Nr. 60= 10. Sahrgang Morgen⸗ Ausgabe 13 U Monkag. 11. Februar 1929 je ein jn. Deingspreiſe: In Mannde Au. Umgebung ſrei ins haus Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Votauszahl Sber durch die Poſt mona auß.⸗ D..— ohne Beſtellgeld. Aulnelgelle für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Rellamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften ſür beſtimmte Tage. Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks e ee uw. e u keinen Aoreſſ⸗ i 1 1 1 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben 4. Generalanzeiger Mannheim. Erſchemt wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 0 D 12 fal. Fernſprecher: 24944. 24945, 2495124952 u. 24058 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim, Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Maunheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Bet evtl. 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Das Communiqué, das nach der Sitzung ausgegeben wurde, erklärt lediglich, daß eine Ausſprache über die Organi⸗ ſatlon der Arbeften des Komitees ſtaltgefunden habe, daß aber die endgültigen Beſchlüſſe erſt in der offiziellen Sitzung vom Montag gefaßt würden. a Nach dem„Temps“ haben die Delegierten den ameri⸗ kaniſchen Sachverſtändigen Owen Hounge ſucht, den Vor⸗ ſitz zu übernehmen. Die Zeitung ſagt aber nichts darüber aus, ob er angenommen hat. Sodann ſei beſchloſſen worden, die Sitzungen im Hotel Aſtor a abzuhalten. Zum Ge⸗ neralſekretär wurde der Generalſekretär der Repara⸗ Schließlich ſei darüber beraten worden, ob die Erſatzdelegierten auch an den Sitzun⸗ gen teilzunehmen hätten. Dieſe Frage ſtelle ſich neu, da das Daweskomitee ſeinerzeit keine Erſatzdelegierten umfaßt habe. Im gegenwärtigen Komitee ſind zwei Länder mehr als im Dawes⸗Komitee, nämlich Deutſchland und Japan, ver⸗ treten. Das Komitee umfaßt vier Delegierte, die bereits dem gut- Belgien. Keine Theorie, nur Pratis Paris, 10. Febr.(Von ünſerem Pariſer Vertreter.) „Der erſte vielverſprechende Beſchluß, den mir am Sonntag einmütig geſaßt haben, ging dahin, alle theoretiſchen Er⸗ wägungen in Acht und Bann zu erklären, um uns ach⸗ lich und geſchäftsmäßig der Löſung des Reparations⸗ problems widmen zu können“, ſagte uns Dr. Schacht nach der Fühlungnahme, die zwiſchen den Sachverſtändigen in der Banque de France ſtattgefunden hat. 5: 5 Eine gleichartige Auffaſſung ſpiegeln verſchiedene Aeuße⸗ fungen engliſcher und amerikaniſcher Sachverſtän⸗ diger wieder, während in franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Kreiſen immer die Neigung herrſcht, in einem ge⸗ gebenen Augenblick die Sachverſtändigen⸗Konferenz als Tribüne für gewiſſe politiſche Kundgebungen zu benutzen. Jedenfalls zog der Reichsbankpräſident aus dem am Samstag gefaßten Beſchluß die optimiſtiſche Folgerung, man werde verhältnismäßig raſch vorwärts kommen. Selbſtver⸗ ſtändlich bezieht ſich dieſer Optimismus des Dr. Schacht einzig und allein auf das Arbeitsverfahren. Die großen Schwierig⸗ keiten einer auf dem guten Willen aller Parteien beruhenden Einigung werden umſo weniger verkannt, da beim Zuſammen⸗ tritt der Konferenz keine fachliche Verhandlungsunterlage vorliegt. Alle Kombinationen, die in hieſigen und engliſchen Zeitungen als Frühlingsbotſchaft einer Reparationslöfung in die Welt hinausflattern, werden die nächſten Tage kaum Überleben. Nicht ein einziger Mitarbeiter des Sachverſtän⸗ digenausſchuſſes hat bisher einem Journaliſten mitgeteilt, daß man ben Weg zur Löſung der Reparationsfrage bereits gefunden habe. Angeſichts der Übereinſtimmender Erklärung aller Sachverſtändigen, man ſei über die Möglichkeit einer Löſung noch nicht im Klaren, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Moment, wo ſich ein Lichtpunkt am Horizont zeigt, abzuwarteu. Was die Mei⸗ nung der deutſchen Sachverſtändigen⸗Dele⸗ gatton betrifft, ſo kaun mit Beſtimmtheit geſagt werden daß man vor Ablauf von mindeſtens zwei Wochen das Auf⸗ tauchen eines Verſtändigungsgedankens nicht erwartet. Es wird vor allem notwendig ſein, eine Reihe unechter An⸗ gaben über den deutſchen Wohlſtand und die Lage der beutſchen Wirtſchaft zu beſeltigen. Die Nachprüfung der deutſchen Bemerkungen zum Bericht des Generalagenten Parker Gilbert ſoll die Aufgabe einer Sachverſtändigen⸗ kommiſſion ſein, die ſich zu dieſem Zweck nach Berlin be⸗ geben wird. Die Ermittlung der deutſchen Zahlungsfähigkeit bedingt eine Unterſuchung des deutſchen Wirtſchaftsorganismus und man wire ſich, wie mir ein maßgebendes Mitglied der deut⸗ ſchen Delegation erklärte, die Frage vorlegen müſſen, ob es im Intereſſe der Gläubigerſtaaten Frankreich, E and und Belgien gelegen ſei, gewiſſe deutſche Induſtriezweige bei⸗ ſpielsweiſe die Textilinduſtrie verkümmern zu laſſen. Zwangsläufig werden auch die Gläubiger Deutſchlands die finanzielle Leiſtungsfähigkeit des Schuldners unter dem Ge⸗ ſichtspunkt der Ausfuhrſteſgerung betrachten miiſfen. Von Seiten Englands, das gleichzeitig mit der Umbildung des Dawesplanes, die Verminderung, wenn nicht die Aus⸗ ſchaltung der Sachleiſtungen erſtrebt, werden Anregungen hinſichtlich einer zukünftigen deutſchen Exportſteigerung er⸗ Wartet. Die Feſtſetzung der unabänberlichen beutſchen Jahreszahlung wird, wie man in deutſchen Delegattionskreiſen erklärt, den heißeſten Punkt der Verhandlungen bilden. In dieſem Zu⸗ ſammenhang liegt auf franzöſiſcher und belgiſcher Seite die Abſicht vor, eine Erhöhung der Goldannuität über 4 inderiplel Haulſcland Swen Deutſchland ſiegt:1 Ausführlicher Bericht im Sportteil E TTVTVCb'—TbTTbTbTbbb 2½ Millfarden hinaus zu beantragen. Die 5 fentliche Meinung wird in Frankreich und Belgien auf derartige, offenbar rein taktiſche Forderung der franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Sachverſtändigen vorbereitet. N — Der neue Pariſer Finanzſkandal V Paris, 10. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Unterſuchung über die Geſchäftstätigkeit der fran⸗ zöſtſch⸗belgiſchen Minengeſellſchaft hat den Verdacht beſtätigt, daß dieſe Firma ſich weniger mit der Aus⸗ beutung von Erzlagern als mit einem großzügigen Aktie n⸗ ſch windel beſchäftigte. Ein Teil der in den Proſpekten der Geſellſchaft genannten Minen exiſtiert überhaupt nicht, andere Konzeſſtonen in Nordafrika wurden ihr von dritter Seite überlaſſen, nachdem ihre Wertloſigkeit offenſichtlich ge⸗ worden war. Die Ueberprüfung der Buchhaltung der Geſellſchaft, die wahrſcheinlich in aller Eile während einer der letzten Nächte noch geſchrieben wurde, liefert den deutlichen Beweis, daß der Leiter der Geſellfchaft, der 27jährige Bankier Meuriſſe, die Kurſe der Aktien und Anteilſcheine durch fiktive Börſen⸗ geſchäfte in die Höhe trieb. Meuriſſe hatte eine eigene Bank gegründet, um die Titel zu lancieren und zu überfetzten Kurſen abzuſtoßen. Es konnte auch feſtgeſtellt werden, daß er vor zwei Tagen der Kaſſe der Minengeſellſchaft 600 000 Franken entzog. Ueber die Verwendung dieſer Summe be⸗ fragt, verweigert Meuriſſe jede Auskunft. Man nimmt an, daß er nach dem Beiſpiel Pacquements ſeine Flucht vorbe⸗ reitete. Die vorläufige Bilanz der Minengeſellſchaft weiſt ein Defizit von elf Millionen Franken auf. Meuriſſe wurde nach ſeinem Verhör wegen Betrügereien und Ver⸗ trauensmißbrauch verhaftet und in das Santé⸗Gefäng! überführt. Parbeierklärungen zur Koalitionskriſis Angerechtſerligte Zentrumsangriffe gegen die Deutſche Volksparlei Die„Germania“ bringt in ihrer Sonntagsausgabe eine Zuſchrift der Reichstagsfraktion des Zentrums, die mit der Ueberſchriſt„Wie es kam“ verſehen iſt und die die Gründe daplegt, die das Zentrum zur Zurückziehung feines Miniſters aus der Reichsregierung veranlaßlen. In Zuſammenfaſſung aller Gründe kommt die Fraktion zu folgendem Schluß: „Die Zeutrumsfraktion iſt nach wie vor dafür, daß im Reiche und in Preußen feſte und möglichſt gleichartige Kvalt⸗ tionsverhältniſſe geſchaffen werden. Die Gleichzeitigkeit der Regierungsumbildungen ließ ſich aber in den letzten Tagen nicht mehr durchführen, weil in Preußen noch immer fachliche Schwierigkeiten zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum wegen des Konkordats vorliegen, die in wenigen Tagen nicht ausgeräumt werden konnten. Konnte man in früheren Stadien der Meinung ſein, daß noch Gründe für eine gleichzeitige Umbildung vorhanden ſeien, ſo iſt es falſch, dieſe Auffaſſung für jede Situation als Schema anzuwenden. Im Reich war vornehmlich angeſichts der außenpolitiſchen Situation keine Zeit mehr zur ſofortigen Umbildung zu perlieren. Es war ausgerechnet der Partei des Reichsaußenminiſters vorbehalten, die Bil⸗ dung einer feſten Reglerung der nationalen Selbſtbehauptung in dieſem Augenblicke zu ver⸗ hindern.(12) Der Deutſchen Volkspartet war zudem durch die feſte Zuſage des Partetvorſitzenden Kaas, der Deutſchen Volks⸗ partei bie Beſetzung zweier Miniſterſitze in Preußen zu er⸗ möglichen, eine ausreichende Garantie für die Erfüllung ihrer Miniſterwünſche geboten worden. Demnach iſt es die Deutſche Volkspartei geweſen, die um preußtiſcher Miniſterſitze willen Augenblick verſchuldet hat. Das Schuldkonto der Deutſchen Volkspartel iſt um ſo mehr belaſte:, als ſie das weitgehende Entgegenkommen des Zentrums ohne Prüfung einfach abgelehnt hat, indem ſie ihre Unterhändler zur Zurückweiſung der Zentrumsvorſchläge ermächtigt hat, ohne die Vorſchläge ſelbſt zu prüfen.“ Es heißt dann weiter, zehn Jahre lang habe das Zen⸗ trum in aller Ruhe mitgearbeitet. Wenn es jetzt zu einem ſol⸗ chen Schritte habe übergehen müſſen, ſo einzig und allein des⸗ halb, weil vor dem Zuſammentritt der Sachverſtändi⸗ gen konferenz klare Verhältniſſe geſchaffen werden muß⸗ ten. Wenn fetzt die Dinge anders ausfielen, ſo habe das Zentrum keine Schuld daran. Die Zentrumsfraktion ſei die Situation im. immer bereit geweſen, die große Koalition gleichzeitig inn Reiche und in Preußen zu ordnen, aber dieſe Gleichzelligkeit ſei un„iltelbar vor der Sachverſtändigenkonſerenz nicht mehr zu erreichen ger efeu. Werade die Erfahrungen, die das Zen⸗ trum mit der Deutſchen Volkspartei beim Reichs ſchul⸗ geſetz gemacht habe, ließen es für die Zentrumsfraktion in Preußen als Pflicht erſcheinen, ſich dagegen zu ſichern, daß das Zentrum nicht auch noch in der Konkordatsfrege von der Deutſchen Volkspartei zum zweiten Male düpiert werde, Eine Erklärung der Volkspartei Reichstagsabg. Dr. Scholz, der Führer der Reichstags⸗ fraktton der Deutſchen Volkspartei, nimmt in der über das letzte Angebot des Zentrums entſtandenen Ausein⸗ anderſetzung mit folgender Erklärung Stellung: „Am Mittwoch abend hat Herr Reichskanzler Müller dem Herrn Reichsaußenminiſter Dr. S rreſemann und mir die Zen⸗ trums⸗Entſchließung, die in der Morgen⸗Ausgabe der„Ger⸗ mania“ vom 7. Februar zum Abdruck gebracht wurde, ohne jeden weiteren Zuſatz bekannt gegeben. Dieſe Erklärung ent⸗ hält den Paſſus, daß der Vorſitzende der Zentrumspartei, Herr Dr. Kaas, bereit ſei, die Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtages zu bitten, der Deutſchen Volkspartei zwei Miniſter zuzugeſtehen. Sie enthält alſo nur den Aus⸗ druck der Bereitwilligkeit des Parteiführers, mit der Land⸗ tagsfraktion des Zentrums in Verbindung zu treten, und keinerlei Hinweis darauf, daß die Zentrumsfraktion des Landtages auch wirklich bereit ſei, einen ihrer beiden Miniſterſitze zugunſten der Deutſchen Volkspartei abzugeben.“ In der Erklärung heißt es dann weiter, mit Rückſicht darauf, daß das Zentrum die Entgegennahme einer Antwort bis 10 Uhr abends befriſtet habe, habe die Deutſche Volks⸗ partei durch ihren Vertreter erklären laſſen, in der Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volks partei beſtehe nach ihrer bis⸗ herigen Einſtellung ketnerlei Aus ficht, daß die Frak⸗ tion mit dieſem Vorſchlage einverſtanden ſei. Zu dieſer Erklärung bemerkt die„Germanla“:„Nach dieſer Darſtellung hätte alſo der Reichskanzler den Vorſchlag des Zentrums„ohne feben Zufatz“ an die Deutſche Volks⸗ partei weitergeleitet. Dieſer Zuſatz war aber ſehr wichtig, denn er enthielt die Erklärung der Unterhändler des Zen⸗ trums, daß die Zuſage in Bezug auf die preußiſche Regie⸗ rungsumbildung nicht etwa nur ein Verſprechen, ſondern eine politiſche Realität darſtellte.“ Ein kritiſcher Aeberblick I Berlin, 10. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Die „Germania“ macht es ſich leicht. Sie ſchiebt die Schuld an dem„Mißverſtändnis“ auf das mangelnde Be⸗ griffsvermögen der anderen. Herr Kaas, ver⸗ ſichert ſie, habe, als er den bekannten letzten Vorſchlag des Zentrums dem Kanzler übermittelte, ihm ausdrücklich zu ver⸗ ſtehen gegeben: Was er hier in bezug auf Preußen zuſichere, ſei kein bloßes Verſprechen, es ſei vielmehr, ſo hätte er wört⸗ lich hinzugefügt,„eine politiſche Realität“ Weil der Kanzler die er Redewendung nicht den Siun eines konkreten Angebots gegeben hat, den ihr das Zentrum heute gibt, gilt es der„Ger⸗ mania“ als ausgemacht, daß es ſich bei der Gegenſeite nur um„Ausreden“ handle. Uns will ſcheinen, dieſe Vokabel paßt ausgezeichnet auf das, was das Zentrumsorgan zur Rechtfertigung ſeiner Unterhändler anführt. In der„Voſſiſchen Zeitung“ wird zu gleicher Friſt dem Zentrumsabgeyrdneten Prof. Deſſauer Gelegenheit geboten, die Beweggründe zu enkwickeln, bie ſeine Partei zur Zurückziehung des Herrn von Guérard veranlaßt haben. Deſſauer beſtreitet— man wird dem einige Zweifel ent⸗ gegenfetzen—, daß eine ſtarke Abneigung gegen Herrn von Guérard eine Rolle gespielt habe. Es wird dann weiter aus⸗ einandergeſetzt, daß für das Zentrum, das ſeit zehn Johren als Regierungspartei die Laſt demagogiſcher Geſten anderer abzumehren gehabt hätte, eine„konſolidierte ſtetige Regierung“ das Ziel geweſen ſei. Die Notwendigkeiten einer ſolchen Re⸗ gierung hätten aber nicht von Bedingungen in Länderparla⸗ menten abhängig gemacht werden dürfen. Infolgedeſſen hätte das Zentrum es abgelehnt, daß die Bildung im Reiche zeitlich erſt zuſtande kommen könne, wenn eine Umbildung in Preußen erfolge. Eine Schwäche in dieſem Punkt würde Ge⸗ fährdung der Zukunft bedeutet haben. Das Zentrun⸗ Zätte daher am Donnerstag Schluß gemacht,„weil die Grenze er⸗ reicht war, die wir nicht überſchreiten können, ohne das 2. Seite. Nr. 69 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Februar 1929 Staatsnotwendige von bellebigen Bedingungen abhängig und damit überhaupt fragwürdig zu machen“ Das alles iſt weder neu, noch klingt es ſonderlich über⸗ zeugend. Die wirklichen Hintergründe für den Schritt des Zentrums werden auch in dieſen Betrachtungen nicht auf⸗ gehellt. i Der Sonntagsaufſatz ber„German la“„Wie es ka m“ iſt einigermaßen irreführend. Im weſentlichen haudelt es ſich, wie geſagt, um eine Wiederholung der bereits bekanntgegebe⸗ nen Gründe, die böſe Menſchen Ausflüchte zu nennen geneigt ſind. Nur an ein paar Stellen wird der Schleier etwas mehr gelüftet. Da klingt die Klage durch, daß man in zehn Jahren ſortwährender Beteiligung an Regierung und Verant⸗ wortung Mandate verloren hat und daß Demokraten und Volksparteiler im Sommer ſich ſträubten, auch den Namen Wirth in das Firmenſchild des neuen Kabinetts aufzuneh⸗ nien. Zum Schluß iſt der„Germania“ ⸗Artikel freilich offen. herziger. Da rutſcht dem Autor, vielleicht wider Willen, das Geständnis durch, daß bel der Weigerung des Zentrums, die preußiſchen Dinge gleichzeitig mit denen im Reich zu ordnen, die Konkordatsfrage mit im Spiel geweſen iſt. Nach den Erklärungen, die das Zentrum beim Relchsſchulgeſetz mit der Volkspartei gemacht hätte, hätte es als eine dringende Pflicht empfunden, ſich dagegen zu ſichern, von„ agter Volkspartei nicht auch bei der Kon⸗ zordatsfrage„zum zweiten Male düpiert zu werden.“ Das iſt doch ſchon recht deutlich. Nun uerſteht man auch, warum der Prälat Kaas, als er am letzten Mittwoch das um⸗ ſtrittene Ultimatum in die Hände des Kanzlers niederlegte, ſich nicht an das Bibelwort hielt:„Eure Rede ſei: Ja, Ja, Nein, nein, was darüber it, das iſt vom Uebel“, ſondern ſtatt deſſen die von myſtiſchen Schleiern umwobene Wendung von der„politiſchen Realität“ wählte. Dieſes Diktum des Herrn Kaas hat begründete Ausſicht, unter die geflügelten Worte aufgenommen zu werden. Es wird ein wenig peinlich für den neuen Vorſitzenden des Zentrums ſein, daß kein Menſch beit ſeinen nachträglichen Enthüllungen ernſt bleibt Man zuckt die Achſeln, man lächelt. Der geſunde Menſchenverſtand, meint der„Vorwärts“ fragt: „Warum hat Kaas, wenn er ein poſttives Angebot machen wollte, ſich poſitive Worte gebraucht?“ Mit all dem, mit dieſen Klagen und Anklagen kommen wir keinen Schritt weiter. Wie der Riß entſtand, wiſſen wir ja nun nachgerade. Worauf es ankommt, iſt, die Hände zu rühren, daß er wieder ſich ſchließe.“ Wir haben ſchon am Donnerstag morgen zu elner Stunde, wo allerhand ſchlechte Muſikanten noch auf Druckpapier ſchworen, es würde am Ende auch ſo gehen, hier geſagt, daß eine Minderheitsregierung von Sozialdemokraten, Demo⸗ kraten und Volkspartei leben sunfählg und ein Un⸗ ding ſel. Wir können konſtatieren, nicht ohne Genugtuung, daß der„Vorwärts“ ſich nun zu genau derſelben Auffaſſung bekeunt: „Das neue Proviſorium kann nicht von langer Tauer ſein. Die Verabſchiedung des Etats und die Deckungsvorlage er⸗ fordern eine ſeſtere Zufammenfaſſung als ſie nach dem Aus⸗ ritt des Zentrums aus der Regierung gegeben iſt. Würde das Zentrum außerhalb der Regierung bleiben, ſo würde ſo⸗ viel Sand in die parlamentariſche Maſchine geraten, daß an ein wirkliches Arbeiten kaum mehr zu denken wäre.“ Das iſt keine Schwarzmalerel, iſt einfach die unerbittliche, unausweichliche Wahrheit. Aus ſolcher Erkenntnis gilt es zu handeln. Am 18. Februar ſind die parlamentariſchen Faſchlugsſerſen vorüber. Dem Ernſt des Lebens ſollte dann auch Reichstag und Parteien, die preußiſchen mit einbe⸗ Hrifſen, nicht länger ſich verſchließen. 12 Perſonen im Hotel ertrunken — Sydney, 10. Febr. Großen Ueberſchwemmungen in güſſen verurſacht wurden, ſind in einem Hotel in Sydney etwa 12 Perſonen zum Opfer gefallen, als dieſes, von den Fluten unterſpült, vollſtändig einſtürzte. Aus Mangel an Booten konnte den Hotelinſaſſen keine Rettung gebracht werden; die raſch zuſammengefügten Flöße verſag⸗ zen. Mehrere Eiſenbahnzüge ſind durch ſtarke Erdrutſche auf⸗ gehalten worden. Der ſchwediſche König beim Papſt — Nom, 10. Febr. Der König von Schweden hat geſtern mittag dem Papſt einen Beſuch abgeſtattet. Bezahlung dieſer Beamten. Perſonalfragen des Auswärtigen Amtes Slreſemann vor dem Haushaltsausſchuß Der Haus haltsausſchuß des Reichstags ſetzte am Samstag die Beratung über den Nachtrag zum Perſonal⸗ haushalt des Auswärtigen Amts fort. Steinkopff(Soz.) kritiſierte den Feudalitätsgrundſatz beim Attaché⸗Nachwuchs und forderte beſſere und einheitliche Die Preſſeabteilung ſei nach ſeiner Anſicht pertonell nicht zu ſtark beſetzt. Eine ſtarke Zen⸗ tralſtelle der Preſſe ſei der Ausdehnung der Preſſeſtellen bei den einzelnen Reſſorts vorzuziehen. Eine offizlöſe unpar⸗ teiiſche Preſſeberichterſtattung über die Verhandlungen der Reichstagsausſchüſſe ſei nicht zu entbehren: bei der umſang⸗ reichen Arbeit der Ausſchüſſe in den letzten Jahren reiche das Perſonal hierfür nicht aus. Reichsminiſter Dr. Streſemann betonte, daß dem Auswärtigen Amt heute ganz andere Auf⸗ gaben zugewieſen ſeien als früher, ſo daß höhere Ausgaben notwendig ſeien. So habe das alte Reich ſehr wenig Ver⸗ ſtändnis für die kulturellen Aufgaben im Aus⸗ land gehabt. Auch gebe es heute weit mehr Staaten als vor dem Krieg, in denen wir eine diplomatiſche Vertretung unter⸗ halten müßten. Einer Ueberprüfung der Ausgaben des Aus⸗ wärtigen Amts im Inland durch den Sparkommiſſar ſtimmte der Miniſter gern zu. Faſt alle Beamten wüncchen im Ausland kätig zu ſein. 90 Köpfe vermindert worden, die Zahl der Angeſtellten ſei von 392 auf 197 geſunken. Anderſeits erforderten die vielen Ver⸗ träge, die wir mit fremden Staaten ſchlöſſen, unendlich viel Kleinarbeit. Der Miniſter verwahrte ſich entſchieden gegen die Auffaſſung, als ob der Adel bevorzugt werde. Im letzten Jahr ſeien acht bis zwölf Attachss einberufen worden. Ausgewählt worden ſeien diejenigen, die nach ihrem Lebens⸗ lauf und ihrer Bildung die Gewähr für hervorragende Leiſtungen geboten hätten. Früher hätten wir unter allen Botſchaftern und Geſandten nur drei bürgerliche, heute ſind von unfern Borſchaftern und Geſaudtſchalten 27 mir Bür. luchungshaft als verbüßt angerechnet. Es ſei auch gerlichen und 21 mit Adligen beſetzt. nicht richtig, wenn geſagt werde, die Adligen bekämen die guten und die Bürgerlichen die ichlechten Stellen. Sieben konſulariſche Poſten ſeien mit Grafen beſetzt. Der Miniſter erklärte, daß er gar kein Hindernis erblicke, eine Perſönlich⸗ keit, die ſich auf dem Poſten des Generalkonſuls bewährt habe, zum Botſchafter oder Geſandten zu machen. Weiter wandte ſich der Miniſter gegen die Auffaſſung, als ob die Auswahl unſerer außenpolitiſchen Vertreter nach Ge⸗ ſichtspunkten der Parteizugehörigkeit erfolge. Die parteipolitiſche Einſtellung muß gerade im Außendienſt zurück⸗ treten. N Freiherr von Rhein baben(Deutſche Vp.) trat für Erhöhung der Auslandbezüge der füngeren Auslandsbeamten ein und warnte dringend, etwa ohne Rückſicht auf die Wirt⸗ schaft die Konſulate zu vermindern oder zu verkleinern. Die öffentliche Prüfung der Verträge mit dem Wolffſchen Tele⸗ graphenbürd halte er uſcht für ratſam. Die Beamten ſeien ſeit 1925 um Vierhundert Bewerbungen hätten aber vorgelegen. Miniſter Dr. Streſemann der Auffaſſung, als ob Deutſchland bei den Völkerbund⸗ tagungen in Genf aufſehenuerkegende Repräſen⸗ tation pflege. Während der großen Tagungen des Völker⸗ bundes veranſtalteten die großen Abordnungen Empfänge von Hunderten von Perſonen. Die deutſche Abordnung habe das niemals getan. Gelegentlich wurde einmal von der deutſchen Abordnung auch die Preſſe eingeladen zu einem Bierabend oder einem Früßſtück. Die Repräſentation der deutſchen Abordnung hält ſich vollkommen zurück und tritt mit andern Mächten in dieſer Bezlehung in gar keinen Wett⸗ bewerb. Dr. Schrelber(Itr.) führte aus: Der Haushalt des Auswärtigen Amts dürfe nicht mehr über 67 Mil llonen Mark anſchwellen. Die Zuſammenlegung der diplomatiſchen und konſulariſchen Laufbahn ſei ſelbſt vom Auswärtigen Amt gewünſcht worden. Dann müſſe ſie aber auch durchgeführt werden. Das Auswärtige Am trage viele volks⸗ fremde Züge. Nach weitern Ausführungen Dr. Breitſchelds(Soz.) legte Miniſter des Aeußern Dr. Streſemann dar, daß ſeine Anſchauungen in den Perſonalfragen ſich gegenüber ſeiner Abgeordngtenzeit nicht geändert hätten. Weder die Zugehörigkeit zu einer Partei noch die zu einer Weltanſchau⸗ ung ſei ein Hindernis, im Auswärtigen Amt anzukommen und darin weiter zu kommen. Dieſe Woche wird der Ausſchuß keine Sitzungen abhalten. Das Arteil im Immertreu⸗Prozeß Im„Immertreu“⸗Prozeß wurde am Samstag nachmittag folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Leib wird wegen einfachen Land⸗ lriedensbruchs in Tateinheit mit Raufhandel zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, der Angeklagte Laß wegen desſelben Deliktes zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis. Beiden Angeklagten wird je ein Monat der Unter⸗ Die übrigen Ange⸗ klagten werden freigeſprochen. In der Begründung des Urteils heißt es, es ſei einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Zim⸗ merleute ſich nach der erſten Schlägerei Unterſtützung erbeten hätten. Die Maurer ſeien nicht als harmloſe Paſſanten herbeigekommen, ſondern zur Hilfeleiſtung. Zu gleicher Zeit aber ſeien in Autos und auf andere Weiſe in dem Lokal, in dem ſich die„Immertreu“⸗ Leute befunden hätten, eine größere Anzahl von anderen Perſonen eingetroffen. Das Erſcheinen der Maurer ſei das Signal zum Ueberfall ge⸗ weſen. Zwiſchen beiden Vorfällen beſtehe ein Zuſammen⸗ (hang, was aus den Racherufen und der Aufforderung, den „Ring“ herbeizurufen, hervorgehe. Auch der Ueberfall des Maurers, der von der Straßenbahn heruntergeholt worden ſei, ſei als ein Anhängſel der andern Vorgänge zu betrach⸗ ten. Das Vorliegen eines Landfrledensbruches ſet damit erwieſen. Dagegen habe ſich kein Anhalt dafür er⸗ Dr. Hoetzſch(Dnatl.) ſprach ſich für die Errichtung bringen laſſen, daß der Verein„Immertreu“ von vornherein einer Geſandtſchaft in Kanada und Süd ⸗Afrika aus. geplant habe, Schufnies aus dem Zunftlokal mit Gewalt Andere Staaten hätten die Vertretung ihrer wirtſchaftlichen herauszuholen und daß die Teilnehmer an dieſer Expedition Intereſſen in viel umfangreſcherem Maße ausgebaut als ſich ſchon Waffen mitgebracht hätten. Der Einwand der An⸗ Reu⸗Sild⸗Wales, die durch ſtarke Stürme mit ſchweren Regen- Deutſchland. Das Vorwärtskommen im Auswärtigen Amt geklagten, daß ſie bei einer Schlägerei doch nicht ihre guten ſel gerade für diejenigen, die im beſten Mannesalter ſtehen und naturgemäß nach Aufgaben drängen, hoffnungslos ſchlecht. Zuzugeben ſei, daß im Auswärtigen Amt viel zupfel von Beförderung und Karriere geſprochen werde, Darum dürfte bei der Durchführung von Umbeſetzungen nicht ſo viel Zeit verſtreichen, ſondern, wenn ſie notwendig ſeien, müßten ſte immer unverzüglich durchgeführt werden. Bezüglich der angeblichen Cliquenbildung der adligen Attaches erklärte der Redner, er habe ſolche im Auswärtigen Amt nſcht bemerkt. Beerdigungskleider aufs Spiel geſetzt hätten, ſei nicht ſtich⸗ haltig. Die Angeklagten ſeien Leute, die viel Geld verdien⸗ ten und ausgäben, ſo daß dies für ſie kein Hinderungsgrund geweſen wäre. Es ſei durch die Verhandlungen nicht ge⸗ lungen, die Tendenzen des Vereins„Immertreu“ einwand⸗ frei feſtzuſtellen, zweifellos beſtehe aber zwiſchen den Ver⸗ einen des Ringes eine Intereſſengemeinſchaft. Das Gericht habe es im übrigen ſehr bedauert, daß es nicht gelungen ſel, die Vertrauensperſon der Polizei vor Gericht zu ſtellen, Anf Bemängelungen von Cachſenberg(Wirtſchaftspartel) denn in ihr hätte man einen Augenzeugen der Vorgänge widerſprach Eine Reihe kalter Winter ſteht bevor Obwohl wir bisher weder von„ſibiriſcher Kälte“ noch gar von einem„Nekordwinter“ ſprechen können, müſſen wir doch zugeben, daß die Schärfe des Froſtes, dem wir in den letzten Tagen und Wochen ausgeſetzt waren, unſeren in dieſer Hinſicht beſcheidenen mitteleuropäiſchen Anſprüchen vollkommen ge⸗ nügt. Denn eine Jahrzehnte lange Periode vorwiegend mil⸗ ber und ſehr milder Winter hat uns verwöhnt und namentlich bel der jüngeren Generation die Vorſtellung aufkommen laſſen, als ob die wirkliche, ſehr ſtreuge Winterkälte ſozuſagen eine innerruſſiſche Angelegenheit ſei, von der man zwar in Oſtpreußen in den meiſten Jahren für einige Wochen einen Begriff bekomme, dle aber für die Gebiete weſtlich der Weichſel keine Rolle ſpiele. Wir ſehen jetzt mit einiger Verwunderung, daß ſene Be⸗ richte von früheren ſtrengen Wintern, in denen man vom zu⸗ gefrorenen Bodenſee oder gar von der zugefrorenen Oſtſee Iteſt, weder der Phantaſie alter Chroniſten entſprungen ſind, Koch daß ſie vergangenen, als überwunden geltenden Zeiten eines weit rauheren Klimas angehören. Denn wenn auch im Augenblick die Oſtſee noch nicht zugefroren iſt, ſo gehört doch nicht mehr allzuviel dazu, daß es ſo weit kommt, obwohl, wie ſchon geſagt, von einem Rekordwinter in dieſem Jahre ganz beſtimmt nicht wird geſprochen werden können. Man kann hieſe Behauptung aufſtellen, obwohl wir uns noch mitten im Winter befinden und nicht wiſſen können, was uns an Froſt noch bevorſteht. Denn die wirklich ſehr ſtrengen Winter ſehen noch ganz anders aus: ſie beginnen ſchon ſehr frühzeitig im Herbſt, während der vergangene Herbſt, namentlich der No⸗ vember, ungewöhnlich mild geweſen iſt und auch noch der erſte eigentliche Wintermonat, der Dezember, keineswegs beſonders kalt war. Seine mittlere Temperatur lag nirgendwo in Mit⸗ teleuropa um weſentlich mehr als ein Grad unter dem nor⸗ malen Monatsmittel; meiſt betrug die Abweichung davon nur Bruchteile eines Grades, und im deutſchen Südweſten ſowie im öſtlichen Oſtpreußen hatte der Dezember ſogar einen Wärmeſtberſchuß(in der Pfalz um ein Grad). Auch die be⸗ obachteten niedrigſten Temperaturen lagen nirgendwo für die Jahreszeit ungewöhnlich tief und hatten keineswegs die Aus⸗ maße des Dezember 1927 erreicht. Auch der Januar 1929, ſo ſtreug er uns auch vorkam, hat ſich nicht durch außergewöhnliche Kälte ausgezeichnet; waren weit niedrigere Temperaturminima vorgekommen, und ſeine 37 bis 4 Grad betragende negative Abweichung von der normalen Januartemperatur rührte lediglich daher, daß der Monat vom erſten bis zum letzten Tag Froſtwetter aufwies, das nur zweimal für je einen Tag elne Unterbrechung durch wert den Gefrierpunkt überſchritt. Wenn krotzdem beiſpiels⸗ weiſe in Berlin ſeit dem Jahre 1893 kein Januar mehr ſo kalt gehabt. in dem eben erwähnten Dezember 1927 Charakter noch grundlegend ändern ſollte, was nicht eben wahrſcheinlich iſt. Man weiß nun ſeit den ſchon vierzig Jahre zurückliegen⸗ den Unterſuchungen Brückners über die Klimaſchwankungen, für die er eine Periode von 35 Jahren ermittelte, daß unſer Klima ſich innerhalb überſehbarer Zeiträume zwar gleichbleibt, Regen fand, wobel das Thermometer aber auch nicht nennens⸗ daß aber periodiſche Vorſtöße beſtimmter Klimatypen vorkom⸗ men, die ſich über längere, Jahrzehnte umfaſſende Zeiträume geweſen iſt, ſo zeigt das nur die außerordentlich lange Reihe vorwiegend milder Winter, die hinter uns liegt, ohne einen Beweis für eine abnorme Strenge des verfloſſenen Monats zu bilden. Erſt der Februarbeginn hat uns in Mitteleuropa ungewöhnlich kalte Tage gebracht, deren Temperaturen zum Teil noch unter die ſehr niedrigen Werte vom Dezember 1927 heruntergegangen ſind. Und wenn man auch ſelbſt die in die⸗ ſen Tagen erreichten Kältegrade von 25 bis 30 ſtellenweiſe ſo⸗ gar bis 32 Grad unter Null noch nicht als„ſibiriſche Tempera⸗ turen“ auſprechen kann denn in Sibirien ſinkt in ſedem Winter das Queckſilber wochen⸗ und monatelang auf 40 bis 55 Minusgrade— ſo ergibt ſich doch daraus wie aus der allgemei⸗ nen Entwicklung der Großwetterlage in der füngſten Zeit ein klimatiſches Bild, das ſich von dem aller Winter ſeit dem Jahre 1916/17 auffällig unterſcheidet. Deutete es doch darauf hin, daß die lange Reihe der milden Winter, die in dem abnorm milden Winter von 1924½)5 ihre charakteriſtiſchſte Ausprägung zeigte, abgeſchloſſen iſt, und daß wir augenſcheinlich am Beginn einer Reihe kalter Winter ſtehen, die, ebenſo wie die milden Winter, die Neigung zeigen, gruppenweiſe aufzutreten. Hellmann hat dieſe charakteriſtiſche Erſcheinung ebenſo für Berlin wie Hann für Wien auf Grund langjähriger Beobachtungsreihen nach⸗ gewieſen, und die daraus zu ziehenden Schlüſſe gelten natür⸗ lich nicht nur für die beiden genannten Städte, ſondern ſowohl für das nördliche wie für das ſüdliche Mitteleuropa. So folg⸗ ten von 1807 bis 1816 neun kalte Winter aufeinander, von 1798 bis 1805 deren ſieben, von 1783 bis 1787 und 1885 bis 1889 deren je vier. In ſieben Fällen folgten ſich je drei, ebenſo ſiebenmal je zwei kalte Winter. Bemerkenswert iſt nun, daß auch ſchon der vorige Winter einen recht kalten Monat— den Dezember 1927— hatte; der beträchtliche Wärmeüberſchuß der beiden Monate Januar und Februar 1928 hatte im Mittel das Tem⸗ peraturmanko des erſten der drei Wintermonate allerdings wieder ausgeglichen. Diesmal iſt darauf aber nicht zu rechnen, ſelbſt wenn der Februar in ſeinem welteren Verlauf ſeinen 1 erſtrecken. Am auffälligſten prägen ſich darin die Gruppen von Jahren mit kalten und warmen Wintern aus. Nun zeigen ſich aber innerhalb der 35jährigen Klimaſchwankungen Unregel⸗ mäßigkeiten, ungleiche Zwiſchenräume, die darauf hindeuten, daß dieſen im Mittel 35 jährigen Klimaſchwankungen ſolche von längerer Dauer gewiſſermaßen„überlagert“ ſind In der Tat haben auch andere Forſcher wie Köppen und Caſton ſolche län⸗ geren Perioden ermittelt, die teils 69%, teits 89 Jahre um⸗ faſſen, Perioden, die man bisher als ſekulare Schwankungen bezeichnet hat. Dieſe Perioden bilden ziemlich genau ein Vielfaches der 114ſährigen Sonnenfleckenpertode, und Ell Roſenbaum⸗Wien hat durch einen genauen Vergleich der Son⸗ nenfleckenperioden mit den entſprechenden Klimaperioden nicht nur deren Ueberlagerungen entwirrt, ſondern auch nachgewie⸗ ſen, daß die Sonnenfleckenmaxima von beſonderer Intenſttät faſt ſtets mit einer Periode kalter und trockener Winter zu⸗ ſammenfallen, wogegen Fleckenmaxima von geringerer Inten⸗ ſität mit milden und feuchten Wintern einhergehen. Roſen⸗ baum zieht daraus den Schluß, daß dem gegenwärtigen inten⸗ ſiven Fleckenmaximum eine Epoche folgt, in der das mittel⸗ europäiſche Klima kontinentalen Charakter, alſo warme Som⸗ nter und kalte Winter haben wird. Seine im letzten Heft der „Meteorologiſchen Zeitſchrift“ veröffentlichten theoretiſchen Unterſuchungen finden durch die allerfüngſte klimatiſche Ent⸗ wicklung jedenfalls ungemein raſch ihre Beſtätigung. Wir können natürlich nicht wiſſen, wie lang die Reihe der uns ver⸗ mutlich bevorſtehenden kalten Winter wird: ebenſowenig läßt ſich ſagen, ob unter ihnen einer oder mehrere ſehr ſtrenge Winter— deren es im Jahrhundert durchſchnittlich überhaupt nur fünf bis ſechs gibt— ſein werden. Möglicherweiſe wird die Rethe auch einmal durch einen recht milden Winter unter⸗ brochen werden. Aber die große Wahrſcheinlichkeit ſpricht ſedenfalls dafür, daß die lange Reihe meiſt milder und ſehr milder Winter nunmehr abgeſchloſſen iſt, und daß wir am Be⸗ ginn einer Epoche ſtehen, in der bie Winter vorwiegend kalt ſein werden. A 8 Montag, den 11. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeltung[Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 69 Faſching in Der Faſching iſt kürzer als in früheren Fahren. Infolge⸗ deſſen drängen ſich die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen weit mehr zuſammen. Am Samstag waren wieder alle Säle mit Beſchlag belegt. Wenn jemand den Verſuch unternommen hätte, den Stätten einen Beſuch abzuſtatten, wo Prinz Karne⸗ val die Stunde regie ste, er wäre bis zum Morgengrauen nicht herumgekommen. Es iſt ſelbſtverſtändlich unmöglich. ſelbſt über alle größeren Veranſtaltungen einen Ueberblick zu geben. Wir greifen nur die bemerkenswerteſten heraus. Ma zkendball der Liedertafel Von den vielen hunderten Maskeraden, Bällen, Kappen⸗ abe den und ſonſtigen karnevaliſtiſchen Vergnügungen, die es in der Nacht zum Faſtnachtsſonntag in Mannheim zu feiern galt, hatte ich mir ohne langes Kopfzerbrechen den Masken⸗ ball der Liedertafel ausgeſucht. Lieder und Taſel, das ſind zwei Worte, die es an ſich haben, die auf alle Lleb⸗ haber von Wein, Weib und Geſang eine geheimnisvolle An⸗ ziehungskraft ausüben. Hierzu kam noch, daß die Mannheimer Li de tafel allgemein als eine Geſellſchaft gediegener, honetter Bürger bekannt iſt, zu der ein Beſucher das Vertrauen haben kann, daß ſelbſt bei ihren karnevaliſtiſchen Feſten die mit⸗ gebrachte Tugend nicht allzu großer Belaſtungsprobe aus⸗ geſetzt iſt. Als ich mit der Vorſteherin meines Wigwams gegen 10 Uhr die Marmorhalle des Roſengartens betrat, waren wir zunächt ein wenig entäuſcht. Denn die große Halle war zwar angefüllt von der ſchmetternden Muſik der Radio⸗Laut⸗ ſprecher, das war aber auch ſo ziemlich alles. Leutchen war ſie nur höchſt ſpärlich beſät. Schon fürchtete man, daß der Beſuch auch diesmal ſo mäßig ſein würde wie bei den porausgegangenen ſtädtiſchen Maskenbällen. Um ſo angeneh⸗ mer man man deshalb überraſcht. als man in den großen Saal kam. Ein kunterbuntes fröhliches Maskentrelben um⸗ fing uns dort. In des Saales Mitte war ein flott ſpielendes Streichorcheſter poſtiert, zu deſſen lockenden Klängen ſich eine dichtgedrängte Menge unermüdlich im Tanze ſchob und drehte. Die Konzentration war um ſo ſtärker, als der Muſen⸗ und Verſammlungsſaal geſchloſſen blieb. Die Stimmung war durchweg gut, wenn freilich auch nicht ſo ausgelaſſen wie in den früheren Jahren. Doch das ſcheint diesmal aus bekannten Gründen allenthalben ſo zu ſein. Am fidelſten ging es im Bierkeller zu. Auch oben im Saale gab es vielerlei Ab⸗ wechſlung. Der Sektausſchank hinter einigermaßen diskreten Epheugattern fand ebenſo ſtarken Zuspruch wie die reich aus⸗ geſtattete Tombola. Viel Beifall ernteten auch die luſtigen theatraliſchen Darbietungen. Frl. Heiß vom Nationaltheater erfreute mit einer Parodie auf die Negertänzerin Joſephine Baker, und einige Töchter von Liedertafelmitgliedern gaben als Schützenlieſel⸗ und Niggergirls freudig beklatſchte Talent⸗ proben. Zur mitternächtlichen Stunde konzentrierte ſich das all⸗ gemeine Intereſſe auf die Preispolonaiſe. Um den Damenpreis bewarben ſich 19 Bewerberinnen. Viele davon hatten ihr Koſtüm dem Leitmotiv des Feſtes angepaßt, das eine Nacht in der Filmſtadt Holly⸗ wood ſein ſollte. Den erſten Damenpreis in Ge⸗ ſtalt einer vornehmen Armbanduhr erhielt ein bildhübſches zunges Mädel, das in einem ſehr aparten, buntſeidenen Koſtüm als„Roſe der Pralrie“ erſchtenen war. Der zwelte Preis wurde einer ebenfalls ſympathiſchen Er⸗ ſcheinung in weißer Seide zugeſprochen, die unter dem Kennwort:„Was die Liedertafel brauchen kann“ in den Kampf gezogen war. Den dritten Preis erzielte eine„Prima Ballerina“, in einem ebenſo eleganten wie geſchmackvollen Gewand aus weißſchimmernder Seide. Eine große und ſtürmiſch bejubelte Ueberraſchung gab es, als auf dem Podium dieſe Dame ihren Preis, eine Handtaſche, in Empfang nahm und die Prima Ballerina durch flinkes Herab⸗ nehmen ihrer Halbmaske und ihres Kopfputzes ſich auf einmal als ein ſchlanker blonder Jüngling entpuppte. Den vierten Preis bekam eine hübſche Ruſſin und den fünften ein Mit lieben Mannheim Pirat. An Herrenpreiſen wurden drei verteilt. Den erſten erhielt„Der kommende Dirigent für Freiburg“, den zweiten:„Der neue Dirigent“, den dritten die Straßenreklame in Hollywood“. Die Gruppenpreiſe waren verhältnismäßig nur wenig um⸗ worben. Den erſten erhielt ein ſehr drollig als„Pat und Patachon“ maskiertes Freundespaar und den zweiten ein ſtellenweiſe recht realiſtiſcher„Wanderzirkus in Hollywood“. Dange und luſtig blieben die Sänger und ihre Getreuen dann noch beiſammen.— Der Liederkranz Mannhe im hatte ſämtliche Räume der Harmoniegeſellſchaft mit Beſchlag belegt. Der Vorſtand war richtig be aten, als er von einer Inanſpruchnabem des Nibelungenſaales Abſtand nahm. Es herrſchte keine drückende Fülle, aber auch nicht der Eind uck des mangelhaften Beſuches, den der größte Mannheimer Ge⸗ ſellſchaftsraum hervorruft, wenn nicht mindeſtens 200 Per⸗ ſonen die Eingänge paſſieren. Die Leitung der Harmonie⸗ geſellſchaft hat ihre Räumlichkeiten ebenſo intim wie farben⸗ freudig ausgeſtalten laſſen. Im großen Saal wurde aus Pa⸗ pier eine Zwiſchendecke eingezogen, die etwas gar zu ſehr herabgelaſſen worden iſt. Die mit roten Ballonen umklei⸗ deten Beleuchtungskörper heizen zu ſtark ein. Der Raum unter der Empore iſt in„Roſenlauben“ verwandelt worden, die den Vorzug haben, daß ſie nichts koſten. Aber auch die übrigen Säle tragen ein recht anheimelndes, farbenfreudiges Gewand. In zwei Stockwerken wurde getanzt. Kapellmeiſter Becker hatte ſeine Muſiker in drei Teile geteilt. Drittel ſpielte im großen Saal, in einem Nebenſaal im gleichen Stock und eine Treppe höher. Der Liederkranz iſt dafür be⸗ kannt, daß ſeinen Maskenbällen eine beſonders feine Note eigen iſt. Auch diesmal ſchoſſen die Damenmasken wieder den Vogel ab. Die Herrenwelt hatte ſich bei der Verwirklichung ſich vergegenwärtigt, daß die Liederkränzler in der Darſtel⸗ lung lokaler und Vereinsbegebenheiten in Einzelmasken, Paaren und Gruppen tonangebend waren, wird man Herrn Louis Kahn recht geben müſſen, der bei der Vornahme der Preisverteilung den dringenden Appell an die Jugend rich⸗ tete, im nächſten Faſching etwas mehr aus ihrer Paſſivität herauszutreten. Die glänzende Tradition des Liederkranzes verpflichtet in der Tat zu einer ſtärkeren Aktivität. Hatte das Preisgericht bei der Auswahl der preiswürdigen Herren⸗ masken ſehr leichte Arbeit, ſo verurſach en die vielen elegan⸗ ten und die zahlreichen originellen Damenmasken ſchon mehr Kopfzerbrechen. Der erſte Damenpreis fiel dem Liederkranz zu. Die ſehr ſeſche junge Dame, die ſich für ihr Koſtüm die Vereins⸗ farben gewählt hatte, trug eine aus Medaillonportraits des Vorſtandes gebüldete Halskette. Die Wochenendbewegung wurde durch die mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Maske propagiert. Die junge Dame, die als Kopfbedeckung ein Strohdach gewählt hatte, trug ein mit einem Weekend⸗ häuschen und ſonſtigen Motiven beſticktes Kleid.„Die erſte Reihe des Liederkranzes“ bekam den dritten Preis. Die Preisträgerin hatte den gelungenen Einfall gehabt, den Wunſch der Llederkränzler zu gloſſieren, bei Konzerten und ſonſtigen Veranſtaltungen in der erſten Reihe zu ſitzen.„Nach⸗ trag zum Steuerrecht“ betitelte ſich die mit dem vierten Preis bedachte Maske. Auf dem Rücken machte eine Aufſchrift auf die ſtrafrechtlichen Folgen des„Berührens der Figüren“ auf⸗ merkſam. Vier Troſtpreiſe fielen„Kapital und Proletariat“, „Phantaſte⸗Tango“,„Liederkranz⸗Revue“ und„Menu“ zu, einer weiteren Ausleſe aus der Schar, die ſich zur Preis⸗ polonaiſe ſtellte. Der erſte Herrenpreis wurde einem Brezelbub im Garde maß zuerkannt, der zweite einem ſehr echt wirkenden holländiſchen Brautpaar. Den erſten Gruppen⸗ preis erſtritt ſich im Schweiße ihres Angeſichts eine ſchwarze fünfköpfige Jazzband, den zweiten die„weiße Woche“, vier Herren in ſchwarz und weiß, und den dritten„Immer⸗ treu“, zwei Berliner Apachenpärchen. Bei alten und modernen Tänzen hielt die wohltemperierte Stimmung bis zum Schluß an. Sch. CCCTCbCbCbCb(bͥßͥß ͤVVVdddVddVdVdVdvdVdVdvddTddTdTVTTTVTVThſTyVſvbTdhTTWTWTſTVTVdTſThTVvTVTſTdVTdTdTſTyrTVTVTVTTTTTTVTTTTTrTTcTTccTcTcTCTh!hh!!!!!!! t Jubiläumskabarett des Nationaltheaters „Eine heitere Rückſchau mit Perſpektive auf eine ſaure Zukunft“ Das„Jubiläum“ bezieht ſich nicht auf das Kabarett, ſon⸗ Hern auf das Nationaltheater: es feiert heuer ſeinen hundert⸗ fünfzigſten Geburtstag, während das Faſchingskabarett gerade ein Jahr alt geworden iſt. Es hat dabei die Hiſtoritis bekom⸗ men; man wollte das Jubiläumsjahr zum Rückblick in hiſtori⸗ ſchen Bildern benutzen; und da Rückblick und Vorſchau immer zuſammengehen, die Faſchingszeit außerdem erfahrungs⸗ gemäß die Menſchen zu allerlei Scherzen veranlaßt, ſo wurde aus der hübſchen, aber auch tückiſchen Grundidee ein faſchings⸗ artiges Panoptikum. Der Faſching verzeiht gewiß vieles, aber wenn man ſchon mit hiſtoriſchen Zahlen aufwartet, dann müſſen ſie auch einiger⸗ maßen richtig ſein. Geht da der Vorhang hoch und zeigt den „lungen“ Mozart(als ob Mozart jemals alt geworden wäre!) als jugendlichen Geiger mit ſeiner Schweſter vor dem Kur⸗ fürſten Karl Theodor. Mit Verlaub, hier ſtimmt die Jahres⸗ zahl— 1777— nicht. Man hat den erſten Aufenthalt Mozarts in Mannheim, der mehr als zehn Jahre früher war, mit dem zweiten verwechſelt; der Mozart von 1777 war kein geigendes Wunderkind mehr, ſondern eine Werthergeſtalt von 21 Jahren. Nicht ſeine Schweſter— Nanerl hieß ſie, nicht Amalie— befand ſich damals in ſeiner Begleitung, ſondern ſeine Mutter, und nicht nur Frau Mruſica hielt Mozart in Mannheim feſt, vielmehr auch Gott Amor in Geſtalt des Muſikantentöchter⸗ leins Aloyſia Weber, ſeiner ſpäteren Schwägerin, Dinge, an denen die böſe Kritik ſo wenig etwas ändern wie ſie die Tatfache ſeſtſtellen muß, daß dieſes hiſtoriſche Kabarett zu ei ſem Ballett der Tänzergruppe Benoni aus der angeblichen Zeit um 1825 eine Muſik ſpielte, die mehr als 40 Jahre jünger iſt. Und ſchließlich iſt auch die Datierung des Blumenpeters in die Jahre 188090 ein Anachronismus, da die ehrwürdige Gestalt dieſes Originals noch weit in unſer Jahrhundert hereinragt. Gewiß, ſo genau darf man das alles nicht nehmen. Scherz bleibt Scherz, aber Jubiläum iſt ſchließlich auch Jubiläum. Wenn aber die beiden lebendig gewordenen Muſen, die dieſe Bilder in anmutiger Vergipſung Se f Idee!— in einemfort über das Vergangene räſouforten. 9 darf man in der Wiederkehr der abgeſchiedenen Zeiten auch flankierten— eine gute ein wenig jubiläumsmäßige Akkurateſſe erwarten. Alfred Landory, dem die gewiß nicht leichte Bürde der Vorberei⸗ tung des Kabaretts anvertraut war, teilte ſich mit Bum, dem Krüger, in dieſen muſtſchen Anſagerdialog, aus dem die üblichen Anwürfe gegen Theaterleitung, ⸗kommiſſion und natürlich auch die„kritik ihre verbriefte Wirkung ausübten. Ein paar hiſtortſche Szenen verdienen mit Auszeichnung genannt zu werden: die„Mannheimer Dramaturgie aus dem Jahr 1782“, worin Schiller[Dr. Gerhard Storz als Originalſchwabe, zugleich der ſprachlich feine Verfaſſer dieſer Szene] dem hochmögenden Intendanten von Dalberg, Iff⸗ land und den erſten Schauſpielern des Mannheil ner Natio⸗ naltheaters ſeinen„Fiesko“ vorlieſt. Ferner der Theater⸗ ſkandal aus dem Jahr 1843, bei dem die faulen Aepfel dies⸗ mal von der Bühne in den Zuſchauerraum flogen, der den Mitwirkenden Köhler, Langheinz, Renkert und den Damen Blankenfeld, de Lank und Leydenſus mit einer Gegenſalve von Beifall antwortete; die Regie dieſer Szene war rein techniſch ganz ausgezeichnet. Auch die Alt⸗Mannheimer Typen, die unſer allzelt frohgemuter und faſchingbegelſterter Lokalpoet Jakob Frank auf die Bühne brachte, fanden einen herzlichen Widerhall: die alte Her⸗ männin([Eliſe de Lank), Karle Maier(Joſefſ Renkert), der Blumenpeter(Walther Friedmann], Gille⸗Galle (Hans Godeck) und Wünſch ich(Hugo Volſin). Eine Opernarie von Dittersdorf, die Sophie Karſt als Made⸗ moiſelle Jage mann, eine Diva vom Anfang des ver⸗ gangenen Jahrhunderts ſang, iſt aus dem erſten Teil noch zu nennen, den Werner Gößling am Pult über die Zeiten und Unzeiten kundig hinweg ſteuerte. Im zweiten Teil hatte er das muſikaliſche Szepter an Karl Klauß weftergegeben, der als Jazsſpezialiſt auch an der„Taunhäuſer“⸗parodie beteiligt war; ſie iſt kurz, aber nicht ſchmerzlos. Wir wollen uns bei dieſem zweiten Kaba⸗ rett⸗Teil nicht allzulange aufhalten; er gehörte gewiß nicht immer in die gute Stube des Jubiläums. Nur Sidney de Vries, der mit ſeiner prachtvollen Baritonſtinme in Niggerſongs wieder Erinnerungen an ſeine engliſche Operet⸗ tenzeit auffriſchte, iſt als rühmliche Ausnahme zu nennen, [wobei ihm Walther Frledmann ganz köſtlich aſſtſtierte. Das Publikum hatte Papierſchlangen und Stimmung mit⸗ gebracht. Die Papierſchlangen ließ es im Theater, die Stim⸗ mung nahm es z. T. wieder mit nach Hauſe. K. Je ein origineller Ideen herzlich wenig Mühe gegeben. Wenn man Beim B. f. R. Gewiß, es hätten noch mehr Menſchen im Friedrichs⸗ park untergebracht werden können. Aber angeſichts der vielen anderen Faſchingsveranſtaltungen konnte man den Beſuch des V. f..⸗Maskenballes am Samstag abend als gut be⸗ zeichnen. Ebenſo war die Stimmung zwar noch ſteigerungs⸗ fähig, lag aber doch erheblich über dem Durchſchnitt des heurigen Faſchings. Man verzichtete auf offizielle An⸗ ſprachen, auf Vorführungen und andere Darbietungen. So kamen die vielen Tanzbeine ſehr zu ihrem Recht. Eine be⸗ ſondere Nole erhielt der Ball durch die Teilnahme gestreer bekannter auswärtiger Sportsleute— daß die einheimiſchen ſtark vertreten waren, verſteht ſich wohl ſaſt von ſelbſt. Man ſah u. a. den Schriftleiter der Schiedsrichter⸗Zeitung Simon Roſenberger, Herrn Riſchert⸗ Mannheim, von der Schiebsrichtervereinigung Rheinbezirk, den 3. Verbands⸗ vorſitzenden Schricke r, den Bezirks vorſitzenden des Rhein⸗ bezirks Herzog, den Mannheimer Kreisvorſitzenden De r⸗ ſchum und nicht zuletzt ſaſt alle Schweizer— natürlich mit Ausnahme der Mannſchaft. Eine Abwechflung unter den Tänzen gab die Maskenprämilerung. Den 1. Her⸗ renpreis erhielt der„Fußballkönig“, den 2. der„Süd⸗ früchte⸗Händler“, den 3.„Fußballflieger“. Der 1. Da men⸗ preis fiel einer Maske zu mit dem zeitgemäſen Motto; „Deutſchland- Schweiz— morgen; wann England. Deutſch⸗ land?“ 2.„...⸗Weltmeiſter“, 3.„Sonja Henle, die Schlitt⸗ ſchuhmeiſterin“— freilich auf Rollſchuhen, 4.„Sport⸗Schuvo“, Troſtpreiſe:„Chineſin“,„Indiſche Prinzeſſin“,„Tänzerin“, Den 1. Gruppenpreis erhielt das„Uruguay⸗Geſchenk“, den Paarpreis die„Sport⸗Schutzpoliziſten“.. Mit dem Motorfahrer-Cl b Mannheim nach Tir b ku Der ſich in Sportskreiſen eines ſehr guten Rufes er⸗ freuende Motorfahrerelub Mannheim unternahm am Samstag abend einen Ausflug nach Timbuktu. Wo Timbuktu liegt? Wir wollen es gleich verraten, um unnötiges Kopfzerbrechen zu vermeiden. Es liegt im Saal⸗ hau, wo der große Saal des ſchönen Sängerheims gleichſam über Nacht in eine afrikaniſche Stadt mit allen Schönheiten verwandelt worden war. Für Berufs⸗ und Amateurpßoto⸗ graphen boten ſich hier reizende Bilder für die Kamera. Man ſah nicht nur große Palmen, ſondern auch allerhand Wüſtentiere, ſo u. a. einen großen Löwen. Dieſer bot in⸗ ſofern ein prächtiges Objekt, als er ſich in ſeiner vollen majeſtätiſchen Schönheit zeigte und nicht davonſprang. Er war nämlich gemalt. Nachdem man noch einen Blick auf die Wüſte Sahara geworfen, intereſſierte man ſich für die Be⸗ wohner dieſer Stadt. Deren internationalen Bedeutung ent⸗ ſprechend waren alle Völker der Welt verſammelt. Die Senegalneger waren nur in einem Exemplar vertreten, da⸗ gegen ſah man umſomehr Türken und Türkinnen, einen Maharadſcha mit ſeinem Harem u. a. mehr. Europäer waren am zahlreichſten erſchienen. Sogar eine nach preußiſchem Schliff gedrillte Wüſtenpolizei war anweſend. Das reizendſte Bild boten die in großer Anzahl erſchienenen Damenmasken. Die Kapelle Eichelmann ſpielte flotte und hübſche Weiſen, ſo daß ſich ſehr bald eine luſtige Karnevalsſtimmung bemerk⸗ bar machte. Man konnte dabei die Wahrnehmung machen, daß trotz der großen Völkerzuſammenkunft aus dem Orient und Okzident die Verſtändigung und der Konnex ſehr raſch hergeſtellt war. Dem Völkerfrieden droht daher für die nächſte Zukunft nicht die geringſte Gefahr. Das Stimmungsharometer ſtand ſchon ſehr hoch, als in den erſten Morgenſtunden die Preis verteſlung begann. Den erſten Preis erhielt die Königin Saba“, die Lieblings- frau des Maharadſcha von Timbuktu, den erſten Herrenpreis ein radfahrender Neger und den Gruppenpreis die Wüſtenpolizei. Die Preiſe beſtanden in einem breiten goldenen Armband, einer Tiſchuhr und aus zwei Flaſchen Sekt für die Polizeigruppe. Den Höhepunkt der burch keinen Mißklang geſtörten Veranſtaltung bildete die Verſteigerung einer Anzahl weiblicher Sklaven, die infolge ihrer Schönheit ganz erheblich im Kurſe ſtlegen und hohes Preiſe erbrachten. ch. Städtiſche Nachrichten Faſchingsſonntag— Sportſonniag Der Sonntag ſtand unter zwel beſonderen Zeichen: dem Faſching und dem Fußballsport. Als drittes kam noch der inzwiſchen ſchon zu einer alten Gewohnheit gewordene Froſt dazu. In den Mittagsſtunden herrſchte ſelbſt mitten in der Stadt—7 Grad. Außerhalb des Zentrums und zu den kühleren Tageszeiten war es natürlich empfindlich kälter. Am frühen Morgen ſah man noch ganze Scharen von Nacht⸗ ſchwärmern heimziehen, während die erſten friſchen Winter⸗ ſportler ihre Geräte zum Bahnhof trugen Auch den ganzen Tag über ſah man allerlei Masken auf den Straßen ihr We en oder Unweſen treiben. Da handelte es ſich freilich um das kleine Volk, das ja auch etwas vom Faſching haben will. In den Mittagsſtunden ſetzte eine für Mannheim un⸗ gewohnte Bölkerwanderung zum Stadion ein. Die Polizei hatte die Abwicklung des Verkehrs auch im Stabtinnern dadurch erleichtert, daß ſie zahlreiche Richtungs⸗ ſchilder zum Stadion aufſtellte. Auch eine Reihe Schweizer Fahnen kündeten von dem Sportereignis des Tages, Da ein hoher Prozentſatz der Mannheimer Bevölkerung erregt und geſpannt dem Länderſpiel zuſchaute, war der Verkehr auf den Promenaden in den Nachmittagsſtungen nicht ganz ſo ſtaxk, wie man bei dem ſchönen, wenn auch kalten Wetter annehmen ſollte. Immerhin ſpazierte mancher, der keine Karte zum Sta⸗ dion mehr bekommen hatte oder der weniger am Sport inter⸗ eſſtert war, die Rßeinpromenade enklang oder durch die An⸗ lagen der Mannheimer Parks. Der Rhein war im Gegen⸗ ſatz zum vorigen Sonntag faſtelsfrel. Nur vereinzelt kam manchmal eine kleine Scholle herabgeſchwommen. Anders der Neckar. Dort trieben Schollen von manchmal recht beträcht⸗ lichen Ausmaßen flußabwärts. Erſt gegen Abend wurde es in der Stadt wieder lebhafter, als die Stadſonbeſucher zurück⸗ kehrten und die Faſtnachtſchvärmer munter geworden waren. Die zahlreichen ausländiſchen Sportsfreunde machten ſich auch beſonders in den Gaſtwirtſchaften bemerkbar, die ju den Abendſtunden zeitweiſe über füll! waren. A. * * Ein Kellerbrand entſtand Samstag vormittag durch un⸗ vorſichtigen Umgang mit offenem Licht im Haufe Garteyfeld⸗ ſtraße 18. Packmaterlal, Regale und Gerümpel verbrannten. Das Feuer wurde durch die um 8,14 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr mit einer Schlauchlettung gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. 4. Selte. Nr. 08 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Februar 1929 Die Eignungsprſihung im Arteil der Mannheimer Entlaßſchüler Die pſychotechniſchen Eignungsprüfungen, die jedes Jahr Dom Arbeitsa mt Mannheim in Verbindung mit den Inſtitut für Pfychologie und Pädagogik an der Handelshochſchule Mannheim durchgeführt werden, ſollen über die Anlagen und Fähigkeiten der Entlaßſchüler ein klares und umfaſſendes Bild geben. Früher wurde der Junge oder das Mädchen wahllos einem Beruf zugeführt; Über kurz oder lang ſtellte ſich oft heraus, daß für den„heiß⸗ erſehnten“ Beruf überhaupt keine Eignung beſtand. Die Liebe Fur Arbeit ließ nach und ſchließlich wurde vielleicht das Lehr⸗ verhältnis gelöſt. Mindeſtens ein paar wertvolle Jahre gingen e vielen fungen Menſchen verloren. Aber auch für den Lehrherrn dürfte es wertvoll ſein, wenn ihm nur Lehrlinge, die einer gründlichen Ausleſe unterzogen wurden, zugewieſen werden, da auf dieſe Weiſe der Gefahr der Einſtellung Ungeeigneter ein Riegel vorgeſchoben wird. Lehrherr und Lehrling werden dadurch mancher Enttäuſchung enthoben. Das heutige Wirtſchaftsleben verlangt die Quali⸗ lät des Berufsnachwuchſes und damit Gewißheit über die Fähigkeiten des einen Beruf ergreifenden Entlaßſchülers. Wenn der Jugendliche auch noch entwicklungs⸗ und bildungs⸗ fähig iſt, ſo erhält man doch ein durchaus brauchbares Bild Über ſeine Fähigkeiten, wenn man bedenkt. daß außer der pſychotechniſchen Eignungsprüfung noch das Urteil des Leh⸗ rers, der ärztliche Unterſuchungsbefund, die Mitteilungen der Eltern und der Eindruck der Berufsberater mitbeſtimmend ſind für die Berufsberatung und Zuweiſung für einen Beruf. Auch der Prüfling ſelbſt hat heute erkannt, daß er nur den Beruf ergreifen darf, zu dem er geeignet iſt. Nachſtehend gebe ich einige von den Aufſätzen wieder, die der Berufsberatungs⸗ ſtelle in überaus großer Zahl von Jungen gerne gegeben wur⸗ den. Große Freude ſpricht aus den einzelnen Zeilen der Arbeiten der Schüler, die in richtiger Einſicht der Wichtigkeit einer pſychotechniſchen Prüfung für ihr ſpäteres Leben ganz und gar bei der Sache waren. Der Kurzgebundene Die Prüfung hatte mir ſehr gefallen. Auf dem Arbeits⸗ amt bekam man ſchöne Dinge zu ſehen. Im Juſtitut hatten mir beſonders die elektriſchen Apparate gefallen. Die Lehrer hatten es mir deutlich erklärt. Der Sachliche Von ber hieſigen Berufsberatungsſtelle werden alljährlich die Schüler, welche aus der Schule entlaſſen werden, geprüft, ob ſie ſich für den gewählten Beruf eignen. So mußte auch ich zwei Prüfungen ablegen, ob ich mich als Lehrling bei der ſtädtiſchen Behörde eigne. Bei der erſten Prüfung in der Aula mußten wir durch Kopfrechnen, Buchſtabenſuchen, Wörtereinſetzen und Naturlehre unſere Kenntniſſe beweiſen. Bei der zweiten Prüfung kam es nicht auf die Kenntniſſe, ſondern auf ſchnelle ſichere Arbeit, Ruhe und Zuſammenarbeit der Hände, Aufmerkſamkeitsverteilung und ein ausgezeich⸗ netes Gedächtnis an. Dieſe zwei Prüfungen waren inſofern vön großer Bedeutung, weil es ſich um meinen ſpäteren Be⸗ ruf handelt. Die Prüfung hat mir ſehr gut gefallen und habe keine Kritik daran auszuüben. Ich hoffe, daß die Berufungs⸗ beratungsſtelle mir zu meinem gewählten ſein wird. a Der Weltgewandte Um es im Leben auch zu einem auſtändigen Vermögen zu Bringen oder wenigſtens ſich das Leben ein bischen angenehm machen zu können, muß jeder aus der Schule kommende Schüler einen geeigneten Beruf erlernen. Bevor er aber in dieſen Beruf eintritt, muß er und ſein künftiger Meiſter doch genau wiſſen, ob der ſich dem Beruf widmende Jüngling auch dazu geeignet iſt. Zu dieſem Zweck hat das Arbeitsamt jeden Achtkläſſler in der Aula prüfen laſſen. Drei Herren häben hier uns geprüft. Sie haben mir gut gefallen und waren Rekruten Einholung und Amzug des Jeuerio“ Am Samstag abend zog der„Feuerio“ mit ſeinen Freun⸗ ben und der Prinzengarde zum Bahnhof. Es galt, wie be⸗ reits mitgeteilt, einen alten, ſeit der Vorkriegszeit nicht mehr geübten Brauch wieder aufleben zu laſſen: Die Rekruten der Prinzengarde wurden mit Fackelzug und Muſik vom Bahnhof abgeholt. In karikterter Form ſah man die früher bekannten Geſtalten wieder aufleben mit ihren Kiſt⸗ chen, Päckchen oder Koffern, in denen ihre notwendigſten Ge⸗ brauchsgegenſtände untergebracht wa en Eine dichte Men⸗ ſchenmenge fand ſich am Bahnhofsausgang vor der Poſt zu⸗ ſammen, um dieſer alten Sitte beizuwohnen. Eine Anzahl Schutzmannſchaften war aufgeboten, um die Ordnung auf⸗ recht zu erhalten. Nachdem die Rekruten nach ihrem Namen aufgerufen und in Reih und Glied eingeordnet waren, wurde die die Geduld einigermaßen auf die Probe geſtellt. Denn der„Feuerio“ wollte die Gelegenheit benützen, die bald nach ſeiner Veranſtaltung eintreffenden Schweizer Sportler zu begrüßen. Auch ihrem Empfang, nicht allein dem „Feuerio“, galt die wartende Menſchenmenge. Endlich rollte der Zug ein. Mit der Schweizer Nationalhymne wurden die Gäſte begrüßt. Dann flammten die Fackeln wieder auf und der Zug bewegte ſich am Parkhotel vorüber, wo die Sportler abgeſtiegen waren, zum„Habereckl“. Um einen kleinen Erſatz für den ausgefallenen Karneval⸗ zug zu bilden, veranſtaltete geſtern zwiſchen 11 und 1 Uhr der Elferrat mit der Prinzengarde einen Umzug. Die blau uniformierte Fahnenabteilung mit den vierfarbigen Tüchern eröffnete den Zug. Die Prinzengarde folgte; ihr ſchloſſen ſich die Kraftwagen an. Im erſten ſaß Präſident Bleber, im zweiten ſah man den Prinzen Karneval Hans l. Der übrige Elferrat folgte. Der Umzug bewegte ſich vom Habereckl aus zunächſt um den F. iedrichsplatz herum zum Parkhotel. Dort wurde den Schweizer Gäſten eine beſondere Ehrung zuteil. Prinz Karneval und der Elferrat begaben ſich ins Innere des Holels und zeichneten den Präſidenten des Deutſchen Fuß⸗ ballbundes, Dr. Schricker, den Schweizer Schenk und den Vorſitzenden des Süddeutſchen Fußballbundes, Karſien, mit ber Feuerio⸗Mütze und dem Hausorden aus. Dieſes Inter⸗ mezzo wurde von den Sportlern mit viel Freude entgegen⸗ genommen. Dann ſetzte der Zug ſeinen Marſch durch die Stadt fort und endete beim Habereckl, wo er ſich auflöſte. Beruf behilflich freundlich und haben in ſehr verſtändiger Weiſe unterrichtet. Zwei andere Herren haben aufgepaßt, daß niemand dem anderen abg ſpi. hat. Ich war ſehr erfreut, daß ich mal eine Prüfung beſtehen mußte, damit ich ſpäter auch eine ordentliche Lehrſtelle bekomme, wie ich auch hoffe. Nach der Prüfung in der Aula wurden wir ſpäter in N 2, 4 nochmals einzeln geprüft. Der dort rüfende Herr war ſehr freundlich. Die Prüfungen waren ſehr leicht. Nur wenn man Angſt hat, macht man viele Fehler. Deshalb immer Mut oben. Der Begkeiſterte In einem kurzen Bericht gebe ich meine Aeußerungen über die Prüfung, die in den Zimmern der einzelnen Herren ſtattfand, wieder. Die erſte Prüfung war das Geradebiegen eines gekrümmten Drahtes mit der Hand; alſo ohne je ein Werkzeug. Dann bekamen wir einen Pappdeckel vorgelegt mit verſchiedenen Figuren, ſodann aus Drahtſtücken dieſe Figuren verfertigen, dieſes machte mir ſehr viel Spaß. In einem anderen Raume waren vier Käſtchen mit verſchiedenen Gewinden aufgeſtellt, dann mußten wir in den Kaſten her⸗ ausſuchen, welches Gewinde gleich rauh war; dies war eine Gefühlsarbeit. Ich möchte nicht noch die vielen anderen Prüfungsereigniſſe berichten, ſondern nur noch über die Prü⸗ fung außerhalb des Arbeitsamtes im Inſtitut N 2, 4. Dieſes gefiel mir ſehr gut mt der elektriſchen Sache, denn mein Be⸗ ruf iſt ja der des Glektro⸗Technike 8. Hier bekam ich einen Bleiſtift in die Hand, in welchem Elektrizität eingeleitet war und ich mußte einer Figur, welche auf einer Platte durchlocht war, nachfahren, ohne an der Kante anzuſtoßen. Wie ich an⸗ ſtieß, machte es ſich beim Herrn, der neben mir ſaß, bemerk⸗ bar durch ein Tacken und Klappern. Das andere war in tote Vögel, ſonderbarerweiſe Spechte am meiſten. Form eines Zeichenapparates; dieſer war mit einem Stift verſehen, auf einer iſolierten Figur mußte ich nachfahren, mie ich außerhalb kam, machte es ſich wieder bemerkbar durch ein Ticken. Der Herr, der neben mir ſaß, erklärte mir noch au⸗ dere Sachen. Gern möchte ich jeden Tag nach⸗ oder vormit⸗ tags in das Arbeitsamt gehen und dieſe Sachen wiederholen. Der Pyetiſche Am elfe wird heit Schluß gemacht, So hot de Lehrer morgens'ſacht. Wir Buwe ware froh,— Doch kener weß warum, weßhalb, wieſo. Doch endlich kummt Beſcheid, Ins Arweitsamt gehts heit. Am ens ts alles dort, Jetzt öffent ſich die Pfort. Mit me Zettel in der Hand, Gehts dann mitm Prüfungsmann Fort vom ſchäne Arweitsamt. Nach N zwee gehts mit Humor, Ja, was Neies ſteht bevor. Im me Zimmer'gekumme, Werd die Prüfung vorgenumme. Ma werd geprüft, ob ruhig die Hand Un ob mer in dem Beruf gebraucht werre kaun. Is bes vorbei, 8 Dann gehts ins Arweftsamt uf's net. Dort werre Farwe gelegt un Zahle gſucht, Un's Ergebnis gut verbucht. Die Prüſungskommiſſär, deß muß man fache, Die kenne gar viel Humor vertrache. Ma habve jetzt beſchloſſe, Daß ma uns öfter prüfe loſſe. Eine große Anzahl kaufmänniſcher und induſtrieller Werke macht heute die Einſtellung ihrer Lehrlinge von der Ablegung einer pfychotechniſchen Eignungsprüfung abhängig. Es wäre zu wünſchen, daß auch die Fernſtehenden bald eben⸗ falls zu dieſer Einrichtung kämen. Sie dienen damtt beiden Teilen, der Wirtſchaft und der Zukunft der zur Entlaſſung kommenden Schüler. Josef Westermann. * Starker Qualm, der aus einer Wohnung im Hauſe Max Jyſefſtraße 28 drang, ließ Samstag nachmittag den Aus⸗ bruch eines Brandes vermuten. Wie ſich herausſtellte, war durch Aufbewahren von noch glühender Aſche in einem Blech⸗ eimer im Abort ein Putzlumpen in Brand geraten. Als die Urſache der Verqualmung entfernt war, konnte die um.14 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr wieder abrücken. * Silbernes Geſchäftsjubiläum. Am geſtrigen Sonntag waren es 25 Jahre, daß Herr Gottlieb Ringle, Holzſtr. ga, ſein Wagenbau⸗ und Schmiedegeſchäft gegründet hat. Der Zeit folgend, hat Herr Ringle vor einigen Jahren ſeinen Geſchäftsbetrieb vollſtändig neu organiſiert und eine Spezial⸗ Autofedernfabrik und Reparaturwerkſtätte eingerichtet. Veranſtaltungen * An der Großen Redonte am Faſtnacht⸗Dienstag in allen Sälen des Roſengartens wird ſich auch die Prinzengarde des Feuerio in voller Stärke und voller Uniform beteiligen. Sie wird um.80 Uhr im Muſenſaal antreten und zur Eröffnung der Redoute mit Muſikkapelle in den Nibelungenſaal einmorſchieren. Der neugewählte Prinz Karneval mit den Herren des Elferrates wird auf dem Podtum Platz nehmen. Damit gilt die Redoute als eröffnet. —— Aus dem Lande Eine Heidelbergerin aus Kabul mit dem Flugzeug g gerettet a Heidelberg, 10. Febr. Wie berichtet wird, iſt die von einem engliſchen Flugzeug aus Kabul gerettete Erzieherin Boßler, eine Heidelberger in, die Tochter des hier wohnenden Eiſenbahnbeamten Adolf Boßler. Fräulein Boßler weilte ſeit Sommer 1928 in Kabul als Erzieherin der Kinder eines Miniſters und Schwagers von Amanullah. * * Bräunlingen, 8. Febr. Der in der Mordſache aut der Bräunlinger Fohlen weide wegen der Ermordung eines Mäd⸗ chens ſchon einmal verhaftete fürſtlich⸗ürſtenbergiſche Jäger iſt erneut verhaftet worden. Der Verhaftete war das letztemal wegen Mangels Beweiſes auf freien Fuß geſetzt worden. Eine Beſtätigung der Nachrichten und eine Angabe der Gründe der erneuten Verhaftung war noch nicht zu er⸗ langen b VVVVVVTVTCVCTVVVTVVTVVVVTTTTTTT(((((( Eine ganze Familie durch Kaffee verbrüht. 4 Rarlsruhe, 10. Febr. In der Familie eines Sägers in der Hartſtraße hatte ein Kind von ſieben Jahren einen Topf mit kochendem Kaffee, der auf dem Herd ſtand, umgeſchüttet⸗ Der Kaffee ergoß ſich über das Kind und ſeine beiden Ge⸗ ſchwiſter, ſowie über die Mutter. Zwei Kinder wurden mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus einge⸗ linfert. Die Mutter und das dritte Kind wurden leichter ver⸗ letzt. ** t Lentershauſen, 10. Febr. Hier wurde geſtern durch die Gendarmerie ein ſteckbrieflich verfolgter, verheirateter Mann feſtgenomme n, der anfangs Januar verſucht hatte, ſeine Frau und drei Kinder durch Oeffnen das Gashahnes zu töten. st. Mosbach, 8. Febr. Der ſtrenge Winter brachte dem Wild und den Vögeln große Not. Seit einigen Tagen findet man faſt in jeder Gemeinde in der Nähe der 5 2 Spechte ſieht man wohl an den alten Balken an den Häuſern hängen und Inſekten ſuchen. Aber das Holz iſt ſo ſtark ge⸗ froren, daß der Specht nicht viel ausrichten kann. Das Wild wird von den Jagdinhabern viel zu wenig gefüttert. Der Schnee iſt gefroren, ſodaß die Tiere unter die Schneeſchicht nicht kommen. Die Tiere kommen jeden Tag in die Nähe der Häuſer und ſuchen Futter. Heute nacht wurden 17 Grab unter Null gemeſſen. Dann wehen die kalten Nordoſtwinde, die in jedes Gemäuer eindringen. Viele Waſſerleitungen ſind eingefroren und müſſen täglich aufgetaut werden. Die Kälte drang ſchon in manche Keller, wo die Kartoffeln, Rüben erfroren ſind und auf den Ständern ſich eine Elskruſte bildete. Die Leute wiſſen bald nicht mehr, wie ſie ſich gegen eine ſolche Kälte, die ſeit 1895 nicht mehr da war, wehren ſollen. s. Wertheim, 5. Febr. Infolge der außerordentlich ſtren⸗ gen Kälte hat ſich der Main zwiſchen Wertheim und Bet⸗ tingen geſtaut. Bei Bettingen, unterhalb des Dorfes, haben ſich gewaltige Eis blöcke übereinander geſchoben. An dieſer Stelle iſt der Fluß bis auf den Grund zugefroren. Dieſer Umſtand hat dazu geführt, daß der Main ſich ein anderes Bett geſucht hat. Das Waſſer fließt mit außerordentlicher Strömung links um die gewaltige Eisinſel herum und über⸗ ſchwe mt große Wieſenflächen. Die Eisberge, die mitten im i iß lagern, haben ſtellenweiſe eine Höhe von einigen Metern. Veranſtaltungen 8 Montag, den 11. Februar Theater: Nationaltheater:„Jublläumskaba zelt 1779 818 1929“..80 Uhr. Lichtſviele: Alhambra:„Geſchichten aus dem Wiener Wald“.— Schauburg:„Das Galeerenſchifſ“.— Ufa⸗ Theater: „Spelunke“.— Pal aſt⸗ Theater:„Frauenarzt Dr. Schäfer“ Scala und Capftol:„Zwiſchen Liebe und Pflicht“. Glorla-⸗Palaſt:„Das zweite Leben“.— Ufa⸗Paleſt, Ludwigshafen:„Faſchingszauber“. Aus den Rundfunk-robrammen Montas, 11. Je bruar Deutſche Sender Berlin(Welte 488,), Königswuſter hauen(Welle 16483) Roſenmontag, anſchließend Tanzmuſik, Utr: Sinſoniſcher Karneval, 21.80 Uhr Bilderbogen. 5 Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 uhr: Schallplattenkonzert. Ein Stückerl vom alten Wien. 13.95 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Von Berlin: Roſenmontag, 28.18 Uhr: Von München: einer Münchener Francsiſe von der Redoute im Löwenbräuteller. Hamburg(Welle 591,6) 20 Uhr: Eine Stunde mit Jean Gilbert, 21 Uhr: 18. Rundfunkſingſtunde. Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Von Berlin: 28.15 Uhr: Uebertragung von München. Langenberg(Welle 462,2) 13 Uhr: Uebertragung des Kölner Nofenmontagszuges 20 Uhr: Roſenmontagsl onzert, anſchließend Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 19.30 Uhr: Uebertragung aus der Staats- oper Dresden: Pique⸗Dame, Oper in 3 Alten, anſchl. Tanzmuſik. München Welle 536,7), Kaifſerslautern(Welle 272,7) 12.55 Mittags konzert, 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert 20.15 Uhr: Die ſchöne Heleng, Operette in drei Alten, 22.50 Uhr: Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenlonzert, 16.18 Uhr: Luſtiger Nachmittag, 20.15 Uhr: Rofen⸗Montag. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20 Uhr: Die artuelle Viertelſtunde. 1 Budapeſt(Welle 554,5) 20.15 Uhr: Liſzt⸗Abend, Zigeunermuſik. Daventry(Welle 482,3) 19 80 Uhr: Von Birmeugham: Konzrrs leichter Muſtk, 21 Uhr: Saluntala oder Der verlorene Ring. Ein indiſches Drama, 23.15 Uhr: Tanzmuſtk. 8 Daven try(Welle 1562,50 21.15 Uhr: Studentenlieder eines Männerchores, 22.35 Uhr: Konzert, 24 Uhr: Tanzmuſtk. Mailand(Welle 504,3) 20.30 Uhr: Uebertragung einer Operette, 283 Uhr: Tanzmuſtk. 5 Paris(Welle 1724) 21.30 Uhr: Abendmuſik. 5 Prag(Welle 343,2 19 05 Uhr: Operettenübertragung: Miß Chocolat, Kammermuſik, Schallplatten. Rom(Welle 443,8 20,45 Uhr: Abendkonzert. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr Kammermuſtk, daun Abenbronzert. Zürich(Welle 469,4) 20 Uhr: Paul Altheer⸗Stunde, dann Schallpl. ea beer rk rgb Radlio-Spezialhaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2. 6— fel. 26547 Erſtklaſſigen Empfang erzielen Sie nur mit den nenen Valvde Dunkelſtraßhler⸗Röhren. 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Selbſt Leute, die ſonſt von Fußball nicht viel wiſſen wollen, werden von dieſer allgemeinen Stimmung mitgeriſſen und ſur Jurze Zeit für den Fußballſport intereſſtert. f Die Ankunft der Schweizer Gäſte war für Samstag abend 8 Uhr 30 angekündigt. Programmäßig trafen die Schweizer mit dem Schnellzug ein. Auf dem Bahnſteig hatten ſich ztemlich viele Menſchen eingefunden, die die Schweizer begrüßen woll⸗ zen. Vertreter des Deutſchen Fußballbundes und des Rheinbezirks er⸗ warteten die Gäſte. Es gab aber eine kleine Enttäuſchung, denn von den Schweizern war faſt kaum etwas zu ſehen. Kurz vor den Aus⸗ gängen wurden ſie dann entdeckt und burch die Sperre geleitet. Vor Her Sperre hatte die Prinzengarde des„Feuerio“ und die Kapelle Mohr Aufſtellung genommen. Die Schweizer Nationalhymne ertönte, Hochruſe erbrauſten und freudig begrüßt durchſchritten die Schwelzer das dichte Spalter, das ſich vor dem Bahnhof zuſammengefunden hatte. In ſeſtlichem Zuge wurden die Schweizer dann nach ihrem Stand⸗ quartier, dem„Parkhotel“ gebracht. Ein Teil der Reiſebegleiter nahm an dem im Friedrichspark ſtattfindenden Maskenball des V. f. R. teil. (Wir berichten hierüber an anderer Stelle.) Die offizielle Begrüßung der Teilnehmer an dem Länderſpiel Hurch die Stadtverwaltung fand am Sonntag vormittag um 12 Uhr im Roſengarten ſtatt. Der 1. Bürgermeiſter Dr. Walli überbrachte die Grüße der Stadt Mannheim und wünſchte dem Länderkampf einen Harmoniſchen Verlauf. Das große Ländertreffen Vor dem Länderſpiel wurde ein Zugendkrefſen zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen ausgetragen. Schon lange vor dieſem Spiel hatte ſich das weite Rund des Stadions gefüllt. Bereits um 10 Uhr ſetzte der Zuſtrom nach dem Stadion ein. Dichte Menſchen⸗ mauern umſäumten erwartungsfroh das Spielfeld. Die Straßenbahn Zatte alle Hände voll zu tun, um die Zuſchauer an Ort und Stelle zu bringen. Bei Beginn bes Länderſpiels mögen ungefähr 85 000 Per⸗ ſonen zugegen geweſen ſein. Sehr ſtark war auch der Beſuch von aus⸗ wärts. Bis weit nach Neuoſtheim hinein ſtanden die Autos. Trotz der ſtarken Kälte herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung unter den Zuſchauern, obwohl die beiden Mannſchaften faſt eine Biertelſtunde auf ſich warten ließen. Der Beginn Zuerſt ſprangen die Schweizer in ihrem ſchmucken Dreß(Rotes Ferſey mit weißem Kreuz) ins Feld. Die Schweizer Nationalhymne ertönte. Kurz barauf erſchienen die Deutſchen(Weißes Jerſen mit Adler auf der Bruß und ſchwarze Hofe). Kaum waren die erſten Töne des Deutſchlandsliedes erklungen, als ſich das ganze Stadion er⸗ Hob uid entblößten Hauptes die erſte Strophe mitſang. Hier ſchon mußte die deutſche Mannſchaft erkennen, daß ſie einen ſtarken Rückhalt Hat, daß die Zuſchauer ihr vertrauten und ein großes Spiel erwar⸗ teten. Nach einem Maſſenüberfall der Photographen auf die deutſche Mannſchaft, ſtellten ſich die Mannſchaften unter der Leitung des Schiedsrichters Lauritz Anderſen auf. Deutſchland ſpielte an. Man ſah ſofort, baß die deutſche Mann⸗ ſchaft wußte, was ſie wollte. Wohl war das Spiel auf beiden Seiten noch etwas nervös, was ja bei den Begleitumſtänden eines Länder⸗ kreffens verſtändlich iſt, aber die Deutſchen machten doch den etwas ruhigeren Eindruck. Schon fetzt auch die Anfeuerung der Zuſchauer ein. Deutſchlands Kombination kommt in Gang. Prächtige Vorlagen an die Flugel— das einzig Richtige bei dem mit Schnee bedeckten Boden—, trieben die deutſchen Angriffe vor. Man hatte mit einer Heberlegenheit der deutſchen Mannſchaft allgemein gerechnet, daß dieſe aber ſo ſtark in Erſcheinung kreten würde, wagte man nicht anzuneh⸗ men. Ganz hervorragend ſpielte die Verteidigung. Kreß im Tor, der für den Berliner Gelhaar eingeſprungen war, bekam wenitz zu kun. Das eine Tor war für ihn nicht zu halten. Von den belden Vertetdt⸗ gern war Schütz ausgezeichnet, an ihm blieben die Schweizer immer hängen. Er bat ſeinen Platz in der deutſchen Ländermannſchaft ver⸗ dient, ſeine Leiſtungen wurden auch allgemein anerkannt. Weber ſtand ihm kaum nach. Deutſchland hürfte z. St. kaum ein beſſeres Verteibiger⸗ 5 paar ſtellen können Die Länferreihe, in der Kuöpfle auf Linksaußen und Geiger auf Rechtsaußen ſpielte, war erſtklaſſtg. Man hatte vor dem Spiel Leinberger vielleicht als etwas ſchwach eingeſchätzt, davon war aber nicht das geringſte zu bemerken. Wie er die Angriffsaktſonen einleitete und aufbaute und auch in der Verteidigung einſprang, war vorbilölich; er Hat Kalb glänzend erſetzt. Knöpfle und Geiger, die beiden Außen⸗ länſer, fielen nicht auf, ein Zeichen, daß auch ihre Leiſtuntz ſehr gut und knugzbringend war, Der Länderkampf im Prächtiges Spiel der Deuſchen Deutſchland Schweiz:1(:0) Die pſychologiſche Einſtellung zu dieſem erſten Ländertreſſen in Mannheim war eindeutig, klar. Die deutſche Mannſchaft tand noch unter dem Strahl des hohen Sieges der Welt⸗Olympia in Amſterdam und hatte mit dem heimatlichen Boden und der gewaltigen Zuſchauermaſſe zugleich ein moraliſches Plus für ſich, das nicht ſo leicht auszugleichen war. Die Schweizer Vertretuntz hingegen hatte keine leichte Fahrt mit dem bolländiſchen Schatien im Rücken und ſo konnte man ſchon mit Recht geſpannt ſein, wie ſich die Schwei⸗ zer der großen Aufgabe entledigen würden. Für Mannheim und ſeine nähere Umgebung hatte der Alarmruf für ſeine ſeither bedeutendſte sportliche Veranſtaltung trotz der herrſchenden Grippe und der harten Kälte nicht fehlgeſchlagen, und abgeſehen von dem gewaltigen Kontin⸗ gent, das die beiden Nachbarſtädte am Rhein zu dieſem Kampf allein ſchon ſtellten, wirkte ſich auch der Zuſtrom aus den größeren Städten Silddeutſchlands, wie Frankfurt. Stuttgart, Freiburg, Hefdelberg, la felbſt Nürnberg und zum Tekt auch München. aus. Auch die Schweiz war natürlich vertreten. Selbſt das Saargebtet kam mit 700 Mann, Fille möglichen Dfalekte beherrſchten die Stadt und das Stadton und mochten es ſchätzungsweiſe 30—40 000 Zuſchauer geweſen ſein, die das mächtige Rund der Feldanlage umbrandeten. Ein rieſiger Auto⸗ und Nrafträderpark, wie ihn Mannheim nie goſehen, füllte den welten Vorplatz und es herrſchte ein Betrieb, wie ihn eben nur die erſtmallge Ansteagung eines ſolchen Treffens in einer Umgebung wie Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen hervorzurufen vermag. Schon in den Vormittags⸗ ſtunden fanden ſich Unentwegte, mit Proviant verſehen, vor dem Sta⸗ Hion ein, und harrten ſtundenlang noch nachher der Entwicklung der Dinge. Selb pverttänktich waren Tagtliche, ſtädtiſche uu sportliche Ein Genuß war das Spiel des geſamten Sturmes Ster wurde ein Spiel gezeigt, bekam. Pöttinger iſt ein ſeiner Techniker; beim Kampf um den Ball zog er aber oft den Kürzeren; er ſchonte ſich ſichtlich. Das war auch gut ſo, denn bei ſeiner Technik brachte er den Ball immer dahin, wo er ihn haben wollte. Pöttinger iſt unbedingt der deutſche Mittel⸗ ſtürmer. Die Außenſtürmer Reinmann und Hofmann ſind kaum zu übertreffen. Wie ſie Vorlagen gaben und aufnahmen, war meiſter⸗ haft. Ihre Schnelligkeit und Taktik ift vorbilöͤlich. Frank und Sobek (der für den verletzten Hornauer ſpielteh, als Innenſtürmer waren ſehr probuktiv. Sie ſcheuten auch den Kampf mit der ſehr ſicheren und ſchlaggewaltigen Schweſzer Verteidigung nicht. Die deutſche Mannſchaft hatte überhaupt keine ſchwache Stelle. ſie bot eine weit beſſere Leiſtung als die beſteingeſpielteſte Vereins⸗ mannſchaft. Eine ſolche Mannſchaft hätte kaum Lehrſpiele ußtig. Sie lieferte der Schweizer Natton almannſchaft ein Lehrſpiel und brachte ihr mit 711 eine Niederlage bei, wie ſie die Schweiz bisher noch nie bezogen hat. Der Stieg iſt in diefer Höhe unbedingt ver⸗ dient, denn es wurden noch nicht einmal alle gebotenen Torgelegen⸗ heiten ausgenutzt. Die Schweiz, die abſolut kein ſchlechtes Spiel lieferte, hatte Pech, daß ſie auf eine in ſo prächtiger Laune befindliche deutſche Mannſchaft ſtieß. Gegen die deutſchen Stürmer waren auch die beſten Verteidiger machtlos. Ramſeyer und Weiler J hatten harte Arbeit zu verrichten und nur zu oft mußten ſie die techniſch beſſeren Deutſchen ziehen laſſen. lich Sonderklaſſe. Er iſt an der Niederlage ſeiner Mannſchaft nicht ſchuld, er hielt was zu halten war, wenn er vielleicht auch 2 Tore hätte verhindern können. Er mußte eine Nieſenarbeit leiſten Immer und immer wieder bekam er Schüſſe des deutſchen Sturms zu halten, mit katzenartiger Behenbigkeit fiſchte er ſich den Ball aus den dichte⸗ ſten Kampfgetümmeln heraus. Seine Letiſtungen wurden von den Zuſchauern, die allerdings auch den ſicheren Sieg der deutſchen Län⸗ dermannſchaft vor Augen hatten, in jeder Weiſe anerkannt. Der Sturm und die Läuſerreihe kamen gegen die Deutſchen nicht auf, kamen die Schweizer Stürmer einmal durch, daun blieben ſie be⸗ ſtimmt an den betden Verteidigern hängen. Nur einmal in ber 2 Halbzeit kamen ſte durch und erzielten auch prompt ein Tor. Mit mehr Durchſchlagskraft hätten ſte noch das eine oder andere Tor er⸗ zielen können. Nachdem der bdeutſche Sieg ſicher ſtand, flaute das Spiel auf deutſcher Seite etwas ab, die Schweizer ſchafften unver⸗ droſſen und gaben das Rennen noch nicht auf. Eine gewiſſe Resignation war der Mannſchaftt bei dem Stande von:0 allerdings anzumerken. Der Kampf flackerte noch einmal auf, als die Schweiz das ſchon längſt verdiente Ehrentor erzielte. Deutſch⸗ land erhöhte dann noch 6 Minuten vor Schluß auf:1. Mit dieſem Rieſenergebnis ſchloß das erſte Mannheimer Län⸗ berſpiel ab. Der Abſchluß Das Stadion bat ſich für den Maſſenanbrang als faſt zu klein erwieſen. Die Tribüne, die nur ein Proviſortum barſtellt, zu klein. Die Wahl der Preſſeplätze war ſehr ſchlecht. Man war gezwungen, den Spielverlauf aus einem Winkel zu verfolgen, der es kaum ermöglichte, ſich über den feweiligen Stand ein ekcheiges Bild zu machen. Es mag ja anerkannt werden, daß man bemüht war, der Preſſe bedeckte Plätze zur Verfügung zu ſtellen. Bei dieſer Witterung hätte man aber von dem Aufbau der Preſſeplätze abſebe und ſie auf der Laufbahn unterbringen können, ohne daß die ande⸗ ren Zuſchauer dadurch geſtört worden wären. So wie die Anopb⸗ nung der Preſſeplätze am Sonntag getroffen worden war, darf man es bel künftigen Fällen nicht mehr machen. a Der Abtransport der Maſſen geſtaftete ſich recht ſchwierig, es gab einen all ebeinen Sturm an“ die Straßenbahn, obwohl die Polizel durch Striche ſehr gut abgeſperrt hatte. Sie hatte keinen leichten Stand. Viele zogen vor, den Marſch nach der Stadt zu Fuß anzutreten. Die Straßen wimmelten von Menſchen. Das Mannheimer Stadion hat ſeinen großen Tag ge⸗ habt und ihn in feder Hinſicht gut beſtanden. Die Schlußbilanz iſt ausgezeichnet: Ein:1 Sieg der deutſchen Ländermannſchaft und weit über 35 000 Beſucher. Hoffentlich hat der Deutſche Fußballverban! den Eindruck gewonnen, daß Mannheim ſehr wohl in der Lage iſt, große Spiele durchzuführen, wenn die ſtädtiſche Spielplatzanlage auch nicht die Riel⸗vansmaß⸗ ſogenannter Stablen hat. Wir warten und freuen uns ſchon auf das nächſte aroße Treffen. Am Abend gab der Deutſche Kußballbund ein Bankette, an dem die Spieler und geladene Gäſte teilnahmen. Man hakte es nicht für notwendig gefunden, auch die Tagespreſſe einzuladen, boch für den Fußballſport ſicher ebenſo viel tut wie die Fachyreſſe Der DB. hat es immer noch nicht recht gelernt, ſich der Preſſe richtig zu bedienen. Er braucht ſie nur dann, wenn er ſie braucht, ſouſt aber nicht.—— Mannheimer Stadion Behörden bis hinauf zum D. F. B. vertreten, und unter den Menge konnten altbekannte Sportgrößen verſchiebenſter Gegenden unb Lager zahlreich feſtgeſtellt werden. Eine mächtige Garde von Preſſevertre⸗ tern aus allen Windrichtungen war angerlckt. Mit dem Weiterſchrel⸗ ten der Zeit ſtieg die Erwartung zu verhaltener Erreguntz, die ſich im dumpfen Brauſen und Murmeln der ſich immer gewaltiger ſteigern⸗ den Maſſe kundgab. In endloſer Folge rollte bie Kette der Elektriſchen und Kraftfahrzeuge, und zwiſchen 1 und 3 Uhr glich dite Secken⸗ heimer Landſtraße einer Völkerwanderung. Ein außerordentliches Aufgebot von Schutzleuten mühte ſich um die Flut des Verkehrs. Wie ein Rieſenpplyp lag der Platz und zog in magtſcher Gewalt immer neue Menſchenmaſſen in ſeinen Bereich. Das Flutbum des Ereig⸗ niſſes plbrierte bis in die Vororte der Stadt. Ueber Allem lachender Sonnenſchein bei vorherrſchender Kälte. Mannheim hatte im vollſten Sinne des Wortes ſeinen Großtag Der Aufmarſch der Zweiundzwanzitg Er verzögerte ſich um eine Viertelſtunbe. Die Zeit füllte das Rren⸗ zen verſchledener Flieger aus, die ſich zu kühnen Einfällen verſttegen und die Kavelle Schönig begleitete die ſpontan ausbrechenden Rufe der Inſchauer mit ihren ſchneſdigen Weiſen. die Möglichkeit einer einwandfreien Spielbeobachtung anzuſtellen, denn die beiden Berichterſtattertribünen waren unbegreiflicherweiſe ſo plaziert— wie ſie eben niemals plaziert gehören. Mit großer, ehr⸗ licher Teilnahme hatten ſich die Blätter durchweg für die Propagie⸗ rung der ſeltenen Veranſtaltung ſeit Wochen eingeſetzt. Man hätte beſtimmt mehr Rückſicht für dieſe erwartet. Die mißbilligende Stim⸗ mung war allgemein.— Aus dieſen Gedanken reißt einen der aus⸗ brechenbe Sturm der Wärme und Herzlichkeit, der beim Erſcheinen des wie es Mannheim noch nicht zu ſehen Der Torwart Scchehaye iſt wirk⸗ iſt viel Die Preſſe hat indeſſen reichlich Muße, aus unmöglichem Geſichtswinkel Betrachtungen tber Das Wichligfte vom Sonntags port Deutſchlauds großer Erfolg gegen die Schweiz: Deutſch⸗ land ſchlägt im Mannheimer Stabion bie Schweiz mit 721(820. 05 Um die Sübbeutſche Meiſterſchaft: Ibar ſchlägt Saar- brücken 511.— ASV. Nürnberg und 1860 München ſpielen mnentſchieden 424. a Norddentſchland ſchlägt Süboſtdentſchland 421.— Wegen zu großer Kälte wird das Spiel abgebrochen. 8. Deutſche Hallentennismeiſterſchabten in Bremen: Axel Pelerſen⸗Dänemark und Frl. Roſt⸗Köln die neuen Meiſter, 5 Nablänberkampf Deutſchlaud— Schweiz in Baſel: Dis Schweiz ſiegt mit 928 Punkten. Internationale Skiwettläufe in Zakopane: Hervorragen⸗ des Abſchneiden der deutſchen Teilnehmer. 5 Weltmeiſterſchaften im Eisſchnellauſen in Oslo: Ballan⸗ grub doch am Start. 5 Bayriſche Eishockey ⸗Meiſterſchaft: Rieſferſee 110 und wird Wee E. B. Füſſen ſchlägt 7. Jahnſchwimmen in Halle: Gute Leiſtungen der Turner, Schwelzer Elf einſetzt und mit den Klängen der ſchwetzertſchen . ſich vermiſcht, um beim Auftauchen der deutſchen Ran n⸗ ſchaſt wieder orkanartig anzuſchwellen und Tauſende in das in⸗ tonterte Deueſchlandlied einſtimmen zu laſſen. Aus luftiger Höhe ent⸗ gleitet der Ball, als Symbol des freien Sports aus freien Lüften einem kreuzenden Flugzeug und unmittelbar formieren ſich die Kämpfer in folgender Aufſtellung: Echwelg Sechehaye Weiler Ramfever de Lavallaz Bögeli Galler Füäßlen: Abdegalen 2 Bielſer Abegalen 3 Mrimm Deutſchland Hoffmann rank Pöttinger Sobeck Reinmanm Geiger Deinberger Kuöpfle 5 Weber Sches Kreß Dle deutſche Verkretunn wurde in letzter Stunde noch inſolge Verletzungen von Stuhlfaulih und Hornauer geändert, ſo daß im Tor Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt! und halbrechts Sobeck(Herthe B. S. C. Berlin) ſtand. Mit einem in der Länderſpielbronik ver⸗ einzelt daſtehenden Ergebnis ſtegte die heimiſche Mannſchaft in glänzendem Spiel und ſei von vornherein in die Wertung der beiden Teams eingetreten. Die Schweizer Mannſchaft war weder in kaktiſcher, techniſcher wie auch der überhaupt geiſtigen Zufammenarbeit der unſern nicht gewachſen und mußte nach einem vierielſtündigen Anſturm zu Nee des durchous fairen Treffens, zum mindeſten aber nach dem erſten Splelabſchnitt mit ſeinem:0⸗ Stand die Lage als hoffnungslos betrachten. Trotz em kämpften die Gäſte mit aller Hingabe. Das Hauptmanko lag in der Läufer⸗ reihe, bie weder in der Deckung noch im Aufbau genügte und namentlich beim Aufkakt des Spiels, wie auch in ſpäteren Perioden glatt durchſpielt wurde. Namentlich die Außenlzuſer konnten die deutſchen Flügel nicht halten und die Direttive eines Pöttinger im Verein mit der glänzenden Verfaffung eines Frank beſorgten das Weitere. Das an ſich ſtarke Verteidigungstrio der Schweizer wurde ſtark überlaſtet und trotz dem hohen Ergebnis muß man dieſen Teil der Mannſchaft als den beſten bezeichnen. Sechehaye hatte vielleicht nur die Schwäche, ſeine Abſtöße nicht auf Auffau einzuſſellen, ſo daß nicht ſelten das Leder vor den Füßen der Deutſchen landete. Die erkorderſiche Tetlentlaſtung und evtl. Anfeuerung konnte dann auch der Sturm nicht zuwege bringen, da ſeine Aktlonen nicht ausgefeilt genug, auch des Durchſchlages und beſonders des beherrſchten Schuſ⸗ ſes aus feder Lane entbehrten. Sicherlich hatte der ſchneenedeckte Boden ſeine Tücke, aber aun der Geſamtleiſtung der Deutſchen ge⸗ meſſen, kann bieſer Umſtand eben nicht als wirklicher Milderung s⸗ grund angeführt werden. Feſt ſteht, daß die Schweizer unter dem ſchweren Druck des immer kritiſcher werdenden Spielſtandes ſtets ſportliche Haltung bewahrten, was ihnen ſicher allſeitige Sympathie zuwandte. Die Schweiz hatte dos Pech, auf einen glänzend dis⸗ ponlerten Gegner zu ftoßen und fand ſich mit ſportlicher Reife in das Unabwendbare. Die beutſche Mannſchaft hatte kaum einen ſchwachen Punkt aufzuwelſen und das Torbeckungs⸗ trio, um das man wegen ſeiner Uneingeſpieltheit zuerſt bangte, voll⸗ brachte, von einigen Leichtſinnsanwandlungen und glücklich abge⸗ laufenen Schnttzern abgoſehen, eine ſehr gute Leiſtung. Schütz war die Ruhe ſelber und Weber enttäuſchte nicht. Kretz, zuerſt wenig behelligt, erledigte das ſpäter doch noch Herauswachſende ebenfalls umſichtilg. Sehr gut war die Läuferreihe im Kontakt nach hinten wie vor allem auch nach vorn, und gar der Angriff brachte eine volle Ueberraſchung. Niemand hätte mit einer ſolch erfolgreichen Aktivität gerechnet. Den Vogel ſcho der Halblinke Frank ab. als geiſtig famos arbeitender Stürmer, der Geiſtesgenenwart mit einem kech⸗ niſch vollkommen beherrſchten Schußvermögen vereinigte. Dieſe ge⸗ zogenen Bälle waren einfach meiſterhaft. auch in der Plazierung, Pöttinger, nicht mehr ſo altiv als früher, iſt aber immer noch Routinier im Herousſpiclen der erfolgverſy⸗ e Immer taſtend, immer ſchürfend und feine Sp ed e bis hin⸗ auß auf die Flügel anbringend. Dleſe ſelbſt entwickelten bel der mangelnden Abdeckung der weizer ein glänzendes Flanken, das Erfolge mit vorbaute. Selbſt Sobeck fand ſich gu in leine improviſterte, nicht leichte Rolle und hat Anteil an den zahlen⸗ mäßigen Buchungen. Die ausbrechenden Beiſallfſalven waren zwel⸗ fellos eine ſtarke Anfeuerung für die Unſern, aber ichr Elan. ih önnen und ihre Hingabe verdienten auch in der Tat den ſe ufa g⸗ nellen Sieg. Es herrſchte ein Verſtändnis unter der deutſchen Elf, das nur bin und wieder in der allzu großen Sicherhelt des Erfolges ins Wanken kam und ſich dann aber auch bis auf die Verteldigung erſtreckte. Doch das waren, wie gefagt, nur wenige Perioden. Die beutſche Fußballwelt kann ſtolz auf den füngſten Erfolg ſeln. Es war ber alles Erwarten ſtark Der Verlauf Mit dem Anſtoß der Unſern entwickelt ſich ſofort eine ſtarke Ine tiative und ſteigen in raſcher Folge zwei Eckbälle in beren Anſchluß die Schwelzer wefter in ſchwere Verteidigung gedrängt werden. fyrank und Pöttinger arbeiten ſich immer wieder frei, bis Pöttinger eine genauen Paß an Frank anbringt Dleſer läutt ein paor Schritte viſiert und wier aus dem Lauf geſchoſſen ſttzt der geſtrecktz geſchoſſene Ball in ber rechten unteren Ecke :5 In einer Schwüchenanwandlung Pöttingers, erfaßt Ramſeyer ben Moment entſchloſſen und nimmt den Stürmer ben Ball vom Fuß Erſt nach Verlauf von 16 Minuten erhält Kreß den erſten mäßigen Schuß. Der Anſturm ber Deutſchen ebßt merklich ab es greift nun ein wehr verteiltes Spiel Platz. Die Schweizer Abwehr wird guhle 6. Seite. Nr. 69 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen ⸗Ausgabe) Montag, den 11. Februar 1929 Am die Sfiddeutſche Meiſterſt Nur zwei Spiele 1. F. C. Idar— Saar 05 Saarbrücken 521(:0) A. S. V. Nürnberg— S. V. 1860 München:4(:1) * Durch das Länderſpiel Deutſchland— Schweiz in Mannheim ſanden in Süddeutſchland nur zwei Endſpiele ſtatt. In Idar konnte der 1. F. C. Idar ſeinen Siegeszug auf heimiſchem Boden ſortſetzen und Saar 05 Saarbrücken glatt mit 511 beſiegen. Idar konnte ſich durch dieſen Sieg in der Tabelle auf den 3. Platz vorarbetten. Die Mannſchaft ſcheint beſonders auf eigenem Platze ſehr gefährlich zu ſein. In der Gruppe Südoſt empfang der A. S. B. Nürnberg 1860 München. Das Spiel endete:4 unentſchieden. Die Tabelle erfährt hier keine weſentliche Aenderung. A. S. W. und München gleichwertig A. S. B. Nürnberg— München 1860:4(:1) Das Spiel fand bei überaus kaltem Wetter und erheblichem Wind ſtatt. Trotzdem hatten ſich etwa 2000 Perſonen eingefunden, die durch einen ſchnellen und ſpannenden Kampf in Atem gehalten wurden. Das Ergebnis muß als durchweg korrekt angeſprochen wer⸗ den. Wenn auch die A. S..⸗Stürmer in der erſten Halbzeit nach berlegenem Spiel mehr Torgelegenheiten verpaßten, ſo hatten die Gäſte in der 2. Halbzeit ein deutliches Plus. Bei den Nürnbergern war der ſonſt ſo gute Verteidiger Wachtler ſchwach und verſchuldete durch unüberlegtes Spiel 2 Tore, In der Läuferreihe waren die beiden Außen ſchwach. Im Sturm war das Zuſammenſpiel bis auf den Rechtsaußen Hauerſteln gut. Scherm auf Halblinks erwies ſich hier als die treibende Kraft. Bei 1860 überraſchte vor allen Dingen die ausgezelchente Kombination und das ungemein ſchnelle Spfel. Die beſten Leute waren die beiden Außenſtürmer Stiegelbauer und Schäfer, Auch der Mitelläufer Pledl war ganz hervorragend, neben ihm lonnten auch die beiden Außen gefallen. Die Verteidigung war guter Durchſchnitt. Koob im Tor war ſehr gut. Dem Innenkrio ſehlte der geſunde Schuß. Als Schledsrichter amtierte Bremſer⸗ Wlesbaden gut und umſichtig. Der A. S. V. drückte von Anfang an auf das Tempo, doch konnte ber Sturm durch das Verſagen des Rechtsaußen nicht zu Erfolgen kommen. Trotzdem war es dieſer Spieler, der in der 28. Minute auf Flanke von Wagner das Fübrungstor für den A. S. V. erzielte. In der 40. Minute verurſachte Wachtler einen Handelſmeter, den Pledl ſicher verwandelte. aft Nach Seitenwechſel wurde München dle beſſere Partel und dem Tor Nürnbergs häufig ſehr gefährlich. Liebermann konnte den A. S. V. erneut in Führung bringen. Nach 8 Minuten gelang Pledl auf einen Strafſtoß abermals der Ausgleich. In der 23. Minute verhalf der Halblinke Schwerm den Nürnbergern durch ein präch⸗ tiges 3. Torx abermals zur Führung. Nach weiteren 5 Minnten er⸗ zielte A. S. V. bei einem Straſſtoß den 4. Treſſer. Aber ſchon eine Minute ſpäter hatte Stlegelbauer ein Tor aufgeholt, und ein wei⸗ terer Fehler durch Wachtler gab Pledl Gelegenheit, aus nächſter Nähe wiederum gleichzuzlehen. Das erbitterte Endringen um den Sieg brachte keine Aenderung des Ergebniſſes. 25. Idar in glänzender Form 1. F. C. Idar— Saar 05 Saarbrücken:1(:0 Die eiſige Kälte hatte viele abgehalten, ſo daß nur etwa 1000 Zuſchauer Zeuge des ſpannenden Kampſes waren, den Idar völlig verdient für ſich entſchted. Wohl war Saar 05 in der erſten Halbzeit tonangebend, vermochte aber ohne ſeinen brillanten Sturmführer Schäfer ſpielend keine Tore zu erztelen, da dem Sturm, der wohl im Felde gut zuſammenſpielte, das genügende Schußvermögen fehlte. Nach der Pauſe fiel er ganz auseinander. Trotz der:1 Niederlage war die Saar⸗Hintermannſchaft ganz ausgezeichnet. Beſonders der Verteidiger Wieſe und die Läuferreihe genügten nicht immer. Trotz⸗ dem ſpielte die Saarmanuſchaft in der erſten Halbzeit beſſer als in den letzten Spielen. Idar hatte eine ſchwache erſte Halbzeit, in der der Torwart Klein meiſterhafte Leiſtungen zeigte. Nach Seiten⸗ wechſel war die Mannſchaft wie umgewandelt. Es klappte in allen Mannſchafsteilen wie am Schnürchen und die Mannſchaft lief zu einer hervorragenden Form auf. Namentlich der Sturm war nicht mehr zu halten. Die Verteidigung war anfänglich unſicher, dann gut. Läuſerreihe und Sturm waren faſt die ganze erſte Halbzeit ſchwach, dann aber immer beſſer. Katſer⸗Biebrich als Unparteiiſcher genügte. Das erſte Tor für Idar fiel in der 31. Minute der erſten Halbzeit und zwar ein Eigentor der Saarelſ. Wieſe wollte Planko zur Hilfe eilen, ftel aber über dieſen mit dem Ball ins eigene Netz. Bis zum Halbzeitpfiſf lag Saar meiſt im Angriff. Dann wandte ſich das Blatt gründlich. Idar drängte die Gäſte ſtark zurück und kam durch E. Meng bald zu einem zweiten Treffer. Bei dleſem Stande gelang Saars Mitelſtürmer Noll das Ehrentor. Dann veruxlachte Saar einen Elfmeter, der aber von Planko hervorragend gehalten wurde. In der 29. Minute erzielte E. Meng das dritte Tor, in der 38. Minute H. Meng Nr. 4. Derſelbe Spieler ſtellte kurz vor Schluß das Endergebnis durch Prachtſchuß auf 51. FCCFCCCCFFCFCCCCCCUCCCFCTCUCTUCUTCTCVTVTbTCTVTCT((TVTTVT'(Tu'TT''TTTu''TTTTWT(TT''TTT1'1T1W1TUꝑ'WPkͤPkW'WV'WVk'WV'!'!'!'!'!'!''!'!.!'!'!!!!!!!!!!!!!!.!!!!.!.!..!.!.!..........wß.yw.wv....ꝛꝛ..ꝛ ß ger und ſicherer. Auch Frank bekommt dann das Leder abgenommen und kurz darauf kuallt er darüber. Nach Abſtoppen eines Durchſtoß⸗ verſuches der Deutſchen durch Weiler erhalten dieſe einen Freiſtoß dicht vor dem Tor zugeſprochen;; der ſcharf getretene Ball prallt zurück und Sobeck ſchließt unhaltbar ein. 220 nach einer halben Stunde Wieder drehen die Unſeren auf und Ramſeyer rettet knapp Rein- mann gegenüber. Dann fängt Kreß eine ſchöne Flanke Faßlers tadellos ab. Weber wird bei uns überſpielt, doch der reſultierende Schuß geht daneben. Die Schweiz kindent ſich nun beſſer. aber einſeits ſtehr unſere Verteidigung ſicher und anderſelts fehlt es dem Gegnerangriff an Ausgefelltbeiz und Schuß. Auch Grimm ſchtezt auf Flanke nahe am Tor nicht ſchnell genug und Kreß ſtoppt. wie er auch dann berauslaufend in kritiſcher Lache klärt. Die Schwelz hält nun voll die Stange Unmittelbar vor der Pauſe dribbelt Frank durch, ſeinen raſanten Ball erreicht aber Sechehane. Da legt Reinmann an der Außenlinie los, zieht vor. erſchnappt den Ball knapp über der Finde, paßt zurück und Frank verwandel: mit wunderbarem Langſchuß 820. Pauſe 8 Es kann ſich del der Fortſetzung mun nur nuch um elne Ab⸗ ſchwächung des Splelſtandes handeln— ſagt man ſich—. aber es ſollte anders kommen. Sofort liegen die Deutſchen nach Wleder⸗ beginn wieder im Angriff und ſteigt die 4. und 5. Ecke. Deutſch⸗ land ſchnürt Schwelz immer mehr ein und zeigt Sechehave wieder ⸗ holt recht gute Abwehr. Nach der 8. Ecke erhält Pöttinger eine ladelloſe Herreingabe von Frank und mit vorbbldlichem Kopfſtoß ſtellt Pöttinger:0. Die vereinzelten Vorſtöße dor Schweizer fin⸗ den lör Ende bei der Verteidigung. Sobeck verſchieht und Pöttinger köpft daneben. Aber auf eine ſchnittlae Kombinatlon läßt Frank wieder einen famoſen Langſchuß ab, der ſitzt::0. Ein Fehlſchlag von Schütz findes Weber als Retier. Nun ſetzen die Schweizer verſchärft eln, um irgendwie etwas zu erreichen: Kreß wirft den Ball gewagt vors eigene Toer, doch der folgende Schweizer Schuß Under nicht den Weg zum Ebrentor: aber die Schweiz drückt nun zuſehends, obne im Schießen Starkes zu zeigen. Der Kampf ebbt nun bei dem klaren Spielſtand ab, aber wieder iſt es Frank, der den Ball vehement zwlſchen dem ſich werfenden Torwart und dem Pfoſten in die Maſchen ſchickt. 620. Dann ſchleßt Reimann aus der Nätze Scchehaye in die Hände. Nun ſpfel! Deutſchland nach Be lieben und iſt die Lage dadurch gekennzeichnet. daß der an der Mittetlinſe poſtierte Schultz einen Fernſchuß aufs Tor abläßt. Durch Handspiel Leinbergers kommt Schweiz zu einem Stralſtoßg, den Vögeli treit und Abegglen 2 zum Ebrentor umſotzt.:6. Bald darauf läßt ſich Sechehaye, durch Täuſchung irritiert, aus dem Ge⸗ häufe locken und prompt ſchletzt Sobeck ins leere Tor.:7. Noch einige pergebliche Bemühungen der Gäſte und untet ſtarkem Jube! und Einbrechen der begeiſterten Menge ins Feld. endet der benk⸗ würdige Kampf. Im Triumph werden die Seger vom Platz getragen.— Ander ſen⸗ Dänemark leitete ſehr aut. Ausklang Draußen aber bekommt man erſt den Begriff ber aufmarſchler⸗ ten Menſchenmaſſen. Absperrungen werden durchbeochen und in endlaſen Kolonnen wälzt ſich der Strom durch die ratternden Autos und endloſe Reihe der Elektriſchen. Ueber all dem gewaltigen Trei⸗ ben ſteht aber der mächtige Eindruck dieſer Veranſtaltung und folbſt über bas Reſultat'naus erhebt ſich der Gedanke der ungebrochenen Wirkung unferes herrlichen Sports. Wleder erlebte er eine einzig⸗ artioe Demonſtration und Mannhelm hat ein Ruhmesblatt in ſel⸗ C 1 e Aug. Mü fle. ee eee Nord ſchlägt Su doſtdeulſchlans:1 Wegen zu großer Kälte abgebrochen Der auf dem Viktorla⸗Platz ausgetragene Verbandskampf Nord⸗ genen Sdoftdeutſchland lit ſehr unter der großen Kälte. Ein ſchar⸗ ſer Oſtwind machte ſich unangenehm bemerkbar. Die Temperatur erreichte durchſchnittlich 20 Grad unter Null. Aus dieſem Grunde hatten ſich wohl auch nur 2000 Zuſchauer eingefunden. Die Schle⸗ ſter kplelten in der erſten Halbzeit mit dem Wind und gaben der Verteidigung des Geaners, die trotz des glatten Bodens ſehr ſicher war, manche harte Nuß zu knacken. Wiedmayer ſchoß in der 26. Minute dat Führungstor für die Norddeurſchen, aber ſchon bald konnte der ſchleſiſche Linksaußen durch einen Weitſchuß den Aus⸗ gleich erzwingen. Kurz vor der Halbzeit ſtellte dann Wedmayer das alte Verhältnis wleder her. Nach der Pauſe mußte der Bres⸗ laner Görlitz den Platz verlaſſen, da ihm die Ohren erfroren waren. Nordbeutſchland war fetzt ſtändig überlegen und kam durch Wied⸗ mager und Nommenſen zu welteren Treffern. 20 Minuten vor Schluß brach der Berliner Schiedsrichter Zander den Kampf ab, da dle Kälte einfach unerträglich geworden war und elne Reibe von Spl⸗lern dera über Schmerzen kiaglen. Ein Fußballſpiel in München D. S. B. München— Sp.⸗Vg. Fürth 22(:2) Der Faſchingsſamstag brachte für das Fußball⸗Prlvatſplel in München keine richtige Stimmung. Es war ziemtich kalt, aber doch weit gemäßigter als in den letzten Tagen. Dle höchſtens 1500 Zu⸗ ſchauer nahmen ſich im großen 1860⸗Stadion etwas kärglich aus. Das Spiel ſelbſt bot keine Oſſenbarung. Fürth war ktechniſch beſſer und in der Kombination exakter, aber man hatte mehr erwartet, obwohl Leinberger und Frank fehlten. Kraus 1 ſpielte Mittelläufer, er ſiel wieder etwas aus dem Nahmen. Der D. S. V. konnte das Spiel ge⸗ winnen, hatte mehr Torchancen, war aber vor dem Tore ebenſo ſchlecht wie im Feldſpiel gut. Heckmeyer II konnte in der 6. Minute das Führungstor ſchießen. Dann wurde Fürth überlegen und er⸗ zwang in der 19. Minute den Ausgleich, als Auer einen Strafſtog von Kießling mit dem Kopf einlenkte. 20 Minuten ſpäter brach Auer durch und Kießling konnte ſeine Flanke ſchräg unter die Latte ſetzen⸗ Fürth hatte die Führung. Das Spiel wurde nach der Pauſe aus⸗ geglichen und N D. S. V. eine Flanke von Stendel zum Ausgleichstor einköpſen. Neger hätte dieſen Ball halten können. Für die Folge hatte München eine Reihe von Torchancen, bis in der letzten Vlertelſtunde die Gäſte wieder aufkamen, aber ebenſowenig ſich durchzuſetzen vermochten, weil der Sturm zu zerriſſen und egoiſtiſch ſplelte. Waltenburger⸗ 1860 als Schiedsrichter hatte bei dem ſairen Spiel zeine ſchwere Aufgabe. * 9155 Genehmigte Lehrſpiele des DB. Der Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes bat deſchlaſſen, bem Verband Brandenburgiſcher Ballſpielvereine als Erſatz für den Ausfall des für Berlin als Austragungsort vorgeſehenen Lander⸗ ſpiels Deutſchland— England den Abſchluß eines Spieles mit einer engliſchen Berufsſpielermannſchafßt als Lehrſpiel für dleſen Ver⸗ band zu genehmigen.(Inzwiſchen bat Berlin wegen Termin⸗ ſchwlerigkeiten auf dieſes Spiel mit den Glasgow Rangers ver⸗ zichten müſſen.)— Dem vom Brandenburglſchen Verband für ſei⸗ nen Verbandsverein Tennis Boruſſig geſtellten Antrag auf ein Lehrſpiel gegen eine Mannſchaft der Donauläünder wurde unter Vorbehalt der Anrechnung auf den Jahresanteil 1929—30 ſtattge⸗ geben. Der Ze punkt und Gegwet iſt noch nicht bekannt,— Das vom Mitteldeuiſchen Verband beantragte Lehrſpiel Guts Muths Dresden gegen Teplitzer FK. 08 am 28. März in Dresden wurde genehmigt. 8 Bundespokalenbſpiel neu angeſetzt Berliner Meiſterſchaft Anfaug April In einer Sitzung des Hauptſpielausſchuſſes des B. B. B. B. mit den Froßen Vereinen wurde die Terminfrage in Berlin zu einer vorfänfigen Klärung gebracht. Man einigte ſich dahin, das Städte⸗ ſpiel Berlin—Matland am 10. März auszutragen. Für das Pokal⸗ Enbdſpiel des D. F. B. zwiſchen Berlin und Norddeutſchland wurde ber 21, April vorgeſchlagen. das Rückſpiel gegen F. K. 92 Teylltz austragen will und der Ver⸗ band ſeinerſeits auf die Spieler des Meiſters nicht verzichten will, kam man zu folgender Löſung: Die Berliner Melſterſchafts⸗Endſpiele zwiſchen den beiden Abteilungsſiegern werden am 7. und 14. April durchgeführt. Der 21. April bleibt für das Rückſpiel Herthas in Teplitz u. am 28. April ſol dann das Bundespokal⸗Endſpiel Berlin⸗ Norddeutſchland ſtelgen. Das vom Berliner Verband gegen die ſchot⸗ tiſche Berufsſpielermannſchaft Glasgow Rangers geplaute Spiel iſt wegen Terminſchwierigkeiten uicht zuſtande gekommen. ö * Fußballſpiel als Schulfach Der Preußiſche Miniſter für Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung hat dem Deutſchen Fußball⸗Bund mitgeteilt, daß das Fußballſpiel bei der in Vorbereitung befindlichen Neugeſtaltung der Turnlehrerausbildung in den Unterrichts⸗ plan mit aufgenommen worden ſei. Radsport. Frankfurter Sechstagerennen Nauſch⸗Hürtgen vorn Der Freitagabend war beim Frankfurter Sechstagerennen ſehr ereign sreich und vielleicht von entſcheldendem Elnfluß auf das Ende. 4000 Perſonen waren in der Halle, als zunächſt das Feld durch kleinere Jagden beunruhigt wurde und den zurückliegenden Paaren Rundengewinne brachte. Um i Uhr abends waren 596,400 Kilometer zurückgelegt. Die Sieger der einzelnen Spurts waren Bresclani, Peirl Rieger. Hürtgen. Rauſch. Nauſch, Olle. D nale, Cpupry, Rauſch. Nach dem dritten Spurt aina plötzlich Hürtgen in fabelhaftem Antritt davon, wurde gut abgelöſt und ſo konnten die beiden Kölner das Feld bis auf Rieger⸗Tletz und Debaets⸗ Faudet üÜberrunden. Hier waren ſie nur noch dreißig Meter von ihrem Ziel entfernt, als Rauſch Relſendeſekt hatte. Aber wefter wurde gejagt; Rauſch⸗Hürtgen. die in einer ganz alänzenden Fahrt ſind und genen Leidzig ſowie das ere Frankfurter Rennen kaum in der 15. Minute konnte Linksaußen Müller des Da aber Hertha /B. S. C. an dieſem Tage wiederzuerkennen ſind, gaben den Kampf nicht auf, fagten dauernd und zermürbten das Feld, bis ſchlietlich der Rundennewenn ver⸗ vollſtändigt war und die beiden Kölner mit klarem Vorſprung an der Spitze lagen. Nach über halbſtündiger Dauer kam das Feld in voller Auflöſung endlich zur Ruhe. 9 Um 11 UUhr zeigte das Rennen folgenden Stand: 1. Mauſch⸗ Hürtgen 99 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Rieger⸗Tietz 67 Punkte, 3. Degraeve⸗Vermandel 20 Punkte, 4. Gooſſens⸗Meethe 14 Punkte.— Zwei Runden zurück: 5. Petri⸗Kroſchel 49 Punkte, 6. rück: 7. Coupry⸗Cordier 32 Punkte, 8. Hille⸗Berger 28 Punkte.— Fünf Runden zurück: 9. Koch⸗Horan 15 Punkte.— Sechs Runden zurück: 10. Dinale⸗Bresciani 35 Punkte.— Acht Runden zurück: 11. Schäfer⸗A. Maes 20 Punkte.— Dreli⸗ zehn Runden zurück: 12. Huppert⸗Damerow 17 Punkte. Nach 43 Stunden Der bisherige Verlauf des Frankfurter Sechstagerennens iſt wirklich ſenſat onell. Ein Blick auf den Stand des Rennens veſagt alles. Die Favoritenpaare Faudet⸗Debaets und Petri⸗Kroſchel liegen drei Runden, die Mannſchaften Rieger⸗Tietz, Degraeve⸗Ver⸗ mandel und Goeſſens⸗Koch zwei Runden hinter Rauſch⸗Hürtgen zurück. Die Rheinländer, die in einer unerhörten Form ſind, waren die Helden der zweiten Nacht. Kaum hatten ſie in elner langen Jagd das geſamte Feld überrundet, da holten ſie ſchon zu einem zweiten großen Schlage aus. In einer von Horan angezettelten Jagd gelang ihnen zwiſchen 11 und 12 Uhr Freitagabend noch ein⸗ mal der große Wurf. Wieder wurde faſt eine halbe Stunden ge⸗ lagt und wieder waren ſelbſt die ſtärkſten Mannſchaften dem Kölner Paar nicht gewachſen. Aber auch nach 12 Uhr blieb das Feld noch lange in Unrube. Wiederholt unternahmen die Mannſchaſten der zweiten und dritten Gruppe Angriffe auf das Spitzen paar, aber alle Vorſlöße ſcheiterten. Nur ſchwächere Paare verloren erneut an Boden. Bei dieſer Sachlage war es we ter nicht verwunderlich, daß die Spurts der Nachwertung nicht mehr ſo heftig umkämpft wurden. Spurtſieger blieben ſe dreimal Petri und Coupry, ſe zweimal Dinale und Brescilanl. Nach der Wertung fiel das mit 16 Runden zurückliegende Paar Huppert⸗Damerow ause' nander. Der Krefelder war erkrankt. Huppert fuhr vorläufig als Erſatzmann weiter, wurde aber am Samstag ebenfalls aus dem Rennen ge⸗ nommen. Der weitere Verlauf der Nacht blieb ruhig. Gerard Debaets unterhielt das Publikum wieder einmal durch feine un⸗ nerwüſtliche Laune. Am Samstaa nachmittag gab es vor und während der Wertung wieder einſae Jagden. Das Feld war oft in voller Auk⸗ löſung, da ledoch die Jagden faſt immer wieder zu früh abgeſtoppt wurden, kamen nur die Paare Dinale⸗Bresoiant Maes⸗Schäfer mit zwei Runden in Verluſt. Debacts. Degrgeve und Coupry. militags, waren 907,520 Km. zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Rauſch⸗Hürtgen 184 Punkte.— Zwel Runden zurück: 2. Rieger⸗Tietz 84 Punkte, 3. Degraeve⸗ Vermandel 28., 4. Gooſſens⸗Mlethe 19 P.— Drei Runden zurück: 5. Petri⸗Kroſchel 76., 6. Debaets⸗Faudet 62 P.— Fünf] Runden zurück: 7. Coupry⸗Cordier 58., 8. Koch⸗ Ooran 84 P.— Sechs Runden zurück: 9. Hille⸗Berger 88 P. — Neun Runden zurück: 10. Dinale⸗Bresclan! 88 P. Zehn Runden zurück: 11. Maes⸗Schäſer 22 Punkte. Rauſch⸗Hürtgen behaupten ſich— Die Nacht zum Sonntag Am Samstag abend fanden in Frankfurt a. M. 400 Masken⸗ bälle und Kappenabende ſtatt. Wenn trotzdem über 10 000 Zu⸗ ſchauer zum Sechstagerennen in den Sportpalast kamen. ſo zeugt dieſe Tatſache nur für die große Anztebungskrafßt der Six Daus. Da das Rennen wieder einen außerordentlich ſvannenden Verlauf nahm, kamen die Maſien bald in die beſte Sechstageſtimmung. Es wurde viel, fehr viel gelagt. Die langſam lebendig werdende Mann⸗ ſchaft Petri⸗Kroſchel arif ungufhörlich an und zettelte eine Mengs von Jagden an. Die Spitzenmannſchaft war aber ſehr aufmerkſam. Immer wieder konnten die Rheinländer an die Ausreißer heran⸗ kommen. Trotzdem gab es aber bemerkenswerte Entſcheidungen⸗ Die ſtarken Mannſchaſten Degraeve⸗Vermandel, Debaels⸗Faudet ſie⸗ len ſoweit zurück. daß ſie kaum noch Ausſichten beſitzen, bei den Endkämpfen eingreiſen zu können. Schwere Verluſte gab es im Himerſeld!“ Ein Blick auf den Stand des Rennens beſagt genug. Sehr dankbar fuhren die Jtallener Dinale⸗Brescdani. dle zwar in den langen Jagden immer zurückfielen, dann aber immer wieder unermüdlich darauf bedacht waren, ibren Verluſt wieder weit zu machen. Recht gut hielt ſich auch die Mannſchaft Gooſſens⸗Miethe, die zufammenl niit Rieger⸗Tietz noch immer die zweine Gruppe bildet. In den Wertungskümpfen wurde nut zum Teil geſagt. Vielfach ariſſen die ſtarken Mannſchaften gar nicht ein. Um 6 Uhr morgens wurde die 14 Runden im Rückſtand liegende Mannſchaft Schäfer⸗ Maes aus dem Rennen genommen. Der Sonntagnachmittag verllef ziemlich ruhig, nur während der Wertungen aas es einige prengungen, bei denen die Mannſchaften Koch⸗Horan, Dinale⸗Bres⸗ clanl. Conpry⸗Cordier und Ollle⸗Berger ſe eine Verluſtrunde auß machen konnten, ohne allerdings von den Spitzen mannſchaſten daran gehindert zu werden. Um d Uhr war der Stand des Rennens wie ſolat: 1. Nauſch⸗ Hürigen 183 Punkte, Zwel Runden zurück: 2. Mieger⸗Tletz 1380 Punkte. 8. Gooſſen⸗Meibe 45 nunktie. Drel Runden zu⸗ rück: 4. Kroſchel⸗Petri 112 Punkte. Vler Runden zurck: 5. Degraeve⸗Vermandeſ 41 Punkie, än] Runden zur lick; n. Debaets⸗Faudet 82 Punkte. Scchs Runden uri ck: 7. Loch⸗ Horan und Hille Beger ſe 2 Punkte. Sleben Runden du⸗ rück: 8. Dinale⸗Bresciani 148 Punkte. A che Runden zurück Coupry⸗Cordier 88 Punkte. 5 Deutſchland-Schweiz im Radfahren Die Schwelz ſiegt mit:8 Punkten Die Winterbahn in Balel war am Samstag abend ber Schaupfatz eines Länderkampfes Deutſchland—Schwelz im Radfahren, bei dem Flieger. Dauerſahrer und Amateure miiwirtten. Unter den u Zuschauern bemerkie man auch den deutſchen Generolſonful Dr. Förſtner, der die deutſchen Teilnehmer vor Beginn des Kampfes begrüßte. Die beste Flaur auf deutſcher Seite machten noch die Berufsflieger, die in ihrem Wettſtreii ein Unentſchleden von:2 hergusſtellten. Bemerkenswert war der Siea des Erwelt⸗ meiſters Engel über Eru Kaufmann. Vollkommen verfagten einmal mehr die Dauerfahrer Möller und Doberichs. die gegen Läuppl und Bohrer nicht einen einzigen der vier Iweierläuſe ge⸗ winnen konnten. Bel den Amaenren ſilegte die Schweiz mit:1 Punkten. Den einzigen Bunkt für Deutſchland holte Benning hof durch einen Sien im Punktfahren heraus, Das Gel amt ergebuls ſiellt ſich auf 9˙˙8 für die Schweiz. i Auswahlkämpfe im Ringen B den Europameiſterſchaften in Dortmund Im Hinblick auf die vom.—7. April in der Westfalenhalle zn Dortmund ſtattfindenden Europameiſterſchaften im Amateurtingen veranſtaltet der Deutſche Athletil⸗ Sportverband Auswahlkämpfe, die an verſchiedenen Orten und an verſchlodenen Tagen durchgeführt werden. Zu dieſen Auswahlkämpfen werden zugelaſſen: Bantamgewicht 128. rebruar in Musberg bel Stuttgart]: Leucht⸗ Nürnberg. Reiber⸗ Musberg, Wahl⸗Zellaa Mehlls, Gaubatz⸗ Pirmaſens, Federgewicht(10. März in Kirchtinde bel Dortmund!: Steinig⸗ Dortmund. Zehmer⸗Kreuznach, Wendemuth⸗Klrchlinde, Montiegel⸗ Tuttlingen. Leichtgewicht(17. Februar in Dortmund]: Sperling⸗Dortmund, Muſchall⸗Hörde, Heßler⸗ Tuttlingen. Schwinth⸗ Hornberg. Krrbl⸗ Untertürkheim oder Kornmeier⸗ Göppingen. Mittelgewicht(17. Februar in Dortmund]: Krämer⸗Dulsburg, Bräun⸗Kreuznach. Stuwe⸗Berlin, Földeack⸗Hamburg, Simon⸗Koblenz. Halbſchwergewicht 2. März in Mannheim]: Rieger⸗Berlin, Ponganlatz⸗Plrmaſens oder Meier⸗Pirmaſens, Rupp⸗Mannheim, Vogedes⸗Dortmund oder Heitmann⸗Hörde. Schwergewicht(23. februar in Hörde]: Gehring⸗ Ludwigshafen, Müller⸗Kreuznach, Norblubn, Muß⸗ Hörde oder Schütz⸗Hatmund. Debaets⸗Faudet 44 Punkte.— Vier Runden zu ⸗ mit einer und Spurtſieger blieben dre'mal Bresciani, zwetmal Rauſch. ſe einmal Dinale. Mooſſens,; Nach 48 Stunden, um 5 Uhr nach⸗ 2 Cr D Kees: 1 Montag, den 11. Februar 1929 Neue Maunßeimer Zeitung Morgen⸗Ausgabt) 7. Seite. Nr. 69 . Sac Sellage Nr. 5 Montag.. Serdar 1929 Partie Nr. 403 Cespielt im Winterturnier 1928.29 des Schachklubs Mannheim Wein: W. Laux Schwarz: Benoit Colin 1. dz- 4 47 ds 27. L. ca- Db cg 2 Ee ei c cs 28. Id x ds De x ds ez-es Sg 18 29. Le(x8 Dad x48 4. 851-429 e7-e 30. Lei 23 Das= cs 8. Sg—3 Sb d 31. De3— d Des-c? 6 LI dã Lis d 33. 53—51) cõS be 7—0-0 83. Las xb. De- bs 8. 3-en ds xe 34. c cd 0 Lis c 9. Sd xe Sto ea 35. Lb xe Db cc 10. Lds e Das er 36. Kei-h? Sto ds 41..— el 847 6 87. 22— l Des- be 42. Le- 2 Th 38 Ddz bt!) Sab yeebt 43. 54143 T18 ds 5 39. Khz= 28 116 14. Dds bs De)-c? 40 Ses c Kg 7 15. 52 3 7-d 44 Ka3—f8 Kf/ e? 16. e- ez Sb= 5 42 hs Ke dr 17. Tal- dt Les- b 43. Ktà3— e Kd7 cs 18. dae cs Do 5 44 Sel- 25 KRxö- bs 49. Les gel Tas bs 45. Sas- c4 Kbö-c 20. Dbas ez Der-as 40. 804 ba Sb4— 22 21. Sfo—e5) Das- 79 47. Kei da Kess- b“ 22 2 b3 I. b7- as 48. Kdaà- 2 Kb a3 33. 12—14 09 Der- b7 49 22—83 au- 5 24. lei- ez 1416 18 50 82- ds Sa2—b6 + 25. Idi ds TbS-d 51. Weitz gibt auf 30. Tez—4d2 a7- a6) 1. Besser geschieht hier Scg.— 2. Durch diesen Vorstoß sichert sich der Anziehende das bessere Spiel. Der Kampf um den Punkt ed bildet die erste Etappe im Kampfe um die Srielüberlegenheit.— 3. Um die feindliche Dame aus der be- drohlichen Diagonale zu vertreiben.— 4. Droht das Opfer S7 und hiermit Parliegewinn.— 5, Um den bedrohten Punkt 17 zu decken.— 6. Durch diesen schwachen Zug gibt der Anziehende die gewonnenen positionellen Vorteile aus der Hand und schwächt die Königsstellung. Mit Lei- bz behielt Weil das bessere Ssiel.— 7. Weiß darf den Tds nicht neh- OY tt nicht eine Zigarette chlechthin. denn sie wird von allen Zigaretten in Deutschland am meisten geraucht In om men deshalb alle Wrieile eines pmssen Einkaufs und einer geregelten fubrikation zustatten Sie nat eine echt macedonische Mischung d. cis enthalt diejenigen Orient. Juhake die von dem fachmann und von dem geschulten Raucher als besonders 0 ellel und bekõmmlich geschatat nenden. 5 Inr Preis ist, an ihrer Qualitat gemesson, beschei den, denn vis ird au fünf Hennig verkauft Es wäre vormessen zu behaupten, dass wir- das Unmoplirne leisten können. ohne an dur lerpackung au Sparen Mir hitten dan Ruucher 7 N men wegen D gz.— 8. Gut gespielt. Es erfolgt nun Ge- neralablausch, aber ohne sichtlichen Vorteil für den An- ziehenden.— 9g. Der entscheidende Fehler, durch den Wels einen Bauern verliert. Der Textzug ist auch deshalb un- verständlich, weil der Einzelbauer von Schwarz auf der e- Linie die einzige Chance für den Anzichenden bedeutele. 10. Wel Bhat nichts anderes, um den Offi jer zu reiten. 11. Der Abtausch ist bei einem Bauer weniger für Weis nicht ratsam. 12. Nun schreitet der König zur Front um durch Gewinn eines zweiten Bauern die Entscheidung herbei- zuführen. Eine mit bemerkes werter Feinheit gespielte Posl- Honspartie. Aus dem Schachleben Wettsplel Mannheim gegen Worms Am Sonntag, den 3. Februar, nachmittags 3 Uhr, fand das zweite Arbeits-Gemeinschaftspiel des Schachklub Mann- heim gegen den Wormser Schachklub statt. Der Kampf Wurde ausgetragen im Café Konvent in Worms a. Rh. und dauerte genau 4 Stunden bis punkt 7 Uhr abends. Der Vor- sitzende des Schachklubs Worms, Herr Hoffmann, hien die Gäste herzlich willkommen, verlas die Reihenfolge an den acht Brettern und gab die Bestimmungen des Wettspiels be- kannt. In den sich nun entspinnenden vierstündigen Kämpfen war das Ergebnis folgendes: Am ersten Brett kämpfte Dr. Egon Meyer-Mannheim gegen Heinrich Eule Worms unentschieden. Am zweiten Brett verlor Dr. Bachl. Worms gegen Kadisch- Weinheim. Am dritten Brett kämpfte Schuhmacher-Mannheim gegen Stadecker-⸗Worms unent⸗ schieden. Am vierten Brett verlor Krieger-Worms gegen Colin-Mannheim. Am fünften Brett siegte Dr. Staeble- Mannheim gegen Stuhlmüller-Worms. Am sechsten Brett verlor Grüner-Worms gegen Blum-Mannheim. Am slebenten Taue 10 51 i. 0 r 7 12 N 2 zu phieren, ob es Sich nicht lohnt, der OALITAT agen, mit einer EINTFACHEN FACRUNG vorlieb zu nehmen: 0 e n Breit siegle Kadzik⸗Mannheim gegen Kagus-Worms. Schlieh⸗ lich am achten Brett verlor Josef Eule-Worms gegen Mantel Mannheim. Mithis war das Cesamter gebnis def Sleg des Schachklub Mannheim mit:1. Der erste Vorsitzende des Schackklubs Mannheim, Dr. Stlae ble zollte der Spielstärke des Schachklubs Worms seine Aner⸗ kennung, sei es doch den Wormser Kämpen gelungen, gegen zwel Meister auf der Mannheimr Seile— davon der eine am Spitzenbrett und der andere am drüten Breit je ein Remis herauszuholen. Auch sonst hatten die Wormser ihren Geg⸗ nern zu schaffen gemacht und durchweg schöne Partien ge- liefert. Umso mehr freue er sich darauf, den Wermsen Schachklub gelegentlich in Mannheim zum Revanche- Wett, kampf begrüßen zu dürfen. Soweit der Verlauf des Wett⸗ spieles. Dazu haben wir folgendes zu bemerken: Der Aus gang des Kampfes konnte allerdings nicht zweifelhaft sein, ds der Schachklub Mannheim seine Im vollen Training be⸗ Hndliche Meisterklasse auf den Plan geworfen hatte. Jedoch ist den obigen Ausführungen von Dr. Staeble vollinhaltlich zuzustimmen, daß sick die Wormser wacker geschlagen und — indem sie gegen zwei der stärksten Meister je einen halben Punkt einheimsten— die Schachehre für Worms gereites haben. Es soll bei dieser Gelegenheit auch unerwähne bleiben, daß der Schachklub Worms unter Hoffmanns rühriger Leitung einen mächtigen Aufschwung aufzuweisen hat. Der gegen 100 Mitglieder zählende Klub spielt zur Zeit in dref Klassen sein Winterturnier aus. An einem großen Demon⸗ strationsbrett werden regelmäßige theoretische Kurse abge- halten. Im Klublokal(Café Convent in der Stephansgasse), Wo außer dem eigentlichen Spielfaum auch ein Saal zur Ver“ kügung steht, fühlt sich der Klub sehr heimisch. Klubwirt Loos— selbst Schachspieler und als solcher Mitglied des Schachklubs Worms— beweist sein warmes Interesse für das Könlgliche Spiel durch die regelmäßige Spende eines be- sonders wertvollen Ehrenpreises für das jeweilige Winter kurnier.(Zur Nachahmung sehr empfohlen!— Anm. des Be- richterstatters). Mit einem Wort: Der Schachklub Worms geht unter seiner derzeitigen Leitung einer weiteren Auf⸗ wärtsbewegung entgegen. Dazu wünschen wir Glück und Erfolg und begrüßen das Gedeihen des Klubs umsomehr, als er sehr rege freundnachbarliche Beziehungen und direkte Fühlungnahme mit der Arbeitsgemelnschaft der Mannheim⸗ Ludwigshafener Schachvereine ständig unterhält. Schach Heil! h. f 25 — e N — 23 9 OVER STOLZ die cute tacadonon iges zu i ff Auch fabririamm wir dis horten RAVENRLAU zu 6H LUWENBRUCKuCUH GUD ENRI Nd 22%% die gich alle ciuet pulen Nuſer au/ dim 8. Seite. Nr. 89 8 Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗ Ausgabe] Montag, den 11. Febrnar 1020 —— Turnen Die Fachwarteverſammlung der Deutſchen Turnerſchaft in Mannheim Auf Einladung des Turnvereins Mannheim v. 1846 findet vom 2 27. März d. J. die 6. Fachwarteverſammlung der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft in den Mauern unſerer Vaterſtadt ſtatt, an welcher neben den techniſchen Führern auch der Vorſtand der D. T. teilnehmen wird. Zum erſten Male hat Mannheim die Möglichkeit, die Fübrer der Deutſchen Turnerſchaft zu beherbergen, ja es gereicht den Mann⸗ heimer Turnern zur beſonderen Ehre, daß ſich gerade die Träger der zurneriſchen Arbeit, die techniſchen Führer, zur fruchtbringenden Be⸗ ratung zuſammenfinden. Die Geſtaltung der Tagung, die eine Fülle akuter Fragen zu erledigen hat. nahm bereits im Turnausſchuß der D. T. feſte Formen an. Auch der Turnverein 1846 hat ſeine Vor⸗ arbeiten bereits begonnen. Zur gemeinſamen Ausſprache weilten am geſtrigen Tage der ſtellvertretende Oberturnwart der D.., Steding⸗ Bremen, ſowie Spielwart Braungardt und Fechtwart Staßen beim Mannheimer Turnverein, um die Einzelhelten der Tagung durchzu⸗ ſprechen, damit der am./10. Februar in Stuttgart togende Vorstand des Turnausſchuſſes ſeine Genehmigung erteilen kann Die Beſichtigung des Vereinshauſes und des Splelplatzes des Turnvereins 1846 erfüllte die Kommiſſion mit großer Befriedigung, daß die Vorausſetzungen für einen würdigen Verlauf der Tagung gegeben ſind. Neben der Fachgruppen⸗ und gemeinſamen Arbeit wer⸗ den den iechniſchen Führern der D. T. auch einige geſellige Veranſtal⸗ zungen gegeben. Unter anderem wird die Stadtgemeinde einen Empfangsabend veranſtalten, wie auch der Turnverein 1846 einen geſelligen Abend vorbereiten wird. Auch ein Beſuch der Stadt Heidel⸗ berg und eine Fahrt ins Pfälzer Land iſt geplant Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach wird auch das 18 Roſengartenturnen des T. V. v. 1846 als Einleitung der Tagung stattfinden. R. Q. Schwimmen Das FJahnſchwimmen in Halle Der Beginn der Wettbewerbe Am Samstog abend begann im Stadtbad zu Halle unter großer Beteiltgung bas klaſſiſche Jahnſchwimmen, das diesmal feine 7. Austragung erlebt. Am Start waren 73 Vereine und 184 Einzel- ſchmimmer, gegen das Vorfahr wieder eln Fortſchritt. Die Lei⸗ ſtungen waren allgemein recht aut. Die Exgebniſſe n Meter Bruſt: 1. Sommer⸗Mülhauſen 287,8. 2. Schrkder⸗ en. 1 eter 4 teinhau 228,2. e vg Hauf⸗Berlin:28,2 2 Marz⸗ 4 Meter Seite: Quoſt⸗Osnabrück:18. 2. Kilgius⸗Stuttgart 200 Meter Damen Bruſt: 1. Fr. Backof⸗Offenbach:24 5 Herzog⸗Markranſtädt:20,2.. 1 8 5 Deutſche Schwimmer in Verlin Das Felt der Meiſterſchwimmer Die internationalen Schwimmwettkämpfe am 16./17. Februar im Berliner Lunabad, die auch ein Länderturnler im Waſſerball unter Beteiligung von Frankreich, England und Deutſchland bringen, haben ein ausgezeichnetes Meldeergebnis erfahren. Die drei veran⸗ ſtaltenden Vereine Poſeidon, Berliner Schwimmllub und Schwimm⸗ ſportklub dürften Hausherren einer Veranſtaltung werden, wie ſie Berlin lange nicht geſehen hat. Alles, was im deutſchen Schwimm⸗ sport elnen Namen beſitzt, hal ſeine Meldung abgegeben, feder Wett⸗ bewerb bringt eine Elitebeſezung. Die Veranſtaltung iſt aber auch inſoweit von großem Intereſſe, als die beiden führenden deutſchen Vereine Sparta⸗Köln und Hellas⸗Magdeburg hier in ſaſt allen Wett⸗ bewerben auſeinandertreſſen und ſich ein Vorgefecht für den in Aus⸗ ſicht genommenen Klubkampf liefern. Unter den Teilnehmern findet man bel den Staffeln u. a. Hellas⸗Magdeburg, Poſeidon⸗Berlin, Pofeldon⸗veipgig, Sparta⸗Koin. A. S..⸗Breslau, in den Einzel⸗ weiltkämpfen Derichs⸗Köln, Riedel und Ball⸗Göppingen, Schubert⸗ Breslau, Eckſteln⸗Lelpzig, Taris⸗Paris, Budig⸗Köln, Schwarz und Fauſt⸗Göppingen, Baumann⸗Dresden, Rlebſchläger⸗Zeitz, Plumanns⸗ Köln, Riedel⸗München und ſchließlich auch Hilde Schrader⸗Magdeburg. Leichtathletik Deulſche Leichtathletik⸗Termine 1929 Die Deutſche Sportbehörde gibt ſoeben die Terminliſte für Hie leſchtathletiſchen Veranſtaltungen der kommenden Salſon heraus. Die Liſte führt 21 internatlonale und 55 nationale Veranſtaltungen auf gegenüber 84 internationalen und 69 nationalen Wetträmpfen des Vorlahres. In den Zahlen für 1029 ſind die Hallenſportfeſte, Wald⸗ läufe und Seraßenveranſtaltungen enthalten. Hinzu kommen die Deutſchen Melſterſchaften und zwel Länderflämpfe. Außerdem er⸗ ſcheinen ſleben Termine für die Handballmeiſterſchaften und die Po⸗ kaltunden der Des., die Deuiſchen Meiſterſchaſten im Schlag⸗ und Fauſtball. Ein Termin ißt den Groß⸗Staffelläuſen und dem Vier⸗ verbände⸗ Kampf vorbehalten.— Die insgeſamt 76 Veranſtaltungen verteilen ſich auf 61 Seädte und auf dle Zelt vom Februar bis Ott. Bogen a Vom internationalen Borſport Weltmaiſter Tommi Doug braun(albſchwergewicht) traf in Dos Angeles auf den Franzoſen Armand Emanuel, den er in zehn Kuuben nach Punkten ſchlug. Tony Can onzler l, der Ex⸗Weltmeiſter im Federgewicht, der ſeinen Titel an den Franzoſen André Noutis abtreten mußte, war in Chicago gegen Joe Sangor in der 7. Runde durch k. p. erfolgreich. Moberlo Robe ri, der betannte italtieniſche Schwergewichtler, wurde bei ſeinem füdameritaniſchen Debut in Buenos Aires von dem Argentinier Roberto Delfino über 12 Runden nach Punkten ge⸗ ſchlagen. Der Sleger ſoll im April mit Luis Firvo boxen. Die mainiſchen Amateur⸗Boxmeiſter Im Frankfurter Kegelſportheim wurden am frreitag abend vor 600 Zuſchauern die Amateurboxmeiſterſchaften des Malnbezirks zur Entſcheidung gebracht. Es gab eine Reihe ſchöner Kämpfe, den ſchönſten zwiſchen Cckert⸗Mainz und Bleul⸗., der ganz aus⸗ geglichen verlief und ſchließlich dem techniſch um eine Geringfügig⸗ keit beſſeren Bleul den Steg brste. Ein etwas merkwürdiges Er⸗ gebnis gab es im Fyllegengewicht; hier wurde Baum wegen Un⸗ ordentlicheeit ſeiner Kleidung() disqualiftztert, dabei nicht einmal ganz zu Unrecht. Im Schwergewicht gab es keinen Kampf, da Trumpfheller⸗Darmſtadt ohne Gegner war. Die neuen Meiſter Fliegengewicht: Willand⸗J SV. Fraukfurt über Baum⸗F7 SV. b. Disqualif. 3. Runde. Bantamgewicht: Langmann SW. über Imhof⸗Mainz nach P. Federgewicht: Mltzel⸗Marnz über Erler⸗Bockenheim n. Punkten. Leichtgewicht: Winterbauer⸗Eintr. über Birkel⸗Wiesbaden n. P. Weltergewicht: Bleul⸗F SW. ibber Eckert⸗Mainz nach Pun' ten. Mittelgewicht: Zlmmer⸗Rüſſelsbeim über Krietenſtein⸗Wiesbaden noch Punkten. Halbſchwergewicht: Nickel⸗Ofſendach über Rodemich⸗Mainz durch Aufgabe 2. Runde. Schwergewicht: Trumpſheller⸗Darmſtadt kampflos. Um die Deutſchen Kampfspiele 1930 Die Deputation für Leibesübungen der Stadt Berlin hatte ſich bekanntlich für die Durchführung der Deutſchen Kampfſpiele 1930 in Berlin ausgeſprochen und der Magiſtrat hat dem jegt zugeſtimmt. Da lic das finanzielle Ergebnis nicht vorherſehen läßt, wird er der Stadtverordneten⸗Ber⸗ ſammlung den Vorſchlag machen, ſich mit der Uebesnahme einer Garantieſumme bis zu 30000 Mark einverſtanden zu erklären, Neben Berlin treten auch Breslau und Frankfurt a. M als Bewerber für die Deutſchen Kampfſpiele 1939 auf. Spunglauf in Zakopane Hans Vinjarengen Sieger der Kombination— Kratzer der beſte Deutſche Etwa 15 Minuten vom Ze trum Zakopanes entfernt biegt die Kroktew⸗Schanze, deren Ausmaße anſprechende Weiten zulaſſen. Der Anlauf beträgt 94 Meter, die Neigung weiſt 30 Grad auf und die Aufſprungbahn iſt 185 Meter lang. Für die Zuſchauer iſt eine große Tribüne vorhanden, die Anlage macht im Ganzen einen recht auten und gepflegten Eindruck. Am Samstag aing der zweite Teil der Kombi ation mit dem Sprunglauf in Szene. Nach ausgiebigem Schneefall hatte ſich die Sonne einen Weg durch die Molken gebabnt und tauchte die Landſchaft in ihren Glanz. Etwa 10 000 Zuſchauer umſäumten die Schanze. um Zeugen prachtvoller Leiſtungen zu mer⸗ ben. In der Kombination bürkte der Norweger Hans Vinfarengen. deutſcher Skimeiſter 1928, am beſten abgeſchnſtten haben. Er war im Langlanf auf dem dritten Platz hinter dem Finnen E. Faervipen ſowſie ſeinem Landsmann Stenen, übertraf beide aber im Spruna⸗ lauf erheblich und darf ſich ſomkt mit dem inoffiziellen Titel eines Meiſters von Europa ſchmücken. Zwei Sprünge waren zu abſol⸗ vieren, Vinjarengen kam in guter Haltung über 40 und 44 Meter. Stenen ſprang 34 und 44 Meter. während Jaervinen, der Beſte des Langlaufs, in guter Haltung 32 und 42 Meter bewältigte. Vierter in der Kombination bürkte wohl der Finne Nuotlo werden, der 38 und 40 Meter ſtand. Der beſte dentſche Springer war Los! Kratzer ⸗ München mit Leiſtungen von 36 und 44 Meter. Sein Landsmann Hans Bauer mußte ſich mit 22 und 34 Meter begnügen, Aſchauer ſtſirzte nach einem 22 Meter⸗Sprung und der Deutſche Meiſter Guſtav Müller kam nach einem gelungenen Sprung von 35 Meter bei 41 Meter im Auslauf zu Fall Hans Pellkoſer hatte 30 und 37 Meter. Den welteſtengeſtandenen Sprung führte mit 51 Meter der Norweger Kleppen ans. der ſunge Sta⸗ mund Rund hatte 41 und 48 Meter bewältigt. Von den Schwei⸗ zern war Wuilleumier mit 36 und 46 Meter der beſte Springer, von den Schweden kam Foßnſſon mit 40 und 50 Meter am wetteſten Vormittags war der Milltär⸗Patrouſllen lauf ber 28 Kilometer ausgetragen worden. Hier ſiegten die Finnen in:11:14 Stunden vor Polen:16:13 und Rumänien:19:18 Std. Es folgten Tſchechen, Jugoſlawten und Franzoſen. Deutſchland war hier un⸗ vertreten. Das Ergebnis der Kombination in Zakopane Die genaue Tusrechnung deß kombinierten Laufes bei ken In⸗ ternationalen Skiwettkͤmoſen in Zakopane(Polen), zuſammen⸗ geſtellt als Langlauf und Sprunglauf, wurde am Samstag wie folgt bekannt gegeben: 1. Haus Finjarengen⸗Norwegen 451,1. 2. Steuen⸗ Norwegen 432,86. 3. Esko Joervinen⸗Finnland 431,7. 4. Czech⸗ Polen 481,06. 5. Johanſen⸗Schweden 429,27. 6. Belgum⸗Norwegen d h D Meese eig. 8. Alwis FKratzer⸗Deutſchland 416,9. 9, Guſtav Müller⸗Deutſchland 411,5. 10. Buſterud⸗Norwegen 408,6 lan 19 Stelle Hans Bauer, an 24. Hans Hellkoſer, an 35. Ad chaner). Die nächſten iniernatlonalen Skirennen ſollen 1930 in O81 ſtattfinden. Beginn der Wellmeiſterſchaſt im Eisſchre lauf Ballaugrub iſt angetreten Die Weltmelſterſchaft im Eisſchnellaufen iſt in Os lo nun doch nicht zu einer bloßen Farce geworden. Der Norweger Jar Bal⸗ langrud wollte wegen Differenzen mit dem norwegiſchen Verband nicht an den Start gehen, ſo daß das Rennen eine einſeitige Sache für den Titelverteldiger Clas Thunberg geworden wäre. Inzwiſchen hat ſich Ballangrud mit ſeinem Verband geeinigt und ſo erſchlen er am Samstag am Start. Thunberg gewann erwartungsgemäß den 500 Meter⸗Lauf in einer ſehr guten Zeit. Dafür holte ſich Ballangrad die lange Strecke. Nach dem Ergebnis der beiden erſten Läufe ſchelnt Ballangrud die Weltmeiſterſchaft an ſich zu bringen. Die Ergebniſſe des Samstags: 800 Meter: 1. Clas Thunberg⸗Finnland 43,1 Sek. 2. Pederſen⸗ Norwegen 44,4. 3. Jvar Ballangrud⸗Norwegen 44,8. 4. Nygren⸗ Finnland 45 Sek. 5000 Meter: 1. Jvar Ballangrud⸗Norwegen:03,2. 2. Staxcud⸗ Norwegen 905,1. 8. Stenbgek⸗Norwegen 9208, 8. 4. Clas Thunberz⸗ Finnland 911,1. Tennis Deutſche Hallen⸗Tennismeiſterſchaſten Die Vorſchlußrunden in Bremen Programmgemäß wurden am Samstag in der Bremer Tennisballe del den deutſchen Hallenmeiſterſchaften ſaſt ſämtliche Endſpielkandida⸗ ten ermittelt. Im Herreneinzel ſind die Ausſichten des kleinen Dänen Axel Peterſen, ſeinen Titel mit Erfolg zu verteidigen, beträcht⸗ lich geſtiegen, da ihm Moldenhauer nicht mehr im Wege ſteht. Haus Moldenhauer ließ ſich in der Vorſchlußrunde zur größten Ueber⸗ raſchung von Dr. Deſſart⸗ Hamburg:8, 911 ſchlagen. Der Hambur⸗ ger war ſicherer im Flughallſptel, dagegen zeigte Moldenhauer einige Schwächen, die auf die Halle zurückzuführen find. Er führte im zwei⸗ ten Satz mit 42, konnte ſich aber gegen Dr. Deſſaxt, der vorher den Engländer Hughes 128,:0,:4 geſchlagen hatte, nicht behaupten. In der unteren Hälfte fertigte der Oeſterreicher Franz Matefka in ſchö⸗ nem Angriffsſpiel zunächſt den Hamburger F. Frenz 62,:4 ab. un⸗ terlag aber dann gegen Axel Peterſen, der von allen Teilnehmern noch den friſcheſten Eindruck machte,:6, 1286. Axel Peterſen und Dr. W. Deſſart beſtreiten nunmehr das Endſpiel, das der Däne form⸗ gemäß gewinnen müßte. Bei den Damen kam die Titelverteidigerin Ilſe Friedleben in einem typiſchen Grundlinienſpiel:6,:8,:4 Über Paula von Reenizek in die Schlußrunde gegen Irmgard Noſt, die in der anderen Hälfte Irma Kallmeyer:4,:1 und dann Nelly Neppach :6,:4,:1 geſchlagen hatte. Im Herrendoppel gab es leider Strei⸗ chungen, denn Oſan gab wegen einer Knieverletzung auf und Uhl war an Grippe erkrankt. Peterſen⸗Ofan hatten in ſchönem Zuſammenſpiel die Engländer Hughes⸗Me. Guire 715, 618 ausgeſchaltet, mußten dann ledoch aus dem erwähnten Grunde gegen Dr. Deſſart⸗Frenz ſtreichen, die ſomit kampflos die Endrunde erreichten. Ihre Gegner ſind Molden⸗ hauer⸗Matefka, die den Bremern Spieß⸗Kuhlenkamoſf:2, 88 das Nachſehen gaben und dann ohne Spiel das Final erreichten, weil Lo⸗ renz⸗Uhl nicht antraten. In den beiden anderen Doppelſpielen kam man bis zur Vorſchlußrunde. Im Damendoppel ſiegten Frau v. Rec⸗ nizek⸗Frau Friedleben 770,:2 über Frau Dam⸗Frau Blumenhagen und treffen auf Frl. Hoffmann⸗Frl. Kallmeyer, die Frau Fritſch⸗Frl. Buß 624,:2 das Nachſehen gaben. Auf der anderen Seite ſtehen ſich die Engländertunen Miß Boverie⸗Mrs. Hil und Frau Neppach⸗Frl. Roſt:2.:1 über Frau Sperling⸗Frl. Stöckel gegenüber. Das Ge⸗ miſchte Doppel ſah Frl. Roſt⸗Matefka:2,:8 über Miß Bonverie⸗ Hughes, Frau v. Reentzek⸗Moldenhauer:4, 618 über Frau Fritſch⸗ Lorenz und Frau Galvao⸗Dr. Deſſart:8,:4 über Frl. Hoffmann⸗ Gonzalas erfolgreich. Die nenen Meiſter: Axel Peterſen und Fräulein Roſt Nach einwöchiger Dauer wurden am Sonntag in der Bremer Halle die Internationalen Deutſchen Hallen⸗Tenntsmetſterſchaften zum Abſchluß gebracht. Im Herreneinzelſplel wurde der Däne Arel Peterſen, wie ſchon im Vorfahre Steger. Bei den Damen mußte Frau Friedleben den Titel der fungen Kölnerin Frl. Roſt abgeben, die mit dem Oeſterreicher Mateſka als Partner auch die Meiſterſchaft im ge⸗ miſchten Doppelſpiel gewann. Auch Matelka holte ſich einen zweiten Meiſtertitel und zwar mit Moldenhauer als Partner im Herren⸗ Doppelſpiel. Nachdem am Sonntag vormittag die noch ausſtehende Vorſchluß⸗ rundengefechtte erledigt worden waren, ſtiegen am Nachmittag die Ent⸗ Minterſportmeiſterſchaften E. B. Füſſen Bayeriſcher Eishockeymeiſter Füſſen ſchlägt Rieſſerſee:0 nach Verlängerung Das Entſcheidungsſpiel um die Bayeriſche Eishockeymeiſter⸗ ſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger S. C. Rieſſerſee und dem Sieger der Ausſcheidungskämpfe E. V. Füſſem ergab auf dem Mrorwe ber bei Oberſtdorf am Sonntag eine große Ueberraſchung. Rieſſerſee wurde nach Verlängerung von Füſſen mit 120 geſchlagen, womit ſi) Füſſen zum erſten Male den Titel holte. Allerdings hat Rieſſerſee Prokeſt eingelegt, weill ein reguläres Tor nicht gegeben wurde, weil der Schieder chter es überſah. Das Spiel ſtand auf hoher Stuſe. Mieſſerſee war abſolut beſſer und zu vler Fünfteln überlegen. Aber der Sturm kombiniert endlos und ſoweit ſich gefährliche Situa⸗ tionen vor Füſſens Tor ergaben, war Leineweber die letzte Ret⸗ tung. Müller 1 erzielte in der Mitte des zweiten Dreuttels. wie ermähnt, ein vollkommen reauläres Tor. Der Schiedsrichter Emmer⸗ München ſtand in uvaünſtiger Prſition und konnte es nicht ſehen und auch der Torrichtor überſah den Torerfolg und ſo wurde ein⸗ each weitergelpielt. Bis zum Ende ſiel kein Tor und ſo mußte eine Nerlängerung von zwel mal fünf Minuten eingeſetzt werden. Kurz vor Ablauf der erſten fünf Minuten gelang dem Füſſener Mittelſürwerß Mös ein Durchbruch. Nes wehrte den Schuß ab. aber im Nachſchuß konnte Mös di. Scheibe an Leis vorbei ee n⸗ ſchieben. Die zweiten fünf Minuten brachten ein einziges Bom⸗ bardemen, anf das Füſſener Tor. Die Algäuer verieignaten mis allen Kräften. Die Spielzeit ging um und Füſſen war mlt:0 Meiſter von Bavern. Allerdings bat Rlieſſerſee ſofort proteſtſert und der Baneriſche Etslaufverband wird ſich mit der Angelegenheit noch beſchäſtigen müſſen. 0 Akademiſche Skiläufe in Mürren Dentſcher Sieg im Langlauf In Mürren nahmen am Freitag die Akademiſchen Skiwetteämpfe mit dem 15 Kilometer⸗Langlauf ihren Anfang. 25 Bewerber nahmen bei gutem Wetter den Kampf auf. Als weitaus beſter Mann des Fel⸗ des zeigte ſich der Münchener Student Blattl. der den Lauf in 124:17 Stunden vor dem Italiener Delango⸗ Florenz:85:36. Lengner⸗ Innsbruck:27:87 Stunden, ſowie den Münchenern Rommel und Holzrichter:28:29 bezw.:90:58 Stunden gewann. Die Deutſchen auf den Plätzen Die den Studenten aller Länder reſervierten Skiwettkämpfe in bem Schweizer Badeort Mürren erreichten am Sonntag mit dem Sprunglauf ihr Ende. Die beſte Note erhlelt der in Lauſanne ſtudierende Holländer Morfuit mit 308.5 Punkte und Sprungweiten von 27. 27,5 und 29,5 Meter. Zweiter wurde Plattſer⸗Innsbruck mit 291.6 Punkten vor Beutber⸗Leipzig mit 277,2(20,5, 28.5, 22 Mir.) Cachens⸗ Heidelberg mit 275,9(28,5, 28,5(geſtürzt). 28 Meter), Blattl⸗ München 245,2(24 24. 21 Meter). Der Abfahrtslauf ſah den Züricher Me ſtwer in 487,2 als überlegenen Sieger vor Plattler 519,2. Die Münchener Holzrichter und Blattl waren hier mit:18.2 und:22 nur auf 8. bzw. 9. Nang. Bobsleigh⸗Kongreß in Davos „Zwelerbob⸗Weltmeiſterſchaft 1931 in Oberhof. Gelegentlich der Europameiſterſchaftt im Zweterbob hielt des Internationale Bobsleigh⸗Verband in Davos unter dem Vorſitz von N. de la Fregolieres⸗Frankreich eine Tagung ab, bei der Deutſch⸗ land, Frankreich, England, Holland, Belgien, Italien, Luxemburg, Polen Irland und die Schweiz vertreten waren. Als neues Mit⸗ glied wurde Irland aufgenommen. Die Verſammlung faßte eine Reihe ſehr wichtiger Beſchlüſſe. So wurde die Beteiligung an den Olympiſchen Winterſpielen 1932 in Canada im Prinzip beſchloſſen, jedoch von weiteren Verhandlungen abhängig gemacht. Für inter⸗ nationale Meiſterſchaftsrennen, die alle ſitzend gefahren werden müſſen, ſind die Steuerleute vorher zu beſtimmen, dürſen aber bet Krankheit uſw. ausgewechſelt werden. Der Antrag Deutſchlands auf Einführung der Sturzkappe wurde einſtimmig gutgeheißen. Lebhafte Debatten gab es über die Terminfragen. Der deutſche Antrag auf Ueberlaſſung der Europameiſterſchaft im Zweierbob 1930 wurde ab⸗ gelehnt, um eine Konkurrenz mit der am 25.—26. Januar 1930 in Caux(Schweiz! ſtattfindenden Weltmeiſterſchaſt zu vermeiden. Dafür erhält Deutſchland die Welimeiſterſchaft im Zweler⸗ bob 1931, die in Oberhof ausgetragen werden ſoll, wo dann auch der nächſte Kongreß ſtattfindet. Die Weltmeiſterſchaft 1931 im Viererbob gelangt in St. Moritz zur Durchführung. FPFPPFPFPFFPPPUPVUPUVUVUVUVUVUVUVCVUVUVCVCVCVCVCVUVUVUVUVUVUVUVUVUwUVUVœDœVwœœwV(TTVTwTwwTwwwwwWTFGGTTFGTFwFFwTFGTFGTFFTFFFFW1FWWWFWWWWWWWWWWGW+G+G3ͥIùͤBuhbä'n ſcheldungskämpfe. Das Herten⸗Einzelſpiel zwiſchen Arel Peterſen und dem Hamburger Dr. Deſſart ſab den Hamburger durch ſeine ſchor⸗ ſen Netzangriſſe zunächſt mit 42 im Vorteil. Dann holte der Däne durch ſein ſicheres Grundlintenſpiel und haarſcharſe Paſſierbälle auf und buchte den erſten Satz mit 775 für ſich. Auch im zweiten Sutz führte Dr. Deſſart mit:9. Es ſehlte ihm aber der Mut, alles zu ris⸗ kieren und ſo ging ſchließzlich auch dieſer Satz mit 7b an den Dänen, Damit war die Widerſtandskraft des Hamburgers gebrochen. Ohne ein Spiel abzugeben, holte ſich Peterſen den dritten Saß und wurde mit dem Ergebnis von:5, 725,:0 abermals Deutſcher Hallen meiſter. Viel dramatiſcher verltef der Endkamdl der Damen zwi⸗ ſchen Frau Friedleben und Frl. Roſt, in dem die unge Kölnerin wider Erwarten mit:9.:8,:5 bie Oberhand behielt. Die Titel⸗ pertelbigerin führte im dritten Satz mit:1, lietz dann aber anſchete nend durch einige Fehlentſcheidungen beeinflußt, in ihrem Angriffs⸗ ſpiel etwas nach. Frl. Roſt, körperlich widerſtonbsfähiger, erkannte ſofort die Schwäche ihrer Gegnerin. zog ſchnell auf:4 und ſicherte ſich schließlich mit 718 den Satz und damit bie Meiſterſchaft. Ahren zweiten Sieg feierte Frl. Roſt mit Mateſke⸗ Wien im gemiſchten Doppelſpiel. Nach ſeinem VNormittagsſieg über die Dänen Frau Dam⸗Peterſen 618. 715 trat das deutſch⸗oſterreichiſche Paar im Endkampf gegen Frau Reenizek⸗Moldenhauer an. Fri Roſt unter⸗ ſtützte ihren Partner wirkſam am Netz und mit gg. ges behlelt Frl. Noſt⸗Matefka über die ziemlich nachläſſig ſplelenden Berliner die Oberhand. Das Herrendoppel war eine recht einſache Angekegenhelt von Moldenhauer ⸗Olltzer über das Hamburger Paar Dr. Deſſart⸗Frenz, denen ſie ohne viele Mühe mit 678,:8, 66 das Nach⸗ ſehen geben. Das nicht als Meiſterſchaftskonkurrenz ausgeſchrlebene Damen⸗ doppelſpiel ſah in der Vorſchlußrunde Frl. Hoffmann⸗Kallmeyer über die ſichtlich ermüdeten Damen Friedleben⸗von Reenizek mit:1, 218, 618 ſiegreich. Auf der anderen Seite ſiegten Fran Neppach⸗Frl. Roſt über die Engländerinnen Bouverte⸗Hill:1,:6,:4. Im Finale triumphierten dann Frl. Hoſfmann⸗Frl. Kallmever mit 62,:6 über Frau Neppach⸗ferl. Roſt. Die Troſt konkurrenz ergab bei den Herren den erwarteten Sieg des begabten Düſſeldorſer Lemmert, der Menzel⸗Berlin mit 62, 624 abfertigte. Bei den Damen ſiegte Frau Fritſch⸗Dresden mit 612, :1 über Frau Glund⸗Bremen. Deutſchland— England in der Leichtathletik Der engliſche Leichtathletik⸗Verband, der in dieſem Jahre ſein solähriges Jubiläum feiert, beabſichtigt, in dieſem Sommer wieder zahlreiche deutſche Leichtathleten einzuladen. Am Pfingſtmontag wer⸗ den z. B. BSC und Dec Berlin einen Clubkampf mit dem London Achilles⸗Club austragen. Vor allen Dingen intereſſiert man ſich aber für einen offtztellen deutſch⸗engliſchen Leichtathletik⸗Länderkampf, für den engliſcherſeits der 28. Auguſt in London als Termin vorgeſchlagen wurde. 5—— Herausgeber Drucker anz Verteger Druckerer Dr nass Neu Mannbeimer Zeitung G in 5 Manndeim k 8 7 Direktion Ferdinand heyme g Edeſredakteut Kurt a Berantwortl Redakteure Fur Polt 9 4 Meißner . Dr S KRayſen Kon munatpolitit und Lolales Richard Schönfelder ber. and Neues aus alle! Welt Willv Mülle-— Handelstell. Kurt Stricht und alles Uebrize; Franz Kircher— Anzeigen Ma Filter Ehmer 4 Montag, den 11. Februar 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 69 bei den Zielfahrten Mente(earle und Garmisch Macher fährt auf serienmäfßflgem Zwelzylinder-Zweltakt-DKW- Cabriolet mit drel Personen von Könlgsberg bis Monte Carlo- 2693 km durch Eis und Schnee ohne Panne DKW erhielt bel der Komfort- Konkurrenz eine lobende Anerkennung Mucher führt von Monte Carlo nach Garmisch gleichfalls ohne Panne Simons fährt auf serienmäßigem DKW- Cabriolet von Flensburg bis Garmisch= 1200 km ohne Panne in 25 Fahrstunden mit einem Stundendurchschnitt von 48 km Die B. Z. am Mittag schreibt unterm 2. 2. 29 wie folgt: Dieser kleine DKW. Wagen ſuht eine in Anbetracht der Schneeschwierlgkelten 80 hervorragende Dureld DKW.-Sarpreise ab Werk: schniüis geschwindigkeit, aß sein Ahschneiten neben dem schönen Erfolg 0872 26-Liter ee e On 1 RM 2265 Als das echnische Ereienis dieser Winter fahri gelten dart ener Wagen* 2285. Cabfio fle ds. Lie erwagen.. 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Stammuliz heute im Alter von nahezu 84 Jahren nach kurzem, 110 18 5 e 1 e schwerem. mit Geduld ertragenem Leiden uner- e ee e ee ſt von 8 Tagen vorzunehmese⸗ im Alter von 60 jahren wartet von uns geschieden ist Bel Nerſfäumnis dleſer Friſt wird eine Ver⸗ „. 915 7 5 im Namen der trauernd Hinterbliebenen:„„ Februar 1925 e Gbiapdste⸗ Mannheim, den 11. Februar 1929. Ludwig Köhler senr. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; 8 Wer überflüssige Möbel ſowie Elnrichtungs gegenstände alle, Ark ſchnell u. aut verlauſen will, wende ſichan us. Wir übernehmen e erm u. Ver⸗ khan Mannheim, den 9. Februar 1929 Elise Merllel ben. nolmann Prins Wilhelmstr. 27. a Beerdigung findet am Dienstag, vormittags 10 Uhr 79 1 Land ste,. von der Leichenhalle aus Statt ann* 1. 1 rn 8 2151 Von Beileidsbesuchen bittet man freundl. absehen zu wollen Die Feuerbestatiung findet am 12. Februat 1929, vorm. 11 Unr, stalt Städt. Sparkasse Mannheim Am Dienstag, den 12. Fehruar 1920 Fastnacht-Dlenstag! Gott hat heute morgen /¼ e Uhr unsere herzens- 7 Zlahung 1 gute Mutter,„ 5 und St dle Sparkasse für den Nölke Freunden und Bekannten die schmerzliche Mit- Harankiert 21. fahr. 9. wiegermutter, Frau nur tellung, dag mir mein geliebier Mann, mein lieber— 4 5 1 Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herr 5 6 25 Katharina Sie berling We. Vor mittags von-12/ Uhr geöffnet. Adrian Dlatz. geb. Kremer Nachmittags Hlelbt die Kasse geschlossen 1 von ihrer schweren Krankheit erlöst und ale, ver- Oben pos fue hehIOr Maelsacher Ubslen sehen mit den hl. Sakramenten, zu sich heimgerulen N A Gul! Hagneiopalh unerwartet, infolge eines Herzschlages durch den 05 5 f. t* b u. 1 Prämie zun f N. Mannheim, M 2, 9, den 10. Februar 1929 und Haturhellkun liger Mannheim(Rheindammstr. 4, 9. Februar 1929 2 12,500 Kari Sieber ing u. Frau halt Sprechstunden von 10—12 u. 26 Une Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: 22 6,000 Alberi Sieberling u. 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Me.. 201 ein 2 15 aus dem Das eines Frauenarztes Gastspiel der Tänzergruppe Benoni(1828)* g Theaterskandal(1843) 1 5 Ein dsentsches Siitendrama in Hoftheater ball(1870) 0.— 2 Akten„ Alt-Mannemer Typen(1880/90) 5 2 rens 1 ee 1 von jakob Frank mit 85 4 4 Zweiter Tei 1028: T. Lüsiges Jazs-· Vorepiel Albert Paulig 6 9 ö 5 1 t i 8 e 175 8 Siegfried Arne n 2 5 25 Onkel ſoms Hüte Frez Schulz in! 80 Tannhäuser ohne gen Sageentler auf der 0 Robert Garrisen Manon Lescaut der Verbeinige Hotter 5 N 15. 1 1 Carle Betheel 10 prunkvolle und spannende Akte Die Geschiehte eines deutschen 7 NSubea tur* and 8 5 1 5 K 5 75 Fal ela Vera Morenins 1 er 135 1 8 2. Senmentales Jazz- Zwischenspiel 4 f spannende Akte. 1 allen— Champagner 2. 5, 7..30 Uhr N 3. 5. 7..30 Uhr benz:.00, 400,.30,.30,.10 U für morgen Dienstag: 8 Dalast-Iheater b 1 F H. 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Generalanzeiger Mannheim. Erſchemt wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 2495124952 u. 24953 Veilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben eee 9 Mannheimer Frauenzeitung Abend- Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Recht Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage. Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. die neue Berlin regiſtriert die niedrigſte Temperatur ſeit etwa 200 Fahren Viele Todesopfer Die ruſſiſche Kältewelle hat, wie es am Samstag die Metebrologen angekündigt hatten, einzelnen Gebieten in Deutſchland Temperaturen gebracht, die ſonſt nur in Oſt⸗ ſibirien gemeſſen werden. Die niedrigſte Temperatur hatten am Sonntag morgen Schleſien und Oſtpreußen. Es wurden bis zu 35 Grad Kälte gemeſſen. In Hirſch⸗ berg im Rieſengebirge zeigten die Thermometer auf— 36 Grad, an einzelnen Flußläufen im Rieſengebirge ſank die Tempe⸗ ratur in der Sonntagnacht bis auf— 40 Grad. Auf der Schneekoppe dagegen herrſchte am Sonntag morgen eine Tem⸗ peratur von„nur“— 24 Grad, am Abend allerdings wurden bereits wieder— 28 Grad gemeſſen. Der Fremdenverkehr im Rieſengebirge hat in den letzten Tagen infolge der großen Kälte ſtarke Einbuße erlitten. In der Reichshauptſtadt hat am Sonntag morgen das Thermometer mit— 27 Grad ſeinen tiefſten Stand er⸗ reicht. Gegen mittag ſtieg es bis auf 19 Grad, um in der Nacht zum Montag wieder auf— 27 Grad zu ſinken. Die Straßen waren während des ganzen Sonntags nahezu men⸗ ſchenleer. Auf der Spree ſind am Sonntag drei große Aus⸗ flugsdampfer im Eiſe ſtecken geblieben. In zahlreichen Häu⸗ ſern ſind Waſſerleitungen eingefroren. Bei Waſ⸗ ſerrohrbrüchen mußte die Feuerwehr in etwa 100 Fällen Hilfe leiſten. Der Telephonverkehr mit verſchiedenen Orten des Auslandes weiſt Störungen auf. In Deutſchland ſelbſt wickelt ſich der Telephonverkehr reibungslos ab, da auf den deutſchen Linien unterirdiſche Kabel liegen. Vollſtändig unter⸗ brochen iſt der Drahtverkehr zwiſchen Berlin und Moskau, während bei den anderen Orten durch Umleitungen verſucht wird, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Im Eiſenbahnuverkehr kam es zu verſchiedenen Störungen. Wie ſchon ſeit Wochen hatten die D⸗Züge aus Schweden eine mehrſtündige Verſpätung infolge der Eis⸗ ſchwierigkeiten auf Rügen. Auch mehrere Züge aus Süd⸗ deutſchland trafen mit ſtarken Verſpätungen in der Reichs⸗ hauptſtadt ein. In Berlin haben ſich am Sonntag durch die Kälte verſchiedene Autounfälle ereignet, bei denen zahl⸗ kreiche Perſonen verletzt wurden.. Berlin hatte am Sonntag höchſtwahrſcheinlich den kälteſten Tag ſeit 200 Jahren. Seit etwa 1769 wer⸗ den in der Reichshauptſtadt regelmäßig tägliche Temperatur⸗ auſzeichnungen vorgenommen. Die niedrigſte Temperatur wurde am 28. Dezember 1788 mit— 29 Grad gemeſſen. Be⸗ rückſichtigt man, daß das Thermometer ſeit dem 18. Jahrhun⸗ dert eine große Vervollſtändigung erfahren hat, ſo wird man annehmen können, daß die heutigen Temperaturen zuverläſ⸗ ſiger ermittelt worden ſind und daß die Ende des 18. Jahr⸗ hunderts und anfangs des 19. Jahrhunderts in Berlin ge⸗ meſſenen niedrigen Temperaturen den jetzt herrſchenden viel⸗ fach nicht gleichkommen dürften. Auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage betrachtet kann man mit Sicherheit die Tempe⸗ ratur vom 10, Februar in Berlin als die niedrigſte Temperatur ſeit 100 Jahren betrachten. Im Januar 1820 herrſchte in Berlin eine Temperatur von— 25%/ Grad, im Januar 1823— 26,8 Grad, im Februar 1855 wurden— 24,8 Grad gemeſſen und am 19. Januar 1893 23,1 Grad unter Null. Die Temperatur von 27 Grad unter Null iſt im Verlauf zweier Jahrhunderte in Berlin nur zwei⸗ bis dreimal vor⸗ gekommen. Nach einer Mitteilung der amtlichen Wetterdienſtſtelle Berlin iſt mit einem Nachlaſſen des ſtrengen Froſtes noch nicht zu rechnen. Zum mindeſten wird die Kälte noch einige Tage anhalten, obwohl die Leningrader Wetterſtation für den 12. Jebruar einen Witterungsumſchlag vorausgeſagt hat. Meldungen aus dem Reiche 8 Hamburg, 11. Febr. Da die ſtaatlichen Eisbrecher nich! mehr in der Lage ſind, eine Fahrrinne auf dem Kaiſer⸗ Wilhelmkanal offenzuhalten, mußte der Kanal für den geſamten Schiffsverkehr geſperrt werden. Zahlreiche Dampfer ſind im Kanal im Eiſe ſtecken geblieben. Die Inſel Noröſtrand wird, wie aus Huſum berichtet wird, mit Autvomnibuſſen erreicht, die über das zugefrorene Wattenmeer fahren. Auch die Hamburger Hallig iſt am Sonntag zum erſten Mal von einem Kraftwagen erreicht worden. Stettin, 11. Febr. Auf der Oſtſee ſind gegenwärtig Hunderte von Schiffen vom Eiſe umſchloſſen. Allein in der Lübecker und Mecklenburger Bucht beträgt die Zahl der eingeſchloſſenen Dampfer etwa 40. Die beiden Linienſchiſſe„Schleswig⸗Holſtein“ und„Elſaß“ ſind mit der Bergung der Dampfer beſchäftigt. In der Nähe von Rügen liegen 12 Handelsdampfer und zwei Fähren feſt. Auch das Pillauer Seetief iſt durch Packeis geſserrt. Dort liegen drei Dampfer in den Eismaſſen feſt. Nach Meldungen aus Nig a iſt der Rigaer Me er buſen bei einer Temperatur von 33 Grad unter Null zugefroren. Eisbrecher verſuchen, die. zahlreichen ſeſtſitzenden Schiffe freizubekommen. — Konen he en, 11. Febr. Aus Sonderburg wird berichtet, daß am Samstag eine Eisſcholle abgetrieben iſt, auf! werktäglich, jedoch höchſtens bis zu 60 Stunden jährlich, 4 7 der ſich ſechs mit Dorſchſtechen beſchäftigte Leute befanden. Erſt nach mehreren Stunden gelang es, die Leute zu retten. Zwei weitere Perſonen, die auf einer kleineren Scholle abgetrieben worden waren, konnten von einem Motorboot geborgen werden. rei Todesopfer eines Gasrohrbruches — Frankfurt a.., 11. Febr. Infolge des ſtarken Froſtes ereignete ſich in der vergangenen Nacht in Neu⸗Iſenburg ein folgenſchwerer Gasrohrbruch. Ausſtrömendes Gas drang in zwei Häuſer am Marktplatz. Eine Familie Späth, beſtehend aus drei Perſonen, erlitt den Tod durch Gas⸗ vergiftung. Ein weiterer Bewohner mußte mit ſchweren Vergiftungserſcheiungen ins Krankenhaus gebracht werden. Ob noch weitere Perſonen in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Bruchſtelle iſt trotz eifrigen Suchens bisher noch nicht aufgefunden worden. Die Breslauer Wilhelm⸗Brücke geſprungen — Breslau, 11. Jebr. In den frühen Morgenſtunden wurde eine mächtige Detonation am Wilhelm⸗Ufer wahr⸗ genommen. Infolge der großen Kälte— etwa minus 30 Grad — iſt die Breslauer Wilhelm⸗Brücke in ihrer vollen Breite geſprungen. Unmittelbar am Ufer iſt ein etwa drei Zentimeter breiter Riß wahrzunehmen, der von dem einen Geländer bis zum andern führt. Der Fahrverkehr iſt für die Brücke geſperrt worden, da erſt Feſtſtellungen gemacht werden müſſen, ob auch die Konſtruktion gelitten hat. Für den Fußgängerverkehr wird die Brücke noch offengehalten. Meldungen aus dem Ausland — Bukareſt, 11. Febr. In Bukareſt wurden heute früh 23 Grad Kälte gemeſſen. In Sulina maß man 25, in Beſſarabien 30 und in Predeal ſogar 34 Grad Kälte. — Budepeſt, 11. Febr. Der geſtrige Sonntag war der kälteſte Tag ſeit 18600. Das damalige Minimum von 30 Grad wurde ſtellenweiſe erheblich überſchritten. Die Kälte hält auch heute unvermindert an. Alle Straßen der Haupt⸗ ſtadt waren geſtern faſt vollſtändig ausgeſtorben. Auch die Sportplätze waren leer. Es kam verſchiedentlich zu Er⸗ frierungs verletzungen. Die Gas⸗ und Milch⸗ verſorgung leidet ſtark unter der Kälte. Unter dieſen Um⸗ ſtänden nimmt auch die Grippeepidemie ſtark zu. Die Reiſenden des Simplon⸗Orieut⸗Expreß weiter⸗ befördert — Konſtantinopel, 11. Febr. Die Reiſenden des Simplon⸗Expreß, der in Oſtthrakien über eine Wocht eingeſchneit war, trafen heute auf einem Dampfer aus Rodoſto hier ein. Sie waren nach Rodoſto in Automobilen befördert worden. Unter ihnen befand ſich auch der britiſche Oberkommiſſar für das Jrak⸗Gebiet, Sir Gilbert Clayton. 8 — Konſtantinopel, 11. Febr. Das Goldene Horn und der Boſporus tragen eine Eisdecke, was ſeit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen iſt. Bekanntlich hat ſich der Reichstag am vergangenen Don⸗ nerstag mit dem Entwurf eines Arbeitsſchutzgeſetzes in erſter Leſung beſchäftigt. Durch dieſe ſozialpolitiſchen Arbeiten des Reichstages gewinnt die Frage der Arbeitszeit, die ſchon in früheren Abmachungen, wie z. B. das Waſhingtoner Uebereinkommen, eine große Rolle geſpielt hat, an Bedeutung, da gerade die Regelung dieſer Frage den umfangreichſten Ab⸗ ſchnitt des Entwurfes einnimmt. Der Abſchnitt zerfällt in vier Unterabſchnitte. Es wird zum Ausdruck gebracht, daß die Arbeitszeit der einzelnen Arbeitnehmer acht Stunden täg⸗ lich nicht überſteigen dürſe. Von dieſem Grundſatz ſind jedoch zahlreiche Ausnahmen zuläſſig. In der Begründung wird hierzu ausgeführt, daß bei der Auſſtellung des Entwurfes von dem Grundgedanken ausgegangen wurde, daß bei der Neu⸗ regelung der Arbeitszeit auf der einen Seite den Bedürfniſſen des deutſchen Wirtſchaftslebens Rechnung zu tragen iſt, daß dieſe aber mit den bisher ſchon weitgehenden verwirklichten Anforderungen der Sozialpolitik in Einklang zu bringen ſind. Dabei wurde die Möglichkeit einer Ratifikation des bereits erwähnten Waſhingtoner Übereinkommens im Auge behalten. In dem Entwurf ſeien ſowohl die berechtigten Bedürfniſſe der Wirlſchaft weitgehend berückſichtigt worden, andererſeits müſſe aber auch der Arbeiterſchaft ein genügender Schutz vor einer zu weitgehenden Ausnutzung der Arbeitskraft gewährt und der mit der Einführung des Achtſtundentages erreichte Kulturſort⸗ ſchritt innerhalb der möglichen Grenzen geſichert werden. Be⸗ ſteht innerhalb eines Betriebes oder einer Betriebsabteilung die dringende Notwendigkeit einer Mehrarbeit, ſo iſt dieſe nach dem Entwurf kis zu zwei Stun den. frage ſind jedoch nicht zu erhalten. Polen und die Minderheiten⸗Frage Die aus London kommenden Meldungen über polniſche Schritte in verſchiedenen Hauptſtädten zu der Behandlung der Minderheitenfrage auf der nächſten Ratstagung ſowie die Meldungen über eigene polniſche Initiativen beim Völkerbundsrat ſind auch in Genf Gegenſtand der ver⸗ ſchiedenartigſten Kommentare. Irgendwelche Auskünfte über die endgültigen polniſchen Abſichten in der Minderheiten⸗ Dagegen hört man, daß am gleichen Tage wie in den verſchiedenen Hauptſtädten auch vom Genfer polniſchen Vertreter im Völkerbundsſekretariat Mitteilungen über die Minderheitenfrage gemacht worden ſind, denen— wie man erklärt— jedoch rein perſönlicher und kein amtlicher Charakter beizumeſſen ſei. a Dazu iſt zu bemerken, daß bis jetzt die vorläufige Tagesordnung des Völkerbunds rates in der Tat— wie bis⸗ her— nur zwei Punkte zur Minderheitenfrage enthält, näm⸗ lich den kanadiſchen Antrag und den deutſchen Antrag. Abreiſedesengliſchen Königsnach Bognor 4 1 8„ 13 8 Vor dem Bukinghampalaſt hatte ſich am Samstag eine nach vielen Tauſenden zählende Menſchenmenge eingefunden, Fum der Abfahrt des Königs nach Bognor beizuwohnen. Der König wird in einem beſonders für ihn konſtruierten Krankenauto befördert. Die Vorhänge an den Fenſtern des Autos waren geöffnet und ſo konnte die Menge den König, der ſich ſeit dem 21. November nicht mehr gezeigt hatte, zum erſtenmal wieder begrüßen. Der König lag auf einem ſchmalen Lager, und die Spuren der Krankheit waren noch in ſeinem Geſicht zu erkennen. Als die Menge ihn mit Hochrufen be⸗ grüßte, lächelte der König und erhob matt ſeine Hand, um zu winken, was die Menge mit erneuten Hochrufen aufnahm. Die Königin verließ fünf Minuten ſpäter den Buking⸗ hampalaſt, um ſich auf einem anderen Wege ebenfalls nach Bognor zu begeben. Sie gedenkt, dort noch vor Ankunft des Königs einzutreffen und ihn zu begrüßen. Neger ⸗Propaganda y Paris, 10. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Negerapoſtel Markus Garvey richtet einen Aufruf an die ſchwarze Raſſe, 600 Millionen Dollar zur Gründung eines Negerreiches in Afrika aufzubringen. Garvey will diplomatiſche Vertretungen des künftigen Reiches in allen europäiſchen Hauptſtädten errichten, Zeitungen gründen und den Stiftern beſonders hoher Summen Denkmäler in der afrikaniſchen Hauptſtadt des Negerreiches errichten laſſen. Das Poſtdepartement in Waſhington hatte, dem„Newyork Herald“ zufolge, Maßnahmen treffen laſſen, um die Propa⸗ ganda Garveys zu unterdrücken. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß man in amerikaniſchen Regierungskreiſen die Aktion Garveys als einen neuen Verſuch betrachtet, den Negern das Geld us der Taſche zu ziehen. Die Straßeukämpfe in Bombay Bombay, 11. Febr.(United Preß.) Im Laufe der heutigen Nacht und des Vormittags ſind die Unruhen erneut ausgebrochen. Sechs Perſonen wurden in dieſen Kämpfen getötet. Militär und Polizei gehen mit den ſchärfſten Mitteln vor. Die Behörden ſind der Anſicht, daß die jetzt zur Verfügung ſtehenden Machtmittel aus⸗ reichend ſind, die Sicherheit in der Stadt zu gewährleiſten. Dennoch muß man damit rechnen, daß es in den abgelegenen Stadtteilen zu vereinzelten Zuſammenſtößen noch in den nächſten Tagen kommen kann. 2 Ein neues Arbeitsſchutzgeſetz zuläſſig. Durch Tarifvertrag können allerdings weitere 42 Stunden jährlich vorgeſehen werden. Ein beſonderes Kapitel iſt dem erhöhten Schutz für jugendliche und weibliche Arbeitnehmer gewidmet. Für Arbeitnehmer unter 18 Jahren und Arbeiterinnen über 18 Jahren iſt Nachtarbeit unzuläſſig. Eine beſondere Berück⸗ ſichtigung findet das Kapitel Mutterſchutz und Kinder⸗ ſchu tz. Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht beſchäftigt werden, über 12 Jahren nur mit Austragen von Waren und Botengängen und zwar nicht länger als drei Stunden und während der Schulferien vier Stunden täglich. Eine Beſchäf⸗ tigung darf nicht zwiſchen 8 Uhr abends und 8 Uhr morgens und nicht vor dem Vormittagsunterricht erfolgen. Bei Jugend⸗ lichen bis zu 16 Jahren darf die tägliche Beſchäftigung ſechs Stunden nicht überſchreiten. Für Muſikaufführungen, Theater und Lichtbildvorſtellungen iſt eine Beſchäftigung von Kindern über drei Jahren nur dann zuläſſig, wenn Schädt⸗ gungen der Geſundheit, der Sittlichkeit oder der geiſtigen Entwicklung und eine Ueberreizung der Phantaſte des Kindes nicht zu befürchten ſind. Das Nachtbackverbot wird für die Zeit von 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgeus aufrecht erhalten. In dem Ab⸗ ſchuitt über die Sonntagsruhe werden die geltenden „ mit ihren zahlreichen Ausnahmen aufrecht er⸗ alten. Die Durchführung des Arbeitsſchutzgeſetzes ſoll beſonderen Arbeitsſchutzbehörden obliegen. Seine Vorſchriften können vorübergehend im Falle eines Krieges oder anderer Ereigniſſe, welche die Landesſicherheit gefährden, auf Verord⸗ nungswege außer Kraft geſetzt werden. 825 2. Seite. Nr. 70 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 11. Febrner 1823 dir Ausſöhnung zwiſchen Vatikan und Ouirinal Der feierliche Feſtakt im römiſchen Kongregationsſaal Rom, 10. Febr.(Von unſerem römiſchen Vertreter.) Ob⸗ wohl man in der letzten Zeit wußte, daß zwiſchen Papſt und Duce Verhandlungen gepflogen wurden, um auf dem kür⸗ zeſten Wege, allein durch die Mittelsperſon des Advokaten Pacelli, die römiſche Frage einer raſchen Löſung entgegenzu⸗ führen, konnte man doch niemals annehmen, daß dies mit ſol⸗ cher Plötzlichkeit erfolgen würde. Am Mittwoch abend erhielten die Mitglieder der am Het⸗ ligen Stuhl akkreditierten Diplomaten eine Einladung zum vatikaniſchen Staatsſekretariat, durch die ſie für Donnerstag um 11 Uhr vormittags in das Appartement des Kardinal⸗ Staatsſekretärs Gaſparri gebeten wurden, um, wie es im Einladungsſchreiben hieß, wichtige Mitteilungen in Empfang zu nehmen. Kurz nach 10 Uhr begannen die Autos der„ſchwarzen“ Diplomatie am Vatikansgebäude vorzufahren und zwar auf der Seite der Via delle Fondamenta. Bald wird der Hof von San Damaſo in Autos eingehüllt, die alle auf dem Ziffernſchild den Vermerk tragen C. D.(Corps diplomatique). Als erſter kam der polniſche Botſchafter. Der deutſche Bot⸗ ſchafter traf den franzöſiſchen und belgiſchen Miniſter am Por⸗ tal und zuſammen ſtiegen ſie die Treppe hinauf. Nur wenige Herren ließen ſich mit dem Fahrſtuhl bis zur Etage des Staats⸗ ſekretärs fahren. Um 11 Uhr präziſe waren alle Botſchafter in genanntem Saal der Kongregationen, der zum Appartement Gaſparris gehört, vollzählig verſammelt mit einer einzigen Ausnahme. Der argentiniſche Miniſter war krankheits⸗ halber nicht erſchienen. Im Saale herrſchte die größte Span⸗ nung. Die Anweſenden wußten genau, daß ein hiſtoriſcher Moment von unabſehbarer Bebentung angebrochen war. Der Saal der Kongregationen ähnelt im Stil den meiſten anderen vatikaniſchen Prunkgemächern. Das geſamte Mobiliar ſowie die Wandbekleidung ſind durchgehend in rotem Damaſt und Gold gehalten. Man ſieht ringsum keine anderen Zierate als rituell geſtaltete Ornamente. In der Mitte des Kongregationsſaales ſtand ein großer, mit grünem Tuch überzogener Tiſch, wie es bei Zuſammenkünften der Kar⸗ dinäle im Vatikan Sitte iſt. Längs der Wände ſah man ſchwere Kandelaber. Am Marmorkamin rechts und links zwei Säulen, die chineſiſche Vaſen trugen. Um 10 Uhr 35 trat der Kardinal⸗ Staatsſekretär Gaſparri, gefolgt von Monſignore Biz⸗ gzardo, in den Saal. Atemloſe Stille herrſchte im Raum. Gaſparri verlas ein kurzes Communiqué, in dem er mit⸗ teilte, daß die Verhandlungen, die auf Wunſch der italieniſchen Regierung bereits vor einem Jahre mit dem Vatikan an⸗ gebahnt worden waren, um die römiſche Frage einer Löſung entgegenzuführen, nun zum Abſchluß gekommen ſeien. Zwei Traktate wurden abgeſchloſſen, eines, das die abſolute An⸗ erkennung der päpſtlichen Souveränität enthält und das zweite, das ein Konfor dat zwiſchen dem Vatikan und Italien iſt und alle Beziehungen religiöſer Natur zwiſchen dem italieniſchen Staat und der Kirche regelt. Die Garanutiegeſetze, welche die päpſtliche Immunität beglaubigte und ſchützte, ſind ſomit hinfällig geworden. Die beiden Traktate ſollen demnächſt veröffentlicht werden. 5 Eine unbeſchreibliche Emotion bemächtigte ſich der Anweſenden, während Kardinal Gaſparri die Nachricht von der erfolgten Befriedung zwiſchen Vatikan und Quirinal verkündete. Einige Diplomaten bemerkten, es ſei das erſte Mal nach dem Jahre 1870, daß das geſamte diplo⸗ matiſche Corps vollzählig im Vatikan ſich verſammelt finde. Am Morgen des 20. September 1870 nämlich waren alle Ver⸗ treter auslänbiſcher Staaten um Pius IX. verſammelt, wäh⸗ rend die ktalteniſchen Truppen Rom belagerten. Sie blieben bis zu dem Augenblick, als der Papſt die weiße Flagge auf der Engelsburg hiſſen ließ als Zeichen der Uebergabe Roms. Nach den Mitteilungen Gaſparris verließen die Diploma⸗ ten den Kongregationsſaal und ergingen ſich in lebhaften Er⸗ örterungen. Eine der Exzellenzen drückte unverhohlen ſein Erſtaunen aus, daß den Diplomaten erſt Mittwoch abend durch die Einladung zu verſtehen gegeben wurde, was eigentlich ge⸗ ſchehen ſei. Tatſächlich wußte nämlich kein Menſch ob und in⸗ wiefern die Zwieſprache zwiſchen Papſt und Duce Reſultate gezeigt hätte. Auch die Nunzlaturen erhielten die Anweiſung, erſt Donnerstag Morgen den Regierungen, bei denen ſie akkre⸗ ditiert ſind, von der vollzogenen Verſtändigung mit Italien Kunde zu geben. Noch kann man es ſich nicht erklären, weshalb der Schleier des Geheimniſſes nicht eher gelüftet wurde und weshalb ſowohl von italieniſcher als auch von vatikaniſcher Seite nur die dem realen Tatbeſtand entgegengeſetzten Informationen zu haben waren. So ſoll noch vor wenigen Tagen Kar di⸗ nal Gaſparri einem Ausfrager geantwortet haben: Die Löſung der römiſchen Frage ſei ſo wenig aktuell, daß man nur wünſchen könne, noch ſo lange zu leben, bis die Aus⸗ ſöhnung mit Italien zur Tatſache werde. Ganz Aehnliches bekamen Journaliſten und Diplomaten in italieniſchen Krei⸗ ſen zu hören. Nun erfährt man allerdings, daß die direkten Verhandlungen zwiſchen Pius XI. und Muſſolini am 17. Januar begonnen hatten. Es iſt allerdings höchſt per⸗ wunderlich, daß dieſe ſo ſchnell zu einem befriedigenden Reſultat gedeihen konnten. Schon am nächſten Sonntag wird der Vertrag unterzeichnet und zwar um 4 Uhr nach⸗ mittags im Lateran⸗Palaſt von Muſſolini und Gaſparri. Mit der Unterzeichnung des Friedens zwiſchen Vatikan und Quirinal hört auch die freiwillige Gefangenſchaft des Papſtes im Vatikan auf. Doch wird Pius Nil vorläufig noch nicht die Grenzen ſeines Gebietes überſchreiten und nur dann im königlichen Rom erſcheinen, wenn eine beſondere Gelegenheit ſich dazu bietet. Befremdlich wirkt es, daß die geſtrigen Abendzeitungen in Rom ſowohl wie in anderen italieniſchen Städten noch nichts über das Traktat veröffentlichten. Wahrſcheinlich überläßt die italieniſche Regierung auch hierin die Initiative dem Vatikan und ſeiner offiziellen Zeitung. Mexiko City, 11. Febr.(United Preß.) Einem An⸗ ſchlag auf fein Leben entging der mexikaniſche Präſtdent Portes Gil nur mit knapper Not, als gegen den Zug, in dem er fuhr, auf einer Brücke in der Nähe von San Miguel Allendo im Staate Guadalajara, zirka 230 Km. nordweſtlich von Mexiko City, ein Dynamitattentat verübt wurde. Außer, dem Lokomotivheizer, der bet der Exploſion zwiſchen die Maſchine und einem Wagen geriet, ſind Menſchen⸗ leben nicht zu beklagen. Dank der Geiſtesgegenwart des Lokomotipführers, der ſofort die Bremſen zog, wurde größeres Unglück verhütet. Lediglich die Maſchine und zwei Wagen wurden beſchädigt.. Außer dem Präſidenten befanden ſich auch der Kriegs⸗ miniſter General Amaro und andere prominenten erſön⸗ lichkeiten im Zuge. Das Mllitärdetachement, das als Sicher⸗ heitswache im Zuge des Präſtdenten mitfuhr, erhielt ſofort Befehl, ſich auf die Suche nach den Attentätern zu begeben. Auch an alle umliegenden Garniſonen, Polizeiämter und Gendarmerieſtationen wurde die Weiſung ausgegeben, die Verfolgung aufzunehmen.“ Ferner wurde bekannt gemacht, falls man die Schuldigen faſſe und ihnen die Teilnahme an dem Anſchlag klar nachgewieſen werden könnte, ſie ſofort, ſtandrechtlich erſchießen zu laſſen. 5 Der Anſchlag auf den Pläſidenten hat natürlich im ganzen Lande ungeheure Erregung verurſacht. In vielen Kreiſen vermutet man, daß das Attentat mit der Erſchießung Toral de Lev us, dem Mörder des Generals Obegron, der eigentlich jetzt die Stelle eines Präſidenten be⸗ kleiden ſollte, in Verbindung zu bringen iſt. Bekanntlich wurde de Leon am Samstag hingerichtet. Beſtärkt wird dieſe Annahme durch die Tatſache, daß Präſident Portes Gil, der ſich auf einer Inſpektionsreiſe befand, laut einer Mel⸗ dung des Korreſpondenten der Zeitung„Da Preuſe“ in San Luts Pozyſi am ſelben Tage eine auf Satin geſchriebene War⸗ nung erhielt mit den Worten 8 Sklave, empfiehl Deine Seele Gott. Du wirſt Mexiko nicht lebend erreichen“, Man glaubt auch, daß die Anhänger Torals noch wei⸗ tere Repreſſalien wegen ſeiner Hinrichtung vornehmen wollen. Schon ſeine Beerdigung geſtaltete ſich zu einer äußerſt lebhaften Demonſtration, bei der nach einem amtlichen Bericht in mehreren Zuſammenſtößen zwiſthen Polizei und der Menge drei Perſonen getötet und eine Auzahl perwundet wurden. Außerdem nahm die Polizei eine Reihe von Verhaftungen vor. Da ſich die Polizei als zu ſchwach er⸗ wies, mußte die Feuerwehr zur Hilfe gerufen werden. Schließlich nach langen gemeinſamen Bemühungen gelang es, die Ordnung wiederherzuſtellen. Auf dem Wege vom Ge⸗ fängnis zum Friedhof, eine Strecke von zirka 5 Km,. hatten W Noten des Valikans Rom, 11. Febr.[United Preß.) In den nächſten Tageit wird der Vatikan eine diplomatiſche Note an die Mächte richten und ſie von der vollzogenen Einigung mit der italieni⸗ ſchen Regierung in Kenntnis ſetzen. Die Milliarde Lire, die der Kirche vom italieniſchen Staat ausgezahlt werden, ſoll in erſter Linie zur Wiederherſtellung und Ausſchmückung der Gotteshäuſer in Italien verwandt werden. Wie die United Preß erfährt, wird der erſte Gang, den der Papſt durch fein neues Gebiet unternimmt, ihn nach der altehrwürdigen Lateran⸗Kirche führen, die als das älteſte chriſtlich Gotteshaus Roms den Beinamen„Mutter der Kirchen“ trägt.: Nach Anſicht hieſiger diplomatiſcher Kreiſe liegt die Be⸗ deutung des Abkommens zwiſchen dem italteniſchen Staat und dem Vatikan nicht ſo ſehr in der formellen Schaffung eines Kirchenſtaates, als in dem Konkordat, durch das die katholiſche Kirche Befugniſſe erhalte, die zum Teil weit über die Rechte hinausgehen, die die Kirche dor 1870 im italieniſchen Staat beſaß. 5 Zu dem Abkommen, das heute mittag um 12 Uhr vom Miniſterpräſidenten Muſſolini für die italleniſche Regierung und Kardinalſtaatsſekretär Gaſpari unterzeichnet wurde, er⸗ klärt das amtliche päpſtliche Organ,„Oſſervatore Romanbd“ in einer Sonderausgabe, außer der Beilegung der römiſchen Frage ſei auch ein Konkordat abgeſchloſſen vorden, ſowie ein finanzielles Uebereinkommen. Durch das Konkordat ſeien die Religions⸗ und Kirchenverhältniſſe in Italien geregelt worden. Dynamit⸗Attentat gegen den Präſidenten von Mexilo ungefähr hunderttauſend Menſchen ſich eingefunden, um ſich den Leichenkondukt anzuſehen. N b Wie weiter gekabelt wird, hatte man angeſichts der Droß⸗ ungen, die gegen lden Präſidenten Portes Gel laut gewor⸗ den waren, für ſeine Rückreiſe nach Meriko City die Vorſichte⸗ maßregel ergriffen, ſeinem Zuge einen Vorzug vorauszu⸗ ſchicken. Dieſer Vorzug päſſierte die Unglücksſtelle ungehin⸗ dert, da die von den Attentätern niedergelegte Höllenmaſchine derart eingeſtellt war, daß ſie erſt beim Paſſteren des zweiten Zuges zur Exploſion kommen konnte. N 92 Nach dem Attentat beſtleg der Präſtdent, der auf der Reiſe von ſeiner Gattin und ſeinem kleinen Kind begleitet war, den Vorzug und traf wohlbehalten in Mexiko City ein. An die Unglücksſtelle wurde ſofort ein Hilfszug abgelaſfen, um die Strecke für den Verkehr wieder frei zu machen. Wle nunmehr bekannt wird, ſtammt der Drohbrief, den der Präſident erhalten hatte, wie aus der Handſchrift hervorgeht, von ener Frau und war auch von einer Frau in der abgegangen. 5. 8 i Anläßlich der Unruhen bei ber Beerdigung des hinge⸗ richteten Toral de Leon ſind 34 Perſonen von der Pplizei in Haft genommen worden, 17 Perſonen würden wegen Ver⸗ letzungen in die Krankenhäuſer eingeliefert. 8 Letzte Meldungen Straßenbahnunglück in Rom in der Via Nazionale zwei Straßenbahnen zufammen, 37 Perſonken wür⸗ den ust.„„ F Eine achtzehnjährige Bankräuberin — Newyörk, 10. Febr. In Detroit hat ein 18 Jahre altes Mädchen einen Raubüberfall auf eine Bank ausgeführt. Sie drang mit einer Gasmaske in das Bankgebäude ein und warf zwei Tränengas⸗ Bomben, was die Angeſtellten zu ſchleunigſter Flücht veranlaßte. Das Mädchen konnte dann ungehindert die Kaſſenſchränke leeren, in denen ſich aber nur 2000. Dollar beſanden. Die hoffnungsvolle Täterin konnte Ventkommen. 8%%% Der Schauſpieler Albert Steinrück 7 In der vergangenen Nacht ſtäarb, wie die„B..“ mitteilt, Hach zweitägiger Krankheit der Schauſpieler Albert Steinrück (Berlin) in ſeiner Zehlendorfer Wohnung. Steinrück gehörte zu den markanteſten Geſtalten der deutſchen Schauſpielbühne. Sein Weſen war zentriert in einer gußerordentlichen darſtelleriſchen Kraft. Vielleicht iſt der Name dieſes Künſtlers, der aus einer weſtfäliſchen Adels⸗ familie ſtammen ſoll, nur angenommen: jedenfalls paßte er guf ihn. Wer ſich an ſeinen Mephiſto in der„Urfauſt“⸗Auf⸗ führung der erſten Heidelberger Feſtſpie le erinnert, wird das Bild einer aus Stein gemetißelten, urweltlichen Figur ſtets in der Erinnerung tragen, g Steinrücks Stern ging vor etwa 23 Jahren am Berliner Schillertheater auf. Von da ging er zu Reinhardt, wo er nur kürze Zeit blieb. Dann wechſelte er ſeinen Berliner Aufent⸗ halt mit München, mit deſſen Theaterruhm der Name Steinrück untrennbar verknüpft iſt. Erſt einige Jahre nach dem Kriege kehrte Steinrück wieder nach Berlin zurück. Die darſtelleriſche Gewalt dieſes Künſtlers konnte ſich der Fim nicht entgegen laſſen, der die markante Mimik Stein⸗ rücks auch jenen brachte, die von dem beneidenswerten Berlin entfernt bleiben mußten und keine Gelegenheit hatten, die zahlreichen wichtigen Uraufführungen und Einſtudierungen zu ſehen, denen Steinrück das Profil gab. Gerade dabei hätten ſie Gelegenheit gehabt, zu ſehen, wie dieſer Künſtler ſich nicht nur in der Wiedergabe brutaler Kraft auswirkte; auch in der Darſtellung des Leids wuchs er zu beſonderer Größe empor. Malen und aquarellteren bildeten ſeine Lieblingsbeſchäftigung. Im Gegenſatz zu der gegenwärtigen deutſchen Oper, der es an markarten männlichen Erſcheinungen fehlt, beſitzt die heutige Sprechbühne eine Reihe großer Schauſpieler,— wenn nur die dramatiſche Literatur einigermaßen damit Schritt hielte! Trotzdem Steinrück in der letzten Zeit weniger her⸗ nortrat, wird ſein Tod als eine Lücke in der deutſchen Schau⸗ ſpielprominenz empfunden werden. a Nich! überzeugend Ein ehrgeiziger Filmſchauſpieler hörte unter der Hand, daß eine Filmgeſellſchaft einen Film vorbereitete, der das Schickſal Napoleons behandeln ſollte. Er kaufte verſchiedene Abbildungen nach Bildniſſen des Kaiſers, ließ ſie photographie⸗ ren, unterzeichnete ſie mit ſeinem Namen und ſchickte ſie un die Geſellſchaft mit einem Brief, in dem er ſeine Dienſte anbot, und als Proben ſeiner„Kunſt der Maske“ auf die Bilder hin⸗ nes.„Nach einigen Wochen erhielt er die Bilder zurück mit ber Bemerkung. daß die Maske, die er für die Rolle gewählt habe,„nicht ganz überzeugend“ i Baden-Badener Karneval Ueberall hat der Karneval Stimmungsdefizit zu verzeich⸗ nen. Die Vorräte an närriſcher Vereitſchaft ſind geſtreckt in diefer ſchweren Zelt. Der Karneval folgt den zurückliegenden Ausgabefeſten auf dem Fuß, die Geldbeutel ſind gewaſchen, noch bevor es Aſchermittwoch wird. Man legt ſich Reſerve auf, Das merkte man auch bei dem Baden⸗Badener Karneval etwas, der mit dem„Großen Maskenball“ am Samstag begonnen hat, immer und alljährlich beſonders aufmerkſam beachtet und beſchickt von der näheren und ferneren Um⸗ gebung. Doch drückte ſich die Zurückhaltung weniger in der Stimmung, als in der Beteiligung aus. Voriges Jahr hatte man den Rekord von über 5000 Beſuchern zu verzeichnen, die⸗ ſes Jahr waren es pielleſcht nur 2000, aber auch mit dieſer Zahl kamen die närriſchen Rotationen auf hohe Tourenzahlen. Raſtatt, Karlsruhe, Freiburg Frankfurt, Heidelberg, von allen Bereſchen des Landes und darüber hinaus war man herbei⸗ geſtrömt. 8 i 5 Was dem Baden⸗Badener Karneval ſeinen beſonderen, von vielen den lauteren Feſten vorgezogenen Nimbus gtbt, iſt der Reiz feiner Intimftät, ſeiner diskreten Grazie, die mehr Sogar von Berlin waren Gäſte gekommen von Mannheim, ſandeutet als ausſpricht. Daß iſt auch diesmal zum Ausdkuck gekommen. Es iſt zweifetlos ſchwieriger und delikater, mit der Sordine Erfolg zu haben, als mit lautem Crescendo. Man liebt in Baden⸗Baden immer, das erſtere zu betonen, und das letztere nicht zu vergeſſen. Gedämßftes Lichterſpiel empfing die Scharen der Masken am Samstag abend im Kur⸗ (haus, deſſen ſümtliche Räume in einet verwirrenden Farben⸗ pracht paradierten. a 8 Der Bühnenmaler Heinz Pore hakte phankaſtiſche Deko⸗ rationen geſchaffen, ein Bild funkelnder Farben, im„Garten⸗ ſnal“ war eine ganze Stadt mit bunten Häuschen, Winkeln, Niſchen und Lauſchigkeiten entſtanden, bis hoch hinauf ſteigen die Wände eines herbeigezauberten fremdartigen Häuſermeers, in dem lede Laune ſich auszuplätſchern vermochte. Aber auch die übrigen Säle hatten, jeder elner abgeſtuften Nuance ent⸗ ſprechend, Maskerade angelegt, Glanz und Gloria raffinierter Farbenſpiele bannten das Auge und machten es den Koſtümen und Masken nicht leicht, ſich zu behaupten. Indes man zeigte ſich gerüſtet, und ſelten hat man in Baden⸗Baden eine ſolche Fülle wirklich ſchöner, mit Geſchmack, Sorgfalt und Grafe ausgeliftelter Koſtſtme, namentlich bei Damen, geſehen, wie dieſes Mal. Vielleicht haben die in dieſem Jahr weſentlich erhöhten Maskenpreiſe dazu beigetragen, die Phantaſie zu beflügeln. Jedenfalls hatte es der Elferrat nicht leicht, ſelnes Amtes zu walten, und ſchließlich hat man gegen 40 Preiſe zur Verteilung gebracht, Gruppenpreiſe, Paarpreiſe, von den An⸗ erkennungspreiſen abgeſehen. i Um dieſe Erkürten herum entfeſſelte ſich bis in den ſpä⸗ teſten Morgen hinein ein Treiben, das nicht leicht anderswo ſo viele Nuancen und ſo viel Elaſtizität hat wie da, wo der Name Baden⸗Baden die Deviſe angibt. Denn der Baben⸗ Badener Karneval iſt immer auch der erſte Auftakt der Safſon, die erſte Stellprobe ſozuſagen. Thegterkabaret, Kinderkoſtüm⸗ feſte, Maskentanztees und Redouten folgen einander in bun⸗ tem Wechſel, und man arrafglert das alles mit einer Nonchakance, die zu Baden ⸗Baben gehört. Vielleicht war dies⸗ mal die Plantage der Witzigkeiten nicht ſo üppig aufgegangen 8 8 7 PPP * * 2 re e ß rn eee * die Erleſenheit, um die ſich jeder bemüht hatte. Montag, den 11. Februar 1929 8. Seite. Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Nr. 70 i a ö 555 1 1 5 i Wer weiß es denn von uns, wie lang 3 a N Uns deckt dies frohe Haus; 2 unte 8 elt f N eimer 8 Geht doch das halbe Leben hin, q Eh' man einander kennt. 5 s Und kaum hat Freund den Freund geliebt, :. Die Welt, ſie will betrogen ſein, 5 Drum wer noch einen Spaß verſteht, Hat ſchon der Spaß ein End. So war's zu allen Zeiten, i S. J. Gun d. Drum ſetzt ſie auf den Narrenhut! Gewiß, zu allen Zeiten ſchwang Gott Jokus die Narren⸗ pritſche in Mannheim, ſetzten die Bürger der Stadt die ſchellen⸗ beſetzte Narrenmütze auf das Haupt. Heute der Roſengar⸗ ten mit ſeinen großen Sälen im feenhaften Glanze des elek⸗ triſchen Lichtes, früher der Konzertſaal des Theaters, der Redoutenſaal, mit ſeinem ſchweren Kronleuchter voll kriſtallener Glaskörper, in denen ſich das ſchwache Licht der einfachen Kerzen tauſendſach ſpiegelte. Wir Alten haben die Tage noch erlebt, als frohes Leben und Treiben im„bunten Maskenkoſtüm“ dieſen Saal bevölkerte. Sonſt zeigten hier die größeren Geſangvereine ihre Kunſt in ſchönen Konzerten. Aber für das Maskentreiben reichte ſchon früher der Redouten⸗ ſaal nicht aus, dazu mußte das hiſtoriſche Schauſpielhaus auch ſeine Pforten öffnen, damit dem Tanz in froher Laune ge⸗ huldigt werden konnte. Ja, die Chronik erzählt uns, daß in noch früheren Tagen das ganze Theater, Parterre, Logen, Galerie und Bühne zur Verfügung geſtellt wurde. O Carneval, o Carneval, Wie ſüß ſind deine Freuden! 5 Mit dieſen Worten führte ſich anno 1853 die närriſche Zeit des ungebundenen Maskentreibens ein. Schon damals be⸗ wegten ſich hier unter dem„Schall von zwei großen Orcheſtern“ ade Völker und Stände der Erde im bunten Gemiſch. Götter und Halbgötter aus dem hohen Olymp, gepanzerte Kreuz⸗ ritter, Chineſen, Griechen, Armenier, Türken und Neger gaben ſich hier ein Stelldichein mit weltfremden Nonnen, den ſoge⸗ nannten Kreuznonnen, die mit rotem Kreuz und Gürtel ver⸗ ſeßſen; auch Maltheſerritter und Eremiten wußten ihre Rolle glücklich zu ſvielen, Geſtalten aus einer anderen ſtillen Welt, deren Darſtellung heute die Rückſichtnahme auf die Heiligkeit ihres Berufs von ſelber verbietet. 1 Aber die Madame Bronner in B 5, 18, die vor 109) Jahren eine 5 „Mas kenverleihauſtalt unter Diskretion“ betrieb, hatte auch andere Koſtüme auf Lager; es war die Zeit der Romantik mit den ſüßen Schäſerſpielen, da konnten Schäfer und Schäferinnen ſich reich mit Silber ſchmücken, Schäfertaſchen und Schaufeln, die langſtteligen Schäferſchipp⸗ chen, erſtehen, nebſt„Blashörnern“ alſo den lieblichen Schal⸗ meien. Wo ſind heute dieſe lieblichen Geſtalten hingekommen? Auch die Fiſcher und Fiſcherinnen mit Netzen und Fiſchgarn belebten als willkommene Gruppen den Abend. Und eines „Gewerbes“ nicht zu vergeſſen: den Räuberhauptmann mit ſei⸗ nen Spießgeſellen, bewaffnet bis an die Zähne mit Piſtolen und Dolch. Welch ſchreckliche Geſtalten brachen ſich da manch⸗ mal durch die Menge Bahn! Es iſt ja die Zeit des Räuber⸗ unweſens, wo ganze Scharen dieſer Banditen verwegene An⸗ griſfe auf Dörfer unternahmen, bis endlich die Anführer am Galgen baumelten. Mußte nicht 1812 der berüchtigte Hölzer⸗ Itps vor dem Mannheimer Tor zu Heidelberg ſeine ſchlim⸗ men Taten mit dem Leben büßen! Und der„Hoorige Ranzen“, das Gefängnis zu Mannheim an der Breiten Straße, links vom heutigen Tor des alten Rathauſes, barg er nicht die Folterwerkzeuge in ſeinen Mauern, wo der Räuber⸗ hauptmann Jakob Sultzburger, genannt der hoorige Ranzen, mit ſeinen Spießgeſellen abgeurteilt wurde? Ihre Greueltaten waren noch in der Erinnerung des Volkes, ein Räuberhauptmann durfte in dem Maskentreiben nicht fehlen, es gehörte ſich ſo. Wer ſtak hinter der Maske des Türken und der Türkinnen, welch letztere ganz vermummt einher⸗ ſchritten! Madame Bronner iſt ganz diskret, ſie verrät keinen ihrer Kunden; in den langen Jahren ihres Unternehmens hat ſte ſich„das Vertrauen ihrer Kundſchaft“ erworben, wie ſie in ihrer Geſchäftsempfehlung mitteilt. Witz und Frohſinn auch außerhalb der Mauern der ge⸗ mütlichen Lokale zu tragen, das hat man in Mannheim früher des öfteren verſucht; bald mit großem Erfolg, bald mit ge⸗ ringer Freude. Die Einladung hierzu wird oft in Verſe ge⸗ kleidet, von denen einer lautet: 5 Wie geht's doch in der Welt ſo bunt Und durcheinander her, 5 Als ob die Freude auf dem Hund Und kein Vergnügen wär.. Und dennoch hängt noch kein Komet Herunter ſeinen Schwanz: CCC Herbei zu Schmaus und Tanz! Heida! Juchhe! 5 Vielfach griff man bei der Ausführung einer Idee in dem Maskenzug zurück auf irgend ein geſchichtliches Ereignis, deſſen Darſtellung Kunſt und Verſtändnis verlangte; ein Feſt aber wie der rheiniſche Karneval kam kaum zuſtande, doch erfreuten ſich die Narrengeſellſchaften dann und wann des Beſuchs aus rheiniſchen Städten. So lange der kurfürſt⸗ liche Hof in Mannheim reſidierte, erzählten die erleuchteten Säle des Schloſſes von glänzenden Feſten, ö auch an Faſtnacht. Damen und Herren aus der Bürgerſchaft ſind geladen, und die Gäſte wiſſen nicht genug zu erzählen von dem unge⸗ zwungenen Treiben auf dem glatten Parkett des Schloſſes. Haben Sereniſſimus nicht auch ſchon die Redouten der Bürger⸗ ſchaft mit ihrem Beſuche beehrt, dazu in mancherlei Koſtümen, um die Freuden des Tags ungehindert zu koſten? Wie es dabei zuging, mag uns ein Ausſchnitt aus einem Gedicht er⸗ zählen, das ſich„Mannem“ nennt. Doch wie(erd mer's, wenn ich drankn) denk, Wie der Karlehl Theodor Noch gelebt hot.— Gerine möcht ich, 's kummt mer jetzt ganz anerſcht vor. Selemol, do war e Lewe, Freilich war ich noch en Bu, Sechzehln) Johr alt, awer denk' ich's, Schnürt mer's faſcht die Gorgel zu. Bin emol mit meiner Schweſter Uff die Voxall(Vauxhall⸗Ballſaal) gange; denk! Ich war maskiert. No, den Schbektakl! Hoſcht gemeent, du kriegſcht die Krenk. War der des e Menſchetruwel Do in dem Thceaterſaal, Wann er noch emool ſo groß wär, Wär er doch zu korz un ſchmal. Kummt e Paff zu meinre Schweſter, Un e Nunn(Nonne) kummt zu mer hin, Un de Paff, des war de Korferſcht Un die Nunn die Korferſchtin. No, hab ich gedenkt, du kummſcht mer Recht; du biſcht e mol net faul, Un mei Os vun re Schweſter, n Die nimmt aach kee Blatt vors Maul. Un do hen mer dann die Herzer Ausgeleert recht dick und dünn, Un gedanzt, ſie mit dem Korferſcht, Un i mit der Korferſchtin. Regiſchtrador wär ich worre Odder ſo e Sekretär, Wann nit en verfluchter Zufall Uns dazwiſche kumme wär. 5 Rupelt dar e Pärche ziſamme Un die annre driwer naus Uni fall mer dann zum Unglick Gleich e ferchterliche Bauß. Jetz war's all. Was war zu mache? s Klotte's Buwe hewe gſat: „Die blob Daub is halt beim Deifel!“ Heb mi aus em Schtaab gemacht. Eng verwachſen war der kurpfälziſche Hof in Mannheim mit den Bürgern. Fürſt und Volk gleich froh und heiter, wie Rieger den Pfälzer geſchildert hat:„Er iſt für Freude und Heiterkeit geboren. Wenn eine Geige ertönt, wird ihm das Blut zu Queckſilber; er hat keine Ruhe mehr, er hüpft und ſpringt, tanzt und ſingt nach Herzensluſt.“ Und ſo ſoll es auch fürder bleiben im lieben Pfälzerland. F Stad tiſche Nachrichten Immer kälter! Je näher der Frühling kommt, umſo kälter wird es! Während in der Nacht zum Sonntag noch— 11,7 Grad als größte Kälte gemeſſen wurden, ſtellte die Wetterſtation in der vergangenen Nacht— 17,4 als Minimum feſt, alſo bei weitem den tiefſten dort abgeleſenen Thermometerſtaud. Selbſt am Morgen wurde es nicht wärmer, man ſtellte— 17, Grad feſt. Außerhalb der Stadt wurden— 22 Grad als größte Kälte gemeſſen. Bei dieſem heftigen Froſt iſt naturgemäß auch die Gis⸗ decke auf den ſtehenden Gewäſſern recht ſtark geworden. So wird uns berichtet, daß am Sonntag mittag ein Fuhr⸗ werksbeſitzer aus Sandhofen mit einem Perſonenkraft⸗ wagen, der 5 Perſonen enthielt, über das Eis auf dem Floßhafen bei der Frieſenheimer Inſel ohne jede Fähr⸗ lichkeit gefahren ſei. Ein Beweis für die Feſtigkeit des Eiſes, aber doch ein Wagnis, deſſen Nachahmung nicht anzuraten iſt. Denn die Eisdecke iſt ja nicht immer gleichmäßig ſtark. Zufrieren des Neckars Auf dem Neckar hat ſich das Treibeis nun feſt⸗ geſetzt. Abwärts bis zum Neckarkanal⸗Eingang am Fried⸗ hof iſt die Eisdecke vollſtändig geſchloſſen, von da ab bis zur Mündung in den Rhein ſind nur noch einzelne offene Stellen zu beobachten. Anſere Singvögel ver ungern! Wer heute aufmerkſam die Anlagen und Parks durch⸗ wandert, wird oft einen traurigen Anblick haben: ein kleiner Sänger liegt am Boden, tot— verhungert. Vor ein paar Monaten noch erfreute er uns mit ſeinem jubelnden Singen. Im nächſten Sommer wird man ihn nicht mehr hören, ihn nicht und viele ſeiner Brüder. Nicht die Kälte iſts, die ihn getötet hat. Wenigſtens iſt ſie es nicht unmittelbar geweſen. Aber die dichte Eis⸗ und Schneeſchicht hat alle Ernährungs⸗ quellen verſchloſſen, von denen unſere Vogelwelt ſonſt lebt. Nun hungern die kleinen Sänger ſchon ſeit einiger Zeit. Nur ſelten finden ſie einmal ein wenig Futter, das ihnen mit⸗ leidige Menſchen hingeſtreut haben. So verenden ſie jämmer⸗ lich in großen Mengen. Im Krankenhausgarten konnten die Vogelleichen korbweiſe aufgeleſen werden! Nicht allein der Hunger quält die Tierchen, ſondern auch der Durſt. Sie finden ja kaum einmal einen Tropfen Waſſer, alles iſt Eis und Schnee. Mitgefühl und Dankbarkeit ſollten die Veranlaſſung für die Menſchen ſein, dem kleinen Sängervolk etwas zu helfen. Es macht ja ſo wenig Mühe und Koſten! An Futter iſt be⸗ ſonders auch Fett willkömmen, weil es die Widerſtandskraft gegen die Kälte ſtärkt. Und ein Näpfchen mit Waſſer, täglich mehrmals erneuert und möglichſt mit einem Drahtgeflecht überzogen, damit die Federn nicht naß werden und gefrieren können, wird immer beſonders freudig aufgenommen wer⸗ den. Den Dank aber werden die Menſchen im Frühjahr aus dem vielſtimmigen Geſang der Vögelchen hören, die den Un⸗ bilden des Winters ſtandgehalten haben. A 1 5 i* * Der evangeliſche Kirchengemeinde⸗Ausſchuß hat in einer geſtern abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, dem Antrage des Kirchengemeinderates zuſtimmen, das Geſchäftsgebäude der ehemaligen Oberrheiniſchen Verſicherungsgeſellſchaft in der Auguſta⸗Anlage zu erwerben. Man darf darauf ge⸗ ſpannt ſein, wer in dem Wettlauf um das Gebäude den Sieg davonträgt. * Schwere Unfälle durch Ausrutſchen. In der Nacht zum Sonntag rutſchte ein 36 Jahre altes Fräulein auf dem Gehweg vor 8 2 aus und ſtürzte ſo unglücklich, daß es ſich den rechten Unterſchenkel brach. Ein 38 Jahre alter Taglöhner, der geſtern in der Güterhallenſtraße aus⸗ rütſchte, trug einen Knöchelbruch am rechten Fuß davon. Die Verunglückten wurden ins Städtiſche Krankenhaus ver⸗ bracht.... ere wie ſonſt, dafür entſchädigte umſo mehr die Farbenpracht und Es war feſch, wenn auch vielleicht nicht übermütig, es war bezaubernd, wenn vielleicht auch nicht übermäßig toll. 5 Die wehmütige Drehorgel des Aſchermittwochs war im Hintergrunde zu vernehmen bei manchen, was trotzdem nicht verhinderte, daß Exploſivpſtoff genügend vorhanden war, um alle, die gekommen waren, für eine Welle recht froh und un⸗ gebunden zu machen. Die Froſtigkeit jedenfalls blieb vor den Toren, hinter denen die Molligkeit ſich breit machte, aber ſchließlich war es doch nicht zu vermeiden, daß der Gang zu der in der Morgenfrühe überall ſervierten Zwiebelſuppe mit Weißwürſten mit kaltem Schauder übergoß, was eben noch ſo aufgetaut und beſchwingt die Hymne der Karnevalseröffnung mitangeſtimmt hatte. 5 ths. Der Faſchingszug in München Von Richard Rieß 5 f Nachdem man im vorigen Jahre den alten Brauch des Faſchingszuges am letzten Karnevals⸗Sonntag wieder auf⸗ genommen hatte, wurde auch heuer der Straße ihr Faſchings⸗ recht. In dieſem Jahre gehören die drei letzten Tage der tollen Zeit wieder ganz der Oeffentlichkeit. Die Politzei⸗ ſchranken, die noch voriges Jahr der„Friedens⸗Fröhlichkeit“ eine Barriere aufrichteten, ſind faſt völlig gefallen. Unter die im Alltagsgewande als Zuſchauer des Zuges aus allen Gegenden ins Stadt⸗Innere ſtrömenden Leute miſchten ſich denn auch zahlreiche Masken, und es wären deren noch mehr geweſen, Bürger und Pierrots, wenn nur der Meiſter Froſt ein. bißchen entgegenkommender ſich gezeigt hätte. So aber hatten ſehr viele Leute es vorgezogen, die Reihe der Wagen und Clowus hinter der ſchützenden Glasſcheibe der Fenſter an betrachten. Man hatte heuer alle Straßen, durch die der Weg führte, mit einer Steuer belegt, und ſo waren die Anwohner recht froh, durch Vermietung einiger Fenſter ihre Speſen wieder hineinzubekommen.. ö Der Zug ſelbſt erinnerte wieder, deutlicher als im vorigen Jahre, an die alte Tradition launiger Münchner Faſchings⸗ Darbietungen. Er war weit luſtiger, ſtärker im Karika⸗ turiſtiſchen und weniger belaſtet mit Symbolik und Allegorie. Die einzelnen Wagen, um die ſich wieder hervorragende Mit⸗ glieder der Münchner Künſtlerſchaft bemüht hatten, brachten den Einfall, der ſie hatte werden laſſen, eindeutig und klar zur Auswirkung, wenn auch bei der Schnelligkeit des Vorüberhuſchens der einzelnen Bilder und bei der Fülle des Gebotenen manch liebevoll ausgedachtes Detail nicht ſo ganz zur Geltung kam.. 5 1 5 Schon vor Weihnachten hatte die Leitung des Feſtzuges einen Ideen⸗Wettbewerb erlaſſen. Mehr als 700 Einſendungen bekundeten das ſtarke Jutereſſe der Münchener. Der Zug, den ſie nun ſahen, hat niemanden enttäuſcht. Er mar, wie man ſagt,„bodenſtändig“. Die Sorgen der Stadt München fanden in ihm ihren beredten Ausdruck: Das Stehaufmannderl „München als Kunſtſtadt“, von der Berliner, Düſſeldorfer, Darmſtädter und Stuttgarter„Konkurrenz“ am Boden ge⸗ halten, die Not der Kunſt: Pallas Athene ringt die Hände, während der Spießer ſich von der Kunſt abgewendet hat, die Sorgen um ein neues Ausſtellungshaus— das alles ſprach aus den bunten Wägen. Vergeſſen würde leider die Not des Münchner Schauſpiels, das eines würdigen Tempels ebenſo dringend bedarf wie die bildende Kunſt. Da aber Künſtler den Feſtzug ausgeſtaltet hatten, kamen die Muſen der Maleret und Bildhauerei am beſten weg.„Kunſterziehung“ wurde luſtig gloſſiert und— höchſt wirkſam!!— das Rieſenſtandbild eines ſchwarzen Boxers karikierte, mit dem Motto„Ver⸗ achtet mir die Meiſter nicht!“ die Ueberſchätzung von Sport, Rekord und Biceps! 8 i Münchner Trambahn⸗Sorgen(Die viel umſtrittene Durchguerung des„Engliſchen Gartens“, eine freundliche Ver⸗ ulkung des Bürgermeiſters Scharn⸗Nagel, der Wagen der „Denkmals⸗Rettungs⸗Gefellſchaft“, der auf die mißglückte „Säuberung“(und Zerſtörung) einer hieſigen Statue anſpielt, das und noch mehr trug betont Münchner Züge, während der Wagen„Titelſucht“ und die Glotifizierung von Maßkrug und Weißwurſcht als„Bayeriſche Belange“ in harmloſer Weiſe das Politiſche ſtreifte.: 5 5 Die Aktualitäten des letzten Jahres— darunter eine werke, der Elektrizikät und mancher anderer Induſtrie und Paradiesvogelmann in der Gelehrtenwelt angeſtiftet hat. mänches Ausſtattungsſtück ergänzten den Zug, den Muſik⸗ kapellen belebten, Masken begleiteten und eine wirklich frohe Stimmung auf ſeinem ner Kilometer langen Wege durch die eiſige Kälte trug. Die ſchneidend froſtige Luft verhinderte freilich, daß die Feſtfreude der Wagen⸗Umfahrt in ein allgemeines, luſtiges Maskenkreiben ausklang, wie es vor dem Kriege nach den Faſchingszügen bis in den Abend die Altſtadt erfüllte. bis es eben Zeit war, zu den Feſten und Redouten zu gehen, denen ſich auch heuer feder Saal Münchens bereit hält. Nein — die Leute drängten an den Ofen der Cafés oder in die wohl gewärmten heimiſchen Pennaten, und eine Stunde nach Beendigung des Zuges waren es nur noch die Spuren des Konfetti⸗Regens und Luftſchlangen, im Gewirr der Telephon⸗ drähte und Trambahn⸗Hochleitungen baumelnd, die daran er⸗ tunerten, daß der Münchner Faſchingszug 1929, mit ſo viel Liebe vorbereitet und ſo viel Humor in ſeine bunten Wege geleitet, nach kurzer Daſeins⸗Luſt nun wieder der Vergangen⸗ heit angehört. a 8 i Literatur * Der Paradiesvogelmaun: Warum trägt der Paradiſier ſein prunkvolles Gefieder? Will er damit ſein Weibchen anlocken oder iſt dles üpipge Kleid ein Einſchüchterungsmittel gegen Rivalen bei der Werbung? Ueber dieſe Fragen weiß Dr. Hanns Meyer im Februar⸗Heft von„Schünemanns Monatsheften“(Carl Schünemann⸗ Verlag, Bremen] in amüſanter, geiſtreicher Form zu plaudern und ein beluſtigendes Bild zu entwerfen von der Verwirrung, 55 der Immer wieder macht ſich der Menſch zum Maß aller Dinge. Sollte ſich nicht im Gegenſatz zu allen Nützlichkejts⸗ und Zwecktheorien in dieſem bunten Farbenſchmuck nichts als ein freies Spiel der Naturphantaſie auswirken? Neben dieſem Aufſatz treten die übrigen belehrenden und unterhaltenden Beiträge, die auch dieſes Heft wieder für feden, der ſich in lebendiger Weiſe über wichtige Gegenwartsfragen orien⸗ tieren möchte, zu einer wertvollen Lektüre machen. So ſeien hervor⸗ gehoben: der volkswirtſchaftliche Beitrag von Staatsſekretär Prof. Dr. Hirſch„Das Brot wächſt ſchneller als der Menſch“, Fritz Oögers markante Aeußerungen über ſeine künſtleriſche Entwicklung, nrachtvolle Selbſtcharakteriſtik des bedeutenden Archite ten, Joſef Pontens anſchauungsſtarke Vergegenwärtiaung der dalmatfyſſchen Landſchaft, Elga Kerns feingezeichnete Chbarakterbilder berühmter moderner Frauen und Peter Flamms Berliner Theaterbericht. Schöne, wahrhaft dichteriſche Erzählungen von Charles Louis köſtliche Perſiflage Nobiles Propaganda⸗Wagen der Gas⸗ Philippe, Henrik Pontoppidan, Sigbförn Obſtfelder, ſowie zahlreiche drucktechniſch ausgezeichnete Abbildungen runden das Heft zu einen eindrucksſtarken Ganzen. 4. Seite. Vr. 70 Nene Mannheimer Zeitung(Aßend⸗Ausgabe) Montag, den 11. Februar 1029 Anglücksfälle im Stadion Es iſt begreiflich, daß bet dem Maſſenbeſuch im Stadion beim geſtrigen Länderſpiel Unfälle vorgekommen ſind, von denen leider einer tödlich verlaufen iſt. Der 43 Jahre alte verheiratete Kaufmann Bernhard Freund aus Saarbrücken ſtellte ſich, um das Spiel beſſer überſehen zu können, mit andern Zuſchauern auf das Dach eines Verkaufshäuschen. Der Mann ißt ausgerutſcht und rücklings hexuntergefallen, mobet er ſich auf dem hart gefrorenen Boden einen Schä⸗ del hb u ch zuzog, dem er in vergangener Nacht im Städt. Krankenhaus erlegen iſt. Ein 14 Jahre alter Sch ü ler, der beim Beſteigen eines Geländers zu Boden ſtürzte, brach ſich den rechten Unterarm. Ein 55. Jahre alter Milchhändler zog ſich in einem Verkaufs⸗ häuschen am Stadion durch heißes Waſſex an beiden Händen BVeybren nungen zu. Die Verunglückten fanden eben⸗ falls Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Kleinbrände Werkbänke in Braud geraten. Durch Ueberhitzung eines Ofens gerieten geſtern nachmittag in den Motorenwerken in dex Waldhufſtraße einige Werkbänke in Brand. Das Feuer wurde durch die um.13 Uhr alarmierte Berufsfeuer⸗ wehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt singe hundert Mark. * Fußbodenbrand. Im Hauſe N 2, 3 geriet heute vormittag aus unbekannter Urſache der Fußboden in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 9,4 Uhr alarmierten Berufs⸗ feuerwehr ſchon durch Angeſtellte gelöſcht. Der Schaden iſt un⸗ bedeutend. * * Stallbrand. Im Hauſe Schönauerſtraße 4 in Sandhofen geriet heute vormittag infolge unvorſichtigen Auftauens einer Jampfheizung im Stalle Stroh⸗ und Packmaterial in Brand. Das Feuer wurde durch die um 7,25 Uhr alarmierte Berufs⸗ ſeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 200 Mk. Sieben Hühner ſind erſtickt. Verkehrsunfälle in Mannheim * Angefahren wurde geſtern abend eine 17jährige Maske in der Tatterſallſtraße von einem Privatauto aus Dutsburg, als ſie envorſichtiger Weiſe noch ſchnell den Fahrdamm über⸗ ſchreiten wollte. Die Verunglückte trug einen Bruch des linken Handgelenkes davon. Der Führer des Autos erbol ſich, die Verletzte nach Hauſe zu bringen.“ a* Zuſammenſtoß. Samstag nachmittag ſtieß auf dem Luiſen⸗ ring zwiſchen K 2 und g ein Kohlenfuhrwerk mit der Straßen⸗ halt der Linie 1 derart zuſammen, daß das eo hlenfuhr⸗ werk vollſtändig zertrümmert wurde. Fuhrmann d Pferde wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. *Mit dem Motorrad geſtürzt iſt geſtern im Luiſenring ein 21 Jahre alter Mechanlker ſo ſchwer, daß er ſich den echten Unterſchenkel brach. Der Verunglückte wurde ius ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. * * Auf Anſuchen in den Ruheſtand perſetzt wurde Haupt⸗ lehrer Heinrich Greulich bis zur Wlederherſtellung der Ge⸗ ſunbheit. Die Schweizer auf der Heimreiſe. Die Schweizer Sport⸗ gäſte unternahmen heute vormittag eine Fahrt in die Pfalz nach Bad Dürkheim, wo ſie von dem dortigen Fußball⸗ ſportverein begrüßt wurden. Kurz vor g Uhr erfolgte von hier die Heimreiſe mit dem Bafſker Schnellzug. * Vor dem Erfrieren gerettet. Ein und Schließgeſellſchaft vernahm in der vergangenen Nacht um.J5 Uhr bet ſeinem Reviſionsgang an der Neckarſpitze „Hilferufe. Als er herbeſeilte, fand er einen etwa 45 Jahre alten GEiſenbahner am Boden liegen, der ſich den Fuß gebpochen hatte. Der Wächter veranlaßte die Ueberfüh⸗ rung des Verunglückten ins ſtädtiſche Krankenhaus und ſetzte die Ehefrau von dem Vorfall in Kenntnis. Beinbruch durch Sturz. Ins Allgemeine Krankenhaus wurde am Samstag ein 17 Jahre alter Maler eingeliefert, der auf dem Lutſenring beim Verladen von Kiſten von einer Rolle zu Boben ſtürzte und ſich den linken Oberſchen⸗ kel brach. Wächter der Wach⸗ Veranſtaltungen Der Guſtar Adolf⸗Frauen⸗Verein Mannheim Mitet ſeine Freunde aus allen Lagern, ſeinem notwendigen Otebes⸗ werk das nächſte Wochenende zu widmen. In den Sälen der Har⸗ manle veranſtaltet der Verein am 16. und 17. Februar ſein Wohl⸗ tättigkeitsfeſt, das immer eine beſondere künſtleriſche Note und kokalhtſtariſche Färbung hat.„Deutſche Brüder in Not“, ſo züfen die Tränenfelder de alten Rußland, die Trümmer des Deutſchtums im neuen Polenreich, das zwet blüheude beutſche Pro⸗ ginzen ſich einverleibt hat, die unendliche Tragik im Tirolerland und die Auswanderernot bis hin zu den Walbdſtedelungen in Braſi⸗ llen und den wetten Gründen des La Plata. Und wenn auch im Badnerland der große Guſtav Adolf⸗Verein für Kirchen und Pfarrhäuſer in der Diaſpora ſoörgt, dazu reicht ſeine Kraft nicht:„Zum Guten zu fügen den Glanz und den Schimmer“. Das iſt eben Frauenaufgabe. So ſtiftet der Guſtav Adolf⸗Frauen⸗Verein Kruzifixe, Altardecken, Tauf⸗ und Abendmahls⸗ geräte, ein gutes Inſtrument für den Gottesdienſt und Studienbei⸗ hilfen für Pfarrerskinder der Dlaſpora, die ohne ſolche Hilfe ein⸗ ach nicht leben und gebethen könnten. Jeder, der ſich hiueindenkt in die Vereinſamung, Dürftigkeit und die Belaſtungsproben dieſer Borgoſten des Deutſchtums und des Glaubens, ermißt den unend⸗ lichen Wert für Herz und Gemüt, der in dieſen Beihilſen und Gaben fte. Der Guſtay Adolf⸗Frauen⸗Vexein, wie das ganze Werk, iſt kein Famofverein. Er mill nux helfen, daß Eltern und Kinder daß bleiben können, was etnſt ihre Pätex und Mütter waren. Darum murde er auch von den katholiſchen Behörden in der Biſchofsſtadt Freihurg im letzten Jahr aufs freunblichſte begrüßt, weil er die ſchwungenem Schirm verfagte ſte Heberzeugung ſeiner Mitchriſten achtet, auf weſchem Wege ſie auch Gytt ſucht und findet. Wer aber weiß, daß unter der Flagge anderer Nationalität mit dem Glauben zugleich wird, der fühlt, daß er Fürſorge und Treue für eine Sache üben muß, die uns alle angeht. Darum„Laßt uns wiederum ziehen und nach unſern Brüdern ſehen“, und denen die Hände ſtärken, die in heißem Mühen ſich ganz einſetzen für dieſes edle Werk! Alſo auf zum Wohltätigkeitsfeſt am 16. und 17. Februar in der Harmonie! Narxenſitzung im Rofengarten Die letzte heurige Narrenſitzung im Roſengarten ſtand unter der Leitung von Narr Reiſcher⸗ Mannheim. Mit einigen flotten Verſen in Pfälzer Mundart hieß er die Närrinnen und Narren will⸗ kommen, unter denen man zwar einige— nach dem veranſtaltungs⸗ reichen Faſchingsſamstag begreifliche— Lücken bemerkte, die aber doch faſt jeden Tiſch des Nibelungenſaales beſetzt hielten und bald in eine vergnügte Stimmung kamen. Dazu trug erheblich der Till Eulen⸗ ſpiegel(Willi Schlöſſer) bet, der ſchon mit ſeiner kurzen Begrü⸗ Bungsanſprache viel Freude machte. Und wer ſich zunächſt noch etwas zurückhaltend verhielt, ſodaß beim erſten Lied Wiederholungen wegen anfänglichen Mangels an Beteiligung verhängt werden mußten— der wurde beim Einzug der Reinemacherin, Närrin Hahn, mit ihrem etwas groß geratenen„Peterle“(Narr Lorch) beſſerer Laune. Was ſie dann von der Bütte von ihren Erfahrungen der Oeffentlichkeit preisgab, war geeignet, auch das letzte Eis zu brechen. Acht luſtige Mannheimer Badegirls vertraten in netter Weiſe Terpſichore.— Als ehemaliger Parkwächter des Luiſenparkes machte Emil V ogt viel Freude, indem er von allerlei Erlebniſſen und Beobachtungen er⸗ zählte. Geſang mit der etwas ungewöhnlichen Beglettung der Pauke bot Willi Schlöſſer, indem er mit viel Witz Mannheimer Vorgänge parodierte.(Wenn ſich ſeine Verslein manchmal unerwar⸗ teter Weiſe nicht reimten, ſo war das recht gut!)— Als das Preisdirigteren beginnen ſollte, kam es zu einem Zwiſchenfall. Mode mit„Kapotthut“ bekleidet, unters Publikum gemiſcht. Eine Be⸗ merkung des präſidierenden Narren erregte ihren Zorn. Mit ge⸗ das ganze närriſche Komitee. Cs muß geſagt werden, daß die ſonſt ſo feſche Nelkengarde glänzend ver⸗ ſagte. Erſt einigen kleinen, aber beherzten Feuerwehrleuten gelang es, die Erzürnte von ihren Opfern zu trennen. Sie übernahm nun die Leitung des Pretsdirigierens, an dem man ſich rege beteiligte— lockten doch eine goldene Damenuhr als 1. und 500 Zigaretten als 2. Preis. Vielleicht wäre es richtiger geweſen, einen Damen⸗ und einen Herrenpreis auszuſetzen. Donn es ereignete ſich bet der ſpä⸗ teren Preisvertetlung, daß die Damenuhr einem Herrn zufiel, der ſie wohl weniger brauchen konnte als die zweite Siegerin die 500 Zigaret⸗ ten.— Ehe dieſe Gewinne verteilt wurden, erſchienen aber noch wet⸗ tere Vortragende. Robert Wagener, der auch den Marſchall des närriſchen Komitees darſtellte, ſang einige mit verdientem Beifall auf⸗ genommene Lieder als fahrender Burſch. Ein Filsbacher(Narr Kempf berichtete allerlet luſtige Geſchichten aus ſeinem Familien⸗ kreiſe. Einen Schuß Sentimentalität, gemildert durch Witz, ſteuerten Närrin Hahn und Narr Lorch bei nach dem Motto:„Mir zwee ſinn die letſchte vom Mannemer Schlag“. Neun Schwarz⸗Weiß⸗Girlts (Wagener⸗Girls) ſchwenkten graziös ihre Beinchen. Dann be⸗ ſtiegen zwei dunkle Typen(die Narren Reiſcher und Wagener) die beiden Bütten, um ſich gegenſeitig merkwürdige Dinge zu erzäh⸗ len. Nachdem Herr Vogt noch einige Lieder geſungen hatte— be⸗ ſondere Freude machte„Reden muß mau können“ wurden die Preiſe an die Sieger belm Preisdlrigieren verteilt und mit einem letzten Liede klaug die Narrenſitzung aus. 35 Geſindeball im Pfalzbau in Lubwigshafen Der am geſtrigen Abend im Pfalzbau in Ludwigshafen abgehal⸗ tene Geſindeball brachte wieder Hochbetrieb in die geräumigen Lokalitäten dieſes großen Bauwerkes. Die Geſindebälle haben namentlich in der Vorkriegszeit großer Beltebtheit erfreut. Dies gilt iu gewiſſem Sinne auch heute noch. Allerdings ſieht mau aber auf ſolchen Bällen nur wenig„Geſinde“, denn der Maskierung ſind doch zu enge Grenzen gezogen. So ſah man auch auf dem Geſindeball im Pfalzbau nur ſehr wenig Masken, die der Idee der Veranſtaltung eut⸗ ſprochen hätten. Die Zahl der Kammerkäötzchen und Zofen war an den Fingern einer Hand abzuzählen. Zum andern war die Maskierung trotz aller Adrettheit der Mädchen doch nicht ſo, daß ſich das Preis⸗ gericht zu einer Prämtiierung hätte entſchließen können. Phantaſie⸗ masken waren dagegen in großer Anzahl vertreten. Es war ein Ball der Jugend, die ſich unermüdlich dem Tanze widmete, wozu fortgeſetzt zwei Kapellen aufſpielten. Kurz vor 29 Uhr kamen auf Einladung der Verwaltung der Pfalzbaugeſellſchaft die Schweizer Fußball ſpieler, die nach einem Willkommtrunk in dem mit den Schweizer Landesfarben und mit Schweizer Fähnchen geſchmückten Weinzimmer in den Ballſaal kamen, um mit den hübſchen Pfälzer Mädchen eifrig dem Tanze zu huldigen. Kurz nach Mitternacht begann die Preis verteilung. Um die Dameneinzelpreiſe ſtellten ſich eine große Zahl von Bewerbern ein. Den erſten Preis, ein wertvoller Korb voll Pralinen und Schokolade, erhielt ein weiblicher Liftboy, den zweiten eine reizende Malerin und den dritten Preis eine Mo⸗ diſtin. Unter den Herreueinzelmasken war ein iuternativ⸗ naler Koch entſchieden die originellſte Fignr. Er erhielt auch den erſten Preis. Den zweiten errang ſich ein ſchlanker Boy. Bet den Paarmasken waren die Bewerber etwas zahlreicher. Intereſſe erregte die weibliche Hotelpolizei vom Palaſthotel„Mann⸗ heimer Hof“. Dem Paar wurde der zweite Preis zuerkannt; den erſten Preis erhielt ein Koch mit Zofe, den dritten ein Paar Zimmer⸗ leute vom Immertreuverein Berlin. Ein Troſtpreis wurde herzlichen Beifall, ſondern auch allgemeine Zuſtimmung hervor. Kommunale Chronik Bürgerausſchuß Weinheim DwWeinheim, 10. Febr. In ſiebenſtündiger Sitzung hatte ſich der Bürgerausſchuß mit acht Vorlagen zu befaſſen, die in der Hauptſache die Schaffung von Notſtands⸗ arbeiten betrafen. Das eine dieſer Projekte war der Bau eines Freiluft⸗Schwimmbades ztwiſchen dem Wormſer Weg und dem Schlachthof. Die Er⸗ richtung eines öffentlichen Schwimmbades iſt längſt als eine Notwendigkeit hier anerkannt worden, nachdem es vor dem Kriege verabſäumt worden war, die Stiftung des Biſſinger⸗ fonds für den vorgeſehenen Bau eines Hallenſchwimmbades zu benutzen. Die Gelegenheit war unwiederbringlich verpaßt worden, und ſo gilt es fetzt, aus der Not eine Tugend zu machen und ein Schwimmbad baldmöglichſt zu errichten, da andere viel kleinere Gemeinden längſt auf dieſem Gebiete mit gutem Beiſpiele vorangegangen ſind. Das räumten auch die Sprecher aller Fraktionen ein. Es war keiner, der nicht die Notwendigkeit des Protektes zugegeben hätte. Dagegen Die Närrin Hahn hatte ſich, nach allerneueſter war man geteilter Meinung, ob der augenblickliche Zeit⸗ das Deutſchtum erdroſſelt punkt im Hinblick auf die kommunalpolitiſchen Sorgen wegen der allgemein äußerſt gedrückten Wirtſchaftslage richtig ge⸗ wählt ſei, um ein Projekt auszuführen, das immerhin be⸗ deutende finanzielle Anforderungen ſtellt. Aus dieſem Grunde war die Mehrheit für Zurückſtellung des Projektes auf einen etwas ſorgloſeren Zeitpunkt, und ſo wurde die Vorlage mit 45 gegen 32 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen ab⸗ gelehnt. Der Hauptpunkt der Tagesordnung, der Bau einer Straße auf den Wachenderg, hatte dagegen ein beſſeres Geſchick. Der Antrag des Stabt⸗ rates lautete wie folgt:„Der Bütrgerausſchuß wolls den Bau einer Straße auf den Wachenberg nach den Plänen des Vermeſſungsamtes mit einem Geſamt⸗Koſtenaufwand von 350 000/ genehmigen, für welchen— ſomeit er nicht durch einen verlorenen Zuſchuß ſeitens dex Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arheitsloſenverſicherung uns durch ein Reichs⸗ und Staatsdarlehen gedeckt wird— die Mittel aus der für Notſtandsmaßnahmen des laufenden Vor⸗ anſchlages eingeſtellten Summe entnommen werden ſollen.“ Oberbürgermeiſter Huegel gab je eine vom Erwerbs⸗ loſenrate und vom Gewerkſchaftskartell eingegangene Ent⸗ ſchließung bekannt, in denen der Bürgerausſchuß dringend erſucht wird, der Vorlage im Intereſſe der großen Not der Arbeitsloſen die Zuſtimmung nicht zu verſagen. Aus der vom Oberbürgermelſter Huegel gegebenen eingehenden Begründung der Vorlage iſt folgendes hervorzuheben: Mit dem Bau der Straße auf den Wachenberg ſoll in erſter Linie eine Verdtenſtmöglichkeit für die vielen Erwerbsloſen der Stadt geſchaffen werden. Daß mit dem Bau dieſes Ziel erreicht wird, beweiſt die große Zahl von 25 000 Tagewerken. Zugleich dient das Projekt aber auch noch anderen Zwecken, indem ein wegen ſeiner Nähe vom Stadtinnern bevorzugtes Baugebiet erſchloſſen wird. Außerdem wird eine gute Fahr ſtraße nach der Wachenburg den Fremdenperkehr erheblich ſteigern. Somit iſt das Wachenbergſtraßenprojekt eine große Notſtandsmaßnahme der Stadt Weinheim von erheblicher wirtſchaftlicher Bedeutung. Die Wachenbergſtraße beginnt an der Grundelbachſtraße beim ſtäbtiſchen Volksbade und endigt auf dem 402 Meter hohen Wachenberge, am unteren Eingang zur Wachenburg, wo ſich der Wagenparkplatz be⸗ findet. Der Anfangspunkt der Straße liegt 113,20 Meter über dem Meere, der Endpunkt 310,20 Meter, ſo daß die Straße einen Höhenunterſchied von 197 Meter zu über⸗ winden hat. Die Geſamtlänge der Straße beträgt 3000 Mtr.; die Fahrbreite iſt auf der ganzen Strecke 5,50 Meter. In der allgemeinen Ausſprache zeigte ſich im allgemeinen wenig Neigung für dieſes Projekt, das ehemals von den Kommu⸗ niſten und Sozialdemokraten beſonders ſcharf bekämpft wor⸗ den war, weil ſie in dieſem Straßenbau ein Lurusprofekt erblickten, das allerdings dem Autoverkehr und dem WS. C. dienlich ſei, aber die breite Oeffentlichkeit weniger berühre. In normalen Zeiten hätte alſo die Vorlage nie eine Aus⸗ ſicht auf Annahme gehabt. Jetzt aber handelt es ſich vor allem darum, Notſtandsarbeiten für Erwerbsloſe zu ſchafſen, und deshalb wurden die ehemaligen erbitterkſten Gegner der ſich Wachenburgſtraße— da im Augenblick keine gleichwertige andere Notſtandsarbeit zur Verfügung ſtand— zu ihren wärmſten Befürwortern. Dadurch erklärf es ſich, daß die Vorlage mit 48 gegen 29 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen angenommen wurde. Eine Vorlage des Stadtrates, betreffend die Angle i⸗ chung der Bezüge der Stadtpolizel⸗ Beamten an dle der badiſchen Staatspolizei mit Wirkung dom 1. Oktober 1927 wurde genehmigt. Ebenſo ſtimmte der Bür⸗ gerausſchuß einer Vorlage zu, wonach die Pflicht zum Beſuche der Gewerbeſchule auch auf die Bäcker guszudehnen und demzufolge die Satzung der Gewerbeſchule entſprechend abzuändern iſt. nachts. Beitritt der Stadt Karlsruhe zur Süddeutſchen Gas.⸗G. * Karlsruhe, 9. Febr. Die Stadt Karlsruhe iſt ber zwiſchen der Frankfurter Gasgeſellſchaft in Frankfurt a. M. und der Stadt Mannheim beſtehenden Intereſſengemeinſchaft zum gemeinſamen Vorgehen in Fragen der Gasverſorgung beigetreten; ſie beteiligt ſich als Geſellſchafterin an der unter der Firma„Südweſtdeutſche Gas.⸗G.“ mit dem Sitz in Frankfurt a. M. beſtehenden Aktiengeſellſchaft durch Ueber⸗ nahme von Aktien von 10 v. H. des Grundkapitals, jedoch im einem Paar Wochenendlern zugeſprochen. Die Preisvertetlung rief nicht nur ch. Höchſtmaß von 100000.. Ein Viertel des Neunbetrages der übernommenen ktien iſt ſofort einzuzahlen. Der Bür⸗ gerausſchuß wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit dem Ver⸗ tragsabſchluß zu befaſſen haben. Das Vertrauen entzogen Bürgermeiſter Her del mit 10 gegen 2 Stimmen das Ver⸗ trauen entzogen, weil er, wie es in dem Beſchluß heißt, in der„bekannten Schulangelegenheit“ durch ſeine Tätigkeit in der letzten Zeit gezeigt habe, daß er einſeitig parteiiſch und nicht über den Konfeſſionen ſtehend handle. Auch habe er auf eine an ihn gerichtete Frage, ob er den Beſchlüſſen des Ge⸗ meinderates loyal zur Durchführung verhelfen und ihnen auch nicht insgeheim entgegenarbeiten werde— keine befriedigende Antwort gegeben. Schluß des redaktionellen Teils Grippegefahr ud Vor 5 Eine besonders gulſe 1 0 9 07 8 1 3 47 104 14 . Diefef jedem Raucher eine 5 au guuiaſu&. i houliu Abwechselung. j 8 eff allt alle Ansprüche, die men en eine besonders gufe Virginia-] Zigateſte stellen muß. 600 de Pasguall& C0, 6. m. b.., Küh-—Londol 5 Schluß der Sitzung 312 Uhr X Neidenfels, 10. Febr. Der Gemeinderat hat dem rt u U tn n h 5. 7 11 o „* n u e Hen 8 „ eee ee eee eee Fr * l Eine wichtige Aufgabe iſt dem am 23. Februar tagenden Deutſchen ODlympiſchen Ausſchuß geſtellt. Er hat im Sinne der in Amſterdam beſchloſſenen Einſchränkung den Vorſchlag auszuarbeiten, den Deutſch⸗ lands Vertreter bei der Sitzung, die im April ds. Js. in Alexandrien ſtattfindet, dem Internationalen Olympiſchen Komitee(J. O..) vor⸗ ſchlagen werden. Das J. O. C. hat ſich in Amſterdam auf den richtigen Standpunkt geſtellt, daß das derzeitige olympiſche Programm viel zu ausgedehnt iſt und daß es erheblich reduziert werden muß. Das J. O. C. ſchlug vor, die Spiele auf zwei Wochen(Sonntag beginnend und Sonntag aufhörend) zu beſchränken, und in dieſen zwei Wochen ſollten lediglich folgende Wettbewerbe ausgetragen werden: 1. Leicht⸗ athletik, 2. Turnen, 3. Kampfſport:(Boxen, Fechten, Ringen), 4. Waf⸗ ſerſport(Schwimmen, Rudern), 5. Reitſport, 6. Moderner Fünfkampf, 7. Kunſtwettbewerbe. Es ſoll aber dem Lande, das die Olympiſchen Spiele durchführt, das Recht vorbehalten ſein, im Einvernehmen mit den internationalen Sportverbänden mit den Olympiſchen Spielen auch noch Wettkämpfe im Hockey oder Fußball, Polo, Radrennen, Segeln und Gewichtheben zu veranſtalten; dieſe letzte Gruppe von Wettkämpfen ſoll allerdings nicht nach den olympiſchen Regeln, die Plazierten ſollen keine olympiſchen Medaillen, ſondern Erinnerungsplaketten bekom⸗ men. Die Winterſpiele ſollen auch nach dieſem Vorſchlage als geſonderte Gruppe in ihrer bisherigen Form aufrechterhalten bleiben. Da ſelbſt nach bieſem Vorſchlag das J. O. C. außer den zwei Wochen der Olympiſchen Spiele ungefähr zwei Zuſatzwochen, die ent⸗ weder vor die Hauptſpielgruppe oder nach berſelben gelegt werden müßten, in Frage kämen, die tatſächliche Dauer der ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen im Rahmen der Olympiſchen Spiele alſo mindeſtens 4 Wochen ausmachen würde, hat der Generalſekretär des Deutſchen Roichsausſchuſſes, Dr. Diem, als Grundlage für die Beratungen des r Winterſport 35 Grad Käte in Zakopane Der große Sprunglauf und Abſchluß der Kämpfe Nachdem am Samstag der Sprunghauf zur Kombination mit dem Siege des Norwegers Vinjarengen vor ſeinem Landsmann Stenen ausgetragen worden war, fand am Sonntag die große Veranſtaltung Kkege. des Internationalen Ski⸗Verbandes in Zakopape mit dem Großen Sprunglauf auf der Krokiw⸗Schanze ihren Abſchluß. Trotz der grimmigen Kälte— das Thermometer zeigte 36 Grad in der Sonne und ſogar 42 Grad im Schatten— verfolgten 5000 Zuſchauer die Vorgänge auf der Schanze. Die Bahn war durch die Sprünge des Vortages beſſer geworden, die Sprünge lagen durchwez 10 Meter weiter als am Vortag. Dominierend waren natürlich wieber die Norweger, die in vorbildlicher Haltung ihre beiden Sprünge aus⸗ führten und von den Zuſchauern mit lebhaftem Beifall bedacht wur⸗ den. Den weiteſten Sprung innerhalb der Konkurrenz führte wie am Samstag der Norweger Kleppen aus, der nach einem prächtigen 51 Meter⸗Sprung auf 58 Meter kam. Noch beſſer ſchnitt der funge Sigmund Ruud ab. Der Olympiazweite von St. Moritz 1928 ſprang 57 und 55 Meter und kam außer Konkurrenz bei verlängerter Sprungbahn ſogar auf 71 Meter. Von den Deutſchen war der Münchener Alois Kratzer der weitaus beſte Mann. Mit Sprüngen von 58 und 56 Meter kam er im Klaſſement auf den vierten Platz. So war er nicht nur der beſte Mitteleuroväer, ſondern ließ auch ſo gute Leute wie Vinfarengen und Nuotio hinter ſich. Erich Recknagel ſtand 50 und 53 Meter, was ihm den achten Platz einbrachte. Das Ergebnis bes Sprunglaufs: 1. Sigmund Ruud⸗Norwegen 227,2 Punkte. 9. Jvhannſſon⸗ Schweden 225,2 P. 3. Kleppen⸗Norwegen 228 P. 4. Alots Kratzer⸗ Deutſchland 222 P. 5. Hans Vinfarengen⸗Norwegen 222 P. 6. Nuotio⸗Finnland 291,81 P. 7. Holmen⸗Norwegen 220,5 P. 8. Erich Recknagel⸗Deutſchland 2098 P. 9. Br. Czech⸗Polen 908,7 P. 10. Purkert⸗Tſchechoſlowaket.(20. Franz Tannheimer⸗ Deutſchland.) Claes Ebunberg bleibt Weltmeiſter Knapper Vorſprung vor Ballaugrnd Der vorfährige Weltmeiſter im Elsſchnellaufen, Claes Thunberg⸗ Finnland, konnte am Sonntag bel der Weltmeiſterſchaft in Oslo für bie Niederlage in der Europameiſterſchaft zu Davos an feinem großen Rivalen Jvar Ballangrud⸗Norwegen glänzende Revanche nehmen. Thunberg verteldiote in Oslo feinen Titel mit Erfolg und verwies die Norweger Ballangrud und Staxrud auf die Plätze. Allerdings war ſein Sleg überaus knapp; er kam nach den Ergeb⸗ niſſen des Samstags auch ziemlich überraſchend. Ausſchlaggebend war der 10 000⸗Meter⸗Lauf. Allgemein mußte hier mit einem Sieg Ballangruds gerechnet werden, während Thunberg auf der langen Strecke etwas ſchwächer iſt. Zur allgemeinen Ueberraſchung aber liof Ballangrud über 10000 Meter nur die zweitbeſte Zeit nach ſeinem Landsmann Staxrud und das koſtete ihn bie Weltmeiſter⸗ ſchaft, da Thunberg zwei Siege hatte. Die Ergebniße: 1800 Meter: 1. Thunberg⸗Finnland:21,9 Min.; 2. Ballangrud⸗ Norwegen:25 Min.; 3. Staxrud⸗Norwegen:25,3 Min.; 4. An⸗ derſen⸗Norwegen 228,1 Min.; 5. Gerola⸗Finnland:28,3 Min.; 6. Roald Larſen⸗Norwegen 230 Minuten. 10000 Meter: 1. Staxrud 17:57 Min.; 2. Ballangrud 17:39, Min.; 8. Larſen 18:11½, Min.; 4. Anderſen 18:10, Min.; 5. Armand Carlſen⸗Norwegen 18:19,3 Min.; 6. Thunberg 18:20,9 Minuten. Bayeriſcher Ski⸗Verbands⸗Dauerlauf Haus Theato⸗Müunchen die beſte Zeit Nach zweifähriger Pauſe gelangte am Sonntag erſtmals wieder der Verbandsbauerlauf des Bayeriſchen Ski⸗Verbanbes im Egertal zur Durchführung. Am Start waren 70 Läufer, es feßlien nur einige Größen, die zurzeit in Zakopane ſind Die Strecke war 35 Etlometer lang und ſtellte große Anforderungen an die Teilnehmer. Auf dem Wege entwickelten ſich ſehr intereſſante und harte Kämpfe. Die Organiſation war ausgezeichnet Die beſte Zeit des Tages wurde in der Altersklaſſe gelaufen, allerdings von dem bekannten Münchener Hans Theato, der über die Altersgrenze gerade erſt knapp hinaus iſt. Das Ergebnis: Altersklaſſe 1: 1. Hans Theato⸗ DSV. München:43:22 Std. 2. Schnitzer⸗ DSV. München 3201:13 Std. 3. Schöll⸗ DSV. 371089 Std. Altersklaſſe 2: 1. Kummerer⸗Tegernſee 3146:38 Stö. 2. Kratzer ſen.⸗Rottach⸗Egern:54:40 Std. g. Rauſch⸗Tegernſee. Hauptklaſſe 1: 1. Lang⸗Rottach⸗Egern:45:22 Std. 2. Oeſchey⸗ Münchener Ski⸗Vereinigung:53:38 Std. 3. Becker⸗ DSV. München 2755:01 Std. Hauptklaſſe 2: 1. Kärntuer⸗DSP. München:48:69 Std. 2. G. Krebs⸗Sektion München:49:33 Std. Elshockenſpiele in Sldeutſchland In Süddeutſchland fand am Sonntag elne Reihe von Elshockey⸗ spielen ſtatt beſonders im Frankfurter Gebiet war der Betrleb ſehr Der SC. 80 Frankfurt ſchlug den E V. Höch ſt am Samstag in Höchſt mit:1(:0, 21,:). Dle beſſere Splelerfab⸗ zung der Frankfurter letzte ſich nach der erſten Pauſe durch. Höchſt Einschränkung des olympischen Programms Doeutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes eine Denkſchrift ausgearbei⸗ tet, in der er nicht bloß den Vorſchlägen des J. O. C. entſprechend ein genau detailliertes Programm für die Zweiwochen⸗Olympiade auf⸗ ſtellt, ſonderu auch noch als eigenen Vorſchlag eine radlkale Ein⸗ ſchränkung der Olympiſchen Spiele aufeine Woche vorſchlägt. Dieſer zweite Vorſchlag ſieht außer dem Eröffnungstage acht Tage vor, mit einem Sonntag beginnend und mit einem Sonntage endigend, Boxen und von denen an le vier Tagen Leichtathletik, Fechten, Schwimmen, an je drei Tagen Reiten, Ringen und Rudern, an je zwel Tagen Turnen und an fünf Tagen Moderner Fünfkampf aus⸗ getragen werden ſollen. Selbſtverſtändlich iſt die Durchführung eines derartigen Programms nur dann möglich, wenn auch die Wettbewerbe der einzelnen Sportarten an Zahl verringert werden. So ſind z. B. die Frauen kämpfe ganzweggelaſſen, außerdem ſollen in der Athletik 800 und 10 000 Meter⸗Lauf, 4 Yards Hürden und 4 mal 400 Meter⸗Staffel wegfallen, beim Ringen ſoll nur eine Ringkampfart, beim Fechten nur Einzelfechten(Florett und Säbel) durchgeführt, beim Boxen die Gewichtsklaſſen, beim Rudern die Bootskategorien eingeſchränkt werden uſw. Durch dieſe radikalen Einſchnitte hat ſich allerdings ein Programm ergeben, das als Minimalprogramm umſo eher dienen kann, als für jedes Land nur zwei Teilnehmer für jeden Wettbewerb vorgeſehen ſind, ſodaß die Expeditionen der einzelnen Länder ein Minimum von Zeit und Geld verbrauchen würden. Die beiden Entwürfe Dr. Diems werden nun am 28 Februar dem Deutſchen Olympiſchen Ausſchuß zur Beratung vorliegen, und die Stellungnahme des Ausſchuſſes zu dieſer Frage iſt umſo ſchwer⸗ wiegender, als Deutſchland ſich ſa um die Olympiſchen Spiele 1986 be⸗ wirbt und die Vorſchläge, die ſein Vertreter dem J O. C. macht, ſchon den Weg zeigen ſollen, den Deutſchland im Aufziehen der von ihm beantragten Olympiſchen Spiele 1936 zu gehen gedenkt. war ſerh eifrig, techniſch den Frankfurtern nicht gewachſen. Das Rückſpiel in Frankfurt am Sonntag wurde vom SC 80:1(121, :0, 4700 gewonnen. Belde Mannſchoſteg hatten Erſatz. Höchſt übernahm die Führung, dann glich Frankfurt ſchnell aus und konnte im dritten Abſchnitt vier Tore erzielen, die nach ſchöner Kombination fielen. Zwiſchen T C. 1914 Frankfurt und SC. Forſthausſtraße ſollte dle Rangfolge der belden Mannſchaſten im Frankfurter Eishockey entſchlieden werden. Das erſte Spiel ſah den TC. 14 mit 110 burch ein kurz vor Schluß erzieltes Tor ſieg⸗ reich, das Nückſpiel— diesmal mit kompletten Mannſchaften— wurde von TC. 14 ſogar:2(:1,:1.:0) gewonnen. Die Lauf⸗ technik der flegreichen Mannſchaft war ausſchlaggebend, ſonſt erwies ſich dle Splelſtärke ausgeglichen. Die Reſervemannſchaft des GV. Füſſen ſpielte gegen den EC. Augsburg und gewann 711. In Miesbach traf der Miesbacher TE V. auf die neugegründete Mannſchaft des Bayeriſchen SC. München. Miesbach war mit 411 erfolgreich. Leichtathletik Hallenſportfeſt in Breslau Dr. Peltzer ſchlägt Wichmann Das Breslauer Hallenſportfeſt in der Jahrhunderthalle fag Gle zu erwartende gute Beſetzung. U. a. fehlten Körnig und Kohn aber auch ſo gab es recht intereſante Kämpfe. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand der 1000 Meter⸗Lauf, in dem ſich einmal mehr Dr. Peltzer und Wichmann trafen. Der Turnermeiſter führte bis unge⸗ fähr zehn Meter vor dem Ziel, als Dr. Peltzer ganz energiſch an ihn heranging und ihn foſort überſpurtete. Wichmann war gleich ge⸗ ſchlagen und blieb drei Meter hinter Peltzer zurück. Eingeleitet wur⸗ den die Wettkämpfe durch gymnaſtiſche Vorführungen Breslauer Damen. Die Ergebulſſe: 1. Radke⸗Breslau:29,2 Minuten; 3. Czichof⸗ 800 Meter Damen: Breslau:37. 3000 Meter Einlabung:.Boltze⸗Hamburg:08 Minuten; 2. John⸗ Breslau:21, Minuten; 3. Katz⸗Berlin:28 Minuten. 1000 Meter Einladung: 1. Dr. Peltzer⸗Stettin:33,2 Minuten;: 2. Wichmann⸗Karlshorſt 2184 Minuten; 3. Böfelt⸗Breslau:41,8 Min. Spriuterdreikampf(8 Läufe ſe 50 Meter]: 1. Lauf: Kurtz⸗Berlin 6 Sek.; 2. Mitſch⸗Hindenburg 6,1 Sek.; 4. Wege⸗Lelpzig Handbreite.— 2. Lauf: 1. Kurtz 5,9 Sek.; 2. Wege 6 Sek.; 3. Mitſch.— 3. Lauf: 1. Kurtz und Wege je 5,6 Sekunden; Geſamtwertung: 1. Kurtz 3 Punkte: 2. Wege 6 Punlte, 3. Mitſch 10 Punkte. 5 Sprinterdreikampf für Frauen: 1. Gerhard⸗Brestau 4 Punkte; 2. Rother⸗Breslau 5 Punkte; 3. Korneck⸗Breslau 9 Punkte. * Frankfurter Hallenſportfeſt Das am 3. März im Frankfurter Sportpalaſt zum Austrag ge⸗ langende Frankfurter Hallenſportfeſt wird eine ganz ausgezeichnete Beſetzung erhalten. Neben dem Hürdenkampf Steinhardt Welſcher wird beſonders der 100 Meter⸗Lauf intereſſieren, denn der Dort⸗ munder Jonath hat bereits zugeſagt, während Hellmuth Körnig ſeine Bereitwilligkeit ausſprach, wenn auch die Meldung noch nicht erfolgt iſt. Ueber 3000 Meter haben Boltze und Schaumburg gemeldet und in der 3 mal 1000 Meter⸗Staffel wird Wichmann mit der Staffel ſeines Vereins Karlshorſter TV. am Start erſcheinen. Allerdings ſteht noch die Genehmigung der Deutſchen Turnerſchaft aus. Teu⸗ tonia Berlin wird ebenfalls in der 3000 Meter⸗Staffel ſtarten. Radſport Zuverläſſigkeitsfahrten der B. D. R. V. Nach ber Neuordnung der Vereinigung Deutſcher Rabſport⸗ Verbände gliedert ſich der Sportbetrieb auf der Landſtraße 1920 in reichsoffene Veranſtaltungen und landesverbandsoffene Wett⸗ bewerbe. Erſtere ſind bis auf die Straßenmeiſterſchaft und die Ver⸗ bandsmelſterſchaften der Anſchlußverbände nur den Wertprels⸗ fahrern offen gehalten, während die Amateure nur in landesver⸗ bandsoffenen Wettbewerben ſtorten dürſen. Der Terminkalewder umfaßt folgende 31 reichsofſene Beranſtaltungen: 24. März: Rund um den Deiſter, 142,7 Km.(Hannover]. 91. März: Rund um Etſenach, 218,2 Km. 1. April: Berlin⸗Wittenberg⸗Berlin, 170 Km. 7. April: Rund um dle Lauſitz, 174,8 Km.(Bautzen). 14. April: Rund um den Harz. 271,2 Km.(Magdeburg). 2 1. April: Nürn⸗ berg⸗Ingolſtadt⸗Nürnberg, 200 Km. 28. April: Großer Straßen⸗ preis von Niederſachſen 217,5 Km.(Hannover). 5. Mai: Großer Straßenpreis von Nordweſtdeutſchland, 213,3 Kilometer(Bremen). 9. Mal: Großer Himmelfahrtspreis von Thüringen, 160 Km.(Er⸗ furt), 12. Mai: Großer Straßenpreis von Thüringen(Eiſenach). 19.- 80. Mal: Köln⸗Berlin, 642 Km. 26. Mai: Quer durch Schleswig⸗Holſteln, 293,2 Km.(Hamburg), 2, Jun!: Rund um Dresden, 162,4 Km. 9. Juni: Berlin⸗Landsbeke⸗ merlin 280 Km, 16. Jun!: Großer Straßenprels von Franken, 187,5 Km. (Schweinfurt). 23. Juni: Rund um Oberſchleſien, 294,5 Km. (Dresden). 7. Jul: Großer Bayernprels, 180 Am.(München). 14. Jul!: Großer Straßenprels vom Alloän, 214 Km.(Wein⸗ gorten). 14. Jul l: Amateurmeiſterſchaft der DRu.(Braunſchweig). 91. Full: Badiſche Zuverläſſigkeltsfahrt, 195 Km.(Frelbura). 28. Juli: Köln⸗Cleve⸗ſcöln. 2783 Km. 4. Aug uſt: Deutſche Amateurmeiſterſchaft d. VDR.(Schweinfurt). 11. Auguſt: Rund um Breslau, 163 Km. 18. Auguſt: Großer Straßenpreis vom Rhein, 218 Km.(Düſſeldorf). 25. Aug uſt: Zittau⸗Leipzig, 200 Km. 1. September: Rund um die Pfalz, 220 Km.(Mannheim). September: Rund um Stuttgart, 180 Km. 15. Septem⸗ 8 ber: Rund um Heſſen, 180 Km.(Mainz). 22. Septembers Meiſterſchaft im 100 Km.⸗Vereinsmannſchaftstfahren(Leipzighe 29. Sepiember: Großer Straßenpreis von Weſtfalen, 240 Kin Dortmund!). Frankfurter Sechstagerennen Schluß des 3. Tages Der Sonntag verllef beim Frankfurter Sechstagerennen ziemllch ruhig. Um 10 Uhr abends, wach 72 Stunden waren 1621,00 Kilo⸗ meter zurückgelegt. Zu den Spurts ſelbſt hatten ſich etwa 4000 Zu⸗ ſchauer eingejunden, die einige recht ſchöne Wertungstkämpfe ſahen. Die einzelnen Spurts ſahen ſolgende Sleger: l. Spurt: Rauſch, Rieger, Cordier, Berger; 2. Spurt: Horan, Petri, Hille, Coupry; 83. Spurt: Bresciani, Rauſch, Rieger, Cordier; 4. Spurt: Tietz, Mlethe, Hürtgen, Horan; 5. Spurt: Bresciant, Vermandel, Goſſens, Rauſch; 6. Spurt: Deagraeve, Dinale, Miethe, Hlllez 7. Spurt: Koch, Rauſch Rieger, Bresciant: 8. Spurt: Tletz, Horan, Hürtgen, Dinale; 9 Spurt: Rauſch, Cordier, Berger, Bresectiant; 10. Spurt: Degraeve, Horan, Petri, Hürtgen. Der Stand des Reunens iſt folgenber: 1. Rauſch⸗Hürtgen 205 Pünete; zwel Runden zurück: 2. Rleger⸗Tletz 147 Punkte; 8. Goſſens⸗ Mlethe 52 Punkte; drei Runden zurück: 4. Petri⸗Kroſchel 117 Punk te; 4 Runden zurück: 5. Degraeve⸗Vermandel 54 Punkte; fünf Runden zurück: 6. Debaets⸗Faudet 82 Punkte; ſechs Runden zurück: 7. Horan⸗ Koch 79 Punkte; 8. Hille⸗Berger 68 Punkte; ſieben Runden zurück: . Dimale⸗Bresetani 164 Punkte; acht Runden zurück: 10. Cvupry⸗ Cordler 87 Punkte. Jußball „ Zum Länderkampf Deutſchland— Schweiz. Im Mannheimer Stadion ſpielte während der Pauſe des Länderſpiels die Kaßbelle Mohr und nicht die Kapelle Schönig wie lkrrtümlich berichtet. Lenne Tilden requalifiziert Und auch Paul Föret wieder Amateur Die öffentliche Meinung und mit ihr große Telle von Fach⸗ kreiſen haben nun doch recht behalten. William Tilden, Amert⸗ kas größter Tennlksſpieler, der vor einigen Monaten mit großem Geſchrel zum Berufsſpieler erklärt worden war, iſt rehabilitiert wor⸗ den. Die zur Prüfung des Falles Tilden eingeſetzte Sonderkom⸗ miſfſton des Amerltaniſchen Lawn⸗Tennls⸗Verbandes hat dem Ex⸗ Weltmeiſter die Amateureigenſchaft zuerkannt. Damit iſt dieſe leldige Angelegenheik aus der Welt geſchafft. Gleichzeitig meldet die fran⸗ zöſiſche Tennis⸗Aſſoeiation die Requallfikation von Paul Föret, der immer einer der ſtärkſten franzöfiſchen Spieler war und dicht hinter Borotro rangierte. Féret war ſeinerzeit zuſammen mit Suzanne Lenglen Berufsſpieler geworben, hatte ſich aber dann nach Abſol⸗ vierung der amerikantſchen Tournee unter Pyle mit Suzanne, Vin⸗ cent Richards und Howard Kinſey nicht mehr aktiv betätigt, ſodaß ſeine Rückerklärung zum Amateurſpleler fetzt möglich wurde. Frank⸗ reichs Tennisſport hat damit wieder eine bedeutende Verſtärkung erhalten, denn aus dem Quartett Cochet, Lacoſte, Brugnon iſt fetzt ein wefentlich verſtärktes Quintett geworden. Schwimmen Dameunſchwimmen in Leipzig Elubkampf Leipzig— Magdeburg endet:2 Im Lelpzlger Carolabad gelangte am Sonntag ein Damen⸗ ſchwimm⸗Clubkampf zwiſchen dem 1. Magdeburger Dc, und Poſeidon Leipzig in vier Staſſeln zum Austrag. Der Kampf brachte keine Entſcheldung, denn ſede Partei gewann zwel Staffeln, ſodaß das Ende ein:2 war. Beide Clubs hatten ihre ſtärkſten Teams zur Stelle, ſo war auch für Magdeburg die Olympiaftegeein Hilde Schrader am Start. Die Ergehniſſe: 3 mal 100 Meter Lagen: 1. Leipzig 484,4 Min.; 2. Magdeburg 4289 Minuten. Schwellſtaffel: 1. Magdeburg 11:28 Min.; 2. Lelpzig 11:44 Min. 6 mal 50 Meter Freiſtil: 1. Leipzig:40 Min.; 2. Magdeburg :58 Minuten. 10 mal 50 Meter Bruſt: 1. Magdeburg:94 Min.; 3. Leipzig 7184 Minuten. Kegelſport Kegler ⸗VBerband Mannheim Die Kämpfe um die Stadtmeiſterſchaft ſind in allen Klaſſen auf⸗ genommen. Elne Vopausſage iſt augenblicklich noch unmöglich, denn alle Kämpfe werden äußerſt zähe geiührt Auch ſind in einzelnen Ge⸗ ſellſchaften Umſtellungen erſolgt, wodurch ſich deren Spielſtärke ver⸗ ändert hat. Der Tabellenſtand iſt folgender: Spiele Holzzahl gew. verl. Punkte Liga Edelwelz 1 2078 1 0 2 Um e Hoor 1 2150 1 9 2 K. C. Watohof 1 2074 0 1 0 Rheingold 1 2041 0 1 0 Goldene Sieben Kurpfalz -Klaſſe Gel. Bock 1 2009 1 0 2 Gold. Harmonke 1 1974 1 9 2 Gute Gaſſe 1 1902 1 0 2 Alle Neun 1 148 0 1 90 Bahnſret 1 1912 0 1 0 Fidele Br. 1012 1 1886 0 1 9 B- Klaſſe Fidel! Br. 1921 t 2008 1 0 2 Rhein⸗Neckar 1 1079 1 0 2 Roland 1 1975 0 1 9 Immer ſachte 1 1848 0 0 0 Rheinperle 1926 Feudenhelm =Klaſſe lottweg 1 2130 1 0 2 Eintracht 1 8000 1 0 2 „dele 28 X 1 1991 1 0 2 But Holz 1 1879 0 1 0 Fidele 28 II 1 1871 0 1 0 alles uff 5 1 1798 0 1 0 Welterhin treten ſich gegenüßer: am 18. Febr. Edelweiß— Gple dene 7: Immer ſachte— 1928 Feudenhelm; am 15. Febr. Kc. Wald⸗ hof— Kurpfalz, Rhein⸗Neckar— Rheinperle; Fidele Brüder 1921— Roland; Gut Holz— Fidele 28; am 16. Febr. Goldwurf— Harmonle gegen Alle Neun: Fidele 28— alles uff. 2 Literature „„ Twrnerluſt und Turnerfrennb“, Bobenübungen, Bodengum⸗ naſtik, Geſellſchaftsübungen, Parterre⸗Akrobatik, Mit 75 Abbildungen und 108 verſchtebenen Uebungsſormen. Das Buch bletet bei feinem reichen und heitgemäßen Inhalt ein Stück Volfs⸗ und Jugendturnen beſter Art. Dle Formen deß Bodenturnens finden bet unſerer Ju⸗ gend Antlang und löſen viel Luſt und Freude im Turnbetrleb aus. Das Werk enthält auch einen großen Tell ſchwierſge Formen, dle ſich für gewandte Turner als vorzügliche Bühnen, Feſt⸗ und Werbe⸗ gufführungen eignen. Der reiche und vielfellige Inhalt des Müller⸗ ſchen. Buches empfiehlt deſſen Anſchaffung für alle Kreiſe und Ver⸗ einigungen, die Leibesübungen tre ben und damit Arbelt im Gewand lugendlicher Freude leiſten wollen, b g Nr. 70 Neue Mannheimer Zeitung eee Montag, den 11. Februar 1929 elszei Der Abſchluß der Badiſchen Bank Die Badiſche Bank in Mannheim bleibt, wie wir be⸗ reits ankündigen tonnten, für das.⸗J. 1928 wieder bei ihrer Vorjahrsdividende von 10 v. H. Der Rohgewinn ſtellt ſich auf 5,73(4,53) Mill... Zinſen aus disrontierten Wechſeln erbrachten 2,96(2,38) Mill. R. /, die aus beliehenen Wert⸗ papieren 0,12(0,13) Mill..“, aus Guthaben, Depotgebühren und ſonſtigen Erträgniſſen 2,18(1,58) Mill.., aus eigenen Wechſeln und Schatzwechſeln 0,36(0,34) Mill. R.“/. Dagegen beanſpruchten Steuern diesmal 0,87(0,67) Mill.., perſönliche Umoſten 0,736 0,745), allgemeine Unkoſten 0,11(unv.) und Zinſen im Scheckverrehr (1,77) Mill. R. Der Reingewinn ſtellt ſich damit einſchl. 0 940 Mill. R. Vortrag auf 1 188 321(1 280 812) R. 4. Der.⸗ t. be⸗ oß, hieraus die Verteilung von wieder 10 v. H. Dividende in Vorſchlag zu bringen(o..⸗V. 20. Febr.). Der Gewinnan⸗ teil deis Staates beträgt 115 006(122 595).“, die Beamten⸗ J unterſtützungsᷣvaſſe ſoll 60 286(90 380).“ erhalten und für Neu⸗ vortrag verbleiben wieder 100 000.. Dem Verwaltungsbericht iſt zu entnehmen, daß ſich die Konjunkturkurve der Induſtrie, des Gewerbes und Handels langſam geſenkt und die Bautätigkeit ſich infolge Mangels an Hypotheten⸗ kapital nicht in der gewünſchten Weiſe entwickelt habe. In der Land⸗ wirtſchaft ſei zwar eine gute Ernte zu verzeichnen geweſen, doch könne der Abſatz der Produkte nur zu gedrückten Prelſen vor ſich gehen. Das Wechſeldiskontgeſchäft habe einen normalen Verlauf genommen. Gegen Ende des Jahres ſei die Häufigkeit des Vorkommens von Proteſtwechſeln geſtiegen. Das Notenausgabenrecht der Baul hat ſich — des ganzen 3 845 es 55 27 Millionen R. 5 der kontingent habe voll genützt werden können und das Effert Korrent⸗Gläubiger: Das Noten⸗ engeſchäft Wechſeldiskontſatz betrug 7 und der Lombardſatz 8 v. H. normalen Verlauf genommen. Der Geſamtum ſa tz auf einer Seite des Hauptbuches betrug 728 80,32 Mill. R,, der Banknotenum lauf ſtellte ſich mit ſeiner niedeigſten Zirculation am 15. Juni auf 21,01 Millionen, mit ſeiner höchſzeen am 14. Dez. auf 26,90 Millionen, der durchſchnittliche Noten⸗ umlauf betrug 24, 41 Millionen R. I. Die durchſchnittiiche Deckung durch Gold allein ſtellte ſich auf 33,20 4 5 v.., durch Deviſen auf 9(12,96) v.., zuſammen alſo 45,98(45,22) v. H. Der durchſchnett⸗ liche Bestand an Distontwechſeln 19108 auf 37,94(40,08) Mill. 1 be⸗ zifſert. Aus der Bilanz (in Mill..“): Aktiva: Kaſſenbeſtand: JVoldbeſtand in den Kaſſen 4,56 1 Goldbeſtand bei a 8 ändiſchen Zentralnotenbanken, unbelaſtet 3,56(3,56), zuſammen 8,18(8,13), Neben anderer Banden 0, 936(0,52), einige Banknote n 0,83(2,31), ins⸗ geſamt 9,31(10,91), Deviſen bete 2,88(2, 898), Wechſelbeſtand abz üg⸗ lich Rückzinſen 36,83(37,26), 90 0 e 1,39(1,30), Beſtand an Schatzwechſeln und Effelten 6,94(7,15), Konto⸗Korrent⸗ Guthaben: Inkaſſo⸗, Giro⸗ und ſonſtige Guthaben 388,87(21,28), Bankgebäude in Mannheim und Karlsruhe 0,30(unv.) Paſſiven: Grundrapital unv. 8,3, Rücklagen unv. 3,8, gegebenen Banknoten unv. 27,00, a) täglich fällt ge Verbindlichleiten 14,48(10,32), p) an eine Kündigungsfri 10 gebundene Verbindlichkeiten 42,25(31,04), zuſammen 56,73(41,36). Die Verbindlichteiten aus weiterbegebenen Die N. erhöht. im Inlande zahl baren Wechſeln belaufen ſich auf 4,09(2, 960. hat 5 von 81,19 85 96,52 Mill. 5 Die Meichsbank nach dem Atimo Der Aus weis der Reichsbank vom 7. Februar zeigt in, der verfloſſenen Bankwoche einen Rückgang der geſamten Kapi⸗ lage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Efferten um 5 Mill. auf 1 844,8 Ni Lill. NR.. Im einzelnen haben die Be⸗ ſtände an We chſe Un und Schecks um 66,9 auf 1 707,2 Mill. R. die Lom bardbeſtän de um 57,5 auf 44,4 Mill..“ abgenommen. Die Anlage in Effekten blieb mit 93,2 Mill. R/ weiterhin nahe⸗ zu unverändert. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 35 4,0 Mi ll../ in die Kaſſen der Bant zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbantnoten um 2178 auf 4 290,1 Mill., derjenige an Rentenbane ſcheinen um 37,1 Mill. auf 475,7 Mill..“ verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Be⸗ richts woche Rentenbankſcheine in Höhe von 5,2 Mill..“ gemäߧ 7e des Rentenbanbliquidierungsgeſetzes getilgt worden ſind, ſind die B eſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 41,3 Mill. R. angewachſen. Die fremden Gelder zeigen mit 501, Miu. eine Zunahme um 78,4 Mill... Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen insgeſamt haben um 12,0 Mill. auf 2 869,4 Mill..“ abgenommen. Im einzelnen ſind die Goldbeſtände mit 2 729,1 Mill..“ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 140,3 Mill. R. ausgewleſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 61,8 v. 28 in der Vorwoche auf 64,4 v.., dieſenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 64,7 v. H. auf 67,7 v. H. :2? Fuſton Osnabrücker Bauk?— Deutiche Bank. Mit den letzten Zuſammenſchlüſſen iſt die Expanſion der deutſchen Großbanken an⸗ anſcheinend noch nicht abgeſchlonen. Auch die Deutſche Bank wird ſich vermutlich»icht mit dem Erwerb der Maforität der Os⸗ nabrücke. Bank aus dem Beſitz der Giro⸗Zentrale Hannover begnügen; plelmehr ſcheint nach Informationen der B. 3. beabſichtigt zu ſein, ſchon in abſehbarer Zeit öͤte Bank vollſtändig zu über⸗ nehmen u. wie kürzlich bei der Hildesheimer Bank, den Aktlonären einen Umtauſch in Deutſche⸗Bank⸗Aktien anzubieten. Auch im Falle der Osnabrücker Bank wird eine Kapitalerhöhung der Deutſchen Bank vermieden werden können. Die Osnabrücker Bank beſitzt ein Ge⸗ ſamtlapital von 7,5 Mill. I. 2 * Bremer Kreditbank AG. in Bremen. Die Verwaltung ſchlägt der GV. am 26. Febr. für 1928 die Verteilung einer Dividende von 9 p. H.(i. V. 8) vor. Ilſe Bergbau AG. in Grube Ilſe N/ 2. Die Bilanzſitzung iſt auf. 20. Februar einberufen, der Vorſtand wird die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 8) auf Aktien und Genußſcheine und demgemäß 6,5 v. H.(i. V. 6) auf die Vorzugsaktien beantragen. AG. für Pergbau, Bleiinduſtrie und Zinkfabrikation in Aachen. — Vorausſichtlich wieder 6 v. H. Dividende. Für das abgelaufene Woſchäftsſahr iſt dem Vernehmen nach mit der gleichen Dividende wie im Vorfahr(6 v..) zu rechnen. Im vorigen Jahre wurde eine zweiprozentige Dividendenredultion vorgenommen. * Ueberzeichnung der Shlußhſee⸗Anleihe. Die in der Schweiz zur Ausgabe gelangenden 20 Mill. Schweizer Fr. der 35. Mill. Schweizer Fr. betragenden öproz. Anleihe der Schluchſee⸗Werke AG., Freibyre j. Br. iſt ſtark über zeichnet worden :9 Die Kapitalerhöhnng der Banernwerk A. und der Mittleren Jſar Ach.— Genehmigung des Regierungsantrags. Der Haushalts⸗ ausſchuß des Landtaos nahm den bekannten Regierunesantrag a Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark ſe Stück eee Effektenbörſe vom 11. Februar 4.11. a1 eſfe 145,0 145,0 10 4 125,0 125,0 Ewarz ier. 168.0 lab 0 18/5 f 140.0140. Werger Worms 205.0 265.0 Karler Näh⸗Halb 38,— 95 C. 5. Knorr. 159,0 158,0 218.0 Konſerven Braun 83.— 88. 92.50 Mannh. Gummi 30,50 25 30,50 154,0 Neckarfulm Fhrz 24.— 2 Her Mühlen 162. 0 16200 0 ortl. Zem. Heid. 135.5 185.0 66,— Nh. Elektr..- 162.0 162,0 150,0 Rüeinmüblenw 140.0 140.0 57. Südd. Draht—.— 228.0 Südd. Zucker. 148,0 114 0 73.— Verein dtſch Oelf. 71.— 7 27— Wayß& Frentag 130,0 125 0 2400 Zelte Waldbf 256.0 254,0 11. Februar [ Montan-Alctien. 165.0 —.— Buderus „90 Com. u. Privatb. 148,0 195,5 Eſchweil. Bergw 3 15 Gelfenk. Bergw 5 90 Darmſt. u. Nat. 79.0270, 1 Bergbau 2 E % Bab. St.⸗N. 27 705 50 95 50 7 Bad Kom. Gd 89.— 8% UngfenStadt 91, 50 0 91 50 % Mön. Gols 8 2 2 88. „„ Sold 2 Bad. Assekuranz 215.0 5 2 Gon 1 78 Continent. Verf 92.50 80% Farben tds. 1 186,0 156.0 o Manng. Verſich. 154,0 Badiſche Bank 125015 183,0 Oberrth. Berſich.. Pfälz.Hypot 59,0 159, 0 405 e 145 154 5.-G. J. Seilinb. 68, bitbank 124,5 124.5 BSromn, Vovert 150,0 Südd. Distonts 136.0 186.0 Deut 805 Durlacher Hof 137,0 1870 Enzinger Union 79.— f leinlein Heidl.-. Gebr. Fahr 27.— Ludwigsh. A. Br. 220,0 220.0 J. G. Farben. 251.0 Frankfurter Börſe vom 1 Werte 5 Er. B. ahr. Hyp. u Wo. 8 87. 9060 950 40 Berl. Handels. a 1 5 165.0 —.— 2. 18,85 ohne b D. Wertd. Wold 88,75 88,75 D. Schatzanw. 28. % Schutzg. 08 1 3 5 1. See budwigsg. 28 91.65 61,75 10% Myöm. Gd 3 103.0 1020 9%„ 28 83.50 93.50 9%„ 22 77.5077, 50 2„Grkr 5 2 77.— 7 e Preuß. Rall 6,83 5 o reuß Rogg. 9,62 5% Südd. Feſtwb—,— 89% Grkr. Mabg. 15,.— Saſegteck A-.-. 5% 9 ⸗M.⸗ Don 8 e 88.— 8% Pfülzer--9 94,75 beet. ub 1 87.— 5 8 95.25 7. „ 123 64.— 6%% Rhein. Lig, 81.50 95 0 Pfälz. Gia. 81,— %%% Sübb. Lic 80,— 4%% Maining.,— ia. Deutſche Bank 169.0 168,0 0 0 lſe Bg. St.&.—— Dit.⸗Aſiat. Bank..— N D. Effekten Bank 85 5 124.5 Kali Aſchergleb. 264,026 KaliSalzbetfurth 4850—, D. Hyp. u Wechſ. 139.2 e 10 105,5 Kalt Weſteregeln 275,0—. D. Vereinsbank. 1 103,0 Klöckner..,— Disconto⸗Geſ.. 65,5 164.5 Mannesm.⸗R.—.— 123.7 5 Bank 169,0 167,5 Mansfeld Akt.—— Overſchl. E. Bed.. Frankf. N 115,0 118.5 0 Frifrt. Hyp.⸗Bk. 147,7 147,0 Stavi-Minen 69,——.— 8 85 u. M- G 129.0 126.0 Phöntt Bergban—.— 9 .—[Mitteld Cd.⸗B. 195,0 193,0] Mbein. Braunk.—.— 5,880 Nürndg. Berein 1600 160.0 Mheinſtaht Oeſt. Cred.⸗Anſt. 84.50 84.70 e 1415 —,— Pfälz. Hop.⸗ Bk. 159,5 159,7 Salzw. Heilbr. 2 Reichabant* 507,0 Fels Bergbau 118.0 Mheſin. Ereditbk. 124% 124% Uu. Lauraßütte 66, hein Hyp.⸗Bk 214,1 214.2 Ver. Stahlwerke—.— Südd Boden⸗C. 188,0 190.0 Südd. Disconto 185,0 135.0 Wiener Bankver. 14.75—.— 187,5 Württ Notenbk 167,5 100¹ enninger K. St. 175,0 . 1004 Frkf. R. u. Mitv. 16,.— 25— Löwen ünchen. 81.50 Mann. Perf.. 8— Mainzer St.-A 280.0 Oberrh. Berſ.⸗G.—— Schöfferh. Bindg, 358.0 Crausport-Alctien. Tugenden 58 1 8 Bad Lokalbahn 8818 Induſtrie⸗Aktlen. Eichd.⸗Manng. 310.0 310,0 175,0 4%% Ur. g. B. 70.75 Bauk⸗Aletien. —— Werger 205,0—.— 125,0 129,0 wonach der bayeriſche Staat die Betelligung am Aßttenkapital der Bayernwert Ac. um 12 auf 18 Mill und der Mithleren Iſar AG. um 16 auf 24 Mill. // zu erhöhen ermächtigt wird. des Finanzminiſters kann der weitere Finanzbedarf der Werke bis zum Jahre 1934 auf etwa 60 Mill.„ geſchäht werden. * Janſſen und Schmiliuſki Vergleich und Verkauf genehmigt. Die ao. GV. der Schiffswerfte und Maſchinenfabrik vorm. Jauſſen und Schmilinſki AG. in Hamburg nahm Kenntnis von dem Rechts⸗ kräftigwerden des Zwangsvergleichs, der den Gläubigern eine Quote von 83½ v. H. ſichert und genehmigte gegen eine Oppoſ tion von 110 Stimmen mit 68 557 Stimmen den Verkauf des Betriebes an die Howaldts⸗We erke AG. ſowie die Liquidation der Geſellſchaft. Oppof ition gab Proteſt zu Protololl, die Verwaltung ließ darauf protokollieren, daß ſie die Oppoſition auf die möglichen ernſten Fol⸗ gen dieſes Proteſtes aufmerlſam gemacht habe. Verödete VBörſen Mannheim abgeſchwächt Am Beginn der neuen Woche ſetzte die Börſe unſicher und ſchwächer ein, da man eine Heraufſetzung der Dis? ontrate in Newyork und Amſterdam befürchtete. Das Geſchäft blieb wieder ſehr ruhig, da es an Orders ſeitens des Publikums ſo gut wie ganz fehlte. Der Gelod⸗ markt bleibt nach wie vor recht flüſſig. Gegenüber den Samstag⸗ lurſen wurden Farben, Daimler, Weſteregeln und Waldhof niedriger notkert. Bank, Brauereien, Verſicherungsaßtien blieben unverändert, ebenſo ſeſtverzt nsliche Werte. Morgen ſoll verſucht werden nach großer Pauſe Sinner⸗Aktien wieder zu notieren. Am 13. 14. und 15. ds. Mts. werden Weſteregeln⸗Bezüge notiert. Frankfurt zurückhaltend und ſchwächer Die Börſe ſtand zum Wochenbeginn vollkommen unter dem Ein⸗ fluß der heute beginnenden Reparationsverhhand lungen Die Börſe zeigte ein faſt völlig verödetes Bild und die Spekulation nahm bei ihrer ohnehin ſtarken Reſerviertheit faſt keine Deckungen vor, da auch von einer Beteiligung des Privatpublikums ſowie des Auslandes am Börſengeſchäſt nichts zu bemerlen war. Bei der ge⸗ ringen Umſatztätigkeit blieben die Kurseinbußen gegenüber den Samstagsſchlußkurſen ſehr minimal und überſchritten nur ſelten 1,5 v. H. Etwas ſtärker waren am Chemlemartt Th. Goldſchmidt mit minus 2 v. H. und Scheide anſtalt mit minus 1,5 v. H. angeboten. Eleltrowerte zeigten nur ganz geringe Umſätze. AGG. blieben knapp gehalten, Schuckert eröffneten ca. 7 v. H. niedriger. Deutſche Lino⸗ leum lagen 1,5 v H. ſchwächer. Verſtärktes Angebot machte ſich auf die geringere Kaliabſatzſchätzung für Februar am Kalimarkt geltend. Weſteregeln büßten bis zu 7,25 v. H. ein. Reichsbank waren mit mi⸗ nus 5 v. H. ebenfalls ſtark vernachläſſſat. Renten ſtill. Deutſche Anleihen eher etwas gebeſſert, ausländiſche ohne Geſchäft. Im Ver⸗ laufe blieb das Geſchäft äußerſt ſtill und bei großer Luſtloſtgteit traten weitere Rückgänge bis zu 15 v. H. ein. Beſonders Kali⸗ werte waren weiter gedrückt und verloren erneut bis etwa Reichsbank konnten ſich dagegen auf Rückkäufe von Banrſelte um 1,5 v. H. beſſern. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 4 v. H. unver⸗ ändert. Berlin rückgängig Es hat den Anſchein, als ob die Alte gelte auch ein Einfrieren Die 2,5 v. H. Nach Mitteilung [Sinne Großverſorgunssunternehmungen unterſtütze man. Geſamtbetrag der in den Betrieb ge⸗ 3 Guthaben der Giro⸗ und Konto⸗ Bayernwerk Elektrowerke AG. Erweiterungsbaulen und Kapitalerhöhung Die zum Intereſſenkreis der reichseigenen Ver. Induſtrie⸗ Unterwehmungen AG. gehörende Clektrowerke AG. hält ihren Bericht für 1928 etwas ausführlicher als i. V. Die Stromabgabe iſt auf 0 6009(1677) Weill. Wo geſtiegen. Eine weltere Vergrößerung des Konjums werde ſich in den nächſten Jahren durch die Verlängerung und Erweiterung der wichtigſten Sromlieferungsverträge, insbe⸗ ſondere mit der Stadt Berlin und den Bayeriſchen Stickſtoffwerken, ergeben. Die dauernde Steigerung des Stromabſatzes habe Er⸗ weiterungs bauten notwendig gemacht, nach deren Vollendung die Elektrowerke über eine Leiſtung von 700 000 kWh. verfügen würden. Die Inbetriebnahme der Neuanlagen in Zſchornewitz ſet bis zum Herbſt zu erwarten. Schließlich wird noch die Grün⸗ dung der Oſtkr 0 ftwerk AG.(gemeinſam mit dem Gesfürel⸗ Konzern unter Beteiligung des Provinzial⸗Verbandes Oberſchleſien) erwähnt. Um die bedeutenden Anlageerweiterungen umd die Beteiligung an der Oſtkraftwerk AG. zu finanzieren, genüge die 1928 auſce⸗ nommene Dollaranleihe bei weitem nicht. Die G- Ilſchart erhöht deshalb ihr Aktienkapital um 30 auf 90 Mill.. Die funden Aktien übernimmt die Viag zu 145 v. H. Die Beſtrebungen im einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit der maßgebenden In die zu di für deutſche Elektrizitätswirtſchaft an der die der Preußiſchen Elektrizitätswerke Asi. und der AG. zuſammen beteiligt iſt, ſolle« demnächſt weitere deutſche Großunternehmen aufgenommen werden. Die Geſellſchaft verteilt 1 ieder 8 v. H. D 17 vidende. Be⸗ merkenswert iſt, daß trotz der neſtiegenen Stromerzen⸗ gung der Betri ſebs überſch; b mit 14,41 Mill./ etwas kleiner iſt als i. V.(14,91). Zinſen und Piyldenden baten imdoſſen mehr einde⸗ bracht, nämlich 2,67(10) Mill. 44. Allerdinos foſten diesmal auch die Anleihezinſen mit 2,90(2,05) Mill.& auch ins Gewicht. wecke errichtete Ac. Elektrowerke mit Verkehr iſt kaum noch zu ſorechen. So konnte man vorßörslich heute kaum Kurſe erfahren, nachdem der Vormittaasnerkehr als geſchäſtsros bezeichnet werden mu regung, des. Börſenverlehrs zur Folge hat. Jedenfalls nimmt die Ge⸗ ſchäftsloſigkeit von Börſe zu Börſe, wenn dies überhaupt noch möglich iſt, weiter zu und von einem Handel in außerbörslichem brotmehl füdd. 23,25; Roggenmehl 60—70 proz. 30,75— 92,50; . Es fehlte aber auch ſo gut wie jede An⸗ Zu Beginn des offiztellen Verkehrs mate ſich die Or dar⸗ loſig treit wi ieder ſehr ſtark bemerkbar und führte bet vielen Pa⸗ nieren zu Strichnotizen. Die Kurſe, die zuſtande kamen, zeigten Au, wei chungen, wobei kleine Rückgänge ühermogen. Etwes ſtärker (minus 2— 3,5 v..) waren Kaliwerte abgeſchwächt und Junghans verloren auf eine Zufallsorder 3 v. H. Etwas feſter eröffneten de⸗ gegen Lorenz, plus 174 v.., Sarotti pſus 2 v.., Svenska prus 2, Schleſ. Bergwerk Beuthen nus 3, Harvener plus 1, Deutſche Linoleum plus 2 v. H. uſw. Anleihen rußig, Ausländer ge⸗ ſchäftsſos, Pfandbriefe ſtill. Geld weiter leicht, Tagesgeld 46, Monatsgeld—8, Warenwechſefſ ca. 6½ v. H. Auch der Ver lauf lag vollkommen ſtill und im Hinblick auf die Revarationsverhand⸗ lungen unſicher und ſchwächer. Reichsbankanteile waren 4 v. H. unter Anfang angeboten, was zu einer allgemeinen Ahſchwächung beitrug. Der Kaſſamarkt lag überwieeend—4½ v. H. ſchwächer, Weiter feſt lagen nur Ilſe⸗Gnüſſe, die auch heute 4% y. H. anzogen. Im weiteren Verſaufe trat keine Geſchäftsbelebung ein. Zeitweise wurde es auf die heute pſcht erfoloten Distopterßöhungen 5 Amſter⸗ dam und Kürich etwas beruhigter und bis ½ bezw. 1 v. H. feſter, doch ſchloß die ke infolge verſtärkter Realifatio⸗ nen zu niedriaſten Tageskurſen bei durchſchnitlich 1⸗ bis Zuroz. Verluſten. Reich spane verloren 5 v.., ebenfalls Siemens Kali⸗Aſchersſeben, Svenska, Stöhr und Polynhon—7 v. H. ſchwächer, Deviſen gegen Reichsmark hatten ſehr ruhiges Geſchäft. Der Dollar notierte.2140. London und Schweiz lagen ſchwächer, .8540 9910.8545 bezw. 19.24% nach 19.2494. Homand eine Kleinigkeit erholt, 40.06½ nach 40.06, ebenſo Spanjen 15.66 ½. Mannheimer Viehmarkt vom 11. Februar Preis fer 50 kg Lebendoewicht— Geſamtzufuhr 4988 S ück Ochſen 189 S. Tühe 369 St[Kälber.. 779 St. Schweine 2989 ). Mk, 58—57 4)„. Mk. 48-52 49. ck. a4 5 55. by.. 44 47). 36—42 8 7275 b. 78 N „ 2286 0„3236).„„ 6670„ 4)— 80—32). 20—25 1 58 64. Bullen 130 2 Van; 11 833 St. 6e).. 5056 9 838 1 ).. Mk. 49-52).. Mk. 56—58 Schafe 33 St.„„ 88— b, e 11. 5864 c).„ 38.42 Freſſer. St. bl. 44 0 Arbeitspferde 120 St e e e Mi. 500 1700 Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, aus⸗ verkauft. mit Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden lebhaft. * Maunheimer Produktenbörſe vom 11. Febr.(Eigenbericht). Die Tendenz am heutigen Produrtenmarlt war etwas feſter. Von Aus⸗ landweizen wurden angeboten:(alles eif Mannheim in hfl.): Mani⸗ toba 2 zu 14,10; 3 zu 13,65; 4 13,20; Auſtral 13,30; Kanſas Gulf 13: Baruſſo 79 Kilo 12,40;(alles in N. LJ: Inl. Weizen 24,50— 24,75 inl. Roggen 24: ausl. Roggen 28; iul. Hafer 23,50—24,50; ausl. 24,50; inl. Braugerſte 26,50; Futtergerſte 20,50—22,50; Mais auf Bezug⸗ ſchein 24— 24,25; Biertreber 20,75—21; Rapskuchen 20,50: Sonaſchros 22,75; alles wagapuſrel Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 34,25; Weizen⸗ Weizen⸗ futtermehl 15,75; Weizenkleie feine 14,25; Roggenkkeie 14,75; Trocken ſchnitzel 16,50. 5505 Roggenrenth.800 880 ö 56% Landſch. Rog.78.78 . Bd. Maſch. Durl. 150, 0150.0 Bad. Uhren— 09,10 Baſt.⸗ G.—.— Bayr. Spiegel 68,— Beck& Henkel—.—. Beim Elektr.—.— Brem. ⸗Beſig. Oel 68,50 Brown Bobert 150.0 11. 188,0 62, 234 0 9 11 Petersuniongrz 101,0 101,2 Pf. Nähm. Kauf.— Philipps Fran 25,25 25.25 87.10 Porzellan Weſſel—. 8 Rein Gebbesch,— 110,0 Rheinelekt. B. A. 80——— St. U. 16,0 161,5 .[Koeber, Gebr. D. 125,5 148,8 Kückſorth 64.— Rütgerswerke 08.— 85.— 5 90 Schnell pr. rkth 74.25 Schramm Lackf. 127,2 Schuckert, A— Schuhf. Bernels. Seilinduſt. Wolff 65, Siem.& Halske 376,5 S. Oed. St. Ingd.—,——, Südb. Zucker 144,3143,7 g. 2 Gas 138.0 Ferkf. Vok.& Wit. 62.— Gesfürel. 335,0 Soldſchmibt 37.— Gritzner M. Durl 107.0 Grün aBüfinger 171,5 855 4 Nen 35,50 ammerſen.. S„Jüßen 108, 0 ilpert Armat 92, 80 125 Kupf. u. M. 135.5 Cement Heidels—.——, „ Narſtadt— Thamott. Annw 120.0 Chemiſche Alber 75,25 Ch. Brockhnes 112.0 Daimler Benz 38, Dt. Eiſenhande 79,—* Di Erdöl. D. Golb⸗ u. S. Anf 171.0 Dl. Linoleum 831.9 Dresd. Schnellpr 117,0 Dürkoppwerk St 37.— Düſſ d. Rat. Dürr 54.— Dyckerh.& Widm 111.5 Eiten Ralfersl. 10,80 Glette- Lich u. 2 74000 0 Elektr. Wieferung Emag Frankf. Emamscuüra, 88.— Enzinger⸗ Unkon 72.80 Eßlinger Maſch 42.— ) Ettling. Spinn. 228.0 och⸗ u. Tiefbau 105,0 olzmann, Phil. 126.9 olzverkohl.⸗Jd 95.75 Jung e 95,.— ungdans St. K. 76.— Kamm. Kalſerst 243.0 Karſtadt Rad. 225,5 37 1 3 102,0 99,50 8 nor, Heilbr. 188.0 15 6 5— Konſetv. Braun 82.50 10 Tetcot.Beſigdetm. Krauss cc. Bock. 55,.— 58.— Ver. Chem Ind..— „ Sahmeyet& Ce. 1 Ver. deutſch. Belf 78.— 0 e e eee Ludrwigeh. We 0 b cn 7 Ver. Zellſt Berl. 120.0 udwigsh. Walz 130 0 b Nee St 85 Lutz Maſchinen— ogtl. Ma; ˖. 1 a„Volg& Häffner—,— Malnkraftwerke. 117,0 Woltb. Sahle. K. 85.— Metallg. Frankf. 1875 Mez Sühne. 63. 5 7 Miag, Mahld. 0 Moenus..⸗A. 29.75 Motoren Tarmſt. 975 25 97 8 0 2 b Bonds u 138,0 Moter. Oberurſ. 92,— einmech. Jetter 0, 90,50 Neckarſulmer g. 24.50 ——= Krb. Leder Spier—.——.— tenytag 130,5 9 36.0 N Aſchffbg. 188,5 Memel 1840 5„ Waldhof 458,0 92,— gucke Ryeingau. Ufa(Ffretverk.) 106,0 106.0 aber& Schleich 115,5 11 ahr Gebr. Pirm 7 95 Farben 250.7 %„ 5 Joh. Blet Berliner Börſe vom 11. Februar Seſtverzinsliche Werte a etSen 21— 20,75 .6097 60. Goldanleihe„ 8 6% geichsanl. 2 87,50 87.80 Diſch. Ne klaſch! 1 555 ohne b de.80.60 5% Bad. 6% Geke. Ng. K 15 10 18,10 5% Prß. Ralianl 8,82 8, 82 5% Roggenwerr 10,0 10,50 Berl. Handelsg. 235.7282 0 Darmſt. u. N.-B. 278. 6,2702 St. Allan che Bt. 49,.— 48 5 Deutſche Bank 153 5 168 Dt ſch. leberſee Bk. 106.2 106 2 1 Disconto Comm. 165,2 1640 Dresdner Bank. 108,0 Mitteld. Kredbk. 184 5 Deſterr. Greditbk. 94.50 Reichsbank„305,5 Rhein. Ereditbk. 124.8 Süddeutſch. Disc, 136,5 Frankf. Allgem. Crausport⸗ Aktien. 3 8 Ach f. Berkebrw. 18.2 Allg. Lok. u. Str. 171 0 Südd. Eiſenbahn 141.5 8 Ohts—.— apag 120, 0 Südamerlka 172˙0—.— anſa Diſchiff 158 0 Norbd. Lloyd. 122,5 Verein Elbeſchif. 43.— Bauk⸗Alktien. 34,50 5% Mexikaner 33.5083.— 4% Türk. Ad. Anl. 8 1 7,60 22 2„Bagd. e 80 11,30 9* 11115 11.— 42.50 Induſtrie⸗Alctien. apa* bade Straß 57.—57.— Aecumulateren., 188.2 Nordd Liod 128,0 1210 Adler Kleuer 589. 164.2 Schantungdahn.-—— AUdt, Gebr. 7 167 0 Saltimore ö A. E. G. St⸗ A. 1787 175,1 140,0 1Oeſtrr.⸗U. St 2 15 50 18.5 0 AUſchaff Bunty 153.01 Ang.. Credit. 138,0 Badſſche Bank 185,0 Benkf. Hrauind 167.0 Warmes Ranke 140, 4„ uni. 0 15.— 14.80 4% Bollobl 19111 50 1158 00-Fr.-Los 18. %% Aud. Ser. J 20, Bank f. el. Wette 1470 18.— Bank f. Brauind. 170 0 19 800 Barm. Bankver 180 5 145 2 Udler& Oppenb 1685 Adlerwerke 189 01 Hleranderwett 50.— 80 „ Deſſauer Was Deutſche Erdöl Deutſche Linol. Tom. u. Priutbk. 190,688, Faber Bleiſtiſt 8 0 ö do 60% Bonds 28 164,2 Frankfurter Gas 187,0 1 3 5 R. Artſter 200, Waggenau.-. 5,50 1245 Gebhard Textil 130,5 Gelſenk Bergw. Stuck zu 400 1000 1000 Germ. Portl.⸗Z. Gef, f. elkt. Unt. 28510 2817.0 Accumulatsten 156. 2 158,0 Gebr. Goecdhardt 3 9,0 7. 50 50 50 Grizner Moſch. 1 11. 9. 330 Grün eSüfin 170.0 170.0 R 60, 1 ger— ein. Khamotte 50, Gruſchwiß Textü 78.78, 25 N 5 5 5 164.0 ackethal Drahr 92.50 1 27 alleſche Masch 115.0 Rieden enen 115 ammerf Spin. 183.0 Ro 4 9 51 15 ann. M. Egeſt. 45.— Nan Zu erd. 6 .⸗Wien Gum. 77.75 Rut 0 Fer 95. Harkort Bergwk.—— Arrewerke 5 Horpener Bergb. 130.7 Sach enwe, 1218 917 Maſchin. 16— Salzdetfurth. 487.0 edwigshütte 90.35 90,35 Sarotti 240. Hilpert Maſch. 92, Scheidemande!l indrichs& Auff. 105,01 Schuberic Salzer 818.0 11 Kupfer 137.2 Schuckert& Ko. 228,5 irſchberg Leder 102.5 Schuhfabrik 88 Hoeſch Eiſen. 120.7 San de be 285.2 8 1 1405 5 Ang. Elektr.⸗G. 175,5 Ammendf Pap. 775 Anhalt. Kohl. 67.— 90— Aſchaffog. 115 188.0 184.0 augs d. N. Maſch 81,— 81.— Balcke Maſchin 126,0 126,0 5 8 Meguin—— Senn emberg 405,0 ergmann Elekt 209,0 Berl.⸗Gub. Hut 334, Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. 82, Braunk. u. Brikett 162,0 Br.⸗Beſigh. Oelf o8,.— Bremer Vulkan 1422.0 Bremer Wolle 211,0 Brown, Bov.& K. 100.0 Buderus Eiſenw 62.50 2120 Zohenlohewerke 72, Siem.& Hals Phil Holzmann 125.2 Horchwerke 110.0 109.0 i 75 25 Ilſe Bergbau 215.7 Stolb 160,0 1 Alten 75.— 75,— t. Jüdel 4 Co 18.7 5 Südd uml 55 Concord. Spinn 100.5 100.5 40 9 150 dar 1 ahla Porzellan 5 5 88,25 Kaliw. Aſchersl 284.0 1 1 5 n Rlöcknerwerke. 105,5 Tlez, Leonhard 252,0 245.0 Otſch.⸗Atiant⸗. 120 50 C. H. Knorr 158 0 Transradio 150 27.2 Kollm& Jourd 71 75 7 f Dtſch. Gußſtahl. 89,50 89,— Gebr. Körting 70.25 1. Deutſcheskabelw. 2, Krauß Cie. Lok. 58,25 9 60 f 1 0 57 5⁰ Diſche. Maſchſbr. 94, Kronprinz Met. 85,— 8 1000 e e eee euiſche Wollw. 41, Diſch. Eiſenhdl. 79,— vagmeger& Go. 186.7 5 925 20 50 888,0 Laurahütte 68. 5 ubf. Br. 88,25 8/50 Dred d. S Bnellpr. 110,0 Lindes Es 161.0 N 5 5 v. b. Zyp· Dürener Metall 229.22 Carl Lindſtröm 859,0 505 n 154.0 Dürkoppwerke 86, Lingel Schuhfab. 47) Ban ib. Masch 36„78,78 Dunamit Truſt 117,0 115,0 L. Loewe& Co. 2210 Vouktän 3 C. Lorenz 168,0 Voigt& aen ner Aae Fer ung 8 Lüdenſcheid Met. 101.5 Wanderer Werke 105,0 . Mag rus.-G. 50,80 28,— Weſtereg Alkal. 21, Email urid 5,57 Mannesmann 1240 Wicking⸗Gement 160,0 188.2 . 1155 Mansfelder Akt. 114 5 Wiesloch Tonw. 110.0 ſaw Bert werk le. Markt⸗ u. Kuhlg. 150.0 Wiſſener Metal 141.2 Maximil. Hütte—,——— Wittener Gußſt.—.— Mech. Web. Lind 164.5 Wolf. Buckau-— Mez Söhne 92 Seat 120,7 Sinner.⸗G.. 138, Stoehr Kammg. 208 2 Stoewer Nähm.. 22.75 hem. peyden 120,0 Datmler Benz ach. Liſt 4 Co 118,2 Farben 250.5 1180 40. Miag⸗Mühlen ellſtoff Waldbof 255, 21% Mig& Geneſt 139,5 Motoren Deutz e , Mühlbeim Be 102.5 102.5 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Neckarſulm. Fyrz 24 etersb. abk..20 Nordd. Wollkäm. 1650 0 Nie 3 75 Oberſchl. E. Bed. 95.50 Deulſche Petrol. 61, Oberſchl. Koksw 105,1 851 126,0 Orenſt& Koppel 90, 15 dler Ralt. Diamond Hoböntt Bergbau.50. 2 Hochfreauenz 3550 Polyphon 5 4 0 rügershall Ratggeber Wagg. 74— Ronnenberg Goldſchmidt Th 57,50- Reisholz Panier 282,0 230,5 Sloman Salpet. 90/92 .6. npheinfeld. Kraft 185,0 185,0 Südſee Phosph 32/88 [Gebr. Graßmann 2. 60,50 Mbein Braunk 275 22740 Ufa.. 08,1 eldmühle Bap 215,2 Felten& Guill 440,0 89.— 126.0 0 & Co. 92,— 91,90 Genſchow 0 20 Gerresheim Glas 28885 4 reer ae 0 3 5* i i D e Montag, den 11. Febrnar 1920 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 7. Sekte. Nr. 9 9 5 5 — 8 5 R 15 1 abgehalten. Das ſtark beſuchte Feſt nahm einen gläuzenden Der Ballon„Därmſtadt“ abgetrieben 9 Aus en Run fun Programmen Berlauf, e dieſe Veranſtaltung eine ſtreng Aescdlöſſene 2: Darmſtadt, 11. Febr. Als der Ballon„Darmſtabt“ der Dienstag, 12. Februar war, ſoll ſpäter die eigentliche 100⸗Jahrfeier durch ein Volks⸗ Techniſchen Hochſchule geſtern zu einer Fahrt gefüllt werden K 8 feſt im weiteſten öffentlichen Rahmen abgehalten werden. foßte und hereitg d— ien, Deutſche Sender 0 e b 5 5 g ſollte und bereits die mit Sandſäcken belaſtete Hülle zur Sele 478,4, K 19 5 ö Karksenhe, 10. Febr. Am Donnerstag abend ereignete Hälfte unter Gas ſtand, ſetzte unvermutet ein heftiger derlin(Welle 472 n wuſter n W̃ 15 ich* f 8 Sa 8 1„.„ 5815 N 55 20 ubr: bi⸗Pa⸗ Po, WFaftnachtebal in 1 8 e Ateller. 7 ſic 75 1585. 8 e 180 75 Wee N 3 Böenſtoß ein, riß den Ballon aus dem Netz und entführte Breslau(We ne 521, 20 Uhr: Berliner Programm. ere* un all. 75 1 1 ieben Jahren 0 ihn. Er trieb in füdöſtlicher Richtung ab. Nach einer heute — Frankfur!(Welle 421.) 18 Uhr: Schallplatten; 16.35 ute: Kon- einen Topf mit ko hen dem Kaffee, der auf dess Herd vormittag eingegangenen Meldung wurde der Ballon zwiſchen ert; 20.18 Uhr: Karneval Ant R. Koppel. ſtand, umgeſchüttet. Der Kaffee ergoß ſich über das Kind, Michelſtadt und Amorbach aufgefunden Aae Wanbef n 391,0) 19.25 Uhr: Carmen; daun Konzert v. feine beiden Geſchwiſter und über die Mutter. Zwei der 3 f* N e 10% Uf. 77 Kinder wurden m ernſtliche nicht lebens⸗ g 5 2 5 2 a 1 5 Waſtnachtst ehe n gefährlichen Brand 1 n 985 105 nen e„Ludwigshafen 11. Febr. Der ſtädtiſche Senat bat die rie⸗ Langenberg(Welle 462,2) 19.5 Uhr: Die Fledermaus, Funkſtille. fert, die Mutter und das dritte Kind wurden leichter verletzt. 1 e 8 Durchführung 8 Zwangs e ren Sen n gien ene 279 fir Muft gerufen dann Lenk. Prege.— Am Freitag abend nahm die Polizei an der Haltestelle uungs verfahrens bezüglich der zum sere e auf München(Welle 580%), Kalſerslautern(Welle 272/70 der Straßenbahn beim Marktplatz ei Taſch 5188 Ausbau der Straßenbahnſtrecke Ludwigshafen— Oggersheim des 11.20 Uhr: Schanplatten; 12.55 Uhr: Mitkanskonzert F ein nee enn dene ae nen Laschen dien erforderlichen Teilflächen beſchloſſen wn Aitberkonzert. 12 l N dann Tanzfunk v. Parkhotel. feſt, der in der Abſicht zu ſtehlen, einer Frau im Gedränge 5——.—— 55 be Stuttgart(Welle 374,1) 15 Uhr: Schallplatte.85 Uhr: bei Sinſtelgen tie Straßenb ie H 0 öff 5 5 fe 55 Konzert v. Frkft.; 20.45 Uhr: uebertragaung Frankfurt. b: beim Einſteſgen in die Straßenbahn die Handtasche öffnen menernachrichten der Karts rüber Landeswenertarte re 5 Ausländi e wollte, Der Vorfall wurde von anderen Fahrgäſten bemerkt, Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens! ung 1 155 8 ndiſche Sender von denen einer den Dieb zur Rede ſtellte. Dieſer ſprang ee ere. eee e 2 Welle 08) ihr: Operettenabend. s dem Wage d[te fliehe e ab eh See, Luut Tem 33 gen Berz 3 aus dem Wagen und wollte fliehen, wurde aber angehalten ee e e, Wind 3 8 8 „itt W enden 884,5) 20 Uhr: Bläſerkonzert: dann Faſching und verhaftet. Es handelt ſich um einen wegen Taſchen⸗ däde n t,—.— 5 8 8 232 un m S t. 2 1 K 2 8 7 8 8 7 3 m 780 rte 8 15 Davey(Helle 4829) 1050 Uhr: Tanzfunk, uhildarmonie. diebſtahl bereits vorbeſtraften ledigen 30 Jahre alten Artiſten Nerfhern 8 8 90 Stärke bint i ien) Daven irt(Bene 182,5 dez Uhr Leichte Muſif; dann Tanzfk. von hier.— Am Samstag vormittag ereignete ſich an der Königsſtugl 5047050 2 wü 1 V üben en egen 2— funk. Kreuzung der Kaiſer⸗ und Waldhofſtraße ein Zuſammenſtoß Karlsruhe 120 205 2 219 35„„ ung 2 f(Weile 54.2 29 fh: onze konzert, Lieder und Tanz. zwiſchen einem mit Koks beladenen Anhänger des ſtädtiſchen Jad.⸗Baß. 213 76% 1„ wolken“ 50 1 Rom(449.8 20.45 Uhr: Cin⸗el⸗la Operette; dann Tanzfunk. Gaswerks, der von einem Traktor gezogen wurde, und einem 3000 5 f 1 9 5 g tenen 5 Wien(Nene 9 5 2905 Uhr:„ch nasabend. Motorwagen der Straßenbahn. Während der Anhänger nur Baden nett— 7686 14 25 N 9786. Zürich(Welle 1 20 Uhr: Balladenabend. unerhebliche Beſchädigungen davontrug, wurde beim Straßen⸗ St. Blaſten 780 14.„ heiter bahnwagen die vordere Plattform eingedrückt. Ein FahrgaſtHöchenſchw. 1 ö ö ö ö adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Kräftige e und anhaltende, durch tiefen Druck über Oberitalien verſtärkte Zufuhr kalter Luft aus Nord⸗ oſten haben den Froſt in Deutſchland zu außergewöhnlicher Strenge geſteigert. Im Rheingebiet wurden heute nacht minus 20 Grad, in Mitteldeutſchland minus 25 Grad und in Oſtdeutſchland minus 30 Grad erreicht. Der Kälteſpeicher über Nordoſteuropa iſt noch lange nicht erſchöpft und findet in der über Mittel⸗ und Oſteuropa liegenden geſchloſſenen Schneedecke durch Wärmeausſtrahlung ſtets neue Ergänzung. Die Froſtperiode wird daher anhalten. Wetterausſichten für Dienstag, den 12. Fortdauer des Froſtwetters. Maſſerſtandsbeobachtungen im Mona Februar Februar 1329: Rhein Pegel 1 8. 10.8 E Mecar⸗Pegel 1 5 18 7 8. 9. Vafel III. 0 8„„ Schuſterinſe!.30 b. 80 027.28.20 0,23 Manngeim.81.78 1781 76.7501 Fehl 189149.50149 178. 4 Jagel.00.00 deco d, 00 g. 00 gos Maxau.448,03 190% 9% 5 1 Mannheim 2041.86 1751 75%.78 107 Faub 1221041051 03.02.4 Köln 1020 75 0 75.780,75.81 2—— Herausgeber Drucker und Verleger Drutkeret Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m 9 Mannheim t 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme Theſrebaftemm Kurt Fiſchen— Verantworti Redatteure Far Poltilt. H. A Merner 820 Dr. S Kayſer— Kommunalpolitif und Lokales Richard Schönfelder bort und Neues aus aſler Welt: Win Müller— Handeisteſf: Kurt Ehmer 40 und alles e Eu Ee— 3 3 G 8 04 erlitt durch Glasſplitter Schnittwunden an der Hand. Die 0 Marktqlat7 f 2, f— fol. 28547 Schuldfrage bedarf noch der Klärung. 8 Das Aufladen Ihres Akkumulators allein genügt nicht, von Hockenheim, 11. Febr. Am Sonntag abend wurde vor Be⸗ Zeit zu Zeit muß derſelbe einer gründlichen fachmänniſchen der Feſthalle ein älterer Mann von hier namens Auer von u Prüfung unterzogen werden, ob Säure und Platten in Ord⸗ dem zwiſchen Reilingen und Hockenheim verkehrenden Ver⸗ a 8 nung ſind, ſonſt richten Sie Ihren Akku zugrunde und müſſen kehr 8 omni 5 1 8 1 5 e f ahr en und getötet. Die Ur⸗ 115 ihn vorzeitig wegwerfen. Wir prüfen und laden Ihre ſache dieſes Unglückes dürfte der ſchmale und glatte Bürger⸗ 8 Akkumulatoren innerhalb 24 Stunden. ſteig ſein, 8 1 3 2 Augenblickabrutſchte, als . das Auto die Stelle paſſierte. ente 5 2 5 Aus dem Lande Nachbargebiete aa r⸗ 2 Weinheim 10. Febr! Die Fuchs ſche Mühle im 3 5 85 Birkenauer Tal, das bekannte Garkenetabliſſement an der Keine neuen Amerikauerreben mehr? er Weſchnitz, kann in dieſem Frühjahr das 100 fährlge Ju⸗* Landau, 7. Febr. Wie aus Berlin gemeldet wird, hat ans Shiläum ihres Wirtſchaftspatentes feiern. Die Mühle ſelber der Reichsrat geſtern in der Frage der Amerfkanerreben Her ſt eine der älteſten im Birkenauer Tal und beſteht ſchon ſeit neue Maßnahmen beſchloſſen, die zur Bekämpfung der iche dem Fahre 1563. Aber erſt im Jahre 1828 erhielt ſie ein Wirt⸗ Blattreblaus in erſter Linie den neuen Anbau ge⸗ ſchaftspatent zur Verpflegung von ſogenannten Mühl ⸗ von A me rik a nerre ben verbieten. Das Verbot ſoll —6, ärzten, d. h. ſolchen Handwerkern, die mit den Mühlrepa⸗ aber keine rückwirkende Kraft erhalten. In den verſeuchten i raturen in dem an Mühlen reichgeſegneten Weſchnitztale zu Gemarkungen ſollen die Reben reſtlos vernlchtet werden. „H. tun hatten. Seitdem iſt die Fuchs' ſche Mühle gleichzeitig Man hofft, daß bei ſtrenger Durchführung des Verbots die ung Gaſtwirtſchaft, und auch der heutige Beſitzer Georg Fuchs iſt beſtehenden Anlagen amerikaniſcher Reben im Laufe der Zeit cher. zugleich Müller und Gaſtwirt. Als Auftakt zur 100⸗Jahrfeier von ſelbſt verſchwinden werden. Die Ueberwachungsbefugnis eise wurde geſtern abend im neu angebauten Saale der Fuchs'ſchen der Behörden bei der Einfuhrkontrolle wurde weſentlich 1115 Mühle ein hi E n im eee verſchärft. ſtor, ee 8 1 2—— 8 ern, 2 N i o⸗ 5 5 drrrce bis Am Dlenstag, 12. Febr. 8 2 N Ne 11 — 50 abends 8 Uhr gf. im Kaufmannsheim nech alt. in jeder 1818 1 Groger 2 St.. 5 5 . 8(Kunstplissese 100 7 75 1 verschied. Muster) 225 Seien relen, Hohlsäume 0 Dekatur, Kanten, * 8 Knöpfe, Biesen 00* ee it 75 5 10, 12, 16, 17 to leinſchl ee ftr 1 8 U 0 7 0 15 1955— R die diesfähr. Saiſon günſtigſt zu vermieten. 1 0 0 gl, U 5 ll. i„ Num G. Dommermann, Oldenburg 1/0. S 010 Tel. 52828. 112 Arae 50 8 Leltestes und führendes Geschätt Mannheims 5 1816 i 195 Kirschwasser 5 50 Zwelschgenwasser Offene Stellen 5 i Sesmeint!= Führende Marken- Artikel- irma ſucht zum 1 nee———— 7 5 5 N nn Deutscher Weinbrand n Leal fl n 70e 760 Orig. französ. Weinbrand lde Uköre: I. 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Be heute nach langem, schwerem Leiden im Atter von im Alter von 50 Jahren., heute ffüh ½7 Uhr in die ſord gestern unerwartet nach kurzem schweren nahezu 59 jahren sanft entschlafen ist. ewige Helmat abzurufen au Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakra- Mannheim, den 9. Februar 1929 In tiefer Trauer 800 menten, sanft entschlafen ist. Seckenheimerstr. 88 1830 Elisabeih Veiler geb Gegenhelmer er Die trauernden H nterbliebenen: und ITochier Elisabein 12n 1822 Mannheim, den 11 Februar 1929 Ernst Biedenlapp u. Frau Johanna Mannheim(Emil-Heekelstr. 8 Il), 10. Februar 1929 Be Eeb. Nut baum Die 1 Undet am Mittwoch, den 13. Februar 5 5 2 2 1 3 ie 1 N Die trauemden MHinterblieb nen Paul Biedenkapp u. Frau Maria Ubr von der Leichenhalle aus statt geb. Sch off N 3 Hd. Zimmermann u. Trau Else 88 0 i i 5 a b. Biede k Die Beerdigung findet am Mittwoch nach- Karl Biedenl Fee 105 3 i arl Biedenkapp u. Frau Johanna 5 mittag 2 Ube in Karlsruhe statt. geb Kubach IJodes-Anzeige Lotte u. Alwine Biedenkapp Mein lieber Mann, unser betzensguter Vater, Schwiegervater und Onkel re 4 Die Beerdigung findet Mittwoch, den 13. Febiuar, K 1 5— nachmittags 1½ Uhr von der Leichenhalle aus slatt Rerr Willzelm Kraul 15 Unseren Verwandten und Bekannten die traurige ist am Samstag abend 8 Alter von 6s Jahren he Mitteilung. dag unser lieber Vater. Gatte, Sohn, unerwartet gestorben ha Bruder und Schwager. Herr l 7 92 5 8 5 I. Mannheim(Hch.- Lanzstr. 36), f. Februar 1929 ha 1 Willa. IAA Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren 1 mn ts eben ae, Gronda Sch ee Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: an nach schwerem Leiden von uns gegangen ist 3 Brüder, Sele 5 8 0 e 8 ha vater, Bruder, Schwager und Onkel Frau Babetie Krauß Mannheim Sandhofen(charhoferstraße 40), 5 Mazill St den 11. Februar 1929 ACO ler Die Beerdigung findet am Diens ag, den 12 Februar St 5 5 i mi 8 11 1 5 im Alter von nahezu 69 Jabren, nach langem, 4 Uhr vorm. von der Leichenhalle aus statt 921 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbe- a da Frau Elae Funke geb. Zimmermann sakramenten, in die Ewigkeit abzurufen in umd Söhne Mannheim, Mainz, den 10. Februar 1929 bis Schwetzlngetstraße 86.. die 5 In tiefer Trauer: 5 W. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittags um 8.. % Uhr, von der Leichenhalle des städt. Friedhof 12 25 Iodes Anzeige 5 5 11 aus statt Familie Arthur Miller Freunden und Verwandten die schmerzliche Mit- 8 95 2 5 teilung. daß mein lieber Gatfe, unser treubesorgter for Familie Karl Würsching Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwiegersohn Di Schwager, Bluter und Onkel z6i Beerdigung: Mittwoch, 13. Februar, nachm./ 2 Uhr P 12 f Herr Pau raum Di Werkmeister ert 2 1 It 8 N 5 a Stati besonderer Anzeige„ Lein a beate 8.. 15 Gott 1105. 5750 0 805 8 0 e 9 In tiefer Trauer: Do geliebten, braven Sohn, Bruder und Neffen e 0 5 5 Freunden und Bekannten die Mitteilung, daß unsere Sp n e 880 get WI Iri ed liebe Schwester, Schwägerin und Tante Arihur Graun und Frau geb. Ebert nach langem, schweren mit Geduld ertragenem 95 5 a h— Wu Schieh und Frau geb Braun g Leiden. im Alter von 16½ Jahren, Sonntag vor- Arie Hr eimer Familie fudie, nebst vier Enkelkinder Se mittag zu sich in die Ewigkeit abzurufen am Freitag, den 8. Februar von ihiem langen, Mannbeim(Pflügersgrundstr. 40), 10. Februar 1929 nit stetti abi 1 schweren Leiden dureh den Tod erlöst wurde 5 1 Mannheim(Ptalzplatz 170. Stettin. Schivelbein Die Bverdigzung inet ii enn ten (Pommern). 11. Februar 1929 J 1. d 1 012 nu In tiefer Trauer: 1654 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: von der Leichenhalle aus statt. 01 Familie Oiio Kiefer Wilbelm Bürlcheimer 4021 spr 5 5 kan Die Beerdigung fludet am Mitt woch nachm. 2½ Uhr Mannheim, C 4, 10, den 11. Februar 1929 re 2 1 5 g 0 partert„E in Neckar von der Leichenhall statt— a . 8 f 5 N Die Einäscherung faud in aller Stille statt Kgugsen Anl. Veröffentüchusgen lar Rall Mannheim 7 Wals Verſteigerung. 1 32 Telephon Nele 8172 In unſerem Verſtetgerungslokal— G 5. 1 be Eingg 5 1 e A4 am woch, den ebruar 5 r. die öffentl. Verſteigerung verfallener Piander 8 5 5(Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dergl.) Gott dem Allmächtigen hat es gefallen meine liebe Frau, dene ee, unsere treusoigende herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Dem Herr über Leben und Tod hat es ge- Städt. Leihamt. Grobmuiter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante fallen, die Seele seiner Kleinen Dienerin, Ve ote a Arete Bigler. (C— 17 Zi unseres innigstgeliebten einzigen Kindes ee e Ware, à 1,00. 5 ut exha ten zerv. fr. lief, gegen Frau ristine Ziegler Spefserimmer- de 8e b 55 2.* 2* geb. Schuſi Lieseloite Lampe 15 e 85 gestern plötzlich und unerwartet nach kaum vollendetem lel. Lüſter) preiswerf 5 74. Lebensjahre zu sich zu fulen ganz unerwartet im kaum vollendeten 5 5 E 1 1 3 Ane 1 2 N A, Mannheim Waldhof ¶Zellstoff-Fabrik), Bad Nauheim 9. Lebens, ahi zur Schar seinet Engel heim- Piano geſucht, mittelgroß, G *4011 ute Vergütung. den 10. Februar 1929 zuholen beck wie en, nen Sate 2 2 5 5 aſt wie neu. 1 Sandritter, ürger⸗ Im Namen der traueinden Hinterbliebenen: in eier Ter zu verkaufen. 74089 meiſter⸗Fuchsſtraßz 4 Obervwerkmeister Eberhard Ziegler 8 5. Hermann Baumeister, Oeringenleur s 5 5 b Die Einäscherung tindet am Dienstag nachmittag 3 Uhr im Krema- 1 8 0 0 torium Mannheim statt und Trau Hilde n h Gasofen 2 au nebst Angehörigen und Verwandten 9 Vobpe erm m. Zimmer 4 die ohr ig abzu⸗ de ben.„aut möbl., mit zwet* 1 E eim-Feudenheim, 2 0 5 Betten, in ruhigem bis Mannheim-Feudenh 11. Febr 1929 2 Rennert, 3 1 E beſſ. Hauſe ſofo 1 25 1 Hauptstrasse 118 ö e 8 10 ö litt 1 85 1 5 8 8 5 7. ngeb. u. b n e die Gescaftsſtene. Iodes-Anzeige Die Beerdigung findet am Dienstag, den 12. ds, nach- Leeres, heisbares Malente ame ü 5 f 8. 5 in ber Innenſtadt v. Unsere 8 Uhr vom Friedhof Feudlenheim aus statt 2 1 N I E F Bern: Sd ondolenzbesuche dankend verbeten ˖ 1 9 geſucht. 24061 8 LIiI ge bergen denen„ane zn Sen den Damen per 1. März Nolmar. E 6 1. 1 1 O geſucht. Ang erb. u. 2 get. ; 2 K 42 1 Geſchſt. b Verkäufe 5 unser einziges, vie'gellebtes Kind ist heute morgen nach i 5 G i 9 5 5 ut erhaltenes. 5 Kurzer, schwerer Nankheſt im Alter von 8 jahren entschlafen Nene eee woftlon eiche nes 5 5 Auf 15. Februar Mat— 8 ö eſi Mannheim. 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