ODonnerstag, 21. Februar 19209 N 0* 0 8 i— Bezugspreise: In Mannherm u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld Ber evtl. Aenderung der 95 lichen Verhältniſſe Nach⸗ 5 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 2 telle E66 2. Haupi⸗Nebenſtelle R 1,%½11 aſſermannhaus] Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofftu. 6, chwetzingerſtr 10/0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Abdreſſe eralanzeigei Mannheim Erſchemt wöchentl. 12 mal Fernwrecher 24944. 24945. 24051. 24952 u. 24958 Der Reithskag ſaunhei. Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beiloge Aus der Welt der Technik Witkkag⸗ Ausgabe lor G0 itung Nr. 87— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 19 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklame -4.-M. Kollettiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Füt Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmre Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen 7 keinen Erſazanſprüchen für ausgefallene ad. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufteäge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Ausſprache über die Betriebsſicherheit Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrigen Plenarverhandlungen des Reichstages galten der Betriebsſicherhelt der Reichsbahn, die nach den ſchweren Kataſtrophen des letzten Sommers vielfach in Zweifel gezogen war. Die aufgeregte Oeffentlichkett iſt durch die Feſtſtellungen einer beſowderen Uunterſuchungskommiſſion beſchwichtigt worden, die geſtern von der Reichsregierung in allen Stücken beſtätigt wurde. Zu dieſem Zweck verlas der Poſtminiſter Schätz l, der nach dem Rücktritt des Herrn von Guérard interimtſtiſch das Verkehrsminiſterium betreut, eine längere Erklärung. Sie machte ſich die Anſicht der Kommiſſion zu eigen, daß die Betriebsſicherheit in einem Maß gewährleiſtet ſei, wie es„billigerweiſe“ vou einem öffentlichen Verkehrsunternehmen verlangt werden kann. Es bleibt, wie aus dieſer vorſichtigen Formulierung un⸗ ſchwer herauszuleſen iſt, wohl noch manches zu tun übrig. In der Tat hat die Kommiſſion denn auch verſchiedene An⸗ regungen gegeben, denen die Reichsbahn nachzugeben ver⸗ sprochen dat. Indes, hier beginnt die Geldfrage und gerade in ſolſchem Zuſammenhang liegt das Schwergewicht der Rede des Herrn Schätzt in ſeinen Schlußausführungen. Der Reichsbahn ſehlen, wie aus ihnen hervorgeht, ſchlechthin die Mittel für die Erneuerungsarbeiten, die über das Not⸗ wendigſte hinausgehen. Damit iſt eine Gefahr augedeutet, die mit jedem Jahr ſtärker in die Erſcheinung treten muß. Die Reichsbahn iſt unter dem Dawesplan ſo ſehr zum Ausbeutungsobjekt geworden, daß, wenn der auf ihr laſtende Druck nicht gemildert wird ſie ſich einfach nicht auf der Höhe der europäiſchen Unternehmen vom gleichen Raug wird halten können. Das ſind trütbe Ausſichten für die Zukunft, über die alle Verſiche rungen des Herrn Schätzl, man werde im Rahmen des Möglichen das Erdenklichſte leiſten, nicht hinwegzutröſten vermögen. Nach dem Miniſter kam die Kritik zu Wort. Der Sozial⸗ demokrat Schefſel hielt das Ergebnis der Unterſuchung deswegen nicht für genügend beweiskräftig. weil ſie gleich⸗ ſam nur Stichproben gegeben habe. Insbeſondere beklagt der ſoztaldemokratiſche Redner die Arbektsbelaſtung des Perſonals, die trotz etuiger inzwiſchen Dienſtverbeſſerungen noch immer über das Maß des Erträg⸗ lichen hinausgehe. Der Deutſchnationale Quaatz vertrat die Auffaſſung daß die Tribute bereits jetzt aus der Subſtanz der Eiſeubahn bezahlt würden. Die Bemühungen um die große Koalition f Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Koalikiousgeſpräche— um viel mehr handelte es ſich geſtern Kicht— haben keinen ſichtbaren Fortſchritt gebracht. Um die Mittagszeit trat die Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei zu einer Eitzung zuſammen, die aber auf heute vertagt wurde, da neue Momente nicht vorlagen. Im Laufe des Nachmittags erſchien daun der Führer der Preußenfraktion ker Volkspartei, Herr Stendel, im Reichstag. Er hatte eine längere Unterredung mit Dr. Streſeman n. Es ſcheint, daß die Anregung Streſemauns, die Froktion möge vorläufig mit einem Miniſterſitz und einem Staatsſekretärpoſten im Preußenkabinett vorlieb neh⸗ men, in der Fraktion noch auf Widerſtandſtößt Jeden⸗ „falls iſt es zu der entſcheidenden Ausſprache zwiſchen Herrn Stendel und dem Führer des preußiſchen Zentrums, Herrn Heß, noch nicht gekommen. Wohl aber ſah man Herrn Steudel im Geſpräch mit Herrn Kaas, dem Parteivorſitzenden des Zentrums. Später hat dann noch im preußiſchen Landtag eine Konferenz zwiſchen Kaas, Heß und dem Miutſterpräſidenten Braun ſtattgefunden. Es iſt alſo bei Beſprechungen innerhalb der beiden Lager, des Zentrums und der Volkspartei ge⸗ blteben. Die Situation war dadurch gekennzeichnet, daß beide Parteien Gewehr bei Fuß verharren. Die Deutſche Volks⸗ partel kann naturgemäß nicht gut erklären, daß ſie ihre ur⸗ ſprüngliche Forderung auf zwei Miniſterſitze in Preußen zu Leduzteren bereit ſel, wofern man ſich über die Konkor⸗ atsfrage und die Homogenität einige. Man erwartet Dſenbax eine entgegenkommende Geſte des Zentrums. Das aber verhält ſich mit der Taktik, die geſtern wieder von der „Germanla“ verkündet wurde, reſerviert. Man will abwar⸗ ten und wünſcht, daß der Kanzler irgendwie ernent die Initiative ergreiſe. Der jedoch bleibt nach wie vor im Hinter⸗ grund. Es iſt unter ſolchen Umſtänden ſchwer, die Chancen einer Einigung abzuſchätzen. Die bisher noch ganz inoffiziell geführten Geſpräche ſollen heute ſortgeſponnen werden. In parlamentariſchen Kreiſen neigt man der Anſicht zu, daß in Preußen eher auf eine Eini⸗ gung zu rechnen ſei als im Reich. Eine Verſtändigung in Preußen aber würde natürlich nicht ohne Rückwirkung auch auf die Entwicklung der Dinge im Reich ſein. Ueber den Inhalt der geſtrigen Koalitionsgeſpräche, die ſich ja im engſten Zirkel abgeſpielt haben, werden die ver⸗ ſchiedenſten Vermutungen angeſtellt. Wie das Kompromiß ausſieht, Aber das man ſich offenbar unterhalten hat, wird ſich vielleicht ſchon im Laufe des heutigen Tages herausſtellen. Es werden darüber zwei ſich widerſprechende Verſionen ver⸗ breitet. Nach der einen heißt es, die Demokraten ſollen für den Fall der Bildung der großen Koalition in Preußen auf das Handelsminiſterium und das Kultusminiſterium ver⸗ zichten, ſo daß alſo nur der Finanzminister Hoepker⸗Aſchoff auf ſeinem Poſten verbliebe. Das Zentrum oll ſeine ſämt⸗ lichen drei Sitze behalten. Der Sozialdemokratie ſei zu dem Poſten des Miniſterpräſidenten und des Innenminiſters noch der des Handelsminiſters zugedacht, während die Deutſche Volkspartei das noch übrig bleibende Kultusminiſtertum und einen Staatsſekretärpoſten erhalten werde. Die Kombi⸗ nation Nr. 2 geht dahin, daß der Anſpruch der Deutſchen Volkspartei auf zwei Miniſterſitze in Preußen doch noch erfüllt werden ſoll. Wie die„D. A..“ behauptet, ſei daran gedacht, einen der volksparteilichen Reichsminiſter zum preußiſchen Staatsminiſter ohne Portefeullle zu ernennen unbeſchadet der Forderung einer Beſetzung noch eines Staatsſekretärpoſtens. Dieſe Doppelüellung als Miniſter im Reich und in Preußen ſei dem Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Turtius zugedacht, dem alſp als Verbindungsmann zwiſchen den beiden Kabi⸗ netten ohläge, den„berüchligten Dualismus“ auszugleichen. Konkordatsverhandlungen in Preußen Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Konkordatsverhandlungen zwiſchen Preußen und der Kurte ſind, wie der„Lokal⸗Anzeigex behauptet, in aller Heim⸗ lichkeit fortgeführt worden. Zwiſchen dem preußiſchen Kultusminiſter Dr. Becker und dem Nuntius Pacelli ſei ein Vertragsentwurf fertiggeſtellt, der allerdings noch der Paraphierung bedürfe. Grwiſſe Schwierigkeiten ſollen nur noch in der Frage der Ernennung der Domkapitulare beſtehen, während das Zentrum— worauf auch wir ſchon hinwieſen— auf die Einbeziehung der Schule in den Vertrag keinen allzu großen Wert mehr legt.(2) Die„Politil“ des Stahlhelms J Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Miniſterpräſident hat kürzlich im Reichstag ange⸗ kündigt, daß die preußiſche Regierung erwäge, den Beamten die Aktivität im Stahlhelm zu verbieten. Auch die Reichs⸗ regierung hat ſich bereits mit dieſem Problem befaßt. Vom „Demokratiſchen Preſſedienſt“ wird fetzt mitgeteilt, daß„eine hohe und autoritative Stelle“ mit dem Stahlhelm Fühlung ge⸗ nommen habe, um eine Auskunft über die ſogenannte Ha ß⸗ botſchaft des Stahlhelms und verſchiedene politiſche Entſchließungen zu erhalten. Von der gewünſchten Auskunft würden, wie erklärt wird, weiter politiſche Entſchließungen. abhängen. 5 Mit der„hohen und autoritativen Stelle“ kann wohl nie⸗ mand anders als Hindenburg ſelbſt gemeint ſein. In der Tat hat der Stahlhelm durch die Formulierung ſeiner Entſchließungen, wie durch ſein ganzes Auftreten überhaupt es dem Reichspräſtdenten nachgerade unmöglich gemacht, ſelbſt in ſeiner Eigenſchaft als alter Soldat noch die Huldigungen des Stahlhelms entgegenzunehmen. Im Hugenbergſchen„Tag“ erklärt der Bundesführer Selte, daß der Stahlhelm den Fehdehandſchuh auf⸗ heben werde:„Wenn die Herren Braun und Severing die Zeichen der Zeit nicht erkennen, wenn ſie den Kampf gegen die Rechte, gegen nationale Beamte, gegen den Stahlhelm zu führen ſich unterſtehen, dann ſollen ſie die Ant⸗ wort haben, die Antwort und den Kampf, der ſelbſtverſtänd⸗ lich das Ziel hat, derart ungeeignete Führer zu beſeitigen und an ihre Stelle Führer zu ſetzen, denen das Wohl des Vaterlandes das erſte Geſetz iſt.“ Auch aus dieſer Kundgebung ſpricht eine naive VBer⸗ kennung der volitiſchen Machtverhältniſſe. Es wird ſich nun zeigen müſſen, ob der Stahlhelm außer den Herren Braun und Severing nun auch dem Relchspräſi⸗ denten den Krieg erklären wird. Er befände ſich dann mit Herrn Claß und ſeinen Leuten auf einer Linie. Verbotene Straßendemonſtrationen Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berliner Polizeipräſident Zörrgiebel hat den Kommu⸗ niſten auf eine Anfrage hin mitteilen laſſen, daß auch für die Erinnerungsfeiern für die März⸗Gefallenen das Demonſtra⸗ tionsverbot aufrecht erhalten bleibe, mithin Umzüge und Ver⸗ ſammlungen unter freiem Himmel nicht geſtattet werden wür⸗ den. Wie die„Note Fahne! wiſſen will, ſoll auch für die Mai⸗ feiern dieſes Verbot nicht aufgehoben werden. Die Sozlal⸗ demokraten ſeien bereits davon unterrichtet und hätten ſchon eine Reihe von Sälen gemietet, um hre Mai⸗ Kundgebungen abzuhalten. Das kommuniſtiſche Organ droht damit, daß am 1. Mai die Arbefterſchaft trotz des Verbotes von Zörrgiebel auf der Straße ſein werde. vorgenommener Schwindelhafte Propagandaſchriftſt. llerei [Von unſerem Saar vertreter) In der Atmosphäre der Autonomiſtenſchlacht in der frauzöſiſchen Kammer und des deutſchen Minderheiten⸗ Autrags beim Völterbund hält die Preſſeabteilung des Quaß d' Orſay es offenbar für die franzöſiſche Diplomatie nützlich, die Saarfrage mit verſchärſter Aktualität als Ablenkungs⸗ oder Druckmittel in die Debatte zu werfen. Es kann nicht als Zufall betrachtet werden, daß nun auch das große Boulevardblatt„De Matin“, der ſich bisher von deutſchfeindlichen Gehäſſigkeiten in auerkennenswerter Weiſe freizuhalten wußte, vielmehr durch die Fever ſeines Juter⸗ viewers Jules Sauerwein gelegentlich recht vernünftige Ane ſchauungen über eine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung ver⸗ breitete, in ſeiner Montagausgabe(4. Februar)] den hierorts bekannten Saarſpezialiſten Jean Revire zu Worte kom⸗ men läßt, der bisher nur in der offiziöſen, chauvptuiſtiſchen oder Reptilieupreſſe ſeine Geiſtesprodukte abſetzte. Der Artikel trägt die„Mauchette“:„Das kleine Saar⸗ gebiet— bedeutender internationaler Bindeſtrich: Das augen⸗ blickliche Regime abändern hieße, Frankreich, dem Saargebtet, Deutſchland und dem Völtkerbunde Schaden zufügen!“ Um zu zeigen, mit welch ſkrupelloſen Schiefhetten und unverfrorenen Lügen die journaliſtiſchen Ritter des Gehelm⸗ fonds jetzt auf das große Publikum des Durchſchnittsfrauzoſen losgelaſſen werden, läßt ſich eine getreuliche Uebersetzung dieſes Zeitdokuments nicht umgehen. Der„Materlalienverwalter“ der Saargrube Hirſchbach, Dr. Robert Herly alias Jean Revire ſchreibt alſo in dieſem Maſſenauflagen⸗Blatt u..: „Die Saargruben, Eigentum des franzöſiſchen Staates, ſind einer der bedeutendſten Bergwerksbetriebe Europas; ſie beſchäftigen über 70 000 Arbeiter; ſie fördern jährlich 14 Mil⸗ lionen Tonnen Kohle und geſtatten uns teilweiſe den Fehl⸗ betrag unſerer Kohlenproduktion zu decken. Sie erſparen uns tufolgedeſſen eine bedeutende Menge von Pfund Sterling oder Goldmark. Die hauptſächlichen Eiſenwerke des Saargebiets ind unter die Kontrolle unſerer Induſtriellen übergegaugen und mit ihnen eine Fülle anderer Werke, Maſchinenfabriken, Zementwerke, Zigarettenfabriken, Ziegeleien uſw. Das Saar⸗ gebiet iſt eingegliedert in das franzöſiſche Zollſyſtem; unſere Währung läuft dort um Große franzöſiſche Banken haben dort Filtalen eröffnet; Hunderte von franzöſtſchen Kaufleuten haben ſich dort niedergelaſſen. Wirtſchaftlich find wir die unbeſtrittenen Herrn des Landes. Der Schlag wäre Zußerſt empfindlich für unſere wiederauflebende Wirtſchaft und würde ſeine direkte oder indirekte Rückwirkung auf die Börſe eines jeden von uns ausüben, wenn wir plötzlich dieſes prachtvolle Abſatzgebiet verlieren würden. Der Schlag wäre aber nicht minder verhängnisvoll für das Gedeihen des Saargebiets ſelbſt. Tatſächlich iſt Deutſchland außerſtande, die Förderung der Saargruben aufzunehmen. Ohne uns wäre für das Saar⸗ gebiet Teuerung des Erzes, hohe Lebeuskoſten und Arbeits⸗ loſigkeit. Schließlich befindet ſich das Saargebiet im ZJoll⸗ verein gleichzeitig mit Frankreich und mit Deutſchland. Dies iſt eine einzigartige Lage in Europa, die erſte Breſche in dle Zollmauern, welche die europälſche Zolleinhelt behindern. Hieraus ergibt ſich für das Saargebiet eine außerordentliche Wirtſchaftsblüte, und die Saarländer ſind ſich darüber völltg klar. Ueberdies wäre es ein Irrtum, nur die wirtſchaftllche Seite des Problems zu betrachten. Der Völkerbund hat dort ein bewundernswertes Werk der Verwaltung und Politik voll⸗ endet. Kein Volk der Welt genleßt derart ausgedehnte Freiheiten wie das Saarvolk, hauptſächlich in kultureller und religiöſer Hinſicht. Jede vorzeitige Abänderung des augen⸗ blicklichen Regimes würde alſo dem Anſehen des Völkerbun⸗ des, der mitbeteiligt iſt. einen empfindlichen und unverdienten Schlag verſetzen. Ein vom europäiſchen Geſichtspunkt äußerſt intereſſantes Experiment internationaler Regierung, das zu⸗ gleich die franzöſiſch⸗deutſche Zuſammenarbeit auf einem kon⸗ kreten Gebiete ermöglicht, würde ſich damit bedroht ſehen, ein⸗ zig zum Nutzen einiger verſtockter Alldeutſchen. Die Frage ver⸗ dient näher beachtet zu werden.“ 8 2 Der Verſaſſer dieſes Elaborats hat durch ſeine Schriften lber die Einführung des Franken im Saargebiet und Über die Anfänge der Eiſeninduſtrie an der Saar den Beweis erbracht. 9 Sofie. Seit Nr. 87 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. Februar 1928 obigen Auslaſſungen mit der Wahrheit o fenbar Schindluder treibt, ohne ſich feines enthüllten Pſeudo⸗ nyms zu ſchämen, ſo beſtätigt dieſer unerhörte Vorgang, daß der franzöſtſchen Saar propaganda nunmehr jedes Mittel, ſelbſt dle durchſichtigſte Lüge gut ge⸗ nugiſt, um in Frankreich die Gemüter des harmloſen Durch⸗ daß er weiß, was„wiſſenſchaftlich“ arbeiten heißt. Wenn er in ſchnittsfranzoſen gegen eine„vorzeitige Preisgabe“ der Saar zu entflammen. Dabei ſind es nachweislich im Grunde nicht ſo ſehr„patriotiſche“ Tendenzen eines„größeren Frankreich“, e 5 f ü l b hält denen ſolche Journaille dienen ſoll, ſondern die Volksſeele ſoll ſtadt hält an. ins kochen gebracht werden, damit gewiſſen, an der fort⸗ beteiligten Montaninduſtriellen aus dem Feuer geholt werden. Es iſt reine Donquichoterie, wenn der franzöſiſche Saar⸗ Offtztoſus ſich brüſtet:„Wirtſchaftlich ſind wir die unbeſtritte⸗ den Dächern pfeifen und die Statiſtik ergibt, die fran zö⸗ fiſche Ueberfremdung der Saarwürtſchaft un⸗ heſtreitbar ihren Höhepunkt überſchritten und geht fortgeſetzt weiter zurück. Es iſt einfach nicht mehr wahr, was Jean Revtre ſich zu behaupten erdreiſtet, daß„die haupt⸗ ſächlichen Eiſenwerke des Saargebiets unter franzöſiſcher Kon⸗ trolle“ ſtünden. Das läßt ſich zahlenmäßig nachwelſen. Die Saarländer wiſſen jedenfalls nichts von der ihnen angedichteten„außerordentlichen Proſperität“. Schon ein Blick auf den Arbeitsmarkt ſtraft dieſe Propagandaphraſe Lügen. Das kleine Saargebiet hat trotz ſeiner Eingliederung in das franzöſiſche Zollſyſtem!— zurzeit mit etwa eingeſchrie⸗ benen 8000 das Mehrfache von Arbeitsloſen gegen⸗ über ganz Frankreich. Wie würde es erſt im Saargebiet ausſehen, wenn nicht das alte Vaterland ſich durch die Zoll⸗ freiheit für die hauptſächlichen Saarprodukte bewundernswert entgegenkommend gezeigt hätte. Schließlich appelllert der franzöſtſche Saarſpeztialiſt, ange⸗ ſichts der kritiſchen März⸗Tagung— ſogar an den Völker⸗ bund, um deſſen„Preſtige“ für die Aufrechterhaltung des derzeitigen Saarregimes ins Feld zu führen. Was er in bieſem Zuſammenhange über die„Freihelten“ des Saar⸗ volkes zu ſchreiben wagt, iſt der blutig ſte Hohn, den man einem zwangsweise von ſeinem Vaterlande zeitweilig abge⸗ trennten Volksſtamm bereiten kann, der in der vielberufenen Aera der„Demokratie“ inmitten Europas, abſolutiſtiſch, ohne parlamentariſche Rechte, von Fremdlingen„verwaltet“ wird wie nur ein zentralafrikaniſcher Negerſtamm. Es ſchadet dem Anſehen des Völker bunds nicht Rur nichts, ſondern das Anſehen des Völkerbunds darf, zu⸗ mal nach dem„gleichberechtigten“ Eintritte Deutſchlands, alcht länger aufs Spiel geſetzt und gefährdet werden durch die in ſeinem Namen an dem Saardeutſchtum ausgeübte internationale Fremöͤherrſchaft Der Völkerbund, wenn er nicht länger perlobiſche Genfer Komödie, tatſächliche Raubverſicherung auf Gegenſeitigkeit der Entente„Sieger“ ſein und bleiben will, muß vielmehr in ſeinem eigenſten Intereſſe auf die längſt zur Beſeltigung reife Ueberfremdung des Saargeblets verzichten und an bieſem„europätſchen Gefahrenpunkt“ dus nattonale Selbſtbeſtimmunasrecht wiederherſtellen! eee Telegramm Trotzkis nach Paris Reuter meldet aus Konſtantinopel, es beſtehe Grund zu ber Annahme, daß ein von Tro tze unterzeichne⸗ tes faß 9000 Worte umfaſſendes Telegramm in zufſiſcher Sprache am Dienstag abend an eine Code⸗Adreſſe in Paris abgeſandt wurde. Dies ſcheine zu der Annahme u führen, daß Trotzkl außer ſeinem Antrag an deutſcher Stelle auch verſucht, feine Freunde in Frankreich für ſich zu intereſſteren. Seine Sorge, anderswo einen Zufluchtsort Als in der Türkel zu finden, ſcheine darauf hinzudeuten, daß bie kürkiſche Reglerung nicht ullzuſehr beſtrebt ſei, die Ver⸗ antwortung fär die Sicherheit des Verbannten zu über⸗ mehmen. — Varis, 21. Febr. Durch ein Großfeuer wurde geſtern der Bahnhof von Avignon vollkommen zerſtört. Der Brand entſtand durch Kurzſchluß. Erregte Sitzung des Anterhauſes Eine Niederlage der Megierung in der Irlandfrage London, 20. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Stanley Baldwin hat in der geſtrigen kritiſchen Unterhaus⸗ ſitzung einen überraſchenden perſönlichen Sieg davon⸗ getragen, der, wie alle Erfolge dieſes Miniſterpräſidenten, mit elner Niederlage ſelner Reglerung verbunden war. Gegenüber der offenen Revolte der konſervativen Ab⸗ geordneten gegen die eigenen Führer und während Chur⸗ chill vor Zorn weinend aus dem Saal ſtemte, fand Baldwin den erfreulichen Mut, bie Niederlage des Kabi⸗ netts anzuerkennen und dadurch die Situatlon zu retten. Einem geſchlagenen Baldwin aber kann kein Engländer widerſtehen. Die melodramatſſche Kriſe entſtand aus einer zunächſt unbedeutenden Debatte über die Eutſchädigung der iriſchen „Loyallſten“, d. 5. alſo der Perſonen, die während der Unruhen in Irland wegen ihrer regierungstreuen Haltung zu Schaden gekommen ſind. Die Reglerung ließ erklären, daß eine Ab⸗ ſchlußzahlung von insgeſamt 70000 Pfund erfolgen werde, womit die Anſprüche endgültig erlöſchen würden. Da ſich in den Reihen der Regierungspartei Kritik erhob, unterſtrich der Finanzminiſter Churchill die Kabinettsentſcheidung mit den Worten, es wäre eine unverzeihliche Schwäche der Re⸗ gierung, wenn ſie jetzt nochmals eine Erhöhung bewilligen würde. Die Regierung müſſe ſparen und der Beſchluß ſei endgültig. Das war das Signal zn einem gewaltigen Aufruhr, der ſeinen Höhepunkt fand, als Lord Hugh Cecil, der kon⸗ fervative Abgeordnete für die Univerſität Oxford, rief:„Ich hoffe aufrichtig, daß die Regierung überſtimmt wird.“ Wäh⸗ rend der ſtürmiſchen Debatte ſuchte man fieberhaft nach dem Miniſterpräſtdenten, der ſchlietzlich gerade noch zur letzten Zeit atemlos im Hauſe ankam und ſofort zu ſprechen begann. Er nahm die vorher als unumſtößlich bezeichnete Vorlage angeſichts der Kritik des Unterhauſes zurück und lagte eine Nachprüfung zu. Die Angelegenheit wäre an ſich belanglos, wenn die ge⸗ Jamte engliſche Parteipolitik ſich zicht für die Waglen immer geſetzten intenſiven Saar⸗Ausbeutung haupt⸗ gemeſſen. die Kaſtanien l. a[Hannover herrſchten 20 Grad, während in Oſtpreußen nen Herrn des Landes!“ Tatſächlich hat, wie die Spatzen von 1 Die neue Verſchärfung der Kälte Die in Berlin vom Magiſtrat beſchloſſenen Kalte ferlen für die Berliner Schulen ſind bis zum 27. Februar verlängert worden. Auch die Städtiſchen Bäder bletben bis zu dieſem Tage geſchloſſen. Die Kälte in der Neichshaupt⸗ Am Morgen des Donnerstag wurden in der Innenſtadt wiederum 10 Grad, in den Außenbezirken 12 Grad Nach den Wettervorausſagen iſt mit welterer Ver⸗ ſchärfung der Kälte bel fortſchreitender Aufheiterung und Anſteigen des Luftdruckes zu rechnen. Stettin hatte am Mittwoch 25 Grad Kälte. Ju eine Milderung des ſtrengen Froſtes eintrat. dort Temperaturen von 9 bis 12 Grad. Auf Eisſchollen abgetrieben — Duisburg, 20. Febr. Auf dem für den Verkehr frei⸗ gegebenen Eis auf dem zugefrorenen Rhein an der Ruhrort⸗ Homberger Brücke löſten ſich heute abend plötzlich einige Schollen und trieben ſtromabwärts. Von den zahlreichen Perſonen, die ſich zu dieſer Zeit auf dem Eiſe befanden, konn⸗ ten ſich die meiſten an die Ufer retten. Eine Gruppe von 4 bis 6 Perſonen und eine wefſtere von 4 oder 5 Perſonen wurden jedoch mit dem Eiſe rheinabwärts entführt. Bis zum Abend gelang die Rettung fämtlicher Perſonen, ſo daß anſcheinend kein Todesopfer zu beklagen iſt. Wieder⸗ holt waren aber Männer und Frauen unter die Schollen geraten, konnten jedoch gerettet werden. Es herrſchten Die Arbeitsloſigkeit Der Verwaltungsrat der Reichsanſtalt für Arbektsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung begann in Berlin am Mittwoch die Beratungen des Haushalts der Reichsanſtalt für 1029/30. Der Reichsarbeftsminiſter und Staatsſekretär Geib bekundeten durch ihre Teilnahme ihr beſonderes Intereſſe an den Verhandlungen. Der Vorſitzende, zräſtdent Syrup, gab in der Begründung des Haushalts planes vor allem einen Ueberblick über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Vorjahre, über die gegenwärtigen Schwie⸗ rigkeiten, die durch den ſcharfen und langen Winter hervor⸗ gerufen werden, und über die künftige Geſtaltung des Ar⸗ beits marktes, ſoweit ſich ſolche bei der großen Unſicherhelt wich⸗ tiger Wirtſchaftsfaktoren überhaupt vorausſehen läßt. Der aroßen Arbeitsloſigkeit(am 15. 2. etwa 2,3 Millio⸗ nen Hauptunterſtützungsempfänger) iſt die Reichsanſtalt, deren finanzielle Leiſtungsfähigkeit durch die Begrenzung der Bei⸗ tragshöhe beſchränkt iſt, aus eigenen Mitteln nicht gewach⸗ ſen. Sie nimmt daher, gemüß der im Geſetz bereits vor⸗ geſehenen Möglichkeit, zum vorläufigen Ausgleich ihres Haus⸗ halts Darlehen des Reiches in Anſpruch. Der Ernſt dieſer Lage beherrſchte die allgemeine Aus⸗ ſprache, die mit der Ueberweiſung des Haushalts an den zu⸗ ſtändigen Unterausſchuß abſchloß. Der erſte Tätigkeitsbericht der Reichsanſtalt, der dem Ver⸗ waltungsrat vorlag, wird demnächſt auch der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. . ũ¶õDtãã! ⁊ wbb!! Verſchiebung des ſozlaldemokratiſchen Parteitages Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſcheint, daß der ſozlaldemokratlſche Partellag, der für den 10. bis 16. März vorgeſehen war, bis Mitte Mal verſcho⸗ ben werden wird. Der Parteiausſchuß der Sozlaldemokrati⸗ ſchen Partei, der am Freltag zuſammentritt, wird ſich mit die⸗ ſet Frage befaſſen. Der Vertagungsantrag geht vom Partei⸗ tagkomitee in Magdeburg aus und wird mlt dem Hinweis auf die Gefahr„eines Frühlingshochwaſſers von gewal⸗ tiger Möglichkeit“ begründek. Es wäre in der Partelgeſchſchte wohl das erſte Mal, daß ein Parteitag aus meteorologiſchen Rückſichten verſchoben wird. Ob nicht auch noch andere unausgeſprochene Gründe dabei mit⸗ ſpielen? Für die Beratungen des Reichstages erwüchſe jeden⸗ falls der Vorteil, daß man auf die ſonſt unvermeidliche Pauſe verzichten könnte. Das wäre bel der außerordentlich knapp bemeſſenen Friſt für die Etatsverhandlungen immerhin nicht ganz ohne Bebeutung. Oer unerbittliche Diktator „Aus Madrid wird gedraßtet: Aus dem im Amts⸗ blatt veröffentlichten Erlagß über die Auflöſung des Artillerlekorps geht hervor, daß die Maßnahmen des ſpaniſchen Diktators von ungeheuerlicher Schärfe ſind. Sämt⸗ liche Offiztere vom Leutnant bis zum General haben ſich nicht nur vom heutigen Tage an als Ziollperſonen ohne Anfpruch auf Gehalt oder Löhnung zu betrachten, ſon⸗ dern es wurde ihnen auch die Berechtigung zum Tragen der Untform abgeſprochen. Sämtlichen Offizieren können Zwangswohnſitze angewieſen werden, in die ſie ſich innerhalb 24 Stunden zu begeben haben. Die große Artillerſe⸗ ſchießſchule wurde aufgelöſt. Die Reorganiſation des Korps ſoll bis zum 1. Juni durchgeführt ſein. Die Note bebauert, daß auch biejenigen Offiztere, die an den Meutereien nicht teilgenommen haben, vorübergehend ausgeſtoßen werden müſſen und fordert dieſe Offiziere auf, ihre ſofortige Wiedereinſtellung beim Kriegsmintſterlam zu verlangen. deutlicher auf die Perſonenfrage„für oder gegen Baldwin“ zuſpitzen würde. Jeder perſönliche Erfolg des Miniſter⸗ präſidenten verſtärkt deshalb die Ausſichten der Konſervativen auf einen Wahlſieg. Die Perſonenfrage in der Parteipolitik wird auf der Linken dadurch in den Vordergrund gerückt, daß der Geſundheitszuſtand des unbeſtrittenen Führers der Oppo⸗ ſition, Macdonald, in der letzten Zeit außerordentlich heikel iſt. Macdonald iſt während einiger Wahlreden in den letzten Wochen mehrfach zuſammengebrochen und es heißt, daß er unter Umſtänden nicht in der Lage ſein werde, das Mintſterpräſidium zu Abernehmen, falls ſeine Partei bei den Wahlen ſtegt. Die Niederlage der Regterung im Unterhaus verurſachte das Gerücht, eine Kabinetiskriſe ſtehe bevor In polttiſchen Kreiſen wurde ber Rücktritt des Schatzkanzlers Churchtll als wahrſcheinlich bezeichnet und auch der Kolo⸗ nialminiſter Amery, der mit Churchill zuſammen die ver⸗ hängnisvolle Irlandvorlage verteidigt hat, wurde als demiſ⸗ ſtonsrelf angeſehen. Im Unterhaus ſelbſt spielten einige Ab⸗ geordnete auf den Rücktritts Churchills an. Die Kabinetts⸗ ſitzung, die ſich am Nachmittag mit der Unterhauskriſe be⸗ ſchäftigte, ergab jedoch, daß das Geſamtkabinett die Verantwortung für die Erklärung der beiden Miuiſter übernehmen will. Damit iſt ein Rücktritt überflüſſig ge⸗ worben. Das Gerücht, das von verſchiedenen Seiten her eifrig verbreitet wurde, war von Anfang an unwahrſcheinlich. Das Kabinett iſt nicht reich an Begabungen und kann einen Mi⸗ niſter Churchill, der nicht nur ein ausgezeichneter Admini⸗ ſtrator, ſondern neben Baldwin der beſte Wahlrebner des Kabinetts iſt, nicht entbehren. Sein kommender Staats- haushalt wird im übrigen den Ausgang der Wahlen ſtark beeinfluſſen. Es iſt deshalb nicht überraſchend, daß die kurze Rabinettskriſe dadurch gelöſt wurde, daß man beſchloß, alles beim Alten zu laſſen und lediglich dem Parlament in der Ir⸗ Dr. Karl Sonnenſchein 7 Im Alter von 84 Jahren iſt am Mittwoch in Berlin Dr. Karl Sonnenſchein, der bekannte Förderer der karitativen Seel⸗ und Fürſorge geſtorben. Durch ſeine vorbildliche Tätig⸗ keit als Linderer der Notlage der ſtudierenden Jugend iſt er über die Grenzen Deutſchlands hinaus bekannt geworden. Von dem geſtern noch in der Vollkraft ſeiner Jahre heim⸗ gegangenen Dr. Karl Sonnenſcheln kann man ſagen: nomen erat omen. Er hat, wohin er kam, wirklich Sonnenſchein zu bringen verſtanden. Im Rheinland geboren, in München⸗ Gladbach und im rheiniſchen Induſtriegebiet geſchult, hat er ſeine großen ſozialen und caritativen Gaben ſeit verſchiedenen Jahren der Berliner und märkiſchen Diaspora gewidmel. Sein eigentliches Feld war die ſtudierende Jugend in jenem weiteren Sinn, der auch die Schicht der ſchon ausſtudierten Intellektuellen umfaßt. Sonnenſchein war der eigentliche Studenten⸗Seelſorger und ihr Berater in allen Fährniſſen des Leibes und der Seele. In ſolcher Eigenſchafl hakte er in Berlin eine akademiſche Leſehalle begründet, einen Geſchichts⸗ verein für die Mark, einen Verein katholiſcher Künſtler, ein akademiſches Arbeitsamt und in einen weiteren Bezirk hin⸗ übergreifend, eine katholſſche Volkshochſchule. Nebenher ging eine umfaſſende publiziſtiſche Tätigkeit. Sonnenſthein iſt nur 54 Jahre alt geworden. Auch der Proteſtant wird ihm beſthet⸗ nigen müſſent Ein vorbildlicher Chriſt iſt mit dieſem Kleriker heimgegangen. 5 Berlin als Luftſchiff⸗Hafen J Berlin, 21. Febr.(Von unſerem Berliner Bürd!) Ber, lin wird Luftſchiffhafen werden. Die Verhandlungen über den Ankauf des Flugplatzes in Staaken durch die Stadt Berlin ſtehen, wie eine Korreſpondenz mitteilt, vor dem Ab⸗ ſchluß. Sowohl Dr. Eckener wie das Reſchsverkehrsminiſte⸗ rium hätten ſich mit der Verlegung des Zeppelinhafens vom Bodenſee nach Berlin einverſtanden erklärt. Der Kaufpreis dürfte etwa 6,5 Milllonen Mark betragen, wovon eine halbe Million ſofort angezahlt und der Reſt in ſtieben Jah⸗ ren bezahlt werden ſoll. Staaken ſoll nicht nur Zeppelin⸗ hafen, ſondern auch Vorflughafen im Weſtverkehr für den Zentralflughafen Tempelhofer Feld werden. Aufklärung des Verliner Bankraubs? Das Verhör der unter dem Verdacht, den Treſor⸗Einbruch bei der Disconto⸗Geſellſchaft verübt zu haben, verhafteten drei Brüder Saß iſt in Berlin auch am Mittwoch fork⸗ geſetzt worden. Schwer belaſtet werden die drei durch Ausſagen eines Kaufmanns und einer Hausangeſtellten Belde wollen zwei von den Brüdern in der fraglichen Nacht in der Nähe der Depoſitenkaſſe geſehen haben. Die Haus⸗ angeſtellte gibt an, daß ſie von zwei Brüdern angeſprochen worden ſei, nachdem ſie ſich unmittelbar vor dem Keller be⸗ funden habe, aus dem ein Klopfen vernehmbar geweſen ſet⸗ Von der Polizei wird angenommen, daß zwel der Brüder ver⸗ ſuchten, das Mädchen durch das Anſprechen von der geführ⸗ lichen Stelle wegzulocken. 5 Bei der Hausſuchung in der Wohnung der drei wurde u. a. auch ein Handbuch für Börſenkunde gefunden, ferner ein Golddollar, den der eine der Brüder angeblich in der Ein⸗ bruchsnacht in der Kleiſtſtraße gefunden haben will. Letzte Meldungen Generaloberſt Kreß von Kreſſenſtein geſtorben — München, 20. Febr. Im 79. Lebensjahr iſt in München der vormals bayeriſche Kriegsminiſter, Generaloberſt der Kavallerie, Otto, Freiherr Kreß v. Kreſſenſtein, geſtorben. Er entſtammte dem bekannten Nürnberger Patriziergeſchlecht und war 1850 in Germersheim als Sohn eines Offiziers geboren, der ſpäter im 70er Krieg gefallen iſt⸗ Furchtbare Exploſion — Paris, 90. Febr. Eine ſchwere Exploſton ereignete ſich, wie aus Marſeille gemeldet wird, in St. Martin bei Arles im Betrieb der Societs anonyme de Produits chemiques. Dort flog aus unbekannter Urſache das Nitroglyzerinwerk in die Luft. Dabei wurden fünf Arbeiter getßtet. Bis letzt hat man aus den Trümmern drei entſetzlich verſtümmelte Leichen herausgeholt. Die Zahl der Verletzlen ſteht noch nicht endgültig feſt, wird aber in Anbetracht der Schwere der Gr⸗ ploſion ſehr hoch beziffert. Udet überfliegt die Alpen — Zürich, 20. Febr. Der deutſche Flieger Udet iſt geſtern nach einem fünfviertelſtündigen Fluge vom Gibſes ö auf landfrage entgegen zu kommen. dem Eiſe des St. Moritzer Sees gelandet. * 1 8 SFFFFFFVCCCCVC c /c rere 1 ee lee ee * . Donnerstag. den 21. Februar 1320 92 3. Seite. Nr. 87 = 8. Was kaun gegen die Gefahren des Eisganges getan werden? Der gewaltige Rheinſtrom, der ſonſt raſch dem Meere Zueilt, iſt vom Eis gefeſſelt. Dieſe Feſſelung iſt trotz ihrer gigamiſchen Ausmaße unheimlich. Unheimlich deshalb, weil man nicht weiß, was wird, wenn das Tauwetter das Eis bricht und es krachend und ſplitternd zu Tal treibt. Schon die geſtrige Sonne, die ſogar in den Vororten den wereiſten Schnee der Straßen teilweiſe auf⸗ Lö ſte, hatte eine Kraft, die auf die Dauer, ſo willkommen ſie uns allen iſt, verhängnisvoll für den Eisgang auf dem Die Wir⸗ hein und den anderen Flüſſen werden kann. kungen der Sonne auf den mächtigen, bis 1 Meter dicken Panzer des Rheineiſes, ſind nicht ohne weiteres ſichtbar. Hörbar ſind ſie auf alle Fälle, es kracht und reibt und mahlt, Sprünge bilsen ſich, Löcher entſtehen. Man ſieht, daß das Eis trotz der ſcheinbar ruhigen Oberfläche dauernd arbeitet: Unten verſuchen die raſch fließenden Waſſer ſich einen Aus weg zu verſchaffen, oben macht die Sonne das Eis mürbe. Es iſt ſetzt nicht mehr ungefährlich— das war es im Grunde überhaupt nie—einen Spaziergang auf dem Eiſe zu machen. Der Schein trügt. Hier iſt es gut, daß er trügt, denn man wird um hell ſcheinende Stellen einen Umweg machen, da man weiß, daß unter dieſen Stellen das Waſſer auf einen Durchbruch lauert. Naturgewalten ſind unberechenbar. Man weiß nicht, wie man ſich ihnen gegenüber verhalten soll. Manchmal trifft man das Richtige, manchmal aber Tod in den Fluten, wie es dem jungen Mädchen auf dem Neckar goſchah. Man muß ſich wundern, daß nicht mehr paſſiert. Zerklüftet, wie im Kochen oder Wogen erſtarrt, liegt die Eisdecke. Nur bei der Anilinfabrik hat ſich eine—4 Kilometer lange Rinne durch die warmen Abwäſſer ge⸗ bildet. Die anhaltende Kälte hat aber auch dieſe Strömung nach einigen Kilometern ſchon wieder zum Stehen gebracht. Rechts der Rheinbrücke, dicht an der Kaimauer, bei den Lager⸗ häufern, liegen noch verſchiedene Schiffe, die den Haſen nicht mehr erreichen konnten. Man kann die Rheinſchifſer nicht ganz frei von Schuld ſprechen, ſie haben zu lange ge⸗ wartet, um die Häfen aufzuſuchen. Als dann das Waſſer überraſchend fiel, war es für viele tiefgehende Schiffe Kicht mehr möglich, von der Stelle zu kommen. Das Aus⸗ maß des gegenwärtigen Froſtes und des fallenden Waſſers konnten auch die erſahrenſten Rheinſchtſfer nicht vorausſehen. Was kann und muß getan werden? Zur Beantwortung dileſer Frage hatten ſich, wle wir be⸗ reits im geſtrigen Abendblatt berichteten, die Vertreter der hleſigen und auch einiger auswärtiger Reede⸗ reien zuſammengefunden, um zuſammen mit dem Rhein⸗ bauamt über die vorzunehmenden Sicherungen zu be⸗ raten. Es kommt darauf an, wie das Tauwetter einſetzt. Bricht das Eis im Norden los und fällt gleichzeitig Regen, ſo geht die Eisſchmelze ſehr raſch vor ſich. Setzt das Tau⸗ wetter aber im Süden ein und bricht dort das Eis zuerſt, dann Heſteht für die Schiffe große Gefahr. Die heftige Strömung, Hie durch das raſche Steigen des Waſſers hervorgerufen wird, reißt das losgebrochene Eis mit ſich und wirſt dieſes mit aller Wucht auf die noch vorhandene Eisſtauung im Norden. In dieſem Falle ſind die Schiffe überaus ſtark gefährdet. Dieſen Gefahren zu begegnen, oder ſie wenigſtens abzumildern, galt die gemeinſame Beſprechung. Faſt alle Schiffsbeſatzungen ar⸗ beiten ſieberhaft, um wenigſtens eine Rinne um ihr Schiff zu ſchlagen, damit der aufgewühlte Strom daran vorbei kann. Große Schwierigkeiten wird das Feſtmachen der Schiffe verurſachen. Die Eiſenpflöcke, die an der Kaimauer eingemauert ſind, werden nicht imſtande ſein, den Druck aus⸗ zuhalten oder abzufangen, den die treibenden und vorwärts wühlenden Eismaſſen ausüben werden. Die Fachleute ſind ſich darüber klar, daß die Eispflöcke ohne weiteres hinweg⸗ geriſſen werden und dazu noch ein gut Teil der Mauer ſelbſt. Man muß verſuchen, alle Hilfsmittel zu erſchöpfen. Vor allem mitſſen die beladenen Schiffe entladen werden. Die größte Gefahr bietet das erſte Schiff, das einer Schweizer Firma gehört und noch voll mit Zucker und Kartoffeln(ca. 580 Tonnen] beladen iſt. Wird dieſes Schiff von den Elsmaſſen mitgeriſſen, dann muß man für alle übrigen fürchten. Wenn das Eis bricht! Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sprengungen oder nicht? Man wird verſuchen, die Rinne bei der Anilinfabrik etwas zu erweitern, damit hier ein Kanal und auch ein hbeſcheidener Abfluß für die Eismaſſen geſchaffen wird. Eine Sprengung der mindeſtens 80 Km. laugen Strecke iſt kaum durchführbar, da bei der Dicke des Eiſes dieſe Arbeit zu lange Zeit in An⸗ ſpruch nehmen würde. Als günſtig muß der Umſtand bezeich⸗ net werden, daß bei der Einmündung des Neckars in den Rhein ein Kanal vorhaud licht, das Neckareis, das wohl am erſten in wegung kommen wird, teilweiſe aufzunehmen. Stelle iſt beſonders gefährlich. Verſchiedene Schiffe liegen nur einige hundert Meter vom Binnenhafen entfernt. Man wird verſuchen, durch Sprengungen des Eiſes dieſe Schiffe in den Hafen zu ſchleppen, um ſie ſo in Sicherheit zu bringen. Allerdings muß auch im Hafen das Eis geſprengt und auf⸗ gehackt oder geſägt werden, damit die Schiffe Platz finden. 1 9 dürfen dieſe Arbeiten nicht aufgeſchoben werden, die Zeit 0 denn ſehr raſch kann der Zeitpunkt eintreten, wo alles zu ſpät, und Hilfe durch ſchwache Menſchenhände un⸗ möglich iſt. Nach Schluß der Beſichtigung fand bel der Rheinſchiffahrts⸗ AG. vormals Fendel eine Beſprechung der Reede⸗ reien ſtatt, die ſich mit den zu treffenden Waſſernotmaßnah⸗ men nochmals beſchäftigte. Die Beſprechung trug rein intimen Charakter. Aus all bem Geſchilderten ergibt ſich, daß viel nicht unter⸗ nommen werden kann, da man keine Erfahrung in dieſen Dingen beſitzt; denn ſeit einem Menſchenalter iſt der Rhein in dieſer Form nicht zugefroren. Das Schauſpiel des losbrechen⸗ den Etiſes wird viel gewaltiger als die Feſſelung des Rheines ſein. Brüllend und tobend, vielleicht aber auch durch lang⸗ ſames Tauwetter langſam aufgelöſt, kann das Eis zu Tale ziehen. Hoffen wir das letzte, da es ſonſt ein großes Unglück Be⸗ Dieſe geben kann.—1— * Die Stärke ber Eisſchichten im Rhein und in ben Hafenanlagen Das Eis des Rheines, das ſich zwiſchen den Schollen gebildet hat, hat ungefähr 15 em Stärke. Die angelriebenen Schollen ſelbſt ſind durchſchnittlich—7 em ſtark. Im Müh ⸗ lauhaſen und im Verbindungskanal beträgt die Etsſchicht 38 om. Leichte Verſchärfung des Froſtes Wieder hat die Kälte um zwel Grad zugenommen. Heute morgen gab es— 11,7 Grad(dasſelbe als Minimum der Nacht); geſtern früh wurden noch— 9,6 Grad abgeleſen lin der Nacht— 9,7). Am wärmſten war es immer in den Abend⸗ ſtunden, in denen man jedesmal auf die ſehnlich erwartete Erwärmung zu hoffen begann. Sp wurden geſtern abend nur — 5,6 Grad gemeſſen und vorgeſtern— 5,2 Grad. Aber dieſe kleine Erwärmung hielt den Nachtfröſten nie ſtand. Wenn man ſich in Gefahr begibt Es iſt trotz angeſtrengteſter Bemühungen bis jetzt nicht gelungen, die Leiche der 19 Jahre alten Tochter Ruth des 1 Pilofabrikanten Krebs, die am Montag abend auf dem Neckar einbrach und ertrank, zu bergen. Frl. Krebs, die ein⸗ zige Tochter der verwitweten Frau Krebs, war im jenſeitigen Vorgelände Ski gelaufen; ſie befand ſich auf dem Rückwege zu ihrer in der Colliniſtraße gelegenen Wohnung. Dor Be⸗ gletter der fungen Dame iſt aus dem Krankenhaus bereits wieder entlaſſen worden. Frl. Krebs, ein bildſchönes blondes Mädchen, das viel Sport trieb, wäre jedenfalls auch aus dem Waſſer geholt worden, wenn der Retter des Begleiters eher zur Stelle geweſen wäre. Die Verunglückte iſt nicht ſofort unter dem Eiſe verſchwunden, ſondern hat verſucht, ſich her⸗ auszuarbeiten. Das Eis iſt aber immer wieder abgebrochen, da es inſolge der ſtarken Strömung, die an der Unfallſtelle herrſcht, nicht bick genug war. Zwei Taucher und Feuerwehr⸗ leute haben auch geſtern vergeblich verſucht, die Leiche zu fin⸗ den. Die Taucher ländeten lediglich die beiden Skiſtöcke, Zum Abſuchen iſt das Eis in weitem Umfange abgeſchlagen worden. Eine große Schar Neugteriger verfolgte die Arbeiten. Der en iſt, der es ermög⸗ eindri Ag⸗ wäre den tragiſche Unglücksfall iſt, wie wir ſchon ſagten, eine liche Warnung für allzu Waghalſige. Der jungen Dan nichts paſſiert, wenn ſie zur Rückkehr in die Wo Riedbahnſteg beuutzt hätte. Ein großer Umweg war nicht zu machen, da ſich die Einbruchſtelle etwa 200 Meter unterhalb der Brücke befindet. Das tragiſche Geſchick des jungen Mädchens hat allgemeines Mitgefühl hervorgerufen. Städtiſche Nachrichten Fütterung der Vögel Der Tierſchutzverein Mannheim ⸗Ludwigs⸗ hafen e. V. erſucht uns um Aufnahme folgender Zuſchrifts Die uns auf unſeren erſten Aufruf in dankenswerter Weiſe aus allen Kreiſen Maunheims zur Verfügung ge⸗ ſtellten Geld⸗ unb Futtermittel für die notleidende Vogelwelt ſind aufgebraucht. Wix haben täglich meh⸗ rere Zentner Futter in der näheren und weiteren Umgebung Mannheims ausgelegt.(Dies geſchieht neben den entſpre⸗ chenden Bemühungen der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung und der Garten verwaltung.) Da der Boden ſelbſt bei Eintritt gün⸗ ſtiger Witterungsverhältniſſe noch auf die Dauer einiger Wochen zugefroren bleiben dürfte, müſſen wir unſer Liebes⸗ werk bis auf weiteres in demſelben Umfange fortſetzen. Hierzu reichen die Mittel des Vereins nicht aus. Wir ſind deshalb genötigt. uns wiederum an unſere Mitbürger mit der Bitte um weitere tatkräftige Unterſtützung zu wenden. Wir benbtigen Gelb, ölhaltiges und ſonſtiges Körnerfutter, friſchen, nicht zubereiteten lungeſalzenen) Speck, Fett, Rin⸗ dertalg und Grieben, Fleiſch⸗ und Wurſtabfälle aller Art, Fiſche und Fiſchabfälle, Brot und Brötchen und Salatöl zur Zubereitung des letzteren u. ſ. f. Die einſchlägigen Geſchäfte, Mühlen, Getreide⸗ und Samengeſchäfte, Bäckereien, Metz⸗ gereien, Lebensmittelgeſchäſte, Oelhandlungen uſw. bitten wir um tatkräftige Unterſtützung. Die Geſchäftsſtelle des Vereins in R 3, 12(Lorenz Schütz) nimmt Geld und Futter⸗ mittel entgegen und holt ſolche auf Wunſch ab. A. * Ein Fußbobenbrand entſtand geſtern vormittag im Hauſe 8 3, 13. Das Feuer wurde durch die um 8 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 2000 Mark. * Jugenbliche Lebensretter. In Nr. 77 brachten wir die Meldung, daß ein auf dem Neckar eingebrochener Junge von drei anderen Jungen unter ſchwierigen Umſtänden gerettet wurde. Wie uns nunmehr von Herrn Emil Zimmer⸗ mann, dem Vater des geretteten Jungen, beſtätigt wird, iſt die Rettung in erſter Linie Herrn Franz Henſel, Keppler⸗ ſtraße 2, zu verdanken, der mit dem Manne identtiſch iſt, der tatenlos zugeſehen haben ſoll. * Ihren 70. Geburtstag begeht am morgigen Freitag Frau Berta Schatt geb. Götte, J 1, 20 wohnhaft. * Preußiſch⸗Sübbentſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormitta.gszilehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 6 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 179 737, 200 526, 246 263, 4 Gewinne zu ſe 3000 Mark auf die Nrn. 60 181, 209 483. In der Nachmittags ziehung: 2 Es⸗ winne zu je 50000 Mark auf Nr. 236 360, 6 Gewinne zu ſe 10000 Mark auf die Nrn. 20 188, 137 285, 390 676, 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nru. 59 016, 102 049, 248 825.(Ohne Gewähr.) Veranſtaltungen * Prnteſtverſammlung, Wir machen auch an bieſer Stelle auf die heute nachmittag im„Großen Mayerhof“ ſtattfindende Prote ſt⸗ verſammlung aufmerkſam, die die Vereinigung ſelbſtändiger Vebensmittelhänbler Mannheim und Umgebung E.., die Orts⸗ gruppe Mannheim bes Verbandes Deutſcher Gartenbaubetrfebe un die Ortsgruppe Mannheim des Reichsverbandes Deutſcher Frucht⸗ großhändler E.., Berlin abhalten. Auf der Tagesordnung ſtehs das immer aktuelle Thema„Unnötige Verteuerung der Lebensmittel zuf ben Wochenmärkten durch die preisſteigenden Platzverſteige⸗ rungen.“ Maunheimer Altertumsverein. Heute abend findet im Caſtno⸗ ſaal der Vortrag von Prof. Th. Hänlein über„Pfälzer Art in Pfälzer Mundart“ ſtatt. Herr Hugo Voiſin wird anſchlie⸗ ßend Dichtungen von Brechter, Waldeck und Woll vortragen. eee r— Nationaltheater Mannheim Neu einſtudlert: Gounods„Margarethe“ Von allen Fauſtopern, die im Schatten der Goetheſchen Dichtung entſtanden ſind, hat ſich in Deutſchland nur Gounods Werk auf die Dauer halten können: ſelbſt der textlich ungleich intereſſantere, muſikaliſch viel wertvollere„Mefiſtofele“ von Boito, der längſt in Mannheim fällig wäre, hat das Werk des Franzoſen bei uns nicht im entferuteſten verdrängen können. Daran iſt gewiß die eingängige Melodik des Werkes ſchuld, die ſich ſeit Großmutters Zeit ſo gut eingeprägt hat, daß ſie durch nichts zu verdrängen iſt. Der Fauſtwalzer, Siebels Arie, der Soldatenchor, das ſind Stücke, Beſtand der Klaviere in den Plüſchſalons gehörten. Die Butzenſcheibenromantik, in der hier Gpetchen erſchien, hatte zudem das Gute, von allem Schweren der Goetheſchen Dich⸗ tung befreit zu ſein; was war einfacher für die Flitterzeit der achtzier, neunziger Jahre, als dieſes Gretchen Gounod'⸗ ſcher Prägung zu einer vertrauten Geſtalt werden zu laſſen. Es gehörte ius Haus wie der Trompeter von Säckingen. Aber auch der Reiz damaliger Zeiten kann manches überdauern. Der zweite Fauſtakt mit der Volksſzene, einem der geſchickteſten Enſembles der ganzen Opernliteratur, läßt es verſtehen, daß dieſe Muſik nicht untergeht, wenn ſich auch gerade hier am deutlichſten der himmelweite Unterſchied gwiſchen Goethes Dichtung und Gounods muſtkaliſcher Phraſe zeigt; die paar Worte von Fauſtens Anrede und Gretchens Antwort, die mit einigen andern Stellen wörtlich aus Goethe genommen ſind, haben alle Schlichtheit abgelegt, die ſie dort beſitzen und ſind zur echt franzöſiſchen, ſenttmentalen Geſangs⸗ geſte geworden. So hat auch Fauſt ſelbſt mit ſeinem Huma⸗ niſtengewand im erſten Akt alles Fauſtiſche abgeſtrelft, um als verliebter Trottel ſeinen Tenor durch die Lyrik des Werks zu geleiten. in der Muſik. Mephiſto! Hier ſpürt man, daß der Komponiſt ſich bemüht hat, in die Tiefe zu gehen, aus der oft teufliſche Weiſen hervorklingen. Die Neueinſtudterung der Oper betraf in ber Hauptſache die Muſtk. Die neuen Darſteller hat man in die alte Deko⸗ ration hineingehoben, bie nicht weiter ſtört; man kann ſich ſo⸗ gar daran ergötzen, mit welcher Sorgfalt einſtens ſo eine die zun eiſernen Nur eine Geſtalt iſt groß geſehen, auch ö Kuliſſe gemalt wurde, wie man verſucht hat, mit den Blei⸗ gewichten dieſer dekorativen Details beſchwert, doch ein ein⸗ heitliches Bild zuſammenzubringen. Ein rührendes Be⸗ mühen. Nur das Bacchanal ſollte mau unbe⸗ diugt weglafſen! Der Poſtkartenkitſch dieſer Kuliſſen⸗ erinnerung aus der flitterigſten Gründerzeit paßt zwar aus⸗ gezeichnet zu dieſer Muſik, aber beides zuſammen iſt heute un⸗ erträglich. Man erſpare uns das, und die reichlich lange Vor⸗ ſtellung wird durch dieſe erlaſſene peinliche Viertelſtunde nur gewinnen, Wie ſoll man den Fauſt beſetzen? Soll ihn der Held oder der Lyriſche ſingen? Der deutſche Heldentenor auf keinen Fall, der kriegt dieſe ſentimentale Liebeslyrik nicht heraus, und nur des Monologs im erſten Akt wegen darf man ihm nicht mit jenen Süßigkeiten einen Abend lang den Appetit verherben. Der eigentliche Vertreter der Rolle iſt der ſoge⸗ nannte romaniſche Held, der Raoul und Radames, der ſopiel Schmelz in der Kehle hat, daß er die keuſche Stätte Gretchens mit der entſprechende Anmut beſingen kann. In dieſer Kavatine wartete Valentin Haller, unſer neuer Fauſt, ge⸗ wiß mit ſchönen Tönen auf, die in hohem Maße ſeinen be⸗ gabten Geſang zieren. Seine Stimme war zuweilen eine duftige Blüte in Gretchens Garten, oder im Ganzen reicht ſein Format für dieſe Partie doch nicht recht aus. Der Monolog im erſten Akt war es nicht allein; der ganzen Anlage fehlt noch das Ueberzeugende. Umſo mehr trat das neben dem Mephiſto von Wilhelm Fenten hervor, der in Stimme und Geſtaltung eine außerordentlich ſuggeſtive Leiſtung von ſtärkſtem Format bot. Seine Sologeſänge hatten dämoniſche Gewalt; die Ausdrucksmittel der Stimme ſind erſtaunlich, Eine neue Margarethe iſt Sophie Karſt. Stimmlich hat die Sängerin außerordentliche Fortſchritte gemacht. Der Gartenakt war von feiner geſanglicher Poeſie, die Juwelen⸗ arie, das Duett ausgezeichnet gelungen. Hier klang die Stieame ganz befreit und rein; nur in der Kirchenſzene hatte ſie ſich etwas übernommen. Der Schluß war wiederum aus⸗ gezeichnet geſtaltet, auch darſtelleriſch ſehr elndruckspoll. Im ganzen eine vielverſprechende, höchſt anerkennenswerte Teiſtung, über der die Poeſie der echten Gretchengeſtalt ſchwebte. Jeſſtka Koettrik als etwaz zu jugendliche Marthe, Guſſa Heiken als frischer, munterer Siebel mit der reizend geſungenen(textlich veränderten! Blümleinarie, Könker als Valentin, Volſin als Brander ſind noch her⸗ vorzuheben. Landorys zzeniſche Leitung blieb überall ſorgfältig. Werner Gößling führte die muſikaliſche Leitung mit feinem Geſchmack und großer Umſicht. Der Staub war weg⸗ gewiſcht, das Orcheſter klang ſehr ſchön. Auch der Chor hielt ſich gut. Das Ganze ein ſchöner Erfolg, der ſich in' reichem Beifall, auch für den Dirigenten kunbtat. Dr. K. Der Brief aus dem Zuchthaus Einen Brief aus dem Zuchthaus Mondburg des be⸗ rüchtigten Ein⸗ und Ausbrechers Ede K. wurde der Redaktion der„Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung“ von der Anſtaltsleitung übermittelt. Neben unverfänglichen Mitteilungen enthält der Brief rund herumgeklebt eine Bilderreihe, die eine ge⸗ heime Mitteilung an den Empfänger darſtellt. Dieſe Bilder⸗ ſchrift wurde rechtzeitig entztffert und dadurch der Ausbruch⸗ verſuch vereitelt. In ihrem neuen Heft legt die„Kölniſche Illuſtrierte Zeitung“ bieſe Denkſportaufgabe ihren Leſern vor, die ihren Scharfſinn daran beweifen ſollen. Aus dem übrigen Inhalt des Heftes erwähnen wir zunächſt die großen Bilderaufſätze Bitte, einmal junge Maſtgans. In Wort und Bild wird hier der Betrieb eines großen Reſtaurants ge⸗ zeigt mit den Einrichtungen, die von der Beſtellung des Gaſtes bis zur fertigen Platte innerhalb weniger Minuten führen. Ferner finden wir den Aufſatz Heldentage der Photo⸗ graphte— Verſpottete Bahnbrecher einer großen Erfindung ſowie den reich und plelſeitig llluſtrierten Aufſatz Im Bum⸗ melzug nach Stambul, der eine dreieinhalbtägige Reiſe quer durch den Balkan ſchildert. Die aktuellen Bilder zeigen die neueſten politiſchen Ereigniſſe. Aufnahmen von den Aus⸗ wirkungen der Kälte, aus dem Reiche des Sports, des Thea⸗ ters uſw. Eine Modeſeite, techuiſche Aufſätze und ein an⸗ zlehendes Feuilleton geſtallen auch dieſes Heft zu einer reich⸗ haltigen Ausgabe, über deren Bezug die Anzeige unterrichtet. Zu Lundon gibt es ſo viele herrenloſe Katzen, daß jährlich mehr als 100 000 Stück nom Tierſchutzyerein ſchmerzlog ge⸗ tötet werden müſſen. 8 In Kanada gibt es jetzt 26 Univyerſitäten. 4. Seite. Nr. 87 nete Manabelier Beltaag It tabgäe Donnerstag, den 21. Februar 1929 Kommunale Chronik Vor einer Bürgermeiſterwahl in Schwetzingen * Schwetzingen, 20. Febr. Der Geſundheitszuſtand des um die Entwicklung Schwetzingens als Fremdenverkehrsſtadt außerordentlich verdienten Bürgermeiſters Gö tz, der ſich im Krankenhaus zu Mannheim befindet, hat dieſem die Er⸗ wägung des Eintritts in den R uheſtand nahegelegt, ſodaß Schwetzingen in naher Zeit mit einer Bürgermeiſter⸗ neuwahl zu rechnen hat. Die Geſchäfte des Bürgermeiſters werden ſeit annähernd einem Jahr durch einen Stellvertreter beſorgt. ** P. Schriesheim, 20. Febr. Unter Vorſitz des Regierungs⸗ rats Dr. Compter und des Geometers Otto Sauer(Sach⸗ Derſtändiger) aus Mannheim fand am Donnerstag auf dem Nathaus eine Tagfahrt in der Frage der Bauplatzum⸗ legung im Gewann Paſſein ſtatt. Obwohl die Eigentümer etwas Gelände verlieren, haben ſie jedoch im Intereſſe der Allgemeinheit gegen die Umlegung nichts einzu⸗ wenden. Verſchiedene Anweſende wollten nicht recht ziehen, da der Preis(Vergütung) durch die Gemeinde für das abzu⸗ tretende Gelände noch nicht feſtgeſetzt ſei. Namens des Ge⸗ meinderats meldete ſich Gemeinderat Phil. Forſchner zum Wort, der ſeiner Rede dahin Ausdruck gab, daß der Ge⸗ meinderat jetzt noch nicht in der Lage ſet, einen Preis feſtzu⸗ ſetzen. Er verſicherte, daß der Gemeinderat den Eigentümern einen angemeſſenen Preis zahlen wolle. Nachdem die von den Eigentümern geſtellten Fragen und Einwendungen hin⸗ reichend geklärt und erörtert waren, konnte man zur Ab⸗ ſtimmung ſchreiten. Das Ergebnis war, daß ſämtliche An⸗ weſende der Vorlage zuſtimmten. Aus dem Lande Offenburg als Kongreß⸗ und Feſtſtadt * Offenburg, 20. Febr. Das Jahr 1929 bringt in Offen⸗ burg folgende größere Veranſtaltungen: 5. März: Wein⸗ markt im Dreikönigsſaale. Zugelaſſen ſind Weine aus der Ortenau, Acher⸗ und Bühlergegend, Kaiſerſtuhl und dem Breisgau. Der Markt wird mit mindeſtens 300 Proben heſchickt ſein..—3. Juni: Südweſtdeutſches Muſlkfeſt. .—10. Juni: Regimentstag ehemaliger 170er. 23. bis 26. Auguſt: Deutſcher Wein baukongreß mit großen Wein⸗ Geräte⸗ und wiſſenſchaftlichen Ausſtellungen. * 6 Schwetzingen, 20. Februar. In der in Schwetzingen abgehaltenen Generalverſammlung des landwirtſchaftlichen Lagerhauſes„Badiſche Pfalz“ Schwetzingen wurden zu⸗ Rächſt die Bilanzen für 1927 und 1928 genehmigt und die Wah⸗ len in den Vorſtand und Aufſichtsrat vorgenommen. 88 Mit⸗ Alkeder, die ihren Geſchäftsanteil in Goldmark nicht voll einbezahlt haben, wurden aus der Genoſſenſchaft ausgeſchloſſen. Der Abtretung von Gelände an die Stadtgemeinde Schwetzin⸗ gen für Straßenherſtellungszwecke wurde zugeſtimmt. Steuer⸗ ſyndikus Trenkle aus Karlsruhe ſprach über Steuer⸗ und Rechtsfragen der Landwirtſchaft. Einleitend gab Redner der Hoffnung Ausdruck, daß die Reparatlonsverhandlungen für deutſchland zu einem guten Ende geführt werden. Die Steuerbelaſtung betrage heute 170 Mark gegen 52 Mark im Jahre 1013 für den Kopf der Bevölkerung. Die Steuer belaſtung für die Landwirtſchaft ſet für den Hektar von 32 Mark auf 95 bis 96 Mark im gleichen Zeitraum ge⸗ ſtiegen. Wer Grund und Boden habe, werde in erſter Linte zu den Steuern herangezogen. Mit Ausnahme des Brunnen⸗ waſſers müſſe heute alles verſteuert werden. Die Steuer begleite den Menſchen von der Wiege bis zum Grabe. Man- cher Landwirt zahle aus Unkenntnis der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen zu plel Steuern. Redner erläuterte die einzelnen Stenern, die Steuerabzüge, das Erbrecht, Teſtament und der⸗ gleichen und empfahl zum Schluſſe den Landwirten, die Rechts⸗ ſchutzeinrichtungen des Verbands vorzugsweiſe in Anſpruch zu mehmen. Im Anſchluß an die Generalverſammlung wurde — Film des Deutſchen Kaliſyndikats vor⸗ geführt. 5 5 * Heldelberg, 20. Febr. Nach zuverläſſigen Unterlagen kann die Zahl der am Rundfunk in Heidelberg beteiligten Hörer auf rund 2000 geſchätzt werden. Glück und Ende der Revue Von Walter F. Erig Am Freitag, den 15. Februar, wurde die deutſche Revue zu Grabe getragen. Am 15. Hruar ſchloß Haller, der Vater und Begründer der deutſchen Revue, die Pforten ſeines Theaters. Der etwas frühzeitige Abſchluß war von der Bau⸗ bpoltzei erzwungen worden. Aber der guten Baupolizei wird zu Unrecht die Rolle des Deus ex machina zugeſchoben. Die Wahrheit iſt, daß der Revuekönig Haller in der letzten Spiel⸗ * zeit mehr als die Hälfte deſſen zugeſetzt hat, was er in der ver⸗ gangenen verdiente. Das Publikum war einfach ausgeblieben. Das Publikum war ausgeblieben. Es war in einem Maße ausgeblieben, daß ſogar zur letzten Vorſtellung die Deute nur mit freigiebigſt verteilten Freikarten und Steuer⸗ karten ins Theater gelockt werden konnten. Ja, es war ein recht melancholiſches Ende und es wurde viel geweint dabei. Die deutſche Revue— wenn man von den Vorläufern, etwa im Metropoltheater der Vorkriegszeit abſehen will— iſt nicht alt geworden. Kaum ſechs Jahre. Damals in der mildbewegten Inflationszeit, als der Fremdenzuſtrom eine nie wieder dageweſene Rekordhöhe erreichte, hatte Haller mit ſeiner erſten großen Revue einen Rieſenerfolg. Das von Paris übernommene Genre erlebte in kurzer Zeſt eine Blüte, die alle Gegenpropheten Lügen ſtrafte. Bald ſtand Haller nicht mehr allein. In Charell erſtand ihm ein ebenbürtiger Kon⸗ kurrent und bald gab es neben den beiden noch über ein Duzend kleinere Revuen, die im Schatten der Großen ihr ſchäftchen machen konnten. Die Reyue hat ſich überraſchend ſchuell eingebürgert und das war vielleicht ſchon der erſte Feh⸗ ler. Von dem getreulich übernommenen Pariſer Schema kam manu nicht mehr los. Die deutſche Repue, die man gefordert und angekündigt hatte, hat niemals exiſtiert. Man überbot in manchen Jahren ſogar Paris in der Gediegenheit und Pracht der Ausſtattung, aber das war auch das einzige Gebiet, wo man hie und da etwas von eigenen Ideen merkte. Der Reſt war eine ewige Wiederholung ein und desſelben abgelelerten Themas. Wer eine Revue geſehen hatte, kannte den Inhalt aller anderen, aller folgenden. Das Berliner Publikum ſchwenkte zuerſt ab. Gaſtſpielrelſen und Auslandstournees Auſchwellen der Krankenziffer in Freiburg l. Br. e Freiburg l. Br., 19. Febr. Die außerordentlich lang anhaltende Kälte hat in Freiburg zu einem bemerkenswerten, bisher noch nicht erreichten Anſchwellen des Kranken ⸗ ſtandes geführt. Bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Stadt allein ſind am Montag und heute über 450 Krank⸗ meldungen erfolgt, dabet hatte die Kaſſe ſchon in den ver⸗ gangenen Wochen mit größeren Ziffern als gewöhnlich zu rechnen. Bei der Poſt ſind etwa 50 Perſonen erkrankt, ſelbſtverſtändlich hat auch die Eiſen bahn unter der erhöh⸗ ten Krankenziffer zu leiden. In den ſtädtiſchen Betrieben iſt der Krankenſtand ebenfalls übernormal. Verhältnismäßig günſtig iſt er bei der ſtädtiſchen Straßenbahn. In der Mehr⸗ zahl der Fälle handelt es ſich um Grippeerkrankungen. Je⸗ doch ſind ernſtere Fälle bislang nicht bekannt geworden. * U Weinheim, 20. Febr. Der Badiſche Forſt verein wird aller Vorausſicht nach hier vom 27.29. Mai ſeine dies⸗ jährige Haupttagung abhalten.— Weinheims älteſter Einwohner, der ehemalige Leinenweber Philipp Bauer, iſt im Alter von 91 Jahren geſtorben. * Karlsruhe, 20. Febr. Von 41 000 Karlsruher Famt⸗ lien haben nur 150) vier Kinder, 800 ſechs Kinder, 50 acht Kinder und Kinder. „.. Weingarten, 19. Febr. Bei einer hier lagernden Zigeunerfamilte iſt ein Kind im Wagen erfroren. * Pforzheim, 19. Febr. In einem Hauſe der Rudolfſtraße hatte der Säger Franz Finkbeiner in dem eingefrorenen Klo⸗ ſett ſeines Hauſes Koksöfen aufgeſtellt. In der Nacht zum Sonntag hatte ſich anſcheinend ſo ſtarkes Gas entwickelt, daß Finkbeiner bewußtlos wurde und ſt arb. 5 * Geiſingen(Amt Donaueſchingen), 19. Febr. Heute mor⸗ gen.30 Uhr entſtand in der Wohnung des Sägewerksbeſitzers Fritz Gempp in der Küche ein Bran d, der ſchnell um ſich griff. Als die Donaueſchinger Motorſpritze erſchien, ſtanden ſchon die angrenzenden Zimmer in Flammen. Jedoch konnte der Brand bald gelöſcht werden. Der Schaden beträgt ins⸗ geſamt 8000 Mark. Als Brandurſache wird ein übe rhitztes Ofenrohr angenommen, das die umgebende Holzverklei⸗ dung in Brand ſetzte. a * Meßkirch, 20. Febr. Die grimmige Kälte hat da und dort, unheilvolle Wirkungen gezeitigt. Der kälteſte Tag war der Faſtnachtsdienstag mit 30 Grad unter Null. In vielen Häuſern ſind die Waſſerleitungen eingefroren. In den Kel⸗ lern gefrieren Kartoffeln, Obſt, ſelbſt Moſt und Wein. Land⸗ wirte auf alleinſtehenden Höfen müſſen ihr Waſſer oft halbe Stunden weit holen. Erfrorene Ohren und Finger ſind keine Seltenheit mehr. Ins Meßkircher Kranken⸗ haus wurden verſchiedene Han dwer ks burſchen mit er⸗ frorenen Ohren und Händen eingeliefert. Geſtern mußten dem 16jährigen Landwirtsſohn Otto Schroff von Heudorf beide Füße oberhalb des Knöchels abgenom⸗ men werden, weil er ſie erfroren hatte. Der Burſche, der geiſtig nicht ganz zurechnungsfähig iſt, hatte ſich längere Zeit im Heu, wie ſchon öfters, verſteckt. Bis man ihn fand, war er halb erfroren. 5 * Neckingen(Amt Waldshut), 19. Febr. Hier wurde eln Knabe auf einer Eisſcholle vom Ufer abgetrieben. Auf ſeine Hilferufe konnte er mit einem Schiff eingeholt und an Land gebracht werden. 5 8 Nachbargebiete Ein Leichenzug geht über den zugefrorenen Neckar GHirſchhorn, 20. Febr. Geſtern mittag wurde hier eine Frau beerdigt. Da ſich jedoch der Friedhof jenſeits des Nek⸗ kars befindet, ging der ganze Leichenzug von einigen Hundert Perſonen über den zugefrorenen Neckar. Es iſt dies der erſte Fall dieſer Art in der Hirſch⸗ horner Stadtgeſchichte, und dürfte wohl auch im ganzen Neckartal noch nirgends vorgekommen ſein. Tod durch Verbrennen Darmſtadt, 20. Febr. 4 Uhr fiel der im Ausbeſſerungswerk 11(Eiſenbahnwerkſtätte) beſchäftigte 39 fähr. verheiratete Hilfsarbeiter Joh. Enders von Spachbrücken in einen Bottich mit kochen dem Waſſer und wurde derart verbrüht, daß er heute im Stadtkrankenhaus ſtar b. nur 16 Familien zehn und mehr Geſtern nachmittag kurz nach Veranſtaltungen Donnerstag, den 21. Februar „Hamlet..00 Ubr. Apollo Theater. Gaſtſpiel Carola Toelle: Du wir mich heiraten“..00 Uhr. Konzerte: Geſellſchaft für neue Muſik, 3. Konzert, Harmonie, 8 Uhr. Vorträge: Freier Bund: Dir. Dr. Hartlau b: Reisebilder aus Sizilien III“. Abt. I,.15 Uhr.— Prof. Dh. Hänle ln: „Pälzer Art in der pfälzer Mundart“, Caſino.30 Uhr.— Volls⸗ hochſchule Dr. Laux:„Volkslied und Schlager“, Rathausſaal .15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„In Werdet ßlühn die Bäume“.— Schauburg:„Die Heilige u. ihr Narr“ B Uf a⸗Theate r: Die 3 Frauen des Urban Hell“— Pal aſt⸗ Theater:„Pat und Nationaltheater: Patachon“.— Scala:„Eva in Seide“.— Capitol: Herr Me ſter und Frau Melſterin“.— Glorla⸗Nalaſt:„Eine Nacht in London“.— Ufa⸗Palaſt, Ludwigsharen:„Der ge⸗ heime Courier“. Muſeen und Sammlungen: Knnſthalle: 10—1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei:—t,-7 Ußr, Mnſenm für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr;: Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.* SS—— B—'''.... Stillſtand der Grippe⸗Epibemie * Frankfurt a.., 20. Febr. Der vor einigen Tagen be⸗ obachtete Stillſtand der Grippe ⸗ Erkrankungen ſcheint ſich nunmehr zu einem gewiſſen Beharrungszuſtand herauszubilden, indem die Zahl der Neuerkrankungen nicht unweſentlich hinter den vor etwa 8 Tagen gemeldeten täg⸗ lichen Zugängen zurückbleibt. Immerhin handelt es ſich bei dem Krankenbeſtand noch um etwa 900 Fälle allein in den ſtädtiſchen Anſtalten. Eine Erleichterung für die Kranken⸗ anſtalten iſt ſomit noch kaum gewonnen, beſonders da nun⸗ mehr eine größere Zahl ſchwerer Fälle vorliegt, bet denen durch anſchließende Lungen⸗ oder Rippenfell⸗Entzündung Komplikationen eintreten. 3490 Schafe verbrannt. * Straßburg i. Elſ., 20. Fobr. Bei einem Mühlen⸗ brand in Ueberach iſt die Mühle ſamt den Vorräten an Ge⸗ treide, der Schuppen, worin eine Dreſchmaſchine ſtand, und ein Teil des Daches des Wohnhauſes den Flammen zum Opfer gefallen. In dem Schuppen befand ſich eine Schafherde von 350 Schafen. Von der Herde konnten nur 11 Schafe gerettet werden, ſo daß ungefähr 840 Stück den Flam⸗ mentod erlitten. Der Schaden dürfte mit einer halben Million Franken nicht zu hoch eingeſchätzt ſein. * * Jugenheim a. d.., 19. Febr. Der bekannte Barbier und Heilgehilfe Konrad Blaum, der älteſte Bürger des Ortes, iſt 92 Jahre alt geſtorben. Wenige Stunden vorher war ihm die Frau im 80. Lebensjahre in den Tod voraus⸗ gegangen. * Mainz, 20. Febr. Als geſtern vormittag der Perſonen⸗ zug 429 von Marienborn nach Gonſenheim den Kilometerſtein 41,5 paſſterte, warf ſich der aus dem ſtädtiſchen Krankenhaus entwichene, in den öder Jahren ſtehende Wendelin Klein⸗ henz aus Bretzenheim in felbſtmörderiſcher Abſicht vor die Lokomotive. Er wurde ſeitwärts weggeſchleudert und blieb mit einer ſchweren Schädel⸗ und Rückenverletzung neben dem Gleiſe liegen.. Maſſerſtanssbeobachtungen im Monat Februar Ahein Pegel J 1 10 20 2[Negar-Fegel 10 J 18. J8. 18 0 1 Baſel 5,10 3, 70 7046 60 5 920185 5 Schuſterinſe! 15 460% 170.100. 19 Mannheim.85 8 40.85 52.0 Lehr 7 1491 401 49.47.46 Jagſtfeſd 6465 000 0,00 600..0 Mapau 297 293 3 133.19 8 1903.02 Mannbeim 288 433.50.85 3 55 959 Taub 2 86 0 60.506 318 41 850 Köln.20 0. 10 0. 13 0,4 0,180 26 Schluß des redaktionellen Teils * 2 Für die Sesundheit! 8169 u. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21888 mußten den Ausfall decken und taten es auch eine Zeitlang. Die wundervolle Maſchinerie der Tillergirls erregte überall Entzücken und Aufſehen. Aber über das Schickſal der Revue entſchied ſchließlich doch allein Berlin. Man konnte von Paris nichts mehr lernen. Uebrig blieb nur das große Geheimnis, warum die Revue in Paris ohne Unterlaß ſo glänzend ging und in Berlin nicht. Hier lag die große Fehlerquelle der Berliner Revue. Auch die Pariſer Revue müßte von heut auf morgen zugrunde gehen, wenn ſie auf das Pariſer Publi⸗ kum angewieſen wäre. Die Pariſer Revue lebt eingeſtandener⸗ maßen von den Hunderttauſenden von Fremden, die die Seineſtadt jahraus, jahrein aufſuchen. Dieſer große ununter⸗ brochene Fremdenzuſtrom fehlt aber in Berlin. Berlin hat keinen ins Gewicht fallenden internationalen Fremdenverkehr. Das ſah als Erſter Charell ein und zog ungefäumt daraus die Konſequenz. Er überraſchte ganz Berlin, als er vor einem Jahre keine neue Revue herausbrachte, ſondern eine Aus⸗ ſtattungsoperette. Der Erfolg gab ihm recht. Haller blieb bei der Revue, an die er fataliſtiſch glaubte. Er hat unrecht gehabt. Er, der einſt an der Spitze geſtanden hatte, deſſen Namen internationalen Klang hatte, geriet ins Hintertreffen. Die Tillergirls tanzten vor leeren Häuſern. Das war die Agonie und ſie hat noch ſchauderhaft viel Geld geſchluckt. Dann kam die gute Feuerpolizei und hatte ſehr viel auszuſetzen. Sie kam ſehr willkommen. Die Abſchiedsvorſtellung Hallers am 15. Februar war ein Kehraus, wie ihn Berlin noch ſelten geſehen hat. Es war ein Ende, das allen an die Nerven ging, die es miterlebten. In dieſem Hauſe, das die Glanzzeit der deutſchen Revue ge⸗ ſehen hatte, herrſchte Untergangsſtimmung. Ein lachendes Freikarten⸗Parkett— hinter den Kuliſſen aber floſſen die Tränen, wie noch nie. Dem ganzen Perſonal bis zum letzten Kuliſſenarbeiter war gekündigt, alle verſahen ſie zum letzten Male den gewohnten, traditionellen Dienſt. Oben auf der Bühne aber tanzten die Tillergirls, die nun ſchon faſt zum Berliner Inventar gehörten. Auch ſie zum letzten Male. Es wird fortan keine Tillergirls mehr geben. Man ging ſehr ichweigſam auseinander. Man hatte dem Totentanz der deut⸗ ſchen Revue beigewohnt. a Am nächſten Morgen um 8 Uhr frütz gab es noch einen kleinen Abſchled. Die Tillergirls ſtiegen in den Zug ein, der 7 ſie zurück nach England brachte. Es war eine kleine Völker⸗ wanderung. Jeder wollte ſie noch einmal ſehen, die ſechs Jahre lang„oft kopiert, nie erreicht“ waren. Sie waren es, die Haller zu den größten Triumphen verholfen hatten, ſte waren vom Anfang bis zum Ende die Quinteſſenz der ganzen Revue. Wenn es auch nie zu einer deutſchen Revue gelangt hat, ſie, die Tillergirls waren doch zu Deutſchen geworden in den abwechſlungsreichen ſechs Jahren. Die Revue iſt tot, die Tillergirls tanzen weiter.. 5 f Iſt die Revue wirklich tot? Iſt es ein für alle mal zu Ende mit ihr! Oder gibt es doch Zeichen, die auf ihre Auf⸗ erſtehung hinweiſen? i g Es iſt ſehr fraglich, os die alte, anſpruchsvolle, prunk⸗ liberladene Revue je einmal wiederkommen wird. In un⸗ ſerer Zeit lebt kein Bedürfnis mehr nach ſo reiner Augen⸗ ſchau, ohne jedes geiſtige Aequivalent. Das Beſte was an der alten Revue war, iſt zum Teil ſchon von Charell in ſeinen neuen Ausſtattungsoperetten übernommen worden. Die revueartigen Einlagen in großen Kinotheatern werden immer beliebter. Große Modehäuſer laſſen die Modevorfüh⸗ rungen in Form von kleinen Revuen ſtattfinden. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß die Revue tmmer mehr und mehr in den Dienſt der großen Reklame treten wird, für die ſich damit neue ungeahnte Wirkungs⸗ möglichkeiten eröffnen. In Paris iſt es ſchon heute ſo, daß am Schluß einer Revuevorſtellung kleine Reklameeinlagen gegeben werden. Auf der Bühne ſteht etwa ein Chryslerauto, auf das einige luſtige Chanſons geſungen werden. In dieſer Linie liegt wohl die Zukunft der Revue. Oder das Ende. Wie man will. Eine Angelegenheit der Kunſt war ſie nie. O Ein Engländer über deutſche Muſikkultur. Ein Eng⸗ länder berichtet ſeine Eindrücke über das Muſikleben in Deulſchland. Er weiſt darauf hin, daß in Deutſchland 70 Opernhäuſer und zahlreiche Theater vom Staat unterſtützt werden. Infolgedeſſen ſeien die Eintrittspreiſe geringer als in irgend einem anderen Lande. Er beklagt ſich darüber, daß eine derartige Förderung der Kunſt in England ſcheinbar nicht möglich ſet. 5 * 1 * Donnerstag, den 21. Februar 1929 Neue Maunßeimer Zeltung[Mitiog⸗Ausgabey 5. Seite. Nr. 87 Aus der Pfalz Aus Ludwigshafen Letzte Fahrt von Stud.⸗Rat Honacker⸗Lubwigshafen Rh. Ludwigshafen, 20. Febr. Der 7 Mathematiker und Bio⸗ loge des Gymnaſiums Ludwigshafen Julius Honacker wurde, ſeinem Wunſche entſprechend, am Sonntag in ſeiner Heimal Weiſenheim a. Sand zur letzten Ruheſtätte getragen. Eine zahlreiche Trauergemeinde, die der herrliche Dorffried⸗ hof kaum faſſen konnte, gab ihm das Ehrengeleite. Der Orts⸗ geiſtliche gedachte des allzu früh Entſchlafenen, um den die ganze Gemeinde Weiſenheim als einen ihrer beſten Söhne trauere. Oberſtudienrat Prof. Dr. Eſſelborn legte im Auftrage des Lehrerkollegiums des Gymnaſtums und der Oberrealſchule Ludwigshafen dem tüchtigen Lehrer und Er⸗ zieher den wohlverdienten Lorbeerkranz am Grabe uleder. Zwei Oberprimaner des Gymnaſtums, Radek, und des Realgymnaſizms, Lentz, Ludwigshafen gedachten in ehrenden Worten ihres 1 Lehrers und legten Kranzſpenden als letzten Gruß nieder. Pfarrer Schwander ⸗Speyer widmete na⸗ mens der Alten Herren der Straßburger Burſchenſchaft Ger⸗ mania dem Bundesbruder Abſchieds⸗ und Dankesworte. Der derzeitige Erſtchargſerte der Straßburger Germanen Frank⸗ furt a. M. übergab Band und Mütze als traditionellen Scheider eu dem offenen Grabe. Der Gymnaſialſingchor unter Prof. Bergs Leitung und Schülerchöre der Volksſchule Wei⸗ ſenheim umrahmten die Trauerfeier. Kamerad Schmidt vom Bund„Trifels“ hielt den letzten Appell vor der ewigen Fahrt ab.— Studienrat Julius Honacker ruht nun im Schoße ſeiner ſchönen Heimat, die er über alles liebte. Seine Jugend⸗Studienfreunde und Amtsgenoſſen, die aus allen Tei⸗ den der Pfalz zu ſeiner letzten Fahrt herbeigeeilt waren, wer⸗ den dem prächtigen, von hohen Idealen durchdrungenen kern⸗ deutſchen und charakterfeſten Menſchen ein ehrendes Gedächt⸗ nis bewahren. f Dr. 8. Alkoholfreies Reſtaurant in Ludwigshafen a. Rh. * Ludwigshaſen, 21. Febr. Der Verein für Fraueninter⸗ eſſen Ludwigshafen a. Rh. hat ſchon vor längerer Zeit be⸗ ſchloſſen, ein alkoholfreies Speiſehaus in Ludwigshafen zu errichten. Dieſes Reſtaurant ſoll in den„Rheinblock“ kommen, jenes große Gebäude, das die Firma Zimmermann in der Nähe des Bahnhofes entlang dem Winterhafen errichtet. Die Mitglieder des Frauenintereſſenvereins legen nunmehr unter ſich eine Darlehenszeichnung auf, durch die das Unter⸗ nehmen finanziert werden ſoll. Dieſes Darlehen ſtellt eine unmittelbare Verpflichtung des Vereins für Frauen⸗ intereſſen dar, der für die planmäßige Tilgung des Darlehens und für die pünktliche Zahlung der Zinſen, nach Maßgabe des Rechtsverhältniſſes als eingetragener Verein haftet. Das Dar⸗ lehen iſt eingeteilt in auf den Inhaber lautende Schuldver⸗ ſchreibungen, von 20 bis 50 Mark und iſt unkündbar. Be⸗ ginnend mit dem Jahre 1931 erfolgt die Tilgung, die mit Ab⸗ lauf des Jahres 1945 beendet ſein muß. Die erſte Ausloſung erfolgt im Dezember 1931. Eine alte Unſitte * Ludwigshafen 20. Febr. Die Unſitte, Brennholz im Backofen des geheizten Herdes aufzubewahren, hatte dieſer Tage nahezu wieder ein Opfer gefordert. Eine Ehefrau war ausgegangen, Beſorgungen zu machen und hatte ihr Kind in der Küche zurückgelaſſen. Das im Herdbackofen untergebrachte Anmachholz fing an zu glimmen und ver⸗ urſachte einen derartigen Rauch, daß das Kind in Gefahr war, zu erſticken. Durch einen Polizeibeamten, der kurz entſchloſſen in die Wohnung eindrang, wurde das Kind im letzten Augenblicke gerettet. Die Polizei warnt aus dieſem Anlaß vor dieſer, übrigens nach den ⸗feuerpolizeilichen Vor⸗ enen verbotenen Lagerung von Brennholz. * Trauerfeier für Juſtizrat Röhrig Frankenthal, 20. Febr. Die Trauerfeier für Juſtizrat Röhrig fand geſtern unter zahlreicher Beteiligung ſtatt. An der Bahre ſprachen u. a für die Zuckerfabrik Frankenthal, deren juriſtiſcher Beirat der Verſtorbene war, Direktor Ha⸗ her, für die Stadt Oberbürgermeiſter Dr. Straſſer, Bürger⸗ meiſter Kroll für die Bürgerl. Vereinigung im Stadtrat, Landgerichtsdtrektor Huſſong für die Deutſche Volkspartei, Komm.⸗Rat Foerſter für das Arbeitgeberkartell u. a. m. Vor der Beerdigung hielt der Stadtrat Frankenthal zu Ehren des Verſtorbenen eine Trauerſitzung ab, in der Oberbürger⸗ meiſter Dr. Straſſer ſeiner in herzlichen Worten gedachte und ihm einen warmen Nachruf widmete. 5 183 Hirchenentwürfe— aber nur eine Kirche wird gebaut * Neuſtadt a.., 21. Febr. Für den Kirchenneubau der katholiſchen Kultusgemeinde, deſſen Preisgericht am kommen⸗ den Montag zuſammentritt, wurden nicht weniger als 188 recht hübſche Entwürfe eingereicht. Das Preisgericht hat einigermaßen einzurenken, nun die kopfzerbrechende Arbeit, den„richtigen“ Entwurf herauszufinden. 5 Sportliche Rund ſchau Die füddeutſchen Schlußrunden Streiflichter Die heutige Rangierung der füddeutſchen Schlußrundenmann⸗ ſchaften, ſowohl in den ſüddeutſchen Meiſterſchafts⸗ wie der Abteie⸗ lungstreffen, laſſen noch faſt das ganze zu löſende Rätſel offen. Die Lahmlegung zweier wichtiger Termine infolge des Länderkampfes in Mannheim und wegen der mit ungemeiner Schärfe hereinbrechenden Kälte, hat den Fluß der Entwicklung unterbrochen, ſodaß noch nicht einmal von einer eigentlichen Vorklärung geſprochen werden kann. Man iſt nach wie vor noch auf inſtinktmäßige Kalkulation eingeſtellt und können nur etwa die Ausſichten des 1. F. C. Nürnberg, und für Abteilung Nordweſt, die Frankfurts als Hauptſavoriten klarer ab⸗ gehoben werden. Die winterlichen Verhältniſſe haben wie erwartet, bereits einzelne Ueverraſchungen geschaffen und ſelbſt die Form beſt⸗ bewerteter Mitanwärter ins Wanken gebracht Es beſteht anch noch immer keine Ausſicht, daß Witterungs⸗ und Bodenverhältniſſe ge⸗ rade in dieſem hart äckigen Winter, nicht noch weiter ihren Einfluß auf die Geſtaltung der Tabellen ausüben werden. Es iſt faſt anzu⸗ nehmen, daß eigentliche Normalplazierungen zum letzten Ende nicht vorhanden ſind, denn es frägt ſich, wie lange noch die Plätze in ihrer beſchränkten Spielbarkeit verharren und ob es nicht für manche Ver⸗ eine dann zu ſpät iſt, das verlorene Terrain zurückzugewinnen. Die hier zunächſt intereſſierende Rheingruppe nimmt ja auf den erſten Blick in der Tabelle eine ausgezeichnete Stelle ein, die man dem Rheinmeiſter V. f. L. Neckarau nicht ohne weiteres zutraute. Es ergibt ſich aber wieder einmal wie ungeheuer wichtig die Abrollung der Termine iſt und welche Paarungen zum Auftakt ber Kämpfe zuſtande kommen. Es iſt ſelbſtverſtändlich ein Unterſchteb, ob man zuerſt gegen die ſtärkſten oder ſchwächeren Gegner anzutreten hat, ob man nach auswärts fährt oder zu Hauſe kämpft. In dieſer Hinſicht war der rheiniſche Gruppenmeiſter nicht allzu ſchwer belaſtet, man kann ruhig ſagen, daß fetzt erſt die eigent⸗ liche Wende zu den ſchweren Spielen für Neckarau bevorſteht— vor⸗ ausgeſetzt, daß die angeſetzten Termine weiter aufrecht erhalten werden oder keine einſchneidenden Aenderungen erfahren. Immer⸗ hin hat der V. f. 8. in der Tatſache, daß er bisher ungeſchlagen und mit an der Spitze im Rennen liegt, einen nicht zu unterſchätzenden Rückhalt. Für ihn hängt, wie für jeden Verein, nun ſehr viel davon ab, inwieweit durch die graſſierenden Krankheiten die Mannſchaft perſchont und in der Kampfkraft erhalten wird. Ob, nun Eintracht oder Bayern München—— auf jeden Fall wird es für den Rhein⸗ meiſter die Stichprobe auf größeres Können ſein, von der Aus⸗ ſchlaggebendes abhängt. Aber auch ſelbſt eine erſte Niederlage darf ein gutes Mannſchaftsgefüge lockern, denn ſolche mußten bereits ſchon Eintracht und Bayern München, ja ſelbſt Fürth einſtecken. Die innere Spannkraft unſeres Gruppenmeiſters iſt ſchließlich maß⸗ gebend, denn es kommt nicht ſelten vor, daß mit der erſten Schlappe auch der Rückſchlag oder gar der Zufammenbruch einer Mannſchaſt eintritt. Davor braucht es uns bei Neckarau eigentlich nicht zu bangen, denn der weite Weg, den ſie ſeit Auguſt vorigen Jahres bis heute zurückgelegt, wurde in ſtabiler Haltung erledigt. Selbſtver⸗ ſtändlich liegen ſowohl Bayern, Eintracht und K. F. V. auf dem Sprung, um Neckarau zu überholen und die nächſten Termine wer⸗ den in der Hauptſache das Ringen dieſer Vier um die weitere Be⸗ hauptung bezw. Erlangung des wichtigen zweiten Platzes bringen. In Abteilung Norbweſt a hat ber Hauptbewerber, F. Sp. V. Frankfurt, auch ſchon ſchwere Stöße erlitten, indem er ſich gegen ſchwächere Vereine nur mit Mühe behaupten konnte und ſein Ungeſchlagenſein ſchwer verteidigen mußte. Schwer auf den Ferſen iſt ihm der nächſtſchärſſte Bewerber Wald⸗ ho f. Spwohl Idar wie Mainz haben ſich zu gefährlichen Gegnern befſonders auf eigenem Platz entwickelt, und nur Niederrad mußte auf aufſehenerregende Erfolge eine ſchwere Schlappe einſtecken, die den ſtarken Erfolg im Mannheimer Stadion merklich dämpfte. V. f..⸗ Mannheim kam mit dem Ausfall des letzten Termins gegen Frankfurt um eine weitere ſchwere Probe einſtweilen herum, ſodaß in der Abteilung gleichfalls noch alles in der Schwebe iſt. Die ſchwer⸗ ſten Hinderniſſe für die Mannheimer bleiben Bornheim und Idar und auch Mainz. Alſo Hinderniſſe genug, um vor allzu übereiltem Opti⸗ mismus bewahrt zu bleiben. Genau wie in den ſüddeutſchen Schluß⸗ runden gehen in den nächſten Terminen des Februar und März auch in der Nordweſt⸗Abteilung ſchärfſte und ſchwerſte Kämpfe vor ſich, von denen wie dort Entſcheidendes abhängt. Die demnächſt bevorſtehenben Fahrten nach Frankfurt und Idar(8. März) werden die ſchwerſten Belaſtungsproben für die Mannheimer Ausſichten ſein. Meiſter iſt bis jetzt ja noch niemand. 115 Von den Kampfplätzen ſelbſt wendet ſich das Intereſſe auf die wieder einmal in den Vordergrund tretende 9 Spielſyſtemfrage, 2 129 4 die dafür ſorgt, uns immer wieder vor Augen zu führen, daß nur Sy⸗ ſteme einigermaßen befriebigen können, bei denen der Egoismus der Vereine in den Hintergrund tritt und der unvoreingenommene Blick a fürs Ganze gewahrt bleibt. Immer und immer wieder erlebt man das Trauerſpiel, daß mit beträchtlichen Mehrheiten auf den Verbänds⸗ tagen eine Syſtemneuerung angenommen wird, die in der Praxis dann nicht Stich hält. Solange die beteiligten Vereine nur auf das Glücksrad ſolcher Neuerungen ihre Kugel ſetzen und durch trügeriſche Hoffnungen ein Vabanqueſpiel wagen, wird die ſchwere Enttäuſchung nicht ausbleiben. Jeder tröſtet ſich mit dem Gedanken:„Wir werdens gerade nicht ſein.“(Abſtieg.) Oder:„Warum ſollten wir nicht noch einen„Platz“ belegen?!“ Das dicke Ende zeigt unſere hen tige Lage. Mit Laternen ſucht man nach Spielgelegenheiten, in vergeblichen Sitzungen wirb bis in die Nacht beratſchlagt, um das was auf den Verbandstagen gefündigt wurde.(Tagung der württembergiſch⸗babiſchen Bezirksliga). Es iſt ja ungemein ſchwer, ein tragfähiges Eyſtem bei der heutigen Maſſe der Vereine zu finden und das iſt auch mit der Hemmſchuh der wei⸗ teren zahlenmäßigen Entwicklung der Verbände, die mit Vereinen und Mannſchaften überfüttert ſind. Generalforderung für alle Ver⸗ bandstage ſollte ſein——:„Weg mit dem Liebäugeln des nur eigenen Vorteils.“ Gewiß ſind die wirtſchaftlichen, die Exiſtenzverhältniſſe für die Vereine ſchwer und jeder ſucht und hofft ſich zu decken; aber nur mit umſo größeren und untragbaren Opfern der betroffenen andern! Solange keine ſportkiche Solidarität den Blick für das Ganze weitet, werden wir aus den Spielſyſtem⸗Kalamitäten nicht herauskommen. Inzwiſchen wurde auch das Ergebnis der Tagung ber Bezirks⸗ liga Bayern in München bekannt, die ſich gleichfalls mit dem Spielſyſtem befaßte. In Bayern will man von einer Aenderung des Sptelſyſtems nichts wiſſen, erkennt aber auch dort die Inhaltbarkeit der geſchafſenen Lage. Es ſoll an den DB. herangt reten werden, die Termine für die deutſchen Schlußrunden ſpäter enzuſetzen, um ſo den einzelnen Verbänden Luft für ihr Programm zu ſchafſen, denn nur auf dieſem Wege iſt in der Tat eine unſin rige Durch⸗ peitſchung der Verbandskämpfe, ſeipſt in rauheſten Wittermone ten, zu unterbinden. Der Weſtdeutſche⸗, wie der Südoſtdeutſche Verband ſind bereits vorſtellig in dieſem Sinne geworden und der Süddeutſche Verband wird ſich ſicher anſchließen. Sobald auf dieſem einzig mög⸗ lichen Wege der Druck der Terminnot von den Verbänden genommen, werden ſich auch Wege finden laſſen, die nicht plazierten Vereine in einen Rahmen weiterer Verbandsſpiele einzubeziehen oder auch für Privatſpiele mehr Spielraum zu ſchaffen. Auch die unteren Klaſſen könnten mehr Licht bekommen. Auf dieſer Baſis hat in den Ver⸗ bünden ſchon rege Vorarbeit eingeſetzt und es iſt nur zu erwarten, daß der DB. ſich dieſem einzig gangbaren Weg nicht verſchließt und von der Starre feiner Direktiven gegenüber den Verbänden in vunkto Herausbringung des deutſchen Meiſters, abläßt. Die Zeit liegt ſicher nicht mehr ferne, in der man dem vom Unterzeichneten vor längeren Jahren ſchon vertretenen, und auch einmal von Plaſchke aufgegriffenen Standpunkt nähertritt, daß bei weiter wachſenden Spannungen betr. Terminen in den großen Verbänden dazu überge⸗ gangen werden muß die Deutſche Meiſterſchaft nur alle zwei Fahre auszutragen. Der Notbehelf, die deutſchen End⸗ runden im Pokalſyſtem auszutragen, iſt aus sportlichen Gründen von der Hand zu weiſen. denn wir wollen einen wirklichen Deutſchen Meiſter und keinen auf Zufall und Glück geſtellten. August Mü g le. eeichtath etit Nurmi wieder in Front Bei der Fortſetzung des Hallenſportfeſtes, das der Newyorker AC. im Madiſon Square Gaarden abhielt, kunnte Paovo Nurmi am Montagabend ein Zweil⸗Metlenlaufen leicht in:15 Minuten ge⸗ winnen. Namhafte Gegner hatte der Finne nicht. Im 60 Meter⸗ Laufen, bei dem der Olympiaſieger Williams diesmal nicht an den Start ging, ſiegte der Amerikaner Elder in.8 Sekunden unange⸗ fochken. Das 60 Meter Hürdenlaufen brachte Baskin in der ausge⸗ zeichneten Zeit von 7 Sekungen an ſich. Notgen neu! a 85 7 5 9 1 5 Nnifenx Ius TRIsRTE Zu de ziehen in def HSU D, ον,ðteſſe b 91. den Nebensteſſenweldhofstt.&, Schwetzinger str. 19/20 und Neerteſdstf 11 so wle durch unsere ftösefinnen Herausgeber Drucker uns Berlege Druckerer Or Hass Reus Monnbeimer Zeitung G. m 10 H Mannheim k 4 9 8 Direktion Ferdinand Heyme 5 Ehefrebafteun Kurt Fiſchen Verantwortl Redakteure Fin Polntt 9 à Meißner eullleton. Dt S Kayſer Konimunolpolitit und Lokgtee Richard Schönfelder und Neues aus alle: Welt Willy Müller— Hondelsteil Kurt Ebmer sr. Gericht und alles Uebriae Fronz Kircher Anzeigen Mo Filter e Le G. Selte Nr. 87 . Donnerstag, den 21. Februar 198 Neue Mäunhelmer Zeltung[Mittag⸗Ausgabef 5—,* Deutſchlands Stellung in der Wellwirlſchaft Raſſſeiſen um Fahre 12ĩ8 5 N Die gefamie Mitglieder bewegung knnerhalz 1. reich(25,4), Schweden und Norwegen(5,6), Luxemburg(5,0) ber Ralffeiſen⸗Geſamtorganfatlon wird burch kok⸗ Infolge der Gebietsabtretungen burch den Vertrag von Verſailles, der Einrichtung des Saar⸗Regimes, des Verluſtes der Kolonien und infolge der übrigen ſklaviſchen Beſtimmun⸗ gen des ſogenannten Friedensſchluſſes iſt das Gewicht: Deutſchlands innerhalb der Weltwirtſchaft beträchtlich verſchoben worden. Selbſt wenn man von den— durch das Londoner Abkommen abgewandelten finanziellen Verpflichtungen, dem Raub der Handelsflotte und dex Kolonien ganz abſieht, ſo bedeutet ſchon die Abtretung der iuduſtriellen Gebiete Elſaß⸗ Lothringens und Oberſchleſiens And die Einrichtung des Saar⸗Regimes für einzelne bedeu⸗ tende Induſtriezweige eine ſtarke Beeinträchtigung ihrer welt⸗ wirtſchaſtlichen Geltung und ſteigert vor allem die han hels⸗ And zahlungsbilanzmäßigen Belaſtungen un⸗ ſerer kapitalarmen Volkswirtſchaft in ungewöhnlichem Maße. Wenn wir beiſpielsweiſe, um nur die ſchlimmſten Auswüchſe des Verſailler Vertrages auf dieſem Gebiete zu kennzeichnen, 72,3 Prozent der Roheiſenerzgewinnung, 59,8 Prozent der Zinkerzeugung, 60,2 Prozent der Rohzinkgewinnung, 42,8 Prozent der Salzſolegewinnung und 41 Prozent der Erdöl⸗ gewinnung durch die Gebietsabtretungen verloren haben(die Zi fern ſind dem vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegebenen Sonderheft„Induſtrielle Produkttonsſtatiſtik entnommen), ſo kann man an dieſen Ziffern ermeſſen, welche einſchneidenden Wandlungen die Struktur der deutſchen Volkswirtſchaft in⸗ folge des unglücklichen Kriegsausganges erfahren hat. Wir wollen im folgenden verſuchen, auf Grund charak⸗ teriſtiſcher Ziffern die Nachkriegsbedeutung einzelner wich⸗ liger Induſtriezweige innerhalb der Weltwirtſchaft näher zu beſtimmen: Zunächſt der Kohlen bergbau. Vergleichszahlen der bedeutendſten Induſtrieländer liegen aus dem Jahre 19286 vor. Doch geben dieſe wegen des engliſchen Bergarbeiter⸗ ſtreiks kein typiſches Bild. Man muß deshalb auf 1925 zu⸗ rückgreifen. In dieſem Jahre betrug die geſamte Weltproduk⸗ tion an Steinkohlen 1198,1 Mill. To. Davon entfielen auf Deutſchland, das durch die Gebietsabtretungen 18,9 v. H. und mit dem Saargebiet vorläufig weitere 7,1 v. H. ſeiner Vor⸗ kriegserzeugung verloren hat, 11,1 Prozent(3 Platz, Die Vereinigten Staaten ſtehen mit 44,5 Prozent weitaus an erſter Stelle, während Großbritannien mit 21,1 Prozent den zweiten Raug behauptet. Auf Deutſchland ſolgen Frankreich mit 4,0, Polen und Japan mit je 2,4 Prozent. Die übrigen Steinkohlenländer, in der Reihenfolge ihrer Bedeutung Bel⸗ gien, Indien, China, Rußland Tſchecho⸗Slowakei ſind von ge⸗ ringerer Bedeutung. In der Braunkohlenſörderung(Welterzeugung 1926: 183,7 Mill. To.] nimmt jedoch Deutſchland mit 73,8 v. H. vor der Tſchecho⸗Slowakei(10,2), Kanada(1,8) und Rumänien (1,5) den erſten Platz ein. Die Eiſenerzförderung der Welt erbrachte im Jahre 1026 135,1 Mill. To. Wie wir bereits eingangs beton⸗ ten, liegen 72,3 v. H. der Vorkriegsproduktion Deutſchlands in den abgetretenen Gebieten, ſodaß wir uns nach den Ver⸗ einigten Staaten(44,3 Prozent der Geſamterzeugung), Frank⸗ mit dem fünſten Rang vor und Spanien begnügen müſſen. In der Rohelſener zeugung, bei der wir wegen des britiſchen Bergarbeiterſtreiks auch auf 1925 zurückgreifen müſſen, iſt die Stellung Deutſchlands trotz des Verluſtes von 34,0 v. H. der Vorkriegsproduktion labgetretene Gebiete: 26,7, Saargebiet 8,2) günſtiger. Von 76,0 Mill. To. Welterzeugung entfielen auf die Vereinigten Staaten 48,6 v. H. auf Deutſch⸗ land als dem bedeutendſten europäiſchen Er zeu⸗ gerlande 13,4 v. H. leinſchließlich Saargebiet 18,3). Es folgen Frankreich mit 112, Großbritannien mit 8,3, Belglen mit 3,3, Luxemburg mit 8,1 und Rußland mit 1,7 v. H. Die Rohſtahler zeugung der Welt belief ſich 1025 auf 30,3 Mill. To. Die Vereinigten Staaten beſitzen hier mit einem Anteil von 51,7 v. H. das Uebergewicht über die geſamte übrige Rohſtahl ſchaffende Induſtrie. Deutſchland nimmt von den europälſchen Ländern auch hier den erſten Plaß ein(13,7 v.., einſchließlich Saargebiet 15,5), obwohl 19,3 Prozent leinſchließlich Saargebiet 31,4) der Vorkriegs⸗ produktion durch Verſallles verloren gingen. Großbritannien und Frankreich folgen mit 8,4 bezw. 8,3 v. H. erſt in größerem Abſtande, während die nächſtbedeutenden Länder(Belgien, Luxemburg, Rußland) kaum ein Fünftel bis ein Sechſtel von Deutſchlands Anteil erreichen. Auf die Kupfererz förderung ſinhb die Gebiets⸗ abtretungen ohne Einfluß geweſen, wie denn Deutſchlands Anteil an der Welterzeugung(1926: 1483,2 T. To.) über⸗ haupt nur von untergeordneter Bedeutung iſt (9 v..). Den Löwenanteil beſitzen wiederum die Vereinig⸗ ten Staaten mit 53,4 v. H. Es folgen Chile(13,6), Geſamt⸗ afrika(7,3), Japan(4,4), Kanada(4,1), Spanien(3,3) und Peru(2,6). In der Kupfer produktion zeigt ſich infolge der weltwirtſchaftlichen Arbeitsteilung ein etwas abgewandeltes Bild. Zwar ent ielen von 1458,0 T. To. geſamter Weltpro⸗ duktton(1026) allein 38,0 v. H. auf die USA., 20,2 auf das übrige Amerika, 4,3 auf Japan und 7,3 auf Afrika und Auſtralien zuſammen, doch beſitzt Deutſchland innerhalb Europas mit 3,2 v. H. den Vorrang vor Spanien(1,6), dem ſich Großbritannien mit 1,2 und Rußland mit 0,8 v. H. anſchließen. Die Blelerzförderung der Welt betrug 1926 1569,4 T. To. Deutſchland verlor durch Verfſallles 389 Pro⸗ zent ſeiner Vorkriegsproduktion und hatte 1926 nach den Ver⸗ einigten Staaten(40,2 v. H. der Geſamtproduktion], Mexiko (13,4), Auſtralien(112), Spanten(8,7), Kanada(8,2) und Indien(3,5) den ſiebenten Platz unter den Blelerz er⸗ zeugenden Ländern inne. In der Bleiproduktlon zeigt ſich wieber die gleiche Erſcheinung, wie bei der Kupferproduktlon. Die Erzverarbei⸗ tung ſteht nicht überall im Verhältuls zu der Erzerzeugung. So hatte Deutſchland in der Bleiprobuktion(Welterzeugung 1602,5 T. To.) nach den Vereinigten Staaten(42,1 v..), Me⸗ riko(10,8), Auſtralien(9,5), Spanien(9,3) bereits den fünf⸗ ten Platz inne, während Indien und Kanada hinter Deutſchland zurückſtehen. Großbritannien, Rußlaud Millionenkrach im weſideutſchen Tertilgroßhandel 20 Millionen Mark Verbindlichkeiten Ueber die im geſtrigen Mittagsblatt gemeldeten Zahlungs ⸗ ſchwlierigkelten der Textilgroßhandelsſirmen Heinrich Küche l in Köln und M. Rothmann u. Co. in Gelſenkirchen ver⸗ lautet, daß ſich die Vorbindlichkelten der Gruppe auf 20 Mill.„ be⸗ laufen. Nach weiteren Informationen wird der Konzern in den wächſten Tagen die Einleitung des Veraleichsver fahrens zur Abwendung des Konkurſes beantragen. Von größeren Bank⸗ Anſtituten ſind beteiligt: Der Barmer Bankverein, die Commerz⸗ und Privatbank und die Deutſche Bank. Daneben noch die Kölner Stäßdtiſche Sparkaſſe. Die Zahlungsſchwierigkeiten des Konzerns ſind zn Zuſammenhang zu bringen mit dem allgemeinen Nück⸗ gan a des Abſatzes in der Textilinduſtrie und auch im Textilbandel. Die Aufhäuſung zu aroßer Warenvorräte bal in Ver⸗ bindung mit zu weitherziger Kreditgewährung an die angeſchloſſenen Einzelhandelsfirmen zu der Zahlungsſtockung geführt. Im ganzen ind dem Konzern etwas über 80 Einzels banudels firmen Angeſchloſſe n. Die Textilvereln i un g AG. Köln teilt mit, daß ſie alen Verpflichtungen, die ihr aus dem Ankauf und der Glrierung von Wechſeln des Rothmann⸗Küchel⸗Konzerns er⸗ wachſen ſind, reſtlos nachkommen werde. Dieſe Erklärung hat Nemlich beruhigend gewirkt, da man befürchtete, daß weitere Kreiſe in die Schwierigleiten des Konzerns hlinelngezogen werden könnten. Die Tertilvoreinigung Ac. Köln wurde im vorigen Jahre am 1. Mai in Verbindung mit dem Küchel⸗Konzern mit einem Al tlenka⸗ viial von 1,5 Mill. 4 gegründet. * Jahlungseinflellung der Firma Schuhfabrik Frika Ach. in Maunheim.— Voraus ſichtlich guotenmäßige Verteilung. Am 18. ds. Mis. ſand in dem Saale der Handwerkskammer eine Gläubiger⸗ verſammlung unter bem Vorſitze von Rechtsanwalt Dr. Hir ſchler ſtatt. Es wurde den Gläubigern ein Status vorge⸗ legt, wonach ſich die Aktiven auf 906 000 u. die Paſſiven auf 380 000 Mark belaufen. Die Verſammlung brachte zum Ausdruck, daß der Konkurs vermieden werden ſoll. Es wird eine Ligulda⸗ dion der Firma angeſtrebt, jedoch ſchweben zur Zeit Verhand⸗ lungen wegen Verkaufs des geſamten Geſchäfts an öritte Firmen Für dieſen Fall würde vorausſichtlich eine auotenmäßſage Ab⸗ Findung der Gläubiger in Frage kommen. Aus dem Status, und auch aus der Erörterung in der Verſammlung ergbt ſich, daß die Ver⸗ bältnißſe weit günſtiger liegen als in elner früheren Preſſemit⸗ teilung angegeben war. * Oſtertag⸗Werke, Vereinigte r AG. Aachen. Rückgang den Dividende von 8 auf 4 v. 5. Nach dem Geſchäſtsbe richt hat die G. fcotz der ungünſtigen Allgemeinlage der deutſchen Geld⸗ ſchrank⸗Inſtitute lhre Belegſchafſt im abgelaufenen GJ. voll beſchäf⸗ digen lönnen. Dem Auslandsageſchäft wurde beſondere Auf⸗ merlfamel gewidmet. Inſolge der ſteuerlichen und dauernd ſteigen⸗ den ſonſtigen Laſten habe man ſedoch dem ausländiſchen Wetibewerb gegenüber einen ſchweten Stand. Der Robgewinn des GJ. 192728 (90. Juni] iſt von 283 512 auf 208 707 4 zurückgegangen. Da ſedoch die Handlungsunkoſten ebenfalls von 170 040 auf 156 088& ermäßigt werden konnten und auch die Acſchrelbungen etwas geringer angeſetzt wurden mit 10 018(20 55) 4, hat ſich der Reingewinn nur auf 38 652(4 2500 4 eimäßigt. Für 1927,28 wird eine Divid en de von 4(5) v. H. ausgeſchüttet. Auf neue Rechnung werden 0871 4 16 160„] vorgetragen. Nach dem Geſchäftsbericht iſt ſeit Beginn des neuen Geſchäſtsjahres ber Aufleagselugang aus dem Inland Heſrtebagend. i „ Hanfwerke Füſſen.— Diyldenbenerhöhnng auf 7(t. B. 2,3) v. G. In der Aufſichtsratsſitzung der Fanſwerke Fünen⸗Immenſtadt Ac. Wurde beſchloſſen, der GB am 20. März die Vertetlung einer Div Leude von 7 v. H. für das Fahr 1028 im Vorſchlog zu bringen. f Banken Abſch üſſe * Commerz⸗ und Privatbank AG., Berlin.— Verlegung bes Bi⸗ lanztermins, Der urſprünglich auf den 28. 0. M. angeſetzte Bilanz⸗ termin kann nicht eingehalten werden, vielmehr iſt erſt Mitte März mit der Bilanzſitzung zu rechnen. Die Dividendenhöhe dürfte immer noch nicht ganz feſtſtehen, wenn auch die Beibehaltung des vorfährigen Satzes von 11 v. H. z. Zt. die größte Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. * Mitteldeutſche Bodenkredit⸗Anſtalt, Greiz⸗Berlin— Bonnus und Vorfahrsdividende 12 v. H. In der Auſſichtsratls⸗Sitzung der Mit⸗ teldeutſchen Bodenkredit⸗Anſtalt, Greiz⸗Berlin, wurde beſchloſſen, der auf den 14. März einzuberufenden GV. die Verteilung einer Vivi dende von 12 v. H.(wie l..) und eines Bonus von 2 v. H. auf das erhöhte Aktienkapital vorzuſchlagen. Eiſen⸗Jnduſtrie zu Menben und Schwerte Ach. in Schwerte Erhöhnug des Verluſtvortrages. Der Rechenſchaftsbericht für 1927%½8 verzeichnet nach Abſchreibungen von 298 000(577 000)& eine weitere Erhöhung des Ver luſtvortrages von 340 992 auf 655 800 „ bel 3 171 000„ AK. Bekanntlich ſind die Betriebe der G. an die Berelnigte Stahlwerke AG,. verpachtet und werden un die Aktionäre entſprechend der Stahlvereinsdividende 5½% v. H. Ge⸗ weinnantell ausgeſchüttet. Der Vorſtandsbericht betont lediglich die Notwendigeit der Vornahme außerordentlicher Abſchreibungen durch die dauernde Stillegung des größten Teils der Betriebe. Es wird beantragt, den ausgewleſenen Verluſt weiter vorzutragen. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke mit 500 000(728 000), Gebäude mit 380 000(450 000), Maſchinen uſw. mit 190 428(206 001), Wert⸗ bapiere u. Beteiligungen mit 3676(883 000)„ und Forderungen mit 1440 593(1087 003) 4. Unter den Verbindlichkeiten erſcheint nur das Aktienkapital. Neptun⸗cherſt.— Verweigerung öffentlicher Beihilfe. Die AG. „Neptun“ Schiſſswerft und Maſchinenfabrik in Roſtock war an den Staat, die Stadt und das Arbeitsamt mit dem Antrage herangetreten, ihr durch Gewährung von Beihllfe die Uebernahme von zunächſt zwei Schiſſsneu bauten 111 ermöglichen, bei denen etwa 400 bis 500 Arbeiter ungefähr neun bis zwölf Monate Beſchäftigung fin⸗ den würden. Die Beihilfen ſollten zufammen 357 200/ betragen. Außerdem ſollte der Staat gegenüber der beſtellenden Reederei die Haftung für die Erfüllung des mit der Neptun⸗Werſt abgeſchloſſenen Bauvertrages übernehmen. Der Staat, der Rat und die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung haben beſchloſſen, dem Antrag keine Folge zu geben, Für die Stadt ſeien die angeſorderten Mittel untragbar. Ste erkenne zwar an, daß die Wiederaufnahme des Schiffsneubaues im Intereſſe der Verminderung der Arbeitsloſen liege. Das Staats⸗ in konnte mit Rückſicht auf die ſchlechte Finanzlage nicht en. „ Gewerkſchaft der Steinkohlenzeche Mont Cenſs, Sodingen. In der.o, Gewerkenverſammlung, in der über dſe Zuwahl von Ernſt Röchling, Dr. von der Porten und Geh. Kommerzienrat Hermann Rö 110 in den Grubenvorſtand Beſchluß gefaßt werden ſollte, wurde niitgetellt, daß dex Kredit, den die Gasverarbeltungs⸗ Geſellſchaft(Mon Cenis, Stickſtoffverſahren) bisher in Hohe von 28 Mill..“ von der Seehandlung zum Bau und Betrieb der Anlage erhalten hat, au 40 Mill. R erhöht worden ſel, da der bisher gewährte Kreölt nicht ausgereicht habe. Eine Ausfall⸗ Bürgſchaft, die bie Gewerlſchaft Mont Cenis für dieſen Abſchuftt übernommen hat, erfährt dementſprechend eine Erhöhung. Ein Ge⸗ werke tegt an, mit Mückſicht auf die Wichtigkeit der Angelegenheit von elner dne abzufehen und den Gegenſtand auf dle .⸗O. ber nächſten öffentlichen Gewerkenverſammlung zu ſetzen. Der Vorſitzende erklärte, daß der in Frage ſtebende Antrag unter Zu⸗ stimmung von Geheimrat Röchling zuſtande gekommen ſel, und bean⸗ tragte fofortige Abstimmung. Schließlich wurde der Grubenvorſtandes:„Die Gewerkenverſammlun 1 den e Verträgen“ mit drei Stimmen angenommen. zertreten waren d Gewerken mit 998 Kuxen. Die Heſchlußfaffung Über Zuwaßhl der brei a erwähnten Fereth in ben ben⸗ . murbe vorher auf Antrag von Kommerzienrat Röchling aus eſetzt, Antrag des nimmt Kenntnis gende Einzelheiten im Jahre 1028 gekennzeichnet: Es wurden 102 neue Roiffeifenvereine ünd ⸗Genoflenſchaſten ertichtet, der Geſamt⸗ abgang dagegen ſtellt ſich auf 516 einzelne Vereine und Geuoſſen⸗ ſchaften. Es ergibt ſich ſomit für das obgeſchloſſene Jahr ein Verluſt von 8364 Genoſfſenſchaften. Das iſt faſt genau der Verluſt, den die beiden ſchleſiſchen Raiffeiſenverbände durch die Abtretung der oberſchleſiſchen Genoſſenſchaften, die ſich dem ober⸗ ſchleſiſchen Einheitsverband angeſchloſſen haben, erlitten haben. Vor der Folge dieſer Rationallſterungsbewegung abgeſehen, hat ſich die Raiffeiſenorganiſatlion auf ihrem bisherigen Stand erhalten. Im allgemeinen zeigen die Raiffeiſenvereine— es werden jetzt 5800 ge⸗ zählt— eine rückläufige, die Betriebsgenoſfenſchaften— es werden 2455 zu Beginn des neuen Jahres gezählt— eine aufſtelgende Ent⸗ wicklung, wie es im übrigen auch den Entwicklungstendenzen im deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſonſchaftswefen überhaupt enk⸗ ſprechen dürfte.— Wie zuverlüſſig mitgeteilt wird, haben die Raiff⸗ elſen⸗Lebensverſicherungs bank und die Raiffeiſen Al l⸗ gemeine Verſicherungs⸗Geſellſchaft im Geſchäftsfahr 1928 rocht befriedigend gearbeſtet. Es verdient, darauf hingewleſen zu werden, daß dieſe beiden Geſellſchaſten. die völlig ſelbſtändig ar⸗ beiten, auch nach der vollſtändigen Slguldatlon der Deut ſchen Ralffeiſen bank, die in Vorarbeit iſt, ihre Geſchä te im bisherigen Umfang weiterführen wollen.(Siche auch Tagungs⸗ bericht im lokalen Teil. Die Schriftl.) — Das Baukredltgeſetz 1929. Zwiſchenkredite für den Klein⸗ wohnungsban. Das in diefen Tagen dem Reichsrat zugehende Bau⸗ breöltgefetz 1929 ſieht die Ermächtigung des Reichsorbeitsminiſters vox, für Darlehen an die Deutſche Bau⸗ u. Bodenbank von 280.. Mark bie Reichsbürgſchaft vom 1 April 1929 bis 81. März 1802 zu übernehmen. Wie bisher, werden diefe Darlehen als Zwiſchenkredite für den Kleinwohnungsbau weitergegeßen. In der Begründung wird auf die keineswegs gebeſſere Lage des Bodenkred tmarkts im Jahre 1929 verwieſen. Die Bemeſſung des Baul red taeſetzes auf drei Jahre iſt zur ſtetigern Verteilung und Diſponierung Über die möglichen und vorhandenen Mittel gewählt worden. „ Umbildung des Finanzierungsiuſtituts in der Pianoforte inbuſtrie. Die Pistontvereinigung Deutſcher Pianoforte⸗ und Hare moniumfabrikanten iſt in Liauidatlon getreten und wird von der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Pianoforte⸗ und Harmoniumfabri⸗ kanten übernommen. Die Intereſſengemeinſchaft wird den Abfatz vom Fabrikanten zum Händler und den Abſatz von Fabritauten und Händlern an den Kunden finanzieren. Die Gemeinſchabt finan⸗ ziert höchſtens 20 Monatsraten; der Aufſchlag iſt auf 1% monatlich feſtgeſetzt. Innerhalb dieſes Rahmens haben die Verkäufer Freie heit bezüglich von Einzelabreden.— Der Abzahlungskauf im Kla⸗ vierhandel hat ſich ſetzt ſoweit ausgedehnt, daß rund 80 v. H. aller Geſchäfte im Wege ber Teilzablung abgewickell werden. „ Die Woolworth⸗Gewinne. Die F. W. Woolworth Cs, hat im vergangenen Jahre bei einem Umſatz von 287 318 720 Dollat einen Reingewinn von 35 385 606 Dollar erzielt gegen 272 754048 Dollar Umſatz und 85 350 478 Dollar Gewinn 1927. Der Gewinn ⸗ Überſchuß der ausländliſchen Tochtergeſellſchaften, nämlich der Woolworth Gmb. in Berlin und der engliſchen Wool⸗ worth⸗Gofellſchaft, iſt dabei für 1028 mit 4118 770 Dollax eingcketzt worden gegen 4042 780 Dollar im Vorfahre. Der Beſtand an Work⸗ pupieren iſt einſchließlich des in den bolden auskändiſchen Zweig⸗ geſellſchaften inveſtierten Kapitals per Ende 1998 mit 28 Mill. Dollar ausgewieſen gegen 18,8 Mill. Ende 1927, 14,5 Mill. Ende 1926 unc nur 1 Mill. Dollar Ende 1928. Vom deutſchen Weinmarkt Der Froſt der letzten Wochen hat zu einer ſtarken Zurück ha k⸗ tung im Weingeſchäft geführt. Die Weinberge dürſten in ein⸗ zelnen beſonders frei liegenden Gebieten durch Aufreißen der Re⸗ ben viel Schaden erlitten haben. Noch viel größer würden die Schä⸗ den ſein, wenn das Erdreich nicht in den meiſten Fällen mit einer ziemlich hohen Schneeſchicht bedeckt wäre, die gegen die ſcharfe Kälte Schutz gewährt. Der Weln transport iſt vielſach ins Stocken gecommen, da felbſt bei noch ſo gut mit Stroh verpackten Weinflaſchen nicht mit Sicherheit darauf gerechnet werden kann, daß ſie der Kälte ſtandhalten. Im übrigen wird auch der Ton ſu m durch das ſtrenge Winterregiment nachteilig beeinflußt, weshalb der Verkauf im frei⸗ händigen Verkehr ſaſt gänzlich zum Stillſtand gekommen iſt. In der Rheinpfalz erfolgten Uebergänge an der Oborhaardt in verbeſſerten i9e8er Weinen zu 0000& ſe 1000 Liter, in natur⸗ reinen 19 ern, für die wenig Nachfrage hervortrat, zu 700— 70%, an der Mittelhaardt tag das Geſchäft ganz ruhig. Bei Verſtei⸗ gerungen erlöſte der Königsbacher Winzerverein bei antem Be, ſuch annehmbare Preiſe und zwar für 197er Köniesbacher 12501870: ür Ruppertsberger 11901880 für 1928er Ruppertsberger 18901090 Künigsbacher 13302070; das Weingut Dr. Knechts Erben in Neu⸗ ſtadt a. d. 8. für 1927er Köntigsbacher 18602240; ſe 1000 Liter. Ange⸗ boten waren 16 Stück, 11 Haloſtück loser, 6 Stück und 4 Halbſtück 1928er, wovon alles bs auf eine Nummer gogegeben wurde(Rup⸗ pertsberger Linſenbuſch, Gebot: 14600 4. In Kallſtadt wurde von einigen Verſteigerern 18 Stück, 18 Halbſtück und 1 Viertelſtück 19 27er verſteigert, wobei 10002010„ ſe 1000 Siter erzielt wurden Wegen ungenügender Gebote wurden in dieſem Falle 12 Nummern nicht zugeſchlagen. In Bab een erbrachten Verſteigerungen in Augen erhöhte Preiſe von 145—100 4 gegen vorher 95—105& je 100 Liter, doch erfolgten freihändige Abgaben auch zu 90185 4 e 150 Eiter. In Franken erzielten die 100 Liter 1928er ſe nach Güte 90125; ßeſſere Lagen 180 s. Ein in Stetten im Nemstal(Württemberg angeſetzter Verkauf von Weißwein, Rotwein und Schillerwein verlief ohne Zu⸗ schlag, da nur 100.150 4 fe 100 Liter geboten wurden. Im Rhein⸗ gau und Rheinheſſen liegt bas Geſchäft fehr ruhig, die Preiſe haben nennenswerte Aenderungen nicht erfahren. An der oberen Moſel und an der Saar erfolgten einige Verläufe zu 750800 4 le Fuder; 1928er Pieſporter erzielte 19001500 4 e Fuder. Die Nachfrage bleibt ſtark hinter dem Angebot zurück. ö Deviſenmarkt Im zeugen Früßverkeh notierten Pfunde gegen Nem⸗ or! 484,4 485,28 Schweiz.. 25,21 8 0 18 12 22 10 5 Lane. 124% 12477 Hellans:. 12.0 12,142 Mabrd.:.84 Irliſſe. 34.89 84, Oslo 1648 18.18 Maulanb.. 62,76 92,65 e 18.180 18,18 Gegen Reichsmark wurden Dollot mit.2120 und Pfunde mit 20.44 gehandelt Häuleauktion in Frankfurt a. M. In der geſtern in Frankfurt a. M. abgehattenen Gäute⸗ auktion für das Franßfurter u. Rhelngau⸗Gefälle wurden kolgende Preiſe erzielt:(Alles one Kopf in Pfennigen pro Pfund: Kuh ⸗ häute 8049 Pfund 79,75 bis 86; 5089 Pfund 75,50 bis 86,78; 60 bis 79 Pſund 74,50 bis 88; 80 Pfund und mehr 78. 90—49 Pfund 75 bis 79,75; 50—89 Pfund 78 öis 77; 74,78 bis 79; 100 Pfund und mehr 67 bis 70. Rin bis 40 Pfund e 95,25; 50-9 Pfund 87 bis 90; * 88 2228288 f. rot bis 9 Pfund 142 bis 150 dito ſchwarz 120 bis 126; K über 9 Pfund 138 bis ies, dito ſchwarz 118 bis 119,25 Zreſſe fel le 76,78, Schafſelle vollwollig, ſein 79,758 bis 74.50; dite halblang, fein 68,0; Schuß ⸗Schaffelle 97; Leichte Häute bs 80 Pfußd 74. Bei gutem Beſuch geſtattete ſich der Verkauf flott. Schaffelle erzielten letzte Preiſe, Kalbfelle rot 10 v. H. Abſchlag, Kalb⸗ * felle ſchwarz 15 v. H. Abſchlag. Großvplehhäute bis zu 10 p. H. rück⸗ gängig. verliner Metalldörſ⸗ eMittelure geig- Miet 289.8 820.0 kr 10 f 10 20 419,20 Unt ven Reg 18.50 78.80 1 9 5 7 0 85 8 8 e 1455 1975 9 Ka 25 78,50 353. 5 Atum. 98% 1K b id gr. 0 2. let 3 488— do. Walz Draht Platin do. 3 10.25 10 Londoner Mmetallbörſe 5 Metalle in E bre Zint pi omot 28.3. 26.18 .. Silber Unze ſtand. 1877/0) in. Slate 55 4 8 1597 17 75 ö 1. 70 de Ele 84 50 1 75 Oueckſiiber 22,2. 22,28 Kupfer Kaſſs 78.88 78,35 Sinn Kaſſo 727 8 Antimen Nag 5.— be, B Monate 1 245 do., d Menge 224 1 latin 18.87 15 Bellemeneſet. Jede 76.80 de Seitlemen 228. 37'olfromerz 75, 188. Kupfer cleklrl. 64.80 84.50 doe. Banka 12905 2 Nickel Inland 178.0 178,0 do. beſt ſelet 82.80 82.75 de. Straits 2428.00 227.7J de. Ausland 178.0 175.0 da. ſtrong an 108.0] 108,0] Blei promt 23, 5 24,80 ISüber= 9 1 Ey H R N *. Aas A N= 0 neee SS Nelas 4 20 Donnerstag, den 21. Februar 1929 Nrue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 87 Die„Spaka“ vor Gericht Die Angeklagten beſchuldigen ſich Am geſtrigen Nachmittag wurde die Verhandlung gegen Mann und Schmitt fortgeſetzt. Diesmal wurde die eigentliche Spakaangelegenheit behandelt. Die Ausſage des Angeklagten Mann ergab im weſentlichen den bereits bekannten Tatbeſtand. M. erklärte u.., daß Schmitt ihm verſichert habe, Edermeier habe ihnen 100 000 Mk. zur Verfügung geſtellt, zinslos auf„x Jahre“. Von dem gefälſchten Telegramm will er nichts gewußt haben, ſondern Sch. habe ihm erſt nach ſeiner Rückkehr erzählt, daß es ſich um eine Fälſchung handelte. Schmitt erklärt, daß zur Zeit der Gründung der Spaka die Badiſche Treuhandgeſell⸗ ſchaft nicht verſchuldet geweſen ſei. Es beſtehe alſo kein Zu⸗ ſammenhang. Er hat nachher M. Gefälligkeitswechſel zur Stützung zur Verfügung geſtellt, da eine Anzahl beachtlicher Perſönlichkeiten in ähnlicher Weiſe M. unterſtützten. Vorſ.: Wo ſind denn die Gelder geblieben? Schmitt: Nun, die hat eben Mann„verpulvert!“ Vorſ.: Mann behauptet doch, die Gelder ſeien an die „Badiſche Treuhandgeſellſchaft“ gegangen? Schmitt: Das trifft nicht zu... Ich bin durch meine Leichtgläubigkeit in die ganze Sache hineingekommen. Herr ann hat mir das Telegramm fertig von Mannheim mitgegeben. Ich habe aber geglaubt, daß die Sicherheiten vorhanden ſeien ſonſt hätte ich nie das Telegramm abgeſchickt. Vorſ.: Was war denn mit den Wechſeln, die nach Manns Ausſage von den Genoſſen auf die„Treuhand“ aus⸗ geſtellt wunden? Schmitt: Von den Wechſeln wußte ich zunächſt nichts; ſeit die erſten zu Proteſt gingen, war Mann irgends mehr z. finden. Ich ſelbſt hänge noch mit derartigen Wechſeln in Höhe von 10 000 Mk.— das iſt mein„Verdienſt“.— Mann war mir perſönlich nicht ſympathiſch, doch wurde mir ſeine Vertrauenswürdigkeit allſeitig beſtätigt, ſodaß ich keine Bedenken trug, mich ganz auf M. zu verlaſſen. Schmitt bricht nach ſeinen Ausſagen in heftiges Schluchzen aus, faßt ſich aber nach einer Ermahnung des Vorſitzenden. Bei der Vernehmung des Zeugen Hauptlehrer 'lg, der Vorſitzender der Spaka geweſen war, wird die Aus⸗ ſage des kommiſſariſch vernommenen Zeugen Dr. Bleyer 7 gegenſeitig— Gläubiger am Bettelſtab verleſen. Ilg erzählt u. a. folgendes: Als die Caritasange⸗ legenheit ergebnislos verlaufen war, habe Mann erklärt: Wir kommen trotzdem weiter, wir organiſieren auf genoſ⸗ ſenſchaftlicher Baſis.— Ein Organiſationsfonds von 90 000 Mk. ſollte bereits vorhanden ſein. Auch dieſe Gründung habe„caritativen Charakter“ gehabt. Die Mitwirkung der „Treuhand“ habe ſie alle unbedenklich geſtimmt. So kamen die 27000 Mark zuſammen. Die Badiſche Treuhand beſtätigte ſchriftlich, daß ſie mit 33000 Mk. die Spaka unterſtütze. Schmitt beſtreitet, daß ein derartiges Schreiben vor ſeiner Reiſe nach Berlin abgegangen ſei. Vorſ.(zu Ilg): Nach Manns Ausſagen haben Sie für ihre Tätigkeit 10 000 Mk. bekommen. Zeuge: Das iſt vollkommen ausgeſchloſſen. Mit Blank zuſammen habe ich etwa 28003000 Mk. erhalten. Der Angeklagte Schmitt bittet um kurze Unterbrechung der Verhandlung. Als er den Saal kurze Zeit verlaſſen will, erleidet er einen Schwächeanfall und muß durch zwei Beamte hinausgeführt werden, kehrt aber bald in die nicht unterbrochene Sitzung zurück. Als letzter Zeuge des Tages wird Brauereibeſitzer Wil⸗ helm Hils bach aus Sinsheim vernommen. Mann habe ihn zu Geſchäften eingeladen, die anfangs korrekt waren. H. iſt dann auch der Spaka beigetreten. Es ſei ihm auch hier be⸗ ſtätigt worden, daß es ſich um einwandfreie Geſchäfte handle. So habe er ſchließlich einen Grundſchuldbrief über 30000 Mk. für die Spaka gegeben. Ihm wurden 10 Proz. Gewinn in Ausſicht geſtellt. Der Briefe wurde dann bei der Gewerbebank hinterlegt. Weiter übernahm er Wechſelverpflichtungen, deren Höhe er jetzt auf etwa 40 000 Mk. ſchätzt. Er iſt dadurch um ſein ganzes Vermögen gekommen. Dr. Cronſtein fragt ihn, was er ſich gedacht habe, wenn er immer wieder Wechſel unterſchrieb. Darauf ant⸗ wortet der Zeuge, daß er von Wechſeln nichts ver⸗ ſtanden habe und daß ihm M. immer wieder betonte, die Wechſel gingen nur die Akzeptanten an. Eine längere Ausſprache gibt es über die Frage, ob H. für die Wechſel irgendwelche Proviſtonen erhalten ee e Herren Gelegenheittkäufe weit unter Preig habe. Nach der Ausſage Schmitts habe er etwa 20 000 MI. erhalten, nach eigener Angabe höchſtens 4000 Mk. Es wird auch feſtgeſtellt, daß H. vor derartigen Geſchäften gewarnt worden ſet. Das gibt er zu. Aber Mann habe es verſtanden, ihn„immer von neuem einzuwickeln“. Zeuge Ilg behauptet, drei Wechſel zu le 30 000 Mark mit His Unterſchrift geſehen zu haben, was H. und M. beſtreiten. Der Zeuge Günther erinnert ſich ebenfalls der drei Wechſel zu 30 000 Mk. Die Frage ſoll am Donners⸗ tag geklärt werden, wenn noch andere Zeugen anweſend ſind,. Der Vorſitzende verlieſt nun eine längere Schrift, die der Zeuge Ilg verfaßt und ſeinerzeit der Staatsanwalt⸗ ſchaft vorgelegt hat. Im Anſchluß an die Vorleſung ergeben ſich mehrere Auseinanderſetzungen über Einzelfragen. In einer Ausſchußſitzung im Juni 1928 kam es nach dieſer Schrift heraus, daß das Geld garnicht in Berlin, ſondern an⸗ geblich bei der„Treuhand“ hinterlegt ſei. Darüber waren die Anweſenden recht beſtürzt.— Dann lieſt Amts⸗ gerichtsrat Strübel die Protokolle vor, die über die Ver⸗ ſammlungen der Spaka verfaßt wurden. Durch dieſe Vor⸗ leſungen, die nichts weſentlich neues mehr bringen, zieht ſich die Verhandlung bis nach 8 Uhr hin. So iſt man auch nicht mehr recht aufnahmefähig für die hübſchen „Spakagrüßes, die von Zeit zu Zeit an die treuen Anhänger und alle, die es werden ſollten, verſchickt wurden. Nur ein paar ſeien er⸗ wähnt, die im Hinblick auf das bittere Ende der Spaka be⸗ ſonders ſinnig wirken:„Gut Ding will Weile haben“,„Steter Tropfen höhlt den Stein“,„Was lange währt, wird gut“ Nächſte Sitzung Donnerstag morgen halb 9 Uhr. * 8 Tenrer Haſenbraten. Der ſchon oft vorbeſtrafte 20fährige Arbeiter Lorenz Löſchmann aus Eppelheim hatte ſich we⸗ gen erſchwerten Diebſtahls in neun Fällen vor dem Heidelberger Schöffengericht zu verantworten. Er hatte in verſchtedenen Orten Stallhaſen und Wäſche geſtohlen. Das Gericht verurteilte ihn zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Ein teuerer Radioapparat. Ein Angeſtellter einer Radio⸗Großhandlung in Kaiſerslautern entwendete einen Rundfunkapparat mit Zubehörteilen und verkaufte ihn weiter. Das Schöffengericht Kaiſerslautern verurteilte den Angeklagten, der bereits vorbeſtraft iſt, zu ſieben Monaten Gefängnis. Falcins n den PIuνn ea: 100 em breit, Wolle m. Seide schöne Farb, ſetzi Mtr..90, Crepe-Harocuine Schwan Crepe-Fuconne Für Mintel und Kleider 100 em breit, jetzi Mtr. .35.35 Ctepe-Sufin-Fuconne eleg. sollde Ware, für Klelder u. Mäntel. 100 em breit elegante Streifen, 140 em jetzt Mtr. statt.75 .90..90 jetzt.90 Lelden-Trikot des. schöne Qualitat u. 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Königs Willy Birgel Polonius, Ooerkämmerer Georg Köhler Horauo, Hamlets Freund Hans Finohr Laeries, Sohn des Folonius Fritz Klippel Neue Mannhelmer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) Teddy Bil Ei EUV Anton Dointner in dem Lustspiel: 1 Narbe blän n die ame 16 Töchter 100 Kein Pana Heute leizter rag! Slegfried Arno Fritz Schulz Kurt Vespermann Lila Eibenschütz Maly Deisenaft Vottimand Karl 8 N Cornelius Gustel Weber Rosenkranz Hoſleuss Rabl Alster Süldenstern FKarl Haubenreißer Osrick, Hofmann Fritz Linn Der Geist von Hamlets Vater Hans Godeck Fortinbras. Prinz v. Norwegen Hans Simshäuser Gertrude. Königin v Dänemark Ida Ehre Ophelia, Tochter des Polontus Isabella Bree Erster Schauspieler Karl Marx Zweiter Schauspieler Bum Krüger Schauspięlerin Hetene Leydenius Erster Letengräber 1 ee Zweiter Totengräber Bum Krüger Apor lo Gastspiel Se Dcarola Locle Nur noch 4 Tage. iu ranttübring für Deutschland pat u. Patachons Erlebnisse am Rhein und an der Mosel! 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