un — 1 2 . 1 * Donnerskag, 10. Jannar 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung fret ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirkſchaftlichen Vethältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17890 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E 2 9. pt⸗G e E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,. (Baſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.8, 3 Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951,24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Aannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe llles dreht ſich um die Reparationen Die Organiſation der Pariſer Konferenz Häufung von Kombinationen Berlin, 10. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die weitere Entwicklung der techniſchen Vorarbeiten für den Zuſammentritt der Sachverſtändigen⸗Konferenz werden jetzt vielfach Kombinationen aufgeſtellt, die aber mit größ⸗ ter Vorſicht aufzunehmen ſind. Vorläufig ſind die zwiſchen den Vertretern der beteiligten Regierungen geführten Ver⸗ handlungen über dieſe Einzelheiten noch nicht abgeſchloſſen. Wenn ein Berliner Mittagsblatt bereits von einer Einigung über den Vorſitzenden in dem neuen Komitee ſpricht, ſo eilt dieſe Nachricht den Dingen entſchkeden voraus. Die Frage des Vorſitzenden iſt natürlich eine Angelegenheit der Kon⸗ ferenz ſelbſt und wird aller Wahrſcheinlichkeit nach erſt ge⸗ regelt werden, wenn die Sachverſtändigen zuſammengetreten find. Wie üblich, wird das neue Komitee ein Büro zur Er⸗ ledigung der techniſchen Angelegenheiten errichten. Wie wir Hören, wird vorausſichtlich der Bürodirektor der Re⸗ paxationskommiſſion dem Büro der Sachverſtän⸗ digenkonferenz angehören. Damit wird aber nicht etwa die Reparationskonferenz als ſolche in die Beſprechungen hinein⸗ gezogen, denn der Direktor ihres Büros iſt ein rein tech⸗ niſcher Beamter und nicht ein von den beteiligten Regie⸗ kungen nominierter Vertreter.. Eine neue Verzögerung y Paris, 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die für heute vormittag angeſetzte Sitzung der Re pa⸗ rationskommiſſion ſollte zur Ernennung der Sachverſtändigen ſchreiten. Um ſich dieſer Aufgabe zu entledigen, war eine definitive Mittetlung Parker Gilberts, die Ernennung der amerikaniſchen Sachverſtändigen betref⸗ fend, notwendig. Wider Erwarten waren jedoch bis gegen 12 Uhr mittags aus Washington noch keine Nachrichten des Generalagenten eingetroffen, infolgedeſſen mußte die Sitzung aufgehoben und eine zweite für heute nachmittag angeſetzt werden. 5 5 73 Kabine ts rat in Paris Paris, 10. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In dem heute mittag ſtattgehabten Kabinettsrat lieferten Poincaré und Briand ausführliche Mitteilungen über die außenpolitiſchen Vorgänge und die„in Line entſcheidende Phaſe tretende Löſung der Reparations fragen“. In der Kammer wird Poincare über die allgemeine N Der Reichskanzler wieder geſund * Titiſee, 10. Jan. Reichskanzler Müller wird voraus⸗ ſichtlich am Samstag abend von Titiſee abreiſen und im Laufe des Sonntags in Berlin eintreffen. Sein Geſundheitszuſtand hat ſich während ſeines Kur⸗ aufenthaltes außerordentlich gebeſſert. Reichskanzler Müller, der von einem Magen⸗ und Darmkatarrh befallen war, dem ſchließlich noch eine Gelbſucht folgte, mußte vier Tage lang das Bett hüten. Er ſieht aber jetzt wieder gut aus und iſt vollſtändig hergeſtellt. Geſtern empfing der Reichskanzler die Vertreter des Kur⸗ vereins und der Kurverwaltung Titiſee. 9 Jungdo und Wehrfrage E Berlin, 10. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ende vorigen Jahres hatte die„Geſellſchaft der Freunde der Soziali⸗ ſtiſchen Monatshefte“ zu einem Diskuſſionsabend geladen, an dem ſich auch der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens. Artur Mahraun, beteiligte. Mahraun iſt daraufhin von der deutſchnationalen Preſſe heftig angegriffen worden, die ihm vorwarf, daß er ſich für einen wehrfeindlichen Pazifismus ein⸗ geſetzt habe. In einem geharniſchten Ukas erklärt nun Mah⸗ raun im„Jungdeutſchen“, daß dieſe Behauptung eine Fäl⸗ ſchung und Verleumdung ſei und daß er in jener Dis⸗ kuſſton auf das Schärfſte gegen den Pazifismus Stellung ge⸗ nommen habe. Die deutſche Oſtmark in Not Zum 10. Januar hat der Deutſche Oſtmarkenverein eine Kundgebung veröffentlicht, in der auf die Not der deutſchen Oſtmark hingewieſen wird und auf die wieder durch Polen drohende Gefahr für den deutſchen Oſten. Immer un⸗ verhüllter wachſe das polniſche Begehren nach Oſtpreußen und die in Polen verbliebenen Deutſchen würden mit alen Mitteln der Verſchlagenheit in brutaler Willkür verfolgt und bedrückt und ihre Exiſtenzmöglichkeit beſeitigt. Die wirtſchaft⸗ liche Not Deutſchlands fördere ein ſyſtematiſches Vorſchieben des polniſchen Beſitzes auf deutſchem Boden. In der Kund⸗ gebung wird eine größere Deutſchtumsarbeit in der Oſtmark verlangt. . [Politik des Kabinetts eine Programmrede halten. her finden Interpellationen über die allgemeinen Richtlinien der Regierungspolitik, die Finanzen und das elfäſſiſche Pro⸗ N Abſchluß der Debatte zu Gunſten des Kabinettes aus, ſo wird Vor⸗ blein ſtatt. Wie verlautet, mußten die vertraulichen Be⸗ ſprechungen zwiſchen Kabinettsmitgliedern und linksſtehen⸗ den Parlamentariern zwecks Umbildung der Regierung vor⸗ läufig eingeſtellt werden, weil die Radikalen das Porte⸗ feuille des Innenminiſters verlangen. Wie verhält ſich Amerika? — Waſhington, 10. Jan.(United Preß.) Wie die United Preß von maßgebender Seite erfährt, iſt der Reparationsagent Parker Gilbert zur Zeit mit der Ausarbeitung eines aus⸗ führlichen Expoſés über die augenblickliche Lage in der Reparationsfrage beſchäftigt, das dem Präſidenten Coolidge, dem Staatsſekretär Kellogg, den Beamten der neuen Hoover⸗ Regierung und dem Schatzamt vorgelegt werden ſoll. Wie es heißt, behandelt Gilbert in dieſem Expoſé die Fragen, inwieweit Deutſchland in den nächſten Jahren zah⸗ lungsfähig ſein würde. Im übrigen befaßt ſich Gilbert zur Zeit mit der Frage, ob eine Kommerzialiſierung der deutſchen Reparationsſchulden durchführbar iſt. Er habe in weiten Kreiſen der Bank⸗ und Finanzwelt Umfrage gehalten, bis zu welchem Grade die Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Weltmarktes für deutſche Reparationsbonds gehen würde und hat in dieſem Zuſammenhang auch eine Reihe von Beſprechungen mit den maßgebenden Regierungs⸗ beamten abgehalten, um die Stellungnahme amtlicher Kreiſe zu erkunden. 5 g Das Reſultat dieſer Beſprechungen war, wie erklärt wird, günſtig. In Regierungskreiſen würde man, wie ſich heraus⸗ ſtellte, gegen eine Kommerzjaliſierung der Reparatibnsſchulden von ſeiten der amerikaniſchen Finanzſachperſtändigen empfoh⸗ len würde und auf praktiſcher Grundlage als rein kommer⸗ zielle Transaktion durchgeführt werden könne. Mit Hov ver hat ſich der Reparationsagent bezüglich dieſer Frage noch nicht in Verbindung geſetzt und in diplomatiſchen Kreiſen herrſchen darüber, ob er es überhaupt tun wird, geteilte Anſichten. Einerſeits iſt Höovers Abneigung bekannt, irgendwelche Schritte zu unternehmen, die als Einmiſchung in die Amts⸗ führung der Coolidge⸗Regierung ausgelegt werden könnten, andererſeits aber weiß man, daß die Reparationsfrage den künftigen Präſidenten aufs höchſte intereſſiert, und man iſt außerordentlich geſpannt, zu erfahren, ob Hoovers Zurück⸗ haltung über ſein Intereſſe den Sieg davontragen wird. eee Die Kammererſatzwahlen für Ricklin und Roſſé Der Korreſpondent des„Matin“ in Straßburg gibt einen Situationsbericht zu den am Sonntag ſtattfindenden Erſatzwahlen für Ricklin und Roſſe. Man nehme im allge⸗ meinen an, daß der Autonomiſt Stürmel, für den Ricklin eine ſehr rege Campagne unternehme, im erſten Wahlgang ſtegen werde, dagegen deuteten alle Vermutungen darauf hin, daß es in Kolmar zu einer Stichwahl kommen werde, da die Stimmen ſich auf vier Kandidaten verteilen würden. Für den zweiten Wahlgang glaube man, daß der Autonomiſt Hauß die beſten Ausſichten habe. In Kolmar werde eine beſonders heftige Campagne betrieben. Hauß werde von zwei Dritteln des Klerus unterſtützt. Auch habe er die Mehrzahl der Beamten, beſonders der Lehrerſchaft, auf ſeiner Seite, da die politiſche Stellung Haegys, der Hauß energiſch ſtütze, geſchwächt ſei. Die Sympathien des Klerus für Hauß ſeien ein Zeugnis dafür. Finanzſkandal in Straßburg und Metz Am Mittwoch wurden 18 leitende Perſönlichkeiten der zu⸗ ſammengebrochenen„Soeiésté Caoline de'eſt“ in Straßburg, deren Gründer Netter ſchon vor einiger Zeit verhaftet worden iſt, wegen Betruges unter Anklage geſtellt. Die Verluſte der Aktionäre und Gläubiger werden auf 12 bis 14 Millionen Franken beziffert, da den Paſſiven in Geſamt⸗ höhe von 15 Millionen Irs. keine nennenswerten Aktiven gegenüberſtehen. 5 Gleichzeitig wird aus Metz gemeldet, daß dort bei dem Leiter einer verkrachten Spargeſellſchaft, dem bereits gor⸗ beſtraften Bankier Oliger, eine Hausſuchung vorgenommen wurde. Die Verluſte dieſes Unternehmens belaufen ſich auf 12 Millionen Franken. Die Geſchädigten ſind etwa 15 000 Sparer des Moſelgebtetes, von denen bereits mehrere Selbſt⸗ mord verübt haben. i Die Lage in Afghaniſtan — Berlin, 10. Jan. Hierher gelangte Meldungen aus Neu⸗Delhi zufolge ſollen die Aufſtändiſchen tatſächlich wieder ein Fort bei Kabul beſetzt haben. Ueber den Ausgang der Kämpfe in der, Nähe der Hauptſtadt iſt noch nichts bekannt geworden. Trotz des Rückzuges eines Teils der Aufſtändi⸗ ſchen aus Dſchelalabad iſt die Lage dort unverändert ernſt. in Amerika nichts einzuwenden haben, ſobald dieſe Maßnahme Aus der Welt der Technik Nr. 16— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. 8 8. für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nelamen 34.-M. Kolleltiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen a e leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Wandern und Neiſen Geſetz und Necht 4— 8 2 2 über das Kabinett Pointaré Pariſer Brief Die franzöſiſche Kammer wird am heutigen Donnerstag eine allgemeine Debatte über die franzöſiſche Politik eröffnen und im Anſchluß daran über das Schickſal des Kabinetts Poincaré entſcheiden. Sie wird vorausſichtlich ein bis zwe Tage in Anſpruch nehmen, da die bereits vorliegenden Inter⸗ pellationen reichen Stoff liefern. Fällt die Abſtimmung nach der Miniſterpräſident vorausſichtlich ein Programm von Re⸗ formmaß nahmen vorlegen, das bereits als dringend bezeichnet worden iſt. An ſich hat die franzöſiſche Kammer noch reichlich Arbeitsſtoff zu bewältigen. Der letzte Tagungs⸗ abſchnitt iſt faſt vollſtändig durch die Etatberatungen in An⸗ ſpruch genommen worden. Alles andere wurde beiſeite ge⸗ ſchoben, ſo daß eine Reihe von Vorlagen, 3. B. das neus Mietgeſetz, die Organiſation der Beamten, die Re⸗ gelung der Verhältniſſe in Elſaß⸗Lothringen, mehrere Han⸗ delsverträge und die Reform der Rechtſprechung, noch zu erledigen ſind. e Ueber den Ausfall der Kammerentſcheidung werden in der Pariſer Preſſe mancherlei Betrachtungen angeſtellt. Man ſucht indeſſen vergebens nach den Propheten, die in den letzten Tagen des vorigen Jahres verſicherten, das Kabinett Poincaré ſei erledigt und der Miniſterpräſident ſelbſt ein toter Mann. Man kann vielmehr jetzt die Behauptung hören, daß Poincaré auch im Falle eines Sieges der Oppoſttion und einer unzulänglichen Minderheit nur zurücktreten werde, Au wieder ein neues Kabinett mit Einſchluß der Radikalen zu bilden und damit zu einem Zuſtande zurückzukehren, der durch die Bildung ſeines November⸗Kabinetts unterbrochen wurde. Vorläufig ſprechen aber gar keine Anzeichen für die Richtigkeit der Annahme, daß Poincaré aus der all⸗ itiſ als ein geſchlagener Mann hervorgehen werde. Vielmehr ſpricht die Wahrſchein⸗ lichkeit dafür, daß die Vertrauens mehrheit groß genug ſein wird, um ihm und ſeinem Kabinett eine genü⸗ gende Stütze zu bieten. Die Oppoſition iſt in der franzöſtſchen Kammer nicht geſchloſſen genug, um Poincarés zu ſtürzen und in der öffentlichen Meinung iſt die Stimmung für das Kabi⸗ nett Poincars zweifellos ſtärker, als die Stimmungsmache der Oppoſition. Denn welches auch immer urſprünglich Zweck und Ziel der parlamentariſchen Vertrauenspröbe geweſen ſein mag— wie die Dinge heute liegen, wird die Kummer darüber zu entſcheiden haben, ob Poincars in der Angelegen⸗ heit der endgültigen Reparationslöſung die Führung auf franzöſiſcher Seite weiter in der Hand behalten ſoll oder nicht. Und daß es für die franzöſiſche Oeffentlichkeit eine unan⸗ genehme Ueberraſchung wäre, ihn aus dieſer Führerrolle ſchei⸗ den zu ſehen, kann gar nicht bezweifelt werden.. Es wäre falſch, vor dieſer Tatſache die Augen zu ver⸗ ſchließen, wie es auch falſch wäre, zu verkennen, daß der Be⸗ richt des Reparationsagenten die Stellung des frauzöſiſchen Miniſterpräſidenten eher geſtärkt als ge⸗ ſchwächt hat. Die lebhaften deutſchen Proteſte gegen die Dar⸗ ſtellungsweiſe des Reparationsggenten haben in Paris ſehr aufmerkſame Leſer gefunden. Die franzöſtſche öffentliche Mei⸗ nung zeigt aber keine Neigung, die Proteſte als berechtigt anzuerkennen. Vielmehr ſtimmen die Pariſer Zeitungen der Auffaſſung des Reparationsagenten durchweg zu. Sie wei⸗ ſen nicht nur auf die wachſenden Ausgaben im Reichshaus⸗ halt hin, ſondern bringen es ſogar fertig, von deutſchen Ka⸗ pitalreſerven zu ſprechen und von einem blühenden Zuſtande der deutſchen Induſtrie und des deutſchen Handels zu fabeln. Wie es ſcheint, haben die franzöſiſchen Zeitungen ein ziemlich weitgehendes Zutrauen zu den Arbeiten der Sachverſtändigen⸗ konferenz. Sie meinen, die Sachverſtändigen würden ſich während ihres Aufenthaltes in Berlin ſicher von der Lei⸗ ſtungsfähigkeit Deutſchlands überzeugen können und die Mik⸗ glieder der Dawes⸗Kommiſſion würden ſicher nicht verfehlen, den Unterſchied zwiſchen dem Jahre 1924 und der Gegenwart zu erkennen. Aber die Zeitungen ſehen doch auch voraus, daß um die endgültige Reparattonslöſung ſchwer gekämpft werden wird. Die deutſchen Proteſte ſind keineswegs ohne Eindruck geblieben und man kann eine gewiſſe Sorge nicht unterdrücken, daß dieſe Proteſte auch auf die Sachverſtändigen ihren Einfluß geltend machen werden. Deshalb herrſcht in weiten franzöſiſchen Kreiſen die Auffaſſung, daß Poincaré, der Mann, der die ganze Materte beherrſcht und dem man die nötige Hartnäckigkeit zutrauen kann, bei den kommenden Verhandlungen für Frankreich unentbehrlich iſt. Wenn nicht alles täuſcht, wird dieſe Auffaſſung wohl auch in dem Votum der Kammer zum Ausdruck kommen. 855 5 Mit der Kammerdebatte werden die Erſatzwahlen zeitlich zuſammenfallen, die im Elſaß in Altkirch und Colmar für Ricklin und Roſſe vorgenommen werden müf⸗ ſen. äſſi ſind bekanntlich für ungültig erklärt worden, nachdem Ricklin und Roſſe in dem Autonomiſten⸗Prozeß zu Fretteitsſtrafen verurteilt worden waren. Die Erregung, die ſich der elſäſſiſchen Bevölkerung bemächtigt hat, iſt durch das Attentat auf Fachat noch geſteigert worden. Zweiſellos iſt die Spannung zwiſchen dem Elſaß und Frankreich heute größer als zur Zeit der letzten Kammerwahlen. Es iſt bezeichnend, daß die nationalfranzöſt⸗ ſchen Parteien in Colmar in dem Geiſtlichen Hanſer einen 7 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den 10. Jauuar 192 Ausbau des Nachtflugverkehrs Die Lufthansa beabſichtigt, den Nachtflugplan bedeutend auszubauen. In dieſem Jahre ſoll möglichſt der Nachtverkehr auch auf die Strecke Hannover- Eiſen—-Köln ausge⸗ hehnt werden, ferner auf die Strecke Berlin— Halle Leipzig und ſpäter nach München. Im nächſten Jahre ſollen die Anſchlußſtrecken München Nürnberg, Frankfurt Baſel und München— Wien nächtlich beflogen werden. ſollen Hilfslandeplätze eingerichtet werden. Schließlich wird man die drahtloſen Stationen ausbauen, ſo daß der Führer durch eigene Peilung ſeine Poſttion mit ziemlicher Genauig⸗ keit beſtimmen kann. [Neue Luftverkehrslinien in Amerika Durch dieſe Erweiterung des Flugverkehrs werden wich⸗ — Miami(Florida), 9. Jan. Die erſte internationale rige internationale Fernanſchlüſſe hergeſtellt. Der Nacht⸗ Luftverkehrslinie Amerikas, die fünf Länder mit den Betrieb ſoll durch beſondere Befeuerung der Strecken, und Vereinigten Staaten verbindet, iſt heute eröffnet worden. Es zwar durch elektriſche Feuer auf eiſernen Maſten in Abſtänden ſtarteten vier Poſt⸗ und Paſſagierflugzeuge nach Cuba, Haiti, von 2530 Km. geſichert werden. Dieſe Hauptluftfahrtfeuer wepden eine Lichtweite von etwa 60 Km. e 8 2 Die Berlin, 10. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Unterſtgalsſekretär im italieniſchen Außenminiſterium, Grandi, fährt nach Athen, um, wie offiziell mitgeteilt wird, den Beſuch Venizelos bei Muſſolini zu erwidern. Der rhmiſche Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“ meint, dieſer Reiſe käme wohl politiſche Bedeutung zu. Grandi ſei erſt vor kurzer Zeit aus der Türkei zurückgekehrt, wo er zwiſchen der Türket und Griechenland verhandelt hatte. Dieſe Vermittler⸗ rolle wird er nun fortzuſetzen haben. Auch die fübflawiſchen Vorgänge dürften hier wohl mit hineinſptelen. Japaniſch⸗chineſiſcher Zwiſchenfall Schanghai, 10. Jan.(United Preß.) Infolge eines Zwiſchenfalles zwiſchen japaniſchen Marineſoldaten und chi⸗ neſiſchen Kulis, der ſich in Hankau ereignete, iſt die hieſige Arbeiter bevölkerung von ungeheurer Er⸗ regung ergriffen worden. Es droht ein ausgedehnter Streik in der japaniſchen Baumwollſpinnerei und Zuſammenſtöße mit der Polizet erſcheinen unvermeidlich. Man rechnet damit, daß bereits morgen 40000 Spin neretarbeiter in den Ausſtand treten, dem ſich mindeſtens 14000 An⸗ geſtellte und Arbeiter anderer Fabriken anſchließen würden. Der Zwiſchenfall in Hankau entſtand, als ein mit japa⸗ niſchen Marineſoldaten beſetzter Laſtkraftwagen einen Rik⸗ ſcha⸗Kuli überfuhr und tötete. Die Kameraden des Ge⸗ Der Der San Domingo, Bahama und Porto Rico. Generalpoſt⸗ Letzte Meldungen Ausdehnung des Schulſtreiks Tiefbau in den Sympathieſtreik getreten iſt. Die Schulen werden heute geſchloſſen. Beſprechung der Hafraba — Hamburg, 10. Jau. Geſtern fand hier eine Beſprechung der Hafraba über die geplante Autoſtraße Hamburg Frank⸗ furt-Baſel ſtatt. Es wurde beſchloſſen, den Bau der Auto⸗ ſtraße mit dem Verband zur Förderung des Autoſtraßen⸗ Baukoſten für einen Kilometer der Autounfernſtraße be⸗ lauf„ ſich auf 250 000. Mit einer Frequenz von 1500 Wagen pro Tag macht ſich die Straße ſchon bezahlt. Es Arbeiten eingeſetzt. Vier Kinder beim Eisſport ertrunken — Utrecht, 10. Jan. Beim Spielen von Kindern auf dem Eiſe eines Weihers gab plötzlich die dünne Eisdecke nach und drei Kinder ertranken. Beim Schlittſchuhlaufen auf der Wiel in der Nähe von Oberleeuween brach ferner ein achtjähriger Knabe ein und ertrank. Blutiger Streit zwiſchen Brüdern — Gulpen, Provinz Limburg, 10. Jan. Zwiſchen zwei töteten nahmen gegenüber den Japanern eine drohende Hal⸗ kung ein, worauf dieſe die Kulis mit Kolbenſtößen verjagten. Der Bruder des überfahrenen Kulis wurde hierbei ſchwer der ältere Bruder, ein Vater von fünf Kindern, ſo ſchwer verwundet. Die Kunde von dieſem an und für ſich belang⸗ loſen Ereignis hat die hieſigen Fabrikkulis in geradezu ſinn⸗ loſe Wut gegen die Japaner verſetzt und die Bereitſtellung aller Polizeireſerven notwendig gemacht, ſchreitungen zu befürchten ſind. Die Senats debatte über den Kellogg⸗Pakt Die Debatte über den Kelloggſchen Autikriegspakt im ame⸗ rikaniſchen Senat wurde am Mittwoch fortgeſetzt. Der repu⸗ blikaniſche Senator Blaine von Wisconſin nannte den Pakt eine einſeitige Auslegung der britiſchen Politik des Imperia⸗ lismus. Die Anerkennung des Paktes würde bedeuten, daß zwei große engliſchſprechende Nationen ſich darauf vorbereiten, den Wettlauf um die Naturſchätze der Welt an⸗ zutreten. Senator Blaine erklärte:„Gleichzeitig mit dieſem Vertrag wird ein großes Marinebauprogra mm auf⸗ geſtellt. Welchen anderen Endzweck kann dieſes Programm haben als einen Krieg? Der Kellogg⸗Pakt iſt nicht einmal ein Waffenſtillſtand, er iſt ber Anfangeines ungehen⸗ ren Kampfes um die Beherrſchung der Welt. Zuerſt wird ein Handelskrieg kommen und dann ein Waf⸗ fenkrieg, deſſen Umſang man ſich gar nicht vorſtellen kaun. 3 da ſchwere Aus⸗ verletzt, daß er ſtar b. Der Täter wurde verhaftet. Neue Exploſion in London — London, 10. Jan. Wieder eine unterirdiſche Exploſion hat ſich geſtern bei dichtem Nebel in der Leadenhall Street, wo plötzlich ein rieſiger Waſſerſtrahl aus dem Pflaſter hervorſchoß, ereignet. Außerdem waren mehrere Exploſtonen hörbar und breite Flammen ſchlugen aus der Oeffnung heraus. Infolgedeſſen ordnete die Polizei die Räumung des ganzen Bezirkes an. Auch das Hauptpoſtgebäude, das ſich in unmittelbarer Nähe befindet, wurde für mehrere Stunden geräumt, Der Vulkanausbruch in Chile — Santiago de Chile, 9. Jan. Der Ausbruch des Vul⸗ kans Calbuco hat, wie United Preß meldet, an Gewalt be⸗ trächtlich abgenommen. Es beſteht die Hoffnung, daß der Berg nunmehr ſeine eruptive Tätigkeit wieder einſtellen wird. Sieben Todesopfer der Kataſtrophe, von denen die Mehrzahl Mitglieder der deutſchen Kolonie von Calbuco ſind, konnten von den Rettungseppeditionen bereits geborgen wer⸗ den. Der Vulkan ſtößt noch immer rieſige Rauchwolken aus, der Abfluß der Lava hat jedoch vollkommen aufgehört. See und Land ſind in weitem Umkreiſe mit Aſche bedeckt. — Hamburg, 10. Jan. Der Hamburger Schulſtreik hat ſich ausgedehnt, da ein Teil der Schüler der Schule für Hoch⸗ und baues in Norddeutſchland gemeinſchaftlich durchzuführen. Die wurden zwei Ausſchüſſe zur Vorbereitung der notwendigen [Brüdern entſtand hier ein Streit, in deſſen Verlauf beide mehrmals aufeinander ſchoſſen. Durch einen Schuß wurde Die Eiſenbahnkataftrophe im Nobel J London, 10. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Die Eiſenbahnkataſtrophe im weſtengliſchen Induſtriegebiet, bet der nach den letzten Berichten vier Perſonen g et ötet und 21 ſchwer verletzt wurden, hat eine panikartige Er⸗ regung in ber Oeffentlichkeit hervorgerufen. Aus unerklär⸗ lichen Urſachen häufen ſich in der letzten Zeit die Zuſammen⸗ ſtöße auf dem engliſchen Eiſenbahnnetz derart, daß das Ver⸗ trauen des Publikums zur Fahrſicherheit er⸗ ſchüttert iſt. Die Kataſtrophe bei Aſhchurch iſt die achte dieſer Art in 6 Monaten. In den letzten Jahren ſind mehr als 50 Perſonen bei Eiſenbahnunfällen umgekommen und mehrere Hundert verletzt worden. Den Grad der allgemeinen Erregung kaun man daran er⸗ ſehen, daß in weiten Kreiſen das zweifellos unbegründete Ge⸗ rücht kurſiert, die rieſigen Verſicherungsſummen, die die Zei⸗ tungen neuerdings ihren Leſern für den Fall von Eiſenbahn⸗ Unfällen bieten, wirkten als Aureiz auf verbrecheriſche Atten⸗ tate.(?) Die Unterſuchung des Unglücks bei Aſhchurch bat jedoch keinerlei Anhaltspunkte für ein Attentat ergeben. ſcheint vielmehr, daß der Expreßzugführer im dichten Ne⸗ bel das auf Halt geſtellte Signal überfahren hat. Die Eiſen⸗ bahnbeamten erklären, es ſeien nicht genügend Not⸗ maßnahmen für den Dienſt im Nebel getroffen worden. Zwei Beamte der Station in der Nähe des Ortes, wo ſich der Zuſammenſtoß ereignete, hörten einen Expreßzug trotz des Sperrſignals weiter fahren und rannten ihm mit Laternen entgegen, um den Führer zu warnen. Sie wurden jedoch nicht geſehen. Die Bergungsarbeiten ſind noch immer nicht als beendet anzuſehen. Drei der Toten konnten erſt nach 10 Stunden ge⸗ borgen werden, nachdem durch einen ſchweren Kranen 4 über⸗ einander liegende, völlig zerſtörte Waggons gehoben. worden waren. Der dichte Nebel behindert die Arbeiten. Ein merk⸗ würdiger Umſtand iſt, daß der Heizer des Zuges auf der letzten Station vor dem Unglücksort erkrankte und in den vorderſten Perſonenwagen geſchafft wurde, wo er bei dem Zuſammenſtoß getötet wurde, während ſein Erſatzmann, der aus der ſich über⸗ ſchlagenden Lokomotive ſprang, mit leichten Verletzungen da⸗ von kam. ES 1 Kälte und Anwetter Breslau, 10. Jan. Der Kälte iſt ein neues Opfer zu⸗ gefallen. In der Nähe von Landeshut wurde ein Arbeſter, der ſich von der Arbeit nach ſeiner Behauſung zurückbegeben wollte, erfroren aufgefunden. — London, 10. Jan. Der über der engliſchen Hauptſtadt lagernde Nebel nimmt immer dichtere Formen au. Die damit verbundenen Verkehrsſtörungen ſind empfindlich. Mau berechnet den Einnahmeausfall infolge des Unwetters auf täg⸗ lich eine halbe Million Pfund Sterling allein für London.— Der engliſche Dampfer„Flamend“, der den Kanaldieuſt verſteht, iſt infolge dichten Nebels geſtrandet und mußte von Schleppdampfern abgezogen werden. ö— Madrid, 10. Jan. Die Kälte und die Schneefäl, dauern in Spanten unvermindert an. Die dadurch hervorgerufenen Störungen nehmen an Umfang zu. Berſchiedene Bahn linien ſind bereits außer Betrieb. In der Propinz Santander entgleiſte ein Zug und blieb eine ganze Woche lang im Schnee ſtecken, mit ihm einige Reiſende. — Rom, 10. Jan. Aus ganz Oberitalien wird ſtrenge Kälte gemeldet. In den Dolomiten wurden Kältegrade bis zu 25 Gradunter Nul! gemeſſen. Alle Gebirgsſeen, Waſſer⸗ fälle und Bäche ſind zugefroren. Der Kälte ſind bereits einige Menſchenleben zum Opfer gefallen. * Hitze und Buſchbrände in Auſtralien — Sydney, 10. Jan. Die gegenwärtig herrſchende furcht⸗ bare Hitze hat eine Anzahl von Buſchbränden in der Umgebung der Stadt veranlaßt. Ein Dutzend Häuſer und mehrere tauſend Stück Geflügel fielen den Bränden zum Opfer. In Liverppol (Neu Süd⸗Wales] geriet das vormalige deutſche Kriegsgefau⸗ genenlager in Brand. Die Familien von zwei Soldaten, die in dem Lager wohnten, wurden durch Kavalleriſten gerettet, die auf ihren Pferden durch die Flammen jagten und zwei Frauen und vier Kinder nahezu unverletzt in Sicherheit hrach⸗ ten. Viertes Sinfoniekonzert des Bühnen olksbundes Soliſt: Gregor Piatigorsky(Cello) Mit dieſen Konzerten bietet der Bühnenvolksbund ſeinen Hhrern muſtkaliſche Abende, in denen ſie vor allem auch ein paar repräſentative Größen des heutigen Konzertſaales kennen lernen können. Zu dieſen gehört gewiß, nicht nur aber gewichtige Partitur erfordert, die außerordentliche durch ſein Körpermaß, der Soliſt des geſtrigen Abends, Gregor Piatlgorsky, als Meiſter des Violoncells in Mannheim durch ſein Auftreten in Akademiekonzerten kein bereitung, als ſie hier möglich war; ſo blieb ſtatt einer Fremder mehr, dazu der erſte Vertreter ſeines Inſtruments im Orcheſter der Berliner Philharmoniker. Sein Dirigent iſt dort kein anderer als Wilhelm Furtwängler. Das Cello⸗ Konzert von Dvorak liegt durch die flaviſche Ver⸗ wandtſchaft dieſem Celliſten ganz beſonders; ſein Vortrag be⸗ ſitzt eine außerordentliche Eindringlichkeit, und was man ſonſt Rur bei einem Raſſegeiger von eigenartiger Prägung beobachten kann, das vollkommene Aufgehen im Inſtrument schon durch die Art des Spiels, durch das körperliche Ver⸗ Wachſenſein mit ihm, könnte bei Piatigorsky zu einer beſon⸗ deren Augenweide werden, wenn nicht die Forderung be⸗ ſtände, von dem Sich baren, ſei es wie in dieſem Fall künſt⸗ leriſch noch ſo auſſchlußreich, zu abſtrahieren und nur nach dem Hörbaren zu fragen. Die ſchwermütigen Weiſen des Böhmen, ſeine das Künſt⸗ leriſche manchmal faſt verlaſſenden Rührſeligkeiten wurden geadelt in dieſem Spiel. Der ſamtene Ton des Cellos, die wundervolle Ausgeglichenheit aller Lagen— wie rein klingt dieſe Höhe!— machten dieſen Geſang des Baritons unter den Inſtrumenten zu einem außerordentlichen Genuß, der im Mittelſatz ſeinen Höhepunkt fand. Die außerordentliche Wärme dieſes Tons wollte offenbar nicht recht zu einer ge⸗ wiſſen Härte der Begleitung durch das Fraukfurter Sinfonteorcheſter ſtimmen, aus der ſedoch das Spiel des jungen Primarlus am Violinpult als ſehr beachtenswert hervorgehoben ſei. Der Celliſt wurde ſehr gefeiert, ſogar etwas über Gebühr für unſere Konzertgebräuche; es iſt nun einmal die Stimmung zerreißend, wenn nach jedem Satz ge⸗ nicht; aher in dieſer Frage wollen wir nicht für den Anſchluß ſtimmen. Wer danken will, hat dazu Zelt bis zum Geſamt⸗ ende bes Tonſtückes. Auch im Bühnenvolksbund. Den Abend hatte die Erſtaufführung einer Kompoſition von Ernſt Doch„Komüdie für Orcheſter“ lop. 42) eröffnet. Für dieſes Orcheſter ſchien das Werk allerdings keine Komödie zu ſein, und einem großen Teil des Publikums ging es ebenſo. Die weite orcheſtrale Spannung, die dieſe kurze, Konſequenz, mit der der eine kapriziöſe muſikaliſche Grundgedanke durchgeführt iſt, verlangt eine intenſivere Vor⸗ Komödie für Orcheſter nur eine Komödie der geteilten Auf⸗ nahme, bei der dennoch der Komponiſt den beifälligen Teil akzeptieren konnte. Tſchaikowskys fünfte Sinfonie beſchloß den Abend; Max Sinzheimer, der Dirigent, mußte ſich offen⸗ bar auch dabei ein wenig auf die Improviſation verlaſſen. Einige ſtärkere Akzente hatte er allerdings, wie es ſchien, wohl vorbereitet. Mit Ausnahme des Schluſſes iſt dieſe Sin⸗ fonie aber nichts anderes als auf eine größere Fläche profi⸗ zierte Salonmuſtk. Ihr Sentiment muß das Herz ſpüren laſſen. Hier ſchlug es nicht in allen Teilen des Orcheſters. So freute man ſich an den thematiſchen Schönheiten. Orcheſter und Dirigent fanden ein beifallsfreudiges Pub⸗ likum. K. Von den Kölner Städtiſchen Bühnen. wirft bereits ſeine Schatten 9 im Theater⸗ und Konzertleben eine kleine Ruhepauſe einge⸗ treten. Erwähnenswert iſt vor allem die zu Silveſter im Schauſpielhauſe erfolgte hieſige Erſtaufführung des bereits ja auch in Mannheim erfolgreich aufgeführten Luſt⸗ ſpiels von Stephan Kamare„Leinen aus Irland“. Auch hier hatte das Stück einen ſehr lebhaften Heiterkeitserfolg mit Frl. Weſtermann und den Herren Brodowfſki, Umminger, Wehle und Poelzig als vorzüglichen Vertretern der Hauptrollen.— Als nächſte Erſtaufführung folgt Lion Feuchtwangers Kalkutta, 4. Mai“ am 13. Jauuar.— Eine glanzvolle Feſtvorſtellung von„Fauſt.“ Der Karneval und ſo iſt augenblicklich KHatſcht wird. In Oeſterreich ſtört man ſich an dieſem Brauch zur Erinnerung an die Uraufführung vor 100 Jahren wird für den 10. Januar mit Theodor Loos vom Berliner Theater in der Titelrolle und Paul Wegener als Mephiſto vorbe⸗ reitet. Dann gibt der 200. Geburtstag Leſſings den Aulaß, ſeine hier lange Zeit nicht geſchaute„Emilia Galotti“ in neuer Einſtudier ung am 30. Januar aufzuführen. Im Opernhauſe iſt am Samstag eine Neueinſtudie⸗ rung von Offenbachs„Orpheus in der Unterwelt“ in einer neuen aktuellen Textfaſſung des Kölner Schriftſtellers Johannes Th. Kuhlemann. Weiter wird Wagners„Triſtan und Iſolde“ am 20. Januar neu einſtudiert aufgeführt, ſowie der„Ring des Nibelungen“ Ende des Monats.— P. H. Rheinhardts„Sanierungsplan“ der Salzburger Feſt⸗ ſpiele geſcheitert. Aus Salzburg wird uns berichtet: Max Reinhardt hatte vor ſeiner Amerikafahrt in Interviews die Uebernahme ſämtlicher Feſtſpielveranſtaltungen in Salgburg im Sommer 1929 angekündigt und auch die finanzielle Sa⸗ nierung der Feſtſpiele verſprochen. Nun verlautet, daß alle auf Salzburg bezüglichen Projekte Reinhardt geſcheitert ſind. Wie es heißt, war eine Dortmun der Geſellſchaft als Kompagnonin Reinhardts beinahe gewonnen geweſen. Für die Beteiligung der Dortmunder ſollte ſich Reinhardt verpflichten, das„Salzburger Welttheater“ in Dortmund und in verſchiedenen rheiniſchen Städten zu inſzenteren. Das Projekt hat ſich gänzlich zerſchlagen. Dieſe überraſchende Wendung hat natürlich die Salzburger Feſt⸗ ſpielgemeinde, die ſich bereits aller Sorgen für den kommenden Sommer entledigt glaubte, in unangenehme Verlegenheiten verſetzt. In einer Sitzung des Salzburger Gemeinderates wurde nun ein neues Sanierungsprogramm für die Salzburger Feſtſptele vorgelegt. Danach will der Salz⸗ burger Fremdenverkehrs⸗Landesfond 50 000 Schilling unter der Bedingung beiſteuern, daß die Stadtgemeinde Salzburg 25 000 Schilling bar und das Salzburger Stadttheater koſten⸗ los zur Verfügung ſtellt. Die Mehrheit des Gemeinderates war für die Vertagung des Beſchluſſes. Durch dieſen Ver⸗ tagungsbeſchluß bleiben die finanziellen Vorausſetzungen der Feſtſpiele weiterhin in der Schrabe. Eine Feſtſetzung des Programms bleibt dadurch natürlich vo läufig unmöglich. Während der Wiener FJeſtwochen ſoll im großen Nat⸗ haushofe Büchners„Dantons Tod“ aufgeführt werden Alexander Molſſi wird den Danton ſpielen. Reinhardt hat die Inſzenjerung übernommen. Gre 2 5 * 4 2 3 g een 2 e 8 2* des Verkaufspreiſes). Donnerstag, den 10. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 18 Grunsſtückserwerbungen und Grundſtücksabſtoßungen Städtete ig hat eine Reihe von Ueberſichts⸗ n der Geſamtfläche und der idte über das„Grundſtücks⸗ erbungen u. Grundſtücksabſtoßungen) Städten berichten. Den Tabellen liegen die An⸗ r einzelnen Stadtverwaltungen oder der ſtädtiſchen J iter zugrunde. Die Quellen die ein⸗ Nach w Je die Aufzeichnungen der Kataſterverwaltungen, der Vermeſſungsämter, der gemeind⸗ lichen Steuerbehörden oder der ſtaatlichen Grundbuchämter. Der Deutſche Städtetag vertritt die Auffaſſung, daß es ſich für Jen waren bei der Bewältigung der ſchwierigen Aufgaben, die den großen öffentlichen Gebietskörperſchaften geſtellt werden, mehr denn je gezeigt hat, welchen Wert die Statiſtik für eine moderne Verwaltungsarbeit hat. Dies gilt für die Städte⸗ ſtatiſtük vielleicht in noch erhöhterem Umfange wie für die Reichs⸗ und Länderſtatiſtik. Gerade in der Kommunal⸗ politik, die mit der Vielgeſtaltigkeit der gemeindlichen Ver⸗ Hältniſſe zu rechnen hat, iſt es wichtig, ſich bei ſchwierigen Ent⸗ ſcheidungen auf ein exaktes Zahlenmaterial ſtützen zu können. In der Ueberſicht über das Grundſtücksweſen(Grund⸗ ſtückserwerbungen und Grundſtücksabſtoßungen), die am 31. 12. 1926 bezw. am 31. 4. 1927 abgeſchloſſen wurde, ſind auch die Angaben über den Wechſel im Grundeigentum(Grund⸗ beſitz) der Stadt Mannheim erfaßt worden. Bei einem Ver⸗ gleich des geſamten vorhandenen Zahlenmaterkals mit frü⸗ heren Zuſammenſtellungen ergibt ſich die Tatſache, daß die Städte leinſchl. Mannheim) in der Berichtszeit(2 Jahre) durchweg mehr oder weniger weſentliche Grundſtückskäufe getätigt haben. Die Stadt Mannheim erwarb innerhalb des Stadt⸗ gebietes in oͤer Berichtszeit(1. 1. 1925 bis 31. 12. 1926) 6 be⸗ baute Grundſtücke mit einer Fläche von 167 Ar zu einem Preiſe von 464 000 RM. Weiterhin wurden innerhalb des Stadtgebietes 3 bebaute Grundͤſtücke mit einer Fläche von 27 Ar angekauft. Hierzu ſind die Angaben über Höhe des Kauf⸗ preiſes nicht gemeldet. An unbebauten Grundſtücken(Bau⸗ ſtellen, Lagerplätze uſw.) wurden in dieſer Zeit innerhalb des Stadtgebietes 6 Grundſtücke mit einer Fläche von 55 Ar zu einem Preiſe von 29000 RM. angekauft. Hierüber hinaus wurden innerhalb des Stadtgebietes 12 unbebaute Grundſtücke mit einer Fläche von 357 Ar angekauft.(Ueber den Kaufpreis diefer 12 Grundſtücke fehlt die Angabe). Außerhalb des Stadt⸗ gebietes erwarb die Stadt Mannheim 14 unbebaute Grund⸗ ſtücke mit einer Fläche von 134 Ar.(Die Höhe des Kauf⸗ preiſes wurde auch hier nicht angegeben.) An landwirt⸗ ſchaftlich genutzten Flächen leinſchl. Gutshöfen) wurden inner⸗ halb des Stadtgebietes in der Berichtszeit 9 verſchiedene Grundſtücke mit einer Fläche von 177 Ar zu einem Preiſe von 82 000 RM. und ebenfalls außerhalb des Stadtgebietes ein weiteres Grundſtück 1 Fläche von 94 Ar zu einem Preiſe von 2000 RM. Angekauft. Hierüber hinaus wurden innerhalb des Stadtgebietes 67 verſchiedene Grundſtücke(ohne Angabe des Kaufpreiſes) mit einer Fläche von 1395 Ar und außerhalb des Stadtgebietes 24 Grundſtücke mit einer Fläche von 725 Ar(ohne Angabe des Kaufpreiſes) erworben. Die Ergebniſſe der Grundſtücksveräußerungen treten in Mannheim wie in faſt allen Städten gegenüber den Zahlen über Grundſtückserwerbungen weſentlich zurück. In der Berichtszeit(1. 1. 1925 bis 31. 12. 1926) wurden in Mannheim innerhalb des Stadtgebietes drei bebaute Grund⸗ ſtücke mit einer Fläche von 26 Ar zu einem Preiſe von 340 000/ veräußert. Der Deutſche Städtetag meldete weiter⸗ hin den Verkauf eines bebauten Grundſtückes innerhalb des Stadtgebietes mit einer Fläche von 7 Ar(aber ohne Angabe An unbebauten Grundſtücken(Bau⸗ ſtellen, Lagerplätzen uſw.) wurden in der Berichtszeit inner⸗ halb des Stadtgebietes 10 Grundſtücke mit einer Fläche von 62 Ar zu einem Preiſe von 151000 4 abgeſtoßen. Hierüber hinaus wurden innerhalb des Stadtgebietes 194 unbebaute Grundſtücke(Bauſtellen, Lagerplätze uſw.) mit einer Fläche von 2586 Ar(hier fehlten die Angaben über die Höhe des Verkaufspreiſes) veräußert. An landwirtſchaftlich genutzten Flächen wurden innerhalb des Stadtgebietes fünf verſchie⸗ dene Grundſtücke mit einer Fläche von 174 Ar zu einem Preiſe 13000„ verkauft. Die Geſamtveräußerungen aller Städte erreichen in der Berichtszeit noch nicht die Hälfte der Geſamtzahl der erwor⸗ benen Grundſtücke, ungefähr* der Fläche und vor allem nur 4 des Geſamtkaufpreiſes der erworbenen Grundſtücke. Die vom Deutſchen Städtetag vor Aufſtellung der Ueberſicht gehegten Befürchtungen wegen der Mitteitung der Grund⸗ ſtückspreiſe ſind hinfällig geworden. Ungelöſte Aufwertungs⸗ fragen, gebundene Wirtſchaft und andere ſtörende Urſachen haben die Preisbildung nicht mehr nachhaltig beeinflußt. Der Durchſchnittspreis für den Qnadratmeter, der von der Stadt Mannheim im Jahre 1925 bezw. 1926 für die erworbenen unbebauten Grundſtücke bezahlt wurde, be⸗ trägt 5,3 RM(1925) bezw. 4,9 RM.(1926). Der Durchſchnitts⸗ preis für die veräußerten unbebauten Grundſtücke wird in Mannheim im Jahre 1925 mit 24,3 und im Jahre 1926 mit 24,1 RM. angegeben. In Mannheim iſt wie bei den meiſten von der Statiſtik erfaßten Städten die Feſtſtellung zu machen, daß die Quadratmeterpreiſe für die veräußerten Grundſtücke höher(in Mannheim ſogar weſentlich höher) als die für die erworbenen Grundſtücke ſind. Die Ueberſicht der geſamtetn Städte zeigt im übrigen eine ſtarke Verſchiedenheit dieſer Durchſchnittspreiſe, die ſich wohl in erſter Linie durch die beſonderen Verhältniſſe, durch die Verſchtiedenheit der Lage, der Beſchaffenheit und des Zwecks der Grundſtücke uſw. er⸗ klären läßt. Die niedrigſten Preiſe für die erworbe⸗ ne. Grundſtücke ergeben ſich für 1925 in Gladbeck(0,02) und in Görlitz(0,4), für 1926 in Altona(0,2) und in Kiel(0,5), die höchſten Preiſe für 1925 in Eſſen(39,9) und in Aachen (23,5), für 1926 in Stettin(23,1) und in Fürth(19,1). Für die veräußerten Grundſtücke befinden ſich die niedrigſten Preiſe 1925 bei Gladbeck(0,1) und Harburg(1,0), 1926 in Glad⸗ heck(0,03) und in Hildesheim(0,3), die höchſten Preiſe 1925 in Zwickau(54,1) und in Hamborn(52,7) 1926 in Pforz⸗ heim(40,7) und in Mannheim(24,1). Als Geſamtergebnis der Betrachtungen über die verſchie⸗ denen Ueberſichtstabellen muß feſtgeſtellt werden, daß der Wert der Grund⸗ und Bodenpreiſe(auch wenn in Mannheim die Ergebniſſe des Jahres 1925 von denen des Jahres 1926 z. T. etwas abweichen) im allgemeinen nicht unweſentlich im Steigen begriffen iſt, daß mit einem weiteren Anwachſen der Städte in Zukunft zu rechnen iſt, da ſich die Städte in ihrer Entwicklung, wie in der Vergangenheit, immer mehr zum Sammelpunkt der Menſchenmaſſen auswachſen werden, und daß es daher Aufgabe einer geſunden Städtepolitik ſein muß, durch plan⸗ und zweckmäßigen Ankauf geeigneter Grundſtücks⸗ flächen ſich einen hinreichenden Einfluß auf die weitere Entwicklung der„Stadt“ zu ſichern. Die Statiſtik der Grundſtückspreiſe kann hierbei ein Grad⸗ meſſer ſein und vielleicht auch vor einer ungeſunden ſpekula⸗ tiven Bodenpolitik ſchützen. M. ae * Knigge für D⸗Zug⸗Schaffner. In einer beſonderen Verfügung betont die Reichsbahnverwaltung die Notwendig⸗ keit, daß die Schaffner der D⸗Züge Kenntniſſe und Eigen⸗ ſchaften haben mikſſen, die über die Durchſchnittsbefähigung eines Perſonenzugſchaffners hinausgehen und die in den Be⸗ ſonderheiten des D⸗Zug⸗Dienſtes bezüglich der Anſprüche der Reiſenden, des Durchfahrens längerer Strecken, der Be⸗ nutzung durch Ausländer uſw. begründet ſeien. Es handele ſich namentlich um gute Umgangsformen, ruhiges und ſicheres Auftreten, Dienſtbefliſſenheit ohne Aufdringlichkeit, gute Kentniſſe des Fahrplans der Zugſtrecke und der Anſchlüſſe, ſichere Beherrſchung der Dienſtvorſchriften und Tarife, ange⸗ meſſene und klare ſachliche Ausdrucksweiſe. Auch ſoll der D⸗gZug⸗Schaffner möglichſt imſtande ſein, in einer der ge⸗ bräuchlichſten Fremdöſprachen die üblichen Auskünfte erteilen zu können. Das Geheimnis des Antonio Stradivari [Von unſerem römiſchen Vertreter) Ebenſo wie Florenz zur Zeit der Renaiſſance berühmte Maler und Bildhauer hervorbrachte, war Cremong die Vaterſtadt der großen Geigenbauer Italiens. Ganze Gene⸗ rattonen von„liutai“ fanden in der kleinen lombardiſchen Stadt ihren Urſprung, die drei Amati, Vater, Sohn und Sohnesſohn, Johann Paul Maggint und die beiden Gua⸗ Hagnint, Guarnerti und der größte von allen, Antonio Stradi⸗ vari, den die Violiniſten ehrfurchtsvoll„Stradivari den Großen“ nennen. Mit unermüdlicher Ausdauer und un⸗ endlicher Liebe ſchafften die Genannten im Lauf der Jahr⸗ Hunderte an einem gemeinſamen Werke: dem edelſten Muſik⸗ inſtrument die definitive Form zu verleihen, durch unzählige Verſuche und Verbeſſerungen jenes vollkommene Meiſter⸗ werk darzuſtellen, das die Geige iſt, in der Form und Pro⸗ portion wie wir ſie heute beſitzen. Keine Mühe ſcheute der große Cremoneſe, um ſeine un⸗ vergleichlichen Inſtrumente hervorzubringen, Violinen und Violen, die in jedem Sinn vollendete Kunſtwerke bedeuten und nie wieder übertroffen worden ſind. Lange Reiſen unternahm Antonjo Stradivart im Ausland, um geeignetes Holz für ſeine Geigen zu ſuchen, und endlich fand er das beſte Material in Tirol. Er war es, der den noch heute be⸗ ſtehenden Kanon für den Geigenbau endgültig feſtſetzte, die gepreßte und doch elegante Form, die Maßproportionen, die 84 Beſtandteile des Inſtruments. Faſt hundert Jahre wurde der ehrwürdige Meiſter alt, und ſein langes Leben war ein einziger Akt der Liebe, ein hoher, begeiſterter Flug. Nichts kann die Zeit den von ihm geſchaffenen Geigen anhaben, denn, wie es bei allen großen Kunſtwerken der Fall iſt, je älter ſie werden deſto beſſer ſind ſie. .... Stradivari nahm ſein Geheimnis mit ins Grab. Unzählige haben es verſucht, ſeine Inſtrumente nachzumachen, es war aber nie dasſelbe. Irgend ein infiniteſimales Ele⸗ ment, ein nicht zu ergründender Faktor blieb aus, und die Nachbildung ereichte nie die Höhe der Originale des Meicers. Das Herſtellungsgeheimnis blieb verſchollen.. Und nun geſchah vor einigen Tagen in Bergamo etwas Aufſehenerregendes, das die Gemüter noch heute in Spannung hält. Ein bergamasker Patrizier ließ ſein Haus 1 Städtiſche Nachrichten Schmaihans als Küchenmeiſter Am Morgen fanden Schulkinder auf dem Wege zur Schule hein totes Vöglein.„Es iſt nur ein Spatz“, ſagte das eine Kind.—„Aber er iſt erfroren“, ſagte das andere, kleine Tragödie. Der ſchneidende Nordoſtwind hat das Leben des Tierchens zerſtört. W Wer fragt viel danach? * Auch die ſcheueren Tiere des Feldes und Waldes kommen jetzt den Wohnungen der Menſchen näher Der Wildheger füttert und pflegt das Wild. Hafergarben ſtecken auf Pfählen; Eicheln, Kaſtanien und Laubheu werden an den Futterſtätten ausgeſchüttet. Vor den Fenſtern picken die Meiſen an den Speckſchwarten. Mauch einer entdeckt ſein Herz über der Not der Tiere, wenn ihn jemand darauf gebracht hat. * Eigentlich ſind es doch nur vereinzelte Fälle, wo das Mit⸗ gefühl harter Menſchen verſagt, wenn ſie wirkliche Not ſehen. Bittet dich ein Kind um ein Stück Brot— könnteſt du es übers Herz bringen, ihm das Brot nicht zu geben? Natfrlich hat man ſeine Gedanken. Die, die es wirklich verdienen, bekont⸗ men es nicht, weil ſie nicht betteln. Der Spatz iſt der Bettel⸗ mann der Straße und wird nicht ſo leicht verhungern. Eher ſchon ſieht man eine Meiſe im Schnee liegen. 2 Die Krähenſchwärme ſind ganz dicht über den Häuſern. Man hört ihren heiſeren, ſchnarrenden Laut; ſie haben Hun⸗ ger, ſind auf Jagd, immer unterwegs. Mit ſcharfem Auge ſpähen ſie das Revier ab. Wehe dem Häslein, das nicht ſchnell genug iſt! Der Hunger fragt nicht lange. Er iſt ein grimmi⸗ ger Geſelle mit einem meſſerſcharfen Geſicht. 2 All denen, die fetzt keine Arbeit haben, bietet ſich Schmal⸗ hans als Küchenmeiſter an. Es iſt ein aufdringlicher Burſche; er macht keine Umſtände, bringt nicht, ſondern holt nur. Ver⸗ geßt nicht die Notleidenden! Hunger tut weh! Wenn ihr euch Freude ſucht, denkt daran, daß andere froh wären, wenn ſte ein Genüge ohne Sorgen hätten. E, S. * * Beſtattung. In der Mannheimer Friedhofkapelle ver⸗ ſammelte ſich eine ſtattliche Zahl Leidtragender, die dem ge⸗ achteten und beliebten Bürger Hollerbach das Geleit zur letzten Ruheſtätte gaben. Zahlreiche Vereinigungen, bei denen der Verſtorbene als rühriges Mitglied lange Jahre tätig war, entſandten Vertreter. Nach einigen Chorgeſängen und den rituellen Gebeten ergriff Stadtpfarrer Matt zu feiner Trauerrede das Wort. Mit vorbildlicher, muſtergültiger Treue und Gewiſſenhaftigkeit ſei der Entſchlafene ſtets auf das Wohl der Heiliggeiſtpfarrei bedacht geweſen. Den vielen Vereinen, denen er als Beirat und Vorſtandsmitglied angehörte, ſei er ein unermüdlicher Mitarbeiter geweſen. Beſonders jedoch habe er ſich große Verdienſte als Stiftungsrat der Heiliggeiſt⸗ pfarrei erworben und dieſes Amt mit vorbildlichem Pflicht⸗ bewußtſein ausgeübt. Die weiteren Abſchiedsworte der Ver⸗ treter der Vereinigungen katholiſcher Verbände ſowie die zahlreichen Kranzſpenden ließen die große Dankbarkeit gegen⸗ über dem teuren Toten erkennen. * Leichenländung. Geſtern nachmittag wurde aus dem Rhein an der Rheinkaiſtraße die Leiche eines un bekann⸗ ten Mannes geländet, die ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen haben mag. Nach den bisherigen Ermittelungen dürfte es ſich um einen 21 Jahre alten Schloſſer aus Ger⸗ mersheim handeln, der dort Ende November im Rhein er⸗ trunken iſt und bisher nicht aufgefunden werden konnte. * Kleinfeuer brach heute mittag gegen 12 Uhr auf dem Dache des Hauſes Q 2, 19/0 bei Metzgerei Fiedler aus. Ein bei Erneuerungsarbeiten auf dem Dache benutzter Teer⸗ keſſel war in Brand geraten. Innerhalb von etwa 15 Minuten konnte bie alarmierte Berufsfeuerwehr die Ge⸗ fahr beſeitigen. Der Schaden iſt gering. Da der Qualm des ernſteren Brand angenommen. Herr Auguſt Knäbel, Werkmeiſter und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr der Zellſtoffabrik. umbauen und holte aus den Dachkammern alte Möbelſtücke herunter, um ſeine Gemächer neu einzurichten. Die Möbel aus der Dachkammer lieferte er einem Antiquar der Stadt ein, damit dieſer ſie reſtaurierte und auffriſchte. Der Antiquar ging rüſtig ans Werk, zimmerte und leimte, wachſte und drechſelte, bis eines Tages, als er einen wackeligen und ver⸗ ſtaubten Sekretärſchrank der Verfüngungskur unterzog, plötz⸗ lich ein Geheimfach knarrend aufſprang und mehrere vergilbte Manuſkripte ſich dem erſtaunten Blick des Antiquitätenhänd⸗ lers boten. Vorſichtig holte er ſte, ein gutes Geſchäft witternd, aus dem Geheimfach heraus, und begann zu leſen. Und je mehr er las, deſto leuchtender wurde ſein Blick, deſto fliegen⸗ der ſein Atem. Seine Aufregung war aber auch begründet, denn das, was er in der Hand hielt, waren Briefe, Mitteilun⸗ gen und Skizzen von Antonio Stradivari, dem berühmten Geigenbauer. Auch eine Autobiographie Stradivaris befand ſich darunter, ſowie mehrere Schriftſtücke eines Prieſters. Als der Antiquar mit dem Leſen fertig war, wußte er genau, daß es nur mehr der Umſicht und Gewandtheit be⸗ durfte, um in kürzeſter Zeit Millionär zu werden. Unter einem geſchickt ausgedachten Vorwand unterbrach er die Re⸗ ſtaurierungsarbeiten am Mobiliar des Patriziers und reiſte nach Mailand, wo er mit einer großen Firma für Muſikin⸗ ſtrumente Verhandlungen anbahnte. Anſcheinend wollte aber die Sache nicht raſch gedeihen, denn der bergamasker Anti⸗ quar und Manuſfſkriptenentdecker mußte ſich länger als vor⸗ geſehen in der lombardiſchen Hauptſtadt aufhalten. Tagtäg⸗ lich wurde verhandelt und nie kam es zum Abſchluß. Als nun der unternehmungsluſtige Mann eines Abends nach einer neuen Verzögerung gereizt in ſein Hotel zurückkehrte, erwartete ihn eine faſt ebenſo große Ueberraſchung wie da⸗ mals vor dem Sekretärſchrank. Kaum war er in ſeinem Zim⸗ mer, um die koſtbaren Manuſkripte in einem Panzerkoffer zu verſchließen, da traten mehrere ſteifnackige Herren lächelnd auf ihn zu, ſo gut gelaunt lächelnd, wie es nur Detektive vermögen. Verdutzt ließ der Antiquar ſeine Aktentaſche mit den Manufkripten Stradivaris zu Boden fallen, und während ihm einer der ungeladenen Beſucher einen Polizeiſchein vor⸗ wies, hob ein zweiter die Lebertaſche auf, öffnete ſie behut⸗ ſam, nahm den Inhalt heraus und barg ihn in eine andere Aktentaſche. Hierauf grüßten die Detektive höflichſt und ent⸗ fernten ſich. Der Antiquar war aber ein Mann von Geiſt; er zündete ſich eine Zigarette an, ging ans Telephon und be⸗ ſtellte ein Auty nach Bergamo Was war geſchehen? Warum ſchlug die Aengſtlichkeit des Antiquars in Heiterkeit um? Was hatten die Detektive mit den vergilbten Papteren zu ſchaffen?— Die Rekonſtruktion des„Falls“ mutet ganz romantiſch an. Die vom Antiquar durch Zufall entdeckten Manuſkripte waren, wie bereits er⸗ wähnt, Briefe und ſonſtige Aufzeichnungen des großen Geigenmachers Antonio Stradivari; ſie hatten jedoch nicht allein einen hiſtoriſchen oder Lieb⸗ haberwert, waren nicht nur Schauſtücke für eine Autographen⸗ ſammlung, ſondern viel, viel mehr: Meiſter Stradivari hatte in jenen Schriftſtücken, kurz vor ſeinem Tode, das Ge⸗ hetmnis der Holz bereitung und Firnis miſchung für ſeine Geigen niedergelegt, und die Doku⸗ mente ſeinem Freund, dem katholiſchen Prieſter, vermacht. Dieſer Prieſter verwahrte alles getreulich, und verſteckte die ten, in ſeinem Sekretärſchrank. Im Jahre 1730, zwei Jahre nach dem Tode Stradivaris, ſiedelte der Prieſter nach Ber⸗ gamo um, und hinterließ ſein beſcheidenes Mobiliar einem Patrizier der Stadt, der mit den abgenutzten Stücken nichts anzufangen wußte, ſie aber aus Pietät nicht verkaufen wollte und deshalb in die Dachkammer befördern ließ, wo alle Möbel des Freundes von Stradivari bis zum Tage ſtanden, als die Enkelkinder des Patriziers die Hausvergrößerung vorneh⸗ men ließen, und den Reſtaurierungskünſtler heranzogen. Wie nun der Antiquar ſich bewußt wurde, was für einen ſeltenen Fund et gemacht hatte, begab er ſich flugs nach Mailand, um das Geheimnis des Stradivari in Geld umzuſetzen. Irgend⸗ wie bekam aber die Polizei von den Verhandlungen Wind, und beſchlagnahmte die Manuſkripte im Intereſſe der recht⸗ mäßigen Erben Stradivaris. kundungsamt von Mailand die Nachkommen des Met⸗ ſters von Cremona, und wenn dieſe gefunden werben, ſo fetert er genau zwei Jahrhunderte nach ſeinem Tode eine Auferſtehung, die alle Muſikfreunde der Welt mit Begei⸗ ſterung begrüßen können Nun iſt es auch klar, weshalb der Antiquar im Hotel⸗ zimmer von Mailand zufrieden lächelnd aufs Telephon zu⸗ ſchritt. Den Schatz hatte er zwar durch den polizeilichen Ein⸗ griff verloren, doch waren die Detektive ſo freundlich, ihn laufen zu laſſen. Und man ſagt, daß er ſich mit achtzig Kilo⸗ metern Stundengeſchwindigkeit zurück in ſeine Vaterſtadt begab.— —— brennenden Teers ſehr ſtark war, hatte man zunächſt einen * Seinen 60. Geburtstag begeht am morgigen Freitag g Papiere, die das außerordentlich wichtige Geheimnis enthiel⸗ Nun ſucht das polizeiliche Er⸗ 4. Seite. Nr. 16 Neue Mannheimer Donnerstag, den 10. Januar 192 Gute Jufuhr, wenig Nachfrage Trotz der kält * Witterung war der heutige Krlttelmäßig beſetzt. Die Beſchickung war ſogar 550 mäßig gut zu nennen. Dagegen ließ der Beſuch Ver⸗ raucher zu wünſchen Abri; Der Abſatz war 5 einige kleine Salatpreiſe zeigten Neigung 1 0 Rof hl, aber 2 Meerretti ch Rute Rüben, dagege u gab nden Preiſen 7 55 ſt ma* kt war Bei den Preiſen konnte man 5. Die Gemliſe⸗ und der Kälte begreifliche gab es beſonders v ind Weißkraut, gelbe lumenkohl Selerie gut vertret t. ſach man bet falat. Pran ſah ſtar 95 Mane zarinen, Zitronen, Trauben, Bananen, [gowie Kartoffeln gab es genn Rehe, Faſanen 8 delle eefiſche, Wild anden f im t gemütlichen Jug endfragen fand ein reger Abend. N tanſch ſtatt, der Mittel und dankenaus Woge für eine gemeinnützige tarbeit der Jugendgruppen ſchuf. An den Beſprechungen ue e Herren Dr. Witt ſack und Blechen als Vertreter des Ortsvereins der D. B der Ausſpracheabend als Zeichen hoffnu P. teil. rohen einer Jugend⸗ intereſſengemeinſchaft im Sinne des liberalen Ged werden. Der erweiterte Vorſtand, dem die Herren Karl Güder⸗ Rat ſch, Vorſitzender; Herbert Boehringer, Schriftführer; K Dürr, Kaſſierer ſowie als beratende Wittſack, Dr. Brandt und Bleche Döſung wichtiger Ingendfragen zur Aufgabe dazu bildete der geſtrige Abend. Vorträge 5 Staatsbürgerliche Vorträge Die diesjährigen Arbeiten der Zentrale der Katholiker des Stadtde Mannheim wurden mit einer Rethe lehr intereſſante Vorträge eröffnet. Hierzu hatte Zentrale der Katholiken, das von Prälat Bauer und Geiſtl. Rat Biehbler geleitet wird, hervorragende Redner ſtaatsbürgerliche Vontzüge verpflichtet. Der erſte dieſer Vorträge wurde am enstag abend im vollbeſetzten Saale des Kolpinghauſes von Univerſitätspro⸗ feſſor Dr. Tiſchleder⸗Münſter gehalten. Seinen Darlegungen legte er den Staatsgedanken des Katholizismus zu Grunde. Mit zrefflichen Worten kennzeichnete der Redner den Urſprung des Staats⸗ lebens im Chriſtentum. Seine Ausführungen legten Begriffe Wottesgnade und Staatstum unzweideutig feſt Mit längeren Dar⸗ Mitglie eder angehb gemacht. Herren Dr. „hat ſich die Den Anfang kanats für die Oe legungen ſtreifte Dr. Tiſchloder die Arten der Staatsformen, unter denen er den Machtſtaat, den Rechts⸗, Wohlfahrts⸗ und ben Kultur⸗ ſtaat heraushoß. Der Vortrag fand reichen Beifall. K. G. * Von der Handels⸗Sochſchule üffentlichen Vorleſungen des Winter⸗Semeſters Freitag abends 8 Uhr, Pfarrer Alfred Kaufmann Weinheim ler„Der Islamals Religion und Kultur und ſeine modernen Wan 1 1 4 ungen“(mit Lichtbilbern) in der Aula der Mannheim. Im Rahmen der ſpricht am morgigen Handels⸗Hochſchule, A 1. Der Vortrag iſt öffentlich und unent⸗ geltlich. Veranſtaltungen . Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen E. V. Hat ſetten 28. Jahresbericht herausgegeben, aus dem erſicht⸗ lich it, wie ſegensreich und notwendig dieſe ſoziale Einrichtung ſſt. Es ind 400 Fälle zur Behandlung gekommen, die fich aus Cheſtreitlg⸗ n Angeben Bed wich So darf etwas anheimelndes 15 ankens bezeichnet im zeiti gen ei en dunk das Präſidtum der nicht Zeitung[Abenb⸗Ausgabe] Anſer Balkon- und Fenſterſchmuck im W Die Mannheimer leeren Feuſter wuchernde Efen Somn mit Blumen And Blattpflanzen zu bepflan⸗ t. Im H gegen Milte Oktober aber verſchwinden ſie, im irgendwo im froſtfreien Raum des Hauſes den Winter⸗ ſchlaf zu verbringen, um dann wieder in verjüngter Form itte Mai zu erſcheinen. In 7 Monaten, alſo mehr denn die 9 5 4 en Jahres, lanz zenſchmucks, es ſei sblumen beſchert. 2 8 denn, daß die Natur uns über Nacht War dies denn immer ſo? O nein, nicht immer und nicht überall. Schon in früheſter Zeit wurden auch in unſerer Gegend Winterpflanzen am Fenſter aufgeſtellt. Freilich nahm man die Pflänzchen, die ſich auch hierfür geeig⸗ net zeigten, das ſind zunächſt die Fichten und die Tannen. Es han dell ſich hier um Pflanzen von größerer Widerſtands⸗ kraft gegen übermäßige Kälte und endlich auch um Pflanzen, die ſich leicht beſchaffen laſſen und billig ſind. Dieſe Eigen⸗ zeigen nun viele Nadelhölzer, aber auch gar immergrüne Laubgehölze. Es läßt ſich mit unſerer einheimiſchen Fichte ein Fenſter⸗ brett oder ein Balkon ſehr hübſch ausgeſtalten, ohne nennens⸗ werte Koſten zu erhalten. Dabei hat tatſächlich unſere Fichte ſich. Die Form baut ſich ſo ſchön, pyramidal auf, Die Nadeln ſind wohl beim erſten Austrieb Frühlahr gelblich grün, jetzt aber erſtrahlt der Baum in ſeiner herrlichen, dunkelgrünen Salve Welch herr⸗ licher Duft umweht uns da beim Oeffnen des Fenſters, wie wonnig wirkt e 4 grünen, natürlichen Rahmen. Alſo nicht allein in d Housgarten gehört die kleine Tanne, nein, auch ans Fenſter und auf dem Balkon können wir unſere Wäldchen aus Tannengrün haben, Größere Fichten mit Ballen laſſen ſich leicht in Kübel pflanzen und getrennt ſtellen. Dabei iſt der Preis ſolcher ſchönen Winter Ja unſere Tannen ſind majeſtätiſche Bäume in unſeren heimi⸗ ſchen Wäldern, die bis 60 Meter hoch werden und ein Alter von 700-800 Jahren erreichen. Da ſagte mir neulich eine große Blumenfreundin, daß ihre Tännlein ſeit 20 Jahren mehr am Fenſter miſſen möchte. 3050 Zentimeter hoch die Fichtlein beſonders für dieſe Zwecke in Forſtbaum⸗ den Vor⸗ un werden ſchulen herangezogen und zu 45—50 Mark je Hundert verkauft. Man hätte be. einer Ausgabe von—5 Mark eine ſolche Schönheit am Fenſter, die uns viel Freude bereitet. Da alle Fichtlein mit kleinen Ballen verſetzt werden oder ſonſt gute der Straße ſtehen laſſen. Aber auch die echte Tanne eignet ſich recht gut zum Fenſterſchmuck. Die leicht ſilberweiß geſtreiften, dunkelgrünen Nadeln ſtehen wagrecht ab und befinden ſich in 2 Reihen. Frei⸗ lich ungemein ſchöne; 3 ſehr ſciten und teuer, wären die Blaufichte n. 2 inigen Jahren ſah ich in hieſiger Stadt einen mit Blaufichten 1 pungues Kosteri geſchmückten Balkon, der eine Sehenswürdigkeit unſerer Stadt war. Dieſe echte Blaufichte übt einen Kontraſt von geradezu entzückender Nah⸗ und Fernwirkung aus. Bei einem Schneefall auf dieſe Blältfſchten wird eine bezaubernde Schönheit hervorgerufen. Na ch ſind dieſe, da es ſich hier um Veredlungen handelt, im Preis bedeutend höher als die Vorgenaunten. Unter den großen Beſtänden der Baumſchulen finden ſich oft ſolche mit Formſehlern, die auf dem Balkon weniger oder gar nicht ſich ie ee. 5 Jugens⸗ bar ſind. Solche Gehölze ſind dann als Pflanzen 2. Kla rge und Kaufverträgen zuſammengeſetzt haben. Viel, ſehr 311 n 5 Nef zus 5 8 8 5 1 5 8 hilli ſe erhäl Es gib Zeſts en der viel konnte geholfen werden. Die, die bedrückten Herzens ſind, 5 billkgerem Pre iſe erhältlich. Es gibt aus den Beſtänden der die unentgeltlicher Hilfe, unentgeltlichen Rats bedürfen, mögen zu den dienſttuenden Frauen des Vereins Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen E. V. kommen, dort wird ihnen nach Möglichkeit geholfen werden. Die Sprechſtunden finden Montags und Freitags in N 2, 4 jeweils von—6 Uhr ſtatt. RZ—— Aus dem Lande eier der Univerſität Heidelberg Heidelberg, 9. Jan. Die Univerſttät wird am Freitag im großen Saale des Neuen Kollegienhauſes eine Feier zur Erinnerung an die Gründung des„ iches ver⸗ aßzſtalten, bei der Geheimrat Prof. Dr. von Schubert die Feſtrede halten wird. Verhafteter Einbrecher * Triberg, 9. Jan. In dem Verkehrs⸗ häuschen der Städtiſchen Kurverwaltung am berg, das verpachtet iſt und gleichzeitig einem dient wurde in der Nacht auf Dienstag unter erſchwerenden Umſtänden ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Der zu⸗ näht noch unbekannte Täter hatte mit einer Axt, Bohrer, Säge, Klammhaken und einem Hackbeil gearbeitet und das Werkzeug, das vermutlich auch geſtohlen iſt, am Tatort liegen laſſen. Es fielen den Tätern Waren im Wert von etwa 400 4 in die Hände. Den Bemühungen der Gendarmerie und der Polizei gelang es am Mittwoch, den Täter in der Perſon des jungen Kaufmanns Hermann Haas aus Karlsruhe zu ver⸗ haften. Haas iſt erſt 22 Jahre l. und ſchon mehrfach vorbe⸗ traft. Zwei Hamburger Zimmerleute, ebenfalls als ver⸗ Dächtig feſtgenommen, wurden wieder entlaſſen. Haas hatte ſich durch Hergabe von Waren an Paſſanten verdächtig ge⸗ macht. Einen Teil der geſtohlenen Waren hatte er in einer Schachtel in der Nähe des Güterbahngofs verſteckt. Dort würde ſie von Bahnbeamten gefunden. Die Ware konnte zum größten Teil dem Pächter des Häuschens zurückgegeben wer⸗ den. Der Täter leugnet bisher noch, Schuldige zu ſein. flich erworben haben. Die Werkzeuge mill er käufl und Auskunfts⸗ Bahnhof Tri⸗ Warenverkauf der Fichten oder Tannen viele Arten, und Balkonſchmuck eigne n. So zeichnen ſich die Picea pungues⸗ Arten durch ihre ſteifen, gleichmäßig abſtehenden? Nadeln aus, ſte ſind ſehr wüchſig und anſpruchslos. Sie ſind aus Säm⸗ lingen gezogen und unveredelt natürlich billiger, wenn freilich auch lange nicht ſo ſchön wie die Koſterſche Art. Eine unſerer dankbarſten Gewächſe für den winterlichen Balkon oder das Fenſterbrett iſt von den immergrünen Laub⸗ gehölzen der Efe u. In kaum einer anderen Gegend iſt dieſe ſchöne Pflanze ſo heimiſch, wie hierzulande. Man braucht nur hinaus in den Schloßgarten zu gehen, um die Schönheit des Efeus ganz genießen zu können. Dort umrankt es alte Bäume, dort tritt es auch auf als Raſenbildner. Wie ſchön ſieht es gerade in jetziger Zeit in ſeiner Eigenſchaft als Be⸗ kleider von Häuſern auf. An Mauern bepflanzt iſt der Efeu das boſte, billigſte und ſchönſte Mittel, die Wände von aller Feuchtigkeit zu befreien und ſie trocken zu erhalten. Seine Tätigkeit entzieht den Wänden alle Feuchtigkeit, ſein ſchützen⸗ des Laubdach verhindert jeden Zutritt der Feuchtigkeit von außen. Die zarten Saugwurzelchen ziehen dieſe ſogar aus den Wänden. Für unſere Balkone oder Fenſterbretter eignet ſich eine große Anzahl von Sorten, die bei uns ſogar teil⸗ weiſe wild wachſen. Da iſt es der kleinblättrige Efeu, Hedera Helix, der gemeine, allbekannte Efeu, den wir im Walde, an Buchen⸗, Eichen⸗, Fichten⸗ und anderen Waldſtämmen empor⸗ ranken ſehen. Er iſt ſehr leicht erhältlich, daher billig, hübſch geformt und ſchnellwüchſig. Außer der ſchöngrünen Form gibt es noch eine Menge Spielarten. Einige ſind gelb, andere wiederum weiß berandet oder gar gefleckt. Die groß⸗ blättrige Art, wie man ſie vielfach in den Gärten ſieht, eignet ich ihrer ſchönen, dekorativen, oft hellgrünen Blätter wegen ganz beſonders für die winterliche Ausſchmückung für die Fenſterdekoration, Balkonpflanzung, ja auch für die innere Bepflanzung der weniger warm gehaltenen Wohnräume, ſelbſt auch für den winterlichen Gräberſchmuck. Auch hier gibt es bunte Arten. Letztere laſſen ſich in gleicher Weiſe, wie die grüne Form, im Schatten zu Bekleidung von Mauern, Wänden, Baumſtämmen, Poſtamenten, Laubengängen und dergl. verwenden. Mit feinen Luft⸗ und Saugwurzeln Der Waldzauber auf dem Winterbalkon — Der maleriſche Buchsbaum Mannheimer ſind gewohnt, unſere Feuſter und Bal⸗ ſind unſere Feuſter bar des ſchönen das Wäldchen von unten und gibt dem Fenſter reude durchaus nicht hoch. die ſich ſehr für den Fenſter⸗ Nler Blaufichten, die Zauberpflanzen Der Eine jahrtauſendalte Geſchichte ſten Wänden Schwierigkeit oder an⸗ empor 1 an den klat weſentlich klimmt der Efeu ſelbſt deren Gegenſtänden ohne beſor ibers mal Daß der Efeu ſehen wir an der Peterskirche in da lauter alte Grabdenkmäler, aus mend, um dann ſeinen Weg hinauf zur Zinne zu ſu Seiten ſind hochbewachſen von Efeu, der hinauf wächſt den Ornamenten, ja ſogar dieſe noch umſpinnend. An Fele 1 drei Seiten(Oſt⸗ Weſt⸗ und Nordſeite) hat die Sonn wenig Zutritt, ſo daß der Eſeu, der mehr ſchattige liebt, ſich ſehr wohl fühlt, Anders verhält es ſich an der S ſeite; trotz der 1 8 8 durch Gärtnershand will es ein nicht gelingen, den Efeu hinaufranken zu ſehen. Er lagert Wulſten am Boden. verachtet es aber, die Mauer punkt zu benützen. Eines Tages wurde er entfernt, 8 ſelbſtkletternden wilden Wein erſetzt und nun ge letwas merkwürdiges. Dieſer wuchs ausgezeichnet; der Ef wucherte trotz der Entfernung der alten Stöcke weiter und da er durch beſagten wilden Wein jetzt das, was er wol lte, ge⸗ funden hatte, nämlich den Schatten, ſo wuchert er unter dieſem Wein tapfer vorwärts, ſo daß er bald wieder die Ober⸗ hand gewann. Man konnte jetzt den Efeu ſpielend vorwärts bringen, was vordem beim beſten Willen nicht möglich war⸗ Muß man daher an ſonnigen Stellen Efeu anbringen, ſo mache man es ebenſo. Beſonders ſchön und zierlich für Balkon⸗ und Fenſter⸗ etter iſt der Buhs baum. Es iſt ſchade, daß man dieſen Schmuck bei uns ſo wenig oder gar nicht kennt. Und doch iſt es jene Pflanze, die wir ſchon ſeit Jahrhunderten kennen, die uns ſchon vor vielen Jahrtauſenden ein Schmuck war. kleine, 30—40 em hohe und ebenſo weite Buchspflanzen ſchm ücken das Fenſter wie kaum eine andere Pflanze, find gar nicht empfindlich, da ſie guten Pflanzballen behalten. Vor meinem Fenſter ſteht ein Kaſten mit Buchsbaum gepflanzt, heute, wie ſeit Jahren dient“er als s Winterpflanze. In einer Muſeſtunde muß mir der ſo alte, ewig junge Buchs aus ſeiner Geſchichte erzählen:„Ja“, ſagt er,„leſe nur bel Virgil(70-190 p. Chr.) nach, der von uns ſagt: Der flott unter Peitſchen⸗ wirken kann, das er⸗ idelberg. Er umra nk dem 10 als St br So hieben herumtanzende Kreiſel muß am zweckmäßigſten aus Buchsbaumholz gefertigt ſein. Der Kreiſel, an dem unſere Kinder heute noch ihre Freude haben, 1 alſo nicht etwa eine Erfindung der Neuzeit, ſondern zur Zelt Chriſti wurden Wurzeln beſitzen, iſt der Verluſt prozentual ſehr gering. Im dieſe ſchon aus unſerem Holz, genen wie heute gefertigt.“ Das ö 8 5. flanzen Wort„Büchſe“ iſt ebenfalls aus Buchs abgeleitet, denn der Frühjahr kann man ſie dänn einfach ins Gärtchen pflanzen 5 16 oder auch am Fenſter, freilich am liebſten an der Gegenſeite Schaft wird mit Vorliebe aus Buchsholz gefertigt. Er it unſere dankbarſte, immergrüne Haus⸗ und Gartenpflanze für Aus der Pfalz Habgierige Haushälterin— Ein guter Jaug * Ludwigshafen, 10. Jan. Geſtern vormittag entwendete eine 30 Jahre alte, von ihrem Mann getrennt lebende Ehe⸗ frau zum Nachteil eines 63 Jahre alten Maſchiniſten von [Mundenheim, bei dem ſie ſich als Haushälterin befand, wäh⸗ rend deſſen Abweſenheit eine Nähmaſchine, ein Damenfahr⸗ rad, mehrere Kleidungsſtücke und Leibwäſche im Geſamt⸗ werte von 700 Mk. und ging damit flüchtig. Der wegen Baub geſuchte und vielfach vorbeſtrafte Tagner Otto [Fabfan wurde geſtern nachmittag in einer Wohnung in der Frankenthalerſtraße ſtberraſcht und feſtgenommen⸗ Fabian trug bei feiner FJeſtnahme einen ſcharfgeladenen Revolver und ein Dolchmeſſer bei ſich. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Aus Handel und Wandel 0[Hin weiſe auf Anzeigen Von Bedentung iſt die Nachricht, daß eine weſentliche Herab⸗ ſetzung der Preiſe für die zum Schutz vor Anſteckung und Erkäl⸗ tung beſonders bewährten Ortizon⸗Mundwaſſer⸗ Kugel n eingetreten iſt. Dadurch iſt es nunmehr weiteſten Kreiſen möglich, hugieniſch vollendete Mundpflege zu treiben. — Zu deziehen in der Heudptnebemgstelle 21. 9/1. den Nebenstellen Velqhofstt. ö, Sch etzingetstt. 19/20 und Neetfeldst 11 sole qurch unsere ſtdgermnen D d ö 5 N 5 gute uppen bereiten ie aus MacdlJuppen- Miunſeſn Aochiſertig Nahirſiaſt Heinen natürlicher gescimacł& vemefiedene Jorten. * 21 * Donnerstag, den 10. Januar 1929 Gerichtszeitung Der Cadolzburger Bilderraub Im weiteren Verlauf des Prozeſſes wegen des Kadolz⸗ burger Bilderraubes wurde ein Sachverſtändiger über die Qualität der Bilder vernommen. Dieſer bezifferte den Wert ſämtlicher Bilder auf 10— 12000 Mark, da ſie beſtenfalls von einem Gehilfen Hans von Kulmbachs, eines Schülers Albrecht Dürers, ſtammen könnten. Der Wert der Bilder vermindere ſich auch noch durch den ſchlechten Zuſtand, in dem ſie ſich befänden. Für Einbrecherhände hätten ſie geradezu bereit gelegen. Der Kunſthändler Stern aus München be⸗ ſtätigt als Zeuge Lippmanns früheren guten Ruf als Kunſt⸗ kenner. Sein Verfall habe eingeſetzt, als er unter den Ein⸗ fluß von Meyer ünd Schmidt gekommen ſei. Der ärztliche Sachverſtändige ſagt aus, daß Lippmann au einer ſchweren Blutkrankheit leide und der Erblindung entgegen⸗ gehe. Der Paragraph 51 komme aber für ihn nicht in Frage. Mit den Plädoyers wurde begonnen. Wenn mau keine Zeitung lieſt Ein Karlsruher Milchhändler hatte wegen fahrläſſiger Körperverletzung einen Strafbefehl über 30 Mark bezw. ſechs Tage Gefängnis erhalten Er war am Morgen 3. November mit ſeinem Handkarren, der mit leeren Milchkannen beladen war und auf dem ſeine beiden Kinder ſaßen, in der Tullaſtraße in Karlsruhe mit einem Motor⸗ radfahrer zuſammengeſtoßen. Der Motorradfahrer und ſeine auf dem Soziusſitze mitfahrende Frau ſtürzten bei dem Zuſammenſtoß zu Boden, wobet letztere in Ohnmacht fiel. macht, weil er es unterlaſſen hatte, der Vorſchrift entſprechend ſeinen Handkarren zu beleuchten. Ex erhob gegen den Strafbefehl Einſpruch und mußte ſich vor dem Einzel⸗ richter verantworten. Er wollte ſich damit entſchuldigen, daß er die neuerliche Anordnung, nach der Handkarren mit Licht verſehen ſein müſſen, nicht in der Zeitung geleſen habe; er leſe überhaupt keine Zeitung. Vom Richter wurde ihm bedeutet, daß es heute Pflicht ſei, ſich durch die Zei⸗ tung über ſolche polizeilichen Beſtimmungen zu verge⸗ wiſſern und daß ſich der Angeklagte damit nicht der Ver⸗ antwortung entziehen könne, daß er erkläre, die Zeitung nicht geleſen zu haben. Das Gericht hielt die durch den Straf⸗ befehl ausgeſprochene Strafe aufrecht. Eine Gerichtsverhandlung unter polizeilichem Schutz Vor dem Einzelrichter in Kaiſerslautern hatte ſich ber Funktionär des Rotfrontkämpferbundes, Hermann Glöck⸗ ner, wegen Hausfriedensbruches zu verantworten. Da man fürchtete, daß es zu Unruhen komme, hatte man zur Bewachung des Amtsgerichts ein großes Poltzeſaufgebot heran⸗ gezogen. Glöckner, der als Notſtandsarbeiter an der Ausſtel⸗ lung, um Unterſtützung zu erhalten, Pflichtarbeiten verrichten mußte, kam an verſchiedenen Tagen, an denen er nicht zu ar⸗ beiten hatte, auf die Arbeitsſtelle und hielt große Propaganda⸗ reden. Er machte den Arbeitern vor, daß die Stadt Ungeſetz⸗ liches von ihnen verlange und daß die Arbeiten nicht ent⸗ sprechend gelohnt würden und forderte ſie auf, die Arbeit nie⸗ N berzulegen. Am 4. Auguſt kam es beinahe zu Tätlichkeiten. Der Aufſeher, der durch das widerrechtliche Eindringen des Gl. ſehr gereizt war, warf dieſem vor, er betrüge die Arbeiter. Daraufhin griff Glöckner nach einem Stein und holte zum Wurf aus. Nur durch das Einmiſchen eines Dritten wurde Schlimmeres verhütet. Der Staatsanwalt erachtete den An⸗ geklagten im Sinne der Anklage für überführt und beantragte 20 Tage Gefängnis und 3 Tage Haft. Das Urteil lautete auf 8 Tage Gefängnis und 1 Tag Haft. Eine raffinierte Ladendiebin abgeurteilt Ein nicht alltägliches Exemplar einer Laden die bin, die einer Großſtadt würdig wäre, ſtand vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſtadt in der Perſon der 33 Jahre alten Margarete Leiſig. Die mehrfach vorbeſtrafte Diebin hat 2s verſtanden, über ein Jahr lang die ganze Geſchäftswelt in Darmſtadt, insbeſondere die Warenhäuſer durch ihre frechen Diebereien unſicher zu machen. Sie beſtahl dabei die Geſchäftsinhaber, das Perſonal und die Kundſchaft, je nach⸗ dem ihr das Objekt am vorteilhafteſten erſchien. Auch der Frau eines Miniſters wurde in einem großen Waren⸗ haus die Handtaſche mit 40 Mark Inhalt und anderen Gegenſtänden entwendet. Ein ganzes Arſenal von Waren hatte ſie ſich erbeutet. Im allgemeinen war ſie geſtändig und hat angeblich aus Not gehandelt. Sie wurde zu 1 Jah ⸗ ren Gefängnis verurteilt. Der wegen Hehleret an⸗ geklagte Ehemann wurde freigeſprochen. ** S Verurteilung eines jugendlichen Räubers. Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt hatte ſich der 19 jährige Handwerker Joſepßh Fauler aus Bingen bei Sigmaringen wegen Raub, Diebſtahls von Geld und Kleidern, Invaliden⸗ marken Urkundenfälſchung und Fälſchung von Legitimations⸗ papieren zu verantworten. In Hei delberg ließ ſich Fauler ein Wanderbuch auf den Namen Schreiber aus⸗ ſtellen. Er trat in Zell bei Bensheim in Dienſten und machte Hort eine falſche Beurkundung. Der Raub geſchah auf dem Kirchberg bei Bensheim, wo er unter Vorhalten des ge⸗ ladenen Re vol vers ſich 15 1 verſchaffte. In Worms ſtahl er einen Wintermantel. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr 10 Monate Gefängnis und eine Woche Haft, letztere Strafe gilt als verbüßt. 12 Wochen der Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. Unbefugte Titelführung. Das Schöffengericht Char⸗ . verurteilte den Berliner Regiſſeur Jo Lher⸗ mann wegen unbefugter Führung des Doktortitels zu vier Wochen Gefängnis. des Neue Maunteimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe Sportliche Wintersport Wettläufe des Ski⸗CElubs Mannheim⸗Ludwigshafen t⸗Club Mannheim⸗Ludwigshafen veranuſtaltet am 13. Ja⸗ Bettläufe am Kurhaus Hundseck und zwar gemeinſam mit den Ortsgruppen Heidelberg, Darmſtadt, Worms, Weinheim und Neuſtadt. lich zahlreich eingegangen, fern zu rechnen iſt, eine Ze Der Sk nuar ſeine ß mit einer Beteiligung von etwa 84 men, daß ſich eine erhebliche Anzahl Zuſchauer Kämpfen einfinden wird. zu den intereſſanten 2 Deutſche Eiskunſt⸗Meiſterläufer über Triberg nach Davos und nach Vudapeſt Gute Trainingserfolge in Triberg Die Stadt und die Städtiſche Kurverwaltung Triberg hatte deut⸗ ſchen Etskunſtläuſern die ſchön und geſchützt gelegene Eisbahn auf dem Bergſee zur Verfügung geſtellt, um gerade den für die internationalen großen Konkurrenzen vorgeſehenen Läufern und Läuferinnen eine Trainingsmöglichkeit zu bieten. Von dieſer Möglichkeit hat eine Gruppe von fünf Läufern Gebrauch gemacht: Deutſche Meiſterin, Fräulein Annemarie Dietze, Fräulein Elly Win⸗ ter, Deutſche Meiſterin, Frau Dr. Ehrhardt⸗Winter, mit ihrer Schwe⸗ ſter das bekannte Paar, ſowie Herr Haertel, der Berliner Meiſter, alle vom Berliner Schlittſchuhelub. Die Gäſte Tribergs trafen nach den Welhnachtsfetertagen im Schwarzwald ein und haben, nachdem die Wärmetage überwunden waren, vom 30. Dezember ab gute Möglich⸗ keit zum Ueben gehabt, vom 1. Januar ab täglich bei vorzüglichen Eis⸗ verhältniſſen. Ein außerordentlicher techniſcher Vorteil iſt die ſonnen⸗ frete und windfreie Lage der Triberger Eisbahn, ſodaß ſich Tag für Tag die gleichen Laufbedingungen ergeben. Die Berliner Läufer haben ſichtlich Fortſchritte gemacht, allen voran Haertel, der für die Europa⸗ metiſterſchaft in Davos als ernſter Bewerber in Frage kommt. Fräu⸗ lein Dietze wird von Triberg aus im Auftrag ihres Clubs nach Buda⸗ peſt fahren, um dort an den internationalen Läufen Ende Januar teil⸗ noch zunehmen. Frau Brockhöft begibt ſich nach Pontreſina, um dort weiterem Träining zu obliegen. Ueber Startabſichten iſt ſicheres nicht bekannt. Die Geſchwiſter Winter werden in dieſem Winter nicht an den Start gehen, ihren Aufenthalt in Triberg vermutlich noch aus⸗ dehnen und dann nach Berlin zurückkehren. W. R. * noch Gegen die„Rieſenſprunghügel“ Der Weltrekord im Skiſpringen ſteht zur Zeit auf etwa 72 Meter. Die Konkurrenz ſenſationsbegieriger Winterſportplätze hat zum Bau immer größerer Sprunghügel geführt. Nun hat ſich aber, wie die „Frkft. Ztg.“ meldet, gezeigt, daß ſelbſt auf den beſten Hügeln die Ge⸗ fahr für Leib und Leben des Springers bei Weiten über 60 Meter außerordentlich raſch wächſt. Schon der Internationale Skikongreß in St. Moritz hat ſich gegen die Mammuthſprunghügel gewandt. Auch der Zentralverband des Schweizer Skiverbandes ſchließt ſich nun die⸗ ſer Anſicht an und beantragt, da er die Verantwortung für die Ge⸗ fahren beim Springen an allen großen Hügeln ablehnen muß:„Es ſei den dem Schweizer Skiverband angehörigen Klubs zu verbieten, Sprungſchanzen zu bauen oder beſtehende zu erweitern in dem Aus⸗ maße, daß ſie Sprünge von mehr als 60 Meter geſtatten. Die beſtehen⸗ den Schanzen, die Sprünge über die Weite hinaus erlauben, bleiben zwar beſtehen, dürfen aber in keiner Weiſe erweitert werden. Schau⸗ zen, die entgegen dieſer Beſtimmung erſtellt werden, werden vom Zen⸗ tralvorſtand boykottiert.“ Auch hier ſpielt ſich letzten Endes ein Kampf ab zwiſchen Amateurismus und Profeſſionalismus. Die Winterſport⸗ plätze wollen Sprungſchanzen für Rekorbleiſtungen, die nur Berufs⸗ läufern möglich ſind.. die Skiverbäude wollen ungefährliche An⸗ lagen, an denen der Amateur ſich„ſportlich betätigen“ kann. Trotz des in St. Moritz einmütig gefaßten Beſchluſſes wird luſtig weitergebaut. Der Schweizer Winterkurort Davos hat im Laufe des Sommers einen neuen Sprunghügel am Jacobsborn entſtehen laſſen, der den neueſten Anforderungen entſpricht und Sprungweiten bis zu 75 Me⸗ ter zulaſſen ſoll. In Norwegen wurde die Sukiſchanze des S. C. Bärum unter Leitung des bekannten norwegiſchen Springers Harald Dekern umgebaut. Die Aufſprungbahn wurde korrigiert, ſo daß auch hier Sprünge bis zu 75 Meter erzielt werben ſollen. Praktiſch iſt alſo der Beſchluß in St. Moritz ſchon hinfällig, die Rekordſucht wird wieder ihre Triumphe feiern. Schwimmen Süddentſche Schwimm⸗Termine 1929 Der Kreisſchwmimmwart des Kreiſes/(Süddeutſchland) hat die Liſte der bisher für 1929 genehmigten Termine veröffentlicht. Der Terminkalender iſt ſchon jetzt ſehr reichlich und im Laufe der Saiſon iſt eine Auffüllung noch beſtimmt zu erwarten, da in der Liſte mehrere prominente Vereine, die alljährlich größere Veranſtaltungen auf⸗ ziehen, vorläufig fehlen. Der SE. Wies baben eröffnet den Rei⸗ gen mit ciner zweitägigen Veranſtaltung am 12./13. März. Im März ſteigt ein verbandsoffenes Feſt des SV. Offenbach 96. Den 14. April haben die Waſſerfreunde Heilbronn reſervfert und zwar für kreisoffene Wettkämpfe. Im Junk iſt jeder Sonntag beſetzt. Den Anfang macht der SV. Sindlingen mit verbands⸗ offenen Wettkämpfen am 9. Juni. Am 15/16. Juni findet das trabi⸗ tionelle Internationale des 1. Frankfurter S. ſtatt. 23. Juni feiert der SC. Niederrad 904 ſein 25jähriges Jubiläum durch kretsoffene Wettkämpfe. Am gleichen Tage zieht Göppin⸗ gen 04, ebenfalls Jubilar, große verbandsoffene Einladungskämpfe auf. Der 30. Junt iſt für die Gaufeſte aller Gaue beſtimmt worden. Am 7. Juli finden zwei Feſte ſtatt. Poſeidon Worms hat ver⸗ bandsoffene, der SV. Nördlingen kretsoffene Wettkämpfe an⸗ geſetzt. Am 14. Juli finden die füddeutſchen Meiſterſchaf⸗ ten in Baden ſtatt. Der Austragungsort ſteht noch nicht feſt. Ebenſo fehlt bisher der genaue Termin des Kreis fugendfeſtes. Am 21. Juli veranſtaltet der 1. Frankfurter Sc. ſeine traditionellen Städteſtaffeln. Voraus ſichtlich fällt in dieſe Zeit auch die Austragung des Kreiskampfes Süd⸗ gegen Weſtdeutſchlan de Der 28. Juli ſieht Kämpſe in Kaiſerglautern und eine zweitägige Veranſtal⸗ tung von Rot Weiß Dar m ſta dt. Der 2/4. Auguſt iſt wegen ber Deutſchen Meiſterſchaften in Breslau geſperrt. Am 11. Auguſt ſtartet SV. 98 Höchſt verbandsoffene Wettkämpfe. Der letzte Auguſtſonntag iſt für den Länderkampf Deutſchlan d Schweiz reſerviert, deſſen Austragungsort noch unbeſtimmt iſt. Nach kurzer Pauſe beginnt die Herbſt⸗Hallenſaiſoun mit dem Inter⸗ nationalen des SC. Jungbeutſchland Darmſtadt am 6. Ok⸗ tober. Nikar Heidelberg kommt am 19. Oktober heraus und den Schluß macht vorläufig der Vo S. München mit verbands⸗ offenen Jubiläumswettkämpfen am 10. November. Die Anmeldungen zu dieſen Wettläufen ſind außerordent⸗ Frau Ellen Brockhöft, Am Rund ſchau 1 Leichtathletik Sera Martin will Weltrekord laufen r Leichtathleten im Stadium der 4 iufe und ſchon hört man von den 9 Peltzer will jetzt ulchk riku, wohin auch Dr. Paul kündlgt bereits einen offie er am 81. rz in Nlaza an Förderung des Altherru⸗Sports Um bei den„alten Herren“, alſo ben Sportsleuten über 88 Jahren die Luſt an ſportlicher 2 igung rege zu erhalten, ſind ſchon wiederholt Ine zettkämpfe für„alte Herren“ ausges ſchrieben wor. ſem Jahre wird nun der Berliner [Sport Club, der ſchon oft Bahnbrecher für neue Ideen war, niit ſelnem großangelegten„Sportfeſt der alten Herren“ vn die Oefſentlichleit treten. Dieſes findet am 26. Mai im Deut⸗ ſchen Stadion im runem f. und wird Leichtathletih⸗ ſowie Schwimmavettlämpfe, ein Fußballſpiel und ein Hockeyſpiel bringen. An allen Wettbewe können nur teilnehmen, die das 82. Lebensjahr überſchritten haben. Aus den Nundfunk⸗Programmen Freitag, 11. Januar Deutſche Sender Königswuſterhauſen(Welle 1849) iltung, 21.30 Uhr: Reinhard Kaiſer. 20.10 Uhr: 10011150. Hörſpiel. „6) 20 Uhr: Von der Liederhalle Stuttgart Herren Berlin(Welle 183,9 20 Uhr: Abend Breslau(We 2 t 8 Schauſpiel in 5 [Königsberg(Welle 803) 29.05 Uhr: Gedenkſtunde für Hermanz Sudermann, 21.05 Uhr: Kammermuſik, 21.30 Uhr: Zigeunerlieder, 22 Uhr: Funltanzſtunde, anſchl. Tanz⸗ und Unterhaltungskonzert, [Langenberg(Welle 468,8) 13.06 Uhr: Mittagsktonzert, 17.25 Uhr; Veſperlonzert, 20.15 Uhr: Mann iſt Mann, Luſtſpiel, anſchließend Abend muſik, anſchließend Nachtmuſik. 5 Leipzig(W. 365,9) Uhr: Das Feſt am Parnaß, Funktanzſtunde. München(Welle 335,7), Kalſerslautern(Welle 278 20 Uhr: Erſtaufführungt Das Geheimnis der Gilde. 15 Stuttgart(Welle 379,7) 12.15 Uhr: Schallplattenlonzert, 16 Uhr Aus dem Kaſſee Belbe in Mannheim, Unterhaltungsſonzert, 20 Uhr: Aus dem Feſtſaal der Liederhalle, Stuttgart: Sinſonſe⸗ konzert, anſchließend Konzert der Funkwerbung. Ausländiſche Sender Bern(Welle 411) 20 Uhr: Kammerſpiel. Bud apeſt(Welle 535,6) 19.30 Uhr: Konzert. 15 Daventry(Welle 401,8) 19.30 uhr: Von Birmingham: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Von Birmingham: Senbeſpiel: Gels reglert die Welt. 23.16 Uhr: Tanzmuſik. 1 Daventry(Welle 1562, 20.45 Uhr: Flötenkonzert, 21 Uhr: Abende konzert des Funkorcheſters, 24 Uhr: Tanz muſik. Mallans(Welle 549) 20.30 Uhr: Sinſoniefonzert. 5 Paris(Welle 1704,7) 21.30 Uhr: Abendkonzert. 5 Prag(Welle 348,9] 20 Uhr: Hörſpielübertragung aus dem Sende raum: Das Himmelszelt. 9 Ro m(Wolle 447.8) 20.43 Uhr: Abend konzert. 5 555 Wien(molle 517.2) 20.5 Uhr: Die Stunde. Drei muſtraf. Einakter Zſürich(W. 388,2) 20 Uhr: Aßens des Schweiz. Schriftſtellervereſys. Leda fladio-Speziaihaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— ſel. 26547 Halt! Sie haben immer noch kein Voltmeter zum Prüfen Ihrer Batterien und Ihres Gerätes. Für nur Mk..50 er⸗ halten Sie unſer Univerſalmeßinſtrument 6/120., ſind ſtets genau vrientiert und ſharen Geld und Aerger. Benutzen Sie unſere Akkumulatorenladeſtation. Wellernachrichten der Karisruher Landeswenerwarie Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens Luft Tem S. 5 2 See. SSS 828 Wind 2 böbe 15. 5 5 S. Ü— 32 m wm C“ Ses s Sens] Richt Stärke 84 2 Wertheim 151— 5 48 ſtill bedeckt 8 Königſtuhl 568 79,6 9 6 9 ſtill Nebel a Karlsruhe 120 7795—5 2—6 8lleicht] bedeckt 5 Had. ⸗Bad. 213 778,90—-5 3—6[SW leicht Villingen 780 81,4 10 7 II Sw G ſchw. Nebel Feldeg. Ho 1275 644, 5 2—5 SW ſteif wolkenl. Fabdenweil]— 778,4—-7 4 8 Nleichi] bedeckt St. Blaſien] 780 15 5 15 NW„ wol kenl. Hichenſchw—— ö 1 f Das Hochdruckgebiet, das geſtern ſeine größte Mächtig⸗ keit erreichte, zeigte heute über Weſt⸗ und Mitteleuropa bereits leichten Zerfall. Ueber England iſt ein Teilwirbel erſchienen, der Warmluft von Weſten herbeiführt, und auc unſer Gebiet beeinfluſſen wird. 2 7 Vorausſichtliche Witterung für Freitag, 11. Januar 5is 12 Uhr nachts: Milderung der Kälte, wolkig und Schuee⸗ fälle bei ſchwachen ſüdlichen Winden. 9. Schluß des redaktionellen Teils Herausgeber Drucken und Verleger Druckere. Di Haar Neue Mannheimer Zeitung G. wb 95 Mannheim E A 3 8 Direktion Ferdinand Heyme. 3 Theſredakteut Kurt Fiche: Berantworlt Redakteure Für Polit) 8 Weidner ⸗ eullletoen. Dr. S aufer- Kommunalpolitik und Lotales Richard Schönelder port und Neues aus aller Welt Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehm Gericht und alles Uebriae Frans Kircher Uneigen Max Filte⸗ 55 ba dules Ne* Das unerreſehte, wissenseheftl. begründete Mittel tir den Haarwuchs. Arztilch ernpfohlen gegen Heasrausfall und Kopfschuppen, Zuglelch das er- krischende und ideale Pflegemittel für die Frisur, von höchster Sigenart der Buft komposition, Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 10. Januar 1929 Copyright 1928 by Nordiſche Geſellſchaft, Lübec, Nachdruck auch auszugsweiſe verboten. Sehr verſchieden ſind die wirtſchaftlichen Bedingungen, unter denen die Menſchen in den einzelnen Teilen der Welt leben. Sonderbar ähnlich ſind aber die wirtſchaftlichen Wahn⸗ vorſtellungen, die ſich in allen Ländern geltend machen. Dies hängt wohl damit zuſammen, daß das Wirtſchaftsleben ſich überall in die Geldform kleidet, und daß die Auffaſſung von der Wirtſchaft deshalb ſo abſtrakt wird, daß ſie jede Fühlung mit der Wirklichkeit verliert und leicht ſchematiſchen Wahn⸗ vorſtellungen Platz macht. Eine ſolche Vorſtellung iſt die, daß die Spekulation in Werlpapteren Kapital an ſich ziehen und damit die Kapital⸗ verſorgung für das übrige Wirtſchaftsleben knapper machen würde. Man ſieht, daß Leute, die Wertpapiere kaufen, Geld dafür brauchen, und daß ſie Geld auf dem Anleihewege in Anſpruch nehmen müſſen, wenn ſie ſelbſt nicht genug haben. Man ſieht, daß all dieſes Geld zum Kauf von Wertpapieren zu geſteigerten Kurſen geht. Man ſtellt ſich vor, daß das Kapital produktiven Verwendungszwecken entzogen wird, und man verurteilt eine Spekulation die eine ſo ſchlechte Wirkung auf die Verwendung des nationalen Kapitals hat. In Chicago herrſcht eine gewiſſe Verſtimmung gegen Newyork, weil Kapital immer vom großen Weſten, wo es eine pro⸗ duktive Anlage finden würde, nach Newyork ſtrömt, wo es nur auf dem Altar der Spekulation geopfert wird. Die Farmer der ganzen Union, die wohl beinahe immer an Kapital⸗ mangel leiden, bringen dieſen Mangel in Zuſammenhang mit der Anziehungskraft, welche die Newyorker Spekulation auf alles Kapital des Landes ausübt, und ſo werden die Gegen⸗ ſätze verſchürft, die immer zwiſchen Landwirten und Groß⸗ finanz beſtehen. Die ganze Finanzpreſſe der Welt verbreitet dieſelbe Auf⸗ faſſung von der kapitalverſchluckenden Natur der Börſen⸗ ſpekulation. Wenn eine allgemeine Kapitalknappheit mit ſteigenden Börſenkurſen zuſammenfällt, ſind die Finanzorgane gleich bereit, die Kursſteigerung und die damit zuſammen⸗ hängende Spekulation als Urſache der Kapitalknappheit zu erklären. Sie erwarten eine ſteigende Kapitalknappheit, ſo lange die gute Konjunktur an der Börſe dauert, und ſie meinen, daß eine Erleichterung eintreten wird, ſobald nur die Kurſe wieder zu fallen beginnen, und Kapital alſo wieder frei gemacht wird! Dieſelbe Anſchauung dürfte in großer Ausdehnung die Zentralbanken beherrſchen, wenn ſte auch nicht öffentlich zum Ausdruck kommt. Das amerikaniſche Zentralbankenſyſtem hat im abgelaufenen Jahre alle ſeine Kräfte auf eine Hemmung der ſtarken Börſenſpekulation in Newyork eingeſetzt. Seine Maßnahmen ſind allgemein dahin ausgelegt worden, man wolle eine weitere Kursſteige⸗ rung verhindern, die noch mehr Geld zugunſten der Speku⸗ lation den produktiven Anlagemöglichkeiten entziehen könnte. Allgemein hat man auch die Erwartung ausgedrückt, daß es ſchließlich dem Federal Reſerve Syſtem gelingen würde, eine Wandlung an der Börſe zu erzwingen und daß mit einem Kursfall Kapital wieder frei gemacht werden ſollte, was einen niedrigeren Diskontſatz ermöglichen würde. Die Grundlage aller dieſer Betrachtungen iſt völlig falſch. Eine durchgreifende Reviſion der auf dieſem Gebiete herrſchenden Vorſtel⸗ lungen iſt deshalb notwendig. Um dies zu verſtehen, braucht man nur die einfache Beobachtung zu machen, daß jeder Kauf von Wertpapieren mit einem entſprechenden Verkauf verbunden ſein muß, und daß der Verkäufer ebenſo viel Geld frei bekommt wie der Käufer bindet. Ein Gffektengeſchäft kann deshalb an und für ſich kein Kapital in Anſpruch nehmen. 5 Dieſe Darſtellung der Sache hat in der ganzen Welt eine ſehr leb⸗ hafte Diskuſſlon erweckt. Auf einigen Seiten iſt die Richtigkeit mei⸗ ner Darſtellung anerkannt worden und man hat dann auch die prak⸗ tiſchen Schlußſolgerungen angenommen. In den amerikaniſchen Krei⸗ ſen, die ſich für die Stabiliſterung des Dollars intereſſieren, hat man beſonders die Konſequenz unterſtrichen, daß das Zentralbankenſyſtem keine andere Aufgabe habe, als die, das allgemeine Warenpreis⸗ niveau unveränderlich zu halten. Es ſet infolgedeſſen unberechtigt, zu fordern, die Zentralbank ſoll auch die Kursbewegungen der Fonds⸗ börſe kontrollieren. Selbſtverſtändlich hat meine Darſtellung auch Widerſtand erregt. Alte Wahnvorſtellungen gibt man boch nicht ſofort auf! Vor allem hat man, u. a. in England, geltend machen wollen, daß, wenn auch der —————————— Eichbaum genehmigt Fuſion mit Werger Der bekannte Abſchluß(ſiehe Nr. 7 der NM.) und der in ſeinen Hauptzügen in Nr. 578 vorigen Jahres mitgetellte Fuſſlonsver⸗ trag mit der Werger Brauerei Ach. in Worms wurden von der heutigen v. GVB. der Brauerel⸗Geſellſchaft Eich⸗ baum vorm. Hofmann in Mannheim einſtimmig genehmigt. Aus dem Reingewinn von 370 804(329 610)/ gelangen ſomit 12(10) uv. H. Dividende zur Ausſchüttung. Zu dem Fuſlons vertrag vom g. bezw. 9. Jan. 1928 machte der AR.⸗Vorſitzende RA. Dr. Lin deck Mögt. einige begrün⸗ dende Bemerkungen, in denen er wie wir in unſeren früheren Aus⸗ führungen darauf hinwies, daß aus wirtſchaftlichen und vperwaltungstechniſchen Gründen die Fuſion die bisher ſchon engen Beziehungen zwiſchen beiden Geſellſchaften noch inniger geſtalten ſoll. Die Fuſion ſel außerdem gegeben durch den Mehrheits⸗ beſig von Werger an Elchbaum. Der Vorſttzende betonte nochmals, daß die ſelbſtändig arbeltenden Betrlebe von Eich⸗ baum und Werger wie bisher weiter beſtehen bleiben ſollen. Der gute Ruf der Eichbaum⸗Brauerei wird auch in dem neuen Namen der Gemeinſchaftsfirma„Eichbaum ⸗Werger Brauerei Ach.“ erhalten bleiben. Die Verwaltung erhoffe zuverſichtlich, daß ſich die im letzten Sinne mehr techniſchen Maßnahmen günſtig auf beide Brauereien auswirken werden. Nach dem Fuſionsvertrag geht dle Eichbaum ⸗ Brauerei mit Wirkung ab 1. Oktober 1928 unter Ausſchluß der Li⸗ guidation mit allen Aktiven und Paſſtven auf die Werger⸗ Brauerei über. Den freien Eichbaum Aktionären wer⸗ den auf nom. 200% StA. nom. 300„ StA. der Wer ger AG. ge⸗ währt. Da die Werger AG. von dem Eichbaum Aktienkapital nom. 1037 000„ im Eigenbeſitz hat, ſtehen nur 169 000/ Eichbaum⸗ Stammaktien aus. Zur Durchführung des Umtauſches, die Koſten und den Stempel trägt die Werger AG., wird darum bekanntlich der morgigen o. GV. der Werger⸗ Brauerei eine Kapital ⸗ erhöhung um 500 000 4 Inhaberaktien auf insgeſamt.5000 000 zin Vorſchlag gebracht. Ausgegeben werden 400 Stück Sta. zu je 1000 ,, 400 Stück zu je 200„ und 200 Stück zu e 100. Da nur ein Teilbetrag von 244 500% zum Umtauſch benbtigt wird, verbleibt der Reſt von 25 500„ zur Verfügung der Werger⸗Verwaltung zur anderweitigen Verwendung. Wie ſchon früher mitgeteilt, ſollen die dem AR. der Werger Ac. noch nicht angehörenden Auffichtsrats mitglieder der Eich⸗ baumbrauerei— die übrigens heute die ſatzungsgemäß auszuſchei⸗ denden AgR.⸗Mitglieder wieder wählte— dem AR. von Werger Hhinzugewählt werden. Von der Eichbaum⸗Direktion gehört be⸗ reits Direktor L. Rühl dem Vorſtand von Werger an; nun⸗ mehr wird auch das Vorſtands mitglied J. Gfottſchneider in die Werger⸗Verwaltung übergehen. Die Spekulation entzieht der Wirtſchaft kein Kapital Von Profeſſor Dr. Guſtav Caſſel [Kredit oder eigenes im Wirtſchaftsleben Verkäufer ebenſo viel Geld bekommt, wie der Käufer bezahlt, ledenfalls eine Zeit dauern kann, bis dieſes Geld wird, und daß in der Zwiſchenzeit ein Kapital dennoch gebunden wird. Diejenigen, die ſich auf dieſen Standpunkt ſtellen, überſehen, in wel⸗ chem weſentlichen Grade ſie damit den urſprünglichen Standpunkt verlaſſen. Nun iſt es ja nicht die neue Inveſtterung des Käufers, die Kapital in Anſpruch nimmt, ſondern nur der Umſtand, daß es eine Zeit dauert, bis der Verkäufer eine Verwendungsmöglichkeit für die Mittel, die er bekommen hat, findet. Da die Verkäufer von Wert⸗ papieren wohl im allgemeinen nicht ſo fürchterlich langſam in der Wahl einer neuen Inveſtierung ſind, ſo kann dieſer Betrag keine ſehr 8 6 8 ſpielen im Verhältnis zum geſamten Kapitalbedarf der er. In der Tat iſt aber auch dieſer Standpunkt unhaltbar. Ein Aktto⸗ när, der Aktien für hunderttauſend Mark an der Börſe verkauft, legt nicht dieſe hunderttauſend Mark in ſeinen Geldſchrank, bis er ſich zu einer neuen Inveſtierung entſchließt, ſondern er läßt ſelbſtverſtändlich das Geld ſeinem Girokonto zufließen. Die hunderttauſend Mark bleiben auch nicht auf der Bank liegen, ſondern werden von ihr un⸗ mittelbar dem Wirtſchaftsleben, z. B. durch Wechſeldiskontieren, zur Verfügung geſtellt. Die Nutzbarmachung des Kapitals für die Wirt⸗ ſchaft findet regelmäßig an demſelben Tag ſtatt, an dem der Käufer beſchäftigtes Kapital in An⸗ ſpruch genommen hat. Der Umſtand, daß der Verkäufer die Inveſtie⸗ rung ſeines Geldes aufſchiebt, verhindert alſo in keiner Weiſe, daß die Mittel, die ihm zur Verfügung geſtellt ſind, unmittelbar eine wirt⸗ ſchaftliche Anwendung erhalten. Für das Warten auf Inveſtierungs⸗ möglichkeiten braucht die Börſe alſo kein Kapttal in Anſpruch zu neh⸗ men. Natürlich iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß eine lebhafte Fonds⸗ ſpekulation und eine damit verbundene geſteigerte Zahlungsletſtung eine Vermehrung der Zahlungsmittel, beſonders des Scheckverkehrs, nötig macht. Dies wird aber bei einer völlig rattonellen Baukpolitik keine Wirkung auf die übrige Volkswirtſchaft haben. Unſer Ergebnis würde leichter verſtanden werden wenn man nur einen Augenblick von der Geldform abſehen könnte. Das Kapital, das zum Kauf von Wertpapieren nötig iſt, iſt keine abſtrakte Ziffer, ſondern muß offenbar eine gewiſſe Realität vertreten. Die Summe, über welche der Käufer ver⸗ fügt, ſtellt in Wirklichkeit eine gewiſſe Kaufkraft gegenüber Waren dar. Es iſt dieſe Kaufkraft, die er dem Aktienver⸗ käufer überträgt. Dieſe Uebertragung bewirkt aber keine Veränderung in dem geſellſchaftlichen Warenvorrat oder in der Anwendung desſelben. Eine wirkliche Veränderung tritt erſt dann ein, wenn der Empfänger des Geldes dieſes produktiv beſchäftigt. Die abſtrakte Kaufkraft wird nämlich dann in der Form von Anſprüchen auf gewiſſe konkrete Güter, wie z. B. Ziegelſteine oder Lebensmittel für Arbeiter geltend gemacht. In dieſem Fall findet ein Verbrauch von beweglichem Real⸗ kapital, ſet es für einen Bau oder für die Konſtruktion eines anderen feſten Realkapitals, ſtatt. Dies iſt ja gar nicht der Fall, wenn eine abſtrakte Kaufkraft als Zahlungsmittel auf der Fondsbörſe verwendet wird. Ein Beiſpiel macht es noch klarer. Angenommen, der Spekulant beſitzt Getreide, über welches er mit Hilfe eines Lagerſcheins verfügen kann. Er kauft dann einfach Aktien, indem er dem Verkäufer ſolche Lagerſcheine überläßt. In dieſem Falle leuchtet es ja jedem ein, daß das Aktiengeſchäft keine Bedeutung für die Kapitalverſorgung der Wirtſchaft hat. Die Schlußfolgerung iſt alſo: Die bis her herrſchen⸗ den Vorſtellungen von den Kapitalanſprüchen der Fondsbörſe ſind⸗ grundlos, und die vielen praktiſchen Schlußfolgerungen, die man aus dieſen Vorſtel⸗ lungen gezogen hat, ſind ebenfalls unrichtig. Eine lebhafte Spekulation unter Steigerung der Börſenkurſe entzieht der Wirtſchaft kein Kapital. Ein Umſchlag auf der Börſe mit folgendem Kursfall macht auch kein Kapital frei, das der Pro⸗ duktion zugute kommen kann. Wenn die Börſe durch große Bankkredite Kapital an ſich zieht, ſo werden dieſe Mittel ent⸗ weder unmittelbar den Banken wieder zugeführt oder der Produktion zur Verfügung geſtellt. Es iſt alſo gut möglich, daß das Wirtſchaftsleben pia die Börſe eine ſteigende Menge von Bankkredit bekommt, und für die Banken iſt es ſelbſtyerſtändlich ebenso notwendig, dieſe Kreditgewährung, wie die direkte Kreditgebung an die Produktion, zu begrenzen. Die Bankpolitik eines Landes muß nur darauf bedacht ſein, daß ſte nicht durch eine ungebührlich ausgedehnte Kredite die geſamte Zahlungsmittelverſorgung ſo vermehrt, daß eine Inflation eintritt, d. h. daß eine allgemeine Steigerung der Warenpreiſe hervorgerufen wird. es * Sächſiſche Maſchinenfabrik vorm. R. Hartmann AG., Chemnitz. Oyvoſttiyn lehnt Sanierungsanträge der Verwaltung ab. In der ge⸗ ſtrigen GV. war ein StA.⸗Kapital von 10 188 500 vertreten, außer⸗ dem ein VA.⸗Kapital von 72 000.4. Da die Oppoſttion über ein Sperrminorität verfügte, war ſie in der Lage, die Sa⸗ nierungsvorſchläge der Verwaltung zu Fall 8 u bringen. Der AR. ⸗Vorſitzende Ruſſel gab nach diefer Ablehnung der Sanierungsvorſchläge die Erklärung ab, daß der geſamte Auf⸗ ſichtsrat angeſichts dieſes Mißtrauensvotums, durch das die Ver⸗ waltungsvorſchläge nicht die nötige Dreiviertelmehrheit gefunden hätten, ſeine Mandate zur Verfügung ſtelle. Er werde jedoch die Ge⸗ ſchäfte bis zur Einberufung einer neuen G, die in Kürze ſtattfin⸗ den ſoll, weiterführen. Falls die neue GV. aber keinen neuen Standt⸗ punkt einnehmen ſollte, werde der AR. endgültig oe Weiterführung der Geſchäfte ablehnen. In der Zwiſchenzeit ſolle der Oppoſitions⸗ gruppe Gelegenheit zur Bildung eines neuen AR. und zur Heran⸗ ztehung einer neuen Bankverbindung zwecks Abdeckung der Kredite gegeben werden. 5 * Malzfabrik Schrag u. Söhne AG. in Bruchſal. Die mit einem AK. von 210 000 4 arbeitende Geſellſchaft erzielte im Geſchäftszahr 192728 einen Reingewinn von 45 400 l, der folgende Verwen⸗ dung fand: 10 v. H. Dividende, 21000„ an den Reſerveſonds, 4800„ für Tantieme an den Ag und 1600„ Vortrag auf neue Rechnung. Dinglerſche Maſchinenfabrik AG. Zweibrücken Verluſtabſchluß Das Unternehmen weiſt auf 81. März 1928 einen Rohgewinn von 1,74(1,44) Mill.„aus. Nach Abſetzung der Unkoſten von 1,68(1,39) Mill. und nach 85 090(88 049)/ Abſchreibungen ergibt ſich einſchl. 4304 Gewinnvortrag ein Verluſt in Höhe von 13 436„(i. V. 9304 ¼ Gewinn). Die nach Aufhebung der Geſchäftsaufſicht notwendig ge⸗ wordenen und in Auſicht genommenen Umbauten und Fabrikations⸗ umſtellungen hätten beträchtliche Mittel erfordert, wodurch ſich der Verluſtabſchluß erklärt. Der Umſtellungserfolg zeige ſich bereits bei dem Werk Bierbach, während im Werk Zweibrücken die Rationali⸗ ſierung noch nicht voll in Erſcheinung trat. Der Geſamtumſatz habe ſich gegenüber dem Vorjahre weſentlich gehoben und es ſei gelun⸗ gen, neue Abſatzgebiete zu erſchließen und den Export zu ſteigern. Aus der Bllanz: Immobilten 1,05(1,04) Mill. /, Einrichtun⸗ 1 5 2 hofft wieder inveſtiert gen 0,42(0,37), Waren 0,78(0,88), Materialien 0,52(0,54), Außen⸗ ſtände 2,21(1,78), Beteiligungen 0,23(0,24), dagegen bei unv. 1,2 Mill.% A. K. Obligationen 0,136(0,139), Verpflichtungen 2,58 2,39), Schulöſcheine 1,19(unv.).— Für das lfd. Geſchäftsſahr werden Be⸗ ſchäftigungsgrad und Umſatz als bisher zufriedenſtellend bezeichnet. Vörſen freundlicher Mannheim feſter Die leichte Lage des Geldmarktes gab der Börſe heute eine gute Stütze, ſodaß die Tendenz durchweg freundlicher und feſter war. Man bei weiterer Verflügigung auf eine Sentung des Distontſaßzes. Anregend wirkte auch die feſte Haltung der Newyorker Börſe. Bei ruhigem Geſchäft hatten die führenden Induſtriewerte durchweg Kurs⸗ aufbeſſerungen von—3 Punkte zu verzeichnen. Höher notierten Farben, Linoleum, Nähkaiſer, Rheinelertra, Südzucker, Wayß u. Freytag und Waldhof, dagegen waren Seilwolf und NSU, etwas ſchwächer. Banken, Brauerelen und Verſicherungsattlen lagen un⸗ verändert. Jeſtverzinsliche Werte behauptet. Fraukfurt freundlich Auch heute zeigte die Börſe einen freundlichen Grund ⸗ ton, doch konnte von einem Geſchäft kaum die Rede ſein, da der Auftragseingang bei den Banken nach wie vor ſehr gering blieb. Die Spekulation zeigte eine gewiſſe Zuverſicht und ſchritt in bevorzugten Werten zu Deckungen, da günſtig lautende Momente eine Anregung boten. Die feſte geſtrige Newyorter Börſe hervorgerufen durch den verhältnismäßig leichten Geldmarkt, wurde mit Befriedigung aufgenommen; auch die ſehr günſtigen Geldverhält⸗ niſſe des hieſtgen Marktes und das ſtarte Anſteigen der Sparein⸗ lagen im Reiche fanden eine vorteilhafte Beurteilung. Die weiter geſteigerte Arbeitsloſigkeit, wenn auch in langſamerem Tempo, mahnte dagegen auf der anderen Seite zur Vorſicht. Das Geſchäft be ⸗ ſchränkte ſich durchweg nur auf favoriſierte Werte, die gegenüber der geſtrigen Abendbörſe bis zu 3 v. H. anziehen konnten. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden vor allem Bergmann mit plus 3,5 v. H. Chade⸗Artlen konnten 3 4 gewinnen. J. G. Farben ſtark vernachläſſigt, ein amtlicher Kurs kam zur erſten Notiz nicht zuſtande. Stärkere Nachfrage machte ſich für Rhein. Braun ohlen mit plus 3 v. H. bemertbar; Klöckner lagen 2,25 v. H. gebegert. Bauten uneinheitlich; Reichsbank 1 v. H. erhöht, Dresdner dagegen etwas Uiedriger, Commerzbank behauptet. Am Automarkt waren auf die Verwaltungserklärung Daimler gefragt und konnten weitere 1,28 v. H. anziehen. Adlerwerke blieben gut behauptet. Ferner lagen Deutſche Linoleum 2 v. H. gebeſſert, auch für Zellſtoffwerte beſtand weiter, aber in geringerem Maße einige Nachfrage. Waldhof und Aſchaffenburg 1 db. H. höher. Anleihen faſt geſchüftslos, Aus⸗ länder etwas niedriger. Im Verlaufe blieb die Tendenz freund⸗ lich, die Umſätze beſchränkten ſich ſedoch auf ein Minimum. J. G. Farben weiter vernachläſſigt und etwas ſchwächer. Gefragt und er⸗ neut bis 1 v. H. höher waren Mannesmann, Phönix und Dt. Lino⸗ leum. AGE. auf Realiſattonen etwas gedrückt. Am Geldmarkt erfuhr Tagesgeld mit 5,5 v. H. eine Verſteifung Berlin nach beſeſtigtem Beginn zum Schluß ſchwächer Nachdem bereits am Vormittag die Stimmung ziemlich freund⸗ lich war, beobachtete man auch an der Vorbörſe verſchiedentlich Deckungsneigung der Spekulatlon. Zu Beginn der Börſe blieb die Tendenz durchaus freundlich und wenn auch das Geſchäft ſehr gering war, da von außenſtehender Seite keine Aufträge vorlagen, ſo konnten ſich doch meiſt 1 bis 2, vereinzelt bis Zprozentige Kursbeſſerungen bHaärchſetzen. Anregend wirkte hier noch die Ueberzelchnung der Inlandsanleihe des Giroverbandes, der Schledsſpruch in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie und die Be⸗ ſprechungen der Finanzminiſter mit dem Reichsbankpräſidenten. Man wollte von einer heutigen Sitzung der Reichsbe enk wiſſen, wodurch ſich die Hoffnungen auf die Diskontſenkung mehrten. Der Wochen⸗ bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung wirkte eben⸗ falls günſtig. während der Bericht der Vereinigten Stahl⸗ werke über die Produktion ohne größeren Einfluß blieb. Feſt lagen BMW. auf die bereits geſtern bekanntgegebene Verwak⸗ tungserklärung mit einem Gewinn von 4,5 v. H. Daimler waren ebenfalls feſter, auch Feldomühle und Walohof blieben weiter gefragt, und Montane und Elektrowerte lagen überwiegend feſter. Kalfwerte waren bis 3 v. H. höher. Anleihen waren kaum gehalten, Aus⸗ länder lagen nicht einheitlich und eher etwas ſchwächer. Am Pfand⸗ briefmarkte waren die Kurſe bei ruhigem Geſchäft gut behauptet. Der Geloͤmarkt ſah ſehr flüſſig aus, Tagesgeld mit 4 bis 6 v. H. an⸗ geboten, Warenwechſel 6,5 und darunter, Monatsgeld 7 bis 8,5 v. H. nominell. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt, überwiegend konnten ſich neue Kursgewinne von 1 bis 2 v. H. durchſetzen, doch warenauch vereinzelt Rückgänge bis ½ v. H. feſtzuſtellen. Der Kaſfamarkt war unelnheitlich. In der zweiten Börſenſtunde wurde es nach der vorübergehenden Befeſtigung allgemein unſicher und ſchwächer. Es verſtimmte, daß heute keine Zenktalausſchuß⸗ ſitzung der Reichsbank, wie man an der Börſe gehofft hatte, ſtattfand. Kunſtſeidewerte waren auf angebliche ſchwache Auslandsmeldungen ſtark angeboten und verloren faſt öis 15 v. H. Hiervon ausgehend ſchritt oͤie Spekulation allgemein zu Abgaben, ſo daß ſich hierdurch wieder mehrprozentige Verluſte ergaben. Die Börſe ſchloß zwar wieder etwas erholt, doch meiſt—2 v. H. unter Anfang. Deviſen gegen Reichsmark lagen wieder ſchwächer, der Dollar notierte.2050. Dagegen waren europäiſche Valuten feſter, London.8512 nach.85, Holland 40.15 nach 40.14, Schweiz dagegen weiter offeriert, 19.244 nach 19.25 Newyorker Uſance. Die Swapſätze Dollar gegen Reichsmark ſind wieder anzlehend, beſonders auf dre Monate beträgt die Spannung 45 Stellen. Berliner Deviſen Diskontſäötze: Reichsbank 7, Lombard 8, Privat 8½ v. g. Amtlich 9. Januar 10. Januar Parftät Diskont in RM für G. B. G. B. M. Iſätze olland... 400 Gulden 168,68 169,02 168,83 168,99 168, 48 4,5 then„ 100 Prachmen 5,425] 5,43 5,425].495] 5445 9 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr. 88,40 88.52 58,38 88.50 88,855 4,5 Danzig. 100 Gulden 81.48 81,62 81.45 81.61.558 5 Helſingfors... 100 finn. M. 10.539] 10.589] 10.568 10,585 10,512 1 Italien.. 100 Lire 22,00 22,04 21.98 02 22,025 8 Südſlawien 100 Dinar 7,388].397 7,378] 7,89%.385 1 Kopenhagen.... 100 Kronen 112 090 112.81 112.08 112.8011205 5 Liſſabnn 100 Eskudo 18,88] 18,72 18,68 18,67 17,48 8 Oslo 100 Kronen 112,00 112.22 111,99 112,21 111,74 5,5 Paris 100 Franken] 16,43 18,47 16,325 16,468 15,448] 3 Prag„ 100 Kronen 12.444] 12.484] 12,44 12.46 1288 5,5 Schweiz 100 Franken] 80,905 81,065 80,825 60.9850 80,518 3,8 Sofa 100 Seva].028 3035 3028] 3,038] 9,017 Spanien 100 Peſeten 68,58 68,72 68,59 68,73 69,57 8 Stockholm. 100 Kronen 112.41 112.63 112,35 112,57 11205 455 Wien. 100 Schilling] 39,10] 59.22 59.08] 59,20 58,79 6˙5 Budapeſt 100 Peng= 12 500 Kr. 73 265 78,408 78,245 78,385] 72,88 6 Buenos⸗ Aires 1 Pef..769.773] 1,769] 1,77 157861 10 Canada... 1 Canad. Dollar.103 4,201 4,11 4194176— Nate 1 Hen.822.928].016 1520] 19860 8˙6 Kairo.„ 1 ägypt. Pfd. 20,898] 20,988] 20,881 20,931 20,91— Konſtantinopel..„ 1 türk. Pfd. 2,053 2,057] 2,043] 2,04 5 10 London 1 Pfd. 20,38 20,42 20,38 20,42 20,898 455 New Vork. 1 Dollar 42030 4,2110] 4,2010] 4,2090] 4,1780 5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,4985 0,005.500 0,592 0,503 Uruguay.. 1 Gold Peſ. J.298 l 4,304 l 4,298] 4,804 4,821 * Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Jan.(Eigenbericht). Die Stimmung des heutigen Produktenmarktes war weſentlich gebeſſert. Von Auslandweizen wurden angeboten:(alles eif Mannheim in hfl. Manitoba 2 zu 19,35; 3 12,90; 4 12,40; Baruſſo 79 Kilo 12; Kana Gulf 12,40;(alles in.): Inl. Weizen 28,50; inl. Roggen 22,75; inl. Hafer 22,25—23,25; ausl. 22,75— 241; inl. Braugerſte 3,50—27; Futtergerſte 20—22; Mais auf Bezugſchein 2,75; Biertreber 20,50 Rapskuchen 20; Soyaſchrot 22; alles waggonfrei Mannheim; Weizen⸗ mehl ſüdd. 33; Weizenbrotmehl ſüdd. 25; Roggenmehl 60—7oproz. 29 177 31; Weizenfuttermehl 15; Weizenkleie feine 13,50; Roggen⸗ kleie 14,75. * Viehmarkt in Mannheim vom 10. Januar. Zufuhr insgeſamt 798 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 116 Kälber, b) 76—78; c 70—74; d] 6468. 40 Schafe, e) 44—46. 106 Schweine. 531 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 15—22, Über 4 Wochen 24—34; Läufer 34—88. 5 Ziegen, 1024. Marktverlauf: mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. * Spareinlagen bei den deulſchen Sparkaſſen Ende November. Der Stand der deutſchen Spareinlagen bei den Sparkaſſen betrug Ende November 6728 Millonen gegen 6350 Millionen, Ende Okt, Somit iſt ein Zugang von 178 Millionen/ zu verzeichnen. 7 * Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Aus Kreiſen der Inter⸗ nationalen Robſtahlgemeinſchaft erfahren wir, daß die Geſchäfts⸗ führung nicht erſt den nächſten Kündigungstermin— Ende März— abwarten wolle, um die Stimmung der Mitglieder zu erfahren, ſon⸗ dern daß ſie bereits von ſich aus einen Henpig ausarbeitet un ffir dieſen Plan rechtzeitig die notwendige Mehrheit zu ſchaffen. . b 1 7 f b 1 . . 1 0 1 1 2 f N ö . 1 6 f l f 1 0 N . 1 . 0 1 —— 8 1 ö * 1 * n 3 . Donnerstag, den 10. Januar 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe Seite. Nr. 18 2 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung Aten und Auslandsanleizen in Prozenten, del Stückenstlerungen in Mark ſe Stüc Mannkeimer Effektenbörſe vom 10. Januar 6. 1 1501180 9. Pfätz. Preffezeſe 145,0 145, 10% rk. M. BA. 125,01 Fame ier 780 5750 l 0 222 3 Worms 221.0 221.0.der Paid 1270 8 turr 182, Bab. Aſſekuram 220.0 7 40.5 Tontinent. Verſ. 95.— Mannh. Berſich. 150,0 .0 Oberrh. Berſich.—.— f yvottz. B. 159,.0 3 5 5. Sevo 82. 218,0 215,0 f. G. J. Seilind. 68. Hit. Erebitbank 128.0 126,0 9 5 9 Südd. Discont 140.0„Benz „Disconts 140.0 140.0 Deutsche Line. 8 Hurtacher Hof 148,0 148,0 Enzinger Union Rleinlein Heidl. 210. 5 ie Sad. S 70 950 U. N 78. .— „5 89. 89. — 6 ˙⁹ Farben dds. 2 140. —.— Pfälz. Mühlenm 162,0 Portl. Jem. Heid. 18 68, Rh. Elektr. 46 7 140.0 1470 Verein dtſch Oelf. 70,50 5 ö: 0,0 Sebr. Jahr—— Wayß& Freytag 132.5 Zubwigsh. A. Br. 232,0 232,0 J. G. Farben 263.0 284.0 Jeilſtoff Waldhf. 287 5 Frankfurter Voöͤrſe vom 10. Januar Festverzinsliche Werte Bar. Bob. r. B. ge Montan⸗ Aktien. 87,80 Ben Here.1700 1700 Suberus. 64.50 Verl. Handels.. 5 Tom. u. Privatb. 197.0 Eſchwweil. Bergw 202,0 Darn Gelſenk. Bergm 128,0 u. Nat. 290.0 8 Deutſche Bank 178.01 Harp. Bergbau Jlſe gb. St.&. 230,0 0 tat Bank. H. Wertd.(Sold! 88,50 kten Bank 125.0 Lal Aſchersleb. 289,0. D. Schaßzanw. 28 J up. u Wechf. 140.0 5 KaliSalzoetfurth 522,0 ele Schützg. 08 48%—— Delleberſee- Bank 196,0 Talt Weſtersgeln 280,5—.— 2 16 6,02, D. Vereinsbank 104,5 5 Klöckner Disconto⸗Geſ.„ 158.81 Mannesm.⸗R. 128.6 Dresdner Bank 171,5 Mansfeld An. 115,0. Oberſchl. E. Bed. tankf. Bank. 114.0 8 Otavi⸗Minen 6891506 rkfrt. Hyp.⸗Be. 149,0 apl. Metall. u. M- G. 144,0 2 Phönix Bergbau 92,90 Rhein. Braunk.———.— Mitteld Cd. B. 210,0 1 Nürndg. Verein 160,0 Aheinſtah! 138.7. Oeſt. Ered.⸗Anſt. 38.50 Riebeck⸗ Montan 149,5 Pfätz. r 0 8 9 55—.— 1„N. abg. Reichsbank 629,0 elne Bergbau Ile. . 1580 Rhein. Erebltbz. 125.5 Du. Laurahütte 89.50 89.— 58d„Wk. ⸗Don... Abein.§op.⸗Bk. 215,0 215,0 Ver. Stabliberks 95,50 96.50 2 Bad Rom Sp 87.28 b ee Jad om. 7 Südd. Disconts 189.7 50% Pfälzer 28.9 94.75 Wiener Bankver, 14.85 5 Wüen Notendk 184,0 72187. E 1010 1 kf. R. u. Mito. 18. Mannh. Berſ.⸗G. 158.0 Oberrh. Verf... 154.0 Rheinmühlenw. 65,— Südd. Draht 348.0 Südd. Zucker 75.— 6% Reich san. 3% 12 5 2 225 Abolbſgſch. 8 59,80 ohne 18,17 „% ubwigsg. 28 92.25 406% gm. G5 2 102,5 8%„ 9 20 95.— 8% b 00 27. 8% Greier Mh 2.777,75 3% Preuß. Rall—— % reuß Rogg,.35 5„Südd. Feſtwü 2,02 Zuduſtrie⸗ Aktien. Eichb.⸗Manng. 315,0 315.0 Henninger K. St. 197.0 17,0 Löwen Ikünchen 325.5 325.0 Mainzer St.⸗A. 259,0 257.0 a. 864.5 9 5 chwargz⸗Storch 178.0 178.5 Crausport⸗ Aktien. Tuckerbrän. 180.0 Gad Lokalbahn. Werger 220,0 220,0 apag 135,0 187,0 eidels Straßd. orbd. Vloyd. 130.7 Schantungbahn.— %„ N. 7%„ 0 8 187 „ 2„„13 86. 4%% Rhein. Lig. 81,80 4 ö 1% Pidls. Bis. 80,50 6%% Südb. Lig., 4¼½% Malning.3 79.25 ele Pr B. B. Lis 79.25 Baul⸗ Aktien. Ang, D. Sredird. 10,2 Badiſche Bank —* Accumulateren 15 Adler Klener Adt, Gebr.. . A. E. G. SA. 182,5 188.0 Aſcheff. Bunt. Baltimore f. Brauind 187.5— 80 Dedtrr.⸗U. St. b 14.— Barmer Bank 143.5 2 Bd. Maſch. Dur. 188, Dad. Uhren Baß.-G. — Bapr. Spiegel 88, Sec 2 Hen! 37.— 3 Bergm. Klektr. 227,7 Brem. ⸗Beſig. Oh 69, Brown Boveri 184.5 Cement Heidelk 137,2 „ Narſtad 175,0 Shamett. Annw 121.0 Chemiſche Alder 75,— . Brocktzues 1100 Daimter Heng 68. Dt. Eiſengandel 143,0 Dt. Erdöl D. Wolde u. S. Anß 187,0 187 Dt. Vinoleum 335,5 Dres d. Schnellpr 110,5 Dürkoppwerk St 40, Düfſ d⸗Rat-Dürt 59. Dyckerg. K Widm— 5 1 dasersl. 10, Elektr. icht u. 4245, lektr. Lieferung 177.0 Emag Frankf. W. Emafll St. Uürich 9. Enzinger⸗Union 9,77 Eßlinger Maſch 27 Etting. Spinn. 228.0 Fader, Joh. Ble Faber& Schleich 178.0 3 5 Gebr. Piem 87.75 J. G Farben. 288.0 99%„Bonds 120,5 Jeinmech. Jetter 90. Feltench lmaunt— Senf ride Kb. 2 Seigner N. Dutt. 104 0 Holzverkohl.⸗Jd. 88. 9 33 Erlangen 95. Konſerv. Braun 82, Nauk cho. Jock. 52. f N. 3 Gab 163.0 Arn. Ve. 68.25 Ses für.. 93.— Grün A Süfinger 179,5 Feld s Ren 37, Hammerſen 5 189.0 Hoch⸗ u. Tiefbau 104,5 Holzmann, Bpil 187.2 unghans St. A. 81.— 0 Kamm. Kalſersl 247,0 5 Karſtabt Rud. 228.0 Atein, Sch. K Beck. 111,0 Knort, Hellbr. 151,0 Lahmever& Ke 179.5 Lech Augsburg 122,21 Leber werk Roe—.— Jubwigsh. Walz. 182.0 Lu Maſchinen— Mainkraftwerke. 120,2 Metaulg Frankf.— Mez Söhne 81. Miag, Muhls. 144 0 Moenus St. A. 43 80 Motsten Darmſt. 3875 Motoren Deutz 70. 5 Motor, Oberurſ.—. Reckarſulmer 8g. 28.25 Heufrerk. Füßen 115,2 Hilpert Armat 88,— 88 Arb. Jeder Spies 70, Berliner Börse vom Goldanleihe. 98.50 6% Reichsanl. 28987 8 DiſchAölöfgſch 58,59 ahne Ablölgrecht 15,25 50% Bad. Koglen 50% Grkr. Mh. K 15,— 50 Prß. Kalianl 6,90 5% Roggenwert 10. 5% Roggenrenth 8% Vandſch. Rog 8,71 87% Mexikaner 86.7 4% Türk. Ad. Ant. 6,20 4%„Bagb.⸗Eiſa 12,40 % ene 120 4%„ nuts. Ant 15,75 4% Jonobl. 1811 12.50 4-Fr.⸗ ps 18, 10 184.0 185.0 4½% Anat. Ser.] 20. 5 Feſtverziusliche Werte 98.80 50 87,50 20.15 5 Schantungdahn „AnatSer. Il 21,88 45 50% III 20,20 10. 21.60 20,40 Crausport⸗ Aktien. 5,30 A f. Berkehrw. 1740 Allg. Lok. u. Str. 177,5 Südb. Eiſenbatn 175.5 Baltimore O. 11 75 danſa Dſchiff 170,2 orbd. Slond 1812 Verein Elbeſcheß. 54, Bauk-⸗ Allien. apagg 3 175,0 ank J. el. Werte 155 U Bank f. Srauind. 179,01 Barm. Bankver 143 2 —.— 174,7 182,0 125, 908887 179.5 171 2 181.5 54,— 0 55 Müh m, Rag. Ver- Ultramarin 155,0 Betersüntenprg Filipps Fran. 28. orzellan Weſſel 18, Nein. Beba Sch 114,0 Rheintlent. B. K 91. „St. A 1717 Koeder, Gebr. D. 125,5 RNückfsrtz Rütgerswerke„ 103 5 Schlinckscko. Hog 80. Schnellpr. Irkttl. 77,50 Schramm Zack. 128,5 Schuckert, Nrbg. 253.5 Schuh. Berneis, Tricot.Beſigderm 58. Ber. Chem Ind. 98, Ver. deutſch. Belf 70,50 Bergt. Jule 12⁵ 7 Ber. Zellft. Berl. 122.0 Vogt. Maſch. St. 72. Voigt& Häffner 210,0 Volth. Seil. u. K. 95. Manz& Freptas 133,6 W. Wolff. 136,0 Zellſtoff Aſchffög. 208,0 20— 5105 188,0 5 alddof 207,0 Zucker Rheingau 1 Ae(Jreiverk) 100,0 Januar Gerl. Handelsg. 244,7 244.7 Tom. u. Priptök. 197,0 197,8 Darmſt. u..⸗B. 280.0 291.0 Dt. Aſiati che Bk. 50,45 Deuſche Bank 1730 Diſch. Ueberſer dk. 106 2 Disconto Comm. 186,8 Dresdner Bank. 172,0 Mitteld. Rredbk. 212,5 Oeſterr.Erebitbk. 35,— Reichsbank„330,0 Ahein. Creditbk. 125,0 Südbdeuiſch. Disc, 140,2 Nrankf. Allgem. Stuck zu 400 1000 Induſtrie⸗ Aktien. Aeeumulsteren. Adler& Oppenz- Adlerwerke 60, 50 88,85 Alexanderwerk 55. 50,45 173.0 166,8 170,5 213 5 34.25 549.7 125.0 140.2 10¹⁰ 8 157.0 58. .1 Mag. Elektr.⸗G. 188,2 Ammenbf. Pap. 88,0 Anhalt. Kohl. 101% Aſchafſbg. Jeu. 207.5 chafſog alch. 54,80 5 Angsb. N. Bale Maſchin 125,0 Bamag⸗Meguin J. B. Benberg 468,0 Bergmann Klett 729,2 Berl.⸗Gub, Hut 339.7 Berl. Rarls. Ind. 69, Berliner Maſchb. 91, Braunk. u. Brikett 106,2 Br.⸗Beſigtz. Oelf. 68,50 Bremer Bulkan 183.0 Bremer Wolle 220,5 Brown, Bop.&. 154,5 Buderusckiſenw. 84, dem, penben. 121.0 dem. Them. Albert 76. Concord. Spinn. 105.0 Daimler Seng 54,25 Deſſauer Was 27951 Diſch.⸗Atiant⸗. 149,5 Deutſche Erdöl 197,7 Diſch. Gußſtahl. 93,75 67,25 Maſchſbr. 48. Diſche. Steinzg. 292.0 Deulſche Wollw. 46.75 Diſch. Eiſenhdl. 82,80 Deutſche Linol. 848,5 Dresd. s Hnellpr. 120,0 Dürener Metall 235.9 Dürkoppwerke. 40,75 Dunamit Truß 123,5 Elektr. Lieferung 177.0 Elktr. Licht u. K. 448.0 Emaille Ullrich. Enzinger⸗Union 78, Eſchw Berkwerk 203,0 55 Bletſtift ahld. Liſt 4 89 120,1 J Farben. 208.7 do 6% Bonds 28—.— Feldmütle Pap. 235,5 Felten& Gui. 146,0 Frankfurter Gas 143,0 R. Friſter 10.04 Gaggenau...85 Gebhard Textil 7 Gelſenk. Sergw. 125.8 Senſchow& Co, ds, Germ. Portl.⸗Z. 192,0 Gerresheim Glas 135,0 Geſ. f. elkt. Unt. 265,0 Gebr. Goedhardt 368.8 Goldſchmibt Th 93,25 Gritzner Moſch. 115,0 Gebr. Graßmann 78.7 elfenk.. 75,507 5 8. J 0 Sein. Charte 8,80 59,80 Ahein. Ekekirigit, 173,517. Ahei. Maſch. Len. 3„ 137.3 Rlebeck Montan 151.5 Roß ger Zucker 83.285 Kückfortz. Jerd 78.507 Kiltgerswerks Ms. 2 Sachſenwer! 5650 5 Salzdetfurtd„ 01. Sate 5 410.2 Scheidem ande. Schuberts Salzer 389.0 5 5 Cs. 256% ſchuhfabrik Herz, Schultheiß Pagh, 324.0 Siem.& Halske 217.5 Sinner.S. 137.8 Stoehr Kammz. 231.0 Stoewer Mähm.„25. Stolberger Zint 177,0 Sübd. Immobel. 90.— „ Zuckee 148 2 Teleph. Bertiner 88,80 Thoerles Oeiſab, 97.— 87 Tietz, Leonhard 292.0 Transradis„158,2 Harginer Papier 138.5 B. B. Irkf. Gummi 80.— 80. Ver. Chem. Chart. 109,0 . Deſch. Nickelw. 184.5 W. Glanzſt. Eibf. 531.0 B. Stahlwerke 85,50 80 B. Schußhf. Br. d 82,— Stahl. v. d. Zyp.. 555. 154.0 ogel Telegraph. 81 50 Vontlälnd. Mach. 78.85 Voigt& Hneffner 211,0 Wanderer Werke 100,0 Weſtereg. Alkal. 291.5 Wicking⸗Cement 169,7 Wiesloch Tonw. 115,7 Wiſſener Metan 146,0 Wittenes Gußſt 47. Wolf. Buckau 4 7 Verein 122,5 9. Grün a Bilfinger 278.5 Sruschwig Keri 84.85. Hal Prahꝛ 88.75 Maſch. 100.0 Spin 187.0 arkort Bergwk. arpener Berge 1388.2 arim. Maſchin 17. edwigsgütte, 89. ier Masch. 89.88 5 Hindrichs Aufl. 118.0 —Hirſch Kupfer 12.5 Hirſchberg Ledes 102 5 5 Hoeſch Elſen„122.7 Hohenlohewerke 74.80 bil. Holzmann 137.8 Horchwer„111.0 Ziſe Bergbau 29.0 79.50 M. Jüdel 4 Ca 187.0 Webr. Junghans 80,75 Kahla Porzellan 116 2 Kaliw. Aſchersk 289,0 Klöcknerwerke 103 5 C. H. Knorr 151.8 Kolm 4 Jourd 75,50 75.75 Gebr, Körting 72,25 Kraußck Cie. Log 51,50 Kronprinz Mee, 88.50 Ryffhäuf. Hütte 62.25 vatmeyer& Ce. 1702 Laurahlltte„ 88,85 Linde s Eis. 169,5 Carl Lindſteöm 80, 1 5 Schuhfab. 30. E. Loewe& Co 239,0 F. Lorenz. 163.0 Lüdenſcheid Mer 102.5 103.5 Mag'rus A. G. 87,25 Mannesmann 129,0 Mansjelder Akt. 115,2 Maxkt⸗ u. Kühlt. 181,8 Magimil. Hütte: Mech. Wed, Lind. 203.2 Mez Söhne 8, Miag⸗Mühlen 134.0 Miz& Geneſt 110,5 3] Motoren Deuß 89.—6 Müulbelm Bien 98. Neckarſulm. 29,80 Nerdd. Woll. 186,5 „[Oderſchl. E. Bed. 112.2 Oberſchl. Roksm 114.2 95,50 Orenſt& Koppel 100.0 100.0 Pbbniz Bergbau 92.75 ochfrenueng 158,0 Polbpkon. Sechs b 274 Rathgeberqdagg. 78,50 75,- FKonnenberg... 50 Reisholz Paper.. Sloman Salper 80/85 Rheinfeld. Kraft 100.0 Südſer Ppospz. 2. Mbein Braunk 486.0 Ufa 102.0 2110 100.4 euro Walbbsf 2870 28/0 rav 89.85 70. Freiverkehrs⸗Kurſe. Betersb. J. Habe 2,25 Ruſſenban 2,28 Deutſche Vetrol, 84.50 üdburg. 141. dier Nat 148.0 Diamond„ 18,50 nen 5330 usdetgolles„hload“ Seichsten Glanz Sabol⸗Spezlal-Shampoon-⸗ N Sabf. gunkles Hager: Sahalssgezial-Sham . W und Fülle durck das i K a m 1 0 den 0 Fl, J Kistches 37 Pakete 1. Uberall erh. b en. alia, Zeilchnungseinladung. Nom. RM 8000000 Aul Feingoldbasis. e eee TZelchnungsannahme in der Zeit vom 10. bis 19. Januar 1929 sämtlichen Niederlassungen. Zelchnungspreis 930 allig. vorzugsweise berücksichtigt von id RM 30 O00 000. sind. Dem Gesamtvermögen in He von 1d RM 46 300 000,— ertrogbeingender und verfügbarer Srundbe ſte ein ch Stellen erhäldich. Münster i.., im Januar 1929. Preußische S aatsbank (Sechandlung) Commerz. und Privst-Bank Aktlengesellschaft Directlon der Disconto- Gesellschaft Deutsche G roren'raſe Deutsene Kommunalbank Simo! Hieschland A. Levy Rheinische Creditbank Landesbank der Provinz Westfalen 80% Anleihe der Stadi Bochum Werden hiermit zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Neichsmündeisicher. Jede Tilgung bis zum 1. Januar 1934 ausgeschlossen, dei den unterzeichneten Banken und Bankfirmen und deren Tilgung vom Jahre 1934 ab in jährlichen Raten zuzüglich der ersparten Zinsen durch freihändigen Aufkauf oder durch Auslosung zum Nennwert bis spätestens 1950. Vom 1. Januar 1934. ab ist die Stadt zu verstärkter Tilgung oder Gesamtkündigung berechtigt. Tinstermine: J. Januar und 1. Juli. Der erste Zinstermin ist am 1. Juli 1929 Betahlung der zugeteilten Stücke hat am 26. Janust d. Js zu erlolgen. Zuteilung der Stücke sobald als möglich. Die Höhe der Zuteilung bleibt vorbehalten Zeichnungen mit sechsmonatiger Vetkaufssperre werden Zula sung zum Handel und zut Notiz an der Berliner Börse wird bean- tragt werden. 5 Stückelung: RM 100,—, 500,—, 1000,— und 3000,.—. Die Anleihe ist eine unmittelbare Verpflichtung der Stadt Bochum, die für ihre Erfüllung mit ihrem gesamlen Vermögen und ihrer Steuerkraft haftet. Ber Grundbesitz der Stadt umfapt insgesamt rd 175 he. von denen 120 ha im Werte bebaut und 598 ba im Werte von td RH oo. unksbsut RM 82 000 000.— (davon pd. We bender We ke und Setel gu gen stehen Schulden ia einer Gesemt she von td RM 6 300 000,— gegen- über. Ger Hausba tsplan für 1928 schhleßt in Einnahme und Ausgabe mit rd. 44 400 000. ab Ausführliche Zeichnungsprospekte sind bei den Zeichnungs- Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln, Mannheim, 386 Deutsche Bank Dresdner Banz Barmer Bank Verein Hinsberg Fischer& Comp. Kommanditgesellschaft aul Aktien A Schaaffhausen'scher Bankverein A. G. Sückdeutsche Disconto- Gesellschaft A. G. Kommunalbank A. G. in Bochum COACH MAS Sechszylinder- Limousine Flinfsitzer 10/5 PS DIE PRESSE UBER DEN ESSEN SUPER SIR Der Essex Super Six ist erst seit kurzer Zeit in Deutschland ein- geführt und hat durch über- legene Qualität und Preis- würdigkeit eine so starke Be- achtung gefunden, dag der Wagen in der Berliner Zu- lassunęsliste unter den Sechs- zylindern an führender Stelle steht. Der Essex Super Six ist der meistgekaufte Sechszylinder der Welt.“(Berliner Tageblatt vom 18. 1. 1928) Diesen Welterfolg verdankt der Essex seinen überragenden tech- nischen Eigenschaften u. den dar- aus resultierenden Leistungen E SSE NDR SIX WEILIIBEUNAHRT HU DSON ESSEX MOTORS COHTANT N. B. H. BERLIN-SPANDAU Das patentierte Super Sia- Prin- zip verleiht dem Essex- Motor seinen auffallend vibrations- freien Lauf. Ganzstahlkaros- serie aus härtestem Material, Bendix · Vierradbremsen und der breite Radstand von 281 m verbürgen Sicherheit und Zu- verlässigkeit. 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Eingekeilt zwiſchen Dutz 5 ängſtigten Menſchen ſtand ich da, jeden Augenblick einer ver⸗ irrten Kugel gewärtig. Da kam John Frank zufällig vorbei, holte mich in ſein Auto, fuhr mich heim. Ruhig und gelaſſen wie immer, in feiner ſelbſtverſtändlichen Entſchiedenheit. Unterwegs bat er mich dann um meine Hand. Und in einem Zuſtand wehrloſer Schwäche ſagte ich ſchließlich ja. Und ſprang mit geſchloſſenen Augen in den Abgrund dieſer Ehe hinein!“ Von neuem ſchwiegen ſtie. Der Himmel ſtand hoch und blau. Ein leiſer Rauſchen des Waldes herüber. Eva hatte ſich eine neue Zigarette angezündet, hinter ihrer braunen Stirn arbettete es lebhaft. „Und warum ſetzt du nun einer Trennung dieſer Ehe einen ſolchen Widerſtand entgegen?“ fragte ſie endlich.„Wenn Mannes den letz⸗ noch ein ganz konventionelles Band zuſammenhält 2“ Daiſy richtete ſich höher empor, ein heißes Rot flammte über ihr feines Geſicht.„Ich habe von der Ehe und ihrer Heiligkeit vielleicht noch etwas altmodiſche Anſichten, aver ich kann nicht über meinen eigenen Schatten ſpringen. Ich ver⸗ mag mich nicht in den Gedanken zu finden, daß dieſe Ehe, an die ich ſoviel Ueberwindung meiner Perſönlichkeit gegeben Habe, nun einfach null und nichtig ſein ſoll. Nur weil meinen Mann vielleicht eine andere Frau über den Weg gelaufen iſt und er mich gewiſſermaßen abtun will wie ein Auto, um ſich ein neues anzuſchaffen. Dagegen empört ſich mein einfachſter Stolz. Und dann habe ich auch den Wunſch, daß Urſula die Achtung vor ihrem Vater erhalten bleibt. Und die muß ſte unbedingt verlieren, wenn ſie als erwachſener Menſch einmal erkennt, wie wenig ihm im Grunde ihre Mutter wert geweſen iſt. Eben weil ich John Frank von einem übereilten Schritt abhalten will, der ihm ſelber jetzt vielleicht im ſtillen ſchon wieder leid iſt, widerſetze ich mich einer Scheidung!“ fe mit dem kommen Wind war aufgekommen und trug das ferne Eva ſah zweifelnd vor ſich hin.„Mit dieſer letzten An⸗ nahme biſt du beſtimmt im Irrtum, Datſy! Wie du ja welßt, hat dein Mann mit mir über ſeine Scheidungsabſichten mehr⸗ fach geſprochen und ſich dabei von einer geradezu fanatiſchen Entſchloſſenheit gezeigt. Er ſteht nach meiner Auffaſſung zu irgendeiner anderen Frau in einem abſoluten Hörigkeits⸗ verhältnis und befindet ſich zudem im gefährlichen Alter. Denn er hat ſein Leben lang ſchwer gearbeitet und findet erſt jetzt Zeit für die Torheiten, die der Normalmenſch zwanzig oder dreißig Jahre früher begeht!— Doch jetzt komm!“ ſchloß ee, ſich mit einem elaſtiſchen Ruck erbebend.„Wir wollen ein wenig burch dein kleines Reich luſtwandeln! Dieſer Morgen iſt viel zu ſchön für ſolch ein ernſthaftes Geſpräch!“ Arm in Arm kamen ſie die Terraſſen herab und gingen ſan dem Gatter des Fohlengartens entlang, in dem ſich ein N Zuchtfüllen in glücklicher tudel brauner naubend herumjagte. Vor dem breitgewölbten, dämmrigen ten, in einer langen Kolonne ſtanden die Butterfäſſer vor dem ſchmucken Neubau zum Trocknen aufgereiht. Die Sonne war höher emporgeſtiegen und ſtreute zwiſchen den ſteilen Scheunendächern feurige Lichtbündel auf den ge⸗ pflaſterten Hof. Unten am Teich ſchnatterte ein junges Enten⸗ volk, und im Hühnerhauſe war ein geſchäftiges, vielſtimmiges Gegacker um die alte Hühnermarie. Herr Neumann, der neben der Müllerei die kleine Land⸗ wirtſchaft des Gutes mitverwaltete, trat mit abgezogener Mütze heran und erſtattete den üblichen Morgenbericht. Daiſy nickte dem eifrigen Mann zu all ſeinen Vorſchlägen freundlich Gewährung und begleitete ihn dann zur Mühle hinüber, aus a l 8 f. der bei jedem Türöffnen der Lärm des Räderwirrwarrs be⸗ dir dein Gatte innerlich ſo fern ſteht und euch eigentlich nur f f täubend über den Hof dröhnte und dichte Wolken von Mehl und Kleie mit dem Zugwind herauswirbelten. Die hagere, ganz in grauweißes Mehl getauchte Geſtalt eines alten Müllerknechtes hantierte im Hintergrund des halbdunklen Raumes zwiſchen den zyklopenhaften Maſſen des Triebwerkes und den Holzgeſtängen der Mahlgänge herum, während Herr Neumann den Damen das neue Schneckenwerk erklärte, in dem das Grobmehl durch zwei Stockwerke bis zum Dach emporgehoben und von bort wieder in zylinderförmige Seidenſchläuche heruntergeſchüttelt wurde, um durch deren ſpinnwebzarte Wände bis zum letzten Grab der Feinheit durch⸗ zuſtäuben—— Dann ſtanden ſie wieder auf der ſandigen Landſtraße, die an der Mühle vorbei in das bunte Getäfel der Wieſen und Felder führte. Eva hatte ſich der Freundin in den Arm ge⸗ hängt und erzählte pon den ſtillen Schönheiten ihrer verſun⸗ kenen Heimat, dem großen, freien Leben auf den ſtolzen bal⸗ tiſchen Herrenſitzen und den Wundern der weißen Nächte am Finniſchen Meer. Ausgelaſſenheit Kuhſtall hielt ſchon der Milchwagen, der die Blechkannen mit der friſchen Milch zur Stadt bringen ſollte: Seihzuber klirr⸗ Ein Duft von reiſem Korn, von Klee und Lupinen lag wie eine Verheißung künftigen Segens über dem ſommer⸗ lichen Lande. Bienen ſummten, dicke Hummeln zogen wilde Kreiſe und prallten dann wieder in ferne Weiten zurück. Drü⸗ ben an der dunklen Wand des Waldes ſtrebten junge Birken ſchlank und heiter zur Höhe, dahinter zog ein Buchenſchlag eine kleine Talſenkung hinab. In wundervollen tiefen Farb⸗ tönen blaute der See zwiſchen den grauſilbernen Stämmen hindurch. Geheimnisvoll, einem Summen gleich, den es zu ſprechen drängt.— ö Da klang auf einmal der Ruf einer hellen Kinderſtimme durch den großen Morgenfrieden; ein rotes Röckchen flatterte an einer Biegung des Sommerweges auf. Die Aelteſte aus der Neumannſchen Kinderſchar ſtürmte auf flinken Beinen durch den ſtiebenden Sand. g ö„Gnädige Frau,“ rief ſie ſchon von weitem,„man ſucht Sie überall. Ulla iſt ins Waſſer gefallen!“ f Mit krampfhaftem Griff umſpannte Daiſy den braunen [Kinderarm.„Lebt ſte, Lieſel? So ſprich doch, um Gottes⸗ willen!“ Die Kleine nickte, noch ganz atemlos.„Der fremde Herr, der ſeit geſtern bei uns wohnt, hat ſie herausgeholt!“—— * Wie Daiſy ſo ſchnell zum Gutshofe zurückgekommen war, wußte ſte ſelbſt nicht. Auf einmal ſtand ſie vor dem rieſigen Ehebett des Neumannſchen Schlafzimmers, aus deſſen Kiſſen⸗ gebirge ihr Urſula in ihrer ganzen queckſilbernen Munterkeit die feinen Aermchen entgegenſtreckte. Mit einem unterdrückten Schrei riß ſte das Kind an ſich, wie eine große Woge ging ihre ganze heiße Mutterliebe über ſie hinweg.„Urſula!“ ſagte ſie zwiſchen Lachen und Weinen, „Urſula!“ Die Kleine ſtrich ihr liebkoſend über die blaſſen Wangen. „Nicht weinen, Mutti! Ich wollte mir ja nur eine Seeroſe pflücken. Da war auf einmal alles ſchwarz um mich. Bis mich der Onkel hierher brachte!“ Ihre dunkelblauen kugel⸗ runden Kinderaugen gingen ſuchend zum Fenſter, wo Achim mit den Müllersleuten in leiſem Geſpräch ſtand. Mit einem raſchen Schritt trat Daiſy auf ihn zu.„Wie ſoll ich Ihnen das jemals danken?“ „Ach bitte, keine Urſache, gnädige Frau!“ wehrte Achim ab, ſich tief über ihre Hand neigend.„Ein kleines Morgenbadl Wirklich nicht der Rede wert!“ „Sagen Sie das nicht, Herr Baron!“ miſchte ſich fetzt Herr Neumann ein.„Das iſt eine verdammt gefährliche Stelle, wo die Kleine verunglückt iſt. Der Fritz vom Gärtner wäre im vorigen Jahr dort um ein Haar ertrunken. Auch der Herr Baron hat ja erſt zweimal tauchen müſſen, ehe er Urſula aus den Schlingroſen heraufgebracht hat!“ Fortſetzung folgt.) wird Ferümmt eine Schlafzimmer„Ros a,“ echt Eiche Splegelschrank, Kristallfacettglas, geschw. Kopfstück, Türen Pianoband, Waschkommode mit Spiegelaufsatz, Kristallfacette, Welz, ital, Marmor, 2 Nachttische, ital. 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