2 Dieuskag, 22. Januar 1929 Wezugspreiſe: In Mannheim u. Unigebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſt tellgeld. eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle ö Haupt Nehenſte lle R 1. 9/11 (Baſſermannhaus). Geſcha 3⸗Nebenſtellen: Waldhof Schmwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erscheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und L eben Mannheim WMitkkag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger er Frauenzeitung Unterhaltungs 140. Jahrgang Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung f. je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet, Für Anzeigen⸗ Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Streiks, Betriebsſtörungen uſw. bere⸗ chtigen zu keinen Er ſazanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Jernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, „Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht esreform und Pariſer Stimmungsmache gegen Deutſchland Pointarés Finanzſorgen Paris, 22. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der hieſigen Preſſe macht ſich eine zunehmend ſkeptiſchere Be⸗ urteilung der Arbeitsergebniſſe des Sachverſtändigenausſchuſ⸗ ſes bemerkbar. Die meiſten Blätter vertreten den Standpunkt, daß man Schwierigkeiten in der Kommerzialiſierung der deutſchen Ai ubahuſchundverſdmikungen erwarten könne und eine Vertagung der praktiſchen Löſung der franzöſi⸗ ſchen Reparationswünſche. Wenn aber die Kommerzialiſie⸗ rung nicht zuſtandekäme, ſo würde auch die frühere Rheinlandräumung unmöglich ſein. In den Zei⸗ kungen der Rechtsparteien macht man außerdem eine angeb⸗ liche deutſche Propaganda dafür verantwortlich, daß ſich die Stimmung vor dem Zuſammentreten des Sachverſtän⸗ digenausſchuſſes verſchlechtert habe. Wir leſen in dem natio⸗ naliſtiſchen„Avenir“ folgende Zeilen: „Mit Ausnahme von Belgien iſt niemand unter den Alli⸗ ierten entſchloſſen, ſeine Intereſſen wirkſam zu verteidigen und deshalbglauben die Deutſchen, ſie hätten das Spiel bereits gewonnen. Niemals waren ſie ſo an⸗ griffsluſtig wie heute. Sie ſind ſicher, die Rheinlandräu⸗ mung und die gleichzeitige Herabſetzung der Dawesjahreszah⸗ lungen zu erhalten. Aber das genügt ihnen nicht, ſie möch⸗ ten die vollſtändige Aufhebung des Friedens⸗ vertrages. 30 000 Mitglieder von Vereinigungen ehemali⸗ ger Frontkämpfer werden ſich am 2. und 3. Februar verſam⸗ meln und gewaltige Proteſtkundgebungen gegen den Kriegs⸗ ſchuldartikel veranſtalten. Dieſer Artikel 231 bildet das Tun⸗ dament des Verſailler Diktatfriedens. Wenn man ihn für null And nichtig erklärt, wird das Deutſche Reich vollkommen von den Laſten befreit ſein, die ihm die Allfierten auferlegten.“ In Regterungsrreiſen gr ee ic iner hinſichtlich der Ratifizierung des Mellon Beérauger Abkommens in ernſten Schwierigkeiten befindet. Es wäve ihm infolge der ablehnenden Haltung der Linksoppo⸗ ſttion und eines Teils der Rechten unmöglich, im Parlament die Annahme des Schuldenregelungsabkommens mit den Ver⸗ einigten Staaten durchzuſetzen. Poincars habe über dieſen Stand der Dinge die Vertreter Frankreichs in Waſhington und London genau unterrichtet. Klaſſenpolitik vor Staatspolitik Abdruck der geſtohlenen Groenerſchen Deukſchrift Berlin, Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die kommunfſtiſche„Welt am Abend“ macht ihre Ankündi⸗ gung wahr und hat geſtern mit dem Abdruck der Groenerſchen Flottendenkſchrift begonnen. Ein weiterer Beweis dafür, daß unſere Vermutung, daß der Verrat von rkadikal⸗pazifiſtiſcher und kommuniſtiſcher Seite begangen worden ſei, zutrifft. Die„Berliner Börſen⸗ zeitung“ zitiert eine für die Mentalität einer gewiſſen pazi⸗ fiſtiſchen Gruppe überaus bezeichnende Stelle aus dem Buche des holländiſchen Sozialdemokraten Gorter:„Der hiſto⸗ riſche Materialismus“, das Karl Kautſky mit einem Vorwort verſehen hat. Darin heißt es: „Lügen kann gut ſein. Denken wir uns einen Büro⸗ angeſtellten in einem Miniſterium, der Sozialdemokrat iſt. Er bekommt eine Vorlage in die Hände, die ſeine Klaſſe bedroht. Er ſtiehlt ſie und läßt ſie auf den Redaktionstiſch des„Vorwärts“ fliegen. Wir finden ſeine Tat lobenswert. Unehrlichkeit gegen die feindliche Klaſſe kann alſo in den Augen der eigenen Klaſſe lobenswert ſein.“ Es wird dann weiter erwähnt, daß irgend ein Büro⸗ angeſtellter, ein Beamter oder ein Schriftſetzer, der den Bericht der holländiſchen Regierung über die Lage der Eiſen⸗ bahner in die Hände bekam, dem Sekretär des Eiſenbahner⸗ Verbandes eine Kopie gab. Gorter urteilt:„Kein Arbeiter, kein Sozialdemokrat, hat damals die Tat mißbllligt. Jeder empfand, daß die Treue gegen die eigene Klaſſe mehr galt, als die Treue gegen die Kapitaliſten.“ Die„Börſenzeitung“ kennzeichnet die Art der Propa⸗ ganda als 3. 22. „Training zum Verrat“. Wir wollen uns dieſe Schlußfolgerung nicht zu eigen machen. Immerhin wird man ſich doch darüber klar ſein müſſen, daß eine ſolche konſeguente Klaſſen⸗ und Kaſtenpolitik zur Auf⸗ Löſung jeder ſtaatlichen Gemeinſchaft, zum min⸗ deſten des ſtaatlichen Gemeinſchaftsgefühls führen muß. Annöstige Aufregung des„Vorwärks“ Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem „Vorwärts“ it es zu Herzen gegangen, daß am 18. Januar die Reichswehrgebäude in Berlin geflaggt haben. Ihm iſt dieſer 18. Januar lediglich der Tag der Kaiſerproklamation, nicht des Gedächtniſſes der Reichsgründung. Das Bismarckreich, lehrt er, iſt zuſammengebrochen. Ueber das Unhiſtoriſche dieſer Auf⸗ faſſung, die die Kontinuität des Deutſchen Reiches leugnet, auf die in beſſeren Tagen die Sozialdemokratie ſelber Wert legte, mit dem„Vorwärts“ zu ſtreiten, hat keinen Sinn. Die Ahend⸗ ausgabe des„Vorwärts“ bemüht ſich vun aber darzutun, daß die Flaggenhiſſung geſetzwidrig erfolgt Die Si. Flaggenver⸗ 2 ſücht 25 1 lheinlandräumung Dementis nach einer finanziellen Transaktion, um die in Auguſt fälligen 500 Millionen Dollar, die den Vereinigten Staaten bezahlt werden müſſen, aufzubringen. Hauptſächlich handelt es ſich für Poincaré um die Sicherung der franzöſiſchen Staatsfinanzen vor Rückſchlägen. Hilferdings Steuerpläne ſind ein erfreuliches Zeichen S London, 22. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ beſchäftigen ſich im Hinblick auf die bevor⸗ ſtehenden Reparationsverhandlungen eingehend mit der deutſchen Haushalts vorlage. Das Blatt betont ie Schwierigkeiten des Finanzminiſters, ausreichende Ein⸗ nahmen für den Staatsbedarf aufzubringen. Die gegenwär⸗ kige Vorlage ſei aber in mancher Hinſicht geſünder, als die Budgets der letzten drei Jahre. Gegenüber dem Anwachſen der öffentlichen Ausgaben, die nicht durch laufende Einnahmen gedeckt worden ſind, ſei das gegenwärtige Budget ein ernſt⸗ hafter Verſuch, alle Ausgaben aus. Steuerein⸗ nahmen zu decken. Es ſei ein erfreuliches Zeichen, daß der Finanzminiſter nicht davor zurückgeſchreckt habe, neue Steuern einzuführen und die Beiträge des Reiches an die Länder und Kommunen zu reduzieren. Forderungen der Alldeutſchen Berlin, 22. Jau.(Von unſerem Berliner Büro.) Der geſchäftsführende Ausſchuß des Alldeutſchen Verbandes hat, wie die„Deutſche Zeitung“ berichtet, am 19. Januar in Berlin getagt und 1 1 bur. eraten de H Elaß und [Banz ine Eule g Age nemhgren 75 ne ehr don der bisherigen berderblichen Pökikfk“ forderl. Gleichzeitig wird in dem kategoriſchen Ton, der derartigen Manifeſtationen eigentümlich iſt, der Widerruf des Schuldbekenntniſſes von Verſailles und die Eiuſtellung der Leiſtungen aus dem Dawesabkommen verlangt. Ueber die Folgen, die eine deutſche 2 rationsverpflichtungen weiter zu erfüllen, Veigerung, die Repa⸗ nach ſich ziehen würde, machen ſich die Herrſchaften um Claß wenig Sorge. ordnung des Reichspräſidenten Ebert hätte ſich lediglich auf die Marine bezogen. Ueberdies ſeien dem verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten derlei Verordnungen immer dann vorgelegt wor⸗ den,„wenn er ganz andere. hatte“. Der Morgen⸗„Vorwärts“ hat bei ſeinem närriſchen Vor⸗ ſtoß kein Gold im Munde gehabt, der„Abend“ hat es auch nicht. Die Verordnung von 1921 iſt, wie wir feſtſtellen e ſo⸗ wohl für Heer wie Marine erlaſſen worden. Dieſe Beſtim⸗ mung iſt 1923 in die„Flaggen⸗, Salut⸗ und Beſuchs⸗Ordnung für die Reichsmarine“ übernommen worden, die vom„Abend“ ausgegraben wird. Schlechthin albern— man muß ſchon ein⸗ mal zur kräftigeren Chaxakteriſierung greifen— iſt die Be⸗ merkung, daß dieſe Verordnungen dem verſtorbenen Präſiden⸗ ten Ebert immer an Tagen vorgelegt worden ſind, wo er Ernſt⸗ haftes zu tun hatte. In Wahrheit ſind ſie den bürokratiſchen Weg gegangen, den alle vom Präſidenten zu ſignierenden Dinge gehen, d. h. ſie ſind dem Reichspräſidenten, wie das auch heute noch geſchieht, durch ſein Büro vorgelegt worden. Herr Geßler, der dem„Abend⸗Vorwärts“ als Prügelknabe herhal⸗ ten muß, hat darauf nicht den geringſten Einfluß gehabt. Alles in allem: Das Zentralorgan der Sozialdemokratie hat einen gründlichen Hereinfall erlebt. Die Anklageſchrift gegen Hugo Stinnes Am Montag wurde die Anklageſchrift gegen Hugo Stinnos und Gen. in der Kriegsanleiheaffäre den Beſchuldigten zu⸗ geſtellt. Die Angeklagten Kaufmann Hugo Stinnes, Kauf⸗ mann Erich Rothmann, Landwirt 1 von Waldow, Kaufmann Bela Groß, Kaufmann Leo Hirſch und Kauf⸗ mann Eugen Hirſch werden des verſuchten Betrugs beſchul⸗ digt, weil ſie das Reich durch Anmeldung von Krtegsanleihe⸗ neubeſitz als Altbeſitz um etwa zwei Millionen Mar! in betrügeriſcher Weiſe ſchädigen wollten. Der Angeklagte Kaufmann Joſeph Schneid iſt der Beihilfe dazu bezichtigt. Hugo Stinnes erhält eine Erklärungsfriſt von einem Monat. Die Verhandlung wird im Mai ihren Anfang nehmen. Die Zuſtellung der Anklageſchrift an den Bankier Clemens Max Kunert und den Kaufmann Dunkelblum, die ebenfalls des Betrugsverſuchs angeklagt ſind, wird in etwa acht Tagen erfolgen. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Berliner vertritt beide An⸗ klagen. Das Handwerk politiſch neutral. In Erwiderung eines Aufrufes der Wirtſchaftspartei zu Proteſtkund⸗ gebungen im Reich unter dem Motto„Mittelſtand in ö Not“ teilen die unpolitiſchen Vertretungen des M ittelſtandes an ihrer Spitze der Reichsverband des deutſchen Handwerks, mit, ſie müßten ein derartiges Vorgehen ablehnen, da ſie ihre politiſche Neutralität nicht aufgeben wollten. 2— 7. Der Sieg des Autonomiſten Hauß Eine Lektion für Poincaré und Biſchof Ruch Franzöſiſche Kreiſe hatten nach dem Ergebnis des erſten Wahlgangs in Kolmar neuen Mut ſchöpfen wollen, als die Sozialiſten für die Stichwahl ihren Kandidaten zurückzogen, ſodaß nur noch ein einziger„nationaler“ Bewerber um das Mandat des„Komplotteurs“ Roſſé übrig blieb. Offiziel hatten die Führer der oberelſäſſiſchen Sozialdemokratie Stimmenthaltung gefordert. Der„Temps“ und andere Pariſor Blätter, beſonders aber auch die nationaliſtiſchen antiklerikalen Blätter im Elſaß ſelber, hatten es aber für die Pflicht jedes guten Franzoſen erklärt, nun für den„Patrioten“ zu ſtimmen, wenn es auch ein Pfarrer ſei. Es mußte ſich zeigen, ob dieſer Appell gehört würde. Bei den Generalratswahlen im ver⸗ gangenen Oktober waren in einem ähnlich gelegenen Fall (im Kanton St. Amarin) die ſozialiſtiſchen Stimmen zur ſchmerzlichen Ueberraſchung ihres Parteiblattes im zweiten Wahlgang geſchloſſen zu Stürmel übergegangen, dem gleichen Autonomiſten, der am 13. Januar als Nachfolger Dr. Ricklins im Kreis Altkirch gewählt worden iſt. In Kolmar waren unter den 3592 Stimmen, die auf den ſozialiſtiſchen Kandi⸗ daten entfallen waren, zweifellos zahlreiche aus dem links⸗ bürgerlichen Lager, antiautonomiſtiſch und antiklerikal. Wie würden ſich dieſe Wähler entſcheiden? Auf der anderen Seite war gleichfalls ein unſicherer Poſten, die 2833 Stimmen des Kommuniſten Mürſchel, unter denen man einen ſtarken Pro⸗ zentſatz extrem⸗autonomiſtiſcher Wähler vermuten konnte. Vergleicht man die Ziffern des 13. und 20. Januar, ſo er⸗ gibt ſich zunächſt eine um 1425 Stimmen geringere Wahlbeteili⸗ gung(18 302 gegenüber 19 727)„ die Folge der ſozia⸗ liſtiſchen Parole: Stimmenthaltung. Der„nationale Ein⸗ heitskandidat“ Pfarrer Hanſer hat ſeine Stimmzahl um rund 1750 verbeſſern können; das werden alſo wohl Wähler ge⸗ weſen ſein, bei denen die Feindſeligkeiten gegen den Auto⸗ nomiſten den Sieg über die weltanſchauliche Religionsfeind⸗ ſchaft davongetragen hat. Beide Poſten zuſammen ergeben ungefähr die Stimmzahl des zurückgetretenen Sozialiſten Richard. Auf der ſiegreichen Gegenſeite exgibt eine Ahnliche Ueber⸗ Legung, daß die Erhöhung der d Hiffern von 8744 auf 10.251 faſt völlig dem-Mückgaug-Ser-Lemsteöſbi⸗ ſchen Stimmen von 2833 auf 1611 entſpricht. Intereſſant iſt ein Vergleich des dies maligen Wahlgangs mit dem vom 29. April 1928(Stich⸗ wahl), wo der Sozialiſt Richard es war, der die nationa⸗ liſtiſchen Stimmen auf ſich vereinigte. Bei einer weſentlich höheren Wahlbeteiligung(21 500 ſtatt 18 300) ſtanden ſich gegenüber 11270 Stimmen des Autonomiſten Roſſſé und 7340 für den„Nationalen“ Richard, während der Kommuniſt Mürſchel 2900 Stimmen erlangte. Die Wahl am Sonntag gab dem Nachfolger Roſſées, René Hauß, 10 250 Stimmen, während der gegneriſche Sammel⸗ kandidat 6300 Stimmen erreicht hat. Bedenkt man, daß dies⸗ mal der katholiſche Autonomiſt Hauß gegen den offenen Schütz ling des franzöſiſchen Straßburger Biſchofs Ruch ankämpfen mußte und ſelbſt im Wahlkreiſe fremd war, ſo hat ſich der ge ſchloſſene Block der 10000 heimattreuen Stimmen als beſonders ſtandfeſt erwieſen Das unverhüllte Eingreifen des Biſchofs Ruch gegen den Autonomiſten hat die Niederlage des Nationaliſten nicht hin⸗ dern können. So darf man an das Wort eines großen füßd⸗ deutſchen katholiſchen Blattes(„Augsburger Poſtzeitung“) er⸗ innern, deſſen elſäſſiſcher Mitarbeiter vor dem erſten Wahl⸗ gang nach der Darlegung der politiſchen Begleiterſcheinungen erklärt hatte: Die elſäſſiſche Sache wird ſicher einen Triumph verzeichnen können zur Freude aller Anhänger des Rechtes, der Gerechtigkett und des Friedens. Für Frankreich wird es aber eine ſchwere Niederlage ſein, deren Auswirkung noch nicht abzuſehen iſt, für den Hoch w. Herrn Biſchof von Straßburg aber eine Le tion, wie ſie ſelten ein Biſchof von ſeinen Um bade benen und von ſeinem Klerus bekommen h a e** Die Verlegung des Roos⸗Prozeſſes nach Beſaugon Die Entſcheidung des Pariſer Kaſſationshofes, der dem Auftrag des Inſtizminiſters Barthou entſprochen hat und den Prozeß gegen den freiwillig ins Elſaß zurückgekehrten Au⸗ FUR FEEBRU ANS * 272 . Seite. Nr. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 22. Jonnar 1929 N tonomiſten Dr. Rops dem Kolmarer Schwurgericht entzieht findet in der bodenſtändigen Preſſe Elſaß⸗ Lothringens tigen Widerſpruch. Man iſt über die nicht überrascht.„Dieſe Entſcheidung war vorauszuſehen“, er⸗ Härt die Lothringer Volkszeitung“, fügt aber Hinzu:„M 5 muß daran verzweifeln, bei der Regie rung Poin⸗ 63 al tuſicht in den elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheiten 5 3 3 10 58 5 ee eee ee gelegen Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Das 5 A* 3 j Landwirtſchaftsminiſterium veröffentlicht ſoeben D E 1 zburger katholiſche Blatt preußi iſche La hafts 5 „Der Elſäſſer, das Straßburger katholiſche Blatt, ſeine Denkſchrift über das landwirtſchaftliche Bildungsweſen, die eir 1280 erwachſen innert an die beſonderen een iten, elſäſſiſchen Prozeß in dem franzöſiſchen Beſangon werden, und an die weitere Verſchleppung des Prozeſſes:„7 Staatsanwalt von Beſangon muß eine ganze neue En⸗ guste machen, die monatelang dauern kann, ſodaß wohl aus⸗ geſchloſſen ſein dürfte, daß der Prozeß noch in der Winter⸗ ſafſon zur Verhandlung kommt. Solange muß alſo der „Delinquent“, der ſich freiwillig geſtellt hat, hinter Gefängnis⸗ mauern ſitzen. Das iſt empörend...“ Der„Elfäſſer Kurier“, das Kolmarer Blatt Dr. Haegys, glaubt gleichfalls, daß der Prozeß wegen der not⸗ wendig werdenden neuen Aktenprütfung durch den Staatsanwalt von Beſangon nicht mehr im Winter, ſondern erſt im Früh⸗ jahr oder Sommer zur Verhandlung werde kommen können: „Wir glauben, die Meinung der erbrückenden Mehrheit des elſäſſtſchen Volkes ausz ee n, wenn wir Prote ſt erhel ben gegen die Verſchleppung dieſes Prozeſſes, gegen die Verweige⸗ rung des Rechtes eines Elſaſſers, gerichtet zu werden durch ſeine eigenen Volksgenoſſen. Die Gerichtsverfaſſung beſagt ausdrücklich, daß ein Prozeß im Wieberaufnahmeverfahren verhandelt werden muß vor demſelben Schwurgericht, das das erſte Urteil geſprochen hat, in der nächſtfolgenden Seſſion. Man vergleiche damit das Vorgehen, das im Falle des Kom⸗ plottprozeſſes von der Regierung und von der Juſtiz an⸗ gewandt wird.“ Die franzöſiſchſprachigen Blätter haben ſich damit begnügt, die Meldung von der Berlegung des Prozeſſes kommentarlos zu bringen. Slreſemann über Leſſing J Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Zur Leſſingfeier bringt das„Berliner Tageblatt“ einen Leitſpruch Streſemanns: „Vielleicht iſt die Leuchtkraft von Leſſings Werken etwas perblaßt. Uns Heutigen iſt die gütige Lehre Nathans des Weiſen nicht mehr Offenbarung und Emilia Galottis trauer⸗ palles Schickſal wühlt unſer Herz nicht mehr mit Urgewalt auf. Eines aber bleibt von Leſſing: Das erhabene Beiſpiel eines Menſchen, der, in der Enge geboren und Zeit ſeines Lebens in die Enge gebannt, an Geiſt und Seele über den ſchmalen Bezirk, in dem ſein äußeres Leben dahinfloß, rieſen⸗ groß hinguswuchs, ein Kämpfer für die Wahrheit, ein Fackel⸗ träger edlen Menſchentums“ Mie Leſſing in Oeſterreich Heſchätzt“ wird Wie engſtirnig maßgebende Kreiſe in Oeſterreich Leſſing gegenüber eingeſtellt ſind, erhellt aus einer Meldung aus Wien, in der es heißt: Der geſtrigen Feier des Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗ vereins Concordia zum 200jährigen Geburtstage Leſſings wohnte weder Bundespräſident Miklas noch ein Milglled der Regierung bel. Wenigſtens die großdentſchen Regterungs mitglieder hätten dazu als Anſchluß⸗ freunde und liberale Verehrer des Klaſſikers Leſſing Anlaß genug gehabt, aber den chriſtlichſoz talen e dern iſt Leſſing als Freigeiſt verhaßt. Deshalb nehmen ſie an Feiern für den le Leſ⸗ ing nicht teil. Das Unterrichtsminiſterium tadelte ſogar die Leſſingfeiern, die der Wiener Stadtſchulrat ange⸗ vrdnet hat. Das Burgtheater brachte als magere Les ſſingfeier „Minna von Barnhelm“. Gogen die Münchener Voykollreſolution Geheimrat Dr. Heim kritiſiert in einem Artikel in den „Münchener Neueſten Nachrichten“, ütberſchrieben„Be den ⸗ ket das Ende“, ſehr ſcharf die Streik⸗ und Boykottdrohung, die in der Reſolution der Kundgebung der Bayeriſchen Bauernkammer in München enthalten war. Dr. Heim ſtellt feſt, daß dem Bauernſtand nicht die Kampfmittel zur Verfügung ſtehen, wie z. B. der Arbeiter⸗ ſchaft. Er beſtreitet nicht, daß das Recht des Streiks wie den Arbeitern auch ben Bauern zuſtehe, bezweifelt aber, ob eine ſolche Maßnahme überhaupt durchführbar ſei. Drohungen ohne Durchführung führten dazu, daß man nicht mehr ernſt genommen werde.„Man kommt zu Schaden und man Wirkt lächerlich“, meint Dr. Heim. Keiner der Bauern, die dem erſten Teil der Reſolution, der Streikan⸗ drohung, zugeſtimmt hätten, würde ihr folgen. Es komme auch nur der Milchſtreik in Frage und hier müſſe man alis Menſchlichkeitsgründen die Belieferung von Krankenhäu⸗ ſern, Kranken und kleinen Kindern mit Milch unbedingt von einem Streik ausſchließen. Ein Getreideſtreik würde ver⸗ puffen, denn der Reichstag würbe ſofort die Getreidezölle aufheben und Deutſchland würde mit ausländiſchem Getreide überflutet. Das gleiche gelte vom Fleiſch. Dr. Heim findet es unbegreiflich, daß in einer großen Verſammlung einſchließlich der Männer, die am Vorſtands⸗ tiſch geſeſſen ſeien, die Annahme dieſer Reſolution bis auf eine Stimme einhellig erfolgt ſei.„Eine Verwirrung der Geiſter, die mich förmlich erſchreckt, oder iſt es die Furcht vor dem Radikalismus?“ Was den zweiten Teil der Reſolution anbelange, ſo widerlege ſie ſich ſelbſt. Nach dieſer Reſolution würde teder boykottiert werden, der Auslandsprodukte in den Verkehr bringt. Dr. Heim ſagt dazu:„Unter denen, die zugeſtimmt haben und die Bauern ſind, wird wohl kaum einer ſein, der ſich nicht gegen die Reſolution verſfündigt und welcher Antragſteller, welcher Bauer iſt, füttert heute nicht Mais für ſeine Schweine oder Leintrank für ſeine Kälber und Kühe oder Soya⸗Bohnenmehl oder Seſamkuchen? Wenn man die Reſolution wörtlich nimmt, wie ſie zu leſen iſt, ſo dürfte kein Bauer mehr Thomasmehl, das aus außerdeutſchen Gebieten ſtammt und das heute ungefähr den dritten Teil der Ver⸗ sorgung ausmacht, ſtreuen und kein Superphosphat, denn es ammt ja faſt ausſchließlich aus dem Auslande.“ 1 0 ————— die nach mehr als tung wert erſcheint. gehoben worden, daß eine gewiſſe tech digkeit der deutſchen Landwirtſchaft im Vergleich zum Aus⸗ Methoden hetle ſchaftet werd, die ö ſteift aufgaben des landwirtſchaftlichen Bildungsweſens. ſchaftlt che Erzeugung um weitere 15—20 Proz. Staatsanwaltſchaftsr 5 in der bodenſt n Pref ſaß 9 hef⸗ 7 5 5 18. i Zider h. Man iſt ül ie Tatſache ſelbſt freilich 9 Ia 9 0. irt 5 nach den bisherigen Erfahrungen mit ber franzöſiſchen Juſtitz 25 4 8 5 5 ihrer Durch planmäßige Bekämpfung iner Richtung hin der allgemeinen Beach⸗ In den Reichstagsdebatten über die Not der Landwirtſchaft iſt immer wieder und mit Recht hervor⸗ niſche Rückſtän⸗ land eine der tieferen Urſachen für die heutige Kriſe ſei. Man kann wohl ſagen, daß etwa ein Drittel der Bodenfläche nach als veraltet gelten müſ⸗ Der im Bauernſtand wurzelnde Konſervatismus ver⸗ ſich eben vielfach gegen die Fortſchritte der Technik. iſt eine der Haupt⸗ Es wäre techniſch durchaus denkbar, daß die deutſche Landwirtſchaft trotz des Verluſtes großer Ueberſchußgebiete die Bevölkerung aus eigener Scholle ernähren könnte. In den letzten 30 Jahren vor dem Kriege iſt es ge⸗ lungen, die landwirtſchaftliche Produktion um 70 Proz. zu ſteigern, und das erſtrebenswerte Ziel iſt, die jetzige landwirt⸗ zu erhöhen, um die Unabhängigkeit des deutſchen Volkes von dem Nah⸗ rungsmittelbezug aus dem Ausland zu erreichen, der in den letzten Jahren durchſchnittlich drei Milliarden Mark an Wert betrug. Es iſt bezeichnend, daß, wie die Statiſtik lehrt, auf einem Viertel Hektar Raum unter denſelben Ver⸗ hältniſſen bei einem Durchſchnitts betrieb 7 Heis Kartoffeln, bei einem Muſterbetrieb 14 Zentner, d. h. das Doppelte, ge⸗ wonnen wurde, Aehnlich verhält es ſich mit der Viehhaltung und mit der Milchwirtſchaft. Der nach den von den Vätern übernommenen Methoden arbeitende Kleinbauer erzielt bei⸗ ſpielsweiſe in einem Jahr glatte 2000 Liter, während der fortſchrittliche Landwirt es auf 4000 Liter zu bringen vermag. Aus dieſen Erklärungen geht hervor, daß die Erztehungs⸗ und Aufklärungsarbeit ſich vornehmlich an die große Maſſe ſen. Dieſen Widerſtand zu überwinden, haft geholfen werden? techniſchen Rückſtändigkeit der Bauern wenden muß. Dieſen Zweck verfolgt das wirtſchaftliche Erziehungsweſen, über Organiſation geſtern im Anſchluß an rialdirektor Arnol m preuf mintſterium aufſchlußrei che Erläut derungen gab. lichen Fortbildungsſchulen, die von den fachlich ausgebildeten Bauern beſucht werden, haben nach einem gewaltigen Nieder⸗ gang während der Inflati onszeit einen großen Auff genommen. Man ſchätzt ihre Zahl rund auf 183 000. günſtig ſteht es um die Entwicklung der eigentlichen anſtalten, nämlich der Landwirtſchaftsſchulen, deren Sen 392 gibt. 57 Lanbkreiſe beſitzen noch keine Schulen. Fach⸗ es zur derartige Theoretiſch wären etwa 666, alſo beinahe das D 1 pelte, notwendig, um dem geſamten bäuerlichen Nachwuchs Preußen die M öglichkeit einer Fachausbildung zu 3 Hinzu kommen dann die Ackerbauſchulen, die höheren Land⸗ wirtſchaftsſchulen, die Seminare für Landwirte, die neueren Datums ſind, die landwirtſchaftlichen Hochſchulen und ſchließ⸗ lich die Bauernhochſchulen. Ein beſonderes Kapitel iſt die Koſtenfrage. Gegenüber dem gewerblichen Schulweſen iſt das landwirt⸗ ſchaftliche von jeher recht ſtiefmütterlich behandelt worden. 1918 wurden für das gewerbliche Fortbildungsweſen etwa 18 Mil⸗ lionen, für das landwirtſchaftliche rund 4½ Millionen Mark ausgeworfen. Das Verhältnis hat ſich heute etwas gebeſſert, weiſt aber immer noch einen ſehr erheblichen Unterſchied auf. 28 Millionen Mark Ausgaben für die eine ſtehen nur 9 Mll⸗ ltonen für die andere Seite gegenüber. Anders ausgedrückt; Die Staatszuſchüſſe für den landwirtſchaftlichen Schüler be⸗ laufen ſich auf etwa 5 Mark, während für den gewerblichen 20 Mark aufgewendet werden. Die Denkſchrift ſoll ſomit gleichzeitig auch dafür werben, daß der Staat für das landwirtſchaftliche Forbildungsweſen künftighin mehr Mittel auswirft als das bisher der Fall war. Der Sonnenburger Zuchthausprozeß In der Kirche des Sonnenburger Zuchthauſes, die proviſoriſch als Gerichtsſaal hergerichtet iſt, krat am Montag das Erweiterte Schöffengericht Frankfurt a. d. Oder unter Vorſitz des Amtsgerichtsdirektors Wrege zu dem aufſehen⸗ erregenden Prozeß gegen 21 Beamte dieſer Straf⸗ anſtalt zuſammen. Die Anklage wirft den angeſchuldigten Be⸗ amten aller Grade, vom Inſpektor bis zum Hilfsaufſeher, Diebſtahl, Unter oſchlagung, Hehlerei und Verleitung zum Mein⸗ eld vor, und zwar im Zuſammenhang mit der in der letzten Zeit vie ach erörterten Verſchleuderung von ehemaligem Heeresgut. Das Gericht beſchloß, trotz Proteſtes des Verteidi⸗ gers, Verbindung der Verfahren zu gemeinſamer Verhand⸗ lung und Entſcheidung und wies die Ablehnung des von der Verteidigung als befangen bezeichneten Sachverſtändigen, eat Knobkoch, 5 unbegründet zurück. Als Erſter der Angeklagten wurde der Hilfswachtmeiſter Weithe vernommen, dem zur Laſt gelegt wird, daß er ſich Mllitärbekleidungsſtücke aus dem Altverwertungsbetrieb durch Vermittlung von Gefangenen angeeignet habe. Weithe be⸗ ſtritt, daß er dieſe Gegenſtände unrechtmäßig erworben habe. Weithe ſoll verſucht haben, den Gefangenen Paſch zum Mein⸗ eid zu verleiten, indem Paſch angeben ſollte, daß die von Weithe empfangenen Sachen ordnungsmäßig gebucht ſeien. Die Verwirrung in Afghaniſtan 2 § London, 22. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Aus der Fülle der widerſprechenden Nachrichten aus Afghini⸗ ſtan laſſen ſich folgende Tatſachen mit einiger Beſtimmtheit er⸗ kennen: Der neue Emir Habib Ullah iſt im Begriff ſeine Stellung in Kabul zu konſolidieren. Er hat den königlichen Palaſt bezogen und mit der Bildung eines Miniſteriums be⸗ gonnen. In Kabul herrſcht Ruhe. Meldungen, daß Plüu⸗ derungen und Unruhen ausgebrochen wären, bei denen, uach einem Gerücht, Habib Ullah ermordet worden ſein ſoll, werben hier nicht geglaußt. Die Vage in Kabul wird fetzt ledig⸗ lich durch große Lebengmittelknappheit erſchwert. Unbeſtimmt iſt ferner die Haltung der öſtlichen Stämme, durch deren Gebiet die wichtige Karawanenſtraße über ben Khaiber⸗Paß nach Indien führt. Dieſe Stämme haben ſich noch nicht für Habib Ullah erklärt. Es beſteht die Möglichkeit, daß ſie ſich gegen Kabul in Marſch ſetzen und den Emir angreifen. Dieſer Plan wird auf einer Volksverſammlung am nächſten Dienstag erwogen werden. In jedem Falle iſt aber die Stel⸗ lung des neuen Emirs auf die Dauer davon abhängig, ob er die Straße nach Indien für den Handelsverkehr ſichern kann. Inzwiſchen gruppiert ſich die Gegenpartei um Aman Ullah, der ſeine Abdankung widerrufen hat. Die Königinmutter hat die verſchiedenen Mitglieder der Dynaſtie miteinander verſöhnt und ihr bedeutendes Vermögen zur Anwerbung einer Armee zur Verfügung geſtellt, mit der der Verſuch gemacht werden ſoll, die Krone für die Familie zurückzugewinnen. Die Hoffnungen auf eine umfaſſende Er⸗ hebung der ſüdlichen Stämme zu Gunſten Aman Ullahs haben ſich jedoch nicht erfüllt. Es iſt ihm bisher nicht gelungen, mehr als 2000 Mann aufzubringen. Es heißt, daß er die Ausſichten auf eine Wiedergewinnung ſeines Thrones nicht optimiſtiſch beurteilt. Nach Meldungen aus Indien ſoll Aman Ullah neuerdings beabſichtigen, nach der Türkei oder nach Rußland zu fliehen, da ſeine Stellung in Kandahar bereits erſchüttert ſei. Die engliſche Preſſe ſieht allgemein für die nächſte Zukunft einen chabtiſchen Zuſtand in Afghaniſtan voraus. Rücktritt der Frak⸗Regierung Wie aus Bag dad gemeldet wird, iſt die Regterung des Japauiſch⸗chineſiſche Einigung — Vondon, 21. Jan. Einer Pekinger„Times“ Meldung ſich durch eine unſormelle Vereinbarung Japan zufolge habe hereit erklärt, den neuen chineſiſchen Zolltarif aß J. Februar attzuerkennen Irak zurückgetreten. Die Mitglieder der Regierung haben verſchledene Forderungen bezüglich des Militär- und Finans⸗ abkommens zwiſchen dem Frak und Gugland erhoben. Die engliſche Regierung lehnt alle Forderungen ab, die auf die Ge⸗ Während Weithe in ſeinen Ausſagen ziemlich unſicher war, beſtritten die nach ihm vernommenen angeklagten Beamten ſehr entſchieden und klar ſegliches Verſchulden, und zwar ſetz⸗ ten ſie auseinander, in welcher Weiſe die Vorwürfe als Racheaktion von Gefangenen zuſtande gekommen ſeien. Hauptwachtmeiſter Henſchke, der 28 Jahre in Sonnenburg iſt, erklärte: „Im letzten Jahre herrſchte hier eine ſo zügelloſe Füh⸗ rung, daß wir keine Unterſtützung durch den Direktor fan⸗ den. In der Schneiderſtube arbeiteten von 32 Leuten nur ſieben. Als ich allen Arbeit zuteilte, da haben ſie trotzdem nur das gearbeitet, was ihnen gepaßt hat. Es wurde auch heimlich geraucht und Karten geſplelt. Alle unſere Anzeigen an Hauptwachtmeiſter Schulz waren vergeblich und gingen in den Papierkorb.“ Hauptwachtmeiſter Kluck bekundete:„Eine Zeitlang er⸗ linken Hand die Tabaks pfeife, in der rechten Hand das Ta⸗ ſchenmeſſer trugen. Direktor Lüdecke iſt ja auch ſchon von einem Gefangenen verwundet worden.“ Die Verhandlung wird heute Dienstag fortgeſetzt. Babiſche Politik Landtagswahl vorbereitungen Prälat Dr. Schofer wieder auf der Kandidatenliſte Nach Preſſemeldungen aus Zeutrumskreiſen iſt Prälat Dr. Schofer im 21. Wahlkreis(Mosbach⸗Adelshe im einſtimmig als Kandidat aufgeſtellt worden. Nuch eine Bauernpartei In Müllheim fand eine Verſammlung der Markgraf⸗ ler Bauernſchaft ſtatt, die ſich namentlich aus früheren Ange⸗ hörigen des Landbundes zuſammenſetzte. Nach einer eln⸗ gehenden Ausſprache wurde beſchloſſen, für die kommenden Landtagswahlen eine eigene Liſte einer beſonderen Baueru partei aufzuſtellen. Ueber das Programm ſolle eine beſondere Arbeitsgemeinſchaft beraten. An der Spitze dieſer neuen Bauernpartei wird der frühere Landbundsver⸗ treter L. Hagin von Egringen ſtehen. Der Emden ⸗Beſuch in Neapel Im Hotel Excelſtior in Neapel fand am Montag ein vom königlichen Kommiſſar für die Provinz Neapel dem Kapieän und den Offizieren des deutſchen Schulſchiffes„Emden“ gegebenes Bankett ſtatt. An dem Bankett nahm außer dem Kommiſſar für die Provinz Neapel und anderen ſttädtiſchen, militäriſchen und faſziſtiſchen Behörden und Vertretern auch der deutſche Botſchafter Frhr. v. Neurath teil. Beim Trinkſpruch erhob der königliche Kommiſſar das Glas zu Ehren der deutſchen Nation, während die Muſik die deutſche Hymne anſtimmte. Ihm erwiderte Botſchafter Frhr. v. Neurath, der für die herzliche Gaſtfreundſchaft ſeinen Dank ausſprach und ſein Glas auf die Größe Italiens und die Geſundheit des Königs leerte. Die Muſtk ſtimmte daun die italieniſche Königshymne an. Es folgte eine Tanz⸗ unterhaltung, an der bedeutende ſtädtiſche Perfönlichkeiten und die Offiziere des Schulſchiffes„Emden“ teilnahmen. Naubüberfäll — Köln, 21. Jan. Zwei 3 ereigneten ſich am geſtrigen Tage. Im Vororte Bayental wurde ein Herr hinterrücks zu Boden geſchlagen und ſeiner Nar⸗ ſchaft von 800 Mark ſowie ſeiner goldenen Uhr be⸗ raubt.— In eine Brotfabrik drangen drei maskierte währung der Unabhängigkeit und die Aufhebung der Hritſſchen Oberaffſicht hinauslaufen. Männer ein und raubten unter vorgehaltenen Revolver aus dem Kaſſenſchraut etwa 400 Mark. ſchlenen die Gefangenen zur Freiſtunde ſo, daß ſie in der 2 „e 2. 4 1„ 8„ 120132 — A. ne en 1 G 81 mich, denn ihre Stimme hatte furchtbar drohend geklungen. Dienstag, den 22. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 98 Stadtiſche Nachrichten Glatteis Wer heute morgen zeitig aus den Federn und dem Hauſe mußte, erlebte eine unerfreuliche Ueberraſchung. Gleich der erſte Schritt auf der Straße mißlang. Denn der Fuß glitt aus auf dem äußerſt harten Boden. Eine dicke Eis⸗ ſchicht hatte ſich über die Erde gebreitet. Geſtern abend noch hatte es geſchneit, doch hatte ſich der Schnee ſo etwa in der elften Stunde in Regen verwandelt. Da zudem die Tem⸗ peratur bis zum Morgen unter 0 Grad ſtand, konnte das Glatteis ja garnicht ausbleiben. Die Kraftwagen mußten mit äußerſter Vorſicht fahren, die Pferde glitten alle paar Schritte aus. Es war wirklich kein Vergnügen, weder für den Men⸗ ſchen noch für das Tier. Aber die ärgerliche Eisſchicht hielt erfreulicher Weiſe nicht lange vor. Im Stadtinnern begann ſte ſchon in den frühen Morgenſtunden zu tauen. Fretlich, wer nun etwa ausrutſchte, der ſetzte ſich in die Näſſe des Tauwaſſers. In den Außenbezirken hielt das Glatteis etwas länger und er⸗ ſchwerte noch eine ganze Weile den Verkehr. Im weiteren Verlaufe des Vormittags fing es wieder an zu ſchneien, th. 1 * Wann muß bei Glatteis geſtreut werden? Bei der gegenwärtigen Wetterlage iſt ſtändig mit Glatteis zu rechnen. Die Frage, wie oft geſtreut werden muß, hat im vorigen Jahre zu einer Entſcheidung des Bezirksſchöffengerichtes Darmſtadt geführt. Ein paar„Ausgerutſchte“ ſtanden vor Gericht. Es handelte ſich um 5 Hausbeſitzer, die ihrer Streu⸗ pflicht nicht nachgekommen waren. Alle glaubten, wenn ſte einmal geſtreut hätten, ſeien ſie ihrer Pflicht nachgekommen. Es regnete an dem Tage dauernd und ſo bildete ſich immer wieder eine neue Eisdecke. Die Hausbeſitzer mußten ſich be⸗ lehren laſſen, daß bei Bedarf dauernd nachgeſtreut werden muß. Es wurden 4 Hausbeſitzer zu je 20 Mk. Geldſtrafe ver⸗ urteilt und in einem Falle wurde vom Staatsanwalt die An⸗ klage erweitert, weil ein Unglücksfall vorgekommen war. Dieſe Anklage lautete auf fahrläſſige Körperverletzung. Hier greift nach dem Strafgeſetzbuch 8 230 eine Geldſtrafe bis 900 RM. oder Gefängnis bis zu 2 Jahren Platz. * * Verſetzt wurde Reviſionsoberinſpektor Karl Mußler in Mannheim zum Bezirksamt Staufen. * Ansgeſchieden aus dem Staatsdienſt iſt gemäß Art. 14 RPA B. die Hauptlehrerin Elſa Fiſcher in Mannheim. * Ueberreſte der Leiche des verunglückten Feuerwehr⸗ mannes gefunden. Geſtern mittag wurden auf der Brand⸗ ſtälte der Oelfabrik Ueberreſte der Leiche des bei dem Brande am 15. November verunglückten Feuerwehrmannes Schlecht gefunden. Am Fuß der Treppe im Erdgeſchoß, die der Feuer⸗ wehrmann hinaufgeſtiegen iſt, fand man zuerſt das Beil, Teile der Gasmaske, den Karabinerhaken, Reſte von Strahl⸗ rohren, ſowie kleine Teile vom Helm. Der Feuerwehrmann iſt wahrſcheinlich im vierten Stock verbrannt und die Leiche beim Einſtüürzen der Mauern mit herabgeſtürzt. Ausgezeichneter Beſuch der Städtiſchen Schloßbücherei Die neu eingerichteten Leſeſäle der Städtiſchen Schloß⸗ bücherei waren im erſten Vierteljahr ſelt der Wiedereröffnung am 1. Oktober ausgezeichnet beſucht. Der Zahl von 2118 Be⸗ ſuchern, die von Oktober bis Dezember 1927 die Bibliothek be⸗ nützten, ſteht die mehr als doppelte Zahl von 4234 Beſuchern im abgelaufenen Quartal gegenüber. Es iſt ſehr lehrreich, die Progreſſive Steigerung der Beſucherzahl, verglichen mit den Zahlen der entſprechenden Monate des Vorjahres, zu verfol⸗ gen. Es ergibt ſich, daß die Beſucherzahl im Oktober 1928 um 70,6 Prozent, im November um 111,8 Prozent, im Dezember um 120,8 Prozent höher war als in denſelben Monaten des Jahres 1927. Eine ebenſo beträchtliche Steigerung weiſt die Zahl der monatlich entliehenen Werke auf. Dies iſt ein er⸗ freuliches Zeugnis dafür, wie ſtarken Anklang dle durch unſere Stadtverwaltung angebahnte Reorganiſatton des Inſtitutes ſofort beim Publikum gefunden hat. Zugleich iſt das Anſteigen der Beſucherziffer aber auch ein überzeugender Beweis daffir, wie unbedingt notwendig der Ausbau der Städtiſchen Schloß⸗ Hücherei für die Allgemeinheit iſt. St. N. A. Die Eier Skizze von Kurt Miethke „Furt!“ rief mich meine Frau, und ein Schauer durchlief „Ja, was willſt Du denn, Schatz?“ fragte ich, und ich konnte es nicht verhindern, daß ſo etwas wie Angſt in meiner Stimme aufklang. „Geſtern habe ich ein Schock Gier gekauft!“ donnerte meine Frau. „Was geht denn das mich an?“ „Sechzig Stück! Ich habe ſte ſelbſt mitgezählt, als ſie niir Frau Koch(das iſt unſere Eierfrau, liebe blondgelockte Leſerin) in den Korb tat.“ „Na und?“ fragte ich maßlos erſtaunt.„Was ſoll ich denn damit zu tun haben?“ „Das möchte ich ja eben mal wiſſen? „Was möchteſt Du wiſſen?“ „Wo die vierzehn Eier hin ſind?“ „Was denn für vierzehn Eier?“ „Die vierzehn Eier, die fehlen. Ich habe noch kein ein⸗ diges davon genommen, und wie ich ſie vorhin noch einmal durchzähle, ind es ſtatt ſechzig Stück nur noch ſechsundvierzig. Es fehlen alſo vierzehn Eler.“ „Was ſoll ich denn mit vierzehn Eiern machen?“ „Du haſt ſte gegeſſen!“ „Um des Himmels Willen! wohl gemacht haben?“ „Das weiß ich nicht. Vermutlich, als Du geſtern abend allein warſt, während ich zum Geburtstag geweſen bin.“ „Du biſt verrückt.“ „Na ja, nun wirſt Du wieder beleidigend. Das kennt man ja. Du lieber Himmel, was ich in dieſer Ehe ſchon alles auszuſtehen gehabt habe!“... Schluchzend ſank meine Frau in eine Sofaecke. „Schatz!“ fagte ich.„Ueberleg Dir doch bitte einmal!“— „Nichts“, fuhr ſie plötzlich wie von der Tarantel geſtochen in die Höhe,„nichts habe ich mir zu überlegen! Du haſt ſie eben gegeſſen, und jetzt belügſt Du mich. Ich werde zu meiner Mutti zurückgelen. Sofort!“ Wann ſollte ich denn das telpunkt des Abends ſtand die Feſtrede des Rechtsanwalts zum Ausdruck. Gemeindefeier der Anteren Pfarrei Nach dem Feſtgottesdienſt, über ben an dieſer Stelle ſchon berichtet wurde, verſammelte ſich die Pfarrgemeinde St. Sebaſtian im Kolpinghaus zu einer Famllienſeier. Stadtpfarrer Joſeph Bahr, der Vorſtand der Unteren Pfarrei, der mit ſeinen Kaplänen in der vorderſten Reihe Platz genommen hatte, begrüßte mit herzlichſten Worten die in überaus großer Zahl erſchienenen Pfarrmitglleder, Im Mit⸗ Dr. Fetſch, der die Bedeutung des Namensfeſtes der Unteren Pfarrkirche treffend kennzeichnete. Mit Geſchick flocht Dr. Fetſch die Bewelsmaterialten des Heiligen Sebaſtian in ſeine Ausführungen ein, die den Zuhörern die Notwendigkeit des Bekennertums vor Augen ſtellte. Der formvollendete Vortrag, den Stadtpfarrer Bahr mit Dankesworten unter⸗ ſtrich, fand reichen Beifall. Im weiteren Verlauf des Familien⸗ abends brachte der Cäeklienchor der Unteren Pfarrei einige Marienchöre unter der Leitung ſeines Dirigenten Braxmeier zum Vortrag. Ein Kinderreigen ſowie eine Weihnachtslegende bildeten den Abſchluß der harmoniſch ver⸗ laufenen Feier. R. G. * * Das Stadtjugendamt ehrt Dr. Moſes. In der letzten Sitzung des großen Ausſchuſſes für das Stadtjugendamt er⸗ griff nach Schluß der Tagesordnung Bürgermeiſter Böttger das Wort, um im Namen des Stadtjugendamtes Dr. Moſes zu ſeinem bevorſtehenden 60. Geburtstag die Glückwünſche des Ausſchuſſes zu überbringen. Bürgermeiſter Böttger wies darauf hin, daß Dr. Moſes ſchon nahezu 30 Jahre ſeine Kraft der Jugendfürſorge widme, und daß er ſich beſondere Ver⸗ dienſte durch ſeine Arbeit auf dem Gebiete der Fürſorge für ſchwer erziehbare Kinder erworben habe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Moſes noch lange als Mitarbeiter dem Stadtjugendamt erhalten bleiben möge. * Sträflicher Leichtſiun. Eine Frau, die geſtern abend an der Hauptpoſt ihr 5jähriges Mädel den Straßendamm allein überqueren ließ, mußte mit anſehen, wie ein Radfahrer, dem das Kind direkt vors Rad gelaufen war, das Kind überfuhr, wobei es ſich die rechte Hand verſtauchte und zwei Finger an der linken Hand brach. Außerdem blutete es ſtark aus der Naſe. Händeringend bat die Frau die Paſſanten um Hilfe, die ihr ein Auto beſorgten, um das verletzte Kind zu einem Arzte zu bringen. Während dieſes Vorfalles ſtahl ein Taſchendieb einer Frau aus der Mantelſeitentaſche die Geld⸗ börſe, die ungefähr achtzehn Mark enthielt. * In die Badewanne mit kochendem Waſſer gefallen. In der Wallſtabterſtraße in Feudenheim fiel am Samstag abend das 65 Jahre alte Mädchen der Familie Fr. Link in die mit heißem Waſſer gefüllte Badewanne. Das Kind wurde am Rücken ſo ſchwer verbrannt, daß es am geſtrigen Montag im Allgemeinen Krankenhaus geſtorben iſt. Es war das einzige Kind der Familie. * Lotteriegenehmigung. Dem Wöchnerinnenatyl Luiſenheim in Mannheim wurde vom Miniſter des In⸗ nern die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Geldlotterie er⸗ teilt. Krimine ⸗berinſpektor Waldvogel 60 Jahre Am Montag morgen verſammelte ſich eine Aborduung der Staatsanwaltſchaft und Kriminalpolizei, um dem Leiter der Kriminalpolizei, Kriminal⸗Oberinſpektor Waldvogel, zu ſeinem 60. Geburtstag zu gratulieren. Ein Vertreter des z. Zt. beurlaubten Oberſtaatsanwalts überbrachte die Glückwünſche der Stagtsanwaltſchaft und ſchilderte die guten Eigenſchaften des Jubilars. Er bemerkte dabei insbeſondere, daß der Jubilar von der Pike auf gedient und ſich zu hoher Stellung, zum Leiter der größten Kriminalpolizei in Baden, emporgearbeitet habe. Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte der Redner einen prachtvollen Blumenkorb und ein Geſchenk. Für die Kriminalpolizei überbrachte der Vertrauens mann die Glückwünſche und überreichte ebenfalls einen ſchönen Blumenkorb. Der Vorſtand der Geſangsabteilung ſprach der herzlichen Glückwünſche im Namen der Geſangs⸗ abteilung der Polizeibeamten aus. Der Jubilar, hocherfreut über die Ehrung, brachte ſeinen Dank mit herzlichen Worten knuvrte ich „Den Gefallen tuſt Du böfe zurück. „Nein! Den tue ich Dir auch nicht. Das könnte Dir ſo paſſen! Ich werde ſchon hier bleiben, da ſei Du man unbe⸗ forgt, und werde Dir das Leben verſauern.“ 1 Sie rannte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter ch zu. Eine Woche lang war Gewitterſtimmung. Wir knurrten und fauchten uns an. Das Abbild einer„vollkommenen Ehe.“ Aber nach acht Tagen geſchah folgendes: Es klingelte. Meine Frau öffnete die Flurtür, und ich hörte ihre Stimme:„Ach, Sie ſind es, Frau Koch! Ja, kommen Sie nur herein, ich brauche wieder ein Schock. Mein Mann ver⸗ zehrt ungeheure Mengen.“ Die Stimme der Frau Koch antwortete, und bald hörte ich Frau Koch zählen:„Eins, zweit, drei vier, fünf, ſechs, ſieben, acht— es ſind ganz friſche Eier. Was ich ſagen wollte — wie geht es denn ihrem kleinen Neffen Fritz? Gut? Das freut mich. Wie alt iſt er denn eigentlich? Dreizehn Jahre? Ja, wie die Zeit vergeht! Dreizehn! Ja, ja! Vierzehn, fünf⸗ zehn, ſechzehn, ſiebzehn, achtzehn, neunzehn— und Lotte, wie geht es denn der? Will ſie denn nicht bald heiraten? Ste iſt doch alt genug, fünfundzwanzig, wenn ich nicht irre. Doch, doch, fünfundzwanzig. Ein ſchönes Alter! Fünfundzwanzig! Sechsundzwanzig, ſiebenundzwanzig, achtundzwanzig, neun⸗ undswanzig, dreißig, einunddreißig. Ihre Frau Mutter habe ich auch lange nicht geſehen, Eine furchtbar nette Frau. Und wie gut ſie ſich gehalten hat! Sie ſieht ja noch wie ein junges Mädchen aus. Und ſie iſt doch mindeſtens ſchon zweiund⸗ vierzig. Wie? Erſt neununddreißig? Schade, ſchade, Ich dachte, ſie wäre zweiundvierzig. Aber neununddreißig iſt auch ein ganz ſchönes Alter. Gerade in den beſten Jahren ſteckt ſie. Wenn ſte erſt vierzig und darüber iſt, dann iſt es vorbei. Mit einundvierzig gehört man ſchon zu den alten Leuten. Ja, ja. Du lleber Himmel, als ich noch einund⸗ vierzig war. Einundvierzig! Zweiundvierzig, dreiundvierzig, vierundvierzig, fünfundvlerzig—“ In dieſem Augenblick aber riß ich die Tür auf und fragte ſcheinheilig:„Wieviel Eier waren es bis jetzt, liebe Frau Koch?“ i „Fllnfund vierzig.“ Der Weinheilige Vinzenz In der Woche zwiſchen dem 20. und 27. Januar feiern die Winzer an der oberen Moſel den Tag des heiligen Vinzenz. Vinzenz gilt als der Patron der Winzer. Sie geben ihm ein luſtiges Feſt. Je reicher die Weinernte des vergangenen Jahres war, umſo größer die Luſtbarketten Es gibt eine Redensart:„Am Vinzenztag wird ſehr viel geläutet, ge⸗ ſchoſſen, gefiedelt und getanzt“. Wie der heilige Vinzenz zu der Ehre gekommen iſt, der Patron der Winzer und der Schutzherr aller Weinfreunde zu ſein, wird wohl manchem nicht recht verſtändlich ſein. Er ſtammte aus einer echten Weinheimat, aus Spanien. Auf Befehl des Kaiſers Diokletian erlitt er im Jahre 304 den Märtyrertod. Man beachte, daß ihm im Kalender der Tag gewidmet iſt, der genau einen Monat nach dem 22. Dezember liegt. Die Sonne hat wieder an Kraft zugenommen. Die Vegetation beginnt ſich zu regen. In waldreichen Gegenden pflegte man früher von dieſen Tagen an kein Nutzholz mehr zu ſchlagen, weil man glaub te, es würde wurmſtichig. Am Weinſtock iſt die treibende Wir⸗ kung des Frühlings am erſten zu erkennen. Nach dem Vin⸗ zeuztage ſoll man keine Reben mehr ſchneiden, damit ſie nicht „verbluten“. Das Sprichwort ſagt:„Um St. Vinzenz Son⸗ nenſchein, läßt uns hoffen Korn und Wein“. H. R. c * Vortrag. Morgen Mittwoch veranſtaltet die Kirchliche voſttive Vereinigung einen Vortragsabend im großer Saal des Wartburghoſpizes F 4, 8. Sprechen wird Stadtpfarre Frantzmann von hier über das Thema: Die Ich⸗Notl Der Eintritt iſt frei. Jedermann willkommen.(Siehe Anzeige.) * Bewußtlos aufgefunden. Aus Schwetzingen wird gemeldet: Auf einem Bahnſteig des hieſigen Bahnhofs wurde geſtern ein junger Mann, gebürtig aus Oſterburken, wohn⸗ haft in Mannheim, bewußtlos aufgefunden. Er wurde in das Krankenhaus Schvetzingen verbracht und war heute vor⸗ mittag noch nicht zur Beſinnung gekommen. Es konnte bis⸗ her nicht feſtgeſtellt werden, auf welche Weiſe der junge Mann bewußtlos wurde. Es iſt die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß er vom Trittbrett eines abfahrenden Zuges geſtürzt iſt. * Warnung vor einem Grbſchaftsvermittlungsunterneh⸗ men. Ein gewiſſer E. R. de Min aus Philadelphta, der ſich zurzeit in Kaſſel, Kölniſche Straße 72, aufhält, wendet ſich in einer Nachlaßangelegenheit an Behörden und Privatperſonen. Er bemüht ſich angeblich um die Auffindung von deutſchen Erben, die auf den Nachlaß des am 15. November 1730 in ÜUtieg (Vereinigte Staaten von Amerika) geſtorbenen Generals Friedrich Wilhelm von Steuben Anſpruch haben. In zahl⸗ reichen Schreiben an alle ihm erreichbaren Intereſſenten, die ſich entweder an ihn wenden oder ihm namhaft gemacht wer⸗ den, fordert er für ſeine Vermittlungsdtenſte nicht unerheb⸗ liche Vorſchüſſe. Amtlich iſt über das Vorhandenſein eines Nachlaſſes des erwähnten Generals von Steuben nichts be⸗ kannt. Ein etwa vorhanden geweſener Nachlaß wäre auch ſchon längſt an die Berechtigten zur Verteilung gelangt oder, falls Erben nicht zu ermitteln waren, nach Ablauf der in dem betreffenden Untionſtaate geltenden Verjährungsfriſten der Staatskaſſe angefallen. Deshalb wird dringend davor ge⸗ warnt, ſich auf das Unternehmen des de Min irgendwie ein⸗ zulaſſen, da es ſich hier um eine offenbar gänzlich ausſichts⸗ loſe Erbſchaftsangelegenheit handelt, bei der eine Mitwir⸗ kung amtlicher Dienſtſtellen nicht in Frage kommen kann. Gebenkel der hungernden Vögel Wenn ihr in Eurer warmen Stube ſitzt, habt ihr noch keinen Vogel auf dem Fenſterſims oder auf der Balkonſtange ſitzen ſehen? Iſt es euch dabei nicht eingefallen, daß gerade jetzt die Tiere dringend Futter brauchen. Gerade jetzt, wo alles verſchneit iſt. Sogar die Singvögel aus dem Park, die ſonſt kaum ihr Gebiet verlaſſen, kommen in dieſen Tagen öfters vor die Fenſter geflogen und ſchauen eifrig nach Nah⸗ rung aus. Wenn ihr am Eſſen ſeid, denkt an die hungernden Vögel und legt die Krumen, die von eurem Tiſche fallen, vor das Fenſter. Denkt daran, daß die Tiere Hunger haben und nur der Hunger ſie in die Nähe der menſchlichen Behauſungen treibt. Was nutzlos unter dem Tiſch umkommt, kann vielen Vögeln den Hunger ſtillen. Denkt an ſie und ihr werdet eure Freude haben, wenn ſie das Futter eifrig aufpicken. Und ihr werdet noch mehr Freude haben, wenn ſie euch mit ihrem Ge⸗ ſang im Frühjahr wieder erfreuen. Es iſt oft nur etwas Gleichgültigkeit zu überwinden, aber wenn ihr etwas zu eſſen habt, denkt an die ſchutzloſen Vögel, für die der Wifter grauſam iſt. f 05 i N R — „So, Elli,“ ſagte ich zu meiner Frau,„nun ſei doch ſo gut und zähle mal die fünfundvkerzig Eier nacht“ Sie tat es. Frau Koch flog ſamt Eiern auf die Straße. Wir ſind wieder wie jung verheiratet. Sie ſagt wieder „Liebling“ zu mir. Sie macht ſich wieder ſchön für mich. Ich darf wieder eine Schneiderrechnung bezahlen, denn ſie will ſehr, fehr ſchön für mich ſein s ** Der Philharmoniſche Verein Mannheim hat Wilhelm Furtwängler mit den Berliner Philharmoni⸗ kern zu einem„Außerordentlichen Feſtkonzert“ eingeladen. Es findet am 7. Mai d. J. aus Anlaß des 70fäh⸗ rigen Vereins jubiläums ſtatt. ux EEA 4. Seite. Nr. 35 Neue Mauuheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 22. Januar 1929 Beranſtalhmngen 1 Reichsgründungsfeier der Deutſchen Ehrenlegion E. B. Die Riiterſchaft Mannheim der Deutſchen Ehre n⸗ legion beging die Reichsgründungsfeier am Samstag abend im neueröffneten Saale des Kaufmannsheims in Form eines großen Familienabends mit Tanz und Gabenverlofung. Hierzu hatten ſich nicht nur die Vereinsmitglieder mit ihren An⸗ gehörigen und eine Anzahl von Gäſten, ſondern auch größere Deputationen der Ortsgruppen von Worms und von Darm⸗ ſtadt eingefunden. Ferner waren von den verſchledenen mili⸗ täriſchen Organiſationen und vaterländiſchen Verbänden Vertreter anweſend. Der ſchön verlaufene Abend ſtand im Zeichen treuer Kameradſchaft und der Liebe zum Vaterland, für das auch die Jegionsmitglieder mitgekämpft hatten. Ein vorzügliches Programm brachte mannigfache Darbietungen, reiche Abwechſlung und viel Bei⸗ fall. Die unermüdliche Vereinskapelle Löſche ſpielte unter ihrem ſchneidigen Dirigenten eine Reihe ſchmiſſiger Militärmärſche. Frau Dora Neuber ſprach einen der Feier angepaßten ſinnigen Prolog, worauf Frl. Lisl Schneider ihr großes techniſches Können durch einige Klapiervorträge bewies. Der erſte Vorſitzende, Oberleutnant a. D. Bittel, hielt eine kurze Anſprache, in der er beſonders die durch treue Waffenbrilder⸗ ſchaft miteinander verbundenen Kameraden begrüßte, auf die Tra⸗ bition der Ehrenlegion, den Waffenbrüdern zu helfen, verwies und ſodann dem Wunſche auf einen baldigen Aufſtieg des deutſchen Vaterlandes Ausdruck verlieh. Der Ehrenvorſitzende, Major a. D. von Baer, betonte die Zwecke und Ziele und das Weſen der Ehrenlegion, die nun auf ein 10 jähriges Beſtehen zurückblicke und politiſch neutral ſei. Das oberſte Geſetz der Ehrenlegion ſei die lebe zum Vaterland. Wo Soldaten beiſammen ſind, wird auch der gefallenen Kameraden gedacht. Herr Würz⸗ Worms lenkte die Gedanken der Anweſenden auf die Schlachtfelder und zu den teuren Toten, die ihr Leben für das Vaterland ließen. Leiſe erklang während ſeiner tiefempfundenen Worte, die ſtehend angehört Wurden, das Lied vom guten Kameraden. Herr Meiſinger⸗ Darmſtadt übermittelte die Grüße der Mitglieder von Darmſtadt, Herr Würz⸗ Worms die der Kameraden aus dem beſetzten Gebiet. Dat Hoch des Kameraden Seeger vom Verein ehemaliger badi⸗ ſcher Leibdragoner auf das deutſche Vaterland fand ein begeiſter⸗ tes Echo. Opernfänger Bittel⸗ Würzburg überroſchte durch ſeine klang⸗ volle ſympathiſche Stimme und Frl. Schwenn durch ihre reife Vortragskunſt, während der Humoriſt Schleich viel Heiterkeit hervorrief. Die verſchiedenen Reigen anmutiger Tänzerinnen ge⸗ fielen ebenfalls ſehr gut. Alfred Löſche erwies ſich als ein guter Begleiter der Soliſten am Klavier. Die Tom hol a enthielt keine Nieten, dafür mehr wertvolle Preiſe. Kamerad Neuber, der ſich um die Organiſation des Feſtes ſehr verdient gemacht hat, wurde im Daufe bes Abends Dank und Anerkennung ausgeſprochen, eben⸗ o auch den mitwirkenden Kräften und der Vereinskapelle. Ein Tanz hlelt dann die Anweſenden noch ziemlich lange in fröhlichſter Stimmung beiſammen. ch. 5* LKirchenmuſik in der Unteren Pfarrkirche. Zu dem Kirchen⸗ patronfeſt S. Sebaſtian fand in dem feſtlich geſchmückten Gotteshaus der Unteren Pfarrei ein erhebender Feſtgottesdienſt ſtatt. Nach der Patroziniumspredigt von Profeſſor Dr. Klor, zelebrierte Kaplan Deichelbehrer unter Aſſiſtenz von Stadtpfarrer Bahr und der Kapläne Borbach und Heiler bas feierliche levitierte Hochamt. Amraßhmt wurde die Feſtmeſſe durch den Vortrag nachſtehender Werke. Missa in honorem Sanctissimae“ von Rheinberger für 4, und 7. Fimmigen Shorgeſang. Ferner„Veni creator“ von Meſſner für Aſtimmigen Chor,„Oratio mea“ von Wirt für 4. und 7ſtimmigen Ghos und bas Zanctum ergo“ von Renner für Aſtimmigen Chor. Unter der altbewährten Stabfützrung des Chordirigenten Muſik⸗ fehrers Braypmeter kounte der Cäeilienchor dex Unteren Pfarre die kleſſigen Werke wünderbarer Kirchenmusik zum glänzenden Er⸗⸗ folge führen. Hierin verband ſich die herrliche katholiſche Liturgie mit ihren ſinnreichen Zeremonien des Hochamtes eng mit ben Lateini⸗ ſchen Geſangswerken inhaltsreicher Kirchenmuſik, beides durch das feierliche Gepräge für den Katholiken erhebend. gt. 1 8 Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater: Ein Bandit von Ehre Glück muß man haben. Wenn ein amerikantſcher Soldat aus den Sklavenkriegen auch nach dem Friedensſchluß keine Ruhe geben will, wenn ihm mit großer Liſt und Tücke nachgeſtellt wird, ſo muß er ſich ſchon ſehr geſchickt anſtellen, um lebendig durch alle Fährlich⸗ keiten zu kommen. Aber Jeſſe Janſon(Fred Thom ſon) hat dieſe Weſchicklichkeit in etwas unwahrſcheinlichem Maße. Dazu kommt ein nicht weniger unwahrſcheinliches Glück. Immer findet ſich noch aus ſchlimmer Lage ein Ausweg. Seine liebe Zerelda(Nora Laue), ie eigentlich auf Seiten der Gegner ſteht, hilft ihm immer noch zur rechten Zeit. Wenn er flieht, ſo ſteht zufällig auch ſein prächtiger Schimmel in der Nähe— das iſt alles gauz ſelbſtverſtändlich. Bin ich Zyr TDyp' iſt ein Film wie ſeder andere und bei weitem nicht ſo eigenartig, wie ſein Titel vermuten läßt. Nora Beo w, an⸗ geblich die ſchönſte Frau Amerikas, weiß durch eine reichliche Portivn Raffinement den geliebten Mann gu bekommen.— Das iſt alles. ſchäfts führung gus. Tagungen Jahresverſammlung 1928 des Ausſchuſſes der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden Am Samstag, den 12. Januar tagte die ordentliche Jahresver⸗ ſammlung 1028 des erſtmals aufgrund von Vorſchlagsliſten der wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ge⸗ wählten neuen Ausſchuſſes der Landes verſicherungs⸗ anſtalt Baden in Oſſenburg. Der Letter des geſchäftsführenden Vorſtandes: Präſtdent Jung ⸗ Karlsruhe eröffnete die Sitzung. Durch Zuruf wurde zum Vorſitzenden der Verſammbung der Arbeit⸗ nehmervertreter: Verwaltungsdirektor Stock⸗ Heidelberg, zum ſtell⸗ vertr. Vorſitzenden der Arbeitgebervertreter: Architelt Becker⸗ Baden⸗Baden, und zu Schriftführern: Arbeitgebervertreter Syndikus Langen bein⸗Mannheim und der Arbeitnehmervertreter Gewerk⸗ ſchaftsſekretär Fu ch s⸗Bruchſal gewählt. Bei der Beratung des Voranſchlags für 1929 nebſt Anlagen, des wichtigſten Punktes der Tagesoroͤnung, ergriffen Vertreter der Gruppe der frei⸗gewerkſchaftlich organiſierten Arbeitnehmer Haarer⸗ Pforzheim, Krankenkaſſenverwalter Ziegelmatler⸗Konſtang und als Vertreter der Gruppe der Arbeitgeber: Syndikus Langenbein⸗ Mannheim das Wort, und nahmen— teilweiſe in längeren Aus⸗ führungen— auch zu den ſchwebenden ſozialpolitiſchen Fragen Stel⸗ lung. Vom Ausſchußmitglied Haarer wurde an der verzögerlichen Rechtſprechung der badiſchen Oberverſicherungsämter ſcharfe Kritik geübt und darauf hingewieſen, daß früher auch bei dem ba⸗ diſchen Landesverſicherungsamt nicht immer mit der wünſchenswerten Raſchheit gearbeitet worden ſei. Der im Zuſammenhang mit dem Voranſchlag geſtellte Antrag des Anſtaltsvorſtandes, daß der Landes⸗ verſicherungsanſtalt gehörende landwirtſchaftliche Anweſen Huber ⸗ hof bei Nordrach ⸗ Dorf zu veräußern, führte zu einer ausgeſprochen landwirtſchaftlichen Debatte. Der Voranſchlag für 1929 ſieht insgeſamt 39 542 000„ Einnahmen und— einſchließlich der Darlehenshingaben— ebenſolche Ausgaben vor, Nach dem Stand vom 1. Januar 1929 werden 82 037 Renten im Geſamtjahresbetrag von 31 081 502,85„ leinſchließlich des Reichszu⸗ ſchuſſes) an badiſche Invalidenverſicherte und deren Angehörige aus⸗ bezahlt. Für Heilverfahren und allgemeine Maßnahmen zur Förderung der Geſundheitsverhältniſſe der verſicherten Bevölkerung ſind in dem Voranſchlag 4 246 000„ vorgeſehen, eine Summe, die reſtlos den Kranken zu gute kommt. Der perſönliche Verwal⸗ tungsaufwand beträgt nur 3,177 der zu erwartenden Einnahmen und hält ſich ſomit im Vergleich zu den perſönlichen Verwaltungskoſten anderer öffentlicher Organiſationen in äußerſt beſcheidenen Grenzen. Demgemäß fand auch der Voranſchlag nach den Anträgen des ge⸗ ſchäftsführenden Vorſtandes einſtimmige Annahme. Von den der Beſchlußfaſſung des Ausſchuſſes noch unterbreiteten Vorlagen bürfte für die weitere Oeffentlichkeit der Antrag des Vor⸗ ſtandes auf Erbauung einer Heilſtätte für Tuberkuloſe der Knochen, der Gelenke, der Haut, der Drüſen u. dergl. in Bad Dürrheim mit einem vorausſichtlichen Auſwand von 3 Millionen R. von Intereſſe ſein. In dankenswerter Weiſe hat das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium der Landesverſicherungsanſtalt Baden für dieſen Zweck eine Beihllfe von 800 000/ bewilligt. Auch dieſe Vorlage des ge⸗ ſchäftsführenden Vorſtandes fand die einſtimmige Billigung der Aus⸗ ſchuß mitglieder, Die weiteren Punkte der umfangreichen Tagesordnung berühren mehr innere Angelegenheiten der Landesverſicherungsanſtalt. Nach ſechsſtündiger Dauer konnte der ft Verwaltungsdirektor Stock die Verſammlung mit den Worten des Dankes an die erſchte⸗ neuen Herren für ihre lebhafte Beteiligung an den Verhandlungen ſchließen und zugleich dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Beſchlüſſe der Verſammlung der Landesverſicherungsanſtalt und namentlich ihren Verſicherten zum Nutzen gereichen mögen. Ausſchußmitglies Syndikus LZangenbein ſprach noch dem Vorſitzenden den Dauk der Verſammlung für ſeine ausgezeichnete und unpartekiſche Ge⸗ — tr— N Aus dem Lande Autounfall an der Bergſtraße Schriesheim a. d.., 21. Jan. Am Sonntag abend gegen 5 Uhr ſtießen auf der Landſtraße zwiſchen Schriesheim und Leutershauſen zwei Perſonenautos zuſammen. Beide Wagen wurden ſchwer beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Während die Inſaſſen des einen Autos nur leicht durch Glasſplitter verletzt wurden, wurde der Führer des anderen Wagens durch den Zuſammenſtoß aus dem Wagen herausgeſchleudert und ſchwer verletzt. Die Schuldfrage iſt noch ungeklärt. * * Todtmovs, 19. Jan. In den beiden letzten Tagen dieſer Woche war in der Umgebung von Todtmoos ſo viel Schnee gefallen und haben ſo ſtarke Schnesſtür me geherrſcht, wie dies ſeit 20 Jahren nicht mehr erlebt worden iſt. Die vorhandenen Schneepflüge reichten nicht aus, um den Verkehr freizulegen.. Nationaltheater Mannheim „Triſtan und Iſolde“ Da zerbrechen ſich ein paar von den allzu Beſorgten den Kopf über die Bedeutung, die Wagner im Spielplan der heu⸗ tigen Oper beſitzt, erörtern dies und das, die Inſzenierung, die Striche, Aufführungsmöglichkeiten und vieles andere, und dann findet eines Montagabends, der dazu wenig geeignet schien, ſo eine„Triſtan“⸗Aufführung ſtatt, und ſie zeigt, daß alle jene Fragen vor der Praxis des Theaters verſchwinden. Man hat dieſe Vorſtellung gewiß nicht mit allzu ausgedehnten Proben vorbereitet; und dennoch fügte ſie ſich zu einer Leiſtung tufammen, die um ein recht erhebliches Maß die Art ſolcher eingeſchobenen Vorſtellungen überſtieg. Da war zunächſt ein⸗ mal das Orcheſter, dem man eine glückliche Dispoſition an⸗ merkte. Die Triſtanpaxtitur, dieſes Wunderwerk der Satz⸗ kunſt und nicht umſonſt das Muſterbeiſpiel für die Einheit von Harmonik und Inſtrumentation, ſieht von der großen Klanggeſte der Nibelungenwelt ab, und individualiſtert viel mehr die einzeluen Inſtrumente. Das Sehnen und Drängen, die Entwicklung des muſikaliſchen Geſchehens aus der chroma⸗ tiſchen Linie, ſchreibt den einzelnen Stimmen den Charakter führer Führung vor. Sie ſchließen ſich gleichſam von ſelbſt zu⸗ ſammen, die Streicher mit ihrem Vibrato, die Holzbläſer mit ihren elegiſchen, melancholiſchen Figuren, der Naturlaut des Horns, das Geheimnisvolle des Poſaunenklangs, die letzten pyrcheſtralen Rundungen, die die Harfe gibt. Ein Wunderwerk inſtrumentaler Selbſtverſtändlichkeit, das am allerdeſten die Qualität der Spieler erkennen läßt; ſie konnte diesmal nur Freude an dem ſchönen Klang erwecken, der einige ſtärkere Akzente nicht ſcheute, aber unter der Leitung Orthmanns ich zur abgerundeten Einheit zuſammenſchloß. Dieſer Natürlichkeit des Inſtrumentalen entſpricht im „Triſtan“ der Urlaut der Mannes⸗ und Weibesſtimme in ihrem Suchen und Sichfinden. Iſoldes Weg von der Rache zum Viebesſterben iſt ebenſo weit wie der von Triſtans Kampf um die Ehre zur Qual der Erwartung. Beide bezeichnen eine ganze Welt der Gefühle, des Sehnens, Strebens und Ver⸗ „ gehens. Gertrud Bindernagel hat ihrer Iſolde neben der ſchönen Stimme fetzt auch eine prägnantere Faſſung der Ausſprache mitgegeben. Ihr Stimmklang iſt dann am ſchönſten, wenn er rein aus dem Natürlichen emporwachſen kann, wie im zweiten Akt, wo er ſich von den Urlauten der ſanft rieſelnden Welle bis zu der letzten Steigerung des Zwiegeſanges machtvoll erhebt. Die letzte Feinheit, das troniſche Spiel der ſchmucken Irin im erſten Akt, iſt dieſer Iſolde noch verſagt. Loeltgens Triſtan gibt den todgeweihten Helden mit ſtarkem innerem Erleben. Sein Blick iſt umflort vom Dämmer des nächtlichen Wunderreichs, der Heimat Triſtans. Und wenn dieſer Helde ohnegleichen auch nicht mit höchſtem tenoralem Glanz parodiert, ſo iſt er doch jedem, der den Geiſt dieſes Werkes und nicht nur ſeine Noten liebt, unendlich willkom⸗ mener als jene Stimm⸗Matadoren, die nicht wiſſen, was ſie da oben wirklich tun. Dabei gibt Loeltgen in der Lyrik des Liebesgeſanges, im Ausdruck von Triſtans Schmerz ganz Aus⸗ gezeichnetes. Erna Schlüter als Brangäne krönte den herrlichen Zwiegeſang mit ihrer klangvollen Stimme, deren Timbrierung zwar nicht den vollen Gegenſatz zu Iſolde gibt, dafür aber durch Fülle und Schönheit, beſonders auch im erſten Akt, an ſich ihre volle Berechtigung als traute Magd Iſoldens erhält. Fentens wundervoll menſchlich geſtalteter Marke, Bahlings Recke Kurwenal und Bartlings ſcharf poin⸗ tierter Melot ſeien noch aus der Vorſtellung genannt, die ſehr reichen und herzlichen Beifall fand. Dr. K. Vom Kölner ſtädliſchen Schauſpielhauſe. Zur Erinne⸗ rung an die vor 100 Jahren erfolgte Uraufführung wurde auch hier am 19. Januar Goethes„Fauſt“ 1. Teil zur Dar⸗ ſtellung gebracht. Ueber die Vorzüge und Schwächen der vom Intendanten Theo Modes geſchaffenen dramaturgiſchen Bithneneinrichtung des Werks habe ich bereits im April vori⸗ gen Jahres das Nötige gemeldet. Konnten wir dieſer Liebes⸗ mühe um den Dichterfürſten begreiflicherweiſe auch diesmal nicht recht froh werden, ſo löſten andererſeits zwei für den Dag von Berlin verſchriebene bekaunte Gäſte, Paul Wege⸗ ner als Mephiſto und Theodor Loos als Fauſt, durch die Verbeſſerung des Obſt⸗ und Gemüſebaues 60 Schwetzingen, 21. Jan. Der Gartenbauverein Schwetzingen hat in den früheren Jahren in der Hauptſache der Förderung der Blumenzucht und der Hausgartenkultur gedient. Die heutige Zeit verlangt dringend eine planmäßige Förderung auch des landwirtſchaftlichen und erwerbsmäßigen Obſt⸗ und Gemüſebaues. Die Gemarkung Schwetzingen und die angrenzenden Gemeinden bieten ſehr gute Möglichkeiten, den Ob ſt⸗ und Gemüſebau bedeutend zu verbeſſern. Dieſe Verbeſſerungsarbeiten und den Ausbau der Kulturen in rich⸗ tige Wege zu leiten und zu unterſtützen, wird in Zukunft eine Hauptaufgabe des Obſt⸗ und Gartenbauvereins ſein. Die maßgebenden Stellen, wie Bad. Landwirtſchaftskammer und Kreisverwaltung werden dieſe Beſtrebungen, wie es ander⸗ wärts bereits geſchieht, auch hier fördern und unterſtützen. Geſtern fand im Saale des„Weißen Schwan“ eine Mitglieder⸗ und Werbeverſammlung des hieſigen Obſt⸗ und Gartenbau⸗ vereins ſtatt, die auch aus den Nachbarvereinen Hockenheim, Ketſch und Brühl gut beſucht war. Obſtbauoberinſpektor Martin von Ladenburg hielt hierbei einen Vortrag über wichtige Tagesfragen des Obſt⸗ und Gartenbaues. Einleitend gab Redner ein Bild von der geringen Ausfuhr der Induſtrie⸗ erzeugniſſe nach dem Ausland und der leider nach vielen Mil⸗ lionen Mark zu bewertenden Einfuhr ausländiſchen Obſtes und Gemüſes nach Deutſchland. Nach der Statiſtik ſei der Verbrauch an Obſt und Gemüſe bei uns er⸗ freulicherweiſe im Wachſen begriffen. Es müſſe verhindert werden, daß unſer ſauer verdientes Geld ins Ausland hinauswandere. Die klimatiſchen Verhältniſſe ſeien in Bezug auf Wärme für eine Erweiterung des Anbaugebietes in un⸗ ſerer Gegend außerordentlich günſtig. Hauptkultur bleibe der Spargel.— In der Ausſprache wurden noch wertvolle An⸗ regungen gegeben. Dem Verein iſt eine größere Anzahl neuer Mitglieder beigetreten. Das Triberger Poſtauto verbrannt * Triberg, 21. Jan. Das Reichs poſtauto Furt⸗ wangen—Triberg geriet am Samstag nachmittag bei ſeiner Ankunft in Triberg in Brand. Anfangs machte ſich eine ſtarke Rauchentwicklung bemerkbar, bis ſchließlich bei der Gewerbehalle die hellen Flammen emporſchlugen. Die Fahrgäſte konnten noch raſch ausſteigen. Auch das Gepäck und die Poſt wurde noch raſch gerettet. Dagegen iſt das Auto bis auf das Eiſengerüſt verbrannt. Die Urſache ſteht noch nicht feſt. Man vermutet, daß ſich infolge des ſtarken Bre m⸗ ſens Funken gebildet haben. * u Friedrichsfeld i.., 21. Jan. Durch die Geiſtesgegen⸗ wart eines Bahnarbeiters wurde am Sonntag nach⸗ mittag ein Eiſenbahnunglück vermieden. Der Mann be⸗ merkte, daß ein Schnellzug mit unverminderter Geſchwin⸗ digkeit in die Station einfuhr und ohne Zweifel, infolge des dichten Nebels, das Signal überfahren hätte. Durch Rufen und Winken wurde der Führer des Schnellzuges auf⸗ merkſam gemacht, wodurch er den Zug noch rechtzeitig an⸗ halten konnte. Die im Zuge befindliche Tochter eines Mannheimer Arztes trug durch das ſtarke Bremſen eine ſtark blutende Kopfwunde davon. * Heidelberg, 21. Jan. Im Hotel„Naſſauer Hof“ hat ſich ein noch unbekannter, in den 40er Jahren ſtehender Man u in ſeinem Zimmer erſchoſſen.— Im Bezirk des Arhefts⸗ amtes Heidelberg erreichte die Erwerbsloſenziffer der vergangenen Woche eine ſeltene Höhe. Die Zunahme beträgt 2339 in der Arbeitsloſenverſicherung und 11 in der Kriſenfürſorge. Unterſtützt werden gegenwätig in der Ar⸗ beitsloſenverſicherung 7685 männliche und 3983 weibliche, zu⸗ ſammen 11668 Perſonen, in der Kriſenfürſorge 683 männliche und 61 weibliche, zuſammen 694 Perſonen. Die Geſamtzahl der Unterſtützten iſt alſo 12 362. * Kronau(Amt Bruchſal), 21. Jan. Geſtern abend wurde die Leiche der ſeit 14 Tagen vermißten, 17 Jahre alten Sophie Staſſer nach langem Suchen in der geſtauten Kraichach aufgefunden. Aeußerlich waren keine Verletzun⸗ gen feſtzuſtellen, ſodaß man annimmt, daß das bedguernswerte Mädchen freiwillig in den Dod gegangen ist. Schluß des redaktionellen Teils Acud Fans „ Socſener hervorragende Charakteriſierung ihrer Aufgaben wohlbegrün⸗ detes, ſehr beifälliges Intereſſe aus. Daß Wegeners Zungen⸗ fehler derzeit doch einigermaßen ſtörend in die Erſcheinung tritt, nebenbei. Von den einheimiſchen Kräften ſeien die beſſer und beſſer ſich entwickelnde junge Elvira Erdmann(Gret⸗ chen), Elſa Baumbach(Marthe Schwerdtlein), Richard Aßmann(Stimme des Herrn) und Otto Brodowſek (Famulus) hervorgehoben. Wenn man bei dieſer Aufführung von einer Ausſtattung überhaupt reden kann, ſo war ſie von einer lächerlichen, den Zuſchauern öfters das ſimpelſte Ver⸗ ſtändnis erſchwerenden Armſeligkeit. Wozu das um Himmels willen bei Goethe, bei„Fauſt“, in einem Hauſe, das über alles zu einer richtigen, ſachgemäßen Bühne Erforderliche reichlich verfügt! 5. O Die Theateraffäre in Chemnitz. Seit einiger Zeit wird dem Chemnitzer Generalintendanten Tauber von der dortigen Preſſe vorgeworfen, die Operetten Lehars un⸗ gebührlich bevorzugt zu haben. Nun iſt er auch in einer Stadtverordnetenverſammlung von Abgeordneten aller Par⸗ teien der Korruption geziehen worden: Er habe ſich bei der Ausgeſtaltung des Spielplans von perſönlichen Rückſichten und von geſchäftlichen Verbindungen ſeines Sohnes, des Kam⸗ merſängers Richard Tauber, zu Lehar leiten laſſen. Nach Schluß der Sitzung ſtellte Tauber in ſeiner Aufregung zuerſt einen Schriftleiter der„Volksſtimme“ zur Rede und ließ ſich dann dazu hinreißen, den Hauptſchriftleiter des„Chemnitzer Tageblattes, Maushagen, der zugleich Opernreferent ſeiner Zeitung iſt, mit dem Stocke anzugreifen. Dieſen ent⸗ wand ihm Maushagen; der verzichtete aber mit Rückſicht auf das hohe Alter des Angreifers, ihm den Ueberfall heim⸗ zuzahlen. Tauber warf ſich dann in feiner Aufregung ſelbſt zu Boden und machte ſich ſelbſt heftige Vorwürfe,— was ihm immerhin zugute zu rechnen iſt.— Es iſt wohl anzunehmen, daß Tauber von ſeinem Vertrag, der noch bis Mitte 1930 läuft, ſchon vor der Zeit zurücktreten wird. Bis zur Stunde hat er indes— anderen Meldungen entgegen— ſein Entlaſ⸗ ſungsgeſuch noch nicht eingereicht. Der größte Teil der Chemnitzer Zeitungen enthält ſich vorderhand der Beſpre⸗ chungen über die Auffſthrungen in den ſtädtiſchen Thegtern. 1 * N 4 i Dienstag, den 22. Januar 1929„ Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 88 Nachbargebiete Oberſtaatsauwalt i. R. Rudolf Wünzer b. Darmſtadt, 21. Jan. In der Nacht zum Sonntag ver⸗ ſchied ſanft, von ſeiner Familie Rudolf Wünzer. Herzensbildung ungewöhnlich ausgezeichnete Perſönlichkeit, die auch in Mannheim beſtens bekannt war, dahingegan⸗ gen, die ſich allenthalben, wo immer ſie auftrat, großer Be⸗ liebtheit erfreute. Ein langjähriges Leiden, gegen das der Verſtorbene beſonders in den letzten Lebensjahren mit äußer⸗ ſter Energie ankämpfte, hat ihn nun ſchließlich dahingerafft. Zu Beginn des vorigen Jahres war Wünzer den Beſtimmun⸗ gen des Altersgrenzengeſetzes folgend, in den Ruheſtand ge⸗ zreten. Der Oden waldklub verliert in ihm einen ſeiner hervorragendſten Führer, einen Mann der aus dem tiefſten Herzen heraus ein Mann des Volkes war. Durch un⸗ zählige Wanderungen war er mit dem Odenwald und ſeinen Bewohnern verbunden wie ſelten ein Menſch. Sein freund⸗ liches, jeder Ueberheblichkeit obholdes Weſen verſchaffte ihm die Liebe der Angehörigen aller Stände. Was er im Laufe lan⸗ ger Jahre für den Odenwald und ſeinen Verein geleiſtet hat, Hürfte hinlänglich bekannt ſein. In der Errichtung des Rudi⸗ Wünzerturmes bei Waldmichelbach fand dieſe Tätigkeit ühre Anerkennung. Der Odenwaldklub hatte Wünzer ſchon vor Jahren zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. Ein prächtiges Buch:„Wander⸗Erinnerungen“ das er hinterließ, legt für die innige und tiefe Naturliebe Wünzers beredtes Zeugnis ab. * * Ludwigshafen a. Rh., 21. Jan. Am Sonntag abend wurde in ein Haus in Mundenheim ein gebrochen und zum Nachteile der abweſenden Bewohner, einer Schuhmacher⸗ meiſtersfamilie, den Betrag von 215 Mk., aus einer Kom⸗ mode, die ebenfalls gewaltſam erbrochen wurde, geſtohlen. Die Täter ſind unbekannt. Am Samstag nachmittag erlitt der 63 Jahre alte Gärtnergehilfe Julius Klein in einer Wirt⸗ ſchaft in der Gräfenauſtraße einen Schlaganfall. Der Mann wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus ver⸗ bracht; bei der Einlieferung war der Tod bereits eingetreten. Speyer, 20. Jan. Im Anweſen des Schreinermeiſters und Möbelhändlers Fröhlich entſtand Samstag vormittag gegen 10 Uhr ein Kellerbrand. Das Brandunglück wurde dadurch verurſacht, daß ein Lehrjunge ein Streichholz unachtſam beiſeite warf. Die im Keller auf⸗ bewahrten Späne entzündeten ſich, wodurch dann Holz und Kohlen in Flammen geriet. Durch das raſche Eingreifen des Löſchzuges wurde größerer Schaden vermieden. Der Lehr⸗ ling iſt wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zur Anzeige ge⸗ bracht worden. * Bergzabern, 19. Jan. Im nahen Niederhorbach ereig⸗ nete ſich geſtern abend 10 Uhr eine rohe Bluttat. Im Hauſe des Landwirtes Peter Kechler waren wegen einer geringfügigen Sache die beiden Söhne in Streit geraten. Plötzlich zog der ältere Bruder, der 33 Jahre alte Fritz Lechlex, das Meſſer und ſchlitzte dem um 11 Jahre jüngeren Bruder Karl vor den Augen der Eltern den Unterleib auf. Dies ſpielte ſich ſo ſchnell ab, daß es den anderen An⸗ weſenden nicht möglich war, abzuwehren. Die Verletzungen ſind ſehr gefährlicher Natur. Der Täter, der verheiratet und Vater von drei unmündigen Kindern iſt, wurde verhaftet. Ein Nachſpiel zum St. Jugberter Sparkaſſenſkandal Vor dem Schöffengericht St. Ingbert hatten ſich 20 Herren aus Neunkirchen zu verantworten. Sie alle hatten von dem Amtsgericht St. Ingbert Strafbefehle in Höhe don 50 Franken erhalten, weil ſie am 28. Auguſt v. J. dadurch groben Unfug verübt haben ſollen, daß ſie mit einem Verkehrsauto und in angeheiterter Stimmung vor das Ge⸗ 1 bäude der Statdtſparkaſſe in St. Ingbert fuhren, um dort mit dem Gebäude im Hintergrund eine photographiſche Auf⸗ nahme zu machen. Alle 20. Angeklagten hatten gegen dieſe Strafe Berufung eingelegt; faſt alle waren zum heutigen Termin erſchienen, alle, auch die Abweſenden, wurden durch einen Rechtsanwalt vertreten. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Angeklagten einen Spott machen wollten. Der eine der Beteiligten hatte einen Rettungsring um den Hals mit der Aufſchrift„Rettung“, der andere hatte ein langes Meſſer, ein anderer eine Trompete, ein anderer hatte vorher ſchon erklärt, daß ſie gekommen ſeien, um die verlorenen Millionen wiederzubringen uſw. Als der erſte Beamte der Sparkaſſe ſich gegen den Unfug zur Wehr ſetzte, wurde er 5 auch noch bedroht, doch die Photograph hatte ſeinen Apparat Hereits zuſammengepackt, ſodaß eine Aufnahme nicht zuſtande kam.— Nach faſt einſtündiger Beratung kam das Gericht zu einer Verurteilung ſämtlicher Angeklagten bis auf vier, die den Omnibus am Sparkaſſengebäude noch nicht verlaſſen hatten. Das Urteil lautete wie im Strafbefehl auf eine Geld⸗ ſtrafe von 50 Franken und zur Zahlung der Unkoſten des Verfahrens. 5* * Nicht identiſch. Am Freitag, 11. d. M. wurde vor dem Schöffengericht Mannheim gegen den früheren Reiſenden M. verhandelt. Die Firma Friedmann u. Seumer legt nun Wert auf die Feſtſtellung, daß die bei ihr z. Zt. beſchäf⸗ kigten Herren Miller und Müller mit dem verurteilten M. abſplut nichtidentiſch ſind. Ebenſo erſucht uns Archi⸗ fekt Haus Breitfeld vom Möbelhaus Rötter Mannheim um die Mitteilung, daß er mit dem im Kadolzburger Bilder⸗ diebſtahlsprozeß genannten und beſtraften Breitfeld nichts zu tun hat und nicht mit dieſem identiſch iſt.. s Das Dienſtmädchen mißhandelt. Das Schöffengericht Stuttgart hat die Frau eines Gewerbeſchuldirektors in Stuttgart wegen grober Miß handlung ihres Dienſt⸗ mädchens zu 300 RM. Geldſtrafe verurteilt. Das Mädchen hatte im Hauſe dieſer Frau ſechs Monate lang geradezu ein Martyrium durchzumachen gehabt. Berufungs⸗Verhandlung im Langenbach Prozeß. Vor der 4. Strafkammer des Landgerichts München J begann am 21. Januar die Berufungsverhandlung im Langenbach⸗ Prozeß. Bekanntlich iſt am 12. Auguſt 1926 bei der Durch⸗ fahrt durch die Station Langenbach bei Freiſing der beſchleu⸗ nigte Perſonenzug Regensburg München ent⸗ gleiſt, wobei 12 Perſonen gethtet und 98 verletzt wurden. Der Rottenführer Johann Förtſch wurde darauf⸗ hin vom erweiterten Schöffengericht des Amtsgerichts Frei⸗ ſing zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Am* April 1928 erfolgte vor dem Landgericht München 11 Freiſprechung und am 12. Oktober 1928 hat das Reichsgericht dieſes Frei⸗ ſprechungsurteil wieder aufgehoben und die Sache an das Landgericht München l zurückverwieſen. umgeben, Oberſtaatsanwalt Mit ihm iſt eine durch Geiſtesgaben und Sportliche Rund ſchau Schluß der Deutſchen Eishockeymeiſterſchaft Berliner Schl. Cl. bleibt deutſcher Meiſter Bei einem Maſſenbeſuch— 2500 Zuſchauer bedeuten an einem Montag immerhin einen Rekord— wurde am Montag auf dem Rieſſer⸗ ſee die Deutſche Eishockeymeiſterſchaft zu Ende geführt. Wieder holte ſich ber Berliner Schlittſchuh⸗Elub als glücklichere Mannſchaft den Sieg vor dem SC. Rieſſerſee, der nach ſeinen letzten Leiſtungen ſchon als Favorit galt. Im Kampf um den dritten Platz zeigte ſich zwar Brandenburg Berlin dem EV. Füſſen:0 überlegen, aber Füſſen er⸗ hielt kampflos den Steg, weil der frühere deutſche Zehnkampfmeiſter Artur Holz in ſeiner Eigenſchaft als Sportlehrer bei Brandenburg nicht ſpielberechtigt war, aber doch das Tor hütete. So mußte Bran⸗ denburg der Steg aberkannt werden. Das offizielle Endklaſſement lautet alſo: 1. Berliner Schlittſchuh⸗Club. 2. Sc. Rieſſerſee. 3. GV. Füſſen. 4. Brandenburg Berlin. Das Endſpiel Berliner Schl. El.— SC. Rieſſerſee:1(:0,:0,:1 Von zwei gleichwertigen Mannſchaften gewann Berlin als die glücklichere, aber doch nicht unverdient, da Durchſchlagskraft und beſſerer Spielaufbau entſcheidend waren. Rieſſerſee war wie immer ganz groß in der Abwehr, aber der Sturm zeigte zu wenig Zuſammen⸗ arbeit und verlor ſich in ſchönen, aber nutzloſen Einzelaktionen. Der beſte Mann auf dem Platz war der Berliner Verteidiger Holsböer, dem jedoch die beiden Rieſſerſee⸗Verteidiger Schmid und Kreiſel nur wenig nachſtanden. Als Schiedsrichter amtierte Joſ. Sieg⸗Müuchen ſehr gut. Das erſte Drittel brachte ein außerordentliches Tempo, es verlief ausgeglichen und brachte dank guter Ahwehrarbeit keine Tore. Im zweiten Abſchnitt brachte die fünfte Minute durch einen der ge⸗ fürchteten Schrägſchüſſe Jaeneckes Berlin in Führung und die An⸗ ſtrengungen der Einheimiſchen, während ber folgenden zehn Minuten den Ausgleich zu erzwingen, ſcheiterten an der außerordentlich ſtarken Abwehrarbeit Berlins. Die Entſchetdung fiel dann wenige Minuten nach der letzten Pauſe, als der Berliner Rechtsaußen⸗Ball nach einem Durchſpiel von Holsböer freiſtehend ein zweites Tor erzielte. Zwar konnte zwei Minuten ſpäter Müller unhaltbar ein Gegentor erzie⸗ len, nachdem Kreiſel durchgegangen war und zur Mitte geflankt hatte, aber dabei blieb es trotz des ſtarken Endſpurts ber Einheimiſchen, die von der zahlreichen und ſicheren Verteidigung Berltus immer wieder geſtoppt wurden. Das Spiel ging:1 zu Ende als eins der ſchönſten und ſpannendſten, die auf dem Rieſſerſee gezeigt wurden. Der dritte Platz Brandenburg Berlin— EV. Füſſen:0(:0,:0,:0) Die Brandenburger hinterlteßen in dieſem Spiel, das ſie offiziell durch Mitwirkung eines nicht ſpielberechtigten Spielers verloren, einen glänzenden Einbruck. Sie hatten einen fabelhaften Sturm, eine ſehr geſchickte Verteidigung und zeigten ein vorzügliches Zuſammen⸗ ſptel. Füſſen dagegen war nicht ſo gut wie am Samstag gegen den Berliner Schlittſchuh⸗Club, der Sturm machte denſelben Fehler wie der von Rieſſerſee, er erſchöpfte ſich zuviel in Einzelleiſtungen. Der Kampf war durchweg ausgeglichen, gewöhnlich hatte ſogar Füſſen mehr vom Spiel. Nach torloſer erſter Spielzeit vermochte Herker im zwei⸗ ten Drittel Brandenburg in Führung zu bringen. Derſelbe Spieler vollbrachte im letzten Drittel durch zwei weitere Tore den hat⸗trick und der letzte Treffer war ein Selbſttor, das Leinweber in höchſter Bedrängnis fabrizierte. Der Schiedsrichter, Emmer⸗Rieſſerſee, war ausgezeichnet. N Skiſport im Schwarzwald Der Samstag und der Sonntag brachten eine gauze Reihe von ſkiſportlichen Verauſtaltungen, die entweder einzelne Gaue ober ein⸗ zelne Ortsgruppen zur Durchführung brachten. Der Gau Hoher Schwarzwald hatte bei ſeinen Gauläufen bei St. Georgen (Schwarzwald) eine verhältnismäßig hohe Teilnehmerzahl von 120 Aktiven. Den Langlauf von 16 Kilometer gewann Scherzinger Schönwald in 1,20,06 Stunden. In der erſten Klaſſe des Sprung⸗ laufes wurde erſter Wößner⸗St. Georgen. Der Gau Hochfirſt abſolvierte ſeine Gauläufe im Gebiete von Lenzkirch. Auch hier waren recht gute Ergebniſſe zu verzeichnen, zumal die beſten Schwarzwaldläufer wie Dietſche, Steiert uſw. am Start erſchienen waren. Im Langlauf über 16 Kilometer wurde Büche⸗Saig in der erſten Klaſſe Erſter. Dietſche⸗Saig in der erſten Altersklaſſe Erſter. Im Sprunglauf ſchuktten die Jung⸗ mannen am beſten ab. Willi Becker t⸗Neuſtadt ſprang diesmal nahezu 34 Meter, geſtanden. In St. Blaſien gab es einen Skiwerbetag bei ſehr guter Be⸗ teiligung. An der Dr. Ernſt Baade r⸗Schauze ſprang Dr. Baader vom Akademiſchen Skiclub Freiburg dreimal 32, 34 und 38 Meter, ein viertes Mal außer Konkurrenz 39,5 Meter, fämtliche Sprünge geſtanden. Auch bei den verbandsoſſenen Wettläufen der neugegründeten Skiläufer⸗Vereinigung Schauinslaud bei der Halde gab es recht günſtige Ergebniſſe. Schließlich veranſtaltete noch die Deut ſche Ju gend kraft ihr erſtes Kreis⸗Skitreffen in Furt w amgen, bei denen öle Orts⸗ gruppe St. Märgen den Stafettenlauf, wieberum den Wanderpreis des Grafen Neipperg gewinnen konnte. Auch die Sprungläufe, das Hindernislaufen uſw. brachten recht gute Ergebniſſe. Im ganzen ſtarteten am Sonntag 70 Konkurrenten vor etwa 2000 Zuſchauern. 8 Allgäuer Ski⸗Meiſterſchaft Die Skimeiſterſchaft des Allgäuer Verbandes wurde am Montag mit dem Sprunglauf in Neſſelwan g entſchieden. Da die Sprung⸗ lauferſten Recknagel und Tannheimer am Langlauf nicht beteiligt waren, fiel der Titel eines Allgäuer Meiſters an Hans Bauer⸗ Bayr. Zell, der die beſte Durchſchnittsleiſtung aufzuweiſen hatte. Das Ergebnis Sprunglauf: Altersklaſſe: 1. Schlegel ⸗Jsnn Note 17,7.— Militärklaſſe: 1. König⸗Landsberg Note 15,8.— Klaſſe: I: 1. Erich Recknagel⸗Oberſchönau Note 18,5(41, 34 und 38 Meter]; 2. Franz Tannheimer⸗Oberſtoyrf Note 17,7(38, 40 und 38 Meter); 3. Jof. Aſchauer⸗Berchtesgaden Note 17,1(84, 88 und 38 Meter]; 4. Willi Schlegel⸗Jsny Note 16,6(86, 4 und 34 Meter); 5. Hans Bauer⸗ Bayr.⸗Zell Note 16,3(30, 36 und 94 Meter). Geländelauf: 1. Ott⸗Neſſelwang; 2. Al. Schödler⸗Oberſtoprf; 3. Aſchauer⸗Berchtesgaden; 4. Schartel⸗Füſſen; 3. Burger Neſſelwang. Meiſter vom Allgän: Hans Baue r⸗Bayr. Zell Note 18,14.— Kombination: 1. Jof, Aſchauer⸗ Berchtesgaden Note 17,87 2. Schödler⸗ Oberſtöorf Note 15,557; 3. Oſtermaier⸗Schlierſee Note 15,507; 4. Riſt⸗ Nürnberg Note 16,201; 5. e Note 14,694. Noch ein finniſcher Sieg in St. Moritz Die dreitägige Jubiläums⸗Veranſtaltung des Ski⸗Club Alpina in St. Moritz war ein einziger großer Triumph der anweſenden finniſchen Skiläufer, die alle Konkurrenzen gewannen. Hatte M. Lappalainen die beiden Langſtreckenläufe Über 18 Kilometer und 50 Kilometer gewinnen können, ſo belegte ſein Landsmann Nuotio den erſten Platz beim Skiſpringen anf der Olympta⸗Schanze und ſicherte ſich auch den Sieg in der Kombination. Den weiteſten ge⸗ ſtandenen Sprung führte mit 63 Meter E. Kaufmann⸗Grindelwald aus. Nuotio und der Einheimiſche Badrutt kamen in prächtiger Hal⸗ tung auf ſe 62 Meter. Die Berechnung der Leiſtungen im Springen und der Zuſammenſetzung erfolgte nach den neuen internattonalen Beſtimmungen. Die Ergebniſſe: Sprunglauf: 1. Nuotio⸗Finnland Note 395; 2. Kaufmaun⸗Grin⸗ delwald Note 333,50; 3. Adolf Badrutt⸗St. Moritz Note 328,25; 4. G. Wuilleumier⸗Chaux de fonds 327,25; 3. Stefan Lanener⸗Wengen 05,257 6. Bernaſconi⸗Pontreſina 291,25; 7. F. Koch⸗St. Moritz 276,50; 8. E. Jaervinen⸗Fiunland 270,25. Junioren: 1. Ghionka⸗St. Moritz Note 318; 2. Kilaudt⸗Zürich 304,75. 1 Kombinstion: 1. Nuntto⸗Finnland Note 513,59; 2. E. Jacrvinen⸗ Finnland Note 481,75; 3. St. Lauever⸗Wengen Note 444,75. Tennis Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften in Budapeſt Ein deutſcher Sieg im Damenduppel Die Weltmeiſterſchaften im Tiſchtennis wurden am Samstag abend in Budapeſt beendet. Deutſchland konnte im Damendoppel zu elner Weltmeiſterſchaft kommen, da Frl. Metzger⸗Frau Rüſter im Ungarn gegen ſeinen Landsmann Sza⸗ Weltmeiſter wurde der Engländer Perry, der Szabados im Endſpiel 15:21, 21:12, 22:20, 21:19 ſchlug. Die übrigen Titel fielen nach Ungarn. Frau von Mednlanſky wurde Damen⸗Meiſterin, Frau Sip kilen gewannen das Gemiſchte Doppel und Braun ⸗Szabados war Herrendoppel ſtegreich. Die Fußball⸗Weltmeiſterſchaſt beſchloſſen Tagung der Studienkommiſſivn 8 Vorbereitungskommiſſion für die Fußball ⸗Weltmeiſterſchaft hielt am Samstag unter dem Vorſitz des Schweizers Bonnet in Genf eine abſchließende Sitzung ab, an der als Kommiſſiousmitglieder neben Bonnet noch Delauney⸗Frankreich und Hugo Meisl⸗Oeſterreich teil⸗ nahmen. Linnemann⸗Deulſchland hatte ſich entſchuldigt. Die Kom⸗ miſſion überprüfte noch einmal das im vergangenen Herbſt in Zürich entworfene Reglement und legte die Funktionen des Organiſatious⸗ komitees feſt. Zu dieſen Funktionen zählen: 1. die Organiſation der Weltmeiſterſchaft im allgemeinen, 2. die Austragung der Vor⸗ rundenſpiele, 3. Feſtſetzung des Anmeldetermins.— Für die finan⸗ zielle Geſtaltung des Projektes lagen verſchiedene Vorſchläge vor, die eine volle oder doch wenigſtens teilmeiſe Rückvergütung der Reiſe⸗ ſpeſen der beteiligten Mannſchaften vorſehen. Zum Schluß gab die Kommiſſion dem Wunſche Ausdruck, daß ſich die kontinentalen No⸗ tionalverbände, die ſich für die Uebernahme der Weltmeiſterſchaft intereſſieren und gewiße Bedingungen erfüllen können, möglichſt bald aumelden ſollen, damit dem Madrider Fifakongreß im Mai dieſes Jahres entſprechende Vorſchläge gemacht werden können. 3 Leichtathletik Hallenſportfeſt in Hannover Das vom Kreis Hannover im Norddeutſchen Sportverband ver⸗ anſtaltete Hallenſportfeſt war von 3000 Zuſchauern beſucht. Trotzdeur der Sprinter⸗Dreikampf durch das Zuſpätkommen von Houben we⸗ ſentlich an Intereſſe verlor, gab es ausgezeichneten Sport. Die be⸗ merkenswerteſte Leiſtung vollbrachte der frühere Turnermeiſter Schaumburg von Münſter i.., der im 29000 Meter⸗Lauf, ohne einen Moment bedrängt zu werden, eine Zeit von 8154 herauslief. Der Hamburger Boltze war durch Krankheit am Start verhindert. Dieck⸗ mann⸗Hannover und Petri⸗Hamburg konnten den Sieger nie gefähr⸗ den. Der Berliner Cohn gab vorzeitig auf. Im 800 Meter⸗Lauf be⸗ legte der Zehlendorfer Müller, der ſich durch einen Zwiſchenſpurt die Spitze geſichert hatte, den erſten Platz vor Schoemann⸗ Charlottenburg und Kaufmann Hannover. Im Sprinter ⸗ Dreikampf war Jonath ſeinen Konkurrenten weit überlegen. Er ſtegte in allen drei Läufen. Dies leichtathletiſche Programm wurde von zahlreichen Vorführungen umrahmt; beſonders bemerkenswert waren die gymnaſtiſchen Vor⸗ führungen des Pol. SW. Schwimmen Schwimm⸗Klubkampf in Nüruberg Bayern Nürnberg und München 99 gleichwertig Der am Sonntag im Nürnberger Vylksbad ausgetrugene Schwimm⸗Elubkampf iſchen den beiden führenden baneriſchen Vereknen München 90 und Bayern 07 Nürnberg brachte knſofern eine Ueberraſchung, als ſich die Münchener ihren Gaſtgebern, die in Bayern führend ſind, geichwertig zeigten. Allerdings kam der 918 Sieg der Münchener im Waſſerball nur dadurch zuſtande, daß Bayern auf die Mitwirkung von Fritz Meier verzichten mußte. In der Lagenſtaffel war Nürnberg überlegen, dagegen zeigte ſich auf Freiſtilſtrecke Glelch⸗ wertigkeit. Ebenſo knapp, wie die Gäſte die lange Staffel gewannen, konnten die Einheimiſchen die Sprinterſtaffel für ſich entſcheiden. Ein Waſſerballſpiel der beiden zweiten Mannſchaften endete 375. Die Ergebniſſe: Waſſerball: Baye ru 07 Nürnberg SV. München 99 376.— 8 mal 100 Meter⸗Lagenſtaffel: 1. Bayern:01,2 Minuten; 2. München:17 Minuten.— 10 mal 50 Meter⸗Freiſtilſtaffel: 1. Bayern:14, Minu: 2. München:15,2 Minuten.— 10 mal 100 Meter ⸗Freſſtilſtaffel: 1. München 12:12, Minuten; 2. Bayern 12:14, Minuten.— Geſamt⸗ wertung: Bayern 07 und München 99 je zwei Stege. 1 Veranſtaltungen Dienstag, den 22. Januar Theater: Nationaltheater:„Nathan der Wei ſe“..80 Uhr Apollo⸗Theater: Grock, Varieté⸗Programm..00 Uhr. Vorträge: Freier Bund, Dr. Hackel, Berlin:,„Franzöſiſche Malerei im Rokoko“..15 Uhr. 0 Lichtſpiel⸗ Theater: Alhambra:„Die Verſchwöre r“ Schau⸗ burg: Der Präſident“— Palaſt⸗Theater:„Fin Bandit von Ehre“.— Capitol:„Die rote Täuzerin von „Nos kau“.— Ufa⸗Theater:„Kaczmarek“— Scala „Die Königin der Revue“.— Glorla⸗Palaſt:„Alt Hei 5 berg“.— Ufa ⸗Palaſt, Ludwigshafen:„Der feſche Huſ ar“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—1, 87 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch 3 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—5 Uhr. ————————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Pegel 18. 17 18. 19 21 22 Neckar Pegel 16. 17 is 1 21 225 Dafel.00 000.550.500, 10 a 5 Schuſterinſel 0, 70 0,58.620,60 0,58 0,50 Mannheim.4 506580 2 852 320 Kehl.89.58 1,861.82.74.82 Jagſfed.60, 000.66.65 6, 80 600 Mogan.67•65.683,52.56 3,50„ Mannheln.48.42.402,35.37.26 Taub 1 83.58 J 881.51 1 47 0,00 Köln.521.468.391 1 4 eſcha * Opel in Amſterdam. Wie uns mitgeteilt wird, bilden auch dies mal wie im Vorfahre die Stände der Opelwerke einen der Haupt⸗ anziehungspuntte der Amſterdamer⸗Automobil⸗Ausſtellung. Schon vier Stunden nach Eröffnung der Ausſtellung waren ſechs Wagen, alſo über die Hähfte eines Standes ausverkauft, Dieſer ermutigende Auftakt der Ausſtellung reiht ſich würdig den Erſolgen an, welche die Opelwerke auf dem Pariſer Salon 1928 und der Jama in Berlin da⸗ vontrugen. Opel hat ſämtliche Typen, den kleinen Sport⸗ und Touren⸗ wagen, Innenſteuer⸗Limouſinen ſowie mehrere Laſt⸗ und Lieferwagen ausgeſtellt. .39.36.291,51 ftliches Herausgeber: Drucker und Verleger Druckeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m b 5 Mannheim E 6. 3 . N Direktlon Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Jiſchen Verantwortl. Redakteure Fü Politit H. A. Meißner S Dr. S Kanſer— Kommunalpolitik und Lolales Richard Schönſelder vor, und Neues aus aller Welt. Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen: Max Filter f Schluß des redaktionellen Teils AE e FAI E I e u fr Run I . 3, 132 FTelefen 27327 6. Seite. Nr. 35 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 22. Januar 1929 Die Schickſale eines ruſſiſchen Oberſten Ein merkwürdiger Fall von Bigamie, verurſacht durch die Kirche in Jugoflawien und bekam den kirchlichen Beſcheid, daß unklaren Verhältniſſe, die die ruſſiſche Revolution hervor⸗ Er Ezufen hat, iſt dieſer Tage in Amerika bekannt geworden. betrifft, wie das„N. W..“ meldet, einen ehemaligen ruſſiſchen Oberſten, der, als die Revolution ausbrach, ſeine Familie nicht mehr fand, dann viele Jahre Konſtantinopel, nachdem er die Nachricht von der Ermordung ſeiner Frau durch die Bolſchewiken erhielt, zum zweitenmal heiratete, dazu auch die nachträgliche Bewilligung einer ruſſiſch⸗ orthodoxen Kirchenſynode bekam, ſpäter nach Amerika ging und dort mittels einer Zeitungsanzeige ſeine Tochter aus erſter Ehe fand und gleichzeitig ſeine erſte Frau, die der Re⸗ volution heil entronnen war. Im Sommer des Jahres 1914 verabſchiedete ſich Oberſt Peter Nowitzky in Wladiwoſtok, wo er in Garniſon geweſen war, von ſeiner Frau und ſeinen Kindern, um ſich mit ſeinem Regiment an die Front zu begeben. Im Verlauf des Krieges wurde er verwundet und kam ins Spital. Im März 1917 befand er ſich als Rekonvaleſzent in einem Offiziersheim in Petersburg. Als die Revolutionäre ſich der Stadt bemäch⸗ tigten, floh er, obwohl er noch nicht hergeſtellt war, aus Peters⸗ burg und machte ſich auf den Weg nach Wladiwoſtok. Nach vie⸗ len Monaten erreichte er endlich die Hafenſtadt am Stillen Ozean. Aber ſeine Familie traf er nicht mehr au. Er hörte, daß die Revolutionäre viele Ariſtokraten und Offiziere ſamt ihren Angehörigen getötet hatten und daß eine Anzahl von Anhängern des alten Regimes mit knapper Mühe hatte flüch⸗ ten können. Darauf ſchloß ſich Oberſt Nowitzky der weißen Armee an, die ſich inzwiſchen gebildet hatte und kämpfte mit ihr his ins Jahr 1920. Dann landete er in Konſtantinopel, wo er in ruſſiſchen Emigrantenkreiſen verkehrte. Da begegnete er ſei⸗ ner Schwägerin, die ihm erzühlte, ſeine Frau ſei von den Bol⸗ ſchewiken umgebracht worden. Er ſuchte Troſt bei einer ande⸗ ren Emigrantin, Zenaida, warb um ihre Hand und heiratete ſie im Dezember 1922. Zenaida aber äußerte ſtets die Furcht, Nomͤitzkys erſte Frau könnte noch am Leben ſein und würde eines Tages auftauchen. Um ſie zu beruhigen, wandte ſich No⸗ witzky im Januar 1923 an die Synode der ruſſiſch⸗orthodoren Deutſchland Ein Auto fährt in ein Kino 5 Ein verhängnisvolles Automobilunglück ereignete ſich im Oſten Berlins an der Ecke der Petersburger und der Zorn⸗ dorfer Straße. Dort fuhr kurz nach 10 Uhr abends eine Kraft⸗ droſchke auf den Bürgerſteig und riß einen Gaskandelaber um, der krachend zu Boden fiel. Der Chauffeur muß die Herr⸗ ſchaft über ſeinen Wagen völlig verloren haben, denn das Auto überfuhr auf dem Bürgerſteig eine junge Mutter mit ihrem Kind. Dann ſauſte der Wagen in den Eingang eines Kinos, der Monopol⸗Lichtſpiele, hinein, das um dieſe Zeit, während der Spätabendvorſtellung, ziemlich dicht beſetzt war. Von den Zuſchauern wurde glücklicherweiſe niemand verletzt. Der Anprall des Autos hatte ſolche Wucht, daß ſich im Kino die nach der Straße zu liegende Projektionsleinewand ver⸗ ſchob und zahlreiche Zuſchauer, die ein großes Unglück be⸗ fürchteten, beſtürzt von ihren Sitzen aufſprangen. Ein Teil des Publikums ſtürzte, um ſchnell das Freie zu gewinnen, er⸗ neut dem Ausgang zu. Als ſich dann aber herausſtellte, was geſchehen war, trat ſchnell wieder Ruhe ein, ſo daß die Vor⸗ ſtellung fortgeführt werden konnte. Die Frau und das Kind erlitten wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen. Das Ende eines Hoteldiebes Die Berliner Kriminalpolizei macht Mitteilung von dem ſeltſamen Ende eines berüchtigten und erfolgreichen deutſchen Hotelbiebes, des jährigen Bernhard Straſſer aus Bayern, der in den letzten acht Jahren zahlreiche große Hotel⸗ diebſtähle in Deutſchland ausgeführt hat. Straſſer hatte u. a. im Frühjahr 1928 in einem vornehmen Münchener Hotel Einen engliſchen Regierungsbeamten um etwa 20 000 Mark in har und um Juwelen im Werte von 36 000 Mk. beſtohlen. Seither war er ſpurlos verſchwunden. Im vorigen Monat war nun ein Deutſcher, deſſen Identität nicht feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, mit ſeinem Automobil unweit Trenton im amexikaniſchen Staat New⸗Jerſey gegen einen Maſt einer Ueberlandleitung gefahren und mit zerſchmettertem Schädel kot liegen geblieben. In dem verunglückten Auto wurde ein kleiner Koffer gefunden, der Brillanten und ſonſtige Schmuck⸗ ſachen im Werte von 70000 Mk. und Pfandſcheine über ver⸗ ſetzte Juwelen in gleicher Höhe enthielt. An den von der amerikaniſchen Polizei nach Berlin übermittelten Finger⸗ abdrücken konnte fetzt feſtgeſtellt werden, daß der Tote Straſſer war. Von zwei Automobilen zu Tobe gequetſcht Auf der Charlottenburger Brücke in Berlin er⸗ eignete ſich am Freitag mittag ein verhängnisvoller Ver⸗ kehrsunfall, der den Todeines Fußgängers zur Folge hatte. Als der Fußgänger den Fahrdamm überſchreiten Wollte, nahten von beiden Seiten zwei Automobile, denen es infolge der Glätte nicht mehr gelang, zu ſtoppen. Bei dem Verſuch auszuweichen, geriet eines der Autos ins Schleudern, fuhr auf den ihm entgegenkommenden Wagen auf und klemmte den Fußgänger zwiſchen beide Wagen ein. Auf der Unfall⸗ ſtelle konnte der Arzt nur noch den bereits eingetretenen Tod feſtſtellen, der auf Verblutung zurückzuführen iſt. Das augeſtrichene Hausſchwein Ein ergötzliches Jagdſtückchen ereignete ſich dieſer Tage in der näheren Umgebung von Monſchau bei einer Treibjagd auf Wiloͤſchweine. Der Jagdherr, ein bekannter Gutsbeſitzer in der Nähe von Monſchau, hatte nämlich, ohne daß irgend einer der geladenen Gäſte etwas davon wußte, ein zahmes Haus⸗ ſchwein ſchwarz anſtreichen laſſen und in die Gegend, wo die Jagd ſtattfinden ſollte, treiben laſſen. Ein Jagdgaſt ſtand an einer ziemlich ungünſtigen Stelle und dachte kaum an ein Wildſchwein, als eine Sau etwas oberhalb ſeines Standortes ausbrach und den gegenüberliegenden Wald zu erreichen ſuchte. Ein wohlgezielter Schuß quer durch den Hals des Tieres warf das etwa 100 Kilo ſchwere Stück tot zu den Füßen des glück⸗ lichen Schützen nieder. Freubig wollte er es an den Läufen etwas auf die Seite ziehen, als er zu ſeinem Schrecken be⸗ merkte, daß das Tier abfärbte. Er hatte das imitierte Wild⸗ ſchwein erſchoſſen. Wie ſpäter bei dem Jagdeſſen gelacht worden iſt, kann man ſich ungeſähr vorſtelle. 1 ſich in der Welt herumtrieb, in ſeine zweite Ehe gültig mit Zenaida nach Newyork. ö In der amerikaniſchen Metrͤpole kamen ihm aber Ge⸗ rüchte zu Ohren, daß ſeine Familie noch am Leben ſei. Ruſ⸗ ſiſche Emigranten, die er dort traf, beſtätigten ihm dieſe Mit⸗ teilungen. Das veranlaßte ihn, ſeine Nachforſchungen über den Verbleib ſeiner Angehörigen zu erneuern. Er ließ in ruſ⸗ ſiſchen Blättern Anzeigen erſcheinen, in denen er ſeine Frau und ſeine Kinder bat, ihm ein Lebenszeichen zu geben. Die Anzeigen hatten Erfolg. I ſet. Darauf reiſte der Oberſt Vor einigen Wochen erhielt er von ſeiner jetzt zweiundreißigjährigen Tochter, die in der Zwiſchen⸗ zeit geheiratet hat und nun Miſtreß Barbara Reinder heißt, einen Brief aus Chicago, ſie habe Nowitzkys Anzeige geleſen und lade ihn ein, zu ihr zu kommen. Sofort reiſte der Oberſt nach Chicago. In der Wohnung der Tochter hatte er jedoch auch ein Wiederſehen mit ſeiner Frau und ſeinem ſiebenundzwanzigjährigen Sohn. Er vernahm, daß ſeine Fa⸗ milie bei Ausbruch der Revolution nach Japan gefahren und ſich einige Jahre im Oſten aufgehalten hatte, da ſie hoffte, Nowitzky werde, wenn er heimkehre, ihre Spur finden. Da aber Nowitzky nicht erſchien, gaben ſeine Angehörigen jede Hoffnung auf und überſiedelten nach Amerika. Das vorläufige Ende der Geſchichte iſt, daß Nowitzky bei ſeiner erſten Frau blieb und bei Gericht ein Geſuch einbrachte, in dem er bittet, ſeine Ehe mit Zenalda ungültig zu erklären. Zur Begründung des Anſuchens führt er an, ſein Herz gehöre der Frau, die er im Jahre 1890 heiratete und die die Mutter ſeiner Kinder iſt. Er beruft ſich auch auf formelle Gründe für die Ungültigkeitserklärung ſeiner zweiten he. Er verweiſt dar⸗ auf, daß die Entſcheidung der ruſſiſch⸗orthodoxen Synode in Jugoflawien nicht für Amerika gelte u. daß er Zenaida nicht erſt heiratete, als er den kirchlichen Beſcheid in Händen hatte, ſon⸗ dern ſchon vorher. Frau Zenaida erhebt gegen das Ungültig⸗ keitsanſuchen Einſpruch. Für den Eutſchluß Nowitzkys ſollen nicht in letzter Linie materielle Umſtände maßgebend geweſen ſein und deshalb glaubt man, daß er auf materieller Baſis auch eine Regelung mit Zenaida finden wird. 354 777* 8 Sch weiz Das wandernde Dorf In dem ſchweizeriſchen Kanton Teſſin, in dem vor kurzem der wandernde Berg Arbino zuſammengeſtürzt iſt, gibt es auch ein wanderndes Dorf. Es trägt den Namen Campo und bewegt ſich im Jahre etwa 14 Zoll vorwärts. Die Lage des Dorfes iſt dieſer Tage von Fachmännern wieder einmal unterſucht worden. Dabei hat ſich herausgeſtellt, daß die kleine Gemeinde ſeit dem Jahre 1892 etwa 12 Meter gewan⸗ dert iſt. Von der Bewegung iſt das ganze Gelände ergriffen, auf dem Campo ſteht. Während der Vorwärtsbewegung hat ſich das Dorf auch geſenkt. Nimmt man den Kirchturm in der Mitte des Dorfes als Maßſtab, ſo beträgt die Senkung in der Zeit ſeit dem Jahre 1892 uigefähr dref Meten Polen Selbſtmord wegen einer Ohrfeige In der Nacht auf Donnerstag hat ſich der Major eines Graudenzer Regiments, Konſtantin Harting, in Warſchau im Reſtaurant Royal erſchoſſen. Der aufſehenerregende Selbſtmord verlief folgendermaßen: Major Harting nahm in Geſellſchaft eines Kameraden und einer Dame gegen 1 Uhr nachts an einem Tiſche Platz. Am Nebentiſch ſaßen drei ſtark angeheiterte Herren in Zivil, unter denen ſich der Beamte des Kriegsminiſteriums, Aödztaroazyk, befand. Letzterer trat an den Tiſch der neu angekommenen Geſellſchaft heran und erlaubte ſich eine unverſchämte Bemerkung auf Koſten der Dame. Der Kamerad des Mafors, ein Rittmeiſter, erhob ſich, führte den Angetrunkenen beiſeite und erklärte ihm in ſcharfem Tone, daß er ſich ruhig zu verhalten habe. Der Beamte ließ ſich jedoch nicht zur Ruhe bringen, ſondern ver⸗ ließ unter Schimpfreden das Reſtaurant. Nach Verlauf einer halben Stunde kehrte er in Begleitung eines Rittmeiſters der Warſchauer Garntſoninſpektion zurück. Es entwickelte ſich abermals eine ſcharfe Auzeinanderſetzung, in die ſich ſchlteßlich auch die Dame einmtſchte. Der Inſpektions⸗ offtzier verlangte, daß die Geſellſchaft ſich auf die Komman⸗ dantur begeben ſollte, um die Angelegenheit zu klären. Der Major weigerte ſich fedoch, mitzugehen. Darauf miſchte ſich die Dame in den Konflikt ein und verſetzte dem Major in großer Erregung zwei Ohrfeigen. Der Major ließ das ſchweigend geſchehen, zog aber darauf ſeinen Revolver aus der Taſche und ſchoß ſich eine Kugel durch den Kopf. Frankreich Aerztlicher Verſicherungsſchwindel in Paris Vor dem Pariſer Gericht ſtand dieſer Tage ein Mann, der mit 57 künſtlichen Verletzungen einen Schwindlerrekord er⸗ zielt hat. Er war das Werkzeug einer Reihe von Pariſer Aerzten, die einen Verſicherungsſchwindel im Großen betrie⸗ ben, indem ſie gegen Unfall verſicherten Patienten künſtliche Verletzungen beibrachten oder ſie ſo kunſtgerecht bandagierten, daß der Betrag der Unfallverſicherung einkaſſiert werden konnte. In den Raub teilten ſich dann die Aerzte und die Patienten. Der Leiter dieſes Schwindelgeſchäftes war ein ge⸗ wiſſer Dr. Ferron, der in Paris zwei Kliniken beſaß und den das Gericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilt hat. Der Angeklagte in dem letzten Prozeß war ein gewiſſer Jean Thomas, eins der Hauptwerkzeuge in dem Verſicherungs⸗ ſchwindel. Er hatte 57„Unfälle“ erlitten und dafür recht an⸗ ſehnliche Verſicherungsbeträge eingeheimſt. Die Unterſuchung durch gerichtliche Sachverſtändige ergab, daß von ſeinen zahl⸗ reichen„Unfällen“ auch nicht die geringſte Spur zurückge⸗ blieben war. Man kann daraus ſchließen, wie geſchickt die Aerzte gearbeitet haben müſſen. Thomas kam mit dref Monaten Gefängnis und fünf Jahren Politeiaufſicht davon. Spanien Ein Winteridyll aus Spanien In der Nähe des Dorfes Las Roſas in Nordſpanten blieb am Neujahrstag ein Lokalzug im Schnee ſtecken. Ex konnte erſt nach einem unfreiwilligen Aufenthalt von zwei Wochen ſeine Fahrt fortſetzen. Die Eiſenbahngeſellſchaft muß jedem Fahrgaſt eine Entſchädigung von 4,50 Mark pro Tag zahlen. elt Jugoſlawien Der Gemeinderat an einem Mord betefligt In Veliko Selce wurde der Verwalter der Mühle er⸗ mordet und ſeine Frau ſchwer verletzt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß an der Mordtat mehrere Mitglieder des Gemeinde⸗ rates beteiligt waren. Infolgedeſſen wurden ſämtliche 28 Mit⸗ glieder der Gemeindeverwaltung in Haft genommen. England Wo ſoll man die Bibel leſen? Der engliſche Geiſtliche Wellesley Orr, Pfarrer der St. Paulus⸗Gemeinde in Kingſton, hat bei einer Konferenz⸗ beratung über die Bibelkritik ſeinen Amtsbrüdern den origi⸗ nellen Rat erteilt, die Bibel nicht im Studlerzimmer, ſondern in der Badewanne zu leſen.„Das beſte Bild des vergangenen Jahres“, ſo begründete der Reverend ſeine Anſicht,„war die Darſtellung eines unbekleideten Mädchens, das ein Buch las. Stellt man ſich unter dem Buch das Alte Teſtament vor, ſo war das Bild ein Symbol, denn man lieſt das Alte Teſtament am beſten in dem primitipſten Zuſtand der Nacktheit, in einem Zu⸗ ſtand, in dem man mit den Kleidern auch alle Vorſtellungen des modernen Fortſchritts und unſerer Ziviliſation abgelegt hat.“ Die Konferenz zog es vor, in eine Erörterung des ge⸗ wiß ſehr originellen Vorſchlags nicht einzutreten. Indien Eine reiche Stiftung für die Armen Der Kaufmann Macegregor in der indiſchen Stadt Rangoon hat ſein ganzes Vermögen im Werte von rund fünf Millionen Mark den Armen vermacht. Er ſtarb bereits im Jahre 1900. Seitdem war ſeine Frau, die vor kurzem geſtor⸗ ben iſt, mit einem beſtimmt feſtgeſetzten Betrag Nutznießerin des Vermögens. Nach ihrem Tode fällt nun das Vermögen zu gleichen Teilen den Armen von Rangvon und von Glas⸗ gow, der Vaterſtadt des Kaufmannes, zu. Eine etwas unge⸗ wöhnliche Klauſel des Teſtamentes beſagt, daß das Geld unter keinen Umſtänden irgend einer religtöſen Körperſchaft oder Vereinigung anvertraut werden, ſondern der Stadtverwal⸗ tung der indiſchen und der engliſchen Stadt übergeben werden ſoll, damit dieſe es nach beſtem Willen und Gewiſſen unter die Aymen der Stadt verteilt. Kanada Ein Eisverbrennungsverfahren In Kanada ſind im vorigen Jahre öſtlich der Stadt Montreal verheerende Ueberſchwemmungen aufgetreten, weil ſich in der Nähe der Stadt ein ungeheurer Eisblock feſt⸗ ſetzte, der die Waſſer ſtaute und die Oeffnung des Lorenz⸗ ſtromes für die Schiffahrt lange Zeit verzögerte. Um einer Wiederholung dieſes Unglücksfalles vorzubeugen, hat die kanadiſche Regierung den Profeſſor Barnes beauftragt, mit einem von ihm erfundenen Eisverbrennungsverfahren Ver⸗ ſuche in großem Stil anzuſtellen. Profeſſor Barnes verwendet bei ſeinem Verfähren Thermit, das dürch die Entwicklung von ſtarker Hitze die Eisdecke durchſchneidet. Thermit iſt eine Miſchung von Aluminiumpulver und Eiſenoryd. Es wurde im Jahre 1895 von Dr. Hans Goldſchmidt entdeckt. Amerika Zwei Brüder ertrinken bei der Rettung eines Hundes In Freeport bei Newyork waren zwei Brüder im Alter von 9 und 13 Jahren mit ihrem Collie am Rande eines Teiches damit beſchäftigt, den Hund Steine vom Eis holen zu laſſen. Als ſie ihm einen Stock hinwarfen, brach der Hund durch. Der jüngere Knabe ging ſofort auf das Eis, um ihm zu helfen, und hatte ihn beinahe erreicht, als auch unter ihm das Eis nachgab. Ein paarmal griff er nach den Rändern der Eis⸗ ſchollen, dann ſank er mit einem Hilferuf unter. Nun ging auch der Aeltere auf das Eis, um ſeinem Bruder zu helfen; er kroch auf dem Eis weiter und war nur noch ein paar Meter von ſei⸗ nem Bruder entfernt, da könnte das Eis auch ihn nicht mehr tragen und öffnete ſich. Der Hund war inzwiſchen wohlbehal⸗ ten ans Land geſchwommen. Nachbarn alarmierten die Feuer⸗ wehr, doch waren ſchließliche Wiederbelebungsverſuche ver⸗ geblich. f 20 Jahre freiwillig im Gefängnis Im Jahre 1908 wurde ein Einwohner von Neu⸗Orkeaus namens George Guillot wegen eines geringfügigen Ver⸗ gehens zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Als er die Strafzeit abgeſeſſen hatte, weigerte er ſich, das Gefängnis zu verlaſſen. Der Oberwärter wollte keine Gewalt anwenden und geſtattete dem Manne, weiter in der Strafanſtalt zu bleiben. Wahrſcheinlich war er durch die etwas ungewöhnliche Anhänglichkeit des Gefangenen gerührt. Es vergingen Jahre und der freiwillige Sträfling war immer noch da. Allmählich hatte er ſich ein Recht auf ſeine Zelle erſeſſen, das ihm von niemandem mehr ſtreitig gemacht wurde. Nun kurzem, nach 20 Jahren freiwilliger Gekangenſchaft, im Ge⸗ fängnis geſtorhen. Während der ganzen 20 Jahre trat er mit der Außenwelt weder mündlich noch ſchriftlich irgendwie in Verbindung. In dem Gefängnisdaſein ſah er den Zweck ſeines Lebens vollkommen erfüllt. Mexiko Der Präſident von Mexiko als Lebensretter Portes Gil, der neue und energiſche Präsident von Mexiko, iſt der Held einer Geſchichte, die ſeinen Namen im ganzen Lande populär gemacht hat. Es iſt keine von den vielen mextkaniſchen Geſchichten, in denen von dem Aufhängen und Erſchießen von Banditen die Rede iſt, ſondern eine ſympathiſchere Erzählung. Der Präſident, der das Leben von hundert und mehr Perſonen mit einem Federſtrich auslöſchen kann, ſetzte ſein eigenes Leben ein, um das einer Frau zu retten. Er weilte vor kurzem in einem viel beſuchten Bade⸗ ort in der Nähe der mexikaniſchen Hauptſtadt und ſtand gerade am Badeſtrand, als eine Schwimmerin von ihren Kräften ver⸗ laſſen wurde und unterging. Der Präſident legte ſofort die Schuhe ab und ſprang in das Waſſer. Es gelang ihm, die ohnmächtig gewordene Frau vor dem Verſinken zu bewahren, bis ſie beide gerettet werden konnten. Der Präſident iſt als Liebhaber athletiſcher Künſte bekannt. Er iſt vor allem ein vorzüglicher Reiter und Schwimmer. iſt er vor 1 4 88 4 1 C Lenne eee 0 f. eee ne 12 . Sfeustag, den 22. Januar 1829 ee Neue Mannheimer. Vaglücksfall Vater, Bruder, s Am Samsteg nachmittag verschied plötzlich dureh mein lieber Mann und berzensguter Schwager und Onkel Anton Stehlin Kriminalsekreiär Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Maria Stehlin WVe. und Kinder Maria und Liselotte Mannheim, 27. Januar 1929 Aus Beerdigung Mittwoch 2% Uhr vom Hauptfriedhof 1940 Am Sonntag früh ist mein lie Asch langem, Max- Josefstr. 26 Emil Heffner schweren Leiden sanft entschlafen Mannheim, den 22. Januar 1929 Elis abeih Hellner WVe. und Angehörige Tann, Herr nachmittags 3½ Die Beerdigung findet Mittwoch, den 23. Janne Uhr statt Offene Erstes e N am Plalze zueht auf Ostern Lehrling mit Obersekunda Reife. Angebote unter F 1072 an Ala⸗ Haasenstein& Vogler, Mannheim. Ea 286 rnema: Die Ich-Nol. 9 E Nr. 209. Statt Jeder besonderen Anseige Heute entschlief nach langem. schweren, mit großer Geduld er- tragenen Leiden meine liebe. gute Mutter u. unsere Großmutter. Frau Ottilie Pleiiner geb Müller im 73. Lebensiahr Im Namen der Hinterbliebenen: Oswald Pleimner Apotheker Mannheim. L 2, 6. den 21. Jan. 1929 Die Beerdigung„ Andet statt: am 23. Januar 1929. 2 Uhr, von der städt. Leichenhalle aus. Das Seelenamt am 24. Januar, 9½ Uhr in der Jesuitenkirehe Em Kodolenzbesuche dankend verbeten archich- positive Vereinigung Mannheim VORTRAG 950 Morgen Mittwoch, 23. Januar. abends 8 Uhr im grogen Saal des Wartburghospizes, F 4, 8 Redner: Pfarrer Frantzmann von hier. Jedermann willkommen Eintritt frei. Aal. Veröffentiehangen der Stauk Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 37 Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 24. Jaunar 1929, nachmittags wegen Rei⸗ nigung für den Verſatz und die Auslöſung von Pfändern geſchloſſen. 31 Städt. Leihamt. [Mittag⸗ Ausgabe 7. Seite. Nr. 2 Ja gdverpacimtung Samstag, den 2. Febrnar 1929, nach⸗ mittags 3 Uhr, verpachtet die Gemeinde Ober⸗ Mumbach in der Wirtſ mann daſelbſt die Gemeindejagd, chaft des Jakob Hart⸗ umfaſſend 269 Hektar Feld, Wieſen und Wald auf wei⸗ tere 6 Jahre. Jagdödbezirk von Reif — Es wird bemerkt, daß der Station Viertelſtunde zu erreichen iſt. e n, den 21. Januar 1929. einer 946 Reiſen in Hef. Bürgermeisterei Reiſen Metz ger. Jagdverpachtung! wird mein öffen Jagd 330 Morgen Wald, der u. Wieſe beſteht, und is Beerfelden in 20 Minuten u. ſtatton Affolterbach in Der Wildbeſtand, nam umfaßt 3588 heſſiſche Morgen, Dienstag, den 29. Jan,.]. nachmittags 2 Uhr Ge⸗ ., die Jagd der de Airlenbach i. bei Wirt Adam Krämer dahier, auf weitere 6 Jahre Die wovon übrige Teil aus Feld t von der Bahnſtatton von der Bahn⸗ 40 Min. zu erreichen. entlich Rehwild und tlich verpachtet. Haſen, iſt als ein ſehr guter zu bezeichnen. Alirlenbach, den 16. Januar 1929. lessische Bürgermeisterei Hirſenbach Rebſche 960 (nach St. Die Pfänder vom Monat 3 uli 1928, und zwar: Oit. K Nr. 6 396 bis 8 628(blaue Scheine), Lit. B Nr. 16 614 bis 22 240(violette Scheine), Lit. O Nr. 14 585 bis 19 349(gelbe Scheine) müſſen bis ſpäteſtens Ende Januar 1929 aus⸗ gelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Februar 1929 verſteigert werden. 31 Steſſen Städt. Leihamt. FTC Alte, angeſehene Lehens-Versicherungs-Besellschaff mit allen Sparten ſucht ſpeziell für Groß⸗ und Kleinleben mit Monats⸗ beiträgen tüchtige Aubenbeamte gegen feſte Bezüge u. Direktionsvertrag. Beſtand zur Um und Nacharbeit wird zur Verfügung geſtellt. Reichliche Unter⸗ ſtützung zum Erfolg wird gewährt. Nichtfachleute werden eingearbeitet. Ernſtgemeinte Angebote unt. L H 129 . an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 870 ent le l eee eee e Thonteler gedit Eine leiſtungsfähige Spezial- Bürsfenfabhrik ſucht für den hieſigen Platz u. 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Aller taktiſcher Dementierpolitik zum Trotz haben die Gerüchte über eine Intereſſennahme der General Motors Corporation an den Opelwerken in Rüſſelsheim an Lebhaftigkeit nichts eingebüßt. Im Gegenteil. Neuerdings wird nun nach der K. Z beſtimmt verſichert, daß 5 1 v. H. des 60 Mill.„ betragenden Aktienkapitals von Opel zum Preiſe von nicht weniger als 120 Mill. an die ameri⸗ kantſche Gruppe übergehen ſoll, während der verbleibende Reſt von 49 v. H. dem Beſitz der Familie Opel erhalten wird. Wäh⸗ rend bereits ſeit einiger Zeit ein Stab amerkkaniſcher Ingenkeure in Rüſſelsheim tätig ſein ſoll, dürfte dem Vernehmen nach bei etwa vorzunehmenden Veränderungen innerhalb der Verwaltung doch der Poſten des Generaldirektors der Opelwerke Herrn Dr. Fritz von Opel vorbehalten bleiben. Inwieweit dte andern Stellen innerhalb der Leitung auch von Amerikanern eingenommen werden, ſcheint noch nicht feſtzuſtehen Ueber das Vordringen der Amerikaner in die deutſche Auto⸗ mobklinduſtrie kann man grundſätzlich verſchſedener Anſicht ſein. So⸗ viel ſteht indeſſen feſt, daß die Uneinigkeit innerhalb der geſamten deutſchen Autoinduſtrie, die nicht zuletzt auch auf perſonelle Mründe zurückzuführen iſt, der Internationaliſierung beſonders zu⸗ ſtatten kommen wird. Es iſt verſtändlich, wie das genannte Blatt weiter ausführt, daß die Amerikaner ſich zunächſt um den Anſchluß derſenigen Werke bemühen, die ihren eignen Fabrikationsmethoden ſich inzwiſchen am meiſten angeglichen haben. Die Ratfonaliſterung und Typiſierung iſt nicht bei allen deutſchen Autofabriken gleich forſch durchgeführt worden, und dtefenigen Firmen könnten fetzt bei internationalen Vereinbarungen ins Hintertreffen geraten, die dem Zeitgeiſt nicht entſprechend Rechnung getragen haben. Es iſt, und das ſoll in dieſem Zuſammenhang beſonders betont werden, eben be⸗ bauerlich, daß die deutſche Autoinduſtrie nicht rechtzeitig genug den Weg gemeinſamer Verſtändigung beſchritten hat, daß ſie jetzt nicht als geſchloſſenes Ganzes mit dem Ausland ver⸗ handeln oder ihm entgegentreten kann, ſondern daß zum eigenen Nachteil der einzelnen Firmen und wahrſcheinlich der geſamten deutſchen Autoinduſtrie das Ausland dieſe Schwäche ausnutzend, nun⸗ mehr in der Lage iſt, ſchrittweiſe vorzugehen. Die deutſche Auto⸗ mobilinduſtrie ſollte wenigſtens ſetzt noch die Zeichen der Zeit er⸗ kennen und unter Aufgabe klein licher Geſichtspunkte ſich, ſoweit dies noch möglich, zu gemeinſamer Polttik zuſammenftin⸗ den. Auch die Entwicklung der Aktienkurſe der Automobilwerte zeigt die Gefahren an. 1 * Adlerwerke vormals Heinrich Kleyer AG., Frankfurt. Wie die Aktien der meiſten bekannten Automobilfabriken, ſind auch die Aktien der Adlerwerke in den letzten Tagen erneut ſcharf rückgängig geweſen; ſie ſind nunmehr bereits auf 54 v. H. an⸗ gelangt, alſo auf einem Stand, der einer Zuſammenlegung des Kapitals von 2 zu 1 bereits ziemlich Rechnung trägt. Eine ſolche iſt allem Anſchein nach auch in Ausſicht genommen. Eine ſchärfere Zuſammenlegung als 2 zu 1 kommt. wie uns verſichert wird, nicht in Frage. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Geſell⸗ ſchaft noch über eine Rücklage von 8,2 Mill./ verfügt und aus einer Zuſammenlegung von 2 zu 1 nochmals 9,6 Mill./ freimacßen würde, ſo daß alſo für Abſchrelbungen uſw. 17,8 Mill. zur Ver⸗ ſſigung ſtinden. Vor kurzem wurde bereits die Frage angeſchnitten, wie ſich die Gruppe Ambl⸗Budd⸗ Schröder, die bekanntlich einen größeren Poſten Adler⸗Aktſen erworben hat, als die Adler⸗ Aktien noch 100 v. H. und darſber notlerte, zu der Reorganiſſition der Geſellſchaft verhalten würde. Wie wir hören, hat ſich dieſe Gruppe bereit erklärt, an der Neuordnung tellzunehmen. Wieder 8 b. S bei der Ac Der ouf den 22. Februar einberufenen HB. der Allgemeine Eloktelzitätsgefſellſchaft in Berlin wird eine Ge⸗ Wlnnausſchüttung von weder 8 v. H. vorgeſchlagen. Nach er⸗ höhten Abſchreibungen wird ein Reingewinn von 16 502 975 (. V. 12 351 000)/ ausgewieſen. Den Wohlfahrtseinrichtungen ſollen diesmal 2 Mill./ zufließen.(J. V. wurden lediglich noch 479 292& vorgetragen, die Dividenden beanſpruchen 11,51 Mill..) Das Berichtsfahr verzeichnet einen Umſatz von über 500 Mill./ Einſchl. der Unternehmungen, deren Kapftal vollſtändig in der Hand der G. iſt. Der Auftragsbeſtand beträgt 385 Mill. ,. 27? Die Schluchſee⸗Anleihe wird vorreſt nicht an e Börſen eingeführt. Zu der gemeldeten Anleihe der Schluchſee⸗Werk AG. in Freiburg im Betrage von 35 Mill. Schweizerfranken wird jetzt noch bekannt, daß die Genehmigung des Babiſchen Innen ⸗ Minfſterklums nur unter der Bedingung erteilt wurde, daß elne Zulaſſung der Schulöverſchrelbungen zum Handel an deulſchen Börſen böfs auf weiteres nicht beantragt wer⸗ deu darf. Sollte ſpäterhin eine Einführung an deutſchen Börſen er⸗ wünſcht erſcheinen, ſo iſt zunächſt die Zuſtimmung der badlſchen Re⸗ gierung einzuholen. Infolgedeſſen wird es dabei bleiben, daß dle Anleihe vorerſt lediglich an ſchwelzeriſchen Märkten nottert wird, und zwar in Zuürtch, Baſel, Genf und Bern. Allerdings iſt daneben noch He Einführung in Amſterdam und Rotterdam in Ausſicht genommen. Schnckert u. Co.— Vorausſichtlich weitere Dividenbenſteigerung. Der Hauptbetelligungsbeſitz der Elektrlizitäts A. G. vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg, die reine Holdings und Finan⸗ Fterungs⸗Geſellſchaft iſt, beſtezt bekanntlich aus 88 Mill. J Aktten ber Stemens⸗Schuckertwerke. In unterrichteten Kreiſen uimmt man au, baß diesmal Schuckert u. Co. im Gegenſatz zu den Vorfahren(4,7 und 8 v,.) für das am 81. März 1929 ablaufende Geſchäfts fahr die gleiche Divtdende wie die Stemens⸗Schuckertwerke, nämlich 10 v.., zahlen Wirb. Das bividendenberechtigte Stammkapital von Schuckert u. Co. iſt nämlich mit rb. 50 Mill. 4 kleiner als ber Beſitz an Stemens⸗ Schuckertwerke⸗Aktien, und außerdem verfügt Schuckert noch Über eine ganze Anzahl kleinerer Beteiligungen, deren Erträgniſſe zur Beſtrei⸗ tung der Geſamtunkoſten, Steuern uſw. der Geſellſchaft vollauf hin⸗ reichen ditrften. * England⸗Anleihe der Vorarlberger Iller⸗Werke. Die Vor ⸗ arlberger Iller⸗Werke mbH. in Bregenz an der gußer dem Lande Vorarlberg und dem Staate Württemberg die „Oborſchwäbiſche Elektrizitätswerke“, das„Großkraftwerk Württem⸗ ber“(Lahmeyergruppe) und das„Rheiniſch⸗Weſtfällſche Elektrizitäts⸗ werk“ beteiligt ſind, hat eine proz. Anleihe mit einer Laufzeit von 0 Jahren in Höhe von 2 Millionen Pfund Sterling mit dem Bankhaus N. M. Rotſchild u. Sons in London abgeſchloſſen. 25 1 8 5 liegt zur Zeichnung in den nächſten Tagen in Lon⸗ on auf. Der neue belgiſche Elektrotruſt„Eleetrobel“ endgültig ge⸗ Aründet. Die verfaſſunggebende Verſammlung der„Soc., pour En⸗ trepriſes Eleetriques et Induſtrielles“ ſetzte das Anfangskapftal dieſes neuen belgiſchen Holbingtruſtes auf 83 Mill. Fr. feſt, das später auf bis zu 210 Mill. Fr. erhöht werden ſoll. Das Grund⸗ apikal zerfällt in 5 000 Vorzugsaktien zu 500 Fr. und 55 000 Kapi⸗ tafaktien zu 100 Fr. Dle Bangque de Bruxelles zeichnete 27500 Stück jeder Serie, die Banque de Poris et des Pans⸗Bas 19 gh, die Soelsts Generale Belglque 7150, das Bankhaus Phlllpp⸗ on 2200, die Finabel 2200, Harrimann Newnork 1600, Propper⸗ aris 1100 und dle Banque Transatlantique 1100 Stück. Magdeburger Lebens⸗Verſichernugs⸗Geſellſchaft(Alte Magde⸗ Burger von 1885].— Lebensverſicherungsanfwertungsquote 17 v G. In der Lebendverſlcherung waren im Jahre 1928 zu er⸗ edigen 7581 Anträge über 838 095 500% Verſicherungsſumme.— er 951 1 8 wurden 6493 Verſicherungen über 31 726 900 ,. erſicherungsbeſtand belief ſich Ende 1928 auf 27543 Verſicherungen Aber 150 175 880„ Verſicherungsſumme. In der Unfall ver⸗ lcherungg wurden im Jahre 1928 abgeſchloſſen 1437 Verſicherun⸗ gen mit einer Prämleneſnnahme von etwa 255 000„ und in der Haktpflichtverſicherung 5715 Verſſcherungen mit einer Prämſenein⸗ nahme von etwa 560 000 4. Die Teikungspläne für die aufzu⸗ weriepden Verſſcherungen der„Magdeburger Lebens⸗Verſicherungs⸗ Weſellſchaft“ ſind von dem Reichsaufſichtsamt für Privelserſicherung genehmigt morden. Die auf den 14. Februar 1924 berechnete Auf ⸗ Wertlungsguote betrügt Für die Lebensverſicherungen 17 v.., für die Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungen 20 v. H. Durch den Zins hat ſich die Aufwertung für die bar zu befriedigenden An⸗ ſprüche bis zum 1. Januar 1929 auf 20,6 v. H. bzw. 24,2 v. H. erhöht. * Maſchinenfabrik Fahr AG. in Gottmadiangen⸗Baden.— Divi⸗ dendenermäßigung. Die o. HV. igte den Abſchluß für 1927.28 der einen Reingew enn einſchl. 95 670“ Vortrag aus 1920 von 295 386(377 670], ausweiſt, woraus elne von 8 auf 7 v. H. ermäßigte Dividende verteilt wird. Einem Rohgewinn von 1 764 800% 1 740 400 J] ſtehen Verwaltungsſpeſen, Steuern und ſozlale Laſten mit 1 447 708(1 336 681)/ und Abſchreibungen mit 118 40(108 520 gegenüber. In der Bilanz erhöhten ſich bei unv. 2,4 Mill. AK. die Schulden von 1 406 839 auf 2 353 679 J. Andererſeſts ſtiegen auch Außenſtände von 2 403 41 auf 3 307 201 4. Die Warenvorräte wer⸗ den mit 461464(413 0%, Wertpapiere mit 259 569(98 901) J, Wechſel mit 904 981(287 495) 4 ausgewieſen. * Baſalt AG. in Linz a. Rh.— Dividendenverminder aug? Die Abeſchlußarbeiten für das GJ. 1928 ſind noch nicht beendigt, doch läßt ſich fetzt ſchon überſehen, daß das Ergebnis des GZ. 1927 nicht erreicht worden iſt, well im erſten Halbjahr des GJ. 1998 Fie Geſchäftslage da⸗ durch beſonders ungünſtig war, daß der Abſatz an Pflaſterſteinen außerordentlich ſtark zurückging. Im Laufe des Jahres haben ſich dann zwar die Verhältniſſe etwas geheſſert, jedoch nicht ſo, daß der Ausgleich hergeſtellt werden könnte. Nach der„BBz.“ iſt immerhin mit der Möglichkeit einer verkürzten Gewinnausſchüftung zu rechnen (i. V. 6 v..]. F. H. Hammerſen Ach. Osnabrück.— Ungünſtiges Geſchäfts⸗ ergebnis. Nach einer Verwaltungsmitteikung iſt der bisherige Vor⸗ ſitzende des Vorſtands bei der F. H. Hammerſen., Direstor Dr. Fritz Walz zurückgetreten. Au feiner Stelle iſt vorläufig vom Auſſichsrot der Aufſichtsratsvorſitende und frühere General⸗ direktor des Unternehmens, Fritz Häcker, Osnabrück, in den Vorſtand delegiert worden. Bel dieſer Gelegenheit wird mitgeteſlt, daß das Geſchäftsergebnis für loss ungünſtiger ſei als das des Vorfahres, und zwar infolge der Verſchlechterung des Aß⸗ ſatzes an den Textilmärkten. Es ſet noch nicht klar, ob die vor⸗ jährige Divfdende von 10 v. H. beſbehalten werden könne. Eb, Lingel Schunfabrik Ac. in Erfurt.— Mehrheitswechfel. In der füngſten Zeit iſt in den Aktien des Unterneß wens eine auf⸗ fallende Kursbewegung eingetreten. Wie verlautet, hat das Bank⸗ [haus Adolf Stürcke, Erfurt kürzlich das ſeither von der [Aktionärgruppe Albert Otten heimer, Köln, Aktienvaket von rund 55 v. ſchaft erworben. D vertretene H. des geſamten Kapltals obiger Geſell⸗ —— ͤ— Die monatliche Zunahme der Snarkassenelnlagen(fl. R] I—— 33090 ——. ꝛ ð ͤ 400 ET. 39300 83—— Za 100 5 00 Okt. Dez. 2 * Zahlungseinſtellung im Mannheimer Produktenhandel, Die hieſige Firma Handels büro für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe und Bedarfsartikel GmbH. hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Beteiligt ſind Dünge⸗ und Futter⸗ mittelfirmen, ſowie einige Mühlen mit den Differenzen für nicht abgerufene Mehlkontrakte. Banken ſollen dem Vernehmen nach nicht beteiligt ſein. Die ſeit etwa vier Jahren beſtehende Firma hat hauptſächlich mit landwirtſchaftlichen Kreiſen gearbeitet, die ſie mit Dünger. Mehl und Mühlennebenartikeln ſowie landwirtſchaftlichen Bedarfsartikeln verſorgte. Bei einem Gmb.⸗Kapital von 20000, ſollen die Verbindlichkeiten etwa 280900 000„— einige Stellen nennen eine noch höhere Zahl— die Aktiven dagegen etwo 80 000100 000 betragen. 6 * Die Intereſſengemeinſchaft Schleſiſcher Mühlen AG. Zu der Meldung über die Gründung der Intereſſengemeinſchaft Schleſiſcher Müihlen Aktiengeſellſchaft werden noch folgende Einzelheiten mil⸗ geteilt, daß dle Jutereſſengemeinſchaft ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die wirtſchaftliche Lage der ſchleſiſchen Mühleninduſtrie unter Wah⸗ rung der Intereſſen ber ſchleſtſchen Landwirtſchaft und der ſchleſiſchen Verbraucherſchaft zu beſſern. An der AG. haben ſich faſt' ohne Aus⸗ nahme die in Betracht kommenden ſchleſiſchen Mühlen, darunter auch die zum Konzern der Oſtwerke gehörenden Mühlen, ſowie die Deukſche Mühlen vereinigung A G. beteiligt. Von dem zunächſt auf 300 000& feſtgefetzten An. haben die ſchleſiſchen Mühlen und die Deutſche Mühlenvereinigung ſe die Hälfte über⸗ nommen. Zum Vorſtand wurden Fabrikdirektor Rudorf W elgert⸗ Mheiniſch-Weſtfäli ches Kohlenſyndikat Abſatz im Dezember Nach den Berechnungen des Rheiniſch⸗Weſtf. Kohlenſyndika der Geſamtabſatz im Dezember gegenüber d monat von 8 234 591 To. auf 8 884 462 To. geſtiegen, be arbeitstäglich 387 829 To. auf 380 084 To. Der reine Syndikat hat ſich auf 6 157 470 To.(November 6 545 121 To.) belaufen, iſt a ſtärker zurückgegangen. Hiervon entfallen auf den Abſatz ins un⸗ beſtrittene Gebiet 3 356 406 To.(3 607 331 To.), auf den Abſatz ins beſtrittene Gebiet 2801064 To.(2 937 790 To.). Der Werkſelbſtver⸗ brauch(auf die Verbrauchsbeteilgung in Anrechnung kommender Ab⸗ ſatz) betrug 1937 399 To.(970 285 To.), iſt alſo infolge der Arbeits⸗ wiederaufnahme in der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie wieder annähernd auf den früheren Umfang geſtiegen. Auf den Zechenſelbſtverbrauch entfallen 789 593 To.(719 185 To.]— Der Geſamtabſatz des Syndi⸗ kats leigentlicher Syndikatsabſatz, Werk⸗ und Zechenſelbſtverbrauch) beltef ſich im dritten Jahres viertel des Geſchäftsjahres 1928/9 auf 26 933 885 To.(bei Durcheinanderrechnung), bezw. auf 360 320 To. arbeitstäglich, das bedeutet gegenüber dem entſprechenden Viertel des Vorjahrs eine Verminderung um 9,19 v. H. und gegen⸗ über dem zweiten Vierteljahr 1928/9(Juli bis September 1928) eine Steigerung um 1,67 v. H. ——— 5 vereinigung AG.) beſtellt.— Hierzu erfäh'TB.⸗Handelsdienſt noch ergänzend, daß der auf die ſchleſiſchen len, insgeſamt rund 20 Betriebe mit einer Mahlkapaz tät von täglich ca. 1700 To., ent⸗ fallende Anteil von 50 v. H. des Aktienkapitals der Intereſſen⸗ gemeinſchaft pro rata der Kapazität der Einzelbetriebe verteilt Ausdehnungspläne der Leonhard Tietz Ach. Die Leonhard Tietz AG., die im Jahre 1928 neue Zweigniederlaſſungen in Siegen, Solingen, Darmſtadt, Worms, Oberhauſen, Mühlheim(Ruhr) und Eſchweiler eröffnet hat, beabſichtigt auch in dieſem Jahre eine weitere Ausdehnung ihres Fillalnetzes. Neben der Eröffnung einer neuen Stodtfiliale in Köln ⸗Kalk wird, wie„Die Texlil⸗Woche“ er⸗ fährt, die Firma Paul Arndtheim Gwec in Kreuz nach übernommen und als Tietz⸗ Filiale weitergeführt. Es folgen Er⸗ öffnungen von Tietz⸗Neubauten in Han au und Mayen, ſowie in Homborn, Ludwigshafen und Hamm, drei Bauten nach ganz modernen Geſichtspunkten. In.⸗ Gladbach wird ein Erweiterungsbau errichtet. Im Auguſt erfolgt die Uebernahme der Firma A. Weyl in Kleve. Ferner wird beabſichtigt, die Filiale in Düren zu erweitern, ſowie zahlreiche Verbeſſerungen und Moderntſierungen in den ſchon beſtehenden Betrieben durchzuführen. Einem alten, bewährten Grundſatz entſprechend, werden die neuen Poſten vorzugswetſe durch tüchtige Mitarbeiter des eigenen Hauſes erſetzt, um dieſen Möglichkelten zum weiteren Aufſtleg innerhalb des Unternehmens zu verſchaffen. Dividendenausfälle in der Binnenſchiffahrt. Bei der Ver⸗ einigte Elbeſchiffahrt AG. in Dresden(i. V. 3 v. H. Divi⸗ dende), iſt dem Vernehmen nach mit keiner Dividendenzahlung zu rechnen. Die Geſellſchaft hat zwar mit Ueberſchuß gearbeitet, jedoch wird dͤleſer in erſter Linie nur zur Vornahme von größeren Abſchrei⸗ bungen ausreichen. Veranlaſfung zu dem ſchlechteren Ergebnis haben vor allem die ſchlechten Waſſerſtandsverhältniſſe des vergangenen Jahres auf der Elbe und bei entſprechend geringerer Ausnutzung der Betriebsmittel auch die geoͤrückten Raten gegeben. Auch für die Schleſiſche Dampfer ⸗Com p.— Berliner Lloyd Ac. wird mit der Möglichkeit eines Dividendenausfalls(i, V. 7 y..) ge⸗ rechnet, jedoch ſind hie dte Dinge noch nicht klar zu Ühberſehen. * Hypothekenbewegung in Preußen— Wachſende Belaſtung. Das Geſamtbild der 1. zeigt, wie das Preußiſche Sta⸗ tiſtiſche Landesamt in Nr g feiner Skatlſtiſchen Korreſpondenz mit⸗ teilt, daß das Ueberwiegen der Eintragungen über die Löſchungen, d. h. das Steigen des Hypothekenzuwachſes, bis 1926 fehr ſchnell fort⸗ geſchritten iſt und in dieſem Jahre den Höhepunkt erreicht hat(nach Abzug der Sicherungshypotheken von 0,475 Milliarden„ im Fahre 1923, auf 3,973 Milllarden im Jahre 1926). Die 1927 mit 3,816 Milliarden„ einſetzende leichte Abnahme des Hypothekenüberſchuſſes gegenüber 1926 deute ein Zurückſinden der Hypothekenbewegung in normalere Bahnen an. Der Ueberſchuß der Eintragungen über die Löſchungen iſt 1926 bis 1927 über das Vierfache größer als im Jahre 1913(1913: 0,81 Milliarden]. Von 1923 bis März 1928 iſt die Hypothekenbelaſtung um rund 14 Milliarden„/ gewachſen. :2 Die Abſaßzkriſe in der Schwarzwälder Uhreninduſtrie— Ver⸗ kürzte Arbeitszeit. Die Abſatzkriſe in der Uhreninduſtrie des Schwarz⸗ waldes wirkt ſich immer ſtärker aus. großen Uhrenfabriken der Firma Kienzle in Schwenningen nur woch vier Tage in der Woche gearbeitet. Die gleiche Arbeitszeit führt ab nächſter Woche die Firma Haller eln, die auch 150 Arbeiter ent⸗ laffen hat. * Stahlverbrauch der Autoinduſtrie. Nach Berechnungen des Reichsverbands der Automobilinduſtrie ſtieg der Stahlver⸗ brauch des Kraftfahrzeugbaus in Deutſchlanr von 74 750 f tm Jahre 1929 und 175 350 t im Jahre 1927 auf 214 280 t im Jahre 1928, alſo um 186,5 v. H. innerhalb zwet Jahren. Davon entfielen auf Perſonenwagen 116 880 t(1927: 98 600, 1926: 89 000), auf Laſtkraft⸗ wagen 75 640 t(61 900 bezw. 28 800), auf Omnibuſſe 9 8g t(7800 bzw. 5 400) und auf Krafträder 11 870 f(7 200 bezw. 5 050). Der Verbrauch hat ſich innerhalb dret Jahren annähernd verdreifacht und ſolelt unter Berückſichtigung deſſen, daß es ſich überwiegend um Qualitäts⸗ ſtähle handelt, im Rahmen des Stahlverbrauchs der deutſchen Wirt⸗ ſchaft eine nicht unbeträchtliche Rolle. eee ere Die nächſten Aufgaben des Zinkkartells Um die Stabiliſterung des Rohzinkkurſes Die nächſte Konſerenz der europälſchen Rohzinkerzeuger, deren Zeitpunkt noch ulcht feſtſteht, wird ſich mit der Aufklärung der Frage, woher die Mißverſtändniſſe mit den Amerkkanern hinſichtlich der Ein⸗ ſchränkung ihres Exportes nach Europa entſtanden find, beſchäſtigen. In beteiligten Kreiſen ſteht man nach wle vor auf dem Standpunkt, daß es gelingen wird, das Mißverſtänduls aufzuklären und alsdann wieder auf dem Rohzinkmarkt die vorgeſehene Stabilität herbetzu⸗ führen. Die Schwäche des Zinkmarkts wird u. a. darauf zurückge⸗ führt, daß die Kanadier vor der Kontingentsverabredung außer⸗ ordentlich vlel Feinzink nach Europa verfrachtet hätten, das jetzt in⸗ ſolge Realiſationen auf den Markt örücke. Auch ſel der Zeitpunkt der Kontingentierung für Europa nicht günſtig gewählt worden, da dle Winterbevorratung erfahrungsgemäß bereils im September erfolge, während die Ablieferungen bis März ſehr gering ſeien, da das Roh⸗ zink den teuren Bahntransport nur ſchwer vertrage. So ſtelle ſich 3. B. in den Wintermonaten auf dem Berliner Markt Feinzink von Hamburg aus bllliger als oberſchleſiſches Rohzink. Im allgemeinen iſt die Produktlonseinſchränkung ab 1. Januar ö. J. durchgeführt worden; lediglich einzelne Hütten konnten ihre Erzeugung— laufender Verpflichtungen wegen— im Januar noch nicht einſchränken. Es wird bei der nächſten Zuſammen⸗ kunft darüber Beſchluß gefaßt werden, ob dleſe Hütten die für Jan. beſchloffene Jproz. Produktlonseinſchränkung im Februar nachholen müſſen. Auch wird man ſich über den Umfang der Einſchränkung der Februar⸗ Produktion verſtändigen. 5 5 Berliner Metallbörſe mitterkure Rein⸗Nicel 880.0 359 0 für 100 Kg 1821 10 1 Anton Reg. 88,50 88,80 Kupfer 147 9147.2 Stektrolyttpf. 159,0 188, Feinſilber kg. 78,50 78,50 lei. 44.25 44,25 b Alum. 98/0 190,0 190,0[Gold Freiv gr..81 2,81 Zink 33.—„ do Walz⸗ Draht] 194,00 194.0 Blatin do. do 10.25 10,2 Londoner Metallvörſe Mtade in E pro Ame, 38.285 L. t. Silber Unze ſtand, 187/40) fein. Platin Unze g e e 19070 1 75 12 2 lde cle 76 76 70,75 Qucckſtüber 22,75 22,25 Kupfer Kaſſa 7555 78,48 Zinn Kaſſa 224, 222,1 Antimon ſteg 55,85. do. Mongte 78,45 73.75 do. 8 Mongſe 228 4 221.5 Platin 14.25 14,25 Setlementſpr. 78,18 75,50 do Settlemen 224.1 222.0 Wolſramerz 20.78 20,75 Kupfer eleklrol.] 78.75] 78.75 do. Banka 225.2 223 0[Nickel Inland 178.0 175,0 do beſt ſelee 78, 78.— do. Stralts 225,5 223,5 do. Ausland 175,0 175.5 do, ſtrong an 102.0 1030 Sleſ prompt 22,22.—[Silber— Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kiio netto waggonfrel Mannheim mit Sack. zahlbar in RM Umtſiche Preisnotierungen vom 21. Januar 1928 Weizen, inl. 24 24 50 Futter ⸗Gerſt 20.50 22.50 f Weizenmehl o 88,50 „ausl. 26,50 /8,5 Pfälzer Gerſte 26.25/27— Wibrotmehl— Roggen, inl. 28,—½8,80 Mais a. Biſch. 23,50 Roggenmehl 29,50 81.50 aus! N— Biertreber 20 250,75 Weizenkleie 18 75 Hafer inländ ö 28,—/28,75 Wieſenheu 12.— 13.—Ravs— „ ausl. 25 ug.⸗Kleeheu 12,509,180 Kleefſamen 85 Brau⸗Gerſte 25.50/28, Preßſiroh 4,80/8.20 J Rohzuckermel.— dio ausl.— Geb. Stroh.70/5,0[ Rafſineriemel.. * Süddeutſcher Großmüßlenpreis ab Mühle. Mehlpreiſe mit Sack“ Rekord-Weizenernte in Argentinien Die letzten Schätzungen der dlesfährigen Welzenernte in Argen⸗ tinien ſchwanken zwiſchen 7, und 8,5 Millionen Tonnen gegen je 9, Mill. Tonnen Weizen in den beiden vorhergehenden Jahren 192728 und 1926⸗27. Daraus ergab ſich für 102728 ein Ausfuhr⸗ überſchuß von 4, Mill. To., während im Landwirtſchaftsjahr 192829 für Ausfuhrzwecke bis zu 6,5 Mill. To. Weizen zur Verfügung ſtehen dürften. Im Kalenderfahre 1928 wurden in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember insgeſamt 5 102 225 Tonnen Weizen ausgeführt, was ſich inſofern mit der vorſtehenden Ziffer des vor⸗ handenen Ansfuhrüberſchuſſes deckt, als aus dem vorhergehenden Jahre 496 284 To. Beſtände olter Ernte übernommen wurden. * Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 19. an.(„Heßkaffee“ Hamburg). Auch in der letzten Woche verkehrte 5 e in feſter Haltung. Die beſſere Nachfrage ſeitens der Verbraucher ver⸗ anlaßte Braſilien, ſeine Forderungen um einige Schillinge zu er⸗ höhen, wie ja das Verteldigungs⸗Inſtitut immer wieder jede Ge⸗ legenheit benutzt, um ole Preiſe in die Höhe zu treiben. Größeres Geſchäft fand in mittelamerkkaniſchen Konkraklen ſtatt, die relativ preiswert angeboten wurden. Oepiſenmarkt Im heutigen Frübverkehr nstierten Pfunde gegen Newe port 485,— 485,— Schweiz 25,19 25,22 Stockholm 15.12 18 14 Paris. 24.03 124.12 Holland.. 12,08 12.10 Nab rs 26 Urüſſe n 9280%% ee i 1„% ee Mallanz. 2,88 92,57 Kopenhagen 8,17 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,2088 und Pfunde mt.41 gehandelt So wird gegenwärtig in den „ 1821 2 r eee 1 ire o- ere 1 Dienstag, den 22. Januar 1929 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) National- Theater Mannheim Dienstag, den 22. r 1929 Vorstellung Nr. 159, Miete E Nr. 19 Zu Lessings 200. Geburtstag Einleitende Worte v. Hein: Dietrich Konter 1 der Welse Ein dramat Ged Spielltg.: Wilh. Kolmar Ende nach 22,15 Uhr Personen: Ih. l ange. Isabella Brest Daja, eine Cl Hristin im Hause des Juden, Rechas Gesellschafterin Julie Sanden Eiti Fempelherr Fritz Klippel Ein Derwisch Karl Marx Der Patriarch von Jerusalem Georg Köhler Ein Klosterbruder Fritz Linn die Varleté-⸗ 8 Tausende mußten Sonntag, da ausverkauft, von der Kasse zurückgehen. Samstag, täglich 1012.80 und ab 3 Uhr Telephon 21624 b e bis einschl 27. 185 Mis, ab heute F TTT FAN Z. Schiele leg D 6. 5. fel. 51917 Neue Kulse J. Febr. Prlyststunden Vorverkauf Sensatlonen „% Two Neue letzter rag! l Der letzte Großfiim eines scheidenden Künstlerpaaresl onald Colman und ima Bantu in ihrem letzten gemeinsamen Filmwerk; TWel Lebende Die Verschwörer) Dieser Film lief vor nicht langer Zeit unter dem Titel 8 in New) Vork ausverkauften Häusern! lovers“ mona elang vor Ernstes und heileres Bei programm Anfang 3, 5 7. 830 Uhr Neute letzter 789 des deutschen Monumentalfülms: De in den Hauptrollen: WAN MOS lORKIN Suzy Vernon- Hielal Halikoff-Iwa Wania im Beiprogramm: at und Patadhon in einem 6 Akter Lustspiel Anfang 3, 4..40. 640 8 20 Uhr rates haben 1 J Schlager mit hübschen Beinen, Aus dem Inhalt: Parade“,„in Mexiko“, Josephine Baker in dem farbigen Prunkfilm: Die Königin der Revue Ein heiteres Spiel von schönen Frauen Glück und Liebe Die Weltatraktion von Maulin Rouge u Folles Bergeres mit Nikolsten, Tiller Girls in den Tanzszenen: „Rosen aus dem Süden“,„Die groge „Diamanten“ S Aang 3 5 . Und wieder 5 WI eln eee Jeder Film Ist wieder ein Massa lerl 2. Lehlager Sechs Mädchen duchen Nachtquartier Ile Lledesabenteuer des Ecbprinzen Casimir oder Das geheimnis des Helms für gefallene Madehen Personen: Jenny Jugo— Adele Sandrock Georg Alexander u. Ernst Verebes Orgel solo: „Rose von Stambul“ Walzer von Leo Fall. leizte—.39 Uhr lau verl. u. (keine Kalk) 10 Pfg. Landbutter Fund Au..70 Moltessibutter Pfund M. 2. Tunnels. l. 5 Neue elegante 8 Herren⸗ und Damen⸗ MASKEN auch Dominos billig verk. 39 Lilli Baum, O 4, 8 Anzutreffen bis 22 Uhr, auch Sountags 0 flerren- U. Damen- Raslen von 83 Mark an zu verleihen. B350 Vatter, Niedfeld⸗ ſtraße 19. Wollen Sie lachen?- ann kommen Sle zu Vermietüng Geschäftsräume in beſter Lage(Brelteſtr.), 106 qm, 1. Etage, geeignet für Büros und Lager, desgleichen El. Laben und großer Lagerraum, zuſammen 882 qm, zu vermieten. Intereſſenten erfahren Näheres in ber Geſchäftsſtelle dss. Bl. 9⁴⁴ at. Haufe großes, ſehr gut möbl. Zim., 1 L. u. 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Die Basilika Kai er Konstantins. Das Kolosseum, atbaut San Paolo fuori le wura Die Via Appia. De Campagne. Am Comer S Se dem schönsten der obetitalienischen Seen An der Riviera Genua Teatro Carlo Felice, Pompeji tanzenden Faunes. Neapel 3 Der Vesuv Eine Bäckerei. und Stoß wirbel glühenden Gesteins emporschleudert, die Geburtsstadt des Kolumbus Der weltberäöbhmte„Cars osanto“, Am Golf von Neapel 79 n. Chr durch einen furchtbaten Vesuvrausbruch zerslöft. Ausgrabungen in neuester Teit,. Vills des Torre del Geo. Vulkanisches Erdre ch bringt köstliche Trauben. 99 Die Stadt bunt bewegten Lebens und stärkster Kor- traste. Vedi Napoli, ev poi mori! Stolze Paläste u. Kirchen. Saals Lucia, das altberühmte, vielbesung. Halenviertel. Aufstieg zum Kraterschlunde, wo mit dumpfem Getöse der Pulsschlag der Erde Dampfwassen „Jelzt spricht 2817 Das er: Donner ist sein Sprechen, er spricht und alle Felsen brechen, 225 sein Atem ist dem Feuer gleich.“ Die Tierwelt des Meeresgrundes Goethe durch den deutschen NN * . Rippen: Qualle. Gesellschatt. Leuchtende Perlschnüre Lobende Blumen u. Juwelen Ststione Zo oogica, begründes lorschet Anton Debrn Eine Qualten- Terämgle am AMaeresgiunt Kampf zwischen Panthernai u. Riesenhummer. Natur- 5 Riesedhummer u. Zitterrochen Seerosen. Seenelken, Eine mit seinen elektr. Batterien. 40 jsbr. Schönheit des Nespeler Lintentische. Sepia u Krabbe. Aquariums, Haatsterne. Die Kampf zwischen Zitterrochen und Finſentisch, Kamptzwigeh. Riesenhummer und Kraken (Octopus, umfahren die Küste— ein 105 winziges Felstor zeigt sich, nur kleinsten Booten Einlabrt ge- stattend v. wir erblicken Capris größtes Wunder: Die biaue Grotte, Solistara. Der tarzende Sand. eine set- same Naturerschelnung⸗ Tozzuoli Die Capri, das alte Zaubereiſand des Tiberius, das schroff sich a oftäfmt aus den Fluten. Wir Venedig die Stadt im Meer suf 122 Inseln, die Königin der Aoria Mit dem Festlande verbunden durch eine 3001 m lange Eisen- b bnbrücke mit 224 Bogen. Venedig ist von 175 Kauflen durchaogen“ Canale Grande 3050 m laute und durchschnitt- lich 75 m breit. Von 330 Brük- ken ist die Rialto Brücke die Prächtigste. Herrliche Kirchen, Pola 0 das einzigartige 3 ver- 5 semkener ant ker Kultur. die gewaltigen Ruinen der Arens der 23000, das 9 5 Die lasel Brion alte vornehme Paläste. Der Dogenpalast. Der Campanile, der Turm des Markusdomes, das Wahrzeichen von Venedig. Die Seufzerbrücke. Taubenfütterung auf dess St. Markusplatz. Amphi Preise der Plätze Mittello kewoge.50 RBA, Regg.— R 3. RM., Seitenloge.30 NM, Per- „Spetrsitz.50 RM. Parkettł. RM. Vorverbaul ab 21, Jenner in Ludwlgsbafen à Rh.; Mastkhzts Nur fel 2. 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