, Ses a 5 1 7 Donnerstag, 7. Sebruar 1929 Hezugsprriſe: In Mannern u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgelb. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 3 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. upt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofftr.6, wetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe imer Geitung Mannheimer General Anzeiger Nr. 64— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fk Allgem. Anzeigen 0,40 N Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Votſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Das Kabinett war einmütig der Anſicht, daß dle außen⸗ und innenpolitiſche Lage, insbeſondere die unmittel⸗ bar bevorſtehenden Verhandlungen in der Reparatlons⸗ frage der Reichsregierung die Fortführung der Geſchäfte auf der Grundlage der Regierungserklärung vom 3. Juli vorigen Jahres zur unabweisbaren Pflicht mache. Der Reichskanzler hat alsdann dem Reichspräſi⸗ denten über dieſe Auffaſſung des Kabinetts berichtet. Der Reichspräſident hat ſich diefer Stellungnahme vollkommen angeſchloſſen und das Rücktrittsgeſuch des Reichsverkehrs⸗ miniſters von Guérard genehmigt. Gleichzeitig hat der Reichspräſtdent auf entſprechenden Vorſchlag des Reichs⸗ kanzlers hin den Reichspoſtminiſter Schätzl mit der Wah⸗ rung der Geſchäfte des Reichsverkehrsminiſteriums und den Reichsinnenminiſter Severing mit der Wahrung der Ge⸗ ſchäfte des Reichsminiſtertums für die beſetzten Gebiete be⸗ nuftragt. Man hat natürlich allenthalben, wo man die politiſchen Dinge mit Ernſt zu nehmen verſteht, die ganz klare Er⸗ kenntnis, daß dieſes Minderheitskabinett ebenſo un mög⸗ lich iſt, wie eine Minderheitskoalition, die ſich in der Hauptſache aus zwel ſo weit auseinander liegenden Par⸗ teien wie Sozialdemokraten und Deutſcher Volkspartei zu⸗ ſammenſetzt. Deshalb wird man, wie wir glauben möchten, perſuchen, trotz des Eklats von geſtern die Scherben a kitten. Miniſter Schätzl bleibt vorläufig Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Baye riſche Volkspartel begründet ihren Beſchluß, den Reichs⸗ poſtminiſter Schätzl vorläufig im Kabinett zu be⸗ Laſſen, damit, daß der Rücktritt des Herrn von Guérar d wegen Unſtimmigkeiten zwiſchen Volkspartei und Zentrum er⸗ folgt ſei, für die eine Bereinigung nicht gefunden werden konnte. Dieſe Differenzen ſeien zurückzuführen darauf, daß man die Reglerungsumbildung im Reich mit der in Preußen verknüpft habe. Die Bayeriſche Volkspartei habe daher das Verbleiben im Kabinett beſchloſſen, einmal weil ſte an dem Konflikt zwiſchen Volkspartei und Zentrum nicht betel⸗ igt ſei, ferner weil nach wie vor keine koalitions⸗ mäßige Bindung von ihr verlangt würde. Sie werde ſolange Herrn Schätzl in der Regierung belaſſen, als an den bisherigen Grundſätzen der Regierung, wie ſte in der Erklä⸗ rung vom 3. Juli niedergelegt ſeien, nichts geändert werde. Neues Leben blüht aus den Ruinen Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Außer der Volksparte! traten um die Mittagsſtunde auch Demokraten und Deutſchnationale zu Fraktlons⸗ ſitzungen zuſammen. Unſere Auffaſſung, daß man eine neue Anbahnung der Koalitionsverhandlun⸗ gen verſuchen wird, findet eine gewiſſe Beſtätigung durch die Tatſache, daß in Preußen die Beſprechungen offenbar fort⸗ geführt werden. Jedenfalls iſt die interfraktionelle Sitzung der Regtierungsparteien, zu der man auch die Deutſche Volks⸗ partei heranzuziehen gedachte und die auf heute nachmittag angeſetzt worden war, vorerſt auf morgen verſchoben worden. Man nimmt alſo wohl auch in Preußen an, daß das letzte Wort noch nicht geſprochen ſei. a Wie wir hören, iſt der engere Vorſtand der volkspartei⸗ lichen Reichstagsfraktion beauftragt, ein Kommuniqué aus⸗ zuarbeiten, das die letzte Phaſe der Regierungsverhandlungen ſchildert und den Angriffen, die vom Zentrum gegen die Volkspartei gerichtet werden, entgegentreten ſoll. Radauſitzung des Reichstags Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag kam es heute bei der zweiten Leſung des deutſch⸗ lttauiſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages zu einem Krach. Der Kommuniſt Kollwitz richtete ſcharfe Angriffe gegen die Regierung, da der Vertrag Ausnahmebeſtimmungen gegen die Kommuniſten enthalte. Als Präſident Löbe ihn mahnte, bei der Sache zu bleiben, rief der Redner ihm zu:„Sie haben natürlich die Aufgabe, den Henker Woldemaras zu verteidigen.“ Löbe verwies darauf den Kommuniſt unter gro⸗ ßer Unruhe des Hauſes aus dem Saal. a Dieſe Maßregel wurde von der Mehrheit des Hauſes mit lebhaftem Beifall begrüßt, während die Kommuniſten ſtür⸗ miſchen Proteſt erhoben. Der Kommuniſt Hörnle, der den So⸗ zialdemokraten Schimpfworte, wie„Hunde“ uſw. zurief, wurde vom Präſidenten aufgefordert, den Saal zu verlaſſen. Als er dieſem Beſchluß nicht folgte, unterbrach Löbe die Sitzung auf 5 Minuten. Nach Wiedereröffnung verkündete er, daß Hörnle auf acht Tage von den Sitzungen ausgeſchloſſen ſei. Darauhin entſtand neuer Tumult in den Reihen der Kommuniſten. Verſchiedene Kommuniſten erhielten Ordnungsrufe. f Eine Geſchäftsordnungsbebatte, die einer von ihnen bean⸗ tragte, lehnte Löbe mit dem Bemerken ab, daß es über die Ge⸗ ſchäftshandhabung des Reichstagspräſidenten keine Debatte gebe. Erſt nach geraumer Weile trat wieder Ruhe im Hauſe ein. Wichtige Beratungen der Reithskage⸗Ausſthlſſſ Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für ſoztale Angelegenheiten nahm am Donnerstag bei Beratung der Anträge zur Ex⸗ werbsloſenfürſorge den ſozialdemokratiſchen Antrag an, der die Ausdehnung der Kriſenfürſorge auf alle Berufe und die allgemeine Verlängerung der Bezugs⸗ dauer für die Kriſenunterſtützung auf 52 Wochen fordert. Der dritte Teil des Antrages über den Wegfall jeder Beſchrän⸗ kung der Bezugsdauer für Unterſtützungsempfänger über 40 Jahre wurde zurückgezogen zugunſten einer Entſchließung, die Annahme fand. Zu einem Antrag Moldenhauer (D. Vp.)— Schneider(Dem.), der für die älteren An⸗ geſtellten die Kriſenfürſorge allgemein wenigſtens bis zum 4. Mai 1929 ausdehnen will, wurde ein ſoztaldemokratiſcher Zuſatzantrag angenommen, der dieſelbe Vergünſtigung auch für die Arbeiter verlangt. Der ſo erweiterte Antrag wurde dann gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen— mit Ausnahme der Angeſtell⸗ ten vertreter— angenommen. Der Haushalt des Auswärtigen Amtes J Berlin, 7. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages trat heute in die Bera⸗ tung des Nachtragsetats zum Haushalt des Auswär⸗ tigen Amtes ein. Berichterſtatter iſt der Abg. Hoetz ſch (Dutl.), Mitberichterſtatter Abg. Dr. Breitſcheid(Soz.). Vor⸗ ſitzender Abg. Heimann(Soz.) teilt mit, daß der Außen⸗ miniſter dem Auswärtigen Ausſchuß ſein lebhaftes Be⸗ dauern ausſpreche, daß er heute verhindert ſei, hier zu er⸗ ſcheinen, weil er noch wichtige Beſprechungen mit den heute nach Paris geſandten Delegierten habe. Er bittet, die Be⸗ ratung irgendwelcher politiſcher Fragen, die durch ihn zu be⸗ antworten wären, bis zur zweiten Leſung zurückzuſtellen. Berichterſtatter Abg. Hpetzſch führt aus, im Auslands⸗ dienſt ſeien ſtatt 813 nunmehr 886 Beamte angefordert. Er werde beantragen, bis das Auswärtige Amt in der Lage ſei, wie 1918 ein klares, überſichtliches Bild des Etats für die Auslandsvertretungen vorzulegen, bei fedem einzelnen Poſten die etatrechtliche Prüfung vorzunehmen, um auf das Auswärtige Amt einen Druck auszuüben. In der Beſprechung kritiſierte Abg. Bernhard(Dem.) die Art, in der Erſparniſſe von 600 000&, die der Reichstag im vorigen Jahre für den Auslandsdienſt beſchloſſen hatte, durchgeführt worden ſind Man hat die Kürzungen in erſter Linie bei den jüngeren Legationsräten vorgenommen und in einem Falle iſt es ſogar ſo geweſen, daß zu der gleichen Zeit, wo der Legationsſekretär ein verkürztes Gehalt ausbezahlt erhielt, der Geſandte mehr bekam. Der Redner beſpricht dann die Verhältniſſe der Preſſeabteilung des Auswärtigen Amtes, die vielleicht noch konzentrierter geſtaltet werden könne. Der Redner geht auch auf die Zulaſſung zum aus wärti⸗ gen Dienſt ein. Gewiß müſſe bie Tüchtigkeit und Eignung die erſte Rolle ſpielen. Verlangen müſſe man aber, daß jeder dieſer Anwärter, Attaches und Beamten, dieſen Staat ener⸗ giſch und freudig beſahe. Merkwürdig ſei aber, daß doch ge⸗ wiſſe Kreiſe— der weiße und der blaue Kreis— ſchneller und beſſer die Förderungen erlangte, als etwa deutſchdemo⸗ kratiſche oder volksparteiliche Attaches. Abg. Dr. Schreiber(Ztr.) betont, daß das Auswärtige Amt vor dem Krieg 19 Millionen koſtete, heute über 67 Millionen. Wegen Beginn von Fraktionsſitzungen wird dann die des Haushaltsausſchuſſes vertagt. Polen ratifiziert den Kelloggpakt 1 Warſchan, 7. Febr.(United Preß.) Der Kellogg⸗Pakt iſt in der heutigen Sitzung des Sejm ratiſiziert worden. Amneſtie in Jugoſlawien . Belgrad, 7. Febr.(United Preß.) Eine Amneſtie für alle Majeſtätsbeleidigungen, geringe Vergehen gegen die Staatsſicherheit und im Ausland begangene ſtaatsfeindliche Handlungen iſt vom König Alexander erlaſſen worden. Wei⸗ ter wird, wie verlautet, der beſtehende Ausnahmezuſtand all⸗ mählich abgebaut werden. U. a. ſoll die bisher geſperrte jugo⸗ ſlaviſch⸗bulgariſche Grenze in Kürze wieder geöffnet werden. Vor dem Scherbenhaufen Mit Keulen möchte man dreinſchlagen auf das ſphinx⸗ hafte Ungetüm der Parteimaſchine, die uns ſchon ſo viel Verdruß und Schaden bereitet hat und nun, zwei kurze Tage vor der wichtigſten Entſcheidung, vor der Deutſchland in den letzten zehn Jahren geſtanden hat, in ihrem ſchon lange auf ſchwachen Füßen ſtehenden Getriebe völlig auseinander fällt und ſtatt eines feſtgefügten Reichs⸗ kabinetts einen Scherben haufen produziert. Da haben wir uns ſeit Jahr und Tag bemüht, eine Reviſton der uns noch unter dem Einfluß der Kriegs⸗ pſychoſe aufgezwungenen Tributzahlungen durchzuſetzen und nun, wo wir es endlich nach langem Hin und Her ſoweit gebracht haben, wo der Verhandlungstermin unmittelbar bevorſteht, wo in Paris die doppelt und dreifach ausgeſiebten Vertreter unſerer Gläubiger ſchon auf das Eintreffen der deutſchen Sachverſtändigen und Befürworter einer Herab⸗ ſetzung der auf uns laſtenden Verpflichtungen harren, haben wir nur eine Not⸗ und Verlegenhelts regierung, die ſich in der Hauptſache auf ſo zwei ungleiche Pfeiler ſtützt, wie es Volkspartei und Sozialdemokratie ſind, und die jeden Augenblick zuſammenſtürzen kann, wenn es ihren partei⸗ mächtigen Gegnern, wie Zentrum und Deutſchnationalen, beliebt. Gewiß ſind unſere Reparattonsſachverſtändigen, die heute nach Paris abreiſen, hervorragende Fachleute, aber es liegt auf der Hand, daß auch ihre noch ſo große Tüchtigkeit und hingebungsvolle Arbeit zum größten Teil wirkungslos verpuffen muß, wenn ihre Erfolge nicht jeden Augenblick getragen ſind und ausgewertet werden können von einer ſtarken in ſich geſchloſſenen Reichsgewalt. Die aber fehlt zur Zeit und unſere Reparattonsſachverſtändigen werden eines nicht geringen Maßes von Selbſtüberwindung bedürfen, um ſich durch das Bewußtſeln der häuslichen Unzulänglichkeit in ihrem ganzen Auftreten nicht lähmen zu laſſen. Unſere aus⸗ ländiſchen Gläubiger freilich, die über das ſich ſchon ſeit Wochen hinzielende Feilſchen der Parteien um die Regie⸗ rungsſeſſel ſchon längſt ihre Gloſſen machten, werden gewiß nicht verfäumen, ſich die Blöße, die wir uns in unſerer parteipolitiſchen Verranntheit ſelbſt zugefügt haben, zunutze zu machen. N Auch bie Regierungen und Parteien in anderen Ländern machen fa fortgeſetzt ihre Fehler und Dummheiten und ſchaden ſo dem Volke, zu deſſen Intereſſen⸗Wahrnehmung ſte berufen ſind. Aber eine ſolche kapitale Dummheit, wie ſie ſich die deut⸗ ſchen Parteien jetzt geleiſtet haben, bringen vermutlich doch nur wir fertig. Mit dem durch die Not der Zeit und durch die beſonderen Aufgaben dieſer Wochen und Monate gehärte⸗ ten Willen, einen feſten Regierungsbloch anſtelle des bis dahin nur lockeren Regierungsgefüges zu bilden, hatten ſich die Führer der in Betracht kommenden Parteien vor Wochen zuſammengefunden. Statt nun auch eng zuſammen zu kommen und ſich unter Zurückſetzung aller egviſtiſchen Partei⸗ intereſſen in dem allen Deutſchen ofſen vor Augen liegenden Ziele zu einigen, kamen ſie jedoch von Tag zu Tag immer mehr auseinander. Alle Bemühungen des Reichskanzlers und ſelbſt das Eingreifen Hin den burgs waren vergeblich. Sie ſcheiterten an der Starrköpfigkeit der Zentrums⸗ partei. Das Zentrum mutete der Volkspartei in der provozierenden Form eines befriſteten Ultimatums Bedingun⸗ gen zu, die dieſer Partei nach den vielen bitteren Erfahrungen, die ſie ſeit Jahr und Tag mit ihren Bemühungen um eine Homogenität der Regierungskvalitionen im Reiche und Preu⸗ ßen gemacht hatte, nicht zugemutet werden konnte. An dieſer maßloſen Ueberheblichkeit des Zentrums ſind ſchließlich auch die auſopferungsvollſten Bemühungen aller anderen Faktoren geſcheitert. 5 5 5 1 Das iſt die einſtimmige Meinung nicht nur bei der Volks⸗ partei, ſondern auch bei Demokraten und Sozialdemokraten. Dabei hätte das Zentrum, wle die„Frankfurter Zeitung“ jetzt ſehr richtig anführt, die Forderungen, die es fetzt ſtellt, ſchon vor drei Viertel Jahren erfüllt bekommen können. Man hat das Zentrum damals geradezu beſchworen, mit ſo ſtarker Ver⸗ tretung in das Kabinett zu gehen.„Damals war es ſich jedoch au ſchade dafür, es wollte auch noch den Vizekanzler. Nun ſieht es, daß es damals eine Dummheit gemacht hat. Aber es iſt eine üble Methode, eine einmal begangene Dummheit noch durch eine größere Dummheit aus der Welt ſchaffen zu wollen, ohne Sorge um das Porzellan, das man damit zer⸗ ſchlägt.“ Nun haben wir nach all den vielen partetpolitiſchen Konſtellationen des letzten Jahrzehnts zum erſten Male eine Reichsregierung ohne das Zentrum, ein Minderheitskabinett, das ſich allein auf Volkspartei, Sozialdemokraten und Demo⸗ kraten ſtützt. Den Schaden von einer ſo ſchwachen Regierung hat das deutſche Volk zu tragen. Trotzdem bringt es das Zen⸗ trumsblatt„Germania“ fertig, auch jetzt noch davon zu ſpre⸗ chen, das Zentrum werde„die verantwortung s volle Volkspartei bleiben, die im Weſen des Zentrums liege“. Und mit einer geradezu verblüffenden Fronie fügt das Blatt hinzu, man ſei in Zentrumskreiſen geſpannt, ob„die ungleiche Ehe,“ die der liberal⸗ſozialiſtiſche Block darſtelle, die ihm geſtellten Aufgaben zu löſen vermöge. Daß das langjährige, lediglich auf Parteiintereſſen gegründete Zuſammengehen des Zentrums mit der Sozialdemokratie nach der Auffaſſung der weitaus überwiegenden Mehrzahl des deutſchen Volkes eine noch viel ungleichere Ehe war, wie die von ihm erzwungene jetzige Notgemeinſchaft der Parteien, ſcheint man jetzt in dieſen Zentrumskreiſen ganz vergeſſen zu haben. Im blindwütigen Parteieifer ganz vergeſſen zu haben ſcheint man beim Zentrum auch die Tatſache, daß man durch ſein febiges ſo kraß parteiegviſtiſches Verhalten dem par la⸗ mentariſchen Syſtem, dem man doch bis dahin ſtets mit allen Mitteln die Wege zu ebnen bemüht war, den größten und nachhaltigſten Schaden zugefligt hat. In den Berliner Meldungen unſerer heutigen Mittagsausgabe hat 2 Seite. NI en Neue Maunheimer Zeitung a(Abenb⸗ Ausgabe f Donnerstag, ben J. Februar 1028 1 man ja ſchon leſen können, wie die geſchworenen Gegner des parlamentariſchen Syſtems auf das fetzige klägliche Fiasko reagleren. In dieſen Kreiſen hofft man fetzt auf die ſchon lange herbeigewünſchte Kriſe des parlamentari⸗ ſchen Syſtems überhaupt, auf die Kriſe des Staates und ſeiner Verwaltung. Die Deutſchnationalen aber fordern die Volkspartei auf, ſchleunigſt dem Beiſpiel des Zentrums zu folgen und Demokraten und Sozialdemokraten allein zu laſſen im Reichskabinett. Das angeſichts ſolchen partei⸗ polftiſchen Tohuwabohus gerade den ehrlichen Freunden der Demokratie nur allzuleicht der Ekel auf⸗ ſteigt, wie ein Hauptblatt der Demokratie, die„Frankfurter Zeitung“, jetzt feſtſtellt, iſt fürwahr auch bei allen Anhän⸗ gern aller anderen Paxteſen nur zu verſtändlich, ſoweit dieſe genſigend politiſche Einſicht und Vaterlandsliebe haben, um die Lebensfragen von Volk und Vaterland über das Inter⸗ eſſe von einer unſerer mehr als zwei Dutzend Parteien zu ſtellen. Die Zahl der über den Parteien ſtehenden Deutſchen wird, ſo hoffen wir, und das iſt unſer Troſt, angeſichts bieſer Nie⸗ derlage, die wir uns wieder einmal ſelbſt zugefügt haben, gerade durch das Miterleben dieſes parteipolitiſchen Jam⸗ mers, eine weſentliche Zunahme erfahren. Die Sehnſucht, heraus zu kommen aus dieſer immer unerträglicher werden⸗ den Umſtrickung und Behinderung unſerer freien Entfaltung, wird immer übermächtlicher werben. Hoffen wir, daß ſie bald ſo ſtark werden möge, daß ſie aus der Mitte des deut⸗ ſchen Volkes heraus die Führerperfönlichkeiten her⸗ beizieht, deren wir ſo dringend bedürfen, wenn anders wir nicht ſelbſt das Zerſtörungswerk vollbringen wollen, das Unſere Feinde bisher vergeblich verſucht haben.. Hätten wir ſolche Führer au unſerer Spitze und in allen großen Parteien, dann hätte es nimmermehr in der jetzigen Schick⸗ ſalszeit der Nation zu einem ſolchen Auseinanderfall, zu einem ſolchen Scherbenhaufen kommen können. Und dann wäre es auch nicht möglich geweſen, daß ausgerechnet in die⸗ ſen Tagen, nachdem der ſo äußerſt verhängnisvolle Zwie⸗ ſpalt zwiſchen Bayern und Preußen kaum not⸗ dürftig überbrückt iſt, der preußiſche Miniſter des Innern nichts beſſeres zu tun weiß, als auf Grund eines Beſchluſſes des Reichskabinetts beim Staatsgerichtshof gegen Bayern Klage megen verfaſſungswidriger Titelverleihung anzu⸗ ſtrengen. H. A. Meiner, Die neue Reichsklage gegen Bayern Wie bereits kurz gemeldet, hat der Reichsminiſter des In⸗ nern, Severing, auf Grund eines Beſchluſſes des Reichs⸗ kabinetts beim Stagtsgerichtshof in Leipzig Klage gegen den Freiſtaat Bayern erhoben, mit dem Antrag, feſt⸗ zuſtellen, daß die Verleihung von Ghrentiteln, die die bayeriſche Regierung ſeit Jahren vornimmt, verfaſ⸗ ſungswidrig und deshalb ungültig ſei. Der Klage⸗ antrag hat, wie wir erfahren, folgenden Wortlaut: a„Die Verleihung von Ehrentiteln, wie ſte die bayeriſche Regierung ſeit Jahren zur Auszeichnung begmteter und nicht⸗ heamteter Perſonen vornimmt, iſt mit Artikel 109 der Reichs⸗ verfaſſung nicht vereinbar.“ Die Begründung zitiert den Abſatz 4 des Artikels 109 der Reichsverfaſſung, der lautet:„Titel dürfen nur verliehen werden, wenn ſie ein Amt oder einen Beruf bezeichnen“, und ſetzt auseinander, daß nach der Auffaſſung der Reichsregierung guf Grund dieſes Artikels Perſonenbezeichnungen vom Staate nur dann gegehen werden dürfen, wenn ſie eine Amtsbezeich⸗ nung oder Berufsbezeichnung darſtellen, daß aber die Ver⸗ leihung von Ehrentiteln perboten ſſt; Amtsbezeſchnun⸗ gen ſind ſolche Bezeichnungen, die von dem zuſtändigen Stgatsorgan für die jeweiligen Amtsinhaber geſchaffen ſind, Berufsbezeichnungen ſind ſolche Bezeichnungen, die Perſonen freier Berufe unter beſtimmten Vorausſetzungen zugeſtanden ind, wie Rechtsanwalt, Patentanwalt, Arzt, Meiſter uſw. Ehrentitel dagegen find ſolche Bezeichnungen, die Per⸗ ſonen im Einzelfalle zur Anerkennung beſonderer Verdienſte und zur Ehrung, d. h. zur Auszeichnung vor anderen Perſonen nom Staate verliehen werden. Weiter verweiſt die Begründung darauf, daß die bayriſche Regierung im Gegenfſatz zu der Auffaſfung der Reichs⸗ regierung, die auch von den meiſten deutſchen Län⸗ dern geteilt werde, nach Inkrafttreten der Reichsverfaſ⸗ fung in großem Umfang Ehrentitel an Beamte und Nicht⸗ hegmte verliehen habe, wie Geheimer Kommerzienrat, Landes⸗ gewerberat, Geheimer Sanitätsrat, Geheimer Dandesbaurat, Oekonomterat, Arbeitsrat, Geheimer Rat uff. Die bayrtiſche Regierung lege den Arttkel 109 im Gegenſatz zur Reichsregierung derart aus, daß ſie dem Eingangswort „Titel“ den Begriff„Ehrentitel“ unterlege und damit der Beſtimmung den Inhalt gebe, daß alle Bezeichnungen, die ſich ſprachlich auf ein Amt oder einen Beruf beziehen ließen, als Ehrentitel verliehen werden dürfen. Die Reichsregierung habe der bayeriſchen Regierung in früheren Jahren, beſonders im Jahre 1921, wiederholt ihre Auffaſſung mit⸗ geteilt. Die bayriſche Regierung ſei jedoch bei ihrer Auf⸗ faſſung und Praxis verblieben. Englands Repargtionsforderungen 8 London, 7. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die engliſche Delegation für die Reparationskonferenz, die heute nach Paris abreiſen wird, trat geſtern zu einer Vor⸗ beſprechung zuſammen. Die„Times“ deuten an, daß die engliſchen Sachverſtändigen an die Frage der deutſchen Zah⸗ lungsfähigkeit ohne vorgefſaßte Meinung herangehen würden. Das Blatt gibt ferner eine aufſchlußreiche Deutung des engliſchen Standpunktes bezw. des Balfour⸗Prinzips, an das ſich England in erſter Linie halten will. Auf den erſten Blick könne man annehmen, daß der britiſche Anteil an den Daweszahlungen zuſammen mit den Krlegsſchuldenzahlungen Frankreichs und Italiens im Laufe ber Jahre eine höhere jährliche Summe ergebe, als die Zahlungen Englands an die Vereinigten Staaten ausmachen. Es müſſe aber bedacht wer⸗ den, daß etwa 15 Prozent des britiſchen Anteils an die Do⸗ minien gehe, Dazu komme, daß England mit den Zahlungen an Amerika früher begonnen habe, als die regulären Ein⸗ künfte aus dem Dawesplan und dem Schuldenabkommen. Das engliſche Schatzamt ſei daher durchaus berechtigt, dieſe Faktoren in Betracht zu ziehen, wenn es die Beziehungen der Schulden und Reparationen nach dem Prinzip der Bal⸗ fournote aufſtellen wird. Vatikan und Qulrinal Rom, 7. Febr.(United Preß.] Die römiſche Frage iſt, wie Kardinal⸗Staatsſekretär Gaſparri heute vor dem diplomatiſchen Chor erklärte, nunmehr endgültig bei⸗ gelegt worden. Die Unterzeichnung des Abkommens wird am Sonntag im päpſtlichen Lateran⸗Palaſt erfolgen, Für die italieniſche Regierung wird Muſſolini, für den Vatikan Gaſparri den Vertrag unterzeichnen, Ein prinzipielles Uebereinkommen war, wie die United Preß erfährt, bereits am 14. Januar erzielt worden und iſt im ſogenannten„2. Protokoll“ niedergelegt worden. In dem zweiten Protokoll waren eine Reihe von Details, die im erſten Protokoll pom 6. Dezember keine Erledigung gefunden hatten, geregelt worden. Wie die United Preß weiter erfährt, find außer dem italieniſchen Kardinal beſonders die franzöſiſchen und ſpani⸗ ſchen Kardinäle für die Unterzeichnung des Vertrages ein⸗ getreten. In den letzten Tagen war der Vatikan noch im Hinblick auf die Möglichkeit eines Regierungswechſels in Italien mit der Forderung einer internationalen Garantie für die neuen Rechte des Hefligen Stuhles her⸗ vorgetreten. Dieſe Forderung, die von Muſſolini entſchieden abgelehnt wurde, hat der Vakikan darauf fallen laſſen. Das Lodesurteil gegen Obregons Mörder Mexiko City, 7. Fehr,(United Preß.) Das üher To⸗ ralde Leon, den Mörber Obregons, verhängte Todesurteil iſt von dem oberſten Gerichtshof beſtätigt worden, Die Be⸗ ſtätigung erfolgte nach einer 12 Stunden währenden Beratung über die Frage, ob das Verbrechen Torals als ein politiſches angeſehen werden könne, in welchem Falle nach der mexika⸗ niſchen Verfaſſung ein Todesurteil nicht hätte gefällt werden dürfen. Das Ergebnis der Beratung war jedoch, daß die Tat Torals als gewöhnliches Verbrechen zu klaſſi⸗ fizteren ſei. Dementſprechend wurde das Erſuchen der Ver⸗ teidigung das Todesurteil aufzuheben, abgelehnt. Das Schickſal des Attentäters hängt nunmehr vom Prä⸗ ſtdenten Portes Gil ab, der darüber zu entſcheiden haben wird, ob Toral ſeine Tat mit dem Tode oder mit lebens⸗ länglicher Gefängnisſtrafe büßen ſoll. Gabriele Reuter In ihrem 70. Geburtstag am 8. Februar Von u. Marcellus⸗Berlin Sie kommt aus Alexandrien, iſt in einem kleinen, weißen Haus am Mehmudige⸗Kanal geboren und verbringt ihr erſtes Lebensjahr in Kairo]!— Als ſie ihre Anfangsromane— ſie ſpielen ſich in Argentinien und natürlich in Aegypten ab veröffentlicht, nimmt die Welt ebenſo wenig Notiz von ihr, als bei Publikation der„Olympig“, Mit Skeptizismus be⸗ trachtet der Schriftſteller den wachen Geiſt einer Frau, die noch ſeeliſche Bekenntniſſe verkrampft in ſich verſchloſſen hält, die Allgemeingültiges ausſpricht und mit der eigenen Er⸗ lebniskurve ſcheinbar noch nicht abgeſchloſſen hat. Es kann eine Romanſchreiberin werden, wie tauſend ungualifizierte, Immerhin iſt ein weſentlicher Entwicklungsgang vorgezeichnet. 1895 erſcheint ihr Roman„Aus guter Familie“. Ein für die damalige Zeit unerhört revoltierendes Frauenbuch, das ihr ſofort die Brandmarke„Frauenrechtlerin“ einbringt, Es iſt aber im tiefſten Grundzug ſeines Weſens gar kein kampf⸗ freundliches Buch, ſondern einzig und allein eine Schilderung der Frau, des Mädchens von damals und eine Vorausahnung ihrer geſellſchaftlichen Reform. Wenn Agathe Heidling, die Tochter eines Regſerungsrates, zur Konfirmation ein Büch⸗ lein in Goldſchnitt„Das Weib als Jungfrau, Gattin und⸗ Mutter“ geſchenkt bekommt und ein verſumpfter Vetter ihr Fanſtößige“ Gedichte von Herwegh auf den Gabentiſch legt, die aber ſchleunigſt gegen das Gedichtbändchen„Fromme Minne“ eingetauſcht werden, ſo iſt das eine herzhafte Parodie auf den Familiengeiſt des 10. Jahrhunderts. Daneben aber auch eine getreue Empfindungsſchilderung„in Ausrufezeichen“. Was will ſie weiter als die Abkehr von dieſer verſpießten Mofpalitätsallüre, als die Umorganifierung dieſer Jungfräu⸗ lichkeitsvertrottelung, als die Umſtellung des famillären Scheinheiligkeitstaumels! Und dieſes Kind, das nach den garmloſen Enttäuſchungen der Bal ahre, einer verſchwom⸗ nenen Schwärmerei, teilhaben möchte am Lebensereignis, das geiſtig ſo vorgerückt iſt, daß es ſich auch für bie ſogialen, Hbuolttiſchen und religiöſen Aufgaben ſeiner Außenwelt inter⸗ degſiert wird wie eine Weibhauspflange gehütet und vor Fehl⸗ ritten bewahrt. Es barf nicht mitkämpfen, darf kein ſelß⸗ meiner Jugend, in beſcheldene aber rührige Herztöne. Der dieman„Benebleta“(ite) greift nach einmal in zie poflil begnügen. Und ſo bleibt Agathe Heidling der junge Spürgeiſt, dem die Kräfte mehr und mehr entzogen werden auf ſich ſelbſt zu ſtellen. Leidenſchaftliche Ahenteuer, die ſte erſehnt, treten nicht an ſie heran. Sie verkümmert ſeeliſch, auch körperlich. Ein Menſch von Zurückhaltung ſteht da, der zuletzt noch ein⸗ mal für all das Ungenoſſene einen Wahnſinnsausbruch erlebt, dann aber als ſanftes, reſigniertes Quodlibet ein Scheindaſein zu Ende geht, a Waß ehedem Vorahnung für die Schriftſtellerin war, iſt jetzt Erkenntnis geworden. Und wiederum aus der Erkenntnis heraus formt ſie ihre Bekenntniſſe. Die nun folgenden Ro⸗ manreihen ſind mehr oder weniger alles Bekenntniſſe, Aber darin, daß dieſe um die Jahrhundertwende, da das Geſell⸗ ſchaftsleben noch im Beklommenheltsduſel perharrte, von einer Perſönlichkeit rückhaltlos ausgeſprochen und zur öffent⸗ lichen Diskuſſion geſtellt wurden, gerade darin liegt die Größe und der Wert des Werkes Gabriele Reuters. Und wie dies einzigartige Buch nicht aus der einſeitigen Tendenz für eine gewiſſe Klaſſe und gegen einen beſtimmten„Kaſtengeiſt“ aus ſich herausgewachſen iſt, ſo auch der Roman„Frau Bürgelin und ihre Söhne“(1899). Die Frau von„heute“ erblickt ſich aher dann ſchon auf einer höheren Erlebnisſtufe in dem nächſten Buch„Ellen von der Weiden“(1900), Es könnte guch die„verfehlte Ehe“ heißen. Denn die junge Frau eines Klinikers, die hier wahre Liebe zu einem anderen faßt und ſich von ihrem Gatten trennt, bil⸗ det gewiſſermaßen einen markanten Auftakt zum Eheſchei⸗ dungsproblem des 20. Jahrhunderts. Es ſteht bei Gabriele Reuter nicht umſonſt mitten auf der Jahrhundertſchwelle, von der ſie auch ihre verfehlte Ehelage aus überblickt und ver⸗ beſſert.„Liſelotte von Reckling“(1903),„Der Amerikaner“ (1906) und das„Buch für junge Mädchen“(190g) begrenzen dieſe ungemein aufſchlußreiche Entwicklungsetappe, Dann folgen die Bücher der Reife„Frühlingstaumel“ (1912),„Liebe und Stimmrecht“(1914), ein Werk, das ſich mit ſogialpolitiſchen Dingen aus einanderſetzt,„Jugend eines Idea⸗ liſten“(1917, Novellenbände und ein reizendes Märchenluſt⸗ inkel„Das böſe Prinzchen“. f Ihren eigenen Werdegang kleidet dann Gabrieſe Reufer in dem Buch„Vom Kind zum Menſchen“, eine Geſchichle mußten ſich in ärztliche Behandlung begeben. ſtändiger Menſch werden. Es muß ſich mit den Vorerlebniſſen Strafantrag im Immertren“⸗Prozeß — Berlin, 7. Febr. Der Stgatsanwalt beantragte beute mittag gegen den Hauptangeklagten Leib, der ſich des ſchwe⸗ ren Landfriedensbruchs und Begehung von Gewalttätigkeiten ſchuldig gemacht habe und den man unter Umſtänden ſogar als Rädelsführer bezeichnen könne, mit Rückſicht auf ſeine Vorſtrafen eine Gefängnisſtraſe von einem Jahr ſechs Monaten und fünf Jahren Ehrverluſt. Er beantragte ferner gegen die Angeklagten Piatrgak und Laß wegen einfachen Hausfriedensbruchs ſe ſechs Mo⸗ nate Gefängnis, gegen den Angeklagten Franke fünf] Monate, gegen den Angeklagten Schulz vier Monate und gegen ben Angeklagten Höhne mit Rückſicht auf ſeine Jugend vier Wochen Gefänguts, die burch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten ſollen. Für die bret übrigen Angeklagten beantragt der Staatsanwalt Frei⸗ ſprechung. Blutige Straßenkämpfe in Vombay 8 London, 7. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Die Unruhen in Bombay haben ſich weiter ausgedehnt. Die Zahl der Toten iſt aufdrelßig geſtiegen, während ſich 200 Perſonen in den Hoſpitälern befinden und viele Hundert Ver⸗ letzte ſich in ihre Häuſer zurückgezogen haben. Tauſende von aufgeregten Arbeitern durchzogen auch geſtern die Stadt und griffen einzelne Pathanen an, die in den melſten Fällen geſtei⸗ nigt oder gelyncht wurden. Die Pathanen gingen ſpäter an verſchiedenen Stellen zum Gegenangriff vor. Viele der Getöteten und Verletzten ſind Hindus, die dieſen Gegenangrif⸗ fen zum Opfer gefallen ſind. Die Haltung der Menge machte geſtern die Mobiliſierung von Milftär notwendig, An drei verſchiedenen Stellen eröffneten die Truppen das Feuer auf die Menge, nachdem Schreckſchüſſe ohne Erfolg geblteben waren. i Letzte Meldungen Bierfacher Mord a Berlin, 7. Febr.[Von unſerem Berliner Büro.] In dem Dorſe Ratzen in der Niederlauſitz wurde der Ge⸗ meindevorſteher Wittenhas und ſeine Frau er⸗ mordet. Die Tochter des Ehepaares fand man in der Futterkammer tot auf und die Schwägerin wurde als Leiche in der Küche entdeckt. Der 17 Jahre alte Kuecht, der gleichfalls im Hauſe wohnte, iſt verſchwunden. 25 Das Verbrechen, anſcheinend ein Rau bmord, ſſt wahr⸗ ſcheinlich ſchon im Laufe des Montags verübt worden. Ver⸗ dächtig iſt der 17 jährige Knecht. Durch das Vieh, das vor Hunger ſich von den Ketten losriß und die Türe zerbrach, wurde erſt die Aufmerkſamkeit auf das Verbrechen gelenkt. Von einer Ehrenſalve zerfetzt Paris, 7. Febr.(Von unſerem Parlſer Vertreter.] Aus Madrid wird berichtet: Nach der ſpaniſchen Hofſitte wird jedesmal nach dem Tode eines Mitgliedes der königlichen Familie durch eine Artillerieabteilung ein Salut von 21 Kanonenſchüſſen abgegeben. Bel der Ehrenſalve dis geſtern für die verſtorbene Mutter Alfons XIII. abgegeben wurde, ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, Die Kanonen waren in einer Straße bei der Artillerſekaſerne aufgeſtellt. In dem Augenblick, als das erſte Geſchütz entladen werden ſollle, ging ein aHlähkiger Mann vorüber. Die Pulyerladung ſchtenberte den Unglücklichen mehrere Meter weit fort und zerfetzte ihn. Gasvergiftung V Paris, 7. Febr.,(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Arſenal von Toulon ereignete ſich geſterag bei der Her⸗ ſtellung von Torpedos ein ſchwerer Unglücksfall. Einige Ar⸗ beiter waren an einem Behälter beſchäftigt, der eine zur Ent⸗ wicklung von Giftgas beſtimmte Flüſſigkeit enthielt. Plötz⸗ lich explodierte dieſes Reſervoſr und die Giftgaſe ver⸗ breiteten ſich über die ganze Werkſtatt, Ein Arbeiter ſtarb nach kurzer Zeit an Vergiftung, zwei andere wurden in ern⸗ ſtem Zuſtand ins Hoſpital gebracht. Faſt sämtliche Perſonen, die ſich in der Werkſtatt zur Zeit der Exploſion aufhielten, ſchen Ereigniſſe hinein und ſpiegelt Krieg und Reyolution. In ihrem jüngſten Werk„Töchler“(1926) bekennt ſich die Künſtlerin abermals zur lebensbeſahenden Jugend unſeres Tage und ſtellt ſich mit der Mutter ihres Ramans, dem emodernſten“ und kühnen Frauenſproß einer Gegenwart freudeſchürend entgegen. Hier wie in den früheren Büchern kreten alle Vorzüge und Schwächen der Dichterin klar, her⸗ vor: eine überragende Frauenperſönlichkeit weiß abgeklärte und aufwühlende Frauenſchickſale zu geſtalten. Nie kegt ſich in ihr die Kampfſtimmung gegen den Mann. Im Gegenteil: zu den glücklichſten und ſchärfſten Geſtalten ihrer Romane zählen die Männer. Für den Frauentyp ſucht ſie ſich gern weichlich, ſchwärmeriſche Menſchen. Ihre Liebe gehört weni⸗ ger den feiſten weiblichen Kampfnaturen, als den Schüch⸗ ternen, Indem ſie die Frau von heute als ein Ideal der Sehnſucht realiſiert, bekennt ſie ihre künſtleriſche Schwäche. Ihr Gefühlsüberſchwang treibt ſie bei aller Uebermoral zur Romantik. In einem ihrer zwingendſten Romane, dem „Tränenhaus“, hat Gabriele Reuter pfelleicht ihr auſſchluß⸗ reichſtes Bekenntnis und zum Teil auch ihr Mißverſtändnis zur„heutigen“ Frauenwelt niedergelegt: „Die Frau von heute, wie die Kunſt ſie in ihrer typiſchen Weſensart zu erfaſſen ſucht, iſt eine Geſtalt der Sehnſucht geworden, Sie trauert weder, noch genſeßt ſie— ihre ranken, ſchlanken Glieder dehnen ſich nach etwas Unendlichem; die Linien ihres Profils bedeuten ein Lechzen nach dem Unaus⸗ ſprechlichen, ihre Augen ſuchen das Ueberſinnliche hinter den Dingen dieſes Staubes. Ihre Hände— müde und doch ver⸗ langend geöffnet— taſten unſicher nach Koſtbarkeiten und Früchten des Wiſſens, die nur ihren Träumen ſichtbar, über ihnen in blauen Lüften zu ſchweben ſcheinen— ihre Füße berühren nur noch flüchtig dieſen Boden und ſtreben nach unbekannten Fernen, wo in dunklen Tiefen bie Erkenntniſſe des Lebens ruhen, zu denen nur bisher der Mann den Schklüſſel beſaß. Genügt der ſtolzen, unzufriedenen Frau unſerer Gegenwart noch eine Herrſchaft über die Sinne des Mannes, den ſie liebt? Einer myſtiſchen Vereinigung der Seelen und der Geiſter ſtrebt ſie, von dunklem Dragge ge⸗ trieben entgegen. Und doch ahnt ſie— eine neue pa ſchön, daß das Koſten pon jener lockenden Frucht der Er⸗ kenntnis ſie für eis gus dem Paradieſe ihrer Tugend eu alles ſelig blinden Glücks vertreihen wird.“ a 8 e e eee barometer abgeleſen. Donnerstag, den 7. Februar 1929 Nene Madabeimer Reiten kubend⸗ Ausgabe) 885 . Seite. Nr. 64 Das Geheimnis der„Englischen Hülle Aus den Mannheimer Wetterſtationen— Wettervorherſagen und Flugſicherung Das„Geheimnis“ der„Engliſchen Hütte“ Eriminaliſtiſch, wie ſich vielleicht der Leſer bei der Ueberſchrift vorſtellen mag: Immerhin, Spürnaſen müſſen auch die Männer haben, die ſie betrauen. Freilich ſtellen ſie keinem menſchlichen Verbrecher nach. Doch beobachten ſie einen viel unſicheren Geſellen und ſuchen mit den raffinierteſten In⸗ ſtrumenten hinter ſeine Schliche zu kommen: das Wetter! Und eins der wichtigſten und modernſten Werkzeuge dafür iſt die„Engliſche Hütte“. So neuzeitlich, daß die amtliche Wetterſtation in Mannheim ſie noch garnicht beſitzt. Nur einige größere Stationen in Baden haben ſie; auch die„Flug⸗ wetterhilfsſtelle“ auf dem Mannheimer Flugplatz hat ihre Thermometer in einer„Engliſchen Hütte“ untergebracht. Denn das iſt, für den Laien wenigſtens, das ganze Geheim⸗ nis. Die„Engliſche Hütte“ iſt ein etwas erhöht angebrachtes Häuschen, das in ſich meiſt vier Thermometer birgt.— Warum vier, warum genügt nicht eins? Ja, hier muß freilich vielmehr feſtgeſtellt werden als nur die augen⸗ blickliche Lufttemperatur. Da ſind einmal das Maximal⸗ und das Mintimalthermometer, dann das„trockene“ und das „feuchte“ Thermometer. Das feuchte verwundert den Laien begreiflicherweiſe am meiſten. Hier iſt die Queckſilberkugel mit einem feuchten Lappen umgeben. Durch die Verdun⸗ ſtungskälte weiſt dieſes Thermometer alſo immer einen etwas tieferen Stand auf als das trockene. Und an einer Tabelle kann man aus dem Unterſchied beider Meßeinrichtungen den Feuchtigkeitsgehalt und den„Dampfdruck“ der Luft ableſen. Das Ganze iſt in einem luftigen, aber doch gegen fremde Ein⸗ flüſſe möglich geſchützten Behälter untergebracht. Am beſten dazu iſt eben die„Engliſche Hütte“ mit ihren jalouſteartig geöffneten Wänden geeignet. Aber, wie geſagt, die Wette r⸗ ſtation an der Mühlauſchleuſe, die der badiſchen Jandeswetterwarte in Karlsruhe unterſtellt iſt, beſitzt dieſe Einrichtung noch nicht. Trotzdem ſind ihre Thermometer natürlich ſo untergebracht, daß Beeinfluſſungen möglichſt ausgeſchloſſen ſind. Außerdem befindet ſich die gleiche Anlage an der Nord⸗ und an der Oſtſeite des Hauſes, damit Störun⸗ gen durch Sonenbeſtrahlung ebenfalls ausgeglichen werden können. In regelmäßigen Abſtänden werden nun die vier— oder acht— Thermometer abgeleſen. Zu Stunden, die dem Laien zuerſt einiges Staunen bereiten: nämlich ausgerechnet um 7,26, 14,26 und 21,26 Uhr. Man kann ſich nämlich bei den meteorologiſchen Feſtſtellungen nicht nach unſerer normalen mitteleuropäiſchen Zeit richten, die eigentlich nur für die Orte auf dem 15. Längengrade genau dem Sonnenſtand entſprechen. Wir liegen ein ganz Teil weiter weſtlich— der 15. Grad geht durch Stargard und Görlitz— bekommen alſo die Strahlen der Sonne ſpäter. Das macht in Karlsruhe genau 26 Minu⸗ ten aus und die Karlsruher Ortszeit gilt auch für uns. Neben der Temperatur ſpielt der Luftdruck iſt nicht ſo eine wichtige Rolle, ja für die Wetterprognoſen iſt er noch weſentlicher. Er wird an dem großen Queckſilber⸗ Da natürlich neben dem Luftdruck auch die Temperatur auf das Queckſilber einwirkt, muß ſie zur Ausſchaltung von Fehlerquellen noch mit einem beſon⸗ deren Thermometer feſtgeſtellt werden. Damit ſind die eigent⸗ lichen Meſſungen beendet. Bei Niederſchlägen tritt noch der Regenmeſſer in Tätigkeit, mit dem genau die Menge des Niederſchlages feſtgeſtellt werden kann. Schnee muß, um richtig beurteilt werden zu können, getaut werden. Der weitere Teil der Arbeit iſt weniger mechaniſch und erfordert eine gehörige Portion Erfahrung und Urteilsfähig⸗ eit vom Beamten. Das ſind die Feſtſtellungen über Wind und Wolken Für den Wind gibt es ein bewährtes Hilfsmittel. Das iſt die ſogenannte Beaufortſche Skala. Sie iſt nach alten ſeemänniſchen Erfahrungen für den Gebrauch auf dem Feſt⸗ lande zurecht geſtutzt worden. Da kann man nach einiger Uebung die Windſtärke nach 12 Stufen abſchätzen, indem man die Bewegungen der Zweige, die Formen des Rauches und ähnliche Auswirkungen des Windes beachtet. Bald be⸗ kommt man eine erhebliche Sicherheit im Abſchätzen Auf dieſe Weiſe wurde in den meiſten badiſchen Wetterſtationen die Windſtärken gemeſſen. Nur wenige beſitzen wie die Flug⸗ wetterhilfsſtelle einen Böenſchreiber, eine ſinnreiche Einrichtung, die auf einem langſam abrollenden Papierſtreifen genau die Abweichungen der Windrichtung und die Wind⸗ ſtärke verzeichnet. Auch die Bewölkung wird geſchätzt. Dazu gibt es eine Tabelle mit farbigen Wolkenbildern, nach denen der Beobachter ziemlich genau die Wolkenart und da⸗ mit ihre Höhe ableſen kann. Dazu kommt die ja leicht feſtzu⸗ ſtellende Richtung, in der die Wolken ziehen. In ähnlicher Weiſe werden Dunſt und Nebel geſchätzt und alles wird dann ſorgſam in einem Büchlein eingetragen. Auf dem Flugplatze wird dagegen ſtündlich das Wetter abgeleſen und auf dem beſonderen Flugkabel nach Frankfurt als der nächſten größeren Station gemeldet. Von dort aus werden dieſe Ergebniſſe zum Teil unmittelbar für die ſtarten⸗ den Flugzeuge, oder auch bei den ſogenannten F..⸗Maſchi⸗ nen, die eigene Rundfunkanlagen beſitzen, zur Mitteilung an vorüberfliegende Apparate verwendet. Außerdem werden ſie an die deutſche Zentralſtelle funkentlegraphiſch gemeldet, den „Höhenwetterdienſt“ in Lindenberg(Kreis Beeskow) in der Mark Brandenburg. Von dort werden dieſe Meldun⸗ gen nochmals verarbeitet und als einheitlicher Wetterbericht „An Alle“ gefunkt. So oft brauchen die Wetterſtationen, die zur Badiſchen Landeswetterwarte gehören, ihre Meldungen nicht durchzugeben. Im allgemeinen genügt ein täglicher Bericht. Und ſelbſt dafür kommen nicht alle Stationen in Betracht, ſondern nur die täglich an der erſten Stelle der amtlichen Wetternachrichten auch in der Zeitung mitgeteilten neun Wetterſtellen. Obgleich die von Bauoberinſpektor Klank betraute 5 5 Maunheimer Warte auch eine Station erſter Ordnung iſt, giht ſie ihre Ergebniſſe nur monatlich nach Karlsruhe, weil in der Nähe das Obſervatorium Königsſtuhl liegt und Karlsruhe ſelbſt auch nicht ſehr weit entfernt iſt. Die monatlichen Berichte ent⸗ halten nicht alle täglichen Eintragungen, ſondern dieſe ſind bereits in einer umfangreichen Tabelle verarbeitet Vor allem kommt es für die größeren meteorologiſchen Berech⸗ nungen auf die„Monatsmittel“ an, auf die Durch⸗ ſchnittsergebniſſeder einzelnen Monate.. Zwiſchen den beiden Stationen in Mannheim beſteht nur ein mittelbarer Zuſammenhang, da ihre Zwecke ja ganz ver⸗ ſchieben ſind. Nur iſt der Flugwetterwart von der Badiſchen Landeswetterwarte als ſeinem Arbeitgeber angeſtellt. Seine Aufträge erhält er allein von der Frankfurter Flugwetter⸗ warte. Und für den Flugwetterdienſt iſt die Landeswetter⸗ warte auch nur mittelbar tätig, in dem ſie dieſem die be⸗ kannten Wetterkarten zuſtellt, die durch ſorgſame Kom⸗ bination aus den Ergebniſſen der inländiſchen Landeswetter⸗ warten und der ausländiſchen Stationen entſtehen. In Mannheim geht die Trennung ſogar ſo weit, daß gelegentlich Abweichungen in den feſtgeſtellten Temperaturen vorkommen. Das iſt garnicht ſo verwunderlich, wie es auf den erſten Blick ſcheint. Denn die amtliche badiſche Wetter⸗ ſtelle iſt faſt ganz von Waſſer umgeben, das bekanntlich immer ausgleichend auf die Wärmeſchwenkungen einwirkt. Außer⸗ dem liegt ſie geſchützt innerhalb der Häuſer. Die Flugwetter⸗ hilfsſtelle dagegen iſt vielmehr plötzlichen Abkühlungen und auch Erwärmungen ausgeſetzt. Wenn die„Neue Mannheimer Zeitung“ Temperaturen veröffentlicht, ſo gibt ſie die Ergeb⸗ niſſe der amtlichen Station wieder. Daß gelegentlich andere Zeitungen auch andere Temperaturen mitteilen, iſt darauf zurückzuführen, daß ſie ſich an die Flugwetterhilfsſtelle wenden. th. * Reiſeverkehr am Faſtnachtmontag. Am 11. Februar iſt aus Anlaß des Roſenmontagzuges in Mainz aller Voraus⸗ ſicht nach ein außergewöhnlich ſtarker Verkehr nach Mainz zu erwarten. Wenn auch die Reichsbahndirektion Mainz alle Anordnungen trifft, die eine glatte Abwicklung des Verkehrs gewährleiſten, liegt es dennoch im Inteteſſe der Reiſenden, wenn ſie nicht nur Fahrkarten nach Mainz ein bis zwei Tage vorher löſen, ſondern mit den Fahrkarten für die Hinfahrt nach Mainz Hbf., Mainz Süd oder Mainz⸗Kaſtel auch gleich Fahrkarten(Doppelkarten) für die Rückfahrt verlangen. Städtiſche Nachrichten Ausſtellung der Rheinbrückenentwürfe Die Entwürfe für die neue Rheinbrücke Mannheim⸗ Ludwigshafen ſind nun auch in Mannheim zu ſehen. Die Ausſtellung, die in der Kunſthalkre ſtattſindet, wurde heute vormittäg der Oefſentlichkeit ohne beſondere Feierlichkeiten und Anfprachen übergeben. Stadtbaudirektor Elſäſſer führte bei der Eröffnung die Vertreter der Preſſe durch die Reihe der 188 Entwürfe, die zum Preisausſchreiben eingegan⸗ gen ſind. Wir haben bereits gelegentlich der Ausſtellung in Ludwigshafen eingehend darüber berichtet. Es ſei nur noch hervorgehoben, daß in Mannheim die gleiche Verteilung ge⸗ wählt würde wie in Ludwigshafen. Während in Berlin die Entwürfe nämlich nur nach der zufälligen Zifſer engeordnet wurden, mit der ſie gekennzeichnet waren, hatte man in Lud⸗ wigshaſen eine fachliche Anordnung gewählt. Je nach den Gründlagen, die techniſch für das Projekt weſentlich ſind, wurden die Entwürfe in Gruppen zuſammengefaßt. In jeder einzelnen Gruppe wurden die Entwürfe ſo angeord⸗ net, daß die mit einem Preiſe ausgezeichneten an erſter Stelle ſtehen, dann die in engere Wahl gezogenen folgen und ſo fort, bis zuletzt die vom Preisgericht als erſte ausgeſchiedenen ge⸗ zeigt werden. Auf dieſe Weiſe haben auch die techniſch nicht vorgebildeten Beſucher die Möglichkeit zu einem organiſchen Ueberblick, Zudem wird ihnen der Rundgang durch ange⸗ hängte Pfeile noch erleichtert. Wie ſchon in Ludwigshafen wird die Ausſtellung auch in Mannheim reges Intereſſe finden. Bereits liegen zahlreiche Anmeldungen von techniſchen Vereinen u. a. für größere Füh⸗ rungen vor. Auch die Studierenden der benachbarten Tech⸗ niſchen Hochſchulen werden mit ihren Profeſſoren 3 8 Aus⸗ ſtellung beſuchen. Eine größere Kundgebung für den Brückenbau wird am Sonntag, 17. Februar, ſtattfinden. Einer der bekann⸗ teſten deutſchen Brückenbauſpezialiſten, der auch mit mehreren Entwürfen an dem Preisausſchreiben teilnahm, Profeſſor Dr. Gaber⸗ Karlsruhe, wird auf Veranlaſſung der Techniſchen Fachvereine einen Vortrag halten. Bet dieſer Gelegenheit werden Oberbürgermeiſter Dr. Heimerſch und der Präſi⸗ dent der Handelskammer Lenel vor einer größeren Oeffent⸗ lichkeit ſich für einen baldigen Bau der Rheinbrücke einſetzen, der für die beiden Städte und die an ſie angrenzenden Ge⸗ biete eine dringende Notwendigkeit iſt. Die Ausſtellung ſelbſt iſt bis zum 20. Februar geöffnet. Techniſche Vereine Mann⸗ heims werden auch dem Nichttechniker durch Sonderführungen das Verſtändnis der mannigfachen Entwürfe erleichtern. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß 14 Entwürfe von Mann⸗ heimer Architekten und Firmen hergeſtellt worden ſind. th. * * Lebensmüde. Im Laufe des geſtrigen Vormittags tran⸗ ken eine 24 Jahre alte Frau und eine 21 Jahre alte Haus⸗ angeſtellte in ihrer Wohnung giftige Flüſſigketten. In dem einen Fall ſollen Famtlienſtreitigkeiten, im andern Lie⸗ beskummer den Grund zur Tat bilden. Die beiden Lebens⸗ müden fanden Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * Schwerer Unfall beim Rodeln. Geſtern nachmittag er⸗ litt ein 13 Jahre alter Schüler, der beim Rodeln im Schloß⸗ garten gegen einen Baum fuhr, einen Schädelbruch. Der Verunglückte wurde von einem vorbeifahrenden Perſonen⸗ kraftwagen nach dem Diakontſſenkrankenhaus verbracht. * Angefahren Ein 14fähriger Junge, der heute vormittag im Luiſenring ſeinen kleinen Handwagen an einem Laſtauto aus Schifferſtadt angehängt hatte und ſich dazu noch auf den kleinen Wagen ſetzte, wurde heruntergeſchleudert und von einem Privatauto, das mit aller Macht bremſte, angefahren. Der Junge wurde ſo ſchwer an der linken Geſichtsſeite und am linken Handgelenk verletzt, daß er ohnmächtig wurde. Infolge dieſes Vorfalles verlor eine Radfahrerin die Herr⸗ ſchaft über ihr Rad, ſtürzte und erlttte eine erhebliche Kopfwunde. Paſſanten nahmen ſich der Verletzten an. * Armbruch durch Ausrutſchen. Ein 17 Jahre alter Kauf⸗ mann, der auf dem Gehweg der Hafenſtraße aus rutſchte, brach ſich den linken Oberarm. Der Verunglückte fand Auf⸗ nahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. * Zeugen geſucht. Am Abend des 1. Dezbr. 28, gegen 10 Uhr, iſt ein Herr, der ein Kind an der Hand führte, am Hotel Royal vorbeigegangen und hat beobachtet, wie ein Paſſant das Bein gebrochen hat. Der Zeuge wird gebeten, ſeine Anſchrift der Kriminalpolizei mitzuteilen. Verein für Volksbildung Zweckmäßige Arbeitsgeſtaltung Es war ganz gut, daß der zweite Vortragende zu dieſem Thema, Nervenarzt Dr. Ludwig Mann, geſtern abend hatte abſagen müſſen. Die Zeit wäre auch bei Kürzung des Licht⸗ bilderteils für ihn zu beſchränkt und die Aufmerkſamkeit der Zuhörer zu abgeſpannt geweſen. Eine zweckmäßige Arbeits⸗ geſtaltung in den Darbietungen des Vereins darf der Zu⸗ hörerſchaft, die doch faſt durchweg berufstätig iſt, an einem Vortragsabend höchſtens ein und eine halbe Stunde geiſtige Anſpannung zumuten. Was darüber iſt, führt die Ermüdungs⸗ kurve ſteil in die Höhe. Privatdozent Dr. yſinski von der hieſigen Handels⸗ hochſchule behandelte ſeinen Gegenſtand mit klarer, leichtver⸗ ſtändlicher Sprache, vermied in dankenswe ter Weiſe die be⸗ liebten Fremdwörter und hat durch die ruhige Sachlichkeit ſicher erreicht, daß ſo mahcher hier ein bisher mehr vom Hörenſagen be kanntes Wiſſensgebiet kennen lernte in ſeiner ganzen und vielverzweigten Weitſchichtigkeit. Der Anfang der Induſtrialiſierung hatte geglaubt, Arbeit zweckentſprechend und nutzbringend am beſten geſtalten zu können durch die Erfindung von Maſchinen, welche menſch⸗ liche Muskelarbeit erſetzen. 0 vorigen Jahrhunderts kam der Amerikaner Taylor auf den Gedanken, auch die Muskelbewegungen des Menſchen, mit denen er eine Leiſtung vollbringt, einer nachprüfenden Berech⸗ nung zu unterwerfen. Er zerlegte zuſammengeſetzte Arbeits⸗ vorgänge in ihre Elemente, erprobte z. B. beim Schaufeln die beſte Geräteform und Körperhaltung ſowie die günſtigſte Menge und erreichte ſo unter ſteter Beobachtung der Arbeits⸗ zeiten eine höchſte Tagesleiſtung, die das Dreieinhalbfache der früheren betrug. Dazu führte er ein beſonderes Lohnſyſtem ein, das für dieſe Höchſtleiſtung Zuſchläge von 60 Prozent enthielt. Mit ſolchen Unterſuchungen halte Taylor den Grund zu einer wiſſenſchaftlichen Betriebsführung gelegt, hatte aller⸗ dings die Rückſicht auf die Erhaltung der Arbeitskraft beſeite gelaſſen.— Hier ſetzten zwei Jahrzehnte nach ihm die Phy⸗ ſtologen ein mit der Unterſuchung des Stoff⸗ und Kräftoum⸗ durchführte. die Erſt in den ſiebziger Jahren des ſchine gleichgeſetzt, welche in der Nahrung Brennſtoff zu ſich nimmt, der mit dem aufgenommenen Sauerſtoff verbrannt wird. Das Ergebnis der Verbrennung iſt Kohlengas als Ausſcheidung. Wenn man alſo den Verbrauch an Sauerſtoff und die Ausſcheidung von Kohlenſtoff mißt und mit den ent⸗ ſprechenden Mengen des ruhenden Körpers vergleicht, ſo hat man den Aufwand an Energie, der für eine Arbeit notwendig war, d. h. den Wirkungsgrad. Auf dieſe Weiſe werden Be⸗ wegungseinheiten wie Gehen, Treten, Heben, Beugen unter⸗ ſucht und die zweckmäßigſten Formen rechneriſch feſtgelegt. Alles Arbeiten unterliegt einer rein mathematiſchen Geſetz⸗ lichkeit und damit dem Geſetz von der Erhaltung der Energie, genau ſo wie die tote Materie. Schön viele zweckmäßigere Arbeitsformen gegenüber den früheren wurden dadurch feſt⸗ gelegt wie im Verhältnis des Hebels zur Kurbel, des Tem⸗ pos, des Rhythmus, der Anpaſſung des Muskels an die Ar⸗ beit, der Einförmigkeit und Stetigkeit. t Ein Jahrzehnt ſpäter gefellte ſich zur denen noch die pſychologiſche Unterſuchung, welche die Arbeit als einen keiten der menſchlichen Seele. Der Deutſch⸗Amerikaner Münſterberg erforſchte als erſter die Erkennung der ſee⸗ liſchen Fähigkeiten und ihre Ausleſe und Verwertung für die Wirlſchaft. eignung und der Berufsberatung ſchon ſehr ausgedehnt, und auch hier in Mannheim hat man im letzten Jahre, ſchon 2000 junge Leute unterſucht. Derartige Unterſuchungen führten auch zur beſſeren und zweckmäßigeren Ausgeſtaltung und da⸗ mit zur Verkürzung der Lernzeit, die z. B. bei Straßenbahn⸗ führern durch ſolche Maßnahmen auf die Hälfte herabgeſetzt werden konnte. Die Forſcher gingen auch den ſeeliſchen Ur⸗ ſachen der Unglücksfälle nach und konnten für deren Ver⸗ hütung Ratſchläge geben. Das Beſtreben, an Kraft zu ſparen und die Arbeitsleiſtung zu erhöhen, griff auf die ganze Wirkſchaftsorguniſakion über und führte hier zu einer Vereinheitlichung zunächſt der ein⸗ zelnen Teile der Werkzeuge, alſo zur Normaliſterung. ſeeliſchen Vorgang betrachtete, der ſeinen Grund hat in Fähig⸗ Heute iſt das Gebiet der Prüfungen für Berufs⸗ nehmen bringt nur einen Typ heraus und alle Typen der verſchiedenen Unternehmungen werden einer Verkaufs⸗ organiſation zugeführt. Man hat alſo die vollkommene Spe⸗ ztaliſierung der Betriebe durchgeführt, damit Erſparung von Kraft und Geld erreicht bei beſtmöglicher Ausgeſtaltung der Arbeit. Dieſen Erfolg herbeizuführen, iſt die Aufgabe der Wiſſenſchaft von der zweckmäßigen Arbeitsgeſtaltung. Eine Reihe von Lichtbildern ergänzte durch Bilder von Arbeitsvorgängen und durch graphiſche Darſtellungen die mündlichen Ausführungen in glücklicher Weiſe. Der Vortra⸗ gende durfte den herzlichen Beifall der gelder nicht ſehr 1 en Zuhörer entgegennehmen. O Ehrungen durch die Techuiſche Hochſchule Karlsruhe. Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe haben perliehen: Die Würde eines Doktor⸗Ingenteurs ah halber auf Antrag der Allgemeinen Abteilung, Direktor Got lob Faß nacht in Mülheim(Ruhr), in Anerkennung ſeine Verdienſte um die Entwicklung der deutſchen Maſchinen⸗ und Dampfturbineninduſtrie, insbeſondere durch die Förderung des Baus hochlouriger Großdampfturbinen; die Würde eines Ehrenſengtors auf Antrag der Abteilung für Baltingenieur⸗ weten, Ingenieur E. Kallenbach in Hamm(Weſtfalen) in Anerkennung ſeiner hervorragenden techniſchen und wirtſchaft⸗ lichen Leiſtungen auf dem Gebiete des Tief⸗ und Hochbaus; und als Dank für ſeine tatkräftige Unterſtützung ihrer Hoch⸗ ſchuleinrichtungen die Würde eines Ehrenbürgers auf Antrag der Altetlung für Maſchinen Prof. Dr. Ing. e. h. Dr. phil. h. c. Hugo Junkers in Deſſau, dem Schöpfer des Ganz⸗ metallflügzeugs in beſonderer Anerkennung der Großtaten, die er für die Entwicklung der Luftfahrt als einer ihrer größ⸗ ten Pioniere geleiſtet hat; ſowie auf Antrag der Abteilung für Chemie Prof. Dr. phil. Dr. Ing. e. h. Bernhard Lepſius in Berlin⸗Lichtertelde in Anerkennung der hohen Verdienſte, die er ſich in einem langen arbeitsreichen Leben um die chemi⸗ ſche Jnduſtrie, insbeſondere auf dem Gebiet der Elektrolyſe, Man ſchritt weiter zur Vereinheitlichung der Erzeugniſſe, zur por allem aber auch als langjähriger Generalſekretär der Typiſieru 55 und Maſſenerzeugung, die Ford zuerſt Der letzte Schritt auf dieſem Wege iſt dann die Deutſchen Chemiſchen Geſellſchaft, durch ſeine vorausſchauen⸗ den, klugen und tatkräftigen Maßnahmen um ales 1 ſatzes im 1 Körper. Der Menſch wird einer Ma⸗ Verteilung der Typen auf Unternehmungen, d. h. ein Unter- chemiſche Wiſſenſchaft erworben hat 10 Seite. Nr. 84 Nene Mannhelmer Zeitung[Abend⸗Ausgabef Donnerstag, den 7. Februar 19898 ammer noch Lücken auf dem Wochenmarkt Der Donnerstag⸗Markt ſtanb im Zeichen freundlichen Sonnenſcheins. Trotz der Sonne immer noch unter Null Grad, ſüo daß auch heute wieder ein Teil ber Verkaufsplätze Jeex blieb. Wie kalt das Wetter noch war, konnte man am beſten an den Verkaufstiſchen der Fiſchhändler ſehen, die durch das Verarbeiten der naſſen Fiſche über und über mit Eiszapfen bedeckt waren. Die rot gefrorenen Hände der Frauen an den Fiſchbottichen ſahen auch nicht gerade nach nahem Frühling aus. Es gab auf dem Markt keine Dräuge⸗ lei, man kam bequem durch die einzelnen Reihen und erhielt mit recht freundlichen Worten die Waren angeprieſen, ein Zeichen, daß das Angebot die Nachfrage überſtieg. Die Zu⸗ fuhr an Gemüſe iſt trotz der ungünſtigen Witterungs⸗ werhältniſſe gut. Denn es will ſchon allerhand heißen, wenn man im Februar in reichlichen Mengen erhalten kann: Weißkraut, Rotkraut, Wirſing, gelbe Rüben, Kopfſalat und Ackepfalat. Auch an Blumenkohl, Roſenkohl, Schwarzwurzeln und Meerrettich herrſchte kein Mangel. Eier waren wieder bun 11—20 Pfg. in den Körben ausgelegt. Butter und Ge⸗ Flügel Gberſchritten weit den Bedarf. An den Blumenſtänden ſah man Tulpen und Hyazinthen, die das eintönige Bild des Marktes etwas belebten. Südfrüchte ſind wie immer zu dieſer Jahreszeit vorherrſchend, die deutſchen Aepfel müſſen ihnen das Feld räumen. Ausländiſche Aepfel dagegen machen Linen recht friſchen Eindruck. Der Preis iſt auch darnach. Von amtlicher Seite wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7; Wirſing 25—30; Weißkraut 1820; Rolkraut 1820; Blumenkohl, Stück 60—120; Roſenkohl 50 His 60; Gelbe Rüben 18— 20, Rote Rüben 1820; Schwarzwurzeln 50 bis 0; Spinat 50-60; Grünkohl 8035; Zwiebeln 18—20 Kopfſalat, Stück 83-40; Endivienſalat, Stück 40— 70; Kreſſe 160200; Lattich 240 bis 300; Tomaten 7080; Meerrettich 3070; Suppengrünes, Bſchl. 12—15; Peterſilie, Bſchl. 12—15; Schnittlauch, Bſchl. 10—12; Lauch, Stück 1525; Aepfel—70; Birnen 35.55; Zitronen, Stück—10; Orangen, 23.40; Mandarinen 400; Bananen, Stück 10—18; Nüſſe 570 Maronen 30—40; Süßrahmbutter 220—260; Lanöbuther 160 is 180; Weißer Käfe 5055; Eier, Stück 1120; Aale 180; Hechte 160; Barben 100—120; Karpfen 130—160; Schleien 180; Backfiſche 60; Ka⸗ Helfſau 85060; Schellfiſche 4070; Goldbarſch 45—50; Seehecht 6080 Stockfiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 200800; Huhn, geſchlachtet, Stck. 806800; Enten, geſchlachtet, Stck. 5001000; Tauben geſchlachtet, Stück 100.120 Rinofleiſch 110; Kuhfleiſch 7080; walbfleiſch 180; Schweinenfleiſch 120120; Gefrierfleiſch 72; Reh⸗Ragout 100: Reh⸗Bug 150 Reh⸗Rücbhen und Reh⸗Keule 290; Feldhaſenragout 120; Feldhaſen⸗ braten 160. N Todesfall. Geſtern nachmittag ſtarb an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 70 Jahren der ehemalige Direktor der Mannheimer Eiſengießerei Flinck, Herr Anton Vopinſer, der er als Direktor ſeit dem Jahre 1904 bis zur Liquidation der Firma angehörte. Herr Lorinſer leitete vor ſeiner Tätigkeit in Mannheim als Direktor die Eiſen⸗ gießerei Paul Schütze in Oggersheim. * Bei der Keſſelexploſion in einer chemiſchen Fabrik in der Käfertalerſtraße erlitt auch der 41 Jahre alte Inhaber des Unternehmens Verbrennungen im Geſicht und an den Händen, die ſeine Ueberführung ins ſtädtiſche Krankenhaus ugtwendig machten. Ebenſo wurde ein 26 Jahre alter Kraft⸗ wagenführer infolge der gleichen Verletzungen, die er ſich beim Löſchen zugezogen hatte, eingeliefert. * Werbung von Legionären nur noch in Frankreich? Jüngſt lief eine Notiz durch die Blätter, die beſagte, daß ein Vertreter Frankreichs in London erklärt hahe, daß künftig die Wer⸗ hung für die Fremdenlegion nur noch auf frau⸗ ö ſiſchem Boden erfolgen werde. Um zu ermitteln, ob künf⸗ tig Deutſchlands Jugend nicht mehr Gefahr kaufe, angeworben zu werben, wurden non einer Mitarbeiterin unſeres Blattes amtliche Informationen von der deutſchen zuſtändigen Ver⸗ tretung erbeten. Der aus Paris eingetroffene Beſcheid lautet: „Bisher iſt hier nichts darüber bekannt geworden, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung beſchloſſen habe, Fremdenlegionäre oll⸗ gemein nur noch auf franzöſiſchem Boden zu werben.“ Alſo bleibt auch weiterhin Borſicht für unſere Jugend dringend geboten! Vereinsnachrichten Verein für Feuerbeſtattung Maunheim⸗ Ludwigshafen e. V. In der am 5. Febr. abgehaltenen ordentlichen Mitglie⸗ derverſammlung erſtattete an Stelle des wegen vorgerückten Alters von ſeinem Amt zurückgetretenen erſten Vorſitzenden, Bank⸗ direktor a. D. Otto Wü ſt, der bisherige zweite Vorfitzende, Bank⸗ direktor W. Roebig, den Jahresbericht für 1928. Dar⸗ nach ſind dem Verein im verfloſſenen Jahr 255 neue Mitglieder bei⸗ getreten, wogegen er durch den Tod 78 und durch Austritt, Wegzug, Unauffindbarkeit uſw. zuſammen 60 Mitglieder verloren hat. Die Zahl der im hieſigen Krematorium eingeäſcherten Per⸗ ſonen betrug 496 lim Vorfahr 475); davon ſtammten 312 aus Mannheim ſelbſt, was 13 v. H. ſämtlicher hier verſtorbenen Per⸗ ſonen(2467) ausmacht. Die Geſamtzahl der ſeit Eröffnung des hieſigen Krematoriums feuerbeſtatteten Perſonen beträgt 6937. An Sterbegeldern hatte der Verein in 78 Fällen zuſammen 9140.10 4 gegenüber 8821.20% im Vorjahr zu bezahlen, was ſatzungsgemüß die Erhebung einer Umlage non faſt 3 4 je Mitglied gerechtfertigt hätte; dieſe ſoll jedoch nur auf 2/ orhöht werden, da die Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen die Ausgabe an Sterbe⸗ geldern noch um etwa 1000 4 tberwiegen. Das Sterbegeld bleibt unverändert mit 125„ beſtehen. Der Vermögens be⸗ ſtand betrug am 31. Dez. 9362.86„ gegenüber 9930.91 am 31. Dez. 1927; die unbedeutende Verminderung erklärt ſich durch die An⸗ ſchaffung eines Lichtbilderappargtes für 654.80/ Der Werbe⸗ tätigkeit dienten zwei Vorträge des Herrn Dr. Karl Weiß in Mannheim und Grünſtadt; von dieſen war beſonders der letztere ſehr gut beſucht und führte dem Verein zahlreiche neue Mitglieder zu. Aus den vorgenommenen Wahlen gingen die turnusmäßig aus⸗ ſcheidenden Vorſtandsmitglieder Fritz Kohlhepp⸗ Käfertal, Paul Dengler ⸗ Waldhof, Peter Zoſef Cremer Oggersheim, als ein⸗ ſtimmig wiedergewählt hervor, Außerdem wurde beſchloſſen, den bisherigen zweiten Vorſitzenden, W. Roebig, zum erſten Vorſitzen⸗ den aufrücken zu laſſen und den bisherigen erſten Schriftführer, Prediger Dr. Karl Weiß, zum zweiten Vorſitzenden zu beſtimmen, wobei er auch fernerhin als erſter Schriftfü fungieren wird. Neu in den Vorſtand gewählt wurde der bisherige Geſchäftsführer, Bankdirektor a. D. Martin Becker, der als Rechner und zweiter Schriftführerr zu fungieren hat. Schließlich wurden die nach mehr als 30 jähriger Tätigkeit im abgelaufenen Jahr wegen vorgerückten Alters von ihren Aemtern zurückgetretenen Herren Kommerzienrat Richard Sauerbeck und Bankdirektor a. D. Otto Wüſt, ein⸗ ſtimmig zu Ehren vorſitzenden ernannt. Der Letztgenannte hatte in einer kurzen Anſprache ſich von den Mitgliedern verab⸗ ſchtedet und ſeinen und des Herrn Sauerbeck beſten Dank für dieſe Ehrung ausgeſprochen. 5 W n Cedenlet der hungernden ögel! Veranſtaltungen Faſchingszauber im Literariſchen Verein Die karnepaliſtiſche Veranſtaltung, die der Lifterariſche Berein Mannheim Ludwigshafen geſtern Abend in den ſtimmungsvoll dekorierten Räumen des Clou und der Libelle veranſtaltete, trug wie im Vorfahre eine beſonders charakteriſtiſche Nöte. Man mußte im Clou, wo die Narretei im Rahmen einer zaußerordentlichen General- und Mitgliederverſammlung“ begann, ſehr eng zuſammenrücken, damit alle Erſchienenen Platz hatten. Schon dadurch wurde das Stimmungsbarometer auf das günſtigſte beeinflußt. Man hatte ſich ſchon ſtark mit Luftſchlangen eingeſponnen, als der Einzug des Vorſtandes mit einer reizenden weiblichen Eskorte erfolgte. Die entzückenden Koſtüme, in Form von roten lapaniſchen Laternen, die ſchon bel der Liederkranz⸗Repue allgemeine Bewunderung erregten, hatte die Firma Fiſcher⸗ Riegel zur Verfügung geſtellt. Weibliche Begleitung war nötig, weil der in den Elferrat verwandelte Vorſtand nicht aus den Augen ſchauen konnte. Ex hatte ſich nämlich ungemein komiſch wirkende Köpfe aufgeſtülpt, u. a. fehlte auch Grock nicht. Die Köpfe wurden, ols ſich die närrischen Elf an der Ratstafel niedergelaſſen hatten, durch hohe Spitzhüte er⸗ ſetzt, die mit den langen ſchwarzen Talaren ulcht minder ulkig wirkten. Nach der Erſtattung des närriſchen Jahresberichts für 1928 durch den erſten Vorſitzenden Adolf Gengenbach erfolgte die Vorlage der Bilanz durch den unverwüſtlichen Vergnügungs⸗ kommiſſär Hanns Glückſtein, der im Verlauf des Abends aus dem reichen Schätzen ſeiner Muſe mehrere amüſante Sächelchen vortrug und auch das nicht minder unterhaltſame Programm, das„Plötzliche Nachtblatt“, durch ausgezeichnete Beiträge bereichert hatte. Die viel belachte Büttenrede der„Obermächern vun dir Mannemer Markthall“ (Altee Drolle r) ſtammte ebenfalls von unſerm produktiven Lokal⸗ dichter. Kammermuſiker Richard Lö wecke ſteuerte zwei feinſinnige eigene Dichtungen und ein Flötenſolo bet, während Herr Erwin Feith mit einer Lohengrin⸗Parodie und einem Trinklieb den wohlverdienten ſtarken Beifall erzielte. Dazwiſchen wurden allge⸗ meine Lieder geſungen. Die vorzügliche Kapelle, abgelsſt durch ein durch die Fa. Egon Winter zur Verfügung geſtelltes Grammophon, konzertierte unermüdlich. In der letzten Stunde des Tages wurde nach ber Otbelle umge⸗ zogen, wo ſich auf dem Podium ein Standesamt etabltert hatte, das großen Zulauf fand. Bis in den Morgen hinein wurde auf das eifrigſte dem Tanze gehuldigt, zu dem die Jazsband der Libelle mit viel Temperament aufſpielte. In die Pauſen wurden hervorragende Darbietungen des Enſembles der Libelle eingeſtreut. Sechs junge Damen aus der Mannheimer Geſellſchaft unterſchieden ſich in einem Apachentanz nur wenig non den Berufskünſtlern. Der von Frl. Schmitt und errn Frey einſtudierte Tanz mußte auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden. Auch dieſe Koſtüme ſinb in den Ateliers der Fa. Fiſcher⸗Riegel angefertigt worden. Herr Albert Wolff, der Inhaber der Firma, hat ſich mit den Herren des Vorſtandes und der Vergnügungskommiſſion beſondere Verbienſte um die Vorbereitung u. Durchführung ber originellen Veranſtaltung erworben, bei der ſelbſt eine Tombola nicht fehlte, die den Vorzug hatte, daß der Preis der Loſe ſtark abgebaut war. Niemand hat unbefriedigt den Heimweg angetreten. Die Faſchingsſtimmung war nicht zu überbieten. Der Literariſche Verein hat gezeigt, wie man in Mannheim eine karnepaliſtiſche Veranſtaltung aufztehen und durchführen muß. Sch. * Eine Pfälzer Narrenſitzung findet am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal bei kleinen Preiſen ſtatt. Das Präſidium führt NRorr Reiſcher. Allgemeine Schunkellieder und ein großes Preisdirigie⸗ ren werden für die entſprechende Stimmung ſorgen. Im neuen gro⸗ ßen Programm wird kediglich die erfolgreiche Tanznummer der Strandbad⸗ und Penſionats⸗Girls aus der Reihe der Darbietungen des letzten großen Kappenabends übernommen. Im übrigen wird an Urpfälzer Büttenkanonen auch diesmal kein Mangel ſein. Partei⸗Nachrichten Gründung einer Bezirksjungmännergruppe Neckarau der Deutſchen Volkspartei Die JInngmännergruppe der Deutſchen Volks- partei Maunheim konnte nach den Vorbereitungen der Herren Barthelmä und Hutmacher ⸗ Neckarau, eine Bezirks ⸗ jungmännergruppe Neckarau neu ins Leben rufen. Geſtern abend fand im Nebenzimmer des Gaſthauſes„zum Döwen“ in Neckarau eine vielverſprechende Gründungsfitzung ſtatt. Der erſte Vorſitzende der Mannheimer Jungmännergruppe, Herr Karl Gudernatſch, leitete den erſten Verſammlungsabenbd durch eine kurze Begrüßungsanſprache ein. In ſeinen Ausführungen zeichnete er die Wege und Ztele des Nationalliberallismus, der ge⸗ eignet ſei, auch der Jugend erſtrebenswerte Ideale zu bieten. Im weiteren Verlauf des Abends wurde ein Schreiben des Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes der drei Jugendgruppen Mannheim, Dr. Bran dt, durch den Vorſitzenden verleſen, der die Aufgaben des Ausſchuſſes treffend charakteriſterte. Die rege Ausſprache ließ deut⸗ lich erkennen, wie ſehr der Zuſammenſchluß der Jugend in der Deutſchen Volkspartei gewünſcht wird. In den engeren Vorſtand wurden gewählt: Herr Emil M5 L ber, als Bezirksleiter; die Herren Barthelmä und Dut⸗ macher als Beiſitzende. Die neugegründete Jugendgruppe ſteht unter der Geſamtführung der Mannheimer Jugendgruppe, in deſſen Vorſtand Herr Mölber als Beiſitzender beſtimmt wurde. Nach einer Reihe weiterer wichtiger Beſprechungen konnte der erſte Vor⸗ ſitzende die Gründungsverſammlung ſchließen. In ſeinem Schluß⸗ wort ſprach er den Wunſch aus, daß auch in Neckarau die Jung⸗ männergruppe einen Aufſchwung nehmen möchte, Schluß des redakffönelfen Tells Aufspringen und des Geſichts, ſchmerzhaftes Brennen, ſowie Nöte und der Haut werden beruhigt und ausgeheill durch die wundervoll kühlende, xelzmildernds Creme Leodor, Gleſczeiung herrlich duftende losmetiſche Unterlage für Puder. Tube 60 Pf. und 1 Mk. Erhältlich in allen Ehloropont⸗Verkaufs⸗ ſtellen. Probetube gratis bel Einſendung dieſes Inſerates durch Leo Werlg A.., Dresden⸗N. 6 251 Er 350 Roman von Hans Schulze 20. „Eie ſchließen alſo doch noch nicht jede Hoffnung aus, Herr Geheimrat?“ In augſtvoller Spannung ſaß Daiſy dem berühmten Chirurgen ins Geſicht. „Ich kaun Ihnen noch keine Gewißheit geben, gnädige Frau!“ war die vorſichtig abgewogene Antwort.„Es handelt ſich um einen ſehr ſchweren Lungenſchuß. Die Kugel hat die Uinke Bruſt ſeitlich des Herzens durchbohrt. Ein Fingerbreit mehr nach rechts, und alles wäre vorbeigeweſen. Aber auch ſo liegt der Fall noch ernſt genug, und ſeine weitere Entwick⸗ lung iſt noch gar nicht abzufehen!“ Mit leiſen Schritten kam Daſſy in das Krankenzimmer ztxück und ließ ſich vorſichtig an Achims Bett nieder. Sie war zum Umſinken matt, die Aufregungen der letzten vierund⸗ zwanzig Stunden hatten auch ihre jugendkräftige Natur bis um Aeußerſten erſchöpft. Eine jäh aufſchießende unnennbare Herzensangſt hatte ſie bald nach Achims Abfahrt aus Groß⸗ Raufen gleichfalls nach Berlin getrieben. Mitten in der Nacht noch war ſie mit Eva zur Wohnung Dr. Hardts gekommen in der unbeſtimmten Hoffnung, Achim dort vielleicht noch zu treffen oder jedenfalls über ſeinen Verbleib etwas zu er⸗ fahren. a Dr. Hardt hatte ſeine ſpäten Beſucherinnen gerade in ſein Arbeitszimmer geleitet, als er aus einem Hotel in der Dorotheenſtraße angerufen wurde, daß dort ein Herr von Wehrſtädt einen Selbſtmordverſuch unternommen und einen Brief mit Dr. Hardts Adreſſe auf ſeinem Schreibtiſch hinter⸗ laſſen habe. Wie in ſiebernden Traumgeſchichten waren die Ereigniſſe der nächſten Stunden an Daiſy vorübergerollt. Die raſende Autofahrt durch den nächtlichen Tiergarten. Die Vorhalle des kleinen Hotels mit dem verſtörten Direktor und der Gruppe der ängſtlich wiſpernden Stubenmädchen. Und dann das erſte Wlederſehen mit dem bewußtloſen, todwunden Mann in dem blutbeſudelten Bett.——— ö Nur Dr. Hardt hatte in dem Durcheinander der allge⸗ meinen Verwirrung ſeine ungrſchütterliche Ruhe bewahrt und Achim durch Sanitätsmannſchaften der nächſten Rettungs⸗ wache in eine chirurgiſche Privatklinik am Friedrich⸗Karl⸗Uſer überführen laſſen. Ein ſofort e Ehtrurg hatte angeſichts der anſcheinend unſtillbaren Lungenblutung dem Verwundeten kaum noch für den Reſt der Nacht Lebensdauer 5 gegeben und ſich ern am auderen Tage ßei ſeinem Morgen; beſuch einer etwas hoffnungsvolleren Auffaſſung zugeneigt, Trötzdem war ſeine Beurteilung der Sachlage noch immer ſehr ernſt geblieben und er hatte Daiſy die Fernhaltung jeder, auch der geringſten Aufregung, als die vornehmſte Pflicht ihres fretwilligen Pflegerdienſtes auf das nachdrücklichſte ein⸗ geſchärft. In tödlicher Einförmigkeit ſchlichen die Stunden dahin. Das abgeblendete Licht der Bettlampe legte einen matten Dämmerglanz über das kleine weiße Gemach, der die Umriſſe der Gegenſtände ins Ungewiſſe zu dehnen ſchien. Der Ver⸗ wundete ſchlummerte, das Geſicht von phantaſtiſchen Schatten überzittert. Das ſcharfe Röcheln ſeines Atems hatte ſich all⸗ mählich in einen erſterbenden Hauch gewandelt, der ſich in langen, leiſen Stößen aus dem halbgeöffneten Munde ſtahl, In grenzenloſem Mitleid ſah Daiſy auf das qualvolle Leiden des Geliebten, und ein ſehnſüchtiges Verlangen ſtieg heiß in ihr auf, dieſe trockenen lechzenden Lippen noch ein letztes Mal mit einem Kuſſe zu berühren. Ganz zart und heimlich. Und ſie fühlte ihr Herz in dieſem Augenblick wie eine brennende Wunde.—— Dann ſaß ſte lange in ſich zuſammengeſunken und überlas immer wieder den Abſchiedsbrief Achims an Dr. Hardt, bis ihr die aufſteigenden Tränen die Augen verdunkelten. „Ich kann nicht weiterleben, weil ich die Vorſtellung nicht ertrage, daß mich Daiſy verachtet. Gott iſt mein Zeuge, daß jeder Gedanke an den ſchmählichen Pakt mit ihrem Gatten in mir tot war, noch ehe ich ſie kennenlernte. Das aber werde ich ihr nie beweiſen können, wenn ſie nicht ſelber fühlt, daß ich die Wahrheit ſpreche. Ich habe niemand auf der weiten Welt ſo tief geliebt wie ſie, und es iſt die Tragik meines verfehlten Lebens, daß ich an dieſer Liebe ſterben muß! T In ratloſer Verzweiflung verbarg die einſam Sinnende ihr Geſicht in beide Hände, ein lautloſes Schluchzen ſchüttelte ſte, als wage ſich der tiefſte Jammer ihres Herzens nicht zum Lichte herauf. Der wundervolle Junimorgen ihrer erſten Be⸗ gegnung mit Achim ſtand auf einmal wieder vor ihrer Seele. Und groß und zwingend rang ſich in ihr die Ueberzeugung empor, daß man auf Liebe nicht leichter verzichten kann als auf das Leben. Da ging die Tür des kleinen Vorzimmers. Die Ober ſchweſter der Klinik trat ein.„Herr Dr. Hardt wünſcht die gnädige Frau noch einmal zu ſprechen!“ Daiſy erhob ſich und begrüßte den Freund mit einem ſtillen Händedruck. „Wie geht es Achim?“ i „Die Blutung ſteht ſei einigen Stunden! Der Geheim⸗ rat war bei der Abendviſite nicht mehr ganz ſo hoffnungslos!“ Dr. Hardt führte Daiſy zu einem Seſſel und nötigte ſie zum Sitzen.„Liebe gnädige Frau“, ſagte er herzlich,„Sie müſſen heute noch einmal ganz ſtark und tapfer ſein. Es ſteht Ihnen eine letzte Prüfung bevor! Ein Beſuch!“ 5 In angſtvoller Spannung hob Daiſy den Kopf.„Ich ver⸗ ſtehe Ste nicht, Herr Doktor!“ „Ich habe eine Dame mit zur Klinik gebracht!“ war die Antwort.„Eine Dame, die Sie heute abend unbedingt noch einmal zu ſprechen verlangt. Es iſt Fräulein de'Orme!“ Eine glutrote Flamme ſchoß Daiſy in die Schläfen. Fräy⸗ lein de lOrmel“ Dr. Hardt legte begütigend ſeine Hand auf den Arm der leidenſchaftlich Erregten.„Seien Sie noch einmal der gute und gerechte Menſch, als den ich Sie kenne. Fräulein de lOrme kam heute abend zu mir. Sie hatte wohl vom Unterſuchungsrichter gehört, was ich für ſie getan haße und wollte mir danken. Wir haben lange miteinander geſprochen, und als ſie dann aus meinem Munde die letzte Wendung in Achims Schickſal erfuhr, brach ſie zuſammen. Und ſie geſtand mir, daß ſie es geweſen iſt, die Herrn Brown ſeinerzeit zu Achim geſchickt, von der dies ganze Unglück ſeinen Ausgang genommen hat!“ „Und was will ſie jetzt von mir?“ „Sie kommt, um Ihre Verzeihung zu erbitten, Sie iſt ſo tief getroffen, daß ich ein zweites Drama befürchte, wenn Sie ſie in dieſer Stunde abweiſen!“ 5 Dalſy war an das Fenſter getreten und ſah in die Nacht hinaus. Tief unten ſchob die Spree ihre trüben Fluten kräge vorbei. Der Widerſchein der Uferlaternen zitterte über den düſtern Waſſern und ſpannte eine glitzernde Lichterbrücke über die weite Fläche des Humboldt⸗Hafens bis zu dem maſſigen Tonnengewölbe des Lehrter Bahnhofes hinüber. Unwillkürlich ſchauderte Daiſy zuſammen. Kein Weg, kein Wille waren mehr in ihr deutlich, und nur ein dumpfes Verlangen webte in ihr, das Dunkel ringsum zu zerreißen, wie man einen Schleier zerreißt, der ein unbekanntes, rätſel⸗ haftes Bild verbirgt. Dann wandte ſie ſich plötzlich jäh in das Zimmer zurfick.„Ich laſſe die Dame bitten, Herr Doktor!“- „Gnädige Frau!“ Ganz leiſe und zaghaft klangen die Worte durch die ſchwebende Stille des kleinen Raumes. Gin tobblaſſes füßes Geſicht, von dem ſie im erſten Augenblick wit einer ſaſt ſchmerzhaften Klarheit begriff, welch eine betörende Gewalt von ihm auf Männerherzen ausgehen mußte. „Was wünſchen Sie pon mir?“ fragte ſie dann mit gen⸗ ſtrengung. 5 0 5 5 Mit einem ratloſen Blick ſah Marion zu Dr. Hardt hin⸗ über, der wie zum Schutz hinter Daiſys Seſſel getreten war. „Ich komme, weil mich mein Gewiſſen zu Ihnen treibt!“ ſagte ſie endlich.„Ich weiß la erſt jetzt, was ich getan, wie ich an Junen und Achim gefehlt habe!“ Wie ein greſler Blitz ſchlug plötzlich eine ſinnloſe Angß in ſie ein„Lebt Achim noch?“ Daiſy nickte.„Er lebt noch, aber niemand weiß, wie er die nächſten Stunden überſtehen wird!“(Schluß folgt.) — 1 N * 1 Donnerstag, den 7. Februar 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabej B. Seite. Nr. 54 Aus den Rundfunk⸗ Programmen Freitag, 8. Februar Deutſche Sender Berlin(Welle 47,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20. 30 Uhr: Eir ührung 05 dem nachfolgenden Sinfoniekonzert. Breslau(Welle 321,2) 20,15 Uhr: Perlenlomboſe. Ein Spiel in vier Hörbildern, anſchließend Rund um Europa. Frankfurt(Welle 421,8) 12.15 Ühr: Schollpiattenkonz., 18.95 Uhr: Hausfrauen⸗ Nachmittag, 30.00 Uhr: Von Stuttgart: Karnevals⸗ Konzert des fuhren nchen Orcheſters, 21,30 Uhr: Singſtund⸗ für die Rundfunk 2 Hamburg(Welle 991 63 20 Uhr: Volkst. Orcheſterkonzert, Aönigs berg(Welle 280,4) 20.20 ihr: Operetten⸗Fragmente, an⸗ ſchließend Unt haltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg 2,2) 20 Uhr: Kölniſcher Humor, anſchließend von Frankfurt ünkſingſtunde, anſchl. Nachtmusik u. Tanz 8 e d ig(W Uhr: Zur Jahrhundert⸗eler von Goethes Fguſt, ar Funktanzſtunde, anſchl ießend Tanzmuſik. München U 838, Kalſer 81 autern(Welle 272,7 12.53 Uhr: Zlberkonzert 16.30 Uhr: Konzert, 19.90 Uhr: Von Spiel und Tanz, 20.40 Uhr: Die ſpaniſche Fliege, Schwank in drei Alten, 23 155 Faſchingskabarett und Tanzabend. Stuttgart(Welle 374,1] 1215 Uhr: Schallplattenkonzert, 18 Uhr: e inert, 109.15 Uhr: Konzert, Uhr: 21.80 Uhr; Von Frankfurt: Rundſunkſingſtunde. Ausländiſche Sender 0 Uhr: Von Stuttgart: 5 97; ene 91 1 18 a E ſt(W. 354 20 Karnevals Konzert, 5) 20.20 Uhr: Salontrio⸗Konz., 22.50 Uhr: Konz. entry Welle“ 482.8) 19.30 Uhr; Von Birmingbam: Konzert ichter Mi: Operettenmelodien, 23,15 Uhr: Tanzmuſik. Duphentry l 20.45 Uhr: Abendkonzert, 24 Uhr: Tanzm. ai kan d(Welle 504,3] 70.40 1 Sinfonſe⸗Konzert. ar is(Welle 1744) 91 Uhr: Abe ne dae ſinfoniſcher Muſik. Welle 343,2) 21 115 Kü 22.20 Uhr; Tanzmuſik. lle 443,8) 20 99 17 r Konzert einer Militärkapelle, Sendeſp. 1 Uhr; Hinüber-Herüber. Scherzſpiel in einem Abendkanzerſ 20 Uhr: Fete des vignerons 1927, 21.80 Uhr: Lien Aufz Ug, Zürich(We Aus ältere 5. 2 101 1 5 Radio-Speziahaus Gebr. Hettergott Marktnlatz G 2, 6— fel. 26547 Achtung! Einmalige Gelegenheit, nur geringer Vorrat, Unſer Schlager, Baduf⸗Doppekröhrenempfänger aus beſtem Materfal hergeſtellt koſtet nur 29 /. Nie wieder können Sie ſo billig 2 kaufen. Dieſes Gerät kann ſich jedermann leiſten. Verlangen Sie unverbindliche Vorführung von uns. Kommmale Chronik Radauſzenen im Pforzheimer Bürgerausſchuß Pforzheim, 7. Febr. In der geſtrigen Bürge raus⸗ ſchußſitzung kam es zu ſtürmiſchen Radauſzenen. Ein Demonſtrattonszug von Arbeitsloſen hatte ſich geſchloſſen zur Sitzung begeben, in der der köommuniſtiſche Stadtverord⸗ nete Pfarrer einen Antrag auf Gewährung non Kohlen und Holz für die Erwerbsloſen einbrachte. Der Autrag war nicht geſchäftsordnungsmäßig geſtellt und wurde aus dieſem Grunde abgelehnt. Dabei gab es eine große Rahauſzene. Schließ⸗ lich mußte die Polizel die Trihſtnen räumen. ** Friedrichsfeld, 6. Febr. In der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde das Geſuch des Jakoh Raufelder guf Genehmigung zum Betriebe der Schankwirtſchaft zum „Pfälzer Fritz“ befürwortet.— Gegen die Errichtung einer Schlachtſtätte durch Oskar Geiger auf dem Grundſtück Agb. No. 33/1 beſtehen keine Bedenken.— Die Weihnachtsfeier der Freiw. Feuerwehr wurde nachträglich von der Vergnügungs⸗ ſteuer befreit, Aus dem Lande Heidelberger Karneval m. Heidelberg, 6. Febr. Die Faſtnachtswochen neigen ſich rem Ende zu und werden mit dem Faſtnachtszug am näch⸗ ſten Dienstag, den man ſich nach langen Jahren wieder zu unternehmen getraut, in den vielberufenen„Strom der Zeit“ verſinken. Der Ueberblick kann aber vom Chroniſten ſchon vor Tyresſchluß gegeben werden. Und da läßt ſich zuſammen⸗ faſſend ſagen: Ein tenzen Taſtnachtstreiben, wie man es früher in dem burchaus nicht temperamentloſen Heidelberg, wo man lehr, fehr fidel ſein kann, gewohnt war, hat es nicht gegeben. Typiſch iſt der ſehr mäßige Beſuch aller offiziellen Ver⸗ anſtaltungen. Es hat dieſes Jahr nichts gezogen. Auf dem „Bühnenball“ vor einigen Wochen konnten die Beſucher, wenn ſte Glück hatten, bei einer Verloſung recht nette Gewinne machen. Mangels genügender Beteiligung blteb aber ſelbſt der Hauptgewinn, ein Motorrad, in der Urne liegen. Und zum erſten ſtädtiſchen Maskenball ſollten programmäßig über 8000 Karten verkauft werden. Abgefolgt aber wurden nur rund 1600, dies, obwohl die Stadt an einer wirklich genügen⸗ den Dekoration nichts hatte fehlen laſſen. Etwas beſſer be⸗ ſucht waren— aber auch nur zum Teil— die in den einzel⸗ nen Wirtſchaften veranſtalteten Kappenſitzungen, zu denen ſich in der Hauptſache die Stammgäſte einfanden. Mit dem Erlös waren aber viele Wirte wenig zufrieden, manche kamen ſogar nicht einmal auf die nicht geringen Unkoſten. Faſt ganz aus⸗ gefallen iſt dieſes Jahr die Beteiligung der Studenten⸗ ſchaft am Karnevalstreiben. Die Gründe zu dieſer allge⸗ mein recht mieſen Faſtnachtsſtimmung ſind in Heidelberg die gleichen wie überall. Der Ernſt der Zeit und die ſchlechte Wirtſchaftslage ſind es, die dem Prinzen mit der Schellenkappe nicht die früher übliche Anhängerſchaft zuführten. Dazu kommt der ſtrenge anhaltende Winter, der ungewöhnlich hohe An⸗ forderungen an den Geldbeutel für Heizſtoffe ſtellt, verbunden mit der immer noch zunehmenden Ar beitsloſigkeit und dem ſehr mäßigen Geſchäftsgang. Sp waren von Anfang an die Aſpekten nicht günſtig und es bedurfte durchaus keiner prophe⸗ tiſchen Gaben, um daß vorauszuſagen, was eingetroffen if und auch eintreffen mußte, Wo an allen Ecken und Enden geſpart und immer wieder geſpart werden muß, da kommt die Neigung zu ka nevallſtiſchen Extravaganzen nicht ſo auf, wie wenn die Mark oder der neuerſtandene Taler rollen, ſelbſt da nicht, wo es eine Beyhlkerung gibt, die gerne einmal etwas Außergewöhnliches mitmacht. * r. Eberbach a.., 5. Febr. Auf der Gemeinde jagd der benachbarten Gemeinde Rothenberg wurden ein⸗ ſchließlich eines angrenzenden Jagbbogens der Stadt Eber⸗ bach ſeit letzten Herkt 57 Stück Rotwild zur Strecke ge⸗ Pracht. Da auch das übrige Wild, Rehe, Haſen, Faſanen, in den dortigen Waldungen vorkommt, kann man wohl die che⸗ melndejagd Rothenberg als eine der beſten e 2 1 p exetlen. Karnevalskon⸗ ſilberne Medaille verliehen. verſprechen ſehr intereſſant zu werden, Nachbargebiete Wieder eine Schafherde vom Zug überfahren sw. Groß Gerau, 6. Jebr. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr geriet eine Schafherde, etwa 120 Tiere, die ſich ohne jede Aufſicht befanden, zwiſchen Dornheim und Dorn⸗ berg auf den Bahnkörper. Von dem um dieſe Zeit aus Frankfurt kommenden Perſonenzug wurden etwa 58 Tiere überfahren und getötet. Wie verlautet, ſoll ſich der Schäfer gerade bei einem Glas Bier etwas gewärmt haben. 0* ab Lampertheim, 5. Fehr, Von der heſſiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer Darmſtadt wurde dem hieſigen Landwirt Her⸗ mann Wegerle für herporragende Leiſtungen auf dem Ge⸗ biete der Landwirtſchaft in Gruppe Ackerbau, Klaſſe 6: Ta⸗ bak, die Ehrenurkunde mit Anerkennung und die große Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Hopfen und Malz verloren Der Angeklagte Friedrich Boſo, ein ſchon wiederholt wegen Diebſtahls und Betrugs vorbeſtrafter Menſch, hält es nie lange in der Freiheit aus. Kaum, daß er ſich ein neues ſchönes Fahrrad auf Abzahlung gekauft hatte, ging er hin und verkitſchte es weiter. Anſtatt aber das Geld dem Fahr⸗ radhändler zu bringen, verbrauchte er den Erlös für ſich. Dann ging er zum Fahrradhändler und ſetzte ihn davon in Kenntnis, daß er das Rad um 40„ weiterverkauft habe. Er bemerkte dazu, daß er ſchon eine Straſe habe und nun ſo und ſo viel Gefängnis erhalte. Als er den Fahrrad⸗ händler perlaſſen hatte, ſah er auf der Straße ein herren⸗ loſes Rad ſtehen. Boſo konnte nicht daran vorbeigehen, ohne es mitzunehmen. Ermahnungen haben bei Boſo gar leinen Wert; an ihm iſt Hopfen und Malz verloren. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Strübel, verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Bezugsſcheine gefälſcht Das Fehlen von Kupferplatten im Betriebe von Brown, Boperi u. Co. gab Veranlaſſung zu einer Ueberwachung. Eines Abends wurde der 22 Jahre alte Spengler N. W. aus Viernheim angehalten, als er Lötzinn aus dem Betriebe hinausſchaffen wollte. Es wird ihm zur Laſt gelegt, daß er ſich mit ſechs gefälſchten Beſtellſcheinen 20 Kg. dieſes Metalls angeeignet haben ſoll. Trotz ſeines Leugnens hielt das Große Schöffengericht(Vorſitzender Amtsgerichtrat Schmitt) den Angeklagten für überführt und verurteilte ihn zu pier Monaten Gefäugnuts, ab ſieben Wochen Unterſuchungshaft, Ein Logisſchwindler Ein junger Mann hatte die Gewohnheit, bei der Zimmer⸗ ſuche ſich ſtets als Student der Handelshochſchule auszugeben. Er glaubte, daß er damit ſchneller ein ſchönes Zimmer er⸗ halten und es mit dem Bezahlen nicht ſo drängen würde. Der Mann hat den Studentenfimmel. Er iſt ein arbeits⸗ loſer Burſche, der ſchon im Jahre 1926 ſich als Student aus⸗ gab und Logisſchwindeleien verſthte. Tatſächlich hatte er faſt niemals ſeine Miete bezahlt. Amtsgerichtsrat Strübel enthoß den jungen vielverſprechenden Menſchen der Zimmer⸗ ſucherei, indem er ihn wegen Betrugs i. R. auf V Monate ins Gefängnis ſteckte. Sportliche Nundſchau Deulſche Länder⸗Weltkämpfe im Ski⸗ Springen 1929 Durchgeführt nom Oeſterr. Skiverband(Mitglied im Deutſchen Ski⸗ nerband] am 17., 20. und 24. Februar in Inusbruck, Hofgaſtein und Semmering Die ſeit eluigen Jahren mit Erfolg eingeführten Deutſchen Länderwettkämpfe im Skiſpringen bringt der Oeſterreichiſche Skiverband, der dem Deutſchen Skiverband angegliedert iſt, in dieſem Winter in der zweiten Hälfte des Februar zur Austragung und zwar beginnend am 17. Februar in Innsbruck, um die Wochenmitte hann am 20. Februar in Hofgaſtein und zum Abſchluß am 24. Februar am Semmering, mithin an drei Plätzen, die über erſtklaſſige Schanzen verfügen. In Innsbruck beginnen die Springen um 14.00 Uhr an der Berg⸗Iſel⸗Schanze, in Hofgaſtein um 13.00 Uhr an der großen Schanze und am Semmering um 11.00 Uhr an ber Fiechtenſteinſchanze, Der Wechſel der Orte wird in gemeinſamer Fahrt ausgeführt, ohne daß irgend eine zeitliche Beengung zu befürchten iſt. An den einzelnen Orten ſind Begrüßungsgbende und Preisverteilungen vorgeſehen. Die Länderſpringen werden nach den Beſtimmungen der Wettlaufordnung des Deutſchen Skiverbandes durchgeführt; teilnahmeberechtigt ſind Läufer aller Klaſſen, ſofern ſie die Angehörigkeit des Deutſchen Ski⸗ verbandes, des Oeſterreichiſchen Skiverbandes oder des Hauptverban⸗ des Deutſcher Winterſportpereine in Böhmen haben. Nennungsſchluß iſt für Innsbruck am 14. Februar für Teilnahme an der ganzen Kon⸗ kurrenz oder nur der in Innsbruck, am 18. Februar für Teilnahme nur in Hofgaſtein und am 21. Februar für Teilnahme nur am Sem⸗ mering. Es kann feder Landesverband bezw. Gau oder Kreis der ge⸗ nannten Verbände eine oder mehrere Mannſchaften, beſtehend aus ſe fünf Springern, entſenden, wovon die Leiſtungen der drei beſten von den fünf, zu einer Mannſchaft gehörigen, bei ſedem Springen zählen. Die beſte Schlußnote aus allen drei Springen ergibt den Sieger im Länderwettkampf. * Univerſitäts⸗Skiwettkämpfe in Mürren In Mürren(Schweiz) werden an den Tagen vom 8. bis 10. Fe⸗ bruar die 5. Internationalenlniverſitäts⸗Skiwettkämpfe durchgeführt. Das Programm ſieht folgende Veranſtaltungen vor: Langlauf über 18 em., Slalomlauf, Abfahrtslauf und Sprunglauf, Die Wettkämpfe da zahlreiche Meldungen der Univerſitäten Stuttgart, Freiburg, Techniſche Hochſchule und Uni⸗ verſität München, Karls ruhe, Heidelberg, Baſel, Zürich und Genf vorliegen, Auch die. Beteiligung von Akademikern aus Oeſter⸗ reich, Italten und Norwegen iſt ſichergeſtellt. * Ballaugrud läuft Weltrekord Norwegens Europameiſter im Eisſchuellaufen, Jvar Ballangrub, konnte bei einer Eisſportveranſtaltung in ſeiner Heimatſtabt Drout⸗ heim einen neuen Weltrekord im 1000 Meter⸗Laufen aufſtellen. Hallangrud lief die Strecke in 17815 Min. Der bisherige Weltrekord⸗ halter war Oskar Mathtſen mit:81 ſeit dem Jahre 1909.— In Hamar lief am gleichen Tage der Norweger Roald Larſen bie loo Meter in 1161 Min. womtt ex Mathiſens Weltrekordzeit erreichte. Weltmeiſter Claes Tgunberg⸗riunland hat die Abſicht, auf der 55 uten Bahn in Hamax an einige Weltrekorde e heranzugeben. Ex wiſt 1 eigenen Weltrekord non 42,8 Sek. für 500 Meter verbeſfern, außerdem die Höchſtleſſtungen Mer 1000 und 1500 Meter. Tennis Deutſche Hallentennismeiſterſchaften Am dritten Spieltag mehr Leben Der dritte Spieltag der deutſchen Hallenmeiſterſchaften brachte in ber Hauptſache die Damen in Aktion, aber auch bei den Herren wur⸗ den mehrere Treſſen erledigt und ebenfalls in den Dyppelſpielen. Das wichtigſte Ereignis im Dameneinzel war der Sieg von Frau Fried⸗ leben über die Holländern Frl. Canters. Die Ergebniſſe: Damen: Frau Friedleben— Frl. Canters 624,:6, 671; Frau v. Recnizek Frau Frank 620,:0; Frau v. Recnizek— Frau Blumen⸗ gagen 611, 655; Frl. Buß Frau Dam 126, 672, 68; Frl. Weiße Frl, Hoffmann 622, 672; Frau Neppach— Frau Wittich 676, 671 Frl. Kallmeyer= Frau Achelis:1, 611; Frl. Roſt— Freu.„Marz 674, 67 5 Herren: Axel Peterſen— Dörner 80.:1; Holſt⸗Lindenſtädt 672 612: Kußlenkampff— Eichner 61:8, 618.— Herrendoppel: Dr. Deſſart rt. Frenz— Kuhlenbampff⸗ Grabhoff 612, 611; Peterſen⸗Ofan Wollen ſchläger⸗Bünemann 610,:2; Eri ikſon⸗Becker„ v. Balas⸗Dörner 613, 678.— Damendoppel: Hill⸗Bouverie— Jauquier⸗Baudin 972, 816 Hill⸗Bouverie— Galvap⸗Weihe 613, 612; Sperling⸗Stöckel— Gobien⸗ Franke:0,:1.— Mixed: Frl. Buß⸗Ofan— Fr. Jürſt⸗Linden⸗ ſtäst:4,:2. Handball Handball⸗Zwiſchenrunde verlegt Die für den kommenden Sonntag, den 10. Februar 9 in Dart ſtadt und Berlin vorgeſehenen Zwiſchenrundenſpiele um den Haud⸗ hallpokal der DS zwiſchen Süd—Mitteldeutſchland ſowie Berlin und Südsſtbeutſchland ſind wegen der ungünſtigen Bodenverhältniſſe durch den anhaltenden Froſt auf den 17. März 1920 verlegt worden. Das an dieſem Tage vorgeſehene Endſpiel wird entſprechend auf den 14. April verlegt, Hocken Hockeykampf Deutſchland— Holland Der zwiſchen Deutſchland und Holland vereinbarte Hockeyländer⸗ kampf wird am 21. April in Berlin zum Austrag gelangen. Die Be⸗ gegnung wird für uns von größtem Intereſſe ſein, da es ſich ja darum handeln wird, für die Niederlage im Amſterdamer Olymptiſchen Tur⸗ nter Revanche zu nehmen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswelterwar e Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens Luft Tem. 1 87 See · S 82 Wink 8 5 . 6, 85 m mm c sos Seis Richt. Nc. Stätte e Wertheim 15˙ ei een til wolkenl. Königsſtuhl] 568 2720—6— 6 0 ſchw. Karlsruhe 120 7717 2 2 23 0 leicht bedeckt Bad.⸗Bad 218 70% 1 1 3 N00 8„ Villingen 7800) 710/28 1 33 0„ Nebel! Feldög. Hof 1275 187. 7 8 r N mah, Badenweil.— 768.7 2 3 28„ 5 K St. Blaſien 780— 55 5„bedeckt Höchenſchw. ö ö„ Die von Nordoſten herangezogene Kältewelle hat uns er⸗ reicht, wie aus der inzwiſchen erfolgten Drehung des Windes von Weſt über Nord nach Oſt hervorgeht. Auch iſt die Tem⸗ peratur heute nacht in tieferen Lagen ſelbſt bei ſtarker Be⸗ wülkung wieder etwas zurückgegangen. In den nördlichſten Landesteilen herrſcht infolge der dort bereits eingetretenen Aufheiterung ſtrenger Froſt(Wertheim heute früh minus 11 Grad). Mit der Kaltluft iſt der Druck über Mitteleuropa geſtiegen und hat die geſtern noch vorhandenen Flächentetl⸗ wirbel reſtlos aufgefüllt, ſo daß die alte Froſtwetterlage mit hohem Druck über dem Kontinent wieder hergeſtellt iſt. Die Froſtgrenze, die zuletzt den Rhein überſchritten hatte, iſt nach Frankreich zurückgedrängt, In Oſtdeutſchland liegen die Frühtempe raturen zwiſchen minus 20 und minus 25 Grad. Berlin meldet minus 18 Grad, Magdeburg minus 17 Grad. Es iſt daher auch für unſer Gebiet mit weiterer Verſchärfung des Froſtes zu rechnen. Wetterausſichten für Freitag, den 8. Februar 19291 Strenger Froſt, meiſt heiter und trocken. K 4 2 Morgen neul 0 I emed N mr. Haun. das Hb abb ue aner- auer. Jon Aſe an an. Zu bezſehen in der Hauptnebensteſſe E 5. den Nebenstellen weldhofstr.&, Schwetzingerstt. 19% und leerfeſdstr 11. sowie durch unsefe Trägerinnen au e rucker 5 Berleger Hruckerel. i Neue Rande Zeitun N ee.* Dircktion be 1 Theſrebatteul Kur: N— e Nebatkene 1 1 9. A— ae en Dr. S 0 W 1 9 und 0 Schönlelder== perl N Neues aus 5 Willn Müller J 46 fl hene e. Gericht und auch Stanz Archer ure ge! ler 8. Sekte. Nr. 64 Neue Mannheimer Zeltung[Abend⸗Andgabe Donnerstag, den 7. Februar 1029 Wir tſehatts · und 1 Handelszeitung Schwierigkeiten in der oberbas ſchen Tegtilmduftrie Die von den oberbadiſchen Baumwollſpinnern und ⸗webern aus⸗ gehende Bewegung gegen die deutſchen Zollſätze im deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag nimmt, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, immer größeren Umfang an. Die Spitzenverbände der deutſchen Wirtſchaft ſind mit einer aus⸗ führlichen Eingabe befaßt, die mit ſchlagenden Ziffern die unheil⸗ vollen Wirkungen des Handels vertrages für die deutſche Baumwollinduſtriſe dartun wird. Der Preis⸗ druck auf dem Markt für Baumwollgarne und ⸗gewebe hält unver⸗ mindert an. In zahlreichen Fabriken des Wieſentals mußte bereits wegen der Unmöglichkeit die Betriebe bei unrentablem Geſchäft in Gang zu halten zu Arbeitsverkürzungen und ſogar Stillegungen geſchritten werden. Die Fortdauer des Preisdrucks muß, wenn nicht auf andere Weiſe eine Entlaſtung der Induſtrie eintritt, die Folge haben. daß das gegenwärtige deutſche Lohnniveau, welches doppelt ſo hoch iſt als in Frankreich, nicht aufrecht erhalten werden kann. Daraus erklärt es ſich, daß auch die Arbeitnehmer und die Gewerkſchaften an einer Reviſion der deutſchen Vertragszollſätze für Baumwollgarne und ⸗gewebe ein beſonderes Intereſſe haben. * * Die deutſche Baumwollſpinneret im Jannar 1929.— Unver⸗ ändert ſchlechtes Geſchäft. Die Geſchäftslage der deutſchen Bauen⸗ wollſpinnerei war auch im Januar unverändert ſchlecht. Aus allen Bezirken des Reiches wird übereinſtimmend gemeldet, daß neue Aufträge in völlig unzureichendem Maße eingingen und übesdies nur zu abſolut verluſtbringenden Preiſen gebucht werden konnten. Die beſtehenden Betriebseinſchränkungen mußten deshalb allent⸗ halben aufrecht erhalten bleiben, zum Teil ſogar noch verſchärſt werden, da infolge der monatelangen Depreſſion auf dem Baum⸗ wollgarnmarkt die Spinnereien durchweg nicht mehr imſtande ſind, in größerem Umfange auf Lager zu arbeiten. Der ſtarke Druck der gusländiſchen Konkurrenz, unter dem Baumwollſpinner wie Ver⸗ braucher in gleichem Maße leiden, hielt auch im abgelaufenen Monat unvermindert an. * Bilanzen der badiſchen Kreditgenoſſenſchaften. Die in dem Ver⸗ band der ober⸗ und unterbadiſchen Kredätgenoſſenſchaften zuſammen⸗ geſchloſſenen Genoſſenſchaften veröffentlichen ſoeben die Rohbilanzen auf 31. Dez. 1928, deren Bjilanzſummen von rund 123 Mill. ſich gegenüber dem Vorfahre um rund 20 Mill.„/ erhöht haben und ſich ſomit immer mehr den Friedensziffern nähern. Die veröfſent⸗ lichten Zahlen zeigen ein beträchtliches Anwachſen der Geſchäfts⸗ guthaben um vd. 23 v. H. und der Spareinlagen um rd. 14,4 Mill. gegenüber 1027. Die dem gewerblichen Mittelſtand zur Verfügung ge⸗ ſtellten Kredite auf 31. Dez. 1928 ſtellten ſich auf rd. 128 Mill. I. Liquidations⸗Kaſſe in Hamburg AG.— 7(8) v. H. Dividende. In der AR. ⸗Sitzung der Liquidations⸗Kaſſe in Hamburg AG. wurde beſchloſſen, der GV. am 15. März die Ausſchüttung von 7 v. H. Dividende für 1928(i. V. 8] vorzuſchlagen. 5 Eintracht Braunkohlenwerke und Brikettfabriken.— Wieder 10 v. H. Dividende. In der AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der GV. am 4. März d. J. die Verteilung elner Dividende von 10 v. H.(wie im Vorfahr) auf das 24 Mill. 4 betragende Aktien⸗ kapital vorzuſchlagen. „ Auflöſung des Rheinhandelskonzerns. Die Commerz⸗ und Induſtrie AG., Berlin, die Dachgeſellſchaft des frü⸗ heren Rheinhandelkonzerns, beantragt nunmehr die Auflöſung. Die 1920 gegründete Geſellſchaft, die bis zum Mat v. J. als Rhein⸗ Handelskonzern AG. firmiert, wird demnach nächſtens ihr Ende finden Kurz vor der Umgründung beſchloß die Rheinhandelkonzern AG. die Zuſamenlegung des 750 000% betragenden Aktienkapftals auf 50 000 4. Dieſe Sanierung erweckte ſeinerzeit großes Aufſehen, da der Abſchluß für 1927 bei 200 000„ Abſchreibungen und 50 000 4 Rückſtellungen noch einen geringen Ueberſchuß aufwies. Die Ver⸗ luſte des laufenden Geſchäftsfahres mußten deshalb beträchtlich ſein. Nachdem die zum Rheinhandelkonzern gehörenden Geſellſchaften teils durch Konkurs, teils durch ſcharfe Zuſammenlegung ihr Ende ge⸗ zunden bzw. an Bedeutung weſentlich eingebüßt haben, hat der Konzern ſeit Fahren ſtark an öffentlichem Intereſſe verloren. Erſt in letzter Zeit wurde der Rheinhandelkonzern im Zuſammenhang mit den bekannten Sachlieferungsprozeſſen mehr ge⸗ nannt. Da das geſamte Kapital der Commerz⸗ und Induſtrie AG. faſt ganz im Beſitz des Kommerzienrats Falk iſt, bürfte eine arößere Schädigung außenſtehender Aktionäre nicht eintreten. * Getreide⸗Kreditbank AG.— Wieder 10 v. H. Wie wir er⸗ fahren, wird der GV. wieder eine Dividende von 10 v. H. in Vor⸗ ſchlaa gebracht wenden. Die offenen Reſerven werden um 100 000 41 auf 480 000/ erhöht. Die Abſchreibungen ſtellten ſich auf ca. 25 000 (41 644) 4. Der Geſchäftsgang wird uns als weiter günſtig geſchildert. i cheſentliche Abfaßſteigernug bei Bolle Weißbier. In der o. GV. wurde mitgeteilt, daß im laufenden Jahre durch Erwerb einiger größerer Bierabnehmer eine weſentliche Abſatzſteigerung erzielt wer⸗ den konnte, Die Verwaltung glaubt, zu der Hoffnung berechtigt zu ſein, bei gleichbleibenden Fortſchritten ein beſſeres Ergebnis erztelen zu können. Die Verſammlung beſchloß, den Reingewinn, der in der Bilanz für 1927⸗28 in Höhe von 3448, ausgewieſen wird, auf neue Rechnung vorzutragen. Auflegung der Heſſen⸗Anleihe. Bekannelich nimmt der Volt s⸗ ſtaat Heſſen eine g v. H. Anleihe von 12 Mill. 4 auf. Die Einzelheiten der Anleihebegebung und der Auflegung ſind in der Bekanntmachung im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer zu erſehen. * Zunahme der Arbeitsloſigkeit in der Schweig. Nach den Er⸗ bebungen des Eidgenöſſiſchen Arbeitsamts waren Ende Dezember bei den Arbeitsämtern 11993 Arbeitsſuchende eingeſchrieben, gegen⸗ über 9571 Ende November 1928. Die Zunahme der Arbeitsloſig⸗ keit iſt ſaiſonmäßiger Natur und im weſentlichen auf den Stillſtand im Baugewerbe zurückzuführen. In den übrigen Berufsgruppen ſimd die Veränderungen der Arbeitsmarktlage im allgemeinen gering. Londoner Diskonterhöhung um 1 v. H. London, 7. Febr.(Untteb Pre.) Die Bank von England hat heute beſchloſſen, die Diskontrate mit ſofortiger Wirkung um 1 v. H. auf 57½ v. H. zu erhöhen. 8 Die ſeit beinahe Jahr und Tag allmonatlich diskutierte Erhöhung des engliſchen Diskontſatzes iſt nunmehr eingetreten und wird ihre Wirkung auf den deutſchen Geld⸗ und Kapitalmarkt nicht verſehlen. Daß durch die Heraufſetzung der Londoner Bankrate die leiſen Hoff⸗ nungen auf eine weitere Ermäßigung des deutſchen Diskontſatzes jetzt ganz erledigt ſind, verſteht ſich bei der Verfaſſung unſeres Geldmarktes von ſelbſt, da zweifellos mit einem Abzug ausländiſcher Gelder gerech⸗ net werden muß, der eine Verknappung des z. Zt. wieder erleichterten Marktes bringen wird. Die heutige Börſe reagierte bereits recht un⸗ freundlich auf die Erhöhung. Im übrigen wird man die Wirkung auf den internationalen Geld⸗ und Kapitalmarkt noch abwarten müſſen. Die dauernden Goldverluſte Londons in der letzten Zeit (geſtern wurden wieder 1,8 Mill. Pfund von Amerika abgezogen) die den Goldbeſtand der Bank auf nur noch rund 150 Millionen Pfund zurückgehen ließen, machten die Erhöhung notwendig, weil die 150 Millionen als Mindeſtdeckung der gegenwärtigen Notenausgabe an⸗ zuſehen iſt. Man ſprach zwar von einem Abkommen, das Normann in Newyork getroffen habe, um den Sterlingkurs zu ſtützen, wozu die Bundesreſervebank Newyork der Bank von England einen Kredit von 40 Mill. Pfund einräumen ſolle. Die Gefahr eines weiteren Gold⸗ entzuges von London ſcheint aber damit noch nicht gebannt zu ſein, weshalb man ſich wohl zu der Heraufſetzung der Diskontrate entſchloß. Ob die Maßnahme eine ſolche der Newyorker Bank nach ſich ziehen wird, kann man nicht ſagen, ſie liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen. Anſichere und ſpäterhin flaue Vörſen Mannheim behauptet, ſpäter etwas ſchwächer Trotz der innerpolitiſchen Schwierigkeiten eröffnete die Börſe heute mit behaupteten Kurſen. Die Kauakurſe lagen meiſt et⸗ was über geſtriger Notierung Als nach 1 Uhr die Nachricht von der Heraufſetzung der Diskontrate in London eintraf, wurde die Ten denz etwas ſchwäche r. Das Geſchäft blieb nach wie vor ruhig. Von Induſtrieaktien wurden zur Kaſſe Farben, Linoleum, Knorr und Waldhof etwas höher notiert. Feſt lagen auch Verſicherungsaktien von denen Mannhelmer⸗ und Continentale Verſicherung höher notiert wurden. Banken⸗ und Brauerei⸗Altien blieben unverändert. Von e Werten waren 7 v. H. Fürſtenberg etwas niedriger offeriert. Frankfurt knapp behauptet, ſchwankend und ſpäter ſchwach Die geſpannte innerpolitiſche Lage, die vor den in nächſter Zeit ſtattfindenden Reparationsverhandlungen peinlich empfunden wird, rief zu Beginn der Börſe wieder ſtarke Unſicherheit hervor. Auch andere vorliegende ungünſtige Momente drückten auf die Stimmung und hatten eine allgemeine Luſtloſigkeit zur Folge. Der ſchwache Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe, das weilere Abgleiten des Beſchäftigungsgrades nach den Berichten der Landesarbeltsämter und die Verſchärfung im rheiniſchen Textillohnſtreit blieben ebenfalls nicht ohne Wirkung auf die Tendenzgeſtaltung. Als jedoch einige Ordres von außenher eintrafen und der befriedigende Januar⸗Bericht der Handelskammer Pforzheim bedannt wurde, zeigte die Börſe eine ge⸗ wiſſe Widerſtandsfähigreit und die Verluſte gingen, da auch die Spekulation verſchiedentlich zu Dechungen schritt, kaum über 1 v. H. hinaus. Das Geſchäft blieb jedoch im großen und ganzen ziemlich minimal und beſchräntte ſich zumeiſt nur auf Spezlalwerte. Etwas ſtärker angeboten waren am Elektromarkt Geſfürel mit minus.5 v.., auch Siemens u. Schuckert lagen bis 1,5 v. H. niedriger, AEG. und Bergmann waren dagegen gut behauptet. J. G. Farben blieben knapp gehalten, während Scheideanſtalt gefragter waren und 1 v. H. anziehen konnten. Auch für Zellſtoffwerte beſtand mit plus 1 v. H. einiges Intereſſe. Am Montanmarkt waren die Umſätze minimal. Stahlwerte und Kupferaltien blieben etwas gefragt. Verluſte waren hler kaum zu verzeichnen. Autowerte bis ½ v. H. niedriger. Deutſche Anleihen behauptet. Auch im Verlaufe blieben die Umſätze äußerſt klein und beſchränkten ſich nur auf einige bevorzugte Papiere, die jedoch etwas lebhaftere Nachfrage zu verzeichnen hatten. Als je⸗ doch die Erhöhung der engl. Distontrate bekannt wurde, machte ſich 8 eine allgemeine Berflauung und Unſlcher belt geltend, Au Reoliſationen der Spekulation neigte die Tendenz zur Schwäche un es traten im allgemeinen Ver luſte bis zu 8 v. H. ein. Am Geld, markt erfuhr Tagesgeld mit 4,5 v. H. eine Erleichterung. Berlin ſchwankend, Schluß abgeſchwächt Die heutige Börſe eröffnete in recht un[lcherer Verfaſſung. Vormittags nannte man, beſonders im Vergleich zu den höheren ges ſtrigen Abendkurſen, ausgeſprochen ſchwache Taxen. Beelnflußt wurde dieſe ſchwächere Tendenz duch die ungünſtigen Meldungen aus Newpork hinſichtlich der Kreditmaßnahmen der Federal Reſerve⸗Ban⸗ ken und Befürchtungen einer engliſchen Dislonterhöhung. Auch dle innerpolitiſche Lage findet durchaus keine günſtige Beurteilung. Zu den erſten Kurſen machte ſich dann im Gegenſatz zu dem Vormittags⸗ verkehr eine beachtliche Widerſtands fähigkeit fühlbar, die ſpäter ſogar allgemein einer Befeſtigung Platz machte. Die Angſt vor der Londoner Dislonterböhung hemmte aber auch weiter die Um⸗ fatztätigkeit und ein großer Teil der erſten Notierungen mußte ausge⸗ ſetzt werden. Anleihen ruhig, Ausländer geſchäftslos, Anatoller und Türken eher ſchwächer. Der Geldmarkt wies elne weitere Erleichterung auf, Tagesgeld 4,5 bis 6,5, Monatsgelo 6,75 bis 8, Wa⸗ renwechſel 6 v..ca. Wie ſchon oben geſagt, wurde es im Verlauſe auf faſt allen Marktgebieten lebhafter bei Kursſteigerungen bis zu 4 v. H. in Spezialwerten wie Waldhof, Reichsbank, Schleſiſche Gas, Deſſauer Gas, Feldmühle, Rhein. Brauntohlen, Slemens uſw., weil man wiſſen wollte, daß London von einer Diskonterhöhung Abſtand nehmen wird, obwohl am Devisenmarkt die Bewegung des Pfundes dagegen ſpricht. Der Kafſamarki war überwiegend ſchwächer. Die Kursrückgänge betrugen—4, vereinzelt 6 v. O. Dle Aufwärtsbewe⸗ gung nach den erſten Kurſen war nur von kurzer Dauer. Auf die Diskonterhöhung in London ſchritt die Börſe zu Abgaben, durch die durchweg—8proz. Verluſte entſtanden. Vorübergehend ſetzte ſich dann auf die Regierungserklärung eine kleine Erholung durch, die aber einer erneuten Abwärtsbewegung, die bis zum Schluß anhielt, Platz machte. Die Börſe ſchloß in unſicherer Haltung. Sehr ſchwach lagen Siemens, Svenska, die—5 v. H. und Glanzſtoff und Polyphon, die—10 v. H. verloren. Deviſen gegen Relchsmark waren wieber geſucht, der Dollar notierte.2120, und ſpäter mit.2130 geſucht. Inſolge der Londoner Diskonterhöhung zog das Pfund auf.9500 gegen Dollar 1 Schweiz und Holland ebenfalls feſt, wach 19.28% bezw. 40.07 nach ö Berliner Deviſen diskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7 ½, Privat 5% v. 5. Amtlich 8. Februar 7. Fehrus! Parität Diskont im R⸗M für G. 1 8.. I B. M. Iſäge olland.. 100 Gulden J 186.53[168,87 168,53. 169,87 188,48 755 then. 100 Drachmen.43.44 5,488.445].448 8 Brüſſel. 100 welga= 500.- Fr 58,47.59 88,40 88.61 89,388 4,5 Danzig... 100 Gulden J 81,54[ 81,70 81.87 81.83 61.558 6 Helſingfors.. 100 flunl. M 10.596 10.808 10.89 10,81 10.512 7 talen 100 Lire 22,015 22.055] 22.02 22.0822, 8 Südflawien.„„. 100 Dinar 7,388 7,402 7, 77402.85 7 Kopenbagen. 100 Kronen 11220 112,42 112221124412 3 Liffabon„„„. 100 Eskube 18,58 18,57 18,58 18.62 17. 8 Oslo„„„„„ 100 ftronen 112,16 112,38 112.195 112.41 111.74.5 Paris„„„„„ 100 Franken 18,44. 16,48 16,482 18,498 18,448 3 Prag. 100 Rronen 12.451 12.471 12.456 12.378 12,88.8 Schweiz„„„ 100 Franken 80,925 81,085 80,98, 81,14 80,515 3,5 Sefa„„„„ 100 Leva 3,087] 8, 3,087 3..017] 8 Spanien.„.. 100 Peſeten 66,58 68,70] 66,78 68,92 69,57 5 Stockholm... 00 Kronen 112.4711269 112,47 112,64 1120s 4,5 Wien. 00 Schilling 59,115 88.235] 59.14 88, 59,798 6,5 Sudapeſt 100 Pengz= 12 500 Kr. 733873, 73,38 73,58 12,88 8 Buenos⸗Aires 1 Peſ..774] 1,778.775 1,779 1,786 10 Canada... 1 Canab. Dollar 4,199, 4,308 4,199.207 4,176— Faker..„ en.919].928] 1,918].22 1,886 6˙8 afe.. 1 ägypt. Pfd. 20,928] 20,933 20.97 21,01 20,91— Konſtantinspel„ 1 türk. Pfd..08].084.088 27092 2, 10 London„„I Pfd. 20,405 20 20,412 20,452 11 5 45 Nem Vork...„1 Dollar 43085 4,2168.2080 4,2180 4,780 5 Rio de Janelrs.. 1 Milreis 0,8025 0,5045.502 0,503 0,03 Uruguar 1 Sold Ves. I.311.319 J 4,311 J.319 4,821 * Mannheimer Probuktenbörſe vom 7. Febr.(Eigenbericht). Die Tendeng am heutigen Produktenmarkt war ruhig. Von Ausland⸗ weizen wurden angeboten: lalles eif Mannheim in hfl.): Mani⸗ toba 2 zu 14,10; 8 zu 13,65; 4 zu 13,20; Auſtral 13,80; Kanſas Gulf 13; Baruſſo 79 Kilo 12,40;(alles in.): Inl. Weizen 24,75: in!. Roggen 23,75—24; ausl. Roggen 26: inl. Hafer 28,50 24,75; ausl. Hafer 24,50, inl. Braugerſte 25,25— 26,50, Futtergerſte 20,50— 22,50; Mais auf Bezugſchein 24; Biertreber 20,50—21; Rapskuchen 20.50; Soyaſchrot 22,75, alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 3425; Weizenbrotmehl ſüdd. 26,25; Roggenmehl 60—70proz. 30,50 bis 32,50; Weizenſuttermehl 15,75; Weizenkleie ſeln 14,25; Roggentleie 14,75; Trockenſchnitzel 16,25— 16,50. Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 80 Kg. Lebend⸗ gewicht in 4: 151 Kälber, 6] 76—78; c) 68—72; 5) 6066. 18 Schafe, e) 48—46. 59 Schweine, e) 7778; d) 77—78; e] 7476. 298 Ferkeß und Läufer, Fertel bis 4 Wochen 15—90; über 4 Wochen 22—80; Läufer 31—40. 2 Ziegen, 13—24. Markt verlauf: Mit Kälbern lebhaft, . mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferteln und Läu⸗ ern ruhig. ——————̃————————̃———̃— * Biehmarkt in Mannheim vom 7. Febr. Zufuhr insgeſamt 528 —— d. 7. 9, J 7. 9. 7 7 7 1 5 d. Maſch. Dur.—, 152,0 Frankfurter Gas... etersu 101.0 101,0 Ausg. Stern.-. 176,0 178,7 171.0 171. 5— Kurszettel der Nauen Mannhelmer Zetung g: te ers fr. Ee e grbr St. d- il e z8g l. a h Feta Jer f 53 Seen. f g ge 58 s Aktien und Auslandsanleigen in Prozenten. dei Stückenonterungen in Mark ſe Stuck Jaſt U. G. Hippe Frankf. 28,50 25,50 Unhalt. Kohl. 91,25 94.—. Sar Splegel 68,— 68,— Jesſarel.. 8770 Verselan Gef le Aſchafſog. Jeng. 100 15.0 Paceda drann 84— 2 1125 naß 128 1260 ö 21. 5 5 5 i 80 115 5 Mannheimer Effektenbörſe vom 7. Februar 84e Fa a0 2d J ede 0 o l e e fe. e e er Faun 2e 80 80 de! ern 115 30 ergm e 5. 7 1 ein. e 8 8 54, 58.50 rn 7 en 3 1180 14 h li 5 4015 Sten öl 181.0 220.0 Grün 4 Bilfingen 171.5 121.5 Abeaeten.1850 15850 Bare, Wich 25.0 Pech Su 7550775— 0 ei %a. St. H. e.„*., N.. 1 5 2 t. 4»Megu S e* N* 5 5% ad en ad.5 6155 Fdmard Send. 105005, 1%„ 4 1400 104 5 dae erte se 4155 1455 8 Vemberg 402,2 405,0 derten Bergwk... Aiderswerfe 112 1228 beg nafen Stadt 1852 1022 Werger Worms 205,0 205.0 Karler. Nüh Halb 35, 35.— gement peideld. 188,0 danfwerk. Fügen 110,0—.— Kücfertd... Bergmann Elett 212,0 210,0 Harpener 8 181 0180.0 Sach en e 8 1 2% Möm. Jan„„ Knorr 159,0 185.0 Rarßadt 180,0, Hüpert Arma 92,50 92,85 Rütgers werke„ Beril-cub. Hut 78 3839.0 Hartm Maſchin. 15.85 18.— Salzdetfurth 1 189.5 9% old 78.— 78,— Dab. Afſekuranz 215,0 2180 Konſerven braun 69. 83,]Kbamott. 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Jahr. 27.— 27.— Way& Frentag 131.0 1810 Dürkoppwerk St 37, 37. 3 ein, 9 5 939103, Them Gelſenk. 75,25 75.— Jude 46 14701474 Stolberger Zink 161. 1610 Ludwigs b A. Br. 220.0 220.0 J. G. Farben 251.0 252.0 Sellſteſt Waldöf 255 0 255.0] Düff d. Rat, Dürt 4.— 54.— Anett. Heubr. 188.8 1890 Teo pen( Edem nibenn 0,„75,— Gers dan ad de 75067 Südd Jmmebil 98 bn Dockerb. 4 WId m 112.0.— Kenſerd Braun 82.80 82.75 1 Concord. Spinn 100.7 100.2 ebf. Jungvans 78.50 78. Jucker. 145 81460 Frankfurter Börſe vom 7. Februar g Kraus ace. Bock. 55. 55.— Br gdge 825 5 5500 gal Wagng 210 0 105 Tce, eaten gc. 2s 80 8 55 1 100— Ver. deutſch. elf 73. 8 umlet Geng„„ Kaliw.„0270.00 Tpoerles Oe fab, 88.50 88.50 Jeſtverzinsliche Werte Saur. og. u. J. 185.5 158 0 8 Cite ich. 370902110 1 15„ Berat Jüt. 125, 038,0 Deſſauet Gas 414, 444,0 Elbanerwerke. 109 0108.5 Ties deere 2099 9% Reichsan l. 67.40 87.40 Berl. Abele e duden. 62.78 68,50 Elekir. Eieferuag 165.5.— ede werk Node. Ver. 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Oderurſ. 95. 325 8 aldgof 455,0— n. 8 Li 48, 46 75 Vogel Telegraph. 79 50 79.50 10% Mom 6d 25 102.0 1020 r O. e a 92.— 92.25 De Durkoppwerte 38,— 3,— Lingel Schuhſab. 38, 8 95 %%% UUVUVVUVVVVTUTETTEETTTTTVTTTTVTVTVTTTCTCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC C %%„ 7707,50 Peau 2..6. 4290 128-0 hene Vergbas 58.76 85.78 Jeltendulddüum.— 1000 Krb Leer Spes 40. 70— ute retwerko. 108,0 102.0 Soden e e e Grtt Mö 29., Mftteld Ed.-B. 10,5 197.0 Abein Brdunk. 5 5 8 a Akte dich n kf ei 05 e Bester re. Aal. 2254 1920 71 g 8 W 0 pigei 1 0126 5 f g Ma„38,—,— Weſtereg Alkal. 275, 89% 5 2 5 969 9 1 55 1 19 0 0 0 e. 159 128,7 Berliner Börſe vom 7. Februar Emaille Uurtch.75 9,8. e 124,8 124,5 Wicking⸗Cement 159,5 188.8 . 75 fd: geh 20 ddl Seb 4505 8885 Fele deu Ars Esch Bertwerk 209.2 24 Mans eder Akt 118,5 114 Wiesloch Ton. 1188 175 0% Grtr. M. adg. 14 75 14.75 Heichadant 309,2 307.0 Seilue Bergbau 116.0 118.5 Feſtverziusliche Werte eunstger.-If 20.88 20 75 Pert Handelag 241 0 241. 5„0 Markt- u. 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Poedhardt 380.03.0 Kathgebder agg. 7, Ronnenderg.... 250 Gant 188.5180, Schantungdahn.———— Abt Gebr. 6% Zoflobt 1911 11 50 11 65 Sant f. el. Werte 143 7 148 2 fdler 4 Oppenz—., Goldſchmidt Tü 8,25 8750 Reisbolz Papfer 236,0 234.0 Sloman Salpet, 972 C, 0 We e Hrauſns 170.0 170,0 Baltimore. 2K.. Suu 175.0 175.5- Ar.- Vos 1765 18.— Bank f Brauind 70, 170 1 Adlerwerkk 59.— 58 5, Srizner Moſch. 108,7 7 eint Kraft 184,7 188 3 Sadſee Bhespb. 3888 82. Warner Dante 140,0 140.0 Oeſtrr.-U. St n 13.50 18.5 Mfhaff Beins 1638.0 185.0 4½% Und. Ser. 19 5011 4 Rn Wanα⁰α 40 81440 o Abgabe 50.—, 0.— See Grab ans 7,5050 Nein Wann Ta. 0 Ma. e * ef ont 8 5 Scr 281 81 Sets e, en Ser Ss e 88 Sl 88 88 Sn 22 881 118 21 581* 88 ——— F Honnerstag, den 7. Febrnar 102d 7 N Am 3. Februar entschlief plötzlich unsere llebe Mutter Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Frau Bernhard Traub WVe. Line geb. Kalfer im 83. Lebensjahre Die trauernd Hinterbliebenen Mannheim, London, Luxemburg, Brooklyn 7. Februar 1929 Die Beerdigung hat auf Wunsch der Verstorbenen in aller Stille stattgefunden 1074 TTT DN eichnung 1 nom. Reichsmark 12 000000 8% Anleihe des Volksstaates Hessen guf Feingoldbasis, 1 Reichsmark= ½½e kg. Feingold— 15 Serien von je RM. 800 000, Stücke zu RM. 100, RM. 500, RM. 1000, RM. 2000, RM. 5000 Mick zahlung zu 1029, in 15 Jahren— nur durch Auslosung von je einer Serie jährlich Erste Auslosung zum 2. Januar 1936. Verstärkte Auslosung bzw. Gesamtkü g zu 102 2j mit halbjähriger Kündi- gungsfrist erstmals zum 2. Januar 1936 zulàssig. — Reichsmiindelsicher Zeichnungspreis 935,800 Die Anleihe soll an den Börsen zu Berlin und Frankfurt a. M. zum Handel und zur Notiz eingeführt werden. Die Inhaber der 6% Pigen Schatzanweisungen von 1926 des Volksstaates Hessen werden bei Zeichnungen auf die Anleihe insoweit voll berücksichtigt, als sie solche Schatzanweisungen zum Umtausch einreichen. Die Einreicher treten vom 1. Februar 1929 ab in den Genuß der höheren Verzinsung. Auch wird ihnen b . D dle Differenz zwischen dem Rückzahlungskurs ven 100 2% und Zeichnungspreis * 3 E stadt, 1 Teilzahlungs⸗Geſchäft Pfg. Einwurf b fig Nane A.., im Februar 1929. 875 in e Bau 47 Friseuse zu gerkauſen. 784 Mannheim Febru u. Fnaben⸗Bekleidg., perfekt im Ondulie⸗ Schimperſtraße 11 f 4 5 Nene 80 feine ren und Waſſerwel⸗ 0. f Deutsche Bank Flltale Frankfurt. Frankfurt a. M. eig e e e.„ 5 15 7 45 Commerz und Prlvat-Bank 4.. J. Dreyfus& Co., Frankfurt a..-Berlin, ſämfl. Manufgktur⸗ aldhofſtraße 124.. Telvhon 501 5 75 Flllale Frankfurt. Frankfurt a,., Hessische Girozentrale, Darmstadt, warf 1——— hon— 2 H Isch K, 5 Eri 72 7 N wee e enen eee e b, e g Malfänabe Frau fegen err e . 84 1 to-Gesellsch Kommunale Landesbank, Darmstadt, tellung. Weftphal. 3 zu eng, mittelgr, ti, ee. F 1. read tne 8,., Mitteldeutsche Oreuitbank, Frankfurt a. M. Wal hnr 5 125 6 bler Malchen 8 65 45„ zu bk. 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Februar dieses Jahres Während der üblichen Geschäktsstunden angenommen Ein vorzeitiger Schluß der Zeichnung blelbt vorbehalten, 2 Der Zeichnungspreis betragt N 93,90 ⅝ zuzüglich Stückzinsen ab 1. danuar 1929 und zuzüglich Börsenumsatzsteuer Die Bezahlung hat am 28. Februar 1929 zu erfolgen. 8. Die Zuteilung auf die gezeichneten Beträge bleibt dem Ermessen der Zeich- nungsstellen überlassen. Zeichnungen mit 6monatiger Verkaufssperre werden vorzugsweise berück- 7 ae Auf zum Umtausch eingereichte Schatzanweisungen wird voll zu- Seteil 4. Die Zeichner erhalten zunächst Kassenquittungen, gen deren Rückgabe die Aushändigung der endgültigen Stücke nach deren Fertigstellung erfolgt. 0* 5. Anmeldungen auf bestimmte Stücke können nur insoweit berücksichtigt werden, als dies mit dem Interesse der übrigen Zechner vereinbar erscheint. 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