5 . 5 5 4 Dienstag, 12. Februar 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld Bei eptl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupi⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 179011 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſftr. 6, Schwetzingerſtr. 13/0 u. Meerſeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24851. 24952 u. 24053 Beilagen: Sport und Mittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Nr. 71— 140. Sahrgaug Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0 0 einſp. M. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 Hames 34.⸗M. Kollektip⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften ſür beſtimmte Tage Stellen u. us⸗ gaben wird keine Perantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw.. zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrankte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Feruſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Neiſen Geſetz und Necht die Külte⸗Kataſtrophe Rekorde im Thermomoter⸗Lieffland Zahlreiche Todesopfer, Millionenverluite Kälte in Verlin und an der Waterkant In der Berliner Innenſtadt wurden in der Nacht zum Dienstag 19 Grad Kälte gemeſſen, in den Außenbezirken herrſchte eine Temperatur von 22 Grad. Die ungewöhnlich harte Kälte zeigt in Berlin immer ſchwerere Folgen. Inner⸗ halb der letzten 30 Stunden ereigneten ſich in der Reichs⸗ hauptſtadt nicht weniger als 270 Fälle von Erfrie⸗ rungen. Am Sonntag mußten die Rettungswachen 120, am Montag vormittag 159 Fälle dieſer Art behandeln. Es handelt ſich zumeiſt um Erfrierungen der Ohren und der Naſe. Die ungewöhnliche Kälte wirkt ſich auch ſtark im Berliner Straßenbilde aus. Wer es irgend vermeiden kann, auf die Straße zu gehen, bleibt zuhauſe. Die öffentlichen Verkehrs⸗ mittel, insbeſondere die Straßenbahn, haben ſeit geſtern einen Rückgang an Fahrgäſten zu verzeichnen, ausgenommen ſind davon die Schnellbahnen, weil hier die Wagen gut geheizt ſind. Störungen im Straßenbahnverkehr durch den Froſt ſind bisher nirgends aufgetreten. Beſonders ſchwere Arbeit hat die Feuerwehr zu leiſten. Unaufhörlich laufen auf allen Wachen die Alarmierungen wegen Rohrbrüchen und wegen Zimmerbränden infolge von Überheizten Defen ein. Streiſen der Feuerwehrbeamten kontrollieren fortwährend die Hydranten und tauen ſie nötigenfalls auf. Die Polizeibeamten im Straßenbild werden in erheblich kür⸗ zeren Zwiſchenräumen als ſonſt abgelöſt. Die Kohlenverſorgung der Reichshauptſtadt iſt geſichert. Die öffentlichen Werke, Gas⸗ und Elektrizitätsw rke, haben[Amrun und Pellworm organiſierk worden. 10„ 33 aus werden Luſthanſamaſchinen dieſe Inſeln aufſuchen und Reichsbahn werden die ſonſt durch die Binnenſchtffahrt herein⸗ Lebensmittel, Arzneimittel, ſowte Poſt abwerfen, erhebliche Vorräte auf Lager. Durch Sonderverträge mit der gebrachten Kohlentrausporte durch beſonders eingeſtellte 50 Tonnen⸗Großraumwagen befördert. Etwas knapper iſt da⸗ gegen die Verſorgung mit Koks. Viele Schulen wegen der Kälte geſchloſſen In verſchiedenen Stadtgegenden Berlins mußten die Schulen geſchloſſen werden, da die Zentralheizungsanlagen nicht die erforderlichen Mindeſttemparaturen aufbringen konn⸗ ten. In beſonders ungünſtig gelegenen Klaſſenräumen ſind nur vier bis fünf Grad Wärme erreicht worden. Bei Cuxhaven treibt man auf dem Meere Winter⸗ ſport, ein Ereiguts, deſſen ſich niemand überhaupt erinnern kann. Zu den beiden Linienſchiffen„Schleswig⸗Holſtein“ „Elſaß“ wird morgen ein weiteres Linienſchff kommen, um als Eisbrecher tätig zu ſein. Aus den Häſen wagt ſich zur Zeit kein Schiff heraus. Die Unglückställe durch abtrel⸗ bende Eisſchollen mehren ſich ſtündlich. Wammenſtoß * Bitterfeld, 12; Febr.(Eigener Drahtbericht.) In der Nacht zum Dienstag ſtieß bei der Station Burg Kemnitz bei Bitterfeld der D⸗ Zug 70 Berlin- München auf den D⸗Zug 238 Berlin⸗Stuttgart auf. Bei dem Zuſammenſtoß wurden vier Perſonuen ſchwer und 14 andere leicht verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, doch ſollen die Geleiſe völlig vereiſt geweſen ſein. Schienenbrüche durch Froſt Die Reichs bahndirektion Stuttgart teilt mit: An 11. Februar früh ſind bei einer Kälte von minus 25 Grad auf der Strecke Bieringen⸗Cyach Schienenbrüche aufgetreten, die rechtzeitig entdeckt wurden. Die Züge mußten während der Dauer des Einſetzens der Erſatzſchienen von 7 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags die Strecke langſam befahren; ſie er⸗ litten hierbei Verſpätungen bis zu 20 Minuten. Todesopfer der Källe Am Montag früh wurden in einer Feldſcheune in Schkeuditz bei Leipzig vier Perſonen, und zwar zwei Frauen und zwei Männer tot aufgefunden. Die Ermitt⸗ lungen haben ergeben, daß de: Tod durch Er frieren ein⸗ getreten iſt. 5 f Die große Kälte hat auch in Hamburg zwei Tobes⸗ opfer gefordert. Am Montag morgen wurde ein 90jähriger Schuhmacher erfroren vor ſeiner Werkſtelle, in der er ſchläft, beſinnungslos aufgefunden. Er ſtarb während der Ueber⸗ führung ins Krankenhaus. Am Sonntag nachmittag wurde in einer Gartenlaube in Altona ein Seemann tot aufge⸗ funden. Auch dieſer Mann, der, dem Vernehmen nach, der Wächter der Lanbe war, iſterfroren. Auf der Straße fand man einen halberfrorenen 50 jährigen Maun, der ins Kranken⸗ haus überführt wurde. In einem Dorfe im Kreiſe Lublinitz wurden drei Kinder von ihren Eltern in der ungeheizten Woh⸗ mung zurückgelaſſen. Als die Eltern nach einiger Zeit zu⸗ rückkehrten, waren die drei Kinder erfroren. nd Proviant für die eingefrorenen Oſtſeedampfer 29 Schiffe in der Kieler Bucht eingefroren In der Nacht zum Montag ſank auf der Oſtſee die Temperatur bis 30 Grad u. N. Der andauernde Oſtwind trieb Cismaſſen in der Mecklenburger⸗, Lübecker⸗ und Kieler Bucht zuſammen. Dort ſind zurzeit etwa 29 Schifſe vom Eiſe eingeſchloſſen, darunter etwa 10 deut ſche. Die beiden Panzerſchiffe der Reichsmarine„Schleswig⸗Holſtein“ und„Elsaß“ haben in den letzten Tagen alles in ihren Kräf⸗ ten ſtehende getan, um Hilfe zu bringen. Sie können aber ſeit Montag nicht mehr von Kiel aus durch das Eis vor⸗ dringen. Auf Anregung der Dieuſtſtelle Hamburg der Marineleitung ſind deshalb vom Verband der deutſchen Reeder zwei Patrouilleuflugzeunge in die Mecklen⸗ burger⸗Kieler Bucht entſandt worden, um die Poſition und Proviantlage der Schiffe feſtzuſtellen. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie, der Norbddeutſche Lloyd und die Hamburg ⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft haben ſich, obgleich ſie ſelbſt nicht beteiligt ſind, ſofort bereit erklärt, aus ihren Depots Proviant zur Verfügung zu ſtellen. Auf Grund von Verhandlungen zwiſchen zuſtändigen Stellen und der Deutſchen Lufthanſa iſt mit ſofortigem Begiun ein Lufthilfsdieuſt für die durch das Eis von jedem ſonſtigen Verkehr abge⸗ ſchnittenen Nordſeeinſeln Langervog, Juiſt, Sylt auf Föhr, Von Hamburg ohne zu landen. ö Die Hilfsaktion für die in der Oſtſee feſtliegenden Schiffe wird in den nächften Tagen, vorausſichtlich von Berlin und Stettin aus, einſetzen. — Hamburg, 11. Febr. Wie der Verband deutſcher Reeder mitteilt, iſt den beiden Beobachtungsflug zeugen, die heute früh nach der Oſtſee entſandt worden ſind, inzwiſchen bereits ein mit Provlant verſehenes Flugzeug von Hamburg aus gefolgt. Von der Dienſtſtelle der Marineleitung Hamburg und dem Verband deutſcher Reeder wird erneut dringend davor ge⸗ warnt, über die Linie Arkona—Nön noch in die weſtliche Oſtſee zu fahren. zweier-Züige Das fünfjährige Kind einer obbachloſen Taglöhners⸗ familie, die in Kaſſel⸗Rothenditmold in einer Holzbaracke un⸗ tergebracht ſind, wurde im Bett erfroren aufgefunden. Wiederbelebungsverſuche erwieſen ſich als fruchtlos. der erfrorene Kriegsblinde und ſein Hund In Duisburg wurde am Montag früh in der Nähe der Ackerfähre ein etwa 50 jähriger Mann erfroren aufge⸗ funden. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen handelt es ſich um einen Kriegsblinden. Sein Führerhund hielt bei der Leiche Wache und verſuchte jeden anzufallen, der ſich der Leiche nähern wollte. Erſt nach Alarmierung der Schnellhilfe ge⸗ lang es, den Hund, der ſeinem Herrn die Treue bis zum Tode hielt, zu entfernen. Dann erſt konnte mau die Leiche zur Friedhofshalle bringen. Exöffnungsſitzung der Karnevalszüge bei 20 Grad Kälte Die Roſenmontagszüge in Mainz und Köln litten unter der grimmigen Kälte. Die Scharen der Zuſchauer waren zwar immer noch groß, aber die Menſchenmaſſen frühe⸗ rer Jahre waren nicht vorhanden. Wer kann auch bei 20 Grad Kälte vier Stunden lang auf einem Fleck ſtehen? Daß tro Froſt und Schnee der Humor nicht eingefroren war, iſt ein guter Beweis ſeiner wärmenden Lebenskraft. In Mainz nahm der Feſtzug den üblichen Verlauf. Unter einem außer⸗ ordentlich großen Aufwand und ſtarker Beteiligung der när⸗ riſchen Geſellſchaften war ein Zug mit 111 Nummern zuſtande gekommen, der Spitzenleiſtungen des Humors und des Kunſt⸗ handwerks zeigte. Närriſche Olympiade war das Motto des Zuges, Auf dieſes Thema waren abgeſtimmt ein Fußballwett⸗ ſpiel zwiſchen Mars und Sonne, ein Schwimmrekord, ein ulki⸗ ges Stadion. eine Rennbahn durchgebrannter Kaſſierer, Re⸗ kord im Weintrinken, Wettrennen Paris⸗Berlin mit dem „Eiſernen Guſtar“. Locarno und Dawes bekamen auch das ihre an Spott und Witz ab. Die Eingemeindung, ſtädtiſthe Steuern und Finanzamt fehlten nicht. Zwiſchendurch zeiglen ſich köſtliche Parodien ſowie zeitgemäße Themen wie z. B. die Karikierung des Schlagers„Ich küſſe ihre Hand Madam“ Die Frankfurter Eiferſucht bekam auch das ihre ab. Den Schluß bildete der unvermeidliche Aſchermittwochskater. In Köln zeigte ſich beim Roſenmontagszug, der unter dem Motto „Abbau und Aufbau“ ſtand, daß der Kölner Karnevalsgelſt ſich trotz wirtſchaftlicher und politiſcher Wirrniſſe nicht unter⸗ kriegen läßt. Politiſche und kommunale Vorgänge der Ver⸗ gangenheit und Gegenwart ſpiegelten ſich in urwüchſigem Hümor in 28 Gruppen mit 22 Wagen wieder. Den Reigen eröffneten die Blauen Funken mit ihrem abgebauten Geſchütz und ein mit ſüß⸗faurer Miene in die Zukunft blickender Friebensengel. Eine Anſpielung auf die Weltabrüſtung ſtollte ein anderer Wagen dar, bei dem Dibplomaten⸗Reſer⸗ biſten das Wagengeſpann für die Friedenskutſche abgaben, in der man die nationalen Typen der verſchiedenen Großmächte bemerkte. Ein Wagen„Kein Abbau“, Kein Aufbau“ verulkte den Völkerbund, deſſen Arbeiten mit den Taten des Ritters Don Quichote verglichen wurden. Natürlich kam auch das Panzerkreuzer⸗Problem nicht zu kurz. Das Aufrüſten ver⸗ kündete die Verbrüderung mit der geſamten Weltflotte. Auch Kölns vorjährige Glanzleiſtung, die Preſſa, mußte bei den humoriſtiſchen Einfällen der Veranſtalter herhalten. Bei dem Wagen„Abbau der Preſſa“ ſah man mehrere Preſſadirektoren unter Vorantritt einer Gruppe Preſſahuſaren, Preſſaange⸗ ſtellte mit ihren den Huſaren ähnelnden Uniformen. Die Theaternöte verſchiedener rheiniſcher Städte gloſſierte eine weitere Gruppe. Während Kinopförtner Reklamefanfaren blieſen, marſchierten einige abgebaute Theaterdirektoren ge⸗ drückt einher. Romeo und Julia, Siegfried und Carmen gingen mit dem Klingelbentel um. f Um Stockungen, wie ſie im vorigen Jahre zu un ebſamen Zwiſchenfällen und Verkehrsſtörungen führten, zu vermeiden, waren von dem Kölner Karnevalskomitee gemeinſam mit der Polizei umfangreiche Maßnahmen getroffen worden,.a. war die Anfangszeit des Zuges von 2 auf 1 Uhr verlegt. Während des Zuges ſetzte ein Schneeſturm ein, der aber den Ver⸗ lauf nicht beeinträchtigte. Der Zug füßrte u. g. gegen 600 Pferde und zahlreſche Muſikkapellen bei ſich. Die Koſten be⸗ laufen ſich auf rund 300 000. Wellerbericht aus dem Schwarzwald . Triberg, 12. Jebr(Eigener Drahtbe richt!) Die Kälte hat ſich im Schwarzwald ſeit geſtern noch geſteigert. Die Temperaturen, die geſtern ſich fe nach Höhenlage zwiſchen 15 und 20 Grad bewegten, liegen heute zwiſchen 20 bis 25 Grad, wobei beſonders ſtarker Froſt in den Tälern und auf freien Hochflächen zu verzeichnen iſt. Infolge der ſtarken Kältewirkung bilden die Waſſerläufe mehr und mehr eine völlig erſtarrte Etismaſſe mit Grundeisbildung, über deren Oberfläche die Reſte des Waſſerlaufes unter ſtarker Dampf⸗ entwicklung abſtießen. Die allgemeinen Sportperhältuißfe find nach wie vor unverändert gut. Reparationskonferenz Die Beratungen ſind ſtreng vertraulich Ueber die erſte Sitzung des Sachverſtändigenausſchuſſes wurde am Montag abend in Paris folgender amtlicher Bericht ausgegeben: „Die erſte Sitzung der Sachverſtändlgenkonferenz wurde um 2 Uhr im Hotel„Georges„“ heute, am 11. Februar 1929, abgehalten. Der Gouverneur Moreau von der franzöſiſchen Delegation eröffnete die Sitzung und Owen Young wurde hierauf einſtimmig zum Präſidenten erwähll, Herr Moreau gab ſogleich die Präſtdentſchaft an ihn ab. Man entſchied einſtimmig, daß es nicht notwendig ſei, einen Gene⸗ ralſekretär des Komitees zu ernennen, ſondern daß der Sekre⸗ tär des Präſidenten die Funktionen des Generalſekretärs übernehmen könne. Infolgedeſſen hat der Präſident als Sekretär Herrn Frederie Bake ernannt. Die erſte Handlung des Komitees beſtand darin, daß auf Vorſchlag Moreaus, der von Dr. Schacht unterſtützt wurde, ein einſtimmig gebil⸗ ligtes Telegramm an Dawes geſandt wurde, das fol⸗ genden Wortlaut hat: „Das zweite Sachverſtändigenkomitee enthietet dem Gene⸗ ral Dawes im Augenblick, wo es zum erſten Mal in Paris verſammelt iſt, den Ausdruck ſeines Reſpektes und der Hoff⸗ nung, daß das Komitee ein ebenſo nützliches Werk vollbringen würde, wie das, das unter ſeiner Präſtdentſchaft im Jahre 1924 verwirklicht wurde.“ Der Organismus der Konferenz ſoll offenbar möglichſt einſach und ſo unformell wie nur möglich geſtaltet werden. Hieraus erklärt ſich auch der von der Konferenz gefaßte Be⸗ ſchluß, kein Sitzungsprotokoll zu führen. Lediglich die erzielten Beſchlüſſe ſollen protokolliert werden. Wei⸗ ter wurde ein früher informell gefaßter Beſchluß beſtätigt, nach dem die Beratungen in ſtrengſter Vertraulich ⸗ keit vor ſich gehen ſollen. An die Preſſe dürfen nur ſolche Mitteklungen erfolgen, über die ſich die Hauptdelegterten vor⸗ her untereinander verſtändigt haben. An allen Wochentagen ſollen die Sitzungen um 11 Uhr vormittags und 8 Uhr nach⸗ mittags ſtattfinden. Wie es heißt, ollen an den Sitzungen auch die ſtellvertretenden Delegierten teilneß men. 1 bim 2 Bokerbund? M. d. R. c ein inte Friebens bedingungen hon Verfſaill vird u, a. feierlich betont, daß„es zur f 8 5 nmenarbeit der Nationen und zur Gewäh ſtung non Frieden und Sicherheit zwiſchen ihnen darauf ankommt, auf Gerechtigkeit und Ehre beru nge Beziehungen zwiſchen den Völkern zu pflegen“. Deutſchland iſt heute nicht nur Miiglied ſondern Hat einen ſtän digen Sitz im! halten. Damit tritt nach außen augen lig in die Er daß 0 5 3 formell das D deutſche ich wieder als gleich⸗ herechti Faktor im Konzert der Völker anerkannt iſt, aalen 2555 auch automatif ch alle jene Verdächtigungen, man kann ſogar ruhig ſagen Beſchimpſußgen, von denen es in dem ſpgenanuten Friedensvertrag gerad zu wimmelt. ſind nach Abſchluß der Locarno⸗ 1 0 nach Annahme der 110 zund alle Beſtimmungen nicht mehr aufrechtz ner⸗ die im achten Teil unter dere Firma Wiederg ma hungen“ niedergelegt ſind. Sie 231, der Deutſchland die Allein Krieges aufzubürden verſucht. Heute, 15 Jahre ſpät 2, jeder Menſch, der ſich nur etwas eingehender mi dieſen Dingen beſchäftigt hat, daß die von unſeren Gegnern auf⸗ gestellte Krie gsſchuldtheſe nicht mehr aufrecht zu er⸗ halten iſt. Es iſt ja auch geradezu widerſinnig anz zuneh; nen, daß unſere ehemaligen Gegner ſich mit einem Staat als gleich⸗ htigtem Partner au den Völkerbundstiſch ſetzen, de m ſie das zutrauen, was in dem Haßgeſang von Verſailles halten iſt. Ich bin weit davon entfernt mir einzubilden, daß ein be⸗ ſtegter Staat ohne Einbuße an Beſitz nan Landaktretungen oder 1 der Form von Kriegsentſchä⸗ digungen— davonkommt. Dies iſt zu al len Zeiten ſo ge⸗ weſen und wird auch in Zukunft ſp bleiben. Das aber, was wir bereits gn die Alliterten abgegeben und gezahlt haben, Üherſchreitet, in Geldwert ausgedrückt, weit das Maß deſſen, was eine ganze Generation an Kriegs⸗ eniſchäbigungen aufbringen kann. Die Angaben über die Höhe unſerer bisherigen Leiſtungen gehen auseinander. Die Summe von 60 Milliarden wird aber ſicher nicht zu hoch ge⸗ griffen ſein, Wenn man neben dieſen in der Weltgeſthichte noch nie dageweſenen Tributen auch noch mit der aſtronomt⸗ ſchen Zahl des Londoner Ültimatums von 132 Milliarden operiert, ſo perrät das die Abſicht, das Deutſche Reich zu einem Tributſtaate zweiter Klaſſe herabzudrücken. Das Jondoner Ultimatum iſt durch den Gang der Ereigniſſe längſt überholt. An die Stelle dieſes von keinerlei wirtſchaftlicher Einſicht getrübten rein politiſchen Racheaktes iſt der Dawes⸗Plan getreten, der von vornherein nur als der Anfang einer Endlöſung gedacht war. Das geht aus ſeinem Wortlaut klar hervor. Wenn, offenbar von Ppincaré inſpiriert, die gegneriſche Preſſe von einem 60jähri⸗ gen Trihut von jährlich 2,2 Milliarden redet, ſo bedeutet das nichts weiter, als daß man das längſt überholte, unmögliche Londoner Ultimatum wieder aufleben laſſen will, noch dazu, nachdem wir ſchon jahrelang die nach dem Dawes⸗Plan vor⸗ geſehenen Kriegsentſchädigungen pünktlich gezahlt haben, ge⸗ zahlt haben allerdings auf Koſten unſerer Wirtſchaft, die heute am Rande ihrer Kraft iſt und keine weltere Belaſtung mehr ertragen kann, Vielmehr wird, falls keine weſentliche Entlaſtung eintritt, eine wirtſ chaftliche Kriſe ſchwerſten Aus⸗ maßes eintreten. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtlus hat in ſeinen Ausführungen gelegentlich des Empfangsabends der Aus⸗ wärtigen Preſſe in einer durch die Verhältniſſe gebotenen, zurückhaltenden, aber doch nicht mißzuverſtehenden Weiſe darauf hingewieſen, daß der letzte Bericht des Reparations⸗ agenten doch allzuſehr die glänzende Faſſade gewiſſer Ber⸗ liner Viertel, in denen der Fremdenverkehr zuſammenſtrömt, hervorhebt, dagegen die große Nat, die in den weiteſten Schich⸗ en unſerer Bevßlkerung herrſcht, nicht genügend in Anrech⸗ nung bringt. Unſere Pelegterken Dr. Schacht und Dr. Vögeler, die man wohl als erſte Kenner unſeres Finanz⸗ und Wirtſchaftslebens anſprechen kann, werden einen ſchwe⸗ ren Stand in Paris haben. Die Liquidierung des Krie⸗ ges, der noch heute von der Gegenſeite aus gegen unſere Wirtſchaft und damit gegen unſere Volkskraft geführt wird, muß in einer Weiſe erfolgen, die uns dieſelben Friedens⸗ bebingungen ſichert, wie die ſogenannten Siegerſtaaten ſie für ſich in Anſpruch nehmen. Das Wort„Gerechtigkeit“ ſollte man ſonſt aus dem Völkerbundsſtatut ſtreichen. Reparationen hat Deutſchland bis zum Uebermaß geleiſtet. Für die Zu⸗ kunft handelt es ſich nur noch um Tribute. Schon die welt⸗ wirtſchaftliche Verbundenheit und die damit zuſammenhängen⸗ den gemeinſamen Intereſſen aller Staaten, ſollten unſere Gegner davon abhalten, bei der endgültigen Liqufdierung des Krieges mit Anſprüchen hervorzutreten, deren Befriedigung das deutſche Volk zu einer Nation zweiten Ranges herab⸗ drücken würde, Wir haben— das weiß alle Welt— die Kon⸗ ſeguenzen aus der Tatſache des verlorenen Krieges gezogen. Die Möglichkeit, wleder hochzukommen, dürfen wir uns nicht nehmen laſſen, wenn wir keinen Verrat an unſerem Volke hagehen wollen. Stellen unſere früheren Gegner Forderun⸗ gen, die mit unſerer wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit oder unſerer nationalen Ehre nicht vereinbar ſind, ſo müſſen wir ſie ablehnen. Die Vergntwortung für die Folgen trägt bie Gegenſeite, die ſich auch darüber klar werden muß, daß ein Tributärſtaat zweiten Ranges im Völkerbundsrat eine mehr als eigenartige Erſcheinung iſt. jene huld an 210 Ausbruch de enth Kälte Meldungen aus dem Ausland = Baſel, 12. Febr.(Von unſerem Schweizer Vertreter.] Einen intereſſanten Gegenſatz zu ber ſpeziell in Deutſchland herrſchenden ſiblriſchen Kälte bilden die ſchweizeriſchen Sport⸗ nlätze in den Alpen, So haben Adelboden und Grindelberg mit— 7, Davos mit— 11, Engelberg mit— 10, die kleine Scheldegg an der Jungfraubahn in 2000 Meter Höhe mit— 10 und gls ljefſte Temperatur Pontreſing mit- 14 Grad abſolut normale Verhältniſſe. Im Schweizer Flachland iſt jedoch eine ziemliche Abküh⸗ lung zu konſtatieren, ſo daß in Zürich beiſpielsweiſe heute das Thermometer auf— 17 Grad ſteht. Die kleineren Seen ſind faſt überall zugefroren und ſogar der Züricher See iſt bis über die Hälfte mit Eis bedeckt. — Kopenhagen, 11. Fehr, Der ſtarke Froſt und der öſtliche Wind haden ſo viel Eis in den däniſchen Gewäſſern angeſam⸗ melt, daß die Verbindung zwiſchen den verſchiedenen Landes⸗ teilen in den letzten 4 Stunden ſo gut wie unterbrochen war. Die Routendampfer, die am Samstag abend nach Jütland in 1 lrtikeln iſt bekannt⸗ ö 1 tung, nungen Anlaß Daun Beheukung dieſes Aktes erkennen ließ Vor allem Zeſetze und nach dem Eintritt Deutſchlands in den ten Weiß 1 N Garantiegeſetz aufhebt, ſei es in der Form Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabeſ N Verbrag zi Intereſſante 3 Der„Oſſervatore Romano“ vom Montag gibt eine Darſtellung der Vorgeſchichte der e Frage als religiöſe Frage, die ber eits von Leo, XIII tefe au den Kardinal Ra geſtellt worden ſei. Das E einen Pius auf der äußeren Loggia der Peterskirche 5 gegeben, wobei der aleichzeltie rg für unanfechtbaren Rechte der Kirche die hohe Kurz darauf, am 23. Dezember 1922, habe der Papſt in ſe einer Enzyklika bereits darauf hingedeutet, daß ſeit zwei Jahren über Anregun⸗ gen Myſſolinis verhandelt werde. Nach Anhören ſämt⸗ licher Kardinäle, welche einſtimmig ihre Zuſtimmung erklär⸗ „geſtattete der Papſt damals die Aufnahme von privaten 11 vertraulichen Beſprechungen, von denen 200 ſtattgeſun⸗ en haben, alle beſeelt von aufrichtigem Willen. Von allem lnfang aber beſtand der Papſt darauf, daß gleichzeitig mit den Verhandlungen und dem eventuellen Abſchluß des Ab⸗ kommens ein Konkordat zwiſchen Staat und Kirche vor⸗ bereitet und vereinbart werde, ſodaß das Eingehen des Kon⸗ kordats zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem Staat als not⸗ wendige Ergänzung ſofort die Regelung der religiöſen und kirchlichen Verhältniſſe in Italien mit ſich brächte. gewünſchte Löſung wurde Der die Dle auf folgender Baſis erzielt: Der italieniſche Staat unte rſchreibt e einen Vertrag, welcher das das Prinzip und die Exekutive und duveräne Jurisdiktion des Staates in einem beſtimmten Territorium, genannt Citta del Vaticano, anerkennt. Italien zahlt eine Summe auch für die früheren kirchlichen Propinzen und für den Verluſt der Kirchengüter und ſchließt ein Konkordat über die Beziehungen zwiſchen Kirche und italieniſchem Staat ab. Der Heilige Stuhl erklärt zugleich, endgültig die römiſche Frage für beigelegt und er⸗ kennt das in ſeiner gegenwärtigen volle Macht und italieniſche Königreich Geſtalt und Verfaſſung an, In der Sonderausgabe des„Oſſervatore Roman“ wird auch der Schaffung der Citta del Vaticano eine ausführliche Betrachtung gewidmet, in der es u. a. heißt, man habe die Herſtellung eines päpſtlichen Gebietes als un⸗ bebingt notwendig für die Freiheit und Unabhängigkeit des Papſtes und als einen realen und ſichtbaren Ausdruck ſeiner Souveränität fordern müſſen, wie bereits in einer im Jahre 1927 veröffentlichten Kundgebung zum Ausdruck gebracht worden ſei. Natürlich laſſe ſich eine abſolut ſichere territoriale Garantie für die Unangreifharkeit des Vatikans nicht ſchaffen, da dieſe noch nicht einmal für die mächtigſten Staaten beſtehe. Die Unverletzbarkeit eines ſolchen Gebietes könnte auch durch geographiſche Mittel nicht garantiert werden wie z. B. durcheinen Korridor zum Meer. Dies ſei weder recht⸗ lich noch praktiſch für die Ausübung der Souveränität notwen⸗ dig, wie das Beiſpiel vieler europäiſcher und außereuropäiſcher Länder zeige, Ein ſolcher kaum in Erſcheinung tretender Land⸗ rellen ei des als ein att ai n zwiſchen Balkan u. urch 1 ö ſind nach dem Dienstag, den 12. Februar 1929 * d Onirinal den„Sſſervatore Romano“ tiſcher Konſtruktion und ſei immer eine gefährliche Angelegen⸗ heit für Mißbräuche. Die finanziellen Vereinbarungen Blatt als eine wenn auch nicht angemeſſene Ent⸗ ſchädigung des N für den Verluſt der Kirchengüter und der alten Kirchengebiete zu betrachten, welche das 3 Hara ie geſetz anerkannt hatte und von denen der Papſt für ſeine geiſtlichen Bedürfniſſe bezog. Indem. anerkannt habe, e es einen Akt der Gerechtigkeit und Billig⸗ keit vollzogen. mme ſei auf der Grundlage der kapita⸗ liſierten Nahre 1 des Garantiegeſetzes 1 worden. Dieſe 1 dann, ſo erklärt f vatore Romano“ vom Pe ſt, der ſich von ſeinen päterl Gefühlen gegenüber Italien, die auch vom italieniſchen Staat voll gemürzdat worden ſeien, aufein Minimum her geſetzt. Der Ar fel, des„Oſſervatore Romano“ behandelt dann das 1 onkordat, das der hauptſäck Kirchenſtaates ſei, weil es den Vatikan mit dem Schutz einer unendlich geiſtlichen Macht umgebe, unbeſiegbarer als jede Waffe und als jede Grenzſicherheit Die Unter 8 e etchnung dleſes Vertrages, deſſen Bedeu⸗ tung von der rön n Preſſe in Extrablättern und ſoweit bie Zeitungen ſchon 8 lagen, in umfangreichen Leitartikeln ge⸗ würdigt wird, ſpiel te ſich für die Außenwelt in ſehr ſchlichten Formen ab. 11 Uhr die Automobile des Kardinal⸗ ſtaatsſekretär linis, ſowie ihrer Begleitung vor dem Läteran vorfuhren, wa außer den Journaliſten und Photo⸗ graphen nur etwa 70 0 bis 800 Zuſchauer im Regen auf dem Later ranplatz verſammelt. Nach der Unterzeichnung, die im Konzilſaal erfolgte, mußte ſich Kardinalſtaatsſekretär Ga⸗ ſparri, der leidend iſt, ſofort wieder zu Bett begeben. Eine Ansprache des Papſtes Vor dem römiſchen Prieſterkollegium hielt am Montag nachmittag Papſt Pius XI. eine Rede über den Friebens⸗ ſcheuß zwiſchen dem Vatikan und dem italieniſchen Stagt. Der Vapſt erklärte hierbei u.., die Verhandlungen hätten 30 Monate gedauert und die ganze Frage ſei von ihm, der die Verantwortung trage, unter Gebet geprüft worden. Ueber ſeine vorläufige Mittellung an das diplomaliſche Korps be⸗ merkte der Papſt, dies wäre eine ſelbſtverſtändliche Pflicht geweſen, da das diplomatiſche Korps die Freundſchaft ſo vieler Mächte repräſentiere. Die wahre und wirkſamſte Ga⸗ rantie fände ſich nur in der Unterſtützung Chriſti und im Gewiſſen und der Billigkeit des römiſchen Volkes. Das Ab⸗ kommen habe zwar nur ein kleines Territorium feſtgelegt. Denen, die es zu klein finden, müſſe geſagt werden, daß ge⸗ rade der Papſt ein Gebiet ſo winzig wie möglich gewollt habe, da ihn kein irdiſcher Ehrgeiz treibe. Das Gebiet fei klein, doch größer als die Welt. Der Heilige Stuhl habe die Auf⸗ gabe, den geiſtlichen Bedürfniſſen der Gläubigen in volle Unabhängigkeit zu dienen. Zwar rechne der Papſt auch weiter auf das Herbeiſtrömen des Peterspfennigs, die Zuverſicht auf die göltliche Gnade erlaubten aber nicht, ſelbſt keine Vorſorge zu treffen. 1 dieſes See gingen, lagen noch heute vormittag im Giſe des Oereſund feſt. Die Paſſagfere ſind größtenteils an Bord von Eisbrechern nach Kopenhagen zurückgekehrt. Auf dem Großen Belt war die geſamte Fahrverbin⸗ dung heute nacht ſtillgelegt. Die Dampfſchiffverbindung zwiſchen Kopenhagen und Malmö wurde heute eingeſtellt, wäh⸗ rend die Staatsbahn verſuchen wird, eine Fähre durchzubrin⸗ gen. Auf der Strecke Giedſer Warnemünde lief die deutſche Fähre„Mecklenburg“ nachts um 1 Uhr in den Hafen von Giedſer ein mit Reſſenden an Bord, die normalerweiſe geſtern 19.05 Uhr hätten in Kopenhagen eintreffen ſollen. Die dänlſche Fähre„Dänemark“ leiſtete der„Mecklenburg“, die im Eiſe ſtecken geblieben war, Hilfe. Die Reiſenden der„Mecklenburg“ kamen heute um 6 Uhr hier an. Der geſtern 23.35 Uhr von Kopenhagen abgehende Zug wurde mit beiden Fähren von Gjedſer übergeführt und traf heute morgen gegen 9 Uhr in Warnemünde ein. — Paris, 12. Febr. Auch in Frankreich verſchärft ſich die Kälte weiter. Heute nacht iſt die Temperatur in Paris auf 10 Grad geſunken, auf dem flachen Lande iſt ſie entſprechend noch weiter geſunken. In den Pariſer Vororten verzeichnete man in der Nacht minus 15 Grad. Die Wetterwarte kündigt für heute vormittag eine durchſchnittliche Temperatur von minus 10—12 Grad an,. Dagegen herrſcht in der Bretagne ein mildes Wetter; in Cherbourg plus 3 und in Breſt plus 6 Grad. Vierabend beim Reichspräſidenten Der Reichspräſident hatte in Berlin am Montag wie⸗ derum zu einem Bierabend geladen. Es waren u. a. er⸗ ſchtenen: Reichskanzler Müller, Reichsminiſter Dr. Curtius, Hilferding, Koch⸗Weſel, Wiſſell, Dr. Schätzl, Dietrich, Mi⸗ niſterpräſident Braun und die Mehrzahl der preußiſchen Staatsminiſter, der Vorſtand des vorläufigen Reichswirt⸗ ſchaftsrates, das Präſidium des preußiſchen Landtages und das des preußiſchen Staatsrates, die Staatsſekretäre des Reiches und Preußens, höhere Offiziere des Reichsheeres und der Reichsmarine, die Miniſterialdirektoren der oberſten Reichsbehörden, die Chefs der in Berlin reſidierenden Spitzen⸗ behörden, Vertreter von Spitzenorganiſationen, ſowie füh⸗ rende Persönlichkeiten aus der Induſtrie, der Finanzwelt und dem Handel und aus dem Bereiche der Kunſt und Wiſſenſchaft. Bolſchafterwechſel in London Berlin, 12. Febr.(Von unſerem Berliner Büro,) Der ſchon ſeit langem angekündigte Perſonenwechſel in der deut⸗ ſchen Botſchaft in London ſoll nun unmittelbar beporſtehen. Der Botſchafter, Senator Sthamer, hat die Altersgrenze mehr als überſchritten, Er ſteht im 73, Lebensjahr. Sein Rücktritt war ſeit geraumer Zeit beſchloſſene Sache, Sthamer war früher Rechtsanwalt in Hamburg. Er gehört alſo zu ben Wenigen, die aus einer anderen Karriere zum diplomatiſchen Dienſt herangeholt wurden. Man wird eigentlich nicht ſagen konnen, daß in dieſem Falle ſich das Abweichen von der Regel hewäßrt hätte. Sein Nachfolger iſt beim letzten großen Revixement ge⸗ nannt worden. Es iſt Herr uon Neurath, der berzeltlge deuiſche Butſchaſter in Rom. Neue Amtsbezeichnungen in Preußen? Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ von zuſtändigen Stel⸗ len erfahren haben will, ſchweben in Preußen Verhandlungen über die Neuregelung der Amtsbezeſchnungen. Die Haupt⸗ rolle pielt hierbei die Frage der Amtsbezeichnungen für die gehobenen mittleren Beamten. Manu iſt der Anſicht, daß man eine einheitliche Amtsbezeichnung für alle Begmten des gehobenen mittleren Dienſtes ſchaffen müſſe. In Ausſicht genommen hat man hierfür die Amtsbezeichnung „Amtmann“. Man wünſcht aber dieſe Frage im Einvernehmen mit dem Reich zu regeln. Darüber ſchweben Verhandlungen mit dem Reich. Erforberlichenfalls, wenn auch ſehr ungern, würde Preußen die Frage e ohne das Reich regeln. Letzte Meldungen Vier Streckenarbaiter überfahren und getßtet — Breslau, 11. Febr. Wie die Reichsbahndirektion mit⸗ teilt, ſind heute zwiſchen Breslau⸗Nikolattor und Breslau⸗ Pöpelwitz an der Strecke Breslau Trachenberg vier mit Gleisarbeiten beſchäftigte Arbeiter von einem Trieb⸗ wagenzuge überfahren und getötet worden. Die Kolonne hatte den Triebwagen anſcheinend nicht bemerkt, da die ſtaxke, durch den Froſt verurſachte Dampfentwicklung einer Loko⸗ motive auf einem Nachhargleis ihn verſchlelerte. Strandung eines franzöſiſchen Dampfers V Paris, 12. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreler.) Wie aus Antwerpen berichtet wird, iſt der franzöſiſche Dampfer„Kerguelem“, der von Hamburg her kam, geſtern vor der Reede von Antwerpen auf eine Sandbank gefahren. Alle Bemühungen, das Schiff wieder flott zu machen, miß⸗ langen. Geſtern nachmittag wurden zehn Schleppdampfer her⸗ angeholt, um die„Kerguelem“ von der Sandbank wegzuziehen. Bei dieſem neuen Verſuch iſt einer der Schleppdampfer ge⸗ kentert und geſunken. Von den ſieben an Bord befindlichen Schiffern konnten nur zwei rechtzeltig über Bord ſpringen und ſich durch Schwimmen retten, während die übrigen fünf erxtranken. Die Lage des franzöſiſchen Dampfers iſt noch immer ſehr kritiſch. Man befürchtet, das Schiff werde vom Sturm zerſtört werden, wenn es nicht gelingt, es bald wieder flott zu machen. Abgelehnter Mißtrauensantrag — Tokio, 11. Febr. Das von der Oppoſition eingebrachte Mißtrauensvotum gegen die Regierung wurde mit 280 gegen 185 Stimmen abgelehnt. Die Unruhen in Bombay — Bombay, 11. Febr. In der Zeit vom 4. Februar bis heute wurden bei den Unruhen dem amtlichen Bericht zufolge 123 Perfonen getötet und 5759 verletzt. Ediſon 82 Jahre alt — Nemyork, 11. Febr. Der berühmte Erfinder owe Ediſon feterte geſtern in vollkommener geiſtigey Friſche ung körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 82. Geburtstag. yſte Schutz des“ — * TCG 2 DDR — — n . . . Sekt wurde getrunken und feln, fein geſpeiſt. 42 Uhr an den Ausgang beſtellt und kam nicht. etwas ins Freie gingen, um frlche aich not, ich war ganz ſchwindelig, ſo ſtark wurde ich in An⸗ natürlich geplatzt, aber es ging noch eben gut, Dienstag, don 12. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ans gabe) 3. Selte. Nr. 71 Slästiſche Nachrichten EN Fafinacht bei den Kindern Die echteſte Faſtnachtsfreude iſt bei den Kindern. rennen und tollen und ſchreien und lachen. Sie wiſſen es alle: Heute iſt Faſtnacht, heute muß man luſtig ſein. Von Laternen, Briefkaſten, Firmenſchildern, von den Balkonen, den Fenſtern und Türen flattern fröhlich die vielfarbigen ſchlangen. getüme Knaben, um auch die ee mit den Zeichen des Tages zu ſchmücken. An den Drähten baumeln lange Sträh⸗ nen als Wimpel, auf den Straßen liegen die bunten Fetzen, deren kurzes Leben ſchon zu Ende geht, und der pfiffige Wind ſorgt dafür, daß auch den Bäumen etwas von der leuchtenden Papierhülle zugute kommt. Wieviele Kinder es gibt, tagen; denn da ſind ſie alle auf den Beinen. Wilde, ausgelaſſene Knaben, denen der Augen blitzt, Mutwille aus den gemeſſenere, die mit begierigem Blick einen Zuruf ber Be⸗ achtung von den Vorübergehenden erſtreben, lachende, kecke Mädchen den männlichen Führern freudig und willig folgend, dann ſolche, die brav trippelnd an der Mutter Hand ihr klir⸗ rendes und kliungendes Maskenkoſtüum mit einer bepußten Wichtigkeit zur Schau tragen. öſt die Kleinen im Kinder⸗ Sel Selb wagen ſchwingen einen Tirolerhut, oder haben wenigſtens einige prächtige Bänder an den Armen, die die Wichligkeit des Tages dokumentieren. Der gut bürgerliche Sinn kommt ſtber die verſchiedenen Pierelten⸗ und Harlekinarten der Maskerade nicht hinweg. Zumeiſt begegnet man ſolchen in ſeſchen, friſchen Farben, viele sind von rätſelhafter Kombination. Lockenköpſchen war ſehr hübſch als miert. Als ich es fragte, was es denn verkaufe, Antwort. beobachtete das weiße Schürzchen gebührend bewunderte. Die Jugend aus der Stadiperipherie iſt erfinderiſcher, origineller. Statt deren drehte es ſich poſſierlich um, und es Die Buben tanzten als Zigeuner, Trapper und wie ſie das alles nennen. Die meiſten ſteckten in einer Kleidung von fragwürdiger Bedeutung, was aber der Ulkigkeit und dem gewünſchten Erfolg, den ſich die Träger damit zu verſchafſen ſuchten, keineswegs Einbuße tot. Zwei muntere Burſchen ſtellten ein Hochzeitspaar vor und ſtolzierten im Marſchſchritt Arm in Arm durch die Haupt⸗ ſtraßen. Sie erregten die allgemeine Heiterkeit, denn weder der Schleier der Braut, noch der würdige Zylinder fehlte. Die Burſchen gefielen ſich in ihrer Verkleidung ſehr, nahmen aber der Würde des Anzugs entſprechend wichtige Geſichter an. In kleineren und größeren Gruppen zogen lärmende Ge⸗ ſellen durch dle Straßen mit Geraſſel und Gebammel, mit Trommel und Trompeten, auch wenn dieſe Iuſtrumente nur ausgediente Kochtöpfe waren. Die Hüte, Röcke und Jacken aus Mutters Rumpelkammer feierten Auferſtehung. Mau ſah Geſtalten, deren Anzug in Schnitt und Ausſehen an ner⸗ gilbte Urgroßmutterbilder erinnerten. Zerriſſene Schirme mit handfeſtem Griff mochten wohl aus Großvaters Vermächt⸗ nis ſtammen. Ein alter Vorhang vertrat den Schleier. Wer weiß, wieviele Farbkäſten herhalten mußten, die unvermeld⸗ liche Schminke zu liefern! Bunt bemalt waren ſie alle, ee kam nicht darauf an, ob mit den Farben alles ſtimmte. Db man die Augen rot und den Mund mit garantiert haltberer Stiefelwichſe ſchwarz machte, war wentger wichtig. Die Haupt⸗ fache war, man war bemalt und freute ſich, Die Paſſanten freuten ſich auch und hatten ihren Spaß dabei. Es gibt auch Nörgler, vielleicht finden ſie morgen ihre Ruhe, wenn alles vorbei iſt. M. B. ** * In den techniſchen Ausſchuß des Deulſchen Stüädttages aſt Bürgermeiſter Büchner gewähtt worden. * Vom Tode des Erfrierens gerettet. Ein funges Mäb⸗ chen aus Feudenheim, das geſtern eine Beſorgung zu erledi⸗ gen hatte, wurde plötzlich auf der Straße von Unwohlſein be⸗ ſallen und fiel bewußtlos zu Boden. Ein Feldhüter, dem das Mädchen begegnet war, drehte ſich zufällig um. Er ging zu⸗ rück und fand die Bewußtloſe im Straßengraben im Schnee liegen. eee ent Er verbrachte ſie nach der Wie ſie Faſtnachts⸗ An den Halteſtellen der Straßenbahn warten un⸗ ſieht man erſt an Faſtnachts⸗ Ein kleines, entzückendes Zwiebelverkäuferin koſtuü⸗ wußte es keine ſtrahlend, daß ich ſein ſommerliches Kleidchen und gelenkige Großmütter, als Indianer, 1—̃— Faſchingszeit Rekordziffern des Froſtes 1 Faſchingsrummel twerall, Das Thermometer ſinkt in faſt unergründliche Tfefen. Die Kabbeowend, Maskeball! amtliche Wetterſteule, die bekanntlich durch ihre Lages verhält⸗ Närriſch is ball jedermann, niomäßig milde Temperaturen zu verzeichnen hat, ſtellte heute 6 Kind und Kegel, Fraa un Mann. die Rekordziſſer— 22,6 Grad als Minimum der Nacht ſeſt⸗ Un an jedem Wertshausſchild Auch am Morgen zeigte ſich keine Abnahme der Kälte, zundern Hängt e amüſantes Bild: es wurden immer noch— 22,4 Grad gemeſſeu. Geſtern abend Wie der Bock die Zung' rausſchtreckt gab es am Waſſerturm ſchon— 15 Grad. Un vergnügt am Maßkrug leckt. Aehnliche Kältemeldungen kommen auch aus den andern Animator und Salvator Teilen Badens und der Pfalz. Bis zu 25 Grad wurden ſchon Gibt's un allerhand ſor— ator. geſtern abend feſtgeſtellt. Auf verſchiedenen Eiſenbahuſtrecken 3„ 1 4 mirkte ſich die Kälte in zum Teil ganz erheblichen Verſpätun⸗ Wenn mar ſieht, wie alles doll, gen aus. Dabei ſind die Vorausſagen nicht ſehr vertrauen⸗ Denkt mar: Lumpſcht halt aach emol: ertbeckend, wie in den geſtrigen Wetternachrichten der Landes⸗ 's Bockbier is en ſüfſicher Drobbe; 0 zged Hoſcht dei' finf, ſechs, ſiwwe Schobbe, Biſchde ſchun im ſiebte Himmel; Geht eem s Geldche ſutſchikator. s Portmanneh werd lodderleer, Döſig eem der Kobb un ſchwer, Un en Kater, groß un dick, Hockt eem annern Dags im Ge'nick. Awwer trotzdem geh'n mar all Uff de' große Mas keball. Fehlt's am Geld, dann geht's uff Pump, 's Bett, die Kleoder, Schuh' un Schtrump Sete mar im Pandhaus ab. ö Moos muß her un net zu knapp. Alle geh'n mar koſchtümiert, ö Alle Dag werd anbrowiert. D' Mamme will als Schbanierin, Ich als Türkepaſcha hin. D' Dande geht als Gänſebliemche Un als Herzkerſch' unſer Liuche. Blitz un Hagel, werd des ſein Uff'em Maskeball dann ſein! Giſchwumme werd, mar blelwe dort. Bis de' ledſchde Groſche fort,— Is die Faſchingszeit vorbei, Aus is mit de' Narretel, Un ſchtatt Mayonäs un Hummer Hering gibt's un ſaure Gummer. Kriegt de' Bett'l aach e Loch. Meintweg, awwer ſcheeln) war's doch! A. Weber. * * Der Roſenmontag, die Atempauſe zwiſchen Faſchings⸗ ſonntag und»dienstag, bringt im Gegenſatz zu Köln und Mainz in Mannheim immer wenig Leben in die Straßen. Geſtern war es infolge der ſtrengen Kälte noch ſtiller als in früheren Jahren. Umſo lebhafter ging es ſchon nachmittags in den Kaffeehäuſern und Reſtaurants zu, Man konnte von neuem wieder die Wahrnehmung machen, daß in kleiner Runde am ſchnellſten echte Faſchingsſtimmung platz greift. In manchen Lokalen war ſelbſt in vorgerückter Stunde ſchwer Platz zu bekommen. Die grimmige Kälte, die leider eine weitere Zunahme erfahren hat, wird auch am heutigen letzten Tage des Faſchings kein lebhaftes, Straßenleben auf⸗ kuommen laſſen. * Kleinfener. Im Hauſe 6 7, 30 geriet geſtern nachmittag beim Auftauen eines zugefrorenen Waſſerrohres in einem Wirtſchaſtsabort mit einer Lötlampe Iſollermatertal in Brand., Das Feuer war beim Eintreffen der um 1,59 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr bereits durch Hausbewohner gelöſcht. Der Schaden iſt geringfügig. . * Preußiſch⸗fübdeutſche Klaſſenlotterie. In der Montag⸗ VBormittagszlehung wurden folgende größere Gewinne gezogen: je 10 000 Mk. auf die Nr. 126 800 und 180 832, je 3000 Maxk auf die Nrn. 18 530, 145 189, 157 745, 202 606 und 316 647. — In der Montag⸗Nachmittagszlehung kamen fol⸗ gende größere Gewinne heraus: 25000 Mk. auf die Nr. 118 933, 5500 Mk, auf dle Nr. 191 780, je 3000 Mk. auf die Nru. 81 3 95 403, 146 942, 293 223, 374 350.[Ohne Gewähr.) — Nach dem Maskenball Von Thea Laue Sieben Uhr morgens! Grau fiel der Morgenſchein durch Die Sche eiben., Im Zimmer herrſchte ein lebhaftes Durchein⸗ ander. Vor einer Stunde erſt war die Familie Meyring nach Hauſe gekommen, jawohl, vor einer Stunde erſt, Geſtern war Maso keuball und heute Sonntag, alſo Zeit geuug um auszu⸗ ſchlafen. Da konnte man ſich das alſo erlauben. Die Masken, Knarren, Luftballons und Fächer unter⸗ hielten ſich anregend und tauſchten die Erlebniſſe und Erfah⸗ rungen aus. „Wie ſchön war dieſe Nacht“ ſeufzte eine große weiße Papierblume, die in Papa Meyrings Frack geprangt hatte. „Ich bin zwar ganz zerſauſt, aber das macht nichts. Käfer, Biedermeierdamen, Schuſterjungen und was nicht alles hatte Papa Meyring ſich zum Tanz geholt, viele kleine niedliche Mädchen.“ „Papierſchlangen und Konfetti hängen noch jetzt an mir, ſo haben wir getollt, inemer ging es hurtig durch die Säle. Eine ſüße Per⸗ hatte Papa Meyring um Ne, hat der geſchah ihm ſchon ganz recht, ſo ein ſon, ich glaube ein Jockey war es, Papt geſchimpft, Aber es kleiner Genießer!“ „Na meinſt Du etwa, Mama Meyring hätte es anders gemacht? Irrtum! Frau Meyring hat ſich im Tanze gedreht wie ein junges Mädchen, ich habe alles miterlebt,“ ſprach der Fächer aus roſa Straußenfedern. „Foxtrott, Blues und ab und zu ſogar Walzer wurde ge⸗ tanzt; daß Mami ſo ſpringen kann, hätte ich garnicht gedacht. Wenn ſie mich ſonſt mit zum Ball nimmt, goht es ſachte, leiſe und ſittſam und auf Lotteken geachtet, auf das liebe Kind.“ Wir waren ſogar im Bierkeller, da ging es lebhaft her, Bier, zwei Maß, drei Maß und ſo weiter und immer zwei Aud zwei oder vier und vier traulich vereint. Allein ſah man kaum elnen Menſchen, nur hier und da ein kleines einſamet Mauerklümchen. Ordentlich aufgeatmet habe ſch, als wir Luft zu ſchöpfen. Es tat Fpruch genommen. Aber etwas habe ich ja noch vergeſſen, Frau Mehring war um 12 Uhr mit einem ganz jungen Herrn im Weinzelt zu⸗ ſammen, hat der ein Geſicht gemacht, als Mutter die Maske abnahm. Alle Augenaufſchläge von meiner Madame nutzten nichts, nach 10 Minuten jagte der Junge auch ſchon einem Mädel mit zwet dicken Hängezöpfen nach. Na, und Frau Meyring hatte ſich bald getröſtet mit einem kleinen gemütlichen Herrn, machte ja nichts, daß er eine große Glatze hatte, er paßte ganz gut zu Mutti.— Sehr ſpät ſind wir erſt nach Hauſe gekommen. Heute ſeße ich ſehr mitgenommen aus, allerdings lein Wunder, es war aber auch ſo heiß in den Sälen, da brauchte das Frauchen ſchon Kühlung.“ „Jetzt haſt Du wohl endlich ausgebabbelt, wie?“ puſtete der Luftballon los.„Ich war man mit Lotteken auf dem Maskenball, vielmehr habe ich ſie da zufällig kennen gelernt, als Haus mich dem Luftballononkel abkaufte und mich an Lottes Kleid befeſtigte. „Nein, dieſe goldene Freihelt,“ ſagte Lotte wohl tauſend⸗ mal zu ihrem Hans und tanzte vor Freude umher, daß ich lauter Luſtſprünge machen mußte. Fein ſah Lotte aus in dem Brokatmieder mit den langen roten Seidenhoſen; was das eigentlich ſein ſollte, weiß ich zwar heute noch nicht. Je⸗ denfalls hatte Hans ſie auch trotz der weißen Perücke er⸗ kannt, um mit ſelnem Lieb, denn das war ſie heimlich ſchon lauge, fröhliche Stunden zu verleben. Wenn die Geigen ſauchzten und zum Tanze lockten, wieg⸗ ten ſie ſich im Rhythmus der Muſik, daß ich ab und zu, wenn ſo ein ganz verdrehter Tanz kam, einen Purzelbaum ſchlagen mußte. Am meiſten war das wohl die Jazz⸗Kapelle ſchuld, nein, hat die einen Radau gemacht! In der Wahrſagerbude waren Hans und Lotte ſogar und denkt Euch nur, die alte Hexe hat baldige Hochzelt und ſo allerßand Zeug erzählt. Ich mußte lachen, daß ich bald einen Sprung bekommen hätte, die zwei aber haben ganz andächtig gehorcht. In der Kafſeebude hatte ich auch ein kleines Erleönts. Geht da ſo ein großer Herr an mir vorbei und hält mir ſeine Zigarette direkt vor die Naſe, Beilnghe, mir war ſchon ganz heiß geworden, hätte ich nieſen müſſen und wäre dann Eine dünne Stelle iſt ja wohl geblieben, aher das macht nichts, ich ſterbe wetterwarte ſo nett ausgedrückt wurde: über Nordoſteuropa iſt noch lange nicht erſchöpft.“ alſo unter der Qual eines Aulagen und Wälder finden, wenn nicht al lentſetzliche Not iſt allerorts zu groß! bittet daher alle Volkskreiſe, durch Uleberlaſſung bon Vogelfutter, Flelſchabfäl len. mitteln Hilfskräfte, Futtermittel an alle Hilfsbereiten, ſich an unſere Geſchäftsſtelle k 3, vielen ſteht dieſe Frage aber noch offen. dürfe, „Der Kälteſpeicher Uns bleibt nichts übrig, als den Inhalt dieſes„Speichers“ geduldig Schließlich ſiehſchde in deim Fimmel über uns ergehen zu laſſen D' eig'ne Schwiegermudder daun 5 f Als en ſanfder Engel au. ö f „ Anſere Vogelwelt in bitterſter Not! Doch beim Bockbler un Salvator Der Tlerſchutz⸗Verelin Mann heilm⸗Ludwigs⸗ hafen bittet uns, folgenden Notruf zu veröffentlichen; Schon über einen Monat leiden die geflederten Sänger ungewöhnlich ſtrengen Winters! Eut⸗ völkert werden wir in den kommenden Frühlingstagen unſere he ſich helfend in den T iſt ihrer Rettung ſtellen! Das Hilfswerk darf niiht einzelnen Tier⸗ und Naturfreunden überlaſſen bleiben; die Der Tierſchutzvereln Speck und Geld ⸗ ermöglichen. Aber auch Vertellung der Wir bitten 12 um ⸗ Keine Stunde iſt zu verlleren! das Rettungswerk zu Jung und Alt, mögen ſich zur die Futterſtellen bereitſinden. gehend wenden zu wollen. —— Die Berufswahl der Abiturlenten. In den nächſten Wochen werden ungefähr 25 000 deulſche Abiturienten und Abiturientinnen die höheren Schulen verlaſſen. Viele haben künftigen Lebensberuf entſchieden; bel Es iſt Aufgabe der ins Leben Hinaustretenden, ſich einer gewiſſen haften Selbſtprüfung auf Eignung zu unterziehen. So wird von ſtudentiſcher Seite geſchrieben, daß der Weg zur Univerſität oder Hochſchule nur von denen beſchritten werden die für wiſſenſchaftliche Arbeit in ganz beſonderem Maße befähigt ſeien, da gerade heute die meiſten akademi⸗ ſchen Berufe durch leber füllung mit großen Schwierig keiten zu kämpfen hätten. Die Hoffnung auf Stipendien und andere Studienbeihilſen ſollten nicht allzu vielen vorſchweben, denn nur wenige, die hervorragende Befähigung aufweiſen, ſelen dafür auserleſen. Veranſtaltungen Der Faſchings⸗Herrenabend der Liebertaſel war der überaus gelungene Abſchluß des Maskenballes. Das ab⸗ wechslungsreiche Programm unterhielt die äußerſt zahlreich er⸗ ſchtenenen Teilnehmer ſo vorzüglich, daß man allgemein bedauerte, als die letzte Spende der Hauskapelle verklang, die unter Herrn Tunzes temperämentvoller Leitung ausgezeichnet kon⸗ zertierte. Zu der echten Karnevalsſtimmung, die ſich bald auf alle übertragen hatte, trugen in erſter Linte mehrere hervorragendes künſtleriſche Kräfte bei, ſo Lu Carena mit ſatlriſchen Neimen, Tenoriſt Kugler vom Natlonaltheater mit mehreren vorzüglich auf den Charakter der Veranſtaltung abgeſtimmten Liedern und Rius Bomm(Bommarlus], einer von der„alten Garbe“ der Liedertafel, mit ſächſiſchen Dialektvorträgen. Die Aktivität der Liedertafel erfreute unter der Leitung des Herrn Menz mit mehreren ſtimmungsvollen Liedern. Maskenball des V. f. K. v. 1885 Auch in bleſem Jahre hatte es ſich der Verein ür Körverpfſegs von 1886 nicht nehmen laſſen, trotz der wirtſchaftlich ungünſtigen Jags einen Maskenball zu arrangieren. Zu dieſem Zwecke war am Sams⸗ tag abend der Saal des„Zähringer Löwen“ in der Schwetzingerſtraße belegt. Zahlreiche Gäſte hatten ſich eingefunden, um auf einige Stun⸗ den des Alltags Sorgen zu vergeſſen. Herr Albert Nees hatte die Tanzleitung des Abends übernommen. Die Vallmuſik ſtellte die Hauslapelle des Geſangvereins„Erholung“. Manche leberraſchung gab ez, als um Mitternacht die Larven flelen, In Stimmung und ſich ſchon für ihren Frobſünn verbrachte wan den Mel 925 Wers K. D. ja doch bald. Geſchlmoft 455 ich 5 Manne nach, daß ei e 0 eine Axt hatte, dleſe Unvorſichtigkeit auch, Na und daun wurde Lotte müde und gähnte und Hans machte es ihr nach und mau einigte ſich heimzugehen. Der Mond war gerade noch blaß am Himmel, als wir nach Dauſe wanderten. Glücklich hatten die Zwei ſich eingeärmelt und ich ſchwankte im Nachtwind, daß ſich alles um mich drehte, als hätte ich zuplel Sekt getrunken. flüſterte die Knarre, ſo leise ſie es mit ihrer häßlichen Stimme konute. Augenblicklich wurde es ſtille. Ach wie ſchade, Auguſte war es um auf⸗ zu räumen und man muste ich trennen.— Der Maskenball war vorbei, der ſchöne, ſchöne Maskenball, und der graue Allſag forderte ſeine Rechte. Kölner Kunſtansſtellungen. Der Kölner Architekt Haus Helnz Lüttgen hat lu Gemeinſchaft mit den Malern Jaukel Adler, Prof, R. Seewald und Franz Siewert die Vorarbeiten zu der Ausſtellung„Raum und Wandbild“ im Köluiſſhen Kunſtverein aufgenommen, Erſte Kölner Firmen ſind in ger⸗ vorragender Weiſe an der Ausſtellung beteiligt, die im Mäez ſtattfindet. Die Arbeitsgemelnſchaft des Deutſchen Werkbein⸗ des veranſtaltet im Sommer 1929 in einem Toll des Staats⸗ hauſes in Köln eine Ausſtellung, die eine Abtetlung„die wach⸗ ſende Wohnung“ und eine Abteilung„Einzelgegenſtände“ und „Einzelräume“ umfaſſen wird. Die Ausſtellung der Arbelts⸗ gemeinſchaft wird im Zuſammenhang mit vier weiteren Aus⸗ ſtellungen der Stadt Köln gezeigt werden. Vorausſichtlich einer Ausſtellung des Künſtlerbundes, einer Ansſtellung„Alt⸗ ruſſiſche Kunſt“,„Oeſterreichiſches Barock“ und„Unbekaunte Schätze aus Kölner Muſeen“. Internationale Kunſtausſtellungen. Die vierte Inter⸗ nationale Kunſtausſteltung in Monza iſt auf 1930 verſchoben worden. Die Ausſtellung wird künftig nur alle drei Jahre ſtattfinden.— Wührend des Monats Februar findet in Br ſ⸗ ſe leine umfaſſende Ausſtellung des Malers James Enſor ſtatt. Die Ausſtellung enthält mehr als 250 Gemälde, mehrere 100 Zeichnungen und das geſamte graphiſche Werk des Künſt⸗ lers.— In London wird gegenwärtig eine größere Schau von Gemälden und Zeichnungen der ſtalieulſchen und hollän⸗ diſchen Schule, ſowie chineſiſches Porzellan, jakobeiſches Glas Und altengliſche Möbel gezeigt, „Ruhlg, da kommt ſemand“, Noue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗ Ausgabe) Dienstag, den 12. Februar 1029 Daß ich for de edle Fußballſchport kee großes Indreſſe uffgebrocht habb, deß hott'r mein Freund Max ſchwer nvochgedrage. In ſeine Aage war ich blobs en halwer Menſch. Um wenigſchtens einigermaße mein Anſehe zu rette, habb ich mich nooch lange Kämpfe iwwerredde loſſe, den berihmte Län⸗ dermatſch Deutſchland mit'r Schweiz anzugucke.'r Max hott die Eindrittskaarte ſchun dagelang in ſeiner Daſch rum⸗ gedrage unn mir hott'r Bicher unn Zeitſchrifte gebrocht, wo ich ſchtudiere ſollt.„Denn wenn eener ſo'me Schpiel zuguckt, dann muß'r iwwer alles im Bild ſein unn wenn ich mit Dir Troddel fortgeh unn Dir aach noch des Eintriitsgeld bezahl, dann muß ich mich mit Dir aach iwwer den Schpielverlaaf unn die Schannſen unne halte könne.“ Alſo hott'r Max ebabbelt unn mir iß nix anneres iwwrig gebliwwwe, als Sach Der Kram war mir awwer viel zu die Sache zu ſchtudiere. langwellig unn ſo habb ich mir bloos e paar Ausdrick gemerkt unn die Name vun de Schpieler auswendig gelernt. So iß dann der große Dag augebroche. 'r Max war ſchun um halwer Zehne bei mir unn mir hawwe uns uff de Weg gemacht. Mit'r Elektriſch ſiun'r nit'fahre, denn mir hawwe uns'ſaacht, daß mir jo Zeit genug zum Laafe hawwe und daß'r den Blatz in'r Elek⸗ teiſch dene freiloſſe ſollte, wo ſchpäter fahre wolle unn keen Blatz mehr krigge. Wie mir awwer mit leicht angefrorene Ohre ans Schtadion gekumme ſinn, hawwe mir feſchtſchtelle miſſe, daß mir nit die eenziche ware, wo ſo frieh dran ware. Zuerſcht hott'r uns noch nit neigeloßt unn wie'r hawwe neigederft, do hawwe'r kalde Fieß'hatt. Unn was hawwe mer dann'hatt, wo'r drinn ware? Wärmer war's aach nit unn die Fieß ſinn noch kälter worre. Dauernd ſinn dann die Leit hergeſchtrömt unn des war die eenzig Unnerhaltung. Daß uff dem Blatz e paar de Ball rumgekickt hawwe, des war mir, Neweſach. Ich habb mir die Leit angeguckt, wo do all gekumme finn unn habb dann wenigſchtens was zu kritiſiere ghalt. Bloos hott'r der Mar nit recht zugehorcht. Allmählich ware meine Fieß ſo kalt, daß ich ſe ſchun gar nit mehr geſchpürt habb. Mir wars, wie wenn ich frei in dir Luft ſchwewe däht— wenn bloos nit ſo'e unangenehmes 'fiehl domit verbunne geweſe wär. Wie'r Max awwer geſehe hott, daß annere Leit ſchlauer ware wie mir, do hott'r mich forlg'ſchickt, e paar Zeidunge zu kaafe. Nit um zu leſe, ſunnern um druffzuſchtehe. Die Leit hawwe ſich Zeidunge unner die Fieß gelegt unn ſo iß die Kält nit in ihre Beener gezoche. Vun'r Seit her iß mir ſchun ganz langſam warm worre, denn allmählich 15 mir ſo eng geſchtanne, daß's eem ſogar recht warm war, was mir nadierlich bei der Kält als warm bezeichne kann. Awwer trotzdem bin ich fort, um e paar Zeidunge zu kaafe. Im Schtadion habb ich keen verwiſche könne, wo Zeidunge verkaaft hott unn ſo iß'r nix anneres iwwerig gebliwwe, als in die Schtadt zu raſe unn zu kaafe. Ich habb dann wid⸗ der Dauerlaaf zurick gemacht. ins Schtadion wollte ſe mich nit mehr neiloſſe. Wenn mirs 10 nit um de Max ſeine Fieß geweſe wär, dann wär ich heem. So habb ich mich uff's Bitte verlegt unn ſchließlich hawwe ſe mich doch noch neigeloßt. Bis ich awwer de Max'funne 'halt habb! Des iß e Kunſchtſchtick, ſich dorch die 35 000 Menſchen dorchzuwiehle. f Alſo ich war noch nit recht beim Max, als aach ſchun die Mannſchafte andanze. Des war vielleicht e Geſchrei. Wie ich keen Ball'ſehe habb, habb ich de Max'froocht, ob die ohne⸗ Ball ſchpiele. Der hott awwer immer blos nvoch'm Himmel geguckt unn wenn ſchließlich der Ball nit vumie Flugzeug causg'ſchmiſſe worre wär, dann hätt'r meene könne, der Ball war aus'm Himmel'flooche. Dann ſinn die Leit halt uffem Blatz rumgerennt unn immer hinner dem Balle her. Och kann halt die Regle vun dem Fußballſchpiel nit ver⸗ ſchtehe unn kann nit begreife, warum die den Ball immer dem annere zukicke. Wenn ich emvol ſo'n Ball hätt, dann däht ich'n ſor mich behalte. Sunſcht gibt'r doch aach nit gern her, wenn mir emool was verwiſcht hott. Dann habb ich nit be⸗ greife könne, daß die Deutſche immer druff bedacht ware, den Ball nit de Schweizer zu gewwe, awwer ausgerechnet dem Schweizer, wp im Drohtkaſchte'ſchtanne iß, dem hawwe ſe Ball gewe. Umgekehrt hawwe die Schweizer deß aach ſo ge⸗ macht, blos ware die geizicher unn hawwe den Balle unſerm Goolmann nit ſo oft zugelickt. Do ware halt unſere Leit ganz 7* De wellſpiel/ Erlebniſſe eines Mannemers Meine Fieß ware warm unn hoheit der Markgrafen von Baden. annere Kerl. Unn was hawwe die Leit gekriſche, wenn die Schweizer den Ball in die Kiſcht gekriggt hawwe. Zuerſcht habb ich gemeent, die dähte ſchenne, awwer wie ſich des e paar Mool widͤderholt hott, habb ich gemerkt, daß die aus Freed kreiſche. Wie'r Ball in unſer Kiſcht nei iß, hawwe ſe ganz genau ſo gebrillt unn mir hott iwwerhampt nit gewißt, wo'r dran iß. Des kummt devun, wenn'r nit im Bild eiß. Um dem Max zu imponiere, habb ich mich aach ins Ge⸗ ſchpräch gemiſcht, denn e Unnerhaltung mit ſeine mitfrierende Newemenſche war iwweral in Gang. Bloos habb ich die Hälft vun dene Ausdrick nit verſchtanne. Alſo habb ich bei Gelege⸗ heit'ſaacht:„Guck emol,'r Schtuhlkraut hott ſauwer ge⸗ kickt.“ Awwer die Leit hawwe bloß ſo komiſch gegrinſt unn 'r Mar hott leis zu mir'ſaacht:„Du Simpel, halt dei Goſch, Du hoſcht keen bloobe Dunſcht. Erſchtens heeßt der Schtuhlfaut unn zwettens ſchpielt der heit gar nit mit, weil'r noch krank iß.“ Ich war'ſchlaache. Vun dort ab habb ich kee Wort mehr gebabbelt unn habb die Zeidunge geleſe, die ich gekaaft habb, denn vor lauder Begeiſchterung hott ſich'r Max vergeſſe druffzuſchtelle. Aus meine Bedrachtunge bin ich als bloos'ſchtört worre, wenn die verſammelte Leit zu arch gebrillt hawwe. Seltſamerweis iß do kee Schutzmann'kumme. Ich wollt bloos ſehe, wenn ich de finfedreißigdauſendſexhun⸗ nertſiwweneſtbzigſchte Deel Krach mache däht uff'r Gaß! Do hätt ich gleich en Schtroofzeddel am Been. Wie des Spchiel ausgegange iß, kann ich nit ſaache. Denn wie die Sunn hinner Wolke verſchwunne iß, habb ich den Ent⸗ ſchluß'faßt, heemlich abzuhaue. Unn wie eener'ſaacht hott:„'r Reinmann ſchießt“, do habb ich's mit'r Angſcht zu duhe kriggt unn bin los. Denn wer weeß, wenn ſo eener ſchießt, ob'r do nit totg'ſchoſſe werd, 5 wenn's een unglicklich verwiſcht. Alſo bin ich heem unn habb 'r ſchpäter ſaache loſſe, daß die Deitſche gewunne und daß viel Leit aus lauder Begeiſchterung ſich heiſer gekriſche hawwe. Imie Feſchtzug wäre dann alle 35 677 Leit dorch die Schtrooße noch Mannem nei unn die Elektriſche hätte leer heemfahre miſſe. Letſchteres kann ich allerdings nit glaawe, denn'r Max hott mir e Kaart'ſchriwwe, er däht im Krankehaus liege, weil'r beim Schturm uff die Elektriſch ſeine verfrorene Zehe hätt abgedrickt'kriggt. Gleichzeidig hott'r mir die Rech⸗ nung iwwer die Eintrittskaart'ſchickt unn bemerkt, ich mißt for die Koſchte ſelwer uffkumme, mangels ungeniegender Be⸗ geiſchderung unn friezeidigem Uffbruch. Des nennt ſich Freundſchaft! 5 0 ä Kommunale Chronik Eingemeindung Bulachs in Karlsruhe * Karlsruhe, 9. Febr. Dem Bürgerausſchuß iſt die ſtadträtliche Vorlage betreffend die Eingemeindung von Bu lach zugegangen. te es in der Begründung heißt, wer⸗ den die aus der Eingemeindung für die Stadt zu erwarten⸗ den Vorteile(bauliche Entwicklung) die finanziellen Laſten der Einverleibung ausgleichen. Andererſeits ſind die öffent⸗ lichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe Bulachs allmählich in die größte Abhängigkeit von der Entwicklung der Stadt Karlsruhe geraten. Bulach iſt eine alte keltiſche Anſiedlung und trat wegen ſeiner ungünſtigen Lage zwiſchen der alten Kinzig⸗, Murg⸗ und Rheinniederung erſt ſpät in der Geſchichte hervor. Zum erſten Mal wird der Ort unter dem Hohen⸗ ſtaufen Heinrich VI. urkundlich erwähnt. Papſt Cöleſtin III. beſtätigte in einer Urkunde vom 18. Mai 1193 dem Frauen⸗ ſtift Frauenalb ausdrücklich das Eigentum an der Mühle zu „Bulande“. Der Ort Bulach gehörte zu jener Zeit, vermut⸗ lich ſchon zuſammen mit dem Nachbarort Belertheim, dem Benediktiner⸗Kloſter Gottesaue und unterſtand der Landes⸗ Die Kriege des 16., 17. und 18. Jahrhunderts ſetzten dem Bulach erheblich zu. Nus der urſprünglich rein bäuerlichen Gemeinde entwickelte ſich das heutige Bulach, das großenteils ein Wohngebiet für eine in Karlsruhe tätige Arbeiterſchaft iſt. Die Gemeinde zählte am 1. April 1926 2349 Seelen; ihre Gemarkung umfaßt 529 Hektar. Die Eingemeindung ſoll, vorbehaltlich der Genehmi⸗ gung des Miniſters des Innern, zum 1. April 1929 erfolgen. Ein Altbürgermeiſter verklagt ſeine Gemeinde * Roth, 11. Febr. Der frühere Bürgermeiſter Müller hat gegen ſeine eigene Gemeinde eine Klage angeſtrengt, weil ihm eine Gehaltsforderung von über 3000 J, die er noch auf Grund des Beſoldungsgeſetzes zu beanſpruchen hat, von der Gemeinde bis jetzt noch nicht ausbezahlt wurde. * Schriesheim, 8. Febr. In der füngſten Gemein de⸗ ratsſitzung wurde die Ausführung einer Wegaulage mit Wendeplatte in Martinsbach Jean Urban zum Angebot übertragen.— Für den Telegraphenbauhandwerker Ludwig Klein übernimmt die Gemeinde die Bürgſchaft für ein bei der Bezirksſparkaſſe Ladenburg aufzunehmendes Bau⸗ darlehen bis zum Höchſtbetrage von 12000 4.— Karl, genannt Heinrich Würz, Tüncher Witwe Suſanna geb. Buſch hier, erhält auf Antrag im Gewann Mauerwingert einen Bauplatz zur Erſtellung eines Wohnhauſes zum Preiſe von 6„ je Quadratmeter.— Das Gehalt des Brunnenmeiſters Karl Brunn wurde ab 1. Januar auf monatlich 40 4 feſt⸗ geſetzt.— Landwirt Michael Wolf beabſichtigt im Diſtrikt 111 Oelberg eine Sommerwirtſchaft zu erſtellen. Wolf erbittet hierzu vom Gemeindewald etwa 2 Ar Waldgelände. Dieſem Anſuchen wurde entſprochen.— Das Geſuch des Martin Ringelspacher u. G. um Weganlage im Gewann Gertrudsau ſoll dem badiſchen Vermeſſungsamt Mannheim zur Ver⸗ meſſung vorgelegt werden.— Für den Neubau des Maurer⸗ poliers Peter Koch und für den Umbau des Steinbrechers Wilhelm Hoffmann übernimmt die Gemeinde die Bürgſchafk bis zum Höchſtbetrage von 60 v. H. des Bauaufwandes. R Mönchzell(Amt Heidelberg), 11. Febr. In der jüngſten Bürgerausſchußſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Drei Gemeindegrundſtücke ſollen an folgende Per⸗ ſonen zu Bauplätzen abgegeben werden: a) gb. Nr. 1538/18 an Karl Schmitt, Maurers⸗Eheleute hier, d) gb. Nr. 1538/25 an Karl Schlund, Taglöhners⸗Eheleute hier, und c) Egb. Nr. 1538/26 an Chriſtian Schmitt, Maurers⸗Eheleute hier. 2. An die Obigen ſollen aus Grundſtocksmitteln von der Ge⸗ meinde je 1500 Reichsmark gegen Eintragung von Sicherungs⸗ hypotheken, verzinslich zu den üblichen Zinsſätzen, zur Aus⸗ zahlung kommen. Der Bürgerausſchuß genehmigte die zwek Punkte.— Der Arbeitsloſenſtand hat ſich durch die ſchlechte Arbeitslage in der hieſigen Gemeinde weſentlich er⸗ höht. Gegenwärtig werden hier 65 Arbeitsloſe gezählt, darunter 16 weibliche. Das ſind bei einer Einwohnerzahl von 550, die unſer Ort hat, rund 12 Prozent. Hauptſächlich iſt der Zugang auf die letzten Schneefälle zurückzuführen, da dadurch die Holzhauer in den Gemeinde⸗ und Schaffneiwäl⸗ dern die Arbeit einſtellen mußten. Die Arbeitsloſen ſetzen ſich meiſtens aus Holzhauern, Maurern, Fabrikarbeitern und Taglöhnern zuſammen. sch. Hockenheim, 8. Febr. Aus dem Gemeinderat iſt zu berichten: Dem Allgemeinen Frauenverein, Ortsgruppe Hockenheim, wird zur Abhaltung von Kochkurſen die Küche im Schulhaus an der Ottoſtraße überlaſſen.— Der Verkaufs⸗ preis für das Baugelände am Oftersheimerweg wird, vor⸗ behaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, auf 2,50% je Quadratmeter feſtgeſetzt.— Genehmigt wurden: 1. Der Ankauf eines Grundſtücks im Gewann Stöcket von Luiſe Erckenbrecht Witwe; 2. der Verkauf von zwei Grundſtücks⸗ teilen an der verlängerten Waldſtraße mit 157 Quadratmeter an die evangeliſche Kollektur; 3. die Gewährung einer ein⸗ maligen Beihilfe für die Badiſchen Jugendherbergen.— Das Geſuch des Auguſt Käßberg um pachtweiſen Betrieb der Realgaſtwirtſchaft„Zum Adler“ ſoll dem Bezirksamt befür⸗ wortend weitergeleitet werden.— Dem von der Sparkaſſe Schwetzingen vorgeſchlagenen Vergleich über die Aufwertung einer im Jahre 1921 aufgenommenen Darlehensſchuld wird, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zuge⸗ ſtimmt.— Die Erlaſſung einer ortspolizeilichen Vorſchrift über die Schädlingsbekämpfung der Obſtbäume wird genehmigt. 5 Kleine Mitteilungen Die Gemeindefagd in Otterſtadt wurde von dem Ziegeleibeſitzer Eder aus Brühl um den jährlichen Pachtpreis von 7110 Mark gepachtet. Der Pachtpreis betrug vorher 4400 Mark. 1 Schluß des redaktfonellen Teils Kehren Sie die Welt um! der Itveer uche Kin bil und Ihre Wäſche ſchmutzig. Bleichen Sie ſolche mit Naumann's weißer Kernfeifſe„Extraſeſne Qualität“. Frlſche Wäſche gibt Ihnen Anſehen ſowie Farbe, .. r err —.— Gambe und Saxophon Ein Wettſtreit älteſter und jüngſter Orcheſterinſtrumente Es hat ſeit Jahren kein ſo intereſſantes und hervorſprin⸗ gendes Konzert in Berlin ſtattgefunden, als das letzte(vierte) Sinfoniekonzert der Staatskapelle unter Otto Kle mperer. Dreiviertel des muſikaliſchen Berlin hat ſich dazu eingefunden. Ein Konzert voller Spannungen, Angepulvert durch Klem⸗ perer, den Extatiker, den überragenden Muſiker. Das Publi⸗ kum ſieht ſich vom erſten bis zum letzten Ton, nahezu drei Stunden, von dicßem Programm geſeſſelt. Es iſt denn auch ein ganz extravagantes muſtkaliſches Tete⸗a⸗tete. Bachs Bran⸗ denburgiſches Konzert Nr. 6 wird nämlich in einem ganz eigencharakteriſtiſchen Inſtrumentalſtil präſentiert: nicht wie bisher als Concertino, für Streichorcheſter, vielmehr als kammermuſikaliſches Werk in ſoliſtiſcher Befetzung. Sieben Ausführende, darunter Paul Hindemith(Viole), Joſeph Wolfsthal und Otto Klemperer, mühen ſich um ein originelles Klangbild. Das wird aber noch verſtärkt, indem ſich Klem⸗ perer aus der Inſtrumentalſammlung der Staatlichen Hoch⸗ ſchule Inſtrumente des 17. Jahrhunderts, alſo aus der Bach⸗ zeit, entliehen hat. Da hört man denn neben den klirrenden Zupftönen des Cembalos den jugendhaft⸗herben Klang der Gamben, einer kleinen Celloform, die ſich im Laufe der In⸗ ſtrumentalentwicklung völlig verflüchtigt hat. Ein ungemein überzeugendes Muſizieren: alte Muſik ge⸗ ſprochen in der Inſtrumentalſprache ihrer Zeit. Vielleicht bleibt es nicht bei dieſem Verſuche, den wir nicht zuletzt dem Liebhaber und Pfleger alter Muſik: Paul Hindemith, zu ver⸗ danken haben. Wenn dann Hindemiths Violinkonzert(Kam⸗ mermuſik Nr. 4) in ſeiner klaſſiſchen Reinheit die Maſſen er⸗ neut für den einzigartigen Muſiker begeiſtert und Joſeph Wolfsthal das Werk durch ſeinen edlen, ſatten Geigenton geadelt hat, wirkt die„Kleine Dreigroſchen⸗Muſik“, die Weill jetzt in konzertanter Faffung herausſtellt, Wunder. Bach und die Gamben; Weill und die Saxophone! Welch draſtiſcher Gegenſatz! Wie aufſchlußreich für ein Konzertpublikum. Die Jazztrommeln in Hindemiths Violinkonzert, der Wirbelwal⸗ zer des letzten Satzes geben ja ſchon eine latente Ueber⸗ leitung. 5„ Jetzt wird noch neben dem Schlagzeug und dem Saxophon, Guitarre, Banjo, Bandoneon und Klavier aufgeboten! Und wenn nach den gewichtigen Einleitungstakten der Ouvertüre im Händelſtil„die Moritat des Mackie Meſſer“ vom Orcheſter beſungen wird, dann kann ſich das Publikum nicht mehr im Zaum halten. Es muß begeiſtert Beifall klatſchen. Der „Anſtatt daß⸗Song“, die„Ballade vom angenehmen Leben“, Dollys ſüßlich⸗romantiſches Lied iſt vorüber, die„Tango⸗Bal⸗ lade“ hat als ausgeſprochenes Tanzſtück ihre Wirkung nicht verfehlt: da der neu herausgeputzte„Kanonenſong“. In tau⸗ ſend Händen kribbelt die Muſtk und zum Schluß raſender Applaus, der das Stück Da capo fordert. Selten iſt ein Pu⸗ blikum von der Muſik ſo elektriſiert worden, ſelten hat in einem Sinfoniekonzert der Zuhörer ſo ſpontan miterlebt wie bei dieſer„Kleinen Dreigroſchenmuſik“, die nach einigen In⸗ ſtrumentalretuſchen ihren Siegeszug durch die Konzertſäle im Nu antreten wird. Den Schluß des an ſeltenſten Ereigniſſen ſo überreichen Abends bildet Stravinſkys lieblich⸗komiſche„Pulcinella⸗ Suite“, die Klemperer in einer exzellenten Ausdeutung dem 15 fafzinierten Publikum in die Arme wirft. g Herm. Rud. Gail, O Der Streit um den Heidelberger thevlogiſchen Lehrſtuhl. Der außerordentliche Profeſſor Odenwald an der Hei⸗ delberger Univerſität hat vom badiſchen Unterrichtsminiſte⸗ rium einen Ruf auf den ſyſtematiſchen Lehrſtuhl der theologi⸗ ſchen Fakultät als Nachfolger Lüttges erhalten. Oden⸗ wald iſt kirchlich⸗liberal. a f OEhrenvoller Ruf eines deutſchen Gelehrten. Geh. Rat Profeſſor Dr. Voßler(München) wurde auf Vorſchlag der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität in Madrid vom ſpaniſchen Kultusminiſter eingeladen, bei einem Kurſus von 30 Vorleſungen über philologiſche Methoden zu ſprechen. Der Gelehrte wird von Mitte Februar bis Anfang Mai in Spanien weilen. O Barlach⸗Ausſtellung in Duisburg. Das Dulsbur⸗ ger Muſeum verxanſtaltet gegenwärtig eine größere Aus⸗ ſtellung des Dichters, Malers und Graphikers Barlach, die die Das Zeichen f Von Hermann Burte Der Geiger ſchwieg: er hatte nichts gegeben. Zwar wirbelten die Finger, flog die Hand, Doch fiel ſein Spiel zu Boden wie der Sand, Man hörte keinen Fall, empfand kein Beben. Sie wie der Webeſtuhl das bunte Band Schob er die Noten weiter, ohne Leben, So ſchoß das Waſſer durch den Leerlauf neben Den Schaufeln durch und die Turbine ſtand. Warum ergriff er Dich, o Seele, nicht? Du wollteſt doch am lieben Ton Dich laben Wie wohl ein Reh in Wintersnot am Fi. r. Gedulde Dich, bis aus den Tönen ſpricht Ein Herz in Weh und Wonne: Künſte(ben Den Schmerz als Vater und die Luſt als Mutter. ODeutſch⸗Amerikaniſcher Ausſtellungs⸗Austauſch. Die deutſche und öſterreichiſche Abteilung auf der im letzten Som⸗ mer in Prag abgehaltenen Ausſtellung für Kunſterziehung hat ſo lebhaften Anklang gefunden, daß die amerikaniſche Federa⸗ tion der Künſte als erſte einer Reihe geplanter Wanderaus⸗ ſtellungen eine Sammlung von Entwürfen und ausgeführten Gegenſtänden aus dem deutſchen und öſterreichiſchen Kunſt⸗ gewerbeunterricht veranlaßt hat. Die Ausſtellung wird in Newyork beginnen und tritt dann eine Rundreiſe durch die Vereinigten Staaten an. Gleichzeitig ſol⸗ len in Deutſchland und Oeſterreich Ausſtellungen ſtattfinden, die die Arbeit des amerikaniſchen Kunſtunterrichts veranſchaulichen. 7 Technik und Heim in Eſſen. Vom 17. Februar bis 20. März 1929 findet in Eſſen eine Aus ſtellung„Technik und Heim“ ſtatt. Die Ausſtellung umfaßt die Gebiete der Hauswirtſchaft. Träger dieſer Ausſtellung ſind der Verein bekannteſten Plaſtiken in Holz und Bronze, Zeichnungen, Litho⸗ graphien und Holzſchnitte enthält. i Deutſcher Ingenieure und das Deutſche Muſeum in München. — — kum hebt ſten wer wer den V. zum ſitz ein gebt gere and beſcl ſetzu Der zu Orge von diese holt führ Der Wei ba 47 ohn, druc ſteue hoitl fahr ſei e Belt Ent! turp terei Off 98 8 20. 2 Dienstag, den 12. Jebruar 4929. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaße B. Seite. Nr. 71 Tagungen Broteſt des Hotelgewerbes gegen die Steuerbelaſtung Anschließend an eine Kundgebung des Landesverbandes der badiſchen Hotelinduſtrie und des Badiſchen Gaſtwirteverbandes in Baden⸗Baden wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt, daß jede weitere ſleuerliche Belaſtun'g der Hotel⸗ und Gaſtwirks⸗ heitriebe zum Ruin führen müßte. Jede Erhöhung der Verntögensſteuer und der Erbſchaftsſteuer, ſoweit ſie das Kindes⸗ und Gattenerbe betrifft, wird abgelehnt. Die Steuer⸗ freiheit der öffentlichen und toten Hand, und zwar für die Grund-, für die Gewerbe⸗ und für die Gebäudeentſchuldungs⸗ ſtener unter Freilaſf ſung von Unerkezmüngen der N e keit müſſe aufgehoben werden. Der Abzug aller Schuld zinſen bei der Feſtſtellung des Gewerbeertrages müſſe ver⸗ rden. Jede Sonderbeſteuerung des Gaſt⸗ und dirtsgewerbes müſſe abgelehnt werden. Alle Be⸗ undſtücke, deren Eigentümer durch die Erhebung der ideentſchuldungsſteuer in ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz det werden, müßten vollſtändig freigeſtellt werden. Schließlich wird noch die Heranziehung des geſamten Ein⸗ Annen zu den Laſten von Land und Gemeinde durch Er⸗ hebung von Land⸗ und Gemeindezuſchlägen zur Einkommen⸗ ſteuer verlangt, ferner die Ermäßigung der Einheitsſteuer⸗ werte unter Berückſichtigung des Ertrags⸗ und Verkehrs⸗ wertes, die Gleichſtellung der nicht zwangsbewirtſchafteten mit den zwangsbewirtſchafteten Betriebsgrunbſtücken. Vorſtandsſitzung des Deutſchen Weinban⸗ Verbandes * Mainz, 10. Febr. In der am 7. Februar im Kaſino„Hof zum Gutenberg“ in Mainz ſtattgefundenen Vorſtands⸗ ſitzung des Deutſchen Weinbau⸗Verbandes wurde es als ein unerträglicher Zuſtand bezeichnet, daß in den einen Wein⸗ gebieten Weine, die bis zu einer beſtimmten Alkohol⸗ greuze aufgezuckert ſind, unbeanſtandet bleiben, während in audeken Weinbaugebieten auf gleiche Weiſe verbeſſerte Weine beſchlagnahmt werden, obwohl hier die geſetzlichen Voraus⸗ ſetzungen für eine höhere Zuckerung gegeben wären als dort. Der Vorſtand beſchlchoß, das Reichsminiſterium des Innern zu bitten, eine Ausſprache zwiſchen den leitenden Kontroll⸗ organen der verſchiedenen Weinbaugebiete unter Zuziehung von Vertretern des Weinbaues und des Weinhandels über dieſe Frage herbeizuführen. Der Vorſtand nahm zu wieder⸗ holten Malen Stellung gegen den Plan der Wiederein⸗ führung einer Gemeindegetränkeſteuer auf Wein. Der Vorſtand erblickt in einer ſteuerlichen Belaſtung des Weins die ſchwerſte Gefahr für die Exiſtenz des Wein⸗ baues, die infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage ohnedies ſtark bedroht iſt. Er ſprach ſich auch mit allem Nach⸗ druck gegen eine Erhöhung der Vermögens⸗ und Erbſchafts⸗ ſtener aus und lehnte auch den Entwurf des Steuerverein⸗ hoitlichungsgeſetzes in der jetzigen Faſſung ab, weil er die Ge⸗ fahr weiterer Steuererhöhungen in ſich birgt. Der Weinbau ſei am Ende ſeiner Kraft und kann keine neue ſteuerliche Belaſtung, mag ſie heißen wie ſie will, mehr vertragen. Dem Entwurf eines„Geſetzes zum Schutze der Züchtung von Kul⸗ turpflanzen“ ſtimmte der Vorſtand zu. Er beſchloß des wei⸗ teren, den diesjährigen Weinbaukongreß, der bekanntlich in Offenburg in Baden ſtattfindet, in den Tagen vom 23. bis 26. Auguſt abzuhalten. Aus dem Lande Der Weinban⸗Kongreß 1929 * Offenburg, 10. Febr. Für den 35. Deukſchen Wein⸗ baukongreß in Offenburg ſind die Vorarbeiten im Gange. Der erſte Tag iſt mit Ausſchugſitzungen, Ausſtellungs⸗ eröffnung und dem Begrüßungsbankett ausgefüllt. Am Sams⸗ tag iſt vormittags die erſte Kongreßſitzung, nachmittags Wein⸗ probe des Badiſchen Weinbauverbandes, abends Stabdt⸗ beleuchtung. Am Sonntag vormittag findet die zweite Kon⸗ greßſitzung ſtatt. Nachmittags iſt ein Feſtzug geplant. Für Montag ſind Ausflüge in verſchiedene Weinbaugebiete vor⸗ geſehen. Am Dienstag reiſen die Teilnehmer zum inter⸗ mationalen Kongreß nach Wien weiter. 8* * Schriesheim, 10. Febr. Letzter Tage hielt die Ma⸗ thaiſe⸗Markt⸗Kommiſſion auf dem Rathaus eine Sitzung ab, in der alle Einzelheiten beſprochen und ſo⸗ weit wie möglich geregelt wurden. Landesökonomierat Doll⸗ Ladenburg konnte erfreuliche Mitteilungen über die land⸗ wirtſchaftliche Ausſtellung machen, zu der in dieſem Jahre 212 Anmeldungen vorliegen gegen 118 im Vorjahr. Aus der Tabakbranche liegen 66 Anmeldungen gegenüber 32 im Vor⸗ jahre vor. Für Traubenwein allein ſind bis jetzt 50 Ausſteller angemeldet. Die einzelnen Kommiſſionen und Preisgerichte wurden beſtimmt. Im Anſchluß an die Sitzung begab ſich die Kommiſſion in die Schulräume und in den Zehntkeller, um die Raumverteilung an Ort und Stelle durchzuſprechen. Der Markt findet in der Zeit vom 24. bis 26. Februar ſtatt. — Beinahe Großfeuer in einem Bruchſaler Geſchäftshaus Bruchſal, 10. Febr. Ein großer und gefährlicher Brand drohte geſtern nachmittag das vierſtöckige Wohn⸗ und Ge⸗ ſchäftshaus von Schwaderlapp u. Co. zu vernichten. Infolge Auftauen einer Waſſerleitung war ſchon vor ein paar Tagen ein Balken entzündet und glimmte langſam weiter. Geſtern nachmittag nun kam der Brand zum Ausbruch. Nur durch ſofortige Anwendung mehrerer Feuerlöſchapparate konnte das Feuer gehalten werden, jedoch mußte auch die Motorſpritze eingreifen. Der durch die Löſch⸗ arbeiten entſtandene Schaden iſt beträchtlich. Ein Glück war es, daß der Brand nicht in der Nacht ausbrach, ſonſt wäre das große Gebäude mit ſeinen vielen Warenvorräten nicht mehr zu retten geweſen. N * Wertheim, 11. Febr. Die vierzehnfährige Tochter des Metzgermeiſters Baumann in Hundheim ſtürzte beim Ro⸗ deln, wobei ſie Verletzungen am Arme davontrug. Dieſe hatten eine Blutvergiftung zur Folge, der das Mädchen trotz aller Bemühungen der Aerzte erlag. * Freiburg i. Br., 11. Febr. Der 22 Jahre alte Karl Spört wollte in jugendlichem Uebermut einige Rebſtöcke an einem Berghang abreißen, fiel aber die Böſchung herab und brach das Genick. 5 * Ehrenſtetten(Amt Staufen), 11. Febr. Der 82 Jahre alte Joſef Högle wurde von einem angeblich auf der fal⸗ ſchen Seite fahrenden Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wobei er ſo ſchwer verletzt wurde(u. a. Schädelbruch), daß er zwei Stunden ſpäter ſtar b. * Niedermühle bei St. Blaſien, 11. Febr. Dieſer Tage ereignete ſich hier ein Autounfall, der leicht einen ſchlim⸗ men Ausgang hätte nehmen können. Durch einen Reifen⸗ ſchaden kam ein Lieferwagen ins Gleiten und fuhr in den Sägekanal. Der Führerſitz wurde zuſammengedrückt, ſo daß der Wagenführer in dem eiskalten Waſſer aushalten mußte, bis er aus ſeiner unangenehmen Lage befreit wer⸗ den konnte. * Radolfzell, 11. Febr. Ein Chauffeur aus Endeldingen überfuhr mit einm Laſtauto einen hier zu Beſuch wellenden ſechsjährigen Knaben. Das Kind wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Nachbargebiete Vom Pfälziſchen Sängerbund Ludwigshafen, 11. Febr. Als Auftakt des für das Jahr 1930 beſchloſſenen zweitägigen Bundesſängerfeſtes haben Bundes⸗ und Muſikausſchuß in verſchiedenen Sitzungen das Feſtprogramm aufgeſtellt und die für die muſikaliſche Aus⸗ geſtaltung nötigen Richtlinien gutgeheißen, während die Wahl des Feſtortes noch in der Schwebe bleibt. Das Feſtprogramm umfaßt neben paſſenden Orcheſter⸗Einlagen Chöre alter und neuer Meiſter, die ein Geſamtbild der derzeitigen Chorarbeit im Bunde geben ſollen. Am zweiten Feſttag tritt auch der gemiſchte Chor in die Erſcheinung, da der Pfalz⸗Sängerbund die Wichtigkeit der Heranziehung der gemiſchten Chöre zur Bundesarbeit längſt erkannt hat. So iſt die Programmfrage glücklich gelöſt. Die Aufführungen des erſten Tages ſollen die Sängergeſamtheit in volkstümlichen Maſſenchören zeigen, dazwiſchen aber auch ein Vortrag ſchwieriger Werke die leiſtungsfähigſten Vereine zuſammenſchließen. Am 2. Tage werden die Gaue und gemiſchten Chöre Leiſtungen ihres Könnens zeigen. Bei dem regen Sangesleben im Bund darf erwartet werden, daß das Feſt in den Pfingſttagen 1930, zu dem erſtmals die geſamte pfälziſche Sängerſchaft aufge⸗ rufen wird, eine äußere Beteiligung und innere Reife zeigen wird, die bisher noch nie erreicht worden ſind. ** * Ludwigshafen a. Rh., 11. Febr. Nach der e zählung von 1925 waren in der Pfalz von 931 755 Ein⸗ wohnern(mit Angehörigen) tätig 232 661(25 Proz.) in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, 442 235(47,5) im Gewerbe, 126 220 (13,5) im Handel und Verkehr, 36 806(4,0) Verwaltung, Heer, freie Berufe, 11079(1,2) Geſundheitsweſen, 18 230(1,9) häus⸗ liche Dienſte, 64 524(8,9) ohne Berufsangabe. Von den großen Städten hat Pirmaſens mit 71,8 Proz. die größte Ziffer der im Gewerbe tätigen Perſonen; es folgen Ludwigshafen mit 63,0, Frankenthal mit 62,8, Kaiſerslautern mit 518, Speyer mit 50,3 und Zweibrücken mit 46,6. * Fußgönheim, 8. Febr. In der Nacht auf Donnerstag wurde bei Landwirt Otto Geiger ein Einbruch verübt. Den Dieben fielen Fleiſch, Wurſt, ein Fahrrad, zwei Jagd⸗ gewehre und das geſamte Silberbeſteck in die Hände. Sie Kehl brachen das Fenſter auf und verſchafften ſich von hier aus Eingang. * Schaffhauſen, 11. Febr. In der benachbarten Gemeinde Djeſſenhofen beobachteten Jtaliener einen Mann beim Geldzählen, gingen ihm auf dem Heimwege nach und über⸗ fielen ihn. In dem Kampf wurde der Ueberfallene durch einen Revolverſchuß getötet. Der Täter konnte ver⸗ Veranſtaltungen Dienstag, den 12. Februar Faſtnachtsredonte im Roſengarten. Saalöffnung.11 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Faſcht ugspri nz“. S 5— u b u r as „Sufannas erſtes Abenteuer“.— Ufa⸗ Theater:„Spelunte“, Palaſt⸗ Theater:„Frauenarzt Dr. Schäſer“.— Scala: „Zwiſchen Liebe und Pflicht“.— Capitol:„Harol Is liebe Schwiegermama“.— Gloria⸗Palaſt:„Das zweite Leben“, Ufa⸗Palaſt, Ludwigshafen:„Faſchingszauber“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 lthr.— Schloßbücherei:—1, 87 Uhr. Mnſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag.5 Uhr: Mittwoch 3 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. „„„„ßFFßß)])))VſCCf½ ¼ ½à%àdd%%àddJdddààdd Sportliche Rundſchau 1 Leichtathletik Nurmis Niederlage Die gleiche Erfahrung wie Dr. Peltzer bei ſeiner Ameritareiſe hat nun auch Pabvo Nurmi machen müſſen. Der große Finne mußte ſich dem Amerikaner Ray Conger, den Dr. Peltzer ſchon als den größten Hallen ⸗Spezialiſten bezeichnete, beugen. Beim Feſte des Mil⸗ rofe AC. Newyork gingen die beiden über eine Meile. Im Endſpurt konnte Conger ſich vor den Finnen ſchieben und in 417.4 Minuten mit ſieben Meter Vorſprung gewinnen. Die Zeit iſt allerdings um .4 Sekunden ſchlechter, als der im März 1925 in der gleichen Halle aufgeſtellte Hallenrekord des Finnen. Nurmi wird allerdings ſchon bald eine Gelegenheit zur Revanche erhalten. Bereits am 23. Febr. trifft er in Newyork gelegentlich der amerikaniſchen Hallenmeiſter⸗ ſchaften wieder auf Nay Conger. Das Rennen dürfte zum Höhepunkt der Meiſterſchaftsrämpfe werden. Athletik Ringkampf⸗Europameiſterſchaften Der Deutſche Athletik⸗Sport⸗Verband hat jetzt die Ausſchreibun⸗ gen für die vom 4. bis 7. Avril in der Weſtfalenhalle zu Dortmund ſtattfindenden Europameiſterſchaften im griechiſch⸗rümiſchen Ring⸗ kampf verſandt. Wie bei den vorangegangenen Veranſtaltungen wird wieder in ſechs Gewichtsklaſſen vom Bantamgewicht aufwärts geſtrit⸗ ten. In allen Gewichten iſt von jeder Nation nur jeweils ein Teil⸗ nehmer zugelaſſen. Die erſte Meldung hat bereits bis zum 23. Fe⸗ bruar zu erfolgen, während bis zum 14. März ſämtliche Teilnehmer namentlich feſtſtehen müſſen. Die ſechs Meiſter erhalten die goldene Medaille, der Zweite die ſilberne und der Dritte dle broncene. Neben⸗ her läuft der Wettbewerb für das Klaſſement der Nationen. Den von dem Präſidenten des internationalen Verbandes, Brüll⸗Budapeſt, ge⸗ ſtifteten wertvollen Wanderpreis verteidigt Ungarn. Boxen Bonaglia Europameiſter im Halbſchwergewicht Im Mittelpunkt der Boxkämpfe im Mailänder Sportpalaſt ſtaud das Treffen um die Europameiſterſchaſt im Halbſchwergewicht zwi⸗ ſchen dem Italtener Michele Bonaglia und dem Belgier Jacaues Etienne. Der Italiener war bekanntllich bei ſeinem erſten Ver⸗ ſuch, die Europametſterſchaft zu erlangen, von Max Schmeling in der erſten Runde k. o. geſchlagen worden. Der zweite Verſuch in Mailand verlief glücklicher. Bonaglia erhielt über den Belgier in 15 Runden einen Punktſieg und iſt damit der Nachfolger Max Schmelings in der Halbſchwergewichts⸗Europameiſterſchaft. Im Rahmen dieſer Veranſtaltung gingen auch zwel deutſche Boxer in de Ring. Der Kölner Leichtgewichtler Jaeob Domgörgen lieferte gegen den Italiener Simtonato einen ausgezeichneten Kampf, erhielt aber über zehn Runden nur ein Unentſchieden zugeſprochen. Sehr mäßig ſchnitt der frühere deutſche Leichtgewichtsmeiſter Fritz Enſel Köln ab. Er wurde von dem Italiener Parpon i, dem Anwärter auf die italieniche Weltergewichtsmeiſterſchaft in der vierten Runde k. o. gekchiagen Briefkaſlen Sir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mllndliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung furiſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertunaslragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ trage iſt die Bezußsqulttung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet Fr. Re. Sie erkundigen ſich am beſten ſelöſt bei der Berufs⸗ feuerwehr 5 15 Hauptwache an der Frieörichsbrücke. K. W. 150 000 4 entſprachen am 22, April 1928 28.88. Eine Aufwertung ge nicht ſtatt. J. Ha. Die Verleihung des Babiſchen Feldehrenkreuzes 1914/18 geſchleht auf privatem Wege. Die Regierung hat mit dieſer Ange⸗ legenheit nichts zu tun. PDP e— ʒͤḾ--.trͤ́ Ä T Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abe Pegel] 5 e 7s 11 14 Neger-Fegeſ5 sd 7 U Bafel.35 0,8% 00 0 seo 7 0 Schuſterinſe! 30.27.280 23.28 0. 0 Manndeim.79.78178.7801 71.78 145% 50 14e 4440 Jaa.600,08 0,0.00 6080000 Maxau.033 163,18 3 16%.112.87 5 Mannheim.86 1 75175.781,% 1680 Taub 10% 195 153162 140.05 feln 75 0 75 0 78 0 75.610,43 e——— Herausgeber. Drucker und Verleger Druckerei aas Neue Mannheimet Zeitung GG. m 5. 9 nden E A* Dltektion Ferdinand Heym Ebeſredakteut Kurt Hiſchen Verontwortl. Redakteure Fur Politik. H. A Meißner= euilleton. Dr. S Rauſer— Kommunglpolitif- und Lokales Richard Schönſelder haftet werden. port und Neues aus aller Welt. Willg Müller— Handelstell: Kurf Ebmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen Ma Filter W ist für kleine Kinder die ruverlässigste und gehalt. vollste Nahrung? Milch! So auch Gluücksklee- Milch, die leichter verdaulich ist, weil sie homogenisiert ist, d. h. die Fettbestand · teile sind Auſzerst fein aufgelöst und gleichmäßig in der Milch ver. teilt, wodurch Gluücksklee besonders bekömmlich wird. Glücksklee ist auch sterilisiert, d. h. keimfrei gemacht und daher zuverlassig und rein. Zum Trinken wird sie verdünnt laut Vorschrift auf dem Etikett. Es gibt zahlreiche Kinder, die nur mit Glacks- klee aufwachsen und prächtig gedeihen. Glücksklee gibt Ihrem Kinde rosige N— Achten Sie auf das rot · weiße Etikett. Statt Sahne“ GLUcRSKIEE MICH. GESHLSCHAEFT. b. H, HAMBURG 3„ Glsceksklee- Milch triert und sterilistert. wodurch das Vachser von Bakte- ac verhindert ud. A. immer 30 frisch vie Milch direkt vos der Kuh. Die frische Milch wird wenige Stun · den nach dem Melken konzen- ist Ne 2 4 N N . 8 a ie Seite. Nr. 71 i 2 5 5* 2. 5 77 5 e 8 518 5 * 12. Februar 1929 0 Rene Mannheimer gettung tetttag-Ansgabe) f ein Blick über dite? Ein betrügeriſcher Heimkehrer Einen Betrug von unglaublicher Dreiſtigkelt hat ein Schwindler in der Ortſchaft Biſchelsdorf bei Unternberg lin Oeſterreich) verübt. Der Wirtſchaftsbeſitzer Martin Wie⸗ Land erhielt vor ſechs Wochen einen Brief aus dem Kranken⸗ Haufe Klagenfurt, worin ihm mitgeteilt wurde, daß ſich dort ſein Bruder Joſef Wieland in Pflege befinde, der um Geld zur Heimreiſe erſuche. Dieſer Brief hat nicht nur in der Familie Wieland, ſondern in der ganzen Gemeinde viel Aufregung verurſacht, da der im Klagenfurter Spital Befindliche ſeit zwölf Jahren totgeglaubt war. Joſef Wieland war zu Beginn des Krieges eingerückt und hatte an der ſtalieniſchen Front ge⸗ kämpft. Nach der Verluſtliſte und den Mitteilungen ſeiner Kriegskameraden iſt er im Jahre 1917 als Unterjäger des 8. Katſerſchützen⸗Regiments gefallen. Nach Angabe ſelnes Kom⸗ paniekommandanten war er von acht Maſchinengewehrſchüſſen getroffen und getötet worden. Anläßlich der Errichtung eines Kriegerdenkmals in Unternberg wurde ſein Name neben den anderer Kriegsgefallener auf die Gedenkatafel geſetzt. Nach zwölf Jahren kam nun von dem Totgeglaubten eine Nachricht aus Klagenfurt. Die greiſen Eltern und der Bruder waren begreiflicherweiſe ſehr erfreut und Martin Wieland fuhr bem wtedergefundenen Bruder nach Klagenfurt entgegen. Die Rückkehr in die Heimatgemeinde geſtaltete ſich ſehr feier⸗ lich. Der Heimkehrer wurde vom Gemeindeausſchuß begrüßt und in der Pfarrkirche wurde ein feierlicher Gottesdienſt ab⸗ gehalten. Die Eltern und Verwandten glaubten in dem Heim⸗ kehrer katſächlich Joſef Wieland zu erkennen und nahmen ihn mit großer Freude auf. Er lebte ſechs Wochen auf dem Hofe. Er erzählte von furchtbaren Abenteuern, die er in dieſen zwölf Jahren durchgemacht hätte; ſo gab er an, daß er von acht Ma⸗ ſchinengewehrſchüſſen zwar getroffen, ſedoch wieder geueſen ſei. Daun ſet er in italteniſche Kriegsgefangenſchaft geraten, wo er mehrere Jahre verbrachte. Aus der Gefangenſchaft ſei er nach Spanien geflüchtet und 1923 nach Italien zurückgekehrt, uo er bei einem Eiſenbahnbau arbelkete. Im vorigen Jahre et er nach Laibach gekommen und habe ſich nach Weihnachten zu Fuß auf den Weg in die Heimat gemacht, bis er in Klagenfurt zu⸗ ſammenbrach und ins Spital kam. Auf die Frage, weshalb er nicht früher Nachricht an ſeine Eltern habe gelangen laſſen, er⸗ klärte er, daß er zehn Jahre lang infolge ſeiner furchtbaren Verwundungen an Gedächtnisſchwäche gelitten habe. Er habe ſeinen Namen und ſeinen Heimatsort vergeſſen gehabt und erſt langſam die Erinnerung zurückgewonnen. Der Schwindler wäre vielleicht niemals entlarvt worden, wenn er nicht ſo dreiſt geweſen wäre, um die Zuerkennung der Invaliditätsrente anzuſuchen. Die Invalldenentſchädigungs⸗ kommiſſton in Salzburg erkannte ihm die Rente zu, doch erſchlen ihr der Mann bedenklich, weshalb die Anzeige erſtattet wurde. Es gelang, den Mann als Betrüger zu entlarven Es wurde feſtgeſtellt, datz es ſi“ um den am 30. Auguſt 1885 in Mähriſch⸗Altſtadt geborenen Johann Hirnlſch handelt. Hir⸗ niſch wurde verhaftet und legte nach fruchtloſen Verſuchen zu leugnen, ein Geſtändnis ab. Hirniſch hat mit dem tatſächlich im Jahre 1917 gefallenen Joſef Wieland zuſammen gedient und ſich dabei gewiſſe Kenntniſſe ſeiner Famklienverhältniſſe angeeignet. Wo ſie nicht ausreichten, unterſtützte ihn feine angebliche Gedächtnisſchwäche. Frau Wieland iſt durch die Auf⸗ regung ſchwer erkrankt.(„N. W..“). Deutſchland Ein echter Rubens für 16 000 Reichs mark verſetzt Der bei einer Verſicherung angeſtellte Bürovorſteher Runder, der unter der Beſchuldigung der Unterſchlagung von rund 50 000„ feſtgenommen worden iſt, hat ſich zu einem Teilgeſtändnis bereitgeſunden. Bei den Nachforſchun⸗ gen zur Aufklärung der Angelegenhelt ſtellte ſich heraus, daß Kunder im Staatlichen Leihamt einen echten Rubens, den Heiligen Paulus“ darſtellend, für 16 000„ verſetzt hat. Das Meiſterwerk wurde von der Kriminalpolizei beſchlagnahmt. Als ſein letzter Beſitzer wurde ein Graf Schack von Wittenan ermittelt, der angibt, daß er im November vorigen Jahres in einem Berliner Café das Gemälde von zwei Leuten erwarb, die ſich Roſenthal und Mosrofewſky nannten Graf Schack übergab Kunder das Gemälde, damlt er es in ſeinem Inter⸗ eſſe verkaufe. Kunder verſetzte es dagegen und erhielt, wie ſchon erwähnt, aus dem Staatlichen Leihamt 16 000 A, da an der Echtheit kein Zweifel beſteht. Unklar iſt noch, wie die beiden Verkäufer aus dem Café zu dem Bild gekommen ſind. Graf Schack übergab ihnen vier Wechſel zu ſe 10 000 A, erfuhr aber ſpäter, daß die belden Verkäufer die Wechſel nicht ein⸗ gelöſt hatten und aus Berlin verſchwunden waren. Den Ver⸗ mittler in dieſer Verkaufsgeſchichte ſplelte ein Schauſpieler Günther, der mit ſeinem bürgerlichen Namen Arthur Gut⸗ mann heißt. Auch er hat Berlin mit unbekanntem Ziel ver⸗ laſſen. Bei der Bekanntſchaft des Grafen Schack mit Kunder trat wiederum ein Mittelsmann auf, ein gewiſſer Hans Helſter, genannt Solms. Dleſer Heiſter⸗Solms wurde vor einigen Tagen wegen undurchſichtiger Wechſel⸗ und Scheck⸗ affären von der Kriminalpolizel feſtgenommen und befindet ſich im Unterſuchungsgefängnis in Moabit. Nachdem Schack Kunder kennen gelernt batte, übergab er ihm das Rubens⸗ gemälde, damit er es in ſeinem Intereſſe verkaufe. Tauſeube betäubter Fiſche Seit mehreren Tagen kamen von der Obermofel her tau⸗ ſende betäubter Fiſche angetrieben. Zuerſt glaubte man an eine Fiſchvergiftung, doch liegt eine ſolche nicht vor, ſondern es müſſen von den auf franzöſiſchem Gebiete liegenden Fabriken. aus nicht in Ordnung befindlichen Kläranlagen Abwäſſer ober Ckemikalien, wie Ammonfak, in die Moſel geraten fein. Dle Viſche kommen, wenn ſie ſind, nach und nach wieder zu ſich. Die Benölkerung der an⸗ liegenden Orte fing die Fiſche in großen Mengen. Da die zur Verfügung ſtehenden Beamten zur Verhinderung dieſes Fiſch⸗ fanges ulcht ausreichten, wurde die Regterung gebeten, wei⸗ tere Beamte in die Bezirke zu fenden, die die ganze Moſel abſperren ſollen. Seehunde in Heringsdorf Als an der Heringsdorfer Seebrücke Arbeiter damit heſchäftigt waren, das Eis von einem der Wellenbrecher zu löfen, tauchten plötzlich in unmittelbarer Nähe ſeltſame Köpfe ans dem Waſſer auf, die zwar gleich darauf verſchwanden, aber nach kurzer Zeit faſt an derſelben Stelle wieder auftauch⸗ ten. Bei neuerlichem Hinſehen erkannten die erſtaunten Ar⸗ beiter, daß es ſich um Seehunde handelte, die bis an die pom⸗ merſche Küſte vorgedrungen waren. Auch unwelt Ahlbeck wur⸗ den später einige mittelgroße Seehunde bemerkt, die auch auf das Eis kamen, dann aber wieder in die Fluten tauchten. Es weren ſetzt Vorbereitungen getroffen, um einen oder uehrere der ſeltſamen Wintergäſte einzufangen. f f Sich ſelbſt in Brand geſteckt Als der Hausmeiſter Aßmus aus der Kantſtraße in Breslau abends angetrunken nach Hauſe kam, ſchickte er Frau und Tochter weg, legte ſich auf das Sofa und zün⸗ dete es an. Als die Feuerwehr eindrang, war er bereits tot. Der Zimmerbrand konnte ſchnell gelöſcht werden. Italien „Die rechte Schlöfe“ Wie aus Riza berichtet wird, iſt die dortige Polizel von einem bevorſtehenden Einbruch einer Dlebesbande in ein Ge⸗ ſchäftshaus benachrichtigt worden. Das Gebände wurde zur gegebenen Zeit überwacht und es gelang, einen 16jährigen Burſchen ſeſtzunebmen, der eine Piſtole bei ſich trug. Seine Romplieen flüchteten bis auf das Dach binaus und entkamen. Bel der Verhaftung des Einbrechers fand man eine Mitglieds⸗ karte für eine Vereinigung mit dem bezeichnenden Titel„Die rechte Schläfe“ und der Deviſe„Alles für uns“. Ste trug die Unterſchriſten des Präsidenten und des Schreibers der Ver⸗ einigung ſomie das Abzeichen der Somſets, Hammer und Sichel einige Kilometer weiter getrieben. Tſchechoſlowakei Die Schlange in der Bananenſenbung In den Räumen einer Prager Importfirma fanden die Angeſtellten in einer Sendung weſtindiſcher Bananen eine über einen Meter lauge Boa conſtrictor. Die Schlange war völlig ausgehungert und wurde dem Zvolo⸗ giſchen Garten als Geſchenk überwieſen. Rumänien Ein Luxusdampfer mit 800 Fahrgäſten geſtrandet Der Luxusdampfer„Albania“, der mit 800 Fahrgäſten von Odeſſa nach Konſtantinopel unterwegs war, iſt in der Nähe von Konſtanza geſtrandet. Drahtlose Hilferufe wurden von der Maxineſtation in Kouſtanza aufgefangen. Da ſich unter den Fahrgäſten zahlreiche kruſſiſche Staatsangehörige be⸗ finden, hat die Regierung nur unter der Bedingung Hllfe ausgeſandt, daß ſich die Fahrgäſte der poliliſchen Quarantäne unterziehen. Dünemark Flieger als Retter in der Eisnot Die Eisſchwierigkeiten in den dänlſchen Gewäſſern haben nunmehr ſo zugenommen, daß die Militär⸗ und Marineflie⸗ ger bereits Hilfsexpeditionen unternommen haben bezw. vor⸗ bereiten. Das erſte Erſuchen um Hilfe kam von der im Oere⸗ fund liegenden Juſel Saltholm, wo faſt alle Bewohner an Influenza erkrankt, aber nicht in der Lage ſind, ſich die erforderlichen Medikamente zu beſchaffen. Eine balhe Stunde ſpäter, nachdem der Hilſeruf bei dem Fliegerkorps eingegan⸗ gen war, ſtieg bereits eine mit zwei Fllegern beſetzte Maſchine auf, von der über der Inſel die gewüunſchten Medikamente gut verpackt abgeworſen wurden. Ein zweites Flugzeug, das die Landungsmöglichkeiten auf den abgeſchloſſenen Inſeln Seirö, Samſtz und Fünen unterſuchen ſollte, mußte wegen eines Fehlers der Oelzuleitung nach kurzer Zeit nach Kopen⸗ hagen zurückkehren. 5 England Die Inventur des Zoologiſchen Gartens Der Londoner Zoo hat zum Abſchluß des alten Jahres eine Inventur ſeines Tierbeſtandes aufgenommen, um eine genaue Ueberſicht über den Wert ſeines Beſitzes zu haben. Der Bericht enthält einige recht bemerkenswerte Ziffern. Die Säugetiere hatten Ende des Jahres die Zahl von mehr als 900 Exemplaren erreicht. Es ſind dies hundert Stück mehr als bei dem vorigen Jahresabſchluß. Die Vögel und die Reptilien haben in demſelben Maßſtab zugenommen. Der Wert des ganzen Tierbeſtandes wurde auf annähernd 700 000 Mark geſchätzt. Dabei iſt aber der Wert der Tiere erheblich niedriger eingeſetzt, als er auf dem offenen Markte notiert wird. Das indiſche Rhinozeros ſteht als wertvollſtes Tier mit einem Betrag von 20000 Mark an der Spitze. Den Liebhaberpreis wird man erheblich höher anſetzen müſſen. Es folgen dann auf der Preisrangliſte zwei Nilpferde, die ein Paar bilden und ſich auch ſchon wiederholt fortgepflanzt haben. Sie lebten im vorigen Jahre in getrennten Baffins da ſie eine gewiſſe gegeuſeitige Abneigung an den Tag legten. Sie ſind jetzt von neuem vereint und vertragen ſich wieder ſehr gut. Sie ſind mit einem gemeinſamen Wert von 32000 Mark verzeichnet. Das Takin, halb Ziege und halb Kuh, wird nur mit 4000 Mark bewertet. Da es aber das einzige in der Gefangenſchaft lebende Tier ſeiner Art iſt, ſo iſt ſein wirk⸗ licher Wert erheblich höher. Bei den Vögeln ſteht ein Königs⸗ pinguin mit 1500 Mark an der Spitze. Im folgt der Para⸗ diesvogel mit einem Wert von 800 Mark. Norwegen Alle norwegiſchen Beamten haben einen Prozeß gewonnen Aus Oslo wird mitgeteilt, daß die Staatsbeamten ihren Prozeß gegen den Staatz den ſie wegen eines Beſchluſſes des Stortings, lhre Gehälter um 10 v. H. zu kürzen, angeſtrengt hatten, gewonnen Jaben. Das Urteil wurde einſtimmig gefällt und hat eventuell zur Folge, daß das Budget des Staates mit 36 Millionen Kronen neu be⸗ laſtet wird, weil das Urteil beſtimmt, daß die Beamten die 10 v. H. für das Jahr 1928 famt 4 v. H. Zinſen vom Verfalls⸗ tage an, erſtattet haben ſollen. Die Sache wurde von dem Stadtgericht in Oslo behandelt. Da die Richter als Staats⸗ beamte ſelbſt an der Sache intereſſiert waren, ernannte die Regierung einen Rechtsanwalt zum Präſidenten des Gerichts gelt in dieſer Sache. Es waren verſchiedene Gutachten eingeholk worden, u. a. vom Leiter des ſtatiſtiſchen Büros des Staates und einem Profeſſor der Soziulökonomie au der Osloer Unòniberſität, die ſich alle auf die Seite der Beamten ſtellten. Die Regierung will gegen das Urteil Berufung einlegen. Afrika Die Heuſchreckenplage In den letzten Wochen hat die Heuſchreckenplage in der lengliſch⸗afrikaniſchen Kolonie Kenya außerordentlich gefähr⸗ liche Formen angenommen. Mehr als hundert Europäer, die in der Bekämpfung der Heuſchrecke eine beſondere Ausbildung genoſſen haben, ſind mit Hilſe von vielen tauſend Einge⸗ borenen bemüht geweſen, die Heuſchreckenbrut bei Tag mit Gift und des Nachts mit Feuer und Rauch zu vertilgen. kompagnie“ an der Arbeit. Aber je mehr Heuſchrecken man vernichtete, deſto mehr neue Scharen tauchten auf. In den letzten zwei Wochen kamen ungeheure Mengen von unbe⸗ kannten Brutplätzen in Somaliland, Abeſſinſen und dem Sunda. Sie hingen in der Luft wie dicke Rauchwolken und wie ein Staubregen, der ſich nach dem Ausbruch eines Vul⸗ kaus auf die Erde herabſonkt. Dieſe Schwärme haben ſich in Kenya niedergelaſſen und bedrohen alle Kulturen mit reſt⸗ loſer Vernichtung. Ganze Kaffee⸗Plantagen verſchwinden buchſtäblich unter dem Angriff der gefräßigen Schwärme. Es erſchelnt ausgeſchloſſen, daß man den Maſſenangriff der Heu⸗ ſchrecken wirkſam abwehren kann. Es ſind deshalb bereits Maßuahmen getroffen worden, die einer Hungersnot der Bepölkerung vorbeugen ſollen. Die Ausfuhr von Mais, Wei⸗ zen, Mehl und Karkoffeln aus der Kolonie iſt verboten wor⸗ den. Man hat ein Amt eingeſetzt, das die Nahrungsmittel⸗ vorräte überwachen und kontrollieren ſoll. Das Amt hatt die Vullmacht, Vorräte zu beſtimmten Prelſen einzukaufen und aufzubewahren. Im Bedarfsfalle ſoll aus dieſem Lager Vor⸗ rat an die hungrige Bevölkerung abgegeben werden. Man glaubte kürzlich in Aegypten ein Univerſalmittel gegen die Heuſchrecken gefunden zu haben. Dieſer Glaube ſcheint doch etwas voreilig geweſen zu ſein. Amerika Ein intereſſantler Kunſtprozeß In Newyork ſchwebt vor dem Schwurgericht ein Ent⸗ ſchädigungsprozeß gegen einen Kuunſtſachverſtändigen, der namentlich in den Künſtlerkreiſen mit großer Spannung ver⸗ folgt wird. Die Klage iſt bereits vor ſieben Jahren ange⸗ ſtrengt worden. Damals brachte eine Fran Hahn aus Kanſas City von einer europäiſchen Reiſe ein Gemälde mit, das nach ihrer Behauptung ein echter Leonardo da Vinei war. Das Gemälde ſtellte ein Frauenbildnis dar und ſollte unter dem Namen„Die ſchöne Ferroniere“ in den Handel gebracht werden. Sir Joſeph Duvcen, ein in Newyork lebender Kuuſtſachverſtändiger und Kunſthändler von internationalem Rufe, unterzog das Gemälde einer Prüfung und erklärte, es ſel nicht echt. Daraufhin ſah die ſtädtiſche Kunſtgaterie von Kanſas City, die das Gemälde erwerben wollte, von dem Kauf ab. Frau Hahn machte nunmehr den Sachverſtändigen für ihren Verluſt haftbar und verklagte Sir Duveen auf Zah⸗ lung von 2 Millionen Mark Schadenerſatz. Nach ſieben Jahren kömmt die Klage jetzt zum Austrag. Die Geſchworeuenbauk kanten, einem Polſterer, einem Hotelangeſtellten, einem Schreiber, einem ehemaligen Geſchäftsmann, zwe Handlungs⸗ ceiſenden, zwei Grundſtücksmaklern und zwel Künſtlern. Wie dieſe Geſchworenenbank den Kunſtwert des Gemäldes beur⸗ teilen ſoll, iſt einigermaßen unerfindlich, Drahloſe Bildübertragung in der Praxis Der große Wer der drahtloſen Bildübertragung in der Praxis iſt durch ein bemerkenswertes Bel iel erwieſen wor⸗ den. Kürzlich erlitt ein Schiff der engliſchen Kerr⸗Dampf⸗ Das Steuerruder und die ganze Steueranlage wurden ſchwer beſchädigt. wurde von zwei amerikauiſchen Kitſtenwachſchiffen nach Bur⸗ muda geſchleppt. tionspläne, ohne die man die Ausbeſſerung nicht vornehmen konnte, nicht vorrätig. Infolgedeſſen erſuchte die Rewyorker Filiale der Kerr⸗Geſellſchaft ihre Direktion in London um die und um ihre drahtloſe Uebermittlung nach Newyork. Wunſch wurde Folge geleiſtet. die angeforderte Kopie hergeſtellt und in ein paar weiteren Stunden wurde die Zeichnung drahtlos über den Ozean ge⸗ ſchickt und dem Newyorker Büro der Geſellſchaft übermittelt. a Am nächſten Tage konnte ſchon mit der Erneuerung der Steueranlage begonnen werden. Das havarierte Sthiff wird vorausſichtlich ain 18. Februar wieder ſeetüchtig ſein. Es iſt mindeſtens eine Woche Zeit geſpart worden. Die Geſellſchaft berechnet dieſen Zeitgewinn mit annähernd 30 000 /. Kombinierter Eiſenbahn⸗ und Kraftwagen⸗Dienſt in U. S. A. Die zweftgrößte Eiſenbahngeſellſchaft der Vereinigten Staaten, dle„Peunſylvanſa⸗Rallroad⸗Compauy“, gibt Erklä⸗ rungen über die von ihr beabſichtigten und teilweiſe bereits vorbereiteten Betriebsumſtellungen auf den kombinierten Eiſenbahn⸗Kraftwagen⸗Dienſt ah. Die Geſellſchaft beſitzt augenblicklich etwa 100 moderne Relſeomnuibuſſe und be⸗ abſichtigt, dieſen Beſtand in abſehbarer Zeit zu vervielfäl⸗ tigen. Dann ſollen zunächſt durchlaufende Fahr karten geſchaffen werden, die den Reiſenden tagsüber in landſchaftlich ſchönen Gegenden die Fahrt in modernen Schnellyerkehrsomnibuſſen geſtakten. Auf den wichtigſten Durchgangsſtrecken wird nach und nach die Zahl der Lokalzüge eingeſchräßkt und durch Kraft wagendienſt erſetzt. Die dadurch eintretende Eutlaſtung wacht die Schienen frei für eine Ab⸗ kürzung der Fahrzeiten der Expreßzüge. Auſtralien Buſch⸗Feuer in Auſtralien Nach Berichten aus Sedney wurden am Donnerstag in Coonamble im weſtlichen Teile von Neu⸗Sld⸗Wales über vierzig Gebäude, darunter zwei Banken und zwei Hotels, durch ein Schadenfeuer zerſtört, Waſſermangel und ſtarker Wind machten die Löſcharbeiten unmöglich. Die Ent⸗ ſtehung des Feuers wird auf Funken⸗Uebertragung von in 25 der Nähe befindlichen Buſchfeuern zurückgeführt. Zwiſchen Nairobi und der Küſte war eine beſondere„Gift⸗ beſteht aus einem Wollwarenfabrikanten, einem Hemdfabri⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft auf hoher See eine ſchwere Havarie. Das Schiff mußte drahtlos um Hilfe rufen und In Newyork waren die genauen Konſtruk⸗ ſofortige Auferttgung einer Kopie des Konſtruktionsplaunos Dem In wenigen Stunden war . — 7. Seite. Nr. 71 * T neelten Wert für getragene ANZzudE 5 ahlt S174 Nadzrul 5 BRVIH n 1 Telephon 1 903. Dienstag, ben 12. Februar 1929 Neue Maunhekmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Montag vormittag starb ganz unerwartet unser 5 8 5 g 5 8 1 Nach kurzem Krankenlager wurde uns Ein ſchönes Geſicht Bevollmächtigter 1 Herr Adam Diether an 21 Fla 5 Werl 5 7 eren Unfere 1 3 Roeſenmilch macht dis e de d 1 Samen Haut zart u. weich ia 1 ſugenslicher. Friſche 1 heute durch den Tod entrissen beſeitigt Leberflecken, Wir verlieren in dem Entschlafenen einen rastlos fleißigen 1 Der Verblichene wirkte seit dem Jahre 1888 ununterbrochen Geſichtsröte, Miteſſes * 8 5 5 2 5 5 188 l 5 7755 2 8 etc. Flaſche 2,50. sehr gewissenhaften und treuen Milarbeiter, dessen Andenken 5„ hiesigen 8 9 5 hat Ah„ durch Aurfürſten Drogerie i großes Pflichtgefuhl und unermüdliche Arbeitsfreudigkeit In von kichstoct, N 4. 13 16 bei uns in Ehren fortleben wird ausgezeichnet Wir werden sein Andenken dauernd in Ehren halten—2 Köchin übernimmt das Ko⸗ chen bei Feſtlichkeiten Angeb. u. O M 58 Hill& Miller N 3 Die Direktion 8 an die Geſchſt. 84084 * der Zellstofllabrilk Waldhof bin nme geg. 3 4 Wochen raten Dürkopp Nöhmaſchi⸗ nengeſellſchaft m b B. Mannheim P 4 18. Tel. 252 74. S185 Mannheim, den 11. Februar 1929 b l Mannheim- Waldhof, den 11. Februar 1929 Bezirksverein Mannheim im Verband der Deatschen Bucherucker N Gesangverein Typographia f Am Sonntag, den 10. Februar, verschied nach kurzer Kranltheit unser Mitarbeiter Am Sonntag. den 10. Februar 1929 ist unsere geliebte Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Ftau Binchen Cräll 5 geb. Würzberger 1 1 im 78. Lebensjahr, wWohlvorbereitet sanft entschlafen 1 Mannheim, den 12. Februar 1929 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Cräll mit Familie Lautentlusstts e 11 Am Montag. 3 Uhr nachmittags, ver. starg unerwartet unser Mitglied, der Set/ er- Invalide* Herr Werkmeisſer Daul Braun der unserem Werk in naheru 33 jähriger treuer und pflichtbewußter Arbeit angehört hat. Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren Theodor Teuerpell im Alter von genau 67 Jahren Ein treuer und zuverlässiger Ge- werltschaftler, ein aufrichtiger und echter Kollege ist mit ihm von uns gegangen Sein Andenken wird bei uns fortbestehen Mannheim,.. Februar 1929 Die Vorstände Die Beerdigung findet am Donners tag. 3 Uhr nachmittags, auf dem Mannheim Waldhof, den 12. Februar 1929 11 Jakob Leitz mit Familie 1 e e eee, e 12, 11· 8 ö Bopp& Neuther unserer Mitglieder 1650 Hisabetb Aulbadh Wwe. mii Familie 1 G.. b. f. 5 Ludwigshafen 8. Rh., Lulsenstraße 12 0 Die Beerdigung findet Mittwoch. den 13. Februar. nachmittags ½4 Uhr von der Leichenhalle Mann- beim aus statt Die Beisetzung findet Donnerstag, den 14. Februar 1929. nach- mittags 2½ Uhr, von der Friedhofhalle Mannheim aus statt Danlsagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die zahlreich. Blumen u. Kranzspenden bei deim unerwalteten Hinscheiden meines heben Mannes. unseres unvergeg- lichen Vaters, Herrn terfallſtr. 2, Atelier. 24 Ableitungsſtränge zu den Straßeneinläufen im Baugebiet„Untere Mühlau“ der Neckar⸗ Verkäufe 2 3 Sonntag mittag 3 Uhr verschied meine liebe, ute, Sebastian Wörner 1 4 4 treusorgende Frau und 17 0 nd l Kindes, 1 Fellerrolle 1 die ihm die letzt 1 unsere liebe Schwägerin un ante, Frau 25755 wir allen, die ihm die letzte Odles- Neige 3 5 8 Berner, Kuben gal, 555 5 n f a 1 esonderen ank errn Vikar Unerwartet rasch ist unser lieber Sohn, 5 Eva Mauth i N 68 II. 95 Lebic far de erestreielten Urte, der Freiwilligen Be- Bruder, Schwager und Onkel. Herr N nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren beltenen dee 85 501 deere 17 der Direkten A terschaft der Fa. Daim! AL—.— Mannheim(Mollstr. 6) den 11. Februar 1929 995 a e ranzbisde legung Din AMWæTIHna In tiefer Trauer: e b 1 1 nheim 3 12,% 12. Febr. prallt. Jahnarzi Adoli Nauih und Kind zu verkaufen. Im Namen der Hinterbliebenen: 5 0 Spiegel& Sohn, ö 3 8 seinem vor 8 Tagen gestorbenen Vater in Mae Reb n det dat t kiel edeh vortalttee Mannheim, 0 7 Nr 9 Frau Luise Mörner den Tod gefolgt um 10% Unr von der Lelchenha le aus Fast neues 57 men r a d 5 prei wert zu verkauf. Heidelberg, den 11. Februar 1929 FFF erfrag, Hentschel. 5 Argarterktr. 05 80s lll. Horöffenbichungefß ar ln In tiefer Trauer: JJ ĩͤ V 4000 Arbeitsvergebun g. Frau Johann Wavrina Wie 2 Werden. den Aura dan i 2. n 1. Steinzeug⸗ 5 Danlsagung N rohrſiele von.25,.30 und.40 Mtr. Alcht⸗ ö 0 zu verkfn. Tat⸗ weiten einſchließl. der Spezialbauten, ſowie Willy Wavrina u. Familie Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme. sowie für die vielen Kranzspenden sagen wir allen 1. 0 e fl 2 5 e ee e. Die Feuerbestattung ist am Mittwoch, 13. Febr. 1929, ö auf diesem Wege herzlichen Dank e e 8 amt, Abt. Waſſer⸗Sielbau in kf, Sim lb, 101 0 a Sp aufſatz, ein 1 0 vormittags 11 Uhr in Heidelberg 100 Nuß. 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Em! 4 Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man 5 vom Liebsten was man hat, mus scheiden Heute nachmittag 3 ½ Uhr verschied nach schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, unser herzensguter und hofinungsvoller Sohn, Bruder, Neffe und Enkel Karlheinz im Alter von 8 Jahren 11 Monaten Mannheim(G 4, 16) den 11. Febiuar 1929 In tiefer Trauer: Familie Karl Hartmann jun. Familie Carl Hartmann sen. Die Beerdigung lindet Donnerstag, den 14. Febr., nach“ mittags 4% Uhl von der Leichenhalle aus statt. 4108 N d runden Hinterbliebenen: ſchäftsſtelle dis. Bl. C le e ,. Seiler Wee. e ten, Sister. n ie Trauerbriele schnell l Der Woltku 7 7 ape Wann und wo kann ich der Beſitzerin die ſeit Mannheim, den 12. Februar 1920 lel. Lüſſer! preiswert Samstag in meln. Beſitze befindlichen Angen⸗ zu verkaufen. 4024 gläſer zuſtellen? Zuſchriften unter 0 B 148 Roſengartenſtr. 1a, III an die Geſchaftsfeile dss. Bl. 410 Drudkerei Dr. Haas, C. m. b. H. E 6, 2 8. Selte, Nr. 71 Dienstag, den 12. Februar Neue Mannhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) zeit Der Fahresabſchluß der Seehandlung Der Verwaltungsbericht der Preußlſchen Staatsbank [(Seghandlung) für das ſchäftsjahr 1928 läßt erkeunen, daß es dem Inſtitut 1928 ebenſo wie in den letzten Jahren gelungen iſt, ge⸗ 1 ſchäftlich befriedigende Ergebniſſe zu erzielen. Der N Reingewinn Beträgt lrot reichlicher Abſchreibungen 5114871 gegen 5 1890 0 76 4 l. V. Im einzelnen wurden an Zinſen verdient gegen 9,27 Mill. 4 l.., aus Proviſionen 0,88(i. V. 0,75) Mill., sus Gemeinſchaftsgeſchäften und Wertpapieren 76 032/(61 528. Zu dieſer letztgenannten Zahl wird im Geſchäfts bericht bemerkt, daß ein Teil des auf dem Konto„Eigene Wertpapiere“ erzielten Nutzens zu Abſchreibungen auf die Beſtände benutzt wurde. Insgesamt betrugen die Einnahmen einſchl. Vortrag 10,5 Mill. 4 gegen 10% Mid. im Vorjahr. Auf der Ausgabenſelte ſtehen 4,87 Mill. Verwaltungskoſten(. V. 4,10). Es iſt gelungen, mit einer weiteren Verringerung der Zinsſpanne auszukommen. Sie betrug am Durchſchnitt des Jahres 1928 0,98 v. H. gegen 1,05 v. H. im Vor⸗ Jahre und 1,14 r. H. im Durchſchnitt des Jahres 1029. Von dem erzlelten Reingewinn werden, wie l.., 1 Mill. J Entſprechend der Beſtimmung des Staatshaushalts an die Generol⸗ ö ſtaatskaſſe abgeführt. Weitere 3 Mill. 4 werden dem Grundkadi⸗ tal, 1 Mill.& den Reſerven überwieſen und reſtliche 114871 4 fl. V. 480 077] auf neue Rechnung vorgetragen. Das Grundkapftal erreicht alsdann die Ziſſer von 15 Ml. 4, während die Reſer⸗ ven auf? Ml. anwachſen. Die Bilanz iſt nach dem neuen Schema aufgeſtellt, welches Anfang 1928 für die Zulſchenbllanzen eingeführt wurde. Auf der Aktlv⸗Seite hat ſich der Beſtand an Schecks, Wechſeln und unverzinslichen Schatzanſwei⸗ ſungen von 161 auf 109 Mifl. verringert. Dagegen ſind die Noſtro⸗ guthaben bei Banken und Bankfirmen von 66 auf 88 Mill., die Debſtoren lin laufender Rechnung von 651 auf 099 Mill.% an⸗ gewachſen. In der Verringerung des Wechfelbeſtandes kommt nicht Aut die allmähliche Erlelchterung der Geldmarktlage, ſondern auch die verſtär tte Ananſpruchnahme der Staatsbank für die Intereſſen der öffentlichen Hand zum Ausdruck. Im Lombard geſchäft iſt bemerkenswert, daß als Un⸗ kerpfand immer noch die Aktle vorhereſcht, während ſeſt⸗ verzinsliche Werte ganz im Gegenſatz zur Vorkriegszeit zu dieſem Zweck noch immer nur in geringem Umſang benntzt werden. Der Ve⸗ ſtand an eigenen Wertpapleren iſt um eine Kleinigkeit zu⸗ — Kapitalechshung der 7. genehmigt Die o. V. in ber 22 092 800% Aktien mit 110 464 Stimmen dertreten waren, nahm elnen glatten Verlauf. Der Abſchluß für 192% 8 mit 14 v. H. Gewinnausſchüttung wurde einſtimmig ge⸗ nehmigt. Bel der Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Ag, um 12 Mill, auf 40 Mill.% trat die angekündigte Oppoſitſon nicht in Erſcheinung. Es bleibt alſo dabel, daß die neuen Akten den alten Aktionären derart zum Bezuge angeboten werde, daß auf ſleben alte drei neue von je 200„ zum Kurſe von 100 v. H. bezogen werden können. Der Vorſitzenbde, Karl Benrath⸗Barmen, gab einige erläuternde Bemerkungen zum Geſchäſtsbericht und zur gegenwärtigen Lage, in der KFunſtſeldeinduſtrie, Die Tertillnduſtrie wurde von Konſunkturſchwankungen aufs ſtärkſte betroffen. Wenn ſich trotzdem bei Bemberg im abgelaufenen G. eine Um ſatz⸗ ſtei gerung um 20 v. H. ergeben habe, ſo dürfe das als Veweis dafür angeſehen werden, daß die G. ſich auf dem richtigen Wege be⸗ finde. Die Güte der Bemberg⸗Selde habe dauernd ge⸗ steigert werden können und habe fetzt einen Grad der Vervoll⸗ b mmuung erreicht, den man noch vor Jahresfriſtulcht für möglich gehalten hätte, Gerade im Zuſammenhang mit der hohen Beſchaſſenheit der Bemberg⸗Seide habe die G. auch nichts an ihrer Preisvolitik zu ändern brauchen. Die neue im Bau befindliche Anlage in Slegburg werde ebenfalls qualifizierte Spezialitäten herſtellen, Das Werk werde das hochratlonellſte und Rodernſte der G. ſein. In der Entwicklung der Kunſtſeide⸗ induſtrie ſei der Gipfel noch nicht erreicht. Es ſei eine ſtändig an⸗ Holtende weltere Zunahme im Kunſtfeide verbrauch ſeſtzuſtellen. Gerade im Hinblick hierauf glaube die Verwaltung den Aktionären die geplanten neuen Inveſtitionen emoſehlen zu dürfen. Zur Kursentwicklung an der Börſe führte der Redner doch aus, daß kein Grund zur Beunruhigug zu exblicken eil, und zwar aus den angegebenen Urſachen produktions⸗ und Rarkttechniſcher Art. Für die kleineren und neueren ſelbſtändigen Werke, wo der Rſtckhälf an größeren Konzernen ſehlel ſtelle ſich die Tage allerdings anders dar Die Ausland gunternehmun⸗ Bemberg A6. gen der J. P. Bemberg machten gute Fortſchritte. Vor allen Din⸗ gen habe ſich der awerikanſſche Betrieb mit ſeinen Qualitits⸗ erzeugniſſen eiven ſehr guten Markt geſchaffen. Beil der Britt Bembera pt. ſei in allernächſtex Zeit ſchon mit dem Beginn ber Banarbeiten zu xechnen. 77? Schweizerſiche Natſonalbank.— Wieder 8 v.. Dividende. Die Bank erzielte im Fahre 1928 einen Reiner trag von 5795 980 Fr.(ti. V. 6 758 172 Fr.]. Davon werden ie 1 Fr, an die Nllcklage perwielen, ferner wleder 6 p. O. Diyidende vertelt Ard der Ehentuiſchen Smasaſſe abgeliefert 4 m 125 Nr.(4 700 172) Franken). Der Notemumlauf der Schweſzeriſchen Nationalbank Hetrug im Jahres urchſchultt 818 830 000 Fr. Die Metalldeckung ſchwan te während des Jahres zwiſchen 50,72 u. G. ure 67,81 v. H. .28 und 72,12 v..] und belief ſich im Jahresdurchſchnitt auf 61,89 v. H.(i v..), Die Deckung in Metall und Goc ddevſen zuſammen ſtellte ſich im Jachresdurchſchnitt auf 88,87 v. H.(79% Y.]. 10 Millionen Dollarauleihe der Harpener Bergban Ach. Die Metkellſchaft hal mit der Nallonal Kliiy Bank of Newyork ein? Anlelhe von 10 MI II. Dollar abgeſchloſſen, die zu 6 v. H. verzinslich und in 20 Jahren rückzahlbar ſein wird und auch durch Nückkäuſe geilen werden lann. Den Beſitzern der Bonds wird ein Out ſonsrecht auf die Allien der Geſellſchaft in der Welſe eingeräumt, daß auf 1000 Dollar Bonds 1000 A tien zum Kurſe pon 180 v. H. änlerhalb dreler Jahre bezogen werden kann. * Kapftalerhöhung im lothringiſchen Kohlenbergban. Die im Dahre 1020 von verſchledenen oſtfranzöſiſchen Montan⸗yſellſchaften be⸗ gründete Ah. Charbonnages de Haule⸗Vigneulfles, welche mit auf 99 Jahre lautender Pacht in das Eigentum des fran⸗ zöllſchen Staates übergegangene, ehemals in reichsdeutſchem Beſitz be⸗ firslicher Kohlenſelder(Baumbiedersdorf uſw.) ausbentet, hal durch a. GV.„Beſchluß ihr Stammkapital von 4, auf.5 Mill. Fr. erhöht. Es werden 6000 ſunge Altlen zu 500 Fi. ousgegeben, die mit 85 v. H. Alo 178 Fr, ſe Stück einzubezahlen ſind. 17 Ein Brom⸗Werk auf„Baden“. Die Gewerkſchaſt„Baden“ in Buggingen heabſichtigt,„Oberrh. Anz.“ einen weiteren Ausbau ihrer Anlagen. Es handelt ſich um die Errichtung einer Bromſgbrik. :2 Verſchmelzungsrerhandlungen der Deutſchen Linolenm⸗Werke Ac. mit der Nederlaudſche Linoleum ⸗Fabriek. In der holländiſchen Preſſe wird gemeldet, daß die VBerſchmelzungsverhaud⸗ lungen zwiſchen den Deutſchen Linoleum⸗Wer.en und der Neder⸗ kaändſchen Linoleum⸗Fabriek ihren Fortgang nehmen. Bis letzt ſei aber ein endgültiges Ergebmes nicht erzleit worden.— Von zu⸗ stündiger Heuiſcher Seite wird der Inhalt dleſer Meldung auf An⸗ frage beſtätegt. 2: Uns der chemſſchen Induſtrie Belgiens. Die A Indu⸗ tries Chimiques de Wiliete erweiſt für das Jahr 1928 einen Reingewinn von 2 962 097 Fr(gegen 2921 884 Fr. l..). Die Verwa tung wird ſolgerde Dividende brutto vorſchlagen: 19 Fr. ſe Vorzugsaltie, 110 Fr, ſe gewöhnliche Akte, 5,50 Fr ſe ge⸗ wöhnliche Balltie und dc r, ſe Genußſchein. Für 1927 waren 128 S ſe Vorzugsar tie, 100 Fr. ſe gewhnliche Aktie und n Fr ſe We⸗ Kußſchein vorgeſchblagen worden daß die rückgegangen, nämlich von 32,3 auf 30,6 Mill. K. donfor tial! belelligungen ſtehen mlt 6,8 gegen 7,0 Mill. im Vorfahre, dauernde Beteillgungen bei anderen Banken und Bank⸗ firmen mit 4, gegen 4,5 Mill.„ zu Buch. Auf der Paſſipſeite ſind die Kreditoren mit 1026 Mill. gegen 1025 Mill. i. V. ausgewleſen. Darunter befinden ſich 243 Mill. Einlagen von deutſchen Banken, Bankfirmen, Sparkaſſen eie. 4. V. 100 Mill.). Hier iſt auf die Einrichtung der Sonderkon⸗ ten hinzuwetſen, von der in ſteigendem Maße Gebrauch gemacht wor⸗ den iſt. Die Bilanzſumme iſt weiter etwas geſtiegen, nämlich von 1046 auf 1053 Mill. 4. Dazu iſt beſonders hervorzuheben, duß die Staatsbank von der Möglichkeit, kurzfriſtige Gelder aus dem Aus⸗ land heranzuziehen, aus grundſätzlichen Erwägungen heraus auch im abgelauſenen Jahre ſo gut wie gar nicht Gebrauch gemacht hat. Ueber das Emiſſtonsgeſchäft ber Staatsbank werden ausführliche Mitteilungen gemacht. Ins⸗ geſamt wurden 22 Emiſſionen abgewickelt gegen 11 im Jahre 1927, und zwar alle unter Führung der Staatsbank, mit Ausnahme der Reichs⸗ bahn⸗Vorzugsaktien, bei denen die Reichsbank ſüthrte. Der Bericht enthält im übrigen längere Darlegungen über die Lage des Ka⸗ pitalmarktes und über ſeine Beanſpruchung durch die öſſentliche Hand. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die Auf nahmeſähigkelt des Marktes in der zweiten Hälfte des Jahres 1928 und noch mehr als zu Anfang 10290 ſtarkenttäuſcht hat, und Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Kapitalmarktes unter dem Druck der Reparatlonslaſten abgenommen hat Großen Raum nahmen in der Geſchäftstätigkeit der Staatsbank wie⸗ der die Ausgaben und Verwaltung von Wirtſchaftskrediten im öffent⸗ lichen Auftrage ein. Die Arbeiten für die Preußiſche Landesrenten⸗ bank, insbeſondere die Aufwertung der alten Rentenbriefe, hat für die Staatsbank eine erhebliche Mehrbelaſtung mit ſich gebracht. Die der Staatsbank auf dem Gebiete der Fin anzlerung der län d⸗ lichen Sledlung obliegenden Aufgaben haben im Berichts ahr gleichfalls eine weitere Ausdehnung erfahren. Die Fonds, die vom Preuß. Staat zur Verfügung geſtellt ſind, erhöhten ſich auf rd. 80 Mill. Mark. Hierzu traten am Ende des Berichtsſahres weitere 5 Mill. 1, die von der Staatsbank vorſchußweiſe zur Verfügung geſtellt wurden. Von den ſeitens des Reichs für Sledlungszwecke bewilligten Zwi⸗ ſchenkredlten ſind durch dle Staatsbank bisher rd. 94 Mill. weitergeleitet worden. * Verſchmelzung in der Pforzheimer Metallinduſtrie. Die Wil⸗ helm Wolf AG. in Pforzheim(AK. 1,86 Mill. 4) nimmt die Badiſche Metallwarenſabrif ein Pforzheim(AK. 600 000 4) im Wege der Verſchmelzung derart in ſich auf, daß letz teres Unternehmen in Liguidation tritt, aber der Liegenſchaftsbeſitz auf die Wilhelm Wolff AG. übergeht. Zu dieſem Zwecke wird die Wilhelm Wolſſ AG. ihr Kapital auf.8 Mill, erhöhen. Die Wil, helm Wolſſ AG. verteilte bekanntlich im letzten Jahre 10 u, H. Divi⸗ dende. 2 Millionen Dollar Freigabeguthaben der Scheideanſtalt. In einem Börſenproſpelt wird mitgeteilt, daß die 600 000 4 Worzugs⸗ aktien der Geſellſchaft ſich zu je einem Drittel im Beſitz der Metall⸗ geſellſchaft AG., der J. G. Farbeninduſtrie Ach. und der Henkel u. Cie. mob., Düſſeldorf, befinden. Das Amerila⸗Guthaben be⸗ trägt nach Mitteilung des Treuhäfders end 2 Mill. Dollar; die Höhe der abgehenden Steuern und der Zeitpunkt der Auszahlung ſtehen noch nicht ſeſt. Das Unternehmen beſchäftloel zurzeit 681 Angeſtellte und 1678 Arbeiter. Dle erſten zwei Monate des[ſd. G. waren befrledigend. Wieder eine Jahrradfanlerung.— Kapftalherabſetzung der Göricke⸗Werke im Verhültnis:1. Die Göricke⸗Werke A G. in Bieleſeld, die wie andere Unternehmungen der Fahrrad⸗ branche unter der Kriſe des Jahres 1928 zu leiden hatte, beruft eine GV. zum 4. März 1929, in der die Herabſetzung des Aktie n⸗ kapftals von 2,1 auf 1,05 Mill.„ und eine Erhöhung um bis 1,95 auf bis 3 Mill.„ beſchloſſen werden ſoll. Vor kurzem wurde noch gemeldet, daß dle Geſellſchaft zwar dividendenlos hlei⸗ ben(i. V. 8 v..), aber zur Beſchaffung neuer Mittel eine Kapi⸗ talerhöhung vornehmen wolle. Mau iſt alſo durch die Bekannteabe der Sanierung etwas enttänſcht worden. Mit den fungen Akten ſoll, wie wir hören, eine Abdeckung von Banlſchulden vorgenommen werden, die bei der teilweiſen Umgeſtaltung des Betriebes entſtanden find. Die Aktien werden von einem Konſortinm übernommen und evtl. den bisherigen Aktionären zu vart angeboten. :7 Konſumgenoſſenſchaften des Zentralrerbandes deutſcher Kon⸗ ſum vereine. Die dem Zentralverband angeſchloſſenen Landesver⸗ bände hatten hes einen Umfatz von 1045 00 000„ gegen 881,1 Mell. Mark im Jahre 1927. Der Umfatz hat ſich alſo um 104.85 Mell. (J. V. 194,9 Mill.] oder um 18,7 v. H. erhöht. Den ablolut höchſten Umſatz hatten der ſächſiſche, der nordweſtdcutiche und der rhelniſch⸗ moſtfäliſche Verband. Auffallend iſt die geringe Umſatzſtelgerung in e die mit 79 v, H, exheblich hinter dem Durchſchnitt zu, riickblelbt, Das Vild der Wirtſchaft —ñ— FR FCC chtverhehr, Nail. tr — 1 1 „„ f ö . 1 5 + N eee. Wagenste lung. 1 „„ .6—— 1800ʃ Lebe 0 g A 1 . Zeeverkühr in Nambul 1 8 1400 2 nseng 10081 05 N 2 N f 1 elner Werenverkehr N. 1300 N N N N Slant Nene eh IN 00 17180 N Die N N N 1115 VI 1 N. noo 1 ö 0 8 Sinfuhfüporschuß 1000 1 300 ee. N 5 Ae ** 8. * Severkehr in 4 800 25 Hamburg, Ausgang;— 5 er e 70⁰ Wee N 8 ve— 1* N Asserverkehr 1 800 annheim⸗ N I 050 600 eee elchsbahn, Nil.* 0 4 ö. 99 85 2 3—— 20⁰— ö H Henddel und Verkehr. 85„ 25 —0— ae karl anz ILA Fer 0 . ee n Zum Inkrafttreten des Rumänenabkommens Der Reichstag hat kürzlich das Geſetz über finanziellen Streitfragen mit Rumänien angenommen. ſich daher, da jetzt der Wortlaut auch des Schuldenab liegt, burz zu wiederholen, wie lünflig die Regelung derte von Millionen bei uns umlaufenden rumäniſchen anlerhen gehandhabt wird. 5 1. Betelligungss berechtigt ſind alle an deutſchen Börſe lieferbaren Anleihen, ohne Rückſicht auf noch nicht bezahlte verloſte Stücke. Von der inneren Anleihe von 1889 ſind jedoch nur die Num⸗ mern teilnahmefähig, die am 27. 8. 28 in deutſchem Beſitz waren. 2. Zinſendienſt wird aufgenommen ab 1. 10. 28 in Golb⸗ währung, und zwar für: Goldrente von 1913 mit 95 v.., ſteipend bes I. 4. 68 auf 100 v.., Termine 1. 4. und 1. 10. alle anderen Renten mit 20 v.., ſteigend bis 1. 4. 70 auſ 50 v.., Termine nur 1.., berechnet vom ehemaligen Zinsſatz. g 3. Zinsrückſtände bis 30. 9. 28 werden am 1. 4. 29 in Gold währung bar bezahlt, für Goldrente von 1913 mit 4,5 v.., deren Renten mit 2 p.., berechnet von der Summe der Einlöſung 8⸗ beträge der Coupons. 4. Tilgung iſt für alle Anleihen b. 1 4. 70 beendet. D unter Aufhebung der alten neue Tilgungspläne aufg ilegung der verlohnt eus vor⸗ in Hun, Vorkriegs⸗ alle an⸗ dazu weren lt, wobei die Rückzahlung unter Zugrundelegung der ſew en Zinsquoten vor⸗ genommen wird. Ziehungen finden ſtatt mit Wirtung ab 1. 10. 28, a 1 1918 zweimal jährlich(2. 1. 10.) alle anderen Renten einmal fährlich und zwar: 4, 5porz. Goldrente von und 1. 7. für 1. 4. bezw. 1. 2 r Die Durch ührung dleſes Abkommens geſchleht in der Zelt 1. 8. bis 30, 9. 20. Dazu wird Rumänien ausſolgen: bei der Golödrente von 1018 neue Bögen, eder auch Mäntel, wenn der Finanzminiſter den Wertrapierſtempel erläßt, be allen anderen Anleihen neue Bögen, wobei alle Aproz. einheitlich zuſammen⸗ gefaßt werden. H. St. E Der rumäniſche Darlehensrertrag in Paris unterzeichnet. Wie unſer Pariſer Vertreter drahtet, wurde geſtern nachmittag auf dar rumäniſchen Geſandſchaft der internatlonale Darlehens⸗ vertrag über 101 Millionen Dollar unterzeichnet. Die Anleihe iſt in 30 Jahren tilagbar und mit 7 v. H. verzinskech. Mehrere amerikaniſche Bameengruppen haben einen überwiegenden Teil der rumäniſchen Anleihe übernommen. :9 Sanierung der„Baldur“ AG. für gärungsloſe Früchteper⸗ wertung in Berlin⸗Schäneb erg. Auf der TO. einer zum 20. Februar einberuſenen ad. GV. ſteht u. a. die Beſchlußſaſſung über die Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals von 250 000 4 auf 180 000„ zur Beſeitt⸗ gung der Unterbilanz. Die G. hatte ühren Sitz bis Oktober 1925 in Karlsruhe i. B. * Großhandelsindexzahl. Die auf den Stichtag des 6. Februar berechnete Großhandelsindexzahl des Stat. Reichsamtes hat mit 138,90 gegenüber der Vorwoche(188,6) um 0,2 v. H. angezogen. Von den Hauptaruppen iſt die Inderzohl für Agrarſtoffe um 0,5 v. H. auf 132,2(191,5) und dle Inderzahl für Kolonialwaren um 9,2 v. H. auf 125,5(123,2) geſtlegen. Die Inderzahl für induſtrielle Roßſtodſe und Halbwaren iſt mit 133.7(183,8) und dieſenige für induſtrielle Fertiewaren mit 158.8(158.5) leicht zurſickgegangen. :7? Eine Milliarde Ausſuhrfberſchuß in den Vereinſeten Staaten Nach der ſoeben in Waſhineton veröffentlichten amtlichen Steotiſtit haben die Bereknioten Staaten im Jahre 1928 einen Ausſußhrüber⸗ ſchuß in Höhe von 1 Milllarde Dollar erzielt. DODeviſenmarkt Im feutieen feeſtpperteß! nstierten Pfunde gegen Nem. ort 18.89 495. an] Schwein.. 28.21 28,25 Stechen. 18.8 Je 7 Paris 1247 12,70 Hoflann... 12.09 12.12] Madrid.. 30.84, 815 Brüſſel. 34,89 34,81 Oslo 158.19 18.20 ö Mailaub. 62.61 92.75 Kopenhagen 18.18 18.19 g ö Gegen Reichsmark wurden Dollar mu.214 und Pfunde mit 20, 4,75 gehandelt Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe derſtehen ſich per 100 Kilo nettes waggonfrel Mannneim mu Sack. zabfbarin N Amtliche Prelsnotierungen vom 11. Februar 1928 Weizen, inl. 24 50 Futter · Gerſt 20.50 22.50 Weizenmehl e] 84,28 „ gust. 27, 28,50 Pfätzer erſte 25 7526 25'ibrotmehl— Roggen. in. 24. Mais a. Biſch. 2425/4 50 Roggenmeh! 30.75 82 78 aus!— Bisrixeber 0 50%)1,[Welenkleie 14,— 14.2 Hafer inländ 29.50 24, Wieſenhen 12.40 18.20 Raps f. „ aus!. ö—— Luz. ⸗Kleehen 13 20 14. T ockenſchnitzel 18 50 Brau⸗Gerſte 28..50 Preßſtrahg.0/6, 0 Sopaſchrot 22,50 dis ausl.— Geb. Stroh 5, 0/86. Rohzuckermel.— „ Suddeutſcher Großmüßlenpreis ab Müßte. Mehlmeiſe ma Hack, berüner metaubörſe emitieiture Meni Sec 288.0 für 10 g 8 11 8. 1 fun en Rog. 78,5. 78.80 »gupfer.. 157,7 178 Giektreſtnf. 1710 0[einten k. 78,50 78,80 „Blei:. 40. 46,25 P A. um. 0% 190,0 190,0[Go. d Freiw gr 2,81 2,81 „Fink.. 53, 58,— de, Walz⸗ Prahl 18,0 184,0[latin do, do 10, 10 5 Londoner Metallvörſe Mezalle in E prp e 75 8 L. t. Silber Unze and. 187/ fein. Patin Unze go Aua. ö 1 48.1 de Flettw 84 25 83,50 Quecckſtibern Kupfer Kaſſa 78,25 77,15 Zinn(tuſſa 4442 424, Antimon Reg bo, 8 Monate 7, 17,45 do. 3 Nong 42 7 229.8 Platin ö Setlementſpr. Bf 78,28 7/5 do Seilemen 344,0 44, Wolſtameigz 8 Kupfer elektrol.“ 64,28 84. ds. Bante 27.% igel Inland 175, 79.0 do beſt ſelec 88.25 88.75 ob. Straits 282,0 282.0] do. Ausland ö 175.0 175.0 dp ſtrong en 108 U 1000 Bief promt ö.15] 23,80 Selber— 1 * Erhöhung der Bandeiſenpreiſe. Usger die Partſer Verhind⸗ lungen der europälſchen Banbeiſen⸗ und Röhrenſtreifenerzeuger wird pon beteiligter deutſcher Selte offlziell mitgeteilt: Die Uusſpaache der deutſchen, helgiſchen, franzöſiſchen und luxemburgiſchen Band⸗ eiſfenwalzwerke am 8. Februar 1920 halte eine Erhöhung des Expect, arundpreiſes um 2 fh. 6 d pro Tonne zur Folge. Die nächſte Sitzung findet vorausſichtlich Mitte März in Brüſſel ſtatt. Schiffsverkehr in den Mannhe mer Häfen im Januar i929 Die Rheinſchiffaßrt war während des ganzen Monats durch Nebef, Kleinwaſſer und Eisbildung behindert. Die Neckarſchiſſahrt ab Mann heim mußie bereits am 12. Januar wegen Eisbildung und Klein⸗ waſſex eingeſtell werden. Dieſe Hemmungen wirkten ſich im Haſen⸗ verlehr aus. Es lamen 190 Güterboote und 798 Schlepprähne an und gingen 141 Güterbopte ſowie 788 Kähne von hier ab. Der Güterumſchlag betrug im Ganzen 447 886 Tonnen li. V. 518 79 Tonnen. Anlunfſt 859 084 Tonnen. Abgang 52 944 Tonnen. Hierpon entfallen auf: Ankunft Abe ang J. Handetshaſen 175 228 Lo 85 851 To, 2. Judu riehafen 59 578 To. 10 beg Lo. B. Rei ah fen 125 470 To 64 0 To. Der Umſchlag von Dauplſchiſſezu Hauptſchiff be⸗ trug; auf dem Rhein 26112 Tonnen, auf dem Neckar 97% Tonen. Von den wichtigſtenn Güterarten haben an dem Verkehr Anteel: 9— Ablunr in Lon nen 0 Au en lone u Beg zu a zu Beg zu Ta Noe N 5 5004— 47 Jeheſe 411¹5⁵— 1849 430 Cohie 28 8325 12 5 CCCVVVVCVVC 3121— 2759 8174 5 und Sanx cg 7104 20—— aheisen 5„ 6 6„„6*—— isen allen Art,„„ 5 1 8— 42 8 61 Roirücker„%„„„„ 349— 87 7VFCCCCCCCCCC0. 4641—— 4271 mess 393—— 83887 Hän gem ite 3613—— 43 5 8 1—— 390 Der Waſſerſtand war nach dem Mannheimer Pegel zu Anke ng dez Kongts mit 4 Meter noch ein verhältnismäßig günſtiger. Ee ging jedoch ſchnell zurück und beirug am Ende des Monats nur nch 2,00 Meter. 5 Trotz des anhaltenden ſtarten Froſtes konmen die Häfen während des ganzen wionats oſſen gehalten werden. Frach enmarkt Dujsburg⸗Muhrort 11. Februgr Infolge ber erneut ſcharf eingetretenen Kältewelle war an der heutigen Börſe nur ſehr geringes Geſchäft; letzteres bezog ſich nur auf Taltrans porte nach Ratterdam, Die Frachten hierfür blieben auf dem ſeitherigen Stand. 2 4 . / Diendtag, den 12. Februar 1929 85 5 Nene Mannhelmer Zeſtung[Wiktag⸗Ansgabe] 9. Selte. Nr. 7 National- Theater Mannheim 7 e eee eee i ans 15 10 Velen 5.— HAUBURG 5 Vorstellung Nr. 181. auß. Miete— Vorrecht E N 5 5 Zubila HAnbareit 122921929 f 8 E i 8— Eins heil ücl 5 denspekeve N 8 5 d 5 8 F A e 5 a 8—. ö Ab heute Dienstag r Heute Dienstag ziert der unser Faschings- Doppelprogramm! ster fell: N A. Kllegreito aus dem Sing- 1 N pie„Dis ſagd“ v J. A. Hilter(1777 V Ein Oroßlustspiel voll sprühender, heſterer Einfälle 8 55 lle linen 44777 9 D R 1 N 2 K A R N E A L mit der ſiebrenenden Fllmschauspielerin heimise Dramaturg 1782 1 N 805 des Filrns. Tänzergruppe Benoni(1825) N dae 1095 i A 78 E 14 f E D 1 K E Hoftheatefbali(1670) 5 Alt-Mannemer Typen(1839/0) J 1 N N von Jakob Frank 8 5 2 111 1 L. Zweiter Teil 1929: L. Lustiges Jazz- Vorapiel ruf Seife Prillafen! sk N Sparmaßnahmen??? SPlelsctrileger Beil Uri Sl Onkel boms Hütte Tannhäuser ohne den Sängerkrieg aul der N lung in einem Kurzakt(8 Bild bearbeitung von Landklausory Frilinski Bellakinowitsch 2. Sentimentales Jazz- Zwischenspiel .- Strahlen— Champagner N 1 4 err.— rr Nur nech 4 Tage 75 ADendlieh 8 Gar 5 5 5 75 ö Gasispiel der Komischen Oper Berlin 0 580 ANNRES 2 i mit des großen 0 d 5 derne 1929 ERSTES ABEHTEU ERF 5 20 P e Tel. 21624 Ein Schlagerlustspiel im wahrsten Sinne des Worteal 5 ö 5 run er el. 2162— -T Hierzu als 2. Schlager: v.„;. 5 Maunhelmer Konzertdirektion 8 Heinz Helfmeister, R 7, 82 N 1. 5 ber wellberühmte 5 1 1 5 15 singt am 161 72 N 37 7 8 Febmar 1928 In Mbelongens sgl Nut a, 5 d des Rosengartens, abends 8 Uhr. 255 N. ö e Na een e 5 Köstllche Abenteuer eines Vielgeliebten voll Witz, 0 9 4 5 im haannh. Musſkhaus, O 7. 8. Humor und Ubermütigster Laune! 555 75 1 In den Hauptrollen: n 2 HARRY LIEDTKE und MARIANNE WIRKELSTERN N 5 eine erst vor wenigen Monaten entdeckte reizende, junge Fumschönheit, gie das— 5 f 5 Glüek hatte. gleich bei ihrem ersten Filmauftreten die Parinerm des populatsten: 3 geuischen Filmstars zu werden— und die drei Lustspielkanonen; N K 0 N 7 2 4 7 1 5 Hans dunkerm-nn/ Hermann picha/ Kurt Vespermann e e. .. Eäbe es ein goldenes Buch der vortrefflichsten Filme, der„Faschingsprinz“ ein e 33 Wäre mit an erster Stelle zu nennen. 80 urteilt die Presse. 5„5. 3 1 Emelka- Wochenschau Beiptogramm Ufa- Wochenschau Beſprogramm Beginn nachmittags 3 Uhr Beginn nachmittags 3 Uhr Musikalische Leitung: Kapellmeister Otto Apfel i Musikalische Leitung: Loo Jod f ü 5 e 5. 8 Eintriits karten im Vorverkauf und an der e ee M..20 Kehfungl Welle 1111 Heute, Fastnacht-Rienstag Tischkarten M 6, 4, 3. 2. Nosenlsuben M. 10, Preise einschl. 82 3 Steuer, EinlaBkarte und Vorvetkaufsgebühren. Vorverkaufs- „ Afhtung! fneinischer Rarnzval Ero Be Redoule alelee Leeden K Tei Feeder G8. Velen 8 N 5 N 2, 4, Mannheimer Musikhaus, O 7, 13, Blumenhaus Tate 881 101 im Rosengsrten in Mannheim Schwelelngerst, 16, Spiegel 8 Sehn, O J, 9, Rosen getentasia. Res. 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