„al Baden die höchsten Steuern 1 — Donnerstag, 31. Januar 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Weſteh dend. Bei eptl. Aenderung der wirt caftlichen Verhältnisse Rach⸗ forderung vorbehalten Poftſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1/11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei i einſp. 0* Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage Stellen u Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Obkircher im Namen der geſamten Fraktion hervor, daß in einer ſorgfältig und wörtlich vorbereiteten Regierungserklärung ein Mitglied der Deutſchen Volkspartei auf das Schwerſte beleidigt worden ſei; die Fraktion in ihrer Geſamtheit lege gegen dieſe verletzende Art und gegen die Herabſetzung ihres Fraktions⸗ füherers förmliche Verwahrung ein. N* Eine Erklärung der Deutſchnationalen Volks⸗ partei beſagt ebenfalls, daß die Antwort der Regierung über das erlaubte Maß des Angriffs und der Verteidigung hin⸗ ausgehe. Tatſache bleibe, daß Dr. Mattes in den Zeitungs⸗ artikeln mit erſchreckender Deutlichkeit das fortgeſetzte An⸗ wachſen der Steuern in Baden gezeigt habe. Abg. Dr. Mattes widerlegte darauf in längerer Rede unter atemloſer Stille des Hauſes in fachlicher, aber außerordentlich ſcharfer Form Punkt für Punkt die Behauptung der Regierungserklärung. Elf Mal weiſt er der Regierung nach, daß ihre Erklärung entweder auf Gedaukenfehlern oder Tatſachenverſchlebungen beruhe. Zum Schluſſe ſeiner nahezu zweiſtündigen Ausfüh⸗ rungen geht Dr. Mattes auf den Urſprung dieſer förm⸗ lichen Anfrage ein und ſtellt feſt, daß ſie ledig läch, aus Gründen der Wahlagitation vom Zentrum ein⸗ gebracht worden ſei. f ü 5 Ungeheurer Lärm f erhebt ſich auf den Zentrumsbänken. Prälat Dr. Schofer ſpringt auf und ſchreit in den Saal: Pfui, Verdrehung! Abg. Heurich macht ſich durch die Zwiſchenrufe„Pfui, unver⸗ ſchämte Frechheit!“ bemerkbar. Der Landtagspräſident verſucht zurch Inbetriebſetzen der Glocke Ruhe zu ſchaffen. Die deutſch⸗ volksparteilichen Abgeordneten verlangen durch lebhafte Zwiſchenrufe die Rüge der unparlamentariſchen Ausdrücke. Nur langſam und zögernd entſchließt ſich der Landtagspräſi⸗ dent, die obenerwähnten Zwiſchenrufe zurückzuweiſen. Dr. Mattes ſetzt unter ſtarkem Lärm ſeine Ausführungen fort und geht mit dem Zentrum ſcharf ins Gebet. Man merkt dem Zentrum die Beſtürzung darüber an, daß einmal mit deutlicher Schärfe das wahre Geſicht dieſes Antrages ent⸗ ſchleiert worden iſt. g 5 Unmittelbar nach der Debatte erhebt ſich der Staatspräſident Dr. Schmitt Er kann fachlich nichts gegen die Ausführungen von Dr. Maktes vorbringen und verliert ſich in kleinlicher Polemik, die er auf einen vor Monaten in der„Breis⸗ gauer Zeitung“ erſchienenen Artikel des Dr. Mattes auf⸗ baute. Daß der Staatspräſident zur Ausführung ſeines Beweiſes förmlich einzelne Stellen dieſes Artikels aus dem Zuſammenhang herausgeriſſen, vervielfältigen und unter die Abgeordneten verteilen ließ, iſt eine außerordentlich eigen⸗ artige und bedenkliche Erſcheinung des neuzeitlichen Parlamentarismus. Sowie der Staatspräſident einmal den Verſuch unternimmt, Abg. Dr. Mattes nachzuweiſen, daß er ſich widerſprochen habe, weiſt ihm Dr. Mattes an Hand des Landtagsſtenogramms durch einen Zwiſchenruf nach, daß der habe. Der Abg. Gündert macht durch Zwiſchenrufe den Stagtspräſidenten darauf aufmerkſam, daß er ſich dauernd widerſpreche. Schließlich brach der Staatspräſident ſeine Verteidigungsrede ziemlich unvermittelt ab. Der ſoztaldemokratiſche Abg. Rückert ſchweift erheblich vom Thema ab, erkennt aber an, daß Dr. Mattes im badi⸗ ſchen Landtag ſonſt ſehr gute Arbeit geleiſtet habe, Prälat Dr. Schofer geht auf die ſachliche Materie nicht ein, ſon⸗ dern polemiſtert im allgemeinen. Daß er dabei die Außen⸗ politik Dr. Streſemanns angreift, iſt mehr als merkwürdig, nachdem der Zentrumskanzler Marx bis noch vor kurzer Zeit dieſe Außenpolitik verantwortlich gedeckt hat. Die Sitzung wird dann bis 4 Uhr nachmittags vertagt. Grüne Woche und badiſcher Wein Berlin, 31. Jau.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsernährungsminiſter Dietrich hatte geſtern zu einem„Abendbrot mit badiſchem Wein“ geladen. Nicht ohne Abſicht inmitten der„Grünen Woche“. Der größte Teil der Geladenen ſtand in irgend einer Beziehung zur Landwirtſchaft. Die mit kundiger Hand gewählten badi⸗ ſchen Weine weckten unter den etwa 200 Anweſenden bald eine fröhliche angeregte Stimmung, gegen die das Salonorcheſter mit ſeinen ſchmelzenden Weiſen vergeblich ankämpfte. Wis dann noch an der Heiterkeit der Seelen fehlte, tat der Schwarzwälder Kir ſch(von dem ein erfahrener Lebens⸗ pilger behauptete, er ſei das Mineralwaſſer des badiſchen Landes). Von badiſchen Landsleuten ſah man u. a. den Gra⸗ fen Douglas und den Freiherrn Böcklin von Böcklinsau. * Tarifverhandlungen im Baugewerbe. Am Montag und Dienstag haben im Reichsarbeitsminiſterium Verhandlungen über einen neuen Reſchstarifvertrag für das Baugewerbe ſtattgefunden. Die Verhandlungen werden am 11. und 12. Februar fortgeſetzt werden. Rheinbaben über das Neparationsproblem Auf Einladung des Wirtſchaftsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartet ſprach in Halle am Mittwoch abend Staats⸗ ſekretär z. D. Freiherr von Rhein ba ben, M. d.., über „Die bevorſtehenden Raparationsverhandlungen“. Er führte u. a. aus: ö Die Vorbereitungen der deutſchen Politik ſeien gut, ſo⸗ wohl in den Reſſorts, wie in der Auswahl der wirtſchaftlichen Perſönlichkeiten. Sie würden wohl gerüſtet in die Verhand⸗ lungen hineingehen, bei denen wir ſchließlich wohl allein der Gläubigerfront gegenüberſtehen dürften. Die deutſche Theſe ſei ganz klar: Ganz ſelbſtverſtändlich müſſe die Annuität herabgeſetzt werden und der wirtſchaft⸗ lich ganz unſinnige Wohlfahrtsin dex fallen. Bei der Frage der Kommerzialiſierung, alſo der Ueberfüh⸗ rung der politiſchen in eine private Schuld, müſſe ſehr vor⸗ ſichtig überlegt werden, ob nicht unter Umſtänden Vorteile für Deutſchland herauskommen könnten. Selbſtverſtändlich werde Deutſchlands Theſe aufrecht erhalten, daß die inter⸗ alliierten Schulden direkt nichts mit den Reparationen zu tun haben, aber ſelbſt wenn wir die alliierten Schulden ins⸗ geſamt übernehmen, dann würden wir einer Summe gegen⸗ überſtehen, die erſt 1940 auf 1,6 Milliarden wachſe und niemals 25 Milliarden erreichen könne. Den Wederaufbauforderungen der Franzoſen und Belgier könn⸗ ten wir unſere Wiederaufbauforderungen entgegenſtellen. — Wenn im Reichstag von den Vertretern einer anderen Pirtei ausgeſprochen würde:„Lieber ein klares Nein als ein verwaſchenes Ja“, ſo meinte der Redner, es werde nicht ein⸗ fach ür Deutſchland ſein, die Verhandlungen abzubrechen. Zum Schluß wies der Redner nachdrücklich darauf hin, daß in der Form von wirtſchaftlichen und finanziellen Ver⸗ handlungen in Wirklichkeit E ein ganz großer politiſcher Machtkampf in der nächſten Zeit beginnen werde. Freiherr von Rheinbaben ging in dieſem Zuſammen⸗ bang auf die Locasnopolttik, ihre Aushöhlung durch England, an⸗ das engliſch⸗franzöſiſche Seeabkommen, im Gegenſatz Eng⸗ lands zu Amerika und Briands gefeſtigte parlamentariſche Stellung ein und erklärte, dieſe Form der Locarnopolitik beſtehe fort, den Rhein frei zu machen, damit wir andere Probleme, die uns am Herzen liegen, anfaſſen können. Bevor wir nicht unſere Souveränität wiedererlangt hätten und der Daweskontrollapparat nicht beſeitigt ſei, ſeien wir kein freies Volk. Dorpmüllers Mahnung J Berlin, 31. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Schilderung, die der Generaldirektor Dorpmüller auf dem geſtrigen Empfang von der Lage der Reichsbahn gegeben hat, ſticht ſehr eigentümlich ab gegen den Wirtſchafts⸗ oplimismus des Reparationsagenten. Die Reichsbahn kann, wie Herr Dorpmüller mit zwingenden Zahlen belegte, nur mit Mühe noch den Druck der auf ihr ruhenden Laſten tragen, und jede Konjunkturverſchlechterung bringt ſie bei ihrer engen Verknüpfung mit der Wirtſchaft hart an den Rand der Kriſe. Dieſe Gefahr tritt beſonders deutlich in der Auswirkung der letzten Tariferhöhung zutage. Die Tatſache, daß für den Güterverkehr die gehegten Erwartungen— auch wenn man von dem durch den Ruhrſtreik verurſachten Aus⸗ fall abſteht— nicht erfüllt ſind, zeigt, daß für die Wirtſchaft die Tarifſchraube bereits überſpannt iſt. Es wäre nur zu wünſchen, daß die Reparationsſachver⸗ ſtändigen ſich recht eingehend mit Dorpmüllers Darlegungen befaſſen. Innerpolitiſch bedeutſam war Dorpmüllers Rede durch den Appell an die Gewerkſchaften und die ſonſtigen verantwortlichen Inſtanzen, in der Lohnpolitik eine weiſe Mäßigung zu bewahren. Der Ausweg, den Dorpmüller am Schluß ſeines ein⸗ oͤrucksvollen Berichtes aus den gegenwärtigen Schwfierigkei⸗ ten wies, iſt nur gangbar, wenn die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung der letzten Jahre keine abſteigende Kurve einſchlägt. Staatspräſident einen Ahſatz etwa 10 Zeilen höher überſehen, Der Treuhänder in Kenya Nach den vielen Senſationsmeldungen in unſerem heutigen Mittagsblatt und den fortwährendes Aergernis gebenden Be⸗ richten über das parteipolitiſche Feilſchen um das Zuſtande⸗ kommen der uns doch ſo bitter notwendigen feſten Regierungs⸗ koalition, werden es unſere Leſer vielleicht als wohltuende Ab⸗ lenkung willkommen heißen, wenn wir ſie hiermit bitten, von dem innerpolitiſchen Durcheinander hinweg einmal den Blick nach außen ſchweifen zu laſſen über Länder und Meere hinweg, dorthin, wo in heißen Zonen das ſonnige Land Keuya liegt. Wo dieſes Land liegt, fragen Sie verwundert? Sie ken⸗ nen es alle! Wir Deutſche haben es lange Zeit hindurch als unſer Eigentum betrachtet, haben Millionen über Millionen aufgewandt, um dieſes Land zu kultivieren, haben ſeinen Bo⸗ den auch mit deutſchem Blut getränkt, haben darum gekämpft und gelitten, bis es uns nach Kriegsende durch den Macht⸗ ſpruch der Sieger beutegierig entriſſen wurde. Die Engländer, denen dieſes Land bei der Beuteverteilung zugeſprochen wurde, nannten nun Kenya was bisher Deutſch⸗Oſtafrika hieß. Als Mandatsgebiet war es ihnen gegeben worden, das ſie nun als„Treuhänder“ vorübergehend verwalten ſoll⸗ ten. Vorübergehend nach dem Willen des Siegerkonzerns nicht deshalb, um es dem deutſchen Eigentümer früher oder ſpäter wieder zurückzugeben, ſondern vorübergehend deshalb, weil ſich Präſident Wilſon, der das Mandatsſyſtem für die uns durch das Friedensdiktat von Verſailles entriſſenen Ko⸗ lonien ſchuf, ſich von dem idealen Gedanken tragen ließ, die eingeborenen Bewohner der Kolonien allmählich ſoweit zu er⸗ ziehen, daß ſie ſelbſt in der Lage wären, ſich zu regieren. Leider erwies ſich aber auch dieſes Ideal Wilſons als eine Seifen⸗ blaße. Zwar hat Wilſon, nachdem er die Staatsmänner der anderen Sieger bei den Pariſer Friedensverhandlungen erſt richtig kennen gelernt hatte, verſucht; der Entwicklung, die er kommen ſah, vorzubeugen und hat im November 1920 in einer Note an England ausdrücklich als ſeine Auffaſſung feſtgelegt, daß„auch die leiſeſte Abweichung vom Geiſt und der aus⸗ ſchließlichen Abſicht einer denkbar ſtrikteſten Treu hände r⸗ ſchafteine falſche Auffaſſung, um nicht zu ſagen, ein Miß ⸗ brauch der durch den gemeinſamen Sieg der Alliierten er⸗ worbenen vorübergehenden Herrſchaft“ ſein werde. Die Engländer haben ſich jedoch, zumal Wilſon bald dar⸗ nach in die ewigen Jagoͤgründe einging, keinen Deut um die Wünſche und Vorſchriften des amerikaniſchen Ideologen ge⸗ kümmert. Schon im Jahre 1922 brachten ſie es fertig, ſich vom Völkerbundsrat die Befugnis einräumen zu laſſen, das Man⸗ datsgebiet zoll⸗, finanz oder verwaltungstechniſch in eine Föderation mit den angrenzenden engliſchen Gebieten zu brin⸗ gen. Da zu jener Zeit Deutſchland noch nicht im Völkerbund vertreten war, und ſich Amerika um die Genfer Geſchäfte über⸗ haupt nicht kümmerte, glückte den Engländern ihr Vorſtoß ohne weiteres. Und da bekanntlich der Appetit mit dem Eſſen kommt und England trotz ſeines rieſigen, über alle Weltteile verteilten Länderbeſitzes offenbar immer noch nicht genug hat, beſchloß die engliſche Regierung bald einen weiteren kräftigen Vorſtoß zu machen und ſich womöglich in den völligen Beſitz bes ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika zu ſetzen. Eine Kommiſſion wurde ausgeſchickt, die drüben an Ort und Stelle feſtſtellte, daß eine Bereinigung des engliſchen Altbeſitzes in Oſtafrika mit dem früheren deutſchen Kolonialeigentum aus tauſenderlei Gründen ſozuſagen eine unaufſchiebbare Notwendigkelt ſei, Die Vertreter der Eingeborenen, die Miſſionare und ſelbſt die zuſtändigen engliſchen Verwaltungsbeamten ſprachen ſich zwar aus wirtſchaftlichen Gründen durchaus gegen dieſe von London aus beabſichtigte Annexion auf kaltem Wege k aus, doch John Bull in ſeinem unerſättlichen Länderhunger ließ ſich da⸗ durch nicht im geringſten in ſeinen Plänen irre machen. Daß deutſche Proteſte kommen würden, hatte man ſelbſtverſtändlich vorausgeſehen, und ſich allerlei mehr oder minder plauſible Bemäntelungsverſuche ſchon zurecht gelegt. Die engliſche Preſſe war rechtzeitig entſprechend informiert worden und in vorbildlicher Disziplin ſtimmte ſie dann auch kühl bis ins Herz hinein ihr Sprüchlein an, als die Proteſte aus Deutſchland vorgebracht wurden. Höchſt bezeichnend für das Raffinement, mit dem s. 3. die Alliierten bei der Mandatsverteilung vorgegangen ſind, aber auch für den engliſchen Charakter iſt die weiteren Kreiſen bisher wohl kaum bekannt geweſene Tatſache, daß damals die Kolonialmandate in zwei Gruppen A und B eingeteilt worden ſind. Oſtafrika fiel, dabei als ein Mandat B an Groß⸗ britannien. Ein B⸗Mandat aber gehört nach der hochmora⸗ liſchen Auffaſſung der Alliierten zu den weniger zivi⸗ liſierten Ländern, mit denen man es noch weniger genau zu nehmen braucht als mit den Einwohnern der A⸗ Mandate. Dieſes Beiſpiel genügt vollauf, um aufzuzeigen, mit welchen Spitzfindigkeiten wir mit unſeren Proteſten gegen die völlige Annexion Deutſch⸗Oſtafrikas rechnen müſſen. Daß die Reichsrgierung diefe Entwicklung ſchon ſeit langem aufmerkſam verfolgt und entſchloſſen iſt, die deutſchen Inter⸗ eſſen wahrzunehmen, verſteht ſich von ſelbſt. Morgen, am 1. Februar, iſt es genau ein Jahr her, daß der verantwork⸗ liche Reichsaußenminiſter auf eine Interpellatſon des Abge⸗ oroneten und früheren Gouverneurs Dr. Schnee die Ant⸗ wort gegeben hat, die Reichsregierung werde ſich einer Aen⸗ derung der Mandatsgrundlagen, wie ſie in der Völkerbunds⸗ ſatzung und im Verſailler Diktat enthalten ſind, gegebenen falls„wit Nachdruck widerſetzen.“ Dieſer Moment iſt jetzt gekommen. Ein offizieller deutſcher Proteſt ſoll zwar im Augenblick weder in London noch beim Völker bun d in Genf vorliegen, wir ſind jedoch ſicher, daß er in dieſen Tagen erfolgt, wenn er nicht inzwiſchen ſchon unterwegs iſt. Die geſtern im Reichstag erfolgte Proteſtaktion der kolonialen 2. Seite. Nr. 52 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 31. Januar 1920 Vereinigung kann als eine Unterſtützung des offiziellen Vor⸗ gehens durchaus begrüßt werden. Als ſchädlich für die wohl⸗ verſtandenen deutſchen Intereſſen muß man jedoch das Ver⸗ Halten derjenigen deutſchnationalen Blätter zurückweiſen, die auch dieſe Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, ohne ſich an Streſemann zu reiben. Iſt es nicht unverantwortlich, wenn 3. B. die„Hamburger Nachrichten“ jetzt ſchreiben: „Die Warnung des deutſchen Miniſters Streſemann am 1. Februar des Vorfahres hat nicht gewirkt, konnte kaum wirken, da die Alliierten leider gewohnt ſind, daß Berlin leicht, umfällt und ſich durch vieldeutige Wen⸗ dungen einwickeln läßt. Nun iſt der Augenblick ge⸗ kommen, wo Berlin endlich zeigen muß, daß jene Warnung nicht leicht hingeſprochen üiſt, um unbequeme Mahner zubeun ruhigen.“ Mit ſolchen Auslaſſungen, die weiter nichts ſind als partei⸗ politiſche Demagogie und eine nach außenhin nur ſchädlich wirkende Manifeſtation unſerer Uneinigkelt, erleichtert man die Politik des verantwortlichen Außenminiſters nicht, ſondern man erſchwert ſie. Streſemann wird ſchon wiſſen, was er zu tun hat und er iſt auf dem Poſten, um mit der politiſchen Taktik, die er für die zweckmäßige hält, die eng⸗ liſchen Treuhänder von Keyna in ihre Schranken zurück⸗ zuweiſen H. A. M. Trotzki aus Rußland ausgewieſen Berlin, 31. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotzki ſoll aus dem Gebiet der Sowjetunion ausgewieſen werden. Der„Vorwärts“ meint: Die Ausweiſung ſtelle eine neue Methode des Terrors gegen bolſchewiſtiſche Ketzer dar. Sie ſei eine Nachahmung der Expatrilerung Muſſolinis. Wir ſind in dieſen Stücken anderer Meinung. Die für die Sowjetgebiete ſicher recht unbehagliche Ausweiſung ſcheint uns zu bedeuten, daß man ſich im Kreml nicht mehr ſtark genug fühlte, Trotzki eiwſach zu„erledigen“, wie man ſo manchen anderen erledigt hat. Trotzki ſelber befürchtet offenbar, daß ihm ſolche Erledigung auch in der Fremde widerfahren könnte. Deshal) ſträubt er ſich, wie verſchiedentlich gemeldet wird, gegen eine Abſchiebung nach der Türkei. Erſt dieſer Tage hat das Berliner Organ der Trotzkiſten die Befürch⸗ tung ausgeſprochen, man wolle Trotzki nach der Türkei expor⸗ tieren und itzn dort verſchwinden laſſen. Wie dem auch ſei, ob Trotzki den Weg Lenins zu gehen verſucht(wie mancher andere Revolutionär aus der zariſtiſchen Zeit) und vom Exil aus neuen Kampf gegen den Stalinismus vorbereitet, ob er den Bolſchewismus, wie er ihn verſteht, in Weſteuropa zu regeln ſich müht oder auch inmitten der weſteuropäiſchen Demokratien ſelber noch zum Demokraten ſich häutet? Man wird auf alle Fälle wünſchen müſſen, daß dieſe weiteren Ent⸗ wicklungen des Schöpfers der Roten Armee ſich außer⸗ halb Deutſchlands vollziehen. Wir haben mit dieſer Art ruſſiſcher Emigratlon ſchon ſchlechte Erfahrungen gemacht. Die Militärverſchwörung in Spanien V Paris, 31. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Privatmeldungen von der ſpaniſchen Grenze zufolge wird in ganz Spanien die Zenſur jetzt mit außerordentlicher Strenge gehandhabt. Die Regierung läßt die Grenzen aufs ſchärfſte bewachen. Alle Päſſe der Reiſenden werden ſorg⸗ faltig geprüft. Auf den Telegraphenämtern werden Privat⸗ depeſchen nur noch unter großen Schwierigkeiten angenom⸗ men. Als Anſtifter der neuen Militärverſchwörung werde folgende Namen ſpaniſcher Flüchtlinge genannt, die ſich gegenwärtig in Frankreich aufhalten: Alexander Leroux, Gamboa und der radikale Führer Alba. Beſonders auch der frühere Kriegsminiſter General Guilera, der aus Ciudad Real gebürtig iſt, hat ſich mit dem ehemaligen Führer der Konſervatlven Partei Sanchez Guerra und deſſen Sohn an die Spitze der Bewegung geſtellt. Sanchez Guerra, der vorgeſtern um 10 Uhr abends in Valence la unter falſchem Namen ankam, verbrachte die Nacht in einem Hotel in der Nähe der Stadt. Am folgenden Morgen fuhr er im Auto⸗ mobil in die Kaſerne des in Valencia ſtehenden 5. Artillerie⸗ Regiments und hielt mitten im Kaſernenhof eine zündende Auſprache an die Soldaten, mit ihren Kameraden von Eiudad Real gemeinſame Sache zu machen. Der Oberſt des Regi⸗ ments, der unverzüglich von dem Vorfall in Kenntnis ge⸗ ſetzt wurde, ließ Sanchez Guerra und ſeinen Sohn ſeſtnehmen und im Einverſtändnis mit dem Gouverneur der Stadt im Militärgefängnis einſperren. Die Verhaftung des Generals Gullera wird als unmittelbar bevorſtehend angekündigt. Offiziellen Berichten aus Spanien zufolge, iſt es Primo de Rivera gelungen, die Verſchwörung im Keime ohne Blutvergießen zu erſtlcken. Der Diktator drückte ſich den Journaliſten gegenüber folgen⸗ dermaßen aus: Die ganze Angelegenheit wäre eigentlich eine Poſſe, wenn ſie nicht ſtrenge Sanktionen nach ſich ziehen würde. Die einzige Waffe, die Primo de Rivera dies⸗ Real anwandte, war die Proklamation, die er aus Flugzengen über der Stadt abwerfen ließ. Dieſe Kund⸗ gebung an die rebelliſchen Soldaten lautete folgendermaßen: „Ergebt Euch unverzüglich. Kehrt in die Kaſernen zu⸗ rück. Im anderen Falle werdet Ihr morgen bombar⸗ liert werden.“ Als die in Laſtautos von Madrid nach Ciudad Real ge⸗ führten Truppen dort ankamen, hatten die Rebellen bereits die Geſchütze an den Straßenkreuzungen zurückgezogen Die Artillertſten waren bereits in die Kaſerne zurlickgekehrt. Der Bahnverkehr war wieder aufgenommeen worden. Um die Mittagszeit zogen die unter dem Oberbefehl des General Orgaz ſtehenden Truppen in Eindad Real ein. Die Be⸗ völkerung bereitete ihnen einen freudigen Empfang. Die Flugzeuge, die nach Ciudad Real abgeſchickt waren, kehrten auf ihre Stützpunkte zurück. General Orgaz ließ eine An⸗ zahl meuternder Offiziere feſtnehmen. Dann befahl er den Soldaten, vor der Kaſerne ſich zu verſammeln und erklärte ihnen, daß die Schuldigen ſtreng beſtraft würden. Drei Offiz lere, von denen ſich einer auf der Flucht befindet, wurden vom Standgericht bereits zum Tode perur⸗ teilt. Sobald die Zuſtimmung König Alfons XIII. elnge⸗ troffen iſt, wird das Urteil vollſtreckt werden. König Alfons iſt geſtern in Madrid eingetroffen, um ſich mit Primo de Rivera über die Situation zu unterhalten. 5 Im Tobſuchtsanfall ein Kind erſchlagen — Böhmiſch⸗Leipa, 31. Jan. Der 33 Jahre alte Landwirt Joſef Reſſel in Moſchwitz erlitt einen Tobſuchtsanfall, weil ihm eine Kuh lotgeſchlachtet werden mußte. Er er⸗ ſchlug ſein füngſtes zwei Jahre alte Kind mit einer Hacke und nerſuchte, ſich dann auf dem Waſchboden ſeines Anweſens zu erhängen. Es gelang, ihn daran zu hindern. Reſſel wurde nach Böhmiſch⸗Lelpa ins Krankenhaus elngellefert. Habib Ullahs inmitten der Schießerei in Verbindung geſetzt Der ſenſationelle Berliner Bant-Einbruch Die Berliner Dlsconto⸗Geſellſchaft, deren Ecke Kleiſt⸗ ſtraße und Wittenbergplatz gelegene Depoſitenkäſſe geſtern, wie gemeldet, der Schauplatz eines der raffinterteſten Ein⸗ brüche der letzten Jahre war, beabſichtigt, auf die Ergreifung der Verbrecher eine Belohnung auszuſetzen, deren Höhe noch heute bekannt gegeben werden ſoll. Vorausſichtlich wird ſich auch daran die Allianeverſicherung beteiligen, bei der die Bank verſichert iſt. Die Alliance⸗Verſicherung ſelbſt hat ſich wiederum durch Rückverſicherung gedeckt. Den Kunden wird alſo vorausſichtlich ein materieller Schaden nicht entſtehen, abgeſehen von den ideellen Werten, die mit einem Teil der in den Stahlfächern untergebrachten Wertgegenſtänden ver⸗ ſch.wunden ſein könnten. a Die Bank hat noch geſtern abend das Perſonal der Depo⸗ ſitenkaſſe durch Angeſtellte des Hauptgeſchäftes verſtärken laſ⸗ ſen, um ſo raſch wie möglich die genaue Höhe der geſtohlenen Werte zu ermitteln. Die Verluſte an barem Geld werden vorläufig noch mit etwa 30 000 Mark beziffert. Der Wert der aus den Stahlſächern geſtohlenen Gegenſtände läßt ſich erſt mit Hilfe der Angaben der Kundſchaft ermitteln. Wie bereits gemeldet, haben die Einbrecher unter ihrer Beute ſorgfältig die koſtbarſten Stücke ausgeſucht. Die von ihnen als unverwertbar zurückgelaſſenen Silberſachen und Dokumente ſind heute im Vorraum des Treſors aufgeſtellt worden und werden von der Kundſchaft beſichtigt, um die Eigentümer feſtzuſtellen. Polizeipräſident Zörgtebel, ſtellvertretender Polizeipräſt⸗ dent Dr. Weiß, weitere hohe Polizeibeamten und ein Vertreter Afghaniſtan-England-Rußland London, 31. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Sonderkorreſpondent des„Daily Telegraph“ in Peſcha⸗ war, deſſen Berichte ſich wiederholt als beſonders zuverläſſig erwieſen haben, verzeichnet das eigenartige Gerücht, daß der Emir Habib Ullah von Kabul nach Britiſch⸗ Indien zu fliehen beabſichtige. Es ſei denkbar, daß er bereits mit dem Paſſagierflugzeug ankommt, das heute von Kabul aus zurückfllegt. Wenn ſich dieſes Gerücht bewahrheitet, ſo wird der Verdacht einer Verbindung zwiſchen der eng⸗ liſchen Politik und dem Aufſtand gegen Aman Ullah zweifellos neue Nahrung erhalten. Daß der britiſche Geſandte in Kabul mit dem vormaligen Räuberhauptmann auf dem Thron ſehr herzliche Beziehungen unterhielt, haben die Mel⸗ dungen der letzten Tage mehrfach betont. Die„Daily Mai!“ ging. wie wir berichteten, ſoweit, oſſen zu erklären, Sir Franels Hemphrey habe Habib Ullah auf den Thron geſetzt und ſei der Feindſchaft der Anhänger Aman Ullahs ausgeſetzt. Gegen dieſe Meldung wendet ſich heute die rechtskonſer⸗ vative„Morningpoſt“ mit ſcharfen Worten. Das Blatt betont vor allem, daß die Verbreitung ſolcher Berichte die Lage des Geſandten in Kabul bedeutend erſchweren müßte. Zur Durchkreuzung des Arguments ſelbſt wird lediglich darauf hingewieſen, daß das Geſandtſchaftsgebäude bei den Kämpfen im Dezember von den Rebellen beſchoſſen worden ſei. Man hat aber ſeinerzeit gehört, daß Sir Franels ſich mit Leuten habe und„am Portal“ der Geſandtſchaft lange Verhandlungen mit ihnen führte. Die Entſtehung der bisherigen Gerüchte erweiſt ſich in⸗ folgedeſſen nicht„ſo abſurd und phantaſtiſch“, wie die„Mor⸗ ningpoſt“ meint, auch wenn man hier zugibt, daß„England keine territorialen Abſichten in Afghaniſtan hat und die wirk⸗ liche Gefahr für die Unabhängigkeit des Landes aus Ruß⸗ land kommt.“ Das auf dem Wege von Peſchawar nach Kabul abge⸗ ſtürzte Transportflugzeug wird als verloren an⸗ geſehen. Mehrere kleine Maſchinen, die ausgeſandt wurden, um nach dem verunglückten Apparat zu ſuchen, ſind ergebnis⸗ los zurückgekehrt. Die Beförderung der Ausländer aus Kabul nach Indien wird deshalb vorläufig als zu gefährlich aufgeſchoben werden müſſen, ſobald das Flugzeug, das vor⸗ geſtern in Kabul eintraf, zurückgekehrt iſt. In Afghaniſtan arbeiten jetzt drel Reglerungen. Die afghaniſchen Be⸗ amten in Indien haben widerſprechende Inſtruktionen von den Auswärtigen Aemtern in Kabul, Kandahar und Jalla⸗ labad erhalten. Alle drei Außenämter geben vor, ganz Aſghaniſtan zu vertreten und erſuchen vor allem um die Ueberweiſung von Staatsgeldern. Amerikaniſche Halluz nationen der Vorlage einſetzte. 1 11 S mal zur Unterdrückung der Aufſtandsbewegung in Eindad debatte hielt Senator Reed eine auff henerregende Rede, * Waſhington, 30. Jan. Im Verlaufe der Kreuzer⸗ in der er ſich mit großem Eiſer für die fofortige Annahme Er wandte ſich in leidenſchaftlichen Ausdrücken gegen die„Träume der Enthuſiaſten, die Propa⸗ panda der Pazifiſten u. a. den Verrat der Internationale“. Er wies u a. auf die Rüſtungen Englands, Frank⸗ reichs, Japans und Polens hin und ſagte mit er⸗ hobener Stimme:„Die Kriegsräte jeder Nation haben ſorg⸗ fältige Pläne ausgearbeitet, die auf die Verſenkung ber amerikaniſchen Flotte und eine Invaſion in den Vereinigten Staaten abzielen. Sollen wir uns auf Verträge verlaſſen, obgleich ſelt Anbeginn der Geſchichte Verträge ſtändig gebrochen wor⸗ den ſind?“ 8 Es ſteht als ſicher, daß eine Mehrheit zu Gunſten der Vorlage ohne Schwierigkeit gefunden werden wird, doch be⸗ beſtehen noch Zweifel über das Schickſal der Zeitelnſchrän⸗ kungsklauſel, deren Streichung Präſident Coolſdge wünſcht. Senator Hale hat indeſſen heute angekündigt, daß er feinen Kampf für die Beibehaltung der Klauſel fortſetzen werde. Coolidge zur„Abrüſtungsfrage“ e Waſhington, 31. Jan.(United Preß.] Die Stellung⸗ nahme des Präſidenten Coolldge gegenüber den Einwän⸗ den gegen die Flottenvorlage wird dyn maßgeblicher Seite ſo dargeſtellt, daß Coolidge keinen Konflikt zwiſchen einem Rlſtungseinſchränkungsabkommen und der Flottenvorlage ſehen könne. Wle es heißt, iſt der Präſtdent der Anſicht, daß jede Rüſtungseinſchränkung, die für Amerika annehmbar wäre, jedenfalls den Bau von 15 Kreuzern und einem Flugzeugmutterſchiff geſtatten müſſe, Jedenfalls be⸗ ſteht Coblidge mit größter Feſtigkeit auf der Streichung der Zeitklauſel, iſt jedoch bereit, im Falle die Flottenvorlage ohne dieſe Klauſel angenommen würde, der zuſtändigen Stelle die des Miniſteriums des Innern haben heute vormittag bereits die Einbruchſtelle beſichtigt. Man glaubt, daß es ſich bei den Einbrechern um dieſelben gewiegten Spezialiſten handelt, die früher ſchon die ebenfalls raffiniert angelegten, aber geſcheiter⸗ ten Treſoreinbrüche bei der Reichsbank und am Savigny⸗ Platz verſuchten. Zur Entſchädigungsfrage In der„B..“ äußert ſich ein ſachkundiger Juriſt zu der Frage, wie es mit der Entſchädigung der beraubten Safes⸗Inhaber bei der Disconto⸗Geſellſchaft ſteht. Da⸗ nach werden derartige Verträge allgemein nicht als Verwah⸗ rungsverträge, ſondern nach übereinſtimmender Meinung von Rechtſprechung und Wiſſenſchaft als Miets verträge angeſehen. Auch die Formulare, die die Bank den Benutzern ihrer Schrankfächer vorlegt, ſprechen von Vermietung. Aus dem Mietsvertrag kann ein Anſpruch auf Wiedergabe ber ver⸗ lorenen Sachen nicht abgeleitet werden. der Diseonto⸗Geſellſchaft für die Vermietung der Schrank⸗ fächer heißt es u..: Dle Disconto⸗Geſellſchaft hat einen nach Anſicht bewährter Techniker feuer⸗ und diebesſicheren Raum (Stahlkammer) herſtellen laſſen, in dem ſich eiſerne Schrauk⸗ fächer befinden. Die Disconto⸗Geſellſchaft wird auf die Be⸗ wachung und Verſicherung der Stahlkammer und der einzel⸗ nen Schrankfächer die größte Sorgfalt verwenden und feden Schaden erſetzen, der durch Vernachläſſigung dieſer Sorgfalt entſteht. Die Disconto⸗Geſellſchaft haftet jedoch nicht für Schäden, welche durch Störung des Betriebes in⸗ folge Aufruhrs, Verfügung von hoher Hand, Streiks oder Ausſperrungen veranlaßt ſind. Der Rieſenbrand bei Tietz Zur Aufklärung der Urſache des Rieſenbrandes im Warenhaus Tietz ſind noch geſtern abend polizeiliche Er⸗ mittelungen eingeleitet worden. Soweit es möglich war, wurden alle Perſonen, die in dem Hauſe und auf dem Neu⸗ bau zuletzt noch zu tun hatten, feſtgeſtellt und über ihre Wahrnehmungen gehört. Das Feuer iſt zuerſt an einer Holz⸗ verſchalung und einer Holzwand beobachtet worden, die das bis⸗ her alleinſtehende frühere Warenhaus Stein von dem Neubau trennen. Ste hat den Zweck, die Hintereingänge des Waren⸗ hauſes zu decken und ſoll zugleich alle Störungen von den Leuten auf dem Neubau fernhalten. An dieſer Holzwand laufen auch Kabel entlang und es iſt wohl möglich, daß dass Feuer hier durch Kurzſchluß entſtanden iſt. Der Wind ging dann ſo unglücklich, daß die Flammen gleich von der Verſchalung nach dem Warenhaus hinüberſchlugen, in dem ſie die vielen Vorräte in Brand ſetzten. Heute vormittag iſt man mit der Vernehmung von wei⸗ teren fünf Perſonen beſchäftigt Beſtimmt iſt die Brand⸗ urſache noch nicht erkannt und es wird auch ſchwer ſein, ſie jemals feſtzuſtellen. Letzte Meldungen Gasvergiftung infolge Rohrbruch — Bingen, 31. Jan. Wohl infolge Bruchs elnes Gasrohrs ereignete ſich geſtern nachmittag im Hauſe Nahekal 12 ein tödliches Unglück. Als das Hausmädchen die Wohnungsinhaberin Frau Eck und ihre Tochter Frau Heſſel aus ihrem Mittagsſchlaf wecken wollte, fand ſie beide leblos vor. Frau Eck war bereits tot, während Frau Heſſel ſehr ſchwer an der erlittenen Gasvergiftung darniederliegt. Mit Gas vergiftet f — Dresden, 30. Jan. Geſtern wurden der Direktor der vergiſtet tot aufgefunden Nervöfe Zerrüttung ſoll Weidel veranlaßt haben, freiwillig aus dem Leben zu ſchelden. Trauriges Ende eines Prinzen — Berlin, 31. Jan. Auf dem Transport nach der ſtäd⸗ tiſchen Krankenanſtalt Wuhlgarten iſt, wie die„B. Z. am Mittag“ meldet, geſtern der mittel⸗ und wohnungsloſe Prinz Alexander von Hohenlohe ⸗Oehringen plötzlich verſtorben. Er hatte ſeit etwa 5 Monaten bei einem Reſtau⸗ rateur in der Bülowſtraße Unterkunft und Verpflegung ge⸗ funden. Als ihm nun geſtern bekannt wurde, daß der Reſtau⸗ rateur am 1. Februar das anderwärts verpachtete Lokal ver⸗ laſſen ſollte, erlitt Hohenlohe⸗Oehringen einen Tobſuchts⸗ anfall und iſt auf dem Wege zur Krankenanſtalt an epi⸗ leptiſchen Krämpfen geſtorben. Der Leningrader Polizeipräſident verhaftet — Paris, 31. Jan. Nach einer Meldung aus Mos kau iſt der Polizeipräſident von Leningrad, Petriiak, geſtern wegen Beſtechung und Unterſchlagung verhaftet worden. Eigenartiger Raubüberfall auf einen polniſchen Güterzug * Warſchau, 31, Jan. Ein eigenartiger Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug wird von der an der Hauptbahnſtrecke Berlin—Warſchau gelegenen Station Milan owel und den Lokomotivführer und den Heizer in Schach hielten, begannen andere, die Kohle vom Ten der herunter⸗ zuſchaufeln und auf ihre neben der Bahn haltenden Bauern⸗ wagen zu verladen. Nachdem es geſchehen war, ließen ſie den Zug weiter fahren.„Kurer Poranny“ hebt hervor, man habe es ſogar in den erſten chaptiſchen Nachkriegsjahren nicht erlebt, daß ein derartiger Ueberfall inſzenſert worden ſel, bloß um ſich in den Beſitz von etwas Kohle zu ſetzen. Blutiger Racheakt auf einem polniſchen Gutshof — Warſchan, 81. Jan. Mehrere bewaffnete Männer ver⸗ ſchafften ſich vorgeſtern Eingang in die bei Poryba, Woſewod⸗ ſchaft Wladiſtok liegende Wohnung des Gutsverwalters Swiezynſkti und begannen, mit Revolvern blindlings auf die dort anweſenden Perſonen zu ſchleßen, wobei ſie die Frau des gerade abweſenden Gutsverwalters, ſein fünfjähriges Töchterchen, das Dlenſtmädchen und einen dort zu⸗ fällig anweſenden Maſchiniſten töteten und das zweite, W Töchterchen des Verwalters durch einen Schuß verletzten. In den Bedingungen Dresdener Taubſtummenanſtalt, Weidel und ſeine Frau, DEN Opernſängerin Irma Weidel, in ihrer Wohnung durch Gers 1 gemeldet. Die Räuber brachten einen Güterzug zum Halt** und während zwel von ihnen auf die Lokomolive borengens Nach vollbrachter Tat entfernten ſich die Verbrecher, ohne irgend etwas mit ſich zu nehmen. Wie ſich letzt herausſtellte, war das Motiv der furchtbaren Tat, die Rache eines ent⸗ laſſenen Holzhauers, der einige ſeiner Kollegen be⸗ sofortige Kiellegung der Kreuzer zu empfehlen. ſtimmt hatte, ſich ihm anzuſchließen. 4 4 C 9 e b e . t t„. ea e„„% ee eee eee 9 Donnerstag, den 31. Januar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe] . Einſchraͤnkung der Polizeiſtrafen? * 2 5 7 a e Stäoͤtiſche Nachrichten Wir erhalten aus Automobiliſten⸗Kreiſen folgende tem. peramentvolle Zuſchrift: Das Arbeitsamt in der Auguſta⸗Anlage? „Sie bringen in Ihrem geſtrigen Abendblatt u. a. eine 3. Seite. Nr. 52 Es wird wärmer Die Wetterpropheten haben nun doch recht behalten. Nur ging es nicht ganz ſo ſchnell, wie ſie es erwartet hatten. Die Erwärmung, oder vorſichtiger ausgedrückt, die Abnahme des Froſtes kam einen Tag ſpäter, deshalb aber nicht weniger ent⸗ een unterrebung. Mannheimer Pollzel⸗Direktor, Was ß ſchieden. Geſtern früh noch las man auf der amtlichen Wetter⸗ 12 Sie da erfahren haben, hört man gerne, aber dle rauhe Wirk⸗ Verſicherungsgeſellſchaft in der Auguſta⸗Anlage, das ſeit eini⸗ aten gd 5 Wi tiefe Temperatur der Rach 8 zny⸗ lichkeit dürfte doch etwas anders ſein. Daß im Dezember ger Zeit frei ſteht, zu erwerben, um dorthin das Arbeitsamt. e e eee, 1927(warum geht man grade auf 1927 zurück, wohl ein für Mannheim zu verlegen, da deſſen Räumlichkeiten nicht mehr 2 9 10 tefst ant us g Wü st ah. die Polizei günſtiger Monat 7) allein in Mannheim 2342, alſo ausreichen. In 19055 Stadt pflegt es ia 1 8 ie* täglich etwa 80 Strafen verhängt wurden, spricht Bände.“ Wir halten dieſe Plane des Arbeltsamtes Südweſtbeutich- dungen der Hänfer nie io kal zn werden o nefleren cho dbenſo zeig dig died ſen in einem land nicht für zweckmäßig, denn das bekannte Prachtgebäude So begann es beute morgen ſelbſt in den Außenbezirken ſchon Ebenſo zeigt die Niederſchlagung von 1000 Strafen in einem 55 55 Prach gebänt ziemlich zeitig zu tauen. Da die ſchlimmſten Schneemaſſen be⸗ 1 Monat in kraſſer Wetſe, wie es mit dieſen Strafanzeigen be⸗ ac e ee ee, 15 11 reits beſeitigt worden waren, hielt ſich der Schmutz auf den 95 ſtellt war. Da kann man wirklich ſagen, daß jeder Dreck ein ben nicht 85 0 iſt 1155 12 1 3 Straßen in erträglichen Grenzen. 105 protokolliert wird. Darin zeigt ſich aber die Rigorontät, mit chenden Um⸗ und Anbauten, die natürlich große Koſten ver⸗* 5 ung der von den unteren Organen vorgegangen wird. Und das urſachen würden, für die Bedürfniſſe des Arbeitsamtes aus⸗„Einen Naſenbeinbruch erlitt geſtern ein 19 Jahre aiker ige iſt es, was in der Hauptſache die Verärgerungen reichen würde. Außer ſonſtigen auf der Hand llegenden Grün- Schloſſer in einen Betrieb an der Hanſaſtraße dadurch, ern hervorruft. Schreiber dieſes hat Dutzende von Erfahrungen, den iſt es aber für die Leute, die mit dem Arbeltsamt zu tun daß einem Arbeitskollegen ein Niethammer aus rutſchte.— Aus in denen geſtraft wurde, obwohl jede Logik fehlte. So iſt es baben, unpraktiſch gelegen, well die Induſtrie⸗ und Wohnzen⸗ Eln 27 Jahre alter Taglöbner zog ſich im gleichen Be, 17 85 auch mit der Höhe der Strafen. Es ist intereſſant zu hören, tren der Arbeiterſchaft in ganz anderen Stadtteilen ſich be⸗ triebe bei Transportarbeiten eine Fußquetſchung zu. Die gen, daß die Gebühren nach Tat und Peron unter Berückſichtigung finden. Wenn auch anzunehmen iſt, daß ſich die Erwägungen beiden Verunglückten wurden in das Allgem. Krankenhaus ink⸗ der Vermögens d. h. Erwe 1 6 sverhältnif ſe 1 5 des 5 Arbeitsamtes Slüdweſtdeutſchland vorerſt noch im Vor⸗ eingeliefert. a nach ese e 5 5 der Lenker nes Jets 1 ſtadtum befinden les ſteht auch noch nicht feſt, ob das Gebäude 1 Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern abend auf um F 9. B. f eines Geſchäftswagens gemietet oder gekauft werden ſoll), ſcheint es uns doch ange- dem Parkring bei der Rheinluſt zwiſchen zwei Perſonen⸗ 17115 für ein bißchen Schnellfahren mit 16 Mk. beſtraft wird— ein bracht, darauf hinzuweiſen, daß u. E. das Arbeitsamt, wenn kraftwagen ereignete, wurden beide Fahrzeuge ſo ſtark be⸗ Be⸗ Mann, der etwa einen Wochenverdlenſt von 50 Mk. hat—, nun einmal dtieſe Reichsbehörde größere Summen dafür an⸗ ſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Perſonen kamen zel⸗ und ihm bei einem Einſpruch noch.60 Mk. Koſten auferlegt legen muß, praktiſcherweiſe an der Zufahrt zur Eberthrücke nicht zu Schaden. 5 a en werden, da kann denn doch von Rückſicht oder Einſſcht nicht ge⸗ gegenüber der neu zu errichtenden Ortskrankenkaſſe ein ge⸗* Materialdiebſtahl. Aus dem Neubau des Thereſten⸗ eſer ſprochen werden.(Oder wird die Wahrſcheinlichkeit, daß die radezu ldeales Gelände finden würde. Ein dort zu errichten krankenhauſes verschwanden etwa 75 Kilo Blekröhrenabfälls 99 5 Firma die Strafe zahlt, gleich einkalkuliert). Nach Rem der Bau würde auch dem Geſamtcharakter der Gegend hinter und 12 Stangen Lötzinn. 15 Malt faßt öikfolge, Wir ach einer Ape Werke b attbren der Renzſtraße zuſammen mit dem Gebäude der Ortskranken⸗ d 5 4 i 8 kaſſe und dem Thereſtenkrankenhaus ein geſchloſſenes Bild„Zum Volkstrauertag. Fur den am 24. Februar 1929 5 daritber gewundert haben, daß man in Mannheim ſo geringe geben. Den Stellen, die es angeht, ſei empfohlen, ſich mit den ſtattfindenden allgemeinen Volkstrauertag hat der Oberrat Strafen anſetze. Dann wärs alſo 10 Mk. noch zu wenig ge- für dieſe Bau- und Erwerbspläne des Arbeitsamtes zuſtändi⸗ 91 tesdlenſtes W N g der Iſraelliten die Abhaltung eines Gottesdlenſt weſen e! gen Perſönlichkeiten in Verbindung zu ſetzen. Eine Behörde angeordnet. Selböſtverſtänblich: Ordnung muß ſein, aber, unb bas i mit ſtarkem Perſonenverkehr grabe in der Auguſta⸗Anlage,* Dreieinhalb Millionen unbeſtellbare Briefe! Jährlich in der NM. ſchon früher geſagt worden, wenn einmal in deren Häuſer bekanntlich beſtimmten baulichen Beſchränkungen werden in Deutſchland etwa dreieinhalb Millionen Briefe im elner menſchenleeren Straße, die nu dem S unterliegen, würde zweifellos dem Charakter einer Wohn- aufgeltefert, die ſelbſt von der„findigen Poſt“ nicht beſtellt ne 0 en aße, nur von dem Schutzmann ſtraße widersprechen. k, 11 18 für die Panne Er⸗ bevölkert iſt, nach deſſen Urteil ſchneller gefahren werden können. Kein beſſerer Beweis für die Aung gar 5 2„Auſſchrift und Abſender nicht vergeſſen!“ 2 wurde, ſo iſt man einſach machtlos. Elin Beamter ret ſich 5 mie und wenn man dagegen angeht, dann genügt der Be⸗ Gute Beſchickung— ſchwacher Amſatz Veranſtaltungen 5 amteneld— und man iſt herelngefallen. Ein weiterer Mangel Heute zeigte es ſich wieber deutlich, wie ſehr die Märkte bis im Polizelweſen beſteht darin, daß die Straſverfügung oft vom Wetter, beſonders vom Frost, abhängig ſind. Das Nach⸗ Kinderball und Maskeuſchau im„Cafaſb“ hau erſt Monate— bis zu* Jahr— hinter der Feſtſtellung laſſen der Kälte wirkte ſich ſofort in einer erheblichen Beſſe⸗ Das„Cafaſb“, das ein prächtiges Gewand angelegt hat, hatte en⸗ hinterherhinkt. Da ſoll ſich dann eln Kraftwagenführer, der rung der Beſchickung aus, die für die Jahreszeit recht be⸗ gestern einen großen Tag. Am Nachmittag beherbergte es viele kleine den inzwiſchen vielleicht noch ſeine Stellung gewechſelt hat, nach friedigend war. Nicht ſo ſehr waren die Verkäufer mit den Gäſte, die zum Teil mit hübſchen Masken erſchtenen waren. Tanz⸗ %% ̃ ˙, ,, è̃Üüẽſ¼.... ̃7qÄ das was er will— die Wirklichkeit iſt anders. Was Mannheim 1 Zahl als ſonſt erſchlenen, hielten ſich jedoch beim ten Spielen wie Reigen⸗Polonalſe, Sodbüpfen und Ballwerſen zeil⸗ ind im Beſonderen betrifft, ſo kommt noch den geſtrigen Aus⸗ Kaufe recht zurück. nehmen konnten. Die Leitung des„Cafaſt“ erhöhte noch die Freude der laſſungen noch hinzu, daß„verſchledene“ Auffaſſungen Auf dem Obſtmarkt herrſchten wieder Aepfel bei wei⸗ der Kleinen durch eine Spende von Luftballons, Faſchingsutenſilien ſie der„maßgebenden Faktoren“ herrſchen, und daß die tem vor, die zum Teil in ſchönen in⸗ und ausländiſchen Sor⸗ und einer Portion Eis. Das Kinderfeſt muß als ſehr gelungen be⸗ 5 5 50 g Jahren ten vertreten waren. Aber auch Orangen, Mandarinen, zeichnet werden. Der Abend brachte eine Maskenſchau Das Stell a⸗ 1015 ſeit 3 Jahren, man höre und ſtaune,„ſelt drei Jahren Zitronen, Bananen waren ausreichend vorhanden. In ge. Daus batte die Koſtüme entworſen und in ſeiner Werkſtatt aus⸗ nd⸗ fertige“ Verkehrsordnung noch nicht herausgekommen iſt. Iſt ringer Menge 1155 es Nüſſe Birne 15 0 In 0 geführt und damit einen ausgezeichneten Beweis ſeiner Leiſtungs⸗ das nicht hochintereſſant und beleuchtet es nicht grell die Zu⸗ 6 55 E, n 1 e aronen. An fähigkeit erbracht. Charaktermasken wechſelten ab mit modernen ſie 5 5 Gemüſe gab es vorwieged Roſen⸗ und Wirſingkohl— bei Revuetypen. Das Gebotene zeichnete ſich bei aller Billigkeit durch den ſtände? Eine gedruckte Verkehrsordnung iſt nicht zu haben, etwas anziehenden Preiſen—, Rot⸗ und Weißkraut, Blumen⸗ geglückten Verſuch aus, materlalechte Koſtüme zu liefern. Die bunte die alte iſt vergriffen, die neue noch ein Embryo. Wenn alſo kohl, Schwarzwurzel, Gelbe Rüben, Meerrettig, Sellerie, Reihenfolge wurde wirkungsvoll unterſtützt durch den Conſereneier ein neu nach Mannheim gekommener Wagenlenker wiſſen will, Kopf⸗ und Endivienſalat, dieſen freillch nur in geringen Erwin Veith, der mit launſgen Worten die Vorführung der Ko⸗ wie er ſich zu verhalten hat oder was er in Mannheim zu Mengen. Die Zufuhr an Kartoffeln war gut; ebenſo ſtüme begleitete und in den Pauſen mit eigenen Gaben das Publikum bevbachten hat, ſo iſt ihm das unmöglich. Trotzdem wird er gab 7 ee. e. Bei Geflügel unterhielt. 1 2 8 beſtraft, denn Unkenntnis der geſetzlichen Beſtimmungen ſchützt war die Beſchickung ſogar ſehr gut zu nennen. Eier. und%%%= uſe nicht vor Strafe. Man iſt durchaus berechtigt, das mit„Zu⸗ 1 5 ble gab 5 1 in reicher Menge, die Preiſe ſeit 0 7585 der e den 1 der„ die ſtand“ zu bezeichnen! Es wäre an der Zeit, wenn ſich Regle⸗ Bon e„ 3 Veranſtaltungen in Mannheim bildet, findet im Hinblick auf den kur⸗ 4 8 4 g 5 5 r Seite wurden folgen rbr 0 ä S M mitn ,,,, ß, è ß los Ordnung dieſer Angelegenheiten bemühen würden, und zwar kraut 19—20; Nokkraut 1820; Blumenkohl, Stück 50100; Rosenkohl ebe ee e e e e 5„ ehr an dem Sinne der preußiſchen Verordnung. Was ſoll man 3 1 Rüben 15—20 Rote Rüben 1520; Schwarzwurzeln d 5 einem 1 Haufe zu rechnen 1 5 e den e ſchließlich dazu ſagen, daß ein Heidelberger Richter zu dem falat, 219 F marſch mit der neuen„Schwadron Kavallerie“ wartet das Programm Verteidiger eines„Verkehrsſünders“, der ſich auf den preußl⸗ Kreſſe 160; Tomaten 70100: Meerreltich, Stück 2080; Suppen- mit einer großen Ballettgruppe auf, die unter der Leitung der bekaun⸗ der ſchen Runderlaß berief, entgegnete:„Was geht uns Preußen erſtnes, Bſchl. 18 Poterſilte, Bicht. 1215, Schnittlauch, Bſchl. 10 en Tanzmeiſteein Mertensedeger, Karlsruhe, ſteht. t an!“„Schutz“ mann, ſchütze und belehre uns, aber ſpiele Dich zricht als„Vorgeſetzter“ und„Protokollführer“ auf!“ 9¹8 12; Lauch, Stück 10—20; Aepfel 3070. Birnen 3555 Zitronen, Stück—12; Orangen, 2540; Mandarinen 35—45, Bananen, Stück 1015; Nüſſe 55—60; Maronen 30—95; Süßrahmbutter 220200: komiſche Groteske mit Geſang und Tanz, die„Meiſterſinger“, Fritz Fegbeutel von hier als Hans Sachs und den übrigen mit⸗ wirkenden männlichen und welblichen Trabanten reiht ſich au. Die del Landbutter 160—189; Weißen Käſe 50: Eier, Skück 1120; Hechte 160: äſtdent Bi d ä ö* Barben da 120; Karpfen 190100; Schleien 1001805 Breſem 100 e 1 1.. 5 a bis leo. Backiſche 5060 Kabelſan obo; Schenfiſche 0, Go d. Abends ſel bemerkt— das gilt beſonders für die, öie weit von der barſch 50; Seehecht 70—90; Steckfiſche 50; eon, geſchlachtet, Stiick Bühne entfernt Pla 55 daß L tf f ſgoſtellt e Konfulariſche Vertretung Aegyptens. Der Königlich 750700; Hun, geſchlachtet, Stück 50070 Enten, geſchlachtet, Stück e genommen— daß dautlerecher aufgene id⸗ Aegyptiſche Konſul Abdel Aziz Chaleb Effendi in Berlin„ an eee een, eee i 1 n 5 S 3 1 S MN: leiſch 116: fleiſch 7480: köflei 30. 8 Prinzenproklamation und die„Damen“⸗ 5 it zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden Sthweenefleiſch 1 80 Gelee ich, feen aan e ged. kapelle des Nattonaltheaters erweitern das Programm. Verſchtedene ich zugelaſſen worden. hakenbraten ih: Faſanen, Stück Fü: Wildenten, Stück 250. auswärtige Karnevalvereine werden im Ornat vertreten ſein. 1— r B i 7. der, die naturgemäß für die verſchtedene Kultur beſonders vorenthalten geblieben, die einzigartig genannt werden kann. 15 Engliſche und amerikaniſche. Der he anwachſende e wird vor allem Man hat in Wien, als Albert Siader tarb und die Abſicht 5 5 3 zum Gentleman erzogen, zu einem Menſchen der nichts ſo der Erbin, ihre Sammlung nach Deutſchland zu hringen, be⸗ 5 Lebensgewohnheiten iche dcn wer en gens. Je lade Köweichung vom kannt wurde. diele Kunſtſcäse unter den Schatz des Vortrag im Rathausfaal allgemein anerkannten Mißſtab, und doch ein erhebliches Bundesdenkmalamts geſtellt und hat eine Ler ßeig⸗ pi⸗ Im Sereln x eie on bend„ 1 9 15 ee bor geſchaffen. Der Erfolg war, daß alle dieſe Kunſtſch ze 8 eſe rziehungsideals er König Georg ſelbſt, der des⸗ jahrelang, der wiſſenſchaftlichen Forſchung ſchwer zugänglich Frau Profeſſor Dr. Ellfabeth ee 8 halb eine grüßere Verehrung genkeßt, als man bei uns meiſt im Wiener Haus Figdors verſchloſſen blieben. Dieſe Tat⸗ au ner über engliſche und e eee 5 en annimmt.— Ganz anders Amerika. Dort iſt auch für den ſache iſt um ſo mehr zu bedauern, als es ſich bei dem Kunſt⸗ rn Sa e 1 10 0 F 2 4 1 ſelbſt die Reklame weſentlich geworden. Sich und beſitz Figdors um eine Sammlung von hohe m hin, ild, l ſeine Fähigkeiten in das rechte Licht zu ſetzen, darauf kommt kulturhiſtoriſchen Wert handelt, die von einem irgendeinem Volke e 125 1 1 es vor allem an. Das zeigt ſich auch für den Europäer be⸗ überaus erfahrenen, kunſtſinnigen Kenner im Verlauf eines 3 macht, 55 mehr un 15 5 ring 19 9 15 at über ſonders deutlich bei den Amerkka⸗Reiſen nichtamerlkaniſcher langen, ganz dem Studium der alten Kunſt gewidmeten ieſes Volkes ennen lernt. ewiß wird da* Perſönlichkeiten, de umſo begeiſterter empfangen werden, ſe Lebens zuſammengebracht worden war. Wer je einmal das 4 ö einen anderen Volkscharakter umſo 10 15 1995 5 mehr ſie dieſem amerikaniſchen Charakterzug Rechnung tra⸗ Glück hatte, unter Führung des liebenswürdigen Beſitzers . e e e e e es 11555 5„ erinnerte beſonders an die Fahrt die übervollen Räume dieſer Funſtſammlung zu durch⸗ .. er rumäniſchen Kö 0 5 ine Erinne l N 1 5 Zuhörern etwas leichter gemacht, 12 ſte die Fülle 1 Die Aae ee e den noch r be Ver Nele un a 5 ö delbevhachtungen von vornherein b feſten, wenn viellei 91 recht verbreiteten Irrtum zu bekämpfen, daß die engliſch⸗ wichtigen und künſtleriſch hoch bedeutſamen Stücken in der 05 auch einſeitigen Geſichtspunkten geordnet hätte. So war wohl amerikaniſche Stammverwandtſchaft noch heute ſo ſtark ſei, Sammlung Figdor iſt unbeſchreiblich. Man kann ſich einen 1 nicht jedr im ſtande, die Blelheit der an d i 1 55 die durch verſchiedenartige Entwicklung entſtandenen Gegen⸗ ungefähren Begriff von dem Umfang dieſes Beſitzes machen, ſie lehrreichen Einzelheiten mit der 5 e 5 lch ſätze in den Volkscharakteren zurückzudrängen. wenn man hört, daß er 4500 Gegenſtände umfaßt. Die Kunſt 15. und Schlußfolgerung nachträglich 5 155 des Mittelalters war Figdors hauptſächliches Gebiet, Was 5 i as Schickſal der Sammlung Figdor. Nach küberein⸗ er an gotiſchen Möbeln, Bildern, Skulpturen und kunſt⸗ 0 Das Ergebnis war, um es vorauszunehmen: Der Eng⸗ ſtimmenden Meldungen aus Wien, Berlin und Frankfurt gewerblichen Arbeiten beſaß, das reicht an Umfang und 5 länder beſitzt eine alte Kultur, die auf ausgeſprochenſtem ſoll die weithin bekannte Kunſtſammlung des verſtorbenen Qualität an den Beſitz eines glänzend ausgeſtatteten Konſervatismus aufgebaut iſt. Der Amerikaner ſchafft da- Wieners Dr. Albert Figdor verkauft worden ſein. Muſeums heran. Zumal unter ſeinen plaſtiſchen Original⸗ gegen täglich an ſeiner neu entſtandenen Kultur, eine Ent⸗ Als Käufer wird ein Berliner Kunſthändler genannt. Eine werken befinden ſich einige erleſene Perlen gotlſchen Schaf⸗ r wicklung, deren Ende angeſichts der an Bedeutung immer Beſtätigung dieſer überraſchenden Nachricht war von der ſens. An erſter Stelle iſt hier eines der reizvollſten und d⸗ mehr gewinnenden ſchwarzraſſigen Bevölke ungsteile noch Beſitzerin der Sammlung, der Gattin des Heidelberger Alt⸗ künſtleriſch bedeutendſten Werke der deutſchen Kunſt vom 18 garnicht abzuſehen iſt. Dieſe Unterſchlede zwiſchen den beiden hürgermeiſters Walz, bis jetzt noch nicht zu erlangen. Anfang des 15. Jahrhunderts zu nennen: der in gebranntem ie angelſächſiſchen Völkern wirken ſich auf den verſchiedenſten Sollte ſich dieſe Nachricht in ihrem ganzen Umfang bewahr⸗ Ton ausgeführte Lorcher Kreuzaltar. Dieſe in der ganzen u Lebensgebieten aus. So iſt das engliſche Haus, vorwiegend heiten, ſo wäre dieſe Tatſache für die Stadt Heidelberg ſehr Kunſtliteratur bekannte Gruppe der Kreustragung iſt die es ein Einfamilienhaus, in ſeinem Grundriß durch die Tradition betrüblich, denn nach dem Willen der Beſitzerin ſollte die Arbelt elnes namenloſen mittelrheiniſchen Meſſters, der ſie u⸗ ztemlich genau feſtgelegt. Der wichtigſte Teil des Familien⸗ Sammlung in einem eigens dafür geſchaffenen Haufe in um das Jahr 1405 geſchaffen hat. Die gotiſche Plaſtik der te, lebens ſpielt ſich hier ab. In Amerika begnügen ſich ſelbſt Heidelberg der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ Sammlung Figdor umfaßt außerdem noch ausgezeichnete 15 wohlhabende Familien häufig nat Dreizt imerwohnungen in macht werden, Ueber zwel Jahre lang, ſelt dem Tode Werke der burgundiſchen, flämlſchen, nlederrhelnſſchen, der den verſchiedenſten Formen. De Mangel an weißen Dienſt⸗ Figdors, verhandelt ſeine Erbin mit dem öſterreichiſchen fränkiſchen, ſchwäbiſchen, bayriſchen und der Tiroler Schu le, 8 boten begünſtigt dieſe Sitte. Staat, um die Erlaubnis zur Ueberführung ber Kunſtſchätze darunter einige treffliche Arbeiten des Kreiſes um Michgel „ 5 4 Beſonders eingehend betrachtete die Rednerin aus deren nach Heidelberg zu erlangen. Bis heute war dieſer Kampf Pacher. Zu den koſtbarſten Stücken der Sammlung gehören t.% reichem Material hier nur weniges hervorgehoben werden ergebnislos verlaufen, und Heidelberg und damit Deukſch⸗ wohl die Gold⸗ und Silberfachen der Gotik und der e⸗- kann, die Verſchiedenheit örs Erzlehungsweſens beider Län⸗ land, iſt aus dieſem Grund eine öffentliche Sehenswürdigkeit Rengſſance, die Emallarbeiten und Bronzen. Aungsämtern eingetragen ſeien. Ihnen müßten nun endlich dann das oben genannte Ergebnis. die gemeinnützigen ſtädtiſchen Baugeſellſchaften vergebe. den Ausführungen des Kämmerers einverſtanden. Fehrs gekiehene Geld müßte ſich auch verzinſen und amortiſieren E Selzer Nr 52 Fete Miauheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe! Donnerstag, den 31. Janunr 1929 Wohnungsbau in Baden Durch die Zuwanderung von Elſaß⸗Lothringern und. landsdeutſchen, insbeſondere ſolchen Deutſchen, die ſich vor 1914 in der Schweiz niebergelaſſen hatten, dann als deutſche Wehrpflichtige Kriegsdienſt leiſteten und denen nach dem Krieg die Wiedereinreiſe nach der Schweiz verweigert wurde, hatte Baden unter den deutſchen Ländern nach Kriegsende nit die ſtär kſte Wohnungsnot. Seitdem iſt es einer lebhaften Bautätigkeit in allen Teilen unſeres Landes ge⸗ Lungen, den Wohnungsmangel erheblich unter den Reichs durchſchnitt zu drücken. Der Zugang an Wohnungen in Baden beläuft ſich in der Zeit⸗ ſpaune 1919—1927 auf insgeſamt 60 146 Wohnungen, der Ab⸗ gang auf 2721 Wohnungen, ſodaß ein Reinzugang von 57 422 Wohnungen verbleibt. Auf die Wohnungsverbände, d. h. die Amtsbezirke ohne die Städte mit 10 000 und mehr Ein vohnern und auf die 16 verbandsfreien Städte mit 10 000 und mehr Einwohnern verteilt ſich der Reinzugang ungefähr Hälftig. Einem Reinzugang von 29 736 Wohnungen in den Wohnungsverbänden ſteht ein Reinzugang von 27 686 Woh⸗ nungen in den verbandsfreien Gemeinden gegenüber. Setzt man den Reinzugang an Wohnungen ins Verhältnis zur Ein⸗ wohnerzahl, ſo ergibt ſich, daß im genannten Zeitraum in den verbandsfreien Gemeinden auf 1000 der Bevölkerung 3,8 Woh⸗ nungen erſtellt worden ſind, dagegen in den Wohnungsver⸗ Händen nur.3. Innerhalb der einzelnen Wohnungsverbände Hatten der Wohnungsverband Lörrach mit 5,4 Wohnungen auf 1000 Einwohner, Ettlingen mit 48 ſowie Heidelberg und Säckingen mit je 4,2 die lebhafteſte Bautätigkeit; unter den verbandsfreien Gemeinden ſteht die Stadtgemeinde Singen mit 8,2 Wohnungen auf 1000 der Bevölkerung weitaus an erſter Stelle, es folgen die Städte Lörrach mit 6,3, Offenburg nit 5,3, Lahr mit 5,2 uſw. Die regſte Bautätigkeit entfiel auf das Jahr 1927.. 3 5 Für den Zeitraum 1024—1927 liegen auch Zahlen über die Größe der in Wohngebäuden erſtellten Wohnungen vor. Darnach ſind rund zwei Drittel der neuerrichteten Wohnungen —3 Zimmerwohnungen; in dieſen Zahlen kommt die große Nachfrage nach kleinen Wohnungen in der Nachkriegszeit deutlich zum Ausdruck. Ein Vergleich der Bautätigkeit in Baden, in anderen deutſchen Ländern und im Reich in den Jahren 19191927 ergibt folgendes Bild: Der Reinzugang an Wohnungen auf 1000 der Bevölkerung betrug im Reiche 21,4, in Preußen 21,6, in Bayern 20,5, in Württemberg 28,1, in Heſſen 27,2, in Sachſen 13,5, in Baden 25,5. Badenſteht demnachüber dem Reichs durchſchnitt und bleibt unter den größeren deutſchen Ländern lediglich hinter Württemberg und Heſſen zu⸗ rück; im Jahre 1927 hatte nur Heſſen eine regere Bautätigkeit als Baden. Ausführlichere Angaben über die Bautätigkeit in Baden ſeit dem Jahre 1914 unter Berückſichtigung des Woh⸗ nungsbaues in den Wohnungsverbänden und verbandsfreien Gemeinden enthält die neueſte Veröffentlichung des Stati⸗ ſtiſchen Landesamtes über„Wohnungszählung und Wohnungs⸗ bau in Baden.“ P. Kommunale Chronik Das Berliner Wohnungsbauprogramm In einer außerordentlichen Stadtverord⸗ netenſitzung wurde nochmals über das Wohn ungs⸗ bdauprogramm für die Jahre 1929 bis 1932 verhandelt. Nach etwa zweiſtündiger Beratung erklärte ſich das Haus mit folgendem Beſchluß des Haushaltsausſchuſſes einverſtanden: „Die Verſammlung beſchließt die Einſetzung einer ge⸗ miſchten Deputation von 25 Mitgliedern. Dieſe wird beauftragt, alle erforderlichen Maßnahmen zur be⸗ ſchleunigten Durchführung des Sonderbauprogramms von mindeſtens 7000 Wohnungen jährlich auf Grund der Magiſtratsvorlage vom 6. Dezember 1928 zu ergreifen. Auch wird ſie ermächtigt, die hierzu nötigen Verträge vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung der beiden ſtädtiſchen Körper⸗ ſchaften abzuſchließen. Die Deputation iſt für die Durch⸗ führung des Bauprogramms verantwortlich.“ In der voraufgegangenen Debatte begründete ein Stadt⸗ verordneter die Anträge der Wirtſchaftspartei. Laut ſehr genauer Aufſtellung gäbe es in Berlin etwa 100 000 SWohnungsſuchende, die ſchon ſahrelang bei den Woh⸗ Wohnungen gegeben werden. Dabei dürften die Mieten höch⸗ tens 20 Prozent des Einkommens betragen. Ein Zentrums⸗ ſadtverordneter forderte, daß man die eine Hälfte der zu Bauenden Wohnungen ans Privatkapftal und die andere an Für Volkspartei ſprach Stadtverordneter Beuſter. Er empfahl Rücküberweiſung der Vorlage an einen Ausſchuß zur nochmaligen eingehenden Beratung. Die Abſtimmung hatte 87 Ote „Widerſtand gegen uferloſe Ausgaben“ Anſchließend ſetzte man die Etatsdebatte fort. Stadtver⸗ urdneter Schwarz(Deutſche Volkspartei) erklärte ſich mit Im Wi⸗ derſtand gegen uferloſe Ausgaben würden ſeine Freunde Dr. Zange ſtets unterſtützen. Trotz des Ausgleichs auf dem Papier bringe der Etat aber ſicher wieder ein Defizit, da die Ein⸗ Rahmepoſten falſch eingeſetzt ſeien und da auf Ueberweiſungen von Reich und Staat nicht gerechnet werden könne. An eine Steuererhöhung dürfe vorläufig nicht gedacht werden, da Han⸗ del und Wandel ſchon genug herangezogen werden. Dagegen ſei ſeine Partei für Gewerbeſteuerausdehnung auf die ſtädtiſchen Geſellſchaften und Konſumver⸗ Eine jederzeit zu haben. Eine Zurückhaltung in der Grund⸗ ſtücksvolitik tue not. Die Wertzuwachsſteuer ſei viel zu hoch And bringe deshalb nichts ein. Mit dem Ausbau der Ver⸗ ittel erklärte ſich der Redner einverſtanden. Aber das Jaſſen. Schärfſten Proteſt erhob Schwarz gegen die Perſonal⸗ Politik des Magiſtrats und verſchiedener Bezirksämter. Nicht Das ſozialiſtiſche Parteibuch, fondern die Tüchtigkeit allein habe zu entſcheiden. 5 Stadt. Kinſcher[(Wirtſchaftspartei] kritiſterte beſon⸗ ders ſcharf das Kapitel Steuern, das auch in dieſem Etats⸗ jahre ein bedeutendes Mehr aufweiſe. Dieſes Mehr hätten Handwerk und Induſtrie zu tragen. Die Haltung der Linken gegenüber der Privatwirtſchaft müſſe endlich einmal geändert werden. Stadtv. Kinſcher kam dann auf die ſtädtiſchen Be⸗ triebe zu ſprechen und verlangte, daß man ſich baldmöglichſt mit deren Auflöſung beſchäftige. Alles würde aus der Berliner Privatwirtſchaft herausgeholt, um den Etat zu balancieren. Man vermiſſe aber bei allen Neuerungen ſtets und ſtändig jede Mückſicht auf den Mittelſtand. Zum Schluß wurde der Etat dem Haushaltsausſchuß überwieſen. Bürgermeiſterwahlen In Hundheim(A. Wertheim] wurde Kaufmann und Gemeinderat Jäger auf die Dauer von 2 Jahren als kom⸗ mifſariſcher Bürgermeiſter eingeſetzt, nachdem die Bürgermeiſterwahl in allen drei Wahlgängen erfolglos ver⸗ laufen iſt. In Oberharmersbach(bei Offenburg) wurde der ſeitterige Bürgermeiſter Friedolin Lehmann mit 34 von 55 abgegebenen Stimmen bei 57 Wahlberechtigten wiedergewählt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Müllheim bewilligte auf die Dauer von zwei Jahren einen Zuſchuß von 190 RM. zu der geplanten Autolinie Kandern— Müllheim Sulzburg. In der Sitzung wurde mitgeteilt, daß die Betriebsgeſellſchaft der Nebenbahn Kandern—Haltingen eine Linie in Vorſchlag ge⸗ Pracht habe die ſie über Kandern—Sitzenki ch, Eggener Tal, Siel nach Schliengen führen würde. Doch findet dieſer Vor⸗ schlag wenig Zuſtimmung. Gegen die Errichtung der Auto⸗ Unie hat die Lokalbahn Müllheim Badenweiler Einſpruch erhoben. Dieſer Einſpruch bezieht ſich darauf, daß die Wagen zer künftigen Autolinie Perſonen von Müllheim Bahnhof nach Mö liheen Stadt beſze deen Aus dem Lande Tr Ladenburg, 30. Jan. Am 28. Januar beſtattete man als erſten Toten im neuen Jahre den Senior des ehrſamen Schreinerhandwerks Meiſter Ignaz Keßler, der im letzten Jahre mit ſeiner Ehefrau das Feſt der goldenen Hochzert gefeiert und in Kürze 75 Jahre alt geworden wäre. Die Stütze ſeines Alters und die Freude ſeines Lebens, ſein älteſter Sohn und Nachfolger fiel im Weltkrieg. Der Schmerz darüber lähmte den ſchaffensfrohen Handwerks⸗ meiſter derart, daß er ſich zu keiner Arbeit mehr aufſchwingen konnte.— Geſtern verließ abermals ein Ladenburger Kind, Frl. Lieſel Kirchner, ſeine Vaterſtadt Ladenburg, um der Schweſter, die ſchon vor etlichen Jahren nach Kalifor⸗ nien ausgewandert iſt, nachzufolgen. * Lahr, 29. Jan. Die 8ljährige Witwe Anna Kaeſſer war vor einigen Tagen eine Treppe hinabgeſtürzt. Sie zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie jetzt geſtorben iſt. Billingen, 29. Jan. Am Samstag ſtarb unerwartet au einem Herzſchlag der 68jährige Rechtsanwalt Joſef Heil⸗ mann, eine weit über ſeine Berufskreiſe und die Stadt Villingen hinaus bekannte Perſönlichkeit. 25 Jahre war er Borſtand des hieſigen Schwarzwaldvereins, 21 Jahre Mit⸗ glied des Aufſichtsrates der hieſigen Baugenoſſenſchaft, ſechs Jahre Mitglied des Gemeinderates, in welchen Eigenſchaften er ſich um den Fremdenverkehr Villingens und des Schwarzwaldes die größten Berdienſte erworben hat. Auch in Berufskreiſen war er geſchätzt, ſo war er ſeit 1892 der An⸗ walt des Bauernvereins des Bezirks. Sein unerwartetes Hinſcheiden erweckt in den weiteſten Kreiſen Badens die größte Teilnahme. * Konſtanz, 29. Jan. Ein Schweizer Blatt will wiſſen, daß die drei deutſchen Verwaltungen des Schiffahrtsbetriebes ſich mit der Abſicht tragen, die Schiffe mit Radio und drahtloſer Telegraphie auszurüſten. Eine Beſtätigung war deutſcherſeits nicht zu erlangen. Nachbargebiete Geſchäftsjubiläum bei der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. : Ludwigshafen, 31. Jan. Das ordentliche Vorſtandsmit⸗ glied der J. G. Farbeninduſtrie AG., Dr. phil., Dr. med. h.., Dr. ing. e. h. Bernhard Heymann, blickt am 1. Februar 1929 auf eine 40 fährige erfolgreiche Berufstätigkeit zurück. Heymann, der an der Univerſität München promoviert hatte, trat im Alter von 27 Jahren in die Dienſte der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co. zu Elberfeld als Chemiker ein. Er beſchäftigte ſich dort in dem wiſſenſchaftlichen Laboratorium, das damals unter der Leitung von Dr. Carl Duisberg ſtand, zuerſt mit Arbeiten auf dem Farbſtoffgebiet. Als Nachfolger? von Dr. Carl Duisberg wurde ihm daun im Jahre 1901 die Feitung des wiſſenſchaftlichen Laboratoriums der Farben⸗ fabriken unter gleichzeitiger Ernennung zum Prokuriſten über⸗ tragen. Am bekannteſten iſt der Name Heymann durch das Mittel gegen die Schlafkrankheit, das Germanin(Bayer 205) geworden, das er in gemeinſamer Arbeit mit Dr. Dreſſel und Dr. Kothe aufgefunden hatte. Als Auszeichnung hierfür wurde ihm und ſeinen Mitarbeitern durch den Verein Deutſcher Che⸗ miker die Adolf von Bayer⸗Medaille verliehen. Bei der Fuſion ber deutſchen Farbeninduſtrie im Jahre 1926 wurde er zum ordentlichen Vorſtandsmitglied ernannt. Heymann, dem trotz ſeiner langen, arbeitsreichen Tätigkeit noch eine ſeltene Gei⸗ ſtesfriſche eigen iſt, erfreut ſich ſeiner vortrefflichen menſch⸗ lichen Eigenſchaften wegen auch über die Kreiſe ſeiner Berufs⸗ genoſſen hinaus weitgehender Sympathien. Tödlicher Rodelunfall — 1 31. Jan. Geſtern nachmittag um 4 Uhr hat ſich ier ein tödlicher Rodelunfall zugetragen. Der 14 Jahre alte Alwin Hiltenbrand fuhr mit zwei gleichalterigen Kameraden am ſogenannten Lochacker mit ſeinem Schlitten die dortige Böſchung hinab. Da die Knaben rücklings auf dem Schlitten ſaßen, konnten ſie nicht ſteuern. Der Schlitten ſchlug um und die zwei Kameraden fielen über den Hilten⸗ brand. Dieſer brach das Genick und war ſofſort tot. Großfener in Mainz— Ein Fenerwehrinſpektor getötet * Mainz, 31. Jan. In einer von den franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörden als Benzin magazin benutzten Lager⸗ halle in der Wallſtraße brach heute morgen gegen 3 Uhr ein Feuer aus, das in den großen Benzinmengen reiche Nahrung fand, ſodaß in wenigen Minuten die ganze Halle in Flammen ſtand. Eine der Mauern der Halle ſtürzte während der Löſcharbeiten zuſammen und begrub den Feuer⸗ wehrinſpektor Leichner und den Feuerwehrmann Schen⸗ til unter ſich. Leichner wurde ſofort getötet, der Feuer⸗ wehrmann ſchwer verletzt, ſodaß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt. a Aus den Rundfunk-Programmen Freitag, 1. Februar Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Schubert u. ſein Werk, 2130 Uhr: Muſik der Gezenwart. Breslau(28. 321,2) 20.15 Uhr: Datterich, anſchl. Rund um Europa, Frankfurt(Welle 421,3) 12 Uhr; Schallolatten, 16.35 Uhr: Haus⸗ frauen⸗Nachmittag, 19.30 Uhr: Konzert, darauf Uebertr. v. Kaſſel. Hamburg(Welle 391,6) 21.15 Uhr: Klönſnack in Schummern, 22.45 Uhr: Tanzſunk. Königsberg(Welle 280,4] 20.30 Uhr: Uebertragung von Danzig. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Abendmuſtk, 21.00 Uhr: Einſume Muſik. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Moderne Lieder, 21 Uhr: Alte and neue Rhythmen für zwei Klaviere. Münch 1(Welle 586,7), Kaliſexslautern(Welle 772,7) Chorkonzert, 22.30 ÜUhez Miitagskonzert, 0 Uher 21.20 Uhr: Konzert, 22.45 Uhr: Kabarett⸗Stunde. 5 Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16 Uher (Karlsruhe! Uebertragung aus dem Konzert⸗Kaffee Baur, 20 Uhr; Sinfoniekonzert, anſchließend Grotestenabend. Ausländiſche Sender Been(Welle 406) 20 Uhr: Uebertragung von Baſel, 20.30 Uhr: Die Witwe Grapin,. 5 Budapeſt(Welle 354,5] 20.15 Uhr: Leichte Muſik. Daventry(W. 482,3) 21 Uhr: Bunte Stunde, 23.15 Uhr: Tanzm. Daventry(Welle 152,5) 20.00 Uhr: Uebertragung von London, 00.00 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Sinſonie⸗Orcheſter⸗Konzert. Paris(Welle 1744) 21.30 Uhr: Sinfoniekonzert. Prag(W. 343,2) 19.45 Uhr: Oberſt Spec, Hörſp., 22.20 Uhr: Tanzm. Rom(Welle 443,8] 20.45 Uhr: Die Musketiere im Kloſter, Operette. Wien(Welle 519,9) 19.30 Uhr: Uebertragung aus dem aroßen Muſik⸗ vereinsſaal: Konzert, anſchließend Alt⸗Wiener Karneval, Zürich(Welle 489,% 20 Uhr: An der ſchönen blauen Donau,(Haus⸗ orcheſter), 20.40 Uhr: Hugo Wolf und Guſtav Mahler, 21.30 Uhr: Alt und neue Märſche. 2 fadio-Speziahaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Nur einmalige Gelegenheit bieten wir Ihnen in der Anſchaf⸗ fung von erſtklaſſigen Präziſtons⸗Drehſpulinſtrumenten zu ſpottbilligen Preiſen. Nur kleiner Vorrat, benutzen Sie dieſe günſtige Gelegenheit. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden ſorgfältig geprüft und geladen. ä— Welternachrichten der Karlsruher Landeswelterwarls Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) rr „Luft Tem Se 2 2 3 Wind 2 J dd, ne r, eee, en, 5252 25 11 91 101 S888 Se Richt Stärke 8 8 Wertheim 152— 10-4 11 ſtitll Königsſtuhl] 563 771. 7—2— 9 ſchw heiter Karlsruhe 120 7706 4- 25 8„bedeckt Bad.⸗Bad 213 8 SW leicht halbbed. Villingen 78¹¹ 5 1 SW bedeckt Feldbg. Hof 1275 78.6 +2„0(leicht bedeckt Baden weil.— 789,0. 7 1 0, ſchw. bedeckt St. Blaſien 780 2 3 fitll bedeckt Höchenſchw 1 1 1 Der allmähliche Temperaturanſtieg hat ſeit geſtern weitere Fortſchritte gemacht. In der Höhe wurde heute oberhalb 1000 Meter die 0 Grad⸗Grenze erreicht(Feldberg geſtern Maximum 7 Grad Wärmel). Ju der Ebene wurde heute früß noch etwa— 5 Grad beobachtet, ſo daß es gegen geſtern meiſt um 5 Grad milder geworden iſt. Bei dem ozeaniſchen Tiof⸗ druckgebiet iſt die nordöſtliche Zugrichtung heute deutlich er⸗ kennbar. Ein Vorläufer, der über dem Nordmeer angelangt iſt, hat das grobe kontinentale Hochdruckgebiet im Norden bereits um ein erhebliches abgebaut(Druckfall über Nord⸗ ſkandinatien: 13 Millimeter in den letzten 21 Stunden mit allmählichem Temperaturanſtieg um 10—17 Grad). Die bis⸗ her nordſüdlich gerichteten Iſobaren werden daher in die ſübweſt⸗nordöſtliche Richtung drehen, womit dann für uns das ungehinderte Eindringen der milden Südweſtſtrömung zu erwarten iſt. Wetterausſichten für Freitag, 1. Februar: Milder, bei friſchen ſüdweſtlichen Winden, wolkig, vorerſt noch keine we⸗ ſentlichen Niederſchläge. — Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Koen Pegel J 28 28. 28 280 30 31[egar-Megel] 25 26 26 20. 30. Kl. Baſel 7580 05 0, 14 144,4 f 0 7 8 5 Schuſterinſe! 0 5.58 048 0,47.420 45 Mannheim.80.28 2. 1215020906 Sa 55.82.80.76.0. 70 188 Jagſtfe ld 6,500,506, 00 ö,.00 0% Maxan.05 3,59.54 3,13..25 Mwnheim 234.80 220 2152.10 2,06 Taub 143140 1 4 0 41.7 föln 123127 13 1811 1715 e GlNgchE ILUsreIERTE EITUNG Zu bezlehen in der Heut nebegstelie 2 1.% 1. den Nebenstellen eſdhofstr.&, Schwetzlngerstt. 19/20 und Heerteidstt 11. sowle durch unsere Ttögerinnen — Herausgeber Drucker und Berieger Druckeret Dr Haag Neue Mannteimet Zeitung G. u d 9 Mannbeim k. 2 Direktion Ferdinand Heym Tbemedakten Kurt Eiſche: Verantwortl Redakteme Fur Poumt 9. A Meißner 8 Dr. S Kayſer Kommunglpolitit und Lokales Richard Schönfelder ver. und Neues aus alle! Welt Willn Müllen— Hondelstell: Kur! Ehmer Gericht und alles lebrige: Franz Kirchen Anzeigen Maz FFiltez Schluß des redaktionellen Teils Grippegefahr W br beugt vor 1 * A * 1 1 99 9 N 9 * Donnerstag, den 31. Januar 1929 0 Neue Maunßheimer Zeitung teenage 1 Seite. Nr. 52 gen. Der sternenhimmel im Jebruar Die Sternkarten ſtellen die fübliche und nördliche Hälfte des im Februar ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie tamen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. Die füdliche Hälfte des Februar⸗Abendhimmels iſt ge⸗ radezu überſät mit hellen Sternen. Veſonders prächtig iſt jetzt die Venus, die alle übrigen Sterne bei weitem über⸗ ſtrahlt. Jupiter nimmt zwar langſam an Leuchtkraft ab, iſt aber noch immer der zweilhellſte Stern am Himmel. Etwas ſchwächer als Jupiter, ihn aber durch die Lebhaftigkeit des Lichtes übertreſſend, erſcheint der Slrius, der zu den oben angegebenen Zeiten in mäßiger Höhe ziemlich genau im Süden ſteht. Hoch über ihm, etwas nach rechts, findet man als vierthellſten Stern den in ruhigem roten Licht euchtenden Mars Nicht weit von dieſem, zwar etwas ſchwächer, aber bhaft funkelnd, ſteht die Capella. Die hellen Orionſterne, der Aldebaran im Stier, Caſtor und Pollux in den Zwillin⸗ gen, der Procyon im kleinen Hund und im Oſten der Re⸗ gulus im Löwen können zwar mit den vorber angeführten hellen Sternen nicht wetteifern, fallen aber doch mit ihrem Licht weit aus der Reibe der ſonſt am Himmel zu findenden Sterne beraus. Dieſe reiche Auswahl heller Sterne bietet auch für den Ungeübten eine ſelten günſtige Gelegenheit, ſich am Himmel zurechtzufinden, und zwar gerade dann, wenn die Dämme⸗ rung kurz nach Sonnenuntergang die verwirrende Fülle der ſckwachen Sterne noch zurückhält und die hellſten erſt all⸗ mählich hervorkommen läßt. Das Nebenkärtchen ſoll dann dazu helfen, tauchen dieſer beuſten Sterne zu beobachten. das Empor⸗ Es gilt etwa 5 Sulgen 2 8825 Süden für die erſte Monatshälfte und gibt die Stenung der Sterne in der Abenddämmerung an. Schon gleich nach Sonnen⸗ untergang kommt hoch im Südſüdweſten die Venus(1) hervor. Eine Viertelſtunde ſpäter kann links von ihr und etwas höher der Jupiter(2) geſichtet werden. Als dritter Stern folgt wieder nach etwa einer Viertelſtunde der Mars (), und zwar ungeſaäyr in der Verlängerung Venus⸗ Jupiter. Schon jetzt macht ſich die rötliche Farbe ſeines Lichtes bemerkbar. Nur etwa fünf Minuten ſpäter entdeckt man über ihm die Capella(3. Nach kaum 10 Minuten tauchen Betelgeuze(5) etwa in der Verlängerung Ca. pella⸗Mars und Aldebaran(6) zwiſchen Mars und Ju⸗ piter auf, auch Rigei(7) wird ungefähr zur gleichen Zeit ſichtbar; etwas ſpäter Procyon(8) und Pollux(). Etwa vier Vollmondbreiten über dem Mars erſcheint Beta Tauri(10), der zweite Hauptſtern im Sternbilde des Stiers, gleichzeitig mit ihm kommen Bellatrix(11), der richte obere Eckſtern des Orionz. Caſtor(12), der zweite Zwillingsſtern, Alpha Perſei(13), d.. der Hauptſtern im Perſeus, und Gamma Geminorum(14), d. l. der dritte Stern in den Zwillingen, hervor. Im Nordweſten, und da⸗ mit nicht mehr auf unſerem Hilfskärichen verzeichnet, iſt ſchon früher die Wege aufgetaucht und nach ihr Dene b, der Hauptſtern im Schwan. Iſt die Dämmerung erſt ſo weit ſortgeſchritten, dün komimen die übrigen Sterne ſo ſchnen hervor, daß man Mühe hat, zu folgen. Man kann dann unter Benutzung unſerer Hauptſternkarten beobachten, wie ſich die Sternbilder, die die vorher ſeſtgeſtellten Einzeiſterne einſchließen, mit fortſchreitender Dunkelheit vervollſtändigen und wird damit einen bedeutenden Teil unſeres heimatlichen Vorfrühllng⸗Himmels kennengelernt haben. Die günſtige Stenung der Planeten am Abendhimmel läßt im Februar auch den Verlauf des Tlerkreiſes, das iz die Zone des Himmels, in der ſich Sonne, Mond und Pla⸗ neten zwiſchen den Fixſternen bewegen, mit einem Blick über⸗ ſehen, zumal wenn der Mond im letzten Drittel des Monats den Bogen Venus— Jupiter—Mars nach Oſten hin fortſetzt, Wie die Karte der füblichen Himmelshälfte zeigt, ſind von den Tierkreisbildern an den Februar⸗Abenden Fiſche, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs und Döwe ſichtbar. Die Bewegung der Venus geh jetzt ſo ſchnen vor ſich, daß ihre Annäherung an Jupiter von Abend zu Abend be⸗ obachtet werden kann. Die Zahlen 4. 14 und 28 neben der in den Karten eingezeichneten Venusbahn geben die Stellung des Planeten am., 14. und 28. Februar an. Merkur iſt ganz zu Anſang des Monats— aber nur bei ſehr günſtigen Verhältniſſen— noch für ein paar Minuten am weſtſüdweſt⸗ lichen Horizont ſichtbar. 1 Blickrichtung nach Norden Sportif che Kundſchan Jußball im Kreis Südheſſen Allmählich gehen die Sptele ihrem Ende entgegen. Man merkt es an din wenigen Spielen, die noch ausgetragen werden. Aber koch immer ſteht kein Meiſter feſt. Zwar ſcheint es ſich doch zu be⸗ ſtätigen, daß die Wormſer Olympia der Berufene iſt, denn nach den letzten Leiſtungen zu beurteilen, iſt Worms ohne Zweifel die beſte Mannſchaft des Kreiſes. Allerdings darf man nicht außer Acht laſſen, daß der hartnäckigſte Widerſacher von Worms, die Lorſcher Olympia ihm dicht auf den Verſen ſitzt. Olympia Lampertheim hat ſich durch die letzte Niederlage endgültig die Ausſichten verſcherzt. Die vorſonntäglichen Spiele ſtanden im Banne des Groß⸗ kampfes der beiden„Olympia“⸗Mannſchaften Lampertheim und Worms. Zwar hätte es ein ſchönes Spiel werden können, wenn,— ja wenn beide Mannſchaften die komplette Aufſtellung hätten auf⸗ weiſen können. So fehlten aber bei Worms die beiden Spitzenſpieler Riemenſchneider und Neumeiſter, während die Lampertheimer auf ihre Hauptſpieler Gärtner und König verzichten mußten. Letztere wurden eines Vergehens wegen im Spiele gegen Heppenheim zu je zwei Monaten disqualifiziert. So waren alſo von vornherein die Ausſicht für Lampertheim auf dem Gefrierpunkt angelangt. Die Seiſtungen des Spieles wurden beeinträchtigt durch den koloſſalen Nebel, der über dem Spielfeld lagerte. Trotzdem waren die Lam⸗ pertheimer größtenteils tonangebend. Doch vermochten dieſe infolge der Schußunſicherheit nichts zu erzielen. Torlos wechſelte man die Seiten. Mit dem Wechſel werden die Gäſte zuſehens beſſer, ſie können auch den Führungstreffer erzielen. Lampertheim verſucht mit allen Mitteln zum Ausgleich zu kommen, was auch bald darauf gelingt. Mit dieſem Reſultat gibt ſich aber Worms nicht zufrieden. Immer wieder greifen die Gäſte an und kurz vor Schluß klappte die Sache, indem der Halbrechte von Worms durch einen Schrägſchuß für ſeinen Verein Sieg und Punkte erobern kann. Durch dieſen Sieg haben ſich die Wormſer an die Spitze der Tabelle geſetzt, die ſie allem An⸗ ſchein nach auch nicht mehr abzugeben denken. Lorſch ſiegte erwar⸗ tungsgemäß gegen die erſatzgeſchwächten Pfiffligheimer mit:2. Das andere angeſetzte Treffen Bürſtadt— Heppenheim fiel aus. Der letzte Sonntag brachte wieder ganz intereſſante Begegnun⸗ Aber alle Plätze waren mit Schnee bedeckt. Und größtenteils befand ſich unter dieſer Schneedecke auch noch eine Eisſchicht. So wäre es eigentlich das beſte geweſen, ſämtliche Spiele abzuſetzen, denn die Geſundheit der Spieler kommt doch in erſter Linie. Glück⸗ licherweiſe ſind keine Unfälle vorgekommen. Die Olympia Worms war ſpielfrei und lag auf der Lauer, ihren gefährlichſten Konkurren⸗ zen Lorſch ſtraucheln zu ſehen. Beinahe wäre es auch ſo gekommen. Denn viel hätte nicht mehr gefehlt, dann wäre eine Niederlage ent⸗ anden. So kam man noch mit einem blauen Auge davon und errang Der Gegner von Lorſch hieß Bü r⸗ mit Ach und Krach ein Remis. ſt abt. Lorſch mußte unter allen Umſtänden ſiegen, am noch mit von der Partie zu ſein. Andererſetts war Bürſtadt beſtrebt, ſeinem Lokal⸗Gegner Punkte abzuknöpfen. Schade iſt es nur, daß die beiden Mannſchaften ſo aus der Rolle fielen und ſich gegenſettig an Unfair⸗ nis zu überbieten verſuchten. Die Schiebsrichter, Herr Treiber, der übrigens dem Spiele etn ganz vorzüglicher Leiter war, hatte jedoch für ſolche Mätzchen kein Verſtändnis und ſtellte kurzerhand zwei Spieler von Bürſtadt vom Felde. Lorſch findet ſich zuerſt mit den Bodenverhältniſſen zurecht Ueberraſchend gelingt es den Mittelſtüt⸗ mer von Lorſch das Führungtor zu erzielen. Zuſehends nimmt das Spiel an Schärfe zu. Die 2. Hälfte ſah eine kleine Ueberlegenheit von den Einheimiſchen, die aber die ſchönſten Sachen durch rohes Spiel auslaſſen. Mit Verbiſſenheit kämpft Bürſtadt um ben Ausgleich. Erſt kurz vor Schluß bekommen die Einheimiſchen einen Elfmeter zuge⸗ ſprochen, der den verdienten Ausgleich erbringt. Olympia La m⸗ pertheim mußte nach Horchheim. Wie vorauszuſehen mußte eine glatte:2⸗Niederlage hingenommen werden. Horchheim war ſeinem Gegner in jeder Beziehung überlegen und ſiegte gerecht. Wohl waren die Gäſte inbezug auf Technik ihrem Gegner etwas über, der es aber durch ſtarken Eifer wettmachte. Die beiden Tabellenletzten Hochheim— Pfedöddersheim gaben ſich in Hochheim ein Stell⸗ dichein. Dieſes Spiel war ausſchlaggebend für den Abſtieg. Aber auch dieſesmal zogen die Pfeddersheimer den Kürzeren, ſie hatten mit:1 das Nachſehen. Durch dieſe erneute Niederlage wird wohl der Ab⸗ ſtieg unvermeidbar ſein. Das letzte Spiel des Tages ging in La m⸗ pertheim zwiſchen dem B. f. L. und dem F. V. Biblis vom Stapel. Hier wurde jedoch knapp eine Viertelſtunde geſpielt. Der Schiedsrichter brach dann das Spiel wegen ſchlechter Bodenverhält⸗ niſſe ab, nachdem das Reſultat noch 90 ſtand. Fr. Turnen Ausſcheidungsturnen der Mannheimer(kunſtturner⸗ Vereinigung Um die Heranbildung des guten zur Verfügung ſtehenden Nach⸗ wuchſes für das Kunſtturnen zu fördern, um neue Anregungen zu geben, hat der Mannheimer Turngau ſeine Kunſtturner⸗Vereinigung neu aufgebaut. Unter Berückſichtigung des zur Verfügung ſtehen⸗ den Materials ſind die Vereine des Gaues in der Lage, zwei Mannſchaften im Geräteturnen für Mannſchaftskämpfe zu ſtellen. Bereits für den 2. März iſt ein Gerätewettkampf mit dem Speyrer Gau im Pfälzer Turnerbund abgeſchloffen, der in Pirmaſens ſtattfindet. Die Vertretung des Gaues wird am kommenden Sonn⸗ tag durch ein Auswertungsturnen, das in der neuen Turnhalle des Turnvereins Jahn, Neckarau ſtattfindet, ermittelt. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird auch auf Grund der Leiſtungen die zweite Gau⸗ mannſchaft aufgeſtellt. Gr. Athletik Generalverſammlung des Vereins für Körperpflege 5. 11 5 Maunheim Die dteslährige gutbeſuchte Generalverſammlung des B. f. K. 88 in ſeinem Vereinsheim zum Kranz, Seckenheimerſtraße, ſtand im Zeichen der Rückſchau auf das arbeitsreiche 42. Vereinsjahr, das, wie der Vorſitzende Frei eröffnend ausführte, wiederum ein Jahr des Fortſchrittes und Erfolges war und dem Verein weitere Anerkennung und zunehmende Wertſchätzung in ſeinen gemeinnützigen Beſtrebun⸗ gen brachte. Die Jahresberichte der verſchiedenen Funktionäre gaben 3 iguts von der zunehmenden ſportlichen Betätigung der einzelnen Abteilungen des Vereins, deſſen kulturellen und geſelligen Beſtrebun⸗ gen ſich gleichfalls in dem erhofften Maße weiter entwickelt haben. Von beſonderer Bedeutung war für den Verein die Durchführung der badiſch⸗pfälziſchen Kraftſport⸗Meiſterſchaften des 4. Kreiſes und des Länderkampfes Baden—Pfalz gegen Württemberg im Boxen an den Pfingſttagen im Stadion. Beide Veranſtaltungen hinterließen einen nachhaltigen Eindruck und wurden auch in der Preſſe eutſprechend ge⸗ würdigt. Unter den umfangreichen Erfolgen wurden die von Mü h l⸗ berger im Federgewicht und von E. Adam im Fliegengewicht ex⸗ ztelten deutſchen Rekorde im Gewichtheben hervorgehoben, ebenſo die Erringung der deutſchen Meiſterſchaft der Rundgewichts⸗ riege Steinheiſer, Schneider, Schmitt, Engel, Rudolph und Wichtel in der Altersklaſſe, des Titels Deutſcher Meiſter im Ringen, leichte Altersklaſſe, durch Mitglied E. Kientz, der zweimglige Erwerb des Verbands⸗Wanderpreiſes für die beſten Geſamtleiſtungen im Kraft⸗ ſport und Boxen und die Erringung des beutſchen Meiſtertitels im Boxen durch O. Lutz, der ſich auch bei den olympiſchen Ausſcheidungs⸗ kämpfen in Berlin bis zum Endkampf qualifizierte. Die durch die zu hohen Koſten der Stadtonbenützung und teilweiſe auch durch ander⸗ weitige Anforderungen verurſachten ungünſtigen Kaſſenverhältniſſe waren Gegenſtand lebhafter Erörterungen. Mit der von der Ver⸗ ſammlung beſchloſſenen Umlage hofft der Verein ſeinen dringendſten Verpflichtungen in der nächſten Zeit gerecht werden zu kbunen. Dem Kaſſier wurde einſtimmig Anerkennung und Entlaſtung erteilt. Ber⸗ nahe reſtlos ſtellten ſich in anerkennenswerter Weiſe die ſatzungs⸗ gemäß ausſcheidenden Vorſtands mitglieder wieder zur Verfügung, ſo⸗ daß die Leitung mit L. Frei(1. Vorſitzender), Fr Steinheiſer(2. Vor⸗ ſitzender), J. Götz(Geſchäftsführer), D. Rohn(Schriftführer), Gg. Egender(Kaſſier), W. Reinfrank(Uebungsleiter und Sportwart für Gewichtheben), H. Stich(Boxwart), A. Nees(Ringwart), W. Beter⸗ lein(Jugendwart und Leiter der Damenabteilung), Wittmann und Seither(Betſitzer) auch weiterhin die Gewähr für eine geſunde Wei⸗ terentwicklung des Vereins bietet. Im Auſchluß an die durch den Ehrenvorſitzenden J. Thieme vorgenommene Wahl wurde das ſich um den Verein ſehr verdient gemachte Mitglied Ludwig Brückmann zum Ehrenmitglied ernannt.. „Der neue Menſch“. Der Lehr⸗ und Kulturftlim„Der neut Meusch, den der Reichsausſchuß für Leibesſtbungen hat herſtellen laſſen, wird vom Ortsausſchuß für Leibesübungen Maunheim am 4. März zur Vorführung gebracht. Diesen Erfolg ver · denken wrir der un⸗ erreichten Mrk sam- keit der Nivea · Creme. degrũridet in ĩhremn Gehalt an hautpfle gendem Eucerit! OrSuch von FFF 0 Monaten Versie fur sich urid Patierden frschzuechalten. NIVE⸗ 4 7 A. Mr Aussehen fügen und kaltem Wester und ancdisoret im zutun het. Kinderzimmer Seirie . 90. Benfachi! 4 Wer sind die Verbrægaucher vor NIVEA- CREME, »Der Arzt · Die Dare · Die Hausfrau · Die Mutier Bergsteiger- Autofahrer. Selbstresierer · Spor fler- f der Gesellacheft um die viel mit warrbers fiir Sauglingepflege anderer: dg Schu: um ihre Haut vor dem Einseifen, um ihre Haut steis gegen Sonnen · und gegen den Mrd un das Rasieren gesUrad ure gesch Glelscherbrand l 4. 2. ——— æu schlüizen erleichteru, digzu 3 8. Seite: Nr. 59 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag; den 31. Januar 1929 S ſoll unſere Tochter werden? Von Margret Halm Die Frage der Berufswahl der jungen Mädchen hat in verhältnismäßig kurzer Zeit vier Stadien durchgemacht. Vom nur Haustöchterchen, das nach der Schulentlaſſung ſich ſchon etwas darauf zu gute hielt, wenn es ein wenig franzöſiſch und engliſch plappern konnte und mit Muſik und Kunſt⸗ geſchichte ſich die Zeit vertrieb, die ihm von den kleinen Handreichungen im Haushalt übrig blieb, ſtraffte ſich das Mädel zu jener erſten Gattung berufstätiger Töchter, gegen deren berechtigten Tatendrang ſich mancher Vater in falſchem Stolz zur Wehr ſetzen zu müſſen glaubte. Und gerade die Frauen aus jener Zeit hatten es zweifellos am ſchwerſten. Denn nur wer es erlebt, kann den Kraftaufwand ermeſſen, der im Kampf gegen zähe, ſtarre Tradition vergeudet wurde. Siegten ſie, ſo gab es einen wehen unglücklichen Riß in das Verhältnis zum Elternhaus, der gar zu oft niemals reſtlos heilen wollte. Und war die Widerſtandskraft des jungen Weſchöpfes zu ſchwach, unterlag ſie in verzweifeltem Kampf ñwiſchen Ueberzeugung und kindlichem Gehorſam, und beugte ſich dem väterlichen Willen, ſo ſtand ſie nach wenigen Jahren unvorbereitet vor dem eiſernen Muß. Die heutigen Dreißig⸗ Bis Vierzigjährigen wiſſen davon ein Lied in Moll zu ſingen. Wenige Jahre ſpäter wurde dieſe Frage von der Not ber Zeit gelöſt und kleinliche Bedenken aller Art von der Notwendigkeit, zu verdienen, überſtimmt. Heute hat ſowohl jedes Mädel wie vor allem jede Mutter längſt erkannt, wie unbedingt nötig es auch für die ſchul⸗ entlaſſene Tochter iſt, ſich fürs Leben und ſeine Unbill zu wappnen. Niemand hat heute noch den Mut, darauf zu bauen, daß ihm das Schickſal hold ſei. Denn eine gar zu große Anzahl von Beiſpielen hat gelehrt, daß auch die geſtern Meiſt⸗ begüterten morgen vor der Frage der Selbſterhaltung ſtehen. So wird kaum noch ein Mädel der Schule entwachſen, in deſſen Familie nicht die Frage der Berufswahl erörtert wird. Seil es aus dem Zwang, ſo ſchnell als möglich zu verdienen, oder aus dem vernünftigen Beſtreben, ſich durch die Befähi⸗ gung jederzeit einen Beruf ausüben zu können, die beſte Ver⸗ ſicherung fürs ganze Leben zu ſchaffen. Sowohl für den Fall der Nichtverheiratung als auch der möglichen Notwendig⸗ wendigkeit, als Ehefrau und Mutter zum Haushalt beizu⸗ ſteuern oder, wenn es das Schickſal will, ihn vollkommen zu beſtreiten. Von nicht zu unterſchätzender Bedeutung iſt es in der Frage der Berufswahl, daß man ein junges Mädchen, das eine eigene Idee verfolgen möchte, ſoweit als irgend möglich gewähren läßt— ſelbſt wenn dieſer Gedanke zunächſt noch ſo unausführbar oder phantaſtiſch erſcheint. Denn wenn ein junger Menſch von innen herausgetrieben etwas will, ſo wird er es in neunundneunzig von hundert Fällen auch erreichen. Darum ſeid glücklich, Mütter, wenn eure Töchter in bezug auf ihre Leiſtungsfähigkeit nur einen Funken Selbſtvertrauen und eigene Tatkraft zeigen. Denn kaum gibt es etwas Unglück⸗ ſellgeres als jene Frauen, die ſich in jeder Lebenslage auf andere Menſchen verlaſſen und energie⸗ und hilflos daſtehen, wenn das Schickſal dann an ſie herantritt. Wem ſolche unſelb⸗ ſtändige Weſen nicht ſelbſt begegnet, wem ſie nie zur Laſt ge⸗ fallen ſind, der möge dieſer Warnung Glauben ſchenken. Einſetzen muß die Mutter da, wo die Tochter keinen eigenen Willen zeigt, keine eigenen Gedanken hat und keiner⸗ lei beſondere Begabung. Dann iſt es an ihr, ſcharf zu be⸗ phachten, zu welcher Art von Beſchäftigung das Mädel am melſten hinneigt. Falſcher Elternſtolz und geſellſchaftliches Vorurteil iſt bei der Berufswahl des Mädels wie auch des Jungen ſehr verfehlt. Denn was wird erreicht, wenn man die Tochter für einen gehobenen— beſſer geſagt,„ſogenannt gehobenen“, denn die Grenzen ſind doch individuell— Poſten beſtimmt, in dem ſte es nie weiter bringen kann als zu einer ſchwachen Mittelmäßigkeit, ſtatt unvoreingenommen zu einem Beruf zu greifen, in dem ihr die volle Ausſicht auf Erfolg bifen ſteht. Der Begriff„ſtandesgemäß“ iſt in der Frage der Berufswahl doch heute überwunden und der Erfolg allein gibt den Ausſchlag für den Wert feder Arbeit. Iſt ein junges Mädchen beiſpielsweiſe mit geiſtigen Fähigkeiten nur wenig begabt und zeigt hauptſächlich Neigung zu eitlen Dingen,— ſchön, ſo ſoll ſie ihren Geſchmack aus⸗ bilden und verwerten. Auf dem weitläufigen Gebiet der Mode kann ſie es von der Pike auf als Putzmacherln, Schnei⸗ derin, Wäſchenäherin, Blumenmacherin, Poſamentenmacherin, vielleicht auch im Modelle⸗Zeichnen und Entwerfen bis zu einer leitenden Stellung, ſteht Kapital ihr zur Verfügung, zu einem eigenen gutgehenden Geſchäft auch bringen. Im tüch⸗ tigen, fleißigen Handwerk liegt die Zukunft. Die Frau als Dramatikerin Von Dr. Karl Lehmann, Düſſeldorf Während das Eindringen der Frau in eine große Anzahl geiſtiger und wiſſenſchaftlicher Berufe etwas Neues bedeutete, können die Dichterinnen, die ſich der dramatiſchen Dichtkunſt weihten, eine Vorkämpfertin aus dem 10. Jahrhundert für ſich in Anſpruch nehmen: Roswitha von Gandersheim. Verfolgte die Nonne von Gandersheim mit ihren ſechs Schau⸗ ſpielen den Zweck, den Terenz zu verdrängen, deſſen Komö⸗ dien mit ihrem oft heiklen Inhalt viel geleſen wurden, ſo war auch die Art, in der ſie es kat, durchaus fraulich in ihrer Zeit. Daß ſie anſtelle der Liebesgeſchichten des Terenz in ihren Legendenſpielen Perſonen ſetzte, die ſelbſt Muſter der Keuſchheit waren oder wenigſtens die Keuſchheit predigten, das war in jener Zeit rauher Sitte ein Beginnen, das den Willen der Frau, Bringerin zarterer Sitten zu ſein, auf's Beſte offenbart. Hüterinnen des Menſchlichen in ihrer Art wollen auch die Frauen ſein, die heute von der Bühne zu uns ſprechen. Hanna Rademacher, die bisher meiſt aufgeführte unter den Dramatikerinnen, zeigt uns z. B. in ihrem Drama „Roſamunde“ die Frau, die Hüterin reinen Menſchentums. Die Frau muß dies Amt unbedingt erfüllen, das Unmenſch⸗ liche muß ſie ſchließlich vernichten um des Menſchentums willen. Ein Drama, das noch mehr für Frauenart kämpft, iſt Frau Rademachers„Johanna von Neapel“. Hier geht die Frau den Urgründen der Llebe im Weihtum nach, hler ent⸗ Leßt ein Liebesdrama, das ſchon deshalb die Bedeutung des beſte Mitgift, die Eltern ihrem Kinde geben können. Für Mädchen, die ſich gut ein⸗ und unterordnen können, ſind die Haushaltungsberufe zu empfehlen, die ſchon an ſich der Frauennatur beſonders liegen. Hier bietet ſich ein Auf⸗ ſtieg, der von der Hausgehilfin an, dem Stuben⸗ oder ſoge⸗ nannten Hausmädchen, der Köchin, dem Kinderfräulein zur geprüften Hausbeamtin, Wirtſchafterin, Kochfrau, Stabtköchin und weiter bis zur Inhaberin einer Speiſeanſtalt oder eines Fremdenheimes wie zur wirtſchaftlichen Leiterin von Sana⸗ torien und Krankenhäuſern führt. Da die Gehälter, die heute bezahlt werden müſſen, dem doppelten der Friedenslöhnung entſprechen, außerdem wohl durchweg Wohnung und Verpfle⸗ gung mit dieſen Poſten verbunden ſind, hat das junge Mädchen im Haushaltungsberuf ein weit ſorgloſeres Auskommen als die kaufmänniſch oder gewerblich Beſchäftigten und kommt am raſcheſten den Eltern von der Taſche. Man mag dem nun entgegenhalten, daß das Angebot an Arbeitskräften die Nach⸗ frage ſchon darum überſteigt, weil die zur Sparſamkeit zwingende Wirtſchaftslage manch eine Familie genötigt hat, in ihrem Perſonal ſtark abzubauen, und gerade die Haushal⸗ tungen, die früher drei und mehr Hausangeſtellte hielten, ſich auf zwei, meiſt eine Hilfskraft beſchränken müſſen. Da aber heißt es wie bei allen anderen Berufen: Die Tüchtige bricht ſich Bahn. Im Htublick auf die mögliche Notwendigkeit, auch als Gattin und Mutter beruflich tätig ſein zu können, iſt es praktiſch, die Berufswahl ſo zu treffen, daß ſie auch für dieſen Fall noch Möglichkeiten bietet. Die Arbeitsloſigkeit und das Ueberangebot an Arbeitskräften macht es doppelt erforder⸗ lich, die Berufswahl nach peinlichſter Selbſtprüfung und nur allerbeſter Eignung zu treffen, um möglichſt raſche Einarbei⸗ tung und höchſte Fertigkeit zu erzielen. Immer ſchärfer wird der Lebenskampf und immer mehr amerikaniſtert ſich unſere Wirtſchaft. Nicht„was willſt du“, ſondern„was bringſt du“ entſcheidet und ſchnellſte Arbeit, größte Verläß⸗ lichkeit und Auffaſſungsgabe, ernſthafteſter Fleiß und Selbſt⸗ e werden im entſcheidenden Falle den Ausſchlag geben. Bliebe noch eine Reihe von Vorſchlägen für prakttſche Frauenberufe zu machen. In Geſundheits⸗ und Krankenpflege bieten ſich neben dem Schweſternberuk Aemter als Wochenpflegeriunen und Geburtshelferin, Säug⸗ lingspflegerin in der Familie und im Heim, Irrenpflegerin und Irrenſchweſtern, Oberin und Leiterin ſowohl von ſtaat⸗ lichen wie von privaten Krankenhäuſern, Pflegeanſtalten, Sanatorien und Heimen. Auch die neuerdings beſonders in den Vordergrund getretene Körperpflege ſowohl inbezug auf Geſundheit wie auf Schönheit gibt einer großen Anzahl Frauen ein reiches Betätigungsfeld. Den rein wiſſenſchaftlichen Berufen als Aerztin, Zahnärztin, Apothekerin, Chemikerin, Juriſtin, Volkswirt⸗ ſchaftlerin ſtellen ſich die der Bakteriologin, der Röntgengehil⸗ fin, der Laborantin, der techniſchen Hilfskraft in Krankenhaus und Sanatorium, ſowie der Büchereiangeſtellten eng zur Seite. Für Erziehung und Unterricht unterſcheidet man nach Eignung zwiſchen der Volksſchullehrerin, der Lehrerin für mittlere und höhere Lehranſtalten, der Oberlehrerin ſowie den beſonderen Fachlehrerinnen für Sprachen, Handelslehre, Haus⸗ wirtſchaft, Gewerbe, für Zeichnen, Muſik, Handarbeit und Gymnaſtik, davon letzteren ſich dann wieder beſondere Möglich⸗ keiten durch die Ausübung verſchiedener Methoden ſowohl nach . wie nach rein rhythmiſch⸗gymnaſtiſcher Richtung hin bieten. Auch die ſoziale Arbeit hat ſtändig einen großen Stab von Hilfskräften nötig, darunter wir nur die Beamtin im Ar⸗ beitsnachweis wie in den Kanzleien, Gemeinde⸗ und Land⸗ pflegeſchweſtern, Schulſchweſtern und Schulpflegerin, Waiſen⸗ pflegerin, Wohnungsinſpektorin, Polizei⸗ und Gefängnis⸗ beamtin nennen wollen. i Kann ſich ein Mädel gar nicht ſchlüſſig werden, welchen Beruf ſie ergreifen ſoll und ſieht auch die Mutter die Veran⸗ lagung ihrer Tochter nicht klar genug, ſö ſind die Berufsbera⸗ tungsſtellen gerne bereit, das funge Mädchen auf ſeine Gig⸗ nung hin zu prüfen. 5 Iſt es den Eltern irgend möglich, ſo werden ſie ſich durch die erforderliche Dauer der Ausbildungszeit nicht allein zur Einwilligung in die Berufswahl ihrer Tochter beſtimmen laſ⸗ ſen, denn die Koſten gründlicher Ausbildung zu einem Berufe, der dem jungen Mädchen beſonders liegt, iſt die ſchönſte und Originellen hat, weil nicht der Mann von ſeinem Standpunkt aus die Heldin ſchaut, ſondern die Frau, die Genoſſin.— Ein Aufbäumen dagegen, wie Hebbel, der Mann, das Drama der Genoveſa geſtaltete, zwang Hanna Rademacher, ihr Drama: „Golo von Genovefa“ zu ſchreiben. Dies Drama ſpielt ſich ab zwiſchen dem überragenden, einſamen Helden Golo, zwi⸗ ſchen Siegfried, dem ſieggewohnten, überſchäumenden, lachen⸗ den Helden und zwiſchen Genovefa, der blonden, fungen lebensvollen, glückſtrahlenden und ſchönheitstrunkenen Königs. tochter aus Burgund. Ihretwillen ſpringt bei Hanna Rade⸗ macher der Riß in die Heldenfreundſchaft Golos und Sieg⸗ frieds. Was Siegfried, dem das Leben tauſend Freuden beut, ein Genuß und eine der Köſtlichkeiten des Lebens iſt, wird Golo das echteſte und ſtärkſte Gefühl.„In dieſem Gefühl, in dieſer Auffaſſung der Größe und Heiligkeit der Liebe, die keinen Zweifel duldet, kein Mißtrauen kennt, die bis an die Grenze des Unmöglichen geht, treffen ſich der Menſch Golo und der Menſch Genovefa. Das iſt mir die Sage geworden,“ mit dieſen Worten geleitet Hanna Rade⸗ macher ihr Werk. In der Zeitkomödie:„Das Haus der Freunde“, die ſoeben erſchien, nimmt die Dichterin zu der Entartung der Zeit Stellung, aus der, verkörpert in der Götterkönigin Jund Geſtalt die Frau den Weg ins Neue weiſt;„Selbſtzucht“ iſt das neue Ideal, das die Dicht⸗ein dem des Auslebens en. gegenſtellt. Ein ſtarkes Talent iſt Vera⸗Maria Eberle. Als nor allen Dingen aus eigener Erfahrung, worauf es beim Drama ankommt. Sie iſt ein kluger Kopf voll reichen Schauspielerin iſt ihr die Welt der Bühne vertraut, weiß ſie Wiſſens, ſie hat den Blick für das Dramatiſche, ſte iſt eine begnadete Dichterin, deren Werke zunächſt auch ſchon durch ihre ſprachliche Schönheit einnehmen. Dazu aber kommt, daß ſte ein Drama hinreißend zu geſtalten, logiſch zwingend auf⸗ zubauen verſteht. Und dann ſchreibt ſie Rollen, die die Schau⸗ ſpieler gerne ſpielen und die ſie mit fortreißen. Nach einem beachtlichen Erſtlingswerke, in dem Vera⸗Marta Eberle den Konflikt der Frau als Menſch und Künſtlerin geſtaltete,— „Maria Vorbach“ betitelt— gelang es ihr in„Thamar, das Kebsweib“ eine erſchütternde Dramatiſterung der bibliſchen Ueberlieferung, die tief in die ſeeliſchen Bezirke der Frau hineinführt. Das tut die Dichterin auch in ihrem großen Drama:„Kreuzwege“. Hier überraſcht ſte zunächſt durch genial geſtaltete Bilder aus der Zeit der Renaiſſance. Den geiſtlichen Führer, den Exponenten der Weltentſagung, Sa vonarola, ſtellt ſie dem Verkörperer ſchrankenloſeſten Lebenswillens und Herrſchertums gegenüber: Lorenzo von Mediei. Keinem ſpricht Vera⸗Maria Eberle die Palme zu. Das frauliche Empfinden drängt nach einer neuen Löfung. Sie liegt in der edlen Fran; aus neuem Geiſte geboren kommen wieder Liebe und Verſöhnung in die Welt, die ſtärker ſind als alle anderen Kräfte.— Aus ihrem eigenen Künſtlertum heraus ſtrömte der Dichterin ihr letztes Drama: „Der Beſeſſene“. Ihrem ganzen Weſen nach von der Heilig⸗ keit der Kunſt durchdrungen, ſchrieb ſte hier das Drama des innerlich beſeſſenen Künſtlers im Kampfe mit den Kon⸗ junkturkünſtlern, das Drama des reinen, ſuchenden Menſchen in der Welt des Gewinns und des Schwindels. Welterneuerung durch die Frau und Frauenerhöhung durch Welterneuerung ſind die Themen des Werkes einer dramatiſchen Dichterin, die in der letzten Spielzeit eine er⸗ folgreiche Uraufführung zu verzeichnen hatte: Hertha van Delden. In dem Drama„Flug“, entſtanden, ehe die Dichterin Hanns Johſts„König“ kannte, an den man in manchen Momenten erinnert wird, ſtellt ſie im Gegenſatz zum Johſtſchen„König“ die Frau unbeſtritten in den Vorder⸗ grund. In der revolutionär erſchütterten Welt tritt neben den König die Frau, die im Volk Wegbereiterin ſein will für die Ideen des Königs, im Volke, deſſen Fanatismus er ſpäter zum Opfer fällt,— im Tode aber noch des Glaubens, daß er trotz allem leuchtende Worte weiterträgt. Was fehlte dem Volke? Der Glaube an die helfende, beſſernde Kraft der Frau.„O Volk, wann enblich wirſt du Frauenworten lauſchen und ihren Taten Glauben ſchenken? Wann? Stark und ruhig ſtändeſt du da, dürfte unſere Liebe dein Leben halten.“ Das zweite Drama der Dichterin:„Meſſalina“ iſt ſchon äußerlich vom„Flug“ verſchieden; ſtatt der Proſa bewegte Rhythmen. Statt ſcheuer Zurückhaltung, wie man ſie im „Flug“ noch manchmal findet, ein rückſichtsloſes Eindringen in dieſe verworrene Welt des römiſchen Kaiſertums, in der die menſchlichen Triebe und Lüſte dominieren. Meſſalina, von den Männern als Dirne bezeichnet, wird hier von einer Frau Gerechtigkeit entgegengebracht. Ihre Meſſalina ſteht in der Zeit, ein Weib, ſittenlos, wie ſie werden mußte, vielleicht Dirne, aber doch auch des Großen, Heiligen nicht bar, des ſtarken Mutes zur Wahrheit. 5 8 In Roms buntbewegte Welt verſetzt uns auch Eva Lotting, die männlichſte unter den Dramattkerinnen. Was ſie auszeichnet, iſt ein eminentes Talent die großen Begeben⸗ heiten der Weltgeſchichte zu packen. Ihr fünfaktiges Drama: „Das Haus des Auguſtus“ gibt ein feſſelndes Bild der inneren und äußeren Kämpfe des juliſchen Hauſes; im Mittelpunkt ſteht Auguſtus, mehr aber noch als der Mann — ſein Geiſt' ſein Geſetz gegen die Sittenloſtgkeit. Am tiefſten wird die Dichterin in den Szenen zwiſchen Julia und Tiberius, hier bäumt ſich auch wieder die Frau auf gegen das uralte Vorrecht der Männer:„Was wir mit unſeren armen, von euren tauſend Geſetzen gemartesten Händen dann ſchufen und euch ſchenkten,— das iſt ſchließlich alles, was ihr beſitzt.“— So jämmerlich geht es aus, das große Spiel um Kronen und Geſetze: in einem Hungern nach dem Menſch ntum; nach allem, was da leuchtet und erquickt; was duftet und was klingt!— 5 5 Ein ſeinſinniger Einakter iſt:„Die ſchlafende Erinys“ von eigenartigem Reiz das gedankenreiche Schauſpiel„Stran⸗ dung“, das die Befähigung Eva Lottings für das moderne Dra da erweiſt. Gina Kaus läßt in ihrer Schulmädchen ⸗ Komödie „Toni“ die verworrene Gefühlswelt junger Mädchen in der Zeit der Geſchlechtsreiſe lebendig werden. Sie iſt eine kenntnisreiche Beobachterin ihrer jungen Geſchlechtsgenoſfin⸗ nen, deren Note ſie packend darzuſtellen weiß. findet ſie in der erwachenden Jugendliebe die Löſung des Konfliktes und den humorvollen Abſchluß ihrer Komödie. Eigenartig iſt das dramatiſche Werk Ilſe v. Stachs. Wie ihr erfolgreiches Drama„Petrus“, ein Stück von hohem Eryſt und innigſter Glaubenstreue, ſind auch ihre anderen Dramen, z. B. Geneſtus“,„Der heilige Nepomuk“, u. a. bedeutſame Dokumente des Gottſuchertums unſerer Tage. Schluß des redaktionellen Teils Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen 2 45 9 Zu ngen in jedem einschlägigen Geschäft. Erlord. on Falles werden auf Wunsch von der Firms Sari M& hne a.., Krelburg i. Recht geſchickt —— 9 1 2 Donnerstag, den 81. Januar 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe 7. Seite. Nr. 52 Gerichtszeitung Schwurgericht Karlsruhe Das Schwurgericht Karlsruhe verurteilte den am 6. De⸗ zember 1878 in Bühl(Oberamt Motten burg) geborenen Korb⸗ macher und Händler Anton Durthaler wegen Tot⸗ ſchlag ve r ſuchs unter! Zubilligung mildernder Umſtände zu zwei Jahren G ef ü ngnis ohne Anrechnung der Un⸗ terſuchungshaft. Der Verurteilte entſtammt einer Trin⸗ kerfamilie und hat ein unſtetes Leben hinter ſich. Einen großen Teil ſeines Lebens hat er hinter Schloß und Riegel ge⸗ ſeſſen. wegen Totſchlags zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jah⸗ ren Ehrverluſt Verkkteilt Seit drei Jahren zog Durthaler mit einer von ihrem Manne getrennt lebenden Frau Hart⸗ mannſchott, einer Schirmflickerin, im Wohnwagen herum. Das iſt die W deren Kinder bei Huzenbach(O. A. Freudenſtadt) am 18. Dezember v. Is. beim Brand des Wohnwagens er⸗ ſtickt ſind. Im Murgtal trafen ſie auch mit fahrenden Schau⸗ ſtellern namens Neigert zuſammen und ſchloſſen dicke Freund⸗ ſchaft. Nach einem Wirtshausſtreit feuerte Durthaler auf den ausreißenden Neigert zwei Schüſſe ab und verletzte dabei ſo⸗ wohl dieſen als auch deſſen Schwägerin Eliſabeth Neigert, die ihrem Schwager zu Hilfe eilte. Seine geiſtige Minderwertig⸗ keit, die zwar noch nicht für den 8 5 ausreichte, rettete Dur⸗ thaler vor dem Zuchthaus. Schöffengericht Pforzheim Das Schöffengericht Pfor 8 heim verurteilte den 32 Jahre alten Mechaniker Robert Baker von Iſpringen, der wegen ſchwerer Fabrik⸗ und Hoteleinbrüche bereits mit Zu h b 90 au 8 8 Uns wurde beufe der 8 Junge geboien. 2995 Die beqglüccten Erfern: Df. med. Richard Becker u. Frau J80 geb. Schaefer 29. Jenuer 1929 übingen(Neckar), Waldhàuserstr. 34 gröhberes 7 Amtliche Bekanntmachungen Monate Gefängnis. Im März 1902 wurde er vom Schwurgericht Tübingen nate Gefängnis Wir suchen zum 1. April ds. Js, evtl. früher, einen Elekiro- Kaufmann der gewandter Korrespondent und Fachmann seln muß sodaß er in der Lage ist. rasch und pünktlieh zu arbeiten und auch versteht, die Beaufsichtigung und Arbeitseintellung für ein Personal zahlung ete. unt. T U 141 an die Geschäftsstelle d. Bl. vorbeſtraft iſt, erneut zu drel Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Baier hat in der Nacht zum 9. Okto⸗ ber v. Is. die Geſchäftsräume des Lotterieunternehmers Her⸗ mann Göhringer heimgeſucht und iſt dabei mit außer⸗ ordentlichem Raffinement vorgegangen. Es ſielen dem Dieb etwa 2000 Mk. Bargeld, wertvolle goldene und ſilberne Münzen, mehrere goldene Uhren und verſchiedene Wech⸗ ſel⸗ und Scheckbücher in die Hände. Baier verbrauchte die Geld⸗ mittel zum größten Teil in Berlin und Stuttgart in ſchlechter Geſellſchaft, bis ihn ſchließlich das Schickſal erreichte. Der Mitangeklagte 28 Jahre alte Kraftfahrer Lukas Zapf aus Reichental' erhielt wegen Begünſtigung und Hehlerei drei -Der erſt 19jährige Ausläufer Gotthilf Rutz aus Gültlingen O. A. Nagold wurde wegen einer Reihe non Betrügereien und eines erfolgloſen Einbruchs in den Kaſſenraum des Amtsgerichts Rottenburg a. N. zu 2 Jah ⸗ ren Gefängnis und 2 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Schöffengericht Ludwigshafen— Raffinierter Gauner Vom Schöffengericht Ludwigshafen wurde geſtern der aus Oeſterreich nach Deutſchland zugewanderte Handlungsgehilfe Johann Angermaier wegen Betrugs und Urkundenfäl⸗ ſchung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und Haft⸗ befehl gegen ihn ausgeſprochen. Der Angeklagte hatte ſich mit einem kleinen Druckkaſten Briefbogen mit der Firma G. Fritz, Dachgeſchäft, Ludwigshafen, Taubenſtr. 9, angefer⸗ tigt und auf einem ſolchen Bogen 7 Dachdeckerarbeiter bei der Ortskrankenkaſſe angemeldet. Da man keinen Verdacht ſchöpfen konnte, wurden die Arbeiter auch als Mit⸗ glieder der Kaſſe eingetragen. Merkwürdigerweiſe wurden aber die Arbeiter bis auf einen durchſchnittlich ſteben bis acht 3 3 Die— holten ſich. Rrankenſchein dei der Kaſſe, ließen ſich bei einem Arzt behandeln und be⸗ kamen anſtandslos dann das Krankengeld. Die Arbeiter waren aber niemand anders als der Angeklagte ſelbſt, der jedesmal an einen anderen Schalter der Kaſſe ging und auch ſtets einen anderen Arzt aufſuchte, um ſich krank ſchreiben zu laſſen. Der Angeklagte fingierte alſo ſowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer. Der Krankenkaſſe fiel natürlich das wiederholte Krank⸗ ſein ſo vieler Leute einer Firma auf und ſtellte Recherchen an, die ergaben, daß man einem Schwindler zum Opfer gefallen war. Man ſtellte eine Falle und als eines Tages der Angeklagte unter dem Namen Auer wiederum Kranken⸗ geld abholen wollte, wurde er unter dieſem falſchen Namen gefaßt und verhaftet. Die Krankenkaſſe Ludwigshafen erlitt durch die Schwindeleien des Betrügers einen Verluſt von 300 Mark. In Frankfurt wollte er kurz vorher das gleiche Spiel unter dem Deckmantel einer anderen Firma wieder⸗ holen, hatte aber aus Verſehen in ſeiner Arbeiteranmeldung einen Schreibfehler gemacht, der die Frankfurter Kaſſe zu Erhebungen veranlaßte und die dann ergab, daß man einen Schwindler vor ſich hatte. ** 8 Eine halbe Million unterſchlagen. Unterſchlagungen in Höhe von 520 000 Mk. ließ ſich der 62jährige Syndikus eines Arbeitgeberverbandes zuſchulden kommen, und zwar in der Zeit von 1925 bis 1928. Das Geld hatte er größtenteils für eine Berliner Lebe dame verwendet, bei der noch ein Spar⸗ kaſſenkonto mit 5000 Mk. beſchlagnahmt werden konnte. In Anbetracht ſeines bisherigen ſtraffreien Lebenswandels wur⸗ den dem Ungetreuen vom Schöffengericht Frankfurt a. M. eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr bei neunmonatiger Be⸗ währungsfriſt zudiktiert. vorzunehmen. Beste Be- Angebote mit Zeugnisabschrift. 1838 Handelsregiſtereintrage vom 30. Januar 1929: Hermann Rieder, Mannheim. Das Ge⸗ schäft ſamt Firma iſt von Kaufmann Hermann Rieder auf Kaufmann Morris Rennert in Maunheim übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Die in dem bisherigen Geſchäftsbetrieb begründeten For⸗ derungen und Verbindlichkeiten ſind auf Morris Rennert nicht übergegangen. Max Hoffmann, Mannheim. Das Geſchäft mit Firma iſt auf das Geſamtgut der fort⸗ geſetzten Gütergemeinſchaft zwiſchen der Max Hoffmann Witwe, Klara geborene Müller in Maunheim und Max Joſef Karl Hoffmann, Kaufmann, Mannheim, Klara Eliſabeth Hoff⸗ mann, Kindergärtnerin, Mannheim, Karl Eduard Hoffmann, Kaufmann, Mannheim, Guſtav Wilhelm Hoffmann, Kaufmann, Mannheim, Eliſe Albertine Hoffmann, ohne Beruf, Maunheim, Willi Hoffmann, geboren am 7. März 1909, Mannheim, Therla Alber⸗ zum Beſuche Bears Vertretung für erſtklaſſiges Werk(J. G. 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Art. Gar. g. Schnitt. Tag.50 4 „1. G 1 83 au An die Jugend unserer Häheren Lehranstalten! Das Verlangen des heutigen Menſchen geht nach Freude, nach Lebensgenuß. Die Faſtnachtszeit bietet die beſte Gelegenheit dazu,. Wochen ſchon dauert dies Treiben, bei dem das Beſte, was der Meuſch in ſich trägt, verſchüttet, in den Schmutz gezogen wird. Dagegen wehren wir uns! Denn wir können es nicht verantworten, zu ſchweigen, wenn weite Kreiſe unſerer Volksgenoſſen Hunderte und Tauſende von Mark vergeuden, während Ungezüählte nicht das Nötigſte haben, um dem Hunger und der Kälte zu wehren. Zehntauſende von Arbeitsloſen ſehen mit Verbitterung, wie Andere in verſchwen⸗ deriſchem Genuß ſich nicht genugtun können. Wir erkennen aber auch die große ſittliche Gefahr, die in dem ausgelaſſenen Karnevalstreiben liegt. Das iſt keine Uebertreibung, die Tatſachen ſprechen deutlicher, als alle Behauptungen! Zum Karneval gehört der Alkohol, und wer unter ſeinem verderblichen Einfluß ſteht, hat die Herrſchaft über ſich ſelbſt verloren. Unglück und Schande iſt für viele das Einzige, was von all der Luſt übrig bleibt, Wir proteſtieren aber auch im Bewußtſein unſerer Verantwor⸗ tung vor Gott! Als chriſtliche Jugend wiſſen wir, daß wir nicht da ſind, um uns auszuleben und auszutoben, ſondern um rein zu bleiben und reif zu werden für unſre von Gott gegebenen Pflichten! Das bedeutet keine Ablehnung wahrer Freude, ſondern iſt nur ein Proteſt gegen alles Unwahre und Unechte, das uns innerlich nicht vorwärts, ſondern zurückbringt! Darum rufen wir Euch, die Ihr jung ſeid und nach Freude verlangt wie wir, zu:„Macht das Treiben der Andern nicht mit, ſondern ſeld Euch Eurer Verantwor⸗ tung, die Zukunft unſres Volles zu ſein, bewußt! 1344 Bund Dentſcher Bibelkreiſe(B..] Gruppe Mannheim Oberleitung: Wilhelm Karle, Stadtvikar. Hornhaut, Schwielen u. Warzen i beseitigt schnell, sicher und unblutig Massa Verlangen Sie in der nächsten Kukirol- er aaneſelle ausdrückliche dle neue Pockung mit dem Garantieschein, denn Sie erhalten dann bei Nichterfolg hr Geld zurück! Eine Packung Kukirol mit dem Garantieschein kostet 1 Mark, Donnerstag, den 31. Januar 192 Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) zeütung H. Fuchs, Waggonfabrik., Heidelberg Fortgang der Verhandlungen mit Raſtatt Die Gelellſchaſt beruft nunmehr den geſchäftlichen Vorſchriften zukſprechend eine außerordentliche Gene ralverſa m m⸗ tung auf den 25. Februar ein, in der Mliiellung ge⸗ mäß F 240 des HGB. erfolgen wlod. Die ſchwebenden Ver⸗ handlungen, von denen in der Preſſe bereits die Rede war und in deren Verfolg auch in dieſer Woche neue Beſprechun⸗ gen stattgefunden haben, werden dadurch nicht unterbunden. Sollte inzwiſchen ein Ergebnis rechtzeitig heranreifen, ſo könnte bei dem gewählten entfernten Termin dieſer Generalverſammlung eventuell Poch eine Ergänzung der Tagesordnung vorgenommen werden. Ab⸗ geſehen hiervon aber wird man in der Generalverfammlung be⸗ reits die endgültigen Sanlerungsvorſchläge be⸗ sprechen können, über die eine ſpätere ao. GV. zu beſchlleßen haben wird. * Plauener Bank AG.— Wieder 10 d. H. Dividende. In der Bilanzſitzung der Plauener Bank AG. in Plauen i. B. wurde be⸗ chloſſen, der GB. am 2. März die Verteilung einer Dividende von wiederum 10 v. H. vorzuſchlagen. 2? Wurzener Bank.— Dividendenerhöhung. Das Inſtitut macht der G. einen Dividendenvorſchlag von 12(i. B. 10) v. H. *Die Dividendenloſigkeit der Harpener Bergbau⸗A.⸗G. Von beſt⸗ Anterrichteter Seite wird jetzt beſtälngt, daß für das am 31. Dez. abgelaufene Geſchäftsſahr 1928 eine Dividende nlcht zur Ver⸗ lellung kommen wird. Als Grund gilt die berannte Verſchlechte⸗ rung am Kohlenmarkt, ſowohl hinſichtlich des mengenmäßigen Ab⸗ ſatzes als auch vor allem der Erlöſe. Auf der anderen Seite hat die Fortſetzung des Rationaliſierungsprogramms, in deſſen Verlauf wäh⸗ rend des Geſchäftslahres 1928 die Harpener Bergbau⸗A.⸗G. 4 Zechen ſtillgelegt hat, erhebliche Mittel erſordert. * Emaillier⸗ und Stanzwerte vorm. Gebr. Ullrich in Mafkammer, — Preisrückgang auf dem Inlands- und Auslandsmarkt. Zur Jeur⸗ zeitung der von uns bereits im Mittagsblatt mitgeteilten ungünſtigen Abſchlußzifſern, muß auf die Lage der Emailleinduſtrie in den letzten Jahren verwieſen werden. Man muß ſich daran erinnern daß be⸗ Tanntlich nach den durch die Preſſ gegangenen Mitteilungen, das Verlaufsbüro für emaillierte Geſchirre erſt nach Ablauf des Ge⸗ ſchäftslahres 192728, d. h. im Juli 1928 gegründet wurde und felbſt gegen Schluß des Jahres 1928 noch nicht gatktionsjähig war, Weil noch fünf Außenſelter vorhanden waren. Die übrigen Werte Falten ſich nur widerſtrebend und unter dem Druck der ungünſtigen Geſchäftslage zuſammengeſchloſſen. Namentlich haben ſich die Eg⸗ PDort bedingungen in den letzten Jahren verſchlechtert, weil änder, die früher zu guten Kunden der deutſchen Emallleinduſtrie gehörten, ſich im Krieg und in der Nachkriegszeit eigene Emailleindu⸗ rien geſchaſſen und ſie und andere Länder Schutzzölle eingeführt Jaben. Unter dieſen Umſtänden waren vor allem die Preiſe ſeit Jahren einem ſtarken Druck, auch auf dem Inlandsmarkte, ausge⸗ letzt, wozu im vorliegenden Falle noch die beſonderen Erſchwerniſſe für das beſetzte Gebiete traten. Aber ſelbſt bei weitgehender Berück⸗ gung dieſer allgemeinen Verhältniſſe wird man den Verwal⸗ erklärungen darüber, welche beſondere Umſtände bei der Geſell⸗ ſchaft mitgeſprochen haben, mit Intereſſe entgegenſehen. 2 * Verſchmelzung Hüttenwerke C. Wilh. Kayſer u. Co.— Kütten⸗ werke Nieder ſchöneweilde A. Die Verhandlungen zwiſchen den beiden Weſellſchaften haben zu dem Ergebnis geführt, daß den Auſſichtsräten und den Hauptverſammlungen die Verſchmelzung vorgeſchlagen wer⸗ den foll. Der Zuſammenſchluß iſt ſo geplant, daß die C. W. Kayſer u. Co. AG. ihr AK. von 2,1 auf 4,2 Mill.„ erhöhen und dann das Hüttenwerk Niederſchöneweide übernehmen ſoll. Den Aktionären der Niederſchöneweide AG. ſoll der Umtauſch einer Aktie von je 1000 4 An in nom. 2100-Aktien der Kayſer⸗Geſellſchaft angeboten werden. at. * Zwangsvergleich beim Konſum⸗ und Sparverein Dürrmenz⸗ Mühlacker. Der vorgenannte Konſum⸗ und Sparverein, der ſich ſchon ſeit einigen Monaten in Zahlungsſchwlerigkeiten befindet, hat beim Amtsgericht Maulbronn den Antrag auf Ein⸗ leitung eines Zwangsvergleichs geſtellt. Der buchmäßige Abmanael ſoll annähernd 70 000„ betragen, wird aber vorausſichtlich noch höher ſein. Der Verein hat in den Bezirken Maulbronn und Balbingen etwa zwölf Verkaufsſtellen und 3000 Mitglieder. Der Meſchäftsanteil wurde nach der Inflation auf 30„ feſteefatzt und im vorigen Jahre auf 50„ erhöht. Geſchäftsführer des Vereins War bis vor kurzem Chriſtian Renz in Mühlacker, der heute noch Mitglied des Bezirksrats iſt. Als früherer Goldſchmled war er der Leitung eines ſo großen Unternehmens, wie es der Kon⸗ fumnerein allmählſch geworden iſt, micht gewachſen. Konkurs der Adolf Walther Gmb. Kunſtmühle in Söllingen. Ueber das Vermögen der Firma Adolf Walther, Kunſtmühle in Sö.⸗ Uingen, iſt der Konkurs eröffnet worden. Als Konkursver⸗ walter wurde Jul. Hepp⸗ Karlsruhe beſtellt. Erſte Gläubigerver⸗ ſammlung und Prüſunestermin iſt am 26. Februar ös. Is. 72? Keine neuen Waggonbeſtellungen. Wie aus Berlin gemeldet wird, hat der Verwaltungsrat der Reichsbahn ſich erneut mit der Frage des Beſchaffungs programms beſchäfklat. Nachdem Bereits bekannt wurde, daß keine neuen Lokomotiven beſtellt werden, erfahren wir fetzt, daß auch die Waggon induſtrie auf neue Aufträge für das 2. Halbfahr 1929 gegenwärtlanlchterechnen kann. Bakanntlich iſt bereits vor einſeer Zeit eine Streckung der Zuſammenfaſſung der 56. Jarben-Veteiligungen Option der ſchweizeriſchen Tochtergeſellſchaft auf erhöht ihr Kapital um 230 Millionen Franken J. G. Chemie/ Geſchäftsjahr von.6. Farben Ueber die heutige Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben⸗ induſtrie.⸗G. wird von der Preſſeſtelle der J. G. Farben folgende Verlautbarung herausgegeben: „Die Internationale Geſellſchaft für chemiſche Unternehmungen.⸗G. in Baſel(J. G. Chemie) beabſichtigt zu den Effekten, die ſie bereits beſitzt, weitere Beteiligungen, und zwar auch bei der J. G. Farbeninduſtrie zu erwerben. Sie will der J. G. Farbeninduſtrie eine Option auf ganze oder teil ⸗ weiſe Ueberlaſfſung ibrer fämtlichen Beteilli⸗ gungen zum Buchwert einräumen. Zu dleſem Zwecke hat die J. G. Chemle in Ausſicht genommen, ihr Kapital von 20 Mill. ſchwelzer ranken auf 250 Milllonen zu erhbhen. Die J. G. Farben anderexrſeits beabſichtigt, mit der J. G. Chemie Baſel einen Dividenden⸗Garan⸗ tle⸗ Vertrag abzuſchlie ßen, wonach der J. G. Chemie für ihre Stammaktien jeweils die gleiche Dividende garantiert wird, welche die J. G. Farbeninduſtrie auf ihre eigenen Stammalktlen ver⸗ teilt. Des ſerueren iſt für den Fall der Kündigung dieſer Garantie, die früheſtens zum 31. Dez. 1928 erfolgen kann, vorgeſehen, daß jeder Beſitzer von Stammaktien der J. G. Chemie einen Anſpruch auf Austauſch ſeiner Attien gegen J. G. Farbeninduſtrie⸗Aktien im Verhältnis von nominell 500 ſchweizer Franken gegen nominell 400.4 hat. Die Kündigung kann nur ausgeſprochen werden auf Grund eines Beſchluſſes der.⸗V. der J. G. Farbeninduſtrie, durch den gleichzeitig eine etwa erforderliche Erhöhung des Stammkapitals genehmigt wird. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung der J. G. Chemie Baſel und Abſchluß des Dividenden⸗Garantie⸗Verkrages iſt beav⸗ ſichtigt, einen Teil der Aktien zur Elnführung an ſchweizer Börſen zu verwenden. 80 Millionen Franken neue Aktien der J. G. Chemie ſollen den Aktlonären der J. G. Farben und ihren an⸗ geſchloßenen Geſellſchaften zum Bezuge angeboten werden und zawar nominell 500 Franken der J. G. Chemie im Verhältnis: nom. 6000 4 Waggonaufträge für das erſte Halbjahr 1929 angeordnet worden, man hatte aber trotzdem in der Induſtrie noch auf zufätzliche Auf⸗ träge gehofft. Vörſen zurückhaltend und ſchwächer Mannheim zurückhaltend Am Ultimo blieb die Börſe ſtlll und zurückhaltend. Zu Beginn des Verkehrs hörte man Kurſe, die etwas über geſtrigem Niveau lagen, ſpäter war die Tendenz inſolge der Geſchäfts⸗ ſtille eine Kleinigkelt nachgeben d. Am Induſtriemarkt lagen Linoleum, Daimler, Rheinelektra und Waldhof etwas feſter. Farben blieben unverändert. Von Verſicherungsaktien wurden Frankona in Anlehnung an ſeſtere Notlerung an auswärtigen Plätzen höher notiert, Bank- und Brauereiaktien blieben unverändert. Feſt⸗ verzinsliche Werte wieder ohne Intereſſe. Frankfurt abwartend, ſpäter ſchwächer Die Börſe ſteht nach wie vor im Zeichen der kommenden Repa⸗ ratlonsverhandlungen und heute beſonders unter der Wirkung des Zahltages. Bei den geringen Engagements der Spekulation werden ſedoch kaum Schwierigkeiten irgend welcher Art erwartet, zumal die Geldmarktverhältniſſe immer noch ſehr günſtig liegen. Die Stim⸗ mung war ſichtlich beruhigt und im Grundton machten ſich An⸗ zeichen eines etwas freundlicheren Ausſehens bemerkbar. Eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung und Vorſicht war fedoch nicht zu ver⸗ kennen, da der uneinheitliche Schluß der geſtrigen Nawyorker Börſe und die weiter herrſchende Auftragsloſigkeit einen Druck ausübten. Die Spekulatlon ſchritt nur in verſchiedenen Werten zu Dek⸗ kungen. Material kam nur wenig an den Markt, ſo daß einer Aufwärtsbewegung nichts im Wege ſtand. Die Beſſerungen gingen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ſedoch kaum über 1 v. H. hin aus. Etwas vermehrtes Intereſſe beſtand für J. G. Farben mit plus 1½ v.., da von der heutigen Auſſichts rats⸗ ſitzung noch günſtige Auslaffungen erwartet werden. Am Elektro⸗ markt waren noch Schuckert mit plus 17 v. H. bevorzugt, ver⸗ nachläſſigt dagegen Bergmann mit minus ½ v. H. und Chade⸗Aktien mit minus 2 R. 4. Sonſt waren die Umſätze im allgemeinen ſehr gering. Am Monklanmarkt machte ſich noch regere Nachfrage für Mansfelder Bergbau mit plus 276 v. H. bemerkbar. Auch Zell Waldhof mit plus 2 v. H. waren noch etwas gefragt. Renten ſtill und ſaſt ohne Geſchäft. Im Verlaufe machte ſich wieder eine größere Unſlcherheit bemerkbar, da das inzwiſchen be⸗ kanntgewordene Kommunigue der J. G. Farbeninduſtrie und ein neuer Bankkrach in Berlin ſtark verſtimmten. Auch der heutige Zahltag mahnte zur Zurückhaltung, da in Börſenkreiſen doch mit einer nicht zu glatten Abwicklung gerechnet wird. Von einem Ge⸗ ſchäft lonnte kaum noch geſprochen werden, und es traten bel ver⸗ ſtärktem Angebot Ver luſte bis zu 8 v. H. ein. Am Geld ⸗ markt erfuhr Tagesgeld zu 6 v. H. elne plötzliche Verknappung. Berlin unſicher, Schluß abgeſchwächt Elnen Einfluß auf die Tendenzgeſtaltung übte der Treſoreinbruch natürlich nicht aus, auch dem neuen Banlkrach bei der Firma Rothen⸗ berg wurde ſeitens der Börſe keine größere Bedeutung beigemeſſen. ſämtliche J..⸗ Beteiligungen/ J. G. Chemie⸗Baſel Dividendengarantievertrag zwiſchen J. G. Farben und günſtig verlaufen/ Keine Dividendenmitteilung J. G. Farben Aktien, nom. 12 000 J. G. Farben Teilſchuloverſchrei⸗ bungen von 1928, nom. 10 000 4 Rlebeck⸗Montanaktlen, nom. 12 000 Mark Dynamit⸗Nobel Aktien, nom. 15 000% Rheiniſch⸗Weſtſällſche Sprengſtoff⸗Aktilen, nom. 15 000„ Siegener Dunamit⸗Aktien, nom, 15 000„ Gustav Genſchow u. Co. Altlen. Der Bezugspreis ſoll 150 v. H. betragen und zu folgenden Terminen einbezahlt werden: 20 v. H. bei Zuteilung, 50 v. H. am 30. Juni 1929, 30 v. H. am 15, Dezember 1929, die reſtlichen 50 v. H. nicht vor dem 1. Juli 1930. Für dieſes Bezugsangebot ſind ungefähr nominell 80 Millionen Schweizer Franken Aktien der J. G. Chemie Baſel erforderlich. Die reſtlichen Aktten werden zum Erwerb weiterer Beteiligungen uſw. bereit gehalten. Der A. der J. G. Farbeninduſtrie bat in ſeiner heutigen Sitzung ferner beſchloſſen, am 20. Februar eine ao. Gee Reralverfſammlung mit folgender Tagesordnung einzube⸗ rufen:„Ermächtigung des Vorſtandes, mit der Internationalen Ge⸗ ſellſchaft für chemiſche Unternehmungen.⸗G. in Baſel, die beab⸗ ſichtigt, ir Aktienkapftal von 20 Millionen Schweiger Franken auf 250 Millionen Schweizer Franken zu erhöhen, einen Divldenden⸗ Garantie⸗Vertrag abzuſchließen, wongch der Internationalen Geſell⸗ ſchaft für chemiſche Unternehmungen.⸗G. in Baſel für ihre Stamm⸗ aktien jeweils die gleiche Dividende garantlert wird, welche die J. G. Farbeninduſtrie auf ihre eigenen Stammaktlen verteilt. Die Vereinbarung der einzelyen Beſtimmungen bleibt dem Vorſtand ſthberlaſſen.“ Die Eniſcheidung über den Dividendenvorſchlag für das Geschäfts fahr 198, das günſtig verlaufen iſt, ſoll der im Mai d. F. ſtattfludenden Aufſichts ratsſttzung vorbehalten bleiben. Die klüfſigen Mittel der Geſellſchaft betragen zur⸗ zeit abzſtalich der Bankverpflichtungen rund 120 Milllonen 44 und werden infolge der bevorſtehenden Stickſtoff⸗Saiſon in den nächſten Monaten erheblich zunehmen. l Dagegen befriedigten vorliegende Meldungen wie der Abſchluß dez Reichstreditgeſellſchaft. Befürchtungen über eine engliſche Distont⸗ erhöhung waren zu Beginn der Börſe der Hauptgrund für die ab⸗ wartende Haltung der Spekulation. Die Kurſe zeigten keine ein⸗ heitliche Emwicklung, die Stimmung war aber bei kleinem Order eingang eher etwas beruhigter, Spezialmärkte, wie Berliner Han⸗ del, Reichsbank, Daimler, Schubert und Salzer, Deutſche Kabel, Deutſche Linoleum, Polyphon, Tietz, Mansfelder, Rheinſtahl, Farben uſw. lonnten ſich bis zu 3 v. H. beſſern. Im Verlaufe kam de Unſicherheit wieder ſtärker zum Ausdruck, obwohl das inzwiſchen be⸗ kannt gewordene Farbenkommunique ungünſtig war; es enttäuſchte, daß über die Höhe der Dividende noch nichts geſagt wurde. Die Kurſe gingen auf allen Märkten ziemlich einheitlich um—2 v. 5. zurück. Kunſtſeldenwerte waren um—5 p. H. gerückt, was eben⸗ falls zu der allgemeinen Verſtimmung beitrug. Auch die Nachricht, daß die Bank von England ihren Diskont unverändert gelaſſen hat, konnte hieran zunächſt nichts ändern. Anleihen behauptet, Aus⸗ länder ruhig, Pfandbriefe gehalten. Der Geldmarkl zeigte heute zum Ultimo weiter angeſpanntere Sätze, obwohl der Zahltag als ſolcher überwunden gilt. Tagesgeld 78,5, Geld über Ultimo 78,5, Monatsgeld 6,75—8 und Warenwechſel 6,25 v. H. Der Kaſſamarkt hatte wieder uneinheitliche Tendenz. Die Börſe ſchloß zu den nie⸗ drigſten Tageskurſen, wobei die ſchweren Werte bis zu 3 v. H. ver⸗ loren. Glanzſtoſf lagen 17 v. H. unter Anfang. Burbach AG. 841, Kali⸗Induſtrie 28, Adler⸗Kali 164. Deviſen gegen Reichsmark, beſonders der Dollar, waren heute ſehr ceſucht, der amtliche Dollarkurs ſtellte ſich auf .212), Die europäiſchen Valuten notierten entſprechend ſchwächer gegen Newnork. London.8483 nach.8490, Schwelz 1923,25 nach 19.283,50, Holland 40,08 nach 40.008,50, Paris 890, nach 39076. Sp nien lag auf die Unruhen hin ſchwach 30.40 gegen London. * Mannheimer Produktenbörſe vom 31. Jan.(Eigenbericöt). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war ruhig. Von Aus land⸗ weizen wurden angeboten: lalles eif Mannheim in hl.): Mank toba 2 zu 14,10; 8 zu 13,65; 4 zu 13,70: Kanſas Gulf 13: Baruſſt 79 Kilo 12,40; Auſtral 13,90;(alles in R.): Inl. Weizen 24,50, nl. Roggen 23,76 ausl. Roogen 26; inl. Hafer 23,75— 24,28; ausl. 24,0; inl. Brau⸗ gerſte 25.75 26,50: Futtergerſte 20,50 22,50: Mais auf Bezug hein 29,75; Biertreber 20,50 20,75; Rapskuchen 20,75; Sopaſchrot 22,50 alles waggonfrei Mannhelm. Welzenmehl füdd, 34: Welzenbrotmehl ſüdd. 26; Roggenmehl 60—70proz. 3032; Welzenfutterment 15,30: Weizenkſeie 15, 16. * Viefmarkt in Mannheim vom 31. Jan. 687 Stck. Im einzelnen murden zugefahren u. erlöſt ür 30 Ke. Lehe ns gewicht in R.]: 97 Kälber, ö) 7275: el 6488; d 5884. 13 Schace, b 42—46. 212 Schweine dl 747: e 775: e 70-72. 900 cerrel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 1622; über 4 Monate 2491; Läufer 83-42, 2 Ziegen, 1224. Marklver lauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, mit Ferkeln und Läu⸗ Kurszeitel der Neuen Mannhefmer 2astungf Aten und Auslondsanleigen in Prozenten. dei Stückenotlerungen in Mark ie Stück Maernle mei Effeltenbörſe vom 31. Januar 79—— 89. 148901280 220155 ad. St. A. 21 80.— 80.— Pfalz. Preſſeheſe 148,9 145,0 10% rk. M Bu. 125,„ 1% Bad dom Gd 39,— 89.— Schwarz Storch. 165,0 165,0 18¼%„N 140 fl. 1005 alen stadt 5150 4989 Werger Worms 08.0 208.0 Karler Nah Halb 40.— 40. I Mbm. Gold 332,292.8 T. 5. Anork 161.0 161.0 3995 Gold 7 85 61— Bad. Assekuranz 215,0 215,0 fonſerven Braun 83.89. 7 4 2. Gold 798 Continent. Verf. 98.— 85 Mannh. Gummi 31,.— 81.— e Farben sds. 28 188.0 189.0 Mannh. Berſich. 183,0 153,0 Neckarſuim Fhrz 25.— 24,— Ria Bant 290 1289 Oberrz Verſich... Päh Müblens 162,0 162.0 fülzHyvoth. B. 9 189. 55 8 t 214.0 214.0 40. 1. Setund 68. 2 en 138 140 Paier Gene 925 Südd. Disconto 136.0 tete Pusch Enel. 825.0 Durlacher Hof 138,0 136,0 Enzinger Unlon 78.— Rieintein Heidlb.. Gebr. Fazr 27 Budwigsb- M. Br. 220.0 220,0 J. G. Farben. 253.0 60.— Südd. Draht eg 328.0 Südd. Zucker 29.— Berein Piſch Oelſ. 79,59 1 21.— Wayß& Freytag 131.0 2270 Seife Walbof 286 0 1250 e fern rußlg, 9 81 80 feine 1414,28; Welzenkleie 14,5; Trockenſchnite Zutuhr inseeſame⸗ Frankfurter Lörſe vom 31. Januar Seſtverfinsliche Werte 5 esgzaer,, 88 4 e N.55 8 ahne—, D. Mertb.(Gold! 88,75 e i 5080 % udwig sg. 20 91,85 104% em. Gd 28 101.2 8%„„256 12.15 89„ 7 77,60 8% Greet M5 29. 8% Preuß Kali—.— 3% eus Rogg.- 85% Süd. Feſtwb 2% Grtr. Mabg. 14 65 5% Neck A- 5% th M. Don. 2 Bad. Kom Gd. 87,50 8% Pfälzer 28.9 94,75 Ro. Sup u 2 7. 8515 3 0 95. „%„ 1011 86,50 9%„„. 84.— %% Rhein. Sig. 81,0 4½%% Pätz, Lig. 80,85 %% Südb. vig. 79.80 l 79.25 %% Pr. g.. Lie 77.25 Bank- Aktien. Ang. D. Greditb 188,2 Babiſche Bank 105 .—.— Bank f. Hrauind 170.9 Darmer Baukn 140,5 87.40 58,65 13.00 88.75 .80 138.5 16,0 17170 1410 Sant. Bod. Cx. G. 2 Bahr. ODyp. u. Wb. 170,0 Berl. Handels. Com. u. Privatd. 198.0 Darmft. u. Nat. 279.0 Deutſche Bank 169.2 Dt.⸗Aſtat. Bank. 1280 D. Effeken Bank 125.9 D. Hup. u Wechl. 140.0 D. Ueberſee⸗Bank 105,1 D. Vereinsbank. 104,0 Disconto⸗Geſ. 164.0 Dresdner Bank 189,5 49855 Bank. 113.0 Frtfri Hop.⸗Bk. 149.0! Metall. u. M. G. 130.5 Mitteld Cd.⸗. 201,2 Nürnbg. Verein 160,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34 50 Pfätz. Onp.⸗Bk.. 159,0 Reichsbank 315, Mhein. Creditbk. 124,7 Rhein. Hyp.⸗Bk. 214.5 Südd. Boden⸗C.- Süds. Dlsconte, 183.0 Wiener Bankver. 14,75 Württ Notenbk 1870 5 All. Berſ. 1000 irkf. R. u. Mitr. 16. 1065 2 Mannesm.-R. Wontan-⸗Akellen. Buderus Eſchweil. Bergw 203.0 Geiſenk. Bergm 127.0 8 Bergbau 189.5 Iſe Bgb. St. N. 214.0. Nall Aſchersled. 778.0 KRali Salzdetfurth 495,0 Kalt Weſtersgeln 281.0 Klöckner. Mansfelb Akt. Oderſchl. E. Bed.. Otavi⸗Minen 69.— 68 Phöntz Bergbau 96.— Rhein. Braunk.- MRyeinſtahl 1 Niebeck. Montan 143,0 146,0 Salzw. Heilbr..— Mannh. Berſ.⸗G.- Oberrh. Ver. Crausport- Aktien. Baß Fokaldahn 8 125 Narbd. Lond. 126,0 Schantungbahn.—. Baltimore 1590 59.— 88 12200 DOeſtrr. Uu. E. 8. Tellus Bergbau 118.0 Bft u. Lautahltte Ver. Stabiwerke Induſtrie⸗Aletien. Eichb.⸗Manng, 310.0 nninger K. St 175,0 Aöwen iünchen 300,0 Mainzer St.⸗A 257 0 Schöfferh. Bindg 354,0 Schwarz⸗Storch 168,0 Tucherbrän. Werger 201.5 910.0 175,0 209.0 255.0 354.0 164.7 200.0 Aerumulatoren 157.0 Adler fleuer 57.508 Adi, Gebr. 33.25 A. F. G. St.-A. 1755 175.0 5 4% 30. Bd. Miſch. Durl. 155,0 Bad. Uhren 11. Baſt.⸗G. 2168.24 Bayr. Spiegel Beck& Henkel Beigm Elektr. 2186.5 Brem.⸗Beſig. Oel 8, Bromn Boveri 152.0 Tement Heideld 184,0 „ Karſtadi 181,8 Thamott. Annw 120,0 Chemiſche Alder 68, Cb. Brockhues 108 0 Damen Benz 29.50 Di. Etfenhande— Di Erdl 129 6 D. Golde u. B. Anß 180,0 Dl. vinoleum 925,0 825.9 Dresd.Schnellpr 118,0 Dürkoppwerk St Duüſſ.Rat. 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Kalſersl—.— Karſtadt Rid. 220.8 Ktein, Sch. Beck 110,0 Knorr, Heilbr. 161,0 Ronſerv. Braun 83.50 Kraus ae. Lock 58. Lahmener 4 4% Lech Augsburg. Leder werk Rohe—,— Ludwigsb. Walz 132.7 Luß Maſchinen—.— Malnkraftwerke. 117,5 Metallg Frankf. 190,5 15 Mahl 7 85 ag, Mu 5 Moenus St.. 8 Motoren Darmſt. 88, Motoren Deu- Molex. Oderurſ. 94, Neckarſulmet Fg 24. Nrg. Leber Spier 13 31. % Anat Scr. Il 20.— 20 25 5% III 20. 25 20,15 Cransport⸗Aktien. Schantungbahn.20.8 10 A0 f. Bertehrw. 105.5 166.0 Allg. Lok. u. Str 1230 176 0 Südd. Giſenbahn 130 107 Baltimore Ohts 120 0120, apag 179 0 1285 Südamerika 78.——— anſa Diſchiff 163.0 182 5 ordd. Lloyd. 127 9128.0 Verein Ülbeſchiff. 40,75 41,25 Bault⸗Aklien. Bank f. el. Werte 149.7 150 0 Bank J. Brauind. 170,5 5 7 Bam. Bantven 10.01 10.2 Setersuntongrt 101. mein. Gebtaech 118.0 ARüciertgß 5 Schlind aso. dg 90. 8 5 Ff. Nähm Kayf, 40.— Philipps Frankf. 2 Porzellan Weſſel inelekt. B. A. te 85 e 1. 755 Roeder. Gebr. D. 18,0 128, Mürnerswerke 98.50 Schnell pr. Frktyl /5,— Schramm Lack. 18.2 Schuckert, Nrög 245.0 Schuhf. Bernels—.— Seilinduſt. Wolff 65 50 Siem& Halske 381,5 S. Led. St. Ingd. Sudb. gucken 145.0 Trieot. Beſigdem Ver. Cbem Ind. 94.— Ver braſſch. Jaf 5 7 Vergt Jute. 125,0 Ber. Uittamarin 155,0 Ver Zellſt Berl. 121,0 Vogt. Maſch. St 68.— Volgt& Häffner—.— Voltb. Sell. u. K. 92, rentag 182,0 181,8 136.0 Bellſtoff Aſchffdg. 199,7 „ Memel 134.0 „ Waldhof 289,7 Zucker Rheingau-. ue(Fretverk.). 104,0 Januar wert andelsg. 229 0 229.5 Com. u. Priucht 188.0 196,0 Darmſt. u..-B. 250.0 278.0 Tt. Aſiati che Bk. 49,28 49,75 Deutſche Bank 169 0 169. Diſck. Ueberſee 8k. 105 105.7 Disconto Comm. 184 0 164 2 Dresdner Bank. 168,7 169,7 Mitteld. Kredbk. 201.2298 5 Oeſterr. Creditbk. 84.65 34.80 Reichsbank 815,51811.2 Rhein. Creditbk. 124.5 124.5 Südbdeutſch. ige. 185,186. 0 Frankf. Allgem. Stück zu 400 1005 17% Juduſtrie⸗Aletien. Acrumulatoren 159,5 159 1 Adler ck Oppen zz Adlerwerke. 58. 88, Aleranber erf „ Dresd.& gnellpr. 116,2 „Dürener ee 22—* 80.—150.— J Gebt 80 Ang. Ktekn.-G. 178,0 . Pap. 180.0 1 Kohl. 9085 ſchaffbg. Zelt 18 0 Augsb. 9. Waſch 89.— 555. A 127,0 amag Meguin 2 „. 441.0 Derl.⸗Gub Hu 380. Berl. Raris. Ind. 68,50 Berliner Mafchb. 88.— Braunk. u. Briten 155.0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 7, Bremer Vulkan 123,0 Bremer Wolle— Brown, Bov. KC. 153,5 Buderusckiſenw 64.50 eyden 121.0 Chem Gelſenk 75, Them. Albert 689,75 Concord. Spinn 101,0 Daimler Be 58, Deſſauer Bas 242, Otſch.⸗Atiant⸗. 184,0 Deutſche Erdöl 180,6 Ghem. Deuiſchedtabelw. 61,50 Diſche. Maſchibr. 51. Diſche. Steingg. 241.0 Deutſche Wollw. 42. Diſch. Eiſenhdl. 80,50 Deutſche Linol. 974,0 Dürkoppwerke Donamm Tru 118,7 Elek. uieferung 167.0 Emaille Uurich Enzinger⸗Union 75,— Eichw Berkwerk 04.5 Faber Bletſtift ahld., Viſt& Co. 119,7 8 Farben. 484.6 do 6% Bonds 28 eldmuühle Pap 20,5 52& Guill. 144,0 99.50 Waggenau.. 780 Gebhard Textil. Gelſenk Bergw. 140. i Geuſchow& Co. 8,0 Germ. Portl.⸗ J. 166,0 Gerresheim clas 187,8 fFriſt't Goldſchmidt Tü 80, ergmann Ele Diſch. Gußſtahl 8,— 8 Elktt. Licht u. K. 14.4 rantfurter Gas 189,018 Ges. f. elkt. Unt. 244,0 Gebr. Goedhardt 888,0 178.0 1 Grizner Moſch. 109,0 Sraßmann 60,50 1 6,0 Laurahütte . Stün atzufinger 178.0 8 Gruſchwiß Textil 81, ackethal Draht 84 25 alleſche Mach 118 0 ammerf Spin 1289181 9 ann. M. Egeſt 46.28 d. Wien Gum 78.287 arkort Berawk. arpener Berge 184 artm Maſchin 15,15 edwigshütte 90,25 per Maſch. 92.75 Hindrichs K Aufl. 17.2 5 ch Kupfer 138 0 ir chberg veder 102, Hoeſch Eſſen Hogenlohewerte 797 Pyil Holzmann 128.7 Horchwerke 108.5 Jlſe Sergdan 2128 M. Jüdel 4 80 145,0 Gebt. Junghans 77.15 Ragia Porzelan 118 0 Faliw. Aſcherst 275,027 Klöcnerwerke, 107 0 C. H. Rnort 167.0 Kollm& Jourd. 76,25 Gebr. Körting 72,15 Krauß Cie. Lok 58.— Kronprinz Met. 83,25 Kyffhäuf.⸗ Hüne 60. 172.0 Co. 165 g Lindess Eis 5 Carl Lindſtröm 80070 Lingel Schuhfab. 29,50 L. Loewe& Co. 4240 E, Lorenz 171.5 kahmeyer& Lüdenſcheld Mei 100,0 Mag rus A. 88.— Mannesmann 14855 Mons eider Akt. 111% Markt- u. Kühlh. 150,7 Maximil Hütte— Mech. Web. Lind 188.2 Mez Söhne 8 Mlag⸗Mühlen Mig& Geneſt Motoren Deuß Müulbein Bee Neckarſulm. 23525 Nerdb ellfen 2 58 Oberſchl. E. Bed. 94.80 Sberſchl. Kofsm. 109.5 Orenſt& Koppel.50 Phöntz Bergbau 98.85 Polophon 8 555 2 Rathgeber Wagg. 78, Meisholz Baer 230, Reinfeld. Kraft 181,7 2310118 Rhein. Sraunk 476.0 20 Abeinſtah 0 Sudd. 25 B. Diſch. Nickelm. 187. 2 1 Rhein. Ghamotte 29,78 f Rhein. Efektrizit 164.0 1 Rhei. 8 15 hei. Maſch. Led 155 Fiebeck Montan 1825 85 Zucker 1135 11. 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Südjee Ppoaph. 81.— Mia„ * N 1 1 808 . .. ˙ ü—1nʃ uu nnn ö e 8 2 S 88 8 * n 1 8 b SN e 7e 688888 r n Donnerstag, den 31. Januar 1920 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 52 o eee Roman von Haus Schulze „Haben Sie keine Ahnung, Marinka, wo dieſe Hedwig geblieben ſein kann?“ Die Alte zuckte mit den Schultern.„Ste ſagte, ſie würde zu ihrer Tante gehen! Aber wer weiß, ob das wahr iſt. In Stellung wollte ſte ja längſt nicht mehr und mit ihrer hübſchen Larve lieber die große Dame ſpielen!“ 16. Dr. Hardt hatte Eva noch am ſpäten nachmittag angerufen und mit ihr für den Abend ein Rendezvous nach ihrem kleinen Stammreſtaurant am Bayeriſchen Platz verabredet. Es war tagsüber heiß und drückend geweſen, und eine ſchwüle Ge⸗ witterſtimmung lag in der Luft. Der Sommergarten des Lokals war noch ganz leer, nur im Innern hinter der großen Glasſcheibe flüſterte in einer Ecke ein einſames Liebespaar, und die drei alten Muſikanten auf der Eſtrade begannen ihre Inſtrumente zu ſtimmen. Dr. Hardt ſchickte ihnen zu ihrer freudigen Ueberraſchung ein paar Flaſchen guten Moſels hinauf und beſprach mit dem Kellner dann lange und liebevoll die Speiſenſolge des Abendeſſens und die Auswahl der Weine für eine Pfirſichbowle. Dann ſaß er noch eine Weile ganz ſtill für ſich und dieſe halbe Stunde der Erwartung ſchien ihm die ſchönſte des ganzen Tages. Als die geſchliffene Karaffe mit der Bowle im Eiskühler ſchaukelte, knirſchte hinter ihm der Kies und Eva trat in den roten Lichtkreis der Lampe. f „Es iſt ein Wort von alters her!“ ſagte ſie, neckend auf den Weln deutend. Er ſah ihr mit frohem Blick in die ſtrahlenden Augen. ee trinken und fröhlich ſein, denn morgen ſind wir tot!“ Dann aßen ſie einträchtig und andächtig, was ihnen die vorzügliche Küche des kleinen Lokals nur bieten konnte. Kalbsmilchpaſteten und blaue Forellen und nach der fungen Hamburger Gans den Schlager des Kochs, ein berauſchendes Eis von eigener Erfindung mit warmer Schokoladentunke. Dazu perlte der Wein in den Gläſern, und das Liebesleid der kleinen Miß Butterfly verſtrömte in ſchwermütigen Kantilenen. „Sie verwöhnen mich wirklich ganz unverantwortlich!“ ſagte Eva, als der Kellner fetzt die Käſeplatte abräumte und Aſchebecher aufſetzte.„Das war ja ſchon beinahe ein kleines Hochzeitseſſen!“ 20 „Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus!“ verſetzte Dr. Hardt bedeutungsvoll und ſuchte den Blick ihrer Augen, Doch Eva ſah jetzt leiſe errötend zur Seite und ſpielte mit einem Brotkügelchen.„Ich dachte, wir wären hier zu einer wichtigen Beratung zuſammengekommen!“ Dr. Hardt nickte und begann ſein Geſicht in ernſte Falten zu legen, aber es wollte ihm doch nicht ſo recht gelingen. „Weg mit den Grillen und Sorgen!“ ſagte er dann luſtig und bot Eva Feuer für ihre Zigarette.„Wir wollen heute das Leben noch einmal genießen. Wer weiß, ob Herr Land⸗ gerichtsrat Korn uns beide morgen nicht auch ſchon verhaften läßt. Er iſt ja augenblicklich gut im Zuge und empfing mich wie ein römiſcher Triumphator, als ich ihn heute vormittag auf dem Amt aufſuchte. Er hat Fräulein de'Orme geſtern mit einer kurzen Unterbrechung bis in die ſpäten Abend⸗ ſtunden hinein vernommen. Natürlich iſt die Kleine dieſer ſeeliſchen Tortur auf die Dauer nicht gewachſen und unter Schreikrämpfen zuſammengebrochen, ſo daß ſie noch in der Nacht auf die Krankenabteilung des Unterſuchungsgefäng⸗ niſſes verlegt werden mußte!“ „Wie iſt das Gericht eigentlich hinter das Verhältnis dieſer jungen Dame zu John Frank gekommen?“ 5 „Das hat unſer Freund Korn ganz geſchickt angefangen. Er hat nämlich vor kurzem eine genaue Prüfung ſömtlicher Banküberweiſungen Browns aus dem letzten Halbjahr an⸗ geordnet, um feſtzuſtellen, ob irgendwelche weibliche Perſon in dieſer Zeit größere Zuwendungen von ihm erhalten hat. Natürlich iſt ein ſo vorſichtiger alter Fuchs wie Brown auf dieſe Weiſe nicht zu fangen geweſen, aber man entdeckte, daß während der Monate Mai und Juni die Exzelſiorfilmgeſell⸗ ſchaft mehrfach Summen von 100 000 bis 150 000 Mark er⸗ halten hat. Daraus hat der Unterſuchungsrichter dann mit bemerkenswertem Scharffinn weiter gefolgert. Der ſofort vernommene Direktor der Geſellſchaft geſtand nämlich, in die Enge getrieben, nach langem Hin und Her endlich ein, daß die Beteiligung John Franks ſeinem Star, Fräulein de lOrme, zu verdanken ſei, und ſo kam der Stein allmählich ins Rollen, Fräulein de'Orme wurde umgehend durch einen Kriminalbeamten nach Moabit beordert und leugnete in ihrer erſten Angſt und Aufregung zunächſt jede Beziehung zu Brown; was ihr durch das Zeugnis ihres eigenen Direktors natürlich im ſelben Augenblick ſchlagend widerlegt wurde. Den gleichen taktiſchen Fehler beging ſie dann, als ſie über ihren nächtlichen Beſuch in der Villa befragt wurde; hier ge⸗ nügte eine Gegenüberſtellung mit dem alten Martin, um ſie wiederum ſofort der Unaufrichtigkeit zu überführen. Damit aber hatte ſie von vornherein jeden Anſpruch auf Glaub⸗ würdigkeit bei Gericht eingebüßt, und als ſie ſich endlich un⸗ umwunden zur Wahrheit bekannte und unter anderem auch cee die Heiratsabſichten Browus ins Feld führte, erzielte ſie bei Herrn Korn lediglich einen Heiterkeltserfolg. Inzwiſchen hatte diefer nämlich durch ſeinen fieberhaft arbeitenden Be⸗ amtenapparat allerlei Material über ihre früheren Bezie⸗ hungen zu Achlm erhalten und iſt natürlich überzeugt, daß die belden nach einem gemeinſamen Plane gehandelt haben, inſo⸗ fern, als Fräulein de'Orme Herrn Brown im Terraſſen⸗ zimmer beſchäftigt hat, um ihrem finanziell völlig erledigten Freunde unterdes Gelegenheit zu geben, den Schreibtiſch des Millionärs nach allen Regeln der Einbrecherkunſt auszu⸗ räumen! Die Sache liegt für Achim ſehr ernſt!“ ſchloß er nachdenklich.„Die Senſationspreſſe betrachtet ihn, wie Sie aus den heutigen Abendblättern entnehmen können, bereits als verloren, während die Stellung der Oeffentlichkeit Fräu⸗ lein de'Orme gegenüber nicht ganz einheitlich iſt und man e vielfach als eine ungeheure Reklame an⸗ ſie tl“! Der Kellner trat in dieſem Augenblick wieder an den Tiſch und reichte den Mokka, Dr. Hardt bat um die Rechnung und befahl ein Auto. Vom Bayeriſchen Platz klingelten die elek⸗ triſchen Bahnen undeutlich herüber. Zuweilen ſegte ein Windſtoß durch den kleinen Reſtaurationsgarten, daß die Lampen hin und her ſchwankten und die Decken auf den Tiſchen aufwirbelten. Dazwiſchen flatterten wildzerrtſſen die leidenſchaftlichen Rhythmen einer ungariſchen Rhapſodie. „Daiſy iſt heute früh nach Groß⸗Rauſen abgefahren,“ nahm jetzt Eva wieder das Wort,„und hat mich gebeten, ſo⸗ bald wie möglich nachzukommen. Ich hoffe, ſchon morgen oder übermorgen ihren Wunſch erfüllen zu können, damit ſie ge⸗ rade in dieſer kritiſchen Zeit eine befreundete Seele zur Seite hat.“ „Wie ſteht ſie jetzt eigentlich zu Achim?“ „Sie vermeidet jede Erwähnung ſeines Namens, aber ſie beſchäftigt ſich innerlich offenbar noch ſehr viel mit ihm. So ſammelt ſie ſorgfältig ſämtliche Preſſenotizen über ſeinen Prozeß und hat ſich auch, was früher ganz verpönt war, meh⸗ rere große Tageszeitungen nach Groß⸗Rauſen herausbeſt allt.“ Sie hatte bei den letzten Worten ihre Taſche aufgenommen und rüſtete ſich zum Aufbruch. „Eine kleine Landsmännin von mir tritt heute abend in einem Nachtkabarett am Potsdamer Platz auf und hat mich gebeten, ihrem Debüt beizuwohnen und ihre Leiſtungen zu begutachten. Hätten Sie wohl Luſt, Herr Doktor, mich dort⸗ hin noch zu begleiten?“ „Aber mit dem größten Vergnügen, gnädige Frau! Sie wiſſen doch, daß Sie mir zu befehlen haben und ich folge 222 Ihnen bis an das Ende der Welt!“— Fortſetzung folgt.) 11 Lachbosafz Stiefel 11 255 Namelhaar-Aiedertreter mit Filz- und Leder: ohle 5„%„ 4/46.80, 26/42 Tamelt.-Jmschtaggchabe mit Filz- und Ledersolie. verscniedene Dessins, 88/42 Namelh.-Schnatenschahe mit pilz und Lede sole 1„„ 4/40 825 36/2 aal üuddonstete schwarz und daun 22622„ 114 46 60„ schönes bequemes 1 b b mit grau, braun e 40 55252544 4 4%% 4 0 Lackrpangenschuhe e 1/35.50, 27/80 Uacb.-Aerephahschahe schwarz u. braun. weit gedoppelb elegant 1000 een e J d e, U 0 Iportsfioel 12 1 Wasser d. utt., Steublasche 40/46, braun 14.85, schw.. 45 100 500 Modell noch gut sortiert Schnee- Schuhe zum Saison- Schluß unter Preis! Markenschule in blau. xtün. gelb Ila, ot. rosa, schwarz, weiß, 36/4 Sümw, Throm-spange 30 geht bequeme Fot in 100 absatz Schwarze Madete-angenrgede teilweise mit Lackbesatz, amerik. 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