I n Miktwoch, 13. Februar 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung fret ins Haus det durch die Poſt monatlich.⸗M..— 595 Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der e Verhältmiſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karisruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle 26, 2. Oaupt⸗Nebenſtelle R.0711 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr. g Schwetzingerſtt 19% u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſchem wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945. 24951. 24952 u 24953 Wittag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger e Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Wandern und Dei Nr. 73— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt. Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. en: Geſetz und Necht ohlſtand und“ in Deut Eine Rede Dr. Schachts auf der Reparationskonferenz Zerſtörung einer Legende — Paris, 18. Febr. Am Dienstag begannen in der Re⸗ parationskonſerenz die eigentlichen Beratungen zum Thema. Reichsbankpräſtdent Dr. Schacht hielt eine große Rede in engliſcher Sprache über die gegenwärtige Lage Deutſchlands. Wenn auch näheres über die Ausführungen Schachts nicht bekannt geworden iſt, ſo darf doch angenommen wer⸗ den, daß der Reichsbankpräſident die Wirkungen des Dawes⸗ planes auf die deutſche Wirtſchaft gezeigt hal. Er dürfte auch die Steuerlaſten in Deutſchland geſchildert und einige unrichtige Vorſtellungen im Auslande über den„Wohl⸗ ſtand in Deutſchland“ richtiggeſtellt haben. Wenn auch die Ausführungen Schachts ſich nicht offen gegen den Bericht Parker Gilberts richteten, ſo darf doch angenommen werden, daß der Gegenſatz zwiſchen dem Bild, das Parker Gilbert entworfen hatte, und der Schilderung der wirklichen Ver⸗ hältniſſe in der Verſammlung geſpürt worden ſein mag. Der Name Parker Gilberts iſt ſelbſtverſtändlich nicht genannt worden. Der Geſamteindruck von den Auswirkungen des Dawesplanes bürfte ein weſentlich anderer fein, als nach dem Erſcheinen des Parker Gilbert⸗ Berichtes, zumal in dem Bericht des Reparationsagenten die weſentlichſten Fragen Überhaupt nicht zur Diskuſſion geſtellt worden ſind. Wie verlautet, ſoll in Kreiſen der deutſchen Delegation her die Aufnahme der Rede Schachts bei den anderen Konferenztellnehmern, beſonders bei den Amerikanern, Be⸗ friedigung herrſchen. Mit der Rede Schachts iſt alſo die Frage nach dem bisherigen Funktionkeren des Dawesplanes und feinen Wirkungen auf die deutſche Wirtſchaft zum Aus⸗ gangspunkt der Verhandlungen gemacht worden. Der Rode Schachts folgte, wie verlautet, eine allgemeine Diskuffion bis man ſchließlich beſchloß, die Erörterung verſchiedener Ein⸗ zelpunkte in den nächſten Sitzungen vorzunehmen. Als Haupt⸗ punkt iſt dabei die Frage der Höße der deutſchen Steuer⸗ laſten im Vergleich mit den Steuerlaſten der anderen Län⸗ der herausgegriffen worden. Als zweite Frage von großer Wichtigkeit betrachtet man die Höhe des Realeinkommens der deutſchen Arbetterſchaft im Vergleich zu den Arbeitern ande⸗ rer Länder, ferner die Frage der Höhe des allgemeinen Debensſtandards in Deutſchland. Die Konferenzverhandlungen knüpfen alſo unmittelbar an den Dawesplan an, der bekanntlich eine„angemeſſene deutſche Beſteuerung und die Aufrechterhaltung der deutſchen Lebenshaltung“ fordert. Was die ſteuerliche Belaſtung anbelangt, ſo hat dieſe Frage Owen DNoung auf der Da⸗ wes⸗Konferenz ſeinerzeit in den Vordergrund gerückt. Poung Hat damals darauf hingewieſen, daß ſchon im Hinblick auf die Konkurrenz Deutſchlands im Außenhandel die relative Steuerbelaſtung Deutſchlands nicht niedriger ſein dürfe, als die anderer Länder, ferner, daß die innere Aufbringungs⸗ fähigkeit eine Frage darſtellt, die ſich leichter umſchreiben läßt, als die Aufbringung nach außen, der Transfer. Die Be⸗ antwortung dieſer Frage iſt außerordentlich ſchwierig, da da⸗ bei gleichzeitig zunächſt einmal ein Vergleich der verſchiedenen Volkseinkommen hergeſtellt werden muß, für deren Errech⸗ nung zuverläſſtige Grundlagen nicht beſtehen. Ferner ſind die deutſchen Steuerleiſtungen zu einem erheblichen Teil bereits Tributleiſtungen. Schließlich wird in Deutſchland die Lage infolge des Einfluſſes der Auslandsanleihen beſonders kompliziert. 5 Der Pariſer Widerhall der Schachtſchen Ausfuhrungen V Paris, 13. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber den Verlauf der geſtrigen Nachmittagsſitzung, die in der franzöſiſchen Rechtspreſſe als„Legende vom armen Deutſchland“ oder„die deutſche Offenſive im Sachverſtändigenausſchuß“ bezeichnet wird, läßt ſich noch fol⸗ gendes mitteilen: Der franzöſtſche Hauptdelegterte Moreau, der vormit⸗ tags an den Beratungen teilgenommen hatte, ließ ſich nach⸗ mittags entſchuldigen und von dem Wirtſchaftsſpezialiſten Queſnay vertreten. In einigen Blättern wird heute das Fernbleiben Moreaus mit taktiſchen Gründen in Zuſammen⸗ hang gebracht, um auf die Ausführungen des Dr. Schacht nicht perſönlich reagieren zu müſſen. Weun es ſo ſein ſollte, würde Moreau eine Vogel Strauß⸗Politik auf eigene Rechnung treiben. Dr. Schachts Vortrag war, wie der„Newyork Herald“ betont, von dem Gedanken getragen, in ſtreng fach⸗ licher Form die Frage der Leiſtungsfähigkeit ſeines Landes zu ſchildern. Weder redneriſch noch gar politiſch war dieſes Expoſé intereſſant. Aber dafür war es, wie das Blatt unter⸗ ſtreicht, eindringlich und ungemein klar. Von irgendwelchen ſcharfen, ablehnenden Bemerkungen ſah Dr. Schacht voll⸗ kommen ab. Er ſtellte aber auch keinen einzigen Vorſchlag oder Plan zur Debatte. Als Kernfrage behandelte Dr. Schacht die Beſtimmung des Verſailler Vertrages über die Steuer⸗ laſten in Deutſchland, die mindeſtens ſo hoch ſein müſſen wie die in den alliierten Staaten. Der„Newyork Herald“ hebt hervor, daß das Expoſé auf die amerikantſche Ab⸗ ordnung einen ſtarken Eindruck machte. Dr. Schacht ſprach größtenteils ohne Zuhilfenahme des vor ihm aufgeſchichteten Materials und unterließ es auch nachher, dem Vorſttzenden irgend ein Schriftſtück zu unterbreiten. Er hielt ſich damit an die Vereinbarung, daß von einer Belaſtung mit Doku⸗ menten uſw. Abſtand genommen werde, um die Verhandlun⸗ gen nicht zu erſchweren. Dem„Matin“ zufolge beſchäftigte ſich Dr. Schacht beſonders eingehend mit dem Defizit der deutſchen Handelsbilan z. Er wurde in ſeinem Vor⸗ trag unterſtützt von Geheimrat Dr. Kaſtel. 5 Im übrigen bringen die Morgenblätter Auszlge aus früheren deutſchen Veröffentlichungen. Der offiziöſe„Petit Parxiſien“ ſtellt die Rede Dr. Schachts als eine Art hinterhältiges Manöver dar, um alle Berechnungen tber den Wohlſtandsindex zu widerlegen. Das werde aber den Deutſchen nicht gelingen, meint der„Petit Pariſien“ und treffende Gegenargumente werden ihnen entgegengehalten werden. Das Blatt ſagt, man ſtreitet vorderhand noch mit umwickelten Degenklingen. Das„Journal“ ſucht die Amerikaner aufzureizen. Das Blatt ſchreibt, daß der deutſche Vorſtoß gegen den Dawesplan gerade bei den Vertretern der Vereinigten Staaten Widerwillen hervorrufen müſſe, da doch die Ameri⸗ kaner ſich als die eigentlichen Schöpfer des Dawesplanes be⸗ trachten. Dieſe Behauptung des„Journal“ widerſpricht den Tat⸗ ſachen. Der Vorſitzende, Owen Poung ſelbſt, legte großen Wert auf das Expoſé Dr. Schachts und bezeichnete es als eine notwendige Aufklärung, um in die Debatte über die Kern⸗ frage ſelbſt eintreten zu können. Der Berirag zwiſchen dem gl. Stuhl und Italien Nach privaten Informatlonen beſteht der Vertrag zwiſchen dem Hl. Stuhl und Italien aus einem Vorwort und 27 Artikeln. Dieſe Artikel beſtimmen, daß die katholiſche Religion gemüß der Verfaſſung Staatsreligion iſt. Der Hl. Stuhl erhält die volle und abſolute Souveränität im Vatikan in ſeinem jetzigen Umfang. Der neue vattlkaniſche Staat wird ausſchließlich vom Hl. Stuhl ohne Einmiſchung der italieniſchen Regierung verwaltet. Die italieniſche Regierung gründet in der vatikaniſchen Stadt alle öffentlichen Verkehrs⸗ einrichtungen, darunter eine Eiſenbahnſtation ſowie direkte Verkehrsverbindungen mit der übigen Welt durch Telegraph, Radio, Telephon und Poſt. Ein beſonderes Abkommen wird abgeſchloſſen über die vatikaniſchen Verkehrsmittel zu Lande und in der Luft über italieniſchem Gebiet. Ueber die in der vatikaniſchen Stadt wohnenden Perſonen übt der Hl. Stuhl die vollen Hoheitsrechte aus. Beſondere Vorrechte werden allen kirchlichen Würdenträgern gewährt, auch wenn ſie nicht in der vatikaniſchen Stadt woh⸗ nen, ebenſo den Mitgliedern des päpſtlichen Hofes und den⸗ jenigen Beamten, die der Hl. Stuhl für unabkömmlich erklärt. Die Exterritorialität wird den vatikaniſchen Baſiliken verliehen ſowie einigen Gebäuden und Paläſten außerhalb der vattkaniſchen Stadt, in denen der Hl. Stuhl die päpſtlichen Aemter und erforderlichen Büros für ſeine Verwaltung unter⸗ hält. Italien errichtet beim Hl. Stuhl eine Botſchaft und der Hl. Stuhl beim italteniſchen Hofe eine Nuntlatur. Dieſer Nuntius wird der Doyen des diplomatiſchen Korps beim Quiriual ſein. a Die Sehenswürdigkeiten und Kunſtdenkmäler im Vatlkan und im Latexan werden weiter dem Publikum zugänglich ſein. Die Verbrechen, die in der vatikaniſchen Stadt be⸗ gangen werden, werden von den ltalleniſchen Behör⸗ denn auf Grund einer Delegatton des Hl. Stuhles abgeurteilt. Dieſe Delegation kann von Fall zu Fall erteilt werden, oder ein für alle mal. Die vatikaniſche Autorität wird diejenigen Flüchtlinge, die ſich Vergehen ſchuldig gemacht haben, die nach der Geſetzgebung beider Staaten verfolgt werden, ausliefern. Der Hl. Stuhl erklärt, daß er nicht beabſichtigt und daß er nicht teilnehmen wird an weltlichen Kompetitionen mit den anderen Staaten und nicht an internationalen Konferenzen, die zu ſolchen Zwecken einberufen werden, es ſei denn, daß ſeine Vermittlung von den intereſſierten Mächten angerufen wird. Aber der Hl. Stuhl behält ſich vor, ſeine moraliſche und geiſtige Macht in die Wagſchale zu werfen in allen ſolchen Fragen. Die vatikaniſche Stadt wird infolgedeſſen ſtets und ewig als neutrales und unverletzbares Gebiet zu betrachten ſein. Der Vertrag ſchließt mit den Worten: Der Hl. Stuhl er⸗ klärt, daß mit dieſem heutigen Vertrag alles gegeben worden iſt, um in vollkommener Unabhängigkeit und Freiheit der (Fortſetzung Seite 2 hinter dem Leitarttkel) Politiſcher Aſchermillwoch Von Richard Bahr Reichstag und Landtag ſind auseinandergegangen, um ausgiebig Faſtnacht feiern zu können. Der reichsdeutſchen Geſamtheit iſt, grau und mürriſch, längſt der Aſchermittwoch angebrochen. Ihr ging dieſer parlamentariſche Faſchings⸗ trubel, deſſen Schauplatz erſt das Wallotthaus, dann die preußiſche Landſtube war, einigermaßen auf die Nerven und auch ernſthafte Bejaher des heutigen Syſtems— vielleicht ge⸗ rade ſie— beginnen allmählich ſorgenvoll zu fragen: was will das werden? Man verſteht dieſes Hin und Her der Eitelkeiten und der parteimäßigen Kalküle nicht mehr: i ſt das noch Politik? War es Politik, was vor allem das Zentrum in dieſen Wochen trieb und leitete? Es gibt Leute, kluge und wohlerfahrene Männer, die ſolcher Auffaſſung zu⸗ neigen. Die meinen: das Zentrum hielte die Stunde für gekommen, um Rache zu nehmen für das zuſchanden gewor⸗ dene Schulkompromiß. Das ſei an der Volkspartei vorm Jahr zerbrochen. Nun wünſche das Zentrum, das nie aus dem Affekt heraus handle, mit ihr abzurechnen: Augs um Auge,. Zahn um Zahn. Die Deutung beſticht im erſten Augenblick. Dennoch trifft ſie wohl kaum den Kern. Sicher iſt der begabte Kleriker Kaas nicht ohne Ehrgeiz großen Stils. Doch für den Moment iſt er vermutlich ſaturiert. Eine unendlich mühſelige Arbeit breitet ſich vor dem friſch ge⸗ wählten Vorſitzenden: er muß die zerbröckelnde, in vier bis fünf Gruppen zerklüftete Partei erſt einmal mit einheitlichem Geiſt erfüllen, um aus ihr wieder jenes biegſame, jedem Schenkeldruck ſeiner Oberen gehorchende Inſtrumenk der Po⸗ litik machen, das Jahrzehnte hindurch, ſeit dem Heroenalter der Windthorſt und Reichenſperger, das Zentrum geweſen iſt. Andere Erklärungen, weniger geiſtreich, doch dem Geiſt dieſer Zeiten mehr entſprechend, liegen vielleicht näher. Wahrſchein⸗ lich war es überhaupt nicht ein einziges beherrſchendes Motiv, ſondern Glied fügte ſich an Glied, bis die Kette dann ſich ſchloß. Man hatte Herrn von Gusrard los werden wol⸗ len, genau wie man im Jahr zuvor Herrn Marx los werden wollte. Herr von Gusrard war in das rechte Vertrauen beim Zentrum wohl nie hineingewachſen. Im alten Regime als korrekter und vorſichtiger preuziſcher Verwaltungsbeamter, hatte er im Grunde als Taufſchein⸗Katholik gegolten. Offen zum Zentrum gekommen war er erſt nach dem Zuſammen⸗ bruch. Man will doch nicht als Landrat ſterben, hatte einſt= lang, lang iſt's her— in all ſeiner Munterkeit der alte Meyer⸗Arnswalde gelehrt. Mau will in der Republik auch nicht als Oberregterungsrat in Penſion gehen. Und für Herrn von Gusrard, der vor ein piar Monaten die Fünfundſechzig überſchritt, wurde es hohe Zeit, daß er die Anwartſchaft auf das miniſterielle Ruhegehalt mit der des preußiſchen Ober⸗ regierungsrates vertauſchte. Dieſes Zlel— das Zentrum iſt eine charttative Partei— hat man Herrn von Gusrard noch erreichen laſſen. Ihn länger mit der Repräſentation der Partei zu betrauen, trug man keine Neigung. Zwar hat vor den Leſern der„Voſſiſchen Zeitung“ der Profeſſor Deſſauer geſchworen: davon könne keine Rede ſein. Das Zentrum ſei Herrn von Gusrard dankbar und liebe ihn über alle Maßen. Die offizielle oder offizſöſe Lesart. Unter der Hand hört leder, der es hören will, das Gegenteil. Auf alle Fälle: Herr von Guérard zählt zu den unwiderruflich geweſenen Mini⸗ ſtrablen. Er wird ebenſo wenig wie Wilhelm Marx, deſſen Gegenſpieler er zu Zeiten war, je wiederkehren. Gewiß: auch nur einer von den Gründen und noch kein ausſchlaggebender. Doch ihnen geſellten ſich andere. Wozu in diefen unholden Zeitläuften mit Verantwortung ſich be⸗ laden? Wählerſtimmen gewinnt man auf die Art kaum. Weit eher ſteigt man in der Gunſt der Maſſen, auch der Ar⸗ beiterwähler des Zentrums, wenn man nachweisen kann, daß man gleichfalls(im ſozialpolitiſchen Ausſchuß und im Plenum iſt es inzwiſchen ſchon geſchehen) demagogiſche Anträge zu ſtellen verſteht. Und dann die Sorge um das preußiſche Kon⸗ kordat. Ein Freund aus Zentrumsgefilden hat ſchon vor Tagen mich verſichert:„Sobald die Deutſche Volkspartei er⸗ klärt: wir machen das Konkordat, iſt der Ausgleich gefunden.“ Das ſei der Angelpunkt. Das Zentrum wolle diesmal ſicher⸗ gehen. Wieder, wie beim Schulkompromiß, die Partie zu verlieren, könne es nicht ertragen. Mit faſt denſelben Worten iſt das am Sonntag ja auch in der„Germania“ zu leſen ge⸗ weſen. Dennoch iſt es wohl kaum die ganze Wahr ⸗ heit. Die iſt vielmehr, daß man im Reich die Deutſche Volkspartel braucht wie das tägliche Brot, in Preußen aber zur Not auchohne ſie beſtehen kann. Im preußiſchen Bereich iſt— man ſoll gerecht ſein— doch auch von anderen gefehlt worden. Wie lange hat Herr Dr. Braun den Mann mit zugeknöpften Taſchen geſpielt. Und noch zu⸗ letzt in der„brüderlichen Konferenz“ im Landtag, als mau erfuhr, was eigentlich unter der von Herrn Kaas aus den Tiefen ſeiner ſcholaſtiſchen Schung hervorgeholten„poli⸗ tiſchen Realität“ zu verſtehen geweſen ſei, hat der gemütvolle Ernſt Heilmann die Vertreter des Zentrums angeherrſcht: die Sozialdemokratie können ihnen das Recht nicht zubilligen, auf einen threr Miniſterſitze zugunſten der Deutſchen Volkspartei zu verzichten. Natürlich: es dividiert ſich ſchwerer und ſchlechter durch vier als durch drel. Die Aemterpatronage iſt bekömmlicher und einträglicher für die Parteſen, wenn es in drei Teile geht ſtatt in vier. Doch auch die Deutſche Volks⸗ partei befindet nachgerade ſich in einer Zwangslage. Sie hatte ihren guten Willen gezeigt, indem ſie den Dr. von Campe, dem einſt der einſtchtige und aufgeſchloſſene Dr. von Richter hatte weichen müſſen, auf den Ehrenvorſitz beförderte. Weiter noch mit leeren Verſprechungen ſich abſpeiſen zu laſſen, ertrüge auch ſie nicht. Mehr und mehr werden im Lande Preußen Ver ⸗ waltung und Fuſtiz zu einer Domäne von Zentrum und Soglaldemokraten. Allein in ber Forſtverwal⸗ 2. Sekte. Nr. 75 Nen Nannen Hertung Urte gase Muwoch, den 1. Nana 19² tung werden zur Zeit acht kung des Zentrums gebrlcht. Es war, aus der Mentalität und den Umſtänden des Parteienſtaats, kein unbilliges Verlangen, wenn zum Dank oder auch nur zum Ausgleich für die im Reich gelelſteten Dlenſte die Deutſche Volkspartel ſich auch in Preußen an den gedeckten Tiſch zu ſetzen wünſchte. Vielleicht wird man einwenden: auch das heiße die Dinge rein parteimäßig ſehen. Selbſt dann bliebe beſtehen, daß die Forderung, die Verhältniſſe im Reich wie in Preußen auf den gleichen Nenner zu bringen, kluge und vorausſchauende Po⸗ litik war. Dieſe Koalition von der radikaliſierten Sozial⸗ demokratie bis zur Deutſchen Volkspartei iſt in Wirklichkeit noch gar nicht groß. Iſt, bei Licht beſehen, nur ein ſehr ge⸗ brechliches Unternehmen. Wer die Regierung im Reich zu untermauern ſtrebt, muß, ſo er nicht auf Sand bauen will, Preußen in das nämliche Gefüge zu binden trachten. Dort erſt finden die Parteien und die Miniſter jenen„Unterleib“, deſſen ſie im Reich durchaus ermangeln. Beide, Parteien wie Miniſter, werden um ſo zuverläſſigere und opferwilligere Partner im Reich, ſe mehr bei einem Bruch der Koalition für ſie auch in Preußen auf dem Spiel ſteht. Ein Freund von mir, der in einem der Reichsämter Dienſt tut, hatte am letzten Donnerstag dleſes Erlebnis: Als ex ſein Miniſterkum verläßt, um zum Früßhſtück zu haſten, hält ihn ein alter Zeitungshändler an, der ſeit Jahr und Tag die Beamten mit den Mittagsblättern zu verſorgen pflegt.„Nu Herr Jehelmrat, wat ſagen Sle denn nu?“ Der Angeredete wehrt ab: er hätte mit den Dingen nichts oder nichts mehr zu kun. Darauf der Alte, der in dieſem Fall im buchſtäblichen Sinne des Worts ein man of the street iſt:„Ick werde Ihnen mal wat ſagen, Herr Jeheimrat. Wir brauchen boch eenen Alexander.“ Es iſt mitunter nicht ganz unnütz, den Mann auf der Straße zu hören. Man vernimmt nicht immer Gottes Stimme; die vernimmt man auch bei den Florian Geyer zi⸗ tierenden Literaten nicht. Aber man ſpürt doch bisweilen, von mo der Wind kommt. ———————TTTT freien Fürſorge von Rom und ber Weltkirche zu genügen. Deswegen erklärt der Hl. Stuhl die römtiſche Frage für er⸗ ledigt und anerkennt den ſtalleniſchen Staat unter der Regle⸗ rung des Hauſes Savoyen mit Rom als Hauptſtadt. Italien ſeinerſeits anerkennt den Staat der vatikaniſchen Stadt unter der Souveränität des Hl. Vaters und anerkennt, daß das Gaxrantiegeſetz abgeſchafft iſt, ebenſo wie alle Geſetzesbeſtim⸗ mungen, die dieſem Vertrag wlderſprechen. Das Konkordat beſteht aus 45 Artikeln. Es wird darin beſtimmt, daß alles, was mit dem helligen Charakter Roms in Widerſpruch ſteht, vom italleniſchen Staat vermieden und nicht erlaubt werden wird. Der Staat anerkennt alle von der Kirche eingeſetzten Feiertage als Staatsſetertage. Die Fürſorgefreihelt wird garantiert, der geiſtige Zuſpruch bel den militäriſchen Körper⸗ ſchaften wird zugeſichert. Die Wahl der Biſchöſe und Erz⸗ biſchöfe erfolgt nach dem für Polen ſeſtgeſetzten Konkordat. Es folgt ſodann die Regelung der kirchlichen Geſetzgebung und die Anerkennung der religlöſen Orden als furlſtiſche Per⸗ ſonen. Bezüglich des Therechtes wird die Wirkung der rein kirchlichen Ehe anerkannt, und die italieniſche Reglerung erklärt, daß ſie alle gerichtlichen Urteile der geiſtlichen Gerichte anerkennen wird, ſowohl was die Nichtigkeitserklärungen der geiſtlichen Gerichte betrifft wie die Dispenſe. Der Reli⸗ glonsunterricht wird nicht nur in den Volksſchulen, ſon⸗ dern auch in den Mittelſchulen erteilt werden. Das Programm hierfür wird allgemein vereinbart werden. Die katholiſche Aktton wird anerkannt. Die finanzielle Regelung beſteht in der birekten Ueberweiſung von 750 Milllonen Lire und elner Milliarde in Staatsrenten(Konſols]. Wie verlau⸗ tet, wird eine Beſtimmung des Konkordats erklären, daß die Stumsgrenzen den Landes⸗ und Provinzialgrenzen ent⸗ ſprechen ſollen. Der Papſt auf der Loggia der Peterskirche Oberförſterſtellen offongehalten. Nicht weil es an Anwärtern, ſondern an ſolchen aus der Zuch⸗ gericht 1 konnte nicht ſtattfinden, da die Beklagte von ihrem Der neue vatikaniſche Staat umfaßt 44 Hektar. Obſchon der Papſt öffentlich erklärt hatte, daß er am Dienstag den Segen urbi el orbi mit Rückſicht darauf, daß die Ausſöhnungs⸗ urkunden noch nicht von den zuſtändigen Faktoren ratiſiztert ſeien, nicht erteilen werde, und obwohl eine gleichlautende Note des päpſtlichen Maeſtro di Camera in den Blättern er⸗ ſchten, ließ ſich der Papſt dennoch beſtimmen, angeſichts der Tauſenden von Zuſchauern, die auf dem Petersplatz lm Re⸗ gen ausharrten, auf der Empore der äußeren Faſſade von St. Peter im Straßenkoſtüm zu erſcheinen, um der Menge den einfachen Segen zu erteilen. Alsdann nahm der Papſt Abſchied von der Menge durch Winken mit der Hand And ſchließlich dadurch, daß er ſelinen großen Hut abnahm und damit der Menge zuwinkte. Mafinahmen gegen den kalhollſchen Klerus in Mexiko Wie das Wolffbüro aus Mexiko meldet, erhebt elne vom Präſtdenten Gil unterzeichnete 9 fiztlelle Erklärung gegen die Kreiſe der römiſch⸗katholiſchen Kirche in Meriko die Anklage, daß ſie bemüht ſeien, innere Unruhen hervor⸗ jurufen. Um die gegen die Regierung gerichtete Bewegung zun erſticken, werde der Staat gewiſſen, der Kirche gehörenden Grundbeſitz konſiszleren und unker die Jauern vertellen Sämtliche römiſch⸗katholiſchen Prieſter, die in Mexiko leben, haben Weiſung erhalten, nerhalb von 14 Tagen der Regierung ihren Aufenthaltsort bekannt zu geben. Diejenigen, die dieſer Aufforderung nicht entſprechen, werden als an der aufſtändiſchen Bewegung be⸗ tetligt betrachtet und es wird ein Verfahren gegen ſie ein⸗ geleitet werden. Tumultſzenen im ſächſiſchen Landtag Im, ſächſiſchen Landtag kam es am Dienstag bei der erſten Beratung des Etats für das Rechnungsjahr 1929 zu ſtürmi⸗ ſchen Szenen. Als ber Abgeordnete Renner(.] gegen den Finanzminiſter und gegen ſeine Finanzpolitik polemiſterte, erfolgten wiederholt Zwiſchenrufe von der Tribüne, die ſich noch in verſtärktem Maße fortſetzten, als Vizepräſtdent Dr. Eckardt mit der Räumung der Tribünen drohte. Es ent⸗ tand großer Tumult und die Arbeitsloſen, die in größerer Zahl der Sitzung beiwohnten, riefen:„Wie wollen Arbeit, Kohlen, Brot!“ Vizepräſident Dr. Eckardt ſaß ſich hierauf ge⸗ zwungen, die Tribünen räumen zu lafſen, und die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen. 50 Zentimeter. Die Züge erleiden Verſpätungen Dienstag der Kompaß unterwegs elngeſroren. Das zur Hilfe entfandte Motorboot„Buchhorn“ ſtleß im d! ch⸗ daher bedeutend eingeſchränkt werden, was eine erhebliche Die Auswirkungen der Kälte Sahlreiche Todesopfer Viele Sachſchäden Verkehrsſtockungen Die Stadt Berlin hatte am Dlenstag die gleich niedrige Temperatur von— 19 Grad wie vorgeſtern. Da ſich noch immer keine Depreſſion oder Südſtrömung dem europäl⸗ ſchen Kontinent nähert, iſt die Wetterlage ſo ſtabil, wie wohl noch nie und mit einem Nachlaſſen der Kälte nicht zu rechnen. In Berlin ſah ſich eine Eisbahn durch die grimmige Kälte veranlaßt, ihre Pforten zu ſchließen, da ſie gänzlich verlaſſen war. Andere Eisbahnen folgen dieſem Beiſplel. Eine Verhandlung vor dem Schwurgericht beim Land⸗ Wohnort aus nach der nächſten Bahnſtation einen Fußweg von drei Stunden machen mußte und dazu bei der herrſchenden Kälte nicht imſtande war. Die Schuldeputatlon des Berliner Magiſtrats hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Provinzlal⸗Schulkollegium an bie Bezirks⸗ ämter die Verfügung erlaſſen, den Schülern der Grund⸗ ſchulklaſſen den Beſuch des Unterrichts erſt um neun Uhr, ſtatt wie bisher um acht Uhr, zu geſtatten. Berlin hatte geſtern eine merkwürdige Wettererſcheinung. In den Abendſtunden fing es an zu ſchneien. Es war ein ganz feiner Schnee. Während dieſes Schneefalles waren die Sterne zu ſehen; ein Beweis, daß die Niederſchläge nicht aus einer Wolkendecke kamen, ſondern aus freier, nur etwas dunſtiger Luft. Die Erſcheinung war außer in Berlin nur noch in Schle⸗ ſien wahrzunehmen. Wie die Wetterdlenſtſtelle mitteilt, han⸗ delt es ſich um Polarſchnee, ſo genannt, weil er für ge⸗ wöhnlich nur in den Polargegenden vorkommt. Er beweiſt, daß das Wetter in unſeren Gegenden in den letzten Tagen Die Danziger Bucht zugefroren Die Danziger Bucht iſt bis Hela zugefroren. Zum Lotſenturm im Neufahrwaſſer betet ſich dem Auge eine ein⸗ zige ſchneebedeckte Eisfläche. Geſtern war das Eis in der Bucht ſo ſtark, daß Fußgänger zwei im Eiſe feſtſitzende Dampfer auf der Reede aufſuchen konnten. An Einfahrt in den Danziger Hafen iſt infolge des dichten Packelſes nicht zu denken. Im inneren Haſen ſorgen Eisbrecher für die Offenhaltung einer Fahrrinne, damit den Schiffen Gelegenheit zum Laden und Löſchen gegeben wird. Dagegen ruht der Fahrdienſt im Hafen vollſtändig. Bei der Eiſenbahn hat ber ſtarke Froſt zu empfind⸗ lichen Verſpätungen geführt. Nicht nur die Zuge aus Polen, ſondern auch die aus dem Reiche treffen mit großen Verſpätun⸗ gen ein. Einige höhere Schulen mußten wegen der ſtarken Kälte ſchließen. Polniſche Wirlſchaft Die noch in Polen herrſchende furchtbare Kälte hat eine vollkommene Desorganlſlerung des Eiſen⸗ bahn vorkehrs herbeigeführt. Vor allem macht ſich der Mangel an betriebsfähigen Lokomotiven fühlbar, ſodaß viele fahrplanmäßig vorgeſehene Züge nicht abgelaſſen werden konnten. Auf den Bahnhöfen, wo die Paſſagiere oft ſtunden⸗ lang auf Beförderung warten müfſe n, spielen ſich dementſprechend höchſt unerfreuliche Szenen ab. In der Nähe von Warſchau verfielen Arbeiter, die in die Stadt gelangen wollten, auf den wahnwitzigen Ausweg, den durchgehenden Schnellzug durch eine auf den Schienen errichtete Barri⸗ einen faſt arktiſchen Charakter angenommen hat. Tod durch Erfrieren In ber Pfalz hat bie Kälte bis heute drei Todes⸗ opfer gefordert. In Landau iſt ein franzöfiſcher Wachtpoſten vorder Kaſerneerfroren aufgefunden worden, worauf die Beſatzung ſämtliche Außenpoſten einge⸗ zogen hat.— In zahlreichen Städten mußten ganze Schulen geſchloſſen werden. * Metz, 12. Febr. Arbeiter in der Heute früh fanden bei 17 Grad Kälte Nähe des Bahnhofes Wölflingen einen jungen Mann völlig erfroren am Bo⸗ den liegend auf. Nach den Papieren handelt es ſich um den 29 Jahre alten Schreiner Bernard aus Rlesweiler(Pfalz), der kurz darauf verſtarb. Auf dem Wege zum Bürger⸗ meiſteramt fanden die gleichen Arbeiter noch einen zweiten jungen Mann beim Dorfeingang ebenfalls in troſtloſem Zuſtand auf dem Boden liegend vor. Dieſer hatte für ſeinen von der Kälte überwältigten Kollegen Hilfe im Dorfe holen wollen, wurde jedoch ebenfalls von der Kälte über⸗ mannt. Bis zur Stunde iſt er noch immer bewußtlos und man befürchtet das Schlimmſte. Es handelt ſich bei dieſem jungen Manne um den 25 Jahre alten Louis Faber aus Uttweiler(Pfalz). Beide hatten am Sonntag den Ort paſ⸗ ſiert, um ſich nach Saargemünd zu begeben. — Warſchau, 12. Febr. Wie„Expreß Poranuy“ aus Lublin meldet, iſt im Kreiſe Janow im ſüdlichen Kongreßpolen eine dort kampierende Zigeunergruppe, beſtehend aus 34 Perſoneu, erfroren. Von der Moſel und der Eifel Die Moſel iſt von Trier bis an die Grenze zugefroren, ebenſo die Saar. In ihrem Unterlauf von Bernkaſtl bis Tra⸗ bentrabach zeigt die Moſel ebenfalls eine feſte Eisdecke, die nur an einzelnen Stellen unterbrochen iſt und kilometerweit reicht. Feſtes Eis iſt ferner an der Sauer, Kyll, Ruwer und Lie rar. Das Eis des Fluſſes hat ſtellenweiſe eine Dicke von 40 bis bis zu einer Stunde. Vielen Autos iſt das Waſſer des Kühlers eingefroren. Tote Vögel wurden zu Hunderten auf⸗ gefunden. Die Zahl der erfrorenen Rehe aus dem Hoch⸗ wald wird bereits mit fünfzig angegeben. In Trier iſt in vielen Häuſern die Waſſerleitung eingefroren. Schiffsunfall auf dem VBodenſee kade, auf dle ſie Feuer legten, aufzuhalten. Dank der Geiſtesgegenwart des Lokomotivführers, dem es gelang, [den Zug rechtzeitig zum Halten zu bringen, wurde eine Kata⸗ ſtrophe vermieden. Die Arbeiter ſtiegen ein und fuhren ab. Der Polizei gelang es nicht, die Täter zu verhaften. Teeküchen in den Straßen Wiens Wien, 13. Febr. Infolge der ſtrengen Kälte— es wur⸗ den 33 Grad unter Null gemeſſen—, wird das Bundes⸗ heer nach einer zwiſchen den Miniſterien für ſoziale Verwal⸗ tung und für Heeresweſen mit der Pollzei der Gemeinde Wien geführten Beſprechung in den Wiener Straßen Tee⸗ küchen errichten, die unentgeltlich Tee verabreichen. Fünf Schiffe vernichtet Rotterdam, 12. Febr. Im hieſigen Waal⸗Hafen, wo zur Zeit 600 Rheinſchiffe Zuflucht geſucht haben, ſind heute fünf Schiffe, unter denen ſich vermutlich Eisdämme ge⸗ bildet haben, beim plötzlichen Sinken des Waſſerſtandes in der Mitte durchgebroche n. Man fürchtet, daß noch anderen Schifſen dasſelbe Schickſal zuteil wird. Sunehmende Kälte in Frankreich Paris, 12. Febr. Die Kälte hat in ganz Frankreich zugenommen. In Paris iſt die Temperatur auf minus 15 Grad geſunken. Aus der Umgebung werden minus 18 Grad gemeldet. In Diedenhofen wurden 20 in Straß⸗ burg und Belfort 21 und in der Umgebung von Reim ſogar 23 Grad gemeſſen. In verſchledenen Gegenden Frank⸗ reichs ſind ſtarke Schneefälle zu verzeichnen. Schweres Exploſionsunglück Drei Tole In der Horather⸗Straße in Barmen bei der auf der nördlichen Anhöhe gelegenen Keſſelſabrit und Eiſenkonſtruk⸗ tionswerke der Firma Hiller u. Jamart ereignete ſich am Dienstag nachmittag eine folgenſchwere Exploſion in der Aze⸗ tylenanlage, durch die das große Fabrikgebäude völlig demo⸗ liert wurde. Aus den Trümmern wurden drei Tote und mehrere Verletzte geborgen. Die genaue Zahl der Verunglück⸗ ten ſteht noch nicht ſeſt, da man die Trümmer wegen weiterer Elnſturzgefahr von Eiſenkonſtruktlonsteilen noch nicht weg⸗ räumen konnte. Ueber die Urſache des Unglücks iſt noch nichts genaues feſtzuſtellen, da die drei Arbeiter, die darüber hätten Aufſchluß geben können, tot ſind. Man nimmt an, daß das Karbid ge⸗ Infolge Verelſung des Hafens in Lin dau muß der Schiffsverkehr Friedrichshafen Lindau bis auf weiteres ein⸗ geſtellt werden. Auf dem Schweizer Schiff„Säntis“ ſſt am ten Nebel mit der„Säntis“ zufſammen. Beide Schiffe wurden beſchädigt. Der Steuermann des Motorbootes wurde verletzt. Brücke vom Froſt geſprengt Wie die„Voſſiſche Zeitung“ aus Hamburg meldet, weiſt die große Steintordammbrücke in Hamburg ſeit Dienstag mor⸗ gen einen breiten, von dem Froſt herrührenden quer über den ganzen Fahrdamm laufenden klaffenden Riß auf. Nach den Unterfuchungen ſcheint jedoch bisher die Trägerkonſtruk⸗ tlon noch unverſehrt zu ſein. Strommangel in Lauchhammer Infolge der Kälte entſtanden bei den Kohlengruben in Lauchhammer große Abrollſchwierigkeiten, durch die die dorti⸗ gen Kraftwerke in Kohlennot geraten. Der Betrieb mußte Verminderung der Elektrizitätsabgabe zur Folge hat. Da die Mitteldeutſchen Stahlwerke ihren elektriſchen Strom eben⸗ falls von den Werken in Lauchhammer beziehen, mußte die Stromzufuhr für dieſen Induſtriebetrieb gleichfalls einge⸗ ſchränkt, teilweiſe ganz eingeſtellt werden. Im Lauchhammerwerk in Gröditz brach Feuer aus, durch das das Maſchinenhaus, die Pumpſtation und ein Kohlen⸗ bunker beſchädigt wurden. Der Brand ſoll durch unvorſich⸗ tiges Auftauen einer Leitung entstanden ſein. ee * Deutſchdemokratiſcher Parteitag in Heidelberg. In einer Sitzung des demokratiſchen Parteivorſtandes in Berlin wurde beſchloſſen, den Reichsparteſtag vom 26. 518 28. April in Heldelberg gufzuhalten. f eines 20 Jahre alten Taglöhners häuslicher Zwiſtigkeiten freiwillig aus dem allg. Krankenhaus froren war und daß bei dem Verſuch, es aufzutauen, die Exploſion erfolgt iſt. Das Schnellzugsunglück bei Bitterfeld Zu dem gemeldeten Zugzuſammenſtoß bei Bitterfeld teilt die Preſſeſtelle der Reichsbahn dlrektlon Halle wei⸗ ter mit: Soweit die Ermittlungen reichen, trifft außer dem Loko⸗ motivführer, der das auf„Halt“ ſtehende Ausfahrtsſignal in Gräfenhalniſchen überfahren hat, auch den Weichen wär⸗ ter vom Stellwerk Ob in Gräfenhainichen die Schuld an dem Unglück, da er das Einfahrtsſignal gezogen hat, bevor der -Zug 77 zum Halten gekommen oder das Ausfahrtsſignal k ge⸗ zogen war. Vierzehn Fußballer verunglückt — Bochum, 13. Febr. Ein mit vierzehn Fußballſpielern beſetzter Laſtkraftwagen aus Bochum ſtieß auf der Landieaße Mühlheim⸗Ruhr beim Ausweichen vor einen; Slraßenbahn⸗ wagen gegen eine Baumreihe. Durch den Anprall wurde die Karoſſerkle des Wagens vollſtändig abgehoben und auf die Straße geſchleudert. Die Vierzehn Juſaſſen erlitten größten⸗ teils ſchwere Kopfverletzungen. Nachtrag zum lokalen Teil Vom Zug überfahren und getötet. Geſtern vor unttag wurde auf dem Bahnkörper außerhalb Waldhof die Leiche aus Lampertheim auf⸗ gefunden. Der junge Mann hat ſich wahrſcheiulich in»yrher⸗ gegangener Nacht vom Zuge überfahren laſſen. Aus Auge ch⸗ nungen in ſeinem Notlzbuch iſt zu ſchließen, daß er wegen Leben geſchie den iſt, Ein in den Baracken im ehenlli⸗ wohnhafter Kellner hat heute früh beim ſeine Ehefrau, die ebenfalls als Ne⸗ vor der Wohnung leblos aufgefunden. Im wurde feſtgeſtellt, daß die Frau eefrocen iſt. * Ein Opfer der Kälte. gen Gefangenenlager Nachhauſekommen dienung tätig war, [ . 1 Seit ſelte Kält lich ſtar! ſeint ande kön! ve yſt von ſind. Wär wor oder es e mon Noch tu, Ang eine! anze Beſt ſichte den gehe einig ehe! 0 heite liche perlt liche den Auſi ſel,! den wiſſe mäß! ſtark Gru Hitze nuch in d ſpitze der 1 die Lebe kann erba 1 und dar Haus Fu de beda inne 37 G Körr los iſt, d wir ab ga wach guar rufen Unte 4 Salo Rege! graue von Balke mäßif ſie al geſtan das L Däm! N naſſer der ſich k gelehr am 9 S v. Se Dahl krank der B erſt h entloc ſo un ergrif ſinner meriſ verlie feiner nicht E die kl gut be S elektr 1 Mittwoch, den 13. Feörnar 1959 Neue Nannbeſmer Zektung[Mittag⸗Ansgabe) 9. Seite. Nr. 78 Froſt und Erfrieren Wir lernen in bieſem Jahre ben Winter von feiner kalten Seite lennen. Flüſſe und Seen ſind im Eiſe erſtarr wie ſelten in einem der letzten Jahrzehnte. Das Thermometer hat Källegrade auſzuweiſen, die manchmal ganz unwahrſchein⸗ lich klingen. Freilich gibt es gerade auf dieſem Gebiete f ſtarke Meinungsverſchiedenhe“en. Der eine ſtellt 1 Hilf ſeines Thermometers eine erheblich größere Kälte feſ verſtehen. Der Fachmann behauptet, daß alle Laienangaben von abgeleſenen Froſtgraden falſch, oft ganz erheblich ſalſch ſind. Ein Thermometer gibt nur dann den Kältegrad oder Wärmegrad der Luft richtig wieder, wenn es durch Leitung auf Lufttemperatur gebracht worden iſt. Wird es durch Wärmeſtrahlen, die von der Soane oder einem warmen Gegenſtand ausgehen, beeinflußt, ſo zeigt es einen zu hohen Grad an. In vielen Fällen wird das Ther⸗ mometer unmittelbar der Sonne ausgeſetzt. Kommen daun 81 nach die von der Schneedecke zurückgeworſenen Strahlen hin⸗ zu, ſo macht das Thermometer ſalſche, mitunter ſehr ſalſche Angaben. Es kann vorkommen, daß ein Thermometer bei einer Luftkälte von 12 und mehr Grad mehrere Wärmegrade anzeigt, wenn es unter dem Einfluß der Sonne oder ſonſtiger Beſtrahlung ſteht. Deshalb iſt es kein Wunder, daß die An⸗ ſichten über den an einem beſtimmten Tage gerade herrſchen⸗ den Kältegrad ſehr oſt verſchieden ſind. Will man ſicher gehen, ſo wird man gut daran tun, das Thermometer erſt einige Minuten an einer Schnur in der Luft umherzuwirbeln, ehe man es ablieſt. Man hat dann die genaue Lufttemperatur. Der Froſt iſt entweder auf nächtliche Ausſtrahlung bei heiterem Himmel oder eine Zufuhr von kalter Luft aus nörd⸗ lichen Hochdruckgebteten zurückzuführ. 4. Die lange Froſt⸗ periode des gegenwärtigen Winters iſt ſicher nicht nur ört⸗ licher Natur, ſondern durch kalte Luftſtröme aus dem Nor⸗ den genährt worden. Die Urſache des Froſtes hat zu der Auſicht Veranlaſſung gegeben, daß Froſtwetter beſonders geſund ſel, weil es eben mit ſchönem und trockenem Wetter verbun⸗ den iſt. Aber dieſe Anſicht iſt doch nur bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade richtig. Extreme ſind immer ſchädlich. Ueber⸗ mäßige Erwärmung kann zu tödlichen Hitzſchlägen führen und ſtarker Froſt zum Erfrierungstode. Der ſtarke Froſt iſt im Grunde genommen noch lebensgefährlicher, als die ſtarke Hitze. Er erſchlaſſt nicht nur wie die Hitze, ſondern er tut auch noch weh. Er beißt wie mit ſcharſen Zähnen und wer in den kalten Tagen einmal an den Ohren, den Finger⸗ ſpitzen oder den Fußzehen gefroren hat, der weiß, wie ſehr der Froſt ſchmerzen kann. In der Dichtung nimmt der Froſt die Geſtalt eines kalten und harten Würgers an, der das Leben mit ſeinen eiſigen Armen umſtrickt und tötet. Gewiß kann auch große Hitze töten und quälen. Aber der Froſt iſt erbarmungsloſer und grauſamer. Wie kommt es zu dem Erfrieren einzelner Gliedmaßen und ſchließlich zu dem Erfrierungstod? Henry Hoek gibt darüber in„Wetter, Wolken und Wind“(Leipzig, F. A. Brock⸗ haus) lehrreichen Aufſchluß. Der Menſch, ſo ſchreibt er, gehört zu den ſogenannten„Warmblütern“, Um ſich wohl zu fühlen, bedarf er einer beſtimmten inneren Eigenwärme, die nur innerhalb ganz geringer Grenzen ſchwanken kann. Man gibt 87 Grad als die Bluts⸗ und Haushaltswärme des menſchlichen Körpers an. Wir ſind alſo in unſeren Breiten ſaſt ausnahms⸗ los von einer kälteren Außenwelt umgeben. Und die Folge iſt, daß wir auch ſtets Wärme nach außen abgeben. Nehmen wir einmal an, daß es bedeutend kälter wird. Die Wärme⸗ abgabe des Körpers an die umgebende Luft wird dann ſofort wachſen. Der Körper hat zwei Möglichkeiten, dem entgegen⸗ Zuarbeiten. Einmal kann er das Blut aus der Haut zurück⸗ rufen, die Haut blutleer machen. Sie wird dann kälter. Der Unterſchted gegen die Lufttemperatur iſt nicht mehr ſo groß And der Wärmeverluſt durch Ausſtrahlung wird geringer. Der Körper kann aber auch mehr Wärme im Inneren erzeugen und dieſe zum Ausgleich benutzen. Dieſe Mehrwärme wird entweder dem Körpergewebe entzogen oder ihm in der Geſtalt von Nahrung von außen zugeführt. Der Kampf gegen die Kälte wird von dem Körper immer mit beiden Mitteln gleichzeitig geführt. Es tritt Abkühlung der Haut und erhöhte Verbrennung ein. Und nun kann zweierlei erfolgen. Die Hautabkühlung kann als der andere. Um den Froſtgrad wirklich zuverläſſig beſtimmen zu können, muß man das Thermometer richtig zu handhaben (letzten Endes zum Zweck der Erhaltung bes Geſamtlebens) ſo weit fortſchreiten, daß einzelne Hautteile nicht mehr lebensfähig ſind. Dann haben wir örtliche Froſtſchäden. Oder aber auch die Innenwärme des Körpers kann nicht aufrechterhalten werden— dann kommt es zum Tode dur ch Erfrieren. Daß bet allen dieſen Vorgängen die Art der Haut, der Schutz der Haut durch Kleider, die Leiſtungsfähig⸗ keit der Nerven, die Arbeit der wärmeerzeugenden Teile des Körpers(der Organe) eine Rolle ſpielen, iſt klar. Die aller⸗ größte aber ſpielt die Geſamtoberfläche des Körpers. Denn eine große Fläche muß ganz einfach mehr Wärme abgeben, als eine kleine. Und die naheliegende und ganz richtige Schlußfolgerung iſt die, daß ein großer Menſch eben tatſächlich auch ſchon aus reinen„Wetter“-Gründen mehr Nahrung braucht als ein kleiner. Geiſtige Abſpannung, Ermüdung, Hunger begünſtigen die Erfrierung, weil der Körper geſchwächt iſt und nicht mehr richtig arbeitet. Wind bei Kälte die größte Gefahr, weil er ſtets wieder neue kalte Luft herauführt, die vom Körper aus erwärmt wird, die ihm Wärme entzieht. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die meiſten Erfrierungen durch Kälte und gleichzeitige Erſchöpfung verurſacht werden. Denn das Sinken der Herzkraft hat natürlich eine ſchlechtere Durchblutung und Erwärmung aller Teile zur Folge. Wärmezufuhr in Geſtalt non Nahrung iſt immer der beſte Schutz. Das ſchlimmſte aber iſt Alkohol in welcher Form immer, denn dieſer erweitert die Hautgefäße, bringt ſo das Gefühl der Wärme hervor, ſteigert aber gleichzeitig die Wärmeabgabe. Wir ſprechen von ſcharfer, grimmiger, bit⸗ terer Kälte, wir wehren uns dagegen, bis wir müde und teil⸗ nahmslos ſind und wiſſend uns hinlegen, den kalten Tod zu erwarten. Stäbtiſche Nachrichten Faſchingsausklang Der letzte Abend des Karnevals lockte noch einmal un⸗ gezählte Narren und Närrinnen aus der Behauſung hinaus in die grimmige Kälte. Wer ſich nicht ein Auto leiſten konnte, ſtrebte im Geſchwindſchritt den Lokalen zu, wo Prinz Karneval nur noch für einige fröhliche Stunden die Pritſche ſchwang. 22 Maskenbälle und etwa 160 Kappenabende und ſonſtige klei⸗ nere Faſchingsveranſtaltungen waren beim ſtädtiſchen Steuer⸗ amt angemeldet. Auswahl war alſo wieder zur Genüge nor⸗ handen. Die ſtädtiſche Redoute im Roſengarten war krotz des um die Hälfte verringerten Eintrittspreiſes nicht in dem Maße beſucht, wie man erwartet hatte. Rund 2000 Perſonen hatten ſich eingeſunden. Der Muſenſaal brauchte infolgedeſſen nicht in Anſpruch genommen zu werden. Die Stimmung war lebhafter als an den beiden erſten Masken⸗ bällen. Von Ausgelaſſenheit kann aber nicht geſprochen wer⸗ den. Am fidelſten ging es wieder im Bierkeller zu, wo das Karuſſell großen Zuſpruch fand. Am feierlichen Einzug nahm diesmal der Elferrat des„Feuerio“ mit der Prinzengarde teil. Das Preisrichterkollegium hatte nicht völlig abgedankt. Seine Funktion war aber inſofern weſentlich erleichtert, als die Aus⸗ wahl der Preismasken durch das„Volk“ erfolgte. Eine ſtatt⸗ liche Schar eleganter, farbenfreudiger und kleidſamer Masken verteilten ſich auf Nibelungenſaal, Verſammlungsſaal, Wan⸗ delhalle und Bierkeller. Von Originalität war aber wieder wenig zu ſpüren. Die erſte Stunde des Aſchermittwochs war ſchon durchtanzt, als die Preisrichter ſich zur Preisverteilung auf dem Podium einfanden. Der„Volksentſcheid“ hatte folgendes Ergebnis: Damenpreiſe: 1. Schwarz⸗Grün⸗Jeanette etwas verrückt 1520 Stimmen), 2. Exotiſcher Beſuch am Rhein(242), J. Schnee am Rhein(232); Herrenpreiſe: 1. Hotelbaby(222), 2. Fa⸗ ſchings⸗Caſanova(148), 3. Rheiniſcher Wellenmacher(123); Gruppenpreiſe: 1. Madame Karneval mit Sklaven(557), 2. Cowboys(264). Die Tanzleitung war wieder Tanzmeiſter Stündebeek übertragen. Im Nibelungenſaal ſpielte die Kapelle Becker, in Verſammlungsſaal und Wandelhalle Ab⸗ teilungen der Kapelle Homann⸗Webau mit Effekt und Schwung. Die ſtrenge Kälte war ſchuld daran, daß die Räume nicht die Temperatur aufwieſen, die für eine echte Faſchings⸗ ſtimmung notwendig iſt. Alkohol allein tuts nicht. NEC Eine leitende Perſonlichkeit der Harmonle⸗Gefellſchaft hatte die glückliche Idee, geſtern abend folgende Vereinigungen in die geſchmackvoll dekorierten Räume des Harmonie⸗Heimes in D 2 einzuladen: Grün⸗Weiß⸗Tennisclub, Harmonie⸗Ge⸗ ſellſchaft, Hockey⸗Klub, Retter ⸗Verein, Schwarz⸗Welß⸗Klub, Ski⸗Klub, Tennis⸗Klub. Dem Rufe war ſo zahlreich Folge geleiſtet worden, daß der große Saal zum Tanz gerade aus⸗ reichte. Die Koſtümierung der Damen war hochelegant. Man muß an die ſtädtiſchen Maskenbälle vor dem Kriege zurück⸗ greifen, um einen Vergleich zu finden. Auch nicht eine ein⸗ zige geſchmackloſe Maske war zu entdecken. Alle Koſtüme zeichneten ſich durch einen ausgeſuchten Geſchmack aus. Viele Damen hätten einen Preis verdient. Es wäre jedenfalls ſchwer gefallen, ein gerechtes Urteil zu fällen, wenn eine Preis⸗ bewertung ſtattgefunden hätte. Man ſah nur ganz wenige nicht koſtümierte Damen. Die Herrenwelt war in der Haupt⸗ ſache im Frack und Smoking erſchilenen. Aber auch die ver⸗ einzelten Herrenmasken fügten ſich harmontiſch in das vor⸗ nehme Geſamtbild des Balles ein. Eine längere Tanzpauſe entſtand durch das Auftreten einer Anzahl Mitglieder der Apollotheater⸗Re vue. Die Darbietungen, Tänze und zwei Szenen, fanden reichen Beifall. Die ebenſo eleganten wie behaglichen Räume ſchuſen ganz von ſelbſt eine vorzügliche Stimmung. Soviel iſt ſicher, daß niemand unbefriedigt den Heimweg angetreten hat. Der auf gut Glück mit vollem Er⸗ folge unternommene Verſuch, mehrere Vereine zu einem Ball⸗ ſeſt zu vereinigen, wird ſicherlich im nächſten Jahre nach⸗ geahmt. Starker Betrieb bis zum Morgengrauen herrſchte nicht nur in den Ballfſälen. Auch in den Hotels, Kaffeehäuſern und Reſtaurauts konnte man ſich nur ſchwer trennen. Beſuch und Stimmung waren unterſchiedlich. Ein unangenehmer Zwiſchenfall entſtand in der erſten Stunde des Aſchermittwochs durch eine Störung in der Stromzuführung, über die wir an anderer Stelle berichten. In den Kaffeehäuſern behalf man ſich mit Kerzen⸗ licht. Erſt um 43 Uhr flammte das elektriſche Licht wieder auf. Sicherlich iſt mancher Nachtſchwärmer durch die Störung veranlaßt worden, früher, als beabſichtigt, den heimiſchen Penaten zuzuſteuern. Sch. * * Keine feuchten Abfälle in die Mülleimer. Bei der augen⸗ blicklichen ſtrengen Kälte iſt Gefahr vorhanden, daß die regel⸗ mäßige Leerung der Mülleimer ſtark erſchwert oder gar un⸗ möglich gemacht wird, wenn Abfälle oder dergleichen in ſeuchtem Zuſtand in die Tonnen gebracht werden, wo ſie zufſammenfrieren und dann nur ſchwer wieder beſeitigt wer⸗ den können. Vor allem iſt beobachtet worden, daß in Häuſern mit größeren Heizanlagen, insbeſondere mit Dampfheizungen, die Aſche oder die Schlacken zum Abkühlen mit Waſſer über⸗ goſſen werden. Es muß dies unter allen Umſtänden vermieden werden. Schlacken und Aſche müſſen an der Luft abgekühlt und dürfen erſt dann in die Tonnen gebracht werden. Wie die Städt. Fuhr⸗ und Gutsverwaltung mitteilt, mußten geſtern morgen faſt 60 Prozent aller Tonnen halb oder ganz voll wleder zurückgebracht werden, was aus hygteniſchen Gründen unbedingt vermieden werden muß. * Ganz leichte Milderung des Froſtes. Der heutige Ther⸗ mometerſtand zeigte eine leichte Abnahme der Kälte. Am Morgen wurden— 20,2 Grad gemeſſen gegenüber- 224 am Dienstag. Der tiefſte Stand der Nacht betrug— 20,6, in der Nacht vorher dagegen— 22,8. Dieſe Milderung um 2 Grad wird zunächſt überraſchen, denn heute morgen ſchien es noch kälter zu ſein als geſtern. Das lag aber an der Verſchärfung des Windes, der uns die Kälte mehr fühlen ließ. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr Albert Buſſemer mit ſeiner Ehefrau Joſefine geb. Kircher, wocnhaft Colliniſtraße 18. * Berufsausſichten im Ausland. Die Berufsausſichten für Auswanderer wechſeln in den einzelnen Auswanderungs⸗ gebieten je nach der wirtſchaftlichen Lage oder nach den neuen Geſetzesbeſtimmungen. Ein reichhaltiges Länderarchiv über dieſe Fragen ſteht dem Evang. Hauptverein für Auswanderer in Berlin N 24, Oranienburgerſtr. 13 zur Verfügung. Bet ſeiner Beratungsſtelle erhalten Auswanberungswillige koſten⸗ loſe Auskunft. Sonderlich für Arbeiter ist es wichtig, auch über das Gewerkſchaftsweſen im Zielland unterrichtet zu ſein. Bekanntlich wehren ſich die Gewerkſchaften vieler Länder grundſätzlich gegen jede Einwanderung. Deshalb werden auch häufig Schwierigkeiten beim Eintritt in die Gewerkſchaft ge⸗ macht. Ohne ihr anzugehören, haben Auswanderungswilligs nicht die Möglichkeit, die Normallöhne zu erhalten. Aſchermitiwoch! Skizze von H. v. Hellermann Hertha Porthen ſtand im Erker ihres behaglichen kleinen Salons und ſah hinaus in den trüben Nachmittag. Ein feiner Regen rieſelte unaufhörlich nieder und hüllte alles in dicke, graue Nebelſchleier. In der Rinne gluckſte es geſchäfttig— von irgendwoher tropfte es auf den blechbedeckten Rand des Balkons, auf dem im Sommer die Blumen ſtanden. In regel⸗ mäßiger Monotonie fielen die Waſſerperlen. Wie oft hatte ſie als Frau in den vielen müßigen Stunden ihrer Tage hier geſtanden und dasſelbe einſörmige Geräuſch vernommen! Wie das Lied ihrer Ehe war es ihr erſchienen— und die farbloſe Dämmerung wie ein Abglanz ihres Lebens. Woher kamen heute die goldigen Funken, die ihr aus dem naſſen Dunſt entgegenſprühten, und die frohen Melodien, die der Regen ihr rauſchte? Leiſe, ganz unbewußt, wiegte ſie ſich in den Hüften Ein paar ſelige Stunden hatten ſie das gelehrt, was ſie in ſechzehn Jahren langſam vergeſſen: Freude am Leben, herzbefrekendes Lachen! Sie war vor zwei Jahren Witwe geweſen, als ſie Fred v. Seidlitz kennen gelernt. Die lange Zeit des inhaltloſen Dahinlebens laſtete noch ſchwer auf ihr, ihre ſcheue Seele krankte an der Einſamkeit und floh dennoch die Welt, die ſich der Witwe des bekannten Gelehrten ſo verlockend auftat. Zu⸗ erſt hatte Seidlitz' leichtfröhliche Art ihr nur ein Kopfſchütteln entlockt, dann ein Lächeln. Und jetzt liebte ſie ihn. Das war ſo unmerklich gekommen, hatte ſo tiefen Beſitz ihres Seins ergriffen, daß ſich Fran Hertha kaum mehr auf die Zeit be⸗ ſinnen konnte, wo er ihr nichts geweſen. Sie lächelte träu⸗ meriſch. Verliebt, zum erſten Mal in vierzig Jahren ſinnlos verliebt— und ſo glücklich! Sie ballte die Hände, biß die feinen blaß roten Lippen aufeinander, daß ihnen der Jubel nicht enigleite, der in ihr ſang. Es klingelte. Stimmengewirr— Mufe. Als erſte ſtürmte die kleine Malerin herein.„Grüß Gott, Schatz, wle geht's, gut bekommen?“ Sie umfaßte die Freundin, zog ſie an die aufflammende elektriſche Larwa, Nacht! Und Augen haben Sie, Hertha, als wären Chriſt⸗ kerzen drin angezündet. Wo bleibt der Katzenſammer?!“ Frau Hertha lachte fröhlich.„Ja, ſehen Sie, Kindchen, Sie bummeln oft, ich dagegen habe viel aufgeſpeicherte Kraft in mir. Es war mein erſter dummer Streich in Jahren.“ „Und der zweite folgt ſogleich, paſſen Sie nur auf, nach dem Bombenerfolg! Gelt, unter Feſt war doch wunderſchön!“ „Ja, wunderſchön.“ Heiter begrüßte die ſunge Frau die Eintretenden. Da waren ſte alle, die lieben Menſchen, die ſie dem Leben wieder zugeführt hatten, die Mitgenießer der ſchönen Nacht. „Wirklich famoſe Idee von Ihnen, liebe Guädigſte, uns heute nachmittag hierher zu bitten,“ meinte der lange blonde Schriftſteller, der durch ſein letztes Buch über Nacht berühmt geworden war und nun nach böſen Hunger⸗ und Sorgen⸗ jahren die Huld des Schickſals intenſiv genoß.„Man kann das vorhin Begonnene ſo fein fortſetzen!“ Womit er ſich in einem der tiefen Klubſeſſel neben der jungen Malerin warf und ihr mit keck beredtem Lächeln in die blauen, übermütig tanzenden Augen blickte. „Viel Vergnügen,“ lachte Frau Arenſen, die ſoeben mit ihrem Mann, dem Bildhauer, die Wirtin begrüßte,„Wand⸗ ſchirm gefällig?“ „Wird dankend angenommen, wenn's ſoweit iſt!“ Es wurde ſehr lebhaft in dem kleinen Salon. Ueber dem Klappern der Toetaſſen tönten luſtige Stimmen, Neckereien und Scherze jagten ſtich in ſprühender Laune. Jemand ſetzte ſich ans Klavier und ſpielte die lockenden Welfen, nach denen man noch vor wenigen Stunden auf dem Parkett des Künſtler⸗ hauſes dahingeglitten. Frau Hertha erglühte plötzlich. Juſt bel diefer ſüß ſchmeichelnden Melodie hatte er ſie umfaßt und banzend in eine verſchwiegene Ecke gezogen.„O Fraue du, du Süße, wle iſt die Welt ſo ſchön,“ klang es leiſe jubelnd.— Und dann hatte er ſte geküßt, zum erſten Mal. Sle ſchrak zuſammen. Warum kam er denn ſo ſpät? Un⸗ ruhig flatterten ihre ſehnſüchtigen Gedanken zwiſchen den Gäſten und dem Erwarteten hin und her, „Unglanblich, friſch wie ine Sechzehnjährige, nach ſolcher Da, eine männliche Stimme im Flur.— Ihr Blick flog zur Tür—— und wandte ſich ab voll ſchmerzlicher Ent⸗ täuſchung. Der Freund ohne ihn—? Die Frage ſchwebte auf ihren Lippen, da rief es die kleine Malerin:„Na, wo haben Sie denn Ihren Intimus ge⸗ laſſen, den Seidlitz? Die Krone unſerer Mitte fehlt, ohne den iſt doch nix recht's los.“ „Tja, lachte Dr. Neuhaus geheimnisvoll,„den Fred haß ich eben geſehen, in Gala und Angſtröhre. Der hat's heute ſehr wichtig!“ „Wichtig? Wieſo?—“ Der Ingenleur blickte lächelnd umher und weidete ſich an den geſpannten Mienen. Dann ließ er die Bombe platzen: „Unſer Fred hat ſich verlobt.“ Ein allgemeiner Schrei der Ueberraſchung, der Neugter⸗ —„Nanu, mit wem denn, wann?“— aufgeregt ſchwirrten die Stimmen durcheinander. Hertha Porthen ſtand noch mit der Teetaſſe in der Hand, die ſie dem Neuankömmling reichen wollte und die leiſe klirrte, als er ſie ihr dankend abnahm. Sie drehte ſich wieder dem Teetiſch zu und machte ſich dort zu ſchaffen. Alſo das war das Ende, das Ende ihres kurzen, körichten Traums.— Irr und weh wanderten die braunen Augen hinüber zu den Freunden, die den Ingenſeur mit Fragen beſtürmten. Ahnte denn Keiner, wie ſie das getroſſen? Ach nein, es hatte ja nie etwas Ernſtes zwiſchen ihnen be⸗ ſtanden, er hatte ihr in ſeiner lebensfrohen, warmherzigen Art gehuldigt wie den Freundinnen, wie wohl vielen andern. Der Fehler lag bel ihr. Eigene Empfindung legte ſte in ſeine Worte, hörte aus ihnen, was ihre Liebesſehnſucht zu hören begehrte. Und der Kuß? Bah, Sektrauſch, ausgelaſſene Karnevalſtimmung, welter nichts. Undeutlich, wie aus großer Ferne drangen abgerlſſene Worte zu ihr:„Lange gekannt— reizendes Mädel, nein, arm iſt ſie nicht—— letzter„Ausbruch“ des Junggeſellen geſtern abend—— koll verllebt, die beiden Pumpf und zwingend regte ſich der Stolz in ihr. Jetzt um jeden Preis Haltung bewahren! Sich nicht verraten.— Ste hob den Kopf, trat herzu, zwang ſich zu einem llebens⸗ würdigen Ausdruck frohen Erſtaunens über die unerwartete Lens niarebeiner Heliteg(alp dase Mittwoch, den 18. Februar 1920 Aſchermiltwoch Als ich heute traumumbuſelt Dieſes Tages Licht erblickt, Merkt' ich, daß meine Drahtkommode Mich an meiner Schulter drückt. Wie ich da hinaufgekommen, Iſt mir wirklich nicht ganz klar, Doch es ſcheint, daß es beſo..„ nders Unachtſam heut Nacht wohl war.— Wann ich heimkam, weiß ich auch nicht, Denn es war zu meinem Schreck Mitten in dem Faſchingsrummel Meine Uhr auf einmal weg; Eines aber weiß ich ſicher Und dies eine nicht zu knapp, Daß ich heut' am Aſchermittwoch Einen blöden Schädel hab!— O, Pierettchen, ſüßes kleines, Die du mich ſo toll gemacht, Warum haſt du nicht beim Trinken Schon des„Katers“ heut gedacht, Der mit ſeinen ſchwarzen Pfoten Grauſam mein Gehirn durchwühlt Und mir ſo beim Fakturteren All mein Denkvermögen ſtieht! Dank und Preis jedoch dem Schöpfer, Der den Hering wachſen ließ Und die Gurken uns gegeben, Wenn der Magen öd und mieß, Der mit Schnaps und Kopfwehpulver Neu uns wieder reſtauriert, Wenn am grauen Aſchermittwoch Die Maſchin' nicht funktioniert.— Doch ich ſchwör's bei meinem Kater: Künftighin, da werd' ich'ſcheit, Denn ich bleib jetzt ſtreng ſolide, Bis. ur nächſten Faſchingszeit!- 1 8 Slromfförung in der Faſchingsnacht Eine etwas ungewöhnliche und wenig erfreuliche Faſt⸗ nachtsüberraſchung gab es in der erſten Stunde des Aſcher⸗ mittwochs. Gegen 1 Uhr verlöſchten plößlich die Glühlampen in allen Privathäuſern, Kafſees uſw. des Stadtteils zwiſchen Breiteſtraße, Frledrichsring, Bahnhof, Schloß. Um.55 Uhr war die Unterbrechung wie⸗ der behoben. Die Urſache iſt in einem Waſſerrohr⸗ bruch zu ſuchen, der ſich auf dem Ba hnhof ereignete, Er ſetzte die Hochſpannungsanlagen des Bahnhof Elektrizitäts- werks unter Waſſer. Dieſes Werk beſitzt eine Reſerveleitung zum Stäbtiſchen Elektrizitätswerk, die ſofort nach der Stö⸗ Tung eingeſchaltet wurde. Auf bieſe Weiſe wurde auch das Netz des Städtiſchen Werkes in Mitleidenſchaft gezogen. Die Störungsſtelle konnte erſt nach längerem Suchen gefunden werden, da ber Waſſerrohrbruch nicht rechtzeitig gemeldet worden war.— Der Haſen, der vom Bahn⸗ elektrigttätsaverk beliefert wird, wurde ebenſo wie der Bahnhof betroffen. Durch Petroleumlaternen, in den geſchloſſenen Räumen auch durch Kerzen, wurde eln notbftrf⸗ liger Beleuchtungserſatz geſchaffen. Im Hafen ſtanden heute morgen noch alle elektriſchen Kranen, Schiebebühnen und Koksbrecher ſtill. Bei Redaktlonsſchluß war die Störung am Bahnhof und im Haſen noch nicht Heſeltigt. „ Konſulariſche Vertretung Amerlkas. Der zum Bize⸗ konſul bei dem Konſulat der Vereinigten Staaten von Ame⸗ kika in Stuttgart ernannte Herr George C. Minor iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zu⸗ gelaſſen, worden. a Ausdehnung der Unfallverſicherung. Der Reichs ret Hat dem Entwurf einer zweiten Verordnung über Ausdeh⸗ nung der Unfallverſicherung auf Berufskrankheiten zuge⸗ ſtimmt. Durch die Verordnung wird die Zahl der von 15 Unfallverſicherung geſchützten Berufskrankheiten ver⸗ oppelt. Kleinbrände Ein Kellerbrand entſtand geſtern nachmittag infolge unvorſichtigen Umganges mit offenem Feuer, das zum Auf⸗ tauen einer Waſſerleitung benützt worden war, im Hauſe Windeckſtraße 11. Das Feuer wurde durch die um.06 Uhr alarmierte Feuerwache II mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend, da nur leere Kiſten und Pack⸗ materialien verbrannt ſind. «Ein Kellerverſchlag geriet geſtern vormittag burch un⸗ vorſichtiges Aufhängen einer Petroleumlampe Q 4, 7 in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der um 10.54 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr durch Haus⸗ bewohner bereits gelöſcht. 5 5. Tapetenbrand. Durch Ueberhitzung eines Ofens ge⸗ rieten geſtern nachmittag im Haufe L. 14, 12 die Tapeten in der Nähe des Ofens in Brand. Das Feuer war beim Ein⸗ treffen der um.34 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr durch Hausbewohner bereits gelöſcht. Film- Rundſchau Alhambra: Der Faſchingsprinz Im Grunde eine ganz alte, eine urolte Geſchtchte: kleine Verküuſerin wird durch allerlei Zufälle in die Rolle einer jungen Baroneſſe gedrängt. Zum Schluß heiratet ſie, wie es der Zuſchauer von Anfang an wußte, den feſchen Baron, den„Faſchings⸗ prinzen“. Das iſt im Grunde alles— und wenig genug! Aber wie es gegeben wird, das gleicht vieles aus. Der Regiſſeur, deſſen Name im Film mit ungewohnter Beſcheidenheit verſchwiegen wird, und die Darſteller bringen ein ſo liebenswürdig heiteres und ge⸗ ſchmackvolles Spiel, von rechter Faſchingslaune getragen, daß man ſeine Freude daran haben kann. Harry Liedtke kennen wir ja zur Genüge und es erübrigt ſich, über ihn viel Worte zu machen. Seine Gegenſpielerin iſt eine neue„Entdeckung“, Marianne Winkelſtern“ mit Namen. Sie unterſcheidet ſich von der Mehr⸗ zahl anderer Stars angenehm dadurch, daß ihr ſympathiſches Geſicht den ſtarren amerikaniſchen Schönheitsgeſetzen nicht entſpricht. All⸗ mählich bekommt man dieſe Puppenköpfchen, ſo niedlich ſie oft auch ſein mögen, ſatt und freut ſich der Abwechſlung. Denn hübſch iſt die neue Marianne auch und verfügt über ein lebendiges, natürliches Spiel. Wenn ſie manchmal, beſonders bei Großaufnahmen, ein wenig übertreibt, ſo wird das wohl mehr eine„Kinderkrankheit“ ſein. die ſie ſelbſt oder der Regiſſeur bald beheben werden. Zu dieſem Paar kommen noch Hans Junker m an n, Hermann Picha und Kurt Beſpermann, eine Garantie für rechten Luſtſpielcharakter des Films. 2 Aus dem Lande Verſorgungshaus Heidelberg⸗Handſchuhsheim bHeidelberg⸗Handſchuhsheim, 10. Febr. Im Jahre 1928 Eine hüßſche Pflegeſtätte für Leib und Seele in ihrer ſchwerſten Zeit. In 11430 Pflegetagen wurden 91 Kinder verpflegt, darunter 37 in der Anſtalt geborene, 10 mit der Mutter, 14 ohne ſie auf⸗ genommene Kinder. Hinter dieſen Zahlen ſtehen ſchwere Schickſale, piel Not und oft unverſchuldetes Leid. Aber in der Anſtalt aufgenommen werden heißt geborgen fein. Durch den am 28. Januar erfolgten Tod des Freiherrn Ernſt Rüdt von Collenberg⸗Bödigheim hat mit dem Landes⸗ verein für Innere Miſſion und ſeinen Anſtalten auch das hieſige Berſorgungshaus einen großen Verluſt erlitten Im Gedächtnis an ſeine Mutter, die einſt den deutſchen National⸗ verein der Freundinnen junger Mädchen“ mitbe⸗ gründet hat, hatte er einſt den Vorſitz im Vorſtand des Ver⸗ ſorgungshauſes übernommen und bleibenden Dank er⸗ worben. Bei ſeiner Beiſetzung in Bödigheim hat der 2. Vor⸗ ſtzende, Stadtpfarrer Gilg von hier, dieſem Dank warmen Ausdruck gegeben. Waſſermangel beim Brand 8 Lauf 6. Bühl, 12. Febr. Das Wohn- u. Oekonomiegebäude des Hermann Decker im Zinken Lochwald iſt geſtern voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Die am Brandplatz erſchienene Feuerwehr konnte wegen gänzlichen Wa ſſe r mangels nicht in Tätigkeit treten. Der Beſitzer ſoll nur ſchwach ver⸗ ſichert ſein. . R. Walbſtabt, 12. Febr. Bei der vor einigen Tagen hier abgehaltenen Holz verſteiger ung wurden folgende Preiſe erzielt: 1 Ster Buchenholz 13—16 Mk., 1 Ster Eichen⸗ holz bezw. Gemiſchtholz—12 Mk. und für 25 Wellen—8 Mk. Der Anſchlag wurde erreicht,. im Hauſe war das hieſige Verſorgungshaus 63 Mädchen Heimat und Drei Doppelſcheunen abgebrannt ½ Uhr die Einwohnerſchaft durch Feueralarm geweckt. Drei Doppelſcheunen ſtanden in Flammen, und zwar die Scheunen von Richard und Eugen Geider, Ludwig Steger, Friedrich Thoma, Martin Weis und L. Ste inu⸗ hauſer Wwe. Das Feuer war im Eigentum der Witwe Steinhauſer ausgebrochen, deren ganzer Vie hbeſtan d dem Feuer zum Opfer fiel. Die Urſache des Brandes konnte bis jetzt trotz eifriger Bemühungen noch nicht geklärt werden. Durch das tatkräftige Eingreifen der Freiwilligen Feuerwehr mit der Motorſpritze konnte größeres Unheil verhütet werden. Die Leiſtungen der Feuerwehr in der eiskalten Nacht, in der das Waſſer einzufrieren. drohte, ſind ſehr beachtenswert. Gegen Tagesgrauen war der Brand auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt. Ein Auto fährt auf einen Güterzug Forbach(Murgtal), 12. Febr. Am Montag abend ſtieß ein aus Schönmünzach kommender Hanomag⸗Wagen beim Bahnübergang des Bahnhofs Huzenbach(Murgtalbahn) mit einem Güter zug zuſammen. Der Hanomag wurde voll⸗ ständig zertrümmert, einer der Inſaſſen— eine Frau— erlitt eine ſchwere Kopfverletzung, während der Lenker des Wagens mit dem Schrecken davonkam. Der Fahrer gibt an, den Zug nicht gehört zu haben. 5 * Titiſee, 12. Febr. Die Gemeinde Titiſee führte bisher noch den alten Schwarzwälder Namen„Viertäler“ als amtliche Bezeichnung. Die aus der Gruppe der Gaſthöfe am See, mehreren Schwarzwälder Bauernhöfen und Landſitzen beſtehende Gemeinde hat, wenn auch nicht leichten Herzens, jetzt beſchloſſen, den althergebrachten Namen aufzugeben und dafür den neuen weitbekannten Ortsnamen„Titiſee“ an⸗ zunehmen. Damit verſchwindet ein alter heimatechter Schwarzwälder Ortsname. * Konſtanz, 13. Febr. dem Bodenſee ſtieß das Motorboot„Buchhorn“ mit dem Schweizer Schiff„Säntis“ zuſammen. Der Kompaß der „Säntis“ war eingefroren geweſen und das Motorboot war zur Hilfeleiſtung ausgelaufen.— Der Schiffsver⸗ kehr auf dem Unterſee hat nunmehr eingeſtellt werden müſſen. Der Rhein iſt zwiſchen Konſtanz und Baſel teilweiſe vollkommen zugefroren, ſodaß man von einem zum auderen Ufer gehen kann. Aus der Pfalz * Mundenheim, 12. Febr. Zu dem furchtbaren Auto⸗ unglück am Bahnhof Mundenheim, bei dem bekanntlich ein Lieferwagen unter den Zug geriet und die beiden Fahrer getötet wurden, wird uns noch folgendes gemel⸗ det: Während der Zug hielt, ſtürzten ſich viele Leute auf den aus dem zertrümmerten Lieferauto herausgerollten und auf dem ganzen Bahnkörper verſtreut liegenden Käſe, um mög⸗ lichſt viel zu erhaſchen, was natürlich in der großen Auf⸗ regung, die nach dem Unglück herrſchte, nicht vermieden wer⸗ den konnte.. 1 a 1 Landau, 12. Febr. Das ſtarke Umſichgreifen der Grippe unter der in Landau poſtlerten Beſatzung gab den deutſchen Stellen Veranlaſſung, beim Geſundheitsamt der franzöſiſchen Garniſon Vorſtellungen zu erheben. In Stadtteilen, die in der Nähe der Kaſernen liegen, traten in den letzten Tagen bereits Grippeerſcheinungen in höherem Maße auf. Die Ausbreitung erhält eine beſondere Förderung durch den Umſtand, daß eine große Zahl von Beſatzungs⸗ angehörigen innerhalb des Stadtgebietes untergebracht wird. franzöſiſchen Soldaten auf über 20 geſtiegen. * Pirmaſens, 12. Febr. Wegen der ungenügenden Be⸗ heizungs möglichkeit der Oberrealſchule mußten heute morgen einige Klaſſen nachhauſe geſchickt, andere als Wanderklaſſen eingerichtet werden, Während in den letzten Wochen die Temperatur in einzelnen Klaſſenzimmern noch auf 10—12 Grad zu bringen war, iſt ſie jetzt trotz ſtärk⸗ ſter Dampfſpannung auf—7 Grad C. geſunken. 2 2—— r Neuigkeit.„Die Verlobung wird wohl bald veröffentlicht n 5 a f ins Englische und Italieniſche uberſetzt worden iſt. Bekannt ist werden)) c Albert von Schrenck⸗Notzing „Gewiß, wollen ja ſchon im Sommer heiraten. Wozu Warten, wenn alles klappt.“ g 75 85 „Natürlich, das hätte wenig Sinn. Wir müſſen uns eine nette Hochzeitsüberraſchung ausdenken. Herr v. Seid⸗ 10 wird uns ſehr fehlen, er war ein ausgezeichneter Geſell⸗ chafter.“ l Et, wie luſtig die Komödie war!—— Der aufgeſcheuchte Kreis nahm die unterbrochene Unter⸗ haltung wieder auf, wieder jauchzten und lockten die Tanz⸗ weiſen unter den Künſtlerhänden des Pianiſten. Sinnver⸗ wirrend waren ſie, erhitzten das Blut, raubten dem Verſtand die klare Ueberlegung f Eine weiche, warme Mädchenhand legte ſich auf Frau Herthas Hände, die kalt und leblos im Schoß ruhten.„Liebes, was iſt Ihnen denn? Sie ſehen la auf einmal ganz blaß und müde aus! leiſes, verſtohlenes Gähnen—„man merkt es doch: es hat ſich ausgeſeiert,'s iſt Aſcher mittwoch,“ a Hertha Porthen antwortete nicht. Sie ſaß ganz ſtill in rem Seſſel. den Kopf ein wenig vorgeneigt, und lauſchte. Nicht der Muſik, nicht der lachenden Rede um ſie herum. Ganz deutlich vernahm ſie es wieder, das troſtlos eintönige Rauſchen des Regens, das regelmäßige, einſchläfernde Ge⸗ räuſch fallender Tropfen— und fühlte wieder die grauen Schleier, die ſich ſacht auf ihre lebenswarme, glückshungrige junge Liebe legten. Sonne geweſen. Wie hieß doch die Weiſe, nach der ſie getanzt: — Intermezzo. Zwiſchenſpiel. Weiter nichts. Da lächelte die Frau ſeltſam vor ſich hin und nickte:„Ja, Kind, nun merke ich's auch, daß heute Aſchermittwoch iſt.“—— Die neue Lehar⸗Operette. Die muſikaliſche Kinder⸗ komödie, die Franz Lehar nach einem Text von Franz Molnar komponieren wird, heißt„Die Kinder des Herrn Pali“. O Fritz Kortner als Filmantor. Fritz Kortner verfaßt ge⸗ meinſam mit dem Regiſſeur A. W. Sondberg das Drehbuch zu einem neuen Terra⸗Film„Der Buchſtabe des Ge⸗ fees“, Fritz Kortner ſpielt die Hauptrolle und A. W. Sond⸗ berg führt die Regie.„ a Gelt, etzt kommt die Reaktion“— ein Die Dämmerung war ſtärker als die Der bekannte Pſychiater und Okkultiſt, Dr. Albert Frei⸗ herr non Schreu⸗Notzing iſt in München während elner Blinddarmoperatiou geſtorben. Albert von Schrenck⸗Notzing wurde am 18. September 1862 in Oldenburg als Sohn eines Offiziers geboren. Er ſtudierte Medizin in München bei Pettenkofer, Ziemßen und Bayer, wandte aber ſchon damals ſein Hauptintereſſe dem Okkul⸗ tismus zu. Eine Studienreiſe nach Paris machte ihn mit den auf dieſem Gebiet tätigen franzöſiſchen Forſchern Bern⸗ bekannt. Nach München zurückgekehrt, begann Schrenck⸗Notzing als erſter Mediziner in Bayern im Krankenhaus links der Iſar in München Suggeſtionstherapie anzuwenden. Dieſe praktiſche Arbeit und die damals in Deutſchland noch un⸗ bekannte Literatur über Hypnoſe lagen ſeiner Doktorarbeit zugrunde. Er promovierte 1888 und begann 1889 ſeine Tätig⸗ f keit als praktiſcher Arzt in München. Auch ſeine wiſſenſchaftliche Arbeit der folgenden Jahre war ſaſt ausſchließlich der Suggeſtionslehre und der Kriminal⸗ pſychologie gewidmet. Er nahm 1880 an den beiden internatko⸗ nalen Kongreſſen für Pfſychophyſtologie und experimentellen und therapeutiſchen Hypnotismus in Paris teil und trat in Beziehungen zu Richet in Paris, über deſſen Forſchungen er 1891 eine Schrift:„Richets experimentelle Studien auf dem Gebiete der Gedankenübertragung“ herausgab. 1889 wurde auf ſeine Initiative die„Pſychologiſche Geſellſchaft“ gegründet, deren Schriftführer Schrenck⸗Notzing bis heute geweſen iſt. Seine Beziehungen zu den engliſchen Gelehrten Myers und Sidgwick, London, veranlaßten den Beſuch einer engliſchen Kommiſſion 1891, um die Experimente Schrencks mit dem Me⸗ dium„Lina“ kennen zu lernen, bei denen auch der Augenarzt die Königin von Neapel zugegen waren. Schrenck⸗Notzing ſehr befreundeten Malers Albert von Keller, ſtatt. 1891 veröffentlichte er in den Proceedings, Band XVIII, Mitteilungen über„50 Verſuche von Gedankenübertragung“, 1892„Bedeutung der Narkotica für den Hypnotismus“, und ſchlechtsſinnes“, letzteres ein Wert, das Forel gewidmet und heim, Liebéault und Liegois und den Ergebniſſen ihrer Arbeit Herzog Karl Theodor von Bayern, Profeſſor v. Es march 8 Sitzungen dieſer Art fanden gewöhnlich im Haufe des mit Schrenck⸗Notzings forenſiſche Tätigkeit in verſchiedenen großen mann v. Göben(Mord und ſepuelle Hörigkeit)⸗ wiſſenſchaftlichen Arbeit nehmen die Unterſuchungen über Me⸗ diumismus ein. Das Medium Euſapia Paladino wurde von folgten die Experimente mit dem Medium Eva C.(Marthe Beraud), bei denen mit 9 gleichzeitig funktionierenden photo⸗ graphiſchen Apparaten gearbeitet wurde. 1904 trat auf Ver⸗ anlaſſung der„Pſychologiſchen Geſellſchaft“ die Traumtänzerin Madeleine im Münchner Schauſpielhaus auf und erregte mit ihren in der Hypnoſe ausgeführten Darbietungen größtes Aufſehen. Im Anſchluß daran ſchrieb Schrenck⸗Notzing„Die Traumtänzerin Madeleine, eine pfychologiſche Studie über Hypnoſe und dramatiſche Kunſt“(1904). Das am meiſten um⸗ ſtrittene Werk Schrenck⸗Notzings iſt aber das 1914 erſchienene „Materialiſationsphänomene, ein Beitrag zur Erforſchung der mediumiſtiſchen Teleplaſtie“, das einen wahren (Entrüſtüngsſtürm im Lager der Gegner hervorrief. Schrenck⸗ Notzing rechtfertigte ſich noch im gleichen Jahr mit der Schrift „Der Kampf um die Materialiſationsphäuomene“. Seine letz⸗ ten Werke ſind„Die phyſikaliſchen Phänomene des Mediumis⸗ mus“(1920),„Supranormale Phyſiologie und die Phänomene an Ideoplaſtie“ von Geley in deutſcher Ausgabe(1920),„Ma⸗ terialiſationsexperimente von Dr. Geley“ deutſch(1922),„Wiſ⸗ ſenſchaft und Handleſekunſt“(1922),„Das Problem der Ma⸗ terialiſation“(922),„Albert von Keller als Malerpſychologe ö 1192 Metapfychiker“(1922),„Experimente der Fernbewegung“ (1924). Der Hauptverdienſt Schrenck⸗Notzings beſteht in ſeinem Kampf für Suggeſtion und Hypnoſe und ihre Anerkennung durch die exakte Wiſſenſchaft. In der letzten Zeit fiel auf ſeinen Ruf als Wiſſenſchaftler durch den Prozeß mit Maxr Kemme⸗ rich ein Schatten. Wir haben unſere Leſer über den Verlauf dieſes Rechtsſtreits, der jetzt endgültig zugunſten Kemmerichs entſchieden iſt, in Einzelheiten Unterrichtet. Er zeigte, daß der eben verſtorbene Okkultiſt nicht mehr auf der Höhe ſeiner frü⸗ „Suggeſtionstherapie bei krankhaften Erſcheinungen des Ge. heren Jorſchertätigkeit war, deren Verdilenſte beſtehen bleiben. Wie wir erfahren, iſt die Zahl der an der Grippe verſtorbenen e— ö Prozeſſen, wie z. B in dem Allenſteiner Prozeß gegen Haupt⸗ Den breiteſten Raum in den nun folgenden Jahren ſeiner Schrenck⸗Notzing während 16 Jahren beobachtet. Zuſammen mit der Frau des franzöſiſchen Schriftſtellers Alex. Biſſon er⸗ * * Wiesloch, 12. Febr. In Rot wurde heute nacht gegen i Infolge des dichten Nebels auf Fr..... .. „ — 4 . 2 N 20 . 4 20 5 Mittwoch, den 18. Februar 1929 5. Seite. Nr. 73 Ende des Heidelberger Jaſchings 23 Grad Kälte gelgte am Morgen des Faſtnachtsbiens⸗ tags in Heidelberg das Thermometer. Verbdet ſchienen am Vormittag die Straßen, verödet der Wochenmarkt. Wer hinaus mußte, der beeilte ſich, ſo raſch wie möglich wieder heim zu kommen, wo er ſich am wärmenden Oſen erſt wieder auftauen laſſen mußte. Kein Wetter, keine Temperatur für den Prinzen Karneval und ſein fröhliches Treiben! Wird dennoch der Karnevalszug ſtattfinden können? Die Frage wurde ſehr ernſtlich erwogen, und nicht bloß von denen, die nur als Zuſchauer mitwirken wollten. Aber wer gerne tanzt, dem iſt auch gut geigen. Die Vorbereitungen waren nun ein⸗ mal getroffen und man wollte und konnte nicht im letzten Augenblick alles rückgängig machen. Die Perkeo⸗Ge⸗ ſellſchaft und die Kgarneval⸗Geſellſchaft Neuen⸗ heim hatten trotz beſchränkter Mittel das Menſchenmögliche getan. Der Elferrat und ein Stab von Mitarbeitern aus allen Bevölkerungskreiſen half mit, an ihrer Spitze Dr. Dietrich, der im Jahre 1907 der Gründer der Großen Perkeo⸗Geſell⸗ ſchaft war und jetzt ihr Präſident iſt, ferner die Präſidenten G. Kocher und Hans Z olk, ſowie der Kunſtmaler Julius Beck. Trotz der ungewöhnlichen Kälte war der Zuzug von aus⸗ wärts ſtark. Auch Mannheim war ziemlich ſtark vertreten. Die Straßen, durch die ſich ber Zug bewegte, waren umſäumt von Zuſchauern, die die unvermeidlichen kalten Füße nicht ſcheuten und wacker aushielten, bis die letzte Gruppe vorbei war. Man half ſich über den barbariſchen Froſt hinweg mit dem Bewußtſein, daß es in Heidelberg an Gaſtſtätten nicht fehle, wo man ſich innerlich und äußerlich von den ſibirtſchen Kältegraden erholen konnte. Soll das Markante des Zuges herausgehoben werden, ſo iſt es vor allem der Humor, verbunden mit einer die Grenzen gewiſſenhaft innehaltenden Satire, die ihm das weſent⸗ liche Gepräge gaben. Unnötiger Prunk war vermieden und damit das Ueberladene, das leicht in das Geſchmackloſe aus⸗ artet. Die Perkeo⸗Geſellſchaft ſammelte ſich gegen 2 Uhr vor der Stadthalle, die Karnevalgeſellſchaft Neuenheim in Neuen⸗ heim. Zuerſt kamen die Neuenheimer,“ Stunden ſpäter die Heidelberger. Herolde, Vorreiter mit Standarte, Fanfarenbläfer, Har⸗ lekins leiteten den Zug ein. An die Spitze ſchloſſen ſich die einzelnen Abtellungen an. In letzter Stunde mußten noch verſchiedene ausfallen. Es gab aber noch genug zu ſehen und zu belachen, ſo der Heidelberger Zoo, der abgeſchaffte Storch, die ſchlanke Dinte, Fiſchfang auf dem Neckar, der Hendeſer Löb, Heidel⸗ berger Schloßwagen, Heidelberger Studenten in alter Zeit, Studenten von heute(Flaggenſtreit), Prinzengarde, Wagen des Prinzen Karneval uſw. uſw. Auch die Politik, ſogar die hohe, war vertreten, ſo Parker Gilberts falſcher Bericht über die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands, die Sieben Schwa⸗ bei der Eroberung des Reichsbahnſitzes, die Landung bes Zeppelin in Amerika(die vornehme Behandlung ber Paſſa⸗ giere durch amerikaniſche Zollbeamte) und— last not least der famoſe Signore und General Nobile am Nordpol. Muſik⸗ kapellen, die in dem Zuge verteilt waren, ſchmetterten ihre Weiſen hinaus und beſorgten unermüblich auch den Teil, der nun einmal zu einer rechten Feſtivität gehört. Daß auch kommunale Fragen und Probleme gebührend vertreten waren, verſteht ſich von ſelbſt. An den Zug ſchloß ſich das übliche karnevaliſtiſche Trei⸗ ben in den Gaſtſtätten, das bis in den Aſchermittwoch hinein andauerte. Und gar mancher ſtellte in der Frühe feſt, daß Beutelwäſche ein gar eigenartiges Ding. M. Nachbargebiete Großbrände in Frankfurt * Frankfurt a.., 12. Febr. Ein Großfeuer, das volle fünf Stunden währte, vernichtete heute in den frühen Mor⸗ genſtunden auf ber Liegenſchaft Hanauer Lanbſtraße 200 drei Fachwerkſchuppen, in denen ſich ein Farben⸗ und Lack⸗ lager und eine Trockenanſtalt für Faßdauben und Bedarfs⸗ Hölzer befanden. Als auf mehrere Meldungen hin die Feuer⸗ wehr am Brandort eintraf, ſtanden die Gebäude bereits in ihrer ganzen Ausdehnung in Flammen. Ein ungeheurer Funkenregen flog über das Oſthaſengebiet. Die drei Löſchzüge der Feuerwehr griffen mit ſieben Rohrleitungen den Brandherd an, konnten ſich aber nur auf die Erhaltung der ſchwer bedrohten Nachbargebäude beſchränken. So gelang es, das Uebergreiſen des Feuers auf eine Kiſten⸗ fabrik mit großem Holzlager zu verhüten. Die Arbeit der Feuerwehr wurde durch die große Einſturzgefahr und die Glätte außerordentlich erſchwert. Die Feuerwehrleute wurden in kurzer Zeit durch die Waſſermaſſen, die über ihre Bekleidung hinweggingen, buchſtäblich in Eismänner verwan⸗ delt. Während ber Löſcharbeiten lief gegen 8 Uhr bie Meldung von einem zweiten Großfeuer in den Städtiſchen Elektrizi⸗ tätswerken(Gutleutſtraße) ein. Hier ſtand ein großer Oel⸗ generator in Flammen. Nach zweiſtündiger Tätigkeit gelang es der Feuerwehr, mit Hilfe des Schaumlöſchverfahrens den Brand zu erſticken. i Karnſſell und Fußballſpiele auf dem Neckar Heilbronn, 12. Febr. Die wochenlange andauernde Kälte von 17 und mehr Grab hat nach 7 Jahren wieder einmal bewirkt, daß der Neckar auf weite Strecken in unſerem Lande zugefroren iſt. In Bietigheim, Kirchheim, Lauffen uſw. entwickelten ſich am Sonntag richtige Eis feſte. In Hirſchhorn kam jemand ſogar auf die Idee, ein altes Wagen⸗ rab mit Achſe auf das Eis zu ſtellen und das Ganze burch eine Stange zu verlängern, woraus dann ein Karuſſell ent⸗ ſtand, das Alt und Jung auf das Eis lockte. Allerdings ſind einige Leute, meiſt ältere, am Rande eingebrochen, zum Teil bis an die Bruſt; ſie konnten ſich aber alsbald an das Land retten. Die örtliche Jugend veranſtaltet dort ſogar regelrechte Fußballſpiele auf dem Eiſe. Nene Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabe) zum Länderſpiel Deutſchland⸗Schweiz Wie ein Beillantſenerwerk ſtleg bie Glanzlelſtung der deutſchen Mannſchaft am 10. Februar gegen den Fußvallhimmel und nichts be⸗ ſtätigt den tieſen Eindruck des Reſultats mehr, als der Widerhall der zahlloſen Urteile von Prominenten und der kontinentalen Preſſe. Von der vielſeitigen Leuchtkraft all diefer mehr oder weniger intellektuellen Aeußerungen, von dieſem Aetnaregen der Preſſe bleibt aber ein Bodenſatz zurück: Die eilnheilllche Feſtſtellung einer wirklichen Hochleiſtung unſerer Vertretung. Im Angeſicht des zahlenmäßigen Ergebniſſes und der Art, wie dieſes herausgefochten wurde, konnte das allgemeine Urteil in ſeinem Generalbaß oder Leitmotiv auch garnicht anders ausfallen. Aber ge⸗ rade deshalb liegt auch die Wahrſcheinlichkelt nahe, daß— ohne der ja gewiß genügend anerkannten Leiſtung unſerer prächtigen Elf zu nahe zu treten—, dieſe Leiſtung eben in ihrem Stil wie poſitiven Ergebnis eine Einmaligkeit war, die zu erreichen bezw. zu wiederholen kaum in, der nächſten Zeit wieder eintreten wird. Mit ein Hauptgrund ber Entfaltung der deutſchen Spielmaſchinerie war zweifellos die aus⸗ nehmend ſchwache Verfaſſung des Schweizer Teams und dieſe beiden Gegenpole verſchärften ſich während des Kampfes, wozu als ein Haupt⸗ anſtoß das glänzende und auch glückliche Gelingen der deutſchen Spiel⸗ aktionen in der bereits entſcheidenden erſten halben Stunde zu be⸗ trachten ſein wird. Jeder Kenner des Fußballs weiß, welchen Ein⸗ druck die in ſolcher Form vor ſich gehenden ſchlaghaften Erfolge auf den getroffenen Gegner macht, und wenn man auch von einer eigent⸗ lichen Depreſſion der Schweizer in dieſem letzten Kampf nicht reden kann, ſo iſt es ſicher nicht zu bezweifeln, daß im Unterbewußtſein der wackeren Gaſtmannſchaft ein niederdrückender Eindruck ſeine Auswir⸗ kung vollführte. Schüſſe, wie z. B die Franks, fallen nicht in jedem Länderkampf und gerade die Stoßkraft dieſer ſicher geführten Klinge in dem Duell erſchütterte die Sammlungskraft des verblüfften Geg⸗ ners. Dazu vier Sekundanten im Sturm, die ſich in ſeltener Weiſe ergänzten und dazu von einer glänzenden und in gleichem Stil arbei⸗ tenden Läuferreihe geſtützt wurden. Was da noch an Gegenſtößen durch⸗ brach, fing dann das gleichfalls gute Schlußtrio auf. Kaum ein Hieb des früh erſchütterten Gegners traf und es wäre übermenſchliche An⸗ forderung geweſen, dieſem federnden und immer wieder ſchlagfertig vorſchnellenden deutſchen Körper entſcheidenden Widerſtand bel der rapiden Entwicklung der Dinge entgegenzuſetzen. Wie ein Sturzbach fiel die geiſtig und körperlich geſchloſſene Kampfkraft der Deutſchen über die Schweizer und bis es ein Beſinnen gab, war die Entſcheidung vollführt. So abgebrüht internationale Kämpfer an ſich ſind, können ſie auch nie die Suggeſtionskraft ſolcher Menſchenmaſſen abſchütteln und wir wollen nicht vergeſſen, daß heimiſcher Grund und Boden, daß das Fluidum, das Zehntauſende eigener und begeiſterter Landsleute in das Kampffeld ausſtrömen, Faktoren ſind, die ſich im fremden Land für uns in umgekehrter Weiſe auslöſen. Zu bewundern war auf alle Fälle die ſportliche Haltung ber Schweizer, die unter der Laſt dieſes ſchweren Ganges nicht die Nerven und Beherrſchung verloren und mit wirklich ſportmänniſcher Haltung zu verlieren wußten: Das war die ſtarke Seite im Buch der ſchweizeriſchen Sportgebarung. Intereſſante Vergleiche — wie immer bei ſolchen Großgelegenheiten— und tiefen Einblick in die verſchtedene Art der Anſchauungen ſelbſt anerkannter und mitten in ber großen Praxis Stehender, gewähren die Urteile unſerer Pro⸗ minenten. Nur des Beiſpiels ßalber ſeien wei Aeußerungen hier herausgegriffen. Dr. Bau wens ⸗Kö lu urteilt nach Preſſeberichten:„Zur Beſſe⸗ rung der Spielſtärke der Schweiz können nicht allein Trainer bei⸗ tragen, ſondern es müßten auslänbiſche internationale Spieler in den Schweizer Klubs mitwirken, um die auf internationalem Gebiet ver⸗ langte Stärke des ſchweizeriſchen Fußballs wieder zu heben. Der Steg der deutſchen Mannſchaft darf alſo nicht zu allzu großem Opti⸗ mismus führen, denn die heutige Schwäche des Gegners muß ſehr wohl berückſichtigt werden. Der heutige deutſche Torwart iſt für ſcharfe internationale Kämpfe abſolut unbrauchbar. Die deutſche Ver⸗ teibigung ſtand hinter einer erſtklaſſigen Läuſerreihe, die ſogar noch vielleicht verſtärkt werden könnte. Pöttinger iſt zu furchtſam gewor⸗ den und beshalb wohl durch einen andern Spieler in Zukunft zu er⸗ ſetzen. Selbſt vorbildliches Zuſptel und Täuſchungsvermögen, welche Etgenſchaften er unbedingt beſitzt, können ihm allein bei den harten Kämpſen deu Platz in der deutſchen Mannſchaft nicht mehr ſichern.“ Otto Nerz, der Bundestrainer:„Faires Spiel, guter Kampf. Die Deutſchen waren faſt in allen Punkten beſſer. Läuferreihe erſt⸗ klaſſig. Schütz war beſſer als Weber. Kreß war ausgezeichnet, ruhig und ſicher, nur noch nicht taktiſch auf der Höhe beim Herausgehen. Der Sturm war tadellos, Flügel Frank⸗Hoffmann beſſer als Sobeck⸗Rein⸗ mann. Alle fünf waren in guter Form. Der Spielführer Pöttinger ſpielte ſein 10. Spiel für Deutſchland, er war ein guter Führer des Sturms.“ a 5 Lehrreich ſind die Aeußerungen dieſer Kenner in ihrer Gegenfätz⸗ lichkeit betr. Kreß und Pöttinger. Damit ſoll garnichts geſagt ſein. Es zeigt ſich nur die alte Erfahrung der Verſchiedenartigkeit der Auffaſſung in der Wertung. Und ſo wird es auch bleiben ſo lange Fußball bezw. Sport getrieben wird. Im übrigen decken ſich diefe Aeußerungen neben zahlreichen anderen mit der Kritik in der „N. M..“ Ebenfalls aufſchlußreich ſind die auswärtigen Aeußerungen betr. der Platzverhältniſſe im Sta⸗ dion. In der Tat konnte feſtgeſtellt werden, daß hinter der oberſten Felbſchranke im weiten Rund Tauſende und Tauſende ſtanden, die ohne Erhöhung keinen Einblick ins Spiel bekommen konnten. Dächer, Platzſchilde, Umfaſſungen uſw. werden nur aus Mangel an Sicht⸗ gelegenheit benutzt. Die bereits bekannt gewordenen Unglücksfälle ſind in der Tat auf Raummangel, oder doch nicht reſtloſe Ansnützung bezw. Aus bau bes vorhandenen Platzes zurückzuführen. Allerdings konnte man vorher nicht wiſſen, wie ſtark der Beſuch bei der anhal⸗ tenden Kälte wird. Es war ja die erſte Verauſtaltung ſolchen Stils in Mannheim. Sicher werden die maßgebenden Stellen auch dieſe ſogenannten Kinberkrankheiten überwinden. Sorgt der D. F. B. dafür, daß weitere Veranſtaltungen nach Mannheim kommen, dann werden auch die Folgerungen aus den Erfahrungen gezogen werden. Daß Mannheim den Rahmen für ganz große Treffen abzugeben vermag, hat der 10. Februar in hinreichendem Maße erwieſen. Hoffen wir, daß die gewaltige Demonſtration im ſtädtiſchen Stadion ſowohl bet den Behörden, wie in der Maſſe des noch abſeits ſtehenden Volksteils ihre weiterwerbende Wirkung für den Sportgedanken nicht verfehlen wird. Das wäre ber eigentliche Hauptgewinn des denkwürdigen Tages. Aug. Mühle. Schweizer Preſſeſtimmen zum Länderſpꝛel in Mannheim In ber Beurteilung des Fußball⸗Länderſpiels in Mannheim ſtimmen die Schweizer Blätter in dem Lob der Geſamtletſtung der deutſchen Mannſchaft überein. Ebenſo einmütig kommt in den ver⸗ ſchiedenen Blättern die ſchärfſte Kritik über die ſchlechten Leiſtungen der ſchweizeriſchen Spieler zum Ausdruck. Die„Baſeler Nachrichten“ ſchreiben:„Die Deutſchen ſtellten eine Maunſchaft, die der unfrigen auf allen Linien wett über⸗ . A eee n legen war“, und werfen die Frage auf, ob es im ſchweizeriſchen und im Intereſſe der Sache liege, wenn die Schweiz beim bisherigen Stand ihres Könnens ſich weiter im bishertgen Maße international betätige.„Wir ſpielen keinen Fußball!“ „Deutſchland hat gelernt, wir ſind ſtehengeblieben!“ „Baſeler Nationalzelun“. Die„Neue Züricher Zettung“ ſchreibt:„Die ſchwetieriſche Mannſchaft habe ein ebenſo unglückliches wie ideen⸗ und klaſſen⸗ armes Spiel geliefert“ und lobt das große Können der deutſchen Mannſchaft. „Der Bund“ urteilt:„Die Schweizer haben eine ihrer ſchlimmſten Schlappen erlitten. Noch ſelten habe man eine deutſche Mannuſchaft ſo gut eingepielt geſehen wie diejenige von Mannheim.“ Die„Sportin formation Zürich, ein Sportnachrichten⸗ büro, das den größten Teil der ſchweizeriſchen Preſſe bedient, urteilt zum Siege der beutſchen Fußball⸗Nationalelf über die Schweiz wie folgt:„Die Schweiz hat eine ihrer ſchwerſten Schlappen exlitten Daß dieſe gerade im Kampfe gegen einen Gegner eintreffen mußte, dem man in den letzten Jahren immer mit beſonderer Spannung entgegentrat, erhöht noch die Bitterkeit der hohen Niederlage. Die Schweizer haben in der Mannheimer Partie aber auch garnichts gezeigt. Dafür demonſtrierten die Deutſchen Fußball in beſter Kultur. Noch ſelten ſah man eine deutſche Mannſchaft ſo gut eingeſpielt, wie diejenige von Mann⸗ heim. In der Mannſchaft war der neue Verteidiger Schütz eine überragende Figur. Leinberger auf dem Mittelläuferpoſten war noch etwas beſſer als vor Jahresfriſt in Bern. Zeitweiſe dominierte er das ganze Spiel. Im Sturm gefiel vor allem Hoffmann und Frank. Dieſe beiden Stürmer ſollten ſich gegen beſte internationale Klaſſe durchſetzen können. Pöttinger ließ etwas von ſeiner früheren Durch⸗ ſchlagskraft vermiſſen. Sobeck rechtfertigte ſeine Einſtellung ins deutſche Team. Reinmann war gut, ohne indes an Hoffmann heran⸗ reichen zu können. Im allgemeinen ſtellte Deutſchland die körperlich kräftigere Elf, aber es muß betont werden, daß das Spiel durchaus fair durchgeführt wurde.“ ſagt die ——— Frankfurter Sechstagerennen Senſationeller Verlauf am Dienstag— Jagden auf Jagden Rauſch⸗Hürtgen geben auf— Rieger⸗Tietz führen Vor leeren Bänken kam es am Dienstag nachmittag in Frank⸗ furt zu entſcheidenden Ereigniſſen. Bei einem überraſchenden Vor⸗ ſtoß konnten gegen 1 Uhr zunächſt Petri⸗Kroſchel und Faudet⸗Debaets eine Runde zurückgewinnen. Um.15 Uhr verſuchte Gooſſens einen Rundengewinn, der Belgier wurde aber bald geſtellt. Dann gingen Rieger⸗Tietz und Petri⸗Kroſchel erneut los Während die Berliner wieder zurückfielen, überrundeten Rieger⸗Tietz das geſamte Feld. Rauſch⸗Hürtgen behaupten allerdings, bei dieſer Jagd nicht Über⸗ rundet worden zu ſein. Gooſſens hatte wenig ſpäter wieder einmal kein Glück, dagegen konnten Debaets⸗Faudet eine Runde gewinnen. Dann gingen Rauſch⸗Hürtgen los, da Miethe das verfolgende Feld abbremſte, konnten die Kölner eine Runde gewinnen. Bei einer weiteren Jagd überrundeten Nauſch⸗Hürtgen und Rieger⸗Tietz das geſamte Feld. Rieger ging abermals los und gewann eine Runde. Wenig ſpäter holten ſich Debaets⸗Faudet und Dinale⸗Breſeiant eine Runde. Inzwiſchen hatten Rauſch⸗Hürtgen Proteſt dagegen eingelegt, daß ihnen ein Rundenverluſt angeſchrieben wurde. Als der Proteſt nicht foſort Annahme fand, ſtiegen die beiden Kölner vom Rad. Die Handlung der Rheinländer bleibt natürlich ſelbſt dann, wenn ſie voll⸗ kommen im Recht waren, durchaus unſvortlich. Auch als Rauſch⸗ Hürtgen nicht mehr im Feld waren, blieb es dauernd unxuhig. Eine Reihe von Mannſchaften war burch die ſtändigen Jagden be⸗ reits ziemlich zermürbt, eine Tatſache, aus der ſich auch die vielen Rundengewinne und»verluſte erklären. Petri⸗Kroſchel holten ſich eine weitere Runde. Dann ſtießen ſte abermals zuſammen mit Rieger⸗Tietz und Dinale⸗Breſetant vor und nun verloren die übrigen vier Paare ſogar zwei Runden. Als dann Horan ſtürzte, Tietz Rabdefekt hatte und ein weiterer Fahrer umfiel, wurde das Rennen für eine Weile neutraliſtiert. Die inzwiſchen ausgetragenen Spurts der Nachmittagswertung ſahen Petrt und Dinale ſe zweimal, Koch, Kroſchel, Horan, Tietz, Breſetani und Gooſſens je einmal erfolgreich. Um 5 Uhr nachmittags, nach 115 Stunden, waren 2502,350 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Reu nens: 1. Rieger⸗Tietz 262 P.— Zwei Runden zurück: 2. Petri⸗Kroſchel 204 P. Fünf Runden zurück: 3. Debaets⸗Faudet 160 P. 4 Gooſſens⸗ Miethe 98 P. Sechs Runden zurück: 5. Dinale⸗Breſeiant 229 P. 6. Horan⸗Koch 147 P. Sieben Runten zurück: 7. Degraeve⸗Vermandel 77 Punkte. Veranſtaltungen Mittwoch, den 13. Februar Nationaltheater: Für die Volksſchulen„Wilhelm Tell“,.30 Uhr. „Der Schwarzkünſtler“..00 Uhr. Anollo⸗Theater: Reuyu 1929“ Lichtſpiele: Alhambra:„Der Faſchingsvrinz“.— Schauburg: „Sufannas erſtes Abenteuer“.— Ufa⸗ Theater:„Spel unte“. Palaſt⸗ Theater:„Stürme“.— Scala:„Mädchen, hütet Euch!“— Capitol:„Haroſds liebe Schwiegermama“. — Gloria⸗Palaſt:„Das zweite Leben“.— Ufa ⸗ Pal a ſt, duc wigshafen:„Faſchingszauber“. 5 5 Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei: 91, 87[ihr, Muſcum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm! von 11—1 und nachm. von—5 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch 8 bist 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Plauetarium: Vorführung 5 Uhr. 1 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Baſel 32 0 45 88 f„ 2 28.26 Mannheim 1781780171.7848 . 5 50 1020 128 143 5 5% Jagfſeld eco 6, 00 000 600.60.00 Maxau 7468,18 30.11 Re Manheim 1717 1 7501½¼%7 ö auß 1051980 0 446 r 07800 7 610% 0 8 Verantwortl Redakteure Fu Polt 9 A Meißner S De S Kayſer Kommunafpolitit und Lokales Richard Schönfelder= bar, und Neues aus aller Welt Willy Müller Handelsteil Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher Anzeigen Ma Flltez ETheſredakteut Kurt Eiſcher 125 1 II 1 E f neee Laab Mae N 2 Fleischbrühwürfel dr d dd ee Hadid Him Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe) Mittwoch, den 18. Februar 1929 Ein Der älteſte M Als alteſter Mann der Welt allt der Türke Zoro Aga, der 18d Jahre alt ſein ſoll. In einem entlegenen Kaukaſus⸗ dorf jedoch lebt ein Mann, der ſogar 150 Jahre auf dem Rücken hat. Dent! Barbuſſe hat dieſen Methuſalem beſucht und berichtet in der Moskauer„Prawda“ ausführlich darüber. Im innerſten Kaukaſus, in der Sowfetrepublik Abchaſien, ſind hundertjährige Männer und Frauen keine Seltenheit. Daher gilt Nikolai Schapkowſky mit ſeinen 150 Jährchen nicht als Naturwunder, ſondern nur als Aelteſter unter zahlreichen Alten.„In Begleitung dreier Eingeborenen“, ſchreibt der be⸗ kannte ſranzöſiſche Schriftſteller nach der„Rhein.⸗Weſtf. Zig.“, „machte ich mich nach dem Dorſe Lat auf, das mitten im Ge⸗ Hirge liegt und nur über unwegſame Päſſe zu erreichen iſt. Die Dörfler führen ein patriarchaliſches Leben und ſind ſehr gaſt⸗ freundlich. Das Dorf beſteht aus kleinen Hütten, in denen Menſchen und Vieh zuſammenwohnen. Ich wurde zu einem heſſer ausſehenden Haus geführt, in dem der alte Schapkowſky wohnt. Auf einer Wieſe vor dem Hauſe ſaß ein munterer Mann mit langem Bart. Nikolai Schapkowſky iſt Pole von Geburt. Seine Eltern ſiedelten aus Polen nach dem Kaukaſus über. Geboren iſt er im Jahre 1778, unter der Regierung der großen Katharina. Et war ein Mann in den heſten Jahren, als Napoleon den Kaiſerthron beſtieg. Schapkowſky begrüßte uns, indem er ſich tief verneigte und die Hand aus Herz legte. Er ſtellte uns ſeine Frau und Kinder vor und bat uns, auf den Valkon ſeines Hauſes zu treten. Er iſt ſehr ſtolz, daß er ein hölzernes Haus beſitzt, während die meiſten Einwohner ſich mit Lehmhütten begnügen müſſen. Mit lauter Stimme befahl er, Stühle für die Gäſte zu bringen. Schapkowſky behauptet, niemals krank geweſen zu ſein. Vor zwanzig Jahren fühlte er ſich noch„ſtark wie die Berge“ und konnte Laſten ſchleppen, die den Rücken eines Fünſundzwanzigſährigen erdrücken würden. MI 125 Jah⸗ ren badete ex noch im Bergſrom, was heute kein funger Mann zu tun wagt. Schapkowſky iſt nie Abſtinenzler geweſen; im Gegenteil, er trank gerne und viel. Er war auch ſtets ein ſtarker Eſſer. Womit erklärt der ſteinalte Mann ſeine Danglebigkeit? Er behauptet, daß die Berge ihm zu dieſem ſeltenen Alter verholſen haben.„Berge ermöglichen ein Blick über die ann der Welt langes Leben“, ſagt er.„Menſchen leben hier genan ſo lange wie Eichen.“ Heute noch uimmt der Patriarch die landesüb⸗ liche Koſt zu ſich und weiß nicht, was Diät heißt. Seine Er⸗ iünerungen gehen bis in ſein zwölſtes Jahr zurück; er erzählt einen Zug gegen ein Nachbardorf, die Folge der Blutrache, in allen Einzelheiten. Schapkowſey war dreimal verheiratet. Seine erſte Frau wurde mit ihren Kindern nach der Türkei verſchleppt. Seine zwelte Frau iſt geſtorben. Sie hinterlleß drel Kinder, einen Knaben und zwei Mädchen, dle ſelbſt wie⸗ der viele Kinder hatten und im hohen Alter geſtorben ſind. Die Enkel und Urenkel Schapkowſkys leben in den benachbar⸗ ten Dörfern. Seine dritte Frau Awina iſt heute 81 Jahre alt; Schapkowſky hat von ihr fünf Kinder, vier Söhne und eink Tochter. Schapkowſky hat nie die Grenzen ſelner Heimat verlaſſen. Er kennt nur die benachbarten Dörſer und ſſt nur einmal in einer„Großſtadt“ geweſen; er verſteht darunter die Stadt Suchum, die kaum 20 000 Einwohner zählt. Seine Er⸗ innerungen beſchränken ſich auf Raubzüge und Kämpfe mit feindlichen Stämmen. Er erinnert ſich noch, wie vor 120 Jah⸗ ren in der Umgebung ſeines Dorfes, das damals der Türkei Heute liegen dleſe Kaſer gehörte, Kaſernen gebaut wurden. nen in Ruinen. Als Schapkowſky jung war, gab es in dieſer Gegend keinen Wald, heute iſt das ganze Gebtet mit einem ſchattigen Wald bedeckt. Der älteſte Mann der Welk lebt in geordneten Verhältniſſen und leidet keine Not. Ex beſitzt das beſte Haus im Dorf und nennt eine Kuh ſein Eigen. Sein Sohn ſorgt für ihn; außerdem erhält der Alte von der Regierung eine Ehren⸗ peuſton von 15 Rubeln im Monat. Schapkowſky ſieht nicht ſo aus, wie man ſich einen uralten Mann vorſtellt. Er hat weder ein zerfurchtes Geſicht, noch eine mumifizierte Haut. Seine Haut iſt verhältnismäßig friſch, ſein Blick klar und ſeine Ve⸗ wegungen lebhaft. Er trägt keine Brille und hat ſogar elnen Allerdings beklagt er ſich, etwas ſchwer⸗ Zahn im Munde. hörig zu ſein, wovon ich aber nichts merken konnte. Nach der Unterhaltung wurde uns eine opulente Mahlzeit ſerviert, die dem Alten vortrefflich zu munden ſchien. Beim Abſchied wollte Schapkowſky mir die Hand küſſen. Ich umarmte ihn mit der Vorſicht, die ſein hohes Alter verdient.“ elt Verſicherung gegen Grippe ö Die Grippe wület in der ganzen Welt und die Arzte ſtehen ihr ſaſt machtlos gegenüber. Nun wurde im praktiſchen Eng⸗ land der Verſuch unlernommen, ihr wenlgſtens auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiete entgegenzutreten.„Zahlen Ste monatlich 2½ Schilling(2% Mark] und Sie dürſen ſich den Luxus erlauben, vier Wochen grippkrank zu ſeln.“ Mit dieſem Satz operieren jetzt die zahlreichen Verſicherungsagenten und machen aus⸗ gezeichnete Geſchäſte. Eine engliſche Verſicherungsgeſellſchaſt verfiel nämlich auf die Idee, eine Art Grippe⸗Verſicherung einzuführen. Der Verſicherte zahlt 2½ Schilling, und wenn er 48 Stunden ſpäter aun Grippe erkrankt, zahlt ihm die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchafſt wöchentlich 10 Pfund(200 Mark) aus. Sie tut dies aber nur vier Wochen lang, denn, wie die Aerzte der Geſellſchaft behaupten, ordnungsliebende Grippe darf höchſtens einen Monat lang dauern. Der Engländer kann alſo jetzt ruhig an Jufluenza erkranken, er muß nur acht geben, daß er die richtigen Termine elnhält. eine Griechenland Wölſe überfallen ein griechiſches Dorf In ben grlechiſchen Grenzgebieten ſind nach Meldungen aus Athen zahlreiche Dörſer von der Hungersnot bedroht, da ſie infolge der rleſigen Schneemaſſen von der Außenwelt ab⸗ geſchnitten ſind. Ein Rudel von hundert hungrigen Wölfen überfiel nach den Berichten aus Janina den Ort Corytze und tötete 16 Kinder, vier Soldaten und zwei Poli⸗ züſte n. Die Zahl der an Erſchöpfung Geſtorbenen iſt groß. Afrika Die Kabylenfrau ſoll nicht mehr Ware fein Die franzöſiſchen Kolonlalbehörden haben, wie die„Uni⸗ ted Preß“ meldet, mit der Moderuiſieruug der Kabyleuſtämme Oſt⸗Algeriens begonnen. Zu dieſem Zwecke gaben ſte ihnen neue Ehegeſetze, die verhindern ſollen, daß die Frau wie eine [Ware verkauft und gehandelt wird. Dieſes ungezähmte BVerbervolk hat den Behörden bereits viel Unbehagen bereitet, Seine Familientraditionen, die auf viele hundert Jahre zu⸗ —— rückreichen, laſſen hier die Bräuche der Ziviliſation nicht allzu⸗ Deutſchland Saß„Nein“ sor dem MHltar— Eine Senfallon Engliſche Blätter veröffentlichen unter ſenſatlonellen Ueberſchriſten einen Zwiſchenſall in der Regensburger Schloßkapelle, beſſen Richtigkeit bisher von den in Frage kommenden Stellen nicht beſtritten wurde. Als dort die Prinzeſſin Eleonore von Thurn und Taxis mit ihrem Vetier, Prinz Raphael, verheiratet werden jollte, weigerte ſie ſich am Altar, weil ſie ſich in den füngeren Brud⸗ der des Bräutigams verliebt hatte. Die Braut, die nicht„Ja“ ſagen wollte, brach in Tränen aus, verließ den Regensburger Dom und eilte allein zur Eiſenbahnſtatlon. Der Bräutigam lieb inmitten der großen Verſammlung von Mitgliedern alter deutſcher Fürſtenſamtlien in großer Aufregung zurück, Prinzeſſin Jula iſt 25 Jahre alt und die älteſte Tochter des Prinzen Alexander aus dem böhmiſchen Zwelg des Hauſes Thurn und Taxis. Prinzeſſin Ila war vom Prinzen Raphael vor einigen Monaten ſehr bewundert worden, als er ſie bei einer Familtenverſammlung getroffen hatte. Die Väter des Prinzen und der Prinzeſſin wünſchten die Heirat und Pring Raphael ſelbſt liebte ſeine hübſche Baſe fehr. Prinzeſſin Jlla empfand für ihn aber nur herzliche Freund⸗ ſchaſt. Prinz Raphaels Bruder, Philtpp, 21 Jahre alt, war der Prinzeſſin Illa bis zum Tage der Verlobung mit Raphael Unbekannt geweſen. Erſt an ihrem Hochzeitsmorgen entſchloß ſich die Prinzeſſin Jlla, nicht mit einer Lüge zum Altar zu gehen. An einen offiziellen Dementi der ausländtſchen Dar⸗ ſtellung ſcheint man in Regensburg kein Intereſſe zu haben. Mit dem Schlitten in den Tod In Rüthen im Sauerland verunglückte am Samstag nachmittag ein Schlitten, der mit vier Perſonen, zwei Land⸗ wirkten und zwei Landlägern, beſetzt war, in der Kurve auf der abſchüſſigen Straße von Rüthen nach Alten⸗Rüthen. Das Pferd ſcheute und warf den Schlitten um. Die belden Landwirte undein Landjäger wurden dabelge⸗ tei; der zweite Landjäger liegt mit ſchweren Verletzungen im Krankenhaus Rüthen darnieder. Wie welter feſtgeſtell! werden konnte, raſte das Pferd weiter und lötete dann noch Durch Huftritte ſieben Schafe. Hünefelds Tobesahnung Zum Ableben des Ozeanfliegers von Hünefeld teilk Wil⸗ helm Georg in der„Nordweſtdeutſchen Zeitung“ folgendes bemerkenswerte Erlebnis mit: So wie Hüneſeld ſein Wirken und Tun im Felde als Dienſt am Vaterlande auffaßte, ſo war ſeine Auffaſſung auch von dem Ziel, das er ſich mit dem Ozeanflug geſteckt. Die Erringung dieſes Zieles war für ihn gewiſſermaßen Miſſion, an die er unerſchütterlich glaubte. Sein Schickfſal iſt von ihm vorausgeahnt worden. Er fühlte, daß das Leiden, von dem ihm das Meſſer des Chirurgen ſchon einmal Linderung gebracht hatte, zum zwelten Male nicht ge⸗ heilt werden konnte. So ſind die Worte zu deuten, die er bei ſeinem Aufenthalt in Bremerhaven, kurz vor Beginn des Ozeanfluges einem Freunde anvertraute:„Meine Zeit iſt degrenzt, ich muß mich beeilen mit dem, was ich vorhabe.“ Oeſterreich Donaubad bei 20 Grad Kälte Der Klub„Verkühle dich täglich“ in Wien gibt trotz der ſtbiriſchen Kälte, die auch ihn befallen hat, täglich Schau⸗ ſtellungen, um ſeine Anhängerſchaft zu vergrößern. An den wenigen Stellen der Donau, wo ſich das Eis noch nicht geſetzt hat, baden der 62jährige Arzt Dr. Hermann Bar dach, der Rechtsanwalt Dr. Horowitz, die Ingenieursgattin Faber⸗ Johann, die bekannte Langſtreckenſchwimmerin, bei 20 Grad unter Null. Sie und die anderen kommen mit völlig gefrorenem Haar aus dem Waſſer. Ihre naſſen Füße ge⸗ frieren ſogleich am Steinboden an. Aber das alles tut nichts. Sie wiſſen, daß das Baden bei ſolcher Kälte nur ſtählt und nicht ſchadet. Dieſelbe Geſellſchaft zeigt ſich auch bei ſehr nied⸗ riger Temperatur im Skilauf, nur bekleidet mit einer Bade⸗ doſe, wobei ſich insbeſondere der Berliner Arzt Dr. FNarl Ylaueſch hervortut. Tſchechoſflowakei[Eigentum ihres Vaters oder älteren Bruders. Volksurteil gegen eine ungleiche Ehe ſchuell vordringen. Bei den Kabylenſtämmen iſt die Frau Sie wird ihrem zukünftigen Gatten buchſtäblich verkauft und nur mit Einwilligung dee Vaters oder des älteren Bruders geliefert In Braunsberg in Mätren fand in der katholiſchen Wenn ein Gatte ſeine Gattin verſtößt, was in der Wüſte die Kirche die Trauung eines Zwanzigjährigen mit einer Sieb- einzige Art iſt, die Scheidung zu erlangen, begibt ſie ſich zu zigjährigen ſtatit. Um den Andrang von Neuglerigen, die ſich in großer Zahl eingefunden hatten, zu verhindern, lleß der Pfarrer die Kirchentür ſchließen. Die Menge, der ſich deshalb eine grote Erregung bemächtigte, begann daraufhin mit einem Steinhagel. Als das Ehepaar die Kirche verlaſſen hatte, mußte der Kraftwagen mit größter Geſchwindigkeit davonfahren. England ihrer Familie zurück, gewärtig jedes Schickſals, das Über ſolch elne Elende verhängt werden würde. Nicht viel anders ergeht es der Witwe. Auch ſie iſt nur eine Sache und wenn der Familieubeſitz aufgeteilt wird, ſo wird Über die Witwen und die geſchledenen Frauen wie über einen Kupferkeſſel gehandelt. Mit 14 beginnt das Bleten auf die Töchter der Familie. Es gilt nicht als ſchicklich, ſie früher zu Markte zu bringen. Der ſranzöſiſche Geſetzentwurf, ein Werk der Miniſter Barthou und Tardieu, wollte zuerſt weſtliche Sitten in der Kabylen⸗ familie einführen und das heiratsſähige Alter auf is herauf⸗ Der Tod des Einſieblerg In ber engliſchen Stadt Brixton t iſt ein Mann in frei- williger Einſamkeit geſtorben, der in den letzten fünf Jahren nur einmal ſein Zimmer verließ und in den letzten zehn Jahren nur einmal einen Beſucher empfing. Es wurde nur durch Zufall entdeckt, daß der 70jährige Mann geſtorben war. Nach der Ausſage eines Wohnungsnachbarn beſaß der frei⸗ willige Eluſiedler eine Menge Geld. Er verbrachte den gan⸗ zen Tag mit Leſen. Die Bibel war ſeine bevorzugte Lektüre Allen Berſuchen der Außenwelt, mit ihm in Verbindung zu treten, ſetzte er hartnäckigen Widerſtand entgegen. Er ſicherle die Türe ſeines Wohnzimmers mit einer dicken Eiſenſtange und ließ ſich ſeine täglichen Maählzeſten auf eine Strohmatte vor ſeiner Tür ſtellen. Dle Zahlung für ſeine Verpflegung und die Miete leiſtete er durch Scheck, den er ebenfalls auf die Strohmatte legte. In der letzten Zeit ging es dem Ein⸗ ſtebler geſundheitlich ſchlecht. Die Nachbarn merkten es und ſuchten durch einen kleinen Türſpalt mit ihm in Verbindung zu treten. Der Einſiedler wies aber alle Annäherungsver⸗ ſuche unwirſch zurück und weigerte ſich, ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch zu nehmen. Der Einſtedler ſtarb unter Hinterlaſſung eines, erheblichen Bankkontos. Schutz der einheimiſchen Eier In England hat man Maßnahmen zum Schutz der ein⸗ helmiſchen Eiererzengung ergriſſen, die in Deutſchland Be⸗ achtung und Nachahmung verdienen. In Baden und Würt⸗ lemberg ſind ſchon längere Zeit Beſtrebungen im Gange, Eier ſetzen. Die Berückſichtigung der phyſtologiſchen und ſoztaten Bedingungen im Kabylenlande aber zwang doch dazu, dis hei⸗ ratsfähige Alter mit 15 feſtzuſetzen. Das Feilſchen um die Mädchen und der Frauenkauf aber ſoll dadurch verhindert werden, daß jede Ehe, ſo wie in Frankreich, beim St indes⸗ amte im voraus angemeldet und eingetragen werden muß. Auf die Uebertretung der neuen Ehegeſetze ſteht Geld⸗ und Geſängnisſtraſe,. Amerlka Menſchenrechte für den Affen In ber amerlkaulſchen Stadt St. Louſs[Miſſourt) ſollte einem Ilrkusbeſitzer ein Orang Utan ge pfän der werden. Es haudelte ſich um ein ſchönes Exemplar, dis unter dem Namen„Napoleon“ auftrat und ausgezeichnete Dreſſur⸗ ſtücke vorführte. Der Pfändungsantrag kam vor dem Gerichte zur Verhandlung. Der Anwalt des Zirkusbeſitzers erhob gegen den Pfändungsantrag Einſpruch. Er wies darauf hin, daß der Affe nach der wiſſenſchaftlich anerkannten Theorie Darwins der Stammpater des Menſchengeſchlechts ſei und deshalb nicht wie ein Sachbeſitz behandelt werden dürfe. Viel⸗ mehr müſſe man dem Affen ein gewiſſes geſetzliches Recht zu⸗ geſtehen, das ihn gegen gewaltſame Wegnahme aus dem ge⸗ gebenen Eigentums verhältnis ſichere. Der Richter erklärte, er könne ſich mit dieſer Schlußfolgerung nicht einverſtanden er⸗ klären.„Napoleon? blieb aber trotzdem ſeinem Herren er⸗ halten. Der Zirkusdirektor hatte ſelne Schuld noch im letzten Augenblick bezahlt, ſodaß der Pfändungsantrag zurück⸗ mit beſtimmter Markenbezeichnung zu verſehen. Hoffentlich führen dieſe Bemühungen bald zum Erfolg. Seit ein paar Tagen ſind die engliſchen Eſer im Kleinverkauf ſo gekenn⸗ zeichnet, daß ſie ſoſort als einheimiſches Produkt erkennbar ſind. Sie ſind in Kartons verpackt, die eine beſtimmte Nattio⸗ nalmarke kragen. Mit Hilfe maſchineller Anlagen werden ſie vor der Verpackung genau unterſucht und ſortiert, ſodaß für ihre gute Beſchaſſenhelt Garantſe geleiſtet werden kann. Die engliſche Preſſe macht eine ſtarke Propaganda dafür, nur ſolcherweiſe verpackte Eier zu kaufen. Dies iſt aber nur der erſte Schritt. Vom erſten April an muß ſedes eingeführte oder einheimiſche Et, das nicht friſch gelegt, ſondern konſer⸗ viert iſt, durch eine Marke gekennzeichnet ſein, die dem Publikum über die Art der Ware genauen Aufſchluß gibt. Am 24. April wird dann ſchließlich eine Verordnung in Kraft treten, die alle eingeführten Eier dem Markierungszwang unterwirft. Jedes fremde Produkt muß von da ab den Namen des Landes tragen, aus dem es ſtammt. Die Eier⸗ einſuhr aus den engliſchen Kolonien oder Dominions iſt dieſem Zwang nicht unterworfen. Sie können aber durch die Aufſchrift„Empire“ markiert werden Es werden dann die ſriſch gelegten, engliſchen Qualitätseſer die einzigen ſein, die keine Markierung aufweiſen. Sie werden außerdem an der Verpackung erkenntlich ſein. Der Engländer weiß alſo dann gezogen werden konnte. Philippinen Eine Familie von Klauenmenſchen auf der Philippinen Wie„Science Service“ meldet, iſt von Dr. Leopoldn S. borenenfamilie entdeckt und beobachtet worden, die von einem ſeltſamen Unglück verfolgt wird: viele Mitglieder dieſer Fa⸗ milte weiſen an Fingern und Zehen Klanenſtatt Nägel auf. Das grauſige Naturſpiel wiederholt ſich nach der„Untted Preß“ ſchon in zwei Generatlonen in der Familie, die Klauen ſind erblich. Der Vater iſt einer von drel Brüdern, von denen zwei normal ſind. Er heiratete eine normale Einge⸗ borene, zeugte mit ihr neun Kinder, von denen fünf mit der⸗ ſelben Abnormität behaftet find. Es handelt ſich um das, was tu der Lehre von der Vererbung eine„Dominante“ helßt, einen vorherrſcheuden Zug, und er wird ſich, in verſchiedenen Graden, den Kindern der mit Klauen behafteten Mitglieder der Familie mitteilen, während die Kinder der normalen Mitglieder von den Klauen verſchont bleiben dürften. Alauen ſind im Falle dieſer Aermſten nicht nur geſellſchaftlich, ſon⸗ dern auch körperlich ein ſchweres Hindernis fürs Fortkom⸗ men. Die armen Klauenmenſchen können ſchwer normal ganz genau welche Eierſorte er vor ſich hat und aus welchem Lande die Ware ſtammt. Die engliſche Preſſe hat ſchon immer behauptet, daß die einheimiſche Eierproduktlon für den Bedarf des Landes vollkommen genügt. Es ſoll nun der Verſuch ge⸗ macht werden, die ausländiſche Einfuhr vollſtändig zu ver⸗ Hrängen. gehen und im normalen Sinne laufen können ſie überhaupt nicht. Die dicken Klauen an den Zehen verurſachen ihnen viel Qual, wenn ſte ſich raſch bewegen wollen und zwingen ſie dazu, abnorm weite Schuhe zu tragen. Wenn ihnen die Klauen an den Fingern oder Zehen geſchnitten werden follen, ſo müſſen ſie erſt eine Stunde lang in heißem Waſſer einge⸗ weicht werden, Clemente von der Philippinen⸗Untverſität eine Einge⸗ 1* 1 7 4 5 1 K 1 G D S 2 2 Mittwoch, den 18. Februar 1929 Nene Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 78 Gegen die zunehmenden Falſcheide Das Koͤlner Schwurgericht geht weit über den Antrag des Staatsanwalts hinaus Meineid aus gewinnſüchtiger Abſicht Vor dem Kölner Schwurgericht hatte ſich ein Gaſt wirt wegen Meineids und Betrugs zu verantworten. Der Betrug wurde darin erblickt, daß er Anfangs Januar 1928 fünf Hektoliter Branntwein beſtellte, obgleich er zah⸗ lungsunfähig war und wenige Tage vorher eine Vorladung zum Offenbarungseid enhalten hatte. Den Offen⸗ barungseid hatte er am 5. März 1928 geleiſtet und dabei ver⸗ schwiegen, daß er den Branntwein im Keller hatte. Da in dem Formular für die Vermögensaufſtellung zum Offenbarungseid ausdrücklich nach Warenvorräten und nach Sachen, die auf Abzahlung gekauft, aber noch nicht Eigentum des Schuldners ſind, gefragt wird, wurde in dem Verſchwei⸗ gen des Branntweins die Abgabe eines falſchen Eides erblickt. Der Beſchuldigte verteidigte ſich mit der Behauptung, die fünf Fäſſer Branntwein hätten ihm nicht gehört. Der Ver⸗ treter der Brennerei hätte ihm die Ware aufgedrungen mit der Zufage, er könne ſie in Kommiſſion nehmen. Bezahlen könne er ſie, wenn er ein Faß verkauft habe oder die andern äſſer je nach ſeinem Abſatz. Dieſe Ausſage wurde durch den Geſchäftsführer der Brennerei widerlegt, der Anfang Januar den Abſchluß mit dem Gaſtwirt getätigt hatte. Der Brannt⸗ wein ſei feſt verkauft worden, man habe dem Gaſtwirt zwei Monate Ziel gegeben, aber von einer Kommiſſtion ſei nie die Rede geweſen. Als die Brennerei von der Ablegung des Offenbarungseides gehört habe, ſei der Brennereivertreter beauftragt worden, Sicherheiten von dem Gaſtwirt zu fordern. Der Angeklagte habe damals drei Wechſel über je 400/ ge⸗ geben und ſich geweigert, durch ſeine Frau das Indoſſament der Wechſel vornehmen zu laſſen. An der Unterſchrift der Ehefrau ſei der Brennerei deshalb ſehr gelegen geweſen, weil ſie Inhaberin des Grundſtücks geweſen ſei, in dem der Ange⸗ klagte ſeine Gaſtwirtſchaft betrieb. Am 31. März habe man bei dem Gaſtwirt durch eine einſtweilige Verfügung, die noch in ſeinem Keller lagernden drei Fäſſer Branntwein mit Be⸗ schlag belegt. Die Wechſel ſeien zu Proteſt gegangen. Erſt am 15. September habe der Angeklagte der Brennerei über die verbrauchten zwei Fäſſer neue Wechſel gegeben, diesmal Iodes-Anzeige Verwandten. Freunden und Bekann en die traurige Nachricht, daß mein lieber, treuer, unvergeßlicher Gatte, Bruder, Schwager, Schwiegersohn u. Onkel Michael Flide Montag früh plötzlich und unerwartet nach kurzer Krankheit im Alter v. 43 Jahren sanft entschlaſen ist Die trauernde Gatiin nebst Angehörigen Mannheim(K 2, 33) den 11. Februar 1929 Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag Uhr von der Leichenhalle aus statt al Danksagung Für die vielen Beweise von Ehrungen für unseren ge liebten Entscklefenes und die wohltuende Antellpshme an unserem großen herben Schmerz, sage ick an dieser Stelle allen herrinnigen Dank Mannheim.(Thoräckerstr. H. 12 februar 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen! Anna Mai geb. Specht 2 2 , mit der Unterſchrift ſeiner Frau, und dieſe Wechſel ſeien bis auf einen in Höhe von 115 4 auch eingelöſt worden. Im Anſchluß an die Ausſage des Geſchäftsführers wurde das Protokoll über die Vernehmung des inzwiſchen verſtor⸗ benen Brennereivertreters verleſen, das ſich mit den Aus⸗ führungen des Zeugen deckte. Aus den Schilderungen eines andern Zeugen ging noch hervor, daß der Gaſtwirt ſchon im November 1927 mit Zahlungsſchwierigkeiten zu kämpfen hatte. Der Staatsanwalt bezeichnete den Beſchuldigten als eine jener Exiſtenzen, bei denen nichts zu holen ſei, well die Ehefrau das Geld habe. Des Betrugs wäre er über⸗ führt, denn zur Zeit der Beſtellung habe er bereits die Vor⸗ ladung zur Ablegung des Offenbarungseids in der Taſche gehabt. Auch der Fal ſcheid ſei erwieſen, denn die Beweis⸗ aufnahme habe ergeben, daß die fünf Fäſſer Branntwein, die er in der Vermögensaufſtellung verſchwieg, ſein Eigentum geweſen ſeien. Selbſt aber, wenn der Ange sagte das nicht geglaubt habe, hätte er die Ware nennen müſſen nach den im Formular aufgeſtellten Fragen. Dann läge zum mindeſten noch fahrläſſiger Falſcheſd vor. Der Angeklagte ſei ein ge⸗ wiſſenloſer Geſchäftsmann, der er kennen müſſe, wie ernſt es ſei, wenn ein Staatsbürger den Eid ablege. Er beantrage für den Betrug drei Monate, für den fahrläſſigen Eid fünf, zuſammen ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht ging nach anderthalbſtündiger Beratung weit über den Antrag des Staatsanwalts hinaus und ver⸗ urteilte den Gaſtwirt wegen Betrugs zu drei Monaten Ge⸗ fängnis, wegen wiſſentlichen Falſcheids zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus, zuſammengezogen auf ein Jahr vier Monate Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und auf dauernde Unfähigkeit, als Sachverſtändiger oder Zeuge aufzutreten. Der Verurteilte ſei, wie die„K. Ztg.“ meldet, bei der Höhe der Strafe ſofort in Haft zu nehmen, da Fluchtverdacht vorliege. Der Meineid ſei in gewinnſüchtiger Abſicht geleiſtet worden, nur aus Habgier habe der Verurteilte ſeinen Gläubigern den Beſitz des Branntweins verſchwiegen. Deshalb ſei die Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus nicht ausreichend geweſen, das Gericht habe bei den niedern Geſalzene Strafen Das Schwurgericht Köln verurteilte 3 Einbrecher wegen gemeinſamen und fortgeſetzten Einbruchsdiebſtahl, wegen Totſchlagsverſuch bezw. Beihilfe dazu oder Bedrohung und wegen verbotenen Waffenbeſttzes zu insgeſamt 28 Jaß⸗ ren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden den Verurteilten auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Die drei Verbrecher hatten in der Nacht vom 19. auf 20. Dezember 1927 in Kleinkönigsdorf und einem Nachbarorte in zwe Wirtſchaften eingebrochen und Liköre, Zigarren und Ziga⸗ retten geſtohlen. In einem anderen Falle war es bei dem Einbruchsverſuch geblieben. Bei der Verfolgung der drez Einbrecher kam es zu einem regelrechten Feuergefecht, bei dem die Verhafteten etwa 35— 40 Schüſſe abgaben. Einer der Verfolger wurde verwundet. Es gelang dann einem Landjäger und zwei Ziviliſten, trotz der Schießerei einen der Einbrecher feſtzunehmen. Seine beiden Komplizen wurden jetzt nach Monaten bei Wanne⸗Eikel gefaßt. * Schöffengericht Freiburg i. Br. Der 22jährige Bankbuchhalter Hermann Anton Getker aus Emmendingen wurde wegen Unterſchlagung und Ur⸗ kundenfälſchung zu einer Gefängnisſtrafe von 10 Monaten verurteilt. Er hatte zunächſt einer Lebensverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft für 1000 Mk. Verſicherungsprämien und 1200 Mk. Sterbegelder unterſchlagen. Da der Vater dieſe erſetzte, ſo wurde keine Anzeige erſtattet. Geier wurde bei der Ge⸗ richtsvollzieheret Emmendingen angeſtellt. Sein Einkommen und ſeine nobeln Paſſionen(Motorrad und Verhältnis) ſtan⸗ den im umgekehrten Verhältnis. Außerdem mußte er noch einem Vater die früher unterſchlagenen Gelder zurück⸗ erſtatten. Der hoffnungsvolle Sohn fälſchte auf 112 Poſt⸗ anweiſungen den Aufgabeſtempel und verzögerte auf dieſs Weiſe die Abſendung von 13000 Mk. in ſeinen Beſttz gelangte Gelder. Als die Sache ruchbar wurde, waren 1700 Mk. unbei⸗ bringlich.— Der bereits 25 Jahre ſeines Lebens hinter Zucht⸗ hausmauern geſeſſene 60 Jahre alte Maler Joſef Rümmele aus Schönau i. W, wurde wegen Betrugs und Diebſtahls i. w. R. zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 3 we ĩ Jahren und einer Woche verurteilt. Nachdem er eine vier⸗ jährige Zuchthausſtrafe verbüßt hatte, wurde er nach Freiburg entlaſſen. Hier ſtahl er ein Fahrrad, das er in einer Wirt⸗ ſchaft für Zechſchulden zurücklaſſen mußte. Kurz ent⸗ ſchloſſen ſtahl er vor der Wirtſchaft ein anderes Fahrrad, fuhr damit wieder zu einer Wirtſchaft und wollte es gerade gegen ein Damen rad vertauſchen, als er von der Polizei ge⸗ faßt wurde. Beweggründen auf eine höhere Strafe erkennen müſſen. unerwartet unser Am 12. Febr. starb plötrlich und Schwiegervater Anton Hane im Alter von I Jahren Mennheim,(UG, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Daul Hane lieber Vater und Eine große Partie Bücher, ee beim, den 12. Febrnar 1929. Götz, Gerichtsvollzieher. Zwangs versteigerung Donnerstag, den 14. Februar 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. verſteigern: 1 Grammophon, 1 Stand⸗ uhr, 5 Sack Zwiebeln n. verſchied. Möbelſtücke. Mannheim, den 12. Februar 1929. 1878 Zollinger, Obergerichtsvollzleher. Man n 19) 12. Febr. 1929 Die Beerdigung findet Donnerstag mittag ½ 1 Uhr statt Zwangs versteigerung Donnerstag, den 4. Februar 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hleſigen Pfaudlokal 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege erzielen schlanke Belns Daslehkbar im Tragen Hi& Müller N 3, 11-12 Kuaststraße Kaufe Gold. Silber. Brillanten. bess. An- züge, Plandscheine,. Musikinstrumente. Schallplatt, Münzen alte Waffen u. sonst Barimann Ankaufsladen RA. 18 (am Habereck') Telephon 29084. 0 S17⁰ öffentlich verſtelgern: 24 ehm Kieferndielen, 1 Harmonium, 1 Rollſchrank, 1 Poſten Bücher, 100 Zentner Klebſtoff, 15 Zentner Roßhaare, 1 Büfett, 1 Schreibmaschine, 1 Perſonenanto, 1 Schweißapparat u. Möbel verſchiedener Art. Mannheim. den 13. Februar 1929. 1870 Haberſetzer, Gerichtsvollzieher. Zwangs versteigerung. Donnerstag, den 14. Februar 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal 0 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern! 3 Büfetts, 1 Standuhr, 3 Schreibtiſche, eine Par ie Bücher, 1 Schreib⸗ maſchine, 2 Inſtrumententiſche für Zahnärzle und Sachen verſchied. Art. Ferner beſtimmt: 150 Bund Hutband, je 25 Mtr. haltend. 1804 Mannheim, den 12. Februar 1929. Göß, Gerichtsvollzleher. Zwangsverstelgerung Donnerstag, den 14. Februar 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Qu 6. 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentl. verſteigern: 3 Kaſſenſchrän te, 7 Bücher⸗ ſchränke, 6 Schreibmaſchinen, 2 Büfetts und verſchied. Möbel. Ferner: 1 Aga⸗Limoufine mit Auffatz, 6 PS. 1880 Mannheim, den 13. Februar 1929. Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. Zwangsversteigerung Donnerstag, den 14. Febr. 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Hobelmaſchine, 4 Büfetts, 8 Schreib⸗ maſchinen, 4 Schreibtiſche, 2 Standuhren und verſch. and. Möbel. Ferner an Ort u. Stelle: 1 großer Kaſſenſchrank mit Treſor. 1868 Versteigerungs- Halle heinhäusersfr. 16 A. freih. Verk. eingetr. 1 kpl. Schlafzimmer m. Federb. u. Zteil. Spiegelſchrauk, weiß, 350 /. 1 dito. nußb. 280 l. 1 Schlaſchaiſe⸗ longue 75 l, 1 Leder klubſofa. 3 Schreib⸗ tiſche, Dipl., 1 Damen. ſchreibtiſch. 1 Bücher⸗ ſchrank, 2 Standuhr., 2 Pianos. 3 Gram⸗ myoph., teils elektr., 3 Flurgarderob., 2 Re⸗ gulatox., 1 Rauchtiſch, 2 Pitchp.⸗Küch., 1 kpl. Bett, 5 Bettſtell. v. 10 1., 1 Steil. Spie⸗ gelſchrank. 1 Vertiko, div. Zimmer u. Kü⸗ chentiſche, Linol.⸗Tep⸗ pich n. viel. andere, 3 Nähmaſch., 10 Fahr⸗ räder. 4155 Ph. Zimmermann, Auktionat. Tel. 33106 Annahme v. Verk. u. Verſt. feder Art. Alte Lebisse Ich Waiflanf Hes 4½16 2 Sitzer offen. billig abzugeben Ludwigshafen, Lagerstr. 4. Gesundheits-fee aus Blättern u. Blüten deuischer Pflanzen gemischt. Er ist sehr wohlschmeckend g. viel billiger als chinesischer Tee. 1656 Storchen Drogerie Marktplatz, H i, 1 — ere Aarktplatz H Paket 50 Pfg. Aga-Wagen 5/20 4 Sitzer offen, Opel-Wagen Ea 28 Aulio- Gelegenheiiskäufe 4 PS. Opel 4⸗Sitzer, 4 PS. Opel Limouſ., beide Wagen letztes Modell 1928, beſt. er⸗ gefahr., noch f. läng. Zelt verſteuert, ver⸗ ſichert u. zugelaſſen, änßerſt preiswert. 6 PS. Aga 4⸗Sitzer mit Auffatz für den Winter, gut erhalt. u. fahrbereit,/ 1200.—. 5 PS. Salmſon Sportzweiſitzer mit Notſitz, mit Hoch⸗ leiſtungsmotor, neu überholt, ſchnittige Sportkaxroſſ. 1000 l. Mehrere gebr. billige Perſonen⸗ u. Liefer⸗ wagen abzugeben. Opel-Vertreiung Sſegle& 00. G. m. b.., Mannheim, Augartenſtr. 81. Mannheim, den 12. frebrnar 1929. kauft Brym Witwe, Lindenfelſer, Vzb. G 4. 18. 2 Tr. S174 Telephon 274 93/4. Ed 302 halten u. nur wenig Auto zu kauf. geſucht, Benz oder Adler, 4 Sitzer, arſchloſſen, geg. Kaſſe⸗ Angeb. u. C P 161 an die Geſchſt. Bös; Verkäufe Lleeben zu verkauf. Wilheln Schmidt, Heddesheim. 626 dasofen (8 Röhren) kompl. m. Rohr billig abzu⸗ geben. 75² Rennert, 3 1. 9 Gebr. pol. Bettſtellg mit Roſt nu. Matratze, eine einzelne polierte Bettſt. mit eif. Kin⸗ derbett zu verkaufen. Kl. Merzelſtr. 1, 5. St, zw.—1 Uhr anzuſeh. * 4106 E d JAHN SE WAHR De Aberaus graden Nachfrage wegen OHNE NASEN BEScMWER DEN Fragen Sie meine werte Kundſchaft und ſie wird Ihnen ſagen, daß meine in eigener Werl⸗ ſtätte hergeſtellten, vorzüglichen Katzen⸗ bvelzſohlen ſehr warme Füße geben, daß meine außergewöhnl. ſchönen Katzenfelle und meine ſelbſtgeſertigten Katzenpelz⸗ mit dem allgemein bewährten konkurrenzlosen Kompressor Kein mit Segelleinen überzogener Stampier, kein Waschtrionter, kein Ueberkochrohr, sondern eine neue, wertvolle Erfindung aus prima Stahlblech, verzinkt und aus Kupler. Mess ng vernickelt M. Jede Hausfrau ist freundlichst eingeladen; Eintritt frei; Kein Kaufzwang Schmutzige Wäsche mitbringen, schmutzige Gardinen, Kücnhenhandtüchet u. Hertenkragen, denn hier sitrt der am schwierigsten zu lösende Schmutz usw. 84110 Mittwoch, den 13., Donnerstag, 14 Punkt 3 /, 5/ U. 8 Uhr l fatag nur 3/ u. 57) im Hansg-Jaale d. Harmonie, p.6 Erobeweaschen „ Freitag, 15. Fehr. Verlängert Im d Tage! a8Scfſtellfe Ib. vor allem sehr Bandagen Ihnen bei rheumatiſchen 5 Schmerzen, Ischtas u. Nierenkrantheiten 1 12Hlemdensind 80 Hemden ausgezeichnete Dienſte leiſten. Warten 0 ute Sie deshalb nicht länger mit dem Kauf! mit 1 St. Seife eder verſäumte Tag ſchader Ihrer Ge⸗ gewaschen Vielloootlaus- frauen waschen bereits damit Nicht 12 sond 2 Stunden hat ein Waschtag 10 K lang. hält] Blutige au'ge die Wäsche, da waschene Hän teine Reibung de gibt es nicht Unbegrenzte Lebensdauer 3 Kein 100 ond. 18. Mk. kostet der Appatat 5 ſundheltt Beachten Sie meinSchaufenſter! Springmenn's Drogerie, P 1. 6 e cgegenüber Landauer.) 1844 verscheuchen Lie nie Vorurteile! Waschwundler in Nannheim om den Sie zu den Vor ührungen in die Zesucher erhaben den Apperat im Vorführungstaum fur Harmonie, D 2, 6. 76. ins 81g uahnaz aa— 215 uad 8. keite. Nr. Neue Mannheimer Zellung[Mitiag⸗Ausgabe) Mlttwoch, den 13. Februar 1929 — — Hollands Kohlenbergbau Sie wachſende Konkurrenz der holländiſchen Grube Europas“ im Bel der großen Abſatznot des deutſchen Bergbaues ver⸗ dient die außerordentlich ſtarke Steigerung, die die Kohlen⸗ förderung Hollands in den letzten Jahren erfahren hat, be⸗ ſondere Beachtung. Mit einer Produkllon von 9 488 000 To. hat es die Frledensſörderung von 1913 um das Fünffache übertroſſen. Noch iſt Holland unſer beſtes Kohlenausfuhr⸗ land; es hat im letzten Jahre 6889 000 To. deutſche Kohlen eingeführt und damit ſogar die Bedeutung Frankreichs für Anſeren Kohlenexport, das einſchl. Reparalionskohle 6847 000 To., aufnahm, noch um ein Geringes übertroffen. Bedenkt man nun, daß gegenüber dieſer ziſſerumäßig gewalligen Steigerung der augenblicklich bei 10 bis 11 Millionen ſtehende Jahresbedarf Hollands an Steinkohlen im Zeitraum der letzten 10 Jahre nur eine Zunahme um 50 v. H. erfahren hat, ſo erhellt daraus, daß Holland auf dem beſten Wege zur Selbſtverſorgung im eigenen Lande iſt. Seinen Hauptantrieb fand der holländiſche Bergbau äußerlich durch die Abſperrung Hollands von der Breunſtoff⸗ Zufuhr während des Weltkrieges, wodurch der Gedanke der Unabhängigmachung der eingeſeſſenen Induſtrie eine Förde⸗ Tulng erfuhr. In techntſcher Hinſicht liegt der Auſſchwung ein⸗ mal darin begründet, daß der Abbau günſtige geologiſche Verhältutſſe vorfindet mit nur geringen Verwerfungen, wo⸗ burch ein Großrutſchen betrieb möglich iſt,. zum anderen in den Vorteilen, die der verhältnismäßig lunge holländiſche Berg⸗ au aus den lechniſchen Erfahrungen und Vervollkommnun⸗ gen det lüngſten Zeit zu ziehen vermochte, well Moderniſie⸗ rung, Eleltriſierung und Mechauiſierung in den erſt im Auf⸗ bau befindlichen Betrieben ſchneller, gründlicher und mit gerfugeren Koſten durchzuführen waren, als in einem über⸗ alterten von der Technik überholten Betriebe. Ein nicht zu Unterſchätzendes Moment in dieſer Hlnſicht bot in Tagen des europäiſchen und namentlich des deutſchen Währungsverfalles die Möglichkeit der techuiſchen Betriebsvervollkommnung, die Stabllität und Kaufkraft des Gulden. Eutſprechend der Mechaniſierung und Rationaliſterung fälln die Hauptſteigerung der Produktlon des Lime bürger Kohlenrevlere lu die letzten Jahre. Die För⸗ Herzüſſern lauten für die Jahre: Kohlenzechen— Werden— 5 M Mill. Tonuen Min Tonnen 1918.0 1921.9 191.0 1022.6 1015.2 192.8 1010.7 1024 8,2 1017.0 10²⁵ 77¹ 1018.4 1928.9 1010.4 1027 9,5 1920.9 Dieſe Entwicklung iſt fraglos ſchneller vor ſich gegangen, als um die Jahrhundertwende ſelbſt in Holland angenommen worden iſt, denn der Staat wluſchte eine ſchrittweſſe Er⸗ ſchliebung bet normaler Entwicklung der Gemeinden in der Nähe der Ausbentungsorte im Hlublick auf die„Hintan⸗ Haltung elnes großen Zuſtrömens von ausländi- ſchen Arbelts kräften“. Das Gegentell ist eingetreten, beun das benachbarte deulſche Wurm⸗ und In de⸗ becken hat nicht nur die Konkurrenz zu fühlen bekommen, ſondern es hat durch Abwanderung nach den holländiſchen Betrieben auch viele Kräfte, und unter dem Einfluß der dent⸗ ſchen Juflatton nicht die ſchlechteſten, verloren. Wle ſchnell dle Belegſchaft unter dieſen Umſtänden angewachſen iſt, zeigt die folgende Zahlentafel: Arbelter 5 Arbefter 1910 9 715 1920 22 874 1014 9 85 1021 24 96 1016 10 271 1029 20 454 1916 12 48 1028 25 275 1017 15 628 1924 80 143 1018 18 250 102 800 621 1010 318 1027 83 710 An der erhöhten Lelſtungsſteigerung der letzten Jahre haben neben den Oranta⸗Naſſau⸗Gruben und der Grube Laura vor allem die Staatszechen einen hervorragenden Antell, ſo daß es ſich verlohnt, einen Rückblick auf die Entwicklung der Holländiſchen ſtaatlichen Zechenbetriebe zu werſen. Nach und nach kamen in Betrieb: Die„Staatsmijn Wllbelmina“, lu Vetrieb ſeit 1009; die„Staatsmiln Emma“, ſell its; die„Staatsmijn Hendrit“ ſeit 1918 und„Staats- mijn Mauxrits“ ſeit 192. Das inueſtierte Kapftal im Staatsbergbau, das zurzeit 78 Millionen Gulden beträgt, hat ſich ſeit 1902 durchſchnittlich mit 8, v. H. jährlich verzinſt. Für Anlagen und Einrichtungen ſind insgeſamt 122 700 000 Gulden ausgegeben. Letztes Jahr Wurde min der Jerngasverſorgung der den Staatszechen be⸗ Nachbarten Städte begonnen. Die Gruben liefern Kohlen der verſchiedenſten Sorte: Für Hausbrand, für Zeutralhetzungen, für Keſſelhelzung. Die auf den Gruben Emma, Hendrik und Maurlts ge⸗ wonnene Kohle⸗erlaubte die Gewinnung von Koks. Welchen Teil des ulederländiſchen Kohlenkon⸗ ums die Stagtskohlengruben in den letzten Jahren zu becken vermochten, zeigt nachſtehende Zahlentafel: Produktion der Kohlen verbrauch Jaht Stauiskohlengruben der Nlederlande v. G. in%% To. in 1 To. 1920 1772 6 531 27,1 1921 1885 7 1 206.5 1923 2 686 8 58 24.4 1029 2 473 8 50 20.0 1024 2 90 9 559 31.0 10025 3 8005 10 033 37.0 10 5 106 10 50⁰ 50,0 1027 8 831—— Ueber In- und Anslandsabſaßz der Staatskohlen⸗ gruben unterrichtet dieſe Ueberſicht: Jahr Inland Ausland zuſammen in 100% Tonnen 1920 1748— 174 1921 1 0 119 1813 122 1718 89 2102 128 1720 72⁰ 2431 1924 4 1572 40 2 8072 1925 1780 6625 8 989 1926 2415 1427 5 109 Die nachſtehende Tabelle über Lohn, Geſtehungs⸗ Preis, Erlös und Förderung zelgt das Abſinken der Lohne im Zeitraum von 1920 bis 1928 auf 72,46 v. H bel aleich⸗ geitiger Steigerung der Leiſtung auf 200 v.., während der . Auf 32,88 3. H. und der Erlös auf 31,05 v. H. ank. 8 Auf dem Wege zur Kohlenſelbſtverſorgung—„Die größte illiarden Kohlenreſerve für 400 Jahre Durchſchinsl. Geſtehungs⸗ Erlds Förderung Jahr Je Manu und preis je To. je To. je Maun und Schicht: 10. 11. Schicht 1920 1..18 f. 20,22. 93,45 522 Kg. 1021 J..96. 21,79. 22,64 514 Kg. 1922². 5,87 4. 16,23 1 18.77 597 Kg. 192 1. 5,81 1. 14.67. 21.01 681 Kg. 1924 7. 5,601 1. 12,77 1. 13.26 783 Kg 1025 f. 5,08 1. 9,81 1. 11 910 Kg. 1026 8 f..50 5. 10,89 1065 Kg. 1. 5,16 f. 5 Ein Blick mag noch auf die Entwicklung der vier ſchön in Förderung ſtehenden Gruben geworfen werden(Grube Mau⸗ kits iſt erſt ſeit dem 1. Januar 1926 in Vetrieb); es hatten arbeitstägliche Förderung in Tonnen: Wi ebe nina Emma Hendrik Maurits 1924(durchſchn.] 2 250 9 900 8 500— 195 Ende! 3 500 4800 4700 1900 1926(durchſchn. 8 551 5 670 5 547 2170 Ueber die Kohlen reſer ven Hollands gibt der geologiſche Reichsdlenſt folgende Auskunft: Nach vorſichtigen und vorläufigen Schätzungen verfügt Holland über eine Koh⸗ leureſerve von 5 Milliarden Tonnen. Allein für die ſüd⸗ limburgiſchen Gruben wird eine Reſerve von 2,850 Milliarden angegeben, für die Grubenfelder in der Peel weitere 1,238 Milliarden Tonnen. Die hart an der Grenze gelegene Kirchrather Dominlalgrube wird noch auf 20 bis 21 Millionen Tonnen geſchätzt; ſie ſoll librigens zur größten Grube Europas ausgebaut werden. Danach würden die hol⸗ ländiſchen Kohlenreſerven den Kohlebedarf des Landes für 400 Jahre decken. r Reichsverband des kreditgebenden Einzelhandels Auf einer Frankfurter G. nahm der Reichsverband des kreditgebenden Einzelhandels folgende Enlſchlie⸗ gung an: Der Verbandstag lehnt grundſätzlich eine Sicherung des Verkäufers durch Sicherungsübereignung von Gegenſtän⸗ den, die ſich im freien Eigentum des Kunden befinden, ab. Er kann ſte nur zur Beſeitigung der Schäden für zuläſſin halten, die durch Er⸗ höhung der Lohnpfändungsgrenze hervorgerufen werden. Außerdem nahm der Verbandstag eine Entſchließung zur Aenderung des Lohnpfändungsgeſetzes auf folgender Baſis an: Herab⸗ ſetzung des vfändungsfrgien Betrages auf den gleichen Betrag, der auch für die Eintommenſteuer als Exiſtenzminimum anerkannt iſt. Progreſſive Ausgeſtaltung des pfändbaren Betrags bei größeren Ein⸗ kommen. Berückſichtigung des Familtenſtandes wie im Einkommen⸗ des Einkommens der Ghegatten Entichädigung der Drſittſchuldner (Arbeitgeber) für die ihm durch dle Ausführung der Lohnpſändung entſtehenden Bemühungen. Zum erſten Mal ſeit dem Pahre 1925 legte der Relchsverband des kreditgebenden Einzelhandels der Frantfurter GV. auch wieder einen öſſentlichen Geſchäſtsbericht vor. Die Erwelterung der Kredit age währung hat darnach die Grenzen des Verbandes nicht nur er⸗ weitert, londern auch verflüſfigt. Aus dem Verbandsbereich fällt das leſamte Gebiet der Konſum finanzierung und der ſoge⸗ nannte Monats kredit. Es fällt auch ebenſo aus derſenige Ein⸗ gel handel, der im Wege der nicht organiſierten Kreditgewährung Ware ohne Barzahlung verkauft. „ 2? Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. vidende. In der Act. Sitzung wurde beſchlonen, der GV. am 6. März die Verteilung von wieder 7 v. H. Diyldende für 1928 vorzu⸗ ſchlagen. Ferner ſoll der Beſchluß einer Kapital serhöhun 8 von 4 auf 6 Mall. 4 mit der Maßgabe, daß dem Aufſichtsrat die Mo⸗ dalitäten und der Zeitpunkt der Durchführung überlaſſen bleiben, welcher ſchon felt 1½ Jahren lief und am 31. Dezember 1928 hin⸗ fällig geworden iſt, in der gleichen Weiſe erneuert werden mit der Beſtimmung, daß er hinfällig wird, wenn er nicht bis zum 30. Juni 1981 durchmführt worden iſt. Man will ſich angeſichts der geſtiegenen Kredite die entſprechende Erwenterung der Kapftalbaſis bereits ge⸗ nehmigen laſſen. Ein Bezugs recht an die Aktionäre iſt nicht vorge⸗ ſehen. Ack. Len n. Co. in Zürich. Die geſtrige GB. der Ac. Leu u. Co., Zürich, an der 76 Aktionäre anweſend waren, die 30,4 Mill. Fr. Altienkapital von insgeſamt 50 Mill. vertraten. genehmigte ein⸗ ſtimmig Geſchäſtsbericht und Bilanz und ſtimmte dem Antrag über die Verteilung des Reingewinns einſchließl. der 8proz. Dividende zu. Ebenſo wurde der Verwaltungsrat ermächtigt, nach ſeinem Ermeſſen 155 letzige Altientapital um 10 Mill. Fr zu erhöhen, * Harpener Anleihe glatt verkauft. Die geſtern durch die Natlonal Elin Co. aufgelegten Bonds der H wurden raſch verkauft. Es gingen Zeichnungen aus allen Landestetlen ein. Ein weſentlicher Betrag der 10 Millionen Dollar⸗ Anleihe wird von europälſchen Firmen übernommen. Etwa 2 bis.5 Mill. wurden in London durch die dortige Vertretung der Natlonal City Bank und 2 Mill. in der Schweiz durch den Credit Suiſſe unter der Hand verkauft. Von dem holländlſchen Anteil von 2,5 Mill. Dollar wird ein großer Teil in Holland und ein Abſchuitt von 750 u Dollar in Schweden aufgelegt. Außerdem iſt ein kleinerer Teilbetrag auch in Deutſchland untergebracht worden. Für den Ame⸗ rika⸗Markt bleiben alſo nicht vlel mehr als 2 Mill. Dollar übrig. :2 Erfolgreiche Braunkohlenbohrungen der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie. Die J. G. Farbeninduſtrie, die eit länagrer Zeit unter der ſo⸗ gen. Goitzſche, einem Walde bei Bitterfeld, Bohrungen auf Braun⸗ loblen vornahm, hat die Arbeiten nunmehr vollendet. Die Feſtſtel⸗ lungen haben ergeben, daß dort in günſtiger Tieſe Braunkohlenlager in einer Mächtigkeit bis zu 14 Meter anſtehen. Die Kohlenlager ſind durchaus abbauwürdig, gegenwärtig kommt fedoch eine Ausbeute noch nicht in Betracht. : Keine Beteiligung der Baſeler Farbenfabriken an der J. G. Chemie. Die in Intereſſengemeinſchaft verbundenen Baſeler Farben⸗ ſabtiken: Geſellſchaft für chemiſche Industrie in Baſel, Ccemiſche Fabrkt vorm. Sandoz u. J. R. Geigy AG., erklären, daß ſie an der von der Deutſchen J. G Farbeninduſtne in Baſel gegründeten Fi⸗ nunzgeſellſchaſt Inter natllonale Geſellſchaft für che mi⸗ ſche Unternehmungen Ac.(J. G. Chemieſ in gar keiner Welſe, weder direkt noch indirekt, detlelltgt find, und daß leinetlel Bezlehungen. krgendwelcher Art zwiſchen der Vafler In⸗ tereſſengemeinſchaft und dieſem Unternehmen beſtehen. 9? Dr. Selle⸗Eysler Ach. Das Ergebnis des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres wird, wie mitgeteilt wird, das des vorfährigen über⸗ treffen. Die erheblichen Aufwendungen für Mat onaliſſerung urd Verbeſſerung haben ſich bereits günſtig ausgewirkt. Mit Rückſicht auf die Liauiditätsverhältniſſe iſt aber eine Dioldendener⸗ höbuna wen la wahrſchelnlich, vielmehr kann mit einer Dividende von 10 v.., wie in den letzten vier Jahren, gerechnet werden. * Befriedigende Entwicklung des Lidenſchelder Metallkonzerns. Die Umſätze der Veteinlaten elekltroechniſchen Fa⸗ brillen F. W. Buſch und Gebr. Jäger AG. in Lü den ⸗ ſche d haben ſich gegenüber dem Vorfahr ſo geſteigert, daß eine Ge⸗ winnausſchüttung von etwa 5(i. V. 0 v H. zu ernarten iſt. Der augenblickliche Geſchäftsgang wird als zuſriedenſtellend bezeichnet. Auch die Beſchäftigung der Lüdenſcheider Meallwerle AG. mar im abgelaufenen Jahr beſtledigend. Es iſt hier mindeſtens wiederum mit 6 v.., unter Umſtänden aber mit einer Erhöhung der Vor⸗ jahresgewinnausſchſitung zu rechnen. Süddeniſche Telephonfabrik Ac. in Frankfurt a. M. Das lang⸗ fähvige Vorſtandsmitglied der Geſellſchaft, Direktor Emil Niegner, iſt aufgrund geoenſeſtiger Verſtändigung aus dem Vorſtand der Ge⸗ ſellichat aus eſchleden. * Vogel⸗Draht.— Befriedigender Auftragseingang. Die C. 9. gel Draht⸗ und Kabel werke.⸗G. Berlin, erzielte 19027½8 einen Roßgewinn von 4,9(l. B..22) Mill..4. Die Gene⸗ ralunkoſten erhöhten ſich auf 3,08(2,86) Mill. R. /, die Zinſen auf 0%(h) und die Abſchrelbungen auf 0,46(0,4 Min. R. J während dle Steuern auf 0,24(0,38) Mill. 91.4 zurückgingen. Nach Abſetzung ſbeuerrecht inbezug auf die Staffelung und die Zuſammen rechnung folgende Ziffer anführen zu können. Wieder 7 v. H. Di⸗ arpener Bergbau A. G. g 7(6328 Die Welt- Kunſtſeideerzeugung 1928 Deutſchland wieder an zweiter Stelle 5 Die Erzengung der Wel lunſtfelrdeninduſtrie bat m Juhre 1925 weitere Fortſchrettie gemacht. Nähere Anbaltspunt ue die Erweiterung der Welte unſtſeidengarnerzeuftung, das ſe weiſe Ergebnis haben wir bereits in Nr. 30 mitgeteilt. gewährt eine ſoeben vom„Mancheſter Guarda“ veröffentlichte Produltionsüber⸗ ſicht der wichtiaſten Länder für 1927 und 1928. Kunſtſeidengarnerzeugung der wichtigſten Staaten in 1000 Ibs. 11 lb. gleich 03 Gramm) 1027 1928 H. 75.200 90,000 Denutſchland. 40,000 52,800 Großbritannien. 38,802 50½00 Italien 5 409,700 50,00 Frankreich 8 8 30,000 40,500 Holland 1 16,000 19,800 Heldin 5 10,000 10.230 ( 10, 0 18,000 Schiei z 10,800 11.200 Die Weltlunſtſeidenerzeugung 1928 wurde übereinſtimmend von ſeiten der„Financial News“ vor einigen Tagen auf rd. 350 Mill(bs. für 1928 oder auf 30 v. H. mehr als im Jahre 1927 geſchäßzt. Deurſchland lonnie auf Grund der obigen Aufſtellung im Jahre 1928 feine Stellung als zwelngrößtes Wunſtſeidenherſtellungskand ger Welt behaupten. Unternehmungen dürfte es jedoch Überraſchen, dez ren ——— ö— 120 —— 150 ——— 100 EE 58 — 15812 5 a 2893 1813 18 1928 der J. G. Farben⸗Konzern Inzwiſchen nach den Vereinigten Glanz⸗ ſtoff, aber vor der Bemberg⸗Gruppe zum zweitgrößten deutſchen Pro duzenten aufgerückt iſt. Für Deutſchland glaubt der„Manch. Guard Im Gegenſatz zu den obiger Zahlen der Tabelle ſind ſedoch die nachfolgenden Ziffern in Hils gtamm bezw. 1000 Gramm ausgedrückt. Deutſchlands Kunſtſeidenerzeugung 1928 Un Kilogramm) Vereinigte Glanzſtoff und Tochtergeſellſchaften 8 800 000 J. G. Farbeninduſtrie und Tochtergeſellſchaften 3800 000 J. P. Bemberg und Tochtergeſellſchaften 2 800 000 Fr. Kuettner 3 000 000 Spinnſtoſſabrik Zehlendorf 1500 000 übrige Geſellſchaften 3200 000 1928 insgeſamt 23 800 000 1927 insgeſamt 18 200 000 ———— des Disagio⸗Verluſtes aus der Holland ⸗Anlelhe von.24 ergibt ſich ein Reingewinn von 0,55(0,71) Mill. N. J, woraus, wie gemeldet, wieder 6 v. H. Diolidende verteilt werden. Aus der Bllanz(in Mill. N. 4: Konto⸗Korrent⸗Debltoren 4,82(4,05% Bankkonto 1,01(0,10), Wechſel 60,33(0,00), Beteiligungen 2,30(2,70 Auf der Paffloſeite erſcheint neu die Obligationsanleihe mit 3,37. Konto ⸗Korrent⸗ Kreditoren ſind mit 3,05(3,12) verbucht, Akzepte (. B. 0,41] und Bankſchulden(t. V. 1,10) werden nicht mehr aus⸗ gewieſen. Das Ratlonallſterungsprogramm kunerhalb des Konzerns ſei durchgeführt. Dle unter teilweiſer Verpfändung von Grundbeſitz aufgenommene langfriſtige Amortiſattonsanlethe von 2 Mill. Gulden habe zu einer erheblichen Stärkung der Betriebsmittel beigetragen. Durch ſteigende Umſätze konnte die Geſellſchaft im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsſahr eine zufriedenſtellende Beſchäftigung erreichen. Auch im neuen Geſchäftsſahr bleibt der Auftragseingang befriedigend. 2 Engliſcher Moſoritätserwerb der Ferdinand Schuchhardt Ach. Die Gruppe Ludwig Blattner in London hat ſich die Maforität der Ferdinand Schuchhardt, Berliner Fernſprech⸗ und Telegraphenwerk G. in Berlin geſichert in der Abſicht, das Aktienpaket in eine in Gründung befindliche deutſch⸗engliſche Gefellſchaft einzubengen. Diete Geſellſchaft wird zum Zwecke der Auswertung der Dr. Stelleſchen Er⸗ findungen leleltromagnetiſche Fixierung und Reprodustion von aluſtiſchen Vorpängen auf Stahlmaterfal) ins Leben gerufen. Die auf Grund der Dr. Stilleſchen Patente und Schutzrechte hergeſtelkten Apparate fallen u. a. in das Produkttonsprogramm der Feröinans Schuchardt AG. Konkurs einer elfäffiſchen Tertelfüirmo. Die Wolfpinneret Schwartz u. Cie. in Mühlhauſen, eine der arößten Fabriken des Elſaß iſt vom zuſtändigen Gericht in Konkurs erklärt worden Durth den Zuſammenbruch werden gegen 1000 Perfonen arbeltslos. 7? Pfalz Acg. für Handwerk und Gewerbe in Kaſſerslantern. In der GB. wurden die Regularien mu 6 v. H. Dioden de ein ſtimmig genehmigt und das ſatzungsgemäß auscheidende AR. Mel glied, Direktor Krug⸗Kaiſerslautern, wiedergewählt. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht hatte die Geſellſchaft insbeſondere durch den Rück⸗ ang der Bautätigkeit zu leiden, trotzdem konnte ein befriedigendes Er⸗ gebnis trotz geminderten Umfatzes erzielt werden. 7: Vor dem Verkauf der Stinnes⸗Hotels. Die Verhandlungen über den Verkguf der geſamten Hotelintereſſen des Stinnes⸗Lon⸗ zerns ſind der F. zufolge ſo ant wie abgeſchloſſen. Danach ertoſ gt dieſer Verkauf zum Preis von 31 Mill 4 an eine de u tſch⸗ ame ⸗ rtankſch⸗ſchweizeriſche Gruppe unter Führung der Ge⸗ brflder Bon, Ragaz(Schweiz). Es handelt ſich um folgende Hote: Eſplanade, Berlin: Atlantie, Hamburg; Carlton, Franlfurt a.., Naſſauer Hof, Wiesbaden, und drei Kurhotels in Oberhof. Oeviſenmarkt Im heutfarn Früverkeh! notterten Pfunde oegen Nem⸗ Dor! 484,80 485,80 Schweiz 25,21 28,24 Stochelm. 18,180 1874 Toris. 124.7 124.28 Holland.. 12,09 12,11] Rabrd 80,84 818 Brüſſel. 34,89 84,91 Oslo. 18.19 18.18 Matland 93.78 92,75 Kopenhagen 18.15 15,19 Wegen Reichsmark wurden Dollar ti 4,2145 und Plunde mit 20.4625 gehandelt Berliner Metallbörſe»Mittelfurs Bein⸗Nicker 250 02200 für 1 Kg 8 11 8. 1 fun on Reg 76,80 78.80 Nupfer. 157,7 157 5 Eicktretytkpf. 171,0 171,0[Feinſub.: kg 78,50 78,890 Blei.. 48.46.25 H A um. 8% 190,0 190,0[Go d Frei gr 2,810 761 Zink.. 53,— 58,— bo. Wulz⸗Drahiſ 124,0 194,0 Zlatin de, 59 10,2 16 25 gondoner metallvörſe wietage in E vte Minn. Bal 8 8— „ Suber Unze land. 197%) fein. Platin Unze e 9. Ausl. 100, 100.0 11 de Eletiw 84 25 83,50 Auecckſtlber 22, 24,23 upfet Kaſſa 78.25 72,1:„inn Kaſſa 24 2 224.0 Antimon e. 88.— 88. du. Monat 7. 72.4 do. 4 Mona 223 7 2256 Platin 18 85 18 83 Sellementipr 78 25 77 25 ds Senemen 224.0 224.5 Wolf amerz 18,75 15.73 Kupfer elettroi.] 2,25 84. 0 de. Banka 227.5 221 0 icket Inland 175, 175.0 do beſt ſeler 82,25 58,75] de Straits 282.0 232.0 56. Ausland 155.0 175.3 de ſtrond ah 106 6 106.0 Blei promt 28.15] 28,30[Sulden 415 Frachtenmarkt Dufsburg⸗ Ruhrort 12. Februar Eine Aenderung gegenüber dem geſtrigen Bericht iſt nicht einge⸗ treten. Der roſt bezw. die Kälte iſt erneut verſchärft. Die Kohlen⸗ transportgeſellſchaft nahm beute inſolgedeſſen gar keinen Schiſſs⸗ raum an. 19 ſialt Vorst Anlant Gautie Lane Alison. Robert Kapitä a Sanne lathie Die alt Ein Bi Hauptr Schwert 8 Corty zur St; Gut ab ſeralt Curfürst 2 1 35 belltwoch, den 18. Fehrnar 1020 Vfiational--Theater Mannheim. Mittwoch, den 18. Februar 1929 Vorstellung für die Schuler der Volks- schulen Mannheims Wilheim Tel! Schauspiel von Schiller Anfang 14.30 Uhr Ende 17 Uhr Mittwoch, den 13. Februar 1929 Vorstellung Nr. 188. Miete E Nr. 22 Der Senhwarz künstler Lustspiel in drei Aufzügen von Emil Gau In Szene geseut von Wihelm Kolmar Anlang 20 Uhr Ende 21.45 Uhr a Persone a: Gautier de Giommelard, ein Landedelmann Johannes Heins Alison. seine Frau Ernestine Cosi Robert, ein lahrender Schüller Bum Krüger Kapitän Gaspard Robinen Hans Finohr Jules de Godelureaux, ein lunker Willy Birgel Lane Zofe Marga Dietrich Mathieu, Diener Joseph Renkert Die alte Crache Julie Sanden Ein Bursche Harry Bender Krue Maunhekmer geitung rittag⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 78 g Ab. Mittwoch 8 Unser groges Qualltäts- Doppelprogramm: Lars Manson nens und gebrauchte Beste Marken bes, Künstize Preise Bequeme Zahlungsweise BüUtow-Plauolager Sr. Sierne 7. 6 8162 Fernsprecher 23390. Alltäglich leinste echte extra große Frankfurter Würstchen Paar 50 Pig. 381 Hüttinger P 4, 10. Tel. 27994 1 Nur noch 1 u. NA unser Faschlngs-Doppelprogramm! Fin Großlustspiel voli sprühender, 1 heiterer Einfälle mit der llebreisenden f. Täglich ab 3 Uhr der Prinz Karneval des Films mit seinem brillanten Lustspiel- schlager: 5 nun Susannes erstes Abentener nn Seklagerlustsplel im wabrsten Sinns des Wortes! Hierzu als 2, Schlager: 66 2PGILILO 2 Nur nech 3 Trage „Stürm Drama in 8 Akten abendlieh 8 Un N N a eiuer Ken Ciastsplel der Komiechen Oper Recha WW9»ꝛH 5 Darlehen. die Cish rührend wie immer it d 8 8 5 mo 10 0 7 N 5 maße* gelt ier de ber Lander cer e 5. b ihr strömt, nimmt uns sofort ge- Revue 19 2 9 bl 480 Iigsprinz 53 Mheinſtr. 8. 1 Treppe 9 Ir 1 wieder mal ae Köstnehe Abenteuer eines Vielgellebten voll Darlehen e 20 Prunkbilder Tel. 21624 Wir, nomor u. Ubdermüngster Laune! an Feſtbeſoldete vor⸗ Berliner Morgenpost. 5 Vorverkauf van In- 7 And 4d J Ut. In den ee 5 6 bee 5 6. 1 Dazu: lam LTlealke d. Raraune Minzeltem/ 4 e 5 Unterriabt. anundd dle drei Lustsplelkanonen Le. 8 5 1 Ch 2 N 2 Hans Junkermann, fermann K 0 NFET TI Ein Spiel von Karneval und Liebe ein kurzer Lraum von jugend u. Glück Ufa- Wochenschau Beiprogramm Beginn nachmittags 3 Uhr Muslikalische Leitung: Leo Jodl. Englisch Uaterricht durch engl. Prof. Span. Portug. Ungar. Französisch Fremdsprachklub FPostschllebfsch 60 601 Piche, Kur Vespermann Emelka-Woch.-Schau Belprogramm g Beginn nachmittags 3 Uhr 5 Musik. Leltg.: Kapelim. Otto Apfel; sensstlonelle Kilmine- Stosfffqn eln mystischer Kriminal- tum ganz großen Formats J 8 Akte 5 Der größte Charakterschau- spieler in seiner Art„ 8 haney“ der Wellmelster der anderer Stelle dieses Blattes. Gegen Rückgabe der gelösten Tageskarten werden die entsprechend en Beträge von den Musikalienhand- 1576 Wohnungen f. Damen, Herren u. Shep, verm. u. ſucht Schwetzirger⸗ ſtraße 18, Tel 335 18. Sehün möhl. mmer mit 2 Bett., el. Licht, schäftsstelle dies. Bl. Ein Film von dem Leid u. Unglück der unehelichen Mütter mit Gritta Ley u. 88 v.. lungen zurückvergület. 2 Maske, zum ersten Male in 0 der Rolle als groß Detektiv ö Else jerusslems denn zu vc In Walen zu. weltberühmter Roman Anfang: 3. 30,.48,.80,.58, 8. 20 292 N Der heilige Skarapäus“ 10 N 8 ein Werk, das in der ganzen Welt seit Jahrzehnten mit Terelh ehrt Magazin oder großer ungeheures Aufsehen erregt und von vielen Milſionen Werkſtatt, evtl, mit Laden bei 10 0004 Menschen gelesen wurde, ist unter dem Titel Anzahlung zu kaufen geſucht. iber 5 5 Ausführl. Angebote erb. unt. R F 72 4 7 bor⸗ d 66 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 4107 gen faſt nen 5 5 5 N 5 12 5 1880 3 10 0 0 7 7 7 2—— e e 2 Pfa platz 5. 1. Hauptrollen: Dor unrergeßl. deutsche 9 10 0 0 8 925 5055 8 90. Schwer got. N. 5 eing. für Büro oder dt Salns0ſ-Körner 4 7 aan, ü, e g iy Bell— Slegttled Alno verfümt worden und gelangt am Freligg, den 13. zu wermieten⸗ 18 5805 Heidt 8 980 sym Februar zum ersten Mal in der Au erft. in H. Geſchtt. 5 ScHAUBUROG 8 8 18 Tefchlagnabmefrele f s Fabriklager wird ein 8218 zur Vorführung Wohnung 5 T O 2 große leere imm. it. Küche in vornehm. 5 Lage ber Oſtſtadt geg. ein großer mäßlae. N l Luer nur an ruhige Mie⸗ S b 3 J 9 ter ver ur 8 5 e 15 Crraum vermiek. Ang. u. r 7 Hinarmonischer Verein 3 1. 5 er I. Marz möglichst 1 2 g Des 4. Romzert, Samstag., 16 ds. Mts. muß 85 4 8 2 leere Ammer M f b 1— wegen Grippe. Erkrankung einer großen Anzahl parlerre und Zentrum 11 e b Mitglieder des Franklurter Museums-Orchesters 2 mleten gesucht.. e 5— ausfallen BBC. Adreſſe in der 5—. b 5 Angebote unter C Hi e tet 110 5 Die Veteinsmitglieder erfahren das Nahere an Nr 14 an de 88 Leere l. möbl. im. 8 EIn 3. E Vermietungen 3 ai 4 Anh Fon 5 5 ſof. 1 8 mit allem Komfort, möglichſt Neubau oder 5 8 ae Lag U- Billa, ver 1. April von kinderloſem Ehepaar„. Zu vermieten im 2. 3 au mie ien geſucht. Baukoſtenzuſchuß kann ev.. ck neben geſtellt werden. Angebote erb. unter C 0 100 föpteries Aunmer 75 Schieß. 755 eine 5. Netzansehluß⸗ Empfänger an die Geſchäftsſtelle ois. Bl. 24145 fof, zu verm. 24109 berufst. Dame 2 k n 4 fl 90 ohne Satterlen. e 5 Schöne, nen hergerichtete Ent möbl. gimmer Röblerte Zimmer 1 eee 3 Zimmer-Wohnung. rt in verm.(Schlaf.. Wohnzinn.) Zu beſichtigen 11 7 — Jetzt wieder lieferbar mit Bad gegen—3 Zimmer ⸗Wohunng mit T 8. 17, 1 Tr. h. ks. Anzuſehen zw. 1 u 8 e Uhr. Fragen Sie dle glücklichen Zesitzer!— Es gibt nichts Bad in ſreler Lage zu kanſchen geſucht. 5 Angebote unter K P 81 an die Geſchäfts⸗ Bessefes, Fachgeschäfte geben Aus kun: 5 ſtelle diefes Blattes. 34135 unh 6 u. 7 Uhr. B63 Frl. möbl. Zimmer 8 e mensbrechers a Seneralvertrieb: Vermischtes 5 Wallenstätter& Co., Mnbein ebe, e 55 Nach überstandener dri 8——b 8—— zur Stärkung täglich ein Gläschen 95 6 1 0 8 E T L a 0 E 1 i i eas be Mah Lanngeblet ö. m. d. f. Mannheim, P 7, 8 Reue NRöhel aller Art Günstiges Angebet!l 30000 hochff. Normalsteine 8 3 S. K. 30/1 zu NM. 28. 50000 hochff. Normalsteine B 2 S. K. 32/33 2 NM. 34. a. ut abgelagerte Qual ⸗Mare: alt Flaſche 77 ehr alt 2, Lacrimae Chriſti extra golden 2. 504 Aiksten. Dube.. ee 5 1 1 Gut möbl. Zimmer m. el. L. an ſol. Hrn. ſof. oder spät. zu vm. 4159 (kekhaus mit 4 Schaufenstern) für alle Branchen geeignet, mit genügend Nebenräumen leytl. auch 3 Zimmerwohnung) zu vermieten. Angebote unter B E 71 an Ems Sache) Jernen nach un mt pro Tonne, ab Werk Grünstadt/ Pfalz. die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4104 Lage in L Angebote unter ſtelle dieſes Blattes. Ludwigshafen getauſcht werden. an IL. 107 an die Geſchäfts⸗ 616 eee die Gef ſchäftsſtelle. bd. Sofortu vermieten Zimmer und Küche, ſowie 2 Stockwerke mieten. S 4. la, 8 Tr. Anzuſeh, ab 12 Uhr. 9 1. 3. 20 zu perm. .. 1, 3 Tr. links. 4152 Möbl. Zim., ev. m. 2 Betten zu om. Kepp⸗ Bau- 8 md Handels- 5. m. b. 0 Srünstadt pfalz kene 1 z kr. i. ee ee e.. 4 Mobel. Polster- Möbel. Frdl. möbl. Zimmer an ſol. berufst. Hrn. ſof, zu verm. 4123 al und belt die groge Mole besucht von 2 17 Teesdſeſe 5 VVVJUUEECCCC Lernt Englisch. F 8 Ital. Beſſ. ig. Ehep. ſucht Flaſchenblerhändler, Schrelner od. Mechanl⸗. 7 Peneen uglisch. Franz, Span. Ita besrflagnaßnefree 65 1. 3. kleine de. kergeeignet Ebenſo große maſſive Garagen. Put mäöbl. Zimmer 5 ind IN TERNATIO HAL SCHOOES chlagnahmefreie 1 e Bealr hllunng unseres OF LANGUAGES BERLITZ* 10 angstr. 53, Laden, Tel. 53281. B37(Schre! bt, el. Licht) Ausstellungsraums. METRO D, Mannheim, bolikesir. 7 34 immer- 0 ung bung 410 0 ff ene dean dee kee 5 täglich h e Solenes leer Zim„„ Gut möbl 5 i ee 55 48 33 Eratist Es kann auch 4 Zimmer Wohnung in auter Angeb, u. G R 168 an berufst. Frl. ſof. an ſol. Herrn zu ver⸗ 57 1 7 Etugang fo deu fort zu verm. Kollen, ve Ktehen, Schlat. Matratten. Federbeiten, legen Barzahl od. bekamm daß wr nu; noue Möbel fübren 1 Rheindammſtr. 20 842 10. Seite. Ar. 783 Neue Mannheimer Zeitung[Mitiag⸗Ansgabe Noch. den 8 Kebrngr 1529 1 f 1 umd mul —— Auma a 4 one tegen. See, ggeegzg, ge beg 8 Stoptgarn 10 Stansted nage 3 6 are. 3 83 2 n 5 105 Prdes stepfgarggn, 20 Ssestegnade: 125 e 8 805 0 Siepe Beetmroſle 8 Kntuel 4 1 5 ache, weiß und grau. mtr. 28* 18. Quslit ät.„ Paar 50. ö Se 5 Körichen im Karton 285 Fabrikat Grip“. 50· Or 2 20. e entr. 28 5 Were. bear 80. 12 mal Bie r Fe g, 8 regten zee b, 6 Für die Schnelderel gz 5 Baumwolle. ongeblelcht. für Golisſchernelisnadein Schneiderkteide Für den Merrn— Topllappen. 38 Baumwolle, 283 gebleſchl, 30 Or.- Late 355 Stopfwolle in allen Strumpflarben,. Karts 10. 8 19255 17 5 3 Karten 255 585 r. Hage Strumpfwolle 80 de K Aammgaraqual., 10007 Bügel 18. Mappe 10. Knöpfe Hosenknöpie Beſpknöpfe Dutrend. sortlert Nagelmappe gehr praktisch 8 Pfg. 3. . Dm 85 weil und dun. 35 eee, e Bandmaße 9 in guter Aus ſuhremg, St. 18 PI. 5 Stopfeler e 155 Scher en. nleaig billig. zum Aussuchen, Stuck 80 Pig. 35. Oarntur Sotnenhalter und Aermeihesſter, sehr preis weri NHosenträ,. telle 2 Sich 75 25 95 50 Sockenhalter gur beste Fabrikate. Pear.10 Kragenknopfbeutel Leder, in hübschen Fa- ben. Gt. 10, tür Lelpchen, Klagenknopf dose Strumptwolle, be. 5 Schneide ruuiste 73 5 f weiche Qualltst. 168 8 95 e e 11. f 14 Orte 7 Telful,, m. Fllll. sehr praki, Si. 755 N 22 Per mutti öpfe 25 Bustenständer 4* 12 ich ängern U. Seide zum Aussuchen, Karte 80 Pig. 8 am maren fi 0 Leine nz win. senr haltber/ Peilmuttknöpie 6555 Für cdden Haushalt Bubkämme 580 1 0 achat: and weft. 8 cn de,, A„ erschled. Gr. Mappe s 6 Dt. Reifaagel 15 en Fus, Sites 2 richt Handgarn Nr. 12, N Karton 8 12 Dt. Prislernämme Don und weiß 10 n elle 105 Bandwaren eihnzgel 1 58 205 wel Zellul, extra groß. Smick 50 0 244 Maschinengarn. 5 1 1 Fr Ste rhauben Lan weft 5 wel. 30 b molle 20. 8 Quell. bar. 55 9 e Stck 20.%%%%§· 0 805 preu Maschinengarn. ltach. Haldlel 8. Zahnbürsten i wen elles en. 38 lden ede o 30 dd ge gsge, 40%. 805 955 Reihgarn 255 Sehn,„Ander 25 Per elan einge„ Mas ageblirsfen mit Alx 8555 17 3 Nellen à 20 Oramm 100 em lang. schwarz. 8 Paar. Loch und 5 Lech Sten 33 FF E. cnopflochseide 2 3 Nantband. schwarz u. weiß 20 e it 1 5 0 10 whole senr fesſe Bau nν. i m- Rolfe 85 88 83 Neu auigenommene ſt itz! elde„Qüter mann“ Nahtband. 0 75 e eee e V Senldsselringe„ s 3 Artikel ö 8 8 Schlauchgummt des. welch K! i 10 Gelegenheitsposten weit unter Preis! ene ge 30 gat estpos en an al- und Bessiz kn in ebe 1. 50 N 5 8 Stüc 33 6. Armhlãner„eee eee, Ser 253 R„ lasche 25 ſerei 2. Strumpthaltecabschnine v 134 7. Kleiderbügel.... 8 Se 25% Oelkünnchen ea 155 unte 5 a 2 f Lan 8 Durchzlehband des m She= 0 234 8 Seidengummi.. 1 s 28 4 piecken wasser S 50 4 115 4. Bubikämme dusche Farbe Se 234 9. Strumpfhalter„ e. Pest 38 4 ä Arbe 5. Frisierk mme. Swe 234 10. Sockenhalter.. Pes 33 4 os. Pomur 1 f 50. es n Bis! bego fa lahn Güt⸗ werb e 5 8 Gee Stellengesuche 1 uche 1 fü a Suche für Arzthaus⸗“ Welche Herrſchaft Gr. langer Herren⸗ geha pfanfst! ban ſof ob. 1. 3. würde oh. tüchl. Gärt. Pelzmantel für Re Woknungstausch deren Stimmungsmacher v. ein Furchaus ie im Nebenamt Haus ſende od. Chauffeur, Geboten: 6 imm. m. 5 15. Febr. geſucht. Vor⸗ beſſeres meiſterſt. m. Wohg. u. Damenpelzmantel Zubeh., Nähe Frled⸗ In zuſtellen von 46 U. Nisekle 15 kl. Entgelt geg. taden.(Biberrotte) ſte. Fig., eichtsbrucke. Geſucht:. Weinhaus Masecotte, Gartenpflege anbiet. zu verkfn. VDhaſen, 3 Zimmer mit Zube⸗ in de 3 H 2, 5. 4158 z. Mithilfe im Haus- Gefl. Ang. u. A U 116] Flücherſtr. 88 II Groß hör, ſchöne Lage. 2 1 5 halt u. zur Beauf⸗ an die Geſchſt. B61 Tel. 629 34. B64⁵ 8. 1 f ledoe J uehlige Friseuse be dena der Ein f. n Deere 8. tex nicht unt. 20 F. Soldatenmantel zältektelle 148 i 7 est. Bolontärin. Zweltmädchen verb. Sude 5 50 lie wirt eines im In- und Ausland geschützten Massenartikels an 2917 an lle Gela dene 8 8 A Zimmer und Küche Euro lar die Auto-, Motorrad., Fahrradbranche an nur. Hr meine 17 lüprige] in der Heſchſ. 4181 agen untoten rr, But f 1 1 ü E Zuverläſſiges Tochter Stellung zur gütg. geſucht. Dring solvente Herren oder Firmen zu vergeben. 4„ Alleinnädehen e e 40e Kat 1 888 ne 1 5 5 5 Kapla erforderlich. fräulein gefucht 64148 kaſge, h. Sher l. 917 Abr uche Auge,, 15 1 meld 5 f zu arößeren Kindern 5 Geſchäft tätig, ſowie an die Geſchäftsſtelle. 5. Der Artikel ist glänzend begutachtet und in ger sofort cber 1. gterlelhr. 4. Lark ür meine 16 lahrige behr. Handwagen e f 8 Nord-, Ost- und Mitteldeutschland sowie im kerze ee Madchen. eG: ze 8b, Nee a 1 Zimmer u. Küche 85 Ausland bereits elngeführt. i 45 alen r 8 Angebote unt RK 76 Zu fre e über Ernste Reflektanten wollen sich mit unserem Bevoll- N 1 5 9 5. en Jan die Geſchäftsſelle 84187 Angeb, u. G 0 102 3 0 mächtixten Herru J. Kubitza am 13. ds. Mts. Tüchin-Pesreh e derer.—4¹⁰5 fiestauralions- e teich Bahnhofhotel National in Mannheim in N In an geg Sa, Sauberes, felbtündig. Besseres Fräulein Her d 12 gut möhl. Zim. 0 setzen. natortum i. Schwarz⸗ 15 lucht Stellung als aut erhalten, zu kau⸗ mit Zentralhzg. in 8 fen 15 3 Mädchen Stütze v. zu Kindern. fen gefucht. 4100 der Oſtſtadt, auf 1. am 2 eee 770 wei Mädchen vorhand.] Angebote unter k März. Angebote unt. beina A 0 2 e 5 8 2 für ſofort geſucht. Angeb. u. G N 159 U Nr. 86 an die Ge⸗ R T 85 an die Ge⸗ 51 2 Niehl n ee. 1 e f e 5 e 8 9 f 7 0 1 Waltershausen Thür. Tüchtiges, braves 9 e 0 3 alt ſauber. idchen Alleinmädehen tagsüb. in Geſchäfts⸗ in gut. Haush. geſucht haush. geſucht. Bertſch 1 0 Schwegingerktr. 152. 5 5 5 a eee Eine größere 1 ſu cht 1 Böhm. een 2 f 5 Auge lſehene alte Verſicherungsdeſellſchaft 52 21 8 1 0 e e iir de derzelun kr Duutsache äcdchen 3 f 0 5 5 2. geſucht ob. ſpä⸗ 1 inspektor w d inserate, ssuſe die Verwaltung des gage Jet. geln, er ere l. druck 85 a 5 Drücksachen-Archives Fritz. Lauge Rötter⸗ Weinhaus Mascotte. an d für Mannheim und Bezirk. 5 NU ſtraße 28. B688 H 2. l. 4157 Das Die Stellung iſt als Dauerſtellung gedacht, 11 8801— a 5 falls it ausbaufähig und mit zeitgemäßen ſeſten 8* N— 7288 i Bezügen, Speſen u. routen abet et 5 ficht Ilbenläsgen Namen Stellenl- Gesuche g 2 jür die Eauen Jage an 1 DWeugehendite unterugenng iſt durch vor. J welcher eine ſolche Stelle ſchon mit Erfolg be⸗ Guteingeführter Inne, bandene wertvolle Beziehungen und kon⸗ kleidet hat. Angebote mit Heuautsabſchrlſten, K 11 und kurrenzfähiges Material gegeben. Gehaltsanſprüchen einzureſchen unter O U 168 2 ee eisen er. er 1 N 2 e 8 N 65 C 75 E umge 5 Vertragsabschluß int der Direktion Jan die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes, ſucht dich ſofart⸗ 855 Ieer 2 berinderg Fran Gefl. Angebote erbeten unter H B 8984 N 1 Aligebote unter R N 79 an die Geſchäfts⸗ Meine Falle cchone Life völlige Fare 80 deutſ. durch Nabolf Noce Berlin Sw 106 Navez Hadige aachen belle diele Blattes.——9 2 en di e 8. 3 zialif 8 8 Spirituosen- Solossermeister Feile mit zwvaolle erlernt moderne 95 i atio mit guten Zeugniſſen per 15. Februar ge⸗ Branche! udt BVertrauensſtel⸗%%% e 2 Bun VVV ſucht. Adreſſe zu erfragen in der 5 Intellig. jung. Mann lung od. Beteiligung.„ Seigle n. Dolle ast. 2 18 tüchtiger f 2 ſtelle dieſes Blattes. 4146 5 ee 8 5 geſtellt erstes Fabrifat, Pastellfatben 25 922 elterl. häft tätig. ng. u. 5 echt — iucht zwecks weiterer K 89 an die Geſchſt. Stenoſypisi und flerren und Damen perfakte uh dung Stellung 8644 rum— N F n Maschinenschreiber 7 nc en ne die ene egen. Tuch ine OFIIIIII unan vatkun ha en otorra autio tur sofort gesucht. Angebote mit Ge⸗ 95 5 15 N ele e 1 ober n. 5 risSeus e set. 8708; Manmfelm Fieldelbergerstiinßs, 8 haltsanſprüchen und Zeugnisabſchriften elſtung ſche⸗* 1 ungefähär 23000 ucht Aushllie für 8397 0 27 5 3 ſahrik. 4121] Kieler. Waldhof⸗ kan den. 87, S„„ 3 aup 125 8 T lab an die Geschäfts gelle ds, 8 0 K 156 frage 180, II. 4140 Angel en. P 2 5 6 864 ö 9 355 eee an die Geſchäfts fene. eee eee eee an die Geſchd. 9880 Müller, R 8. 3. beſon