„Alittwoch, 30. Jauuar 1929 Bezugspreiſe: In Mannherm u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt N.⸗M. 3.— ohne eng Hei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nehenſtelle R. 0. Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗ Nebenſtellen: Waſdhoſſtt 65 ſchwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11 1 Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher 24944, 24945. 24951, 24952 u. 24953 Mittag⸗ Ausgabe mnheimereilun enen Anzeiger Ar. 40— 140. Jahrgang eigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Aae fl Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Velen 34.-M. Kollektiv⸗Anzejgen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage. Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere cße⸗ eat Streiks, Betriebsſtörungen usw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Unterhaltungs- Beilage„Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Parleiegoismus gegen große Koalition Allgemeine Parteiverwirrung kurz vor der großen Reparationskonferenz Vergebliche Bemühungen des Kanzlers Berlin, 30. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler hat geſtern nachmittag ſeine zwangloſen Unterhaltungen mit einzelnen Führern der in der Regierung vertretenen Parteien fortgeſetzt, ohne daß er ſeinem Ziel um einen Schritt näher gekommen wäre. Da Müller ⸗Fran⸗ ken die große Koalttion in ihrer reinen Form offenbar im gegenwärtigen Augenblick nicht für erreichbar hält, richtete er zunächſt ſein Beſtreben darauf, wenigſtens die Verlegen⸗ heitslöſung eines beſonderen Etatsausſchuſſes loder wie man dieſes Kollegium nennen will) zu verwirklichen. Aber ſelbſt dieſer beſcheidene Plau ſtößt auf erhebliche Widerſtände. Natürlich werden die Einzelheiten ſolcher Geſpräche unter vier Augen ängſtlich gehütet. Es ſcheint indes, daß das Zentrum ſich zu einer längeren Bindung an das Kabinett überhaupt nicht bereit finden will, ehe man ihm nicht die drei von ihm geforderten Portefeuille zugeſichert hat. Man kann es der Deutſchen Volkspartei, die an ſich dem Ge⸗ danken eines beſonderen Sachverſtändigenausſchuſſes für die Steuerfragen nicht abgeneigt wäre, unter ſolchen Umſtänden nicht verdenken, wenn ſie ſich gleichfalls auf ihre preußi⸗ ſchen Vorbehalte verſteift. Die Demokraten wie⸗ derum zeigen keine Neigung, dem Zentrum den Poſten des Juſtizminiſters Koch zu opfern. Man gibt angeſichts dieſer Hemmniſſe dem Verſuch Müller⸗Frankens vorerſt wenig Chancen. In ber„D. A..“ werden Einzelheiten aus dem K a m pf um die Perſonalien ausgebreitet, der ta im Hinter⸗ grund der dermaligen Koalitionsverhandlungen ſteht. Das Blatt meint, man ſpräche, um das Geſchäft für das Zentrum zu erleichtern, von der Möglichkeit eines Austauſches mit dem Wirkſchaftsminiſte rium. Dr. Curtius ſoll das Juſtizminiſterium übernehmen und ae ſein bisheriges Reſſort an das Zeutrum abgeben Im S Zentrum ſelber aber ſei man ſich Aber die Männer, die man als miniſtrabel hineinſtellen wolle, noch nicht klar. Neben dem Abgeordneten Erſing käme neuerdings wieder Dr. Wirth ſtark für das Miniſterium der beſetzten Gebiete in e Auch Dr. Stegerwald würde von neuem ge⸗ nann Aus der geſtrigen Reichstagsſitzung i. Berlin, 30 Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine kommunſtiſche Lärmouvertüre leitete auch die geſtrige Reichstagsſitzung ein. Doch zogen die Kom⸗ muniſten dank der energiſchen Abwehr des Präſidenten Löbe abermals den Kürzeren. Sie wollten den Fall eines der Ihren zur Sprache bringen, der wegen aufßetzeriſcher Reden aus einer Erwerbsloſenverſammlung heraus verhaftet wor⸗ den ſein ſollte. Als Löbe ſie auf den geſchäftsordnungs⸗ mäßigen Weg verwies, ſpielten ſie die moraliſch Entrüſteten, fügten ſich aber dann nach einigem Krakeel wohl oder übel, als das Haus ſich einmütig auf die Seite des Präſidenten ſtellte. Uebrigens zeigte ſich hinterher, daß es ſich um eine Lächerliche Aufbauſchung gehandelt hatte, da der an⸗ geblich von den Häſchern in Banden Geſchlagene plötzlich zur allgemeinen Erheiterung wohlbehalten im Kreiſe ſeiner Lieben wieder auftauchte. Die Tagesordnung ſelbſt hatte im letzten Augen⸗ blick eine Veränderung erfahren. Der Geſetzentwurf über die Wartegeldempfänger oder wie die offizielle Be⸗ zeichnung fetzt lautet, die Warteſtandsbeamten, mußte abgeſetzt werden, weil die techniſchen Vorbereitungen im Ausſchuß ſich verzögert haben. So trat man alſo gleich in die weitere Beratung des Steuervereinheit⸗ Jichungsgeſetzes ein. Das Zentrum erklärte ſich zwar mit dem Grundgedanken der Vorlage einverſtanden, hatte aber im einzelnen doch beträchtliche Einwände zu erheben. Es lehnt beiſpielsweiſe eine Beibehaltung der Hauszins⸗ teuer ab. Der Volksparteiler Dr. Becker wies auf den »Widerſpruch in der Haltung des Zentrums hin, das im Plenum ſich weit reſervierter zeige als im Ausſchuß. Aber auch den Deutſch nationalen, die das Geſetz ablehnen, obwohl es von einer Rechtsregierung eingebracht wurde, und den Sozialdemokraten, die ſich freie Hand vorbehalten, warf er gleichermaßen mangelnde Prinzipienfeſtigkeit vor. Die Volkspartei zu ihrem Teil ſagte der Vorlage ihre Unter⸗ ſtützung zu, auch wenn ſie in manchen Punkten ſie verändert ſehen möchte. Dann legte, nachdem die Kommuniſten vergeblich die Herbeizitierung des Kanzlers beantragt hatten, Herr Höl⸗ Lein los in einer Tonart, die ihm drei Ordnungs⸗ rufe eintrug. Den Beſchluß bildete der demokratiſche Finanzſachverſtändige Dr. Fiſcher, der bei ſchärferer Kritik an den Details mit der Volkspartei der Meinung war, daß der Entwurf bei verbeſſerter Ausſtattung dem Ziel einer Realſteuerſenkung wohl dienen könne. die Doorner Geburtstagsfeier: Uns ſcheinen das vorwiegend Kombinationen und Koali⸗ ttonsplaudereien zu ſein. Beträchtlicher iſt, daß die„Ger⸗ mana“ heute mit ſtarker Erregung gegen die„demokratiſch. liberale“ Preſſe, auch gegen die Miniſter Dietrich und Koch losfährt, die ſie eines inneren Widerſtandes gegen die Umbil⸗ dung der Reichsregierung zeiht. In einem Punkt wird man der„Germania“ dabel nicht ganz Unrecht geben dürfen. Die Schwierigkeiten, die von einer Fortdauer des bisherigen Zu⸗ ſtandes des Treibenlaſſens drohen, ſind von einem Teil der demokratiſchen Preſſe, beſonders im Sonntagsaufſatz der „Voſſiſchen Zeitung“ mit einer ſchier herausfordernden Leichtfertigkeit behandelt worben Dieſe Schwierigkeiten werden genau, wie das ſchon von uns hier mehrfach geſchehen iſt, von der„Germania“ alſo geſchil⸗ dert:„Nur zwei Wochen trennen uns noch von dem Beginn der Pariſer Reparationskonferenz, die uns, ob wir be⸗ jahen oder verneinen, vor lebenswichtige Eutſcheidungen ſtel⸗ len wird. Während dieſer Verhandlungen, die von uns viel⸗ leicht Wochen hindurch ein Höchſtmaß politiſcher Kraft und Willenskonzentration verlangen, hat der Reichstag einen der ſchwierigſten Etats zu beraten, die ihm ſeit Jahren vorgelegt worden ſind und in allen politiſchen Gruppen bis in die Reichs⸗ regierung iſt man ſich darüber klar, daß dieſe Aufgabe mit den bisherigen Methoden und bei dem jetzigen Zuſtand der Reichs⸗ 1 N und der Reichstagsmehrheit nicht gelöſt werden ann.“ Dem wird man bei ernſthaftem Durchdenken kaum wider⸗ ſprechen dürfen. Nur täte die„Germania“ vielleicht gut, ein wenig auch im eigenen Hauſe um zuſchauen und wenn, woran gar kein Zwelfel iſt, man unluſtig geworden iſt und je nachdem mit trüber oder irontſcher Skepſis auf den wei⸗ teren Verlauf dieſer ſchleppenden Koalitionsverhandlungen blick, iſt der Zenkrums appetit näch e fitze n daran wohl nicht ganz unſchuldig. Einen intereſſanten Beitrag zu dem Thema bringt bet ſozialdemokratiſche Preſſedienſt, der erklärt:„Der Schwer⸗ punkt der Verhandlungen liegt heute zunächſt in Preußen. Die grundſätzliche Bereitſchaft zur großen Koalition in Preu⸗ ßen iſt von den preußiſchen Regierungsparteien bereits im vorigen Jahr zum Ausdruck gebracht worden. Damit ſind wir bielleicht bei des Pudels Kern. Was helfen alle Grundſätze, wenn der Doppeldoktor Otto Braun nicht will?“ a a———————— Die Briefe der Kaiſerin Friedrich Berlin, 30. Jan.(Von unſerem Berliner Vüro) Der Verlag für Kulturpolitik teilt mit, daß Wilhelm II. kei⸗ neswegs gerichtliche Schritte gegen die Veröffentlichung von Sir Frederie Ponſombys Briefen der Kaiſerin Friedrich unternehmen werde. Vielmehr hätte der Kaiſer alle Ratſchläge deutſcher und engliſcher Juriſten, die ihm den Erfolg ſolcher Schritte verſchönten, abgelehnt und würde die Publikation ſelber mit einem eigenen Vorwort ein⸗ leiten, das ſeine Stellung zur Kaiſerin Friedrich und zu den Briefen enthalte. Im übrigen würde der Text der Briefe völlig unverändert und genau ſo wiedergegeben werden, wie im engliſchen Original. Die Engländer zu Wilhelms II. Geburtstag Aus London, 30. Jan., liegt folgendes Telegramm vor: Vom Buckingham⸗Palaſt wird die Meldung dementiert, wonach König Georg dem früheren Kaiſer zu ſeinem 70. Ge⸗ burtstag ſeine Glückwünſche übermittelt habe. 2 Der„Daily Expreß“ überſchreibt ſeinen Bericht über „Nachgemachter Hof in Doorn“. Im Artikelkommentar mit der Ueberſchrift„70 Jahre Clown“ erklärt das Blatt, daß der Mann, der immer ein Schauſpieler geweſen ſei und ſtets Schauſtellungen gegeben habe, ſeine Haltung nicht ändern werde, weil er 70 Jahre alt geworden ſei. Die Geburtstagsfeier und die Tat⸗ ſache, daß er die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken wolle, ſeien ein bemitleidenswerter Zug des Exkaiſers, den die Ver⸗ achtung der Welt nicht im geringſten verändert habe. Er ſei noch immer der Spieler und Poſeur, der ſich ſelbſt leicht davon überzeugte, daß er eine Geſtalt der Ehrfurcht und der Romantik ſei und nicht ein ſchwächlicher fortgelau⸗ fener Flüchtling. Er käuſcht ſich ſelbſt, wie die Feſtlich⸗ keit gezeigt habe. Dieſe Selbſttäuſchung, die das gauze Leben hindurch angehalten hat, wird auch weiter fortdauern. „Daily News“ erklärt, daß das wahre Ziel der Feſt⸗ lichkeit in Doorn darin heſtehe, die Gefühle des deutſchen Volkes zu prüfen. Das Ergebnis müſſe enttäuſchend für den Exkaiſer ſein. Abgeſehen von einem ſtark xedigierten Glückwunſchtelegramm Hindenburgs und den patriotiſchen Ausbrüchen des„Stahlhelms“ ſei im übrigen die Haltung in Deutſchland wie in anderen Ländern keine beſſere Rechtferti⸗ gung für die Palitik der Alltierten, ihn in Holland zu belaſſen. Wenn er gehängt worden wäre, wenn er an die Front ge⸗ gangen u. im Kampfe gefallen wärer, wenn er Selbſtmord be⸗ gungen hätte, würde er als Held angebetet werden. ſchritt auf ſeiner Bahn weiter. Zeitwende in Mukden Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke In Mukden, der Hauptſtadt der von ſoviel Intrigen heiß umſtrittenen Mandſchurei, hat der 28 jährige Tſchang Hſuſh Liang, Sohn und Nachfolger des mandſchuriſchen Selbſt⸗ herrſchers Tſchang Tſo Lin, deſſen früheren Generalſtabschef und Vertrauensmann Yang Nu Ting zuſammen mit andern erſchießen laſſen. Worüber ſich aber der alte Tſchang im Grabe nur freuen würde, wenn er könnte, denn auch er hatte genug Unterführer, die ſich gegen ihn ſelbſtändig machen woll⸗ ten, hinrichten und dann, nach ehrwürdiger chineſiſcher Tra⸗ dition, noch ſogar ſauber vierteilen laſſen zur öffentlichen War⸗ nung und Abſchreckung. Seine eigene Abwendung von Japan hatte mit ſeinem überraſchend ſchnellen Tode durch das tech⸗ niſch hervorragende Eiſenbahn⸗Attentat geendet. Sein Sohn Für Nang Yu Ting ſchien nun die Zeit gekommen, eine Großmacht für ſeine perſönlichen Ziele auf ſeiner Seite zu haben. Es war zu ſpät. Die auf Japan geſetzte Karte verlor. Nanking gewann im Norden Spielraum. Zeitwende in Mukden, eingeleitet wie immer in China durch Hinrichtungen! So patriotiſch⸗zentralchineſiſch, weil gegen Japan gerichtet, das ausſieht: noch immer arbeitet dieſe Generation von chine⸗ ſiſchen Generalen und Politikern hauptſächlich für ſich ſelbſt, weniger für das Volk, zu dem das Glück auf andern Wegen kommt. Wie lange aber wird ſich der funge Tſchang, der Tennis, Golf und Tanzen beſſer als Regieren gelernt hat, ſeiner Ener⸗ gie freuen dürſen? Es liegt doch auf der Hand, daß er ſith perſönlich behaupten will, als Machtfaktor aber auch den Nan⸗ kingern nicht willkommen ſein kann. Und wird Japan ſeine Tat ruhig hinnehmen oder nicht vielmehr in ihr einen nun ſchon ſo lange mit Sehnſucht erwarteten Anlaß finden, um endlich die berühmte„Ordnung“ zu ſchaffen im Intereſſe einer Allgemeinheit, die jedem andern dunkel iſt? Zu elnem Ausländer hat der funge Mandſchure ſich kürz⸗ lich näher ausgeſprochen, die oſtaſiatiſche Preſſe berichtete dar⸗ über. Sein Lalid ſei nicht eine halbkultivierte Provinz wie etwa Hunan, köune daher nur das Gute der Nankinger Be⸗ wegung gebrauchen, nicht das Schlechte, z. B. nicht die kommu⸗ niſtiſchen Neigungen der Radikalen. Ihm ſchwebe für die Verbindung mit dem übrigen Ching das föderative Prinzip vor, 5. h. alſo weitgehende Selbſtändigkeit der Mandſchurei, Seine eigenen 100 000 Mann müſſe er gegen Räuber behalten. Und die Japaner ſeten a auch nahe. Das Kapital des weſt⸗ lichen Auslands werde ihm zur weiteren Erschließen des Landes ſehr angenehm fein. Möge es dem jungen Mann beſchieden ſein, irgend etwas davon zu erleben. Ob Japan oder Ehina: er ſelbſt ſteht doch ſchon da wie der Mohr, der gehen kann. Die Nan⸗ kinger werden ihm ſeine Tat nicht durch Verzicht auf ihre unitariſchen Wünſche zugunſten ſeiner föderativen danken. Die Zeitwende, die ſich in Mukden ſo laut angekündigt hat, fällt beinahe zuſammen mit dem Abbruch der japaniſch⸗ chineſiſchen Verhandlungen in der Schantungfrage und iſt daher doppelt kritiſch. Im Hintergrunde aber ſteht am drohendſten das Eiſen⸗Problem. China, eines der reichſten Eiſen⸗Gebtete der Erde, verfügt nur über 10 Prozent ſeiner z. Zt. erſchloſſenen eiſernen Bodenſchätze. Die übrigen 90 Prozent gehören Japan, das mit ihrer Hilfe zwei Großkriegs ſiegreich geführt und ſich aus einem ſimpeln Agrar- in einen komplizterten Induſtrieſtaat verwandelt hat. Schlimm, daß China das nun auch möchte! Es ſind wirklich„eiſerne“ Bande, die Japan ſo innig mit China verbinden Kulturgemeinſchaft, Raſſengleichheit, Brüderlichkeit, Nachbarglück: alles Etſen! Für ſich hat Japan ſchon im Stillen bekümmert ausgerechnet, daß es die 45 Millionen Pen, die es in die chineſiſche Eiſen⸗ geſellſchaft Han Veh Ping geſteckt hat, kaum wiederſehen dürfte. Aber es weiß, daß verlorene Kriege noch mehr koſten und jene Summe doch nicht einmal die Hälfte des im Laufe der Zeit„eiſern“ angelegten Kapitals darſtellt. So wartet es auf ſeine Gelegenheit. Da kommt nun die entſcheidende Zeitwende in Mukden. Etwas muß geſchehen, und vielleicht raſcher, als man ahnt, Feſt zu Nanking halten bisher nur die Machthaber der Pro⸗ vinzen Aſchni, Kiangſu, Tſchakiang und Fukien. Das ergibt alſo ein ähnliches Verhältnis wie das des Südens der Ver⸗ einigten Staaten zu den amerikaniſchen Demokraten. In Vorbereitung iſt ſoviel Abwegiges. Die Witwe Dr. Sun Bal Sens verhandelt verdächtig mit den Ruſſen, wie man ſagt, Da hätten wir jenen radikalen Nanking⸗Flügel der dem jungen Tſchang ſo unangenehm iſt. Der Marſchall Wu Pei Fu iſt nun ſchon o lange überraſchend ſtill. Man ſagt, er hoffe in dieſem Jahre ſeinen Vorſtoß gegen Nanking von Szechuan aus wagen zu können. Wenn ja: an Erfolge glaube ich weder in dem einen noch in dem andern Falle, wäre es auch nur, weil das gemäßigte Nanking jetzt das geſchäftlich intereſſierte Amerika entſchieden hinter ſich hat. Vielmehr ſcheint die Mukdener Zeitwende die Fortſchritte des ſüdlichen China im Norden, auch über den jungen Tſchang hinweg, zu dauernden Erfolgen zu geſtalten, wenn— Japan nichts 1 1 haben ſollte. Aber Jaban! hat alles dagegen, ſogar ſein Leben, bis zum letzten Hauch.„Die Mandſchurei müſſen wir haben,“ ſagte mir mit mehr oder weniger Umſchreibung ein ganzes Jahr lang jeder Japaner; nur nicht die Miniſter, mit denen ich ſprach: Staatsmänner wollen niemals etwas für ſich und ihr Land, immer nur für die ganze Menſchheit, und immer nur Glück und Frieden. Man wird abwarten miiſſen, was auf dem großen Januar⸗ Kongreß der herrſchenden chineſiſchen Kuomingtang⸗Partei geredet und beſchloſſen werden wird. Reformen allein kun es nicht, wie ſich wieder in Afghaniſtan gezeigt hat, ſondern Menſchen. Darauf kommt es an, überall und bei feder Zeitwende. 2. Seite, Nr. 40 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabes Mittwoch, den 30. Januar 1929 Mililäriſche Verſch V Paris, 30. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber eine in Spanien ausgebrochene Truppen ⸗ meulerei liegen den heutigen Pariſer Morgenblättern folgende Mitteilungen vor: Die Regierung war über die Vorbereitung einer Mi⸗ litärmeuteret in zahlreichen ſpaniſchen Garniſonen einige Tage vorher unterrichtet worden. Es ſollte an ſämtlichen großen ſpaniſchen Hafenplätzen eine revolutionäre Bewegung unter den Landſtreitkräften und der Marine zum offenen Ausbruch gelangen. Die Vorbereitung dieſer großzügigen Er⸗ hebung geht auf die Kadetten der Artillerieſchule in Segovia zurück. Am 4. September vorigen Jahres wurde dort ein Komplott unterdrückt, aber es ſcheint, daß die gegenwärtige Verſchwörung in der Armee und Marine ihren Urſprung wieder in der genannten Artillerieſchule beſitzt. Diesmal ſollte auch eine der größten ſpaniſchen Flotteneinheiten an der Meuterei teilnehmen. Eine dem Direktorium aus Ciudad Real zugegangene Depeſche enthielt die Nachricht, daß am 28. früh das dort garniſonierende 1. Artillerieregiment meu⸗ tern werde. Kaum war dleſe Nachricht eingegangen, ſo folgte auch ſchon die Hiobsbotſchaft, daß die Gendarmeriekaſerne von den Meuterern beſetzt und die treugebliebenen Gendarmen entwaffnet werden konnten. An allen ſtrategiſchen Punkten der Stadt und Umgebung wurden Ge⸗ ſchütze aufgeſtellt, um anrückende Truppenabteilungen am Vormarſch zu hindern. Auch die Elſen bahnwege wur⸗ 2 E— 25 55 8 757 n N 2 rr 2 2 14 33000 Textilarbeiter ausgeſperrt Stegerwalds Zeitung„Der Deutſche“ meldet: Nach⸗ dem in der vergangenen Woche die Außſperrung von insge⸗ ſamt 35000 Textilarbeitern in der Gera⸗Greizer Teptilinduſtrie durchgeführt worden iſt, haben nunmehr auch die ſächſtſchen Textilinduſtriellen beſchloſſen, ſich der Aus⸗ ſperrung anzuſchließen. Noch im Laufe dieſer Woche werden zunächſt ſämtliche Betriebe der Chemnitzer Kammgarn⸗ und Strelchgarn⸗Spinnereien und die Betriebe der Veredelungs⸗ induſtrie ſtillgelegt. Die Arbeftgeber begründen dieſe Stillegung mit dem Rück⸗ gang der Beſchäftigung durch die produktlonswirtſchaftliche Verbundenheit ihrer Betriebe mit der Gera⸗Greizer⸗Induſt rie. Dürch die beſchloſſene Stille 20.000 Texlilarbeite r betroffen. Wer wird Reichsgerichispräfident? Berlin, 90. Jan.(Von unſerem Berliner Buro.) Wir haben hier ſchon vor einiger Zeit angedeutet, daß der ausſichtsreichſte Bewerber für die Nachfolge des Neichsgerichts⸗ Miniſterlaldirektor Bumke aus dem Reichsjuſtizminiſterlum iſt. Unſere Mel⸗ dung ſcheint ſich nunmehr zu beſtätigen. Miniſterlaldirektor Bumke kann, worauf wir ſchon damals hinwieſen, in gewiſſem Ausmaß als der Schöpfer der Strafgeſetzentwürfe gelten, die zur Zeit ben Reichstag beſchäftigen. Bei den Beratungen im Strafrechtsausſchuß vertritt vornehmlich er den Reglerungs⸗ ſt gut ſo— ein unbeſchriebenes Blatt. Die„Voſſiſche Zeitung“ rühmt an Bumke ſeinen humanen Sinn, den er beſonders auf dem Ge⸗ präſidenten Simons der derzeitige ſtandpunkt. Politiſch iſt Dr. Bumke— und das biet des Strafvollzugs betätigt hatte und melnt: An Bumkes Treue zum gegenwärtigen Staat und ſeiner„von allem Parti⸗ kularismus freien Reichsgeſinnung“ ſei nicht zu zweifeln. Dieſe Treue iſt in unſeren Juriſtenkreiſen heute mehr ver⸗ breitet als die Leute wahr haben wollen, die immerfort von der„Juſtizkriſe“ zetern. Bumke, ein Sohn der Provinz Pommern, ſteht im 55. Le⸗ beuslahr, Seit länger als 20 Jahren iſt er in dem Reſſort, dem er heute noch angehört, tätig. 1907 war er in das damalige Reichsjuſtizamt beruſen worden. Ein Bruder des künftigen Bae e ee iſt der Münchner Pſychiater Oswald umke. Aufſäſſige„Bahnſchutztruppen⸗ In Saarbrücken kam es in einer der letzten Nächte zu einem Zwiſchenfall mit 2 Angehörigen der franzöſtſchen Bahn⸗ ſchutztruppen. Die beiden uniformierten franzöſiſchen Soldaten beläſtigten in der Reichsſtraße, in der Nähe des Sgarhrücker Hauptbahnhofs, die Paſſanten und versuchten— ſie waren ſtark angetrunken—, bel einem frledlich des Weges eammenden Mann einzuhängen, was ſich dieſer natürlich ver⸗ bat, worauf der eine Angehörige der Bahnſchutztruppen auf den Paſſanten losſchlug, während der andere ſeine Piſtole zog und den Maun mit der Waſſe bedrohte. Die belden an der Straßenecke wartenden Taxichaufſeure bewaffneten ſich ſofort mit ihren Wagenkurbeln, um den Angreifen⸗ den Ratſon beizubringen. Nach wenigen Minuten aber ſchon erſchlen eine Pollzelſtrelfe, die der Franzoſe ebenfalls mit ſeiner Waſſe bedrohte. Es gelang aber dem Führer der Streife, den Soldaten zu beruhlgen und dadurch einen größeren Zwiſchenfall zu vermeiden, denn es iſt anzunehmen, daß die Kraftwagenführer den beiden Betrunkenen einen ge⸗ hörigen Denkzettel verabreicht hätten. Solkaten⸗Meuterei in China? Hongkong, 30. Jan.(United Preß.) Zu ſchweren Plünderungen meuternder Soldaten kam es nach Meldungen aus eugliſcher Quelle in verſchledenen Tellen der Provinz Kwangtung. In Huanghaien ſoll eine halbe Dlviſton gemeutert und ſich radikalen Führern angeſchloſſen haben. Die Soldatenbanden überflelen die Städte Huang⸗ haien und Lungtſhau, plünderten dieſe aus und richteten unter der Bevölkerang ein Blutbad an. Nach nichtamtlichen Meldungen aus Kanton ſollen von Radikalen aufgewiegelte Truppen auch die Stadt Namhung, einen wichtigen Handelspunkt im ſüdöſtlichen Teil der Pro⸗ bing Kwangtung, eingenommen haben. In Lungtshan ſoll die Ordnung wieder hergeſtellt ſein. Die 3. Divlſton iſt nach Waunhſien unterwegs, um die marodierenden Soldaten auch aus den anderen Orten zu vertreiben und um Wachmann⸗ ſchaften in die einzelnen Städte zu legen, damit dieſe nicht wieder einem Angriff durch undiſziplinierte Soldaten wehr⸗ los zum Opfer fallen. 8 gung werden zunächſt weitere wörung in Spanien den von den Meuternden beſetzt, wodurch der Verkehr ſchwere Stockungen erlitt. Unmittelbar nach dem Eintreffen dieſer Alarmnachrichten ließ Primo de Rivera ſofort ſeine Ratskollegen zu⸗ ſammentreten, um mit ihnen über gemeinſchaftliche Maß⸗ nahmen zu verhandeln. Es lag die Befürchtung vor, daß eine Politik des Zauderns den Verſchwörern in zahlreichen anderen Garniſonen Spaniens Vorteil verſchafft hätte. Des⸗ halb ſchlug Primo de Nipera vor, ſofort die denkbar ſchärfſten Maßnahmen zu trefſen und zahlreiche Truppenaufgebote an allen bedroh⸗ ten Punkten in Aktion treten zu laſſen. Einen Tag lang glich Madrid einem wahren Heerlager. Wie die Kontinental⸗ ausgabe der„Datly Mall“ berichtet, wurde die geſamte Ma⸗ drider Garniſon, deren loyale Haltung bisher nicht in Zwei⸗ fel gezogen werden konnte, mobil gemacht und unter ſtarker Einſchräukung des Pe ſon nverkehrs auf den Eiſenbahnen nach Barcelona, Sevilla, Valeneia und Saragoſſa befördert. Gleichzeitig wurden aus der Mitte des Landes Erſatztruppen nach der ſpaniſchen Haup ſtadt transporttlert. Die Leitung dieſer Operationen wurde dem General Orgaz übertragen. Der General erhielt ausgedehnte Vollmachten, doch wurde ihm nahegelegt, es zuerſt auf gütlichem Wege mit den Meutern⸗ den zu verſuchen. N Ob und in welchem Umfange es ihm gelungen iſt, durch Ueberredung mit den Meuterern fertig zu werden, läßt ſich den hier vorliegenden Depeſchen nicht entnehmen. Wie ſtehl's in Afghaniſtan? Karachi, 30. Jan.(United Preß.) Die bei den afgha⸗ ulichen Luftſtreitkräften in Dienſten ſtehenden Ruſſen haben, wie aus britiſchen Quellen verlautet, den Befehl erhalten, ſich nach Rußland zurückzubegeben. Zur Zeit halten ſich die Ruſſen in der Sowjetgeſandtſchaft in Kabul auf, wo ſie auf ihren Abtransport warten. Hungersnot bei Siegesmünzen London, 30. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Kabul iſt eine Hungersnot ausgebrochen. Der Preis des Brotes iſt auf den Gegenwert von drei Mark für das Pfund geſtiegen. Der Emir Habib Ullah fährt jedoch fort, die Staatsmaſchine wieder aufzurichten. Er hat einen Außen⸗ miniſter ernannt und neue Sleges münzen mit ſeine m Bildnis prägen laſſen. Der Abtransport der Fremden begegnet uner⸗ warteten Schwierigkeiten. Eines der beiden Flugzeuge, die geſtern von Peſchawar aufgeſtiegen find, mußte auf halbem Wege eine Notlandung vornehmen, Da die betreffende Gegend ehr bergig und überdies von feindlichen Stämmen bewohnt iſt, iſt man um die Sicherheit der Flieger beſorgt. Ein Er⸗ kundungsflugzeug iſt von Peſchawar zur Hilfeleiſtung abge⸗ ſandt worden, bisher jedoch nicht zurückgekehrt. Auch das nicht zurückgekehrt, doch glaubt man, daß es ſich in Kabul be⸗ findet. Unter dieſen Umſtänden dürfte die. Räumung der afghauiſchen Hauptſtadt durch die Fremden eln ſchwieriges techniſches Problem darſtellen. In London hofft man, daß ſich die Lage nicht ſowelt verſchlechtern wird, daß die Räumung der britiſchen Geſandtſchaft nötig wird. Im Gegenſatz hierzu wird ſedoch aus Indien zuverläſſig gemeldet, daß die Entfernung aller Ausländer vorgeſehen ſet, ſo ſchnell, als die Wetterverhältniſſe es irgendwie geſtatten. Der„Statesman“, ein indiſches Organ in Kalkutta, berichtet, daß in ganz Indien Verſammlungen abgehalten werden, in denen ſowohl Mohammedaner wie Hindus ihre S yympathie [für Aman u ah und ihre Bewunderung für ſeine Re⸗ formen zum Ausdruck bringen. Aman Ullah hat ſich ſeiner Zeit auf der Durchreiſe nach Indien bei der Bevölkerung be⸗ liebt und bei der Regierung unbellebt gemacht, indem er ſeine Sympathie für den indiſchen Nationalismus zeigte und ent⸗ gegen allen offiziellen Programmen mit den Volksmaſſen ſelber in Fühlung gekommen iſt, Cooliöge über die Staatsfinanzen 1 Waſhington, 29. Jan.(United Preß.) Als beſt⸗ geführtes Geſchäfts unternehmen der Welt bezeichnete Präſi⸗ dent Coolldge die heutige amerikaniſche Regierung in einer bemerkenswerten Rode, die er vor den verſammelten Mitgliedern des Rechnungsausſchuſſes der Reglerung hielt und in deren Verlauf er unter Hinweis auf die Erſparnis⸗ politik der republikaniſchen Regterung mehrfach zu weiterer Ausübung größerer Sparſamkeit ermahnte. Er erklärte, daß das Budgetſyſtem, das ſeit acht Jahren befolgt werde und ſeinerzeit eingeführt worden ſel, um die Vereinigten Staaten vor dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch zu retten ſich durch ſeine Erfolge als vollkommen richtig erwleſen habe. Als die republikaniſche Reglerung im Juni 1921 die un⸗ geheurxe Arbelt des Wlederaufbaues der Staatsfinanzen be⸗ gonnen habe, ſel die Durchführung nahezu unmöglich er⸗ ſchlenen. In allen Departements habe die größte Ver⸗ ſchwendung geherrſcht und die Ausgaben für das Fiskaljahr, ausſchließlich der Schuldentilgung, hätten über 5 Milliarden Dollar betragen, während die Staatsſchuld auf nahezu 24 Milltarden Dollar angewachſen geweſen ſei. Damals wäre die wirtſchaftliche Lage im Lande immer ſchlechter geworden. Gehälter und Löhne ſeien geſunken, 5 Millionen Men⸗ ſchen ſeien arbeltslos geweſen und die Kurſe aller Obligationen, ſogar dieſenſgen der Regierungsbonds, hätten Es ſei ſchwierig geweſen, für irgend ſehr niedrig geſtanden. welche Waren einen Abſatz zu finden und das Vertrauen in den geſamten wirtſchaftlichen Wiederaufbau des Landes war erſchüttert. Jeder Fortſchritt ſei zum Stillſtand gekommen. Der Präſident wies darauf hin, daß das Budgetamt die Finanzlage der Regierung durch unentwegte Sparſamkelt verbeſſert habe. Bis zum Jahre 1927 ſei es gelungen, die Jaßresausgaben auf wenlger als 5 Millarden Dollar zu beſchränken Dollar zu verringern. Er hoffe mit Zuverſicht, daß ſich dieſer günſtige Stand der Staatsfinanzen in Zukunft noch weiter beſſern warde. Ter engliſche Heeresetat.„Dally Telegravß“ erfährt, daß der Heeresetat in dieſem Jahr ungefähr 500 000 Pfund Sterling weniger betragen werde als im vergangenen Jahr. Urſprünglich habe Churchill eine Vermindung um 2 Mil⸗ lipnen Pfund Sterling verlangt, babe ſich ſchlleßlich aber nach näberer Erörterung mit der geringeren Summe begnügt. zweite der großen Transportflugzeuge iſt wider Erwarten und die Staatsſchuldend auf 6667 Miſtiarden — Schweres Eiſenbahnunglück in Bayern Drei Tote, ein Schwer⸗ und ſieben Leichtverletzte Wie aus München gedrahtet wird, ſtieß in der Nacht zum heutigen Mittwoch,.50 Uhr früh, der D⸗Zug 155 auf Station Sünching auf der Strecke Plattling Regensburg auf Güterzug 7037 auf. Der dem Pack⸗ wagen folgende Perſonenwagen 3. Klaſſe des D⸗Zuges wurde teilweiſe zuſammengedrückt. Zu beklagen ſind drei Tote, ein Schwerverletzter und ſieben Leichtverletzte, deren Namen noch nicht feſtgeſtellt ſind. Die Verletzten ſind im Krankenhaus Sünching geborgen, Das Lokomotivperſonal und der Zugführer blieben unverletzt, N -Zug 135 hatte Plattling mit 18 Minuten Verſpätung paſſiert und wollte den Güterzug bei Sünching überholen. Da der Güterzug zu der Zeit, als der D⸗Zug die vorgelegene Station Nadldorf durchfuhr, die Stalion noch nicht erreicht hatte, war für D⸗Zug 155 die Durchfahrt bis Nadldorf durch Haltſtellung des Ausfahrtsſignals Richtung Sünching geſperrt. Der Lokomotivführer des D⸗JDuges 155 beachtete die Halt⸗ ſtellung des Signales nicht, fuhr in N auch durch das auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal in Süncheng und ſtieß auf den gerade einfahrenden Güterzug auf. D 155 beachtete auch nicht die Halteſignale des ihm von München aus entgegenlauſenden Stationsverſonals, das von der Durch⸗ fahrt des 7 Zuges telephoniſch verſtändigt worden war. Um.1 Uhr traf von Regensburg der erſte Hilfszug ein,.42 Uhr der zweite. Die neueſte Berliner Vankiertragsdie Berlin, 30. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem Trauerſpiel im Bankterhaus Katz u. Wohlaue: erklärt der überlebende Seniorchef Katz einem Mitarbeiter des Börſenkurier“, er hätte vor drei Wochen entdeckt, daß Dukas, dem er ſtets das größte Vertrauen eutgegenbrachte, ſich bei der Firma engagiert hätte. Katz drängte auf Glatt⸗ ſtellung, worauf bei feſter Börſe die Effekten von Dukes verkauft wurden. Die Firma ſelbſt ſei ſolvent, ſchon weil ſis wertvolle Grundſtücke beſitze. Katz weiß freilich nicht, ob er mit ſeinen 68 Jahren ſie noch weiterführen ſoll. Katz wird als ein ſehr erfahrener und vorſichtiger Bankier geſchilbdert. Auch von anderer Seite wird dem„Börſenkurter“ ver⸗ ſichert, daß die Firma über eine aktive Bilanz verfügt und vorausſichtlich allen ihren Verpflichtungen auch in Zukunft würde nachkommen können. Andere freilich wollen wiſſen, daß Dukas ſeine großen Effektentransaktionen bei zwei anderen, an der Börſe zugelaſſenen Firmen durchgeführt und dabel erhebliche Summen eingebüßt habe. Die füngſten Kursſtürze der Siemensaktien, Adler ⸗Kleyer, Tietzaklien, Ruſſen, Mexikanern ſeien vornehmlich auf die Abdeckung der Dukasſchen Engagements zurückzuführen. Dukas galt zeit⸗ wetlig als ſehr vermögend. Am Ende der Inflation ſoll er ein Privatvermögen von—7 Millionen Goldmark gehabt Vadiſche Politik Aus dem Landtag Aus den Ausßſchüſſen Zur Beratung ſtand in der geſtrigen Sitzung des Haus⸗ haltsgusſchuſſes zunächſt ein Antrag der Deutſch⸗ nationalen, die Gebäudeſonderſteuer in allen Ge⸗ meinden aufzuheben, in denen ein Wohnungsmangel nicht mehr beſteht. Die Regierung, wie auch der Ausſchuß nahmen dem Antrag gegenüber einen ablehnenden Stand⸗ punkt eln. Durch den Antrag würde dem badtiſchen Staat ein Steuerausfall von fünf Millionen Mark entſtehen. ee Ausfall dürfte auch für die Gemeinden erheblich ſein. Im übrigen wies der Finanzminiſter darauf hin, daß es ſich bei der Gebäubeſonderſteuer um eine unbeliebte und nicht immer ſoztal wirkende Steuer handle, die bald beseitigt gehöre, Der Miniſter des Innern machte Mitteilung über die Landesfürſorge. Eine Erhöhung der Ueberwelſungen an die Bezirksfürfſorgeverbände über den bewilligten Betrag von ſechs Millionen Mark ſei unmöglich. Mie Mitteilungen wurden zur Kenntuts genommen, ebenſo die Mitteilung über die Wirkung des§ 47 des Beamtenbeſoldungsgeſetzes(Ein⸗ ſparung feder dritten Stelle). Bis zum 1. l. 1920 find im ganzen dadurch 180 Stellen mit einem Aufwand von 358 000 Mark eingeſpart worden. Regierungsſeitig wurde erklärt, daß es auf bie Dauer immer ſchwverer würde dem 8 47 Rechnung zu tragen. Weiter wurde über Wünſche betreffend die Phklologen und die Gewerbeſchulaſſeſſoren gesprochen. Der Ausſchuf für Rechtsoflege und Verwal⸗ tung beſprach eine Eingabe des Reichsverbandes für Deut⸗ che Jugendherbergen und des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen auf Befretung von den Gerichtskoſten. Mit Rückſicht auf die von ihnen verfolgten ideellen Zwecke wurde er der Reglerung zur Kenntnisnahme überwieſen, in dem Sinne, daß ein weitmöglichſtes Entgegenkommen auf dem Gnadenwege erfolgen möge. elne allgemeine Rechtsbelehrung einzuführen wurde der Regterung befürwortend überwieſen. Von einem Geſuch des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, das ſich da⸗ gegen wehrt, daß die gehobene Fürſorge an die Gemeinden übertragen werden ſoll, beſchloß der Ausſchuß Kenntnis zu nehmen. Ein deutſchnationaler Antrag auf geſetzliche Rege⸗ lung der Klein renknerfürſorge wurde mit Rückſicht auf die Vorgänge im Reichstag und die Schwierigkeiten von Reich und Ländern zurlickge⸗ogen. Der Ausſchuß ſtimmte ſchließlich einem Antrag des Abg. Hertle(DR) zu, eln Ver⸗ bot des Stumpſſchwänzens der Pferde zu erlaſſen. Zwei Todesopfer einer Lawine — Noſenſeim, 29. Jan. Am Nordhang des 1970 Meter hohen Kranzhorn ging heute früh eine Lawine zu Tal, die mehrere Bauern und Holzknechte unter ſich legrub. Dabei fanden ein Dienſtknecht und ein Landwirt den Tod, während ein Bauernſohn einen Nervenſchock erlitt. Ferner wurden ein Pferd getötet und zwel Pferde ſchwer verletzt. *. * Ftalieniſche Nerordnungen. Vom ſtaltenſſchen König wurde der Erlaß Muſſolinis über die Auflöſung der Kammer und die Neuwahlen, die am 20. März ſtatt⸗ finden ſollen, unterzeichnet. Außerdem unterzeichnete der König einen Erlaß über die Ernennung von 16 lebensläng⸗ lichen und 28 anderen Mitgliedern des großen Faſziſtenrates. Nadldorf durch und fur 5 Ein Geſuch des Deutſchen Rechtsbundes, in den Schulen 0* t erer ee* 7 D Nn n ü* * — 2 7 i q ü J 17 5 1* „ 0 Mittwoch, den 30. Januar 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] g. Seite. Nr. 19 Preſſe und Stadtrat hatten dieſer Tage Gelegenheit, einige Neueinrichtungen in der Großſiedelung der Gem. Akt.⸗Geſ. für Wohnungsbau beim Ludwigs⸗ hafener Ebertpark, die zur Hälfte ſeit 1. Dezember 1928 be⸗ zogen iſt, zu beſichtigen. An dem Rundgang nahmen außer dem Aufſichtsrat der G. A. G. die Fraktionsführer des Stadt⸗ rats, ein Vertreter des Miniſtertums für Landwirtſchaft und Arbeit und ein Vertreter der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte teil. Beſichtigt wurden die Fernheizung, die Warmwaſſer bereitung, die Zentralwaſchküche und die Rundfunkvermittlungsſtelle. Im Som⸗ mer werden auch die vorgeſehenen beiden Kin derſpiel⸗ plätze mit Planſchbecken, die Schmuck⸗ und Erholungshöfe, die Klein⸗Kinderſchule u. a. m. fertiggeſtellt ſein. Die heſichtigten Einrichtungen dienen vorerſt nur den in der Zeit vom 1. Nevember bis 1. Dezember 1928 eingezogenen 330 Fa⸗ milien und den Ladeninhabern, ſind jedoch für eine viel größere Bewohnerzahl berechnet und ausgeführt. Ein Wunderwerk der Technik iſt zunächſt das Feruheizwerk, das aus techniſchen und architektoniſchen Gründen an einer vom Baublock entfernt gelegenen Stelle auf einem Teil des ehemaligen Ulſchmid'ſchen FJabrikgeländes angelegt wurde. Das gewählte Grundſtück liegt direkt am Induſtriegleis und gewährleiſtet hiermit die billigſte Anfuhr des Brennmaterials, ſowie eine günſtige Abfuhr der Schlacken und Aſche. Die ge⸗ ſamte für alle Zwecke erforderliche Wärme wird im Keſſel⸗ haus in Form von Dampf von 6 bis 8 Akmoſphän en erzeugt. Der Dampf wird von hier aus durch eine 700 Meter lange, gut iſolterte Rohrleitung in einem untertirdiſchen, betonierten Kanal quer durch den Ebertpark nich der ſogenannten Zeu⸗ trale geleitet, die in Verbindung mit der Zentralwaſchküche in einem Hof der Siedlung errichtet iſt. Nur die Leitungen Anker der Ebertſtraße befinden ſich in elnem begehbaren Ka⸗ nal. In der Zentrale wird der Dampf zum Teil für Wä⸗ ſchereizwecke und zum Antrieb der Tu binen verwendet, die Hauptmenge aber dient zur Erwärmung des Waſſers in den Gegenſtromapparaten. Im Keſſelhaus wurden vorerſt zwei Hochdruck⸗Waſſerrohrkeſſel von je 150 am Heizfläche mit Wan⸗ derroſten und ſelbſttättger Kohlenbeſchickung aufgeſtellt. Dieſe beiden Keſſel reichen für die Wärmeverſorgung von 600 Wohnungen aus. Bei einem weiteren Ausbau des Fernheiz⸗ werkes bietet das Keſſelhaus Platz zur Aufſtellung von wei⸗ teren 2 Keſſeln von zuſammen 450 qm Heizfläche. Als Ver⸗ brennungsmaterial werden Steinkohlen verwendet, deren täglicher Bedarf im Winter etwa 200 Ztr. beträgt. Die Umformerzentrale befindet ſich im Untergeſchoß der Zentralwaſchküche und hat die Aufgabe, den vom Keſſelhaus kommenden Dampf nutzbar zu machen für die Beheizung der Wohnungen, für die Gebrauchswarmwaſſerverſor⸗ gung und zur Bedienung der Wäſcherei, Die Heizung iſt als Pumpen⸗Warmwaſſerheizung ausgebaut. Das Heizungswaſſer wird durch eine Pumpe in die ſogenannten Gegenſtromapparate gedrückt, dort durch Dampf erwärmt und gelangt dann durch das in der geſamten Siedlung in den Dachräumen befindliche Rohrnetz über die ſenkrechten Rohr⸗ ſtränge in die Heizkörper der einzelnen Wohnungen. Das abgekühlte Waſſer der Heizkörper wird von der Pumpe zu⸗ rückgeſaugt und abermals in die Gegenſtromapparate gedrückt, um, nach abermaliger Erwärmung, wieder ſeinen Kreislauf zu beginnen. Zur Erzeugung des warmen Waſſers für die Pumpen⸗Warmwaſſerheizung ſind vier Gegenſtromapparate, 2 Stück für Niederdruck und 2 Stück für Hochdruck, aufgeſtellt. Die Erwärmung geſchieht in den Hochdruckapparaten durch den Dampf, wie er vom Keſſelhaus kommt; in den Nieder⸗ druckapparaten durch den Abdampf der Turbinen. Um Be⸗ triebsſchwankungen zu begegnen, ſind zweit große Wärme⸗ ſpeicher von je 50 000 Liter Inhalt aufgeſtellt. In dieſen kann man alſo bis zu 100 000 Liter heißes Waſſer für Heiz⸗ zwecke aufſpeichern. Die Gebrauchs⸗Warmwaſſerverſorgung Für die Verſorgung der Wohnungen mit warmem Nutz⸗ waſſer ſind 2 Boiler von je 7000 Liter Inhalt aufgeſtellt, von denen jeder mit dem Abdampf der Antrlebsturbinen geſpeiſt werden kann, wobei Friſchdampf nur zur Ergänzung zugeſetzt wird. Die Temperatur des Gebrauchswaſſers wird auf 60 bis 70 Grad Celſius gehalten, ebenſo die beiden Warmwaſſer⸗ Groß ſiedlung am Ludwigshafener Ebertpark boiler für die Wäſchereien. Auf der Schalttafel kann man mit einem Taſter ſofort die Temperaturen in verſchiedenen Wohnungen ableſen. Ein Läutewerk in Verbindung mit einem grünen bezw. roten Licht zeigt ſofort an, ob und an welchen Stellen der Anlage der Druck oder die Temperatur zu hoch oder zu niedrig iſt. Die Zeutralwaſchküche iſt ein hoher lichter Raum. An den Wänden entlang ſind 24 verſchließbare Waſchlabinen aus 2 Meter hohen Glaswänden angeordnet. In ihnen ſind je zwei weißglaſierte Steinzeug⸗ Einweichbottiche und ein Waſchbottich aus Holz mit Waſchbrett aufgeſtellt. Hier kann das Einweichen der Wäſche 24 Stunden vor dem Waſchtermin erfolgen. In den Gängen befinden ſich die Waſchmaſchinen, Zentrifugen und Kochfäſſer. Aufgeſtellt ſind vorläufig ſieben Waſchmaſchinen in zwe Größen, drei Zentrifugen und drei Kochfäſſer. Dem Waſchberechtigten ſtehen 2 Waſchmaſchinen und eine Zentrifuge zur Verfügung. Es können täglich 24 Familien waſchen, in einem Monat rund 500. Nach dem Wäſcheprozeß wird die Wäſche in der Zeutri⸗ fuge innerhalb—10 Minuten ſo trocken geſchleudert, daß die alsdann in den Dampfmangeln, die in den rechts und links vom Eingang eingerichteten Bügel⸗ und Trockenräumen auf⸗ geſtellt ſind, gemangelt bezw. mit Gasbügeleiſen gebügelt werden kann. Die bunte Wäſche und die Wollwäſche können in den 18 eingebauten Trockenkuliſſenkammern ebenfalls in ſehr kurzer Zeit getrocknet werden. Da um die Zentral⸗ waſchküche herum genügend Freifläche zur Verfügung ſteht, iſt beabſichtigt, im Frühjahr Raſenbleichplätze, die durch Gitter abgetrennt werden, anzulegen. Die Koſten für die Heizung und für die Benützung der Waſchküche ſind in der Miete enthalten. Das warme Gebrauchswaſſer wird nach Kubikmeter, die durch einen Wafformeſſer feſtgeſtellt werden, berechnet. Etwas ganz modernes iſt die Zentralrundfunkanlage. Die G. A. G. hat mit der Deutſchen Zentralrundfunk⸗ Geſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen, demzufolge jeder in der Siedlung wohnende Mieter ſich auf den Anſchluß an die Zentral⸗Rundfunkanlage abonnieren kann. Der Mieter braucht nur einen Kopfhörer oder Lautſprecher zu beſchaffen und dieſe mit Schnur an einer in jeder Wohnung vorhandenen Steckdoſe anzuſchließen. Jeder Rundfunkteilnehmer hat die poſtaliſche Gebühr von 2 Mark im Monat zu bezahlen. An⸗ ſchluß eines Kopfhörers iſt frel, während fur den Anſchluß eines Lautſprechers weitere 2 Mark zu entrichten ſind Sämt⸗ liche Radioleitungen liegen unter Putz; die unſchönen und mit⸗ unter gefährlichen Antennen ſind durchaus überflüſſig ge⸗ worden. Man kann zwar nicht frei wählen, ſondern muß das von der Zentralſtelle gewählte Programm entgegennehmen, dafür aber tritt durch die Gleichmäßigkeit des Empfangs eine gewiſſe Ruhe in den Wohnungen ein, die bei der unvermeid⸗ lichen Hellhörigkeit der Häuſer nicht zu erreichen iſt, wenn verſchiedene muſikaliſche Empfänge in einem Hauſe ſtattfinden, zumal wenn Lautſprecher verwendet werden. Die Ver mitt⸗ lungsſtelle befindet ſich in einem kleinen Raum neben der ſeitlichen großen Durchfahrt, während die Motore im Keller unter dieſem Raume untergebracht find. Die geſamte örtliche Bauleltung lag neben Oberbaudirek⸗ tor Sternlieb in den Händen von Architekt Trum⸗ Ludwigshafen, der bei der Ausführung der mafchinellen An⸗ lagen von Ingenleur Nink unterſtützt wurde. Die G. A. G. iſt zur Zeit mit Ausarbeltung eines neuen Klein⸗ und Kleinſtwohnungsprofektes beſchäftigt, das den Bau von 300 Wohnungen zu billigen Preiſen vorſieht. Und der Preis für eine Wohnung? Der Baublock ſetzt ſich vornehmlich aus Zwei⸗ und Drei⸗ zimmer⸗Wohnungen zuſammen. Eine Zwelzimmer⸗Wohnung mit Küche und eingebautem Bad koſtet 60/ im Monat. Dazu kommt ein Zuſchlag von 20/ für Heizung, Warm⸗ waſſer und Waſchküchenbenützung. Eine Drelzimmer⸗Woh⸗ nung ſtellt ſich auf 7794„ mit 23—25 Zuſchlag, eine Vierzimmer⸗Wohnung auf 100115/ und bis zu 28% Zu⸗ ſchlag. Heißes Waſſer werden zwei Kubikmeter im Monat geltefert. Ein Baukoſtenzuſchuß wird von den Mietern uſcht verlangt. Nur die Dringlichkeitskarte iſt notwendig. In den Baublock ſind auch ſchon mehrere Mannheimer eln⸗ gezogen, die in Ludwigshafen beſchäftigt ſind. [JLehrerſtudenten Rüſtigkelt. Städtiſche Nachrichten Stustenteiſen für Mannheimer Volksſchullehrer Worte lehren, Beiſpiele reißen mit ſich!“ Dieſe alte Spruchwetsheit gilt nicht nur für die Erziehung der Kinder; ſie beſitzt auch volle Berechtigung für das Berufsleben. Es werden deshalb nicht nur Fortbildungskurſe bald für alle Berufe eingerichtet; es mehren ſich in letzter Zeit die Zahl der Betriebsbeſichtigungen, die Einblicke in das praktiſche Berufs- leben, wenigſtens für den erfahrenen Fachmann, gewähren. Dieſe— in Form von Schulbeſuchen— wenden auch von den Schulen in wachſendem Maße durchgeführt. Gerade Man n⸗ heim mit ſeiner von Dr. Sickinger eingeführten Be⸗ gabungsgliederung der Volksſchulkinder er⸗ freut ſich ſeit Jahrzehnten(nur burch die Kriegs⸗ und Jafla⸗ tionszeit unterbrochen) regen Beſuches von Schulmännern aus vielen Kulturſtaaten. Es ſind nicht mehr nur, wie vor dem Kriege, Schulaufſichtsbeamte. In ſteigender Zahl werden auch Volksſchullehrer zum Stubium der Schulverhöltniſſe anderer Städte und Staaten entkſandt. Auch Badens Großſtädte bleiben hier nicht zurück, So ſchickt unſere Wettbewerberin Karlsruhe eine größere An⸗ zal Hauptlehrer nach Mannheim⸗Feudenheim zum Beſuch ber dortigen Verſuchsſchuke, während Mannheim dem Vernehmen nach nur für dre il Lehrkräfte entſprechende Geldmittel zur Verfügung ſtellt. Das iſt ſicherlich wenig, ein verſchwindender Prozentſatz bei der großen Anzahl von Volksſchullehrkräften. Hier dürfte nicht geknauſert werden. Dieſe praktiſche Fort⸗ bildung kommt doch unſeren Volksſchul⸗, unſeren Volkskin⸗ dern zugute. Solch pädagogiſche Studienreiſen ſollten freilich ſchon für im Schlußjahr der Ausbildung vor⸗ geſehen und Mittel hierfür bereitgeſtellt werden. Bei den derzeitigen ungünſtigen Entſendungsausſichten für ältere Lehrer iſt es— ſelbſt bei einer unvorhergeſehenen Beſſerung der Verhältniſſe— dem in den nächſten Jahren in den öffent⸗ lichen Volksſchuldienſt tretenden Anfänger kaum möglich, in den erſten zehn oder gar fünfzehn Dienſtjahren eine außer⸗ badiſche Muſterſchule als Hoſpitant zu beſuchen, da wohl zu⸗ nächſt ältere, erfahrene Lehrer, die nach dieſer Berufs⸗ anregung verlangen, zu dieſen Schulreiſen zugelaſſen werden dürften. Auch auf die erweiterte Auswirkung ſolcher Beſuche für die Allgemeinheit ſollte beſonderes Augenmerk gerichtet werden. Die Berichte, die gewöhnlich bei ſolchen Gelegenheiten von der vorgeſetzten, der entſendenden Behörde eingefordert werden, ſollten in irgend einer Weiſe der Geſamtheit, der Eltern⸗ und Lehrerſchaft, zugänglich und damit nutzbar gemacht werben. Die früheren amtlichen Konferenzen waren hlerfür geeignet. Man könnte irgendwie einen Erſatz hierfür(unter Vermei⸗ dung der„anſtößigen Stellen“) ohne eine unerwünſchte Mehr⸗ belaſtung ſchaffen. Dabet ſollte fr lich von den früher üb⸗ lichen, zurechtgeſtutzten„Muſterlekt onen“ völlig Abſtand ge⸗ nommen werden; denn dieſe bieten dem erfahrenen Lehrer nichts, da er ohne Mühe hinter den glänzenden Vorhang ſteht; dann„merkt man die Abſicht und wird verſtimmt“. Ge⸗ rade hier muß aller Schein vermieden und nichts„aufgezeigt“ berden, was ſich nur unter Vernachläſſigung anderer Fach⸗ gebtete ermöglichen läßt. Man ſollte ſich ſtets mit dem be⸗ gnügen, was heute unter den jetzigen Verhältniſſen möglich, ohne allzu große Beanſpruchung, der auf die Dauer weder Lehrer noch Kinder gewachſen ſind, erreichbar iſt. Das iſt ja unſerer Volksſchule, deren Lehrerſchaft beſonders erwünſcht; Förderung, beſſere Auswertung u. Auswirkung der Tages ⸗ arbeit, nicht Glanzleiſtungen, die„nur für den Augenbeick ge⸗ bören ſind“, ſondern das„Echte, das der Nachwelt unver⸗ loren bleibt“, alſo ein Geiſtesſchatz, der unſerer Volksſchul⸗ jugend für das Leben als beſte Grundlage reicht. Dr. A * * Zulaſſung als Rechtsanwalt. Gerichtsaſſeſſor Dr. Here bert Strauß wurde als Rechtsanwalt beim Landgericht Maunheim zugelaſſen. Rechtsanwalt Friedrich Eckler hat auf ſeine Zulaſſung beim Landgericht Mannheim verzichten, * Seinen 80. Geburtstag feiert am morgigen Donnerstag Lokomotivführer a. D. Peter Gilbert, Altveteran von 1870/1, Tullaſtr. 15, in ſeltener geiſtiger und körperlicher Die öͤrei Taſchentücher Ludwigs XIV. Von Prof. Dr. Volbehr, München Die Chroniſten der Zeit des franzöſiſchen A gaben uns die ſeltſame Mär überljefert, daß Ludwig XIV. an jedem Morgen bei ſeinem Aufſtehen auf ſilbernem Tablett drei wundervolle Taſchentücher überreicht worden ſeien. Die Kulturhiſtoriker Frankreichs und Deutſchlands haben ſich den Kopf darüber zerbrochen, weshalb es drei Taſchentücher waren. Warum genügte ihm nicht eines? Der große König hätte doch bei intenſtvem Bedarf in jedem Augenblick die Möglichkeit gehabt, ſich durch ſeinen Kammerdiener ein neues bringen zu laſſen. Gewiß, aber in dieſer Drelzahl ſteckt ein intereſſantes Stück Sittengeſchichte, man könnte eigentlich ſagen: Dieſe Drei⸗ heit war ein Symbol, auf das der franzöſiſche Hof ſeit einem Jahrhundert ſtolz war. 5 Schon zur Zeit der Römer gab es zweierlei Taſchentücher, und zwar das Schweißtuch(sudarjum), mit dem man ſich das erhitzte Antlitz trocknete, und das Mundtuch(orariumß, das lediglich bei der Mahlzeit als Serviette verwandt wurde. Mit dieſen 2 Arten, die je nach dem Geldbeutel und der geſellſchaſt⸗ lichen Stellung ihrer Benutzer bald aus Seide, bald aus ägyptiſcher Leinwand, bald auch nur aus Hanf und Flachsgarn angefertigt wurden, behalf man ſich bis in das 16. Jaßrhundert hinein. Für die Naſe zu ſorgen, daran dachte in all den Jahr⸗ Hunderten kein Menſch. Erforderte es doch einmal der An⸗ ſtand, auf die ſäubernde Tätigkeit der Fingerſpitzen zu ver⸗ zichten— etwa, wenn der Schauſpleler oder der Redner vor einer weiten Korona von einem Schnupfen befallen wurde, dann machte man eine ſchüchterne Anleihe bei ben Tüchern des Autlitzes und der Lippen. Es wurde erſt anders, als Jean Nicot im Jahre 1560 die Tabakpflanze nach Frankreich brachte und es der Königin von Frankreich, Katharina von Mediel, plauftbel gemacht wurde, daß Schnupftabak ein Univerſal⸗ Heilmittel ſet. Dieſe Em⸗ pfehlung„des Krautes der Königin“, wie man das„Geſund⸗ heitskraut, das aus der Nicotinpflanze gewonnen wurde, nannte, ſorg te dafür, daß die Sitte des Tabakſchnupfens ſehr ſchuell bei Hofe allgemein wurde. Zuerſt als Medicament gegen Kopfſchmerzen und ſonſtiges Unbehagen des Leibes und der Seele, dann als reines Genußmittel. Da nun aber der Schnupftabak die Eigentümlichkeit hatte, die Secretlon der Naſe zu mehren, ſo erwies es ſich ſehr bald als eine Not⸗ wendigkeit, für bieſen beſonderen Zweck ein Naſentuch bei ſich zu fiihren, ein Tuch alſo, das als Mundtuch, als Serviette ebenſo wenig benutzbar war, wie als Antlitztuch im eigent⸗ lichen Sinne. Schon deshalb nicht, weil der Schnupftabak trotz aller ſeiner Erfreulichkeiten eigentlich eine recht un⸗ ſaubere Sache war und man für dieſen Zweck farbige Tücher bevorzugen mußte. So wurde Jean Niebt der Schöpfer des eigentlichen Naſentuches. Und am Hofe und in den Kreiſen der Hof⸗ geſellſchaft ſuchte man etwas darin, eine„reinltche Scheidung“ zwiſchen den drei nunmehr erforderlichen Taſchentüchern durchzuführen. Schon im 16. Jahrhundert, mehr noch in den Zeiten Ludwig des XIV., der das Zeremoniell bei ſeinem „Lever“ aufs raffinterteſte auszugeſtalten ſuchte, kam man dann ganz folgerichtig dazu, dem Könige die drei Taſchen⸗ tücher, die nunmehr alſo drei verſchiedenen Bedürfniſſen zu dienen hatten, auf einem Präſentlerteller zu überreichen. Selbſtverſtändlich war die äußere Erſcheinung dieſer drei Taſchentücher genau ſo verſchledenartig, wie die Zwecke, für die ſie geſchaffen waren: Das Tuch der Naſe drauchte weniger ätherlſch zu ſein als das Tuch, dem die Funktionen des Ab⸗ trocknens der Stirnen und des Betupfſens der Wangen mit köſtlichen Eſſenzen oblagen, und das Tuch des Mundes mußte wieberum eine beſondere Nuance haben. Das iſt der Grund weshalb die Tücher, die unter dem zuſammenfaſſenden Namen der Taſchentücher aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf uns ge⸗ kommen ſind, ſo ſehr verſchledene Charaktere haben, und weshalb die Möglichkeiten zu jeder Art von Lurus auf dieſen Ge⸗ bieten gründlich von der Mode ausgenutzt wurden. Geographie Karlchen:„Papa, unterſchreibe mal bitte den Zettel hler.“ Vater:„Was, da ſteht, daß Du nachſitzen mußteſt? Du fauler Bengel, warum denn?“ „Karlchen:„Ach, Papa, bloß barum, weil ſch nicht wußte, wo die Philtppinen liegen.“ Vater:„Sol Ein andermal merk Dir aber gefälligſt, wo Du ſie hingelegt haſt!“ Theater und Muſik Uraufführung in Karlsruhe. Die komiſche Oper von Alfred Lorentz,„Schneider Fips“(nach Kotzebue be⸗ arbeitet von H. Buſſard), fand im Badiſchen Landestheater erfolgreiche erſtmalige Aufführung. Der muſtkaliſche Ein⸗ akter hat Humor, hat Pfeffer und Salz im Llbretto wie in der Kompoſttion. Alfred Lorentz, der erfahrene Theatermann weiß, was er bieten muß, um eine heitere Oper ſchmackhafk zu machen. Jeder Stil iſt ihm geläufg, er verſteht, Burleskes und Lyriſches ineinander zu verarbeiten; entzückende Wiener Walzer ziehen vorüber, der neueſten Muſtt geht er nicht aus dem Weg. Muſikaliſche fruchtbare Gedanken fehlen nicht, Routine in der Inſtrumentation hat Lorentz übergenug, und ſo iſt ein reizender Einakter entſtanden, der ſich wohl allent⸗ halben durchſetzen wird. Den zweiten Teil des Abends bil⸗ dete die Uraufführung einer Tanz⸗Suite von Lovontz, eine Reihe hübſch komponterter, von Harald Fürſtenau geſchmackvoll eingerichteter Ballettnummern von reicher Ab⸗ wechſlung. Auch hier bewährte ſich die raffinlerte Inſtrumen⸗ tationskunſt von A. Lorentz vorzüglich. Am äußern großen Erfolg des Abends waren auch die Ausführenden beteiligt: die wenigen Rollen des„Schnelber Fips“ waren gut ver⸗ geben(Oerner, Laufkötter, Elſe Blank, Magda Strack); die jugendliche Selma Mangel war jhrer Aufgabe in der Tanz⸗ Sutte überraſchend gewachſen, ſie war Harald Fürſtenau eine tüchtige Partnerin. Alfred Lorentz ſelbſt dirigierte als beſter Kenner ſeiner Partituren und erntete reichliche Ovationen. Felix v. Weingartners Lettung des letzten Sinfontekon⸗ zerts fand ſtarken Beifall: die ruhig ſichere Art ſeiner Kunſt imponierte. Beethovens 8. Sinfonie gelang dem Orcheſter unter dieſem Stab vollendet; der hier erſtmals gehörte Get⸗ ger Hans Baſſermann errang mit dem Violinkonzert in -Dur von Mozart großen Beifall. Sein feines, kechniſch ausgezeichnetes Spiel entzückte. D Ehrung für Geheimrat von Bode. Wie der Kanzler der„Freien Vereinigung von Gelehrten und Künftlern“ mit⸗ tellt, hat der Wirkl. Geheime Rat non Bode den Orden Pour le Mérite für Wiſſenſchaften und Küaſte erhalten, 4. Seite. Nr. 49 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 30. Januar 1922 Das Rheinbrückenproblem Auf Einladung des Pfälziſchen Architekten⸗ und Ingenieur vereins, Ortsgruppe Ludwigs⸗ hafen, wurde geſtern morgen im Zuſammenhang mit der gleichzeitig ſtattfindenden Ausſtellung des Ideenwettbewerbs für den Rheinbrückenbau ein Vortrag über die, Hamburger Elbbrückenbauten gehalten, ein Problem, deſſen Löfung in vieler Hinſicht bie gleichen Fragen aufwarf, die jetzt beim Bau der Rheinbrücke zur Erörterung ſtehen. Die zahlreichen Gäſte, darunter Regierungspräſtdent Dr. P füll f, Reichsbahn⸗ Präſtdent Happ und andere Vertreter ſtädtiſcher und ſtaat⸗ licher Behörden wurden vom 1. Vorſitzenden des Vereins, Stadtbaurat Laur, begrüßt. Dann hielt Oberbandirektor Leo⸗Hamburg einen Vortrag, in dem er einleitend die allgemeinen Fragen des modernen Brückenbaues erörterte. Die Frage der äußeren harmoniſchen und äſthetiſchen. Behandlung der eiſernen Brücken habe ſich heute zu der Anſchauung durch⸗ gerungen, daß die Geſtaltung der Konſtruktionsgedanken des Ingenieurs in klar verſtändlicher, ruhig fachlicher Weiſe ohne dekoratives Beiwerk und ohne wirtſchaftlich nicht vertretbare Steinmaſſen zum Ausdruck gebracht werden muß. Die Brücken müſſen ſich der Umgebung, d. h. der Landſchaft und den benachbarten Bauwerken gut anpaſſen. Ein Beiſpiel für die Notwendigkeit einer ſolchen Anpaſſung ſeien die Straßen⸗ und Eiſenbahnbrücken über die Norderelbe bei Hamburg. Die Löſung dieſes Problems behandelte der Redner eingehend in Wort und Bild und erörterte dabei auch die Frage, ob man bei Erweiterung einer vorhandenen Anlage das alte genau nachahmen müſſe oder ob man der herrſchenden Geſchmacks⸗ richtung Rechnung tragen könne. In Hamburg habe man ſich int letzteren Sinne entſchleden. Bei einer Brückenerweiterung Aber einen benachbarten Elbarm, wo ein reger Schiffsver⸗ kehr zu berückſichtigen war, ſei eine pfeilerloſe Brücke ausgeführt worden. Auch für den Ludwigshafenen ſprach ſich der Redner für die Pfeilerloſigkeit au„hei er heſonders auf die Gefahren der Strompfe r für den Schiffahrtsverkehr und die Un wt ch aft ⸗ lichkeft und Gefährlichkeit der Verlängerung der vorhandenen Pfeiler hinwies. Der vorgeführte Film zeigte vor allem, wie unter Verzicht auf Montagegerüſte im Strom, im Intereſſe der Schiffahrt und zur Vermeidung internationaler Schwierigkeiten, die 900 Tonnen ſchwere Brücke feweils auf dem Lande montiert und auf Schiffen ſchwimmend an die Bauſtelle gebracht wurde, wo ſie unter Benutzung von Ebbe und Flut auf die Pfeiler und Widerlager gebracht wurde. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß es trotz der ſchwierigen politiſchen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe am Rhein gelingen möge, mit deutſcher Technik und Kunſt hier bald eine breitepfeilerloſe Brücke am Rhein zu ſchlagen. * Eine Jutereſſengemeiuſchaft der ſelbſtändigen Geſchäfts⸗ leute der Schwetzingerſtadt iſt gegründet worden. Wie uns mitgeteilt wird, gehen die Beſtrebungen der Intereſſengemein⸗ ſchaft dahin, die Zurückſetzung der Schwetzingerſtadt für die Zukunft bei öffentlichen Veranſtaltungen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Verkehrsvereins oder ſonſtiger Organiſationen, aber auch bei Vergebung von größeren Auf⸗ trägen durch die Stadtverwaltung zu vermeiden. Außerdem Joll der Schwetzingerſtadt, die eine ziemlich große Zahl der Geſamteinwohner ſtellt und von einem ſehr beachtenswerten 5 0 burchflutet iſt, der Charakter der Vorſtadt genommen werden. 5 * Tragt die Erſpariſſe zur Sparkaſſe. Aus einer Kegel⸗ hahn in Mannheim wurde ein als Sparkaſſe hergerichtetes, etwa 25 em langes und an den Enden zugelötetes Rohr ſamt 40, Mk. Juhalt geſtohlen. Dieſer Fall zeigt wieder einmal heutlich, wie notwendig es iſt, die Erſparniſſe nicht in irgend⸗ welchen Behältern uſw. aufzubewahren, ſondern zur Spar⸗ kaſſe zu tragen. Für die dort angelegten Beträge iſt der Eigentümer jeglicher Sorge in Bezug auf die Sicherheit ent⸗ böben. Die öffentlichen Sparkaſſen geben jedermann, auch Vereinen, Geſellſchaften uſw. gerne Gelegenheit, Zweck⸗ parkonten zu errichten, auf denen die Gelder ebenſo wie die übrigen Spareinlagen zeitgemäß verzinſt werden. Wer baeeekegedees, N reiche Ausſprache. Die Ausſprache, die ſich an den durch Lichtbilder und Film illuſtrierten Vor⸗ trag anſchloß, wurde eröffnet durch Ausführungen des Ober⸗ baudirektors Heberer⸗Ludwigshafen. Der Redner vertrat den Standpunkt, daß unbedingt darauf geſehen werden müſe, daß von vornherein eine pfeilerloſe Brücke zur Ausführung komme, da der jetzige Zuſtand mit den beiden Strompfeilern unter keinen Umſtänden verewigt werden dürfe. Die jetzige Brücke entſpreche nicht mehr der Lage des höchſtſchiffbaren Waſſerſtandes. Die Vertreter der Rheinſchiffahrt hätten ſchon vor- geraumer Zeit die Beſeitigung des Ludwigshafener Strompfeilers verlangt. Die Unterſuchungen des Untergrun⸗ des machen es notwendig, bei der Verlängerung der Pfeiler um weitere 25 Meter die vorhandenen Pfeiler abzubrechen und vielleicht neu zu fundieren. Dieſe neuen Pfeiler müſſen dann im Hinblick auf den Untergrund ſehr ſorgfältig erſtellt werden. Es würde ſich dabei um äußerſt forgfältige und koſt⸗ ſpielige Arbeiten handeln, da ſämtliche Arbeiten während dos Betriebes vorgenommen werden müßten. Bei den Dauer⸗ erſchütterungen durch die ſchweren Eiſenbahnlaſten ſei es aber fraglich, ob ſelbſt bei ſorgfältigſter Ausführung ein tragbrrer Dauerzuſtand geſchaffen werden könnte. Man müſſe daun immer noch in etwa 30 Jahren zwei 50 Meter lange Pfeiler im Strom abbrechen und beſeitigen, was ebenfalls ſehr kr ſt⸗ ſpielig ſet. Vom Ludwigshafener Standpunkt aus ſei zu be⸗ merken, daß die heute ſchon erſchwerte Einfahrt nach dem nur 600 Meter weiter oberhalb liegenden Luitpoldhafen bei der Pfeilerlänge von 50 Meter nahezu unmöglich werden würde. Es müſſe daher aus allen dieſen Gründen der Bau einer pfeilerloſen Brücke gefordert werden. Der Brücken ban würde hinſichtlich des Straßenbahnnetzes von Ludwigshafen bedeutende Veränderungen mit ſich bringen, die dem Verkehr zum Vorteil dienen würden. Als zweiter Diskuſſionsredner ſprach Stadtbaubirektor Elſäſſer⸗ Mannheim. Er wies darauf hin, daß von der Mündung des Luitpoldhafens bis zur Altrheinmündung hin ein 10 Kilometer langes Hafengebiet vorhanden ſei, in dem die Schiffahrt möglichſt wenig behindert werden dürfe. Die einzige Behinderung ſtelle die Mannheim⸗Ludwigshafener Brücke dar, ein Zuſtand, der nicht verewigt werden dürfe. Es ſei darauf hinzuwirken, daß die Strompfeiler beſeitigt werden und die neue Brücke ohne Strompfeiler gebaut wird. Durch die Brückenerweiterung würden ſich für Mannheim auch verkehrstechniſche Verbeſſerungen ergeben, da die bis⸗ herige Eiſenbahnſtrecke dann noch zur Fahrſtraße hinzu⸗ genommen werden könnte. Baurat Graf⸗Ludwigshafen behandelte die architektoniſche Seite des Problems und trat für die einbogige pfeilerloſe Brücke ein. Baurat Vogel⸗ Altona, ein Mitarbeiter bei dem Ausſchreiben, hob die be⸗ ſonderen Vorzüge einer Fachwerkbogenbrücke hervor. Damit ſchloß die zweieinhalbſtündige ſehr intereſſante und aufſchluß⸗ davon Gebrauch macht kann jedenfalls wegen der Sicherheit ruhig ſchlafen und hat auch von denen, die er als Vereins⸗ vorſtand oder in ähnlicher Eigenſchaft nach dieſer Richtung zu beraten hat, keine Vorwürfe zu erwarten. * 70. Geburtstag. Frl. Marie Grünauer begeht wor⸗ gen im Blindenheim in voller Friſche ihren 70. Geburts⸗ tag. Die Jubilarin, die mit zwei Jahren das Augenlicht verlor, kam nach ſiebenjähriger Ausbildung in der Blinden⸗ anſtalt Ilvesheim zur Mutter zurück, nach deren Tode ſie nach dem Blindenheim überſtiedelte, wo ſie nunmehr, allge⸗ mein beliebt, ſeit 23 Jahren mit Fleiß und Geſchick tätig iſt. * Wann kommen die Vögel wieder? Die Rückkehr der Zugvögel erfolgt im Februar. Zuerſt taucht der Star wieder auf, wenn er ſich auch nur vereinzelt blicken läßt, aber er iſt da. Ihm folgt die Feldlerche, nicht lange bleiben Ringeltaube und Kibitz aus. Im März kommt das Hausrotſchwänzchen, die Waldſchnepſe, der Turmfalke, die Singdroſſel wieder zu uns. Anfangs April erſcheinen die Rauchſchwalbe, die Bach⸗ ſtelze, die große Rohrdommel und der Wiedehopf. Dann kommen Gartenrotſchwanz, Grasmücke, Nachtigall, Gold⸗ ammer und Wendehals. Gegen Ende April fliegt uns die Hausſchwalbe wieder ein und man hört den Kuckuck ſchreien. Der Mai bringt uns die letzten Zugvögel zurück, die Nacht⸗ ſchwalbe, die Mandelkrähe, die Turmſchwalbe, den Neuntöter. eee ee a Veranſtaltungen Mittwoch, den 30. Jaunar Theater: Nationaltheater: Nebukadnezar“. 70 Uhr Apollo⸗Theater: Grock und das Varisteprogramm..00 Uhr. Vorträge: Freier Bund: Dr. Hacke l⸗Berlin:„Franzöſtſche Maleres im Rokokp“. Abt. II..15 Uhr. Volkshochſchule: Prof, Dr. Eliſabeth Alt mann⸗Gottheiner:„Eugliſche und amerikaniſche Lebensgewohnheiten“. Rathausſaal.15 Uhr- Lichtſpiele: Alhambra:„Die ungekrönte Königin“.— Schau burg „Der erſte Kuß“— Ufa⸗Theater:„Das abttliche Weib“— Palaſt⸗ Theater:„Das alte Geſetz“.— Scala.„Eis⸗ brecher Kraſſin“.— Capitol:„Venus im Frack“.— Glor va Pala ſt:„Ihr Spielzeug“.— Pal aſt:„Aloma die Blume des Südens“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei: 91,—7 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm⸗ von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag 3— Uhr: Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Vorführung 5 Uhr. Film⸗Rundſchau Capitol:„Venus im Frack“ Warum Venus im Frack? Vielleicht weil die Frauen, die hier auftreten, Kleider nach Männerſchnitt tragen und männerfeindlich 1 eingeſtellt ſind? Das Luſtſpiel iſt entſchieden beſſer als der Titel. Aeußerſt geſchickt wird eine Pariſer Rechtsanwältin, die Spezialiſtin für Eheſcheidungen iſt, zur Ehe bekehrt. Am Schluſſe ſiegt auch bei ihr die Liebe. Ihre Kollegin, die ebenfalls die Männerfeindin ſpielt, iſt ſchon lange Jahre verheiratet und hat einen herzigen Jungen. Etwas eigentümlich, daß von dieſer„Veränderung“ die Kolleginnen nichts gemerkt haben ſollen. Die Ausſtattung des Films iſt aus⸗ gezeichnet. Prächtige Bilder von der Riviera erhöhen noch ben Reiz des Ganzen. Das Spiel der Hauptdarſteller und die Handlung ſind ſehr gut, es entſtehen ſo viele köſtliche Sitnattonen, die unbedingt zum Vachen zwingen. Hier wurde wirklich ein Luſtſpiel geſchaffen, über das man lachen kann und lachen muß. Einige Kleinigkeiten hätte die Regie allerdings verbeſſern müſſen, ſo bie ganz unmöglichen Telephon⸗ apparate, die es nur im Film gibt und die Stelle, wo ſich der Zukünf⸗ tige der Rechtsanwältin als Gelegenheitsarbeiter vorſtellt, der aber über ein tadelloſes Benehmen verfügt und einen Spezialarzt zum Freund hat. So etwas dürfte nicht einmal im Film vorkommen; denn es iſt beſtimmt nicht anzunehmen, daß eine Spezialiſtin für Ehe⸗ ſcheidungen nicht ſo viel Menſchenkenntnis hat, um einen Gelegen⸗ heitsarbeiter von einem gebildeten Menſchen unterſcheiden zu können. Aber trotz bieſer Kleinigketten iſt der Film ſehr gut. Auch das Bei⸗ programm mit den„Luſtigen Vagabunden“ kann ſich ſehen laſſen. Nachbargebiete Die Grippe in Frankfurt f * Frankfurt a.., 29. Jan. In den letzten Tagen wurden bei der hieſigen Ortskrankenkaſſe 2000 Grippeerkran⸗ kungen gemeldet. Das bedeutet gegenüber dem Stand am Ende der Vorwoche eine Zunahme von über 800 Kranken. Eine Schule iſt, wie bereits, gemeldet, als Krankenhaus ein⸗ gerichtet worden. b * * Aus dem Elſaß, 28. Jan. Am Samstag abend brach bet der Firma Heiligenſtein in Straßburg ein Brand aus, der große Papiervorräte und fertiggeſtellte Druckſachen zum Opfer fielen. Der Schaden beträgt 85 000 Franken.— Steck⸗ brieflich verfolgt wird der zuletzt in Boßheim wohnhafte Gelegenheitsarbeiter Albert Bäuerle, der ſich als Attachs der Geſandtſchaft in Wien, als Student an der Univerſität Straßburg und als Beamter der Staatspolizei ausgab und umfangreiche Betrügereſen verübt hat.—Erſchlagen wurde auf Schacht Rudolf bei Bollweiler der 24 Jahre alte René Fleckinger aus Hattſtedt von einem Salzblock, der ſich losgelöſt hatte. Schluß des redaktionellen Teils 5 Millar Cm Ander vor. Ainslocbunq cibaltung 5 Halbentründunq, Grippe anflavin AASVTCTA TEN act, Hence — ä Fürſtin Bülow, Wagner und Liſzt Eine letzte Zeugin aus Deutſchlands muſikaliſcher Glanzzeit Im Kretſe, der ſich in Weimar um Liſzt gebildet hatte, ftel eine Frauengeſtalt auf, die bei den feſtlichen muſikaliſchen Veronſtaltungen niemals fehlte. Dieſe zierliche Brünette, geiſtſprühend und temperamentvoll, war die Gräfin Dönhoff, nachmalige Fürſtin Bülow, geborene Prinzeſſin Maria Cam⸗ pyreale, die jetzt im hohen Alter von nahezu 81 Jahren aus dem Leben ſchied. Die„entzückende kleine Gräfin“, die„Un⸗ widerſtehliche“, wurde ſie in Weimar genannt. Frau Muchanow, eine Gönnerin Wagners, ſchrieb an ihre Tochter Aber die Gräfin Dönhoff:„Alle Welt betet ſie an. Sie iſt ein kleines Wunder an Grazie, Güte, Natürlichkeit und Getſt.“ In dieſer Frau hat ſich tatſächlich deutſche Innerlichkeit mit italieniſcher Aumut vereinigt. Sie hat ihren Geiſt an Schopenhauer genährt und war ſehr muſikaliſch. In Florenz nahm ſie Klavierunterricht bei keinem anderen als dem be⸗ rühmten Wagner⸗Apoſtel Hans v. Bülow. Ein Weltmann und Kavalier, betete er ſeine ſchöne Schülerin au und gab ihr den Namen„Lazerta“. Er komponierte für ſie ein gleich⸗ benanntes Klavierſtück und machte ſie mit ſeinem Schwieger⸗ vater Liſzt bekannt. Auch Liſzt bezeugte, daß ſie entzückend Klavier ſplelte. Es war eine Zeit, in der Wagners Genie die Welt zu erobern anfing. Gräfin Dönhoff, mit dem Sekretär ber Preußiſchen Botſchaft in Wien verheiratet, nahm ſich der Sache Wagners an. Es galt damals, Mittel für das Bay⸗ zeuther Feſtſpielhaus zu ſammeln und für die großartige Idee, die der deutſchen Kunſt ein Ruhmesdenkmal ſetzen ſollte, Pro⸗ paganda zu machen. In den höchſten geſellſchaftlichen Kreiſen ſtand man den Plänen des„verrückten“ Künſtlers, wie man Wagner dort zu bezeichnen pflegte, allerdings noch ſehr ſkep⸗ kiich gegenüber. Es galt aber die Summe von 300 000 Talern zuſammenzubringen, um den Bau des Feſtſpieltheaters und in bieſem die Inſzenierung und Aufführung des gewaltigſten Werkes des Bayreuther Meiſters, des„Ringes der Nibe⸗ lungen zu ermöglichen. Dem Einfluß und der Energie der Fürſtin Bülow hat die Verwirklichung dieſes ſeinerzeit als unmöglich bezeichneten Planes pvfeles zu verdanken Tode— der inzwiſchen zur Baronin Bülow gewordenen Die feierliche Grundſteinlegung des Bayreuther Feſtſpiel⸗ hauſes zu Wagners Geburtstag am 22. Mai 1872 ſah ſelbſt⸗ verſtändlich alle Jünger der Wagner⸗Idee mit der Gräfin Dönhoff an der Spitze. Liſzt ſchrieb an die Fürſtin Wittgen⸗ ſtein über die Tätigkeit der„kleinen Gräfin“?„Frau Gräfin Dönhoff iſt mit ebenſopiel Grazie als Erfolg heſchüftigt, dem Bayreuther Unternehmen Sympathie und Geld zuzuführen. Wollen Sie, Madame, Minghetti(die Mutter der Gräfin) meine Verehrung ausdrücken und ihr ſagen, daß ihre Tochter in bezaubernder Weiſe Italien und Deutſchland repräſen⸗ tiert“. Als der berühmte ruſſiſche Pianiſt Rubinſtein einige Zeit ſpäter die Gräfin Dönhoff in Welmar traf, machte er ihr bittere Vorwürfe wegen ihrer Parteinahme für die ihm verhaßte neudeutſche Muſikſchule, an deren Spitze Wagner und Liſzt ſtanden. Die muſikbegeiſterte Gräfin reiſte im November 1873 zu Liſzt's 50. Künſtler⸗Jubiläum nach Buda⸗ peſt, um dort dem verehrten Meiſter zu huldigen. Vom Spiel des größten Pianiſten, den die Muſikgeſchichte ſemals gekannt hat, bezaubert, folgt ſie, da Liſzt immer ſeltener öffentlich auftritt, dem Meiſter zu ſeinen Konzerten nach Preßburg, Edinburg und anderen Städten. Bei einem Wohl⸗ tätigkeitsfeſt in Wien tritt die Gräfin ſogar neben dem größten Pianiſten auf. Sie ſpielt in einem von Liſzt ge⸗ gebenen Klavierabend mit„unvergleichlicher Grazie“ ſeine Bearbeitung der„Alpenfee“ aus Schumanns„Manfred“. Im Sommer 1876 iſt der kühnſte Traum des großen deutſchen Meiſters Richard Wagner erfüllt. Das Feſtſpielhaus auf dem Hügel von Bayreuth iſt erbaut. Die große Tat iſt voll⸗ bracht. Der„Ring der Nibelungen? wird vor einem aus⸗ erleſenen Publikum zu tönendem Leben erweckt. Gräfin Dönhoff empfindet die Genugtuung, dem idealiſtiſchſten der deutſchen Künſtler die tätigſte Hilfe zur Verlebendigung ſeines Ideales geleiſtet zu haben. Sie empfängt durch die Worte Wagners, der ſie eine ſeiner beſten Helferinnen nannte und in dem Triumph ihres großen Freundes, das beſte Lob. Im Winter 1882 trifft ſie Wagner kurz vor ſeinem Tode in der Geſellſchaft Liſzt's in der Lagunenſtadt Venedig. Nach dem Tode Wagners gedenkt Liſzt in einem Briefe, den er am 6. Juli 1880 an die Fürſtin Wittgenſtein ſchrieb— es war der letzte Brief Liſztis an die Fürſtin vor ſeinem Albert autoriſſert Gräfin Dönhoff.„Der Wagnerksmus iſt durch ſeine feurig⸗ ſten und beharrlichſten Propagandiſtinnen glänzend vertre⸗ ten; es ſind Gräfin Wolkenſtein und Baronin Bülow, vor⸗ mals Gräfin Dönhoff. Sie iſt jetzt die Gattin einer wichtigen diplomatiſchen Perſönlichkeit, die augenſcheinlich auf dem Wege iſt, gleichfalls deutſcher Botſchafter zu werden“ Liſzt's Prophezetung ſollte in Erfüllung gehen. Aus dem Baron wurde Fürſt Bülow, Kanzler des Deutſchen Reiches. In der roſenumblühten Villa Malta in Rom, in der vier Flügel der Muſtkliebe der Fürſtin lebendigen Aus⸗ druck geben, verbrachte ſie in Ruhe und Muße die letzten Jahre ihres Lebens. Ke. Bulwer. Neun Opern anf dem diesjährigen Tonkünſtlerfeſt. Der Geſamtplan des diesjährigen Tonkünſtlerſeſtes in Duts⸗ burg iſt wie folgend ſeſtgelegt: „Traumſpiel“ von Julius Weis a Kick⸗ Schmidt,„Die Troerinnen“ von Emil Peeters und„Maſchiniſt Hopkins“ von Max Brand. Auf die beiden noch übrigen Abende werden einmal Arnold Schönbergs einaktige Oper„Die glückliche Hand“ und Helmut Gropps Oper in zwei Akten„George Dandin“, das andere Mal folgende drei Etnakter verteilt:„Dianas Hochzeit“ von Paul Strüver,„Der gefangene Vogel“ von Haus Chemin⸗ Petit, ſowie das Tanzſpiel„Salambo“ von Heinz Tieſſen. ö Rundfunk im Eiſenbahnwagen. Gegenwärttg iſt die Deutſche Reichs bahn⸗Gelellſchaft mit Verfuchen beſchäftigt, um in fahrenden Eiſenbahnzügen den Rundfunk⸗Empfang zu er⸗ möglichen. Durch geeignete Verſtärker⸗ und Vertefter⸗An⸗ lagen ſollen die Fahrgäſte mittels Kopfhörer Rundfunkdar⸗ bietungen empfangen können. Es iſt nur zu hoffen, daß dieſe Einrichtung bald zur Tatſache wird. In Amerika laufen be⸗ reits verſchledene Linlen Eiſenbahnzüge, in denen ſich die Faßrgäſte durch Rundfunk⸗Empfang die Langeweile der Fahrt verkürzen können. 2 5 O Die erſte'Albert⸗Biographle. Der Feuilletonſchrift⸗ letter und Schriftſteller Wilhelm Raupp Braunſchweig arbeitet ſoeben an der Fertigſtellung der erſten umfaſſenden d Albert⸗ Biographie. Das Werk, deſſen Herausgabe von iſt, wird im Laufe der nächſten Mongte erſcheinen 5. vier abendfüllende Opern mann,„Tullia“ von Paul * 5. Seite. Nr. 40 Mittwoch, den 30. Januar 1929 Selbſtmordverſuch von drei Mädchen wegen Liebeskummer i Wiesloch, 29. Jan. In den letzten Tagen verſuchten bier drei fſunge Mädchen Selbſtmord zu verüben. Zwei Mädchen öffneten ſich die Pulsa der„davon das eine zum zweitenmal, konnten aber jedesmal gerettet werden. Ein drittes Mädchen nahm Salzſäure und liegt lebens⸗ gefährlich darnieder. Motiv war bei den jungen Selöſt⸗ mordkandidatinnen, die zwiſchen dem 17. und 19. Lebensjahre ſtehen, Liebeskummer. 8 Die Kehler Brücken * Kehl, 29. Jan. Die beiden Rheinbrücken zwiſchen Straß⸗ burg und Kehl ſind inſofern ein Hindernis für die Schiffahet nach Baſel, als ſie wegen ihrer tiefen Lage bei einem höheren Waſſerſtand die Schiffe nicht mehr paſſieren laſſen oder nur nach Demontierung aller über eine gewiſſe Fixhöhe hin⸗ ausragenden Schiffsteile. In der letzten Sitzung der Zentral⸗ kommiſſion für die Rheinſchiffahrt haben nun die deutſche und franzöſiſche Delegation Erklärungen abgegeben, nach denen die franzöſiſchen Behörden den deutſchen Behörden vorbereitende techniſche Entwürfe für eine Erhöhung der Stra ßburg⸗ Kehler Brücken mitgeteilt hätten und daß die endgülti⸗ gen Entwürfe ſo bald als möglich vorgelegt werden ſollen. Die nächſte Tagung der Zentraltommiſſtion wird am 5. April beginnen und vorausſichtlich bis zum 24. April dauern. Einſtellung der Schiffahrt auf einem Teil des Bobenſees * Karlsruhe, 29. Jan. Amtlich wird mitgeteilt: Heute früh wurde der geſamte Schiffahrtsbetrieb auf dem Radolfzeller See(Linie Oehlingen⸗Reichenau⸗Radolf⸗ zell) wegen ſtarker Eisbildung eingeſtellt. Schon der Frühkurs Oehlingen⸗Oberſtaad⸗Gatlenhofen konnte nicht mehr ausgeführt werden. Es beſteht wohl inmitten des Sees eine Fahrrinne, doch iſt die Eisbildung an den Ufern ſo ſtark, daß ein Durchbrechen bis zu den Anlege⸗ blätßen ausgeſchloſſen iſt. Eine Behinderung des Verkehrs auf dem Ober⸗ und Unteren See iſt bis fetzt nicht zu befürchten. Karlsruhe, 28. Jan. Im Alter von 71 Jahren iſt hier Geh. Regierungsrat Otto Groſchgeſtorben. Groſch, der aus Karlsruhe ſtammt, wurde 1882 Rechtspraktikant, 1866 Re⸗ ferendar, 1891 Sekretär beim Verwaltungshof, 1902 Kollegtal⸗ mitglied beim Verwaltungshof, 1903 Regierungsrat und 1907 Geh. Regierungsrat. * Stollhoſen(Amt Bühh, 28. Jan. Der älteſte Bewohner unſeres Ortes, Pfarrer Oſterle, beging in ſeltener geiſtiger Friſche ſeinen 90. Geburtstag. Vor zwel Jahren konnte er ſein diamantenes Prieſterjubilaum felern. Er iſt der zweit⸗ älteſte Prieſter der Erzdiözeſe, der älteſte in Amt und Würden, ſeit 1889 iſt er ununterbrochen in Stollhofen tätig. * Blumberg b. Waldshut, 28. Jan. Hier brannte die Mühle des Landwirts Robert Rad völlig nieder. Die Fahrniſſe wurden ebenfalls ein Raub der Flammen. Die Gendarmerie hat eine Unterſuchung über den Brandfall vor⸗ genommen. 8 8 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichts ſälen Eein gemütlicher Zuchthänsler „Ich befinde mich wohl hinter Zuchthaus mauern; ich habe mein Beit und meln Eſſen; was will ich mehr?“ erklärte ganz vergnügt der etwa 25 Jahre alte Tagelöhner Friedrich Benzinger dem aufhorchenden Mannheimer Schöffengerſcht. Er iſt einer jener Menſchen, auf die das Zucht⸗ haus keinen Eindruck mehr macht, ſie machen zu jedem Urteil ein freundliches Geſicht. An einem der wenigen Tage ſeiner Freiheit ſchlenderte er morgens um ſechs Uhr mit ſeinen Komplizen am Katholiſchen Geſellenhaus vorüber und be⸗ merkte ein offenes Fenſter. Solcher Verlockung konnte er nicht widerſtehen; das wirkt auf ihn wie die Maus auf die Kaßz e. Schwupp! iſt er drin. Doch nur einen Koffer mit einem Vervlelfälflgungsapparat konnte er ſeinem Freund durchs Fenſter ſchieben.„Die Geſchichte mit dem Vervielfältigungsapparat war eine vervlelſältigte Dumm⸗ heit“ ſagt er pfifſig lachend. Der Apparat wanderte als Darlehnspfand durch verſchledene Hände, bis ſich end⸗ lich ein junger Mann als Käufer fand— und da holte ihn die Polizei!: s Benzinger erhlelt zwei Jahre Zuchthaus, ſein Freund, der Schmiere geſtanden, ein Jahr Gefängnis Aud zwei Hehler je drei Monate Gefängnis. Zufammenſtöße im Jungbuſch Ein zünftiger Totſchläger und ein richtiges Metz⸗ ger⸗Tranchlermeſſer zieren den Tiſch des Mann⸗ heimer Schöffengerichts. Die Zuſammenſtöße im Jungbuſch⸗ viertel tragen immer den Stempel kräftiger Arbeit: Blu! muß dabei fließen! An einem Novemberabend kam ein Gaſt in die Wirtſchaft Nennſtlel, der nicht das Bedürfnis hatte, etwas zu trinken, ſondern die Gäſte zu beläſtigen. Es war der 20 Jahre alten Hafenarbeiter Rechkemmer. Als der Wirt ihn vor die Tür geſetzt hatte, trat Rechkemmer Roll⸗ läden und Glastür der Wirtſchaft ein. Der Schwieger⸗ vater eilte dem Wirt zu Hilfe und begab ſich mit einem Tot⸗ ſchläger bewaffnet auf die Straße. Es kam zu einer Schlägerei mit dem Hafenarbeiter Rechkemmer, der den alten Mann zu Boden warf. Auf die Hilferufe ergriff Nennſtiel ein Tran⸗ chlermeſſer und verſetzte damit dem Rechkemmer einige Stiche, deren einer in die Lunge drang. Das Schöffengericht verurteilte den Wirt Nennſtiel wegen Körperverletzung zu dre Monaten Gefängnis, Rech⸗ kemmer zu 150 4 Geldſtrafe und den Schwlegervater zu 400 4 Geldſtrafe. 5 Schwere Zuchthansſtrafen für Straßenräuber In Schopfheim fond eine Sitzung des Großen Schoöf⸗ fengerichts Waldshut ſtatt, bei der u. a. der Ueber fall auf Bürgermeiſter Berger von Hog, der zwiſchen Hog und Happach im Sommer dieſes Jahres verübt worden war, zur Aburtellung gelangte. Drei vielfach vorbeſtrafte Ver⸗ brecher hatten den des Weges kommenden Bürgermeiſter angehalten und ihn zunächſt um Tabak angegangen, dann aber ausgeplündert. Einige Tage zuvor hatten ſie einen Einbruchsdiebſtahl verübt. Wegen eines weiteren Einbruchs⸗ diebſtahls hatten ſie ſich weiter zu verantworten. Das Gericht sprach Zu thausſtraſen von 6 Monaten bis zu 6 Jahren aus. Außerdem wurden den drei Uebeltätern die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von je 10 Jahren ab⸗ gelprochen. N Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabej Sportliche Rund ſchau Europameiſterſchaft im Eishockey Deutſchlands zweite Niederlage Die Kämpfe um die Eishockey⸗Europameiſterſchaft in Budapeſt wurden am Montag abend noch mit dem Treffen Italien— Ungarn 221(:1,:0,:0) fortgeſetzt. Die Italiener erfetzten mangelhafte Stocktechnik durch große Schnelligkeit und hierin waren ſie abſolut überlegen. Im erſten Drittel ſkorte Dr. Lator für die Ungarn. Italten glich kurz nach Be⸗ ginn des zweiten Abſchnitts durch Boncarelli aus und derſelbe Spie⸗ ler konnte im Schlußdrittel das Siegtor erzielen. Am Dienstag entfiel zunächſt wieder das Spiel Polen— Finnland, das die Polen wegen Nichtantretens der Finnen kampflos mit elner Wertung von 50 gewannen. Dann kam vor 1500 Zuſchauern das erſte Spiel des Tages zwiſchen Deutſchland und Tſchechoſlowakei(:2) zum Austrag, deſſen Ausgang für uns eine grenzenloſe Enttänſchung war. Nach den Leiſtungen des ganzen Winters durfte man ſehr große Hoffnungen auf die deutſchen Eishockeyſpieler ſetzen, die zahlrelche große Siege erfochten und eine ſtarke Stellung einnahmen. Mit den Spielern vom Rieſſerſee und Berlin mußte es nach der Papierform möglich ſein, bei der Europameiſterſchaft vorn zu enden, wenn nicht ſogar die Konkurrenz zu gewinnen. Aber weit gefehlt— genau das Gegenteil trat ein. Nach der Niederlage vom Montag gegen Oeſter⸗ reich waren immer noch Hoffnungen da, wenn das Spiel gegen die Tſchechoflowaket gewonnen wurde und Oeſterreich gegen die Tſchechen verlor, eine Theorie, die ſogar viel Wahrſcheinlichkeit für ſich hatte. Aber daraus wurde nichts, da Deutſchland von den Tſchechen ebenſo knapp wie am Vortage mit:2(:1.:0,:1) geſchlagen wurde. Deutſchland ſpielte mit Leineweber; Kreiſel, Sachs; Römer, Jaenecke, Gruber; Auswechſel: Rammelmeyer und Schröttle, alſo etwas ver⸗ ändert. Schiedsrichter war der Belgjer Poplimont. Der erſte Angriff Nömers wurde vom tſchechiſchen Torwart Peca geſtoppt. Gleich der nächſte Gegenſtoß— parallel zum Spiel gegen Oeſterreich— war ein Erfolg für den Gegner. Malecek riskierte einen ſcharfen Schuß und die Scheibe rutſchte unter dem ſich zu ſpät werfenden Leineweber ins Tor. Deutſchland kam dann auf, aber keine der Chancen konnte aus⸗ gewertet werden, zumal Peca im Tor ausgezeichnet hielt. Im zweiten Drittel war die Ueberlegenheit der Deutſchen noch ſtärker, trotzdem verlief der Abſchnitt torlos. Die Zuſchauer gaben ihren Sympathien Ausdruck, denn ſie proteſtierten mehrfach lebhaft gegen Entſcheidungen des Schiedsrichters, wenn dieſe gegen Deutſchland gerichtet waren. Der letzte Abſchuktt leitete mit den Rufen der Zuſchauer„Tempo Deutſchland“ ein und dieſe Rufe hielten bis zum Schluß an. Obwohl die Deutſchen das Spiel beherrſchten, blieben ſie ohne Glück, das nun einmal zum Sport gehört. In der 5. Minute konnte Malecek eine Vorlage von Hromata zum zweiten Tor einſchteßen— zur allgemei⸗ nen Ueberraſchung— und damit den Sieg ſicherſtellen. Wohl kam Jaenecke eine Minute ſpäter durch einen fabelhaften Durchbruch zum erſten Gegentor, aber es blieb auch das einzige, obwohl der deutſche Angriff immer wieder nach vorn kam und immer wieder von neuem das gegneriſche Tor bedrohte. Noch in der letzten Minute hatte Jaenecke eine große Chance, Peca war aus dem Tor, aber die Scheibe prallte vom Pfoſten zurück. Deutſchland hatte:1 verloren— und iſt damit endgültig ausgeſchieden. Fechten Anfängerſechten im Vadiſchen Turnkreis Der nordbadiſche Bezirk der Babiſchen Turnerfechter hielt ſeine erſte Fechtveranſtaltung in FFeudenheim bei dem dortigen Turn⸗ verein Badenla ab. Die angetretenen Prüflinge im Florett 34, von denen 23 die Prüfung beſtanden, im leichten Säbel 4, verrieten ein anſprechendes Können, was auf fleißige Winterarbeit ſchließen läßt. An dem Anfängſerfechten beteiligten ſich die Fechterſchaften des TV. 46 Mannheim. TV. 46 Bruchſal, Tgbe. Heidelberg, 02 Weln⸗ heim und Badenia Feudenheim. Im Florett waren die beſten Sim⸗ mendinger TV. 46 Mannheim 16 Punkte, Reibold 62 Weinheim 15 Punkte und Dubois Badenſa Feudenheim 18 Punkte, Im leichten Säbel von 62 Weinheim Freudenberg 1675 Punkte, Schmid 1895 Punkte und Fichtner 18 Punkte. * Das Säßelturnier in Monte Carlo Deutſchland hinter Italien Der zweite Tag des internationalen Fechtturnſers von Monte Carlo brachte das Säbelturnler um den Pokal des Fürſten von Monaco. Beteilint waren Deutſchland, Frankreich, Italien und Holland. Die deutſche Mannſchaft mit Cas mir, H. Thomſon und Moos gewann bis gegen Holland, ein bem unswerter Erfolg, da Holland anſchlleßend die Franzoſen:2 ſchlug. Beſonders interef⸗ ſant war das Treſſen Casmirs mit dem holländiſchen Altmeiſter de Jong, das der in glänzender Form fechtende Frankfurter mit:4 Touches an ſich brachte. Der mit großer Spannung erwartete Kampf Deulſchland—Italllen wurde zwar von Ftalien mit:2 ge⸗ wonnen, dennoch imponferte aber die Art, wie Casmir ſowohl über Gaudini wie über Marzi ſiegreich blieb, Selbſt die Franzoſen er⸗ kennen Casmir troß ſeiner Niederlage gegen Cattlau als einen der beſten ſrechter der Welt an. Das Treffen Itallen⸗Frankreich endeke :1 für Italien, ſodaß Itallen ohne Nlederlage uhr Deutſchland, Holland und Frankreich Sleger blieb. Fußball Deutſche Nationalelf unverändert Bundestrainer Nerz in München Dem am Sonntag in München ausgetragenen Endſpiel zwiſchen Bayern München und der Frankfurter Eintracht wohnte auch der Bundestrainer Nerz bei. Nerz kam in erſter Linie, um noch einmal die Spieler zu prüfen, die aus dieſen beiden Mannſchaften für dle deutſche Nationalelf gegen die Schweiz aufgeſtellt ſind. Nach dem Spiel äußerte ſich Nerz dahingehend, daß kein Anlaß beſtebe, dle Nationalmannſchaft zu änbern. Die beiden beſonders ſtark krlti⸗ ſterten Spieler Schütz und Pöttinger hätten heute wieder recht gute Leiſtungen geboten. Schütz ſei ein ſchneller, zuverläſſiger Verteldiger und auch Pöttingers Form ſei wieder ganz annehmbar. 5*:. Turnerfußball in Baden Dig. Man dach— TB. 40 Mannheim 224 Zu bleſem Brlvatſpiel mußte der Badiſche Turnermelſter mit 3 Erſatzleute antreten. Trotzdem zeigte die Elf eine geſchloſſene Mann⸗ ſchaftsleiſtuna und drückte dem Splel ihre Ueberlegenhelt aus. Mit :2 Toren mußte ſich die ſpielſtarke DK. Mannſchaft von Maudach gelchlagen bekennen. Gr. Molo ſport Generalverſammlung des Motorfahrer⸗Elnbs Mannheim In der am 17. Januar ſtattgefundenen Generalverſammlung kam in erfreulicher Weiſe die Einmütigkeit, die in den Reihen des Clubs herrſcht, voll und ganz zum Ausdruck. Dle Berichte des erſten Vorſitzenden Manes und des Sportleiters Kaſtner wur⸗ den ohne Debatten angenommen. Auch det Kaſſenberſcht wurde von der Verſammlung gutgeheißen Nach der Entlaſtung des Vorſtandes erfolgten die Neuwahlen und es darf als Zeichen allgemeiner Aner⸗ kennung der ſeitherigen Tätigkeit des Vorſtandes betrachtet werden, daß die Verſammlung einſtimmig den jeitherigen Vorſtand wählte. Die Neuwahlen, die fämtlich einſtmmig vorgenommen wurden, er⸗ gaben folgende Zuſammenfetzung des Vorſtandes: 1. Vorſitzender: Norbert Manes; 2. Vorſitzender und Sportleiter: Martin Kaſtner; Kaſſierer Fritz Bender; 1. Schriftführer: Fritz Boldt; 2. Schrift⸗ führer: Georg Leroy; Fahrwartobmann: Anguſt Maurer; Werbe⸗ leiter und Preſſechef: Wilhelm Gerber. Für das Sportfahr 1929 ſind mieder einige Veranſtaltungen vorgeſehen und vor allen Dingen ſoll wieder ber Tonrenfahrſport gefördert werden. N Aus dem Lader des Deulſchen Athletik⸗Sportoerbandes v. 1891 Mannſchaftsgruppenkämpfe im Ringen Großes Intereſſe wendet man in füddeutſchen Sporkkreiſen zen demnächſt beginnenden Maunnſchaſtsgruppenkämpfen zu, zuma 8 noch in neuer Gruppeneinteilung ausgetragen werden. Die ſeit⸗ herige füddeutſche Gruppe wurde in eine füdweſtdeutſche Gruppe und in eine Gruppe Bayern zerlegt, wie dies bei anderen Sport⸗ berbänden ſchon vor einiger Zeit geſchehen iſt. Durch dieſe neue Einteilung iſt mehr als bisher mit eifernder Arbeit der in Betracht kommenden Vereine zu rechnen, iſt es doch ketzt leichter möglich einen Titel zu erringen. Die füdweſtdeutſche Gruppe wird vom 4. Kreis, dem 6, und dem 15. Kreis gebildet. Der 4. Kreis, der ſich über die Pfalz und Nordbaden erſtreckt, ſtellt drei Ringermannſchaften (1. A. Kl. Pirmaſenz als Verteidiger des seitherigen ſüddeulſchen Meiſtertitels, Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen— ſeitheriger Kreismeiſter— und„Germania“ Weingarten. Im Gewicht⸗ heben ſchickt der 4. Kreis zwei Mannſchaften an die Front, und zwar den Kraftſportverein Lörrach und„Germania, Karlsruhe, Der 6. Kreis ſtellt ſe zwei Mannſchaften, der 15. Kreis je eine Mannſchaft, fodaß alſo insgeſamt ſechs Ringer⸗ und fünf Gewicht⸗ hebemannſchaften um den Titel„Südweſtdeutſcher Meiſter“ antreten werden Es dürfte den anderen Konkurrenten ſchwer fallen, an Pirma⸗ ſens und Ludwigshafen ungehindert vorüberzukommen, und o, wie die Kampfſtärke der letztgenannten beiden Vereine heute beſchafſet iſt, dürfte es ſchwer fallen, den Endſieger im Voraus zu nennen. Die Konkurrenz im Gewichtheben dürfte ein Dreigang zwiſchen München 1860, Würzburg und Vf. 86 Mannheim werden. Dem Beſſeren iſt der Erfolg zu wünſchen. K Kreismeiſterſchaft im Gewichtheben Die Anwärter um die Meiſterſchaft im 3. Kreis haben ſich von bisher neun um drei vermehrt, ſodaß alſo kür! fewells zwölf Mannſchaften in der Konkurrenz ſtehen. Damit iſt die Angleihung an die Oberliga im Ringen, wo ſich ebenfalls zwölf Rivalen treffen, hergeſtellt. Kreismeiſterſchaft im Boxen Die Kreismeiſterſchaften 1929 im Boxen werden in Frei hurg durchgeführt, und zwar am 9. und 10 März. Die Veranſtaltung geht unter der Obhut des Vereins Freibnr zer Fauſtkämpfer von ſtatten. 5 Tagung bes Rhein⸗Neckar⸗Gaues Die in Neckarau abgehaltene Tagung des Rhein⸗Neckargaues be⸗ ſtellte den neun Vorſtand wie folgt: Drees als Vorſitzender uns Geſchäftsführer, Führer als Sportwart. Biundo wurde zum Jugendwart ernannt, Ulmerich zum Boxwart und Pfeiffer zum Preſſewart. Küchler, Sattler und Tafel ſcheiden aus dem Vorſtand aus. Ihnen ſowie auch dem ſeltherigen Sportwart Drees wurde für ihre aufopfernde Tätigkeit im Intereſſe der guten Sache wärmſter Dank gezollt. Das für den 5. Mal geplante Gan⸗ feſt 17 vom Verein für Raſenſplele Mannheim durch⸗ geführt. 5 Weide woche! Nochmals elne üdetsus günstige Verkaufsgelegenhelt! verbreitung„ Werhek rat eee bliingen 6 verkaufsanzelgen eee 5 bedeutenden ERF OLT Anemeuneunmmmmununtlmt in der Nauen Mannheimer Zettung Nannheims melst gelesenes Blett Vertreterbesuch: 5 Telephon 24981—ů 5——————TTT——————————— deere erer Waſſerſtandobeobachtungen im Monat Januae * Adein Pegel 2428 e. 282 30 MNedat- Megel] 24. 28260 28 40. Sd. Baſel 2 80 08 0, 14% 14.14% 1 221 Tae nge.60.50.88 048 0470,42 Mannen. 30.80.8 2212 180 2 5 145 187.80.761,.70 Jagſifeld.00 8608 8885 680 9,00 545 Marau 53.588,59.54 8,21 8,89 d Mannheim.32.845.802.2021 210 Taub 14 1210 15% 400.08 Köln.28 12/1 27.318117 Herausgeber: Drucker und er Druckere! Dr. Haas Neue Mannheimer 8 2 m J H. Mannheim E 4. 2 erbinan . lrektlon Heyme. 5 . Kurt Fiſchei- Verantwortl. Redakteure Für Polltik: H. A. Meißner euflleton: Dr. S ner aufer—. und Lolsles Richard Schönſelber per! und Neues aus aller Wel: Widln Muler— Hanbelstell: Kurt Ehmer 5 Harich: und alles Hebriget Franz Kircher—Aelgen: Wia Füllen i 5 5 Nene Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Aus gabe Mittwoch, den 30. Januar 1829 Kapitalsbedarf der Viag Als pörausſichtlich Ve 2 Dividende der t. Induſtrle⸗Unter⸗ gmungen A, ſind für 8 im neuen Reichsetat 8 v. H. as Abtienkapital von 120 Mill. 4 eingeſetzt. Gleichzeitig wirs t, daß die ſortſchreitende Entwicklung der Viag eine Ka Dieſe ſoll etwa beabſichtgit, die Einzahlungen in vier Viag in öhüng erforderlich mache. Rei deren Höhe jeweils der von der Vi en zu zahlenden Dividende entſpreche. Beſchlüſſ. über die Dividende und die Kapitalerhöhung liegen t vor, doch wird von zuſtändiger Stelle ausge lin dem vorgenannten Sinne beſchließen werde. Die glerhöhung wird wahrſcheinlich mit zunächſt 25 v. H. Einzahlung nen werden, eventuell ſo, daß das Reich, als alleiniger „ Viag. die fälligen Dividendenbeträge ſtehen läßt und e Einzahlung verrechnet. Das würde alſo ungefähr einer 8 v. H. Dividende zige Kapital von 120 Mill. 4 9,6 Mill. 4 auf das erhöhte 1 kſprechend mehr ausmacht. Die Viag will auf dieſe Weiſe har vermeiden, auf direktem Wege mit ihrem Gelöbedarf an das heranzutreten. Der Zweck der Kapitalerhöhung dürfte die ng der weiter auszubauenden elektrowirtſchaft⸗ ſein. Insbeſondere ſoll die Leiſtunpsfähigkeit der Ag. ſtark erweitert werden. Auch andre Bauten(3. B. Kraftwerk Coſel] ſind bekanntlich in Vorbereitung. An eine land anleihe wird zurzeit nicht gedacht, 0 5 1 e 2 8 8 Zutkerprodukt ton und verbrauch in Frankreich Das Journal des Fabrieauts de Sucre mocht über dle Be⸗ wegung von Produktion und Verbrauch in den letzten 7 Jahren im Vergleich mit der letzten Vorkriegskampagne folgende Statiſtik [Vert in raffiniertem Zucker, Mengen in Tonnen ausgedrückt) auf: Spanne zwiſch ampagnen Einhe'miſche Produktion Verdrauch. 255 Verb 1913/14 717 819 710 868 + 6 755 19200 305 042 545 598— 240 551 278 278 726 034— 447 791 445 368 768 076— 332 708 446 778 744 044— 297 271 750 280 887 286— 86 956 878 545 881 168— 202 629 641 892 734 109— 902 717 780 806 879973— 9 107 5 franzöſiſche Zuckerproduktlon, die in 1918/14 noch ein Ueber⸗ 5 von 6756 Tonnen über den Verbrauch darſtellte, erweiſt ſeit⸗ dem gegenüber dem Bedarf einen Fehlbetrog, der ſich in den beiden letzten Kampagnen allerdings ſtark abſchwächte. Immerhin erſcheint der Augenblick noch fern, wo Frankreich über einen Zuckerüberſchuß für die Ausfuhr verefügt. Maßgebend hierfür wird der Zuckerkurs And der Rübenpreis fein. Badiſche Bank in Mannheim. Das Juſtirut bekuft die o. GV. in der die Bilanz für das Geſchäftsfahr 1928 zur Vorlage gelangen folk, auf den 29, Februar ein. Wie wir hören, hat die Bilanz⸗ ſitzung noch nicht ſtattgefunden, es dürfte jedoch vorausſichtlich mit der Gleichen Dioidende wleim Vorjahr(10 v..] zu rechnen fein g Berliner Handel wieder 12 v. H. Neben der Reichskrebit⸗ Keſellf t, die bereits in dieſen Tagen ihren Abſchluß vorlegt, wird Hie! er Handelsgeſellſchaft, wie ſtets, den Reigen der Großbank⸗ Abſchlüſſe eröffnen. Der AR. der Bank wird bereits in der nächſten Woche, am 7. Februar, zufammentreten, um die Vermögensauf⸗ stellung zu genehmigen. Wie die„B..“ hört, dürfte wieder eine Gewinnausſchüttung von 12 v. H. zur Ausſchüttung gelangen. Die Bilanzzahlen werden im großen und ganzen ein ähnliches Bild zeigen wie i. V, den Weg einer gleichbleibenden Divbdendenpolitik, denn auch in den beiden vorangegangenen Jahren war eine Dividende von ſe 12 v. H. perbeilt worden, nachdem in den erſten Jahren der Goldbilanz je 40 b. H. an die Aktionäre ausgeſchüttet wurden. Die Kursentwick⸗ lung der Handelsanteile in der letzten Zeit hatte bereits darauf Fingedeutet, daß mit einer Dividendenerhöhung kaum zu rechnen war. * SOberſchleſiſche Eiſenbahnbebarfs⸗Ach.— Wieder 5 v. H. Divi⸗ deude. Nachdem man bisher ziemlich unwidersprochen mit einer Dividendenſteigerung von—2 v. H. gerechnet hatte, iſt dem Ver⸗ nehmen nach in der AR.⸗Sitzung nur die Vor fahrsdivldende von 5 v. H. in Vorſchlag gebracht worden. Die Verwaltung hat, wie wir noch hören, den Vorſchlag einer nur öproz. Dividende mit den in der letzten Zeit eingetretenen Lohnſteigerungen begründet. Auch die deutſch⸗polniſchen Handelspertragsverbandlungen laſſen die Zukunft unſicher erſcheinen, ſo daß man, obwohl vielleicht zahlen⸗ mäßig eine höhere Dividende hätte gezahlt werden können, davon Möſtand genommen habe. Zum Zuſammeunſchluß Vereinigte Waggon Köln— Waggon⸗ labrik Gebr. Gaſtell Mainz. Unſere Mitteilungen über die Ver⸗ ſſchmelzung der Gebr. Gaſtell GmbH. in Mainz⸗Mombach mit der Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken Ach. in Köln iſt noch nach⸗ utragen, daß die Ber. Waggon Köln zur Durchführung dieſer ltlon das Alk. von 11 auf 12,65 Mill.„ erhöhen wird. Die deu zu ſchaffenden 15 Mill. Aktien werden für Einbringung es Unternehmens an die bisherigen Inhaber von Gaſtell abgeführt. Durch die Verſchmelzung ſei eine erhöhte Witrtſchaft iche eit infolge Zufammenfafſung der Betriebe möglich. Während das Werk Killing u. Sohn in Hagen in den nächſten Tagen tillgelegt wird, bleiben die Kölner, Düſſeldorfer und auch Mainzer Anlagen im bisherigen Umfange beſtehen. Ueber die Düſſeldorfer Aulagen ſchweben Erwägungen. Die Reichsbahnquote der Vereinigten Geſellſchaft beträgt nunmehr 17 v. H.(bisher Köln 48,5 v.., Mainz⸗Mombach 3,5 v..). Das Mainzer Werk wird als„Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken AG., Wert in Mainz“ weitergeführt. Von der Mainzer Geſellſchaft weren die Herren Al⸗ ert Gaſtell Or. Albert Kirnberger und Dipl.⸗Ing. Otto Gaſtell die Leitung des Mainzer Werkes weiterführen und gleichzeitig in den Vorſtand des vereinigten Unternehmens eintreten. Weitere drei Herren der Familie Gaſtell in Mainz werden in den AR. der Ver⸗ ginigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken AG. in Köln eintreten. „ Weſtfäliſche Eiſen⸗ und Drahtwerke zu Herne bei Langendreer. Dividendenverdoppelung. In der Ag. ⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der b, HW. am 28. Februar gemäß den Beſtimmungen des mit det Ber ⸗ elnigte Stahlwerke A. abgeſchloſſenen Vertrages die Ver⸗ zeilung einer Dividende von 5,5(i. B. 2,5) v. H. für das GJ. 1928 Vorzuſchlagen. „ Berg⸗eckmann⸗Selde Ach. Altena. Die. GB., in ber 48 582 800„ AK. vertreten waren, genehmigte den Aöſthluß und deſchloß. aus dem Reingewinn von 1817 582& 500 000 4 der Re⸗ ſerve II zuzuführen, dann die Divldendenzahlung mi. 6 v. H. auf das alte AK. von 16 Mill. 4 aufzunehmen und 157 583 4 vorzu⸗ ragen. Die neuen 4 Mill. 4 Sta ſind erſt für das laufende Ge⸗ ſchäftsſahr am Gewinn beteiligt. Neu in den AR. gewählt wurde der bis zum 30. September 1928 dem Vorſtand angehörende Gen. Dir. Mer witz. Wie die Verwaltung noch mitteikte, iſt der Auf⸗ Wwagsbeſtand zur Zeit gut und gibt dem Werk volle Beſchäftigung guf mehrere Monate. Das AK. foll demnächſt wieder an der Börſe eingefünr. werden. „ Elektrizitätswerk Illingen.⸗G., Jüfugen[Saar]. Die mit 450 000 Fr. arbeitende Geſellſchaft weiſt für das am 30. April 1928 Abgelaufene Geſchäftsfahr einen Ver hluſt von 7809 Fr. aus. Die Geſellſchaft gehört zum Jutereſſenbereich des R. W. E, waz auch Jarin zum Ausdruck kommt, daß in der.⸗V. Betriebsdirektor A. Jakobs(Eppelborn) in den Vorſtand beſtelt und in den A. R. Rechtsanwalt Dr. W. Grave Eſſen gewählt wurde. Außerdem er⸗ gag die.⸗R.s Neuwahlen di Zuwahl von Bürgermeiſter Doppler⸗ Uingen, Reglerungsrat Karl Roth ⸗ Ottweiler und Oberingenieur „Dehler ⸗Eſſen. In der Bilanz erſcheinen u. a. Kreditoren mit 358 400 Fr., B Hulggen; niamhbaben und Debitoren 79 000 Fr., Grundſtücke, Kr, Ausbreitung preußischer Elektro-Intereſſen führt, daß Damit verfolgt die Berliner Handelsgeſellſchaft Preußens Elektrizitätspläne in Mitteldeut'chland Zu den Meldungen, wonach der Elektrozweckver band Mikteldeuktſchland in eine.⸗G. unter ſtarker Beteiligung der Preußiſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G. umgewandelt wer⸗ den ſoll, hört die K. Z. an zuſtändiger Stelle, daß dieſer Plan in der Tat beſteht, wenn er auch erſt in abſehbarer Zeit, vielleicht bis Ende des Jahres, zur Ausführung kommen wird. Die neue mitteldeutſche Geſellſchaft würde! als großes Verteilungsunternehmen aufgezogen werden und die im dortigen Kreis beſtehenden Anlagen zu über⸗ nehmen haben. Um die zwiſchen der Großverteilung und der Groß⸗ erzeugung(Preußiſche Elektrizitäts⸗A.⸗G.]) erwünſchte enge Fühlung herzuſtellen, würde man wahrſcheinlich einen Aktlenaustauſch zwichen der neuen Geſellſchaft und der Preußiſchen Elektrizitäts⸗ .⸗G. vornehmen. Das Kapital der neuen Geſellſchaft iſt mit etwa 30, Mill. R. in Ausſicht genommen, davon würde die Preußiſche Elektrizitäts-.⸗G. vorausſichtlich eine Sperrminderheit von min⸗ deſtens 2520 v.., alſo etwa 7,8 Mill. R. Aktien, erhalten. Da ein Par ſch in Frage kommen dürfte, müßte die Preußiſch⸗ Elektrizitäts mindeſtens in dieſer Höhe neue Aktien aus⸗ geben. Eine zwierigkeit, mindeſtens aber eine Verzögerung der Transattlon dürfte darin liegen, daß ein Geſetzes änderung für den, Austauſch von Aktienpaketen zwiſchen beiden Geſellſchaften notwendig wäre, da eine Veraußerung von Aktten der Preußtſchen [Elektrizitäts⸗A.⸗G. nur mit Zuſtimmung des Landtags erfolgen darf. [Auch ſonſtige wle rigkeiten dürften noch durch Intereffenverſchied en⸗ heiten bei den Zweckverbandsmitgliedern zu überwinden ſein. Im Verſorgungsgebiet des Zweckuerbandes, der bisher im weſent⸗ lichen eine Einkaufsgemeinſchaft darſtellte, befinden ſich übrigens auch einige kleinere Kraftwerke, die aber laut Vertrag mit der Preußiſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G. nicht erweitert werden dürfen, ſo daß die neu⸗ zugründende Gefellſchaft nach wie vor Stromabnehmer der Preußi⸗ ſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G. bleiben würde. :? Mißerfolg der England⸗Anleihe der Voralberger Illwerke. Die 2 Mill Pfund⸗Anleihe der Voralberger Illwerle Ac. hat in London einen großen Mißerfolg zu verzeichnen. Etwa 88 v. H. der Anleihe mußten die Emmiſfionshäuſer übernehmen und die Anfangs⸗ notis wurde mit einem Disagio, von 3 v. H. durchgeführt. Man iſt in London allgemein der Anſicht, daß die gewährte Rendite zu niedrig ſei E. F. Ohle's Farben AG. in Breslau. Die H. genehmigte den Abſchluß(Gefamtverluſt 117605„4. Die Verwaltung führte anz, daß die Verhandlungen wegen einer Intereſſengemein⸗ ſchaft mit entem angeſehenen gleichartigen ausländiſchen Wert, die auf Verbilligung der Selbſtkoſten und Erhöhung des Abfatzes hinztelen, noch im Gange ſelen. Es beſtehe berechtigte Hoffnung, daß ſie in nicht zu ferner Zeit zum Abſchluß kommen. Die Verwaltung hat ſich auch mik der Frage beſchäftigt, ob angeſichts der Lage nicht eine Herabſetzung des Aktienkapitals unter entſprechender Wieber⸗ erhöhung vorzunehmen iſt. Der Zeitpunkt hierfür wird jetzt noch nicht für geeignet gehalten. Die Preiſe ſind nach wie vor infolge des in⸗ und ausländiſchen Wettbewerbs ſehr gedrückt, ſo daß die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr von der erhofften Beſſerung der Verkaufspreiſe abhängig ſind. Sb wenbranerei.⸗G. in Waldshut.— Stillllegung und Ver⸗ pachtung. In der geſtern in Mannheim abgehaltenen o..⸗V. der Löwenbrauerei.⸗G. Waldshut gedachte der Vorſitzende der ver⸗ ſtorbenen langjährigen Al⸗R.⸗Mitglieder.⸗A. Dr. Roſenfeld und Brauereibeſitzer Dietſche. lebigt. Nach Vornahme der erforderlichen Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen verbleibt ein Reingewinn von 4972(30 712)., der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Nachdem die Maj o⸗ tät den Beſiger gewechſelt hat, wurden in den neuen.⸗R. Mitglieder der Famflie A. Bilger u. Söhne, Gotkmadin⸗ gen delegiert. Die.⸗V. beſchloß die Aenderung der Firma in Löwenbrauerei.⸗G. mit dem Sitz in Gotimadingen. Ferner genehmigte die.⸗V. den Abſchluß eines Pachtvertrag 8 mit der Brauerei A. Bilger u. Söhne, nach dem die eigene Bier⸗ produktion ſtillgelegt wird und die Bierbelkeferung der Kundſchaft Gottmadingen überlaſſen wird.. Die Auswirkungen des Eiſenkonfliktes Nordweſt laſſen ſich am ſüddeutſchen Eiſenmarit zwar immer noch nicht in ihrem vollem Um⸗ fange übersehen, ſie ſcheinen aber doch nicht von erheblicher Bedeutung zu ſein, denn es ſind keinerlei Preis veränderungen einge⸗ treten. Rach der Stimmung der Mehrzahl der Eiſenerzeuger glaubt man ſolche auch nicht erwarten zu ſollen, wenn auch vielleicht kleinere Korrerturen in den Ueberpreiſen erſolgen ſollten. Man ſteht darüber hinaus auf dem Standpunkt, daß es bei der außerordentlichen Seille in der weiterverarbeitenden Industrie auch kaum zu verantworten wäre, wenn Preiserhöhungen verſucht werden würden, wenngleich in dieſem Zuſammenhange geſagt werden muß, daß der Auslands ⸗ markt außerordentlich ſeſt iſt und nach kleinen zwiſchenzeitlich er⸗ folgten Abſchwächungen immer wieder ſeine Feſtigkeit und das erhöhte Preisniveau von früher zurückgewonen hat. Abrufe ſollen nach den ſeltens des Auslandes vorliegenden Berichten ſehr ſtark ſein, ſodaß die häufig für Export in Frage kommenden Auslandswerke ſehr'us⸗ gedehnte Lieferfriſten beanſpruchen und für einzelne Produlte ſich überhaupt vom Markte zurückgezogen haben. Für die deutſche Eiſen⸗ induſtrie liegt infolge der beſchränkten Qnote, die durch das Inter⸗ nationale Rohſtahl⸗Kartell den deutſchen Werken ffür den Export zugebilligt worden iſt, liegt allerdings dieſe ſtarke ausländiſche Nach⸗ frage nicht vor, ſodaß die Vorteile zieſes Kartell für ſte überhaupt fragwürdig erſcheinen. Es iſt zu hoffen, daß bei den demnächſt begin⸗ nenden Verhandlungen wegen Erneuerung der Internationalen Roh⸗ ſtahlgemeinſchaft es den deutſchen Werken möglich wird, eine höhere Quote zu erlangen. 5 „Das In land geſchäft liegt ſehr ſtill, wail infolge des Dar⸗ niederliegen des Baumarktes— das einmal ſalſonmäßig bedingt iſt, daneben aber auch auf die Kapitalnot zurückzuführen iſt— die Anfor⸗ derungen geringer wurden, dann aber auch, weil vor Ausbruch des Konfliktes erhebliche, teils über den Bedarf hinausgehende Mengen gekauft worden ſind, ſodaß jetzt die Kaufluſt naturgemäß gering iſt. Die Speeifikationen auf getätigte Aöſchlüſſe find teilwelſe nur ſchwer hereinzuholen. 5 Wie für Eiſen haben auch die Prelſe der übrigen ſyndielerten Produkte wie Grobbleche und Röhren keinerlei Preisverände⸗ rung erfahren. Der einzige nichtſyndizierte Axtikel des Eiſengroß⸗ gewerbes, Feindlech, iſt im Preiſe ſehr gedrückt: auch hier läßt die Nachfrage zu wünſchen übrig. Der Abſatz ab Lager bewegt ſich in die Rohstahl Gewlnnung a In Beutschland 1111.) 20 LA n Die Regukarien wurden einſtimmig er⸗ Der Rückgang des engliſchen Kohlene sports im Jahre 1928 Starke Wertverminderung— Die Bedeutung der Kohlen⸗ ausfuhr nach Deutschland Der engliſche Kohlenexport ging im Dezember v. Is. in Stel kohlen auf(alles in 1000 4184,4(November 4231,83) und ins und Patentlohlen auf 312,7(382,5) zurück. Die Ablieferungen Bunkerkohlen verminderten ſich von 1508,6 auf 1952,1. 5 Der Export in Anracit⸗, Dampf⸗, Gas⸗, Haus⸗, Patenkohle und Koks ging in den einzelnen Monaten des Jahres 1928 mengen⸗ und wertmäßig folgendermaßen zurück: in in 1000 To. 4452, 3584, 477,7 3615, 4344/0 3408, 507,8 4039, 413,8 Juli Auguft September Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai Jun .2 34. 4 74 4389,90 fenen Jahre der Menge nach nur um 615, dem Werte nach infolge der Schwere des internationalen Wettbewerbs um 6453,7 zurückgegangen, Günſtig hat ſich die Ausfuhr nach Deutſchland entwickelt: in 1000 To. in 1000 To. 330,7 228,1 99 454,9 305,5 375,2 244.8 430,6 276,8 480,6 318,2 5 Juni 435,2 285,6 Dezember 440,9 1. 1928: 538,3 350,1 1927: 421,6 8106, Dem vorerwähnten Rückgang der Geſamtausſuhr ſteht beim Ex⸗ port nach Deutſchlanb demnach mengenmäßig eine Steigerung um 126,7 und dem Werte nach eine Zunahme um 448,5 gegenüber. Der Kohlenabſatz in Deutſchland iſt für England bedeutend loh⸗ neupder als in den umſtrittenen fkandinaviſchen Gebieten, da die Engländer ſich dort den außerordentlichen niedrigen Angeboten des polniſchen Kohlenbergbaues anpaſſen müſſen. In Deutſchland no⸗ tieren in den umſtrittenen Gebieten die Erlöſe etwa 3„ bis 5 le Tonne unter den offiziellen deutſchen Syndikatsnotierungen, Juli Auguſt September Oktober November Januar Februar März April Mai 444.0 Seems 8. Die Verlängerung des MRheiniſchen Braunkohlen⸗Sundikats. Wle angekündigt, beſchloß die Geſellſchafterverſammlung des Syndi⸗ kats am 29. Januar, das Syndikat auf der bisherigen Vertrags⸗ grundlage um 15 Jahre, alſo bis zum 31. M6. 1945(das Syn⸗ dikat läuft am 31. März 1930 ab) zu verlängern. Nicht ver⸗ treten waren in der Verſammlung die Gewerkſchaften Marig⸗Glück, Berggeiſt und Lucretia, die zuſamen ungefähr 4 v. H. der Geſamt⸗ beteiligu des Syndikats ausmachen. In Syndikatskreiſen rechnet man damit, daß wenigſtens Maria⸗Glück in der nächſten Zeit der Verlängerung des Syndikats zuſtimmen wird, Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat.— Zur Wahl des Schiebsgerichts⸗Obmanns. Wie verlautet, ſollen die zwel Schleds⸗ richter in dem ſchwebenden Verfahren freie Zechen gegen Hütten⸗ zechen ihre Wahl des Obmanns auf drei Herren beſchrämtt haben, die allerdings noch die Genehmigung ührer Behörden zur Ausübung der angetragenen Tätigkeit formell einholen müſſen. Man glaubt, mit der Benennung nunmehr umgehend rechnen zu können. Der Zementbund gegen ein internationales Zementfartell. Die Zementinduſtrie hat ſich 1928 darauf beſchränkt, hinſichtlich einzelner Auslandsmärkte zeitlich begrenzte und leicht lösbare Sonderab⸗ machungen zu treffen. Nach dem Bericht des Zementbundes würde der deutſchen Zementinduſtrie der Beitritt zu einem internationalen Kartell gegenwärtig keinen Nutzen bringen, da bei dem erſchwerten Auslandswettbewerb und dem geringen, 1928 nur 7, Millionen To. betragenden Inlondsverbrauch nur eine unzulängliche Kapazitäts⸗ ausnutzung möglich wäre, die ſich in höheren Geſtehungskoſten als bei den ausländiſchen Werken auswirken müßte. Der ſüsooͤeutſche Eiſenmarkt engen Grenzen und kann aus den Hanler lagern mit Heichtig⸗ keit befriedigt werden, bei deuen ebenfalls keinerlei Preisänderung zu verzeichnen iſt. 4 Im Röhrengeſchäft iſt der Abſatz zurzelt ebenfalls außer⸗ ordentlich langſam, was teilweiſe auch mit den Wikterungsverhält⸗ niſſen zuſammenhängt, die eine Verlegung beeinträchtigen. Während auch hier in Deutſchland keine Preisveränderungen zu verzeichnen ſind, iſt auf dem Auslands markte eine ſtarke Preis e r 5 öhung erfolgt, nachdem ein Zuſammenſchluß der engliſch⸗ame⸗ rilaniſchen und polniſchen Werke mit den bisher ſchon in enger Zu⸗ ſammenarbeit ſtehenden deutſch⸗franzöſiſchen Werken zuſtandegerom⸗ men iſt Das bisher noch außerhalb des internationglen Röhrenver⸗ bandes ſtehende kleine holländiſche Werk iſt bekanntlich in⸗ zwiſchen in die Vereinigung eingetreten. Der Internationn.e Röhrenverband bildet nunmehr eine Vereinigung, wie ſie in der In⸗ düſtrie in ſolchem Maße und in ſolcher Geſchloffenheit noch nicht dageweſen iſt. Es iſt dem Verband möglich geweſen, die A u 8⸗ kandspreiſe, die bisher alletdings Kampferpreiſe waren und den Werken erhebliche Ver luſte brachten, ganz erheblich, teilweise über 20 v. H. hinaufzufetzen In Weiß blechen iſt die Nachfrage in ketzter Zeit etwas ſtärker gworden, was mit den Abſchlüſſen der in ſtändig wachſendem Maße Weißblech verbrauchenden Konfer ven induſtrie zufammen⸗ hängt. Die Preiſe blieben unverändert. Als Regulator für die deut⸗ ſchen Weißblechpreiſe, deren Produktion in nur ſehr wenig Händen liegt, dienen die e ngliſchein Preiſe. Die deutſchen Erzeuger paſſen ihre Preiſe den engliſchen Verkaufspreiſen jeweils derart an, daß ſie ſtets etwas unter dieſen Preiſen liegen. Sie ſind dazu umſo cher in der Lage, als der deutſche Zollſchutz von 5,50/ per 100 g. ihnen ge⸗ nügenden Spielraum läßt. Der gegenwärtige Preis beträgt etwa 7,50 Mark ver Doppelktſte, Baſis J. E. L. Der beſtehende Bedarf kann im übrigen leicht von deutfſchen Werken gedeckt werden. Eine kütrsliche Angabe eines großen deutſchen Handelsblattes, daß die enoliſchen Weißblechpreiſe billiger ſeten als die deutſchen und zollfreien Einfuhr beſtehe, beruht auf einem offenbaren Irrtum, auch haben B. 1 gugsverhandlungen mit der engliſchen Weißblechinduſtrie nicht delt⸗ N gefunden, noch ſind ſie beabſichtigt⸗ 2 2 Die Montan Induſtrie der Saar 1928 Produktionsanſſchwung— Rückgang der Ausfuhr a nach dem Reich Bet einer Steigerung der Leiſtungsfähigkett der Hochöfen von 5625 Tonnen Ende 1927 auf 5970 Tonnen Ende 1928 ſtieg die Roh⸗ eiſenerzeugung bes Saargebiets 1928 auf 1,93 Mill. To. gegenüber 1,77 Mill. To. im Vorjahre. Auch die Roheiſenproduktion weiſt im gleichen Zeitraum eine faſt 10 proz. Steigerung von 1,89 Mill. auf 2,07 Mill. To. auf. Während die 1,37 Mill. To. betragende Roheiſen⸗ gewinnung des letzten Vorkriegsfahres erheblich überſchritten iſt, liegt die Rohſtahlgewinnung, die 1019 mit 0,71 Mill. To. ihren Tief⸗ punkt erreichte, nur noch 0,006 Mig. To. unter dem Ergebnis von 1913. Der erfreuliche Produktionsaufſchwung war jedoch 1928 von einer Preisverſchlechterung begleitet. Die Anfang 1928 einſetzende Konjunkturverſchlechterung im Reich hatte einen ſtarken Rückgang der ſaarländiſchen Ausfuhr nach dem Reich zur Folge, der gegenüber dem Vorjahr allein bei Stab⸗ und Formeiſen und Eiſenbahnober⸗ material vgn Januar bis einſchließlich September 1928 17,8 Mill. 4 ausmacht. Nur unter harten Preisopfern konnte für den Abfatz⸗ verluſt Erſatz auf anderen Märkten gefunden werden, wobet ſich er⸗ neut zeigte, daß der franzöſiſche Markt trotz des freien Zugangs der Saorproduktion infolge der Zollunſian für keine der Großinduſtrie⸗ zweige des Saargebiets ausreſchende Ab ſatzmöglichkeiten bietel. Frachtenmarkt Duisburg- Ruhrort 29. Fannar Das Geſchäft an der heutigen Börſe war im großen uns ganzen 1 unvrändert. Frachten, und Schlepplöhne erlitten keine Aendern N * 0 1 8 4 2 N N r l e e * Die Geſellſchaſt weiſt für das am 81. Dez. 1928 beendete Geſchäfts⸗(ganzen Jahr 1928 wurden insgeſamt eingeführt 29 880 955 To, im Wert a eee eee eee e eee eee rr les * Mittwoch, den 30. Januar 1928 Neue Maunßeimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 28 Amerikaniſches Freigabegeſetz Rechtzeitige Anmeldung Som Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes [E..) wird uns mitgeteilt: Zahlreiche Eigentümer von in den Ver⸗ kinigten Staaten von Amerika beſchlagnahmten Werten ſcheinen ſich über bie Folgen im unklaren zu ſein, die die Unterlaſſung der rechtzeitigen Stellung des Freigabeantrages nach dem Freigabe⸗ geſetz nach ſich zieht. Die Freigabe erfolgt nur dann, wenn ein ſormgerechter und friſtgemäßer Antrag an den omerikani⸗ ſchen Alien Property Cuſtodian geſtellt iſt. Ver Antrag muß bis zum 10. März 1929 in Waſhington eingereicht ſein. Er muß alſo ſpäteſtens Mitte Februar abgeſand werden. Wird er nicht friſtgemäß und formgerecht geſtellt, ſo geßt der Anſpruch auf Ausfolgung des Eigentums endgültig verloren.— In der gleichen Weiſe anzumelden ſind auch Vermögenswerte, die in dem bekannten Rechtsſtveit zwiſchen dem Britiſchen Public Truſteo und dem Alien Property Cuſtodian befangen ſind. Zahlreiche Intereſſenten ſchei⸗ nen der irrtümlichen Anſicht zu ſein, daß diesbezügliche Freigabe⸗ anträge vor der Prozeßenſcheidung nicht erforderlich ſind.— Bis zum gleichen Ausſchlußtermin iſt auch die Freigabe zu beantragen für die Baltimore und Ohio Common⸗Shares⸗Zertifikote, auf Na⸗ men der Deutſchen Bank, und die Pennsylvania Shares⸗Zertlifkate, auf Namen der Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, Nord. Bank, M. M. Warburg u. Co. Auch dieſe Freigabeanträge müſſen, ſoweit noch nicht geſchehen, unverzüglich çeſtellt werden. Dabei ſiſt die ſchriftliche und bealaubiate Zuſtimmungserklärung laſſent) derfenigen deutſchen Bank beizubringen, auf deren Namen die Shares ausgeſtellt ſind. * Strusturänderungen im Nordwollekonzern. Wie von der Nyrd⸗ deutſchen Wolllämmerei u. Kammgarnſpinnerel AG. in Bremen mit⸗ getellt wird, wurde das Grundkapltal der im folgenden genannten Betriebsgefellſchaſten der Norddeutſchen Wolllämmerei und Kamm⸗ garnſpinnereti auf 20 000 exabgeſetzt, weil die Höhe des Kapitals nicht mehr dem W̃ er Betriebs eſellſchaften entſprechen: Bi ſchoff(bisher 500 000& Kapital), Sternwollſpinnerei Bahrenfeldt(, Kammgarnſpinnerei Eiſenach(250 000), Mühr⸗ Haufen(200 C00), Langenſalza(150 600), Glücksbrunn(120 000) und brik Fulda— In der am 25. Januar F. J. ſtatt⸗ gehabten Verhandlung vor dem 3. Zivilſenat des Reichsgerichtes über die von der Kammgarnſpinnerei Eiſenach und vier weiteren Spin⸗ gereien im Reiche geen das Urtel, des 8. Zivilſenats des Kammer⸗ gorichts in Berlin vom 27, März 1928 eingelegte Revſion wurde zu umagunſten der Kammgarnſpinnerei Eiſenach uſw. entſchieden. Das Reichssericht hat die Reviſton verworſen. Es handelt ſich um den mehrjährioen Streit des Nordwollekonzerns um die Cültigkreit von Jam 25. Mai 1927 von der Schlichter“ ammer gefällten Schiedsſprüchen, die in Zuſammenhaug ſtehen mit den Nordwolle konzern einde⸗ führten Leiſtungslohnſyſtem; öeſe beiden Schiedstprüche waren vom Deutſchen Teytilarbeiterverband und vom Chriſtlichen Textilarbeiter⸗ verband angenommen, vom Norswollekonzern abgelehnt worden. Die letzte Inſtanz hat nun die beiden Schiedsſprüche für zurecht beſtehend erklärt. 5 „ Zuſammenarbeit Sthicht.—Margarine⸗Uni. Zwlſchen der Georg Schicht AG. in Auſſig und der Margarine⸗Unie in Rotterdam iſt ein Abkommen abgeſchloſſen worden, wonach die beiden Konzerne in Intereſſengemeinſchaft treten. Präſtdent Dr. Heinrich Schicht und Vizepräſedent Georg Schicht werden in die Direktion der Marcarine⸗Unie gewählt werden. Außerdem errichtet die Margarine⸗Unie in Berlin eine Tochtergeſell⸗ ſchalt für Deutſchland und die oſteuropäiſchen Staaten. Die Leitung dieſes Unternehmens wird Georg Schicht übernehmen, der von Auſſig nach Berlin überſiedeln wird. Zwiſchen den beiden Konzernen iſt eine enge Zuſammen arbeit vorgeſehen. Die Margarine⸗unſe in Rotterdam, welche in London eine Schweſter⸗ geſellſchaft beſitzt, verfügt über ein Kapital von 110 Millionen Gulden Sta. und 100 Mill. VA. Das Kapital der Unie wird nun⸗ mehr von 110 auf 150 Millionen Gulden erhöht werden. ind 1 Laut„Morgenbladed“ hat die Margarine⸗Unie ein großes Aktien⸗ paket und damit die Kontrolle über die Vorſur⸗Margarine⸗ fabrik für.8 Mill. Kr. erworben. Terra Film ⸗A.⸗G.— Verlnſtabſchlyß. Für das abgelaufene Geſchäftsfahr ergihßt ſich nach den erforderlichen Abſchreibungen ein Nerluſt von 19 743 R.(i. V. aus 83 405 R. Reingewinn 6 v.. Dipid onde), der mit der unbefriedigenden Lage in der Filminduſtrie begründet wird. 5 Geſtiepener Reingewinn. fahr mit 1825 Mill. Dollars einen um 1,866 Mill. Dollars höheren Reingewinn aus als im Vorfahre. Die Geſellſchaft betreibt belanne⸗ lich auch in Deutſchland ein ausgedehntes Geſchäft. Der Abſatzin Deutſchla nd, der bereits jetzt jährlich 4 Mill.& überſteigt, ſoll laut einer Mitteilung der Gillette⸗Verwaltung in nächſter Zeit noch beträchtlich ausgebaut werden. Inveresk Paper Co. Nach einer Londoner Meldung ſchließt das Unternehmen, das bekanntlich vor mehreren Jahren ſchon die früher Stinnesſchen Zellſtoff⸗Intereſſen, u. a. die Koholyt AG., itbernommen hat, das Geſchäftsjahr 1928 mit einem Rohgewinn von 493 950(i. V. 375 634) Pfund Sterling ab. Nach reichlichen Abſchrel⸗ bungen ſoll wieder eine Halbjahrssipidende von 12.25 v. H. verteilt werden, was alſo einer Jahresdividende von 85 v. H. ent⸗ ſprechen würde. 124 200(95 493) Pfund Sterling werden auf neue Rechnung vorgetragen. :2 Hamburg ⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. In der Sitzung des AR. wurde beſchloſſen, der auf den 21. Februar ein⸗ zuberufenden GV. die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. vorzuſchlagen. :2 Einzelhandel tegen Debewa. In der Milgliederver⸗ ſammlung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhand is wurde die Debewa⸗ Angelegenheit ausführlich beſprochen und folgende Entſchließung gefaßt:„Die Hauptgemeinſchaſt des deutſch en Einzelhandels hat ſich in ihrer Mitgliederverfammlung am 24. Jan. mit der Geſchäftsverbindung der Leonhard Tletz AG. und des Debewa⸗Koeſter⸗Michael⸗ Konzerns beſchäftigt. Da die Hauptg meinſchaft nur Verbände und keine einzelnen Firmen, alſo auch nicht die Firma Leonhard Tietz zu Mitgliedern hat, beſteht keine Möglichkeit zu direkten Schritten gegenüber dieſer Firma. Die Haupt⸗ gemeinſchaft hält aber dieſen Zuſammenſchluß für unvereinbar mit der vom geſamten Einzelhandel vertretenen Auffaſſung von der un⸗ lautern Konkurrenz der Debewa, die ſich zu Unrecht als eine Beamten⸗ wirtſchaſtsorganiſation bezeichnet und die Verbraucher durch ku ſche Firmierung über ihren geſchäftlichen Charakter irreführt. Das Vor⸗ gehen der Leonhard Tietz Ach. bedeutet danach eine Verletzung von Grundauffaſſungen des Berufs und eine Geſähröͤung des bisherigen Zuſammenwirkens aller Gruppen des privatwirtſchaftlichen Eingel⸗ handels, das auch in Zukunft dringend notwendig iſt“. :2 Aus der Kunſt eiden⸗Induſtrie.— Zunüchſt keine Ver⸗ handlungen mit dem Ausland. Zu den Meldungen über eine Ver⸗ ſtändigung mit der gusländiſchen Kunſtſeiden⸗Induſtrie, insbeſondere mit der Socle de Chatillon, erfahren wir von maßgebender Sei Haß gegenwärtig überhaupt keine Einigungsrerhandlungen ſtattſin den. Die deutſche Kunſtſeideninduſtpie verharrt nach wie vor in ihrer Abwehrſtellung gegenöber der ausländiſchen Konkurrenz und wartet den Erfolg ihrer Preismaßnahmen, die bekanntlich zur Aufgabe einer feſten Preisſtellung ſeitens der deutſchen Kunſtſeiden⸗ konventionen geführt haben, vorerſt ab. Sie hat daher, zumal auf dem Inlands markt keine erfreuliche Belebung des Abfatzes ein⸗ getreten iſt und dle Preiſe ſich gegenwärtig nach Angebot und Nach⸗ frage auf einer gewiſſen feſten Linie bewegen, z. 3. keine beſondere Pr⸗ anlaſſung zu Verſtändigungsverhandlungen. * Saarlänbiſche Ausfuhr nach dem Reich. Nach der Reichsſtatiſtik über den Handelsvertehr zwiſchen dem Saargebiet und dem übrigen Reichsgebiet belaufen ſich vom Januar bis einſchlleßlich November 1928 die Sagrausſuhr nach dem Reich auf 2 375 145 To., die Einfuhr auf 884 426 To. Ohne dieſen bedeutenden Abſatz in Deutſchland, zu deſſen Aufnahme ſich die franzöſtſche Volkswirtſchaft gänzlich außer⸗ ſtande zeigt wäre die Saarproduktion längſtens zum Erliegen ge⸗ kommen. 5 s Oeſterreichs Außenhandel 1928. Nach dem handelsſtatiſttſchen Bericht des Bundesminiſteriums für Handel und Verkehr erreichte bie Einfuhr im Dezember 1928 einen Wert von 315 Neill., die Aus⸗ fuhr einen Wert von 204 Mill. Schilling. Das Bilangpaſſivum be⸗ trug daher 111 Mill. Schilling. Im ganzen Jahre 1928 betrug der Wert der Einfuhr 3250,83 Mill. gegen 3190,7 Mill. Schilling im Jahre vorher, der Wert der Ausfuhr 219,3 gegen 2099 Mill. Schilling im Jahre 1927. Die Einfuhr iſt um rund 2 v.., die Ausſuhr um faſt J p. H. geſtilegen. Dadurch hat ſich das Paſſirum der Handelsbilanz etwas verringert. 18 (im Dezember 1927 2 880 308 To. im Wert von 281 836 029 fl.) ve⸗ tragen und die Geſamtausfuhr 1377 005, To. im Wert von 169 075 289 fl.(im Dezember 1927 1153 819,7 To. im Wert von 1553 642 898 fl). Im Gillette Safe Razor Compau ng. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsre innigstgeliebte, treubesorgte Mutter, Schwägerin und Tante Katharina Woll wie nnchmittazs 1½ Uhr im Alter von 76½ Jahren heim zu holen 3 Mannheim, 29. 1. 29 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margarete Woll Hate Woll Die Beerdigunz findet am Donnerstag. den 31. 1. 29 Aachm. 1 Uhr von der hies, Leichenhalle aus statt Schlafzim eichen hell, Pitchp.⸗Küche, Bületts, Standuhr, Schteibtisch, Bũücher⸗ Freunden und Bekannten die . schrank, Klubſofa, schmerzliche Nachricht, daß neuwertig erh als f. bill. unsere liebe Mutter, Tante, Gelegenheitskaufabzu⸗ Schwester u. Schwägerin, Frau geben. Rhelnhfuser- 9 55 pt.—— 8 11 75 Telephon 33108. Luise Ienteswwe. am 28. L 20 sanft entschlafen ist Mannheim, 30. Jan. 1929 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donners- Lak. den 31. Jan., nachm 2 Uhr von der Leichenhalle aus. N* von ran Aaluſiaan f ll. 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Nach den Mittei⸗ lungen des Centraal Bureau voor de Statiſtiek hat im Dezember! 928 die Geſamteinfuhr 24 329,4 Ta. im Wert von 210 686 407 au ee 3 0 N— 4 0 Ber ie unserer gehuhe, in den mod. 3. 55 Austellunger nume. Dam.-Lack-Spanffnsen gs 8 5 i 55 bat—40ů5 unerreichter Au 5 1 12 Farbige Dam.- Carne valse 5 0 3 bekann, dafl r nu Lack- Pump 4 neue Möbel fhren 8 in des elegentestes 7785 schungen„ 8 85„Schuürschuhe. ia 812— Herren* Lack Ausführungen„ chuhe. 50 Herr- Wildleder. Schnürs My. 1 an t Strütapfs Verkauter ee 6 20 Tack ie. Conr. 5. K von 2 728 912 040 fl.(im Jatze 1027 28 618 809,8 To. im Wert von .578 026 846 Gulden), während ausgeführt wurden 18 725 327,6 To. lun Wert von 1 994 60g 284 fl.(im Jahre 1927 14 888 057,2 To. im Wers von 1942 265 195 Gulden].— In Kunſtſeide wurde im letzten Jahr ausgeführt 7601 To. im Wert von 29 170 000 fl.(ti. B. 6052 To. im Wert von 25 893 000 fl.). Nach Deutſchland wurden ausgeſührt 2551 Tonnen im Wert von 10 878 000 fl. gegen in 1927 2101 To. im Wers von 8 624 000 fl. Als zweitgrößter Abnehmer von holländiſcher Kunſt⸗ fride folgt Amerika, das im letzten Fahr 980 To. im Wert von 3 288 000 Gulden(i. V. 1404 To. im Wert von 4855 000 fl.) eingeführt hatte. Eine ſtarle Zunahme hat die Ausfuhr nach Kanada und Britiſch⸗In⸗ dien erfahren, und zwar von 440 To.(Wert 1 757 000 fl.) in 1927 auf 711 Ty.(Wert 2 799 000 fl.), in 1928 bezw. 296 To.(Wert 854 000 FI% in 1927 auf 423 To.(Wert 1 141 000 fl). in 1928. „ Die wirtſchafilichen Hausbeſitzerunternehmungen in ben erſten neun Monaten 19.8. Nach einer Mitteilung der Arbeitsgemein- ſchaft Deutſcher Hausbeſitzerbanken haben die Hausbeſitzerunterneh⸗ mungen im laufenden Geſchäftsjahr 1928 eine günſtige Entwicklung genommen. Die Einlagen betrugen am 31. Dezember 1927 95 501 140 Mark, om 30. September 1928 129 145 906 /, alſo plus 83 644 166. Die Ausleihungen ſtellten ſich am 31. Dezember 1927 auf 80 220 578 Mark, am 30. September 1928 auf 104 291871 l, alſo mehr 24 070798 Mark. Die Aufwärtsbewegung wird beſonders bemerkenswert, wenn man die einzelnen vorliegenden Zahlen von 1927 und 1928 im Verhältnis zum Jahre 1926 zuſammenſtellt. Bei den Einlagen ergibt ſich dann eine Steigerung von über 93 p. H. und bei den Ausleihungen eine ſolche von 86 v. H. Die angeführten Zahlen ſprechen von einer ganz erheblichen Erſtarkung der wirtſchaftlichen Unternehmungen der dem Verbande angeſchloſſenen Hausbeſitzer⸗ inſtftute. Die Weltrosuktion in Blei, Zink und Kupfer Auf der Hauptverſammlung der Burma⸗Corporation wurden ſeitens des Präſidenten folgende Mitteilungen gegeben: Die Blei⸗ produktion der Welt hat ſich im Jahre 1927 auf 1684 000 To, gehoben und wird für 1 auf 1520 00 To. geſchätzt, was einer Vermin⸗ derung von etwa 60 000 To. gleichkommt. Es gibt keine großen ſicht⸗ baren Beſtände, die den Gedanken auf ommen laſſen können, daß die Produktion ſich dem Verbrauch anpaſſen wird. Eine Bleibaiſſe er⸗ ſcheine wenig wahrſcheinllch. Die Weltproduktion in Zink bezifferte ſich 1927 auf 1 820 105 To und wird für 1928 auf 1 890.000 To. ge⸗ ſchätzt, gleich einer Vermehrung der Produktion von 60 900 To. Die ſichtbören Zinkbeſtände erreichen kaum ein beunruhigendes Ausmaß. Schließlich wurde berichtet, daß dle Weltkupferprodu'tlon ſich im Jahre 1927 auf 1 519 000 To. belaufen habe und 1928 vorausſichtlich ein Volumen von 1 690 000 To. erreichen werde. Trotz dieſer ſtarken Vermehrung der Produktion haben ſich die Beſtände nicht erhöht, da der Verbrauch im gleichen Zeitraum ſtärker geworden iſt. » Deutſche Metallproduktion im Dezember 1928. Die Produktſon von Originalhüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen Hartblei betrug, wie der Gefamtausſchuß zur Wahrung der Intereſfen der deut⸗ ſchen Metallwirtſchaft, Berlin auf Grund der Berechnung des ſtati⸗ ſtiſchen Bureaus der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., mitteilt, im Dezember 1928 9377 To. gegen 9180 To. im November 1928 und 9919 Ty. im Dezember des Jahres 1927. Insgeſamt betrug in der Zeit von Januar bis Dezember 1928 die Produktion 104 839 To. gegen 80 075 To. in der entſprechenden Zeit des Jahres 1927. Die Seutſche Zinkprodultton betrug im Dezember 1928 9012 Tu. gegen 8449 Ty. im November 1928 und 7758 Ty. im Dezember 1927. Insgeſamt betrug die deutſche Zinkproduktion in der Zeit von Januar bis Dezember 1628 68 256 To. gegen 84 062 To. in der entſprechenden Zeit des Jahres 1927. Berliner Metallbörſ⸗ z mittelrn 788 e Mittelrurs geln⸗Rickel. 350.“ 88050 iur 10% K 28 2% 20% Ani ven hies..80 68,80 oRupfer... 149,8 120 0 Slettrolultyf. 161.5 181,[Feinſilber ke. 78,50 78,80 let 44ů625 44,23 H lum. 88% 180,0 190,0[Gold Freiv Er. 2,81] 2,81 „ink„ 0. Walz- Draht 194,0 188,0[Platin do, d 10.25 10,28 ink 1 28,200 28,18 Londoner Metallbärfſe detatle in E pro n 85. 88. l. t. Sülber Unze ſtand. 187%) fein. Platin Unze 8 do. Auel. 100,0 100,0 29. do Elektm 80 80.— Queckſilber 22.25 22,28 aupfer Kaſſa 77,15 77.28 Zinn Raßa 281.6 220.8 Anttmon Reg 58.— 55,— Monate 74.50 74.65 do. 8 Monate 2222 2212[Platin 414,28 Setlementſyr. 2 77,25 do Settlemen Z2lißſ 220,2 Wolffſamerz 1950 20575 Kupfer eleklvot.] 80.— 50, do. Danka 23809 2217 Nickel Inland 128,0 175.5 de gest ſelee.86 7p. 10 de Stra 222 280 de. Ausland 178.0 158.5 5 sh 104 0 104 0 5 0 F Blei vrompt Silber Breite- Straße Nernapr, 220 U 8. Seite. Nr. 49 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 30. Januar 1929 Ein Die Polizei auf „Bubby“ und die Nachtwelt von London [Von unſerem Londoner Korreſpondenten) Die Engländer ſind leicht zu regleren. Sie glauben un⸗ erſchütterlich an die guten Abſichten des väterlich ſtrengen Staates, und die Obrigkeit kann, ſolange ihre Einmiſchung in das Privatleben nicht weiter geht als bis zum Banktonto, machen, was ſie will. Gutmütig brummend erträgt England, das ſich einſtens über die deutſchen„Verbote“ luſtig machte, eine ſtaatliche Beyormundung, die in jedem andern Lande längſt Revolutionen hervorgerufen hätte. Aber von Zeit u Zett ſchüttelt der britiſche Leu die Mähne, brüllt laut auf und verlangt ſeine alte Freiheit zurück. Dann gibt es einen Rieſen⸗ krach, einige Bonzen werden abgeſetzt, andere vor Gericht ge⸗ ſchleift, und in dem Trubel der Parlamentsreden und Leit⸗ artikel, der Unterſuchungsausſchüſſe und Enthüllungen ſieht es einige Wochen lang ſo aus, als ob wirklich etwas geſchehe. Seit neun Monaten gibt es einen Polizeiſkandal. Erbarmungslos zieht die Kritik über„Bobby“, den freundlich⸗ famillären Londoner Schutzmann, her. Alle haben ihn gern, und niemand läßt gern etwas auf den gutmütigen Rieſen kommen; aber er hat ſich im Schutze ſeiner Beliebtheit zu viele Rechte angeeignet, und der Staatsbürger fühlt, daß Tyrannenmacht eine Grenze haben muß, ſelbſt wenn ſte wohl⸗ meinend iſt. Urſprünglich ſtand die Polizei in England viel weitgehender unter dem allgemeinen bürgerlichen Geſetz, als das beiſpielsweiſe in Deutſchland der Fall iſt. Auch heute iſt es keineswegs ſelten, daß Polizeibeamte für ihre Dienſthand⸗ kungen vor den ordentlichen Gerichten verantwortlich gemacht werden, etwa im Falle einer irrtümlichen Verhaftung oder einer verzögerten Vernehmung. Es gibt zwar ein Polizei⸗ geſetz und halbgeſetzliche Vorſchriften des Innenminiſteriums, aber in den wichtigſten Fällen wird das Verhalten der Polizei durch bürgerliches Recht geregelt. Das iſt ein ſchönes und beruhigendes Prinzip, aber es funktioniert nicht ſo, wie es ſollte. Seit in der Kriegszeit der Polizei teils ausdrücklich, teils ſtillſchweigend ſchrankenloſe Vollmachten eingeräumt wurden, hat ſich dieſer Zweig der Staatsautorität über das Geſetz geſtellt. Da die Unterdrückung der Geſetzloſigkeit umſo leichter iſt, je mehr die bürgerliche Freiheit der Geſamtheit regultert iſt, hat die Polizei bedenkenlos dieſen kürzeſten Weg gewählt. Der Staatsbürger kann nicht mehr leben und lieben, fahren und gehen, arbeiten und ſich vergnügen, ohne daß„Bobbys“ Auge über jede ſeiner Bewegungen wacht. Das iſt der eigentliche engliſche Polizeiſkandal. Die Auf⸗ deckung dieſes Zuſtandes gelegentlich der„Entführung“ eines unbeſcholtenen jungen Mädchens nach dem Poltzeipräſidium hat, wie man ſich erinnern wird, im vorigen Jahre zu dem beiſpielloſen Entrüſtungsſturm geführt, mit dem die ſchwere Vertrauenskriſe der Polizei begann. 0 Inzwiſchen it mancherlei geſchehen. Mann für Mann iſt die Leitung der Truppe durch neue Kräfte erſetzt worden. In Seotland Pard herrſcht fetzt der General Lord Byng, und das neue Regime hat manche Veränderungen mit ſich gen bracht. Dle Vollmachten der Polizel gegenüber dem Staats⸗ bürger ſind etwas ſchärfer abgegrenzt worden; beiſpielsweiſe kann jetzt jeder Verhaftete verlangen, einem beſonderen Aus⸗ Deutſchland 90 000 bentſche Orte Der Ausſchuß für wirtſchaftliche Verwaltung belm Reichs⸗ kitrxatorium für Wirtſchaftlichkeit hat nunmehr die Numerie⸗ rung aller Orte des Deutſchen Reiches beendet. Das Gebiet des Deutſchen Reiches wurde in neun Hauptbezirke(Wirt⸗ ſchaftsprovinzen) eingeteilt. So hat München als wirtſchaft⸗ lich bedeutendſter Ort eines Hauptbezirkes die Ortsnummer 6. Jeder Hauptbezirk gliedert ſich wieder in neun Unterbezirke. Die Grenzen der Bezirke entſprechen, ſoweit irgend möglich, den polftiſchen Grenzen. Das Verzeichnis umfaßt mit etwa 90 000 Namen alle Orte mit ſelbſtändiger Bezeichnung, darun⸗ ter natürlich alle Poſt⸗ und Bahnorte. a Der vergeſſene Finderlohn Ein luſtiges Geſchichtchen ſptelte ſich in einem kleinen Orte bei Merten(Rheinland) ab. Ein im füdlichen Teile des Vor⸗ gebirges recht bekannter Autobeſitzer verlor in jenem Orte einen Kapſelverſchluß ſeines Wagens, Eine Frau fand das verlorene Stück undenahm es mit nach Hauſe. Dort holte der Autler, der davon erfahren hatte, den Verſchluß ab und wollte ſich mit einem einfachen„Danke“ entfernen. Die Finderin wußte ihn aber in recht pfiffiger Weiſe an den von ihr be⸗ ſtimmt erwarteten Finderlohn zu erinnern, indem ſie ſagte: „Ja, wenn Sie nun nach Hauſe kommen und dort Ihr Port⸗ monnaſe vermiſſen, dann müſſen Sie nicht denken, auch das bei mir wieder holen zu können. Bei mir haben Sie es wirklich nicht herausgezogen.“ Der Herr verſtand die Lehre, zog nun doch die Geldbörſe heraus und verließ daun mit hochrotem Kopf die einfache Frau.. i Klein bahnidyll. Auf der Butzbach⸗Licher Bahn ereignete ſich ein heiterer Vorfall. In Lich(Heſſen) ſaß der Zugführer mit zwel Fahr⸗ gäſten, die nach ihrem benachbarten Heimatdorf fahren wollten, in der Bahnhofswirtſchaft bei einem guten Schoppen. Die Reiſenden fühlten ſich in der Obhut des Zugführers ſicher, achteten nicht auf den bedenklichen Stand des Uhrzeigers und tranken immer noch eins. Aber ſie hatten die Rechneing ohne die Pünktlichkelt des Maſchinenführers gemacht. Als man ſelböritt die Wirtſchaft verließ, dampfte das Züglein ſchnau⸗ bend davon. Kurz entſchloſſen ſprang der Zugführer auf das Fahrrad des einen Fahrgaſtes und jagte dem Ausreißer nach. In Nieder⸗Beſſingen konnte der„Schnellzug“ von ſeinem Führer eingeholt und glücklich nach Lich gebracht werden. Frankreich Ein diskreter Gerichtsfall Vor einem Pariſer Gericht hatten ſich dieſer Tage üer Mitglieder einer europäiſchen Ariſtokratenfamiltie wegen VLadendiebſtahls zu verantworten. Die Graßmutter, dle Mutter und zwei Töchter waren in dieſe peinliche Affäre verwickelt. Da es ſich um einen bekounten Namen und eine icküber dit der Anklagebank ſchuß im Präſtdium vorgeführt zu werden, wo ihm eln ſtagt⸗ licher Rechtsbeiſtand zur Verfügung geſtellt wird. Ob es bei dieſen freiwilligen Zugeſtändniſſen bleiben wird, bleibt ab⸗ zuwarten; die parlamentariſche Kommiſſion, die gegenwärtig die ganze Frage unterſucht, wird vermutlich weitere Vorſchläge zu machen haben. Aber ſolange Herr Joynſon⸗Hicks, Englands heimlicher Kaiſer, im Innenminiſterium bleibt, braucht Scotland Hard wohl keine großen Veränderungen zu befürchten. Die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit iſt neuerdings auf eln Nebengleis abgelenkt worden, das bebeutend mehr Unter⸗ haltung verſpricht und ſich gut dazu eignet, die grundſätzlichen Bedenken vergeſſen zu machen. Während nämlich die oberen Polizeibehörden ſich in einen gewiſſen Gegenſatz zur„Zivil⸗ bevölkerung“ hineinmanbvriert haben, ſteht der einfache Schutzmann auf freundſchaftlichem Fuße mit dem Bürgers⸗ mann. In manchen Fällen iſt dieſe Freundſchaft ſo weit ge⸗ gangen, daß das Geſetz dabei zu kurz kam. Im ſogenannten Weſtend, das längſt nicht mehr im Weſten, ſondern im Zen⸗ trum der Stadt liegt, unterhielt die Poltzei nachbarliche Be⸗ ziehungen zu den Beſitzern der kümmerlichen Lokale, die ſich ſtolz„Nachtklubs“ nennen. Alle dieſe Lokale leben von dem Verbrechen, nach zehn Uhr abends Alkohol auszuſchenken. Leichtigkeit einige Orte ausfindig machen, wo trotz des Ver⸗ bots„naſſe“ Getränke zu haben ſind. Ab und zu wird ſo ein Lokal ausgehoben, aber oft drückt „„Bobby“ ein Auge zu. Und anſcheinend hat er es nicht zu bereuen. Der Wachtmeiſter Goddard, der jetzt im Mittelpunkt eines gewaltigen Sen⸗ ſalionsprozeſſes ſteht, hat ſich in den Jahren ſeiner Tätigkeit im Weſtend ein Vermögen von nahezu 360 000 Mark geſpart und der Staatsanwalt meint, das könne bel einem Wochen⸗ gehalt von 120 Mark nicht mit rechten Dingen zugehen. Im Beſitz Goddards ſind Banknoten gefunden worden, deren Weg man bis zu den Kaſſenſchaltern gewiſſer„Nachtklubs“ zurück⸗ verfolgen konnte. Deshalb ſitzen jetzt neben dem Wachtmeiſter drei vertraute Figuren der Londoner Nachtwelt auf der An⸗ klagebank; unter ihnen iſt die„Nachtklubkönigin“ Kate Mey⸗ rick, eine ſmpathiſche, mutige Perſon, die in der Geſellſeh oft aufrichtige Beliebtheit genleßt. Frau Meyrick leugnet, dem Wachtmeiſter ſemals Geld gegeben zu haben; niemand glaubt es, aber ganz London hofft, daß die Jury es glauben wird. Goddard hat nachgewieſen, daß er den größten Teil ſeines Vermögens durch Wetten und Spekulationen verdient hat, bei denen ihm dunkle Ehrenmänner ſeines„Reviers“ als Partner dienten. Ob es ihm gelingt, die Anklage der Korruption ab⸗ zuwenden, iſt zweifelhaft. Sicher iſt, daß die Kehrſeite der zivilen, herzlichen Beziehungen zwiſchen Schutzmann und Bürger recht dunkle Stellen aufweiſt. Und doch iſt es eine ernſte Frage, ob die demokratiſche Haltung der ausführenden Polizeſorgane durch ihre Schattenſeiten ſo weit diskreditiert wird, daß der faſt militärtſche Gegenſatz zwiſchen Polizei und Zivilbevölkerung in andern Ländern als überlegen erwieſen beantwortet. in einem Interview, die Geſellſchaft ſei nach dem jetzigen Ver⸗ retten“, und meiſt war es dann zum Löſchen zu ſpöt geworden. iſt. Die Frage wird durch einen Skandalprozeß noch nicht N früher ſehr hochgestellte Familie handelt, ſo wurden die Namen verſchwiegen. Das Bild ekner alten Adelsfamilte, die in tiefe Armut verſunken iſt, rollte ſich vor dem Gerichtshof ab. Nach der Bewelsaufnahme war eines Tages die Groß⸗ mutter in einem Pariſer Modegeſchäft erſchienen, um gegen einen Schal den Kaufpreis von 165 Francs wieder einzu⸗ tauſchen, da man von der Ware angeblich keinen Gebrauch mehr machen konnte. Die Bücher ergaben, daß der Schal zu der angegebenen Zeit überhaupt nicht verkauft worden war. Da die alte Frau über den Erwerb des Gegenſtandes keine genauen Angaben machen konnte, wurde ſie mit zur Polizei genommen, wo ſie zuſammenbrach und geſtand, daß der Schal von ihrer Tochter geſtohlen worden war. Ein Polizeiinſpektor begab ſich nun in die Wohnung der Familie und traf dort mit einem Kollegen zuſammen, der im Auftrag einer anderen Firma Hausſuchung abhielt. Es ſtellte ſich heraus, daß die ganze Familie ſich an dem diebiſchen Treiben beteiligt hatte. Man fand in der Wohnung eine ganze Anzahl geſtohlener Waben vor, darunter Schals, drei Broſchen, viele Strümpfe und eine Menge kleinerer Artikel. Vor Gericht gaben die Angeklagten zu, daß ſie die Gegenſtände geſtohlen hatten, weil ihr geringfügiges Einkommen ihnen den Kauf nicht geſtattete und weil ſie den äußeren Schein wenigſtens einigermaßen aufrechterhalten wollten. Das Gericht nahm mildernde Um⸗ ſtände an und verurteilte die Großmutter, die Mutter und die Töchter zu je 2 Monaten Gefängnis. Zugleich wurde Strafaufſchub gewährt. Türkei Die Feuerwehr in Stambul Wegen Mitſchuld an der kataſtrophalen Ausdehnung des Brandes im Stambuler Griechenviertel wurden viele Aelteſte, ſowie der Direktor der Stambuler Waſſergeſellſchaft, der Fran⸗ zoſe Caſtolnan, verhaftet. Die Aelteſten alarmierten die Feuerwehr zu ſpät. Der Direktor des Waſſerwerks erklärte trag nicht verpflichtet, der Feuerwehr Waſſer zu liefern. Eine Verpflichtung ſei erſt im künftigen Ver⸗ trag dorgeſehen. In früheren Zeiten, auch noch während des Krieges, gab es nach dem„Stuttg. N. Tgbl.“ in der Großſtadt Konſtantinopel noch keine eigentliche Berufsfeuerwehr. Es wirkte für einen deutſchen Beobachter geradezu komſſch, wenn er die„Feuerwehr“ ausrücken ſah. Ein Dutzend fragwürdige Geſtalten lief mit viel Geſchrei durch die Straßen. Die Hand⸗ pumpe, die ſie mit ſich führten, entſprach einem Modell, wie wir ſie nur noch aus den„Fliegenden Blättern“ kannten. Da die Feuerwehrleute darauf angewieſen waren, ſich von den Abgebrannten für ihre Mühewaltung bezahlen zu laſſen, be⸗ mühten ſie ſich, wenn er bei armen Leuten brannte, auch gar nicht, und bei den Reichen„halfen“ ſie zuerſt das Mobiliar Viel beſſer ſcheinen die Jeder, der einmal nach dem Theater Durſt verſpürt, kann mit den Beginn des 60. Lebensjahres zu freuen. Rumänien Im Schnee begraben Aus Coraßbia wird gemeldet, der Perſonenzug 17ʃ, der infolge Schneeverwehungen ſteckengeblieben war, konnte nach zweitägiger angeſtrengter Arbeit von Eiſenbahnaugeſtellten und Piontertruppen endlich wieder flott gemacht werden. Der Zug war leer, denn ſeine Paſſagtiere und das Perſonal hatten ſich, als ſie ſahen, daß der Zug nicht weiter konnte, mit vieler Mühe nach Corabia durchgearbeitet. Ueber den Zug 151, von dem die Blätter melden, er ſet zwiſchen den Stationen Turnue, Magurele und Lita mit 25 Paſſagiere und 15 Mann Perſonal etwa vier Meter tief eingeſchneit, liegt noch keinerlei Meldung vor. Dies iſt vielleicht auf die ſchweren Störungen im Telegraphen⸗ und Telephonverkehr zurſtckzuführen. Schweden Flugzeuge auf der Suche nach vermißten Touriſten Vom Schneeſturm, der vor einigen Tagen in ganz Skan⸗ dinavien wütete, ſind auch zwei junge Stockholmer im Gebirge überraſcht worden. Obgleich ſie einen erfahrenen Führer bet ſich hatten, konnten ſie nicht bis zum nächſten Lappenlager kommen. Man ſchickte Flugzeuge aus, um ſie zu ſuchen. Die Flugzeuge fanden tatſächlich auch eine Spur im Schnee, auf der man Militär⸗ und Lanpenpatroulillen anſetzte. Nach acht Tagen hat man jetzt ſchließlich die zwei jungen Leute tot aufgefunden; ſie lagen eng aneinandergepreßt, erfroren im Schnee. Vom Führer fehlt bisher noch jede Spur. Die Leichen werden von dem bekannten Spitzbergen⸗Flieger Nillſon aus dem faſt un⸗ zugänglichen Gebiete im Flugzeuge etappenweiſe abtranspor⸗ tiert werden. Ein ſchwebiſcher Trausogeauflug geplant Wie„Aftonbladet“ mitteilt, iſt ein ſchwediſcher Traus⸗ ozeauflug von Stockholm nach Newyork geplant. Der Japan⸗ flug von Hühnefeld und dem ſchwediſchen Flieger Lin d⸗ ner haben dieſen Plan beſonders gefördert. Als Flieger für dieſen Flug iſt der bekannte ſchwediſche Marineflieger Kapitän A. Ahrenberg auserſehen, der nach den bisherigen Plänen nur von einem Mechaniker und einem Radiotelegraphiſten be⸗ gleitet werden ſoll. Es handelt ſich nicht um einen Sportflug, um irgend einen Rekord zu ſchlagen, ſondern um die Unter⸗ ſuchung der Möglichkeit, ob ein Verkehrsweg im hohen Norden nach Newyork empfehlenswert iſt. Es handelt ſich alſo um das⸗ ſelbe, was der amerikaniſch⸗ſchwediſche Flieger Haſſelll in dieſem Sommer verſuchte, allerdings in umgekehrter Richtung. Der Flug ſoll dann auch mit Zwiſchenlan du ngen vor ſich gehen. Das iſt ja gerade der große Vorteil dieſer Route, daß Zwiſchenlandungen möglich ſind. Zur Zeit werden bereits die beſten Etappenſtationen unterſucht. Es ſind zwei Zwiſchen⸗ landungen auf Island und auf Grönland vorgeſehen. Auf Island wird man wohl die Zwiſchenlandung bei Regk⸗ favik vornehmen, auf Grönland denkt man bisher an Julianehab, wo ſich auch eine große Radioſtation befindet. Von Grönland aus würde dann direkter Kurs auf Newyork genommen. Als Flugmaſchine hat man ein einmotoriges Waſſerflugzeug vom Typ Junkers in Ausſicht genommen. Der man noch bis Jun oder Juli warten müſſen, weil dann erſt die Nebel verſchwinden, die ja auch den Flieger. Haſſell auf Grönland damals auf ſeinem erſten Verſuch ſo ſtark behinder⸗ Verkehrsprofektes angenommen. Der Start würde in Stock⸗ holm erfolgen. Afrika Raſſeugegenſätze in Südafrika Die Stadtverwaltung von Johannesburg hat die Entdeckung gemacht, daß nach einer Verfügung aus alter Beit den Angehörigen der farbigen Raſſen das Betreiben von Handelsgeſchäften in einer Reihe von Stadtbezirken verboten iſt. Das Gericht hat kürzlich entſchieden, daß dieſe Verfügung noch zu Recht beſteht und durchgeführt werden muß. Von der Entſcheidung werden namentlich zahlreiche Inder be⸗ troffen, die ſeit Jahrzehnten als Händler in Johannisburg anſäſſig ſind und die nun in ihrer Exiſtenz bedroht ſind. Geburtstagsfeier erſt mit 60 Jahren Die natlonaliſtiſche chineſiſche Regierung hat in Schanghal ein Amt für ſoztale Fragen eingeſetzt, das die Lebensgewohn⸗ heiten der Chineſen nach neuen Grundſätzen regeln ſoll. Deſes Amt hat kürzlich u. a. eine Verordnung erlaſſen, dis das feſtliche Begehen des Geburtstages erſt geſtattet, wenn das Seburtstagskind das 60. Lebensjahr erreicht hat. Die Ver⸗ ordnung wird damit begründet, daß das chineſiſche Volk in den nächſten Jahrzehnten ein äußerſt ſparſames Leben führen ie, um zu nattonalem Wohlſtand zu gelangen. Aus dieſem Grunde ſollen die, nach dem ſeitherigen Brauch ſehr aus⸗ giebigen Geburtstagsfeiern eingeſchränkt werden. Der Chineſe hat alſo nun allen Anlaß, ſich ſein ganzes Leben auf Auſtralien Die Leidensgeſchichte der blinden Paſſaglere Ein auſtraliſcher Dampfer brachte kürzlich außer einer Weizenladung auch drei blinde Paſſagtere nach dem indiſchen Dafen Karachi. Wie der Kapitän berichtete, wurden die Schwarzfahrer 24 Stunden nach dem Verlaſſen des auſtra⸗ liſchen Hafens Fremantle entdeckt. Es handelt ſich um drei lunge Engländer, die nach Auſtralien auswanderten, um dort ihr Glück zu verſuchen. Sie glaubten, raſch in den Beſitz von Reichtum und Ueberfluß zu gelangen, mußten aber nach ihrer Ankunft in dem gelobten Lande ihrer Hoffnung die Erfahrung machen, daß es ihnen ſogar ſehr ſchwer war, ſich einmal am Tage ſatt zu eſſen. Mit der Zelt wurde ihre Lage immer ſchlimmer. Sie waren froh, wenn ſte im Laufe einer Woche drei Mahlzeiten zu ſich nehmen konnten. Aus lauter Ver⸗ zweiflung ſchlichen ſie in der Hoffnung, auf dieſe Weiſe wieder nach England zurück⸗ zugelangen. Sie hatten keine Ahnung, daß Karachl das End⸗ ziel des Schiffes war. Die drei blinden Paſſagiere wurden ohne einen Pfennig Geld und halb verhungert in Karacht an Land geſetzt. Der Kapftän des Dampfers erhielt den Auftrag, Vorhältniſſe heute auch noch nicht ge⸗ worden zu ſein. 5 ſie bei ſeiner Rückfahrt noch Fremantle wieder mitzunehmen. Ein warnendes Exempel für leichtſinnige Auswanderer! Flug hängt natürlich ſehr vom Wetter ab. Infolgedeſſen wird ten. Amerikaniſche Kreiſe haben ſich ebenfalls dieſes großen ſich ſchließlich an Bord des Dampfers, . * J Wr ee * 1 5 Rieutabel. Zinshaus, Vorderhaus vierſtöckig, Miktwoch, den 30. Januar 1929 Nene Maunfelmer Zeitung[(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 4190 2 Mk. 5 100.— 1500.— 1200.— 850.— 1248.— 1040.— 500.— * 3 3 8 38 Itte uns er Prels- Inserat in der näehsten A 90% Barauszahlung 90 000 Doppeliose .-J. U. Kinderireunde Jugendheim H.2 H 1, 4 H, 13 H 1, 14 Breifestr. u. Markfecke Stsüler-Arfikel 1200.— Loflerie 1080 1209 „ 1080.— N 7, 10 14400. Tel. 24206 Lese können Sie überall verlangen. 30318 Ik. 162% Moderne Dekoration farbig gestteift, mit Volants Schweden Garnitur in neuesten Pastellfarben. 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