1 8 8 1 Samskag, 2. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. a 17590 Karlsruhe Haupt⸗Heſchäftsſtelle E. Haupt⸗Nebenſtelle K 19/11 (Baſſermannhaus). e ts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6. Schwetzinger 19¼0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben AMannheimer Frauenzeitung Mittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger »Unterhaltungs⸗ Beilage Das Zentrum will Dr. Wirth ins Kabinett bringen And die Konkordatsfrage? Berlin, 2. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſichten auf das Zuſtandekommen der großen Koalition 1 ſich im Laufe des geſtrigen Tages ein wenig ge⸗ eſſert, wenn es auch durchaus verfrüht wäre, ſchon jetzt 5 die Situation als geklärt zu betrachten. Immerhin— man iſt einen kleinen Scheitt vorwärts gekommen. Der Reichspräſident hat in der Unterredung mit dem Kanzler deſſen Bemühungen gebilligt und ihn ermutigt, den Verſuch um eine ſtabile Regierung fortzuſetzen, zumal unter dem Geſichtspunkt der bevorſtehenden wichtigen Reparations⸗ verhandlungen. Geſtützt auf die Autorität Hindenburgs hat Müller⸗Franken ſchon am Nachmittag die angeknüpften Fäden weitergeſponnen. Er hatte zunächſt mit dem volksparteilichen Führer Dr. Scholz eine Beſprechung. Dabei hat er als meues und nicht unweſentliches Moment geltend machen können, daß der preußiſche Miniſterpräſident ſeine bisherige reſervierte, um nicht zu ſagen ablehnende, Haltung wenigſtens inſofern nunmehr revidiert hat, als er ſich bereit erklärte, bei den Führern der preußiſchen Regierungsparteien zu ſondieren, wie ſie über eine Erweiterung der Regierungs⸗ baſts in Preußen parallel mit dem Reich dächten. Dieſe Aus⸗ ſprache iſt noch am ſpäten Nachmittag erfolgt, ohne daß frei⸗ lich bisher viel mehr als die Tatſache an ſich bekannt ge⸗ worden iſt, daß das Zentrum auf keinen ſeiner drei Miniſter⸗ ſitze im preußiſchen Kabinett zu Gunſten der Volkspartei ver⸗ Zichten will. Herr Braun hat auf heute eine Zuſammenkunft mit den Unterhändlern der preußiſchen Fraktion der Volkspartei ver⸗ einbart, von deren Verlauf es abhängen wird, ob die Dinge in Preußen nun wirklich in Fluß kommen. Gleichzeitig iſt auf heute eine Beſprechung der preußiſchen Zentrumsfraktion mit den Führern des Neichstagszentrums in Ausſicht ge⸗ nommen. Wie man vermutet, zu dem Zweck, die Landtags⸗ fraktion von ihrer ſtarren Haltung loszureißen. Der Reichskanzler hatte nach ſeiner Konferenz mit Herrn von Scholz auch noch eine kurze Beſprechung mit den Herren Stegerwald und Kaas vom Zentrum, die er über die Stellungnahme der Volkspartei ins Bild ſetzte. Völlig be⸗ reinigt ſcheint die Perſonalfrage noch nicht zu ſein, wenn auch als beinahe feſtſtehend gelten darf, daß dem Zentrum die drei Reſſorts der beſetzten Gebiete, des Verkehrs und der Juſtiz, auf das Herr Koch zu verzichten offenbar Mie verhält ſich das Zentrum und die Sozialdemokratie? J Berlin, 2. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kvalitionsbeſprechungen gehen heute ſowohl im Reich wie in Preußen weiter. Der Kanzler arbeitet darauf hin, von Herrn Braun und den preußiſchen Regierungsparteien bindende Zuſicherungen für eine preußiſche Koalition zu er⸗ Halten und ſo die Volkspartei im Reich koalitionsgeneigt zu machen. Nach den geſtrigen vorbereitenden Konferenzen wird heute Herr Braun mit den Vertretern der Preußenfraktion eine Ausſprache haben. Außerdem wird das Zentrum heute in einer gemeinſamen Sitzung von Reichs⸗ und Landtags⸗ fraktion ſeine weitere Haltung feſtlegen. Die, man kann ruhig ſagen, herausfordernde Haltung des Zentrums hat nun auch die Sozialdemokraten in Harniſch gebracht. Das Zentrum verlangt ſeine drei Miniſterſitze im Reich, und auch von ſeinen drei Miniſterſitzen in Preußen will es keinen opfern, während es auf der anderen Seite der volkspartei⸗ lichen Forderung nach Homogenität mit aufre izender Gleich⸗ gültigkeit begegnet. Druck erzeugt Gegendruck. Der So⸗ zialdemokratiſche Preſſedienſt bezeichnet in einer offenbar inſpirierten Auslaſſung die Methoden, mit der das Zentrum zum Ziele zu gelangen ſucht, als„weder beſonders ſympathiſch, noch als beſonders erfolgverheißend“ und erklärt: Wenn die Drohung des Zentrums mit einer Zurückziehung des Herrn von Guérard wahr gemacht würde, ſo wäre das für die politiſche Geſtaltung der Verhältniſſe ſicherlich nicht angenehm, würde aber eine Geſamtdemiſſion der Regie⸗ rung Müller nicht zur Folge haben. Sie würde, wie wir an⸗ nehmen, zunächſt weiter arbeiten und es darauf ankommen laſſen, ob das Zentrum ſich entſchließen könnte, ſie im Reichs⸗ tag vor Beginn der Reparationsverhandlungen durch ein Mißtrauensvotum zu ſtürzen. Außerdem würde die Zurück⸗ ziehung des Herrn von Guérard die Volkspartei wahrſchein⸗ lich nicht zu einem Verzicht oder auch nur zu einer minder energiſchen Vertretung ihrer preußiſchen Forderung veran⸗ laſſen.“ Das iſt ein ſehr deutlicher Wink an die Adreſſe des Zen⸗ trums, den Bogen nicht zu überſpannen, da er ſonſt auf den Schützen ſelbſt zurückſchnellen könnte. Man darf annehmen, daß die hier vertretene Auffaſſung der des Reichskanzlers entſpricht. Die Poſition Müller⸗Frankens dem Zentrum gegenüber iſt, worauf wir ſchon hinwieſen, offenſichtlich durch den geſtrigen Beſuch beim Reichspräſidenten geſtärkt worden und der Reichspräſtdent ſoll, wie nachträglich bekannt wurde, der Meinung ſein, daß ein Rücktritt des Kabinetts Müller aus gußer⸗ und innerpolitiſchen Gründen unerwünſcht wäre. Ein Scheiten der Koalitionsverhandlungen würde alſo eine bereit iſt, überlaſſen werden ſollen. Dagegen ſcheint noch keine Einigung erzielt worden zu ſein über die Perſönlichkeit, der das Miniſterium der beſetzten Gebiete anvertraut werden kann. Daß die Volkspartei ernſte Bedenken hegt, dieſen Poſten auf Herrn Dr. Wirth übertragen zu ſehen, den das Zentrum ins Kabinett bringen möchte, um auf die Art ſtärkeren Einfluß auf die Außenpolitik zu gewinnen, iſt nur zu verſtändlich. Das Zentrum hat in der letzten Zeit immer und immer wieder gegen die Methode unſerer Außenpolitik Front gemacht. Noch jüngſt hat der neue Parteivorſitzende Kaas einen Vorſtoß nach der Richtung hin unternommen und es iſt ſogar damit zu rechnen, daß das Zentrum, falls die Koalitionsbeſprechungen in den nächſten Tagen greifbare Formen annehmen ſollten, mit gewiſſen außenpolitiſchen Forderungen hervortreten wird. Die Be⸗ ſorgniſſe, die das Zentrum wegen der Uebernahme des reſſorts hegte, hat es mittlerweile fällen laſſen. Juſtis⸗ Um das Zentrum von der ihm läſtigen Verantwortung für die Eheſcheidungsreform, den Abtreibungsparagraphen und einige andere Vorlagen von ausgeſprochen liberaler Tendenz zu befreien, wird bereits jetzt der Ausweg er⸗ wogen, daß dieſe Vorlagen durch Initiativanträge der Volks⸗ partei, der Demokraten und der Sozialdemokraten einge⸗ bracht und dann von der Regierung übernommen werden ſollen. Bemerkenswert iſt, daß bei den ganzen Beſprechungen bisher die eigentlichen brennenden Finangfragen überhaupt nicht erörtert worden ſiud. Müller⸗ Franken will alſo erſt die Koalition auf die Beine bringen. und hinterher verſuchen, eine Verſtändigung über Etat und Deckung herbeizuführen. Daß die Umbildung der Regierung in Preußen auf ganz beträchtliche Schwierigkeiten, ſowohl in perſoneller wie in ſachlicher Hinſicht, ſtoßen wird, iſt bekannt. Eines der ſtärkſten Hemmmniſſe, die ihr entgegenſtehen, wird ver⸗ mutlich die Konkordatsfrage bilden, die das Zentrum nach allem, was man hört, in den Vordergrund zu rücken ge⸗ denkt. Man ſieht aus allem, daß der Kanzler von der Löſung ſeiner Aufgabe noch immer weit entfernt iſt, wenn auch, wie geſagt, im Augenblick in parlamentariſchen Kreiſen die Lage etwas optimſtiſicher beurteilt wird. offizielle Regierungskriſe nicht unbedingt zur Folge haben. Man wird abwarten müſſen, ob dieſe energiſche, aber ver⸗ diente Zurechtweiſung das Zentrum endlich zur Raiſon bringt. Bei den Sozialdemokraten kommt hinzu, daß ſie äußerſterboſt über das Verhalten des Zentrums bei der Verabſchiedung des Warteſtands⸗ beamtengeſetzes ſind, das durch die Abgabe blauer Zettel Herrn Hilferding eine Schlappe bereitet hat. Wie man vernimmt, nicht zuletzt in der Abſicht, die Regie⸗ rungsparteien ſeine Macht fühlen zu laſſen und ſo den Gang der Koalitionsverhandlungen zu beeinfluſſen. Die Per⸗ ſonalfrage in Preußen geſtaltet ſich durch die Wei⸗ gerung des Zentrums, einen ſeiner Miniſterſttze gegebenen⸗ falls an die Volkspartei abzutreten, noch ſchwteriger als im Reich. Inſofern würden die Sozialdemokraten ihrer Stärke entſprechend ein drittes Portefeuille beanſpruchen. Es bliebe alſo, wenn die Demokraten zwei Miniſterien abgäben, für die Volkspartei dann doch nur ein Miniſterium, und man müßte, um ihren Wünſchen einigermaßen Rechnung zu tragen, ein Miniſterium ohne Portefeuille ſchaffen. Das könnte vermieden werden, wenn das Zentrum ſich etwas ent⸗ gegenkommender zeigte. Aber das Zentrum verlangt neben der vollen Befriedigung ſeiner perſonellen Forderungen, wie es heißt, auch in der Konkordatsfrage ganz beſtimmte Garantien von der Volkspartei, d. h. es will ſtets bei dem Handel mit 100 Prozent Gewinn abſchneiden. Vielleicht über⸗ legt es ſich aber doch noch, ob es ſich mit der Verantwortung für den negativen Ausgang der Verhandlungen belaſten kann. Der Berliner Vankraub Bis zur Stunde iſt es noch nicht gelungen, auch nur den ungefähren Betrag des erlittenen Schadens anzugeben. Mit Sicherheit iſt anzunehmen, daß ein Mitglied der Räuber⸗ bande unter falſchem Namen ein Safe gemietet hatte, was nicht ſchwer fiel, da keine Legitimation verlangt wurde. Den Verbrechern war daher der Betrieb in der Stahlkammer ge⸗ nau bekannt. Auch mußten ſie im Beſtitze eines Grundriſſes des ganzen Gebäudes geweſen ſein. 40 000 Mark Belohnung Die Belohnung für die Ermittlung der Bankräuber be⸗ trägt nunmehr 40000 /, da auch die Allianz⸗Geſellſchaft eine Belohnung von 20 000/ ausgeſetzt hat. Die Belohnung iſt ausſchließlich für Mitteilungen aus dem Publikum beſtimmt. Spuren der Täter ſind bisher noch nicht feſtgeſtellt worden. Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen .4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, F en e en uſw. berechtigen zu keinen Erſaßzanſprüchenf für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsfland iſt Maſiheim⸗ 8 d 2„Geſetz 5 Recht Der endgültige Keichswirhſthaſteral Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hat die Be⸗ ratung der Vorlage über die Schaffung eines endgültigen Reichswirtſchaftsrates im Ausſchuß mit einer Rede einge⸗ leitet. Es iſt anzunehmen, daß der Ausſchuß ziemlich raſche Arbeit leiſten und daß das Plenum in abſehbarer Zeit vor die Entſcheidung der Frage geſtellt ſein wird, was an die Stelle des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates treten ſoll. Ueber die Funktionen, die man dem endgültigen Reichs⸗ wirtſchaftsrat übertragen will, ſcheinen große Meinungs⸗ verſchiedenheiten nicht zu beſtehen. In der Hauptſache s ſoll 58 endgültige Reichswirtſchaftsrat Ges 9 ſozialpolitiſche und wirtſchaftlicher Natur vor beraten, ehe ſie 5 den Reichstag gelangen. In dieſer Beziehung hat auch der vorläufige Reichswirtſchaftsrat bereits ſeine Tätigkeit aus⸗ geübt und man kann anerkennen, daß er namentlich in den letzten Jahren hier beſſere Arbeit geleiſtet hatz als in der erſten Zeit ſeines Beſtehens. Ferner ſoll der Reichswirt⸗ ſchaftsrat auf beſonderes Verlangen der Regierung Gutachten erſtatten. Gegen dieſe Funktionen liegen keine beſonderen Bedenken vor. Dagegen iſt es noch umſtritten, ob man dem Reichswirtſchaftsrat das Recht geben ſoll, aus eigener Ini⸗ tiative Ermittlungen auf beſtimmten Wirtſchaftsgebieten an⸗ zuordnen oder ſelbſt vorzunehmen. Nach dem Geſetzentwurf ſoll dieſe ſeine Tätigkeit an die Zuſtimmung der Reichsregie⸗ rung gebunden ſein. Es wird noch geprüft werden müſſen, ob dieſe Sicherung genügt. An ſich beſteht jedenfalls die Gefahr, daß von dem Ermittelungsverfahren, beſonders auf Betrei⸗ ben der Gewerkſchaftsvertreter leicht ein etwas zügelloſer Gebrauch gemacht werden kann. Es wäre gut, wenn hier noch weitere Sicherungen geſchaffen werden könnten. Dem endgültigen Reichswirtſchaftsrat ſoll ſchließlich noch das Recht verliehen werden, aus eigener Initiative Geſetzentwürfe auszuarbeiten und ſie mit Zuſtimmung der Regierung dem Reichstag vorzulegen. Auch dagegen wird kaum Einſpruch erhoben werden können. Sicher wird der Reichswirtſchafts⸗ rat nur in ganz ſeltenen Fällen in die Lage kömmen, von dieſer Initiative Gebrauch zu machen. Denn es iſt klar, daß in 5 weſentlichen Fragen der Wirtſchaft und der Sozlal⸗ politik der Reichstag und die Regierung immer das erſte Wort ſprechen werden. Außerordentlich wichtig iſt die Frage 5 8 A uf baues Auch der endgültige Reichswirtſchaftsrat ſoll auf derſelben Grundlage aufgebaut werden wie der vorläufige. Die Orgaui⸗ ſationen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, ferner eine Reihe von Organiſationen, die die Kreiſe der Konſumenten darſtellen ſollen, ſchlagen die Mitglieder vor, die dann von der e ernannt werden. Nach dem Artikel 165 der Ver⸗ faſſung iſt ein anderer Unterbau vorgeſehen. Darnach ſollen aus der Arbeiter- und der Angeſtelltenſchaft ſowie aus den Vertretern der Unternehmer und der ſonſt beteiligten Volks⸗ kreiſe Bezirkswirtſchaftsräte gebildet werden, die dann zu einem Reichswirtſchaftsrat zuſammentreten. Dieſes Pro⸗ blem wird durch den dem Reichstag vorgelegten Entwurf noch nicht gelöſt. Man behilft ſich vielmehr mit dem bis⸗ herigen Verfahren und überläßt die Ausführung des Artikels 165 der Verfaſſung einer ſpäteren Vorlage. Auf dieſe Aufgabe wird nur inſofern Bezug genommen, als dem endgültigen Reichswirtſchaftsrat das Recht geſichert wird, bei der Verab⸗ ſchiedung dieſer ſpäteren Vorlage mitzuwirken. Die nachträg⸗ liche Schaffung des verfaſſungsmäßigen Unterbaues für den endgültigen Reichswirtſchaftsrat iſt zweifellos eine außer⸗ ordentlich ſchwerwiegende Aufgabe. Man iſt ihr vorläufig aus dem Wege gegangen, hat aber mit der Beibehaltung des bis⸗ herigen Verfahrens eine Notlöſung verſucht, die keineswegs ohne Bedenken iſt. Es muß vor allen Dingen die Frage auf⸗ geworfen werden, ob es richtig iſt, den drei großen Gewerk⸗ ſchaftsorganiſationen, wie es in dem Entwurf geſchieht, namens der geſamten Arbeiterſchaft das Vertretungsrecht im Reichs⸗ wirtſchaftsrat zuzubilligen. Von den 15 Millionen deutſcher Arbeiter ſind vielleicht nur 5 organiſiert. Dieſes eine Drittel der Arbeiterſchaft hat das Recht, die Vertreter der Arbeiter und, Angeſtellten im Reichswirtſchaftsrat zu beſtimmen. Es wird ſich indeſſen an dieſem Verfahren wenig ändern laſſen, ſolange nicht der in der Verfaſſung vorgeſehene Unterbau geſchaffen iſt Vorläufig bleibt in dieſer Hinſicht noch eine große Lücke und da man auf der ganzen Front doch noch nichts Endgültiges ſchaffen kann, iſt auch wieder die Frage aufgeworfen worden, ob es nicht am Ende beſſer ſei, den vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaftsrat weiter beſtehen zu laſſen und eine endgültige Regelung erſt in Verbindung mit der geplanten Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsreform vorzunehmen. Man wird aber wohl annehmen können, daß der Reichstag durch die Verabſchiedung⸗ des vorgelegten Entwurfs über dieſe Frage hinweggehen wird. Stark umſtritten iſt auch die Ein zelzuſammen⸗ ſetzung des endgültigen Reichswirtſchaftsrates. Die Abtei⸗ lung der Konſumentenvertreter hat 7 Stimmen mehr als die der Arbeitgeber und die der Arbeitnehmer. Die Induſtrfe iſt mit 12 Stimmen vertreten, das Handwerk mit 6, der Handel mit 7, die Landwirtſchaft mit 13 Stimmen. So wird man nicht ſagen können, daß der endgültige Reichswirtſchaftsrat ein Spiegelbild der produktiven Wirtſchaft ſei. Es iſt aber ſehr fraglich, ob ſich an dieſer Verteilung etwas weſentliches ändern laſſen wird. Denn in den ſehr langen Voxverhandlungen ſind die Einzelwünſche ſorgfältig gegeneinander abgewogen worden und wenn man aus dem Bau einen einzelnen Stein heraus⸗ nimmt, ſo kann leicht das Ganze ins Wanken kommen. Parker Gilbert in Paris — Paris, 2. Febr. Der Reparationsagent Parker Gilbert, der ente mittag an Bord des franzöſiſchen Dampfers„Paris“ in Le Hapre angekommen iſt, iſt heute nachmittag 5 Uhr in Paris eingetroffen. a* 2. Seite. Nr. 55 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Februar 1928 8 Franzöſiſch engliſcht Reparatſonsphantaſien London, 2. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) 5„Times“ veröffentlicht einen aus Paris datierten Artikel eines„beſonderen Mitarbeiters“, der intereſſante Mitteilungen über die Ausflchten der Reparalions⸗ berhandlungen enthält. Das Programm der Pariſer ebnferenz wird nach dieſer Darſtellung in drei Teile zer⸗ fallen: 1. die Feſtſtellung der Geſamtſumme und der Höhe und Zahl der Jahresleiſtungen, 2. die Neuregelung der Ver⸗ tellung der Reparationen unter den Gläubigerſtaaten, 3. die Kommerzialiſierung der Reparationsſchuld. Was die Summe anlaugt, ſo ſei nach franzöſiſcher Auffaſſung Hauptanlaß zu einer Reviſton des Dawesplanes die Tatſache, daß die ſo⸗ genannten Standardjahreszahlungen nicht ſtabil ſeien, ſon⸗ dern infolge des Wohlſtandsindexes nach oben hin offen blieben, da man annehmen könne, daß das Volkseinkommen Deutſchlands ſich rezelmäßig um 2 v. H. erhöhen werde, ſei mit einer ſtetigen Steigerung bezw. in 50 Jahren mit einer Verdoppelung der Annnitäben zu rechnen, der Dawesplan in Kraft bleiben würde. Es wäre 2 Die Wenn Angſtzuſtände eines engliſchen Lords London, 2. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Einen intereſſanten Einblick in die Gedankenwelt einer nicht unbedeutenden Gruppe engliſcher Politiker gewährt eine Rede des Lords Halsbury, der gegen Ende des Kriegs mit der Vorbereitung einer Beſchleßung Deutſch⸗ lands durch Ferngeſchützſe beauftragt war und ſich ſeitdem dem Studium des Gaskriegs zugewendet hat. Lord Hatsbury erklärte, die allgemeine Hoffnung, es werde keinen Krieg mehr geben, erſcheine ünfiunig, wenn man ales leſe, was in den letzten Jahren in Deutſch⸗ land und Rußland geſchrieben worden ſel. Er meine nicht etwa die nationaliſtiſche Preſſe, ſondern die Veröffentlichun⸗ agen verantwortlicher Leute, wie etwa in Deutſchland von Plato w, der beſondere Studien über die Abwehr von Gas⸗ angriffen gemacht habe, oder von Dr. Hans Lion, dem „Haupt der Abteilung für den Chemiekrieg in Deutſchland“. Dieſe geheimnisvolle Perſon habe folgendes erklärt:„Wir Deutſchen werden die erſte Nation im Gaskrieg ſein, da mir die beſten Vorbereitungen für dieſen Krieg gemacht haben.“ Aehnliches zitierte der Lord auch von ruſſiſchen Chemikern und erklärte darauf hin, daß in Deutſchland und Rußland die feſte Abſicht beſtehe, f bei paſſender Gelegenheit einen Krieg anzufangen. Der Kernpunkt der Rede kommt dann zum Vorſchein. wenn der Lord ſich mit der Verteidigung von Lon⸗ don gegen Gasangriffe beſchäftigt. Man dürfe nicht warten, bis im Falle eines Gasangriffs eine Panik ausgebrochen ſei, ſondern man müſſe die Panik ſchon jetzt organiſieren und umfangreiche Vorbereitungen für die BPerteidigung Englands gegen Gasangrißſe aus der Luft treffen 1 N ee 28. 11 e Amerikaniſch⸗engliſche Flottenrivalität 8 Wafſhington, 1. Febr.(United Preß.) Als Illuſton und Fallſtrick bezeichnete der republikaniſche Senator Hlram Johnſon die Waſhingtoner Flottenabrüſtungskon⸗ ferenz in einer Rede, die er im Verlauf der Senatsdebatte über die Flottenvorlage hielt, Er erklärte, daß England Schiffsneubauten ausführe, ſovlel es für richtig halte, ohne zich im geringſten an irgend welches Abkommen zu halten. Die ſcharfen Angriffe, die Senator Hiram Johnſon gegen England vorbrachte, ſetzte er im Verlaufe der Sitzung noch wetter fort. Er wies darauf hin, daß England auf der Ent⸗ waffnungskonferenz erklärte, es müſſe eine große Flotte bauen, um beſtimmte Schiffahrtswege, die von britiſchen Linien befahren würden, zu ſchützen. In Wirklichkeit aber würden dieſe Schiffahrtswege von Schiffen aller Nationen benutzt. Das bedeute einzig und allein, daß England auf die He rrſchaft der Meere beſtehe. Die Vereinigten Staaten hätten auf der Wafhingtoner Serabrüſtungskonferenz allen engliſchen Wünſchen nachgegeben, in der Hoffnung, eine wirk⸗ liche Entwaffnung zu erzielen. England dagegen gab nur in der Frage der Parftät der Großkampfſchiffe nach. Eine wirk⸗ liche Parität zwiſchen der amerlikaniſchen und der engliſchen Marine werde erſt dann erreicht ſein, wenn die Flotte der Vereinigten Staaten der engliſchen an Gefechtstüchtigkeit gleſchkäme und gleichzeitig darüber hinauszuwachſen. „ Waſhington, 1. Febr.(United Preß] Der Senat ratifizierte die Schledsgerichts⸗ und Freuubſchaftsverträge mit Jngoſlawien und Bulgarien. Beilritt der Oſtſtaaten zum Melloggpakt Moskau, 1. Febr.(uited Preß.) Die Verhandlungen, die auf eine mögtichſt ſchuelle Inkraflſetzung des Kel⸗ loggpaktes zwiſchen den oſtenröpäiſchen Staaten hin⸗ zielten, ſind jetzt durch einen Vorſchlag Litwinows um einen großen Schritt vorwärts gekommen, den dieſer in einer Unter⸗ redung mit dem polniſchen Geſandten Patek machte. Der Polnſſche Geſandte teilte Litwinow mit, daß Rumänien, Eſtland und Lettland das Abkommen hierüber glelch⸗ zeitig mit Sowfetrußland und Polen zu unterzeichnen wünſchten. Der ruſſiſche Außenkommtſſar erklärte ſich hiermit elnver⸗ ſtanden und ſchlug vor, daß die Unterzeichnung des Abkom⸗ mens durch die Vertreter Polens, Rumäniens, Eſtlands und Lettlands am 7. Februar in Moskau ſtäktfinden ſüöll. Gleich⸗ zeitig aber gab er der Befürchtung Ausdruck, daß die Tell⸗ nahme ſo vieler Staaten weitere Verhandlungen und Ver⸗ zögerungen verurſachen könnte. Sollten daher die übrigen Staaten am 7. Jebruar zur Unterzeichnung noch nicht be⸗ krelt ſein, ſo ſollten vorläuflg Rumänien u nd Polen an dleſem Datum ihre Unterſchrift leiſten. Patek erklärte ſich damit einverſtanden, dieſen Vorſchlag den intereſſterten Staa⸗ ten zu übermitteln und deutete des weiteren an, daß er ſpäter eine Diskuſſton über den Text des Protokolls anregen würde. Betr. der übrigen Oſtſtgaten erklärte ltwinow, daß Litauen zur Zeit nicht in Feage käme, da es den Wunſch ausgeſprochen habe, dem Abkommen erſt dann beizutreten, wenn die übrigen beteiligten Mächte ihre Unterſchrift geleiſtet hätten. Finnland wolle vorläufig nicht beitreten, behält ſich jedoch das Recht vor, das Protokoll zu einem ſpäteren Zeitpunkt zu unterzeichnen ferner in Paris im Gegenſatz zu engliſchen Schätzungen be⸗ rechnet, daß die volle Erfüllung der Mindeſtforderungen, die kürzlich in Memoranden der verſchledenen Regierungen formuliert worden ſind, Jahres zahlungen von über drei Milllarden anſtelle der Dawesannuitäten von 2% Milliarden erfordern würde. Verhandlungen über die Neuregelung der Quoten zwiſchen den Gläubigern, an denen Deutſchland nicht teilnehmen werde, würden daher während der Reparationskonferenz notwendig werden. Ueber die Kommerzialiſierung bemerkt der Mit⸗ arbelter der„Times“, man meſſe ihr heute eine viel höhere Bedeutung bei als der Mobiliſierung der deutſchen Bonds, welcher Gedanke noch vor einiger Zeit vorherrſchend geweſen ſei. Man werde in Frankreich die Kommerzialiſierung ſchon als durchgeführt erachten, wenn die deutſchen Reparations⸗ bonds von jeder Verbindung mit der Politik befreit worden nationale Körperſchaft von Treuhändern zu aller Gläubigerſtaaten verwalten ſoll. ſchaffen, die die geſamten Repaxrattonsbonds im Intereſſe eee Das Ende Trotzkis Nach den Meldungen der letzten Tage iſt wohl kein Zweifel mehr daran, daß Sowjet⸗Rußland ſeinen früheren Führer Trotzki, den Schöpfer der Roten Armee, endgültig über Bord geworfen hat. Die ruſſiſche Regierung hat gegen dieſen unruhigen und willensſtarken Revolutionär einen ſchweren Kampf gekämpft. Sie hat ihn wiederholt verbannt, ſie hat ihn ſeiner Rechte entkleidet und ſie ſchickt ihn jetzt über die Landesgrenzen, die ihm in Zukunft jedenfalls verſchloſſen ſein ſollen. Einen ſolchen Kampf führt man nicht gegen eine einzelne Perſönlichkeit, ſondern nur gegen den Träger einer Rußland bis zuletzt ſtarke Schichten überzeugungstreuer An⸗ hänger hinter ſich gehabt, Er war und iſt der Verfechter des kommuniſtiſchen Kampfgedankens gegen die Abſchwächung, die dieſer Gedanke im Laufe der Jahre in Sowjet⸗Rußland er⸗ fahren hat. Deshalb beruft er ſich auch mit allem Nachdruck auf Lenin als die ſtärkſte Stütze ſeiner Oppoſition. Unter Stalin hat die Sowfet⸗Regierung eine unleugbare Schwenkung von der ſtarren Theorie zur nachgiebigen Praxis gemacht. Stalin iſt nicht mehr der Verfechter des vorausſetzungsloſen Kommunismus, gegen jede Jorm des Eigentums und der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft. Er hat mit der ruſſiſchen Bauern⸗ ſchaft längſt ein Kompromiß abgeſchloſſen und er zeigt auch eine gewiſſe Neigung, mit den ausländiſchen Kapitalkräften in Verbindung zu treten, um die ruſſiſche Produktlon wieder etwas in Gang zu bringen. Das ſind alles nur Taſtverſuche. Auch Stalin erlebt gelegentlich ſtarke Rückfälle und auch er vermag ſich nicht von dem kommuniſtiſchen Grundgedanken zu trennen. Aber er hat doch die Bahn einer gewiſſen Entwick⸗ lung betreten. Demgegenüber war und iſt Trotzki der ſtarre Ver⸗ ſechter der kömmuünlſtiſchen Gründſätze. Er kennt keine Zugeſtändniſſe. Er würde die Enteignung des bäuer⸗ lichen Beſitzes unbedingt durchgeführt und er würde jedes Zu⸗ ſammenarbeiten mit ausländiſchen Kapitalkräften abgelehnt haben. Man hat ihn zwar zum Schweigen verurteilt, aber ſeine glühende Beredtſamkeit hat doch immer noch nachgewirkt und da Stalin bis heute die Richtigkeit feiner Taktik durch Erfolge noch nicht hat nachweiſen können, ſo iſt es Trotzki nicht allzu ſchwer gefallen, die Richtigkeit der Theorie und der Praxis für ſich und ſeine Auffaſſung in Anſpruch zu nehmen. So iſt die Bewegung, die Trotzki in Sowjek⸗Rüßland hervorgerufen hat, den Machthabern in Moskau immer unbequemer geworden. Trotzki des Landes verwieſen. Es iſt nicht zu erwarten, daß damit nun die innere Oppoſition gegen Stalin vollkommen un⸗ terdrückt worden iſt. Man hat ihr vielleicht das Haupt abgeſchla⸗ gen, aber die Oppoſition wird trotzdem wohl weiter leben und ſich bemerkbar machen. Der Streit zwiſchen der Sowfet⸗Regierung und Trotzki iſt eine der vlelen Zerſetzungserſcheinungen des Kom⸗ munismus. Man wird in ihm aber nicht ausſchließlich eine häusliche Angelegenheit Rußlands ſehen können. Denn für die weitere Entwicklung der Sowfetmacht iſt es zweifellos von Bedeutung, ob die von Stalin angebahnte Entwicklung weiter fortſchreitet oder ob Rußland nichts weiter ſein will als der Brandherd der Propaganda für die Weltrevolution. Spanien nach der Verſchwörung VParis, 1. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Madrid wird berichtet: Der Prozeß gegen die meuternden Artilleriſten von Ciudad Real vor dem unter General Sau Jurjo ſteheunden Kriegs gericht wird wahrſcheinlich meh⸗ rere Tage dauern, da etwa 40 Offiziere, 200 Soldaten und einige Ziviliſten einvernommen werden ſollen. Gegen drei Offtzlere wurde die Todesſtraſe ausgeſprochen, nämlich gegen den Artillerieoberſten Prach, Oberſtleutnant Bris und Kommandant Sejado. Die Regierung hat ihre Abſicht zum Ausdruck gebracht, nicht über ganze Truppenabteilungen Stra⸗ ſen zu verhängen, ſondern die Rädels führer dem Gericht zu überweiſen. Doch überlaſſe ſie das Ausmaß der Strafe vollkommen den Gerichten. Die Verhaftung von Sanchez Guerra und ſeines Sohnes im Hofe der Kaſerne von Valeneig hat in ganz Spanien große Erregung ver⸗ urſacht, da der ehemalige Miniſterpräſident Chef der liberal⸗ konſervatlven Partei iſt. Für den Fall, daß gegen Sanchez Guerra ſtrenge Strafmaßnahmen verhängt werden ſollten, würden, wie man verſichert, zahlreiche ehemalige Politiker und auch Mitglieder der jetzigen Nationalverſammlung den König in einem Memorandum auf die großen Schwierigkeiten auf⸗ merkſam machen, die ſich bei einer ſolchen Haltung der Regie⸗ rung ergeben müßten. f Die Gerüchte über die Verhaftung des Chefs der Repu⸗ blikaniſchen Partei, Alexander Leroux, haben ſich nicht be⸗ ſtätigt. Leroux iſt geſtern von Cannes herkommend in Bar⸗ eelona eingetroffen. Sein Geſundheitszuſtend iſt gegenwärtig ziemlich kritiſch. f In Finanzkreiſen wird auf dle Notwendigkeit hin⸗ gewieſen, möglichſt raſch wieder zu einem normalen Gang des Wirtſchaftslebens zu gelangen. Die Banken haben geſtern ihre Beziehungen mit dem Ausland wieder aufgenömmen. Der König wird heute von Sepflla nach Madrid zurückkehren und unmittelbar nach ſeiner Ankunft einen Miniſterrat abhal⸗ ten, in deſſen Verlauf wichtige Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen. General Primo de Rivera iſt an einer Erkältung er⸗ !!!! 3 8 ſeien. Es beſtehe die vorerſt noch vage Frage, eine inte r⸗ ſtarken Bewegung. In der Tat hat Trotzki in Sowfet⸗ Man hat deshalb ſchließlich zu dem Radlkalmittel gegriffen undd Moderne Großfeuer⸗ Bekämpfung (Von Berlin, 2. Febr. unſerem Berliner Buco.) Oberbranddirektor Gempp ſetzte geſtern der Berliner Preſſe in eingehendem Vortrag auseinander, in welcher Welſe für die Zukunft Vorkehrungen zum Schutze des Publikums und zur Verhütung von Bränden in Warenhäuſern getroffen wer⸗ den ſollen. Z. Zt. wird von den Behörden die Herausgabe neuer Feuerſchutzbeſtimmungen vorbereitet, in die vor allem Maßnahmen für die ſchnelle Entfernung des Publikums aus den Warenhäuſern aufgenommen werden ſollen. Hauptforde⸗ rung iſt dabei die Anlage ausreichend geſicherter Rückzugs⸗ wege, außerdem wird bei Neubauten, wie dies übrigens be⸗ reits bei einem neuen Warenhaus im Nordoſten Berlins ge⸗ ſchehen iſt, der Einbau einer ſogenannten Sprinkler⸗ Anlage zur Vorſchrift gemacht, bei der ſich durch Schmelzen von Weißlot bei einem beſtimmten Hitzegrad die Düſen automatiſch öffnen und den betreffenden Raum unter Waſſer ſetzen. Durch das Oeffnen der Düſen wird zugleich eine Alarmvorrichtung ausgelöſt, die das Feuer anzeigt. Die ſehr erheblichen Koſten einer ſolchen Anlage bei dem neuen Warenhaus am Hermann⸗Platz betrugen ſie 60000 0 Mark— verzinſen ſich inſofern, als die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften beim Vorhandenſein einer Sprinkler⸗Anlage unter Umſtänden die Prämien bis auf 40 Prozent ermäßigen. Im Anſchluß an den Vortrag, der im Rathaus ſtattgefun⸗ den hatte, führte Oberbranddirektor Gempp im Warenhaus Wertheim in der Leipziger Straße einen Probealarm vor. Es zeigte ſich, daß vom Alarm bis zur beginnenden Arbeit der Betriebsfenerwehr nur 3 Minuten vergingen. Eiſenbahnunglück in Japan Tokio, 2. Febr.(United Preß.) Ein Elſenbahn⸗ unglück, bei dem vier Arbeiter getötet und unge⸗ fähr 60 Arbejter und Paſſagiere zum Teil ſchwer verwundet wurden, ereignete ſich auf einer Eiſenbahnbrücke in der Nähe von Noajetſu an der Weſtküſte der Inſel Hondo, ca. 220 Kilometer nordweſtlich von Tokio. Das Unglück iſt auf ſchlechte Sicht infolge eines Schneeſturmes zurückzuführen. Auf einen Arbeitszug, der damit beſchäftigt war, die Brücke von Schnee zu reinigen, fuhr ein Schnellzug mit ſolcher Gewalt auf, daß beide Loko⸗ motilven einen unentwirrbaren Trümmerhaufen bildeten. Der Schneeſturm, der zur Zeit des Unglücks herrſchte, war ſo ſtark, daß der Lokomotipführer des Schnellzuges den Ar⸗ beitszug erſt ſah, als der Zuſammenſtoß unvermeidlich war. Die Eiſenhahnverwaltung hat ſofort Hilfszüge abgehen laſſen. Zur Zeit iſt man damit beſchäftigt, die Strecke wieder fitr den Verkehr frei zu machen. 3 Vadiſche Politik Aus dem Landtag Eine Konkordats⸗Anfrage 5 Im Landtag iſt vom Abg. D. Mayer(.⸗Nat.] folgendes Anfrage eingebracht worden: Im Rahmen einer am 4. Oktober 1928 von der Sozial⸗ demokratiſchen Partei in Mosbach abgehaltenen Könferenz hat der damglige Staatspräſident Dr. Remmele zum Kon⸗ kordat bemerkt, daß die katholiſche Kirche ermutigt durch das bayeriſche Beiſplel, auch an alle anderen Länder herangetre⸗ ten ſei. Baden warte gegenwärtig das Ergebnis der preußi⸗ ſchen Verhandlungen ab. 5. 8 Ich frage an: 5. 1. Warum hat ſich die Regterung in ihrer Antwort vom 13. Dezember 1928 auf eine zwar offtzielle, aber faſt um ein halbes Jahr zurückliegende Aeußerung, und nicht auf die zwar nur offiztiöſe, aber viel füngere bezogen? 15 85 2. Wie iſt die in Mosbach erteilte Auskunft mit der im Landtag erteilten zu vereinen?. 3. Geht die Auskunft, die Dr. Remmele erteilt hat, in⸗ haltlich nicht bedeutſam über die am 13. Dezember erteilte Auskunft hinaus? 1 4. Entſpricht ſie nicht auch ſonſt mehr dem Verfahren, das bei Konkordatsverhandlungen itblich iſt? 5 8 Wetterbericht ans bem Schwarzwald 5 r. Triberg, 9. Febr.(Eig. Draßtber.) Im Schwarzwald hält das prachtvolle Winterwetter, das ſel geſtern ſich wieder durchgeſetzt hat, allgemein heute an, bel gleſchzeitſg ver⸗ ſchärftem Froſt, welcher ſich heute früh ungefähr zwiſchen 10 und 18 Grad im allgemeinen bewegt. Das Wetter iſt⸗ völlig wolkenlos, ſo daß über die Mittagsſtunden durch die unge⸗ warmes Wetter dadurch beeinträchtigt hinderte Sonneneiuſtrahlung prachtvolles, herrſcht, ohne daß die Sportbahnen werden. Die Schattenlagen haben nach wie vor für den Ski⸗ läufer guten Pulverſchnee. Robel⸗ und Eisbahnen ſind vor⸗ züglich, ſo daß ein ausgezeichnetes Sportwoche n⸗ ende erwartet werden darf. 5 5 5 Für fünf Millionen Falſchwechſfel — Berlin, 2. Febr. Wie die„Voſſiſche Ztg.“ exfährt, haben die Ermittlungen des Unterſuchungsrichters beim Landgericht 1 Berlin zur Feſtſtellung der Wechſelfälſchungen des in Konkurs geratenen Bankhauſes G. Löwenberg & Co. nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß Falſchwechſel in Höhe von annähernd fünf Milllonen Mark durch die betrügeriſchen Inhaber Dr. Lewin und Rappepoxrt in den Verkehr gebracht worden ſind. 3 Während ſich der Schaden der deutſchen Banken in ver⸗ hältnismäßig engen Grenzen bewegt, wird ſich der Effektlp⸗ ſchaden der ausländiſchen Banken, insbeſondere einer großen Pariſer Privatbank und mehrerer Amſterdamer Banken, auf etwa 87= bis 4 Millionen Mark belaufen. a Verkehrsflugzeug Berlin Paris abgeſtürzt — Paris, 1. Febr. In der Nähe von Seulis ſtitrzte heute nachmittag 5 Uhr ein Flugzeug der Linie Berlin Paris ub. Pilot, Mechaniker und Radio⸗Telegraphiſt wurden verletzt. Das Flugzeug war um 12,40 Uhr in Köln aufgeſtiegen. Neuer Schülerſelbſtmord 80 Prag. 1. Febr. Der ſechzehnjährlge Schuler der erſten Klaſſe der Preßburger Handelsſchule, Stefan Nemette, beging in der Schule vor den Augen der Klaſſe Selbſt⸗ mord durch Erſchteßen. Nachdem er das Zeugnis vom Klaſſenvorſtand erhalten hatte, riß er es, nachdem er einen kurzen Blick darauf geworfen hatte, in Stiicke ARD zog die Waffe hervor, VVV 1 Samstag, den 2. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 55 Das Lebenswerk Prof. Junkers 3. Jebruar 1839-1929 Von Hauptmann a. D. Schreiber, Berlin Am 3. Febr. vollendet Prof. Dr. ing. e.., Dr. phil. h. c. Hugo Junkers, Ehrenſenator und Ehrenbürger, ſein 70. Lebensjahr. Geboren im Jahre 1859 als Sohn eines Weberei⸗ beſitzers in der rheiniſchen Induſtrieſtadt Rheydt, erhielt dieſer Wiſſenſchaftler und Pfadfinder ſeine erſte Ausbildung auf der Oberrealſchule in Barmen. Nach Beſtehen der Reife⸗ prüfung widmete er ſich von 1878—1883 auf den Techniſchen Hochſchulen in Berlin, Karlsruhe und Aachen dem Studium der Ingenteurwiſſenſchaften, das er mit dem Examen als Regierungsbauführer beendete. An ſeinem Ehrentage blicken wir rückwärts: die Lebensarbeit dieſes genialen Mannes wurde zur Ehre des deutſchen Namens in der Welt und zu einer unſchätzbaren Empfehlung für unſeren Unternehungs⸗ geiſt und unſere induſtrielle Meiſterſchaft in der Allgemein⸗ Zeit! Angeregt durch den Viertakt⸗Motor von Otto und den ſchnellaufenden Gasmotor von Daimler gründete Junkers zuſammen mit Oechelhäuſer 1889 in Deſſau zunächſt eine „Verſuchsanſtalt für Gaskraftmaſchinen“, um die wirtſchaft⸗ lichen und wiſſenſchaftlichen Grundlagen für den Bau neu⸗ artiger Gasmotoren feſtzuſtellen. Als er ſich damit be⸗ ſchäftigte, die Wärmewirkung beim Verbrennungsvorgang in einem Gasmotor zu unterſuchen, fehlte es ihm an einem dazu geeigneten Meßapparat. Er erfand daher einen neuen Wärme⸗Meßapparat, das„Junkers⸗ Kalorimeter“, für das er 1892 ein Patent anmeldete. Neben der fabrik⸗ mäßigen Herſtellung dieſer in vielen Betrieben des In⸗ und Auslandes gebrauchten Meßinſtrumente, die bald Weltruf er⸗ langten, nahm er ſeit 1895 in einem zweiten Werk„Junkers u. Co.“ die Fabrikation von Wärmeaustauſchapparaten auf. Der bekannteſte von dieſen iſt der Gas badeofen, dem Junkers im Intereſſe einer möglichſt geringen Raumbean⸗ ſpruchung die heutige flache Form gab. Die märmewirtſchaftlichen Vorzüge ſeiner Apparate brachten Junkers 1897 einen Ruf als Profeſſor an die Tech⸗ niſche Hochſchule in Aachen ein, woſelbſt er 14 Jahre hin⸗ durch den Lehrſtuhl für Wärmetechnik bekleidete. Neben ſeiner Lehrtätigkeit ſetzte dieſer Bahnbrecher ſeine Deſſauer Forſchungsarbeiten in einer aus eigenen Mitteln im Jahre 1902 errichteten Verſuchsanſtalt für Oelmotoren fort. Fünf Jahre ſpäter meldete er ein Patent auf den„Doppel⸗ kolbenmotor“ an, für deſſen Bau zunächſt 1913 in Magdeburg Werkſtätten errichtet wurden, aus denen im Jahre 1924 die Betriebe der„Junkers⸗Motoren m. b..“ in Deſſau hervorgegangen ſind. Die Junkers⸗Motoren zeichnen ſich durch geringes Leiſtungsgewicht, große Betriebsſicherheit und Anpaſſungsfähigkeit an die jeweiligen Erforderniſſe aus. Seit 1908 betrieb Junkers auch den Bau von„Kalori⸗ feren“, d. h. Anlagen für Heizung, Lüftung und Kühlung, vor allem für induſtrielle Zwecke. Auch dieſer Betrieb hat einen ſolchen Export aufzuweiſen, daß 1926 das„Kalorifer⸗ merk Hugo Junkers“ in Deſſau gegründet wurde. Im Zuſammenhang mit ſeinen Forſchungen auf dem Ge⸗ biete der Metalle ſtieß Prof. Junkers zur Zeit der Jahrhun⸗ dertwende auf Luftfahrtprobleme. Im Jahre 1910 erhielt er ſein berühmt gewordenes„Nurflügelflug⸗ zeugpatent“. Doch erſt im Jahre 1915— nach Errichtung der Forſchungsanſtalt Profeſſor Junkers in Deſſau— wurde bet Junkers u. Co. das erſte Ganzmetallflugzeug, der ſoge⸗ mannte„Blecheſel“(aus Eiſenblech) fertiggeſtellt. Seit 1. Mai 1918 wurde in der neuen„Junkers⸗Fokker⸗Werke A..“ der Bau von Infanterieflugzeugen aus Leichtmetall n Serien betrieben. Der verhältnismäßig ſtarke und freitragende Flügel der Junkers⸗Flugzeuge, die ſich im Laufe der Zeit be⸗ währten, erbrachte den Beweis, daß die aus der Forſchung ſich ergebenden Leitgedanken den Flugzeugbau auf den richtigen Weg geführt haben. Nach Beendigung des Völkerringens er⸗ kannte Prof. Junkers ſofort, daß das Flugzeug zu einem Ver⸗ kehrsmittel auszubilden und als ſolches in den Dienſt der Wirtſchaft zu ſtellen ſei. Er brachte in der ſeit 1919 beſtehenden „Junkers⸗Flugzeugwerk A..“ den ſechsſitzigen Verkehrstief⸗ decker„F. 13“ heraus, der heute noch nach 10 Jahren faſt überall zu finden iſt. Im Auslande zeigte ſich großes Intereſſe für Junkers⸗Maſchinen. Trotz des„Bauverbotes“ und der „Begriffsbeſtimmungen“ wurde dennoch dem Junkers⸗Flug⸗ zeugwerk eine ſtetige Weiterentwicklung ermöglicht. Die Auf⸗ zählung ſämtlicher bisher entwickelter Typen für beſtimmte Verwendungszwecke— bis zur ſchweren Verkehrs⸗ limuſine und zum Fracht⸗(Ozean)⸗ Flugzeug— unter ſtändiger Verbeſſerung und Verſtärkung der Motoren würde zu weit führen. Zu den Verkäufen an Außenſtehende kamen die laufenden Beſtellungen ihres Hauptkunden, der im Jahre 1921 errichteten„Abteilung Luftverkehr“, die ſich an einer Reihe von deutſchen und ausländiſchen Luftverkehrs⸗ Deutsche Presse- Photer er Berlin geſellſchaften beteiligte, und— ſoweit deutſche Geſellſchaften in Frage kommen— am 1. Januar 1926 von der„Deutſchen Lufthanſa A..“ übernommen wurden. Auf dieſe Weiſe hatte der Techniker und Gelehrte Junkers mit kaufmänniſchem Weitblick eine großzügige Organiſation ins Leben gerufen, die völlig unabhängig daſtand. Man kann dieſen Luftfahrtpionier ſehr wohl mit Ford vergleichen. Wie dieſer, hat unſer Landsmann ſeine Unternehmen ſelbſtändig und aus kleinſten Anfängen, ohne fremde Hilfe, geſchaffen und ſie durch Genialität und Energie auf eine hohe Stufe gebracht. Demgegenüber hat Ford den Vorteil, einer Nation anzu⸗ gehören, deren Behörden ihm volle Freiheit laſſen, ſeine Begabung zu entwickeln und nicht ihre„Machtſtellung“ dazu benutzen, mit kleinlicher Kurzſichtigkeit Steinchen auf ſeinen Weg zu werfen. Trotz aller Enttäuſchungen in dieſer Hinſicht freut ſich der Siebzigjährige, deſſen Leben nur Mühe und Ar⸗ beit geweſen iſt, über die Erfolge anderer, glaubt dieſer Bahn⸗ brecher unerſchütterlich an die Verſtändigung der Völker und vor allem daran, daß die friedliche Eroberung der Luftfahrtwege in verſchiedenen Kontinenten unſerem ver⸗ lorenen Platz im Welthandel einen Erſatz bieten wird! eee eren. Wechſel in der Leitung des Hauptverſorgungsamtes. Der bisherige Direktor des Hauptverſorgungsamtes Karls⸗ ruhe, Miniſterialrat Freydt, iſt durch den Reichsarbeits⸗ miniſter zum Direktor des Hauptverſorgungsamtes Berlin ernannt worden. An ſeiner Stelle wurde zum Direktor des Hauptverſorgungsamtes Karlsruhe der bisherige Direktor des Hauptverſorgungsamtes Königsberg, Direktor De n eke, beſtellt. * Konſulariſche Vertretung Haitis. Die konſulariſche Vertretung Haitis für das Land Baden iſt bis auf weiteres dem Konſul von Haiti in Stuttgart, Erwin Klingler, zugewieſen worden. aͤoͤtiſche Nachrichten Seckenheim wird nicht eingemeindet Mit nicht geringer Ueberraſchung wird man die Nachricht vernehmen, daß die von der Stadtverwaltung Mannheim und den Vertretern der Gemeinde Seckenheim gpflogenen Ein⸗ gemeindungsver handlungen geſcheitert ſind. Wie wir hören, hat man ſich über Leiſtung und Gegenleiſtung nicht einigen können. Es iſt ſehr bedauerlich, daß die Ein⸗ gemeindungsverhandlungen ſo geendet haben. Die Gemeinde Seckenheim muß in den nächſten Jahren zu Mannheim, weil wir zur Stadterweiterung das Gelände zwiſchen Neuoſtheim und Seckenheim notwendig brauchen. Man darf ſchön aus dieſem Grunde erwarten, daß in abſehbarer Zeit die Verhand⸗ lungen wieder aufgenommen werden. Die Nachbargemeinde Wallſtadt wird wohl nunmehr vor Seckenheim einge⸗ meindet werden, da nach unſeren Informationen die Verhand⸗ lungen mehr Ausſicht auf Erfolg wie mit Seckenheim bieten. * * Der Freiburger Weihbiſchof in Mannheim. Weihbiſchof Dr. Burger weilte vor einigen Tagen in Mannheim und beſichtigte einige Krankenhäuſer und Kirchen. * Zum Bau des Stadthotels wird uns vom Städt. Nach⸗ richtenamt geſchrieben: Der bisherige Vertrag zwiſchen der Mannheimer Hotelgeſellſchaft und den Architekten Profeſſor Becker und Dr. Kutzner⸗Düſſeldorf wurde im Intereſſe der Geſchäftsvereinfachung und Zentraliſierung der Leitung am Ort der Ausführung dahin geändert, daß die Oberleitung dem ſtädtiſchen Hochbauamt übertragen wird. Die Entwurfsbearbeitung bleibt nach wie vor in Händen der Architekten Profeſſor Becker und Dr. Kutzner, die örtliche Bauleitung wie bisher Architekt Plattner⸗ Mannheim übertragen. * Winterſportzüge. Am morgigen Sonntag, 3. Februar, verkehren wieder die beſchleunigten Winter ſportzüge Mannheim Unterwaldmichelbach- Mannheim. Mannheim ab.45, Unterwaldmichelbach an.40, zurzck 18.46, Mannheim an 20.03 Uhr. Der in Wahlen 18.30 Uhr ab⸗ gehende Zug hat Anſchluß. * Schnell gelöſcht. In einem Hauſe in U 4 fiel am Frei⸗ tag mittag aus einem Kamin, an dem ſich ein ſchadhafter Kaminſchieber befand, glühender Ruß heraus, wodurch eine alte Matratze in Brand geriet. Das Feuer war beim Ein⸗ treffen der alarmierten Berufsfeuerwehr durch Hausbewohner gelöſcht worden. * Ihren 80. Geburtstag begeht am morgigen S9 Frau Charlotte Meſſel geb. Buchleiter, Ehefrau des pen⸗ ſtonierten Hausmeiſters Meſſel am Landgericht, Q 6, 3 wohn⸗ haft, in körperlicher und geiſtiger Friſche. Vorträge * Alt⸗Katholiſche Gemeinde. Am Montag hielt Pfarrer Joſef Ferge aus Mähriſch⸗Schönberg im Gemeindeſaal einen Vortrag über die alt⸗katholiſche Kirche im alten Oeſterreich und jetzt in der Tſchechoſlowake i. Der Redner gab ein ergrei⸗ ſendes Bild von den Leiden jener Zeit, da der alte öſterreichiſche Staat alt⸗katholtſch und ſtaats⸗feindlich gleichſetzte und Geiſtliche und Gemeinden durch Verſammlungsverbote und Polizetmaßuahmen jeder Art bedrückte, um daun zum Schluß von froher, ungehemmter Arbeit in der Gegenwart zu erzählen. Vereinsnachrichten Der Mauuheimer Gartenbau⸗Verein„Flora“ hielt im Lokal der „Liedertafel“ ſeine Hauptverſammlung ab. Der Jahresbericht gab Aufſchluß über die fortſchreitende gute Entwicklung des Vereins⸗ lebens, wie auch der Kaſſenbericht von der günſtigen Lage beredtes Zeugnis ablegte. Die Wiederwahl der ausſcheidenden Vorſtandsmit⸗ glieder geſchah einſtimmig, wie überhaupt die ganze Verſammlung einen harmoniſchen Verlauf nahm. Die Mitgliederzahl iſt beſtändig im Steigen begriffen und beweiſt ein zunehmendes Intereſſe an den erhabenen Zielen, der Förderung der Blumenzucht in Haus und Garten. * Verein für Feuerbeſtattung Maunheim⸗Ludwigshafen E. B. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die ordentliche Mitglieder ⸗ verſammlung aufmerkſam, die am kommenden Dienstag abend im oberen Saal des„Großen e ſtattftndet.(Weiteres Au⸗ zeige.) Die Welt zwiſchen Aktenſchränken Von Otto Sättler Es iſt eine eigenartige Welt, die Welt zwiſchen Allen⸗ ſchränken. Sie hat Schrullen und Schwächen, hat aber auch eine Geſchloſſenheit, um die man ſie faſt beneiden könnte. Der Bezirk, den ſie umſchließt, mag eng ſein, zu eng für einen weitausgreifenden Geiſt, aber in der Enge und, wenn man will, Einſeitigkeit liegt auch ihre Stärke, ihre Feſtigkeit. Einige primitive Pulte und Stühle, einige Regale, eine einfache Lampe— das iſt der Rahmen dieſer Welt. Der in ihr ſchaltet und waltet, iſt ähnlich ſchlicht und einfach wie die Welt ſelbſt, weil die Umwelt ſtärker, als wir uns zugeſtehen wollen, die Menſchen ſormt. Mit der Pünktlichkeit eines Chronometers läuft das Leben in dieſen Räumen ab. Keine Minute zu ſpät beim Dienſt! Das iſt Grundſatz. Und die Pünktlichkeit wind dann natürlich auch auf den Dienſtſchluß angewendet. Auf dem Schreibtiſch ein verklextes Tintenfaß mit einem Federhalter, dem man jahrelangen Gebrauch anſieht. Dieſer Federhalter ſpielt keine unbedeutende Rolle. Durch ihn iſt das brauſende Leben draußen, zu trockenen Buchſtaben er⸗ ſtarrt, in die Akten gefloſſen. Wie im Dornröschenſchlaf, ſo ſchlummert es dort, bis es eines Tages wieder wachgerufen wird, durch irgend einen Anlaß, glei- viel ob freundlicher oder trauriger Art. Und all das hat in dem ergrauten Manne am Pult einen Mittler gefunden. Einſt, da kam auch er dann und wann einmal unpünktlich zum Dienſt, und die Stunden bei den Aktenſchränken dehnten ſich ihm ins Unendliche. Wenn man jung iſt! Aber als der Hans ſeine Grete gefunden, als es galt, einen Familtenſtand zu gründen, ſetzte die Gewiſſenhaftigkeit vermehrt ein. Die Akten wiſſen davon. Da ſind die ſorgfältigen Eintragungen, die in Buchſtaben und Ziffern wie geſtochen daſtehen, dort flüchtig hingeworfene Notizen, denen man die Eile anſieht. Und dann auch Vermerke wie mit einem Zimmermannsblei, weil das Herz erregt war nach die Hand ſein unbeſtechlicher Diener. Da ſtehen die Buchſtaben, deren Kette von menſch⸗ lichem Glück redet, das himmelhoch ſtürmen und Erd' und Himmel umfaſſen wollte, dort gleichgültige Vermerke, in denen nichts aufklang an menſchlichen Regungen, die aber ebenſo für den, den ſie betrafen, ihre Bedeutung hatten, und dazwiſchen auch Notizen, die eine erſchütternde Sprache rede⸗ ten von menſchlicher Not, von Verirrungen und Verfehlun⸗ gen, von Leid und Tränen und Kümmerniſſen. Alles das floß durch die Feder im abgegriffenen Halter auf weißes Papier, das in den Akten zum Vergilben verurteilt iſt. Hat der aber, der die Feder führte, etwas dabei empfun⸗ den? Eine ſchwere Frage, denn die Gewohnheit ſtumpft ab, das tägliche Gleichmaß läßt nicht zu, daß die Gedanken über den engen Pflichtkreis weit hinausgreifen. Und doch iſt es anzunehmen, denn da und dort klingt ja auch im Alltag ein Ton an, der uns ſtärker erfaßt, uns aufhorchen und hinaus⸗ lauſchen läßt, zugleich forſchend, welchen Widerklang er in uns ſelbſt weckt. Nicht nur wahrſcheinlich iſt es, daß zuerſt öfters, dann ſeltener, und nun, wo die Hand infolge des Alters müde wird hinter der Amtsmiene der Menſch ſtand, der mitfühlend, ſich mitfreuend und mitleidend den vor der Schranke prüfte, die aufgerichtet iſt zwiſchen dem Pult und den Menſchen, die ihre Angelegenheiten in die Akten tragen. Es iſt eine eigenartige Welt, die Welt der Akten, und ſie formt ihre Diener nach ihrem Willen und nach ihren Ge⸗ ſetzen. Sie mag viel Staub in ſich bergen und viel grauen Alltag. Aber durch die Scheiben dringt auch in ſie das helle Sonnenlicht, und gerade in ihr bietet ſich vielleicht, mehr als anderwärts, das dar, was zu nachdenkſamer c weiſe veranlaſſen kann. Knappertsbuſch tritt als Akademieleiter zurlüer Aus München wird gedrahtet: Im Kunſtleben Münchens hat ſich ein aufregendes Ereignis zugetragen. Der bayeriſche General⸗ muſtikdirektor und Staatsoperndirektor Prof. Hans Kunap⸗ pertsbuſch iſt als Dirigent der muſikaliſchen Akademie zurückgetreten. Knappertsbuſch begründet ſeinen Rücktritt in einem Schreiben an die Akademie mit einer Kritik in den„Münchner Neueſten Nachrichten“, durch die Vorſtellungen er⸗ weckt würden, die weder mit ſeinem Namen noch mit der Ehre der muſtkaliſchen Akademie vereinbar ſeien. Da das Erſuchen des Vor⸗ ſtandes der muſikaliſchen Akademie, den Entſchluß rückgängig zu machen von Knappertsbuſch abgelehnt worden iſt, wird eine ao, Hauptverſammlung zur Dirigenteufrage Stellung nehmen. Kleine Scherze Der witzige Leſſing Leſſing, deſſen zweihundertſter Geburtstag eben in 57 ganzen Deutſch ſprechenden und leſenden Welt gefeiert wurde, war nicht nur ein großer Dichter und Kritiker, ſondern auch ein ſehr witziger und ſchlagfertiger Herr, wenn's darauf an⸗ kam, wie folgende Anekdoten beweiſen: Als Leſſing zum erſtenmal in Berlin weilte, verkehrte er auch mit Chriſtian Nikolaus Naumann, der ſich für einen großen Dichter hielt und von dieſer Meinung nicht abzu⸗ bringen war. Naumann hatte nun eine Broſchüre drucken laſſen, die er Leſſing widmete und die den Titel„Ueber Verſtand und Glück“ führte. Leſſing nahm das„Werk“ ent⸗ gegen, das der Autor ihm natürlich perſönlich überreichte, las den Titel, ſchüttelte den Kopf und ſagte:„Das iſt wirk⸗ lich ſchwer: gerade von den Sachen ſchreiben, die man nie b hat!“ * Während ſeiner Hamburger Zeit ging Leſſing einmal mit“ Bekannten ſpazieren. Da kamen ſie an einem Galgen vorbei, an dem einer noch hing, der kurz vorher hingerichtet worden war.„Machen Sie mal ſchnell eine Grabſchrift auf den Gehängten“, ſagte einer zu Leſſing. „Nichts leichter als das“, verſetzte dieſer. — wenn der Wind nicht weht“. 3 f Der Dichter und Profeſſor Zachariä in Braunſchweig- kein Mann von großer Bedeutung, aber ſehr reich— lebte auf großem Fuß und hatte ſich auch eine herrliche Equipage angeſchafft, auf deren Wagentür ein goldenes Z prangte. Als man Leſſing erzählte, wie ſtolz Zachariä in der neuen Kutſche heruntfahre, meinte er trocken:„Ungeſchickt, daß er das 3 auf den Wagen malen ließ.“ ö. „Warum?“ fragte man. „Weil die Leute, wenn ſie das 3 ſehen, doch gleich wiſſen: es iſt nichts dahinter. „Hier ruht er . Selte. Nr. 85 Neue Mannheimer Zeſtung[Mittag⸗Ausgabe] Samstag, den 2. Februar 1929 Milgliederverſammlung des Verkehrs Vereins Mannheim Im großen Saale des Hotel National wurde geſtern abend die gutbeſuchte ordentliche Mitglieder ver ſamm⸗ lung des Verkehrs⸗Bereins Mannheim E. V. abgehalten, der die übliche Ausſchuß⸗Sitzung poranging. Direktor Hieronymi gab nach Eröffnung der Sitzung durch den erſten Vorſitzenden Prof. Dr. Walter die Bilanz per 31. Dezember 1928 bekannt, die in Ein⸗ Rahmen und Ausgaben mit 72 597„ abſchließt. Die Ge⸗ Winn⸗ und Verluſtrechnung balanziert mit 106 712 ,. In der Ausſprache über die Rechnungslegung wurde auf Be⸗ fragen mitgeteilt, daß das Lichtfeſt 78 000/ gekoſtet hat, von denen der Verkehrsverein 10000/ tragen mußte. Bei⸗ geordneter Dr. Zeiler bemängelte bei den in Vergleich zu den Geſamteinnahmen viel zu geringen Mitgliederbei⸗ tpägen, daß die Kreiſe, die von der Werbetätigkeit in erſter Linie Vorteile haben, zu wenig leiſten. Hoffentlich werde in dieſem Jahre eine entſprechende Erhöhung der Beiträge dieſer Intereſſenten, vor allem der Inhaber der Hotels, Reſtaurants, Cafés und Konditoreien, erreicht, die im ganzen nur 925 ¼ beigeſteuert haben. R A. Dr. Nauen ſchlug vor, den Mitglie⸗ dern beſondere Vorteile zu gewähren, damit die Mitgliederzahl, anſtatt wie im Vorjahre zurückzugehen, eine Steigerung er⸗ fährt. Prof. Dr. Walter erwiderte, es ſei außerordentlich ſchwer, einen Unterſchied zwiſchen Mitgliedern und Nicht⸗ mitgliehern in der Geſchäftsſteſle zu machen. Man ſollte aller⸗ dings erwarten, daß die Firmen und Einzelperſonen, die das Reiſebüro ſtark in Anſpruch nehmen, für die unentgeltliche Vehienung ſich durch Beitritt zum Berkehrs⸗Verein repan⸗ chierxen. Aber dies ſei leider nicht der Fall. Auf Anfrage teilte der Redner mit, daß die monatliche Miete der Ge⸗ ſchäftsräume in N 2 4, die durch die ehemaligen Büros des R. A. Dr. König vergrößert worden ſind, immer noch 584% beträgt. R. A. Dr. veh⸗ Mathieu meinte, man sollte per⸗ ſuchen, eine Ermäßigung der Miete durchzuſetzen. Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurden hierauf ein⸗ ſtimmig genehmigt. Das turnusmäßig ausſcheidende Verwaltungsratsmit⸗ glied Karl Barber wurde auf Vorſchlag des Verwaltungs⸗ rats auf weitere 4 Jahre wiedergewählt, In der ordentlichen Mitgliederverſammlung, die der Ausſchuß⸗Sitzung folgte, ſtand der Jahresbericht zur Diskuſfion. Auf Einzelheiten der Ausſprache über die 15 Kapitel des Berichts, der ſchließlich einſtimmig gutgeheißen wurde, werden wir noch zurückkommen. Ehenſo wurde die Jahresrechnung einſtimmig ge⸗ nehmigt. Der Voranſchlag weiſt in Einnahmen und Aus⸗ gaben 140000 Mk. auf. Das bis in den Herbſt reichende Veranſtaltungsprogramm weiſt bis jetzt 150 große und kleinere Veranſtaltungen auf. Den Reigen eröffnet der Fußhallkampf Daeutſchlan d⸗ Schweiz am 10. Februar. Leider muß deswegen der Karnevalszug des„Feuerio“ ausfallen. Direktor Hieronymi, der das Jahresprogramm in großen Zügen bekanntgab, hat ſich bemüht, zu erreichen, daß der Zug nor dem Fußballkampf, bei dem man mit 40 000 Zuſchauern rechnet, ſtattfindet. Aber auch dieſe Bemühungen ſind geſcheitert, weil dem„Feuerio“ nicht genügend Geldmittel zur Verfügung ſtehen. Der Verkehrs⸗ Verein beahſichtigt, das Prog amm der Natjonal⸗ theater⸗Jubiläumswoche durch ein großes Volksfeſt zu bereichern. Direktor Hieronymi plant auch ein Trachtenfeſt, das aher wohl in dieſem Jahre nicht zuſtande kommen wird, weil die Koſten zu bedeutend ſind. Beigeordneter Dr. Bartſch machte darauf aufmerkſam, daß ſich die Stadtverwaltung um das Zuſtandekommen einiger Tagungen beſonders bemüht hat. Auf ihre Veranlaſſung wird hier im Juni die Jahresverſammlung des Vereins deutſcher Straßen⸗ und Kleinbahnverwaltungen mit 3400 Teilnehmern ſtattfinden, ferner im Laufe des Sommers und Herhſtes die Tagung der Vereinigung kechniſcher Oberbeamten der Deut⸗ ſchen Reichsbahn und des Vereins deutſche Schulgeſundheits⸗ pflege, der mit 300 Teilnehmern hierher kommt. In den Ausſchuß wurden die Herren Kaufmann Eichenberg(Handelsvertreter⸗Vereinlgung), Regierungs- rat Dr, Heim, Amtsrat Kleemann und Hoteldirektor Weil hinzugewählt. Damit ſchloß die zweiſtündige Sitzung. g Sch. Jahresbericht für 1928 Dem gebruckt vorliegenden Jahresbericht für 1928 ent⸗ nehmen wir folgende Einzelheiten: Allgemeines Auch im Jahre 1928 hat unſer Geſchäfts betrieb gegenüber dem Vorjahre außerordentlich zuge⸗ nommen. Unſere Werbetätigkeit konnten wir infolge des erhöhten ſtädtiſchen Zuſchuſſes bedeutend ausdehnen. Wir hoffen daraus reiche Früchte für die Stadt Mannheim ernten zu können. Den engeren Vorſtand bilden die Herren: . Profeſſor Dr. Friedrich Walter(1. Vorſitzender), 2. Handelskammerſyndikus Prof. Dr. A. Blauſtein(tellv. Vorſitzender), 3. Beigeordneter Dr. H. Bart ſch(Schatz⸗ meiſter), 4. Kaufmann Karl Barber(tſtellp. Schatzmeiſter), ſtellv. Vorſitzender des Verbandes des Einzelhandels, Mitglied der Handelskammer, 3. Amtsgerichtsdirektor Dr. J. Wolf⸗ Hay d, M. d. L. und Stadtperordneter, 6. Direktor F. Hie ⸗ ronymi. Der Verwaltungsrat beſteht nunmehr außer den Mitgliedern des engeren Vorſtandes aus folgenden Mit⸗ gliedern: 1. Schloſſermeiſter J. Bieber, 2. Direktor A. Gengenbach, g. Stadtrat E. Gulden, 4. Stadtrat A. Lud wäg, 5. Dr. F. Merz, 6. Großkaufmann L. Meyer⸗ Gerngroß, 7. Fabrikant H. Mohr, 8, Hotelbeſitzer P. Steeger, 9, Stadtrat G. Zimmermann. 5 Wie Frage, ob ein ſtädtiſches Verkehrsamt zu errichten nei, oder ob die Propaganda für die Stadt, Durchführung von Beranſtaltungen, von Kongreſſen uſw. auch künftighin Sache des Verkehrsvereins bleiben ſoll, iſt zugunſten des Verkehrs⸗ vereins entſchieden worden. Im Hinblick auf die großen und erweiterten Aufgaben, die in den nächſten Jahren an den Ver⸗ kehrsverein herantreten, wurde es für zweckmäßig und not⸗ wendig exachtet, die Stelle eines mit der Leitung der Geſchäfte Hguptamtlich betrauten Perwaltungsratsmitgliedes zu ſchaffen. Seil Anfang Oktober hat im Einverſtändnls mit der Stadt⸗ nepwaltung Direktor Hieronymi dieſe Stelle über⸗ nommen. Die bisherige ſatzungsgemäße Organiſatien des Vereins, dis Funktionen des Verwaltungsrates und des Aus⸗ ſchuſſes, ſowie der Geſchäftsſtelle, bleiben heſtehen. Zahlreiche größere Verauſtaltungen und Ausſtellungen in den nächſten Jab ven, die geſteigerte Propaganda, wie auch für die Stadt im allgemeinen, ſtellen an den Verkehrsverein und ſeine Or⸗ ggne erhöhte Anforderungen; ihnen ſoll durch dieſe neue Maßnahme, die ohne Mehrbelaſtung für den Verein durch⸗ geführt wird, Rechnung getragen werden, Auch die Ge⸗ ſchäftsräume haben eine Erweiterung dadurch erfahren, daß die Stadt Erdgeſchoßzimmer auf der ſüdlichen Seite der Einfahrt zur Verfügung geſtellt hat. f Mitglieberſtand Zu Begiun des Berichtsfahres zählte ber Verein 10235 Mitglieder gegenüber 1131 Mitgliedern im vorhergehenden Vahr, es iſt alſo leider eine weſentliche Berminderung der Mitgliederzahl zu verzeſchnen. Durch beſondere Aufforderung, dle in einem Rundſchreiben an die bisherigen Mitglieder er⸗ gglg, iſt es zu Ende des Geſchäftsfahres 1938 gelungen, die Mugllederbeiträge um zirka 1000/ zu erhöhen. Neue Werbe⸗ maßnahmen zur Gewinnung weiterer Mitglieder ſind im Gange, f Städtiſcher Zuſchuß Im Laufe des Berichtsjahres wurde der ſtädtiſche Zu⸗ ſchuß, der ausſchließlich Werbezwecken zugute kommt, von 20009% altf 40 00% erhöht. Mit dieſer dankenswerten Ver⸗ boppelung des bisherigen Beitrages haben die ſtädtiſchen „Kolleglen die Notwendigkelt einer Erweiterung unſeres pro⸗ pagandiſtiſchen Wirkens, wie auch im Zuſammenhang damit einer Vermehrung der dafür verfügbaren Mittel anerkannt. 5 Merbearbeit i In der Werbearbeit iſt nach denſelben Grundſätzen wie im Vorfahr vorgegangen worden, Es gilt einerſeits, den Deinſchen Durchgaugsverkehr, namentlich auch dle Gäſte der Nachbarſtadt Heidelberg, zu einem Beſuche Mannhelms und ſeiner Sehenswürdigkelten zu peranlaſſen. Anderſeits muß augeſtrebt werden, die Bevölkerung der Nachbargebiete mit all dem bekannt zu machen, was Mannheim bietet und ver⸗ gnſtaliet. Die Bewohner der angrenzenden Bezirke werden dadurch veranlaßt, nach Mannheim zu kommen, wodurch eine innigere Verbindung unſerer Stadt mit den umliegenden Städten und Ortſchaften gefördert wird. Nach den Erfah⸗ rungen, die wir bel den Veranuſtaltungen machten, darf als feſtgeſtellt gelten, daß eine intenſive Bearbeitung der un⸗ mittelbar benachbarten Gebiete, etwa in der Linie Hocken⸗ heim— Neckarſteinach Weinheim Frankenthal— Worms Neuſtadt. Speyer, bel der Anziehungskraft, die Mannheim ohnedies gusübt, nicht ſo notwendig iſt, wie gerade eine Be⸗ arbeitung des äußeren Ringes unfſerer Ngchhar⸗ gemeinden. Bei weiteren Propagandaunternehmungen muß ein größeres Gewicht auf die Bearbeitung dfeſes äußeren Ringes gelegt werden. Nötig erſcheint vor allem in Ver⸗ kehrsfragen die perſönliche Fühlungnahme mit den gusſchlag⸗ gebenden Perſonen. Wir beabſichtigen deshalb im Frühjahr eine Bereiſung der größeren Orte des äußeren Ringes vor⸗ zunehmen. Mit dieſer perſönlichen Bearbeftung, die wir ſchon in Heidelberg Schwetzingen Ludwigshafen durchge⸗ führt haben, hoffen wir gewiſſe Erfolge zu erzielen. Die literariſche Werbearbeſt erſtreckte ſich außer Inſertion und Verbreitung pon Auſſätzen auf die Herſtellung und Ver⸗ breitung pon Werbeſchriſten. So erſchien zunächſt zu Beginn des Berichtsjahres ein neuer Werbeproſpekt in einer Auf⸗ lage von 2000 Exemplaren in feinem Buchdruck. Gin kleiner Proſpekt mit deutſchem und engliſchem Teyt wurde während des Sommers bei den Auto rundfahrten in Heidelberg verteilt und in die nom Symmerreiſeverkehr beſonders ſtark aufge⸗ ſuchten Orte der Umgebung verfandt. Die PVeranſtaltungen des Sommers wurden in einem Faltblatt zuſammengeſtellt, das Programm der Winterveranſtaltungen in einer kleinen Broſchüre veröffentlicht. Im Januar des Berichtsjahres wurde von uns ein Karneval⸗Bildplakat, das die karnevali⸗ ſtiſchen Veranuſtaltungen in Mannheim enthielt, mehrere Wochen hindurch in der Umgebung zum Anuſchlag gehracht und ſein Aushaug an geeigneten ſonſtigen Stellen bewerkſtelligt, Zu Ende des Jahres haben wir ein großes, dreiteiliges Pla⸗ kat„Mannheim“ auf 270 Saulen in Umkreis Mannheims an⸗ ſchlagen laſſen, Anläßlich des Lichtfeſtes haben wir 20 030 Florpoſteinlagen an hieſige Fi men zur Verteilung gehrgcht: ſie wurden der ausgehenden Tagespoſt dieſer Firmen hei⸗ gefügt. Der Preſſedienſt wurde weiter ausgebaut. Bei be⸗ ſonderen Anläſſen wurden mit Erſolg kleine Aufſätze durch die Auslandsnachrichtenblättter der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung in der Auslandspreſſe unter⸗ gebracht. Im Berichtsjahr haben wlr mit gutem Erfolg zwei Aus⸗ ſtellungen beſchickt, die Gelegenheit zur Fremdenwerbung boten. Zunächſt veranſtaltete das Frankſurter Meſſeamt an⸗ läßlich der Frankfurter Frühlahrsmeſſe eine Verkehrsaus⸗ ſtellung„Der Fremdenverkehr“ wo wir in einem Stand in großen photographiſchen Aufnahmen die ſchönſten Anſichten Mannheims und eine Reihe künſtleriſch wertvoller Radierun⸗ gen von Mannheim zeigten. Auf der Wochenendausſtellung in Ludwigshafen ſuchten wir den Gedanken eines Wochenend⸗ aufenthaltes in Mannheim zu propagieren.„Dein Wochen⸗ ende auch einmal in Mannheim“ wies in großen Buchſtaben auf das hin, was wir in großen ſchönen Photos und in dem beigefügten Text bewirken wollten, nämlich die kulturellen Veranſtaltungen Mannheims gerade für das Wochenende in der Uebergangsjahreszeit in den Vordergrund treten zu laſſen. ö Veranſtaltungen Wir glauben, daß dem Verein im Berichtsjahr nicht mehr der Vorwurf gemacht werden kann, daß er bei dem Avrange⸗ ment von Veranſtaltungen in Mannheim nicht die genügende Energie entwickelte. Wenn wir die Veranſtaltungen im Laufe des Jahres 1928 über ſehen, ſo findet ſich eine ganze Reihe kleinerer und größerer Veranſtel lungen, el denen der Verein mitgewirkt, oder die er vollſtändig auf ſich genommen, organi⸗ ſtert und durchgeführt hat, Die Tage Mannheim m Licht“ nerurſachten dem Verkehrs⸗Verein Ausgaben in Höhe wirkungsvoll illuſtriert. von 77 00% RM. und brachten Einnahmen pon rund 71000 ein: Veranſtaltungen Damenfaſchingsabend im Schubertbund Der pergangene Mittwoch abend vereinigte die Damen des„Schu⸗ bertbundes“ im Saalbauheim zu einer ſeuchtfröhlichen Faſchingsunter⸗ haltung, die in jeder Beziehung als gelungen bezeichnet werden konnte. Der verdienſtvolle Leiter des Abends, Herr Kotyrba, ſchuf ſchon mit ſeiner launigen Begrüßungsanſprache eine Stimmung, die dem närriſchen Charakter des Abends entſprach und gab das tteffinnige Motto des Abends bekannt:„Immer weiter geht's ganz heiter auf⸗ wärts guf der Stuſenleiter!“ Auf der erſten Stufe dieſer Leiter ſtand die kleine ſiebenfährige Hed de, die mit Grazte und angeborenem Geſchick tanzte und das Entzücken aller Zuſchauer erregte. Walter Ochs führte als trefflicher Pianiſt den Abend auf eine künſtleriſche Höhe; ſeine ſchmiſſigen Vorträge ſorgten dafür, daß das Stimmungs⸗ barometer den ganzen Abend über dauernd ſtieg. Wer freilich die letzte Stufe im Sinne einer Höchſtleiſtung erreichte, war ulcht zu entſchetden: vielmehr hatte der Ahend mehrere Höhepunkte, die auf verſchtedenem Gebiete künſtleriſcher Betätigung lagen. Unbeſtritten hoch ſtanden die Lautenvorträge von Frau Elſe Wagner. Dieſe begabte Künſtlerin erobert ſich immer mehr Boden. Sie ſtellte auch dieſes Mal raſch den Kontakt her mit den Zuhörern. Der wohlverdiente Betfall wollte kein Ende nehmen. Von zwerchfellerſchütternder Wirkung war die Aufführung des Schwankes„Die geteilte Walkiere“. Die Darſteller hatten ſich ſichtlich in ihre Rollen eingelebt, ſo daß die ganze Auffüh⸗ rung den Reiz der Natürlichkeit aufwies, Bei der Muſikgliſchen Koch⸗ ſchule hätte mancher Ehemann leider waren ſolche mit einer Aus⸗ nahme, der dann freilich auch„Hahn im Korbe“ war, nicht zugelaſſen— von allerlei Zaubermittelchen hören können, die gemeinhin in dem welsheitsvollen Satze von ber Liebe, die durch den Magen geht, zuſam⸗ mengeſaßt werden, Mit erſtaunlicher Echtheit gab zum Schluß Karl Kotypba als„gelehrter Profeſſox“ einen tiefgründigen Vortrag über den homo sapiens; die Mimik war äußeyſt überzeugend, der Vortrag hinreißend ſchön. Für Rektor Otto Wayer war es nach einer ſolchen Fülle von Darbietungen eine angenehme Pflicht, allen Dank zu fagen, die zum Gelingen bes Abends beigetragen hatten. Kaffee und Kuchen aus dem Saalbaureſtaurant mundeten vortrefflich; die Mitternachtsſtunde war ſchon längſt verſtrichen, als man ſich auf den Heimweg machte. F, H, N * Der zwelte ſtädtiſche Maskenball, der heute abend in ſämtlichen Räumen des Roſengartens ſtattfindet, hildet von jeher den gefellſchaft⸗ lichen Höhepunkt des Mannheimer Karnevals. Darum lautet wieder die Parole:„Achtung, Achtung! Welle 11111 Rheiniſcher Karneval im Roſengarten!“ * Zum Maskeuball bes Ludwigshafener Schwimm⸗Vereins lögr. Unter dem Motto„Welt⸗Reyne 1928“ ſoll bezweckt werden, ben Be⸗ fuchern des Balles im Pfalzbau in Lubwigshafen die Möglichkeit zu bieten, alle beſonderen Ereigniſſe im Jahre 1928 durch entſprechende Maskierung und Nachahmung zu charakteriſieren, z. B.„Prinz Do⸗ melg“,„Prinzeſſin Marthe Barth“(mit Hofſtaat), die Norbsolfahrer 1928, die Ozeanflüge mit Luftſchiff und ſylugzeug, die Globetrotter 1628, Olympiaſieger 1928, der„elſerne Guſtay“, Raketen⸗Auto, Rakoeten⸗ Waſſerboot, Raketen⸗Luftſchiff uſw. All dies ſei nur ein kleiner Hin⸗ wels auf die großen Möglichkeiten, mit Witz und Humor die Ereigniſſe 1928 zu charaktertſieren. 5 Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater; Der Mann mit den Laubfroſch Mit ſeinem zweiten, weniger guten Titel, nennt ſich der Film „Verbrechen“. Alſo ein Kriminalfilm, ein Senſationsfilm? Ja und nein, Gewiß handelt es ſich um eine ſenſgtionelle Kriminal⸗ geſchichte. Aber der„Senſationsfilm“ iſt heute zu einem feſtſtehenden Begriff geworden, unter dem man nicht gerade„ Qualität berſteht. Deshalb iſt der Mann mit dew. Laubkroſch kein Kriminalfilm im landläufigen Sinne, Daß er andere, eigene und möglichſt beſſere Wege zu gehen ſucht, zeigt ſich ſchon an einer Aeußerlichkeit: an der Sparſamkeit, mit dem die Bwiſchentitel ver⸗ wendet werden. g Das Manuſkrivt bemüht ſich, im Gegenfatz zu faſt allen Krimi⸗ nalſilmen Unwahrſcheinlichketten, grotske Zufälle und ähnliche ſonſt ſo beliebte Hilfsmittel möglichſt zu meiden. Dinge, die für die Handlung nicht mehr unmittelbar von Bedeutung ſind, bleiben im Dunkel. Ss erfährt man nie, warum die Mutter der fungen Brauf dauernd Expreſſungen am Vater gusüben kann. Sie leht von ihrem Mann getrennt mit Hochſtavlern zuſammen und hat nur bis zum Berlobungstag ihrer Tochter Ausſſcht, größere Summen vom Vater zu bekommen. Abgeſehen von diefer offenen Frage aber iſt die Handlung durchaus bis ins kleinſte motſpiert und ſteigerk ſich bis zum Mord an der Frau, bis zum Verdacht gegen den Vater, der von der feſtlichen Verlobungskeier der Tochter unauffällig verhaftet wird, Obwohl die wahren Täter rechtzeftig in die Handfung eingeführt ſind und ihre Habgier als Motiv für das Verbrechen dem Zuſchauer bekannt iſt, käme er doch kaum guf den Gedanken, daß gerade ste es geweſen ſind.— Und„der Mann mit dem Vaubfroſch!? Das ſei nicht verraten, ein wenig neugierig muß der Zuſchauer doch bleiben! Aus dieſer Handlung hat Herr Fred Lamp echt als Sgiele leiter zuſammen mit etrer Rothe tlichtigen Schauſvieler einen ſehenswerten Film geschaffen. Er hat verſchiedentlich Wekegenzbeit, durch verttefte Eßgrokterzeſchnung ber vielen und gielſeitigen Per⸗ ſonen auch ſeinerſeits die Gefamtletſtung über das übliche Niveau zu heben. Ihn unterützen dobel beſonders Hei rich George, Hans Junkermann, Walter Rilla und Evelyn Holt. Aus dem Lande m. Heidelberg, 1. Jebr. Zur Zeit tritt hier ſtark die Grippe auf. Doch ſſt übertriebenen Gerüchten, wie dis Krankenhäuser ſeien mit Grippekranken überfüllt und es hätten ſchon Kranke, die Aufnahme fuchten, zurückgewieſen werden müſſen, Vorſicht zu empfehlen. Soweit bekannt iſt, handelt es ſich bei den Erkrankungen nicht um bösartige Fälls, auch iſt noch kein Todesfall porgekommen. Jedenfalls hat, wie in dieſem Zuſammenhang erwähnt werden darf, die Theyrie, daß andauerndes Froſtwetter die Grippekeime un⸗ ſchädlich mache, ein Loch bekommen. Denn ſonſt wäre dig Grippewelle, die verſchiedentlich und nicht bloß in Dutſchland auftritt, nicht gut möglich.— Es wurden hier öſter⸗ reichiſche Zehngroſchenſtücke verausgabt und für eine Reichsmark in Zahlung genommen,. Die Stücke ſind nur von einem geübten Auge von einer Re ichs mark zu unter⸗ ſcheiden. Sie ſind nur unweſentlich kleiner wie dieſe, dagegen leichter und haben bedeutend geringeren Wert wie die Mark, Es iſt alſo beim Geldeinnehmen Vorſicht geboten, wenn man verhältnismäßig empfindlichen Schaden vermeiden will. Anzunehmen iſt, daß ſie nicht aus reinem Zufall kurſteren. sch. Hockonheim, 30. Jan. Im Auftrage der Oberyoſt⸗ direktion Karlsruhe fand hier in der„Eintracht“ ein öffent⸗ licher Lich bildervortrag fiber das Weſen des Rundfunks ſtatt, Hierdurch follten gleichzeitig weitere Kreiſe unſerer Stadt für den Rundfunk intoreſſſert werden. Herr Carqué⸗Karls⸗ ruhe ſprach über den Stand des heutſgen Rundfunkweſens. Seine Aus ühvungen wurden durch eine Reihe von Lichtbildern Mit dem Vortrag war gleichzeitig Funkausſtellung verbunden, dis vlele Beſucher an⸗ Reichsmark, Dle Differenz wurde teils von der Direktion der lockte. Während der Ausſtellung fanden Muſikübertragungen Städtiſchen Elektrizitätswerke, leils vom Verkehrs⸗Verein durch einen elektrodunamiſchen Großlautſprecher ſtatt. übernommen. Die Organiſalſon der Veranſtaltung hatte der Verkehre⸗Verein allein übernommen. 5 8 Die und auch die Ausſtellung dürfte ihren Zweck erfüllt haben, Erfolg zufrieden ſein. Ausſteller dürften mit dem *— * 2 Theater: Nationaltheater: Samstag, den 2. Februar 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 55 Samstag, den 2. Februar 1929 „Die Boheme“,.90 Uhr. Apollo⸗Thegter: Revue 1929“, 8 Uhr. 2 Städt. Maskenball in allen Räumen des Roſengartens, Saale öffnung.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die ungekrönte Königin“.— Schauburg „Ritter der Nacht“.— Ufa⸗ Theater:„Harold, der Pechvogel“. Palaſt⸗ Theater:„Das alte Geſetz“.— Scala:„Die rote Tünzerin von Moskau“. Capitol:„Heut' ſpielt der Strauß“. Gloria⸗Palaſt:„Großſtabtjngend““,— Pal aſt⸗ Theater:„Verbrechen“. ö Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10.1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei: 91, 37 Uhr. Mufeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 8 bis 5 Üht; Freitag—7 Uhr. ö Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ueberfall auf ein 17jähriges Mädchen Das Erweiterte Schöffengericht Mannheim hatte ſich geſtern unter Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley und Amtsgerichtsrat Säger als beiſitzender Richter mit dem Ueberfall auf ein 17 jähriges Mädchen zu befaſſen. Auf der Anklagebank ſaßen der 2 Jahre alte Maſchinenſchloſſer A. und der 21jährige Eiſendreher E. beige aus Neckarau. Beide ſind erwerhs⸗ und arbeitslos. Das hinderte ſie aber nicht, ihre Erwerbsloſenunzerſtützung vpm 21. November in Alkohol umzuſetzen und von vppmittags Halb 11 Uhr bis abends 8 Uhr bei Bier und Karten⸗ [piel im Wirtshaus zu ſitzen. Da zu vieren 10—12 Stein Bier getrunken wurden, waren die beiden Burſchen wohl etwas angeheitert, vielleicht auch betrunken. Von einer ſchweren Betrunkenheit kann jedoch keine Rede ſein. Der Vorſitzende, Dr. Kley, machte den beiden Angeklag⸗ ten geharniſchte Vorwürfe und verwies ſie darauf, baß dle Erwerbsloſenfürſorge für die Ernährung, aber nicht für Alkotzol und Kartenspiel beſtimmt ſei. Für ſo junge Burſchen ſei das Glternhaus und nicht die Wirtſchaft der geeignete Aufenthalt. Auf Gerichtsbeſchluß wurde wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte zwei Jahre Zuchthaus,.⸗A. Dr. Weindel pläßdterte auf mildernde Umſtände. Das Gericht verurteilte den Maſchinenſchloſſer A. zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr neun Monaten und den Eifendreher E. zu zwei Jahren Gefänguis. Zwei Monate ber Unterſuchungshaft werden angerechnet. Die An⸗ geklagten haben die Koſten bes Verfahrens zu tragen. E. nahm die zwei Jahre ſofort an, der andere bat ſich acht Tage Bedenkzeit aus. Beide wurden darauf gefſeſſeit ab⸗ geführt. 1 Jahr vier Monate Zuchthaus für einen Taſchendieb Ein geriſſener Taſchendieb, ber ſchon als Kind von acht Fahren den erſten Diebſtahl begangen und ſich ſeither in der Zunft der Taſchendiebe hervorragend betätigt hatte, wurde geſtern vom Schöffengericht Mannheim für längere Zeit hinter Schloß und Riegel geſteckt. Es iſt der 1902 geborene Julius Brendel aus Sandhofen, der mit 12 Jahren ſeinen zweiten And mit 14 Jahren ſeinen dritten Taſchendiebſtahl ausführte. Nach und nach brachte er es vom Geſellen zum Metſter in dieſem Fach. Auf den Wochenmärkten in Kalſerslautern hatte er in 20 Fällen die Taſchen der Marktfrauen durch⸗ ſucht. Am 8. Dezember 1928 poſtierte er ſich in der Nähe einer Kaſſe eines hieſigen Warenhauſes und beohachtete die Frauen, die bort Geld einzahlten. Eine Frau am Packtiſch fühlte, wie ſich eine fremde Hand in ihre Taſche ſchoß mid ſchrie laut auf. Brendel ſtand hinter ihr und wurde kreidebleich. Er hatte das Geld in der Hand, die er auf dem Rücken hatte, verſteckt. Eine andere Kundin bemerkte dies. Aber da hatte er auch ſchon das Geld weggeworfen und da⸗ für ſeine eigene Geldbörſe in der Hand. In einem anderen Warenhauſe kamen 80 Mark abhanden. Als der Geſchäfts⸗ führer die Türen ſchließen wollte, kam Brendel. Er wollte das Geld gefunden haben. Aber einem ſo routinierten Taäſchenbdieb mit ſoviel Vorſtrafen glaubt kein Menſch. In der Verhandlung verſuchte er alles in dreiſter Weiſe wegzuleugnen. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel hielt ihn jeboch für überführt und beantragte zwei Jahre Zuchthaus. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, erkannte wegen neun Taſchendiebſtählen in hieſigen Waren⸗ häufern auf eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr voter Monate. ch. * Schwurgericht Karlsruhe Elf Jahre Zuchthaus für verſuchten Mord Am 31. Januar wurde vor dem Schwurgericht Kar ls⸗ ruhe gegen den 1881 in Graben geborenen, zuletzt in Karls⸗ ruhe⸗Dazlanden wohnhaften Werkzeugſchleifer Albert Metz⸗ ger wegen Mordverſuchs verhandelt. Die Oeffentlich⸗ keit wurde bei dieſem Prozeß wegen Gefährdung der Sittlich⸗ keit ausgeſchloſſen. Der Angeklagte war beſchuldigt, am 20. Mai 1928 zwiſchen Karlsruhe⸗Mühlburg und Neureut eine Näherin, mit der er während des Nachmittags zuſam⸗ men geweſen und getrunken hatte, abends auf dem Nachhauſewege von hinten durch mehrere Schnitte mit einem Raſiermeſſer ſchwer verletzt zu haben, mit der Abſicht, ſie zu töten. Die Verletzungen waren derart, daß die Näherin nur durch einen Zufall mit dem Leben davon gekommen iſt. Sie iſt äber durch Narben ſehr entſtellt. Der Angeklagte iſt mehrfach vorbeſtraft und gewalttätjg. Prof. Dr. Gruhle⸗ Heidelberg als ärztlicher Sachverſtändiger verneinte die Anwendbarkeit des§ 51; Erſter Staatsanwalt Dr. Geißler beantragte 12 Jahre Zuchthaus, Berfuſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Stellung unter Polizeſauf⸗ ſicht. Der Verteidiger des Angeklagten trat für Verurteilung lediglich wegen verſuchten Totſchlags ein. Das Schwurgericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen ver⸗ ſuchten Mordes zu einer Zuchthausſtrafe von elf Jahren verurteilt, Die bürgerlichen Ehrenrechte werden m auf 5 Jahre aberkannt. Esenſo wird die Zuläſſigkeit der Poltgeiaufſicht angeordnet. Sechs Monate der erlittenen Unterſuchungebaft werden auf die erkannte Strafe unge⸗ rechnet, Veranſtaltungen * 8 Beſtrafte Melchfülſchung. Laut Bekunntmachung des Amtsgerichts Grünſtadt wurde ber Landwirt Joßbannes Eberle von Kindenheim wegen fortgeſetzten Vergehens ſchichte der deutſchen Skimeiſterſchaft ſo offen. irrten ſich gründlich mit ihrem Urteil, denn nicht in der Haupiklafſe [wurde die beſte Zeit gelaufen, ſondern in der Altersklaſſe. allerdings geſagt werden, daß der ſchnellſte Läufer Franz Donath der Milchfälſchung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Myonot und zu einer Gelöſtrafe vpn 200 4 verurteilt. Sportliche Deutſche Skimeiſterſchaften in Klingenthal Ein Alterslänfer gewinnt den 18 Kilometer Langlauf Schneidende Kälte herrſchte am Freitag, der Schnee knirſchte unter den Füßen, als der Trupp der Langläufer ſich auf den Weg zum Start des 18 Kilometer Langlaufs machte. Der Start auf der Höhe des Aſchberglammes lag inſofern ungünſtig, als die Teilnehmer noch eine gute halbe Stunde ſteilen Anſtiegs zu bewältigen halten, ehe ſie an Ort und Stelle kamen. Der Himmel war blau, aber ein ſcharfer kalter Wind wehte und ſo hatte die Sonne, die die Berges⸗ ſyitzen matt übergoldete, keine rechte Wirkung. Das Rleſenſeld ort⸗ nete ſich: 14s Mann aus Deutſchland, Oeſtexreich, Deufſch⸗Böhm en, Jugoflawien und der Tſchechoſlowakel bewarben ſich um den deutſchen Meiſtertitel. In Abſtänden von je einer halben Minute vurden ſie vom Starter abgelaßen. Wohl kaum war ein Rennen in der Ge⸗ Selbſt die Fachleute Es muß aus Rochlitz(Böhmen] kein gar ſo alter Mann iſt. Er vertrat noch im vorigen Jahre die Tſchechoſlowakei bei den Olympiſchen Spielen in St. Moritz, hat gerade erſt die 80 Jahre überſchritten und ſtartete in der Alterselaſſe immer noch als Jüngſter, eben noch auf der Grenze zwiſchen Haupt- und Alterßklaſſe.. Nach dem Start vom 900 Meter hohen Aſchbergkamm füßrte der Jauf einen turzen Weg in die Höhe, betam gann ein ſcharſes Gefälle von 800 Meter abwärts, um gleich darauf wieder ſteil auf 895 Meter anzuſteigen. Es folgte eine leichte Aßſahpt, eine furge Steigung. dann längere eßene Strecke mie zwei Serpentinen, daun eine Kurde erſt ſteil, dann mäßig aufwärts führend um die Königsßüße herum zum 900 Moter hoch gelegenen Ktelgipſel. Der Reſt der Strecke bus zum 660 Meter boch gelegenen Ziel in Georgenthaf war dann gicht mehr ſo ſchwierig. Natürlich hatten ſich wieder ſehr zetlfeiche Sch zu⸗ uſtige eingefunden, die dem zuerſt eintreſſenden Läufer Nr. 16 Oki Wahl⸗Zella Mehlis aroßen Beifall ſpendeten und dieſen noch ftei⸗ gerten, als die Zeit von:21:08 belannt gegeben wurde. Ihm auf dem Fuß folgten Walter Glaß⸗Klingemhal(Pr. 10) und Haus Ren kofer-Baitau(Rr. 17). Zur größten Ueberraſchung bam dann 448 Vierter berelns der Böhme Franz Donath(Nr. 28), deſſen Zeit ven 1218248 Aufſehen erregte. Dieſe Zeit wurde auch nicht eßreicht, ſie blieb die beſte pon allen. Hans Bauer⸗Bayr. Zell lief mit 121014 bie nächſtbeſte Zeit und belegte damit den erſten Platz in der Haupttlaſſe vor Guſtav Müller, dem deutſchen Meiſter 1928. Alle Teilnehmer bamen gut über die Strecke mit Ausnahme von Exich Recknagel⸗Ober⸗ ſchöngu, der auf halßem Wege durch Skibruch ausſchied. Damit kommt einer der Faporiten für die Meiſterſchaft in Fortſau. Die beſten Ausſichten haben nach dem Ergebnis des Lauglauſs Haus Bauer⸗Baur. Zell, Guſtav Müller⸗Bahr, Zell, Otey Wahl⸗Zella Meßlis, Haus PeſtkoferGaitan, Walter Glaß⸗Klingenthal und der Deutſch⸗Böhme Ettrich. Das Ergebnis des 18 Kilgmeter Lauglauſs Klaſſe 1: 1. Hans Bauer⸗Baut. Zel 1219 Stunden; 9. Juſt. Müller⸗Bayr, Zell:20:94 Stunden; J. Ettyich⸗Böhmen:0149 Sto. 4. Krebs⸗München:20:80 Std: 5. Olio Wahl⸗Jella Mehlls 184108 Stund.; 6. Morath⸗Schluchſes 1721:46, 7. Steiert⸗ Hinterzarten:29:12; 8. Biſerazprag:92148; g. Haus Pellkoſex⸗Gaitau 198788; 10. Alfred Huhn⸗Fränkfurt 28140 11. Walter Glaß⸗ Klingenthal 124171 12. VermelBrückenberg 1124:24 Stunden. 5 5 5 Altersclaſſe 1: 1. Frang Donath⸗Rochlitz.187143 Std.(beſte Zent) 2. Theato⸗Müuchen 1124.92, 8. Schnelder⸗ Dresden 1883183 Stunden. Alterklaſſe 2: 1. Körber Krummhüßel 180716 Std.; 2. Eßtſch⸗ Plauen 1189:08; 3. Noack Dresden 1244108 Stunden. Alters! laſſe 8: 1. Horn⸗Wien:07:40 Sic. 2. Eiſel⸗Wien des:17; 8. Krüger⸗Dresden:09:30 Stunden. Schmeling iſt Weltklaſſe Er ſiegt in der 9. Runde durch k. o. über Johnun Risau Der früßere Deutſche Schwergewichtsmeiſter Max Schmeling bat böls fetzt bet ſeinen Kämpfen in Amerika Glück gehabt, er gewann alle Kämpfe. Als er am Samstag den Ring im Madiſon Saugre Garden in Rework betrat, war das Haus ausverkauft. 20 000 Menſchen fubelten bean Deutſchen zu. Schmeking iſt das Idol ber Menge gewopden, nicht nur wegen feiner äußeren Aehnlichkeit mit Dempfeh, ſondern noch meße, weil er auch in feiner Kampfesweiſe an den kalten und boch rückſichtsloſen Stil Wimpfeys erinnert. Schon aus dieſem Grunde iſt die Zukunft des Deufſchen geſichert. Max Schmeling brachte 188 engl. Pfund(168 heutſche Pfund) in den Ring, Johnny Risev 190 engl. Pfund(175 geutſcheh, er war alſo 5 Pfund ſchwerer. Schon in der erſten Runde ſetzte Begeiſterung ein, weil Schme⸗ ling nach kurzem Kampf den Amerikaner bis 9 zu Poden ſchickte. Risco war„grogan“ und bam nur durch ſeine große Härte über die nächſten Runden, die bereiis ganz überlegen für Schmeling waren. In der 5. Runde ließ Schmeling etwas nach, der Kampf war hier ausgeglichen. Dann mußte der Amerlkaner auf einen Kopftreffer neucpblugs zu Boden, und in der 8. Runde nach einem wilden Schlagwochfel ſogax zweimal bie Bretter auffuchen. Das Pußklikum raſte und feuerte Schmeling durch wilde Rufe zur Hergabg bes Letzten an. Schmeling beberrſchte die Lage vollkommen ünb in der 9. Ründe taumelte Rice berart im Ring berum, das er kur ußpch ein kebender Saudſack tür Schmeking war. Es spricht für die un memichtiche Härte des Amerikaners, daß er ſich trosdem täpfer auf den Beinen hielt. Die Weiterführung des Kampfes war aber nicht mehr möglich, ber Ringrichter hatte ein Einſehen und ſtppple bon Kampf ab, um Risco vor welteten Schlägen zu bewahren. Schme⸗ ling war damit Sleger durch techniſchen k. o. in ber 9. Runde. Im 2. Hauptkampf des Abends feierte ber Norweger Otto v. Potalh in ber 4. Runde einen k. o. Sleg über Jack Gag non. Der Deutſche Mittelgewichtsmelſter Herman Herſe follte gegen Go⸗ villa Jones kämpfen, der Kampf mußte aber vorher abgeſagt wor⸗ rllla Jones kämpfen, der Rampf mußte aber vorher abgeſagt werben. Deutſche Bozmeiſterſchaften des Deutſchen Athletik⸗ Sport⸗Verbandes Der Deutſche Athleilk⸗Sport⸗Verband v. 1891 veranſtaltet zum neunten Male bie Deuiſchen Boxmeiſterſchaften. Mit dem Hinweis auf ſeine nunmehr ergangene Ausſchreibung zu den Deutſchen Box molſterſchaſten 1929 in Aachen, die vom Gau Aachen des DAs B. unter der Schirmherrſchaft des Oberbürgermeiſters Dr. Roma ch, Aachen vom 80, März bis 1. April 1929 durchgeführt werden, hat der DAW alle deutſchen Amateurboxer, auch die in den beſetzten und abgetrennten Gebieten, ſowie im Ausland ſich beſind ichen zut Teil⸗ nahme an den Kämpfen eingeladen. Tellnahmeberechtigt ſind die deutſchen Melſter von 1928, die Kreismeiſter von 1929 und die erſten Preisträger von nationalen Wettſtreiten des Jahres 1928: außerbem ſind auch alle übrigen reichsdeutſchen Amateure zugelaſſen, wenn ſie ſich an den Kämpfen um die Meiſterſchaften eines Kreiſes beteiligt und qualifiziert haben. Die Kämpfe haben bereits überall in den Gauen begonnen, um dann nach der Ermittlung der Gäumeiſter in dae letzten Vorlümpfe, die Kreismelſterſchafſten elngutreten. To hat der mittelbadiſche Gau nunmehr ſeine Miiſter ermittelt, währong die Meiſtet des Rhein⸗Neckar⸗Faues und Breisgaues noch ſeſtheſtellt worden für die am 9. und 10. Mürz in Freiburg ſtattſindenden fereis⸗ meiſterſchaften des 4 Kreiſes(Badenepfalz). Dise fämpfe in Katls⸗ tube haben folgende Euunteiſtet und Vertreter von Mizteſhaden der⸗ vorgebracht! Fllegengewichtt Baumann I, Borklub Gelbſtern Karld⸗ ruhe; Bantamgewicht: Kleindlenſt J, Borklud Gelbſtern Karlsruhe;: Federgewicht: Wagner, E. Kr. Sp.⸗V. Durluch, Lelchtgewlcht: Ziopet, Boßklub Gelbſtern Katlsrußs; Weltergewicht; Joſt, Boxklub Gelb⸗ ſtern Karlsruße; Mittelgewicht? Karmann, Barktuß celkſtern Tarksrußrt; Halbſchwergewicht! Kölmet, Boxklur Gelbſtern Lorls⸗ kus: Schwergewicht: Kleindienſt II. Byrtluß Gerbſtern ls ruß⸗ Nundſchau Stuttgarter Sechstagerennen Voyrerſt noch alles beiſammen Wenn der weitere Verlauf des Stuttgarter Sechstagefennens dem Auftakt entſpricht, öürſte es ein großer Kaſſenerſolg werden. „Als am Donnerstag die Vorrennen geſahren wurden, hatten ſich bereits rund 8000 Zuſchauer in der Sportarena eingefunden und als die lange Fahrt ſelbſt eingeleitet wurde, wies die Halle kaum noch nennenswerte Lücken auf. Der Anfang war alſo recht nielver⸗ ſprechend und verrlet ein großes Intereſſe der Bevßlferung. In dem einleitenden Dauerrennen, das der Franzoſe René Maronnier, der Schwelzer Läuppi und der Hannoveraner Erich Möller heſtritten. zeigte ſich Maronnlex als mit ben Eigenheiten der Winterbahn au beſten vertraut, ſodaß er Möller beide Male hinter ſich lagen konnte, während Läuppi immer in gemeſſenem Aßſtand blieb. Den 20 Kels⸗ meter Lauf gewann Maronnler in 21:17,5 Minuten mit 30 Meter Vorsprung vor Möller und weiteren 220 Meter vor Käuppt. Im 60 Kilkometer⸗Lauf war der Franzoſe nur 1 Meter vor Möller, ſeine Zeit betug 8980 Minuten. Läuppi lag 360 Meter hinter Möller. Nach den üblichen Präliminarten, Aufnahmen, Vorſtellungen und Ehrenrunden, bet denen die Fahrer mit großem Beſſall beoncht wur⸗ den, konnte das Sechstagefelb dann um 2 Uhr pünktlich auf dle 1385ſtündige Reiſe geſchickt werden. Die erſte Stunde wurde ſehr flött gefahren, wenn auch zunächſt ohne beſonderen Erelgnſſſe. Nacß Zufücklegung non 42 Kilometer in der Stunde begann um 28 Uhr die erſte Wertung, die ſolgendeß Ergebnis hatte: 1. Spurt: Schorn, Frankenſtein, Piceln, Aertz: 2. Sourt: Schuler, Buſchenbagen. Byfft, Schüng; 8. Spuff: Steger, Frankenſtein, Richli, Viecin; 4. Spur: Singri, Buſchengogen, Boſſi, Aepts,: 5. Spurt! Fran en⸗ ſtein, Richti, Steger, Manthey; 8. Sonft! Mputon, Aerts. Stu⸗ pinſig, Byſſit 7. Spurt: Frankenſtein, Heeſendonck, Richli, Ran nan 8. Spurt: Bahreudt, Schuler, Buſchenhagen, Boßfi: e. Spurt: Junge, Steger, Rayngud, Manthey, Linari 10. Spurt; Byſchen hagen, Mou, ton, Mankheg, Bakker. Wäß rend ber Wertung ſelbſt gab es keine Exeigniſſe von Belang, das Fels blieb kubeg umd aufmerkſam. Nach der zweiten Stunde am Mitternacht war der Stand folgender: 4. Frankeuſtein⸗Buſcheuß gen 20 Punkte: 2. Schuler Steger 18 Puntief 8, Richli⸗ Linari und Mon⸗ tan⸗Schorn je 18 Punkte; 5. Boſſi⸗Riceln 9: 6. Agrts⸗Haeſendonck 8 7. Behrendt⸗Manthey und Junge Skupinfti je 7: 0. Rannaud Dayen 81 10. Auspach⸗Bakker und Schön⸗Caxpus je 1, 12. Krüger Funda 0 Punkte. J 3 Ereignisreiche erſte Nacht— Fünf Paare liegen vorn Die erſte Nacht bes Stuttgarter Sechstagerennens verltef ſehr zuhig, erſt im ſpäteren Werlauf kraten die Greigutſſe ein, die eine große Wendung brachten. Bis zur 2 Ühe⸗Wertung paſſierte nichts, die einzelnen Spurtſieger waren Boſſt, Dayen, Raynaud, Schurn. Mouton, Fraukenſtein, Buſchenkagen, Aerts, Linari, Skupinſki. Nach dem B. Spurt ging Finart ab, aber Buſchenhagen heftete ſich an ſein Hinterrab. Die ſechs Paare Schuler⸗Steger, Boſſt⸗Pieein, Krüger⸗ Funda, Bakker, Anſpach, Behrendt Manthey ung Schön⸗Carpus waren die Seſhtragenden, ſie verlaren ſe zwol Runden. Uin.15 Uhr holten Behrendt Manthe wiader eine Bahnlänge auf. Kurz vor 4 Uhr ging Aerts auf und davon und in einer 5 Minuten währenden Jagd ſchten es, als ſollten Aerts⸗Häſenbonck eine Runde gewinnen, aber ein Defekt pon Aerts brachte die Jagd wieder zum Stehen. Schuler⸗ Steger und Carpuß⸗Schön hatten je eine weitere Runde verloren. Die Senſatlon trat aber erſt ein, als die Halle geräumt werden follte unb ble 5. 1 ſich ſchon auf die Neutraliſation vorbereiteten. Es war gerahe.30 Uhr, Richlt hatte ſich ſchlafen gelegt, als gauz plötz⸗ lich der Franzoſe Mouton vorſtieß und eine tolle Jagd entfeſſelte, in deren Verlauf Linari⸗Richlt aus der Spitzengruppe ausſchteden, da Richi eben nicht zux Stelle war. Baſſt⸗Picein, Krüger⸗Funda und Behreudt⸗Manthen büßten je eine, Schuler⸗Steger zwei, Bakker⸗ Anſpach und Schön⸗Carpus je vier Runden ein Damit hatte ſich eine Spitzengruppe von fünf Mannſchaften gebildet. Am Freitag nachmiiiagg gab es einen„Tag ber Jugend“, der ein ganz außverkauftes Haus brachte. Rund 19 000 Ki der nahmen lebhafteſten Autell an den Geſchehniſſen. um 13% Uhr holten Carpus⸗Schön und Steger ⸗Schuler ſe eine Runde zuriick, da das Feld kaum nachſetzte. Als die ßeiden Pagre aber die Fagd fort⸗ ſetzen wollten, ſprgte Frankenſtein für Anſchluß und Wiederter⸗ stellung der Ruhe. Später konnten Bakker⸗Anſpach noch eine Bahn⸗ länge gutmachen. Die Nachmittags wertung ſaßh folgende Sieger; Boſſt, Buſchenhagen, Frankenstein, Buſchenhagen, Frankenſtein, Baſſt Buſchenhagen, Oinaxri, Steger, Boſſt. Um 16 uhr waren 470 843 Kilometer zurückgelegt. Um 17 Uhr, nach 19 Stunden, war des Stand folgender: 1. Fra kenſteln⸗Buſchenhagen 92 Punkte; 3. Mouton⸗Schorn 88 Punkte; 3. Junge⸗Skupinfki 93; 4. Aerts⸗Häfen⸗ donck 17; 5. Raynaud⸗Dahen 18 Punkte.— Eine Runde z u⸗ 1 U ck: 6. Linart⸗Richli 44 Punkte.— Zwel Runden: 7. Behrendt Manthey 11 Punkte.— Drei Run den: 8 Steger⸗Schuler 33: 9. Krüger⸗Funda 2 Punkte.— Vier Runden: 10. Boſſi⸗Piecin 45 Punkte.— Fünf Runden: 11. Bakker⸗Anſpach 2 Punkte. Sechs Run ben: 12. Carpus⸗Schön 19 Punkte. Nachbargt biele * Nierſtein, 28. Jan. Ein Ueberfalt wurde Sonntag krüb auf den Ehauffeur das Autoßeſitzers Mar Barg verſht. Der Gbaufſeur mußte Hpchzeiksgäſte nach Oppengeim bringen, Als er Anſtalten machte, nach Nierſtein zurück zu fahren, wurde er in dem Gewinkel ber Gaſſen am Bahnhof von drei Bu ſchen überfallen, indem zunächſt ein ſchwerer Eisklum⸗ durch dieſe zerſplitterte. Im gleichen Augenblick ſchwang ſich ein Beteiligter auf das Trittbrett des langſam fahrenden Wagens, entriß dem Chauffeur das Steuer und lenkte gegen die Häuferfront. Wahllos ſchlugen die Uebeltäter auf den Chauffeur ein und brachten ihm bedeutende Kopf⸗ und Körper verletzungen bei. Das Auto mußte abgeſchleypt werden, da es durch Achſen⸗ und Chaſſisſchaben und ſtarke Beſchädigung ſonſtiger Art total defekt war. 5 Darmſtabt, 20. Jan. Auf ber Provinzlalſtraße Roß⸗ dorf Tannenbaum wurden vor einiger Zeit 22 funge Oßſtbäume niedergebrochen. Die Provinzlaldirektion hat nun für die Ermittlung der Täter eine Belohnung von .— 1 e. Hergusgeber: Prucet aut Verleger Druckeret Ur, He. Neu Nadel Zeitung G. 1 b 9 Mannbelm 81 2 Dfrektlon Ferbinand Heyme. Thetrebakteu Kurt ilcher Vexrantwoktl Redatteme For Politik., 2 Meißner euilleton; Dr. S Kaufen— Nommünalpoltul! und Lokales Richard Schönſelber er! and Neuen aus aller Welt: Wills Müller— Hondelsteſl: Kurt Ehmer Mericht unb alles liebrige: Franz Kircher— Anzeigen Marx Filten Schluß des redaktionellen Teils Segen rote Hände uſtd unſchöne Haunarhe derwender man am beſien die 8 meſſſe fett tete reine lend. welche den Handen und dem Geſich! ene wat e Wei e betleihn, die der dornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein beſongelet Borſei liegt auch darin daß steſe malle Creme wündest vol! kählens dei Zusteiz der Ham wien und, gleichzeitig eine gor zügliche Unter lage für Puder i, Der nach halnige Dult diefer Creme gleich einem tau⸗ iich genilücten Ftühlingsſtrauß von Veilchen, Malglbachen und Flieder, ohne fenen berüchtgzen Moſchusgeruch, den die vornehme Wen deraß⸗ chen,. Ptels ber Tube 0., große Tube! Wit— In allen Thlorodon Nerlaufsſtegen zu haben— Bei birelter Einſendung dieſes Inferuſes ais Drugſache wü genauer und deutlich geschriebener Abſender⸗ adreſſe auf dem Umichlag erhauen Sie eine lleſne Probeſendung doſtenlo⸗ Aberſan e auß Len. Were de, Den e. e pen gegen die Sichtſcheive des Autos geſchleudert wurde, ww. 6. Seite. Nr. 58 4 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Februar 1929 9 5 2 9 4 9 4 * 4 5 1 2 7 1 1* 0 ü 0* 2 J 4* 0 8 0* ** 2 1 4* 5 g 1* f g 9* 1* 8* W* * 2 9* ** 4 1 ** ** 4* 7* 8* 1„ 0. 7. N 4 4 Die deutsche Schriftstellerin Gabriele Reuter feiert Der japanische Reparations⸗Sachverständige Der neue chinesische Gesandte in Berlin, 7 am 8. Februar ihren 70. Geburtstag. Kengo Mori in Berlin. General Chiang Tso Pin. 1 Deutsche Presse-Photo-Zentrals, Berlin— Deutsche Presse-Photo-Zentrale, Berlin Deutsche Presse-Photo-Zentrale, Berlin 4 1 . 5 E 1 1 E 1 * * * * Sab ee n S n Die Kesselpauker zu Pferde im Zapfenstreich. Deutsche Presse- Photo-Zentrale, Berlin Zapfenstreich des Trompeterkorps zu Pferde. Deutsche Presse-Photo-Zentrale, Berlin Erstmalige Vorführung der Kinderquadrille, Deutsche Presse-Photo-Zentrale, Berlin 5 Die bekannte deutsche Schriftstellerin Gabriele Reuter, die Verfasserin vieler bedeutender Werke, unter denen das Buch„Aus guter Familie“ besonders hervorragt, feiert am 8. d. M. ihren 70. Geburtstag. Ein Mitglied des japanischen Herrenhauses und An- gehöriger des Direktoriums der japanischen Staatsbank, Kengo Mori, der zum stellvertretenden japanischen Mitglied der Sachverständigen-Kommission für den Dawesplan ernannt wurde, ist in Berlin eingetroffen. getroffen: Chiang TSso Pin war als militärischer Berater auf der Friedenskonferenz in Versailles tätig und War die rechte Hand Sun Vat Sens im Feldzug gegen Peking und den Norden. 3 Die Regierung Amerikas. Das neue ameri- kanische Kabinett, das sich am 4. Januar in Washington konstituierte; sitzend von links nach rechts: Das neue Amerikanische Kabinett, das sich am 4. Marz 2 in Washington konstituiert. Berliner IIlustrations-Ges. m. b. H. General Chiang Tso Pin, der neue chinesische Kriegsminister: Dwight F. Davis. Staatsminister: Gesandte in Deutschland, ist àm 22. Januar in Berlin ein- Kellogg. Präsident: Coolid ge(Prasident bis 31..) Schatzminister: Mellon, Oberstaatsanwalt: John G. Sargent. Stehend von links nach rechts: Postminister: Harry S. New. Arbeitsminister: James J. Davis. Handelsminister: William F. Whiting. Landwirt- schaktsminister: William M. Jardin. Minister des In- nern: Roy O0. West. Narineminister: Curtis P. Wilbur. 5 5 i re r . — * PC i. 1 8 7 * r ders: S folgende lange Faſtenzeit Gelegenheit genug zu ſtiller Einkehr »rnſt wie manche alte Faſtnachtsbegehungen heute noch; es Samstag, den 2. Februar 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗ Ausgabe) 4 eben Jaſtnachtstreiben im Wandel der Zeiten Von Herbert Hünecke, München Faſtnacht! Karneval! Dem einen ſagen die beiden Worte nichts, dem anderen bieten ſie willkommenen Anlaß, von neuem über die Verworfenheit der Zeit zu zetern, und dem dritten bedeuten ſie Tage ausgelaſſenen, Sorgen ver⸗ geſſenden Frohſinns. „Ueber den Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten.“ Warum ſollen aber jenen, die an ſeuchtfröhlicher Faſtnachtsfeter ihre Freude haben, die Stunden mißgönnt werden, da die Maske alle Sorgenfalten verdeckt, da Mühen und Plagen daheim im Schrank bei den Alltagskleidern bleiben? Unſere Eltern haben es auch nicht anders getrieben, ſogar noch toller als wir. Unſere Vorfahren vor Hunderten von Jahren waren weit derber und ausgelaſſener als wir, und in unſerer Zeit der Jubelfeiern wird der Tag nicht mehr fern ſein, da wir der 2500 jährigen Herrſchaft Prinz Karnevals feſtlich gedenken. 2500 Jahre? Ja, denn ſchon die Römer der Königszeit 1 dieſe Tage der Freude. Freilich nannten ſie ſie an⸗ aturnalien. Doch ſie feierten ſie wacker und redlich bei F und fröhlichen Frauen, und keiner entzog ſich dem lauten Treiben. Fünf Tage währte das Feſt, das urſprünglich dem Erdgott Saturn geweiht war, und dle Rönter gedachten mit reichlichen Libatlonen der ſagenhaften, glücklichen Zeit, da unter des Uraniden gütiger Herrſchaft das Goldene Zeitalter währte. Selbſt der niedrigſte& Sklave durfte ſich au dieſen Tagen ſeines Lebens freuen und mit dem Herrn an einem Tiſche pokulieren. Die Tafelnden bekränzten ſich mit dem Jaub der immergrünen Myrte und überſchütteten einander mit den Vorgängern unſeres heutigen Koufettis, duftenden Roſen. Woxtfreiheit herrſchte, und ſelbſt dle ſittenſtrengſte Romerin lieh freier Rede Zunge und Ohr. Der Brauch wurzelte ſo feſt im Volke, daß auch die junge chriſtliche Kirche ihn weiter duldete, umſomehr als die nach⸗ nach ſchäumender Lebensfreude bot. Denn war das inzwlſchen auf Wochen ausgedehnte Feſttreiben mit dem erſten Tag des ſtebenwöchigen Faſtens beendet, ſo hieß es der Luſtbarkeit und dem Fleiſchgenuß entſagen:„carne vale!“ Von dieſen beiden Worten„Lebewohl Fleiſchgenuß!“ mag daher der Name Karneval ſtammen. Doch iſt auch bie Annahme nicht zu ver⸗ werfen, daß die Bezeichnung von„earrus navalts“, einem Schiffswagen, herrührt, den die niederrheiniſchen Schiffer in ihrem Umzug zur Feier der nach beendetem Eisgang wieder eröffneten Schiffahrt durch die Straßen der Uferſtädte an Rhein, Waal, Maas und Schelde zogen. Erſt verhältnismäßig ſpät drang der Brauch nach Deutſch⸗ land ein. Wann dies geweſen ſein mag, iſt nicht mehr zu er⸗ mitteln, doch im 14. Jahrhundert war die Faſtnacht ſchon allgemein zum Bolksfeſt geworden, lebte doch noch die Er⸗ iungrung an die weſensverwandten altgermaniſchen Feſte der Erdoattin. Mit Menſchen in den bunteſten Verkleidungen be⸗ ladene Wagen, die Vorgänger der Kölner Roſenmontags⸗ und der Münchener Faſchingsumzüge, ratterten über das holprige Pflaſter, und Schären don Frauen und Mädchen, die alten verſpottet, die jungen geneckt, zogen Pflüge als Symbol der beginnenden Feldbeſtellung durch die Straßen. Jeder wollte in dieſen Tagen lärmenden Treibens ſeiner Derbheit einmal ungeſtraft in Wort und Tat die Zügel ſchießen laſſen. Weil den Narren am Hofe jedes freie Wort erlaubt war, warfen ſich die Männer in Schellenkleider und nahmen die Narren⸗ klapper in die Hand. Die Larve vor dem Geſicht erlaubte Mann und Frau Kühnheiten, die keiner offenen Antlitzes ge⸗ wagt hätte. Der Vorwitzige durfte der Fremden zärtliche Worte ins Ohr flüſtern, und ihr war erlaubt, einen Kuß zu dulden, denn keiner von beiden wußte, wen die Maske des anderen deckte, und außerdem ſchrieb das Geſetz der Narren⸗ freiheit vor, daß jede Kühnheit verziehen wurde. Neben un⸗ bändiger Lebensfreude konnte auch das Vergnügen am Schabernack von Herzen ausgekoſtet werden, denn das ver⸗ mummende Kleid ſchützte den Loſen vor Entdeckung. Nicht ſelten wurde die Narrenfretheit dazu benutzt, um der unbeliebten Obrigkeit ſehr deutlich Mißfallen zu bezeugen oder ihre Tätigkeit durch derbe Scherze verächtlich zu machen. Dieſer Umſtand und die oft alle Stränge überſchlagende Derbheit der Narrenbrüder veranlaßte manche Stadtbehörde dazu, entweder die öffentliche Maskierung ganz zu verbieten oder das Recht zur Vermummung nur einzelnen Gilden zu gewähren. Einen weſentlichen Platz unter den Faſtnachtsbeluſtigun⸗ gen nahmen die Faſtnachtsſpiele ein, die nicht ſo geſittet waren, wie unſere heutige„Fledermaus“. Eine Anzahl dieſer Komödien und Poſſen iſt uns erhalten geblieben und gewährt wertvollen Aufſchluß über die Sitten des ausgehenden Mittel⸗ alters. Das ewige Problem Mann und Weib, in derben Worten geſchildert, bot unerſchöpflichen Stoff zu tollen, Zwergfell erſchütternden Szenen, die freilich keinen Anſpruch auf die Bezeichnung äſthetiſch erheben konnten. Die Reformationszeit gebot dem tollen Treiben Einhalt, und die Schrecken des Dreißiglährtgen Krieges unterbanden den Faſtnachtstruhel und die Narrenfeſte in Deutſchland gänz⸗ lich. Erſt die napoleontſchen Kriege brachten das Wiederauf⸗ leben des Faſtnachtstreibens in Geſtalt des italieniſchen Kar⸗ nevals, der beſonders im Rheinland und in München mit offenen Armen aufgenommen wurde. Anfänglich in der Hauptſache von der Künſtlerſchaft als Proteſt gegen kleinbür⸗ gerliche Philiſterei mit Orgien oft übertriebener Freude ge⸗ felert, drang der Brauch in der Revoluttonszett um 1848 auch in ernſtere Kreiſe eln und eroberte ſelbſt das Parkett der Reſidenzſchlöſſer. Auch der hölzerne Formenmenſch konnte ſich dem Reiz nicht verſchließen, einmal den Panzer ſteiſer Konventton abzuwerfen und unter Fröhlichen luſtig zu ſein. Vor allem die im gewöhnlichen Leben von Krinolinen und Miebern beengte Weiblichkeit gab ſich der Ausgelaſſenheit mit gunzem Herzen hin und gefiel ſich am beſten in der Hoſen⸗ rolle. Die übertriebene Förmllchkeit des Alltagslebens trug die Schuld, wenn dieſe wenigen Gelegenheiten, 1 80 frei und ungezwungen zu geben, manchmal ausarteten. Doch Alle lich nahmen die Feſte allgemein geſittetere Formen an. Die bürgerlichen Kreiſe blieben unter ſich, und auch die deutſche Künſtlerſchaft ſetzte ihrer Ausgelaſſenheit Schranken und lieh beſonders in den Kunſtſtädten am Rhein und in München ihre Talente zur Verſchönerung der berühmt gewordenen öffentlichen Umzüge. Unſere Zeit der weiblichen Emanzipation, da Frauen und Mädchen ſich frei und natürlich geben dürfen, hat dem Karnevalstreiben den gefährlichen Reiz des Außergewöhn⸗ lichen genommen, und die unſchuldige Freude an Tanz und Flirt, an Wein und Luſt iſt allen, die im Lebeuskampf ſtehen, von Herzen zu gönnen. 8* Faſtnacht in Baden Von Hans Bayrhoffer Faſtnacht oder wie es in der badiſchen Mundart heißt Faſtnet iſt nach einigen Erklärern die Zeit, in der man faſeln, 8. h. Unſinn treiben kann; in letzter Zeit findet eine andere Deutung mehr Anklang, die Faſtnacht auffaßt als die Nacht, de h. die Zeit vor den Faſten, weil nachher die vierzigtägige Faſtenzeit beginnt. Vor der trüben Zeit des langen Faſtens 3 man noch einmal recht luſtig ſein und ſich austoben. So men nach weitverbreiteter Meinung die Faſtnachtsluſtbar⸗ le ten zuſtande. Doch niemals wären die Menſchen nur um ie Freude zu bezeugen auf ſo abſonderliche Bräuche, wie ge⸗ ae die Faſtnachtsbegehungen, gekommen, wenn nicht andere vſachen ſie veranlaßt hätten. Und dieſe waren zunächſt ſo waren zauberiſche oder kultiſche Handlungen. Die Faſchingszeit, als ein Nachklang der römiſchen Ditllanalſen, der bei den Deutſchen mit einem Feſt der ſtei⸗ genen Sonne und ſchließlich auch mit dem Beginn der nvier⸗ zigtägigen chriſtlichen Faſtenzeit zuſammentraf, wird noch azenthalben in badiſchen Landen gefeiert. Donnerstag vor gitnacht heißt der ſchmutzige, auch lumpige Donnerstag; am eitag und Samstag werden itberall, auch in der ärmſten Hütte, Küchlein gebacken. Sonntag, Montag und Dienstag sid die eigentlichen Faſtnachttage, an welchen Narrenfreiheit hehrſcht, und zahlreiche Masken, mit ihnen der Hauptnarr, der Hanſel, durch die Straßen ziehen. Sogar der Schwarz⸗ mald, beſonders aber die Baar, wird in Bewegung geſetzt. Schon von dem ſchmutzigen Donnerstag an verſammelt ſich jeden Abend die Jugend, da und dort ſtreckt ſich ein Narren⸗ kopf zum Fenſter heraus, während ein anderer Mehl und Puder unter die Menge ſtreut oder plötzlich durch irgend einen Spalt am Hauſe oder Hofgeländer eine Schlange herausſchnellt und wieder verſchwindet, ehe ſie erhaſcht wird. Das Narrenfeſt in Stockach wird fetzt noch jährlich unter zahlreicher Beteiligung vieler und zum Teil koſtbarer Masken in feierlichem Umzug und ſchließlich in öffentlicher Sitzung des Narrengerichtes abgehalten. Alle Torheiten und Lächerlich⸗ keiten, welche im Laufe des Jahres zur Kenntnis der Mit⸗ glteder der Narrenzunft kommen, werden genau verzeichnet und betm Narrengericht vorgeleſen, und die Stockacher ſind ſo ſehr an dieſes althergebrachte Recht gewöhnt, daß ſelbſt die derbſten Wahrheiten und treffendſten Scherze als ſolche gerne hingenommen werden. Einem alten Berichte zufolge war früher„das Zuſtrömen des Pöbels unglaublich groß. Kein Mirakulum hätte in ſo kurſer Zeit dem Städtchen ſo Vieles e können, als diefes Narrenfeſt und die herbeigerilten arren“, Verbot! wirkten ſtets nur für kurze Zeit.„Abgeſehen von den Fami⸗ lienfeſten, benutzte man jede öffentliche Gelegenheit, ſich luſtige Stunden zu machen, außer Faſtnacht und Kirchweih beſonders die Markttage, Zunftfeſte, Wahlen, Aufzüge obrigkeitlicher Perſonen uſw., wobei Mahlzeiten, Spiel und Tanz nicht feh⸗ len durften, und auch die Nachbarſtädte ſich gegenſeitig ein⸗ luden.“ Die Geſchichte des Feſtes geht auf folgende Begebenheit zurück: Als Erzherzog Leopold von Oeſterreich gegen die Schweizer zog, gab ihm ſein Hofnarr Hans Kühne(Kuni), ein geborener Stockacher, auf Befragen die Antwort:„Wie man hineinkommt, weiß man, aber nicht, wie man herauskommt.“ Als nun Leopold in der unglücklichen Schlacht bei Morgarten gefallen war, ſtiftete ſein Bruder Albrecht der Weiſe 1315 zum Andenken an dieſen weiſen Rat e Narren die Narrenzunft und das Narrengericht zu Stockach. Ueberall, an allen Ecken und Enden, zeigen ſich, insbeſon⸗ dere in den Städten, in dem Mittelpunkt der alten Landgraf⸗ ſchaft Baar, in Villingen, Rottweil, Donaueſchingen, Hüfingen u.., zahlreiche Masken, Schäfer und Schäſerinnen, Ritter und Ritterfräulein, Türken und Zigeuner uſw. Die wich⸗ tigſte Perſon unſer ihnen iſt auch hier der Hanſel, auch Heine, Narro genannt, ein Mittelding zwiſchen dem altdeutſchen Pickelhäring und dem italieniſchen Pantaleone. Bald in eng⸗ anliegender, bald in weiter, ſchlotteriger, weiß⸗zwilchener, mit Laubwerk und Figuren bunt bemalter Jacke und Hoſe, mit breit ausgelegtem, weißem Spitzenkragen, einer ſpitz zulaufen⸗ den Kapuze auf dem Kopf, an welcher ein hinten herabhäu⸗ gender Fuchsſchwanz befeſtigt iſt und einer Laxve(Villingen, „Scheme“) vor dem Geſicht, einem kreuzweiſe über Schultern und Bruſt gelegten, mit Schellen behängten Riemen und einem hölzernen Flamberg, einer Pritſche oder einem ſogen. Storch⸗ d ſchnabel in der Hand, hüpft der Hanſel in dem bekannten Narrenſchritt, damit ſeine Schellen weithin erklingen, durch die Straßen, wirft mit Aepfeln, Nüſſen und dergl. um ſich, geht in die Häuſer und Geſellſchaften, neckt die Leute(hänſeln), wird aber auch manchmal mit lautem, neckiſchem Ruf von der mutwilligen Jugend empfangen. „Narro, Narro, ſtebe ſi, Siebe, ſiebe Narro gſi. Narro, Narro Gigeboge, Was de ſeiſt iſch Alls verloge!“ oder: „J ha de Narr am Seile, J hae recht erwiſcht, Jloß e nimme renne, 5 N umme iſcht.“ tönt es im * 3 11417 8. A7 9 Reichhaltiges Faſtnachttreiben finden wir auch in Elzach, wo der ſehr altertümliche Zug der„Schuddig“ ſtattfindet, ver⸗ mummter Geſtalten, in roter Zotteltracht mit Tiermasken und ſchneckenhausbeſetzten Dreimaſtern, die ein regelrechtes Narrengericht abhalten. Manche Bräuche, die vielerorts als Faſchingsbeluſtigungen erſcheinen, bedeuten urſprünglich einen Frühlingszauber, der das Einholen der Fruchtbarkeit des neuen Jahres darſtellt. Wo es gilt, dem Schaden zu wehren, Segen und Wachstum zu fördern, da fehlen nicht Waſſer und Feuer. Früher, noc vor 50—60 Jahren, war im Februar der ſogenannte Schurtt (mhd. schurtac— Aſchermittwoch zu schur— Schauer, Hagel, Unwetter. Schuren bedeutet: beſpritzen), au welchem es im Hanauerländchen geſtattete en war, jeden Vorübergehen⸗ den, beſonders das junge Weibervolk, aus kleinen ſelbſtver⸗ fertigten Handſpritzen(Schurbüx) zu beſpritzen. Häufiger als das Waſſer muß aber das Feuer ſeine Kraft bewähren. Nicht immer, aber gewöhnlich iſt es der erſte Sonntag in den Faſten(Invokävit), die ſogenannte„alte Faſtnacht“, auch Funkentag genannt. An dieſem wird in Süd⸗ baden von Knaben Holz und Stroh in den Häuſern geſammelt (Opferholz); die Frau, welche nichts gibt, gilt für eine Hexe. Auf einer nahen Anhöhe ſchichtet man nun um eine auf einer Stange beſeſtigte Strohpuppe,„Hexe“ genannt, das geſam⸗ melte Holz und Stroh auf, und zugleich bringen die Knaben Haſelſtöcke mit daran aufgeſteckten, durchbohrten Buchenholz⸗ ſcheiben. Das Feuer wird der Funken genannt. Beim Läu⸗ ten der Abendglocke wird ein Vaterunſer und der engliſche Gruß gebetet, dann der Holzſtoß angezündet, die Scheiben werden an der Flamme angebrannt und über einen Scheiben⸗ bock, d. h. ein ſchräggeſtelltes Brett, den Berg hinabgeſchleu⸗ dert, daß ſie in hohen Bogen in die Tiefe fliegen. Nach wel⸗ cher Seite hin die verbrannte Hexe fällt, dort richten Gewitter keinen Schaden an. Die Zurückkehrenden werden dann im Dorfe mit Speiſe(Apfelküchlein) und Trank bewirtet, Dieſe Sitte erinnert an das altgermaniſche Frühlingsfeſt; denn die brennende, rollende Scheibe ſtellk die ſteigende Sonne dar. a 8 a Das Schetbenwerſen wird in der Baar Sägswerfen ge⸗ nannt. Die Scheibe gilt dort jeweils der Auserwählten des Burſchen, deren Namen dabei genannt wird, und welche anderen Tages ihren Anbeter mit einem Teller Faſtnacht⸗ küchlein belohnt. Ebenſo ſehr verbreitet iſt dleſor Brauch im althadif iſchen evangeliſchen Markgräflerland. Ein Scheibenſpruch der Frei⸗ burger Gegend lautet: „Schibli, Schibt, Schibo! Wem ſoll die Schlbi gohe Die Schibi, die goht links und rechts Und goht dem Herr Blrgermeiſchter ebe webt. Goht ſie nt, ſo gilt ſie nit. Schibv!“ Während das Scheibenſchlagen, wie ſchon erwähnt, an der„alte Faſtnacht“, dem Montag Invo ka pit, ſtattfindet, ver⸗ beet das Elztal diesen Brauch auf Mitfaſten, den Montag Lätare, der ja auch in der Pfalz als„Sommertag“ gilt. Hier allein im ganzen Schwarzwald hat ſich auch das ſonſt nur am Neckar und an der Moſel übliche Radrollen erhalten. Man läßt ein mit Stroh umwickeltes Wagenrad brennend vom Berg herabrollen— ein wundervoller Anblick, der wirk⸗ lich an das Bild der Sonne erinnert. Ohne Tanz und Schmauſereien iſt auch die Gaſtnachts⸗ freude nicht denkbar. Aber auch dieſe beiden Tätigkeiten müſſen heilbringendem Zauber dienen. Die Tänze bei den verſchtedenen Umzügen ſind ſchon erwähnt. Vor allem ſchei⸗ nen ſich die alten Schwerttänze noch nicht ganz verloren zu haben, wie uns das Beiſpiel von Ueberlingen beweiſt. Hier wurde nämlich ſeit alter Zeit am ſchmutzigen Donnerstag nach gehörter Meſſe ein Umzug abgehalten, bei welchem auch der Hanſel nicht fehlte. Die Führer ſins vier Platzmeiſter, ein Fähnrich und ein Säckelmeiſte:, alle mit blauem Rock, roter Weſte, kurzen Hoſen, langen Strümpfen und Schnallen⸗ ſchuhen, einer Schärpe, einem ſchwarzen Filzhut, einem Degen an der Seite und einem Strauß in der Hand, Vor dem Amthaus, Pfarrhof und des Bürgermeiſters Wohnung hüpfen die Teilnehmer im A⸗Takt im Kreiſe, dann uater einem Degen hindurch und hierauf im Sprung ſtber den⸗ ſelben, und inzwiſchen ſammelt der Hanſel vor und in den Häuſern freiwillige Geldgaben. Noch jetzt wird die Exinne⸗ rung an den Abzug der die Stadt belagernden Schweden im Frühjahr 1684 in Ueberlingen feſtlich begangen. 5 Dienstag mittags 12 Uhr iſt die Faſtnacht zu Ende, und das Volk kehrt wieder zur gewohnten Arbeit des Alltag⸗ lebens zurück. Am Aſchermittwoch läßt man ſich an manchen Orten Südbadens, gleichſam zur Buße für das tolle Treiben der letzten Tage, den Kopf mit geweihter Aſche heſtreuen, wobei der Geiſtliche ſprtcht:„Momento, homo, quis einis es et in einerem reverteris.“ Burſchen mit leerem Geldbeutel, leeren Flaſchen und abgenagten Schinkenknochen an eine Stange, ziehen, klägliche Lioder ſingend, einen Strohmann auf einer Bahre tragend, andere mit einer Jahne von alten Schürzen, mit Hacken und Schaufeln durch die Straßen. Vor dem Städtchen oder Dorf wird dann eiue Leichenrede in Reimen gehalten, die Litanei„Nix für uns“(Bitt' für uns!) abgeſungen und hierauf der Strohmaunn begraben oder ins Waſſer geworfen. 2 5 „ Deutſcher Weinkalender 1929. Verlag Knorr u. Hirth, G. m. b.., München. Endlich iſt auch dem deutſchen Wein und allem, was mit ihm zuſammenhängt, ein würdiger Kalender erſtanden: der erſte Deutſche Weinkalender, in Geſtalt eines vornehmen Wandabreiß⸗ lalenders Er iſt allen Freunden des Weines gewiömet und führt ſie durch alle Gewerbe, 51e mit der Weinerzeugung zufammenhängen, durch Kunſt, Dichtung und Volksleben aller deutſchen Stämme und Gaue. Der Kalender iſt künſtleriſch ausgeſtaktet und auf Kunſtöruck⸗ Papier gedruckt. Er führt uns durch die rebengeſegneten Gaue an Rhein und Moſel, an Saar und Ruwer, am Main, Neckar und am Bobenſee, in Tirol, in Schleſten und in Niederbſterreich. Hochintereſſante Texte und präch⸗ tige Bilder ſchildern den Weinbau ſeit den früheſten Jeiten, bis zur Erfindung des Schaumweines und der modernen Herſtellung des Weinbrandes. Wir erleben glelchzeitig die Entwicklung der Neben⸗ gewerbe, der Küfer und Kannengleßer, die Kunſt der Jinnkruge und Polale und urwüchſiger Zunftgelchen. Die Gedenktage auf ſedem Blatt erinnern in Wort und Bild an große Männer, die ſtillen Ge⸗ lehrten und weitſichtigen Weinbanern und Kauflente des Weins. Wort und Bild künden uns, wie des Weines Kraft Dichter und Ex⸗ Jähßler, Maler und Baume ſter zu unſterblichen Werken bog eiſterte, in Ernſt und Humor. Die ganze Poeſie des Weines erſteßt in be 1 raſchender Kraft und Viel ſeftigkeit und eber o dog us ergangen ſtarke Verßuydenſein non rge ugung wie Genuß 5 55. pentſcher Kent. deutſcher Volfskrat,, N90 ˙5 at wis zulſches Votstebeu. 8. Seite. Nr. 88 Nene Maunhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 2. Februar 1929 Die Feuerrüder im Odenwald Von Friedr. Zimmermann In ben verſchiebenen Gegenden des badiſchen Landes wird die Faſtuacht verſchieden gefeiert. Die fränkiſche Faſtnacht, die im weſentlichen nur in der alten Bleckerſtadt⸗Buchen gefeiert wird, kann ſich im allgemeinen an Eigenart und Schönheit, ſowie Frohſinn mit der alemanniſchen nicht meſſen. Es fehlen ihr die eigenartigen Geſtalten der„Hanſele“, der „Narro“, der„Schuddig“ oder der Elzacher„Schuttig“ mit be⸗ onderer Tracht. Es fehlt, wie Emil Baader richtig feſtſtelll, dem Franken der„grundnärriſche“ Zug, der dem Alemannen, Beſonders dem Bewohner der Baar und dem Seehaſen eigen iſt. Da fängt, wie in Radolfzell, die Faſtnach: ſchon mit dem ſchmutzigen Dunſtig“, dem Donnerstag vor Faſtnacht an. In Säckingen und Waldshut marſchiert die alte„Ränzen⸗ garde“ auf. Je weniger man an dem öden und tollen Treiben in den Straßen der Städte eine Freude haben kann, um ſo froher darf man die aus alten Zeiten ſtammenden Volksgebräuche auf dem Lande begrüßen. Da ſind im großen und kleinen Odenwald die Orte Moosbrunn, Schönbrunn, Schwan⸗ Heim, Langental, Heddesbach, Brombach, Neckarkatzenbach, die ſelt mehreren Jahren wieder den alten Brauch des Ablaufen⸗ zaſſens, des„Spreugens“ eines Feuerrades auf⸗ genommen haben. Zu dieſen Orten kamen noch Darsberg, Dilsberg und das Dorf Grein bei Darsberg. Die Greiner mußten ihn aber fallen laſſen, da die Jugend fehlte, die das Feuerrab herſtellen ſollte. Sie arbeitet werktänig in der Stadt. Die Alten kounten es nicht fertig bringen, ein einigermaßen anſehnliches Strohrad zu flechten. Aus dem Stroh, das zuvor weich geklopft wird, werden lange Zöpfe geflochten, mit denen gann das Wagenrabd umflochten wird. Es fällt natürlich nicht immer leicht, ein altes Wagenrad, das dann halb verbrennt, für den Feuerzauber zu opfern. Das Rad wird faſt einen Meter breit mit den Strohzöpfen umbunden, dann noch zur Anfachung des Feuers mit Petro⸗ eum begoſſen. Es muß auch ein geeigneter Bergabhang vor⸗ Handen ſein, der nicht zu flach und nicht zu ſteil iſt, an dem wenige Bäume und Sträucher das Rad in ſeinem Laufe auf⸗ Halten können. Das feuerſprühende Rad und der feuer⸗ beſprengte Weg ſollen weithin ſichtbar ſein. Bei der Veſte Dils berg wurde letztes Jahr zum erſten Mal wieder ein Feuerrad„geſprengt“, Da ſtehen nun um ein Feuer auf der Höhe die große Schar der Dorfbewohner von Dilsberg, die Gäſte von Heidelberg, Jung und Alt or⸗ wartungsvoll im Dunkeln, flüſternd und ſchwatzend. An einem durch die Radnabe geſteckten Bengel führen zwei kräf⸗ tige Burſchen bas ſchnell bergabſauſende feuerſprühende Rad, das in ſeinem Laufe die brennenden Stohbüſchel abwirft. Eine über die Steine hochaufſpringende brennende Maſſe und ein langer den Bergabhang hinab ziehender Feuerſtreifen, die rote Flammenſpur! Das Rad iſt unten angelangt und zrennt noch eine Zeltlang weiter und die Burſchen, die es eine Strecke weit hatten halten können, löſchen ben letzten Brand. So iſt das Schauspiel zwar kurz, aber der Eindruck iſt nachhaltig. Der Odenwalbklub und der Alpenverein in Heidelberg Anterſtützen den ſchönen Volksbrauch mit allen Kräften und beſuchen jährlich abwechſelnd den einen oder anderen Ort, wo der Volksbrauch noch geübt wird. Der Oden waldklub, der ſeit Jahr und Tag am Faſtnachts⸗Dienstag zu den Feuer⸗ rädern in die ſtillen Täler des Odenwaldes pilgert, hatte vor⸗ vergangenes Jahr Heddesbach beſucht und dort ein Feuerrad vorgefunden, wie es ſchöner und urwüchſiger kaum gedacht werden kann. Letztes Jahr hatte er, um dem öden Maslen⸗ treiben der Stadt zu entfliehen, auf einer herrlichen Vorfrüh⸗ lingswanderung Darsberg aufgeſucht. Auf nachtdunkler Straße wanderte man vom Ort Darsberg nach dem Wieſen⸗ grunde, von deſſen gegenüberliegenden Anhöhe ſpäter das Die Wiedergeburt der Aſtrologie Von Dr. Max Kemmerich, München Es iſt nicht zum erſten Male, daß eine große Geiſtes⸗ bewegung nicht von den Hochburgen der Wiſſenſchaft ausgeht, ſondern ihren Urſprung in Laienkreiſen nimmt, um ſich, trotz öder gerabe wegen ihrer Anfeindung durch Pofeſſorentum, Staat und Preſſe ſiegreich burchzuſetzen. Das gilt heute für die Aſtrplogie, bie nach Jahren der Verkennung nunmehr logar von einem nicht geringen Teile der Hochſchullehrer, von Bedeutenden Philoſophen und Naturforſchern anerkannt wird, wie in der Vorzeit von den Größten: Platon, Ariſtoteles, Dante, Leibniz, Goethe, Görres, Strindberg, um nur einige Namen herauszugreiſen. Auch Gegner räumen der Aſtrologte, ber älteſten aller Wiſſenſchaften, ein, daß ſie ein gewaltiges Weltbild von wunderbarer Geſchloſſenheit und Harmonie zu bieten ver⸗ möge. Andexerſeits beanſtanden ſie, wie ſchon Dante, Thomas von Aquino und Calderon, alle drei über⸗ zeugte Aſtrologen, daß ſie die Willensfreiheit zu ſehr be⸗ ſchränke. Nun iſt aber das Problem der Willensfreiheit auf thevretiſchem Wege unlösbar. In meinem„Kauſalgeſetz der Wellgeſchichte“[Photzty, München⸗ Grünwald) gehe ich darauf mit aller Ausführlichkelt ein. Sicher iſt, daß eine abſolute Dillensfreiheit, ein Indeterminismus unmöglich exiſtleren kaun. Strittig kann alſo nur der Umfang fein, in dem wir von höheren Mächten abhängen. Und dieſen ſucht eben die Aſtrologie zu ermitteln ohne zu behaupten, daß nicht noch ein Reſt, allerdings nur ein kleiner von Freiheit beſtehen Hliebe. Zwei Einwände, deren Oberflächlichkeit wohl der Grund Jafür ſein dürfte, daß ſie am häufigſten erhoben werden, ſeſen mit wenigen Worten widerlegt. Der eine behauptet, waß unter dem Ptolomäiſchen Sonnenſuſtem Gültigkeit beſaß, une nicht unter dem Kopernikaniſchen noch gelten. Dieſe Gegner vergeſſen, daß die Relation zwiſchen Geſtirnen und Erde ganz genau die gleiche bleibt, ob ſich nun die Erde um die Sonne dreht, oder ob das Umgekehrte der Fall iſt. Oder glaubt etwa jemand, daß früher die Sonne anders wirkte wie deute? Der zweite Einwand beſtreitet, daß ſich die Ge⸗ kirne um Menſchenſchickſale kümmerten. Das tun ſie auch ſmerlich nicht, und noch kein Aſtrologe hat einen ſolchen AInſinn je behauptet. Aber ſie wirken! Genau wie die Sonne auch auf jeden Grashalm und auf jede Mikrobe. Seit Bunſens Spektralanalyſe wiſſen wir, daß die gleichen Metalle und Mineralien, bie die Erde aufbauen auch die fernſten Geſtirne bilden. Das ſſt ein nicht zu beſtreſten⸗ der Monismus der Materie. Wir wiſſen ferner, daß die Licht⸗ And Aetherwellen den ganzen Kosmos erfüllen. Alles und Nates ist rer Einwirkung uuterworfeu. Eublich anerkennen * Feuerrab herabrollte. Vor dem Abbrennen des Feuerrabes trugen ein Männergeſangverein und die Schuljugend mehrere ö Lieder und einen Feuerſpruch vor. Auch führte die Jugend von Darsberg einen Fackeltanz aus. Ein Böllerſchuß ver⸗ kündete das Abrollen des Feuerrades, das wegen des flachen zunt [(Eichelsheimer Schlößchenl!), darein auf Anhalten des Kaiſers Hanges nur einen kurzen Feuerlauf machen konnte. Der deutſche und öſterreichiſche Alpen verein war nach Heddesbach gewandert, wo wie in Langental und Brombach die Feuerräder beſonders ſchön ſind. In Lange n. tal wurde noch die einzige Spinnſtube im Odenwald nach der Feuerradfeier gezeigt. Im vergangenen Jahre haben die Langentaler in letzter Stunde von der Vorführung der Spinnſtube abſehen müſſen. Es wäre ſehr ſchade, wenn dieſes prächtige Stück alten Volksgutes für immer verſchwinden würde. Das Sinnbild des Feuerrades iſt das ſegnende Sonnen⸗ licht, durch das des Winters lange Nacht vertrieben werden ſoll. Das uralte Feuerrad, das Symbol der Sonne, rollt noch Tal, den Aeckern Segen und Fruchtbarkeit ſpendend. r Alt Mannheimer Hiſtorie Was die erſten 175 der neugegründeten Stadt Mannheim über die Geſchichte ihrer Heimat wußten Im Jahre 1658 erſchien ein dickleibiger Band, betitelt „Abrahams Saurs vermehrtes Stätte⸗(Städte) Buch“ mit hübſchen Abbildungen einzelner Städte. Auch iber das nur wenig Jahrzehnte alte Mannheim erfahren wir darin Intereſſantes. Was den weiteren Autor Hermann Adolphum Authes zur Vergrößerung des Werkes veranlaßt hat, ſagt er in ſeinem Vorwort, nämlich,„daß nicht eines leden Beuttel vermag die große koſtbare Stättbücher, Atlantes, Topographien, Intineria, Theatra, Cosmographien, Lorbeer⸗ krantz, Chroniken und wie ſie alle Namen haben, zu kaufen.“ Was darin an„bewährten Hiſtorien“ über Mann ⸗ heim erſcheint, greift teilweiſe zurück in die Vorzeit, in das märchenhafte Dunkel ohne geſchichtliche Unterlage. Zur Un⸗ terſuchung und zur reinlichen Trennung von Wahrheit und Fama fehlten unſeren Vorfahren die authentiſchen Quellen, erſt ſpäter konnte Falſches richtig geſtellt und bewieſen werden. Was ſich die erſten Bürger der Stadt Mannheim Geſchicht⸗ liches von dem Platze erzählten, auf dem ihre neue Heimat entſtanden war, das ſoll alles hier mitgeteilt ſein, ohne ſelbſt daran eine Kritik zu üben. „Mannheim, in der unteren Pfalz gelegen, 2 Meilen unterhalb Heidelberg, an dem Ort, wo der Neckar in den Rhein fällt. Freberus will, daß Ammianus Marcellinus von dem Caſtel oder Schloß allhie rede, wann er von Kalſer Valen⸗ tiniano ſchretbet, welcher den ganzen Rhein vom Schweizer⸗ land aus bis an das Meer mit mächtigen Gebäuen befeſtigt, auch bis weiter über den Rhein ſeine Gebäuw in der Teutſchen Grentzen geſetzt, und wo er vermerkt, daß ſein Baw, ſo er von Grund aufgeführet, von dem vorüberfließenden Neckar möchte geſchwächt, gelöſt oder gar von den Waſſerwellen ver⸗ derbt werden, wie er den Fluß abwenden könne, bedacht, und dazu große Waſſerkünſtler gebraucht, ganze mächtige Bäume in den Rhein geworfen, dieſelbe mit großen Stangen, Palliſatten und Pfeilern angeklammert und da derſelbe durch Ungeſtüm der Wellen ausgeriſſen, die Soldaten alſo ange⸗ ſpannt hat, daß ſie bis an das Knie im Waſſer ſtunden und arbeiteten, daß auch etliche unter ihnen erſoffen, bis er endlich wir die Abhängigkeit jeglicher Kreatur von Naturſaktoren, die ihrerſeits wieder dem Weltall untertan ſind. Und nur der Menſch ſoll eine Ausnahmeſtellung einnehmen? Wenn die Aſtrologie in den letzten Jahrhunderten in Ungnade fiel, ſo trägt daran weit weniger ihre Ueberzeugung von der Allverbundenheit alles Naturgeſchehens ſchuld, als die zu hohen Anforderungen, die man an einen Ausſchnitt dieſer Wiſſenſchaft, an die Vorausberechnung zukünftiger Ereigniſſe ſtellte. Die beſoldeten Aſtrologen ſollten alles und jedes für ihre Auftraggeber berechnen können. Da das aher auf Grund der aſtrologiſchen Unterlage nicht ging, phantaſterten und kombinterten ſie fröhlich darauf los und brachten baburch die ganze Wiſſenſchaft in Mißkredit, Doch nicht um ein theoretiſches Für und Wider, um die Berechtigung der Aſtrologie darf ſich der Streit drehen, ſon⸗ dern ausſchließlich durch kritiſche Prüfung des vorhandenen Tatſachenmaterlals gilt es zu einem Urteil zu gelangen. Wie⸗ wohl nun gerade die Zukunftsberechnung im Gegenſatze etwa zur Charakterdeutung oder zur Ermittlung von Krankheits⸗ dispoſitionen der angefochtenſte und ſogar von manchen Aſtro⸗ logen in Zweifel gezogene Teil der Aſtrologie iſt, fehlt es doch keineswegs an ſehr vielen zutreffenden Prognoſen, die auf Grund der Geſtirnkonſtellationen gemacht wurden. Und wer ſein eigenes Horoſkop nach den Regeln der„Könkglichen Wiſ⸗ ſenſchaft“ deuten lernte, wird ſtaunen über ihre Trefſſicherheit. Denn mag auch der erlernbare Teil der Aſtrologte, wie etwa der der ärztlichen Diagnoſe nur relativ begrenzt ſeln, und der Meiſter wie übrigens in jeder Wiſſenſchaft der Intuition bedürfen, ſo ſind doch der geſicherten Grundprin⸗ zipien und der daraus abgeleiteten Regeln viele. Um nur einige aus der Fülle der geſicherten, well vorher ſchon ver⸗ kündeten Zukunftsdeutungen herauszugreifen, ſeſ etwa an⸗ geführt, daß bei Pico della Mirandola ſogar der Todestag ſtimmte, daß der engliſche Dichter Dryden das Unglück seiner ganzen Familie in den Sternen las, ohne es abwenden u können, daß Eisners Tod und Todesart ganz genau vorher⸗ berechnet war, ebenſo wie Wilhelm II. Sturz ſchon 1909 ge⸗ druckt wurde. Doch nicht die Prophetke, ſondern die Wiederbeſeelung der durch den Materialismus der letzten Generationen entſeelten Welt, über die Schiller in ſeinen„Göttern Griechenlands“ ſo herrliche Klageworte findet, iſt das Kernproblem. Dieſes geiſtige und ſeeliſche Vaenum füllt die Aſtrologie aus, wie ſte auf der Ethik beruhend uns lehrt, daß Schickſalsſchläge die Folge moraliſcher Defekte ſind mit dem Ziele unſerer Ver⸗ edlung. In meinem„Weltbild des Myſtikers“(Stein⸗Verlag 0 führe ich dieſen Gedanken in ſeine letzten Konſequenzen durch. Entſprechend dem außerordentlich geſteigerten Intereſſe iſt die Literatur auf dieſem Gebiete ungeheuer angeſchwollen. Auf der Grenze zwiſchen den sogenannten exakten Wiſſen⸗ Hat. das Waſſer⸗Bollwerk alſo befeſtigt, daß es Beſtand gehabt Und dieweil besagter Marcellinus vom Rhein in der bariſchen deutſchen Grentze und ausdrücklich von dem Neckar redet, ſo mit ſeinen Wellen anſchlüge, wie es der Neckar mehrmals gemacht, da es die Brücke zu Mannheim Heidelberg hinweggenommen und Seckenheim verderbt hat, ſo vermeint man, daß es kein anderer Ort als eben das Maun⸗ heim ſein könne, an welchem Ort der gedachte Kaiſer Valen⸗ tinianus ein veſte Paſtey(Baſtei) und Bollwerk wide 1 Deutſchen hat ſetzen wollen. Wie dann lange Jahre ein al ba p⸗ und Sigismundi und Coneiltt zu Coſtnitz(Konſtanzj und B Balthaſar Coſſa oder der abgeſetzte Papſt Johannes XXIII. ir Verhafftung geſeſſen, ſamt einem Dorf und Zollhaus geſtanden iſt, bis anno 1606 den 17. Martiji Churfürſt Friedrich der IV. Pfalzgrafen bei Rhein den erſten Stein zu einer Veſtung bei großem ungewöhnlichem Wind und Regen, ſo den ganzen Tag gewährt, die Bäume aus der Erde geriſſen, die Gutſchen (Kutſchen) umbgeworfen und die Leute an ihrer Verrichtung gehindert gelegt hat, was teils für ein glückſelig Zeichen, an⸗ dere aber für nichts Guts gehalten haben. Die Ueberſchrift an der Neckarpforten Summa und Inhalt iſt dieſes: Daß der Churfürſt eben an dem Ort, da Kaiſer Valentinlanus ein Parck veſt Bollwerk und Vorwerk wider die ausfallenden Deutſchen erbaut, mit noch beſſerem Rechten und verhofftem Glück dem gemeinen Vaterland zum beſten Schutz, Schirm und Frommen dieſe Stadt und Veſtung von Grund auf hätte erbauen laſſen. Es hat aber der Churfürſt ſolches Werk nicht abſolviert, ſondern ſeinem Sohn Churfürſt Friedrich V. überlaſſen, der folgends ſtark allda arbeiten laſſen. Aber anno 1622 iſt General und Graf von Tilly darfür gerucket und hat ſich zwar des fetzt gedachten Friderieci General Horatius Veer, ein Engelländer, bei ſechs Wochen gehalten, aber endlich den 4. Nopember die Veſtung mit gutem Akkord aufgeben, die zwar noch mit Munition und Proviant wohl verſehen war. Die Urſach deſſen iſt geweſen, weil die Stadt viel zu weit⸗ läufig und von dieſer Beſatzung nicht hat könne verteldigt werden, darumb die Engliſche dieſelbe, nachdem ſie viel Häuſer und Gaſſen daſelbſt angezündet und das Feuer vom Wind weiter getrieben worden, ihrem Feind überliefert. Weis auch ſolch trucken Wetter etliche Wochen über eingefallen, daß kein Waſſer in den Gräben war; alſo daß die Belagerten ge⸗ ſagt, daß auch die Elemente wider ſie ſtritten, über daß die Soldaten vom Schießen und Fechten, ehe die Stadt einge⸗ nommen, ſehr abge mattet, auch in 6 Wochen wenig abgelöſt ſeind und ihnen das Waſſer hat abgegraben werden können. Es ſeind hernach die Tore, Wäll, Paſteyen und andere Wehren an unterſchiedlichen Orten eingeriſſen worden. Bel dem ſchwediſchen Weſen hat man die Veſtung wieder etwas repariert, aber anno 1644 im Oktober iſt dieſer Ort von den Franzoſen erobert, aber bald darauf von den Chur⸗ Bairiſchen wieder daraus getrieben worden. Als Pfalzgraf Henrich(Ott⸗Heinrich) umb das Jahr 1530 ins gelobte Land nach Jeruſalem fuhr und in ſeiner zurück Reiſe über die offenbare See hinauskam, begegnete ihm ein Schiff auf Norwegen zu darinnen dies Geſchrei gehört wurde:„Weichet, weichet, der dicke Enderle von Ketſch kömbt!“ Der Pfalzgraf und ſein Cammermeiſter Mücken⸗ häuſer kannten den gottloſen Schultheiß zu Ketſch und auch den Ort wohl, als der nicht weit von Mannheim gelegen. Daher, als ſie heimkamen, ſie nach dem dicken Enderle und umb die Zeit ſeines Todes gefragt und vermerkt haben, daß es mit der Zeit üuereinſtimmt, da ſie das Geſchrei auf dem Mere gehört haben, wie weiland ein Profeſſor zu Heidelberg in ſeinen Schriften aufgezeichnet hinterlaſſen hat.“ (Mitgeteilt von S. J. Gun.) ſchaften und der Aſtrologie ſteht etwa Hellpachs Buch „Geopſychiſche Erſcheinungen“[Engelmann, Leipzig), das die „Mondſüchtigkeit“ in vollem Umfange beſtätigt, wie die Wir⸗ kung des Trabanten unſerer Erde auf Ebbe und Flut, Wachs⸗ kum der Pflanzen und des Embryos, Fieberkurven oder das erſtaunliche Phänomen des Pallolowurmes, der nur in der Nacht vor Neumond zwecks der Fortpflanzung ſeinen hinterer Teil abſtößt, die Wirkung der Mondphaſen auf gewiſſe Vor⸗ gänge im weiblichen Organismus u. a. m. Ferner nehmen wir das berühmte Werk von Rudolf Mewes„Kriegs⸗ und Geiſtesperioden im Völkerleben“, das die innigen Beztehun⸗ gen zwiſchen Sonnenflecken, Nordlichtern, Erbmagnetismus, Grundwaſſerſtand und Grippeperloden feſtſtellt. Da die Stel⸗ lung der großen Planeten Jupiter, Saturn und Uranus zur Sonne hier von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, befinden wir uns bereits mit einem Schritte im Gebiete der Aſtrologte. 5 Nunmehr wollen wir kurz die Fachliteratur berühren. Am bekannteſten wohl ſind die Ebertinſchen„Blicke in die Zukunft“, die alljährlich erſcheinen(Zodiskus⸗Verlag, Freiburg/ Baden). Ferner der„Prophetiſche Kalender“(Ver⸗ lag der Freude, Wolfenbüttel). Scheiſten, die zur Populari⸗ ſierung viel beitrugen. f Auf die Frage, wie es wohl kommen mag, daß Geſchwi⸗ ſter, die ſich doch wie Abgüſſe aus dem gleichen Modell gleichen müßten, ja ſogar bisweilen Zwillinge innerhalb der Fami⸗ lienähnlichkeit oft ſo große Differenzen zeigen, antwortet der Berliner Arzt F. Schwab ein ſeinem Buche„Sternenmächte und Menſch“(Berlin⸗Lichterfelde, bei Bermühler), daß dies von Aſzendenten, d. 5. von jenem Tierkreiszeichen, das ſich im Augenblick der Geburt am öſtlichen Horizont erhebt, be⸗ ſtimmt wird. Ein reiches Abbildungsmaterial geſtattet die Nachprüfung und ermöglicht es allen, die über Beobachtungs⸗ gabe verfügen, in einem erſtaunlich hohen Prozentſatze Frem⸗ den die Geburtsſtunde anzuſehen. Die mediziniſche Aſtrologie hat in Dr. Friedrich Fearhov(IX. Band der Aſtrologiſchen Bibliothek, Leipzig, Theoſophiſches Verlagshaus] einen ſach⸗ kundigen Bearbeiter gefunden. Mag auch die Aſtrologie, wie alles menſchliche Wiſſen, noch Lücken und Unklarheiten aufweiſen, ſo iſt ihre Grund⸗ wahrheit doch ganz zweifelsfrei erwieſen. Ste erfordert keinerlei Glauben, ſondern nur genaues Studium des eigenen Horoſkopes, ergänzt durch das hiſto i⸗ ſcher Perſönlichkeiten an Hand der vorgenannten Lehrbücher um dur Ueberzeugung von ihrer Richtigkeit zu führen. Daß die Begabung für Aſtrologie ebenſo vorhanden ſein muß, wie etwa die für Mathematik oder Medizin, wenn die Stür-perel überwunden werden ſoll, iſt ſelbſtverſtändlich, Aber jederm un kann die kriſtallene Klarßeit des Aufbaus und die Weile des Hortzontes ahnen. Die Kunſt und damtt die Meiſterſchaft liegt allerdings euch hier fenſeits des Grleru baren. 71. TTT „ Seiks. Nr. 55 lh EINHEITS PREIS Samstag, den 2. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] . EINHEITS PREIS An die Besiſzer der 7% Bayerischen Schafzanweisungen von 1926 fällig am 1. April 1929. Im Auftrage des Herrn Bayerischen Staatsministers der Finanzen bieten wir den Besitzern der obigen Schatzanweisungen den Umfausch an in den gleichen Nennbetrag von 6% Bayerischen Schatzanwelsungen von 1929 ruckzahlbar zu 100% am 1. März 1932 in Stücken zu RM 50000,—, 10000,—. 5000,—, 1000, und 500, mit halbjährigen Zinsscheinen, fällig am f. März und. Sep- tember jedes Jahres, erstmals am 1. September 1929 zum Kurse von 97 ½%. Bei dem Umtausch werden die 7% Bayer. Schatzanweisungen zu 100% in Zahlung genommen; die Berechnung von Stückzinsen unterbleibt. Die Inhaber der 7% Bayerischen Schatzanweisungen von 1926 erhalten daher bei Annahme des obigen Angebotes ein Disaglo von 2,50% in bar vergülſei, ohne daß die ihnen für den Monat März bereits vergüteten 7% Stückzinsen in Anrechnung gelangen. Die neuen Schatzanweisungen werden an den Börsen zu Berlin, München, Hamburg und Frankfurt a/ Main eingeführt. Umiauschaniräge sind unter Einreichung der alten Schatz anweisungen 18 N* 0 8 ENHETTS PREIS e EINHETTS PREIS späfesfens bis zum 20. Februar 1929 bei den unterfertigten Banken direkt oder durch Vermittlung von Banken, Bankiers oder Sparkassen zu stellen. 1346 Berlin, München, den 1. Februar 1929. Preußlsche Staaisbank (Ses handlung) Bayerische Siaaisbank Tücht. Schneiderin fertigt Mäntel, Klei⸗ der Kindergarderobe, auch Wäſche u. Masken an. Poſtk. gen. 43280 Pfalzplatz 5, 5. Stck. Ant.. Veröffentlichupgen der Stadt Mannheim Gebäudeſonderſtener. 5 Wir erſuchen um Zahlung der Gebäude⸗ ſonderſteuer für den Monat Januar 1929 bis AAtäglieh feinste echte extra große Frankfurier Würstchen Paar 50 Pig. 38 0 In Aa gabacag nd Al a Jegetg alan ——————— deschäftsbücher, Kassen- u. Steuerbücher für Handel u. Gewerbetreibende, Lohnsteuerhücher Lohnsteuer tabellen, Lohn- und Gehaltshücher Jakoh Rrum)h,& 1, 7 rel zes Staii besonderer Anzeige! W 1 1929. Wer bis zu dieſem Tel. 21028 Ri 4 8 8 2 age nicht zahlt, hat 10 v. Verzugszinſen 7 een„ n. 5 5 ft Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben jährlich 155 entrichten 1 dle 98 85 hohen Vertretung J. U. König& Ebhardt. Hannover 1 2 Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ bet der Gatten, unseren guten Bruder, Schwager u. Onkel Heinrich Leonhard nach schwerem mit Geduld ertragenem Leiden heute zu sich in die Ewigkeit abzurufen warten. 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Februar 1929 amerikaniſchen Nückſchlag am rungsdarlehen plant Maunheim, Der Markt lag feſt bei geeingen Uinfätzen in eizen, zuletzt bei faſt völliger Umſatzloſigkeit, nachd * 2 3 dem ſich ſeit Wochenbeginn in Amerika ein Rüaſchlag gezeigt hatte. vorausgegangene Aufwärtsbewegung hatte man mit im amerikaniſchen Winterwetizengebtet, der Deckung Baiſſe⸗Verpflichtungen und der Hochbewegung am Malsmar! begründet und dabei über die große argentintſche Ernte hin⸗ weggeſehen; jetzt führte man für die ſchwächere Haltung die D N12 Größe der ſchwimmenden Welzenmengen an und wies auf die großen noch unverkauften Beſtände in Lande hin. letzten zwei Tagen iſt auch der kanadiſche mehr mit Offerten an den Markt ge ko amerikaniſche Rückſchlag in ſeiner W! Wieder ausgeglichen wurde. Hier umlaufende, burchaus un⸗ Lontrollierbare Gerüchte wollten außerdem wiſſen l daß Mitte April dem amexrikaniſchen Senat von der Regie⸗ rung Hoover ein Von ſchlag unterbreitet werden ſoll, der auf Fine Unterſtützungsaktion für amerikaniſchen Farmer Hinauslaufe,— ein Vorgehen, das die deutſche Land wirtſchaft hekanntlich auch für den deutſchen Welzen von der Regierung verlangt,— und zweitens, daß die kanadiſche Regierung mit Rußland ein Krekitabkommen getroffen habe. Wie groß dieſer dax ruſſiſchen Regierung angeblich für Getretdekäufe einge⸗ räumte Kredit ſein ſoll, wußten ſelbſt die Gerüchte nicht zu melden. Soweit Offerten in Manitobaweizen zu erhalten waren, lauteten ſie für die 100 Kg. in hfl. eif Rotterdam: Manitoba IV, Atlantic, Feb.⸗Abl. 12,00; IV, Paeifie, ſchwim⸗ mend 12,75; desgl. Jan.⸗Febr.⸗Verladung 12,85, Manitoba V, Pacific, ſchwimmend, 11,65. Im Plataweizen⸗Markt liefen gleichfalls Gerüchte un, wonach die argentiniſche Regie⸗ zung an die dortigen Farmer Darlehen gewih en wolle, was dieſen, wenn es mehr als ein Gerücht it, ermöglichen würde, utit ihrer Ware zurückzuhalten. Die Forderungen für Plata⸗ weizen ſtellten ſich au der Donnerstag börſe 7½ Ets. höher als am Vortage und lauteten für die 100 Kg. in hfl. eif Rot⸗ tlesdam: Baruſſo, 79 Kg. neue Ernte, Jan.⸗Fob. und Feb.⸗ März, 11,93; März 12,0%, 80 Kg., neue Ernte, Feb.⸗März 120 24/ Bahtablanca, 79 Kg., Jan. ⸗ Jeb. unnd Feb.⸗März 12,0 7% März 12. 12: 80 Kg. ſchwimmend f tt 1g. 1. 12.25, 81 Kg. schwimmend ſeit 15. 1. 12.31(in dieſer Poſition vollzogen ſich mehrfache Umſätze); Roſa Fé, 8) Kg., Jan.⸗Feb. und Feb. Mirz 12,10 Auſtralweizen, März⸗April⸗Liefe: ung, 12,95, rausborde. Für Grleßwelzen lagen Angebote vor in Amber Durum(II, Fort William, Feb.⸗März 12,4), Avril 12.59. Das Geſchäft zu di ſen Sätzen blieb, wie erwähnt, ſehr klein, bagegen vollzogen ſich Umſätze bis zu 1000 To am Welzenpool nicht mmen, wodurch der die Mittwoch in Belgien; Auſtralweizen ging in dieſer Woche lieber nach dem Fernen O laß, in dieſer Proventenz einen Preisdruck für den Weltmarkt zu erwarten Für Inlandweizen wurde auf gute Preiſe gehalten und das Angebot blieb klein. Gehandelt weiden, 77/7 zu 25.19—25,18/ eif Mannbeim, nordͤdeutſcher We 7677 ig, zu 2480/ franko Mannbeim; ferner kaufton die Großmühlen ſüddeutſchen Weizen prompt mit 24.25, März⸗ Dleſezung 2450. Pfälzer Weizen guter Qualität wurde mit %, in beſonders ſchöner Ware mit 24,70/ franko Mühle bezaßlt. Roggen ſtellte ſich in ausländiſcher weiterhin zu teuer; vom Inland lagen Angebote vor aus Heſſen, der Pfalz, Bayern und No ddeutſchland, doch hatten Nee eee r Bmerſche Hypo he'en- und Mochte bank Bei einem Umſatz von 1405 Milltarden(4. B. 19 40 Milliarden hochgerückt durch Aufwertungsarbetten) ſowte bet eluer Vermehrung der laufenden Rechnungen um 14990(t. B. 13 a8) auf 181980 iſt der Reingewinn mit 4,72(407) Miß.„ faſt unverändert. Die DPinfdende wird, wie gemeldet, mit wieder 10 p. H. vorgeſchtagen bet einem zu verzinſenden An. von 45 Mill. K. Im Hyvotheken⸗ geſchäft ſtieg bei 3180(22/08) Mill Zinseinnahmen der Zinsüßer⸗ ſchuß auf 5,22(187) Mill. i folge eines abermaltgen Zugaugs von 140(t. B. 28) Mill. beim Umkauf. otzug gleich hohe an Unkoſten gegenüberzuſtellen, nämlich um 1,44 auf 15,70 Mill. 4. In der Bil an z ſtehen den auf 239 67(197,83) Mill.„ erhöhten Krebltoren, darunter 18 59(19.88) Mill./ Bauk⸗ guthaben ſowie ben 29,59(25 47) Mill.„ Akzeptſchulden an Bar und Herkunft auch e Wechſel 47,61(46 58) Mill. //, an Bankguthaben 23,97(35,47 Mill., an Wertpayteren 95,88(93,37) Mill./ und 159 96) Mill.„ gegenüber. an Debitoren 192,02 Konſortlalbeteiltgungen werden mit 10,70(7,6) Mill., dauernde Beteiligungen mit 1888(11,7) Mill. bewertet. Einem Pfandbriefbeſtand von 19178(880,41) Mill. ſtehen Hypothekendarlehen von 523,76 1400,75) Mill. 4 gegenüber. Maunheimer Gewerbebank— Eline Verwaltnusserklärung. Die Maunheimer Gewerbebank bittet uns um Aufnahme nachſtehender Erttärungt„Die Verwaltung der Mannheimer Gewerbebank kann auf die Vorwürfe, die in der Verſammlung der„loſen Vereinigung“ pegen ſie erhoben wurden, nicht näher elngehen, well ſie nur den Mit⸗ gliedern in der Generalperſammlung vollſtändig Auskunft ertel en kaun. Da dieſe Verſammlung bereits auf Mittwoch, den 27. Febr. 10 29 einberufen wird, wäre die Verſammlung der„loſen Vereink⸗ guftg“ im Saale der Bäckerinnung unnötig geweſen; deun durch ſolche oberflächlichen Vorwürſe und Behauplungen, wie ſie in der Verfammlung gemacht und aufgeſtellt worden ſind, wird die uhige Entwicklung und der Wiederaufbau der Genoſſenſchäft geſtürl. Drei Fälle wollen wir nur kurz streifen, die, trotzdem ſte in der Gläuviger⸗ un) Mitgliederverſammlung ſchon aufgeklärt wurden, immer wieder aufgerollt werden. Der Aufſichtsrat kaun für die Kreöfte an as Reuchtäler Porphurwerk und an die Deutſche Füllfederhalterfabeik nicht verantwortlich gemacht werden und hat ſie auch nicht genehmigt, denn ſie ſind gar nicht in den Büchern der Gewerbanz, fſondern in denjenigen det Mannheimer Beamtenbank verbucht worden. Auch die Bürgſchaft von 400 000„ an die Landesgewerbebant Karis⸗ tuhe wat ebenfalls bei der Gewerbebgank nicht gebucht worden, Der Aufſichtstat erhleit davon erſt nach der Ren; en Keunknis Herr Ne ſor Heberle konnte dieſen Fall nur aufdecken, weil et durch die JLanbesgewerbebank davon Keurtuis erhielt, wus er ausdrücklich in der Generalverſammlung bervorhos“ Verliter Hgpotſekenbank.— Wieder 19 v. H. Bioibende In der Sitzung des Auffichtsrates wurde die Jahresrechnung für 1928 n kgelkeſtt und beſchloſſen, eine Divldende von 12. H.(pie i Vorfahr] auf das erhöhte Aktienkapital don 8 000 000„ dei aͤngemeſſenen Rückſtellungen vorzuſchlaten, a 1 9 8 9 75 Central⸗Bodenkrehit⸗A O.— Diuldenbenerhöhunge Die Geſellſchaft welſt Ende 1928 einen Gefſamtum auf en Centrakt⸗Kfandorteſen und Kommmunalſchuldverſchreibungen von 401,2 Mi,„ an, e Zinahne gegenüber dem Vorfahr[Geſamtumkauf N i 42 8 8 gd zen Waäroen⸗ Die Kälte von In den rung faſt vollſtänbig erſtens, ſten und es beſteßt keinerlei An⸗ wurde Sachſen⸗ 8 Kg., Mär⸗⸗April⸗ Lieferung, Waſſerverladung, Weizen, Dieſer Steigerung iſt aber eine und Produktenmärkten 7 Hoover C als Farmerunte ſtützung? T Argentiniſche Regie⸗ da⸗Rußland und ruſſiſche Weizenkünſe? Feſte Preiſe s Wild erhält Malzkeime frei Ma geſichts Für unheim. der geringen Nachfrage nach eutſches Roggenmehl blie⸗ ändert mit 30,50—32,50 /, ſe nach Aus mahlung; nord⸗ lle nur geringen Umfang. Die Forderungen lauteten, uft und Güte, auf 24—24,25— 24,50/ die 100 Kg. ggenmehl in 65proz. Aus mahlung, war Roggenmehl klein. ben die Forderungen Weizenmehl blieb gleichfalls ſchleppend. Die ſüddeutſchen Mühlen haben den Großhandelspreis um Pfg. auf 34/ je 100 Kg. mit Sack ermäßigt, die zweite b 33,50 /, zu welchem Preis auch direkte An⸗ gebote von niederrheiniſchen Mühlen vorlagen. Bel einer Verſteigerung von 50 Sack Weizenmehl Spezial 0, Fabrikat reg. Die —— Das ganze Geſchäft in Roggen blieb an⸗ mit franko füddeutſcher Empfangsſtation angeboten. Frachten, hauptſächlich im ausgehenden Verkehr, Heinerich Auer, Mühlenwerk, Köln⸗Deutz, wurden 31.30% bezahlt. 32,95. Partien zu 33 und Für Braugerſte war die Stimmung bef reichlichem Angebot aus den ſüddeutſchen Produkttonsgebieten Gute pfälziſche Gerſte war zu 26, rheinheſſiſche zu 25,28 bis 25,50 /, fränkiſche zu 24,50 /, angeboten; für badtiſche Braugerſte wurden ab unterbadiſchen Stationen 25/ be⸗ zahlt. Futtergerſte hatte feſten Markt, es hat ſich darin Nachfrage für Induſtriezwecke eingeſtellt. Das Angebot von Hafer war klein, die Stimmung feſt. Es trat Nachfrage aus der Nährmittelinduſtvie auf und der Preis konnte ſich im Wochenverlauf um 25 Pfg. auf 23,25 bis 24% erhößen Platahafer fag, 46/47 Kg., war mit 1010,20 hfl. eif Rotterdam angeboten. Mais lag feſt, weil man nunmehr beſtimmt zu wiſſen glaubt, daß in der argentiniſchen Provinz Buenos Aires durch die Trockenheit großer Verluſt für die Ernte ent⸗ ſtanden iſt. 5 Am Futtermittelmarkt hat die Nachfrage für Malzkeime und Biertreber, Nachmehl, Weizenfuttermehl und Kleie angel alten, für letztgenannte auf ſpätere eferung zum Preis für prompte Ware. Verlandt wurden für die 100 Kg. Welzennachmehl 17—19 /, Weizenſuttermehl promut erſte Hälfte Febr. 14.50, zweite Hälfte Febr. 14,75; Welzenkleie, worin einige Mühlen nicht Abgeber waren, 14,50; Malisſchrot 25,25„. Auch ölhaltige Futtermittel fanden Intereſſe. In Troclenſchnitzeln zeigte ſich größeres Angebot vom Ausland, beſonders aus Polen, das die 100 Kg. gepreßte Trockenſchnitzel in Brikett'orm bei Bezug von 15⸗To.⸗Ladungen per Febr., März mit 13.10%0%, waggonfrel Grenze Frauſtadt anbot; auch in engliſchen Trockenſchnitzeln lagen Angebote vor. Jugo⸗ fla wiſche Zuckerrübenſchnitte wurden für Febr. März⸗Liefe⸗ rung zu 3 89 franco Baſel offeriert. Für Malzkeime, die jetzt auch für die Wildlütterung gekauft werden, wurden 19.75 bis 20, für Biertreber 20.50/75 verlangt. Rauhſutter hatte fee Preiſe. In dieſer Woche wurden größere Poſten frau⸗ zöſiſches Heu vou elſäſſiſchen Händlern am ſüddeutſchen Markte abgeſettt. in Wieſenheu. leicht gepreßt. zu 600 fr., ſtark geyreßt zu 610 frs. die 1000 Kg. ab fran ⸗öſtſcher Verladeſtation. Süddeut⸗ ſches Wieſenheu koſtete 12,50. Luzernekleeheu 13,25, draht⸗ [(gepre tes Stroh.50 // je 100 Kg. ab ſüdd. Stationen. Grö⸗ ßere Poſſen Stroh wurden auch aus Nord⸗ und Mitteldeutſch⸗ land verkauft, weil die dortigen billigeren Preiſe Rechnung liesen. Georg Haller. n 2 2. 286, M ll.%] beträgt 114,83 Mill.. Der Umlauf der Central⸗ Goltpfandbriefe iſt um 96,0 auf 276,4 Mill., der der Gold'ommunaf⸗ ſchuldverſchreibungen um 20 auf 98 Mill. geſtiezen. Der Geſamt⸗ ehnsbeſtand beträgt im Neugeſchäft jetzt 420,3 Mill., hat alſo ühr die Hälfte des höchſten Vorkriegsbeſtands wieder erreicht Das vorſtebende Epſebnis geſtattet porausſtchtlich eine leichte Dioldendenuerhößung auf 10(o) v. H. Die Bilanz ſitzung dürfte Anfang März ſtatt inden. Berliner Baſſenvercin.— Dividendenſteigerung um 1 v. H. Der auf den 14. März einberufenen GW. ſol die Verteilung einer Dinidende von 8 v. H. gegen 7 i. B. vorgeſchlagen werden. e Stillegung ber Rohrbach⸗Werke. Geſtern abend wurde van den Rohrbachwerlen, Metallflugzen⸗bau, dem größten Tell der Ange; ſtellten gekündigt. Als Grund für dieſe ſchwerwiegende Raß⸗ nahme wird Arbeltsmangel inſolge Schelterns der Auftraas⸗ verhandlungen mit dem Reichsverkehrsmintſterium angegeben. * Peirers u. Cie. Ac. für Walzenguß 7 v. H. Dividende. Der auß Baeteiflaungen undd Zinſen erzielte Ueberſchuß betrügt nach Abzug der Unloſten und Abſchreibungen zuzüglich des Vortrags von 6180„ aus dem Vorfahr 20g 749, aus dem der GB. am 6. Märg dle Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(t. B. 0 v..) vorgeſchlagen werden ſoll. Die Betrlebsanlagen des Unternehmens ſind, wie erinnerlich, in die Contermann⸗Peipers., für Walzen⸗ guß und Hllttenbetrieb Mitte 1927 eingebracht worden. ö„ Oſtertag⸗Werke Vereinigte Geldſchrankfabriken Ach in Aalen. — Geringe Dioldendenverminderung. Nach Mittelung der Ver⸗ waltung ſoll der 24. d. HV. am 21. Febr. die Verteilung einer — Dividende pon 4(l. B. 5] v. H. zur e vorgeſchlazen werden. Das Gewinnergobu(. V. 41 249„ Reingewinn] bätte zwar wlederum dle gleiche Noßbenbenausſchüttung wie im Vorfahr zugelaſſen, im Hinblick aſtf die Herſtellung eines neuen Artkkels, der Inveſtierungen erfordert, eutſchied ſich die Verwaltung jedoch zu einer kleineren Verringerung der Dividende. AG. für elektr. und induſtr. Unternehmungen Oelikon b. Jlrich Daß am 31. Dezember 1928 abgeſchoſſene Geſchäftsfahr ergab nen Sahdo der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung von 921397 Fr. Aus dem nach Abſchrelbungen von 228 53 Fr. verbleibenden Ueberſchuß wird die Vertekkung einer Dividende von 10 v. H. vorgeſchlagen. Den Neſerven fließen 125000 Fr. zu, auf neue Rechnung werden 52 103 Fr. vorgetreden. Ferner ſoll ſich die demnächſt ſtattfindende Genera ver⸗ ſammlung mit der Erhöhung des Aktienkapitäls um 1 Million auf 6 Mill. Fr. beſchäftigen. 5 5 * Dividendenerhühung bei Polyphon. Zu den Meldungen Über die Dibidende der Potypbos werle Als erklärt die Verwaltung, daß die in dem Londoner Proſpelt zum Ausdruck gebrackee Erwartung der Dioſbendenſteiger ung(i. V. 14 d..)] in vollem Um⸗ ſange in Erfüllung gehen dürſte, weil das Geſchäft ſeit ſenem Zeit punet ſich weiterhin außerordentlich befriedigend entuſckell babe. 27 Norkdentſche Elswerke A. in Berlin. Der An beich aß. der Ech. wieter 10 5. H. Diolgende norzuſchlagen. i * Dididenbenerhöhung bei der Unterweſer Recderel Acc in Bre ren. Det An. der zum ene gehbrenden G, ſchlägt der auf den 90. März einberufenen HV. die Aus 5 kiner Disidende von 12(10) v. H. vor. Ueber das eue G. wird de⸗ kichlet, daß dle Ausſtchten zngerſichtlich ſelen. :? Bremer Rolandmühle Ach. Der Aßt beſchloß, der uuf den 12, März elnzuberufenden G. für das Geſchäftsſahr 1928 die Ner⸗ teilung einer Blipdende von eeder io v. F. vorzuschlagen. 2 Aus Innerfrankreich lagen Angebote vor Eine weitere Verſteigerung von 185 Sack Weizen⸗ mehl, Baſts Spezial 0, Fabrikat Nibelungen⸗Mühle Baruch u. Schömfeld, Worms a. Rh. ergab den Zuſchlag in zwet matt. Auf die 192 855 Hamburg-Süd Im Geſchäftsfahr 1928 iſt ber Betrlebsgewinn krotz geſtie⸗ gener Ausgaben von 6,11 Mill. auf 7,70 Mill. geſtiegen. Es er⸗ forderten Steuern 1,66(1/06), Sozialabgaben 1,07(0,72), Unkoſten.29 (1,81). Es verbleibt nach 6,66 Mill.(4,43 Mill.) Abſchreibungen ein Reingewinn von.75(2,54) Mill. Daraus werden, wie ſchon ge⸗ meldet, wieder 8 v. H. Dividende vorgeſchlagen.(Von 40 Mill. Mark Kapital ſind 775 Mill.„ noch nicht eingezahlt.) Auf neue Rech⸗ nung werden 1216(2210) 4 vorgetragen. Der Bericht teilt mit, daß die neu in Dtenſt geſtellten Motorſchiffe „Monte Cervantes“,„Bahia“ u.„Pernambuco“ ſich gut bewährt haben. 7 und 1928 abgelieferten Schiffe ſchuldet die Geſellſchaft noch einen Betrag von 13% Mill., die durch in den nächſten Jahren abzutra⸗ gende Darlehen zu günſtigen Bedingungen beſchafft wurden. Die ſind auf einen Stand zurückgedrängt, der eine Rentabilität für einfache Frachtdampſer ausſchließt. Durch den vor kurzem er⸗ neuerten Frachtenpool von Amſterdam, Rotterdam, Antwerpen nach dem La Plata beſteht die Hoffnung auf Beſſerung. Nach Brafilten iſt eine Erneuerung des Pools noch nicht möglich geweſen. Das Pas ſagegeſchäft hielt ſich ungefähr im Umfange des Vorfah⸗ beiden Erſter⸗Klaſſe⸗Schiffe„Antonio Delfino“ und„Cap Norte“, die durch die Einſtellung hochwertiger und ſchneller Dampfer gelitten haben, ſollen zur beſſeren Beſchäftigung ineine billigere Klaſſe umgebaut werden. Die Vergnügungs⸗ und Tourfſten⸗ fahrten haben güte Ergebniſſe gebracht und werden fortgeſetzt. In der Bilanz ſtehen zu Buch die Dampferflotte nach Ahſetzung der Abschreibungen mit 89,088(61,17), Beteiligungen mit 5,88(5,59), Vorräte 1,14(0,86), Kaſſe und Bank 5,55(0,61), Debitoren 2,17(2,56 auberſeits laugfriſtige Darlehon 18.58(1,50], Gläubiger 8,31(7,60), un⸗ erledigte Reiſen 12,64(14,8). Zur Frage des Konjunkturausgleichs durch öffeninche Aufträge Statiſtiſche Vorarbeiten Das Reichswirtſchaftsminiſterium und das Reichsarbeltsmini⸗ ſterium ſind ſeit langem bemüht, die öflentlichen Aufträge füf die Zwecke des Kaufunkturausgleichs nutzbar zu machen und bei den öffentlichen Beſchaffungsſtellen des Rerches und der Länder zu erreichen, daß dieſe bei def Vergebung ihter Aufträge auf bie fahresze tlichen und kpnfunktürellen Schpankun⸗ gen der Wirtſchaft möglichſte Rückſicht nehmen. So hat das Reichsarbeltsminiſterium, wie in früheren Jahren, alſch in dieſem Jahre vor Beginn des Winters alle Beſchaffungs⸗ ſtellen in einem Rundſchreiben gebeten, in den Wintermonaten mit Rückſicht auf die große Arbeitsloſigrelt möglichſt umfangreiche Auf⸗ träge zu vergeben, Ferner hat es dle Möglichkelt hierzu mit den wichtiaſten Beſchaffungsreſſorts des Reiches und der größeren Län⸗ der auch in mündlicher Ausſprache eingehend erörtert. Insbeſondere hat die Hauptverwaltung der Reichs bahn⸗ geſelllſchaft in Ausſicht geſtellt, das die Reichsbahn be⸗ reits in den Wintermonaten einen erheblichen Teik der Aufträge aus ihrem Beſchaffungsprogramm für 1929 her⸗ ausgibt. Seit Beginn dieſes Jahres werden von ſämtlichen Reichs ⸗ behörden leinſchließlich der Reichsgoſt) und von der Deutſchen Neichsbahngeſellſchalt monatlich alle getätigten Beſchaffungen mit elnem Wert über 90 000„(bel elnigen Gruppen von Beſchaffu wen mit e nem Wert über 50 000 4) dem Statlſtiſchen Reſchsamt mit⸗ getellt. Vorausſichtlich werden noch im Laufe bieſes Jahres die Länder dieſem Verfahren beitreten. Dadurch ſoll ein Ueberblick über die zeltliche und regiongle Vertellung der öffentlichen Be⸗ ſchaffungen in den einzelnen Wrtſchaftszwelgen geſchaffen werden, der für weitere praktiſche Maßnahmen der Reichsregierung auf dieſem Gebiet eine zuverläſſige Grundlage bieten kann. :? Sammelauleihen des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ Bis Ende 1927 waren inlängiſche Sammel⸗ und Giroverbandes in Höhe von niit baudes im Jahre 1928. anleihen des Deutſchen Sparkaſſen⸗ 103,4 Mill onen im Umlauf. Zählt man die Außlandsanleſhe 94, Mill hinzu, ſo ergibt ſich ein Gelamtanleihabctrag von Mill. 4. Im Laufe des Jahres lde wurden im Inland 84,47 M Mark neu untergebracht. An ausländiſchen Anleihen kgm ein Be⸗ trag von 73, Mill hinzu. Insgeſamt wurden alſo 17 Mill neu emittiert, dabei erhöhte ſich der geſamte Umlauf der In⸗ und Aus- landsanleiten auf 413,0 Mill.(ohne die kommunglen Sam mel⸗ ah öſunesanleihen und unter Berückſichtigung ber vorgenomm nen Dilgungenz). i Der Einfluß der Metallpreiserzuhnngen auf die Umſätze am Berliner Metallterminmarkt.— Steigende Umfätze im Jannar. De Steigerungen der Kupſer⸗, Blei⸗ und Zinkrreiſe han in der letzlen Woche die Umfatztätigkeit am Berliner Metallterminmarkt au te⸗ regt. Die Terminumfätze ſtiegen in der Woche vom 25. bis 30. Ign. in Kupfer auf 280 Tonnen, in Blei auf 5g Tonnen und in Iluf auf 200 Tonnen.— In der Woche vom 27. Dezember v. Is. bes i Jauuar ds Js. bellefen ſich die Termlnumſätze am Berliner Mete lle mare in: Kupfer auf 1890 Tonnen(Dezember y. Is 1090 Tonnen), in Biel auf 1620 Tonnen(830 Ta.) und in Zinf auf 400 Tonnen (825 Tonnen). Vevorſtehender Abſchluß der Probuktiousſtatiſtix für die Müh⸗ leu induſtriſ. Die pom Slaliſtiſchen Reichsamt mit Unterſtütung der Spittenoreanlſationen des Mühfengewerbes eingeleiteſe Produk⸗ klonsſtattſtik ſteht unmittelbar vor dem Abſchluß. Es werden jetzt nur noch Rückfragen gehalten. Die Stat ſtik erfaßt die verarbel⸗ teten Erntemangen, den Abſatz der einzelnen Erzeugniſſe und die Preisverhältniſſe. Auf Grund der Ergebniſſe der Statiſtit werben dle Spitzenorganiſationen des Mühlengewerbes dle ihnen erforder⸗ lich érſcheinenden wirtſchafts⸗pollkiſchen Maßnahmen, wie Kontin⸗ genttierung, Preiskonventignen, gemeinſame Regelung des Abſatzes in die Wege leiten. N 85 * Deut ſchland an zweiter Stelle im Weltſchiffbau. Nach den An⸗ gaben in Lloyds Reglſter ſind im vergangenen Jahre lusgeſamt 661 405 Bruttotonnen in der ganzen Welt zu Waſſer gelagen worden, das ſind 423 8g Tonnen mehr als im Jahre 197. An dieſer Proouk⸗ tion hatte Großbritannien einen Anteil in Höhe von 1 443 841 Tu, was ein Mehr von 217 48 Tonnen gegenüber 1020 iſt. Deutſchrand ſtetht mit 356 483 Tonnen an zweiter Stelle, fein Mehr gegenüber d m Vorjahre macht 66 861 Tonnen aus. Dann ſolgen die Nieder ande mit 166 729(46089 To, mehr), ſowie di⸗ Vereinigten Staaten mit 440(minus 87 778] To. Von der Geſamterzeugung von 2,% Mill. Tonnen eutfallen auf Dampfſchiffe 1 451613 Bruttotonnen, auf Mo⸗ torſchiffe 1 168 092 Tonnen. 5 Konkurſe und Vergleichsperfahren im Handelskammerbezirk Mannheim Bergleichsverfahren. Eröffnere: Mathlas Brandenburger, Gaſtwlrk in Hockenheim.(Vextraueusperſon: Na. Triebskorn, Schwetzingen. Aufgehobene: Hermann Otto ud wig Farbwarengeſchäft in Mannheim, 7, 10,(Nach Beſtätigung des Zwanasvergleichs)— Suede Ac für Fudüſtree mach inen Mannheim, B 7, 18.(Nach Beſtällgung zes Veroleſchs]. Konkurſe würden kelne eröffnet oder aufgehoben. Deviſenmarkt um heutigen Frühvertey otterten„ luner eerſen Nin-Vor! 184,80 484 85 Schweiz 25,21 25,1 Stocholm 18,18 18 13 Waris 124,7 124,67 olland 12,09 12,1 adi 30,84 80.25 Beuſſel 84,89 34,88 Oslo 18,19 18,10 aland 32,5 82,% lepentagen 16,190 18,17 ö Gegen Reichsmart wutden Ton mi 4, lf and Wiund min.225 gebandelt N 8 N 8 1 1 5 2 Frach enmarkt Dulsburs Mahrort⸗ 1. Februar Dle Börſenkage erlitt gegenüber den Bortagen keine weſenzlſche Kers rung. In zer Bergfahst gilt eine Abladetleſe don 1,00 Meter Nach gtheinſtatlonen wurde weniger angenommen. Die Talfrachten waren betzaufeet, Aus Koblenz wird gemeldet: Auf Maln, Maſet unnd Rhein von Ringen bis Düffeldorf iſt Treibeis. Die Schiffahrt auf den Kanälen iſt gegenüber dem geſtrigen Stand noch unvar ändert, Ahein⸗Hernestangt wird noch gefaßren. N 4 1 Samstag, den 2. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung 1 . IILILLIILN n neue Lady Namilten, film H un corinne Griffith Die Geschichte der Lady Hamilton abenteuerlich ist der Aufstieg einer Frau um ihter Schönheit Willen, aus der Tiefe der Millionen Namenlosen bis zur ver⸗ uuns 0 cao 1 0 fc Samstag, 2. Febtudt 171. Vorſtellung Miete F 2, miitlexe Preiſe: „Die Boheme“ Over von G. Puceini Anfang ih. gu Uhr Ende 92.00 Uhr Nr. 8 11. Seite, T *—. 2 Qualitaäts filme! Hennen 88 Walter NRilla — götlerten Geliebten von Englands großem Seehelden, Lord Nelson Wochenschau 9 uekbulver 1 200 340 580 6% 808 840 U Laage adde Die Grippe flieht bei Anwendung eines der bewährten Vorbeugungsmittel, wie For mamint. Eucalyptus-Menthel- Bonbons, Emser- und Sodener- Mineralpastillen, 0 Sonntag. 3. Februsr 172, Vorſtellung Miete E 21, hohe Prelſe: Neu einſtudiert u. neu inszeniert: „Palestrina“ Muſikaliſche Legende von Hans Pfitzner Anſang 168.00 Uher Ende N. 80 Uhr feat gietattte ttt Hriminal- Hroffüm: Mary Carz fer dy Maut Auits bers in wineim beterle U 3 J. 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