1 Bezugspreiſe:s In Mannh oder durch die Poſt monatlich 155 Dll L. Aender 0 e Telegr amm⸗ e Wehen 95140 wöchentl 944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Spie. N Sport und Aus Seit und Leben Abend- Ausgabe Mannheimer Senenal Anzeiger Aiannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik 18— 140. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bet Vorauszahlung je 9 55 9095 für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Rellamen 34.⸗M. Kollektiv⸗ Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften füt beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 0 wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betrfebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen filt ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben 8 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprechet ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Sele und 250 Pariser Verſuchsballon Paxis, 11. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der 1 15 Reparationskommiſſion wurde über den Text, der die Vollmachten des Sachver⸗ ſtändigenausſchuſſes umſchreiben ſoll, verhandelt. Wie es ſcheint, iſt man mit dieſer Arbeit noch nicht ganz fertig. Hauptſächlich iſt zu präziſieren, daß die Vorſchläge der Sach⸗ ſtändigen, die der Reparationskommiſſion und den Regie⸗ rungen gleichzeitig übergeben werden ſollen, keinesfalls als bindend zu betrachten ſind. Es iſt auffallend, muniqué der Reparationskommiſſion ſich ausſchließlich auf die Genfer Beſchlüſſe vom 16. September bezieht, jedoch auf das Kommuniqué vom 22. Dezember keinen Bezug nimmt, in dem die Regierungsbeſchlüſſe über das Mandat der Sachverſtän⸗ digen enthalten ſind. Die Reparationskommiſſion iſt gleich⸗ wohl verpflichtet, dieſen Beſchluß zu regiſtrieren, und zwar ſchon deshalb, weil darin die Feſtſtellung gemacht wird, daß die deutſchen Delegierten auf gleichem Fuße verhandeln. Der rechtliche Zuſammenhang mit den Beſtimmungen des Verfailler Vertrags ſoll, wie ein Morgenblatt behauptet, in dem ausgearbeiteten Text hergeſtellt werden. Ueber die Wahl des Ortes, an dem die Sachverſtändigen verhandeln ſollen, iſt noch nichts bekannt geworden. Nach Mitteilungen eines offiziöſen Blattes hat die Berliner Regierung den Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß das Sachverſtändigenkomitee nicht an dem Sitz der Reparationskommiſſion Arbeiten möge. Was die Ernennung der amerikauiſchen pPerſönlich⸗ keiten betrifft, die an der Sachverſtändigenkonferenz teilneh⸗ men ſollen, ſo wird bekannt, daß im Laufe des heutigen Tages die Verhandlungen zwiſchen Hoover und Parker Gilbert zum Abſchluß gelangen dürften Nicht allein die Namen der Sach⸗ 3 3 auch die F Vertreter leines„Newyork daß das Kom⸗ Frude ob einem 3 riſer Beratungen der Nepko der Vorſitz übertragen werden ſoll, ſteht gemäß Herald“ Kabels in Waſhington zur Dis⸗ kuſſion. Im„Echo de Paris“ wird die Vermutung aus⸗ geſprochen, daß das Waſhingtoner Finanzdepartement be⸗ ſtimmte Zuſagen hinſichtlich der Ratifizierung des Mellon⸗ Beranger⸗Abkommens verlangen werde. Das„Echo de Paris“ macht darauf aufmerkſam, daß Caillaux im Okt. 1926 den Stand⸗ punkt Frankreichs mit anden Worten formulierte:„Wir werden unſere Gläubiger in dem Maße bezahlen, als unſere eigenen Schuldner uns bezahlen werden.“ Aus dieſem Grunde können wir, ſo ſchreibt„Echo de Paris“ weiter, unſere Verpflichtungen gegenüber Amerika erſt daun endgültig feſtſetzen, wenn wir wiſſen, was Deutſch⸗ land uns bezahlen wird. Andere Blätter vermeiden es, ſich im gegenwärtigen Augenblick mit dieſer Frage zu beſchäftigen, die in die Außen⸗ politik Frankreichs ſtark eingreift. Waſhingloen und die Sachverſtändigenfrage Wie die Londoner„Times“ aus Waſhington meldet, heißt es dort, daß die Beſprechungen, die Parker Gilbert im amerikaniſchen Schatzamt und anderen Aemtern gehabt hat, „gute Ergebniſſe“ gezeitigt haben. Auch der Gedanken⸗ austauſch zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in Waſhington und dem Staatsdepartement ſoll dazu beigetragen haben, die Frage der Ernennung der amerikaniſchen Mitglieder des neuen Sachverſtändigenausſchuſſes zu klären. Eine endgül⸗ tige Mitteilung zu dieſer Frage werde Ende dieſer Woche erwartet. Die Frage des Vorſitzes der Sachverſtändigen⸗ kommiſſion werde von dieſer ſelbſt in ihrer erſten Sitzung 5 werden. Die Debatte i in U der ſronzöſiſchen Kemmer Die heutige Pariſer Morgenpreſſe iſt allgemein der An⸗ icht, daß der geſtrige ernſte Tag der Interpellationsdebatte über die allgemeine Politik der Regierung für das Kabi⸗ nett nicht ungünſtig verlaufen ſet. Die erſte Sturm⸗ welle, ſo ſchreibt das„Echo de Paris“ ſei ganz ſachte an der Regierungsbank verebbt. Selbſt der ſozialiſtiſche„Po pu⸗ laire“ erkennt an, daß ſich die Regierungs mehrheit geſtern etwas verſtärkt habe. Dieſe werde mindeſtens 50 Stimmen betragen, da man diejenigen Mitglieder der radikalen Linken, die ſich urſprünglich der Stimme hätten ent⸗ halten wollen, durch einen ſtarken Druck für die Regierung gewuneell habe. Die Regierung des neuen Nationalen Blocks werde alſo weiter beſtehen. Die Frage ſei nur, bis wann. Der radikale„Volonts“ iſt der Anſicht, daß dieſe Tat⸗ ſache weniger Bedeutung habe. Die Hauptſache ſei, daß die Regierung in der Kammer jeden Kredit und fedes Pre⸗ ſtige verloren habe. Niemals ſei die politiſche Entwer⸗ tung eines Mannes offenkundiger, ſchneller und unaufhalt⸗ barer geweſen. Von allen wahren Republikanern abgelehnt, ſei Poincaré nur noch ſcheinbar der Führer, in Wirklich⸗ keit aber der Gefangene des neuen e Blockes, der ſchnell zuſammenbrechen werde. 5 Sämtliche Blütter ſehen mit l der beuttgen Ant⸗ wort des Miniſterpräſidenten auf die vier Interpellationen entgegen, 5 f Caillaur Autounfall V Paris, 11. Jan. Von unſerem Pariſer Vertreter.) Senator Caillaux, über deſſen Autounfall bereits geſtern berichtet wurde, traf am Abend ziemlich ernſt verletzt mit der Eiſenbahn in Paris ein. Der verunglückte Staatsmann ſchien ſehr geſchwächt zu ſein, er wurde von zwei Eiſenbahnbeamten aus dem Zuge in einen Rollſtuhl getragen und darauf zum Automobil gefahren, das ihm die Eiſenbahngeſellſchaft zur Verfügung ſtellte. Sein Kopf war von dichten Binden um⸗ geben, die das linke Auge vollkommen verdeckten. Caillauz der von zahlreichen Freunden auf dem Bahnhof erwartet wurde, beklagte ſich auch über innere Schmerzen. Man brachte den ehemaligen Miniſterpräſidenten unver⸗ züglich in ſeine Wohnung und berief zwei Aerzte, die den Verletzten eingehend unterſuchten. Sie ſtellten einen Nerven⸗ ſchock nehrere Wunden im Geſicht, einen Bruch des Naſen⸗ bein- ind verſchiodene Quetſchungen feſt. Rumäniſche Anleihe in Paris V Paris, 11. Jan.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Der rumäniſche Unterſtaatsſekretär Lugoſianu befindet ſich ſeit einigen Tagen in Paris, um Verhandlungen für die rumä⸗ niſche Stabiliſierungsanleihe zu führen. Wie man hört, ſtehen dieſe Verhandlungen unmittelbar vor dem Abſchluß. Lugo⸗ ſtanu hal den rumäniſchen Finanzminiſter Popowitſchi von dem günſtigen Verlauf ſeiner Miſſion in Kenntnis geſetzt und Popowitſcht wird Buka eſt heute verlaſſen, um für den end⸗ gültigen Abſchluß der Anleihe nach Paris zu reiſen. Der Emiſſionskur, für die Anleihe ſoll erſt nach der Ankunft des * rumänuiſchen Finanzminiſters in Paris endgültig feſtgeſezt werden. ae 110 d Afohaniſtan Allahabad, 11. Jan.(United Preß.] Der afghaniſche Kronprätendent Sirdar Mohamed Omar Khan, ein Mitglied der afghaniſchen Königsfamilie, der zur Beſtürzung der engliſchen Behörden in der vergangenen Woche aus Allahabad verſchwand, iſt einer Meldung des„Pioneer“ zu⸗ folge, hier verhaftet worden. Anſcheinend hat er die Stadt überhaupt nicht verlaſſen, ſondern ſich bei Freunden verborgen gehalten. Das ſeinerzeitige Verſchwinden Omar Khans, der ſeit Jahren mit ſeinen fünf Brüdern in Allahabad lebte und die Stadt ohne Ge der Behörden nicht verlaſſen durfte, hatte Anlaß zur Alarmierung ſämtlicher Grenzpoſten und Po⸗ lizeiſtationen gegeben, da man befürchtete, daß er ſich den afghaniſchen Rebellen angeſchloſſen habe. Die Diktatur in Jugoflawien 5 London, 11. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) General Ziwkowitſch, der Leiter des neuen jugoflawiſchen Kabinetts, gewährte einem Sonderkorreſpondenten des„Daily Expreß“ ein Interview über die Ziele der diktatortſchen Re⸗ gierung.„In dem Augenblick, in dem unſere feſtumriſſene Aufgabe erfüllt iſt, wird das Land zum parlamen⸗ tariſchen Regime zurückkehren“, erklärte der Ge⸗ neral, der die Uniform des Gardekommandanten trug. Alle Zweifel an der vorübergehenden Natur der Diktatur König Alexanders ſind unbegründet. Es iſt auch falſch, von einer Militärregierung zu ſprechen.„Haben Sie in Belgrad an dieſen Tagen mehr Soldaten als gewöhnlich beobachtet, oder irgend welche Truppenbewegungen geſehen?“ fragte er. Der Journaliſt mußte dieſe Frage verneinen. General Ziwkowitſch fuhr fort,„der König hat Männer der verſchie⸗ denſten Berufe und Schichten herangezogen, und zwar aus⸗ ſchließlich unter dem Geſichtspunkt, daß ſie ſeiner Perſönlich⸗ keit vertrauen und eine ſaubere politiſche Vergangenheit be⸗ ſitzen. Die Tatſache, daß ich ein Offizier bin, iſt ein reiner Zufall, ich hätte ebenſo gut als Ziviliſt an die Spitze des Kabinetts treten können, aber der König braucht einen Mann ohne parteipolitiſche Bindungen. Unſere Regie⸗ rung iſt auch nicht faſziſtiſch. Wir haben im Gegenſatz zu dem Grundprinzip des Faſzismus mit den Führern aller Parteien Fühlung genommen und ſind gewillt, mit ihnen zu⸗ ſammen zu arbeiten.“ Der amerikaniſche Senat zum Kelloggpakt Waſhington, 11. Jan.(United Preß.) Die Debatte über den Kelloggſchen Antikriegspakt wurde im Senat weiter fortgefetzt. Sowohl die Anhänger als auch die Gegner kamen verſchiedentlich zu Wort. Der demokratiſche Senator Reed richtete heftige Angriffe gegen den Pakt und erklärte u.., daß eine Ratifizierung ſchon aus dem Grunde höchſt bedenklich ſein würde, da er ſich weder mit dem Vertrag von Verſailles noch mit den Locarno⸗Verträgen vereinbaren ließe. Der repu⸗ blikaniſche Senator Bingham dagegen ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß er gegen eine Ratifizierung des Kelloggpaktes nichts einzuwenden habe, wenn der Auswärtige Ausſchuß des Senats vorher eine klare Auslegung des Pakts dem Hauſe unterbreite, durch die künftige Mißverſtändniſſe völlig aus⸗ geſchaltet würden. Sengtor Barkeley endlich krat mit großer Energie für bedingungslose Ratifizierung ein Das Pulverfaß Europas Der Kampf zwiſchen Tſchechen und Slowaken [(Von unſerem Pr rager Mitarbeiter) nach mit Tſchechoflowakei ängſtlich bemüht iſt, außen hin als„tſchechoflowakiſcher Nationalſtaat“ „tſchechoſlowakiſcher Staatsſprache“ Zu erſcheinen, ſo bleiht die Tatſache doch beſtehen, daß die Tſchechen und Slo ⸗ waken zwei ganz verſchiedene flawiſche Volksſtämme mit eigenen, ſelbſtändigen Nationalkulturen ſind, die auch große, oft ſogar grelle, politiſche Gegenſätze haben. Lord Rothermere, der allerdings eine deutſche Frage in der Tſchechoſlowaket nicht zu kennen ſcheint, nannte die Tſchechoſlowakeri das „Pulverfaß Europas“, vor deſſen Oeffnung die tſchechi⸗ ſchen, ungariſchen und ſlowakiſchen Zündſchnüren ſtändig brennen. Und der Kampf der Slowaken um ihre ſtaatsrecht⸗ liche Stellung in der Tſchechoflowakei gleicht auf ein Haar dem Kampf der Kryaten um ihre Autonomie im Serbiſch⸗ Kroatiſch⸗Sloweniſchen Königreich. Der pplitiſche Weg Hlinkas, des Vorkämpfers der autonomen Slowakei, dſt derſelbe Leidensweg, wie der des kroatiſchen Nationaliſten Raditſch, der der Mordkugel eines fanatiſchen Serben zum Opfer fiel, Letzten Endes iſt ſowohl der Kampf der Slowaken, als auch jener der Kroaten ein lebendiger Beweis dafür, daß die nach dem Weltkriege entſtandenen ſlawiſchen Staaten die Verfaſſungsfrage nicht einmal zur Zufriedenheit aller betei⸗ ligten ſlawiſchen Stämme zu löſen vermochten, ganz abe gesehen von den andersnationalen Minderheiten, die man in dieſe Staaten hineinpreßte. Die Tſchechen unterdrlcken die Slowaken, wie die Serben die Kroaten und die Polen die Ukrainer,— weder die Tſchechoſlowakei, noch Südflawien, noch Polen hat es bisher verſtanden, einen Föderativſtaat gleichberechtigter Nationen oder Stämme aufzubauen. Der Verfaſſungskampf in der Tſchechoflowakei iſt in den letzten Tagen zwiſchen Tſchechen und Slowaken neuerlich auf⸗ geflammt, als die Slowakiſche Volkspartei des Pater Hlinka ankündigte, daß ſie, trotz ihrer Teilnahme an der Prager Regierung, den verſchärſten Kampf um die vollſtändige polt⸗ tiſche Autonomie der Slowakei wieder aufnehmen werde, See würde der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Bela Tu ka, gegen en ein Hochverratsprozeß ſchwebt, ver⸗ Hate t. Tuka gehört mit Juriga und Tomanek dem radi⸗ kalen Flügel der Hlinkapartei an, der mit der flowakiſchen Regierungspolitik nie einverſtanden war. Er wird beſchul⸗ digt, im Einvernehmen mit Ungarn für die Lostrennung der Slowakei gearbeitet zu haben und iſt einer der ſchärfſten Ver⸗ fechter des Pittsburger Vertrages und der Deklaration von St. Martin. Der Hochverratsprozeß gegen Profeſſor Tuka wird) wenn er zur Durchführung gelangt, nicht nur eine polf⸗ tiſche Senſation, ſondern ein Ereignis ſein, das ein helles Licht auf die innerſtaatlichen Kämpfe zwiſchen. Tſchechen und Slowaken und gleichzeitig auf das außenpolitiſche Verhältnis der Tichechen zu den Ungarn werfen wird. Wer hätte bet der Gründung des Staates gedacht, daß die Tſchechen ihre fla⸗ wiſchen„Brüder“ je mit Hochverratsprozeſſen zu„Patrioten“ werden erziehen müſſen? Der Kampf zwiſchen Tſchechen und Slowaken datiert 15 reits aus der Zeit vor der Gründung des Staates. Den die Slowaken ſtützen ihre nationalen Anſprüche auf den Pitts burger Vertrag und auf die Deklarationen von St. Martin. Der Pittshurger Vertrag wurde von Maſaryk während des Weltkrieges am 30. Mai 1918 in Pittsburg mit den in Amerika lebenden Slowaken abgeſchloſſen, wobei die Slowaken der ſtaatlichen Vereinigung mit den Tſchechen zuſtimmten, aber unter der Bedingung, daß die Slowakei eigenes Parlament, eigene Verwaltung, eigene Gerichte und flowakiſche Amts⸗ ſprache erhalte. Die Deklaration von St. Martin wurde am 31. Oktober 1918, alſo 3 Tage nach dem Prager Umſturz ab⸗ gefaßt. Sie enthält eine Geheimklauſel, die den Slowaken innerhalb von 10 Jahren die politiſche Autonomie zuſichert. Die Slowakei ſolle auch eventuell das Recht erhalten, über ihre ſtaatliche Zugehörigkeit nach dieſen 10 Jahren abzuſtimmen. Der jetzt eingekerkerte ſlowakiſche Abgeordnete Tuka vertritt, den Standpunkt, daß das Jubiläum der St. Martiner Dekla⸗ ration am 31. Oktober 1928 in der Slowakei ein„Vacuum juris“ geſchaffen habe, weil die Tſchechen ihr Verſprechen nicht eingehalten haben und die Slowaken daher nicht mehr an die Geſetze und Eide der tſchechoſlowakiſchen Republik gebunden ſeien. Die Tſchechen leugnen aber ſowohl den Pittsburger Vertrag, als auch die St. Martiner Deklaration glattweg ab. Bereits auf der Pariſer Friedenskonferenz ſorgte die tſch hi⸗ ſche Delegation dafür, daß dieſe Dokumente verborgen blieben. Hlinka, der Führer der Slowaken, reiſte damals eigenmächtig nach Paris, aber er fand— übrigens ebenſo wie die Delegier⸗ tender Sudetendeutſchen— überall verſchloſſene Türen. Als Hlinka von Paris nach Prag zurückkehrte, wurde er ſeines Mandates beraubt und in den Kerker geworfen. b In der Folgezeit begann nun ein erbitterter Kampf der Slowaken um ihr Recht, der endlich bei den Parla⸗ mentswahlen 1925 den flowakiſchen Autonomiſten einen ent⸗ ſcheidenden Wahlſieg brachte. Damit trat aber auch der Um⸗ ſchwung in der Slowakiſchen Volkspartet ein und in die lowakiſche Politik kam jene Zerfahrenheit, die ihr die Du rch⸗ ſchlagskraft raubte. Die Partei Hlinkas ging in die Regle⸗ rung gegen das Zugeſtändnis zwefer ſlowakiſcher Miniſter und Errichtung einer flowakiſchen Landesvertretung im Zuge der Verwaltungsreform. Für dieſen Verrat der flowakif hen Gundforderungen erhielt die Hlinkapartei bei den Landes⸗ wahlen am 2. Dezember 1928 ihren Dankzettel vom flowaki⸗ ſchen Volk in der Form, daß ſie ein Drittel ihrer Stimmen verlor. Daher erhebt jetzt die Hlinka harte neuerlich die For⸗ derung nach voller politiſcher Autonomie der Slowakei mit einem geſetzgebenden Landtag. Der Kampf der Slowaken um die Autonomie iſt alſo, wie man ſieht, nicht abgeſchloſſen. Er Wenn auch die 4 77 3 1 2. Seite. Nr. 18 * Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 11. Januar 1929 berter Hefligkeit weiter. N Neben der Autonomiebewegung gibt es aber in der Slo⸗ wakei auch noch eine ausgeſprochen irredentiſtiſche Be⸗ wegung, mit der man auch den radikalen, magyarophilen Flügel der Hlinkapartei in Zuſammenhang bringt. D flowakiſche Irredenta wird von Ungarn und von Polen geſpeiſt. Ungarn erhebt mit aller politiſchen Leidenſchaft deren Budapeſt nur fähig iſt, Anſpruch auf die Slowak die es nie verzichten will. Es hat in Rothermere einen derer ſeiner Pläne gefunden. Polen beanſprucht, w nicht laut ausgeſprochen die ſtrittigen Gebiete von Zips und Javoring. Anläßlich des Jubiläums de flowakiſchen Republik wurde die Slowakei mit überſchwemmt, die über die polniſchen Grenzen 10 worden waren und worin flir die Rückkehr der Slowaken Ungarn Stimmung gemacht wurde. Hauptorgan flowakiſchen Irredentiſten„Wiadomos Pe wird in einer Druckerei in Polniſch⸗Teſchen hergeſtel Tſchechiſche Preſſe erklärt ſogar ganz eindeutig, daß 5 7 12 OWacke“ lt. Die polniſchen Ortsbehörden, ſondern auch mit Zuſtimmung der Warſchauer Zentralbehörden erfolgen. Von Ungarn ſpricht ſie überhaupt nur als vom Erbfeind und vom Wolf, der„das tſchechiſche Herz auffreſſen will“... Und im Uebrigen ma⸗ chen die polniſchen Zeitungen den Tſchechen dieſelben Vor⸗ würfe, daß dieſe in Prag die ukrainiſche Irredenta unter⸗ ſtützen. 8. Neben Autonomiſten und Irredentiſten gibt es in der Slowakei noch eine Bewegung, die die abſoute Selbſtän⸗ digkeit der Slowakei unter einem eigenen Reichs⸗ verweſer und unter dem Schutz des Völkerbundes anſtrebt. Der„pantſchechiſche Wahnſinn“ bringe die Slowaken in Un⸗ ruhe und bedeute auch eine ſtändige Gefahr für den euro⸗ päiſchen Frieden. Das flowakiſche Volk habe ſich freiwillig den Tſchechen angeſchloſſen und habe das Recht, infolge der Verletzung der Anſchlußbedingungen dieſe als automatiſch und friedlich gelöſt zu erklären. Dieſer Bewegung der„Slowa⸗ kiſchen Generalſtaaten“ kommt aber vorläufig keine beſon⸗ dere Bedeutung zu. Es bleibt auch die Frage offen, ob es ſich hier nicht nur um eine beſondere Form der ungariſchen Irredenta handelt. Wie man ſieht, iſt die Slowakei ein höchſt licher politiſcher Brandherd, der dem Balkan vor⸗ gelagert iſt. Das flowakiſche Problem kann, wie die Vor⸗ bedingungen heute gegeben ſind, mit einem Schlag zu einem europäiſchen Konfliktſtoff werden, wenn ein Mächtigerer als Ungarn ſeine Finger in die Fäden miſcht. Weit mehr als bei den ſerbiſch⸗kroatiſchen Kämpfen ſind bet den tſchechiſch⸗ flowakiſchen Auseinanderſetzungen Möglichkeiten vorhanden, 0 Exeigniſſe ihre Schatten über die Grenzen des Staa⸗ des werfen und vom innerpolitiſchen Boden in die gefähr⸗ licheren Gebiete der Außenpolitik hinüberwechſeln. Das meinte wohl auch der proungariſche Lord Rothermere, als er die Slowakei das„Pulverfaß Europas“ nannte. Auch wir Deutſche könnten aber einige ſolche„Pulverfäſſer“ aufzählen. Sie alle zuſammen bilden ſowohl für die neuen Staaten, als auch für die durch die Friedensverträge geſchaffene neue Ord⸗ nung Europas kein gutes Zeugnis. M. K. Das Defizit im Reichshaushalt Berlin, 11. Jan.[(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsfinanzminiſterium lehnt es ab, zu den Veröffentlichun⸗ gen der Scherlpreſſe über Einzelheiten der Deckungsfrage Stellung zu nehmen. Man erklärt, daß die Annahmen auf Mutmaßungen aufgebaut ſeien. Erſt nach der entſcheidenden Kabinettsſitzung am 15. Januar wird der Reichs⸗ finanzminiſter Hilferding die von ihm vorgeſchlagenen Geſetzesmaßnahmen für die Beſeitigung des Defizits in der Oeffentlichkeit näher begründen. Bis dahin alſo wird man ſich in Geduld faſſen müſſen. gefähr⸗ Dampferzuſammenſtoß im Nebel London, 11. Jan.(United Preß.) Der Hamburger Dampfer„Dlione“ iſt heute morgen im Nebel mit dem ſchwediſchen Dampfer„Os med“ etwa zwei Seemeilen ſüd⸗ lich von Deal zuſammengeſtoßen.„Dione“ wurde ſo ſchwer beſchädigt, daß ihr Kapitän das Schiff in der St. Margaret⸗ Bai auf den Sand laufen laſſen mußte. Ein Rettungsboot ſowie zwei Schleppdampfer aus Dover ſtehen dem geſtrande⸗ ten Schiff bei. Die„Osmed“, deren Bug ſtber der Waſſer⸗ linie eingedrückt worden war, konnte ihre Fahrt fortſetzen. Meoiziniſche Amſchau Wiederum die Grippe Von Siegfried Herrmann Es gehört zu der Eigenart der Grippe, blitzartig ſchnell aufzutreten und oft große Menuſchenmaſſen zu ergreifen. Faſt immer läßt ſich dabei ein beſtimmter Weg der epidemiſch auf⸗ tretenden Krankheit von Land zu Land verſolgen. Faſt nie jedoch nahm ſie ihren Ausgang von deutſchen Landen; oft lam ſie vom Oſten, öfters noch vom Süden Europas(Spanien!). Deutet doch ſchon der vielgehörte Name„Spaniſche Krankheit“ auf dieſen ihren Urſprung hin. Dieſer Name eutſtand Ende Juni 1918, als von der Pyrenäenhalbinſel eruſte Nachrichten Über eine recht geheimnisvolle Krankheit kamen, die bald als die ſeit etwa einem Menſchenalter wieder bei uns bekannte Grippe feſtgeſtellt wurde. Dieſe Eßidemie trat im Verlaufe eines unnormalen Sommers auf. 0 zwei Jahre ſpäter — im Februar 1920— wurden wir wieder von einer großen Maſſenerkrankung heimgeſucht, und in noch aller Erinnerung iſt die große Erkrankungsziffer jener um die Jahreswende 1926⸗27 auftretenden Epidemie, die, von Spanien und Frank⸗ reich kommend, bald nach Süddeutſchlaud übertrat und ebenſo raſch ganz Deutſchland überzog, um auch die nordiſchen Län⸗ der zu esgreiſen. Einen Begriff von der Ausdehnung dieſer letzten Epidemie kann man ſich machen, wenn man ſich den täglichen Zugang von mehreren hundert Patienten vor Augen hält, den allein die Krankenkaſſen mancher Großſtädte hatten. Ganz beunruhigende Nachrichten kommen gegenwärtig aus Amerika, nicht nur, was den Umfang der dort herrſchen⸗ den Epidemie betrifft— die Erkrankungsziffern gehen in die Millionen— ſondern auch bezüglich der Schwere der Fälle. Für uns liegt vorläufig noch kein Grund zu ernſter Be⸗ unruhigung vor, wenn auch die Erkrankungsziffer bereits über das Maß der regelmäßig Fahr für Jahr gemeldeten Fälle hinaus geht. Aber was die Schwere eiser etwa ein⸗ ſetzenden Epidemie anbelangt, ſo wollen wit uns damit kröſten, 1 4 7 tat zwar an Einheitlichkeit verloren, geht aber in 9 1 1 einem Mitarbeiter des„Berliner Dr. Eckener, der in dieſen Tagen in Berlin weilte, gab Tageblatts“ Informat ßen Fahrten des L. 3. n bereits in den nächſten über die bevorſtehenden gro Die Fahrten werde Zunächſt werden Bodenſees r⸗Rundf M 2 5 6 g mit 1 von Europa, Afrika und Aſien s vier Tage in Anſpruch nehmen wird. ſeille nach Alexandria, Kairo, Jaffa Zurück iſt Er ſoll und Jeruſalem fü r. der Flug über Trieſt und Wien geplant. Paläſtin e hpten ſoll nach Möglichkeit eine Zwiſ landung mit Autvausflug zum Heiligen Grabe oder Pyramiden vorgenommen werden. Weitere Paſſagierflüge ſind für März und April vor⸗ geſehen. Sie werden Ozeanflüge in der Nähe der Feſt⸗ landsküſten ſein und wahrſcheinlich teils nach Island, teils nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln gehen. Die Fahrt⸗ dauer wird jedesmal etwa 48 Stunden betragen. Ihnen folgen im Mai bis Juli die beiben großen Amerika⸗Flüge, für die ſow Pa ohl Fahrgäſte wie Poſt und kete zugelaſſen wer . N Zum Selbſtmordverſuch der Gräfin Henckel⸗Donnersmartk 5 Berlin, 11. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Selbſtmordverſuch, den die Gräfin Henckel⸗Donners⸗ marck geſtern nachmittag verübte, iſt der zweite Verſuch in kurzer Zeit, um aus dem Leben Das Fahrtenprogramm des Graf Zeppelin den. Sollte bis dahin die Beſchaffung der erforderlichen Men⸗ gen Antriebsgas möglich ſein, ſo könnte das Luftſchiff nach Be⸗ triebsſtof ö ka den geplanten Weltrund⸗ n Oſte 3 81 as Li ſchinenanlage en nicht gewährleiſte. Schwerer Flugzeugunfall — Hamburg, 11. Jan. Ein mit fünf Perſonen beſetztes Junkersflugzeug der Seeflugsverſuchsanſtalt Norderney ge⸗ riet beim Verſuch einer Zwiſchenlandung auf Wangeroog in 22 eine Fallbbe und ſtürzte auf den Deich. Sämtliche fünf In⸗ ſaſſen wurden ſchwer verletzt, die Maſchine zertrümmert. Sowetflugzeug über Polen abgeſtürzt — Wilna, 11. Jan. icht an der Grenze ſtürzte über [Polen ein Fl ug der Sowjets infolge Motordefekts ab. [Der de vollſtändig zertrümmert, der Fli D Apparat ſofort tot. S Heilsarmee, zum Abdruck übermittelt worden ſei. Der Druck des Blattes wurde ſoſort auf telephoniſchen Befehl unter⸗ bunden und 20 000 bereits gedruckte Exemplare zerſtört. Auf geheimnisvolle Weiſe war aber bereits ein Auszug aus dem Brief des Generals Booth an die„Daily Mail“ gelangt, wodurch ſich der Rat gezwungen ſah, die ſtrenge Geheimhal⸗ tung der Verhandlungen aufzugeben. zu ſcheiden. Die Gräfin, die ſeit vier Monaten in Fürſtenwalde an der Spree wohnt, hatte vor Weihnachten in einem dortigen Hotel den Verſuch gemacht, ſich zu töten. Sie hat ſich damals die Pulsadern geöffnet und trank eine halbe Flaſche Jodtinktur. Dem Eingriff des Arztes 333 1 85 gelang es, ſie zu retten. Die Gräfin ſtand, wie die„B..“ mit⸗ Schreckliche Selbſttötung teilt, ſchon ſeit einigen Monaten mit einer Filmgeſellſchaft in— Weimar, 11. Jan. Auf ebenſo eigenartige wie furcht⸗ Verbindung, bei der ſie angeblich ein Engagement finden ſollte. bare Weiſe hat in Unterpörlitz bei Ilmenau in Thüringen ein Vor einigen Tagen kam ſie nach Berlin und erfuhr, daß ſich die verheirateter Holzhauer Schrickel, der an einer Nervenkrank⸗ Verhandlungen zerſchlagen hatten. Die geſcheiterten Hoffnun⸗ heit litt, ſeinem Leben ein Ziel geſetzt. Er ging in eine Letzte Meldungen Rr 8 daß wir bei deren wellenartigem Auftreten(für die Grippe gen nahmen ihr ben letzten Reſt von Lebensmut. 0 Der„Vorwärts“ teilt mit, daß die Baronin in einer Peuſton am Viktoria⸗Luiſe⸗Platz in Schulden geraten war, zumal ſie in den internationalen Kaſinos hoch zu ſplelen Sie verſuchte in Berlin vergeblich an mehreren Stellen Geld aufzutreiben, ſcheiterte aber bei dieſem Vorhaben. So beſchloß ſie, aus dem Leben zu ſcheiden. Sie liegt jetzt in faſt hoff⸗ nungsloſem Zuſtande darnieder. Die Führerkriſis in der Heilsarmee S London, 11. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Führerkriſe in der Heilsarmee erreichte geſtern ihren Höhepunkt. Auf den Beſchluß des in Sundary tagenden oberſten Rats wird ſich eine Deputation von? Ratsmitgliedern zu dem bisherigen Führer General Booth nach Sonthwold begeben, und ihn zum Rücktritt auffordern. General Booth hat erklärt, die Verfaſſung der Heilsarmee gebe ihm das Recht, einen Nachfolger zu ernennen. Um dieſes Recht zu vertei⸗ digen, hat der General den berühmten Rechtsanwalt Jowitt beauftragt, ſeinen Standpunkt vor dem Rat darzulegen. Ein ſenſationeller Vorfall krug ſich während der vorgeſtrigen Sitzung des Rats zu. Während ein Brief des Generals, der die Einketzung einer Kommiſſion für die Zeit ſeiner Arbeitsunfähigkeit vorſchlägt, erörtert wurde, bemerkte ein Ratsmitglied, daß die Handſchrift nicht die des Generals, ſondern eine geſchickte Nachahmung war. Ein allgemeiner Aufruhr entſtand, plötzlich gingen ſämtliche Lichter im Sisungsſaal aus, die Tür wurde aufgeriſſen und ein junger Heilsarmeeofftzier drängte ſich in der Dunkelheit zum Präſidententiſch vor. Er verſchwand ebenſo plötzlich wie er gekommen war und beim Schein einer Taſchenlaterne fand der Präſident einen Zettel vor ſich liegen. Es war eine Mitteilung, wonach der echte Brief des Generals am Morgen durch einen gewiſſen Offizier der Druckerei des War.— Cry, dem Organ der engliſchen hat man einen Zeitraum von etwa 20 Jahren beobachtet) gegenwärtig„noch nicht dran“ ſind, wir befinden uns in einem Wellental. Vor dem Jahre 1889 war die bewußte Krankheit der damaligen Aerztewelt praktiſch faſt unbekannt. Die erſte, ſicher nachgewieſene Grippeepidemle fällt in das Jahr 1387. Genauer beſchrieben wurde auch die„Influenza“⸗Seuche vom Jahre 1510, die von Malta aus ihren Anfang nahm und ſich bald über ganz Eurova verbreftete. Das vorige Jahrhundert brachte kleinere Epidemien, 1800, 1802 bis 1801 1830, 1835, 1841 bis 1847 und 1857 bis 1858. Die Jufluenzaepidemie von 1889 verbreitete ſich von Sibirien aus mit unglaublicher Schnelligkeit nicht nur über ganz Europa, ſondern ſie griff auch auf Amerika über. Sie führte zu ſolchen Maſſenerkran⸗ kungen, daß z. B. in Köln 30 Prozent, in manchen anderen Orten bis zu 75 Prozent der Bevölkerung befallen wurden. [Seit dieſem Auftreten hat uns die Grippe nicht mehr ver⸗ laſſen. Einzelne Erkrankungen kamen dauernd vor, öfters wurden ſie durch Epidemien mit ungleichem Charakter ab⸗ gelöſt. Die ſchnelle Verbreitung und die umfangreichen Maſſen⸗ vorhanden ſein muß. Von Profeſſor Pfeiffer wurde 1892 ein winzig kleiner, im Auswurf Erkrankter vorhandener Bazillus entdeckt und als Erreger der Krankheit angeſprochen. Einen praktiſchen Nutzen für die leidende Menſchheit hat dieſe Ent⸗ bei Einzeler krankungen vor Anſteckung ſo ziemlich ſchützen, wenn wan direkte Berührung vermeldet, da bei⸗der geringen Lebensfähigkeit des Bazillus die Anſteckung meiſt nur von Menſch zu Menſch ohne Vermittlung erfolgt. Aber bei Epidemien haben ſich Abſperrungsmaßregeln als wirkungs⸗ los erwieſen. g Im allgemeinen ſind alle Menſchen für die Krankheit empfänglich, Erwachſene mehr als Kinder. Die einmal über⸗ ſtandene Krankheit ſoll für längere Zeit immun machen. Der reichlichen Anſteckungs möglichkeit entſprechend erkranken oft Menſchen, die in Mengen zuſammen arbeiten, faſt gleich⸗ * 4 pflegte. Vor drei Tagen kam ſie faſt ohne Mittel nach Berlin. erkrankungen belehren uns darüber, daß ein Anſteckungsſtoff deckung nur in geringem Maße gezeitigt. Man kann ſich wohl Waldhütte, ſteckte ſich eine Sprengkapſel in den Mund und brachte ſie zur Exploſion, ſo daß der Kopf völlig zerriſſen wurde. Die Urſache der Gaskataſtrophe in Duisburg — Duisburg, 11. Jan. Die Urſache der Gaskataſtrophe in der Gärtnerſtraße, bei der fünf Mitglieder der Familie Weinand den Tod fanden, wurde nach eingehender Unter⸗ ſuchung der herausgenommenen Röhren nunmehr feſt⸗ geſtellt. Es hat ſich dabei ergeben, daß vor der Schweißung teilweiſe das Einlegen der Packung vergeſſen worden iſt. Die Schweißung ſelbſt konnte das Rohr nicht voll⸗ ſtändig abdichten. Der Grund für das Nichteinlegen der Packung dürfte darin liegen, daß die Schweißer in dem engen hohen Graben nicht genügend Platz zum Arbeiten hatten. Der Lohnkampf im Saarbergban — Saarbrücken, 11. Jan. Die Bergarbeiterorganiſatio⸗ nen des Saargebiets, die ſich bekanntlich ſeit 1. Januar in einem tarifloſen Zuſtand mit der franzöſiſchen Saargruben⸗ verwaltung befinden, weiſen in einer Eingabe an die Direktion nochmals darauf hin, daß die geſamten Belegſchaften, die von der Verwaltung über die Köpfe der Organiſationen getroffene neue Lohnregelung einmütig ablehnen. Da die Gruben⸗ verwaltung, wie ſoeben bekannt wurde, eine Kohlenpreis⸗ erhöhung ab 1. Januar beabſichtige, ſei eine völlig neue Situation geſchaffen, da nunmehr die von der Direktion ge⸗ habten Bedenken, daß ſich eine Lohnerhöhung nur aus einer Leiſtungserhöhung ergeben könne, hinfällig geworden ſeien. Dauernde Reibungen mit Polen J Berlin, 11. Jan. Von unſerem Berliner Büro.] Be⸗ kanntlich wird ſchon ſeit Monaten von den Polen an dem Ab⸗ bruch der Münſterwalder Weichſelbrücke gearbeitet. Gegen dieſes Zerſtörungswerk iſt von der deutſchen Regierung wie⸗ derholt proteſtiert worden. Auf Anweiſung des Auswärtigen Amtes hat auch der deutſche Geſandte in Warſchau offiziell Vorſtellung erhoben. Bisher iſt, wie wir hören, eine Antwort der polniſchen Regierung auf den deutſchen Schritt noch immer nicht erfolgt. zeitig: Arbeiter in Fabriken und größeren Zeitungsbetrieben, Schulkinder uſw. Meiſt treten die Krankheitserſcheinungen ohne beſondere Vorboten auf. Mit Schüttelfroſt und heftigem Fieber begin⸗ nend, hat die Krankheit die eigenartige Neigung, ſich auf viele Körperorganesgleichzeitig zu werfen, dabei aber immer die⸗ jenigen Körperteile bevorzugend, die bevorzugte Angriffs⸗ punkte darbieten. Die katarrhaliſche Form der Krankheit äußert ſich in einem oft recht bösartig auftretendem Krankſein der Luftwege: Hals⸗ bezw. Mandelentzündung, heftiger Huſten, Schnupfen mit vielem Nieſen und Verſchwollenſein der Augen ſind die kennzeichnenden Merkmale dieſer Krankheitsform. Katarrhe der Schleimhäute in den Verdauungsorganen, in Maßen und Darm, demzufolge Leib⸗ und Magenſchmerzen, Brechreiz und Durchfall geben das typiſche Bild der gaſtriſchen Grippe oder Influenza. Sie zeitigt Appetitloſigkeit bei dick⸗ belegter Zunge; manchmal tritt die ſo unangenehme Mund⸗ fäule hinzu. Als von einer dritten Form ſpricht man auch von der nervöſen Grippe, nämlich dann, wenn die Krankheits⸗ ſerſcheinungen— heftige Kopfſchmerzen, große Mattigkeit in fallen Gliedern, Herzbeſchwerden, Schlafloſigkeit und heftige, ztehende Schmerzen am Rücken, in den Gliedern und Gelenken L auf Störungen im Nervenſyſtem ſchließen laſſen. Treten die zuletzt genannten Erſcheinungen in derartiger Heftigkeit auf, daß der Kranke kaum imſtande iſt, ſich auf den Beinen zu erhalten oder fortzubewegen, ſo ſpricht man wohl auch von einer rheumatoiden Form der Influenza.— Selten iſt aber eine der genannten Formen rein ausgeprägt vorhanden; be⸗ ſonders bei Schwerkranken, die manchmal einen überraſchend ſchnellen Kräfteverfall zeigen, finden ſich vielerlel Symptome aus ſämtlichen Formen gleichzeitig vor. Die reinen Formen der Grippe gelten als verhältnismäßig harmlos. Man hak bisher bei allen Grippeerkrankungen nur bis 1 Prozenk Todesfälle beobachtet. Leichtere Erkrankungen ſind manchmal ſchon in drei oder vier Tagen abgetan, wenn auch manche katarrhaliſche Erſcheinungen hin und wieder zurück bleiben. i Und doch iſt mit der Krankheit durchaus nicht zu ſpaßen, in⸗ 8 als ſie recht leicht Nach⸗ und Folgekrankßeiten bringt. Bei ungenügender und unſachgemäßer Behandlung ſind als * . eee 7 r —. )J/%„%%%%ꝓꝙꝙ%Cͥͥͥ ĩ ͥiCS 8 4 K FFF ²˙ V . 1 — 7 e. * Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr. 19 Freitag, den 11. Januar 1929 Bei der vorletzten Berufs⸗ und Betriebszählung 1907 9 hatte Mannheim 172 000 Einwohner, bei der jüngſten Er⸗ hebung im Jahre 1925 rund 75000 Einwohner mehr; 86 die Wohnbevölkerung betrug 247 Köpfe. Zwiſchen dieſen Zählungen lagen außerdem Weltkrieg, Inflation und die ungeheuren Daweslaſten an die ehemaligen Kriegsgegner. Das alles hat der wirtſchaftlichen Struktur der Bevölkerung ein anderes Gepräge gegeben. Wie tief dieſe Veränderungen gehen, kaun im Einzelnen leider nicht ſo feſtgeſtellt werden, wie man das wünſcht, weil ſich die beiden Zählungen nicht ohne weiteres vergleichen laſſen. Die letzte Zählung iſt nach einer grundſätzlich neuartigen Methode vorgenommen wor⸗ den. Die Zugehörigkeit der hauptberuflich Erwerbstätigen zu einer der großen Wirtſchaftsabteilungen(Landwirtſchaft, In⸗ duſtrie uſw.) wurde anders als früher beſtimmt. Den Schloſ⸗ ſer z. B. finden wir nicht, wie man annehmen möchte, bei Induſtrie und Handwerk eingruppiert, ſondern auch in der Landwirtſchaft, wenn er in einem agrariſchen Betrieb beſchäf⸗ tigt war, oder auch im Handel, oder bei der Eiſenbahn, alſo im Verkehrsweſen. Will man die tatſächliche Zahl der Mannheimer Schloſſer feſtſtellen, ſo muß man dieſen Beruf erſt aus den verſchiedenen Wirtſchaftsgruppen für ſich heraus⸗ zählen. Die Frage, wovon die Mannheimer Bevölkerung lebt, beantwortet folgende Aufſtellung, in der zuerſt die Geſamt⸗ heit der Erwerbstätigen, und dann dieſe Erwerbenden nebſt ihren Angehörigen angegeben ſind: Erwerbs⸗ Zuf. mit den ö tätige Angehörigen Induſtrie und Handwerk 65 839 131 016 Handel und Verkehr 34 912 66 806 Oeffentliche und freie Berufe 9 627 19 084 Landwirtſchaft pp. 2367 3436 Häusliche Dienſte uſw. 8 798 10257 Zu. 121 543 230 099 Auf das Tauſend der Bevölkerung kommen demnach 492 hauptberuflich Erwerbstätige; vor 18 Jahren betrug dieſe ſogen. Erwerbsintenſität nur 458. Wenn auch jede neuere Zählung das Material exakter erfaßt als die vorhergehende, ſo iſt doch die ſtarke Steigerung der Arbeitsintenſität vor allem darauf zurück⸗ zuführen, daß heute verhältnismäßig weit mehr Perſonen ge⸗ zwungen ſind, einen nährenden Hauptberuf zu ergreifen als vormals. Auch ſpielt die Kategorie der hauptberuflich„mit⸗ helfenden Familtenangehörigen“ beſonders in Handwerk und Handel eine zunehmende Rolle. Ebenſo ſtark hat die Inten⸗ ſität der Frauenarbeit zugenommen, von 246 auf 300 je Tauſend der weiblichen Bevölkerung. Allein die Zahl der weiblichen Beamten und Angeſtellten in Induſtrie, Handel und Verkehr, in den öffentlichen und freien Berufen, im Ge⸗ ſundheits⸗ und Wohlfahrtsweſen und den hygieniſchen Ge⸗ werben iſt in Mannheim auf mehr als 12 300 angewachſen und nimmt dauernd weiter zu. Vor dem Kriege kannte man ſolche Zahlen nicht. Den tragiſchen Verfall der früher be⸗ ſitzenden Schichten durch Krieg und Inflation kennzeichnet umſo deutlicher der Rückgang der Hausangeſtellten, bie im Haushalt der Herrſchaft leben von 38 auf 24 je Tauſend der Bevölkerung trotz der großen allgemeinen Bevölkerungs⸗ zunahme ging ihre Zahl von 5877 auf 5627 zurück. Unter den größeren Wirtſchaftsgruppen ſtehen in Mann⸗ heim bas Metallgewerbe(27 875) und der Handel(23 126) an der Spitze. 5 Beim erſteren werden vornehmlich im Bau von Maſchinen, Apparaten und Fahrzeugen über 18 000 beſchäftigt, in der Elektrotechnik u. k. 5500 Perſonen. Neben dem eigentlichen Warenhandel kennzeichnen die 2200 Beſchäftigten des Bank⸗ und Börſensweſens Maunheim als Handelsplatz erſten Ran⸗ ges. An dritter Stelle ſteht der Verkehr mit 7479, die mit rund 6000 auf das Eiſenbahn⸗ und Straßenbahnweſen und faſt 2000 auf die Poſt entfallen. Mit über je 6000 Perſonen erſcheinen Baugewerbe, Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie und Bekleibungsgewerbe. Die weniger bedeutende Textil⸗ erhällniſſe Mat iheims Unter den beſonderen Berufen rangieren, wie auch meiſtens anderwärts, an erſter Stelle die Schloſſer(6587), denen unmittelbar die 2300 Dreher u.., 2045 Monateure und Inſtallateure und 796 Mechaniker anzureihen ſind. Als In⸗ genieure, Architekten und Baumeiſter werden 1672 verzeich⸗ net. Weniger tritt im Verhältnis zu anderen Großſtädten Schneiderei und Näherei hervor, 2848 meiſt weibliche Per⸗ ſonen. Bedeutende Kontingente ſtellen noch die Tiſchler(1672, und Maler und Lackierer(1030). Daß im Zeitalter des tech⸗ niſchen Fortſchritts und der Parole„Zeit iſt Geld“ der Wett⸗ bewerb der Kutſcher(526) und Kraftfahrer(639) auf das ſchärfſte entbrannt iſt, nimmt nicht Wunder; auffallend iſt nur, daß ſich unter den letzteren nicht ein einziger weiblicher befand, während der weibliche Chauffeur in den amerika⸗ niſchen Großſtädten, beſonders an den Bahnhöfen, eine all⸗ gemeine Erſcheinung iſt. Für Mannheim als Handelsmetropole und Verwaltungs⸗ ſitz großer Behörden und induſtrieller Unternehmen iſt typiſch die ſehr hohe Zahl von Beamten und Augeſtellten, über 40 000 gegenüber von nur 55 000 Arbeitern, denen vielleicht noch die 7600 Hausangeſtellten aller Art zuzurech⸗ nen find. Noch viel ſchärfer kommt das bet den weiblichen Erwerbstätigen dieſer Kategorien zum Ausdruck; über 12 300 weiblichen Beamten und Angeſtellten ſtehen nur 11700 eigent⸗ liche Arbeiterinnen gegenüber. Schon nach dieſer Richtung iſt der Unterſchied in der Bevölkerungsſtruktur zwiſchen Mann⸗ heim und den ausgeſprochenen Induſtriearbeiterſtädten, wie etwa Gelſenkirchen oder Hamborn ſo außerordentlich, daß das Berufsmilieu dieſer Städte ſich in ihrem äußeren Habitus, in der Anlage der Straßen und Plätze, in der Ausgeſtaltung der Geſchäftsbauten und der Aufmachung der Kaufſtätten zur Geltung bringt. Auf der Wirtſchaftsſtruktur beruht vor allem die Steuerkraft der Gemeinde und damit die Leiſtungs⸗ fähigkeit der kommunalen Verwaltung. Ja das Berufs⸗ milieu beſtimmt ſogar die Kinderzahl der Städte und damit die Schullaſten und die künftige Geſtaltung des Schulweſens. Daher ſind die vergleichenden Ergebniſſe einer Berufs⸗ und Gewerbezählung ein wichtiger Leitfaden für die Verwal⸗ tungen, und man kann es wohl verſtehen, daß einerſeits reine Induſtriegemeinden ödrückendſte Sorgen haben, audererſeits aber wieder in den Stäbten mit einer günſtigeren Bevbl⸗ kerungsſtruktur auch ganz beſondere Verpflichtungen auf kul⸗ turellen Gebieten vorgezeichnet ſind. hm. Städtiſche Nachrichten Eine neue Frauenklinik in Mannheim Die St. Hedwig⸗Klinik für Geburtshilfe und Frauen⸗ krankheiten im Lanz⸗Haus 8 Die beiden Lanz⸗Häuſer A 2,—7, die an ſich für einen kliniſchen Zweck wegen ihrer ruhigen Lage und ihrer Licht⸗ fülle in allen Räumen geeignet waren, wurden vom 1. Oktober bis 31. Dezember zu der St. Hedwig⸗Klinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten umgebaut. Heute mittag wurden die ſchönen Räume durch die Vertreter der Preſſe beſichtigt. Die Führung übernahmen der zukünftige Leiter Dr. Lämmle und der Architekt Drinneberg. Wir finden in den Parterreräumlichkeiten die Verwaltung, eine geſchloſſene Schweſternſtation, beſtehend aus Schweſtern⸗„Wohn⸗ und Eßzimmer und 8 modern eingerich⸗ teten Schweſternſchlafzimmern, Aſſiſtenzarztwohnung, Haus⸗ meiſterwohnung, ferner eine Garage, die Waſchküche mit maſthineller Einrichtung, Bügelraum, Desinfektionsraum und eine geräumige Kapelle, zu der ein monumentaler Zugang und ein Vorraum geſchaffen wurden. Ein breites Treppenhaus, das durch Oberlicht beleuchtet iſt, führt in das erſte Obergeſchoß, zu den Kranken⸗ räumen für die III. Klaſſe und in die ärztlichen Räume. Als ganz beſonders gelungen kann man die Anordnung der Räume für die III. Klaſſe bezeichnen. Zu dieſem Zweck wurden die Geſellſchaftsräume des Hauſes, alſo die ſchönſten Räume, benutzt. den Arztes, das Laboratorium und die muſtergültige Opera⸗ tionsanlage. Sie beſteht aus zwei Operationsſälen, dem ſeptiſchen und aſeptiſchen Operatſonsſaal, die durch den Steri⸗ liſationsraum miteinander verbunden ſind. Die mit Marmor⸗ füußboben und reicher Architektur verſehene frühere Gemälde⸗ galerſe wurde unverändert gelaſſen und ſoll mit als Tages⸗ aufenthaltsraum für die allgemeine Statlon dienen. An den aſepliſchen Operationsſaal ſchließen ſich dann Narkoſeraum, Beſtrahlungszimmer und Kreiſeſaal an. Ueber drei Treppenhäuſer gelangt man in das 3. Ober⸗ geſchoß, in dem die Privatabteilung 1. und II. Klaſſe untergebracht iſt. Hier finden wir wieder einen Geburtsſaal und eine große Anzahl reich ausgegeſtatteter Einzelzimmer. In dieſem Geſchoß finden wir auch die Liegeterraſſen, die es im Sommer ermöglichen, die Patienten im Freien zu lagern. Auch die Säuglingsſtation befindet ſich in dieſem Geſchoß, Durch die Anordnung der Höfe hat jedes Zimmer direktes Licht. Im dritten Obergeſchoß befinden ſich Zimmer für Rekonvaleſzenten und die Perſonalräume. Ein Perſonen⸗ aufzug und zwei Küchenaufzüge gehen durch alle Stockwerke, Neben einer modernen Signalanlage ſtellt eine weitere für kliniſche Zwecke notwendige Neuerung die Notbeleuch⸗ tungsanlage dar, die automatiſch einſetzt, wenn durch irgendwelche Störung der Starkſtrom verſagt. Daß in dieſer außerordentlich kurzen Bauperiode von drei Monaten aus zwei Privathäuſern eine moderne Klinik geſchaffen worden iſt, iſt mit in erſter Linie der umſichtſgen Leitung des ausführenden Architekten, Herrn Willy Drinne⸗ berg, zu verdanken. Vor allen Dingen muß jedoch hecvar⸗ gehoben werden, daß als Vorſtand der Baukommiſſion ins⸗ beſondere Architekt Geiſel in uneigennützigſter Weiſe den Architekten und den Chefarzt mit Rat und Tat unterſtützt hat. Dabei müſſen auch die Damen des Beirats erwähnt werden, die ihre Zeit und Arbeitskraft der guten Sache geopfert haben, Die offizielle Eröffnungsfeier der Klinik iſt für den Februar angeſetzt, wenn die letzten Arbeiten beendet ſind. Aber bereits in der nächſten Woche wird ein Teil der 6070 Betten belegt werden; 34 Anmeldungen liegen ſchon für ſofort vor, 45 im ganzen, alſo ein Beweis, daß wirk⸗ lich ein Bedarf an einer derartigen, vor allem auch für den Mittelſtand berechneten Frauenklinik vorlag. Eh. * „ Der Winterſportzug nach dem Oberland geht am morgk⸗ gen Samstag wieder um 14.30 Uhr von hier ab. * Unfälle durch Glätte. Auf der Brütckenſtraße mußte geſtern vormittag der Führer eines Perſonenkraft⸗ wagen's ſeinen Wagen ſtark bremſen, weil ein Lieferwagen kurz vor ihm anhielt. Der Perſonenkraftwagen kam infolge des Schnees ins Schleudern. Sein Führer verſuchte durch Ausſtrecken des rechten Armes den Anprall auf den Liefer⸗ wagen zu mindern und brach ſich dabei den rechten Unterarm.— Auf der Straße zwiſchen M und Ng ſtürzte geſtern nachmittag ein 21 Jahre alter Radfahrer eben⸗ falls infolge des Schnees und brach den rechten Ober ⸗ ſchenkel. Die Verunglückten fanden Aufnahme im ſtädti⸗ ſchen Krankenhaus. * Ein Laſtkraftwagen in Brand geraten. In der Sand⸗ hoferſtraße geriet heute früh der Laſtkraftwagen einer hieſtgen Lebensmittel⸗Großhandlung vermutlich infolge Kurzſchluß in der Beleuchtungsanlage in Brand. Das Feuer wurde durch die um.30 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit zwei Wintrich⸗Apparaten gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 3400 Mark. Partei⸗Nachrichten Zuſammenkunft der Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei Am Mittwoch abend war der Lutherſaal im Wartburg⸗Hoſpiz von den Mitgliedern der Frauengruppe der Deutſchen Volkspartel recht gut befetzt. Die Vorſitzende Frau Altce Hoffmann begrüßte die anweſenden Frauen aufs herslichſte, Frau Dr. Bernays ſprach in eindrucksvoller ſchlichter Weiſe über„Mo⸗ derne Frauenromane“. Die Ausführungen, die großes In⸗ tereſſe hervorrlefen, ließen den Wunſch rege werden, noch recht os Frau Dr. Bernays in ſolch lehrreicher Weiſe hören dürſen. Veranſtaltungen Die Geſangsabteilung der Ortsgruppe Mannheim des Deulſch nationalen Handlungsgehilfen verbandes veranſtaltet am morgigen Samstag in den Sälen der„Harmonſe“, D 2, 6, ihr 6. Stiftungs induſtrie(2433) konzentriert ſich beſonders auf die Verarbei⸗ An den im erſten Obergeſchoß gelegenen großen Warte⸗ feſt mit anſchließendem Ball.(Weiteres Anzeige im Donnerstag tung der Baſtfaſer und die Seilerei. und Empfangsraum ſchließen ſich an: Das Zimmer des leiten⸗ Abendblatt.) . 8 wee ere der„ eee Nachkraukheiten Entzündung des Gehirns und der Gehlrn⸗ häute, Mittelohr⸗, Herz⸗ und Nieren⸗, Lungen⸗ und Rippen⸗ fellentzündung, auch Schwindſucht und dauernde Neuralgie zu fürchten. Viele Todesfälle bei Epidemien ſind nicht auf das Konto der Grippe, ſondern auf das einer Nachkrankheit zu ſetzen. Einer Selbſtbehandlung iſt zu widerraten. Man wende ſich an den Arzt, der neben fkrenger Bettruhe ſeine dem ein⸗ zelnen Falle angemeſſenen Maßnahmen kreffen wird. verhüten iſt auch hier beſſer, ſich vor Anſteckung. Krankheiten zu heiten zu heilen. Man ſchütze durch äugſtliche Abſchließung! Denn die Krankheit weiß jeden Meuſchen überall zu finden. In den Monaten, denen der Sonnenſchein am metſten mangelt, tritt die Krankheit am häu⸗ igſte. Dar üiſſen uns Licht, Luft und Sonnenſchein. 5 figſten auf! Darum müſſen uns Licht, Luft und S chern fällig zu machen, iſt weniger eine Angelegenheit der Haupt⸗ als Hauptbebingung für eine vernünftige Wohnungspflege ein dringendes Bedürfnis ſein. Durch gehörige Bewegung im Frelen, durch Regelung des Stoffwechſels, nicht nur durch eine ſachgemäße Dit, ſondern auch durch eine vernunftgemäße Ab⸗ härtung, müſſen wir unſerm Körper Widerſtandsfähigkeit ver⸗ ſchaffen. Das neue Werk Profeſſor Albert Einſteins, das, wie die„B..“ mitteilt, in den nächſten Tagen in den Berichten der preußlſchen Akademie für Wiſſenſchaft erſcheinen wird, eine mathematiſth⸗phyſitaliſche Erörterung der Rela⸗ tloitäts⸗Theorle, wird vermutlich noch größeres Auf⸗ ſehen in der internationglen wiſſenſchaftlichen Welt hervor⸗ rufen, als die Relativitäts⸗Theorie ſelbſt. Die Arbeit trägt den Titel:„Eine neue Jeldtheorie“ und behandelt Probleme der Verſchmelzung der Mechaukk in der Elektro⸗ Dynamik. Die Schrift, an der Einſtein 10 Jahre gearbeitet hat, umfaßt ganze fünf Selten, das kſt pro Jahr nur eine halbe Seite. Aber natürlich enthalten die fünf inhalts⸗ ſchweren Seſten nur die Quinteſſenz der neuen Theorie. Uehrigens hatte die Relatioitäts⸗Theorle in ihrer erſten Ver⸗ öffentlichuna un einen Umfang von drei Seiten., als Krank⸗ Aber nicht Wiedergabe verzichtet. ausgerichtet, in Dauer⸗Parademarſch ſich zu bewegen, der Zu⸗ Uraufführung des Films„Waterloo“, Unſer Münch⸗ ner Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Emelka zu München, die ſich mit Zielbewußtheit und Erſolg um die Pflege des gut deutſchen Films bemüht, im Luſtſpiel wie in der Hiſtorſe, hat mit einem Film ber„hundert Tage“ nicht nur eine Spitzenlelſtung ihrer eigenen, ſondern ſicherlich der Weltproduktton geboten. Der Film ſpielt zwiſchen Wiener Kongreß und Napoleons zweitem und letztem Sturz, und er ſtellt Napoleon und unſern Blücher ls Antipoden gegeneinander. Wenn nun auch dieſe Figuren ls weniger im großen Riſſe des Genkalen gezeigt ſind als viel⸗ mehr in jenen hiſtoriſchen Nebenzügen, die viel zu ihrer Popu⸗ larität beigetragen haben, ſo entſteht doch ein großes hiſtori⸗ ſches Zeitbild im filmiſchen Ausdruck. Geſchichte optiſch ſinn⸗ action als die Kunſt, im Bilde ſo zwingend zu werden, daß Bild ſchier zu Sinn⸗Bild wird. Das iſt in„Waterloo“ viel⸗ fach mit außerordentlichem Geſchick vollbracht worden, und wo es In Ereignis wird, daun ſpricht es für ſümiſche Gentali⸗ tät lauter als alle noch ſo packend geſtellten Schlachtaufnahmen. Da iſt zum Beiſplel, diagonal geſchnitten, nebeneinander her die Flucht vom Wiener Kongreß und das Vordringen Napo⸗ leons, ſpäter: perſpektiviſch geſehen, die Anmarſchwege der Heere, die nie zu enden ſcheinenden Kolonnen der gegen Wellington aufmärſchterenden Franzoſen und anderes mehr. Hier l iſt zugunſten des ſuggeſtiven Eindrucks auf naturaliſtiſche Die Armeen ſcheinen, wie Bleiſoldaten ſchauer kommt aber nicht zu ſolchen Einwänden, er empfindet vielmehr: Tempo, Macht, die immer drohender ſich gegenein⸗ ander ſtellenden, zum Zuſammenprall drängenden Kräfte.— Das alles ſchafft Svannungen und macht Altbekauntes zu neuem Erlebnis. Nicht herausgearbeitet iſt nur dies: daß die preußiſch⸗engliſche Union den ſittlich guten Zuſammenſchluß auf ihre Freiheit bedachter Völker gegen das durch Napoleon verkörperte Prinzip der Gewalt und des Hybris deſpotlſchen Waähns bedeutete. Napoleon iſt hier mehr der gegen das S Schiek⸗ tal anrennende Herpismus Trogdem ut der Biſoſtreiden ige — N N 2 1—— ö u. natlonale Wirkung. Es war ergreiſend, wie bel der Münchner Uraufführung der edelſten Eiſers volle Aufmarſch der preußl ſchen„Kreuzzügler“, vor allem des Landſturms die Gemtte erſchütterte. Ein Werk, das in den Herzen der Monſchen die beſten und edelſten Empfindungen freimacht, hat ſeine Be⸗ deutung als Kunſtwert erwieſen. Da bodarf es keines Lohe der hohen kechuſſchen Qualltäten mehr, und auch die zanz vor⸗ zligliche Darſtellung begnüge ſich mit einem Geſamtlob. Rur der Blücher Otto Gebührs ſel hervorgehoben, deun er mar der rechte Marſchall Vorwärts, die ſchon Legende ge⸗ wordene Figur det Geſchichte In der Riethe der Filene Karl Grunes aber iſt dieſe Leiſtung mit an erſter Stelle zu nennen R. R. Allerle! Wiſſenswertes Der Vatikan in Rom umfaßt eine Geſamtfläche von 55000 Quadratmetern. Die Gebäude umgeben 20 Höfe, die 23000 Quadratmeter groß ſind. Die Gebäude enthalten rund 1000 Säle, Zimmer und Kapellen. ö * Von den Gedlchten Heines gibt es über 3000 Kompo⸗ ſttionen. * Auf der ganzen Erde gibt es 672 Vulkane, aber nur 270 davon ſind noch tätig. * In Kanada kömmen auf 03 Männer nur 100 Frauen. 5 N Die chineſtſche Mauer wurde 200 Jahre v. Chr. erbaut, um die Einfälle der Mongolen in das chineſiſche Gebiet alifzu⸗ halten. Sie iſt 11—12 Meter laug, am Fuß zehn, oben über 7 Meter breit und zieht ſich über 3000 Km. laug von den Küſten des Gelben Meeres bis weit in das Innere der Wüſte Gobi. Eine Länge, welche etwa der Entfernung von Schort⸗ land bis zur Tilrkel oder bon der Krim bis an das nördliche Eismeer reichen würde. Ste enthält dreihundert Millionen Kußikmeter glip ein Materſal mie ſa Fogyshyrg infden pbaus hauptamtlich zu beſetzen. Nene Mannheimer Zeltung[Abend⸗Ausgabe] de Freitag, den 11. Januar 1929 Warum werden Platanenalleen in den Straßen der Stadt verſüngt? Dieſe Frage wird ſich mancher beim Paſſieren der Heidel⸗ Pergerſtraße vorlegen, wenn er ſieht, daß die ſtädtiſche Garten⸗ derwaltung in dieſen Tagen die Kronen der ſtattlichen Pla⸗ zaneubäume abwerfen läßt. Die Maßnahme erſcheint auf den erſten Blick unverſtändlich, iſt aber im Hinblick auf die beſonderen Umſtände leider notwendig. Die Platanen haben dle Eigenſchaft, ſehr ſchnell und dabet„ſparrig“ zu wachſen, d. H. ſie bilden keine in ſich geſchloſſenen, pyramiden⸗ oder kugel⸗ förmigen Kronen, ſonbern entſenden ihre Aeſte ziemlich un⸗ gleichmäßig und beſenförmig in die Höhe. Letzteres iſt umſo⸗ mehr der Fall, je geringer der Abſtand der einzelnen Bäume von einander iſt. Während man in der Parklandſchaft und in gewiſſen Fällen auch im Stadtinnern, z. B. auf Plätzen, in Gärten oder ſonſtigen freien Räumen, dem natürlichen Wachstum keinen Zwang anzutun pflegt, iſt in bebauten Straßenzügen ein Eingriff mit Beil und Säge in der Regel nicht zu umgehen. Hier liegt der Fall vor, daß die An⸗ wohner Klage über Verdunkelung ihrer Wohn⸗ und Ge⸗ fchäftsräume führn. Mitunter wird ſogar über Feuchtigkeit der Wohnungen als Folge zu dichter Baumwände geklagt. Daß hohe, geſchloſſene Baumreihen die Licht⸗ und Luftzufuhr zum Schaden der Anwohner beeinträchtigen können, unter⸗ tegt keinem Zweifel. Begreiflicherweiſe leidet auch die Wirk⸗ ſümfeit der künſtlichen Straßen beleuchtung in derar⸗ tigen Fällen. Aber auch für die Straßenplatane ſelbſt iſt eine kräftige Verjüngung von Zeit zu Zeit von Vorteil. Die in⸗ folge des dichten Standes und auch ſonſt unter naturwidrigen Lebensbedingungen in die Höhe geſchoſſenen Aeſte neigen nämlich zum Windbruch. Ein beiſpielsweiſe an der Stamm⸗ gabelung abgeſplitterter Aſt aber kann den Baum als Straßenbaum für immer untauglich machen. Endlich iſt, als ſchönheitlicher Mangel anzuführen, daß das Laubdach des Baumes mit zunehmendem Wachstum aus pflanzenphyſiolo⸗ giſchen Gründen immer mehr in die Höhe und an die Außen⸗ rxänder der Krone rückt, im Innern aber nur noch ein wenig anztehendes Aſt⸗ und Zweiggewirr in die Erſcheinung tritt. Ein kräftiger Rückſchnitt behebt dieſes Uebel auf eine Reihe von Jahren. Gewiß ſieht der Baum im erſten Sommer nach der Operation etwas zerzauſt und unharmoniſch aus, aber die Platane überwindet dieſen Zuſtand bekanntlich ſehr ſchnell. Was jetzt in der Heidelbergerſtraße der Säge zum Opfer fällt, iſt im Verlauf von nur ſieben Jahren gewachſen. St.,.-A. * Kommunale Chronik Der neue Leiter der Karlsruher Berufsfeuerwehr Dem Baurat Wilcke in Hamburg wurde, wie mitgeteilt, mit der Amtsbezeichnung„Städtiſcher Branddirektor“ die Stelle des Leiters der Karlsruher Berufsfeuerwehr über⸗ tragen und für ihn eine planmäßige Stelle der Beſoldungs⸗ gruppe 11 neu errichtet. Herr Wilcke iſt in Gottlieben am Bodenſe geboren und ſteht im 44. Lebensjahre. Nach ſeiner theoretiſchen Ausbildung an der Techniſchen Hochſchule Mün⸗ chen und praktiſcher Ausbildung beim ſtaatlichen Bauamt Regensburg und bei Zivilingenſeur Kullmann in Nürnberg trat er 1912 in den Dienſt der Berufsfeuerwehr in Frank⸗ furt g. M. Später war er bei der Hamburger Berufs⸗ feuerwehr und in Danzig tätig. 1919 wurde er vom Senat der Stadt Hamburg als techniſcher Oberbeamter des Höheren Verwaltungsdtenſtes angeſtellt und 1920 zum Baurat ernannt. Kleine Mitteilungen Nachdem ſich in Durlach aus der nebenamtlichen Tätig⸗ keit der bisherigen Krankenhausärzte ſeit Jahren Unſtimmig⸗ keiten mit den Privatärzten ergeben hatten, hat die Stadt⸗ verwaltung ſich nunmehr entſchloſſen, die Stellen am Kranken⸗ Die beiden leitenden Aerzte haben ihre Stellen bereits am 1. Januar angetreten. Es ſind dies die Herren Dr. Kurt Deis, Facharzt für innere Krankheiten, als Chefarzt und zugleich leitender Arzt der inneren Abteilung, und der ſeinerzeit von Mannheim zu⸗ gezogene Dr. Alfred Ribſtein, Facharzt für Chirurgie und n als leitender Arzt der chirurgiſchen Ab⸗ teilung. Aus dem Lande Erhaltung der Kloſterrnine Frauenalb „ KKarlsruhe, 9. Jan. Der Karlsruher Verkehrsverein ſchreibt uns: Eine der meiſtbeſuchten, idylliſchen Ausflugs⸗ gegenden in der näheren Umgebung der Landeshauptſtadt droht durch den immer mehr fortſchreitenden Verfall der bekannten ſehenswerten Kloſterruine Frauenalb viel von ihrem Reiz und ihrer Anziehungskraft einzubüßen. Jahren bemüht ſich deshalb der Karlsruher Verkehrsverein um ihre Erhaltung. Wie es ſcheint, befaßt man ſich jetzt an zuſtändiger ſtaatlicher Stelle mit dem Gedanken, die Ruine im Sinne der Denkmalspflege zu erhalten und die Mittel flüſſig zu machen, die die Reſtaurierung der Ruine us öffentlichen Gründen erfordert. In dankenswerter Weiſe prüft das Badiſche Finanzminiſter lum dieſe Frage. Es iſt zu wünſchen, daß ſich die Möglichkeit ihrer Reſtaurierung ergibt. * * Heidelberg, 11. Jan. Der erſte ſtädtiſche Mas⸗ kenball findet, wie bereits aus der dieſer Tage veröffent⸗ lichten Anzeige erſichtlich war, am morgigen Samstag in ſämtlichen Räumen der Stadthalle ſtatt. Das Motto„Im Märchenland“ gewährt weiteſten Spielraum zur Maskierung. U Weinheim, 11. Jan. Der ſeit dem Jahre 1905 hier wirkende Vorſtand des Zollamtes Weinheim, Oberzollſekretär Ludwig Nerpel, begeht morgen ſein 40jähriges Dienſt⸗ fubiläum. sch. Plankſtadt, 8. Jan. Hter verſtarb an den Folgen ſei⸗ ner ſchweren Kriegsverletzung Hauptlehrer Friedr. Scholl⸗ meier im Alter von erſt 38 Jahren. Er war zuletzt an der hieſigen Volksſchule tätig und hatte den Krieg im Artillerie⸗ regiment 50 als Leutnant mitgemacht. Der Todesfall iſt umſo bedauerlicher, als erſt vor wenigen Tagen der Vater des Dahingegangenen, Adam Schollmeier, infolge eines Schlag⸗ anfalls unerwartet auf einer Bahnfahrt im Alter von 85 Jahren verſchieden iſt. Der doppelte Verluſt bedeutet für die hinterbliebenen Geſchwiſter ein ſchwerer Schlag. sch. Reilingen, 8. Jan. Der hieſige Männergeſangverein „Sängerbund“ brachte das Burenſpiel„Die Heldin von Transvaal“ und ein Luſtſpiel zur Aufführung. Die Darſtel⸗ lung war glänzend, die Verteilung der Rollen vortrefflich. Anerkennenswert ſind auch die Geſchicklichkeit und der Fleiß, mit denen die Stücke einſtudiert wurden. Die beiden Stücke waren von Geſangschören umrahmt. Mit der Veranſtaltung war die Abſchiedsfeier für den ſcheidenden Vereinsdirigenten, Kapellmeiſter Karl Karrer⸗ Mannheim, verbunden, da dieſer durch ſeine Anſtellung als Korrepetitor beim Mann⸗ heimer Nationaltheater an der Weiterführung ſeiner Dirigen⸗ tentätigkeit verhindert iſt. In zahlreichen Abſchiedsanſprachen kam die Beliebtheit, die ſich der Scheidende in ſeiner lang⸗ jährigen Dirigententätigkeit erworben hat, beredt zum Aus⸗ druck. Der Nachfolger Karrers wird der hieſige Hauptlehrer Kollmannsperger. s. Mosbach, 9. Jan. Unterm Vorſitz von Landrat Roth⸗ mund⸗ Mosbach, wurde auf Anregung des Badiſchen Unter⸗ richtsminiſteriums eine badiſche Bezirksnaturſchutz⸗ ſtelle ins Leben gerufen. Der Zweck iſt der Schutz von Na⸗ turdenkmälern, ſeltenen Pflanzen und Tieren. Es wurde eine Liſte der zu ſchützenden Naturdenkmäler, Fundſtätten, bemer⸗ kenswerter Bäume, Tiere und Pflanzen aufgeſtellt. Ueber Naturſchutz, Schutz von Kunſtdenkmälern und Natur⸗ und Denkmalpflege wird eine beſondere bezirkspolizeiliche Vor⸗ ſchrift erlaſſen werden. a Pforzheim, 9. Jan. Im letzten Jahre ereigneten ſich im Stadtbezirk Pforzheim 692 Verkehrsunfälle(6592 im Jahre 1927), durch die 6Perſonen geitöteit und 331 ver⸗ letzt wurden. Im Landbezirk Pforzheim wurden bei 48 Ver⸗ kehrsunfällen 3 Perſonen getötet und 35 verletzt. Der entſtan⸗ dene Sachſchaden war teilweiſe ſehr erheblich. * Kehl, 9. Jan. Geſtern nachmittag brach in der Trocken⸗ anlage der Wollfabrik am Rheinhafen, anſcheinend durch ö Durch das ſofortige Ueberhitzung des Ofens, Feuer aus. Eingreifen der Arbeiter mit Feuerlöſchapparaten und einer Schlauchleitung wurde ein größeres Umſichgreifen des Feuers verhütet. Die Motorſpritze, die raſch zur Stelle war, brauchte nicht mehr einzugreifen. 8 Seit gen der * Der Kampf um die offenen Sonntage Offenburg, 10. Jan. Der Bezirksrat beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung wiederum mit der Freigabe von [Sonntagen für den Einzelhandel. Der Offenburger Einzelhandel hatte beantragt, die Zahl der Freiſonntage von ſeither ſechs auf acht zu erhöhen. Der Vorſitzende der Offenburger Ortsgruppe, Kaufmann Klett, begründete den Antrag. Dr. Tröndle, Syndikus der Handelskammer Lahr und Freiherr von Seckendorff, Syndikus der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels in Karlsruhe, referierten über die Lage des Einzelhandels und forderten ebenfalls Freigabe weiterer Sonntage. Als Vertreter des D. H. V. widerſprach Gewerkſchaftsſekretär Gänsli⸗ Freiburg den Ausführun⸗ Vertreter des Einzelhandels und forderte Ablehnung des Antrages. Nach eingehender Beratung beſchloß der Be⸗ zirksrax die Entſcheidung über die Frage einer ſpäteren Sitzung vorzubehalten und inzwiſchen mit den angrenzenden Bezirken in Verbindung zu treten und eytl. eine einheitliche Regelung zuſtande zu bringen. * Aus dem Odenwald, 10. Jan. Die Holzarbeiten in den Privat- und Gemeindewäldern ſchreiten durch das trockene Wetter raſch weiter. Ein Teil der Gemeinden iſt bald damit fertig. Die Holzpreiſe ſind in dieſem Jahr um 15.— Prozent niedriger als im Vorjahre. Gemeinden, dieſes Jahr viel Holz auf den Markt bringen, erleiden ſo größere Ver luſte.. * Karlsruhe, 8. Jan. Am Montag abend erſtattete der Führer des Schiffes„Dine“ im Südweſtbecken des Rhein⸗ hafens Anzeige, daß der led. Matroſe Leo Janaſchek vermutlich itber Bord gefallen und ertrunken ſei. Da der Vermißte am Dienstag morgen noch nicht an Bord war, ſo 25 82 Die iſt wohl anzunehmen, daß er auf die vermutete Weiſe ums Leben gekommen iſt. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden.— Seit dem Neufahrstage wird die bei einem Kauf⸗ mann in der Hebelſtraße wohnhafte 36 Jahre alte, ledige Ver⸗ käuferin Irene Stern vermißt, die ſich in letzter Zeit mit Selbſtmordgedanken getragen haben ſoll. * Flehingen bei Bretten, 10. Jan. Schwere Enttäuſchun⸗ gen erleben zurzeit die tabakpflanzenden Landwirte. Wäh⸗ rend man mit einem Durchſchnittspreis von 45 Mk. für den Zentner gerechnet hatte, wurde geſtern von einer Mann ⸗ heimer Firma ein Angebot von 30 Mk. für den Zentner gemacht und zu dieſem Preiſe in den Nachbarorten bereits Ta⸗ bak angekauft. Eine Heidelberger Firma, die für die hieſigen Pflanzen 33 Mk. geboten hatte, hat dieſes Angebot wieder zu⸗ rückgenommen, ſo daß die Ausſichten auf einen Mehrerlös als ſchlecht bezeichnet werden müſſen. i. Bühl, 9. Jan. Fabrikant Karl Kuen kann heute in ſel⸗ tener körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag begehen. Herr Kuen hat ſeine Firma zu einer der angeſehen⸗ ſten der Lederbranche in ganz Baden geſtaltet. Im No⸗ vember letzten Jahres wurde er für 60jährige aktive Mitglied⸗ ſchaft vom Badiſchen Sängerbund mit der bronzenen Ehren ⸗ plakette ausgezeichnet. Herr Kuen iſt Altveteran von 1870/71. Dem Jubilar wurden aus Anlaß ſeines Geburtstages vielfach Ehrungen zuteil. * Iſtein, 10. Jan. Geſtern nachmittag brannte das Per⸗ ſonenauto der Firma Albert Dattler u. Co. in Iſtein vollſtändig aus. Der Wagen, der in der Betriebshalle ſtand, wurde mit einem elektriſchen Ofen angewärmt. Dabei ent⸗ zündeten ſich anſcheinend Motorgaſe. Glücklicherweise wurde das Feuer gleich bemerkt und der Wagen aus der Halle geſchoben, ſodaß dieſe nicht gefährdet wurde. * Karſau, Amt Säckingen, 10. Jan. Vor einigen Tagen wurde hier auf freiem Feld eine Frau in bewußtloſem Zu⸗ ſtand aufgefunden. Man ſchaffte ſie in den Bürgerſaal des Rathauſes, wo ſie nach längeren Bemühungen wieder zum Bewußtſein kam. Sie wollte hier eine befreundete Familie beſuchen, hatte aber ein Schlafmittel zu ſich genommen und mußte ſich unterwegs niederlegen. 8 Schluß des redaktionellen Teils 6 Zum Schulz gegen anflar NN. e e HaSTHHEEN hefflen, Mandel- u. tach νẽ,αqοννẽi: Halsenkzündun gen 110 Roman von Haus Schulze Daifſy hatte ſich in einer jähen Schwächeanwandlung auf einen Stuhl niedergelaſſen; wie eine Eiſeshand griffen die letzten Worte des Müllers an ihr Herz.„Das werde ich Ihnen nie vergeſſen!“ ſagte ſie leiſe, von neuem mit Tränen kämpfend. Eva, deren energiſcher Art jede Sentimentalität wider⸗ ſtrebte, hielt jetzt den Augenblick für den Rückzug gekommen. »Ermanne dich, Daiſy!“ ſagte ſie.„Wir wollen Urſula zu Hauſe für ein paar Stunden ins Bett ſtecken. Dann wird der Schaden bald wieder behoben ſein. Und der Herr Baron“, ſchloß ſie mit einem leiſen, ſpöttiſchen Lächeln,„wird vielleicht auch gern erſt einmal trockene Sachen anlegen!“ 125 75 Acht Tage waren ins Land gegangen, acht Tage, ſo blau und ſonnendurchleuchtet wie ein einziger großer Akkord quel⸗ lenden Lebens. Das weiße Haus am See mit ſeinen grünen Fenſterläden und dem feinen hellen Gartenſaal war Achim wie zu einer zweiten Heimat geworden, die ex ſchon ſeit ſeiner Kindheit zu kennen alaubte. Die glückliche Errettung Urſulas aus dem Schlammtode der Groß⸗Rauſener Gewäſſer hatte raſch eine Brücke zwiſchen den drei Menſchen geſchlagen, deren kleine Gemeinſchaft ſchon zwei Tage ſpäter einen unerwarteten weiteren Zuwachs er⸗ bälten hatte. Wie vom Himmel hereingeſchneit war nämlich eines Abends ein alter Schulfreund Achims, Dr. Joachim Hardt, anf Groß⸗Ranſen eingetroffen, ohne jede vorherige Benach⸗ dichtigung oder Anmeldung, wie er ſtets von ſeinen großen Auslandreiſen heimzukommen pflegte, die ihn früher durch die ganze Welt geführt hatten und ſich erſt ſeit Kriegsende auf den engeren Umkreis Europas beſchränkten. Er hatte in Gardone, wo er ſich nach einer längeren Winterfahrt durch Süditalien und Sizilien für einige Wochen niederlaſſen wollte, einen verzweifelten Brief Dr. Eckards vorgefunden, in dem ihn diefer ohne Achims Wiſſen in der Zeit der höchſten Not kurz vor dem Todesſturz„Maximums“ auf das dringendſte um ſeine pekunjäre Unterſtützung angegangen war. Un ohne Beſinnen hatte er ſich wieder in den Brenner⸗ Zug geſetzt und war Tag und Nacht nach Berlin weitergereiſt, um hier zu ſeinem größten Erſtaunen zu erfahren, daß Achim feine traditionelle Wohnung im„Eſplanade“ nach reſtloſer Av⸗ i deckung ſe iner ſämtlichen Verbindlichkeiten ganz unerwartet aufgegeben habe und ohne Bezeichnung eines näheren Reiſe⸗ ztels ins Ausland gegangen ſei. Mit Mühe hatte er die Privatadreſſe Dr. Eckards feſtgeſtellt und war nach kurzer telephoniſcher Verſtändigung durch den getreuen Exſekretär noch am gleichen Tage im Auto nach Groß⸗Rauſen heraus⸗ gekommen. Achim war über dieſen Beweis der Freundestreue gerade von ſeiten Dr. Hardts, mit dem er in letzter Zeit mehrfach in recht erhebliche Differenzen über ſeine planloſe Lebensführung geraten war, tief betroffen geweſen. In einer langen, ernſten Unterredung hatte er jede finanzielle Hilfe des Freundes, der zwar über bedeutende, jedoch nicht unbegrenzte Mittel gebot, dankbar, aber entſchieden abgelehnt und ihm erklärt, daß er ſich aus eigener Kraſt wieder ein Vermögen zu ſchaffen wiſſen werde, wie er es in den letzten Kriegsjahren ſchon einmal aus dem Boden geſtampft habe. Und in der Tat hatte ihm ſein er⸗ finderiſcher Geiſt und ſeine unleugbare kaufmänniſche Be⸗ gabung inzwiſchen bereits wieder einen Weg zu neuem Reich⸗ tum gewieſen. 5 Bei ſeinen Wanderungen durch das Groß⸗Rauſener Forſt⸗ revier hatte er feſtgeſtellt, daß ein großer Teil der prachtvollen Kiefernwaldungen durch den Kahlfraß eines berüchtigten Schmetterlings, der Eule, einem vorzeitigen Un⸗ tergang geweiht war und zur Verhütung weiteren Unheils im Umfang von Tauſenden von Morgen ſo bald wie möglich abgeſchlagen werden mußte. Achim, der im Eiſenbahnmini⸗ ſterium einen einflußreichen Freund hatte, hatte ſofort den Plan gefaßt, durch deſſen Vermittlung mit dem Eiſenbahn⸗ fiskus einen großen Schnellieferungsvertrag zuſtandezubrin⸗ gen und dieſen Vertrag dann entweder an einen Großunter⸗ nehmer gegen eine entſprechende Abfindung weiterzugeben oder die Abholzung des von ihm auf etwa eine Million Feſt⸗ meter geſchätzten Schwellen⸗ und Grubenholzes ſelbſt in die Hand zu nehmen.— Dr. Hardt hatte auf Achims Bitte das Nachbarſtübchen im Giebel des kleinen Logierhauſes bezogen, und die beiden Freunde hauſten zuſammen in ihrer luftigen Höhe wie einſt in ihrer fernen Knabenzeit auf der Ritterakademie in Liegnitz. Das Leben im Schloß hatte ſich unterdeſſen mehr und mehr in den Formen ländlicher Ungebundenheit und Kame⸗ radſchaftlichkeit entwickelt. Der Vormittag gehörte altem Her⸗ kommen gemäß ganz dem See und ſeinen goldenen Wonnen des Bades. Da lag man oft Stunde um Stunde in dem heißen Sonnenbrand des weißen Badeſtrandes, der wie ein verzau⸗ bertes Oſtſeemärchen in den weiten Ring des Waldes ein⸗ — D gebettet war. Der See ein einziges Gleißen und Glitzern, Buchengrün und blauer Himmel, wie ein zartes, loſe ver⸗ ſchwebendes Seidenzelt bis zu den weichgetuſchten Schatten der fernen jenſeitigen Uferhöhen hinüberdämmernd. Im Waſſer gab es dann mancherlei luſtige Wettſpiele, vor allem Eva war eine ausgezeichnete Schwimmerin, ſo daß ſelbſt der ſportgeſtählte Achim mit ihr über längere Strecken kaum mitzuhalten vermochte. Sie tauchte wie ein Fiſchotter und wagte ſich zu Daiſys ſtillem Entſetzen zuweilen ganz weit auf den See hinaus, daß das matte Rot ihrer Badekappe nur noch wie ein ſchwacher Tupfen auf dem ſchimmernden Grunde des Waſſers erkennbar war. Dr. Hardt, der neben einer großen muſikaliſchen Be⸗ gabung auch über ein ſtarkes zeichneriſches Talent verfügte, hatte ihren wundervoll modellierten Körper bereits in einer Anzahl kecker Skizzen feſtgehalten und entdeckte täglich neue Bewegungsmotive in der klaſſiſchen Rhythmik ihrer knaben⸗ haft ſchlanken Glieder. Ihren größten Reiz aber entfaltete Eva in der fauchzen⸗ den Ausgelaſſenheit des Schleuſenbades, mit dem ſie von jeher in einer alten, verlaſſenen Schleuſe des Oberſees ihr Morgen⸗ bad zu beſchließen pflegte. Da ſtürmte ſie in übermütigem Tanz durch die Sturzſeen der von allen Seiten toſend herein⸗ brechenden Fluten oder ſtand in dem durchſichtigen Sprühnebel der leuchtenden Waſſerkaskaden wie eine neue Meluſine, hold und ſchlank, und Frau Einſamkeit hütete mit großen, ſtillen Augen das Geheimnis ihrer feſſelloſen Entſchleierung.—— Die Nachmittage gehörten weiten Ritten und Wagen⸗ fahrten durch die Groß⸗Rauſener Forſten, und abends fand man ſich meiſt im Gartenſaal des Schloſſes um den pracht⸗ vollen Blüthner⸗Flügel oder auf der offenen Parkterraſſe zuſammen. Dr. Hardt ſpielte mit Eva alle ihre Lieblinge aus dem unerſchöpflichen Schatz der Chopinſchen Nocturnos oder begleitete Daiſy zum Geſang. Und draußen webte der Frieden der blauen Juninacht, viele Sterne ſtanden am Himmel, und die Welt lag irgendwo weit hinter den Wäldern. Achim ging durch den ſchleierloſen Glanz dieſer Früh⸗ ſommertage wie ein Träumer mit wachen Augen. Ihm war es oft, als ob er all ihre Sonne, all ihren Zauber mit der ganzen Kraft ſeines Herzens zurückhalten müſſe, und er fühlte doch wieder, wie die Stunden, die ſeine Sehnſucht am liebſten in alle Ewigkeit gedehnt hätten, ihm unwiederbringlich unter den Händen entglitten gleich den flüchtigen kleinen Wellen des Sees. Wie eine Fahrt ins Glück war dieſe Reiſe geweſen, die alle Seligkeit der Welt über ihn ausgeſchüttet hatte, daß ihm das Herz zuweilen vor Freude ſtillzuſtehen ſchien. Alle Erinnerungen an voraufgegangene Leidenſchaften waren wie mit einem Schlage in ihm ausgelöſcht.(Fortſetzung folgt) 2 * da(can reer eee 8 1 1 * ö 1 ö allein für den Rückgang der Bewegung ver⸗ Mlle. 3, Ben 11. Jännär Neue Mannheimer Zeituuß ßenb⸗Ausgabe] 5. Sete. Nr. 18 Der deulſche Eissport braucht Förderung Wenn man ſich über den Stand des deutſchen Eisſportes ein Bild machen will, genügt es, das Nachrichtenmaterial zu verfolgen, das über eisſportliche Tätigkeit im Reich ver⸗ öffentlicht wird. Man lieſt kurze Berichte über Eishockey⸗Wett⸗ ſpiele, erfährt, daß einzelne Größen des Eislaufens im Trai⸗ ning ſind und auf verſchiedenen Championaten zu ſtarten beabſichtigen, aber man hört und lieſt immer die gleichen Namen, die gleichen Vereine. Die weitaus meiſten Berichte und Informationen kommen aus dem Ausland, aus der Schweiz, aus Norwegen. Und damit iſt beinahe alles über den deutſchen Eisſport geſagt. Er ſtagniert und darüber täu⸗ ſchen auch die gelegentlichen Erfolge der Berliner oder Mün⸗ chener Eishockeymannſchaften nicht hinweg. Im europäiſchen Bild nimmt Deutſchland ſchon lange nicht mehr die Stellung ein, die es noch vor etwa 15 Jahren gegangen ſind, aber dieſe Tatſache darf nicht kann es Deutſchland mit den anderen europäiſchen Eisſport⸗ nationen Schweden, Norwegen, England, Schweiz, Ungarn, Tſchechoſlowakei und Oeſterreich aufnehmen. Man kann dem⸗ nach feſtſtellen, daß der Eisſport als reiner Wettkampfſport zurzeit in Deutſchland nicht mit anderen Nationen kon⸗ kurrenzfähig iſt. Der Eislauf als Volksſport oder beſſer als Ergänzungsſport der Maſſe für die ſommerlichen Leibes⸗ übungen iſt aber ebenfalls längſt nicht mehr ſo verbreitet wie früher. Hier iſt allerdings der Rückgang der Eislaufmöglich⸗ keiten wohl der Hauptgrund. Da man aber dieſe Tatſache genau kennt und an den Beiſpielen anderer Länder ſieht, wie man infolge der Fortſchritte der Technik durch künſtliche Eis⸗ bahnen verſucht, dem Eislaufen als einer der geſündeſten Arten der Leibesübungen neue Stätten zu ſchaffen, kann den Städten und Behörden der Vorwurf nicht erſpart bleiben, in antwortlich gemacht werden. In anderen Län⸗ dern mit ähnlichen klimatiſchen Verhältniſſen iſt die Lage doch beſſer. Man iſt dort früher zu der richtigen Erkenntnis gekommen, daß der Eisſport in dem Augenblick zum Volks⸗ ſport werden kann und muß, wo man dafür ſorgt, daß durch die Schaffung künſtlicher Freilufteisbahnen den Eisläufern eine be⸗ stimmte Zeit des Jahres als ſtändige Trai⸗ ningsgelegenheit garantiert wird. Das kleine Oeſterreich iſt hier vorbildlich vor⸗ gegangen. Allein Wien verfügt heute über vier große Kunſteisbahnen und damit erklärt ſich auch der Aufſchwung des öſterreichiſchen Eisſports. Die führende Stellung Oeſter⸗ reichs wird auch nicht geſchmälert, daß ein⸗ zelne Weltmeiſter aus anderen Nationen ſtammen. Im Schnellauf allein iſt der Kampf Um die Führung noch nicht entſchieden; die kommende Saiſon wird zeigen, ob Finnland oder Norwegen herrſchend ſind. Im Kunſt⸗ laufen ſteht Oeſterreich, was die Zahl der erſt⸗ klaſſigen Kunſtläufer anlangt, weitaus an erſter Stelle, wenn auch das Weltmeiſterpaar Joly⸗ Brunel aus Frankreich und Weltmeiſterin Sonſa Henſie aus Nor⸗ wegen ſtammt und der beſte Kunſtläufer der Welt, Gillis Grafſtröm, ein Schwede iſt. Aber kein Land bringt jährlich ſo viele neue und erſtklaſſige Kunſtläufer her⸗ vor wie gerade Oeſterreich. Im Eishockey ſind die Differen⸗ zen nicht ſo groß. Hier kann Deutſchland mit ſeinen führenden Mannſchaften aus Berlin und München durchaus als gleich⸗ wertiger Gegner betrachtet werden. Aber auf dieſe beiden Städte allein iſt der Erfolg im Eishockey konzentriert, weil beide Städte Kunſteisbahnen beſitzen. E Im Schnellaufen haben die beſten deutſchen Läufer wie Vollſteldt⸗Altona, Mayke Berlin uſw. gegen erſte europäiſche Konkurrenz nichts zu beſtellen. Im Kunſt⸗ laufen ſtellt Deutſchland trotz ungünſtigſter Umſtände recht gute Gegner, zur Spitzenklaſſe aber reicht es nicht ganz, weil die Baſts nicht breit genug iſt. Nur im Eis hockeyſpiel Die beſten deutſchen Skiläufer Ein Ueberblick über die deutſche Skiläufer⸗Extraklaſſe Durch das olympiſche Training und die Olympiſchen Winterſpiele ſind zum erſten Male in der deutſchen Oeffent⸗ lichkeit die beſten deutſchen Skiläufer bekannt geworden. Etwa zwei Dutzend Namen hörte man unter den Anwärtern für die Vertretung des Deutſchen Skiverbandes in den vier ſchweren Skiwettbewerben von St. Moritz. Eine nicht ganz ſo große Zahl iſt denn auch tatſächlich nach Pontreſina zum Training gefahren und ſpäterhin am Start in St. Moritz erſchienen. Wenn auch der Deutſche Skiverband mit ſeinen nahezu 100 000 Mitgliedern über ein Dutzend Landesverbände heſitzt, in denen Jahr für Jahr Meiſterſchaften der Landes⸗ verbände zum Austrag gelangen, ſo beſchränkt man ſich bei der Auswahl der Olympiateilnehmer in erſter Linie auf die vorzüglichen Sportleute des Bayriſchen Skiverbandes, zu denen dann noch einige vom Thüringer Winterſportverband und vom Skiverband Sachſen ſowie vom Allgäuer Winter⸗ ſportverband traten. Vom Schwäbiſchen Schneelaufbund iſt auch der mehrmalige Meiſter im 18 Km.⸗Lauf Braun, aller⸗ dings ohne beſonderen Erfolg geſtartet. Nun ſoll man nicht meinen, daß aus dieſer Tatſache heraus die Meiſterſchaften und die Meiſter der Landesverbände von geringerer Bedeu⸗ zung wären. Es iſt wohl die Auswahl damit zu erklären, daß man für ſo ſchwere Wettbewerbe, wie die großen inter⸗ nationalen ſie darſtellen, beſonders kampferprobte Läufer haben muß. Immerhin wäre die Frage aufzuwerfen, ob und inwieweit der Nachwuchs inzwiſchen repräſentationsfähig geworden iſt. Und gerade die jetzige Winterſportſaiſon hat Hinterzarten Malerisches Kirchlein Phot. E. dieſer Hinſicht rückſtändig zu ſein. Wenn Deutſchland heute mehr Winterradrennbahnen hat als faſt die ganze übrige Welt zuſammen, dann wirkt es beſchämend, wie ſtiefmütter⸗ lich der Eisſport behandelt wird. Trotz der dauernden Hin⸗ weiſe der Aerzte auf die geſundheitsfördernde Wirkung des Eislaufs, trotz der Tatſache, daß der Eisſport durch die Billig⸗ keit ſeiner Mittel Volksſport werden kann, hat Deutſchland heute erſt zwei künſtliche Eisbahnen, Solange hier keine Aenderung eintrit und bei Stadionbauten der Einbau einer Eisbahn ſelbſtverſtändlich wird, kann der deutſche Eisſport ſich nicht entwickeln. Die Eisbahn auf dem Schulhof müßte Grundlage ſein, um den Weg zum Volksſport zu erreichen. Der Weg durch den großen Reiz des Eishockeyſpiels allein iſt als Propaganda verfehlt. Die Maſſe auf Schlittſchuhen— das wäre ein Ziel. Dr. E. Buss ar d. die große Aufgabe zu beweiſen, daß der ſportliche Durch⸗ ſchnitt der Deutſchen Skimeiſterſchaft ſo hoch iſt, daß aus einer großen Fülle ſportlich erſtklaſſiger Läufer ſtändig eine internationale Extraklaſſe deutſcher Läufer ergänzt wird. Es muß ſich doch endlich zeigen, daß die unermüdlichen Be⸗ mühungen des DSV. durch ſeine Berufs⸗ und Amateurſki⸗ lehrer einen guten Nachwuchs zu erzielen, Erfolge gebracht haben. 1 Im Augenblick hört man allerdings nur die Namen, die ſchon bei den Olympiſchen Winterſpielen genannt wurden und die deshalb in der deutſchen Winterſportwelt bekannt ſind. Dagegen weiß man weniger von der Eigenart dieſer einzel⸗ nen Skikanonen. Wir wollen verſuchen, einige Profile dieſer Läufer zu zeichnen. Ein ungemein ſympathiſcher Sportmann iſt Otto Wahl aus Zellamehlis, beſcheiden, ſchlicht und als Dauer⸗ läufer von einer unerhörten Zuverläſſigkeit. Der lange Otto Wahl hat dabei eine ganz eigene Technik des Langlaufs. Er läuft gewiſſermaßen aus den Hüften heraus; mit einer bei⸗ nahe ans Tänzeriſche grenzenden Leichtigkeit bewältigt er die 80, 35, 40 und 50 Km. Strecken. Von Otto Wahl wird man noch mancherlei erwarten können. Der lange Thüringer ſteht nämlich erſt im 24. Lebensjahre, hat alſo immer noch die beſten Jahre vor ſich. Schon in dieſem Jahre war ſein erſter Start ein Sieg in Rekordzeit. Als zweiter Dauerläufer iſt Fritz Pellkofer aus Gat⸗ tau zu nennen, der„Kaibibraxer“, wie ſein Spitzname lautet. Fritz Pellkofer iſt ebenfalls noch verhältnismäßig jung,— er iſt 28 Jahre alt— und zeigt in dieſem Winter bereits, daß er auch ein zuverläſſiger Springer iſt. So wird es ihm wohl in [dieſem Jahre gelingen, auch in der Kombination(Sprunglauf und Langlauf] an die Spitze der bayriſchen und deutſchen Läu⸗ fer zu rücken. Von den Dauerläufern iſt dann noch Hans Bauer Bayriſch⸗Zell zu erwähnen, ein Landwirt aus dem Oberlande, der auch im Springen ausgezeichnete Leiſtungen aufweiſt. Auch er bemüht ſich zweifellos, in dieſer Saiſon in der Kombination vorwärts zu kommen. Von den ausgeſprochenen Langläufern auf der 18 Km.⸗ Strecke iſt unſere Hoffnung neben den erwähnten Otto Wahl und Hans Bauer vor allen der Allgäuer Ludwig Boeck aus Neſſelwang. Auch er iſt ein kerniger Landwirt, der im 26. Lebensjahre ſteht und immer als Langläufer an der Spitze lag. Er wurde bekannt infolge ſeiner hervorragenden Lang⸗ laufleiſtungen, die in der Berechnung der Kombinationsnote ſtark ins Gewicht fielen. Bei den Olympiſchen Winterſplelen war er der beſte Deutſche in der Kombination. Schade, daß er als Springer nicht die Fähigkeiten unſeres Erich Reck⸗ nagel mitbringt! Wie denn überhaupt nach wie vor bei den deutſchen Skigrößen die Eigen⸗ tümlichkeit beſteht, daß jeder der Läufer in ſeinem Spezialfach Ausgezeichnetes leiſtet, wir aber für die Kombination, alſo Sprung⸗ lauf und Langlauf zugleich, hervorragende Könner nicht in ausreichendem Maße beſitzen. Auch das iſt ein Grund, weshalb das Abſchnei⸗ den gegenüber der internationalen Konkur⸗ renz nicht immer ſo iſt, wie man es erwarten könnte. Wir erwähnen weiterhin von den 18 Km. Läufern noch Walter Glaß, den öſter⸗ reichiſchen und ſchwelzeriſchen Meiſter für 1927, der damals auch zugleich Erſter in der Kombination der Deutſchen Skimeiſterſchaßk wurde, während dieſe Würde wegen eines kleinen Punktvorſprungs ſeinem Rivalen Guſtl Müller zuſiel. Walter Glaß, der Schuhmacher vom fächſiſchen Aſchberg, iſt noch ein ſehr junger Läufer. Er iſt erſt 23 Jahre alt und hat wohl aus dem Grunde einerſeits und wegen ſeiner Doppelmeiſterſchaft 1927, daun aber auch wegen ſeiner geradezu un⸗ erhörten Sprungtechnik in den beiden letzten Jahren im Mittelpunkt des Intereſſes ge⸗ ſtanden. Walter Glaß war einer der Läufer, der vielleicht am hervorragendſten airo⸗dyng⸗ miſche Sprünge in Deutſchland vorführte. Ben den Olympiſchen Winterſpfelen hat er allerdings bis zu einem gewiſſen Grade verſagt. Da er immerhin unter den deutſchen Läufern einer der beſten war, ſo hatte man von ihm doch ein beſſeres Abſchneiden gegenüber der internationalen Extra⸗ klaſſe erwartet. Er ſelbſt erklärt ſein relatives Verſagen mit Uebertraining, vor allem der langen Ausdehnung des olym⸗ piſchen Trainings, das ihn ja monatelang von ſeiner Heimat fernhielt. Walter Glaß iſt der Muſtertyp eines unerſchrockenen, aber auch ehrgeizigen, jungen Sportmannes. In dieſem Jahre wird er in ſeinem fächſiſchen Heimatgebirge mit der inter⸗ nationalen Konkurrenz und der ſeiner Olympia⸗Kameraden um die Würde des Deutſchen Skimeiſters kämpfen. Walter Glaß ſpielt, wie geſagt, in erſter Linie in der Kombinatiog eine Rolle und zwar dürfte hier auch ſeine Springerkunſt ſtär⸗ ker ins Gewicht fallen, als ſein Langlauftalenk. Das Gleiche gilt vom Deutſchen Meiſter 1927, Gu ſt e Müller⸗Bayriſch⸗Zell. Guſtav Müller iſt in ſeinem Hei matsort im Gaſtwirtſchaftsbetrieb ſeines Vaters tätig und außerdem Berufsfkilehrer. Als ausgezeichneter Springer ſpielt noch Lols l Kratzer einer Rolle. Er ſtammt aus Rottach⸗Egern. Seine Spring⸗ technik iſt hervorragend, wenn er auch in St. Myritz nicht so abgeſchnitten hat, wie man es erwartet hatte. Das Gleiche gilt für den vorzüglichen Tannheimer einem Oberſtdorfer, deſſen Springen allerdings ſtark unter ſeiner Kurzſichtigkeit leidet. Der Altmeiſter Kröckel⸗Neuhaus vom Thüringer Win⸗ terſport⸗Verband gehört immer noch zu den beſten deutſchen Springern. Es iſt kaum zu glauben, daß dieſer 28jährigz Glasbläſer und Familienvater noch mit dieſer Friſche und mit dieſem fugendlichen Elan über die Schanze geht. Er iſt ein alter Routninier des Skiſpringens, man kann ſich daher be ihm auf eine gute Leiſtung durchaus verlaſſen. . Die zweite große Springerkanone des Thüringer Gebietes iſt Erich Recknagel, der kleine, ſchmächtige 24 Jahre alte Springer, der bei ſeinen kühnen Springen über 60 Meter auf der Olympiaſchanze die Zuſchauer zu Begeiſterungsſtürmen hinriß. Er leiſtet ſelbſt im Rahmen der internationalen Extra⸗ klaſſe ganz Hervorragendes und darf wohl als der beſte deutſche Springer gelten. Etwas in den Hintergrund getreten ſind die beiden Br der Neuner aus Partenkirchen, obwohl auch ſie Vorzüg⸗ liche Sportleute ſind. Martin Neuner iſt aus beruflichen und Karl Neuner aus geſundheitlichen Gründen nicht mehr auf der Höhe der Leiſtungsfähigkeit wie früher. 5 Auch aus dem Schwäbiſchen Schneelaufbund hal ſich ein „ Sportläufer bisher nicht herausgehoben, obwohf man in Zukunft vielleicht damit rechnen kann Kresse- Hinterzarten E db Wintersport Sonne Höhenluftkur 2 Erg Nochsenwarzwald— Sesucht: Hotel Rebelhof— Gasthaus Grafenmatt Proſpekte Der Beſitzer: Gottfried Schlager. 247 Heuslashütten fal Jennpn ind late Ain len han 30 Min. v. Station Bärental.(Dreiſambahn).— Herrliches Ski⸗ gelände. Bekannt für gute Küche. Voller Penſtonspreis Rm.50. Telephon— elektr Licht— Radſo. Der Beſitzere Eäwin Freys im Schwarzwald, Tel. Jommerall be. Cebfgen Georgen Nr. 144 Hasthofu Pens, Sommerauer-Hof. Ideal. Skigelände. Sprung⸗ 2 St. bttael. Men ⸗Nrais u. M. 5.— etnſchl. Geiz. Bei. J. 22 247 nördlicher Schwarzwald— 776 bis 1100 m über d. M. Regelmüßige Autoverbindung mit Bühl(Baden]. 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Nr. 18 Neue Mannheimer Zeitung[Abend ⸗Ausgabeỹ Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 12. Januar 5 Deutſche Sender Berlin(Welle 3890), Königswuſterhauſen(Welle 1040) 20 Uhr: Märtiſche Induſtrie, Hörbild⸗Montage, 21 Uhr: Unter⸗ haltungsmuſit, Anſchließend Tanzmuſik. r L sklau(Welle 322,6) 20.15 Uhr: as Scheldungsſouper, Rund⸗ funkoperette in drei Akten, 2: Tanzmuſit. Frank furt(Welle j 0 ie Hausdame, Luſtſpiel in brel Aufzügen, anſchließend von Berli Tanzmuſik. Hamburg(Welle 394,7) 20 Ühr: Muſizierke Plauderei, heiterer Abend, Königsberg(W. 303) Ein 20.05 Uhr: Bunter Abend, anſchl. Tanzm. Langenberg(Welle 4 13.05 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Karnevalſitzung, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 365,0) 20 Uhr: Heiteres Wochenende, 22.80 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 535,7), Kalſerslautern(Welle 277,8) 14.80 Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.20 Uhr: Konzert des Rund⸗ 22.45 Uhr: Tanzmuſtk. Stuttgart(Welle 379,7) 12.90 Uhr: Schallplattenkonzert, 18 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: äſſiſche Stunde, anſchließend Funkbrettl N und Nationen, anſchließend Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Been(Welle 411) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, 22.18 Uhr: Orcheſter⸗ ert, 29.35 Uhr: Tanzmuſik. Welle 585,6) 20 Uhr: Szenen aus Madame Butterfly, Parts(Welle 174,3) 21.15 Uhr: Der Arzt wider Willen, Oper. Prag(Welle 948,0] 19 Uhr: Orpheus in der ÜUuterwelt, Operette, 22,35 Uhr: Uebertragung aus Brünn. Rom(Welle 447,8) 20.45 Uhr: Operettenſendung. Wien(Welle 517,2) 20.15 Uhr: Der Zarewitſch, Operette in 3 Akten. Zürich(Welle 588,2) 20.15 Uhr: Uebertragung von Wien. Hadio-Spezlalhaus Behr, Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Richtig beraten und bedient werden Sie nur im Fachgoſchäft! Laſſen Sie ſich durch angeblick billige Lockangebnte nicht ver⸗ Kiffen, wirklich billig und gut kaufen Sie nur im Fach. chäft und haben Gewähr für ſorgfältige Bedienung. Akkumulatoden⸗ Prüf⸗ und Ladeſtation. Nachbargebiete Aus Ludwigshafen 7. Falſchgeld im Umlauf— Ein undankbarer Gaſt e Lubwigshaſen, 11. Jan. Geſtern wurden bei der Stadt⸗ kaſſe wieder zwei falſche Zweimarkſtücke eingezahlt, bie aber ſofort als Falſchſtücke erkannt wurden. Der Her⸗ ſteller bezw. Verbreiter ſind unbekannt.— Geſtern nach⸗ mittag ſtahl ein Burſche von etwa 19 Jahren in einem Hauſe in der Richard⸗Wagnerſtraße, wo er bettelte, eine Hand⸗ taſche mit Inhalt im Werte von etwa 135 Mk. Er konnte noch nicht erwiſcht werben. Augenſcheinlich der gleiche Burſche ſtahl mittags, nachdem er in einem Hauſe in Munden⸗ heim gebettelt hatte, und zum Kaffeetrinken eingeladen wor⸗ den war, aus etner Tiſchſchublade einen Geldbeutel. Der Täter entkam auch hier unerkannt. Er trägt einen dunklen Anzug und Kamelhaarſchuhe, 1 * Ludwigshafen, 11. Jan. Aus betriebstechniſchen Gründen hat es ſich als notwendig und zweckmäßig erwieſen, das Glpswerk Neckarzimmern der J. G. Farbentudu⸗ ſtrie ſtill zulegen. Mit Rückſicht auf die Belegſchaft(193 Arbeiter und 32 Angeſtellte) wird der Betrieb noch die Wintermonate hindurch im bisherigen Umfang auf⸗ recht erhalten. Es iſt beabſtchtigt, einen Teil der Belegſchaft im Rahmen des Möglichen bei anderen Werken der Ge⸗ ſellſchaft unterzubringen. * Der Kampf um die Reben :: Landau, 9. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Aus Anlaß feiner Anweſenheit bei der pfälziſchen Laudwertſchaftswoche in Landau nahm Staatsminiſter Prof. Dr. Fehr Gelegenheit, im Kreiſe von Mitgliedern der Kretsbauernkammer die Frage des An baues der Amerlkanerreben mit Vertretern des Weinbaues und der Hybridenaupflanzer zu be⸗ ſprechen. Beide Parteien brachten ihre Wünſche vor. Der Stagtsminiſter erklärte, es müſſe bis zum Erſcheinen der in Ausſicht ſtehenden reichsgeſetzlichen Beſtimmungen eine die berechtigten Intereſſen beider Parteien berückſichtigende vor⸗ läufige Regelung gefunden werden. In dieſer Richtung wurden verſchiedene Vorſchläge gemacht, zu denen die Kreis⸗ bauernkammer nicht gutachtlich Stellung nehmen wird. Der Staatsminiſter erſuchte die Erſchienenen, unter Hinweis auf die im besetzten Gebiet beſtehenden beſonderen Verhältniſſe die Staatsregierung in ihren Bemühungen, einen Ausgleich zu ſchaffen, unterſtützen. Schließung der Mainſchiffahrt 10 Frankfurt a.., 10. Jan. Infolge des ſtarken Treib⸗ eiſes, das vom Obermain kommt, hat die Waſſerbauverwal⸗ tung die Schließung der Malinſchiſfahrt beſchloſſen. Das Treibeis kam ſo ſtark und ſo plötzlich, daß an den Wehren und Schleuſen des Obermains betrüchtlicher Schaden an⸗ gerichtet wurde. Zur Zeit ſind die Waſſerbauarbeiter dabei, die Schleuſen und Stauwehre des Untermains zu beſeitigen, damit ſie nicht Gefahr laufen, von den Eisſchollen weg⸗ gerliſſen zu werden. Durch die Schließung der Mainſchiff⸗ fahrt erfährt die Rheinſchiſfahrt einen beträcht⸗ weil ein großer Teil des Verkehrs vom lichen Schaden, * 6 9 900 Mannheim Planken, 0 3. 43 funkorcheſters, 21.10 Uhr: Auf ius Metropol mit Vietor Holländer, Sportleute und Sportnarren Bilder aus dem„ſportlichen“ Allerlei Von Dr. F. K. Vialon Ein Beitrag zur Pl blogte Gegenwart:„Zurück zum wahren Sport!“ Dle Führer reden davon, die Verbände kennen kein ſchöneres Zlel, die Zeitungen predi es unermüdlich, es iſt die große Sehnſucht der Edlen und Zurück wal Sport!“ Und wenn man es hierherſchreibt, a Bedeutung, was iſt es da mehr als eine Red man nicht mehr hört, weil er zu oft und ni ſchallte. Iſt er drum weniger berecht eine großſtädtiſche Anſchlagſäule genügt. D 5 Der Der Ta dame wird als„ſporkliche Del 8 uns, „Mann, der eine Elfenbeinkugel zerquetſcht“, w aller Kategorien vorgeſtellt; anderntags hat er Gelege Waldlaufmeiſterſchaft zu ſtarten!— Hand 8 uns nicht wirklich geehrt damals? Die 3 mählich verwiſcht, die den wahren Sport n' ſeinem Gegent trennen. Wie lange noch— und:„Sechzig Millionen ſuchen einen Sportmann!“— Um ihn ſchlleßlich in einem Tanzſportmeiſter mit Lackſchuhen und tadelloſer Weſte zu finden. Daß deſſen Kunſt und diejenige eines Vereinsvorſtands, ſeine Schäfchen einmol im Jahr durch den Wald zwiſchen zwei Gaſthöfen zu führen, mit Sport etwas zu tun hat, iſt ein Irrtum, der ſeine Schuldigkeit nunmehr getan hat.. und gehen kann. Sollte es ſo ſchwer ſein, den Unterſchied zwiſchen Sport und dieſem Auchſport zu empfinden— zwiſchen dem wunderſamen Erlebnis einer Skifahrt in unbekanntes Land, dem irrſinnigen Brüllen eines Zuſchauer⸗ knäuels im Alkoholduſel eines Sechstagerennens, dem lüſternen Reiz eines Damenboxens auf irgendeinem Jahrmarkt? Sollte es ſo ſchwer ſein?— Und doch iſt das Problem nicht in 2 oder 9 Sätze zu faſſen; ſchon es zu erkennen iſt mühevoll. Denn die wahre Sportlichkeit hat faſt überall dem lauten Sport des Tages und ſeinen materiellen Tendenzen weichen müſſen; ſie blüht der Maſſe nicht mehr, ſondern nur dem Einzelnen. Selbſt im idealſten Sport ſteh ſie beſcheiden im Hintergrund. Als Sera Maktin, Frankreichs verhätſchelter Olympia⸗Leicht⸗ athlet, ſeine Laufbahn damtt begann, daß er eines ſchönes Nachmittags bei einem Zufallsbeſuch im Stadion aus Scherz gleichſam an einem 1500 Meter⸗Lauf teilnahm, in Stiefeln und feinen Konkurrenten mühelos alles Mark aus ben Gliedern holte und plötzlich als„Wun⸗ derläufer von ſich reden machte, da war er felbigen Tags nicht gleich zum„Sportsmann“ geworden. Was, in zäher Arbelt errungen, ihn aller Ehren würdig gemacht hätte, hatte ihm ein günſtiges Geſchick im Schlaf gegeben. Da gilt es, nach anderen Belſpielen zu greifen.— Stenroos, der Finne, der als faſt Vierzigjähriger ſich die Weltmelſter⸗ ſchaft im Marathonlauf erkämpfte und im Wirbel ſeiner Beine ble Jugend der ganzen Erde faſt zu Tode lief, hatte nicht nur von den Zinſen ſeines Talents leben können. Zwei Jahrzehnte ſchärfſten Trainings, fern von allen Dingen, dle das Leben angenehm und den Leib rund machen, waren ſein Kapftal geweſen, mit dem er in Parts die klafftſche Strecke ln Beſtzeit meiſterte, Sah dle Welt einen Wide mit dem ſchönſten Stil aller Zeiten über die Bahn gehen, ſah ſie einen Osborn die 2 Meter⸗Latte im Straßenanzug bewältigen, einen Braun in den Mittelſtrecken an der Spitze, einen Myrrhae in herrlicher Vollendung den Speer ſchleu⸗ bern, ſo ſchaute bei dieſen faſt ſpielend erzielten Leiſtungen ſtets ein Zipfelchen der heimlichen, mühſamen Arbeit heraus, die ſie ermöglicht hatte. Der wahre Sport: er ſtand im Hintergrund; Beifall, Preiſe und Feſte waren nicht ſeine Erforbernlſſe, waren nicht feine Freunde. Nurmis Tralner erzählte uns, daß ſein Schützling vor den Olym⸗ plſchen Spielen 1924 ſozuſagen von der Spree bis zur Seine gelaufen ſei, um ſich in ſeine beſte Form zu bringen. War ö les nicht die größere Leiſtung als ſeine vier Weltmelſterſchaften kurz darauf?— Oder will es etwas heißen, 12 Runden zwiſchen den Setlen gegen ein Trommelſeuer von Schlägen durchzuſtehen, gegenüber der Tak⸗ ſache, in zehn Jahren achtzig Zentner aus einem Körperchen von 120 Pfund herausgeſchwitzt zu haben, wie es der Boxweltmeiſter im Leichtgewicht tat, um in ſeiner Kategorie konkurrenzfähig zu bleiben? Iſt es vielleicht ein Spiel der Natur, daß man beklaſcht wie eine indianiſche Seltſamkeit, wenn ein Fünfzigjähriger immer noch die Tennisgrößen ſeines Landes meiſtert? An Beiſpielen wie diefen offen⸗ bart ſich das wahre Geſicht des Sports, zeigt ſich der wunderbare Sinn ſeiner Exiſtenz und das ewige Feuer ſeines Weſens immer von neuem. Muß man es nun wirklich ſagen, daß alles andere nur Unfug iſt? Daß nicht Sport iſt, was mit ſportlichen Vorgängen höchſtens mittel⸗ har etwas zu tun hat. Wir lachen zwar über den Spießer, der behag⸗ lich von„ſeinem“ Sportleben erzählt, das ſich in einem Sonntags⸗ beſuch des Sportplatzes an Hand von dicken Zigarren, Ulſter und Ohr⸗ wärmer erſchöpft. Doch ſind auch Sportleute, die der Bewegung Kräfte zuführen, dieſenigen nicht, die ſich nach Spielſchluß mit einem Kognak prämtieren laſſen und jeweils mit Quartalsſchluß den Verein wech⸗ ſeln. Und alle Schreier und Fanatiker erſt recht nicht. Front auch gegen alle Einflüſſe, die den Sport in heuchleriſcher Maske zu einem Geſchäft machen! Konnten wir jener Firma auch nicht wehren, ihren Hut„Peltzer⸗Hut“ zu nennen, ſo können wir doch das Fabrikat meiden. Ein Verzicht auf die Sportarttkel, die ſich nach zehntauſend gerauchter Zigaretten dieſer oder jener Marke als „überraſchende Prämie“ bei uns einſtellen ſollen, wird ebenfalls keinen wahren Sportmann erſchüttern. Ueberhaupt die Reklame! Das Bild jener Leichtathlettk⸗Meiſterſchaften 1927, wo alle Augenblicke ein Trunp junger Mädchen mit Kaffeetabletts im Innenraum erſchien und den braunen Saft kredenzte, ſteht unauslöſchlich in unſerem dächtnks. Dieſen„Kathreiners⸗Meiſterſchaften“ folgten „Sportgeſchehniſſe“. Wege zu(kraft und Schönheit lang ohne dies oder ſenes Produkt einfach undenkbar Der deutſche Sport ſah auch einen„Reemtsma ⸗Sportlehrer“ kommen und gehen; er erlebte den ſtolzen Beſitz eines„Haus Bergmann ⸗Train 8 nicht nur die Letter, auch die Kurſe der Aktiven hatten ebenſolch wohl⸗ klingende Titel. Schließlich beſchäftigte ſogar dle Frage, mit welche Ballfabrikat 1927 das Endſpiel um die deutſche Fuß ballmeiſterſchaft ausgetragen wurde, auf Anregung zweier Konkurrenten hin eine An⸗ zahl Gerichte. Wer ſpürte in dieſen Dingen noch das geſunde Herz unſeres Sportes ſchlagen,— wer konnte, wenn Aktive wegen dunkler Geſchäfte disqualifiziert werden mußten, noch ohne Erröten davon ſprechen, daß Sport und Charakterbildung eln Begriff? Hleß es da nicht mit Recht;„Zurück zum wahren Sport!“— Als ein bekannter Rennfahrer nach einem ſchweren Sturz in die Klinik eingelteſert wurde, meinte der Arzt:„Nur ein Schädelbruch alſo kein edle letzt!“— Ein bitterer Spott, wo doch Tauſende Jenem gleichartige waren eine Zeit⸗ wie einem Strumplhaus Körpertetl ver⸗ hren! Radſport Dülberg⸗ Petri Berliner Sechstageſteger letzten Stunden des langen Rennens im Berliner Sports Veränderungen mehr. as Haus war gut beſucht, wenn ſich einige Lücken ſo muß das wohl darauf zurückgeführt werden, daß allgemein mit einem ſicheren Siege der überlegen füh⸗ en Mannſchaft Dülberg/ Petri rechnete. Dieſe deutſchen wären denn auch tatſächlich nicht mehr zu gefähr⸗ men ſogar noch recht erfolgreich an den 34 Spurts des inden teil und konnten, von einem unbeſchreibllchen Bei⸗ l umrauſcht, die Ehrenrunde fahren. Das Ergebnis des 21. Berliner Sechstagerennens lautet: 1. Da l berg⸗Pe Deutſchland 278 Punkte 3661,70 Kilometer.— Zwei 2. Gooſſens⸗Debaets⸗Belgien 296 Punkte; g. Junge⸗ nd 189 Punkte.— Drei Runden zurück: 4. Rielens⸗ Belgien⸗Holland 212 Punkte.— Vliex Runden zu⸗ 5 zDeutſchland, Faudet⸗Frankreich 84 Punkte; 6. Preuß⸗ Reſiger⸗Deutſchland 50 Punkte.— Sieben Runden zurlickt 7, Beß⸗ rend⸗Manthey 226 Punkte. rikafahre Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 11. Jannar 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Bewölkt,— 3 Grad, 60 Ztm. Schnee, Neuſchnee, etwas verharſcht, Ski und Rodel gut. Titiſee: Bewölkt,—4 Grad, 20 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski, Rodel und Eisbahn ſehr gut. Neuſtadt: Bewölkt,— 5 Grad, 20 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut.. Höchenſchwand: Bewölkt,— 2 Grad, 40 Ztm., kein Neu⸗ ſchnee, etwas verweht. Ski und Rodel gut. Hinterzarten: Bewölkt,— 4 Grad, 30 Ztm., kein Neu⸗ ſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut, Furtwangen: Heiter,— 5 Grad, 25 Ztm., kein Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Königsfeld: Heiter,—9 Grad, 25 Ztm., kein Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. St. Georgen: Bewölkt,— 4 Grad, 10 Ztm, kein Neu⸗ ſchnee, gekörnt. Ski und Rodel gut. Schonach: Bewölkt,— 1 Grad, 20 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. 5 Schönwald: Bewölkt,— 3 Grad, 30 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. St. Blaſien: Bewölkt,— 5 Grad, 15 Ztm., kein Neuſchnee, verharſcht. Ski mäßig,, Rodel gut. Kniebis: Klar,— 10 Grad, 30 Ztm., verharſcht. Rodel gut. Ruheſtein: Klar,— 1 Grad, 45 Ztm., kein Neuſchnee, Pul⸗ Ski und Rodel gut. 5 Mummelſee: Klar,— 3 Grad, 50 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut. 8 Hornisgrinde: Klar,— 2 ſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Breitenbrunnen: Klar,— 2 Grad, 30 Ztm., kein Neu⸗ ſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Hundsbach⸗Biberach: Klar,— 4 Grad, 15 Ztm., kein Neu⸗ ſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Unterſtmatt: Heiter,— 2 Grad, 60 Ztm, kein Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. Sand: Bewölkt,—3 Grad, 20 Ztm., kein Neuſchnee, ge⸗ körnt. Skl und Rodel gut. 5 8 Herrenwies: Bewölkt,— 5 Grad, 20 Ztm, keln Neuſchnee, Pulver, Ski und Rodel gut. Hundseck: Bewölkt,— 2 Grad, 40 Ztm., kein Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: Bewölkt,— 2 Grad, 10 Ztm., Neuſchnee, etwas verharſcht. Ski und Rodel gut? Dobel: Bewölkt,— 5 Grad, Schneeangabe wegen ſtarker Verwehung unmöglich, kein Neuſchnee. Ski und Rodel ſtellen⸗ weiſe. Herrenalb⸗Talwieſe: Heiter,— 9 Grad, lückenhaft, kein Neuſchnee. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Moefternacheichten der Karisruher Landeswelterwarte Beobachtungen kein Ski und ver. kein hadiſcher Wetterſteſſen(7 morgens! —— T8 Win 88 8. 9 Wetten 8 1 Richt Stärke E55 Wertheim N leicht] bedeckt Köntgſtuh! 0 leicht] Nebel Narlsruh⸗ 9838 bedeckt Bal Nad W Athen en SM„ woltenl. gel b do SW friſch bedeckt Enfenweil NO leicht 9 Blaſien 9 2 enſchw g hal das Hoch nördlich Schottland einen i Nationalhelden zufubelten! Aber eine lehrreiche Geſchichte! Und man Sie Wissen, dag wir nut Qualitatsware führen! Wissen Sie aber auch daß diese Qualitätsware Während des Inventur-Ausverkaufs im Preise teils bis züf Hälfte uns darunter gerabgesstzt ist? Die Kaltluſtmaſſen des kontinentalen Hochdruckgebtetes haben das Tetttief im Weſten raſch aufgefüllt. Außerdem zweiten Kern eunt⸗ wikelsz eo daß wleder ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa unter Hochdruckeinfluß ſtehen. Eine Aenderung des beſtehenden Witterungscharakters iſt daher noch nicht abzufehen Wetterausſichſen für Samstag, den 12. Jannar: Fort⸗ dauer des Jroſtwetters. In der Ebene neuerliche Verſchärfung der Kälte bei rauhen Oſtwinden und zeitweiliger Aufheiterung. In der Ebene meiſt neblig⸗trübes, aber trockenes Wetter. 1 8 Hetuusgeber Drucker uno Verlegen Druckere. Dr Haag Neut Mannheimet Zeltung Gem b 5 Mannheim k 8* Direklion Ferd:nand Heume Thetredaktenn Kut! Giſchen VBerantwortl Nedatteure Fü Polſttit 9 A Meißner= 5 5 8 1 N Feuiſteton, Di S Kauſer Kommunatpolitit und Lotales Richord Schömelder verſtehe unſeren Ruf an den echten 5 5 1. 1 1 und Neues aue alle! Wen Willy Mulle; Handeltsteiſ Kurt Ehme, „Aus zur Flucht vor der Oeſfſentlichteit!“ Gericht und alles iehriae Frans Kirche! Amzeinen Mar Filte⸗ Ludwigshafen a. Rh., Bismarckstraße 49 Grad, 6570 Ztm., kein Neu⸗ 3 Freitag, den 11. Jannar 18 „ * rn e Ane * Nn SS ee e ee aer e r . rn „ oer ares eee Sager„ — Err 5 eee esd mehrmonatliche Lohnbewegungen erheblich behindert geweſen iſt. 0 0 5 e 5 5 3 “ Frektag, den 11. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe . f * 7. Seite. Nr. 18 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Eine Privatklage mit politiſchem Hintergrund Vor der Kleinen Strafkammer(Vorſttzender Landgerichtsdirektor Dr. Weiß) ſtand die Berufungsver⸗ Handlung in der Privatklage des Hauptlehrers Hermann Schumann in Hockenheim gegen den Redakteur der hieſi⸗ gen„Volksſtimme“ Ernſt Roth wegen Beleidigung durch die Preſſe zur Verhandlung. Schumann war durch.⸗A. Dr. Waldeck, Roth durch.⸗A. Dr. Hürſchler vertreten. Der Privatkläger fühlte ſich durch einen Bericht der„Volks⸗ ſtimme“ beleidigt, der zwar den Namen Schumann verſchwie⸗ gen hatte, aber für Eingeweihte recht unzweideutig auf ihn abzielte. In der erſten Sitzung war Redakteur Roth, von dem übrigens nicht behauptet wurde, daß er den Artikel ſelbſt verfaßt habe, freigeſprochen worden. Der Einzelrichter hatte swar für wahrſcheinlich gehalten, daß Schumann gemeint ſet, aber den Beweis nicht für voll erbracht angeſehen. Schu⸗ mann iſt Mitarbeiter volksparteilicher Zeitungen. Die Hockenheimer Bürgermeiſterwahl und die Reichstagswahl im Mai vorigen Jahres boten die Gelegenheit zu den Angriffen. Die Verhandlung in der Berufungsinſtanz dauerte mehrere Stunden. Acht Zeugen waren geladen. Einige Zeugen, Hockenheimer Lehrer, hielten für ſehr wahrſcheinlich oder ſprachen als ihre Ueberzeugung aus, daß der beleidi⸗ gende Artikel auf Schumann abzielte. Der Bürgermeiſter von Hockenheim, der erſt kurze Zeit dort tätig iſt, hielt für ausgeſchloſſen, daß wie der Vertreter des Beklagten meinte, die Notiz überhaupt keine beſtimmte Perſon im Auge hatte. Der Vertreter des Privatklägers,.⸗A. Dr. Waldeck, führte aus, der Beweis im Sinne der Privatklage ſei durch das Ergebnis der Beweisaufnahme zwingend geführt, wäz⸗ rend der Verteidiger,.⸗A. a bb 22 N S N Dr. Hirſchler, Freiſprechung be⸗ antragte, da ein hinreichender Beweis ſehle und ſo gut wie der Privatkläger ſich hundert Hockenheimer Bürger betroffen fühlen könnten. Das Gericht verurteilte Roth zu einer Geldſtraſe von 20& und den Koſten des Verfahrens. In der Urteils⸗ begründung bemerkte der Vorſitzende, das Gericht habe nicht den geringſten Zweifel, daß der Artikel ſich auf Schumann beziehe; die Beweisaufnahme habe auch die Wahrſcheinlich⸗ keit ergeben, daß der Artikel einen Kollegen Schumann, der deſſen politiſcher Gegner ſei, zum Verfaſſer habe. Bei der Strafzumeſſung ſei berückſichtigt worden, daß Roth nicht der Verfaſſer und deshalb nur nach dem Preſſegeſetz verant⸗ wortlich ſei. *. Schöffengericht Ludwigshafen.— Ungetreuer Gewerkſchaftsſekretär Das Schöffengericht Ludwigshafen a. Rh. verurteilte heute den 4ʃ1jährigen verheirateten Gewerkſchaftsſekretär Ehr⸗ hard Riedel von Ludwigshafen wegen Unterſchlagung zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Der Angeklagte, der ſeit 28. Oktober v. Is. in Unterſuchungshaft ſitzt, war von 1919 bis September 1928 als Gewerkſchafts⸗ ſekretär bei der Zweigſtelle Ludwigshafen des Deutſchen Ver⸗ kehrsbundes tätig. Seit dem Jahre 1926 war der Zweigſtelle Ludwigshafen der ganze Bezirk unterſtellt. Er erhielt von der Bezirksverwaltung Mannheim⸗Ludwigshafen die erfor⸗ derliche Anzahl von Beitragsmarken, die er an die ihm unter⸗ ſtellten Zweigſtellen zum Verkauf an die Mitglieder hinaus⸗ gab. Die hierfür eingehenden Gelder hatte er an die Bezirks⸗ verwaltung abzuliefern. In den letzten zwei Jahren brachte er etwa 9000% weniger zur Ablieferung als er von den Zweigſtellen eingenommen hatte, außerdem eignete er ſich noch eine große Zahl Beitragsmarken an, deren Wert die Anklage auf 10 000 4 ſchätzt. Der Angeklagte, der ein ſehr flottes Leben führte, war nach Aufdeckung der Unregelmäßigkeiten in die Schweiz flüchtig gegangen, konnte jedoch einige Zeit ſpäter verhaftet werden. Die ganze Geſchichte kam dadurch ins Rollen, daß am 11. September v. Js. die Kontoriſtin des Angeklagten mit 3500 4 in bar, und einer großen Anzahl von Beitragsmarken nach Mannheim fuhr, um die Beiträge dort abzuliefern. Unterwegs ſei ihr aber, wie ſie angab, die Geldmappe ſamt Inhalt geſtohlen worden. Die Kontoriſtin wurde ver⸗ haftet, geſtand aber nichts ein, ſo daß ſie wieder auf freien Fuß geſetzt werden mußte. Ob ſich in der Mappe der Betrag von 3500„ befunden hat, konnte natürlich heute nicht mehr feſtgeſtellt werden. Die anſchließende Reviſſon ergab dann die Unregelmäßigkeiten des Angeklagten. Die Verhandlung ſtellte feſt, daß ſich der Angeklagte hinſichtlich der Beitragsmarken nicht bereichern konnte, weil es keine Bar⸗ geld⸗Beträge waren. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten wurde weiter aufrecht erhalten. * 7 S Schöffengericht Freiburg i. Br. Wegen Unterſchlagung von rund 7000/ anvertrauter Gelder wurde der Kaſfen⸗ verwalter der Stationskaſſe des Badiſchen Bahnhofes in Baſel, der ſich ſeit 1895 im Eiſenbahndienſt befand, unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 10 Mon aten Ge⸗ fängnis verurteilt. Der veruntreute Betrag iſt von dem Kaſſenverwalter und ſeinen Verwandten mit Einſchluß der Zinsverluſte vollſtändig zurückgezahlt worden, ſodaß die Reichsbahngeſellſchaft keinen Schaden erleidet. Zu den Unter⸗ ſchlagungen iſt er gekommen, weil er glaubte, ſich auf Ver⸗ ſprechungen genoſſenſchaftlicher Banken ſtützen zu können, die ihm zu einem Hausbau Gelb geben wollten und es ſchließlich nicht taten, ſodaß er, da mit dem Bau nun einmal begonnen war, auf dieſe Abwege geriet. Handelsnachrichten SEalzöetfurth-Konzern 5 8 Keine Kalipreisermäßigung Die Kapitalerhöhungen im Salzdetfurth⸗Konzern wur⸗ ben von den geſtrigen Hauptverſammlungen ohne Debatte ein⸗ ſtimmig genehmigt. Die Kaliwerke Aſchersleben erhöhen ihr Aktienkapital um 6,5 auf 22 Mill./ St. A. Hiervon werden 5 166 000 4 den alten Aktionären im Verhältnis 911 pari an⸗ geboten. Der Reſt verbleibt zur Verfügung der Geſellſchaft.— Die Conſolid testen Alkaliwerke Weſteregeln erhöhen ihr St..⸗Kapital um 5,5 auf 22 Mill.& und ihr V..⸗Kapital um 50 000 auf 200 000. Bezugsangebot gleichſahs 31 zu part.— Die Kaltwerke Salzdetfurth erhöhen ihr St.⸗A.⸗Kapital um 22 auf 28 Mill. 4 und ihr.⸗Kapttal um 75 000 auf 175 000 4. Den alten Aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhältnis von 418 zu pari eingeräumt. Die neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1929 dividen⸗ Henberechtigt. Zur Begründung der Kapitalserhöhung wurde in den drei Ver⸗ ſammlungen eine gleichlautende Erklärung abgegeben. Danach beltef ich der Abſatz der Werke des Salzdetfurth⸗Konzerns im Kalenderfahr 1928 auf 8 343 225 Dz. Reinkali gegenüber 2 978 187 Dz. im Vor⸗ fahre. Der Abſatz nach dem Ausland tſt in höherem Maße geſtiegen, als berfenige des Inlandes. Der Konzern iſt an der Löſung der für bie Kaliinduſtrie wichtigen Lebensfragen betefligt, hat aber eine ab⸗ ſchließende Stellung bisher noch nicht eingenommen. Die Miſchdünger⸗ fragen ſollen im Verein mit bem Kaliſyndikat gelöſt werden, die u. g. auch vom Salzdetfurthkonzern die Inveſtition großer Mittel ver⸗ langt. Gegen die neuerdings aufgetretenen Forderungen auf Ermäßigung der Kaltipreiſe ſand die Verwaltung ſcharfe Worte. Von einer Herabſetzung könne ernſtlich nicht die Rede ſein. Die tatſächliche Lage erforderte gebieteriſch die Beibehaltung der bis⸗ herigen Preiſe, die für einen Teil der Werke ſchon jetzt unzureichend keiten. Der Salzbdetfurth⸗Konzern befände ſich mit dieſen Ausführun⸗ gen in Uebereinſtimmung mit den übrigen Kaltkonzernen und mit dem Syndikat. Eine Preisermäßigung würde dazu führen, daß eine ber wenigen kedensfäßigen deutſchen Induſtrien, die ſich aus eigener Kraft erhalten habe, in ihrer Entwicklung auf das ſchwerſte ge⸗ bene würde. Ueber die Ausſichten im neuen Jahre wurden Mit⸗ teilungen noch nicht gemacht, da das ausſchlaggebende Frühjahrsge⸗ eit erst in Kürze einſetzt. ö s Otavi Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Berlin. Während Fer ecſten neun wionate des laufenden Geſchäftsjahres, d. h. in der Zeil vom 1. April bis 31. Dezember 1928 hat die Geſellſchaft zur Verſchiffung gebracht: 34 000 Do.(i. V. 31 500 To.) Erz, 7000 To. 5700 To.] Kupſerſtein, 8000 To.(2260 To.) Werlblei. :?„Keramag“, Keramiſche Werke AG. in Bonn. Gerüchte, die von einer Kapitalertzöhung der Geſellſchaft wiſſen wollen, ſind unzu⸗ kreſſend. Die Geſellſchaft verfügt dem Vernehmen nach vielmehr über ausreichende Betriebsmittel. Für 1928 ſei— allerdings noch unver⸗ bindlich— mit einer Dividende von wieder 15 v. H. zu rechnen, da das Geſchäſtsjahr wieder günſtig verlaufen ſei. Die Ausſichten ür 1929 werden ſedoch etwas zurückhaltender beurteilt, da man unter mſtänden der Wirrſchaftslage mit einer Preisermäßigung entgegen⸗ lommen müſſe. Unter dieſem Geſichtspunkt ſei es übrigens auch enöglich, daß man ſchon für 1928 eine vorſichtigere Dividendenpolitik befolgen müſſe. „ Natronzellſtoff und Papierfabriken AGG. Wie veylautet, beſteht bie Wahrſcheinlichkeit einer mindeſtens wieder 10 v. H. Dividenden⸗ Gusſchüttung. 5 8 5 «Dresdener Chromo⸗ und Kunſtdruck Paplerfabrik Krauſe n. Baumann. Bei der Geſellſchaft iſt angeſichts ihres günſtigen Be⸗ ſchäftigungsgrades mit mindeſtens wieder 8 v. H. Dividende zu vechnen. :9 Frankentaler Brauhaus. In dee geſtrigen GV., in der 20 Ak⸗ tlonäre mit 3925 Attien vertreten waren, wurden die Vorſchläge der Werwaltung insbeſondere die Verteilung einer Dividende von 12 v. H. gegen 10 v. H. im vorigen Jahre einſtimmig genehmigt.. „ Waldshuter Löwenbrauerei.— Beſitzwech el und teilweiſe Stil⸗ legung. Die Nachrichten über den Verlauf der Löwenbrauerei in Waldshut finden ihre Beſtäkigung inſoſern, als die bisherigen Mehr⸗ heitsbeſitzer— die Familie H. Dietſche— ihren Altienbeſitz an die Bierbrauerei A. Bilger Söhne in Gottmadingen verkauft hat. Die Löwenbrauerei ſoll zum größten Teil stillgelegt werden. Eine auf den 29. Januar einberufene GV. wird über die kositere Behandlung der Angelegenheit zu beſchließen haben. H. Henniger Reifbrän AG. in Erlangen. Ausweislich des Ge⸗ ſchäftsberichtes 1927⸗28 verbleibt der Geſellſchaft nach Vornahme von Abichreibungen in Höhe von 74 461„ und nach Zuweiſungen zum Reſerveſonds und zur Sonderrücklage von insgeſamt 27 500, ein⸗ schließlich Vortrag ein Gewinn in Höhe von 46 482 ,. Der GV. am 22. Jan wird die Verteilung einer Dividende von 5 v. H. auf die Sta, und eine ſolche von 7 v. H. auf die VA. vorgeſchlagen. Der verbleibende Reſt von 11 993/ wird auf neue Rechnung vorgetragen. & Zuckerfabrik Fröhbeln Ac. Die Firma ſchläot die Verteilung einer Dividende von 5 v. H.(8 v..) vor. 5. Karlsruher Hafenverkehr i 2 130 000 Tonnen 138 Infolge Behinderung durch Niederwaſſer und durch die Weih⸗ Bachtsfeiertage, un denen der Umſchlagsbetrieb ruhte, war der Geſamt⸗ verrehr des Karlsruher Rheinhafens im Dezember 1928 um rund 5000 Tonnen kleiner als im November 1928. Dagegen um rund 8000 Tonnen größer als im Dezember 1927. f N Der Geſamtverlkehr des Jahres 1928 beträgt nach den vorläufigen Feſtſtellungen rund 2 130 000 Tonnen, hat alſo den Geſamiverkehr des Jahres 1927 und ſomit den größten Jahresverkehr des Karlsruher MRheinhafens ſeit ſeiner Eröffnung um rund 80 000 Tonnen über⸗ tro fen, obwohl die Waßerſtandsverhältniſſe im Jahre 1928 ungün⸗ ſtiger waren als 1927 und die Rheinſchiffahrt im Jahre 1928 durch 2 355 g n. Hath-Burger- Hospital 72 res 2 ere e 1 annere L mme / e, ee 27 e Das Anwesen der„Neuen Mannheimer Zeitung“ 8 in E 6, 2 und E 6, 4/5 1065 am gro aus dem obigen Lageplan ersjontlich N.. 1 wire itte dieses Jahres frei und ist zu vermieten oder zu verkaufen. im gegenwartigen Zustande sind die Gebäulichkeiten für Büros und Lagerràume i 5(an zwei Straßen) besonders geeignet. 5 „ 6. m. b. H. Der Verkehrs mittelpunkt der Stadt ist in 5 Minuten zu erreichen. Straßenbahnen der Linien No. 1, 2, 15, 17 N zwischen D und E und zwischen G und H. Nähere Auskunft erteiſt rocker Or. Bas Neue Mannheimer Leitung Nr. 18 Neue Mannheimer geilung(abenb⸗usgabe) Freitag, den 11. Januar 1920 Meichsbank nach dem Altimo Der Aus wels der Relchs bank vom 7. Januar zeigt in der erſten Jahreswoche einen Rückgang der geſamten Kapital⸗ anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 699,1 auf 2247,7 Mill.. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſe ln und Schecks um 520,3 auf 210,1 Mill., die Lom ⸗ bar d beſtände um 121, auf 54,2 Millionen/ und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 51,0 auf 0,1 Mill./ abgenommen. Die Anlage in Effekten iſt mit 92,3 Mill./ annähernd unver⸗ Andert geblieben. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 480,7 Mill. 4 aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 445,9 auf 4484,2 Mill. Mark, derfenige an Rentenbankſcheinen um 34,8 auf 495,1 Mill. verringert. 7, Mill. 4 an Rentenbankſcheinen wurden in der Be⸗ richtswoche getilgt. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſchelnen auf 35,1 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 819,3 Mill. J eine Abnahme um 198,8 Millionen I. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deyiſen duſammen haben um 2,1 auf 2886,7 Mill./ zugenommen; im eln⸗ zelnen ſind die Gold beſtän de mit 2729 Mill., die Beſtänbe an deckungsfähigen Deylſen mit 187, Mill.(Zunahme um 2,104 Millionen) ausgewieſen. Dle Deckung der Noten durch Golb allein beſſerte ſich von 55,4 v. H. in der Vorwoche auf 60,9 v.., dieſenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 58,5 v. H. auf 64,4 v. H * Herabſetzung des Reichsbanksiskontſatzes auf 6 7 9. H. Ueber die heutige Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank, der ſich mit der Frage der Diskontherab⸗ ſetzung zu beſchäftigen hatte, wurde folgender offizieller Bericht aus⸗ gegeben:„Mit ſofortiger Wirkung wird der Reichsbaukdis⸗ kunt uam i auf 0% v. H. ermäßigt. Der Lom bard⸗ zins fuß wird ebenfalls um 7 auf 7 v. H. herabgeſetzt.“ Die Begründung der Diskontherabſetzung In der Zentralausſchußſitzung der Reichsbank wurde die Herab⸗ ſetzung bes Diskontſatzes damit begründet, daß die Entwicklung der wirtſchaftlichen Konjunktur zu einem nicht unerheblichen Rückgang der geſamten Kapitalanlage der Reichsbank geführt habe. Die trotzdem zu beobachtende Zunahme des Note n⸗ umlaufs ſei im wefentlichen eine Folge der beträchtlichen Vermehrung des Gold und Deyiſenbeſtandes, die auf weiter erhöhte kurz⸗ und langfriſtige Auslandsverſchuldung zu⸗ rückzuführen ſei. Gleichwohl ſehe das Reichsbankdirektortum die Vorausſetzungen für eine Diskontherabſetzung als gegeben an. Dabet werde angenommen, daß von einer ſolchen Ermäßigung ein ungün⸗ ſtiger Einfluß auf das allgemeine Prelsniveau nicht ausgeübt werde, da weniger mit einer Vermehrung des Notenumlaufs als mit zif⸗ fernmäßigen Verſchiebungen der Notendeckungs⸗ Beſtänbe zurechnen ſeln dürfte. Daß die Ermäßigung der Diskontrate in der ſchwierigen Lage des Kapitalmarktes eine Aenderung herbeiführen oder ſogar ſtimullerenb auf dieſen wir⸗ ken werbe, könne nichterwartet werden. Es würde eine voll⸗ * Reichsbankentlaſtung Diskontſenkung Beſchäfttgungslage iſt wohl kaum zu erwarten, daß ber Geldmarkt von innen heraus plötzlichen Anforderungen ſich gegenüber ſteht und die Reichsbank ſelbſt wird erfahrungsgemäß nach der bereits einge⸗ tretenen ſtarken Entlaſtung der erſten Januarwoche auch weiterhin eine weitere Entſpannung erwarten laſſen, ſo daß die Hoffnungen der Wirtſchaft auf eine baldige erneute Senkung um weiterhin ½% v. H. nicht ganz ungerechtfertigt erſcheinen. Allerdings wird man den Geld⸗ markt ſchonend behandeln müſſen und nicht wie früher ſchon einmal durch eine ſtaatliche Inlandsanleihe belaſten, die die dringend not⸗ wendige Krebitverbilltgung in Deutſchland aufhalten und gefährden müßte. Der bis geſtern in Wirkung geweſene Diskontſatz war be⸗ kanntlich ſeit 4. Oktober 1927 in Geltung. * Unveränderter Diskontſatz der Goldbiskontbauk. Der Diskont⸗ ſatz der Deutſchen Goldbiskontbank beträgt auch weiterhin 6 v. H. Eichbaum⸗Werger⸗ Brauereien Ach. in Worms Die heutige GV. der Werger⸗ Brauerei AG. in Worms ſetzte die Dividende guf 12 b. H.(i. V. 10 v..) feſt Bank⸗ direktor Dr. Weil⸗Mannheim als Vorſitzender gab eine kurze Be⸗ gründung für die Fuſion mit der ehemaligen Eichbaumbrauerei, von deren Aktien die Werger⸗Geſellſchaft bisher bereits 90 v. H. im Beſltz gehabt habe und an die in ihrem Gebiet das rechtsrheiniſche Geſchäft der Wergerbrauerei ſchon bisher vertragsmäßig abgetreten worden war. Aus dem bisherigen Nebeneinander beider Geſellſchaften ſoll ein Miteinander geſchaſſen werden, das den belden ſelbſtändig blei⸗ benden Betrieben zu gute kommen werde. Die Verſchmelzung zur Eichbaum⸗Werger⸗ Brauerei AG. mit dem Sitz in Worms wurde elnſtimmlg gepehmigt kapital von Werger um 500 000/ ab 1. Oktober 1028 durch gewinn⸗ berechtigte Stammaktien zu erhöhen. Die nicht zum Umtauſch der freien Eichbaum⸗Aktien benbtigten reſtlichen 255 500% werden von einem Konſortium übernommen und ſind durch die Verwaltung im Intereſſe der Geſellſchaft insbeſondere zur Er werbung wei⸗ terer Unternehmungen zu verwenden. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder von Werger wurden wiedergewählt und neu in den Aufſichtsrat der ehemaligen Werger⸗Brauerei AG. zugewählt die Herren Geh. Kom.⸗Kat Dr. Artman n⸗Ludwigshafen, Bankdirektor Dr. Bernheim, Kom.⸗Rat Heinrich Röchling, Direktor David Kuhn, Direktor Thomas, RA. Kor ſſch(Rhein. Kreditbank) und der Verleger der Neuen Badiſchen Landeszeitung, Heinrich Güter ⸗ mann. * Vereinigte Stahlwerke.⸗G.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der AR. der Vereinigten Stahlwerke.⸗G. beſchloß, aus einem Reingewinn von 52,50 Millionen 4(i. V. 52,94) die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzuſchlagen, Der Rohüberſchuß erhöhte ſich von 280,40 auf 289,17 Mill. J. * Die Koſten des Um⸗ und Neubanorogramms der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie. Für die Koſtenfrage des neuen Hapagprogramms iſt die Verquickung des Umbaues Her vier Ballin⸗Schiffe mit dem Neu⸗ bau von acht Frachtſchiffen von je 10 000 Bruttoregiſtertonnen von beſonderer Bedeutung. Denn eine Schätzung beweiſt, daß unprobuk⸗ tive Koſten weitgehend vermieden werden. Rechnet man für den Bau der Rümpfe für die acht Frachtſchiffe ſe 2 Mill./ und für die Mo⸗ derwieſterungs⸗ und Inſtallationskoſten der ausgebauten acht Tur⸗ bänen der Ballin⸗Schiffe 4 Mill. 4, für die neuen Maſchinen viel⸗ leicht 25 Mill./ und für Inſtallationskoſten, Modernieſierungskoſten für die Schiffe„Albert Ballin“,„Deutſchland“, und„Hamburg“, die auf den modernen Typ der„Newyork“ gebracht werden ſollen, eln⸗ freundlich. und beſchloſſen, das Aktien⸗ U trat eine allgemeine Zurückhaltung Herabſetzung um 7 v. H. enttäuſchte verſchiedentli Börſenkreiſen vielfach die Hoffnung gehegt wurde, würde ſich entſchließen, den Satz evtl. um 1 v. Tendenz war jedoch im allgemeinen nulcht unf bewegte ſich aber in kleinſtem Rahmen. Eine durch die ſehr feſte Haltung an der geſtrigen aum über 1 v. H. nach beiden Seiten hinaus. J. G. Farben ſtärker ver⸗ Am Elektromarkt beſtand etwas rehere Nachfrage für Schuckert mit plus 2 v. H. Cha plus.50., A. E. G. etwas niedriger. Von Kaltwerten beſ Aſchersleben mit plus 1,5 v. H. einige Nachfrage, Salzdetft gegen auf Realiſationen angeboten und etwas niedriger. Montan⸗ werte uneinheitlich. Fur Schiffahrtswerte beſtand ebenfalls weiter einige Nachfrage, da das Aus⸗ und Umbauprogramm bei der Hapag anregend wirkte. Renten ſtill und uneinheitlich. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein, da die Luſtloſigkeit der Spekulation ge⸗ ſchäftshemmend wirkte. Die Grundſtimmung war jedoch nicht un⸗ 0 Es traten verſchiedentlich kleine Erholungen ein, die jedoch 1 v. H. nicht überſchritten. Etwas gefragt waren Deutſche Erd⸗ öl, Farben und Harpener. Am Tagesgeld markt war Tages⸗ geldl zu 5½ v. H. unverändert. Berlin unregelmäßig Während im heutigen Vormittagsverkehr in Erwartung der Zen⸗ tral⸗Ausſchußſitzung der Reichsbank die Stimmung freundlich war, wurde es an der Vorbörſe und zu Beginn des offiziellen Verkehrs wieder etwas unſicher bel vollkommener Luſtloſig⸗ keit der Spekulation; von Publikumſeite lagen wieder keine Orders vor. Die zur Tatſache gewordene Ermäßigung des offiziellen Diskontſatzes konnte angeſichts der Geſchäftsloſigkeit nicht mitwirken. Von ſonſtigen günſtigen Momenten war noch die feſte Haltung der Auslandsbbrſen, beſonders von Newyork, zu erwähnen und die Flüſſigkeit der dortigen Geldmärkte. Man führte aber im Gegenſatz zu den guten Nachrichten an, daß durch die beabſichtigte Erhöhung der Steuern zur Deckung des Etats der Wirtiſchaft eine neue Belaſtung zuferlegt werde. Die erſten Kurſe waren fehr uneinheitlich nur in verſchledenen Spezialwerten, in denen allein auch das Geſchäft etwas lebhafter war, konnten ſich mehrprozentige Gewinne durch⸗ ſetzen. Deutſche und ausländiſche Anleihen unverändert. Pfand⸗ briefmarkt geſchäfkslos, Goldpfandbriefe eher freundlicher. Geld unverändert flüſſig, Der Verlauf war ebenfalls uneinheitlich, ſpäter wurde es aber, ausgehend von Gelſenkirchen, die 125 v. H. anzogen, meiſt eher etwas erholt. Der Kafſamarkt war ſchwan⸗ kend. Der Verkauf blieb unregelmäßig. In Polyphon, Glanzſtoff und Bemberg erfolgte ein Balſſe⸗ Angriff, ſo daß die Kurſe bis faſt 15 v. H. zurückgingen. Die allgemeinen Rückgänge betrugen zum Schluß 2 v.., vereinzelt bis 4 v. H. Berger ſchloſſen 3 9.. höher. Nur Montanwerte waren etwas lebhafter, und höher. Kril⸗ gershall 274, Kalt⸗Induſtrie 239 Die erwartete Diskontermüßigung bewirkte im Deylſengeſchäft bewirkte ein weiteres Anziehen des Dollarkurſes gegen Reichsmark, die Notiz ſtellte ſich auf.2080. Die europäiſchen Valuten lagen entſprechend ſchwücher, Paris 390 nach 391, Schweiz 19.24% nach 19.25, London.8510 nach.8512, Holland beſonders an⸗ geboten, 40.19/ nach 40.14. Berliner Deviſen Ofskontſäte: Reichsbank 6½ Lombard 7½, Privat 6 v. 5. 1 1 ſchlleßlich einer Schätzungsmarge 5 Mill. /, ſo kommen nach BT. 1 Parität Di kommene Verkennung der Überaus geſpannten Verhältniſſe bieſes e a f. 50 Mill 4. Die e erscheint 1. 0 1 3 Legt 1197 Marktes bedeuten, wenn angenommen werden ſollte, daß mit einer alſo vom Koſtenſtandpunkt aus als recht gut auskalkuliert. Holland.. c Gulden 169,08. 168,99. 168,67 18801 189, 48 75 CCC Ing na alma geb rde. Motor Car Corp. in Detrolt erwarb die Maforität der Ehandler⸗ Brlſſſel Aal 1 5 18 N 58 35,888] 45 4 Cleveland Motors Corp. Cleveland. Das Geſamtkapftal der beiden 5a e 8 190 fan 8 1 1 5 19.390 1 19.515 7 5 Reichsbank verſuchte alſo mit bdieſer. den ob⸗Geſellſchaften beträgt nach der Fuſion 180 Mill. Dollars. talen 100 Lire 2198 22.07 2199 22,03 22,025 6 waltenden Geldmarktverhältniſſen einigermaßen gerecht zu werden, 2 N Südſlawien„„. 100 Dinar[7878] 788 7878 7802 7888 7 wenn gleich ſie in des Wortes wahrſter Bedeukung nur eine Börſenberichte vom 11. Januar 1929 Sidon u 2 100 88 1 8 10 67 1645 16875 17% halbe Maßnahme vornimmt. Zur Verbilligung des Kredites Mannheim geſchäftslos Oslo„„„ 100 Kronen 111.99 114.21 112,04 112,26 111. Sl 5„. 0 74 8,5 bun S 8„di. i Paris„100 Frank 18,475 10,4 konnte die Wirtſchaft eine Sen kung um 1 v. H. erwarten, die dem Kurz vor Beginn der heutigen Börſe wurde die Ermüäßigun 9 1775 8„ 0 00 e 19.45 12 480 22 11252 1 880 85 zus det undelrledtsender Konjunkturlage und der neberftnanzlerung des Relchs banks konte auf 952 v.., bekannt. Da die Schweiz.. 100 Franken 80,828 60,9880 80,88. 61,04. 805518“5 des Fahresſchluſſes entſpringenden, beſonders flüſſigen Geldmarkt, Börſe hiermit ſchon ſeit einiger Zelt gerechnet halte, war die Wirkung Sofia 100 Leva 3028 3,038] 3/029.0385 95017 90 der außerordentlichen Spanne zwiſchen Privatbiskont und Reichs⸗ der vollendet Tatſache nur gert Es ſchi viel r, daß die Spanien 100 Peſeten 68,59 66,73 68,83 69,77 6957 5 5 e Peng dien eialnahr, daß die Sg 100 flronen 112,35 112.57 112.87 112.59 112 5 bankdiskont mehr entſprechen würde und die auch der Wiederbelebung Spekulation bei der welter herrſchenden Geſchäfts⸗ nN Schiaing 5508 89,20 39,09 59.21 1695 58 der Konſunktur eher hätte dienen können. Immerhin bezeichnet die fte eher zu Realäſallonen neigte, ſodaß die Aktien⸗Kurſe Hudapeſt 100 Pengb ⸗ 12 500 fr. 73,248 78,889] 7329 73,43 7289. 65 Reichsbank ſelbſt dieſe Herabſetzung als einen Verſuch, dem vielleicht etwas nachgaben. Lediglich feſtverzinsliche Werte waren leicht Buenos⸗Aires 1 Peſ.].768 778].789.778] 1788 10 bald 1 5 del befeſtigt und man hofft, daß dieſer Markt, der ſeit langem ſehr ver⸗ Canada 1 Canad. Poſſar ziel] 4160] 418 40 4,76 ald eine weitere Senkung folgen wird, wenn auch der ſtarke Anteil 1 N. 1 5 e 8 5 8 3 4 5 15 afl ir 7 5 3 1810 4820 8 ö von Auslandsgeld und die internatlongle Geldmarktverhältniſſe mit 1 113 n e. d 1055 Indu⸗ Jae. 1 äche fd, 20.881 205831 5 8 3071. ihrer Anſpannung dagegen ſprechen würden. Dle Reichsbank will giiswerten lügen Farben Linoleum, Weſteregeln und Waldhof eine Konſtankinoßel 1 türk. Pfd. 04s.047].04] 2,050 2,130 10 erſt abwarten, wie ſich die Ermäßtgun in halbes Prozent auf Kleinigkeit niedriger, höher geſucht waren Konſ. Braun und Südd London„ 1 Pfd.] 20.38, 20,42 20,888] 20,458] 20,303 4,8 ö en, wie mäßigung um e og ul Zucker. Banks, Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien blieben unver⸗ Mi Dork„1 Pollar 4,2010.2080] 4 2040 4,1200 47800 5 den Geldmarkt auswirken wird und ob nicht unter Umſtänden ein ändert. Bon ſeſtverzinslichen Werten lagen 8 v. H. Ludwigshafener] Nio de Janeire. 1 Mfilreis].500 0,802 0,500 0,802 0,503 größerer Abfluß von Auslandsgeldern eintritt Bet der heutigen Stadtanleihe und Ablöſungsanleihe mit Schein feſter. Uruguay 1 Gold Pes J 4,298[ 4,804[.296.804 J 4,321 — ͤ—:————̃ vH—————ů— ů e eee eee 1 10 11 10. J 11. 10.11 10, 11. 10 11 10. J 11 Kurszettel tler Neuen Mannheimer Zeitung d. Maſch. Durs. 155,0 155,00 Frankfurter Gas 143.0 148.0 Peterzunionßrt 104 5 104,0 Ang. clektr.G. 184,6 1842 Grün Kcülfinget 178,5 178,5 59,50 89 50 Aktien und Auslandsaulelhen in Prozenten, bel Stückenotieru in Mark ſe Stuck Har 1 25 15 Frk. Bet.4 Wit. 65.75 68.50 ff. Jahn Korf. 4,80 22.— m mend 125.30 1 05 Gruſchwiz ts. 85, Ahe Se 174.5175 ue ro enotierungen Baſt.⸗G. 229 8 230. Philipps Frankf.—,—, Anhalt. Kohl. 100,0 100.0 Rhei, M S8 ö 6 9 Bapr. Spiegel 69,50 70,25 Secure 7 882. 258,5 Porzellan Weſſel 16,— 10.— Uſchaffdg. 0 ft 208.0 207,5 Hagethal Dratr 98,50 88 50 Phe, Maſch.. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. Januar eg e dente 27,. 8 Felice h. 0 g Agb 2. Masch 65,7 48, Habeſche Nac 1490120 M 10 11. 10. 11 10, 11.]Leigam Giekt 281,, Grit durt 194-9198 mein. Gebos Sch 115,5 116,0 ammerf Spin 18701370 er e 9% hab. St.- U. 2 2 fd. pan Mreſſehefe 145,0 148,0 10¼ rk. M BA. 125,0 125,0 Brem.⸗Beſig. Oel 69,— 69, Grün 4 Bilfinger 175,5 176,0 fheinelekl. V. A. 1,— 61 Halck⸗ Maſchin 125,0 126,0 Hann. M. Egeſt 49,75 49.25 105 1 78— 75— ee e emed Su 10 fi 1„. del 1400 440% Sramn Voter i845 154,0 Han a nen 40 28— FFfI1JJ71CCCCCcC 251. S 91.75 92. 6 221,0 221.0 9 7 I 40.— 40. 1 185,0„Roeder, Gebr. D. 125,0 125,0 J. B. Bemberg 452,0 455,0 Harkort Bergwk.—— N 5 5 FF 5 8 5 8. 3 174.0 5 A 1 8 5. Gub. 39,7839, Maſch 5 5 2 80, % ee e eren n 8700 Ja ga 80— e 8 0% Korhen dds n 140.8 140.5 2 0. 8 1800 12 80 Mannd Gummi 0— 575, Jae 103.0 Schlncag o. 55g 90.90, Serliner Maſchb. 80,35 90,— Hider Maſch. 8925 88 50 Scheidemantei e 15 ee e ene Petzmann Pat 187.1 139.8 Schneller eh.50 Praun u rtten d,. Hindrichs akaß. 11, fis Suden alder 0. 0 Badiſche Dank. 188,0 185,0 errd. rf. f 155 Samt Hel 1370 138 N Fee 8 5 Schramm Lackf. 127,0 127,0 Or.⸗Weſigh. Oels. 6, 59 Hieſch Kupfer 144,0 1430 Schuckert& Ko. 254,0 288,0 falt sopath 8. 58.0 be n en ec 19.0 1715 Dauner Gen 65,30 67,— Schucker Reba... Uremer Uran 385,0 4030 Hieſchberg Leder 100.0 104 0 Schußfaß eit er. Ai. Ppbolt. Be. 21800 218.0 852 k. 5 n 5 140 0 Mh.. 5 1400 Di. Elſenhande 1420 Iuag Erlangen 95,— 85,— Schuhf. Berueſs 60,5061,—- Bremer Wolle 222, 2228 8 eſch Elſen 124.3126 0 Schultheiß Päßh. 326.5 927.9 „ e Gabble 188850 Junabans St.. 80 80 81.— SeilinduſtBolf. 67,— Drown Nove ic ies, Jobeßlohewerke 76, 750 Stem.& Halse 1,8 1703 Südd. Pisconte 140.0 140,0 Deut er Fe. Südd, Draht 18.0 148.5 D. Golb⸗u. S Anß 157.4187.0 22 1 2460 248.6 Stern& Halse—.—- Buderusckiſenw. 35.— 64.— Phil Holzmann 189,0 489 Sinner A. G. 43%6870 deutsche mol. 348.0[ Sudd. Zucker% 430 7 30 Dl. Linoleum 349,0 347,7 Kamm, atſers 26.0 245,0 S. Bed. St. Ing.—— Horchwerke 118.7 113,7 Stoehr Kammg. 2820234. 1 0 8 1 32 0 98 5 5 W 51 1225 1280 Dresd,Senellpr 119,5 119,5 A 1115 580 Südd. Jucker 146.5 Lab.? S bem. pegden 122,0 4288 glſe Berg 228.0 282.5 Stbewer Rähm 8. 20. inlein Heſdld. 210,0 10, Gebr. Fahr 250 Wang& Feytag 133.5 180 Hür 8— 40 Klein, Sch. ce 0„0 855 e 75, 75,50 Aſe Bergbau 229,9 282.5.2178. Budwigab A. Br. 2370 262,0 J. G. Farben. 882.0 268.0 Zellſtoff Waldgf 280,0 285 0 Daft e Rar P88.— 5 5185 Gee, 1521 Tetet Befinden Eben Alben 150 74. Bett n ae 0 Sl nnter 9980 5 0.—.—= Feonſervo. Braun 88,— 9..00 Gebt, Junghans 90.50 62,25 5 7 0 Frankfurter Vörſe vom 11. Januar Ao eres add ee e Krduagäe. dock 52.50 52.— Per. Gbem FJJJJVVVVVVVVVVTVTVTT releph e 900 5 Banr-Bod. Ef. B.% Wontan-Aletien. Lien Kattersl. 10,80 10/80 4 2 Her deugſch. Sell 14 1050 Balmer Wen); 6776 6e, Kall Aſchers 467,485 Thokrles He fas 97 87.15 Be zinsliche Werte Bac. Hop. u. b. 174,(17,8 01847 Clegg. 40 dec Kuga“ 128 dee Haan dun. 18 425% Deſaue Gas kene ee Gllekrenerke. 19% ide Tien dener 05g 2% Reichganl., 67,30 87.80 Perl Fanbeis. e buderus. 64.5064.75 Eleltt, Vieſerung 176.0 17,0 Lede wer Rohe, Ver Ultramarin 155,0 155,0 Diſch.⸗Auant⸗K. 14% 144, C. 9. Knorr 4825 184% Transradis 188, 1870 7 e Com U. Urlvatd 187.7198, Gſchwe nl. Bergw 202.0 208.0 Emag Frankf. 80.50 80,80 Ludwigsh Walz 133 5 133. Ber. 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