7 Dienstag, 29. Jannar 1929 9 * elle Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Set dürch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ derung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/ö11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Valdhoſſtr s, A 0 tr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Abreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſchelnt wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 ü llt Mannheimer General Anzeiger Abend- Ausgabe 9 zer öeifun Nr. 48— 140. Jahrgang 8. Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgeile für Allgem. We 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Es müſſe eine auch unter politiſchen Geſichtspunkten tragbare Löſung gefunden werden, die auf die finanzielle Exiſtenz des Reiches, insbeſondere des Etats⸗ defizit Rückſicht nehme. Dieſe offenſichtlich von der Reichsregierung inſpirterte Notiz hat in den Kreiſen der Lä nderregierungen, wie Wir feſtſtellen konnten, einiges Befremdenerregt. Man iſt ſich, ſo wird uns erklärt, von vornherein bewußt geweſen, daß an eine ſofortige Zahlung vom Reich nicht zu denken iſt. Schließlich iſt die Art und Weiſe, in der die Abgeltung der Länderanſprüche vorgenommen werden könnte, auch mehr eine ſekundäre Frage. Zunächſt müßte erſt einmal die Höhe der Verpflichtungen feſtgeſtellt werden. Das aber iſt bisher noch nicht erfolgt. Man muß ſich noch einmal in aller Ruhe klar machen, um was es ſich handelt: Das Reich hat ſeinerzeit die Eiſen bahn und Poſt von den Ländern überantwortet erhalten gegen eine gleichzeitige Uebernahme der Schulden. Jedoch iſt ein Reſt zu Gunſten der änder verblieben. Dieſen Reſt wünſchen, was man ja auch ohne weiteres verſtehen wird, die Länder aufgewertet zu ſehen. Das Reich aber erklärt ſich dazu außerſtande, was bei⸗ läufig in den Kreiſen der Länder durchaus begriffen wird. Sie kämpfen lediglich um die Verzinſung dieſer Reſtſumme. Selbſtverſtändlich wird das Reich bei der dermaligen Lage nur nach und nach oder in Form irgend welcher Uebertragungen zahlen können. Es gilt alſo nach einem Ausgleich zu ſuchen. Dieſen Ausgleich herbeizuführen, hat, nachdem die Länder geklagt hatten, der Reichskanzler zu der vorwöchigen Besprechung hierhergeladen. Herausgekommen iſt jedoch, was immer wieder feſtgeſtellt werdn muß, bisher noch nichts. Bran erwartet nun aber bekanntlich eine Vorlage der Reichs⸗ regierung, die dem Ausgleich der Länderanſprüche dienen ſoll. Auch noch Reichsbahn⸗Enklaven! Vor einigen Tagen waren die Finanzminiſter der Länder in Berlin perſammelt, um mit der Reichsregierung über die Eiſenbahnabfindungen und die damit zuſammenhängenden Fragen zu beraten. Es muß u. a. darauf aufmerkſam ge⸗ macht werden, daß die Staatsverträge über den Uebergang der Jändereiſenbahnen auf das Reich Beſtimmungen enthalten, die unbedingt⸗geändert werden müſſen. Es ſei nur daran er⸗ innert, daß durch dieſe Staatsverträge gewiſſe Enklaven bei der Reichsbahn verewigt worden ſind. So iſt z. B. die Stadt Ludwigshafen am Rhein der Gruppen verwal⸗ tung Bayern unterſtellt. Sie liegt rund 300 Kilometer nordweſtlich von München, dem Sitz der Gruppenverwaltung Bayern. Zwiſchen ihr und dem rechtsrheiniſchen Bezirk der Das Programm des Reichstags Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aelteſtenrat des Reichstages beſchloß am Dienstag vor⸗ mittag, die bereits auf der Tagesordnung der Vollſitzung ſtehende Beratung des Warteſtandsbeamtengeſetzes heute wieder abzuſetzen, weil der Bericht des Ausſchuſſes über ſeine erſt heute vormittag abgeſchloſſenen Arbeiten an dieſem Entmurf nicht mehr rechtzeitig fertiggeſtellt werden kann. Am heutigen Dienstag ſoll das Steuervereinheit⸗ lichungsgeſetz behandelt werden. Für Mittwoch ſoll die zweite und dritte Beratung des Geſetzes über die Warteſtands⸗ beamten und der Handwerkernovelle auf die Tagesordnung kommen. Man hofft, bis zum Donnerstag beide Geſetze er⸗ ledigen zu können. a ö Weiter ſollen in dieſer Woche noch der litauiſche Handelsvertrag und das Geſetz zum Schutze der un⸗ chelichen Kinder beraten werden. Für Samstag wird dann die Ratifizierung des Kellogg⸗ Paktes auf die Tagesordnung kommen. Für die nächſte Woche iſt die Be⸗ ratung des Arbeiterſchutzgeſetzes in Ausſicht ge⸗ nommen. Weiter beſchäftigte ſich der Aelteſtenrat mit der Be⸗ ſchwerde der kommuniſtiſchen Fraktlon darüber, daß Präſi⸗ dent Löbe ihr die ihr ſonſt zuſtehenden Tribünenkarten wegen der Vorfälle am Schluß der Donnerstag ⸗Sitzung mit dem kommuniſtiſchen Sprechchor von der Tribüne entzogen hatte. Der Aelteſtenrat beſchloß, daß es bei dieſer Maßnahme des Präſidenten bleibe, ſolange die kommuniſtiſche Fraktion nicht erklärt, daß ſie ſolche Zwiſchenfälle nicht ſelber herbeiführen und unterſtützen will. * Shina beſtellt 14 Flugzeuge in England. Ein Auftrag auf Lieferung von 14 leichten Zweiſitzexr⸗Flugzeugen iſt aus China in London eingegangen. Das erſte dieſer Flugzeuge ſoll nach ſeiner Fertigſtellung auf dem Flugwege nach Schang⸗ hat gebracht werden. a Gruppenverwaltung liegen wie Riegel eingeſchoben, die Reichs⸗ bahndirekttionsbezirke Stuttgart, Karlsruhe und Mainz. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen muß die Material- und Stoffbeſchaffung, die Beſchaffung von Erſatzteilen für Signal⸗ einrichtungen, Weichen und anderen mehr über München vornehmen. Auch die übrige innere Verwaltung wird von München aus dirigiert. Will die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen einen Weichenwärter als Beamten anſtellen, ſo kann ſie das nicht, bevor nicht die Gruppenverwaltung ader das Perſonalamt in München mitgewirkt haben. Wir haben an der En⸗ und Exklavenwirtſchaft der Län⸗ der ſo genug, ſodaß die Verwaltungen mit dieſem Unfug wirklich ſo raſch wie möglich aufräumen ſollten. Keine Lokomotivnot der Reichsbahn Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Berliner Morgenblatt wird in einer offenbar von intereſſierter Seite inſpirierten Notiz lebhafte Klage darüber geführt, daß die Reichsbahn nicht mehr Lokomoti⸗ ven beſtelle. Von dem engliſchen Vertreter des Ver⸗ waltungsrates wird in dieſem Zuſammenhang behauptet, er hätte geäußert, die deutſche Induſtrie brauche keine Beſtellun⸗ gen, da ſie ſchon genügend mit Aufträgen aus den engliſchen Dominien eingedeckt ſei. Aus dem Reichsbahndirektorium wird uns verſichert, daß dieſe Darſtellung jeder Grundlage entbehrt. Das engliſche Verwaltungsratsmitglied, auf das ſich die Meldung bezieht, hätte in keiner Weiſe zu der Frage Stellung genommen. Im übrigen ſei die Reichsbahn außer⸗ ſtande, Lokomotiven zu beſtellen, da es an dem nötigen Geld fehle. Es liege auch kein Bedürfnis zur Beſtellung neuer Lokomotiven vor, da noch etwa 1800 Lokomotiven in Reſerve ſtünden. Entſchädigungs zahlungen des Reiches Berlin, 29. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsentſchädigungsamt hat dieſer Tage einen ausführlichen Bericht über die Abwicklung der Schluß⸗ entſchädigungen nach dem Krtegsſchädenſchlußgeſetz veröffent⸗ licht, dem die Deutſche Beamtenbundkorreſpondenz folgendes entnimmt: g Es wurden bis zum 10. Januar 1929 in 98343 Schadensfällen von mehr als 2000 Mark Grundbetrag Schlußentſchädigungen gewährt. 75330 dieſer Fälle lagen innerhalb der Barentſchädigungsgrenze von 20 000 Mark, ſo daß insgeſamt 157,4 Millionen Mark Entſchädigungen be⸗ willigt wurden. Die reſtlichen 23013 Schadensfälle lagen unter einem Grundbetrag von 20 000 Mark und beliefen ſich auf insgeſamt 502,2 Millionen Schlußentſchädigungen. Bis zum Stichtag des 10. Januar 1929 waren Barentſchädigungen von 130,2 Millionen Mark für 50 237 Fälle und Schuldbuch⸗ eintragungen von 386,7 Millionen Mark für 16 886 Fälle ge⸗ leiſtet worden. Die Geſamtzahl der Schadensfälle für Sach⸗ ſchäden belief ſich auf 97 150. Die Zahl der Härteſondsanträge wird mit 100 152 angegeben, von denen bis zum obigen Stich⸗ tag 35,4 Prozent erledigt wurden. CCC Ü ¶⁰yd y Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte die Beratung des Geſetzentwurfes über die Aenderung der Rechtsverhältniſſe der Wartegeldempfänger mit den dazu vorliegenden Anträgen fort. Bei der Abſtimmung wird in der Ueberſchrift und im Text des Geſetzes das Wort „Wartegeldempfänger“ erſetzt durch„Warteſtandsbeamte“. Unter Ablehnung der übrigen Anträge werden genehmigt Artikel 1 88—3. Der 8 4 erhält den Zuſatz:„Jedoch darf das übertragene Amt keiner niedrigeren Beſoldungsgruppe zugeteilt ſein als der nächſtniedrigen Beſoldungsgruppe ſeiner bisherigen Laufbahn“. Im 8 5 werden die Friſten von 4 und 8 Monaten je nachdem die Einberufung zur vorübergehen⸗ den Dienſtleiſtung am Wohnort oder nach auswärts erfolgt, auf 6 bzw. 12 Monate erhöht“. Endlich wird dem 8 5 als Nebenſatz eingefſigt:„Die Verſetzung in den Ruheſtand darf nicht erfolgen, wenn ſie für die Warteſtandsbeamten eine unbillige Härte bedeuten würde, die in einem Mißverhältnis zum Intereſſe der Verwaltung ſteht“. Einem Antrage Morath(D. V..) entſprechend wird der neue 8 6 geſchaffen, wonach die nachge heirateten Frauen der in dieſem Geſetz behandelten Warteſtands⸗ beamten Anſprüche auf Hinterbliebenenbezüge erhalten ſollen. Mit dieſer Aenderung wird Artikel 1 genehmigt. Artikel 2 und 3 bleiben unverändert. Im Artikel 4 wird der„Ge⸗ meindedienſt“ dem„Reichs⸗ oder Landesdienſt“ zugefügt, für die die halbe Anrechnung der Warteſtandszeit gelten ſoll. Im übrigen wird Artikel 4 angenommen. Desgleichen werden genehmigt Artikel—9. Im Artikel 10 wird der Termin des Inkrafttretens des Geſetzes mit Ausnahme des Artikels 183 anf den erſten Februar 1929(ſtatt auf den ſeiner Verkündung folgenden Tag) feſtgeſetzt. 8 Eine Fordfabrik in Rußland. Eine Sowfetkommiſſion hat mit Henry Ford einen Vertrag abgeſchloßſen, wonach dieſer in Rußland eine große Automobilfabrik errichtet, die jährlich 100 000 Automobile herſtellen ſoll. Seipelund die öſterreichiſche Politik Von Dr. Fritz Mittelmann, M. d. R. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel hat dieſer Tage auf Einladung des akademiſch⸗politiſchen Klubs in München eine Rede über den Föderalismus in Oeſter⸗ reich gehalten. Wie nicht anders zu erwarten, erwies ſich der Bundeskanzler hierbei erneut als ein eifriger Verfechter des föderaliſtiſchen Gedankens, wenn er andererſeits auch nicht unterließ, vor dem Größenwahn des Föderalis⸗ mus zu warnen, wie er in der Heraustrennung der Stadt Wien aus dem Lande Niederöſterreich ſeinen beredeſten Ausdruck findet. Intereſſant waren in dieſer Verbindung ſeine Ausführungen über Bayern als Muſterland des Unitarismus und Zentralismus. Ob man dabei in München gern die Meinung Seipels vernommen haben wird, daß das Bayeriſche Staatsgebiet, obwohl es große Teile feier Stämme, Bajuvaren. Franken und Schwaben beherberge und eine anſehnliche Zahl früher im alten römiſchen Reich deutſcher Nation ſelbſtändiger Länder und Landesteile in ſich aufgenommen habe, kaum Spuren einer föderaliſtiſchen Ge⸗ ſtaltung zeige, ſondern vielmehr einen von einem Zentrum aus regierten Einheitsſtaat bilde, kann wohl mit Recht be⸗ zweifelt werden. An die Münchener Reiſe des öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzlers, die als ein Gegenbeſuch des Bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Held auf dem letzten chriſtlich⸗ſozialen Parteitags in Wien gelten kann, waren in der Preſſe vielfach Gerüchte geknüpft, als ob es ſich hierbei um Beſprechung aktueller politiſcher Fragen mit bayeriſchen Perſönlichkeiten gehandelt habe. Dieſen Auslaſſungen iſt der Bundeskanzler in ſeinem Vortrage energiſch entgegengetreten, und dies zwelfellos mit vollem Recht, denn er dürfte es wohl kaum nötig haben, ſich zu einer etwaigen Erörterung derartiger Fragen in die Hauptſtadt Bayerns zu begeben. Gelegenheit hierzu böte ſich wahrlich auch anderwärts und zwar ſehr viel bequemer. Daß andererſeits die politiſchen Verbindungen zwiſchen Wien und München ziemlich rege ſind, wird niemand beſtreiten, der die politiſche Entwickelung der Nachkriegsjahre mit aufmerkſamen Augen verfolgt hat. 5 Intereſſaut waren die Ausführungen, die Dr. Seipel über den öſterreichiſchen Föderalismus im Hinblick auf den An⸗ ſchlueß gedanken machte. Beſonders ſkeptiſch, ſo meinte er, ſtehen dem öſterreichiſchen Föderalismus die reinen und unentwegten Freunde des Anſchluſſes aus dem Deutſchen Reich gegenüber, weil er jeden künftigen Anſchluß erſchwere, denn ſie meinen, Oeſterreich müſſe dann ſeinen inneren Föderalismus aufgeben was wohl ein zu großes Opfer für Oeſterreich wäre, oder das Reich müßte mit Oeſterreich einen Subföderalismus in Kauf nehmen.„So ſcheint Oeſterreich für ſeinen Föderalismus für immer zu einem ſelbſtſtändigen Sein nach Art der Schweiz beſtimmt zu ſein“ 5 Es iſt ſchwer zu ergründen, wie weit Bundeskanzler Dr. Seipel ſich innerlich mit dieſer letzten Anſicht ſelber identifi⸗ ziert. Will er die Selbſtändigkeit Oeſtereichs nach Art der Schweiz, iſt er ein Verfechter des Anſchlußgedankens, iſt er ein Gegner dieſes Gedankens, oder welches ſind die letzten Ziele ſeiner Politik für Oeſterreſch? Um dieſe Frage beantworten zu können, wird man ſtets daran denken müſſen, wie außer⸗ ordentlich ſchwierig die Lage des öſterreichiſchen Staates iſt, der als ein wirtſchaftlich unſelbſtändiges Gebilde zwiſchen Staaten eingekeilt liegt, die größtenteils ein Intereſſe an ſeiner Aufteilung haben. Dies kann jedenfalls ohne weiteres gelten inbezug auf die Tſchechoſlowakei, Jugſlawien und Italien, und es trifft dies hinſichtlich des Burgenlandes auch zweifellos auf Ungarn zu. Dabei kann vielleicht gerade die Stellungnahme Dr. Seipels zu Ungarn Aufſchluß über die letzten Ziele ſeiner Politik geben. Bekanntlich vermag Ungarn nur ſehr ſchwer den Verluſt des Burgenlan⸗ des zu verſchmerzen, und ſeine führenden Politiker laſſen kaum eine Gelegenheit vorübergehen, um auf dieſes angeblich ſchreiende Unrecht hinzuweiſen, das dadurch Ungarn angetan worden ſei. Als Bundeskanzler des öſterreichiſchen Staates müßte ſich daher Dr. Seipel über jede Zurückweiſung freuen, die Ungarn in dieſer Hinſicht zuteil wird. Dem war jeden⸗ falls nicht ſo, als vor einiger Zeit Reichstagspräſident Löbe, der bekanntlich zu den eifrigſten Verfechtern des Anſchluß⸗ gedankens gehört, im Burgenlande ſelbſt eine Rede hielt, in der er ganz Deutſchland für den Schutz dieſer Grenze feierlich verpflichtete. Anſtatt dieſe Rede, die eine ſtarke Wirkung her⸗ vorrief, ihrerſeits noch zu unterſtreichen, ſuchte die dem Bun⸗ deskanzler naheſtehende„Reichspoſt“ den Eindruck dadurch herabzumindern, daß ſte den deutſchen Reichstagspräſidenten, der bekanntlich einer der wirkungsvollſten Redner iſt, als einen Vielredner zweiter Garnitur bezeichnete. Welche Beweggründe mögen für dieſe unfreundliche und ungaſtliche Kritik maßgebend geweſen ſeſn? Der Sinn kaun nur der ſein, in gewiſſen Kreiſen Ungarns Beruhigung über die Burgen landfrage zu ſchaffen, über die gewiſſer⸗ maßen das letzte Wort noch zu ſprechen ſein würde. Daß hierbei gewiß nicht an eine Rückgabe des Burgenlandes ge⸗ dacht ſein kann, dürfte auf der Hand liegen. Wohl aber er⸗ öffnet ſich auch für dieſe Frage eine ganz neue Ausſicht, wenn etwa ein erneutes Zuſammengehen Oeſterreichs und Ungarns für die Zukunft in irgendeiner Form in Frage kommen könnte. Nun iſt Ungarn bekanntlich heute noch ſtaatsrechtlich eine Monarchie, wenn die Frage der Perſon des Monarchen auch noch immer nicht geklärt iſt. Daß andererſeits in Oeſter⸗ reich, namentlich in gewiſſen Kreiſen der hohen Geiſtlichkeit und des Adels, der monarchiſche und legitimiſtiſche Gedanke noch immer warme Verfechter hat, kann nicht gut beſtritten werden. Der junge Erzherzog Otto, der älteſte Sohn Katſer Karls, wird in dieſem Jahre großjährig und gilt ſo⸗ wohl in Ungarn wie auch in manchen öſterreichtſchen Kreiſen 2. Seite. Nr. 48 Reue Mannheimer Zeltung Abend⸗Ansgabe Dienstag, den 29. Januar 1929 als zukünftiger Kandidat für den Thron. Daß in e Kopfe Ungarng wie Oeſterreichs babei der Gedanke einer Perſonalunion beider Länder unter Habsburgiſcher Führung längſt beſtimmte Geſtalt angenommen hat, dürfte ſicher ſein. Daß dieſer Weg für Oeſterreich nur im Wege einer Verſaſ⸗ ſungsänderung, beztehungsweiſe, da eine ſolche auf legalem Wege nicht möglich wäre, durch Ver faſſungsbruch er⸗ folgen könnte, braucht nicht ein abſolutes Hindernis für die Verwirklichung dieſes Planes zu ſein. Die chriſtlich⸗ Joztlale Partei würde gegebenenaflls für eine ſolche Politik wohl zu haben ſein. Die Sozialdemokratie, Hie in den erſten Jahren nach der Revolution ein bedeuten⸗ ber Machtfaktor war, iſt ſtark im Rückgang begriffen und ver⸗ fügt über eine feſte Poſition nur noch in Wien, und auch Hort iſt ihre Macht ſeit der Niederſchlagung des Aufruhrs om Juli 1927 ſtändig im Sinken. Schon leben die ſozial⸗ bemokratiſchen Führer in Wien in der Furcht, weitere Maſſen Zu verlieren. Die Großdeutſchen, die bet den letzten Natlonalratswahlen ihre Mandate nur durch Eingehung einer gemeinſamen Liſte mit den Chriſtlichſozialen retten konnten, Haben ſich ſelbſt immer mehr aus der vorderſten Linie hinaus⸗ manövriert. Wenn alfſs ein ernſtlicher Führerwille in Oeſter⸗ reich in der angedeuteten Linie eines Zuſammengehens mit Ungarn vorhanden ſein ſollte, dann wären ſeine Ausſichten jedenfalls nicht von vornherein durchaus hoffnungslos. Die große Gefahr, die darin für Deutſchland liegt, wird erſt vollends klar, wenn man an die Unterſtützung denkt, die derartigen möglichen Verſuchen ganz zweifellos von außen zuteil werden würde. Bekanntlich hat Frankreich hin⸗ der den Reſtaurationsplänen Kaiſer Karls geſtanden und Hieſe mit allem Nachdruck unterſtützt. Daß Frankreich der ent⸗ ſchledenſte Gegner des Anſchlußgedankens iſt, kam erſt un⸗ mittelbar vor der Tagung des Völkerbundes gelegentlich der auswärtigen Debatte in der franzöſiſchen Kammer erneut zum Ausdruck. In dieſer wies Briand auch auf das vitale Intereſſe hin, das der Vatikan an dem Fortbeſtehen eines ſelbſtändigen Oeſterreichs haben müßte. Dieſer Debatte vor⸗ aufgegangen war ein Beſuch des Pariſer Kardinals Dubois beim Bundeskanzler Seipel in Wien; Anhaltspunkte genug, die das alte franzöſiſche Spiel in neuer Aufmachung erkennen laſſen. Anlaß anbererſeits aber für alle im weiteſten Sinne des Wortes großdeutſch Denkenden, auf der Hut zu ſein und durch eine entſchloſſene Politik eine Entwicklung zu unter⸗ binden, die für das geſamte beutſche Schickſal von unheil⸗ vollſter Wirkung ſein müßte. Außenpolitiſche Perſonalien Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſeit längerer Zeit fällige Neubeſetzung einiger diplo⸗ matiſcher Auslandspoſten iſt jetzt vollzogen worden. Die Mittetlungen, die wir bereits über dieſes Revirement machten, finden darin ihre Beſtätigung. Der ſeit 1927 im Außenamt als Leiter des Protokolls tätige Geſandte Dr. Ro⸗ land Köſter iſt zum Geſandten in Os lo, der bisherige Ge⸗ ſandte in Athen, Dr. Renner, zum Geſandten in Helſing⸗ fors und der jetzige Geſchäftsträger in Albanien, Herr von Kardorf, zum Geſandten in Athen ernannt worden. Gleichzeitig wurde der Generalkonſul Roh mit ber einſtweilt⸗ gen Verwaltung des Generalkonſulats in Pretiora beauftragt. Zwiſchenfall bei der Mainzer Sareté Gegenüber einem von der fran hiſſchen Beſatzung ben Zeitungen übergebenen Dementt, das eine Mißhandlung des Deutſchen Henſel durch einen Beamten der franzöſiſchen Suxeté in Mainz in Abrede ſtellt und ſich dabei auch auf De⸗ mentis in deutſchen Zeitungen beruft, wird an amtlicher Stelle in Darmſtadt an der ſeltherigen Darſtellung des Falles, die auf Grund beeldeter Ausſagen des Henſel erfolgt iſt, in vollem Umfange ſeſtgehalten. Zum Abrüſtungsproblem Paris, 20. Jan.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Nach einem Waſhingtoner Kabel des„Newyork Herald“ iſt der ameptkaniſche Botſchafter in Brüſſel, Gibſon, nach Waſhing⸗ zon berufen worden, um über den Stand der Abrüſtungsfrage Der Reichsjuſtizminiſter über Innenpolitik J Berlin, 29. Jan.[Von unſerem Berliner Büro.) Auf dem Parteitag der Berliner Demokraten hat der Reichsjuſtiz⸗ miniſter Koch⸗Weſer lim„Berliner Tageblatt“ nennt ein ahnungsvoller Engel ihn Reichsminiſter a..] ein Referat über die heutige polltiſche Lage geliefert, das auch über den Rahmen dieſer Veranſtaltung hinaus Bedeutung hat. In einem Exkurs in das Gebiet der Steuerpolitik hat Herr Koch nämlich erklärt, daß Herr Hilferding in ſeinem Steuerprogramm„eine wohlerwogene Teilung“ zwiſchen direkten und indirekten Steuern vorgeſchlagen hätte. Erſt das Steuervereinheitlichungsgeſetz werde Klarheit über die Steuerbelaſtung bringen. Dieſes Geſetz werde auch am beſten den Weg zum Einheitsſtaat geben. Auf plelen Gebieten, be⸗ ſonders auf dem der Juſttz, ſei„eine„Verreichlichung“ geboten, wenn wir überhaupt zur Reform kommen wollen. Bayern verlangt fetzt ein Reichshopfengeſetz, da es einſehe, daß die Landesgeſetzgebung nicht ausreiche. Zur Frage der Koalitionspolitik verlangte Koch ein Zuſammengehen der in der Regierung ſtehenden Parteien in den großen Fragen der Ausbalancie⸗ rung des Etats und des Finanzausglechis. Eine ſolche Eini⸗ gung ſei der einzige Sinn, den die Umbildung der Regierung haben könne. Nur die aktuellen Fragen könnten als Koa⸗ litionsprogramm verwertet werden. Die Parteien müßten ſich, ob ſie in feſter oder lockerer Koalition ſtehen, darüber klar werden, daß Parteiwünſche hinter den allgemeinen Notwendig⸗ keiten des Reichs zurückſtehen müßten. Das Amt des Reichs⸗ juſtizminiſteriums ſtehe zur Verfügung, ſobald über die Fort⸗ führung der von ihm(vom Rebner] eingeleiteten Reform eine Die Oppoſition gegen Pointaré Paris, 28. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Sozialiſtenführer Paul Renaubel hielt geſtern in Toulon auf einer politiſchen Verſammlung eine vielbeachtete Rebe, in der er die Notwendigkeit einer Neubildung des Links⸗ kartells darlegte. Renaudel wies darauf hin, daß Poin⸗ earé gegenwärtig vollkommen in ber Hand der Rechts parteien ſei, die ihn als Wandſchirm benutzen, hinter dem ſie eine dauerhafte Rechtsmehrheit gruppieren möchten. Renau⸗ del richtete einen Appell an die Linksrepublikaner, dieſes Manöver der Rechten durch einen Zuſammenſchluß aller Links. parteien zu vereiteln und eine entſchiedene Linksmehrheit zu bilden, der die Sozialiſten ohne Zögern bettreten würden. Londoner Preſſe⸗Diſziplin 8 Lonbon, 20. Jau.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Verſteigerung einiger Handſchriften des engliſchen Königs und der Königin in Berlin hat hier ein eigenartiges Nachſpiel gehabt. Offenbar enthielten die Briefe recht intime Mitteilungen. Einer ber Briefe, der aus der Kriegszeit ſtammt, ſoll auch ſehr bittere Bemer⸗ kungen über Deutſchland enthalten, deren Veröffent⸗ lichung dem Königspaar nicht gerade ſehr angenehm ſein dürfte. Das Reuterbüro hat gleichzeitig mit der Nachricht von der Verſteigerung Auszüge aus den Briefen nach London ge⸗ drahtet und den Zeitungen übermittelt. Die Redaktionen haben ſich jedoch mit dem königlichen Schloß in Verbindung geſetzt und ſind von dort aus gebeten worden, die Veröfſent⸗ lichung der Briefe zu unterlaſſen. Sämtliche Zeitungen haben ſich daraufhin, obwohl ausdrücklich erwähnt wurde, daß ein ſuriſtiſches Eingriffsrecht des Hofes nicht vorliegt, der Ver⸗ öffentlichung enthalten. Trotzki auf der Reiſe nach Berlin Newyork, 29. Jan.(United Preß.] Leo Trotzki, der, Bericht zu erſtatten. Gibſon wird wahrſcheinlich den Auftrag erhalten, als Beobachter der Vereinigten Staaten der auf Mitte April feſtgeſenten vorbereitenden Abrüſtungskonferenz helzunwoßnen und mit den Vertretern der erſten Seemächte 8 Uher bie Einſchränkung der Flottenrüſtungen ühren. wie gemeldet, von der Sowfetregierung die Erlaubnis erhalten haben ſoll, ins Ausland zu reiſen, iſt nach hier eingelaufenen zuverläſſigen Privatmeldungen mit ſeiner Frau und ſeinem Sohne bereits nach Konſtantinopel abgefahren. Wie es heißt, beabſichtigt Trotzkt, ſich non dort aus nach Berlin Zu begeben. Verſtändigung erfolgt ſei. Nur lehne er es ab, das Am! längere Zeit auf jeweiligen Abruf zu behalten. Was Herr Koch hier über den Umfang eines Koalttions⸗ programms geſagt hat, kann durchaus unterſchrieben werden. Gewiß können die nach ihrer Ideologie und dem ſozialen Unterbau grundverſchiedenen Parteien, die ſich bel uns im Reich zur Koalition zuſammenſchließen müſſen, nicht irgendwie in ein einheitliches Denkſchema gepreßt werden. Das iſt auch nicht nötig. Es genügt vollkommen, wenn die Gruppen, die gemeinſam die Regierungsbank beſchicken, wiſſen, wo hinaus ſie wollen und ſich im übrigen von Fall zu Fall einigen. Das macht nach unſerem Dafürhalten eine Koalition, will ſagen, eine gegenſeitige Bindung und Verpflichtung noch nicht un⸗ nötig. Alles, was in dieſen Tagen zum Teil von denſelben Leuten, die früher mit Trompetenſchall das Lob der großen Koalition zu verkünden wußten, gegen ſie angeführt wird, trifft daneben. Man ſollte doch die Praxis als Lehrmeiſterin dienen laſſen. Dieſe Praxis aber erweiſt, daß man ohne eine Koalition, ohne eine Bindung und gegenſeitige Verpflich⸗ tung von einer Kriſe in die andere fällt, wie wir es in den Wochen vor Weihnachten wirklich ausreichend erlebt haben. Und vor Weihnachten gab es keine eigentlich heißen Fragen zu bezwingen, wurden die Konfliktſtoffe geradezu on den Haaren herbeigezogen. Es gehört ſchon ein recht ſtarkes Herz dazu, anzunehmen, daß der Etat mit ſeinem unbeliebten Steuerſoll, das hier den einen und dort den anderen zwackt, ohne Fährniſſe durch die Beratungen geſteuert werden könnte, wofern man nicht vorher ſich irgendwie einigt oder auch nur paart. Letzte Meldungen Wetterbericht aus dem Schwarzwald r. Triberg, 29. Jan.(Eig. Drahtber.) iſt offenbar mit dem Beginn der neuen Woche der Punkt der Froſttemperaturen erreicht worden. Am geſtrigen Montag verzeichnete der Feldberg minus 18 Grad und auch mittlere Lagen wie Triberg minus 17 Grad. Fur heute früß iſt die bemerkenswerte Erſcheinung der beginnenden Tempe⸗ raturumkehr zu erkennen, ſo daß der Feldberg heute früß minus 11, dagegen tiefere Lagen wie Triberg noch 16,7 Grab Kälte haben. Der Wetterlage nach dürfte mit dieſer be⸗ gitunenden Temperaturumkehr wohl das Ende der ſchar⸗ ſen Froſtperiode und eine allmähliche Milderung zu erwarten ſein. Im übrigen herrſcht nach wie vor bei wolken⸗ loſem Himmel ibeales Sportwetter bei Schneehöhen von 90 bis 140 Zentimeter Pulverſchnee. Die Winde haben langſam gedreht und kommen von Südoſt bis Weſt, was ebenfalls auf eine Abſchwächung des Froſtes deuten dürfte. In den Höhenlagen herrſcht ausgezeichnete Alpenausſicht. Neue Berliner Bankiertragödie Berlin, 29. Jan.(Von unſerem Berliner Bitrp.) Der Bankler Max Dukas, Mitinhaber das Bankgeſchäfts Matz u. Wohlauscr, hat ſich, wie die B. Z. berichtet, heute infolge verfehlter Spekulatlonen eine Kugel in den Nopf gelagt. Sein Kompagnon Karl Böttcher erlitt infolge der Aufregung einen Herzſchlag, dem er ſofort erlegen iſt. Der überlebende Mitinhaber Hermann Natz erklärt, daß ſowohl die Vermögenslage ſeines Sozius Dukas, wie die des Bankhauſes keinerlei Veranlaſſung zu dem Verzweiflungs⸗ ſchritt gegeben habe. Dukas habe zwar für ſeine Verhältniſſe beträchtliche Summen verloren, es ſchwebten aber zur Zeit weder für ihn, noch für die Firma Engagements. 5 Eiferſuchtstat — OSberhauſen, 29. Jan. In der Nähe des Rhein ⸗ Berne 5 Kanals wurde die 17 jährige Suſt Gluſeppini mit mehreren Schnittwunden im Geſicht und drei Lungenſtichen ſchwerverletzt aufgefunden. Sie konnte im Krankenhaus noch mitteilen, daß ſtie der Arbeiter Kriegel ermorden wollte worauf ſie ſtarb. Die Feſtnahme des Belaſteten durch die Kriminalpolizei folgte kurze Zeit darauf. Die Tot ſog aus Eiferſucht geſchehen ſein. 5 5 CC TTT i Drittes Sinfoniekonzert der Volksmuſikpflege Soliſt: Walter Rehberg(Stuttgart)— Leitung: Rudolf Borupka Ein Abend, der das Motto„Heitere Muſik“ mit auf den Weg durch die Faſchingsdekoration des Nibelungenſaals bekommen hatte, und der dieſe Ueberſchrift in ſeinem zweiten Teil auch wirklich verdiente. Er hatte ein Präludium in den einführenden Worten von Karl Eberts, die diesmal eine ganz beſondere Würze aufwieſen und in Einzelheiten ver⸗ dienten, recht ausführlich zur allgemeinen Kenntnis gebracht zu werden, Eberts iſt ein ausgezeichneter Kenner der menſch⸗ lichen und allzu menſchlichen Eigenſchaften des Publikums, und was er im Zuſammenhang mit den Konzerten, für die er Verantwortlich zeichnet, darüber zu ſagen hat, iſt ſchon eine Volksmuſikpflege für ſich, und keine ſchlechte. So verband er das Angenehme der Faſchingsſtimmung der Saaldekoration nit dem Nützlichen, das in der Darbietung leichterer, unter⸗ Haltſamer Muſtk in qualitativ ſo hochſtehender Wiedergabe liegt, wie ſie geſtern das Entzücken des ganz beſonders gut beſuchten Saales bildete. Rudolf Boruyka ſtand zum erſten Mal im Konzerkſaal vor dem Nationalthegterorcheſter. Er macht hier gute Figur. Seine Zeichengebung verrät Sen grundmuſika⸗ liſchen Kapellmeiſter, die Bühne teritiert ihn an dieſer Stelle nicht, er braucht ſich nur orcheſtral zu entfalten. Und das tut er mit Geſchmack und Geſchick. Die Nebel, die ſich im Theaterorcheſter auf ſeinen Pult zuweilen herabſenken, ſind Hier völlig geſchwunden, und man hat ſeine ehrliche Freude an dem herzhaften Muſtkanten. Außer der Ouvertüre „Römiſcher Karneval“ von Berlioz, in der das zarte, Sere⸗ nadenhafte recht gut unterſtrichen war, ließ er vor allem in der„Nußknacker“⸗Suite von Tſchaikowsky feine inſtrumentale Kleinarbeit erkennen. Das einzelne Tanzſtück, der Gegenſatz des ruſſiſchen Trepak und der arabiſchen Melancholie war ausgezeichnet tupiſtert und in der feweiltgen Eigenart ge⸗ kroffeu, das Orchefter in klänzenher Verfaſfung, Eine dei klangſchönſten Jeiſtungen dig wir hon ihm gehört bdaben, war am zwelten Teil der Straußwalzer„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ mit Konzertmeiſter Heſſe als gefützlvollem Primgeiger. Für die vorgeſehene Soliſtin Dorothea Braus war Pro⸗ feſſor Walter Rehberg von Stuttgart gekommen; er ſpielte die Phantaſie von Liſzt über ungariſche Volkslieder; Pußta⸗ klänge und Cſardasweiſen geben ſich darin ein Stelldichein, aus dem die klavieriſtiſche Brillanz des Meiſters wie ein Feuerregen hervorſprüht. Rehberg bringt ſie mit grandioſem Schwung zur Wirkung, trotz dem begreiflicherweiſe nicht immer hergeſtellten Kontakt mit dem Orcheſter; dieſes Stegreif⸗ muſizieren hatte Schwung und Farbe. Im zweiten Teil wartete der wohlbekannte pianiſtiſche Gaſt mit Arabesken über den Donauwalzer von Schulz⸗Evler(der Walzer iſt natür⸗ lich immer noch von Johann Strauß) auf, einem glitzernden Vir⸗ tuoſenſtück, dankbar ohne im geringſten banal zu werden, eine höchſt geſchmackvolle Paraphraſe, die ſich immer mehr an die Strauß'ſchen Originalweiſen hält. Rehberg macht es zu einem Glanzſtück. Er wie Orcheſter und Dirigent wurden lebhaft gefeiert. k. Dritter Abend des Konzertvpereins Buſch⸗QAuartett mit Werken von Beethoven und Reger Faſt ein Decennium währte die Freundſchaft zwiſchen Max Reger und Adolf Buſch, eine Freundſchaft, die beiden Teilen fruchtbringend wurde: Reger gewann einen unbedingt zuverläſſigen Interpreten ſeiner eben nicht leicht zu inter⸗ pretterenden Kammermuſik und wurde dem füngeren eln nachhaltiges Vorbild, von deſſen Einfluß ſich der Kompo⸗ niſt Buſch erſt in letzter Zeit losringt. In dieſer Liebe zu Reger eifern Buſch auch ſeine Quartett⸗Genoſſen Göſta Andreaſſon, Karl Doktor und Paul Grümmer nach, Das Zuſammenſptel hat einen derartigen Grad von Voll⸗ endung erreicht, daß nicht die geringſte Störung eintritt, wenn der Primarius, ſcheinbar weltvergeſſen, nur ſeinem Inſtru⸗ ment hingegeben, manche Stellen zu impropiſieren ſcheint, ſo, als uß nur er allein zu ſpielen hätte. Weniger bei Beethoven Ms bei dem unendlich kniffligen Adagto von Reger mit ſeinen vielen Tentpp⸗Rückungen offenbarte ſich das gegenſoitize Ver ſtänduis der pier Meiſter⸗Spieler. a Es war ein kluger Gedanke, das Quartett von Reger zu⸗ erſt zu ſpielen. Bei aller Achtung vor Regers enormem Können und ſeiner außerordentlichen Beherrſchung aller Kom⸗ poſitionsmittel wirkt vieles kühl und erkühlend, die wenigen Melodien ziehen vorüber, ohne die geringſte Wärme auszu⸗ ſtrahlen.„Wie anders wirkt dieſes Zeichen auf mich ein! Du Geiſt der Freude biſt mir näher!“ möchte mancher, Fauſt variierend, beim erſten mächtigen Es⸗dur⸗Akkod von Beet⸗ hoven ausrufen. Welche Kraft in dem erſten markigen Ausruf! Wie piel haben die Inſtrumente, inſonderheit das Violoncell in dieſem, einem fürſtlichen Liebhaber des Violon⸗ cells zugeeigneten Quartett zu ſingen! Welche Fülle von ſtiller Heiterkeit verbreitete der faſt ertaubte Meiſter Beethoven in ſeinem ſelten durch Moll⸗Augenblicke getrübten Dur, während der Zeit ſeines Lebens mit einem überſcharfen Gehör ausge ⸗ ſtattete Reger in ſeinem Quartett alles grau in grau malt. Ohne den einen gegen den anderen, ohne Beethoven gegen Reger ausſpielen zu wollen, glauben wir ruhig ſagen zu können, daß ſich Adolf Buſch mit ſeinen Quartettgenoſſen bel Beethoven viel mehr ins Herz der Zuhörer geſpielt hat, daß alles viel herzlicher klang als bei Reger. Es ſoll damit nichts gegen Buſch geſagt ſein, aber für uns begann der Abend erſt mit Beethoven wirklich genußreich zu werden. Das Publikum wurde nicht müde. die Künstler immes wieder hervorzujubeln, beſonders herzlich nach Beethoven. e. Keine Scherze „Minna, auf dieſem Stuhl hler liegt der Staub fingerdickl“ „Wahrhaftig, gnä“ Frau, ja, da hat ſo lang keiner drauf⸗ geſeſſen...“ E 8 Sie:„Bald werd es wieder Frühling. Er:„Nun hör' ſchon auf mit den ewigen Geſprichen über Deine Totletten.“ N 8 6* „Haus iſt ſo verändert„ hat er finanzielle Sorgen!“ „Nein— durchaus nicht. ex iſt bankrott.“ Die Lehrerin:„Was müßt Ihr tun, bey 25 werden kaun?“ 5 bevvr Fuch vergebe Kieln-Hlschen:„Zuerst maſſen wir fünblgen, Grönlelu“ Im Schwarzwald höchſte 5 5 55 N N * r eee„ K 8 NAS S e ee ae ee rere * ** 9* * Neue Mannheimer Zeitung[Abenh⸗Ausgabe) 2 3. Seite. Nr. 48 Dienstag, den 29. Januar 1929 Finanzausgleich und Finanzſtatiſtit Von Dr. Herbert Meyer⸗Berlin Der Verfaſſer ſtellt an Hand der neueſten Ergeb⸗ niſſe der Reichsftnanzſtatiſtik dar, auf welchen Gebie⸗ ten eine Steigerung des Zuſchußbedarfes bei den Ge⸗ meinden eingetreten iſt, und in welchem Verhältnis der Zuſchußbedarf der Gemeinden zu der Steigerung der Einnahmen aus den Ueberweifungsſteuern ſteht. Dr. Meyer kommt zu dem Ergebnis, daß die Mehr⸗ Überweiſungen nicht eine„Ausgabefreudigkeit“ zur Folge gehabt haben, ſondern daß die Mehrausgaben durchaus zwangsläufig geweſen ſeien. a Gerade im richtigen Zeitpunkt, da die Veröffentlichung des letzten Reparationsberichtes und die Debatte über den Ausgleich des Reichsetats erneut Anlaß zur Diskuſſion über eine Beſchränkung der Reichsſteuerüberweiſungen geben, iſt in den Ergebniſſen der Reichsfinanzſtatiſtik 1926/27 ein aus⸗ gezeichnetes Material herausgekommen, das aufs beſte dazu dienen kann, die etwas verworrenen Vorſtellungen von der öffentlichen Finanzgebarung zu klären. Die Länder und Ge⸗ meinden werden als Nutznießer des gegenwärtigen Finanz⸗ ausgleichs hingeſtellt, der ihnen mehr Mittel zuführe, als es im Intereſſe des Reichsganzen erforderlich ſei. Dieſe Unterſchätzung der Dringlichkeit von Gemeinde⸗ und Länderaufgaben beruht auf der Unkenntnis der eigenartigen Struktur unſeres deutſchen Staats⸗ weſens Der geltende Finanzausgleich hat Ländern und Gemeinden wichtige Steuerquellen weggenommen, die urſprünglich das Rückgrat ihrer Finanzen waren, ohne daß etwa im gleichen Umfange eine Aufgabenverſchiebung aufs Reich hin eingetre⸗ ten wäre. Tatſächlich ſind alſo die Länder und Gemeinden die Seidtragenden der jetzigen Finanz⸗ und Laſten regelung; im ganz beſonderen Maße die letzteren, denn auf Grund des Rechts des Stärkeren wurden die Kommunen weiterhin im Wege des innerſtaatlichen Finanzausgleichs ſeitens der Län⸗ der finanziell ausgehöhlt. Der Zuſammenhang zwiſchen der Reichsreform und der endgültigen Regelung der Steuerver⸗ teilung liegt demnach auf der Hand. Auch im erneuerten Reich werden die gemeindlichen Selbſtverwaltungskörper wichtigſte Aufgabenträger bleiben, deren finanzielle Leiſtungsfähigkeit unangetaſtet bleiben muß. Es liegt in der Natur der Gemeindeverwaltung als Trä⸗ ger der Exekutive, daß ihre Tätigkeit für die Oeffentlichkeit, für Wirtſchaft und Bevölkerung größte und unmittelbarſte Bedeutung hat. Die gemeindliche Arbeit auf den Gebieten der Schule, des Straßenbaues, der Fürſorge und des Ge⸗ ſundheitsweſens, des Wohnungsweſens und des Verkehrs iſt ebenſo vielfältig wie unentbehrlich, ſodaß eine willkürliche finanzielle Einengung größten Schaden für lebenswichtige Teile unſeres Volks- und Wirtſchaftslebens im Gefolge haben muß. Die Abdrängung der Gemeinden von den Hauptſteuer⸗ quellen hat zwangsläufig zu verſtärkter Beanſpruchung der ihnen verbliebenen Steuerarten(Gewerbeſteuer) geführt und damit eigentlich einen genügenden Beweis für die Unzuläng⸗ lichkeit des geltenden Finanzausgleichs gegeben. Den Gemein⸗ den muß als lebenswichtigen Zellen unſeres Staatsorganis⸗ mus die Möglichkeit zum organiſchen Ausgleich ihres Steuer⸗ hedarfs eingeräumt werden. Offenbar wird alſo die Debatte über die Aenderung des Finanzausgleichs nach der falſchen Richtung geführt. Wie völ⸗ lig abwegig die Argumentation iſt, daß die geltende Beteili⸗ gung der Länder und Gemeinden an dem Mehraufkommen von Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer eine unbegründete Ausgabefreudigkeit hervorrufe, erweiſt mit voller Deutlichkeit das ſchon eingangs erwähnte Ergebnis der Reichsfinanz⸗ ſtatiſtik. Die Steigerung des Zuſchußbedarfs, die bei den Gemeinden im Verlaufe des Kriſenjahres 1926/7 gegenüber dem Vorfahr eingetreten iſt, beläuft ſich auf 379,5 Millionen RM. oder 9 v. H. Die Erhöhung bleibt nicht nur prozentual und abſolut ganz beträchtlich hinter der des Rei⸗ ches, ſelbſt bei Ausſcheidung der äußeren Kriegslaſten, zurück (720,4 Mill. RM. oder 17,7 v..), ſondern ihre Zuſammen⸗ ſetzung läßt auch erkennen, daß es ſich um einen durch die beſonderen Verhältniſſe des Jahres erzwungenen Mehrauf⸗ wand handelt, deſſen Höhe ſeitens der Gemeinden nicht be⸗ einflußbar iſt. Von ſchlechthin ausſchlaggebender Bedeutung iſt das Anwachſen des Zuſchußbedarfs auf dem Gebiete des Wohlfahrtsweſens, wo alle Ausgaben durch die Ge⸗ ſetzgebung zwangsläufig gebunden ſind. Der Mehrbedarf der Wohlfahrtspflege in Höhe von 377,9 Mill. RM. kommt dem Geſamtnettozugang nahezu gleich und verteilt ſich auf die ein⸗ zelnen Verwaltungszweige in folgender Weiſe: Veränderungen 1928%7 gegenüber 1928/26 iu Mill. Rm. in v. H. je Kopf Berwaltungszweige niehr der Bevölkerung Wirtſchaftliche Fürſorge 186,4 22,8 Erwerbsloſenfürſorge 117,1 102,8 Wohnungs⸗ und Siedlungsweſen 66,8 13,9 Jugendwohlfahrt u. Geſundheitsweſen 28,1 10,1 Wohlfahrtsweſen insgeſamt 377,9 23,7 Die ſtarke Erwerbsloſigkeit des Jahres 1926 hat den Zu⸗ ſchußbedarf für dieſes Aufgabengebiet automatiſch um mehr als 100 v. H. je Kopf der Bevölkerung geſteigert. Ebenſowenig konnten ſich die Gemeinden einer Zunahme des Bedarfes der wirtſchaftlichen Fürſorge entziehen. Hier fällt die Steigerung zahlenmäßig am ſtärkſten ins Gewicht(166,4 Mill. RM.), da Gemeinden und Gemeindeverbände in ganz über⸗ wiegendem Umfange Träger der Fürſorgepflicht ſind. Der Einfluß des wirtſchaftlichen Tiefſtandes auf die Fürſorge⸗ laſten wurde noch dadurch verſtärkt, daß die langfriſtig Er⸗ werbsloſen nach erfolgter Ausſteuerung aus der Erwerbs⸗ loſenfürſorge völlig der wirtſchaftlichen Fürſorge der Ge⸗ meinden anheimfallen. Seitdem die Arbeitsloſenverſicherung eine Verſchärfung der Anwartſchaft und eine Verkürzung der Unterſtützungsbauer mit ſich gebracht hat, macht ſich dieſe nach⸗ teilige Wirkung immer fühlbarer. Es beſteht daher heute ein Heer von gemeindlich unterſtützten Erwerbsloſen, um deſſen Betreuung ſich weder Reich noch Länder kümmern. Die Ausgaben für Jugendwohlfahrt und Geſundheitsweſen ſtehen gleichfalls im Zeichen der wirtſchaftlichen Depreſſion und es iſt nur natürlich, daß auch auf dieſem Gebiet eine Ver⸗ mehrung des Zuſchußbedarfes eingetreten iſt. Die verſtärkten Anſtrengungen, zu denen die Gemeinden bei der Beſeitigung der Wohnungsnot gezwungen ſind, ſpiegeln ſich beim Mehr⸗ bedarf des Wohnungs⸗ und Siedlungsweſens wieder. Ueberall haben ſich ausgabeſteigernde Momente gel⸗ tend gemacht, deren Zwangsläufigkeit außer allem Zweifel ſteht. So verfliegt die Mär von der unproduktiven Verwen⸗ dung vermehrter Steuerüberweiſungen. Die Gemeinden haben dieſe Mittel dringend nötig gehabt, um ihre geſetzlichen Aufgaben im Dienſte des Volksganzen erfüllen zu können. Eine Gegenüberſtellung der notwendig gewordenen Mehr⸗ ausgaben und der Zunahme der Ueberweiſungsſteuern würde eindringlich zeigen, daß noch ein beträchtliches Loch im Ge⸗ meindeſäckel geblieben iſt. So mußten andererſeits von der Offentlichkeit dringend geforderte Aufgaben insbeſondere im Straßenbau mangels hinreichender Deckung zurückgeſtellt werden. Im ganzen zeigt ſich anſtelle vermeintlichen Ueber⸗ fluſſes weitgehende finanzielle Beengtheit durch die Zwangsläufigkeit der Ausgaben. Eine Kürzung der Ueberweiſungsmittel müßte den Gemeinden die Erfüllung ihrer Aufgabe als wirtſchaftliche Nothelfer un⸗ möglich machen. Die Folgen würden ſich ernſtlich zum Nach⸗ teil des Gemeinwohls auswirken, deſſen beſte Stützen die Ge⸗ meinden bisher geweſen ſind. * Zum Volkstrauertag. Auch in dieſem Jahr ſoll wie⸗ derum am Sonntag Reminiscere, der auf den 24. Februar fällt, ein Volkstrauertag veranſtaltet werden. Der Evang. Oberkirchenrat empfiehlt deshalb den Kirchen⸗ gemeinderäten, Kirchenvorſtänden und Geiſtlichen, den Gottes⸗ dienſt am 24. Februar dem Volkstrauertag entſprechend zu ge⸗ ſtalten und der im Krieg Gefallenen zu gedenken, ſowie von 1 Uhr ab eine Viertelſtunde läuten zu laſſen. Auf dieſen Tag wird auch eine Kollekte angeordnet, die zum Teil für die Zwecke der Kriegsgräberfürſorge, zum Teil für beſonders durch den Krieg geſchädigte Gemeinden der evang. Landes⸗ kirche beſtimmt werden ſoll. Buben der Schlitten zu ſehr in Schuß gekommen. kommt, hört er ſchon gar nicht mehr. Städtiſche Nachrichten Winterliches Neckarbad Ein kaltes Neckarbad hat geſtern ganz unfreiwillig ein 9 Jahre alter Bub genommen. Nur die Geiſtesgegenwart ſeines Kameraden hat verhütet, daß ſie zu zwelt in dem naſſen Element gezappelt haben. Der ſteile Neckardamm beim Stadt⸗ bahnhof der O. E. G. reizt auch gar zu ſehr zum Rodeln. In eilender Fahrt gehts hinab. Nun war aber bei den beiden Bremſen kounten ſie nicht mehr. In elegantem Satz gehts die Böſchung zum Waſſer hinab. Der Hintermann läßt ſich herunterfallen, aber der Lenker ſauſt mit lautem Klatſch ins Waſſer. Da zappelt er nun im Waſſer, ruft um Hilfe. Doch die um⸗ ſtehenden Kinder können keine Rettung bringen. Schwimmen haben die meiſten wohl gelernt, aber Rettungsſchwimmen noch nicht. Immer verzweifelter kommen die Hilferufe aus dem Waſſer, immer ſchwächer werden die Bewegungen des Buben. Die Ermahnungen vom Ufer her, noch zu zappeln, bis Hilfe Doch im letzten Augen⸗ blick kommt Hilfe. Ein 15 Jahre alter Schiffs funge, der zur Beſatzung eines in der Nähe liegenden Schiffes gehört, holt den ſchon untergetauchten aus Land. Jetzt können ſeine umſtehenden Kameraden ihre Freundſchaft beweiſen. Im Dauerlauf ſauſen zwei Buben über die Brücke zur Feuer⸗ wache, um das Krankenauto zu holen. Vergeblich, es iſt kein Wagen frei. Im Dauerlauf gehts zurück, ein Privatauto wird angehalten und ſie haben Glück: der Lenker hat gerade Zeit. Raſch wird der vor Kälte ganz blaue Bub im Wagen verſtaut. In ſauſender Fahrt gehts zum Krankenhaus. Die⸗ ſes Mal iſt die Sache noch gut abgelaufen. Zwei Minuten ſpäter und die Hilfe wäre zu ſpät gekommen. Eine eue Warnung, nicht am Neckardamm zu rodeln, wo das Neckar⸗ vorland ſo ſchmal iſt und die Schlitten keine Möglichkeit haben, in der freien Ebene auszulaufen. 8 * * Knöchelbruch durch Ausrutſchen. Eine 35 Jahre alte Ehefrau aus Ladenburg, die geſtern auf dem Gehweg vor dem Hauſe G 7, 25 ausrutſchte, trug einen linken Kuöchelbruch davon. Die Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * Meſſerſtecherei. Ein 31 Jahre alter verheirateter Tag⸗ löhne r erlitt geſtern bei einer Schlägerei in einer Wirtſchaft in der Mittelſtraße Stichverletzungen an der linken Kopf⸗ und Bruſtſeite. Der Geſtochene fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Grober Unfug wurde geſtern abend dadurch verübt, daß ein bis jetzt leider noch unbekannter Täter am Feuermelder Böckſtraße 4 die Scheibe einſchlug und den Feuermelder in Tätigkeit ſetzte, wodurch um 6,46 Uhr die Berufsfeuerwehr unnötig alarmiert wurde. * Das Feſt der Silberhochzeit feiern morgen die Ehelente Friedrich Bl umenſtein, Meerfeldſtraße 40. 2 Veranſtaltungen * Der Geſangverein„Sängerhalle E..“ Mannheim hielt am vergangenen Freitag ſeine gutbeſuchte ordentliche Mitglie⸗ der⸗Verſammlung ab. Der umfangreiche Kaſſenbericht ließ erkennen, daß die Kaſſenverhältniſſe trotz der Not der Zeit wohl geordnete ſind und ſo konnte dem Kaſſier Entlaſtung erteilt werden. Dem reichhaltigen Jahresbericht des erſten Vorſitzenden war zu entnehmen, daß der Verein in geſanglicher, wie in geſellſchaftlicher Hinſicht in ſteter Aufwärtsbewegung ſich befindet. Die Vorſtands⸗ wahl brachte keinerlei Veränderungen, da die ausſcheidenden Vor⸗ ſtandsmitglieder durch Zuruf wiedergewählt wurden. Der Kleingarten⸗Verein Maunheim⸗Neckarſtadt E. B. gegr. 17 10 hielt im Saale der„Flora“ ſeine gutbeſuchte ordentliche Haußpt⸗ verſammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der 1. Vorſitzende der verſtorbenen Mitglieder, zu deren Gedenken ſich die Anweſenden von den Sitzen erhoben Der Geſchäfts⸗ und Wirt⸗ ſchaftsbericht wurde in eingehender Weiſe von dem 1. Vorſitzenden er⸗ teilt und einſtimmig gutgeheißen. Die Kaſſenverhältniſſe ſind ge⸗ vrönet, Vorſtand und Kaſſier wurde Entlaſtung erteilt. Die Vor⸗ ſtandswatl ergab keine Veränderungen. Herr Eckhardt wurde zum erſten und Herr Schweikert zum zweiten Vorſitzenden, Herr Seidel zum Kaſſier und die Herren Joſt und Friebebach zu Schriftführern wiedergewählt. J0. Deutſche Kulturpropaganda in Italien Geſchichte und Bedeutung des Deutſchen Archäologiſchen i Inſtituts in Rom (Von unſerem römiſchen Vertreter) In einer Zeit ſich ſelbſt überhaſtender Technik, die ihr einziges Ziel in der Vervollkommnung des äußeren Lebens⸗ apparats ſieht, mag das tiefere Wiſſen vom Leben verloren gehen. Die humaniſtiſche Bildung des 19. Jahrhunderts iſt der realiſtiſchen Ausbildung des 20. Jahrhunderts gewichen, das Maß der Mäßigkeit, die Ethik der Norm und die Moral der Zweckmäßigkeit. Die Folge iſt, daß viele Menſchen— die Aufrichtigſten aus der Menge— Ediſon über Shakeſpeare, Marconi über Dante ſtellen. Als Schrittmacher der Gegen⸗ wart haben ſie Recht; doch es bleibt zu bedenken, daß dieſe Gegenwart ein kleines Einſchiebſel zwiſchen Vergangenheit und Zukunft darſtellt und ſo wenig eigenſtändig iſt wie etwa ein Wort aus einem Gedicht. Man ſtelle ſich eine winzige Ameiſe vor, die ſich emſig unter einem rieſenhaften Brücken⸗ bogen zu ſchaffen gibt: ſie empfindet vielleicht die getragene Laſt über ſich als fremden Druck und ſchüttelt ihn ab, der gegenwärtigen Beſchäftigung ganz hingegeben. Die Brücke ſtürzt deshalb nicht ein, ſie ſchwingt ſich auf zur dünnſten Stelle, wo ſie der haarſcharfe Strich„Gegenwart“ überquert, und laſtet ſchwer hinüber von Pfeiler zu Pfeiler, von der Er⸗ füllung zur Hoffnung. Wer nicht über die Brücke Zeit⸗Ewig⸗ keit gehen kann oder will, muß als emſige Ameiſe darunter leben, zeitgebunden und ewigkeitslos. Damit ſei der emſigen Zeit nicht ihr Lob genommen. Und wer Sehnſucht hat, dem bleibt auch noch die romantiſche Flucht. dem Alltag * 1 Warum dieſe lange, umſtändliche Einleitung? Um zu er⸗ klären, daß es heute einigen Zweigen der Wiſſenſchaft, die der Vergangenheit zugewandt ſind, ſchwer fallen muß, ihre Nütz⸗ lichkeit zu erweiſen, beſonders da hier das einfache ökonomiſche Rechenexempel von Aufwand und Erfolg nicht zu ſtellen iſt. Derartige wiſſenſchaftliche Einrichtungen überleben ſich nicht, nicht etwa, weil die Wiſſenſchaft für die Wiſſenſchaft, alſo als Salbſtzweck da iſt, ſondern weil ſie beruhigend, harmoniſch und ordnend wirken, indem ſie verlorenes Wiſſen aufſuchen, Kon⸗ takte herſtellen und die Menſchheitsgeſchichte anders ſehen als nur vom evolutioniſtiſchen oder betriebsmäßigen Standpunkt aus. Das gibt die große, kontemplative Ruhe, die in glück⸗ lichen Augenblicken das tiefere Sein, zugleich auch den Sinn des Lebens erſchlteßt. 8 8 8 Vor einigen Wochen wurde das Deutſche Archäologtiſche Inſtitut in Rom in einer deutſchen Zeitung vom Ameiſen⸗ ſtandpunkt aus betrachtet, etwa ſo: ſage mir was du produ⸗ zierſt, und ich will dir ſagen was du wert biſt. Man ſprach von dem rieſigen Koſtenaufwand und der geringen Nützlichkeit des Apparats, der augenſcheinlich nicht ſo flott funktionieren wollte wie eine gutgehende Schuhfabrik. Ob der Sehnſucht nach Fertigware vergaß man, daß Deutſchland einen Goethe und einen Winckelmann beſeſſen hat. Da Urteile dem Geiſte gegenüber nur ariſtokratiſch ſein können, fiel die Nützlichkeits⸗ erwägung in ſich zuſammen. Paläſte ſind nicht als Miets⸗ häuſer gedacht und Kirchen nicht als Pferdeſtälle, wenn ſie es auch manchmal werden *. Die Geſchichte des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts in Rom iſt eine glorreiche, eine für deutſche Kulturarbeit höchſt belangreiche und ehrenvolle. Sie ruht auf großen Namen; ein einheitliches Werk iſt an dieſe Namen gebunden; es hieße die Namen entehren, wollte man das Werk verkleinern. Am 21. April, dem Gründungstag der Ewigen Stadt, erfolgt dieſes Jahr die hundertſte Wiederkehr des Tages, da fünf Gelehrte und Kunſtfreunde, Keſtner, Fea, Thorwaldſen, Bunſen und Gerhard das Statut für ihre wiſſenſchaftliche Vereinigung auf⸗ ſtellten. Doch iſt die eigentliche Entſtehungsgeſchichte des römi⸗ ſchen Inſtituts noch viel älter. Der große Ahne iſt Winckel⸗ mann; ihm folgen in der Ahnenreihe ſein Schüler Zöga, der erſte Klaſſiker der Archäologie, Wilehlm von Humboldt, Lucien Bonaparte, Madame de Stael, Friederike Brun, Tieck und Schlegel, Rumohr, Schinkel, Rauch, Schick, die Brüder Riepen⸗ hauſen, Gottlieb Welker; ſpäter der Balte Stackelberg und Niebuhr, der eigentliche Schöpfer der deutſchen Geſchichtsſchrei⸗ bung. Das Inſtttut war in ſeiner erſten Form als internatio⸗ nales Korreſpondenzbüro gedacht, das die Nachrichten von wichtigen Altertumsfunden in Italien nach Deutſchland, Eng⸗ land und Frankreich weitergeben ſollte. Auch ſpäter noch, als ſchon der preußiſche Staat unter Friedrich Wilhelm IV. regel⸗ mäßige Zuſchüſſe ſandte, blieb ſein internationaler Charakter ſtets gewahrt. Erſt von 1849 an entwickelte ſich das Inſtitut auf rein deutſcher Linie. Namen tauchten auf wie Heinrich Brunn, Mommſen, Henzen und Jatob Burckhardt, und ſchrieben ſich für ewig ein. Später übernahm dann das Deutſche Reich die Subventionierung des Inſtituts. In gerader, aufſteigender Linie entwickelte es ſich bis zum Ausbruch des Weltkrieges; es wuchs mit der Leiſtungsfähigkeit und mit dem Umfang ſeiner Bibliothek ſeine Bedeutung auch für die anderen Nationen, deren Gelehrten das in ſeiner Vollſtändigkeit einzigartige Studienpraterial zur Verfügung geſtellt wird. Der propagan⸗ diſtiſche Charakter iſt ungewollt und bleibt unbemerkt, doch tritt er nicht wirkungslos hervor, wirbt Freunde und Bewun⸗ derer für deutſche Art und deutſches Geiſtesleben. Nach dem Kriege geſchah das, was anfangs niemand geglaubt hatte: Italien erſtattete Deutſchland die Bibliothek und die vollſtän⸗ dige Materialtenſammlung zurück, die das Reſultat eines faſt hundertjährigen Schaffens bedeuten. Vor kurzer Zeit endlich ſtellte der italteniſche Staat dem Deutſchen Archäologiſchen In⸗ ſtitut, das ſich in kaum zehnjähriger Arbeit auf die einſtige Höhe zurückgeſchwungen hatte, koſtenlos den Baugrund in Valle Giulia für ein neues Inſtitut zur Verfügung. * Wenn man bedenkt, daß heute jede im Ausland befindliche deutſche Inſtitution, vor allem auf den Gebieten der Kunſt und der Wiſſenſchaft, neben ihrer urſprünglichen Bedeutung ein wirkſames Element der Kulturpropaganda darſtellt, die wegen ihrer Unbetontheit deſto überzeugender iſt, ſo muß durch zweck⸗ entſprechende Beſtimmungen die Arbeit der deutſchen Gelehr⸗ ten im Ausland geſichert ſein und keineswegs gehemmt werben, Das Deutſche Archäblogiſche Inſtitut in Rom beſitzt ein au⸗ geſtammtes Primat und eine mit berühmten Namen ver⸗ knüpfte Tradition. Wenn das aus der Zeit vorherrſchender Kriegspſychoſe übernommene Zerrbild des„Boche“ endgültig verſchwinden ſoll, ſo kann das nur auf dem Wege geſchehen, die geiſtige Sendung Deutſchlands ungufdringlich mit ernſter Re. heit zu erfüllen. 7 4. Seite. Nr. 48 Neue Mannhelmer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe] Dienstag, den 29. Januar 1920 Kommunale Chronik Ein eingeſchlaſenes Projekt N m. Heidelberg, 28. Jan. Es iſt recht ſtill geworden mit em Profett eines Stadlons in Heidelberg. Es ging aus von den Sportvereinen, die, wie zu begreiſen iſt, in erſter Linie Inte reſſe an einer ſolchen Anlage haben und auch gewich⸗ ige Gründe allgemeiner Natur dafür ins Feld führen konnten. Heidelberg hat ſo pieles, was die Fremden anzieht — warum ſollte es nicht auch ein Stadion ſein eigen nennen! Auch in der Oeffentlichkeit lutereſſterte man ſich ſtark für das Projekt. Aber zwiſchen Lipp und Kelchesrand— ſchwebt des Geldes Hand! Ausgeführt werden könnte das Proſekt nur von der Stadt und die hat keine überflüſſigen Mittel. Ste iſt ſroh, wenn ſie ihre laufenden Bedürfniſſe beſtreiten kann, ohne weitere Schulden zu machen, und ſie muß ſparen, wo nur zu sparen iſt. Es iſt gar nicht daran zu denken, daß unter dieſen Umſtänden ein ſolches Proſekt eine Mehrheit auf dem Rat⸗ haus finden würde, und ſo kann ruhig geſagt werden, daß das Heidelberger Stadion verläufig und auf Jahre hinaus keine Ausſicht auf Verwirklichung hat. Das Profſekt iſt zu den Akten gelegt und elngeſchlaſen, die Herren Stadtväter aber zerbrechen ſich den Kopf über die weit näherliegende Frage, wie der Haushalt ohne Erhöhung der Umlagen im Gleichgewicht ge⸗ halten werden könne. Man plaudert kein Geheimnis aus, wenn man ſagt, daß in einer durchaus nicht in großer Ferne liegenden Friſt in Heidelberg ernſtlich an eine Erhöhung de ſtadtiſchen Umlagen gedacht werden müſſe. Eine ungeklärte Angelegenheit Herxheim(Pfalz), 28, Jan. In der letzten Gemeinde⸗ ratsfſlsung ergab ſich eine äußerſt ſcharſe Auseinander⸗ setzung des Kolleglums mit dem Vorſitzenden, erſten Bürger⸗ meiſter Roth, wegen der Verwaltung des Kranken⸗ und Walſenhauſes. Dieſe Funktion, die in das Ar⸗ beltspenſum des erſten Bürgermeiſters fällt, wurde von ihm vor Jahren an das die Kranken⸗ und Waiſenhausverwaltung bereits ſeit Jahrzehnten beſorgende Mitglied des Kollegtums und früheren Adfunkten Schultz, unter Zuerkennung einer 20prozentigen Gehaltsabtretung ſeitens des erſten Bürger⸗ meiſters, übertragen. In den letzten 6 Monaten wurde nun⸗ mehr ſeitens des erſten Bürgermeiſters die Zahlung der monatlichen Gehaltsabtretungen an Schultz mit dem Hinweis unterlaſſen bezw. verweigert, daß eine derartige bindende Abmachung nicht beſtünde. Da jedoch das Beſtehen dieſer Abmachung von ſämtlichen Fraktionen beſtätigt wurde, ver⸗ langten ſämtliche Fraktlonen Aufklärung, die jedoch vom Vor⸗ ſitzenden mit dem Hinweis verweigert wurde, daß dies eine Privatſache ſel, die das Kollegtum nichts angehe, was große Erregung bei allen Fraktionen auslöſte. In ſchärfſter Weiſe wurde Beſprechung dleſer Angelegenheit verlangt, was le⸗ doch vom Vorſitzenden verwelgert wurde. Es wurde Dring⸗ Uchkeitsantrag geſtellt. Der Vorſttzende verweigerte die Ab⸗ ſtimmung. Es erging Aufforderung an den Vorſttzenden, weil an der Sache intereſſiert, gemäß den Beſtimmungen auszuſcheiden; auch dieſe Aufforderung liegt unberückſichtigt, was ſtürmiſche Szenen auslöſte. Namens ſämtlicher Frak⸗ Honen wurde Mißtrauensantrag geſtellt. Der Vorſitzende verweigerte die Abſtimmung, worauf die Fraktionen den Mücktritt des erſten Bürgermeiſters ſorderten, welchem Wunſche der Aufgeforderte nicht nachkam. Er verließ die Sitzung und beauftragte den zweiten Bürgermeiſter Kuhn mit deren Fortführung. Die Abſtimmung über den Dring⸗ lichkeitsantrag ergab Mehrheit für Annahme, worauf in die Ausſprache eingetreten wurde. Es wurde eine eingehende Aufklärung der Angelegenheit gefordert. gleine Mitteilungen Die Verhandlung wegen Einverleibung ber ſelbſtändigen Gemeine Bulach in die Stadtgemeinde Karlsruhe ſind ſetzt ſowelt abgeſchloſſen, daß dem Karlsruher Bürgerausſchuß Vorlage erſtattet werden kaun. Die Eingemeindung ſoll auf 1. April erfolgen. een 2. f Roman von Haus Schulze „Viſſen Sie, Doktor,“ ſagte ſie,„auch dieſe Garderobe Eignet ſich nicht ſo recht für unſere Unterhaltung, denn ich babe eruß, ſehr ernſt mit Ihnen zu reden. Wenn es Ihnen Aus dem Lande Preſſeſeſt Karlsruhe Karlsruhe, 28. Jau. Das ſeit vorigem Jahre wiederum üblich gewordene jährliche Karlsruher Preſſeſe ſt, das am Samstag abend vor ſich ging, ſtand auch diesmal wieder im Mittelpunkt der winterlichen Veranſtaltungen der Landes⸗ hauptſtadt, Bei ſehr zahlreſchem Beſuch— auch von auswärts hatten ſich Gäſte eingefunden— entwickelte ſich in den ſämt⸗ lichen, geſchmackpoll und dekorativ ſehr wirkſam ausgeſtalteten Sälen der Festhalle gar bald ein lebhaftes geſellſchaftliches Treiben, den die vielen prächtigen Koſtüme einen beſonderen Reiz verliehen. Unermüdlich ſpielten treffliche Kapellen zum Tanz auf, der ah und zu durch Einlagen der Mertens ⸗ Legerſchen Tanzſchule unterbrochen wurde. Die Tombola, als deren erſter Preis ein Auto winkte, ſand reichlichen Zuſpruch. Große Karnevalsgeſellſchaft Karlsruhe 4 ftarlsruhe, 28. Jan. Die neu gegründete Große Karls⸗ ruher Karnevalsgeſellſchaft wurde geſtern mit ihrer erſten Da mene und Fremdenſitzung aus der Tauſe gehoben. Der große Feſthallsſaal war von einem faſchingsfreudigen Publikum bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Schweſter⸗ geſellſchaften von Pforzheim, Raſtatt, Baden⸗Baden, Achern u. Mannheim waren durch ihre Ratsmitglieder vertreten. Unter ungeheurem Jubel zog um.11 Uhr der Elferrat im Ornat in den Saal ein und nahm am Podlum Platz, worauf das närriſche Programm ſich zu entwickeln begann. Der Präſident des Elſerrates, Hans Blu m, brachte durch ſein närriſch⸗ſorſches Regtment die Stimmung ſoſort auf den Höhepunkt, der bis zum Ende durchhielt. Ausgezeichnete Büttenredner ließen Ströme von Witz und goldenem Humor fließen, wobei die Lokalereigniſſe des letzten Jahres eine nicht unbedeutende Rolle ſpielten. * H ſteiſch, 28. Jan. Dieſer Tage wurde im Keller des Kaufmauns Jakob Limbeck ein Einbruchsdlebſtahl verübt. Die Diebe, zwei junge Männer von hier, erbeuteten u. g. 15 Flaſchen Wein und 10 Flaſchen Kognak, die ſie in Geſellſchaft von Bekannten zum größten Teil leer tran⸗ ken. Es gelang der Gendarmerie, die Täter zu ermitteln. Von dem Diebesgut konnte nur ein kleiner Teil wieder bei⸗ geſchafft werden, denn die meiſten Flaſchen warten ſchon leer. Heidelberg, 28. Zan. Im neuen Reichsetat ſind im Haushalt des Reichsminiſteriums des Innern für das Inſtitut für mediziniſche Forſchung in Heidelberg 0, Millionen als zweiter Teilbetrag enthalten.— Die Ge⸗ meinden Dilsberg und Mückenloch ſind bei den maß⸗ gebenden Stellen vorſtellig geworden, damit über den Neckar⸗ kanal ein fahrbarer Steg nach Neckarſteinach gebaut werde. Man begründet dieſe Forderung mit den geſchäftlichen Belangen der ortsanſäſſigen Bevölkerung und mit den Be⸗ dürfniſſen des Fremdenverkehrs. J Gorxheim, 29. Jan. Dem 78 jährigen Invallden Adam Wetzel und deſſen Ehefrau Katharina geb. Groß wurden anläßlich der goldenen Hochzelt viele Aufmerkſam⸗ keiten erwleſen. Die kirchliche Einſegnung wurde durch Pfarrer Gaus aus Unterflockenbach vollzogen. Bürger⸗ meiſter Kohl überreichte namens der Gemeinde ein Ge⸗ ſchenk. Fabrikant Richard Freudenberg aus Weinheim, in deſſen Fabrik der Jubilar 85 Jahre gearbeitet hatte, erfreute das Jubelpaar gleichfalls mit einem Geſchenk. Kandel, 27. Jan. Die Geſchäftslage der hleſigen Induſtyrle hat ſich in letzter Zeit wieder bedeutend ver⸗ ſchlechtert. Die Schuhfabrik Gebr. Sommer, die 100 Arbeiter beſchäftigt, arbeitet ſeit Neufahr verkürzt. Ueber Mangel an Aufträgen, aber ganz beſonders über den ſchlechten Eingang von Zahlungen wird überall geklagt. Aus dieſem Grunde haben die meiſten Vereine von Faſtnachtsveranſtaltungen abgeſehen. Wilfingen(Amt Waldshut), 29. Jan. Am Sonntag früh 0,37 Uhr wurde hier ein eineinhalb bis zwei Sekunden langes wellenförmiges Erdbeben feſtgeſtellt, das ohne Geräuſch von Süden nach Norden verlief. vom Unterſuchungsrichter hörte, ohne jeden Erſolg. Die Sache liegt ſa auch inſofern nicht ganz einfach, als ſich Herr von Wehrſtädt nur entſinnen kann, daß die Autofahrt zu dem fraglichen Klub am Landwehrkanal entlanggegangen iſt. Eine beſtimmte Straße vermag er dagegen nicht anzugeben, wie für ihn über dem ganzen Vorgang überhaupt ja ein leiſer Schleier liegt. Er leidet ſeit ſeinem Abſturz mit dem nichts ausmacht, ſo kommen Sie lieber heute nachmittag zu mir zum Tee. Meine alte Marinka, die Sie ſa noch von früher ber kennen, ſoll uns ihre berühmten Indianerkrapfen baden. Ich wohne letzt Bozener Straße 22, dicht am Baperiſchen Platz!“ 18. Als Dr. Hardt wleder im Auto ſaß, fiel ihm plötzlich ein, Daß er ent dem frühen Morgen nichts mehr genoſſen hatte;: nach der ununterbrochenen Hetzſagd des Vormittags meldete ich endlich der Hunger. Er ließ daher ſeinen Wagen vor einem kleinen Weinreſtaurant in der Franzöſiſchen Straße Falten und ſtellte während des Eſſens aus dem Telephon⸗ uch die Adreſſe eines Detektivinſtituts feſt, deſſen Leiter, ein früberer Offizier, ihm noch aus dem Felde bekannt und ver⸗ trauenswärdig war. Zen Minnten ſpiter ſtieg er in einem neuerbanten Geſchsſtspslaſt der Frledrichtraße zur Detektei Argus hinauf und wurde bier von Herrn Direktor Adams, einem mit Fein lichter Sorgfalt gekleideten Gerrn von intelligentem Neueren, in einem amerikaniſch eingerichſeten Butean empfangen. e komme in der Angelegenhelt meines Freundes, des Barnes don Webride, ſagte er nach der erſten Begrüßung. Don Herrn Juſtizrat Hirſchauer, der die Verteidlaung über⸗ nommen bat, In mir die Aufklärung einiger wichtiger Punkte ans Herz gelegt worden, mit det ich Ihr Juſtitut betrauen Möchte. Ich darf wohl annehmen, daß Ihnen der Fall Wehr⸗ Dat in großen Unriſſen bekannt!“ Der Direkter bewegte beiaßend das wohlgeſcheitelte Bann Swen ich mir aus den Preſſeberichten ein Bil maden konnte gewiß! Sie getatten wobl. Oerr Doktor, daß i ere Mittellungen fsfett in cinem kurzen Stenssramm fendt?— würde is alls im welentlisen am zwei Fragen Faubeln, die der Beantwertung bedürfen“ ſaste der Direktor Jann, ai Dr Hardt feinen Bericht beendet batte. Erulich in Welden Spielkind Petr ven Sehrſtadt ſelnen Gewinn mai Bat, and zweitens. ger ien dort elngefüßr: Sat! In rigen Sekaunt, 5 vonfelten der Krimizalgoſtzei in dieler tas: Berti Fei dellnngen Tattgefunden aßen? Flugzeug an gelegentlichen leichten Bewußtſeinsſtörungen!“ Herr Direktor Adams dachte eine Zeſtlang angeſtrengt nach, ſein ſcharſes, von leder Bartſpur reingefegtes Diplo⸗ matengeſicht ſtand in klaren Profiliinien gegen das Fenſter. „Das Haus am Kanal,“ nahm er dann in ſeiner poin⸗ tierten Sprechart wieder das Wort,„dürfte ohne beſondere Schwierigkeiten zu ermitteln ſein, obwohl erfahrungsgemäß ſämtliche Hausangeſtellte ſogleich an völliger Begriffsſtutzig⸗ keit erkranken, wenn nach einem gut zahlenden Spielklub polizeiliche Nachfrage gehalten wird. Glücklicherwelſe pflegen dieſe fliegenden Klubs aber in Privatwohnungen nach elnem beſtimmten Turnus zu spielen, ſo daß anzunehmen iſt, daß auch die Umgebung des Landwehrkanals bald einmal wieder an die Reihe kommen wird. Ich werde dieſe ganze Straßen⸗ gegend inſolgedeſſen während der nächſten Nächte genau beobachten laſſen! Selbſtverſtändlich ſind alle derartigen Feſtſtellungen mit erheblichen Unkoſten verknüpft!“ „Die Geldfrage ſpielt keine Rolle! Ich blu in der Lage, Ihnen jede bellebige Summe zur Verfügung ſtellen zu können!“ Der Direktor nickte befrledlgt.„Ich werde noch heute abend das Erforderliche veranlaſſen. Was die Perſönlichkeit des geſuchten Herrn betrifft, ſs möchte ich vorſchlagen, daß ſich einer unſerer Beamten unverzüglich nach Rotterdam begibt und in den letzten Paſſaglerliſten der Südamerika⸗ dampfer die Namen der für uns irgend in Betracht kommen⸗ den deulſchen Reiſenden feſtſtelt. Wahrſcheinlich handelt es ſich jaa ükerbaupt nur um einige wenige Paſſagiete eines einzigen Schilſes, für deſſen Ausreiſetermin wir zudem in dem Datum der Mordnacht einen guten Anhalt beſitzen. Da die Ueberfſahrt von Holland ungefähr drei Wochen in An⸗ ſpruch nimmt, dürſte ſich der betreffende Derr noch an Bord [befinden und über etwaige Beziehungen zu Herrn Baron von Weßrſtädt und den Verlauf der Spielnacht funkentele⸗ grapbiſch unſchwer zu befragen ſein!“ 1 Dr. Hardt erbob ſich. Die gewandte und ſtrategiſch um⸗ lichtige Art des ehemaligen Hauptmanns machten ihm einen vorzüglichen Eindruck. „ich in ul allen Ihren Vorſchläsen einverſtanden und e Angelegenheit vertrauensvoll in Ihre Hände! Eat die Aus der Pfalz s Ludwigshafen a. Rh., 28. Jan. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr wurde nach Mitteilung der Krimlnalpolizei ein achiſitziger ſchwarzer Perſonenkraftwagen mit dem Erlennungszeichen 110 11 820 von noch unbekannten Tätern geſtohlen. Die Diebe fuhren mii dem auf der Straße un⸗ beaufſichtigt ſtehenden Fahrzeug davon und ſollen die Richtung nach Speyer eingeſchlagen haben. Alle Nachſorſchungen blie⸗ ben bis ſetzt erſolglos. s Kaiſerslautern, 29. Jan. Geſtern vormittag mußte ein Alterer Mann mit erſrorenen Händen und Füßen ins ſtädtiſche Krankenhaus eingelieſert werden. Er treibt ſich ſchon jahrelang herum, iſt meiſtens obdachlos und hat auch in der letzten Nacht im Freien kample rt. —ů Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 30. Januar Deulſche Sender Berlin(Welle 470,4, Kontgswuſterhanſen(Welle 1646 20 Uhr: Uebertragung aus dem Theater des Weſtens, Charlolien⸗ burg: Friederike, Singſpiel in drei Alten, anſchl. Tauzmuſtt, Breslau(Welle 321,2) 20 hr: Von Berlin; Friederike, Singſp.el. Gtrankfurt(Welle 421,3] 18.15 Uhr; Schallplatntentonz., 16.0 Uhr; Konzert. Neue Tänze, 20,15 Uhr: Ein Traumſpiel. Hamburg Welle 301,6) 19.25 Uhr: Uebertragung auß dem Stadt⸗ theater in Bremen; Zar und Zimmermann, Romiſche Oper, Königsberg(Welle 80,4) 20.05 Uhr: Dir rote Robe. Schauſpiel in 4 Alten, 21.45 Uhr: Tanzſunkſt., 22.30 Uhr: B. Berlin: Tanzm. Langenberg(Welle 462,2) 18.05 hr: Mitkagskonzert, 17.45 Uhr; Weſperkonzert, 20 Uhr. Aus der deutſchen Oper, anſchl. Nachtmuſik Lelpzig(Welle 601,0) 12 Uhr: Schallplatten, 20 Uhr; Orgelkonzert, 22.80 Uhr; Schallplattentonzert. München[Welle 536,7), Kalſerslaulern[Welle 272.7 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonz., 20 Uhr; Gitarte⸗Konzert, 20.50 Uhr: Der Beitelſtudent, Sgenen aus der Operette, 22.45 Uhr: Schallplattenkonzert, Stuftgar(Welle 874,1) 12.15 Uhr; Won Freiburg: Mlttagskonzert, 16.55[ihr: Von Frankfurt: Neue Tänze, 20 Uhr; Die Forellen, Schwäbiſches Luſtſpiel in vier Akten. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.5 Uhr: Von Genf: Kathedrale von St Pierre in Genf. Budapeſt(Welle 554,5) 20.15 Uhr: Jubilakumsfeier des Ung. Theat, Daveniry(Welle 482,3) 19.30 Uhr: Von Birmingham: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Abendkonzert, 28.15 Uhr: Tanzmuſik. Daveniry(Welle 15% 20.45 Uhr: Klaplerkonz., 21.15 Uhr; Des goldene Hahn, Oper in drei Akten, 23.45 Uhr: Tanzmuſtk, Mallan d(Welle 504,2) 20.85 lihr: Konzert leichter Muſik, Paris(Welle 1744] 21.20 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 434,2] 20 Uhr: Bunter Abend, 21.20 Uhr: Konzert. No m(Welle 343,8] 20.45 Uhr: Opernübertragung vom Sendergum. Wien(Welle 519,90 21 Uhr: Das Band, Trauerſplel in einem Ak, anſchließend Heltere Abend muſik. gr ich(W. 489,4) 20 Uhr: Burſchen⸗Romantik, anſchl. Wunſchlonz, ee, Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Sie können keine Hochantenne anlegen? Dann nerſuchen Sie es doch mal mit unſerer Spezial⸗Lichtantenne! Sie werden erſtaunt ſein von der großartigen Leiſtung derſelben. Unſers Lichtantenne, welche nicht mit den gewöhnlichen Lichtkonden⸗ ſatoren zu vergleichen iſt, bietet Ihnen vollwertigen Erſatz für Hochautenne. —..——— Herausgeber. Drucker und Berleger Druckerei Dr. Haas Reue Mannheimer Alen ö G. m b 9 Mannheim E 6. 3 Uebertragung auß der Direktion Ferdinand Heyme. Tbefrebaftem Kurt Fiſchet Berantwortl. Redatteune Finn Voltttk, H. J. N.—. 3 Dr. S Rahyſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder ⸗ por! und Neues aus aller Welt. Willv Müller— Handelstell: Kurt Ehmen= Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Mas Filiet Schluß des redaktionellen Teils 5 55 Elektro- Ruh 9 3, 133 Telefon 2732 Dr. Hardt zuckte die Achſeln.„Allerdings, aber wie ich! Als Dr. Hardt wleder in feiner Wohnung eintraf, war der Nachmittag bereits welter vorgeſchritten. Auf dem Schreibtiſch ſeines Arbeitszimmers lagerte eln ganzer Stapel uneröffneter Briefe und Druckſachen, doch in der drängenden Unruhe ſelner geſpaunten Stimmung nahm er ſich kaum die Zeit einer flüchtigen Durchſicht und befahl ſeinem Diener, ſofort ein Bad zu richten. Dann kleidete er ſich an und machte ſich kurz vor ſechs Uhr zu dem beſprochenen Teebeſuch bei Marion auf. Die Bozener Straße lag neben dem wirbelnden Groß⸗ ſtadtleben des Bayeriſchen Platzes in abſeitiger Einſamkeit. Nur ein paar halbwüchſige Kinder jagten ſich auf der Bürger⸗ ſteig herum, und vor dem Hauſe Marions, deſſen verſchnör⸗ kelte Barockfaſſade ſich prunkend aus der Umgebung der Nach⸗ barhäuſer heraushob, hielt ein einzelnes Droſchkenauto, und der Chauffeur las die„B. Z. am Mittag“. Dr. Hardt zog die Pförtnerklingel und öffnete dann die mächtige, mit einem ſchmiedeeiſernen Gitterwerk geſicherte Haustür. In dieſem Augenblick kam ihm aus dem Haus⸗ innern eine elegant gekleidete junge Dame entgegen, die igm in der kühlen, grünlichen Dämmerung der Vorhalle merk⸗ würdig bekannt vorkam. Er trat höflich zur Seite und ſtieg an ihr vorbei die teppichbelegte Marmortreppe hinauf. Dann aber blieb er wie unter einem unwillkürlichen Zwange wieder ſtehen und ſchaute von der Höhe des erſten Treppenabſatzes durch die Haustür noch einmal zurück. Die Dame hatte ge⸗ rade den kleinen Vorgarten durchſchritten und ſtieg in das wartende Auto. Das helle Nachmittagslicht lag mit ſchirſen Reflexen auf ihrem hübſchen Geſicht und den Umriſſen ihrer ſchmalen Figur. Dr. Hardt ſtutzte, das Herz ſchlug ihm auf einmal bis zum Halſe hinauf. War das nicht dasſelbe junge Mädchen, das er geſtern abend in der Grunewald⸗Konolterel geſehen und bis zur Halenſeer Brücke verfolgt hatte? Sekundenlang ſtand er unſchlüſſig, Sollte ihn nicht doch vielleicht eine zu⸗ fällige Aehnlich, eit getäuſcht haben? Mit zwei drei Sitzen ſtürmte er plöglich die Treppe wieder hinab und riß die Tür der Vorhalle auf. Als er dann aber aus dem Hauſe trat, war das Auto bereits verſchwunden. Im Geſchwindeſchritt eilte er bis zur Ecke der Bamberger Straße, doch auch hler war der ſpiegelnde Aſphaltdamm weit und breit wie aus⸗ gefſegt und ebenſo im ganzen Sehbereich der Güntzelſtraße nirgends ein Auto zu erblicke. Der Wagen mit dem fungen Mädchen mußte ſich alſo nach rechts zum Bayerlſchen Platz hin⸗ aufgewendet haben, und die Fährte des Wildes war in dem Straßengewirr der weſtlichen Grenzmark Berlins von neuen verlorengegangen. Fortſetzung folgt.] — 1 Dienstag, den 29. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗KHusgabef 3. Selte. Nr. 48 Ein Blitt über die Welt Siebenfache Lebensrettung Sechs ſtarke Männer ſind von elner jungen Frau von 72 Jahren gerettet worden. Sie waren alle zuſammen im letzten orkanartigen Schneeſturm in den Schären der Oſtſee mit ihrem Kanaldampfer„Nils“ geſcheitert. Die Frau hatte die Wirtſchaft an Bord geführt. Von der wilden See wurden ſie an eine einſame Felſenklippe geworfen. Im Schneeſturm klammerten ſich die Schiffbrüchigen, wie die„Hamb..“ melden, feſt. Sie konnten kaum etwas vor ſich ſehen, die See zohte wie raſend, die eiskalten Wogen ſchlugen donnernd gegen den Felſen, der Sturm peitſchte die naſſen Geſichter, die Füße begannen zu erfrieren, die Glieder nach dem ſtundenlangen Kampf zu erlahmen. Endlich legte ſich die Gewalt der Elemente ſo weit, daß die Schiffbrüchigen im Dunkeln auf dem Felſen zuſammen⸗ kommen und nebeneinander zuſammengekauert ſitzen konnten. Ueber 24 Stunden hatte der Kampf bereits gedauert. Niemanh wußte, wo man eigentlich war, Ein neuer Feind erſchien in der Kälte, Wenn man weiter ſo ſitzen blieb— war man verloren, Das Blut mußte in Umlauf gebracht werben. Man mußte ſich bewegen. Es ſtand nur ein geringer 1 zur Verfügung, auf dem man ſich im Kreis bewegen fonnte. durch einen Repueſchlager Die Männer wollten den Kampf müde aufgeben, die Frau nicht. Sie ſah den Männern nach den bereits halberfrorenen Füßen. Sie hielt ihren Mut aufrecht. Sie ſang. Ein hünenhafter Heizer war am meiſten mutlos von allen. Er wollte die Rundwanderung nicht mehr mit⸗ machen, welche die Frau angeordnet hatte. Ex wollte ſich hin⸗ legen, liegen— das war der Tod. Die Frau begann in ihrer Verzweiflung lauter zu ſingen. ö Ste ſang einen Revneſchlager:„Auna, du kan völ ſtanng ö(Anna, du mußt bleiben). [Blödſinnige Revueverſe, aber mit Rhythmus. Die flache Kunſt verfehlte ihre Wirkung auf das ermüdete Hirn des Mannes nicht. Er tappſte weiter hinter der Fray her, auch er leiſe murmelnd mit zuſammengebiſſenen Zähnen: „Anna, du kan väl ſtanna—— Sehr piel ſpäter flaute der Orkan endlich ſo weit ab, daß man bei Helligkeit vom Lande aus ein Boot ſchicken konnte. Als es an die Klippe heran⸗ kam, gingen die Schiffbrüchigen immer noch halb betäubt im Kreiſe herum„Anna, du kan näl ſtanna“, keiner trug einen Schaden davon. .. ³ ³-A dy d Deutſchland 1 Ochſenattacke auf den Brantwagen Ein nicht alltäglicher Vorfall ſptelte ſich in Reinſtedt Anhalt) ab. Ein Brautpaar befand ſich im Auto auf dem Wege von der Kirche. Unterwegs kam ihm eine Ochſenherde entgegen. Die Fahrt mußte verlangſamt werden. Dieſe Ge⸗ legenheit nutzte ein junger Ochſe aus und ſprang auf das Vorderteil des Autos. Das Tier hatte ſich ſo unglücklich auf dem Wagen eingeklemmt, daß es nur unter den größten Schwierigkeiten wieder befreit werden konnte. Nach längerem Aufenthalt konnte das Brautpaar ſeine Fahrt mit dem erheb⸗ lich beſchädigten Kraftwagen ſortſetzen. Frankreich Naufluſtige Pariſer Aerztiunen Ein Streit, der ſogar zu blutigen Tätlichkeiten ausartete, entſpann ſich zwiſchen zwei Pariſer Aerz tinnen. Die beiden Damen waren ſeit ihren Univerſitätsjahren die intimſten Freundinnen geweſen. Da mußte die eine entdecken, haß ihre Kollegin ihr das Rezeptbuch entwendet und ſich da⸗ mit große Mengen Morphium verſchafft halte. Sie ſuchte die Freundin zur Rede zu ſtellen; dieſe ließ ſich aber nicht auf lange Diskuſſionen ein, leugnete alles und zog zur beſſeren Bekräftigung ein Sttlett aus der Handtaſche, womit ſie ihrer Gegnerin einige tiefe Stiche in die Arme und in den Hals vexſetzte. Korſtikaniſche Blutrache Ein gefährlicher korſiſcher Bandit, der Schrecken des Orezza⸗ zales, wurde von einem Unbekannten ermordet. Der berüch⸗ tigte 54 Jahre alte Bandit Caſtelli war in der ganzen Gegend wegen ſeiner blutigen Herrſchaft gefürchtet. Schon 1907 war er wegen Mordes angeklagt, wobei ihm mildernde Umſtände zugebilligt worden waren. Er war zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach Verbüßung ſeiner Strafe ſchlug er ſein Lager in der korſiſchen Wildnis auf. Seit 1911 war er vom Schwurgericht in Baſtla in contumaclam wegen veyſchiedener Morde fünfmal zum Tode perurteilt worden, das letztemal wegen Ermordung eines 18jährigen Mädchens. Nach dieſem Morde hatte er den Bewohnern des Dorfes, aus dem das Mädchen ſtammte, verboten, dleſes zu begraben, indem er erklärte:„Die Raben werden ſie auf⸗ freſſen.“ Wegen eines ſechſten Mordes wurde er 1921 zu gebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Jetzt wurde er, von einem Unbekannten erſchlagen, aufgefunden. Die Gründe der Tat ſind nicht bekannt. Dieſe hat aber in der ganzen Gegend, deren Schrecken der Bandit ſeit 1921 war, die größte Genugtuung hervorgerufen. Spanien Berbaunung als Straſe für den Streif Der ſpaniſche Diktator, Primo de Ripera, hat fol⸗ Zenden Erlaß veröffentlicht:„Allen ſtreikenden Arbeitern wird befohlen, ſofort die Arbeit wieder aufzunehmen. Iſt dem Beſehl bis zum Montag keine Folge geleiſtet, ſo werden die Streikenden mit Sonderzügen abtransportiert werden.“ Dieſe Verfügung gilt den Maurern und Bauarbettern, bie in Barxeelong auf dem Ausſtellungsgelände und mit der Her⸗ ſtellung billiger Wohnungen beſchäftigt ſind. In einem Be⸗ gleittext zu dem Erlaß, verurteilt der Diktator den Streik der genannten Arbeiter auf das ſchärfſte. Die Maurer, die dem Befehl nicht Folge leiſten, ſollen nach den Provinzen Salamanga und Valoncia in die Verbannung geſchickt werden. Es iſt dies eine Gegend, die man das ſpaniſche Stbirlen zu atennen pflegt, weil dort jetzt in den Wintermonaten ſtrenge Kälte herrſcht. Außerdem werden die verbannten Arbeiter dort nur ſehr ſchwer Lohn und Brot finden. Um feſtzuſtellen, ub der Verordnung des Diktators Folge geleiſtet worben iſt, wenden die Behörden zunächſt auf dem Ausſtellungsgelände in Bareelona einen Appell abhalten und die Namen derfeni⸗ gen vermerken, die nicht zur Arbeit erſchienen ſind. Gegen Hieſe Ungehorſamen ſoll dann mit der angedrohten Maßregel eingeſchritten werden. tenen Beſchädigung, ſo wird ber Fahrer wegen Tytſchlags ver⸗ folgt und mit nicht weniger als 12 Jahren Gefängnis beſtraft, Bet ernſthafter Verletzung des Fußgängers erhält der Fahrer eine Mindeſtſtrafe von ſechs Jahren Gefängnis. Es wird in der Verordnung ausdrücklich betont, daß der Richter weder auf bite ſoztale Stellung des Fahrers noch auf ſonſtige Begleit⸗ umſtände Rückſicht nehmen darf. Er hat lediglich nach dem Buchſtaben des Geſetzes zu urteilen. Haftentlaſſung gegen Bürgſchaft iſt nicht geſtattet. Die ſtrenge Verordnung, die ſchon hor einiger Zeit erlaſſen und am 1. Januar in Kraft getreten iſt, hat zwar die abſolute Sicherheit des Fußgängers garantiert, aber doch auch einige unangenehme Nebenerfolge gehabt. In Barcelona ſind die Kutſcher der Autodroſchken in den Streik getreten. Ob ſte die Arbeit inzwiſchen wieder aufgenommen haben, entzieht ſich der allgemeinen Kenntnis, da eine ſehr ſtrenge Nachrſchtenzenſur herrſcht, In Madrid ſind ſeit dem 1. Januar Verkehrsſtockungen an der Tagesordnung. Die Fahrer und die Fußgänger verkehren jetzt in den freundſchaft⸗ lichſten Formen. Man kann die Beobachtung machen, daß die Fahrer ihre Wagen anhalten, um mit höflicher Verbeugung einen Fußgänger zuerſt paſſieren zu laſſen. Die Folge iſt, daß der Verkehr ſich namentlich an den Kreuzungen der Straßen vollkommen verſtopft. Die Polizei macht vergebliche Anſtren⸗ gungen, den Verkehr im Fluß zu erhalten. Ob die Fahrer die Vorſicht abſichtlich übertreiben, iſt eine Frage für ſich. Auf feden Fall kann man es begreifen, daß ſie lieber eine Ver⸗ ſtopfung des Verkehrs, als eine mehrjährige Gefängnisſtrafe riskieren. 5 England Wiederſehen mit einem Totgeglaubten Daß engliſche Elternpaar Coe feierte mit ſeinem 1gfäh⸗ rigen Sohne Frederick vor Gericht ein eigenartiges Wieder⸗ ſehen. Der Sohn verſchwand im Oktober vorigen Jahres ſpurlos aus dem Elternhauſe. Ohne daß ſeine Eltern es mußten, nahm er in einem Londoner Reſtaurant eine Stelle als Küchenhelfer an. Vor etwa acht Tagen glaubten bie Eltern den Sohn in einer Leiche wiederzuerkennen, die aus dem Lea⸗fFluſſe geborgen worden war. Sie verließen ſich da⸗ bet auf den Umſtand, daß der Tote die gleiche Haſeuſcharte zeigte wie ihr Sohn. Die Behörden hielten die Angelegenheit damit für erledigt und der Tote wurde als Freberick Coe be⸗ erdigt. Kurze Zeit darauf erfuhr der totgeglaubte junge Mann durch ſeinen Arbeitgeber, daß er von ſeinen Eltern als tot gemeldet und beſtattet worden ſel. Er teilte dann ben Eltern ſofort mit, daß er ſich noch am Leben befinde und in London eine Arbeitsſtelle habe. Angaben über ſeine nähere Abreſſe unterließ er aber. Ein paar Tage ſpäter folgte das Nachſpiel vor Gericht, das ſich vor die Notwendigkeit geſtellt ſah, ſeine frühere Feſtſtellung zu widerrufen. Bei dieſer Ge⸗ legenheit ſahen die Eltern den Sohn wieber. Wer unter falſchem Namen begraben wurde, iſt vorläufig noch nicht er⸗ mittelt. 1 Profeſſor L. A. Kulik, der vor kurzem von elner Ex⸗ pedition nach der Taiga, der ſibiriſchen Wildnis, zurückkehrte, brachte nach der„United Preß“ die Kunde über eine Natur⸗ kataſtrophe, neben der die Zerſtörung von Pompeſt oder das Erdbeben von Tokio vollkommen verblaſſen. Vor zwanzig Jahren, 1908, verzeichnele die Preſſe unklare Gerüchte über einen Rieſenmeteox, der irgendwo in der ſibi⸗ piſchen Taiga vom Himmel gefallen ſein ſoll. Niemand küm⸗ merte ſich weiter um die Gerüchte, bloß eine phantaſtiſche Geſchichte, die ſich die Eingeborenen Sbiriens erzählten vom „Beſuch des Donnergottes“ hielt die Erinnerung an ſie auf⸗ recht. Im April vorigen Jahres nun machte ſich Profeſſor g Abſolute Sicherung des Fußgängers in Spanſen Seit dem 1. Januar hat ſich in den Straßen von Madrid kein einziger Motorrad⸗ oder Autounfall ereignet, Ebenſowentig iſt aus irgend einer anderen Stadt oder einen Bezirk Spaniens ein ſolcher Unfall gemeldet worden, ſodaß Spanten im neuen Jahre zu einem Paradies für Fußgänger geworden zu ſein ſcheint. Dies iſt das Ergebnts einer ebenſo einfachen wie radi⸗ kalen Maßnahme. Primo de Rivera, der Diktator des Landes, Hat eine ſtrenge Verfügung erlaſſen, die den Motorrad⸗ und Autofahrer bei einem Zuſammenſtoß mit einem Fußgänger für den Unfall verantwortlich macht, ganz einerlei wie die Um⸗ ſtände in dem einzelnen Falle liegen. Der Fahrer fol in die⸗ ſem Falle ſofort verhaftet werden Hat der Fußgänger nach ärztlicher Beſcheinigung auch nur dis lelchteſts Beſchödigung ar⸗ Akten, ſo wird dex Fahrer mit nicht wentger als seinem halben Jahrs Wefängnis bestraft. Skirt der Jußgönger an dar erlit⸗ Kulik an der Spitze einer kleinen Expedition auf den Weg, um zu erſorſchen, ob die Legende irgendeinen realen Hinter⸗ grund hat. Nach Ueberwindung ungeheurer Schwierigkeiten erreich⸗ ten Proſeſſor Kultk und die Seinen eine Stätte unbeſchreib⸗ licher Zerſtörung. Die Eingeborenen⸗Führer meinten hier, nun beginne„das Land des Donne gottes“, ſte wagten es nicht zu betreten; ſo verließen ſie die Expedition. Profeſſor Kulik aber ſaßh einen„toten Wald“, Milen und Metlen halb⸗ verkohlte Bäume, wie Aehren nach dem Gewitter waren die mächtigſten Bäume geknickt und der Waldboden war phanta⸗ ſtiſch aufgewühlt. Profeſſor Kulik befürchtete, daß der Expedition die Nah⸗ rungsmiztel ausgehen könnten und ſchickte ſeiue Reiſegefäßr⸗ ten beim. Ex ſeißſt gber blieb und verbrachte einige Nyngte dame daß Jertürungsgebist ie gründlich mie möglich zu zweimal ſo großen Luftſchiſſes vorgeſehen. Transatlantikfahrt des Luftſchifſes ſind bereits Platzanfragen Wie durch ein Wunder war keiner von ihnen erfroren, Das engliſche Rieſenluftſchiff faſt vollendet Wie die„Sunday Times“ hört, ſteht das britiſche Luft⸗ ſchiff R 100, an dem ſeit zwei Jahren gebaut wird, unmittel⸗ bar por der Vollendung. Die erſten Probeflüge ſollen bereits Anfang März ſtattfinden. Das Luftſchiff, das von ſechs Motoren zu je 700 Ps getrieben wird, hat eine Auf⸗ nahmefähigkeit für 100 Paſſagiere und eine Beſatzung von 40 Mann. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit wird auf 160 Kilo⸗ meter geſchätzt. Der Befehlshaber des Schiffes, der Unter⸗ hausabgeordnete Burney, erklärt, daß das Luftſchiff einen neuen Abſchnitt im Luftſchiffbau einleite, da es das erſte Luft⸗ ſchiff ſei, das aus ſchließlich für wirtſchaftliche Zwecke gebaut ſei. Die Zukunft des Luftſchiffbaues werde pon dem Ergebnis dieſes Verſuchs abhängen. Wenn dieſes erfolgreich verlaufe, dann ſei der Bau eines mehr als Für die erſte und 20000 Mk, für eine Fahrt eingegangen angeboten worden. Jugoſlawien Kampf mit Räubern In einem Dorfe bet Pozarewatſch kam es zu einem mehr⸗ ſtündigen Kampf zwiſchen einer Gendarmerteabteilung und dem Räuberbrüderpaar Barbulowitſch, die ſich in einem Hauſe verbarrikadiert hatten. Nach ergebnisloſer Belagerung der beiden Räuber und nachdem auf ſeiten der Belagerer zwei Mann gefallen waren und ein Gendarm verwundet wor⸗ den war, kam Militärverſtärkung zu Hilfe. Das Haus der Räuber wurde aus einem kleinkaltbrigen Geſchütz und einem Maſchinengewehr beſchoſſen und ſchließlich angezündet. Als man die beiden Räuber ſchon tot in den Flammen glaubte, ſprangen ſie plötzlich brennend aus dem Hauſe und wurden von den Belagerern erſchoſſen. Rumänien An den Verkehrten geraten Am Donnerstagmorgen hielt ſich in einem vornehmen Kaffeehaus Bukareſts eine Geſellſchaft pon ſechs fungen Leu⸗ ten darüber auf, daß ſich am Nebentiſch ein Herr mit einem Kaffeehausangeſtellten halblaut unterhielt. Der Herr trat an den Tiſch der jungen Leute und fragte, ob jemand etwas an ihm auszuſetzen habe. Einer der jungen Leute ſchlug ihn ius Geſicht, ſo daß er aus der Naſe blutete. Nun machte der Herr kurzen Prozeß. Exr fegte mit einigen Griffen die ganze Geſellſchaft vom Tiſch hin weg und konnte in ſeinem raſenden Zorn auch von dem Per⸗ ſonal des Reſtaurants nicht beruhigt werden. Es war näm⸗ lich der Ringkämpferchampion Richard Weiß, der auf den Londoner olympiſchen Spielen im Jahre 1908 als Sieger hervorgegangen war. Schließlich mußte die Polizei einſchreiten, die die ganze Geſellſchaft auseinanderbrachte und Anzeige wegen öffentlicher Ruheſtörung erſtattete. Chin a Abſchafſung alichineſiſcher Bräuche Der chineſiſche Innenminiſter hat ber natlonaliſtiſchen Reglerung eine Verorbuung unterbreitet, die mit einer Reihe von altgewohnten Bräuchen der chineſiſchen Bepölke⸗ rung aufräumen ſoll. Die chineſiſche Witwe pflegt nach übe r⸗ lieferter Sitte ein Gelöbnis abzulegen, daß ſie zeitlebens unvermählt bleiben werde. In der Verordnung des Innen⸗ miniſters wird dieſer Brauch getadelt und den Witwen empfohlen, wenn ſie irgend können, eine neue Ehe einzu⸗ gehen. Ebenſo wird dem chineſiſchen Mädchen davon ab⸗ geraten, nach dem Tode des Bräutigams ledig zu bleiben, wie es bisher fromme Sitte war. In der kaiſerlichen chineſiſchen Zeit wurben ſolche Handlungen durch behördliche Auszeichnungen anerkannt, ein Verfahren, das ſich zum Teil bis heute erhalten hat. Der Erlaß des Innenminiſte⸗ riums unterſagt den Behörden, bie Bepölkerung bei ber Be⸗ folgung alter Bräuche zu unterſtützen und zu ermutigen Dies bezieht ſich auch auf beſondere Handlungen kindlicher Frömmigkeit, mit denen man in China die Krankheit der Eltern heilen zu können glaubt. Eine Kataſtrophe vor 20 Jahren Der größte Meteor der Welt hat logos einen unbewahnten Teil Sibiriens im Umfang non Belgien vernichtet Proſeſſor Kuliks Bericht vom Reich des Donuergottes burchforſchen. Da man keine Nachricht von ihm bekam, wurde man ängſtlich und die Sowjets ſchickten eine wohlausgerüſtete Expedition zu ſeiner Rettung aus. Dieſe Expedition kam gerade zur rechten Zeit an, um Profeſſor Kulik vor dem Hungertod zu retten; er hielt gerade bei den eiſernen Ra⸗ tionen. Er kehrte mit ſeinen Rettern nach Moskau zurück und erſtattet jetzt ausführlichen Bericht über das Merkwür⸗ dige, was er geſehen hat. Jener Meteorſtein, ſagt ex, muß der größte ſein, der auf die Erde fiel, ſeit Menſchen denken können. Auf einem Ge⸗ biete von dem Umfang Belgiens hat dieſe gewal⸗ tige Maſſe alles Leben ausgelöſcht. Hunderte und Hunderte Kilometer von dem Punkte, wo der Meteorit den Erdboden erreicht hatte, muß ſein Aufſchlag ſeinerzeit als Erſchütterung gefühlt worden ſein. Zum Glück fiel er nicht in einem zivili⸗ ſtierten Lande nieder, ſondern eben in der ſibtriſchen Wildnis. Hätte er in einer dichtbevötkerten Landſchaft eingeſchlagen, wäre es die größte Kataſtrophe der Weltgeſchichte geworden. Es iſt nicht möglich, über das Gewicht des Meteorſteins irgendeine genaue Angabe zu machen. So plel ſteht feſt: hätte er Newyork, Berlin, oder Paris, oder London getroffen, es würde um dieſe Stäbte herum in einem Umkreis von Hunder⸗ ten von Kilometern alles Leben erloſchen ſein. In dleſem Frühfahr wird Profeſſor Kulik, mit Nahrungs⸗ mitteln und alem Rötigen reichlich ausgerſiſte. in die ibt⸗ riſche Taige zurückkehren, um seine Siudien Aker die Kato⸗ rope von Ido abzuſchlleßen. r 6. Seite. Nr. 48 jehhakts · und Ha Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 29. Januar 1829 . Kapitalerhöhung der Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaſt Schutzaktion nach dem Beiſpiel der Victoria? Die Münchener Rückverſicherungs A.., die wohl in erſter Linie der Alltanz und Stuttgarter Verein Ver⸗ ſiche rungs AG. als Direktverſicherer naheſteht, verfügte bisher über ein vollbezahltes Aktienkapital von 12 007 500 4. Eine Beſchränkung für den Umſatz dieſer vollbezahlten Aktien beſtand, abgeſehen von 7500„ Vorzugsaktien, nicht. Jetzt wird eine GV. auf den 18. Februar einberufen, die, wie bereits mitgeteilt, die Aus ⸗ gabe von 8 Mill I neuen, mit 50 v. H. einzuzahlenden Namensaktien beſchließen ſoll, von denen 5 Mill.„ für ein Bezugsrecht an die alten Aktionäre zu 230 v.., das heißt zum Preiſe von 300/ für die 200⸗⸗-Aktie dienen, und zwar erhalten ſie eine 200 Aktie auf 480„ alte Aktien. Dagegen ſollen 3 Mill. 4 von einem Bankenkonſortium im Intereſſe der Geſellſchaft verwertet wer⸗ den. Die jungen Aktien werden den für nicht vollgezahlte Aktien üblichen Umſatzbeſchränkungen unterworfen. Ihre Uebertragung wird nur nach Genehmigung durch den.⸗R. im Aktienbuch vermerkt, das für das Stimmrecht in der GV. maßgebend iſt. Hierzu wird mitgeteilt, daß die g Mill.„ Verwertungs⸗ aktien der Verwaltung als Stimmrechtsaktien dienen ſolle u. Dabekt ſind bereits die 7500/ Vorzugsaktien mit 1600fachem Stimmrecht vorhanden, die über 75 000 Stimmen verfüg⸗ ten, während die 12 Mill.„ Stammaktien ebenfalls nur 75 000 Stim⸗ men beſitzen. Wozu alſo ein neuer Verwaltungsſchutz? Es wird be⸗ hauptet, daß Käufe von ausländiſcher Seite(Schweiz?) in Höhe von etwa einem Fünftel des bisherigen Kapitals die Verwaltung zu dieſer Maßnahme gedrängt hätten. Als etwaigen An⸗ laß für eine„Ueberfremdung“ betrachtet man die Konkurrenz unter den Rückverſicherungsgeſellſchaften, die ſchärfer geworden iſt, ſeit die Direkt⸗Verſicherungsgeſellſchaften mehr und mehr zur gegenſeitigen Rückverſicherung übergegangen ſind. Wie es ſich damit verhält, ſoll aufgeklärt werden.— Die neu herein⸗ fließenden Mittel ſollen u. o. zur Ausdehnung des Aus⸗ landsgeſchäfts dienen. Das Bezugsrecht, das ſich beim Kurſe von 660% für die 160⸗M⸗Aktie auf etwa 50 n. H. ſteht, wird gewiſſer⸗ maßen auch als Ausſchüttung aus dem amerikaniſchen Fretgabeerlös non 5 Mill.„ angeſehen.— Verſionen, wonach der Michael⸗Kon⸗ zern Aktien der Münchener Rückverſicherungs.⸗G. erworben habe oder kaufen wolle, werden von zuſtändiger Stelle dementtert. * Frankfurter Genoſſenſchaftsbank a. G. 5. m.., Frankfurt a. M. Wie die Verwaltung mitteilt, hat die Entwicklung im Jahre 1928 eine ruhige und aufwärtsſtrebende Linie gezeigt. Die Bilanz⸗ ſumme⸗wuchs von 14,3 auf 19,5 Mill.„ oder um etwa 41 v. H. Die Geſchäftsanteilguthaben betrugen Ende 1928 rd. 2(i. V. 1,4) Mill. bet einem von etwa 4000 auf 4600 erhöhten Mitgliederbeſtand. Die Kontokorrent⸗ und Spareinlagen betrugen Ende 1928 rund 16(11,8) Mill.%, die Schuldner, über deren Zuſammenſetzung einſtweilen Näheres noch nicht mitgeteilt wird, etwa 12,5(9,2) Mill. 4. Für die Beurteilung der Liquidität iſt darauf hinzuweiſen, daß die Beſtände an Kaſſa, Bankguthaben, Wechſel und Effekten Ende 1928 in runder Summe allein 5,3(4,2) Mill.„ betrugen und daß die Geſamtgarantie⸗ mittel ſich unter Anrechnung der Rücklagen und der Haftſumme ein⸗ schließlich der Geſchäftsanteilguthaben der Mitglieder zurzeit auf etwa 6,0 Mill.„ belaufen. * Kapitalerhöhung bei der A. G. Leu u. Co. Der Verwaltungs⸗ rat der A. G. Leu u. Co. in Zürich beantragte der.⸗V. die Er⸗ ber geographiſchen Lage bie Anlage entſchleden zu hoch bewertet und große Abſchreibungen darauf notwendig ſelen. Das Kapital wird en:1 zuſammengelegt und entſprechend wieder erhöht werden. 4 Blüttner⸗Werke.⸗G. in Uerdingen. Wie verlautet, bleibt bie Geſellſchaft für 1927/28 trotz geſtiegener Umſätze wieder dividen⸗ den los. Die gegenwärtige Beſchäftigung wird unter Berückſichti⸗ gung der Verhältniſſe als befrledigend bezeichnet. 5 Rhenania⸗Oſſag Mineralölwerke.⸗G. in Düſſeldorf.— Größerer Gewinn. Die Rhenania ⸗Oſſag Mineralölwerke.⸗G. in Düſſeldorf, deren Aktienmehrheit ſich in Händen der holländiſchen Bataaſſchen Petroleumgeſellſchaft(Shell⸗ Gruppe) befindet, ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 mit einem größeren Gewinn ab(im Vorfahr 2 181 168 R. Verluſt). Die entſcheidende Bilanzſitzung findet im Februar ſtatt. Die auf den Stichtag des 23. Jan. berechnete Großhandelsmeßziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 199,0 gegenüber der Vorwoche(138,7) um 0,2 v. H. geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat die Meßziffer für Agrarſtoſſe um 0,8 v. H. auf 192,2(131,2) angezogen. Die Meßziffer für Kolonialwaren war mit 124,9 unverändert. Die Meßzifſer für industrielle Rohſtoſſe und Halb⸗ waren iſt mit 133,9 gegenüber der Vorwoche(184,1) leicht zurückge⸗ gangen, während diejenige für induſtrielle Fertigwaren mit 158,6 keine Veränderung auſweiſt. Nene Erhöhung der Lagerpreiſe für Zinkbleche. Wie die rheiniſch⸗weſtfäliſche Zinkblech⸗Händlervereini⸗ gung Düſſeldorf mitteilt, hat ſie mit Wirkung ab 25. Januar ihre Lagerpreiſe für Zinkbleche um.50„ für Verbraucher und .75/ für Händler erhöht. Zinkbleche koſten nunmehr Zone 1 für Verbraucher 78 /, bisher 77.50, frei Verwendungsſtelle und 77&, bisher 76.50, frei Empfangsſtation. Die letzte Preisänderung war eine Ermäßigung um 1 4 einheitlich für Händler und Verbraucher am 17. Januar. 5 Ueber 2 Milliarden S. äſterreichiſche Spareinlagen Ende 1928. Im Monat Dezember wieſen die Spareinlagen der wichtigſten In⸗ ſtitute in Oeſterreich eine bedeutende Steigerung auf. Allein bei den 40 wichtigſten und größten Inſtituten in Oeſterreich iſt die Summe der Spar⸗ und Scheckeinlagen bzw. Kaſſenſcheine bis Ende Dezember 1928 auf 1425 Mill. S. geſtiegen. Da der Geſamteinlagenbeſtand in den übrigen kleineren Sparkaſſen bereits Ende September 1928 rund 500 Mill. S. betragen hatte, wird man wohl annehmen dürfen, daß Ende 1928 der Stand der Spareinlagen bereits über 2 Milliarden S. hinausgelangt war, insbeſondere, da in den bisher ausgewieſenen Beträgen die Zinſen noch nicht eingerechnet ſind, die allein 80 bis 100 Mill. S. ausmachen. Deprimierte Vörſen Mannheim abgeſchwächt An der heutigen Börſe bewirkte die Nachricht von dem Sel bſt⸗ mord eines Berliner Bankiers zu Beginn des Verkehrs eine ſtäſr⸗ kere Abſchwächung der Aktienkurſe. Die Tatſachen, daß der Geldmarkt weiterhin ſehr leicht und die Ultimoliquidation bislang glatt verlaufen iſt, fanden demgegenüber wenig Beachtung. Bei ſehr kleinem Umſatz wurden Farben, Daimler, Linoleum, Rhein⸗ elektra, Weſteregeln, Wayß u. Freytag und Waldhof ſämtlich nied⸗ riger notiert. Von Brauerelaktien lagen Durlacher Hof u. Schwartz⸗ Storchen ſchwächer. Bank⸗ und Verſicherungsaktien blieben unver⸗ ändert. Für feſtverzinsl. Werte beſtand nach wie vor kein Intereſſe. Frankſurt ſchwach Die kommenden Reparationsverhandlungen, denen in Börſen⸗ kreiſen ſetzr peſſimiſtiſch entgegengeſehen wird, der unregelmäßige Verlauf der geſtrigen Newyorter Börſe, ſowie die ſchwierige Lage der deutſchen Wirtſchaft hatten bei der heutigen Börſe eine allgemeine Unficherheit zur Folge. Der bevorſtehende Zahltag, zu dem verſchiedentlich in Börſentreiſen mit Schwierigkeiten gerechnet wird, :2 Großhandelsſtaudzahl. FFF Mationaliſierung der engliſchen Baumwollinduſtrie Weitreichender Zuſammenſchluß Die ſeit Monaten und Jahren geführten und von der engliſchen Regierung lebhaft geförderten Verhandlungen über eine Sanie⸗ rung und Rationaliſtierung der engliſchen Baum wollinduſtrie haben nunmehr ihren erſten praktiſchen Erfolg gehabt, inſofern, als in dieſer Woche die„Fancaſhire Cotton Corporation, Limited“ im Somerſet Houſe mit einem Ka⸗ pital von zunächſt nur nom. 100 Eſtr. errichtet worden it. In organi⸗ ſatoriſcher Hinſicht unterſteht die neue Geſellſchaft der„Cotto 9arn Aſſoc kation“, die die Pläne für die Sanierung der Baumwoll⸗ induſtrie im weſentlichen ausgearbeitet hat. Ueber das Verfahren, das von der neuen Cotton Corporation angewendet werden ſoll, und das im weſentlichen auf einen engen Zuſammenſchluß zwiſchen den großen Unternehmungen in der Baumwollinduſtrie— es handelt ſich um Hunderte von Unternehmungen mit Millionen von Spindeln— iſt bereits verſchiedentlich berichtet worden. Die Zuſammenfaſſung ſoll beſonders mit Rückſicht auf die Verſchul⸗ dung vieler Textilunternehmungen wirkſam in Erſcheinung treten, um ſo die infolge der hohen Zinſen beſtehende Vorbelaſtung der Fabrikationskoſten nach Möglichkeit herabzuſetzen. Das Kaptal der Lancaſhire Cotton Corporation wird allmählich erhoht werden, nach Maßgabe der Ausdehnung des Tätigkeitsbereichs durch Uebernahme beſtehender Unternehmungen. Im übrigen hat ſich die Bank von England zur Vorſtreckung der jeweils erſorderlichen lau⸗ fenden Mittel bereit erklärt. Berliner Bankhauſe abgespielt hot altangeſehenen 5 und die Börſe im Moment des Bekanntwerdens vollkommen koof⸗ los machte. Seitens der Liquidationskaſſe wurde auch heute die Er⸗ klärung abgegeben, daß vorſchriſtsmäßige Deckung für die lauſenden Engagements der Firma in reichlichem Maße vorhanden ſeien. Die erſten Notierungen lagen mit wenigen Ausnahmen bedeu⸗ tend niedriger als geſtern. Das Geſchäft war faſt vollkommen gelähmt und die Kurſe kamen nur bei geringen Umfätzen zuſtande, Von Interventionen der Großbanken konnte kaum die Rede ſein Auch im Verlaufe bildete die Bankaffäre das Hauptgeſprächsthe ma der Börſe. Die Stimmung war weiter recht deprimiert und die Ner⸗ voſität der Spekulation kam in den Schwankungen der Kurſe deutlich zum Ausdruck. Wenn auch von einer Einheitlichkeit der Tendenz nicht geſprochen werden konnte, ſo überwogen doch die Kursrückgänge. Anleihen ſchwächer, Ausländer ruhig, Anatolier wieder nach⸗ gebend, Pfandbriefmarkt uneinheitlich. Geldmarkt heute bei der Nähe des Ültimoys naturgemüß etwas angeſpannter. Tagesgeld 4 bis. 6,5, Monatsgeld—8, Warenwechſel 66,25 v. H. Der Tal ſa⸗ markt verkehrte in überwiegend ſchwächerer Haltung. Bis zum Schluß ſchwankten die Kurſe hin und her. Eine Erhöhung des Pripatdiskontes um g auf 59s wurde bei der Nähe des Ultimos als normal angeſehen und hatte keinen ſtärkeren Eindruck auf die Tendenz. Im Gegenteil, gegen Schluß der Börſe waren gegen die niedriaſten Tageskurſe meiſt, wenn auch nur geringe Er⸗ holungen feſtzuſtellen. Durch die anhaltende Geldflüſſigkeit blieben Deviſen gegen Reichsmark geſucht, der Dollar notierte.2095. London lag eine Kleinigkeit höher,.8498 nach.8495, ebenſo Paris 391.— nach 3907. Schweiz und Holland blieben angeboten. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark waren rückgängig, auf einen Monat 2 Stellen, 3 Monate 12% Stellen. l Berliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7, Privat 3% v. 5. drückte ebenfalls auf die Stimmung und die Tendenz neigte N höhung des Aktienkapitals von 50 auf 60 Millionen Franken. zur Schwüche. Es kam in ſtärterem Maße Material heraus und u 5. 3 N 5 255 * Allgemeine Gas⸗A GG. in Magdeburg. Für das Ende Dezember bei der Aufnahmeunluſt des Worktes traten gegenüber der geſtrigen Polens 700 Gulden 188.58. 768,60. 168,58. 168,60[188,48 45 abgelaufene Geſchäftsfahr iſt wieder mit einer Dividende von 4 v. H. Abendbörſe Ver luſte bis zu 5 v. H. ein. Daß Geſchäft bewente ben. 100 Drachmen 8,438 5,44 5,488.445 8,44] 9 auf das 2,8 Mill.„ betragende Stammakttenkauftal zu rechnen. ſich im allgemeinen in den allerengſten Grenzen. Beſonders ſtark an⸗ Hrüſſel 100 belga= 800.⸗ Fr. 55,49 58.55, 88,43 83,55 88,858 45 Der Geſchäftsgang iſt im Gas⸗ und Elektrizitätsabſatz befriedigend geboten waren J. G. Farben, die 6, und Bergmann, die 5 Danzig.. 100 Gulden 81.535 81,695 81.52 81,68 81.558 8 geweſen, weniger befriedigend im Iſtallatlonsgeſchäft. v. H. ſchwächer eröffneten. Am Monkanmarkt waren nur Rhein⸗ Helſinefors... 100 fing. M. 19.815] 19.588.022].868.85 3 217 Voraus ſichtlich wieder 8 v. H. Accumulatoren Dividende. fahl mit minus 3,0 v. H. ſtart angeboten, während Pobnix und Man. Judſkawen 100 Dinar 76088 785 7358 73897 785 7 N 1 18 F N N 14 80 eine gewiſſe Widerſtandsſähigkeit zeigten. Kali aktien bis gudllawlen„„ 00. 5 5 0 5 5 5 aus Verwaltungskreiſen verlaufet, hat ſich der Geſchäftsgang nesmann eine gewiſf. 11 5 Kopenhagen... 100 Kronen 112 18 112.38 112,18 112738 112.06 5 Accumulatorenfabrik AG., Berlin⸗Hagen, in dem letzten Teil des 3. v. H. niedriger. Autowerte eröffneten bis 2 v. H. ſchwächer. Liſſabon. 100 Eskudo 18,48 18,2215, 18,52 17, 8 am 31. Dezember 1928 ablaufenden Geſchäftsjahres zufriedenſtellengad Banken uneinheitlich. S chiffahrts werte bis 1,5 v. H. nie⸗ Oslo. 100 Kronen 112,04. 114.28. 112,02. 112,29,, 858 geſtallet. Auch der Auftragsbeſtand hat ſich nicht ungünstig entwickelt. driger Rente n ſtill und falt umhablos: Schubgeblete etman Peas. 4100 Nene 14 i 85 Wenn auch das Geſamtergebnis hinter dem des Vorfahres zurück. ſchwächer. Im Verlaufe griff die Verſtimmung weiter um ſich Schwe.... 100 Franken] 80,86 61,02 80,88 61.02 80,818 855 bleiben dürfte, ſoll doch mit der Verteilung einer Dividende von wie⸗ und es traten infolge weiterer Abgaben auch von auß en⸗ Sofſa 100 Leva.942 4,046] 0 8048 047 der 8 v. H. zu rechnen ſein. 21 denen e en e denden Spanien 15 geen 15.88 129.30 1870 9 590 EN 18 7 Kurs a äge ein. Stark unter dem Dru er herrſchenden Stockholm... 100 Kronen 112.38 112.40 112,89 112,61 112,05 455 * D 8 8 30. 8 18. 0„ 1 50 5 e Sanierung Veith, Werke Ach.„Entgegen bls bergen Vor⸗ ungünſtigen Lage hatten vor allem die anfangs recht widerſtands⸗ Wien 100 Schilling 59,115 89.285 89.105 59,225 88,70 875 ſtandserklärungen, daß die Geſellſchaſt eine Sanierung nicht beoß⸗ e 5 N 1 K S1 j 1 Budapeſt 100 Pengz= 12 500 Kr. 73 80 73,4] 73,28 78,42 72,89 6 15 4 g. 2 7 g 1 8 fähigen Schuckert lerneut minus 5 v..) und Siemens⸗Aktien minus N 5 5 5 ſichtigte, erfährt die VZ. von zuſtändiger Seite, daß innerhalb der f. 5 5 Buenos⸗Aires 1 Peſ..773] 1,777].778] 1,777] 1,786] 10 1005 f 22 g 5 7 v. H. zu leiden. Farben und AEG. gaben erneut bis 2 v. H. nach. 20 Verwaltun⸗ nſthafte Sanierungserwä, en ſchwe⸗ 5 5 Canada... 1 Canad. Dollar 4,194 4,202 4,189 4,201] 4,178— 1 ng er 0 e S 9 gung ch 2 5 Tagesgel e 5 n 5 a 5 Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 4 v. H. unverändert apan 1 Hen.906.910] 1,906].910] 1,8860 5˙5 ben und vorausſichtlich in der Bilanzſitzung Anfang Februar zur 5 25 1 85 e ügept 195 20812058 20781 20.95 209551 Beſchlußfaſſung lommen. Das abgelaufene Geſchäftsjahr dürfte mit Berlin ſtark ſchwankend und ſchwächer a Konſtantinopel 1 8 1 türk. fd..058 2,057 2008.062 2,130 10 einem geringen Reingewinn abſchließen, auch würden die Außenſtände Schon im heutigen Vormittagsverkehr glaubte man mit einem London. fd. 20.39 20,43 20.39 20, 20,888 68 und Warenvorräte liguide ſein, und die Geſellſchaft würde ihre Ver⸗ ſchwächeren Verlauf der Börſe rechnen zu müſſen. Alle ſonſtigen New Vork.. 1 Dollar 420585 4,2135 4,2058.2185 4,1780 5 pflichtungen gut nachkommen. Die Sanierung ſel aber wegen der ungünſtigen Momente, die auf die Haltung helfen einwirken müſſen, Rio de Janeirs 1995 9 5 28 58.50 0,504 0,503 5 brit 13 Mill./ zu Buch ſtehenden Anlagen notwendig, da infolge verblaßten gegen die Tragödie, die ſich heute vormittag bei einem Uruguay... 1 Gold Peſ. 1 4. 324 4,816 4324.831 2 0— CTTTTbTbTGTTGTT(TbTGTVTVTTVTVTVTTVTVTVTVTlVTVTVTVTVTX„TcV(!..!.!.!.!.!.!.!.!.!.!'.!'.'.!.!.!..... ̃ ̃ pp Se eee 5 7 5 28.[ 29. 28. 29. 28.] 29. 28. 29. 28.29. i Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Bd. Masch. Durt. 158,0 128,0 Frankfurter Gs 139,5 139,0 PetergUntengrt 101,8 101,0 Ang. elektr. G. 13,215, Srün asüfnget 272,2 17870] hem Chemstee. 5 5 Bad. Uhren. 11,50 11,— Frkf. Bk. 4 Wit. 64,, Pf. Nähm. Kauf.—.— 40,— Ammendf. Pap. 192,0 1910 Gruschwitz Textil 81,75 81.50 4775 ektrigte 1670 183,3 Altien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Daft.⸗S. 2216.2 216 ilipps Frankf. 26,.— 25,75 Anhalt. Kohl. 97.— 97.50 1 5 i Daft. Spiegel.50 8,50 Jeihſcgapt Tt. 91.— 2852 Vorzelan Wessel.. Aſchaffb 1 186,0 168.2 Hagetpal Draht.75 98 80 hein: 1890 1516 Mannheimer Effektenbörſe vom 29. Januar Beck 4 Henkel 37.— 87,— 15 6 5 1 55 1 75 Augsb. 5. aſch 89.— 88,65 Halleſche Maſch 115,0 114.0 Riebe ontan 148.0 1450 .„ 2842. Seam ters 215,0 450 Sein 8g 175,0 174.9 Neun, Serge g 7650 79 80 ammer Cpt 4718.50 Roser Zuger 89,50 88.— cab St. U, 2 80.— 80,—, Pfalz. Preſſebeſe 145,0 145.0 10 wk. M. OA. 128,0 448,0, Drem.-Beſig. Oel 48 1820 des 175.00.0] Rdeinelek. B. L. Je 50 18.80 palc mieſchin 128,5 1275 Panzzier Get.— 79 55 Rüctſerib. Ferd. 8.— J. 7 Bab Kom Gb 89.— 89.— Schwarz Storch. 16,0 185,0 15¼„„ BA 140,0 140,0 Srown Boveri 152,0 152.0 Haid a Renu 33,50 35,50„ St. H. 167 5 165,0 Bamag⸗Meguin 1 1 0 r 2— 5 Saeed 10070 08.50 80% 8d afenstadt 91.50 91,50 Werger Worms 203,0 203,0 Karlar Mäh. Hald 40,— 40. ammerfen... e.. Roeder. Gebr. D. 126,0 126,0 J. P. Bemberg, 482, 20 Harkort 1 855 186.8 152 1 7 1 12401218 10% Möm. Gold 102,2 102,5 n 133˙5 Penfwerk Jüzen 1050 100 Nüsferd. 00 91.— Verzrgun Sut 17 3480 Farkn Masch 1585 15 85 Salbetfurcd. 510.0 5039 8% 5. 88, fab. uſſekurarh 28.0 218.0 Konterden raun 887— 88,—„ Karſtadt 179,9 188,0 Hilpert Armat 91.50 82,30 Rütgerswerke. 100,5 91.— Berſ.⸗Gub, Hut 9855 8 20 Pebmig N 1 8 5 9 7229905880 3%„ Sold 78.— 18.— Continent. Verſ. 92.— 83. Mannh. Gummi 32,.— 31— Fhemiſch Anu 121,0—.— Pirſch Kupf.u. M. 1870 1870 ö a 1 Hitvert Masch n 5„„ Harzen n 1880 19500 Haun. Herſch. 180 1850 feel öde. 15 107 0 Cd. Sieden.. Feen Pol 185. 480,0 S nel debe 98.— f. Stout n. lter 105. 185.) Findeiche Eg. 10.2, 10% Saber Sager 210888 Badische Bank 180,0 180,0 Oderrh. Verſich.—.—. Pfälz. Mühlen 1 5 60 5 Helzverkotl.⸗ b. 66.75 88. Schramm Jackf. 128.0 128.9 Pre 88 Delf. 67,75 67,15 Hirſch Kupfer 189.7 138,2 Schuckert 4 45 2280 229.0 Pfalz erpotb.&. 100 189.0. 0 f. Selind 65.— 6s F 1660 184.0 Datnner Benz 81,— 58, g Schuckert, Nrog., 222,0 Bremer Pulkan 123,0 123.0] Hirſchberg Leder 102,0 102,0 Schußfabrit erg 7 5 Rh. Hypoth. Br 214,0 214.0.. Eine 185„Ah. Elektr..- 0 140.0 Dt. Eiſenhande 81.— 79.— Juag Erlangen 95,— 95,— Schuhf. Berneis 87,— 57.— Bremer Wolle 210,0 210,0 1 5 Elſen 123.7 120.0 Sn 294.0 0 Nb. Cr detbank. 124.5 124,5 Irewn, Povert 192,2 192·5 Hbeinmüblenw. 140.0 140. Dit Erdöl. 130 5 130,0] Jungbans St. K. 78.— 78.— Sellinduft, Wolf 68.— 85,— Jrown, Kop. Kc. 1520 152.0 Joßenkohewerke 14 72450 Stem.& Lalske.9 785 Süd. Piseonle 136,0 1360 Daimler⸗ Ben 1. 87 Südd. Draht 470 1485 D. Gold- u. S. Anp 181,0 178.0 Stem 4 palstt 304) 376,5 Buderusckiſenw. 85,25 84.— Phi Hofmann j. 189.0] Sinner.. 34 48.7 b D eutſche Linol. 4810 324,0 Südd. Zucker 140 145.5 D vinoleum 330.0 820.0 Tamm. Raiſerst—— e S. Led. St. Ingz. 5— Horchwerke 110,0 108.5 Stoehr Kammg. 220.8 277 Durlacher Hof. 140,0 187,0 Enzinger Union 0,—75,— Verein dtſch Delf. 70,50 70.50 Dees Schnellpr 118,0 1180 Karſtabt Rud... 21,5 Südb. Fa 146.5 145,7 Gem. den 122,7 121,2 5 5 Stoemer Nähm. 28,— 23 fleinlein Helbld.—.——,— Gebr. Fahr 27,— 27— Wan& Frepta 133,0 131.0 Dürkoppwerk St 837. Klein, Sch.& Beck. 112,0 110,0 145, 5 Chem Gelſenk. 7 0 Bergbau 215,5 212,0 Stolberger Zink 168.0 164.0 Ludwigtzh A. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 258,0 250.0 Sellſtoff Waldbf. 264 0 258.0 Düſſtd Rat. Dürr 5—. 88.— Snort, Heilbr. 168,0 159,5 0 Cen Alert 70.— 10.— M. Jüdel& Ko 144,0 145.0 Südd. Immodil. 91,50 91,— 5 Dockerh.& Widm 113,2 113.1] Fonſerp, Braun 83,50.— cor oeſigden—.—. Cano. Spinn 102,0 102.0 Bebr. Jungbans 77, 78.80 ucker.. 146 5 146,8 Frankfurter Börſe vom 29. Januar n T i 59, 6675 able dg fgeugf 5 550 0 Feier, Werlte 975089. 3 Bayr. Bod. Er. B.. Montan Aktien. Ei 10,— 10,— Sahmeper& C6.. Per deuſch. Self. 1455. Daimler Ben; 6008 503 aliw. Aſchersl. 277,5 270.0 Thoerles Delfab. 97.— 97. Seſtverziusliche Werte Jap e 88.„ W e 8—.— 859 dee 118,0—— Peret Jute 125,0 125,0 Deſſauer Gas 246,1 411,00 Kidenerwerke. 107 71065 A ee 261,0 250 8 86.75 88.— Flektr. Licht u. 78.2— Bere liitramaxin 155,5 155 0 Dtſch.⸗Atlank⸗T. 134,/ 180,5 C. H. Knorr 161.0 161.5 0 9% Reich anl. 87.30 87.85 Bekl. Handels. e e Duderun.. 88. 3 Elektr. Bleferung 488.0 178.2 Sederwerk Rolze—.—, Ver. Berl 121,0 121.0 tſch.-Atlant⸗ 188 1290 Kon. 1 5 Transradis. 148,5 148,0 ee en e Sen t. Greed. 281,0 299.00 Selen Hera 1200 127.9 Emag Franck. 78.50—.— e Vagel Mag. St 83. 68. Disch Poßftahl, 618050,— Sebe. Aden 12,50 12. Verzener Papfter 138,0 1280 0 6 1 e„U. at. 5 59 7 5 0 d e e 2 1 7 5 125 275. 635— f 1 f 9 5 8 Ablöſgſch 8. 8. 0 e 8 3 1—.. 5 Neft 4 58 net 212,0 212,0 Deulſcheskabelw. 68.— 68.— Krauß Cie Lok.—.— 58.50 5. 9755 „ ebne 14.02, Di.⸗Aſlat. Bank.. Jiſe Bab. St. 8. 277,0 274 0 Eßlinger Maſch 45 45 Metallg. 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Liſt r 40. 115,0 118.7 Mech. Web. Lind 186,2 185.0 Wolf. Bucau.,—.— fob on.— e ee 6% Reichsanl. 2 Dice Trausport⸗Aletien. e itariehe k. 50 185 0 J. 8, Farben 786.0 250, es Söhne 0e, et 0 genſtoß Peret Bad Kom. cd 37,25 87,25 Südd. Disconto 136.0 186,0 Disch. Ablöſgſch 8,80 5878 Deutſche Bank 170 0 l. 0 do 6% Bonds 28—.——.— Miag⸗Mühlen 146,0 144,0 Bel 96 28 725 6e Pfaczer 28. 53,75 93,15 Wiener Bantver J4578.15 Induſtrie⸗Akktien. une Ablöſgtecht 15,— 18.15 Scgantungdahn 5,200..18 Dick ederſer br. 105 J 106, Feidmütle Pap 225,0 218,0 Mig 4 Geneſt 105,0 105,0 Baabe hdd dol 2848 20 S ol. Hop 2 23 87/.—87.— Württ Notenbk 187,0 187.0 8e, Had. Kehler 0 180 ach k. berkehrw. 197.9 1970 Dteaanto Com. 190.9 189“ Felten& Gun. 143,5 J Motoren Deus 6855 68745 zan minen.35 67,78 5%„R. 5 9 95.— 95, 8 eichb-Manntz. 310,0 310.0 8% Grkr. Mh. K 15.10 18,10 Allg. Lok. u. Str 177,5 1770 Dresdner Bank. 170,5 160,0 Frankfurter Gas„ 139,0 Müblbeln Boe 102.0 102,0 1%„„ 0. 86,50 86.50 Fed.. u. 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Flor: 126.0 125,0 Frank. Allan Genſchow& Co. 96,— 95,50 Orenſt.& Koppel 85,— 94,80 Fler Kalt 164.0 188,0 4%% Br. Z. B. Lie 78.50—.— Sab gokalbahn—— Werger 208,0 208.0 4% Türk. Hd. An, 3,20 8,15 Verein Elbeſchißß, 40,50—. Stüct zu 400 1015 1009 Germ. Portl.⸗Z. 185,0 185,0 g ian 5 828 2455 28.50 Bauk, Alktien. apag 128,028, 4% Bagd.⸗Eiſe 11,89 1126 Zuduftrie⸗Aletien. Gerresheimchlas 187,0 167,0 Ppöniz Bergbau 98,75 88.— Hochfreguen; 188,0 1840 e 2 Straß 55 55, nccumulateren..— 187.5 4%. 4, An. U 66 Bank- Anktien. N 847 f. abr unt 270 2700 elevbon. den de Feth ß. 28 6868 Allg. D. Gredttd. 139,0 189, Nordd Lond. 129.0 124. Adler Klever 60.— 58.— 4%. unil. Anl.„„ Aecumulatsten. 158,5—,— Gebr. Goedhardt 871,5 85670 gat ebergdagg. 6, 78,— Ronnenberg.... S Badische Gant 182.0 182,0 Schantungbahn.. 7 dt, Gebr.,, el 119 8514.50 Senf J. 8. Werte 1 Adler& Oppen g. e. Heldichmidi Tb 61 88.80 Reise Papfer 220,0 289,0 Sloman Salper. 80/85 90 Bankf.Brauinb. 171.5 170,0 Salttmors... G, StA. 175, 4178.0 dr dos 1,80 14,50 Bank f. Srauind. 178,0 170, Adlerwerke 4— 8 5 Eritzner Moſch. 1055 106,5 Nhelnfelb. Kraft 151,8 181,2 Südſee Posh. 30.80 80 Barn Banks 141,7 140,5 Oeſtrr.-E. Si. 9D, Aſcheft. Sat. 16018870 4%% Anat. Serd 10,0 18,70 Sarm, Wankser. 141,5 144, Herauberwen 1,—. IGeht. Gra 70,— 160,— bes 772.5 e* N 1 22 En 1 . 818 81128 1 1 1888888 81 2822 28 1881588881 1 . Dienstag, den 29. Januar 1929 7. Selte. Nr. 48 3 Neue Manndeimer Zeitung[Abend⸗Ausgade] E Beilage Nr. 3 Dienstag. 29. Jammar 19029 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 148 Gespielt im Natlonalturnier zu Chamonix— 1927 Wels: Chéron Schwarz: Polikier J. 43 d 87-6 6. el—es da x Z. e.18 7 7. da xe Sie-h 3. Sg d7-d 8 Lesx f Res x7 4 85 es Sbs dy 9. S1—88 KI7 g . I.-e“ S886) 10. Ddt- ds r) Schwarz gibt aul. 1. Hier war e7—esß geboten. Durch den Textzug kommt der Nachziehende in Schwierigkeiten.— 2 Kes kann Schwarz nicht zleben, weil dann mit Ses die Dame verloren wäre, und Kis kann Schwarz aus dem gleichen Grunde nicht ziehen.— 3. Droht undeckbares Mati in 2 Zügen. Partie Nr. 144 Gesplelt in einem Turnier in Graz Wels: Prof. Berger Schwarz: N. N. 1 ee es 4. Les xds kes-d 1 25 14„ J. Pub xf Ka)-d J. Ie 87—k3 a. 43—44 es 4. nah. IIa er 50 7. b K3 LAx AB 3. Da- h dds 16. 4e. 1. Besser d/—dß5.- 2 Von der Theorle längst als un- zweckmäßig aufgegeben.— 3. Schwarz macht immer den un- vorteilhaftesten Zug.— 4. Ein Zug des Nachziehenden list immer stümperhafter wie der anders.— 5. Auch noch diesen letzten„Bock“, b Partie Nr. 145 Gesplelt in einem Turnier in Kopenhagen Wel: H. Krauss ShWar z: B. Lensen 1. 264 27— 68 6. 0 LIS 67 3 881—5 47— d 7. 88856 x es da-d S/ 2. Leihe bt 4. Ee e cb) J. Pai bz„ Ress 8. 81383 Sas—36 10. Les xeõ Schwarz gibi auf 1. Hler war 8d b geboten.— 2 Dieser Zug ermög- cht dem Anzlehenden eine Mattkombination. Auch jetzt noch kam Sd.-b in Betracht.— 3. Das Matt anf f/ ist nichl zu decken. Auf Dds es folgt Dh5* hüt, Parties Nr, 146 Wels: Dr. Tarrasch Schwarz: N. . e A= 4 653 en 2— ba- 9. III ei 816—d7 . e Sa—16 5 LeAxH Kes NN 4. 32—d6 esd. 1 Sdg—es Kir ves 3. 06 4746 12. Dal ds. Ke 5 18 17 70 43. Dds- +. 1. Ein 2 Febler, der das Opfer des Les anf f/ ge- raderu herausfordert. Br. Tarrasch nüpft daran eine 2515 gende Mattkombinatlon. Schwars muß, um nicht die Dome einzubüßen, den Springer mit dem König nehmen und Kann das drohende Matz in Zwei Zügen nichl decken. Aus dem Schachleben Der Internationale Fernschachbund lat nunmehr ins Leben getreten. Der Bund bezweckt, eine dauernde Verbin- dung zwischen den Fernschachspielern aller Länder herbei zuführen durch 1 5 von Fern- — 2 Elegant und überraschend. turnleren und Ferausgabe eines Organs, in welchem üder die Turniere und dle sonstigen Vorgange inuerhalb des Bun- des fortlaufend berichtet wird. Ueber die Ausgeslallung des Bundesorgans werden noch weitere Beschlüsse zu fassen sein. Einstweilen dienen als Bundesorgan Kagans„Neueste Schachnachrichten“ in Berlin. Interessenten haben sich an den Schriftführer des Bundes von Massow, Dresden-A, Itäh⸗ nelstraße 12, zu wenden. Die Spieler der Meisterklasse wer⸗ den besonders hingewiesen auf das Turner um die Bundes- meisterschaft 1929, sowie auf die Ausschreibung des ersten Thema- Turniers des Bundes. Erster Vorsitzender ist Dr. R. Dührssen in Berlin. „Die Meisterschaft von Prag. Den Stichkampf um die Melsterschaft von Prag gewann Prof, Prokes gegen Reifir mit 28:1. Schachliteratur — Schachmethodik von Dr. S. G. Tartakower(Siedentop & Co., Verlagsgesellschaft m. b.., Berlin). in dem vorlie- genden, mit zahlreichen Beispielen und 145 Diagrammen ver- sehenen Werke stellt Meister Tartakower neue Grundlagen zur Erlernung der Mittelspiel-Strategie auf., Es ist nicht trockene Stubengelehrtheit, mit der hier der Lernende in die Geheimnisse der Siegeschancen eingeführt werden soll, son- dern im Gegenteil: Das Leitmotiv des alten bewährten Schach- pädngogen Tartakower lautet:„Ohne Unterhaltung— keine Belehrung!“ Er will den Lernenden zum mitwirkenden Stra- tegen machen und ihn dadurch befähigen, alle Formen des Schachkampfes„spielend“ zu bewältigen. Er erläutert erst die bedeutsamen Partiephasen, um sodann das Siegesgehelm- nis der Mattführung mit den damit verbundenen Problem- motiven und Endspielfeinheiten, Remisfällen und Kuriosas zu enträtseln. Er gibt Aufschluß über die Kampfelemenie und Eröffnungsfragen und kennzeichnet die Vorbedingungen einer klaren Breitübersicht, um sich dann der Figuren- anatomie und der Kampfpsychologle sowie der kombinalo- rischen Tätigkeit des Schachspielers und der erfolgreichen Behandlung des Mittelspieles zuzuwenden. Das 175 Seiten umfassende Werk besitzt den großen Vorzug einer geradezu prickelnden Frische und Lebendigkeit und es wirkt über. zeugend durch die in den verschlungenen Labyrinthen dei Führung durch die Geheimnisse der 64 Felder stets gewahrte Schärfe und Klarheit des gesunden Urteils. Ein Buch aller- dings nur für ernst Strebende, aber für solche eine zweifel los ergiebige und gar nicht hoch genug einzuschatzende Quelle auf dem Wege zu Erfolg und Meisterschaft. h. — Ranneforth's Schachkalender 1929(Schachverlag Hans Hedewigs Nachf., Curt Ronniger, Leipzig, Der neue Schach- kalender unterscheidet sich in mancher Hinsicht von seinen Vorgängern. Das Adressen verzeichnis ist wesentlich gekürzt und das Vereins verzeichnis ganz beseitigt worden. Beides ist sehr zu bedauern. Die Schuld daran trifft aber nicht Herrn Ranneforth, sondern die Vereinsvorstände, die zum großen Teil in der Ausfüllung der Fragebogen viel zu ssum: selig sind. Der Kalender bietet dagegen Vieles, was ihn nach wie vor interessant und brauchbar für jeden Schach- spieler macht. Schon wegen seines handlichen Formates und seiner gekälligen Ausstattung ist der Rannefortk's Schachkalender 1929 sehr zu begrüßen. h. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Nad. Landeswetterwarls num 29. Jansar 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poftſtallon: Heiter,— 11 Grad, 130—140 Sti Schneehobe, Pulver. Sti und Rodel ſehr gut. f Titiſee: Heiter,— 21 Grad, 85 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Neuſtabt: Heiter,— 20 Grab, 5 Zim., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: Heiter,— 10 Grab, 40 Zim, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: Heiter,— 18 Mrab, 58 Atm., Pulver. Skt und Rodel ſehr gut. a Triberg: Heiter,— 18 Grab, 60 Stm. Pulver. Ski ung Rodel ſehr gut, Eisbahn gut. Ruheſtein: Heiter,— 12 Grad, 90983 Ztem.,—8 Sim. Neuſchnee, Pulver. Sti und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗Biberach: Heiter,— 5 Brad, 80 Zim. gekörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Unterſtmatt: Heiter,— 12 Grab, 80-88 Ztm., Pulver. Skt und Rodel ſehr gut. Sand: Heiter,— 9 Mrab, 80 tm, Pulver. Sik und Rodel ſehr gut. Herren wies: Hetter,— 10 Grab, 80 Ztm., Pulver. Skz und Rodel ſehr gut. Hundseck: Heiter,— 12 Grab, 80 tm, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: Heiter,— 9 Grab, 88 Stm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Dobel: Heiter,— 11 Grad, 388 Zim, Pulver. Sei und Rodel ſehr gut. Herrenalb⸗Talwieſe: Heiter,— 18 Grab, 38 Zim. Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. St. Blaſien: Heiter,— 10 Grab, 41—45 Atm. Pulver. Für alle Sportarten ausgezeichnet. Welternachrichten der Karlsruher Landeswellerwarlt Beobachtungen bodiſcher eee 7 meien *. 10 8 Nicht. Stder 5 111 Wertheim 152 n ie NO, leicht] Nebel Königsſtuhl] 563 774% 11-7 Ii 80 mäß. heiter Karlsruhe 120 774. 11= 14,080 eich 5 Bad.⸗Babd 218 773,5 12-2 18 NO„ wolkig Vilingen 7811 778,6 20 6 320 NW„ helter Feldbg. Hoff 1275 188.8 9 15 150 80„ wolkig Baden weil. 771,6 8 4» SW„ beer St. Blaſien 780 19— 58 20 fig eibent Hbchenſchw.“— Ein wandernder Hochbruckrücken, der dem großen ozeaul⸗ ſchen Tief voraus auf das Feſtland übergetreten war, bat geſtern durchgreifende Aufheiterung gebracht. In der Nacht iſt es daher in Süddeutſchland durch ungehinderte Wärme⸗ ausſtrahlung noch einmal zu ſtreugem Froſt gekommen (Rheinebene bis minus 15 Grad, Schwarzwald minus 20 Grad, bayeriſche Hochfläche minus 283 Grad). Inzwiſchen hat ſedoch auch der ozeaniſche Wirbel die iriſche Küſte erreicht und mit ſeinen Warmluftmaſſen ganz England und Weſtfraukreich überflutet. Die heutige Wetterkarte zeigt über Weſteuropa ein ausgedehntes Regengebiet, das mil der warmen Luft nach Oſten vordringt. Es iſt daher auch für unſer Gable mit Bewöltungszunahme, lebergang der Schneeſälle in Regen und lang ſfamer Erwärmung zu rechnen. Dem Tau⸗ wetter wird ſtarke Glattels bildung vorausgehen. Wetterausſichten für Mittwoch, den 30. Januar 19292 Langſam fortſchreitende Erwärmung, Tauwelter mit Glatteis, Schnee in Regen übergehend, Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen guten Gatten, unseren lieben berzensguten Vater Hern Josel Schreiber nsch ishrigem Krankenlager in die W abzurufen Messheim(Bargermstr.-Fuchsstr, 882), 28. J. 29 In diefer Trauer: Frau Angelne Schrelbe Emil Strobl u. Frau 0% Spuk u. Frou Georg Lauer u. Frau Ademeid, Emine u. 1 Enkel Die 8 am Donnerstag,% Uhr Leichenhalle aus stalt Plissee Röcke 2 Mk an Masken 10% Rabatt Hohlsaum Meter 30 4(80 dedammelnegt 11 10 15 mit guter Garderobe n 8 energiſch u. rebegewandt für vornehme f. 5 Neiſetätigkeit geſucht. keundsc ö 5 Tarkehr Einarbeitung koſtenlos durch langſähr. 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Badenia ⸗ Werke Alfred Steinbach, Mann⸗ helm. Die Firma iſt erloſchen. Alexander& Guggenbeimer, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Schenker& Co. Südweſtdeutſches Trans⸗ ee Zweigniederlaſſung Mannßeim n Mannheim 5 Zweigniederlaſſung ber irma Schenker Co. Südwe 3 ransport⸗ Kontor 155 rankfuxt a. Prokura des Fritz Kamlufkl iſt 8 Babenla⸗„ unb 9 8 55 Vertrieb Eliſoßelß Ainbuch, Anne en N ist Aire Sſeindaß Ehefrau, Elie 215 87255 geborene Asen ennheim 3 W 1 t ela e Mannheim. Inhaberin iſt Kaufmann Ludwig 5 Ehefrau, Milda geborene Brüſtel, annheim. Heinrich Lanz Aktiengeſellſchaft, 25 en. Reo⸗Germanla⸗Haus Mann⸗ Die Prokura des Georg Haack iſt er⸗ Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannßeim. Die Geſell⸗ 8 anuar 1929 aufgelöſt. Wilhelm Scheuber, tplom⸗Kaufmann, Mannheim iſt zum Liqui⸗ bator beſtellt. Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht Mauntzeim F. G. 4. Iinll. 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