* 23 ĩðV2 een, 12 Tro Dienstag, 19. Februar 1929 Bezugspreise; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich R⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchoftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe haupti⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.½11 ae ee Waldhoſſtr. g. chwetzingerſtt%) u. Meerſeldſtraße 11 Telegramm⸗ Aoreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſchein wöchentl. 12 mal. Fernſprecher 24944, 24945. 24951. 24952 u. 24953 Witkag⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Nr. 83— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklame 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Fütz Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Ause gaben wird leine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſto berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht rſucht um Einreiſt⸗Erlaubnis Er bezieht ſich dabei auf Worte des Reichstagspräſidenten Herr Löbe iſt dafür Reichstagspräſident Löbe hat am Montag abend das folgende Telegramm erhalten: „Pera, 18. Febr. Mich auf Ihre Erinnerungsanſprache im MReichstag am 6. Februar beruſend, erſuche ich das hieſige deutſche Geueralkonuſulat um die betreffende Bewilligung. Leo Troß ki.“ Der Reichstagspräſident hat dieſe Bitte befürwortend an das Neichskabinelt weitergegeben. Die in dem Telegramm erwähnte Erinnerungsanſprache bes Reichstagspräſidenten bezog ſich auf die Wiederkehr des 10. Jahrestages der Eröffnung der verfaſſunggebenden deut⸗ ſchen Natjonalverſammlung. Darin antwortete der Präſident auf Zuruſe von deu Kommuniſten: „Wir haben Ihnen und den anderen erſt die ſtaatsbürger⸗ lichen Rechte gegeben. Vielleicht kommen wir ſogar dazu, Herrn Trotzki in Deulſchlaud ein freiheitliches Asyl zu gewähren.“ f egeiſterte Fürſprache des Vorwärts“ 7 Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Biro.) Herrn Löbes eigenartige Trotzki⸗Aktion wird, während der Sozialdemokrattſche Preſſedienſt ſich bisher zurückhält, vom „Vorwärts“ mit ungeheurem Wortſchwall be⸗ IUÜrwotrtet. Nach dem Grundſatz, helfe was helfen mag, werden alle möglichen Gründe, vor allem ſentimentale, dann aber auch ſogenannte politiſche herbeigeſchleppt. Won den polttiſchen nur eine Koſtprobeeee „Trotzli kaun, ſoö ſagt man, in Deutſchland eine uner⸗ wünichte politiſche Tätigkeit entfalten. Beſonders ängſtliche Gemüler befürchten, er, der erfahrene Organfſator von Auf⸗ ſtäinden, könnte auch in Deutſchland einen kom mu n iſta⸗ ſchen Aufſtand entfeiſſe hu. Dieſe Befürchtung iſt wohl die oberflächlichſte von allen. Selbſtyerſtändlich würde Trotzkt in Deutſchlaud den deutſchen Geſetzen unterſtehen, wie feder andere. Davon abgeſehen, gibt es in Deutſchland auch keln e linkskommunlſiſchen Raſſeu, die bereit wären, einem Ruf zu Strazenkämpſen zu folgen. Trotzki weiß auch genau, daß das Deutſchland von 1929 etwas ganz anderes iſt, als das Rußland von 1917. Er wird ſich hüten. Sollte ſich die deutſche Republik vor Trotzti fürchten? Das wäre eine Schaude.“ Schließlich wird dann noch verſichert, die Aufnahme Trotztis wäre ein„kultureller Akt“, der die Achtung vor der deutſchen Republik im Juland und im Ausland, England, Bel⸗ gien, der Schweiz und Frankreich ſteigern würde. Es fehlt nur noch, daß in dieſem Zuſammenhang von dem kopflos Begeiſterten auch noch Amerika angeführt worden wäre. Kindlicher kann man nicht gut argumentieren. Wir verzichten Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotzkis Telegramm an den Reichstagspräſidenten Löbe hat, wie wir hören, zu einer Rückfragein Konſtantin opel geführt. Man will ſich im Reichstagsbürv erſt einmal ver⸗ ſichern, ob es ſich um ein authentiſches Dokument handelt. Daß Herr Löbe ſich beim Reichskabinett für Herrn Trotzki verwendet hat, kann nicht weiter verwundern. In außen⸗ politiſchen Dingen hat Löbe, wie ſich ſchon wiederholt erwies, eine wenig glückliche Hand gezeigt. Man darf wohl erwarten, daß die Regierung Herrn Löbes Fürbitte nicht ent⸗ prechen und den um Einlaß bittenden Trotzki von der Schwelle fernhalten wird. Eine Mitteilung aus Moskau — Moskau, 18. Febr.(Telegraphenagentur der Sowfet⸗ union.) Die Preſſe veröſſentlicht heute folgende Erklärung: „Trotzki iſt wogen autiſowfellſtiſcher Tätigkeit auf Beſchluß einer Sonderberatung bei der ſtaatlichen politi⸗ ſchen Verwaltung aus der Sowletunion ausge wieſen worden. Auf Wunſch Trotzkis iſt ſeine Famille mit ihm abgereiſt.“ Wiederaufnahme der Koalitionsverhandlungen Die Wiederanbahnungsverhandlungen zwiſchen den Par⸗ teſen der Rumpfregierungsgemeinſchaft und dem Zentrum ſcheinen nun doch raſcher in Fluß zu kommen, als man ur⸗ sprünglich angenommen hatte. Wie verlautet, hat Reichs⸗ anßenminiſter Dr. Streſemann am Montag abend den Parteivorſitzenden des Zentrums, Dr. Kaas, um eine Un⸗ terredung über die Koakitionsfrage gebeten, die im Laufe des heutigen Dienstags ſtattfinden ſoll. Ju dieſer Unterredung wird dem Vernehmen nach Streſemann, der ſich auch des Einverſtänduiſſes der Landtagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei verſichert hatte, an das Zentrum die Bitte richten, jenes niel umſtrittene— ſei es unn mißverſtandene oder miß⸗ verſtändliche— Angebot zu erneuern, wonach die preußiſche Zentrumsfraktion bereſt ſei, zu Gunſten der Deut⸗ ſchen Volkspartei auf einen ihrer preußiſchen Mintiſterſitze zu verzichten. In dieſem Falle, d. h. bei Erneuerung des Zen⸗ trumsangebotes, würde ſich die Deutſche Volkspartei ver⸗ pflichten, dem Wiedereintritt des Zentrums in die Reichs⸗ regierung, in Sonderheit der Erfüllung ſeiner Miniſter⸗ anſprüche im Reiche, nicht nur keine Schwierigkeiten zu be⸗ reiten, ſondern auch alle Wege zu ebnen. Die Fentrumstaktlik Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Hoffnungsfroher, als das geſtern in den Wandelgängen des Reichstages geſchah, wird in der Berliner Morgenpreſſe die Der Stahlhelm gegen Braun Der Bundesvorſtand des Stahlhelms, der am Sonntaa in Magdeburg verſammelt war, hat eine Entſchließung ge⸗ fast, die ſich gegen die Erklärung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten Braun wendet, wonach im Schoße der preußiſchen Staatsregierung jetzt ernſtlich die Frage geprüft werde, ob es mit der Stellung der Beamten noch vereinbar ſei, wenn ſie ſich aktiv im Stahlhelm betätigten. Die in Magde⸗ burg tagende Bundesvorſtandsſitzung erklärte dazu, daß ſie den Kampf um die verfaffungsmäßig feſtgelegten Rechte des Beamtentums auf freie politiſche Betätigung rückſichtslos auf⸗ nehmen und durchkämpfen werde. Ein Recht, das die ſozial⸗ demberatiſchen Machthaber den Kommuniſten einräumten, könne den Beamten, die aktiv im Stahlhelm mitwirkten, nicht vorenthalten werden. 8 Die Demagogie der Alldeutſchen Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Audeutſche Verband hatte für Sonntag zu einer Oſt⸗ tagung nach Stettin geladen. Der Leitſatz dieſer Tagung Hiez:„Der Oſtmark Schickſal iſt Deuiſchlauds Schickſal“, wo⸗ Abſicht Streſemauns kommentiert, heute mit dem Parteivorſitzenden des Zentrums ſich zu beſprechen. Indes fühlt ſich die„Germania“ veranlaßt, ſchon im erſten Moment des Aufflackerns dieſe Hoffnung zu dämpfen. Das führende Zentrumsorgan weiß— wie merkwürdig— von der beabſichtigten Ausſprache aus eigenem nichts. Es hat nur „hier und da“ davon geleſen, ebenſo davon, daß Dr. Streſe⸗ mann geſtern eine Sitzung der volksparteilichen Landtags⸗ fraktion aufgeſucht und dort zu der kvalitionspolitiſchen Lage im Reich wie in Preußen Stellung genommen hat. Zu dieſen Leſefrüchten ſchreibt die„Germania“ an den Rand: „Was die Haltung des Zentrums betrifft, ſo hat es, ſo⸗ welt wir unterrichtet ſind kelnerlel Neigung, irgendwie die Initiative zu neuen Koalittonsbeſprechungen zu ergreifen. Wenn auf der anderen Seite das Bedürfnis nach einer Füh⸗ lungnahme vorhanden ſein ſollte, ſo wird ſich das Zentrum etwaigen Anfragen ſicher nicht verſchließen. Falls es in den nächſten Tagen zu einer Fühlungnahme maßgebender Per⸗ ſönkichkeiten kommen ſollte— die ſicher nicht vom Zen⸗ trum ausgeht— ſo würde es jedoch falſch ſein, in ihr neue Verhandlungen zu erblicken. Von Verhandlungen kann erſt dann die Rede ſein, wenn die Zentrumsfraktion des Reichs⸗ lages, deren Haltung bekannt iſt, einen dahingethenden Be⸗ ſchluß gefaßt haben wird.“ Man hat das Gefühl, daß da irgend wer den Porzellan⸗ laden betreten hat. FCC... 6 ͤͤddGdccßcß/ß/ß/ß/ßßc Vcc/ VVcccccccccccccVGVCV——VTPPGPVPPTGTGPGGTbTGTGGGGGTGTGT(TVTbDTbb gegen im Ernſt la auch gar nichts zu ſagen iſt. Unter den kunſtgeübten Händen der Herren Claß und Landrat von Herzberg wurde aus dem an ſich richtigen Leitſatz, den jeder deutſche Politiker ſich einprägen und zur Richtſchnur ſeines Handelns machen ſollte, freilich nur wieder ein inner⸗ und parteipolitiſcher Krakeel. Die Verſtümmelung des deut⸗ elnſach dem heutigen politiſchen Syſtem angehängt, natürlich verautwortungsloſe Demagogie iſt. Auch wer an dieſem politiſchen Syſtem mancherlei auszuſetzen hat, wird, wenn er mit den geſchichtlichen Tatfachen im Ein⸗ klang bleiben will, zu bekennen haben, daß der verlorene Krieg, der unſeren Zuſammenbruch herbeiführte, dem Deutſchen Reich auch die wertvollen und zum Teil unerſetz⸗ lichen Gebiete im Oſten gekoſtet hat. Menſchen im deutſchen Oſten auch ganz wertlos. Man be⸗ ſchloß eine Reſolution, mit allen Kräften dabei mitzuwirken, das heutige Syſtem zu beſeltigen. Sehr ſchön. Aber glauben die Herren um Claß und Herzberg wirklich, daß die Polen dann den Korridor und die Litauer das Memelland auf dem Präſenkſerteller bringen werden? was Unter dieſen Umſtänden war dieſe alldeutſche Oſttagung für die Dinge und für die Das Janusgeſicht der Sozialdemokratie Miniſter und Parteimann Die ſozialdemokratiſchen Miniſter und höheren Staats⸗ beamten erbringen gelegentlich immer wieder von neuem den Nachweis, daß es ihnen unmöglich iſt, ſich über ihre Parte zu erheben. Der Abgeordnete Scheidemann hat ſa einmal das offene Geſtändnis abgelegt, daß der Sozialdemokrat als Miniſter der Beauftragte ſeiner Partei ſel und bleibe. Es fehlt leider nicht an Beiſpielen, daß dem in der Tat ſo iſt. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat einmal Vorwürfe gegen die deutſche Rechtsſprechung erhoben, die man auch von einem ſozialbemokratiſchen Agltator nichk ruhig hätte hinnehmen können, die aber in dem Munde des preußiſchen Miniſterpräſidenten die ſchwerſten Bedenken er⸗ regen mußten. Die redneriſchen Ausſchreitungen, die Hör⸗ ſing als Oberpräſtdent begangen hat, ſind nur zu bekannt. Jetzt iſt auch vor einigen Tagen der Reichsinnenminiſter Severing— und nicht zum erſten Male— in einer ſolchen Rolle vor den ſozialdemokratiſchen Berliner Studenten auf⸗ getreten. Er hat gegen den Bau des Panzerkreuzers 4 und die dazu gehörige Denkſchrift Gröners mit Schärſe polemi⸗ ſiert und die alten bekannten Verdächtigungen gegen die Reichswehr vorgebracht. Auch hier muß mau ſagen, daß man leider jedes Bewußtſein dafür vermißt, daß ein Miniſter ſich nicht geſtatten darf, in der Rolle eines Partei⸗ agitators aufzutreten. Es iſt unverantwortlich, daß ein Mit⸗ glied des Kabinetts in dieſem Augenblick den Streit um den Panzerkreuzer wieder entfacht und gegen den Reichswehr⸗ miniſter und die Reichswehr in dieſer tendenziöſen Weiſe Stellung nimmt. Die Zuſammenarbeit im Kabinett wird da⸗ durch ſicher nicht gefördert. Das Verantwortungsbewußtſoin, das der ſozialdemokratiſchen Partei ganz entſchleden fehlt, ſchelnt auch bei ſozialdemokratiſchen Miniſtern nicht immer in dem wünſchenswerten Maße vorhanden zu ſein. 0* 8 Die Bewaffnung ſozialiſtiſcher Organiſationen In Deutſchland bringen die ſogialdemokratiſchen Zei⸗ kungen aufgeregte Alarmartikel, wenn irgendwo einmal ein altes Gewehr oder ein un brauchbares Maſchinengewehr gs⸗ funden wird. Sofort werden die wildeſten Vermutungen an den Fund geknüpft. Es wird behauptet, dieſe oder jene rechtsradikale Organiſation rüſte im geheimen zum Bürger⸗ krieg und alle Kapitolswächter ſtimmen in den Ruf ein, die Republik ſei in Gefahr. Die Anläſſe diefer künſtlichen Er⸗ regung ſind in Deutſchland immer ſeltener geworden und das Geſchrei der Kapitolswächter iſt notgedrungen verſtummt⸗ Jetzt bietet ſich indeſſen ein neuer Anlaß, das Thema wieder aufzugreifen, nur daß diesmal die Waffenfunde nicht in Deutſchland, ſondern in Oeſterreich gemacht worden ſind und daß nicht irgendeine rechtsradikale Organiſatlon, ſondern die ſozialdemokratiſche Wiener„Arbelter zeitung und der nicht minder ſozialiſtiſche Verband der Arbeiter⸗Jagd⸗ und Schützenvereine im Beſitze von Waſſen betroffen worden ſind. Die„Arbefterzektung“ hat in ihrem Keller Gewehre auf⸗ gehäuft. Der Verband der Arbeiter⸗Jagd⸗ und Schützen⸗ vereine, der in dem Gebäude der Arbeiterzeitung ſeinen Sitz hat, ſtand ſeit längerer Zeit im Verdacht, einen ſchwung haften Waffenhandel zu betreiben, der nicht nur ſeinen Mitgliedern, ſonderu auch anderen ſozlaldemokratiſchen Organifationen zu⸗ gute kam. Der Verband hatte lediglich die Könzeſfion, feinen Mitgliedern Jagb⸗ und Schützenflinten zu verſchaffen. Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß ſein Name lediglich ein Deck⸗ mantel war, unter deſſen Schutz Gewehre und Maſchinen⸗ gewehre erworben und an ſozialdemokratiſche Organſſationen weiter verkauft wurden. Wie ſelbſt die demokratiſche Preſſo zugeben muß, ſind in den Räumen des Verbandes nicht weniger als 30 Maſchinengewehre mit den dazu gehörigen Patronengürteln, 170 Mannlicher⸗Gewehre, 150 andere Ge⸗ wehre nebſt einer großen Menge Munition und Feld⸗Tele⸗ phonanlagen gefunden worden. Der Verband beſaß mehrere Schießſtände, auf denen ſeine eigenen Mitglieder und dle⸗ jenigen anderer ſozialdemokratiſcher Organiſationen im Ge⸗ brauch der Waſſen ausgebildet wurden. Die Polizei hak dieſem Treiben vorläufig ein Ende gemacht, indem ſie alle vorgefundenen Waffen nebſt Munition beichlagnahmte. Es bleibt eine offene Frage, ob nicht an anderer Stelle noch wei⸗ tere Waffen verborgen ſind. Die Wiener Arbeiterzeltung bringt ganz fadenſcheinige Entſchuldigungen vor. Sie erklärt, die im Keller verborgenen Waffen ſeien nur zur Verteldlgung beſtimmt geweſen, (lusbeſondere zum Schutze des Parteihauſes und der koſtharetz Druckereimaſchinen. Der ſoztaldemokratiſche Schützenverband neipt 0 beruft ſich auf die Heimwehren, von denen angeblich Gefahr ſchen Oſtens, der Korridor, der Verluſt Weſtpreußens, Dan⸗. zigs, Memels und Oberſchleſtens, wurde von dieſen Rednern Dieſe Ausflüchte ſind ſelbſtverſtändlich nicht im geringſten ernſt zu nehmen. In Wien droht von den Helm⸗ wehren nicht die geringſte Gefahr. Hier bildet die Sozial⸗ demokratie eine Mehrheit und wenn es ſich um Schutz handelt, ſo kann die Wiener Polizei ihn in vollem Maße gewähren. Es liegt ganz offen zutage, daß die ſozlaldemokratiſche Waffen⸗ ritſtung in Wien einen ganz anderen Zweck verfolgt, Man erinnert ſich noch der blutigen Revolte in Wien, die von der Polizei nur mit Mühe niedergeſchlagen werden konnte. Seit jener Zeit beſteht zwiſchen der Wiener Polizei und den dortigen ſozialdemokratiſchen Organiſationen eln ſcharfer Ge⸗ genſatz. Man iſt alſo zu der Schlußfolgerung berechtigt, daß die ſozfaldemokratiſchen Wiener Organſſationen ſich Waffen verſchafft und im Gebrauch der Waſſen ausgebildet haben, u m gegebenenfalls auch der Pollzei gewachſen zu ſe ln. Hier kann man wirklich ſigen, daß die Revulellk in Geſahr iſt, denn ein Kampf der Wiener Arbelter gegen die Polizei müßte unbedingt zu einem Siege des Rommunismus drohen ſoll, Katholiken, die ſich nicht kirchlich 2. Seite. Nr. 89 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgaßze) Dienstag, den 19. Februar 1029 Neuer Vorſtoß der bayeriſchen Regierung In einer Rede auf der Generalverſammlung des Ober⸗ ränkiſchen Chriſtlichen Bauernvereins kam der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held am Montag in Forchheim auch ausführlich auf die Vorgeſchichte und die Entwicklung des Streites um die Abfindung für die bayeriſche Eiſenbahn und Poſt zu ſprechen und erklärte u.., es werde verſucht, ob die Staaten noch aus eigener Kraft leben können oder nicht. Was man nicht mit Zwang und äußerer Gewalt durch⸗ führen könne, erſtrebe man mit Aushöhlnugspolitik dadurch, daß man Bayern den finanziellen Brotkorb höher hänge und es auszuhungern verſuche, und das ſei nach ſeinem Dafürhalten der Grund, daß Bayerns Forderungen aus der Bahn, der Poſt und der Bierſteuer nicht erfüllt würden. Bayerns Zdeal ſei ein Reich, aufgebaut auf ſtarken geſunden führen. Man wird deshalb wohl auch erwarten können, daß die Kapitolswächter auf dem Poſten ſind und ſich gegen die ſtaatsgefährlichen Umtriebe der ſozialdemokratiſchen Wiener Organiſation mit aller Entſchiedenheit zur Wehr ſetzen. Oder ſollte man in dieſer Erwartung am Ende doch enttäuſcht merden? ——— Aus der geſtrigen Reichstagsſitzung 7 merklich gedrückter Stimmung hat der Reichstag ſeine Be⸗ ratungen wieder aufgenommen. Die anhaltende Ungeklärt⸗ heit der Lage wirkt nicht gerade fördernd auf die all⸗ gemeine Arbeitsluſt. Man hat ein wenig das graue Elend. Daher kam es wohl auch, daß über das Los der Klein rent⸗ ner, das ſich nach kummervollen Jahren des Wartens nun⸗ mehr endlich entſcheiden ſoll, eine ſehr gedämpfte Diskuſſion gepflogen wurde. Zudem hat man ja im Ausſchuß nach langen Kämpfen ſich auf eine Entſchließungsformel geeinigt. Dä auch die Regierung ſeiner Zeit eine Erklärung abgegeben hat, die in ihrer Tendenz ſich im weſentlichen mit der Ausſchußreſolu⸗ ton deckt, ſo ſind eigentlich alle Vorbedingungen für ein ein⸗ trächtiges Zuſammenwirken gegeben. Tie Sache hat nur den Haken, daß dle Regierungserklärung verſchleden interpretlert wird. Deutſchnationale und Volkspartei haben aus ihr die Bereitſchaft der Reglerung herausgeleſen, ein beſonderes Reutnergeſetz zu ſchaffen, das, wie die volkspartelliche Frau Matz ſich ans⸗ drückte,„einen Ausgleich für früher geleiſtete Arbeit des Rent⸗ ners geben ſoll.“ Aus dem Kommentar des Relchsarbeits⸗ miniſters aber ergab ſich, daß die Regterung zu ſo weit⸗ gehenden Zielen ſich nicht bekennt. Sie hält es vielmehr für genügend, wenn das Fürſorgerecht„durch Geſetz ſozial aus⸗ geſtaltet wird“ und ſie macht außerdem die Einſchränkung, daß ſie den Verſorgungsanſpruch des Altbeſitzes nicht gelten laſſen will. Von einem Kompromiß auf dieſer Grundlage hofft Herr Wiſſell, daß es den Rentnern die Gewähr für dauernde Befriedigung biete und ihre berechtigten Wünſche erfüllen werde, eine Verheißung, die man erſt wird nachprüfen können, ſobald bas Ergebnis der Reſſortarbeit vorliegt. Von den einzelnen Partelvertretern vernahm man ſehr ſchöne Deklamatlonen. Namentlich der Zentrumsabgeordnete Eſſer hielt eine ſalbungsvolle Rede, in der er alle anderen ſchulmeiſterlich ermahnte, die Parteipolitik gerade bei dieſer Frage auszuſchalten. Mit Wärme krat der Demokrat Külz für die geſetzliche Anerkennung eines Rechtsanſpruchs der Kleinrentner ein. Die Sozialdemokraten aber wollen den volkspartellichen Antrag, der einen Verſorgungsanſpruch unter Herausnahme aus der Fürſorge fordert, gewiſſermaßen durch eine Deckungsfloskel ad absurdum führen. Ste verlangen nämlich in einem Zuſatzantrag die Erhebung einer Sonder⸗ abgabe von den in der Inflation geretteten und neu gebil⸗ deten Vermögen.. Zu Beginn der Sitzung hatte ubrigens Herr Ldbe eine kleine Privatauselnanderſetzung mit den Kommuniſten wegen des letzten Tribünenſkandals. Es iſt in der Zwiſchenzeit ge⸗ lungen, einwandfrei feſtzuſtellen, daß es ſich tatſächlich um eine und zwar noch dazu„telephoniſch“ beſtellte Arbelt han⸗ delte. Die Tribünenkarten bleiben daher den kommuniſtiſchen Abgeordneten ſolange entzogen, bis Garantie gegen eine Wie⸗ derholung ſolcher Vorgänge geſchaffen wird. Gräfin Spee 7. Wie von unſerem Berliner Büro gedrahtet wird, iſt die Witwe des in der Seeſchlacht bei den Falklandsinſeln gefallenen Grafen Spee im 61. Lebens⸗ jahr in Kiel verſtorben. Sie ſtammt aus Kurland und war eine geborene Freiin von der Oſten⸗Sacken. Ein ſchweres Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In halle wird vorausſichtlich im Mai dieſes Jahres begonnen Ländern, in denen die Einzelwirtſchaft gehegt und gepflegt und Beſonderheiten der Kultur herausgeſtellt würden. Wenn bei den Auselnanderſetzungen durch die Preſſe vor allem das eine oder andere kleine Unhell ange richtet worden ſei, ſo lehne er dafür die Verantwortung durchaus ab. Er müſſe mit der Koalitionspreſſe auch einmal vertrauliche Geſpräche führen können. Wenn es dann aber eine Preſſe gäbe, die ſich nicht an die Grenzen deſſen gebunden glaube, was ſonſt von der geſamten Preſſe als Grenze erkannt wird, ſo trage er da⸗ für die Verantwortung nicht. Und wenn er es bedauere, daß ein ſolcher Vorfall überhaupt möglich geweſen ſet, daß die Preſſe vertrauliche Beſprechungen, die als ſolche gekennzeichnet wären, zum Teil veröffentlichte, ſo liege darin keine Ent⸗ ſchuldigung der bayeriſchen Staatsreglerung. Doch Seppelinfahrt nach Aegypten? Englands angebliche Abſage nur ein Mißverſtändnis? Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Angelegenheit der Aegyptenfahrt des„Graf Zeppelin“ erklärt, wie wir der D. A. Z. entnehmen, Dr. Eckener in mehreren amerikaniſchen Blättern wörtlich: „Meine Kenntnis des gemeldeten angeblichen Vorganges beſchränkt ſich auf das, was die Zeitungen darüber ſagen. Wir haben natürlich ſchon vor einigen Wochen ordnungs⸗ und be⸗ ſtimmungsgemäß das Reichsverkehrsminiſterlum gebeten, für uns die formelle Erlaubnis zur Ueberfliegung Aegyptens und einiger anderer Länder, die wir beſuchen wollten, zu erwirken, aber wir haben bisher noch keine amtliche Antwort erhalten. Ich möchte aber ohne weiteres annehmen, daß die Zeitungs⸗ meldungen den Tatſachen nicht entſprechen. Schließlich iſt es mir nie in den Sinn gekommen, daß die engliſche Regierung, wenn dieſe und nicht die ägyptiſche befragt werden müßte, je einer einſachen Vergnügungsfahrt des„Graf Zeppelin“ über ägyptiſches Gebiet irgendwie Schwierigkeiten inden Weg legen und nicht viel mehr im ſportlichen und kulturellen Intereſſe eine ſolche Fahrt, ähnlich wie ſeinerzeit Amerika, auf das freudigſte begrüßen und fördern würde. Ich kann mir deshalb auch nicht vorſtellen, daß unſere Regierung ge⸗ glaubt habe, erſt unter der Hand vorfühlen zu laſſen, ob die geplante Fahrt auch angenehm ſei. Denn wir können doch nicht bei jedem harmloſeſten Schritt, den wir tun wollen, uns erſt ängſtlich fragen, ob wir nicht damit beletnem welt⸗ kremden Querkopf Verſtimmung erregen. Ich ver⸗ mute deshalb, daß es ſich bei der Sache um ein Miß ver⸗ ſtändnis handelt, das ſich bald befriedigend aufklären wird.“ Die halbamtliche Auskunft, daß man im Auswärtigen Amt es für opportun gehalten hätte, ſich wegen einer Erlaub⸗ nis für das Ueberfliegen Aegyptens durch das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ an die engliſche Regierung zu wenden, trägt, wie vorauszuſehen war, der Leitung unſerer auswärtigen Ge⸗ ſchäſtsſtelle lebhafte, hier und da auch. mit Verdächtigungen gewürzte Vorwürfe bei einem Tell der Rechtspreſſe ein. Dort will man durchaus beſſer wiſſen, was die engliſche Regierung auf einen offiziellen Antrag der Deutſchen geantwortet hätte. Dagegen läßt ſich natürlich nicht ſtreiten. unterrichtet zu ſein glauben, ſind die inoffiziellen Sondierun⸗ gen übrigens noch nicht beendet. Sie laufen einſtweilen noch weiter. Man wird alſo gut tun, mit dem raſchen Urteil vor⸗ derhand noch zurückzuhalten. Neue Jeppelinhalle in Friedrichshafen Bei dem vor einiger Zeit ausgeſchriebenen Wettbewerb für den Bau einer neuen Zeppelinhalle in Friedrichshafen hat, wie verlautet, die Gute⸗Hoffnungs⸗Hütte in Oberhaufen den Zuſchlag erhalten. Mit dem Bau der neuen Luftſchiff⸗ werden. Es handelt ſich um ein Objekt von 4 Millionen Mk. Deutſchland in Afghaniſtan Berlin, 18. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Von engliſcher Seite wird aus Kalkutta gemeldet, daß der dortige deutſche Géſandte nach Kabul gegangen fei. Wie wir hören, iſt Herr Baron von Pleſſen nicht nach Kabul, ſondern nach Peſchawar beordert worden. Seine Aufgabe iſt es in erſter Linie, beim Abtransport der noch in Kabul weilen⸗ den Deutſchen mitzuwirken. Daß die deutſche Geſandtſchaft in Schickſal nahm ihr an einem Tage den Gatten und die beiden Söhne. Die Auswirkungen der Lateran⸗ Verträge „Giornale'Italia“ beſpricht in einem Leitartikel die Fragen, die ſich aus dem zwiſchen dem Vatikan und der ita⸗ lieniſchen Regierung abgeſchloſſenen Vertrag ergeben. Zu⸗ nächſt ſtellt das Blatt ſeſt, daß nur diejenigen, die ihren ſtän⸗ digen Wohnort in der vatikaniſchen Stadt haben, die vati⸗ kaniſche Staatsangehörigkeit beſitzen werden. Wenn der Papſt den Vatikan verlaſſe, werde er in Italien aufgenommen wer⸗ den, wle ein Souverän, der incognito rei ſt. Die Perſon des Papſtes ſei unverletzlich, wie die des Königs. Wenn der Papſt aus italieniſchem Gebiet in einer Kirche amtiere, ſo erhalte dieſe Kirche zeitweilig und vorübergehend den Charakter der diplomatiſchen Immunität. Bezüglich des Verkehrs zwiſchen der vatikaniſchen Stadt und dem übrigen Italien müßten noch die erforderlichen Abmachungen ge⸗ trofſen werden. Jedenfalls werde es keinen Paß zwang geben. Die Geistlichen würden in Zukunft auch in Italien den päpſtlichen Gerichten unterſtehen. Was die Ehe be⸗ treſſe, ſo würden Nichtkathollken, ſowie auch diejenigen trauen laſſen wollen, die Den Katholiken, die nach der eine Ziviltrauung vornehmen Zivllehe eingehen konnen. katholiſchen Trauung auch laſſen wollen, ſtehe dies frei. Schließlich ſtellt„Giornale ditalia“ feſt, daß der Staat dem Heiligen Stuhl ſofort nach Ratifizierung der Verträge die feſtgeſetzte Entſchädigungsſumme auszahlen werde. Dieſe Kabul auf drei Perſonen vermindert worden ſet, trifft im übrigen nicht zu. Lediglich der an der Botſchaft wirkende Dolmetſcher hat gebeten, aus Kabul weggehen zu dürfen. Summe ſichere dem Vatikan bei einer Verzinſung zu 8 v. H. ein jährliches Einkommen von rund 87 Millionen Lire und ermögliche es ihm, unabhängig von den unregelmäßigen Ein⸗ künſten des Peterspfennigs, ein regelmäßiges Budget auf⸗ zuſtellen. a Was iſt mit Südtirol? Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Bitro.] Der(beträchtlich faſsiſtiſch eingeſtellte) römiſche Korreſpon⸗ dent der Hugenbergpreſſe berichtet von einer Beſtimmung des Friedensvertrages mit dem Vatikan, die auch für Südtirol von Bedeutung wäre. Es heißt da:„Der Vatikan müſſe, um politſſche Unannehmlichkeiten zu vermeiden, vor jeder Er⸗ nennung eines Biſchofs die Zuſtimmung der italieniſchen Regierung einholen. Im Zufammenhang damit hätte der Biſchof von Trieſt einem Mitarbeiter des„Giornale'Italia“ verſichert: Der Heilige Stuhl habe allen Prieſtern zur Pflicht ge macht, die neuen Bürger im Geiſte der Loyalität und der Liebe zu Italilen zu erziehen. Jeder Prieſter dürfe jedoch in ſeiner Mutterſprache predigen.“ a Wie aber ſteht es mit dem Pfarrunterricht? Es wird ſchon ſö ſein, wie wir hier gleich nach dem Friedens⸗ ſchluß ſagten: Seine Koſten werden zunächſt die Südtiroler Die Reichsbahn ſoll deutſch ſein Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Beamten bundes veröfſentlicht eine Entſchließung, in der es heißtz „Die durch den Dawesplan der Deutſchen Reichsbahn auferlegten Reparatlonslaſten haben ſich, wie nun⸗ mehr klar in Erſcheinung getreten iſt, als zu hoch erwieſen, Unter dem Druck der Reparationen treibt die Reichsbahn eine Perſonalpolitik, die nicht nur für das dieichsbahn⸗ perſonal unerträglich geworden iſt, ſondern auch infolge ihrer Rückwirkungen auf die ſoziale und wirtſchaftliche Politik Deutſchlands die Lage aller deutſchen Arbeltuehmer ver⸗ ſchlechtert. Der Geſamtvorſtand des D. B. B. fordert die deutſche Reichsregterung auf, darauf hinzuwirken, daß die Art der Aufbringung der Reparationslaſten als eine rein inner⸗ politiſche Angelegenheit erklärt wird, und daß auf die Beibehaltung der auf Grund der Dawesgeſetze gebildeten Reichsbahngeſellſchaft verzichtet wird, um zu erreichen, daß die Reichsbahn in die volle Verfügungsgewalt des Deutſchen Reiches geſtellt wird. Vermehrte Kohlenförderung Wegen etwaiger Ueberarbelt zur Sicherung der Kohlenverſorgung von Bevölkerung und Wirtſchaft während der lang andauernden, ungewöhnlich ſtrengen Froſtzeit fand am Montag im Oberbergamt Dortmund eine Ver⸗ handlung mit den Zechenverbänden und den Arbeitnehmer⸗ verbänden unter Beteiligung der Reichsbahndirektlon Eſſen ſtatt. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß eine Gefährdung der Brennſtoffverſorgung im Induſtrie⸗Gebiet ſelbſt bis jetzt nicht eingetreten iſt. Jedoch könnten entfernter liegende Verſor⸗ gungsgebiete möglicherweiſe in Mitleidenſchaft gezogen wer⸗ den. Die Vertreter des Oberbergamtes erklärten, daß ſte unter den obwaltenden ganz außergewöhnlichen Verhältniſſen keine Einwendungen dagegen zu erheben hätten, daß zwecks beſſeren Rundlaufes des Betriebes über Tage, insbeſon⸗ dere der Verladung, aufgrund der geſetzlichen Ausnahmen Ueber⸗ und Sonntagsarbeit für die Dauer der jetzigen außergewöhnlichen Verhältniſſe zuläſſig ſei. Dagegen könne Mehrarbeit unter Tage nicht in Frage kommen. Nö⸗ tigenfalls müßte zur Verſtärkung der Tagesbelegſchaft auf die erwerbsloſen Bergarbeiter des Bezirkes zurückgegriffen werden. 227 Kilometer Rhein ⸗Eis Aus Koblenz, 18. Febr. wird gemeldet: Die Haupk⸗ eiswachtſtelle meldet: Die am Rhein beſtehenden Eisver⸗ ſetzungen wachſen entſprechend der verringerten Grundels⸗ bildung langſamer als bisher nach oben weiter. Nach An⸗ gabe der Aachener Wetterwarte iſt eine Verſchärfung der Kälte zu erwarten. Der Pegel in Koblenz be⸗ harrt ſeit 16 Uhr auf 0,93 Meter. Die Temperatur war in Koblenz heute morgen 6 Uhr minus 11 Grad, um 12 Uhr o Grad und um 18 Uhr minus 7 Grad. Die Eisverſetzungen erſtrecken ſich von der holländiſchen Grenze bis Bearls, von der Loreley bis nach Oppenheim und von Gernsheim bis Germersheim. Der Rhein iſt demnach auf einer Strecke von zuſammen 227 Kilometer zugefroren.. Verkehrsunfälle — Bielefeld, 18. Febr. Auf dem hleſigen Hauptbahnhof fuhr heute früh 10 Uhr 15 Minuten eine Lokpmolfve, die 1 8 5 N 85 Soweit wir abgeſtellt werden ſollte, aus bisher noch ungeklärter Urſach auf einen haltenden Perſonenzug von hinten auf. Eine Anzahl Fenſterſcheiben gingen in Trümmer und dier bis fünf Reiſende des Zuges wurden leicht verletzt. Nachrichten, die von einem größeren Unfall und einer größeren Anzahl Schwerverletzter ſprechen, ſind unzutreffend, Magdeburg, 18. Febr. Heute mittag fuhr auf dem hieſi⸗ gen Hauptbahnhof eine Lokomotive auf einen zur Abfahrt bereitſtehenden Perſonenzug nach Oebisfelde auf, Die letzten Wagen des Perſonenzuges wurden dabei beſchädigt. Einige Perſonen erlitten leichte Verletzungen. Der Lokomotivführer will wegen des ausſtrömenden Dampfes den Schluß des Perſonenzuges nicht rechtzeitig erkannt haben.. — Breslau, 18. Febr. Wie die Schleſiſche Zeitung aus Neurode meldet, iſt ein Poſtauto einen 2,50 Meter hohen Ab⸗ hang binabgeſtürzt. Zehn Bergleute wurden hierbet mehr oder weniger erheblich ber letzt. Die Verletzten wur⸗ den in das Neuroder Knappſchaftslazarett gebracht. Fünf von ihnen mußten im Lazarett verbleiben. Letzte Meloͤungen Gas vergiftung — München, 18. Febr. In der Küche ihrer Wohnung in der Edlingerſtraße? wurde das Hausbeſitzersehepaar Schl 8g 1 durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Der Gashahn in der Küche iſt offenbar von dem Manne geöffnet worden, um das Funktionieren des zugefrorenen Hauptgasmeſſers zu kontrol⸗ lieren. Anſcheinend iſt vergeſſen worden, den Hahn wieder zu ſchließen, woraus dann das Unglück entſtand. Erwerbsloſendemonſtration — Stettin, 18. Febr. In Anklam kam es zu Erwerbsloſen⸗ demonſtrationen, bei denen verſchiedene Fenſter des Rathauſes eingeworfen wurden. Die Polizei mußte gegen die Demon⸗ ſtranten mit blanker Waffe vorgehen, wobei es auf bei⸗ den Seiten Verletzte gab. Einige Demonſtranten wurden feſtgenommen. 5 Brandkataſtrophe in einem ägyptiſchen Dorf — Kario, 18. Febr. In einem großen Dorf bel Zagazig brach geſtern eine Feuersbrunſt aus, die heute früh noch an⸗ dauerte. 150 Häuſer ſind bisher eingeäſchert worden, Neun Perſonen wurden getötet und 20 ſchwer vexletzt. * * Ausſcheiden Fitzmaurices aus dem Heeresdienſt. Der bekannte Flieger Oberſt Fitzmaurice iſt aus dem Heeresdienſt des iriſchen Freiſtaates ausgeſchieden. Nachtrag zum lokalen Teil * Auf dem Neckar eingebrochen und ertru ne ken. Geſtern abend gegen halb 10 Uhr ſind zwei junge Leute beim Ueberqueren des Neckars, etwa 200 Meter unter⸗ halb der Riedbahnbrücke, am rechten Ufer, eingebrochen. hafen noch gerettet werden kounte, iſt ein 19 Jahre altes Deulſchen zu tragen baben, Die Leiche kvunte bis jetzt nicht geborgen werben. Mädchen aus der Oſtſtadt unter dem Eis verſchwunden. 1. Wührend ein 25jähriger lediger Kaufmann aus Ludwigs⸗ * V e n les e * en ed e d es. N 1 N 1 * und laſſen die Kälte nicht empfinden. 25 Dienstag, den 19. Februar 1929 Wanderung Die verſchneiten Berge des Odenwaldes können uns richt locken. Der eisgepanzerte Rhein hat es uns augetan. Wir beſchließen, den Gebieten einen Beſuch abzuſtatten. die im Sommer ſtets unſer Ziel geweſen ſind: Rieb und Altrhein bei Lampertheim Von der Endſtatlon der Straßenbahn in Sandhofen geht es auf vereiſter Landſtraße über Scharhof nach dem Kirſch⸗ gartshäuſerhof. Einſam liegt die ſonſt ſo belebte Straße. Ein einziges Auto fährt langſam an uns vorbei. Sonſt tiefe Stille. Weiß liegen die verſchneiten Felber. Nur an wenigen Stellen ragen braune Ackerſchollen hervor. Dann aber quer⸗ feldein, direkt dem Rhein zu. Die hohen Pappeln der Bonau ſind ſchon von weitem ſichtbar. Die wenigen Waſſergräben, die wir zu überqueren haben, bieten kein Hindernis. Alle ſind dick mit Eis überzogen. Vom winterlichen Himmel ſcheint matt die Sonne. Dennoch wärmen ihre Strahlen Haſen rennen aus ihren Erdlöchern, aber nur wenige Meter, um ſich gleich wieder niederzulaſſen und zu äugen, ob man ihnen nicht zu nahe kommt. Kaum entfernt man ſich aber wieder, ſo geht es raſch in das Loch zurück, und nur ein dunkler Fleck im Schnee läßt vermuten, daß ſich dort ein Tior ſchützend duckt. Den Hochwaſſerdamm hinauf und vor uns liegt der alte Arm des Rheins. Blankes Eis, leicht mit Rauhreif über⸗ zogen, dann wieder Stellen, die ganz weiß ſind und alles um⸗ ſäumt von gelbem, trockenen Schilf. Hinter dem Schilf heben ſich die knorrigen Weidenbäume vom Horizont ab und das ganze Bild umſäumen die hohen Pappeln. Dann geht es auf das Eis. Langſam kommen wir auf den ſpliegelglatten Flächen nur vorwärts, wo aber Rauhreif, oder gar noch Schnee liegt, da kommt man ungehindert vorwärts. Drei Wildenten ſitzen vor uns auf dem Eis. Bis auf zehn Meter kaſſen ſie uns herankommen, daun erſt fliegen ſte auf, wenige Meter weit, um ſich gleich wieder niederzulaſſen. Man merkt ſo recht, wie gleichgültig dieſen Tieren alles iſt. Erinnerungen vom Sommer tauchen auf: hier an dieſer Stelle ſind wir einmal mit dem Boot feſtgefahren im Schlamm. Dort blühen immer die vielen weißen Waſſerroſen. Weiter wandern wir auf dem alten Flußarm. Manchmal geht ein Krachen durch das Eis, aber das läßt uns kalt, denn wir wiſſen ganz genau, daß der Waſſerſtand ſo niedrig iſt, daß wir nicht einſinken können. Dann geht es auf den See hinaus. Weit dehnt ſich die weiße Fläche. Stellenweiſe liegt der Schnee noch über 10 Ztm. hoch und nur an den Ufern iſt das Eis blank. Der geſtaute Rhein hat den Waſſerſtand gehoben und an den Ufer⸗ * ändern das Waſſer burchgedrückt. Scharen von Wildenten ſitzen hier auf dem Eis. Auch hier kann man ganz nahe herankommen, ehe die Tiere auffliegen. Im tiefen Schnee liegt auch noch die mitten im Schnee ſtehende Inſel. Dort liegt noch das trockene Schilf, das uns ſtets als Unterlage für unſer Zelt gedient hat. In dem ausgehöhlten Weidenſtamm liegen unſere ſelbſtgefer⸗ tigten Zeltpflöcke, die uns ſchon zwei Sommer lang ihren Dienſt geleiſtet haben. Wie lange wird es dauern, bis wir ſie wieder hervorholen und uns wieder in dem Waſſer tummeln können? Durch Schilf und zwiſchen Weidenſtämmen geht es jetzt hinüber zum Rhein. Eisſcholle türmt ſich auf Eisſcholle. Nur gegen Worms zu ſind noch einige offen Stellen zu ſehen. Am Ufer entlang geht es nun wieder heimwärts. Wie mit einem Meſſer abgeſchnitten hört das„arktiſche“ Gelände auf. ueber einen Kilometer lang iſt der Rhein ſpiegel⸗ glatt zugefroren und nur an den Ufern entlang liegen einige Eisſchollen, die vom Treibeis abgelagert worden ſind. Schlittſchuhläufer gleiten darüber und es gruſelt einen doch Etwas, wenn man daran denkt, daß unter der glatten Eisfläche der raſch fließende Rhein dahingleitet. Ebenſo unvermittelt, wie die glatte Fläche angefangen hat, hört ſie auch wieder auf. Schollen türmen ſich wieder übereinander. Mancher Lampert⸗ heimer bahnt ſich ſeinen Weg ins„Pfälziſche“. Selbſt die Wirbel, die im Sommer immer ſo ſchön rauſchen, ſind im Pe⸗ tersauer Knie von Schollen übertürmt, und nur weiter unten ſieht man zwei große offene Stellen im Rhein. Die Sonne ſpiegelt ſich im Waſſer. Die Bäume ſpiegeln ſich darin und die Menſchen, die direkt nebenan auf den Schollen klettern. Der Rhein iſt an dieſer Stelle über 4 Meter tief. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe). zum Rhein So weit das Auge jetzt flußaufwärts reicht, ſieht man uur ein weißes Scholleumeer. 5 Dann und wann ſieht man ein ſchwarzes Pünktchen darauf herumklettern: ein Menſch. Man ſieht ſo deutlich, wie nichtig doch der Menſch gegenüber den Naturgewalten iſt, ſo winzig und ohnmächtig. Im ſtrammen Marſch geht es den Rhein ent⸗ lang wieder der Großſtadt zu. Dunſt über dem Häuſermeer läßt ahnen, wo die Stadt liegt. Immer ſchwächer werden die Strahlen der wärmenden Sonne. Als wir an die erſten Häu⸗ ſer kommen, ſchaudern wir unwillkürlich zuſammen. Es iſt, als ob es hier viel kälter wäre, als draußen in der ſonnen⸗ umfloſſenen Natur. Aber Glückſeligkeit iſt in uns und froh kehren wir wieder in die Mauern zurück. G Dorfbrunnen Wer hätte gedacht, daß die guten Bürger von Mannheim in kleinſtädtiſche Zuſtände zurückperſetzt werden. Daß, wie in alter Zeit, das Waſſer am gemeinſamen Brunnen geholt werden muß. Was der Froſt doch nicht alles machen kann. Selbſt in unſerem Zeitalter aller möglichen Fortſchritte, Aber was hilft das alles, wenn die Waſſerleitung ein⸗ gefroren iſt. Die lieben guten Nachbarn werden ſich wühl bedanken, wenn ſie dauernd der Waſſerlieferant aller möglichen Veute ſein ſollen. Da hilft eben alles nichts, als den Gang zum Hydranten anzutreten. Mit Eimern, Kannen, Fäſſern kommen die Leute, um Waſſer an der Straßenecke zu holen. Zu Fuß, mit Leiterwagen, mit Schlitten kommen ſie, um das koſtbare Naß zu befördern. Geduldig aber warten ſie, bis die Reihe an ſie kommt, denn die Zahl derer, die Waſſer holen, iſt groß. Man macht auch ein Schwätzchen, aber nicht zu lange, denn die Füße werden raſch kalt. Man ſpricht aber nur über aktuelle Sachen: die eingefrorene Waſſerleitung. Die Worte:„Ja, bei Ihne aach?“ hört man zu oft. Man kann ſich fetzt erſt einen Begriff machen, welch ein Segen die Waſſerverſorgung iſt. So gibt es noch viele Dinge, mit denen wir durch den täglichen Gebrauch eng verbunden ſind und deren Auscleiben uns erſt den Wert und die Nützlichkeit erkennen laſſen. Aber alle wer⸗ den wieder erleichtert aufatmen, wenn die ſtarren Leitungen aufgetaut ſind und das unentbehrliche Waſſer wieder aus den eigenen Hahnen fließt. Die umſtändliche Waſſerhokerei wird bald vergeſſen und das Straßenbild unſerer Stadt wieder großſtädtiſch ſein. 0⁰ Die Folgen der Kälte Brände durch Auftauen und überſchwemmte Keller Durch Unvorſichtigkeit beim Vorwörmen eines Auto⸗ motors entſtand geſtern vormittag in der Schwetzingerſtraße ein Autogaragen brand. Das Feuer wurde von der um 10.46 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr in 15ſtündiger Tätigkeit mit zwei Schlauchleitungen gelöſcht. Die Garage brannte aus. Außerdem verbrannte ein Autp. Der Schaden beträgt etwa 6000 Mk. Ein Speicherbrand entſtand geſtern vormittag durch Unvorſichtigkeit beim Auftauen einer Waſſerleitung im An⸗ weſen Fruchtbahnhofſtraße 5a. Die um.31 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr, die in zwetſtündiger Tätigkeit mit zwei Schlauchleitungen den Brand löſchte, konnte nicht verhindern, daß der Dachſtuhl ſtark beſchädigt wurde. Der Schaden beträgt etwa 2000 Mk. Aus dem gleichen Grunde entſtand geſtern nachmittag im Hauſe Lameyſtraße 23 ein Kellerbrand, der Packmaterigl vernichtete. Das Feuer wurde von der um.46 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Geſtern vormittag um.06 Uhr wurde die Berufsfeuer⸗ wehr nah Rheinkaiſtraße 7 gerufen. Das Waſſerrohr war geplatzt und hatte den Keller überflutet. Etwa 2000 Kubikmeter Waſſer waren auszupumpen. Nach 41 ſtündiger Tätigkeit wurde die Feuerwehr zurückgerufen, weil die Motorſpritze auf der Hauptfeuerwache benötigt wurde. Der Schaden dürfte ſich auf mehrere taufend Mark belaufen. Im Anweſen Neuhoferſtraße 12b in Rheinau mußte geſtern ebenfalls der Keller aus gepumpt werden. An einem Flanſch am Waſſerleitungsrohr war durch die Kälte 3. Seite. Nr. 88 die Dichtung defekt geworden. Der um 11.41 Uhr alarmierte Löſchzug der Feuerwache II ſtellte die Waſſerleitung ab und pumpte das Waſſer, das etwa 40 Zentimeter hoch im Keller ſtand, aus. Der Schaden iſt gering. * * Etwas wärmer. Heute morgen konnte man mit einiger Befriedigung feſtſtellen, daß der Froſt fühlbar ab⸗ genommen hatte. An der Mühlauſchleuſe gab es nur —6,8 Grad gegenüber—13 Grad am Montag. In der ver⸗ gangenen Nacht wurden ſogar noch—10,2 Grad gemeſſen (vorher 19,4), ſo daß die Erwärmung erſt in den Morgen⸗ ſtunden ſo erheblich wurde. Freilich iſt deshalb noch nicht zu befürchten, daß das Rheineis bald verſchwindet, das geſtern wieder Tauſende von Menſchen aus Mannheim und Lud⸗ wigshafen anlockte. Nach der geſtrigen Wetterprophezeiung kommt wieder kalte Luft heran. Mit dem Frühling iſts alſo noch nichts unh wir können uns ruhig noch auf eine Reihe kalter Tage gefaßt machen. Auch diesmal hat die Abnahme der Kälte zu Schneefall geführt. In der neunten Vor⸗ mittagsſtunde ſetzte er ein, zunächſt freilich noch recht zaghaft, Städtiſche Nachrichten Ausſcheidung von Walogelände Die Ausſcheidung von 49 114 qm im Rheinauer Wald auß dem Waldverband iſt erforderlich, weil nach der Begutachtung durch die Forſtbehörde die Aufforſtung und weitere forſt⸗ wirtſchaftliche Behandlung dieſer Teile zwecklos erſcheint, ins⸗ beſondere auch weil das Gelände in den Zug der bereits kanaliſterten Herbſtſtraße fällt, teilweiſe zu Kleingärten ver⸗ wendet wird und bezüglich des Geländes überhaupt ein Baumbeſtand nicht vorhanden und wegen der Nähe des Wohngebiets am Bahnhof Rheinau ein Aufkommen junger Pflanzungen unmöglich iſt. Die Ausſcheidung einer Fläche von etwa 40 000 qm im Käfertaler Wald iſt erforderlich, weil das Gelände für die Errichtung von Wohnungen für alte Leute und kinderreiche Familien Ver⸗ wendung finden ſoll. Ein entſprechender Stadtratsbeſchluß ltegt dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vor. * * Von der Grippe. Da der Andrang in ber letzten Wochs zu groß war, konnte die Ortskrankenkaſſe keine Scheine mehr ausgeben. Die Kranken ſuchten ſofort und ohne Schein den Arzt auf. Infolge der Abkühlung tritt unter den Kindern in verſtärktem Maße Luftröhrenkatarrß auf, der ſich hier und dort zu Keuchhuſten entwickelte. * Ein Zimmerbrand brach geſtern vormittag im Haufe L 7, 7a aus. Gin Polſterſtuhl war zu nahe an den Ofen geſtellk worden. Einige Möbelſtücke verbrannten. Das Feuer wurde von der um 8,10 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr gelöſcht, Der Schaden beträgt etwa 300 Wark. * Schmerer Sturz auf dem Rhein. Beim Glennen auf dem Rhein fiel geſtern nachmittag eine Frau im Alter von etwa 45 Jahren dermaßen auf den Hinterkopf, daß ſie eins ſtark blutende Wunde davontrug, die ärztliche Behandlung notwendig machte. * Ihren 80. Geburtstag feiert heute in voller körper⸗⸗ licher und geiſtiger Friſche Frau Marie May Witwe, F 4, 10, die Mutter des durch ſeine Veröffentlichungen und ſein Ein⸗ treten für die Erfinder in weiteren Kreiſen bekannt gewor⸗ denen Dr. Albert May. * Seinen 60. Geburtstag feierte geſtern in voller Friſche Kaufmann Julius Antoni, Riedfeldſtraße 42. Seit 17 Jahren iſt er Kaſſterer der Firma Kaufhaus Tatterſall. Herr Antoni wurde von ſeiner Firma reichlich beſchenkt. Auch der Verein gedienter Bayern(früher Militärverein ehem. 18er), den er im Jahre 1905 gründete und mehrere Jahre leitete, ehrte das verdiente Mitglied. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mon ⸗ tag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Ge⸗ winnen gezogen: 2 Gewinne zu je 75000 Mark auf Nr. 283 411, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 223 363, 337 400, 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 143 762, 169 188, 269 319, 265 123, 268 312. In der Nachmittags ziehung; 4 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nrn. 4178, 211.518, 8 Ge⸗ winne zu je 3000 Mark auf die Nru. 94 917, 315 411, 819 981, 388 772.[Ohne Gewähr.) 164. Man muß ſich zu heljen wiſſen Groteske von Arthur Pauofsky, Schwerin In der Hauptſtraße war ein Waſſerrohr geplatzt; das kann vorkommen, beſonders wenn es ſo kalt iſt wie in dieſem Win⸗ ter. Dle Straße ſteht voller Menſchen, die den Fall begut⸗ achten. Ein altes Fräulein ſtürzt verzweifelt aus einem Haus: „Ich habe kein Waſſer, ich kann nicht Wäſche waſchen und Kaffee kochen.“—„Aber jammern Ste doch nicht ſo“, höre ich plötzlich eine Stimme,„Sie ſehen doch, daß hier alles gut abläuft; außerdem kommt gleich die Feuerwehr mit ihrer Dampfſpritze, da können Sie Ihren Kaffee aufbrühen.“ Die Stimme kennſt du doch, denke ich bei mir, und richtig, das iſt der Piepenmüller. Ein Kerl, wie man ihn ſo ſelten in dieſer unzufriedenen Zeit findet.— Mit Piepenmüller war ich lange in ruſſiſcher Geſangenſchaft geweſen. Wir freu⸗ ten uns natürlich ſehr, ſo ſehr, wie es immer Menſchen tun, die ſich ſelten zu ſehen belommen. Beim Erzählen unſerer Erlebniſſe während unſerer Trennung klagte ich über die ſchlechten Zeiten und Wohnungsverhältniſſe. Da kam ich aber Hel Piepenmüller ſchön au. Wie Leberecht Hühnchen hatte er ſchon immer über jeder Situation geſtanden. Als wir es in der Gefangenſchaft nicht fertigbringen konnten, bei Winter⸗ kälte im Winter warm zu werden, kam Piepenmüller auf einen Gedanken: Wir mußten alle in die Winterkälte hinaus, und als wir nur noch ein einziger Eiskriſtall waren, durften wir wieder ins Zimmer kommen, da fanden wir es dann ſchön warm. Aehnliche nie patentierte Erfindungen hatte Piepen⸗ müller noch mehr gemacht. „Nein“, ſagte er entrüſtet zu mir,„das geiſtige Analpha⸗ betentum iſt gerade bei uns in Deutſchland faſt mehr zu Hauſe als anderswo. Kommen Sie einmal in meine Neubauwoh⸗ nung, Sie werden ſehen, wie man ſich einrichten kann.“— Still und beſcheiden ging ich gleich mit zum„Zugſpitzen⸗ palaſt“, wie Plepenmüller vorſchlug. Bald langten wir an her Stadtgrenze an, wo, weiß ich nicht mehr, es war da ſehr dunkel. Mein Freund ſchritt auf ein Haus zu, das in einer unbeleuchteten Straße lag.„Sehen Ste! ſagte Piepenmüller, „da ſchimpfen bieſe dummen Leute immer über unheleuchtete Straßen; dankbar müßten ſie ſein, daß die Stadtverwaltung Held spart, kommt es doch wieder dem Steuerzahler zu gut.“ Ein gewaltiger Stoß Piepenmüllers gegen die Haustür öffnete dieſe.„Wunderbarer Verſchluß, nur für Eingeweihte“, kam die Erklärung.„Daß dieſe Tür ſich nicht ſchließen läßt, weil das Haus geſackt iſt, ahut kein Dieb. Er würde vergeblich einen Dietrich benutzen.“ Dann lernte ich die Familie keunen. Solche Frau konnte nur Piepenmüller haben, und auch die Kinder paßten zu ihm, ich kam aus dem Staunen nicht heraus.„Wir leben hier wie im Märchen“, ſagte mein alter Kamerad.— Die getünchten ſehr riſſigen Wände kamen mir zwar nicht märchenhaft vor, aber ich ſchwieg. Wir ſetzten uns zum Abendeſſen an den Tiſch, die Kinder traten zu einer Wand und holten aus ihr Teller und Schüſſeln.„Ein großer Vorteil meiner Wohnung“, lächelte Piepenmüller,„die Wand zwiſchen unſerer Küche und dieſem Zimmer hat ſich ſo geſetzt, daß wir bequem die Speiſen hindurch reichen können; das erſpart uns das läſtige Türen⸗ öffnen, das meiſt viel Geſchirr koſtet.“ Nach dem Eſſen ſaßen wir bei einer Zigarre, aber wie ſtark wir auch rauchten, das Zimmer verqualmte nicht.„Sehen Sie“, meinte der Hausherr, „eine vorzügliche Ventilation beſitzt unſere Wohnung; ich habe dahex einige Segelflugzeugmodelle angefertigt, mit denen ich in meiner Wohnung Verſuche mache. In dieſem Jahr will ich meine Erfahrungen auf dem Rhönflug verwerten.“— Es war inzwiſchen ſpät geworden. Eine Erfindung mußte ich mir aber noch anſehen. Piepenmüller holte aus einer Ecke ein Geſtell, ſchnell zog er Flügelwände aus Zelt⸗ leinwand, befeſtigte dieſen geheimnisvollen Apparat an Decke und Fußboden, zog Leitungsdrähte zu einem Kaſten und ſetzte ſeine Kinder in den Apparat. Plötzlich drehte ſich das Geſtell, und ein Glockenſpfel hämmerte die Melodie: So leben wir, ſo leben wir alle Tage.— „Das iſt mein letztes Weihnachtsgeſchenk für meine Familie“, ſagte Piepenmftller.„Ich hatte feſtgeſtellt, daß ich am Fußboden an der Außenwand bei ſtarkem Froſt einige Grade unter Null hier habe; an der Küchenwand ſteigt die Temperatur, die übrigens am Kanonenofen faſt tropiſch iſt. Dieſen glücklichen Umſtand der Luftwirbelung durch die Temperaturunterſchiede verwertete ich beim Bau meiner Windturßine. Meine Kinder haben ein Koruſſelt, wir alle Muſtk, und außerdem lade ich meine Akkumulatoren, wir er⸗ halten alſo auch billiges elektriſches icht. Man muß ſich eben uur zu helfen wiſſen!“ Allerlei Wiſſenswertes Neuere Forſchungen haben ergeben, daß 10—12 Prozent der Menſchen Linkshänder fta Die Milch war nicht von Anfang an ein Nährmittel für die Allgemeinheit. Dies erklärt ſich daher, daß der heibniſche Bauer urſprünglich das Rind nur deshalb züchtete, weil er die Milch den Göttern darbringen wollte. Erſt ſpäter, als die milchgebenden Tiere überhand nahmen, bekamen auch die Prieſter Milch, dann die Könige und Fürſten und ſchließlich auch das gewöhnliche Volk. 5 Die Gebirgsluft iſt in einer Höhe über 620 Meter ſo rein, daß man keinerlei Mikroben mehr darin findet. 8 Nomaden, alſo wandernde Völker, gibt es heute auf der Erde noch etwa 2 Millionen, d. t. ein Achtzigſtel der Meuſch⸗ heit. Ste„bewohnen“ nahezu ein Zehntel der feſten Land⸗ oberfläche. Auf 10 Quadratkilometer wohnen im Durchſchnitt —18 Nomaden. Sie leben hauptſächlich in Ruſſiſch⸗Turkeſtan, in Nordrußland und Nordafrika, Weſtſibirten und in Lapp⸗ land. ö* Im Jahre 1670 gab der Gelehrte Kempius zu Fraukfurt 25 Diſſertationen über die verſchiedenen Arten des Küſſens heraus. 2 Der Mahagonibaum wächſt, ebenſo wie der Cedrelaſtamm, in den Urwäldern der heißen Zone. Um einen gefällten Mahagoniſtamm, der oft allein vorkommt, zum Fluſſe zu ſchaffen, iſt es oft notwendig, Schneiſen von 5,10 und 20 Kilo⸗ meter Länge zu ſchlägen. Ein Mannheimer Gaſtſpiel Albert Baſſermanns im Herbſt. Das Nationaltheater hat Verneuills Schauspiel „Herx Laußerthier“ zur Aufführung im National⸗ thegter erworben. Es wird im Herbſt im Rahmen eines Gaſt⸗ ſpiels von Albert Baſſer mann gegeben werden(eber die Mitmirkung Baſſermannz in der Jubtläumswoche des Nationaltheaters verkautet noch nichts Endgültiges, doch ſcheint man nicht mehr damit zu rechnen) 1 0 N N 9 1 Seite. Nr. 88 Nene Maunheimer Zeitung tMittag⸗Ausgabe) f Dienstag, den 19. Februar 1822 Seefiſchkoſt Der Wert des Seefiſches als vollwertiges Bolksnahrungs⸗ mittel wurde im Binnenlande vor dem Kriege in den groß⸗ ſtädtiſchen und induſtriellen Hauptabſatzgebieten mehr und mehr erkannt. Aber ſchon lange bevor der Binnenländer eine Ahnung davon haben konnte, welche unermeßlichen Werte durch den Seefiſchfang für Volkswohl und Nationalvermögen aus der Tiefe des Meeres der Förderung harrten, war dem Küſtenbewohner bekannt welches unſchätzbare Nahrungsmittel ihm das Meer zur Erhaltung ſeines Daſeins vorſorglich zur Verfügung ſtellte. Mochten im Laufe der Jahrhunderte Deich⸗ Brüche und Ueberſchwemmungen, Stürme und Wetterſchläge Hie ohnedies kargen landwirtſchaftlichen Erträgniſſe mancher Küſtengebiete vernichten, immer wieder blieb zu Zeiten der Hungersnot den Strandbewohnern und Küſtenfiſchern ein Rettungsanker getreu: Der nahrhafte Seeſiſch! Dieſer Helfer in der Not fiel freilich unſeren Vorfahren ebenſowenig wie heutzutage der modernen Hochſeeſiſcheret als reife Frucht in den Schoß. Gerade das Gegenteil war ſchon damals und iſt heute noch der Fall: die für uns ſo wertvollen Bewohner des Meeres mußten zu allen Zeiten mit unſäglicher Mühe und in härteſter Arbeit, ja nur zu oft unter Einſetzung des Lebens und heute in den neuzeitlichen Betrieben umer Aufwand gewaltiger Betriebskoſten dem Meere abgerungen werden. Es iſt ein gänzlich falſcher Standpunkt, den ſich ein⸗ zelne Volkskreiſe zu eigen gemacht haben, das Seeſiſchfleſſch abzulehnen. Jeder gewiſſenhafte Hausvater muß, ehe er ein abfälliges Urteil ſpricht, mindeſtens zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen ſein, daß ſein Urteil auch nicht der rechtlichen Grund⸗ lage entbehrt. Bei Beurteilung des Seefſſchfleiſches aber hält es leider mancher nicht für nötig, ſeine einmal vorgefſaßte Mei⸗ nung mit ſachlichor Gründlichkeit nachzuprüfen Es gibt genug Familienväter, die dem falſch ausgelegten Geundſatze huldigen:„Was der Bauer nicht kennt, das ißt er nicht!“ Ein gewiſſenhaft denkender Hausvater muß eine der⸗ artige Auffaſſung ohne weiteres verwerfen; denn es liegt auf der Hand, daß jeder Menſch in der ihn berührenden wichtigen Magenfrage das Recht und die Pflicht hat, der Sache auf den Grund zu gehen. Daher müßten alle noch abſeits vom See⸗ Iſchfleiſchgenuß ſtehenden Familienväter und Hausfrauen ſich bemühen, auch hier auf den Grund zu gehen, um den Seefiſch in ſeiner mannigfaltigen und wohlſchmeckenden Zubereitung gründlich kennenzulernen; bald würden ſie ſein Lob ſingen wie viele Tauſende beutſcher Hausfrauen, die den Seefiſch auf dem Mittagstiſch unter keinen Umſtänden miſſen möchten. Im Intereſſe der Ernährung und Geſundheit des deutſchen Volkes und zur Stärkung der deutſchen Handelsbilanz liegt es, daß ſich die Seeſiſchnahrung immer mehr ein⸗ Dürgert. Zu dieſem Zweck wird vom Ausſchuß für See⸗ kiſchpropaganda, der vom Reichsminiſterlum für Ernährung und Landwirtſchaſt ins Leben gerufen iſt, ein ausgezeichnetes Seeſlſchkochbüchlein verbreitet, das in den Fiſchgeſchäf⸗ ten erhältlich iſt. Im übrigen verweiſen wir auf die Anzeige in letzter Nummer. * “ Konſulariſche Vertretung Mexikos. Der mexikaniſche Generalkonſul, Herr Julio Pant in Hamburg, iſt zur Aus⸗ übung konſularlſcher Amtshandlungen auch in Baden zuge⸗ Jaſſen weben. Beranſtaltungen Die Geſellſchaft für neue Muſik e. W. Mannßeſm veranſtaltet ihr 3. Konzert am kommenden Donnerstag, 21. Februar in der Har⸗ monie D 2, 6. Nach einführenden Worten von Rudolf Hunek ge⸗ fangen durch Maria Schleich⸗Baur(Sopran), Hans Bruch (Klavier), Max Kergl(Violine), und durch das Kergl⸗Quar⸗ bett Werke von Wilhelm Pinder, Werner Jüllig und Hans Pfitzner zum Vortrag. Mit der Aufführung des Pfitznerſchen Streichquartetts Cis⸗moll, op. 36 gedenkt die Geſellſchaſt für neue Muſik des 60. Geburtstages dieſes bedeutenden Komponiſten. c Walther Sedlmayr! Ein Metſter der Vortragskunſt, aus München gebürtig, wird heute in der Harmonte D 2, 6, wieder einen Vortragsabend veranſtalten. Im freten Vortrag bringt er Werke von Homer, Matthias Claudius, J. P. Hebel, Ferdinand Raimund, Oberkofler, Kranewitter und Schönherr zu Gehör. Der warme ſchöne Ton einer Sprache, die Kraft des Temperaments, ote ungemeine Einfühlung, feines Verſtändnis und ſeine Kunf der Sharakteriſterung machen ſeinen Abend zu einem ſtarken Erlebnis deutſcher Vortragskunſt. 0 — Wera Letzgus, 2. für 3 Hausteile und die Hinterfaſſade der ganzen VVVVVVVVVVVCCVTVTCTCTGTCTCTGTCTCTGTCTCTCTCTGTCTCTGTCTCTCTCTCTTTTT Kommunale Chronik „Der Karlsruher Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1929 unter Dach und Fach Karlsruhe, 18. Febr. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1929(1. April 1929 bis 1. März 1930) wurde vom Stadtrat feſtgeſtellt. Der ungedeckte Aufwand, der 3274 380 Mark beträgt, iſt um 372 500 Mark niedriger als im vergangenen Jahr. Zur Ausgleichung des ungedeckten Auf⸗ wandes werden die gleichen Steuerfüße wie im Vor⸗ jahre zur Anwendung gelangen. C ⁰ o Die Heilsarmee hat ihren neuen Führer Geseral Higgins wurde vom Hohen Rat der Heilsarmee zum Nachfolger des endgültig abgeſepten General Booth beſtimmt. Er ſt ſeit 1882 Offizier der Heilsarmee, füt die er in England, Amerike und Oſtaſien tätig wor. Zuletzt war er Chef des Stabes der . Heilsarmee. 1CC1CCC0(ͤ ˙ AA Hick ſtand im 60. Lebensjahr.— Beim Verſchieben eines Rohr⸗ Schwetzingen, 18. Febr. Aus der letzten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Vergeben wurden folgende Arbeiten für das ſtädtiſche Gruppenhaus an der Mannhetmer⸗ ſtraße: a) die Schreinerarbeiten: für je 1 Hausteil an die Schreinermetſter Karl Gimbel, Georg Haßler, Robert Haßler, Otto Lutz, Mathlas Metzger, Konrad Schwab und Philipp Wißmeier; b) die Tüncherarbeiten für je ein Hausleil an die Tünchermeiſter Michael Brixner, Joſef Fillinger, Konrad Franz, Philipp Franz, Julius Schuhmacher, Joſef Vogel und Fritz Werner; c die Gipſerarbeiten: 1. für 4 Hausteile und die Vorderfaſſade der ganzen Häuſergruppe an Engelbert Häuſergruppe an Johann Georg Moos; dh bie Schloſſerarbet⸗ ten für je 2 Hausteile an die Schloſſermeiſter Fritz Ruf und Wilhelm Schäfer, für je 1 Hausteil an die Schloſſermeiſter Georg Kürſchner, Auguſt Schilling und Karl Schork.— An mehrere hieſige Bauintereſſenten wurden zwecks Erſtellung von Wohnungsbauten gemeindeeigene Bauplätze unter den vom Bürgerausſchuß beſtimmten Abgabebebingungen abge⸗ geben.— Genehmigt wurden: 1. die Holzverſteigerungen vom 5. Februar mit einem Geſamterlös von 1292.50„, 2. die Ver⸗ gebung der für das Roſenfeſt 1929 vorgeſshenen Schau⸗ ſtellungs⸗ und Verkaufsplätze mit einer Geſamteinnahme von 2690 /.— Ab Oſtern 1929 ſollen bei der Stadtverwaltung Schreiblehrlinge nicht eingeſtellt werden.— Den Pfarrämtern beider Konfeſſionen wurde zwecks Unterſtützung bedürfti⸗ ger Konfirmanden und Kommunikanten aus ſtädtiſchen Mitteln eine Beihilfe von je 300/ bewilligt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Niederbühl beſchloß die einſtimmige Annahme des von der Stadt Raſtatt vorgelegten Vertragsentwurfs für die Gas verſorgun g der Gemeinde durch das Gaswerk Raſtatt. Aus dem Lande Proteſtkundgebungen gegen die Kriegsſchuldlüge m. Heidelberg, 18. Febr. Ueberall in Baden, wo ſich Krie⸗ gervereine befinden, fanden am geſtrigen Sonntag, 17. ds., die auf Wunſch des Reichskriegerbundes veranſtalteten Proteſt⸗ kundgebungen gegen die Kriegsſchuldlüge ſtatt. Den Anfang machte der Pfalzgauverband ſchon am Samstag abend mit einer großen Verſammlung, der u. a. auch der Heidelberger Stahlhelm geſchloſſen beiwohnte, in der Stadthalle. Redner war der frühere katholiſche Diviſions⸗ pfarrer Meier, jetzt in Gleiwitz, der aufgrund hiſtoriſch und pſychologiſch unanfechtbarer Beweiſe die teufliſche Lüge und das mit ihm zuſammenhängende feindliche Lügenſyſtem zer⸗ pflückte und als vollendeten bewußten Zweckſchwindel ent⸗ larpte. Gleichartige Verſammlungen wurden am Sonntag in faſt allen Orten der näheren Umgebung abgehalten, ſo in Neckargemünd, wo Landtagsabgeordneter Hofhein 8, in Meckesheim, wo Gauvorſitzender Dr. Langenbach, in Spechbach, wo Dr. Schulze⸗ Heidelberg, und in Mauer und Bammental, wo Prof. Dr. Horn, der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei Heidelberg, ſprach. Alle die Verſammlungen nahmen einen eindrucksvollen Verlauf und gipfelten in Entſchließungen, die ſich mit Entrüſtung und ſcharf gegen die von der Wahrheit längſt abgetane, aber von der Gegenſeite immer noch wider beſſeres Wiſſen aufrecht er⸗ haltene Kriegsſchuldlüge wandten. * c Neulußheim, 18. Febr. Die ßieſige Volks ſchule iſt bis 25. Februar geſchloſſen worden, weil in den einzelnen Klaſſen bis zu 50 v. H. der Kinder wegen Krank⸗ Nachbargebiete Zwei tödliche Unfälle Ludwigshafen a. Rh., 18. Febr. Beim Linksüberholen eines vor ihm fahrenden Handwagens geriet im Stadtteil Mundenheim ein Laſtauto ins Schleudern und ſtieß dabet gegen ein Haus. Der in dieſem Augenblick an dem Haus ſtehende Tapezierer Julius Hick wurde von dem Auto gegen die Wand gedrückt und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte. keſſelwagens geriet der 59 Jahre alte Arbeiter Karl Roth zwiſchen den Wagen und ein Treppengeländer. Mit ſchweren inneren Verletzungen mußte der Mann ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden, wo er trotz ſofort vorgenommener Operation bald darauf ſtar b. * Viernheim, 18. Febr. Um 19.53 Uhr wurde die Berufs⸗ feuerwehr Mannheim nach Viernheim gerufen, wo eine Zigarrenfabrik in Flammen ſtand und die Nach⸗ bargebäude gefährdete. Das Fabrikgebäude war teilweiſe⸗ ſchon eingeſtürzt. Die Berufsfeuerwehr hatte zwei Schlauchleitungen, die von der Motorſpritze geſpeiſt wurden, in Tätigkett geſetzt, die freiw. Feuerwehr Viernheim vier Leitungen. Nach einſtündiger Tätigkeit konnte die Berufs⸗ feuerwehr wieder einrücken, während die freiw. Feuerwehr Viernheim die Ablöſchungsarbeiten fortſetzte. Der Schaden dürfte ſich auf mehrere tauſend Mark belaufen. Schluß des redaktionellen Teils urch Amflauvi ASV LEKEN ac. mchte Kunſt und Miſſenſchaft Baden⸗Baden in hundert Zeichnungen. Eingebettet zwiſchen ſanften Hügeln, umkränzt von tannenbeſtandenen Schwarswaldhöhen liegt ſie da die ſchöne ſüddeutſche Stadt, in einem Landſchaftsbilde, das in der Zeit“ der Frühlings⸗ und Sommerfreude Tauſende anlockt. Wenn auch nicht wie Heidelberg von einer romanttſchen Schönheitslegende umſpon⸗ neu, ſo trägt doch auch ſie eine vielfältige Schicht begeiſterter Tobreden. Man hat ihr Antlitz ſtudiert, den inneren und äußeren Rhythmus feſtzuhalten verſucht, in wortreichen Schil⸗ O Deutſche Grönland⸗Forſchung. In dieſem Jahre wird von der Notgemeinſchaft für die deutſche Wiſſenſchaft eine Vorexpedition nach Grönland ausgerüſtet und in Marſch ge⸗ ſetzt werden, die einer groß angelegten Expebition im Jahre 1930 die Wege ebnen ſoll. Es handelt ſich dabei um ein Unter⸗ nehmen, das von Profeſſor Albert Wegener aus Graz ge⸗ führt wird. Theater und Muſſk O Theater in Konſtanz. Zum Betrieb des Stadttheaters Herungen, die trotz allem kenntnksreichen Wiſſen doch oft das Wahre und Echte des Lebens in dieſer einzigartigen Stadt, 60 ländliche Abgeſchledenheit und weltgenießeriſche Eleganz in ſo merkwürdige Bindung treten, nicht ganz enthüllen. Da dermögen die Sucheraugen des Malers doch noch mehr aus⸗ guſagen, die Schönheiten und Etgenarten beſſer zu ergründen. Arthur Grim m, der in Baden⸗Baden wohnende und wir⸗ Fende Künſtler, entrollt in ſeinen„Hundert Zeichnun⸗ gen von Baden⸗Baden“, in einem ſtattlichen Bande com Verlag des Kunſtvereins in Baden⸗Baden herausge⸗ Zeben, nicht nur die landſchaftlichen Reize in einer bunten Jolge von prächtigen Motiven, ſein ſo flotter und treffſicher arbeitende Stift umreißt auch die Geſtalten, die ſich als Ein⸗ Heimiſche im Oostal bewegen oder dle als Gäſte von Promi⸗ nenz dem internationalen Trubel vor und in dem Kurhaus, auf dem Iffezheimer Raſen, bei den Tennis- und Autotour⸗ Alexen ein beſonderes Gepräge geben. Die ganze mondäne Bühne öffnet ſich vor unſeren Augen, wo bekannte Köpfe des geſellſchaftlichen und geiſtigen Lebens ſichtbar werden. Wir begegnen den Dichtern Arthur Schnitzler und Kaſimir Ed⸗ ſchmid, den Malern Rudolf Großmann und Zabotin, den Schauſpielern Pallenberg und Klöpfer, den Muſikern Haas, Hindemith, Furtwängler, dem Kaplan Fahſel, Hilde Bat⸗ ſchauer, der Weltmeiſterin in der Olympiade, der Modekönkgin Hilde Zimmermann. In amüſanter Weiſe flocht Grimm in ſeine Bildnisgalerie Badener Sonderlinge und Käuze, ſo ſein Album, dem Reinhold Schneider einige heimatbegei⸗ ſterte Sonette und einen einlettenden Hymnus auf die Bäder. ſtadt mitgegeben hat, vielfältig und abwechſlungsreich geſtal⸗ bend. e wird ein Zuſchuß von 30 000„ bewilligt und außerdem ein einmaliger Zuſchuß von 10000% zur Deckung von Fehlbeträgen der verfloſſenen Jahre. Der Bürge rausſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. Wolfgaug Möller:„Douaumont“. Das Motiv iſt uralt. Der heimkehrende Odyſſeus findet in ſeinem Haus die Freier vor. Niemand erkennt ihn, nicht einmal ſeine Frau. Daun folgt das jähe Erwachen. Und Schuld und Sühne verkünden einen neuen Tag. Der junge Dichter Eberhard Wolfgang Möl⸗ ler, der ſchon im letzten Jahr mit ſeinem„Geſellenſtück“, dem Drama„Aufbruch in Kärnten“, in Elberfeld Aufſehen erregte, mißt ſeine Kraft am Größten und wagt die Parallele mit der Odyſſee. In„Douaumont“ oder„Die Heim kehr der Soldaten Odyſſeus“ überträgt er das Motiv auf die Gegenwart. Man iſt bedrückt von dem wuch⸗ tenden Druck dieſes Dramas. Gewaltig in der Fabel, ge⸗ waltig auch in der Erlebniskraft, die Schickſale und Menſchen in faſt zeitloſer und dabei ganz gegenwärtiger Größe zu⸗ ſammenfaßt.„Wer wollte vergeſſen, daß über dem Douau⸗ mont Gott den Atem angehalten und der Pulsſchlag der Welt ſtillgeſtanden hat vor der Ungeheuerlichkett des Geſchehens“. Dieſer Satz aus dem Vorwort des Dramas iſt der Schlüſſel zu den ſieben Szenen, die wie eine gewaltige Inferno⸗ ſiufonie abrollen. Es gibt keinen Widerſpruch gegen die Un⸗ erbittlichkeit dieſes Geſchehens, das den Weltkrieg in ſeiner wahren Geſtalt und ſeiner elementaren Gewalt auf die Szene bannt. Der Soldat Odyſſeus bleibt nach dem Krieg noch jahrzehntelang von Hauſe fern. Se mächtig war der O Uraufführung im Eſſener Schauſpielhaus. Eberhard Krieg in der Seele dieſes Soldaten, in dem er als das„Echo ſeiner Schwere“ weitertönte. Als er endlich heimkehrt, findet er ſich nicht in die alte Welt hinein. Seine Frau, die mit Zimmervermieten ſich mühſam durchſchlägt, erkennt ihn nicht, der moraliſch verwilderte Sohn verleugnet den Vater, und die Mieter, ein Makler und ein Studienrat, verhöhnen ihn. Von allen gehetzt, predigt er das Erlebnis von Douaumont, das wie eine grauſige Ballade endet. Was noch lebendig war in dieſem Fort, lebt in ihm als letzten Zeugen weiter. Endlich durchſchaut er alle Knoten. Und eine neue Menſch⸗ lichkelt führt ihn zu ſeiner Familie zurück. Der magiſche Realismus des Dramas lebte gleichnishaft in der packend ſuggeſtiven Plaſtik der Aufführung, ſoweit das Bildhafte in Frage kommt. Hier hatte Hein Heckroth eine Atmosphäre geſchaffen, die wie ein Alp den Krieg verſinnbildlichte. Film und Geräuſchmuſik drängten mit Schützengrabenrequiſiten das Bühnenbild auf einen Generalnenner. Die Regie von Dr. Friedrich Sebrecht blieb Faſſade, da ſie ſich in der ver⸗ krampften Eckigkett eines überlebten Expreſſionismus aus⸗ tobte. Reymers Soldat deklamterte ſeine Rolle und die Frau von Lotte Kleinſchmidt friſchte Jöſen⸗Erinne⸗ rungen auf. Der Eindruck der Aufführung war erſchütternd. O Filmzenſur im beſetzten Gebiet. Die Rheinlandkom⸗ miſſion hat laut Schreiben an den Reichskommiſſar beſchloſſen, gegen die Vorführung des hiſtoriſchen Films„Waterloo“ bis auf weiteres keinen Einſpruch zu erheben. Die Kommiſ⸗ ſion iſt jedoch der Anſicht, daß dieſer Film, wenn er unter ge⸗ wiſſen Umſtänden, z. B. unter Begleitung militäriſcher Muſik⸗ ſtlicke vorgeführt werde, im Hinblick auf ſeinen militäriſchen Charakter und auf die Faſſung der Texte zu den einzelnen Szenen geeignet ſein könnte, Zwiſchenfälle hervorzurufen. Sie weiſt in ihrem Schreiben auf die Verantwortung hin, der ſich die deutſchen Behörden und Unternehmer ausſetze wenn die Vorführung dieſes Filmes zu Zwiſchenfällen Anka geben ſollte.— Der Film„Der Frembdenleg fon är“ kaun nach dem Beſchluß der Kommiſſion nach Vornahme einiger Streichungen vorgeführt werden, was in Ludwigs⸗ afen inzwiſchen geſchehen iſt. a SSS * 7 1 r 2 einen fleißigen, betriebſamen Menſchen. Frau Sackmann, B. Sekte. Nr. 88 eg den 10. Februar 12 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Zuſammenbruch eines Möbelgeſchäfts Bereits vor drei Wochen war vor Gericht ein Termin gegen den Inhaber eines hieſigen Möbelgeſchäfts angeſetzt, det aber wegen⸗ Krankheit eines Hauptzeugen verſchoben wer⸗ den müßte. Es handelt ſich um den Zuſammenbruch einer Geſchäftsgründung, die nach der Stabkliſterung in große Sth.wvierigkeiten geriet, wodurch eine ganze Anzahl Perſonen geſchädigt wurden. Der Angeklagte W. Ehr. F. beſuchte die Volksſchule, er⸗ lernte dann die Schreinerei, machte ſich im Jahre 1902 ſelb⸗ ſtändig und war ein biederer reeller Handwerksmeiſter. Ver⸗ aulaßt durch Möbellieferungen im Kriege hatte er ſich auf den Möbelhandel geworfen. Wie ſo viele andere, ſo wollte auch er auf einmal Großhändler werden. Dabei hatte er offen⸗ bar nicht genügend Betriebsmittel. Das Geſchäft florierte, der Umſatz ſtieg. Mit der Markſtabiliſierung trat aber ein Umſchwung im Geſchäftsleben ein, das ſtagnierte. Dies wurde auch der Firma F. zum Verhängnis. 1924 war im Möbelgeſchäft nichts mehr zu verdienen. Nun ging es raſch bergab. Noch im Jahre 1924 geriet das Geſchäft in Zah⸗ Iungsſchwierigketlten. Im März 1925 erfolgte die Leiſtung des Offſenbarungselde s. 55 pfändungen wurden vorgenommen. Man rechnete damit, daß das Ge⸗ ſchäft ſchon Ende 1924 zahlungsunfähig war. Im gleichen Jahre gab F. das Geſchäft an ſeinen Sohn ab. F. werden drei Gruppen von Delikten zur Laſt gelegt. Die erſte Gruppe bezſeht ſich auf Konkurs verbrechen und die zweite auf betrü⸗ geriſche Handlungen in 12 Fällen. Der Angeklagte wird ſo⸗ dann noch der Unterſchlagung beſchuldigt und ihm über⸗ mäßiger Aufwand vorgeworfen. Als der Angeklagte bereits in Geldſchwierigkeiten war, hat er ſich durch ſchewindelhafte Vorſpiegelungen noch Möbel zu verſchaffen gewußt und dieſe dann zu Schleuderpreiſen ab⸗ geſtoßen, nur um Geld zu bekommen. Handelsbſcher geführt und auch keine Bilan zen ge⸗ zogen. Den Möbellieferanten wurde ſtets ſofortige Bezah⸗ lung verſprochen und daun Wechſel hingegeben, die größtenteils zu Prioteſt gegangen ſind. Der Angeklagte hat aber nicht nur mit faulen Wechſeln operiert, ſondern er hat auch in einer Reihe von Fällen betrügeriſche Verſpre⸗ chungen gemacht. Vielfach mußte ein großer Walsdbeſitz her⸗ halten, der angeblich einen Wert von 10000 Mk. haben ſollte. Dabei gehört der Wald, deſſen Wert ſich nur auf 1000 Mark beziffert, nicht: dem Angeklagten, ſondern deſſen Bruder Möbel, die ihm in Kommiſſion überlaſſen wurden, hat., als ihn ſeine Gläubiger hart bedrängten, mehrfach übereignet. Hauptſächlich handelt es ſich um ein Schlafzimmer, von dem er nicht weiß, ob er es verkauft oder übereignet hat. F. hatte ſich geſtern in der außerordentlichen Sitzung des Erweiterten Schöffengerichts(Vorſitzender Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Kley, beiſitzender Richter Amtsgerichtsrat Dr. Leſer) wegen Konkursvergehen, Unterſchlagung und Be⸗ trugs zu verantworten. Nach ſeiner Angabe iſt der Zuſam⸗ menbruch ſeines Geſchäfts hauptſächlich auf den Umſtand zu⸗ rückzuführen, daß er unmittelbar vor der Stabiliſierung einen großen Poſten Möbel zu hohem Preiſe einkauſte. Dieſe Möbel gingen nach der Stabiliſierung um mehr als 50 P 1 oz. im Preiſe zurück. Da er von den Gläubigern hart bedrängt worden ſei, habe er die Möbel bald zu einem Schleuderpreiſe abgeben müſſen, um überhaupt ſeine Exiſtenz zu erhalten. Durch die billtgen Preiſe ſei er aber immer mehr in finan⸗ zielle Schwierigkeiten geraten. In der weiteren Verhandlung drehte es ſich hauptſächlich um die mehrfache Uebereignung von Zimmern. Neun Zeugen und ein Sachyerſtändiger waren geladen. Dex Sachverſtändige Diplom⸗ Kaufmann Dr. Fluch ſch t ufgrund der Unterſuchungen den allmählichen Ver⸗ ail der Firma vom Jahre 1923 an. Wäre rechtzeitig Konkars angemeldet worden, ſo wären keine ſolche Schädigungen und Benachteiligungen vorgekommen. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel bezeichnete den Angeklagten als Der Geſchäftsgeiſt ſel aber derart geweſen, daß der Angeklagte immer wieder mit dem Geſetz in Konflikt geraten iſt. Die völlige Gleich⸗ giltigkeit den Gläubigern l r Er hat ferner keine 10 5 5 g f Wegen Betruges plädierte er auf Freiſpruch, in den übrigen gegenüber ſei beſonders hervor⸗ Nene Mannheimer Zeitung[Nittag⸗Ausgabel Wie Schmeling Risto k. o. ſchlug erte ans Amerika eingetroffene Original⸗Aufnahme Der Ningrichter zählt Risko aus.— ſon Square Garden ſeinen berühmten Gegner Ris:o Schmelings ſo betäubt, daß er unbeweglich blieb links den erledigten Risko. Vor zwanzigtauſend Zuſchanern hat Schmeling im New Norker Madt⸗ durch den Schlag Unſer Bild zeigt wurde wurde. o. geſchlagen. Risto und ſtehend ausgezählt Rechts iſt Schmeling ſchon in ſeine Ecke gegangen. CCC ˙ Acc ðͤddddddßdßßßßãꝗ ũãõpd p ũõpd pp ãyũũũ y b zuheben. Der Angeklagte habe nur an ſich gedacht und habe gegen alle Vorſchriften der Konkursperordnung verſtoßen. Der Staatsanwalt beantragt eine Geſamtgefängufsſtrafe von zwei Jahren zwei Monaten. Der Verteidiger Dr. Groſſart weiſt auf die Zwangslage hin, in die der Angeklagte geraten war und auf ſein Bemühen, ſeine Gläubiger zu befriedigen. Fällen von Konkursvergehen auf eine erheblich niedrigere Strafe als der Staatsanwalt. Das Urteil lautete auf Freiſpruch wegen eines Falles von Betrug, in den andern Fällen auf eine Geſamtſtrafe von einem Jahr und einem Monat Gefängnis unter Anrech⸗ nung von einer Woche Unterſuchungshaft und Ein rechnung einer früher verhängten Gefängnisſtrafe. In der Urteils⸗ begründung wurde das Beſtreben, ehrlich ſich durchzuſchlagen, anerkannt. Nachdem er den Offenbarungseid geleiſtet hatte, ſei er dagegen auf unehrliche Wege gekommen. ch. Sporlliche Rundſchau Nadſport Das Rennjahr 1928 in Zahlen Aus dem letzt erſchienenen erſten Teil des Jahresrennkalenders für 1029 laſſen ſich verſchiedene intereſſante Zahlen entnehmen, in denen ſich daß letzte Rennſahr widerſpiegelt. Abermals lüßt ſich ein Forſchritt feſtſtellen, der ſich beſonders in der Preſsgeſtaltung offen⸗ bartl. Die Summe der im Vorfahre alles in allem aufgebrachten und tatſächlich ausgezahlten Preiſe lalſo abzüglich Einfätze und Reugelder) betrug 7064 220 Mark und damit rund 500 000 Mk. mehr als in der Satſon 1927. Die Zahl der Vereine iſt von 44 auf 45 geſtlegen, neu hinzu kamen Cottbus, Gotha, Roſtock, Willſtätt und der Leipziger Jagd⸗Elub, während Cleve. Nürnberg, Recklinghaufen und Waltrop von Veranſtaltungen Abſtand nehmen mußten. tage iſt von 358 auf 357 gefallen, demgemäß die Zahl der Rennen von 2242 auf 2221. Natürlich entfällt der Hauptanteil der genannten Ziſ⸗⸗ fern auf die Flachrennen. Es gab 1570 Flach⸗ und 851 Hindernis⸗ rennen, der Wert der Preiſe betrug 6842 211 Mark gegen 2997 129. An den Flachrenzen. nahmen 12 432, an den Hindernisrennen 6245 Starter teil. Ein Schritt zur Verſtändigung Die BDa.⸗Bahnen für die Nadfahrer⸗Union freigegeben. hböchſte Serie erzielt zu haben Die Zahl der Renn⸗ ſetzt auch wieder für Rennen der Deutſchen Radfahrer⸗Unſon(Doduz) freigegeben worden, da ſich die Dent. verpflichtet hat, in Zukunft die Beſchlüſſe des Bundes Deutſcher Radfahrer zu reſpektieren Damit iſt ein Zuſtand beſeitigt worden, der oen Intereſſen der Belebung und Auffriſchung des deutſchen Amateur⸗Radrennſports nur hemmend in Wege geſtanden hat. Die amtliche Verlautbarung hat folgenden Wortlaut:„Mit Wir⸗ kung vom heutigen Tage werden die uns angeſchloſſenen Bahnen wie⸗ der für Rennen der Deutſchen! Radſahrer⸗Union freigegeben. Die Vorausfetzungen, die ſeinerzeit zur Sperrt ſſthrten, ſind nicht mehr vorhanden. Verein Deutſcher Radrennbahnen.(gez.) Schwarz, 1. Vorſitzender.“ i Zack Schäfer iſt Billard Weltmeiſter Die Kämpfe um die Weltmeiſterſchafteim Billardſptel ſind in New⸗ nork beendet worden. Der Titel eines Weltmeiſters fiel an den Ame⸗ rikaner Jack Schäfer, der ſeine beiden ausſtehenden Partien gewenn. Er ſchlun den führenden Japaner Matſuyama mit 4002891 Points und ſeinen Landsmann Cochran mit 400828. Der Deutſche Erich Hage n⸗ bocher wurde in ſeinem letzten Treffen von dem belgiſchen Titelver⸗ teidiger Horemans mit 315:400 Points geſchlagen, kann aber wenig⸗ ſtens den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, mit 264 Points die Er belegte im Geſamt⸗Klaſſement den 5. Platz. 5 BBB ññññß;ßñññß̃ñññ,;ññ... Veranſtaltungen Dienstag, den 19. Februar Natkonaltheater:„Egmont“,.80 Uhr. Apollo Theater Gaſtſpiel Carola Toelle:„Du wirſt mch heiraten“..00 Uhr. l 5 Vorträge: Freler Bund: Dr. Schlrer:„Prag, ein bauliches Schickſa!“, Abt. I,.15 Uhr; Vortragsabend Walter Sed ⸗ mayer, Harmonie.00 Uhr. Lichtſpiele: Al bambra:“„In Werder blühn die Bäume“ Schauburg:„Die Rothäausgaſſe“.— Uſa⸗Thealer:„Die 3 Frauen des Urban Hell“— Pala ſti⸗ Theater:„Pat und Patachon“.— Scala:„Eva in Seide“.— Capitol:„Herr Meiſter und Frau Meiſterin“.— Glorſa⸗Palaſt:„Das zweite Leben“,— Ufo⸗Palhaſt, Ludwigshafen:„Der ge⸗ heime Courier“, 3 1. Mnuſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherel:—1,—7[ihr. Muſeum für Nalur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. bon—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 9 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung—4 Uhr. Herausgeber Drucker ans Verlege/ Druckerer Dt Haag Neue Mannbeimer Zeitung G. m d 9 Mannheim F A 5 Direktion Ferdinand Heyme Tdefredakteut Kurt Fiſche: Verantwortl Redakteure Fur Polit 9 A Meißner Eine für oͤen deutſchen Radſport erfreuliche Nachricht kommt aus Dortmund. Nach einer amtlichen Bekanntmachung des Vereins Deut⸗ ſcher Radrennbahnen ſind die bieſem Verein angeſchloſſenen Bahnen 5 * emälde J ahr prelswet! . 5 Hugo Schön werden aufgetaut und alle Reparaturen 1. 4, 3 428 fachgemäß ausgeführt installationsmeister Julius Hauenstein itheindammstr. 35 Anruf 205 28 Deutsche u. Perser * nur von B R N NI Elisabethstr. 1 am Friedrichsplatz Vorzfglichen Mittag- u. Ahendtisch Aeltere Frau nimmt Zum Strisken an F 2, 2, 1 Treppe. B702 nzenſtraße 9,. Scha zenſtraße 9, pt S155 Feuilleton. Dr S Kayſer Kommunalpolitik und Lotaſes Richard Schöntelder= Spor, und Neues aus allet Welt Willy Müller Handelsteil Kurt Ebmer Anzeigen Ma Filter Gericht und alles Uebrige Franz Kircher — ˙7u1ʃ1d GcVL.IUIMOUSMNE Besuchen Sie den nächsten Hinterhaus 8431 gewähren wir auf Serickwolle Handſtrickereien werd. bill. angefertigt; wer⸗ den auch abgeholt. F. 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Pritſche zu verm., auch auswärts ſoewie Fuhren über⸗ nimmt Löſch, H 4, 24 Tel. 299 74. 44608 Nefronkleider ch dhe, Pianerchefne intel 0 55 Tel. 25474. 8168 ENSEN NU PEN LAX Auforlislerfe ESssex-Vverfreier: Mannheim, Birk& Balduf, Neckarauersir. 213, Tel. 31073. Worms, Georg Jäger, Hagenstr. 52, Tel. 2142. Worms, Ernsi Orih, Speyerersfr. 68, Tel. 1876. Essen- Hauptvertretung und Kundendienst RK& BALD U Auſomobil- Ges. m. bh. H. f 8187 Neckerauerstra ne 213 BI Telephon 31073 5 7, 9 9 d. Seite Nr. 83 7 202 192(200 688) 4. Als Ueberſchuß verbleiben 474 000(488 625)&. genau und urch das große Entgegenkommen der beteiligten Banken fſchloß der GB. am 18. März die Verteilung einer Dividende von 12 Neue Schwierigkeiten. 93 einer vor dem% ſtatigeſundenen Berhandinna über elne Be 1 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Dienstag, den 10. Februar 1929 dirtſehakts⸗ Kündigt Deutſchland den Eiſenpakt? Die folgenſchweren Nachteile ber Rohſtahlgemeinſchaft Her internationale Eiſenpakt iſt erſtmalig am 30. April für ben 2. Oktober log kündbar. Wird einer von den Partnern, wird ins⸗ Beſondere Deutſchland von dieſem Kündigungsrecht Gebrauch machen? ö Es iſt ein offenes Gehelmnis, daß der internationale Eiſenpakt in ſeiner jetzigen Form für Deutſchland ſchwere Verluſte gebracht hat. In den 2½ Jahren ſeines Beſtehens mußten von Deutſchland nahe⸗ zu 40 Millionen an Straſquoten abgeführt werden. Dieſe unge⸗ Heure Summe fließt in die Taſchen der weſtlichen Konkurrenz, die wieder mit diteſen Mitteln Preisunterbietungen auf den Export- märkten durchſetzen kann. Deutſchland finanzlert alſo in der Praxis die Eiſendumpingsprelſe ſeiner ſchärſſten Konkurrenzlänbder. Dles iſt auch nur wleder dudurch möglich, daß dat internationale Rohſtahl⸗ Abkommen bei der Preisbildung auf den Exportmärkten völlig ver⸗ Jagt hat. Preiserhöhungen, die ſich herausſtellten, wurden eher gegen als burch die Rohſtahlgemeinſchaft durchgeſetzt. Was einzig erkeicht würde, iſt die Sicherung der territorialen Abſatzgeblete. Jebes der der Rohſtahlgemeinſchaft angeſchloſſenen Länder hat das faktliſche Mpnopol in ſeinem Gebiete erlangt. Allerdings erſt durch Zuſatz⸗ verträge, zuerſt mit Frankreich, dann nach ſchwlerigen Verhandlun⸗ gen mit Belgien. Bereits früher war man mit den tſchechoflowa⸗ kiſchen Eiſenwerken überelingekommen, die Gebtete gegenſeltig zu ſchützen und in ganz letzter Zeit iſt mit Polen eine Vereinbarung gettgoffen worden, wonach die polniſche Eiſeneinfuhr nach Deutſchland kontingentiert und über bie Verkaufsorganiſation der beutſchen Werke laufen ſoll. Dieſe praktiſchen Folgen des Etſenpaktes ſind nicht zu unterſchätzen, aber ſie liegen eigentlich apf einem ganz an⸗ heren Gebiete als erwartet und beſonders von ber eiſenverarbeiten⸗ den Induſtrie erhofft wurde. Auf die Preisgeſtaltung der Auslands⸗ mäfßkte hat der Eiſenpakt keinen Einfluß gehabt, während er den Partnern 100prozentige Monopole im Laufe ber Zeit gebracht hat. Waß in bieſer Entwicklung eine gewiſſe Gefahr für die Verbraucher entſteht, liegt auf der Hand, ebenſo baß ernſtlich zu prüfen ſein wird, ob bie großen Opfer, die durch die hohen Straſquoten ent⸗ ſtehen durch den Vorteil bes geſchützten Inlandsmarktes aus⸗ geglichen werden, Wodurch entſtehen die hohen Strafqudten? Es gehört zu einer der Eigentümlichkelten des Aufbaus des internattonalen Eiſenpaktes, daß nicht, wie anzunehmen wäre, die Ausfuhrmengen kontingentiert Find, ſonbern daß die Geſamtproduktion herangezogen wird. So kann as kommen, daß ein Exportland wie Frankreich, ſtändtg unterhalb ſeiner Quotenbemeſſung bleibt, da ber Abſatz im Inland klein bleibt, während Deutſchland, der größte Produzent innerhalb der Rohſtahl⸗ gemeinſchaft, burch ſetnen bedeutenden Inlandabſatz ſchon durch bieſen allein ohne Rückſicht auf die Größe ſeiner Ausfuhr zu Straf⸗ quoten herangezogen werben kann. So kam es dann, zu den von Halbjahr zu Halbſahr wachſenden Quotenüberſchreitungen, die die Kaſſe der Rohſtahlgemeinſchaft füllten und die der deutſchen Eiſen⸗ induſtrie leerten. Zum erſten Male ſeit Beſtehen der internationalen Rohſtahlgemeinſchaft blieb Deutſchland im vierten Quartal 1928 hinter der Quote zurück. Der durch die Ausſperrung im November bedingte Ausfall konnte trotz einer Ueberproduktlon im Oktober im Dezomber nicht eingeholt werden, ſo daß die deutſche Quartals- erzeugung um 18 v» H. unter der Quote blieb. Sogar die Erleichte⸗ rungen, die im Sommer 1928 zugunſten der deutſchen Werke ge⸗ ſchaffen wurden, haben ſich zu ihren Ungunſten ausgewirkt. Die Er⸗ mäßigung der Straſquoten kam Frankreich, Belgten und Luxemburg zugute, die für bie erſter 7½ v. H. Quotenüberſchrettungen nur mehr einen Dollar pro Tonne zu zahlen hatten, während Deutſchland im Jahre 1927 bei ber Hochkonjſunktur im Inland Strafauoten von 4 Dollars pro Tonne zu zahlen hatte. Es iſt begreiflich, daß ſich die Verſtimmung über die Benachteiligung Deutſchlands innerhalb der Rohſtahlgemeinſchaft in zahlreichen Aenderungswünſchen für den Termin der Erneuerung des Paktes geltend machen. Es fehlt auch nicht an Stimmen, die in dem internationalen Eiſenpakt nur Un⸗ günſtiges ſehen und die daher eine Kündigung wünſchen. Wie die Entſcheidung fallen wird, bas iſt jetzt nicht zu ſagen, daß aber Deutſchland weltgehende Zugeſtändniſſe gemacht werden müſſen, das ſteht ſchon heute ſeſt. Auch politiſche Gründe können bei der kom⸗ menden Entſcheibung mitſprechen. Man wird ſich noch ba ran er⸗ innern können, wie bei dem Zuſtandekommen der internationalen Rohſtahlgemelnſchaft hüben und volitiſch gefetert wurde, als eine Tat, die die Völker einander näher bringt. Wenn man auch in Deutſchland geneigt iſt, Bankettreden und andere öffentliche Kundgebungen in ührer Wirkung für die reale Politik zu überſchätzen, ſo kann doch nicht geleugnet werden, daß eine Kündigung der Roßſtahlgemeinſchaft von ſeiten Deutſchlands mancherlei polttiſche Folgen haben könnte. Aber da es ſich doch letzten Endeß um rein mirtſchaftliche Fragen des Vorteils unb Nach⸗ teils handelt, die ſich zum großen Teil rechneriſch feſtlegen laſſen, werden wlirtſchaftliche Erwägungen doch bie Entſcheidung bringen müſſen. 9 Bank für deutſche Induſteieobligationen Der Bericht für 1928 beſchäftigt ſich zunächſt des längern mit ber Neuumlegung und der bekannten Verordnung der Reichsregierung vom 8. März 1928. Am 31. Dezember 1928 ſtellten ſich die Depots der Bank und der Treuhänder an unveräußerlichen Obligationen auf 48 677 Stück im Nennbetrag von 4 700 271 821& und an veräußerlichen Obligationen auf 167 Stück im Nennbetrag von 587 Mill. 4. Längere Ausführungen befaſſen ſich mit den Vorrechten bei Konkurſen, Zwangs⸗ verſteigerungen und Liquidationen. Die Erfahrungen bei der Wahr⸗ nehmung der Vorrechte im Konkurs, der Liquidation und der Zwangs⸗ Verſteigerung haben Bank und Treuhänder veranlaßt, für die zweite Umlegungsperiode verſuchsweiſe Formen einzuführen, die die Ein⸗ gelverfolgung nach Möglichkelt erſparen, Im ganzen habe bie Anwen⸗ Hung des Induſtriebelaſtungsgeſetzes im abgelaufenen Geſchäftsſahr hen Eindruck der Vorfahre beſtärkt, daß durch einzelne Beſtimmungen des Geſetzes den zu ſeiner Durchführung berufenen Organen wie den Unternehmern Schwierigkeiten bereitet wurden, ohne daß das Ergeb⸗ Alis ber Arbeiten für die Sicherung der Jahresleiſtungen weſentliche Bedeutung gehabt hätte. Wie es im Weſen jeder Geſetzgebung liege, gahe ſich mit der fortſchreitenden wirtſchaftlichen Entwicklung ein Wandel in den der Belaſtung zugrunde liegenden Rechtsverhält⸗ Kiſſen ergeben, der bie Bank vor unerwartete Schwierigkeiten geſtellt Habe, Die Bank habe in Gemeinſchaft mit dem Treuhänder ſich be⸗ müht, bleſer Schwlerigkeiten nuch Möglichkeit im Rahmen des be⸗ ſtehenden Geſetzes Herr zu werden. Der Abſchluß erbringt an Zinſen insgeſamt 7,22(i. V..01) Mill. 4. Nach 104 Mill. 4 Ausgleichs und Sticherheitsrücklage und 3,85(8,72) Mill. 4 Uebertrag auf Vortragskonto zum Ausgleich von Aufbringungsleiſtungen ermüßigen ſich dieſe Zinseinnahmen auf 1,78 (110) Min. 4. Der Anteil des Treuhänders an den Koſten ber Ge⸗ schäftsführung betrug 408 885(406 728) 4. Handlungsunkoſten erforber⸗ ten demgegenüber.50(1,18) Mill. 4, Abſchreibungen auf Wertpapiere Hieraus ſollen wie im letzten Jahr 6 v. H. Divibende auf das ein⸗ gezahlte Kapital von 7,50 Mill.& ausgeſchüttet und der Rücklage 24 000 4 zugewieſen werden. In der Bilanz wird die Sicherung und Ausgleichs rücklage mit 87,5(87,5) Mill. 4 ausgewleſen, das Vor⸗ ktragskonto zum Ausgleich von Aufbringungsleiſtungen mit.58 (28,38), bas Auföringungsverrechnungskonto mit 20,06(27,81 Mill. 4, dem auf der Aktipſeite ein Aufbringungsleiſtungskonto in berſelben Höhe gegenüberſteht. Reichsbankguthaben und Guthaben bel Banken ind mit 59 089 522(68 221 490) 4 ausgewieſen. Dagegen weiſen die Wertpapiere mit 25 076 683(8 571 717)& ein ſtarkes Anwachſen gegen⸗ Aber dem Vorſahr auf. Sie beſtehen ausſchließlich aus feſtverzinslichen Papieren. Der vorgenommenen Abſchreibung von 239 122, die im weſentlichen auf Kurseinbußen an Gproz. Papleren entfallen, ſteßen Erheblich höhere Kursgewinne bei andern Wertpapieren gegenüber. Die Debitoren, die mit 1 640 690(1025 676) 4 aufgeführt ſind, ent⸗ fallen im weſentlichen guf folgende Poſten: Noch nicht beglichener Un⸗ Loſtenanteil des Treuhänders für bas letzte Kahresvtertel. tranſito⸗ kiſche Effekten⸗ und Bankenzinſen ſowie Aufbringungsbeträge, die von den Finanzämtern in alter Rechnung gutgeſchrieben, aber erſt in neuer Rechnung eingegangen ſind. Der auf ber Paſſivſeite ausgewle⸗ ſene Betrag der Kreditoren von 283 491(271881) 4 enthält außer neßbenſächlichen kleinern Poſten eine größere Barhinterlegung, die Aux einen vorübergehenden Charakter hat und ihren Gegenpoſten Unter den Debitoren aufweiſt. Neue Situation bei den Eiſenwerken Gaggenau A. In einer gemeinſchaftlichen Sitzung des Gläubige raus Jchuſſes mit den Vertretern ber belelllgten Gemeinden, der Banken And dex Verwaltung hat ſich erwieſen, daß der alte Vergleichs ⸗ orſchlag undurchführbar ſſt; dagegen hat ſich gezeigt, daß Dank der Aufrechterhaltung der Ausſallbürgſchaft der Gemeinde Gag⸗ Hegründete Ausſicht beſtehl, im Wege dei Erneuerung des Ver⸗ Gleichs verfahrens einen Vergleich durchzuführen, der eine Be⸗ friedigung der größten Gläubiger mit v. H. in bar und 80 v, H. in neuen Aktſen vorſieht Alle Betelligten einſchlleßlich der Ge⸗ meindeverttetung waren ſich darüber klar, daß der Konkurs vermie⸗ den werden müſſe, da mit der Durchführung dieſer Maßnahme dle Sanlerung geſichert erſcheint. 79 Hannoyverſche Bodenkredit⸗Bank in Hildesheim. Der AR. be⸗ b. H.(wie l..) vorzuſchlogen. 2: 1 Mill. 7 v. H. Gold⸗Kommuunt⸗Schulbverſchreißungen ber Landesbank der Rheinprovinz. Wir verweiſen auf die 7 nungs⸗ aufforderung 927 Landesbank der 4 e für ihre 8. Ausgabe non 15 Mill. 7 v. H. Kommunal⸗Schuldverſchreibungen im An zeigentell der vorllegenden Nummer. Allgemeine Spar⸗ und Kreditbank embc. in Rranffurt. längerung bes ber Firm gewährten Ausſtondes um 14 Tage fin vom Gericht Bedenken genen die Er⸗ bäffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahren geäußert worden. Der Firma wurde ein weiterer achttägtiger Ausſtand bewilligt. Inner⸗ halb dieſer Friſt müſſen die Möglichkeiten zur Vermeidung des Konkurſes ausgenutzt werden. * Schleß⸗Defries Ach. in Düſſelborf.— Wieder 7 v. H. Dividende. Wie von maßgebender Seite zu hören iſt, wird der AR. der zum Demag⸗Konzern gehörenden G. der v. OB. für das om 31. Dez. abgelaufene G. 1928 trotz der durch die Ausſperrung eingetretenen Ausfälle eine Dividende von wieber 7 v. H. vorschlagen. Der Ge⸗ ſchäftsgang im laufenden Jahre wird unter Berückſichtigung der all⸗ gemeinen Lage als nicht ungünſtig bezeichnet, wenn auch der Auf⸗ tragseingang etwas ſchleppender geworden ſel⸗ e Dentſche Jute ⸗Spinnerel und Weberei.⸗G. in Meißen. g. H. Divibende. Nach entſprechenden Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellungen ſchließt das.. 1928 einſchl. Vortrag mit einem Ueber⸗ ſchunß von rund 250 000 4 ab, aus dem die Verwaltung die Ver⸗ teilung einer Diyldende von 9 v. H. wie im Vorfahre vorzuſchlagen beabſichtigt. Der Geſchäftsgang im neuen Jahre leidet Jandelszeitung drüben diefes Ereignis, auch när erfährt, Warenhausumfätze 1928 Steigerung um 12 v. H. Die Umſatzgeſtaltung im Monat Dezember wurde kant In⸗ ſtitut für Konfunkturſorſchung von zwel Momenten beſonders beein⸗ flußt, von denen das eine verlangſamend wirkte, während das andere dieſe ungünſtige Wirkung tellweiſe tompenſierte; umfatzverrlugernder Einfluß ging vor allem vom Arbeitsmarlt aus. Im ganzen ent⸗ ſprachen die wertmäßigen Einzel handelsumſätße im De⸗ zember ungefähr denen des gleichen Monats im Vorfahr. Das iſt an ſich kein ſchlechtes Ergebnis, denn die Umſätze waren im Dezember 1927 verhältnismäßig günſtig. Etwa 1 v. H. höher als im Vorjahr lanen die Umſätze in Teytllilen insgeſamt. Nur die Waren⸗ hänſer konnten im Durchſchnitt eine Stoigerung der Umfätze in Tex tllien um rund 6 v. H. gegenüber Dezember 1027 erzielen. Bei Hausrat und Möbeln lonute im allgemeinen elne Steigerung gegenüber dem Dezember im Vorfahr erreicht werden. In Warenhäuſern betrug ſte ſogar—10 v. H.— Ungünſtiger aber wirkte der allgemeine Kunſunkturrückgang auf die Umſatzbewegung der Bedarfsgegenſtände ein, deren Anſchaffung nicht als un⸗ bedingt dringlich zu bezeichnen iſt(Leder⸗, Korb⸗, Papierwaren, Bi⸗ louterlen, Spielwaren uſw.). Vergleicht man die Umſatzbepegung im Jahre 1928 mit ber tentigen von 1927, ſo muß berückſichtigt werden, daß vom Ma 1937 ab die Umfätze ſehr ſtark anſtiegen. Im Jahre 1028 hlelt im erſten. die zunehmende Steigerung an, während im zweiter Halbfahr die Umfatzſtelgerung ſich almählich verkangſamte. Bei der einzelnen Warengruppen war dieſe Bewegung ſehr verſchleben. Pie Geſamtumfſätze der Warenhäuſer gingen um 12 v. G. über das Vorfahr hinaus. Die Warenhausumfätze im ganzen Faß 1028 zeigt folgende Uebexſicht(1927- 100): Nahrungs- und Genuß⸗ mittel 124,3, Damen⸗ u. Mädchenkonfektion 106,9, Herren⸗ u. Knaben⸗ konfektion 103,4, Damenwüſche 111,6, Herrenwäſche 107,8, Trilotagen, Wollwaren, Strickwaren 104,4, Seide und Samt 111,8, Schuhwaren 110,7, Hausrat und Möbel insgeſamt 112,1, Geſamtumſätze 119,2. e Zuſammeuſchluß von Textithandelskonzernen. Der ſehr be⸗ deutende Einkaufsverhand Grohag(Großhandels Geſellſchaft m. b..) in Leipzig hat ſich, wie der Konfektiv⸗ dleſer Tage mit dem Einkaufsverband Ter⸗ lla, Elberfeld, zuſammengeſchtoſſen und dadurch 20 an ge ſehene weſtdeutſche Kaufhäuſer als Anſchlußftrmen gewonnen. Wie e e Binnen der Textilia, Elberfeld, ein inkaufshaus errichten. Sie verfügt nach bieſem Zuſammenſchlu über insgeſamt 200 Mitgliedsfirmen. 8 85 „ Großhandelsſtandzahl. Ple auf ben Stichtag des 18. Febr. berechnete Großhandelsmeßzüffer des Statiſtiſchen Reichsamts hat ſich mit 189,5 gegenüber der Vorwoche(188,0) um 9,4 v. H. erhöht Von den Hauntgruppen iſt die Meßziffer für Agrarſtoffe um 1,4 v. H. auf 184.0(132,2) und die Meßzifſer für Koſonſalwaren auf 1288 125,3) geſtiegen. Dle Meßziffer für lnduſtrielle Rohſtoffe und Hal waren hat ſich leicht auf 138,8(188,7) erhöht, während dleſenige für induſtrielle Fertigwaren mit 188,2(168,8) weiter zurückgeganden iſt. Eine intereſſante Beurteilnug der amerikauiſchen Börſen⸗ tuation.— Aus dem Quartalsbericht der J. Henry Schrveder Banking Corp. Die J. Henry Schroeder Banking Corporation in Newhork füßtt in ihrem Zuartatsberiſcht Aber die Verhältniſſe an ber amertkoniſchen Effektenbörſon u. a. folgendes aus: Den deutlichſten Beweis für die Inflation an den Wertpapierbörſen im letzten Jahre zeigt das Verhältnis der Aktienkurſe zu den Einnatzmen der be⸗ treffenden Geſellſchaften. Ende 1028 war der„ von 170 ausgewäßlten führenden Akklen etwa Lamaf ſo hoch als die Ge⸗ ſamtſumme der Einnahmen, während der Aktſenturs dle Elnnwahmen in ben verfloſſenen vorhergehenden zehn Johren nur um etwa das Zehnfache Überſtieg. Bel den gegenwärtigen Zinsſätzen befindet ich der Markt in elner Verfaffung, wo elne Hauſſe⸗ ober Balſſebewegung eintreten muß, da bel einer ſtetigen Marktlage Engagements auf Kredit gegen Hinterlegung von Effekten keinen Anreiz bieten. Eine weitere Aufwärtsbewegung der Effektenkurſe kann aher nur durch eine weltere Ausdehnung der Kredite gerechtferligt werden. Die Kursbewegungen an den Wertvapſerbürfen haben jun den meiſten Fällen bie Neigung, ſich felbſt zu überſtürzen, eine Erſcheinung, ble von ber ſeweiligen Börſenſtimmung begünſtigt wird, wie dies auch unter ſchlechten Preiſen infolge Ueberangebot, Kriſenerſcheinungen in Auswirkungen ber fehlgeſchlagenen Syndizierungsverhand⸗ lungen. Preisunterbietungen.— Die Hoffnungen auf die Syndizierung des Export. Die Emaille⸗Induſtrie in Deutſchland macht augenblicklich eine Kriſes durch, deren Urſache ln der Ueber produktion, vor allem aber in den Auswirkungen des inländiſchen Konfunkturrück⸗ ganges begründet iſt. Die Beſtrebungen der Werke, zunächſt hinſicht⸗ lich des Inlandsaßſatzes zu elner Verſtändigung zu gelangen, find vor kurzem geſcheitert. Der Zuſammenſchluß im Verband Deut⸗ ſcher Emallllerwerke konnte krotz außerordentlich ſtarker Be⸗ mühungen, ole Aufrichtung eines Verkaufsbüros für den In⸗ lanbsmarkt, bis ſetzt nicht berbelführen. Im Juli v. J. land in Eiſenach eine Mitgliederverſammlung des Verbandes deutſcher Email⸗ llerwerke ſtatt, auf der formell die Begründung eines Verkaufsbüros für den Inlandsmarkt in Form der Errichtung einer GmbH. mit einem Kapital von zunächſt 40 000&, das ſpäterhin auf eine Million Mark erhöht werden ſollte, beſchloſſen wurde. Gleichzeitig wurde je⸗ doch die Beſtimmung feſtgelegt, daß an die Aufnahme der Tätigkeit des Verkaufsbüros die Bedingung des reſtloſen Beltrittsſämt⸗ licher Emallllerwerke gelnüpft war. In den darauf fol⸗ genden Beſprechungen ergab ſich, daß 8 Werke die eindeutige Er⸗ klärung ihrer Beteiligung an dem Verkaufsbüro nicht abgeben konnten ſodaß ſchließlich an dem Widerſtand dleſer Werte die Syndi⸗ dlekrung ſchelterte. Ob dieſes negative Ergebnis den dauernden Abbruch der Verhand⸗ lungen zur Folge haben wird, läßt ſich z. Zt. nicht überſehen. Sicher⸗ lich werden der allgemeine Konfunkturrückgang und ſeine Auswir⸗ kungen dazu beitragen, die Verhältniſſe in der Emaille⸗Induſtrie in 9 77 mehr als bisher dem Syndizierungsgedanken reif zu machen. ie unmittelbaren Folgen des Scheiterns der Berhandlungen zeigen ſich bister bereits in der Durchfübrung einer planloſen Preis- politik der Werke. Die Liſtenpreiſe des Verbandes deutſcher Emalllierwerke, die dleſer als Brutto⸗Verkaufspreiſe herausgibt, werden von den Werken durch Gewährung hoher Rabatte bei Ab⸗ nahme von Waggonladungen ſtark unterboten. So verlautet bei⸗ ſpielsweiſe, daß ſe nach der Qualltät für normale Erzeugniſſe Ra⸗ battle zwlſchen ses bis 72 v. H. und für Spezialwaren, wie bei⸗ ſplelsweiſe Schüheln, Wannen, Nachtgeſchirre uſw. Rabatte bis rund 76 v. H. gewährt werden. Das Intereſfe der Werte wendet ſich in letzter Zelt in ſtärkerem Maße der Berelnigung ber Exrportmärkte zu. Der Ver⸗ band mitteleuropälſcher Emalllierwerke, dem neben den deutſchen die öſterreichiſchen, tſchechoſlowaklſchen, ungariſchen und polniſchen Fabriken angehbren, ſtellt bisher nur einen außerordent⸗ lich loſen Zuſammenſchluß dar, deſſen ſyſtematiſche Erweiterung von den deutſchen Werken gewünſcht wird. Bisher beſtehen für den Ab⸗ ſatz nach dem Oſten innerhalb dieſer Gruppen gemeinſame Richtlinien hinſichtlich der Verpackung und der Konditlonen.— Im Oltober v. J. wurde ſerner die Errichtung eines gemeinſamen Verkaufsbüros für den Export nach Amerlea beſchloſſen. Eine Einrſchtung, die grundlegende Bedeutung füt die gemeinſame Erſaſſung weiterer über⸗ ſeelſcher Geblete haben ſollte. Bisher konnten ſich die im mittel⸗ euxopäiſchen Verband zufammengeſchloſſenen Emaillierwerke im großen und ganzen über die Durchführung einer elnheit⸗ lichen Preig⸗ und Sorlliments⸗ Politik nicht verſtän⸗ digen. Die Verſuche ſind ſtets an den Sonderintereſſen der einzelnen Länder, die infolge ber unterſchiedlichen Geſtehungskoſten . gelagert find, gescheitert Nunmehr wirb Ende ebruar eine neuerliche Satammentunt von Vertretern der mnittelsutopäiſchen Gruppe in Berlin ſtaltſinden, bei welcher 0 e erneut die Fragen erörtert werden ſolen, öle ſich 3. Zl. noch der Errichtung eines gemeinſamen Exportverkaufsbü ros entgegenſtelen. Is es hierbei bereits gelingen wirb, zu einer Ver⸗ ſpüher ſo geweſen iſt, während eine verſtändige Uteberlegung gegen eine derortige Entwicklung am Effektenmarkte gerlchtet ſein muß. der Emaille-Induſtrie Deviſenmarkt Im heutigen Frünverkehr nstierten Pfunde gegen Nem⸗Nert 484,4 488,28 Schweiz. 25,21 28,28 Stoch. 90 1 Paris. 124,07 12,7 Hefland. 12,68 12,12] Madrid 2. Brüſſel. 84,89 84,92 Seis. 18,10 10 15 Kopenhagen. 18,18 18,18 Matlanb. 63,76 82,65 Gezen Neſchamart wurden Dollar mit.2188 uad Pfunve att 20. 4488 gehandelt Mannheimer Prodbuktenboͤrſe Dle Kurse verſtehen ſich per 109 Kilo netts waggonfrel Mannheim mit Sack zahlbar in N Amtliche Preisnotierungen vom 18. Februar 1928 Weizen, nl. 24 75/85.—Futter-Gerſt 20.50 22.50 Weizenmehl o 28 „ ats..80 28. 14 Gerfte 2878/6 25 11 5 5 Roggen. inl. 24 25/4,50 Mais a.'ſch. 24 80 oggenmeh!, 28 88. aus!— Bierireber 2150%½2.— Weizenklele 1.2 Hafer inland 23,7%, 25 Wieſenhen 12.40 18.20 Raus— „ adus.— Juz. ⸗Kleeheu 18,20 14,— T ockenſchnitzel[ 18 80 Grau⸗Gerſte 28..50.590 roh.50/,0 Soyaſchrot 2. dies ausl.— eb. Stroh 8,0%,—[ Rohzucker mel.— Suübdeutſcher Großmüßlendreis ab Mühle. Mehlplelſe mit Sack. Der Ertrag der deutſchen Kartoffelernte Nach den endgültigen Feſtſtellungen ber amtlichen Statlſtitz betrug die deutſche Kartoffelernte 1927: 87 580 Tauſend Tonnen, 1928: 41269 Tauſend Tonnen. Unter den angegebenen Erntemengen befanden ſich 1927: 2 701 Tauſend Tonnen und 1928: 2 727 Tauſend Tonnen Früh kartoffeln. Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 16, Febr.(„Heßkafſee“, amburg 35). Auch iu der abgelaufenen e wat eine fete timmung am Kaſſeemarkt vorherrſchend. ie ſtarken Regenfälle und Ueberſchwemmungen in Braſilien erwecken Befürchtung, daß die wachſende Ernte Schaden leidet und die Zufuhren unterbrochen wer⸗ den. Angebote von Braſilien wurden durchweg erhöht. Dagegen bleiben mittelamerlkaniſche Kaffees auf unveränderter Baſts hauptet. Der Konſum deckt weiter nur den laufenden Bedarf. Berliner Metallbörſe für 10% Rg Kupfer Mittelkurs nein⸗Nickel Anti wen Reg.* 78. 70 78, 83 10 2. 10 3 85 Sanete h, 139 0 La ge e e Blei. 48, 43,25 5 Mum 38,6, 190,0 180,0 Gold Freis gr. 80 2. Blink. 53,— 52,— b. Walz⸗Drahi] 194,0] 194,0 Platin de. do 10,2 10.2 0 Londoner Metallbörſe Meta in E pre tan n S 88.— 8. .. Silber Unze ſtand. 187% fein. Platin Unze E bo. Auel. 0 2225 18.18. do. Elektm. 84 50 84,50 Queckſilber 2 2 gupfet Kaſſa 175 76,25 Zinn Kaſſa 224.1 220.5 Autimon Reg 85. 52— do. k Monate 77,28 76.95 do. 3 Monate 225 0 221.7 Platin 18,85 19 88 Seilementſpr. 76,85 76,25 do Settlemen 224,0 220.7 Wolframerz 18,75 18.7 Rupſfer elektr.] 84,50 84.80 ds. Banka 227.0] 223 7]Rickel Inland 175. 15 do beſt ſelee 82.50 62,75 de. Straits 232,0 226,7 de. Ausland 178.“ 175. da. ſtrong un 108 6 1080 Wiel prompt 22, 5] 22, 1— 1.— Der Schiffsverkehr in den beuiſchen Häfen 1928 Zunahme um 3, Raumprozent Der Verkehr des Jahres 1928 ln ben beutſchen Häfen iſt dem Naumgehalt nach um 8,4 v. 15 größer als 1927. Die Erhöhung der e e der verlehrenden Schiffe hat ſich ſortgeſetzt(von 659 auf 674 Rüt.). Der Auslandsverkehr iſt annähernd gleich ſtark wie im Vorfahr am Geſamtverkehr beteillgt. Der Anteil der deulſchen Slagge am Geſamtverkehr iſt geſtlege n. Währen 1027 fund die Hälſſe der Verkehrstonnage auf deutſche Schiffe entſiel, wird in 1928 ein leichtes Usber gewicht der deulfchen Flag ge Aber die fremden Flaggen 1 Welt Ausnahme ber erſten örei Monate des Jahres, in denen die deutſche Tonwage mit weniger als die Hälfte getelligt war, keltt zieſes Uebergewicht in allen Mo⸗ naten in Erſcheinung, am ſtärkſten in den Monaten Juni bis Or ſtändigung zu gelangen, wird abgewartet werden müſſen, da die Syn⸗ dizietung des Ervortgeſchäfts vermutlich ſolange auf Schwierigkeften ſtoßen wird, bit die inneren Berhäliniſſe der einzelnen Jander⸗ gruppen nicht endgültig konſollbiert Ans, a as dürfte zu einem Teil darauf S ſein, daß Hieie onde in der Hauptſache für den Verkezt mit dem norobſlichen turopkiſchen Ausland an der die deutſche Flagge eg dark beielllat it, in Bettacht kommen. e 5 enstag, N 5 den 19. Februar 1929 7E Neue Maunhelmer Zei ö tung[Mittag⸗Ausgabe) lebe Frau, unsere hezensgute Mutter, Oroßmutter 7. Seite. Nr. 8 0 vermischtes Am Samstag abend verschied nach längerem Leiden, jedoch unerwartet Heute früh versehſed unerwartet, nach kurxer, 15 155 10990 unser justitiar schwerer Krankheit, im Alter von 60 jahren, meine jedermann, meiner Frau etwas zu bor⸗ gen, da ich für die Zahlungen nicht auf⸗ komme. Herr Ius izrai Trau Luise Dutai Len Hasses ä geb. Frank Windmühlſtr. 1719, 922 Edel- Blenen- leinrid im 67. Lebensjahr 0 Freund nicht vergessen Frankenthal, den 18. Februar 1929 Die Direktion der Süddeutschen Zucker-Aktiengesellschalt Werl Iuckerlabrik Frankenthal hriq Mehr als 20 ſahre hat der Entschlafene der uns nicht nur stets ein Fuger, sachvetrständiger Betatei, sondern auch ein auf ichtiger Freund gewesen ist, die interessen unserer Gesellschaft vertreten und sich ihrer nachdrũckſichst angenommen, wo immer ihm Gelegenheit dazu geboten war Wir werden den ausgezeichneten, echt deutschen Mann und liebenswürdigen 8 2 Mannheim, den 18. Februar 1929 Eugen Dutzi Marie Mattermann geb. Dutzi Johann Mattermann B 2, 12 In tiefster Trauer: Enllelliinder Die Berdigung findet am Mittwoch, den 20. Febr. 1929, nachmittags 5 Uhr, von der Leichenha le aus stait e Es wird noch Wäsche angenomm. Honig: gar, reiner Binten⸗ Schleuderhonig, hell, goldtlar. 10⸗Pfd⸗Doſe Mk. 10.50 frkv., 5⸗ Pfd. Doſe Mk. 6.-frko. Nach⸗ nahmeſpeſen trag. wir. Garant. Zurücknahme, Probepäckchen 1½ Pfd. netto Mk..80 fro. bet Voreinſend. Frau Rer⸗ tor Feindt& Söhne, Hemelingen 27. Verkäute Billig zu verkaufen; Tafelklavier, Korbwagen. Klappwagen, Laufgitter. 94554 einf. Gasherd m. Geſt. L. 14, 16, part. 6 Von der Reise zurülek Fir Hühnerfarm(ib, 5000 am groß) güuſt. bei ganz ſchonender 1 Gelände zu verk. 1075 ae e e Augenarzt Dr. Sievert Se Ilan die Geſchäftsſtelle. N 7, 12 Em? Tel. 267 43 zum freihändigen Verkauf. Varzinsung: Die Anleihe wird mit A 1. Oktober 1929 fäflig wud Fligungt Die Anleiheschuld wird vom 1. April 1929 ab mit 1% durch die Fugung ersparten Zinsen aussehlieglieh dur bank kann die Fügung erst ab. Zinste min zu 102% Kündigen. J. Ausgabe Rückzahlung zu 102% In 26 Jahren aussechlleslieh duren Auslosung- V Jahre ausgeschlossen— zum Kurse von 930⁰⁰ ch Auslesung zu 102% geulgt Landesbank der pheinprovinz Tenirale nh DIsseldori. Filialen h Aadien. Essen. Höln mu Trier Wir stellen hiermit RM. 15.000.000 7 Gold-Kommunal- Schluldverscpreibungen der Landespank der Pheinprovin erstärkte Tugung oder Gesamtkündigung für zehn pril Oktober Zinsscheinen ausgestattet werden, deren erster am 2% jährlich unter Hinzurechnung der Die Landes- Oktober 1938 verstärken oder auch die gesamte Anleihe zum nächsten Amtliche Bekanntmachungen 1 Bau⸗ und Straßenfluchtenſeſtſtellung. Der Oberbürgermelſter der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten in der 76. Sandgewann im Stadtteil Waldhof unter teilweiſer Abände⸗ rung der früher genehmigten Fluchten bean⸗ tragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Bei⸗ lagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N I, 3. Stock, Zimmer 128, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beab⸗ ſichtigte Anlage ſind innerhalb der oben be⸗ zeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 5. Febrnar 1929. Bad. Vezirksamt— Abt. II. 2 Ait. Veröffenthegunger Fer Stadt Rannheim Nuß⸗ und Brennholzverſteigerung am Donnerstag, den 21. Februar 1929 im Luiſenvark geg, Barzahlung. Zuſammenkunft 9 Uhr Goetheplatz, am Ludw.⸗Frank⸗Denkmal 19 Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Morgen früh auf der Freibank Kuhlleiſch. Anfang Nr. 400 97 Dee ARückgebsude vn beste stadtlage · Zen rum mtet Ang eb. unt V 151 a. d. Geſchäftsſt. n* 2 er e e e ee . 1 W F kklk. Srfapparparat Marke„Elektromoph.“ billig zu verkaufen. Anzuſehen von 4 Uhr ab. 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Sleherung: Für die Gold- Kommunal- Schuldverschreibungen haften die seitens der Landesbank er- an die Geſchſt. 4660 Haus Schöner Laden 1 langten Gold- Kommunal-Dar! wa dten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kréditaustalten vom 21. übrige Vermögen der Landesbank und der P gesamten Vermögen und seiner Steuerkraft. undelsicherhell: Die Anleihe ist gemäß Gesetz über die Mü Forderungen vom 29. Oktober 1927 rei hsmündelsicher. Börseneinführung: und Essen wird be antiagt werden. Stückelung Vorgesehen sind Stücke zu Rm. 10000.—, 5000.—, 2000,—, 1000,— und 500,- er Landesbank der Rhelap eulnz und ihren Eillalen entralen und rheinischen Sp-. Die Abrechnung der zugeteilten Stücke kann bis Ende Mai erfolgen. Bei Zinsen ab Zahltag bis 1. April statt. Kaufaufträge werden außer bel d nuch bei allen sonstigen Bank an, Kassen entgegengenommen. Bezahlung vor dem 1. April findet eine Vergütung von 7% Düsseldorf, den 10. Februar 1929. Landesbank der Rheinprovinz. Die Ei Landesbanken, Giro Dezember 1927. ehns. Fordprungen nach Maßgabe des G seizes über die Plandpriele un! ver- ferner das rovinzialverband der Rheinprovinz als Garantieträger mit seinem nadel icherheit von Wertpapieren und uführung an den Börsen zu Berlin, Frankfurt à.., Köln, Düsseldorf 2062 ca. 20 qm, mit Nebenraum auf 1. Ayrkl zu vermieten. Für Filiale geeignet. Näheres: B78 Feudenheim, Apothere. Waldhef Geſchäftsräume mit 1 Zimmer und Küche, beſchlagnahmefrel, für Kaffee, auch zu tledem anderen Zweck geeignet, ſofort ſehr billig zu vermieten. 703 Philipp Wetzler, U 3. 19, Telephon 813 70. Wirte Rausbestzer! Wir ſuchen einen für Schießſport geeigneſen Naum od. Kegelbahn, Größe ca.:15 m, ohne Aufenthaltsraum gemeſſen. Ausbau eventl. auf eigene Koſten. L. 5 1 4 Ammer-Wolnung Küche, Bad, Speiſek., Lindenhof, ſofort zu vermieten. Dringl.⸗K. u. Uebern. div. Sach. erforderlich. 4655 Angeb. u. L p 54 an die Geſchäſtsſtelle Iststadt Eleg. möbl. 2 Zimmer u. 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Eine Stufe tiefer auf Varietés, Konzerthallen öffnen ſich, die liprierten Pagen] der Leiter des Standes— und der Prelſe— ſtehen pfeifen auf zwei Fingern zu den lauernden Taxis herüber die Nachtklubs des Mittelſtaubes, der Künſtler und der Die Chauffeure der mächtigen, dunkelblauen Dalmlex ſtarten Theaterleute. geräuschlos die Motoren. In langen Reihen fahren die Sle ſind meiſt bedeutend reicher ausgeſtattet als die der erſten Wagen vor. Die Straßen des Theaterbezirks ſind eine Zeit⸗ Galtung, wofür der Wein entsprechend ſchlechter iſt. Das lang überfüllt von Fahrzeugen, die Bürgerſteige ſind ſchwarz in Geheim is poll„ wer. 775 55 b i von Menſchen, weiß, purpurn und golden von Abendmänteln. ng Getelmntsvolle an dieſen„Klubs ist ihre ace Der weitaus größte Teil dieſer farbigen Eleganz gehört den Bewohnern des fernen Oſtens, die ſich bald darauf, nach einem Café mit Butterſemmel in den fünfſtöckigen Speiſe⸗ paläſten des Herrn Lyons, in Autobuſſen und Untergrund⸗ bahnen in ihre Eaſtend⸗Heimat zurückbegeben. Noch ſchneller verſchwindet der Mittelſtand aus der iuneren Stadt, um dem Gebot des Staates zu gehorchen, das ba lautet, daß jeder an⸗ ſtäubige Engländer vor Mitternacht zu Hauſe zu ſein hat. Kurz vor zwölf fahren die letzten Autoboſſe. Verlaſſen liegt Piecabilly, verödet Regent⸗Street, und einſam ſtehen an den Straßenecken von Soho verſpätete Zeitungs⸗ verkäufer und frierende Kaſtanienröſter. Um dieſe Zeit wird es in den Nacht⸗Klubs lebendig. Es muß geſagt werden,— obwohl es jeden wohlgeſitunten Puri⸗ tauer mit Entſetzen erfüllt— daß es in Lon bon, wie in leder auberen Großſtabt, Perſonen gibt, die von dem laſterhaften Drang beſeſſen ſind, ihre geſelligen Zuſammenkünfte über die Mitternachtsſtunde hinaus fortzuſetzen. In den verderbten Stäbten des Kontinents gehen dieſe Nachtſchwärmer in die Caféhäuſer, Reſtaurants und Tanzlokale. In London, oh Graus!— tun ſie genau dasſelbe. Es iſt Mode geworden, die„Nachtklubs“ mit einem romantiſchen Nimbus zu umgeben und ſte den Vorſtädtern als Laſterhöhlen zu ſchildern, in denen ſich„die reichen Leute“ ihren ſchamloſen Ausſchwelfungen hin⸗ geben. Man ſehe ſich dieſe Lokale einmal an! In mehr oder weniger geſchmackpoll eingerichteten Räumen ſitzen ruhige Gäſte an gedeckten Tiſchen, eſſen und trinken, ſchwatzen oder keit ihrer Eingänge. Ihre Anziehungskraft beſteht zum großen Teil gerade in dieſem Anſtrich von Ungeſetzlichkeit. Wenn morgen die Polizeiſtunde für den Verkauf von Alkohol um drei Stunden verlängert würde, und die Nachtklubs ihre Portale erleuchteten, wäre die falſche Unterwelt⸗ Romantik mit einem Schlage dahin, ohne daß ſich hinter den Haustüren Ausſchank aufhören muß erhält das Glas Bier oder Wein, das man um zwölf in einem der Klubs trinkt, den Reis des Verbotenen. Es iſt übrigens nur eine Formalität, daß der Eintritt„nur für Mitglieder“ geſtattet wird, deun jedermann kann durch Bezahlung von, je nachdem, zwanzig bis hundert Mark Jahresbeitrag und Ausfüllung eines Zettels„Mit⸗ glied“ werden. Die Klubs tragen meiſt phantaſtiſche Namen, wie„zum Schinkenbein“ oder„der Waſſerſpeier“. Die Polizei der Getränkelizenz; an den andern Tagen wiſſen ſie für Stammgäſte meiſt einen Ausweg.. Weniger beliebte Gäſte müſſen ſich jedoch mit alkoholfreien Getränken behelfen. Ju jeder Großſtadt gibt es eine Sorte von Tanzceaſés, die man bei uns mit dem ſinnigen Namen Nepplokale bezeichnet. Auch das kann man an der Themſe haben. Sie heißen natür⸗ lich auch„Nachtklubs“ und unterſcheiden ſich von den anderen nur dadurch, daß das Publikum ſchlechter und der Whisky ſehr viel teurer iſt. Sie ſind gewöhnlich recht primitiv ein⸗ gerichtet, denn da die Polizei von Zeit zu Zeit wegen 00 0 8 55 85 l 25 5 e offener Ueberſchreitung der Alkoholgeſetze eine vorübergehende langweilen ſich. In der Mitte befindet ſich ein Tanzparkett, Schließung erzwingt, lohnt es ſich nicht recht, für die Einrich⸗ das meiſt überfüllt iſt. Kellner im Frack eilen umher, eine tung viel Geld auszugeben. Hier verkehren vor allem Hand⸗ Jaggkapelle ſpielt, an der Kaſſe ſitzt der Wirt. Wo iſt das lungsreiſende, die Anſchluß fuchen, und Ausländer, die ſich Laſter. wo die Höhle? Laſſen wir uns nicht bauge machen. die Laſterhöhlen der Weltſtadt etwas koſten laſſen. Mädchen Die Nachtklubs von London ſind nichts anderes als die von mehr oder weniger eindeutigem Ruf ſind angeſtellt, gegen offenen Lokale anderer Städte, mit dem einzigen Unterſchted, Entlohnung von einem Schilling pro Tanz— ſo ſteht es in daß ſte nach außen hin eine gewiſſe Abgeſchloſſenheit zeigen.“ den Statuten— dem einzelſtehenden Herrn als Partner zu Eln Rundgang wird unſerm Ruf nicht ſchaden. dienen. Daß ſie nebenher den Gäſten Gelegenheit geben, In der Bond⸗Street, zwiſchen einem Juwelier und Champagner zu trinken, deſſen Preis mit dem Grad der einem Fiſchhändler, befindet ſich der niedrige, ſchmale Ein⸗ Trunkenheit von dreizig bis hundert Mark für die Flaſche gang zu einem der Nachtlokale der Geſellſchaft. Der Raum ſſteigt, perſteht ſich beinahe von ſelbſt. Und daß mitunter auch iſt klein und niedrig, aber elegant eingerichtet. Die Gäſte hoffnungsvolle Söhne guter Familien hier Rettung aus der ſiud hier ſo vornehm, daß ſte ſich untereinander beim Vor⸗ Langeweile der ſchematiſierten Verguügungen ihrer eigenen namen nennen. Die Herren und Damen, die an den Tiſchen Kreiſe ſuchen, iſt auch nicht verwunderlich. Dieſe verzweifelte Konverſation machen und beim erſten Ton der Jazgmuſtk auf⸗ Sucht, aus der Wohlanſtändigkeit zu entfliehen, führt ſogar ſpringen, um den erleuchteten Glasboden in der Mitte zu nicht felten ſo weit, daß junge Lords und Millionenerben unter heſchretten, ſind meiſt miteinander verheiratet. Ihre Namen den weiblichen Stammgäſten ihre Lebensgefährten ſuchen und ſtud ſehr lang und durch durch zahl eiche einzelſtehende Buch⸗ finden. Aber man darf dabei nicht vergeſſen, daß ſelbſt dieſe ſtaben bereichert, aus denen der Kenner ihren Rang, Titel, Nachtlokale im Grunde hoffnungslos ſpießig und langweilig Orden und Beruf entnehmen kann. Adlige Herren aus der ſind, und daß außer den Preiſen nichts an ihnen ausſchweifend Provinz bringen ihre Söhne und Töchter mit und laſſen zwei iſt. So kann es kommen, daß man nach einer Rundreiſe durch Tiſche zuſammenrücken. Sonſt iſt das Durchſchnittsalter ſehr das nächtliche Weſtend, durch die leeren Straßen im Morgen⸗ Föch, die Jugend kann ſich dieſe Vergnügungen nicht leiſten grauen nach Hauſe ſchlendernd, zu dem Schluß kommt: die end weiß auch ihre Zeit unterhaltender zu verbringen. Engländer ſind eigentlich ein Landvolk. Mit der Stadt wiſſen Es gibt etwa ein Dutzend Lokale dieſer Art in London. ſie nichts anzufangen. Selbſt ihre Laſterhöhlen ſind eigentlich Jeder kennt ihre Namen. Sie führen in ihren Gaſtliſten die Gartenlokale, die aus Platzmangel in die Keller verlegt wor⸗ vornehmſten Namen des Landes, und Richter, Miniſter und! den ſind. Deutſchland Hotel im Zentrum eine Brieftaſche mit 1200 Mark und ver⸗ 8 ſchwand dann am nächſten Morgen in aller Frühe, Wenige Die Abenteuer der„Marquiſe“ Tage darauf arbeitete er in Hamburg. Als er hier dabei war, Sehr intereſſant, ſehr elegant und ſehr ſchön war die das Schloß wieder in Orduung zu bringen, überraſchte ihn ein Wumwe des braſilianiſchen Marquis de Üſchols, die Be- Angeſtellter des Hoiels. Er flüchtete, und als man ſein Zim. ſiterin großer Bergwerke in ihrer ſüdamerlkaniſchen Heimat. mer durchſuchte befanden ſich in einer algenutz en Reisende Zuweilen freilich auch nannte ſie ſich Marlon de Cyprlanf oder nur ein paar Toilettenartikel und in einem Waſſerglas ein Baronin Pizzinta, in Wirklichkeit aber hieß ſie Mathilde goldenes Gebiß für den Oberkieſer, beſtehend aus 14 auffallend Walter. Die Baronin aus eigenen Gnaden ſtammte aus großen Zähnen. Seine Wertſachen hatte der Spitzbube bei ſich Karlsbad und war Tochter eines Staatsbeamten, der in der getragen und außerdem tauſend Mark bares Geld, die er ſo⸗ Irrenanſtalt ſtarb. Im Kloſter großgezogen, ward ſie wäh⸗ eben erbeutet hatte. Nach Abſtechern in andere Städte kehrte rend des Krieges Krankenſchweſter, dann ging ſie nach Wien der Hoteldieb noch zweimal nach Berlin zurück, und das eine auf Abenteuer. Schön, wie ſie war, fand ſie zahlreiche! Mal war unter ſeinen Opfern ein Reichstagsabgeordneter. Liebhaber; mit zwei Autos, Dienerſchaft und Rieſengepäck] Anfang dieſes Jahres tauchte er dann in Hannover auf. In machte ſie ihre Reiſen und warf mit Geld nur ſo um ſich. Einer dem dortigen Hotel, in dem er ſich nur eine Nacht. bes ihrer freigiebigſten Liebhaber war ein faſt 70 jähriger Berliner ſtahl er nicht weniger als drei Reiſende um erhebliche Werte. Großinduſtrieller, der ihr in 18 Monaten etwa 200 000 Mark In früheſter Morgenſtunde verließ er das Haus und ſpendete in den Schoß legte. Auch mehrere Berliner Rechtsanwälte dem e n eee eee das deu Mann ver⸗ hatte ſie in ihren Netzen. Als der verliebte Greis dann nicht anlaßte, das Gepäck bis zum Auto zu bringen. Jetzt muß der mehr zahlte, kaufte ſie auf Kredit und blieb auch in Penſionen, Langgeſuchte aber in Berlin ſein. Vor einigen Tagen beſtahl Hotels und bei Schneidern und Schneiderinnen Rechnungen er einen Kaufmann um 1300 Mark und verſchwand, wie auch vun immenſer Höhe ſchuldig. Endlich wurde Strafanzeige er⸗ früher, unangefochten. ſtattet.— Vor Gericht beſtritt Mathilde Walter jede Betrugs⸗ aäbſicht. Sie hätte gehofft, daß ihr Gönner, der Großindu⸗ Belgien ſtrielle, weiter zahlen 5 Dieſer freilich 185 er 99255 die 300 000 Gulden zwiſchen Braudtrümmern arquiſe für eine reiche Frau gehalten und das gegebene.. l 8 5 Geld nur als Pump betrachtet. Das ſchien dem Gericht aber Vei den Aufräumungsarbelten am Schauplatz der Leyde⸗ ner Rathaus⸗Brandkataſtrophe gelang es, in das Keller⸗ gewölbe einzudringen und den im Brandkaſten aufbewahrten Banknoteninhat in Höhe von etwa 300000 Gulden ſo gut wie unverſehrt zu bergen und in Sicherheit zu nicht glaubhaft, der verliebte alte Herr war zu oft mit der braſilianiſchen Marquiſe in verſchwiegenen Luxusreſtaurants zuſammen geweſen, reine Geſchäftsabſichten konnten da nicht vorliegen. Die Angeklagte wurde freigeſprochen, da eine Belrugsabſicht trotz dringenden Verdachtes nicht bringen. nachzuweiſen ſei, und der Haftbefehl wurde aufgehoben. En g land f Der Hoteldieb, dem 14 Zähne fehlen Eine Walfiſchherde zu Beſuch Seit dreiviertel Jahren machen die Pollzeibehörden Nord⸗ In dem engliſchen Hafen Lerwick tauchte zu Beginn und Süddeutſchlands Jagd auf einen internationalen Hotel⸗ dieſer Woche plötzlich eine große Herde von Walfiſchen auf. dieb. Allem Anſchein nach iſt er ein Südländer, in einigen Die Zahl der Meexesungeheuer wurde auf rund 500 geſchätzt. Fällen ſpricht er gut Deutſch, in anderen tut er, als ob er ſich. Am frühen Morgen machte ſich die Annäherung der Herde in dieſer Sprache nicht verſtändigen könne; fließend ſpricht er durch eine mächtige Wellenbewegung innerhalb der Bucht be⸗ Italieniſch und Franzöſiſch. Zum Eindringen in die Hotel⸗ merkbar. Als es heller wurde, kamen dann die Walfiſche zum Ammer wählt er eine ganz eigenartige Methode. Zur Nacht⸗ Vorſchein. Sie ſchwammen ganz nahe an das Land heran, Zeit ſchleicht er, vollkommen angekleidet, durch die Korridore, umkreiſten die Ufer der Bucht und ſammelten ſich dann in ſchraubt an dem auserwählten Zimmer Schlleß⸗ der Mitte in dem tieferen Waſſer. Die Bucht war ſo voll⸗ blech und Drücker vollkommen ab, öffnet dann mit gepackt mit Walfiſchen, daß die mächtigen Leiber der Tiere einer kleinen Zange die Tür, ſtiehlt, was er findet, mit Vor⸗ ſich beim Schwimmen und Tauchen gegenſeitig im Wege waren. liebe baxes Geld, entfernt ſich wieder und bringt ſorgſam das Jufolgedeſſen wurden einige Walfiſche auf das Ufer gedrängt, Schließblech wieder an. Obwohl er ſämtliche Schrauben völlig wo die Menge ſie gebührend bewunderte. Innerhalb der wieder anzieht, arbeitet er ſo leiſe, daß niemand ihn hört. Das Bucht kreuzten eine ganze Anzahl von Motorbooten, deren exſte Mal trat er im Juli 1928 in Berlin auf, ſtahl in einem Inſaſſen mit den Walfiſchen faſt unmittelbar in Berührung dunklen, ſchmutzigen Seitengaſſen, und die abſtchtliche Schäbig⸗ das Geringſte geändert hätte. Da aber um elf Uhr jeder erlaubt ihnen an einigen Wochentagen eine Verlängerung 2 kamen. Die Herbe folgte einem mächtigen Tier, das als Führer voranſchwamm. Während des Beſuchs herrſchte ſtarke Kälte. Nach einem Aufenthalt von mehreren Stunden ſchwammen die Walfiſche wieder davon. Rußland Auf der Toteninſel Ein ungariſcher Grundſtücksbeſitzer namens Adolf San⸗ dor iſt nach vierzehnjähriger Gefangenſchaft aus Rußland in. ſeine Heimat wieder zurückgekehrt. Er weiß haarſträubende Dinge von ſeinem Aufenthalt auf einer ſibiriſchen Inſel zu er⸗ zählen, die die amtliche Bezeichnung„Solovka“, d. h.„Nach⸗ tigall“ trägt, die aber bei den Einwohnern als die Toten⸗ inſel“ bekannt iſt. Sandor war in den erſten Kriegsmonaten gefangen genommen worden. Er wurde nach dem Ausbruch der Kerenfki⸗Revolution vor ein Kriegsgericht geſtellt und als angeblicher ungariſcher Spion zu mehrjährigem Aufenthalt auf der Inſel Solovpka verurteilt. Auf dieſer Inſel waren etwa 6000 Gefangene zuſammengepfercht, darunter 1500 Frauen. Die Gefangenen mußten in Baracken hauſen. Das auf der Juſel ſtehende alte Kloſter iſt unbewohnbar. Im Winter be⸗ trug die Temperatur ſtändig etwa 30 Grad unter Null. Die Gefangenen waren in drei Klaſſen eingeteilt. Die der unterſten Klaſſe erhielten nur 600 Gramm Brot am Tage, die der näch⸗ ſten Klaſſe 800 Gramm unb die der oberſten Klaſſe ein Kilo. Sonſt wurde noch Fiſchſuppe gereicht, die aber meiſtens der faulen Fiſche wegen ungenießbar war. Die Gefangenen muß⸗ ten eine beſtimmte körperliche Arbeit verrichten, ſo z. B. zwölf Bäume an einem Tage fällen. Wurde die Arbeit nicht volk geleiſtet, ſo war ſtrenge Strafe die Folge. Zuweilen mußten die Beſtraften mehrere Stunden faſt unbekleidet im Schnee ſtehen. Sandor wurde einmal mitten im Winter in das kalte Waſſer getrieben und zog ſich bei dieſer Gelegenheit eine Lun⸗ genentzündung zu. Er wurde nach Kem in das Krankenhaus gebracht, wo er die Entdeckung machte, daß er längſt amneſttert war. Das einzige Mittel, von der Inſel frei zu kommen, war die Erkrankung. Deshalb zogen ſich viele Gefangene bei der Arbeit, ſo z. B. bei dem Holzfällen, freiwillig Knochenbrüche zu, um den Rettungsweg in das Krankenhaus zu finden. San⸗ dor trat mit 200 Landsleuten den Heimweg an. Er behauptet, bei dem Ueberſchreiten der ruſſiſchen Grenze habe die ruſſiſche Grenzwache zum Abſchied auf die Ungarn ſcharf geſchoſſen. Afrika Der Urmenſch von Afrika Der Zufall brachte nördlich der ſüdafrikaniſchen Stadt Prätorta die Spuren eines Kampfes an das Licht, der von langer Zeit zwiſchen einem Rieſenbüffel und einem rieſenhaft gewachſenen Urmenſchen ausgefochten worden iſt. Die Fund⸗ ſtätte heißt Springbok Flats. Arbeiter, die gegenwärtig dort mit dem Bau einer Straße beſchäftigt ſind, fanden die verſteinerten Knochen des Mannes und des Büffels bei der Lockerung eines Steinbruchs. Die Lage und Beſchaffenheit den Knochen laſſen keinen Zweifel daran, daß der Menſch und das Tler in demſelben Todeskampf umkamen. Der Jäger hatte die Beute tötlich verwundet. Mit ſeiner letzten Kraft aber ſtürzte ſich der Büffel auf den Menſchen und trampelte ihn zu Tode. Man kann dieſen Vorgang daraus folgern, daß ſowohl der Schädel wie auch die übrigen Knochen des Skelettes an mehre⸗ ren Stellen gebrochen ſind. Für die Menſchenkunde iſt der Fund außerordentlich wertvoll. Er beweiſt mit aller Deutlich⸗ keit, daß vor dem Auftreten der Neger in Transvaal eine Raſſe von Urmenſchen heimiſch war, die vollkommen erloſchen iſt und weiter keine Spuren hinterlaſſen hat. Mit dem Neger hat dieſe Raſſe keine Verwandtſchaft. An der Fundſtelle ſollen ſyſtema⸗ tiſche Ausgrabungen vorgenommen werden, die ein intereſſan⸗ tes Ergebnis verſprechen. Aegypten Eine neue Millionenſtadt: Kairo Die Zahl der Millionenſtädte der Erde iſt um eine neue vermehrt worden. Die Hauptſtadt Aegyptens, Kairo, die im Jahre 1917 790 939 Einwohner zählte, hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1927, deren Ergebniſſe fetzt vorliegen, 1064567 Einwohner. Von dieſen konnten 337 603 gegenüber 167619 vor einem Jahrzehnt leſen und ſchreiben. 726964 waren Analphabeten gegenüber 623 320 im Jahre 1917. Der Religion nach zerfiel die Bevölkerung in 851 700 Moham⸗ medaner, 94 608 Kopten, 83 198 andere Chriſten, 34 103 Juden und 958 Bekenner anderer Religionen. Nach ihrer Staats⸗ angehörigkeit waren 988 394 Aegypter und 76 173 Ausländer, davon 20 115 Griechen, 18 575 Italiener, 11221 Engländer und 9549 Franzoſen. Die zweitgrößte Stadt Aegyptens iſt Ale xandrien mit 573063 Bewohnern gegenüber 444 617 Jahre 1917. Unter ihren Bewohnern waren 421930 Moham⸗ medaner, 23 782 Kopten, 101 241 andere Chriſten, 21829 Juden und 1281 Bekenner anderer Konfeſſionen. Neben 473 548 Aegyptern zählte man 99 605 Ausländer, unter denen wie⸗ derum Griechen, Italiener, Engländer und Franzoſen in erſter Reihe ſtanden. Amerika Was der küuſtliche Menſch leiſtet Die vollendetſte Form des künſtlichen Menſchen, die bis⸗ her geſchaffen worden iſt, wurde von ſeinem Herſteller, John Breiſky, bei einem Eſſen vorgeführt, zu dem das„Ameri⸗ kaniſche Inſtitut“ in Newyork geladen hatte. Der rieſige Maſchineumenſch war ſchon vor den anderen Gäſten erſchienen und zeigte zunächſt ſeine Künſte, indem er die anderen Gäſte zählte, wenn ſie durch einen Lichtſtrahl gingen. Der künſtliche Menſch arbeitete ſicher und gab keine Nummer an, wenn einer der Gäſte ihn dadurch zu täuſchen ſuchte, daß er nur ſeine Hände durch den Strahl ſtreckte. Die nächſte Leiſtung offen⸗ barte den Maſchinenmenſchen als Feuerwehrmann. Ein Ge⸗ fäß, das einen leicht entzündbaren Stoff enthielt, wurde in einen Lichtſtrahl gebracht, der die elektriſchen Augen traf, durch die der Maſchinenmenſch ſieht und arbeitet. Ein angezündetes Streichholz ſetzte das Gefäß in Flammen, und ſofort, wenn der Strahl die rauchigen Flammen kreuzte, löſchte der künſt⸗ liche Menſch mit Kohlenſäure das Feuer. Sodann wurde ge⸗ zeigt, daß er auch imſtande iſt, gewiſſe Gegenſtände nach ihrer Farbe und ihrer Größe zu ſortieren. Kleine Pakete wurden vor den beobachtenden Augen durch den Lichtſtrahl geführt, und wenn eins dieſer Pakete ſchadhaft war, packte es ber künſt⸗ liche Menſch und lagte es beiſeite. Alle dieſe Leiſtungen werden durch die Reaktion der photo⸗elektriſchen Zelle auf Licht hervorgerufen. .. Dienstag, den 13. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung eee 8. Seite. Nr. 83 I Aafional-Theater Mannheim. Vr, A NAI EPE Dienstag. den 18. Februar 1329 f Alhambra Schauburg Vorstellung Nr. 191, Miete E Nr. 23 11 Uhr vorm MANNHEIM 11.30 Uhr vorm. Egmont Trauerspiel von Gosthe Musik v. Beethoven Inszenierung: Heinz Dietrich Kenter Musikalische Leitung: Rudolf Borusks Bühner bilder: Dr. Eduard Lölfler Anfang 19,30 Uhr Ende nach 23 Uhr Personen: Margarete von Parma, Tochter Karls des bünthen, Regentin Teich der grobe krlolg mit zwei ausgezeichneten Fülmen! Crete Mosheim Gustav Frönid ä Im Doppelsplelplan 5 In Werder bbrn lie Baume Antaag 11 Uhr Senntas, den 24. Februar Anfang 11.39 Uhr Einlaß 10.30 Uhr Ende 12.45 Uhr Eiataß 10.45 Uhr Ende.15 Uhr Enmelige Vorführungen des mnvergtefohlich großartigen Fllmwerkes Bestelgunz des 4338 m hohen der Niederlande Ida Khre 115 85 Fre Eamont. Grun von Gaure Frits Kippel in dem Groß film: 5 LV S K 2 N N Wuhelm von Oranien Hans Finchr 5 Herzog von Alba Karl Marx(Helle Jungs) Bie Ferdinand. sein natürlicher sohn Bum Krüger Macchiavell.i Dienste d. Regentin Wuhelm Kolmar Richard. EgmontsGeheimschreib. H. Sirushäuser Suva unter Alba dienend 18 Alster Ein Ur- Berliner Lustspiel mit Slegiried Arno Fritz Schulz des gefAhrllchsten Berges im Geblete des Matterhorn durch Hennes Schneidet und lise Rohde . Eine S racköänh 5 lie Aigen. 2. Tel er Sareeter kisten ie b. Fellen. e ſdotads 3880 Gomez rü Linn i N Kirchen. Ezraonts Geliebte Elisabeth Stieler 5 4 n i N Mit besonderer HMusſkbeardeftung für den Fim unter Mitwirkung des voten Orchesters 1 8 N 3 5 Jene Sanden Sue; nach dem weltbekannten Roman Das Matterhorn Das Breithorn la Weishoen Brackenburg., ein Bürgersohn Willy Birgel 4405 m 8 d. N All m Gl. d. Aal.„ Lofte Werkmeisſer f Soest, Krämer Johannes Hein: 3.66 Jer. Speere U e 9 1„Der heilige Skarabäaus eee e Zimmermann von 3e aus Godec V. U i i 2 Seilensieder joach. Mühling Nebie Nich ard Oswald ee dannen Buyck. Soldat unter Egmont josef Renkert Ruysum. Invalide und taub Georg Köhler Vansen, Schreiber K Haubenreißer Harry Bender Jac. Klingenfuß Bürtre r Karl Hartmann Gustel Weber Erit- Landsittel ver Monte Rosa 3688 m ö. d. M. höchst. Beru d Schwelrer Alpen De L SKkamm Zwel Menschen dringen in Sturm und 5 1 J Eis durch die gigantischen Eismassen über Gletscheispalten, gefährliche Schneebrücken, durch Gletscher Schluchten, durch eine unvergleichliche Pracht der Nalur bis rum Gipfel empor 8271 Zauberhaſt unwirklich liegt der I In hunderten von Eisstufen Glanz der Hochgebirgemond geht es meierweise vorwärts nac über der erslartten Welt Auf dem Gipfel. des ewigen Eises. Hlertllcher Tlefblſck zu beſden Selten des Elsgrates auf ſtallen und gie Unentwlrrbar liegt in der Morgen- Schwelz 5 sonne dasungeheure paſtenlabyrinth Ein in der Abendsonne schim⸗ des Zwillingsgletschers, des g anolo- merndes Wolkenmeer 90 se sten Elsbruches der Alpen vor den Eick auf den Gotrer- Gletscher und Hierzu das Lustsplel: a Roppla g Vater siehks ja nicht mit der 15 105 Laura la Plante in der Hauptrolle 2 — 8 5 b Töchter und kein papa] b(Fritz u. Fritzy) 5 5 Ein köstlicher Schwank mit Maly Delschaff Lia Elbenschütz Camilla Spira 8 Kurt Vvespermann Anlon Poininer 5 de Betemshütte kane Unhelldrohend zſeht eln Föhn von zin riesiger Gletsckerschrund aten herauf. Im Innern des Gletschers Abstieg im letzten Leuchten Eln vergeblloher versuch. einen vo ſig des Alpenglühens. morsoben Eisgrat zu Überklettern. I im Kampf mit der furchtbaren Els. Wand, die noch vor Eintilkt der Erste Nast auf dem Felikjoch Nacht bezwungen sein muß. 4290 m d. d. M. Das Lysjoch 4300 m. Gespenstiseh huschen Sahatten sturmgesagter Wolken dureh das nächtlich schauerliche Labyrinth wildzerklüf. teter Eiswände und dunkelaufgähpender Gletscher schründe und spalten. Eine letzte Zuflucht vor dem hereinbrechenden Wettersturz. Und oben brüllt der Fühn über dle elszepanzerten Gipfel und peitscht dle unendlichen Wolkenmassen Über die Pässe Nach fler Stürmnseht Heuschngg. Ole ersten Sonnenstrahlen, Aut dem Wege nach Zermatt ap neute Dienstag 30 Unr II. far ahn Dastehun f Jeb i aneh 1 8 1 5 Pa u. Paſachons N 5(aus dem Inhalt) Hierauf falt„Wintersport im Engadin 1 1 8— 0 4 d · t 0 Erlebnisse me eee ee 1 0 f l fee ö 5 as Ehgadin im WInteauber rgennebel ber den Bergseen am Rhein und an— 1 0 Pat u. Patachon als Detektive! Pltz- 50 3912 m ü d. M. une, 3042 m fl. d 9 8 n 5 Piz- Bernina 4052 m ü d. M der Mosel sehen N uit kiem und Moselflaschen 1 5 cURIIN e ff 1 1 Sie in ihrem aller- gegen Revolver und Qummi- Id ſonnen Ela alter englischer Winterspoft 8 0⁰ 00 enssien 9 af 3. 1 85 5 und Sxi-Jörinz Pfeterennen nuf dem St. Mott 8s Bob Rennen 9. 5 Atachon eldentaten. 0 90— Eislauf 5 7 f Groſß-Lusispiel Patachon lernt die Liebe kennen e e. an-Springen 5 Vopgell-Laufen, Kunst-Laufen Die großariflgsie F sspnnven Uber 10 Fässer Das Paradies in] Sprunganiage 8 5 Eis- Juaurlte Schnee u. Eis Europas Tobboganing Auf Skiern binauf in die Gletscher-Reglonen oder Skelekton-Fahren Der schönste Wtersport Ul f. Der gefährlichste Sport bleibt doch. krei auf den auf der berühmten Cresta-„Brettern“ durch Gottes Bahn von St. Morits nach herrliche Winterlandschaft 8 Celerina zu fliegen. ——— eee Preise der Plätze: Alhambra: Fremdenloge.50 RM., Part.-Loge.00 RM., Balkon-Loge.00 RM., Balkon 2,50 RM., Sperrsitz.00 RM., 5 L Parkett.50 RM., 2. Parkett 1% RM. 8 8 e Loge.0% RM., Balkon.50 RM.. W. ., I. Parkelt 150 RM., 2 Parkett.00 RM Dazu ein großes reichbelfiges Beiprogramm! Jugendliche haben zu den Nachmittags- Vorstellungen Zutritt und erhalten nur heute ein Pat und Patachon- Taschentuch als Geschenk Anfang:.30—.20 5 50.45—.20 Uhr 725 Ver verbal ab 18. Februar: Musikhaus Heckel, O 8 und 5 5 Mannheimer Musikhaus. 0 7. 755 D 2 b 28—. Jugendliche haben Zutritt! Jugendliche haben Zutritt!“ rue Sqꝗdc en prompt APO Los e Haas, G. m. h. H. E.2 g Vortragsabend 55 Heute u. morgen abendl. 8 Uhr Walther aalen f 35 Gastspiel 95 J 1— München Nur 3 N bis e. Carola IOelle Ji de e be ee een* Raimund, Oberkoter. is Donner gen WIr den Gronfüm: 1 Kranewitior, Schönherr. Her 1 Meister Nd 8 An heute bis 7 tag 5 9 5 S805.. 4 5 E. Frau Meisterin DU Wirst mid helraten eee l Ein Film ernsten und heiteren Spiels. — nach seiner gleichnamigen Novelle 2 von A. Mann zu Ehren des 2 f ER TI 15 p 6 1 e 1 nach dem vielgelesenen Sittenroman N i* 8 i NUTTC HEN. 5 N 2 K—— 8* 5 885 e 5 Nicht zu verwechseln mit dem vor einiger Zeit vom 5 Karl de 1255 VV hiesigen Gloria-Palast in irreführender Weise N d Zauns Albers— Karl Auen— Kober unter dem Titel Eva in Seide herausgebrachten 0 Garrison e Ritter bund Film„Modehaus Crevett“ 5 4 Her. 1 j Berlin, Paris, Monte Carlo, Frauen, Männer, Narren, l f Fp Brillanten, Pelze u. Karten bilden in diesem spannen- 9400 15 Urban Hell f aufen 430 030 30 e ee eee ee ee 5 1 5 5 N 8 einen Mädels zur großen Dame. nleute letzter Tag! Nach dem Ullstein- Buch: 55. 5 Uhr 5 Peisonen: N tlwan Moslukin in„Hell in Frauensee“ 1 ene Lissy Arna Walter Rilla 1 7„on ven Saum n Das Dokument von Shanghai Margarete Kupfer, Kurt vespermann ö Der geheime Kurier ö 533533. nach dem Roman„Rouge et Noir“ f Aal flo Tolcgonbet! 8 Lichtspielhaus Muller 5 8 ORGEL- SOLO: 5 v. Stendhal. f 55 Aar 5 ur ein einziges Stündchen. 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