Freftag, I8. Jannar 1920 . 8 preise: In n u. Umgebung frei ins Haus i oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne ae Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun 5 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, ſchwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Mifkag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 20— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 10 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Graf Rödern iſt von der Grippe erfaßt worden, und ſo fiel dem Geſchäfts⸗ führer des Bundes, Oberregierungsrat Adametz, die Auf⸗ gabe zu, das Rödernſche Referat zu verleſen. Er hielt ſich nicht ſklaviſch an das Manuſkript, verſuchte auch Eigenes zu geben. Im weſentlichen blieb er bei den Gedankengängen Röderns, einer Auseinanderſetzung mit den Kritikern des in der Bro⸗ ſchüre„Reich und Länder“ niedergelegten Bundesvorſchlages für eine Neugliederung des Reiches. Der Bund will be⸗ kanntlich eine ſogenannte differierende Löſung, die zunächſt einmal auf die Verreichlichung Preußens ausgeht und es im übrigen den Ländern, die„wohl abgerundete und leiſtungs⸗ fähige Verwaltungsbezirke“ ſind, überläßt, ob ſie nicht nach und nach, was ſie noch an Zuſtändigkeit auf dem Gebiet der inneren Verwaltung, Juſtiz und Schule beſitzen, durch die Praxis belehrt, auf den Altar der Gemeinſamkeit freiwillig niederlegen. Die Rede galt dem Nachweis, daß eine ſolche Löſung weder eine neue Mainlinie noch eine„Zerſchlagung Preußens“ bedeuten würde und mündete in der ernſthaften, ja kaum zu bezweifelnden Feſtſtellung, daß wenigſtens in der Literatur im Laufe dieſes letzten Jahres eine weitgehende Annäherung der Standpunkte erfolgt ſei. Vielleicht darf man ſogar weiter gehen und ſagen: Auch in der Länderkonferenz beginnt man, mehr oder weniger, die gleichen Bahnen zu ziehen, Das Bedeutſamſte des Abends aber war doch die Dis kuſſion, die ſich zum Teil zu ſehr anſehnlicher Höhe erhob. Da war zunächſt der Freiherr von Wilmowski, Krupp von Bohlens Schwager, der ein Gut in der Provinz Sachſen bewirſchaftet und vom Standpunkt des praktiſchen Landwirts das ſchlechthin unerträgliche Durch⸗ einander der zwei Regierungen in Berlin, der zwei Parla⸗ mente und der konkurrierenden Verwaltungen ſchilderte. An den zwei Zentralbehörden, die in Berlin in keineswegs idealer Konkurrenz die landwirtſchaftlichen Belange zu be⸗ treuen hätten, ſei die Frage der Siedlung geſcheitert. Sie machten auch das immer drohend ſich aufreckende Problem des deutſchen Oſtens ſo ſchwer lösbar. Dann eine bemerkenswerte Stimme aus dem Süden. Der frühere bayeriſche Miniſter Schweyer kam noch mit mancherlei Bedenken. Man ſei in Bayern keineswegs reichs⸗ müde. Man hielte vielmehr eine ſtarke Reichsgewalt zur Söſung der außenpolitiſchen Probleme durchaus für notwen⸗ dig, aber man würde die Sorge um die Erhaltung des eigenen „Kulturzentrums doch nicht los. Man wünſche, daß nicht ohne Grund und nicht ohne Not an dem Be⸗ ſtehenden gerüttelt würde. Immerhin, daß der Bund an der Beſeitigung des Dualismus zwiſchen Reich und Preußen und der preußiſchen Hegemonieſtellung arbeite, gefalle in Bayern. Es ſcheine doch da ein Boden zu entſtehen für gemeinſame, ſachliche Arbeit und, kurz und gut,„ich freue mich der Tätigkeit dieſes Bundes als Deutſcher.“ Schließlich in einer aufrüttelnden, ganz ausgezeichneten Rede— wir haben ihn ſelten ſo meiſterhaft ſprechen hören— Hamburgs regierenter Bürgermeiſter Karl Peterſen. Der Krebsſchaden unſeres politiſchen Lebens, ſo ungefähr führte er aus, liegt darin, daß Parlamente und Inſtanzen Macht haben ohne Verantwortung. Wer die Macht vom ganzen Volk ausgehen laſſen will, muß ver⸗ langen, daß jede Juſtanz eines Parlamentes, die etwas zu ſagen hat, auch die Verantwortung trägt. Wir haben allerorten Zentren, auch von parlamentariſcher Führung, die auszuführen haben, was andere anordnen, wobei die Anord⸗ nenden von jeder Verantwortung ſich frei fühlen. Es iſt 8 um Verzweifeln, in den Ländern zu arbeiten, wenn durch eine„höhere Inſtanz“ die Meinungen von heute bis morgen über den Haufen geworfen werden können. Von links bis rechts hätte dieſer ſachlich arbeitende Bund, in dem ſich Männer und Frauen aller Parteien zuſammenfanden, froh und dankbar begrüßt werden müſſen. Statt deſſen hören wir Schlagworte und immer wieder nur Schlagworte. Man muß mit den Stimmungen rechnen, die im deutſchen Süden nun einmal vorhanden ſind. Wenn man auf den erſten Wurf alles bekommen könnte, wäre das natürlich ſchön. Aber man muß auch ſchon mit einer Löſung zufrieden ſein, die wenigſtens 90 Prozent aller Schwierigkeiten aufräumt und uns einen großen Schritt vorwärts trägt. Wir haben keine unbegrenzte Zeit mehr in Deutſchland. Herr Bacmeiſter, früher einmal preußiſcher Land⸗ tagsabgeordneter, jetzt nur noch Leiter der„Bergiſch⸗Märki⸗ ſchen Zeitung“, bemühte ſich mit herausfordernder Oberfläch⸗ lichkeit, die Diskuſſion in die Niederungen zu zerren. Wozu ſich das Hirn zergrübeln? Ueber kurz oder lang kommt doch, ob von rechts oder links, der Diktator. Der aber hat ſein Programm gewiß ſchon fertig und wird auch gewiß vorher nicht ſich hineinſchauen laſſen. Dr. Luther hat dann unter dem ſtürmiſchen, lang an⸗ haltenden Beifall der Verſammlung Herrn Bacmeiſter abge⸗ fertigt, hat dem mit der Vorausſetzungsloſigkeit des Unwiſſen⸗ den und durchaus Unwiſſenſchaftlichem über die Probleme von Staat und Geſellſchaft Hinwiſchendem ein kurzes und ein⸗ dringliches, hiſtoriſch⸗politiſches Kolleg geleſen und ihm die weſenhaften Unterſchiede von einſt und jetzt, des Bismarck⸗ reiches und des Reichsſtaats klar zu machen verſucht. Dabei formulierte der frühere Reichskanzler als den eigent⸗ lichen Zweckdes Bundes: Die Grundlagen einer ein⸗ heitlichen Verantwortung zu ſchaffen, auf daß wir ein Volk und eine Nation werden. i So ging man doch mit einem ſtarken Eindruck nach Hauſe, auch der, der bislang das Mühen des Bundes nicht ohne Skepſis und leiſe Zweifel verfolgt hatte. Wie immer man im einzelnen zu ihm ſtehen mag: Es iſt in ihm viel Ernſt, viel Fleiß, viel ſachlicher Idealismus, und dieſe Männer trägt ehrliche Liebe zum deutſchen Weſen. Man wird ihre Arbeit zu reſpektieren haben. Nationalſozialitiches Gericht In Verfolgung einer beim Polizeipräſtdium Berlin er⸗ ſtatteten Anzeige, ſind eigenartige, an die mittelalter⸗ liche Eigenjuſtiz erinnernde Zuſtände bei der Ber⸗ liner Gauleitung der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei aufgedeckt worden. So hatte die Gau⸗ leitung einen Sonderdienſt zur Bearbeitung von Verfehlungen eingerichtet, die innerhalb der Partei durch Parteiangehörige begangen wurden und für dieſen Dienſt u. a. einen ehemaligen Kriminalbeamten, Loeffner, aufgenom⸗ men, der wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung aus dem Dienſt entlaſſen worden war. Loeffner hat nun gemeinſam mit dem Kaſſierer der N. S. D. A. P. am 9. ds. Mts. einen wegen geringfügiger Unter⸗ ſchlagung von der Partei verfolgten 18jährigen Menſchen in Art einer kriminalpolizeilichen Verhaftung auf der Straße feſtgenommen. mit einem Kraftwagen zum Gaubüro der N. S. D. A. P. transportiert und dort bis zum nächſten Morgen unter Bewachung feſtgehalten. Der mit der Bewachung be⸗ auftragte Nationalſozialiſt lud vor den Augen des Feſtgenom⸗ menen eine Piſtole. Andere Nationalſozialiſten waren ebenfalls anweſend, um eine Flucht zu verhindern. Am nächſten Morgen nahm Loeffner zwei Protokolle mit dem„Beſchuldigten“ in der bei der Polizei üblichen Form auf und übergab ſie ſeinem Gauführer, dem Abgeordneten Dr. Goebbels. Dieſer machte dem jungen Mann in Gegen⸗ wart ſeines Privatſekretärs und Geſchäftsführers Wilke Vor⸗ haltungen und verpflichtete ihn zur Verſchwiegenheit. Dann erſt durfte der Feſtgenommene das Büro verlaſſen. Die Polizei nahm in dem Wohnraum, der dem mit der Ueberwachung betrauten Nattonalſozialiſten von der N. S. A. P. zur Verfügung geſtellt worden iſt, eine Durchſuchung vor, bei der zweit geladene Mehrladepiſtolen beſchlagnahmt und ebenſo das mit dem jungen Mann aufgenommene Protokoll ſicher⸗ geſtellt wurden. Gegen ſämtliche beteiligten Perſonen iſt ein Verfahren wegen Amtsanmaßung, Freiheitsberaubung, Nö⸗ tigung und Bedrohung, bezw. wegen Beihilfe eingeleitet wor⸗ den. Auch ſind alle Beteiligten mit Ausnahme des durch ſeine Immunität geſchützten Abgeordneten vorläufig feſtgenommen worden und werden dem Vernehmungsrichter zugeführt. Nur eine Lappalie? Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der etwas myſteriöſe Fall der national⸗ſozialiſtiſchen Eigen⸗ hilfe, über den das offiziöſe Nachrichtenblatt des Berliner Polizeipräſtdiums unter der Spitzmarke„National⸗ ſozialiſtiſche FJeme“ berichtete, hat von national⸗ ſozialiſtiſcher Seite eine Erwiderung hervorgerufen, in der die Sache ſo dargeſtellt wird, als ob die Polizei eine „Lappalie“ zum Vorwand einer großen Aktion gegen den Berliner Gau genommen habe. Der Vorgang ſelbſt wird dann i geſchildert, daß ein junger Burſche ſich bei der Gau⸗ ee ee bei gelegentlichen Aushilfsarbeiten einer klei⸗ neren Geldſumme bemächtigt habe und damit durchgebrannt ſei. Mehrere Parteigenoſſen hätten ihn aufgegriffen und zur Gaugeſchäftsſtelle gebracht. Dort ſei der Uebeltäter ermahnt und wieder entlaſſen worden, nachdem er das bereits aus⸗ gegebene Geld zu exſetzen verſprochen hätte, mit der Bitte, ihn nicht der Polizei zu übergeben. Es wird dann ſchließlich noch Klage darüber geführt, daß die von der Polizei vorgenommene Hausſuchung ohne richter⸗ liche Anordnung vorgenommen worden ſei und ſich auch auf die Arbeitszimmer immuner Abgeordneter erſtreckt hätte. Die Angelegenheit bedarf noch der näheren Aufklärung. blik ſteht Warum 18. Januar? Von Joſef Buchhorn, M. d. D. Daß die Frage: Warum 18. Januar, immer noch kb, Januar? überhaupt geſtellt werden muß, angeſichts des Teils unſeres Volkes, der von dieſem Tag nichts mehr wiſſen will, iſt ein Beweis für die geringe Wertſchätzung geſchichtlicher Imponderabilien in unſeren Reihen. Was wäre unſer Reich von heute ohne den 18. Januar? und zwar: ohne den vom Jahre 1701 wie ohne den von 1871? Glaubt jemand, daß wir anders heute noch als geſchloſſenes Deutſchland vor unſerer Behauptung in der Welt daſtünden?! Aus kurbranden⸗ burgiſcher Staatenzerklüftung ging der Weg über Königsberg 1701 in die engere preußiſche Bindung und aus dieſer über die Werdeprozeſſe der ſchleſiſchen Kriege, des Tilſiter Zuſammen⸗ bruchs und der Leipziger Auferſtehung von 1813 in das deutſche Endziel von 1870: Ein Volk, ein Staat über alle, und ein einziges Reich, bis hoch hinauf zu den Alpen, wie es Guſtav Freuſſen in ſeinem Epos„Bismarck“ auf eine Formel gebracht hat.„Ein einziges Reich“, das Seher und Sänger erſehnt und dem die beſten Deutſchen von je an ihre beſten Kräfte gewidmet hatten. Durch tiefe Nacht ein Brauſen zieht Und beugt die knoſpenden Reiſer, Im Winde klingt ein altes Lied, Das Lied vom deutſchen Kaiſer! So Emanuel Geibel 1845: Viel tauſend Herzen ſind entfacht Und harren wie das meine; Auf allen Bergen halten ſie Wacht, Ob rot der Tag erſcheine Und als er dann erſchienen war, waren Träume, Leben und Willen Tat geworden, hatte ſich Deutſchland aus euro⸗ päiſcher Ohnmacht über ſich ſelber zum mitbeſtimmenden Fak⸗ tor der Welt emporgeriſſen. Aus eigner Kraft, zum Zeugnis, daß, wer leben will, alle Tode überwindet.. Spreche mir keiner davon, daß dieſer 18. Januar heute überholt ſet, weil kein Kaiſer mehr wäre und nicht mehr eine Monarchie, ſon⸗ dern die Republik uns eine. Republik wie Monarchie ſind Begriffe, die ihre Form und Fülle erſt von dem lebendigen Atem des Volkes erhalten dem ſie dienen ſollen. Aber: So gewiß wir heute eine Republik ſind, ſo gewiß ſind wir in einer Monarchie groß, ſtark und ſtolz geweſen. Und haben uns in ihr für den Kampf um Sein oder Nichtſein gerüſtet, in den wir 1914 von der Welt verſtrickt worden ſind. Nicht, weil wir Monarchie, ſondern zu groß und ſtark und, vielleicht auch, zu ſtolz geweſen ſind. Ueber Monarchie und Repu⸗ : Deutſchlan d. Daß dieſes Deutſchland aber, trotz allem, in dieſem Kriege beſtanden hat, ſich vor dem Ver⸗ nichtungswillen ſeiner Widerſacher zu bewahren wußte und wieviel Elend, Jammer und Erbärmlichkeit auf es gehäuft worden iſt— in ſeinem Lebenswillen ungebrochen geblieben iſt, das dankt es den Kräften, die aus dem 18. Ja⸗ nur 1701 wie dem vom Jahre 1871 aufgeſchoſſen ſind: Die in dem preußiſchen Inſtinkt, um ein Wort Oswald Spenglers zu gebrauchen, gipfeln, nach dem die Macht dem Ganzen gehört und der einzelne ihm zu dienen hat: Beamter, Bürger, Offi⸗ zier. Und wären die Beamten und Offiziere unſerer Könige und Kaiſer nicht geweſen, wo wäre nach der Umwälzung, der Auflehnung und Empörung vom 19. November 1918 der deutſche Bürger und mit ihm der deutſche Arbeiter geblieben? Wo? Im Chaos verbrodelt— nichts mehr und nicht we⸗ niger Der kategoriſche Imperativ der Pflichterfüllung iſt in dem Preußen⸗Deutſchland der beiden Januar⸗Tage allezeit vor⸗ herrſchend geweſen und ihn wollen wir wie die Daten ſeiner geſchichtlichen Auswirkung, die über die Mark nach Preußen in das Reich geführt hat, nie vergeſſen... Aber es kommt mir oft faſt ſo vor, als ob Diederots Mahnung in unuſeren Landen ſchon zu einem Formelſatz geworden ſei, wonach die Dankbarkeit eine Laſt iſt, die, wie jede, abgeſchüttelt ſein will. 5 Nichts mehr vom Geſtern, predigen ſie; was war, ſei ab⸗ getan und erledigt, und nur der Tag, in dem wir leben, eines Hoſiannas wert. Nichts falſcher als das! Wer die Blutzuſammenhänge ſeiner Entwickelung unter⸗ bricht, ſtirbt ab und verdorrt. Aber, mit Goethe, den wie ſo oft zitieren und dem wir ſo wenig leben: Liegt Dir geſtern klar und offen, Wirkſt Du heute kräftig frei, Kannſt auch auf ein Morgen hoffen, Das nicht minder glücklich ſei. Und dem Morgen gilt es zu leben! Nicht in Abkehr von dem, was war, ſondern im Stolz auf unſere Vergangenheft und die Arbeit in ihr, unſeren Glauben und unſer Vollbringen, unſer Mühen und Scheitern, alles, was menſchlich in ihr ge⸗ weſen iſt(denn auch im Mühen und Scheitern kann beſter Kräfteanſpann wirkſam geweſen ſein!)— im Stolz auf dieſe Vergangenheit und die Menſchen, die Pfadzeiger, und die Be⸗ gebniſſe, die Markſteine in ihr waren. Dazu aber gehört auch der 18. Januar 1701 wie der 1871, wo das Reich geworden iſt, das— uns bleiben ſoll. Aber nur bleiben wird, wenn wir inneren Hader und Haß abtun und: eins werden. Ein Volk ſtraff im Heute und wurzelſicher im Geſtern, wenn wir wieder jenen„Zauber der nationalen Einheit“ um uns zu legen wiſſen, von dem Bismarck im 3. Band ſeiner Gedanken und Erinnerungen im Brief an den Prinzen Wilhelm ſpricht „Möge jeder Deutſche ſich der Pflichten bewußt bleiben, ſchließt Fürſt von Bülow ſeine„Deutſche Politik“, die eine 2000jährige Geſchichte uns auferlegt, eine Geſchichte, die uns durch die Stürme der Völkerwanderung, über Karl den Gro⸗ * —* n * Nene Mannheimer gelkung uetteng⸗ AM Sgabe) ken und Frlebrich den Rotpart, aber Fehrbellin und Leuthen, Seipzig und Waterlov, Königgrätz und Sedau geführt hat.“ Durch die Ereigniſſe, Erlebniſſe und Aufrührungen des Lzeltkrieges, müſſen wir Heutigen anfügen, ſeine Gipfel⸗ wie Tiefpunkte über den 9. November 1918 und den 11. Auguſt 1919, da ber erſte Grundriß für den Neubau des Reiches gelegt marb; über den Kampf um unſere moraliſche und wirtſchaft⸗ Ache, unſere nationale Rehabilitierung. Unſere Vergangen⸗ Heilt gißt uns ein Recht auf eine neue Zukunft, wenn wir die Gegenwart nützen: 1 Nimmer wird das Reich zerſtöret, 5 Wenn ihr einig ſeid— und treu! Der Verrat der Groenerſchen Denkſchriſt 2 Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Bü.) Die Frage„Wie iſt die Denkſchrift nach England gekommen?“, Wird weiter eifrig diskutiert. Wir haben die Angelegenheit non vornherein ruhig beurteilt und möchten an dieſem Stand⸗ punkt feſthalten. bet daß in dem Expoſé tatſächlich nichts ſteht, was der Reichs⸗ ticht auch im Reichstag geſagt hat. Es handelt ſollte man doch nicht vergeſſen, um eine mil i⸗ riſche Denkſchrift. Daß in ihr der Wehrgedanke unter⸗ ichen wird, iſt nur zu natürlich. Man braucht ja wohl keinen Panzerkreuzer, um mit ihm Wintermärchenfahrten nach Art dar Verliner Spreedampfer zu unternehmen. Das Wort „Polen“ iſt die einzige Vokabel, die der Miniſter vor der Oeffentlichkeit nicht gebraucht hat, ſonſt wird man alles weſent⸗ liche in ſeinen Ausführungen vor dem Reichstagsausſchuß und Plenum nachleſen, denn im übrigen darf man Herrn Groener viel Keuntnis des Betriebes zutrauen, daß er ein Memo⸗ raudüm, das wirklich diskret behandelt werden ſollte, nicht, wie es doch geſchehen iſt, einem größeren Kreis von Perſons Jigänglich machen würde. n Es kann auch keine Rede davon ſein, daß man im Aus⸗ wärtigen Amt, wie ein kommuniſtiſches Abendblatt in ſen⸗ ſatipneller Aufmachung behauptet, ſo außerordentlich betreten ſet üßer die überaus verhängnisvolle Wirkung des die deutſche Politik kompromittierenden Textes. Man möchte ganz im Gegenteil vermuten, daß man auch im Auswärtigen Amt in dem Zwiſchenfall nichts Nachträgliches ſieht. Vielleicht iſt es gang gut, wenn man in Warſchau weiß, daß Deutſchland be⸗ krüht iſt, vor der polniſchen Ueberraſchungspolitik auf der Hut zu ſein. 0 Von alledem abgeſehen bleibt es natürlich, weil ſympto⸗ makiſch, höchſt unerfreulich, daß derlei Schriftſtücke den Weg in fremde Hände finden. Die von einem Teil der deutſchnationalen Preſſe ver⸗ tretene Auffaſſung, daß das Memorandum aus irgend einem ſogtaliſtiſchen Beſitz in die Rebdaktlon des Herrn Steeb gebracht ſei, wird hier an Stellen, die es eigentlich am beſten wiſſen müßten, nicht geteilt. Man verſichert uns, die Denk⸗ ſchrift ſet an Sozialdemokraten überhaupt nicht verteilt wor⸗ deu, weil die ja ohnehin gegen den Panzerkreuzer timmen Waolen. Andere behaupten, daß die Indiskretibn von dem Abg. Stücklen begangen worden ſei. Aber gerade Derrn Stücklen, dem ſozialdemokratiſchen Sachverſtändigen in Wohr⸗ fragen, kann man einen ſolchen Mißbrauch kaum zutrauen. Nebenbei hat der oder jener auch mehr als ein Exemplar erhakten. So ſoll ein bekannter Zentrumsführer über deren drei verfügt haben. Es wäre an ſich denkbar, daß lediglich durch eine Schlamperei das Memorandum in unrichtige Hände gelangt ſei. Eine Verſion, die von durchans ernſt zu nehmender Seite ſtammt, will wiſſen, daß Herrn Steed das Aktenſtück von einem Herrn übermittelt worden ſei, der in den Vorzimmern ber Diplomatie eine mitunter recht aufdringliche, dem deutſchen Geſamtintereſſe nicht immer dienliche Geſchäftstätigkeit entwickelt. Haushalts. und Steuerfragen 2 Berlin, 18. Jan.[(Von unſerem Berliner Büro.) Der neue Haushaltsplan geht heute an den Reichsrat. Es heißt, daß die Hilſerdingſchen Vorſchläge zwar in einzelnen Poſi⸗ tionen Aenderungen erfahren, in den Grundlinien aber die Urſprüngliche Form bewahrt haben. Daß das Reichskabinett trotzdem vier Sitzungen zur Verabſchiedung des Etats brguchte, findet ſeine Erklärung darin, daß es ſich in der Dis⸗ kuſſlon zu einem großen Teil um prinzipielle Auseinander⸗ letzungen handelte mit dem Ergebnts, daß auch einige Be⸗ ſchlüſſe zur auderweitigen Geſtaltung der Haushaltsprdnung gefaßt wurden. Natürlich iſt um die vom Finanzminiſter ge⸗ ſopderten Abstriche von den Reſſortsminiſtern lebhaft gekämpft worden. Die Deckungsvorlage Hilferbings, die im weſentlichen bie Billigung des Kabltnetts gefunden hat, ſieht, wie ſchon bekannt, eine Erhöhung der Bierſteuer, der Einnahmen aus bem Branntwein monopol, eine Erweiterung der Grßhſchaftsſteuer, eine Ausdehnung der Vermögens⸗ ner ſowie eine Kürzung der Ueberweiſungen an die Länder aus den Steuerüberſchüſſen vor. Auf dieſer Grundlage werden nun die parlamentarkſchen Verhandlungen geführt werden. Buchn Salo, König von Afghaniſtun London, 18. Jau.[Von nuſerem Londoner Vertreter.] Der vor wenigen Tagen in Kabul gekrönte König Tuayat Ullag iſt von dem Briganten Bach a Sake aus Kabul verdrängt worden und ſoll bereits wieder abgedankt haben, Bacha Sak o, ber den größten Teil ber Hauptſtadt in Händen hat, hat ſich zum König anusruſen laſſen und ſich den Titel Habit ullah Gazi zugelegt. Gleichzeitig kommt aus dem Süben des Landes bie Nach⸗ richt, daß Aman Ullah nach einer abenteuerlichen Flucht, die er teils im Automobil, teils zu Pferde in Verkleidung zu⸗ rücklegte, in Kandahar angekommen iſt. Da Kaudahar der Mittelpunkt des Geburtslandes Aman Ullahs iſt und die dort lebenden Stämme ihm freundlich geſinnt ſind, glaubt man, daß er verſuchen wird, eine ſtarke Truppenmacht aufzuſtellen und Kabul wieder zu erobern. Die Zweiteilung des Landes mit den Zentren in Kabul und Kandahar iſt keineswegs etwas Neues, ſondern in der Geſchichte Afghaniſtans ſchon ſehr häufig vorgekommen. Die beiden Städte ſinb etwa 300 keilo⸗ meter von einander entfernt und durch ſchwieriges Gelände getreunt. Eine weitere Komplikation wird dadurch geſchaffen, daß die Schinwari, deren Mittelpunkt die Stabt Jallalabab it, ſich nunmehr auf Kabul in Marſch geſetzt haben und dort waörſcheinlich die gegenwärtigen Herrſchet verbrängen werben. Städten habe. Das ſei nicht der Fall. Schneeſtiirme und Triberg, 18. Jan.(Eig. Drahtber.) Die Schneefälle halten im Schwarzwald auch heute morgen noch un⸗ vermindert an. Immerhin ſind die ſtarken Luftbewegun⸗ gen ruhiger geworden. Nur in den höchſten Lagen im Feld⸗ berggebiet hat der Schneefall langſam nachgelaſſen und eine Aufklärung beginnt ſich zu zeigen. In den mittleren Lagen fällt noch fortgeſetzt Schnee. Die Schneehöhen liegen heute vormittag am Feldberg Poſtſtation 140 Zentimeter, davon 10 Zentimeter Neuſchnee innerhalb der letzten 24 Stunden. Bei Weſtwind und Pulverſchnee ſind die Skibahnen gut. Im Mittelſchwarzwald mißt Triberg heute früh 85 Zenti⸗ meter, davon 10—15 Zentimeter Pulverſchnee bei anhaltendem Schneefall. Die Temperaturen ſind gegen geſtern etwas ge⸗ mildert, liegen aber heute noch am Feldberg bei minus 11 und in Triberg bei minus 7 Grad. Schwere Verkehrsſtörungen in Bayern — Kempten, 17. Jan. Der heute früh neuerlich ein⸗ ſetzende ſtarke Schneeſturm im Allgäu hält unver⸗ mindert an. Der Betrieb auf dem Rangierbahnhof kam da⸗ durch vollſtändig zum Stillſtand. Man rechnet für den Abend mit der gänzlichen Stillegung des Bahnverkehrs. Der Ulmer Perſonenzug iſt mittags im Bahnhof in Kempten auf den Prellbock aufgefahren. Das Poſtautomobil nach Kimrats⸗ hofen blieb im Schnee ſtecken. Auf der Strecke Sontheim geriet ein anderer Poſtkraftwagen infolge des Schneeſturms in einen Graben und mußte die Fahrgäſte ausſetzen. Die Kälte in Frankreich In ganz Frankreich hat geſtern eine ſtarke Kälte eingeſetzt, die ſich beſonders in den höher gelegenen Orten auswirkt. Verkehrsſtockungen . Chamonix auf minus 14, in Briancyn auf minus dd ra in Limoges auf minus 11 Grab, in Vichy auf minus 18 Grab, im Departements Cautal ſogar auf minus 23 Grad. Paris hatte nachts eine Temperatur von minus einem Grab, bei Tage eine ſolche von plus 5 Grad. Schneeverwehungen in Ungarn 5 Budapeſt, 17. Jan. Nach einer Mitteilung ber Staats- bahndirektion haben auf einigen Strecken in Transdanußien die infolge des während der letzten Nacht wütenden heftigen Sturmes entſtandenen S chneeverwehungen Ver⸗ kehrsſtörungen verurſacht. Zu ihrer Behebung ſind be⸗ reits Maßnahmen getroffen worden Die Neberſchwemmungen in Lettland J Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro) Die lettiſche Regierung hat zur Behebung der ſchweren Schä⸗ den, die durch die letzten Ueberſchwemmungen in Oſt⸗ Lettland hervorgerufen worden ſind, eine Verſorgung der notleidenden Gebiete mit Saatgetreide in die Wege zu leiten und zu dieſem Zwecke beſchloſſen, nach Oſtppreußen Auf träge in Höhe von ungefähr 5 Millionen Mark zu vergeben. Die in Dentſchland üblichen Kreditbedingungen erwieſen ſich jedoch bei der augenblicklich ſchlechten Finanzlage in Lettland als nicht tragbar. Die Regierung hat ſich nun, wie die„D. A..“ mitteilt, an die deutſche Geſandtſchaft in Rigg mit der Bitte um Vermittlung gewandt. Den Ve⸗ mühungen des Geſandten iſt es auch gelungen, eine für beide Teile befriedigende Löſung zu finden. gegen eine Anzahlung von 25 Prozent erfolgen. während der Reſt des Kaufyreiſes gegen 7 Prozent auf zwei Jahre geſtundet wird. Das Entgegenkommen der deutſchen In St. Etienne ſank das Thermometer auf minits 14 Grad, 2 N NN eee im bayeiſchen Landtag Zur Beratung bes Sozialetats im Landtag hatten ſich au Donnerstag nachmittag auf den Tribünen zahlreiche Erwerbs⸗ loſe und offenbar auch Anhänger der KHommun i ſtiſchen Parte eingefunden, von denen einige mehrere Male ver⸗ ſuchten, ſich durch Mißfallens⸗ und Beffallsrufe in die Ver⸗ handlungen zu miſchen. Während der Sitzung drohte ſowohl der Präſident, wie der Vigepräſident mit der Räumung der Tribünen, falls ſich derartige Kundgebungen wiederholen ſoll⸗ ten. Als der kommuniſtiſche Abgeordnete Büch zs abends 8 Uhr ſeine Rebe mit einer Verherrlichung der Dikta⸗ tur des Proletariats ſchloß, klatſchte eine Reihe von Tribünenbeſuchern Beifall. Präſtdent Königbauer hob die Sitzung auf 10 Miunten auf und gab den Poltzetbeamten den Auftrag, die Demonſtranten hinauszuführen und ihre Per⸗ ſonalien feſtzuſtellen. Nach einigen Minuten ließ er die ſämt⸗ lichen Tribünen räumen, weil die Demonſtranten im einzel⸗ nen nicht feſtgeſtellt werden konnten.. Die Räumung der Tribünen eroflgte ohne Zwiſchenfall. Kurz vor 8 Uhr wurde die Sitzung wieder aufgenommen, wobei noch eine Reihe perſönlicher Erklärungen abgegeben wurden. Aus dem Verliner Stadtparlament Berlin, 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Berliner Stadtverordneten⸗Verſammlung hat der Kämmerer den Haushaltsplan für 1929 mit einer Rede ein⸗ gebracht, die mehr als lokale Bedeutung beanſpruchen darf. Der Kämmerer ſetzte ſich nämlich in ſehr wirkungsvoller Weiſe mit dem Bericht des Reparattönsagenten auseinander, gegen deſſen Optimismus er ſich wandte. Die wichtigſte Voraus⸗ ſetzung für die Schlußfolgerung, daß das Reich zu Laſten der Länder und Gemelnden Hunderte von Million en ſparen könne, trüge den tätſächlichen Verhältuiſſen und Nöt⸗ wendigkeiten der Länder und Gemeinden in keiner Weiſe Rechnung. Der Bericht, der ſehr ſubjektiv aus voller Ueber⸗ zeugung aufgeſtellt worden ſei, komme obfektiv wegen der Mängel des Quellenmaterials und wegen ber nicht geuügen⸗ den Würdigung der Aufgaben und Lebensnotwendigkeiten der Länder und Gemeinden zu krſtgertſchen Schlüſſen. Der Käm⸗ merer drückte die Hoffnung aus, daß die Reichsregierung bal⸗ digſt durch Vorlegung einwandfreien Materials die wirkliche Sachlage klären und ben Bericht widerlegen werde. Auch ſonſt enthält bie Etatsrebe des Kämmerers mancher⸗ let Intepeſſantes. Er ſtellte u. a. feſt, daß die Ein wo huer⸗ zahl Bertlus im abgelaufenen Jahr wieder um 90 900 Perſonen gewachſen ſei. Weiter trat der Kämmerer den Behauptungen entgegen, als ob Berlin auf den Kopf der Bevölkerung den höchſten Schuldenſtand von allen deutſthen Der Schuldenſtand Berlins liege vielmehr unter dem Durchſchnitt aller Städte über 50 000 Einwohner. Die Ausländer ſollen nach vier vorliegenden offi⸗ ziellen Nachrichten nicht gefährdet ſein. Die nenen Herren Kabuls haben vor den ausländiſchen Geſandtſchaften Wachen auſſtellen laſſen und mit den diplomatiſchen Vertre⸗ tungen Verhandlungen aufgenommen. Meldung aus ruſſiſcher Quelle Gerlin 18. Jan.(Von unſerem Berliner Büro) Zu den ſich überſtürzenden Vorgängen in Afghaniſtan läßt ſich das„B..“ aus Moskau melden, daß die Sowfetregterung, die mit der Entthronung Aman Ullahs eine wichtige vorge⸗ ſchubene Poſition der Sowfetaußenpolitik in Zeutralaſien ein⸗ gebüßt hat, Aman Ullah mehrfach geraten habe, ſich in ſeinen Reformen zu mäßigen, zu denen er ſich unter dem Eindruck der Leiſtungen Kemal Paſchas entſchloſſen habe. Aman Ullah hätte durch den Bau des neuen Reſidenzpalaſtes und andere repräſentative Ausgaben ſehr viel Unzufriedenheit erregt, zu⸗ mal noch Bauten, wie dle notwendigen Bewäſſerungsanlagen, unter ſtetem Geldmangel litten. ö Die große Frage bleibt, was aus den zahlreichen Beſtel⸗ lungen und Konzeſſionen werden wird, die in En⸗ ropa übernommen wurden. Die fälligen Zahlungen der Kommuniſtiſche Demonſtrationen Stellen hat in Riga außerordentliche Anerkennung gefunden. N 222 ͤĩð2;;x einer lebhaften Debatte über die Grippe Epidemie Der Stadtmedtzinalrat Profeſſor Dr. Drigalſki bemühte ſich, das Gerücht zu widerlegen, als ſei Berlin die verſeuchteſte Stadt des Kontinentes. Tatſächlich habe ſich der Völkerbund niit einer Aufrage an die Stadt gewandt, ob 25 Teilnehmer einer Konferenz ohne Gefährdung von Leben und Geſund⸗ heit nach Berlin kommen könnten. Dieſe Mitteilung erregte große Heiterkeit. Der Stadimedizinalrat faßte ſein Urteil dahin zuſammen, daß es in Berlin keineswegs ſchlimmer ſtünde als in anderen Städten und Ländern des Auslandes. — Rücktritt Bucharins ! Berlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Das Reichsorgan des Lenin bunde s, das über die internen Vorgänge Moskaus recht gut unterrichtet zu ſein pflegt, wil 5 erfahren haben, das Bucharin um ſeine Demiſſion als Vorſitzender der 3. Juternationale gebeten und zugleich ſäutt⸗ liche Funktionen in der ruſſiſchen Partei und in der Komintern 5 niedergelegt habe. Der Rücktritt ſteht im eugſten Zuſammen⸗ hang mit ſeinem Widerſpruch gegen den Ausſchluß Brandlers g und Thalheimers aus der ruſſiſchen Partei, den zu verhindern Bucharin ſcheinbar vergeblich ſich bemüht habe. Stalin ſoll in dieſer Frage aus Preſtigegründen zu keinerlei Konzeſſſonen bereit ſein. 1 Schwindeleien mit einer Dollar⸗Trickmaſchine 5 — Bexlin, 17. Jan. Die Kriminalpolizei hat eine Geſell⸗ ſchaft feſtgenommen, welche kapitalkräftigen Leuten eine Ma⸗ 5 ſchine vorzuführen pflegte, durch die angeblich Dollar noten hergeſtellt werden könnten. Die Arbelt dieſer Maſchine beruht auf einen Trick, auf den verſchiedene Per⸗ 5 ſonen hereingefallen ſind und ſich dazu bewegen ließen, dum Betrieb dieſer angeblichen Falſchmünzerwerkſtatt hohe Sum“ men beizuſteuern. So ſind einem Kaufmann 30000 Mark und einem anderen Opfer 5000 Dollars abgenommen worden. 5 Ein ausländiſcher Kaufmann wurde bei der Beſichtigung der 5 Maſchine durch giftige Dämpfe betäubt und bie Verbrecher raubten ihm 52 000 Mark. Die Häupter bieſes„Unterneh⸗ mens“ haben ſich noch nicht feſtſtellen laſſen, Polniſcher Antrag auf Ausweiſung deutſcher Ingenſenre Kattowitz, 17. Jan. Im Schleſiſchen Seim wurde geſtern die Driuglichkeit einer Entſchließung inerkaunt, in der die Regierung aufgefordert wird, die reichs deut ſchen Ingenieure kin den Leitungen der Betriebe, Hütten uſw. auszuwetſen. Die Entſchließung ſelbſt wird am kommen den Mittwoch beraten werden. f 7 55 Schwere Grippeepibemie auch in England 8 London, 18. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter) In ganz England herrſcht eine außerordentlich ſchwere In fluenzaepidemie. In den Londoner Bürs und Waren⸗ häuſern ſind, wie fetzt bekanntgegeben wird, mehr als 10 Prozent der Angeſtellten an Influenza erkrankt. Das Ge⸗ 5 ſundheitsminiſterſum veröffentlicht in der Preſſs und durch Maueranſchläge Ratſchläge an die Bevölkerung zur Abwen⸗ dung der Krankheit. Erdbeben in Veneznela — Caracas, 18. Jan. Nach Funkſprüchen von Damp⸗ ſern hat ein heftiges Erdbeben geſtern früh.24 Uhr eine große Zahl von Hänſern der Stadt Cu mana zerſtört. Die telegraphiſchen Verbindungen ſind unterbrochen. Das Erdbeben wurde auch in Caracas, Porlamar und Barcelona verspürt. Die Zeitung„El Univerful“ meldet. daß 23 Perſon eu u ms Leben gekommen ſind und daß zahlreiche Verletzte unter den Trümmern der Häuſer hervorgezogen wurden. Nach einem Telegramm des Gonverneurs von Cumana at den Präſidenten der Republik Venezuela, Gomez, ſind alle Gebände von Eumang zerſtört. 85 Banditenüberfall auf einen Newyvrker Inwelierlaben 1 RNewyork, 18. Jau. Fünf Banditen überfielen geſtern am hellen Tage einen Newyorker Juwelenlaben. Während zwei von ihnen in den Laden einbrangen und für 200 06% l Regierung ſind bei Beginn des Aufſtandes vox⸗ ö läufig eingeſtellt worben. Dollar Juwelen raubten, hielten bie unberen mit vorgehaltenen Revolvern das Publikum in Schach. Dann ennie floß bie gauze Bande im bereitgehaltenen Automobil. Freitag ben 18. Penner 2 * Die Lieferung wied In der gleichen Sitzung des Stabtparlaments kam es zu e r e re a We 0 eee rea n rr Ale e re e ee ene e e nn 8 ee 0 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 8. Seite. Nr.* Fernag, den 18. Januar 1929 „Der Tiert Winkerleben „Bei dem Wetter möchte man keinen Hund vor die Türe Agen!“ ſagen wir, wenn's draußen tobt und brauſt und wir nur notgedrungen einen Schritt über die Schwelle des Hauſes machen. Dann regt ſich in uns das Mitleid mit den Geſchöpfen, die den ganzen Winter in der bitterſten Kälte und dem naſſeſten Wetter draußen wohnen und dem Schickſal nicht ent⸗ rinnen können wie die Zugpögel, die mit Sack und Pack den warmen Süden aufgeſucht haben. Doch bleibt ein großer Teil der Vögel überhaupt bei uns. Zum Schutz gegen die Kälte dient ihnen ihr ſehr dicht gewordenes Federkleid, und nur langſam, Strich um Strich, rücken de von Norden, ihrem Sommeraufenthalt, ſüdlich, gerade ſo weit als es nötig iſt, um offene Meere und Sümpfe oder ſchneefreie Felder als Jagdgebiete zu beſitzen. Nicht umſonſt tragen dieſe Vögel den Namen Strichvögel. Unſere Finken, Amſeln, Ammern, Meiſen und Spatzen verbrachten die Tage der ſommerlichen und herbſtlichen Ernte im Feld und den Weinbergen, wo ihnen der Tiſch reich gedeckt war. Bet der ſtrenger gewordenen Kälte finden ſich dieſe Koſt⸗ gänger wieder in Dorf und Stadt ein, wo ſie auch warme Verſtecke finden. Ihnen machen's Marder und Wieſel nach. Die Wärme der Ställe und Heuboden lockt ſie herein. Sie können ſich keine Höhlen graben wie der Maulwurf, der in der froſtfreien Tiefe wohnt, wohin ſich auch Würmer, Käfer uſw., die ſeine Nahrung bilden, zurückgezogen haben. Dem Wild des Waldes, den Hirſchen, Rehen und Haſen, ſchenkte die Natur ein dichteres, wärmeres Kleid. Dazu beſitzen dieſe Tiere einen feineren Spürſinn, ihre win⸗ terlichen Standplätze nach windgeſchützten, dem Wetter nur ſchwäch ausgeſetzten Geländeſtreifen zu verlegen. Der Hunger treibt das Wild zur Bewegung, wodurch Wärme im Körper erzeugt wird. Ein anderer Teil der Tierwelt verzichtet im Winter überhaupt auf Nahrungsaufnahme und hält einen Winterſchlaf. In dieſer todesähnlichen Stockung oder der Herabminderung der Lebensvorgänge liegt eines der größten und unerklärlichſten Rätſel der Natur. Da gibt es Tiere, die den ganzen Winter in todesähnlicher Schlafſtarre verbringen, wie der Igel, der Dachs, das Murmeltier, der Siebenſchläfer, der Hamſter, die Haſelmaus und die Fledermäuſe. Für die letztgenannten Flattertiere bieten windgeſchützte Felshöhlen, Kellergewölbe, Mauerſpalten die geeignetſten Schlafplätze. In ihrer Flughaut beſitzen die Flatterer ein außerordentlich feines Gefühlsbarometer, mit dem ſie er⸗ meſſen, ob der Feuchtigkeitsgehalt der Luft in ihrem Verſteck groß genug iſt, um ein Eintrocknen während der Schlafperiode zu vermeiden. Mit dem Kopf nach unten hängen ſie mitunter in ganzen Klumpen an den zugluftfreten Orten, atmen nur ſelten und kaum merklich. Ihre Körperwärme iſt erheblich herabgeſunken, der Puls ſchlägt alle drei Minuten nur ein⸗ mal; eingehüllt in den weiten Flugmantel, der ſcheinbar eine nackte Haut darſtellt, in Wirklichkeit aber mit über einer Million der feinſten Härchen bedeckt iſt, bringen ſie ſich ohne Nahrungsaufnahme über den Winter hinweg; wo ſollten ſie auch auf einem Jagdzug in der kalten Zeit etwas erbeuten, da ja alle Inſekten verſchwunden ſind? Auf weiches Gras gebettet, eng aneinander geſchmiegt, bei⸗ nahe zwei Meter unter der Erde und tief in der Röhre, liegt in der Alpenwelt die Sippe der Murmeltiere im Schlaf. Alle Eingänge des wohlig ausgepolſterten Winterlagers ſind mit Gras und Laub wohl verwahrt, ſodaß über den Winter eine mäßige Wärme das Dutzend Murmeltiere, das hier zu⸗ ſammenruht, umgibt. Kaum, daß das Herz in matten Schlä⸗ gen pocht und die Lunge in der ganzen Schlafzeit ſo oft Atem holt als zur Sommerszeit in zwei Tagen. Wenn aber in den Märztagen der laue Föhnwind die Schneewände zermürbt und die Wildͤbäche rauſchen, dann weckt er die verzauberten Schläfer zu neuem Leben. Der Igel in unſeren Landſtrichen bezieht, getrennt von ſeinem Weibchen, das winterliche Schlaf⸗ gemach unter den überhängenden Wurzeln einer großen Buche und in geräumiger Tiefe, unter Laub und Moos vergraben. Wird er geweckt, ſo bleibt er nicht wach, ſondern beginnt ſo⸗ fort wieder weiterzuſchlafen. Vom Oktober bis zum Mat zu⸗ ſammengrollt, überwintert der Sie benſchläfer; nur der Dachs verläßt an warmen Tagen ſeine Schlafſtätte, um ſeinen Hunger zu ſtillen, obwohl er ſich vor dem Schlafen⸗ gehen ein hübſches Bäuchlein angemäſtet hat. Im allgemeinen bedürfen die Winterſchläfer ſtatt ber Ernährung nur der Ruhe. Anſtelle der Ernährung von außen tritt die Zuführung von Nährſäften aus dem angeſammelten Fett, aus den Reſerve⸗ ſtoffen der herbſtlichen Ernte; denn im Ueberfluß fanden die Tiere die mehligen Kaſtanien, die öligen Bucheln, Nüſſe und Haſelnüſſe, Aepfel, Birnen, Beeren, Schnecken und Würmer. In vollem Fett ſuchen die Winterſchläfer ihr Lager auf in ſauerſtoffarmen Höhlen, die ſie dann kunſtgerecht verſchließen. Die ſtickſtoffreiche Innenluft vermindert das Bedürfnis nach Nahrung und verlangſamt den Stoffwechſel, der einerſeits den Zerfall der Körperſubſtanz fördert, anderſeits den Auf⸗ bau, d. h. das Durchhalten, vollzieht. Je geringer der Ver⸗ brauch an den aufgeſpeicherten Vorräten, deſto größer iſt die Ausſicht auf langes Durchhalten. Bewegung erfordert reich⸗ liche Nahrungszufuhr, Ruhe vermindert das Verlangen dar⸗ nach. Der Lebensfunken braucht nur ſchwach zu glühen, um die nötige Körperwärme zu erzeugen die unter eine gewiſſe Zahl von Temperaturgraden nicht herabſinken darf, ſonſt er⸗ friert das Tier. So wirtſchaftet die Natur äußerſt ſparſam, unterbindet das Atmen und die Herztätigkeit und regultert haushälteriſch die Zufuhr von kleinen Portionen Nährſtoffen aus dem Reſervebehälter. Wie der Dachs, ſo verläßt auch das Eichhörnchen zeitweiſe ſeine Schlafſtätte, um ſich an den aufgeſpeicherten Früchten in beſonders angelegten Ver⸗ ſtecken zu ſtärken; dann zieht es ſich wieder in das kupelige Neſt zurück, verſtopft den Zugang ſorgfältig und wickelt ſich in den buſchigen Schwanz gleich einem wärmenden Pelz ein. Der Geizhals Hamſter kann gleichfalls von ſeinen Vor⸗ räten nicht laſſen, denen er dann und wann zuſpricht, um hierauf weiterzuſchlafen. Schlimmer ergeht es dem Meiſter Petz in den unzugänglichen fernen Gebirgen. Traurig ſitzt er in der zugeſchneiten Höhle und leckt an den leeren Tatzen, bis ihn der Hunger endlich heraustreiht. Doch nur vorſichtig unternimmt er ſeine Jagdzüge, da ihn der Schnee leicht ver⸗ rät. Deshalb bezieht er gewöhnlich ein neues Lager, wo er⸗ neutes Schneetreiben ſeine Spuren verwiſcht. Sein Winter⸗ ſchlaf iſt mehr ein langes Ausruhen. Die Reptilien und Lurchen, denen ja die Blutwärme mangelt, müſſen noch zahlreicher wie die Säugetiere in Winterſchlaf verfallen. In tiefen Löchern ſchlafen Eidechſen und Blindſchleiche n. Die Schlan⸗ gen vermögen ohne Schaden eine lange Hungerkur durch⸗ zumachen, ſodaß ihnen die winterliche Not nichts anhaben kann in ihren warmen Erdverſtecken. Fröſche und Molche ſtecken in tiefem Schlamm; die Schnecken verſchließen ihre Häuslein unter der Erde und ſchlafen faſt ſechs Monate lang. Ihre Atemtätigkeit iſt auch während der Schlafes ziemlich rege, die Zahl der Atemzüge in der Ruhe verringert ſich nur auf die Hälfte gegenüber dem wachen Zuſtand. Wohin iſt das Volk der bunten Inſekten gekommen? Als Ei, als Raupe, als Puppe oder als fertiges Inſekt überwintern ſie teils unter der Rinde der Bäume, teils an anderen geſchützten Plätzen, um mit Beginn der warmen Jahreszeit ſofort die Zer⸗ ſtörung der Nadeln, der Knoſpen, der Blüten und Blätter unternehmen zu können. Darum die eimringe an den Bäumen! Ja, der lange Winter bringt tüchtigen Hunger bei Großen und Kleinen. Um ſo dreiſter beginnen ſie darum im Frühjahr ihre Jagdzüge. U Der neue Poſtſtempel im Einzahlungsverkehr. Durch den vorläufig nur bei einigen größeren Poſtanſtalten in Ge⸗ brauch genommenen neuen Poſtſtempel iſt eine bedeuten de Vereinfachung im Zahlungsverkehr eingetreten. Dieſer Stempel zählt fortlaufend durch und trägt für jeden Beamten einen beſonderen Kennbuchſtaben, wodurch die bis⸗ herige Namensunterſchrift des Beamten erſetzt und die Poſt⸗ anweiſungen und Zahlkarten zahlenmäßig durchlaufend regi⸗ ſtrlert und geordnet werden, da der Beamte die Beträge nicht mehr in eine Liſte einzuſchreiben hat. Die Beträge der Zahl⸗ karten werden durch eine Rechenmaſchine addiert und durch einen Kontrollbeamten verglichen. Vor allen Dingen iſt eine große Zeiterſparnis durch dieſes Verfahren gewährleiſtet. Der Bürokratismus der Hunde Von Otto Leibecke, Braunſchweig So etwas gibt es auch? Aber gewiß! Wir Menſchen ſollen nur nicht allzu ſtolz ſein. Wir verſtehen unter Bürokratismus die Herrſchaft von Formalitäten. Einrichtungen, die unter gewiſſen Bedingungen ſinnvoll ſind, werden ſelbſtherrlich und erſticken das lebendige Leben. Einfache Dinge wachſen ſich zu umſtändlichen Staats⸗ aktionen aus. Der ſchreiende Widerſpruch zwiſchen der Ge⸗ ringfügigkett des Gegenſtandes und der aufgewendeten Ar⸗ beitskraft wirkt lächerlich oder empörend. Schließlich werden ſo viel Umſtände gemacht, daß das einfache Ziel überhaupt nicht mehr erreicht wird. Der Apparat arbeitet nur noch ſeiner ſelbſt wegen. Jeder von denen, die in dem Inſtanzenzuge ſtehen, wacht eiferſüchtig über ſeine Daſeinsberechtigung. Der Trieb nach Geltungsbebürfnis ſteht als bedrohliche Macht hinter dem Bürokratismus. Somit iſt ſeine Lebenskraft von langer Dauer. Jeder der kleinen Zwerggebieter denkt bei lich ſelbſt: Die Stellung wird gehalten. So etwas denken nun gewiß die Hunde nicht. Aber in ren Handlungen neigen auch ſie dazu, das beizuhalten, was einſtmals ſinnvoll war und jetzt töricht erſcheint. Sie ſind noch viel konſervativer als die beſtgeſtellten Menſchen. Da ſie in unſerem Sinne nicht denken können, ſo kommen ſie auch nicht auf den Gedanken, ihre Gewohnheiten den neuen Lebens⸗ bedingungen anzupaſſen, die ihnen die Menſchen aufzwingen. Was die Jahrtauſende in die Tiere hinein gearbeitet haben, kann auch nur durch Jahrtauſende wieder aus ihnen heraus gebracht werden. Und wir Menſchen ſind ſo ſtolz darauf, daß wir vielleicht nur Jahrhunderte zur Verwirklichung deſſen be⸗ nötigen, was der theoretiſche Verſtand eines einzelnen im Augenblick erkennen kann. Die Tiere ſind eben Aeußerungen der Natur, die in unfaßlichen Zeiten denkt. Somit werden die Hunde niemals eine Revolution machen, wenn ſte ſich auch noch ſoviel beißen. Das Zuſammenleben von Menſch und Hund wird be⸗ ſonders dadurch gekennzeichnet, daß der Menſch ſtärker als der Hund iſt. Der Hund muß betteln, und der Bettler gibt ſich mut Knochen zufrieden. Somit gewöhnte er ſich daran, Knochen zu zerbeißen. Alles, was Gewohnheit iſt, wird lieb und teuer. Jetzt macht es den Hunden geradezu ein Vergnügen, die Knochen zu bearbeiten. Selbſt wenn ſie beſſeres und ſchöner hergerichtetes Eſſen bekommen, bewahren ſie den Knochen die Treue. Die alte Liebe roſtet nicht, wenn ſie auch ſinnlos wird. Demütig umſchnuppern ſie ihren Herrn, wenn dieſer ſeine Körpermaſchine mit neuem Heizmatertal beſchickt. Und die Hundedemut erweckt eine beſondere Befriedigung in dem Herrn, der von Machtbegier beſeſſen iſt.„Du darfſt nur auf mich hören. Ich bin Dein Herr. Ich habe die Hundemarke bezahlt.“ Der Hund, der ſich ſelbſt überlaſſen bleibt, ſchläft viel. Er kann nicht auf den Gedanken kommen, ſich fortzubilden. Er iſt nur ein Stück Natur und im Unbewußten zufrieden. Ehe er ſich aber niederlegt, dreht er ſich verſchiedene Male im Kreiſe herum. Er braucht kein Steppengras mehr nieder zu treten, um ſich ein molliges Lager herzurichten. Da aber die Altvordern dieſes haben tun müſſen, ſo tut er es immer noch. Und er wird es gewiß auch noch tun, wenn die engliſchen Richter keine Perücken mehr tragen. Die Welt iſt böſe und voll von Feindſchaft. Auch eine Hundeeinheit gibt es noch nicht. Hunger und Liebe bedingen ihre Kämpfe, und es iſt geradezu beängſtigend, wie ähnlich wir ſtolzen Menſchen den übrigen Geſchöpfen ſind. Die Menſchen vernebeln ihre Kriegsſchiffe und Schlachtreihen, um ſich dem Anblick der Feinde zu entziehen. Soweit haben die Hunde es nicht gebracht; aber ſie verſcharren alles, um ihre Spuren zu verwiſchen. Dieſes hat ſich ſcheinbar ſo gut bewährt, daß ſie es auch noch auf dem harten Straßenpflaſter verſuchen. Wenn ihnen ihre Abſicht auch nicht mehr gelingt, ſo kürzen ſte ſich wenigſtens ihre Nägel dabei. Der Hund iſt ſchnellfüßig und jagt die Beute. Daher laufen ſie hinter allem her, was ſich ſchnell bewegt. Dabei ge⸗ raten ſie in Lebensgefahr und von dem Radfahrer erhalten ſie ſtatt eines Leckerbiſſens einen Tritt in die Schnauze. Aber ſte laſſen ſich nicht irre machen. Die Tradition iſt ihnen heilig. Wie der Menſch iſt der Hund ein geſelliges Weſen. Wenn die Tiere ſich auf den ausgedehnten Steppen zu weit vonein⸗ ander entfernt hatten, ſo riefen ſie ſich durch lautes Gebell wieder zuſammen. Einer antwortet dem andern. Auch dieſe Sitte behalten ſie immer noch bei. Wenn einer ſich im Zimmer Stäoͤtiſche Nachrichten Schnee! In dieſem einen Worte liegt unendlich viel. Für die Kinder und Winterſportler iſt es ein Zauberwort. Gebannt hängt der Blick am grauen Himmel. Vereinzelt erſt, dann dichter und dichter fallen die weißen Flocken, der Winb jagt ſie faſt wagrecht durch die Straßen. Sie ſind äußerſt zudringlich, auch der dicht verſchloſſenſte Kragen iſt für ſte kein Hindernis, ſich den Weg in den Hals zu ſuchen. Immer und immer wieder wirft der Wind neue Schneemaſſen in die Straßen. Die Großſtadt hat ihren Winter. Bäume ſtehen auf der einen Seite über und über weiß, auf der anderen Seite dunkel, gleich Schwarz⸗Weiß⸗Zeichnungn im Gelände. Im Freten iſt die Schneedecke lückenlos und rein, in der Stadt ſelbſt wird ſie bald zertreten und zerſchunden durch die vielen haſtenden Menſchen, die rückſichtslos das Bild zerſtören. Bald raſſeln Wagen und Autos an, um die Straßen gangbar und verkehrs⸗ frei zu machen. 1 In den Straßen der Stabt iſt die Herrſchaft des Schnees verhältnismäßig kurz,* nur an den Seiten aufgeſchichtete ſchmutzige Scheehaufen weiſen auf ihn hin. Die Dächer der Häuſer bieten dagegen längere Zeit das winterliche Bild. Wir hatten ſchon einige Male ſtarken Schneefall, aber ſo ausgiebig wie am Donners⸗ tag noch nicht. Den ganzen Nachmittag wirbelten die Flocken. Die Kinder fauchzten. Hinaus geht es mit dem Rodel in das tolle Schneetreiben. Sie achten nicht auf die bald durchnäßten Handſchuhe, der Spieleifer läßt alles ver⸗ geſſen. Eine tolle Luſt hat die Kinder erfaßt, ſie toben mit den wirbelnden Flocken um die Wette. Wer kennt nicht die Nach⸗ wehen dieſes heiteren Treibens? Brennende Finger, Ohren und Backen ſind das geringſte. Die Füße ſchmerzen im warmen Zimmer. Aber nur kurz iſt dieſer Schmerz bei den Kleinen, dann geht es wieder mit friſchem Eifer an das Spiel, dem ein gewiſſer Ernſt inne wohnt. Man muß die Kinder beobachten, wie ſie immer und immer wieder Schneeballen formen, wenn die Finger auch noch ſo„klamm“ ſind. Ein Treffer beim Gegner verdoppelt den Eifer. Ein herrliches Spiel für Kinder, dieſes Tollen im Schnee. Wenn man die unendlich weiße Fläche vor ſich ſieht, möchte man auch am liebſten in dieſe trockene, klare, aber doch un⸗ durchſichtige Maſſe greifen. Der Schnee hat etwas Eigen⸗ artiges an ſich, etwas Geheimnisvolles, das lockt. Die Winterſportler ſtrahlen und freuen ſich ſchon auf den Sonntag, der ihnen die Freiheit im Schnee bringt. Denn dort in den Bergen auf Ski oder Rodel ſind dieſe Menſchen fret, ſie ſind Herr ihrer ſelbſt. Langſam und gemächlich auf Tour oder in ſauſender Abfahrt meiſtern ſie das Gerät und den Körper. Pfeilſchnell fliegt der Rodel durch den Hohlweg, der Sportler hat ihn voll in der Gewalt. Gefahr droht. Ein kurzes An⸗ und Hochreißen und ſchon ſteht der Rodel. Die Gefahr iſt gebannt. Frei fühlt ſich der Menſch, er beherrſcht die Lage. So ſehr wie ſich Kinder und Sportler auf reichlichen Schneefall freuen, ebenſo ſehr ſchauen Stadtverwaltungen und die Leitungen von Eiſen⸗ bahnen nach dem Himmel, ob der Schneefall noch nicht bald aufhört. Man hat hier gar nichts gegen den Schnee, nur müßte er nicht ausgerechnet auf Verkehrsſtraßen und Eiſen⸗ bahnlinien fallen. Hier iſt er ein ungebetener Gaſt, der nur Sorgen und Koſten verurſacht. Zahlloſe Arbeiterhände regen ſich, um die Spuren des Winters von den Straßen zu ſchaffen. Schnee iſt des einen Freud und des anderen Leid. Allen kann man es nicht recht machen.—1— * 4 Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr. Im vierten Quar⸗ tal 1928 hat die Freiwillige Feuerwehr Mann⸗ heim die Berufsfeuerwehr in drei Fällen bei Großfeuer un⸗ terſtützt. Sie übernahm(feweils mit einem Offizier und acht Mann von der 8. Kompanie bezw. vom Altſtadthataillon) insgeſamt 60 Brandwachen. Im Nationaltheater, im Roſen⸗ garten, im Apollotheater und im Warenhaus Kander wurden zuſammen 320 Feuerſicherheitswachen mit 273 Offizieren und 1826 Mann geleiſtet. * Der Sportſonderzug nach dem Oberland verläßt Mann⸗ heim am morgigen Samstag wieder um 14,30 Uhr. befindet und hört daß auf der Straße eine Hundeſchlacht im Gange iſt, ſo läßt er kräftig ſeine Stimme erſchallen. Er kann auf keinen Fall ſich an der Regelung der Hundebelange be⸗ teiligen. Auch können die Kämpfenden nicht zu ihm hinkom⸗ men. Sie hören ihn wohl gar nicht. Macht nichts! Kleinliche Nützlichkeitserwägungen ſtellt er nicht an. Der heroiſche Feld⸗ herr fragt auch nicht, ob es überhaupt noch Zweck hat, eine unhaltbar gewordene Stellung zu halten. Als Wächter von Haus und Hof weiß der Hund, daß alles, was in der Umzäumung iſt, von ihm verteidigt werden muß. So erregt denn auch der Hund, der ſich dem Gitter nähert, ſeine Kampfesluſt. Schließlich raſen beide mit wüten⸗ dem Gekläff an dem Gitter hin und her. Treffen ſie ſich dann auf der Streße in offener Feldſchlacht, ſo denkt man voller Schrecken:„Jetzt werden ſie ſich freſſen!“ Aber weit gefehlt! Ste beſchnüffeln ſich freundſchaftlich, wie es die Hunde⸗ umgangsformen verlangen.— Fällt die Grenze, ſo fehlt die Wut. So unvernünftig benehmen ſich die Hunde. Es iſt nur gut, daß wir Menſchen mit unſerem wunderbaren Verſtande ausgerüſtet ſind. Da kann ſo etwas nicht vorkommen. Oder doch? Literatur * Februar⸗Heft von Weſtermanns Monatsheften.„Fand der Vulkane“ betitelt ſich der exotiſch⸗abenteuerliche Roman, den Hans Friedrich Blunck in außerordentlich ſpannender Weiſe, für Weſtermonns Monatshefte ſchrieb. Mit dem Abdruck beginnt die älteſte und ſchönſte Monatszeitſchrift in ihrem Februarheft, das ſpeben erſchienen iſt. Welche Ausgabe man auch von Weſtermanns Monatsheften in die Hand nehmen mag, immer wieder zeigt ſich die künſtleriſch gepflegte Form in Stil, Sprache, Druck und Bild. Das Februarheft hat eine beſonders abwechſlungsreiche Geſtaltung. Es feien on dieſer Stelle neben dem neuen Roman nur einige Bei⸗ träge erwähnt: Der große Winterſportartikel von dem bekannten Sportlehrer C. J. Luther führt uns nach Vorarlberg und zeigt uns die ſeltenen Erlebniſſe und Freuden dieſes Landes im Winter⸗ zauber in vielen farbigen Kunſtbildern. Ein fetzt beſonders aktueller Beitrag mit 12 farbigen Abbildungen von Dr. Hermann Handke beſchäftigt ſich mit dem künſtleriſchen Faſchingskleid. Dr. Schweis⸗ heimer ſchildert die Urſachen und Behandlung der Schlafloſigkeit in dem Aufſatz„Nichtſchlafenkönnen nimmt dem Wachſein die Freude“. Paul Etpper beſchäftigt ſich mit dem Thema„Clowns“. Recht nett iſt auch die Ballade vom verliebten Prinzen Sſia⸗Ho. Auch Roda Roda— wer kennt ihn nicht?— iſt vertreten mit„Fräulein von Reiniſch“. 4 Seite. Nr. 20 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabef Freitag, den 18. Januar 1929 Ein winterliches Ereignis Nun hat uns der Winter aber gezeigt, was er kann, wenn er will; ungeheure Maſſen von Schnee hat er uns auf einmal beſchert. So ein andauerndes ſtarkes Schneien waren wir Großſtädter ſchon nicht mehr gewöhnt, denn jahrelang muß⸗ ten wirs entbehren. In dem warmen Stübchen, hinter ſchützenden Fenſterſcheiben wohl geborgen, machte es uns des⸗ halb auch großen Spaß, dem großartigen Schauſpiel zuzuſehen, wie die Abertauſende dichter hneeflocken in der Luft herum⸗ tanzten, wie ſie ſich gleich darauf auf dem Boden brüderlich vereinten und alles mit der rieſigen weißen Decke überzogen. Auf der Straße aber gewann die Sache ſchon ein anderes Ausſehen Da war, außer den luſtigen Buben und Mädels, niemand zu ſehen, der, mitten im Schneegeſtöber, wenn der Wind ihm ſo recht die Flocken ins Geſicht jagte, Luſt gehabt Hätte, ſtehen zu bleiben, zu ſchauen und das Schneien ſchön zu finden. Wer nicht laut über das„Hundewetter“ fluchte, tat es leiſe, in Gedanken; das konnte man manchem an dem grimmigen Geſicht ableſen. Es kommt eben immer ſehr auf den Standpunkt an, von dem aus man eine Sache betrachtet. Wie hatten die Menſchen Eile, vorwärts zu kommen, ſchnell ihre Geſchäfte zu erledigen, um ſo raſch als möglich wieder ins behagliche Heim zu gelangen. Ein Metzgerburſche nur, der mir begegnete, fand in dieſem Schneetreiben die ein⸗ zig richtige Stimmung. Er machte ein kreuzfideles Geſicht And ſang:„Der Mai iſt gekommen, die Bäume ſchlagen aus“. Allen Menſchen gab er damit eigentlich ein famoſes Beiſpiel, daß man ſelbſt im ſchlimmſten Schneegeſtöber ſich des Lebens freuen und gut aufgelegt ſein kann, wenn man nur an den Frühling denkt, der auch nach dem grimmigſten Winter nicht länger ausbleiben kann, wenn ſeine Zeit gekommen iſt. So wenig wie dem Metzgerburſchen konnte das tolle Schneewet⸗ ter unſerer Jugend die Stimmung verderben. Im Gegenteil, je ſtärker und je länger es ſchneite, deſto froher wurden die Kinber. Mit fieberuder Ungeduld warteten ſte ſchon geſtern byrmittag, Haß es recht viel ſchneie, damit ſte wieder einmal richtig auf dem Schuee Schlitten fahren können. 6. B. An ber Beſeitigung ber Schneemaſſen wurde ſchon geſtern bis in die Nacht hinein flott gearbeltet. Die ſtäbtiſche Fuhr verwaltung ſetzte ihre ſämtlichen Schnee⸗ yflüge ein, die vor allem dafür ſorgten, daß die Straßen⸗ hahn im Verkehr nicht behindert wurde. Die Schneepflüge, von denen drei in ber Innenſtadt und drei in den Vor⸗ ſtädten arbeiteten, begannen um 3 Uhr ihre Tätigkeit. Infolge des ungewöhnlich ſtarken Schneefalls mußten ſie auf den gleichen Strecken mehr als einmal eingeſetzt werden. In der Innenſtabt war ſchon heute morgen Ordnung geſchafft. Auch die Gehwege hatte man, von einigen unrühmlichen Ausnahmen abgeſehen, gereinigt. Man ſchob den Schnee Richt nur zur Seite und häufelte ihn, ſondern ſetzte ſchon geſtern abend mit dem Abtransport durch Laſtkraftwagen und Pferbefuhrwerke ein. Mannheim im winterlichen Feſtkleide! Unſere Stadt bot gestern ein wundervolles Bild. Alles war in blendendes Weiß gehüllt: die Türme, dle Häuſerfaſſaben, die Anlagen. Baunt und Strauch trugen dicke Laſten. Da der Schnee fehr auhänglich war, ſetzte er ich an den Stämmen und auf den Zweigen in hohen Lagen ſeſt. Wie der Rauhrelf, aber dick wie Watte. Die Jugend rodelte bis in die Nacht hinein, vor⸗ nehmlich am Gockelsberg im Schloßgarten, aber auch an den zahlreichen ſonſtigen abſchüſſigen Stellen. Zahlreiche Ski⸗ läuſer konnte man ebenfalls beobachten; ſie brauchen jetzt nicht mehr die Bahn zur Erreichung eines geeigneten Ski⸗ geländes zu benutzen. Die Temperatur hat eine be⸗ trächtliche Steigerung erfahren. Heute früh wur⸗ den noch 1,0% C. unter Null feſtgeſtellt, gegen 7,2 C. am geſtrigen Morgen. Die geſtrige Abendtemperatur betrug 1,8 9 C.(gegen 29(. am Mittwoch Abend). Auffallend iſt der geringe Unterſchied zwiſchen Maximum und Mini⸗ mum. Während geſtern die Höchſttemperatur— 0,59 E. betrug— am Mittwoch ſtand die Queckſilberfäule auf dem Gefrierpunkt—, ging ſie in ber vergangenen Nacht bis auf 22 C. zurück. Da in der Nacht zum Donnerstag 10,8» C, feſtgeſtellt wurden, betrügt der Unterſchied der beiden mini⸗ mälſten Nachttemperaturen nicht weniger als 8 Grad. Die Schneehöhe wird von der meteorologiſchen Station mit 14 bis 15 Zentimeter angegeben. Winke für praktiſchen Vogelſchutz im Winter Zum Vogelſchutz im Winter gehört in erſter Linie die Fütterung. werden, daß das Futter möglichſt vielen Vogelarten zugäng⸗ lich iſt; ſomtt müſſen die Gefäße uſw. entſprechend beſchaffen ſein. Als Futterplatz eignet ſich ein Fenſterbrett, ein kleines Futterhäuschen, ebenfalls vor dem Fenſterbrett an⸗ zubringen, ferner der Balkon, die Gartenlaube und alle übri⸗ gen Plätze, die aber trocken, alſo gegen Schneeſturm, Regen, Glatteis uſw. geſchützt ſein müſſen. Im Freien das Futter dtrekt auf den Boden zu ſtreuen, iſt nur bei trockenem ſchnee⸗ loſen Froſt nützlich. Neuerdings haben ſich übrigens die Futterringe außerordentlich bewährt, da man bieſe auch an den Obſt⸗ häumen, Sträuchern und ſonſtigen feſten Gegenſtänden ohne Rückſicht auf das Wetter aufhängen kann. Sie ſind gegen Witterungseinflüſſe deshalb widerſtandfähig, weil ihr Inhalt, alſo das eigentliche Vogelfutter, mit Talg, Fett uſw. vermengt iſt und deshalb nicht leidet. Neben dem käuflichen Körner⸗ futter eignen ſich u. a. auch Sonnenblumenkerne, gekochte Kartoffeln, Brotabfälle, Apfel⸗ und Birnenkerne, Kürbis in kleinen Stückchen und nicht zu vergeſſen die beliebten Speck⸗ ſchwarten, die durch ihr Fett auch gleichzeitig durſtlöſchend birken; denn unſere gefiederten Sänger leiden bei Froſt⸗ wetter faſt ebenſoviel unter Durſt wie an Hunger. Es empfiehlt ſich deshalb, auch ein flaches Waſſergefäß aufzuſtellen, das von Zeit zu Zeit zu erneuern bezw. nach Bedarf aufzutauen iſt.— Der Verwöhnung halber ſoll man jedoch bei Tauwetter, bei offenem Boden und froſtfreier Witterung das Füttern einſtellen. Zum Vogelſchutz gehört aber auch der Schutz gegen Raubwild, damit dieſes keinen Zutritt zu den Vögeln und zu ben Futter⸗ ſtellen hat, weshalb die Fütterungsvorrichtungen, beſonders im Garten, Park und Wald, ſachgemäß angelegt und ſorg⸗ fältig überwacht werden ſollten. Daß man die Vögel da und dort leider auch gegen Menſchen ſchützen muß, die aus Bosheit oder Gewinnſucht die Singvögel verfolgen, iſt eine ebenſo traurige wie feſtſtehende Tatſache, gegen die nur durch rückſichtsloſes Einſchreiten(Anzeige) erfolgreich anzukämpfen iſt; das Handwerk ſollte derartigen Rohlingen unverzüglich und rückſichtslos gelegt werden. Avis. Veranſtaltungen & Eirchenmuſtk in ber Unteren Pfarrkirche. Zur Feier des Kir⸗ chenpatronfeſtes S. Sebaſtian am kommenden Synntag kommen beim Feſtgottesdtenſt vormittags 310 Uhr nachſtehende Werke zu 4 bezw. Stimmen zum Vortrag: Rheinberger: Missa in hanorem Sanc- kisstmae Trinitatis Op. 117. Meßner: Veni creator. Dietrich: Panis angelicus. Witt; Oratio mea. Renner: Tantum ergo. Bet der abends ſtattfindenden Pemeinbefeiler im Kolpinghaus ſingt der Cäeilienchor 6 Marienlieder von Franz Philipp. Jilm⸗Nundſchau Die rote Tänzerin von Moskau Man hat doch ſchon etwas ähnliches geſehen? So manches ſcheint bekannt zu ſein. Ja, in„Sein letzter Befehl“ gab es einen ähnlichen Grundgedanken. Nur war er dort tief tragiſch erfaßt. Hier ſpielt man mit ihm, hier iſt alles ins typtſch Kinomäßige überſetzt. Der Großfürſt iſt natürlich ein edler Jüngling, der das Bauerumädchen vor der Peitſche der Pflegemutter und vor einem ungeliebten Mann rettet. Weshalb gerade ſie den Großfürſten erſchießen ſoll, iſt gar⸗ nicht motiviert. Sie ſieht ihn nur vom Rücken, als er gerade von ſeiner Hochzeit zurückkehrt. Der Schuß geht fehl und beide ſinken ſich in die Arme. Anfa wird Tänzerin in Moskau, ihr früherer Bräuti⸗ gam aber will den letzten Feind der inzwiſchen ausgebrochenen Revo⸗ lution, den Großfürſten, unſchädlich manchen. Anja hört davon, will den Freund retten— zu ſpät! Ihr Exbräutigam ſchießt ihn nieder. Aber, o Wunder, bald darauf findet Anſa den angeblich toten Fürſten wieder, der angebliche Mörder übrigens die einzige menſchlicher gezeichnete Geſtalt— hat auch vorbeigeſchoſſen, weil er nichts als Anjas Glück wollte. Die Flucht des Paares hat er vorbereitet, das Flugzeug ſteht bereit:„Ende“.— Dolores del Rio iſt der ſchöne Mittelpunkt, um den ſich alles dreht.—— Dieſe muß allerdings derart durchgeführt Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Im Gemeinderat Kehl wurde bekanntgegeben, daß die Stadtverwaltung an We ihnachtsbeihilfen für be⸗ ſonders bedürftige Familien 5940 RM. aus ſtaatlichen, ſtädtiſchen und privaten Zuwendungen verteilt habe. In den Monaten November und Dezember wurden an 473 Familien und Alleinſtehende 2201 Zentner Brennſ ff und an 235 Fami⸗ lien 400 Zentner Kartoffeln verteilt. Der Fürſorgeetat iſt i dieſem Quartel um 23000 RM. itberſchritten worden. Bis zum Ende des Rechnungsjahres rechnet man mit einer Ueber⸗ ſchreitung von 45000 RM. Die 96 aus der Erwerbsloſenver⸗ ſicherung und Kriſenfürſorge Ausgeſteuerten koſten der Stadt wöchentlich 1500 R. Nach Mitteilung des Arbeitsamtes werden in den nächſten ½ Monaten weitere 100 Mann aus⸗ geſteuert. Der Gemeinderat hat das Stadtbauamt angewieſen, daß bei den kommenden Tiefbauarbeiten(Pflaſterung der Hauptſtraße, Kanaliſierung der Almendzeilſtraße uſw.) in erſter Linie verheiratete Ausgeſteuerte Beſchäftigung finden ſollen. Für die ſachverſtändige und meiſterhafte Durchführung der Einrichtung des Kaiſerſtuhlmuſeums im Rheintorgebäude pricht der Breiſacher Gemeinderat Herrn Eugen Langer, Breiſach, öffentlichen Dank und Anerkennung aus. Die Zuſtände am Bahnhof, insbeſondere am Güterbahnhof, ſind, wie die Eiſenbahndirektion ſelbſt zugibt, unzulänglich und unhaltbar. Das fortſchreitende Anwachſen des Verkehrs erfordert ſchleunigſte Behebung der vorhandenen Mängel. Der Gemeinderat beſchloß, ſich der von den Intereſſenten, von dem Verkehrsverein und von der Handelskammer erho⸗ benen Vorſtellung bei der Reichsbahndirektion anzuſchließen und dringend um alsbaldige Schaffung von erträglichen Zu⸗ ſtänden im Bahnhöfe in Breiſach zu bitten. In der Stadtgemeinde Säckingen wird der Vorſchlag⸗ lebhaft erörtert, daß die Stadt, um Säckingen zu zinem Kur⸗ und Fremdenort auszugeſtalten, die vorhandene war me Quelle weiter aus baut. Es bollen 30 bis 50 Bade⸗ kabinen mit entſprechenden Ruheräumen eingerichtet werden. Der Aufwand hierfür ſoll 200 600 bis 300 000 RM. betragen. Es ſoll dafür die Form einer Aktiengeſellſchaft gewählt wer⸗ den, an der die Stadtgemeinde Säckingen betetligt iſt. Bet zunehmendem Beſuch des Badeplatzes Säckingen ſoll dann ſpäter die Bildung einer Hotelaktiengeſellſchaft ins Auge ge⸗ faßt werden, insbeſondere wenn man größere Verſuchs⸗ anſtalten heranziehen will. Der ſchöne Schloßpark ſoll als⸗ dann einen Kurpark abgeben und das reizende Trompeter⸗ ſchlößchen ſoll als Kurhaus in Betrieb kommen. Allerdings verhehlt man ſich nicht, daß es einer gewiſſen Zeit bedarf, bis es gelingen wird, Säckingen zu einem modernen Badeort auf⸗ zuziehen. Heute neu! Giuigciit! ud srbixg rt Zu dezſehen in der Hauptnebenstefle N 1. 9/1. in den Nebenstellen Weldhof- Sfabe 6, SW el zIngelstte e 19/0 und Aeeffeldstt, IM. so e durch dle fröge innen Theater und Muſik Uraufführung in den„Münchener Kammerſpielen“. Unſer Münchner Mktarbeiter ſchreibt uns: Rudolf Schnei⸗ der⸗Schelde, von dem man ausgezeichnete Kurzgeſchichten eines gern ins Groteske und Phantaſtiſche geſteigerten Hu⸗ mops kennt, ließ in den Münchner Kammerſpielen ein vier⸗ akliges Luſtſpiel„Vettern“ zur Uraufführung bringen, ohne daß er damit ſeine Berufung auch als Dramatiker über⸗ zeugend deutlich gemacht hätte. Die Dialoge um einen Brlef, die er gibt, ſind nicht arm an Lichtern des Witzes, aber ſie umzäunen ein Nichts an Handlung, ihr Objekt iſt ſehr klein, und da wir es noch bazu kennen, führen ſte zur Ermüdung. Dre Vettern höchſt ungleicher Art kämpfen um dieſen omintzſen Brief, den der eine an die Geliebte des anderen ge⸗ ſchrieben hat; im Zorne und, reutg, hereit, ihn wieder zu vernichten. Aber der Brief iſt verſchwunden, und ſo muß der Verfaſſer fürchten, der Vetter könnte ihn zu Geſichte bekom⸗ men und bittere Erkenntniſſe über Vettern⸗ und Frauen⸗ „Tteue“ gewinnen. Es ſtellt ſich zum Glücke heraus, daß das bekhängnisvolle Dokument von dem Diener nicht, wie zuerſt ſcheinbax klar, verſehentlich befördert, ſondern krrtümlich — hertauſcht und zurückbehalten worden war, ſpdaß er in die Hände des örttten Vetters kommt. Dieſer, ein Schmarotzer, bringt ihm gegen gute Münze dem ängſtlichen Verfaſſer wie⸗ der zu. Damit wäre das Stück eigentlich ſchmerzlos zu Ende. Aber es gilt ja, einen Abend zu füllen, und ſo muß der drei Vettern angeblicher Neffe, den wir aber bereits als Hoch⸗ ſtapler kennen gelernt haben, uns ähnlich wie es die „Jugend von heute“ in dem bekannten Schlager von vor⸗ geſtern katfächlich ber die„Sachlichkeit“ belehren, mit der moderne Jugend ſexuelle Bindungen eingeht.„Koko“ zieht auch ſofort die Nutzanwendung daraus, er betrügt den einen der Onkels auf der Stelle mit deſſen„Sekretärin“ und— werduftet am Ende mit der vielgenannten Adreſſatin des bewußten Briefes, die ja in Wirklichkeit eine alte Bekannte von ihm iſt. Dieſes Stück, das mit viel Verſtand und Mühe aufgezogen iſt, hat uicht eine Spur von Herz. Es wirkt weder befrelend durch Komik, noch intereſſtert es durch Satire— es iſt eine breitgewalzte, recht trockene Humoreske, die uns umſo wniger berührt, als ihre Perſonen durchweg rein lite⸗ rariſch geſehene, höchſt unſympathiſche Figuren ſind. Die heu⸗ tige Jugend aber ſollte es ſich verbitten, daß man ſie in ſo eindeutig materialiſtiſcher, entſeelter Typiſterung auf eine Formel zu bringen verſucht, die glücklicherweiſe durchaus nicht kennzeichnend iſt. Die Darſtellung brachte mit großem Geſchtck die verſchiedenen Temperamente der agierenden Geſtalten zur Gegenwirkung. Das Publikum war anfangs geteilter Mei⸗ nung, Am Schluſſe riefen freundliche Hände den Verfaſſer. Aus dem Kölner Muſikleben. Im flebten Gür 8 e⸗ nichkonzert, das unter Abendroths Leitung im übri⸗ gen Kurt von Wolfurts bereits beim füngſten Schweriner Tonkünſtlerfeſte vorwiegend vorteilhaft bekanntgewordene Tripelfuge für großes Orcheſter ſowie Brahms Ee moll⸗ Sinfonie(Nr. 4) in glänzender Ausführung brachte, gelangte ein neues Klavierkonzert des der hieſigen Hochſchule für Muſtk als Lehrer angehörigen Eduard Erdmann zur Uraufführung. Die Problematik moderner Muſik, in die ſich der Komponiſt mit regſtem Eifer hineingeſtürzt hat, aus der er aber zumal bei ſeiner ſtark expreſſioniſtiſchen Art nicht mehr herausfindet, iſt Erdmann in dleſer Arbeit mehr noch als bei früherem Schaffen zum Verhängnis geworden. Das Beſte in Teilen des erſten Satzes bietend, vermochte das Stück in ſeinem weitern Verlaufe, zum mindeſten im guten Sinne, nicht mehr zu intereſſieren, wohl aber traten, als für muſikaliſche Hörer peinvolle Belege einer vorläufig noch gänz⸗ lich zielloſen Sturm⸗ und Drangperiobe, in klanglicher und ſonſtiger Hinſicht ſo unliebſame Hemmungs⸗ und Geſchmack⸗ loſigkeiten zutage, daß der am Flügel ſelbſt mit aller Leiden⸗ ſchaftlichkeit für ſeine Sache eintretende Tonſetzer in letzterer Eigenſchaft ſehr ungünſtig abſchneiden mußte. Beifall ſpen⸗ dende Hände gibt es für einen wie Erdmann einheimiſch be⸗ amteten Vorführer eigener Neuheit bekanntlich immer, aber daß gar viele Kongertbeſucher ihre helle Empörung über das Gebotene bekundeten, war nicht zu überſehen, und vielfache laute Pfui⸗Rufe, ja ſogar Pfiffe— in den vornehmen Gürze⸗ nichkonzerten wahrlich eine ſeltene Erſcheinung— redeten eine gar zu deutliche und immerhin zu beherzigende Sprache. 8. OTheaterkriſe in Düſſeldorf. Die finanzielle Lage der Städtiſchen Bühnen in Düſſeldorf iſt unhaltbar geworden. Die Zuſchüſſe der Stadt für die Oper, Operette und Schau⸗ ſpiel umfaſſenden Städtiſchen Bühnen gehen der zweiten Million mit Rieſenſchritten entgegen. Die täglichen Aus⸗ gaben für Theaterleiſtungen betragen 40005000 Mark. Der Theaterbeſuch läßt zu wünſchen übri,(Neben den Städtiſchen Bühnen gibt es noch das von Dumont⸗Lindemann geleitete Schaufpielhaus, ein Privaltheater, das ſich ohne Zuſchüſſe zu der Muſterbühne im Rheinland emporgearbeitet hat und mit zahlreichen Gaſtſpielen im Induſtriegebiet(Mülheim, Gelſenkirchen) für ſich wirbt.) Um dieſem Mißſtand abzu⸗ helſen, hat die deutſchnationale Fraktion vor dem Stadt⸗ parlament einen Antrag geſtellt, der größte Ausſicht auf An⸗ nahme hat. Der Kernpunkt iſt ber Verzicht auf ein ſtädtiſches Schauſpiel und Bildung einer Spielgemeinſchaft mit dem Schauſpielhaus, das ſein Repertolre von der modernen Dramatik zu den Klaſſikern hin erweitern muß. Dem neuen Generalintendanten Iltz verbleiben dann Oper und Ope⸗ rette. Unter ſeiner Führung hat ſich das Thegterleben ſchon gehoben, aber durch ungeſchickte Perſonalpolitik droht er das Muſikleben in eine ernſte künſtleriſche Kriſe zu treiben. Iltz hat von den beiden koordinierten Kapellmetſtern Zwißler und Horenſtein den letzteren zum Generalmuſtikdirektor ernannt, obwohl Düſſeldorf in Hans Weis bach einen ſtädtiſchen Generalmuſikbtrektor von anerkannt bedeutendem Format beſitzt. Jaſcha Hprenſtein iſt erſt ſeit einigen Monaten Opernkapellmeiſter; ſeine Ernennung wirkt nur als ſeltſamer Ausbruch einer heute mit Recht viel bekrittelten Titelſucht, die ihre Autorität nicht mehr vom Können, ſondern in erſter Linie von eben dieſem Titel herzuleiten verſucht. Die Er⸗ nennung Horenſteins muß fetzt rückgängig gemacht werden. Und Weisbach, dem Düſſeldorf feinen neugewonnenen Ruf als Muſikſtadt verbankt, bleibt dem weſtdeutſchen Muſikleben als Führer erhalten.„ K ftärl Neumann⸗Hoditz⸗Abend. Der Schauſpieler Neu⸗ mann⸗Hoditz hat ſich als Vortragsmeiſter ſeine Freunde or⸗ halten. Ein Abend im Caſinoſaal zeigte die ſtattliche Zahl ſeiner Getreuen, und ihm ſelbſt iſt der Erfolg ſeiner ausge⸗ zeichneten Vortragskunſt treu geblieben. Ihr weſentliches Merkmal iſt die außerordentliche Wandlungsfähigkeit, mit der Neumann⸗Hoditz ſich auf den verſchiedenſten rezitatoriſchen Gebieten mit gleichem Geſchick bewegt. Den Urgrund feines Weſens bildet der Humor, mit dem er ſeine Hörer wieder be⸗ ſonders erfreute, und der ſchon aus dem ganzen Ausbruck des Künſtlers ſpricht. Er weiß dabei durch die einzelnen Dialekte und Typen mit außerordentlicher Plaſtik zu führen, gibt Situationen in glänzender Darſtellung und läßt fast ver⸗ geſſen, daß er noch kurz zuvor auch der ernſten Dichtung ein Denkmal geſetzt hat. Der Abend zeigte, daß der beliebte Künſtler ſich auf ſeln Publikum ebenſo verlaſſen kann; es be⸗ dachte ihn mit reichem, herzlichem Betfall. 8 ö J V 8 „ N 7 1 5 Freitag, den 18. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 5. Selte. Nr. 28 Beranſtaltungen Freitag, den 18. Jaunnar Tbeater: Nationaltheater: Neulnſzeniert Egmont,.00 Uhr. Apollo⸗Theater: Grock, Varleié⸗ Programm..00 Uhr. 0 H. Kronberger ⸗ Frentzen.„Mode als Nulturſpiegel“ II. .15 Uhr. Bichtſpiel⸗Theater: Alhambra:„Die Veirſchwöo rer“,— Schau⸗ hurg:„Der Präſident“— Palaſt⸗Theater:„Der Fü rſt der Abenteurer“.— Capitol:„Die rote Tänzerin von „Moskau“. Ufa⸗Theater: Kaczmarek“. Scala: „Die Frau auf der Folter“— Gloria⸗Palaſt:„Alt Hei⸗ del berg“. Ufa ⸗Palaſt, Ludwigshafen:„Der ſeſche ufa“. ö Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—1,—7 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch 3 51s 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. r Aus dem Lande Schriesheimer Mathaiſemarkt 1929 * Schriesheim, 17. Jan. Die Vorarbeiten zum diesjähri⸗ gen Schriesheimer Mathaiſemarkt ſind im Gang. Die Anmeldungen zur landwirtſchaftlichen Ausſtellung, die auch in dieſem Jahre in reichem Maße eingegangen ſind und einen vollen Erfolg verſprechen, werden zurzeit durch die fachkundige Hand von Landesökonomierat Doll⸗Jadenburg geſichtet und zuſammengeſtellt. Viel Arbeit iſt noch notwen⸗ dig, um das eingelaufene Material zu einer ſorm⸗ oder ſach⸗ gemäßen Einheit zuſammenzubringen. Am Sonntag fand die Prüfung der am Mathaiſemarkt im hiſtoriſchen Zehnt⸗ keller zum Verkauf gelangenden Schriesheimer Natur⸗ weine unter Leitung des ſtaatlichen Weinbauſachverſtän⸗ bigen ftatt. Gepäckträger vom Zug überfahren Neudorf bei Graben, 17. Jan. Ein bedauernswerter Unfall ereignete ſich heute nachmittag zwiſchen 3 und 4 uhr im Bahnhof Graben⸗Neudorf. Der von hier ſtammende ver⸗ heiratete Gepäckarbeiter Heinrich Veit wollte hinter einem ausfahrenden Zug mit dem Gepäck die Schienen überqueren. Infolge des um dieſe Zeit herrſchenden Sturmes und Schnee⸗ tkreibens überhörte er einen aus der Richtung Germers⸗ heim herankommenden Güterzug wie auch die warnenden Zurufe der Kollegen. Der Unglückliche wurde vom Zuge Er faßt. Es wurden ihm heide Beine ahgefahren, ſodaß er ſofort tot war. Großfeuer im Lahrer Stadtbauamt s Lahr, 17. Jan. In den Morgenſtunden brach in den Räumen des Stabtbauamts, das in der früheren Stifts ſchaffnel untergebracht iſt, Feuer aus. Bemerkt wurde es zuerſt von dem mit dem Heizen beauftragten Stadt⸗ arbeiter, dem beim Oeffnen der Türen dicke Rauchwolken und Flammen entgegenſchlugen. Die Polizei wurde ſofort verſtändigt, die in Eile verſuchte, das gefährliche Element mit Handfeuerlöſchapparaten zu bekämpfen. Die Verſuche waren jedoch vergeblich. Von der Poltzeiwache aus ertönte dann die Sireue, das Zeichen für Großalar m, das die geſamte Feuerwehr herbeirief. Das Feuer iſt in der Nähe eines Ofens entſtanden und hat in dem alten Gebälk des Hauſes wie in der Inneneinrichtung und der Fülle von Zeichnungen und Plänen reiche Nahrung gefunden. Es iſt zu hoffen, duß das architektoniſch wertvolle Gebäude keinen dauernden Scha⸗ ben von dem Brand davonträgt. Gasvergiftungen in Singen * Singen a.., 17. Jan. In den hieſigen Eiſen⸗ und Stahlwerken erlitten geſtern etwa zehn Per ſonen Gas vergiftungen. Die meiſten Fälle zeigten ſich im Kran⸗ kenhaus glücklicherweiſe als leichter. Zwei Fälle erwfeſen ſich als ſo ſchwer, daß ſie eine weitere Behandlung im Kranken⸗ haus notwendig machten. Die Urſache iſt in einem Leitungs⸗ ſchaden zu ſuchen. Funkſteckbriefliche Grenzſicherung s Ebrrach, 17. Jan. Das Bezirksamt Lörrach erhält gegenwärtig zur Aufnahme des polizeilichen Funkverkehrs, der an der Grenze der Polizei ſehr wertvolle Dlenſte leiſten kann, einen Funk maſt, der die ſtattliche Höhe von 36 Metern aufweiſt. Gleichzeitig mit der Erſtellung des Turmes wird im Bezirksamt ſelbſt die Empfangs⸗ Apparatur eingerichtet. Steckbriefliche Meldungen werben dann in Zukunft von Berlin oder Karlsruhe raſcheſtens an der Grenze fein, ſo daß ein Flüchten von Verbrechern über die Grenze hinüber erſchwert wird. * 7 Heddesheim, 17. Jan. Vom letztjährigen Tabak wur⸗ den— wie man erfährt— letzthin mehrere kleinere Partien um den Preis von 35—40 Mk. für den Zentner verkauft. Man ſah dies als ein ziemlich ungünſtiges Preisergebnis gegen⸗ über den Vorjahren an. Das Tabakgut iſt zurzeit meiſt zur erſten Gärung zuſammengeſetzt, die aber im Laufe der nächſten Zeit beendet ſein dürfte. Erſt dann kann ernſtlich an den Tabakverkauf herangegangen werden. Die Preiſe haben in den letzten Tagen etwas angezogen. * Heidelberg, 17. Jan. Im Fernſprechverkehr trat heute vormittag infolge des ſtarken Schneefalls eine Verkehrsſtörung nach dem Elſenztal auf. Durch Stangenbruch in Mauer wurden etwa 20 Telephon⸗ leitungen nach dem Elſenztal abgeſchnitten. Weitere Stö⸗ vungen ſind bisher nicht eingetreten. Bretten, 17. Jan. Der taubſtumme Arbeiter Chriſtian Eiſele aus Bretten fuhr geſtern auf ſeinem Fahrrad nach Gondelsheim. Wegen des Schnees fuhr er mitten auf der Fahrbahn. Die häufigen und ſcharfen Hupenſignale eines ihm folgenden Autos hörte er nicht. Als er ſich zufällig umfah und das Auto gewahrte, wollte er nach rechts aus⸗ biegen. Das Auto hatte in dieſem Augenblick auch die gleiche Abſicht. Eiſele wäre überfahren worden, wenn der Auto⸗ lenker nicht geiſtesgegenwärtig geweſen wäre, ſeinen Wagen ſcharf zu drehen. Dadurch geriet das Auto die Böſchung hinunter. Glücklicherweiſe haben weder die Autoinſaſſen noch das Fahrzeug ſelöſt weſentlichen Schaden genommen. * Villingen, 16. Jan. Der ſtarke Beſuch des Villinger Narrentreffens zeigt ſich auch darin, daß ſchon von der nächſten Umgebung aus etwa 7300 Fahrkarten, davon allein 2500 aus dem benachbarten Schwenningen nach Vil⸗ lingen gelüſt wurden. Rechnet man den ſtarken Auto⸗ und ſonſtigen Verkehr hinzu, ſo kann man auf weit über 10000 Beſucher rechnen.— In der Nacht zum Montag wurden drei Männer gefaßt, als ſie ſich auf dem Dach der Güterhalle des Bahnhofs Kirnach⸗Villingen zu ſchaffen machten. Sie konnten zunächſt entkommen, wurden jedoch geſtern von der Gendarmerie perhaftet. Sie gaben an, daß ſte es auf das Platin der Blitzableiter abgeſeben Hätten. Die drei Verhafteten ſtammen aus Schwenningen. Ein Fall von Doppelehe Bigamie berichtet das„Tempo“: Luiſe F. war zwanzliglährig, als ſie ihrem Vater, dem Bauern Ferdinand F. in Neumarkt, davonlief, weil ſie den damals achtunddreißiglährigen, reichen Bauern Leopold Wenz aus Schönfließ heiraten ſollte. Sie bekam in Berlin Stellung bei einer Familie in der Roſen⸗ thaler Straße, hatte zwel Kinder zu warten, 6 Zimmer zu reinigen und in der Küche zu helſen. Als Lohn erhielt ſie monatlich 25 Mark. Kein Wunder, daß ſie den Antrag des Friſeurs Richard Hs., der jeden Morgen den Herrn raſieren kam, annahm und ihn, gerade einundzwanzig Jahre alt, hetratete. Ihren Eltern teilte ſie aus Angſt nichts mit. Erſt als ihr Mann ſie quälte und prügelte, ſchrieb ſie heimlich nach Hauſe, ſie habe Sehn⸗ ſucht, ob ſie nicht einmal zu Beſuch kommen dürfe. Der Vater ſchrieb: Komm!“— Und am nächſten Abend hinterließ ſie ihrem Mann einen Zettel, auf dem ſtand:„Das haſt Du davon. Ich gehe ins Waſſer. Deine unglückliche Lulſe.“ Der Friſeur trauerte der„Selbſtmörderin“ nicht lange nach. Luiſe aber, die in Berlin die Männer ſtudiert ſtatte, wußte die Vorzüge des nun beinahe vierzigjährigen reichen Bauern beſſer zu ſchätzen als damals. Sie nahm ſeinen Antrag an und heiratete ihn. Sie waren drei Monate glücklich verheiratet, da brachte der Poſtbote dem Bauern F. einen Brief, der an die„Friſeursgattin Lutſe., geborene.“ abreſſtert war. Der Alte öffnete und las: Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Proteſt der Hausbeſitzer 1: Ludwigshafen, 17. Jan. In einer Verſammlung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins Ludwigshafen, die geſtern abend im großen Saale des„Pfälzer Hof“ ſtattfand, wurde folgende Proteſtentſchließung angenommen:„Die Hausbeſitzer von Ludwigshafen erheben in der heutigen gro⸗ ßen Verſammlung unter Leitung des pfälziſchen Verbands⸗ vorſitzenden gegen die hohe Beſteuerung der alten Wohnhäuſer und die darauf laſtende unerträgliche Zwangswirtſchaft ganz entſchieden Proteſt!“ Das Schneetreiben in der Rheinpfalz 1: Lubwigshafen, 17. Jan. Das bereits am Dienstag ein⸗ getretene und heute in verſtärktom Maße fortgeſetzte Schnee⸗ treiben hat in der Rheinpfalz die Verkehrs verhält⸗ niſſe etwas ſchwierig geſtaltet. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen gab abends 6 Uhr folgenden Bericht aus: In⸗ folge des Schneefalles gab es im Bezirk der Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen dank ber getroffenen Maßnahmen bis jetzt noch keine erheblichen Schwierigkeiten. Verwehungen ſind nicht eingetreten. Einige Züge aus den Bezirken Karlsruhe und Saarbrücken wurden mit Verſpätungen bis zu zwei Stun⸗ den eingebracht. Die Reiſenden konnten aber mit paſſenden Anſchlußzügen ſofort wetiterbefördert werden. * Ludwigshafen, 17. Jan. Bei der am 15. ds. Mts. er⸗ folgten Aufnahme der Schulanfänger wurden hier 1636 Kin⸗ der eingeſchrieben und zwar 826 Knaben und 810 Mädchen. Mit den Nachzüglern dürfte ſich die Geſamtzahl der Schul⸗ anfänger auf etwa 1750 ſtellen. * Ludwigshafen, 18. Jan. Geſtern nachmittag rannte ein die Bismarckſtraße heraufgekommenes Perſonenauto gegen einen das Viadukt heruntergekommenen elektri⸗ ſchen Wagen der Linſe 9g. Während an der Straßenbahn das Trittbrett verbogen wurde, wurde an dem Auto, das von einer Dame geſteuert wurde, der Kühler abgeriſſen. Ver⸗ letzt wurde niemand. * „ Frankental, 18. Jan. Landwirt Peter Schreiber VI. und ſeine Ehefrau in Heuchelheim bei Frankental feiern am morgigen Samstag in geiſtiger und körperlicher Friſche das ſel⸗ tene Feſt der diamantenen Hochzeit. Der Jubilar iſt 86 Jahre alt, ſeine Ehefrau 84 Jahre. Gleichzeitig mit der biamantenen Hochzeit iſt die grüne Hochzeit eines En⸗ kels verbunden. Rittersheim bei Kirchheimbolanden, 16. Jan. In einen Schafpferch in nächſter Nähe des Ortes, in dem 240 Schafe eingepfercht waren, drangen mehrere Hunde ein. Die Schafe wurden bis auf 10 Stück zerſtreut. Zehn waren verendet, 25 mußten notgeſchlachtet werden. * Kaiſerslautern, 17. Jan. Wie aus einem Zeitungsinſe⸗ rat bekannt wird, exiſtiert in Kaiſerslautern ein Kahl⸗ kopfverein“, der am kommenden Sonntag hier ſeine Ge⸗ neralverſammlung mit großer Tagesordnung abhält. Kaſſers⸗ lautern wirb demnüchſt ein günſtiges Betätigungsfeld für Haarwuchsmittelverkäufer werden. 5 Nachbargebiete 22 Mainz, 16. Jan. Als am Dienstag abend ein 22fähriger Schreiner ſeine Arbeitsſtelle in Kaſtel verließ, goß ihm ein von ihm verlaſſenes Mädchen aus einer Flaſche Schwefel⸗ ſäure ins Geſicht. Mit ſchweren Geſichtsverbrennungen wurde der Mann ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert und te Attentäterin in Haft genommen. * Aus dem Elſaß, 14. Jan. Ein polniſcher Schachtarbeiter wurde vor einigen Tagen im Stollen durch einen beladenen Wagen gegen eine halboffene Tür gedrückt. Er iſt ſeinen ſchweren Verletzungen im Spital in Mülhausen er⸗ legen.— Die wahre Identität der beiden Polen, die im Auguſt 1928 in die Ortskrankenkaſſe in Mulhauſen ein⸗ brachen, konnte nach langen Nachforſchungen in Deutſchland und Polen nunmehr feſtgeſtellt werden. Der eine heißt Hein⸗ rich Milton und wird von deutſchen Behörden ſeit langem geſucht. In der deutſchen Verbecherwelt ſpielte er unter dem Namen Bronſila Neſtyrowitſch eine„bedeutende Rolle“ Sein Komplize heißt Vinzenz Kindla. Beide ſind polniſche Staats⸗ angehörige. In Beuthen(Oberſchleſien) hatten ſte einen Ju⸗ weller laden geplündert und bdabel Juwelen im Werte von 35000 Mark erbeutet. Nach begangener Tat flüch⸗ teten ſie nach Frankreſch, wo ſie ihre Beute zu Geld machten. Die beiden Schwer verbrecher werden ſich vor dem Mülßhauſer Schwurgericht zu verantworten haben. Nach ihrer Strafver⸗ büßung in Frankreich werden ſie, da die deutſchen Behörden den Antrag geſtellt gaten, ausgelkefert. f „Wenn Du nicht 5 Berlin, 14. Jan. Ueber elnen intereſſanten Fall von augenblicklich zu mir zurückkehrſt, leite ich bie Scheidung ein wegen böswilligen Verlaſſens. Richard..“ Der Bauer begriff— tobte— Überlegte. Dann tat er daß Klügſte, was er tun konnte, und ſchrieb an ſeinen unbekannten Schwiegerſohn in Berlin:„Meine Tochter denkt nicht daran, an Ste zurückzukehren. Mit Scheidung iſt ſie einverſtanden.“ Acht Monate ſpäter ſtarb der reiche Bauer Leopold und hinterließ Luiſen den großen Bauernhof und dazu noch 30 000 Mark, die auf ber Bank in Königsberg lagen. Luiſe legte zwar Trauerkleibung an und weinte, wie es ſich gehört. Im Stillen aber war ſie froh— und ihr höchſter, echt weiblicher Wunſch war, daß ihr Mann Richard in Berlin erfuhr, wie gut es ihr ging. Sie ſchrieb ihm, er ſolle ſie doch mal beſuchen. Er kam, ſah— und blieb. Er fand ſich mit den Tat fache n ab. Gines Tages erhielt er die Nachricht, daß er geſchle⸗ den ſei. Da er inzwiſchen wieder angefangen hatte zu prügeln, ſo weigerte ſich Luiſe, die Ehe noch einmal mit ihm einzugehen. Alſo zeigte der ſaubere derr Luiſen wegen Bigamie an. Vor Gericht begriff ſie ſchwer, worin ihre Schuld lag unb als der Vorſitzende ihr klar machte, daß Bigamie nach 8 171 mit Zuchthaus beſtraft werde, fragte ſie ſchluchzend: „Wird man da auchgeprügelt?“ Das Gericht nahm mit Rückſicht auf ihre Cainfalt mil dernde Umſtände an, verurteilte ſie zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis und billigte ihr überdies Bewährungsfriſt zu. Man ſteht, auch ein ſo geführlicher Paragraph wie 171 braucht, weiſe angewandt, keine Menſchenleben zu vernichten. Gerichtszeitung Schwurgericht Laudau— Zwei Jahre Zuchthaus für Brandſtiftung Wegen eines Verbrechens ber Brandſtiftung in Tat⸗ einheit mit einem ſolchen des Verſtcherungsbetrugs ſtand der 26jährige Joſef Hauenſtein, Händler aus Oberhochſtabt, vor dem Schwurgericht Landau. Der Angeklagte war beſchul⸗ digt, am 2. Oktober 1928 ſein Haus in Oberhochſtadt mit eigener Hand angezündet zu haben, um von den Ver⸗ sicherungen, bei denen er ſein Haus verſichert hatte, die Ve re ſicherungsſumme zu erlangen. Der Angeklagte leug⸗ nete in der Vorunterſuchung die Tat. Er ſelbſt war während des Brandes in Oberhochſtadt nicht anweſend. Der angetretene Indizienbeweis, der eine Zeugeneln⸗ vernahme von 25 Perſonen notwendig machte, erbrachte für den Angeklagten ſchwer belaſtende Momente. So war in ſeinem Anweſen an drei Stellen die Decke durch ⸗ löchert. In dieſen Löchern wurden Holzwolle und Papferreſte gefunden, die dem Feuer ein raſcheres Vor⸗ dringen ermöglichen ſollten. Zur Verdunkelung ſeiner Tat hatte der Angeklagte ein Fenſter der abgeſchloſſenen Woh⸗ nung offen gelaſſen, um dadurch den Anſchein zu erwecken, daß ein fremder Eindringling das Feuer gelegt hätte.— Der Angeklagte war in ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen und ſtand vor dem Zuſammenbru ch. Es waren mehrere Zwangsvolkſtreckungen gegen ihn angeſetzt. Nach achtſtündiger Verhandlung beantragte der Staats- anwalt gegen Hauenſtein eine Geſamtzuchthausſtraſe von drel Jahren und die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Der Anklage⸗ vertreter betonte in ſeinem Plaldoyer, daß die Brandſtiftung ſehr gut vorbereitet war und daß nach allen Anzeichen ſte nur von elner durchaus ortskundigen Perſon vorgenommen worden ſei. Da der Angeklagte allein im Hauſe anweſend war und ein Nachbar in der vorhergehenden Nacht verdäch⸗ tiges Klopfen und Hantieren in der Wohnung Hauenſteins bemerkt hatte, glaubt der Staatsanwalt, daß die Indizien hinreichen, um dem Angeklagten das Anbringen der Döcher in der Zimmerdecke zuzuſchreiben.— Der Verteidiger for⸗ derte Freiſprechung, da die Indizien auf ſehr ſchwachen Füßen ſtünden. Das Gericht verurteilte nach längerer Beratung den An⸗ geklagten wegen der ihm zur Laſt liegenden Verbrechen zu zwei Jahren Zuchthaus unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Im Hinblick auf das jugend⸗ liche Alter des Angeklagten wurde von der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte abgeſehen. f 1. § Eine weibliche Heiratsſchwinblerin. Vor bem Straf⸗ gericht Baſel hatte ſich ein Schwindlerehepaar zu verantworten. Ein Dienſtmädchen, das anſehnliche Erſpar⸗ niſſe gemarſt hatte, ließ in einer Zeitung ein Helrats⸗ geſuch erſcheinen, auf das die Frau des ebenfalls auf der Anklagebank ſitzenden„Intereſſenten“ antwortete. Die Frau bereitete auch im übrigen den Boden vor und war ihrem Manne dabei behilflich, dem Mädchen alle Erſparniſſe abzu⸗ nehmen. Rund 4000 Franken wurben auf dieſe Weiſe dem Mäbchen abgenommen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Ehemann ein Jahr, gegen die Ehefrau neun Monate Gefängnis. Das Gericht verurteklte die beiden gemäß den Anträgen. 5 9 Ein großer Meineibsprozeß. Die Meinelde, Anſtif⸗ tungen zu Meineiden und falſchen eldesſtattlichen Verſiche⸗ rungen der Frau Ohlerich beſchäftigen dieſe Woche zum hrlt⸗ ten Mal das Schwurgericht Berlin. Um einer Bagatelle willen hat Frau Ohlerich im Eheſcheidungsprozeß mit ihrem Manne falſchgeſchworen und viele Perſonen zu Mein ⸗ eiden verleitet, bis der Bäckermeiſter Ahr Gewiſſens⸗ biſſe bekam und ſich vor Gericht weigerte, weitere Mein⸗ etde zu leiſten. Nachdem Frau Ohlerich lange Zeit geleugnet hatte, brach ſie nunmehr zuſammen und bekannte ihre Ver⸗ brechen. Sie verbüßt den erſten Teil ihrer Strafe im Zucht⸗ haus zu Sagan und ſieht ihrer weiteren Beſtrafung entgegen. Maſſerſtandsbeobachtungen m Monat Januar Abeln Pegel 12. 14 J 15 18 17 18 Megar-Vegel“ 12 14.18 15. 17 16. Maſel.28 991 e 95 ö 5 5 „ 4, 6078 öl 0, 0. 860.62 Maunbeim.77.80 2%.85 82.80 5 115 18850 1055 158 1 8e Jagſcked 0. 0,740,780.00 ö. 640,60 Mapau.513.72.67 68.66 Mapnhein.79 355 7 58 402, 22 40 Faub 1193 1021 921058 58 keln 247.62 611.52.4.8 —̃——ͤ— Druckerel Or. Hus ., Mannpeim F 6, 2 erdinand Heyme. ö Nd Verantwortl. Aebakteune: Fur Polli: H. 8— aner— Lommunalpolitſe und Lotaler 2 5 Schönfelder elt? Willy Mäuler— 84 11 8— et Franz Kircher= 2 Mar l Chefredakteur Kurt eullteton: Dr. S burt unh Neues aus aller und alles U. Nens Mannheimer Zeitung Nietag⸗Ausgabe) Die letzten 4 Tage Korsett-Geschäft für starke Damen! ein Foger Saison-Ausverkauf Serte früher bis Mk. 4 50 jetzt. Mk. O. 95 Serle 11 0 früher bis Mk..75 jetzt.. Mk..95 Serie III früher is Mk. 12— letzt. Ml..95 Serie IV früher bis Mk. 14.— letzt. Mk..95 Serie früher bis Mk. 18.— letzt. Mk..50 Serie VI früher bis Mk. 28. jetzt Mk. 10.50 Serie VII früher bis Mk. 35.— letzt. Mk. 13.73 ——üAEäz. 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Der Uebergang der in dem Be⸗ triebe des Geſchäfts begründeten Verbindlich⸗ keiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Mathilde Löhnert geborene Emmert ausge⸗ ſchloſſen. Rudolf Eiſeumann, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Worbla Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchräntter Haftung iſt am 3. Dezember 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb der von der Firma Worbla A.., Papiermühle⸗Bern, Hergeſtellten Produkte, ſowie die Herſtellung und der Vertrieb von chemiſchen Erzeugniſſen, die unter dem Warenzeichen„Worbla“ in den Verkehr gebracht werden, und aller mit vor⸗ ſtehendem Geſellſchaftszweck verbundenen Ge⸗ schäfte. Das Stammkapital beträgt 20 000 R. L/. Geſchäſtsführer ſind die Fabrikanten Hans Engelhorn und Dr. Richard Müller, beide in Mannheim. Max Roelen, Mannheim, und Dr. Martin Schenk, Mannheim, ſind ſo zu Prokuriſten beſtellt, daß jeder derſelben zu⸗ ſammen mit einem Geſchäftsführer oder einem anderen Prokuriſten gemeinſchaftlich zur Ver⸗ tretung der Gefellſchaft berechtigt iſt. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Pro⸗ kutriſten vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch Einrücken in den Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Sandhoferſtraße 112—124. Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Prokura des Cbriſtof Haber⸗ acker in erloſchen. Dem Alber Frlesrich in Mannheim iſt Prokurs ſe erteilt, daß er in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem Prokuriſten die Firma der Geſellſchaft zu zeichnen berechtigt iſt. eis Textil Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Generalverſammlung vom 77. Dezember 1928 hat die Erhöhung des Grundkapitals um 250 000 R. 4 beſchloſſen. Die Erhöhung iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 500 000 R. 4. Der Geſellſchaftsvertrag erhielt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 27. Dezember 1928 in 8 8(Grundkapital) einen Zuſatz. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Auf die Rapitalserhöhung wer⸗ den 500 auf den Inhaber lautende Aktien von je 500 R. zum Nennbetrage ausgegeben. Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vor⸗ mals Ferdinand Wolff, Mannheim. Der Um⸗ tauſch der Stammaktien über 120.4 in Stücke zu 600 R. iſt durchgeführt. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag iſt in g 4(Aktienſtückelung und Stimmrecht ber Borzugsaktien] durch Be⸗ ſchluß ber Generalperſammlung vom 2. Juni 1028 geändert. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in 8800 Stammaktien zu je 600 R. 4 und 1000 Vorzugsaktien zu 20 R. K. Papyrus Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Rudolf Fiſchler iſt nicht mehr Vorſtands⸗ mitglieb. Die Prokura des Waldemar Stender iſt erloſchen. Suberitfabrik Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Dem Ernſt Kühner, Mannheim, iſt Geſamt⸗ prokura ſo erteilt, daß er zuſammen mit einem anderen Prokuriſten die Firma zu zeichnen berechtigt iſt. Grün& Bilfinger Akiiengeſellſchaft, Mann⸗ heim. Das Vyrſtandsmitglied Ernuſt Ufer wohnt jetzt in Mannheim. 88 Amtsgericht Mannheim F. G. 4. Anl. Feröffeptpehunwen zar Ftzft Mautiefn Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat Dezember 1928 ſind zur Zahlung fällig geworden: Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſtcherungsgebühren, Deszinfektſonsgebühren, Wirtſchaftsſporteln, Bangebühren, Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zahlung Sehreidmaschinen Büro Möbel Bürobodaft dilllest C. Winkel N 8. 7. Tel. 22438 EE M adi dines fader wenn Sie mein. Ma- laga nicht probieren. Gut abgelag. Quali- tätsware: alt Fl..78 ſehr alt 2 4. Hacrimae Christi extra golden .50 4 2 189 Kurfürsten Drogeri In. ven een. 14. 10 EEC Hppfonkleider Schade, Pazdschelse intel, 0 5 5 Tel. 25474. 8168 Auto⸗Limonſine an Reiſende zu verm., bill. Tagesberechnung Angeb u. L 0 98 an die Geſchſt. 81616 An gut bürgerlichen Mittag-.Abendlisch können u. einige Hrn. u. Damen teilnehmen Metzgerei A. Kunz. T 4a Nr. 3 21610 Silbergrauer, beſchnit. Later auf den Namen Bazi EU 8175 hörend, verlauf. Geg. Belohnung abzugebe Fiſchbörſe Reuter 4. 20 1676 Freitag, den 18. Januar 1929 Taichnungs aufforderung auf 0 NM 15 000 000.— 8 o Goldanleihe von 1929 des Frelstaates Mecklenburg- Schwerin Tilgung in 30 Jahren nur durch Ausloſung zu ftaffelfsrmig gleitenden Kurſen von 110% bis 100. Aasleſungsbegiun zum 1. Jannar 1990 zu 110%. Künbigung ausgeſchlofſen bis zum 1. Jannar 1940 Side unbelfer und Umtauschangebot an die Inhaber der RM 500O0O0OO 6/ eigen Mecklenburg-Schwerlner Schatzanweisungen von 1926 Der Freiſtaat Mecklenburg⸗Schwerin gibt eine auf den Inhaber lautende An⸗ leihe von R. 4 18 000 000.— aug, deren Erlös außer zur Ablöſung der ſeltens des Hreiſtaates im Jahre 1926 ausgegebenen R. 5 000 000.— 6537 Schatzanwelſungen mit Fälligkeit am 1. April 1929 in der Hauptſache zu werbenden Zwecken, beſonders zu Meliorations⸗ und Siedlungszwecken verwandt wird. Saufzelt: Die Anleihe beſitzt eine Laufzeit von 20 Jahren. Tilgung: Die planmäßige Tilgung erfolgt während der geſamten Laufzeit nur burch Anslofung: bis zum 1. Januar 1940 iſt auch eine vorzeitige Kündigung im ganzen oder in Teilbeträgen ausgeſchloſſen. Die planmäßige Tilgung ſetzt dagegen ſoſortein mit erſtmaliger Kündigung per 1. Jauuar 1980, und zwar in der Weiſe, daß in den erſten 10 Jahren 257 des Geſamt⸗ betrages der Anleihe durch Ausloſung getilgt werden; die in den erſten fünf Jahren zur Ausloſung kommenden Beträge werden mit 11077 zurückgezahlt. Im ganzen erfolgt die Tilgung in den erſten 10 Jahren zu folgenden er⸗ Föhten Rückzahlungsſötzen: für nom. R. 1 000 000.— in den Jahren 19301934 zu 11025, für nom. N. 1 500 000.— in den Jahren 19331987 zu 1075, für nom..“ 1 280 000.— in den Jahren 19381939 zu 1045. Von 1989 aß ſetzt die planmäßige Tilgung ber reſtlichen 7595 der Anleihe in 20fährigen gleichmäßigen Raten von ca. 2,1855 des ab 1. Januar 1939 noch ausſtehenden Betrages der Anleihe zuzüglich der erſparten Zinſen ein; die erſte Ausloſung findet auf Grund des regelmüßtgen Amortiſationsplanes zum 1. Januar 1940 ſtatt. Rückzahlungen auf Grund der regelmäßigen Amorti⸗ ſation, wie etwaige Teil⸗ oder Geſamtrückzahlungen erfolgen jedoch bis zum 1. Januar 1945 einſchließlich zu 1025 und erſt von dieſem Termin ab zu 10027. Berziuſung: Die Anleihe wird mit 825 verzinſt. Die Zinszahlung erfolgt halbjährlich ſeweillg am 1. Januar und 1. Juli eines ſeden Jahres. Der erſte Zinsſchein iſt am 1. Juli 1929 fällig. Stückelung: Die Anleihe iſt eingeteilt in Stücke zu R. 4 2000.—, R. 4 1000.—, R. 800.— und R. 4 200.—. Feingelbklauſel: Kapital und Zinſen ber Anleihe werben bei Fälligkeit in geſetz⸗ lichen Zahlungsmitteln unter Einhaltung ber üblichen Goldklauſel gezahlt. Börſeneinführung: Die Einführung der Anleihe an der Berliner und Hamburger Börſe wird ſobald als möglich veranlaßt werden. Die unterzeichneten Banken und Bankfirmen legen hiermit die oben bezeichneten . 10 600 600.— Anleibe des Freiſtaates Meclenburz Schwerin untes folgenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung auf: 5 Zeichnungsfriſt: Zeichnungen werden in der Zeit 5 vom 18.28. Jannar ds. Js, einſchließlich bei den unterzeichneten Banken und Bankfirmen, ſowie ihren ſämtlichen Nieberlaſſungen während der üblichen Geſchäftsſtunden entgegengenommen. Heichnungsanmelbungen auf Stücke mit omsnatiger Sperrverpflichtung werden sorzugsweiſe berückſichtigt. Früherer Schluß der Zeichnung bleibt vorbehalten. Die Zuteilung bleibt dem Ermeſſen einer feden Zeichnungsſtelle überlaſſen. g Der Zeichnungspreis beträgt JJ vw tar Stücke mit s monatiger Sperrverpftichtanag 4,15 9% gußzüglich 8 Stückzinſen ab 1. Januar 1929 und Börſenumfatzſteuer. Die Bezahlung der zugeteilten Beträge hat nach Wahl des Zeichners bis zum 28. Jebruar 1929 zu erfolgen. Dem deſenberes Vorzugsumtauschangebot ergeht gleichzeitig an die Inhaber der im Jahre 1928 ausgegebenen R. 8 000 000.— 67% Schaganweiſungen des Freiſtaates Mecklendurg⸗Schwerin, dle am 1. April 1929 zur Rückzaßlunz mit pari fällig werden. Den Inhabern bieſer Schatzanwelſungen wird das Recht eingeräumt, ihre Stücke bereits während der Zeichnungsfriſt bel den unterzeichneten Stellen gegen einen gleichen Nominalbetrag der neuen sigen Mecklenburg⸗Schweriner Goldanleihe von 1929 zum Nennwert unter Barver⸗ g Atung der Differenz zwiſchen Zeichnungskurs der neuen Stäcke und dem Neunwert von 5,6095 bez w. 5,8525 bel Sperr⸗ ſtü cken umzutauſchen. Bei dieſem Umtauſch werden Stückzinſen auf die neue An⸗ leihe nur bis 1. 3. 1929 in Anrechnung gebracht, odwohl die Schatzanwelſungen erſt am 1. April 1929 ohne Vergütung von Stückzinſen fällig ſind, da der Zinskupon für die Zeit vom 1. April 1928 bis 31. März 1929 bereits am 2. Januar 1929 eingelöſt worden iſt; bei Annahme des Umtauſchangedots durch die In⸗ haber der Schatzauweiſungen entſteht ihnen alſe ein 30 tägiser Zinsgewinn. Berlin, Bamberg, Bremen, Breslau, Chemnitz, Dresden, Düffelberf, Frankfurt/M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Jeipzis, Mannheim, München, Schwerin, im Januar 10209. gebr. Arnheld Commerz- und Prwat-Bank Aktiengesellschaft d. Dreytus& Co. Hagen& Co. Hardy& Co, G. m. d. H. A E. Wassermann d. F. Schröder Bank E. Heimann Kommanditgesellschaft auf Aktien Bayer& Heinze Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer& Comm. Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank Norddeutsche Bank in Hamburg Zwelganstalt Hamburg der Girozentrale Hannover Girozentrale Hannqver Süddeutsche Olsconto- öktentilche Bankanstalt Ephraim Meyer& Sohn Uesellschaft A. 6 Straus& Co. H. Aufhauser Sirozentrale für Mecklenburg, Zwelgstelle der Girozentrale Hannover —— eee bis ſpäteſtens 28. Januar 1929. Die Ver⸗ ſäumt, hat 10 v. H. fährlich Berzugszinſen zu Montag, den 21. Jannar 1929, vormftiags entrichten und die mit hohen Koſten. 11 Uhr, verſteigern wir im ſtädt. Fuhrhof dene 5 zu erwarten. Eine heſondere ahnung jebes einzelnen Säu⸗ migen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den be⸗ reits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Kaſfenſtunden: bel der Stabtkaſſe Samstags von—13 Uhr, an den übrigen Werktagen von 87718 und von 7215—15 Uhr, bei den Gemeinbeſekretarlaten der Vororte nach den (anligungsſtener bis einſchl. 12. Januar 1929 in den Rat 8 115 ö. 1 8 2 u den bäuſerng ausge hängten* 2%% dealen. Mannheim, Seckenheimerlandſtr. 2, 3 über⸗ zählige ſchwere Arbeitspferde geg. Barzahlg. 28 Städt. Fuhr⸗ und Gutsverwaltung. Drucksachen e ieee d faltet front Drucker 81 Dr, Maas, G. m. B. M. E s 2 erh. Darlehen, ſtreng reell, Ausz. ſofort. Vertreter geſucht. Müller, Köln, Stein⸗ ſeldera. 10. Bank- Nemec m1 1 reitag, den 18. Jannar 1929 S 2 Neue Mannheimer Zelung[Mittag⸗Ansgabe 7. Seite. Nr. 29 Der Sport am Sonntag Am die Südeutſche Meiſterſchaft Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen neben den verſchiedenen Weranſtaltungen die Endſpiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft. Zum erſten Mal ſind alle Vereine im Kampf. Es ſpielen in der Gruppe der Meiſter Germania Brötzingen— VfL. Neckarau. Eintracht Frankfurt— 1. FC. Nürnberg. Wormatia Worms— Bayern München. Karlsruher F. V.— Boruſſia Neunkirchen. Das wichtigſte Spiel findet in Frankfurt zwiſchen Ein⸗ tracht und dem 1. FC. Nürnberg ſtatt. Nürnberg konnte im Spiel gegen den Karlsruher F. V. nicht überzeugen, die Anſtrengun⸗ gen der vielen ſchweren Spiele, die Nürnberg in letzter Zeit aus⸗ tragen mußte, machen ſich anſcheinend doch ziemlich ſtark bemerkbar. Der 1. Fc. Nürnberg muß ſchon mit einer guten Leiſtung aufwarten, wenn er die wieder glänzend in Form befindliche Eintracht ſchlagen „ will. Der Ausgang des Spiels iſt als durchaus offen zu betrachten. V. f. L. Neckarau muß nach Brötzingen. Im erſten Spiel gegen Neunkirchen zeigte der Rheinbezirksmeiſter nicht gerade über⸗ ragende Leiſtungen. Er brauchte ſich aber auch nicht beſonders an⸗ zuſtrengen, um gegen die junge Mannſchaft von Boruſſia Neunkirchen zu gewinnen. Gegen Germania Brötzingen muß V. ſ. L. Neckarau ſchon ſein ganzes Können— das nicht gering iſt— zeigen, wenn er mit Punktgewinn rechnen will. Brötzingen hat wohl die Vorteile des eigenen Platzes, wir rechnen aber trotzdem mit einem Sieg von Neckarau. Wormatia Worms die das erſte Spiel an Boruſſta Neun⸗ kirchen abgeben mußte, empfängt am Sonntag Bayern München. Die Münchener ſind nicht mehr die gefürchtete Mannſchaft des ver⸗ gangenen Jahres, ſie haben jedenfalls an Spielſtärke eingebüßt und jetzt in 2 Spielen bereits 8 Punkte abgeben müſſen. Wormatia ſpielt auf eigenem Platz, ſie dürfte Bayern München nicht viel Ausſichten auf Punktgewinn geben. Das verhältnismäßig leichteſte Spiel hat der Karlsruher F. V. gegen Boruſſia Neunkirchen auf eigenem Boden auszutragen. Hier kann der Sieger nur Karlsruher Fußballverein heißen. Gruppe Nordweſt trägt folgende Spiele aus: S. V. Waldhof— F. C. Idar. 775 f V. f. L. Neu⸗Jſenburg— B. J. R. Mannheim. Mainz 05— Union Nieberrab. f Saar 905 Saarbrücken— F. S. V. Frankfurt. S. V. Waldhof kann normalerweiſe das Spiel gegen Idar nicht verlieren, da er techniſch weit über dieſer Mannſchaft ſteht. Weit ſchwerer hat es der V. f. R. Mannheim in Neu⸗Iſenburg. Wald⸗ hof konnte am vergangenen Sonntag überraſchend hoch gegen Neu⸗ Iſenburg gewinnen, V. f. R. wird dieſe Niederlage büßen müſſen, denn zum zweiten Mal verliert Neu⸗Iſenburg nicht ſo hoch. Trotzdem kann man mit einem Sieg des V. f. R. rechnen. Mainz 05 konnte bis jetzt noch kein Spiel gewinnen, hat aber alle Ausſichten, im erſten Spiel auf eigenem Platze gegen unkon Niederrad zu Punkte zu kommen. Saar O5 Saarbrücken hat gegen den F. S. B. Frankfurt nichts zu beſtellen, Frankfurt dürfte zu billigen Punk⸗ zen kommen. Gruppe Sübweſt pringt folgende Spiele zum Austrag: Sp. Bg. Fürth— V. f. B. Stuttgart. Schwaben Augsburg— A. S. B. Nürnberp. S. B. 1860 München— Phönix Karlsrahe. F. C. Freiburg— Stuttgarter Kickers. Die Sv. Bg. Fürth bärſte auch Laß Spiel gegen W. ſ. B. Stuttgart gewinnen. Schwer wirt n A. S. B. NRru BHR haben, in Angsburg gegen die Schwabe n zu zenten, bie eine ausgezeichnete Form auſweiſen. 1860 Mün chen ſpielt gegen Nur noch Freitag 3 San ggsgs. Montag Inventur-Ausverkauf Phöniz Karlsruhe auf eigenem Platze. Der Ausgang des Spiels iſt offen. F. C. Freiburg ſieht bie Stuttgarter Kickers bei ſich. Die etwas beſſeren Ausſichten hat hier Freiburg. Handball Die Bezirksmeiſter von Württemberg⸗Baden unb Bayern ſind be⸗ reits ermittelt. Die Rhein⸗Saarmeiſterſchaft wird zwiſchen Phönkx⸗ Mannheim(Rheinbezirksmeiſter) und V. f. R. Kat ſerslau⸗ tern(Saarmeiſter) ausgetragen. Die Gruppenſpiele werden in allen Gruppen fortgeſetzt. Es ſpielen: In der Gruppe Rhein: Phönix Mannheim— V. f. R. Mannheim, F. V. Frankenthal— Pfalz Lud⸗ wigshafen, Poltizeiſportverein Mannheim— 07 Mannheim, Mann⸗ heim 08— Ludwigshafen 03.— Bezirk Württemberg⸗ Baden Stuttgarter Kickers— Karlsruher F. V.— Main⸗Heſſen: Ab⸗ teilung A: V. f. B. Friedberg— F. S. V. Frankfurt, F. S. V. Frank⸗ furt— S. V. 98 Darmſtadt, V. f. R. Schwanheim— Pol. S. V. Butz⸗ bach, Offenbacher Kickers— Poſt S. V. Frankfurt. Abteilung B: Wiesbadener S. C.— S. V. Wiesbaden. Hockey Von den Privatſpielen intereſſiert vor allem die Begegnung S. C. 1880 Frankfurt— T. V. 46 Mannheim. Leichtathletik Die Serie der deutſchen Hallenſportfeſte wirb in Hanno⸗ ver ſortgeſetzt, wo es wieder zu einer Reihe ſpannenber Kämpfe kom⸗ men bürfte. Verpflichtet wurden u. a. Körnig, Houben, Schoemann, Böcher. Schwimmen Die ſüddeutſchen Schwimmer werden ſich für die Ergebniſſe eines Clubkampfes intereſſieren, der in Nürnberg zwiſchen Bayern 07. Nürnberg und München 99 zum Austrag kommt. Tennis In Budapeſt gehen die Tiſchtennis⸗Weltmetſterſchaf⸗ ten, an benen auch Deutſchland beteiligt iſt, zu Ende.— Brüſſel iſt der Schauplatz eines Hallenturniers, bet dem beſonders die Spiele der beiden Franzoſen Cochet und Borotra interefſieren werden.— In Bremen findet ein Vereinszweikampf Bremen TV.—, Dortmunder TB. ſtatt. l 1 Rabſport Neben Amateurrennen in Münſter und Berlin muß in erſter Linie das Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen in Bres kan erwähnt werden, bei dem auch die Gewinner des Berliner 21. Sechstageren⸗ nens, die Mannſchaft Dülberg/ Petri, an den Start geht. Winterſport Der Skiſport in Deutſchland ſteht, günſtiges Wetter voraus⸗ geſetzt, am Sonntag in voller Blüte. Der Ski⸗Club Schwarzwald bringt in Hinterzarten ſeinen Großen Dauerlauf zur Durchführung, in Baiersbronn kommt der Schwäbiſche Verbandsſprunglauf, in Neſſelwang der Allgäuer Meiſterſchafts wettbewerb zur Erledigung. Meiſterſchaften gibt es ferner in Willingen(Sauerland), Braunlage (Harz), Friedrichsröda(Thüringer Verbandsſtaffel).— Sehr lebhaft geht es auch im Eis ſport zu. Auf dem Riſſerſee geht die deu tſche Eis hocken meiſterſchaft in Szene, die wieder ein ſcharfes Duell zwiſchen SC. Riſſerſee und Berliner Schlittſchuh⸗Club bringen wird. Mehr als je ſind die Ausſichten vorhanden, daß. Riſſerſee ſich den Titel wieder einmal holt. In Frankfurt werden die ſüdweſtdent⸗ ſchen Meiſterſchaften im Eisſchießen ausgetragen, aber weit weſent⸗ licher iſt die Austragung der Europameiſterſchaften im Etsſchnellaufen in Davos, bie einen großen Kampf der beiden Rivalen Ballangrud⸗ Norwegen und Thunberg⸗Finnland ergeben werden.. 5 Etiſpringen in Garmiſch⸗Partenkirche Dei Skirluß Pärtenkirchen batte für Donnerstag ein verbands⸗ üffenes Skiſpringen ausgeschrieben, das fedoch nur als Schauſprin⸗ gen zur Durchführung kommen konnte. Der Austragungsort, die Also: i 3 85 Nur noch 3 Tage die anerkannt guten Flacher-Rlsgel- Qualitäten zu den bekennt bifigen eoventur- Preisen 1 8 Nur noch 3 Tage die zubergewöhnllohe Einkaufagelegenheft in ollen AD teilungen des größten Spezisthauses Südwestdeutson- lands für Damen-, Sacktis ch- und Kinder konfektion Parsdeplats ischer- Mannheim Riegel Telephon 278 51 Gudlbertſchanze, befand ſich in beſter Verfaſſung, ſo daß deachtens⸗ werte VLeiſtungen erzielt werden konnten. Die beſten Leiſtungen zeigte K. Neun e r⸗Partenkirchen, K. Schmitzer⸗München und Bogner⸗Trounſtein, die wiederholt geſtandene Sprünge von 44 Meter erzlelten. Ganz ausgezeichnet bielt ſich der vielver⸗ ſprechende Nachwuchs des Sklelubs Partenkirchen. Der erſt 18jäh⸗ rige Woernle bot wiederholt wunderbare Sprünge von 41 Meter geſtanden.— Das letzte Schauſpringen im Rahmen der Garmiſch⸗ Partenkirchener Winterwoche findet am Sonntag auf der Kochel⸗ beraſchanze ſtatt. Dieſe Schanze, die vor zwel Jahren für dle Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften gebaut wurde, läßt Sprünge von 65 Meter zu. Es llegen bereits über 50 Nennungen vor. Deutſche Eishocken⸗Meiſterſchaſten Das Meldeergebnis— Der Austragungsmobus Am Mittwochabend war der Meldeſchlüß für die Deutſchen Eishocken⸗Meiſterſchaften, die am Samstag, Sonntag und Montag auf dem Rieſſerſee zur Austragung gelangen. Gemeldet haben ſechs Mannſchaften, und zwar:„Brandenburg“ Berlin, Oſtdeutſche Verbandsmannſchaft, Berliner Schlittſchuhklub, S. C. Rieſſerſee, Eisſport⸗Verein Füſſen(Allgäu), Stuttgarter Hockey⸗Club. Ge⸗ ſplelt wird in zwei Gruppen. Ver Gruppe K gehören an Branden⸗ burg, Stuttgarter H. C. und S. C. Rieſſerſee, zur Gruppe B zählen Oſtdeutſche Verbandsmannſchaft, Eisſport⸗Verein Füſſen und Ber⸗ Uüner Schlittſchuhtlub. Es finden ſtatt am Samstag 2 Spiele, am Sonntag 4 Spiele. Der Montag bringt das Entſcheidungsſpiel zwiſchen den beiden Gruppenſiegern und das Spiel um den dritten und vierten Platz. Die Ausloſung der Spielgegner wird noch bekanntgegeben. Von ben ſechs Treſſen kommt übrigens eines auf einem Spielplatz in Partenkirchen zur Durchführung, die übrigen fünf Treffen finden auf dem Rieſſerſee ſtatt. Tennis Tiſchtennis in Budapeſt Ungarn Sieger im Länderturnſer.— Deutſche Niederlagen Der erſte Teil ber Weltmeiſterſchaftskonkurrenz im Tiſchtennis in Budapeſt iſt mit den Länderkämpfen abgeſchloſſen. Endſieger wurde erwartungsgemäß Ungarn, das ſich zum dritten Male den wertvollen Swaythling⸗Pokal holte. Die Ungarn Mechlovits, Braun und Szabados ſchlugen im Endkampf die Oeſterreicher Liebſter, Thum und Schloßmann mit:0 Siegen. Den britten Platz belegte England vor Lettland.— Anſchließend begannen am Donnerstag die eigentlichen Weltmeiſterſchaften bei den Herren. Die deutſchen Teilnehmer waren von den Länderkämpfen noch ermüdet und mach⸗ ten einen abgeſpannten Eindruck. Sie ſchieden bereits in der erſten Runde aus. H. G. Lindenſtädt unterlag in vier Sätzen gegen Hlueſis, Caro verlor in fünf Sätzen gegen Poldi und F. W. Starke mußte ſich in drei Sätzen dem Letten Roſenthal beugen. Flugſport Luftfahrer⸗Tagung in Paris Hinkleir erhält die Goldmedaille Unter dem Vorſitz des Grafen de la Vaulx hielt die Federation Aeronautique Internationale in Paris eine außerordentliche Ta⸗ gung ab, zu der 18 Nationen delegtert waren. Deutſchland ließ ſich durch Dr. Kotzenberg, den Vorſitzenden des Deutſchen Luftrates und v. Höppner, Geſchäftsführer der Deutſchen Flugſportbehörde, vertreten. Im Vordergrund ſtanden techniſche Fragen. ſo Rſcht⸗ linien über die Aufſtellung und Anerkennung von Rekorden ete⸗ „Als Austragungstermin für den Wafferflugzeug⸗Wettbewarb um den Schnetder⸗Pokal über dem Solent bei Southampton wurde der .—7. September feſtgeſetzt. Die alljährlich zu vergebende Gold⸗ medaille der FA. für die bedeutendſte Flugletſtung des Jahres wurde dem Engländer B. Hinkleir für ſeinen Flug im Kleinflug⸗ zeug von London nach Auſtralten zugeſprochen. Seine Rivalen bei der Abſtimmung waren der franzöſiſche Weltflieger Coſte und der Sbgüler de Cierva, der Konſtrukteur dez Windmüßlenflugzeugs, Der deutſche Ozeanflieger Hauptmann Köhl erhlelt nur wenlar Stimmen. Das Profekt eines internationalen Wettbewerbs für Tpurenflugzeuge mit insgeſamt 300 000 Franes an Prämien wurbe gutgeheißen, ebenſo der italieniſche Antrag auf Schaffung eines internationalen einheitlichen Abzeichens für Flugzeugführer. Was ihnen gut belommt. Nlicht nur der feine Geschmack machts, zondern der Gehalt, weil Suchard dem jungen Organismus besonders zutraglich ist und hohen Nährwert besitzt. 2 N UN Schoko A SEA Suclien, Ermiliſungen. Beobactungen Beweismaterial. i speslell in Ehe- und Alimentations- Prozessen, Pr ival· auskünſte über Vermögen Vorleben usw allerorts. Sachen, Recherchen in allen 2 Civil⸗ Kriminal-: . 0 Sachen ſeder Detektiv- e und beweiskrkſtig erledigt Absolute Diskretion Erste Referenzen. . D KAKAO Delebttrentrate Mannheim, 1 7, ö, b.. Bobeh, Jezepton 3 E 6, 2 preis Mk. 20. 2 Verlag Druckerei Dr. Haas ausgabe 1928 Mannheim b preis Mk. 20. Fernsprechet 24951 & Sete. Nr. 25 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) ————————ßrꝙ¼i Die deutſchen 2 7 Anleihen im Jahre 1928 Von Hans Steffen ⸗ Heidelberg (Schluß) Es iſt gänzlich verkehrt, bie Anleihebegebungen als eine Norm hinzuſtellen, als etwas Selbſtverſtändliches. Früher war bas möglich, heute nicht mehr aus dem ſehr elnf ichen Grunde, weil früher auch der Wohlſtand des Reiches ſtändig wuchs, alſo Spargelder vorhanden waren. Wenn wie in 1928 an über 1½ Milliarde neue Anleihen, alſo ohne Kapital⸗ erhöhungen der Geſellſchaften, herauskamen, ſo hätte auch da⸗ für das gleiche Sparkapital vorhanben ſein müſſen. Daß das nicht der Fall war, braucht hier nicht näher bewieſen zu werben. So wurden die öffentlichen Kaſſen vor allem mit dem Vertrieb der Anleihen beauftragter Stellen gedrängt, ihre Gelder in Neupapieren anzulegen. Vor allem ſollte das für öffentliche Verſicherungen gelten. Daß Private eine größere Inveſtierung bei den dauernden Kursrückgängen nicht gut nerantworten konnten, lag auf der Hand. Jedenfalls wäre eine Heranziehung von Verſicherungsgeſellſchaften aller Art noch deshalb zu verſtehen geweſen, weil ihre Gelder angelegt werden müſſen. Bei öffentlichen Kaſſen ſollte an ſich über⸗ haupt kein freies Geld vorhanden ſein, denn es ſind Stener⸗ gelder, Aber ſelbſt für den Fall vorübergehender Kaſſen⸗ anfüllung eignen ſich ſolche Gelder nicht zur Anlage. Da es ſich dann wohl meiſtens um größere Summen handelt, übt der plötzliche Bebarf einen ſtarken Kursdruck aus. Von dem in der Regel glatten Abgang neuer Papiere hat man gern viel Aufhebens gemacht. Man ſoll ſich aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß die Intereſſenten ſehr häufig gar nicht Kapital anlegten, ſondern nur kurzfriſtiges Geld. Dieſes wurde ſchon bald wieder herausgezogen; denn die Kurſe ſind ſämtlich gefallen, ein Zeichen, daß mehr verkauft, als gekauft wurde. Was kann uns hier helfen? Es hat keinen Zweck, große Reorganiſationspläne aufzuſtellen; wenn kein Geld da iſt, nützen alle thevretiſchen Probleme nichts. Hier nützt nur die tabula rasa, die völlige Einſtellung aller Emiſſionen ſolange, bis die alten aufgeſogen worden ſind. Eine Hypothekenbank hat einmal das ſehr treffende Bild von dem Brunnen gebraucht: man könne nicht fortgeſetzt zus dem Napitalbrunnen ſchöpfen, wenn er ausgepumpt iſt; es käme ſchließlich nur noch Moraſt heraus. Beſſer konnte wohl die wahre Lage unſeres Kapitalmarktes nicht geſchildert werden. Wir müſſen alſo erſt einmal wieder Kapital anſammeln laſſen. Zweifelsohne gehört dazu beſonders ſeitens der Hypotheken⸗ banken eine große Selbſtüberwindung; denn ihr Geſchäfts⸗ betrieb leidet darunter. Aber man darf annehmen, daß ſie ſelbſt am wenigſten gegen eine gänzliche Unterbindung neuer Beleihungen wären; haben ſte doch auch ſchon vor einigen Jahren eine mehrmonatige Sperre eintreten laſſen, und das mit erfreulichem Erfolge. Daß ſchließlich die öffentliche Hand ſich derartige Feſſeln anlegen muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Es wundert einen, mit welcher Natürlichkeit dauernd gepumpt wird. Wer ſein geliehenes Geld nicht ſo wiedergeben kann, wie ex es erhielt(alſo Börſenkurs mindeſtens gleich Auf⸗ lagekurs) muß auf Kredite verzichten. Auch hier iſt Ein⸗ ſchränkung der Bedürfniſſe nötig, genau ſo wie es die Schuld⸗ Deutſche Hochofenſtatiſtik Ritckgang der Zahl, aber Steigerung der Leiſtungsfähigkeit 5 der Hochöfen Die folgende Zuſammenſtellung gibt einen Ueberblick über Zahl, (3,68), Mobilien 2,18(2,18) Forderungen einſchlie (0,2) und anderſeits G pflichtungen 1/23 Verwendung und Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Hochöfen im Naufe der letzten vier Jahre. Es waren nämlich jeweils am Jahresende vorhanden: Dezember 1924 1925 1 192 192 Vorhandene Hochöfen 215 21¹ 20 19¹ 184 Unter Feuer befindliche Hochöfen 106 83 100 116 101 Gedämpfte Hochöfen 22 30 18 8 11 In Reparatur befindl. Hochöfen 61 6 77 45 47 Zum Abblaſen fertige Hochöfen 25 33 27 Durchſchnittliche Kapazität für 24 Stunden i. To, 8418 4% 41% 4% 462,0 Tatlächliche durchſchnittliche Produktivn für 24 Std. l. To 235,0 78,6 318,1 819,5 eee ſchluß eines Polen⸗Vertrages. 7 22 Meldungen anderer Geſamtkapazität f. 24 Sto. i. To. 487483 47820 52825 80965 599900 Die Zahl der insgeſamt vorhandenen Hochöfen dat im Laufe der letzten vier Jahre einen bemerkenswerten Rückgang nämfich von 216 auf 184 Stück oder um 14, v. O.— e während die Geſamtkapazität der unter Feuer befindlichen und ge⸗ Dämpften Hochöfen eine ſtarke Steigerung von 40,7 auf 54,0 Tau⸗ ſend Tonnen erfahren hat. Dieſe Zahlen ſind ein Beweis dafür, daß die Leiſtungsfähtakeit der Hochöfen— übrigens unter Aufwen⸗ zung großer finanzieller Mittel— erheblich geſteigert werden könnte. * Deutſche Reichsbank. Die diesjährige v. Generalverſammlung der Reichsbank wird auf Montag, den 4. Febr. vormittags 10 Uhr noch dem Reichsbankgebäude, Berlin, Jägerſtraße einberufen. * Vorläufig keine Kapitalgerhöhung ber Commerzbank.— Der neue Verſchmelzungsvertrag abgeſchloſſen. Durch die Uebernahme der Braunſchweigiſchen Bank und Krebitanſtalt Ach. erfährt das Filialnetz der Commerz⸗ und Privatbank eine wertvolle Erweiterung. Nachdem der Verſchmelzungsvertrag geſtern aßgeſchloſ⸗ ſen worden iſt, will die ommerz⸗Verwaltung in den nächſten Wochen die Struktur des Geſchäfts ſtudieren und erſt danach ihre Kapital⸗ Peſchaffungspläne treffen. Eine Kapitalserhöhung der Commerzbank iſt ſedenfalls vorläufig nicht in Ausſicht genommen. 2 Auflöſung der Bayeriſchen Juckerkreditbauk A. in Mün⸗ chen. Die d. HB. genehmigte den Verluſtoßſchluß für 193788 in Höhe non 57 810. Gleichzeitig wurde dem Antrag auf Auf⸗ Löfung ſtakigegeben. . Berlin⸗Karlsruher Indnſtriewerke Ach. in Berlin. Wie man von Nerwaltungsſeite erfährt, dürfte die G. für das abae⸗ Lanfenen G. ein befriedi gendes Ergebnis erzielen, da die Vermßgensaufſteklung mit einem Gewinn abſchließt. Der Ueberſchuß ßürſte ſedoch nicht zur Gewinnausſchüttung, ſpn⸗ dern zu Abſchreibungen und Rückſtellungen zur Stär⸗ zung der Betriebsmittel verwendet werden. Im übrigen machen die Verhandlungen über den Verkauf eines Teils des der G. gebören⸗ den umfangreichen Grundbeſitzes recht günſtige Fortſchritte. Man rachnet in Verwaltungskreiſen mit einer weiteren günſtigen Ent⸗ wicklung. „ Vereinigte Deutſche Rickel⸗Werke., Schwerte— Gleich⸗ mäßig anſteigende Entwicklung. Nach dem Bericht iſt das Geſchäfts⸗ Jahr 192728 regelmäßig verlaufen bei ausreſchender Beſchäftigung. Im verſſoſſenen Jahr wurden Bekriebseinrichtungen den Erforder⸗ Riſſan entſprechend erneuert und ergänzt, ohne daß der Bericht, der an ſich ſehr knapp gehalten iſt, darüber nähere Angaben macht. Aus dem Legſährigen Reingewinn werden 200 000„ für Umbauten vu⸗ rückgeſteſlt, ſo daß man wohl mit einer verſtärkten Erneuerung der Anlagen rechnen kann Die Ausgaben für Steuern und ſozlale Laſten betrugen„18(1,1) Miu. 4, ein Betrag der ungefahr die für die 12 v. 5,(11 p..] Dividendenausſchuttung benbtigte Summe erreicht. Einſchl. Vortrag und Zinſen beträgt der Betriebsüberſchuß 3,87(3,14 Mill. 4. Unkoſten erforderten 0,0(0,41], Abſchreibungen auf An⸗ agen 0,(%% 8] Min.. rfahren, Der Reingewinn stellt ſich auf 220(18) 5 ner von ihren Steuerzahlern verlangen, damit die Steuern aufgebracht werden. Das hatten diejenigen Schuldner richtig und rechtzeitig erkannt, die die Laſten aus ſolchen Krediten ſelbſt zu tragen haben, bie Inbuſtrie. Derartige Obligationen waren 1928 zur Seltenheit geworden und wo ſie ſich nicht umgehen ließen, wählte man den Ausweg in Geſtalt ziemlich kompliztert ausgeſtatteter Emiſſionen, wie z. B. die Braubauk. Aber ein Vorwurf ſoll der Induſtrie nicht erſpart bleiben; ſie hat ſich herzlich wenig um ihre Papiere gekümmert. Daß prozenter ſchon unter 90 v. H. ſtehen, und ihre Zahl ſich dauernd vergrößert, wirft ein ſchlechtes Licht auf ſie und ihre Emiſſionshäuſer. Ganz beſonders traurig ſieht es mit den 6prozentigen aus, an der Spitze wieder die Autowerte. Es iſt eine ſehr unkluge Politik, die früheren Anleihen ihrem Schickſal zu überlaſſen. Wenn auch Vorteile für die Emitten⸗ ten daraus gezogen werden, wenn ſie Tilgungsſtücke billig erwerben können, für neuen Kredit haben ſie ſich völlig den Weg verſperrt, denn ſie werden aufgebaut werden müſſen auf Kurſen älterer Ausgaben. In allen Regietungskreiſen klagt man über die hohe Zinslaſt. Beſonders will man der Vandwirtſchaft Hilfe bringen, weil die zur Tagesordnung gewordenen Zwangs⸗ verſteigerungen alteingeſeſſenen Beſitzes einen wertvollen Wirtſchaftszweig ruinleren. Aber hier bleibt es, abgeſehen von unzulänglichen Hilfsaktionen, bei ſchönen Worten. Iſt wirklich der Wille zur Tat ſo groß, wie man in allen Miniſterreden, Banketten und Beſprechungen hört, dann genügte ein Feder⸗ ſtrich, den Zins erheblich zu ſenken, und damit die Hypotheken laſten zu erniedrigen: die Aufhebung der Kapftalertragſteuer. Aber es ſind Utopiſten, die glauben, in unſerer kapitalfeind⸗ lichen Zeit würde etwas zur Stärkung der Wirtſchaft geſchenen. Hierher gehört auch die Behandlung der Auslandsbeut⸗ ſchen, denen man zwar nach heftigen Kämpfen eine Entſchädi⸗ gung zubilligte, aber nicht auszahlte. Man will ſte geſtundet wiſſen für eine Reihe von Jahren, fürs erſte Jahr auch noch ohne Zinſen und dann nur zu 6 v.. Die Folge davon iſt, daß ſeit 2 Monaten ſich ein Schwarm von ſolchen Kriegsſchä⸗ denforderungen für den Anleihemarkt ergoß, natürlich aber zu Kurſen, die einer weiteren Konfiskation ſehr ähnlich ſehen. Wie ſchön für das Reich, dieſe Guthaben jetzt billig aufkaufen zu können. 5 Das alte Jahr ſchließt zu den zktefſten Jahreskurſen“. Was wird das neue bringen? Wie Geſundung möglich iſt, war hier kurz geſtreift. Aber wir haben ſchon zu viel Ueberraſchun⸗ gen erlebt, als daß wir uns feſtlegen könnten mit Voraus- ſagen; wir können nur hoffen, hoffen, daß es beſſer wird, wenigſtens nicht ſchlimmer. Unſere geſamte Wirtſchaft, unſere Lebenshaltung und das Wohlergehen des Einzelnen hängt von einer Ermäßigung der Laſten ab, Laſten, die ſich in der Haupt⸗ ſache ausdrücken in den den Hals zuziehenden Zinſen. Ton⸗ angebend ſind dafür die Anleihen, zunächſt die Hypotheken, bankemiſſionen. Und das ſollen ſich auch die geſagt ſein laſſen, die der Anſicht ſind, Anleihen intereſſierten nur die, die Geld haben. Mill. 4 Aus der Bikanz auf 30. Sept. 1928: Immobilien 3,61 F Jventar 0,23(0,20); Waren 2,86(2,69). Bankguthaben 7,46;(7,05; Wechſel 0,48 läubiger 0,75(1,10); Stuern und ſonſtige Ver⸗ (1,00) Mill. 4. Die Beſchäftigung iſt auch im neuen Jahr befriedigend. 27: J. C. Vogel. Draht⸗ und Kabelwerke.⸗G. Berlin.— Ab⸗ Zwiſchen der Geſellſchaft und Ser polniſchen Kabel⸗ u. Drahlfabritk„Praca“ in Bendzin iſt vor elniger Zeit ein Vertrag abgeſchloſſen worden, durch den die polniſche Fabrik das Recht auf Mitbenutzung von einigen Patenten des deutſchen Werkes eingeräumt erhalten hat, :? Keine Beteiligung der AG. an der Tobe⸗Geſellſchaft. Zu den Blätter über ein angeblich neues AG Unter- nehmen in Amerika teilt die Ac. mit, daß weder ſie noch die ihr naheſtehende Hydrageſellſchaft mii der Gründung der Tobe⸗ Deutſchland etwas zu kun haben. Acht⸗ ö Vom deutſchen Tabatmarkt dein iſt ber Abſatz des Obergutes für die Tes enig zufriedenſtellendet Weiſe verlaufen. Es ſe ſtatt im Bruahr alm, wolelbſt ver⸗ u 2580 4 e Zentner abgeſetzt wurden, iw 8085 4, in Rot zu 40, St. Leon zu 4068. llborf zu 48, in Sandhofen, das bis auf Partien ö albauvereins geräumt iſt, zu 40—48 und in der badiſchen Haardt. In der Gun ⸗Gegend vollzogen ſich Verkäufe in Schwetzingen, Brühl zu 48, Eppelheim zu 48—45, Edingen 40-42. Auch in Oftersheim und an anderen Plätzen wurden eine Reihe von Ver⸗ käufen durchgeführt. Im Durchſchnitt bezahlte man im Zigarxengut⸗ Gebiet 8040 4, im Schneiöegut⸗Gebiel 4048. In Hefen wurden für den Tabak aus Großhauſen und Lorſch bel einer Ver⸗ kaufsſitzung für die jetzt vollſtändig abgehängte Ware 5184 4 ge⸗ boten, jedoch 68 rbert, ſodaß bie Sitzung ergebnislos verlief und eine neue anberaumt wurde. Weiter fllich in Baden, Bühlertal herrſcht Im Einkauf des Obergutes noch Ruhe. Da das Froſtwetler gfünſtig auf die Verbeſſerung eingewlrkt hae, das zwar kräftig iſt, aber meiſt gut brennt glauben bie Pflanzer, öͤaß ſich für das fetzt abgehängte, gebündelte und deshalb beurteilungs⸗ ſähige Matertal bald Käufer einſtellen werden.— In der Ucker⸗ mark hat der Einkauf begonnen, wobel anfangs 8799“, ſpäter 2046„ in den Hauptorten bezahlt wurde. Etwa 75 v. H. der Ernte ſind von Rauchtabakfabrikanten übernommen worden. Von bevor⸗ zugten Orten haben ole Schwedter und Vierrader Tabake bis zu 81 und Zuſchlag erzielt; den Spitzenpreis erreſchte Gatow mit 55—80. Nach allen Tabaken krat erneut Nachfrage auf. Rippen unver⸗ ändert, einige Nachfrage zelgte ſich für überſeelſche Rippen.[ Tad 9 „ Flaria⸗Bäbler-Werke Ach in München.— Erbüöbung des Ber⸗ luſtvortrages. Die o. HB. des nunmehr der Semen s 1. Halske Ac, gehörenden Unternehmens genehmigte einſtimmig die mit einem Verluſt von 272 309/ abſchliezende Vermögensauf⸗ ſtelung für das GJ. 1927/8, der ſich um den Verluſtvortrag aus 1926/7 von 88 249„ auf 807 578, erhöht. Allgemeine Fabrika⸗ tlons⸗ und Geſchäftsunkoſten ſind mit 2904 927 1 und Abſchrelbun⸗ gen mit 105 372„ ausgewieſen, denen Mietseinnahmen von 90 629 Mark und ein Betriebsüberſchuß von 2647362 gegenüberſtehen. Die ſchon im GJ. 1926/7 aufgetretenen ungünſtigen Verhältniſſe in der Zähler⸗ und Kleinmotoren⸗Induſtrie haben im GJ. eine fühlbare Wendung zum Beſſeren nicht erfahren. Die Betelligun⸗ gen an der italieniſchen Tochtergefellſchaft und an den Metall⸗ werken Pfronten Gmb. wurden unter Verluſt obgeſtoßen. Die Anlagen der Jſaria⸗Apparatefabrik Gmb. in Schwenningen, deren ſämtliche Anteile im Beſitz des Unter⸗ nehmens waren, wurden ohne größere Einbuße an ein angeſehenes Unternehmen abgegeben und die G. aufgelsſt. Zur zweck⸗ mäßigen Umgeſtaltung des Unternehmens in München übernahm die Siemens u. Halske die Fabrik am 1. Oktober 1928 und führte ſie als Ifarla⸗Werk— Slemens u. Halske Ac. für ihre Zwecks 17 55 Abwicklung bleſer Maßnahme wird ſich im laufenden G9. auswirken. Höhere Dividende del der Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke Acz. Der Reingewinn des Geſchäfbsſahres 1027,28 beträgt 5 811 900 4(t. B. 4 5 620%„, hierzu erttt der Vortrag url 182 007(106 883) 4. Der auf ben 28. Febr. 1920 einzuberufenden H. ⸗V. ſoll eine D dende von s v. H.(i. VB. 7 v..) auf das Aktienkapital von 60 Mill.% vorgeſchlagen werden. Der Vortrag für das neue Geſchäftsfahr beträgt 427 300 A. * Erxſter Abſchluß der Gekreidevereinigung AG., Hamburg. Der AR. der Getreldevereinigungs AG., Hamburg, die am 20. März 1928 unter Beteiligung einer großen Anzahl Hamburger Banken zur Ge rantkerung der am Hamburger Platze abgeſchlof⸗ fenen handelsrechtlichen Lieſetungsgeſchäſte gegründet wurde, und die mit einem Aktienkapital von 1 Mill. ausgeſtaktes iſt, beſchloß, der auf den 29. Februar einzuberuſenden GW. die Ber⸗ tellung einer Jahre sboidende von 6 v.., berechnet auf eln Fahr vorzuſchlagen. Die Geſchäftsentwicklung fel welle normal, * 15 Millionen& 8 v.. Goldauleihe von 1929 des Freiſtaates Mecklenburg⸗Schwerin. Das unter Führung des Bankhauſes Geb e. Arnhold, Dresden ⸗ Berl! n, ſtehende Konſortium, das kũ rz ⸗ lich 15 Mill. 4 8 v.. Goldanleihe des Freiſtagtes Mecklenburg⸗Schwerin übernahm, legt dieſe kaut Anzeige in der vorliegeenden Nummer in der Zeit vom 18.— 28. d. Mts. zur öffentlichen Zeichnung auf. Der Zeichnungskurs iſt für Stücke mit ömonatiger Sperre auf 94,15 v. H. für freie Stücke auf 94,40 v. H. feſtgeſetzt worden. Die Anleihe erſcheint beſonders intereſſant durch die recht günſtigen Ausloſungschancen, die den Beichnern geboten werden. Sie wird nämlich in den erſten 10 Jahren durch Ausloſung mit einem Aufgelb und dwar in den erſten 8 Jahren 3 110 v. H. vom.—8. Jahre zu 107 v. H. und im 9. und 10. Jahre zu 104 v. H. dzurückge zahlt. Die reſtlichen 75 v. H. der Anleihe werden beginnend mit dem Jahre 1940 innerhat läng⸗ ſtens 20 Jahren wieder nur durch Ausloſung getilgt und zwar in den Jahren bis 1945 zu 102 v. H. und von da ab zu park. Wegen der Einzelheiten verweiſen wir auf das Inſerat. Am hieſigen Platze werden Zeichnungen von der Sübdeutſchen Dis donto⸗ Geſellſchaf., und der Commerz und Pelvat⸗ Bank AG., Fiitale Mannde lm, entgegengenommne. Wieder gemeinſame badiſch⸗pfälziſche Häute ⸗Auktionen Die der Pfälgiſchen Häntever wertung eGmöß. i n Ludwigshafen a. Rh, angeſchloſſenen pfälziſchen Metzgerinnungen haben beſchloſſen, künftig ihr Gefaälfe auf der jeweiligen badi⸗ ſchen Zeutral⸗Hänteguktlon wie vor dem Kriege mitver⸗ ſteigern zu laſſen, Die Pfälziſche Häuteauktion war erſtanden aus den politiſchen Verbältniſſen der Nachkriegszeit. Durch die verſchie⸗ denmalige Abriegelung des beſetzten Gebietes vom übrigen Deutſch⸗ land war es nicht möglich, die pfälziſche Häute und Felle nach Maun⸗ Helm zu ſchaffen und ſo wurde eine eigene pfälziſche Häuteverwer⸗ tungsgeſellſchaft geſchaffen, die mit ihren großzügigen modernen Am⸗ lagen auch fernerhin bleibt. An ſich wäre die pfälziſche Häuteauktion durchaus lebensfähig ge⸗ weſen. Käuferintereſſenten ſetzten ſich auch lebhaft für ihr Weiter⸗ ßeſteßen ein, aber die pfälziſchen Metzgerinnungen ſind der feſten Ueberzeugung, auf einer größeren Aukelon höhere Preiſe erzielen zu können, la. ichrigen meiſt etwas niedriger als die der hadiſchen und württembergiſchen Auktionen lagen. ſeite damit begründet, daß die pfälziſchen delt würden, als die Mannheimer. Dem wurde aber von Metzger⸗ meiſterſeite entgegengehalten, daß Metzgermeiſter von Sud wigs hafen und Schifferſtaßt ihre Häute und Felle nach Mannheim liefern und dort als Mannheimer Gefälle die gleich hohen Preiſe erzielten, woraus ganz klar hervorgehe, daß die pfälziſchen Häute und Felle genau ſo gut, wie die badiſchen ſelien. Von der Pfülgziſchen Häute⸗ vexwertungsgeſellſchaft wurde betont, daß ſtändig auf eine Ver⸗ beſſerung in ber Behandlung der Häute und Felle durch die Metzger⸗ ſchaft hingearbeitet werde. Man wolle nun einmal den Verſuch machen, zu dem alten Verfahren der gemeinſamen Verſteigerung des badiſchen und pfölziſchen Gefälles zurückzukehren und man hoffe, durch Erfüllung der Erwartungen ſie wleder zu einer ſtändigen Ein⸗ richtung im Intereſſe beider Telle zu machen. Dies wurde von Käuſer⸗ Häute nicht ſo gut behan⸗ 60. Pfälz ſche Häuteau tion Ludwigshafen Bei der geſtrigen Häute⸗Auktion erzielten ſe Pfd. in Pfennigen: .. I ene e ere 00 ht Ninderhöute 8 7³ 819 84½ 80 80 Fuhdäute 62%— J, 72—7⁴ 78 275 78 ¼ 78¼ 74 Ochſenhäute 715 717 87.187875 77 738 Farrengäute 76½% 71 65%¼ 85½% 51½ Kalbfelte und Freer bis 9 Pfund 100161; über 9 Pfö. 187.50—1899, 257 2. Klaſſe 188,25 Schuß 109,25; ungeboren 101; Freſer 89, 5. Rinder hände bis 29 Pfund 86,80; 8049 Pfund 9697,88: 50— 89 Pfund 8590 6079 Pfund 63.975; 80100 Pfund 91. FTußhdäute 90—40 pfund 77 60350 Pfuns 8283,50, 6070 Pfund e 0100 Pfund 85,0. Ochſen hänte 50—78 Pfund 74.28; 90.— 9 Pfund 78,50; 80100 Pfund 79,75 und 100 u. m. 68. N Häute 30—49 Pfund 69 5089 Pfund 62, 6079 Pfund 50,7 89100 Pfund 82.78.59, 100 u. m. 48,8. Hänte 2. Klaſſe, Ri ube 9. K. bis 40 Pfund 76, Aber * dere nach 50 Pfund 74,80, mi K. 70,75 bis Die Frachtſage Flteden unveränders. 0 Pfund 9,75; über 50 Pfund 64,8 9 K. bis 20 Pfund 68, m. K. nber 80 Pfund 89, m. K. bis 49 Pfund 88,28; über 80 Pfund 88,287 Ochlenhänte o. K. über 50 Pfund 60,25 m. K. ücher 80 Pfund 62: Far⸗ renhänte o. K. aue Gewichte 89, desgl. m. K. 48. Schuß haute aller Gewichte 61,23. Hammel felle„Wolle 70: angewollte 705 Blöſen 55: Schuß 357 trocken 101. Angeboten waren 51% Stück Kalb⸗ felle, 178 Rinderhäute, 1200 Kuhhaute, 389 Ochſen⸗, 750 Farrenkänte, 935 Häute 2. Klaſſe und 99 Hommelfelle. Bei gutem Befuch und flottem Verkuuf wurde zu den ermäßigten Preiſen alles abgeſetzt. Oeviſenmarkt Im heutigen Frünverkez- nstierten Pfunde gegen Ben dert ge. 488, ewe. 28,19 28, 22 Sehe 1 1174 Zane gg 14407 Sellenn. 12.08 1200 Nahr t?. baland:. 83.68 83.65 Kopenhagen. 18.17 18,8 Legen Reichsmark wurden Dollar ett.206 f nd Pfunde mit 20.4080 Mannheimer Produktenbsrſe Die Kurſe verſte hen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahldar in ae Amfliche Preisnotierungen vom 17. Januar 1928 gehandelt Weizen, inl. 24 Futter⸗Gerſt. 20.50 22.— Weizenmehl 0 „ ausl. 28,50/ 28,28 Pfälzer Werſte 26.25/27 Wbretmeht 8 Roggen. inl. 23,— 8,25 Mais a. Biſch. 23.25 Roggenmehl 29.80 31.9 aus!— Biertreber 20 250,78 Wehenkleie 1 18 Hafer inlänt. 2,7828, 78 Wieſenheu 12. 18. Favs— „ ausl. 2 Su. tleshen 12.50 18.80 Kleefamen ö— Brau⸗Gerſte 25.50½6, Preßſtroh.80/5.20 Rohzuckermel. 1— dis ausl.— Geb. Stroh 4,70/%5,0 J Rafftneriemel.— „ Süddeutſcher Großmüßlenpreis ab Mühle. Meblpieiſe mt Sack Berliner metallb örſe»Mittelkurs Rein⸗Rickel 1 5 5 für 100 Kg 148,17 5 10 17 Antigen Reg. 8 0 85.80 Kupfer 145 0 1465 Clektremtkpf. 159,0 189,2 1 7 0 1 EE. 78,50 78. lei.. 44,25 44, 5 Alum. 98/0 190,9 180,0[Gold Freiv gr. 281 25 Blur. 53,50] 52 78 do. Walz- Draht! 194,0 184.0 Platin de. do 10.28 10,23 Londoner Metallbörſe Metale in K pte Aid n B 88. 28 1. 1. Silber Unze ſtand, 187/40) fein. Platin Unze E do, Ansel, 100,0 105.0 740% 5 s d Elettw 79 28 75 Aucckſüde. 22,8 22,28 Kupfer Kaſſa 74.75 74,85 Zinn KNaſſa 228.0 223.1 Antimon eg 60. 85.— 85.5 Monate 72,95 78, do. JZ Monate 222 222.5 Platin 14,78 14 28 Berlementſpr. 7475 74 88 do Settlemen 228.5 228.0 Wolframeiz 18.50 20 Kupfer elektrol 78.75 78,75 Do. Banka 224.5 2240 Nickel Inland 175.8 175, de beſt ſelee 445ʃ5 75 do Strate 224,0 274.5 doe. Ausland 17548 145 ds ſtraug sh 103 0 1020 Blei ramp 22.22 05 Silber—. Frachtenmarkt Ouisburg⸗Nuhrort 17. ganuar Das Geſchäſt an der heutigen Borſe war im großen und ganzes gegenüber den Boriagen unverändert. Zu Berg wurden Heut nur einige Kokstransporte angenommen auf der Bafis von 1,0 per To. Maungeim. Zu Tal erfolgten Charterungen nur aß Rußrorl * 8 N SS Se eo Freitag, den 18. Januar 1929 Nene Maunßeilmer Zeitung[Mitiag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 19 4 0 1 Verlasges le Ratsleg 0 Besichtigung dad Vorſut del jedem B86-= HAAGLeA N 8 1 9 7 2 Markante Merkmale des Essex- Super- Six Heute erkennt jedet den Essex · Super · Six auf det Straſe an det charak- tetistischen Kühlerfigut, den weichen Rundungen det Linienführung, * Strümpfe und Socken in Juventur⸗Ausverkauf * det Kuhlerjalousie und dem breiten Radstand bei tief liegendem 5. Chassis. Auch die gestielten Stadtlampen fallen in ihtet dekotativen 0 i Wukung ebenso auf wie det breit ausladende Nickelkühlet. 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Wanderer i sens Die dlesjährige ordentliche Generalverſammlung der Reichsbankanteilseigner(8 18 der Satzung der Reichsbank wird hierdurch auf Montag, den 4. Februar ds. Js., vor⸗ mittags 10 Uhr berufen. NN 5. Tagesorbnuntzt 3 225 und billiger als mit BURNUS können 1. Vorlegung des Verwaltungsberichts nebſt Bilanz und 2 Sie bestimmt nicht Waschen! Ganz .— Gewinube rechnung für 1928. mit Kardanantrieb und Stahlrahmen ein f 5 anders als Soda oder Bleichsoda löst 4 2. Beſtätigung der Wiederwahl dreier deutſcher Mitglieder Meisterwerk deutscher Technik. Nocb nie i 5 des Generalrats. 1775 1 1 1155 5 . 8. Ergänzungswahlen zum Zentralausſchuß. e ee ae e eee 4. Sonſtiges. i 55. Die Wertammlung findet im beichssentgebäube Berlin, Wanderer 2% 8 Jägerſtraße 34/36 ſtatt. Zur Teilnahme iſt feder Anteilseigner berechtigt, welcher durch eine ſpäteſtens bis Samstag, den 2. Februar, im Archiv der Reichsbank, Berlin, Breiteſtr. 8/9(Poſtanſchtift: Berlin SW 111) während der Geſchäftsſtunden abzuhebende Beſcheinigung nachweiſt, daß und mit welchem Nennbetrage von Anteilen er in den Stammbüchern der Reichsbank als Eigner eingetragen iſt. den Schmutz schon beim Einweichen, selbst die gefürchteten Schweißränder 2 verschwinden. Was Sie für dieses ge- . rantiert unschädliche Mittel ausgeben, * sparen Sie hinterher an W e 2 1929. steuer- und führerscheinfrel,( Takt- Motor. den gefährlichen sogen. e das Bestes und schönste was in Klelinmotor- 9 2 1 9 Ie. Reichsbank⸗ Direktorium 1 f Aend WIrd. e 621 0 5 118. selbsttätigen Wasch-. krei laufend, sparsam im el- und Snzin: 2 22 8 2 NN Dr. Hfalmar Schacht. Dreyſe. vorbraueh über 70 km Geschwindigkeit, mitteln längstwiederein. 8 ee, dn, 7 unverwüstl. im Gebrauch. Preislisten gratis Herren u. Damen ſin⸗— Bequeme Teilzahlung 5— den anten bürgerlich. Sine 80 dum Peel Auge, 1. 0 7. Steinberg&. 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W..“ meldet, den geſamten Golbdſchatz eines ſeit elf Jahren am Meeresgrund liegenden Dampferwracks geborgen. Ein Teil des Schatzes gehört nun ihm. Der Dampfer heißt„Laurentie“. Die Geſchichte des Schiffs⸗ unglücks, das den Endpunkt in der Chronik dieſes großen Ozeandampfers bedeutete, iſt der des belgiſchen Dampfers „Eliſabethvilla“, deſſen Goldſchätze, wie wir kürzlich berichteten, gehoben werden konnten, nicht unähnlich. Auch„Laurentic“ führte eine große Menge Gold, die für Südafrika, und zwar der Staatskaſſe der britiſchen Dominion, beſtimmt war. Kaum hatte der Dampfer den Hafen von Liverpool verlaffen, wurde er von einem furchtbaren Orkan überraſcht. Es trat im Maſchinenraum ein Defekt ein, der nicht mehr behoben werden konnte und der auch die Rückkehr in den ſchützenden Hafen ver⸗ eitelte. Einige hundert Kilometer weit geriet der Dampfer noch dazu auf eine Mine, die ſofort explodierte und dieſer Un⸗ glücksfahrt ein Ende bereitete. Die Inſaſſen des Dampfers kamen mit Ausnahme zweler Matroſen, die durch einen Zu⸗ fall gerettet werden konnten, ums Leben. Das geſchah im Jahre 1917. Seit dieſer Zeit, alſo ſeit mehr als elf Jahren, lag das Wrack des Dampfers am Meeresgrund. In dieſem Wrack waren Goldbarren von ungeheurem Werte. Der Wert des Geſamtgolbſchatzes erreichte ungefähr 120 Millionen Guld⸗ mark. An eine Bergung des Schatzes war während des Welt⸗ krieges nicht zu denken. Erſt im Jahre 1919 gingen zigige kühne Taucher daran, ſich auf dem Meeresgrund dem Wrock zu nähern. Das Meer iſt an der bezeſchneten Stelle zum Glück nicht ſonderlich tlef, ſo daß die Reſte bes Schiffes, die ungefähr in einer Tiefe von dreißig Metern liegen, verhältnismäßig leicht erreicht werden konnten. Alle Taucher kehrten jedoch! unverrichteter Dinge wieber an die Oberfläche zurück. Ste mußten die Hoffnungsloſigkeit ihres Unternehmens angeſichis des Zuſtandes des Wracks eingeſehen haben. Die Goldbarren waren nämlich in einem großen Treſor untergebracht. Dieſer Treſor kam nun infolge der Exploſton unter das zertrümmerte Stahlgertppe des Dampfers zu llegen. Dieſes Stahlgerippe bilbete einen Wall, eine unüber⸗ windliche Barrikabe, bie jede Annäherung an den Treſor, der den Schatz barg, unmöglich zu machen ſchien. Nachdem brei oder vier Taucher, unter ihnen auch Spezlaliſten in der Bergung verſunkener Schätze, ſich vergebens an die Aufgabe herangewagt und dieſe als undurchführbar aufgegeben hat⸗ ten, nahm Kapitän Damand die Bergungsarbeit in die Hand. Nach dem in England geltenden Rechtsbrauch gehört ein bei einer Schiffskataſtrophe untergegangener Schatz fünf Jahre lang dem rechtmäßigen Beſitzer. Nach dieſer Zeit wird das Gut herrenlos, das heißt, wer es findet, beziehungswelſe birgt, wird zum rechtmäßigen Eigentümer. Der Kapitän hat einen großzügigen Plan für die Bergungsarbeit entworfen, hat ein ganzes Heer von Arbeitern, Tauchern, Technikern engagiert. Eine Bank, deren Leitung den Plan des Kapftäns, trotz ber ungünſtigen Ausſagen Sachverſtändiger, für ausführbar hielt, ſtellte dem Kapitän das notwendige Kapital zur Ver⸗ fügung. Die Bergungsverſuche zogen ſich in die Länge. Schon ſchlen es im Jahre 1924, daß es gelungen ſei, den Weg zum Treſor freizubekommen. Bei dem erſten Verſuch jedoch, den Treſor zu ſprengen, ſtürzte das ganze Wrack zuſammen, begrub einen Taucher unter den Trümmern und machte für lange Zeit die Hoffnungen der modernen Schatzgräber zu⸗ nichte. Erſt jetzt iſt es gelungen, nach mehr als ſechsjähriger Arbeit der Hinderniſſe Herr zu werden und faſt den geſamten Goldſchatz bis auf einen verſchwindenden Reſt auf die Ober⸗ fläche zu befördern. Die Bergungsverſuche verſchlangen ungemein viel Geld. Dennoch erwies ſich die Angelegenheit ſowohl für den Kapitän als für die finanzierende Bank als ein lukratives Unternehmen. Der Kapitän erhält aus dem auf ihn entfallenden Anteil den Betrag von ungefähr dreißig Millionen Goldmark. 5 Deutſchland Tauſende von Wildenten und Mbven verhungert Im oſtfrleſiſchen Wattenmeer und an der Küſte der oſt⸗ Arleſiſchen Inſeln ſpielte ſich in den letzten Tagen eine Maſſen⸗ Jragödie in der Tlerwelt ab, Infolge der ſtarken Kälte und der hohen Schneedecke verließen Tauſende von Wildenten, Wildgänſen, Möven uſw. die Küſtengebtete, um ſich auf Els⸗ ſchollen niederzulaſſen und in den Schlickablagerungen Nah⸗ kung zu ſuchen. Die meiſten bieſer Waſſervögel froren auf den Gisſchollen feſt und konnten ſich nicht mehr befreien. Sie ver⸗ Hungerten unter kagelangem furchtbarem Geſchrei, ohne be ß es der Küſtenbevölkerung möglich geweſen wäre, ben furcht⸗ baren Todeskampf der Tiere zu verkürzen. Erdichteter Ueberſall Wie wir in der Mittwoch Mittagausgabe berichteten, wurde An Einwohner aus Thale, am Bahnſtaket hängend und halb erfroren, aufgefunden. Die Polizei nahm ſich der Sache eln⸗ gehend an. Dabei ſtellte ſich ſchließlich heraus, daß der Uebet⸗ fall erdichtet war und ſich der Betroſſene ſelbſt in die mißliche Lage gebracht hatte. Der Mann hatte eine tüchtige Bierfahrt hinter ſich und ſtürzte in der Bahnhofſtraße. Im Dämmer⸗ zuſtande erkletterte er das Stake, wobel er mit dem Hoſenbein hängen blieb und in ſchwerſte Gefahr des Erfrierens kam. Dle erfrorenen Fingerglleder und die ausgeſtandene Angſt werden für ihn Denkzettel genug ſein, künftige derartige Klet⸗ kextoüxen nach Blerreiſen zu unterlaſſen. Mit brennenden Kleidern im Ballſaal Auf einem Maskenſeſt wärmten ſich einige junge Mädchen, Die ſich eben ihrer Mäntel entledigt hatten, am Ofen des Gar⸗ derobenraumes, als plötzlich eines der leichten Kleider Feuer fing. Das brennende Mädchen rannte in den Saal, wo ein junger Mann die Getſtesgegenwart hatte und die Flammen mit einem Mantel erſtickte. Trotzdem erlitt die Verunglückte recht ſchwere Brandverletzungen. 5 Dre Kinder aus Lebensgefahr gerettet Aus einer gefährlichen Lage mußten in der Reichenberger Straße 112 in Berlin drei Kinder, die ſich allein in der Wohnung einer Familie W. befanden, gerettet werben. In Abweſenheit der Eltern wollte das älteſte Kind, ein acht⸗ jähriges Mädchen, Petroleum auf elne Lampe fül⸗ Jen. Dabei lief der Brennſtoff über und entzündete ſich. Auch ber Inhalt der Petroleumflaſche fing Feuer, die Lampe und die Flaſche platzten inſolge der Hitze, Das Mädchen hatte die Gelſtesgegenwart, ſofort Löſchverſuche zu unternehmen, die auch zum Teil erfolgreich waren. Gleichzeitig rief es laut um Hilfe. Daraufhin eilten Hausbewohner hinzu, die die Tür verſchloſſen fanden. Man benachrichtigte die Wache der Wehr in der Reichenberger Straße. Die Wehrleute ver⸗ ſchafften ſich gewaltſam Zutritt zu der Wohnung, die ſchon ziemlich vergualmt war, und brachten die drei Kinder in Stcherhelt. kroleum beſchränkte, konnte die Wehr mit kleinem Gerät leicht Erſticken. ö eechs Wenſchenleten dem Gastob entriſſen Wie Ehefrau eines Arbelters in der Hirtenſtraße in Merſe⸗ Burg verſuchte ſich und ihren drel Kindern das Leben zu neh⸗ men. Sle ſchloß ſich, während der Mann an ſeiner Arbeitsſtätte wollte, mit den Kindern, die im Alter von ein bis vier Jahren ehen, in die Wohnung ein und öffnete den Gashahn. Das üsſtrömen des Gaſes wurde von Hausbewohnern bemerkt und die Kriminalpolizei benachrichtigt. Da alle Türen der⸗ ſchloſſen waren, mußten ſich die Beamten Eintritt durchs Fen dex verſchafſen, um die Frau mit ihren Kindern aus der Woh⸗ Kung zu holen. Alle konnten durch ſchnell eingeleitete Reb⸗ tungs maßnahmen am Leben erhalten werden. Die Gründe, die Den Brand, der ſich auf das ausgefloſſene Pe. Schweiz Ein herreuloſes Diamantenarmband Im Juni v. J. wurde in dem Erfriſchungsraum einer Halteſtelle der Berninabahn zwiſchen St. Moritz und Tirano eln wertvolles Platinarmband, reich mit Diamanten beſetzt, gefunden. Das Fundbitro der ſchweizeriſchen Bahnen nahm den koſtbaren Gegenſtand in Verwahrung, in der Hoffnung, melden werde. Dieſe Erwartung hat ſich aber nicht erfüllt. Bis zum heutigen Tage iſt keine Nachfrage nach dem Armband an die Fundſtelle gelangt und alle Bemühungen, die Beſitzerin ausfindig zu machen, waren vergeblich. Ob die Trägerin des Armbandes ihren Verluſt gar nicht gemerkt hat, ober ob es ſich am Ende um geſtohlenes Gut handelt, iſt völlig ungeklärt. Frankreich Eine Fliegerbombe auf einer Straße in Paris Durch Zufall konnte am Dienstag in einer Straße von Paris ein großes Unglück verhütet werden. Fußgänger be⸗ merkten, wie ſich eine Gruppe von Schülern mit einem ſchwe⸗ ren Gegenſtanb beſchäftigte, der ſich als eine ſchwere Flieger⸗ bombe herausſtellte, die der Beſitzer, um ſich ihrer zu ent⸗ ledigen. unvorſichtigerweiſe einfach auf die Straße ge⸗ legt hatte. Die Bombe wurde von Sachverſtändigen fort⸗ gebracht und unſchädlich gemacht. Spanien Auf den Spuren des CThriſtoph Columbus Der ſpaniſche Forſcher Fernandez Diaz, der in Madrid im königlichen Archiy im Auftrage einer Geſchichtsgeſellſchaft arbeitet, hat einen wichtigen Folumbusfund gemacht Das zu⸗ fällig von ihm entdeckte Dokument enthält einen notariellen Akt über die Aufſtellung der Leiche des Chriſtoph Columbus in dem Kartäuſerkloſter in Sevilla. Die Karkäuſermönche nahmen die Leiche während der Ueberführung des Amerika⸗ Entdeckers nach der Inſel Santo Domingo vorübergehend in Verwahrung. In dem Dokument wird feſtgeſtellt, daß die Ueberführung und die Betſetzung auf der Inſel auf den aus⸗ drücklichen Wunſch von Columbus erfolge, wie er in deſſen Teſtament niedergelegt worden ſei. Das Schriftſtück trägt das Datum des 11. April 1509 und iſt von Diego, dem Sohne des Columbus und dem Prior des Kartäuſerkloſters unter⸗ zeichnet. Es hat nicht nur inſofern Bedeutung, als es die vorübergehende Beiſetzung des Amerika⸗Entdeckers in Sevilla beſtätigt, ſondern vor allem deshalb, weil es auf das Teſta⸗ ment des Columbus Bezug nimmt. Man hat bisher ver⸗ gebens nach einem ſolchen Teſtament geſucht, von dem man hier zum erſten Male hört, daß es beſtimmt existiert. Man glaubt nunmehr beſtimmt, daß man es noch finden wird und daß dann die ſtark umſtritetne Frage eine Löſung findet, welcher Nationalität Columbus angehörte. Schweden Eine ungewöhnliche Bitte Der König von Schweden erhielt eine ungewöhnliche Bitt⸗ ſchrift. Ein Arbeiter in Boras gibt darin an, daß ein großer Gewinn in der Lotterde auf ihn gefallen ſel, er habe jedoch das Los verloren und bittet nun den König, ſich ſeiner Angelegenheit anzunehmen. 5 Ein Segelſchiff untergegangen Nach Meldungen aus Helſingborg iſt in der Nacht zum Dienstag nördlich von Helſingborg ein großes Segelſchiff mit Namen„Sophie“ nicht weit von Land geſunken. Zwei Ret⸗ tungsbovte wurden am Dienstag vormittag an Land getrie⸗ hen. Von der Beſatzung fehlt jede Spur und man befftrchtet, die Frau zu dem Entſchluß getrieben haben, ſind noch un⸗ delannt daß ſte ums Leben gekommen iſt. daß der Beſitzer, offenbar eine ausländiſche Touriſtin, ſich bald Afrika Die Gehelmniſſe einer afrikaniſchen Höhle Profeſſor Loakey, der Lelter einer engliſchen Expebition in Oſtafrika, machte in einem Vortrage in Nal rob! inter⸗ eſſante Mitteilungen über die bisherigen Ergebniſſe ſelner Tätigkeit. In der engliſchen Kolonie Kenya wurde eine Höhle entdeckt, in der 14 Entwicklungsſchichten in dem Boden freigelegt werden konnten, von den früheſten Zeiten des Menſchengeſchlechtes bis zu den gegenwärtigen Bewohnern der Höhle, Eingeborenen vom Nderobe⸗Stamme. In der unterſten Schicht fand der engliſche Gelehrte die Reſte des früheſten Urzeitmenſchen, den die Wiſſenſchaft bisher über⸗ haupt entdeckt hat. Das Skelett war noch vollſtändig erhalten. Nur in dem Schädel befand ſich eine Oeffnung, die offenbar von einem Schlag mit einer ſcharfen Wafſe herrührte. Das Skelett wurde mitſamt der umgebenden Erdſchicht aus dem Boden der Höhle ausgehoben. In der urſprünglichen Lage waren die Kniee bis zum Kinn hochgezogen. Es handelt ſich nach der Anſicht des engliſchen Forſchers unbeſtreitbar um einen Vertreter des Urmenſchen, der aus ber Zeit der zweiten afrikaniſchen Regenperiode ſtammt. Da dieſe Periode mit der europäiſchen Eiszeit zuſammenfiel, ſo ſtellt das Skelett aus der afrikaniſchen Höhle den älteſten Urmenſchen dar, den wir kennen, da die Spuren des älteſten europäiſchen Urmenſchen aus einer ſpäteren Zeit ſtammen. Mit dem Skelett zuſammen fand man eine Reihe von Gerätſchaften, die auf eine bereits ziemlich weit vorgeſchrittene Entwicklung ſchließen laſſen. An der Hand ber Funbe in den weiteren Schichten kann man ganz genau verfolgen, welchen Lauf die Entwicklung genom⸗ men hat. Die Stelle, wo der afrikanſſche Urmenſch gefunden wurde, muß der Wiege des gegenwärtigen Menſchengeſchlechts ſehr nahe kommen. Amerika Die betrogenen Dauerrebner Das alte Jahr ſchloß in Newyork mit einer Veranſtal⸗ tung, die die Grundſätze des Sechstagerennens und des Dauer⸗ tanzens auf das redneriſche Gebiet übertrug. Der findige Veranſtalter hatte einen großen Saal gemietet und zur Be⸗ teiligung an einem Wettkampf um die längſte Dauerrede ein⸗ geladen. Für die beſten Letſtungen ſtiftete er eine Reihe von anſehnlichen Preiſen. Dadurch angelockt, nahmen eine ganze Reihe von Männern und Frauen an dem Rededuell teil. Am Morgen des erſten Weihnachtsfetertages begann der Wett⸗ kampf. Die Redner und Rednerinnen begannen gleichzeitig und ſuchten einander durch tagelanges, ununterbrochenes Sprechen unter den Diſch zu reden. Am Samstag vor Jahres⸗ ſchluß beherrſchten die Sieger das geſchlagene Feld. Sie mußten allerdings erſchöpft wie Dauertänzer vom„Schlacht⸗ feld“ in ihre Wohnung gebracht werden. Inzwiſchen haben ſie erfahren müſſen, daß ſie ihre Dauerreden in den Wind, d. b. umſonſt gehalten haben. Der Unternehmer hat nämlich Bankerott gemacht. Er hatte mit einem großen Zuſtrom zah⸗ lender Zuhörer gerechnet, aber es war ſaſt niemand gekom⸗ men um dem Ringkampf der Dauerredner beizuwohnen. In⸗ folgedeſſen konnte er weder die Saalmiete und die ſonſtigen Unkoſten, noch die verſprochenen Preiſe zahlen. Ein ſeltſamer Giftmorgd In den letzten Tagen des alten Jahres kam man in New⸗ vork einem geheimnisvollen Verbrechen auf die Spur. Unt fünf Uhr früh wollten zwei Transportarbeiter eine Ladung Tränengasbomben an das chemiſche Laboratorium der Ge⸗ brüder Zuggenheim abliefern. Sie wurden von einem Manne empfangen, den ſie für den Wächter hielten, der ſie aber ſofort nach dem Betreten der Räume mit dem Revolver bedrohte, feſſelte und ausplünderte. Nach einer Stunde erſt konnten die beiden Männer ſich befreien. Sie fanden den wirklichen Wäch⸗ ter in ſeinem Zimmer entſeelt am Boben. Die Unterſuchung ergab zunächſt keine Anhaltspunkte, bis man die Entdeckung machte, daß der Tote völlig verbrannte Lippen hatte. Dies gab Veranlaſſung, den Inhalt einer auf dem Tiſche ſtehenden Taſſe näher zu prüfen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Kaffeereſt eine ſehr ſtarke Giftſäure enthielt. Da ein Selbſtmord aus⸗ geſchloſſen iſt, bleibt nur die Annahme übrig, daß derſelbe Bandit, der die beiden Arbeiter feſſelte, den Wächter zwang, den vergifteten Kaffee zu trinken. Da dem Räuber nur ein ganz geringer Betrag in die Hände gefallen iſt, kann man ſich den Zweck des Verbrechens nicht recht erklären. In dem vorigen Sommer wurden in demſelben Laboratorium wertvolle Pla⸗ tingefäße geſtohlen. Ob der Bandit diesmal auf einen ähn⸗ lichen Raub ausging oder ob er chemiſche Stoffe für verbre⸗ cheriſche Zwecke ſtehlen wollte, iſt der Polizei noch unklar. Nach 0 Jahren geſchieben Herr Charles Klether und ſeine Gattin Adelafde ſchloſ⸗ ſen in Milwaukee im Staate Wisconſin in Amerifa vor nun⸗ mehr rund ſechzig Jahren den Bund fürs Leben und hätten alſo in dieſen Tagen das ſeltene und erfreuliche Feſt der Diamantenen Hochzeit begehen können, wenn nicht eine kleine Störung eingetreten wäre. Als nämlich die Familie des würdigen Paares, ſechs Kinder nebſt den reſpef⸗ tiven Ehepartnern, 14 Großkinder, die zum Teil auch bereits verheiratet ſind, und 9 Urenkel in feſerlichem Zuge anrückte, um dem Jubelpaar zu gratulieren, fand man nur den Sa4jäh⸗ rigen Senior vor, der die Gäſte etwas verlegen begrüßte. Wie er mitteilte, hatten er und ſeine 82jährige Lebensgefähr⸗ tin ſich wenige Tage vor dem Jubiläum— ſcheiden laſſen, und zwar auf Urgroßmutter Adelaides Verlangen. Der be⸗ trübte diamantene Hochzeiter erklärte der ſtaunenden Ver⸗ Jſammlung, daß ſeine liebe Frau ſeit einiger Zeit ein eifriges und begeiſtertes Mitglied der radikalſten amerikaniſchen Frauenorganiſation geworden ſei, deren Tendenzen und For⸗ derungen zu ihren eigenen gemacht habe. So ſei ſie denn auch eines Tages mit dem Entſchluſſe, ſich ſcheiden zu laſſen, aus einer Verſammlung nach Hauſe gekommen. Nahezu 60 Jahre, ſo ſagte ſie, habe ſie unter Verzicht auf den eigenen Willen und die eigenen Neigungen geſtanden. Jes ſei die Zeit gekommen, wo ſie ſich von den Ketten der Ehe befreien und noch einmal ihr eigenes Leben leben wolle. Mrs. Adel⸗ atbe ließ ſich alſo ſcheiden und hat ſich einer— Fllmgeſellſchaft angeſchloſſen, in deren Ateliers ſie nunmehr den größeren Teil ihrer Tage verbringt. Jedenfalls iſt dies alles ein Be⸗ weis für die erſtaunliche Rüſtigkeit unb den Lebensmut der Greiſin, und die Leidtragenden waren in dieſem Falle die Kinder, Enkelkinder uf krenkel, die um die ſchöne diaman⸗ tene Hochzeitsfeier kat„ auf die ſie ſich alle ſo gefrent hatten. Ja, ja, wenn Urgroßmütter„modern“ werden! 1 A* ee * ieren ne e ee d 1 1 Nene Naunheimer Zeitung[Niitag⸗ Ausgabe DDD IEüh 4 EN 5 8 88 1 man nichtig und Se bel Wronieir Freitag, den 18. Januar 1920 ffene Stelſen Garagebetrieb Zudt erfahrenen ODRanffeur 2 U. 38 fur Wagenwartung, Tankſtelle, Material⸗ ausgabe, Labeſtation und Reparaturen. 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Januar 1929, vormittags—12 Uhr für die Buchſtaben bis J und nachmittags von—4 Uhr für die Buchſtaben K bis Z im Rathaus zu Käfertal, 2. Stock, Zimmer Nr. 6 ausgegeben. Mit der Abfuhr des Holzes darf erſt am 23. Januar 1929 begonnen werden. Von dieſem Tage an ſitzt das Holz auf Gefahr der Bezugsberech⸗ tigten.— Das Befahren und Betreten der Kulturflächen bei der Abfuhr iſt verboten und wird beſtraft, desgleichen vorzeitiges Abfahren. 25⁵ Städtiſche Fuhr⸗ Verein für Feuerbestattung Mannheim-Ludwigshafen E. V. Unſere diesjährige ordentliche Mit⸗ . findet Dienstag, den 5. Februar, abends 87 Uhr, im oberen Sagal des Großen Mayerhof, Q 2. 16, ſtatt. Die Tagesordnung derſelben lautet: 1. Erſtattung des Jahres⸗ und Kaſſenberichts; 2. Entlaſtung des Vorſtandes; g. Erſatzwahl für die ausſcheidenden Vor⸗ ſtands mitglieder und Rechnungsprüfer; 4. Abänderung des§ ö der Satzungen; 5. Beratung etwaiger ſchriftlicher Anträge, welche bis ſpäteſtens 28. Januar beim Vor⸗ ſtand(Büro Q 2. 5) eingehen. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder 3 erwünſcht; Gäſte willkommen. Der Wertend— Verkäufe u. Gutsverwaltungskaſſe. Faugelände mit 70 m Straßenfront in der Neckarſtadt zu verkaufen. Angebote erb. unter G W 143 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B234 Zigarrengeschäft gut eingeführt, in beſter Verkehrslage, evtl. mit Wohnung ſof. 55 verkaufen. Für Ueber⸗ erf. 4. Angebote unt. J R 188 Refes Blattes. Dr Bergstraße Wüsbebsſe 175 G2 20.22 Ich offeriere prima 5 5 25 von nur ſchweren Kälbern per Pfd. 93 3 u. 1. 46 Ochsen- u. Rindfleisch nur Qualitätsware bei 2 Pfund 88 3 Schwelneflelsch zum braten bei 2 Pfund.03, Schwelnefleisch zum kochen bei 2 Pfund nur.—% Streichleberwurst per 9 5 50 bei 2 Pfund nur 30 3 Hausmacher Grlebenwurst fett per Pfd. 80 Schmalz roh per Pfd. 1. 10 bei 2 pfd. nur.4 Dicker Rückenspeck p. Pf. 1. b. 2 Pf. n. 93 Alle anderen Preiſe ſind billigſt erſichtlich an meinen Schaufenſtern Verkäufe Strecke: Darmſtadt Heidelberg. Haus mit altbeſt. Bäckerei, m. 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