N 1 W 1 2 1 Donnerstag, 10. Januar 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus pder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17599 Karlsruhe aupi⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R Baſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. s, . 19/0 u. Meerfeldſtraße! Telegramm⸗ Adreſſe Generatanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Witktag⸗ Ausgabe 1 K Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 15— 140. Sahrgang 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahtung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Es handelte ſich nur noch darum, ob als zweiter Hauptdelegierter Herr Vögler oder Herr Melchior fungieren ſollte. Vöglers endgültige Zuſage verzögerte ſich nämlich, weil er inzwiſchen erkrankt war und einen definitiven Beſcheid nicht geben wollte, bevor er nicht die Gewißheit hatte, daß ihm ſein Geſundheitszuſtand auch wirklich geſtatten würde, Deutſchland Hei den ſchwierigen und anſtrengenden Konferenzen in Paris zu vertreten. Nachdem ſich nun das Befinden Vöglers in den letzten Tagen ſo gebeſſert hat, daß in der Beziehung keine Be⸗ denken mehr beſtanden, konnte die Nominierung vollzogen werden. In der Wahl der Hauptdelegterten und ihrer Stell⸗ vertreter iſt die Parität der Bank⸗ und Induſtrie⸗ Jeute nunmehr gewahrt. Die Ernennung des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht war eine Selbſtverſtändlichkeit. Auch bei den anderen Perſönlichkeiten handelt es ſich um Männer von autoritativer Bedeutung. Dr. Vögler, der als volksparteilicher Abgeordneter der Nationalverſammlung und ſpäter dem Reichstag angehörte, iſt leitendes geſchäfts⸗ führendes Vorſtandsmitglied des Konzerns der Vereinigten Stahlwerke. Melchior, der Mitinhaber des Hamburger Bankhauſes M. M. Warburg, genießt als alter Bankpraktiker und ⸗theoretiker internationales Anſehen. Auch der Geheim⸗ zat Kaſtl, geſchäftsführendes Präſtdialmitglied des Reichs⸗ verbandes der deutſchen Induſtrie, bringt ein großes Spezial⸗ wiſſen für Reparationsfragen mit. 5 Soweit man hört, iſt beabſichtigt, daß ſich zunſichſt nur die Beiden Hauptdelegierten nach Paris begeben, falls ſie nicht noch beſondere Privatabmachungen mit ihren Stellvertretern tref⸗ zen. Natürlich werden die Delegierten von einem kleinen Hilfsſtab begleitet ſein, der im Bedarfsfalle von den einſchlä⸗ Sein Reſſorts jeder Zeit ergänzt werden kann. Zur Ernennung der deutſchen Sachverſtändigen ſchreibt der Sozlaldemökraliſche Preſſedienſt: Wenn die Reichsregierung neben einem Bankſachverſtändigen auch einen Induſtriellen ernannt hat, ſo ſind dafür in erſter Linie außenpolitiſche Erwägungen maßgebend geweſen. Von den anderen Regierungen ſind die Präſidenten der Noten⸗ banken für die Reparationsverhandlungen erwählt worden. Dadurch war die Notwendigkeit gegeben, den Reichs bank⸗ präſidenten Dr. Schacht zu ernennen. Daß neben ihm Herr Vögler als zweiter Delegierter beſtimmt wurde, hängt mit der Tatſache zuſammen, daß bei den Verhandlungen in erſter Linie die allgemeinen Wirtſchaftsprobleme eine Rolle ſpielen werden. Es iſt jedoch zu erwarten, daß die Delegterten und ihre Stellvertreter bei den eigentlichen Verhandlungen unter⸗ ſtützt werden von einem größeren Kreiſe von Sachverſtän⸗ digen; bei deren Auswahl muß ſelbſtverſtändlich Wert dar⸗ auf gelegt werden, daß alle Regierungen vertreten ſind. Eine Beratungskommiſſion in Verlin Wie verlautet, beſteht auch der Plan, neben den Sachver⸗ ſtändigen und ihren Vertretern eine beſondere Beratungs⸗ kommiſſion in Berlin zu bilden, die von hier aus die in Paris weilenden Sachverſtändigen unterſtützen, d. h. die in Paris auftauchenden Probleme prüfen und wohl auch ein Ur⸗ teil abgeben oder Rat erteilen ſoll. Selbſtverſtändlich wird den deutſchen Sachverſtändigen für die Verhandlungen in Paris eine vom Reichsfinanz⸗ und Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium fertiggeſtellte Materialzuſammenfaſſung mitgegeben wer⸗ den. Dies iſt umſo notwendiger, als vermutlich der optimi⸗ ſtiſche Gilbert⸗Bericht von der Gegenſeite benutzt werden wird, um die deutſche Auffaſſung zu entkräften. Dieſe deutſche Auffaſſung iſt übrigens auch von dem deutſchen Botſchafter in Paris bei ſeiner vorgeſtrigen Be⸗ ſprechung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand zum Ausdruck gebracht worden. Parker Gilbert in Amerika Paris, 10. Jan.(Von unf. Pariſer Vertreter.) Wie dem „Newyork Herald! gus waeren ln Parker Gllbert den Staatsſelretären Nelkon und Kel⸗ logg mit, daß es Poffcares Abſicht ſei, das Mellön⸗ Beranger⸗Abkommen in kurzer Zeit zur Ratifikation zu bringen. Parker Gilbert ſteht, wie„Newyork Herald“ weiter mit⸗ teilt, in ſtändiger telephoniſcher Verbindung mit Paris. Er hat bisher den Präſidenten Coolidge noch nicht geſprochen, aber mit Hoover mehrmals konferiert. Der Generalagent führt auch Verhandlungen mit maßgebenden Perſönlichkeiten über die Regelung der franzöſiſchen Schuldſumme von 407 Millionen Dollar, die im Laufe dieſes Jahres fällig wird. Es ſoll unter gewiſſen Umſtänden eine Stundung zu⸗ ſtande kommen. Aumeldung für amerikaniſche Einwanderer⸗Viſa. Das amerikaniſche Generalkonſulat in Berlin gibt amtlich bekannt, daß vom 17. Januar an wieder Anmeldungen für Einwan⸗ derungs⸗Viſa nach Amerika bei allen amerikaniſchen Konſu⸗ laten entgegengenommen werden. Die franzöſiſche Kabinettskriſis V Paris, 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Poincars naheſtehende„Echo de Paris“ beſtätigt heute, daß der Miniſterpräſident entſchloſſen ſei, am Ruder zu bleiben, ſolange er noch irgend eine Mehrheit in der Kammer findet. Poincaré habe geſtern ſeinen Miniſtern gegenüber ausführlich eine diesbezügliche Erklärung abgege⸗ ben und ſogar wörtlich geſagt:„Auch wenn wir nur eine Mehrheit von 3 Stimmen erhalten, werden wir nicht demiſſionieren.“ Im Laufe des geſtrigen Tages ſtellte Poincaré den Ent⸗ wurf zu ſeiner Rede fertig, mit der er heute in der Kammer die Interpellation über die allgemeine Poli⸗ tk beantworten wird. Sie wird ziemlich kurz, aber in be⸗ ſtimmten Ausdrücken gehalten ſein. Beſonders wichtig er⸗ ſcheint eine Stelle, in der Poincars ſich ſeine Aufgaben ſelbſt einſchränkt und der Kammer zur Kenntnis bringt, er werde noch mehrere Monate an ber Spitze der Regierung bleiben, bis die Reparatvius⸗ frage endgültig geregelt iſt. Die Regierung wird die Vertrauenstagesordnung des links⸗ republikaniſchen Deputierten Manaut, der einer Kammer⸗ gruppe angehört, deren Haltung gegenüber der Regierung bis⸗ ber zu einigen Zweifeln Anlaß gegeben hatte, nicht annehmen. Heute vormittag findet ein Kabinettsrat ſtatt, in dem die Regierung über ihre Taktik im Laufe der Kammer⸗ debatte beraten wird. Das andere, Poincares beſonders naheſtehende Organ, der„Matin“, teilt folgendes mit:„Die Gegner Poincarés hoffen, der Miniſterpräſident werde keine Mehrheit finden und eine Umbildung des Kabinetts v) ih⸗ men, bei der ſie begünſtigt würden. Dieſe Rechnung iſt edi ch falſch, die Mehrheit mag noch ſo klein ſein, die Regierung„ 15 auf dem Poſten bleiben. Wir ſtehen am Vorabend wichtiger internationaler Verhandlungen, in allen Berichten unſerer diplomatiſchen Vertreter wird auf die Notwendigkeit hingewie⸗ ſen, Frankreich müßte bei den Verhandlungen mit unſeren Parknern, und beſonders mit Deutſchland und den Ver⸗ einigten Staaten, gleichzeitig durch Poincars und Ariſtide Brtand vertreten ſein, der im Auslande hohes Anſehen ge⸗ nießt. Wenn dies Werk vollendet iſt, kann man daran denken, ein Kabinett zu finden, das der Stärke der verſchiedenen Parteigruppen in traditioneller Weiſe Rechnung trägt, aber nicht vorher. Die Sorge um das Wohl des Landes ver⸗ anlaßt Poincaré ſtets auf dieſem Standpunkt zu beharren.“ Im Zuſammenhang mit den Erörterungen einer mög⸗ lichen Umbildung des Kabinetts iſt eine Erklärung des ſozia⸗ liſtiſchen Deputierten Paul⸗Boncour intereſſant, der ſich in einer zu Montpelier gehaltenen Rede dazu äußerte. Er empfiehlt mehr als je eine Beteiligung der Sozis⸗ liſten an der Regierung und hält den gegenwärtigen Zeitpunkt für beſonders günſtig, um die Frage des Eintritts der Sozialiſten in das Kabinett zu prüfen. Pariſer Mißtrauen gegen Rußland V Paris, 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Außenminiſter Briaud empfing geſtern nachmittag den ſowjetruſſiſchen Botſchafter Dowgalewſki, der im Auf⸗ trage Moskaus nähere Mitteilungen über die Gründe machte, die Sowjetrußland dazu veranlaßten, den Regierungen Polens und Litauens vorzuſchlagen, gleichzeitig mit Sowfet⸗ rußland den Kelloggpakt in Kraft treten zu laſen. Der„Matin“ bemerkt in einer offtztöſen Note zu dieſer Demarche des Sowjetbotſchafters: Die geräuſchvolle Abbröckelnde Schollen deutſcher Erde Die Tage, da Ludwig Uhland in Deutſchland ein lautes Echo fand, als er im Frankfurter Parlament erklärte, bez jeder Rede eines Oeſterreichers in der Paulskirche ſei ihm zumute geweſen, als ob er eine Stimme von den Tiroler Bergen vernähme oder das Adriatiſche Meer rauſchen höre, liegen nicht nur zeitlich weit hinter uns. Heute erfolgt die italieniſche Zollreviſion bereits auf der Höhe des Brenners, und die Eiſenbahn nach Süden führt dann nur noch an Städten vorüber, deren deutſcher Charakter mit einer welſchen Tünche überpinſelt iſt. Wir fühlen uns in Bozen, in Klauſen und Brixen durchaus auf deutſchem Boden und möchten in der italieniſchen Annexion nur einen zeitweiligen Verkuſt ſehen, der irgendwann einmal wieder rückgängig gemacht werden muß, wenn deutſche Rechte auf einen durch deutſche Arbeit gewonnenen Beſitz wieder anerkannt werden. Aber man ſoll ſich nicht täuſchen über die zeitliche Wirkung einer fremden Gewaltpolitik. Jetzt holt die Verwelſchungspolitik zu einem neuen Schlage aus, der das Tiroler Deutſchtum an ſeiner empfindlichſten Stelle treffen ſoll: in ſeinem bäuerlichen Grundbeſitz. Im Etſchtale zwiſchen Siegmundskron bei Bozen und Meran ſollen deutſchen Klein⸗ bauern 1200 Hektar abgenommen und zur Anſiedelung italie⸗ niſcher Kriegsteilnehmer verwandt werden. Nach Meldungen aus Junsbruck ſollen die Enteignungsbeträge noch nicht ein⸗ mal 50 v. H. des Wertes der Grundſtücke ausmachen. Unter Umſtänden ſoll auch noch weiteres Land hinzugenommen wer⸗ den. Dieſer Eingriff des Faſzismus in uralten deutſchen Be⸗ ſitz iſt eine Sache, die weit über eine rein lokale Vergewal⸗ tigung tiroler Bauern hinausgeht. Denn damit wird die deutſche Scholle überhaupt kleiner, und das iſt eine Sache, die uns alle betrifft. In welchem Maße der Bauer die pylitiſche Grenze be⸗ ſtimmt, hat Sven Hedin kürzlich an der mongoliſchen Grenze durch Feſtſtellung einer Völkerdünenbildung nachgewieſen. China gleicht, ſa ſchreibt ex, heute einer ollen Schale, die, Abervoll gewufen fäch mehr als einer Stelle über ihre Rän⸗ der fließt ⸗Nunſließt der Inhalt nicht wien heute hei uns. die wir unſer Volkstum finnlos zu vergeuden pflegen, ins Leere, ſondern ſetzt gewiſſermaßen Vorland an, das dann gelegentlich eingedeicht und zum Feſtlande ſelber hinzuge⸗ nommen wird. In welcher Weiſe ſich ſolche Vorlandbildung unabhängig von politiſchen Grenzlinien auf der Karte voll⸗ zieht, ſchildert er an dieſer Stelle der chineſiſchen Grenze gegen die äußere Mongolei folgendermaßen:„Die Chineſen haben hier nicht beſonders viel zu ſagen. Die Mongolen kehren ſich weder an ihre Befehle noch an ihre Soldaten. Das wird wohl einmal anders werden, wenn die Chineſen das Land unter die Herrſchaft ihrer Pflüge gelegt und die Nomaden zimmer weiter nach Norden gedrängt haben werden. Hier ſtehen heute die letzten chineſiſchen Farmen, die erſt im vergangenen Jahre angelegt worden ſind. Jetzt erwartet man eine neue Woge von Anſiedlern aus China, die die Kulturgrenze wieder um einige Kilometer nach Norden verſchieben werden.“ In ähulicher Weiſe hat ſich auch einſt die Vorlaudsbildung um die Greuzen des zuſammenhängenden deutſchen Kultur⸗ gebietes vollzogen. Denn wo der deutſche Bauer nicht ſiedelte, blieben die politiſchen Herrſchaftsanſprüche labil. Die Grenze Oſtpreußens iſt durchaus nicht willkürlich gezogen, deun ſie fällt ungefähr mit der Linie zuſammen, bis zu der die deut⸗ ſchen Koloniſten ſich geſchloſſen vorſchoben. Eine ſpäte plau⸗ mäßige Anſetzung deutſcher Grenzſiedler erfolgte an der ſo⸗ genannten Militärgrenze, einem Grenzſtreifen von 35 000 qe Fläche, durch den Ungarn gegen die Türkeneinfälle geſichert werden ſollte und die bis 1881 eine eigene Verfaſſung hatte. Eine letzte Ueberführung deutſcher Bauern zu demfſelben Zwecke nach Beſſarabien und an die Wolga fand durch die ruſſiſche Regierung erſt noch vor hundert Jahren ſtatt, die ſie in geſchloſſenen Dörfern anſiedelte, wo ſie bis heute ihr Volkstum erhalten haben. Erſt im vergangenen Jahre hat die Sowjetregtierung den Dörfern der Republik der Wolga⸗ Deutſchen die alten deutſchen Namen zurückgegeben. Alle anderen deutſchen Auswanderer ſind nach Nordamerika und Südamerika abgefloſſen und ſind damit den Deutſchen faſt völlig verloren gegangen, da ſie es nicht verſtanden haben, ſich zuſammenzuhalten und ſich auf gemeinſame politiſche Ziele zu vereinigen. g Eine derartige Verſchwendung ſeines beſten Gutes, feiner vorwärts und aufwärts ſtrebenden Jungmannſchaft, die ſich auf eigener Scholle ein Schickſal bauen will, hat kein Volk der Erde getrieben. Daß das zähe und widerſtaudsfäßigſte Bauernuvolk der Erde, die Chineſen, bis vor wenigen Jahr⸗ zehnten innerhalb ihrer politiſchen Grenzen, die ſeit Jahr⸗ tauſenden feſtgelegt ſind, zuſammengehalten worden iſt, und daß die jetzt begonnenen Ueberſchwemmungen der Sunda⸗ Inſeln und der Küſten des Pacific mitſchineſiſchen Arbeftern, Händlern und Bauern nicht ſchon früher erfolgt iſt, liegt an Intervention Sowjetrußlands überraſcht die Signatar⸗ mächte des Kelloggpaktes, die die Zweckmäßigkeit der ſowjet⸗ ruſſiſchen Initiative nicht begreifen. In nächſter Zeit iſt die Ratifikation des Paktes durch den amertikaniſchen Senat zu erwarten(2) und das Inkrafttreten des Antikriegsvertrags geſichert. Man kann annehmen, daß Moskau die Spaltung der baltiſchen Staaten beabſichtigt und gleichzeitig Rumänien zu iſolieren ſucht. In Warſchau hat man die ſowjetruſſiſche Abſicht durchſchaut. In franzöſiſchen diplo⸗ matiſchen Kreiſen, ſo ſchreibt der„Matin“ weiter, nimmt man ferner an, daß Rußland aus finanzpolitiſchen Grünben dieſen überſtürzten Schritt getan hat und dadurch hofft, recht bald Geld in die leeren Kaſſen zu bringen. 0 einer Beſtinmung des Confucius, der den Chineſen die Aus⸗ wanderung verbot. Andernfalls bätte eine ſchrittpeiſe Eroberung ganz Aſtens durch den chineſiſchen Bauer längſt nicht nur dieſem Erdteil ein ganz anderes Geſicht gegeben, Noch ſparſamer und umſichtiger disponieren die Japaner über ihre alle dings auch kleinere Volkszahl. Auch den Japanern war die Auswanderung verboten und wird auch heute nur nach Ländern erlaubt, wo der Japaner eine wirt⸗ ſchaftliche Exiſtenz finden kann. Und während wir einen deutſchen Auswanderer, ſobald er nach Ausfertigung ſeiner letzten Papiere das Schiff beſteigt, völlig aus den Augen ver⸗ lieren, bleibt die fapaniſche Regierung mit fedem baub end in Verbindung. 2. Seite. Nr. 13 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 10. Jaunar 1929 Das zähe Mongolentum mit einer mehr inſtinktiven Siedlungspolitik und kinderreiche Völker wie die Polen und 5 die Italien hen wir demnach heute wieder überall Vor⸗ land um ihr Kulturgebiet bilden. Denn auch die Auswande Tungspolitik Muſſolinis wird von dem Gedanken geleitet, die Berlin, 10. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.] Reu⸗ ter gibt eine Aeußerung des ſüdafrikaniſchen Oberſten Reitz, [der früher Staatsſekretär war, wieder, nach der die ſüb⸗ afrikaniſche Regierung beabſichtige, den Handelsvertrag mit Deutſchland entweder zurückzuziehen oder ihn weſentlich ab⸗ Bozen und Meran iſt einlich nur der Anfa einer änd 8 n 3 o zuändern. Sieblungspolitik, die das deutſche Beispiel der ehemaligen. 5 5 See icht . 2 15 5 An den Berliner maßgebenden Stellen ſcheint man nicht N Militärgrenze wiederholt und deren Ziel zunächſt die Bren⸗ 5 5 1 nerlinie iſt 5. 8 FFF geneigt, den Erklärungen des 8sjährigen Oberſten Reitz, der Gegenüber ſolcher Vorlandbildung anderer Völker ſehen ſich ſchon ſeit langem nicht im Staatsdienſt mehr befindet, eine wir das beutſche Kulturgebiet ſich durch Abbröckelung immer übertriebene Tragweite beizulegen. Die Berhandlunge über a 5. den Handelsvertrag Berlin ⸗Kapſtadt ſind ſoweit abgeſchloſſen, iens oder um ſo ein 118 Iten, Vorland zu b ſtützen kann. alientſcher weiterer Schollen bebenklich verkleinern. Nicht durch Gewalt⸗ 0 2 l a. 1 7 Fan 5. 1* nn 15 e derſeitigen amen tit ihm zu akte wie den von Verſailles, ſondern eigentlich mehr noch durch daß ſich demnächſt die belderſeitigen. 1 e 5 eine unſcheinbare, zähe Kleinarbeit, die vorſich Dämme befaſſen haben werden. Richtig iſt, daß in der Union und in vorſtreckt und Neuland einbeſe „bis es zum dauernden Beſitz Ensland ſieh ein nicht unuetrichtucher Widerſtan d ge⸗ wird. Ermöglicht durch die gewaltſame Abtrennung deulſchen wiſſer Vurtſchaftskreiſe gegen den 9 bemerkbar 92 Kulturlandes und gefördert durch ſeine zeitliche Iſolſerung Auch trifft es zu, daß die engliſche Regterung wie⸗ vom Kulturleben der Heimat kann ſolcher Verluſt zur Tatſache. ‚ R · nur werden durch die 4 deutſche Burgenland, dieſe äußerſte Grenzmark Deutſch⸗Oeſter⸗ Telchs, die ſich ungefähr mit der deutſchen Oſtmark Karls des Sroßen deckt, jeder Unterſtützung und Störung gegen die neueren Verſuche der Magyaren, dieſes deutſche Grenzland Der däniſche Spion Lembourn zu Zuchthaus verurteilt 1 In dem Spionageprozeß gegen den dänſſchen Hauptmaun Lembourn und ſeine Komplizin Helene Stegemaun fällte am Mittwoch das Reichsgericht das Urteil. Lembourn Deulſcher Handelsvertrag mit Slidafrika? Daß die Proteſte dieſer wirtſchaftlichen ſich neuerdings auch die Londoner Handelskammer angeſchloſſen hat, aber zu einer Annullie⸗ rung des Vertrages führen werde, iſt vorerſt doch zu be⸗ feln. Jedenfalls wird man zunächſt die Stellungnahme der Parlamente zum Vertrag abwarten müſſen. 8 London, 10. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Schickfſal des deutſche Handelsvertrages mit Südafrika iſt eng mit innerpolitiſchen Vorgängen in dieſem Lande ver⸗ knüpft. Die Verſtimmung über den Vertrag, der Deutſchland die Meiſtbegünſtigung gewährt, iſt offenbar ſehr ernſt und weit verbreitet. Doch beruhen die Nachrichten über eine bevorſtehende Annullierung oder Abänderung teilweiſe dar⸗ auf, daß die Stimmung für Wahlzwecke ausgenützt wor⸗ derholt tutervenierte⸗ Organiſationen, denen i e Muſſolini prophezeit Verwicklungen In einem Interview mit einem amerikaniſchen Preſſe⸗ vertreter betonte Muſſolini die militäriſche Bereit⸗ ſchaft Italiens, die zwar nicht den Krieg bezwecke, aber jederzeit damit rechnen müſſe, daß Dinge einträten, die eine . . innerlich durch Heranziehung der gebildeten Klaſſen an das i g— 0 2 5 105 a 4 7„ ee e 1 wurbe zu fünf Jahren Zuchthaus, Helene Stegemann Aenderung der gegenwärtigen Geſtalt Europas notwendig be anderer ge pe i e tſche Beſt zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die für die machten. Mit der Wahrſcheinlichkeit ſolcher Exeigniſſe ſei zu Noch viel ſchwerer gefährdet iſt aber der deutſche Beſitz⸗ Straftat erhaltenen Gelder wurden als dem Reiche verfallen rechnen. Die Friedensverträge hätten ſich als unzulänglich ſtand da, wo die Willkür des Verſailler Diktates im Oſten die erklärt, Deiche geöffnet hat und wo die polniſche Flut durch den Kor⸗ Nach der Urteilsbegründung ridor mitten in deutſches Gebiet eingebrochen iſt, wo faſt ein 5 8 5 8 Jahrzehnt polniſcher Gewaltpolitik nicht ohne Folgen ge⸗ iſt erwieſen worden, daß der däniſche Hauptmann Lembourn hlieben iſt und wo jetzt ein polniſcher Haſen an der Oſtſee nicht eigens zum Zwecke der Spionage nach Berlin gekommen war. nur wirtſchaftliche Machtträume verwirklichen ſoll. Was es Nachdem er der Stenotypiſtin Stegemann zuerſt Narm⸗ bedeutet, das Aböröckeln der Schollen zu unterſchätzen, dafür loſe Fragen geſtellt habe, ſei er nach und nach dazu über⸗ iſt Hekgoland ein warnendes Belſpiel. Einſt war die mit der gegangen, ihr Fragen über die Reichswehr und Schutzpollzet zten Inſel zuſammenhängende hochragende„Weiße Klippe“ vorzulegen. Zuletzt ließ er ihr Fragebogen zugehen. Die ein Schutz gegen alls Sturmfluten von Oſten. Als man ſie Fragebogen wurden chiffriert an die Adreſſe des Nachrichten. aber als Steinbruch benutzte und den Kalkſtein nach Ham⸗ dienſtes des däniſchen Generalſtabes geſandt. Das Mädchen Burg verkaufte, riß eine Flut dieſes ſchützende Vorland ab, habe bie Tätigkeit begrüßt und habe von Vembourn eine And eine ſtets weiter dahinſchwindende Sanddüne it ſein Schreibmaſchine und einen Photoapparat erhalten. Als ſich letzter Reſt. Heute unterhöhlt ſede Flut unmittelbar auch die Oſt kite Helgolands. Dr. G. 2 Berlin, 10. Jan.[Von unſerem Berliner Bürs.) Geſtern hat, wie die„Poſſiſche Zeitung“ hört, elne Beſprechung des Preußiſchen Finanzminiſters Dr. Höpker⸗Aſchoff beim Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die Möglichkeiten ber geplanten Preußenan leihe ſtattgefunden. Es ſoll die Frage erörtert worden ſein, ob überhaupt eine Anleihe auf⸗ gegeben wird oder ob man ſich vorläufig mit der Begebung von kurzfriſtigen verzinslichen Schatzanweiſungen begnügen will. Die Beratungen ſollen heute durch eine Beſprechung Höpker⸗ Aſchoffs mit Reichsftnanzminiſter Hilferding fortgeſetzt wer⸗ den. 5 Wie die„Germanla“ dazu noch mitzuteilen weiß, wird gegen eine Anleihe⸗Emiſſſon vornehmlich geltend gemacht, daß don ihr eine ungünſtige Beeinfluſſung des Geldmarktes aus⸗ gehen könnte, die unter Umſtänden etwaige Verſuche, den Dis⸗ kont zu ſenken, von vornherein undurchführbar machen würde. Es iſt wohl anzunehmen, daß nach Abſchluß der Verhandlun⸗ gen auch mit Dr. Hilſerding eine halbamtliche Mittellung er⸗ ſcheinen wird. Aus dem neuen Etat der Reichsbahn Der Reichsverkehrsminiſter hat nunmehr dem Reichstag ben Perſongl⸗ und Materialvoranſchlag der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft für 1929 zugehen laſſen. Danach zählt das ge⸗ ſamte Perſonal der Reichsbahn 7079000 Köpfe. Die Zahl der Beamten beträgt 309 287, die der Angeſtellten und Ar⸗ beiter 397713, Für Gehälter und Löhne einſchließlich der Penſionen ſind insgeſamt 2959,7 Mill. Mk, ausgeworfen. Der für das Jahr 1929 vorgeſehene Kohlenverbrauch wird mit 14,977 Millionen Tonnen der für die Betriebsſtoffe aufgewendete Geldbebdarſ mit 850 Millionen Mk. beziffert. Aumtsentfetzung Landgerichtsrat Gellins Vor dem großen Diſziplinarſenat des Kammergerichtes fand am Mittwoch unter Vorſitz des Kammergerichtspräſi⸗ beuten Dr. Tigges die Berufungsverhandlung in dem Difziplinarverfahren gegen den Bleslauer Lanbgerichtsrat Gellin ftatt. Gellin wird der Vorwurf gemacht, daß er im September 1927 in einem Weinreſtaurant in Breslau in angetrunkenem HZuſtand beleidigende Aeußerungen gegen eine Berliner demokratiſche Zeitung und die Juden machte und bel dieſem Vorfall den preußiſchen Landtagsabgeordneten Direktor Her⸗ mann, der ihn zur Rede ſtellte, beleidigte. Das Urteil lautete auf Dienſtentlafſun g. Das Gericht hat aber dem Angeklagten drei Viertel ſeines Gehaltes, alſo die geſetzliche Penſion, belaſſen. Aus der Aeteils begründung Die Berufung des Angeklagten iſt demnach verworfen und der Berufung der Staatsanwaltſchaft ſtaltgegeben wor⸗ den. In der Urtellsbegründung wird betont, daß die Mil⸗ derungsgründe der erſten Inſtanz, die auf die Trunkenheit Gellins Rückſicht genommen hatte, nicht als berechtigt an⸗ geſehen werden können. Es ſei Gellins eigene Schuld, daß er mehr getrunken habe, als er vertragen könne. Es handle ſich auch nicht, wie die Verteidigung angeführt habe, um einen voreinzelten Vorfall, ſondern aus den Perſonalakten und aus den Qualtifikationsberichten gehe hervor, daß während der Laufbahn Gellins wiederholt über deſſen Grobheit Beſchwerde geführt worden el. Hofball in Belgrab Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Borv.) In 821 0 fand, wie der„Boſſiſchen Zeltung“ gemeldet Wird, aus Anlaß des Geburtstages der Könſgin Marie gestern abend im alten Konal ein Hofball ſtatt, zu dem 809 Perſonen aus allen Teilen des Landes geladen waren. Man lanzt auf einem Vulkan, bemerkt dazu der Beriche⸗ Lrſtattes der„Bosen Zeitung“ das Mädchen an Bekannte wandte und ihnen dieſen Frage⸗ bogen zeigte, erſtattete einer davon Anzeige beim Reichswehr⸗ miniſterium. Aus der Beweisaufnahme hat ſich nach dem Wortlaut der Begründung noch ergeben, daß Lembourn mit einem fremden Offizier namens Zorne in Verbindung geſtanden hat, der als Militärattaché in Kopenhagen tätig geweſen iſt, vermutlich bei der franzöſiſchen Geſandtſchaft. * Die bäniſche Preſſe berichtet über die Verurteilung Lem⸗ bournus in großer Aufmachung. Der nach Leipzig geſandte Vertreter der„National Tidende“ vertritt den Standpunkt, es handle ſich um ein Indizien urteil und ſpricht die Hoffnung aus, daß ſich die däniſchen maßgebenden Stellen für eine teilweiſe Begnadigung einſetzen werden. Vatikan und Qutrinal Rom, 9. Jan.(United Preß.) Wie die Untteb Preß aus verläßlicher Quelle erfährt, iſt der Papſt zurzeit mit der Prüfung des Vertragsentwurfs zur Löſung der römtſchen Frage beſchäftigt. Wie es heißt, würde die italteniſche Regte⸗ rung beim Zuſtandekommen des Abkommens dem Vatikan ein Territorium mit 1115 000 Einwohnern überlaſſen, über welche der Heilige Stuhl allerdings nur die nominelle Sou⸗ veränität erhalten würde, während die tatfſächliche Ober⸗ hoheit in den Händen der italteniſchen Regierung verbleibe, Die italteniſche Regierung ſei mit dem Vertragsentwurf völlig einverſtanden und habe es dem Papſt überlaſſen, ſowohl den Zeitpunkt als auch die Form der offiziellen Bekanntgabe des Abkommens zu beſtimmen. An politischer Die Grippe in Verlin Berlin, 10. Jan.[Von unſerem Berliner Büro,) Die Grippe⸗Epidemie nimmt in Berlin noch immer zu, Hunderte bon Kranken ſuchen täglich Unterkunft in den Heilanſtalten, weil ſie im eigenen Hauſe eine geregelte Behandlung nicht mehr finden können. In den letzten brei Tagen haben die Krankenhäuſer die letzten Pavillons und Säle, die das Ge⸗ fundheitsamt ſich aufgeſpart hatte, für die ſchwerſten Fälle öffnen laſſen. Vorausſichtlich wird man nunmehr dazu über⸗ gehen, Schulen oder andere Häuſer als behelfsmäßige Kran⸗ kenhäuſer einzurichten. Die Grippe tritt bis fetzt zwar meiſtens gutartig auf, immerhin empfiehlt es ſich, die Kranken zu ſſolteren, um der weiteren Verbreitung der Infektionen einigermaßen Halt zu bieten. In den Berliner Warenhäuſern fehlen augenblicklich 510 v. H. Ebenſo hoch iſt die Kranken⸗ zahl bei dem Magiſtrat Berlins ſowie bei den meiſten Be⸗ hörden. Noch ſtärker tritt die Grippe bei jenen auf, ble berufsmäßig den ganzen Tag im Freien ſein müſſen.( Die Krankheitsziffer unter den uniformierten Polizeibe⸗ amten hat augenblicklich eine Rekordhöhe erreicht. Auch bei Verkehrsgeſellſchaften ſteht es nicht günſtiger aus. Auch die Schweſtern und das Wärterperſonal in den Kranken⸗ häuſern haben unter der Grippe zu leiden. Der Schiebsſpruch in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie mittelbeutſchen Metallinduſtrie, der am Mittwoch gefällt wor⸗ den it, bringt für die 18. bis 20fährigen Arbetter eine Lohn⸗ erhöhung um 2 Pfennig für die Stunde und eine Ausgleichs⸗ zulage von 1 Pfennig für die Stunde, für die über 20 Jahre alten Apbetter eine Ausgleichszulggs von 2 Pfennig le Stunde. Der durch dieſen Schiedsſpruch geſchaſfene Tarif koll bis zum Februar nächſten Jahres Geltung haben. Die Par⸗ teten müſſen ſich bis Mittwoch nächſter Woche erklären. Belm Skilauf verunglückt ö— Weimar, 9. Jan. Der frühere Präſident des thüringi⸗ ſchen Jandtages Dr. Wernock, verunglückte beim Skilauf im Thüringer Wald ſchwer. Ex wurde mit einem Hols⸗ Wirbelbruch ins Koburger Krankenhaus gebrathtt — Halle a. d.., 10. Jan. Der Schiedsſpruch in der erwieſen, und es gebe Nationen, die nicht in dem fetzigen Zuſtand bleiben könnten, wie z. B. Ungarn, deſſen Not er⸗ leichtert werden müſſe. Auch das für Italien ſo lebenstdichtige Problem ber kolonialen Egpanſion werde einmal an⸗ geſchnitten werden müſſen. Zum Schluß betonte Muſſolini nochmals, daß ſeine Worte kein Kriegsruf ſeten, denn die Verträge köunten auch auf freundſchaftlichem und fried⸗ lichem Wege revidiert werden. Am die Führung der Heilsarmee London, 10. Jau.(Von unf. Londoner Vertreter.] Die Palaſt revolution in der Heilsarmee, die in der engliſchen Oeffentlichkeit außerordentliche Beachtungn findet, nahm geſtern eine unvorhergeſehene Wendungn. In Sundary, einem kleinen Städtchen an der Themſe, tagt zurzeit der hohe Rat der internationalen Heilsarmeeorganſſation, um dar⸗ über Beſchluß zu faſſen, ob der Führer der geſamten Armee, General Booth, der ſeit ſechs Monaten ſchwer krank iſt, noch fähig iſt, weiter die Leitung in der Hand zu behalten. Nachdem der Rat zwei Tage lang in ſtrengſtem Geheimnis beraten hat und offenbar noch zu keinem Entſchluß gekommen iſt, traf geſtern nachmittag plötzlich eine Botſchaft des Gene⸗ rals Booth ein, die eine Wendung in der Lage herbeiführen dürfte. Der General hat angeregt, daß eine Kommiſſion ein⸗ geſetzt werde, die mit ihm zuſammen für die Zeit ſeiner Krankheit die Leitung der Heilsarmee übernehme. Als Mit⸗ glieder der Kommiſſion hat er vorgeſchlagen ſeine Schweſter und ſeine Tochter, ſowie den Chef des Stabes Hlagius. Es herrſcht ſedoch in weiten Kreiſen der Heilsarmee Sppoſt⸗ tion dagegen, baß die Leitung weiter in den Händen der Familie Booth bleibt. Die Beratungen in Sundary werden vorläufig fortgeſetzt und es beſteht noch kein Anhaltspunkt dafür, daß die An⸗ regung des Generals angenommen worden iſt. *Die Volkszählung in Bozen hat nach einer Meldung des„Lokalanzeigers“ aus Rom eine Einwohnerſchaft von 38 743 Köpfen ergeben, davon 25036 mi! deulſcher Muktterſprache. Der Reſt entfällt auf die Garniſon und die eingewanderten Italiener, zuſammen 10 283 und über 3000 Fremde. 8 Tagesspiegel Mit dem Bierſeidell — Berlin, 9. Jan. Geſtern abend fand eine Verſamm⸗ lung der Hochbahnangeſtellten ſtatt, bei der es zu Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen dem Vorſitzenden der Verſamm⸗ lung, Koch, und einer Reihe Verſammlungsteilnehmer kam. Koch wurde dabei von einem der zahlreich geſchleuderten Bierſeidel ſo unglücklich getroffen, daß er mit einer ſchwe⸗ ren Kopfwundt beſinnungslos zuſammenbrach. 5 In der Wiege verbraunt — Landsberg(Warthe), 8. Jan. Infolge eineg Ofen⸗ defekts iſt das neun Monate alte Kind des Monteurs Neuen⸗ dorfer in der Wiege verbrannt. Ein neuer Schülerſeloſtmorb — Hannover, g. Jan. Ein 15 Jahre alter Schüler ließ ſich von einem Zug überfahren. Er war ſofort tot. Grund zur Tat ſollen Vorwürfe der Eltern und Lehrer wegen ſchlechten Lernens ſein. Auf einer Skitour erfroren — Graz, 9. Jan. Der ſeit Sonntag vermißte ſtädtiſche Arzt Dr. Hans Hyden, der eine Skitour im Hochlantſchgebſet unternommen hatte, wurde vergangene Nacht von einer Rettungsexpedition in der Nähe der Roten Wand bei Mlixnitz in 500 Meter Höhe erfroren aufgefunden. Der Zütricher Sender„erfroren“ — Zürich, 9, Jan. Die Antenne des Züricher Senders iſt ſeit zwei Tagen vollſtändig vereiſt, ſodaß der Sender ſeine Tätigkeit einſtellen mußte. Eiſenbahnunglück — Prag, 9. Jan. Der Prager Schnellzug fuhr heute fru um ſechs Uhr zwiſchen Deutſch⸗Brod und Swietla auf einen Laſtzug. Lokomotive und erſter Wagen des Schnellzuges wurden völlig zertrümmert. Der Zugführer und ber Helzer dieſes Zuges wurden ſofort getötet, weitere drei Be⸗ a mite wurden ſchwer nerletzt. Von den Rekſenden er⸗ litt niemand eine Verletzung. Der Vaſtzug wurde heſchädigt. Man nimmt an, daß durch den Froſt eine Weiche geriſſen iſt 1 dat tmolgedeſſen der Laſtzug auf einem falſchen Gleis Ahr, N. 5 3 2 i* 8 . „ mb re * E nee e * für eine viertes Grabungsfahr 1012. Donnerstag, den 10. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 8. Selte. Nr. 18 Tendagurn, Funde im Mannheimer eughaus Vom Muſeum der Natur- und Völkerkunde(Zeug haus⸗ platz) wird uns geſchrieben: Kurz vor dem Kriege vollzog ſich in Deutſch⸗Oſtafrika eine wiſſenſchaſtliche Großkat, die ganz im Einklang ſteht mit den wirtſchaftlichen Kräften, über die wir damals verfügten. Noch nie hatte man ſo viel wohlüberlegte Arbeit aufgewendet bei der Berzung foſſtler Tiere, wie dies am Tendaguruhügel geſchah, um Saurier aus dem Boden zu heben, die zum Gewaltigſten gehören, was die Erde jemals an Tiergeſtalten hervorgebracht hat. s Der eigentliche Entdecker dieſer Saurierfundſtätte iſt Jngenieur Sattler, der im Hinterlande von Lin di nach Granatkriſtallen ſchürfte. Eines Tages traf er beim Tendagurn auf verſteinerte, aus dem Boden ausgewitterte Beinknochen, die ſo rieſig waren, daß ſte die Transportwege eines Be⸗ triebes verſperrten. Es gab großes Aufſehen in geologiſchen Kreiſen, als Sattler von bdieſen Funden Mitteilung nach Deutſchland machte. Infolgedeſſen war für den Geologen E. Fraas, als er 1907 nach Oſtafrika reiſte, auch der Tenda⸗ guvu ein hauptſächliches Forſchungsziel. Von trppiſcher Kraukheit entkräftigt, mußte er ſich jedoch mit einigen Beleg⸗ ſtücken für ſein Stuttgarter Muſeum begnügen. Die ſyſte⸗ matiſche Ausbeute des Saurierlagers begann erſt im Jahre 1909 durch das geologiſch⸗paläontologiſche Muſeum in Ber⸗ lin, nachdem durch private Zuwendungen 182 000 Mk. aufge⸗ bracht worden waren zum Zweck einer deutſchen Tendagurnexpedition. Da diele privaten Mittel nur für 3 Grabungsfahre aus⸗ reichten, bewilligte der preußiſche Staat weitere 50 000 Mark Von dem Umfang der Unternehmung bekommt man am beſten eine Vorſtellung durch die Zahl der dabei beſchäftigten Arbeiter. Anfangs wurde mit 170, dann mit 400 und zuletzt niit faſt 500 Schwarzen gegraben, für deren Unterbringung drei beſondere Dörfer beim Tendaguru angelegt werden mußten. Da viele der Neger auch Frauen und Kinder nach dieſen Dörfern brachten, ſo waren zeitweilig bis zu 900 Menſchen mit Nahrung zu verſorgen, was oft mit großen Schwierigkeiten verbunden war. Dazu kam als weiteres Hemmnis, daß alle Laſten vom Tendaguru bis zum Hafen⸗ platz Lindi nur auf Kopf und Schultern von Trägern traus⸗ portiert werden konnten, weil weder Pferde noch Rinder in jener Gegend aushalten können wegen einer durch die Tſetſe⸗ fliege erzeugten, tödlich verlaufenden Krankheit. Im ganzen waren faſt 7000 Träger nötig, um auf einem 600 Km. langen Weg mehr als 200 000 Kg. foſſtle Knochen nach Dindi zu ſchaffen, wo ſie in etwa 1000 Kiſten verfrachtet wur⸗ den. Eine derartige Ausbeute wäre unmöglich geweſen, wenn die Neger ſich nicht vorzüglich bei den Grabungs⸗ arbeiten bewährt hätten und auch dann noch vortreffliche Dienſte leiſteten, wenn es galt, die vielfach von Sprüngen durchſetzten und brüchigen Knochen ſorgfältig aus dem Geſtein heraus zu präpapieren und durch Tränken mit Gummilöſung, durch Einpacken in Gips uſw. für den Transport zu feſtigen. * Auch von Mannheim aus wurde die Tendaguru⸗ expedition in ſehr namhafter Weiſe unterſtützt durch Geheimrat Auguſt Röchling. Wir ſind ihm ſehr zu Dank verpflichtet, daß er ſeine Hilfe an die Bedingung geknüpft hat, daß zu gegebener Zeit einige Stücke der Tendaguru⸗Ausbeute nach Mannheim abgegeben werden. Dadurch, daß dies nunmehr geſchehen iſt, hat Herr Geheimrat Röchling von neuem das Muſeum im Zeughaus weſentlich gefö dert und hat wertvoll ſeine vielen Skiftungen vermehrt, ohne die weder die Entſtehung noch die Entwick⸗ lung der Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde möglich geweſen wären. Von den beim Tendagurn aufgefundenen Knochen ge⸗ hören die gewaltigſten zu einer Reptilform von ganz rieſigem Ausmaß, zum Armdrchen Brachioſaurus Branc ai. Auf einem über vier Meter hohen Beingeſtell ruhte ein Leib, der von 2% Meter langen Rippen umſchloſſen war; der Häls hatte eine Länge von nicht weniger als 12 Metern. Auf den vier Beinen ſtehend hätte das Ungeheuer mit erhobenem Kopf bequem in die Fenſter des vierten Stockes des Zeug⸗ hauſes hineinſehen können! Von dieſem Drachen iſt im Beſchä'tigung in verſtärktem Umfange. Zeughaus ein Oberarmknochen aufgeſtellt, der 1,72 Meter mißt und in ſeinem verſteinerten Zuſtand drel Zentner wiegt. Er hat ſeinen Platz in der Nachbarſchaft des Skelettes des Indiſchen Elefanten, damit ein Vergleich der Oberarmknochen zeige, wie der Elefant zum Zwerge wird gegenüber dieſem größten bisher bekannten Landwirbeltier. Leider kann man wohl nur ein einziges Mal— in Naturhiſtoriſchen Muſeum zu Berlin— ein vollſtändiges Skelett von Brachioſaurus Brancai zuſammenſetzen, und auch dies iſt nur möglich aus den Reſten verſchiedener Tiere, denn ſo groß die Zahl der ausgegrabenen Knochen iſt, man fand nie ein ganzes Skelett und nur zeimal den übrigens auf⸗ fallend kleinen, ſchlecht erhaltenen Kopf. Dieſer Mangel an ganzen Skeletten gilt auch bei den vielen anderen Landtier⸗ arten des Tendaguru und mußte ſelbſt in ſolchen Fällen feſtgeſtellt werden, wo z. B. die Reſte eines kleinen Sauriers in herdenweiſer Häufung beiſammen lagen. Die Annahme eines Tentagurudeltas bleibt unbeeinflußt durch die Tatſache daß die Saurier nicht in einer geſchlos⸗ ſenen Einzelſchichte gelagert ſind. Das Vorkommen der Saurier wiederholt ſich vielmehr in drei weicheren, ganz gleich aus⸗ gebildeten Mergelſchichten, die durch zwei härtere Sandſtein⸗ bänke getrennt ſind. Da dieſe Zwiſchenbänke großen Reich⸗ tum an Verſteinerungen von Meerestteren(Seeigeln, See⸗ lilten, Ammoniten, Korallen uſw.) aufweiſen, ſo muß das Tendagurugebiet zweimal während längeren Zeitraums vom vordringenden Meer überflutet geweſen ſein. Infolgedeſſen iſt die Vermutung berechtigt, daß landeinwärts noch weitere Saurierfriedödhöfe liegen, deren Entdeckung ſpäter ein⸗ mal den Lauf des Tendagruſtromes genauer erkennen läßt. Neben Zahl und Größe der foſſilen Knochen ſind es ge⸗ rabe dieſe Zwiſchenſchichten, die den Tendagurufunden einen heſonderen wiſſenſchaftlichen Wert geben, denn die eingebet⸗ teten Meerestiere ermöglichen eine ſichere Einordnung in den Verlauf der Erdgeſchichte. Das am Tendaguru erſchloſſene Leben vollzog ſich zur Zeit des oberen Juras und der unteren Kreide, liegt alſo Jahrmillionen hinter uns. Daß weitere, in unſerem Beſitz befindliche Stücke vom Tendaguru nicht zur Auſtfellung gelangen konnten, iſt be⸗ greiflich, wenn man weiß, daß ſchon ſeit Jahren eine Menge von Schätzen prähiſtoriſcher und völkerkundlicher Art im vierten Stock des Zeughauſes magaziniert ſein müſſen, weil kein Platz vorhanden iſt, ſie öffentlich zu zeigen. Dadurch aber liegen große Vermögenswerte der Stadtgetmeinde nicht nur muſeumsmäßig brach, ſondern ſie ſind auch im gewiſſen Umfang einigem Verderb ausgeſetzt, wenn es nicht in Bälde gelingt, die immer unerträglicher we dende Raumnot des Muſeums für Natur⸗ und Völkerkunde zu be⸗ ſeitigen. Mirtſchaftliches Soziales Der kaufmänniſche Stellenmarkt im Jahre 1928 Entſprechend der Entwicklung der Wirtſchaftslage im ab⸗ gelaufenen Jahre, die durch Abflauen der Konjunktur gekenn⸗ zeichnet war, geſtaltete ſich auch die Beſchäftigung für kauf⸗ männiſche Angeſtelltes Während 1927 die Zahl der Stellenloſen nicht unerheblich zurückging, hat ſie 1928 faſt keine Veränderung erfahren. Bemerkenswert war dagegen die das ganze Jahr anhaltende rege Nachfrage nach kaufmänniſſchem Perſonal. Die Kaufmänniſche Stellenvermittlung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes konnte z. B. 1928 rd. 32 Prozent mehr Stellen⸗ anmeldungen verzeichnen als im vorhergehenden Jahre. Wenn trotz dieſer günſtigen Umſtände keine Verminderung der Stellenſuchenden zu verzeichnen war, ſo erklärt ſich dieſe Erſcheinung nur durch die gleichfalls geſtiegene Zahl der Kün⸗ digungen und Entlaſſungen. Dieſe erfolgten in faſt allen Wirtſchaftszweigen im Zuſammenhang mit Betriebszuſammen⸗ legungen, vereinzelte Stillegungen und infolge Rückgang der Die Lage in einzel⸗ nen Bezirken wurde außerdem durch langwierige Arbeits⸗ kämpfe ſehr ungünſtig beeinflußt. So im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet, wo auch nach Beendigung der großen Aus⸗ ſperrung, Ende November, das Geſchäftsleben ſich ſelbſt zu Weihnachten noch nicht wieder erholen konnte. —— 7———— Vom Leſen Von Ina Wolters „Ich leſe nie!“ antwortete mir kürzlich eine Bekannte, die ich nach ihrer Meinung über ein jüngſt erſchienenes und vielbeſprochenes Buch fragte. Als ich ſie ob dieſer kategori⸗ ſchen Ablehnung ganz erſtaunt(und im Stillen entſetzt) an⸗ blickte, ließ ſie, die als vorzügliche Hausfrau ohne Fehl und Tadel anerkannt ſei, die Begründung dieſer Ablehnung folgen.„Wenn man es mit ſeinen Pflichten ernſt nimmt“, ſagte ſie,„iſt jeder Tag voll ausgefüllt und bleibt für ſolchen Juxus keine Zeit! Wenn ich mich hinſetzen wollte, um zat leſen, anſtatt Strümpfe zu ſtopfen oder andere notwendige Arbeit zu tun, würde ich mir unverantwortlich und pflichtvergeſſen vorkommen!“ So, da hatte ich meine moraliſche Ohrfeige.— „Und abends?“ fragte kch ſchüchtern,„man hat doch ſchließlich abends ein Freiſtündchen für ſich?“„Da widme ich mich meinem Manne!“„Der pflegt aber boch gerade abends ſeine Zeikung, ſeine Fachſchriften und Aehnliches zu leſen!“ konnte ich mich nicht enthalten, zu bemerken. Strenge ſah mich die Vortreffliche an.„Nun, dann handarbeite ich eben und ſammle dabei Kräfte für die Pflichten des folgenden Tages!“ Leſen war alſo für dieſe Gute ein Luxus und zugleich eine Arbeit, und ſie teilt dieſe Anſicht mit vielen, vielen tüchtigen Nur⸗ hausfrauen, dle ſich garnicht klar darüber werden, wie ſehr ſie ſich ſelber durch dieſe Einſtellung ſchädigen. Es iſt heute viel⸗ leicht nicht mehr ganz ſo kraß mit dieſer Abneigung der tugendhaften Muſterhausfrau gegen alles, was geiſtſge Be⸗ tällgung heißt, wie noch vor einigen 30 oder 40 Jahren, da es für ein funges Mädchn und noch mehre für ine Frau als elne Schande galt, über einem Buche angetroffen zu werden, wenn man nicht wenigſtens dabei ſtrickte.—— Immerhin findet man dieſe phariſäerhafte Ablehnung auch heute noch oft genug, und erſt kürzlich wurde mir in einem kleinen Orte als Teil einer vernichtenden Kritik über eine allgemein unbeliebte Mitbewohnerin geſagt:„Denken Sie ſich, ſie lieſt dicke Bucher! Jeden Tag lieſt fie, denken Sie nur!“ Ein Gegenſtück zu dieſer Auffaffung iſt die einer flotten kungen Frau in der Stadt, die mir gheufalls auf meine Frage antwortete:„Leſen? Nein, bas tue ich nie! Ich komme einfach nicht dazu! Wiſſen Sie, die Zeit läuft einem ſo unter ben Fin⸗ gern weg— vormittags hat man ſeine Arbeit, nachmittags geht man Beſorgungen machen, oder man beſucht ſich, oder es iſt ſonſt was los. Und abends? Ja, wenn wir da wirklich mal zu Hauſe ſiwd, dann gähnen wir uns gegenſeitig an und gehen früh ins Bett.— Nein, zum Leſen habe ich keine Luſt umd keine Ruhe!“ Als ich einer Freundin, die über allerlei mehr oder we⸗ niger eingebildete Beſchwerden, Schlafloſigkett, Nervoſttät uſw. klagte, den Rat gab, ſich in allen ſolchen Fällen in ein recht ſchönes Buch zu vertieſen, was immer eine Ablenkung und damit ſehr häufig eine Milderung bezw. Behebung des unangenehmen Zuſtandes mit ſich bringe, ſah ſie mich ent⸗ geiſtert an.„Aber wenn man ſich krank fühlt, lieſt man doch nicht!!!“ ſagte ſie förmlich entſetzt, und meine Verſicherung, daß ich dieſes Verfahren anzuwenden pflege und unzählige Male als wirkſam erprobt habe, begleitete ſie mit einem ſo gezwungenen Lächeln, als ob ſolches Tun in ihren Augen ſchon an Perverſität grenze Und als Letzte im Reigen derer, die das Leſen ablehnen oder gar verdammen, ſei jene Mutter erwähnt, die da erklärte, nicht zu leiden, daß ihre Töchter leſen. Erſtens ſei es Zeitver⸗ ſchwendung, zweitens Geldverſchwendung, denn Bücher koſten Geld, und drittens eine Gefährdung, denn es würde durch das Leſen in den jungen Köpfen nur Verwirrung angerichtet. Ihr armen, armen Frauen, die Ihr Euch das Leſen zus falſch verſtandener Gewiſſenhaftigkeit, aus Oberflächlichkeit, aus Selbſtſucht oder aus falſch angebrachter Sparſamkeit ſel⸗ ber verbietet— Ihr wißt nicht, um wieviel Freuden, Berei⸗ cherung und Belehrung Ihr Euch ſelber bringt! Es ſei nicht dem wahlloſen und übertriebenen Leſen hier das Wort ge⸗ redet, ſicher nicht. Grundfalſch und unverantwortlich handelt ſicher jede Frau, die etwa mitten in einem Chaos von unauf⸗ geräumten Stuben, ungemachten Betten, ungeflickter Wäſche und halbfertig gekochtem Eſſen den Leihbibliotheksroman ſeich⸗ teſter und verlogenſter Prägung verſchlingt und ſauer ver⸗ diente Groſchen für Hintertreppenromane und Augenblks⸗ lektüre hinwirft. Es iſt auch ſchon richtig, daß das Jeſen, näm⸗ lich das übertriebene Leſen ohne das Begengewicht eruſter und angeſpannter Tätigkeit und das wahlkoſe Leſen eben bie⸗ ſer oben gekennzeichneten ſogenannten„Unterhaltungslektüre“, * .. Städtiſche Nachrichten Winter im Rheinhafen Schwermutsvoll dehnt ſich der grau⸗trübe Himmel über dem weiten Hafengebiet. Es iſt ſtill im Winter hier. Wo ſonſt geſchäftiges, emſiges Treiben herrſchte, iſt nun eine tieſe Me⸗ lancholie. Träge liegen die verankerten Schiffe in dem ſchmutzig⸗ grauen Waſſer und nur dumpf dröhnt ab und zu das Grollen eines Hochkrans herüber—— ganz ferne ertönt das Läuten einer Schiffsglocke, deren hellen Klingen in die beſchauliche Ruhe dieſes Bildes nicht ſo recht paßt. Still liegt der Hafen, ein Bild des Friedens. Lautlos zieht ein Schiff ſtromabwärts durch die ruhige Flut. Melancholiſch, die Hände in der Taſche und die unentbehrliche Pfeife im lin⸗ ken Mundwinkel, ſtarren die Matroſen in das Waſſer— es iſt, als träume dieſes ganze Stück Welt. Nur der Steuermann peilt aufmerkſam voraus, geſchickt das Ruder handhabend; denn es iſt ein verantwor⸗ tungsvolles Amt— und man verläßt ſich auf ihn. Langſam zieht das Schiff ſeine Bahn und langſam nimmt es das ſchläf⸗ rige Grau der Nebel auf, bis es dem Auge entſchwindet ſchemenhaft.—„Boot Ahoi!“ Der einzige menſchliche Laut; und drüben löſt ſich ein dunkler Nachen, gleichmäßigen Ruder⸗ ſchlages durchellt er quer das Becken; ein Matroſe nimmt mit einem großen Netz voll Lebensmitteln darin Platz und in we⸗ nigen Minuten liegt wieder alles in tiefem Winterſchlaf. Auch hier bringt erſt der Frühling Leben und Arbeit, Mühe und Schweiß. Denn das Waſſer, dieſe Quelle und dieſer Urſtoff des Lebens, übt auf das menſchliche Gemüt ſeinen ewigen ureigenen Zauber aus. Wenn es im Sommer hell⸗ ſprudelnd dahinrauſcht, dann lacht das Herz des Schiffers, ein fröhliches Treiben und fröhliches Arbeiten beginnt. Doch jetzt im Winter ſchleichen die Matroſen gedrückt und ſchweigſam umher; ſo trüb der Himmel und das Waſſer ſchaut, ſo trüb und unwirſch blickt ihr Auge. Und doch liegt in ihren Seelen, wie über dem ganzen ſchlafenden Hafen, eine ſtille, unergründliche Sehnſucht, die Sehnſucht nach dem Früßling, dem Leben— die Sehnſucht nach der Sonne. 1 R. * Der neue Mannheimer Landgerichtspräſtdent, Dr. Hein⸗ rich Wetzlar, der, wie gemeldet, bisher in Karlsruhe als Landgerichtsdirektor tätig war, iſt gebürtiger Mannheimer. Nach dem Beſuch des hieſigen Gymnaſiums und nach den (Hochſchulſtudium wurde er 1897 Amtsrichter in Pfullendorf, 1899 kam er in gleicher Eigenſchaft nach Raſtatt und 1900 nach Karlsruhe. Im Jahre 1907 wurde er zum Landgerichtsrat und Unterſuchungsrichter in Karlsruhe, 1917 zum Ober⸗ landesgerichtsrat und 1926 zum Lanbgerichtsdirektor er⸗ nannt. Seit zwei Jahrzehnten iſt Dr. Wetzlar Vorſitzender des Vereins für Jugendſchutz und Gefangenenfürſorge. 1918 gründete er in dieſer Eigenſchaft die Erziehungsanſtalt Schloß Stutenſee, die er ſeitdem ehrenamtlich verwaltet. * Verſetzt wurden Regierungsrat Dr. Wilhelm Wei d⸗ ner bei der Direktion der Strafanſtallen in Bruchſal zur Direktion des Landesgefängniſſes Mannheim und Juſtiz⸗ oberſekretär Walter Metzler beim Amtsgericht Meßkirch zum Amtsgericht Mannheim. * Dem Beirat des Badiſchen Landesingendamts, der neu gebildet wurde, gehören von hler als Mitglieder Anſtalts⸗ oberlehrer Curth und Jugendpfarrer Lutz und als Stell⸗ vertreter Jugendſekretär Düſe dau, Jugendamtsbirektor Köbele, Schulrat Strobel und Amtsgerichtsrat Br. Wirthwein an. Verkehrsunfälle in Mannheim * Heberfahren. Zwiſchen ein Auto aus Worms und ein Auto aus Oſterburken geriet geſtern vormittag vor N 1 ein Radfahrer, der die Herrſchaft über ſein Rad verloren hatte, Während der Radfahrer mit leichten Hautabſchüfungen davon⸗ kam, zerſchuttt ſich der Führer des Wormſer Autos an einer zerbrochenen Scheibe das linke Handgelenk erheblich. Eine 17jährige Radfahrerin überfuhr an der Unfallſtelle eine ſchwerhörige Frau, die den rechten Arm brach. * Zuſammenſtoß. Geſtern abend ſtießen zwei Lieferautos an der Ecke Eichelsheimer⸗ und Rheindammſtraße, als ſie einem an der Ecke haltenden Lieferfuhrwerk ausweichen woll⸗ ten, ſo heftig zuſammen, daß es Scherben gab. Das eine Auto, das auf den Gehweg geſchleudert wurde, erlitt einen Rad⸗ und Achſenbruch. ere ggg derdael die mit dem wirklichen Leben nichts zu tun hat, ſchon in vielen Mäbchen⸗ und Frauenköpfen Unheil angerichtet hat. Aber von jeher hat es Menſchen gegeben, die an ſich gute Dinge falſch anwendeten; ſoll man darum dieſe guten Dinge verdammend Wieviele Freuden erwachſen uns aus einem guten Buchel Es bringt Farbe und Bewegung in unſer vielleicht oft ein⸗ töniges Daſein, es unterhält, es belehrt. Wir werden zwangs⸗ weiſe durch das Vertiefen in ein gutes Buch veranlaßt, ein mal Abſtand von unſeren Angelegenheiten zu gewinnen, vielleicht von irgendwelchen Zweifeln oder Schwierigkeiten zeitweiſe wohltätig abgelenkt, und wenn wir uns ihnen entſpaunt und erfriſcht wieder zuwenden, finden wir oft blitzartig die Löſung, um die wir uns vorher vergeblich plagten. Unſer Geſichtskreis erweitert ſich, Dinge, Probleme, Erkenntniſſe kommen uns nahe, mit denen uns zu befaſſen wir ſonſt vielleicht keine Ge⸗ legenheit hätten; und aus dieſen Erkenntniſſen wächſt uns Verſtänduis, das uns vor Engherzigkeit und Einſeitigkeit be⸗ wahrt. Das Buch iſt der beſte Freund, immer zur Hand, immer aufs neue bereit. uns zu erheitern, zu belehren und zu er⸗ freuen. Nur muß man, wie man feine Bekanntſchaften ſiebt und ſeine Freundſchaften auf Herz und Nieren prüft, auch ſei⸗ nen Bücherumgang prüfen.— Unſere Zett und unſer Geld ſoll⸗ ten uns zu koſtbar ſein, ſie an Wertloſigkeiten zu verſchwenden, das gilt auch für unſere Lektüre. Es gibt ſo viele gute Bücher, daß es leicht iſt, ſie zu finden. Dabei ergibt ſich noch eine andere Frage: Soll und darf man„Romane“ leſen? Es gibt, namentlich heutigentags, viele Menſchen, die er⸗ klären, grundſätzlich keine Romane zu leſen und behaupten, daß dieſe Lektüre verflachend wirke und mehr oder weniger wert⸗ los ſei. Aber das heißt, das Kind mit dem Bade ausſchütten! wenn der Roman, das heißt die fiktive Handlung irgendeines Problems, keine Exiſtenzberechtigung hätte, wäre ſa überhaupt jebe dichteriſche Schilderung überflüſſig, und wer will leugnen, daß man aus guten Romanen Gutes ſchöpſen und lernen kann? Auch Keller, Freitag, Storm ſchrieben„Romane“, auch Selma Lagerlöfs Werke ſind„Romane“ und viele andere Gaben be⸗ deutender Schriftſteller mehr.— Selhſt ber vielverpönte Zei⸗ tungsroman kann gut ſein und kann wirklich Gutes für uus hebenten] Uunſer Maßſtaß bei alledem muß nur ein, ob wir das Buch, das wir leſen, nicht nur einmal, nein, zwei, drei, viermal und öſter leſen möchten, ob es Fragen behandelt, let 4. Seite. Nr. 18 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Donnerstag, den 10. Januar 1929 Anverſchämtheit An der Türe eines Lehrers geht die Klingel. Ein Mann ſteht an der Türe und frägt, ob er mit dem Herrn Lehrer ſprechen würde.—„Ja, was wünſchen Sie.“„Ich bin ſtellenloſer Lehrer, möchte fragen, ob Sie mir nicht Schüler zuwweiſen könnten, denen ich Nachhilfeunterricht geben kann.“— „Ich könnte Ihnen wohl Schüler nennen, aber ich glaube nicht, daß Sie irgendwelchen Unterricht geben können, da es Volks⸗ ſchüler ſind, deren Eltern wohl kaum das Geld für Stunden aufbringen können. Da müſſen Sie zu einem Mittelſchullehrer gehen, vielleicht haben Sie dort eher Glück.“ Der Bittſteller ſcheint dieſe Antwort erwartet zu haben, nimmt die Abſage nicht beſonders tragiſch und fragt ganz ungeniert, ob man ihm nicht eine Mark geben könnte, er wolle nach Frankfurt fahren und dort ſein Glück verſuchen. Trotz⸗ dem der Lehrer ſchon längſt überzeugt iſt, daß es ſich nur um einen Bettler ſchlimmſter Sorte handelt, gibt er das geforderte Geld, in der Hoffnung, doch damit vielleicht Not zu lindern. Kaum hat aber der Mann das Gelb in der Hand, als ex bemerkt, daß man ihm doch noch eine Mark geben möge, denn eine Mark wäre doch etwas zu wenig. Der Lehrer iſt zuerſt verduzt über ſolche Frechheit, der Bittſteller ahnt, was folgen wird und geht ſchleunigſt die Treppe hinunter. Er wird geahnt haben, daß die ſo leicht ä erworbene Mark nicht ihm geblieben wäre, wenn er auch nur noch einen Augenblick ſich aufgehalten hätte. Mit welchen Mitteln doch immer wie⸗ der verſucht wird, ſeine Mitmenſchen hinter das Licht zu führen. 0955 ** * Ernannt wurden prakt. Arzt Dr. Otmar Jaeger in Mannheim zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Engen, Regierungsrat Dr. Hermann Glockner bei der Direktion des Landesgefängniſſes Mannheim zum Landgerichtsrat in Karlsruße, die Juſtizpraktikanten Feltx Schwefkert und Albert Brecht beim Amtsgericht Mannhein und Eduard Bernhard bei der Direktion des Landesgefänguiſſes Mannheim zu Juſtizoberſekretären. * Jubiläumsfeier. Einen ſchönen Beweis von Kamerad⸗ ſchaftlichkeit und Zuſammengehörigkeitsgefühl lieferten am Sonntag die Werkmetſter der Firma Bopp& Reuther. In großer Zahl kamen ſie mit Frau und Kindern im Bootshauſe des Waſſerſportverein„Vorwärts“ an der Sandhoferſtraße zuſammen, um, wie alljährlich, ihre Jubilare zu ehren. Es waren ein Werkmeiſter mit 40 und zwei mit 25 Dienſtjahren, an die Herr Wegmann als Vorſitzender des Angeſtellten⸗ rates die Glückwünſche der Meiſter und Angeſtellten richtete. Nach ſeiner Rede wurde den Jubilaren ein wertvolles Ge⸗ schenk überreicht. Anſchließend an die Ehrung entwickelte ſich bet Muſik, Solis uſw. ein gemütliches Familienfeſt, das alle Teilnehmer voll befriedigte und Zeugnis ablegte von dem guten kameradſchaftlichen Geiſt, der unter den Meiſter⸗ kollegen in dieſer Firma herrſcht. * Beſtattung. Der am vergangenen Freitag bei der Aus⸗ übung ſeines Dienſtes gelegentlich des Ueberſchreitens von Bahngleiſen auf dem hieſigen Hauptbahnhof in tragtiſcher Weiſe ums Leben gekommene Oberpoſtſchaffner Gruſt Ebel wurde am Dienstag unter großer Beteiligung der geſamten Poſtbeamtenſchaft Mannheims zu Grabe getragen. Nach der Eiuſegnung der sterblichen Hülle in der Leichenhalle des hle⸗ ſigen Friedhofs durch Stadtpfarrer Dr. Hoff, der durch tief⸗ empfundene Worte die von dem Unglück hart betroffenen Hinterbliebenen zu tröſten verſtand, bewegte ſich der eindrucks⸗ volle Trauerzug zur letzten Ruheſtätte. Hier legte Poſt⸗ amtmann Kuchen beißer im Namen des hieſigen Poſt⸗ amts 2, dem der Verunglückte, zuletzt angehört hat, einen Kranz nieder, indem er in ehrenden Worten der Verdienſte des Verſtorbenen gedachte. Der Reichsverband Deutſcher Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenbeamten ehrte ſein Mitglied durch Niederlegen einer Kranzſpende durch Herrn Stier und grüßend durch Senken der Vereinsfahne über dem offenen Grabe. Ferner legten mit rührenden Abſchieds⸗ worten Herr Greifenſtein im Namen der engeren Mit⸗ arbeiter und Herr Becken bach im Namen des Poſtamts in Neckargemünd, dem der Verblichene früher angehört hat, Kranzſpenden nieder. Beſonderen Eindruck erweckte die Niederlegung einer ſchönen Kranzſpende der Beamten des Bahnpoſtamts 19 in Frankfurt(Main). Ein Zeichen dafür, wie ſehr der Verblichene bei allen, nah und fern, beliebt und angeſehen war. * Feubenheimer Chronik. Seinen 80. Geburtstag begeht heute der Senior der Mannheimer Buchdruckergehilfen, Maſchinenmeiſter Friedrich Schwab, in geiſtiger und kör⸗ perlicher Friſche. Er trat erſt im November vorigen Jahres in den Ruheſtand.— Die Tabakernte der hieſigen Land⸗ wirte wurde dieſer Tage ſo ziemlich an den Mann gebracht. Etwa 2000 Ztr. paſſierten die Wage. Für den Zentner wur⸗ den bis zu 40 Mark ohne Trinkgeld bezahlt.— Bei der Lan⸗ desverbandsausſtellung badiſcher Kaninchenzüchter in Wald⸗ hof, veranſtaltet vom Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein „Vorwärts“ ſchnitt der Vereinigte Kaninchenzüch⸗ terverein Feudenheim beſonders gut ab. Es wur⸗ den ihm der Stadtpreis und eine Anzahl ſonſtiger Ehrenpreiſe zuerkannt. Für beſte Geſamtleiſtung erhielt der Verein den vom„Vorwärts“ geſtifteten Ehrenpreis. Ein weiterer Be⸗ weis, daß die Kaninchenzucht in Feudenheim in erſter Reihe ſteht.— Die elektriſche öffentliche Uhr bei der Halte⸗ ſtelle Schwanenſtraße zeigte geſtern abend das erſte mal ihre Ziffern beleuchtet, was wir dankbar vermerken möchten. — Die Laternen an der Allee die ſeit einigen Wochen aufgeſtellt wurden, entbehren immer noch der„Hauben“, ſind alſo noch nicht betriebsfähig. Es wäre zu wünſchen, daß auch auf der viel begangenen Promenade bald Licht erſtrahlt. Kr. Veranſtaltungen „Wiener Blut“ wird wieberholt. Im Nibelungenfaal wird am kommenden Sonntag im Rahmen des letzten Vorfaſchings⸗Gaſtſpiels der Sanderbühnen die Johann Strauß⸗Operette„Wiener Blut“ noch einmal wiederholt. Der Erfolg der kürzlich an der gleichen Stelle erfolgten Aufführung des melodiöſen Werkes, die von faſt 3000 Per⸗ ſonen beſucht war, war ſo außergewöhnlich, daß ſich die Aufführungs⸗ dauer burch die zahlreichen Da capos nahezu um eine Stunde verlän⸗ Veranſtaltungen Donnerstag, den 10. Jaunar Theater: Nationaltheater: Trommeln in der Nacht“, 19.88 Uhr.— Künſtler⸗Theater Apollo:„Die luſtige Wil wers .00 Uhr. s 5 Konzerte: Jazzmuſik auf 4 Flügeln. Muſenſaal.00 Uhr. Volkstümliches Konzert, Harmonie,.00 Uhr. Vorträge: Freier Bund: G. Kronberger⸗Frantzen,„Mode als Kuks turſpiegel“ I..15 Uhr. 5 Vichtſpieltheater: Alhambra:„Der 4. Musketier“.— Schau⸗ burg:„Geſchlecht in Feſſel“. Palaſt⸗Theaters „Raſputin“.— Capitol: Ihr Spielzeng“. Ufa⸗ Theater:„Der Zarewitſch“.— Scala:„Das Mädel mit dem dunklen Punkt“.— Gloria⸗Palaſt:„He i rat s⸗ fieber“.— Ufa⸗Palaſt, Ludwigshafen: Der Sarewitlſche Mufeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 ÜUhr, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm, von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 8 Uhr⸗ Nachbargebiete. Unwille über die Begnadigung Irmſchers * Neuſtadt a. d.., 9. Jan. Die Begnadigung des dret⸗ mal zum Tode verurteilten Separatiſtenführers Oswald Irmſcher zu ſieben Jahren Zuchthaus hat in der Bevölkerung von Lambrecht einen derartigen Unwillen hervorgerufen, daß ſich das Bürgermeiſteramt Lambrecht ver⸗ anlaßt ſah, dieſen Unwillen der Bevölkerung über dieſen Gnadenakt in einer Eingabe an das bayeriſche Juſtizmini⸗ ſterium zum Ausdruck zu bringen. gerte. Die Wiederholung findet abermals mit Friedel Dann, Alots Resni⸗Frankfurt, Erich Lange⸗Wiesbaden und Hans Ritter⸗Wien als Gäſten ſtatt. Weihnachtsfeiern Der Eiſenbahner⸗Geſaugverein Mannheim hielt am vergangenen Sonntag im dichtbeſetzten Saal des Friedrichs⸗ parkes ſeine Weihnachtsfeier ab. Die„Mandolinata“ Mannheim unter der Leitung ihres Dirigenten Oscar Hermann eröffnete die Feier mit zwet ſehr beifällig aufgenommenen Muſikſtücken. Der Eiſenbahner⸗Geſangverein ſang unter Leitung ſeines Chormeiſters Albert Engelmann einige Chöre, die ebenfalls viel Beifall fanden. Die Vortragsweiſe verriet ein fleißiges und intenſives Studium. Beſonderen Beifall erntete Frl. Helene Breunig mit mehreren Siedern. Die humoriſtiſchen Vorträge des Herrn Adam Dörſam und ſeiner Tochter A. Dörſa m, wie zwei humoriſtiſche Terzette der Herren Fr. Steber, L. Gram bow, M. Dörſam und G. Stauf hatte vollen Erfolg. Mit dem humoriſtiſchen Terzett„Grille“ [(Enorr, Fritze, John), einem Damenduett und einem weiteren Chorvortrag fand das Programm ſeinen Abſchluß. Die reich ausge⸗ ſtattete Tombola hatte guten Zuſpruch. Der anſchließende Ball hielt die Feſtteilnehmer noch bis nach Mitternacht beiſammen. In ſeiner Antwort teilte nunmehr das Miniſterium mit, daß die Strafe Irmſchers nicht durch einen Gnadenakt der bayeriſchen Regterung, ſondern durch das Reichsgeſetz über Straffreiheit vom 14. Juli 1928 gemildert worden iſt. Dieſes Geſetz beruhe auf einem Initiativantrag des Reichs⸗ tages. Die bayeriſche Regierung verhalte ſich gegenüber den immer wiederkehrenden Wünſchen nach allgemeinen Amne⸗ ſtien ablehnend, weil ſie die ſchädlichen Wirkungen der Amneſtien kenne. Auch die bayeriſche Regierung bedauere, daß ein Mann wie Irmſcher dieſer Amneſtie teilhaftig werde, Es beſtehe aber keine Möglichkeit, die Anwendung des Ge⸗ ſetzes auf ihn auszuſchließen. * a * Speyer, 9. Jan. Bei einer Razzia hat die hieſige Polizei außerhalb der Stadt in einer Feldſcheune vier Kumpane dingfeſt gemacht. Es handelt ſich um Auguſt Ludwig aus Maikammer, Jakob Franz, Karl Horn und Wilhelm Neff aus Speyer, die ohne feſten Wohnſitz ſind und ſich ziel⸗ und mittellos in der Pfalz herumtrieben. * Lampertheim, 9. Jan. Die hieſige Jagbgeſellſchaft hielt 8 dieſer Tage eine ſehr gut beſuchte Treibſagd auf ihrem Jagdbezirk in Gemarkung Bürſtadt(zwiſchen Lampertheim⸗ K 1 C ik Bürſtadt) ab. Von etwa 42 Jägern wurden 176 Haſen ommuna 2 ron. zur Strecke gebracht. Die Wohnungsnot der Stadt Mainz * Mainz, 8. Jan. Das verfloſſene Beſatzungsfahr hat für die Stadt Mainz auf dem Wohnungsmarkt keine Erleichterung gebracht. Im Gegenteil, es ſind einige Mehranforderungen von der Beſatzung an die Stadt Mainz gerichtet worden. Nach der Zuſammenfaſſung des ſtatiſtiſchen Materials ergibt ſich, daß zu Beginn des neuen Jahres in Mainz auf 100 000 Ein⸗ wohner etwa 10 000 beſchlagnahmte Räume kommen, daß die Beſchlagnahmung an ganzen Wohnungen etwa 12 000 beträgt und daß die Zahl der Beſatzungsangehörigen ungefähr 15 000 iſt. 0 Aachens Hochhaus wird ſertiggeſtellt * Aachen, 8. Jan. In geheimer Sitzung beſchloſſen die Aachener Stadtverordneten, die Verhandlungen, die die Stadtverwaltung mit einer Düſſeldorfer Baufirma zur Fertigſtellung des Hochhauſes geführt hat, gutzuheißen. Danach erklärt ſich die Firma bereit, den Hochhausbau, deſſen Eiſengerippe ſeit Jahren den Bahnhofsvorplatz verſchandelt, von Ende Februar bis Ende November 1929 auf eigenes Riſtko zu Ende zu führen, und zwar nach den ſeinerzeit preis⸗ gekrönten Entwürfen des Prof. Fahrenkamp. Die Baugelder in Höhe von 2,2 Millionen Mark ſtellt die Rheiniſche Hypo⸗ thekenbank in Mannheim zur Verfügung. Die Stadt Aachen letſtet eine Bürgſchaft in Höhe von 700 000 Mark. Zo bezſehen in der Houptnebenstelle 8 1.%, den Nebensteſſenweſdhofstr.&, Schuyetzlngef str. 19/0 und leerfeldstt 11. sowie dureh unsere Ttögernnen 3 ſtärker oder froher machen kann? Wenn wir unſere Bücher von dieſem Standpunkt aus wählen, werden wir bald von ſelber dahin kommen, gute Bücher zu leſen, und es iſt dann Einerlei, ob das Biographien oder Reiſebeſchreibungen, ſachlich belehrende oder„unterhaltende“ Bücher ſind. Veſen koſtet Zeit und Geld? Richtig! Aber wieytel Zeit und Geld wird nutzlos vertan, mit Geſchwätz und Getrödel, im Caſs, im Kino, bei oft recht flacher und gehaltloſer Geſelligkeit, für allerlei wertloſen Tand! Dagegen betrachtet ſind die Aus⸗ gaben für gute Bücher nichts— und das Buch koſtet nicht nur, es bringt uns auch etwas. Nicht leſen können aus irgendeinem Grunde iſt oft trauriges Entbehren, iſt geiſtiges Hungern⸗ mütſſen. Nicht leſen wollen iſt— namentlich bei Frauen— ſehr oft nichts weiter als Bequemlichkeit. Um manche Frau wäre es um vieles beſſer beſtellt, wenn ſie— mehr leſen und vor allem über das Geleſene nachdenken wollte! Vom Tonkttuſtlerfeſt 1929. Das Programm des Ton⸗ künſtlerfeſtes 1929 des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins, das als Opernfeſtwoche gemeinſam vom A. D. M. V. und der Stadt Duisburg veranſtaltet wird, wird jetzt einer durch⸗ greifenden Aenderung unterzogen. Die bei der Uraufführung faſt einſtimmig abgelehnte Oper„König Roger“ des Polen Szymanowſki wird zurückgeſtellt. Die von Walter Braunfels im Entwurf fertiggeſtellte und bereits ange⸗ nommene Oper„Galathea“ kann auch nicht aufgeführt wer⸗ den, da der Komponiſt ſie nicht zu dem Termin vollenden kann. Statt deſſen kommen zur Aufführung:„Traumſpiel“ von Julius Weis mann, der in dieſem Jahr 50 Jahre alt i d, und„Die Troerinnen“ von Ewil peeters⸗Bochum, ein Werk, das bereits von Erich Kleiber für die Berliner Snatsoper angenommen war. Als Ehrung des 60jährigen Hans Pfitzner war ein Gaſtſpiel der Dresdener Staats⸗ oper mit„Paleſtrina“ vorgeſchlagen. Dieſer Plan ſcheiterte in den Grundſätzen der von Dr. Saladin Schmitt geleiteten Duisburger Bühne, die jedes Gaſtſpiel ablehnt. Die Aende⸗ rung des Programms iſt nicht zuletzt Haus Pfitzner zu dan⸗ ken, der in entſchiedener Form gegen das Programm vro⸗ teſtiert hatte.. die wir nachbenken können, ob es uns irgendwie reicher, klüger, bedingungen ausgetauſcht werden. An einen von Berlin aus * Lebeuserinnerungen ber Künſtlerin Frau Dr. Iſabella Lourié, Piauiſtin. Schellenbergſche Hofhuchdruckerei, Wies⸗ baden. Selbſtverlag der Verfaſſerin. Das mit dem Jugend⸗ bildnis der Künſtlerin geſchmückte Büchlein iſt nicht nur in ⸗ tereſſant und feſſelnd, weil die glänzende, von Erfol⸗ gen gekrönte Laufbahn eines hervorragenden Talents karin geſchildert wird, ſondern auch deshalb, weil in den Lebens⸗ erinnerungen von Frau Dr. Lourie ſich zahlreiche Berühmt⸗ heiten des vorigen Jahrhunderts ein Stelldichein geben, Künſt⸗ ler, Diplomaten und Fürſtlichkeiten, die wir bei dieſer Ge⸗ legenheit in ungeſchminkter, natürlicher Schilderung keunen lernen. Bereits in jungen Jahren galt ſie in ihrer ruſſiſchen Heimat in Kiew als Wunderkind. Mit elf Jahren kam ſie nach Berlin zu Profeſſor Kullak, der ein ebenſo bekannter Klavier⸗ pädagoge wie ein berühmter Pianiſt war. Kullak, der ihre große Begabung ſogleich erkannte, nahm ſte mit offenen Armen in ſein Konſervatorium auf. Nach mehrjähriger erfolgreicher Ausbildung hatte ſie bereits eine derartige künſtleriſche Reife erlangt, daß ſie als 15jähriger Backfiſch ſchon in der großen Berliner Geſellſchaft eine Rolle zu ſpielen begann und in den vornehmſten Kreiſen wegen ihres virtuoſenhaften Spiels ge⸗ feiert wurde. In dieſer glücklichen Zeit verkehrte ſie viel im Hauſe von Paul Lindau; auch Bismarck lernte ſie bei einer Soiree kennen.— Auch von ihren Begegnungen mit Menzel, Kainz und andern Künſtlern weiß ſie manches witzige Bonmot zu berichten. Ein Ereignis in ihrem Leben war die Bekannt⸗ ſchaft mit Meiſter Liſzt, den ſie abgöttiſch verehrte. Bei ihm, der ihr Talent ſofort richtig zu würdigen verſtand, erlangte ſie als Schülerin in Weimar die höchſte Stufe der künſtleriſchen Entwicklung. Später folgte eine Reihe non begeiſtert auf⸗ genommenen Konzerten in Paris, Berlin, Wien. Leipzig, Wies⸗ baden, Frankfurt a. M. und anderen großen Städten, die ihr reſchen künſtleriſchen Erfolg brachten. Wenn ihr Name nicht io allgemein bekannt wurde, wie es ihren Fähigkeiten entſpyſe⸗ chend geweſen wäre, ſo lag es daran, weil ſte es nicht nötig Die große Freude Von E. H. Warlitz⸗Falkenſtein Was unſ'rer Jugend heißes Träume war, So brennend groß:. Das fällt uns nun nach manchem harten Jahr Still in den Schoß!— O, damals hätte unſ're Welt geloht In Jubelbrand! Da bebte uns von Lebenskampf und Not Noch nicht die Hand!—— Doch unſer Weg ſchien blumenlos und weit Und abgrundtief, Seit unter Trümmern unſ'rer Jugendzeit Die Sehnſucht— ſchlief.—— Sei wieder wach! Und was da grau und hart, Wird bunt und weich!— Nur wer die große Freude ſich bewahrt, Iſt wahrhaft reich! OErſte wiſſenſchaftliche Ferndebatte. In einem der großen Hörſäle der Techniſchen Hochſchule in Charlotte n⸗ burg ſand zum erſten Male eine wiſſenſchaftliche Ferndebatte ſtatt. Im Rahmen einer außerordentlichen Sktzung des Elektrotechniſchen Vereins begrüßte, wie das „8 Uhr⸗Abendblatt“ berichtet, deren Präſtdent Wagner die in Berlin und Breslau Anweſenden. Er war durch eine nor⸗ male 4 Drahtleitung mit einem Hörſaal der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Breslau verbunden, in dem die Sektion Breslau hatte, ihre Kunſt als Broterwerb auszuüben. Viele, die ſich desſelben Vereins tagte. Rede und Wechſelrede zwiſchen den nicht an ihrer Funſt erfreuten, werden fetzt gern zu den„Lee beiden Städten konnten unter den beſten techniſchen Vore] benserinnerungen“ der Künſtlerin greifen und dieſes wechſel⸗ 5. 8 volle, an Erfolgen ſo reiche Schickſal mit Anteilnahme an ſich gehaltenen Vortrag über die amerikaniſche Elektrizitätswirt⸗ vorüberziehen laſſen, das in ſeinem idealen Streben und ir ſchaft ſchloß ſich eine Diskuſſion, die auf beiden Seften ausge⸗ feiner echt künſtleriſchen Uneigennützigkeit und Gutherzigkeit zeichnet gehört wurde. 5 5 der Abglanz einer edlen und ſchönen Seele iſt. 2 1 12 + Donnerstag, den 10. Januar 1929 5. Seite. Nr. 18 N 8 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabde] Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Proviſtons⸗ und Inkaſſoſchwindeketen kommen bald lag⸗ zäglich vor dem Gericht zur Verhandlung. Meiſtens iſt es bittere Not, die die Reiſenden dazu veranlaßt, vom rechten Wege abzuweichen. In dem Falle aber, der geſtern vormittag vor dem Schöffengericht zur Verhandlung kam, lag eine Notlage jedoch nicht vor. Der Angeklagte, Sohn rechtſchaffe⸗ ner Eltern in Ulm a.., hat als inkaſſoberechtigter Vertreter einer Firma in Schriesheim in 30 Fällen den Betrag von 592 Mark einkaſſiert und behalten. In zwei Fällen hat er bei zwei Kunden in Wallſtatt und Edingen, obwohl er aus der Firma ausgetreten war, noch Beträge von je 25 Mark einkaſſiert. Erſter Staatsanwalt Dr. 4 Monate Gefängnis. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichts⸗ rat Schmitt, erkannte auch demgemäß, gewährte Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten und entließ den fungen Mann mit einer recht eindringlichen Ermahnung, ſich ſa zu beſſern, andernfalls er die vier Monate abſitzen müſſe. Einer armen, halb gelähmten Frau paſſierte das Unglück, baß ihr beim Hantieren mit einer brennenden Petroleum⸗ Jampe die kranke Frau ſamt ihrer Tochter ſofort mit der Bekämp⸗ fung des Feuers ſich beſchöftigten, ſo entſtand doch ein Schaden vun 300 Mark, der durch keine Verſtcherung gedeckt iſt. Amts⸗ richter Strübel hatte Mitleid mit der gebrechlichen Frau, verurteilte ſie zu 30 Mark Geloͤſtrafe, gewährte jedoch Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten. Schlimme Verhällniſſe herrſchten in der Familie eines Angeklagten von auswärts. Der Mann, der durch einen Be⸗ ürkebsunfall ſeinen rechten Unterarm verloren hatte, ſieht zwar etwas ramponiert aus, ſcheint aber durch familiäre Einflüſſe ſeinen moraliſchen Halt verloren zu haben. Bisher war er unbeſtraft. Wegen Gefährdung ber Sittlichkeft wurde die Oeffentlichkeit ausgeſchloſfen. Während der Angeklagte verhältnismäßig ruhig war, wurde die Frau ſehr ausfäl⸗ Lig gegen ihren Mann und ſtörte dadurch den Gang der Ver⸗ Handlung in ganz empfindlicher Weiſe. Schließlich verlor der Richter, Amtsgerichtsrat Schmitt, doch die Geduld und ver⸗ wies die Frau aus dem Saale, wobei ſie ſich noch in Be⸗ ſchimpfungen über ihren Mann erging. Das Gericht erkannte auf die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus, während die mitangeklagte Tochter des Mannes acht Monate Gefängnks erhielt. Aus dem Lande Heidelberger Verkehrspläne e Seidelberg, 9. Jan. Die erwefterte Vorſtanbs⸗ bung des Heidelberger Verkehrsverelns brachte mehrere weſentliche Punkte. So iſt nach längeren Verhandlungen erreicht worden, daß die Autorundfahr⸗ ten im nächſten Jahre nicht mehr vom Bahnhof durch die Sicdt zum Bahnhof zurück fahren, ſondern am Kornmarkt enden. Damit wird ein allſeitiger Wunſch der Heidelberger Geſchäftswelt e füllt. die eine empfindſame Benacßtelligung darin ſah, daß dle Fremden keine Möglichkeit zu Einkänen hatten. Zu der Frage einer Schloßlotter e teilte der frühere Geſchiftsführer Dr. Hvenuntger mit, daß in dieſem Jahre eber die Möglichkeit beſtehe, die Lotterſe iß Pieußen genehmigt zu erhalten. Baden, das bisher allein die Ge⸗ nehmigung erteilt hat, iſt ein zu kleines Gebiet. Ueberhaupt dürfe man ſelbſt mit der Genehmigung der preußiſchen, bayriſchen, württembergiſchen und heſſiſchen Reglerung keine zu große Lotterie veranſtalten, da der Lotteriemarkt bereits überfüllt ſei. Die Lotterie wird daher nur einen kleinen Teil der notwendigen Koſten für den Schutz des Schloſſes vor Zerſtörungen und klandſchaftlicher Verſchandelung einbringen können. Da zu Pfingſten die Heidelberger Hotels überfüllt zu ſein pflegen, zu anderen Zeiten aber — abgeſehen von Juli und Auguſt— ſehr ſchwach belegt ſind, ſollen an den Feſttagen möglichſt keine Schloßbeleuchtungen ſein und Kongreſſe möglichſt einige Tage vor oder nach das Feſt verlegt werden. Auch durch eine Ermäßigung der Preiſe vom 1. Oktober bis 31. März hofft man etwas ausgleichend auf den Verkehr wirken zu können.— Zum Schluß wurde eingehend bie Bahnhofsfrage beſprochen Wie der Vorſitzende Dr. Holzberg und der Geſchäfts⸗ führer Dr. Scheer betonten, wird der Verkehrsverein zu Unrecht als Feind eines neuen Hauptbahnhofs betrachtet. Dieſer Irrtum erkläre ſich dadurch, daß der Verein ſage: wenn die Reichsbahn nicht in der Lage iſt, bald einen neuen Hauptbahnhof zu bauen, ſo muß Heidelberg das nehßmen, was es bekommen kann, den Karlstor bahnhof, möglichſt auch den Rohrbacher Uebergang. In äßnlichem Sinne äußerte ſich auch Stadtrat Nepple. Nachdem die im alten Bahnßof vor⸗ genommenen Ve beſſerungen beſprochen worden waren, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. Einäſcherung der Ganchachmühle im Schwarzwald e Itöffingen bei Neuſtadt, 9. Jan. Wie im geſtrigen Mittagsblatt gemeldet, wurde das große Wohn⸗ und Mühlen⸗ gebäude, die Gauchachmühle, durch Großfeuer ein⸗ geäſchert. Dadurch entſtand dem Beſttzer, Müller Ernſt Bauer, ein Geſamtſchaden von 55 000 Mark. Das Oeko⸗ nomiegebände und die Stallungen blieben zum Glück vom Feuer verſchont. Verbrannt iſt das ganze Mobiliar und die Einrichtung bes Wohngebäudes und die Müßhleneinrichtung einſchließlich 120 Zentner Mehl und Frucht, die in der Mühle lagerten. Das Feuer wurde ſehr ſpät entdeckt. Die Frau des Müllers konnte nur notdürftig angezogen mit ihrem drei Wochen alten Kindchen und einem Mädchen von ſechs Jahren, das barfuß und nur mit einem Höschen bekleidet war, aus dem brennenden Haus flüchten. Brand in einem Baden⸗Badener Geſchäftshaus * Vaden⸗Vaden, 9. Jan. Heute früh kurz nach 4 Uhr wurde in einem Konſektlons haus in der Langeſtraße ein gefährlicher Brand entdeckt. Durch einen ſchadhaften Kamin waren die Balken der Decke zwiſchen dem La⸗ den und dem erſten Stock in Brand geraten. Das führte zum völligen Einſturz bieſer Decke. Die Feuerwehr konnte zwar den Brand ſchnell löſchen, ſodaß das Feuer nicht weiter um ſich griff. Der durch den Einſturz der Decke verurſachte Schaden iſt aber außerordentlich groß. Die Schaufen⸗ der des Kaufhauſes und der ganze Laden ſind mit den Trümmern bedeckt und bieten ein Bild ſchlimmer Ver⸗ wüſtung. Es beſtand zudem die Gefahr, daß Teile der Wand nathſtürzen ſobaß bas Betreten des Raumes und die Arbef, ten ber Feuerwehr nit beträchtlicher Gefahr verbunden fr„ Frey beantragte das Petroleum auslief und ſich entzündete. Obwohl 54 Jahre alte verheiratete Maurer Michael Hufnagel aus Boden geworfen. Hufnagel erlitt einen Schädel⸗ bruch, der den alsbaldigen Tod herbeiführte. Der Wagen⸗ führer, ein 28 Jahre alter verheirateter Ingenieur von Wall⸗ ſtadt, der durch übermäßig ſchnelles Fahren den Unfall ver⸗ ſchuldet haben ſoll, wurde in Haft genommen, dann aber bald wieder aüf freien Fuß geſetzt. Geſtern fand nun die Verhandlung vor dem Schöffen⸗ gericht ſtatt, wozu als Sachverſtändiger Diplomingenieur Steinhart und ſechs Zeugen geladen waren. Aus der Beweiserhebung ging hervor, daß zwei Maurer, darunter der Getötete, in kurzer Entfernung vor dem Auto die Straße überqueren, um nach der Brücke zu gelangen. Da es dunkel war, konnte der Ingenieur die Leute nicht ſogleich ſehen. Als er ſte ſah, bremſte er ſtark wodurch fein Wagen bei dem Regenwetter und auf dem glatten Aſphaltboden ins Schlen⸗ kern geriet. Kotflügel des Autos erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Amtsgericht und Johann Axt, nahmen ſich des Verunglückten Einer der Zeugen erklärte, daß die beiden Männer kurz wagen abgeſprungen ſeien, Halteſtelle zu warten. Bei dem ſtarken machte das Anto eine Schwenkung. Autos, zwei Männer und eine Frau, die auf dem Schoß des einen Mannes ſaß, wurden gegen die Windſchutzſcheibe ge⸗ ſchleudert. In der Beweisaufnahme konnte feſtgeſtellt wer⸗ Anztehen der Bremſen Die drei Inſaſſen des bis 35 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren iſt. Der Staatsanwalt vertrat den Standpunkt, daß der An⸗ geklagte durch zu ſchnelles Fahren den Tod des Mannes her⸗ der Autolenker vorſichtiger und langſamer fahren müſſen. Er beantragt eine Gefängnisſtrafe von einigen Monaten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Wochen. ch. rr Gerichtszeitung Der Cadolzburger Bilderdiebſtahlprozeß In ber Vormittagsſitzung des zweiten Verhandlungstages am g. Jauuar wurde lediglich der Angeklagte Zahn ver⸗ nommen, der ſich dagegen verwahrt, zu den Berufseinbrechern gezählt zu werden. Der Beweggrund ſeiner Betetligung an dem Diebſtahl ſei nur Abentenerluſt geweſen. Graske habe ihm als Entſchädigung 1000 Mark gegeben. Zahn be⸗ hauptet mit aller Beſtimmtheit, daß Lippmann nach dem Cadolzburger Diebſtahl den Wunſch äußerte, es müßten für ihn in Glücksburg Polenteppiche geſtohlen werden. Die Beſchuldigten Graske und Schmidt wurden auf, Antrag ten, die Schwarz habe nicht gewußt, daß Schmidt, der bei ihr wohnte, von der Polizei geſucht wurde. Vor Schluß der Vor⸗ mittagsſitzung ſtellte der Verteidiger des Mayer, Rechts⸗ anwalt Dr. Herzſtein, erneut einen Ablehnungsantrag gegen den Sachverſtändigen Dr. Kunz. Die Beſchlußfaſſung über den Antrag wurde vom Gericht zurückgeſtellt und die Sitzung auf den Nachmittag vertagt. Wegen Beſtechung verurteilt Vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen a. Rh. hatte ſich der 43 Jahre alte Gerichtsſekretär S. vom Grundbuchamt Ludwigshafen wegen ſchwerer Beſtechung zu verantworten. Der Angeklagte führte in ſeiner Eigenſchaft als Beamter des Amtsgerichts Ludwigshafen vom 1. Ma 1923 bis 31. Mai 1928 das Tagebuch auf dem dortigen Grund⸗ buchamt. In dieſer ſeiner Eigenſchaft ſoll er nun verſchiedene Intereſſenten, die die Eintragung von Hypotheken uſw. be⸗ ſchleunigt haben wollten, gegen ein Trinkgeld bevorzugt haben, ſodaß dieſe raſcher zum Verzuge kamen und nichtt kage⸗ lang warten mußten, bis ihre Eintragung erledigt war. Der Angeklagte gab in der Verhandlung zu, daß er Trink⸗ gelder in Beträgen von 2, 8 und 5 Mark ab und zu entgegen⸗ genommen habe. Er habe aber niemals etwas verlangt oder gefordert und habe ſich dabei auch nichts gedachtt. auch nicht bewußt gewefen, daß er ſich deswegen ſtrafbar machen könne. Die Anträge ſeien ſtets auch dringend be⸗ handelt worden, ohne daß aber die anderen, die kein Trink⸗ geld gaben, hätten länger warten müſſen. Nach längerer Verhandlung beantragte Staatsanwalt Lang ⸗ Frankenthal eine Beſtrafung des Angeklagten, aber nicht wegen ſchwerer Beſtechung(nach 8 332), ſondern wegen einfacher Beſtechung(nach 8 331, Reichsſtrafgeſetzbuch!. Er hielt eine Gefängnisſtrafe von drei Wochen für angemeſſen, ſtellte aber Antrag auf Bewährungfriſt und Einzug der ver⸗ einnahmten Trinkgelder.— Rechtsanwalt Juſtizrat Fend⸗ rich Ludwigshafen plädierte auf Freiſprechung eventuell auf eine geringe Geldſtrafe. Das Urteit lautete wegen eines ſortgeſetzten Vergehens der einſachen Beſtechung nach 3 331 R. ⸗St.⸗B. auf eine Geldſtraſe von 100 Mark, evtl. 10 Tage Gefängnis, und Tragung der Koſten. Die feſt⸗ geſtellten Trinkgelder in Höhe von 250 Mark wurde als dem Staate für verfallen erklärt. * 3 Aus dem Zuchthaus— in das Zuchthaus. Der vielmals auch mit Zuchthaus vorbeſtrafte 52jährige Dienſtknecht Wilß. Haupt aus Raſtatt ſtand abermals wegen eines ſchweren Einbruchsdiebſtahls vor dem Bezirksſchöffengericht in Mainz. Er hatte in ſeiner Dienſtſtelle in Bechtolsheim ſeinem Brot⸗ Schreibtiſches mit einer eiſernen Stange eine Brieſtaſche mit eiwa 140 Mark und eine Uhr mit Kette im Werte von 165 Mark geſtohlen. Die Uhr hatte ei in Worms bel einem Trödler für 8 Mark verſetzt. Das Gericht nahm lön wegen ſchweren Diebſtahls in eine Zuchthausſtraſe von zwe Jahren ab ſechs Wochen bereits verbüßter Haft, unter Ab⸗ lehnung mildernder Umſtände. Außerdem werden dem An⸗ geklagten die bürgerlichen Ghrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt, N 5 1 Z Am 11. Oktober 1928 abends gegen 7 Uhr wurde der Wallſtadt und dort wohnhaft, beim Weißen Sand von einem über die Friedrich⸗Ebert⸗Brücke kommenden Perſonen⸗ auto, das durch plötzliches ſcharfes Bremſen auf der naſſen Straße ins Schleudern geraten war, z u Det eine der Fufgänger wurde von dem linken Zwei Motorfahrer, der Gerichtsſekretär Diehl vom hieſigen an und ſorgten für ſeine Unterbringung ins nahe Kranken⸗ haus, wo der Mann nach einer halben Stunde verſtorben iſt. vor dem Unfall von einem fahrenden Straßen bahn⸗ anſtatt bis zur nahen den, daß der Autolenker mit ſeinem Opelzweiſitzer mit 0 beigeführt habe. Da es dunkel war und es auch regnete, hätte des Staatsanwalts über ihre Beziehungen zu det wegen 9e günſtigung angeklagten Schidärz vernommen. Beide erklär! Er ſei ſich . 2 5 9 f Sportliche Rund ſchau 4 1 5 5 Die Verlmer Sechskage“ Nach 118 Stusden.— Dülberg⸗Petri allein an der Spitze. In der Nacht zum Mittwoch und ochnachmittag ſelcſt wies der Berliner Sportpalaſt wieder einen ausgezeichneten Beſuch auf. Der Rennverlauf war äußerſt anregend. Kurz vor der Zehn⸗ Ubrwertung am Dienstagabend konnten die weit zurückliegenden lungen Berliner Preuß⸗Reſiger ziemlich kampflos drei Runden auf⸗ (holen. Zu den größten Jagden kam es aber erſt nach Mitternacht. Die Helden der Nacht waren Dillberg⸗Peirt, die ſich in Amerika kat⸗ ſächlich zu ganz erſtklaſſigen Maunſchaftsfahrern entwickelt gaden⸗ Kurs vor ber Nachtwertung letzten ſie zum eniſcheidenden Schlage an. Nachdem Junge⸗Kroſchel eine Aßhlöſfung verpaßt und um eine Runde zurückgefallen waren, ſetzten Dülberg⸗Petri ihr Ueberrun⸗ dungswerk fort. Die Jagd zog ſich faſt über die ganze Wertung hitz⸗ Eine Mannſchaſt nach der anderen wurde überrundet, mit Ausnahme der Belgier Goſſens⸗Deboets, die ſich ſchon vorher den zweiten Platz erobert hatten. Die bisherigen führenden Junge⸗Kroſchel fielen un zwei Runden zurück. Am Mittwochnachmittag entſeſſelte Faudet eine f Jagd. Die Spitzenpaare Dülberg⸗Peirt und Junge ⸗Kroſchel lleßen aber nicht locker und gewannen zufſammen mit FJaudet⸗Tletz eine weitere Runde. Linari⸗Miethe wurde wegen wlederholter ſchlechtes Ablöfung mit einer Strafrunde belegt. Goſſens⸗Stockekunck hatten am längſten Stand gehalten, ſchließlich fielen aher auch ſie eine Runde am M 1 a 3 7 7 zurück: Wenn nicht alles trügt, dann bürften Dülberg⸗Petri die [Steger dleſes Sechstagere ens werden.— Am Mittwochnachmittag um 5 Uhr alf nach 115 Stunden, waren 2890,800 Kikometer zurück⸗ gelegt. Der Stand des Rennens: 1. Dülberg⸗Petri 178 Punkte.— Zwer zurück: 2. Junge⸗Kroſchel 125 Punkte.— Drei Runden zurück: 3. Goſſens⸗Debnets 168 Punkte; 4. Letourncur⸗Broccarde 107 Punkte.— Vier Runden zurück: 5. Nielens⸗van Kempen 178 Pundte.— Fünf Runden zurück: 6. Tietz⸗Faudet 228 Punkte. 7. Linari⸗Meethe 121 Punkte.— Sechs Runden zurück: 8. Preuß⸗ [Reſiger 176 Punkte.— Acht Runden zurück: 9. Behrendt⸗Mauthey 117 Punkte. 8 Beginn der Kämpfe um den Briſtol Cu Edmond Burke ſchlägt Demaſinus In dem zwiſchen Nizza und Monte Carlo gelegenen Rivlera⸗ [Ort Beaulien hat bei kaltem, aber ſehr ſchünem Wetter der Wett⸗ bewerb der Tennis⸗Proſeſfionals um den Briſtol⸗Cup, der gleich⸗ zeitig als franzbſiſche Meiſterſchaft der Berufsſpleler gilt, begonnen. Runden Im erſten Spiel konnte der Pokalvertefdiger Karel Kozeluß feinen jüngeren Bruder Louis glatt:1,:2,:1 abfertigen und der Ber⸗ liner Roman Najuch wurde ebenfalls leicht 674,:6, 60 mit dem Oeſterreicher.“ Weiß fertig. Großes Intereſſe fand der Kampf zwiſchen dem Ex⸗Amateur Georg Demaſius und dem Engländer Comond Burke. Demaſius zeigte ſich in ſehr guter Form, hatte uw zweiten und dritten Satz ſogar die Führung, unterlag aber dann doch dem beßgeren Gegner 226,:7,:9. Der im Vorjahre in London ermittelte Weltmeiſter Ramillon⸗ Frankreich brauchte fünf Sätze, ehe er 770.:4,:6,:1:6 über Ertrabeau die Oberhand Hehlele. D. Maskel bekiegte Page 624,:6, 10:8,:4, Negro zeigte ſich Plaa:7. 624,:6,:5 Überlegen. Zur gleichen Zelt gab es dle erſten Entſchetdbungen beim Mes tropole⸗Turnter in Cannes. De Morpurgo⸗Hillard gewannen das Herrendoppel in drei Sätzen über Aeſchlimann⸗de Stefanl, das Das mendoppel fiel an Miß Boyd⸗Mrs Satterthwalte. In der Vor⸗ ſchlußrunde des Herreneinzels ſiegte H. L. de Morpurgo mühelos über Aeſchlimann und de Stefan ſchaktete den Oeſterreicher Mateſke :4. 674 aus, ſobaß zwei Italiener das Endſpiel heſtreiten. Handball 1 Damenhandbgll⸗Verbandsſpieſe 9 Nach eingtongliger Bauten wurden die Berbaudsſpiele der Damen am vergangenen Sonntag ſortgeſetzt. Phönix Mannheim war ber den Sportfreunden Landau zu Gaſt und verlor:0. Daß war das wichttaſte Spiel, ſollte es doch Aufſchluß über den Meiſter geben⸗ Der Kampf war äußerſt intereſſant. Die Mannſchaften waren ſich ztemlich gleichwertig. Landau hatte nur ein Plus im Sturm. Der ſteabringende Treffer fiel 10 Minuten vor Schluß durch einen 18⸗ Meter⸗Ball. Tandau hat ſich durch dieſen Sieg die Meiſterſchaft erkämpft, wenn— die noch ausſtehenden Splele gewonnen werden. VfR. war auf dem Lindenhofplatz und konnte nur ein Unentſchieden erzielen. Berückſichtigt muß werden, daß die Bfc.⸗Damen in der erſten Halbzeit nur mit 8 Damen ſpielten. Trotzdem gelingt ihnen bis zur Pauſe durch Strafwurf in Führung zu gehen. In ber zweiten Hälfte iſt Vfg. weiterhin überlegen. os kommt während dieſer Spielzeit ein elnziges Mal vor das BfR.⸗Tor und dieſer Beſuch bringt den Ausgleich. Den Ball hätte die Torwächterin auch ohne großes Können unbedingt halten mitſſen. Dag weitere noch angeſetzte Verbandsſpiel Bſs. Neckaran— MiG. wurde ig letzter Minute von Neckarau abgeſagt. Schach N Wetikampf der Arbeitsgemeinſchaft Maunheim⸗ Luhwigshafener Schachvereine b i Am Sonntag wurde die 1. Runde dieſes Weikkampfet geſplelt Der Manubeimer Schachkluß ſtegte gegen den Feubenhelmer Schache klub 710 mit 1 Hängevartle. Es gewannen: Dr. Mever-P. Müller, Golin— Braun, Ahr—Kilthau, Blum K. Bender, Ochs Wurm, Rüm⸗ mig— Schneider, Moſetter-W. Bender. Die Partie Dr. Stasbles Mannheim— Wethnacht⸗Feudenheim hängt.— Es gewannen fer⸗ ner Ludwigshafen a. Rh.—-Worms 36 7½, Mundenheimer Schach⸗ klub„Turm“ gegen Frankenthal ebenfalls 6 2 Der Stan iſt ſomit folgender: Mannheimer Schachklub 1 Steg, 7 Punkte g. H. Ludwigshafener Schachklub 1 Sieg, 3, Punkte. Mundenheimer Schach⸗ klub 1 Sieg., 575 Punkte, Wormſer Schachklub 0 Sleg, 2 Punkte, Frankenthaler Schachklub 0 Sieg, 2 Punkte, Feudenheimer Schach ⸗ klub 0 Sieg, 0 Punkte u. H. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Fanuar hein Pegel 4. 1 8 17 80 0 10 Necar- Hegel 4 5* ö 9 9. 10. Hafel Jose 5 0 0 50.8 N 5 Schuſterinſe!.19.14.020.870. 18e Mannbeim.838.803 Loe es Kehl 258 4/22.25 790 15 Jagſtſeld.10 705.00 07069..8. Maxau.58.86 4,21.10408.58. f Mannheim 370 52,17 8,002.94 2,87 Taub 300 4726.20 47 386 345 476.542.352 Köln Heeausgeder. Druckei und Berieger Drucker Dr. Haar Neue Mannheimer Zeitung G. m d ß Mannheim E 4 3 Dirsktion Ferdinand Heyme Tbeſte daten Rur! Siſcher— Berantwortt. Redakteure Für Pollttk. H. 8 Meißnen an 3 Dr. S Rauen— Kommunalpolitit und Lokales Michard Schönfelder vert and Neues aus alle; Welt: Willy Mülle:— Handelstel!! Kurt Ebmen Gerin und alles Uebtige: tram Kirchen Anzeigen Ma Filter. 5 Schluß des redaktionellen Teils geber bel einer günſtigen Gelegenheit durch Erbrechen eines 9 Für die Gesundheit! 9. 1 Peter Rixius fl. m. b. H, Mannheim, fel, 26708 fl. 97 Wukhelm Nüller Jun., U 4, 25, Fornsprecher 21 88h 5 itung[Mittag⸗Ausgabef Donnerstag, den 10. Jauuar 1929 dirtſchakts · und Handelszeitung Das Anleihe-Aufwertungsjahr 1928 Bis zum Ende 1927 waren für bie Durchführung der 1925 veſchloſſenen Aufwertung vom Reich und Ländern an 300 Ge⸗ ſetze und Verordnungen erlaſſen; im abgelaufenen kamen nur ganz wenige hinzu. Man hätte danach alſo annehmen können, daß die Auleiheaufwertung im weſentlichen beendet ſei. Das ſtimmt auch, ſoweit man von einer theoretiſchen Regelung ſpricht; für die Praxis war aber das Jahr 1928 das arbeits⸗ reichſte. Das größte Intereſſe nahmen wie bisher die Papiere der Bobenkreditanſtalten in Anſpruch. Von ſämtlichen Banken ſind in 1928 die Teilungsmaſſen bekannt geworden und mit der Liquidierung ſind heute keine mehr im Rückſtand: Teil⸗ ausſchüttungen ſind, ſoweit ſie nicht ſchon erfolgt ſind, wenig⸗ ſtens angekündigt; Generalabfindungen wurden 1928 aller⸗ Hings das erſte Mal erſt durchgeführt, wobei die Gemein⸗ ſchaftsgruppe Deutſcher. Hypothekenbanken den Anfang ge⸗ macht hatte. Ungeklärt iſt aber noch, ob die in den Maſſen be⸗ findlichen Reſte in ſolchen Fällen nicht doch den Pfandbrief⸗ gläubigern zuzufallen haben, und ob gegebenenfalls die Ver⸗ teilung auf die Inhaber der Liquidationspfandbriefe oder der Anteilſcheine vorzunehmen iſt. Hierher gehört auch die Frage, was aus den Gegenwerten der nicht vorgelegten Papiermarkpfandbriefe werden ſoll. Verluſt in der Inflation, abſichtliche Vernichtung der damals nichts geltenden Papiere ſoll häufig eingetreten ſein. Zur Zeit liegt dem Reichstag ein Antrag vor, der dahin geht, daß dieſe ſpäter überzählig wer⸗ denden Goldbeträge in die Maſſe kommen ſollen. Eine Reihe von Banken ſchritt im vergangenen Jahr zu weiteren Teil⸗ ausſchüttungen, manche konnten ſogar Reſtabfindungen durch⸗ führen, ſodaß bis auf die eben genannten ſtrittigen Punkte die Auflöſung perfekt iſt. Nicht ſonderlich erfreut war man dar⸗ über, daß auch dieſes Jahr die Verloſung der Liqu.⸗Pfand⸗ briefe noch ſehr im Argen lag. Das kommt daher, daß die Hypothekentilgungen nicht in bar, ſondern faſt ausſchließlich in LP erfolgte, da ihr niedriger Kursſtand eine weitere Er⸗ mäßtgung des Aufwertungsſatzes praktiſch zur Folge hatte. Zeitweilig war eine lebhafte Bewegung in den Anteilſcheinen feſtzuſtellen; ſie haben mit Rückſicht auf die wahrſcheinliche Veränderung der Maximalquote ſtark ſpekulativen Charakter. Man darf aber wohl ſagen, daß der nächſte Ausweis(per Ende 1928) alle Unſicherheitsmomente beſeitigen wird, ſodaß der Wert der Scheine nur noch von ihrem Verſilberungszeit⸗ punkt abhängen wird. Nicht ganz ſoweit, wie bei den privaten Hypotheken⸗ banken iſt die Maſſenliquidierung bei den Stadt⸗ und Land⸗ ſchaften vorgeſchritten. Dazu erging im März eine beſondere Durchführungsverordnung. Um die Verteilungsquote mög⸗ Iichſt hoch werden zu laſſen, ſollte eine Ausſchüttung aber erſt im Herbſt erfolgen. Es ſind nun auch in den letzten Wochen für alle derartigen Anſtalten die Quoten veröffentlicht und die Ausſchüttung, teils als General-, teils als Teilausſchüttung angekündigt. Eine Aushändigung der Pfandbriefe iſt aber in den meiſten Fällen nicht vor März 1920 zu erwarten. 5 Die Aufwertung der Renkenbriefe lag bis Mikte Dezem⸗ ber überhaupt völlig brach. Die Preußiſche Landesrentenbank bie mit der Durchführung beauftragt iſt, veröffentlichte vor wenigen Tagen die Quoten und kündigte gleichzeitig die Teil⸗ und Generalausſchüttung an, wobei zunächſt die Sätze ſehr hoch ſind, und dann auch die Verteilung von Bargeld und Pfandbriefen bei jeder Stückelung relativ anders war. Eine vergleichende Aufſtellung der Ergebniſſe aller Boden⸗ kreditinſtitute überhaupt iſt nicht möglich, da ſie nicht alle zum Daimler-Benz Optimiſtiſche Verwaltung Nach Mitteilung der Verwaltung war der Geſchäftsgang in den letzten dreſi Monaten bes vergangenen Geſchäftsfahres trotz der ruhigen Saiſon nicht un befrledigend. Der Geſamtjahres⸗ umſatz geht über den Umſatz des Vorjahres hinaus. Die Bank ⸗ ſchulden, die im weſentlichen aus der Verbeſſerung der maſchi⸗ nellen Einrichtungen entſtanden ſind und im Oktober 1928 mit 7 Mill.„ bekanntgegeben wurden, haben ſich nicht verändert. Heber das Ergebnis des abgeloufenen Geſchäſtsfahres läßt ſich erſt nach Abſchluß der in Gang befindlichen Inventurarbeiten ein Ueber⸗ lick gewinnen. Kapitaltransaktionen werden wicht er⸗ wogen. Der Frühjahrs kampagne ſehe die Geſellſchaft mit dem Typenprogramm, das erhebliche Fortſchritte bringe, vertrauens⸗ voll entgegen. Dividendenerhöhnug bet der Hypothekenbank in Hamburg. Was Inſtitut ſchüttet für 1928 eine erhöhte Dividende von 10 v. H. auf die StA.(8 v. H. in beiden Vorfahren) und 6 v. H. auf die A. aus. Dieſes günſtige Ergebnis reſultiert insbeſondere aus der Mehreinnahme aus Hypothekenzinſen, die ſich von 6,87 auf rund 10 Millionen geſteigert haben. Der Reingewinn ſtellt ſich auf 1,20(0,87) Mill.. 46 292(68 666)„ werden auf neue Rechnung Vorgetragen. Im Geſchäftsbericht führt die Verwaltung u. a. aus, daß der Pfandbriefumlauf der Bank mit einem Zuwachs von 43,2 Millionen den Betrag von 150,89 Mill. erreicht hat. Mausfeld⸗ſtonzern. Vorausſichtlich Vorfahrsdividende. Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, dürfte bei der Mansfeld Ac. für das abgelaufene Geſchäftslahr dieſelbe Dividende wie im Vorjahre, alſo 7 v. H. zum Vorſchlag lommen. Die endgültige Eutſcheidung über die Dividende fällt“ allerdings erſt in der Ende Febrvarx vorgeſehenen Bilanzſitzung. Bei der Geſellſchaft iſt im letzten Geſchäſtsjahr eine Steigerung der Geſtehungs⸗ Foſten im Erzbergbau⸗ und Hüttenbetrieb, die vor allem durch Höhere Löhne und Arbeitszeitverkürzung ausgelöſt wurde, zu ver geichnen. Die erhöhten Produktionskoſten konnten durch die gün⸗ Kigere Preisgeſtaltung für Kupfer, die ſich zudem erſt allmählich aus⸗ wirkte, nicht genügend ausgeglichen werden. Die Kupferpro⸗ duktion des Konzerns, des größten Kupferproduzenten Deutſch⸗ Lands, erreichte im letzten Geſchäftsjahr nicht die gleiche Höhe Wie im Vorjahre. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß im Vorjahre zu einem guten Teil das höhere Ergebnis der Kupfer⸗ produktion durch den Abbruch der alten Hütten u. die Verſchmelzung der dabei gewonnenen Kupferſauen verurſacht war, wodurch ein we⸗ fentlicher Produltionszuſatz ermöglicht wurde. „ Gutehoffnungshütte AGG. Oberhauſen. Zu der neuerdings aufgetauchten Meldung, wonach die Verhandlungen zwiſchen der iüdafrikaniſchen Tron and Steel Corporation und der Gutehoffnungshükte abgebrochen ſeien bw. Verhandlunden über⸗ Vaupt nicht geführt wären. hören wir von der Verwaltung der letz⸗ teren Geſellſchaft daß die Verhandlungen noch ſchweben, ſedoch noch nicht zum Abſchluß gekommen ſeien.— Der neue Hoch⸗ ofen 11 iſt jett anb»eblaſen worden. Der erſte Abſtich dürſte etwa Anfang der nächſten Woche erfolgen. „ Rasguin— Siegle. Die Verhandlungen über eine Fuſion der Farbwerke Franz Rasquin AG. in Köln⸗Mülheim mit G. Siegle u. Co. Gmbh. in Stuttgart ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen, Das Profekt hat jedoch bereits eine feſte Form angenommen, der nach würde die künftige Fuſionsgeſellſchaft, die vermutlich durch K pitalerhöhung der Rasqufn Ach. entſtehen und die Namen h Unternehmungen in der Firma führen dürfte, mit einem Akt Fapitafl von 8,5 Mist.„ arbeiten, Das gegenwärtige Aktienkapftal! [Reingewinn von 19 886 196(19 290 8000 Fr. gleichen Termin errechnet wurden. Um einen gemeinſamen Nenner zu finden, iſt bei den früheren Vrteilungen der aufge⸗ laufene Zins hinzuzurechnen. So kommt es auch, daß gerade die Rentenbankqupten ſo hoch erſcheinen, da alle Zinſen in die Maſſe gefloſſen ſind, während ſchon ausgegebene Liquidations⸗ pfandbriefe ſchon zinstragend waren. Gleichfalls noch höchſt unklar liegt die Aufwertung bei den Kommunalobligationen. Zunächſt war hier zu klären, ob das Aufw.⸗Geſ. oder das Ablöſungsgeſetz auzuwenden war. Dieſe Punkte dürften wohl überall durch Gerichte entſchieden ſein. Dann machten die Tilgungsbedingungen Schwierigkeiten, da die Schuldner ſehr häufig nicht zu einer regelmäßigen Amorti⸗ ſation verpflichtet werden können, wenn das Ablöſungsgeſetz maßgebend iſt. Dieſes ſieht bekanntlich Tilgung und Zahlung von aufgelaufenen Zinſen vor. Einen recht annehmbaren Ausweg fand die Deutſche Hypothekenbank mit 4 prozentigen Kommunalliquidationsobligationen. Allerdings lagen hier die Verhältniſſe beſonders günſtig. Irgendwelche Verſuche, die Aufwertung ſolcher Papiere in Angriff zu nehmen, wurden ſonſt leider nicht gemacht. Bei den Induſtrieobligationen entſtanden vermehrte Zweifelsfragen hinſichtlich der Behandlung der Genußrechte des Altbeſitzes. Zunächſt war zu entſcheiden, ob das Geſetz eine ausreichende Bedienung dieſer Rechte gewährleiſten konnte. Das war vor allem bei grundſätzlich dividendenfreien Geſellſchaften weſentlich, wie z. B. Berliner Zoo, der übri⸗ gens jetzt die Spruchſtelle in einer Feſtſtellungsklage ange⸗ rufen hat. Damit hängt auch zuſammen, daß die Barabfin⸗ dung der Genußrechte immer noch Widerspruch erregt. Weiter war im Aufw.⸗Geſ. die rechtliche Stellung der Inhaber der Rechte zu wenig durchdacht geweſen. Dieſem Uebelſtande ab⸗ zuhelfen, erſchien im November eine Verordnung, die zwar gut gemeint war, aber keine weſentliche Aenderung hervor⸗ rufen kann. Zweck hat dabei eigentlich nur der Punkt, daß künftig der Rechtsumlauf bekanntgegeben werden muß. Eine Aenderung der Aufwertungsgeſetzgebung würde eine Regelung hinſichtlich des Zinſes bedeuten, wie ſie von allen Seiten angeſtrebt wird. Man denkt an eine Erhöhung des bis 1932 auf 5 v. H. feſtgeſetzten Zinſes auf den landes⸗ üblichen. Ueber dieſe Frage würde in allen Variationen ein⸗ gehend brichtet, ſodaß hier darauf nicht näher eingegangen zu werden braucht. Die Folge ſolcher Erörterungen war jeden⸗ falls eine ſtarke Aufwärtsbewegung aller Aufwertungspapiere die eine längere Laufzeit als 1932 haben. Bei den öffentlichen Anleihen wurden 1928 alle rückſtändi⸗ gen Ziehungen nachgeholt, teils unter Bewilligung einer Ent⸗ ſchädigung für die Verſpätung, z. B. beim Reich. Waren ſchon in früheren Jahren planmäßige Ziehungen vorgenommen, ſo bemerkte man eine ſtarke Fülle von Reſtanten; das iſt damit zu begründen, daß dieſe Ablöſungsanleihen zumeiſt noch in Privatdepot ſind und ſomit die Ziehungen nicht kontrolliert werden. Einige Unruhe brachte eine Diskuſſion über Ver⸗ ziuſung und Tilgung der Neubeſitzanleihen; man hat aber ab⸗ geſehen von dem Hin und Her an der Börſe nichts weiter davon gehört. Die Bewertung der aus der Aufwertungsgeſetzgebung hervorgegangenen Papiere konnte mit Rückſicht auf viele Un⸗ klarheiten, wie dargeſtellt, nicht überall von theoretiſchen Grundlagen ausgehen. Dieſe ſo zu geſtalten, daß keinerlei Zweifelsfragen mehr übrig bleiben, wird Aufgabe der Auf⸗ wertungsbehörden für 1929 ſein. Hans Steffen, Heidelberg von Rasquin beträgt 2,88, das Geſellſchaftskapital von Siegle 4,5 Mill. 4. Eine Fuſion auf dieſer Baſis wäre alſo anſcheinend mit einer Höherbewertung der Siegle⸗Anteile verbunden. Ac. Kühnle. Kopp u. Kauſch in Fran'enthal, In der geſtrigen GV., in der 17 Aktionäre mit 14406 Stimmen vertreten waren, wurde der Rechnungsabſchluß, die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und die vorgeſchlagene Verteilung des Reingewinns genehmigt. Die auf 7 v. H. feſtgeſetzte Dividende gelaugt ſofort zur Auszahlung. 8000„ wenden auf neue Rechnung vorgetragen. Vorſtandsmitglles Kom.⸗Rat Fverſter wies auf die ſchweren ſozialen Laſten und Steuern hin, die die deutſche Induſtrie heute zu tragen hat. Wenn es trotzdem der Geſellſchaft gelungen ſei, für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr eine Dipidende von 7 v. H. zu verteilen, ſo ſei dies ein Beweis dafür, auf welch geſunder Baſis die Geſellſchaft ſtehe. Faſt die meiſten Maſchinenfabriken könnten gar keine Dividende ver⸗ teilen oder würden ſogar mit Unterbilauz arbeiten. Schon mit Rückſicht hierauf könnten die Aktionäre mit dem Ergebnis des ab⸗ abgelankenen Geſchäftsfahres zufrieden. * Bayeriſche Motorenwerke A⸗G., München.— Augliederungs⸗ programm abgeſchloſſen. Die Geſellſchaft teilt mit: Da die Gerüchte, die die Geſellſchaft fortwährend mit Fuſionen in Verbindung bringen, nicht verſtummen wollen, erklären wir nunmehr in ſtrikteſter Form, daß unſer Programm durch dle Angliederung der Dixiwerle in Eiſenach durchgeführt iſt und daß wir keine anderen Pläne mehr verfolgen, als den konſegquenten gefunden Ausbau unſerer Werke, welcher ſich auch wunſchgemäß vollzieht. »Riebe⸗Werk As Kapitalzuſammenlegung und Wieder⸗ erhöhung genehmiet. In der HV. der Riebe⸗Werk AG. in Berlin⸗ Weißenſee war das geſamte Aktienkapftal vertreten, und zwar 700 600 Mark von der S. K..⸗Norma AG. in Berlin und 700 000 4 von der Schweinfurter Präztſions⸗Kugellager⸗Werke Fichtel u. Sachs ., Schweinfurt o. M. Die Biſanz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung für 1927 wurden genehm bat, dem alten Vorſtan d und Aufſichtsrat dagegen wurde keine Entlaſtung erteilt. Den, Anträgen der neuen Verwaltung entſprechend, wurde beſchloſſen, das Aktienkapital zur Beſeitieung des Verluſtes von 1 116547 4 5 zu 1 auf 280 000 4 zuſammenzulegen und durch Ausgabe neuer Aktien im Geſamtbetrage von 1 720 000 4 auf 2 Mill./ wie⸗ der zu erhöhen. Von dem neuen Aktienkapital übernahmen ſofort die Firmen S. K..⸗Norma AG. und die Schweinfurter Präztſions⸗ Kugellager⸗Werke Fichtel u. Sachs AG. je 860 000„ zu 105 v. H. Die Koſten der Kapitalerhöhung trägt die Geſellſchaft. Der Kauf⸗ preis für die neuen Aktien wurde ſofort in die Geſellſchaftskaſſe eingezahlt. Damit ſind die Verhältniſſe bei der Riebe⸗Werke AG. wieder im weſentlichen konfolidiert. “ Maſchinenfabrik Etzlingen in Eßlingen.— Die Betriebsabgabe an die A. E. GG. Die Ueberleitung der elektrotechniſchen Abteilung an die A. C..⸗Berlin wird entgegen anders lautenden Nachrichten die Fortführung des eigenen Betriebes von Elektrokarren u. ⸗ſchleppern in keiner Weiſe berühren. Koſtruktion, Herſtellung und Verkauf dieſer Fahrzeuge wurden, wie die G. mitteilt, von ſeher nicht in der elektrotechniſchen Abteilung in Cannſtatt, ſondern im Haupt⸗ werk in Eßlingen betrieben, wo dieſer' Geſchäftszweig auch weiterhin in ber bisherigen Weiſe fortgeführt wird. 5 Abſchluß der Soſina.— 19,3 Mill Reingewiun. Die Sofina, Soeists Finoneisre de Transports et'Entrepriſes Induſtrielles, Brüſſel, ſchließt das Jahr 1928(10 Monate bis 31. Okt.) mit einem Nohgewinn von 36 012 929 Fr. gegen 30 378 935 Fr. im Vorfahr ab. Die Unkoſten und Wohlfahrtsbeiträge beanſpruchten 5 303 326(i. V. .135 108) Fr. und die Abſchreibungen 9 841 942(5 099 773) Fr. Ab⸗ For Jer züglich der Verzinſung der Schuldverſchreibungen, der Dividenden⸗ allerdings noch die Zuſtimmung der Rasguſu⸗Verwaltung fehlt. Da⸗ feuer, der Zuweiſungen an die Penſionskaſſe und der Gewinn⸗ beteiligung des Perſonals von insgeſamt 1681464 Fr. verbleibt eln ie N 5. Die B wie bereits mitgeteilt? ine Dindende. von nech 280,83.(250) Fr. je Kapitolgltie und 3312,14(505,181 Fr ie Hehntelgründeranteit vox. altung ſchlägt, Deutſchlands Maſchinenausfuhr Die Entwicklung des Auslandsgeſchäftes der deutſchen Maſchinen⸗ inbuſtrie zeichnet ſich durch eine in den letzten Jahren ſteing an⸗ ſteigende Abſatzweiſe aus. Die Maſchinenausfuhr, die bereits 1926 eine Zunahme um 10 v. H. und 1927 um 15 v. H. aufzuwelſen hatte, iſt im laufenden Jahre beſonders ſtark um mehr als 20 v. H.— geſtiegen, wodurch die im Zuſammenhange mit dem Konjunkturrückgang eingetretene Verſchlechterung des Inlandsabſatzes einigermaßen wieder ausgeglichen werden konnte. Auf Grund der Ergebniſſe der erſten elf Monate kann ſchon jetzt geſagt werden, daß der Geſamtwert der Maſchinenausfuhr Deut ſch⸗ lands im Jahre 1928 eine Milliarde K4erreicht, wenn nicht gar überſchritten hat. Die Entwicklung des deutſchen Maſchinen⸗ außenhandels iſt einſchließlich elektriſcher Maſchinen in nachſtehender Tabelle veranſchaulicht. In Mill. Mark N Einfuhr Bilan 1925 66572 85,7 175791 1926 729.5 790 651.5 1927 839.1 144,4 1894.7 1928(11 Monate) 925.6 154.3 1771.8 Den Erfolgen der deutſchen Maſchineninduſtrie an den Ausfuhr⸗ märkten ſteht allerdings eine Verſchärfung des Auslands ⸗ wettbewerbs am deutſchen Markte zur Seite. Die Einfuhr von Maſchinen weiſt, wenigſtens in den beiden letzten Jah⸗ ren, beträchtliche Steigerungen auf. Da jedoch die Ausfuhr abſolut ſtärker zugenommen hat, iſt der Ausfuhrüberſchuß Deutſchlands im Maſchinenaußenhandel in den erſten elf Monaten dieſes Jahres wei⸗ ter auf 771 Mill.& geſtiegen gegen 695 Mill.„ im ganzen Jahre 1927, 652 Mill. 1926 und 580 Mill./ im Jahre 1925. An der Spitze der ausländiſchen Abſazmärkte der deutſchen Maſchineninduſtrie ſtehen jetzt Rußlau d, Holland, die Tſchechoſlowakei, Polen und Frankreich. Dieſe Länder haben auch einen überwiegenden Teil der diesjährigen Mehr⸗ ausfuhr Deutſchlands abſorbiert. Unter den Bezugs ländern Deutſchlands nehmen dagegen die Vereinigten Staaten und Großbritannien eine dominierende Stellung ein. England iſt allerdings in der Hauptſache nur Lieferant von Tertil⸗ maſchinen, deren Abſatz in Deutſchland mittels der ſeinerzeit bereit⸗ geſtellten Ausfuhrkredite ſtark geſteigert wurde. —ññ...— Das Wertpapierkonto beläuft ſich auf 70,2(68,8) Mill. Franken. Der Poſten Kaſſenbeſtand und Bankguthaben beträgt 72,7(220) Mill. Franken. Gläubiger(patroniſierte Geſellſchaften und verſchiedenes) ſtellen ſich auf 116 888 928(258 393 692) Fr. HP. am 22. Januar. Körting u. Mathieſen AG. in Leipzig⸗Leutzſch. Die Geſellſch aft Bogenanlagenfabrik hat, wie wir erfahren, in dem am 31. Dez. be⸗ endeten GJ. 1928 gut gearbeitet, ſo daß mit der Ausſchüttung von mindeſtens der Vorfahrsdividende(5 v..) gerechnet werden kann. * Vor einer Neuregelung der Kunſtſeidenpreiſe. Offiziell wird mitgeteilt! Die Entwicklung auf dem Kunſtſeidenmarkt hat der Deutſchen Viscoſe Konvention die Durchführung ihrer bisherigen, nicht zuletzt im Intereſſe der weiter verarbeitenden Textil⸗ induſtrie befolgten Politik der Preisſtabiltſierung unmöglich gemacht. Die Konvention ſieht ſich deshalb gezwungen, in Zukunft eine an⸗ dere Preispolitik einzuſchlagen. Sie wird ſich bemühen, die unvermeidlichen Preisſchwankungen in möglichſt engen Grenzen zu halten Nähere Mitteilungen über die Art der künftigen Preis⸗ politik werden nicht gemacht. Man iſt jedoch in unterrichteten Kreiſen der Anſicht, daß damit keineswegs eine allgemeine Preis⸗ herabſetzung, wie ſie der Weltmarktloge nach gegeben wäre, einzu⸗ treten braucht. Vielmehr dürfte man in erſter Linie eine größere Kreizügiakeit für die einzelnen Werke in ihrer Preisgeſtaltung bo⸗ abſichtigen, die natürlich auch nach unten gerichtet ſein kann. eine Auflöſung der Konvention wird aber nicht gedacht, im Gegen⸗ teil iſt man der Auffaſſuno duß die Maßohme nur eine Vorberei⸗ tung buffer bebenket, nach erfolgreicher Bekämpfung der Außenſe ter die Konvention noch enger zu geſtalten. Deviſenmarkt Im heutigen Frübverkehr notierten Pfunde gegen Nem- Hort 485, 485.05 Schweiz. 25,19] 25,19 Stockhelnt. 18,12 19,12 Joris. 24.92 124.05 Hefland.. 12.06 12.08 Radris. 29.78 28.2 Brüſſel. 34,89 84,88 Oslo 128,16 18,18 Mailans.88 82.62 Kopenhagen 18,17 18,17 ö Gegen Reichsmark wurden Dollar mil.2080 unz Pfunde mit 20.402 gehandelt Karlsruber Produktenbörſe vom 9. Januar Die Stimmung am Brotgetreidemarkt wetſt deutlich einen feſteren Grundton auf. Gerſte, Hafer und Mais ſind unverändert, während Futtermittel leicht nachgaben. Süddeutſcher Weizen 23.2523 50, deutſcher Roggen 22.50—22.75, Sommergerſte, ſe nach Qualität 25 25 bis 25.75 /, Futtergerſte, je nach Qualität 1820.25 /, deutſcher Ha⸗ fer, gelb oder weiß, je nach Qualtität, 22.25.23.25 1, Plata⸗Mais, be⸗ zugsſcheinpflichtig, 22.7523 /, Weizenmehl, Mühlenforderung 32.75 bis 38, Roggenmehl, ſüdd. Mühlenforderung 3232.75%, Weizen⸗ futtermehl 15—15.25 /, Weizenkleie, fein, 13.75, Weizenkleie, grob, 14, Biertreber, je nach Qualität, deutſche und ausländiſche, 20.25.—25.50, Malzkeime, je nach Qualität, 19.502025, Trocken⸗ ſchnitzel, neue Ernte, 15, Rapskuchen, loſe, 19 5019.75, Erduuß⸗ kuchen, loſe, 24.25 /, Kokoskuchen 24.50, Spfaſchrot, mit Sack, 22 bis 22.25, Leinkuchenmehl, je nach Gehaltsgarantte, 25.75.—28.25, Speiſekartoffel, gelbfl.,.75, Speiſekartoffel, weißfl., 8 l. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 1212.50 Luzerne, je nach Qualttät, 12.5018, Weizen ⸗Roggen⸗ ſtroh, drahtgepreßt,.25—..75. Alles per 100 Kilo.— Abtel⸗ lung Weine und Spirftuoſen: Lage unverändert. Berliner Mekallbörſe Mittelkurs. Reln⸗Nickel 0 0 2990 für 110 Kg 33 a 1. 8 9 Anti non Reg. 85.80 85,50 „Kupfer 145 2 145.7] Elektrolyttpf. 159,0 159,0[Feinſilber kg. 78,50 78,50 „Blei 46.25 45, H Alum. 98/%½ 190,0 190,0[Gold Frei gr. 2,81] 2,81 Zink 52,50 53 25 J do. Walz⸗Drahr] 194,0 194.0[Platin do. do 10.28 10.25 ** 1 oadener metansee, oe i ene lage, e I. 1. Silber Unze ſtand. 167/40) fein. Platin Unze 4 do. Ausl. 100,0 100.0 8.„ 9 do Elektw 76 250 78,75 Qu sckſilber 22,78 22,75 gtupfer Kaſſa 74.25 75,15 inn Kaſſa 226.2 228.2 Antimon Reg 60.60.— do. Monat: 78.05 73.50 do 3 Mona 225 0 225,2[Uiain 14,75 14 25 Setlementſpr. 74 25 75 do Settlemen ſ 228.2 226,2[Wolf ameiz 19.50 20.75 Kupfer elektrol.] 78.75 78,75 do. Banka 22/8 227 2 Nickel Inland 175.0 175,0 do beſt ſelee 77.75 77.75 do, Straits 228,6 227.7] do. Ausland 175.0 175,0 do ſtrona sh 102.01 100 0] Blei prompt 22.15] 22 20 Silber—.—— Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort ⸗ 9. Januar Das Geſchäft blieb weiterhin ſtill. Die Berg⸗ und Talfracht blieb unverändert. * * Bafler Rheinſchiffahrt 1928. In den Bafler Hafenanlagen wurden im letzten Jahr 472077 To. Güter umgeſchlagen gegenüber 7590 840 To. im Jahre 1927. Von den Gütermengen des Jahres 1928 entfallen auf den eigentlichen Rheinverkehr lediglich W 122 Tonnen, während 448 955 To. den Kanalweg einſchlugen. Der Kanalvertehr hat ſich gegenüber dem Vorfahr verdoppelt. Der Rückgang des Schiffsverkehrs auf dem Rhein iſt auf die ſchlechten Waſſerſtand⸗ verhältniſſe und die Verwilderung des Rheins zwiſchen Straß⸗ burg und Baſel zurückzuſtthren. In einer großen Verſammlung von Waſſerwirtſchaftsintereſſenten, die küzlich in Zürich ſtattfand, wurde daher die endliche In angriffnahme der Rhein reqou⸗ [terung gefordert und lebhaft getadelt, daß durch die Ver op⸗ pung in Bern zwei Jahre verloren gegangen ſind. Die Verbell 0 der Ruhrkohle durch die Rheinſchiffahrt ſei für die Schweiz von größter Bedeutung.. * Hafenverkehr von Antwerpen im Jahr 1928. Im Dezember liefen 1035 Seeſchiffe mit zuſammen 2 189 821 To., darunter 14 Segler mit 11938 To, den Haſen von Antwerpen an. Im letzten Jahr iſt der Hafenverkehr um 113 909 To. geſtiegen. Wie in den Vorfahren, ſteht auch im Jahr 1928 die engliſche Handelsflotte bei weitem hierbet an der Spitze. Von 11333 Schiffen waren 4507 unter engliſcher Flagge. Den zweiten Platz nimmt Deutſchland ein mit 2022 Schifſen. Es folgen: Belgien mit 952, Holland mit 893, Norwegen mit 617, Frankreich mit 307, Schweden mit 458, Dänemark mit 429, Amerikg nit 177, Italien mit 123,5 land mit 118. Jonon mit 99 Schiffen. An 3 . 5 1 Donnerstag, den 10. Januar 1929 Neue Maunkeimer Zeitung[Mittag⸗Austzabe) 2. Seite. Nr 18 5——— ferrencasche Fiati besonderer Anzeige Heute vachmittag 1½ Uhr hat Gott der Allmächtige 0 unsere innigsigeliebte Mutter, Oroßmuiter, Schwester, 1 Schwiegermutter, Tante u. Schwägerin, Frau Mollene Schals Herren-Mragen N 0 siatt.7/5.10.65 1550 5 1 ö 3 0 Wert dis.10 jetzt W N ett.98.50.95.85 Wollene Mützchen statt.50 125 085 Katharina Leo geb. Bürckel im Alter son 75 Jahren nach kurzer Krankheit zu sich genommen Mannheim(L II.), 9. 1. 1929 In ſiefer Trauer: Joseline Mieler geb. Les Johanna lee Klare Grosse geb. Lee 414 Luise Hermanni geb Leo Amisgerichtsrat Dr. Ludwig Mieler Maior a. D. 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Januar 1929 1 Blicküber dit Das Ende eines berühmten Banditen Die rleſigen Bergketten bes füdlichen Banals mit ren weiten, vielfach noch unberührten Wäldern, den unweg⸗ ſamen Felsgebieten und tiefen Schluchten, waren von jeher die Heimat berühmter und berüchtigter Banditen. In dieſer Wildnis liegen weit auseinander winzige Gebirgsdörfer, durch Bergrieſen und dunkle Wälder abgeſchnitten von der Außen⸗ welt, fremd jedem Fortſchritt in Kultur und Ziviliſation. Hier, wo ſchon die kleinen Kinder in den Schlaf gelullt wer⸗ den mit Liedern, die von den Heldentaten berühmter Räuber⸗ Hauptleute erzählen, wo jeder junge Burſche ſtolz iſt, ſeinem Mädchen Verwegenheit und Kühnheit zu beweiſen, hier ſtand die Wiege von Mantu, Stangu ober anderen Banditen, deren Namen Hirten und Bauern weithin bekannt ſind und gefürchtet. Der durch ſeine tollen Streiche weit im Land bekannte Räuberhauptmann Mantu iſt vor einigen Jahren erſchoſſen worden; nun ſchlug nach dem„Stuttg. N. Tgbl.“ auch ſeinem Nachfolger, dem ebenſo berühmten Banditenführer Stangu, die Stunde. Und dies auf ſchmähliche, ſeines wilden, katen⸗ reichen Lebens unwürdige Art. Corneareva iſt ein Gebirgsneſt im unteren Banat, wie vlele anderen auch. Mitten drin im Urwald gelegen, ſchmie⸗ gen ſich ſeine kleinen, mit grauſchwarzen Schindeln gedeckten Häuſer eng aneinander und für ſeine Bewohner, Schafhirten und Holzfäller, hört die Außenwelt bei der nächſten Felswand, oder am Saume des Hochwaldes auf. Bekannt wurde erſt ſein Name durch die Taten und Untaten Stangus, deſſen Geburts⸗ ort es iſt. Corneareva hat hübſche und raſſige Mädchen. Die Schönſte des Dorfes, Chirtla Florea,„Chirila, die Blume“, wählte Stangu zum Weib, als er noch kaum ſtebzehnjährig War, Doch kaum einige Stunden währte das Glück, denn ſchon in ber Brautnacht erſchlug er ſeinen Schwiegervater, weil er ihn„nicht leiden“ konnte, wie er ſich ſelbſt ausdrückte. Das war noch vor dem Weltkrieg. Stangu wurde zu zwölf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Seine Strafe wurde aber ſpäter auf drei Jahre herabgeſetzt, ſo daß er, als der Krieg ausbrach, einrückte und als tapferer Soldat an mehreren Fronten focht. Nach dem Abbruch des Krieges be⸗ gaun Stangu die Reihen ſeiner Verbrechen, die ihn ſpäter weithin bekannt und gefürchtet machen ſollle. In einem Dorf erſchlug er einen Notar, einen Deutſchen namens Bries, und raubte ihn aus. Dann terroriſierte er einige Tage durch Raubzüge und Ueberſälle das ganze Tſchernagebiet und zog hierauf mit ſeiner Horde mordend und brennend das Almaſch⸗ tal aufwärts. Er erſchoß einen Popen, der ihm mit ſeinem Wagen auf der Landſtraße entgegen kam, warf ihn in einen Felsſpalt und fuhr mit dem Wagen nach ſeinem Heimatsdorf, wo er feierlichen Elnzug hielt. Daheim angekommen, erſching er den wohlhabendſten Kaufmann des Dorfes und plünderte deſſen Haus. Dann machte er ſich aus dem Staub, belagerte mit ſeiner Bande Landſtraßen und machte Raub⸗ und Streifzuge in alle umliegenden Ortſchaften. Eigentümlich für die unſicheren Zuſtände kurz nach dem Krieg in Rumänten, und vollends in einer ſo wilden und ſchwer zugänglichen Gegend iſt, daß Stangu skrotz der Unzahl von Verbrechen und Morden, die er auf dem Gewiſſen hatte, noch die Frechheit beſaß, in ſeiner Heimatgemeinde ein Haus zu kauſen, das er auch öfters bewohnte. Denn ( wvVVVVVVVbVbddbGGuGuGuGGß„ßdbGTbGTGßGGßbGbGTGßbTGTbwWTbGTGTbwbTbTbGbTbTbTbGTbTbTVÿb(bTbTbTbGbTGbTbGbTbTGTbTbVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVT+WT(TTWVTWTV+TVͤVTV+bWͥ+bVͤbT(VT('WTVWTwTwVTwVW1WW1W1W1WWWWWWWWW Deutſchland Von nächtlicher Fackelfahrt nicht heimgekehrt Der Junkorchef des Heßler⸗Hotelbetriebes in Berlin, George Heßler, unternahm am Samstagabend mit einigen Freunden von feiner Beſitzung an der Havel aus einen Aus⸗ flug auf das Eis, auf dem ſie ſich vergnügten. Für den frühen Morgen hatten die Teilnehmer beſchloſſen, eine Fackelfahrt mit dem Kanu in der offenen Fahrrinne der Havel zu machen, wie ſie der junge Heßler oft im Winter unternahm, In dieſer Nacht brach er trotz des Abredens ſeiner Freunde ſchon um drei Uhr auf und lehnte auch eine Begleitung ab. Da die Freunde ihn und ſeine Gewohnheiten kannten, zudem Einzel⸗ fahrten nicht ſelten waren, ließen ſie ihn abfahren. Von dieſer Fackelfahrt iſt George Heßler nicht zurückgekehrt. Es muß befürchtet werden, daß er tot iſt. Sehr wahrſcheinlich iſt er in der dunklen Nacht gegen Eisſchollen gekommen, die das leichte Boot umwarfen. Da die Leiche bis heute nicht gefunden würde, darf vermutet werden, daß der 34jährige Mann mit ſeinem Boot unter die Eisſchicht getrieben wurde Es ſoll verſucht werden, das Eis an einigen Stellen aufzuhacken. Der Brand im Eierlager In dem Lager eines Eierhändlers in Neukölln brach ein Brand aus, durch den angeblich 80 Kiſten mit je 1000 Eiern ver⸗ brannten. Der Beſitzer des Lagers und ſein Angeſtellter ſind unter dem Verbacht der Branbſtiftung feſtgenommen worden, dea feſtgeſtellt wurde, daß nur 10 Kiſten Gier zu je tauſend Stück und nicht, wie der Händler angegeben hatte, 80 Kiſten auf Lager geweſen ſinh, und da ſich der Berhaftete durch andere Angaben, die ſoſort widerlegt werden konnten, verdächtig ge⸗ macht hatte. Der Händler, der ſehr hoch verſtchert war, hat ſtch mit ſeinem Gehilfen am Sonntag abend trotz der Geſchäfts ruhe in feinem Lager aufgehalten. Kinderſchickſal Wie aus Paſſau gemeldet wird, wurden auf der Landſtraße von Paſſau nach Linz zwei Knaben im Alter von 10 bis 19 Jah⸗ ken halberfroren aufgefunden. Nachdem die Kinder ſich etwas erholt hatten, erzählten ſie, daß ſie Richard und Ernſt Ober⸗ müller hießen und von Schindlau bei Rohrbach ſtammten, wo ihre Eltern einen großen Bauernhof beſaßen. Die Mutter ſei vor kurzem geſtorben; der Vater habe das Anmeſen ver⸗ kauft, die beiden Knaben auf die Straße geſetzt und ihnen er⸗ klärt:„Ich kann euch jetzt nicht mehr brauchen, ihr müßt in Zukunft euer Brot ſelbſt verdienen.“ Ausgeſtattet mit einem Laib Brot und zwei Schillingen machten ſich die beiden auf die Wanderſchaft. Vierzehn Tage lang friſteten die Kinder durch Betteln ihr Leben und mußten meiſtens trotz der furchtbaren Kälte unter fretem Himmel übernachten. Polen Aus Eiſerſucht erſchoſſen Die engrge Tochter das früheren ganbwirtſchafteminiſtere Mofeilowfti, der die grundlegenden Bodenreformen dieſem Geſetz ſollen die Minfſterten des Krieges und der ſich auch auf die fransgſiſchen Soldaten baziehen, die während niemand wagte es, den Banditen zu verraten, aus Furcht vor der Rache. Einmal machte dennoch ein Verwandter von Stangu die Polizei auf ſeinen Schlupfwinkel aufer“ am, aber der Räuber hatte Lunte gerochen, erſtach den ver⸗ räteriſchen Verwandten und war, als die Polizei ihn ſuchte, ſchon längſt auf und bavon. Als dann die Verhältniſſe geordneter wurden, mußte Stangu in die Wälder flüchten; er verborg ſich in Felshöhlen, im Dickicht des Urwaldes und in verlaſſenen Schäferhütten und konnte weder von der Polizei noch von dem aufgebotenen Militär aufgefunden werden. Von ſeinen Schlupfwinkeln aus unternahm er weitere Raubzüge, erſchien oft am hellichten Tag in Ortſchaften, mordete, plünderte, brannte nieder und war, als Militär oder Gendarmerie anrückte, ſchon wieder in den Wälbern verſchwunden. a Eines Tages gelang es aber einem Truppenaufgebot doch, Stangu in einer Schäferhütte zu umzingeln, und der Bandit ſchien verloren zu ſein. Da wollte es der Zufall, daß gerade eine Schafherde an der Hütte vorüber⸗ zog. Da der eingeſchloſſene Räuber plötzlich mit dem Feuern aufgehört hatte, dachten die Belagerer, er ſei verwundet und näherten ſich der Hütte. Niemand unter ihnen merkte aber, daß Stangu, angetan mit dem übichen rumäniſchen Schafpelz und der Lammfellmütze, vom Dach der Hütte ſich auf den da⸗ neben ſtehenden Nußbaum ſchwang, an deſſen Stamm mitten unter die Schafe glitt und auf dieſe Weiſe auf allen Vieren zwiſchen den Schafen dahinkrlechend, entkam. Nach einigen Jahren wurde er aber dennoch ge⸗ fangen. Wie Stangu es machte, weiß man nicht, aber kurze Zeit darauf war er wieder frei und in den Wäldern ver⸗ ſchwunden. Lange Zeit hörte man nichts von dem Banditenführer, bis er plötzlich wieder auftauchte— es ſind jetzt kaum einige Wochen her— und vom Schickſal ereilt wurde. In der Nähe ſeines Geburtsortes überfiel er auf der Landſtraße einen heimkehrenden jungen Burſchen. Zufällig kam ein anderer Junge hinzu— deſſen Bruder Stangu einige Jahre vorher erſtochen hatte— und dieſer zog ſofort einen Revolver und ſchoß auf den Banditen, jedoch ohne ihn zu treffen. Stangu wandte ſich hierauf ſeinem Angreifer zu und dies war ſein Verhängnis. Denn der zuerſt Ueberfallene verſetzte uun Stangn mit einer Hane einen furchtbaren Hieb auf das Hinterhaupt, während der andere Junge gleichzeitig den Räuber mit meh⸗ reren Schüſſen traf. Stangu, den rieſige Polizei⸗ und Trup⸗ penaufgebote nicht bezwingen konnten, vor dem ganze Ort⸗ ſchaften, ja die Bevölkerung eines weiten Gebietes in Angſt zitterten,„der Schrecken der Wälder“, wie er genannt wurde, lag nun von Kinderhänden erſchlagen im Straßen⸗ graben. 5 Stangu iſt tot. Aber ſein Geiſt lebt fort in ſener wilden Gegend und vielleicht hat ſchon wieder ein junger Burſche das miewehr genommen und iſt hineingezogen in die Wälder, üm nach der alten Ueberlieferung vom Bandſten⸗Heldentum raubend und plündernd zu leben, bis auch ihm die Stunde einſt ſchlägt, und er erſchlagen oder erſchoſſen wird wie ein toller Hund. 5 durchgeführt hatte, iſt, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, in Wyelomz bei Krakau von einem abgewleſenen Freler erſchoſſen worden. Miniſter Wojeikowfki ver⸗ brachte die Feiertage bei ſeiner Familie auf dem Gut. Als Verwalter war dort der 28lährige Staniflaw Czekaf beſchäf⸗ kigt, Sohn eines wohlhabenden Landwirtes und Parteigängers des Miniſters. Czekaz verliebte ſich in die einzige Tochter des Hauſes, die 2fährige Aniela Wojeikowſki, die ſich demnächſt mit einem Leutnant der Krakauer Garniſon verloben ſollte. Die Familie des jungen Mädchens verſuchte Czekaf von der voll⸗ kommenen Ausſichtsloſigkeit ſeiner Werbungen zu überzeugen. Czekaf verſuchte nach der Tat ſich im Garten eine Kugel in die Bruſt zu ſchießen, doch verletzte er ſich nur leicht. Auf die Nach⸗ richt von der Ermordung des fungen Mädchens rotteten ſich die Landarbeiter zuſammen und wollten Szekaf lynchen. Er wurde ſchwer mißhandelt, und erſt dem Dazwiſchentreten des Miniſters gelang es, den Mann zu befreien. Er wurde in das Gefängnisſpital nach Krakau gebracht, Frankreich Was koſtet ein Blinddarm? Ein Blinddarm iſt gewiß kein ſchönes Möbel, die meiſten Leute ſind froh, wenn ſie ihn los ſind. Wertvoll kann er ſchon gar nicht ſein, denn ein amertikaniſcher Profeſſor hat ausge⸗ rechnet, daß ein Menſch im ganzen nur ein und einen halben Dollar Materlalwert hat. Viel kann auf den Blinddarm alſo nicht kommen. Unſer Blind⸗ darm aber, von dem hier die Rede iſt, hat einen Wert von 60 000 Franken. Deilard heißt ſein Beſitzer, er iſt ein Gemüſehändler und wohnt in Paris. Deilands Blinddarm hat ſich nie ſtörend bemerkbar gemacht(Blinddärme ſind wie die Gläubiger; ſympathiſch, wenn ſte nichts von ſich hören laſſen). Dafür hatte Detlard einen Bruch und den wollte er ſich operieren laſſen. Profeſſoren ſind zerſtreute Leute. Kurz und gut, der Profeſſor operierte den Gemüſehändler in ſeiner berühmt wunderbaren Art, aber er ſchnitt leider den Blind⸗ darm weg, ſtatt daß er den Bruch heilte. Zwar behauptet er, der Blinddarm ſei krank geweſen, aber darauf ließ ſich der Patient nicht ein.„Auch wenn er krank geweſen wäre— es war mein Blinddarm und keine Macht der Welt durfte ihn bone meine Erlaubnis fortnehmen!“ Drum verklagte er den Profeſſor auf Schadenerſatz. Das Gericht hielt eine Eut⸗ ſchä digung von 60000 Franken für angemeſſen. Sind die 400 000 Vermißten des Weltkrieges tote Dem franzöſiſchen Parlament iſt, wie die„United Preß“ berichtet, eine Aufforderung zugegangen, ein Geſetz zu notieren, das die 400 000 nermißten Soldaten des Weltkrieges, von denen man ſeit dem Abſchluß des Friedens nie etwas gehört hat, und deren Leichen nie gefunden worden ſind, end⸗ lich offkstell tot erklärt werden sollen. Dasſelbe Geſetz ſoll der Kämpfe in Marokko und Syrten vorſchmunden ſind. Nach * gende Meldung:. teidigungsminiſterium, General Dr. Kroutil, elt Marine zwei Jahre nach dem Verſchwinden der Soldaten in Schlachten oder von Matroſen auf See vor dem Gericht An⸗ trag auf die Todeserklärung ſolcher Menſchen ſtellen. Die Witwen der Vermißten können dann wleder heiraten, und wenn in einzelnen Fällen die Vermißten doch zurückkehren ſollten, ſoll die zweite Ehe als Putativ⸗Ehe, d. h. als im guten Glauben geſchloſſen betrachtet und die Kinder, die aus dieſer Ehe hervorgegangen ſind, ſollten als ehelich in die Matrikel eingetragen werden. Tſchechoſlowakei Nebengeſchäfte eines tſchechiſchen Generals Das Strybruy⸗Blatt,„Politika Liſt“, Der Chef der Artillerie⸗Abteilung im Ver⸗ hat einen „Krankheitsurlaub“ angetreten, von dem er auf ſeinen Poſten nicht mehr zurückkehren wird. Es handelt ſich um eine große Angelegenheit, um ein in die Hunderte von Mil⸗ lionen gehendes Unternehmen finanziellen Charakters, wobei die Beſtimmungen des Finanzgeſetzes verletzt wurden und gewagte Garantien für ein Privatunternehmen übernom⸗ men worden ſind. General Dr. Kroutil wird zum Vorwurf gemacht, daß er die Verpflichtungen, zu deren Abſchluß er nicht berechtigt war, unterſchrieben haze. Der Krach werde noch weitere Opfer in den Kreiſen der hohen Generalltäs fordern. d 5 Dänemark Sein eigener Auſſichtsrat 8 Idylliſche Zuſtände ſcheinen an einer Propingbauk in Eiby beſtanden zu haben, deren erſter Direktor in einem Prozeß erklärte, daß er die geſamte Kontrolte für den Aufſichtsrat ſelbſt ausgeführt habe und eines Abends 40 Wechſel, die ſämtlich von ihm gefälſcht worden waren, einem Mitdirektor vorlegte, der ſie ohne weitere Prü⸗ fung unterſchrieb. Die geſtohlene Obbachloſenkaſſe Im letzten Sommer hatten ſich bekanntlich von Jütland aus die Obdachloſen zuſammengetan, um in Kopenhagen zu demonſtrieren. Dieſe Bewegung halte damals den Erfolg, daß in Aarhus ein Fonds gegründet wurde, aus dem die Obdachloſen laufende Unterſtützungen erhielten. Jetzt wird bekannt, daß zwel Leiter dieſes Fonds, die aus der Schar der Obdachloſen hervorgegangen ſind, mit der gan zen Kaſſe geflohen ſind. 5 Norwegen Die verſchmundene Juſel Eine der beiden Inſeln im füdlichen Eismeer, bie Norwegen vor einiger Zeit annektiert batte, die Tomp⸗ ſoninſel, iſt ſvurlos verſchwunden. Eine norwegiſche Expedition iſt wochenlang damit beſchäftigt gewelen, ſie zu finden. Man fand aber nur die Bouvetinſel und glaubt, daß die andere in den Fluten verſunken it. Rußland Brot billiger als Vießfutter Dle Behörden haben es ſchwer. Man gibt ſich die größte Mühe, der Bevölkerung die nötige Menge Brot zu verſchaf⸗ fen. Das iſt eine ſchon an ſich ſchwierige Sache, aber die Bevölkerung erſchwert ſie noch beträchtlich. Die Bauern in der Umgebung der großen Städte haben, wie die„Unfted Preß“ meldet, plötzlich die Ange wohnhelt angenommen, das Brot nicht ſelbſt zu eſſen, ſondern es ihren Pferden und Kühen als Futter zu geben. Die Brotpreiſe werden in Städten wie Moskau, Charkow und Leningrad ſo niedrig wie möglich gehalten, um der Arbeiterbevölkerung einen möglichſt billigen Einkauf zu erlauben. Und nun haben Tauſende von Bauern plötzlich entdeckt, daß ſie in den nahegelegenen Städten Brot viel billiger als Pferdeſukter kanſen können, Sie find deshalb zu den beſten Kunden der Bäckereien ge⸗ worden, die von dieſem Zulauf nicht ſonderlich erbaut ſind, Erſt kürzlich flogen wieder Gerüchte auf von einer bevore ſtehenden Brotknappheit in der Somwſet⸗Hauptſtadt, und es heißt, ſie ſollen ihren Grund zum guten Teil darin haben, daß die Bauern plötzlich ein neues Vlehfutter entdeckt habens China Der letzte Wunſch des Dekingnenten Nachbem man ihm feine letzte Bitte gewährt hatte, ſtard Tſchang Fof⸗Liang mit einem Lächeln auf den Lippen. Er war ein großer Verbrecher. Zuſammen mit fünf andern das Brot. Verurteilten, Chineſen gleich ihm, war er, nach der„United Preß“, zum Tode verurteilt worden und ſah dem Tode durch Erſchießen ins Auge. letzte, der an die Reſhe kam.„Ich habe noch eine Bitte“, ſagte er zu der Abteilung Soldaten, die ihn hinrichten ſollten. Welche Bitte das ſeh, wurde er gefragt. Und er ſprach:„Ich habe den Wunſch, frei in den Tob zu gehen. Man föll mir die Hände nicht ſeſſeln, mir keine Binde um die Augen legen“ Man beratſchlagte. Schließlich wurde bie Bitte gewährt. Die Hände des Verurteilten wurden von den Feſſeln befreit Und die letzte Tat des großen Verbrechers Tſchang war, dem Anfſhrer der Soldaten, die ihn erſchießen ſollten, eine ſchal⸗ lende Ohrfeige in das Geſicht zu verſetzen. Dann blieb er ruhig ſtehen und machte keinen Verſuch zu entfliehen. „Schießt!“ rief er.„Jetzt ſterbe ich glücklich!“ Amerika Gedruckte Neujahrsentſchuldigungen In der Neufahrsnacht iſt es diesmal in Newyork beſon⸗ ders ſtürmiſch zugegangen. Die Berauſchung mit meiſt ſchlechten alkoholiſchen Getränken überſchritt alle früheren Erfahrungen. In weiſer Vorausſicht hatten ſich die Neujahrs⸗ gäſte mit gedruckten Entſchuldigungskarten verſehen, die zum erſten Male in dem geſellſchaftlichen Leben Newyorks weite Verbreitung fanden. Sie lagen verſandtfertig da und konnten ſofort verſchickt werden, ſobald der Rauſch ausgeſchlaſen war. Ste lauteten meiſt wie folgt:„Herr Soundſo beoguert ſehr ſein unverantwortliches Benehmen als Gaſt Ihrer geſtrigen a Geſellſchaft und bittet vielmals um Verzeihung.“ Als Aus⸗ ſchreitungen ſind auf dem Gutſchuldigungszettel im Einzelnen gugegeben: Bedroßen der Göſte mit einer vollen Flaſche, voll, ſtändiger Perſuſt des Gleichgewichts, Judringlichteit gegenüber weiblichen Göſten, Weigerung, das Haus zu verlaſſen uſw. Das läßt ja fehr tlef blicken. veröffentlicht fol⸗ Von den ſechs Männern war er der 775 1 D 1 3 7 Donnerstag, den 10. Januar 1929 Reue Mannheimer Zeitung[Mitlag⸗Ausgaber a. Seite. 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Fräul, zw. flelrat — Au lernen. Zu 8 * Wiz an die Geht D 82 e 1 er Fan b. . 5 Donnerstag, den 10. Januar 1929 Neue Maunſeimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabey 41. Seite. Nr. National- Theater Mannheim! Donnerstag, den 10, Januar 1929. Varstelluns Nr. 14 Miete A Nr. 17 Trommelm in der Nacht Pram von Ben Brecht Inszenierung: Heins VietrichKenter„Bünnenbud. Dr. Eduard L ffler Anfang%% Uhr Ende 21.30 Uhr Personen; Andreas Kragler Anna Balicke Raoul Alster . Mae Dietrich Karl Balicke f g Wünelm Kolmar Amalie Baliche re NAiern Iene Blankenfeld Friedrich Murk, lur Verlobter Ernst Langheinz Babusch. Journalist Bum Krüger CElubb. der Schnapshändler Joachim Müh ag Hicadiſiʒ barmanke N Zibebenm anke, sein Bruder Jen Marx Der besoffene Mensch Joseph Renkert Bulltrotter, ein Zeitungskolport. Fritz Linn Laar Karl Hartmann Auguste). Helene Leydenius Marie Frostitulerte Tidabells Breel Eine aufgeputzte Frauensperson julie Sanden Ein Mann Hans Godeck Ein anderer Mann Georg Köhler Noen ein Mann Ez, Dietr, Kenter Zahlnugs aufforderung. Die 6. Nate der Platzmlete für 1928/9 war am 1. Januar 1929 fällig. Mieter, die bis 15. d. M. nicht zahlen, ſind im Verzuge⸗ 80 5 Nationaltheater. r neute abend 8 Uhr 8 Der sensationelle Erfolg Die lustige Wrte 5 Beliallsstütme für 8304 Betty Fischer und e 1 Dongerstag, abends 8 Uhr. s Musensaal, Bosengarten 5 um 2. Hale nach dem groben Erioig Im Novemner! Neues N 5 Tarten Mk, 1 80 bis Mk..— an den bekannten Vorverkaufsstellen. 15 7 Mannbeſmef Konzertafresfſon ftemz foffmelster f 7. 35 5 Hosengarten Nannen perettengastsplel Im ſſteſangensaa 9 Eintritt Mk..— bis Nach dem großen Erfolg einmalige Wiederholung Wiener Blut- Operette von Johann Straus 55 mit kfledel Dann fans Fftter Elen van Kalek fich Lange Ftledel Giema Alois Resni Karten bei Heckel, Mannh. Musik- haus, Spiegel& Sohn u. 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Der vierte Musketier fechten, reltend, waghalsige Sensatlenen 8 Beginn: 3, 5, 7..20 Uhr Heufe leizter Tagl Unter dem Proie sorgt der Deuischen Liga für Menschenrechte Ein Film von der Sexualnot einsamer Menschen in den Hauptrollen: WIEKNRETENM DIETERL Gunnar Toinses — in Fesseln Mary johnson Nicolal Kolin Beginn: 3, 5. 7,.20 Uhr Bis 6 Uhr kleine Preise: 70, 90 Pig. usw. f Täglich das große Doppelprogramm Ber heilige Teufel Seing frauen- Seng Lebesabenteuer Großes e Filmschauspiel in 10 Akten ie Liebe zom Liseuner staumt; is Uedestragüdls einer spanischen Azeunerig 7 Akte . für morgen i Einen sinnbetörenden Film aus der Wunderwelt des Morgenlandes hat die Ula mit dem unbeschieiblich schönen Millionen- Prunkfilm geschaflen 10 Akte packender Geschehnisse und Erlebnisse aus der Welt des Otients. In den Hauptrollen: Juan Petrovieh Marcella Alban Hermann Bicha Julius Falkenstein Ab morgen Freitag! Dita Varlo Raf fl 1 ede ae 1 I WITERG ARTEN — 0 Miete. Heute Groſles . Marsch m. 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