Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung fret ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne e Bei eptl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19911 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr.6, Schwetzingerſtr 1920 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheim wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24958 Beilag Mannheimer General Anzeiger en: Sport und Spiel. Aus Seit und Leden Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Von einer Löſung„noch meilenweit entfernt Müllers vergebliche Bemühungen Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Kanzler hat ſeine Sondierungen über die Möglichkeit einer Regtierungsumbildung auch während des geſtrigen Tages fortgeſetzt und zwar wie am Donnerstag, in Form von ganz unverbindlichen Geſprächen mit Vertretern der ver⸗ ſchiebenen Regierungsparteien. Es handelt ſich für ihn zu⸗ nüchſt darum, feſtzuſtellen, ob die Anbahnung offizieller Ver⸗ handlungen überhaupt einen Erfolg verspricht. Man kann nicht behaupten, daß die Ausſichten auf das Zustandekommen der großen Koalition ſich irgendwie gebeſſert hätten. Im Ge⸗ genteil: Schon fetzt ſtellt ſich heraus, daß die Schwierigkeiten womöglich noch größer ſind, als ſelbſt peſſimiſtiſche Beurteiler der Dinge bisher 5 annahmen Das Zentrum hat nämlich durchblicken laſſen, daß es als Preis einer feſteren Bindung im Kabinett nicht weniger als drei Miniſterſitze beanſprucht. Auf welche Portefeuilles ſelin Begehren ſich richtet, iſt noch nicht geſagt worden. Es taucht in dieſem Zuſammenhang wieder der alte Plan auf, das Miniſterium für die beſetzten Geblete, das man einſt abbauen wollte, ſtatt deſſen zu erweltern und unter Ausdehnung ſeiner Befugnutſſe auch auf die öſtlichen Gebtete zu einem ſelbſtändigen Reſſort umzugeſtalten. Selbſt wenn man ſich zu dieſem allen Sparſamkeitsmahnungen widersprechenden Schritt entſchlie⸗ ßen ſollte, bliebe immer noch die Frage übrig, wel ch e r drlite Poſten dem Zentrum außer dem Verkehrs⸗ minſſterlum noch zugeſchanzt werden könnte. Gegen die Ueber⸗ nahme des zur Zeit von dem Demokratenführer Koch ver⸗ walteken Juſtlzminiſtertums hegt man im Zentrum offenbar ſelbſt gewiſſe Bedenken, da ſchwer einzuſehen iſt, wie eln Zentrumsminiſterium Geſetze von ausgeſprochen liberaler Tendenz, wie die Eheſcheidungsreform oder die Aufhebung des Abtrelbungsparagraphen durchzuführen permöchte, Das Landwirtſchaftsminiſter tum aber, mit deſſen Be⸗ treuung durch Herrn Dietrich ſelbſt die deutſchnattongle Oppoſttlon im Grunde nicht unzufrieden iſt, kommt als den Demokraten gewiſſermaßen als Dauerminiſterium zuerkann⸗ tes Reſſort von vornherein nicht in Frage. Die ganze Art, wie das Zentrum bereits im Vorſtadium der eigentlichen Verhand⸗ 4 lungen mit Perſonalforderungen hervortritt, beſchwört aufs Die Reichstags⸗ Beratungen 5 Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Die erſte Leſung des Steuervereinheltlichungs⸗ geſetzes, dieſes Monſtrums, das fünf Vorlagen in einen Rahmen ſpannt, wurde durch den Finanzminiſter ſelbſt ein⸗ geleitet. Das Geſetz, das in feinen Grundzügen noch von der Rechtsregterung herrührt, iſt im Sommer 1928 von dem fetzigen Finanzminiſterium wieder in Angriff genommen worden. Im Reichsrat hat es verſchledene, nicht unweſent⸗ liche Abänderungen erfahren, da die Länder mehrfach in der Vorlage einen Eingriff in ihre Finanzhoheit erblickten. Von den fünf Geſetzen hat das über die Gebäudeentſchuldung, das einen verfaſſungsändernden Charakter trägt, die erforder⸗ liche Zweibrittelmehrheit nicht erhalten, und iſt dem Reichs⸗ tag daher in Geſtalt einer Doppelvorlage unterbreitet wor⸗ den. Aber auch die übrigen vier— das Gewerbeſteuer⸗ Raßmengeſetz, das Grundſtener⸗Rahmengeſetz, das Geſetz über die Vereinfachung des Steuerverfahrens und das über den Uebertritt von Beamten in den Reichsdienſt— ſind, wie ſich aus dem Verlauf der geſtrigen kurzen Debatte ergab, noch ſehr umſtritten. Gänzlich ablehnend verhalten ſich die Deutſchnatlo⸗ nalen. Sie ſind der Anſicht, daß die beiden Ziele, eine einheitliche Handhabung der Realſteuern herbeizuführen und weiter eine Steuerſenkung anzubahnen, durch das Ge⸗ ſetz nicht oder nur in ganz unvollkommenem Maße erreicht werde. Die Sozialdemokraten wollen auch in dieſem Fall ſich die von ihnen neuerdings ſo ſehr betonte„Politik der freien Hand“ offen halten. Ihr Sachverſtändiger, Herr Keil, vermied daher vorſtchtig jede Einzelkritik, die man dem Ausſchuß überlaſſen will. Schon jetzt aber erklären die Sozialdemokraten die Konſumgeſellſchaften für tabu. Die Nationalſozlaliſten ſehen in der Vorlage zwar einen Fortſchritt, lehnen ſte aber dennoch ab, ſchon um dem von ihnen ängſtlich gehüteten Prinzip der Oppoſition um jeden Preis nicht untreu zu werden. I Die Berliner Länderkonferenz Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die jetzigen Beſprechungen des Kanzlers mit den Miniſterpräſt⸗ denten und Finanzminiſtern der Eiſen bahnländer haben, wis vorauszuſehen war, einſtweilen noch zu keinem Er⸗ gebnis geführt. Wie uns berichtet wird, ſollen ſie indes und zwar ſchon in allernächſter Zeit, fortgeſetzt werden. Ueber ben Inhalt der Ausſprache wird auf Wunſch des Kanzlers ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Man wird ja ſehen, ob krntzdem das eine oder andere durchſickert. neue dle Gefahr herauf, daß man den Kanzler bewegen will, das Pferd am Schwanze aufzuzäumen. Das Richtige wäre natürlich, daß man ſich zunächſt ſtber die ſachliche Seite der Angelegenheit zu verſtändigen ſuchte, 1 1 2 ehe man an die Regelung der perſonellen Frage herantritt. Nimmt man hinzu, daß das Zentrum, ſoſern man ſeine (Wünſche befriedigte, mit der ihm eng verbundenen Bayerk⸗ ſchen Volkspartel zuſammen dann über ebenſoytele Sitze verfügen würde wie die an Zahl ihm weſentlich über⸗ legene Sozialdemokratie, ſo zeigt fich, daß ſolche Mathematik in die Sackgaſſe treibt. Die Sozialdemokratie denkt nicht daran, dem Zentrum und der großen Koalition zu⸗ die ihr das Uebergewicht im Kabinett ſichert Zu all dieſen Schwierigkeiten kommt die noch völlig unklare Haltung der Bayeriſchen Volkspartei die nicht aur in der Bierſteuerfrage, ſondern auch in der der Ueber⸗ wetſung an die Länder einſtweilen auf ihrem entſchieden ab⸗ lehnenden Standpunkt verharrt. Der Kanzler iſt alſo von einer Löſung noch meilenwelt entfernt, das umſo⸗ mehr, als die Deutſche Volkspartei ſich der großen Koalition nur unter der bekannten Bedingung geneigt zeigt, daß Schritt um Schritt mit der Umbildung im Reich auch die in Preußen vollzogen werde. Unter ſolchen— man möchte ſchon ſagen, deſolaten— Um⸗ ſtänden, ſcheint Müller⸗Franken nun auf einen Notbehelf zu ſinnen. Er wird darin erblickt, daß man vorerſt einen inter⸗ fraktionellen Sonderansſchuß bildet und ſo wenigſtens ein Gremium ſchafft, in dem man ſich über die brennendſten Probleme verſtändigen kann. Dieſe Anregung, die unſeres Wiſſens von ſozialdemokrattſcher Seite ausgegangen iſt, hat bel den Demokraten bereits lebhafte Zuſtimmung gefunden und es ſcheint, als ob auch die Volkspartet ihr nicht gänzlich ablehnend gegenüberſteht. Wie das Zentrum ſich zu dem Vorſchlag ſtellt, iſt im Augenblick noch ungewiß. Es hat ſich nun geſtern endlich den Fraktionsführer gewählt. Herr Stegerwald hat, wie wir es als wahrſcheinlich bezeichneten, das Rennen gemacht. Somtt weiß der Kanzler nun wenigſtens, an wen er ſich bei den weiteren Beſprechungen, die in der nächſten Woche fortgeſetzt werden ſollen, zu wenden hat. Die Einzelheiten des Etats und beſonders die Deckungsvorlage ſind, wie wir hören, in den bisherigen Geſprächen nicht berührt worden. Kleinrentnerfürſorge Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Beſchlüſſe des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes über die Neu⸗ regelung der Rentnerfürſorge werden in den letz⸗ ten Tagen des Januar an das Reichstagsplenum gelangen. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Reichs⸗ tag ſich dieſe Beſchlüſſe aneignen würde. Das von der Regie⸗ rung in Ausſicht geſtellte Geſetz über die Neuregelung der Rentnerfürſorge iſt dem„B..“ zufolge erſt Mitte oder Ende Februar zu erwarten. Das Geſetz wird nach derſelben Quelle zunächſt den Begriff des Kleinrentners fixieren, ſodann Um⸗ fang und Maß der Unterſtützung feſtlegen und ſchließlich Vor⸗ ſorge treffen, daß bet dem Voranſchlagsverfahren die Klein⸗ rentner ſelbſt mitwirken. Streſemann bei guter Geſunoheit J Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der „Daily Telegraph“ und ihm nach die„Voſſiſche Zeitung“ be⸗ richten von einem längeren Erholungsurlaub, den der Außen miniſter demnächſt anzutreten gedenke. Aus der Umgebung Dr. Streſemanns wird uns hierzu mitgeteilt, daß dieſe Meldungen erfunden ſind. Vorläufig ſeien noch keinerlei Reiſedispoſtitionen getroffen. Der Geſundheits⸗ zuſtand des Miniſters ſei erfreulicherweiſe auch ſo gut, daß ein neuer Urlaub keineswegs dringlich erſcheine. 70. Geburtstag in Doorn Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Bürv.) Zum 70. Geburtstag des früheren Kaiſers wird ein„Daily Tele⸗ graph“⸗Interview verbreitet, das Anſtchten und Urteile des früheren Kaiſers zur Reparattions⸗ und Kriegs⸗ ſchuldfrage enthält und im übrigen auf eine Lobpreiſung des kaiſerlichen Regimes hinausläuft. Der„Vorwärts“, der das Ganze als eine Reklame des Hauſes Doorn be⸗ zeichnet, iſt erſtaunt und entrüſtet darüber, daß neben der Hugenbergſchen„Telegraphen⸗Union“ auch das halbamtliche ganda mache. W. T. B. ſich zum Werkzeug ſolcher monarchiſtiſchen Propa⸗ Aus einem Vermerk der W. T..⸗Agentur geht indes gedacht war. Man iſt ſich alſo immerhin bewußt geweſen, daß dieſe Kaiſerbotſchaft zum 27. Januar aus dem üblichen Rah⸗ men der Berichterſtattung herausfällt. Die„Voſſtſche Zeitung“ möchte gleich Reichsregierung und Parlament gegen das W. T. B. mobkl machen, womit ſie übri⸗ gens der Angelegenheit eine Bedeutung beizumeſſen ſcheint, die ihr im Grunde doch wohl nicht zukommt. hervor, daß dieſe Notiz nur den rechtsſtehenden Blättern zu⸗ Nr. 43 0. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp⸗ Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklameg —4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. e 7 leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän L Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Der Kampf um den Frieden Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Dor nächſte Internationale Friedenskongreß wird, wie Prof. Quidde dieſer Tage auf einer Veranſtaltung des Direktoriums des Internationalen Verbandes der Friedens geſellſchaften mitteilte, im September in Athen ſtatt⸗ finden. Im Anſchluß daran ſoll in Sofia, Salonkki, Konſtan⸗ tinopel, Bukareſt und Belgrad pazifiſtiſche Propaganda ge⸗ trieben werden, um„Organiſationen der Friedensfreunde auf dem Balkan zu ſchafſen“. Außerdem wollen die Herrſchaf⸗ ten über die„Möglichkeiten des föderativen Gedankens auf dem Balkan“ ſich den Kopf zerbrechen. Wie wir die dortige Atmoſphäre kennen, werden die Freunde des Profeſſors Quidde zum mindeſten in Konſtan⸗ tinopel und in Belgrad kein ſonderlich geeignetes Terrain finden. Bet derſelben Veranſtaltung gab eg übrigens einen charakteriſtiſchen Zwiſchenfall. Der Präſident des Direktorſums, der belgiſche Senator Henry la Fontaine, erklärte in einer Anſprache treu und offen⸗ liebe etwas von ihrer gegenwärtigen Machtpoſttion zu räumen, herzig: Das Vertrauen in Deutſchlands Fried⸗ fertäigkelt ſet in der Welt noch nicht ſtark genug. Das käme von Deutſchlands weiteren Rüſtungen. Das ging denn doch auch dieſer Korona über die Hut⸗ ſchnur und in einer recht lebhaften Debatte wurde, wie wir der„Voſſ. Ztg.“ entnehmen, darauf hingewieſen, daß Deutſch⸗ land als einzige Großmacht der obligatoriſchen Schieds⸗ gerichtsklauſel beigetreten ſei, das bis jetzt den Kelloggpakt im Parlament ratifizieren wolle und mithin eigentlich alles getan habe, um ſeine ehrliche Friedensliebe zu beweiſen. Es wird nachgerade Zeit, daß die Friedensfreunde mit dem Frieden im eigenen Haus beginnen. ö Südſlawiens Minderheitenpolitik Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Außerordentlich bezeichnend für die Art der ſüdflawiſchen Minderhettenpolitik iſt die Maßregelung des deut⸗ ſchen Führers Dr. Morocutti, der ſich von jeher mit Tatkraft für die Rechte der Minderhelten eingeſetzt hat. Dr. Morocuttt iſt vor einigen Monaten ſeiner Stellung als Kreis⸗ arzt enthoben worden. Die Annahme, daß die neue ſüd⸗ ſlawiſche Regterung dieſen Schritt wieder gut machen werde, hat ſich nicht erfüllt. Wie der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ aus Lafbach berichtet wird, iſt vor einigen Tagen in St. Egydi, dem Dienſtort Dr. Morveuttis, der vom Marburger Gebietskommiſſariat neu ernannte Kreisarzt Baca, ein Slowene aus Goerz, erſchienen. Gleichzeltig wurden Moro⸗ cutti von der Gemeinde die Ordinationsräume gekündigt, die ſich in den beim Umſturz von den Slowenen angeeigneten „Südmarkhof“ befanden. Damit alſo iſt Dr. Morveutti, der ſich ſtets auch für die nationalen Intereſſen der küſtenlän⸗ diſchen⸗ und der Kärtner Slowenen verwandte, durch einen ſlowentſchen Minderheitsangehörigen verdrängt worden. Südafrika-Deutſchland Kapſtadt, 25. Jan.(United Preß.) Mit einer ſeier⸗ lichen Thronrede, in der auch dem Handels vertrag mit Deutſchland Erwähnung getan wurde, eröffnete der Generalgouverneur der ſüdafrikaniſchen Union, der Earl of Athlone, heute das Parlament. Er erklärte u.., daß beide Häuſer des Parlamentes ſobald als möglich die Geſetzesvor⸗ lage über die Rechte der Eingeborenen und die Vertretung der Eingeborenen im Parlament einbringen werden. Auch eine Vorlage zur Verſchaffung von Geldmitteln für das Inſtitut für Brennſtofforſchung ſei in Vorbereitung, die dieſes inſtandſetzen ſollen, die deutſchen Methoden zur Gewinnung von Benzin aus Kohle im Hinblick auf ihre Verwendung in Südafrika zu unterſuchen. 8 Tumulte bei einer Arbeitsloſendemonſtration — Kapſtadt, 25. Jan. Im Anſchluß an eine Arbeitsloſen⸗ demonſtration, die anläßlich der Eröffnung des Parlaments ſich zuſammengefunden hatte, kam es heute im Armenviertel der Stadt zu ernſthaften Ausſchreitungen, bei denen ein Bäckerladen geplündert und ein Poltziſt angegriffen und bis zur Bewußtlosigkeit geſchlagen wurde. Die Unterdrückung des Tumults gelang aber erſt, nachdem noch eine Reihe an⸗ derer Geſchäfte geplündert worden war. FpUgR FEBRUAR „ J. Seite. Nr. 43 Nene Naunßeimer Jettunz ittag⸗Ausgabe Samstag, den 28. Haumar 1929 5 Der Sonnenburger Prozeß Im weiteren Verlauf des Prozeſſes gegen verſchiedene Beamte des Zuchthauſes Sonnenburg wurden die Angeklag⸗ ten von einigen Zuchthäuslern ſchwer belaſtet. Der zu 20 Fahren Zuchthaus verurteilte Raubmörder Sommer ſagte aus, er habe geſehen, wie einer der Angeklagten ſich an dem Heeresgut vergriffen hätte. Ein anderer mit 15 Jahren Zuchthaus beſtrafter Strafgefangener beſtätigte dieſe Ausſagen und erklärte noch, ein Teil habe ſich mit den angeklagten Be⸗ amten vertraulich geduzt, Im weiteren Verlauf der Beweisaufnahme kam es dann bet der Erörterung der Anſchuldigungen gegen Wachtmeiſter Uhlig zu einem Zwiſchenfall. Der bereits vernommene zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Pollmer ſollte hier⸗ zu wieder gehört werden. Er weigerte ſich, zu erſcheinen, weil das Gericht„ihn totſchlagen wolle“. Als es dann enblich ge⸗ lang, ihn in den Saal zu bringen, erklärte er, er könne nicht ausſggen, er würde ſonſt von dem Beamten„kaputgeſchlagen“, Die Verhandlung wirs am Samstag fortgeſetzt. Arteil in einem politiſchen Prozeß Berlin, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Ver frühere völkiſche Reichstagsabgeordnete Wulle hatte ſich nor dem Erweiterten Schöffengericht in Elberfeld wegen Be⸗ ſchimpfung der Republik und der Reichsfarben zu verant⸗ worten. Er hatte in einem Vortrag davon geſprochen, daß die Republik aus Meineid und Verrat hervorgegangen ſei und weiter den Ausdruck Schmarz⸗Rot⸗Moſtrich“ ge⸗ raucht. Das Gericht ſprach ihn ei um ber Bearüubung, der Satz über die Republik ſei das bekannte Wort des Kar⸗ dinals Faulhaber; den Ausdruck„Schwarz⸗Rot⸗ Moſtrich“ habe er in Bezug auf das Reichs banner, nicht auf die Reichsfarben gebraucht. Poöffl in Budapeſt J Berlju, 26. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der in Wien freigeſprochene Oskar Pöffl, dem das Wiener Klima nun nicht mehr ganz bekömmlich ſchien, hat ſich mit ſeiner Frau nach Budapeſt begeben, Von dort hatte er, wie dem„Lokalanzetger“ gemeldet wird, mehrmals telephoniſch Wien angerufen und verſucht, ſeine Freunde zu beruhigen, er befinde ſich in Sicherheit. Aber es ſcheint doch immerhin eine einigermaßen temperierte Sicherheit zu ſein. Als Herr Pöfft geſtern nachmittag in das Palaſt⸗Cafs auf der Rakocei⸗ ſtraße ging und dort gerade beim Kaffee ſaß, trat ein angeb⸗ licher Wiener Bankdirektor an ſeinen Tiſch und rief mit weit⸗ hin vernehmlicher Stimme:„Schämen Sie ſich nicht, Sie ganz gemeiner Mörder!“ Dann wollte der Fremde ſich auf Pöffl ſtürzen und es wäre zu einem Handgemenge gekommen, wenn nicht das Perſonal ſchnell eingegriffen hätte. Der angebliche Bankdktrektor wurde aus dem Kaffee⸗ haus entfernt, Pöffl aber erhielt den Rat, ſich ſofort zu end⸗ fernen und nicht mieder zu kommen. * Faſt 4% Millionen Antos in einem Jahr. Im Jahre 195 8 8 in den Vereinigten Staaten 4357 384 Automobile gehen Der Tandtag ſetzte in der Freitag⸗Nachmittagsſitzung die landwirtſchaftliche Ausſprache vom Vormittag fort. Abg. Hertle(Dutl.) beſchränkte ſich im weſentlichen auf die Erörterung der Milchpreisverhältniſſe und unterſtrich da⸗ bet die Forderung nach einem ſtabilen Milchpreis. Abg. Brixner(D. Vp.) anerkannte die erfolgreichen Be⸗ mühungen der Regierung um die Förderung des Tabak⸗ abſatzes und forderte Schutz der landwirtſchaftlichen Pro⸗ duktion und angemeſſene Preiſe. Abg. Haas(Zentr.) ging auf die Umſchuldungskredite ein und gab die Anregung, die Regierung möge dahin wirken, daß die Kredite unter Umſtänden auch auf erſte Hypothek gegeben werden können. Abg. Arnold(Soz.) verteidigte die Milchzentrale Mannheim gegen Angriffe von landwirtſchaftlicher Seite. Die Zentrale bezahle den höchſten Stallprets in Deutſchland. Der Ausbau ſolcher Zentralen liege durchaus auch im Inter⸗ eſſe der Landwirtſchaft. Abg. Heinzmann(Zentr.) ſchlug vor, zur Förderung des Tabakabſatzes die Banderolenſteuer für die einfachen Sorten herabzuſetzen. Innenminiſter Remmele: Auf meinen Antrag, Entſchul⸗ dungskredite auch auf erſte Hypotheken zu geben, hat der Reichsernährungsminiſter ablehnend geantwortet. Die Regie⸗ rung iſt für Gewährung verbilligter Darlehen für die Molkereibetriebe der Bedarfsgemeinden eingetreten, Solange Fur eine Millton Vriefmarken geſtohlen Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bſtro.) Der ungewöhnlich dreiſte Einbruch in das Poſtamt in der Franzöſtſchen Straße konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden. Zahlreiche Perſonen wurden im Laufe des geſtrigen Tages von der Polizei vernommen. Nachträglich hat ſich herausgeſtellt, daß der Wert der geſtohlenen Poſtwertzeichen noch bedeutend höher iſt, als man bisher annahm. Er dürfte annähernd eine Million Mark betragen. Man vermutet, daß die Täter Helfershelfer haben, die mit den Ge⸗ pflogenheiten des Poſtamtes genau vertraut waren. Der Zwieſpalt in der Heilsarmee Daß Geſuch des langfährigen Führers der Heilsarmee, General Bramwell Both, es möge dem Hohen Rat der Heilsarmee unterſagt werden, ihn abzuſetzen und an ſeiner Stelle einen Nachfolger zu ernennen, war am geſtrigen Freitag in London wiederum Gegenſtand einer gerichtlichen Ver⸗ handlung. Das Gericht beſchloß, die Verhandlung von neuem du vertagen, und zwar bis zum Donnerstag der nächſten Woche. In einer Anſprache an die Verteidiger gab der Vor⸗ ſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß es im Intereſſe des An⸗ ſehens der Heilsarmee den Parteien inzwiſchen gelingen werde, ihre Meinungsverſchiedenheiten auf außergerichtlichem Wege beizulegen. Hinter den Kuliſſen der Surele Mißhandlungen eines Deutſchen durch die franzöſiſche Geheimpolizei Ein Beſatzungsſkandal in Mainz Aus Frankfurt, 28. Januar, wird berichtet; Ein Fall von kaum glaublicher Brutalität hat ſich, wie wir jetzt erſt erfahren, bei dem Verhör eines Deutſchen auf der Direk⸗ tion der berüchtigten Surets in Mainz ereignet. Er iſt um ſo ſchwerwiegender als der Betroffene völlig un⸗ ſchuldig war und das, was ihm zugefügt wurde, wie man lelder annehmen muß, jedem Deutſchen im beſetzten Gebiet täglich widerfahren kann. Die Art, wie man auf der Mainzer Sureté mit dem ohne Grund Feſtgenommenen umging, zeigt mit erſchreckender Deutlichkeit, wie ſolche Dinge, die aus der Zeit des Ruhrkampfes noch in trauriger Erinnerung ſtehen, immer noch im beſetzten Gebiet möglich ſind, beweiſt aber auch die Unerträglichkeit der weiteren Exiſtenz einer ſolchen franzöſiſchen Geheimpolizei auf deutſchem Boden. Der Vorfall ſelbſt: Als am Freitag, den 18. Januar, ber in den 30er Jahren ſtehende Techniker Eugen Henſel von ſeiner Wohnung in Mainz, Bingerſtr. 1, kommend, den Hauptbahnhof betrat, wurde er von zwei Ztiviliſten, die ihm den Perſonalausweis abverlangt hatten, verhaftet. Die beiden legitimierten ſich als franzöſiſche Kriminalbeamte und führ⸗ ten Henſel in das Gebäude ber franzöſiſchen Suretedirektion ab, wo er unter der Aufforderung, la die Wahrheit zu ſagen, ſich zunächſt völlig entkleiden mußte. Der Inhalt ſämtlicher Taſchen wurde entleert und beſchlagnahmt. Im Zimmer des Chefs der Kriminalpolizei wurden dann auch noch die Schuhe aufs genaueſte unterſucht, aber nirgendwo etwas Belaſtendes gefunden. Der hohe Chef ſelbſt begrüßte Henſel mit den Worten: „Sie wiſſen, warum Sie hier ſind, es geht um Ihren Kopf“ und fragte ihn nach dieſer Einſchüchterung eingehend nach Perſonalien, Lebenslauf, Familienangehörigen uſw. aus. Un⸗ bedingt wollte der Chef wahrhaben, daß Henſel, weil er vor dem Krieg einmal in Frankreich gearbeitet habe, perfekt franzöſiſch ſprechen müſſe, und als dies wahrheits⸗ gemäß verneint wurde, intereſſtierte er ſich brennend für die Kriegsteilnehmerſchaft Henſels. Die Tatſache, daß Henſel Flugzeugführer war, verlockte den Chef zur Frage, ob er auch Bomben auf Frankreich abgeworfen habe; Henſel er⸗ widerte ruhig, er habe als Soldat ſeinen Dienſt erfüllt. All dies erboſte den Ausfrager ſo ſehr, daß er Henſel wiederholt mit Lügner anſchrie. Beſonderes Intereſſe hatte der Franzoſe anſcheinend für„einen bereits 1921 verſtorbenen Schwager Henſels, von dem er wiſſen wollte, daß er im Jahre 1923 gegen die Franzoſen im Ruhrgebiet gearbeitet habe. Dann ſollte Henſel auf einmal eine Schweſter in Darmſtadt haben, die mit einem höheren Polizeioffizier verheiratet ſei, und er wurde weiterhin verdächtigt, bei der Landespolizei aus⸗ und einzugehen“. Auch dies mußte Henſel mahrheitsgemäß verneinen. Der Chef, der jetzt wohl das Nutzloſe ſeiner bisherigen Fragerei einſah, ging nun auf eine tatſächliche Be⸗ gebenheit ein. Henſel bejahte, daß ein Verwandter von ihm wegen Landesverrats zu 2 Jahren Gefängnis verur⸗ teilt ſei und daß er in dem Verfahren gegen dieſen pflicht⸗ und wahrheitsgemäß als Zeuge ausgeſagt habe. Nun praf⸗ ſelte es „Lump und Schuft“ auf Henſel nieder. Die mehrſtündige Vernehmung erreichte jetzt ihren Höhepunkt. Die Frguzoſen, die nun erklärten, Henſel ſei ein deutſcher Spion, fragten nach allerlei Namen aus der Separatiſtenzeit und wollten ſo einen durch⸗ aus harmloſen Menſchen um jeden Preis zu irgendwelchen belaſtenden Ausſagen nötigen, Als auch die ſchärfſten Drohungen mit Worten nicht verfingen, wurde der Chef handgreiflich. Er ſprang auf, ſchlug Henſel öfters mit voller Wucht rechts und links mit der Fauſt ins Geſicht und hieb ſchließlich mit einem Tinten⸗ löſcher dem Wehrloſen in den Mund, ſodaß er einen Zahn verlor. Damit nicht genug, trat er fortgeſetzt nach den Schien⸗ beinen des Verhafteten. Schließlich ſtürzte er ſich über Henſel und würgte, mit den Knien auf der Bruſt, den auf dem Seſſel Zuſammengebrochenen mit beiden Hän⸗ den ſolange, bis das Opfer einer Ohnmacht nahe war. Nach dieſer Heldentat, bei der übrigens auch ein farbiger Sol dat anwefend war, jagte ber hohe Chef das„deutſche Schwein“ mit einem Fußtritt, der glücklicherweiſe nicht traf, hinaus. Die beiben Beamten führten Henſel darauf in einen anderen Raum. Hier wurde nun zunächſt eine andere Methode verſucht. Ein großer blonder Zivlliſt ſtellte ſich im elſäſſtſchen Dialekt Henſel als Kriegskamerad vor und redete dem Mißhandelten gütlich zu: Er ſolle nur alles zugeben mit der Spionage, dann werde er nach einer Beſtimmung des franzöſiſchen Geſetzbhuches ſofort freigelaſſen. Er werde ihm dann ſchon helfen. Als der Deutſche natürlich auch darauf nicht einging, änderte der ſchlaue Elſäſſer gleichfalls die Ton⸗ art, und unter Beſchimpfungen wurde Henſel in das Zimmer des Chefs zurückgebracht. Nach über ſechsſtündtgem Martyrium mußte ſchließlich der Chef den Deutſchen, dem nur Portemonnaie und Hausſchlüſſel zurückgegeben wurden, entlaſſen, ſedoch mit der Anwetiſung, er habe ſich alle zwei Stunden, alſo auch nachts auf einem franzöſiſchen Gendarmeriebüro zu melden und ſich am nächſten Morgen zu einem weiteren Verhör bei dem Chef wieder einzufinden. Henſel, der beim Nachhauſe⸗ gehen bemerkte, daß er von franzöſtſchen Kriminalbeamten verfolgt wurde, die ſpäter auch ſein Haus bewachten, entzog ſich im Zuſtand eines begreiflichen phyſiſchen und pfychiſchen Zuſammenbruchs trotz ſeines guten Gewiſſens allen weiteren Verfolgungen ſeiner Peiniger durch die ſofortige heimliche Abreiſe in das unbeſetzte Gebtet. Es iſt zu erwarten, daß ſich die deutſchen Behörden ſofort dieſes Falles mit Entſchiedenheit annehmen und für dieſen unerhörten Uebergriff die entſprechende Genugtuung fordern. Die Landwirlſchaftsausſprache im Landtag experimentiert wird und es nicht gelingt, die Bauernſchaft unter einen Hut zu bringen, muß man eine aktiv tätige Ge⸗ d noſſenſchaft, wie die Mannheimer Milchzentrale K. unterſtützen. An die landwirtſchaftlichen Vertreter im Haufe An richtete der Miniſter den Appell, das ihre zu tun, bamit ſich* möglichſt bald eine konzerngeſchloſſene landwirtſchaftliche ken Organiſation bildet, die mit der nötigen Kraft an die Zu⸗ de ſammenarbeit gehen kann, ohne die Angelegenheit der Be⸗ N darfsgemeinden auf politiſches Gebiet hinüber zu ſpielen. 22 Abg. Sack(Zentr.): Die Verdienſte der Mannheimer Milchzentrale werden von niemanden beſtritten. Die Bauern ge wehrten ſich aber gegen eine Monopolſtellung S Mannheims. du Bei der Abſtimmung wurden die kommuniſtiſchen An⸗ 90 träge teils durch Regierungsmaßnahmen, teils durch Regie⸗ He rungserklärung als erledigt erklärt. Zur Annahme gelangte der ein von allen Fraktionen(ohne Kommuniſten) unterzeichneter im Antrag, die aus dem Notprogramm verfügbaren Molkerei⸗ 7 5 kredite der babiſchen Milcherzeuger und Bedarfsverbände (Städte) baldmöglichſt und reſtlos zu bewilligen und zu ba verteilen. l In der erſten und zweiten Leſung wurde ber Geſetz⸗ 7 entwurf über die Vereinigung von Neufreiſtett mit Freiſtett genehmigt. De Hierauf vertagte ſich das Haus auf Donnerstag, an 31. Januar, vormittags 9 Uhr. det i ne He Steuerzurückzahlung trotz Rieſenrüflung un Waſhington, 26. Jan.(United Preß.] Die Verzögerung 5 der Erledigung der Flottenvorlage im Senat veranlaßte den 5 republikaniſchen Abgeordneten Britten in der geſtrigen zer Abendſitzung des Repräſentantenhanſes zu einer Rebe, in der iſt er die Langſamkeit des Senats ironiſierte und erklärte, daß 90 er die Flottenvorlage im Repräſentantenhaus einbringen Ag werde, falls der Senat ſich nicht noch in der laufenden Woche Hen zu ihrer Annahme entſchließen könne. Britten trat mit m großer Energie für die Vorlage, die bekanntlich den ſofor⸗ 71 tigen Bau von 5 Kreuzzern und einem Flug⸗ 8 zeug⸗Mutterſchiff vorſieht, ein und erklärte, daß es St notwendig ſei, das Flottenbauprogramm ſofort in Angriff zu ſch nehmen, damit die insgeſamt vorgeſehenen 8 7 16 Schiffsneubauten bereits weit vorgeſchritten ſeſen, wenn die nächſte Abrüſtungskonferenz in Waſhington im 1 Jahre 1938 zuſammenkrete. f ö Der Präſident habe ſich zu ſeiner Stellungnahme zu ber a Flottenvorlage zwar nicht definitiv geäußert, habe jedoch 5 durchblicken laſſen, daß er keine Schwierigkeiten machen werde. Es ſet daher an ber Zeit, daß die Flottenvorlage endlich er⸗ ledigt werde.: Die Rede Brittens ſcheint im Senat die erhoffte Wirkung ausgeübt zu haben. Wie die United Preß erfährt, haben ſich führende Senatoren bereits dahin geeinigt, die Beratung tber die Flottenvorlage noch in dieſer Woche wieder aufzu⸗ nehmen. 8 Im Senat wurde auf Grund des Steueraufkommens des Vorjahres, das einen beträchtlichen Ueberſchuß aufwies, bie Rückzahlung von eingegangenen Steuern in Höhe von 75 Millionen Dolkar beſchloſſen. Gutes Winterſportwetter im Schwarzwald 5 r Triberg, 286. Jan.(Eig. Drahtber.) Nachdem geſtern N nachmittag und in den Abendstunden im Schwarzwald noch ſtrichweiſe längere, wenn auch nicht mehr ſo ſtarke Neuſchnee⸗ fälle niedergegangen waren, iſt über Nacht über großen Teilen des Gebirges eine Aufklärung eingetreten, ſo daß heute früh heiteres Wetter überwiegt. Mit der nächtlichen Aus⸗ ſtrahlung iſt eine erhebliche Zunahme des Froſtes einher gegangen, ſo daß heute früh 10 bis 15 Grad Kälte verzeichnet werden, Infolge des pulvrigen Neuſchnees auf der tragföhlger b Altſchneedecke ſind für das Wochenende ausgezeich⸗ nete Sklverhältniſſe eingetreten. Auch die Rodel⸗ bahnen und Eisbahnen ſind gut inſtande. Die Geſamt⸗ ſchneehöhen bewegen ſich zwiſchen 60—120 Zentimeter. Für die am Sonntag im Gebiete Furtwangen, Triberg, Schonach, Schönwald ſtaltfindende Schwarzwald ⸗Staffel⸗ meiſterſchaft über 40 Kilometer ſind die beſten Vor⸗ Hat bedingungen gegeben. 5 ger Mord in Köln— — Köln, 25. Jan. In dem benachbarten Wiesdorf erſchien 55 heute nachmittag ein etwa 28jähriger, ſeit Jahresfrist beſchäf⸗ ſche tigungsloſer Arbelter auf der Polizeiwache und bezichtigte ſich, dle am Abend vorher in Köln in einem Hauſe am Katharinen⸗ 1 graben eine Frau erwürgt zu haben. Tatſächlich ſchl wurde in dem angegebenen Hauſe eine 32jührige Frau gre Meyer, die von ihrem Manne getrennt lebte, in ihrer Woh⸗ El. nung auf dem Bett liegend, tot aufgefunden. Die Leiche wies 5 Würgemale am Halſe auf, Der Täter erklärte, er habe die ß Br Frau, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt, in euem 35 Anfall von Eiferſucht erwürgt. vol Ein Opfer der Wettleibenſchaft 5 — Berlin, 25. Jan. Ein Opfer der Wettleidenſchaft ge⸗ dr worden iſt der heute hier verhaftete Inſpektor Hermann Ma Andreas, der in einem Betrieb in der Artlllerieſtraße die in Kaſſengeſchäfte und die Hauptbuchungen zu führen hatte. ä Andreas, der jetzt 60 Jahre zählt, war ſeit 40 Jahren ſin bei der Firma tätig. Im vergangenen Sommer packte ihn die f Wettleidenſchaft und um ſeine Verluſte auszugleichen, ließ er etz ſich zu Veruntreuungen verleiten, die ſich nach bisherigen Feſt⸗ 35 ſtellungen auf 17000 Mk. belaufen. 121 Drei ſchwediſche Flugzenge abgeſtürzt der — Stockholm, 25. Jan. Heute mittag haben ſich nicht weni⸗ 50 ger als drei Flugzeugunfälle in der Nähe von Stockholm er⸗ der eignet. Drei Armeeflugzeuge, die einem Geſchwader der Flie⸗ 810 gerſchule in Malmslätt angehörten, und ſich auf dem Fluge 65 nach Stockholm befanden, ſtürzten ſtber verſchiedenen Orten 160 in der Gegend von Stockholm ab. Dabei wurden ein Offi⸗ g zler getbtet und zwei Unteroffiziere ſchwer verlezt. Die Unfälle ſind wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß 7 900 durch das herrſchende Schneegeſtöber die Sicht erſchwerzt 80 wurde. reren ee 2 4 9 „ nne eee eee ee . ETamskag, den 28. Jannar 1020 Nene Mannhelmer Zeltung[Mlttag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 48 Skraßenverkehr Mannheim-beidelberg Durch die neuerlichen Arbeiten an der Straßenverbin⸗ bung Mannheim— Hekdelberg ſind in der Preſſe wleder Klagen laut geworden über die mit Straßenausbeſſerungen und Umleitungen verbundenen Mißſtände, die in oft un⸗ erträglicher Weiſe den Verkehr hemmen. Es kſt ohne wei⸗ eres klar, daß die Sperrung eines Teils der Straße Mann⸗ heim Heidelberg, die einen außerordentlich ſtarken Verkehr aufweiſt, ganz beſonders unangenehm empfunden wird. Die Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim hat ſich daher mit der Badiſchen Waſſer⸗ und Straßen baudlrektion in Karlsruhe in Verbin⸗ dung geſetzt mit der dringenden Bitte um Prüfung der Ver⸗ hältniſſe bei den Straßenbauten zwiſchen Mannheim und Heidelberg, namentlich in der Richtung, ob Sperrungen in dem vorgenommenen Maße unumgänglich nötig find. Schon im Jahre 1927 hatte ſich die Handelskammer an die Badiſche Waſſer⸗ und Straßenbaudtrektion mit der Bitte gewandt, dafür Sorge zu tragen, daß bei Durchführung der erforderlichen Straßenarbeiten die möglichſt glatte Abwicklung des Verkehrs oberſtes Prinziy ſein müſſe. Damals wurde u. a. mitgeteilt, daß die Straßenbauämter ange wieſen ſelen, dei Walzarbetten eine völlige Sperrung der Straße nur dann erfolgen zu laſſen,„wenn ein geeig⸗ neter, genügend breiter und auch für ſchwere Fahrzeuge He fahrbarer Umleltungsweg vorhanden iſt, deſſen Be⸗ ARutzung zu keinem erheblichen Umweg nötigt. Jehlt ein ſolcher Umleitungsweg, ſo ſoll von einer vollſtändigen Sper⸗ zung bei Tag und bel Nacht abgeſehen werden Eine zentrale Regelung der Ausbeſſerungsarbeiten der Straßen iſt nicht angängig, da die Arbeiten, von denen verſchledene von der Witterung abhängig find, nur von den Bauämtern nach einem beſtimmten Plane unter möglichſter Ausnützung der vorhandenen Geräte und in ſtändiger Füblungnahme int den zuſtändigen Bezirksämtern durchgeführt werden Lönnen.“ Neuerdings überſandte die Babdiſche Waſſer⸗ und Straßenbaudirektlon der Handelskammer Mannheim Ab⸗ ſchrift eines Berichtes des Waſſer⸗ und Straßen bau⸗ s mis Heldelberg, dem wir folgendes entnehmen. „Anläßlich des zweigletſigen Ausbaus und Elektriſterung ber Nebenbahn Mannheim Heidelberg wird zwiſchen Seckenheim und Edingen von der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft Mann⸗ heim die Landstraße 8 auf rd. 4800 Meter Länge verlegt. Hierbei müßte die beſtehenbe Landſtraßenſtrecke außer Betrteb geſetzt wer⸗ den. Dleſe Arbeiten werden vorausſichtlich am 10. Januar beendet ſein. Mit den Arbeiten ſür die Verbreiterung und Profilabän⸗ derung der Fahrbahn der Landstraße 8 von Km. 8,988—6,377(swi⸗ ſchen Mannheim und Seckenheim) wurde Mitte Dezember begon⸗ gen, Der Durchgangsverkehr Mannheim Heidelberg und um⸗ gekehrt wird laut öffentlicher Bekanntgabe der Sperre und gemäß ber aufgeſtellten Umleitungstaſeln äber Nandſtraße? und Kreis⸗ Rraße No. d über Schwetzingen geleitet, d. 5. über Straßen mit guter Fahrdecke und ausreichender Breite. ür den örtlichen Verkehr und ſolche Fahrer, die bie Haupt⸗ Emleitungstaſel in Maunheim oder Heidelberg äberſehen, iſt zwiſchen Edingen und Seckenheim die Umgehung ber Landſtraße 3 Aber die Kreiswege No. 13 und 11 an den Abgängen in Edingen und Seckenheim durch Tafeln kenntlich gemacht. Die betr. Um⸗ gehungswege ſind auf Gemarkung Edingen ſtreckenweiſe nur etwa 4 Meter breit, aber in gutem Zuſtand. Desgleichen iſt der ört⸗ liche Verkehr zwiſchen Maunheim und Seckenheim auf Um⸗ gehungslinlen über Rheinau— Neckarau, den Krelsweg? und Landſtraße 2 ſowte auf die kürzeste Strecke Kreisweg 8 und 4 Waſſerturm Seckenheim und Flugplatz Mannheim verwieſen. Bel bem Abgang des Kreisweges Nr. 8 vom Kreisweg 7 beim Waſſerturm in Seckenheim ſteht im Kreisweg 8 die Tafel nach Mannheim“ und am Weg 2„über Rheinau Neckarau“. Es wer⸗ den beide Wege als Umleitungswege gekennzeichnet, da Weg 8 Rur 4 Meter breit und und möglichſt entlaſtet werden ſoll. Die Landſtraße 8 zwilſchen Mannheim und Seckenheim war während der Froſttage dem Verkehr geöffnet, ſie iſt ſeit 28. De⸗ zember 1928 Wieder geſperrt. Wäre nicht wleder Froſt ein⸗ getreten, ſo wären die Arbeiten in 10 Tagen beendet geweſen. In Sandſtraße d wird von der Gemeinde Seckenheim im Ortsetter ſell einigen Wochen eine Rangliſatlon im Stollenbetrieb ausgeführt, Bei den Schachtſtellen iſt der Verkehr auf ſchmale Der Affe, die Orangen und 10 Rmk. Von Richard Rieß Die Gaben dieſer Welt ſind ungerecht verteilt. Der elne Hat einen lebendigen Affen, der andere aber nicht mal Geld genug, um ſich einen aus Alkohol zu verſchaffen.— Kuno, der lange, von niemandem als höchſtens von ſeinem eigenen Dalles überragte Philoſoph aus dem Baltenlande, gehörte zu der zweiten Kategorie. Er befand ſich mit ſeinem letzten Zehnmark⸗ ſchein in idylltſcher Zweiſamkeit, aber der Faſching tobte durch die Lande, und Adeline oder„das Glück ſeines Lebens“ hatte im Sinne, an den letzten drei Karnevalstagen überhaupt nicht ſchlafen zu gehen, ſondern von Samstag bis Dienstag ein großes Feſt zu fetern. Sie hatte bereits ein Koſtüm, das der Elou von Schwabing⸗Oſt zu werden verſprach, eine Freundin vom Montmartre hatte es ihr in einem einfach frankierten Briefe als„dernier eri“ geſandt, und Kuno wußte, baß dieſer letzte Schrei“ in Wirklichkeit der letzte werden würde, den er von Adeline vernähme, falls er dem dernier eri nicht die rechte Reſonnanz in Form eines fabelhaften Atelierfeſtes ſchaffen könnte. Zu dieſem großen Zwecke reichte aber der letzte Zehn⸗ markſchein nicht recht aus. Ueberhaupts, ein Zehnmarkſchein iſt nicht gerne allein. Er iſt ein am liebſten geſellig lebendes Weſen. In der Einſamkeit ſinnt er auf Flucht und eines Tages- „Om“, machte Kuno. Sollte er in die Zeitung ein Inſerat ſetzen, daß Kunſtmaler in den beſten Jahren mehr oder minder abgegriffene Zehnmarkſcheine in Penſion nehme? Er war ſich des Erfolges nicht ſicher. Da fiel ihm zum Glücke der Groß⸗ kapitaliſt Pius ein, Peter Jaromir Pius, der nur aus Verſehen dem Titel eines Mäzenatenrats zu Weihnachten entgangen war. Er hatte ſich durch den Import zuckerkranker Orangen ein Vermögen von aſtronomiſcher Ziffer erworben, ineluſtve der Gebrauchsanweiſung, und ſo förderte er nun die ſchönen Künſte beiderlel Geſchlechtes. Hatte er nicht auch an Kuno zum Ehriſtfeſte ein Körbchen Bananenſchalen geſandt? Wer dazu fähig iſt, der brennt J ſicherlich darauf, berflüſſige Bank⸗ noten in fremde Obhut zu geben. Kuno hatte ſeinen letzten Zehnmarkſchein kokeit in die vordere Bruſttaſche gesteckt. Er ließ ihn mit einem feiner Aipfel Luft ſchnappen, da das parfümierte Seidentüchlein, das Fahrbahnſtreiſen verwleſen, die trotz ſtändiger Unterhaltung als Proplſorten nicht immer in bdeſtem Zuſtande find. Die Kanallfa⸗ tionsarbeiten werden voraus ſichtlich in 8 Wochen beendet fein. Die gleichzeitige Ausführung der ſämtlichen Arbeiten liegt gerade im Intereſſe des Durchgangsverkehrs, bei enigegengeſetztem Ver⸗ fahren hätte die Umleitung weſentlich länger gedauer. Die auf⸗ geſtellten Tafeln und die vorhandenen Wegweiſer ſind für die Umleitung der Strecke Manngeim—Seckenheim ausreichend.“ Der wachſende Straßenverkehr verlangt gebieteriſch eine raſche Inſtandſetzung der Landſtraßen— er verlangt gleich⸗ zeitig aber auch die Durchführung dieſer Arbeiten in einer Weiſe, die der glatten Abwicklung des Verkehrs nicht ent⸗ gegenſteht. Das ſind zwei Forderungen, die ſich, wie aus den obigen Ausführungen hervorgeht, ohne weiteres nicht immer in Einklang bringen laſſen; ganz beſonders dort nicht, we der Straßenverkehr— und hier denken wir in erſter Linie an die Strecke Mannheim— Heldelberg— ſolche Ausmaße angenommen hat daß lediglich eine Inſtandſetzung der beſtehenden Straßenzüge den Bedürfniſſen des Verkehrs auf die Dauer nicht gerecht werden kann. Hier iſt die Be⸗ laſtung der Straßen und damit die Abnützung ſo groß, daß man infolge der dauernden Ausbeſſerungen ſchließ⸗ lich nur noch auf Umleitungswegen ſich wie in einem Irr⸗ garten zurechtfinden muß. Es gibt bierfür nur eine Löſung, nämlich die roſche Anlegung der veinen Antoſtraße zwiſchen Mannheim und Heidelberg, auf deren Notwendigkeit immer wieder hingewieſen wer⸗ den muß. Dazu iſt unſererſeits zu bemerken: Die Straße Seckenheim— Edingen it ſeit Anfang Oktober ge⸗ ſperrtz ſte ſollte in 2 Monaten, alſo Anfang Dezember, wie her benutzbar ſein. Der Termin wurde aber, des ſchlechten Wet⸗ ters wegen, auf den 19. Januar verlängert. Sie iſt alſo ſchon 3 Monate geſperrt. Man ſagt, ſie würde bei Wledereintritt offenen Wetters in 8 Tagen fertig ſein. Hoffen wir das Beſte. Aber warum mußte denn die Arbeit in die Zeit bes ſchlechten Wetters gelegt werden? Die Umleitungs⸗Straße über Friedrichsſeſd war von Anfang an in mangelhaftem Zuſtande, denn ſchon in den erſten Tagen mußten unzählige Schlaglöcher ausgefüllt werden. Das geſchah dann ſo, daß man dieſe Löcher bis zu 10—20 Stm. über das Straßen⸗Niveau auffüllte und es den Fuhrwerken überlteß, den Schotter einzuwalzen. Bei dem nächſten Regenwetter wurde die Auffüllung wieder ausein⸗ andergeriſſen und das Aufdecken ging von neuem los. Eine ſolche Arbeit kann doch nicht halten! Dabei iſt der Weg ſtellen⸗ weiſe ſo eng, daß zwei Wagen kaum vorbeifahren können. Unzählige Zuſammenſtöße, Abrutſchen ins Feld, Verluft non Ketflügeln, Anſammlung von Wagen und dergl. wecen die Folgen und ſind es heute noch. Die Wege für die Ablenkun⸗ gen Edingen Seckenheim ſind vollſtändig ungeeignet; ſie hätten unbedingt vorher in Ordnung gebracht werden müfſen. Die ganze Art der Ablenkung des Verkehrs grenzt an Rück⸗ ſichts loſigkeit. Zwei Ablenkungen zu gleicher Zeit zwiſchen Mannheim und Heidelberg, auf einer Strecke von nicht 28 Km. in der ſchlechteſten Jahreszeit iſt gewiß kein Vergnügen für die Gefährte, die den Weg jeden Tag mehrmals in den 5 bnaten benutzen mußten. Die Handelskammer hat durch⸗ aus recht, wenn ſie auf ſchleunigſte Fertigſtellung drängt. Die Straßenſperre Mannheim Seckenheim erfolgte Ende November für 3 Wochen u, die Fuhrwerke wurden auf die Landſtraße hinter dem Flugplatz verwieſen. Diete kur⸗ venreiche, ſchlechte und ſchmale Feldſtraße, auf der eine Anzahl Zuſammenſtöße und Entgleiſungen vorgekommen ſind, war ſowohl auf Mannheimer als auf Seckenheimer Revier durch⸗ aus ſchlecht. Dazu fehlte es an Richtungsweiſern. Wer die Straße nicht genau kennt, muß ſich verfahren, beſonders wenn Straße und Feld mit Schnee bedeckt ſind. Es ſtimmt durchaus nicht, daß dleſe Straße ausreichend gekennzeichnet iſt. Davon kann ſich jeder heute noch überzeugen. Unſere Handelskammer ſollte ſich mit den Angaben des Straßen⸗ und Waſſerbauamts Heidelberg nicht beruhigen. Es ſieht überall anders aus, als es geſchrieben ſteht! Es kann ſich ſerner auch jeder davon überzeugen, daß die Seckenheimer Landſtraße auf eigene Gefahr noch offen— und nicht wie geſagt— ſelt dem 28. Dezember geſperrt iſt, Städtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 24. Jan. 1929 Keine nachträgliche Erhöhung der Gemeindeſtenern Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wurde beſchloſſen: 1. Der geſetzliche Steuergrundbetrag für die Gebäude mit 40 Pfg. von le 100 Mark Steuerwert wird für die Er⸗ hebung der Gemeinbeſteuer in den Rechnungsjahren 1938 und 1920 gemäß 8 58 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes um 50 v.., alſo auf 60 Pfg. erhöht, 9, Zur Deckung des im Haushaltplan für das Rechnungs⸗ jahr 1928 aus der Grund⸗ und Gewerbeſteuer vor⸗ geſehenen Betrags von 9 522 500 Mark ſind 158 Hundertteile der Steuergrundbeträge zu erheben. Danach wird für das Rechnungsfahr 1928 der gleiche Ge⸗ meindeſteuerſatz erhoben werben, wie für bie Rechnungsfahre 1926 und 1927. Ein Intereſſengemeinſchaftsvertrag mit Iudwigshafen in der Frage der Gasverſorgung Mit der Stadt Zudwigs hafen a. Rh. wird in der Frage der Gas verſorgung ein Intereſſengemein⸗ ſchaftsveytrag abgeſchloſſen. Lanbdheimunterricht für Volksſchüler Dem Antrag des Schulausſchuſſes entſprechend ſoll im nächſten Schulfahr ein Verſuch mit der Einrichtung eines Landheimunterrichts für hieſige Volksſchüler auf dem Heuberg gemacht werden. Zur Entſendung dahin kommen etwa 700 Schüler der 7. Klaſſen mit ihren Lehrern in Be⸗ tracht. Zur Beſtreitung des entſtehenden Aufwands, ſpweit die Eltern dazu nicht in der Lage ſind, werden 32 000 Mark in den Voranſchlag eingeſtellt, Den ſchon beſtehenden Land⸗ ſchulheimen einzelner Schulen(Volksſchule Feudenheim, Eltſabethſchule, Liſelotteſchule, Leſſingſchule) werden Zu⸗ ſchüſſe von je 1000 Mark bewilligt, die ebenfalls im Vor⸗ anſchlag 1929 vorgeſehen werden, Die Hauptbeleuchtung bes Nationaltheaters wird nach den Vorſchlägen des Hochbanamts und Maſchinen⸗ amts erneuert; insbeſondere wird eine verbeſſerte Rang⸗ beleuchtung für alle Ränge eingeführt. Hunde an der Leine im Wildpark Beim Bezirksamt wird angeregt, bie beſtehende ortspoli⸗ zeiliche Vorſchrift dahingehend zu ändern, daß Hunde im Waldpark und in der Steſantenpromenade üblich der Speyererſtraße das ganze Jahr hindurch an der Leine zu führen ſinb, damit der vorhandene Wlildbeſtand (Rehe, Haſen, Faſanen) erhalten werden kann. Im vergange⸗ nen Jahre wurbe in nicht weniger als acht Fällen feſtgeſtellt, daß Rehe von Hunden zu Tobe gehetzt wurben. * Minterſportſonberzug in den Odenwald. Am morgigen Sonntag wird erſtmals ein Winterſportſonder zug von Mannheim nach Waldmichelbach und zurück ver⸗ kehren. Abfahrt.45 Uhr, Ankunft in Mannheim 20.03 hr. Der Zug führt nur 3, Klaſſe. * Die Entwürſe des Wettbewerbs für die Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen werden in der Zeit vom 7. Febr. bis 20. Februar im weſtlichen Anhau der Kunſthalle öffentlich ausgeſtellt. In Ludwigshafen kommen die Entwürfe bereits vom 27. Januar bis 1. Februar zur Ausſtellung. Die Ausſtellung zuerſt in Mannheim zu veranſtalten, war nicht möglich, weil in den fraglichen Räumen der Kunſthalle bis 4. Februar eine andere Ausſtellung ſtattfindet und andere geeignete Räume nicht verfügbar waren. * Unfall beim Rodeln. Geſtern herrſchte in dem Bauloch Ecke Windmühl⸗ und Weidenſtraße wieder reger Rodelbetriebß, Man konnte beobachten, daß ſieben Knaben auf einem kleinen Schlitten die Fahrt wagten. Doch es ſollte nicht immer ge⸗ lingen, Der am Ende ſitzende Junge kam ius Nutſchen, die andern alle hinterher. Das Ende hom Lied war, daß meh⸗ rere verletzt wurden. Gin 14jähriger Schüler erlitt der⸗ artige Hautabſchürfungen, daß ſofort ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch genommen werden mußte. Am Kopf blutete er ſtark. Das linke Auge ſchwoll dermaßen an daß der Junge nicht ſehen konnte. Durch den Unfall entſtand eine große Menſchen⸗ anſammlung. ſonſt in dieſer Taſche wohnte, von einer ſeiner Freundinnen zu einem Ballkleide verarbeitet worden war. Offenbar er⸗ friſcht von der kernigen Winterluft, ſchaute die Rentenbank⸗ note, von der Kun die nächſten ſieben fetten Jahre zu leben gedachte, ins Frele. Es war ein ſonniger Februarmorgen, im Engliſchen Garten zeichneten ſich die Bäume feingliedrig, wie zu einer Kaltenadel⸗Radierung in den Himmel, aber die himmliſche Zentralheizung funktionſerte, und ſo war es warm mie in St. Moritz beim Wintersport. Peter Jaromir Pius, gutgelaunt wie immer in Zivil, be⸗ grüßte ſeinen Freund Kund umſo herzlicher, als er aus dem verräteriſch hervorlugenden Zehnmarkſchein einen Trugſchluß auf friedliche Abſichten des Beſuchers zog, und er grinſte freundlich und ebenſo aufrichtig wie ſein Haustier, das auf dem Rande ſeines Klubſeſſels hockte, ein Affe war, und Kaſtmir hieß, nach Peters Erbonkel pietätnoll benannt. „Ein ſchzner Tag!“ ſagte Peter, aber er erſchrak ver⸗ dachtſchöpfend, als ein Seufzer, von Kuno ber kommend, ihm andenutete, daß ſein Beſuch von einem gebeimen Leiden geplagt ſet. Schnell holte er einige Exemplare jenes diaßetiſchen Ohſtes herbei, deſſen Genuß den Mund jedes Delinguenten o zuſammenzog, daß jede Aeußerung des Sprechanismus für einige Zeit unterbunden wurde. Kund erſchrak, aber er wollte ſeinen Mäzen nicht kränken, und während er von den Segnungen der Südfruchteinfuhr sprach, ſchälte er die Jaromit'ſche Eſſigbombe. Ehe er den ent⸗ ſcheidenden Biß tat, begann er zu philoſophleren, und indem er von dem für ihn augenblicklich unverſöhnlichen Gegenſatz von Geldbeſitz und Geldbedarf ſprach, bereitete er den Schluß⸗ angriff vor, der einen frontalen Durchbruch zu der Artillerie⸗ ſtellung Peter Jaromirs bezweckte, geradewegs auf feinen Geldſchrank zu. 5 Peter aber, der Wert darauf legte, den Unterſchieb eines ſagte nur:„Laſſe Dirs ſchmecken, mein Sohn. Friſch im⸗ portierte Ware; erſte Gabs bes italleniſch⸗deutſchen Freund⸗ ſchaftsbundes!“ Da biß Kuno zu, und er ſpuürte alsbald, wie ſein Gau⸗ men ſich in Falten legte und feine Zunge zuſammen⸗ ſchrumpfte. Sein Mund aber wurde ganz, ganz ſpitz. Da mußte ſelbſt Kaſimir lachen. Und wie er den Feind ſo wehrlos ſaß ſprang er hurtig zu ihm hinüber, griff mit gellbter Borderhand nach der vorderen Rocktaſche und ehs Kuno noch zu fapſen vermochte, hatte der wackere Kaſimir den Zehnmarkſchein erbeutet und war mit ihm auf und davon, Kuns geſtikulierte und eilte ihm nach. Er griff nach ihm, aber da ſaß Kaſimir auf einem Schranke und grinſte. Kun holte ſeinen Stock und wollte zuſchlagen, aber Kasimir hielt ſich hinter einer japaniſchen Paſe in Deckung. Und ſchwenkte den Zehnmarkſchein, aber nicht als Friedensfahne. Peter Jaromir lachte, daß ihm die Tränen kamen, Einen Munitionslagers von einer Pumpſtatlon aufrechtzuerhalten, ſolchen Spaß hätte er ſchon am Vormittag nicht erwartet, So was erffiſcht, Kuno ſapſte und ſtöhnte, „Du mußt wiſſen, lieber Kuno, Kaſtmir kann die Bruſt⸗ Tüchlein nun mal durchaus nicht leiden. Jedem meiner Be⸗ ſucher holt er das Stagatstuch aus der Front, Da ſchau . Kaſtmir hatie den Zehnmarkſchein herochen und verſuchte Kun, ſich damit die Naſe zu putzen. Dann aber ſtrich er ihn ſchüön glatt und„ und zerriß ihn in ſchöne gleichgroße Strez⸗ ſen; ſehr ſauber machte er das. Peter Jaromir lag faſt am Boden vor Lachen. Magſt du noch eine Orange, Kund?“ fragte er mal zwiſchendurch. Das trieb den Beſiegten völlig in die Flucht. „Kaoſimir„ komm„ minkle Peter, als er allein wer Gehorſam hüpfte der Erbonkel zu ſeinem Herrn. Der ging und ſammelte die Streifen des Zehnmarkſcheines, Und klebte ſie hübſch zuſammen, Die Reichsbank iſt ſa großzügig Peter ſandte ſeinem Freunde als Entſchädtgung einen halben Zentner ſeiner Apfelſinen Kund hietet ſie jetzt ſedem jener Männer an, die ihm ihre Rechnungen präsentieren vom Faſchingsfeſte her. Wer eine ißt, dem zieht ſie des Mund zuſammen, und er muß ſchweigen,— Die Südfrüchte rentieren ſich fabelhaft Zum Jubiläum des Mannheimer Natfoualtheaters. Dr. Rlchard Strauß hat dem Oberbürgermelſter mit⸗ geteilt, daß es ihm eine beſondere Freude ſein würde, daß Jubiläum des altberühmten Mannhelmer Nationaltheaters mitfeiern zu bürfen. Er wirb zum Abſchluß der Theater⸗ jubiläumswoche am 30. Juni ds. Is. den„Rosenkavalier“ birigteren.— Die Erbffnungsvorſtellung„Die Räuber“ am 29. Juni wird eingeleitet werden mit dem Vorspiel zu den „Meiſterſingern“, das von Grich Kleiber Lirigtert wirz. —— Treppenaufgang auf beſonderer Tafel Ueber⸗ + 4. Seite. Nr. 48 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe). Samstag, den 28. Januar 1929 Kleiner Brief an die Reichsbahn Auf die in Nr. 20 veröffentlichte Beſchwerde erhalten wer don der Reichsbahndirektion Karlsruhe folgende Erwiderung: Die mit viel Humor und Sachkenntnis vorgebrachte Be⸗ ſchwerde iſt berechtigt. In dem Fahrplanraum im Ober⸗ geſchoß des fertigen Weſtflügels vom Aufnahmegebäude in Mannheim ſind vorläufig nur die Fahnpläne der Reichs⸗ Hahndirektion Karlsruhe vollſtändig ausgehängt. Von den Fahrplänen der Reichsbahndirektionen Stuttgart, Ludwigs⸗ hafen, Frankfurt und Mainz ſind wegen Platzmangels nur die Stücke untergebracht, die erfahrungsgemäß am häufigſten eingeſehen werden. Es fehlen inſolgedeſſen die Ueberſichts⸗ karten der Reichsbahndirektionen Stuttgart, Ludwigshafen und Frankfurt, weil dieſe zufällig ſich auf Blättern befinden, die weniger gebraucht werden und deshalb wegen Platz⸗ mangels nicht ausgehängt ſind. Es wäre naheliegend, dem heſtehenden Mangel durch Aufſtellung weiterer Fahrplantafeln abzuhelfen. Da dies aber aus räum⸗ lichen Gründen nicht angängig iſt, werden wir am ſichtskarten anbringen laſſen, auf denen die aus⸗ gehängten Strecken erſichtlich gemacht ſind. Es wird außer⸗ dem ein Hinweis angebracht werden, wonach Auskunft über die nicht ausgehängten Strecken im Auskunftsbüro erteilt wird. Der jetzige Zuſtand, darauf möchten wir beſonders hin⸗ wetſen, iſt ä ein Behelfszuſtand, der mit dem Vollausbau des Aufnahmegebäudes verſchwindet. Die Fahrpläne der Reichsbahndirektion Karlsruhe und die der Nachbardirek⸗ tionen werden ſpäter vollſtändig im künftigen Fahr⸗ planraum des Erdgeſchoſſes und die der übrigen Bezirke, ſo weit der Platz ausreicht, im Obergeſchoß ausgehängt werden. Mehr friſche Luft in die Pflanzenräume! Das tägliche Lüften von Kellern, Souterrains, Korridoren, Wohn⸗ und ſonſtigen Räumen, wo Pflanzen in Töpfen, Kübeln, Valkonkäſten und dergl.(auch Gemüſe und Obſt) überwintert werden, iſt nach den langen Froſttagen, wo alles dicht ver⸗ ſchloſſen war, eine der wichtigſten Aufgaben des Blumenfreun⸗ des und Pflanzenliebhabers, wenn er in einigen Monaten ſeine Pfleglinge in ſchönem und geſundem Zuſtand vor das Fenſterbrett, auf den Balkon, in den Hof oder Garten bringen will. Beſonders muß dies bei feuchten und dunklen Ueber⸗ winterungsräumen und bei ſolchen mit Dampfheizung erſt recht beachtet werden, in denen die Luft durch den anhaltenden Mangel an friſcher Luft während des Winters ſchlecht und muffig geworden iſt. Je mehr man lüftet lund dies iſt tags⸗ über bei jeder Temperatur über dem Gefrierpunkt möglich, auch wenn es nur eine Stunde iſt), deſto geſunder, gedrun⸗ gener und abgehärteter bleiben die Pflanzen und deſto weniger treiben und vergeilen ſie; denn wer hätte ſich z. B. nicht ſchon im Frühfahr über die langen, unbrauchbaren, ſpindeligen Triebe der Geranium, Fuchſien, Evonymus, Lorbeer, auch Kartoffeln uſw. geärgert? Natürlich muß mit dem Eintreten der wärmeren Jahreszeit auch das Gießen öfters und gründlicher ausgeführt werden, doch ſtets nur dann, wenn die Pflanze es wirklich nötig hat, wovon man ſich ſehr leicht und raſch durch Berühren der Erde überzeugen kann. Dies gilt auch für die Zimmerpflanzen, die übrigens während der Mit⸗ tagſtunden bei froſtfreier Witterung für etwas friſche Luft ſehr dankbar ſind. 1 Vereinsnachrichten Der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Westpreußen Mannheim hielt ſeine Generalverſammlung im Vereinslokal„zum Wein⸗ berg“ ab. Der 1. Vorſitzende Gaebler erſtattete den Jahresbericht aud dankte dem Geſamtvorſtand für die geleiſtete Arbeit. Anſchlie⸗ zend gab Creuzbauer den Kaſſenbericht. Für die ordnungs⸗ mäßige Geſchäftsführung wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Die darauffolgende Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzen⸗ der: Gaebler; 2. Vorſitzender: Winter; Kaſſenwart Creuz⸗ bauer; Schriftführer: Montua; Beiſitzer: die Damen Frau Gieſſow, Frl. Sudars, die Herren Rogowſki, Ruben, Dr. med. Wichert, Striebeck, Bartolett; Kaſſenprüfer die Herren: IAmher und Rexin. Nach Schluß der Tagesordnung ver⸗ anligten ſich die Mitglieder bei Tanz und Muſik in den vorderen Räu⸗ men des Reſtaurants Weinberg. Beranſtaltungen Orgelkonzert in ber Chriſtuskirche. In dem am morgigen Sonntag, 27. Januar, abends 8 Uhr, von Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann gegebenen Orgelkonzert kommen folgende Werke zum Vortrag: Liſzt, Phantaſie und Fuge über Bach, drei Stücke von G. Pierné und Friedrich Kloſes Präludium und Doppel⸗ ſuge nach einer Improviſatton von Anton Bruckner. Der Eintritt iſt frei. 1 Kommunale Chronik Des Amtes enthoben * Weingarten, 24. Jan. Mit Regierungsbeſchluß wurde J. Bürgermeiſter Groß bis zur endgültigen Entſcheidung hurch den Verwaltungsgerichtshof des Amtes enthoben. 2. Bürgermeiſter Schloſſer wurde mit der Amtsführung betraut. E * Heddesheim, 24. Jan. In der jüngſten Gemein de⸗ ratsfitzung wurde die vorgelegte Almendverteilung auf Ableben des Landwirts Martin Wanner genehmigt.— Das Kontaktmanometer im Waſſerwerk ſoll eingebaut und durch das Kulturbauamt in Heidelberg überwacht werden.— Von einem Schreiben des Bürgermeiſteramts Viernheim vom 15. Januar wegen Abnahme der vier Ueberfahrten am Bann⸗ holzgraben wurde Kenntnis genommen und der Aufhebung des Vertrages zugeſtimmt.— Von der Amtsniederlegung des Gemeinderatsmitgliedes Friedrich Biereth wurde Kenntnis genommen. Als Nachfolger kommt Jakob Menz(V..) in Frage.— Der Bürgerausſchuß wurde durch die Herren Peter Gerſtner, Jak. Ehr. S. und Adam Jöſt und Nikl. Sohn vervollſtändigt.— Die vom Rektorat angeforderten Lern⸗ mittel für das Schulfahr 1929/30 ſollen mit Ausnahme der Geſangbücher durch die Schulkommiſſion im Submiſſionswege beſchafft werden.— Wegen Neueinteilung des Sportplatzes durch die ſporttreibenden Vereine ſoll mit den Vorſtänden Rückſprache genommen werden. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß in Singen a. H. ermäch⸗ Der fromme Wanderer Der Pfarrer von Gilching ſtand im Friedhof, der ſich um die Dorfkirche zieht. Darin war alles ruhig, denn es war kurz nach 12 Uhr mittags und das Gebet war eben verklungen. Plötzlich vernahm der Geiſtliche ein verdächtiges Geräuſch. Er eilte ins Gotteshaus, um Nachſchau zu halten. Vorne am Hochaltar entdeckte er, daß der Opferſtock erbrochen war. Daneben befand ſich ein alter verlaſſener Regenſchtrm. Erſchrocken ließ der Geiſtliche ſeine Blicke wetter durch den Raum ſchweifen. Und ſiehe da: In der Nähe des Seitenaltars ſtand ein alter grauhaariger Mann. Tief ins Gebet ver⸗ ſunken. Leiſe bewegten ſich ſeine Lippen und die Anweſenheit des Pfarrherrn ſchien ihn nicht im geringſten zu ſtören. Ja, es hatte beinahe den Anſchein, als ob ſeine Frömmigkeit durch des Geiſtlichen Gegenwart nur noch mehr vertieft werden würde. Hinter dieſem andächtigen Manne ſtand in einem Betſtuhl die— Blechbüchſe, die vordem das Gehäuſe des Opferſtocks ſchützend umſchlungen hatte. Es war kein großer Betrag darin. Ganze 14 Mark und etliche Pfennige. Aber immerhin—— Der Pfarrer wartete ein wenig, ging dann auf den Alten zu und fragte ihn, ob der Schirm ihm gehöre. Der Fremde tat ſo, als ob er eben aus tiefſter Andacht geriſſen worden wäre und verneinte die Frage. Auch die weitere, ob er nicht ſonſt jemand in der Kirche geſehen habe. Da dem Pfarrer die rr Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Lanbdgerichtsrat Dr. Rich. Fleuchaus in Konſtanz zum Oberſtaatsanwalt daſelbſt; Amtsgerichtsrat Guido König in Kouſtauz zum Landgerichtsrat daſelbſt; Staatsanwalt Eduard Woerner in Konſtanz zum Amts⸗ gerichtsrat in Pfullendorf; Kanzleiaſſiſtent Heinr. Geißler beim Notariat Weinheim zum Juſtizaſſiſtenten. Verſetzt wurde Amtsgerichtsrat Dr. Max Heidlauff in Pfullendorf nach Konſtanz; Juſtizaſſiſtent Joſef Meyer beim Notariat Oberrotweil zum Notariat Offenburg. Zurruhegeſetzt wurde Verwaltungsſekretär Jakob Weckauf beim Bezirksamt Lahr auf Anſuchen; Direktor Dr. Robert Helbing an der Mädchenrealſchule in Lahr wegen leidender Geſundͤheit. Der Tag der badiſchen Leibdragoner * Karlsruhe, 25. Jan. Die Enthüllung des Leib⸗ dragonerdenkmals, das am Mühlburger Tor auf⸗ geſtellt wird, iſt verſchoben worden. Anſtatt am 2. Juni ſoll am 9. Juni die Enthüllung des Denkmals ſtattfinden. Dieſe Verlegung wurde inſofern notwendig, da am 2. Juni verſchtedene andere militärtſche Feſtlichkeiten vorgeſehen find, z. B. der Kavallerietag in Würzburg. Schwerer Einbruchsdiebſtahl in einer Pforzheimer Edelſteinſchleiferei * Pforzheim, 25. Jan. In der Edelſteinſchleiferei von Fritz Brandt wurde vergangene Nacht im erſten Ober⸗ geſchoß ein ſchwerer Einbruch verübt. Es wurden fertige und halbfertige Waren im Werte von—12 000 Mk. entwendet. Die Türe zu Kontor und Fabriklokal wurde aufgebrochen und der Kaſſeuſchrank mit einem Nachſchlüſſel geöffnet. Die Einbrecher entkamen unerkannt. Samariterſchiff auf dem Bodenſee * Konſtanz, 25. Jan. In den letzten Tagen iſt in Fried⸗ richshafen das der Reichsbahn gehörende Dieſelmotorboot „Buchhorn“ in Dienſt geſtellt worden. Es iſt 16,5 Meter lang und 3,3 Meter breit, wird angetrieben durch einen 110 P..⸗Dieſelmotor mit Schraube und faßt 16 Perſonen und 800 Kg. Laſt oder entſprechend mehr Perſonen. Für die Ein⸗ richtung des neuen Fahrzeugs war in erſter Linie ſeine Be⸗ ſtimmung, bei Seeunfällen verwendet zu werden, maß⸗ gebend. Es iſt mit je einer leiſtungsfähigen Bergungs⸗ und Feuerlöſchpumpe und mit Scheinwerfern ausgeſtattet. * UI Weinheim, 26. Jan. In Gorxheim begeht morgen Sonntag der Invalide Adam Wetzel II, der 35 Jahre lang bei den hieſigen Lederwerken Karl Freudenberg beſchäftigt war, mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Greß im Kreiſe von 19 Enkeln und einem Urenkel die goldene Hoch⸗ zeit. Das Jubelpaar iſt 78 bezw. 75 Jahre alt.— Durch Einatmen von Leuchtgas wollte ſich hier anſcheinend infolge von Liebeskummer eine 24 Jahre alte Haus⸗ angeſtellte das Leben nehmen. Mit dem Sanitätswagen wurde die Unglückliche ins Krankenhaus nach Heidelberg überführt. 2 Von der Bergſtraße, 25. Jan. Zur jetzigen kalten Win⸗ terszeit, wo Wald und Flur mit tiefem Schnee bedeckt ſind und das Futter mangelt, kommen manche ſonſt ſcheue Vogelarten, aber auch manche der bei uns zurückgebliebenen Singvögel wie Ammer, Finke, Droſſel, Amſel, Lerche in die Städte und Dörfer. Hier friſten ſie auf Straßen und Plätzen, beſonders aber in ländlichen Gehöften durch Aufſuchen von Futter ihr Leben, bis die Sonne den Schnee geſchmolzen und der„Ti ch im Freien“ ſich ihnen wieder geöffnet hat. Möchten die Menſchen doch allenthalben dieſen z. Zt. ſehr bedürftigen Gäſten in Hof oder Garten ein geeignetes Futterplätzchen er⸗ richten. Die armen Tierchen werden die Gabe im Frühling und Sommer durch ihren lieblichen Geſang und durch Vertilgung von Ungeziefer gewiß reichlich vergelten. * Bruchſal, 25. Jan. Am 26. Auguſt 1928 retteten Elektro⸗ techntker W. A. Häcker und Wagnerlehrling Erich Karl Stein⸗ metz von Bruchſal im Rhein die dem Ertrinken nahe Maria Klimaſchewſki, die damals ihre Freundin Gretel Ehlig vom Tode des Ertrinkens retten wollte. Den beiden tapferen jungen Leuten wurde nun durch den Landeskommiſſär in Karlsruhe eine öffentliche Belobung ausgeſprochen. * Karlsruhe, 25. Jan. Am Donnerstag vormittag ver⸗ ſuchte ein unbekannter etwa 22 Jahre alter Mann eine auf eine Karlsruher Bank lautende Platzanweiſung mit ge⸗ fälſchter Unterſchrift einen Betrag in Höhe von 2160 Mk. tigte den Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung, von der hadiſchen Staatsſchuldenverwaltung wieder ein Darlehen — die Stadt hat bis jetzt 397 000 Reichsmark erhalten— von 100000 Reichsmark zur Förderung des Wohnungs⸗ baues aufzunehmen. Außerdem ſoll der Gemeinderat 400000 Reichsmark auf dem Kapitalmarkt ebenfalls zur För⸗ derung des Wohnungsbaues aufnehmen. abzuheben. Als der Kaſſier der Bank die Platzanweiſung beanſtandete, verſchwand der junge Mann un⸗ erkannt. * Durlach, 25. Jan. Am Donnerstag mittag waren Ar⸗ beiter der Städt. Milchverſorgung mit dem Verladen von Milchkannen an der Verladerampe beſchäftigt. Die Ladung war beendet, der Kraftwagen ſetzte ſich in Bewegung, als er infolge des Eiſes plötzlich abrutſchte. Die geſamte Ladung fiel auf die Gleiſe, wo ſich der Inhalt der Kannen über die Schienen ergoß. Der Kraftwagen wurde leicht beſchädigt. g Dinge doch nicht recht geheuer vorkamen, ging er zum Mesner, der draußen auf dem Friedhof arbeitete. Dieſer erkaunte in dem frommen Beter wieder den Mann, der kurz nach 12 Uhr nach dem Gebetläuten den Raum betreten hatte. Der Opfer⸗ ſtock ſei um dieſe Zeit noch nicht erbrochen geweſen. Dem alten Mann blieb nichts anderes übrig, als mit zur Gen⸗ darmerie zu gehen, wo ſich alsbald ergab, daß man in dem „frommen“ Menſchen einen alten Zuchthäusler ertappt hatte, der im Herbſt 1927 nach Verbüßung einer langjährigen Zuchthausſtrafe entlaſſen worden, und der wegen Diebſtahls wiederholt beſtraft wurde. Er war der verwitwete 65 Jahre alter Schneider Georg Paul Ettl von Mühldorf, der ſich auf Wanderſchaft befand und der ſich nun, lt.„Münch. Ztg.“ nicht genug tun konnte, zu verſichern, daß er ein überaus gottes⸗ fürchtiger Menſch ſei, der gewohnt wäre, jeden Tag in die Kirche zu gehen. Das gleiche behauptete er in der Verhand⸗ lung vor dem Schöffengericht München⸗Land, das über den Fall zu verhandeln hatte. Er hätte mit dem Diebſtahl ſchon gar nichts zu tun. In dem Augenblick, als ihn der Pfarrer angegangen habe, habe er„eben zum heiligen Se⸗ baſtian gebetet“ und überhaupts Das Gericht ließ ſich aber durch dieſe Ausflüchte nicht be⸗ einfluſſen und ſprach eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten aus. * Buſenbach bei Ettlingen, 25. Jan. Altbürgermeiſter J. Kunz begeht am Samstag, 28. Januar, die Feier ſeines 96. Lebensjahres. Der Greis iſt körperlich und geiſtig noch in guter Verfaſſung. 27 Jahre war er Bürgermeiſter der Gemeinde und trat 1895 in den Ruheſtand. Er iſt zugleich auch der älteſte Mann des Amtsbezirkes Ettlingen. * Rheinſelden, 25. Jan. Die Grabungen bei der all⸗ römiſchen Niederlaſſung Auguſta Rauracorum ſind im abge⸗ laufenen Jahre beſonders ergiebig geweſen. Es wurden die Ueberreſte einer ganzen Häuſerreihe, beſtehend aus Wohnhäuſern, Verkaufsläden und Bädern auf⸗ gedeckt. Sie liegen in der Verbindungsſtraße, die tber den Rhein von der Schweiz nach Deutſchland führt, und 14 Meter breit war. Unter anderem wurde ein großes Badezimmer aufgedeckt. Rachbargebiete Eine originelle Vrunneninſchrift * Bensheim a. d.., 25. Jan. Der altertümliche Sr. Kiliansbrunnen auf dem Bensheimer Marienplatz mußte kürzlich, weil er ein Verkehrshindernis geworden var, niedergelegt und beſeitigt werden. Dieſer Brunnen war durch ſeine originellen und witzigen Inſchriften, die an den an der Bergſtraße ſchon von altersher betriebenen Wein bau anknüpften, bemerkenswert. Die eine Inſchrift lautete: „Schenkt uns St. Kiltan jedes Jahr viel Trauben ſüß und golden, gar ſchädlich wär er dann fürwahr, wenn Wein wir wäſſern wollten.“ Eine andere Inſchrift war nicht weniger ſchalkhaft und lautete:„Wer Waſſer holt, wird aufgeſchrieben, ſtreng nachgeforſcht, wo es geblieben; denn wißt: der Berg⸗ ſtraß edler Wein, ſoll frei von allem Waſſer ſein.“ ine Million Franken Fehlbetrag * Saarbrücken, 25. Jan. Wie verlautet, beläuft ſich der bis jetzt ermittelte Fehlbetrag bei der Heusweiler Spar⸗ und Darlehenskaſſe auf ungefähr eine Million Franken. Die Geſchädigten ſind meiſt Bergleute und Kleingewerbetrei⸗ bende. Der Rendant, der am Tag nach der Kaſſenreviſton micht mehr zum Dienſt erſchien, ſoll verſchwunden ſein und von der Kriminalpolizei geſucht werden. Großfeuer an der elſäſſiſchen Grenze * Baſel, 25. Jan. In der Nacht vom Mittwoch auf Don⸗ nerstag ſind die Oekonomiegebäude des unmittelbar an der elſäſſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze gelegenenen Bauern⸗ hofes Schiffs mühle vollſtändig niedergebrannt. Das Feuer wurde von einem aus Baſel kommenden Arbeiter entdeckt, dem eine Anzahl Vieh entgegengelaufen kam und der vermutete, daß es aus dem Stalle des Hofgutes entlaufen war. Als er ſich dem Stall näherte, ſchlugen ihm die Fla m⸗ men entgegen. Er alarmierte ſofort die Bewohner und fuhr nach Hüntingen, um die Feuerwehr zu rufen. In⸗ zwiſchen wurde auch die Bafler ſtändige Feuerwehr durch den Schweizer Grenzwächter alarmiert. Da auf elſäſſiſchen Gebiet die Hdranthen eingefroren waren, mußte vom Schweizer Gebiet her das Waſſer mit einer 200 Meter langen Schlauchleitung herbeigeholt werden. Den An⸗ ſtrengungen der Feuerwehren gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Vieh konnte vollſtändig gerettet werden. Gebäude, Futter⸗ und Ge⸗ treidevorräte fielen dem Feuer zum Opfer. Das Gut gehört einer Baſler Familie und wird ſeit etwa 20 Jah⸗ ren vom Pächter Widmer bewirtſchaftet. Die Feuersbrunſt ſoll auf Brandſtiftung zurückzuführen ſein. In drei örtlich verſchiedenen, durch dazwiſchen gelagerte Scheunen ge⸗ trennte Stallungen brach das Feuer gleichzeitig aus. Der Matertalſchaden iſt enorm, iſt aber durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Neben den reichlichen Futtervorräten ver⸗ brannten ſämtliche landwirtſchaftliche Maſchinen und zwei der Gemeinde Hüningen gehörende Stadtdienſtwagen. Das letzte Schadenfeuer der Schiffsmühle liegt rund 23 Jahre zurück. * * Ludwigshafen, 25. Jan. In den letzten Tagen wurde bei der Stadt⸗Sparkaſſe hier ein falſches Zweimark⸗ ſtü nk, das aus Zinn hergeſtellt iſt und das Münzzeichen F trägt und beim Poſtſcheckamt hier ein falſches Fünfzig ⸗ Pfennigſtück, mit dem Münzzeichen J angehalten. Der Herſteller des Falſchgeldes iſt nicht bekannt. * Roxheim b. Frankenthal, 25. Jan. Dem Fgjährigen Pfarrer Bold aus Bobenheim, der mit dem hieſigen Orts⸗ geiſtlichen durch den Ort ging und dabei von zwei Burſchen angerempelt wurde, iſt, als er ſich das verbat, von dem 20 jährigen Tagner Eugen Gumbinger von Ropheim zweimal ins Geſicht geſchlagen worden. Von der Polizei und der Gendarmerie wurde der Täter bald er⸗ mittelt und wegen Flucht verdacht ſofort verhaftet. * St. Ingbert, 25. Jan. Der Arbeiter Schog aus Kuſel wurde heute Nacht auf der Saarbrücker Landſtraße tot auf⸗ gefunden. Polizei und Landjäger wurden alsbald verſtändigt; es konnte lediglich die Identität des Toten feſtgeſtellt werden, mie er zu Tode kam, ob durch einen Unfall oder durch natür⸗ lichen Tod, konnte noch nicht ſeſtgeſtellt werden. 1 „ e n ee n enen * renne te eee rene be eren ee ble wou een eee e M 5 1 Samskatz, den 28. anuar 1829 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 43 Gerichtszeitung 5„Sie haben eine Tochter!“ Eines Morgens meldete ſich bei dem Berliner Bankier Philipp F. eine Dame und teilte ihm mit, daß er der Vater elner elfjährigen Tochter ſel. Lächelnd fragte er:„Und wer it die Mutter?“ Die Dame bat ihn, zwölf Jahre zurück⸗ gudenken.„um Gottes willen“, rief er,„doch nicht etwa Elfriede?“—„Eben die!“ erwiderte die Dame. erfuhr, daß Herr Philipp F. mit dieſer Dame vom Theater vor zwölf Jahren eine einjährige Lialſon gehabt hatte, und Herr F. war froh, die Angelegenheit mit 500 Mark erledigen zu können. Von zehn Verſuchen die bekannt wurden, iſt der Dame dieſer Trick achtmal gelungen. Zu wem ſie auch kam— ſie wählte freilich mit Geſchick— keiner der älteren Herren konnte die Möglichkeit ſeiner Vaterſchaft mit Be⸗ ſtimmtheit abſtreiten. Alle waren ſie einmal jung geweſen — und alle waren ſie nun froh, zumal ſie meiſt verheiratet waren, die Angelegenheit in Ruhe und mit 500 Mark aus ber Welt zu ſchaffen. Das letztemal aber hatte die Dame Pech. Als ſie dem Sanitätsrat M. von ſeinem Kinde erzählte, ſah der nicht wie die anderen ängſtlich zur Tür, ſagte auch nicht„Pſt!“, ſondern holte ſeine Frau und rief ſtrahlend:„Martell Wir haben en Kind!“— und zu der verdutzten Dame ſagte er: „Wir wollten nämlich gerade eins adoptieren.“ Das Ehepaar beſtand darauf, ſofort das Kind zu holen. Und da die Dame dieſe Möglichkeit nicht vorgeſehen, ein Kind alſo nicht in Be⸗ reitſchaft hatte, fiel ſie hinein. Nun ſtand ſie vor dem Gericht in Berlin und wurde wegen fortgeſetzten Betruges zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. * Ein Schwarzbrennerprozeß. Vor dem Schöffengericht Karlsruhe ſtanden am Mittwoch in Gernsbach die Eheleute Karl Rath von Staufenberg, der frühere Zoll⸗ aſſiſtent Hotze und Guſtav Kunzmann von Staufenberg wegen Schwarzbreunerei in größerem Umfange in den Jahren 1924 und 1925. Rath erhielt 50 000 4 Gel d⸗ ſtrafe, im Falle der Uneinbringlichkeit 6 Monate Gefäng⸗ Nis, Einziehung der Brennereigeräte, und wegen Beſtechung drei Monate Gefängnis. Die Ehefrau erhielt 10000% Geldͤſtrafe, im Falle der Uneinbringlichkelt 1 Monat Gefäng⸗ nis; Hotze wegen paſſiver Beſtechung ſechs Monate Gefäng⸗ nis und Kunzmann wegen Beihilfe 300 4 Geldſtrafe. Steine ſtatt Korn. Peter Tenninger, früher Mühlen⸗ pächter in Burgalben bei Waldfiſchbach, war 1926 Pächter einer Mühle in Steinalben. Eines Tages lieferte er einem Händler fünf Doppelzentner Korn. Als die Säcke auf⸗ gemacht wurden, ſtellte es ſich heraus, daß in dieſen Unrat, Kehricht und Steine waren. Die Säcke will Tenninger von einem unbekannten Landwirt aufgekauft haben. Er brachte ſpäter auch einen Zeugen bei, der unter Eid dieſe an⸗ geblichen Kaufverhandlungen beſtätigte, ſeine Ausſagen aber ſpäter widerrief, da ihn Tenninger zu falſchen Ausſagen an⸗ geſtiftet habe. Wegen verſuchten Betrugs wird der Ange⸗ klagte vom Gericht zu Pirmaſens zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von acht Monaten verurteilt, welche Strafe mit der wegen Meineidsverleitung verhängten Zuchthausſtrafe in eine Gsſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren, fünf Monaten vereint wird. 5 Den Gatten erſchoſſen. In Bielefeld wurde ein Prozeß zum Abſchluß gebracht, der ein trübes und menſchlich bedrückendes Frauenſchickſal behandelte. In der Nacht zum 21. Auguſt 1928 erſchoß die Ehefrau Groſche⸗Hollrup ihren Gatten nach einer vorausgegangenen Auseinander⸗ jetzung, da ſte Grund zur Eiferſucht zu haben glaubte. Die Täterin wurde nach ihrer Vernehmung zur Beobachtung in Sie der Landesirrenanſtalt untergebracht und ſchließlich von fünf Sachverſtändigen auf ihren Zuſtand unterfucht. Der erſte Tag der Verhandlung brachte die Beweisaufnahme und die Ausführungen der Angeklagten, die von dem Moment an, in dem ſie den Revolver in die Hand genommen hat, völlig be⸗ 9 — ſinnungslos geweſen ſein will. Die Anklage der Staats⸗ anwaltſchaft warf der Angeklagten vorſätzliche Tötung vor, da ſie den Revolver berefts bei ſich führte, als ſie hren Mann aufſuchte. Demgegenüber vertrat die Verteidigung die An⸗ ſicht, daß der Angeklagten g 51 zugebilligt werden müſſe. Auch die Urteile der Sachverſtändigen hielten die Angeklagte nicht für völlig verantwortlich für ihre Tat. Das Gericht erkannte auf fahrläſſige Tötung und verhängte eine Strafe von einem Jahr Gefängnis. Davon wurden der Angeklagten vier Monate auf die Unterſuchungshaft angerechnet während ſechs Monate bei dreijähriger Bewährung ausgeſetzt werden. Gegen eine Kaution von 1090 Mark wurde die Angeklagte ſofort auf freien Fuß geſetzt. Wegen Mordverſuchs verurteilt. Das Strafgericht Baſel verurteilte einen Arbeiter, der ſeinem Meiſter aus dem Grund, weil er von ihm entlaſſen worden war, aufpaßte und ihm einen Stich verſetzte, wegen verſuchten Mordes zu einer Zuchthausſtrafe von drei Jah⸗ ven. Die Anklage hatte urſprünglich auf verſuchten Totſchlag gelautet. Meſſen und Ausſtellungen Welche Ausſtellungen finden im Jahre 1929 in Karlsruhe ſtatt? Die Reihe der Ausſtellungen wird in der Babiſchen Lan⸗ desgewerbehalle durch eine Ausſtellung„Moderne Bild, hauerar beiten“ im Januar oder Februar eröffnet. Daran ſchließt ſich die Reichswanderausſtellung handwerklich guter und wohlfeter Buchein bände, dann folgt eine Ge⸗ ſellenſtückausſtellung vom 7. bis 8. April, beide eben⸗ falls in der Bad. Landesgewerbehalle. Weiter veranſtaltet der Verein Karlsruher Jugendhilfe vom 30. März bis 7. April den„Jahrmarkt für Jung und Alt“ in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle, der Badiſche Gaſtwirteverband, Sitz Karls⸗ ruhe, die Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe vom 27. April bis 7. Mat, ebenfalls in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle. Gleich⸗ zeitig findet eine Konditorenausſtellung, veranſtal⸗ tet vom Landesverband Badiſcher Konditoren, Sitz Karlsruhe, in der Bad. Landesgewerbehalle ſtatt. Am 12. Mai wird die Landesverbands⸗Hundeausſtellung vom„Verein der Hundefreunde“ in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle gezeigt. Im Mai oder Junt bringt die Bad. Landesgewerbehalle eine Ausſtellung der ſtaatlichen Schnitzerel⸗ u. Uhr macher⸗ ſchule Furtwangen, und vorausſichtlich in Verbindung mit dem Deutſchen Glaſertag eine Glasausſtellung der „Arbeitsgemeinſchaft für Deutſche Handwerkskultur“ im Junt oder Juli. In Verbindung mit der Hauptverſammlung des „Deutſchen Ausſchuſſes für wirſchaftliches Bauen“ findet im Auguſt und September eine Wohnungsausſtellung auf dem Dammerſtockgebiet(neues Baugelände) ſtatt. 5 eee Der Sport am Sonntag Um die Südbeutſche Fußballmeiſterſchaft Um Sonntag ſind die verſchiedenen Gruppen wieder voll beſetzt, nur in der Gruppe Südoſt kommen 3 Spiele zur Durchführung. In der Gruppe der Meiſter ſptelen: B. f. S. Neckaran— Karlsruher F. B. 1. F. C. Nürnberg— Wormatia Worms Bagern München— Eintracht Frankfurt Germania Brötzingen— Boruſſia Neunkirchen V. f. L. Neckarau empfängt im Mannheimer Stadion den Karlsruher F. V. An den gegen Boxuſſia Neunkirchen er⸗ zielten Ergebniſſen gemeſſen, müßten die beiden Mannſchaften ziem⸗ lich gleich ſtark ſein, was ungefähr auch ſtimmen dürfte. Beide Ver⸗ eine konnten bis jetzt noch nicht richtig in Fahrt kommen. Da die Karlsruher eine äußerſt harte Mannſchaft ſtellen, die keinen Kampf ſcheut, muß Neckarau ſchon in guter Form ſpielen, wenn es nicht ie erſte Niederlage erleiden will. Bei Neckarau war ſchon am vergangenen Sonntag gegen Brötzingen eine Beſſerung feſtzuſtellen: mit dem Gegner wächſt auch die Leiſtungsfähigkeit der Neckarauer. Man darf dem Rheinbezirksmeiſter ſchon zutrauen, daß er Karls⸗ ruhe keinen Punkt überläßt. Die Wormatia Worms, bie bis jetzt kein Spiel gewinnen konnte, ſpielt gegen den 1. F. E Nürnberg in Nürnberg. Auch in dieſem Spiel haben die Wormſer gegen den ausgezeichneten„Klub“ nicht die geringſte Ausſicht auf Punktgewinn. Ein intereſſantes Trefſen gibt es in München zwiſchen den Bayern und Eintracht Frankfurt. Daß Eintracht z. Zt. ſehr gut iſt, zeigte das Spiel gegen den 1 F. C. Nürnberg. Erſt nach erbittertem Widerſtand konnten die Nürnberger einen knappen 221 Sieg erringen. Bayern München ſcheint ſich auch wieder etwas ge⸗ funden zu haben, wir glauben aber nicht, daß die derzeitige Form der Münchener ausreicht, um Eintracht Frankfurt zu ſchlagen. Germania Brötzingen ſieht Boruſſig Neunkir⸗ chen bei ſich. Brötzingen iſt beſtimmt beſſer als Neunkirchen und hat am Sonntag noch den Vorteil des eigenen Platzes. Neunkirchen wird ſich wohl mit der g. Niederlage abfinden müſſen. Die Gruppe Nordweſt trägt folgende Spiele aus: V. f. R. Maunheim— Union Niederrad Saar 05 Saarbrücken— S. V. Waldhof V. f. L. Nen⸗Iſenburg— F. S. B. 05 Mainz F. S. V. Frankfurt— 1. F. C. Idar Der V. f. R. Mannheim ſpielt vor dem Spiel Neckarau Karlsruhe gegen Unſon Niederrad Vf. R. iſt Niederrad techniſch überlegen, Niederrad iſt dafür aber ſchneller und kampfes⸗ freudiger, ſo daß ein ſpannender Kampf zu erwarten iſt. Mann kann vielleicht mit einem knappen Sieg von V. f. R. rechnen, der damit weiter an der Tabellenſpitze bleiben würde S. V. Waldhof, der am Sonntag gegen den 1. F. C. Idar wenig gefallen konnte, tritt in Saarbrücken gegen Saar 05 an. Die Saarländer überraſchten im Spiel gegen den F. S. V. Frankfurt angenehm, dieſer konnte ſich nur durch einen glücklichen 21 Sieg die Punkte ſichern. Waldhof darf daher dieſes Spiel nicht leicht nehmen. Normalerweiſe muß Waldhof gewinnen. V. f. L. Neu⸗JIſenburg ſieht den F. S. V. Mainz bei ſich, der am Sonntag Niederrad 412 abfertigte. Neu⸗Iſenburg iſt auf eigenem Platz ein gefährlicher Gegner; man muß das Spiel als offen bezeichnen. Der F. S. V. Frankfurt tritt auf eigenem Ge⸗ lände gegen den 1. F. C. Idar an. Idar hat gegen den F. S. W. nichts zu beſtellen. In der Gruppe Sübdoſt ſpielen: Stuttgarter Kickers— Sp. Vg. Fürth Phönix Karlsruhe— Schwaben Angsburg Freiburger F. C.— V. f. B. Stuttgart Die Stuttgarter Kickers ſehen den ſchwerſten Gegner, Sp. Vg. Fürth bet ſich. Der Sieger ſteht hier von vornherein feſt. Phönix Karlgruhe empfängt Schwaben Augsburg, die ſich bis jetzt ſehr gut hielten. Phönix ſcheint für die ſchweren Schlußſpiele noch zu ſchwach zu ſein, er dürfte auch gegen Augsburg kaum zum Siege kommen. Der Freiburger F. C. ſpielt auf eigenem Platz gegen V. f. B. Stuttgart. Gegen Kickers reichte es nur zu einem Unentſchteden, da V. f. B. trotz einiger Niederlagen etwas ſtärker iſt als die Kickers, muß man V. f. B. die etwas beſſeren Ausſichten zuſprechen. Hockey und Rugby Zwar ſind auch für den kommenden Sonntag wieder einige größere Hockeyſpiele und auch einige Rugbykämpfe angeſetzt, es bleibt aber bei den herrſchenden Witterungs⸗ und Platzverhäktniſſen ſehr zweifelhaft, oß dieſe beiden Sportarten zu Wort kommen können. Handball Die beiben Gruppenmeiſter V. f. R. Katſerslantern(Saar) und Phönig Mannheim(Rhein) ſpielen am Sonntag zum erſtenmale um die Bezirks melſterſchaft von Rhein ⸗ Saar.— Im Bezirk Main⸗Heſſen nehmen bei den Damen F. S. V. Frankfurt und Alemannia Worms den Endkampf um die Bezirks meiſterſchaft auf.— Von den Gruppenſpielen haben eigentlich nur noch die in der Gruppe I des Bezirks Main⸗Heſſen größere Bedeutung, da dleſe Gruppe die einzige unter den ſüddeut⸗ ſchen iſt, die ihren Meiſter noch nicht ermittelt hat. Von beſonderer Wichtigkeit iſt amSonntag das Spiel Offenbacher Kickers gegen F. V. Frankfurt. Verlieren bier die Frankfurter auch nur einen Punkt, dann büßen ſie auch die letzte Chance ein, den führenden Pok. S. Darmſtadt noch einholen zu können. Die Darmſtädter Pollziſten wären in dieſem Falle Metſter, Weitere Spiele: V f. B. Friedberg V. f. R. Schwanheim; Poſt S. V. Frankfurt— S. V. 98 Darmſtadt. Gruppe B: Wiesbadener S C.— Pol. S. C. Wiesbaden(Letztes Ver⸗ bandsſpiel der Gruppe). Leichtathletik Die Serie der leichtathletiſchen Hallenſportfeſte wird am Sonn⸗ tag mit zwei Veranſtaltungen fortgeſetzt, für die die Deutſche Sport⸗ behörde verantwortlich zeichnet. Beide Hallenfeſte, fowohl das in Magdeburg, wie auch das in MWünſter i. W. weiſen eine vor⸗ zügliche Beſetzung auf.. Boxen In der Dortmunder„Weſtfalenhalle“ kommt es zu dem mit größter Spannung erwarteten Amateur⸗Boxländerkampf Deutſch⸗ land— Frankreich. Unſere Amateurboxer, die im vergangenen Jahre alle Länderkämpfe gewinnen konnten, ſtehen hier vor einer ſehr ſchweren Aufgaße. Fechten Deutſchlanbs Meiſterfechter Erwin Cas mer trifft in Cannes auf den franzsſiſchen Meiſter im Florettfechten, Cattrau, der bei den Olympiſchen Spielen in der Endrunde einen vielbeachteten Sieg über den Deutſchen erzielen konnte. Kampfletter iſt Weltmeiſter Nebo Nadi. b Schwimmen Die deutſche Waſſerball⸗Nationalmannſchaft Olympiaſteger 1928, beſtreitet am Sonntag ihr nächſtes Trainingsſptel in Berlin gegen eine Stadtmannſchaft der Reichshauptſtabt. g Rabſport Die Pariſer Winterbahn bringt einen Rab ⸗ Länder kampf Deutſchland— Frankreich zum Austrag, den auf deutſcher Seite Oszmella, Steffes, Möller, Krewer und Funge⸗Kroſchel auf gegneriſcher Seite Matheron, Marcelſean, Graſſin, Pakllarb und Faubet⸗Louet beſtreiten. In Mänchen tritt die Voi. zu einer PVollverſammlung zuſammen. Winterſport Zahlreiche Veranſtaltungen bringt dank der guten Schneeverhält⸗ niſſe der Winterſport. Skiläufer tragen ihre Meiſterſchaften aus, ſy in Berchtesgaden die von Bayern, in Balersbroun ble von Schwaben, auf dem Feldberg die Schwatzwald⸗Staffel über 0 Kilometer, außerdem finden Skiläufe im Taunus, Jugendläufe iu Biſchoffsgrün ſtatt und auch außerhalb Süddeutſchlands ſind zahl reiche Veranſtaltungen vorgeſehen.— In Schierke wird die deutſche Meiſterſchaft im Fünferbob zum Austrag gebracht, Krumm m⸗ hübel bringt die deutſche Rodelmeiſterſchaft auf Kunſtbahnen. 55 Im Eisſport iſt von hervorſtechender Bedeutung zunächſt der Begiun der Europameiſterſchaft im Els hockey in Budapeſt mit dem Kongreß der Internationalen Eishockeyliga und weiter die deutſche Eis ſchnellauf⸗Meiſterſchaft, die in Titiſee ausgetragen wird. Weitere eisſportliche Veranſtaltungen ſind nicht geplant. Die Nennungen zur Staffel⸗Meiſterſchaft 2 2 des Sli⸗Elub Schwarzwals Am 27. Jannar im Gebiet Hoher Schwarzwald Der Gau Hoher Schwarzwals(Sitz Furtwangen) trägt am Januar im Auftrag des Ski⸗Club Schwarzwald die Staffel⸗Meiſter⸗ ſchaft im Bereich der Ortsgruppen Furtwangen, St. Georgen, Tri⸗ berg, Schonach und Schönwald aus. Die Schneelage iſt für die Durch⸗ führung des Laufes nach den großen Neuſchneeſällen der letzten Woche durchaus genügend. Es liegen überall 5670 Zentimeter Schnee, der durch die lichte Erwärmung am Anfang der laufenden Wöeche ſich gut geſetzt hat, Die Decke iſt damit tragfählg geworden und die Ober⸗ flächenbeſchaffenheit, die um die Wochenmitte leicht harſchtig kſt, kaun durch ein wenig Neuſchnee ſchnell verbeſſert werden. Die Neu nungen haben, ſoweit ſie um die Wochenmitte vor⸗ liegen, ein gutes Ergebnis gehabt. Die Zahl der Gau⸗ und Orts⸗ gruppenſtaffeln iſt dabei noch nicht einmal abgeſchloſſen. Bisher haben zuſammen ſieben Staffeln gemeldet, das ſind alſo 35 Läufer. Dazu werden noch einige weitere Gaue und Ortsgruppenſtafſeln ſo⸗ wie die Polizeiſtaffeln erwartet. Die letztjährige Meiſterſtaffel Gau Hoher Schwarzwald, die ſchon zweimal den Lauf gewonnen hat, hat wieder gemeldet, außerdem der gute Gau Hochfirſt. Von den Orts⸗ gruppenſtaffeln wären zu nennen Furtwangen, Schönwald, Schonach, St. Georgen und Saig. Noch zu erwarten ſind Mannſchaften aus dem Gau Hornisgründe und Schluchſee. Die LJaufſtrecke getzt mit Start und Ziel in Furtwangen über Stöcklewald, Geutſche, Triberg überm Waſſerſall, Schonach, Schönwald, Meiſterherg nach Furtwangen zurück. Staffelwechſel, mithin Punkte, wo die beſten Beobachtungpunkte ſich bieten ſind Stöcklewald, Triberg überm Waſſerfall, Schonach, Schönwald. Die Leute der einzelnen Staffeln werden je nach der Art der Teilſtrecke, deren ſede 8 Kilo⸗ meter beträgt, zuſammen alſo 40 Kilometer, auf die ganze Strecke ſo verteilt, daß der Hauptcharakter der Teilſtrecke— überwlegend ſtei⸗ gend, fallend oder eben— der beſonderen Leiſtungsfähigkeit des Läu⸗ fers entſpricht. Die beſte Gefamtleiſtung ergibt dann die Ergebniſſe. Es iſt alſo eine Stafſelmannſchaft, die über einen ſehr guten Steiger oder Flachläufer verfügt, in der Lage eventuelle Verluſte aus einer Gefällſtrecke aufzuholen oder umgekehrt. Als Steigungsſtrecke kommt in erſter Linie in Frage Strecke 1 Furtwangen, Stöcklewald, eine überwiegende Gefällſtrecke iſt Stöcklewald⸗Triberg, eine halb ſteigende, halb fallende Strecke Triberg⸗Schonach, eine wellige Strecke mit kleinem auf und ab Schonach⸗Schönwald, während die Schlußſtrecke Schönwald⸗ Furtwangen überwiegend Flachlauf und Abfahrt hat. Der Lauf beginnt morgens um 10 Uhr(nicht wie anfänglich au⸗ gefetzt um 9 Uhr] in Furtwangen. Als Beobachtungsſtellen kommen in erſter Linle in Frage Triberg überm Waſſerſall(Staffelwechſel etwa zwiſchen 11.15 bis 11.30 Uhr), Schonach(etwa 12—12.15 Uhr!], Schön⸗ wald(etwa—.15 Uhr]. Dieſe geſchätzten ungefähren Zelten können ſich natürlich ſe nach Schnee und Tüchtigkeit der Läufer verſchleben. Die Staffelmeiſterſchaft gehört als Lauf jedenfalls zu den interef⸗ ſanteſten Wettbewerben auf Ski und verdienen daher alle Aufmerk⸗ 27 2 1 ſamkeit. Auch im vergangenen Jahr, wo die Staffelmeiſterſchaet im Gebiet von Neuſtadt ausgetragen wurde, gab es hochintereſfante Wechſel, Beginn der Eisſporttage in Tillſer Die erſten Konkurrenzen Auf mildes Wetter folgte rechtzeitig genug Froſt, ſodaß die ſchos gefährdete dreitägige Eisſportveranſtaltung mit der beutſchen Schnell⸗ laufmeiſterſchaft im Mittelpunkt am Freitag anfangen konnte. Das Eis war zwar nicht das beſte und außerdem hatten die Läufer mit leichtem Schneefall zu ſchaffen, ſodaß die Zeiten hinter den Erwar⸗ tungen zurückblieben. Leider erſchienen Polatſchek und Reiter[(Wien) nicht am Start, ſodaß die Veranſtaltung ihren internationalen Charakter verltert. Vollſtedt⸗Altona iſt ohne ernſten Gegner, er ge⸗ wann am Freitag ein Internationales Sentorlaufen über 1500 Meter mit großer Ueberlegenheit gegen ſeinen einzigen Gegner Donau⸗ bauer, ließ im 5000 Meter Juntor⸗Laufen ſeinen Hauptrivalen Müller weit hinter ſich. Der bayeriſche Meiſter Sandtner kam hier auf den dritten Platz. Das 500 Meter Neuliugslaufen entſchtied der Berliner Meiſter Barwa in 53,8 für ſich. Die Ergebniſſe: Internationales Senſorlaufen: 1500 Meter: 1. Artur Vollſtedt⸗ Altong:49,4 Min.; 2. M. Donaubauer⸗München 253,4 Min. Verbands⸗Juniorlaufen: 1000 Meter: 1. L. Sandtner⸗München :59,83 Min.; 2. Dongubauer⸗München:53, Ain.; 8. A. Wolniak⸗ Altona 12546 Min,; 4. W. Richter⸗Berlin 157,6 Min. Berbands⸗Neulingslaufen: 500 Meter: 1 Barwa⸗Pexlin 58,8 Sek.; 2. Sanbtner⸗München 55 Sek.; 3. Wolniak⸗Altona 57,2 Sek.; 4. Winterhalter⸗Titiſee:09 Min. Internationales Funſorlanfen: 6000 Meter: 1. Voflſtedt⸗Altong 952,5 Min.; 2. K. Müller⸗Berlin 10:11,8 Min.; 9 Sandtner⸗München 10:22,4 Min.; 4. Donaubauer⸗München 10:20,4 Min. Fußball Aufhebung der Berichterſtattungsſperre über den VfR. Wormatia Worms Neue Vermittlungsverhandlungen des Vereins Frankfurter Sportpreſſe hatten das Ergebnis, doß der VfR. Wormatia Worms die nachſtehende ſchriftliche Erklärung abgab:„Der BfR. Wormatia Worms erklärt, ſich bei ſeinem Vorgehen gegen den Redakteur des „Mainzer Anzeiger“ in der Wahl der Mittel geirrt zu haben; er erklärt weiter, daß ihm ein Eingrlff in die Preſſefreiheit fernge⸗ legen bot und nimmt die gegen den Redakteur des Moinzer Au⸗ zeigers ausgeſprochenen Maßnahmen mit dem Ausbruck des Be⸗ dauerns zurück.“ Damit ſind die Vorausſetzungen für bie Auf⸗ hebung der Berichterſtattungsſperre durch die Ortsgruppe Mainz des Neichsverbandes der Deutſchen Preſſe gegeben. Das vereinbarte Schiedsgericht, dem je zwei Vertreter der Preſſe⸗ und der Spork⸗ organtſationen angehören, tritt im Laufe der nächſten Woche zu einer Pritfung der Vorgeſchichte dieſes Falles zuſommen. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein Regel 21 22 28. 4 2 28. Neckar-Megel] 21 22 28. 24. 2520 Bafel e s 5 0 a Schuſterinſe! 88 0,50.53 9500.58 Mannheim.2 2262.78.80.80.2 5 74/52. 1 6.2 180 Jagſiſeld 99 85900.00 0,000. 00,0. 00 Maxau 78557520 50 Mann bei, 83 32224250 Faub 147 0001 4/4 14240 Fölr 129 1 61.261. 1 2/1 87 n Dr. S Kanſet— Lommunalpolſilk und Lokales Richard Schönfelder Willy Müder— Handelsteſl: Kurt Ehmm Gericht und alles Uebrigt; Fran Kircher— Anzeigen! Max Ffikter 9 8. Sekte. Nr. 43 Samstag, den 28. Januar 1029 Neue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe) Von den ſüddeutſchen Waren⸗ und Produktenmärkten Feſtigkeit des Weltweizenmarktes trotz Erhöhung der kana diſchen Ernterſchätzung— Zurückhaltung der ſkeptiſchen ſüd⸗ bdeutſchen Mühleninduſtrie— In welchem Umfang wird in Deutſchland Weizenmehl gebleicht— Polen offeriert Trocken⸗ ſchnitzel— Die Schäfereien brauchen Rauhfutter— Jugoflawien will via Straßburg ſteiermärkiſchen Hopfen nach Mannheim verkaufen Mannheim, 25. Jan. Die Feſtigkeit am Weltweizenmarkt hat ſich fort⸗ ö geſetzt. Heute lagen die Endſchätzungen für die kanadiſche Wei⸗ zeuernte vor, die auf 532 Millionen gegen vorher 500 Mill. Buſhels lauteten. Eine verflauende Wirkung vermochte davon nicht auszugehen, weil der Handel die erſte offizielle Schätzung bereits um etwa 50—60 Mill. Buſhels zu niedrig gegriffen an⸗ geſehen hatte. Andererſeits ließ man ſich h ni zuch nicht von der roßen Schwankun⸗ bis zu 3“ Cents eiſt man auf zen Weizen⸗ ſchließlich ein⸗ n. Die Mühlen der id und haben zuletzt 0 ft; ſie ſchreiben der augen⸗ oder weniger rein ſpekulativen zwiſchen Anfangs⸗ und Sch die Tatſache der großen 2 mal ihren Weg an den Markt finden: hieſigen Gegend verhielten ſich abw nur kleine Poſten Platar blicklichen Bewegung mehr Charakter zu. Die letzten Forderungen lauteten für Manitoba No. III, Atlantic, Märzabl., auf 13,52), Mai 13,45; Pac., Rotterdam disponibel, 13,22 IV Atl. Februar 12,95, März 13,05, Mai 12,95, IV Pac., Rotterdam disponibel 12,80; V Atl. Jan. 11,00, Februar 11,97%, März 12,10, Mai 11.92; Pac., Rotterdam disponibel 11,86, IV Pac. Feb. 12,80, März 12,87½, ſchwimmen⸗ f der V 11,87 hfl. eif Rotterdam, für disp. Partien Lichterüber⸗ nahme; für Plataweizen: Baruſſo, 79 Kg., Februar 12,05, März 12,10, Bahia Blanca Märzabl. 12,17% Auſtralwei⸗ sen, Neuſüdwales, ſchwimmend, 13,10 hfl. je 100 Kg. trans⸗ horde Antwerpen. Deutſcher Weizen war gleichfalls etwas feſter, doch zeigte ſich auch zunehmendes Angebot. In Mann⸗ heim verfügbare Ware koſtete 244% /, die Mühlen kauften deutſchen Weizen heſſiſcher und pfälziſcher Herkunft zu 24,50% die 100 Kg. frei Mühle. Für Inlandroggen war die Stimmung gleichfalls ge⸗ beſſert. Im Waggongeſchäft wurden für deutſchen Roggen zu⸗ letzt 23,50/ gefordert, für gute pfälziſche Qualitäten verlangte man den gleichen Preis ab pfälziſchen Stationen. Plataroggen, 74 Kg. ſtellte ſich auf 12%, Weſtern Ul auf 12,40 öfl. die 100 Kg. elf Rotterdam. Das Mehlgeſchäft blieb klein. Die Mühlen der Süd⸗ deutſchen Mühlenvereinigung haben den Preis für Weizen⸗ mehl, Spezial 0 am 23 d. M. auf 34/(bisher 33,50) je 100 Kg. ab Mühle hinaufgeſetzt. Sie folgen ſeit neuerer Zeit der Preis⸗ bewegung am Welzenmarkt ſehr raſch, was ſie damit erklären, daß ihr Preis bisher unter dem Niveau liege, das er nach den Weltmarkt⸗Weizenpreiſen haben müßte. In Amerika hat die Regierung angeregt, das Bleichen des Mehls zu unterſagen. In Deutſchland beſteht zwar ein Futtermittelgeſetz, das es im Intereſſe der Geſundheit des Vieh verbietet, Manipulatio⸗ nen mit Futtermitteln vorzunehmen, daß aber auch wegen des Mehl⸗ bleichens bereits Schritte unternommen worden find, iſt nicht bekannt geworden und doch könnte dies in Form einer Stellungnahme zu der amerikaniſchen Anregung gerade im Intereſſe der deutſchen Mühlen geſchehen, ohne daß ein Konfliktsſtoff entſtünde. In Sübddeutſchland iſt u. W. das Bleichen nicht eingeführt, einzelne Mühlen anderer Landes⸗ teile ſollen ſich aber durch die amertkaniſche Konkurrenz dazu gezwun⸗ gen geſehen haben, weil bei Anwendung des Bleeichverfahrens me h 1 Mehl aus dem Wetzen gezogen werden kann, ohne daß dies durch Dunkelwerden auffällt. Den Amerikanern aber wird es durch das Bleichen doch möglich, geringere Sorten Manitobaweizen zu vermah⸗ len. In Deutſchland könnte man den gleichen Effekt erreichen, indem man mehr deutſchen Landweizen vermahlen witrde, der zwar nicht ſo kleberreich wie Manitoba iſt, aber doch ein ſehr ſchönes helles Mehl ergibt. Mit einer ausgedehnteren Verwendung deutſchen Weizens wäre zugleich der Landwirtſchaft gedient, die trotz ſteigender Kurve immer noch über zu niedrige Wetzenpreiſe klagt. Für Roggenmehl iſt der Preis, je nach Ausmahlung, auf 30,50—32,50(29,50 31,50)„erhöht worden; auch die nord⸗ deutſchen Angebote lauten höher als in der Vorwoche. Trotzdem das Angebot in Gerſte nicht geringer geworden iſt, zeigt ſich etwas beſſere Meinung, allerdings ohne große Umſätze. Von den Brauereien wird immer noch darüber ge⸗ klagt, daß ſie von ihrer Wirtekundſchaft auf dem Lande mit Gerſtenangeboten bedrängt werden. Vielfach ſcheinen dieſe Wirte halb und halb Gerſtenhändler geworden zu ſein und zu ihrem eigenen Erzeugnis auch noch andere Gerſten zuzukaufen, um ſie den Brauereien zu Preiſen aufzudrängen, die dieſe im freien Handel nicht anzulegen bereit ſind. Braugerſtenpreiſe im Waggongeſchäft gegen Vorwoche unverändert. Futtergerſte wurde je nach Qualität zu 20—22„ frei Mann⸗ heim augeboten, Donaugerſte, 64/65 Kg., zu 22, Montrealgerſte, 88 Kg., zu 20,25% Hafer hatte einiges Geſchäft bei gut behaupteten Preiſen. Plata⸗fag, März⸗Abladung, war mit 23,75/ die 100 Kg. inel. Sack, angeboten. Mals hatte nach ber Aufwärtsbewegung der letzten Zeit nicht mehr die bisherige feſte Stimmung, zumal in den bisher unter Trockenheit leidenden argentiniſchen Bezirken Regen gefallen iſt. Allerdings konnten ſich die Forderungen nach einer vorübergehenden Schwankung nach unten wieder auf bisherigem Niveau behaupten, die Kaufneigung iſt aber kleiner geworden, weil angeſichts des hohen Maispreiſes die Landwirtſchaft wieder mehr zur Verfütterung von geringerem Weizen und Roggen greift. Futtermittel hatten im Wochenverlauf befeſtigten Markt. Nachdem die zweite Hand ihre Beſtände ausverkauft zu haben ſcheint, zeigte ſich auch wieder Nachfrage nach Futtermehl, Nachmehl und Kleie. Dieſe Kaufneigung trat beſonders für ſpätere Termine hervor, wobei allerdings höhere Preiſe als für prompte Ware ſelten bewilligt wuar⸗ den. Immerhin erſchten es den Mühlen bemerkenswert, daß ſich über⸗ haupt Nachfrage für die bisher vollſtändig vernachläſſigten Nach⸗ und Futtermehle zeigte. Verlangt wurden für bie 100 Kg. Nachmehl, je nach Qualität, 17—19 ,, Futtermehl 14,50—15,50 4 prompt, für Ter⸗ mine bis einſchl. Mai 50—75 Pfg. mehr, Matsſchrot, je nach Qualität, 24,50 25,50, Biertreber 20,5020, 75, Malzkeime 18,75 19,50, Kleie 14,50. Der Abruf auf alte Kontrakte läßt weiter zu wünſchen übrig. Für Trockenſchnitzel zur Lieferung Februar/März wurden 10 4 ver⸗ langt bei kleinem Angebot. Etwas Angebot zeigte ſich in polntiſchen Trockenſchnitzelu, die zu ca. 15 4 eif Frauſtadt nach Mittel⸗ und Süd⸗ 47 7205 deutſchland Rendement bieten. Melaſſefutter unverändert, ölhaltige 5 durchſchnittlich etwa 50 Pfg. die 100 Kg. ſeit Jahresbeginn erhöht. In feſter Stimmung verkehrte in dieſer Woche auch ber NFouragemarkt. Es haben in der letzten Zeit verſchiedene größere Käufe für franzöſiſche Rechnung ſtattgefunden. Fit deutſches Wieſenheu verlangte man.25/50„, für Kleeheu bei enztehender Tendenz 700, ie Zentner ab badiſch⸗württember⸗ giſchen Stationen. Das Winlerwetle verhinderte und hemmte die Verladungen; außerdem können die Großſchäfereien die Weide für ihre Schafe nicht mehr benutzen und haben daher große Käufe vorgenommen. In Hopfen fanden noch vereinzelte Käufe ſtatt. Die Grundſtimmung iſt feſt, die Preiserhöhung macht ſich haupt⸗ ſächlich in einem Vorrücken der Qualitäten bemerkbar. Auch in Hopfen älterer Jahrgänge war einiges Geſchäft. Als in⸗ tereſſante Tatſache bleibt feſtzuſtellen, daß am hieſigen Markt Angebote vorlagen die von Straßburger Niederlaſſungen jugo⸗ flawiſcher Firmen ausgingen, die hier ins Geſchäft kommen wollen und ſteiermärkiſche Ausſtichpartien, unverzollt, ab Tran⸗ ſitlager Straßburg, zu 6090/ je Ztr. anboten. Am Tabakmarkt hat ſich der Einkauf der Haupttabake fortgeſetzt. Das weſen ſte war der Verkauf der pfälzt Tabake, von denen 12 2 tner abe wurden zu Ngo 8 1 1 1 15 NRofſchgRpgoi Preiſen, die je nach Laß d Beſchaffer je Ztr. ſchwankten, wozu teilwe Zuſck v. H. gewährt wurden. Im 2 lertal in Bade die Taßake nunmehr ſo gut wie ausverkauft; es wurden je nach Qualität 3741/ je Ztr. ang t; in Hoffenheim(Baden) erzielte der 1 Tabak 40 /, in Steinsfurt 32 ½¼; dort noch. Die Landwirte eln Teil der Tabake werden angeſichts der S erig⸗ keiten, die ſich dieſes Jahr im Verkauf ergaben, gut daran tun, die Anbaufläche im kommenden Anbauzeitraum nicht zu ver⸗ größern. Georg Haller. eee, Die Dinidendeufrage bei Harpen und Gelſenkirchen. Zu den Börſengerüchten, die einerſeits mit einer Divfdendenlofigkeit, ander⸗ ſeits mit der Möglichkeit einer Gewinnausſchüttung von 4 v. H. rechnen, hört das„B..“ aus rheiniſchen Verwaktungs'reiſen der Harpener Bergbau AG. daß man es auch im gegenwärtigen Zeit⸗ punkt für ziemlich ſicher hält. daß eine Dividenden verkei⸗ lung bei Harpen nicht erfolgt. Bei der Gelſenkir⸗ chener Bergwerks Ac. ſei dagegen mit ziemlicher Sicherheit auf eine Dividendenausſchüttung in Vorjahreshöhe(8. v..) zu rechnen. * Waggon⸗ und Maſchinenbau⸗A.⸗G. in Görlitz.— Befriedigen⸗ des Halbfahrsergebnis. Das Ergebnis der Halbjahrs bilanz der Geſellſchaft iſt trotz der ſtoßweiſen Auftragserteilung der Reichs⸗ bahn, der nachträglichen Streckung dieſer Aufträge und der damit verbundenen Unwirtſchaftlichkeit befriedlaend(1. V. 10 v. H. Dipldende). Es iſt erzielt worden mit Hälfe der techniſchen Ver⸗ vollfommnung der Werke und der einſchneidenden Ratibna⸗ liſierungs⸗ und Sparmaßnahmen der Verwaltung. Die Verwaltung glapbt aber, doß auch die Wirtſchaftliſchkelt der bis her deſund gebliebenen Werke der Waggon bauindu⸗ ſttie zerſtört und damit der deutſchen Volkswirtſchaft ein er⸗ Rückgängige Leiſtung der Wa zwerke 1928 Die Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ veröffentlicht die Ergebniſſe den ſtatiſtiſchen Erhebungen des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Statl⸗ Induſtrieller über die Leiſtung der deutſchen Walzwerke einſchließ ich der mit ihnen verbundenen Schmiede- und Preßwerke im Dezember und im Geſamtj 3. Im Dezember 1928 haben die deutſchen Walzwerke iusgeſamt 863 613 Tonnen, d. h. arbeſtstäglich 9 To. hergeſtellt. Im Geſamtj n Walzwerke eine lich 37 786 To. auf e 1927. Die durch⸗ 11 Geſamterzeugung von 0 1 778 b 8 7 2* f 958 i 25,88 ſchnittliche arbel che Gewinnun 1928 liegt 7 v. H. unter der du ˖ ite Gewinnung des Jahres 1913 im Deutf Reich damaliger iges. —— 1 A 1 9 1 5 e heblicher Schaden zugefügt wird wenn die Reichs bab n die i Sherige Politik in der Vergebung von Aufträ⸗ gen weiter verfolgt. D teuverkauf von Karlsruhe vor dem hluß. Der[dete Lokomoti otenverkauf der hinenbou A Karlsruhe an die Hohenzolle 8 üſſeldorf iſt, wie n Punkten noch obz vollk n nig in uur. daß Kar Gegenauftr 9. wleſen bekommt. Entſchädigung mi die Ergänzung ber 9 hof K e Rentabilität von 4= rherſtellen zu können. Im übrigen iſt die badiſchen Reaterung in etwa acht Taden zu er⸗ end ſoll anſangs Februar eine AR.⸗ S vyn gung tar in der dann der fertige Verkragsabſchluß vor⸗ gcelent 1 F. G f 12 bei der am itzung der J. G. Narben uch ſteht keines⸗ wegs die Frage einer Kapitalerh * Rütgerswerke A⸗G. richtete der Vorſtand n öhung zur E in Berlin. In einer AR. ⸗Sitzung be⸗ r das Ergebnis der erſten neuen Monate rterung. des abgelaufenen G slahres. Wenn auch dorauf hingewieſen werden mußte, daß der Teer produkten markt im Jahre 1928 gegenüber dem Vorfahre eine rückläufige Te nden z te, ſo konnte doch gleichzeitig mitgeteilt werden, daß die Ge⸗ tslage im allgemeinen beſriedigt und ſich auch insbeſondere die Beteiligungen erfreulich entwickeln. * Gebrüder Fahr A.., Lederfabriken in Pirmaſens. Zu der kürzlichen Meldung(Nr. 36 der„N. M.“ wird uns von der Ver⸗ waltung mitgeteilt, daß eine vollſtändige Schließung des Betriebes, wie dies aus der betreffenden Meldung vielleicht entnom⸗ men werden könnte, nicht in Frage kommt. Es ſei mit Rückſicht auf die noch immer andauernden Abſatzſchwierigkeiten zunächſt eine Siſtierung der Einarbeitung weiterer Rohware erfolgt, was eine vor⸗ übergehende, demnächſtige Stillegung des eigentlichen Fabrikbetriebes für die Dauer von etwa 6 bis 8 Wochen bedingen würde. Zur Zeit arbeitet aber der Betrieb noch. Das Verkaufsgeſchäft werde nach wie vor ununterbrochen weitergehen. 1928 rund 3 Milliarden Einfuhrüberſchuß Gegenüber 1927 um etwa 1 Milliarde vermindert— Dezember paſſivität vorausſichtlich 120 Millionen Die Paſſtvität des deutſchen Außenhandels im Monat Dezem⸗ ber iſt gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Dabei muß aller⸗ dings berückſichtigt werden, daß im November die Ausfuhr noch ö nicht völlig erfaßt werden konnte, vielmehr noch ein Teil der über Hamburg, Weſer ausgegangenen Waren fehlte. Der fehlende Betrag war aber im November erheblich geringer als im Oktober und das Statiſtiſche Reichsamt ſprach bei Bekanntgabe der November⸗ Außenhandelsziffern die Anſicht aus, daß die Wirkungen der technt⸗ ſchen Veränderungen in der Erhebungsweiſe auf die Monatsergeb⸗ niſſes des Außenhandels bis Ende 1928 zum Abſchluß kommen. Unter Berückſichtigung dieſer Umſtände bietet die Dezember⸗Außenhaudels⸗ bilanz vorausſichtlich wieder einen beſſeren An⸗ haltspunkt als die beiden vorangegangenen Monatsveröffentlichungen es vermochten. Es dürfte ſich für den Dezember 1928 ungefähr eine Paſ⸗ ſivität von 120 Mil./ ergeben, während nach den unbe⸗ richtigten Ziffern für den November eine Paſſtivität von 233 Mill. zu errechnen war. Aus dieſen Ziffern gehen die großen Anſtrengun⸗ gen der deutſchen Induſtrie hervor, für ihre Waren auf dem Welt⸗ markt Abſatz zu finden und ſomit einen gewiſſen Ausgleich gegenüber der ſchlechten deutſchen In landskon⸗ junktur zu ſchaffen. Mit der bevorſtehenden Bekanntgabe der amtlichen Außenhan⸗ delsergebniſſe im Dezember wird ſich auch ein Ueberblicküber das ganze Jahr 1928 ermöglichen laſſen. Man darf annehmen, daß nach der außerordentlich hohen Jahrespaſſivität des Außen⸗ handels im Jahre 1927(3,9 Milliarden /) das Jahr 1928 etwas günſtiger verlief und eine Verminderung des Paſſiv⸗ ſaldos um ungefähr 1 Milliarde ergab. Dieſes Ergebnis konnte trotz ungefähr ſtockender, auf jeden Fall nicht rückläufiger Ein⸗ fuhr erreicht werden, ebenfalls mit Rückſicht auf die ſchon angedeutete Geſtaltung der Ausfuhr. 1 Die Tatſache, daß die Geſamtpaſſivität des deutſchen Außen⸗ handels im letzten Jahre zurückgegangen iſt, darf nicht darüber hin⸗ wegtäuſchen, daß trotzdem noch ein bedeutender Ueberſchuß der Ein⸗ fuhr über die Ausfuhr vorhanden iſt. Der jährliche Einfuhrüber⸗ ſchuß geht nach wie vor in die Milliarden. Seit 1924 zeigt die deutſche Außenhandelsbilanz ſchätzungsweiſe en Paſſivſaldo von 12 bis 14 Milliarden /, das zum allergrößten Teil durch Auslands⸗ anleihen und ſonſtige ausländiſche Kredite gedeckt werden mußte. Der Dawesplan erklärte bekanntlich demgegenüber, daß Deutſch⸗ land Reparationszahlungen aus eigener Kraft nur dann zahlen könne, wenn die Außenhandels bilanz aktiv iſt, alſo ein Ausfuhrüberſchuß vorliegt. Von dieſem Zuſtande iſt Deutſchland trotz der Beſſerung im Jahre 1928 noch welt entfernt. Die Ausfuhrſteigerung im Jahre 1928 bewelſt lediglich aufs neue, wie ſtark die tinländiſche Konjunktur zu⸗ rückgegangen iſt und wie empfindlich auf Deutſchlands In⸗ duſtrie und Handel der Zwang zur Ausfuhr laſtete, damit der Ausfall im Inlandsabſatz wettgemacht werden konnte. Bevor aber die vom Dawesplan als notwendig anerkannte Aktivität der deutſchen Außen⸗ handelsbilanz zu erreichen iſt, müſſen vor allem die ſtarken Hemmun⸗ gen beſeitigt werden, die ſich der deutſchen Warenausfuhr in der ganzen Welt entgegenſtellen. *—. 16——————¼— Zuſammenlegung der Pfälziſchen Häute- Auktion mit der Badiſchen Zentral-Auktion In einer gemeinſamen Vorſtands⸗ und Aufſichts ratsſitzung der Pfälziſchen Häute⸗Verwertung e. G. m. b.., Sitz Jud wigshafen und der Badiſchen Zentral⸗Auktlon, die geſtern in Mannheim ſtattfand, wurde die Zuſammenlegung der beiden Aukttonen endgültig beſchloſſen. Unter der Firmierung: Badiſch⸗Pfälziſche Zentral⸗Auktion wird nunmehr das Pfälziſche Gefälle erſtmals am 15. Februar 1929 mit dem badiſchen Gefälle in Karlsruhe verauktioniert werden. Das pfälziſche Gefälle wird in Loſen dem badiſchen Katalog beigefügt, ſo⸗ daß eine beſondere Veränderung in der badiſchen Auktion nicht ent⸗ ſtehen wird. Die Pfälziſche Häute⸗Verwertung e. G. m. b.., Sitz Ludwigshafen, behält ihre Selöſtändigkeit in der ſeitherigen Weiſe weiter, ſodaß alſo auch Verſand, Abrechnungsmodus, ſowie die Regulierung zwiſchen den Käufern und der Pfälziſchen Häute⸗Verwertung unverändert bleiben werden. Ferner wurde mit der Süddeutſchen Fettſchmelze in Mannheim vereinbart, daß die Pfälziſche Häute⸗Verwertung, die korporatives Mitglied der Süddeutſchen Fettſchmelze wird, ſämtliches Rohfett von ihren pfälziſchen Metzgermeiſtern erfaſſen und der Süd⸗ deutſchen Fettſchmelze anliefern wird. Als Abrechnungsſtelle kommt nur die Pfälziſche Häute⸗Verwertung in Betracht. Berliner Metallbörſe„ Mittelturs ein-!. 8890 3880 für 10 Kg. 24.28. 24. 25.[Antimen Reg. 83.50 85,50 Nupfer. 140 2 149,2 Elektralytfpf. 161,2 161,5 1 leg. 78,50 78,50 Blei.. 44,75 44,— H. lum. 98/99 190,0 190,0[Gold Frelv. gr. 2,81] 2,81 „Zink 33, 53,— d. Walz⸗Drahtſ 194,0 105,0 Platin do. do. 10.25 10,25 Zink prompt 26,25 28,15 Londoner Metallbörſe Weiaue in Erg dlink. Jul 98 88.— I. t. Silber Unze ſtand. 137/00) fein. Platin Unze& do. Ausl. 100,0 100,0 1 24,28,[ do. Clertw. 29 75 78,75 Queckſilber 22,25 22,25 Kupfer Kaſſa 75,35 76,85 Zinn Kaſſa 222.00 222,8 Antimon Reg 85,— 55,— do. Monate 74,45 74,35 do. 3 Monate 2220 222,6 Platin 14.25 14,28 Setlementſpr 26,85 76,75 do. Settlemen 222,0 227,5 Wolframerz 20,50 20.75 Kupfer elektro 80.— 80,—] do. Banka 228.0 224 1 Nickel Inland 175,0 178.0 do. beſt ſelee 79,50 79,50 do. Straits 224,5 225.0 do. Ausland 175,5 175,0 de, ſtrona sh 102.01 1040 Blei prompt 23.05 22 05 Silber—. * Rückgängige Berliner Metallterminumſätze. Die Berliner Me⸗ tallterminumſätze gingen in der Woche vom 17.—24. Jan. in: Kupfer auf 180 Tonnen(Vorwoche 240 To.], Blei auf 110 To.(180 To.) und iu Zink auf W To.(125 To.) zurück. 72:2 Preiserhöhung für Zinkbleche. Mit Wirkung vom 24. Jan. hat der Zin kwal b z werksverband für ſämtliche Kartellgebtete ſeinen Grundpreis für Zinkbleche wieder um 0,75/ je 100 Kg. er⸗ höht. Seit Beginn os. Is. hat der Verband den Grundpreis wie folgt geändert: am 4. Januar wurde er um.50% herabgeſetzt, am 8. Januar um 1/ erhöht und am 16. Januar wiederum um 12% herabgeſetzt, ſodaß ſeit Beginn ds. Is. einer Ermäßigung des Grund⸗ preiſes um.75„ eine Erhöhung um.75 gegenüberſteht. :? Die neuen Preiserhöhungen für Kupferfabrikate. Entſprechens der Erhöhung der Elektrolytnotig um 2,50, je 100 Kg. haben Verkaufsverbände ihre Fabrikatenpreiſe folgemdermaßen Kupferſchalen verband: Grundpreis ab 24. Januar 205% (268%), Kupferblechſyndikat: Grundpreis ab 24. Januar 220%(218, Kupferrohrver band: Grundpreis ab 23. Jan. 226,50(224], Kupferdrahtver ban d: Grundpreis ab 23. Jan. 186,50(184). Grundpreis für Meſſingblech ſtellt ſich ab 24. Jan. auf 178. Die Preiſe für Meſſingrohr, die variabel ſind, und je⸗ weils nach dem Legierungswert der Abmeffungen berechnet werden, wurden um 1. je 100 Kg. erhöht. * Steigernug der Engliſchen Roheiſenpreiſe. In Birmingham wurden am 24. Jan. die Preiſe für Miöò länder Roher ſen⸗ ſorten um 206d je Tonne hin aufgeſetzt. Die Entſcheihung erfolgte anſchlleßend an eine freie Zuſammenkunft der Vertreter der Hüttenwerke, die jedoch von keinem Verband zuſammenberufen wor⸗ den war. Man glaubt daher auch nicht daran, daß die Preiserhöhung Hurchgeſetzt werden dürfte und rechnet mit der Möglichkeit fortlauſen⸗ der Angebote zu den bisherigen Preiſen. Allerdings gehen noch Ver⸗ handlungen vor ſich, die eine reſtloſe Verſtändigung aller Werke zwi⸗ ſchen Lancaſhire und Birminßam bezwecken. 5 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 25. Januar Die Nachfrage nach Kahnraum für Relſen bergwärts war auch an der heutleen Börſe etwas lebhaft. Es wurden von verſchledenen Firmen jedoch zum größten Teil nur mittlere Kähne für Beladung ob hier angenommen. Die Reiſen zu Tal blieben auf ihrem ſeltherſgen Stand, die Frachten ſowohl von Ruhrort als auch ab Kanal, ebenſo die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. 0 a Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Nem- Pork. 485, 484,90 Schweiz 25,19 25,21 18,12 18,17 Paris. 24,09 123,05 Solland. 12,02 12,09 28,78 78,84 Brüſſel. 34,89 84,86 Oslo 18,18 18,19 5 Naftand. 92,68 2,62 Kopenhagen 18,17 18,18 Sezen Reicht mark wurden Dollar mit.2030 und Pfunde mit 20, 88 gebaut Sie Sie feſtgeſetzt: Stockholm Nadrib . 1 54 2 d 0 2 d 0 0 * . Seite. Nr. 43 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Januar 1929 — 4 Auf Scheffels und Nadlers Cypuren Von W. Zähringer⸗Heidelberg Und wieder ſaß beim Weine Im Waldhorn ob der Bruck Der Herr vom Rodenſteine Mit ſchwerem Schluck und Gluck. ö Wer den Spuren eines Dichters, wie 3. B. Scheffels, nrrchgeht, der darf ſicher ſein, noch anderen wertvollen Per⸗ ſönlichkeiten, Ereigniſſen und Tatſachen zu begegnen, die auch für weitere Kreiſe von Intereſſe ſind Seit den älteſten Zeiten gehörte das rechte Neckarufer — von der Karl⸗Theodorbrücke bis zur Friedrichsbrücke (Neuenheimer Landſtraße No.—80) und von der Karl⸗ Theodorbrücke bis zur Gemarkung Ziegelhauſen(Ziegel⸗ häuſer Landſtraße No. 163) zur Gemarkung des Dorfes Neuenheim, das erſt 1891 von der Stabt Heidelberg ein⸗ gemeindet wurde. Vor etwa 100 Jahren war noch der Ab⸗ gang des Heiligenberges bis herab zur Straße faſt nur mit Weingärten(Wingerten) bedeckt, bis allmählich die vielen vornehmen Landhäuſer gebaut wurden. Die erſten ent⸗ ſtanden damals zumeiſt an der Stelle ſchon vorhandener, vereinzelter ländlicher Siedlungen. So wurde in der Mitte zwiſchen den beiden Brücken das Gaſthaus„Zum Waldhorn“ des Neuenheimer Bürgers Konrad Fri ch in einen Jandſitz des Hofrats Prof. Chr. Kapp umgewandelt. Be⸗ kanntlich gingen da auserleſene Gäſte ein und aus, wie der Philoſoph Tudwig Feuerbach und der Dichter Gott⸗ fried Keller, die beide die ſchöne Tochter des Hauſes, bie Bildhauerin Johanne Kapp verehrten. Heute iſt das Anweſen(No. 18) im Beſitze der bekannten Heidelberger Familie Landfried. Eine an dieſem Haus ſeit mehreren Jahren angebrachte Tafel mit einem aus Stein ausgehauenen Waldhorn und der Inſchrift„Zum Waldhorn ob der Bruck“ dürfte nach den obigen und den nachfolgenden Ausführungen irre führen. Da dieſes Haus, wie der Augenſchein lehrt, unterhalb der Karl⸗Theodorbrücke ſteht, ſo konnte es nicht gemeint ſein, als Scheffel das Waldhorn„ob der Bruck“ im Liede ver⸗ herrlichte. Die Erklärung, für die wir uns zum Nachſchlagen in alten Papieren etwas Zeit nehmen müſſen, iſt folgende: Im Jahre 1838 verkaufte Karl Gottfried Nadler gemeinſam mit ſeinem Bruder Dr. Heinrich Friedrich Nadler das„oberhalb der Brücke“ liegende, im Jahre 1821 erbaute Haus(heute Ziegelhäuſer Landſtr. Nr. 21, Schef⸗ felhauß) mit Garten,„unten die Straße von Heidelberg nach Sthönau gegen Ziegelhauſen Lukas Seitz und Georg Fries, oben derſelbe, gegen Neuenheim der Odelsweg“(heute Schef⸗ felſtraße) an den Bürger⸗ und Schuhmachermeiſter Joſeph Steidel von Heidelberg. Die Kaufbedingungen ſind merk⸗ würdig genung. In nachſtehender Reihenfolge verpflichtet ſich der Käufer: 5 a) eigige Familtenbriefe, in deren Beſitz er ſich befindet, auszuliefern, b) auf Verlangen ben Verkäufern nächſten Winter jeden Sommntag nach Tiſch in ſeiner Behauſung einige luſtige Schänke eigener Erfindung zu erzählen, e) einen Kaufpreis von 7350 Gulden zu zahlen. Iſt es nicht eine köſtliche Ueberraſchung, wenn wir die Stätten der heiteren Muſe Scheſſels aufſuchen und nun dem humorvollen Heimatdichter Nadler begegnen? Alte Briefe und luſtige Schwänke fordert er, bevor er den Kaufpreis in Geld bezeichnet. Der Mann, mit dem er dieſen ſehr bezeich⸗ nenden Vertrag abſchließt, muß gewiß zu den Pfälzer Ori⸗ ginalen gezählt haben, wie ſie Nadler ſo ſehr liebte und in ſeinen Dichtungen zu verklären wußte. Nun: Joſeph Steidel war 1774 geboren, hatte in Verſailles nach der Revolution 8 Jahre als Schuſter gearbeitet und ihm iſt 1815 in ſeiner Vaterſtadt Heidelberg die Ehre zuteil ge⸗ orden, dem Kaiſer von Rußland während ſeines Aufent⸗ haltes hier ein Paar Stiefel anzumeſſen. Da konnte der „alte Kauz“, wie ihn die„Chronik des Engeren“ nennt, wohl luſtige Schwänke zum beſten geben und erzählen, wie er — Von kurpfälziſchen Künſtlern und Handwerkern der Barockzeit Der vor kurzem erſchienene 14. Band des„Neuen Archivs der Stadt Heidelberg und der Kurpfalz“ iſt ganz der Lebens⸗ und Familiengeſchichte einer Reihe von Künſtlern gewidmet, die im 18. Jahrhundert in Heidelberg und Mannheim gewirkt haben. Der Familienforſcher Leopold Göller(Mannheim) hat aufgrund einer Menge bislang ungeſchöpfter urkundlicher Quel⸗ len einen reichen Stoff zuſammengetragen, der zwar nicht un⸗ mittelbar kunſthiſtoriſche Zwecke verfolgt, der aber doch ge⸗ eignet erſcheint, da und dort Anhaltspunkte zu einer ſpäteren Feſtlegung der Werke einzelner Künſtler und des Entwick⸗ lungsganges der letzteren zu liefern. Sodann iſt die Sammel⸗ arbeit, die einen wahren Bienenfleiß vorausſetzt, für die Fa⸗ miliengeſchichte als ſolche von Bedeutung. Nahezu ein halb Tauſend Namen von Perſönlichkeiten, die mit den fraglichen Künſtlern irgendwie, ſei es als Zeugen, als Paten, als Gläu⸗ biger, Schuldner und oͤgl. in Beziehung getreten ſind, werden feſtgeſtellt; dazu faſt ebenſoviele Geburts⸗, Tauf⸗ und Sterbe⸗ daten und dgl. Die Verwandtſchaftsverhältniſſe der Künſtler werden klargeſtellt, der Werdegang ihrer Nachkommen verfolgt. Wir lernen die Hinterlaſſenſchaften mancher Künſtler kennen, die Forderungen, die ſie für ihre Werke einreichten, die Bezüge, die ſie für ihre Arbeiten erhielten, Klageſchriften, die ſie an die Behörden richteten, wenn ihnen Gelder geſtrichen wurden, charakteriſtiſche Eingaben um Lohnerhöhung— und ähnliches mehr, das feſtzuhalten Sache des Statiſtikers und Kleinarbei⸗ ters iſt. Folgende Künſtler kommen in Frage: Maler Egid und Franz Aſam lin der Jeſuitenkirche hier tätig); Hof⸗ und Theatermaler Joſef Anton Baumann, Hofbildhaner Wal⸗ ter und Joſef Bäumgen, Hof⸗ und Theaters“ Bernardint(letzterer malte 1740 das N Oratorium in der Pfarrkirche am Morkt hien): Hoſporteß⸗ maler Feli? bel t a. ein Oelbild Karl Theodors im Herren gandel, in gauszer Figur, etwa 22 U Handwerksburſche und Jakobiner„geweſt“ und allerhand Merkwürdiges in Paris und in der Fremde erlebt habe. Als er von der Stadt hier herüberzog, war er 64 Jahre alt, allem Anſcheine nach in guten Verhältniſſen und als Mitglied des katholiſchen Stiftungsvorſtandez auch angeſehen. Und nun berichtet uns die ſchon erwähnte Chronik:„Es war im Sommer 1841, als bei einem unbeſtändigen, regneriſchen Wetter manche Spaziergänger der Ziegelhäuſer Straße ent⸗ lang nicht viel weiter als bis zum„Roten Läppel“(No. 63) kamen und auf dem Heimweg bei unſerem Steidel Unter⸗ ſchlupf ſuchten,„und nahmen dort einen Imbiß und noch einen Halben und dann wieder einen.“ Steidel, der da und dort kurz⸗ weg„Weinwirt“ genannt wird, ſcheint in den erſten Jahren kein Schild, ſondern nur eine Art Straußwirtſchaft geführt zu haben. Von ihrer Einfachheit gibt uns ein ſpäterer Genoſſe des „Engeren“ ein kleines Bild: Bei Steidel kehrt man ein, Zu trinken ein Glas Wein. Der Zehner ſchien ſchon teuer. Der Zwölfer ungeheuer. Auch Speſen dort man fand, Doch ſo wie auf dem Land. Unter den Männern, die ſich ſolchermaßen hier zur Veſper⸗ zeit zu einer Tafelrunde vereinigten, befanden ſich neben Pro⸗ feſſoren der Univerſität allerlei Bürger der Stadt, Aerzte, Leh⸗ rer, Poſtbeamte, Pfarrer, der Kaufmann Ph. Fr. Mays, als „Papa Mays“ bekannt, Vater des Albert May 8, der hier auch verkehrte, manches Reizvolle aus dieſem Kreiſe überliefert und ſpäter um die Geſchichte der Stadt ſich ein ſo großes Verdienſt erworben hat. Das Haupt und die Seele dieſes Stammtiſches aber war der Geſchichtsprofeſſor L. Häußer, der im heiteren Chronikſtil über die Entſtehung berichtet: Wenn ſich die größere Geſellſchaft, Kasino genannt, abends gegen 9 Uhr verlaufen hatte, blieben einige Herren, oft noch bis Mitternacht ſitzen— „in tiefſinnigen Geſprächen, heiteren, ehrbaren und züchtigen Reden und tranken, ſolange Stoff da war. Und ſie waren in Gott vergnügt und deuchten ſich, das ewige, geheimnisvolle Licht zu ſchauen. Es waren aber die Männer Roos„Süpfle, Mays und Hänßer, die ſo beiſammen tagten und dem Herrn dienten. Eiumalen aber, ſo ſchon die finſtere Nacht am Himmel ſtund, kam der heilige Geiſt über ſte, und ſie redeten wunderlich in mancherlei Zungen. Da erhob ſich einer unter ihnen und ſprach: Das ſei der„engere Ausſchu“, in dem wir hier vereinigt ſind. Und ein anderer ſtand auf und ſprach: Und ſo wollen wir allwöchentlich einmal zuſammen kommen und dem Herrn dienen. Und alle ſprachen Amen und waren voll andächtiger Gedanken. Alſo ward im Winter des 1842. Jahres der„E..“ geſtiftet, und der Herr ſegnete ihn, und er war fruchtbar und mehrete ſich.“ In einer„Botſchaft“ des Präſidenten vom Jahre 1847 beißt es:„Stolz dürfen wir es aus rufen: Der Engere iſt in Macht!“ und in einer ſolchen vom Februar 1852:„Es ſind nun vier Jahre verfloſſen, ſeit der Präſident des E.., dieſe erlauchte Verſammlung zum letzten Male durch die Zuſam⸗ menkünfte begrüßt hat.„Wenn auch während der Revolutions⸗ jahre die Zuſammenkünfte nicht regelmäßig ſtattfinden konn⸗ ten, ſo hat der„Engere“ doch weiter beſtanden, und auch— obwohl er rein gefellig war und alle Bekenntniſſe vereinigte — an dem politiſchen Freiheitsdrang jener Zeit in dem Sinne eines vermutlich von Häuſſer für den E. A. gedichteten Liedes teilgenommen: Stoßt an, freies Wort lebe! o weh! Wer die Wahrheit kennt und ſagt ſie ſei frei, Der hüte ſich vor der Poltzet! Michel ſchlaf ein! Stoßt an, deutſcher Bund, leb, hurra hoch! Der in Frankfurt iſt damit nicht gemeint, Nein, Völker in Freiheit und Recht vereint, Michel, wach auf! Wie mochte ſich da der Redner, deſſen Sprache im Landtag wie auf der Lehrkanzel„ſo frei, ſo einfach, gewaltig wie die eines Rhapſoden floß“, wie mochte ſich der pfalzgeborene Häuſſer nach der Bewältigung übermächtiger Arbeitslaſt frei und leicht fühlen, wenn er im zwangloſen Kreiſe die hohe Politik mit den kleinlichen Erlebniſſen des Alltags zuſammen ſcherzhaft beſpiegeln konnte. Wie kein anderer verſtand er es, gelehrtes Wiſſen geſprächsweiſe zu entfalten, und dem uner⸗ ſchöpflichen Gedächtnis des Geſchichtsſchreibers ſtanden Hun⸗ derte von Schnurren und Schwänken zur Verfügung, mit denen er die Unterhaltung würzte.„Unter Millionen findet ſich ſo eine glücklich begabte Natur nicht wieder!“ ſagte von ihm R. von Mohl, der ſelber zwar dem Engeren fernſtand, aber mit Häuſſer einmal eine größere Reiſe nach Italien unternommen hatte.„Seine Wiſſensgegenwart und ſein Ge⸗ dächtnis bewundernswert! Eine Fülle von Humor, Witz, Schlagfertigkeit, eine Leichtlebigkeft von reizender Anmut, ſo daß ein angenehmerer Geſellſchafter nicht gefunden werden konnte, immer beſtändig glücklicher Laune.“ Steidel war allmählich zu Jahren gekommen und inzwi⸗ ſchen Witwer geworden. Da verkaufte er ſein Anweſen 1847 an Franz Pauly, Poſtpacker, für 11000 Gulden. Zu gleicher Zeit tritt der oben erwähnte Hofrat Kapp dem Pauly die Realwirtſchaftsgerechtigkeit„zum Waldhorn“, wie ſie dermalen auf dem von Kapp erkauſten früheren Gaſthauſe ruhte, als Eigentum ab. Pauly verpflichtet ſich, einen Kauf⸗ ſchilling von 540 Gulden zu bezahlen. Die Regierung des Unterrheinkreiſes teilt mit, daß ſie„zur Transferierung der Realſchildgerechtigkeit zum Waldhorn“ in Neuenheim auf das durch Poſtpacker Franz Pauly erworbene J. Steidel'ſche Haus oberhalb der Neckarbrücke die Genehmigung erteile, Auszug geht an den„nunmehrigen Waldhornwirt Franz Pauly zu ſeiner Legitimation“. Daraus geht klar hervor, daß Scheffel in ſeinem Liede„Und wieder ſaß beim Weine“, das ſicher wach 1847 erſtanden iſt, nur unſer Waldhorn„ob der Bruck“ und nicht das unterhalb der Brücke gemeint hat, Nr. 18, deſſen Inſchrift nicht zutrifft. Leider mußte ſchon nach 6 Jahren der alte Steidel, das Anweſen aus der Gantmaſſe des Pauly wieder zurückkaufen. Und nun hat er es ſelber verwaltet, bis er 1865 in einem Alter von 91 Jahren ſtarb. Wie ſehr er bei ſeinen oben ge⸗ nannten Gäſten geſchätzt war, geht daraus hervor, daß'ſein Bild über dem Arbeitstiſche Häuſſers den Ehrenplatz erhal⸗ ten hatte. Aus den obigen Ausführungen iſt leicht zu entnehmen, daß die Bezeichnung„ob der Bruck“ auſtelle der damals ge⸗ bräuchlichen„über der Brücke“ von Scheffel geprägt iſt und erſt ſpäter von ſeinem Nachfolger auf der Wirtſchaft dem Schild eingefügt wurde. Der Dichter der Rodenſteinlieber iſt erſt 1847, da er vor⸗ übergehend im„Waldhorn“ gewohnt haben ſoll, oder 1848, als er als Rechtspraktikant am Heidelberger Oberamt tätig war, zum erſtenmale in den Kreis des Engeren getreten. Da er aber von 1850 an nicht mehr dauernd in Heidelberg lebte und die Geſelligkeit im Engeren während der vorausgegange⸗ nen Revolutionsjahre doch ſehr oft unterbrochen geweſen war, ſo haben wir doch keine Anhaltspunkte dafür, daß der Dichter, als das beſagte Lied entſtand, ſelber mit„ſchwerem Schluck und Gluck“ im„Waldhorn“ geſeſſen ſei. f i Dagegen wiſſen wir von ihm felber, daß er viele der Lie⸗ der, die er im wertvollſten ſeiner Werke„Gaudeamus“(Laſſet uns fröhlich ſein!) geſammelt hat, außerhalb Heidelberg 1850—1857 dichtete und dann(aus dem Weitern) ſeinen Freun⸗ den im Engeren zuſandte, wie z. B.„Das wilde Heer“, der „Ueberfall“ u.., einmal mit der Bemerkung: für das nächſte Kegeleſſen, zu mafeſtätiſcher Verkomponierung geeignet.“ Natürlich konnten die urſprünglichen Gäſte des„Pech⸗ kranz“ ihm nicht immer treu bleiben. Nachdem ſie ihre Zu⸗ ſammenkünfte mehrere Jahre bald da, bald dort gehabt hatten, löſte ſich mit dem Tode Häuſſers auch der Engere auf. Wie er aber für die Muſe Scheffels, ſo iſt auch das„Wald⸗ horn ob der Bruck“ für ihn die Wiege geweſen. Ob das Haus ſpäter wirklich den erſten Anſtoß und Schau⸗ platz für Roman und Schauſpiel„Alt⸗Heidelberg“ gegeben, iſt bis fetzt ein Geheimnis des Verfaſſers W Meyer⸗Förſter geblieben. g lebensgroß ſtammt lin der Gemäldegalerie des Mannheimer Schloſſes Nr. 320); Oberingenieur, Hofarchitekt und Theater⸗ maler Aleſſandro Gallt von Bibien a, der Erbauer des hie⸗ ſigen Jeſuitenkollegs und, wie wahrſcheinlich gemacht wird, auch der Jeſuitenkirche; der Bildhauer Michael Bittrich. Seine„Statue der Frömmigkeit“ ſteht heute noch auf dem über das Dachgeſimſe der St. Sebaſtianuskirche(Pfarckirche am Markt hier) hinausgreifenden Segmentgiebel. Aus den Mannheimer Ratsprotokollen ergibt ſich das tragiſche Ende dieſes Künſtlers. Auf einer Reiſe nach Italien geriet er in die Gewalt der Türken und wurde von ihnen nach Korfu geſchleppt. Dort lag er krank im Spital und ſtarb daſelbſt, ganz voll Ungezieffer geloffen, alſo daß ihme Löcher in Leib gefreſſen wordten.“ Des weiteren Hofbildhauer Johann Matthäus von den Branden und deſſen Stiefvater, Hofbildhauer Chriſtian Sitz.(Erſterer iſt Verfertiger von Holzbildhauerarbeiten in der katholiſchen Pfarrkirche am Markt hier; Litz war beſon⸗ der in Schwetzingen tätig); der in Goethes„Wahrheit und Dichtung“ zweimal erwähnte Hofmaler, Malereikabinetts⸗ direktor und Hofkammerrat Philipp Hieronymus Brinck⸗ mann und Hofmaler Mauritius Wieder hold.(Erſterer verfertigte u. a. ein„Altarblatt“ für die Jeſuitenkirche hier, den„Engliſchen Gruß“ vorſtellend, ferner malte er auf eine Kupferplatte das kurfürſtliche Wappen„pro die Anniversario“; Wiederhold war unter dem Archttekten Maximilian v. Welſch als Maler bei der Ausſchmückung des Luſtſchloſſes in Bibrich tätig und ſpäter hier beſchäftigt.). Hofbildhauer Johann Paul Egell. Er wirkte zeitweiſe in Oggersheim, wo 1720 das dortige Schloß gebaut wurde. Er iſt nicht, wie man annahm, in Mannheim geboren. Eines ſeiner Meiſterwerke iſt der„Hohe Altar“ in der kath. Pfarr⸗ kirche am Markt hier. Seine zweitjüngſte, 1742 hier geborene Tochter Maria Eliſabetha Joſepha war vermählt mit Philipp Jacob Herd aus Hambach, der als Geheimer Sekretär nach Welar lam. In ſeinem Hauſe verkehrte dort der junge ö lomat und Philoſoph Karl Wilhelm Jeruſalem, der in glühender Leidenſchaft zur Gattin ſeines Freundes Herd entbrannte und der, als ihm durch den Gatten das Haus verboten wurde, ſeinem Leben 1772 ein Ende machte. Jeru⸗ ſalems Schickſal erregte damals großes Aufſehen, und als Goethe in ſeinem„Werther“ eine ausführliche Schilderung der näheren Umſtände gab, ſprach alle Welt davon. Sodann Maler Johann Michael Faber, der u. a. das an der Außen⸗ ſeite des 1772 begonnenen Heidelberger Tores in Mannheim angebrachte, von Löwen gehaltene kurfürſtliche Wappen malte; Hofmaler Johann Karl Wilhelm Forden bach, ein geborener Mannheimer, der Landſchaftsmaler geweſen zu ſein ſcheint, deſſen Bilder jedoch nicht feſtzuſtellen ſind; Ingenieur und Schloßbaudirektor Jean Clemens Froimon, von 1720—1726 Bauleiter des Mannheimer Schloſſes, ſpäter beim Kurfürſten in Ungnade gefallen und ſeines Amtes entſetzt; Hofmaler Pierre Goudreaux, der u. a. das großartige Oelgemälde„Mariä Heimſuchung“ in der hieſigen Schloß⸗ kirche, ferner Porträts des Kurfürſten Karl Philipp malte (im Kurpfälz. Muſeum zu Heidelberg und in der Münchener Pinakothek befindlich); die Hofſchreinermeiſter Johann Jakob Grienes und Johann Pantelon; Hofarchitekt Guil⸗ laume d' Hauberat, Leiter des Schloßbaues, der hier als Sohn eines Baſſiſten geborene Hofmaler Franz Ignaz Aloys Krebsbach, der ſtark verſchuldet ſtarb und deſſen Bilder nicht feſtgeſtellt ſind; Hofmaler Johann Theodor Lehr, im hieſigen Schloß beſchäftigt; endlich Hofmaler Profeſſor Franz Anton von Leydendorff, der 1750 und 1753 hier weilte, bekannt durch das„Altarblatt“, das früher in der hieſigen Michaelskapelle ſtand, durch ſeine Zeichnungen des Jeſuften⸗ gymnaſtums und der Jeſuitenkirche hier, durch ſeine Surporte⸗ malerei in der hieſtigen Schloßbibliothek. Faſt alle die genannten Künſtler kamen von auswärts nach Heidelberg bezw. Mannheim. Dem Bande ſind eine Reihe von Bildniſſen der er⸗ wähnten Künſtler beigegeben, ſo das Paul Egells von Joh. Georg Dathan(nach dem Porträt im Kölner Muſeum), das Selbſtbildnis Leydendorffs, das Bild Biblenas und der Frau Bibiena lalle nach Porträts, die ſich im Kurpfälziſchen Mu⸗ ſeum zu Heidelberg befinden.) Samstag, den 28. Januar 1929 Neue Naunheimer Zeitung[Mitiag⸗Ausgus e, 332 anptaon ber zun? Betrachtungen zum künſtleriſchen Schaffen— Von Dr. Otto Ehmel In letzter Zeit hat man ſich wieder einmal nachhaltig mit Her Inſpiration beſchäftigt und eine engliſche Muſikzeitſchrift hat eine Rundfrage bei verſchiedenen Komponiſten veran⸗ ſtaltet, mit der Bitte, ſich tber ihre Beobachtungen, die In⸗ ſpiration betreffend, auszuſprechen. Einige dleſer Selbſt⸗ zeugniſſe find auch anderweitig bekannt geworden. Das Re⸗ ſultat war, wie vorauszuſehen, negativ. Einmal aus dem Grunde, weil ſich die Inſpiration niemals herbetzwingen läßt und zu Verſuchs⸗ und Beobachtungszwecken am allerwenig⸗ ſten, und zweitens, weil der Künſtler im Moment der ſchöpfe⸗ riſchen Erleuchtung vollkommen mit ber Feſthaltung deſſen beſchäftigt iſt, was ihm der göttliche Funke zukommen läßt. Wie wenig wir vom eigentlichen Schöpfungsvorgang wiſſen, zeigt ſich am beſten in der verſchiedenen Namen⸗ gebung, die namhafte Kunſtgelehrte dem ſchöpfertſchen Augen⸗ blick verliehen und auch in der verſchiedenen Bewertung und Einteilung der folgenden, dem Bewußtſein mehr zugäng⸗ lichen Vorgänge des künſtleriſchen Schaffens. Wir wollen zunächſt von allen pfychologiſchen Erklärungen des künſt⸗ leriſchen Schaffens(als Spiel⸗ oder Nachahmungstrieb) ab⸗ ſehen und uns nur mit jenen Augenblicken befaſſen, die für den ſchaffenden Künſtler von höchſter Wichtigkeit ſind. Der ſchaffende Künſtler, gleichviel ob er ſich nun als Dichter in Worten ober in Tönen vernehmen läßt, und dem ſchon öfters das Geſchenk ober die Gottesgabe einer wirklich ſchöpferiſchen Erleuchtung zuteil wurde, weiß nur zu gut, daß ſich die In⸗ ſplration niemals vorausbeſtimmen läßt. Hieraus ergibt ſich eine tragiſche Seite für den ſchaffenden Künſtler, der mit vollem Ernſt an ſeine Aufgabe herangeht. Er kann nie im Voraus beſtimmen, wie lange ihn eine größere Aufgabe, z. B. ein Schauſpiel oder eine Oper, beſchäftigen wird. Wohl laſſen Erinnerüngen an beſonders glückliche Augenblicke einen Rück⸗ ſchluß darauf zu, unter welchen Begleitumſtänden die letzten Erleuchtungen ſich einſtellten, und darauf haben manche ſchöpferiſch veranlagte Naturen eine Methode aufgebaut, eine Dispoſttion zu ſchaffen, um den Eintritt des wichtigen Augen⸗ blicks zu erleichtern oder wenigſtens nicht zu verhindern. [Man wäre faſt verſucht, von Hygtene der Vorbereitung zu ſprechen, wenn die meiſten der bekannt gewordenen Beiſpiele nicht aller ſonſtigen Hygiene ſpotten würden.) Von Chr. Wilib. Ritter von Gluck, dem die melodiſche Erfindung nur ſpärlich zuſtrömte, und der ſich dieſes Umſtandes wohl bewußt war, iſt folgende nicht beſonders hygteniſche, aber von ihm perſönlich als ſeinen Zwecken zureichend befundene Ar⸗ beitsweiſe überliefert. Sobald Gluck eine neue Oper in An⸗ griff nahm, ſtrich er ſich im Textbuch diejenigen Stellen, die ihm motiviſch wichtig erſchienen, wo er alſo eine neue Melo⸗ die ober ein wichtiges Motiv eintreten laſſen wollte, an. Er hatte ſich auf eine Wieſe ein Klavier transportieren laſſen und ließ ſich nun die glühende Sommerſonne auf den Kopf brennen. In der Hitze ſcheinen ihm die beſten Einfälle ge⸗ kommen zu ſein. Sobald ihm nun alle wichtigen Themen unter der Einwirkung des Sonnenbrandes eingefallen wa⸗ ren, hatte er die ſchwerſte Arbeit vorüber und er ſagte dann zu ſeinen Freunden:„Meine neue Oper iſt fertig“, obwohl nuch keine Zeile in der Partitur ſtand. Was nun folgte war mehr ein Produkt der bewußten Arbeit, wobei das Unter⸗ bewußtſein faſt gewohnheitsmäßig arbeitete. Eine ähnliche Methode, unter der Einwirkung der Wärme zu komponieren, Hatte ſich Abolphe Adam, der Komponiſt des„König für einen Tag“ zurechtgelegt: Adam legte ſich nach dem Mittag⸗ eſſen ins Bett und hüllte ſich mit Polſtern und Decken mög⸗ lichſt warm ein. Ambroiſe Thomas komponierte am lieb⸗ ſten früh morgens im Bette. Natürlich handelt es ſich bei allen dieſen Beiſpieſen, die keineswegs zur Nachahmung empfohlen werden können, um Arbeitsmethoden, die darauf baſieren, daß die betreffenden Komponiſten einen glücklichen Zufall, der ihnen einmal zur Erfindung einer ſchönen Melodie verholfen hatte, nun dahin auß werteten, daß ſie verſuchten, durch Wiederholung der Be⸗ gletitumſtände den Eintritt der ſchöpferiſchen Stunde vor⸗ zubereiten. Als weſentliches Moment kommt hinzu die mehr ober minder große Abhängigkeit des Betreffenden von der Phan⸗ taſte. Ueberwiegend intellektuelle Naturen arbeiten natürlich erheblich leichter. Um das Problem von einer anderen Seite zu beleuchten, ſei auf den Unterſchied in der Schaffensweiſe zweier großer Dichter hingewieſen. Man hat, um Leſſings Arbeitsweiſe zu charakteriſteren, mit einem gewiſſen Recht darauf hingewieſen, daß Leſſing, wenn er vor einer größeren Arbeit, z. B. einer Abhandlung ſtand, ſchon bei der Nieder⸗ ſchrift der erſten Seite genau wußte, was auf der letzten Seite ſtehen würde. Schiller, dem die beſten Gedanken gegen Abend kamen, wartete die ſchöpferiſche Stunde ab, indem er am Rand ſeiner Manuſkripte Zeichnungen machte. Es haben ſich ſogar angeſehene Theoretfker und Kompo⸗ ſtttonslehrer, wie der trotz mancher überholter Anſichten im⸗ mer noch leſenswerte und anregende J. C. Lobe in ſeinem großen Lehrbuch der muſtkaliſchen Kompoſition und Anton Reicha, dem auch Liſzt viel zu verdanken hatte, in ſeinem Traité de haute composition musicale, der auch in deutſcher Ueberſetzung von Karl Czerny vorliegt, bemüßigt geſehen, dem angehenden Komponiſten Winke über die Wichtigkeit und Vorbereitung ber Inſpiration zu geben. Gewiß wird überall betont, wie wichtig es für den Tonſetzer iſt, nur in geſegneter Stunde zu arbeiten. Anbererſeits will Reicha verſuchen, der flügellahmen Phantaſte in der Weiſe zu Hilfe zu kommen, daß er dem Komponiſten anrät, ſich anfeuernder Mittel, wie geiſtiger Getränke und noch tiefer ſtehender, hier beſſer uner⸗ wähnter Reizmittel zu bedienen. Es iſt bezeichnend für Tzernys ſeeliſche Reinheit, die ſich auch in ſeinen Ermahnun⸗ gen an den jungen Liſzt kundtut, wenn er in einer„An⸗ merbung des Ueberſetzers“ ſämtliche von Reicha angeführten künſtlichen Reizmittel ablehnt und dem um Anregung be⸗ ſorgten Komponiſten empfiehlt, ſich in die Werke der Dichter zu vertiefen, von Homer über die griechiſchen Tragtker über Petrarea und Shakeſpeare zu Goethe und Schiller. Gewiß ſpielt auch hier, ſowie bei der Auffindung wichtiger Tatſachen[Anziehungskraft der Erde, Erfindung der Dampf⸗ maſchine) auch der Zufall eine große Rolle. Dan. Fr. Au ber, der Kompouiſt der„Stummen von Portici“, des„Fra Dia⸗ volo“ und anderer bekannter Opern ſuchte einmal vergeblich nach einem wirkſamen Motiv für ein Operuftnale. Es ver⸗ gehen Tage und Wochen, ohne daß ihm etwas brauchbares einfällt. Eines Tages beim gewohnten Morgenrttt verliert Auber die Herrſchaft über ſein Reſttier, das Pferd geht durch, ſetzt über Gräben und Hecken, rennt in eine Gruppe feilſchen⸗ der Marktweiber, und richtet am ganzen Markt die größte Verwirrung an. Reſultat: Großer Auflauf, erregter Diſput mit den Marktweibern, Verhaftung und— das gewünſchte Mottv ſtellt ſich ein. Mozart wird durch den Anblick einer Orange an ein längſt vergeſſenes neapolitaniſches Volkslied erinnert und hat die gewünſchte Anregung für die„Cham⸗ pagner⸗Arie“ in Don Giovanni. Aber es iſt wohl eines zu beachten, was der franzöſiſche Pfychologe Ribot in ſeinem Buche:„die Schöpferkraft der Phantaſie“ hervorhebt: Der Zufall kommt nur zu bem, der ihn verdient, zu Erfindern und Entdeckern wie Galilet, Newton, Stephenſon und zu Kompo⸗ niſten wie Mozart. Fälle dieſer Art ließen ſich zu Hunderten anführen. Ge⸗ wiß iſt die Entſtehung großer Kunſtwerke, die unſer aller Be⸗ wunderung und Ehrfurcht erregen, ein Gegenſtand allgemei⸗ nen Intereſſes und manche ſchöpferiſch veranlagte Natur mag von übereifrigen Bewunderern mit überflüſſigen Fragen ge⸗ quält werden:„Wie iſt Ihnen nur dieſe herrliche Stelle ein⸗ gefallen?“ Mit Recht ſagt Riemann, daß dem wahrhaft großen Schöpfer ſeine Kunſt ſelbſt auf der Höhe der Leiſtungsfähigkeit ein gut Teil Myſterium bleibt.„Wer nicht mit heiliger Scheu und innerem Beben es unternimmt, um einen Platz unter den Großen der Menſchheit zu ringen, der verdient dieſen Platz nicht, und ſein Schaffen iſt Lüge. Auch der reife Meiſter ſteht unter dem Banne unwandelbarer Geſetze und iſt auf die Eingebungen eines über ſeiner Perſon ſtehenden Genius angewieſen.“ . VVVVVCCPPPPTPPPPVPVVVGCTVVPGPVTGVVVTVTVPVVTVTVTVVVPVTVVTVVTVTVTVTVVTVTVVTVVVTVTTVTTVTVTVTTTVTVTcTſEh[Tk„„!!!!!!!!!:!:!:: Giatomo Meyerbeer Von Arthur Blaß 7 Bis zum Himmel erhoben, bis zur Hölle hinabgeſtoßen, dazu durch übel zuſammengeſtrichene, muſikaliſch⸗verzerrte, verkitſchte Aufführungen ſeiner Opern„geehrt“: ſo iſt uns Meyerbeer überliefert worden. Und wie das Bild ſeiner Opern uns immer fremder werden mußte, ſo auch daß Bild des Menſchen und des Künſtlers.. Eigentlich hieß er Jakob Beer; ſein Vater nannte ſich Jakob Herz⸗Beer und war ein wohlhabender Berliner Bankier. In Berlin wurde der Mei⸗ ſteyr am 5. September 1791 geboren, der älteſte von vier Beſtdern. Begabt waren ſte alle, und der kleine Jakob ſpielte ſchon mit vier Jahren alles nach, was die Berliner Drehorgeln zu hören gaben. Zunächſt wohl die Melodien mit der rechten Hand, daun auch Baßnoten. Er bekam den beſten Klavier⸗ Unterricht, den Berlin zu bieten hatte— bei Franz Lauska und spielte bereits anno 1800 Mozarts Klavierkonzert in DeMoll öffentlich. War alſo ein rechtes Wunderkind; wie ſpäter Felix Mendelsſohn, Franz Liszt und unſere große Klaviermeiſterin Klara Wieck⸗ Schumann. Muzio Clementi, der 1803 in Berlin lebte, führte den Knaben den ſtellen Weg zum Parnaß empor, Mit zwanzig Jahren war Meyer⸗Beer — ſ nannte er ſich ſpäter— ein Klaviermelſter, den die Mit⸗ dewerber Hummel und Moſcheles achteten und bewunderten. Und Karl Maria von Weber nennt ihn einen der erſten, wenn nicht den erſten Klavierſpieler ſeiner Zeit. Ste ſtudterten beide dei dem Abt Vogler, der damals in Darmſtadt eine„Ton⸗ schule“ begründet hatte. In kurzer Zeit hatte der junge Meyer⸗ beer die ganze Kompoſittonslehre nach Voglers neuem Syſtem durchgearbeitet und das alte Generalbaß⸗Kontrapunkt⸗Syſtem obendrein. Sie ſchrieben damals Glorta⸗ und Hoſanna⸗Fugen als tägliche Uebungen, der Meiſter wie ſeine Jünger und Sonntags impropiſierten ſie auf den Orgeln ganze Vorſplele und Fugen über die von Vogler gegebenen Motſve. In dieſer Zell ſchrieb Meyerbeer auch fromme Pfalmen und Oratorten. Fir die Oper war er bereits in Berlin vorgebildet: durch den Theorle⸗Unterricht des damaligen Hofkapellmelſters Bernhard Anſelm Weber“). Wie alle entſchiedenen Talente ſchrieb der Knabe Jakob bereits, ehe er den rechten Unterricht in der muſi⸗ kaliſchen Kompoſition empfangen hatte, Klavlerſtücke, Lieder und ganze Kantaten: eine flott⸗gefexte Fuge gab den Anſtoß, der den Jüngling zu Vogler brachte. Die Jugendwerke Meyerbeers ſin heute verſchollen; ſie waren wohl gut geſetzt, aber ohne das rechte melodiſche Flulbum. Auch die erſte Oper, eine bibliſche(„Jephtas Tochter“) fand wegen ihres„trockenen Schulſtiles“ keine rechte Aufnahme. Der Klavierolrtuoſe Meyerbeer mußte die halben Erfolge der Opernkomponiſten decken. Und der Pfalmiſt! Der 28. Pfalm„Gott iſt mein Hirt“, den Meyerbeer für fünf Einzelſtimmen, Doppelchor und großes Orcheſter im Jahre 1818 geſchrieben hatte, wurde in der Berliner Singakademie mit jubelndem Zuruf aufgenom⸗ men. Edle und reine Liebe zur Kunſt hat ihn damals geleitet, aber etwas fehlte ſeinen Werken: die glänzende Melodik, der ſchöne Geſang, die Kunſt ſangbar und dankbar zu ſchreiben Auch ſeinem Klavierſpiel fehlten damals„der Zauber und die Anmut“ „Ganz Italien ſchwelgte damals in einem füßen Wonne⸗ taumel. Es ſchien, als ob die ganze Nation endlich ihr lang erſehntes Paradies gefunden habe und nichts mehr zu ihrem Glück erſehne als Roſſinis Muſtk“. So ſchildert der Meiſter ſelbſt ſeine italieniſche Zeit(18161825) in brieflichem Rück⸗ blick. Er war„wie in einen Zaubergarten gebannt“, alle feine Gefühle, Gedanken und Melodien wurden italleniſch; die große melodiſche Strömung, wie wir ſie mit den Namen Roſſint, Bellini und Donkzettt bezeichnen dürfen, riß auch Meyerbeer mit ſich.„Alle meine Gefühle und meine Ge⸗ danken wurden(talſeniſch. Nachdem ich ein Jahr dort gelebt hakte, kam ich mir vor, als ſei ich ein geborener Italiener. Ich war durch die herrliche Natur, durch italieniſche Kunſt und durch das heitere ſtalieniſche Leben vollſtäudig akklimati⸗ ſtiert worden und konnte demzufolge auch nur italieniſch fühlen und empfinden. Daß eine ſolche totale Umſtimmung meines geiſtigen Lebens den weſentlichſten Einfluß auf meine Kompoſitionsweiſe haben mußte, iſt ſelbſtverſtändlich. Ich mußte ſo komponleren, wie ich getan, weil mich mein Inneres dazu trieb.“ So ſah Meyerbeer ſeine Entwicklung von der Höhe ſeines Lebens aus, mit 64 Jahren. Es war im Grunde die Reaktion gegen die kontrapunktiſtiſchen Verſtandes⸗ arbeiten. Gin Extrem, das uns durch die großen Erfolge des „Croetato in Egitto“(1825) bezeichnet wird, denn dieſer „Kreuzritter“ drang bis Braſilien. Heute iſt dieſe Oper auch tim Muſikhandel verſchollen, denn während alle wichtigen Opern von Roſſini, Bellini und Donſzetti in den„nuovissime edizioni Bicordi“ vorliegen, in tabelloſen italleniſchen Neu⸗ drucken, während uns Ricordi den geſamten Verdi in authen⸗ tiſchen Urkunden erhält, ſind in italieniſcher Sprache nur die fünf Hauptwerke Meyerbeers vorhanden. Die ftalleniſchen Opern von Meyerbeer ſind mithin mit der Hochflut Roſſini verſchwunden, und nur einzelner Melodien aus Meyerbeers „Margherita d' Anfou“(1821) weiß ich mich zu erinnern Es war eine internationale Zeit; Roſſint und Donkzettt ſchrieben„auch“ für die Partſer Große Oper, der eine ſeinen Tell, der andere ſeine Favoritin. Auch Donizektis Regiments⸗ tochter iſt franzöſiſch geſchrieben, Otto Nievlat begann mie italteniſchen Opern, der junge Friedrich von Flotow lebte in Paris und ſchrieb für die franzöſtſche Opernbühne. Er war ein Mecklenburger Edelmann und nannte ſich in Paris un⸗ bedenklich Monſſeur de Florteau. Paris war der Mittel⸗ punkt der Oper, der großen wie der komiſchen. Mit Roſſinis Tell, mit Aubers großer Revolutionsoper„Die Stumme von Portiet“ und mit Halsvys Jüdin trat Meyerbeer in Wett⸗ bewerb, 40 Jahre alt. Er hatte 1827 ſeine Kuſine Mina Moſſon geheiratet, ſeine Jugendliebe. Das funge Paar, mit Gütern des äußeren Glücks geſegnet, ließ ſich in Paris nieder. An das„Opernſchreiben“ dachte Meyerbeer nicht mehr, denn der Tod ſeines Vaters und der Verluſt der beiden erſten Kinder hatten ihn tief gebeugt. Meyerbeer hat in dieſen Jahren(18271829) nur geiſtliche Lieder und Pſalmen ge⸗ ſchrieben; es wird Vielen wie eine Sage ſein, daß Meyer⸗ beer, zunächſt zu jebem Schaffen unfähig, ſich dem Studium alter Kirchenmuſik hingegeben hat. Er bewunderte überhaupt klaſſiſche Muſik und ſchrieb internationale. Die erſten Aufführungen von„Robert dem Teufel“, den„Hugenotten“, dem„Propheten“ und der„Dinorah“(18311850) bezeichnen dieſen Weg; hinzunehmen müſſen wir die„Afrikanerin“, entſtanden um 1840, aber erſt nach Meyerbeers Ableben Uraufgeführt. Ein beſonderes Kapitel im Leben Meyerbeers läßt ſich mit den Worten„Meyerbeer und Berlin“ Überſchreiben. Nach den großen Pariſer Erfolgen des„Robert“ war Meyer⸗ beer eingeladen worden, ſein Werk im Königlichen Opern⸗ hauſe ſeiner Vaterſtadt zu dtrigieren. Auch der Berliner Er⸗ folg war groß, denn das Publikum„ſchwamm in heller Freude“ und der König Friedrich Wilhelm III.(der Vater des „alten“ Katſers Wilhelm) ernannte den Meiſter zu ſeinem Hofkapellmeiſter. Aber nun kam die Berliner Kritik, die den Autor ſchulmeiſterte,„als hätten ſie einen Quintaner vor ſich“, wie Meyerbeer ſelbſt einmal ſagte. Daß es bieſer Ber⸗ liner Ton, der noch heute nachklingt, daß es dieſer„ſchnod⸗ dernde“ Ton war, der ihn verletzte, ſehen wir aus der Tat⸗ ſache, daß Meyerbeer noch in demſelben Jahre 1832 nach Paris zurückkehrte, Den ſchonenden Tadel der Pariſer Kritiker ertrug der Meiſter, und Heines Bosheiten nahm er wohl nicht ſo wörtlich. Meyerbeer kam übrigens oft in die beutſche Heimat. So 1887, als er in Baden⸗Baden verweilte und dann ſeine Mutter in Berlin beſuchte. Im Jahre 1842 berief ihn der König Friedrich Wilhelm IV. als Generalmuſik⸗ direktor nach Berlin, ihn und Felix Mendelsſohn⸗ Bartholdy. Meyerbeer hat ſein Amt ſehr ernſt genommen, er leitete in jedem Jahre vier Monate lang die Hofoper, ſtudiertg ſogleich Mozarts„Don Juan“ neu ein— mit den damals unbekannten Rezitativen!—, ſchrieb für Berlin die Feſtoper „Ein Feldlager in Schleſien“ und allerlei Prunk⸗ ſtücke zu Hoffeſten. Der Tondichter war ein einfacher, liebens⸗ würdiger Menſch; er konnte„nicht ſo energiſch, ſchneidend auf⸗ treten, wie es beim Einſtudieren erforderlich iſt“, überließ daher dies Amt„ſehr gerne“ den beiden Königlichen Kapell⸗ meiſtern.„Der Hochgenuß meine Opern ſelbſt einzuſtudieren und zu birigteren, iſt keineswegs ſo groß, wie Sie glauben“, ſchrteb Meyerbeer einmal. Er war von den„vielen Fehlern und falſchen Auffaſſungen“ ſehr unangnehm berührt und zog wieder nach Paris, führte ein ſtilles Leben und ſtarb daſelbſt am 2. Mai 1864 Die Leiche wurde nach Berlin überführt; das Haus Nr. 6 am Pariſer Platz iſt das eigentliche Meyer⸗ beerhaus. Beethovens Brüder 1795 ſiebelten Beethovens Brüder nach Wien über. Kaſpar Karl fand Anſtellung als Kaſſenbeamter, Johann als Apo⸗ thekerlehrling. Durch glückliche Spekulationen, namentlich als Armeeltefſerant, erwarb ſich Johann ein bedeutendes Ver⸗ mögen. 1819 wurde er Gutsbeſitzer in Gneixendorf bei Krems. Das Verhältnis Beethovens zu ſeinen Brüdern war ein herz⸗ liches und erfuhr erſt erhebliche Störungen, als ſie Ehen ein⸗ gingen, die Beethovens Billigung nicht fanden. Eine Zeit kleinlicher Quälereien und Schikanen begann für Beethoven nach dem Tode ſeines Bruders Karl 1815, für beſſen Sohn Karl er die Vormundſchaft übernahm, was ihn in andauernde Streitigkeiten mit deſſen Mutter verwickelte. Der Neffe hat ihm bekanntlich viel Kummer bereitet. Johann hat feinen berühmten Bruder um mehr als 20 Jahre überlebt, er ſtarb 1848 in Wien. Eine deutſche Zeitſchrift berichtete damals, daß man Johann van Beethoven gewöhnlich in einer mit vier Schimmeln beſpannten Equipage umherkutſchieren ſah, und fügte hinzu:„Sein großer, aber ganz mittelloſer Bruder mußte wie manch anderes Genie zu Fuße einhertraben.“ st. * Das Operubuch. Eine Geſchichte der Oper und ein muſikallich⸗ Iramatiſcher Führer durch die Repertoite⸗Opern von Iulius Kapp. Völlig neu bearbeitete und ergänzte Ausgabe. Lelpzt Heſſe u. Becker Verlag. Das beliebte Opernbuch des bekannten Muffe ſchriftſtellers und Dramaturgen Julius Knapp iſt ſoeben in einer ſtark erweiterten Ausgade erſchlenen. Dle bedeutenderen Opernſchöyfungen der letzten Jahre find gebührend berlckſichtigt, ſo⸗ gar Wolf⸗Ferraris erſt vor wenigen Wochen aufgeführte Opet„Eln“. [Das Buch iſt in der neuen Form für den Opernbeſucher wie für den J Geboren 1768 zun Mannheim ſtudierte zunächſt in Heidele Radlohbrer geradezu unentbehrlich: ein friſch geſchrlebenes Rademe⸗ berg Theologle; Overndirigent 17871821. Karl Maria von Weber), (Nicht verwandt mit kum, das den Inßalt der einzelnen Opern kurz und ſchlagend wieder⸗ gibt und dabef auch daß rein Muſikaliſche berückſichtiat. Samstag, den 26. Januar 1929 Heule lefzier Tag! Maria paudler- Georg Alexander in dem lustigen Großfiim: jehe im Schnee“ 99 5 Hlerzu: Mary Miffords Entführung 5 lustig sensationelle Akte J, 3, 7, 8,20. Ab morgen Senntag: RICHARD VOSS weltberühmter Roman: Villa Falconieri. eee 5 Am 28., 29 u. 30. Januar, nachm-8 Uhr, veranstalten wir in unse fem Vorführungstaume K 2, 4 Kkosfenlose praklische Unferweisung in allen Techniken der Siofimalerei. Stofte zum Bemalen können mitgenommen werden. Zum Sesuche ladet höflichst ein Fr. Becker, Nicheelsdrogerle, G 2, 2 Joh. 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Bohner weiter Totengräber um ger Bügeleisen, Haartrodner Neues Theater im ffosengarfen ene Stiiwe Maria Jaco bini Radio eic. 55 1 e Wo azurblau und klar der Himmel weit gzich spannt und Urn zwanglese Besſchflgung biffe: (Gee 9 40 J 55 28.26. 31.3, 39, die Luft in der goldenen Pracht italienischer Sonne Über Elekfro-Ruhig ö 2 1 e e ne weilten Straßen zittert, dott liegt dies Siebenhũgelstadt Rom. P 5, 13e * S F Ma Ans Opetein n e Und unwelt von Rom steht einem Schmuckkästchen gleieh, rd. N ra. 1. Mugik von Johaaa Strauf die„Villa Falconlert“, Eller sehrleb Richard Voss, Splelleluns!: 2 Musikalische Leung; Werner CSuas Spanische Bodega der Autor des Weltromane„wel Menschen“, sein xweites 5— nn 9 U 4 4 2 2 7 Sober Aan 5 he„„„ 1 15 e e Drama voll pulsen- 5—— 2 1 On n; N e ee e en Lebens, voll bangender Liebe und grausamen Schicksals. f Das gute Lohrer Bier Lrante, Gatten, Nene flugs Von ü(ayerr) 818 rank, Gefängnis- Direktor uno Volein 1 Are e dere, t le e eee. Nrebas nr eegenn e gerd 815 114 Far 5 1 a a Bier verlag Nichard Hofmann vokat 2 Aa Adele, Stubenmädebhes NMaflaune Kaler 3 5 3 4 0 men eee 9 255 1 5 2 f urray odert Walden 2 3 Aden Larlieger 0. f 1 g Gbelhelt nig on vk. 5 15 Waere Seebf l 1 a miöbelgeſe, in lens groger Schlorum 1 3 ee in den 2451 elleltar 7 D emed e Faustine Emmy Pabst 2 a 3 K 6 1 1 J Herminv Christ. Resemeyer— 9 1 S2 U 1 cee,,„Calasö“— Frosch, 7»Auscher re ndo 1 5 Len Ortoiskreftwmerdiener Frans Bartenstein 8 93 i enen Erster Herm. Trembich 8 H 1 Es ladet freundl. ein B. Braun meer] Diener Sarl Zoller SI euie Jun We 1 1 Orlolskys e 8 ene* erter osephgerha 2 3 8 p ͤ. flaiuenaunne nt lam g W rns abend damm mit Gesellschafistenz Bmmum mn ü 8 f 5 66 i A 8 0 1 L 0—— Urles aas. Szmphonlker g„Valeneia R 3, f 8 Mutz zen Ke een 8 Heute Samstag 72879 SDeneh wur: Nur hoch 5558 31. Jun. Donnersfag: Galdrausch 1146 Brufięr Rannznabend eech roher Karnevalistischer Abend 5 Heute Samstag, den 26. 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