4 5 ** W 7 Mittwoch, 16. forderung vorbehalten. Pofſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe. batten durch einen feierlichen Charakter. „Die heutige 82 Alnzigen Wart gedachte er der deutsche Geld und Sachleiſtun Januar 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Paſt monatlich R Ms.— ahne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſch N hen Verhältniſſe Nach⸗ Haupt⸗ ⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9,11 been Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. g, Schwetzingerſtr. 18120 u. Meerſeldſtraße. 11 Telegramen⸗ Adreſſe: Gan ger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 8 Sport und Spiel Aus er und O Mannheimer enen ben 2 91 3 5. 5 Mittag⸗Ausgabe Anzeiger 885 der 8885 der Technik 1 und elfen. W 1 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, pet Batu gol je ein Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nenlamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Debatte im Oberhaus war dem Kellogg⸗ Pakt gewidmet und zwar in Zuſammenhang mit der Völ⸗ kerbundsſatzung und den Verträgen von Locarno. Bevor wir auf den Hergang dieſer Debatte eingehen, ſei die Rede des Senatspräſidenten Paul Doumer kurz charak⸗ teriſiert: Senatspräſident Paul. Doumer oblag die Aufgabe, eine im Geiſte der Senatsmehrheit gehaltene Rede zu verleſen. Es war eine Kündgebung, die man ſich weniger nationaliſtiſch And mehr auf den Geiſt der wahren Verſöhnung eingeſtellt gewünſcht hätte. Senatspräſident Doumer erinnerte an „einen langen Angriffskrieg auf franzöſiſches Territorium, an einen Krieg, der mit allen denkbaren Zerſtörungs⸗ mitteln geführt wurde und das grauſame Ziel verfolgte, Frankreich ſyſtematiſch zu vernichten und nichts lebendig zu laſſen, wo der Feind ſeineun Fuß hingeſetzt hatte“. Nach dieſer durch die Rechte und die Mitte des Senats kräftig applaubierten Stelle ging Doumer zur Schilderung der ge⸗ waltigen Leiſtungen über, die Frankreich vollbrachte, um das Serſtörte Gebiet ſelbſt wieder aufzubauen. Nicht mit einem gen. Ebenſo wenig kam er auf die Tatſache zu ſprechen, daß Deutſchland, wie der a e Parker e ausdrück⸗ lich in ſeinem Bericht hervorhebt, ſeinen Reparationsver⸗ pflichtungen bisher nachgekommen iſt. Am Schluß ſeiner Rede führte der Senatspräſident aus, daß man den Verſuch machen werde, eine finanzielle Regelung des Friedens, wie ſie mehrfach ſchon unternommen worden ſei, zu finden. Nach der Rede Doumers ſprach Seugtor Lemern, der ſich im Vorfahre durch eine ſehr kräftige Rede zugunſten der baldigen Regelung des Reparations⸗ und Räumungs⸗ problems hervorgetan hatte. Senator Lémery ſteht dem Außenminiſter als langjähriger Freund ſehr nahe und deshalb ſind ſeine Interpellationen dem Außenminiſter bereits im Wortlaut vorhen bekannt! Zu Beginn ſeiner heutigen Inter⸗ pellation kam Lémery vorübergehend auf die deutſch⸗franzöſi⸗ ſche Verſtändigungspolitik zu ſprechen und beglückwünſchte den Außenminiſter zu dem in Genf ausgearbeiteten Protokoll, das endlich den Verhandlungen über die frühere Räumung des Rheinlandes ein amtlicher Charakter verliehen habe. Gegenſtand der heutigen Interpellation Léemerys war jedoch, die furiſtiſchen Gegenſätze zwiſchen dem Kelloggpakt und der Völkerbundsſatzung aufzuzeigen. Er wies darauf hin, daß der Völkerbund die Möglichkeit eines Krieges vor⸗ erſt nicht ausſchließe, den Kelloggpakt jedoch in Acht und Bann erklärt. Andererſeits enthielten die Völkerbundsſatzungen Beſtimmungen über die Anwendung von Sanktionen gegenüber den Angreifern, während im Kelloggpakt non wirk⸗ ſamen Maßnahmen Abſtand genommen worden ſei. Nachdem Senator Léemery Briand erſucht hatte, ſich zu dieſer Frage zu äußern und insbeſondere die Stellungnahme Amerikas zum Völkerbund näher zu präziſieren, kam er noch auf das enaliſch⸗franzbſiſche Flüöttenahkommen zu ſpre⸗ chen. Lemery vertrat die Anſicht, daß das engliſch⸗franzöſiſche Kompromiß eine Spitze gegen die Verenizten Staaten enthielte und aus dieſem Grunde unmittelbar vor Unterzeichnung des Kelloggpaktes abgeſchloſſen worden ſei. Die Ankwort Briands Kauf Lsmerys Ausführungen enthielt im 6 785 und ganzen nichts Neues. Der franzöſiſche Außenminiſter gab ausbrück⸗ lich zu, daß der Mangel an Sauktionsvorſchriften den Kriegs⸗ ächtungspakt abſchwäch e. Der Auffaſſung Lemerys dahin lautend, daß dem Wirken des Völkerbundes durch den Kellogg⸗Pakt gewißfe Nachteile entſtanden ſeien, trat Briand entgegen und wies auf die enthuſiaſtiſche Aufnahme des Kriegsächtungsverfahrens in Völkerbundskreiſen hin. Der franzöſtſche Außenminiſter legte großen Wert auf die zahlreichen Debatten, die in Genf bisher über die Frage der ſukzeffiven Rütſtungseinſchränkungen geführt worden ſind. Ohne irgend welche deutliche Angaben über den weiteren Verlauf der Genfer Abrüſtungsverhandlungen zu machen, zog der franzöſiſche Außenminiſter den Schluß, daß der Kellogg⸗ Pakt die Berhandlungen über das Ab rü ſt u nas pr o blem Erheblich erleichtern werde. Die amerikaniſche Mounrveboktrin hält Briand nach wie vor für ein nicht zu unterſchäßendes Hindernis für die Annäherung der Vereinigten Stgaten an den Völkerbund. Doch er betonte, daß in der Abrüſtungs⸗ frage die amerikaniſche Politik einen Schritt über die Monroedoktrin hinaus gemacht habe und rechnet mit einer beſonders aktiven Beteiligung Amerikas in der bevor⸗ ſtebenden Ahrüſtungs⸗Konferenz. Am Schluß ſeiner Rede wies Briand darauf hin, daß der Kellogg⸗Pakt durch Sowfetrußland als eine diplo⸗ utatiſche Waffe gegen Polen Anwendung fand. Polen habe bereits einmal Rußland den Vorſchlag gemacht, einen all⸗ gemeinen, auf alle Grenzen ſich beziehenden Nichtangriffs⸗ vertrag abzuſchließen. Darauf habe Sowjfetrußland eine ab⸗ lehnende Antwort erteilt. Man müſſe die Friebensfreudig⸗ keit Polens, e betonte Briand, durchaus anerkennen. Die Ausführungen Briands wurden mit großem Beifall aufgenommen. Der anweſende Miniſterpräſident Poin⸗ gars beglückwünſchte den Außenminiſter zu ſeiner Rede. Es wurde eine kurze Tagesordnung angenommen, in der der Senat das Eno des eee billigte. Der Kellogg Palt vom amerikaniſchen Senat ratifiziert Waſhington, 16. Jan.[United Preß.) In der heutigen enatsſitzung legte Senator Borah bei Beginn der Debatte iber den Kelloggpakt den Entwurf eines Kompromiß ab k o m mens vor, in dem den Forderungen der Gegner des Paktes ſtattgegeben wurden, die eine Erklärung des Aus⸗ würtigen Ausſchuſſes des Senates über die Auslegung des Paktes verlangten. In dieſer Erklärung ſolle geſagt wer⸗ den, daß ſie keineswegs einen Vorbehalt darſtelle und ſinn⸗ gemäß bereits in dem Pakt ſelbſt enthalten ſei. Der Ausſchuß ſtelle ſich auf den Standpunkt des 5 daß ein Vorbehalt Kunötig wäre. Die Opposition erbat ſich darauf Zeit, um über das vor⸗ geſchlagene Kompromißabkommen zu beraten. Nach einer Paufe wurde die Ratifiz erung des Paktes beſchloſſen und Punkt für Punkt einſtimmig angenommen. Bei der Abſtimmung über den Pakt als Ganzes gab jedoch der republikaniſche Senator Blaine als Einziger ſeine Stimme gegen den Pakt ab. Nach erfolgter Ratifizierung legte daun Borah die Erklä⸗ rung des Auswärtigen Ausſchuſſes vor, in der der Pakt aus⸗ gelegt wurde, wies jedoch noch ausbrücklich darauf hin, daß dieſe Erklärung keineswegs als Vorbehalt oder als Abände⸗ rung des Paktes aufzufaſſen ſei. Ueber die Erklärung des Ausſchuſſes wurde nicht beſou⸗ ders abgeſtimmt. Vorher hatte der Senator mit überwältigen⸗ der Mehrheit einen Antrag des Senators Blaine abgelehnt, der darauf hinzielte, daß die engliſche Verteidi⸗ gung spolitik, wie ſie in der engliſchen Note dargelegt worden iſt, vom Senat abgelehnt werden ſollte. Hunderte von weiblichen Mitgliedern pazifiſtiſcher Orga⸗ niſationen, die während und vor der Debatte die Galerien des Senats füllten und vor dem Capitol umher ſtanden, ſorderten die Ratifizierung des Paktes und belagerten ſtürmiſch die Se⸗ natoren, in deren Nähe ſie gelangen konnten. am Gübert und Morgan Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Bürb.) Die Rücktrittsabſichten Parker Gilberts, von denen ein ausläudiſches Blatt berichtet, ſind an ſich nichts Neues. Es iſt in Berlin ſeit langem bekaunt, daß der Reparations⸗ agent ſich mit dem Plan trägt, möglich bald abzudanken. Er begegnet damit den Wünſchen der Waſhingtoner offiziellen Kreiſe, die ſich von der Belaſtung mit der Kontrolle über die eurppäiſchen Finanzen befreit ſehen möchten. Es handelt ſich für Parker Gilbert nur darum, den geeigneten Zeitpunkt des Rücktritts zu wählen. Inſofern iſt die Vermutung berechtigt, daß er ſein Amt wird niederlegen wollen, ſobald das von ihm befürwortete und erſtrebte Ziel einer Endlöſung der Repara⸗ tionen wirklich erreicht iſt. Parker Gilbert wird aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach dann in das amerikaniſche Wirtſchaftsleben zurückkehren. Ob er, wie in Londoner amerikaniſchen Kreiſen behauptet wird, in die Firma Mo rgan einzutreten gedenkt, iſt noch völlig ungewiß. Die Meldungen über die Telknahme Morgans an der Sachverſtändigen⸗Konferenz laufen noch immer ſehr durcheinander. In der Wilhelmſtraße liegt eine zuverläſſige Nachricht darüber, ob Morgan ſelbſt das Sachverſtändigen⸗ Referat übernehmen oder es einem Stellvertreter überlaſſen wird, noch nicht vor. Die hier und da geäußerte Vermutung, daß eine zweite Konferenz 3 der Sachverſtändigen not⸗ wendig ſein werde, findet bisher keinerlei Beſtätigung. Man ſieht in Berlin jedenfalls feineu Grund ein; weshalb die Be⸗ ratungen über die Feſtſetzung der Endſumme und über die Kommerzialiſterung getrennt werden ſollen. Boltsparteilicher Appell an Ale, die guten Willens ſingd Wer nicht vorwärts geht, bleibt zurück. Vorwärts gehen aber heißt die Zeichen der Zeit erkennen und ſich den leben⸗ digen Strömungen der Gegenwart einzufügen. Intelligenten Leuten fällt das auch in der Regel gar nicht ſchwer, denn nicht umſonſt heißt es: die Zeiten ändern ſich, und wir ändern uns mit ihnen. Die allermeiſten von uns haben ja an ſich ſelbſt am beſten beobachten können, welchen Wandlungs⸗ prozeß ſie in den letzten anderthalb Jahrzehnten durchgemacht haben. Das gilt in erſter Linie auch für unſere politiſche Einſtellung den veränderten Zeitverhältniſſen gegenüber. Die Führer der zwei Dutzend politiſchen Parteien, die wir in Deutſchland haben, müſſen mit dieſer fortſchreitenden Ver⸗ änderung in der ſeeliſchen Struktur des Wählers Schritt hal⸗ ten, wenn anders ſie bei ihrem Kampfum die Macht im Staate nicht zu kurz kommen wollen. Daß ſie dieſer Auf⸗ gabe nicht völlig gewachſen ſind, zeigen die vielen Kriſen, denen die großen Parteien in den letzten Jahren unterworfen waren und die ſie noch dauernd durchmachen müſſen. Er⸗ innert ſei nur an die mit dem Namen des Abgeordneten La m⸗ bach verbundene Führerkriſe bei den Deutſchngtionalen und die ſich um Stegerwald⸗ drehenden Kämpfe um die Vormacht in der Zentrumspartei. N Auch die D eutſche Volksparte t, mit der wir aus freier Enkſchließung von allen Parteien am melſten ſym⸗ pathiſieren, war von den brandenden Wogen der Zeitſtrömung nicht verſchont geblieben. Der wahrhaft fortſchrittliche, echt liberale Geiſt des volksparteilichen Führers Streſemaun und ſein kluger Weitblick ſorgen dafür und wachen dauernd darüber, daß ſich aus der„Partei von Beſitz und Bildung, aus der„Partei der. Schwerinduſtrie“, immer mehr und mehr eine wahrhaft liberale Volkspartei entwpickelt. An Widerſtänden, ſelbſt aus den eigenen, Reihen heraus, hat es Streſemann nicht gefehlt; das Geſetz der Trägheit hemmie itweilis auch den ſtarken Willen dieſes größen Führers. Doch jetzt hat er alle entgegengeſetzten. e e üher⸗ wunden und nuch in ſeinen innen jolftifchen ltd. pziglen Anf⸗ faſſungen feine ganze Parte ebenſo hinter ſich wie iu einer auswärtigen Polftit die ſtvergroße Mehrzahl des deutſchen Volles. Streſemann, der ja ſelbſt aus der Induſtrie kömmt, hat in feiner Politik nle alls den Augen verloren, daß es dem deutſchen Volke nie gut gehen kann, daß wir nie wieder richtig vorwärts kommen können, wenn nicht den Lebenserſorder⸗ niſſen der deutſchen Wirtſchaft, von der der Staat wie wir alle leben, gebührende Rechnung getragen wird. Aber ebenso klar iſt er ſich auch darüber, daß dieſe Förberung nicht geſchohen darf unter bewußter Zurückſetzung der berechtigten Intereſſen der deutſchen Angeſtellten⸗ und Arxbeiterſchaft, die etwa 70 Prozent des geſamten deutſchen Volkes umfaßt. Eine ſo ſtets auf einen geſunden Ausgleich der Intereſſen bedachte „Schaukelpolitik“ iſt die beſte Bekämpfung eiuſeittgen Klaſſenkampſes. Da wir als Volk eine Schickſalsgemeinſchaft ſind, die auf Gedeih und Verderb aufeinander angewieſen iſt, kann nicht Kampf der einen Volksſchicht gegen die andere, ſondern nur das ernſte Streben nach Ueberbrückung der wideirſtrebenden Antereſſen der Leitſtern von Führern ſein, die ſich ihrer Verantwortung vor dem Volks⸗ ganzen bewußt ſind. Aus djeſer Einſtellung heraus hat ſich 1 auf der letzten Zentralvorſtandsſitzung der Deutſchen Volkspartei in Berlin auch perſönlich dafür eingeſetzt, daß dem volks⸗ parteilichen Angeſtellten vertreter Thiel Sitz und Stimme im engſten Vorſtand der Partei eingeräumt wurde und hat ſo der drohenden Abſplitterung von Arbeitnehmer⸗ kreiſen in der D. V. P. und der Gründung einer beſonderen Arbeitnehmerpartei vorgebeugt. Die damals den Arbeit⸗ nehmervertretern in der D. N. P. zugeſagte Ausſprache mit der Parteiführung hat dieſer Tage in Berlin ſtattgefunden. Es war die ſechſte Angeſtelltentagung der D. B. P. innerhalb der letzten zehn Jahre. In unſerer geſtrigen Abendausgabe haben wir ausführlich darüber berichtet. Ein Beweis für die Wichtigkeit dieſer Tagung iſt, daß ſie von 500 Vertreterin der Partei aus allen Teilen des Reiches beſucht wurde und daß die prominenteſten Führer der Partei zugegen waren. Die von verſchtedenen Rednern vorgebrachten Beſchwerden über das Verhalten der örtlichen Partei⸗ leitung in beſtimmten Wahlkreiſen wüßten Suna e als be⸗ rechtigt anerkannt. Welcher Art programmatiſchen Rede Streſemanns zu erſehen. dieſe Beſchwerden waren, iſt aus ber Er zeigte vollſtes Verſtändnis für die Wünſche der Angeſtellten und Arbeiter, im Rahmen der Volkspartei ſtärker als bisher zur Geltung zu kommen und gab ihnen den Rat,„die Ellen⸗ bogen zu gebrauchen, um ſich durchzuſetzen.“ Gegen wen ſich der Vorſtoß richten oll, geht aus der Bemerkung des oberſten Parteiführers hervor, daß„in den Wahlkreisleitungen ein gewiſſer Partikularismus und Lokalpatriotis⸗ mus oft eine große Rolle ſpiele und daß man aus Honor a⸗ tionen keine Partei machen“ könne Die Kreiſe, die dieſer Vorwurf angeht, mögen ihn beherzigen, andernfalls fördern ſie nicht die wahren Intereſſen der Volkspartei, ſon⸗ dern ſind Hemmklötze für ihre zeitgemäße Entwicklung. Wir hier in Mannheim brauchen uns durch die Anſpielung Streſemanns nicht getroffen zu fühlen. Denn unläugſt erſt hat die hieſtge Partetleitung bei der Kandidatenauswahl für die in dieſem Jahre fälligen Wahlen zum Badiſchen Landtag neben einem zuverläſſig liberalen Vertreter des alteingeſeſſenen e Mannheimer Bürgertums an zweiter, durch⸗ aus ſicherer Stelle einen Vertreter der organ i ierten Ange ſtelltenſchaft auf die Wahlliſte geſetzt, Wenn ſo in allen anderen 9 9 5 Ortsgruppen der Partef nach dem gefunden Ausgleich im Rahmen der 2. Sefte. Nr. 25 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 16. Jannar 1928 Partei geſtrebt wird, dann braucht uns um ihren weiteren Aufſchwung nicht bange zu ſein. Darin allein liegt un⸗ ſeres Erachtens die Werbekraft und Zukunftshoffnung der Volkspartei, daß ſich ihrer Führer in allem ihrem Tun und Laſſen jeden Augenblick bewußt ſind, daß ſie weder eint partei, daß ſie weder Arbeitgeber ⸗ noch Arbeit nehmer⸗ Partei, ſondern eine Volks partei iſt. Und zwar im bewußten Gegenſatz zur Deutſchnationalen Volkspartei elne Liberale Volkspartei, denn das Nationale verſteht ſich bei allen Parteien, die ſich zu einem Vaterlande bekennen, das vor einig burg an das kation gedieh jedoch Deutſchland heißt, von ſelbſt. Gewiß ſind die Intereſſengegenſätze zwiſch Axbeitgebern und Arbeitnehmern wie überall in der Welt o auch in Deutſchland nach wie vor ſehr groß. Sie können jedoch nicht unüberbrückbar ſein, wenn ſich beide Seiten immer mehr darüber klar werden, daß ſie wie Kopf und Hand aufeinander angewleſen ſind. Daß dieſe oft ge⸗ predigte Erkenntnis noch nielfach fehlt, iſt leider nicht zu bo Zweifeln. Schuld daran ſind die kraſſen und kurzſichtigen Intereſſen vertreter, die gewerbs⸗ und gewohnheitsmäßigen Scharfmacher auf beiden Seiten. Die vom Verband unſerer ausländiſchen Gläubiger und Feinde getriebene Politik er⸗ weiſt ſich in dieſer Richtung jedoch als„ein Teil von jener Kraft, die ſtets das Böſe will, und ſtets das Gute ſchafft.“ Ohne daß ſie es will, ſorgt ſie dafür, daß mitten hinein in dle ein⸗ ſeitige Selbſtſucht deutſcher Arbeitgeber und Arbeitnehmer immer mehr und mehr das Bewußtſein von der unlöslichen Verbundenheit aller Deutſchen gehämmert wird... Wer ſich in der Welt und unter Menſchen auskennt und Schein und Sein zu unterſchelden gelernt hat, weiß ohne⸗ dies, daß in Deutſchland die Zahl der Volksgenoſſen, die wirk⸗ lich zu beneiden ſind, nur verſchwindend gering iſt. Von wenigen Ausnahmen abgeſehen, haben allenthalben die Ar⸗ beitgeber genau ſo ihre ernſten Sorgen wie die Gehalts⸗ und Lohnempfänger, wobei dleſe noch den Vorzug haben, daß ſie im allgemeinen ſtets auf die pünktliche und regelmäßige Aus. zahlung ihrer Bezüge rechnen können, während unbeſtreitbar nicht nur kleine und mittlere Betriebe nicht ſelten in Ver⸗ legenheit ſind, wie ſie die erforderlichen Gehalts und Lohn⸗ ſummen rechtzeitig flüſſig machen können. Dabei bleibt es jedem, der mit ſeinem Loſe unzufrieden iſt, unbenommen für ſein Porwärtskommen zu kämpfen. Wenn er wahrhaft tüchtig iſt, wird er ſich früher oder päter allen Hemmulſſen zum Trotz durchſetzen. Wer offenen Auges durch die Welt geht, ſieht ja alle Tage, wie alles ringsum einem bauernden Umſchichtungsprozeß unterworfen iſt, wie der eine die Leiter hinaufſteigt, von der der Andere ſoeben ge⸗ ſtürzt iſt. So ergibt ſich doch auch aus dem erſchrecken⸗ den Anwachſen der Arbelktsloſenziffer, daß Schlag um Schlag damit auch elne entſprechende Anzahl von Unternehmern, die den zur Entlaſſung kommenden Ar⸗ beitern bis dahin Arbeit und Lotn gaben, nun ihre Exiſtenz⸗ baſis verloren haben oder(da wo es ſich um Großbetrſebe handelt) zum mindeſten in ihren Einkünften weſentlich be⸗ ſchnitten worden ſind. Kampf iſt und bleibt unſer Schickſal und es iſt gut, daß es ſo iſt, denn ohne ihn würde das Leben ganz gewiß unerträglich öde ſein. Um die ſoz alen Kämpfe aus⸗ zufechten, haben Arbeitgeber wie Arbeitnehmer ihre großen Wirtſchaftsorgantiſationen. Die volitiſche Partei ſoll, ſo⸗ fern ſie keine einſeitige Klaſſenpartei ſein will, frei ſein von dieſen Kämpfen. Sie ſoll im Gegenteil ihre vornehmſte Auf⸗ gabe darin erblicken, in ihrem Rahmen möglichſt Vertreter aus allen Schichten des deutſchen Volkes zuſammenzufaſſen und ſie ſtändig auf das hinzuweiſen, was angeſichts der ſtän⸗ digen Bedrückung und Bedrohung von außen her alle Deutſchen einigen muß. Solch eine Partet iſt im wahrſten und ſchönſten Sinne des Wortes eine Volkspartei. Die Deutſcheliberale Volkspartel bemüht ſich ſtrebend, eine ſolche Partef zu werden. Um dieſes hohe Ziel zu er⸗ reichen, appelliert ſie an die hingebungsvolle Mitarbeit aller beutſchen Männer und Frauen, die guten Willens ſind. H. A Melzner. Diebstahl 8 von politiſchen Geheimdokumenten 95 E! Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Bexliner Büro.) er innern wird, für das Reichskabinett, als die Wogen am höch⸗ ſten gingen, ein Memorandum über das Panzerſchiff verö ſentlicht. Dieſes Memorandum Gröner, das ſich über die Aufgaben der Flottelm Kriegsfall! ausgeſpro⸗ chen hatte und in Deutſchland nur einem ganz engen Perſonen⸗ kreis zugeleitet worden war, wird fetzt nach einer Londoner Draßhtung des„Vorwärts“ von der„Repue of Repues“ veröffentlicht. Der„Vorwärts“ nennt das mit Recht einen ungeheuren Skandal, und wir ſind ganz ſeiner Meinung, daß der Fall der Auf⸗ klärung bedarf und ohne falſche Scham hier einmal feſtgeſtellt werden muß, wem die unſauberen Hände gehören, die fort und fort— es handelt ſich nicht nur um den einen Fall— aus Aemtern und Miniſterien Geheimdokumen! e Zu entwenden wiſſen. Der Herausgeber der„Reune 07 Revnes“ iſt Vickham Steed, ein bewährter Deutſchen⸗ haſſerx. Er geht nicht bloß auf publiziſtiſche Wirkung aus, ſein eigentliches Feld iſt die große Politik. Der„Vorwärts“ meint, man müßte in dieſer Veröffentlichung den Beginn Einer großen Aktion ſehen. Sechs Perſouen bei einer Bpotsfahrt ertrunken — London, 16. Jan. Nach einer Meldung aus Rosmuck (Graſſchaft Galway) ſind drei junge Männer und drei junge Mäßchen, die in zwei Ruderbooten über die Bucht fuhren, er⸗ trunken. Sie wurden ſeit Sonntag abend vermißt. Geſtern abend wurden dte ſechs Leichen geborgen. Der Führerſtreit in der Heilsarmee London, 16. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Führer der Heilsarmee, General Booth, hat die Auf⸗ forderung des Oberſten Rates, freiwillig zurückzutreten, ab⸗ gelehnt. In einem Brief an den Rat erklärt der General, daß er keinen Grund ſehe, unter dem Druck einer offenen Dro⸗ hung zurückzutreten. Er halte ſich umſo mehr für verpflichtet, Widerſtand zu leiſten, als von gewiſſer Seſte der Verſuch gemacht werde, die Fundamente der Organiſation zu unter⸗ graben. Gattenmord — Neumünſter, 16. Jan. Wohl infolge Elfer u cht er⸗ ſchoß geſtern mittag die Frau Emma Ida von Eſt march ihren Ehemann, den Rittmeiſter a. D. ven Eſt march in ihrer Wohnung in Booſtedt bei Neumünſter. Die Eheleute waren von der Kommuniſtiſchen Partei als eine Kommuniſtin von gewiſfermaßen war, mit einem Veto ein. Sie ſtellte die Bedingung, daß das Reichswehrminſſter Gröner hatte, wie man ſich er⸗ An bi Adreſſt der kommuniſtia Rechts, noch eine Links partei, ondern eine Mittel⸗ 10 jährigen Todestag der Roſa Luxemburg iſt dieſe Frau vorbildlicher Moskauer Färbung geprieſen erinnert das„Berliner Tageblatt“ daran, daß ahren Luiſe Kautſky die Briefe der Luxem⸗ Ehepaar Kautſky veröffentlicht hat. Dieſe Publi⸗ r bis zum 2. Band. Dann griff die kommuniſtiſche Parteileitung, obwohl der Satz ſchon begonnen worden. Jetzt Buch zunächſt ihrer Zen ſur unterworfen werde. Es iſt dann Überhaupt nicht erſchienen. Warum die Veröffentlichung unterblieb, läßt ſich unſchwer aus einem kleinen Gedenkbuch ſchließen, das fetzt Luiſe Kautfky zum 10jährigen Todestag ihrer Freudin herausgibt. Es findet ſich da eine Stelle, an der Roſa Luxemburg ſcharfe Kritik an ber bolſchewiſtiſchen Theſe pon der Diktatur des Proletariats übt. Die Entwicklung, meint ſte, würde dahin gehen, daß einlge Dutzend Partei⸗ führer dirigieren und regieren. Die Arbeiter⸗ ſchaft würde von Zeit zu Zeit zu Verſammlungen aufgeboten werden, um den Reden der Führer Beifall zu klatſchen und vorgelegten Reſolutionen einmütig zuzuſtimmen.„Im Grunde alſo eine Cliquenwirtſchaft, eine Diktatur allerdings, aber nicht die Diktatur des Proletariats, ſondern die Diktatur einer handvoll Politiker, d. h. Diktatur im bürgerlichen Sinne. Man ſieht, Roſa Luxemburg hat die Entwicklung der ruſſi⸗ ſchen Revolution vorausgeſehen. Sie dachte, wie es den von Moskau ausgehaltenen deutſchen Kommuniſten zu denken nicht erlaubt iſt. Dieſe ketzeriſchen Anſichten mußten natürlich unterdrückt werden. Kommuniſtiſche Straßendemonſtrationen Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die Kommuniſten haben geſtern den Todestag Karl Liebknechts und Roſa Luxemburgs begangen. Polizeipräſident Zör⸗ e 5 Babiſche Politik Der Landtag J Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Zum käufer giebel hatte die Maſſenmeetings und den Straßenradau, zu dem man ſich von langer Hand her gerüſtet hatte, vernünftiger⸗ weiſe verboten. Trotzdem marſchierte vor dem„Vorwärts“. Gebäude allerhand kommuniſtiſches Jungvolk auf, um dis üblichen„empörten“ Rufe durch die nächtlich ſtille Lindenſtraße ſchallen zu laſſen.„Nieder mit den ſozialiſtiſchen Henkern der Novemberrevolution!“ und„Rache für Karl und Roſa⸗ und was es ſonſt an Sinnloſigkeiten bei ähnlichen Gelegen⸗ heiten gibt. Die Polizei ließ eine Weile die Tumultanten ge⸗ währen, dann ſchritt ſie doch ein und holte ſich wenigſtens einen Demonſtranten aus dem Zug. Zum Dank für dieſe Langmut wurden die Beamten verfolgt, um ihnen den Feſt⸗ genommenen zu entreißen. Erſt dann wurde ein größeres Poliseiaufgebot herangeholt, und nun gelang es bald, die jugendlichen Demonſtranten zu zerſtreuen. Auch auf dem Potsdamer Platz hatte ſich derweilen eine Kommuniſten⸗ geſellſchaft zuſammengefunden. Aber auch ſie wurde von der Polizei mühelos auseinander getrieben. Razzia von 1000 Polizeibeamten Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Polizei hat geſtern, wie es ſo ſchön heißt, zu einem„großen Schlag“ ausgeholt. Das ganze Viertel am Schleſiſchen Bahnhof iſt von Beamten der Krimfnalpolizei und auch von Beamten der uniformierten Polizei burchſucht worden. Mehr als 300 Perſonen, die ſich nicht aus⸗ reichend legitimieren konnten, darunter auch Schwer⸗ verbrecher, ſind feſtgenommen worden. An der Razz ia beteiligten ſich etwa 1000 Beamte unter perfönlicher Führung des Polizeipräſidenten Zörgiebel uud ſeines Stellvertreters Weiß. ü Aber bie Razzia iſt, wie die„Poſſiſche Zeitung“ feſtſtellt, den„beteiligten Kreiſen“ auch nicht unbekannt göblieben und ſo werden wohl auch viele, denen man habhaft zu werden verſuchte, entwichen ſein. Das gleiche Blatt iſt ſehr ep⸗ tiſch und meint, die meiſten der geſtern Verhafteten würden wohl heute wieder entlaſſen werden müſſen. Letzte Meldungen Schneeſtürme im Schwarzwald wird heute ſeine parlamentariſchen Arbeiten wieber aufneh⸗ men. Zunächſt werden die Ausſchüſſe zuſammentreten. Für Mittwoch iſt ſowohl der Haushaltsausſchuß als auch der Rechtspflegeausſchuß einberufen. Für beide Ausſchüſſe find umfangreiche Tagesordnungen aufgeſtellt, die wohl erſt am Donnerstag erledigt ſein werden. Die Plenarſitzungen ſollen in der nächſten Woche beginnen. Zur Erkrankung Dr. Schofers Zu den Meldungen über eine ernſte Erkrankung des Führers des badiſchen Zentrums, Prälat Dr. Schofer, er⸗ fährt die„Freſburger Tagespoſt“ von unterrichteter Sekte, daß Dr. Schofer anfangs der vorigen Woche eine Unpäßlich⸗ keit zu überſtehen halte, die aber inzwiſchen ſo gut wie be⸗ hoben iſt. Bezüglich der Ablehnung einer Kandidatur für den badiſchen Landtag erfährt die gleiche Stelle, daß hierüber Definitives noch nicht geſagt werden kann. Es muß abge⸗ wartet werden, bis die Kandidaten in allen badiſchen Land⸗ tagswahlkreiſen aufgeſtellt ſind. Erſt dann wird es feſtſtehen, ob Dr. Schofer für die Herbſtwahlen zum badiſchen Landtag wieder kandidiert oder nicht. Abg. Obkircher lehnt gleichfalls ab Staatsauwalt und Landtagsabgeordneter Obkircher⸗ Freiburg hat der Ortsgruppe Freiburg der Deutſchen Volks⸗ partei mitgeteilt, daß er keine Spltzenkandidatur zum Herbſt annehmen könne. Seine Berufung zum Direktor des Amts⸗ gerichts Freiburg laſſe ihm für intenſtve politiſche Tätigkeit keine Zeit. a Zaleſki über Polens Außenpolitik Mißtrauen gegenüber Deutſchlaud In einer Rede im auswärtigen Sejmausſchuß verbreitete ſich Zalefki am Dienstag über die auswärtigen Beziehungen Polens. Was die Beziehungen zu Litauen anlange, ſo eien nennenswerte Erfolge noch nicht erzielt worden. Polen könne jedoch eine Aenderung ſeiner Methoden gegenüber Litauen nicht zulaſſen. Polen habe bereits den Erfolg ge⸗ habt, daß aus dem Streit zwiſchen Polen und Litauen bei⸗ nahe ein Konflikt zwiſchen Litauen und dem Völkerbund entſtanden ſei, wodurch Polens Haltung gerechtfertigt worden el. Es ſei zu hoffen, daß in Litauen eine Aenderung der Auf⸗ faſſung eintreten werde, da die geſchichtlichen Tatſachen nicht zu unterdrücken ſeien. „Deutſchland gegenltber ſei eine gewiſſe Beſſerung der Beziehungen feſtzuſtellen. Aus der beiderſeitigen öffentlichen Meinung erwüchſen aber immer wieder neue Schwierigkeiten. Das Gefühl, das Polen Deutſchland gegenüber hege, fei nicht Haß, ſondern nur Miß⸗ trauen, beſonders, was die deutſchen Reviſtlons⸗ wünſche an der Oſtgreuze anlange. Eine Reviſion der Oſtgrenze Deutſchlands auf friedlichem Wege herbeiführen zu wollen, halte er für ausgeſchloſſen. Ueber die deutſche Min⸗ derheit in Polen ſei die öffentliche Meinung falich unter⸗ richtet. Hier wiederholte Zaleſkt ſeine frühere Behauptung, daß die Deutſchen in Polen größere Rechte hätten als dle Polen in Deutſchland(). Bezüglich der Handels yer⸗ ragsverhandlungen ſei feſtzuſtellen, daß die deut⸗ ſchen Forderungen zu weit gingen. Die deutſche Forderung auf Angleichung der Frachttarife an dle Tarife nach den deutſchen Oſtſeehäfen könne Polen nicht erfüllen.— Weiter ſagte Zaleſkti, daß Polen die deutſch⸗fransöſiſche Annäherung ebenfalls begrüße. Polen ſei auch bereit, in eine Prüfung der Minderheitenfrage vor dem Völkerbund einzuwilligen und ſeinen Minderheiten weitere Rechte zu gewähren, wenn 958 u Alis dedasd des Völkerbundes das gleiche tun würden. g a Zuletzt kam Zaleſkt auf die Beziehungen Polens zu Rußland zu ſprechen. Dieſe ließen noch zu wünſchen übrig. Der ruſſiſche Paktvorſchlag hätte Ausſicht auf Erfolg, dreißig Jahre lang verheirstet de bis vor kurzem um Beſitz eines Rittergutes. a wenn auch die baltkſchen Staalen und Rumänien einbezogen würden. a N ü r. Triberg, 16. Jan.(Eig. Drahtber.) Im Schwarzwald haben ſich die geſtrigen Neuſchneefälle über Nacht zu Schnee⸗ ſtürmen von erheblicher Stärke entwickelt. Die Ver⸗ wehungen infolge des ſtarken Windes ſind derart, daß zahl⸗ reiche Höhenſtraßen in exponierten Lagen nicht mehr für den Kraftpoſtverkehr benutzbar ſind, darunter auch die wichtige Nordſüdverbindung Triberg— Schönwald— Furt⸗ wangen, während die Linie Triberg Schonach noch ver⸗ kehrt. Der Zuwachs an Schneehöhe durch die Schneefälle, die heute früh noch ununterbrochen bei ungeſchwächtem Sturm anhalten, beträgt bereits 50 em, ſo daß auch in den mittleren und tiefen Lagen ſich eine Schneedecke von annähernd einem halben Meter gebildet hat. Die Kälte hält noch unentwegt an und liegt heute morgen zwiſchen 5 und 10 Grad. Es melden Triberg 86, Feldberg—9; Schneehöhe in Triberg 55 em, darunter 3035 Zentimeter Neuſchnee; Feldberg⸗Poſtſtation Schneehöhe 115 Zentimeter, darunter 55 Zentimeter Neuſchnee und Nordoſt⸗ ſturm, Die Sportverhältniſſe für Ski, Rodel und Eisbahnen ſind nach wie vor gut. Für die verſchneiten Paßſtraßen iſt poſtſeitig bereits Anordnung zur Ausräumung der Schnee⸗ wehen getroffen worden, ſo daß damit gerechnet wird, daß der Verkehr für morgen bezw. Wochenende wieder in Gang kommen kann. Neuer Wetterumſchlag— 10 Grad Kälte in Berlin — Berlin, 16. Jan. Nachdem im Laufe des Dienstag erheblicher Schneefall in der Reichshauptſtadt eingetreten war, wodurch fich die Temperatur dem Nullpunkt näherte, ſtieg die Temperatur am Abend und in der Nacht zum Mitt⸗ woch wiederum bedeutend. In den erſten Morgenſtunden wurden in Berlin im Stadtinnern zehn Grad Kälte ge⸗ meſſen. Der Temperaturrückgang ſoll auch heute anhalten. Im Eiſenbahnverkehr ereigneten ſich wegen der Schneefälle größere Störungen. Verſchiedene Züge hatten bis zu zwei Stunden Verſpätung. Schneefälle werden faſt aus ganz Deutſchland gemeldet. Eiſenbahnunglück in Fraukreich — Paris, 15. Jan. Im Bahnhof von Chalons⸗ſur⸗Marne ſtiezen zwei Güterzüge zuſammen. Lokomottpführer und Heizer der beiden Züge hatten noch Zeit, rechtzeitig von den Lokomotiven abzuſpringen, wurden jedoch trotzdem ſchwer verletzt. 8 Zwölf Wagen entgleiſten und wurden ſamt In⸗ halt völlig zerſtört. Der Sachſchaden überſteigt 300 000 Fr, Der Unfall wird darauf zurückgeführt, daß eine Weichee ln ⸗ gefroren war. Eiſenbahnunglück in Rumänien — Bukareſt, 16. Jan. Auf der Strecke Bukareſt.—Temes⸗ var ereignete ſich geſtern vormittag in der Nähe der Station Prunichor ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der Poſt wagen des nach Temesvar fahrenden Bukareſter Schnellzuges war in Brand geraten, ſodaß der Zug auf offener Strecke zum Stehen gebracht werden mußte. Von Turn ⸗Severin wurde ein Schnellzug abgelaſſen. Jufolge ſalſcher Weichen⸗ ſtellung ſtieß die Lokomotive des Hilfszuges kurz vor der Sta⸗ tion Prunſchor mit der Lokomotire des auf der Strecke hal⸗ tenden Schnellzuges zuſammen. 8 nf Eiſenbahner wurden getötet und drei ſchwer verletzt. — Nachtrag zum lokalen Tell * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag wurden in der Neckarſtadt ein 52 Jahre alter früherer Taglöhner, jetzt Rentner, und feine 51 Jahre alte Ehefrau in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Leute wurden am ver⸗ gangenen Freitag letztmals geſehen. Der Gashahn in der kleinen Wohnung war geöffnet. Nach hinterlaſſenen Briefen iſt das Paar in gegenſeſtigem Einverſtändnis in den Tod ge⸗ gangen. Krankheit und mißliche Verhältniſſe dll ten die Uu ache der Tat ſein. 8. 1 15 — 2 — W 2 D eS g6 77TTCCCTCTCCT0T0T0T0T0TbTTbTCCTCTTTTTTTTTTTT rere 5 SSN * „n e . * 8 1 e rene een ee eine leichte Belebung. 1 Mittwoch, den 16. Januar 1929 Neue Maunßeimer Zeitung([Mittag⸗Ansgabe] 3. Seite. Die kritiſche Lage des ſüdweſtdeutſchen Arbeitsmarktes Auf 10090 Arbeiter 20,4 Unterſtützte Die kritiſche Lage des Arbeitsmarktes hat ſich nach bem Bericht des Landarbeitsamtes Südweſtdeutſchland in der Zeit vom 3. bis 9. Januar noch verſchärft. Die Zunahme der unterſtützten Arbeitsloſen betrug 18 225 Perſonen(11615 känner und 1610 Frauen). Am 9. Januar bezogen 97212 Perſonen die verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung und 5549 die Kriſenunterſtützung gegen 84 140 bzw. 5396 am 2. Januar. Die Geſamtzahl der Unterſtützten iſt von 8 6 auf 102 761 um 14.8 v. H. geſtiegen; davon waren 87 741 Männer(gegen 76 126 am 2. Januar) und 15 020 Frauen(ge⸗ gen 13 410). Auf die Arbeitsämter in Württemherg und Hohenzollern trafen 42 253(gegen 36 190) und auf die Arbeitkämter in Baden 60 508(gegen 53 346) Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger. Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamtes kamen am 9. Januar 1929 auf 1000 Einwohner 20,4 Unter⸗ ſtützte gegen 17,8 am 2. Januar, 7,0 am 31. Oktober und.7 am 1. Auguſt. 2 3 Ein beſonders trübes Bild bot die Lage des Arbeits⸗ markts in den Außenberufen. Infolge des anhaltenden Feoſtes ruhte die Vermittelungstätigkeit im Baugewerbe vollſtändig, während die Zahl der arbeitsloſen Bauarbeiter noch eine weitere Zunahme erfuhr. In der Lan dwirt⸗ ſchaft hat ſich an manchen Orten die Nachfrage nach ſtän⸗ digem, qualifiziertem Perſonal ſchon ziemlich belebt. Die Metallinduſtrie iſt von dem darniederliegenden Schlüſſelgewerbe, dem Baugewerbe, ſehr ungünſtig beeinflußt. In der Fahrradfabrikation und im Lokomotiphbau wurden größere Entlaſſungen vorgenommen, die Etektrobranche zeigte aber eine Belebung. In der Holzin duſtrie liegen die meiſten Sägewerke ſtill. Auch die Möbelinduſtrie nahm wie⸗ der erhebliche Entlaſſungen vor. Die Karoſſeriebrauche zeigte In der Harmonikainduſtrie mußten 300 Arbeiter ausſetzen. Sehr erhebliche Eutlaffungen ſind auch wieder in der badiſchen Zigarreninduſtrie porgekommen. Im Bekleidungsgewerbe hat ſich die Lage in der Herrenkonfektion etwas gebeſſert; die Maßſchneiderei dagegen entließ wettere Kräfte und war nicht aufnahmefähig. In den Angeſtelltenberufen hat ſich vor allem für Techniker die Lage weiter verſchlechtert. Stästiſche Nachrichten Allerhand von firengen Wintern Im Winter 1893/94 war der Neckar lange zugefroren und hatte die ſchönſte Eisbahn hervorgebracht. Wir konnten da⸗ mals von der Friedrichsbrücke bis zur Einmündung in den Rhein auf ſpiegelglatter Fläche hinunterfahren. Durch die lang anhaltende Kälte hatte ſich der Waſſerzulauf unter der Eisdecke ſo verringert, daß das Neckareis vom Ufer ſich in ſtarkem Bogen nach der Mitte zog. Selbſt die raſche Strö⸗ mung des Neckarwaſſers durch das Wehr in den Floßhafen war damals zugefroren, der Floßhafen ſelbſt desgleichen, und Wagemutige kamen auf den Schlittſchuhen hinunter bis nach Waldhof. Da der Neckar kein Eintrittsgeld auf ſeiner Eis⸗ bahn verlangte, war die Eisfläche dauernd ſehr belebt. Ich wohnte damals ganz nahe und benützte die freie Zeit zur Ausübung des Sports, noch in den Tagen, als beginnendes Tauwetter Vorſicht gebot. Erſt dann blieben wir weg, als uns auf der Fahrt gegen den Rhein zu plötzlich ein lang⸗ gezogenes Krachen und Donnern die Gefahr verriet, in der wir uns befanden. Auch den Rhein überſchritt ich einmal auf ſeinem Eis. Rur um mit vielen ſagen zu können, daß wir auch im Winter dem Vater Rhein einen Beſuch abgeſtattet hatten, nicht bloß im Sommer in den Bädern. Viele aber, die in Ludwigshafen in Arbeit ſtanden, ſparten die drel Pfennige Brückengeld, die man damals am Brückenhäuschen auf der Ludwigshafener Seite zu entrichten hatte, und gingen zu Fuß hinüber, wie auch umgekehrt die pfälziſchen Arbeiter über das Eis ins badiſche Gebiet kamen. Schwarz getretene Fußwege über die ſonſt blinkende Eisfläche zeigten die kürzeſte Route nach dem Bahnhof, dem Lindenhof oder dem Parkring an. Das Jahr 1826 zeigte auch a einen kalten Januar. Wegen des Eisgangs mußten damals beide Schiffbrücken, die Lotte Lehmann in Mannheim Drittes Konzert des Philharmoniſchen Vereins Die Mannheimer Muſikgemeinde in ihrer Philharmoniſchen Zuſammenſetzung huldligte geſtern Opernſchatulle nicht laſſen i können ſtattlichen mit ſteigender Begeiſterung der Wiener Primadonna Lotte Leh⸗ mann. Zwar bleibt der Konzertſaal in vielen Fällen kein vollwertiger Erſatz für den Hintergrund, auf dem ſich die Kunſt einer Sängerin dieſer Art eigentlich abhebt, die Bühne. Die wirkliche Lotte Lehmann von heute, die ihre Laufbahn im Soubrettenfach begann, iſt Trägerin der Hauptrolle im „Fidelio“, der Leonore. Ihr Auftreten an der Wiener Staatsoper wurde jedesmal ein Feſtabend; wenn ſie ihre Arie im erſten Akt durch alle Skalen tiefſter Empfundung führte, das Werk der Befreiung im zweiten Akt mit hinreißender Gewalt geſtaltete, um dann in einen unendlichen Jubel im Duett mit Floreſtan auszubrechen, da ſchien dieſe Leonore eine beſondere Huldigung Wiens an das Beethovenjahr zu ſein. Lotte Lehmanns Leonore gehört zu jenen Opern⸗ erlebniſſen, die einzig ſind; und derer gibt es, ach, ſo wenig Lieder und Arien ſtanden auf dem Programm. Die Lieder trauten ſich nicht über die Schwelle des 20. Jahrhunderts. Die Arien, ſo gerne wir ſie aus ſo wohllautender Kehle hören, Haben im Konzertſaal nichts zu ſuchen. Es fehlt die Szene, das Orcheſter, die Darſtellung. Man glaubt es dieſer Agathe doch nicht ſo recht, daß ihr der Schlummer nicht naht, bevor ſie„ihn“ geſehen. So bleibt man bei einer ſolchen Eröffnung im erſten Eindruck der Stimme, ihrer außerordentlich weichen Tongebung, die in der Höhe zeigt, daß ſich ihre Trägerin erſt noch einſingen muß. Die Arie, die in der Mitte des Abends ſtand, Katharinas wunderſamer Geſang aus der „Widerſpenſtigen Zähmung“, ließ zum reineren lyrtſchen Genuß kommen; der Reichtum der Stimme, ihr Strömen und Schweben teilte ſich hier weit eindrucksvoller mit. Schließ⸗ lich gab es im Programm nach dem Programm noch eine Arie, Eliſabeths Gruß an die teure Halle, in jubelnder Freude vorgetragen. Das Publikum hört zwar gerne ſolche Stücke, die es Dereits kennt, aber es bleibt doch ein wenig unkünſtleriſch, wenn die Primadonnen von dieſen Koſtproben aus ihrer des Rheins und Neckars, abgefahren werden; der Verkehr ruhte. Damals hießen die paar Häuſer am linken Ufer die „Rheinſchanze“l. Niemand träumte von einer gewaltigen Stadt, die nach 100 Jahren hier erſtehen würde; darum ward das Schlachtſeſt — ein lebendiges Schwein wurde auf dem Rheineiſe tot⸗ geſtochen und verarbeitet— des unternehmenden Wirtes Jakob Gundelfinger aus Mundenheim ſelbſt aus der weiteren Umgegend ſehr beſucht. Damals gab's noch große Portionen Wellfleiſch zu billigem Preiſe und friſche, heiße Würſte direkt vom Schwein unverfälſcht; auch verſicherte der Wirt in ſeiner Einladung, daß er nur große Schoppengläſer verwende. Angeregt durch ſolches Unternehmen verſprach ein Herr Karl Schmidt auf Sonntag, 29. Januar chineſiſches Feuerwerk mitten auf dem Rhein; für„geiſtreiche“ Ge⸗ tränke wolle er aufs beſte ſorgen, ließ er ſich in ſeiner Ein⸗ ladung vernehmen. Noch am 5. Februar dauerte die große Kälte an; dort hielt einer auf dem Rheine ein„Hahnen⸗ ſchlagen“ ab mit allerlei Volksbeluſtigung; ſo wollte er dem Publikum auch zeigen, wie man die Sechskreuzerſtücklein auf komiſche Art aus dem Mehl herausbekommt. Bei ſolcher Kälte war's kein Wunder, wenn's erfroren e Ohren und Hände und Finger gab; in einem ſolchen Falle würde heute der Plakatträger auf dem Eis herumſpazleren und die Druck⸗ fahne hochhalten, worauf zu leſen ſteht:„Froſtbalſam von Wahler iſt das Beſte. Dieſer Balſam hat die Kraft, die er⸗ frorenen Leibesteile(!) ſchnell, ſanft und dauerhaft zu heilen.“ Damals ſtand das alles in der Zeitung. Das Weg⸗ ſchaffen des Schnees belief ſich für 2 Tage auf 23000 Mark.— Am 25. Februar hatte alles Vergnügen ein Ende, da konnte man im Anzeigenteil leſen, daß die Schiffbrücken wieder an⸗ gefahren waren. Im Winter 1784 wurde im Grötzinger Wald ein Friſeur, der zum Baron v. Schilling nach Hohenwettersbach gehen wollte, von einem Wolf angefallen. Er rettete ſich auf einen Baum und mußte da droben ausharren, bis Holzhauer des Weges kamen, die ihn aus ſeiner gefährlichen Lage be⸗ freiten, nachdem ſie den Wolf vertrieben. In jenem kalten Winter kamen die Rebhühner ſcharenweiſe in die Dörfor, wo ſie mit ben Hühnern gefüttert wurden. Das Wild zeigte keine Scheu mehr und ſuchte die Dörfer auf, um zu Futter zu kommen. In Karlsruhe begegneten dem Nachtwächter zwei Hirſche in den Straßen. Im Zweibrückiſchen ſtanden einige Hirſche hintereinander erfroren im hohen Schnee. Die Chronik meldet, daß Raben und andere Vögel auf der Suche nach Futter tot aus der Luft fielen. Kalte Winter benützten nordiſche Regenten zur Erwei⸗ terung ihrer Grenzen. Von dem Großen Kurfürſt wiſſen wir, daß er 1675 die Schweden im Schlitten über das Eis des Haffs verfolgte und ſie nach Kurland hineintrieb. von Schweden zog 1658 über die gefrorenen Belte und bekam durch den Frieden von Röskilde die natürlichen ſeines Reiches zugebilligt.— In Baden war der Winter 1573 ſehr kalt. Die Chronik meldet, daß die Anwohner des Bodenſees mit Wagen und Schlitten über den fahren konnten. Guſtay Schwab hat einen ſolch unfreiwilligen Ritt über das Eis des Sees in dem Gedicht„Der Relter und der Bodenſee“ verherrlicht.— ** * Für den Beſuch des Badiſchen Staatspräſidenten Dr. Schmitt in Mannheim am 22. Januar iſt folgendes Pro⸗ gramm in Ausſicht genommen: Vormittags wird der Staats⸗ präſident eine Reihe induſtrieller Unternehmungen in Mann⸗ heim beſichtign und zwar Zellſtoff Waldhof, Brown, Boveri & Cie und Heinrich Lanz. Nachmittags findet ein Empfang führender Perſönlichkeiten aus Handel und Induſtrie im Parkhotel ſtatt, bei dem Gelegenheit geboten iſt, die Wünſche der Mannheimer Wirtſchaftskreiſe dem Staatspräſidenten vorzutragen. * Eiſiger Nordwind. Wer heute morgen zeitig ſeine warme Wohnung verlaſſen mußte, wurde recht unfreundlich von einem eiskalten Nordwind empfangen. Dabei war die Temperatur an ſich garnicht ſo niedrig, wie man glauben mußte. Von ſeinem tiefſten Stand(— 2,9 Grad) in dieſer Nacht hatte ſich das Thermometer gegen 8 Uhr bis auf Grad erhoben. Doch daun ſank es unter dem Einfluß des kalten Windes ſchnell; um 8 Uhr wurden— 29 Grad gemeſſen, wenig ſpäter 3,9. In der Nacht zum Dienstag herrſchten — 5,8 Grad, geſtern morgen waren es noch— 5,7. See See e 22— 8 2 umſo mehr an ein paar Juwelen in dem großmütterlichen Liedſchatz des geſtrigen Abends. Vor allem an den„Braut⸗ liebern“ von P. Cornelius. Ein Gdelgut des deutſchen Ofedes, innig, ſchlicht, ganz aus dem perſönlichen Leben heraus ge⸗ ſchrieben und gerade deshalb ſo zu Herzen dringend. Ge⸗ ſchrieben? Nein, gedichtet und in Muſik geſetzt zu gleicher Zeit. So geben ſich dieſe wunderbar innigen Geſänge in einer Feinheit des lyriſchen Ausdrucks, die gerade in einer ſp ausgeglichenen zart und ſchön getönten Wiedergabe zur tief verinnerlichten Wirkung kommt. Robert Franz liegt der von keiner Jutellektualität be⸗ ſchwerten Art der Sängerin beſonders gut. Aus ſeinem reich⸗ lich großen Liederſchatz— etwa 400 Lieder hat dieſer eifrige Komponiſt geſchrieben— kamen dret von jenen Gaben zum Vortrag, die ſich ſtets an Ohr und Herz mit beſonderer Wir⸗ kungskraft wenden. Das Lied vom heiligen Köln, das die Sängerin mit ſtimmlicher Würde vortrug, ſchien auf die rheintſchen Herzen einen beſonderen Eindruck zu machen. Die ſatte, ſamtene Färbung der Stimme in der Tiefe, ihre außer⸗ ordentliche Tragfähigkeit gab dem lyriſchen Bild der alten Domſtadt weiche, ſchöne Konturen. Der begehrteſte aller Begleiter, Michael Raucheiſen waltete am Flügel. Mendelsſohns gepflegte Salonkunſt ſchwebte auf Flügeln des Geſangs wohlgefällig und angenehm daher und Schu⸗ manns„Aufträge“ huſchten als offizieller Schluß vorüber. Damit wars aber, wie geſagt, nicht zu Ende. Das Publikum, das trotz ſeiner Beifallsfreudigkeit ſtets nach dem Ausgang drängt, mußte ſich großenteils einen unfreiwilligen Stehplatz in den Seitengängen nehmen, um ſich die Dreingaben nicht entgehen zu laſſen. Das„Ständchen“ von Strauß ſchwang ſich über die entzückten Zuhörer empor, und Leo Blechs „Helmkehr vom Feſt“ verſicherte zum Schluß,„es waren rei⸗ zende Leut“. Damit kehrte man von dteſem 1 1 5 525 Die Grippe verhindert eine Erſtaufführung. Durch zahlreiche Grippe⸗Erkrankungen mußte die Ballett⸗Pre⸗ miere in der Berliner Staatsoper abgeſagt werden. Die Lücken, die im Perſonal entſtanden ſind, ſind ſo groß, daß in den erſten Nachmittagsſtunden noch nicht bekannt gegeben werden konnte, welche Oper am abend gegeben wird. König Karl X. Grenzen Dafür freute man ſich! Berufsfragen der reiſenden Schauſteller Nach der Mittagspauſe wurde die Hauptfahresver⸗ ſfammlung der„Reichs⸗Unlon reiſender Schau⸗ teller und Berufsgenoſſen“ fortgeſetzt. Ju der Ausſprache wurde u. a. die Gründung eines übergeord⸗ neten Kartells oder einer Arbeitsgemeinſchaft angeregt. Es wurden auch Bedenken geäußert, ob die einzelnen Teile des Reichsverbandes ebenſo für den Zuſammenſchluß begeiſtert ſeien wie ihre Führer. Dagegen bat Herr Oeſer um Ver⸗ trauen und um Mitarbeit zur Einigung und ging auf die verſchiedenen Einwände näher ein. Es ſei nicht beabſichtgt, die einzelnen Vereine aufzulöſen; nur ſollen ſie in eine m Reichsverbande zuſammengehören. Die temperamentvollen Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Nachdem man ſich grundſätzlich geeinigt hatte, zur Tagung des Reichsverbandes in Bremen Vertreter der Reichs⸗Union zu ſenden, wurde eine große Anzahl von Anträgenz die ſich mit ſpeziellen Berufsfragen befaßten und meiſt an einzelne ört⸗ liche Behörden gerichtet waren, zum Teil mit längeren Aus⸗ ſprachen behandelt und angenommen. Bei den Neuwahlen wurden folgende Herren als Fachvertreter gewählt. Als Prä⸗ ſident Ehrenvorſitzender Gewerberat Carl Gabrie[⸗München, als 1. Vorſ. Joh. Mendel⸗Nürnberg, 2. Vorſ. Alb. Glnther⸗ Mannheim, 1. Schriftführer P. Balluff⸗ Nürnberg, 2. Schriftführer Hans Häberlein⸗Ludwigs⸗ hafen, 1. Kaſſierer Willy Bornſtein⸗Nürnberg, 2. Kaſſierer Willy Herhaus⸗Bremen⸗Eſſen, 1. Beiſ. Scholz⸗ Hamburg, 2. Beiſ. Rob. Berg ⸗Bremen, g. Beiſ. Bold⸗ Augsburg. Als Delegierte zur großen Tagung des Reichsverbandes in Bremen wurden die Herren Mendel, Balluff, Berg und Scholz gewählt. Gegen 8 Uhr ſchloß der 2. Vorſitzende Mendel⸗ Nürnberg die Verſammlung. Dann wurde der Tag burch einen Feſtkommers bo⸗ ſchloſſen, bei dem in Begrüßungsauſprachen die Delegierten nochmals herzlich willkommen gehelßen wurden. Der Meitt⸗ woch vormittag brachte den Teilnehmern die Beſichtigung intereſſanter Abteilungen der Lauzwerke und einen auf⸗ ſchlußreichen Gang durch die Zuckerwarenfabrik Georg Ehr⸗ bar an der Neckarauerſtraße. Mittags findet in den Sälen des Ballhauſes ein Feſteſſen ſtatt, zu dem auch die Ver⸗ treter der Behörden ihr Erſcheinen zugeſagt haben. th. * ö* Dank der Südafrikaner. Der Führer der Studienreiſe der ſüdafrikaniſchen Studenten, die vorige Woche Mannheim beſuchten, hat an die Stadtverwaltung ein Schreiben gerichtet, in dem er im Namen der ausländiſchen Gäſte der Stadt für den Empfang dankt. Er ſchreibt:„Mannheim wird ſtets ein feſter Punkt in unſerer Erinnerung ſein“. * Feſtnahme eines Diebes. Am Sonntag abend waren in einer Speyerer Wirtſchaft Jagdgäſte aus Deidesheim und Wachenheim. Aus ihrem vor der Wirtſchaft hinterlaſſenen Kraftwagen wurde neben einer ſchwarzen Wolldecke ein Ruck⸗ ſack mit drei Wildenten, einem Faſan, einer Wildtaube und einem Jagdfernglas geſtohlen. Die alsbald benachrichtigke Polizei konnte eine Stunde ſpäter den Dieb in der Perſon des 26jährigen Kaufmannes Pirmin Licktelch aus Mann heim ermitteln, als dieſer ſich auf dem Wege zum Bahnhof befand. Die geſtohlene Ware wurde den Eigentümern wieder zurückerſtattet und Lickteich in Unterſuchungshaft eingeliefert. * 30 000 Sänger gehen nach Freiburg. Bel dem Wettſingen des 10, Badiſchen Sängerbundeßfeſtes in Frelburg an Pfingſten 1929, das über die beiden Feſttage verteilt ſein wird, werden nach bisherigen Anmeldungen ſich 106 Männergeſang⸗ verelne mit über 7000 Sängern beteilige: In der Gruppe 1„einfaches Lied“ haben ſich 29, in der Gruppe 2 „erſchwertes Lied“ 43, in der Gruppe 3„Kunſtgeſang“ 8 Ver⸗ eine gemeldet. Da die Anmeldefriſt noch nicht abgelaufen iſt, darf mit einer weiteren Beteiligung, mindeſtens in den drei erſten Gruppen gerechnet werden. Man erhofft eine Geſamk⸗ beſuchszahl von etwa 30000 Sängern. Nach den Vorbildern zurückliegender Sängerfeſte wird auch für das 10. Badiſche Säänugerbundesfeſt eine Preismünze geprägt werden. Die Vorderſeite wird König David mit der Harfe zeigen, wie er als gotiſches Steinſchnitzwerk an einem weſtlichen Pfeiler des Freiburger Münſters zu ſehen iſt. Die Rückſelte wird das Feſt ſelbſt und den Feſtort erwähnen. Kunſt und Wiſſenſchaft Eröffnung eines Heimatmuſenms in birmaſens. Am 16. Februar ſoll in Pirmaſens ein ſtäbtiſches Heimalmuſeum eröffnet werden. Die Beſtände ſind ſchon ſeit Jahren ge⸗ ſichtet worden, ſo daß die Sammlungen bereits am Tage nach der Eröffnung, einem Sonntag, der Bevölkerung zur Beſichtigung freiſtehen. . Feuerbach⸗Ausſtellung. Die Leitung der ſtaatlichen Kunſthalle in Karlsruhe plant im laufenden Jahre anläß⸗ lich des 100. Geburtstages Anſelm Feuer bachs eine Feuer⸗ bach⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Der Stadtrat ſagte einen Ga⸗ rantiekoſtenbettrag aus der Stadthauptkaſſe zu. 155 570 Doktoren in 40 Jahren. In einer Feſtſchrift für den aus dem Amte ſcheidenden Direktor der Preußtſchen Staatsbibliothek wird eine Aufſtellung über die von 1885 bis 1926 in Deutſchland angefertigten Doktordiſſertationen ge⸗ bracht. Die Geſamtzahl betrug danach 1855570. Auf die Fakultäten entfallen: Philoſophte 53 046, Jurisprudenz 34 79g, Medizin 62 314, Theologie 1220, Techniſche Hochſchulen(ſeit 1913) 3556. Dazu kommen ſeit 1924: Tierärztliche Hochſchulen 356, Landwirtſchaftliche Hochſchulen 151, Bergakademien 22, Forſthochſchulen 6.— Die Jahreszahl begann mit 1501 und erreichte den Rekord 1923 mit 11 441. Allerlei Wiſſenswertes Eine Gazelle kann auf der Flucht bis 24 Meter in der Sekunde zurücklegen. 5 4 In Italten gibt es außer dem ſchiefen Turm zu Piſa eine ganze Reihe von Bauwerken, deren Achſe von der Senk⸗ rechten abweicht. * Die Dimenſionen der allerfeinſten Nervenfaſern varlieren zwiſchen 0,0025 und 0,025 Millimeter. 5 Die Taybrücke in England enthält viel Eiſen wie der Eiffelturm, 8 mehr als ſechsmal ſo e Neute Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 16. Januar 1929 Veranſtaltungen Aus der Maunheimer Studentenſchaft. Anläßlich der Wieder⸗ kehr des Reichsgründungstages veranſtaltet die Mannheimer Stu⸗ Hentenſchaft am 18. Januar, vormittags 11 Uhr, in der Aula der Handels⸗Hochſchule eine akademiſche Gedenkfeier. Die Ge⸗ denkrede wird Reltor⸗Stellvertreter Proſeſſor Dr. Sommerfeld halten. Am Abend iſt im Friedrichspark wieder der traditionelle Reilchsgründungskommers. c Neumaun⸗Hoditz⸗Abend. Heute abend hält Karl Ne mann ⸗Hoditz im Kaſinoſaal einen Vortragsabend un der Deviſe Heiteres in Vers und Prof“. Der be e Künſtler wird u. a. Werke von Ludwig Thoma, Otto Ernſt, Alexander Moßkowski zum Vortrag bringen. Frankfurter Stedelungsnormaltſierung Das äußerliche Zeichen, daß Frankfurt mit ſeinem Sie⸗ delungsweſen auch international als führend an⸗ erkannt wird, iſt wohl die Tatſache, daß der Internationale Verband für Wohnungsweſen, der dieſer Tage ſeine offizielle Gründungsverſammlung in Frankfurt abgehalten hat, hier Auch ſeinen Sitz hat. An den Arbeiten des Verbandes, deſſen Präſident der holländiſche Senator Wibaut iſt, beteiligen ſich u. a. das Reichsarbeitsminiſterium. das preußiſche Wohl⸗ fahrtsminiſterium, das ſächſiſche Innenminiſterium, das öſter⸗ reichiſche, das franzöſiſche und das tſchechiſche Wohlfahrts⸗ miniſterium. Der Verband, deſſen Generalſekretär der frü⸗ here badiſche Landeswohnungsinſpktor Dr. Kampfmeyer iſt, wird in einem deutſch, franzöſiſch und engliſch geſchriebenen Organ laufend über das Wohnungweſen in den verſchiedenen Ländern berichten. Inzwiſchen iſt die Typiſierung des Wohnungsbaus fortgeſchritten. Die Senſation des laufenden Baufahres wird die Kleinſt⸗ wohnung mit dem Motto„Schlafe im Wandſchrank“, die in nicht weniger als 2000 Exemplaren, alſo mit der Hälfte des vorgeſehenen Wohnungsbauprogramms, zur Ausführung kom⸗ men ſoll. Im engſten Raum bringt die Kleinſtwohnung ſchärfſte Raumausnutzung; die Zimmer werden doppelt ver⸗ wendet und die Möbel eingebaut. Bei 38 bis 49 qm Wohn⸗ fläche ſoll dieſe Wohnung der Mindeſtbemittelten 38 bis 50 Mark Monatsmiete erfordern. Die nun ſchon ſeit 3 Jahren vom Frankfurter Handwerk ausgeführten Wohnungs⸗ Typen⸗ und Normenbauteile fanden in Frankreich großen Anklaug. Sie ſollen bei der Durchführung des großzügigen Wohnungsbaugeſetzes zur Verwendung kommen. Zu dieſem Zwecke weilten Kommtiſſionen vom franzöſiſchen Arbeitsmini⸗ ſterium in Frankfurt und inzwiſchen iſt auch bereits eine Auf⸗ forderung des franzöſiſchen Arbeitsminiſterium zur Ein⸗ reichung von Preiſen und Lieſerungsbedingungen in Frank⸗ furt eingegangen. Der Reparationsanteil des geſamten fran⸗ zöſiſchen Wohnungsbauprojekts wird auf etwa 330 bis 400 Millionen Mark geſchätzt. Als Lieferanten dieſer ſtandar⸗ diſierten Bauteile, Türen, FJenſter, Schlöſſer uſw. kommen übrigens weiterhin die weſtlichen Induſtriegebiete, beſonders die rheiniſchen, in Frage. 8p. Kommunale Chronik Berliner Etat 1929: 1 120 968 620 Mark Mit ſehr knappen Worten kündigt Kämmerer Dr. Lange der Stadtverordneten ⸗Verſammlung die Einbringung des Etats für 1929 für die nächſte Sitzung der Stadtverordneten⸗ Verſammlung am Donnerstag an. Der Etat ſchließt in Ein⸗ nahme und Ausgabe mit 1 120 968 620 /, iſt alſo um rund 50 Millivnen geringer, als der von 1928, der in Ein⸗ nahme und Ausgabe 1170 590 690„ betragen hatte. Auf welchen rechneriſchen Unterlagen die Verminderung des Gtats beruht, iſt aus der kurzen Ankündigung nicht erkennbar. Es verlautet nur, daß der Etat mit ſo großer Sparſam⸗ keit aufgeſtellt worden ſel, um nach Möglichkeit Abſtriche zu vermeiden. So ſind ſchon vorher den Bezirksämtern ganz erhebliche Poſten geſtrichen worden. Kleine Mitteilungen Der Offenburger Stadtrat hat beſchloſſen, daß künftighin für nicht rechtzeitig bezahlte Gemeindeſteuern eine Verzugsabgabe von ein Prozent im Monat eingeführt wird. — Die Schlachthof⸗ und Kühlzellengebühren ſollen vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes erhöht werden. Für die Kühlzellen beträgt die Erhöhung 0,78 Pfg. je Pfund. Neueſte Gerichtsurteile Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Kokainiſtenprozeß vor der Berufungskammer Die Große Strafkammer Mannheim beſchäftigte ſich geſtern mit der Berufung zweier Angeklagten, die wie ſ. Zt. von uns ausführlich gemeldet, wegen Urkundenfälſchung und wegen Vergehens gegen das Opiumgeſetz vom Schöffengericht zu 14 Monaten bezw. einem Jahr Gefängnis verurteilt worden waren. Beide Angeklagte, ſo⸗ gegen Strafmaßes. Wie ſchon in der erſten Verhandlung vor dem Schöffengericht, ſo betonten die beiden auch geſtern wieder, daß ſie das Opium von einigen Apotheken aufgrund ſelbſt⸗ geſchriebener Rezepte anſtandslos erhalten hätten und zwar in Pulverform. Dadurch ſeien ſie immer mehr zum Opium⸗ genuß verleitet worden. R. gab weiter an, daß er nament⸗ lich infolge ſeiner Krankheit ſich dem Opiumgenuß hingegeben habe. Der andere Angeklagte hat nach der Urteilsverkündi⸗ gung im Schöffengerichtsſaal gedroht, daß er alle Kokainiſten in Mannheim zur Anzeige bringen wolle. Aufgrund ſeiner Angaben konnten dann auch eine große Anzahl hieſiger Kokai⸗ niſten feſtgenommen werden. Der eine Angeklagte hatte mit ſeiner Berufung inſofern Erfolg, als er nur 10 Monate erhielt, wovon noch 3 Monate Unterſuchungshaft abgehen. Die Berufung des an⸗ deren Angeklagten wurde verworfen. Strafmilderung vor der Berufungsinſtauz Beim Kaufe von Zigaretten wurde ein falſches Fünfmark⸗ ſtück angehalten und der Galvaniſeur Otto E. von hier als der Verausgaber dieſer Falſifikate ermittelt. Das Vor⸗ gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Auch die Strafkammer als Berufungsin⸗ ſtanz hatte keinen Zweifel, daß E. der„Fabrikant“ der mit einem Silberüberzug verſehenen Geldſtücke war. Aber er erreichte wenigſtens, daß ihm die Unterſuchungshaft von 6 Monaten angerechnet und Ehrverluſt nicht ausgeſpro⸗ chen wurde. Mildernd kam hauptſächlich ſeine ſchwere Lungen⸗ erkrankung in Betracht.— Eine Herabſetzung ſeiner Strafe um ein Jahr erreichte der 25 Jahre alte ledige Schuhmacher Theodor M. von hier, der am 20. Juli die Kaſſette des Kaſſenhäuschens an den Sportplätzen entwendet und einen Betrag von etwa 100 Mk. geraubt hatte. Die erſtinſtanzliche Strafe hatte auf drei Jahre Gefängnis (M. war mehrfach vorbeſtraft) gelautet. Vom Schöffengericht Ludwigshafen Die Unterſchlagungen bei der J. G. Farbeninduſtrie Der ehemalige Leiter des Reiſebüros der.G. Farben⸗ induſtrie, Werk Ludwigshafen, der ledige 32jährige Kaufmann Ernſt Mühlig von Ludwigshafen, hatte ſich geſtern vor dem Schöffengericht Ludwigshafen wegen Unterſchlagung von rund 42000 Mark zu verantworten. Mühlig hatte als Leiter dieſes Büros die Fahrkarten und ſonſtige mit Reiſen zuſammenhängende Dinge für die Direktion und Beamten des Werkes, die viel auf Reiſen waren, zu beſorgen und hatte bei dieſer Gelegenheit die Unterſchlagungen begangen. Der Angeklagte, der ſchon ſeit 17. Oktober 1928 in Unterſuchungs⸗ haſt ſitzt, war nach Aufdeckung ſeiner Unregelmäßigkeiten mit ſeiner Braut, die in Ludwigshafen in Dienſten ſtand, ins Ausland geflüchtet, konnte aber in Junsbruck verhaftet und nach Ludwigshafen überführt werden. Der Angeklagte gibt auch die Unterſchlagungen voll und ganz zu, nur die Höhe kann er nicht anerkennen, nachdem er nicht in der Lage war, die Höhe der Beträge zu prüfen. Mühlig hatte nach ſeinen Angaben als Beamter der Anilin⸗ fabrik ein Gehalt von 6000 RM. brutto pro Jahr. Durch ſeine große Tüchtigkeit hatte er ſich bald in dem Reiſebüro, in das er als einfacher Kaufmann eintrat, zum Leiter emporgeſchwungen und dieſes auch zur Zufriedenheit der Di⸗ rektion geführt. Die Unterſchlagungen will der Angeklagte deshalb be⸗ gangen haben, um ſeine Eltern und Geſchwiſter, deren Ge⸗ ſchäft— ſie betrieben in Ludwigshafen ein offenes Hut⸗ und Mützengeſchäft— durch Krankheit und Tod des Vaters ganz Der Hiſtoriker Dietrich Schäfer Zum Tode des Geſchichtsſchreibers Geheimrat Profeſſor Dr. Dietrich Schäfer, ber Neſtor der deulſchen Hiſtoriker, iſt in Berlin⸗Steglitz geſtorben. Hanſeat von Geburt, ein Sohn des Stadtſtaates Bremen, war er zu⸗ erſt dort Volksſchullehrer, ſtudierte dann in Jena, Heidelberg und Göttingen, nahm 1870/1 am Feldzuge gegen Frankreich als Kriegsfreiwilliger glühend teil und wurde nach dem Kriege in ſeiner Vaterſtadt Gymnaſiallehrer. 1877 wurde er als außerordentlicher Proſeſſor für mittelalterliche Geſchichte nach Jena berufen, wurde dort 1883 ordentlicher Profeſſor, wirkte daun als ſolcher in Breslau, Tübingen und Heidel⸗ Perg. Dort wurde er Mitglied der erſten Kammer der badi⸗ ſchen Landſtände(18961903), folgte aber 1903 dem ehren⸗ vollen Ruf nach Berlin als Nachfolger von Scheffer⸗Boich⸗ Horſt. Vor wenigen Jahren iſt er nach ſegensvoller Lehrtätig⸗ Feit, die nur einen Teil ſeiner hochwertigen Lebensarbeit ausmachte, von der Profeſſur zurückgetreten, hat aber ſowohl ſeine Forſchertätigkeit wie ſeine gewichtige ſchriftſtelleriſche Miſſton leiſtungskräftig fortgeſetzt. An Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt; er iſt u. a. Mitglied der Akademien der Wiſſen⸗ ſchaften in Berlin, Göttingen, Oslo, Stockholm, Upfala, Ko⸗ penhagen und Ehrendoktor der Rechte, auch Ehrendoktor der Univerſttäten Oslo und Groningen. Sein großer Lehrer war Heinrich v. Treitſchke, den er in Heidelberg hörte. Ihm verdankt Schäfer ſeine früh erworbene hohe politiſche Bildung, und auch des Mei⸗ ſters leidenſchaft volle Vaterlandsliebe übertrug ſich auf ihn. Ganz im Sinne Treitſchkes hat Schäfer von jeher ſein Stre⸗ hen darauf gerichtet, das hiſto iſch⸗poltiſche Denken und Füh⸗ leu des deutſchen Volkes mit vaterländiſchem Geiſte und Lei⸗ ſtungswillen zu ducchdringen. Seine erſten Schriften gingen von der heimiſchen Hanſe aus und beſchäfligten ſich mit ihrer Handelspolktk und ihren Beziehungen zu Dänemark. Er wurde auch dazu berufen, Dahlmanus große Geſchichte Dänemarks in mehreren Bänden fortzuſetzen. Indes auf dieſeu, aus archivaliſchen Studien Zahl wertvoller druck gibt, daß zwiſchen deulſchem Volkstum und deutſcher Kultur ſich ein unzertrennliches Band knüpft mit dem deut⸗ ſchen Staatsweſen, daß der Staat notwendig iſt zu deren glückhafter Aufrechterhaltung. Aus treudeutſcher Denkweiſe entſtanden Werke wie„Das deutſche Nationalbewußtſein im Lichte der Geſchichte“(1884),„Das neue Deutſchland und ſeine Kaiſer“(1888),„Deutſchland zur See“(1897),„Die politiſche und militäriſche Bedeutung der Großſtädte“(1908),„Kolonial⸗ geſchichte“(1903),„Das Bauernhaus im Deutſchen Reiche“ (1904), die vieles Auffehen erregende„Weltgeſchichte der Neu⸗ zeit“, die viele Auflagen erlebte, die zweibändige„Deutſche Geſchichte“,„Unſer Recht auf die Oſt marken“, die geſchichtliche Einleitung zu dem großen Werke„Die deutſche Oſtmark in Wort und Bild“ und„Das deutſche Volk im Oſten“(1915), eine Serie von Abhandlungen zur Verkehrs⸗ und See⸗ geſchichte,„Das Leben Bismarcks“ und„Zu Moltkes Gedächt⸗ ufs“; und dann die Kriegsſchriften„Sein oder Nichtſein, des Deutſchen Reiches Schickſalsſtunde“„Deutſchland und Frank⸗ reich“,„Staat und Volk“,„Deutſchland und England in See⸗ und Weltgeltung“. An ſeinem 80. Geburtstage wurde von ſeinen Schülern, Freunden und Verehrern eine Dietrich Schäfer⸗Stiftung er⸗ richtet und in ſeine Meiſterhände gelegt, die es reiferen Stu⸗ dierenden erleichtern ſoll, ſich der vaterländiſchen Geſchichte in ſeinem Sinne und Geiſte zu widmen. So wird das weite Auswirken ſeiner im Nationalen wurzelnden Gedanken auch in Zukunft ſeine guten Wege gehen. P. W. Dem Andenken Gotheins und Max Webers. Im Uebungsſaal des Inſtituts für Sozial⸗ und Staatswiſſen⸗ ſchaften der Heldelberger Univerſilät wurden im Rah⸗ men einer kleinen Feier die Büſten der verſtorbenen Heidel⸗ berger Profeſſoren Max Weber und Eberhard Gothein aufgeſtellt. O Tierpfychologe Karl Krall geſtorlen. Im Elberfelder Krankenhaus iſt an einer Lungenentzündung der Tierpſycho⸗ loge Karl Krall geſtorben. Seine Verſuche mit rechnenden Pferden, von denen vor allem der„ku ge Hans“ zu hervorgegangenen Werken beruht nicht Schäfers zeitgeſchicht⸗ nennen iſt, haben Krall, der zuletzt ſich in der Nähe Mün⸗ liche Bedeutung. Dieſe gründet ſich vielmehr auf die ſtattliche chens im Fſartal niedergelaſſen hatte, bekannt gemacht. Schriften, in denen er dem Gedanken Aus⸗ heruntergekommen war, zu unterſtützen. Um den Konkurs des elterlichen Geſchäftes zu vermeiden, habe er die Gläubi⸗ ger, manche ſogar bis zu 75 Prozent, befriedigt. Auch ſonſt habe er ſeine Mutter und Geſchwiſter unterſtützt. Infolge⸗ deſſen habe er in die Kaſſe gegriffen und die Gelder entnom⸗ men. Nachdem die Fabrik keine Kontrolle ſeiner Tätigkeit vorgenommen hatte, habe er nach ſeinen eigenen Angaben ſehr leichtes Spiel gehabt. Bei Aufdeckung ſeiner Tat hatte er ſich das Leben nehmen wollen. Seine Braut habe ihn aber in Luzern umgeſtimmt und dann ſeien beide nach Innsbruck, wo ſeine Braut beheimatet iſt. In der Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß der An⸗ geklagte für viele Beamte und Angeſtellte der Fabrik privat Fahrkarten beſorgt und verkauft und den Er⸗ lös zum großen Teil für ſich behalten hatte. Es wurde nur ein Zeuge vernommen. Nachdem der Staatsanwalt zwei Jahre Gefängnis beantragt hatte, lautete das Urteil auf 1% Jahre Gefängnis bei Aufrechterhaltung des Haft⸗ befehls. Der Angeklagte erklärte, Berufung gegen das Urteil einlegen zu wollen. — Ein Fehltritt „Er war einer meiner beſten Bürgermeiſter,“ ſagte der Vorſtand des Amtsbezirks als Zeuge zu den Richtern und meinte damit den Angeklagten hinter der Schranke.„Und dazu ein großer Wohltäter für die Armen,“ ſügte er noch hinzu. Im Geſicht des Mannes auf der Anklagebank zuckte es von verhaltener Erregung. Er verteidigte ſich nicht viel und machte wenig Worte. Was zu ſeinen Gunſten ſprach, das mußten Richter und Verteidiger aus ihm erſt hervor⸗ holen. Rein juriſtiſch lag der Fall ja klar: Er hatte, wie es im Eröffnungsbeſchluß hieß, in ſeiner ehrenamtlichen Eigen⸗ ſchaf als Bürgermeiſter einer Gemeinde(in der Nähe Münchens) Beträge von einigen Hundert Mark, die er zur Bezahlung von Bezirksumlagen verwenden ſollte, zur Deckung dringender Wechſelverbindlichkeiten verwendet. Vor⸗ übergehend nur. In kürzeſter Zeit ſollte er Geld herein⸗ bekommen. Einige Tauſend Mark für eine Holzlieferung. Aber wie es meiſtens geht in ſolchen Fällen, das Geld kam eben nicht zur erwarteten Zeit herein. Ob er nicht das Geld durch eine Hypothek hätte auftreiben können, wurde er gefragt. Es wäre ſchließlich ein Ausweg geweſen, meinte der Angeklagte, aber bis man ſchließlich nach Erledigung all der damit verbundenen Formalitäten Bargeld in der Hand ge⸗ habt hätte, wäre zu viel Zeit verſtrichen, und der Verfalltag der Wechſel rückte unerbittlich näher. Geſchädigt war ſchließ⸗ lich niemand. Längſt bevor die Unregelmäßigkeit aufkam, hatte der Mann die vorübergehend widerrechtliche Entnahme der Gemeindegelder durch eigene Summen wieder gedeckt. Aber ſchließlich blieb doch der„Tatbeſtand“ der Amtsunter⸗ ſchlagung. Warm ſprach der Verteidiger von des Angeklagten Menſchenliebe und Menſchenfreundlichkeit. Erzählte, wie ſich der Bürgermeiſter einer armen Familie angenommen, die ſamt ihren Kindern nahe am Verhungern war, wie er, der ſelbſt nicht auf Roſen gebettet, eines der Kinder zu ſich ins Hausgenommen hatte. Aber darüber ſagte der Angeklagte ſelbſt nichts. Er verſuchte ſich gar nicht viel zu verteidigen. Die Kehle ſchlen ihm wie zugeſchnürt. Die vorübergehende Verwendung der gemeindlichen Gelder für eigene Zwecke konnte nicht mehr ungeſchehen gemacht werden. Auf vier Monate Gefängnis lautete das Urteil des Schöffengerichts München unter Hereinbeziehung all der mildernden Um⸗ ſtünde, die zugunſten des Angeklagten ſprachen. Selbſt der Staatsanwalt hatte gegen die von der Verteidigung bean⸗ tragte Bewilligung einer Bewährungsfriſt nichts ein⸗ zuwenden, die ſchließlich das Gericht auch zubilligte. Schluß des redaktionellen Teils Apparate Hlatten ust enne Egon Iinter M2. 12 12 Monate zie M 2, 12 Theater und Muſik Friedel Dann im Apollotheater. Für eine erkrankte Künſtlerin, in dieſem Fall für Frau Betty Fiſcher, ſo flott und ſpielſicher einzuſpringen, macht man Friedel Dann ſo leicht nicht nach. Wenn ſte auch eine beſonders innige Ver⸗ bundenheit mit dem Publikum beſitzt, ſo ſtellt die Rolle der Hanna Glavary große Anforderungen an die Beherrſchung des geſanglichen Teils wie auch an die ſcharmante und diſtinguierte Art der äußeren Aufmachung. Und Friedel Dann hat uns von ihrer abſoluten Beherrſchung dieſer anſpruchs⸗ reichen Vorbedingungen reſtlos überzeugt. Somit wurden auch dieſe beiden letzten Vorſtellungen des ausgezeichneten Enſembles, in das ſich die Mannheimer Künſtlerin ſo har⸗ moniſch eingefügt hatte, von dem gut beſetzten Haus mit be⸗ geiſtertem Beifall aufgenommen. 5 R. Schnleraufführung der Klavierklaſſen von Stephanie Pelliſſier. In dem kleinen ſtimmungsvollen Konzertſaal der Pianofortefabrik Scharf u. Hauk, C 4, 4, fand am letzten Sonntag vor geladenem Kreis das Schülervorſpiel der Klavierklaſſen von Frl. Stephanie Pelliſſier, der hier beſtens bekannten Pianinſtin und Pädagogfn, ſtatt. Die etwa zweiſtündigen Darbietungen hinterließen einen ausgezeichne⸗ ten Eindruck von dem, was hier geleiſtet worden war. Bei allen Schülern fiele nder nüancierte Anſchlag, die präziſe Rhythmit und muſikaliſche Phraſierung auf, die für die gute Schulung und wahrhaft muſikaliſche Erziehung zeugten, die ſich ſchon bet den ganz Kleinen und im verſtärkten Grade natürlich bei den ſchon fortgeſchrittenen Schülern zeigte. Sehr reife Leiſtungen boten die Schüler der Oberklaſſe. Die zahl⸗ reich erſchienenen Gäſte zeigten lebhaftes Intereſſe an den Vorführungen und ſpendeten reichen Beifall. Viertes Heidelberger Muſikkeſt. In den Tagen vom 21.—23. Mai 1929(Woche nach Pfingſten) veranſtaltet die Stadt Heidelberg ihr allzjährliches Muſikfeſt. Die muſikaliſche Leitung hat wieder Wilhelm Furtwängler inne und als Feſtorcheſter ſind die Berliner Philharmoniker gewonnen. Unter anderem iſt ein Schumann⸗ und ein Beethoven⸗Abend N Mit einem namhaften Soliſten wird noch ver⸗ handelt. a f — . W b. Freren . rr.. ee e 2. Fee 8 5 — 2 A eres el — 2 Mittwoch, den 16. Januar 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] —— Veranſtaltungen Mittwoch, den 16. Januar 9 Nationaltheater:„Datte rich“..30 Ur. ter: Varieté⸗Programm,.00 Uhr. Konze 1 aft für neue Muſik. 2. Konzert,& Borke räge: Freier. Dr. Häckl⸗ Berlin, Franzböſiſch he Malerei im Rokok 0 II..15 Uhr.— Prof. Ueberle und Sportlehrer Miles: rt und Gelſt, alter Rathausfaal.15 Uhr.— Neu⸗ mann⸗Hodi d, Kaſind..15 Uhr. Lichtſyiel⸗Theater: e a:„Herzog bürg:„Razzia“.— Palaſt⸗ Theater: ür ſt der Abenteurer“.— Capitol:„Die S lebzed faßt igen“.— Ufa⸗Theater: 0 ö ſt a Berling“.— Scala:„Der Chine⸗ en papage“. Gloria⸗Palaſt:„Alt⸗ Heidelberg. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr. Schloßbüchereit—1,—7 Uhr Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde 515 Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag. Uhr: Mittwoch g bis 5 Uhr; Freitag s itag—7 Uhr.— VPihnlelar itte; Vorführung 5 Uhr. Aus dem Lanos Schueeſtürme im Schwarzwald * Triberg, 15. Jan. Aus dem Schwarzwald wird gemel⸗ det, daß dort bei gleichzeitigem erheblichen Temperatur ⸗ rückgang— oberhalb 1200 Meter bis auf minus 10 Grad überaus ſtarke Schneeſtürme ſeit Dienstag herrſchen. Im Hornisgrinde⸗Gebiet wütet ein ſtarker Schneeſturm, der Schneewehen von über einem Meter Mächtigkeit hervor⸗ gerufen hat. Von der Schwarzwald⸗Höllental⸗ und Drei⸗ Seen⸗Bahn ſind Arbeiterkolonnen aufgeboten worden, um die Gleiſe frei zu ſchaufeln. In der ganzen Rheinebene fällt zur Zeit reichlich Schnee. 35. Deutſcher Weinbaukongreß * Offenburg, 16. Jan. Der 35. Deutſche Wein bau⸗ kongreß wird einem Beſchluß der vorbereitenden Kom⸗ miſſion zufolge dieſes Jahr in Offenburg ſtattfinden. Mit Rückſicht auf den Ende Auguſt in Wien tagenden Internatio⸗ nalen Weinbankongreß iſt der Beginn des für mehrere Tage vorgeſehenen Kongreſſes auf den 23. Aug uſt feſtgeſetzt. Verhaftung einer Schmugglerbande in Lörrach * Pörrach, 15. Jan. Zu der Meldung im geſtrigen Abend⸗ blatt über den Schmuggel in Rauſchgiften und der Verhaftung einer Schmugglerbande werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Auf dem Wochenmarkt vom Samstag wurde ein Gemüſehändler aus dem Elſaß verhaftet, der mit ſeinem Auto regelmäßig Gemüſe aus dem Elſaß hierherbrachte und im Verdacht ſteht, Schmuggel ge⸗ trieben zu haben. In dieſem Zuſammenhang wurde weiter eine Gemüſehändlerin aus Lörrach und deren Sohn und ein weiterer Lörracher in Haft genommen, die als Vermittler dienten. Als Lieferant der Schmuggelware wurde ein in der Umgebung von Lörrach wohnhafter Arbeiter feſtgeſtellt. Eine Hausunterſuchung bei dieſem förderte umfang⸗ reiche Mengen verſchtedener Chemikalten, darunter eine grö⸗ ßere Menge Strichninzutaten. Die Chemikalien waren bei den chemiſchen Werken am Oberrhein entwendet worden und ſollten, ſoweit die Unterſuchung bes jetzt feſtſtellen konnte, nach dem Elſaß geſchmuggelt werden. Auch dieſer Lieferant wurde verhaftet. Das Auto des Elſäſſers iſt beſchlagnahmt. Ob und wie weit auch noch Perſonen im Ausland daran be⸗ teiligt ſind, wird die im Gange N Unterſuchung er⸗ geben müſſen. N * 1 Heidelberg, 15. Jan. Das Ende einer ins Waſſer ge⸗ fallenen Weltreiſe iſt die für Mittwoch nachmittag ange⸗ ſetzte Zwangsverſteigerung der Schloß⸗Nach⸗ bildung reiſeluſtiger Heidelberger durch den Gerichtsvoll⸗ zleher. * Wiesloch, 15. Jan. In dem Kokswerk der Süddeutſchen Bauſteinwerke Kälberer und Co, ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Als der Schmierer die Transmiſſionswelle des Becherwerks, zu der bloß er bei abgeſtelltem Werk Zutritt hat, kontrollierte, fand er den 16jährigen Heinrich Hetzel darin eingeklemmt. Die Kleider des Verunglückten waren ſo ſehr in die Welle verwickelt, daß ſie bet der Rettungsarbeit mit Meißeln losgetrennt werden mußten. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben ohne Er⸗ folg. Der Tod war durch Bruch des Rückgrats ein⸗ getreten. Die gerichtliche Unterſuchung führte zu dem Er⸗ gebnis, daß die Firma kein Verſchulden trifft. * Karlsruhe, 14. Jan. In einer Wirtſchaft in der Rüp⸗ purerſtraße hatte ein Straßenbahnſchaffner beim Bezahlen ſeiner Zeche ſeine Geldbörſe auf das Büfett gelegt. Der Apollo⸗ harmonie. 8 Uhe. — Schau- 7jährige Sohn des Wirts benutzte einen unbewachten Augen⸗ blick, um den Geldbeutel an ſich zu nehmen. Mit einem gleich⸗ altrigen Kameraden teilte er dann den Inhalt von 10 /. Die Jungen würden aber von einem Metzgermeiſter bei ihrem verdächtigen Tuſcheln überraſcht und auf die Wache ge⸗ bracht, wo ſte erſt nach längerem Leugnen den Tatbeſtand zu⸗ gaben. Sportliche Rund schau Süddeulſche Endſpiel⸗Termine Die Vorrunde Der Verbandsſpiel⸗Ausſchuß iſt jetzt in der Lage, die Termine ber Vorrunde für die Endkämpfe um die Sübddeutſche Fußball melſterſchaft und für die Spiele in den Troſtrunden bekanntzugeben. Nach Er⸗ ledigung dieſer Spiele werden allerdings in allen Gruppen einige Vereine noch mit einem Vorrundenſpiel im Rückſtand ſein. In der Runde der Meiſter iſt der 10. Februar ſpielfrei geblieben und auch in den Troſtrunden gibt es an dieſem Tage, dem Tage des Länder⸗ kampfes Deutſchland— Schweiz in Mannheim nur je ein Spiel.— Im einzelnen lauten die Termine wie folgt: Runde der Meiſter 20. Jaunar: Eintracht Frankfurt— 1. F. C. Nürnberg; Germania Brötzingen— Vf. Neckarau; Wormatia Worms— Bayern München; Karlsruher FV.— Boruſſia Neunkirchen. 27. Jannar: Bayern München— Eintracht Frankfurt; Bfs. Neckarau— Karlsruher F..,; 1. F. C. Nürnberg— Wormatia Worms; Germania Brötzingen— Voruſſia Neunkirchen. 3. Februar: Boruſſig Neunkirchen— Eintracht Frankfurt; Wor⸗ matia Worms— Bf. Neckarau; Karlsruher F. V.— Germania Brötzingen. 17. Februar: Eintracht Frankfurt— Bf. Neckarau; Karlsruher F. V.— Wormatia Worms; Brötzingen— 1. FC. Nürnberg; Neun⸗ kirchen— Bayern. 24. Februar: Karlsruher F. V.— Eintracht Frankfurt; Bayern— Neckarau; Wormatia— Brötzingen; 1. F. C. Nürnberg— Boruſſia Neunkirchen. Troſtrunde— Gruppe Nordweſt 20. Jannar: Vfg. Neu⸗Jſenburg— VfR. Mannheim; FSV. 05 Mainz— Union Niederrad; SV. Waldhof— 1. FC. Idar; Saar 05 Saarbrücken— FSV. Frankfurt. 27. Januar: VfR. Mannheim— Niederrad; Iſenburg— Mainz; FSV. Frankfurt— Fc. Idar; Saar 05— Waldhof. 3. Februar: VfR. Mannheim— Waldhof; FSV. Frankfurt— Mainz 05: Saar 05— Iſenburg; Niederrad— F. C. Idar. 10. Febrnar: FC. Idar— Mainz. 17. Febrnar: VfR. Mannheim— FSW. Frankfurt; Mainz— Waldhof; Iſenburg— FC. Idar; Saar 05— Niederrad. 24. Februar: FSV. Frankfurt— Iſenburg; Niederrad— Wald⸗ hof; VfR. Mannheim— Idar; Mainz— Saar 05. Troſtrunde— Gruppe Südoſt 20. Jannar: Freiburger F. C.— Stuttgarter Kickers; München 1860— Phönix Karlsruhe; Sp. Vg Fürth— VfB. Stuttgart; Schwa⸗ ben Augsburg— ASV. Nürnberg. 27. Januar: Kickers— Fürth; Freiburg— VfB. Stuttgart. 3. Febrnar: ASV. Nürnberg— Kickers; VfB. Stuttgart— Phö⸗ nix Karlsruhe; Augsburg— München 1860; Fürth— Freiburger 3C. 10. Februar: ASV. Nürnberg— München 1860. 17. Februar: Kickers— Phönix Karlsruhe; Augsburg— Bf. Stuttgart; 1860 München— Freiburger F..; ASV. Nürnberg Fürth. 24. Februar: Augsburg— Kickers; Fürth— Phönix Karlsruhe; VfB. Stuttgart— 1860 München; Freiburger FC.— ASV. Nürnberg. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtatt. Phönix Karlsruhe— Augsburg: Die Leipziger Sechstage“ Nach 115 Stunden— Skandal!— Baner legt ſein Amt nieder! Das Publikum verlangt heute Sechstagerennen nach amerikani⸗ ſchem Muſter, das heißt, es ſoll ununterbrochen gejagt und noch ein⸗ mal gejagt werden. Kommen die Jahrer dieſer Forderung nicht nach, daun macht die Maſſe Meuſch Radau. Beim Leipziger Gechstage⸗ rennen iſt es in der Nacht zum Dienstag zu ganz wüſten Szenen ge⸗ kommen. Das Feld des Leipziger Rennens weiſt eine Reihe gleich⸗ wertig guter Paare auf. Sinnloſes Jagen wäre bei dieſer Beſetzung für die verſchiedenen Mannſchaften wirklich unklug. Der objektive Zuſchauer muß feſtſtellen, daß in Leipzig ein Zermürbungsrennen, ein Rennen„auf Warten“ gefahren und daß die Entſcheidung bis zum Schluß aufgehoben werden ſoll. Damit iſt aber das Publikum nicht einverſtanden, es verlangt„für ſein Geld“ Jagden. Als ſich am Mon⸗ tag abend und auch in den folgenden Nachtſtunden im„Achilleton“ außer Wertungs⸗ und Prämtenkämpfen nichts von Belang ereignete, ſetzte ein unbeſchreiblichet Tumult ein. Die Fahrer wurden mit den unmöglichſten Gegenſtänden beworfen, das Publikum drang ſogar auf die Bahn vor und bedrohte die Rennleitung. Beſonders zu lelden hatte der Beauftragte des Bundes, der Darmſtädter Bauer, der dann auch die wüſten Beſchimpfungen damit beantwortete, daß er am Dienstag morgen ſein Amt niederlegte. Die ziemlich hilfloſen Ver⸗ anſtalter ſuchten dadurch einen durch nichts gerechtfertigten und im höchſten Maße unſportlichen Druck auf die Fahrer auszuüben, daß ſie die Tagegelder für die Fahrer ſperrten. Sie mußten aber dieſe Maß⸗ nahme bald wieder zurückziehen, da ſich die Fahrer ſonſt geweigert hätten, das Rennen fortzuſetzen. Am Dienstag nachmittag um 5 Uhr, alſo nach 115 Stunden, waren 2780.640 Km. zurückgelegt. Der Stand des Reunens: 1. Glrar⸗ dengo/ Negrint 123 1— Eine Runde zurück: 2. Göbel/ Richli 302 Punkte. 8. Frankenſteln Buſchenhagen 228 Pkt. 4. Rauſch/ Hürtgen 180 Punkte. 5. Chonry Fabre 161 Punkte. 6. Dorn⸗Maczinsky 159 Punkte. 7. Maes Schorn 113 Punkte.— Zwei Runden zu⸗ 1ſt; 8. Degraeve/ Monton 90 Punkte.— Drei Runden zu⸗ reſtck: g. Hille/ Berger 105 Punkte.— Vier Runden zurück: 10. Hahn Knappe 66 Punkte.— Die Belgier Charlier/ Duray ſind ausgeſchieden, da Charlier unter einer Knutegelenkentzündung zu lei⸗ den hatte. 945 Die Schweizer Winterſplele Wieder ein bdeutſcher Eishockeyſieg Von prächtiger Winterſonne beſtrahlt, liegt das Eisſtadton in Davos, geſchmückt mit den Flaggen aller Nationen, die an den Schweizer Winterſpielen beteiligt ſind. Am Montag wurden die Spiele mit zwei Eishockeyſpielen fortgeſetzt. Am Abend vorher gab Davos den Komiteemitgliedern, Preſſevertretern und Gäſten einen Abend, dem auch Dr. Hugo Eckener beiwohnte. Der dreifache Ozean⸗ bezwinger äußerte ſich in ſehr humorvoller Weiſe, daß er ſich in Davos erſt an die Höhenluft für den Zeppelin gewöhnt habe, ba er ſei 1894 jedes Jahr in Davos weilt. Dr. Eckener gab ſich auch als ein Pionier des Skiſports zu erkennen, denn ſchon 1898 hat er bie Bretter an den Füßen gehabt. In recht origineller Weiſe bemerkte dann der Ozeanbezwinger noch, daß er diesmal nicht nach Davos gekommen ſet, um die Eisverhältniſſe für den geplanten Nordpolflug zu ſtudieren⸗ Zuerſt ſollte das Spiel Berlin—Davos ſtattfinden, es wurde dann mit dem Treſſen Europa Canabians— Ec Warſchan:1 ausgewechſelt. Es war eine ſehr einſeitige Angelegenheit, denn nur in den ſeltenſten Füllen kamen die Polen aus ihrer Verteidigung heraus. Bell verſchaffte den Canadiern im erſten Drittel die Füh⸗ rung, im zweiten erhöhten Bell, Dr. Dempſey, Molſon und wieder Dr. Dempſey auf 510. Als Campbell im letzten Abſchnitt noch ein ſechſtes Tor erzielte, konnten auch die Polen durch Adamowski zu ihrem Ehrentreffer kommen. 8000 Zuſchauer waren beim zweiten Spiel Deutſchland— Ec Davos 220 anweſend. Von Berlin ſpielten zwar nur Haßler, Jaenecke und Bayne, der Sc Rieſſerſee ſtellte Schmid, Rammelmeyer, Schröttle, Scheuble und Füſſen den ausgezeichneten Torwart Leineweber. Ein Unentſchieden hätte dem Spielverlauf und dem Können eher entſpro⸗ chen. Leineweber im Tor hatte einen großen Tag und war in erſter Linie für den Sieg verantwortlich. Im erſten Drittel wurde von deutſcher Seite eine unntztige Härte ins Spiel getragen, ſodaß Platz⸗ verweiſe nötig wurden. Das Führungstor erzielte im zweiten Drit⸗ tel Schröttle, der ganz allein durchging und aus kurzer Entfernung einſchoß. Jaenecke verſuchte ſich mit Weitſchüſſen, die auch aufs Tor gingen, aber alle gehalten wurden. Mehr Glück hatte Haßler, der in der vierten Minute des letzten Drittels aus 16 Meter die Scheibe zum zweiten Treffer ins Tor ſchlagen konnte. Der Davoſer Torwart hielt zwar den Schuß, mußte aber die Scheibe wieder fallen laſſen. ** Skimeiſterſchaften der badiſchen Polizei Im Belchengebiet trugen in dieſem Jahre die badiſchen Pollziſten ihre Skimeiſterſchaften aus. Der am Samstag durchgeführte Lang lauf war ein harter Prüſſtein für ihr winterſportliches Können, be⸗ wies aber mit ſeinen teilweiſe ganz hervorragenden Zeiten, daß die Skiſportbewegung innerhalb der badiſchen Polizei ganz erhebliche Fortſchritte gemacht hat. Am Langlaufſtart auf dem Wledenereck erſchienen vierzig Polizeioffiziere und Pollziſten. Das Rennen um den Meiſtertitel nahm einen durchweg ſpannenden Verlauf und endete in der Sentorenklaſſe mit dem Sieg des fungen Freiburger Notten⸗ meiſters Müller, der ſeine ſämtliche Konkurrenten welt hinter ſich ließ und mit nahezu fünf Minuten Vorſprung vor dem Karlsruher Rottenmeiſter Tureck in 1,07,53 Stunden die 15 Kllometer⸗Strecke bewältigte. In der Altersklaſſe ſiegte überlegen Oberleutnant Brenner⸗ Mannheim, der damit gleichzeitg Sieger 1 Oſcizlers⸗ klaſſe vor Obltnt. Walter ⸗ Karlsruhe wurde mit 1,5,54 Stunden, gefolgt von Obltnt. Bengel⸗. der. 11 15„ ee benßtigte, 5 5 Der zweite Tag brachte den alpinen Abfahrtslauf von eds 1200 Metern mit 300 Meter Gefälle, für den 95 Läufer ſtarteten. Sieger wurde Oberleutnant Brenner⸗Mannheim mit 7,45 Min., 55 da⸗ mit gleichzeitig auch Sieger der Alters⸗ und Offlzlersklaſſe wurde, Zweiter wurde Rottenmeiſter Zimmerman n⸗Karlsruhe in 8,058 Minuten. Unter Berückſichtigung des Langlauſes wurde in der kom⸗ binlerten Berechnung 1. Oberleutnant Bren ner⸗Mannhelm mlt 180,4 Punkten, Zweiter Rottenmeiſter Zimmermann⸗Karlsruhe mit 18,18 Punkten. Den Mannſchaftslauf gewann die Pollzei Frei⸗ burg vor der Karlsruher und der Mannheimer Polizei. Das Eude des Berliner Sportſtubentenſtreiks In der Hochſchule für Leibesübungen iſt am Dienstag früh ber Betrieb der Vorleſungen und Uebungen planmäßig wieder aufgenom⸗ men worden. DD———ññññ— Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Ahein Pegel] 10 11. 12. 14 55 115 Mecar- Wege!] 10 12 1 14. 8 16. Hifel 800.200.2001 000 5 7 uſterinſel 0,9.880, 60.75 000 974 Mannheim 95.69 27¹.50 24%.48 81115 f.20.15.091.931.95 89 Jagſtfels 006680 d. 0105 74% f 00 Maxau.068.968. 518.8.75.57 Mannheim.9.872.792.5525 48 Taub 2171.99 158 86 83 öly.85.2802 171.62.61.82 eee deen. eker ee Herausgeber: Drucker und 1 0 Druckerei br. Betz Neue Mannhelmer Zeitung G. m d 5. Mannheim, E 6, 3 Direktion Jerbinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure Für Politit: H. A. Meißner e Dr. S Kayſer— Kommunalpolitit und Lotales Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt. Willy Müller— Handelstell! Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter Mannheim, NHeidelbergerstrage, O 5, 9/1. Nene Mannheimer Zeitung(Mittag Ausgabe Mittwoch, den 16. Januar 1029 a 5 Ein Blick über die Welt Ein Millionär verſchenkt ſein Vermögen N Die vornehmſten Geſellſchaftskreiſe in London haben ſeit einigen Tagen ihre Senſation, eine Affäre, die den Geſprächs⸗ ſtoff in den Salons der Ariſtokraten und in den Klubs der Eity bildet. Im Mittelpunkt dieſer aufſehenerregenden An⸗ gelegenheit ſteht der junge Viscount En nismore, der Sohn eines der reichſten Männer Englands, des Lords Liſtowel. Der Lord iſt der Beſitzer einer großen Anzahl pon Gruben und ſpielte ſeinerzeit auch im politiſchen Leben Englands eine Rolle. In den Kreiſen der Konſes vativen er⸗ freut er ſich auch heute größter Beliebtheit und beſonderen Anſehens. Um ſo größer war die Ueberraſchung, als vor einigen Tagen bekannt wurde, daß der älteſte Sohn des Lords das Palais ſeines Vaters verlaſſen und in allen Formen auf ſeinen Rang und auf ſeinen Namen verzichtet habe. Seit dieſer Zeit nennt er ſich einfach Miſter Here. Er hatte ſich in einem Londoner Vorort eine Zweizimmerwohnung gemietet und entfaltet dort als Begründer einer neuen Aktiengeſellſchaft rege Tätigkeit. Die Aktiengeſellſchaft heißt„Neighbours Limited“, Zu deutſch die Geſellſchaft der Freunde. Dieſer ſeltſamen Ak⸗ tiengeſellſchaft gehören faſt ausſchließlich Männer und Frauen der ariſtokratiſchen Kreiſe an. Obwohl der unge Ennismore die Gründung des Bundes auf Grundlage einer Aktiengeſell⸗ ſchaft vornahm, hat dieſe durchaus keine geſchäftlichen Ziele. Es iſt vielmehr eine Art religiöſe Sekte, die gewiſſermaßen an das Urchriſtentum erinnert. Alle Mitglieder der Geſell⸗ ſchaft müſſen, wie das„N. W..“ meldet, ſich ver⸗ pflichten, auf Rang und Namen zu verzichten und als ſchlichte Bürger weiterzuleben, ferner, und das iſt der wichtigſte Punkt der Satzung, verpflichteten ſie ſich, ihr ganzes Vermögen unter den Armen und Arbeitsloſen Englands zu verteilen. Die Ge⸗ ſellſchaft führt ſelber dieſe Verteilung durch. Sie übernimmt demgegenüber die Verpflichtung, für die Mitglieder zu ſorgen. Allerdings in beſcheidenem Rahmen, denn jedem Mitglied Deutſchland Ein Schüler rettet zwei Menſchenleben vom Tode bes Ertrinkens Beim Spiel auf der teilweiſe zugefrorenen Bode hrach in der Nähe des Kloſtergutes Wiperti ein fünfjähriger Knabe ein und wurde von den reißenden Fluten abge⸗ trieben. Der des Weges kommende U nteroffizier Jürgens ſprang ihm ſofort nach und konnte ihn erfaſſen. Der Retter kam jedoch durch die treibenden Grundeismaſſen ſelöſt in ſtärkſte Gefahr des Ertrinkens. Von den zahlreichen Zuſchauern faßte ſchließlich ein Oberrealſchüler den Mut, auf dem dünnen Eis vorzugehen. Ihm gelang es ſchließlich, beide zu retten. Die Wiederbelebungsverſuche bei dem bereits erſtarrten Knaben waren von Erfolg. 4 145 Das Werk greuzenloſer Roheit Als ſich ein Einwohner von Thale im Harz nach einer Verſammlung kurz nach Mitternacht nach Hauſe begeben wollte, wurde er in der Bahnhofſtraße plötzlich von mehre ⸗ ken jungen Leuten überfallen und über den hohen Staketzaun des Bahnhofgeländes geworfen. Zum Unglück blieb der Ueberfallene mit der Hoſe an einer Latten⸗ ſpitze hängen. Die Hilferufe blieben ungehört. Erſt nach einer Stunde wurde der Mann durch einen im Bahnhof⸗ gelände weilenden Beamten bemerkt, der ihn ſofort zur Sta⸗ tion brachte, wo er erſt nach mehreren Stunden wieder zu ſich kam. Die mit nahezu 20 Grad herrſchende Kälte hatte dem Ueberfallenen die Glieder erfroren und bereits die Beſinnung genommen. Von den Rohlingen fehlt noch jede Spur. Die geſtohlenen Küſſe „Ein Küßchen in Ehren, kann niemand verwehren“, dachte ein 20 Jahre alter Krankenwärter in Elberfeld, der ein aus der Schule kommendes 14jähriges Mädchen umarmt und ab⸗ geküßt hatte.„Doch mit des Geſchickes Mächten iſt kein ewiger Bund zu flechten“. Der junge Mann hatte ſich jetzt wegen dieſes Scherzes, wie er ſein„Verbrechen“ naunte, vor dem Schöffengericht zu verantworten. Das Gericht ver⸗ Arteilte ihn in Anbetracht deſſen, daß er bereits wegen Er⸗ regung öffentlichen Aergerniſſes vorbeſtraft iſt, wegen tät⸗ licher Beleidigung zu zwei Wochen Gefängnis. Der junge Mann wird alſo hinter Schloß und Riegel einen bitteren Nachgeſchmack ſeiner geſtohlenen Küſſe haben. Der Heldentod einer Zwölfjährigen Eine furchtbare Exploſion ereignete ſich in der Ortſchaft Perhau, wobei ſechs Kinder ſo ſchwere Verletzungen erlit⸗ ten, daß drei von ihnen geſtorben ſind und die drei anderen zn Lebensgefahr ſchweben. Das Haus Nr. 13 in Perhau wird vpn der Witwe Maria Fuſſi und ihren ſechs Kindern bewohnt. In Abweſenheit der Mutter befanden ſich die fünf jüngeren Geſchwiſter unter Obhut der 12jährigen Maria Fuſſi allein zu Hauſe. Auf dem Tiſche ſtand eine mit Benzin gefüllte Kanne. Die Kinder dürften in der Nähe des Tiſches mit Feuer oder Zündhölzern hantiert haben, wobei eine Funke auf die Kanne überſprang. Das Ben ⸗ zin explodierte und das Zimmer geriet in Brand. Hierbei wurden alle ſechs Kinder ſchwer verletzt. Die zwölfjährige Maria, die ſelbſt ſchwere Brandwunden erlitten hatte, verſuchte trotz ihrer furchtbaren Wunden heldenmutig ihre jüngeren Geſchwiſter aus dem brennen⸗ den Haus zu retten. Nach der Reihe ſchleppte ſie den drei⸗ jährigen Johann, den fünfjährigen Wilhelm, den ſechsjährigen Jyſef, den achtjährigen Ehriſtoph und den neunjährigen Lud⸗ wig ins Freie. Die Kinder, die alle ſchwerſte Brandwunden erlitten, hatten das Bewußtſein verloren und konnten ſich ſelbſt aus den Flammen nicht retten. Maria eilte noch zu einem Nachbar um Hilfe und ſtürzte dort ohnmächtig zufam⸗ men. Das Feuer wurde von den Nachbarsleuten noch vor Eintreffen der Feuerwehr gelöſcht, doch war bereits die ganze Einrichtung der Keuſche vernichtet. Die ſechs bedauernswerten Kinder wurden von der Rettungsabteilung ins Krankenhaus nach Judenburg gebracht. Dort iſt die heldenmütige Retterin ihrer Geſchwiſter, die zwölfjährige Maria Fuſſi, als erſte ihren ſchweren Verletzungen erlegen. Ihr folgte kurz darauf der ſechsjährige Joſef, der furchtbare Brandwunden am Kopfe erlitten hatte, in den Tod. Bald hernach ſtarb auch der drei⸗ jährige Johann. Au dem Aufkommen der übrigen drei Ge⸗ ſchwiſter muß leider gezweifelt werden. 5 5 wird eine wöchentliche Rente von drei Pfund bewilligt, ſoweit er unverheiratet iſt; die eine Familie zu erhalten haben, be⸗ kommen vier Pfund. Dieſer Betrag reicht freilich bloß für eine überaus einfache und ſparſame Lebensführung aus. Ennismore ſelber iſt bereits mit gutem Beiſpiel voran⸗ gegangen, indem er den größeren Teil ſeines Vermögens den verſchiedenſten Wohltätigkeitsveranſtaltungen zur Verfügung geſtellt hat. Seither arbeitet er mit großem Eifer an der Organiſterung ſeiner Geſellſchaft. Er hat namentlich alle rei⸗ chen Mitglieder der Labour Party, der Arbeiterpartei Eng⸗ lands, aufgefordert, ſich ſeiner Aktiengeſellſchaft anzuſchließen. Mehrere Mitglieder dieſer Sozialtſtenpartei haben bereits die⸗ ſer Aufforderung Folge geleiſtet. In ſeinem Aufruf betont Ennismore, daß er keine politiſchen, ſondern in erſter Reihe religiöſe Ziele verfolge, indem er durch ſein eigenes und ſei⸗ ner Freunde Beiſpiel den Lehren Chriſti nacheifert. In den Kreiſen der Londoner Ariſtokraten hat der Vorfall großes In⸗ tereſſe ausgelöſt und wird verſchieden beurteilt. Die Geiſt⸗ lichkeit Englands hat zu der Angelegenheit noch keine Stel⸗ lung genommen. Eine ſolche iſt jedoch in Kürze zu erwarten. 8 Intereſſanterweiſe wird die Oeffentlichkeit zu gleicher Zeit von einem zweiten Vorfall überraſcht, der gleichfalls rel-albſer Natur iſt. Dieſer Tage iſt auf dem Londoner Büchermarkt ein Buch unter dem Titel„Chriſtus im Himmel“ erſchienen. Dieſes Werk, das ſich mit den tiefſten religionsphiloſophiſchen Problemen befaßt, fand gleich nach ſeinem Erſcheinen in geiſtlichen Kreiſen weitgehende Beachtung. Jetzt ſtellt es ſich heraus, daß der Verfaſſer dieſes durch und durch geleheten Werkes ein fünfzehnjähriger Junge namens Denis Stoll iſt, der in dem Buch von einem Wiſſen Zeugnis ablegt, das bei einem fünfzehnjährigen Jungen als beiſpiellos bezeichnet wer⸗ den muß. Der junge Mann hat bereits vor zwei Jahren, damals ſtand er im dreizehnten Lebensfahr, eine theologiſche Abhandlung veröffentlicht. Frankreich Lawinenunglück in Savoyen Ueber ein ſchweres Lawinenunglück in Savoyen wird folgendes berichtet: Am Samstag abend waren elf funge Leute von Annecy aus geſtartet, um am Sonntag vormittag den Berg Jovet(2563 Meter) zu beſteigen. Gegen 10 Uhr vormittags befanden ſte ſich etwa 500 Meter unterhalb des Gipfels. Als ſie dort einen ſteil abſchüſſigen Hang paſſierten, brach eine rieſige Schneelawine ab. Sieben junge Leute wurden in den Strudel geriſſen und 800 Meter tief hinabgeſchleudert. Vier von ihnen konnten lebend geborgen werden, während man die Leichen der drei anderen erſt nach langem Suchen fand. Ein frauzöſiſcher Flieger vor ſeiner Mutter abgeſtürzt Wie man aus Nizza meldet, ſtürzte der jüngſte franzöſtſche Flieger, der achtzehnjährige Files ba ch, mit ſeinem 40⸗PS⸗ Flugzeug über Freyas tödlich ab. Nicht nur wegen der Ju⸗ gend des Fliegers, der im vergangenen Sommer an dem Wettbewerb für Leichtflugzeuge in Orly teilgenommen hatte, iſt dieſer Unfall beſonders tragiſch, ſondern auch weil der Abſturg vor den Augen ſeiner Mutter erfolgte. Fiesbach hatte vor einiger Zeit Orly verlaſſen, um in kleinen Etappen nach Indien zu fliegen. Ein geiſteskranker Tänzer als Theatergaſt Der ruſſiſche Tänzer Nijinſky, der ſeit vielen Jahren in einer Heilanſtalt untergebracht iſt, ſpielte vor ein paar Tagen in der Aufführung eines ruſſiſchen Ballets in der Pariſer Oper eine ſeltſame Rolle, Er war um das Jahr 1910 ein vielgefeierter Tänzer, der auf zahlreichen Bühnen der europäiſchen Hauptſtädte Gaſtſpiele gab. Eines Tages erlitt er einen völligen Zuſammenbruch und verfiel in geiſtige Krankheit. Man erzählte damals, er habe verſucht, durch Autoſuggeſtton ſich immer mehr in ſeine Rollen als Faun, Narr uſw. zu vertiefen und habe auf dieſe Weiſe feinen Geiſt zu Grunde gerichtet. Jedenfalls mußte er damals in Paris in eine Irrenanſtalt überführt werden. Vor kurzem beſchloſſen nun einige ſeiner Freunde den Verſuch zu machen, ob ſeine Krankheit nicht durch Auffriſchung ſeines Gedächtniſſes zu kurieren ſei. Sie führten ihn in eine Loge der Pariſer Großen Oper, als gerade das Ballett Serge Diaghilews eine Vor⸗ ſtellung gab. In dieſem Ballett wirkte auch die berühmte Tänzerin Karſavina mit, die früher häufig die Partnerin Nifinſkys geweſen war. Wenn irgend etwas, ſo mußte der Anblick dieſer ehemaligen Gefährtin den Geiſt des erkrankten Künſtlers aufrütteln. Die Kur erwies ſich aber als völlig wirkungslos. N England Der älteſte Mann von Englaud Am 8. Januar hat Willie Walker, der älteſte Mann Englands, ſein 107. Lebensjahr vollendet. Er war Gegenſtand zahlreicher Aufmerkſamkeiten, an denen ſich auch der eng⸗ liſche Hof beteiligte. Die größte Freude bereitete ihm die Nachricht, daß ſeine Vaterſtadt Nottingham, in der er faſt ſein ganzes Leben zugebracht hat, ihm einen lebensläng⸗ lichen Zuſchuß von ſieben Schilling in der Woche bewilligte; Der Greis lebt in dürftigen Verhältniſſen. Er hat vor kurzem das einzige Buch, das er beſaß, eine ſelten gewordene Ausgabe aus dem Jahre 1805, verkaufen müſſen, um ſeine Finanzen etwas aufzubeſſern. Trotzdem iſt er fröhlich und guter Dinge. Sein Geburtstagsmahl beſtand aus Schweine⸗ fleiſch, Plumpudding und einem Glaſe Whisky. Schweine⸗ fleiſch iſt ſeine Lieblingsſpeiſe. Er iſt der Anſicht, daß er ſein hohes Alter dem Genuſſe dieſes Nahrungsmittels verdankt. Bis zum 84. Lebensjahr verdiente er ſich ſein Brot als Maurer. Als dann ein Streik ſeine Tätigkeit unterbrach, beſchloß er, die Arbeit überhaupt nicht wieder aufzunehmen, Rußland Ein Militärſchullehrer ermordet Der Lektor einer Moskauer Militärſchule und ehemalige General der Wrangelarmee Slaſchew wurde in ſeiner Wohnung ermordet. Der Täter, ein gewiſſer Kolenberg, der 24 Jahre alt iſt, ſagte bei ſeiner Verhaftung aus, er habe ſeinen Bruder rächen wollen, der auf Befehl Slaſchems wäh⸗ rend des Bürgerkrieges in Sübrußland hingerichtet worden ſei. Amerika Schulmädchen ermorden ihre Lehrerin wohnten Hauſe enthauptet aufgefunden, die Schränke waren erbrochen und ihr Inhalt lag auf der Erde zerſtreut umher, Geld und Wertſachen waren jedoch nicht geraubt worden. In den Verdacht, das Verbrechen begangen zu haben, gerket zuerſt die Schweſter der Ermordeten, welche mit ihr ſeit längerer Zeit wegen eines Erbſchaftsſtreites in Unfrieden lebte; dieſe konnte jedoch zweifellos ihr Alibi nachweiſen. Bei den weiteren Nachforſchungen fiel beſonders der Polizei auf, daß die an den auf der Erde liegenden Wäſcheſtücken befind⸗ lichen Fingerabdrücke von auffallend kleinen Händen, und zwar nicht von einer, ſondern von drei Perſonen herrührten. Es wurde weiter ermittelt, daß die Lehrerin bei ihren Schülerinnen, zumeiſt 12⸗ bis 14jährigen Mädchen, nicht be⸗ liebt und beſonders wegen ihrer Strenge ſehr gefürchtet war. Die Nachforſchungen in der Klaſſe ergaben dann auch, daß ſie am Tage ihrer Ermordung drei⸗Mädchen, der 13 Jahre alten Bethſy Michölfon, der ebenso alten Alliu⸗Kocheborong und der 14 Jahre alten Eveline Je[lüings, wegen ſexueller Verfehlungen ſehr umfangreiche Strafarbeiten aufgegeben hatte. Die Lehrerin war verpflichtet, den Grund zu dieſen Strafarbeiten ſtets der Vorſteherin der Schule ſchriftlich mit⸗ zuteilen, dieſe Niederſchrift fertigte ſie gewöhnlich in ihrer Wohnung nach dem Unterricht au und übergab ſie dann am andern Tage der Vorſteherin. Nun war die Lehrerin am Tage vor ihrer Ermordung um 6 Uhr abends noch geſehen worden, alſo zu jener Zeit, als ſie die Berichte über die Ver⸗ fehlungen der Mädchen ſchon angefertigt hatte. Dieſe Berichte ſind in der Wohnung der Ermordeten nicht mehr vorgefunden und waren auch der Vorſteherin der Schule nicht übergeben worden. Die drei Mädchen witden nün einem strengen Ver⸗ hör unterworfen und geſtanden nach längerem Leugnen ein, die Lehrerin ermordet zu haben. Alle drei befürchteten, daß die Vorſteherin ihre Verfehlungen den Eltern mitteilen würde, und hatten ſehr ſtrenge Beſtrafung zu erwarten. Ge⸗ meinſam hatten ſie ſich daher gegen 7 Uhr zur Lehrerin be⸗ geben, um dieſelbe zu bitten, der Vorſteherin ihre Verfehlung nicht mitzuteilen. Miß Prehorſt lehnte ihre Bitte ſchroff ab und ſoll die Mädchen noch verhöhnt haben. In ihrer Angſt ergriff die 13jährige Micholſon ein auf dem Tiſch liegendes, ſehr ſcharfes Hackmeſſer und ſchlug damit der Lehrerin an den Hals; die Schlagader wurde verletzt und Fräulein Prehorſt ſtürzte zu Boden. Darauf nahm ein Mädchen nach dem an⸗ deren das Hackbeil und hieb damit der guf der Erde Liegenden glatt den Kopf vom Rumpfe ab. Nachdem durchſuchten ſie ſämtliche Behältniſſe, bis ſie die Berichte fanden, die ſie ver⸗ brannten, reinigten ſich vom Blute, und es gelang ihnen, un⸗ bemerkt das Haus wieder zu verlaſſen. Nach dem Geſtändnis wurden die drei Mörderinnen in Haft genommen. Der Roman im Käfig Daß Löwen eiferfüchtig ſind und für Untreue am Objekt ihrer Liebe grauſame Rache nehmen, wiſſen wir aus Chamiſſos „Oöwenbraut“. Ein Fall, in dem die Eiferſucht des Königs der Wüſte zu einer direkt menſchlichen Tragödie führte, an der alle drei Beteiligten zugrunde gingen, hat ſich ſoeben, wie die„Münch. Ztg.“ berichtet, im Zoologiſchen Garten von Alipur(Britiſch⸗Indien) ereignet, wobei es ſich allerdings nicht um„des Wärters Tochter, die roſige Maid“, ſondern um eine Löwin handelte und in der Rolle des glücklichen Nebenbuhlers ein Tiger auftrat. Seit zwei Jahren beherbergten zwei Raubtierkäfige im genannten Zoologiſchen Garten, die nur durch ein Gitter ge⸗ trennt waren, ein aus Afrika gebrachtes Löwenpaar und einen herrlichen bengaliſchen Tiger. In der erſten Zeit hatte ſich der Tiger nicht im geringſten um ſeine Nachbarn geküm⸗ mert, allmählich gewöhnte er ſich aber an ihre Nähe und ſchien nicht ungeneigt, mit der Löwengattin engere Bekanntſchaft zu ſchließen. Sein Lieblingsplatz war dicht am Gitter, das belde Käfige trennte, und dort lag er Tag für Tag, nach der ſchönen Nachbarin hinüberblinzelnd. Dieſe erwiderte ihrer⸗ ſeits aufs lebhafteſte das Gefühl, das ſie im Tiger wach⸗ gerufen hatte. Stundenlang konnte ſie, an der anderen Seite des Zwiſchengitters liegend, den indiſchen Vetter mit ſämtlichen Zärtlichkeiten überhäufen, die durch die trennen⸗ den Stäbe nicht verhindert wurden— ſie beſchnüffelte ihn, leckte ſeine vorgeſtreckten Pfoten und machte dem Vergnügen, das ſie dabei empfand, durch ein freudiges Brüllen Duft. * Der Abdminiſtration des Gartens fiel die immer kfuntger werdende Freundſchaft zwiſchen dem Tiger und der Löwin auf. Aber noch jemand beobachtete ſie mit ſcheelen Blicken, und das war der vernachläſſigte Löwengatte, der ſeine Eifer⸗ ſucht auf den„Flirt“ ſeiner Gattin mit jedem Tage deutlicher zur Schau trug. Er verſuchte immer wieder, die Löwin von ihrem gewohnten Platz neben dem Zwiſchengitter zu vertrei⸗ ben und ſie an die gegenüberliegende Seite des Käfigs zu locken und knurrte ſie drohend an, wenn ſie auf dieſen Wunſch nicht einging und ihr Liebesſpiel mit dem Nachbarn fortſetzte. Schließlich wurde es dem Eiferfüchtigen zu viel, und eines ſchönen Tages— vor etwa drei Wochen— geriet er in eine derartige Wut, daß er ſich auf feine untreue Gattin ſtüürate und ſie mit ſeinen Zähnen und Klauen aufs grauſamſte bearbeitete. Trotz der Pflege, die man dem Tier angedethen ließ, verendete es nach zwer Tagen infolge der erhaltenen Wunden. 5 Der Tod der Ltzwin wirkte auf beide Rivalen gleich niederſchmetternd. Seit dem Augenblick, wo ihr Kadaver aus dem Zwinger entfernt wurde, weigerten ſich alle beide, irgendwelche Nahrung zu ſich zu nehmen, rannten tagelang raſtlos in ihren Käfigen herum und erfüllten die Luft mit kläglichem Gebrüll. Am zehnten Tage ging der Löwe ein, und wenige Tage ſpäter wurde ſein Nebenbußhler ebenfalls tot im Käfig gefunden. 3 F 2 F 4 macht ſich ſehr fühlbar. WMelttwoch, den 18. Januar 1929 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabef 7. Seite. Nr. W Aus der Pfalz Vom pfälziſchen Weinbau und Weinhandel Bab Dürkheim, 18. Jan. Der neue anhaltende Kälte⸗ einbruch mit teilweiſe ſcharfen Nachtfröſten iſt bei ge⸗ ringer Schneedecke für die Reben nicht vorteilhaft. In vielen Gemarkungen dürfte die Ausreife des Holzes beſſer ſein. Man bemerkt in Lagen, die im Vorfahr durch Froſt ge⸗ litten haben, recht viele ſchwachwüchſige Stöcke mit dünnen, wenig widerſtandsfähigen Ruten. Zweifellos wird weiteres Anhalten des Froſtes Schaden anrichten. Die Weinberg⸗ arbeiten mußten bis auf das Düngen eingeſtellt werden. Für hen Winzer iſt vverſt die ſtille Zeit gekommen. Beim Aufgehen des Bodens werde die Ausſtufungsarbeiten beginnen, die bei mauchen Jungrottungen vom Vorjahr erhebliche Aufwendun⸗ gen erfordern.— Der Abſtich der kleineren Weine, die nun⸗ mehr bald dem Konſum zugeführt werden ſollen, iſt über⸗ all beendet. Mit beſſeren Weinen des neuen Jahrgangs he man noch zurück. Die Weinverſteigerungen haben für dieſes Fahr ihren Anfang genommen. Die Stille im Geſchäft Die Preiſe haben ihren bisherigen Stand kaum geändert. Mit Verluſt wollen die Eigner michts abgeben; der Handel vermag höhere Preiſe, ſofern nicht wirklich erſtklaſſige Sachen in Betracht kommen, kaum anzu⸗ legen. Für dieſe werden auch beſſere Preiſe gezahlt. Während Rotweine 1928 auf der letzten Verſteigerung von Weiſen⸗ heim a. B. nur bis 540/ das Fuder gingen, wurden ander⸗ ghärts, wie in Ungſtein, freihändig bis 800 und 850„ dafür angelegt. Von Freihandverkäufen wurde in den letzten Tagen bekannt, daß umgeſetzt wurden: 1927er Weißweine in Ungſtein zu 1150 bis 1200 /; in Mußbach zu 1000 bis 1100 4; in Bad Dürkheim zu 1650, Deidesheim zu 1650, 1800 und 2200% 1928er Rotwein in Ungſtein zu 850 /; 1928er Weiß⸗ weine in Bad Dürkheim zu 1350. f Poche Masken Lubwigshaſen, 12. Jan. Nach Mitteilung des Bezirks⸗ amtes Ludwigshafen hatten ſich für die ausgeſchriebene Stelle eines tiefbautechniſchen Fachmannes nicht weniger als 31 Bewerber gemeldet. In der letzten Sitzung des Bezirks⸗ ausſchuſſes wurde zur Beſetzung des Poſtens der z. Z. bei der Reichsbahndirektion Jubwigshafen beſchäftigte Baurefe⸗ rendar Ludwig Ruppert gewählt, der dem Bezirksbaumei⸗ ſter als Hilfskraft beigegeben wird. * Zweibrücken, 14. Jan. Wegen Paßvergehens in Unter⸗ ſuchungshaft genommen wurde der 27 Jahre alte ledige Schloſſer Wilh. Gruber aus Seckenheim bei Mann⸗ heim. Gruber, der von 19231928 in der Fremden⸗ legion gedient und ſeither in Frankreich gearbeitet hat, if ohne die erforderlichen Papiere durch das Saargebiet ins b ſetzte Gebiet eingereiſt und bei der Paßkontrolle am hieſigen Bahnhof feſtgenommen worden. Nachbargebiete Die J..⸗Farben⸗ Zentrale im Werden ( Frankfurt a.., 14. Jan. Mit dem großzügigen Ar⸗ beitstempo, wie man es von der J. G. Farbeninduſtrie nicht anders gewohnt iſt, iſt ſeit einigen Wochen an der nordweſt⸗ lichen Peripherie Frankfurts unter der techniſchen Oberleitung der Architekten BDA. Blattner und Jack das gewaltige monu⸗ mentale Werk, das Frankfurt zur Hauptſtadt der J. G. Far⸗ beninduſtrie machen wird, nach dem Entwurf von Prof. Pöl⸗ zig⸗Berlin bei ununterbrochener Tages⸗ und Nachtarbeit im Werden begriffen. Schon ſind die Erdarbeiten auf dem rieſigen, im leichten Bogen anſteigenden Gelände fertig. Man geht nun an die Ausführung der Eiſenbeton⸗Fundamentarbeiten. Vorerſt wird das eigentliche Verwaltungsgebäude(für 1600 Beamte) gebaut, dann kommt das Laboratoriumsgebäude, der Kaſinobau und ein Garagenbau für etwa 400 Garagen. Das Hauptgebäude wird in Stahlſkelett ausgeführt. Einen Begriff Bü r o Gr. Zimmer mit el. Licht, ſep. Eing., per ſof, als Büro zu uvm. D 2, 8. Planken. B28 -8 helleBüroräume am Friedrichspark zu vermieten. B61 . 1. 2 Treppen. Neu erbautes gemütl. Vertins-Lokal Nähe Waſſerturm. ca. 120 Perſonen faſ⸗ ſend auch für Tanz⸗ ſchule aut geeignet, p. ſofort zu vermieten. Anfragen unter B A Nr. 67 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 5159 bemütl. Heim Familienanſchl., p. ſof. od. 1. 2. Windmühl⸗ ſtraße 29, III. rechts. eee Sehr gut möbl. Zim. m. 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Beziehungen un⸗ terhält, Büros für etwa 14 Direktoren, u. a. für Geheimrat Duisberg und Geh. Rat Boſch u. a. Die Baukoſten ſind auf etwa 15 Millionen Mark veranſchlagt, Bauzeit iſt bis Juli 1930 vorgeſehen. Für die noch nach Frankfurt kommenden Unterbeamten iſt die Stadt Frankfurt verpflichtet, Siedelungen zu erſtellen. Ueberwachung des Mainzer Hauptbahnhofs zur Nachtzeit * Mainz, 14. Jan. Die Zuſtände im Mainzer Hauptbahn⸗ hof zur Nachtzeit haben ſich ſo verſchlechtert, daß ſich die Reichsbahn in Verbindung mit den Polizeibehörden ent⸗ ſchloſſen hat, einen Ueberwachungsdienſt einzurichten. Im Mainzer Hauptbahnhof als Uebergangsbahnhof hielten ſich während der letzten Jahre zur Nachtzeit viele verdächtige Elemente auf. Von jetzt ab wird der Bahnhof von 12 Uhr nachts an durch Ueberwachungsbeamte kontrolliert. In der Hauptſache richtet ſich dieſe Maßnahme auch gegen Vorkommniſſe, die mit der Beſatzung in Zuſammenhang ſtehen. Vor allen Dingen haben ſich die Fremden⸗ legionswerber den Mainzer Hauptbahnhof ausgeſucht, um dort ihre Werbetätigkeit an unbemittelten Leuten zu er⸗ proben. In den letzten Tagen wurden durch dieſe Maß⸗ nahme ſchon viele verdächtigte Elemente von der Polizei in Schutzhaft genommen. TWascherel 2 Hlagclinen jeder Leistung, Antriebsart u. Beheizung für Krankenhäuser, Anstalten, Hotels, Lohnwäscherejen, Siedlungen, Haushal⸗ tungen usw. 8480 Desinkektionsapparats Jeder Stöße un' Ausführung. Lüftungs- u. heizungstechnische Anlagen. Kostenlose fachmännische Beratung. .. U Aseg-Cgselsgat Fro Unser Inventur- Ausverkauf geh Weifer! Del uns jetzt kaufen, heist wirklleh sparen! 1 Kar. sgside mi ſolkd. Herrn zu ver⸗ 2 2 1 7 1 e Schaf u. 12.5 aeg„* a us gutem Sat j,,„* ſtraße 31, 2. Stock. 4 7 0 8 züge IFlenel e 95 89e in, gegen h.68.19 257 5 7 8 ualangend Amen been mitf Geld h. 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Die Grundurſache aller Schädigung im Wirtſchaftsleben in Deutſchland liege in den Repa⸗ rationen, in der unerträglichen Höhe der Steuern und Tarife, in der Höhe des Leihzinſes, dem Sinken der Konjunktur und unſerer Wettbewerbsunfähigkeit auf dem Weltmarkte. In dieſem Zuſammenhange müſſe auch zu ber drohenden Blerſteuer⸗Erhöhung einiges geſagt wer⸗ den. Es müſſe dem Reichsfinanzminiſter und dem Reichstage geſagt werden, daß die deutſche Brauinduſtrie Waren im Betrage von über 500 Millionen Mark von der deutſchen Lan d⸗ wirtſchaft beziehe. Die deutſche Brauinduſtrie benötige jedes Jahr ca. 25 000 Zentner deutſchen Hopfen und ca. 20 000 000 Zentner deutſche Braugerſte. Das ſeien Ziffern, die bewteſen, daß die deutſche Brauinduſtrie gleichzeitig der beſte Kunde der deutſchen Landwirtſchaft fei. Das geſamte Abſatzproblem für die deutſche Wirtſchaft ſei eine große Sorge, denn der Export ſei noch immer unendlich eingeengt und der inländiſche Markt befinde ſich in einem Zuſtande ziemlicher Er⸗ ſchöpſung. Die deutſche Brauinduſtrie habe zwar gut gearbeitet und ſie gehöre zum lebens fähigen Teil der beutſchen Wirtſchaft, aber man dürfe ihre Widerſtandsfählg⸗ et gegen die Gefahren der überſpannten Steuerſchraube und der zu hoch gehaltenen Diskontſätze nicht überſchätzen und nicht falſch einſchätzen. Wenn die Reparattonen gerecht zugemeſſen würden, könne ſich alles wenden. In Genf, Locarno uſw. ſeien die Gleiſe gelegt worden für den deutſchen Schickſalszug. Ueber das bisher abgelaufene Geſchäftsjahr wurde u. a. ausgeführt, daß die Biererzeugung im erſten Vierteljahr eine weitere Steigerung erfahren habe. Die Neu⸗ geſtaltung und Neueinrichtung einer Relhe von Spezialausſchankſtät⸗ ten in Stuttgart, Düſſeldorf, Berlin und Dresden haben ſich durchweg gut bewährt. Auch von Verwaltungsſeite wurde nochmals zur dro⸗ henden Blerſteuer⸗Erhöhung das Wort ergriffen und erklärt, daß der Abſatz der Brauereten bei einer welteren Bler⸗ ſteuer⸗Erhöhung zwelfellos einen ſchweren Rück⸗ ſchlag erleben werde. Man könne nicht glauben, daß der Reichstag ſich entſchließen werde, eine ſolche Belaſtung eines an ſich ſchon ſtark verteuerten Volksgetränks herbeizuführen. Wenn Einſicht für die Not der Winzer die Beſteuerung des Weines verbiete, ſo müſſe Einſicht auch für die Not der Landwirtſchaft die Durchführung dieſes neuen Steuerplanes für eine immer höhere Beſteuerung des Bieres verbieten. Das laufende Jahr werde wichtige Entſcheidungen bringen und es ſei zu hoffen, daß ſie ſo ausfielen, daß die Arbeit auch in Zukunft für das Unternehmen erfolgreich ſein könne. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurden Direktor Paſternak von der Bayeriſchen Vereinsbank in München, Generaldirektor Katzenellenbogen von der Schultheiß⸗Patzenhofer.⸗G. in Berlin und Kommerzienrat Dr. Sobernheim von der Schultheiß⸗ Patzenhofer.⸗G. in Berlin. e England Gründung der Hiag vollzogen Wie aus London gemeldet wird iſt die bereits angekündigte Gründung einer engliſchen Tochtergeſellſchaft der Holz verkoh⸗ Llungs⸗Induſtrie.⸗G. Konſtanz nunmehr offiziell vollzogen worden. Die Geſellſchaft nennt ſich Britiſh In duſtrial Sol⸗ vent 38 und hat ein Kapltal von 500 000 Pfö. Sterl., das ſich aus 300 000 Stück proz. kum. Vorzugsaktien und 200 000 Stamm⸗ aktien zu le 1 Pfd. Sterl. zufſammenſetzt. Die neue Geſellſchaft hat Verträge mit der Holzverkohlungs⸗Induſtrie.⸗G., der Methylating Company und der Diſtlllers Company abgeſchloſſen und wird ſich mit der Herſtellung von Eſſigſäure, Aceton, Butylalkohol, zuſammen⸗ geſetzten Aethern und anderer Chemikalien befaſſen. Ver Ver⸗ waltungs rat ſetzt ſich aus folgenden Herren zuſammen: Dr. Adalbert FFiſcher, Dr. Koloman Roka, W. R. Ormandy, W. H. Roß, H. Green, A. Campbell und F. H. Board. Die drei erſtge⸗ nannten Herren ſind von der Holzverkohlungs⸗Induſtrie.⸗G., die folgenden drei von der Diſttllers Company und der letztgenannte Herr von der Methylating Company ernannt worden. * Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Credit⸗Bank in Köln. Die Bank 19.8 eine Steigerung des Umlaufs an Pfandorieſen und Kom⸗ munalobligatlonen auf 200(i. V. 155,47) Mill./ zu verzeichnen. Pfandorleſe, hei denen der 8proz. Typ hervorragend vertreten war, nahmen um 90(1. B. 92,78) Mill. 4 und Kommunalobligationen um 5(15,5) Mill. 4 zu. Die geſtiegenen finanziellen Ergebniſſe ermög⸗ chen inſolgedeſſen eine Erhöhung der erſt l. V. von 8 auf 9 v. H. geſtlegenen Dividenden auf 6 Mill. 4 As. * Braunſchweig⸗Haunoverſche Hypothekenbank. Vor einiger Zeit bat etu arößeres Aktlen paket, das auf über 1 Mill. 4 geſchäst wird, den Beſitzer gewechſelt. Wer der Käufer iſt, iſt bisber noch unbekannt. Auch welß man nicht, wie er ſich gegenüber der bisherigen Mehrheitsgruppe verhalten wird. Die Aktien ſollen aus em Beſitz des Fürſten Stolberg⸗ Wernigerode durch Vermittlung eines hannoverſchen Bankhauſes verkauft worden ein. Bei einem Geſamtkapital von 4005 000/ ſoll der ver kau fte 1 ſten doch immerhin über 25 v. H. betragen. Der neue Käufer unte alſo der bisherigen unter Führung der Dresdner Bank ſtehenden Gruppe unbequem werden. Allerdings iſt die Banken⸗ gruppe durch 5000„ Vorzugsaktien mit 16fachem Stimmrecht be⸗ jonders geſichert. Näheres über den Erwerber dürfte man wohl bald erfahren 2 Dentſche Erdöl AG. in Berlin.— Befriebigende Geſchäfts⸗ lage. Die Verhandlungen über den Verkauf von weiteren 40 v. H. Olex⸗Anteile an die engliſche Perſlan Oil Co. haben in⸗ zwiſchen Fortſchritte gemacht. Grund ſätzlich iſt man ſich über das Ge⸗ ſchäſt einig, ſo daß man alſo den Abſchluß der Verhandlungen für bald epwarten kann. Die Geſchäftsentwicklung bei der DA. war in 1d zufriesenſtellend. Infolge der getroffenen Verein⸗ Bärungen hat ſich das Oelgeſchäft günſtig geſtaltet. Die chemiſchen Be⸗ triebe und Beteiligungen laſſen einen befriedigenden Abſchluß er⸗ warten. Auch die Braunkoßhlengruben haben gute Erträgniſſe auf⸗ zuwelfen, weniger dagegen die Steinkohlengruben. Im großen und ganzen kann alſo mit einem befrledigenden Ergebnis gerechnet werden * Weitere Ausdehnung des Breda⸗Konzerns. Wie in Amſter⸗ bamer finanzlellen Kreiſen verlantet, beabſichtigt der Breda⸗Konzern die Errichtung zweler neuer Fabriken, die der Her⸗ stellung von Azetatſeide und ber ſogenannken Superviscoſe dienen ſollen. Der Standort der neuen Fabriken ſteht zurzeit noch nicht ſeſt, ſedoch verlautet, daß eine Fabrik in Holländiſch⸗Limburg, die andere entweder in Belgien oder Weſtdeutſchland errichtet werden ſoll. * Acc. Im Zuſammenhang mit der Kursſteigerung der Acc. Vorzugsaktien Lit. A und B an der Berliner Börſe auftauchende Werüchte von einem Umtauſch der Acc. ⸗Altien werden uns auf An⸗ frage von der Verwaltung ausorücklich dementiert. :2 Dingler'ſche Maſchinenfabrik., Zweibrücken. In der GV. würde oke Bilanz einſtimmig genehmigt. Das Geſchäftsfahr endete bekanntlich mit einem Verlust von 17 734/ der ſich nach Abzug des Gewinnvortrages aus dem Vorfahr mit 4308„ auf rund 13 492 ermäßigt. Dem Nuſſichtsrat und dem Vorſtand wurde Entlastung erteilt. 272 Gebr. Goedhardt Ac. in Düſſeldorf.— Die Amſterdamer Tochtergeſellſchaft gegründet. Mit einem Aßt. von 3,1 Mill. Pfund Sterling wurde am Montag nach dem Beſchluß der ab. GB. vom 18. Dezember dle Tochtergeſellſchaft R. V. Gebr. Goed har dt in Amſterdam gegründet. Von dem Geſamtkapital ſind 1,9 Mill. einbe⸗ zahlt worden, Zum Vorſtand wurde Dir. Jan Goebhardt gewählt. Den A bilden Bankdlrektor Karl Wuppermaun⸗Düſſeldorf, Bauk⸗ rektor W.§. Tannenberg⸗Amſterdam, Bankler Charles Merie Boon gartſinck⸗Amſterdam und Henrik Frans de Bor⸗den Haag. gebnis zu rechnen. Brauerei Henninger⸗Kempf⸗Stern AG. . 5 g Frankfurt a. Mi. Die GV. ſetzte die Dividende auf wieder 10 v. H. feſt. Auf Anfrage von Axtionärſeite, warum dle Geſellſchaft im Gegenſatz zu den meiſten anderen Brauereien kein günſtigeres Ergebnis als im Vorfahre erzielt habe, wurde vom Vorſtand ausgeführt, daß die Ge⸗ ſellſchaft ſich ſtets einer ſehr vorſichtigen Dividenden politik bedient habe, wobei der Grundſatz war, die Rücklagen zu ſtärken, um für eventl. ſchlechtere Jahre gerüſtet zu ſein. Von dieſem Grund ſatz ſel die Geſellſchaft auch in dieſem Jahre ausgegangen. Der momen⸗ tane Ausblick für die Brauereien zeige verſchiedene zur Vor⸗ ſicht mahnen de Momente. Die Ber waltung bezweiſelte, ob durch die in Ausſicht ſtehende neue Bierſteuerer höhung die erwartete Wirtung, dem Staate neue Mittel in erheblichem Maße zuzuführen, erreicht werde. In Frankfurt a. M. ſei der Bierabſatz noch nicht auf die Hälfte des durchſchnittlichen Friedensabſatzes ge⸗ kommen. Bei dem z. Z. langſam ſteigenden Abſatz würde bei den heutigen Steuerſätzen die Bierſteuer mehr einbringen, als eine Steuererhöhung bei vorausſichtlichem ſinkenden Abſatz. Die ge⸗ plante Bierſteuererhöhung, die nicht von den Brauereien und eben⸗ falls nicht von den bereits ſeit langem ſehr notleidenden Wirteſtand getragen werden könne, bedinge eine weitere Erhöhung des Ausſchankpreiſes und einen voraussichtlich recht fühlbaren Konſumrückgang. Ein verminderter Bierkonſum und dadurch bedingter Wenigerbedarf der Rohmaterialien würde auch die notlei⸗ dende Land wirtſchaft empfindlich treffen. Die Geſellſchaft habe ſich bei der Goldbilanz⸗Zuſammenlegung auf das äußerſt notwendige Maß von 1026 beſchräntt. Auch aus dieſem Grunde ſei eine Divi⸗ dendenerhöhung nicht opportun. Brauerei-Abſchlüſſe Brauereigeſellſchaft vorm. Fr. Reitler in Lörrach. In der o. GV. wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig geneh⸗ mig et. Es gelangt demnach eine Dividende von 5 v. H. zur Ausgahlung. Das Geſchäft geſtaltete ſich im Berichtsjahre recht gu⸗ ſnlebenſtellend. Für die Zukunft läßt ſich jedoch im Hinblick auf die Erörterungen über eine Erhöhung der Bierſteuer noch nichts end⸗ gültiges ſagen. * Bayeriſche Bierbrauerei zum Karlsberg vorm. Chriſtian Weber AG., Homburg(Saar). Für das am 30. September 1928 beendete Geſchäftsgzahr ergab ſich nach 511 490 Fr.(i. B. 640 348 Fr.] Abſchrei⸗ bungen einſchließlich 238 871 Fr.(194 311 Fr.) Vortrag ein Rein gewinn von 1 281 220 Fr.(788 935 Fr.), woraus wieder 343 750 Fr. (= 20 v..) als Dloldende ausgeſchüttet und 317 470 Fr. vorgetragen werden. :2? Adler⸗Brauerei in Köln⸗Ehrenfeld. Die H. ſetzte die Divi⸗ dende auf 6 v. H. für die VA. und auf 8 v. H. für die StA. feſt. Im neuen Geſchäftsjahr ſei es gelungen Malz, Gerſte und Hopfen etwas billiger einzukaufen als im Vorfahr. Wenn das Wetler günſtig und die drohende Bierſteuer keine allzu große Auswirkung haben werde, ſo ſei auch für das laufende Geſchäftsjahr mit einem günſtigen Er⸗ DDr rr * C. H. Knorr AG. in Heilbronn. Wie auf Anfrage bei der Ver⸗ waltung zu erſatren iſt, ſind Börſengerüchte, die angeſichts der Kursſteigerung von einer Kapitalerhöhung wiſſen wollten, wobei leilweiſe von einer Ausgabe von Gratisgktien oder auf einer Heraufſtempelung des Aktien⸗Nennwerts geſprochen wurde, voll⸗ kommen gegenſtandslos. Der Status der Gefellſchaft ſei flüſſig, eine Verſtärkung der Betriebsmittel nicht notwendig. Die neun Mo⸗ nate des laufenden Geſchäftsjahres 1928⸗29 ſeien zufriedenſtellend ver⸗ laufen. Ueber die Diyldende im letzten Jahr 10 v..) laſſe ſich heute noch nichts ſagen. Der Kursſteigerung dürften vielleicht In⸗ tereſſenkäufe zu Grunde liegen, da ein größerer Teil des Kapitals noch an der Börſe frei ſchwimmt, Die Welterzeugung An der Kraftfahrzeug⸗Welterzeugung(1927 gl. 4,2 Mill. Wagen) ſind nur verhältnismaßig wenig Industrieländer beteiligt. Allein der Anteil der Vereinigten Staaten betrug 1927/ 3,4 Millionen Wagen gl. 81 v. H. Erſt in weitem Abſtand folgen Kanada mit 149 000 und die europäiſchen Staaten(England 222 000, Frankreich 180 000, Deulſchland 120 000 und Italien 55 000). In allen übrigen Ländern wurden insgeſamt nur 30 000 Kraftwagen hergeſtellt, das ſind weniger als 1 v. H. Der Weltaußen handel belief ſich 1927 auf etwa 630 000 Wagen im Werte von etwa 3 Milliarden oder 15 v. H. der Welterzeu⸗ gung. Die Vereinigten Staaten führten einſchließlich der im Aus⸗ land montierten Fahrzeuge 497 000 Wagen aus und beſtritten damit allein 69, v. H. der Geſamtausfuhr. Von Kanada wurden 74 000 Einheiten, von Frankreich 52 000, Italien 83 000 und von Eugland 18 000 ausgeführt. Die deutſche Ausſußhr gewann erſt 1928 mit etwa 8000(1927 4000) einige Bedeutung. Auf die Ausfuhr aller Übrigen Länder entfielen inapp 2 v. H. des Weltaußenhandels. Der 1918 von Deutſchland erzielte Ausſuhrüberſchuß, der in Anbetracht der vor dem Kriege noch geringen Motoriſierung mit 76,2 Mill. recht beträchtlich war, hat ſich infolge des Krieges und der Inflation in erheblichen Abmangel verwandelt. Dieſer betrug 1927 94 Mill. und 1928 25,9 Mill. 4. Rechnet man fedoch die in dieſem Jahr ſtank geſtiegene Einfuhr von Exploſionsmoloren hinzu, ſo ſteigt der Ab⸗ mangel auf über 50 Mill.. Die Einfuhr an Perſonenwagen weiſt unter dem Einfluß der W Zölle eine ununterbrochene ſtel⸗ gende Tendenz auf. ie 1928 erfolgte Mehreinfuhr iſt aus⸗ ſchließlich amerikaniſcher Herkunft, während der Anteil der Übrigen Länder ſtark herabgedrückt wurde. Vier Fünftel der geſamien Autoeinfuhr Deutſchlands ſtammt aus den Vereinigten St a ten. Die Automobilausfuhr vollzieht ſich trotz des großen und des allgemein ſteigenden Weltbedarfs an Kraftfahrzeugen unter inter⸗ natunal ſchiwierigen Umſtänden. Um die Abſfatzgrundlage zu ver⸗ breitern, und ſo die Herſtellungskoſten herabdrücken zu können, wird die Ausfuhr oft auch dann noch gefördert, wenn dle zu erzielenden Preiſe nur wenig oder garnicht über den Selbſtkoſten liegen. Für die deutſche Automobilinduſtrie waren die Ausfuhrſchwierigkeiten beſon⸗ ders groß(Kapltalzins, ſoziale Laſten uſw). Trotzdem gelang es, dle Kraftwagenausfuhr gegenüber 1027 nahezu zu verdoppeln und gegen⸗ über 1926 ſogar reichlich zu verdreifachen. So wurden ausgeführt 1920: 1872 Perſonenwagen und 6390 Laſtkraſtwagen, 1927: 2088 Per⸗ ſonenwagen und 1374 Laſtkraftwagen und 1928 4620 Perſonenwagen und 3420 Laſtkraftwagen. Dieſe bemerkenswerte Steigerung wurde in erſter Linie durch die qualitative Verbeſſerung erzielt. Deutſchlands Automobil- Außenhandel Günſtige Entwicklung im November Die Entwicklung des deutſchen Automobllaußenhandels weiſt im Nov. ein für Deutſchland recht günſtiges Bild auf. Die Ausfuhr von Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen iſt dem Werte nach auf 6,1 Mill. geſtiegen gegen 4 Mill. im Oktober und 4,3 Mill. im September; die Einfuhr dagegen iſt von 4,1 Mill. im September und 7, Mill. im Oktober auf 4,1 Mill., zurückgegangen. In den erſten 11 Monaten dieſes Jahres hat ſich die Ausfuhr im Vergleich zum entſprechenden Zeitraum des Vorjahres von 3652 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen im Werte von 24½ Mill., auf 3 Automobile im Werte von 43,8 Millionen„ erhöht, während die Einfuhr eine, beſonders verhältuls⸗ mäßig, weſentlich geringere Steigerung aufzuweiſen hat, nämlich von 11 75 auf 17023 Wagen bezw. von 57, auf 66,5 Mill. 4. Die Paſſivität der deutſchen Automobllhandelsbilauz hat ſich infolge⸗ deſſen in den erſten 11 Monaten gegnüber dem Vorjahre um rund 10, auf 22,7 Mill.& verringert. Die erfreulſchen Ausfußrerſolge Konjunktur und Amſätze am Metallterminm cilt Die außerordentlichen Schwankungen am Kupfer⸗ Blei⸗ und Zinkmarkt im abgelaufenen Jahre ſowie die allgemeine Unſicherheit am Weltmarkt haben zu einem ſtarken Zuſammenſchrumpfen der Um⸗ ſätze am Berliner Metallterminmarkt im Jahre 1928 geführt. Es wurden in den einzelnen Quartalen des Jahres 1922³ und 1927 an der Berliner Metallbörſe folgende Metallterminumſätze getätigt: Kupfer Blei Fink 1. Quartal 1928 7850 To. 11 340 To. 1 200 To. .* 5 3 710„ 11 00„ 1675 8 8 5 3810„ 6 580„ 750„ 4. 7 9 100„ Ne 80. Insgeſamt: 17 470 To. 81 950 To. 4975 To. 1. Quartal 1927 23 250 To. 17 190 Ty. 8 To. 1 1 4 10 590„ 11610„ 6 700„ 3.. 1 18 150„ 12 910„ 200 4. 7 1 13 980„ 11 270„ 4275 2 Insgeſamt: 60 970 To. 52 980 To. 18 075 To. Der Rückgang der Kupferumſätze belief ſich demnoch im abge⸗ laufenen Jahre auf 70 v.., der Bleiumſatz auf 40 v. H. und der Zinkumſatz auf 72 v. H. Intereſſant iſt hierbei, daß die Kupfer⸗ umſätze trotz der ſtarken Preiserhöhungen für Kupfer im Jahre 1928 ſo ſtark zurückgegangen ſind, und daß auch die Zinkumſätze— trotz des Aufſtiegs des Zinkpreiſes infolge des Abſchluſſes des internatio⸗ nalen Zinkkartells— ſo ſtark zurückgeblieben ſind; auch an der Hamburger und Londoner Metallbörſe ſind die Terminumſätze in ähnlicher Weiſe zurückgegangen. Dieſe Entwicklung läßt darauf ſchließen, daß im Metallgeſchäft dos ſpekulative Moment zunehmend an Bedeutung verliert, während andererſeits die ſtarke Steigerung des Metallverbrauchs eine weſentliche Steigerung des Effektio⸗ geſchäftes erkennen läßt. 5 9? Kampfmeyer⸗Rumäuenanleihe beſtätigt. Die Dresö ner Bank beſtätigt die Weldulng, wonach die Verhandlungen der Dresdner Bank und der Firma Kampffmeyer mit der rumän⸗ ſchen Regierung wegen eines Kredits von 500 000 Eſtr. in Verbindung mit den Getreidelieferungen für die Notſtandsgebtete zum Abſchluß gelangt ſind. 8 2: Wieder 12 v. H. Dividende bei der Rudolf Karſtadt AG. Die Geſchäfte des Warenhaus⸗Konzerns Rudolf Karſtadt haben auch im abgelaufenen Jahre, wie wir hören, ſich ſo gut entwickelt, ſo daß auf das erhöhte Artienkapital die Dividende des Vorjahres, nämlich 12 v.., ausgeſchüttet werden kann. Mit dem ſteigenden Um ⸗ ſatz ſei die Einkaufskapazität entſprechend geſtiegen und im Verkauf konnte die Leiſtungs fähigkeit geſteigert werden. Auch die Exportabtei⸗ lung ebenſo wie das Engroßgeſchäft hat weſentliche Fortſchritte er⸗ reicht. Die Ein heitspreis⸗AG. Epa mit ihren 23 Nieder⸗ laſfungen hat ſich ebenfalls günſtig entwickelt. Die neue Pariſer Niederlaſſung hat in der kurzen Zeit ihres Beſtehens ein be⸗ deutendes Ausmaß errelcht. Finanziell bat ſich die Geſeuſchaft ſtark Crüftigen können.. 8 8 * Glüubiger⸗Berfammlung der Glorla⸗Palaſt⸗Lichtſpiele Maun⸗ heim. In der letzten Gläubiger⸗Verſammlung wurde, nachdem die Treuhandabtellung der Handwerkskammer Manußheim einen Ueber⸗ blick über die Geſchäftsführung ſeit der letzten Gläubiger⸗Verſamm⸗ lung gegeben und der Vorſitzende des Gläubiger⸗Ausſchuſſes über die bisherigen Verhandlungen betr. Verkauf oder Verpachtung referiert hatte, nach kurzer Aussprache folgender Beſchluß gefaßt:„1. Der Gläubiger⸗Ausſchuß wird ermächtigt, die geſamten Anweſen der Gloria⸗Palaſt⸗Lichtſplele zum Mindeſtpreis v. 550 000„ bis 1. Febr. ds. Is, zu verkaufen und, falls der Eigentümer Lehmann mit den beabſichtigten Maßnahmen nicht einverſtanden iſt, die erſorder⸗ lichen Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. 2. Für den Fall, daß ſich zum Verkauf keine Möglichkeit bietet, wird der Gläubiger⸗Ausſchuß ermächtigt, das-Anweſen Gloria⸗Palaſt⸗Lichtſpisle beſtmöglichſt, aber nicht unter 95 000„ pen Jähr zu verpachten. Für dieſen Antrag ſtimmten 42 Gläubiger mit zuſammen 216 275, dagegen 16 Gläu⸗ biger mit zuſammen 42 987„ Forderungen. :2 Steigender Anteil der Hypothekenbanken an der Finanzierung des Wohnungsbaues. Während die Hypothekenbanken im Jahre 1928 mit 140 Mill. 4 und 1927 mit 250 Mill.„ an der Finanzierung des Wohnungsbaues beteiligt waren, erreichte ihr Anteil 1928 rund 500 Mill. J. Hierunter befinden ſich für 100 Mill. J kapitalertrags⸗ ſteuerfreie Auslands⸗Pfandbrieſe.. der Auto-Induftrie der deutſchen Automobilinduſtrie den erte Ablatzlänber. Die Ausfuhr nach Holland iſt in den erſten 11 Monaten un 8 auf 978 Wagen geſtiegen, nach Oeſterreich nach der um 581 auf 980, Tſchechoſlowakei um 283 auf 510, nach Polen um 299 auf 440, nach der. Schweig um 23 auf al, nach Ungarn um 75 auf 364, nach Span en um 160 auf 885, nach Rumänen um 180 auf 392, nach Danzig um 196 auf 310, nach Rußland um 20 auf 251 und nach allen anderen Län⸗ dern zuſammengenommen um 1224 auf 2568 Wagen. Rückgang der franzöſiſchen Automobil⸗Ausfuhr Aber immer noch beträchtlicher Laſtkraftwagenabſatz nach Deutſchlaud. Verdoppelung der Einfuhr Die franzöſiſche Automobllausfuhr iſt in den erſten elf Monaten 1928 um 18,7 v. H. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres auf 39 176(48 209) erheblich zurückgegangen. In dieſer Ziffer ſind 4778 Laſtkraftwagen enthalten. Der Geſamtwert belief ſich auf 222, Mill. Mark. Die Verminderung iſt z. T. auf eine Verſchtebung inſofern zurückzuführen, als infolge der Errichtung einiger franzöſiſcher Mon⸗ tagewerkſtätten im Ausland die Ausfuhr nun unter Verbrennungs⸗ motoren und Einzelteilen erſcheint. Immerhin hat die ameri⸗ kaniſche Konkurrenz, die ſich in Frankreich ſelbſt ſehr ſtark geltend macht, die franzöſiſche Ausfuhr namentlich nach England, Spanien und Belgien beeinträchtigt. Hauptabnehmer waren die fran⸗ zöſtſchen Kolonien mit 35,0 v. H. der Geſamtausfuhr. Es folgen Spanien(6597), Belgien(3820), England(9257) und dle Schweig (1511) mit insgeſamt 80,7 v. H. der Geſamtausſuhr. Dle Lieferungen nach Deutſchland gingen von 1489 auf 806 Kraftwagen(Ziffern des Statiſtiſchen Reichsamts) um 40,7 v. H. ſehr erheblich zurück.— Die Einfuhr erfuhr mit 8908 Wagen gegen 4611 im Vorfahr nahezu eine Verdoppelung. Davon entfielen auf die Vereinigten Staaten 44,3 v. H.(3958), Italien 40 v. H.(3580) und auf alle übrigen Länder nur 15,7 v. H.(1395). In der Laſtkraftwageneinfuhr ſtand Deut ſch⸗ land mit 85 Stück an zweiter Stelle hinter Amerika(188). Depiſenmarkt Zimt heutigen Früßverkehr notierten Pfunde gegen Nem-Dork 485, 484,90] Schwei.. 25,19 25,82 Stockholm. 18,12 In 18 Paris. 124,02 124,14 Holland.. 12,08 12,09 Madrid. 28,73 29 858 Brüſſel.. 4,89 84,90 Ss 18,18 18,18 Mailand 92,83 92,86 Kopenhagen 18,17 19,18 egen Reichsmark wurden Dollar mit 4,2080 und Pfunde mit 20.4028 gehandelt f f. 14. 15. Berliner Metallbörſe emittelkurs[ein⸗Ricke 350.6 2500 für 100 Kg. 14 13 14. 15,[Antlvon Reg. S880 85.50 Kupfer 146 5 145,5 Elektrolytkpf. 159,2 159,2 Feinsilber kg. 78,50 78,50 „Dei. 25, 44,- Alum. 88/0 190,0 190,0 old Freiw. gr. 2,81] 2,81 Zint.. 53,50 58,.— do, Walz⸗Draht l 194,0 193,0[Platin do. do 1025 10.23 5 1 7 Londoner metallbörſe Meta in E pre Alumfne e 85 85, 1 h. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin Unße E do Ausl. 100.0 100,0 14.18, do let 7625 78,75 Qusckſilber 22,78 22,8 Kupfer Kaſſa 75,15 74,75 Zinn Kaſſa 222.6 2228 Antimon Reg 60, 80.— dor Monate 73.05 72, do. 3 Monate 222. 222,2 Platin 14,78 14 23 Setlementſpr. 75,15 7515 do Seitlemen] 222.8 2227 Wolſrameiz 19,50 20,75 Kupfer elektrol.] 78.75 78,75 do. Banka 22.5 228 7 Nickel Inland 175.0 175,0 do, beſt ſelee 77,78 78, do. Straits 224,0 22,2 do. Ausland 175, 175,3 do, ſtrong sn 103.01 102.0 Blei pronpt 24,18 22.20 Silber— Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 13. 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