1 16 5 6 A. * 25 5 1 50 5 8 8 Schlichtungs abkommen Monkag, 28. Jaunar 1929 dung frei ins Haus ohne Beſtellgeld. exhältniſſe Nach⸗ cklonto 17590 Karlsruhe. 0 ſtelle R 1,%½11 Bei evtl. Aenderung der! forderung vorhbehalte Haupt⸗Geſchäſtsſtell a (Baſſermannhaus). Geſc ſtellen: Waldhoſſtr.e Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 42 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24359 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenz chlichtungsabtommen mit Rußland Aorgen⸗Ausgabe 16 2 Hannheimer General Anzeiger eitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Nr. 45— 140. Sahrgaug Anzeigenpreiſe nuch Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzei zen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Ein Erfolg unſeres neuen Votſchaſters in Moskau Von dem deutſchen Botſchaftsrat Dr. v. Dirkſen und dem ſtellvertretenden Außenkommiſſar Litwinow wurde ſo⸗ eben in Moskau das deutſch⸗ruſſiſche Schlich⸗ tungsabkommen unterzeichnet, das nach ſeiner Ratifizierung in Kraft treten ſoll und zunächſt auf drei Jahre gilt. 5 Die Verhandlungen über das fetzige Abkommen, das grundſätzlich ſchon im Berliner Vertrag vorgeſehen war, wur⸗ den im Dezember aufgenommen und jetzt von dem deutſchen Botſchafter v. Dirkſen zu Ende geführt. Das neue Abkommen hat neben ſeiner praktiſchen Bedeutung zur Schlichtung aus den deutſch⸗ruſſiſchen politiſchen und wirtſchaftlichen Verträgen ſich ergebenden Schwierigkeiten oder Streitfragen außerhalb des oft ſchwierigeren diplomatiſchen Wegs in der ruhigen Atmo⸗ ſphäre der Beſprechung Sachverſtändiger auch eine hervor⸗ ragende ſymptomatiſche Bedeutung, iſt doch damit das erſte zwiſchen Sowjetunion und einer bürgerlichen Regierung unterzeichnet worden. Angeſichts der von Litwinow in ſeinem Notenwechſel in Polen wegen des Kellogg⸗ Protokolls wieder ange⸗ ſchnittenen Frage, ruſſiſche Nichtangriffs⸗ und Neutralitäts⸗ verträge mit ſeinen Nachbarſtaaten zu ſchließen, die bisher ge⸗ rade wegen Schiedsgerichtsfragen auf Schwierigkeiten ſchon im Keime geſtoßen ſind, iſt das deutſch⸗ruſſiſche Abkommen ge⸗ eignet einen Weg zu zeigen, der für die Sowfetunion gang⸗ bar iſt. 5 Die prinzipielle Abneigung der Sowjetunion gegen Schiedsrichter und Schiedsſprüche kommt auch im neuen deutſch⸗xuſſiſchen Abkommen zum Ausdruck. Aber die Tatſache, daß die Sowfetunion eine paritätiſche Schlichtungskommiſſion anerkennt und errichtet, zeigt eine Möglichkeit, die für die Praxis im allgemeinen ausreichend ſein wird. Das neue Ab⸗ kommen ſieht eine Schlichtungskommiſſion von fe zwei Vertretern beiden Parteien vor, die von Fall zu Fall ernannt werden. Sie ſoll in der Regel einmal jährlich, abwechſelnd in Berlin und Moskau, zuſammentreter und kaun jederzeit zu einer außerordentlichen Sitzung ein⸗ berufen werden. Auf dem Wege der Entwicklung der deutſch⸗ uſſiſchen Beztehungen bedeutet das Schlixhtungsabkommen keinen wertvollen Schritt zur Sicherung und reibungslosen Abwicklung ſich aus irgendwelchen Meinungs⸗ und Interpre⸗ tierungsdifferenzen ergebenden, ſtrittigen Fragen. Ruſſiſche Kommentare Blättermeldungen aus Moskau zufolge würdigt die Mos⸗ kauer Preſſe eingehend die politiſche Bedeutung des neuen Abkommens zwiſchen Berlin und Moskau.„Isweſtiia“ erklärt, der Vertrag über das deutſch⸗ruſſiſche Schlichtungs⸗ verfahren liege in einer Linie mit den Verträgen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion, die ſeit Rapallo einander folgten. Der Abſchluß zeige, daß mit der Spwietunion recht wohl Verträge über friedliche Austragung von Konflikten abgeſchloſſen werden könnten, vorausgeſetzt den guten Willen, das gegenſeitige Verſtändnis und eine genügende Garantie für die gerechte Beilegung ſich ergebender Meinungsverſchie⸗ denheiten. Es könne nicht daran gezweifelt werden, daß die deutſch⸗ruſſiſchen Konventionen für die breite Maſſe nicht nur als neue Proben auf die Friedenspolitik der Sowjetunion angeſehen werden, ſondern auch die Ab⸗ ſichten all derer bloßſtellen, die dauernd dieſen Beſtrebungen der Sowjetdiplomatie entgegenwirkten. „Prawba“ führt aus: Der von dem Botſchafter Dierk⸗ ſen, und Sitwinow unterzeichnete Vertrag bedeute die An⸗ erkenntnis durch einen der größten Staaten Weſteuropas, daß die von der Sowjetunnion vorgeſchlagene Schlichtungs⸗ prozedur ſich eigne zur Friedensſicherung. Polniſcher Grenzſchutz gegenüber Dieultſchland Die„D. A. 3. verbffentlicht eine Zuſchrift von der deutſch⸗pölniſchen Grenze in der erklärt wird, daß in Poſen, Oſtpreußen und Oberſchleſten der polniſche Grenzſchutz zur Zeit einer umfangreichen Neubrganſſation unterzogen werde. Die polniſchen Maßnahmen ſehen den Ausbau des zur Zeit an den deutſchen Grenzen beſtehenden ſogen. zivilen Grenzſchutze s, die Einrichtung eines militärtiſchen Grenzſchutzes und die. Militariſierung der geſamten Regtierungsbehörden in den Grenzbezirken vor. Die Geburtstagsfeier in Doorn i Dooru, 27. Jan.(United Preß.) Die heutige Feier des 70. Geburtstages Wilhelms II. iſt bisher programmäßig ver⸗ laufen, mit der einzigen Ausnahme, daß die Gemahlin des Exkaiſers, deren Abweſenheit bereits geſtern bemerkt wurde, auch heute nicht erſchlenen iſt. Wie es heißt, ſoll ſtie an Windpocken erkrankt ſein. Ihre Stelle bei den Feter⸗ lichkeiten hat die frühere Kronprinzeſſin eingenommen. Die Feier begann heute morgen mit den Glückwünſchen, die die Angehörigen des Kaiſers dem Jubilar zwiſchen 9 und 10 Uhr darbrachten. Bei dem daran anſchließenden Feſtgottesdienſt predigte der frühere Hofprediger Vogel. Er unterlegte ſeinen Ausführungen den Bibeltext aus den Römerbriefen Kapitel 1, Vers 16, und betonte ſeine Anhänglichkeit an den Exkaiſer. Beim Feſtmahl, an dem nur Familienmitglieder und die engſten Freunde des Kaiſers teilnahmen, brachte der ehemalige König von Sachſen den Trinkſpruch aus. Die Stadt Doorn nahm ebenfalls lebhaften Anteil an der Geburtstagsfeier. Aus vielen Häuſern waren die holländiſchen und die ſchwarz⸗weiß⸗preußiſche Flagge heraus⸗ geſteckt worden. Eine große Menſchenmenge beobachtete die Auffahrt der Gratulanten zum Schloß. Beſonders flelen heute in der Stadt die vielen Parabeuniformen auf, ein für die Bewohner der kleinen Stadt äußerſt ſeltener Anblick. Die Feſtlichkeiten wurden am Samstag vormittag mit einer Kundgebung der Einwohner Doorns eingeleitet. Um 10,30 Uhr begab ſich eine Abordnung der Doorner Bürger⸗ ſchaft unter Führung des Bürgermeiſters Grafen Schimmel⸗ penninck⸗van der Oye, ſowie die Doorner Geſangvereinigung nach Haus Doorn, wo die Geſangvereinigung zunächſt einen Choral, das Niederländiſche Dankgebet und einige althollän⸗ diſche Volkslieder vortrug. Hierauf überreichte der Dvorner Bürgermeiſter dem früheren Kaiſer zwei kunſtvoll ausge⸗ führte Gartenbänke als Geburtstagsgeſchenk der Dvor⸗ ner Einwohnerſchaft, gleichzeitig als Ausdruck der Dankbar⸗ keit für die Wohltaten, die er den Armen Doorns erwieſen Habe. f Der frühere Kaiſer ſprach ſeinen Dank für die darge⸗ brachte Kundgebung aus, wobei er u. a. erklärte, daß er ſich ſeinerſeits dadurch erkenntlich zeigen werde, daß er 14 000 ausgeſuchte Roſen, die ihm von der deutſchen Adelsgenoſſen⸗ ſchaft zum Geſchenk gemacht wurden, für die Erweiterung des Roſartums beſtimmen wolle, deſſen Benutzung er kürzlich der Doorner Bürgerſchaft freiſtellte. Unſtimmigkeiten in Doorn? Wenn man engliſchen Berichten Glauben ſchenken darf, ſo ſind im Hauſe Doorn ernſte Unſtimmigkeiten ausge⸗ brochen. Die Kaiſerin Hermine habe in Wirklichkeit des⸗ halb nicht an den Feſtlichkeiten teilgenommen, weil ſie durch die Kinder des früheren Kaiſers ſich gekränkt fühle und ſich daher von allen Feſtlichkeiten fernhalten wolle. Fürſtin von Bülow geſtorben In Rom in der Villa Malta iſt am Samstag die Für⸗ ſtin von Bülow, die Gemahlin des früheren Reichskanz⸗ lers, geſtorben. Sie war 1848 geboren, entſtammte der italteniſchen Adels⸗ familte der Fürſten von Camporeale und war eine Stieftoch⸗ ter des talieniſchen Miniſters Minghetti. Fürſt Bülow hei⸗ ratete ſie im Jahre 1888, nachdem ihre frühere Ehe mit dem Grafen Dönhoff geſchieden war. Kinder ſind der Ehe nicht entſproſſen. * Wie uns hierzu von unjerem Berliner Büro ge⸗ drahtet wird, hat der Heimgang der Fürſtin Bülow, die wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag den Folgen eines Schlaganfalls erlegen iſt, in Berliner Geſellſchaften und diplomatiſchen Kreiſen, deren Mittelpunkt einſt das Fürſten⸗ paar bildete, lebhaftes Bedauern erregt. Die Fürſtin, die in erſter Ehe mit einem Grafen Dönhoff verheiratet war, ent⸗ ſtammte einem alten Bologneſer Geſchlecht. Ste kam ſchon als ganz junge Frau nach Deutſchland und hat, ohne jemals ihr Vaterland zu verleugnen, völlig deutſches Weſen in ſich aufgenommen. Das zeigte ſich ſchon in Wien, wo ſie in den Salons der deutſchen Botſchaft einen erleſenen Kreis von Staatsmännern, Künſtlern und Gelehrten um ſich verſam⸗ melte. Hans von Bülow entdeckte ihr außerordentliches muſikaliſches Talent. Viele Jahre war ſie eine der hervor⸗ ragendſten Schülerinnen von Franz von Liſzt. Häufig hat ſie ihr glänzendes Klavierſpiel in den Dienſt der Wohltätig⸗ keit geſtellt. Ste unterhielt auch nähere Beziehungen zu Richard Wagner und dem Haus Wahnfried. Seit ihrer Vermählung mit dem damaligen Botſchaftsrat in Petersburg, Bernhard von Bülow, war ſie 42 Jahre hindurch die unzer⸗ trennliche Begleiterin ihres Gatten, mit dem ſie eine tiefe, ſeeliſche und geiſtige Gemeinſchaft verband. Mit feinem Takt hielt ſie ſich ſelbſt von aller Politik fern und beſchränkte ſich darauf, ihrem Gatten den geſellſchaftlichen Rahmen für ſein Amt zu ſchaffen. Ihr Tod iſt, wie die Meldungen aus Rom beſagen, völlig unerwartet erfolgt. Noch gegen 8 Uhr morgens frühſtückte ſie, als eine halbe Stunde ſpäter eine plötzliche Herg⸗ lähmung eintrat. Die Leiche wird nach Hambur 9 überführt und dort beigeſetzt werden. Die herzlichſte Teil⸗ nahme wendet ſich dem Fürſt v. Bülow zu, der in wenigen lonaten ſein 80. Lebensfahr vollendet und von dem Verluſt ſeiner Gattin auf das ſchwerſte betroffen wird. Dem„Berliner Tageblatt“ werden aus Rom noch fol⸗ gende Einzelheiten gemeldet: Die Fürſtin hatte vor etwa vier Wochen einen linksſeitigen Schlaganfall erlitten, dem eine trügeriſche allmähliche Beſſerung gefolgt war. Trübes feuch⸗ tes Wetter hatte in den letzten Tagen der bereits Geneſenden die größte Vorſicht auferlegt. Am Samstag vormittag um 20 Uhr ſetzte dann plötzlich das Herz aus. Die Leiche wird einem von der Fürſtin noch zu Lebzeiten ausgeſprochenen Wunſche entſprechend in der Familiengruft der Bülows auf Klein⸗Flottbeck beigeſetzt werden. Di Ueberführung erfolgt wahrſcheinlich am Mittwoch. Trotz Ab raten der Aerzte wird auch Fürſt Bülow der Beerdigung bei⸗ wohnen. i Gegen die neuen Steuetborlagen Die im Reichsausſchuß ber deutſchen San dwürtſchaft zuſammengeſchloſſenen Spitzenorgantſationen haben folgenden Beſchluß gefaßt: 39155„ Die beutſche Landwirtſchaft muß angeſichts ihrer gegen⸗ wärtigen Notlage ihre ſchärfſten Bedenken gegen die neuen Steuervorlagen zur Deckung des Defizits im Reichs⸗ haushalt äußern. Schon bisher konnten die Steuern ſeitens der Landwirtſchaſt zum großen Teil nur durch Eingriffe in die Vermögensſubſtanz gezahlt werden. Die Land⸗ wirtſchaft muß daher die durch Erhöhung der Vermögens⸗ und Erbſchaftsſteuer ntſtehenden Neubelaſtung able hnen, und ſie iſt auch als Urerzeugerin nicht in der Lage, der beahſichtig⸗ ten Erhöhung der Biler⸗ und Branntweinſteuer zus zuſtimmen. 5. Auch der Entwurf des Steuervereinheit⸗ lichungsgeſetzers birgt in der jetzigen Faſfung die Ge⸗ fahr weit rer Steuererhöhungen in ſich, und wir lehnen daher auch dieſen Entwurf in der vorliegenden Faſſung ab. Bet dieſer Gelegenheit muß die Landwirtſchaft darauf aufmerkſam machen, daß erhebliche Möglichkeiten zur Verminderung der ihr auferlegten Steuerlaſt bisher unausgenutzt geblieben find. In einer erheblichen Erweiterung des Kreiſes der Realſteuer⸗ pflichtigen, insbeſondere auch in der Hinzu z leh ung der öffentlichen Betriebe zu Reichs⸗ und Landes⸗ und Gemeindeſteuern, in einer anderweitigen, den Lebensnotwen⸗ digkeiten der leiſtungsſchwachen Gemeinden beſſer gerecht wer⸗ denden Verteilung der Reichsüberwefſungen, iſt der Weg zur Erreichung dieſes Zieles unter anderem gegeben. Deutſchland China Anläßlich des Inkrafttretens bes deutſch⸗chineſiſchen Han⸗ delsabkommens vom 17. Auguſt 1928 hat Reichsminiſter Dr. Streſemann dem Miniſter des Auswärtigen der chineſiſchen Nationalregierung, Dr. Chegting Wang, telegraphiſch herzliche Glückwünſche ausgeſprochen. In ſeinem Antworttelegramm hat der chineſiſche Außen miniſter auch im Namen der Nationalregierung für die Glückwünſche gedankt. Mauſſenvergiftungen nach einem Feſteſſen Ein noch nie dageweſener Theaterſtandal Ueber Maſſenvergiftungen, von denen in Rotter dam 550 Teilnehmer an einem von der Perſonalvereinigung einer Lebensverſicherung veranſtalteten Feſteſſen betroffen worden ſind, wird bekannt, daß bei allen Vergifteten die Krank⸗ heitsſymptome durchweg leichter Natur waren, ſo daß alle er⸗ krankten Perſonen in wenigen Tagen vollſtändig wiederher⸗ geſtellt ſein werden und, ſoweit ſie das Krankenhaus aufgeſucht haben, zum größten Teil bereits wieder entlaſſen werden konnten. Trotzdem hat der Vorfall infolge der damit ver⸗ bundenen Begleitumſtände ungeheures Aufſehen erregt. Nicht nur konnte die Verſicherungsgeſellſchaft, deren Perſonal betroffen worden war, ihren Betrieb am Samstag nicht öffnen, ſondern es hat ſich auch herausgeſtellt, daß das Tipoli⸗ Theater, das die Teilnehmer an dem Feſteſſen ſpäter auf⸗ geſucht, durch Beſchmutzen und Beſchädigung der Bänke und der Räume ſtark benachteiligt worden iſt. Nach den Angaben von Augenzeugen hat ſich am Freitag abend während der Theateraufführung im Zuſchauerraum eine förmliche Panik entwickelt, da ungefähr 600 Zuſchauerx ſich zum großen Erſtaunen der Schauſpieler erſt vereinzelt, dann gruppenweiſe, ſchließlich in geſchloſſener Maſſe von den Sitzen erhoben und fluchtartig nach dein Ausgängen ſtürzten, wobei es in den Vorräumen zu heftigen Szenen kam. Der ſofort alarmierten Polizei und dem Perſonal des ſtädtiſchen Geſundheitsdienſtes bot ſich in den Gäugen des Theaters ein furchtbarer Anblick. Alle Totlettenräume waren überfüke, alle Gänge furchtbar be⸗ ſchmutzt. An den Wänden lehnten überall Perſonen, die mit heᷣtigem Brechreiz kämpfend nach Atem rangen. Auch der Platz vor dem Theater befand ſich in einem ſolchen Zuſtand, daß er von der Feuerwehr mit Schlauch⸗ leitungen geſäubert werden mußte Alle Speiſereſte in den betreffenden Reſtaurants wurden beſchlagnahmt. Man führt die Vergiſtungserſcheinungen auf verdorbene Speckkartoffeln zurück. Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Januar 1929 Reichs wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hält die Feſtrede Mititel⸗ unb Höhepunkt der Jubiläumsveranſtaltungen bes Ortsvereins Mannyeim war die Morgenfeier, die geſtern in der zwölften Stunde den großen Kaſinoſaal bis auf den letzten Platz füllte. Aus dem ganzen Lande waren Partei⸗ freunde herbelgeellt, um durch ihre Teilnahme an der Feier zu bekunden, wie ſehr ſie die rührige, erfolgreiche Tätigkeit des Ortsvereins Mannheim in den hinter uns liegenden zehn Jahren zu würdigen wiſſen. Wir erwähnen u. a. General⸗ ſekretär Wittig von ber Partetleitung in Berlin, den Lan⸗ desverbandsvorſitzenden Rechtsanwalt Stelnel ⸗Pforzheim, Prof, Dr. von Schubert⸗ Heidelberg, Prof. Bernthſen⸗ Heidelberg, Landgerichtsdirektor Dr. Geißler und General⸗ ſekretär Wolf ⸗ Karlsruhe, von der Landtagsfraktion die Abgg. Dr. Waldeck, Brixner, Obkircher und Wll⸗ fer, ferner die Stadträte Ludwig, Haas, Dr. Wittſack und Vath, Hanbelskammerpräſident Lenel, Kommerzlen⸗ rat Dr. Jahr, Regierungsrat Dr. Janſer und Rechts⸗ anwalt Lin deck. f Der zweite Satz des C⸗Dur⸗ Konzertes von Haydn, von den Herren Helmig(Cello) und Heinz Mayer(Klavier) mit hervorragender Techulk und tiefem Empfinden geſpielt, leitete die Feier weihevoll ein. Meichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius der alsdann das Wort zur Feſtrede ergriff, führte, beim Erſchelnen auf dem Podium auf das Lebhafteſte begrüßt, u. a. folgendes aus: Verehrte Parteifreunde! Ich möchte zunächſt meiner Freude Ausdruck geben, daß es mir durch dieſe feſtliche Ver⸗ anſtaltung nun endlich einmal vergönnt iſt, bei der Werbe⸗ woche den Mannheimer Freunden meinen Betrag, wenn auch nachträglich, zu liefern. Ich folge einer tiefgefühlten Pflicht, wenn ich dieſe Feſtanſprache übernommen habe, einer Pflicht zunächſt gegenüber ber Mannheimer Ortsgruppe, die von Anfang an ein Eckpfeiler unſerer ganzen Partei⸗ orgaulſattlon und ihrer Entwicklung hier in Baden iſt, die wöhl am beſten dazu prädeſtinſert war, dieſe Feſtveranſtaltung zu tbernehmen. Eine Pflicht iſt es auch gegenüber den zahl⸗ reichen Päartelfreunden, die aus dem ganzen Lande heute mor⸗ gen ſich hier vereinigt haben und die, ich darf das ruhlg ſagen, Kür allzu ſelten ihren Reichstagsabgeordneten zu ſehen und gu hören bekommen. Und Pflicht ſchließlich gegenllber unſerem gemeinſamen Werk, dem Landesverband Baden der Deutſchen Volkspartel, den ich mitbegründet habe, für deſſen Entwicklung ich mit verantwortlich bin und für deſſen Bedeutung ich heute hier Zeugnis abzulegen habe. Ich ſpreche heute zu Ihnen als Abgeordneter und Parteifreund und möchte als ſolcher in die⸗ ſer Stunde für das Wirken der Partei zeugen und für ihre Grundgedanken und für die Notwendigkeit einer Reform innerhalb unſeres Partelweſens eintreten. Wenn man wohl von ber Kunſt geſagt hat, ſie ſei Natur, geſehen durch ein Tem⸗ perament, ſo könnte man die Politik kennzeichnen als Ge⸗ ſchichte, vorwärts getrieben durch ein Temperament. Und ſo gehört unzweifelhaft zur Politik Charakter, Gemüt, Ueber⸗ geugung und Glaube. Und keine Parteſ wird jemals groß und bebeutſam ſein, die nicht durchdrungen iſt davon, den rechten Ming zu beſitzen. Freund Wliiig hat in einem ausgezeichneten Artſkel, ber vor elnigen Tagen in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ erſchlenen iſt, in humorvoller, jedenfalls eindringlicher Weiſe, Aber die Verhältulſſe vor zehn Jahren geſchrieben. Ich füge Einiges Perſönlſche hinzu, um das Grundſätzliche der dama⸗ ligen Bewegung herauszuarbeiten. Die Schar, die ſich damals um die neu errichtete Fahne bewegte, war nicht übermüßig groß. Es waren aber Männer und Frauen, es waren erfah⸗ rene Politiker und es war neu hinzugeſtrömt die Jugend, glücklicherwelſe auch eine große Zahl von Feldgrauen. Ich ſelbſt war bis dahin partelpolitiſch in keiner Welſe ortentiert. Als ich Ende November 1018 aus dem Felde nach Hauſe kam, fühlte ich einen unwiderſtehlichen Zwang, mich der Polltik zu widmen, obwohl es näher gelegen hätte, nach der vlerjähei⸗ gen Abweſenheit zunärhſt einmal mich der Familie zu widmen und meinen Beruf wieder aufzubauen. Ich folgte, ich darf es getroſt ſagen, einem Dämon und heute nach zehn Jahren darf ich, ohne beswegen mich zu ſchämen, vlelleſcht ruhig ſagen, als ich mich beim Vorſitzenden der Natlonalliberalen Partef in Heidelberg meldete, war ich feſt überzeugt, daß die nation zen und liberalen Gedanken in der damaligen Zeit ſich wieder Hurchſetzen müßten. Ich hatte gleich die Forderung erhoßen, der Vorſitzende möchte helfen, daß ich Abgeordneter würde. Daraus wurde nichts und ſch babe mich in Reiß und Glied gefügt, und in der erſten Zeit verſucht, mich zu orientie⸗ ren. Dle kleine Schar, von der ich eben geſyrochen habe und Uher die Herr Wittig Näheres erzählt hat, hat ſich hier in Mannheim zuſammengefunden. Was waren im letzten Grunde die Bewegaründe, die uns veranlaßten, die Deutſche Volkspartel hier in Mann⸗ heim ins Leben zu rufen? An der Syltze ſtand unſere Ueberzeugung, daß in der Verwirrung der Wahlkämpfe, in dem innerpolitiſchen Gezänk der nationale Gedanke ver⸗ dunkelt war, ſtand die Ueberzeugung, daß man der Außenpolltik allzu wenig Rechnung getragen hatte und ſoweit ſie Gegenſtand des Wahlkampfes und der Aus⸗ ſprache geweſen war, ſchien es uns, als ob ſie von Illuſtonen beherrſcht geweſen wäre. Von natlonaler realer Politik war damals keine Spur. Ich will nur feſtſtellen, daß es uns erfor⸗ derlich ſchien, wieder das Primat der Außenpolitik n betonen und den vaterländiſchen Gedanken wieder ſtärter in den Mittelpunkt der geſamten polltiſchen Arbelt zu ſtellen. Daneben auch ein Zweltes. Der Umſturz und die Wahlen hatten die partikularſſtiſchen Kräfte entfeſſelt. War es nicht grotesk, daß wir im Dezember und Januar zu einer„badiſchen Natlonalverſammlung“ wählten? War es nicht grotesk, daß neben der deutſchen Nationalverſamm⸗ lung in Weimar einzelne Nattonalverſammlungen gewählt würden, als ob es innerhalb des deutſchen nationalen Staates, innerhalb der deutſchen Nation noch nationale deutſche Min⸗ derheiten gäbe und dieſe zu beſonderen Nationalitäten ſich zu⸗ ſammenzufaſſen überhaupt ein Recht hätten? Wle weit waren wir don dem Gedanken eines Stein, eines Fichte und Dreitſchke entfernt, die nur ein Vaterland kannten, das Deutſchland hieß! Uns erſchienen dieſe Dinge nicht lächerlich, andern furchtbar ernſt, und es ſchlen uns notwendig zu ſein, den Relchsgedanken ſtärker in den Vordergrund zu rücken, nicht in dem Sinne, als ob wir in den Fehler verfallen und den Zentralismus zerſtören wollen. Die Sicherung der Verfaſſung ſelbſt aber im engeren Sinne gegenüber Abſolutis⸗ mus und Nadikalismus ſchien eine heſondere Aufgabe des Liberalismus zu ſeln. Hat auch der Otberalismus in ber ganzen Geſchichte, die er im 19. Jahrhundert aufzuweiſen hat, immer gerade da⸗ fſtrein ſeines Gefühl gehabt, wie notwendig es iſt, gegenüber Radikalismus und Abſolutismus Gegengewichte und Sicherungen einzubauen und iſt er doch vielleicht in dieſer geſchlchtlichen Zeit überhaupt der geborene Verfa ſungsgeber geweſen. daß es notwendig ſei, gegenüber dem ſich anbahnenden Radika⸗ lismus nach Gegengewichten zu ſuchen. Ein Teil von uns hat damals den Gedanken einer zweiten Kammer propagtert, andere und ich gehörten zu ihnen, ſuchten in der Demokratie ſelbſt die Gegenkräfte zu entwickeln, vor allem in der Heraus⸗ hebung der Stellung des Relchspräfſdenten, dann aber auch in dem Verſuch, die Demokratie bis zum Ende durch⸗ zuführen, weil nach aller geſchichtlichen Erfahrung in der De⸗ ſich entwickelten. Ich meine Volksabſtimmungen und Volksinitfative. Nach allen geſchichtlichen Erfahrungen mußte bas weit nach links ausgeſchlagene Pendel demnächſt nach rechts aus⸗ ſchlagen, mußte bald eine Reaktlon einſetzen. Ich glaubte aber, es ſei notwendig, in der Mitte eine Kraft aufzurichten, die dieſe Reaktion verhindert, ein Auffangorgan, das in der Lage war, eine gleichmäßige ſtetige Fortſchrittsentwick⸗ lung in der Mitte, nicht auf den Flügeln, zu gewährleiſten. Nach der Gründung haben wir zunächſt an verſchiedenen Punkten bes Landes raſche, große Erfolge erzielt. Wir haben unſere Zeit benutzt, wir haben die Organkfation aus⸗ gebaut, das Gegebene zu vertiefen geſucht, wir haben Fühlung genommen mit der ganzen Parteiorganiſation, wir haben vor allen Dingen an der geiſtigen Vertiefung der neuen Be⸗ wegung gearbeitet. Wir ſind zum erſten Male öffentlich durch⸗ gebrochen bei den Stabtverordnetenwahlen im Frühfahr 1919, wo es uns überraſchenderweiſe gelungen iſt, eine große Zahl von Sitzen, in Heidelberg mit einem Schlag 12, zu erringen. Seither haben wir uneinnehmbare Stützpunkte, auch hier in Baden, erobert. Kräfte, die fachlich wirkten und die öffentliche Meinung fanden ſich bald mit der Notwendig⸗ keit der Deutſchen Volkspartei ab. Die weitere Entwicklung iſt bekannt. Die Ortsgruppen haben ſich ſchnell gebildet. Heute dürfen wir ſagen, daß wir innerlich und äußerlich eine kräftige Organiſation ſind und mit Vertrauen den Wahlen dieſes Jahres entgegenſehen, mit Vei⸗ trauen auch deshalb, weil wir den Geſetzen, nach denen wir zugeſtrebt ſind, getreu geblieben ſind in der ganzen ver⸗ gangenen Arbelt. Laſſen Sie mich im Anſchluß an die Grundgedanken, die ich entwickelt habe, in gedrängter Kürze dieſen Nachweis zu führen verſuchen. Zunächſt unſer Parteiführer Streſe⸗ mann hat in fünfjähriger aufopfernder Arbeit das Primat der Außenpolittk ſtabiltſtert. Seinen Zielen und Wegen folgt heute die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes Am vergangenen Freitag habe ich es im Auswärtigen Ausſchuß ſelbſt erlebte, wie er in alter Schlagkraft in Angriff und Abwehr ſeine Außenpolitik in voller Breite entwickelt hat, wie er es darſtellte, daß ſeine Beſtrebungen keineswegs nur auf Verſtändigungspolitik abgeſtellt waren, nicht in hypno⸗ tiſchem Zug nach dem Weſten, nachdem er es überall ver⸗ ſtanden hatte, nach Oſt und Weſt wertvolle Verbindungen zu knüpfen, daß ſie vor allem nicht am Ende ihrer ganzen Auf⸗ gabe angelangt waren. Erſt jetzt tritt dieſe Außenpolitik in den Entſcheidungskampf ein um die Neviſion des Dawesplanes und um die Näumung des beſetzten Gebietes, und nicht nur haben wir alle Pflicht, die Kritik fachlich zu⸗ rückzuſtellen, bis dieſe Gefahrenzonen überwunden ſind, ſon⸗ dern ich glaube, der Appell an das geſamte Volk, ſich hinter dieſe Außenpolitik im gegenwärtigen Augenblick zu ſtellen, ſollte nicht vergebens verhallen. Im Rahmen der Innenpolitik iſt nun bie Frage der Reichsreſorm in den Mittelpunkt geſtellt worden. Ich habe mich immer dafür eingeſetzt, daß die Länderkonferenz und ihre Unteraus⸗ ſchüſſe häufig, möglichſt noch häufiger als bisher, zuſammen⸗ treten mögen. Es iſt erſt kürzlich anerkannt worden, daß dort mehr praktiſche Arbeit geleiſtet wird, als in der breiten Oeffentlichkeit bekannt wird. Unftarismus und Föde⸗ ralismus ſind keineswegs Antitheſen. Auch die konſe⸗ guenteſten Unktarier haben gegenüber den Länder⸗Vertretern eingeräumt, daß Länder beſtehen bleiben müſſen, bei weit⸗ gehender Selbſtverwaltung, bei eingehender Mitwirkung an der Geſetzgebung des Reiches. Die Exiſtenz des Reichs rats iſt nie beſtritten worden. Trotz aller bisherigen Debatten konnte noch niemand eine Löſung finden. Doch iſt durch die Länderkonferenz eine Mei⸗ nung nach drei Richtungen hin anzubahnen: die Fragen, die das Reich ſelbſt betreffen; eine verſtändnisvolle Gliederung unter Schonung der berechtigten beſteheuden Grenzen; eine Auseinanderſetzung über die Verteilung der Zuſtändigkeiten innerhalb des Reiches. Doch wird die Entſcheidung nicht hier fallen, ſondern durch eine Tat, Wenn und wie dieſe Tat je⸗ doch kommen wird, das kann man heute noch nicht ſagen. Die Vorausſetzung iſt eine Art von Gottesfrieden zwiſchen dem Reiche und den Ländern Ich ſelbſt habe erklärt, daß man ſich mit den Miniſterpräſidenten der Länder zu⸗ ſammenfinden muß, um zunächſt eine Generalklärung der finanzlellen Fragen zu erzielen, oder, wenn das unlcht möglich iſt, dieſe Streitigkelten grundſätzlich zurückzu⸗ ſtellen Denn das iſt das Vergiftendſte, daß Reich und Län⸗ der wie völlig freie Staaten miteinander verhandeln, ja wie Privatperſonen gegeinander Zivilprozeſſe führen.(Beffall.) Seit vor 10 Jahren in Baden die Deutſche Volkspartei gegründet wurde, beſteht in ihr die Auffaſſung, daß die ſo⸗ zialen Forderungen beſondere Rückſicht verdienen. Wir badi⸗ chen Nationalliberalen hatten dazu ganz beſondere, in un⸗ ſerer Geſchichte begründete Urſache. Wir haben uns daher auch immer mit beſonderer Energie für dieſe Fragen einge⸗ ſetzt. Erneuerung der Arbeits⸗ und der Kaufkraft des deut⸗ Und ſo hatten auch wir das Gefühl, mokratie und ihren Erſcheinungen eigene ſtarke Gegengewichte ſchen Volkes ſind entſcheidende für eins Wiederanſtieg. Wir haben auch an ber Wirtſchaftspolitik des vergangenen Luſtrums entſcheibdend mitgewirkt. Wir haben von der Wirtſchaft den unerträglichen Zwang ferngehalten, den Staat aber vor der Ueberwucherung mit Wirtſchaft geſchützt. Poſt⸗ tiv hat die Deutſche Volkspartei tatkräftig die Wiederauf⸗ bauarbeit gefördert. Wir dürfen dieſe Leiſtung hervor⸗ heben und brauchen unſer Licht nicht unter den Scheffel zu ſtellen. Oberflächlichſter Rückbück ſieht die Fortſchritte, die die deutſche Wirtſchaft ſeit dem Zuſammenb uch und ſeit der In⸗ flation gemacht hat. Ungeheure Opfer, heroiſche Anſtrengun⸗ gen des ganzen Volkes haben uns ſo weit gebracht. Die Ge⸗ ſichte wird dieſe Leiſtung neben das Durchhalten im Kriege ſtellen; das Ausland trägt ihr durch Kredithilfe Rechnung. Wir durften dieſe Hilfe annehmen, weil wir zu⸗ nächſt mit entſchloſſener Hand das Wiederaufbauwerk felbſt in Angriff genommen hatten. Wer ſolche ſtolzen Worte pebraucht, hat andbererſeits die Pflicht, zu betonen, wie viel noch zur Vollendung des Wlederaufbaues zu leiſten bleibt, wie ſchwach und kri⸗ ſenhaft die Lage mancher Wirtſchaftszweige, wie groß die Not in weiten Volkskreiſen, vor allem, daß man aus der bis⸗ herigen Leiſtung irgend einen ſicheren Maßſtab für dis zukünftige Entwicklung nicht entnehmen kann. In der öffent⸗ lichen Erörterung der letzten Wochen ſind die ſchwachen Stel⸗ len unſeren Wirtſchaftslage klar beleuchtet worden. Immer mehr konzentriert ſich das Intereſſe auf den entſcheidenden Punkt: unſeren gewaltigen Kapitalbedarf für Be⸗ völkerungswachstum, Beſeitigung von Aufbaurückſtänden und Schritthalten mit inbuſtriellen Konkurrenzländern, ein Be⸗ darf, den wir bis auf weiteres aus eigener Kraft nicht decken können. Bildlich geſprochen, iſt Deutſchland ein Schwer⸗ beſchädigter, der auf dem Wege der Wiedergene⸗ ſung ſich befindet, aber ſeine volle Erwerbsfähigkeit noch lange nicht wieder erreicht hat. Die politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Grundlagen des Reichs ſind noch nicht wieder gefeſtigt, der Wiederaufbau noch in vielen Teilen ein Not⸗ bau. Wir haben vielleicht allzu viel Gewicht bei der Au'⸗ bauarbeit darauf gelegt, die Faſſade einladend, ja prunk⸗ voll zu geſtalten. Man barf ſich dadurch nicht täuſchen laſſen. Die Worte, die der Reichstagspräſident bei Eröffnung der neuen Legislaturperiode im Frühſommer des vergangenen Jahres geſprochen hat, gelten auch heute und noch mehr als damals.„Wenn ich“, ſo führte Herr Loebe am 14. Juni im Reichstage aus,„die heutige Lage Deutſchlands mit dem Juni 1920 vergleiche, wo ich zum erſten Mal die Ehre hatte, die Verhandlungen eines Reichstags der Deutſchen Republik zu eröffnen, ſo wird jedem Auge ſichtbar, daß wir ein gutes Stück vorwärts gekommen ſind. Aber ein weſentlicher Haupt⸗ teil der Aufbauarbeit liegt noch vor uns. Er iſt verknüpft mit außenpolitiſchen Verpflichtungen, mit den Repara⸗ tionsabgaben, die in dieſem Jahre ihre Höchſtſumme er⸗ reichen, mit der Beſetzung deutſchen Gebietes. Dieſe harte Kriegslaſt hat in der Vergangenheit die Erfüllung vieler ge⸗ rchter Wünſche unſerer eigenen Mitbürger gehindert und hin⸗ dert ſie noch heute. Die Ausländer bekommen ein fal⸗ ſches Urteil von der Lage des deutſchen Volkes, wenn ſie es auf den üblichen großen Straßen des Wellver⸗ kehrs zu gewinnen ſuchen. Die Laſt dieſer Kriegstribute wird an anderen Stellen erarbeitet und durch Entbehrungen getragen von dem deutſchen Mittelſtand, der noch immer nicht eine geſunde Grundlage für ſeine neue Exiſtenz hat finden können, von den Angeſtellten und Arbeitern, die ſich vergeb⸗ lich um eine menſchenwürdige Wohnung, um eine ſtändige Beſchäftigung bemühen, von den Bauern, deren Notlage von allen Partelen anerkannt worden iſt.“ In der Gegenwart kommt zu der Sorge um die Wirt⸗ ſchaftslage die Sorge um die Sicherheit der polltiſchen Verhältniſſe. Ich denke nicht daran, zu Ihnen heute über die Regierungsverhandlungen und über die große Koa⸗ litton zu ſprechen. Wohl aber muß ich die allgemeinen Grundlagen dieſer Verhältniſſe behandeln, die eine Reform des deutſchen Parlamentarismus verlangen. Dazu gehört nor allem eine Sicherung der feweiligen Regterungskoalttion. Das ſollen die Anträge der Deutſchen Volkspartei erreichen helſen. Man kann darüber ſtreiten, ob ſich die heutigen Verhältniſſe auch ohne Verfaſſungsänderung beſſern ließen. Aber ich bin der Anſicht, daß keine durchgreifende Beſſerung erreicht werden kann ohne eine Wahlreform, die eine nähere Verbindung des Abgeordneten mit ſeinen Wäh⸗ lern ermöglicht. Dazu gehört eine innere Erneuerung durch eine Selbſthilfe der Parteſen. Keine große politiſche Partei kann an der Erſcheinung vor⸗ übergehen, daß ſie zerſetzt wird durch die Intereſſen der Be⸗ rufsſtände. Man hört ſetzt oft die Meinung vertreten, daß es ja auch auf diefe Weiſe gehe. Ich glaube, daß die Gegenwart mindeſtens noch nicht für eine derartige Entwicklung reif iſt, weil die Reichsbürokratie dem Kampf aller Stände gegen alle nicht allein ſtandhalten könnte. Deshalb kann nicht auf eine Gliederung der Staatsbürger in der Form der henteßen Rar⸗ teien verzichtet werden. Durch die von mir ſelbſt vorge⸗ triebenen Geſetzentwurf über den Reichswirtſchaftsrat könnte man ſich wohl eine Gegenüberſtellung der Stände im Reichs wirtſchaftsrat denken. Die politiſchen Parteien aber müſſen ſich immer wieder auf ibre eigene Grundlage gurück⸗ finden, die Ideen, auf denen ſie aufgebaut ſind. Einen An⸗ ſatz dazu bot bei der Deutſchen Volkspartei die Sitzung des Zentral⸗Vorſtands, ein erſtes Ergebnis war die Relchs⸗ angeſtelltentagung, bei der ſich alle Vertreter der Angeſtellten⸗ ſchaft einmütig auf dem Boden der Parkei zuſammenfinden konnten. Wenn die Partei ſich wieder auf ihre Grundidee beſinnt, ſo wird ſie dabei beſonders die Zuſtimmwung der Jugend finden, die ſie in der Zukunft braucht. Nicht die Anarchie des Egofsmus wird die Wirtſchaft fördern, ſondern Ausgleich der Intereſſen. In der fortſchretenden Mechant⸗ ſierung darf der Geiſt nicht verloren gehen. Solche Arbeit wird die Partei vor Erſtarrung hüten und in den Stand ſetzen, die natfonglen Kräfte zuſammenzufaſſen. So wollen wir gerade an dieſem Tage neu geloßen, geiſtige Arbeit, politiſche Arbeit zu leiſten, mit neuen Kräften, für das Vorausſetzungen 5 4 .. ee Sec eK Nnaea nee e r erde. e In e „ eee N — Montag, den 28. Januar 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabef 3. Seite. Nr. 48 833 letzte und höchſte Ziel: unſer Vaterland. Dazu möge uns be⸗ ſonders aneifern das leuchtende Vorbild, das vor uns ſteht in der Geſtalt des getreuen Eckehard des deutſchen Vol⸗ kes, des Reichspräſtdenten von Hindenburg. Dr. Curtius ſchloß ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ mene Anſprache mit einem breifachen Hoch auf das deut ſche Vaterland und auf Hindenburg, in das alle An⸗ weſenden begeiſtert einſtimmten. Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft Stadtrat Auguſt Zudwig ergriff, als der Beffalls⸗ ſturm verrauſcht war, der Dr. Curtius an ſeinen Platz ge⸗ leitete, das Wort, um dem Feſtredner im Namen des Orts⸗ vereins herzlich und innig zu danken und zu betonen, daß der Reichswirtſchaftsminiſter mit ſeinen Ausführungen dieſe Stunde zu einer Weiheſtunde geſtaltet habe, die den Höhepunkt der ganzen Feſtwoche bilde. Der Redner machte sodann die Mitteilung, daß der Vorſtand des Ortsvereins in einer ſeiner letzten Sitzungen einſtimmig beſchloſſen hat, drei um die Partei und den Ortsverein hochverdiente Per⸗ ſönlichkeiten zu Ehreu mitgliedern zu ernennen. Es ſind dies: 1. Frau Julie Baſſermann, die Lehens⸗ gefährtin des unvergeßlichen Führers der Nationalliberalen Partei im Deutſchen Reiche, 2. Geheimrat Ludwig Mathy⸗ Heidelberg, der Mitbegründer des Ortsvereins, der ſchon als Jüngling für die nationale Sache tätig war und 3. der Mit⸗ begründer der Partei, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Cur⸗ ti us, der ſich um die Partei große Verdienſte erworben hat. Die Ehrenurkunden die von den Herren Zudwig, Haas und Dr. Waldeck unterzeichnet ſind, haben folgenden Wortlaut: Am Tage ſeines 10jährigen Beſtehens ernennt der Orts⸗ verein Mannheim der Deutſchen Volkspartei ſelue Mit⸗ hegründerin Fran Julie Baſſermann die Lebensgefährtin des unvergeßlichen Führers der National- liberalen Partei des Deutſchen Reiches, Gruſt Baſſermaun, die Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Frau im öffentlichen Leben, die bewährte Mitarbeiterin im Kampfe für nationale und liberale Ideale, zu ſeinem Ehrenmitglied. Am Tage ſeines 10 jährigen Beſtehens ernennt der Orts. verein Mannheim der Deutſchen Volkspartei ſeinen Mit⸗ begründer Herrn Geheimen Regierungsrat Lubwig Mathy in Heidelberg der als Jüngling für Deutſchlands Einheit kämpfte und als Greis ſie verteidigte, dem innige Liebe zum Vaterland Veit⸗ ſtern des Lebens war, der, in klaſſiſchem Geiſt gebildet, ein Vorkämpfer der Freiheit des Geiſtes wurde, der die Partei förderte, um Volk und Vaterland zu dienen, zu ſeinem Ehren⸗ mitglied. 5 Am Tage ſeines 10jährigen Beſtehens ernennt der Orts⸗ verein Mannheim der Deutſchen Volkspartei Herrn Reichswirtſchaftsminiſter und Neichstagsabgeordneten Dr. Julius Curtius den Mitbegründer der Partei in Baden, der in unermüdlicher Arbeit die verſprengten Anhänger der alten nallonalltberalen Ideale ſammelte und die Deutſche Volkspartei durch Wort und Schrift aus kleinſten Anfängen zu der heutigen'arken Stellung des Liberalismus in Baden emporführte, den erſten Reichstagsabgeordneten der Partei in Baden, der ſich in bei⸗ ſpielloſer Laufbahn vom Stadtverordneten zum Reichs mintſter als wahrhaft liberaler und weitblickender Staatsmann er⸗ wieſen hat, zu ſeinem Ehrenmitglied. Die Ehrenurkunden ſind von zwel Partelmſtgliedern, dem Architekten Baumüller und dem Buchbludermeiſter Böhm, entworfen und angefertigt. Da Frau Julie Baſ⸗ ſermann inſolge Krankheit leider am Erſcheinen verhindert war, ſo überreichte Str. Ludwig unter herzlichem Beifall der Feſtverſammlung die Ehrenurkunden Geheimrat Mathy und Dr. Curtius mit Worten der Anerkennung und des Dankes für die der Partet geleiſteten treuen Dienſte. Er verlieh dabei der Hoffnung Ausdruck, daß die drei Ehrenmit⸗ glieder dem Ortsverein noch recht lange erhalten leiden mögen. Wieder erklangen meiſterlich Cello und Klavier(Air aus der D⸗Dur⸗Suite von Bach). Damit ſchloß die einſtündize, überaus eindrucksvolle Morgenfeier. Gemeinſames Mittageſſen Im kleinen Kaſinpſaale vereinigten ſich hlerauf eine große Anzahl Damen und Herren zum gemeinſamen Mittageſſen Stadtrat Ludwig ergriff hier nochmals das Wort, um einen kurzen Rückblick auf die 8 e ſt w oche des Ortsvereins zu Aus dem ſozialdemokratiſchen Lager Berlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu einem ungewohnten früheren Termin— ſchon auf den 10. März— ruft die Sozialdemokratie ihren Parteitag ein. Das ſieht faſt ſo aus, als ob die Sozialdemokratie kri⸗ tiſche Ereigniſſe nicht für ausgeſchloſſen hält und darum für alle Fälle gerüſtet zu ſein wünſcht. Der Entſchluß iſt offenbar auch etwas überſtürzt gefaßt worden. Wer den Be⸗ richt der Reichstagsfraktion erſtatten ſoll, ſteht noch offen. Da⸗ für hat man den Bericht der Wehrprogramm⸗Kommiſſton in Herrn Wilhelm Dittmanns„bewährte“ Hände gelegt. Ueber die Internationale wird Arthur Criſpin, der Mann, der„kein Vaterland kennt, das Deutſchland heißt“, be⸗ richten und über die Frau in Politik und Wirtſchaft die Ge⸗ noſſin Marie Juchacz— auf der ganzen Linie ein An⸗ ſchwellen und ein Sieg des Radikalismus. Die Sprengſtoffanſchläge in Thüringen Seit Samstag ſind in Thüringen drei Sprengſtoff⸗ anſchläge verübt worden. Ein Angeſtellter einer Apoldaer Wollwarenfabrik, eine alleinſtehende Frau in Weimar und eine nicht genannte Perſon in Bornſtädt erhielten Poſt⸗ pakete, die eine Höllenmaſchine mit ſtarker Ladung ent⸗ hielten. In Weimar und Bornſtädt explodierten die Päckchen bei der Oeffnung und verletzten vler Per⸗ ſonen. Bel den Höllenmaſchinen handelte es ſich angeblich um ein„Taſchenkino“. In einer beiltegenden Anweiſung wurde geſagt, man würde auf einer Milchglasſcheibe Bilder erſcheinen ſehen, wenn man einen auf der Rückſeite befind⸗ lichen Ring drehe. Durch dieſe Drehung wurde dann die Ent⸗ zündung des Sprengkörpers herbeigeführt. Inzwiſchen iſt es gelungen, den Verfertiger und Ab⸗ ſender der Höllenmaſchine in einer thüringiſchen Kranken⸗ anſtalt zu ermitteln und feſtzunehmen. Der Täter hat be⸗ reits ein volles Geſtänduts abgelegt. Es handelt ſich um einen Schloſſer Otto Pflug aus Apolda. Er gibt an, nur die drei bereits bekannten Höllenmaſchinen angefertigt und abgeſchickt zu haben und will dies infolge Familienſtreitig⸗ ketten getan haben. Schaumburg ⸗Lippe fordert Anſchluß an Preußen. Die Verhandlungen zwiſchen Preußen und Schaumburg ⸗Lippe über den Anſchluß an Preußen gehen ihrem Abſchluß ent⸗ gegen. Die vom ſchaumburg⸗lippiſchen Landtag formulierten Bedingungen ſehen im weſentlichen vor, daß Schaumburg⸗ Oippe als einheitlicher preußiſcher Teil mit dem Namen Schaumburg⸗Livpe erhalten bleiben ſoll, und zwar unter An⸗ ſchluß an die Provinz Hannover. Die Staatsbeamten ſoll Preußen unter Wahrung aller wohlerworbenen Rechte über⸗ nehmen. Politiſcher Prozeß gegen einen Pfarrer Wegen Vergehens gegen das Republikſchntzgeſetz Vor dem Erweiterten Schöffengericht Berlin⸗Mitte hatte ſich am Samstag der evangeliſche Pfarrer Hans Krie⸗ ger aus Eſchefeld bei Freiburg in Sachſen wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz zu verantworten. Die Anklage ſtützt ſich auf eine Veröffentlichung des An⸗ geklagten im„Reichswart“ vom 3. Auguſt vorigen Jahres, in der er unter der Ueberſchrift„Wie geht man mit der Wahrhelt um?“ einen Brief wiedergegeben hatte, den er an den wegen Fememordes verurteilten Oberleutnant a. D. Schulz im Plötzenſeer Gefängnis geſandt hatte. In dem Artikel, dem als Motto der Vers„Die Helden ins Loch, die Schieber auf den Thron, das iſt im neuen Deutſchland die Staatsraiſon!“ vorangeſtellt war, wurde anneführt, daß Schulz nicht vergeſſen ſolle, was bieſe Republis, aufgebaut auf Lügen, Meineid und Hochverrat, ihm angetan habe. Im übrigen ſprach der Brief an Schulz Grüße zu ſeinem Ge⸗ burtstag ans. In dem Artikel wurde dann von dem Verfaſſer be⸗ mängelt, daß dieſer Brief Schulz nicht ausgehändigt wor⸗ den ſei. Nach längerer Beratung verurteilte das Erweiterte Schöffengericht Berlin⸗Mitte den Angeklagten zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten und Tragung der Koſten. Letzte Melbungen Sturm über Sübfrankreich — Paris, 27. Jan. Ein ungewöhnlich heftiger Miſtral weht ſeit geſtern über Südfrankreich. Die telegraphiſchen Verbindungen zwiſchen Nizza und Toulon ſind unterbrochen, und die Züge erleiden mehrſtündige Verſpätungen. In Mar⸗ ſeille iſt der Sturm ſo ſtark, daß der Hafenverkehr ſeit 24 Stunden völlig ſtillgelegt iſt. Gleichzeitig iſt eine Ber ⸗ ſtär kung der Kälte eingetreten. In der Gegend von Perpignan ſank die Temperatur bis auf 14 Grad unter Null. Paris liegt in tiefem Schnee. Heftige Schneefälle und Verkehrsſtörungen in Italien — Mailand, 27. Jan. Infolge neuerlicher heftiger Schnee⸗ fälle und eines unerhört ſtarken Schneeſturms mußte in der Provinz Udine der Poſtautoverkehr eingeſtellt werden. Auf der Linie San Giorgio⸗Nogaro blieb ein Perſonenzug im Schnee ſtecken. Die Züge auf Rom und Trient haben eben⸗ falls große Verſvätungen. Entgleiſung des Expreßzuges Liſſabon Madrid Der Expreßzug Liſſabon— Madrid iſt bei Valencia d' Al⸗ cantara an der ſpaniſch⸗portugteſiſchen Grenze entgleiſt. Meh⸗ rere Wagen wurden zertrümmert und drei Perſonen getötet. werfen. Wenn man, ſo betonte er, den Blick zurückſchweifen läßt, ſo muß konſtatiert werden, daß die Feſtwoche ein voller Erfolg für den Ortsverein war. Die abgelaufenen 10 Jahre brachten dem Ortsverein und der Partei wohl viel Arbeit und Mühe, aber auch außerordentlich ſchöne Erfolge. Er möchte dieſe Stunde nicht vorübergehen laſſen, ohne denen, die am Aufbau der Partei mitgewirkt haben, den herzlichſten Dank auszufprechen. Er möchte die Aufmerkſamkeit lenken auf den Parteivorſitzenden Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, der in Gemeinſchaft mit Dr. Curtius viel erſprieß⸗ liche Arbeit geleiſtet hat. Er ſchlage vor, an Dr. Streſe⸗ mann und Frau Baſſermann Begrüßungstelegramme zu ſenden. Die beiden Begrüßungstelegramme lauten: Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Berlin. Die zur Feier des zehnjährigen Gründungstages des Ortsvereins Mannheim verſammelten Parteifreunde entbieten dem hochverehrten Führer herzlichſte Grüße und erneuern in tiefer Dankbarkeit das alte Treuegelöbnis. Ludwig. Frau Julſle Baſſermann. Der Ortsverein Mannheim hat Sie heute am Tage des zehnjährigen Beſtehens zum Ehrenmitglied ernannt. Wir gedenken an dieſem Tage in Trauer unſeres Führers Ernſt Baſſermann und ſenden herzliche Grüße. Ludwig. Stadtrat Ludwig gedachte ſodann der großen Verdienſte des Geheimrats Mathy um die Gründung des Ortsvereins, die im Kaſinoſaale ſ. Zt. vollzogen wurde. Gerne und willig ſei man ihm geſolgt. Einen Mann von ſolchem Idealismus könne man nur ſelten finden. Er ſei ein Vorbild für die Jugend. Dann würdigte der Redner nochmals kurz die Tätigkeit von Dr. Curtius. Auch ſeiner Führerſchaft ſei man gerne gefolgt. Das Hoch auf die Ehrenmitglieder fand begetſterte Aufnahme. 8 Der Induſtrie⸗ und Handelsa sſchuß des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei hielt am Sonntag nachmittag unter dem Vorſitz von Dr. Ulm⸗ Maunheim eine Sitzung ab, die ſich eines ſehr guten Beſuches aus den Kreiſen der badiſchen Induſtrie und Wirtſchaft er⸗ freute. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hielt ein einbreivieretlſtündiges Referat über die wichtigſten wirtſchaft⸗ lichen Gegenwartsprobleme, im beſonderen über die bevor⸗ ſtehende Reparationskonferenz, den Reichsetat und die zur Deckung des Fehlbetrages in Ausſicht genommenen Steuern. Die wie immer ſehr gründlichen Ausführungen, die durchweg vertraulicher Natur waren, fanden den lebhaften Belfall der Verſammlung. In der Ausſprache betonten mehrere Wirt⸗ ſchaftsvertreter die beſonders mißliche Lage Badens als eines Grenzlandes. Der Niniſter ging in ſeinem Schlußwort auf verſchiedene der vort Jrachten Klagen ein und verſprach, ſo⸗ weit er es vermöge, ſein Möglichſtes zu tun, um namentlich hinſichtlich der Tarifpolitik der Reichsbahn für Abhilfe zu ſorgen. Erſt nach dreiſtündiger Dauer war die Tagung, die eine Fülle des Anregenden und Intereſſanten bot, beendet. Olio Propheter Epilog zur Gebächtnisausſtellung im Mannheimer Kunſtverein Otto Propheter iſt zu früh von uns gegangen. Aber er wird welter leben in ſeinen Werken. Es war nicht ſeine Auf⸗ gabe, mit überſchäumender Energie Wege zu bahnen in künſt⸗ leriſches Neuland. Sbill und ſorgſam, mit ſtetem Fleiß und treuer Hingabe hat er gewirkt, man kann ruhig ſagen als ein Mannheimer Chroniſt der Jahrzehnte von 1890 bis etwa 1920. Zwar hat er nicht, wie ein rechter Geſchichtsſchreiber, die Ereigniſſe der Zeit feſtgehalten für ſpätere Geſchlechter. Aber er hat die Männer und Frauen im Bilde der Nachwelt überliefert, um die ſich das Mannheimer Leben dieſer Tage konzentrierte. Seine Kunſt war reinſte Bildnerkunſt. Das trifft nicht nur zu wegen ihrer Gegenſtände. Nein, das Porträtieren iſt auch ihre tiefere Weſensart. Sie ſchaltet nicht frei mit ihren Motiven, ſie geſtaltet nicht eigenwillig neue Formen, die, auch wenn der Dargeſtellte in ſeinen äußeren Zügen er⸗ kennbar iſt, dennoch einen tiefen und markanten Stempel der Eigenart des Künſtlers erhalten haben. Nicht wie er den zu Porträtierenden ſah, war das ausſchlaggebende. Oder wenn es das war, ſo wollte er ihn ſehen, wie er tatſächlich war. Otto Propheters Kunſt wollte nicht mit freier Souveränität etwas Neues geſtalten. Sie wollte dienen, der Wahrheit dienen. So iſt ſie auch nicht mit einigen Worten einheitlich zu charakteriſteren. Sie iſt ſa ſelbſt nicht unbedingt ein⸗ heitlich. Propheter paßt ſich an, er wählt je nach der Art ſeiner Aufgabe, je nach dem Charakter des Darzuſtellenden andere Mittel, andere Stilformen. Am meiſten zeigt ſich das bei den Damenbildniſſen, bie z. T. faſt an Tiſchbein und ſeine Zeit, Angelika Kauffmann und ähnliche erinnern. Da iſt etwa das in weißlichroſa und grünen Tönen gehaltene Bildnis der Frau Völker, noch mehr aber das Kind in der Landſchaft mit ſeinen paſtellartig zarten Farben. Wie viel kühler das Bildnis des Fräulein von Scheffel, bei dem der hellgraue Pelz die„Temperatur“— wenn man ſo will— beſtimmt. Nur der blaue Hut und ein ſchmaler roſa Streifen bringen etwas „Wärme“ in das Ganze. Moderner, obwohl es ſchon 1892 gemalt iſt, wirkt das Porträt der Frau von Hohenemſer. Einen Uebergang zum Helldunkel Lenbachſcher Art ſtellt Frau von Heymel dar. Mit den Mit⸗ teln, die von dam Altmeiſter deutſcher Porträtmalerei be⸗ kannt ſind, gibt Propheter etwa die vornehmen Züge der Frau Kommerzienrat Engelhorn wieder oder der beiden Ehrenbürgerinnen der Stadt Mannheim, Frau Geheimrat Lanz und Fräulein Anna Reiß. Erwähnt ſeien auch die Bild⸗ niſſe von Frau Kommerzienrat A. Benſinger, Frau Dr. Eck⸗ hard, Frau Kommerzienrat Röchling, Frau Niering. Reichere Möglichkeit zur Charakteriſtik und Individuali⸗ ſierung gibt dem Maler naturgemäß das Herrenbild⸗ nis. Daß Otto Propheter dieſer Aufgabe gewachſen iſt, zeigt die Vielſeitigkeit dieſer reichen Ausſtellung. So hat er den Ehrenbürger der Stadt Mannheim, Geheimrat Dr. Karl Reiß, zweimal porträtiert: Das eine Mal ganz Würde, bei aller menſchlichen Liebenswürdigkeit doch auf Repräſentation geſtellt, das andere Mal umgekehrt. Bei aller Würde und Repräſentattion vor allem das Menſchliche betont, die Güte und das verſtehende Mitfühlen. Aehnlich aus dem Helldunkel herausgearbeitet, gibt er eine Reihe anderer älterer Herren, etwa Gehetmrat v. Brunck⸗Ludwigshafen, oder Kommerzien⸗ rat Engelhorn— bei dieſem Bildnis ſei beſonders auf die Hände aufmerkſam gemacht, und die Art, wie der Maler die Helligkeiten der Hände mit denen des Geſichts durch den weißen Streifen der Maſſe optiſch verbindet—, Dr. Bluntſchli, Geh. Kommerzienrat Eckhard oder Herrn Meyer⸗Reinach. Bei anderen Bildöniſſen, es handelt ſich zum Teil um etwas jüngere Herren, arbeitet Propheter mit kühleren Tönen und läßt die Konturen und die Lokalſarben mehr hervortreten. Dazu gehört etwa der Dr. Grün, auch der graugekleidete Kommerzienrat Leo Stinnes, auch Dr. Vögele; Ludwig, noch mehr Architekt Hoffmann, Major Nierling in Feldgrau und, beſonders zu erwähnen, Exzellenz Dr. Albert Bürklin, bei dem der eindrucksvolle Kopf mit großer Freude vom Künſtler herausgearbeitet worden iſt. Zum Schluß einige Bilder, die eine ſtellung einnehmen. Architekt gewiſſe Sonder⸗läums beſonderes Intereſſe finden. Da iſt zunächſt, mehr wegen des Dar⸗ als Feſtgabe für die Mitglieder der Heidelberger Feſtſpiel⸗ mit ſeiner Tochter(1905). Dann das ſehr feine Porträt von Profeſſor Weißhaupt in Karlsruhe, das in der eigenartigen Kühle, mit der die Farben abgeſtimmt ſind, mit der das Oicht die Körperlichkeiten modelliert, an die Holländer, etwa Ver⸗ meer, erinnert. Dann das rätſelhafte Selbſtbildnis mit der Schweſter von 1902. Hier verrät Propheter ſelbſt, daß er kein Himmelſtürmer ſein will. Sein Blick iſt tiefdringend, welt⸗ fern. Ja, weltferner, als man nach ſeinen Bildniſſen an⸗ nehmen möchte. Als letztes endlich ſei das Porträt Lenbachs genannt, dem Propheter ſo viel verdankt. Er hat hier mit größerer Freiheit geſchaffen und ein außerordentlich leben⸗ diges Bild des greiſen Malers geſchaffen. th. Theaternachricht. Edit Maerker vom Staatsthegter Wiesbaden, die in Mannheim durch ihr Gaſtſpiel als Aidg bekannt geworden iſt, wurde für die kommende Spielzeit aus Nationaltheater Mannheim verpflichtet. Ferner wurde Erich Muſil vom Stadttheater Bern nach ſeinem Gaſtſpiel als Ferdinand in„Kabale und Liebe“ für die nächſte Spielzeit verpflichtet. Die für kommenden Sonntag vorbereltete Neuinſzenierung von Hans Pfitzners„Paleſtrina“ ſteht unter muſtkaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Erich Orthmann. Die Spielleitung hat Dr. Richard Hein. Die neuen Bühnenbilder wurden von Dr. Eduard Löffler entworfen. Die Titelpartie ſingt Adolf Loeltgen. Margarete Teſchemacher vom Nattonaltheater Mannheim iſt für die diesjährigen deutſchen Feſtſpiele in Barcelona Ende Februar zur Aufführung von Beethoven IX. Symphonte unter Leitung von Erich Kleiber ver⸗ pflichtet worden. Gerhart Hauptmann über das deutſche Dram⸗ Die Feſtrede, die Gerhart Hauptmann bei den letzten Heidel⸗ berger Feſtſpielen gehalten hat, iſt jetzt in kleiner Auf⸗ lage als einmaliger Sonderdruck bei Niels Kampmann Heidelberg erſchlenen. Die Worte, die Hauptmann über Leſſing, Schiller, Kleiſt, Shakeſpeare und ſein eigenes Schaffen ſprach, werden gerade in dieſen Tagen des Leſſing⸗ und Fauſtfabt⸗ Die Schrift iſt zugleich geſtellten hierher gehörend, das Bildnis Viktor von Scheffels! gemeinde erſchienen. 4. Seite. Nr. 45 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28. Januar 19289 Stäoͤtiſche Nachrichten Wieder ein Winterſonntag Der Schneefall, der am Samstag abend einſetzte, breitete eine neue Schneedecke über die Stadt und die Anlagen. In den Straßen hielt ſich die weiße Maſſe nicht lange, da nach⸗ mittags Tauwetter eintrat. Draußen aber im Schloßgarten, zm Wald⸗ und Luiſenpark, blieb der Schnee liegen, zur nicht geringen Freude der Jugend, die mit Begeiſterung überall da dem Rodelſport huldigte, wo eine Böſchung vorhanden war. Bis ſpät in den Abend hinein ſauſten die Schlitten den Gockelsberg hinunter, der im Schloßgarten wieder der Zen⸗ tralpunkt der Winterfreuden war. Scharen von Spazier⸗ gängern waren nachmittags auf dem Rheindamm zu beob⸗ achten. Die friſche, klare Luft geſtaltete die Wanderung am Waldpark entlang und durch die in voller Winterſchönheit prangenden Anlagen zu einem Genuß, den beſonders intenſiv die Nachtſchwärmer empfanden, die an einer der zahlreichen Faſchingsveranſtaltungen teilgenommen hatten, mit denen wir immer ſchneller in den Mittelpunkt des Karnevals vor⸗ Tücken. Starker Ausflugsverkehr nach Heidelberg und ins Neckartal Wie uns bahnamklich mitgeteilt wird, war auf der Haupt⸗ bahn der Vor⸗ und Nachmittagsverkehr Richtung Heidelberg und Neckartal ſtark, ſonſt mäßig, der Stadtbeſuchsverkehr ſchwach. Die Winterſportzüge, die am Samstag nachmittag Aach Offenburg und am Sonntag früh nach Waldmichelbach abgingen, waren gut beſetzt. Der Verkehr wickelte ſich glatt ab. . Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt im Laufe des geſtrigen Vormittags eine 54 Jahre alte verwitwete Ang e⸗ ſtellte in D 3. Die Lebensmüde vergiftete ſich, indem ſie den Gashahnen öffnete. Grund zur Tat Schwermut. Lebensgefährlicher Sturz eines Radfahrers. Am Sams⸗ dag mittag kam ein 45 Jahre alter verheirateter Heizer von Hier, als er auf dem Fahrrad durch die Induſtrieſtraße fuhr, infolge des Glatteiſes ins Rutſchen, wodurch er mit einem gerade vorbeifahrenden Perſonenkraftwage er ihn überholen wollte, kollidierte. Der Radfahrer, der zu Fall kam, zog ſich am Hinterkopf eine ſtark blutende Wunde zu, da er auch eine Gehirnerſchü'tter ung erlitt, mußte er ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. ö Unfall beim Rodeln. Am Samstag nachmittag fiel ein 18 Jahre alter Poſthelfer beim Rodeln auf der Rodelbahn ö hinter der Hauptfeuerwache ſo unglücklich, daß er ſich einen Naſenbeinbruch zuzog. ——— Kriegergräberfürſorge. Ein Jahr reſtloſer Arbeit an ſelnem Werke, die deutſchen Kriegerfriedhöfe in allen Tellen der Erde ſchlicht aber würdig auszugeſtalten, hat dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Hefriebigende Erfolge gebracht. Neben dem Ausbau von deutſchen Ehrenſtätten in den öſtlichen Ländern, in Belgien, England und auf dem Balkan hat er in Frankreich die Aus⸗ geſtaltungsarbeiten auf 49 deutſchen Kriegerfriedhöfen be⸗ gönnen und zum Teil ſchon beendet. Damit ſchen Gefallenen erfaßt. Selbſtverſtändlich bieten die gewal⸗ igen Sammelfriedhöfe mit bis zu 35 000 Toten noch nicht den won uns allen gewünſchten Anblick, doch zeigt das bisher Ge⸗ keiſtete ſchon fetzt deutlich, wie ein ſolcher Friedhof in einigen Fahren ausſteht, und daß er, unſerer teuren Toten würdig, Wor aller Welt Zeugnis davon ablegt, daß Deutſchland ſeine gefallenen Söhne nicht vergeſſen hat. Alle Arbeiten wurden in engſtem Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt durch⸗ geführt. Darüber hinaus hat der Volksbund tauſend und Abertauſend Angehörigen Auskünfte über die ihnen teuren Grabſtätten in fremden Landen ertellt und im Auftrage zahl⸗ loſer Hinterbliebener an den allgemeinen Totengedenktagen, Heſonbers dem Volkstrauertag, und an beſtimmten Tagen Kränze auf den Gräbern niederlegen laſſen, In erfreulichem 1 Umfange iſt die Zahl der Leſer der „Rriegsgräberfürſorge“ gewachſen. * Aus der Evang. Landeskirche. Beſtätigt wurde vom Evang. Oberkirchenrat die auf 6 Jahre erfolgte Wiederwahl des Pfarrers Kirchenrat Ludwig Camerer in Wertheim zum Dekan des Kirchenbezirks Wertheim.— Aus dem landes⸗ Bundeszeitſchrift kirchlichen Dienſt wurde Pfarrkandidat Lic. Ernſt Teichmann, Zuletzt in Schwetzingen, entlaſſen.— Pfarrer a. D. Georg Her⸗ der Verſehung des Vikarsdienſtes in Schwetzingen beauftragt. Pfarrkandidatin Gertrud Winter⸗ bold wurde mit mantel wurde dem Evang. Jugendpfarramt in Mannheim zur Dienſtleiſtung zugewieſen.— Von Evang. Kirchenregierung wurde Aſſeſſor Wilfried Seitz bei der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg unter Verſetzung zum Evang. Oberkirchenrat zum Finanzrat ernannt,. Veranſtaltungen Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Im heulgen britten Sin⸗ fonlelonzert des Ausſchußes für Volksmuſikpflege wird an Stelle ber durch einen Trauerfall verhinderten Piantſtin Dorothes Braus Profeſſor Walter Rehberg⸗Stuttgart ſoliſtiſch mitwirken. Leſſing⸗Jeier in Mannheim. Der Verein Frauen bite ung⸗Frauenſtudtum betrachtet es als ſeine Aufgabe, eine Veffing⸗Feier zu veranſtatten. Am 1. Februar ſpricht im großen Saal! der Sandelsfammer I. 1, 2 Frau Marla Carol! zu Leſſings Gedächtnis und rFaun Poldi Hohenemſer lleſt aus feinen Werken. Die Feierſtunde wird Alt und Jung Belehrung und Erhe⸗ hung bringen. Ste iſt auch Gäſten zugänglich; ſiehe Anzeige. — * Sie sparen wenn Sie die hochwertige ann 8 iſt faſt die Hälfte der Gräber aller in franzöſiſcher Erde ruhenden deut⸗ der III eee eee eee eee eee eee Mannen enn enen Mme „Bis um 3 Ahr zurück Täglich lieſt man, ſo ſchreibt Polizeilt. a. D. Erich Par ne⸗ mann im,„Stuttg. N. Tagebl.“, in Polizeiberichten von mehr oder minder ſchweren Einbrüchen, Diebſtählen, Ueberfällen. Was nützt der aufreibende Kampf der Polizei Tag und Nacht gegen das lichtſcheue Geſindel und ſein verbrecheriſches Treiben, wenn das Publikum dieſen ſeinen ſchlimmſten Feind in unvorſichtiger, fahrläſſiger Weiſe geradezu unter ſt ü tz t, wenn es ihm durch Fingerzeige ſein„Handwerk“ unbewußt erleichtert. Nicht ſelten lieſt man an Wohnungstüren auf einem fein ſäuberlich geſchriebenen und angehefteten Zettelchen:„Ich komme gleich wieder!“ nungstür ein ſchwarzes Täfelchen, auf dem geſchrieben ſteht: „Bin um 3 Uhr zurack!“ Dieſe Mitteilungen der abweſenden Hausfrau an zufällige Beſucher ſind gut gemeint. der Maske eines Hauſierers, Bettlers oder„Klingelfahrers“ reiſende gewerbsmäßige Einbrecher weiß aber dieſe Mittei lungen auch ſehr wohl zu ſchätzen: ſie ſind ihm eine direkte Bis Das Türſchloß zu öffnen, ohne Einladung, der Wohnung ſeinen Beſuch abzuſtatten. 3 Uhr ſtört ihn ja niemand. daß jemand das Geringſie merkt, iſt ihm eine Kleinigkeit. Und wenn die Hausfrau um 3 Uhr zurückkehrt, findet ſie ihre Wohnung beraubt und geplündert. Aber auch der Gelegen⸗ heitseinbrecher und Dieb iſt für die allzu harmloſe Mittei⸗ Auch ihm iſt es ein leichtes, die meiſt mangel⸗ lung dankbar. haft geſicherte Wohnungstür zu öffnen und ſich auf müheloſe, ungeſtörte Weiſe zu bereichern. Selbſt der Aushang an Ge⸗ ſchäfts⸗ und Ladentüren: von Uebel. Der ſtets und immer Ausſchau haltende gewerbs⸗ mäßige Einbrecher iſt nach kurzer Beobachtung orientiert Und wenn eines Tages der Beſitzer um 4 Uhr zurückkommt findet er die Tageskaſſe ihres Inhaltes beraubt. ſeinen Geld⸗ ſchrank aufgebrochen, ſeinen Laden ausgeplündert. Im Intereſſe der Sicherheit des einzelnen müſſen die er⸗ wähnten Mitteilungen unbedingt unterbleiben. Der Beſuch kommt wieder und der Kaufmann verliert ſeinen Kunden nicht, wenn er auch mal vor verſchloſſenen Türen ſteht. Der Einbrecher aber kommt ſicher nur einmal und— höchſt un⸗ gebeten. a * * Eine Verkehrsſtörung entſtand am Samstag vormittag in der Tatterſallſtraße dadurch, daß an einem mit Gerüſtholz beladenen Pferdefuhrwerk durch Verlieren des Vorſteckers das rechte Hinterrad herausging. Die um 1103 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr beſeitigte das Verkehrshindernis. Aus dem Lande Beim Schlittenfahren tödlich verunglückt Durlach, 26. Jan. Der 12 Jahre alte Sohn des prakt. Der Verunglückte wurde ins Allgem. Krankenhaus aufgenommen. ö Arztes Dr. Ribſtein rodelte geſtern am ſog, ſteilen Weg am Turmberg. Dabei verlor er über ſeinen Rodelſchlitten die Herrſchaft und fuhr gegen einen Bau m. Der Junge ver⸗ letzte ſich ſo ſchwer, daß er beſiunungslos vom Platze getragen und nach dem hieſigen ſtäbt. Krankenhaus verbracht werden mußte. Dort iſt er heute vormittag ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der vermißte Gymnaſtaſt Großrinderſeld bel Tauberbiſchofsheim, 27. Jau. Seit Mitte Auguſt letzten Jahres galt ein hieſiger Gymnaſiaſt eine Neufahrskarte von ihrem Sohn mit dem Poſt⸗ ſtempel Bad Mergentheim. Daraufhin angeſtellte neuerliche Nachforſchungen führten nun zur Ermittlung des Aufenthalts⸗ ortes des„Ausreißers“. Oberamts Künzelsau als Knecht verdin gt. Des Studiums überdrüſſig hat ſich der Junge ordnungsgemäß beim während der ganzen bisherigen Dienſtzeit als braver und lleißiger Burſche erwieſen. Er will ſpäter die land⸗ wirtſchaftliche Schule beſuchen und Gutsverwalter werden. Unfall eines Möbelwagens “Grünwettersbach, 28. Jan. Auf der ſteilen Buſenbacher⸗ Straße am Ortseingang von Grünwettersbach kam heute vor⸗ mittag 11 Uhr der leere Möbelwagen einer Stuttgarter Speditionsfirma infolge Glattels und Schnee ins Rutſchen. Die Pferde konnten den abgebremſten Wagen nicht mehr halten. Dieſer ſauſte mit voller Wucht ſeitlich auf das vor dem Gaſthaus„Zur Sonne“ ſtehende Lieferauto einer Karlsruher Buttergroßhandlung auf, wobei ein Pferd ſtürzte. Das Auto wurde erheblich beſchädigt. Menſchen kamen nicht zu Schaden.. * * Vom Schefflenztal, 28. Jan. Die Holz hauer⸗ arbeften ſind in den drei Schefflenzorten beendigt, auch ber außerordentliche Holzhie b. Ein ſeltenes Schauſpiel war es, als am Freitag die Bahnſchlitten von Mittel⸗ ſchefflenz ſechsſpännig, von Katzental vierſpännig, und von Unterſchefflenz dreiſpännig für die Offen haltung des Straßenverkehrs ſorgten. Schon ſeit 20 Jahren war dies nicht notwendig, es mußte gegen Roigheim und Auerbat! auch noch im Fron Schnee geſchaufelt werden. Sehr große Verluſte erleidet die Landwirtſchaft gegenwärtig durch Wegfließen von Dung, der wegen des hohen Schnees nicht weggeführt werden kann. * Brombach, 28. Jan. Die Ermittlungen der Gendarmerie haben ergeben, daß der Brand des Oekonomiegebäudes zum „Adler“ auf ein Liebespärchen zurückzuführen iſt, das im Heu in der Scheune genächtigt hatte. Das Pärchen wurde feſtgenommen. 85— Wie oft findet man neben der Woh⸗ „Von 2 bis 4 Uhr geſchloſſen,“ iſt i f Lichtſpiele: als vermißt. Zu Neujahr erhielten die Eltern des Knaben Er hatte ſich in einem Dorf des Schultheißenamt und bei der Krankenkaſſe angemeldet und ſich Aus der Pfalz 1 Eine Lina⸗Sommer⸗Straße b Speyer, 25. Jan. Die hieſige Stadt ehrte die Dichterin Lina Sommer. Der Frauenverein vom Roten Kreuz hatte ihren Ehrenabend wohl vorbereitet. Unter den Ehren⸗ gäſten weilten auch Regierungspräſident Dr. Pfülf, Regie⸗ rungsdirektor Staehler, Oberbürgermeiſter Leiling und Bür⸗ germeiſter Stützel. Oberbürgermeiſter Leiling ehrte Lina Sommer im Namen der Stadt, würdigte die Verdienſte, die ſich die Dichterin um die Erhaltung und Vertiefung des Hei⸗ matgedankens erworben hat und gab bekannt, daß die Stadt als bleibendes Andenken und als Zeichen herzlicher Verehrung eine Lina⸗Sommer⸗Straße genehmigt habe. 1 nenen, Gerichtszeitung Beſtätigung eines Todesurteils Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts Leipzig beſtä⸗ tigte durch Verwerfung der Reviſion das Urteil des Schwur⸗ gerichts Chemnitz vom 4. Oktober 1928, wonach der Ar⸗ beiter Oskar Erich Käſtner aus Lunzenau bei Penig wegen Mordes zum Tode und wegen verſuchten Totſchlaaes zu einem Jahre und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Der Z31jährige Angeklagte wurde bald nach ſeiner Verheiratung im Jahre 1922 von ſeiner Frau wieder Der in geſchieden und hatte wiederholt geäußert, daß er ſich und ſein Kind aus der Welt ſchaffen wolle. Am 21. März 1928 kam es in der Wohnung ſeiner früheren Schwiegermutter, in deren Obhut ſich ſein dreifährigs Töchterchen befand, zu einer heftigen Auseinanderſetzung, in deren Verlauf er ſeine ſchnell flüchtende Schwiegermutter mit einem Revolver bedrohte, Ein alsbald erſchienener Polizeibeamter fand die kleine Käſtner tot mit einem Schuß in der linken Schläfe auf. Sein anfängliches Geſtändnis widerrief der Angeklagte und behauptete, er habe in der Erregung blindlings in das Zim⸗ mer geſchoſſen. Ein von der Wand zurückprallendes Geſchoß müſſe dann den Tod ſeins Kindes herbeigeführt haben. Je⸗ doch hielt das Gericht ihn der vorſätzlichen Tötung für über⸗ führt unter beſonderer Berückſichtigung des Gutachtens des Schießſachverſtändigen und des erſten Geſtändniſſes Käſtners. JCCC.(.(.(ã ĩͤâyvvbbbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTTb Veranſtaltungen Montag, den 28. Januar Theater: Nationaltheoter:„Burbury“,.90 Uhr. Apollo⸗Theater: Grock und das Varisteprogramm..00 Uhr. Konzerte: Stiytonſetonzert der Volksmuſikpflege.(Nibelungenſaal .00 Uhr. Alhambea:„Villa Falconteri“.— Schauburg? „Der erſte Kuß“— UÜſa⸗ Theater:„Das göttliche Weib“. ö Pal aſt⸗ Theater:„Das alte Geſetz“.— Scala:„Eis⸗ brecher Kraſſin“.— Capitol:„Brand in Kaſan“.— Gloria Palaſt:„Aloma, die Blume des Südens“. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 28. Januar Deutſche Sender Berlin(Welle 475,0, Königswuſterhanſen(Welle 18485 19.30 Uhr: Uebertragung aus der Städtlſchen Oper, Charlotten⸗ burg: Königstinder, Muſirmärchen, in drei Bildern, Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,3) 20.15 Uhr: Der Reporter durchſtrein die Zeit, 21 Uhr: Kammermuſttkonzert. [IJrantfurt(Welle 421,3) 12.50 Uhr: Schallplatten⸗ Konzert, 16.83 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20.15 Uhr: Konzert⸗Oper: Tes 1 Nachtwandlerin, anſchließend von Stuttgart: Donng Dians. Hamburg(Welle 391,6) 19.25 Uhr: Uebertragung aus dem Sto ts. ö theater Schwerin: Li⸗Tal⸗Pe, Oper in drei Akten. [Königsberg(Welle 280,4) 20.30 Uhr: Moderne Orgelmuſie, 22.80 Uhr: Unterhaltungskonzert. [Dangenberg(Welle 402,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhrz Kammerkonzert, 20 Uhr: Abendlonzert, anſchließend Intermezzo, anſchließend Jortſetzung des Abendkonzertes. Leipzig(Welle 361,0) 20 Uhr: Zeitgenöyiſche engliſche Kammer⸗ muſik, 21 Uhr: Indianiſche Geſänge, 22.15 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. ö München(Welle 336,7), Kaiſerslauntern(Welle 2727 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Konzert des Schrammeltrios, 21.20 Uhr: Kammermuſik⸗ uttgart(Welle 874,1) 12.15 Uhr: Schallplatten, 16.18 Uhr: Kon⸗ gert, 20.15 Uhr: Von Frankfurt: Die Nachlwandlerin, anſchließend Donna Diana, Luſtſpiel in örei Aufzügen, anſchließend: Aus Freiburg: Unterhaltungskonzert, 00.30 Uhr: Nacht⸗Funkbrettl. Ausländiſche Sender 5 Bern(Welle 406) 20 Uhr: Freiburger Abend, 20.30 Uhr: Kirchen⸗ konzert, 21.30 Uhr: Von Laufanne: Orcheſterkonzert. 8 udapeſt(Welle 554,5) 20.05 Uhr: Von Wien: Werke der beden⸗ ö tendſten öſterreichiſchen Meiſter lelchter Muſik. Daventry(Welle 482,3) 19.30 Uhr: Von Birmingham: Nach⸗ mittagskonzert leichter Muſik, 21 Uhr: Der goldene Hahn, Oper, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Daventry(Welle 152,5) 20.45 Uhr: Ein Vaudeville(Vartéte! Pro ſramm, 22.35 Uhr: Konzert, 24 Uhr: Tangmuſik.. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Ihr: Operettenübertr., 23 Uhr: Tan Paris(Welle 1744) 21.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Däniſcher Abend, 22.20 Uhr: Schallpl. Rom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Abendkonzert und Sendeſpiel. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Volkstümliches Konzert, anſchlleßend Verfehlte Wirkung, Poſſe in einem Alt. 8 Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Das Mädchen von Elizondo, Komiſche Ouner in einem Akt, 21 Uhr: Die Inſel Tulipatan, Operette. Radio-Speziaheus Gehr. Heffergolt Marktnlatz 6 2, 6— fel. 26547 Auch der Akkumulator iſt oft eine ſehr ſtarke Störungsquelle, wenn er nicht in Ordnung iſt. Eine einzige falſche Ladung zerſtört die Platten und kann zu innerem Kurzſchluß führen. Der Akku iſt dann unbrauchbar geworden. Laſſen Sie Ihre Akkumulatoren nur vom Fachmann laden und behandeln, dann ſind Sie gut bedient. . 2 * eee T. Ureinla-Zigareiie „ Tàuchen. Geo de basduall& Co. G. m. B. H. Köln— Loncen. eee eee . D Montag, den 28. Januar 1920 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen Ausgabe) 6 E 2 9 2 rr Die Kämpfe in Tiliſee Der zweite Tag der großen elsſportlichen Veranſtaltung in Titiſee ging bei ſchönem Sonnenſchein und tadelloſen Eisverhält⸗ niſſen in Szene. Do nach langem Hin und Her die beiden Oeſter reicher Polatſchek und Reiter nun doch noch am Freitag abend eingetroffen ſind, iſt auch der internationale Charakter der Kämpfe gewahrt geblieben. Die Vormittagskämpfe wurden von den beiden Wienern ſowie den Münchner Läufern beherrſcht. Eine Ueber⸗ Laſchung war der Sieg des bayeriſchen Meiſters Sandtner in der deutſchen 500 Meter⸗Meiſterſchaft, wo Vollſtedt nur den 5. Plotz belegen konnte. Die internationalen Läufe waren den Oeſter⸗ deichern natürlich nicht zu nehmen. Die Südweſtdeutſche Eisſchnell⸗ laufmeiſterſchaft wurde berelts entſchteden. Der Stuttgarter Rau gewann die 500 und 1000 und belegte im 3000 Meter⸗Laufen den 3 ind wurde damit Geſamtſieger. Die Kunſtläufer erledigen t ihre Pflichtübungen. Bei den Senioren liegt der Münchener Labergo in Führung, bel den Junioren hat ſich eine gleich⸗ Spitzengruppe mit Wellmonn⸗Berlin, Groß⸗Triberg und gebildet. Am Nachmittag gab es einen leichten ber das Programm konnte doch glatt durchgeführt wer⸗ tvotz des Schneefalls Vollſtedt die deutſche 5000 Meter⸗ nicht nur ganz überlegen, fondern ſogar in einer hervorragenden Zeit, die nur um zwei Sekunden ſchlechter iſt, als ſein eigener Rekord, gewonn, ſtellt ihm das beſte Zeugnis aus Bei beſſeren Eisverhältniſſen hätte er vielleicht einen neuen deut⸗ chen Rekord gelaufen. Die Ergebniſſe des Samstags Deutſche Meiſterſchaft: 500 Meter: 1. Sandtner⸗München 52,3 Sekunden, 7. Barwa⸗ BOE. Berlin 52,8, 3. Donaubauer⸗München 52,9, 4. Müller⸗Berliner SV. 54. 5. Vollſtedt⸗Altona 54,2 Sekunden. a 5000 Meter: 1. Vollſtedt⸗Alltong:35,86 Min, 2. Donaubauer 10:10,5 Min., 3. Müller 10:19,3 Min., 4. Barwa⸗Berlin 1085,53 Min. Südweſtdeutſche Meiſterſchaft: 500 Meter: 1. Rou⸗Stuttgart 59,3 Sek., 2. Rleger⸗Schwenningen 1,01 Min., 3. Quadtländer⸗Schwenningen 112,1 in. 1000 Meter: 1. Rau⸗Stuttgart:10,4 Min., 2. Rieger:18,3 Min., 8, Quadtländer⸗Schwenningen:19,3 Min. 3000 Meter: 1. Quadtländer⸗Schwenningen:43,1 Min., 2. Rie⸗ ger⸗Schwenningen:06,7 Min., 3. Rau⸗ Stuttgart 736,4 Min. Geſamtergebnis: 1. Günther Rau⸗Stuttgart, 2. Rleger⸗Schwen⸗ mingen, 3. Quadtländer⸗Schwenningen. Rahmen⸗Länfe: Verbands⸗Jnniorlaufen 3000 Meter: 1. Donaubauer⸗München 552,6 Min., 2. Saudtner⸗München 5,34 Min.,. Richter⸗Berliner EV.:05,1 Min., 4. Wolnjok⸗Altong:21,41 Min.— Jukernationales Seniorenlanfen 500 Meter: 1. Otto Polatſchek⸗Wien 50,0 Sek., 2. Refter⸗Wien 51,3 Sek(Vollſtedt zurückgezogen. Schönbrodt er⸗ Frankt).— Internationales Inniorenlauſen 500 Meter: 1. Reiter 51 Sekunden, 2. Donaubauer 52,4, 8. Müller 53,3, 4. Sandtner 53,4. — Internationales Inniorlauſen 1500 Meter: 1. Reiter:50,1 Min., 2. Müller:51,4, 33. Sandtner:55,2 Min. Arthur Vollſtebt⸗Altong Deutſcher Meiſter Der dritte Tag— Neuer deutſcher Rekord ther 10 000 m Der dritte Tag der Deutſchen Eisſchnellaufmelſterſchaft brachte neben beſtem Wetter und kadelloſen Eisverhältniſſen auch ausge⸗ Frichneten Sport. Die Kämpfe ſelbſt wurden programmäßig ab⸗ gewickelt. Die Deutſche Meiſterſchaft holte ſich erwortungsgemäß wieder Artur Vollſtedt⸗Altona. Mit einem Sieg in neuer deutſcher Kekordzeit für die 10000 Meter konnte er die bisher von dem Berliner Mayka gehaltene Höchſtleiſtung von 19:88,4 auf 19:81, Herabdrücken. Ueber 1500 Meter wurde der Berliner Kurt Müller Erſter in 245,5 vor Donaubauer⸗München. Den Verbandsneulings⸗ kauf gewann der Berliner Barwa ſicher in:51,4 für 1000 Meter. Im Internationolen Seniorenlauf über 5000 Meter waren die heiden Oefterreicher wieder unter ſich. Pollatſcheck lief ſpielend die glänzende Zeit von 915,1, alſo zirka 18 Sekunden ſchneller als ber deutſche Rekord. Im Juntorkunſtlaufen ſtegte der Berliner Wöfmann, der ſchon bei den Pflichtübungen in Front lag. Bei den Sentoren fiel der Sieg an den Münchner Meyer⸗Labergo, ber ſich ebenfalls dei den Pflichtübungen einen Vorſprung errungen hatte. Die Eishockeyſpiele brachte zwei ſchöne Begegnungen. Im erſten Treffen gelang dem Sc. Titiſee durch hervorragende Arbeit des Torhüters dos Spiel gegen die 2. Mannſchaft des Akademiſche Eishockeyklub Zürich unentſchieden zu geſtalten. Der Sc. 1880 Frankfurt gewann am Nachmittag gegen die gleiche Züricher Mann⸗ schaft mit 810 dank ſeiner beſſeren Kombination und der hervor⸗ agenden Leiſtung feines Spielführers von Biſſing. Die Ergebniſſe: „1300 Meter: 1. Muller⸗Berliner SC.:48, 2. Donaubauer⸗ München.:46,7, 3. Vollſtedt⸗Altong:47,8. 10 600 Meter: 1. Artur Vollſtedt⸗Altona 19:81,(neuer beutſcher e 2. Müller⸗Berliner SV. 20:08,8, 3. Donaubauer⸗München Geſamtergebnis: 1. und Deutſcher Meiſter: Artur Vollſtedt⸗ Altona, 9. Donaubauer⸗München, 3. Kurt Müller⸗Berkin. Die übrigen Kämpfe: Berbands⸗Neulingslauf 1000 Meter: 1. Barwa⸗Berlin 151,4, 2. Wollik⸗Altona 155,8. Juternationales Seniorenlaufen 5000 Meter: 1. Pollatſcheck⸗ Wien:15,1, 2. Reiter⸗Wien 940,1. Eishockey: Sc. Frankfurt— Akademiſcher Eishocheyklub Zürich 2 520(:0,:0,:), SC. Titiſee— Akad. Eisgockeyklud Zürich 2:0 Junforen⸗Kunſtlaufen: Wöllmann⸗Berlin. Senioren⸗Kunſtlaufen: Meyer⸗Labergs(München). Deutſche Rodelmeiſterſchaften auf Kunſitbahnen Die neuen Meiſter Auf der 1650 Meter langen Bobbahn an ber Talſperre von Krumhübel brachte der Deutſche Rodelbund am Sonntag feine Meiſterſchaften auf Kunſtbahnen bei ſchönem Wetter zur Erledigung. Die Bahn mit ihren 7 erhöhten Kurven war in gutem Zuſtand, allerdings war Neuſchnee gefallen, der ſich auf die Zeiten doch un⸗ günſtig auswirkte. Die ſchnellſte Zeit für zwei Fahrten erzielte die neue Damenmeiſterin L. Hampel ⸗Krumhübel mit 384,8(:44, und:49,58). Meiſterſchaft Die Ergebniſſe: Herren⸗Einſitzer: 1. H. Breiter⸗Brückenberg:44; 2. M. Tletze⸗ Brückenberg:44,6: 8. Händler⸗Krumhübel 346,4. Damen⸗Einſitzer: 1. L. Hampel⸗Krumhübel:33,8: 2. M. Pfaue⸗ Schierke 344,1; 3. H. Raupach⸗Schreiberhau 950,7. 5 Herren⸗Doppelſitzer: 1. Albert und Friedrich Poſſelt⸗Neudorf :36,2; 2. Seiler⸗Schöne⸗Braunlage:37,5: 3. Tietze⸗Kraut⸗Brücken⸗ berg und Beiler⸗Streitzel⸗Brückenberg je 388,4. Damen⸗Doppelſitzer: 1. Pfaue⸗Winkler⸗Schierke:48,8. Deutſche Fünfer⸗Bobmeiſterſchaft Auf der 1900 Meter langen Bobbahn in Schierke, die zwei⸗ mal abzufahren war, wurde die Deutſche Meiſterſchaft im Fünſer⸗ Bob unter Beteiligung von 14 Maſchinen ausgefahren. Zwei Fahr⸗ zeuge ſchieden durch Sturz aus, dabei wurde u. a. Hauptmann Hahn⸗Braunſchweig lelcht verletzt. Den Sieg errang der Bob„Bero⸗ ina“ des B. S. C. unter Führung von Grau. der mit 1284 auch Lie ſchnellſte Zeit für eine Bahn fuhr. Das Ergebnis: i . Bob„Berolins“(Führer Grau, Bremſer Bicker.4985 8 Deulſche Eislau Bob„Petz“(Hanſen⸗Schäfer! Oberhof 3 19,8, 3. Bob„D. K. W. Ucher⸗Precht! Ilmenen 316,3. t u Meiſterſchaften Deutſche Hochſchul⸗Skimeiſterſchaft Am Samstag begann die deutſche Hochſchul⸗Skimeiſterſchaft in Oberwieſental mit dem Langlauf über 17,8 Kilometer. Der Lauf ſetzte in 1000 Meter Höhe ein, hatte ein Gefälle von 520 Meter mit gleich nachfolgender Steigung von 435 Meter. Neuſchnee und Nordwind ſorgten weiter dafür, daß den Teilnehmern ihre Aufgabe nur nicht zu ſehr erleichtert wurde. Um 9 Uhr wurden in halb⸗ minutigen Abſtänden rund 80 Bewerber geſtartet. Der ſportliche Erfolg war ein guter, denn troß der unzähligen Schwierigkeiten wurden ausgezeichnete Zeiten geloufen. Der Oeſterreicher Pugel von der Univerſität Graz, der als 28. geſtartet war, überholte alle Mitbewerber und landete unter großem Beifall als Erſter im Ztlel. Seine Zeit von:24,20 Stunden war natürlich von keinem einzu⸗ holen. Am beſten zu ihm hielt ſich noch der Dresdner Wölfkes, der mit mehr als zwei Minuten Rückſtand vor Oſtermaier⸗München und Bayreuther⸗Frankfurt elntrof, Der Mannſchaftsſieg flel eben⸗ falls an die Univerſität Graz. Das Ergebnis: 4,8 Kilometer⸗Lauglauf: 1. Pugel⸗Univ. Grag:24,20 Stunden, 2. Wölfkes⸗T. H. Dresden:28,35 Std., 3. Oſtermaier⸗Univ. München 1727,45 Std., 4. Bayreuther⸗Univ. Frankfurt:29,51 Std., 5. Bögler⸗ Univ. Prag:29,51 Std., 6. Rommel⸗Univ. München:30,11 Std., 7. Wintermantel⸗Univ. Freiburg:80,24 Std., 8. Bung⸗T. H. Danzig 1280,36 Std, 9. Kurtz⸗üniv. München 174,7 Std., 10. Hamburg⸗ Univ. Graz:31,50 Stb. ö WMWannſchaftslauf: 1. Univerſität Graz([Pugel Hamburg, Eich⸗ holz):30,49 Std. 2. Univ. München(Oſtermaier, Rommel, Langen⸗ dorf]:82,29 Std., g. Techn. Hochſchule Dresden(Wölfkes, Woh⸗ mann und Schneikel] 488,08 Std., 4. Techn. Hochſchule Munchen :40,04 Std., 5. Univ. Freiburg 4748,49 Std. Die Ergebniſſe des 2. Tags: Abfahrtslauf für Herren: 1. Pahl⸗Freiburg:48, 2. zethenſtephan:45. 2 für Damen: 1. Henſch⸗Prag.89; 2. Steyer⸗Dreßden 2 Km. Staffellauf: 1. Unkverſität München 219,987 2. Techniſche Hochſchule München:20,59; g. Bergakademie Klaustal:23,81. Meter ö Blattel⸗ Sprunglauf: 1. Zachäus⸗ Heidelberg Note 18,520(35,5 83 Meter); 9. Abel⸗Berlin Note 6,854(31 Meter, 33.5 Meter) Deutſche Hochſchulmeiſterſchaft: 1. Hartmeyer⸗Prag Note 16,868. Kombination: 1. Blattek⸗Weihenſtephan Note 15,809: 2. Stroh⸗ ſchneider Note 18,086; 3. Pahl⸗Freiburg Note 14,181. Staffelmeiſterſchaften des Skillub Schwarzwals Die Staffelmeiſterſchaft des Skiklubs Schwarzwald. bie in den Kategorien Gau⸗ und Ortsgruppenſtaffeln des Deutſchen Skiverban⸗ des ausgetragen wirb, wurde am Sonntag bet güuſtigem Wetter und guten Schneeverhältniſſen vom Gau Hoher Schwarzwald, Sitz Furt⸗ wangen, durchgeführt. Jede Staffel beſtand aus 5 Läufern, die ber die 40 Km. lange Strecke verteilt wurden. Dieſe führte mit Start und Ziel in Furtwangen über Triberg. Schönwald; ſie war durch die ſtarken Höhenunterſchtede ſchwor zu nehmen. Umſo höher ſind bie er⸗ ztelten Reſultate zu bewerten. Vorzüglich iſt die Zeit des Siegers Ortsgruvpe Saig im Schwarzwald mit:20712. Letztfähriger Sieger der Gauſtaffel iſt der zweifacher Meiſter Gau Hoher Schwarz⸗ wald. Die Ergebniſſe: Gaumeiſterſchaft: 1. und Mekſter: 3122280: 8. Gau Hochfirſt:24:42. Ortsgruppeumeiſterſchaft: 1. und Melſter: :20:12; 3. Ortsgruppe Schöwald:35:48. Die bayeriſche Ski⸗Meiſterſchaft Guſtav Müller gewinnt den Langlauf Der erſte Teil der bayeriſchen Sk'meiſterſchaft in Berchtes⸗ gaden fand am Samstag einen glänzenden Rahmen. Die Schnee⸗ verhältniſſe waren ausgezeichnet, die Lage war gleichmäßig und das Wetter ſelbſt fehr ſchön, wenn auch etwas kalt und ohne Sonne. Die Organiſation klappte hervorragend, der Beſuch ließ nichts zu wün⸗ ſchen tbrig. Die Geſamtbeteiligung mit rund 200 Skiläufern iſt als äußerſt ſtark zu bezeichnen. Die Langlaufſtrecke von 17 Kilometer erforderte aroße Anſtrengungen der Läufer, ſie erwies ſich als eine wirkliche Meiſterſchaftsprüfung. Rund 150 Läufer ſtarteten in den nerſchledenen Klaſſen mit Abſtänden von fe einer Minute. In der Meiſterſchaftsklaſſe kam es auf dem letzten Teil der Strecke zu ſchweren Kämpfen. Die beſte Zeit des Tages lief der frühere beutſche Meiſter Guſtav Müller⸗Bayriſch Zell mit 127183 Stunden. Ponn⸗Brechtesgaden belegte mit:27:53 Stunden ben zweiten Platz vor Reiſer⸗Partenkirchen, einem Schüler des bekannten Karl Neu⸗ ner. Die Zeiten ſelbſt werden erſt im Lauſe ber Nacht errechnet ſodaß ein nenaues Ergebnis noch nicht anzugeben iſt. Maßgebend für die Meiſterſchaft iſt aber erſt der Sprunglauf, der am Sonntag den Hauptteil der Veranſtaltung bildet. Hier dürfte wohl Martin Neuner demin eren der indes nicht Meiſter werden kann, weil er nicht am Langlauf teilnahm. Die beſten Meiſterausſichten haben auf Grund ihrer Befähigung im Sprunglauf ſowie der auten Note im Langlauf die beiden Langlauf⸗Erſten Guſtar Müller und Ponn. Guſtav Müller gewinnt auch die Kombination und iſt Meiſter Der zweite Tag der Bayertſchen Skimelſterſchaft in Berchtes⸗ gaben brachte neben hervorragendem Winterwetter und ausgezeich⸗ neten Schneeverhältniſſen einen Maſſenbeſuch. Auch die Sprung⸗ anlage, die Kälberſteinſchanze, befand ſich in vorzüglichem Zuſtand. Als beſter Springer erwies ſich, wie vorauszuſehen war, Altmeiſter Martin Neuner, der feine Sprünge mit eminenter Wucht und Sicherheit durchführte. In ber Kombinat on um die Bayeriſche Meiſterſchaft war Guſtav Müller vom Skiklub Bayriſch⸗Zell zweifel⸗ los der ausſichtsreichſte Mann. Nach ſeinem Siege am Samstag im Langlauf beſchränkte er ſich heute im Sprunglauf nur auf ſichere Sprünge, d. h. er ging nicht ſo ſehr auf große Weiten, da ihm die Meiſterſchaft ſa unter normalen Umſtänden kaum mehr zu nehmen war. Müller erreichte 87 und 43 Meter, die ihm den Titel ein⸗ byochten. f Gau Hoher Schwarzwald Ortsgruppe Saig Die Ergebniſſe: Bayeriſche Skimeiſterſchaft⸗Kombination: 1. und Meiſter: Guſtay Müller⸗Berchtesgaden Note 18,147, 9. Kratzer⸗Rottach Note 17,250, 3. Reißer⸗Partenkirchen Note 16,854. Kombinierter Lauf der Jungmannen: 1. Wörnle⸗ Partenkirchen Note 18,104, 2. Ton! Schmidt(München] Note 17,742, 3. Stoll⸗ Trannſtein Note 17.888. Sprunglauf Klaſſe 1: 1. Martin Neuer⸗ Partenkirchen 46 und 50 Meter, 2. Kratzer⸗Rottach zt und 48 Meter, 3, Müller⸗Bayriſch Zell 37 und 43 Meter. Klaſſe 2: 1. Blümel⸗Innsbruck 35 und 40 Meter, 2. Partenkirchen 9 und 37 Meter. Altersklaſſe 1: 1. Erder⸗Braunſtein 35 und 38 Meter, Altersklaſſe 1: 1. Erder⸗Tranuſtein 35 und 38 Meter. 2 Schwäbiſche Skimeiſterſchaft Meiſter Johann Blometh⸗Heilbronn Am Samstag und Sonntag war Freubenſtadt l. Schw. Schauplatz der Schwäbiſchen Skimeiſterſchaft 1929, die bei ſehr ſtarker Beteiligung aus Schwaben, Allgäu und Bayern ausgetragen wurde. Der Langlauf führte über 18 Km., bei etwa 300 Meter Geſamtſteigung und 480 Meter Geſamtgefälle. Der Norweger Blometh, der in Heil⸗ bronn wohnt, kam als erſter ganz friſch am Ziel an. Mit ſeiner Zeit von:28:81 belegte er allerdings nur den 7. Platz. Da Blometh auch am Sprunglauf ſehr gut abſchnitt, wurde er Schwäbiſcher Meiſter 1929. Reißer⸗ n E Elyas erfolgreich. N. Seite. Nr. 25 Das Withtigſte vom Sonntagsſport Deutſche Eisſchnellaufmeiſterſchaften in Titiſee: Vollſtest Altona Deutſcher Meiſter. * Die Große Eisſportwoche in Budapeſt: Thunberg Finn land in hervorragender Form. * Staffelmeiſterſchaft des Skiklubs Schwarzwald: Sbege Gan Hoher Schwarzwald. * Deutſche Rodelmeiſterſchaften in Krumhübel. 1 Deutſche Fünferbob⸗Meiſterſchaft in Schierke: Sieges Bob Berolina. 8 Deutſche Hochſchulſkimeiſterſchaften: Sehr ſchöne Leiſtungen * Bayriſche Skimeiſterſchaft: Meiſter Guſtav Müller⸗ Bayriſch⸗Zell. * Schwäbiſche Skimeiſterſchaft: Sieger Bloſeth⸗ Heilbronn. 8 Um die Süddeutſche Fußhallmeiſterſchaft: Sp. Bg. Fürth und F. S. C. Frankfurt geſchlagen.— V. f. L. Neckarau ſpielt gegen den K. F. V. unentſchieden und V. f. R. Mannheim ver⸗ liert gegen Union Niederrad 324. *. Boxländerkampf Deutſchland— Frankreich in Dortmund; Deutſchland gewinnt mit 62. * Erwin Casmir verliert den Florettkampf in Cannes gegen Cattiau abermals. 8 Tennisklubkampf Nürnberg ſtanuheim in Nürnberg 224 N 7 2 — 8 5 Große Eisſportwoche in Budapeſt Auftakt in Budapeſt Dle groß angelegte Etsſportwoche, die der Budapeſter Elslauf⸗ verein anläßlich ſeines 60 jährigen Jubiläums am Samstag begann, und deren letzten Teil die Europameiſterſchaft im Eishockey ſowie die Weltmeiſterſchaften im Kunſtlauſen für Damen und Paare ſinc, leitete mit internationalen Schnell⸗ und Kunſtlaufen ein. Obwohl am Samstag Schnee gefallen war, gab es durchweg gute Leiſtungen. Im Schnellaufen über 500 und 1500 Meter war erwartungsgemäß der finniſche Weltmelſter Clas Thunberg eine Klaſſe für ſich. Von den Kunſtlaufwettbewerben wurden die Pflichtübungen erledigt. Bet den Damen haben ſich Fräulein Dietze⸗Deutſchland, Erika⸗Hornung⸗ Wien. Frau Benedilt⸗Ungarn und Fräulein Schlewicky⸗Ungarn am beſten gehalten, während der Vortrag von Salzoruber⸗München ek⸗ was abflel. Bei den Junioren kommen Beke⸗Klauſenburg, Gold⸗ Prag, die Budaveſter Szollas und Vadas ſowie Ariane⸗Wien in die Entſcheidung. Die Ergebniſſe:„ 3500 Meter: 1. Thunbergz⸗F7 nnland 46.1 Sek.: 2. Kauſer⸗Ungarn und Hoftmann⸗Holland ſe 48.2 Sek.; 4. Schneller⸗Ungarn 88 Sek. 5. Kos und van der Scheer Holland je 48,9 Sek. 1500 Meter: 1. Thunberg 2,32,5 Min.: 2. van der Scheer 2,87, Min.; 3. Kauſer 2,40, 1 Min.; 4. Riedel⸗Oeſterreich 2,41,2; 5. Heyde⸗ Holland und Moſer⸗Oeſterreich je 242,7 Minuten. Clas Thunberg in großer Form Rahmen Budapeſter Eisſportwoche durchgeführte Das im der Interyationale Schnellaufen über 500. 1500 und 5000 Meter wurde eine ſichere Beute des Finnen Weltmeiſters Clas Thunberg, der aus allen dret Läufen als überlegener Sieger hervorging. Das am Sonntag ausgetragene 5000⸗Meter⸗Laufen ging bei ſcharfem Nordwind vor ſich, ſo daß die Zeiten hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Ergebniſſe: 5000 Meter: 1. Thunberg:51,7, 2. Heyden:59,36, 3. v. 5, Scher; 06.5. Geſamtergebnis: 1. Thun berg⸗Finuland 155,10 Punkte, 9. v, d. Scheer 155,92 3. Reibling⸗Oeſterreich 158,54 Punkte. * Eishockey und Bobrennen in St. Moritz Auf ber Bobrennbahn in St. Moritz kamen international beſetzte Zweierbobrennen zur Durchführung, bei denen ausgezeichnete Zeiten erzlelt wurden Dem Itoliener Graf Roſfi gelang es, mit einer Zeit von:42,7 für die zirka 1500 lange Bahn einen neuen Rekord aufzuſtellen. Der Sieg im Geſamtergebnis fiel an feinen Lands⸗ mann Lanfraneti, der für vier Fahrten eine Geſamtzeft von:05,8 benötigte. Eine hohe Niederlage mußte im Eishockey der Akodemiſche Eishockeyklub Zürich hinnehmen, der von St. Moritz mit nicht weni⸗ ger als 21:0(:0, 12:0,:0) geſchlagen wurde. * Finniſche Schnellaufmeiſtarſchaft Am Samstag begannen in Kopiy in Ahweſenheit des Weltmeisters Thunberg die Konkurrenzen um die Schnellaufmeiſterſchaften von Finnland mit den Läufen über 500 und 5000 Meter. Da Thunberg fehlt, wird ſich wohl Blomquiſt den Titel nicht entgehen laſſen. Dig beiden Läufe am Samstag endeten wie folgt: 500 Meter: 1. Frimat 47 Sek.; 2. Korpela 48,1; J. Bakman 48,3; 4. Blomquiſt 49,5. 5000 Meter; 1. Blomqutſt 9,02,8; 3. Bakmar 316,4; 3. Gerola 9,18,3. Bogen Boxländerkampf Deurſchland⸗ Frankreich Deutſchland ſiegt mit:2 Punkten In der Dortmunder Weſtfalenhalle fand der erſts Vänderkampf im Amateurboxen zwiſchen den Nattonalmannſchaften von Deutſchland und Frankreich ſtatt, der mit einem überlegenen Sieg der deutſchen Vertreter endete, denn von 8 Begegnungen wur⸗ den 6 gewonnen. Die Gäſte von jenſeits des Rheins kamen nur int Welter⸗ und Schwergewicht zu Siegen. um Fliegengewicht zeigte ſich Ans böck⸗ München von ſetner beſten Sette und punktete in einem ſehr ſchnellen Kampf den Franzofen Hu nmel klar aus, Der Dortmunder Uwos beherrſchte im Bantamgewicht den Fran⸗ zoſen Linſaler durch beſſere Technik. In der Federge wicht s⸗ ka ſſe gab es ſchweren Schlagwechſel zwiſchen Profazzi Han⸗ nover und Kublen⸗ Frankreich. Da aber Profazzi in der erſten und dritten Runde die meiſten Vorteile hatte, ſtand ſein Punktſieg außer Frage. Schmebes⸗ Dortmund ſtellte dann im Leichtgewicht das Ergebuts auf:0, nachdem er ſeinen Gegner in der zweiten Run de ſchwer angeſchlagen hatte. Erſt dann kam Frankreich zum erſten Gewinnpunkt und zwar durch Galatau d, der den Dork⸗ munder Weltergewichtler Wieſer 2 durch gute techniſche Arbeit in Schach hielt. Im Mittelgewicht war Teuerkauf⸗Halle tber Pichat, im Halbſchwergewicht Stich ⸗ Halle über Der etwos untrafnſert wirkende Schwerge. vicht⸗ ler Daniels Berlin hatte gegen den Franzoſen Theuen on! keine Chancen. Die gohh Zuſchauer bereiteten der siegreichen deut⸗ ſchen Maunſchaft große Ovationen. 6 8. Seite. Nr. 45 1 Neue Maunßeimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 28 Januar 1929 Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Die Runde der Meiſter B. f. L. Neckarau— Karlsruher F. V.:1(:0) 1 F. C. Nürnberg— Wormatia Worms:1(:0) Bayern München— Eintracht Frankfurt:1(:0) ö Germania Brötzingen— Boruſſia Neunkirchen:0(:0) g 8 Das Mannheimer Stadton hatte wieder ein Doppel⸗ Fpiel. Zuerſt ſpielte V. f. R. Mannheim gegen Union Niederrad und verlor verdient:43.(Wir kommen in der Gruppe Südweſt Harauf zurück.) Dann trat V. f. L. Neckarau gegen den Karls⸗ ruher F. V. an. Das Spiel begann recht ſenſationell. V. f. L. kommt ſofort vor das Tor von Karlsruhe und vergibt die erſte große WMelegenheit, wie auch ſpäter noch manche nicht ausgewertet werden konnte. V. f. L. hatte zuerſt unbedingt mehr vom Spiel. Die Neckarauer hatten vor den raſchen Karlsruher Spielern nicht die ge⸗ vingſte Furcht, es gab immer einen Kampf Mann gegen Mann, der in der erſten Halbzeit ſich in ganz angenehmen Formen abwickelte. Nach der Pauſe wurde das Spiel auf beiden Seiten härter, hieran war nicht zuletzt der Schindsrichter ſchuld, der ganz eigenartige Ent⸗ ſchetdungen fällte. Er machte den einen großen Fehler, er war nie auf der gleichen Höhe mit dem Ball und verlor badurch etwas die Uebersicht. Anders kann man ſich ſonſt die Benachteiligungen der Karlsruher kaum erklären. Er muß ſich in Zukunft bas kleinliche Zurechtlegen des Balles abgewöhnen, denn Eindruck kann er auf ſolche Art ſicher nicht machen. In der zweiten Hälfte ſah man daun erſt was Karlsruhe kann. Techniſch iſt bie Mannſchaft Neckarau Überlegen; hätte Neckarau nicht eine ſehr gute Verteidigung zur Ver⸗ fügung gehabt, ſo wäre bieſes Spiel verloren gegangen. V. f. L. muß mit dem Ergebnis mehr als zufrieden ſein. Der Rheinbezirksmeiſter Bielt ſich ſehr gut, er lieferte ein raſches Spiel, die Leute kämpften um den Ball. Zeilfelder war ausgezeichnet abgebeckt, ſo daß er nicht viel in Erſcheinung treten konnte. Ott, der das eine Tor erzielte, arbeitet äußerſt fleißig. Die Verteidigung, vor allem Broſe ausge⸗ zeichnet. Bei dieſem Eifer wird Neckarau im Schluſſe beſtimmt einen guten Platz einnehmen. Die Ueberraſchung der Gruppe der Meiſter brachte Bayern München fertig, von dem man am allerwenigſten einen Sieg über den Mainmeiſter, Eintracht Frankfurt, erwartet hatte. Nach durchaus überlegenem Spiel gewannen die Bayern ver⸗ bient:1. Dieſer Sieg brachte ſie auf den 2. Platz hinter den 1. F. C. Nürnberg, der erwartungsgemäß Wormatia Worms 41 ſchlug. Der Klub iſt bis jetzt die einzige Mannſchaft, die wäh⸗ renb der Endſpiele noch keinen Punkt abgegeben hat. Germania Brötzingen konnte auf eigenem Platze über Boruſſſa Neun⸗ kkrchen nur knapp mit:0 ſiegen. Dieſes Ergebnis zeigt einmal, daß Germania Brötzingen nicht die„Wundermannſchaft“ und zum anderen, daß Boruſſia Neunkirchen ſtark im Kommen iſt. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punxte 1. F. C Nürnberg 8 8—— 9˙8 6 Bayern Miinchen 4 2 1 1 12²⁸ 5 Germ. Brötzingen 4 2 1* 5¹ 5 G. f. L. Neckaran 8 1 2— 6·˙3 4 Karlsruher F. B. 4 1 2 1 8¹7 4 Eintracht frankfurt 8 1— 2 6¹5 2 Bo ruſſia Neunkirch. 4 1— 8 2˙8 2 Wormatia Worms 3—— 3 20 0 N Ein glückliches Anentſchieden . f. L. Neckarau— Karlsruher Fußball⸗Verein:1(:0) Es gab eine Zeit, in der der Beſuch des„K“ überall elektri⸗ ſterte. Die Beziehungen zwiſchen Mannheim und Karlsruhe reichen Dis in die Gründungszeit des S. V. und L. A. V. zurück und wenn auch nahezu ein Menſchenalter darüber hinging, ganz ließ ſich die Pradition eben doch nicht verwiſchen. Die Doppelveranſtaltung im Stadion ſah wlederum Maſſenbeſuch; teils lockte die Unbekanntheit von Niederrad, und andererſelts war man auf das Abſchneiden der Neckarauer geſpannt, die den Brötzingern in ihrem Heim die Stange boten und ſo manke Erwartung reifen ließen. Der Schatten der vor⸗ jährigen knappen Niederlage Waldhoſs ſtand über dem geſtrigen Pro⸗ grumein und hatte der Rheinmeiſter die nicht leichte Aufgabe, einen Ausgleich zu ſchaffen, und zugleich die rheiniſche Fußballgemeinde mit einem eventuellen weiteren Erfolg an ſich zu ſeſſeln. Den rund 9000 Zuſchauern wurde ein im Ganzen ſeſſelnder, aber auch harter Kampf geboten, deſſen Ausgang man für Neckarau als glücklich bezeichnen kaun. Damit wurde der Ausgleich für den im vorigen Jahre von Seiten der Karlsruhe mit Glück errungenen knappen Sieg geſchaſſen. Eine einwandfreie Wertung des Spiels laſſen ſchon die ungünſtigen Schneeverhältniſſe nicht zu, wie auch die Spielleitung durch Klim mm⸗ Sſſenbach, der zum Nachtell der Gäſte ſehr markante und für den Ausgang des Treffens wahrſcheinlich einſchneidende Geſchehniſſe Inorierte. Wenn nicht zwel, ſo war doch ein Elfmeter für K. F. V ſicher fällig. Auch Neckarau wurde von der Spielleitung benachtekligt. Durch die ſchwierigeren Entſcheidungen infolge der Bodenverhältuiſſe allein, kann die Handlungsweiſe Klimms nicht entſchuldigt werden. Im übrigen konnten beide Mannſchaften ſich nicht voll entfalten, was ſich auf Neckarauer Seite für Zeilſelder vor allem, auf Karlsruher Seite für Bekir und Poretti bemerkbar machte Bei Neckarau wirkte ſich der Boden erſt nach der Pauſe aus, während K. F. V. hier erſt ins Fahrwaſſer kam und die vorherige beſſere Leiſtung des Rheinmeiſters mehr als ausglich. Ueberhaupt kam der Karlsruher Sturm durch die Herelnnehmung Bekirs auf halblinks nachher mehr zur Geltung und Hatte Neckarau ſchwere Perioden durchzuſtehen. Bei der Gaſtmonn⸗ ſchaft ragte der Torwart Waßmannsdorf hervor, der mitunter glän⸗ zend wehrte, dann der linke Verteidiger Trauth, der rechte Läufer Zange und ſpäter Link als Linksaußen. Kaſtner hatte mit ſeinen Schüſſen kein Glück. Bekir dribbelte mitunter zu viel, ſchaffte aber den Ausgleich. Reiſch auf Rechtsaußen war wenig wirkſam und fehlte hem Geſamtſturm in der erſten Hälfte Zug und Druck. Nach der Pauſe fand K V. einen flüſſigeren Stil und lag meiſt im Angriff. Daß der verdtente knappe Sieg der Gäſte nicht eintraf, verdankt Neckarau in erſter Linie ſeiner Hintermannſchaft, vor allem der Verteidigung, die ein großes Penſum bewältigte. Auch die Läuferreihe hielt ſich bis in die zweite Hälfte gut, um dann zu defenſiv zu werden. Das führte zum Auseinanderfall. Der Sturm überraſchte durch die ungewohnt gute Arbeit der Flügel und namentlich Ott bot hier ſehr Gutes. Sein Tor war eine geiſtesgegenwärtige Leiſtung. Zeilfelder ließ, gut be⸗ wacht, und mit dem Boden nicht beſonders Freund, manche Sache aus, um ſpäter ſozuſagen faſt ganz zu reſignteren. Der Durchſchlag litt empfindlich darunter. Auch Kaiſer und Enderle zeigten weniger als ſonſt. Jedenfalls hatte Neckarau unter der Schneeſchicht bei ſeinen körperlich ſchweren und großen Spielern ſtärker zu leiden als KW. Als Kurkoſum kann auch das Eckenverhältnis von 16:2 für Neckarau bezeichnet werden; noch kurioſer aber der Umſtand, daß aus der Fülle dieſer Gelegenheiten kein Tor erzielt wurde. Der Sturm Neckaraus, wie die Verteidigung Karlsruhes ſind gleicherweiſe mit dieſem Rat⸗ tenſchwanz von Ecken belaſtet.— Das Publikum, das erſt ſpät mit⸗ Hing, vermochte mit aller Anfeuerung nicht Neckarau zu einem End⸗ ſpurt hochzureißen. Den Spielern lagen zweifellos die hohen Anfor⸗ F. 8. L. Fruntjurt und Sp⸗ Bg. derungen, die geſtern an ſie geſtellt wurden— und auch vlelleicht die Nachweßen des ſchweren Brotzinger Spiel in den Knochen. 8 Furth geit Der Verlauf: Sofort nach dem Anſtoß kommt Zeilfelder zu und wechſelnd. Glänzend nimmt der Karlsruher Hüter einen hohen Ball unter Herauslaufen, aber dann entſtehen brenzlichſte Momente vor Neckaraus Tor und KFV. drückt kurze Zeit ſtark. Winkler ſchlägt einen ſcharfſen Ball Kaſtners ſteil herunter. Auch Ott ſpielt eine kritiſche Lage heraus, doch ſeinen ſchließlichen Schuß meiſtert Waß⸗ mannsdorf im Fallen auf der Linje. Eine Serie Ecken ſteigt für Neckarau und endet die kritiſche Lage der Karlsruher ſchließlich mit dem Führungstor des Rheinmeiſters; Gaſt tritt einen Strafball gut, derſelbe wird von Waßmannsdorf bei verſtellter Ausſicht verfehlt, und der geſchickt poſtierte Ott ſendet aus der Nähe ſteil unter die Latte ein. Einen tadelloſen Flankenball von Keck lenkt Karlsruhes Verteidigung köpfend zur Ecke und nach Meiſterung eines weiteren gefährlichen Schuſſes durch Waßmannsdorf—, Pauſe. Geradezu vehement ſetzt Neckarau nach Fortſetzung ein und einen ruſant geſchoſſenen Ball von Ott wird durch Fußabwehr des Tor⸗ warts zur Ecke befördert. Neckarau legt nun ſtark los und fauſtet Waßmannsdorf einen hohen Strafball von Keck abermals zur Ecke. Bekir, nun halblinks ſtehend, erreicht dann den Ausgleich und Keck verſchenkt bann allerdings durch zu langes Warten eine große Ge⸗ legenheit. Die Teilnahme von Seiten des Publikums wächſt und kämpfen beide Gegner mit letzter Hergabe um den Sieg, Karlsruhes Spiel wird ſchnittiger, und ſteht Neckarau ſchließlich in ſchwerſter Ab⸗ wehr, da das Zuſpiel nun ſtark nachläßt. Wiederholt überſieht die Spielleitung ahndungsreiche Vergehen im Neckarauer Strafraum und kurz vor Schluß zieht ein Schuß Kaſtners am leeren Tor entlang. Auch die 16. Ecke Neckaraus verläuft ergebnislos. K. F..: Waßmannsborf; Zimmermann, Trauth; Lange Finn⸗ elſen, Reeb; Reiſch, Kaſtner, Poretti, Link, Bekir. Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Ochs, Enderle, Zeilfelder, Kaiſer, Ott. Gaſt, August Müßle. Weiterer Sieg des 1. F. E. Nürnberg 1..C. Nürnberg Wormatia Worms(:1(:0 Der 1..C. Nürnberg hatte während der letzten Woche Plakate mit der Aufſchrift:„Die Preſſe berichtet über dleſes Spiel nicht“ aushängen laſſen. Das war die beſte Reklame. Das Spiel war ſonſt wenig zugkräftig und angeſichts der grimmigen Kälte wären wohl kaum 5000 Zuſchauer gekommen. Die Zuſchauer wurden, trotz⸗ dem ſie knietief im Schnee ſtehen mußten, nicht enttäuſcht. Die Mannſchaften lieferten ſich ein ſchönes Spiel. Die Wormſer hielten ſich weit beſſer als man erwartet hatte, ſte zwangen den Klub, ſich reſtlos auszugeben. Man hatte den Eindruck, daß dieſe Wormſer Mannſchaft, wenn ſie erſt wieder einmal vollſtändlg iſt, noch manche Ueberraſchung bringen kann. Beim Klub war eln Mann beſonders gut, Kund, der Erfatz⸗ linksaußen, der allein 3 Tore ſchießen konnte. Den erſten Treffer goß Kalb, das Ehrentor für Worms erzielte Winkler. Die beſtegte Mannſchaft iſt vor allem wegen lhres großen Elfers und auch wegen ihres fairen Spiels zu loben, die Mannſchaft zeigte auch recht gute Le ſtungen. Der Sturm wunde durch ſelne Schnelligkeit und ſeinen Schuß oft ſehr gefährlich. Die Läuferreihe und dle Verteiblaung hielt ſich anſprechend. Der Nürnberger Linksaußen Kund hätte allerdings, nachdem man ſchon in der erſten Halbzeit gemerkt hatte, wie gefährlich er iſt, durch die Wormſer Hintermannſchaft beſſer ab⸗ gedeckt werden müſſen.—— Der Klub bot wieder eine ausgezeichnete Leiſtung, wenn er auch nicht zu ſeiner beſten Form auflief. Stuhlfauth machte nach dem Ehrentor der Wormſer ein ſehr verdutztes Geſicht er hielt aber an⸗ dere Bälle ſehr fein. Gute Arbelk verrichteten 8e Läuſex zee und die Verteldlaung. Der Sturm vergab zahlreiche Torgelegcuheiten, was aber wohl in erſter Linie an den Bodenverhältniſſen gelegen haben mag, die manchen Stürmer im entſcheldenden Augenblick zu Fall kommen ließen. Die angenehmſte Enttänſchung des ganzen Spiels war der Linksaußen Kund der als Erſatz für Weiß eiu⸗ geſprungen war. Der Klub hat hier weder eine Hoffnung. Kund iſt nicht nur ſchnell und techniſch aut, er verſteht vor allem auch das Torſchleßen. Frelländer⸗Mannbeim ließ als Schiedsrichter kaum einen Tadel aufkommen. Bayern München gewinnt verdient Bayern München— Eintracht Frankfurt 921(:0) Die Eintracht hatte nicht nur das Pech, mit zwel Erſatzleuten ſü⸗ Schaller und Mauriſchat nach München fahren zu müſſen, ſie hatte auch das Unglück auf eine Bayernmannſchaft zu kreſfen, die in ſtärkſter Beſetzung antrat und ein Spiel lieferte, wie man es von einer Münchener Mannſchaft ſelt langen Wochen nicht mehr geſehen hatte. Gutes Zuſammenſpiel, geſchloſſene Angriffsarbeit und gutes Schuß⸗ vermögen vereinten ſich zu einer Leiſtung, die weſentlich über der ſtand, die man von den Gäſten zu ſehen bekam. Die Eintracht ent⸗ täuſchte und kam ſaſt ſelten zu einer einheitlichen Aktlon, zeigte faſt nur Einzelleiſtungen und zu dem auch böſe Schwächen. Der 311(:0 Sieg der Bayern, der durch Treſſer von Horringer(2) und Schmidt 11 ſicher geſtellt wurde, war durchaus verdient. Dem Kampf wohnten trotz großer Kälte 10 000 Zuschauern bei. Das Spielfeld war tlef ver⸗ ſchneit. Bel den Frankfurtern war keine Führung, kein Aufbau da Gold, ammer als Mittelläuſer war ſehr ſchwach. Auch im Innenſturm ſah man keine einzige überragende Leiſtung. Wirklich gut und den Er⸗ wartungen entſprechend ſpielten nur 3 Leute, Schütz, Mantel und Ju⸗ oͤltſch. Kellerhof, Klrchhelm, Kübert und Dietrich gingen wenigſtens zeitweiſe an. Die Bayernmannſchaft war beſonders in der 2. Halbzeit ganz ausgezeichnet. Die beſten Kräfte waren bier Kutterer, Heldkamp und der Linksaußen Hoſſmann. Der Mittelſtürmer Pöttinger ſpielte wie⸗ der vecht gut, Haringer war im Schuß ſehr gefährlich, alle anderen Leute zeigten guten Durchſchnitt. Schnelder⸗Offenburg hatte zwar einige Schwächen, im allgemeinen aber konnte man mit ſeiner Schleds⸗ richterleiſtung zufrieden ſein. Neunkirchen liefert ein gutes Spiel Germania Brötzingen— Boruſſia Neunkirchen 120(:0) Nach den Enttäuſchungen, die Germania Brötzingen bei Spielen auf eigenem Platz ihren Anhängern bereitet hatte, blieben diesmal die Zuſchauer weg. Es kamen kaum einige hundert Unentwegte. Mag ſein, daß die Kälte abſchreckte, es mag aber auch ſein, daß die ſchlechten Kritiken die der Gegner von heute, die Boruſſia Neunkirchen, nach ſeinem Spiel in Karlsruhe erhalten hatte, ſich ungünſtig auswirkte. Dieſe ſchlechten Kritiken mögen berechtigt geweſen fein, hier in Brötzingen aber verdienten ſich die Saarländer eine ſehr gute Zenſur. Sie waren eine äußerſt angenehme Ueberraſchung. Brötzingen kann es wahrſcheinlich nur ſeiner Hintermannſchaft verdanken, daß dle Gäſte nicht wenigſtens einen Punkt mit nach Haufe nahmen. Der Spielverlauf war im allgemeinen ziemlich ausgeglichen und wechſei⸗ voll. Auf beiden Seiten hatten die Hintermannſchaſten faſt ſtändig zu tun, aber ſie zeigten ſich ſowohl auf der einen, wie auf der anderen Seite als ſehr ſchnell und zuverläſſig. Das entſcheidende Tor des Spleles fiel ſchon bald nach der Pauſe. Der ſonſt recht gute Torhüter der Saarländer hatte einen Ball gefangen, ließ aber das Leder wieder aus den Händen gleiten und der entſchloſſen angreifende Rechtsaußen der Platzherren dirigierte den Ball ſchnell zwiſchen die Pfoſten. Leb⸗ hafte Bemühungen beider Mannſchaften um eine Aenderung des Re⸗ ſültates blieben vergeblich. Sackenreuther⸗Nürnberg war als Kampf⸗ richter ausgezeichnet. Er hatte allerdings auch kein allzu ſchweres Amt, da die Mannſchaften fair ſplelten und ſich den Entſcheidungen olme weiteres fügten. 5 Wilbs; Keck, einer totſicheren Gelegenheit, doch wird um den bekannten Bruchteil der Sekunde das Leder von der ſchnelleren Verteidigung zur Ecke geſchlagen. Beiden Mannſchaften macht der Boden zu ſchaffen, doch iſt der Kampf lebhaft —̃— Gruppe Nordweſt V. f. R. Mannheim— Union Niederrad:4(38). Saar 05 Saarbrücken— S. V. Waldhof wegen ſchlechter Bodenverhältniſſe ausgefallen. 5 B. f. L. Nen⸗Iſenburg— F. S. V. Mainz 05:8(:). F. S. V. Frankfurt— 1. F. C. Idar:2(:). * Den Auftakt im Mannheimer Stadion bildete das Treffen B. f. R. Mannheim— Union Niederrad. V. f. R. lieferte ein ganz gutes Spiel, nur brachte Union Niederrad die größere Energie auf und gewann dadurch verdient. Der Torunterſchied hätte ſogar noch deutlicher ſein können. Union Niederrab verſtand es, durch äußerſt ſchnelles Durchſpiel zu Erfolgen zu kommen. V. f. R. dagegen ver⸗ ſuchte immer wieder zu kombinieren, was aber bet dem ſchneebedeck⸗ ten Boden und dem techniſch guten und ſchnelleren Gegner nichts nützte. Hinzu kam noch, daß Fleiſchmann in keiner Weiſe gefallen konnte; er wurde immer und immer wieder überſpielt. Die Läufer⸗ reihe lief ſich auf dem großen Platze ſelbſt müde, ſo daß ſie am Ende nicht mehr recht mitkam. Der Sturm ging an, er bediente ſich nur zu wenig der Flügel. Es iſt eigenartig, daß auch Waldhof ſein Spier gegen den F. S. V. Frankfurt im Stadion mit 3 Toren verlor, B. f. R. fällt burch dieſe Niederlage aber nicht zu weit in der Tabelle zurück, da der F. S. V. Frankfurt überraſchenderweiſe gegen den 1. F. C. Idar, der in Waldhof ſehr gut gefiel, nur ein Unentſchte⸗ den(:2) herausholen konnte. Neu⸗Jſenburg hat gegen das letzte Jahr nachgelaſſen, es mußte ſich geſtern gegen Mainz os auf eigenem Platze eine weitere Niederlage(:8) gefallen laſſen. Das Spiel Saar o85 Saarbrücken— S. V. Waldhof fiel den ſchlechten Bodenverhältniſſen zum Opfer Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte F. S. B. Frankfurt 3 2 1—.6 5 Union Niederrad 4 2 1 1 11:10 8 V.. R. Mannheim 8 2 5 1 101 5 S. V. Waldhof 8 2— 1 11:7 0 F. S. V. Mainz 4 2— 2 10·9 4 1. N. C. Idar 2— 1 1.4 1 V. f. L. Neu⸗ Iſenburg 8— 1 2 410 1 5 Saarbrücken 2—— 2 27 0 * B. f. R. Mannheim verliert verdient B. f. R. Mannheim— Union Niederrad:4(:8) Der B. f. R. Mannheim ſcheint zu Hauſe nicht recht in Schwung zu kommen. Schon beim erſten Gang gegen Mainz waren die Lei⸗ ſtungen beſtimmt nicht allzu begeiſternd und diesmal wieder nicht. Die an 6000 Intereſſenten konnten ſich recht wenig für das Spiel der Einheimiſchen erwärmen, man hatte bald geſehen, daß hier ein beſſe⸗ rer Gegner vorhanden war und fand ſich ſchließlich mit der unan⸗ genehmen Tatſache ab, daß auch der Maindritte im Mannheimer Stadion Sieger geblieben war, daß auch der V. f. R. ſeine erſte Nie⸗ derlage hinnehmen mußte. Jetzt erhebt ſich natürlich bie Frage nach dem Schuldigen, nach den Umſtänden, unter denen eine techniſch vielleicht ſogar leicht über⸗ legene Elf auf eigenem Gelände verlieren konnte. Die Frage iſt diesmal leicht zu beantworten, es war auch zu offenſichtlich, daß die Schuld an einer verfehlten Mannſchaftsaufſtellung liegt. Eberle war einmal ein ſehr guter Außenläufer, hat es aber vollkommen ver⸗ lernt, ſich als Außenläufer richtig einzuſtellen, er ſpielt heute ſein Spiel, wie er es als Mittelläuſer gewohnt iſt. Bald taucht er hier, dald da auf, kein Spieler weiß, wo er eigentlich im nächſten Moment lein wird und ſo ſehlte er meiſt und vor allem dann, wenn er auf ſeinem Flügel dringend gebraucht wurde. Die rechte Angriffsſeite fand im V. ß.sStrafraum keinen Läufer mehr, konnte hier, alſo nur noch vom Verteidiger bedroht werden und hatte es leicht ſich frelzu⸗ ſpielen und Erfolge zu erzlelen. Bezeichnenderweiſe fielen die drei erſten Treffer durch den ſedesmal ungedeckten Halbrechten. Das ſoll nun natürlich nicht heißen, daß Eberle der Alleinſchuldige an der Niederlage iſt. denn auch lonſt klappte ſo vleles nicht, Fleiſchmann hat entſchteden nachgelaſſen, Hoßfelder wurde durch das häufige Fehlen von Eberle oft überlaſtet und tat ſich recht ſchwer, aber weder er noch Hügel ſind eigentlich an den Toren ſchuld. Deſchner hat auch noch nicht Form wiedergefunden, oder war es nur wieder einmal ein ſchwarzer Tag der ganzen Elk. Man wird doch nicht einen Gegner unterſchätzt haben, der gegen den F S. V. Frankfurt in den Ver⸗ bandsſpielen drei Punkte errang! Faſt könnte man daran glauben, denn außerhalb herrſchte überall größte Stegesgewißheit, bis, ja Niederrad uns eines beſſeren belehrte. Die Gäſte ſplelten ein nettes, ungekünſtettes, aber ungemein produktives Angriffsſplel. Weite Vorlagen und vlel Flankenwechſel, das ſind ihre Hauptwafſen. Dabei iſt die Elf gut ausgeglichen, etwas ſchwächer ſchten eigentlich nur der Linksaußen, der aber dennoch das ſiegbringende Tor ſchoß. Ueber dem Geſchehen waltete Keller Karlsruhe. Er iſt keine ganz große Klaſſe, aber man kann mit ihm durchaus zufrieden ſein, insbeſondere die Naſenſpieler, denn ihr Elfmeter war wohl etwas ſehr hart entſchſeden worden. i Die erſte Halbzett wurde zu einer ſehr torreichen Angelegenheit. Schon nach einigen Minuten hatte ſich Mannheim die Führung ge⸗ holt; Specht drückt eine Flanke unhaltbar ein, 170. Kaum iſt der Jubel zu Ende, da hat Niederrad auch ſchon ausgeglichen; der Halbrechte iſt ungedeckt und kann unhaltbar einſchießen. Nach welteren künf Minuten haben dann gar die Gäſte die Führung erlangt; wieder kann Halbrechts erfolgreich ſein, allerdings hätte Hügel bei beſſerer⸗ Stellung dieſen Erfolg vlelleicht vereiteln konnen. Als dann Fleiſch⸗ mann den Elfmeter verwandelt, ſind die Chancen wieder ausge⸗ alichen. Doch Niederrad iſt etwas beſſer und holt ſich zu recht die Führung zurſick; Hügel hat einen ſcharfen Schuß gewehrt, bleibt aber gegen den ſofortigen Nachſchuß des Halbrechten machtlos. In letzter Sekunde verhilft dann eine unglückliche Abwehr des Niederraber Verteidigers, der ſeinen eigenen Torwart verletzt, dem V. f. R. noch⸗ mals zum Ausgleich. Nach der Pauſe iſt aber Niederrad nicht mehr zu halten Im gleichen Maße wie die Raſenſpieler nachlaſſen, kommt Niederrad mächtig auf und dann auch wiederum dürchaus verdlent durch ſeinen Linksaußen zum ſiegbringenden Tor,:4. H. B. Saar 085 S. V. Walobof ausgefallen Das für Sonntag angeſetzte Troſtrundenſplel Saar 03 Sar 25 brücken—S. V. Waldhof iſt vom Spielausſchußvorſttzenden des S. F. u. L. V. vorzeitig abgeſagt worden, weil der Sgarplatz in feiner der⸗ zeitigen ſchlechten Verfaſſung keine Möglichkeit eines einwandfreien Spieles zuläßt. Man muß deshalb bei dem augenblicklichen Wetter mit der Möglichkeit rechnen, daß auch am nächſten Sonntag Saar 05 Neu⸗Iſenburg nicht geſpielt werden kann. 5 i B. f. E. Neu-Aſenburg wieder geschlagen Bf. Nen Iſenburg— Mainz 05 178(:0) 1 Die Iſenburger ſind tatſällch ſchwächer geworden, wenn ſie ſogar auf eigenem Platze verdiente Niederlagen hinnehmen müſſen, während ſie ſonſt auf eigenem Boden kaum zu bezwingen waren. Auf glattem Boden konnten ſte in der erſten Halbzeit mit einem Tor in Führung gehen, das G. Walder erztelte. In der 9. Halbzeit aber war Mainz klar überlegen und dle 3 Tore durch Lipponer und Kalſer waren eine unweigerliche Folge öleſer Arbeit, Glöckner Pirmaſens leitete diefen fairen Kampf ſehr gut. Die Aeberraſchung in Frankfurt F. S. B. Frankfurt.—1. F. C. Idar 272(12) Der 1. F. C. Idar konnte ſich keine beſſere Eluführung in Frank⸗ furt verſchaffen, als durch ſeinen ſchönen Erfolg gegen den Abtel⸗ lungsfavoriten, den F. S. V. Frankfurt. Die 3000 Zuſchauer im Stadion glaubten zunächſt mit einem klaren Sieg der Frankfurter rechnen zu können, aber ſie mußten dieſe Auſicht ſchon ſehr ſchnell revidkeren, da die Gäſte ein ausgezeichnetes Können zeigten und den Frankfurtern gleichwertig waren. Idar erzlel! durch H. 9 8 5 * gewö fabel Die ganz tige an d ken gute hervt reihe keidig Los. drei gum konnt: er ve! folgte (Mat 2 Stutt Wenn dem Titiſe mußt die b gut h bewä! Engel allein der 2 der 2 richte Wie 3 mann von 2 nächſt bereit ge wa * 8 bereiten. * Montag, den. Januar 1929 Neue Manuel mer Zeitung(Morgen⸗Ansgabeſ ſchon bald die Führung. Zwar konnte Frankfurt gleich darauf gus⸗ aleichen, aber H. Meng ſchoß ein zweites Tor, und dieſer Vorſprung wurde bis 18 Minuten vor Schluß gehalten, wo Eſchenlohn der Aus⸗ gleich gelang. Wichtiger als der Punktgewinn war dex Eindruck, den die Gäſte hinterließen, ſie hätten ebenſo gut gewinnen oder noch knapp verlieren können. Die Tatſache, daß ſte gegen den F. S.. in Frankfurt bis gegen Schluß in Führung liegen konnten und durchaus gleichwertig waren, verſchaffte ihnen aroßen Reſpekt. Das ſchöne und anregende Spiel ſtand unter der nicht immer ſehr ſiche⸗ ren Leitung von Liſt⸗Frankfurt. Die Gruppe Südoſt Stuttgarter Kickers— Sp. Vg. Fürth 221(:). Phönix Karlsruhe— Schwaben Augsburg 826(:). F. C. Freiburg— V. f. B. Stuttgart:1(:). Die größte Ueberraſchung der Endſpiele fiel in Stuttgart, wo der Favorit der Gruppe, die S p. Vg. Fürth mit 112 die Punkte zurücklaſſen mußte. Die Kickers, denen man nach ihrem bisherigen Abſchneiden nicht die geringſten Chancen gegeben hatte, kamen durch dieſen Sieg auf den 2. Platz. Schwaben Au gs burg ſiegte über Phönix Karlsruhe mit 6183— die Zahl 6 ſcheint bei Phöntx beliebt zu ſein— und ſetzte ſich an die Spitze der Tabelle. Fürth hat allerdings ein Spiel weniger und liegt jetzt auf dem 3. Platz. V.. B. Stuttgart hat weiter Pech, er mußte ſich am Sonntag von F. C. Freiburg mit 321 ſchlagen laſſen und nimmt fetzt den Schluß der Tabelle ein. Es hat faſt den Eindruck, als ob Phönix Karlsruhe und V. f. B. Stuttgart die ſchwächſten Mannſchaften der Gruppe Südoſt ſind. Tabellenſtand der Gruppe Sübdoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Schwaben Augsburg 4 8— 1 16•12 8 Kickers Stuttgart 4 2 1 1 6˙6 8 Sp.. ⸗Bag. Fürth 8 2— 1 8¹⁴ 4 A. S. V. Nürnberg 3 1 2 1 6·8 8 N. C. Freiburg 4 1 1 2.0 3. Pfänir Karlsruhe 4 1 1 2 6˙13 8 1860 München! 2 1— 1 8⁰⁴ 2 V. s. B. Stuttgart 4 1— 2.10 2 A* Auch die Sp.⸗Va. Fürth geſchlagen Stuttgarter Kickers Sp. Bg. Fürth:1(:1) Der überlegene Sieg der Kickers war dem ganzen Spielverlauf nach verdient, wenn damit auch nicht geſagt ſein ſoll, daß die Kickers die beſſere Mannſchaft waren. Im Feldſpiel war Fürth weitaus beſſer, die größeren Torgelegenheiten hatten aber die Stutt⸗ garter, die im Sturm aber ebenſo unentſchloſſen waren wie die Banern. In der Läuferreihe überragte Niederbacher in der Mitte, die Autzenläufer hatten mit ben ſchnellen Flügeln der Fürther ihre ebe Not und konnten ſie nicht immer halten. Der Sturm war nach wie vor im Innentrio zu ſchwach, dagegen waren die Flügel⸗ ſtürmer beſſer und ſchneller als bei ben letzten Spielen. Bei Fürth gefiel die geſamte Hentermannſchaft, im Sturm war Frank der beſte Mann, Franz als Mittelſtürmer war entſchieden zu langſam. Unangenehm fielen die böſen Mätzchen von Kraus 1 auf, die er ſich wieder le ſtete. Hier wäre energlſches Durchgreifen und Platzverweis angebracht geweſen. Aber der Schiedsrichter, Walter⸗Ludw'gshafen, war nicht eneralſch genug, wenn er auch ſonſt im allgemeinen befriebigte. Das Spiel fand bei ziemlich tiefem aber feſtgetretenem Schneeboden vor etwa 8000 Zuſchauern ſtatt. Gleich zu Beginn des Spiels lagen die Fürther leicht im An⸗ griff, die Kickers mußten ſchwer verteidigen. Die beiden Verteidiger im Verein mit dem Torwart ließen ſich aber nicht ſchlagen. Erſt nach 20 Minuten Spielzeit gelang es dem Mittelſtürmer Franz. eine rechts mit unhaltbarem Schuß zum Führungstor für Me Fürther zu verwandeln. Jetzt kamen auch die Kickers wieder auf. Das Spſel wurde ausgeglichen, die Stuttgarter hatten ſogar hintereinander 3 klare Torgelegenheiten, die aber von dem Innen⸗ ſturm in unglaublicher Weiſe vergeben wurden. So blieb es bis zur Pauſe bei dem Stande von:0 für Fürth. Unmittelbar nach Wiederbeginn lagen die Kickers ſtark im An⸗ Ar'ff, bald hatte ſich der Rechtsaußen Welt ſchön burchgearbeltet er konnte dann mit unhaltbarem Schrägſchuß den Ausglelch herſtellen. In der Mitte der zweiten Halbzeit kam der Mittelſtürmer Keßler gut zum Schuß; mit Prachtſchuß errang er das Führungstor. Dle Fürther übernahmen jetzt wieder die Initiative und drängten auf Ausgleich, aber die Schwaben verteld'gten zäh und aufopfernd und leßen ſich den einmal errungenen Vorſprung nicht mehr nehmen. In dieſer Spielphaſe bewährte ſich die Kickers⸗Verteidiaung galän⸗ zend. Fürth kam zwar noch zu einigen Ecken, das war aber auch 0 a alles. Es blieb bei der Niederlage der ſieggewohnten Fürther. Schwaben Augsburg geht an die Spitze 5 Phönix Karlsruhe— Schwaben Augsburg 926(:4) Prächtiges Winterwetter gab dieſem Spiel ei ven tabelloſen äuße⸗ ren Rahmen, der jedoch in kraſſem Gegenſatz zu ber wirklichen Be⸗ ſpielbarkeit des Bodens ſtand. Unter friſch gefallenem Schnee befand ſich eine regelrechte Eisbohn, die, abgeſehen von dem faſt unmög⸗ lichen Stehvermögen, die Geſundheit der Spieler direkt gefährdete. Anfänglich kam benn auch kein zuſammenhängendes Spiel zuſtande. Man konnte ſich nur auf Glücksaktionen elnſtellen. Allmählich aber gewöhnten ſich die Spieler an die Tücke des Bodens, und es war fabelhaft, wie die Augsburger dieſes ſchwlerlge Terrain meiſterten. Die Schwaben lieferten, einmal mit dem Boden vertrout, in der ganzen erſten Hälfte ein direkt muſtergültiges Fußballſpiel. Präch⸗ tige Innenkombinationen wechſelten mit zweckmäßigen Steilvorlagen an die ſchnellen Flügel, die ihrerſeits wieder durch blendende Flan⸗ ken glänzten. Hinter dem ſich vorzüglich ſtellenden, gleichmäßig guten Sturm, in dem lediglich der feine Techniker Eiberger etwas hervorragte, ſtand eine fein aufbauende und abwehrende Läufer⸗ reihe, die in dem Mittelmann eine überrogende Figur hat. Ver⸗ teidgung und Tormann ſchlugen ſich gut, wurden aber etwas kopf⸗ los, als Phönix zu Beginn der zweiten Halbzeit in raſcher Folge drei Tore aufholte. Phönix fiel in der erſten Halbzeit dem Boden zum Opfer. Nach der Pauſe wurden die Leiſtungen beſſer. Trotzdem konnte oie Phönkxelf die guten Lelſtungnen der Schwaben nicht erreichen, die einen durchaus verdienten Sieg errangen. Leiber ver⸗ folgten nur 1200 Zuſchauere den roſſigen Kampf, der von Albrecht (Maunheim] nicht gerade überragend geleitet wurde. Der erſte Sieg von Freiburg Freiburger JFC.— V. f. B. Stuttgart:1(210) Auf bas Erſcheinen der ſich in letzter Zeit ſehr gut ſchlagenden Stuttgarter Bewegungsſpieler war man in Freiburg ſehr geſpennt. Wenn ſich trotzdem nur 1500 Zuſchauer einfanden ſo lag das an dem herrlichen Winterwetter und der großen Veranſtaltung in Titiſee. Obwohl Frelburg auf ſeinen Mittelläufer Meier verzichten mußte und der Erſatzmann Bantle 2 eine Niete war, war es doch die beſſere Monnſchaft, die zu einem verdienten Sieg kam. Sehr gut hielt ſich die Verteidigung und der Torwart Winkler. Im Sturm bewährten ſich Würz und Mantler, beide wurden aber noch von Engelhardt überragt, der produktioſte Mann der Angriffsrelhe, ber allein zwei Tore auf ſein Konto brachte. Bei den Gäſten wußte der Mittelläufer Reinhard Vollmer und auch die Verteidigung und der Tormann Gabriel zu gefallen. Be ſt⸗Höchſt machte ols Schieds⸗ richter keine gute Figur. Waſſerballübungsſpiel in Berlin utſche Nationalmaunſchaft gewinnt gegen eine Berliner mit 328 Im Berliner Lunaparkbad trug die beutſche Nationalwafferball⸗ mannſchaft wieder einmal ein Uebungsſpiel gegen eine Vertretung von Berlin aus, hauptſächlich, um ſich auf den an gleicher Stelle dem⸗ nächſt ſtattfſindenden Länderkampf Deutſchland Frankreich vorzu⸗ Geſpielt wurde 3 mal 15 Minuten. Die deutſche Maunſchaft gewann nach intereſſantem Kampf mit 816 Toren. Die 1 7. Seite. Nr. 48 3 Tennis-Klubkampf T. K. Mannheim T. u. H. C. Nürnberg:2 Am Sonntag ſpielte einer Einladung folgend eine Mannſchaft des T. K. Mannheim in Nürnberg gegen die dortige Städtemann⸗ ſchaft. Trotz Es und Schnee fand ſich eine zahlreiche Zuſchauer⸗ menge ein. die die durchweg ſchönen Spiele mit Intereſſe verfolgte. Mannbeim mußte leider auf einige ſeiner beſten Kräfte ver⸗ zichten und ſpielte ſo mit folgender Mannſchaft: Buß. Fuchs. Sal⸗ mony, Kirchgäſſer, während Nürnbera durch G. Richter. Brunner, J. Richter und Helmich vertreten war. Das Spitzeuſpiel Buß— Richter verlief ziemlich ein⸗ ſeitig, da der Mannheimer durch große Sicherheit in der vollen Spielzeit überlegen war, was ſich auch in dem glatten Ergebnis :0,:1 ausdrückte. Das zweite Spiel Fuchs— Brunner zeigte ebenfalls eine ſtarke Ueberlegenheit des Mannheimer Vertreters, der durch ge⸗ ſchicktes Plazieren den Gegner nicht zur Entfaltung kommen ließ. Fuchs ſiegte 611,:2. Leider gingen die beiden reſtlichen Elnzelſpiele für Mannheim nach kurzen Kämpfen verloren. Salmo ny unterlag trotz tech⸗ Kreisliga Fußballverein Weinheim Sportklub Käfertal 121(ort) In bem letzten Verbandstreffen teilten ſich Weinheim und Käfer⸗ tal ehrenvoll die Punkte. Beide Mannſchaften waren gezwungen, mit Erſatz anzutreten, die Gäſte mit 3, Weinheim mit 2. Bei Käfertal war beſonders die Hintermannſchaft hervorzuheben, der Rechts⸗ außen und der alte Kämpe Geiger, der als Verteidiger ein blen⸗ dendes Spiel lieferte und eine Niederlage verhütete. Bei Wern⸗ beim war der Sturm überragend, ebenſo der linke Verteidiger. An⸗ fänglich verteiltes Spiel, dann kommen die Gäſte raſcher in Schwung, jedoch die beſten Chancen werden verſiebt, da der äußerſt glatte Boden wenig Entfaltungsmöglichkeit zuläßt. Ein Strafſtoß in der 35. Minute, von Moff aufs Tor gegeben, erfaßt der Mittel⸗ ſtürmer Weber und ſchteßt unhaltbar zum Fitheungstreffer für Käfertal ein. Weinheim geht nun gewaltig aus ſich heraus, aber auch hier führen die beſten Gelegenheiten zu keinem Erfalge. Halb⸗ zeit:0 für Käfertal. Nach dem Wechſel hat der das Spiel völl' g in der Hand. Die Gäſte kamen nur noch zu wenigen Durchbrüchen, ohne Ausbeute. Endlich vermochte Weinheim eine der vielen Chan⸗ F. V. cen zu nützen; in der 37. Minute erzwingt Halbrechts den Ausgleich. :1. Der Schiedsrichter aus Steinbach leitete zufrledenſtellend. 2. Mannſchaft 48; 3. Mannſchaft 228. ms. Amicitia Viernheim. Spielvereinigung 1907 Maunheim:4(221 Ein recht hohes Ergebnis erzielte Viernheim im geſtrigen ketzten Saiſonſchlußſpiele. Trotzdem waren ſich die Mannſchaften ziemlich ebenbürtig und verlor 07 nur infolge ſeiner, wie immer recht ſchwa⸗ chen Stürmerle'ſtungen. Mitunter zwar drängte Viernheim ſehr ſtark und nur die hervorragende Abwehr des 07⸗Torhüters verhin⸗ dete eine noch höhere Niederlage. Bis zur 15. Minute legte Biern⸗ heim ſchon 2 Tore vor. Ein Strafſtoß. gut vors Tor gegeben, er⸗ faßt Wengold und der Nachſchuß verbeſſert das Ergebnis auf 221. Pauſe. Viernheim drängt nun mächtig und legt in dieſer Phaſe des Kampfes 3 Tore vor.:1. Aber nun legt ſich auch 07 mächt'g ins Zeug und holt durch den Mittelſtürmer in kurzer Zeit 3 Tore auf; 514. Doch in den letzten Minuten erzwingt Amieitia durch ben Linksaußen das 6. und letzte Tor. Endergebnis 624. 8 Vorderpfalzkreis i F. V. Speyer— S. Fr. Landau 41. Arminia Rheingönheim— 1914 Oppau 518. Viktoria Herxheim— Germersheim 673. R. f. R. Oggersheim— F. VB. Frankenthal 224. Mutterſtadt— A. S. V. Ludwigshafen:0 abgebr. Endlich einmal wieder ein Sonntag mit vollem Programm und zugleich ein Sonntag ohne Ueberraſchungen, wenn nicht Rheingön⸗ heim in großen Abſſegsnöten für die Ueberraſchung geſorgt hätte und Oppau mit 513 Toren geſchlagen hätte. In Speyer wäre es beinahe zu einer Senſation gekommen, da Landau bei der Pauſe noch:1 führte. Doch dann ſetzte ſich doch die größtere Routine der Domſtädter durch, die mit vier Toren den Sieg errangen, während Landau trotz aller Bemühungen zu keinem Erfolg mehr kommen konnte, Einen merkwürdſſagen Spielabbruch gab es in Mutterſtadt wa der Unparteitſche beim Stand von:0 von jeder Parte einen Spieler des Platzes verwies, wobet ſich aber die Spieler weigerten dem Befehl Folge zu leiſten. Was blieb dem Unparteiiſchen übrig, als den Kampf abzubrechen? Frankenthal mußte ſich ganz gewaltig ſtrecken, um in Oggersheim mit:4 Sieg und Punkte zu holen. Ein torreiches Ergebnis wird aus Herxheim gemeldet, wo Ger⸗ mersheim 618 unterlag. Dieſer Sonntag ſtand alſo im Zeichen verzwelfekter, aber er⸗ folgloſer Gegenwehr der Algegskandidaten, wobel ſich Rheingön⸗ heim durch ſeinen Sieg über Oppau aus der Gefahrzone wegbrachte. Vereine Spiele Punkte Frankenthal 19 86: 2 Speyer 16 262 6 Oypgu 18 28:1 1904 Ludwigshafen 17 21:13 Herxheim 18 21:15 Oggersheim 16 15:17 A. S. V. Ludwigshafen 18 14:18 Rheingönheim 16 13:19 Landau 180 19˙24 Revidia Ludwigshafen 18:27 Mutterſtadt 15:23 Germersheim 17:27 Handball CC ͤĩ m Am die Rhein ⸗Saar-Meiſterſchaßt Phönix Mannheim— BfR. Naiſerslautern 228 Auf dem Phönipplatze trafen ſich der Melſter des Bezirks Rhein „Phönix Mannheim“ und der Saarmeiſter VfR. Kaiſerslautern zum Vorſpiel um die Rhein⸗Saax⸗Meiſterſchaft. Phönix konnte dieſes äußerſt wichtige Spiel nicht zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Die Mann⸗ ſchaſt konnte in der erſten Halbzeit gefallen, in der ſie bereits mit :1 die Oberhand hatte. In der 2. Hälfte verflel die Mannſchaft in ihren alten Fehler, alles wurde auf Schröckhaas geſpielt, ſtatt den an⸗ deren Spielern, die bedeutend beſſer ſtanden, den Ball zu geben. Die Verteidigung von Kaiſerslautern hatte dadurch keine allzugroße Mühe um die Angriffe abzuwehren. In dleſer Spielzeit war Phbnlx außer⸗ dem noch vom Schußpech verfolgt, Baumeiſter und Röderer waren die Unglücklichſten, die ſtatt ins Tor— an dle Latte warfen. Der beſte Mannſchaftsteil war die Verteidigung. Dantel im Tor konnte ge⸗ fallen, was zu halten war hielt er, trotz elner Verletzung, die er ſich ſchon bald nach Beginn zuzog. Auch die Läuferreihe konnte über⸗ zeugen, ſie bediente ihren Sturm gut. Lediglich der Sturm machte eine Ausnahme, das gegenſeitige Verſtändnis war nicht beſonders, ein weiterer Nachteil war, daß die Stürmer immer zu lange den Ball behlelten, dadurch war Kaiſerslautern Gelegenheit gegeben, den Mann, der gerade freiſtand zu decken. Nur ſelten wurde raſch abge⸗ ſpielt; hierfür ſpricht das 2. Tor; ohne daß Kalſerslautern eingreifen kann, verwandelt Schröckhaas. Durch dieſe Niederlage hat Phönix wenig Ausſicht auf den Titel„Rhein⸗Saar⸗Meiſter. Der nächſte Sonntag bringt bereits das Rückſpiel, das unbedingt gewonnen wer⸗ den muß um evtl. Ausſichten zu haben. VfR. Katſerslautern ſtellte eine ausgeglichene Mannſchaft ins Feld, aus der Meng im Sturm, Lambert in der Läuferreihe und Käfer im Tor die anderen überragte. In ber erſten Halbzeit konnten 2 8 niſch beſſerem Können der Routine und Ausdauer FJ. Nichterz mit:6.:7, 715.— Kirchgäſſer, ber unter Form ſpielte, vers lor gegen Helmich mit:5.:2, da er ſich gar nicht zurechtfinden konnte. Auf Grund des Ergebniſſes der Einzelſpiele ſtand der Kampf unentſchieden:2. Erſt die beiden Herrendoppelſpiele brachten dis endgültige Entſcheidung zugunſten Mannheims. Die mit Spannung erwartete Begegnung der beꝛden erſten Doppelpaare, die ü ber die ganze Diſtanz von 3 gewonnenen Sätzen ausgeſptielt wurde, wurde von dem Mannheimer Paar Buß ⸗ Fuchs mit:8,:0,:2 überlegen gewonnen. In dieſem Syles dominierte die techn ſche und taktiſche Ueberlegenheit der Mann⸗ heimer über das Paar G. Richter- Brunner. Das letzte Herrendoppelſpiel Salmony— Kirchgäſſer gegen J. Richter—Helmich ſtellte den Mannheimer Endſteg durch ein Reſuftat von:3,:5 ſicher. Die beiden jungen Mann⸗ heimer fanden ſich hier recht aut zuſammen und waren den Gegnern u. Flucobofzwtol ſtark überlegen. Der Mannheimer Tennisklub hat durch dieſen Steg auf fremdem Boden erneut bew eſen, daß er der ſportlich und ſpieleriſch führende ſüddeutſche Tennisverein iſt. 8 7 ſie nicht gefallen, die Verteldigung ſowie der Sturm wieſen große Mängel auſ. Phönix hätte bei etwas mehr Druck das Reſultat ver⸗ beffern müſſen. Nach der Pauſe wurde viel zweckmäßiger geſpielt, vor allem wurde beſſer gedeckt und der Sturm gewöhnte ſich das Rückſpielen ab. Die Mannſchaft wurde dadurch immer beſſer, ſie konnte Phönix in ſeins Hälfte zurückdrängen. Der Erfolg 2 Tore, die den Sieg ſicherſtellten, VfR. Kalſerslautern hat den Sieg verdient, infolge der guten Leiſtung in der zweiten Halbzeit. Die Mannſchaſten beſtritten den Kampf in folgender Aufſtellung Kaiſerslautern: Käfer, Jeſſulat, Weiner, Lambert, Steineberg, Münch, Holſtein, Meng, Heil, Meng, Rumpf. Phönix: Dantel, Hoffmann, Mayer, Ohmberger, Benzler, Lang, Roederer, Schuch, Schröckhaas, Baumelſter, Grundhöſer, Von Anſpiel zieht Kaiſerslautern vor das Phönixtor und ha eine ſchöne Torgelegenhekt, die gerade noch die Verteidigung durch Foul unterbinden kann. Der Strafwurf wird knapp neben das Tor geworfen. Phönix findet ſich und kann Kaiſerslautern zunächſt zu⸗ rüchdrängen. Die Bodenverhältniſſe waren nicht beſonders, was ſich öfters fehr nachteilig bemerkbar machte. Der Torwart von Kafſers⸗ lautern kann verſchiedene Phönix⸗Würſe halten. Wären die Phönix⸗ ſtürmer in dieſer Drangperiode uneigennütziger gewefen, hätte das Reſultat nicht:0 gelautet. Aber auch die VfR. Stürmer machten dies nicht beſſer, ſie hielten den Ball viel zu lange und ſplelten ſtate vor— zurück. Dantel verletzte ſich beim Halten eines Balls. Phöniz machte den großen taktiſchen Fehler Dantel im Tor zu laſſen. Zum zuck verſtand es Kaiſerslautern nicht die große Chance auszunützen⸗ Baumeiſter erizelt die Führung, in dem er einen Strafwurf unhalt⸗ bar verwandelt. Phönkx iſt durch dieſen Erfolg angeſpornt und dränge mächtig. Schuch erzielt durch Doppelhänder ein 2. Tor, das aber wegen zu langem Ball haltens annulliert wird. Doch kurze Zeit darauf erzielt Schröckhaas, nach ſchöner Kombination des Innen⸗ ſturms, das 2. Tor. Kurz vor Halbzeit lommt Kaiſerslautern 38 ſeinem erſten Treffer, der Halblinke ſendet einen Strafwurf unhalt⸗ bar ein. Gleich darauf Halbzeit. Nach der Pauſe gibt Kaiſerslautern den Ton an und dränge Phönix zurück. Dautel wird ſtark beſchäftigt. Der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit. Die Hintermannſchaft wird auf eine harte Probe geſtellt, die ſie zur Zufriedenheit erledigt. Ein ſchön vorge⸗ tragener Angriff wird von Phönix durch Foul unterbunden; der Strafwurf bringt Kaiſerslautern den Ausgleich. Der Kampf wird bedeutend ſchneller. Beide Parteien verſuchen zu weiteren Erfolgen zu kommen. Kaiſerslautern tonnte allerdings durch Meng die Füh⸗ rung an ſich reißen. Phönix warf noch zweimal an die Latte— ſtatt ins Tor. Bis zum Schluß änderte ſich ulchts mehr. Der Spielleiter Luſtig⸗Sport⸗Verein Wlesbaden überſah manches, aber im all⸗ meinen leitete er das faire Treffen korrekt. 1. Jugend Phönix— 1. Jugend M. T. G. 118. Handball im Vadiſchen Turnkreis Mannheimer Turngan Die beiden Tabellenführer ſpielen unentſchleden Trotz des ſchneebsdeckten Bodens lieferten ſich die beiden Melſter⸗ ſchaftsfavoriten TV. 46— Jahn Neckarau einen ungemein ſcharſen Kampf. Das unentſchledene Ergebnis dokumentlert erneut wieder die Gleichwertigkeit der Mannſchaften im Mannheimer Turngau, ſodaß letzten Endes, wie voraus zu ſehen war, manch glücklicher Umſtand dem zukänftigen Gaumeiſter zum Enderfolg verhelfen wird. In Bes zug auf das obige Treffen iſt die TG. Rheinau beſonders vom Glück begünſtigt, denn dieſe führt nunmehr relativ in dem ſie bei den Ver⸗ luſtpunkten am günſtigſten ſteht. Vorerſt noch nimmt T. 46 und Jahn Neckarau den erſten und zweiten Platz in der Tabelle ein. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte TB. 46 Mannheim 9 5 2 2 27211 12 Jahn Neckarau 8 5 1 2 18:9 11 Tg. Rheinau 7 4 2 1 16211 10 TV. Sandhofen 8 6 0 8 28:18 10 TV. Seckenheim 7 1 2 4 12:18 4 Tbd. Germania 9 0 1 8:42 1. TV. 46 Mannheim— Jahn Neckarau 121(:1) Von Anfaſig an ſetzten beide Mannſchaſten ihr ganzes Können ein, um ſchon in der erſten Hälſte einen entſcheidenden Vorkprung zu gewinnen. Die Platzmannſchaft, die anfangs die geſchloſfenere Lel⸗ ſtung aufwies, und wiederholt zum Schuß kam, vermochte denn auch nach elner Kombination des Innenſturmes das Führungstor zu er⸗ zielen. Allmählich findet ſich auch Jahn und hat beſonders nach dem Wechſel mehr vom Spiel, kann aber dͤieſen Vorteil nur durch eines Strafwurf auſwerten, der verwandelt, zum ausgleichenden Tor füßrte, Zum Schluß nimmt das Spiel an Härte zu, ein Torerſola fedocg war keiner Partei mehr beſchieden. 5 5 * Catilau ſchlägt Caſmir abermals Den Höhepunkt und Abſchluß des internationalen Fechtturnkers in dem franzöſtſchen Badeort Cannes bildete der Zweikampf zwe ſchen dem vieljährigen Deutſchen Meiſter Erwin Cafmir und dem Franzoſen Pilippe Cattlau. Bei den Olympiſchen Splelen in Amſterdam war Cafmir gegen den Franzoſen erſt im Stichkampf unterlegen und auch in dieſem Revanchekampf behielt Cattian die Oberhand. Vor einer großen Zuſchauermenge ſtellten ſich die beiden Gegner dem rein italieniſchen Kampfgericht, deſſen Vorſitz der be⸗ rühmte Profeſſional Nedo Nadi führte. Anfangs ſtellte ſich Cafmir recht gut und lag auch von Beginn an im Vorteil, ja der Deutf konnte ſogar mit-9 führen. Dann wandte ſich das Blatt. Der äußerſt zähe Franzoſe holte Punkt für Punkt auf und gewann ſchlteßlich, da Caſmir nur noch ein Treffer gelang, mit 10:7 Punkten. Beiden würden nach Schluß des Kampfes lebhafter Beifall zuteik, In den Rahmenkämpfen feierte die italleniſche Fechkunſt neus Triumphe. Das Floretturnier ſah die Italiener Pilutel und Marzi auf den beiden erſten Plätzen, nachdem Piluttt im Ente ſcheidungskampf mit:9 über Marzi die Oberhand behalten hatte. In einem Säbelgefecht beſtegte Anſelmi⸗Italien den franzöſiſchen Leut⸗ nant Friteau mit 10:7 Punken. BBB Herausgeber. Drucker and Beriegen Druckerei Du. Haas Reue Mannbeimer Zeitung G. m 5 0 Manndeim F 4 Direktion Ferdinand Heyme. l CTheſrebaktem Kurt Fische:— Verantwortl. Rebatteure Fur Politik. H. A Meißner Feuilleton: Dr. S Kayſer— Kommunalpolltif und Lokales Richard Schönfelder ⸗ Willy Mager— Handelsteil: mer ö Spor! und Neues aus aller Welt: Kurt Gericht und alles Uebriges Franz Kircher— Anzeigen; 8% N Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 28. Januar 1920 1 des vor Jahren hier in Mannheim mit großem Erfolg gezeigten Deutschen Groſfilmes 75 Noch nie weren wir mit guten Stoffen„50 billig“ Jetzt kommt die Zeit der Konfirmation und Kkommunlon und finden Sie bei uns eine enorm gioße Auswehl in Senwarzen und weißen Stoffen 8 Reinseldener éréèp de chine en 10 em breit in weis und schwarz Woell-erèp de ehine ea 88/100 om breit. in weiß u. schwarz Mtr. 80 Nx. 80 Nx. 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Nr. 41a, 41, 4104, 4108, 4155, 4100, 4001, 4099, 4150, 4103, na, 4097/1. 400g a. 4154, 4102, 41490, 4151, 4102, 410 2a, 4108, 4107a, 4156, 4093, 4094, 4109, 4159, 4164, 4168, 4002, 4111, 4157, 415½, 4000, D2.1 gegenuber der Nauptpost 4100, 4107, 4158, 410, 40%, 406, 418, 4098%½, 4168, 4152, 4110, 4098, 4003, 4007, 4188, 4008/1. 409 4a, 41g, 415% der Gemarkung Schrles⸗ heim geſtellt. Gemäß 8 15 Mb. 3 Ortsſtraßengeſetz vom 15. 10. 1908 wird Tagfahrt zur Abſtimmung über dieſen Antrag anberaumt auf Donners⸗ Bekanntmachung Auf Antrag der Landwirts Ludwig Ofen⸗ loch Erben in Mannheim⸗Neckarau werden in dem auf Mittwoch, den 30. Januar 19.9, nachmittags 3% Uhr, in das Geichäſtszimmer des Notgriats 5 Mannheim beſtimmten Ter⸗ Intl. Veröftanttiehungge ber Stau Mannheim Bekanntmachung. Einheitswerte. Die von den Grundwertausſchüſſen feſtge⸗ ſtellten Einheitswerte für landwirtſchaftliche, ſorſtwirtſchaftliche und gärtneriſche Betriebe, Reichs⸗Bewertungs⸗Geſeg, Ofſeulegung der it PEPE Die Abbrucharbeiten 8 tag, den 14. Februar 19.9, vorm. 104 Uhr in min die nachfolgend verzeichneten, auf der Grundſtücke im Sinne des 8 84 des Reichs⸗ des Amtsgefängniſſes das Rathaus zu Schrieshelm⸗ Gemarkung Mannhelm⸗ Neckarau liegenden Bewertungs⸗Geſetzes, ſowle Betrſebsgrund⸗ in Schwetzingen ſind Angeb Die betelligten Grundelgentümer od. deren] Grundſtücke öffentlich verſteigert: ſtücke werden vom 1. 2. 1h29 ab einen Monat nach den technischen ſtelle Bevollmächtigte werden blermit zur Tell⸗ 1. Lgb. Nr. 10 010, ca. 17 Ar 08 am Hofreite lang aufgelegt. Die Offenlegungsliſten kön⸗ Vorſchriften für Bau⸗ nahme an dieſer Tagſahrt geladen. Bei der] mit Gebäulichtetten, Scheune mil Stall, nen täglich während der üblichen Dienſt⸗ leiſtungen vom Aug. 0 rokem ſchönem Wohnraum, evtl. auch 2 Abstimmung werden Nichterſchlenene und] Schuppen und Schwelneſtall, ſtunden bel den unkerzeichneten Finanzämtern 1025. ſowle der Ver. Stra al rraam u. Keller in verkebröreſcher Nichtabſtimmende als zuſtimmend gezählt. Schätzungswert 14000 R. ie für ihren Bezirk angeſehen werden, und dingungsordnung für Abra ker Schwevingerſtadt ſof, zu verm let ( 15 Abf. 4 O. Str.⸗Geſ.ſ. Vertreter der Bee Schätzung zwar bei dem Finanzamt Mannheim ⸗Stadt Bauleiſtungen vom reſſe in der Geſchäftsſtelle ö. Bi. 429 ö telligten baben eine ſchriftliche Vollmacht zur 2. Lgb. Nr. 12 000, 7 Ar 68 am Acker⸗ gu Ammer los, und bet dem Ilnanzamt Jahre 1920 und den e 7* Tagfahrt mitzubringen. land, Niederfeld, Zahnlg 1500 R. 4 Neckarſtadt auf Zimmer 37. 88 beſonderen Vertraas⸗ Eigentümer, die gegen den Plan über bie 8. Lgb. Nr. 12 161, 7 Ar 28 am Wei⸗ Finanzamt! Mannheim⸗Stadt bedingungen d. Deut⸗ Karlsruhe- Rheinhafen 1 Neueinteltung u. über die Wertausgleichung] dengebüſch, Gleſenſtück 880 R. 4 Poſiſcheckkonto 1460. ſchen Reichsbahn⸗Ge⸗ 5 2. oder gegen die Abtretung von Grundſtäcken] 4. gb. Nr. 12 168, 10 Ar 82 am Finanzam! Mannheim ⸗Neckarſtadt ſellſchalt öffentlich zu 5 Einwendungen zu erheben oder etwa hieraus eldengebüſch, Gleſenſtück 1500 R. 4 Poſtſcheckkonto 78 Bab. vergeben Pläne n. U Vvermleien bie . 3 haben, B. 1 8 1 5 15 85 2 11 55 am 8. 4 8 8 f b 1 werden aufgefordert, löre Anſprüche ſpateſtens] Wacker, Auſeld, 1. Glefengewann e n der schon in ber Tagſahrt anzumelden. Eine nachträg⸗ 6. Lab. Nr. 12 512, 8 Ar 42 cm Baum⸗ Steuerberatung Bahnmeiſterei 1. 105 5 1 e 1 liche Geltendmachung derſelben sit ausgeſchlof. acker, bei den Rheingärten 2100 R. 4 Dv. E. Oochsner, Burgstr. 99, fel. 24066 Schwetzingen zur Ein%% An len, insbeondere ik dſeſe auch im Wege ber 7. Lab. Nr. 15 d10, 7 Ar bs am Ader- nel, öh. 99, ſe ſſcht auf. 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Hülsen Neue Mannheimer Zeitung[(Morgen⸗Ausgabe) e ng: Hans Stuw-we Ange o Ferrari Exmstes u. heiferes Be programm Beginn 3 Unt! * der große Jacoh In Erstaufführung für Das große deutsche Lustspiel: Reinold Späne] bee Eine Filmkomödie von durchschla- gender Wi kung; der gtoze Aben. teurer der Liebe, 5 des Mädchenschullehfers unter ver liebten blonden und braunen Bubi köpfen! In den Hauptrollen: Rainhald Schünzel 1 8 Pritt Hampers/ im eleganten Cut Famkomitter, Eine lustige Heirats Liedtke. nheim! Lotte Lorring/ laben Fiajeff in dem 2. Schlager: wemgchört) meine Frau! Lala potechlna, Adolphe Engers 6 Akten Anurd Matton Komödie in Beginn 3 Uhr. Wintergörten Heute ZzWeltes Wag Kostümfest Tenz-T Montag nachm! Fics-J822 ee i CSfS50 as nd Donners nags und abends Imphe Rikef 1172 Herd- U. Ofensefzer F. Krebs Tel. 282 19 Alle Reparaturen an Heiden und Oeſen sowie Setzen, Putzen und 4159 Ausmauern. Oarantie für Brennen und Backen. 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