaſtiſchen Aus⸗ ſchien mir der ſagenhaft reiche Amerikaner in ſeiner Ruhe drucks vermögen. 5 und Selbſtſicherheit wie ein Menſch aus einer anderen Welt, In ruſſiſchen Nationaltänzen und geiſtvollen Phantaſte⸗ wie ein Fels in einer Meeresbrandung. Gleich bei unſerer tänzen eigener Erfindung hatte ſie zunächſt in einigen vor Bekanntſchaft in einer Sitzung eines Quäkerkomitees zeich⸗ nehmen Kabaretts des Berliner Weſtens Aufſehen erregt und nete er mich in unverkennbarer Weiſe aus und umgab mich ſich ſpäter auf einer glänzend au'gemachten Tournee durch die in der Folgezelt dann mit all der zarten Aufmerkſamkett, die g ein auch der einfachſte Amerikaner für eine geliebte Frau hat. kleines Dollarvermögen verdient, das ihr in allen Nöten bes Fortſetzung folgt.) ö 1 7 a5 20 0 HAT IHR GELD, WENN SIE DIE GELEGENHEITT UNSERES IUEHTUR-AUSUERRAUFS BENOTZEN UND IHREN BEDARF AN ERSTRKLASSIGEH SchHURHEN JETZT BEl UNS DECKEN. HARMONIE ECKE Auch unsere regulsren Waren sind dem Ausverkauf unterworfen Von dei Reise zurück: Zahnaut Dr. Spitzer 4 7. 20 5785 Tel 22704 Bruch-Heilung Aintl. 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Längst hätte jeh hnen schon meinen Dank aus- Die Anmeldung der auf Oſtern 1929 ſchul⸗ gesprochen. doch wollte ich immer noch zu warten, ob nicht etwas nachkommt pflichtig werdenden Kinder zur Volksſchule Was aber Gott sei Dank n cht der Fall la.. f findet am 14., 15. und 16. Januar 1929, je⸗ Aus Dankbarkeit werde jeh Sie Leidenden dieser Art stets gerne aufs weils von 11132 lihr in den einzelnen Schul⸗ Würmste empfehlen. Gal? hänſern ſtatt. Das Nähere iſt aus den An⸗ p Ihre Spezialbehandlung ist eine so segensreiche Erfindung, daß man ſchlägen an den Plakatſäulen, im Rathaus diese nicht genug empfehlen kann. Mit herzlichem Dank Hungen und den Gemeindeſetretartaten W Josef H. Inh. hoh. Ausseichnungen er Vororle erſichtlich. 639 Tatsachen beweisen, desha h Uberzeugen Sle sleh! ö L̃ortangen Slo meins lustrierie Broschüre mit Bestätigung über 2000 gehefter Eruchlascander grat's 8 4 und ältestes, sell Jahrzehnſen bestehendes Insfiiut% 0 Anuste Stickhuſten Ein bewährt. Haus⸗ Ulle f mittel iſt der Rheiniſche Tranben⸗ bruſt⸗Houig, Flaſche.! 00 und 1,80. 310 Storchen- Drogerie, Marktplatz. H 1, 16. Heldelberg DRESDNER E Bigen kapital RAG. 130 400 000 85 Niederlassungen u. a. in MANNNEIN insbesondere Sinraäumung von Ktediten, Biskonttierung von Wechssln Ausfuhrung von Stfskten auftragen. ANK Auskührung aller bhankmäfigen Besthätte Annahme von Spargeldern zu günstigen Ssdingungen Ludwigshafen untet Ausgabe von Bank-Sparbilchern. Mittwoch, den 3. Faundr 1989 Bene Meunbeimer Belirng febenb- Ausgabe) 8. Seite. Nn 16 —j— Der erste Tag 3 unseres Inventur-Rusverkaufs brachte uns den größten Warenverkauf Wñhrend unseres mehr als 40lährigen Bestehens. Unsere Ankündigung: Niemals waren wir so billig Niemals war die Auswahl größer Niemals waren die Qualitäten besser Führende Maschinenfabri swennt zum Vertiieb einer Sperialmasechine für Mannheim u. Umgebung gegen hohe Provisſon u. à Konto zahlungen Herren ges. 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