Abend⸗ Ausgabe Nr. 84— 130. Jahrgang er eil Mlaunheimer Heneral Anzeiger Oiensfag, 19. Sebruar 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtell eld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 5 t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 3 aus]. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 eklamem —4.-M. Kollektin⸗Anzeigen werden höher berechnet. 125 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Be⸗ walt, aue Bettiebsſtörungen uſw. berechti 1 5 u keinen Smeginge tr. 19/20 u. Meerſeldſtraße 11 Telegramm⸗ Erſa zanſprüch en für ausgefallene od. beſchranf te Ausgaben Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erscheint wöchentl. eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Maiulheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗ Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Reisen Geſetz und Necht Das Suchen nach einem Nachfolger Das„Journal“ meldet aus Madrid, der Miniſterrat ſei N Zwei ſpaniſche Generale verhaftet Nach Meldungen aus Menbage an der ſpaniſchen Grenze am Montag abend zuſammengetreten, um ſchwerwiegende Be⸗ ſollen in Madrid zwel Generale verhaftet worden ſchlüſſe zu faſſen. General Primo de Rivera habe den König gebeten, einem am heutlgen Dienstag ſtattſindenden wei⸗ teren Miniſterrat zu präſidieren, in dem die verworrene in⸗ nenpolitiſche Lage eingehend geprüft werden ſoll. Die Ent⸗ König Alfons XIII ſcheilbung bes Königs ſei für heute nachmittag zu erwarten. Wenn man darltber auch noch nichts wiſſe, ſo ſei man doch all⸗ gemein der Anſicht, daß König Alfons General Primo de Mivera in ſeinem Amte beſtätigen werde. Demgegenüber meldet die„Chieago Tribune“ aus Madrid, Köntg Alfons ſuche noch vor Eröffnung der internationalen Ausſtellungen in Sevilla und Barcelona einen neuen Diktator anſtelle Riveras. Dieſer ſei bereit, den Poſten einem jüngeren und entſchloſſeneren Manne zu überlaſſen. Der Chef des königlichen Haushalts, General Berenger, Babe die Berufung zur Neubildung der Regierung abgelehnt. Der König verhandle nunmehr mit dem Grafen Maura ſowie mit dem ſpaniſchen Geſandten beim Vatikan, Mag raz. Es ſel wahrſcheinlich, daß letzterer die Nachfolge Primo de Miveras übernehmen werde. Das Kabinett habe geſtern nachmittag eine dringliche e Sie ſeien in das Militärgefängnis eingeliefert worden. Sitzung abgehalten, um unter dem Vorſitz des Generals Primo de ſein. Rivera über die politiſche Lage zu beraten. Die Artillerie⸗ Primo de Rivers Offiziere des ganzen Landes hätten an die Regierung die Mit⸗ teilung gerichtet, daß ſie die Geſinnung der Artillerie⸗Ofſiziere in Ciudad Real und Valencia billigten und den Erlaß einer allgemeinen Amneſtie forderten. In politiſchen Krei⸗ ſen halte man eine Aenderung in der Regierung nicht für unmöglich Weitere Verhaftungen Der„Petft Pariſien“ meldet aus Madrid, daß geſtern Polizeiinſpektoren eine Hausſuchung bei dem ehemaligen Präſidenten der ſpaniſchen Kammer, Miquel Villanueva, vorgenommen hätten. Dabei ſeien eine Anzahl von Doku⸗ menten beſchlagnahmt und im Anſchluß daran die Verhaftung von Villanueva angeordnet worden. Da der Verhaftete im 78. Lebensjahre ſtehe, ſei ihm erlaubt worden, unter der Auf⸗ ſicht von zwei Polizelinſpektoren in ſeiner Wohnung zu ver⸗ bleiben. Beſchleunigung der Konlillonsverhandlungen Streſemanns Eingreiſen Berlin, 19. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Reichskanzler iſt, wie wir hören, heute vormittag vom Reichspräſidenten empfangen worden, um dieſem Be⸗ richt über die polttiſche Lage zu erſtatten. Im Laufe des heutigen Vormittags hat auch die geſtern angekündigte Unter⸗ redung von Dr. Streſemann mit dem Zentrumsvorſitzen⸗ den, Prälaten Kaas, im Auswärtigen Amt ſtattgefunden. Heber das Ergebnis wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt, es ſcheint indeſſen, daß durch das Eingreifen Dr. Streſe⸗ manns die Koaltitionsverhandlungen in ein beſchleunig⸗ leres Tempo kommen werden. Der Vorſtand der Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hält am Nachmittag eine Sitzung ab, an der auch Dr. Streſemann teilnehmen wird. Es iſt möglich, daß hinterher eine nochmalige Unter⸗ redung zwiſchen Dr. Streſemann und Dr. Kaas ſtattſinden wird. Das wird von dem Verlauf der Beſprechungen inner⸗ halb der volksparteilichen Fraktion abhängen. Koalttionsverhandlungen in Preußen Heute nachmittag oder morgen wird eine Beſprechung Geſchäftsordnungsausſchuß wurde das Erſuchen gerichtet, eine weitere Verſchärfung der Diſziplinarmaßnahmen gegen Abgeordnete herbeizuführen, ſo eine längere Entziehung der Diäten und Fahrkarten. Ferner iſt an die Polizei ein Hinweis dahin gegeben worden, daß ſie, wenn ein Zuſammen⸗ wirken von Abgeordneten und ſtörenden Tribünenbeſuchern feſtgeſtellt wird, ſich an der Immunität der Abgeordneten nicht ſtören, ſondern ſie wegen Vergehens auf friſcher Tat ſo⸗ fort verhaften ſoll. Ferner ſoll in dieſen Fällen ein Ver⸗ fahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet werden. Weiter erklärte der Reichstagspräſident, daß gegen jedes Schimpf⸗ wort und jeden beſchimpfenden Zuruf mit unnachſicht⸗ licher Schärfe vorgegangen werde. Der Aelteſtenrat hat ferner beſchloſſen, daß am Freitag die kommuniſtiſche Interpellation über die Grönerſche Denk⸗ ſchrift beraten werden ſoll. Volksparteiliche Interpellation ! Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat im Reichstag folgende Interpellation eingebracht:„Die auf Grund der Reichsverwertungs⸗ und Vermögensſteuerbeſtim⸗ zwiſchen dem Führer der Deutſchen Volkspartei im preußiſchen mung vom 9. Juni 1928 durchgeführte Einheitsbewertung hat Landtag, Abg. Stendel, und dem Zentrumsführer Dr. Heß zu Werten geführt, die nicht nur die Ertragswerte, ſondern ſtattfinden, in der über die Mißve ſtändniſſe wegen des be⸗ auch die Verkehrswerte übertreffen. Was gedenkt kannten Zentrumsangebotes auf Miniſterſitze beraten werden die Reichsregierung zu tun, um dieſen Mißſtand, der zu einer ſoll. Zugleich ſoll grundſätzlich die Umbildung der Regierung Ueberſteuerung nicht nur durch das Reich, ſondern auch durch erörtert werden. Landes⸗ und Kommunalſteuern und ſonſtigen Abgaben führt und den Reparatlonsgläubigern ein farſches Bild von dem Wert des deutſchen Grundvermögens gibt, zu beſeitigen?“ Schutz gegen kommuniſtiſche Störungen Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro)* Rumänien wünſcht den Frieden. Die rumäniſche Regie⸗ Der Aelteſten rat pak heute nach längerer Ausſprache die vom rung hat das Völkerbundsſekretariat wiſſen laſſen, daß ſie Präſtdenten getroffenen neuen Ordnungs maßnahmen bereit ſei, mit allen Staaten, auch wenn dieſe nicht Mitglieder gebilligt, Es handelt ſich in erſter Linie um eine Verſtärkung des Vülkerbundes ſeien, Schleds⸗ und Neutralitätsverträge der uulformierten und nichtuniformierten Polizei. An den abauſchließen. 5 Kellogg über ſeinen Pakt 2 Waſhington, 19. Febr.(United Preß.) Bei der Ver⸗ leihung des Ehrendoktors der Rechte an Staatsſekretäs Kellogg durch die Georgetown Univerſität hielt Kellogg eine Rede über den Pakt zur Verhütung von Kriegen, der ſeinen Namen trägt. Er wandte ſich zunächſt gegen die Kritiker des Abkommens, die den Vorwurf erhebe, daß keine Mittel vorhanden ſeien, Verletzungen des Paktes mit Machtmitteln zu ſühnen. Es ſel völlig undenkbar, daß man durch die Schaffung und Aufrechterhaſltung von Heer und Flotte zur Beſtrafung von Angreifern den Krieg ächten und den Weltfrieden ſichern könne. Was not tue, ſei eine Umſtellung in der Geiſte s⸗ verfaſſung. Der Verkehr der Völker untereinander müſſe auf eine völlig neue Grundlage geſtellt werden. Der Krieg dürfe nicht mehr eine anerkannte Einrichtung im Leben der Nationen ſein, ſondern er müſſe als ein Verbrechen gebrandmarkt werden. Das ſeien die Grundgedanken, die dem Kelloggpakt Leben und Bedeutung verlelhen. ö Dar Staatsſekretär gab ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß faſt alle Staaten der Welt den Kelloggpakt be⸗ reits gezeichnet oder ihre Bereitſchaft erklärt hätten, ſich ihm anzuſchließen. Der Pakt ſei ein wirkſames Gegengift gegen den Krieg. Ferner ſei er insbeſondere ein Anhalts⸗ punkt, um die öffentliche Meinung der Welt gegen einen An⸗ greifer mobil zu machen. Der Staatsſekretär wandte ſich dann noch einmal gegen die Kreiſe, welche beanſtanden, daß der Pakt keine Mittel vorſehe, um die Innehaltung der in ihm liegenden Verpflichtungen zu erzwingen. Er betonte mit Nachdruck, die einzige Garantie könne ſtets nur die öffentliche Meinung ſein, die dazu erzogen werden müſſe, ſich immer und wieder überall für den Frieden einzu⸗ ſetzen. Die öffentliche Meinung der Welt zeige ſich auch dem Gedanken des Kelloggpaktes in ſteigendem Maße günſtig und ſo dürfe man hoffen, daß die Völker dazu gelangen würden, ihre Meinungsverſchiedenheiten ſtändig mehr durch Schleds⸗ gerichte, friedliche Verſtändigung und diplomatiſche Verhand⸗ lungen beizulegen. Spanien ratifiziert Im ſpaniſchen Miniſterrat wurde der Kellogg⸗Pakt ge⸗ billigt. Der Pakt wird am Dienstag dem König zur Unter⸗ zeichnung vorgelegt werden. 6 Die ſchwedlſche Regierung hat bem Reichstag einen Geſetzentwurf für die Ratifizierung des Kellogg⸗Paktes vorgelegt. Der Streit um die Bahre in-Inſeln 8. London, 19. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Durch einen Appell der perſiſchen Regierung on den Völker⸗ bund iſt der Konflikt zwiſchen England und Perſien um die ſtrategiſch bedeutſamen Bahrein⸗Inſeln im Perſiſchen Golf wieder in den Vordergrund gerückt worden. Dieſe Inſeln ſind für England als wichtiger Flottenſtütz⸗ punkt im Perſiſchen Golf von größter Wichtigkeit. Ste ſtellen auf dem Landweg nach Indien das ſtrategſche Bindeglied zwiſchen Meſopotamien und Indien dar. Perſien betrachtet ſie als perſiſchen Beſitz, während bie eng⸗ liſche Regierung erklärt, die Perſer ſeien im 18. Jahrhundert durch die Vorfahren des gegenwärtigen Scheiks hinausgewor⸗ fen worden und hätten kein Recht auf die Inſeln. Der Streit tſt auf die Spitze getrieben worden durch eine engliſche Verfügung, nach der jeder perſiſche Staatsangehörige für den Beſuch der Inſeln viſterte Päſſe haben müſſe. Perſten hak auf dieſe Maßnahme mit einem energiſchen Proteſt geant⸗ wortet und droht mit Repreſſalſen gegen engliſche Relſende. Eine Abſchrift des Proteſtes iſt dem Generalſekretär des Völkerbundes zugegangen, der ſie ſoeben an die Reglerungen der Mitgliedſtaaten weitergegeben hat. Die Freigabe des deulſchen Eigentums Das amerikaniſche Parlament hat den Geſezent⸗ wurf angenommen, der die Anmeldefriſt für Auſprüche auf das während des Krieges beſchlagnahmte deutſche Privak⸗ eigentum bis zum 10. März 1930 verlängert. Die Vorlage iſt dem Prüſidenten zur Unterſchrift vorgelegt worden, durch die das Geſetz Rechtskraft erhält. Der Zeppelinflug nach Aegypten Kairo, 19. Febr.(Unfted Preß.) Zu den Meldungen, nach denen ſeitens der britiſchen Behörden die Erlaubuls zu dem für Ende Februar geplanten Flug des„Grafen Zep⸗ pelin“ über Aegypten verweigert worden ſeln ſollte, erklärt der ägyptiſche Außenminiſter, bisher keine Mitteitungen in dieſer Angelegenheit erhalten zu haben, Sollte eine An⸗ frage der Zeppelin⸗Geſellſchaft oder der deutſchen Reglerung eintreffen, ſo würde dieſe dem Verkehrsminiſterlum zur Be⸗ antwortung überwieſen werden. Roſegger jun. geſtorben — Graz, 19. Febr. Geſtern ſtarb in Graz Dr. Hans Lußd⸗ wig Roſegger, der zweitgeborene Sohn des Dichters Peter Roſegger, nach qualvollem Leiden im Alter von 409 Jahren, Er übernahm 1910 die Redaktion der von ſeinem Vater ge⸗ gründeten Monatsſchrift„Heimgarten“ und betätigte ſich mie Erfolg als Erzähler. * Die Ratifizierung des Schiebs⸗ und Freun d⸗ ſchafts vertrages zwiſchen den Vereinigten Staa⸗ ten und Ungarn iſt, nach einer Meldung der United Preß, vom Senat genehmigt worden. 2. Sekte. Nr. Neue Maunheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabeſ Dienstag, den 10. Februar 1920 Das Handels departement der Vereinigten Staaten in Waſhington hat fetzt ſeinen Bericht über die Lage der Welt⸗ wirtſchaft in den erſten anderthalb Monaten des Jahres 1029 veröffentlicht. Darin wird u. a. von der deutſchen Induſtrie geſagt, daß ſie zwar im allgemeinen ihre Fortſchritte halte, aber behindert ſei durch die Beſteuerung, durch außergewöhn⸗ lich hohe Koſten des Geldes, durch die auf Lohnerhöhung aus⸗ gehende Bewegung und durch die fortdauernd unzulängliche Aufnahmefähigkeit des heimiſchen Marktes. Wörtlich heißt es welter:„Die geringe Verbeſſerung der Lage auf dem het⸗ miſchen Markte, die eine Folge davon iſt, daß die Löhne schneller ſtiegen als die Lebenshaltungskoſten, iſt behindert durch die Belaſtung mit dergroßen Zahl der Arbeits⸗ loſen.. Ganz richtig! Wir haben zurzelt 9 Mil⸗ lionen Arbeitsloſe in Deutſchland. Von Frankreich ſagt der amerikaniſche Regterungs⸗ Hericht, daß die dortigen Verhältniſſe durch eine außerorbent⸗ liche Geſchäftsblüte begünſtigt ſeien. Die allgemeine Lage Mariannes ſel höchſt befriedigend. Ebenfalls durchaus rich⸗ tig! In Frankreich hat man kürzlich ganze 250 Arbeitslose zuſammengezählt. Zweihunbertfünfzig! Das tſt kein Scherz. Das ſteht, gewiſſenhaft vermerkt, in dem ausgezeich⸗ neten Bericht bes Hanbelsattachss der britiſchen Botſchaft in Parts, J. R. Cahtll, über die Wirtſchaftsbebingungen in Frankreich im Jahre 1928. Dieſes Dokument iſt als Gegen⸗ bilb zur Gilbertauffaſſung und im Zuſammenhalt mit dem Bericht des amerikaniſchen Handelsattachées in Berlin ſchon viel genannt worden. Franzöſiſche Sachverſtändige haben die Zuverläſſigkeit des Engländers bet allen ſeinen Angaben an⸗ erkannt. Cahill bezeichnet den Aufſchwung der franzöſiſchen Wirtſchaft als einzigartig und ohne Parallele, Zwiſchen 1921 und 1927, in einer Zeit alſo, in ber überall in Europa Arbeitsloſigkeit herrſchte, hat Frankreich 1% Mil, ltonen ausländiſcher Arbeiter bei ſich aufgenommen. 1928 würde die Beſchäftigung in der franzöſiſchen Induſtrie noch beſſer. Die Zahl der Arbeitsloſen ſank(wie geſagt) auf 250, und die Nachfrage nach Arbeitskräften konnte nirgends voll hefriebigt werden. Schon in den erſten Monaten von 1928 war der franzöſiſche Außenhandel 2 Milltonen Tonnen größer als in ber gleichen Periode 1927 und doppelt ſo groß wie 1913. Bel der Stabiltſterung des Franken könnte Frankreich auf ſebe auswärtige Hilfe verzichten. Die Steuerlaſt bleibt noch heute weit unter den Sätzen der meiſten ausländiſchen Staaten. Nach der Stabiliſterung wurde der Ausbau der Fabriken keineswegs eingeſchränkt. Es herrſcht eln ſolcher Ueberfluß an Naptital, daß man trotz der gewaltigen Ver⸗ mehrung aller Produktionsmittel nicht mehr weiß, wohin damit. Und immer neue beutſche Daweszahlungen und Sach⸗ lieferungen ſtrömen herein und füllen die Keſſel der fran⸗ zöſiſchen Produktion bis zum Platzen. Well die Privatwirt⸗ ſchaft bie deutſchen Lieferungen gar nicht mehr unterbringen kann, hat der franzöſiſche Staat ein rleſenhaftes Baupro⸗ gramm für die Zukunft entwickelt. Kanäle, Häfen, Kraft⸗ ſtationen, Eiſenbahnen werden vom deutſchen Geld gebaut. Das alles plauderte der aufmerkſame Engländer aus. Sollte man nicht auch einmal dieſen Bericht auf der Sach⸗ verſtändigenkonferenz verleſen, um aufzuzeigen, daß die 18 Milliarden deutſcher Goldmark, die jetzt jährlich aus dem Dawestopf nach Paris fließen, nicht mehr dazu dienen, das „erſchöpfte“ Frankreich wieder aufzurichten, ſondern den fran⸗ übſiſchen Kapitalismus zu ſtärken und dieſen Siegerſtaat zur gefährlichſten Kriegsmacht Europas zu machen? Die Reparatlonskonferenz V Paris, 19. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im reich hat nur 250 Arbeitsloſe Gegenſatz zu der Diskretlon der deutſchen Sachverſtändigen über den Gegenſtand der gestrigen Geheimberatung zeigt ſich die heutige Boulevarbpreſſe ſehr wortreich und teilwelſe an⸗ ſcheinend gut informiert. Vor allem wird darauf hin⸗ gewleſen, daß die mit der Ausarbeitung eines Arbeitsverfah⸗ rens beauftragten Perſönlichkeiten Sir Joſtah Stamp und Dr. Schacht ſeten. Der offiziöſe„Petit Parſſten“ glaubt zu wiſſen, daß inner⸗ halb des Ausſchuſſes erhebliche Schwierigkeiten aufgetaucht ſeten, doch mit einer Beilegung und Ausgleichung der Gegen⸗ ſätze gerechnet werden könne. Im„Matin“ wird ſogar ein kur⸗ ff d zer Bericht über den Hergang der geſtrigen Vormittagsſitzung veröffentlicht. Wir entnehmen dieſem Bericht, deſſen Richtig⸗ keit ſich noch nicht nachprüfen ließ, folgende Stelle: „Man erwartete geſtern von Dr. Schacht beſtimmte Vorſchläge über die Höhe der durch das Reich zu leiſtenden Normalannuttät. Dr. Schacht führte jedoch ins Treffen, daß er nicht ohne weiteres eine Ziffer in die Diskuſſion werfen könne. Nach Anſicht von Dr. Schacht ſeien vorherige Ein⸗ zelbeſprechungen nötig. Er fügte hinzu, daß auch eine genauere Prüfung beſtimmter Punkte der beutſchen Handels⸗ und Zah⸗ lungsbilanz noch vorgenommen werden mülſſe. Schließlich empfahl er die Einſetzung von Unterkommiſſionen. Die ame⸗ rikaniſchen Sachverſtändigen machten einen deutſchen Vertreter darauf aufmerkſam, daß ſie von den Arbeiten der Unterkom⸗ miſſionen wenig erwarten würden. Iſt es nicht beſſer, ſo er⸗ klärte Owen Young, aufs Ganze loszugehen und die Arbeit ſo fortzuſetzen, wie wir ſie begonnen haben? Dr. Schacht war jedoch anderer Meinung und es wurde beſchloſſen, ihn und Joſtah Stamp damit zu beauftragen, einen Arbeitsplan aus zuarbeiten. Es iſt noch nicht bekannt, ob Joſiah Stamp und Dr. Schacht einen einheitlichen Bericht der heutigen Vormtt⸗ tagsſitzung vorlegen werden.“ Im„Journal“ werden jetzt verſchiedene Statiſti⸗ ken der Reichskrebitgeſellſchaft veröffentlicht ſowie Veröffent⸗ lichungen des Profeſſors Singer von der Hamburger Univer⸗ ſität, aus denen ſich auf eine weſentlich günſtigere Finanzlage ſchließen laſſen ſoll als wie Dr. Schacht im Sachverſtändigen⸗ Ausſchuß ſchilderte. Im„Homme libre“ wirb in fſenſationeller Aufmachung mitgeteilt, es ſei bereits ein Kompromiß im Anzug und zwar Feſtſetzung der Normalannuität auf 2,1 Milltarden und Kommerzialiſierung eines Teils der deutſchen Schulden, die in ihrer Geſamthett zwiſchen 28 und 34 Milliarden Goldmark an⸗ geſetzt werden ſoll. Die Banken Morgan und Dillon Read ſollen in den nächſten fünf Jahren drei Milliarden Bonds auf⸗ legen. Frankreich würde ſich mit einer derartigen Regelung einverſtanden erklären und ſie als hinreichende Garantie für die frühere Rheinlandräumung betrachten. Der Erſatz von Ktiegs⸗ und Verdrängungsſchäden Berlin, 19. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Deutſche Beamtenbundkorreſpondenz erfährt, hat der Reichsfinanzminiſter die Arbeitsgemeinſchaft der Intereſſen⸗ vertretungen für den Erfatz von Kriegs⸗ und Verdrängungs⸗ ſchäden davon in Kenntnis geſetzt, daß er ſich nach Benehmen mit der Kreditgemeinſchaft gemeinnütziger Selbſthilfeorgani⸗ ſationen Deutſchlands mit der Erhöhung der Höch ſt⸗ grenze der Darlehen an Geſchädigte auf Grund von Schuldbuchforderungen entſprechend Paragraph 10 Abſatz 2 des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes von 8000 auf 25 000 R./ ein⸗ verſtanden erklärt hat. Aus der Hindenburgſpende Berlin, 19. Februar.(Von unſerem Berliner Bürd.) Die nächſte Vertellung der Hindenburgſpende wird am 1. April vorgenommen. Nach der Deutſchen Beamtenbund⸗ korreſpondenz beläuft ſich die Höhe dieſer Ausſchüttung auf etwa eine halbe Million Mark. Sie wird diesmal auf Grund der Satzungen zu über drei ſtens 200 1 an kinderreiche Kriegswitwen ausbezahlt werden. Trotzkis angeblicher Antrag 2) Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ein offisteller Antrag Trotzkis auf Gewährung der Einreiſeerlaubnis nach Deutſchland iſt, wie wir hören, bei den zuſtändigen Konſulatsſtellen noch nicht einge ⸗ gangen. Wenn ein ſolcher Antrag, wie man la wohl an⸗ nehmen muß, erfolgen ſollte, ſo wird er dem Reichskabinett zur Beſchlußfaſſung Überwieſen werden. — Konſtantinopel, 19. Febr. Trotzki iſt geſtern in die ehemalige ruſſiſche Botſchaft am Bosporus tber führt worden, wo er einige Zeit verbleiben wird. Man will wiſſen, daß er an einer Herzkrankheit leidet, daß aber ſein Zuſtand nicht als lebensgefährlich zu betrachten ſei. Viertel in Beträgen von minde⸗ Prozeß gegen die Rundfunkentführer Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Neuköllner Amtsgericht begann heute vormittag der Pro⸗ zeß gegen die„Rundfunkentführer“. Der Angeklagte Scher⸗ linſky— außer ihm ſind noch Dr. Frank und der Sekre⸗ tär der Kommuniſtiſchen Partei, Peucke, angeklagt— ſtellt die Autofahrt mit dem Vorwärts⸗Redakteur Schwarz ganz harmlos dar. Er ſei nur mitgenommen worden, weil er als recht kräftig bekannt ſei. Er zeigte den Revolver, den er damals mit hatte. Es iſt ein Spielzeug, mit dem überhaupt nicht geſchoſſen werden kann. Damit Schwarz nicht ſehen konnte, daß es nur ein Buffrevolver war, hielt er ihm dieſen direkt vor die Naſe. Der Staatsanwalt beantragte, da die Angeklagten aus ideellen Motiven gehandelt hätten, unter Zubilligung mildernder Umſtände gegen jeden der drei An⸗ geklagten drei Monate Gefängnis. Nach einſtündiger Beratung verkündete der Vorſttzende folgendes Urteil Die Angeklagten werden wegen Freiheitsberaubung ein Tatelnheit mit Nötigung beſtraft, und zwar Dr. Franck mit vier Monaten Gefängnis und die Angeklagten Peuke und Scherlinſki mit je drei Monaten Gefängnis. Außerdem erhält der Angeklagte Franck wegen unbefugten Waffen⸗ beſitzes eine Geldſtrafe von 20 Mark. Folgen der Kälte Das Eis anf dem Rhein Im Ruhrorter Hafen hat man geſtern burch Monvo⸗ poldampfer das Eis aufbrechen laſſen, um bie dort liegenden Schiffe weiter im Hafen zu ſichern. Das Eis ſteht fetzt ſchon bei Stromkilometer 286. Damit iſt die Eisdecke bis zur hol⸗ ländiſchen Grenze vollſtändig geſchloſſen. Der Waſſerſtand in Ruhrort iſt in den Häfen seit geſtern um faſt 70 Ztm geſtiegen. Lebensmittelknappheit in Eſtland Durch das Zufrieren der deutſchen Oſtſeehäfen iſt die ge⸗ ſamte Ausfuhr von dort ins Stocken geraten. Infolge der dadurch eingetretenen Verknappung des Brotgetreides iſt eine Preisſteigerung für Brot eingetreten. Auch für Petro⸗ leum, Kohle und Zucker ziehen die Prelſe ſtark an, zumal, be⸗ ſonders auf dem Zuckermarkt, eine lebhafte Spekulation einge⸗ ſetzt hat. Die Vetriebsſicherheit der Reichsbahn Die Prüfungsergebniſſe des Reichstagsausſchuſſes ] Berlin, 19. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In den nächſten Tagen wird ſich der Reichstag voraus⸗ ſichtlich mit dem Ergebnis der Unterſuchung über die Be⸗ triebsſtcherheit der Reichsbahn befaſſen. Wie erinnerlich, wurde im Anſchluß an dle Unfälle vom letzten Sommet ein Ausſchuß eingeſetzt, dem Reichstagsabgeordnete, Profeſſoren der Technik und Beamte der Reichsbahn⸗Geſellſchaft angehörten. Der Ausſchuß hat die Hauptſtrecken berelſt und die Verhältniſſe ge⸗ prüft. Das Ergebnis iſt in einer Denkſchrift niedergelegt worden, die auch eine Reihe von Anregungen für Verbeſfe⸗ rung der Betriebsſicherheit enthält. Den Anregungen wird in der Reichsbahndirektlon zur Zeit nachgegangen. Heute ſteht im Verkehrsausſchuß des Reichstages die Denkſchrift zur Debatte. Morgen wird ſie wahrſcheinlich vor den Reichstag gelangen. Antounglück — London, 19. Febr. In der Nähe von Glasgow ſtürzte geſtern ein Autobus eine 15 Meter tiefe Böſchung hinab. 20 Fahrgäſte erlitten ſchwere Verletzungen. ) denlſche Volkspartei Wir machen nochmals auf die morgen Mittwoch abend 8 Uhr im Nebenzimmer des„Weinberg“, D 5, 4 ſtattfindende geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe aufmerkſam⸗. Stadtrat, Pfarrer Vath ſpricht über:„Die Frau an Ausgang des Mittelalters“, Der Frauenausſchuß. ... Münchner Vilder Von Richard Rieß Die bayeriſchen Seen ringsum ſind zugefroren. In Starnberg gibts auf der Elsfläche See⸗Feſte(man fetere die Peſte, wie ſie— auf dem Glattels— fallen) und der König⸗ ſee ſieht Pilgerzüge nach Bartholomä. Er iſt zu einer Luſt⸗ wieſe geworden. Durchſichtig wie das feinſte Glas, zeigt das Eis dem Beſucher die Geheimniſſe der Tiefe, die ſich wie in einem kriſtallenen Schrein darbieten. Ja, ſogar der Boden⸗ ſee hat ſich in ein Eismeer verwandelt. Leute, die da waren, hehaupten, man könne an einer Stelle in der Tiefe die⸗Ueber⸗ reſte eines— Pfahldorfes aus der Steinzeit deutlich er⸗ kennen. Wahrſcheinlich handelt es ſich um das Dorf, auf das man zurückgreifen muß, um Menſchen zu finden, die in Süddeutſchland ähnliche Froſtwinter erlebt haben wie den, unter dem wir jetzt leiden. Daß dle abnorme Witterung den Menſchen hart angreift, iſt begreiflich. So hat denn Freund Hein, der ſonſt ſtets im Früßiahr ſeine reichſte Ernte hält, heuer ſchon vorzeitlg ſich Opfer um Opfer geholt. Beſonders erſchüttert hat uns die Nachricht vom Tode Albert Streinrücks, den wir Münchner den Unſern nennen, mag er auch die letzten neun Fahre in Berlin gewirkt und uns nur zu kurzen Gaſtſplelen beſucht Haben. Wir nennen ihn den Unſern; war er doch neben Huſtav Waldau und dem auf tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ zommenen Richard Kellerhals die ſtärkſte und am nachhaltig⸗ ſten in der Erinnerung verbliebene darſtelleriſche Perfönlich⸗ keit, die unſer ſtaatliches Schauſpiel in den letzten 25 Jahren beſeſſen hat. Dieſer blonde Weſtfale mit der harten Energie⸗ Phyſiognomie und den gütigen Augen, der vielen für brutal galt, obewoh! er doch im tleſſten Innern eher ein Melaucho⸗ ker war, ſtellte Figuren auf die Bühne, ſo klar und feſt⸗ umriſſen, ſo eindeutig und in ſich ſelber geſchloſſen, daß allen, bie ſte ſahen, des Dichters Phantaſtegeſtalten in der Verkörpe⸗ rung durch Albert Stein rück die endgültlge, menſch⸗ liche Form erhalten zu haben ſchienen. Wer war je Holo⸗ fernes ſo wie er! Wenn er am Ende des 1. Aktes der „Judith“ den Feldherruſtab auf den Boden hart auffetzte und aus verbiſſenen Lippen ſein„Auf, gen Bethulien!“ hervor⸗ brechen ließ, dann empfand man das Herrentum der„barba⸗ riſchen“ Kraft, die bereit war, ſich Jehova ſelber zum Kampfe zu ellen. Unvergeſſen ſein„Dr. Schön“, von dem Wede⸗ kind ſagte, ſein ganzes Dichterwerk ſel belohnt und beſtätigt durch dieſe Steinrück'ſche Darſtellung. Stets war dleſer Darſteller von monumentaler Wucht. Selbſt die vielfach be⸗ legte Stimme, eine Folge zeitweilig wilber Alkohol⸗Exzeſſe, tat der Wirkung Steinrltck'ſcher Leiſtungen nicht Abbruch. Im Gegenteil: Sie gab der Darſtellung etwas Verhaltenes, ſte ließ„Hintergründe ahnen“. Unvergeſſen aber iſt uns Münchnern dieſes großen Künſtlers Leiſtung in der wildeſten Zeit, die das Staatstheater je durchzumachen hatte: unter der Revoluttons⸗Herrſchaft der Aera Schwannecke. Die Inſzenie⸗ rungen des Grabbe'ſchen„Hannibal“ und Webekinds„Herak⸗ les“! Steinrück ſplelte vlele Rollen. Seinem Kandaules iſt der Paul Wegners überlegen, Baſſermann überragt ihn viel⸗ leicht als Jbſendarſteller, ſicherlich in Hauptmannrollen— wo es aber galt, den Dämon im Menſchen deutlich zu machen, da ſtand Albert Steinrück unerreicht da. München wird ihn niemals vergeſſen!— Der Schauſpleler⸗Nachwuchs macht ja gerade den Staats; theatern viele Sorgen. Und nicht nur er allein. Wir brauchen für unſer Schauſpiel dringend ein neues Theater. Da das große Haus der Staatsbühnen ausſchließlich der Oper vor⸗ behalten iſt, bleiben für die Sprech⸗Bühne Reſidenztheater und das Rieſenhaus der ſommerlichen Feſtſplele, das„Prinzregen⸗ tentheater“. Das Reſidenztheater bietet einen entzückenden Rahmen für die intimere Kunſt, das ſogenannte„große Schau⸗ ſpiel“, vor allem die Klaſſiker ſind auf das Prinzregenten⸗ theater angewieſen, das in der feſtſpiel⸗freien Zeit größtentells von den Theaterverbänden belegt iſt. Dieſes Theater iſt aber ſeiner Akuſtik wegen für die Muſe des ausgeſprochenen Dri⸗ mas unmöglich. Es iſt luſtig, Schauspielern, die hier täglich zu arbeiten haben, privatim zu begegnen: Sie ſchreien, auch bel der gleichgültigſten Unterhaltung, als gelte es, Schwer⸗ hörige zu überzeugen. Wenn Fritz Ulmer eine Tiſchrede hält, dann dröhnt der ganze Saal. Warum? Weil eben der drama⸗ tiſche Held durch das Prinzregententheater alle akuſtiſchen Maßſtäbe verliert! Die Folge aber iſt, daß der Theatergenuß in dleſem Hauſe Glücksſache iſt: von den meiſten Plätzen hört man zu viel oder zu wenig, an manchen aber bloß die Spuffleuſe. Außer dem neuen Schauſpielhauſe verlangt es bildende Kunſt. Auch der„Glaspalaſt“ iſt unzureichend. Und was die Muſe der Töne betrifft, ſo iſt ihr ein großer„Konter⸗ bau“ ſo oft verſprochen worden, daß ſie die Hoffnung auf ihn wohl endgültig fahren laſſen muß. Alle dieſe wirklich dring⸗ lichen kulturellen Bedürfniſſe der Kunſtſtadt München können aus dem naheliegenden Grund der zur Zeit ſo weitverbreiteten deutſchen„Nervenkrankheit“ nicht erfüllt werden: der „nervus rerum“ nämlich verſagt ſich dem deutſchen Organismus mehr und mehr. So ſieht die deutſche Zahlungsfähigkeit und unſer Wohlſtand, den Herrn Parker Gilbert ſo laut beſchrieen hat, in Wirklichkeit aus! Im letzten Faſchingszug fanden dieſe Nöte Münchens auf dem Umwege über die Karikatur trefflich Ausdruck. Außer⸗ dem wurde natürlich alles„abgemalt und aufgeſchrieben“ was im letzten Jahr im Münchner Laden„brennend“ geweſen iſt So die bei uns ſtets aktuelle Frage der Trambahn und aber nein, der große„Konflikt“ Preußen⸗Bayern, der erſt im Januar zur Freude unſerer lieben Feinde die„deutſche Einig⸗ keit“ illuſtrierte, hatte noch keine Ueberſetzung ins Faſchings⸗ hafte erfahren. Aber in manchen Köpfen ſcheint ſich aufs neue die Ueberzeugung feſtgeſetzt zu haben, daß der„Breiß“ eigent⸗ lich doch ein„feindlicher Ausländer“ iſt. Sitzt da neullch in der Trambahn eine Dame: ſtreng und kerzengerade, ganz dem Bilde entſprechend, das man ſich in der Vorkriegszeit von einer Oberſtin oder gar Generalin gemacht hatte. Ernſt ſaß ſie da, den Perſtaner hoch geſchloſſen, das Geſicht ſtraff. Unbeweglich⸗ keit zeugte für Beherrſchtheit und Haltung. Da kamen, am Siegestor, zahlreich, die Neueingeſtiegenen. „Sö, Frau, rücken S' zua!“ mahnte der Schaffner und tippte auf die Dame. Die, die es anſcheinend weit von ſich wies, ſich mit ſolcher Anrede getroffen fühlen zu müſſen, rührte ſich nicht. „Eanaha mvan!, Frau! Zuarückn ſolln S. Habn S' denn koa Ohrn net?“ Da nahm die Fremde das Lorgnon vor die Augen und ſagte, ohne den Schaffner anzuſchauen: „Sie ſollten lernen, wie man mit Damen ſprichtk“ Kopfſchüttelnd retirierte der Schaffner. Erſt auf der Plattform kam er wieder zu ſich. Sehr pointiert ſagte er zu einem Herrn, mit dem Daumen rückwärts weiſend: Habn S' as gheert: A Dame is! J ſag Eahna, was fist 184%.. 0 Brelß e München auch dringend nach einem würdigen Palaſt für die r 4 * 3 edle den Ad e VVVV)VJVVVV((Vͤÿbtut)... 8 Dienstag, ben 19. Februar 1929 PPP f vd 00 0000ß00b0bb0Pb0bbbbbTbbbbbbbbbbbbb eee ire de ice, Weasel leer erer e- Hg, Agger Een ess ieee ire ber, err Lee deer den ern, Baer ener weer ee rel Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) 3. Selte. Nr. 84 * Der berühmte Chordirigent Prof. Siegfried Ochs 7 Deutsche Piesse- Photo-Zentrale, Berlin Deutsche Presse- Photo Zentrale, Berlin Der Oreanflieger von Hünefeld gestorben Deutsche Presse-Photo-Zentrale. Berlin . eee Der Dichter Hermann Stehr 65 Jahre Der deutsche Botschafter Sthamer in London tritt zurück Deutsche Presse-Photo-Zentrale, Berlin Prof. Nagai, ein hervorragender japanischer medizinischer Gelehrter f Deutsche Presse-Photo-Zentrale. Berlin Eine der letzten Privataufnahmen von Hünefelds(ganz rechts) Berliner Illustralions-Ges m. b H. Professor Siegfried Ochs, der hervorragende Berliner Chordirigent, ist am 6. dieses Monats in Berlin gestorben. Der deutsche Botschafter in London, Senator Stha mer, der seit mehr als 9 Jahren das deutsche Reich in London vertritt, wird von seinem Posten zurücktreten. General. musikdirektor Hans Knappertsbus eh in München hatte wegen der Berichte des Kritikers der„Münchener Neuesten Nachrichten“, von Pander, die Leitung der musikalischen Akademie niedergelegt; nachdem die„MN..“ in Zukunft ihre Berichterstattung über die Konzerte einstellen, hat Knappertsbusch die Leitung der Akademie wieder auf- genommen. Der deutsche Schriftsteller Hermann Stehr feierte am 16. Februar seinen 65. Geburtstag. Prof. Na ga i, einer der hervorragendsten japanischen Gelehrten der pharmazeutischen Wissenschaft, der lange Jahre in Deutsch- land studierte, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. König Fuad von Aegypten wird demnächst nach Berlin kommen und vom Reichspräsidenten empfangen werden. Das nebenstehende Bild vom Begräbnis des deutschen Ozeanfliegers von Hünefeld zeigt von links nach rechts: Ozeanflieger Hauptmann Köhl, Major Fitzmaurice (Irland), Hofprediger D. Doer in g. Eine der letzten Privat- aufnahmen Hünefelds zeigt den verstorbenen Ozeanflieger im Hause des Grobindustriellensohnes Röchling(ganz links). Prof. Hans N der einen Konflikt als Leiter der Münchener musikalischen Akademie hafte Deutsche Presse- Photo-Zentrale. Berlin r% ͤr¼˙—²˙—ꝛÄ——»Q m çmũůu;‚ ̃ ̃˙²ũaf̃²ͥͤnũ̈²Fßßt. 16. ü w W re e König Fuad von Aegypten kommt nach Berlin Deutsche Presse- Photo-Zentrale. Berlin eee eee Sonja Hlenie gewinnt die Eislauk⸗ Weltmeislerschaft in Budapest 4. Seite. Nr. 84 Nene Mannhelmer Zeltung[Abend⸗Ausgabe) Dlens tag, ben 19. Febrnar 1929 Hilfe aus Eisnot! Einige Winke zur Selbsthilfe— Der Retter iſt in ebenſo Gewicht der Körper auf große Baſis verteilen; Hilfsmittel beuntzen! „Hilfe.! Hilfe.!!“ Selbſt dieſer ganz ſtrenge Winter vermag nicht alle Gewäſſer ſo feſt zu ſchließen, daß ihre Eis⸗ decken tragen. Strömungsgeſetze oder Abwäſſer mit gewiſſen chemiſchen Subſtanzen verhindern auch bei großen Kältegraden die Bildung einer tragfähigen Eisdecke. Aber überall und immer wieder gibt es törichte Menſchen, die mit ihrem beſon⸗ deren Mute prahlen möchten oder aus Unkenntnis beſtehen⸗ der Verbote ſich aufs Eis wagen, das unter ihnen zerſplittert. Wenn nicht ſchon durch den Schreck und die plötzlichen, ſtarken Temperaturwechſel ber Verunglückte einen Herzſchlag erlitten hat, ſo beſteht doch in faſt allen Fällen wenig Hoffnung für ſeine Rettung. Iſt er Schwimmer, ſo kommt ihm das ſchon ſehr zuſtatten. Er lege dann beide Arme ſoweit auf das Eis, als irgendmöglich und perſuche ſich bäuchlings oder rücklings hinauf zu ſchieben. Dabei iſt ſtrengſtens darauf zu achten, daß der Eingebrochene nicht den Rand zu faſſen verſucht, der abbrechen würde und an deſſen ſcharfen Kanten er ſich die Hände zerſchnitte. Abgeſehen davon, daß der Verunglückte durch ſtändiges Abhröckeln der Scholle immer längere Zeit in dem kalten Waſſer verbleiben müßte und von ſeiner Kör⸗ perwärme beträchtliche Mengen verlöre, ſinken auch Mut und Hoffnung und endlich er ſelber kraftlos in das naſſe Grab. Gerät der Eingebryochene ſofort unter das Eis, ſo muß er wie beim Tauchen die Augen öffnen und zu der Stelle ſchwimmen, wo helleres Licht einfällt. Dort iſt das Eis offen und— hoffentlich gelingt's! Wenn nur die Luft in den Lungen aus⸗ reicht! Geſchieht nun das Unglück in größerer Geſellſchaft, ſo iſt dennoch keine Gewähr für eine ſichere Rettung gegeben. Vielmehr iſt es ſchon häufig der Fall geweſen, daß der Ein⸗ bruch einzelner zwei und drei Menſchenleben forderte, die ihre Netter ſein wollten. Für ben Retter gilt als erſter Grundſatz, ſich nicht ſtehend der Unglücksſtelle zu nähern. Zum andern merke man ſich, daß man mit Ruhe und Ueberlegung eher zum Ziel kommt, ſelbſt wenn kurze Zeit darüber verſtreicht, als wenn man ſich haſtig und unüberlegt an das Rettungswerk macht. Ueberaus wichtig iſt die Be⸗ ſchaffung von Hilfsmitteln wie Leitern, Bretter, Stangen uſw., bie die Schwere der Körper von Retter und Gerettetem auf eine breite Baſts verteilen. Man lege ſich bauchlings auf das Eis, ſchiebe das Hilfsmittel vor ſich her bis an den Verunglückten heran und ziehe dieſen dann auf das Eis, indem man ſelbſt langſam durch Zurückrutſchen Brett oder Leiter langfam zurückzieht. Allerdings iſt die Erſtarrung des Eingebrochenen ein ſtarkes Hemmnis, das man ihm über⸗ winden hilft, wenn man es fertigbringt, das Hilfsgerät über die Einbruchsſtelle hinweg zu ſchieben. Wahrſcheinlich iſt aber in den ſeltenſten Fällen mit einer raſchen Beſchaffung von Hilfsgeräten zu rechnen. Die Retter tun bann am beſten, ſich hintereinander bäuchlings aufs Eis zu legen, und zwar ſo, daß der Hintermann immer einen Fuß des Vordermannes zu ſaſſen kriegt, während das andere Bein in breiter Grätſtellung geſpreizt wird. In überaus große Gefahr begibt ſich der Retter, wenn er nach dem Eingeſunkenen zu tauchen ge⸗ zwungen iſt. Er ſollte es nicht unangeſeilt tun, daß er wenig⸗ ſtens die eisoffene Stelle nicht verliert. Mehr als dreißig Sekunden hält er es ſo nicht unter Waſſer aus. Wird er ir dfeſer Zeit den Verunglückten zu faſſen kriegen? Nachdem dieſer aus dem Waſſer gebracht worden iſt, befreit man ihn in einem nicht zu warmen Raum von den naſſen Kleidern und beginnt ſofort nach Freilegung der Zunge mit ber kuünſtlichen Atmung. Dann hüllt man ihn ſorglich in warme Decken und benachrichtigt zur Unterſuchung auf Erfrierungen den nächſten Arzt. WSP. Stäbtiſche Nachrichten Ein Faſtenhirtenbrief des Erzbiſchofs von Freiburg Der am Sountog in den Kirchen der bberrheiniſchen Kirchenprovinz vperleſene Faſtenhirtenbrief des Erzötſchofs Carl behandelt das Eh eſakrament. Die Ehe iſt, ſo ſagt der Erszbtſchof, keine Verbindung auf Zeit, nicht ein von den Betefligten mit öder ohne Staatsgutheißen lösbarer Vertrag, ähnlich dem, den folche ſchließen, die ſich zur gemeinſamen Durchführung eines Unternehmens zuſammentun. Von den Ehrtſten iſt die Ehe ſtets als ein religiöſer und heiliger Bund angeſehen worden. Im erſten Kapitel ſeines Hirtenbrieſes ſpricht der Erzbiſchof von dem Eheſchluß ſelbſt, und er hebt borvor, daß ein gewiſſes Vermögen an Beſitz oder an beruf⸗ licher Tüchtigkeit oder an beiden vorhanden ſein müſſe. Wenn auch Reichtum oder einträgliche Stellung noch nicht den Be⸗ ſtand und das Glück der Ghe verbürgten, ſo handelten doch jene leichtſinnig, ja gewiſſenlos, die ohne die notwendigen Mittel den Bund fürs Leben ſchließen. Der Erzbiſchof be⸗ zeichnet es als ein leichtfertiges, gefährliches und verwerf⸗ liches Spiel, das jene treiben, die, den Kinderfahren erſt ent⸗ wachſen, ohne Ausſicht auf baldige Verehelichung ein ſoge⸗ nauntes Verhältnis, das auch Bekanntſchaft und neuerdings Freundſchaft zwiſchen Jüngling und Mädchen genannt wird, unterhalten. Das zweite Kapitel des Hirtenbriefes behandelt die Ehe als Sakrament der Kirche. Hierbei berührt der Erz⸗ biſchof auch das Thema der Ehelöſung und ſagt: Gültig ge⸗ ſchloſſene und vollzogene Ehen können von einer irdiſchen Macht gelöſt werden. Den ungültigen Ehen geſchiedener Perſonen muß die Kirche ablehnend gegeultberſtehen, und ſie erfüllt nur eine ſchmerzliche Pflicht, wenn ſie die Spendung der heiligen Sakramente denen verweigert, die bürgerlich ge⸗ ſchleden und zivil getraut ſind. Am Schluß des Hirtenbriefes werden die Hinderniſſe erörtert, die durch zu nahe Blutsver⸗ wandtſchaft und aus anderen Gründen eine Ehe unmöglich machen. Der Erzbiſchof betont dann noch einmal die Unauf⸗ öslichkeit der Ehe. * * Zugsentgleiſung in Neckarau beim Uebergang zur Seil⸗ industrie. Als heute nachmittag bei der Seilinduſtrie rangiert wurde und das Hauptgleis frei gemacht werden ſoute, brach hel der Weiche an dem letzten Wagen die Achſe, ſodaß er ſich ſeiklich über! die Gleiſe ſenkte und bei de Gleiſe ſperrte Der Verkehr auf ber Strecke nach Schwetzingen wurde da⸗ burch vorübergehend unterbrochen. großer Gefahr wie ber Verunglückte ſelbſt— Das — Wiederbelebungs verſuche Vorſicht beim Paſſieren des Rheines und Neckars! Es iſt nutzlos, vor dem Betreten des Rheines und Neckars zu warnen. Tauſende und Abertauſende haben in den letzten Tagen ſchon die Gisbrücken paſſiert oder einen Spaziergang eine Strecke hinauf und hinunter unternommen. Jeder, ob er nun jung oder alt iſt, will zu denen gehören, die dereiunſt erzählen können: Ich bin beim Rheinübergang dabei geweſen! Wir beſchränken uns deshalb, auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, die mit dem Betreten des Rhein- und Neckaveiſes verbunden ſind. Niemand ſollte ſo leichtſinnig ſein Leben aufs Spiel ſetzen, wie das junge Paar, das in nächtlicher Dunkel⸗ heit den Neckar bei der Riedbahnbrücke überquerte und ein⸗ brach. Das junge Mädchen, das ſein Leben laſſen mußte, iſt die Tochter des verſtorbenen Fabrikanten Krebs. Die Polizeidirektion Mannheim macht auf die Warnung aufmerkſam, die Rheinbauamt Mannheim und Flußbau amt Speyer erlaſſen haben. Darnach weiſt die Eisdecke des Rheines unterhalb Ludwigshafen bis zum Frankenthaler Kanal infolge der vielfach warmen Abwäſſer der J. G. Farbeninduſtrie große eisfreie Flächen auf, die der oberhalb liegenden Eisdecke die Möglichkeit des Nach⸗ rückens geben. Auch vor dem Betreten des Neckars wird eindringlichſt gewarnt. Bodenfroſt und Waſſerrohrbrüche Nach den Bodentemperaturmeſſungen im ſchneebedeckten Garten der Bad. Landeswetterwarte ergibt ſich am 18. Februar folgende Temperaturverteilung: in 15 em Tiefe 43 Grab, in 30 em Tiefe 2,1 Grab, in 50 em Tiefe—0,8 Grad. Man kann demnach das Eindringen des Froſtes auf 80 em Tiefe ſchätzen. Da Wärme und Kälte ſich von der Erdoberfläche in die Tiefe durch Leitung fortpflanzen, hängt das Eindringen des Froſtes in den Boden vor allem von der Wärmeleitung der Bodenart ab. Die Koeffizienten der Wärmeleitung geben den Wärmefluß in Grammkalorien je Sekunde an, der durch einen Würfel des betreffenden Materials von 1 em Kanten⸗ länge bei 1 Grad Celſius Temperaturunterſchied zwiſchen zwei gegenüberliegenden Seiten ſtrömt. Iſt der Wert für Silber gleich 1, ſo hat Eiſen 0,150,290, Waſſer 9,001. Schnee zeigt mit 0,0005 den Kleinſtwert, Sand hat 0,004, Moorboden 0,002, Felsgeſtein erreicht 0,01. Ferner hat die Beſchaffen⸗ heit der Bodenoberfläche großen Einfluß. Be⸗ wachſener Boden(Wieſen) bietet dem eindringenden Froſt großen Widerſtand, glatte Oberflächen(Straßen) den ge⸗ ringſten. Wenn nun die Temperatur an der Oberfläche des Bo⸗ dens ſteigt, wie es in den letzten Tagen der Fall war, ſo wird dennoch das Vordringen des Froſtes in den Bo⸗ den nicht nachlaſſen, da Wärme und Kälte lange Zeit zum Eindringen in den Boden brauchen. Selbſt wenn eine Milderung des Froſtes eintreten— dies iſt der gegenwär⸗ tigen Wetterlage nach für abſehbare Zeit noch nicht an⸗ zunehmen— oder Tauwetter kommen ſollte, wird die Froſt⸗ welle in der Tiefe noch tagelang weiter vordringen. Es wer⸗ den hierdurch weite Kreiſe auf dieſe jedem Techniker bekannte Erſcheinung aufmerkſam gemacht, da ſich daraus folgern läßt, daß die Gefahr für Waſſerrohrbrüche auch nach dem Eintreten milderer Witterung noch lange fortbeſteht. V. Klenle. Lebensmüde. In ihrer im Langenröttergebiet gelegenen Wohnung nahm geſtern nachmittag eine 20 Jahre alte Näherin mehrere Tabletten ein. Die Lebensmüde wurde nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Eine Gehirnerſchütterung erlitt geſtern ein 8 Jahre alter Kaufmann, der an der Halteſtelle Friedrichspark beim Ausſteigen aus einem Straßenbahnwagen auf dem Trittbrett ausrutſchte und zu Boden ſtürzte. Der Ver⸗ unglückte fand Aufnahme im ſtädtiſchen Krankenhaus. Vereins nachrichten Der Angelfiſcher⸗Verein„Merkur“ e.., Mannheim hielt im Lokal„Konkordia“(Langſtraße) ſeine 18. Jahres haupt⸗ verſammlung unter reger Mitgliederbeteiligung ab. Haupt⸗ punkt der Tagesordnung war ein recht betfällig aufgenommener Vortrag des in Sportfiſcherkreiſen allgemein bekannten Hauptlehrers W. Stolz mit dem Thema:„Wer iſt ein waldgerechter Sportangler?“ Eine auch die Außenwelt intereſſierende Frage, in Antragsform vom 2. Vereinsvorſitzenden Karolus vorgebracht, beſchäftigte aufs angeregteſte die Verſammlung. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. Hier die Begründung: Vor noch nicht all⸗ zulanger Zeit,— es dürften kaum 30 Jahre her ſein,— hatte unſer ſchöner Rhein und ſeine Nebenflüſſe noch einen außerordentlich guten Fiſchbeſtand. In der Zwtſchenzett iſt jedoch hierin gründlicher Wandel geſchaffen worden. Von Jahr zu Jahr, zuletzt mit einer außerordentlichen Beſchleunigung, ging das Leben in Fluß und Strom zurück und dürfte in abſehbarer Zeit auf einem Punkt an⸗ gelangt ſein, der die geſamte Fiſcheretwirtſchaft lahm⸗ legt und einen wertvollen Akttppoſten aus unſerer Volkswirtſchaft ſtreicht. Die warnenden Stimmen einſichttger Kreiſe fanden bisher kein Gehör. Der Naturfreund ſieht mit banger Sorge in die Zu⸗ kunft Es wäre möglich geweſen, die Ströme und Flüſſe ſchiffbar zu machen und trotzdem die Laſchgelegenheiten für die Fiſche zu er⸗ halten. Die Induſtrie hätte ſich die Waſſerkraft dienſtbar machen können ohne jede Schädigung der Fiſcherei. Abwäſſer und Fäkalien hätten bis zur Wirkungsloſigkeit neutraliſtert werden können. Aus allen Nöten ſucht man nun durch die künſtliche Erbrütung einzelner Fiſchgattungen herauszukoöommen und einen Ausgleich zu ſchaffen, der ſtets ein Behelfsmittel bletben wird. Wir wollen den Fiſchen für die Zukunft die Möglichkeit geben, ſich auf natürlichem Wege zu erhalten und zu verehren. Wir wollen die noch beſtehenden wenigen Laichgebtete erhalten und wenn möglich neue ſchaffen. Grundſätzlich aber wollen wir dem Fiſch während der Hauptlaichzeit Ruhe gönnen. Wir wollen jede Störung durch Netz und Angel während dieſer Zeit vermeiden. Wir wollen uns nicht als Freibeuter am Waſſer betätigen, ſondern als Heger und Pfleger. Wir wollen mit Mut und Entſchloſſenheit eine abſolnte Frühfahrs⸗ ſchonzeit verwirklichen helfen zum Nutzen unſeres ganzen Volkes. Die Angelfiſcher hoffen, durch ihre Spitzenorganiſationen Staat und Reich zu gewinnen, daß allgemeine Friihlahrsſchon⸗ zeiten eingeführt werden. 5 2 Tagungen Haupttagung der Bergwacht Odenwald Birkenau 1.., 18. Febr. In der hieſigen Bahnhofs⸗ wirtſchaft fand am Sonntag nachmittag die aus Baden und Heſſen ſtark beſuchte diesfährige Haupttag ung der Berg⸗ wacht Odenwald ſtatt. Bürgermeiſter Jakob hieß dis Gäſte im Namen der Gemeinde Birkenau herzlich willkom⸗ men. Redakteur Max Müller ⸗Frankfurt a. M. überbrachte die Grüße des Rhein⸗Main⸗Gaues und Otto Rügner⸗ Karlsruhe die der Abteilung Schwarzwald. Vorſtand E. Grupp⸗Heidelberg erſtattete den Tätigkeitsbericht, dem zu entnehmen iſt, daß die Bergwacht Odenwald gegenwärtig 7 Ortsgruppen und 5 Vereine mit 16 790 Mitgliedern umfaßt. Nach Erſtattung des Kaſſenberichtes wurde gemäß Antrag der Reviſoren dem Kaſſenwart und dem Geſamtvorſtande Ent⸗ laſtung erteilt. Die Delegierten der Ortsgruppen Darmſtadt, Heidelberg, Weinheim, Eberſtadt, Bensheim, Zwingenberg und Mörlenbach erſtatteten Einzelberichte über die im Be⸗ richtsjahre gemachten Erfahrungen ihrer Ortsgruppen. Im Anſchluß an eine Anregung des Weinheimer Ver⸗ treters bezüglich Errichtung von Futterplätzen zum Schutze der Vögel erſtattete Oberrechnungsrat Kratz⸗ Darmſtadt als Geſchäftsführer der Tierſchutzvereine für Heſſen (7400 Mitglieder an 820 Orten) einen lehrreichen Bericht über Vogel⸗ und Wildfütterung. Der Delegierte für Birkenau brachte bei der Beſprechung über Pflanzenſchutz zur Sprache, daß auf dem Mannheimer Wochen markte immer noch große Mengen von Weidenkätzchen ver⸗ kauft werden, obwohl dieſe geſetzlich geſchützt ſind. Es wurde beſchloſſen, dieſerhalb beim Bezirksamt Mannheim vorſtellig zu werden. Eine Anregung des Delegierten Fritz ⸗ Zwingenberg, beim Hauptausſchuß des Odenwaldklubs wegen weiterer Werbung für die Errichtung von Bergwachtgruppen hinzuwirken, wurde dem Vorſtande überwieſen. Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorſtand, beſtehend aus E. Grupp(1. Vorſttzender), Sartorius(2. Vorſitzender), Schmidt (Schriftführer), Franz(Rechner)— ſämtlich in Heidelberg= unter Zuwahl von Menold⸗Heidelberg einſtimmig durch Zu⸗ ruf wiedergewählt. Als Tagungsort der nächſten Haupt⸗ verſammlung im Oktober 1929 wurde Heidelberg be⸗ Aus dem Lande Verhaftete Schwarzbrenner rr Baben⸗Baden, 17. Febr. Die Schwarzbrennerei greiſtz immer weiter um ſich. Trotzdem die Zollbehörden außer⸗ ordentlich wachſam ſind und die Miſſetäter gewöhnlich mit hohen Gelb⸗ und Gefängnisſtrafen belegt werden, finden ſich immer wieber Leute, die dem verbotenen Gewerbe nachgehen. Jetzt iſt durch hieſige Zollbeamte in der Villa des Oel⸗ mühlenbeſitzers Frank in Neuſatz wiederum eine Ge⸗ heimbrennerei ausgehoben worden, wobei größere Mengen Zuckermaiſche und Branntwein nebſt den Brenn⸗ geräten der Beſchlagnahme verfielen. Oelmüller Frank und zwei ſeiner Helfershelfer, darunter Branntweinhändler Kiſt, wurden verhaftet und ſehen nun ihrer Beſtrafung entgegen. Brand in einer Druckerei Bithl, 17. Febr. Vorgeſtern abend gegen 79 Uhr brach aus bisher noch nicht feſtgeſtellter Urſache im Dachgeſchoß des Druckereigebäudes„Concordia“ Feuer aus, das in den im Dachgeſchoß aufgeſpeicherten Lehrmitteln und Heften für Schulen uſw. außerordentlich viel Nahrung fand. Das Dachgeſchoß mit ſeinem Inhalt brannte vollſtän⸗ dig aus, ebenſo die Handſetzerei im zweiten Stockwerk und die Maſchinenſetzerei. Der Maſchinenſaal blieb dagegen erhalten. Doch hat auch hier das Waſſer außer⸗ ordentlichen Schaden angerichtet. Die Nachbargebäude waren durch den Funkenflug ſtark gefährdet, doch gelang es, die Gebäude zu ſchützen, zumal der Wind ſeine Richtung änderte. Die Feuerwehr hatte während der ganzen Nacht mit der Bewältigung des Brandes zu tun, der erſt gegen halb 7 Uhr heute früh als gelöſcht angeſehen werden konnte, Der älteſte babdiſche Polizeidiener Schönberg(Amt Lahr), 17. Febr. Unſer Polizeibiener Anton Bohnert, der„Bohnertoni“ feierte geſtern ſeinen 81. Geburtstag. Da er noch im Dienſte iſt, wohl als älteſter Poliziſt im Lande, und zudem jede Bekannt⸗ machung in unſerm am Fuße der Hohengeroldseck wei! zer⸗ ſtreut liegenden Dorfe von Haus zu Haus tragen muß, braucht man dieſer Meldung nicht die bekannte Wendung von voller Friſche und Geſundheit hinzuzuſetzen. Ja, geſund und friſch iſt unſer Toni, das beweiſt weiter ſein regelmäßiger ſonntäglicher Kirchgang nach dem entfernten Prinzbach. Seltz 35 Jahren verſieht er außerdem das Amt des Akziſors und zwar ſo ausgezeichnet, daß die Finanzbehörde zu Weih⸗ nachten ſeine gewiſſenhafte Arbeit durch ein Geldgeſchenk anerkannte. So wünſcht denn die ganze Bürgerſchaft den treuen Beamten und geachteten Mitbürger noch recht lange in ihrer Mitte zu ſehen. * * Seibelberg, 18. Febr. Am Sonntag vormittag verſuchte ein Unbekannter am Treppenaufgang zum Röderweg und auf der Ziegelhäuſer Landſtraße zwei Mädchen zu beläſtigen. Auf den Widerſtand und die Hilferufe der Mädchen flüchtete der Täter. Eine Polizeiſtreiſe hatte das Ergebnis, den Täter, einen 37jährigen ledigen Nachtwächter aus Wilhelmsfeld, zu ermitteln. Der Feſtgenommene hat auch zugegeben, den Ende Januar gemeldeten Ueberfall auf elne Dame im Mausbachtal begangen zu haben.— Der Neckar wurde am geſtrigen Sonntag von Tauſenden von Menſchen begangen. Kinderwagen wurden ſpazieren geführt und ſogar Mo⸗ torräder mit Belwagen knatterten über das Els. Bei Zlegel⸗ haufen hatte man zwei Eiskaruſſells errichtet. * Muggenſturm bel Raſtatt, 19. Febr. Als zwel hleſige Arbeitsloſe im Gemeindewald wildern wollten, flel elnem der beiden ſein zerlegbares Gewehr aus der Hand, wobel ſich die Schußwaffe entlud. Das Geſchoß drang ihm in den Lell und blleb in der Lunge ſtecken. Schluß des redaktfonellen Teſis erde Ab Orc Schweizerpillen CH: BRANODT“Sõ In alen Stadt- ung Vorort-Apotgekan Mannheims zu km,.50 dle Schachtel erbälthet Extr. Selin, pal. 1,5 Estr. Achill. mosch. Aloss Absynth as 1,0 Extr, Trit. G 1 5 Pale, rad. Gent, Frl. 1 G. b l. pit. 6. A1. 6 09e Sn 222 r * 1 Dienstag, den 18. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) B. Seite. Nr. 84 Wirtſchaftliches · Soziales Weiteres Anwachſen der Arbeitsloſenziffer Die Depreſſion des Arbeitsmarktes hat, wie das Landes⸗ arbeitsamt Südweſtdeutſchland mitteilt, in allen Arbeits⸗ amtsbezirken hauptſächlich durch die außergewöhnliche Wit⸗ terungslage in der Berichtszeit vom 7. bis 13. Februar eine weitere Verſchärfung erfahren. Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger in den drei Unterſtützungs⸗ arten iſt vom 7. bis 18. Februar von 139 297 auf 146176 um 4,9 v. H. geſtiegen; davon waren 127 758 Männer(gegen 121 295 in der Vorwoche) und 18 418 Frauen(gegen 18 002). Auf die Arbeitsämter in Württemberg und Hohenzollern trafen 62 267 Hauptunterſtützungsempfänger(gegen 59 790) und auf die Arbeitsämter in Baden 83909(gegen 79 507). Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamts kamen am 13. Februar auf 1000 Einwohner 20,1 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger gegen 4,7 am 1. Auguſt 1928. Nachbargebiete Tragiſches Geſchick Neuſtadt a. d.., 18. Febr. Ein traglſches Geſchick Hart die Familie Zimmer in der Kellereiſtraße hier heimgeſucht. Heute früh 10 Uhr ſtarb die Witwe Zimmer, Inhaberin eines Mehlgeſchäfts, an den Folgen eines Hirnſchlages, den ſie vor acht Tagen erlitt. Ihr älteſter Sohn, Chefarzt am Kranken⸗ haus in Magdeburg, bekam Nachricht von ber Erkrankung ſei⸗ ner Mutter. Er ſtand nun vor der ſchweren Wahl, ob er ſeine vielen Patienten, die das Krankenhaus infolge der Kälte füllen, verlaſſen und an das Krankenbett ſeiner Mutter eilen ſollte. In der Aufregung hierüber erlitt auch er einen Hirn ⸗ ſchlag, dem er heute früh 7 Uhr, alſo drei Stunden vor dem Tode ſeiner Mutter erlegen iſt. Der Totengräber erfroren * Hördt bei Germersheim(Pfalz), 19. Febr. Der Toten⸗ gräber Franz Schröck war in den geſtrigen Abendſtunden da⸗ mit beſchäftigt, auf dem Friedhof ein Grab auszuſchaufeln. Als er am Abend nicht rechtzeitig zurückkehrte, vermuteten die Angehörigen, daß er eingekehrt ſei. Es war ſchon lange nach Mitternacht, als er immer noch nicht zurück war und man über ſein Ausbleiben Befürchtungen hegte. Man forſchte nach und fand ihn auf dem Friedhof erfroren tot auf. Feuer in einer Schuhfabrik in Pirmaſens * Pirmaſens, 19. Febr. Geſtern nachmittag iſt in dem Rückgebäude Lembergerſtraße 10, in dem ſich die Schuhfabrik Nikolay befindet, ein Brand ausgebrochen, dem die ganze Zuſchneiderei ſamt den darin aufbewahrten großen Vorräten an fertigen Schuhen zum Opfer fiel. Auch die im erſten Stock befindlichen Arbeitsräume haben durch Löſcharbeiten ſtark ge⸗ litten. Der entſtandene Schaden iſt ſehr beträchtlich, ſoll aher durch Verſicherung gedeckt ſein. Schweres Autounglück infolge Glatteis St. Ingbert, 19. Febr. Am Spätabend des vergangenen Samstag ereignete ſich hier ein ſchweres Unglück. Auf bis fetzt ungeklärte Art kam die hier wohnende Ehefrau Schwender unter ein Milchtransportauto und wurde, da der Führer des Wagens an der abſchüſſigen Stelle infolge der herrſchenden Bodenglätte den Wagen nicht zum Stand bringen konnte, eine Strecke weit mitgeſchleift. Der Wagenführer nahm ſich ſofort der Verunglückten an und veranlaßte ihre Ueberführung ins Krankenhaus. Es beſteht Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Unverbeſſerliche Meuſchen Der am 29. Juni 1896 in Seckenheim geborene G. L. Maas hat eine große Anzahl von Vorſtrafen wegen ſchweren Diebſtahls, Verletzung des Briefgeheimniſſes und wegen Be⸗ trugs l. R. Seit 8. Januar ſitzt er wieder in Unterſuchungs⸗ haft. Er hat in einem Elektrowarengeſchäft in Seckenheim ein elektriſches Bügelelſen herausgegaunert, das Bügel⸗ eiſen dann weiter verkauft und das Geld für ſich behalten. Weiterhin hat er Anfangs November 1928 ein Ehepaar in Seckenheim beſchwindelt, indem er in deren Wohnung und der Küche die elektriſche Lichtleitung legen wollte, wobel das Ehe⸗ paar die Materialkoſten übernehmen würde. Es wurden dem M. zunächſt 49 Mk. und auf weiteres Verlangen noch 20 und 13 Mk. ausgehändigt. Auch in dieſem Falle hatte er von An⸗ fang an die Abſicht gehabt, die Gelder für ſich zu behalten. Der Vorſitzende des Gerichts, Amtsgerichtsrat Dr. Leſer, ermunterte den Angeklagten zu einem Geſtändnis; er ſolle ſeinem Herzen einen Stoß geben und der Wahrheit gemäß ausſagen. Der Angeklagte erzählte dann eine in der Unter⸗ ſuchungshaft erdachte und erlogene Geſchichte. Darnach habe er das Bügeleiſen einem unbekannten Mädchen geſchenkt. Die vier Zeugen belaſten den Angeklagten ſo ſchwer, daß er als ein Lügner und Betrüger daſteht. Der Staatsanwalt be⸗ antragt für die gemeinen und raffinierten Betrügereien eine empfindliche Gefängnisſtrafe. Amtsgerichtsrat Dr. Leſer verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, daß die Betrügereien des M. namentlich lin zweiten Falle eine gemeine und niederträchtige Handlungsweiſe darſtellen. Der Angeklagte nahm das Urteil an und verzichtete auf das Rechtsmittel der Berufung. Der am 17. Mai 1899 in Freiburg in der Schweiz ge⸗ borene ledige Kaufmann Rogar Roſenberger iſt der gleiche Gutedel wie der M. Er iſt in Kehl, Karlsruhe, Wies⸗ baden, Frankfurt a. M. wegen Urkundenfälſchung, Diebſtahls, Logisſchwindeleten und Betrugs mehrfach vorbeſtraft. Am 2. Auguſt 1928 hat er ſich bei der hieſigen Ifraelitiſchen Wan⸗ derfürſorge fälſchlicherweiſe als Jude ausgegeben und damit eine Geldunterſtützung und eine Anzahl von Eſſenskarten er⸗ ſchwindelt. Am gleichen Tage hat er, obwohl vollſtändig mittellos, ein Zimmer zu 40 Mk. monatlich gemietet und die Frau um 21 Mk. geſchädigt. Am 15. Auguſt entwendete er einen Sommeranzug, ben er zu ſeinem eigenen Vorteil ver⸗ wertete. Durch die temperamentvollen Ausführungen der Logiswirtin des Angeklagten, einer humoriſtiſch veranlagten Kölnerin, wurde eine etwas heitere Note in den Ernſt der Gerichtsverhandlung hineingetragen. Darnach hat der Ange⸗ klagte ſchon in ſeinem früheren hieſigen Logis Schwindeleien begangen und einem Herrn einen Anzug geſtohlen. Der von ihm angerichtete Schaden bezifferte ſich auf 200 Mk. Das Ur⸗ teil des Gerichts, Vorſitzender Dr. Leſer, lautete auf ſechs Monate Gefängnis, wobei berückſichtigt wurde, daß der Angeklagte ein geiſtig minderwertiger Menſch iſt. ch. Nach fünf Jahren ſelbſt angezeigt Es ſind genau fünf Jahre her. Da gingen in Oftersheim innerhalb von zwei Monaten drei Scheunen in Flammen auf. Beim Löſchen beteiligte ſich mit großem Eiſer ein da⸗ mals dreißigjähriger Tagelöhner Heinrich L. Brandſtiftung wenig Hoffnung, die Bedauernswerte am Leben zu erhal⸗ ten, da ſie Rückgratverletzungen erlitten hat. Den Autolenker ſoll keine Schuld treffen. Ein Knabe im Main ertrunken * Frankfurt a.., 18. Febr. Bei dem Rieſenverkehr am Sonntag auf dem zugefrorenen Main ſauſte ein etwa lojäh⸗ riger Junge, deſſen Name noch nicht ermittelt werden konnte, in der Rähe des Eiſernen Stegs mit ſeinem Schlitten in eine offene Stelle. Beherzte Männer ſuchten den Jungen zu retten, doch mußte der Verſuch wegen der drohenden Lebens⸗ gefahr für die Retter aufgegeben werden. Das Kind ver⸗ ſchwand unter der Eisdecke. Auf Anordnung des Schutz⸗ polizeikommandos wurde darauf der Main in ſeinem ganzen Umfange vom Publikum geſäubert und für jeden Verkehr geſperrt. * * Frankenthal, 18. Febr. Am Samstag abend ſtarb hier Juſtizrat Heinrich Röhrig im Alter von 66 Jahren. Er hatte im Jahre 1896 den Nationalliberalen Verein in Fran⸗ kenthal gegründet und war lange Jahre deſſen erſter Vor⸗ ſitzender. Im Jahre 1914 trat Röhrig in den Stadtrat Fran⸗ kenthal ein. Röhrig iſt gebürtiger Ludwigshafener. Während ſeiner Ausweiſung hat er ſich beſondere Verdienſte um die Fürſorge für die Ausgewieſenen und um die Aufrechterhaltung der Verbindung mit den Brüdern im be⸗ ſetzten Gebiet erworben. Juſttzrat Röhrig war 20 Jahre lang Juſtitiar der Süddeutſchen Zucker⸗A.⸗G., Werk Zucker⸗ fabrik Frankenthal. 8 —— lag bei allen drei Fällen vor. Unter anderm fiel der Ver⸗ dacht auch auf., dem man aber nichts nachweiſen konnte. Auch glaubten die Oftersheimer nicht an ſeine Schuld. Im Dezember 1928 kam er dann ſelbſt zur Polizei und zeigte ſich wegen Brandſtiftung an. Er halte die Gewiſſensqual nicht mehr aus und wolle„ehrlich mit ſeiner Familie leben“. Nun ſtand er vorm Schöffengericht. Etwas unſtet war er von Jugend auf, in der Lehre hielt er es nicht lange aus. Freiwillig zog er in den Krieg, wurde 1917 in Rußland ver⸗ ſchüttet, geriet 1918 in franzöſiſche Gefangenſchaft, aus der er 1920 erſt heimkehrte. Wie die Zeugen in der vom Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Kley geleiteten Verhandlung einmütig feſtſtellten, benahm er ſich durchaus normal und geſittet, Nur wenn er, was nicht ſehr oft vorkam, einmal etwas über den Durſt getrunken hatte, dann ſchien er, wie ſie ſagten, „einen Sparren zu viel“ zu haben. Medizinalrat Dr. Götz mann als Sachverſtändger drückte es ſo aus, daß L. dann eine Axt„Dorfkaſpar“ dargeſtellt habe. Zwar bürfe man ihn nicht als ganz normal bezeichnen, könne ihm aber auch nicht den 8 81 zubilligen. Einen Beweis, daß der Angeklagte nicht durch einen geiſtigen Defekt zu ſeinen Taten veranlaßt wurde, ſah der Sachverſtänbige in zwel Tatſachen: Einmal habe ſich L. ſofort ernſtlich an den Löſcharbeiten betei⸗ ligt, weil er letzt ſchon genau wußte, was er angerlchtet hatte. Das komme bei Schizophrenen nicht vor, die vielmehr immer für längere Zeit ihre normalen geiſtigen Fähigkeiten ver⸗ lieren. Vor allem aber habe man nie bei Geiſteskranken be⸗ obachtet, daß ſie ihre Tat bereuen. Gerade wegen der Offen⸗ helt ſeines Geſtändniſſes und wegen ſeiner ehrlichen Reue verdlene der Angeklagte auch ohne den 8 51 milde Beur⸗ teilung. Im erſten Teile ſeiner Anklage betonte auch Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel dieſe mildernden Umſtände. Doch könne man nicht ohne weiteres an der Gemeingefährlichkelt des Verbrechens vorübergehen. Er beantragte eine Geſamt⸗ ſtrafe von 2 Jahren Gefängnis. Der Verteidiger, Rechtsan⸗ walt Dr. Hecht, hob hervor, daß es ſich bei L. um einen Grenzfall handelt. Er beantragte Freiſpruch, da es nicht ge⸗ nügend geklärt ſei, ob der Angeklagte damals voll verant⸗ wortlich für ſeine Handlungen war. Das Urteil lautete auf die Minbeſtſtrafe von ſe 8 Monaten, zuſammen⸗ gezogen zu insgeſamt neun Monaten Gefängnis, unter Anrechnung der Unterſuchungshaft von 2 Monaten und zwei Wochen. Das Gericht nahm an, daß der Angeklagte noch unter den Einflüſſen ſeiner Kriegserlebniſſe geſtanden habe, daß dieſe Einflüſſe aber allmählich verſchwinden. So hatte ſich L. früher mehrmals wegen Körperverletzung zu verant⸗ worten, ſeit 1925 habe er ſich nichts mehr zu ſchulden kommen laſſen. Daher könne man eine ernſtliche Beſſerung voraus⸗ ſetzen. 5 Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 19. Februar 1929, 8 Uhr morgeng Feldberg⸗Poſtſtation: Bewölkt,—7 Grad, 80—85 Ztm. Schnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: Heiter,—17 Grad, 20 Zim., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Neuſtadt: Heiter,—16 Grad, 20 Stm., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Höchenſchwanb: Heiter,—6 Grab, 60-85 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hinterzarten: Heiter,—14 Grad, 30 Zitm., etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel gut. Furtwangen: Heiter,—16 Grad, 50 Stm., etwas ver⸗ harſcht. Ski und Rodel ſehr gut. Schonach: Heiter,—8 Grad, 40 Ztm. Pulver. Rodel ſehr gut. Schönwald: Heiter,—8 Grad, 50 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: Heiter,—9 Grand, 45 Stm., Pulver. Ski, Rodel und Eisbahn ſehr gut. Sand: Bewölkt,—7 Grab, 6 Ztm. etwas verharſcht. Ski mäßig, Rodel gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: Bewölkt,—8 Grad, 27 Ztm., Pulver. Ski und Rodel gut. Dobel: Bewölkt,—6 Grad, 20 tm. Pulver. Ski und Rodel gut. St. Baſien: Hekter,—14 Grab, 28 Ztm,, ſtark verharſcht. Ski und Rodel gut. eee Ski und —— Metterngchrichten der Karisruher Landeswenerwarle Beobachtungen badiſcher Metterſteflen 7* morgens) .— Tuff Tem. 2 See S 822 Wint 8 dub, a e S ee m Wm c S E Richt Stärte 8 Wertheim 1511— 7 8h de leicht Nebel Köntgsſtuhl 563 769.8 153 3—7 ſtill bedeckt Karlsruhe 1207702 8—2—9 5 Nebel Bad.⸗Babd 218 769,49 8 180 5 Villingen 781. 788 18— 18 80„ heiter Feldbg. Hof 1275 635,0 7 125 8 N„ bedeckt Baden weil. 768, 9 5 10 SW„ wolkig St. Blaſten] 780 1 0 21 80 5 heiter Höchenſchw.! Eine neue Kältewelle, die von Nordoſten heranrückt, hat bereits Mitteldeutſchland erreicht. Oeſtlich der Elbe ſind die Temperaturen ſett geſtern allenthalben zurückgegangen, ſo daß heute früh zwiſchen Elbe und Oder wieder 10—14 Grad, öſtlich der Oder bis zu 20 Grad Kälte herrſchen. Im Rhein⸗ gebiet und in Süddeutſchland hat der Froſt vorübergehend etwas nachgelaſſen, beträgt aber noch—8 Grad unter Null. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 20. Februar bis 12 Uhr nachts: Neue Verſchärfung des Froſtes. B.ʃͤUv——————ÜÜÜ̃̃nnr. Maſſerſtanssbeobachtungen im Monat Februar Rhein Regen 1. 1314 15 18 ig Negar⸗Begel] 12 131% 15 18. 158. Baſel Toe 8„ N e 0 3 Schufternſe 0 C0. 00.15 44844 0 10 Mennben. 78,.48.88.40.8880 Kehl.40(.5 115.461 46.49 Jagftfeld.00 hahe ee.00000 Mapau 2672.88 22 288 183.9 g Mannbenn ff 88l.88 25 344.50.85 Gaub 90.00 2 88 0 08874 6c..430080 0 25% J0 fe 18% Herausgeber Drucker and Berlege! Druckerei du nag Neue Mannbeimei Zeitung G m b 0 Maandeim k A 2 Direkuuon Ferdinand Heume Thefredakteun Kurt Fiche: Verantwort! Redalteure Fm Pont u u Meißner aner Kommunalpoltul und Lolales Richard Schönlelder 3 Di S bor, and Neues aus alle Welt Willn Mülle Heriam und alles liebrige franz Kirchen — Handelstein ſturt Ehmer Anzelgen Mas Feilten 2 E Erhalten Sie sich e e Lebensfreude und gute Gesundheit sind die bedingungen dazu. facher, als es scheint: 7 Nehmen Sie jeden Morgen gleich nach mäßig funktionieren können. Frohsinn spender, sind die natürliche Folge. NEO KRUSCHEN SALZ, den natürlichen Brunnensalzen der Mineralquelle Vange nachge- Jung sein ist keine Kunst, aber wenn Sie nicht mehr jung sind und es dennoch elastisch und fröhlich der jugend gleich tun, das ist eine Kunst. Diese zu schaffen ist ein- Aufstehen eine kleine Dosis NERO KRUSCH¹ñHEN SALZ in einem Glase warmen Wassers, in Kaffee oder Tee. Das übt eine günstige Wirkung auf das innere System aus, s0 daß die Organe regel- Kraftgefühl, diese jung erhaltenden Lebens- Ihre jugendliche Frische bildet, enthalt wichtige Mineralsalze, die zur Pflege der Gesundheit von größter Bedeutung sind. In Apotheken und Drogerien RM..— pro 1 Glas, 100 Tage ausreichend. dem und KRUScHEN-SALZz G. M. B.., Berlin N63, Gerichtstraße 12.13 7 8. Seite. —— Nene Mannheimer Zeitung 19³ Abend⸗Ansgabe Dienstag, den 18. Wieder ſtarke Rückflüſſe zur Reichsbank Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 15. Februar 35 ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, dombards und Effekten in der verfloſſenen Bankwoche um 2267 auf 1618,00 Mill. R 4 verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 260,6 Mill. auf 1446,6 Mill..“ abgenommen, während die Lombardbeſtände um 33,9 Mill. auf 78,3 Mill..“ angewachſen ſind. Die Beſtände an Effekten blieben mit 93,2 Mill..4 welterhin annähernd un⸗ verändert. An Reichs banknolen und Rentenbankſcheinen zuſammen ind 155,5 Mill. RA aus dem Verkehr zurückgeſloſ⸗ ſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 1589 auf 4077,83 Mill..4 vermindert, während derfenige an Rentenbank⸗ ſcheinen eine Vermehrung um 3,8 auf 479,1 Mill. R./ erfahren hat. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich dem⸗ entſprechend auf 37,9 Mill..“ vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit 467,2 Mill. eine Abnahme um 34,1 Mill. N. L. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſind mit 2829,3 Mill. R. ausgewieſen, im einzelnen die Gold beſtände mit 2728,9 Mill..“(Abnahme um 201000.“), die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 100,4 Mill. R.(Ab⸗ nahme um 39,94 Mill. R.&, infolge der Abgaben der Reichsbank zur Vermeidung größerer Goldabflüſſe. D. Schr.) Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 64,4 v. H. in der Vorwoche auf 66,9 v.., dieſenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 67,7 v. H. auf 69,4 v. H. Thülringiſche Staatsbank. Das mit einem Kapital von 1,5 Mill. Mark ausgeſtattete Inſtitut erzlelte im Jahre 1928 einen Rein ⸗ gewinn von 656 169 4, wovon an das Land Thüringen 200 000/ abgeführt und 450 000/ der o. Neſerve zugewieſen werden, die ſich damit auf 1,2 Mill. 4 erhöht. In der Bilanz per 31. Dez. 1928 erſcheinen Gläubiger mit 119,3 und langfriſtige Verbindlichkeiten mit 53,1 Mill., dagegen auf der Akltipſeite langfriſtige Ausleihungen gegen hypothekariſche Sicherung oder gegen Kommunaldeckung mit 66,6 Mill., Debltoren mit 29,9 Mill., dauernde Beteiligungen mit 5,1 Mill. ,. eigene Wertpapiere mit 12,1 Mill.„, Reports und Lombards mit 11,90 Mill. /, Noſtroguthaben mit 20,9 Mill. /, Schecks, Wechſel uſw. mit 24,4 Mill. 4. Die geſchäftliche Entwicklung wird als zufriedenſtellend bezeichnet; der Umſatz auf einer Seite des Hauptbuches iſt von 2,84 Milliarden im Jahre 1927 auf 3,55 Milliarden im Berichtsfahre geſtiege n. Erheblich hat ſich die Perſonalziffer, und zwar von 307 auf 534 Köpfe vermehrt. Auch die Geſchäfts⸗ entwicklung der Thüringiſchen Landeshypothekenbank war recht zu⸗ friedenſtellend. * 25 v. H. Divldende der Fiat⸗Automobilfabrik. Die italieniſche Fiat⸗Automobilſabrik beabſichtigt für das abgelaufene GJ. eine Dioldende von wieder 25 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Die Ge⸗ ſellſchaft muß alſo offenbor ein weiter günſtiges Jahresergebnis erzielt haben. * Betriebseinſtellung bei der Dentſchen Dunlop AG. in Hanau. Da die Fabrikation ber Deutſchen Dunlop Gummi Co. in Hanau durch die anhaltende Kälte immer mehr ſtark beeinträchtigt wird, hat ſich Lie Verwaltung gezwungen geſehen, die Betriebe vorübergehend ſtillzulegen. Aus dem Hammerſen⸗Konzern— 4 v. H. Dividende bei Augsburger Kattun. Das dem Hammerſen⸗Konzern naheſtehende Unternehmen weiſt für das Geſchäftsfahr 1928 einen Reingewinn von 64 291 4 ein⸗ ſchließlich Vortrag von 6745 ½(i. V. 101 745„ Reingewinn] auf das Aftienkapital von 15 Mill. 4 aus. Es gelangt eine Dividende von 4 (5) v. H. zur Ausſchüttung, während der Reſt von 4291& vorgetragen werden ſoll. „ Hanſfeatiſche Juteſpinnerel und Weberei in Delmenhorſt. Im Geſchäftslahr 1928 betrug das Betriebsergebnis der Geſellſchaft 1688 067(i. V. 1 475 717) A4. Demgegenüber erforderten Geſchäfts⸗ unkoſten 437 180(486 816) 4, Steuern und ſoztale Laſten 482 357 (421 276), und die Abſchreibungen wurden auf 394 724(287 9046) 4 bemeſſen. Einſchließlich 147 478(64 495)„/ Gewinnvortrag aus dem Vorjahre ergibt ſich ein Reingewinn von 521 276(395 072). Dar⸗ aus ſollen 8 v. H.(6) Dividende auf die St., 10 v. H.(10) auf die VA. verteilt, 30 000%(0) einem Delkredereſonds zugeführt und 164 476(147 473) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Wie der Vorſtand mitteilt, iſt die Steigerung des Gewinnergebniſſes, ins⸗ beſondere günſtigen Umſtänden bei der Verſorgung mit Rohjute zu⸗ zuſchreiben. 2: Rheiniſche Möbelſtoff⸗Meberei AG. Dahl u. Hunſche, Barmen — Divpidendenerhöhung von 9 auf 10 v. H. In der AR. ⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der GV. am 25. März nach reichlichen Abſchrei⸗ bungen eine Dividende von 10 v. H.(i. V. 9) vorzuſchlagen. :? Baldur Pfianofortefabrik AG. in Frankfurt a. M. Ver⸗ gleichsverfahren nicht geſichert. Vom Amtsgericht Frankfurt a. M. wurde, wie die Geſellſchaft mitteilt, das beantragte Vergleichsver⸗ fahren ſoeben abgelehnt, da in den letzten fünf Jahren ſchon ein Geſchäftsauſſichtsverfahren bei der Geſellſchaft geſchwebt habe. Wenn gegen dieſen Beſchluß nicht Beſchwerde erhoben wird, ſo hat er auto⸗ matiſch die Eröffnung des Konkurſes zur Folge. Eine neue Gläu⸗ bigerverſammlung ſoll heute über dle eventuelle Erhebung der Beſchwerde gegen das abgelehnte Vergleichsverfahren oder über den Antrag Über Eröffnung des Konkursverſahrens entſcheiden. Die Direktion ſcheint noch zu hoffen, daß durch Gargntierung eines Vee⸗ gleichs durch einen größeren Gläubiger im Laufe des Tages das Kon⸗ kursverfahren noch vermieden werden kann. Indeſſen ſind nach der FZ. die Ausſichten dafür z. Zt. ſchwer zu beurteilen. * Hatſcharis Tabakfabrik.⸗G. in Lian 50. Juli 1028 aufgeſtellte Liguldatlons Tabakfabrik.⸗G. in Ltaulbatlon weiſt einen Bruttovekluſt von 410.4 auf. Dadurch erhöht ſich der Geſamtverluſt auf 6 766 R. A. In der Bilanz erſcheinen Bankguthaben mit 609.% und Debitoren mit 9 423 R. 4, auf der anderen Selte neben 14000 R. 4 Aktienkapital 2800 R. 4 Kreditoren. „ Ph. Holzmann AG. in Frankfurt a. M.— Sehr guter Auf⸗ tragsbeſtaud im neuen Jahr. Wie man von zuſtändiger Seite er⸗ fährt, war der Beſchäftigungsgrad im vergangenen Jahr ſehr gut. Das Berhältnis des Auftragsbeſtandes im Hoch⸗ und Tiefbaugeſchäft hat ſich dagegen zugunſten des Hochbaues gewandt, da die aroßen Auftroggeber im Tiefbau(Reichsbahn, öffentliche Körper⸗ ſchaften uſw.) ſtark zurückhalten. Beim Hochbau handelt es ſich größtenteils um Siedlungsbauten, die allerdings nicht den Gewinn laſſen, wie er in früheren Jahren im Hochbau möglich war, ſo daß der Ausgleich in größerem Umſatz geſucht werden mußte. Das Aus⸗ londsgeſchäft war reglonal verſchieden. Während das europäiſche Auslandsgeſchäft nicht ganz ſo gut war, hat ſich beſonders das ſüd⸗ amerikaniſche Baugeſchäft ſehr günſtig entwickelt. Wenn auch dle Bilanzſitzung erſt im April ſtattfindet, da die Ver⸗ mögensaufſtellungen der gusländiſchen Tochtergeſellſchaften noch aus⸗ ſtehen, könne bei erhöhten Abſchreibungen für 1928 mit einer un⸗ veränderten Dividende von 7 v. H. gerechnet werden. Im neuen GJ. iſt der Auftragsbeſtand ſehr gut. :? Ein franzöſiſcher Erzeinfuhr⸗Konzern. Unter der Firma Groupement'Importa tion des Minerais de Fer (Ferimport) wurde ſoeben, mit dem Sitze in Paris, eine AG. Naſtatt. Die auf den 5[lanz der Batſcharis zwecks Verſorgung ihrer Altionäre mit Eiſenerzen begründet. Im Verwaltungsrat ſind vertreten die Société Lorraine Miniere et Metallurgigue(Diedenhoſen), die Hauts⸗Fourncaux, Forges et Aciéries de Pompey, die Aciéries de France und die Hauts⸗Four⸗ noaux de Rouen Das nominelle Stammkapital beträgt nur 25 000 Fr. und zerfällt in Aktien zu 100 Fr. 8 Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaſt Schutzaktien genehmigt In ber ad. GV. waren 7500% GA. mit n 000 Stimmen und 8 082 560„ StA. mit 50 516 Stimmen vertreten. Von der Verwaltung wurde zunächſt darauf hingewieſen, daß bereils in der letzten GV. die Frage einer Kapitalerhbhung erörtert worden ſei. Wenn man damals zu einer Kapitalerhöhung noch nicht geſchritten fel, ſo hahe dies an der damaligen Lage des Kapilalmarktes gelegen. Nun⸗ mehr glaube die Verwaltung ledoch die Kapitalerhöhung vornehmen zu können. Urſprünglich habe man dle fungen Aktlen als Ganzes den Aktionären anbieten wollen. Man hätte an dieſer Ab⸗ ſicht unbedingt ſeſtgehalten, wenn nicht von einer der Geſellſchaſt noch heute unbekannten Seite man nimmt eine ausländiſche Seite an— während der letzten Monate in den Aktien des Inſtituts Auſkäufſe großen Stils getätigt worden wären und zwar zu einem Kurs, der längſt nicht mehr im Einklang mit der Rentabilität ſteht. Man habe ſich deshalb entſchloſſen, von den 40 000 neuen Aktien 15 000 an eine ſichere Hand zu geben und die reſtlichen 25 000 den Aktionären im Verhältnis:1 dermaßen anzubieten, daß auf eine neue Aktie von 200/ 100 l einbezahlt werden zuzüglich einem Agio von 130&, daß alſo auf eine neue Aktie 290 4 einzuzahlen ſind. Dle neuen Aktien ſind ab 1. April für das Geſchäftsflahr 192829 mit einem Viertel dividendenberechtigt Die Kapitalerhöhung um 8 Milllonen& durch Aus⸗ gabe von 40 000 auf den Namen lautende Stammaktlen über ſe 200% wurde einſtimmig genehmigt, ſo daß das Kapital der Geſellchaft nunmehr 20 007 500/ beträgt, eingeteilt in 75 000 auf den Inhaber lautende voll eingezahlte A. zu je 160 4, 40 000/ auf den Namen lautende mit 50 v. H. eingezahlte Sta. zu ſe 200 4 und 9750 auf den Namen lautende VA. zu ſe 2 4. Ferner wurde die Umwandlung der Altien zu 160/ in ſolche zu 200 4 beſchlohen. Spezialitäten etwas lebhafter und feſter- Widerſtandsfähige Grundtendenz Mannheim freundlicher Die Tendenz am Aktienmarkt war heute bei ſtillem Ge⸗ ſchäfte freundlich, was man auf günſtiger zu werdende Be⸗ richte von öͤen Reparationsverhandlungen glaubte, zurückzuführen zu können. Der Geldmarkt lag immer noch feſt, jedoch wurde es an der Börſe günſtig kommentiert, daß geſtern eine Diskonterhöhung in Newyork unterblieben. Von Induſtriewerten waren Farben, Lino⸗ leum, Weſteregeln und Waldhof feſter. Von Verſicherungsaktien wur⸗ den Aſſekuranz und Württ. Transport niedriger notiert. Bank⸗ und Brauereiaktien blieben unverändert. Am Markt der feſtverzinslichen Werte waren 8 v. H. Mannheimer Stadtanleihe auf 92,5 v. H. abge⸗ ſchwächt. Frankfurt leicht gebeſſert Die Tatſache, daß der Satz für die Diskontrate in Newyork wieder unverändert belaſſen wurde, gab der heutigen Börſe einen ſtarken Rückhalt und zu Beginn des offiziellen Verkehrs machte ſich eine gewiſſe Widerſtands fähigkeit bemerkbar. Die weitere Entlaſtung des Reſchsbankinſtituts ſowie einige angebliche Auslandsordres wurden günſtig beurteilt und die Stimmung zeigte eine gewiſſe Freundlichkeit. Da aber von einer Beteiligung der Bankkundſchoft am Börſengeſchäft kaum etwas zu verſpüren war, konnte bei der Spekulation im allgemeinen doch einige Zurückhal⸗ tung beobachtet werden. Das Geſchäft war daher noch äußerſt gering und beſchränkte ſich unter Führung der Montanaktien nur auf Spezlalpapiere. So ſtanden im Vordergrund vor allem Rhein. Braunkohlen mit plus 3,5 v.., Rheinſtahl mit plus 1,75 v.., die von der Berliner Arbitrage aus dem Markte genommen wurden. Am Elektromarkt blieben die Beſſerungen verhältnismäßig klein und gingen gegenüber der geſtrigen Abendbörſe kaum über 1 v. H. hin⸗ aus. Vernachläſſigt lagen Geſfürel mit minus 15 v. H. Bei den übrigen Werten waren auch verſchiedentlich Abgaben zu verzeichnen, ſo daß kleinere Verluſte nicht zu vermeiden waren. So waren vor allem J. G. Forben mit minus, Zell Waldhof mit minus und am Schiffahrtsmarkt Norddeutſcher Lloyd mit minus v. H. Von Autowerten Adler angeboten und etwas ſchwächer. Intereſſe beſt ind noch für Deutſche Linoleum mit plus 2 v. H. und für Junghans mit plus 1 v. H. Kaliaktien knapp gehalten. Banken ohne Ge⸗ ſchäft. Renten ſtill, jedoch zumeiſt etwas gebeſſert. Im Ver⸗ lauſe hielt das Intereſſe für Speziolwerte und beſonders für Kaliaktten weiter an. Bei etwas lebhafterer Nachfrage konnten Harpener, Rhein. Braunkohlen und Gelſenkirchen erneut bis 1,5 v. H. gewinnen. An den übrigen Märkten blieb das Geſchäft äußerſt ruhig und die Kurſe waren nur behauptet. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 v. H. unverändert und ziemlich flüſſig. Berlin bei kleinem Geſchäft widerſtandsfähig/ Privatdiskont wieder erhöht Nachdem noch der Vormittags verkehr eine ziemliche Un⸗ ſicherheit gezeigt hatte, machte ſich zu Beginn des offiziellen Ver⸗ kehrs eine Beruhigung bemerkbar. Das Geſchäft war zwar auch heute nur ſehr gering und die Orderloſigkeit bei ben Banken hielt an, die Spekulation aber ſchritt zu Deckungen, da ſie glaubte, nunmehr mit einer Erhöhung der Newyorker Dislontrate für heute nicht mehr rechnen zu brauchen. Eine gewiſſe Anregung ging auch von dem heutigen Reichsbankausweis aus, der entgegen der Lage des Geldmarktes eine weitere Entſpannung brachte. Im allgem hielten ſich die Veränderungen in engen Grenzen, nur einige Spezlalitäten waren ſtärker beſeſtigt. Kohlenwerte(Ilſe, Rhein. Braunkohle] ſtan⸗ en im Vordergrunde des Intereſſes und Kunſtſetdeaktien, auf Zu⸗ ſammenkunſt der europäiſchen Kunſtſeideinduſtriellen in Paris, lagen bis zu 9 v. H. erhöht. Anleihen freundlich, Ausländer ruhig, Pfandbriefe uneinheitlich. Geld blieb auch heute noch ziemlich an⸗ geſpannt, obwohl der Satz für Dagesgeld eine geringe Ermäßigung auf 5,75 bis 8 v. H. erfuhr. Monatsgeld 7 bis 8. Warenwechſel 6,25 v. H. und darüber. Auch der Verlauf brachte nur für Spezlalwerte Geſchäft, feſt lagen der Schiffahrtsmarkt, Feldmühle, Ilſe und die übrigen Mon⸗ tanpapiere. Dagegen konnten ſich bei den meiſten Elektropapieren, der Reichsbank, Spensko, Salzdetfurth uſw. die erſten Kurſe nicht immer voll behaupten. Der Kaſſamarkk zeigte geteilte Haltung, ohne daß die Veränderungen nach beiden Seiten in den meiſten Fällen mehr als 2 v. H. betrugen. Trotz der Geſchäftsloſigkeit blieb die Tendenz bis zum Schluß recht widerſtandsfſäbig⸗ Auch die weitere Erhöhung des Privatdiskonts um is v. H. für beide Sichten auf 6 v. H. konnte nur vorübergehend einen Einfluß ausüben. Feldmühle ſchloſſen auf Käufe einer Großbank 5 v. ſtber Anfang. Stöhr plus 4,75 v. H. lagen relativ ſchwach. Kaliwerte unverändert, Uſa⸗Aktien 110 B. Am Deviſenmarkt waren infolge der Geloöknappheit dis Kurſe rückgängig, der Dollar notierte.2110. Das engliſche Pfund lag unverändert, gegen Kabel Newyork.8530, Spanten aber im Zuſammenhang mit der politiſchen Unſicherheit ſehr ſchwach, 81.90 Londoner Uſance. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſind an⸗ gezogen, für einen und drei Monate pari. Berliner Deviſen diskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7½, Privat 8 v. 8. Amtlich in R⸗M ftr Holland 100 Gulden 168.58 Athen 100 Drachmen Brüſſel(oo Belga= 500.⸗ Ir Danzig 100. Gulden Helſingfors 100 finnl. M Italien 2„ 100 Lire „100 Dinar 100 Kronen 0 Svenska Bemberg und MAG. Diskont 18 Februar . 2 ſäge 19. Februar Baritat G. 8 M. 188,92 168,50 .445 5 8,485 Südflawien Ropenhagen Liſſaboen„100 Estudo Oslo 100 Kronen Paris„„100 Franken Praa. Kronen Schweiz„„ 100 Franken Soff..fa 00 Leva Spanien„„100 Peſeten Stockholm..„ 100 Kronen Wien 100 Schilling Budapeſt 100 Peng= 12 500 fer Buenos⸗Aires 1 Peſ. Canada..„. 1 Canad. Dollar Japan 1 Den Kairo 1 ägypt. Pd Konſtantinopel.„„ I türk. Pfd.086 Londoen 1 Pfd New Vork I Dollar Rio de Janeirs. 1 Milreis Uruguay 1 Gols Veſ. 2 292992*Kĩ en gos en es gn n ιιτι nn 8 2 8 . 5 S N Kürszettel der Neuen Mannhefmer Zeſtung Aktien und Auslandsanlelden in Prozenten, bel Stückenotlerungen in Mark le Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Februar 78 755 145 145 1250 1550 2% Vab. St.⸗A. U 78.— 78, Alg. Preſſeteſe 0 145,0 10% rk. M. vu. 9 0 7 Hab Nom. Gb 89.— 89.— 7 5 Storch. 165,0 165.0 15%„„ UA 140,0 140.0 5% hafen tab 01,75 91,75 Werger Worms 19,0 198.0 Karisr.Naäg. Hald 38,— 88. 0% Möm. Gold 10% 40 e 8013 78.— 14, od. Aſfekura 3 Konſervendraun 9950 5080 N E21 Continent. Verf. 92, 50 Mannh. Gummt 30, 5 89% farben ds. 1 135.0 135.0 Mannb. Verſich. 158,0 18550 Neger eam gr 25,— 25,— Vabitch⸗ Gant 184,0 184.0 Oberrg. Verſich.—.— Patz Müblenw 182.0 182.0 Pfälz. Hypoth. B. 159,0 159.0 Portl. Zem. Heid. 1050 1690 Rh. Hypotg Bk 214,5 214.5 A. c. f. Setlind. 65.— Ad. Elettr... G 168,0 16 Rh. Kreditbank 124,5 124,5 e 18 7 0 05 8950 De 140,0 140.0 1 36.0 Dalmler⸗Benz. 58,.— Südd. Draht, Sod. Ditconte 185.0 S840 Peutſche Linel. 284.0 380.0 Süd. Zucker. 144.0 145,0 Durlacher Hof 185,0 135,0 Enzinger Union 73,— 78,— Verein diſch Oelf. 71,— 71.— Kleinlein Heſdlo.—.——.— Gebr. Fahr 27,— 27,.— Wayß& Freytag 180.0 180,0 Lubwigs h. A. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 250.5 251.0 Zellſtoff Waldtzf. 257,0 259.0 Fraukſurter Börſe vom 19. Februar Feſtverzinsliche Werte Dar. Bod. Gr. S. 8 Montan⸗Alcklen. Sapr. up. u. Wö. 166.0 9% Reichs anl. 87,20 87.20„. euderu s.. 85 e e Eſchwell. Berge:— Ablöſgsch 1 65.50 9 197.7 r e Deren e. Ker.Jfge.e Feen Gren 8 13,75 Heutſch. Hanf 168.5 „ odne ee, Di- Uſtat. Bank. 2. Wertd.(Bold!) 88,75 88,75 D. Effekten Bank 124.8 D. Schaßzanw. 28-— D. Hupen Wechſ. 189,2 4% S„00 18———.— D. eb* 107,0 0 95 14.80 D. Ueberſee⸗Ban D. Vereinsbank. 108,0 8% Uudwigs9. 20 91,75 5 Disconto-Geſ. 3 10% Müm. Gd 25 102,0 Dresdner Bank 5 1745„10 83.50 Fei bor r 149.5 f 55 riftt Hop. 9. e n,„ Metanl. U. MG. 128.7 % Orkr Ne 24 78.— Mitteld Ed.-B. 194,0 20% Preuß, Rall 8,8 Rürndg. Berein 16050 80% Preuß Rogg. 9,82 Oeſt. Ered.⸗Anſt. 34,50 eSüdd Jeſtwd 202 Pitz. Oop.- Bt. 160,0 95% Grkt. M. abg.—.— 85 Rec A- d.—.— Reichsbant. 38 0 Rhein, Creditbk. 124,7 Bet-M. Don. 78, Rhein. Hyp.⸗Bk. 214.5 Jab. Rom. Gb. 87,25 8% Pfälzer 28-9 94,75 Südd Boden-. 193.0 Südd. Disconto. 135.0 9% Rö. Hoß 4 3 97.— R. 5 8 95.25 13,65 iſe 8gb. St. U. 212,0 all Aſchersleb 210,5 Rali Salzdetfurth. Rali Weſteregeln 228.0 Riöckner.. I08.0 Mannesm.⸗R. 125.2 Mansfeld Akt. 114,0 Oberſchl. E. Bed.— Otavi⸗Minen Phöntz Bergbau.50 Rhein. Braunk.— Mheinſtaß! 129,2 Riebeck⸗ Montan—.— Salzw. Heilbr. 280,0 Tellus Bergbau 118,0 Ku. Lautahünte-. Ver. Staplwerks arp. Bergbau 1387 5 215.0 Wiener Bankver. 14,75 Württ Notendk 1872 Neth An. Berf. 1002 84.— Irkf. R u. Mitv. 18. Mannh. Berſ.⸗G. 160,0 Oberrh. Verſ.⸗G., Crausport⸗ Aktien, Bad. Lokalbahn apaß n 124.5 125,0 a Straßb. 58.50 50, Nordd. Lloyd. 123,5 128,7 164% Schantungbahn.— Valttore 2 Induſrie-Aleklen. Eichd.-Manntz. 295.0 295.0 enninger K. St. 175.0 wen München 290.0 160,0 Mainzer St. A. 250 0 —Schöfferg. Bindg. 354.0 Schwarz⸗Storch. 165,0 5 Tucherbrän Werger„„ 198,0 4%% Mpelß. Sig. 61.50 %% Piälz. Via. 80,90 80 6¼% Südb. Vig., . 79,25 %% Pr. B. B. Lis 77,50 77,70 Vank⸗Alctien. Aug. B. Srebttb. 189,0 Babliſch Bank 184,0 Aerumulateren,. Adler lever„ 34.75 Adt, Gebr.... 35.50 35,50 D. Gold- u. S. Ang 170,5 0 5%8 rb. Kalfant 8,83 18. 10 rankfurtet Bas 188,01 101,5 180 Bd. Masch. Dutt. 14770 11 5 Ark. Bok. 4 Wit.— Bad. Uhren 09,501 Bast.⸗ G6.. Bayr. Spiege!—.— Bech 4 Henkel 211.7 Bergm Elektr. 1.— Brem. Beſig. Oel 68,— Brotun Hover 150,0 Cement Heideld 188,0 25 Rarſtabt 177,0 Thamott. Annw 121,0 9 Alder!—.— Ch. Brockhues 114 0 18 etersuntonprt 101.5 Nähm. Kay. 38 50 38.50 Bbilſpps Frankf. 25.25 25,25 85.80 Vorzellan Weſſel—.— 107,5 79— Sesfure l.—.— Soldſchmidt Th. 85.80 Griznet M. Durl 105 0 Grün æKBufingen 170,0 9 Nen 35,50 ammerſen. anfwerk. Füßen 106,0 Upert Acmat 93, 3 irſch Kupf. u. M. 138,0 och⸗ u. Tiefbau—, olzmann, Phil. 124,5 Holzverkohl.⸗Jd 96.- 96.5. 3325 Eriangen 95.— Funghans St. H. 71.50 7 nein. Sebdesch 105.0 Kbeinelekl. B. A 70 25 0 5 St. UM. 164,5 8 Roedei, Gebr. D. 146,0 128,5 Rückforth Rüigers werke 98. S N Schnell pi. Frktöl 76,.— Schramm Lackf. 128.5 Schuckert, Nrog 227,0 Schuhf. Berneis 97.— Seilinduſt. Wolff 65.25 65,25 Stem& Halske 381,2 S. Led. St. Ingd—, Südd. Zucken 145,0 Daimiet Benz Di. Elſen bandes Di Erdl 125 5 Di. Vinoleum 336,088 Dresd⸗Schnellpr 115,0 Dürkoppwerk St 35, Düff d. Nat. Dür: 54.— Dyck erh. a Wm 111.77 1447 Knort, Heilbr. Konſerv. Braun 1,75 Kraus Co. Hock. 59. ir Lagmedei 4 5 Elektr. Licht u. 4210.5 Vech Augsburg—, Elektr. Bieſerung 167,7 7 Feder werk Rothe— Emag Frankf. 81.—61.— Ludwigeg. Walz 130,2 Email euntucd 755 Lug Maſchinen Enzinger ⸗ Union 72. Mainkraftwerks 120.8 Eßlinger Maſch 22757 Metallg. Frankf. 188. Ettling. Spinn. 225.0 Mez I 85 186.0 Miag, Mahld. 7 Moenus St.⸗A. 40. Motoren Darmſt. 5775 Motoren Deuß 08, Motor. Oberurſ. 91, Neckaxſulmer 99 25.85 Nrh, Veder Spler 5 Z Triept. Befigdeum 44.— Det. dem Jud. 8 Bet. deutſch. Helf 71,— Oergt Juie 128,0 Ber. Untamarin 154,0 Ber Zelt Berl 121.0 Bogtk. Mach. St 68 Volg 4 Häffner 212,0 5 Bolth. Seil. u. K.—.— Waußz& 18 180,2 W Wolff. 186,0 5 Zellſtoßf Aſchffdg. 192.5 „ Memel 136,0 „ Waldhof 250,0. Zucker Rheingau 286,2. Ifta Sretverk), 128,0 Eiſen Ralſersl..— 1 ader, Jog. Sl. aber& Schleich 118.0 ahr Gebr. Piem 27,.— 7 Farben. 250,0 280, %„ Bonds 11 130,0 Feinmech. Jetter 91. Feltenchulllaum—,—. Berliner Börſe vom 19. Februar Feltverziusliche Werte Goldanlelde.. 99 6% Reichsant. A 87.50 Diſch. Ablöſgſch.l 53,0 ohne Ublöſgrecht 18.75 5% Bad. Kohlen 90%, Grkr. Mh. K 15,10 % eAnat er. II 21.20 21.— 5%%; III 20,65 20,50 Crausport⸗ Aktien. Schantungdahn.80 Ach f. Berkehrw. 166.0 Allg. Lok. u. Str. 179.0 Südd. Eiſenbahn 122 5 Baltimore Ohis—.— apungg 124.5 g Südamerika 174 0 Berl. Hanbelsg. 284 7 285,5 Tom. u. Priptbk. 187.7 188, Darmft. u..-B. 278 2 279,2 Tt. Aſtati che Bk. 49.50 49,65 Deutsche Bank 169.0189 0 Di ſck. Uederſer dk. 107 5 108 0 Disconto Comm 1847 104. Dresdner Bank. 168,0 168,0 Mitteld. Kredbk. 18,5 199 0 Deſterr.Ereditbk. 34,50 34,50 Reichsdank„846,5 808 6 Rhein. Creditdk. 124,5 124,5 Süddeuiſch. Disc. 186,0 136.0 Jrankf. Allgem. Stuck zu 400 1002 1001 Induſtrie⸗Akklen. Uccumulgtoten. 158.0 Adler ck Oppenz n 5 25 de Roggenwert 10,8 5% Roggenrenth 55% Vandſch. Rot 8,77 8% Mexikanet 81,25 4% Türk. Ad. Anl..25 4%„Bagd.⸗ Eis 10,80 0 1111.45 4%„ unit. Ant 14,80 1,28 4% Zoll obl. 1911 10.80 1075 anſa Deſchiff 161.0 orbd. Llond. 123 7 Berein Elbeſchiff. 42,50 Banke⸗Aletlen. Bank f. el. Werte 152 12877 ant i. Mrauinb., A,&.&. SuM. 175,0 178.0 3 Nai 140.0 L400(Sehr.-U. t. 185 Aſchaſt, Buntz.. 16 17%% Ans. Ste. 40,10 1,88 „=Fr.⸗Los 17,50 17,60 0 Pank f. Srauind. 182 Adlerwerke„„ 54 78 54,75 Harm, Panter 139, 80.— Dresd.& pnellpr. 115,0 18. Ang. Siektr.⸗G. 178,0 175,2 run asufinger 27270 Ammendl Daß 170,0 1730 Sruſchwiß Keri. 7,80 Ut. 8 88.— Ungalt 75 F Dragi 95. 10 18 Rhein. Ghamott 59,75 Rhein. Elektrizit 165.0 Rhei.Maſch Led Rheinſtahl. 129,8 Rledeck Montan 144.2 Roſißer Zucker 51.7884. Fückfortg. Ferd. 75, Rütgerswerle 95.50 Sach enden! 5 5 Salzdetfurtg. 327,5 828. Saroiti 210 0 98,.— Scheidemande! Schuberick Salzer 916.5 Schuckert a C0 229,5 5 Schuhfabrik Herz Schultheiß Path 289.0 289.5 5 Siem,& Halske 382,02 5 Sinner.⸗G.. 136 5 Stoeht Kammg. 25 0 Stoewer Nähm. 21.75 Stolberger Zink 169,5 Südd Immobil.—— 8 ucker 144 5 Teleph Berliner.— Thoerles Oer fad. 86.— — 19 17⁵ 78 bg. Jeuſ 181 0 e 90.15 Halleſche Maſch 118.0 * b. N. 90.50 „ ammer Spin 132.0 Hann. M. Egeſt 44.85 .⸗Wien Gum 75, arkort Bergwk. Hitpener Bergb. 188 5 Hartm Maſchin. 16. Hedwigshütte 90,75 ilperi Maſch. 92, Hindrichs KAuff. 103.0 Balck Maſchin 127,5 Dumag ⸗Meguin P Bemberg 397,7 4 ergmann Elekt 212,2 Berl.⸗Gud Hul 384,0 Berl. Rarls. Ind 66, Berliner Maſchd. 79,80 8 5 5 1375 Or.⸗Beſigb. Oelf 68,75 irſch Kupfer 1375 Bremer 295—— 8 Pieſcberg Leder 103,5 e town,&. 150, her 880 Buderusckiſenw 85.— 3 e 180 orchwerke 08. Jlſe Bergdau 214.0 M. Jüdel 4 Co 147 Gebr. Junghans 72.— Kahla Porzellan 100 0 Kaliw Aſchersl 220,52 Klöcnerwerke 106 5 7055 Knort 155,0 Nollm& Jourd 71, Gebr. Körting 69,25 Krauß Cie. Lok 58.755 Kronprinz Met. 84,— Kyffbäuf.⸗ Hütte 57.— 8 vagmenyer a Co. 10530 Laurahütte 1 Linde's Eis Carl Lindström 680,0 Lingel Schuhfab. 8, . Loewe 4 Co. 28,0 C. vorenz. 167, 167.0 Lüdenſcheid Met 100 107,0 Mug rus.-G. 85,— Mannesmann 125,7 Mans ſelder Akt. 1145 Markte u. Kühlh. 181,0 Maximtl Hütte 7 7 Mech. Wed Find. 175.0178.0 Mez Söhne —.— Miag⸗Mühlen Miz& Geneſt Motoren Deuz Mühlbein Ba UGdem. Heyden 115,5 Chem Geiſenk.75,— Chem. Ulbert 78,75 Concord. Spinn. 101.0 Daimlet Benz 57. Deſſuuer Gas 215.0 Diſch.⸗Atlant⸗K. 10, Deutſche Erdöl 126,7 Diſch Gußſtahl. 89, Deulſcheftabelw. 68.85 Diſche. Maſchidr. 52,.— Diſche. Steinzg. 235.0 Deutſche Wollw.—- Diſch. Eiſengdl. 81.— Deutſche Linol. 338,7 Tietz, Leonhard 261,07 Transradio 151.0 Varziner Vapier 1882 B. B. Irkj Gummi 80.— 30.— Ver. Chem. Charl. 96. 86.— V. Dtſch. Nickelw. 177.0 V. Glanzſt. Elbf. 328.0 V. Stahlwerke 88,75 V. Schuhf. Br. W g,— 8 Stahl. v. d. Zyp.—— Ver. Uitramarin. 154.5 Vogel Telegraph. 79 757 Bontländ. Maſch. 66.80 Bo it c Haeſtner 212,0 5 Wanderer Werke 100.2 Weſtereg Alkal. 246.02 Wicking⸗Cement 159,0 Wiesloch Tonw. 117, Wiſſener Metal 141.5 140 Witienen Gußſt 38,25 Wolf Ruckau Sea Verein. 122.3 Dürener Metall 228.0 Dürkoppwerke 35,75 35, Donamit Trust 117,117, Elektt. vieferung 165.0 Elktr. Licht u. R. 418.0 Emaille Uurich— Enzinger⸗Union 75,— Eſchw Berkwerk 215,0“ aber Bleiſtift.— ahld., Bist& G0. 115,2 J G Farben. 280,2 481.1 do 8% Bonds 28—,— Feldmühle Pap 215, Felten& Guill. 130,5 Frankfurter Gas—.— R. Friſter 99.— 99.— JellſtoffWaldbof 257.0 tal Minen 68, Jreiverkehrs⸗Kurſe. Petersb. J. Habt 2,18 Ruſſendant..075 Deutſche Petrol. 80.— 105.0 Neckarsulm. Fhrz 25715 Nordd. Wollkäm 167.7 Gaggenau.⸗A. Oberſchl. E. Bed. 95.50 Gebhard Textil 1120 Gelſenk Bergw. 180,2 Genſchow& Fo. 92 Germ. Portl.⸗Z. 189,5 GerresheimGlas 189,5 22 8 5 ner Moſch. — 61 Geſ. f. elkt. Unt. 485,085 Gebr. Goedhardt 359,0 Sberſchl. Koksw. 105,0 Orenſt& Koppel.— Phön Bergdau 96 85 J Polyphon 3 0 ARattgeber Wagg. 72, 5 Reisholz Papier 21.0 230,0 185.0 Sudſee Phos oh. 31/88 Aheinfelde— 80 5— 9—— Heldburg 3 Adler Kall Diamond.. 25.65 e 160, C rügershall. 220, Ronnenberg Sloman Salpet. 80/92 0 a ο ‚⏑‚ * 3 * üben eee 1 5 . N. 1 1 8 4 5 4 1 der Thüringer Walter Wagner 12 5 N d te Dienstag, den 18. Feörnar 1828 Rene Maunhelmer Zeltung übend⸗Ausgabe) 7. Seitt. Nr. 84 Sportliche Deutſches Länder ⸗Skiſpringen IJunsbruck— Hofgaſtein— Semmering (Von unſerem nach Oeſterreich entſandten Sonderberichterſtatter) Da ſtand man nun und ließ fast brei Stunden lang die unendliche Kette der Springer aus beutſchſtämmigen Ländern an ſich vorüber⸗ gehen und wurde nicht gewahr, wie ſchnell bie Zeit verſtrich. Eine vorzügliche Organiſation der beiden Ortsvereine Innsbrucker Ski⸗ elub und Junsbrucker Skiläufervereinigung ließ keine Stockung auf⸗ kommen, ſodaß keinerlei Pauſen lähmend irgendwie die Durchführung beeinträchtigen konnten. Mit dem Schlag zwei Uhr, wie angeſetzt, ging der Eröffnungsſprung vonſtatten und Schlag auf Schlag folgte einer dem anderen. Man vergegenwärtige ſich, was es heißt, 150 Springer mit ſe zwei Sprüngen über die Schanze zu laſſen, mithin zund 300 Sprünge zu abſolvieren. Die Zahl der Nennungen war durch einige Nachnennungen noch ergänzt, und da erfreulicherweiſe nur ganz verſchwindend wenige Nennungen nicht eingehalten wurden, ſo ging das erſte Springen des Länderwettkampfes in einer außer⸗ ordentlich ſtarken Beſetzung vor ſich.(Wir haben in unſerer Montag⸗ Abendausgabe kurz über die Veranſtaltung berichtet.) Das Springen war ein Ereignis in mehrfacher Hinſicht. Einmal öte Schanze ſelbſt: wohl die ſchönſte Schanze, die man ſich in diefer Art denken kann. Kaum 20 Minuten von Innsbruck unmittelbar am Berg Iſel gelegen, ein Nordhang, zu deſſen Füßen ſich die Stadt und die Innebene unb jenſeits dahinter die wuchtige Nordkette erſtreckt. Die Schanze ſelbſt, in ihrer Anlage muſtergültig, hatte heuer ihre Feuer⸗ probe zu beſtehen, die ſie glänzend beſtanden hat. Der bisherige Re⸗ Lord mit 58 Meter hatte ſchun am Samstag der Norweger Anderſen auf 55 verbeſſert. Am Renntag ſelbſt aber ging dieſer auf 083 Meter und ber Deutſche Walter Glaß⸗Sachſen kam auf 65 Meter, ſtürzte allerdings infolge einer Seitendrehung nach links. Die Anlage darf jedenfalls techniſch und landſchaftlich als eine der ſchönſten angeſpro⸗ chen werden, auf die Innsbruck ſtolz ſein kann und die geeignet iſt, nicht bloß dem Sporinamen Innsbruck, ſonbern auch der Schaffung eines ausgezeichneten Nachwuchſes, wie er ſich ſchon zeigt, zu dienen. Zum erſten Mal waren, abweichend von der bisherigen Norm, auch die Jungmannen zugelaſſen. Die Sorge, daß ſich damit ptelleicht das Letſtungsniveau ſenken könnte, iſt aber auch in keiner Welſe ein⸗ getroffen, im Gegenteil ſtellten die Jungmannen einen ſolchen Pro⸗ zentſatz ſchöner Leiſtungen, die die älteren Klaſſen übertrafen, ſodaß man eher von einer gegenſeitigen Aneiferung, die befruchtend wirkt, ſprechen kann. Die Springer ſollen untereinander in Fühlung, in Austauſch kommen und nicht innerhalb ihrer Wettlaufklaſſen kaſten⸗ artig abgeſondert bleiben unb ſchließlich am eigenen Weihrauch er⸗ ſticken. Als ein weiteres Ereignis muß geſagt werden, baß bie außer⸗ orbentlich kleine Zahl von Stürzen leuchtend im Vorbergrunb des guten Geſamteindruckes ſteht. Einige wenige Berührungen wollen für das Ganze wenig beſagen. Der allgemeine Eindruck war eben der: eine gute Springerklaſſe, die ihre Sache beherrſcht und dies burch ſicheren Stand erweiſt. Man ſah dem Zuſammentreſſen der namhaften Springer mit bem größten Intereſſe entgegen. Die Frage war, wie weit ſich die guten deutſchen und öſterreichiſchen Springer gegen die norwegiſche Ueber⸗ legenheit durchſetzen konnten. War ſchon Anderſen ſeine 56 Meter gesprungen, die er ſicherlich wiederholen oder noch überbieten würde, wer wollte da mitkommen? Das Springen gab eine Ueberraſchung, indem Anderſen im erſten Gang auf 88 Meter ging, hinter die Glaß mit Wucht 56 ſetzte. Wie würde der zweite Gang enden? Anderſen ging über die 60⸗Meter⸗Marke hinaus und blieb bei 88 Meter mit ſeiner abſolut ſicheren Art und Stand an ber Spitze. Da holte Glaß zum Schlag aus: ſein zweiter Sprung brachte ihn auf 65,5 Meter, vom Beifall umtoſt. Aber es war ein Pech bei dieſer Glanzleiſtung. Glaß drehte ſich nahe dem Aufſprung aus nicht erkennbarer Urſache ein wenig links ſeitlich, kam dadurch gewinkelt auf und zum Sturz. Der verdiente erſte Platz, das Ereignis, daß der Deutſche ſeinen nordiſchen Sehrmeiſter im Sprung geſchlagen hatte, kam nicht voll zur Auswir⸗ kung. Immerhin, die Tatſache der größten Weite blieb. In die Spitzengruppe gehört unweigerlich der Thüringer Recknagel(58 und 61 Meter), ſein Landsmann Fuchs(30 und 55 Meter), Feh⸗ ringer(56, 56 Meter); weiter gehören dahin der Bayer Kratzer (49, 54 Meter), Willi Dick(54, 57 Meter), Martin Neuner(51, 55 Meter), der Thüringer Karl Wagner(49, 55 Meter), Max Bader⸗ Ehrwald(48, 58 Meter), der Innsbrucker Putz(44, 52 Meter), der Schleſter Er mel(50, 53 Meter), der Villacher Buchmalr(850, 54 uſw. Zu Rund ſchau ihnen kommt eine breite Klaſſe, die ſich zwiſchen 40 und 80 Meter mit beſtem Erfolg plazierte. Ein beſonderes Wort iſt dem in den Jungmannen vorhandenen Nachwuchs zu widmen und zwar ſowohl dem ſüdlich wie nördlich der Landesgrenze. Was hler von den Jungen gezeigt wurde, übertrifft in manchen Fällen die Lelſtung vieler Alter, bedarf da und dort natürlich noch des Schliffes, iſt aber immer mit ſo viel lebendiger Kraft an⸗ geſetzt, daß es ſonderbar zugehen müßte, wenn auf dieſem Boden nicht kommende Größen erwachſen ſollten. Wenn da Jungmannen im erſten Anhieb gleich die 50 Meter⸗Grenze mit Leichtigkeit überſpringen, die zu erreichen der Ehrgeiz manches Aelteren iſt, ſo ſind das Merkſteine für den Skiſport. Es kann hier nicht auf alle Einzelheiten eingegan⸗ gen werden, es ſeten nur einige wenige als hervorſtechend genannt: Mariacher⸗Kitzbühel(89, 47 Mtr.), Oſtler⸗Partenkirchen(46, 52 Mtr.), Fröhlich⸗Iſchl(48, 48 Mtr.), Eitner⸗Thüringen(35, 43 Mtr.), Bader⸗ Partenkirchen(41, 48 Mtr.), Matt⸗Arlberg(41, 48,5 Mtr.), Knobloch⸗ Leoben(41, 45 Mtr.), Lantſchner, Hellmuth⸗Innsbruck(44, 48,5 Mtr.), Wörndle⸗Partenkirchen(44,5, 47,5 Mtr.), Stöbl⸗Innsbruck(46, 40,5 Meter), Hösle⸗Rottach(44, 51 Mtr.), Hauswitzka⸗Innsbruck(48, 40 Meter), Bogner⸗Traunſtein(46, 50 Meter), Lantſchner, Guſtl⸗Inns⸗ bruck(53, 55 Mtr., beim zweiten Sprung ähnlich wie Glaß, nur nach rechts gedreht und geſtürzt), Stoll⸗Berchtesgaden(48, 49 Mtr.), Schu⸗ ler⸗Kufſtein(85, 51 Mtr.), u. a. m. Schuler hat auch ſeinen Re⸗ kord, er hat von allen im zweiten Gang die größte Meterzahl mit 16 Meter zugelegt. Das Maß des Ueberſpringens der Weite vom erſten zum zweiten Gang stellte ſich im allgemeinen auf ſechs bis neun Meter, wobei auch durch anziehende Temperaturen raſcherer Schnee beteiligt war. Das Ergebnis des Tages lag ziemlich einfach in den Hauptſächlichkeiten, an erſter Stelle Anderſen, an zweiter Recknagel. Die Veranſtaltung hatte eine wahre Völkerwanderung auf die Beine gebracht; das Sprungfeld war mit ſchätzungsweiſe 900010 000 Zuſchauern umfäumt, deren Diſztplin(auch das gehört zum guten Gelingen), vorbildlich war. 0 Hauptverſammlung der Deutſchen Lebensreltungsgeſellſchaft Der Landesverband Baden der De. e. V. hielt ſeine 4. ordent⸗ liche Hauptverſammlung letzten Sonntag vormittags im Lahrer Rathausſwale ab. Der 1 Vorſ. Oberregterungsrof Proſ. Broßmer begrüßte dle ſtattliche Beſucherzahl aus dem ganzen Land, übermittelte namens bes Kultusminiſterlums den Dank der Regierung für die ge⸗ melnnützige Mitarbeit an dieſer gewiſſermaßen„ſportlichen Form der Nächſtenliebe“, ähnlich der Nothilfe der Bergwacht Vertreter der Stabt⸗ und Staatsbehörde hießen die Tagungsteilnehmer willkommen. Außerdem ließ der interfraktionelle Landtagsausſchuß für Leibes, übung beſten Tagungsverlauf wünſchen. Anſchlleßend gedachte der Vorſttzende noch rühmend der Mitarbeit aus Samarlter⸗, Schutz⸗ polizei und Lehrerkreiſen ſowie der Preſſe, Hauptlehrer Wenzler dankte für die ſorgliche Vorbereitung der Lahrer Tagung und erteilte dem Vortragsredner das Wort Duras Veiter des ſport⸗ ärztlichen Inſtituts der Univerſität Freiburg, ſprach vorbildlich klar und anſchaulich über die Wirkungen des Schwimmens auf den Blut⸗ kreislauf des Menſchen Aus den Lehren, die ſich daraus ergeben, ſel kurz erwähnt, daß nach Proſeſſor Bürgers Sonderforſchung ſich der gelegentliche ſähe Tod ſelbſt geübter Schwimmer als Herztod er⸗ klären läßt, indem das Herz ber plötzlichen gewaltigen Mehrarbeit beim Einſprung ins Waſſer unter dem Einfluß von Waſſerdruck und skälte nicht genügend ſtandhält und Hlrulähmung eintritt. Daher ſoll auch der Rettungsſchwimmes ſich entſprechend richtig abhärten gegen Wärmewechſel(nicht abſtumpfen) und nötigenfalls vor dem Ein⸗ ſpringen raſch abkühlen. Denn die Rettungstätigkelt verlangt vor allem durch das Feſthalten des Geretteten beim Schwimmen eine er⸗ höhte Kvaftlelſtung, der auch nur kerngeſunde ſportgeſtählte Herzen genügen können. Daneben kommt eine gehörige Geiſtesgegenwart in Betracht, wozu man durch eine auch ſonſt ſchon mehrfach geforderte vergeiſtigte Sportauffaſſung und ⸗ausübung gelangt. Theorie und Praxis ſollen daher ſinngemäß Hand in Hand gehen(Beifall). An dieſe Schlußworte mit Dank anknüpfend, legte ber Vorſttzende als zuſtändlger Pädagoge und Jugenoͤpflegereferent öleſe wichtigen Leitgedanken und Grundſätze für einen von wahrem Sportgeiſt ge⸗ tragenen Schwimmunterricht zur Volksgefundung überzeugend näher dar als Maßnahme gegen drohenden ungeiſtigen rein techniſchen Be⸗ trieb der Leibesübungen. Hierzu iſt der Rettungsſchwimmbetrieb ein ideales Bildungs⸗ und Zuchtmittel, von zugleich geiſtigem wie ſee⸗ liſchen Gewinn, ſowohl im Schul⸗ wie Vereinsbetrieb, namentlich in Dr. den nötigen Erholungspauſen zwiſchen angeſpanntem Wettkampf⸗ — training. Zumal uns der nationale Erzlehungsbeſtandteil ſetit, den 3. B. öle Schweiz in ihrer Miliz benützt. Somit darf nach den folzen Eigenſchöpfungen der deutſchen Turn⸗ und Sportbewenung nunmehr auch eine großzügige behördliche Förderung unſeter Sache mlt Recht erwartet werden. Der Jahresbericht des 2. Vorsitzenden u. techn. Leiters Prof. De Widder(Lörrach ergab öte erftreulſche Zunahme geprüfter Ret⸗ tungsſchwimmer im Lande, wofür 1928 in ünſzig Lehrturſen 588 Grunsſchein⸗, 78 Prüſungsſchein⸗ und 12 Lehrſcheininhaber binzu⸗ kamen, womit ſich deren Zahlen insgeſamt auf 1100, 161 und 50 ſtellen. (Von den 12 Lehrſcheinen der rührigen Schutzpolizei entfallen 6 auf die Karlsruher Pollzeiſportſchuleſl. Die Hauptarbeit beſorgen dis alten Lehrſchetninhaber in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforz⸗ helm, Freiburg und Konſtanz(wo auch die Reichswehr eifrig mit⸗ macht). Die u. a. derart geſchulten Mittelſchüler können als Stu⸗ denten dann ſelbſt Kurslelter werden und ſpäter im Berufsleben, ſe bei Behörden, wertvoll welterwirken. Nach Erſtattung des Kaſſenberichtes und Entlaſtung erfolgte ble Vorſtandsneuwahl, wie gewohnt als dankbare Wiederwahl mit Aus⸗ nahme des diesmal endgültig wegen Berufsüberlaſtung lelder ab⸗ lehnenden 2. Vorſitzenden, für den unter verdienter Dankabſtattung Juilſs(Mannheim) einſtimmig gewählt wurde Raſch erledigten ſich die gleichgerichteten Anträge der Bezirke Mannheim und Pforzheim auf angemegene Ermäßigung der Prit⸗ fungsgebühren für Schüler und Lehrlinge. Man hofft mit dleſem berechtigten Wunſch auf der Würzburger Reichstagung Mitte März mit Hamburgs Mithilſe burchzubtingen. Einmſttig an⸗ genommen wurde die Einladung des Karlsruher Oberbürger⸗ meiſters, die Hauptverſammlung 1980 in der Landeshauptſtadt abzu⸗ halten, wo im ſtädtiſchen Vlerortbad Muſterrettungsvorſührungen ge⸗ plant find. Mit Genugtuung wurde die füngſ im Reichstag be⸗ ſchloſſene Mitverſicherung auch gelegentlicher freiwilliger Lebensretter begrüßt. Nach Erörterung von Prüfungsfragen und Vorführung zweier neuartiger Wärnungsplakate zur Badeunfallverhütung nebſt Hinweis auf rege Mithilfe bei der kommenden Reichsunfallverh⸗ tungswoche ſchloß der Tagungsletter mit Dantworten mittags die er⸗ tragreiche Verſammlung wonach ein gemeinſames Mahl nebſt Aus⸗ flug noch erwünſchte Ausſprachgelegenheit unter den Beſuchern bot, W. Mang. Aus den Rundfunk-Programmen Mittwoch, 20. Februar Deutſche Sender Berlin(Welle 478,4), Königswuſter haufen(Welle 1648) 20 Uhr: Abendunterhaltung, 21 Uhr: Konzert für Violine und Orcheſter, 21.30 Uhr: Unſere Muſik⸗Kultur, anſchließend Tanzm. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Herr Lamberthler,(Satan. Drei Hörbilder, 21.30 Uhr: Jugoflawiſche Vollslieder, 22 Uhr: Ueber, tragung von Berlin. Frankfurt(W. 421,3) 18.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 17.15 Uhr: Von Stuttgart: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Aus ö. Stadttheater Kaſſel: Undine, Romantiſche ZJauberoper in 4 Aufzügen. Hamburg(Welle 891,6) 20 Uhr: Jugoflawiſcher Abend, 21 Uhr: Kleines Sinſonle⸗Konzert, 22.35 Uhr: Koſtümſeſt im Senderaum: Eine Karnevals⸗Nachfeier. Langenberg(Welle 462,2) 20 Uhr: Sonderveranſtaltung für den Deutſchlandſender: Oſt⸗ und Weſtpreußen⸗Abend, 21 Uhr: Unter⸗ haltungsmuſik, anſchlteßend Uebertragung von Berlin. München(Welle 596,7), Kalſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 19.30 Uhr: Jugoſlawiſche Stunde, 20.15 Uhr: San ma gmſlatlil Schrammel⸗ konzert, 22.45 Uhr: Schallplattenkonzert. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.18 Uhr: Nachmittagskonzert, 19.90 1 Uebertragung aus ber Mufenfaal, Feſthalle Roſengarten Mannheim: Sinfoniekonzert. Ausländiſche Sender n(300) 19.90 Uhr: Jugoflawiſcher Abend, dann Orcheſterkonzert. ape ſſt(Welle 554,5) 20 Uhr: Schallplatten, 20.80 ihr: Jugo⸗ lawiſcher Abend. entey(Welle 482,8) 21 Uhr: Leichtes Orcheſterprogramm. land(Welle 504,2) 20.95 Uhr: Leichtes Abenbkonzert, Tanzfunk (Welle 443,8] 20.45 Uhr: Opernübertragung. n(Welle 519,9) 19 Uhr: Lohengrin. lch(Welle 489,4) 21 Uhr: Schweizer Volkslieder. 1 8 n adio-Spezialhaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26347 Verblüffende, nie erreichte Lautſtärke bei vollſtändiger Ver⸗ zerrungsfreiheit mit der neuen Valvo⸗Eudverſtärkerröhre L415 D. Ein Röhrenapparat wird ſo laut wie 5 Röhren. Dieſe neue Valvo⸗Röhre übertrifft alles dageweſene und iſt ohne weiteres für jeden Apparat verwendbar. 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Randnelen 88 5 3 5 unter der bisherigen Firma 5 1 e le! 3, 4 1 Moritz Wolff, Mannheim. vias, 1 iſt als Prokuriſt ſo beſtellt, jeden Beruf für jeden Zweck fur jede Figur Nur gute Oualltäten, sebr billig. Zwelfes Heuss Heben Flirscruericd. WIEDER jeclen Nütwcch der behebfe A FFRLTAG N 2— 2 2 8 2 Frelleag, den 22 Februar N Winter- elne. 6 Flaschen 5800 T. E Mel Sl N nehmen. SCOTT fôrdert das Wachstum, daß er gemeinſam mit einem anderen Protu⸗ viſten zur Zeichnung berechtigt iſt. Emil Schulz, Rohtabake, Mannhelm. An⸗ Jaber iſt Emil Schulz, Kaufmann, Mannheim. Anna Schulz geborene Haas, Mannheim, iſt nachmittags 2 kihr als Prokuriſt beſtellt, We e i en Lotte Gundelfinger, Mannheim. Inhaber Pfandlokal 0 6. 2 geg. iſt Robert Gunbelſinger, Kaufmann Gbefrau, are Zahlung im Lotte geborene Kallmann, Mannheim. ſtreckuͤngswege öffentl. 861 IWängsver steigerung Mittwoch, 20. 2. 20 Wilh. Mohnen& Co. Geſellſchaft mit be⸗ verſtelgern: ſchränkter Haftung in Ligutdatlon, Mann⸗ 2 Herrenanzüte, heim. Die Firma iſt erloſchen. 1 Kredenz. Commerz⸗ und Privat ⸗ Bank Aktiengeſell- Mannheim. 1b. 2. 20. ſchaft Filiale Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Commerz⸗ und Privat- Bank Aktlengeſellſchaft in Hamburg. Dem Wilhelm Hahn in Mannheim und dem Willi Ulmann in Mannheim iſt Geſamt⸗ vrokura für die Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim ſo erteilt, daß jeder einzelne von ihnen Herechtigt iſt, die Zweigniederlaſſung in Ge⸗ meinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem anderen für die Zwelgniederlaſſung be⸗ ſtellten Prokuriſten zu vertreten. A. Roſenthal jun. Akttengeſellſchaft für Mühlenfabrikate in Liquidation, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 60/61 Amtsgericht Mannheim. G. 4. Fande, Gerichts vollzleher. „ Jahre alter Junge von guter Herkunft, wird an Rindesſtatt in gute Hände als eigen abgegeben. Ein⸗ mal. Abfindg. Zuſchr. u. 2 h 69 an Geſchſt. 48689 oll⸗ Ferzuch gemacht haben. Lassen Planes Rauf u u Miete A. Munsek M. 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Nr. 84 Neue Mannheimer Zeitung [Abend⸗ Ausgabe Wir erhalten die tieftraurige Nachricht, daß am Samstag, den 16. ds. Mts. unser Aufsichtsratsmitglied Herr Justizrat in dem Entschlafenen verlieren wir einen treuen Berater, der stets in uner- müdlicher Hingabe, sein umfassendes Wissen und seine reiche Erfahrung in den Dienst unserer Firma gestellt hat. Wir werden ihm ein dankbares und ehiendes Andenken bewahren Aulsidatsrat und Leitung der Hotel Mlumpp in Wildbad G. m. b. H. verschieden ist. Oestern abend um 10 Uhr verschied nach langem, schwerem mit großer Oeduld ertragenem Leiden, unser lieber, treusorgender Jakob Abele Schneider Mannheim(Q 7,), 19. 2. 1929 In tiefem Schmerz: Frau Jakob Abele und Vater Minder Die Beerdigung findet am Donnerstag, 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt 9471 Wir keln noch einige tüchtige Vertreter gegen hohe Provlſtion und ene zuſchuß ein. 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