* Sauskag, 23. Februar 1920 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Oder durch die Poft monatlich.⸗ Mg.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach. karderung rorbehe ten. 2 Han 17590 Karlsruhe gupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 101 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6, ichmetzingerſtr 19½20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Wilkag⸗ Ausgabe aunheimer Geil Mannheimer General Anzeiger Nr. 51— 160. Sahrgang kung je einſp. Unzeigenprelſe nach Tarif, bei Voraus Kol 10298 für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgefallene od beſchränkte 1 eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Das parteipolitiſche Satyrſpiel Auf der Suche nach einem J Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Dinge haben nachgerade den Gipfel der Verworren⸗ heit erreicht. Was ſich in den letzten Tagen abſpielte, war eine parlamentariſche Groteske, die beinahe alles, was man bisher auf dieſem Gebiete erlebte, in den Schatten ſtellt. Da in Preußen die Fäden endgültig abgeriſ⸗ ſen ſind, konzentriert ſich das Hauptintereſſe wieder auf die Vorgänge im Reich. Man fragte ſich, was Müller⸗ Franken nun unternehmen würde, da der gegenwärtige Zuſtand ja icht einmal mehr Tage anhalten könnte. Indes hat der Kanzler auch geſtern, wohl weil er den Ausgang der volks⸗ pacteilichen Vorſtandsſitzung abwarten wollte, neue Schritte nicht unternommen und es ſcheint, als ſei trotz allem die Kriſe bis zum Dienstag auf Eis gelegt. Die Preußen fraktion der Volkspartei hat durch ihre nicht eben glückliche Taktik die Parteileitung in eine wenig angenehme Lage gebracht. Jedenfalls iſt ſie ſich nicht genügend klar darüber geworden, daß es ſich um eine Enutſcheidung handelte, die von ſtaatsmänniſchen Ge⸗ ſichtspunkten aus getroffen werden mußte und nicht an einer Ueberſpitzung des Preſtigebegriffes ſcheitern durfte. Streſe⸗ manns Bemühungen, ſie zu dieſer Einſicht zu bringen, ſind leider ergebnislos geblieben. Der ablehnende Beſcheid, den die Fraktion Herrn Braun auf ſeinen Vermtttlungs⸗ vörſchlag erteilt hat, wird nur verſtändlich, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß für ihn neben den perſonellen Gründen auch fachliche Bedenken ausſchlaggebend waren, nämlich beſtimmte Bindungen in der Konkordatsfrage. Dieſes Verlangen hat die Preußeufraktion ablehnen zu Atüſſen geglaubt. Sie hat ihren ſchwerwiegenden Beſchluß offenbar ſehr ſchnell und ohne vorherige Fühlungsnahme ntit der Reichstagsfraktion gefaßt. Wenn die„Ger manta“ ſich nun allerdings in die Bruſt wirft und erklärt, der Volkspartei ſei„das größte Maß des Entgegenkommens“ bewieſen worden, ſo iſt das eine reichlich kühne Behauptung. Man hat die Volkspartetl in Preußen ſehr kräftig unter Druck genommen. Das ändert freilich nichts an der Tatſache, daß die volkspartetlichen Unterhändler ſich nicht gerade als beſonders gute Diplomaten gezeigt haben. Optimtiſten hegten die Erwartung, daß der Partei vor⸗ ſtaud als höhere Inſtanz noch eine Löſung herbeiführen werde. Das iſt geſtern noch nicht gelungen. Der Parteivor⸗ ſtand trat gegen 5 Uhr im Reichsklub zuſammen. Die Be⸗ ratungen zogen ſich ſtundenlang hin und endeten am ſpäten Abend mit dem Ergebnis, auf Dienstag den Zentral⸗ vorſtand der Volkspartei nach Berlin einzu⸗ berufen. Bekanntlich hat der Zeutralvorſtand einen Be⸗ ſchluß gefaßt, nach dem die gleichzeitige Bildung der großen Koalition im Reich und Preußen zur Maxime erhoben wurde. Der Zentralvorſtand wird vor die Frage geſtellt werden, ob etwa eine neue Lage entſtanden iſt. Dieſe Ent⸗ ſcheidung deutet wohl daraufhin, daß die Volkspartei kein Mittel unverſucht laſſen will, um doch noch im Reich neue Möglichkeiten zu erſchließen. Die Preußenfrage wird zur Beit als exlebigt betrachtet. Den Fehler, den die Landtags⸗ fraktion begangen hat, kann der Zentralvorſtand nicht gut⸗ machen, ohne die Fraktion vollkommen zu desavouteren. Da⸗ gegen bleibt es ihm unbenommen, nunmehr unabhängig von Preußen die Frage zu erörtern ob die Bildung einer ſtabilien Regierung im Reich noch möglich iſt. a 5 In den Wandelgängengeſprächen war das Hauptthema der Plan eines„Aktionkabinettes“, das ber Reichspräſtdent zu berufen beabſichtige, falls kein anderer Ausweg aus der Sackgaſſe ſich mehr fände und für das in erſter Reihe Beamte des alten Regimes in Ausſicht genommen ſeien. Es wurden in dieſem Zuſammen⸗ hang auch bereits Namen von Perſönlichkeiten genannt, die, nicht unbedingt an beſtimmte Parteien gebunden ſind, ſo der ehemalige Reichsſchatzſekretär Graf Roedern, der Staats⸗ ſekretär a. D. Lewal d, der freilich in den Polenverhandlun⸗ den gerade keine glückliche Hand gezeigt hat und ber frühere Nelchsfinanzminiſter Schlieben. Konig Alſons und Primo de Rivera V Paris, 23. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Konttnentalausgabe der„Daly Mall“ wird heute mitgeteilt, daß König Alſons in den letzten Tagen unter einer ſchweren Nervenkriſis litt, die durch die revolutionären Borgänge und den Tod ſener Mutter hervorgerufen wurde. Primo de Rivera habe die zerrüttete Verfaſſung des Königs ausgebeutet, um von ihm die Zuſtimmung zu den Zwangs⸗ maßnahmen zu erhalten. Nur einige wenige Milderungen ließ der Dikiator gelten. Der König ſei nach wie vor bemüht, die Abſchaffung des Schreckensregiments Primo de Riveras zu erreichen. Steigende Sterblichkeit in Paris. In den arſten zehn Tagen des Monats Februar betrug die Zahl der Todesfälle in Paris 2984 gegenüber einem Durchſchnitt von 1365. Der 2 Teil der Todesfälle, nämlich über 2000, wurde urch die Grippe oder ihre Begleiterſcheinungen, wie Erkrankungen der Atemwege hervorgeruſen Ausweg aus der Sackgaſſe Hoffnung auf Streſemanns Autorität Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Frage, die letzt in aller Munde iſt, lautet: Wird es der Au⸗ tortität Streſemanns, der ſich mil ſeiner ganzen Per⸗ ſönlichkeit für bie Bildung einer ſtabilen Regierung einſetzt, glücken, die höchſte Inſtanz der Paxtei zu einer Reviſion ihrer bekannten Forderung der Homogenität zu veranlaſſen und ſo die Bahn für neue Verhandlungen im Reich frei machen? Deulſchnationale Blätter verbreiten das im Reichs⸗ tag kolportierte Gerücht, der Kanzler werde wahrſcheinlich noch im Laufe des heutigen Tages demiſſionieren. Dieſe Vermutung iſt durch den Beſchluß des Vorſtandes der Volkspartei überholt. Müller⸗Franken wird ſelbſtver⸗ ſtändlich die Entſcheidung des volksparteilichen Zentralvor⸗ ſtandes abwarten, von der die ganze Weiterentwicklung ab⸗ hängt. Dieſe Auffaſſung wird auch vom Sozialdemo⸗ kratiſchen Preſſedienſt beſtätigt, der gleichzeitig er⸗ klärt, daß die Mitteilung, der Kanzler gedenke von ſich aus drei Zentrumsminiſter für das Reichskabinett zu ernennen, ſalſch ſei.. Die„D. A..“, die gleich uns der Meinung iſt, daß die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei ſehr unglücklich taktiert habe, hebt die Wichtigkeit der bevorſtehenden volks⸗ parteilichen Entſchließung hervor. Am Freitag, ſchreibt das Blatt, muß der Parteiführer Dr. Streſemann als Außen mini⸗ ſter nach Genf fahren. Das rechtfertigt die Dringlichkeit der Einberufung des Zentralvorſtandes und kennzeichnet gleich⸗ zeitig die Schwierigkeiten, in denen ſich das Reich Let. Die außenpolitiſche Lage geſtattet in der Tat keinen Auſſchub und kein Ausweichen, kein neues Spiel mit Partetdogmen und taktiſchen Winkelzügen. Deſſen möge auch das Zentrum ein⸗ gedenk ſein, dem die Gunſt des Schickſals raſch wieder das Schwergewicht des Handelns zuſchieben wied. Das möge aber auch die Sozialdemokratie bedenken.„Es trägt freilich nicht gerade zur Erleichterung der Lage bei, wenn die Zentrums⸗ fraktton des Landtages der Volkspartei in offtztöſer Form und in höchſt unfreundlichen Tone Vorhaltungen macht und auch der Vorwärts“ hat eigentlich keinen Anlaß, ſich aufs hohe Roß zu ſetzen und ſalbungsvolle Betrachtungen zum Thema„Das Vaterland über die Partei“ anzuſtell en.“ Schaltet die Preußenfrage aus, ſo müßte, ſollte man leinen, die Bildung der Koalition im Reich zu bewerkſtelligen ſein. Das ſcheint man auch im Gegenlager einzuſehen. So be⸗ merkt der Hugenbergſche„Fokalanzeiger“, dem dieſe Wendung natürlich ſehr gegen den Strich geht und der einen Aerger hinter bitterem Spott verbirgt:„Kenner der Ver⸗ hältniſſe zweifeln kaum daran, daß ſo wie Herrn Streſemann geſtern die Zähmung des Parteivorſtandes gelungen iſt, auch der Zentralvorſtand am Dienstag ſich ſeinem Willen fügen und daß dann ſchlieblich ie volkspartefliche Reichstagsfraktlon dieſer ſuprema lex ſich gleichfalls unterwerfen wird.“ Eine Partei gegen die Parteien Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Dem kranken Paxrteileben, das in dieſer Kriſenzeit ſeine Gebrechten wieder einmal in ſo peinlicher Weiſe vor aller Welt Angeſicht enthüllt hat, ſoll Heilung kommen— durch eine neue Partei. So wenigſtens weiß die„D. A..“ zu berichten. Nach ihr hat ſich„eine Gruppe füngerer Polttiker“ zuſammengefunden,„um angeſichts der un⸗ begreiflichen Exeigniſſe in der deutſchen Parteipolltik der letzten Wochen die Frage zu erörtern, was von dem Stand⸗ punkt ſtaatspolitiſcher Geſtunung dagegen geſchehen könnte.“ Solches Beſinnen auf die großen Prinzipien der Politik iſt ſicherlich ſehr löblich und nur zu begrüßen Aber ii es deshalb nötig, eine neue Partei ins Leben zu rufen. 5 Die neuen Kämpfe in China London, 28. Febr.(Von unferem Londoner Vertreter.) Die Kämpfe in Schantung haben einen gefährlichen Umfang angenommen. In der Nähe des Hafens von Tſchifu iſt es zu einem entſcheidenden Zuſammenſtoß zwiſchen den Truppen des ehemaligen Gouverneurs der Provinz, General Tſchang Tſchung Tſchang und dem von der Nattonalregierung ein⸗ geſetzten Gouverneur gekommen. Die Truppen des Generals Tſchang Tſchung Tſchang ſollen geſchlagen wordeg ſein. In Tſchifu, das von Krlegsſchiffen beſchützt wird, hört man ſtun⸗ denlang ſchweres Geſchützfeuer in verhältnismäßiger Nähe. Die Lage iſt jedoch noch völlig dunkel. 8 a 6295 8 Feng als Stbreufrieb. Nach einer Meldung ber Agentur Indo⸗Pazific laufen in Schanghai Gerüchte um, wonach General Feng ſich von der nationaliſtiſchen Regierung losgeſagt habe und mit der Eröffnung von Feindſeligkelten drohe. Ex werbe diesmal nicht von der Somletreglexung unte vſtltzt. Wie das Papſttum beſeitigt werden ſollte Ein Geheimdokument ans dem Wiener Hof⸗ und Staatsarchir Von Dr. Otto Ernſt Copyright by United Press. Nachdrud, anch im Auszug, verbstes Gerade jetzt, wo der Friedensſchluß zwiſchen Vatikan und Qutirinal und die Wiederherſtellung des Kirchenſtaates die Weltöffentlichkeit lebhaft beſchäftigt, iſt ein Geheimdokument von größtem Intereſſe, das im Wiener Hof⸗ und Stagtsarchiy ruht und den ſtreng geheimen Bericht des öſterteichiſch⸗unga⸗ riſchen Botſchafters beim Vattkan zur Zeit Leos XIII., des Grafen Repertera, an den Miniſter des Aeußern in Wien enthält. Damals, November 1890, erwartete man im Vatikan bei dem Ableben des Papſtes, mit dem bereits gerechnet wurde, einen Handſtreich der Regierung Criſpi gegen den Heiligen Stuhl und die völlige Vernichtung der letzten Reſte ſeiner Souveränität. Leo XIII. ſelbſt war in höchſter Be⸗ ſtürzung und Unruhe und ſprach ſich dem Botſchafter gegen⸗ über ganz offen über ſeine Befürchtungen aus. Der Geheim⸗ bericht iſt aus Rom, vom 4. November 1890 datiert, au den Miniſter des Aeußern, Grafen Kalnoky, in Wien gerichtet, mit den Aktennummern„Pr. 9/ XI. 90. No. 34 A“ ver⸗ ſehen und als„geheim“ bezeichnet. Die übliche Inhaltsangabe lautet:„Befürchtungen des Vatikans in Betreff des nächſten Conclaves“ und trägt den Bermerk„Durch ben perliodiſchen Courier“. Das Dotu ment hat folgenden Wortlaut: „Hochgeborner Graf! Auf eine der Aeußerungen zurückkommend, welche der heilige Vater in letzter Audienz gegen mich fallen ließ, kann ich Eurer Exzellenz nicht verhehlen, daß bezüglich des künf⸗ tigen Conclaves im Vatican große Befürchtungen gehegt wer⸗ den. Was mir der Napſt darüber ſagte, ſteht im Zuſammen⸗ hange mit geheimen und, wie behauptet wird, ganz zuver⸗ läſſigen Kundſchaſtsberichten, wonach die ktalieniſche Regie⸗ rung entſchloſſen ſein ſoll, im Augenblicke der Erledigung des h. Stuhles einen Handſtreich auf den Vatikan auszuführen, um mit den letzten Reſten der päpſtlichen Souveränttät gründ⸗ lich aufzuräumen. Ich gebe allerdings wenig auf Confidenten⸗ berichte. Eine Klaſſe von Leuten, die darauf angewieſen iſt, aus der Entlohnung ſenſationeller Nachrichten eine Quelle des Broterwerbes zu machen, iſt ſelbſtverſtändlich wenig zu⸗ verläſſig, weil es ihrem Vortheile beſſer zuſagt, effectvoll als wahr zu berichten. Die Leichtgläubigkeit des Herrn Criſpi ſolchen geheimen Zuträgern gegenüber hat ihn ſchon öfter der Lächerlichkeit preisgegeben. Er meint oft über die Vorgänge im Vatican genau unterrichtet zu ſein, während ihm die albernſten Erfindungen zugetragen und von ihm für wahr gehalten werden, voraus, daß ſte zu dem paſſen, was gers glaubt oder zu glauben vorgibt. Aehnlich geht es mit ſo manchen Gerüchten, welche aus italieniſchen Hof⸗ und Regierungskreiſ en in den Vetican eindringen. Es wird an ihnen oft zu wenig Kritik geübt und die Aufregung, die darüber in der Anticamera herrſcht, dringt durch die ver⸗ ſchloſſenen Thüren bis in die Gemächer des heiligen Vaters. Das habe ich bei verſchiedenen Anläſſen ſelbſt erlebt und glaube die Schwierigkeiten, welche ſich daraus im Verkehre mit der päpſtlichen Curie ergeben, in verſchiedenen meiner Berichte geſchildert zu haben. Dies vorausgeſchickt, kann ich doch nicht leugnen, daß das Mißtrauen, welches im Vatican den Abſichten der italfeniſchen Regierung für den Fall einer Sedisvacanz entgegengebracht wird, durch mancherlei Umſtände gerechtfertigt erſcheint, In letzter Zeit z. B. iſt ein Deputirter Hannes Ceſari, in den Zeitungen mit der Behauptung hervorgetreten, er wiſſe es aus miniſterieller Quelle, daß im vorſgen Jahre, als an die bevorſtehende Abreiſe des Papſtes von Rom wirklich geglaubt wurde, die Masregeln zur Beſttzergreifung des Vaticans bereits getroſſen waren. Die ſtrenge polizeiliche Be⸗ aufſichtigung aller Zu⸗ und Ausgänge des päpſtlichen Palaſtes haben nicht den Zweck gehabt, die Abreiſe zu verhindern, ſon⸗ dern ſie ſogleich zur Kenntnis der Regierung zu bringen, die, ehe man ſich's verſehen hätte, Herr über den Vatican geweſen wäre. Iſt dieſe Erzählung wahr, was ich dahingeſtellt ſein laſſe, ſo iſt es zum Mindeſten wahrſcheinlich, daß der Tod Leo's XIII. einen nicht minder willkommenen Anlaß bieten würde. als deſſen Abreiſe, um die Occupation des Vattcans ins Werk zu ſetzen. 2. Sekte. Nr. 91 Nene Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Februar 1920 Die nächſte Folge dieſes Gewaltſtreiches wäre nun, daß; zein Conelave in Rom zu Stande käme und dle Cardinäle die apſtwahl irgendwo außerhalb Jtaliens, wie mir der h. Vater andeutete, vorzunehmen verſuchen würden. Dleſe Eventuali⸗ zät wird ſehr ernſtlich ins Auge gefaßt. Auch Cardinal Rampolla ſprach mir kürzlich davon und hält ſich überzeugt, daß es dazu wirklich kommen, der Tod des Papſtes alſo eine furchtbare Kriſis hervorrufen werde; furchtbar in der That, wenn man bedenkt, welche Aufregung das obdachlos herumziehende Carbinals⸗Collegium in der ganzen katholiſchen Welt, hervorrufen und in welcher Lage ſich der in bieſer Weiſe gewähl te Papſt befinden würde, wenn er mit dem Wanderſtabe in der Hand die Kirche regieren ſollte. Aus Allem aber, was hler vorgeht, ſchöpfe ich bie Ueber⸗ zeugung, daß die geringſte Verletzung der Immunit ät des Vaticaniſchen Palaſtes von der italieniſchen Regierung, auch wenn ſie ſcheinbar zur Anfzechte alfung der Ordnung, zum Schutze des Coneclaves oder ſonſtwie unternommen würde, das Signal zur Abreiſe der Cardinäle wäre. Man kaun nicht früh genug baran denken, wie die europäiſchen Mächte zu die⸗ ſem Ereigniſſe Stellung nehmen werden und dieſe Erwägung möchte ich, was die k. und k. Regierung betrifft, Eurer Excellenz dringend ans Herz legen. Vor allem ſcheint mir, wenn ich mir erlauben darf, eine unvorgreifliche Meinung auszuſprechen, wird ein Entſchluß darüber zu faſſen ſein, ob das italieniſche Kabinet aufzufordern ſet, die Immunität des Vaticaus in ſeinem ganzen Umfange, die volle Freiheit der nach kirchlichen Satzungen während des Interregnums zu beſtellenden Verwaltung und die Sicherheit des Conclave's zu garantiren. Kann oder will Italien dieſe Verpflichtung nicht übernehmen, oder aber, erſcheint ſelbſt die Möglichkeit einer Anfrage als ausgeſchloſſen, ſo bleibt wohl nichts übrig, als ſich auf den Eintritt der herannahenden Kriſis gefaßt zu machen, Man kann die vom Papſte und ſeiner Um⸗ gebung gehegten Befürchtungen für übertrieben, eine von fta⸗ lieniſcher Seite geplante Invaſion des Vaticans für mehr oder Europaische Anläßlich der 197. Wiederkehr des Tages, an dem George Waſhington, der Begründer der Unabhängigkeit der Vereinig⸗ ten Staaten und deren erſter Präſident, geboren wurde, fand an Freitag abend in Berlin im Hotel Esplanade eine Feler der amerikaniſchen Kolo nie ſtatt, bei der der ameri⸗ kaniſche Botſchafter Schurman eine bemerkenswerte Rede über die europäiſche Auffaſſung des Amerikanismus hielt. In feinen einleitenden Worten wies der Botſchafter auf eine unlängſt erſchienene Schrift von Prof, Carl Stumpf über den amerikaniſchen Philoſophen William James hin, in der dieſe europälſche Auffaſſung da⸗ Hin definiert wird, daß ſie den Amerikanismus als eine Geiſtesrichtung betrachte, die ſich ausſchließlich mit materiellem Gewinn und der techniſchen Vervoll⸗ kommnung des Lebens beſchäftige Daran anſchließend, wies Herr Schurman darauf hin, daß materielle Gewinne und techniſche Fortſchritte an ſich keine kabelnswerten oder verächtlichen Dinge ſeien, ſolange man ſie in gebührendem Maße höheren Zielen unterordne. Nur wenn ſie zum Mammonsdienſt ausarteten, ſeien ſie der Seele ſchädlich und verderblich. Es gebe kein Land in der Welt, in gem ſich die Allgemeinheit eines ſolchen Wohlſtandes und ſo vieler techniſcher Fortſchritte erfreue, wie in Amerika, und die Amerikaner hätten allen Grund, auf dieſe Tatſache ſtolz zu ſein. Die europäiſchen Kritiker gingen jedoch in ihren Ankla⸗ gen ſo welt, zu betonen, daß die amerikaniſche Mentalität gusſchließlich den genannten materlaliſtiſchen Zielen diene. Der Botſchafter warf die Frage auf, ob dieſe Behaup⸗ zung den Tatſachen entſpreche, und führte dazu u. a. aus; „Ehe ich dieſe Frage beantworte, möchte ich nach echt ameri⸗ Faniſcher Art eine Gegenfrage ſtellen, Beſchäftigen ſich Amerikaner tatſächlich in höherem Grade ausſchließlich mit Weldgewinn und techniſchen Fortſchritten als Europäer oder Aſigten? Im Laufe eines beträchtlich langen Aufenthaltes in verſchiedenen Ländern und Erdteilen habe ich Gelegenheit ge⸗ Habt, in dieſem Punkt, der mich von jeher intereſſtert hat, Ver⸗ gleiche anzuſtellen, und ich habe niemals feſtſtellen können, daß die großen Nattonen der Erde ſich ihren wirtſchaftlichen und finanziellen Intereſſen mit geringerer Intenſität und mit geringerem Eifer widmen als die Amerikaner. Wir dürfen natürlich den wirtſchaftlichen Antrieb, die Inſtinkte und die Betätigung eines Volkes nicht mit den praktiſchen Ergebniſſen dieſer Betätigung verwechſeln. Daß die Amerikaner grö⸗ ßere materielle Gewinne und größere techniſche Fortſchritte erzielen als andere Nationen, iſt kein Beweis dafür, daß ihre Mentalität mehr auf das Praktiſche und weniger auf das Idealiſtiſche gerichtet iſt. Wir ſind in wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht eben eine beſonders begünſtigte Nallon. Ein Vergleich mit anderen Nationen läßt, wis ich mit einiger Zuverſicht behaupte, keineswegs die Schlußfol⸗ gerung zu, daß dieſe ſich weniger aus den materiellen Dingen des Lebens machen und weniger eifrig bemüht ſinz. ſie zu er⸗ werben, als wir Amerikaner, Es iſt noch der Hauptpunkt der an uns geüsten Kritik z zu berückſichtigen, nämlich die Definſtion des Amerlkanismus als Einer Geiſtesrichtung, die ſichausſchließ lich mit materiel⸗ lem Gewinn und der techniſchen Vervollkommnung des Lebens befaßt. Prof. Stumpf ſagt in ſeinem Buch, wenn dieſe Be⸗ Hauptung dafür zuträfe, wäre eine Perſönlichkeit wie William James der das volle Gegentell einer ſolchen Geiſtesrichtung Hertrete und ſich krotzdem ſtets für einen echten Amerikaner ge⸗ Halten habe, nicht zu verſtehen. Noch weniger wäre ein anderer und größerer Amerikaner zu verſtehen— Emerſon. Und kann irgend ſemand mit dieſer materialiſtiſchen Deutung des Amerikauismus die Tatſache verneinen, daß jede Generation von Amerikanern eine anſehnliche Zahl von zum mindeſten achtbaren Dichtern, Denkern, Wiſſenſchaftlern, Forſchern und Schriſtſellern hervorgebracht hat? And könnte Abraham Lincoln, auf deſſen Stirn Weis⸗ heit und höher Idealismus, engelgleiche Geduld und Demut zhronten, könnte dieſer größte und edelſte Staatsmann des 49. Jahrhunderts der Führer eines Volkes geweſen ſein, Heſſen Mentalität ſich ausſchließlich mit Geldgewinn und tech⸗ ulſchen Fortſchritten beſazt? Ariſtoteles war klüger als unſere Kritfker, Er hat dem tiefen Gedanken Ausdruck verliehen, a daß die Art, in der die Menſchen ihren Ueberfluß an 5 verwenden, den beſten Waßſtab für le, . i Charakter hilde Auffaſſung des Amerlkantsmus Eine Rede des amerikaniſchen Volſchaflers Schurman geber engliſcher Vorkriegsdokumente und gilt nicht phne weniger wahrſchelnlich halten; ſedenſalls darf auch dle letztere nicht als eine Unmöglichkeit betrachtet werden und es wäre ein Unglück, ſich davon Üüberraſchen zu laſſen. Ich erlaube mir nicht dem Urtheile Euerer Excellenz vorzugreifen, will aber ebenſowenig die Verantwortung auf mich laben, die Friſt, welche der Ueberlegung noch gegönnt iſt, aus eigener Schuld verſäumt zu haben. Es ſei mir daher geſtattet die Frage aufzuwerfen, ob es zuläſſig iſt, die italieniſche Regierung zu einer bindenden Er⸗ klärung in Betreff ihres Verhaltens beim Ableben Leos XIII. zu vermögen und, wenn dies nicht als thunlich erachtet wird, wie ſich in dieſem Falle das beim h. Stuhle beglaubigte diplo⸗ matiſche Corps, in ſpecie der k. und k. Botſchafter zu benehmen haben wird. Es kann dieſes Ereiguis einmal unerwar⸗ tet ſchnell eintreten, ſo daß die Einholung von Inſtruktio⸗ nen eine verſpätete Vorſicht wäre. Soll eine Verſtändigung der an einem ruhigen Verlaufe des Interregnums intereſſier⸗ ten Mächte, ſoll ein einträchtiges Handeln der hieſigen Bot⸗ ſchafter und Geſandten erzielt werden, ſo kann ich nicht umhin, den gegenwärtigen Augenblick allfeitiger Ruhe dazu für den geeigneten zu halten. Würde aber eines Tages der heilige Vater plötzlich hin⸗ weggerafft werden und die Befürchtung des h. Stuhles in Er⸗ füllung gehen, daß das Conelaye nicht im Vatican abgehalten werden könnte, ſo wäre die Anfrage zu gewärtigen, ob die . auf öſterreichiſchem Boden vorgenommen werden önne Und begäbe ſich das Cardinals⸗Collegium außerhalb Italiens an einen anderen Ort, ſo wäre auch für dieſe Even⸗ tualität das Verhalten der Kroncardinäle und der k. und k. Botſchaſt ins Auge zu faſſen. Genehmigen Euer Excellenz den Ausdruck meiner Ehr⸗ erbietung.(gez.] Revertera.“ Die Befürchtungen waren nicht gerechtfertigt. Es er⸗ folgte nach dem Tode Leos XIII. und auch dem ſeiner Nach⸗ folger kein Gewaltakt der italteniſchen Regierung, Die jüngſte Löſung iſt auch in dieſer Hinſicht die ſtaatsmänntſch beſſere geweſen. Ich bin bereit, dieſen Maßſtab an meine Landsleute zu legen. Ich glaube, daß manche von ihnen mehr darauf bedacht ſind, ihr Geld für gute Zwecke auszugeben, als darauf, es zu ver⸗ mehren. Unſere Reichen kaufen ſeltene Güter und Bilder und andere Kunſtgegenſtände; ſie bauen und ſtatten Muſeen, Hoſpi⸗ täler, Hochſchulen und Univerſitäten aus; ſie errichten und er⸗ halten Inſtitutionen zur Förderung wiſſenſchaftlicher For⸗ ſchung; ſie haben eine offene Hand für die Linderung der Not und für die Verhütung von Krankheiten, wie auch für alle reli⸗ gtöſen, humanitären und mildtätigen Beſtrebungen; und die Gaben der größten Wohltäter unter ihnen ergießen ſich in breitem Strom üher alle Erdteile und bewäſſern und ernäh⸗ ren die Wurzeln der Kultur und Ziviliſation bei allen Völ⸗ kern, Raſſen und Nationen, Ich möchte die Frage ſtellen, ob Europa in der Zeit ſeines größten Reichtums und Wohl⸗ ſtandes ſemals ſein Geld zu beſſeren Zwecken verwendet hat. Das Theoretiſieren über die Weſensart ganzer Völker und Nationen, beſonders, wenn es ſich in Gemeinplätzen erſchöpft, iſt ſehr gefährlich. Hler treffen die Worte Fauſts zu: Grau, teurer Freund, iſt alle Theorie und grün des Lebens gold'ner Baum. Läſſen wir daher das Theoretiſieren über andere Nationen und ſeten wir ſtets bereit, alles Bewundernswerte anzuerken⸗ nen und zu würdigen, gleichviel bei welcher Nation es zu fin⸗ den iſt.“ Coolloͤge über Waſhington Bei ber Feler von Waſhingtons Geburtstag hielt Eyo⸗ lidge in Waſhington ſeine letzte Rede als Präſident der Ver⸗ einigten Staaten. Er wählte als Thema„Waſhingtons Warnung vor polltiſchen Bündnuliſſen“ und er⸗ klärte, dieſe Ahlehnung von politiſchen Bindungen ſchließt nicht ein Zuſammenarbeiten mit faſt allen anderen Nationen aus. Die außenpolitiſchen Beziehungen der Vereinigten Slaaten ſeien zur Zeit durchaus friedlich. Die ſich aus dem Weltkriege ergebenden Fragen ſeten, ſoweit Amerika in Be⸗ tracht komme, erledigt. Amerikas Wunſch nach Be⸗ ſchränkung der Rüſtungen ſei bekannt.(Siehe unten. D. Schriftl.) Die amerikaniſche Regierung unterhalte mit allen europäiſchen Regierungen, außer Rußland, die herz⸗ lichſten Beziehungen. Naturgemäß ſei es bisweilen nötig, durch offene Darlegung von Tatbeſtänden eine Lage, die zu Verwirrung und Vorurteilen Anlaß geben könnte, zu klären und dadurch für beſſeres gegenſeitiges Verſtehen zu ſorgen. Die Regterungen ſeien freundſchaftlich zueinander und ebenſo ſollten es die Völker und die Preſſe ſein, Das Vertrauen der europälſchen Regierungen zu Amerika habe ſich kürzlich dadurch dokumentiert, daß ſie einſtimmig darum erſuchten, daß amerlkäntſche Bürger bei der Endlöfung des Repara⸗ ttonsproblems mithelfen. Die Vereinigten Staaten ellen mit keiner Gruppe fremder Staaten A ſſozilert und daher wiſſe ganz Europa, daß es an ihre Unparteilichkeit appellieren könne. Die Mitarbeit an den Weltproblemen entſpreche durchaus der Auffaſſung e bes Begründers der Nation. Die Probe aufs Exempel — Washington, 22. Fehr. Der Sengt Hat die Geſetzesuor⸗ lage über die Bewilligung von 12370 000 Dollar zur In⸗ angriſſnahme des Baues der neuen Kreuzer ange⸗ nommen. e ere Vortrag eines Lonkoner Hiſtorikers in Berlin Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Bilro.] Der Londoner Hiſtyriker Proſeſſor Gooch hat vorgeſtern und geſtern abend im Rahmen der Vorträge des Carnegte⸗Lehr⸗ ſtuhls der Deutſchen Hochſchule für Polltik über Greys aus⸗ wärtige Polftik und die Bildung der Trtple⸗Entente geſpro⸗ chen. Gooch, der ein ſehr geläufiges Deutſch ſpricht, führte aus, daß die enaliſche Politik ſtets auf Seeherrſchaft und euro⸗ päiſchem Gleichgewicht aufgebaut geweſen ſei und wandte ſich mit Nachdruck und lebhafter Betonung gegen die Theſe von der von England mitbekriebenen Einkreiſung. Profeſſor Gyoch iſt der erſte Engländer, der zu dieſer Verünſtaltung nach Berlin gekommen ist! Gr iſt Mitheraus⸗ Die Grippe — Köln, 22. Fehr. Während die Grippeerkrankung i Krefeld anſcheinend ihren Höhepunkt erreicht hat und naih der ſtatiſtiſchen Feſtſtellung am geſtrigen Tag ein leichte! Rückgang an Krankmeldungen zu verzeichnen war, wird aus Barmen und Hagen eine ſtarke Zunahme der Krankheil gemeldet. In Hagen hat die Krankheit bereits Formen an⸗ genommen, wie ſie kaum in der Kriegszeit zu beobachten waren. Man ſpricht von 10 bis 12000 Grippe⸗ kranken. Auch in Barmen iſt der Stand der Grippe⸗ krankheit ernſt. Dort ſcheint die Krankheit einen bösartigen Charakter anzunehmen. Es iſt bereits eine ganze Reihe von Todesfällen eingetreten, die vornehmlich Perſonen über 60 Jahre betrafen Ein beſorgniserregendes Umſichgreifen der Grippe iſt weiter in der Bonner Gegend feſtzuſtellen. In Bonn iſt der Prozentſatz der arbeitsunfähigen Kranken bei der Orts⸗ krankenkaſſe auf über 9 Proz. geſtiegen. Auch dort nimmt die Krankheit unter Hinzutritt von Lungenentzündung vielfach einen bösartigen Verlauf. Großfeuer in Frankreich y Paris, 23. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In der Pariſer Vorſtadt Clichy wurde geſtern abend eine große Druckerei durch eine Feuersbrunſt zerſtört. Der Brand entſtand in einem Setzerſaal im erſten Stock, nachdem der Hauptteil der Arbeiter das Gebäude verlaſſen hatte. Jn⸗ folge des Froſtes waren die Feuerſpritzen der Feuerwehr von Clichy und der benachbarten Vorſtädte faſt wirkungslos. Die Pariſer Feuerwehr mit kräftigen Motorſpritzen mußte deshalb zu Hilfe gerufen werden. Unterdeſſen breitete ſich der Brand mit großer Schnelligkeit aus und bedrohte eine Zeit⸗ lang in gefährlicher Weiſe eine angrenzende Gas fabrik. Nach dreiſtündigen Anſtrengungen gelang es ſchließlich, des Feuers Herr zu werden. Das Druckereigebäude wurde zum größten Teil zerſtört. Die Maſchinenſäle wurden durch den Einſturz der oberen Stockwerke perſchüttet. Der Sachſchaden wird auf mehrere Millionen geſchätzt. Die Feuers⸗ brunſt ſcheint durch einen Kurzſchluß verurſacht worden zu ſein.— Wie aus Lyon berichtet wird, iſt dort geſtern Nacht eine große Seidenfabrik vom Feuer zerſtört worden. Die ge⸗ ſamten Maſchineuſäle und große Vorräte an Sei engarnen wurden vernichtet. Der Brandſchaden wird auf 14 Millio- nen Franken gſechätzt. Wie ſteht's in Afghankſtan? i Berlin, 22. Febr.(Von unſerem Berliner Bürp.) Ueber die Lage in Afghaniſtan, die ſich nach den neueſten Mel⸗ dungen ſehr bedrohlich geſtaltet hat, liegen in Berlin nähere guthentiſche Mitteilungen nicht vor. Die Lage, namentlich ir Kabul, läßt ſich nicht überſehen. Man weiß nur ſoviel, daß die Vertreter der verſchiedenen Regierungen in Kabul mit einander in Verbindung ſtehen. Sie ſind von ihren Regie rungen angewieſen worden, ſich ſo zu verhalten, wie es diz Verhältniſſe erfordern. Dabei ſpielt die Frage der 9 MHehung e e eee eine Mols i Letzte Meldungen Eisſpreugungen auf dem Rhein — Ditſſelborf, 23. Febr. An der Rheinbrücke mußten wegen großer Eisſtauungen geſtern Sprengungen vorgenom⸗ 1 werden, ſodaß die Fahrrinne nunmehr wieder frei iſt. 30 Perſonen, die am Freitag auf einer Eisſcholle abgetrieben worden waren, konnten ſich, da ſich die Scholle am anderen Ufer feſtgeſetzt hatte, ans Ufer retten. 150 000 Mark wieder beigebracht — Dortmund, 23. Febr. Von den 240 000 Mark, die dem Zechenräuber Düniſch, der ſich kürzlich ſelbſt ſtellte, in die Hand fielen, konnten infolge der Angaben ſeines Mittäters 70000 Mark in einem Verſteck, das in der Nähe Hamburgs war, gefunden werden. Insgeſamt ſind von den 240 000 Mark jetzt 150 000 Mark ſtchergeſtellt. Politiſcher Mord auf der Straße — Berlin, 23. Febr. In Berlin⸗Pankow ſſt geſtern abend ein Mord, wahrſcheinlich aus politſſchen Motiven, verüht worden. Der Sohn des Stadtinſpektors Kleier, Herbert Kleier, wurde, als er die Hartgeroder Straße entlang ging. von zwei Männern, die ihm auf Rädern gefolgt waren, hinterrücks erſchoſſen. Die Täter entkamen uner⸗ kannt. Ein großes Polizeſaufgebot iſt um die Ermittlung der Täter bemüht. Kleier ſtarb auf dem Wege ins Krankenhaus. Wie es heißt, ſoll es ſich bei den Tätern um Mitglieder des Roten bronktämeferbundes handeln. Kleier iſt Mitglied des Stahlhelm. a d „ Gilbert wieder hergeſtellt — Paris, 23. Febr. Der„Newyork Herald“ meldet, daß der Generalzahlungsagent Parker Gilbert wieder vollſtän nig hergeſtellt ſei und morgen nach Berlin abreiſen werde. Aus Seenot gerettet — London, 23. Febr. Nach Meldungen aus Tokio traf in Nokohama der deutſche Dampfer„Admiral Tirpitz“ ein, der dreizehn Schiffbrüchige eines Dampfers an Bord hatte, die nach 17 Tagen von dem deutſchen Dampfer geretiet worden waren. Folgenſchwere Keſſelexploſton — Glenville(Georgia), 22. Febr. Durch eine Keſſel⸗ exploſton in einer hieſigen Sägemühle wurden 6 Perſonen getötet und vier ſchwer verletzt. Die Sägemühle wurde zerſtört. Die Exploſton war ſo heftig, daß Ziegelſteine bis zu einem etwa 200 Meter entfernten Wohnhaus geſchleudert 9 8 wo ein achtjähriges Mädchen getroffen und getötet wurde. Ein zentralamerikaniſcher Vulkan in Tätigkeit — Gugtemgla, 22. Febr. Der Vulkan Santa Mara iſt heute in lebhafte Tätigkeit getreten. Ungeheure Mengen von Sand und Aſche gehen auf die blühenden und dicht be⸗ völkerten Küſtengebiete bis in eine Entfernung von 60 Meilen nieder. Der letzte größer Ausbruch des Vulkans erfolgte im Jahre 1002 Waſhington, 9 185 91 Cügleſton ſtieh ein Per⸗ Grund 1 80 1 5. 92 85 985 Hewiſſenz aftigkeit. — Naben wurden 10 Reſſeude verletzt. ann im Verlaufe eines Schneeſturmes auf einen Lene c Erh eee. oe bee eee een ee Samstag, den 23. Februar 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) 3. Seite. Nr. 91 Der kluge Redaktor Natürlich, klug und weiſe ſind ſie ja ſchließlich alle. Aber, der, von dem hier löbliche Rede ſein ſoll, darf zu einer be⸗ ſonders klugen Gattung gerechnet werden. Obwohl er an und für ſich doch wiederum nur ein ganz ſimpler Schrift⸗ leiter einer größeren Zeitung war. Auch er hatte, wie all die andern Kollegen von der Tinten⸗Innung, zahlloſe Nah⸗ und Fernkämpfe täglich mit denen zu beſtreiten, die ſich zu arg oder zu wenig im Blättl gerupft fühlten, mit all denen, die ſich für berechtigt und berufen erklärten, ihm, dem Ver⸗ antwortlichen, etwas am Zeuge zu flicken. Die Gründe hie⸗ für waren einfach genug, ſpeziell für den, der da weiß, was für Vögel ſo in einem Zeitungsbau ununterbrochen aus⸗ und einfliegen. So lange die„Flick“arbeit ſich nur Werkzeuge, wie Tinte, Feder, Papier und Blei, bediente, war die Abwehr in feder Form unſchwer. Dafür waren ja Papierkörbe da. Auch den Scharmützeln mit liebreizenden, dafür aber auch empfindlichen Schauſpielerinnen, Sängerinnen und dergleichen, den ſchon etwas kräftigeren Charakter annehmenden Zuſammenſtößen unverſtandener Dichterlinge und ſonſtigem ums liebe tägliche Brot ſeribierenden männlichen und weiblichen Federviehes, war unſer Mann vollauf gewachſen. Dafür hat ihn ja der liebe Gott mit einer ſchönen Hornbrille ausgerüſtet, hinter denen die Augen eine beliebige Rollade geben konnten Wei⸗ terhin hat ihn eben dieſer gnädige Gott auch noch mit einer Stimme ausgerüſtet, bei deren Klang zwar nicht die Mauern von Jericho(weil ſie ja auch nicht mehr ſtehen), ſo doch ſämt⸗ liche Seismographen des Feſtlandes zu arbeiten begannen. Und ſchließlich hatte ſo ein berufskundiger Zimmermann auch noch ein Loch im Bau gelaſſen. Dazu gehörte natürlich wie⸗ derum ein ſteifgeſpannter Arm, an dem ein ebenſo nach dieſem Loch gerichteter Zeigefinger ſteckte. Mit ſolchen Hilfsmitteln war unſer kluger Mann ge⸗ Agend all den täglich vorkommenden Redaktionsgefährniſſen gewachſen. Aber es gab auch noch andere Feinde: die aus jedem Dreck geldfabrisierenden Lokalſeribenten, die Zeilen⸗ ſchinder von Gottesgnaden, die Vereinsſchriftführer und ſchließlich das„kräftigſte“ Moment, die Kraft⸗ und andere Sportler. Das war, vielmehr iſt eine gar ſchlimme Zucht. Da gab es manch heißen Kampf in der redaktionöllen Stube. Und als gar einmal der Vorſtand eines Athleten⸗ u. Stemm⸗ klubs ſeine ſonſt nur auf Sägemehl gepflegte Kunſt unter unfreiwilliger Mitwirkung des ebenſo nützlich bei der Hand weilenden Schriftleiters auf das Parkett einer Redaktions⸗ klauſe verlegte, ward der Uebergang vom mittelmäßigen zum klugen Mann gegeben. Sobald es der aus dieſem eigentlich recht peniblen Zweikampf ſeinerſeits entſtandene Zuſtand ihm erlaubte, ſetzte er ſich auf den ſo unſchicklich mißbrauchten Körperteil und ſchrieb mit Schwung und Kraft die weiter unten folgende, fein verbrämte und mit techniſchem Beibau wirkungsvoll verſteifte Philippika. In Plakatausführung kam dieſer belehrende Stoff in das als vorbereitender Gefechts⸗ raum anzuſprechende Sprechzimmer. Desgleichen in jede Klauſur des Handels-, des politiſchen, des vermiſchten und des Lokal⸗Redaktöböörs. Ueberhaupt überall dort, wo ein Ueberfall drohte, Unter der Ueberſchrift: Was ein Viel⸗ geplagter zu ſagen hat“, bekamen die herzinnigen Leſer dadurch einen ganz kleinen Einblick in das wunde Herz unſeres Mannes. Den vielen Vereinen und Vereinchen aber wurde unter erklecklichem Aufwand von Arbeit und Koſten je ein Sonderabzug zugeſteckt. Damit ſie ſichs hinter die Ohren ſchrlieben. Unſer kluger Redaktör hatte damit ſehr wohl getan— wie er dem Chroniſten verraten zu dürfen glaubte. Allen denen aber, die Gebrauch machen wollen von der glorioſen Idee, ſei zu ihrem Nutz und Frommben das Rezept nunmehr wiedergegeben: An alle denen, die es angeht! „Wir bitten Sie höflichſt anliegenden kleinen Bericht in Ihrem mir ſo lieb⸗ werten und hochgeſchätzten Blatte abdrucken zu wollen. Sie dürfen überzeugt ſein, daß Sie damit der Oeffentlichkeit einen Dienſt erweiſen, denn Deine Stimme im Telephon Von Otto Sättler Der Schauſpieler Wegener ſpricht in einem Arttkel, in dem er von ſich erzählt, davon, daß der Film gegenüber dem Theater für ihn, Wegener, den Vorzug zu haben ſcheine, daß ſich der Schauſpieler ſelber ſehen kann. Aehnlich, nur um⸗ gekehrt, iſt es mit der Stimme im Telephon. Von Millionen Menſchen wird heutzutage das Telephon benutzt, aber nicht einer hat vernommen, wie ſeine eigene Stimme in der Schall⸗ muſchel klingt. Der Klang im Telephon tiſt aber durchaus nicht unbedeutend; im Gegenteil, von ihm kann ſehr viel ab⸗ Hängen. Es iſt nicht ſelten zu erleben, daß man an einem Men⸗ ſchen beſonders die Stimme ſchätzt, die weich und voll, kräftig And doch einſchmeichelnd klingt, ſo daß man gerne zuhört. wenn der Betreffende ſpricht. Eines Tages ſteht man ihm am Fern⸗ ſprecher gegenüber. Und ſchon iſt man entſetzt, welches un⸗ ſumpathiſche Geſchnarr einem da entgegenklingt. In anderer Richtung. Die Stimme eines Bekannten klingt das Gegenteil von angenehm, hart, ſpröd, brüchig. Am Tele⸗ phon entdeckt man plötzlich, daß die Stimme klar, hell, freund⸗ lich klingt, und man möchte den Menſchen recht lange am Telephon behalten und ihm zuhören, nur der Stimme wegen. Ich denke daran, wie ich vor Jahren faſt täglich mit einer auswärtigen Firma telephoniſch verhandeln mußte. Stets kam eine beſtimmte Dame heran, die ich nicht kannte, nie geſehen Hatte, die ich mir aber nach der Stimme als ungemein ſym⸗ pathiſch, freundlich, nett vorſtellte. Die Worte floſſen dahin wie Wellen in einem Bach, von keinem Geroll aufgehalten, und jedes der Worte kam klar und weich daher, daß man ſich einen Menſchen von ſeltener Harmonie vorſtellen mußte. Es war eine Freude, dieſe Stimme zu hören, und es wäre gar nicht ſo unmöglich, daß man da und dort einmal nur um dieſer FEimme willen ein Telephongeſpräch geführt hätte. Der Zufall wollte es, daß ich die Dame ſpäter kennen⸗ lernte. Die Bekanntſchaft bedeutete keine geringe Enttäuſchung. Ueber wenig anziehendes Aeußeres hätte man hinwegſehen önnen; aber da war auch das, daß die Stimme nichts beſaß pon all den Vorzügen am Telephon, und daß ein ſchroffer, ſeckiger Menſch gegenüberſtand, zu dem nicht ſo leicht Wohl⸗ Brieflein mit derartig beſtechenden Einleitungsworten und einem daranhängenden, in ſeiner Länge wirklich erklecklich wirkenden Kometenſchweif von Süßholz flattern mir jeden Tag zu vielen Dutzenden auf den Tiſch. Und wenn je einer in der Lage iſt, die Frage zu beantworten, wieviele Vereine und Vereinchen, wieviel Klubs und Klübchen im Städtchen beſtehen, dann vermag ich es und mit mir meine Zeitung. Denn bei uns vermelden ſie zu jeder Jahreszeit, daß ihr nützliches Daſein noch nicht erloſchen iſt. So im Winter bei der Chriſtbaumfeier, im Frühjahr beim Stiftungsfeſt(mit Fahnenweihe), im Som⸗ mer beim Sommerfeſt(und Picknick im Walde) und im Herbſt beim Erntefeſt und bei der Kirchweih. Und bei tauſend andern weltbewegenden Gelegenheiten. Daß die Treue kein leerer Wahn iſt, weiß ich ja! Jeder Angriff auf mich beginnt damit, daß man den„langjährigen und treuen Abonnenten“ breit⸗ ſpurig in den Vordergrund zu ſtellen beliebt, um Wünſche und Meinungen hernach hinterliſtig folgen zu laſſen. Ich muß aber geſtehen: da ſich Tugend und Meinung meiſt feindlich gegen⸗ überſtehen, löſen wohl die Treue, nicht aber die vielfach recht ſchwer verdaulichen Wünſche die erhoffte Anerkennung aus. Und wenn je einer weiß, wie, wo und womit das Städtchen ſich vergnügt hat, dann bin ich es. Dies zu erfahren iſt eine Höllen⸗ qual! Denn von Montag an ſteigt die Nachrichtenflut, erzeugt und bewegt von denen, die über den„geſtrigen Sonntag“ zu berichten haben. Und Sonntags iſt immer was los. So z.., daß der Kegelklub„Neuntöter“ eine Rieſenleberwurſt verholzt, daß der Geſangverein„Aeolsharfe“ ſich in Dingsda einen Fah⸗ nennagel erſungen hat, daß der vereinigte Rauch⸗ und Pfeifen⸗ klub„Blauer Dunſt“ beim letzten Meiſterſchaftskampf um die längſte Zigarrenaſche„nach erbittertem“ Kampfe Sieger über 73 Mitbewerber geblieben iſt. Und ſo weiter— gar nicht zu reden von den ununterbrochen tobenden„Meiſterſchaften“ der großen und kleinen Sportvereine—— wirklich, eine Nachricht erſchütternder als die andere. Ich muß dies alles leſen und verdauen, während ihr dies nur zu tun braucht. Und das Wäſſerlein rinnet, es fließet der Bach, es reißet der Strom der arme Schriftleiter taucht immer tiefer in das Meer des Ge⸗ ſchehens. Immer tiefer ſtößt man mich herzlos und rückſichts⸗ los hinein, keine Hand ſtreckt ſich nach mir aus. O, ihr harten Menſchen. Der allerkräftigſten Schwimmbewegungen, die mir immer mehr Kraft und Saft aus dem Leibe ziehen, bedarf es, um mich täglich aus der Flut nur zum Luftſchnappen zu er⸗ heben. Ihr alle, die das leſt, wiſſet nicht Rechenſchaft darüber zu geben, warum nun ſo mancher mit großen Hoffnungen ein⸗ geſandte Bericht, ſelbſt wenn er noch ſo„ſchön“ geſchrieben ſein mag, dennoch nicht das„Licht der Druckerſchwärze“ erblickt. Derwellen hat ſich ſeiner ſchon längſt der Papierkorb mitleidig annehmen müſſen. Dann werden die Zeitungen nervös durch⸗ blättert; aber nie„kommt er wieder“. Und dann erhebt ſich ein gar wüſtes Geſchrei unter den Mannen der„Treue“. Dann hagelt es auf mich ſackgrob ein. Mit böſen Worten, wie Ungefälligkeiten, Mangel an Entgegenkommen und Berſtändnis uſw., wirft man unbedenklich um ſich. Gar nicht zu reden von den vielen netten Bezeichnungen aus Brehms Tierleben. Ohne dabei zu bedenken, daß es in Wirklichkeit nicht leicht ein Unternehmen gibt, dem man ſo viele Opfer unbedenklich zu⸗ mutet, wie gerade der Zeitung und ſeinem gepeinigten Schriftleiter. So wird es gemacht: Nehmen wir einmal an, der Stammtiſch„Schwefelhölzche“ tut der Schriftleitung durch ſeinen federgewandten Klubjournaliſten kund und zu wiſſen, daß er nunmehr nach vieljährigem glorreichen Be⸗ ſtehen infolge der allgemein ſchlechten Wirtſchaftslage(Wirts⸗ hauslage?) in Auflöſung begriffen ſei. Das vorhandene Barvermögen in Höhe von drei Mark und 75 ſei bereits den Ortsarmen überwieſen. Dieſer Bericht, dem einer ſicheren wurde, umfaßt ganze zwei Seiten Quart, engbeſchrieben und — wie wir es ſo lieben— gleich auf Vorder⸗ und Rückſeite. Infolge des darin zum Ausdruck gebrachten ſozialen Ver⸗ ſtändniſſes(die 3,75 an die Armen ſind damit gemeint] läßt ſich der Schriftleiter nun tatſächlich in einer ſchwachen Stunde breitſchlagen und teilt die erſchütternde Kunde der geſpannt aufhorchenden Mitwelt durch die Zeitung mit. Aus Gründen, wollen hinführen konnte. Es iſt nicht ſo unbedeutend, welche Stimme der Menſch hat. Die Stimme kann weſentlichen Anteil haben am Erfolg im Leben. Manches gute Geſchäft kann ſich zerſchlagen, weil der Unterhändler mit einer zu Widerſpruch herausfordernden Stimme redet. Und mancher ausſichtslos ſcheinende Verſuch der Anknüpfung einer Geſchäftsverbindung kann ſehr gut ge⸗ lingen, weil die Stimme nicht vergeblich um Zuſtimmung wirbt. Die Stimme allein tut es natürlich noch nicht. Aber ſie ſtellt einen Faktor dar, mit dem man ebenfalls rechnen muß. Außer der Stimme kommt auch die Sprache in Betracht. Die Alten haben großen Wert darauf gelegt, daß die Sprache ge⸗ pflegt wurde. Die Gegenwart hat keine Zeit dazu, wenigſtens verzichtet man zumeiſt auf die Pflege der Sprachmittel und überläßt es mehr oder weniger dem Zufall, ob einer zu an⸗ genehmer Sprechweiſe kommt oder nicht. Und man iſt doch ſonſt meiſt ſtreng darauf bedacht, daß man alle Mittel ausnützt, die irgendwie zum Erfolg verhelfen können auf der ſchiefe Ebene, ſo man Leben nennt 5 1 Pfälzer Art in der Pfälzer Mundart Vortrag im Altertums verein Im Kreiſe des Mannheimer Altertums ver⸗ eins hielt Prof. Theodor Hänlein⸗ Heidelberg einen feſ⸗ ſelnden Vortrag über„Pfälzer Art in der Pfälzer Mundart“. Es liegt in der Weſensart des Pfälzers, ſo führte der Redner aus, den Mund recht voll zu nehmen und ſeinen Gefühlen Aufnahme wegen das Wohltätigkeitsmäntelchen umgehangen die wir gleich kennen werden, muß der berüchtigte Rotſtift unter den abenteuerlichen Schilderungen gar wuchtig auf⸗ räumen. Ihm fallen die„allerſchönſten Stellen“, wie Schmock in Freytags Luſtſpiel ſagt,„die Brillanten“ zum Opfer. Aus der ursprünglichen 96zeiligen Legende iſt nach dieſer grau⸗ tamen Verſtümmelungsſzene nur noch ein dürftiger Sechs⸗ zeiler geworden, die aber immer noch mehr beſagen, als die urſprüngliche Schauergeſchichte. Und jetzt, lieber Leſer, du fruchtbarer Schreiber, paß auf: Die wirklich beſcheidenen ſechs Zeilen nehmen bei einer ange⸗ nommenen Auflage von 100000 Stück einen Geſamtraum von vollen 400 Metern Rollenpapier weg. Und dieſe wiegen nahezu 35 Pfund. Schon jetzt höchſt bedenklich, nicht wahr, ihr alle, die ich meine! Farbe wollen wir nicht rechnen, obwohl auch faſt ein Kilo draufgeht. Aber aus den 400 Metern Rollenpapier bekommt man 850 vier⸗ oder 425 achtſeitige Zei⸗ tungen heraus, was die Belieferung eines ganzen Jahres⸗Abonnements einer täglich erſcheineuden Zeitung bedeutet. Allerhand, Ihr ungerechten„Meiner“. Der übrigen Arbeiten, die die ſechs Zeilen nötig machen und die in Wirk⸗ lichkeit ja auch ſo klein ſind, daß ſie im Einzelnen überhaupt nicht in Erſcheinung treten, ſei es in der Schriftleitung, in der Setzerei, der Korrektur, der Druckerei, der Expedition uſw., ſet keiner Erwähnung getan. Im Unkoſtenkonto treten diese Arbeiten aber dennoch auf. Solche Opfer, die in ihrer Viel⸗ zahl ins Ungemeſſene wachſen, verlangt man von mir, von meinem Verleger, von der Zeitung ohne weiteres. Der Un⸗ verſtand iſt daher enorm! Aber drehen wir den Spieß doch mal nach der andern Seite. Wollte nun der eben zitierte Stammtiſch von ſeinem menſchenfreundlichen Akt all denen Kenntnis geben, die durch die Zeitung ſo ſelbſtverſtändlich da⸗ von unterrichtet werden, dann müßte ſich der arme Stammtiſch nach einem gewichtigen Geldgeber umſehen. Denn er be⸗ nötigte vorab mal für etwa 300 Goldmark Briefumſchläge, einen ebenſolchen Betrag für das Druckſachen⸗Porto, zwei flotte Schreiber, die volle ſechs Wochen an den Adreſſen zu ſchreiben und ebenfalls einen netten Batzen Lohn zu fordern hätten. Dann müßte die betreffende Nachricht zumindeſt auf halbwegs ſatiniertem Oktappapier gedruckt werden, was ſicherlich gegen 1500 Mark koſten würde. Und dies alles nur für eine Nachricht, die die Zeitung völlig umſonſt aufnehmen ſoll und mir nichts weiter als einen Sack voll Grobheiten ein⸗ bringt. Wenn dieſes Beiſpiel natürlich auch nur an den Haaren gewaltſam herangezogen, rechneriſch aber richtig iſt, ſo dürfte es doch des Beweiſes genug ſein, was für ein unverſtandenes Ding eigentlich die Zeitung iſt. Mit ihm ſein Schriftleiter. Die aber, die ſo erſchröcklich fruchtbar im Geben und Ver⸗ langen von ausführlichen Berichten ſind, die ſo ihre Grob⸗ heiten an den gepeinigten Redaktör verſchwenderiſch ver⸗ geuden, daß es jammerſchade iſt, in den Ring der Tinten⸗ akrobaten zu treten, mögen ſich reuevoll an die eigenfüchtige Bruſt klopfen, damit ihnen die Erkenntnis reife, daß die Zeitung und ſein Schriftleiter eigentlich das Entgegenkom⸗ mendſte iſt und in Wirklichkeit viel mehr tut, als man von ihr verlangen kann und darf. Gehet hin und beſſert euch, ihr alle, die ich meine. Jeremias Jammermeier, Redaktöössör. So der Brief der Sünden! Wirklich ein probates Mittel. Hoffentlich gelingt es dem klugen Redaktör nun aber auch, die überaus eifrigen aber unfruchtbaren Vereinsſchreiber⸗ ſeelen und anderes Schreibmeiertum ſich ſchön hübſch„drei Meter vom Leibe“ zu halten. Dies iſt die Geſchichte vom „klugen Redaktör!“ S. Wundshammer-Köln. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Freiſtett hat beſchloſſen, die Pachtzinſen für die Gemeindegüter um ein Viertel, die der Grasloſe auf den Rhßeininſeln um die Hälfte herabzuſetzen. Gegenwärtig finden Verhandlungen ſtatt zwiſchen der Domä⸗ nenverwaltung und den Gemeinden Freiſtett und Helmlingen, die auf Eingemeindung der ärariſchen Gemarkung Gayling in die beiden Gemeinden hinauslaufen. Der beabſichtigten Grün⸗ dung einer Bezirksſparkaſſe ſteht der Gemeinderat ſympathiſch gegenüber. 5 ſchichte erlebt. Ungeheure Einwirkungen von außen kamen hinzu— man denke nur an die Wirren des dreißigjährigen Krieges— ſo daß die Pfalz, wie Riehl einmal trefflich ſagt, die Bühne eines großen Völker⸗ und Stammesgemiſchs ge⸗ worden war. i In der Sprache und Mundart des Pfälzer vermißt man zunächſt die zarteren Schwingungen des Alemannen, einer Geſtalt wie Hebel kann unmöglich die eines Nadler gegenüber geſtellt werden. Der Held der Pfälzer Dichtung iſt nicht in intimen Stuben, ſondern auf dem lärmenden Markt, auf der Straße und im Theater zu ſuchen. Voller Maul⸗ heldentum glaubt er mit Recht, daß die Weltgeſchichte in der Pfalz anfing und die übrige Welt ſich in gemeſſenen Abſtän⸗ den um ſie bewege. Die Mundart hat vor allem auch alles Sprachgut lebendig gehalten. Die Gewohnheiten des Lebens ſchaffen ſich in der Mundart ihre Ausdrucksformen. Der Lautbeſtand der Pfäl⸗ zer Mundart bringt nicht viel innerlich und ſeeliſch Erlebtes hervor und trotzdem fehlen dieſer Sprache von durchaus männlichen Ausdrucksformen nicht gelegentlich auch wärmere Gemütstöne.. Die Wiſſenſchaft beſtätigt dieſe Ueberlegung. Sie verdankt der Mundart nicht nur ihre ſchönſten Ergebniſſe, wie Sütterlin einmal ſagt, ſondern vor allem ihr geiſtiges Rüſtzeug, die Ausbildung und Verfeinerung ihres Verfahrens, und darum wird ſie auch nicht müde, den Wert der Mundart dankbar zu preiſen und ſie als das Urſprüngliche und ewig Junge gegen⸗ über zu ſtellen der welkenden und wie eine Treibhauspflanze gezüchteten Schriftſprache. Prof. Hänleins Ausführungen waren immer wieder durch anſchauliche und ſchlagende Bei⸗ ſpiele aus den Werken bekannter Pfälzer Munbartdichter ge⸗ wſtrzt. Sein feinſinniger und doch ſo humorvoller Vortrag hemmungsloſen Lauf zu laſſen. Die unmittelbare Sprache erſcheint derb im Ausdruck und wenig von innerer Wärme getragen. Der„Pfälzer Kriſcher“ gehört, wie ſein Name ſchon ſagt, nicht zu den Stillſten auf der Welt; mit einer geſunden Stimme begabt, pflegt er ſie unbedenklich zu gebrauchen. Hin⸗ zu kommt geiſtige Beweglichkeit und raſche Auffaſſungsgabe, die es ihm ermöglicht, Bilder voller Anſchaulichkeit und Wirk⸗ lichkeitsnähe zu geben. f Die Pfalz und bie heutigen badiſchen Pfälzer Lande haben im Laufe der Jahrhunderte eine ungemein wechſelvolle Ge⸗ erhielt krönenden Abſchluß durch Rezitationen aus den Werken von Brechter, Waldeck, Kühn und Barack. Der Mannheimer Altertumsverein hatte ſich hierzu Herrn Hugo Vokſin geſichert, der den in fröhliche Stimmung verſetzten Zuhörern eine köſtliche Lefe pfälziſchen Humors ſpendete. So dürfte dieſer wohlgelungene Abend, den der Altertums⸗ verein ſeinen Mitgliedern und Freunden ſchenkte, noch lange in herzerfriſchender Erinnerung bleiben.& J. 4. Seite. Nr. 91 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgaze) Samstag, den 28. Februar 1928 Stäoͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 21. Febr. 1929 Verſchiedene Vorlagen für die Bürgerausſchußſitzung am 28. Februar werden genehmigt. Die Wertzuwachsſteuerorduung und die Vergnügungs⸗ ſteuerordnung ſollen geändert werden. Vorlage an den Bürgerausſchuß Wird beſchloſſen. Beim Bürgerausſchuß ſoll die Ermächtigung eingeholt werben, zur Gewinnung von Mitteln für die Förderung des Wohnungsbaues weitere 10 Millionen Reichsmark darlehensweiſe aufzunehmen und für von Bauluſtigen bei Dritten aufgenommene, hypo⸗ thekariſch geſicherte Darlehen Bürgſchaft bis zu 15 Millionen Reichsmark zu leiſten. Der Rheinbrücken bau. Der Oberbürgermeiſter wird ermächtigt, die weiteren Schritte zu unternehmen, die zur Förderung des Rhein⸗ brückenbaues geeignet erſcheinen. * * Leichte Erwärmung. Die Einfälle des Froſtes werden allmählich matter. Er erreicht nicht mehr ganz die Höhe, die noch vor einigen Wochen gemeſſen werden mußte. Auch wer⸗ den die Zeiten ſtärkeren Froſtes allmählich kürzer. So wur⸗ den in der vergangenen Nacht faſt nur halb ſo viele Grade unter Null abgeleſen wie in der Nacht zum Freitag. Der tiefſte Stand war—6,5 Grad(vorher—11,3), am Morgen herrſchten—5,0 Grad(geſtern 11,1). Am Tage ſtieg geſtern das Thermometer über den Nullpunkt freilich nur um einen halben Grad. Immerhin kam es uns nach all der harten Kälte wie Vorfrühling vor. Der Maniel wurde einem faſt zu warm. Am Nachmittag ſank aber die Temperatur bald unter 0 und erreichte am Abend 3,4 Grad. Zwar klingt der amtliche Wetterbericht nicht ſehr verheißungsvoll. Aber je näher der Frühling kommt, umſo gewiſſer darf man auf wirkliche Wärme rechnen. Wir können ſie nun auch brauchen! * Die Leiche des ertrunkenen Mädchens noch immer nicht geborgen. Die tagelangen eifrigen Bemühungen der Feuer⸗ wehr, Polizei und eines Tauchers, die in der Nähe des ſtädt. Krankenhauſes im Neckar ertrunkene Ruth Krebs zu finden, ſind bis Freitag nachmittag noch immer ohne Erfolg ge⸗ blieben. Nur mühſelig ſchlägt man Löcher ins Eis, durch die der Taucher unter der Eisfläche verſchwindet. Die Arbeiten geſtalten ſich außerordentlich ſchwierig. Es wird der Verſuch gemacht, vor Eintritt des Hochwaſſers zu einem Erfolg zu gelangen. Während der Nachforſchungen umſäumt— wie das ſo üblich iſt— eine ſchwarze Menſchenmauer beiderſeits den ſchneebedeckten Neckarſtrand. * Schwerer Zuſammenſtoß. Geſtern abend verſuchte ein Peyrſonenauto, das aus einer Nebenſtraße in die Breite⸗ ſtraße einbog, zwiſchen zwei ſich begegnenden Straßenbahn⸗ wagen der Linien 5 und 3 durchzufahren Das Auto wurde zwiſchen die Straßenbahnwagen geklemmt und völlig zer⸗ guetſcht. Ein Straßenbahnwagen geriet aus den Schienen. Verletzt wurde niemand. Der Straßenbahnverkehr war ge⸗ raume Zeit unterbrochen. Unfall bei einem Umbau. Geſtern nachmittag ereignete ſich beim Umbau des Bezirksgefängniſſes ein Un⸗ fall. Plötzlich brach ein Mauerſtück um. Ein beim Um⸗ bau heſchäftigter Gefangener, der gerade von etwas weiter oben herabſpringen wollte, geriet dadurch in einen Spalt und der Block drückte ihm den Unterſchenkel ab. Es dauerte geraume Zeit, bis man den Verunglückten mit Hebezeugen uſw. aus ſeiner Lage befreien konnte. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Frei⸗ tags⸗Vormittagsziehung fielen u. g. 2 Gewinne gü. 75000 Mark auf die Nr. 129 820, 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 352 237, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 87063, 8 Gewinne zu fe 3000 Mark auf die Nrn. 68 461, 277 861, 339 520, 384 116.— In der Nachmittags ziehung: 2 Ge⸗ winne zu je 10 000 Mark auf Nr. 318 884, 8 Gewinne zu je 8 165 auf die Nru. 17 229, 26 387, 168 643, 172 890.[Ohne ewähr. Tagung der Großkeſſelbeſitzer Geſelliges Beiſammenſein im Muſenſaal Es war u. W. das erſtemal, daß der Muſenſaal des Roſen⸗ gartens zu einem ſtädtiſchen Empfangsabend in Anſpruch ge⸗ nommen wurde. Die Schwierigkeit einer genügenden Erwär⸗ mung der Wandelhalle mag in der Hauptſache dazu veranlaßt haben, die Teilnehmer an der Tagung der„Vereinigung der Großkeſſelbeſitzer“ und der„Hochdruckkommiſſion der Vereini⸗ nen ſich die Reihen zu lichten. gung der Elektrizitätswerke“ auf geſtern zu einem einfachen Abendimbiß zu laden. Der Einladung wurde ſo zahlreich Folge geleiſtet, daß der von Beſtuhlung befreite Muſenfaal ſehr ſtark beſetzt war. Blaue Draperien mit hellen Teppichen ſchmüick⸗ ten die Empore. Die Tiſche, an denen man ſich zwanglos nie⸗ derließ, waren durch die Stadtgärtnerei mit den ſchönſten Frühlingsblumen geſchmückt. An der Ehrentafel am Konzert⸗ podium hatte zur Rechten des Oberbürgermeiſters Stadtrat Dr. Mayer, Generaldirektor des Großkraftwerks Stettin, zur Linken Generaldirektor Lange ⸗Gispersleben platz⸗ genommen. Daran reihten ſich Direktor Dußmann⸗Eſſen, Prof. Eberle von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, Ge⸗ heimrat Prof. Dr. Joſſe von der Techniſchen Hochſchule Ber⸗ lin, Dr. Marguerre, Leiter des Großkraftwerks Mann⸗ heim, Direktor Dr. Münzinger⸗Berlin(AG.), Dr. Ing. Dr. Paſſavant⸗Berlin, Direktor Dr. Rehmer⸗Berlin (Bewag), Generaldirektor Scholtes⸗Nürnberg(Betriebs⸗ gemeinſchaften Franken), Direktor Baurat Rüſter⸗ München, Direktor Reuter⸗Eſſen, Miniſterialrat Schmidt⸗Berlin (Marineleitung), Oberbaurat Zeuner ⸗Dresden, Direktor Dr. Voigt⸗Kaſſel(Kaliinduſtrie), Direktor Bleiken⸗ Hamburg(Schiffahrtsinduſtrie), Direktor Fiſcher(Grube Ilſe), Direktor Noome⸗ Utrecht(Kraftwerk). Der Stadtrat, der die Einladung erlaſſen hatte, war mit den Bürgermeiſtern Dr. Walli und Büchner nahezu vollzählig erſchienen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich hieß die Erſchienenen im Namen des Stadtrats und in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Aufſichtsrates der Großkraft⸗ werk Maunheim AG. auf das herzlichſte willkommen. Er glaube, daß zu der Wahl Mannheims als Tagungsort nicht zu⸗ letzt die techniſchen Umwälzungen im Großkraftwerk beigelra⸗ gen hätten, aber auch die Tatſache, daß Haudel, Schiffahrt und Induſtrie, die ſehr ſtark von der Entwicklung der Technik ab⸗ hängig ſeien, den Mittelpunkt unſeres Stadtlebens bilden. Er hoffe, daß man von den Vorträgen, die während der Tagung ſtattfänden, infolge der reichen Erfahrungen, die alle Teilneh⸗ mer mitbrächten, viel lernen könne, womit er den Wunſch ver⸗ binde, daß Alle, durch neue Eindrücke bereichert, in ihre Heimat zurückkehren. Die Strukturwandlungen, die ſich in der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft nach dem Kriege vollzogen, ſeien auch an Mannheim nicht ſpurlos vorübergegangen. Wie viele andere deutſche Städte habe Mannheim gegen den Berliner Zentralis⸗ mus anzukämpfen, der die geſunde wirtſchaftliche Dezentraltſa⸗ tion zu zerſtören drohe. Trotzdem fühle Mannheim ſich noch als ſtarker Mittelpunkt des pfälziſchen Wirtſchaftsgebietes, das ſich vom Sgargebiet im Weſten bis tief in den Odenwald im Oſten ausdehne. Andererſeits werde immer die Auffaſſung beſtehen, daß die Wirtſchaft nicht Selbstzweck ſein dürfe, ſondern dazu da ſein müſſe, das ſoziale und kulturelle Niveau der Be⸗ völkerung zu heben. Mannheim ſei ſtolz darauf, eine große Zahl von Einrichtungen zu beſitzen, die der allgemeinen Wohl⸗ fahrt und Bildung dienen. Der Redner wies in dieſem Zu⸗ ſammenhang auf das 150jährige Jubiläum des Nationale theaters, auf Kunſthalle und Schloßmuſeum hin, Stätten, die in Deutſchland eigentlich viel zu wenig bekannt ſelen. Er würde ſich freuen, wenn der eine oder andere Gelegenheit nehmen würde, die Kulturwerte der ſchönen Stadt der Arbeit und ber Kunſt am Neckar und am Rhein näher kennen zu lernen. Der Abend ſolle eine einfache, aber geſellige und fröhliche Unter⸗ brechung der ernſten Arbeit ſein. Man habe den herzlichen Wuuſch, daß ſich Alle recht wohl hier fühlen und angenehme Erinnerungen mit fortnehmen. In dieſem Sinne erhob der Oberbürgermeiſter ſein Glas auf die Ehrengäſte,(Starker Beifall.) Generaldirektor Dr. Mayer dankte für die liebenswür⸗ dige Einladung, hob die Verdienſte Dr. Marguerres um die Elektrizitätswirtſchaft durch Schaffung der 100 Atmoſphären⸗ Anlage hervor und trank auf eine frohe Zukunft der Stadt Mannheim. Direktor Quack⸗Bitterfeld leerte ſein Glas auf das Wohl des Oberbürgermeiſters. Ein vorzügliches Kabarett, von Künſtlern und Künſtler⸗ innen des Nationaltheaters geſtellt, unterhielt die Gäſte auf das beſte. Rabul Alſter fungierte in der Rolle eines Repor⸗ ters der neueſten Mannheimer Zeitung„Rund um das Stadt⸗ hotel“ als Anſager. Frl. Stöhr und Frau Coſta ſangen Chanſons und Hugo Voiſin Lautenlieder. Am beſten ſchnitt Votiſin als letzter Mannemer Droſchkenkutſcher ab. Ein Sketch, „Hundefriedhof“ betitelt(Frau Coſt a und Raoul Alſte), verpuffte ziemlich infolge der ſchlechten Anlage der impryviſter⸗ ten Bühne am Ausgang zum Nibelungenſaal. Eine Abteilung des Nationaltheaterorcheſters konzertierte ausgezeichnet unter Kapellmeiſter Klauß Leitung. Erſt nach Mitternacht began⸗ Sch. Volkstrauertag Straßenſammlung Die Straßenſammlung am Volkstrauertag liegt wieder in bewährten Händen. Profeſſoren, Lehrer und Lehrerinnen der hieſigen Höheren Schulen und einiger Volksſchul⸗Abtei⸗ lungen wollen mit ihren freiwilligen Helfern und Helfer⸗ innen wieder möglichſt viele Mittel ſammeln zur würdigen Pflege und Unterhaltung der letzten Ruheſtätten unſerer im Weltkriege gefallenen Väter, Brüder und Söhne. Es ergeht die Bitte, den durch Armbinden der Kriegsgräberfürſorge kenntlich gemachten Sammlern und Sammlerinnen die an⸗ gebotene Gedächtnisblume und ⸗karte freundlichſt abzuneh⸗ men und durch eine kleine Gabe die gute Sache zu unter⸗ ſtützen. Die Erträgniſſe aller Sammlungen fließen ungekürzt der deutſchen Kriegsgräberfürſorge zu. Anläßlich des Volkstrauertages wird von der Stadt am Denkmal des Kriegerbegräbnisfeldes ein Kranz nleder⸗ gelegt; die ſtädtiſchen Gebäude werden halbmaſt be⸗ laggt. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, auch die Privat⸗ gebäude in der gleichen Weiſe zu beflaggen. * * Eine Lokomotive entgleiſt. Bei der Ausfahrt des -Zuges 94 Frankfurt- München, der um 23,23 Uhr in Manunhelm eintrifft, entgleiſte auf dem Bahnhof Frle⸗ drichsfeld die Lokomotive. Nach etwa zweiſtündiger Tätigkeit war das Verkehrshindernis behoben. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Veranſtaltungen * Kundgebung der Reiſenden und Vertreter. Der Reiſende und Vertreter iſt eine auch im hieſigen Wirtſchaftsleben nicht zu ent⸗ behrende Perſönlichkeit. Vielfach erfährt die Tätigkeit dieſer Be⸗ rufsangehörigen nicht die gebührende Wertung. Not und Sorge drücken zur Zeit dieſen Stand. Der Gewerkſchafts bund der Angeſtellten(G. D..), Ortsgruppe Mannheim, ruft für morgen Sonntag vormittag in das Neſtau raut Saalbau, N 7, 7, zu einer öffentlichen Kundgebung auf. Eintritt frei, (Weiteres Anzeige.) Aus der Pfalz Man weint ihm keine Tränen nach * Ludwigshafen, 22. Febr. Wie wir erfahren, iſt der bei der deutſchen Bevölkerung von Ludwigshafen und der wei⸗ teren Pfalz„wohlbekannte“ franzöſiſche Kriminalinſpektor Johann Leonhard, der ſeit 1920 ſeine Tätigkeit in Lubd⸗ wigshafen ausgeübt hat, ſeit dem 7. Februar abgereiſt und wie man hört, nach Straßburg verſetzt worden. Kein Deutſcher, der je mit dieſem franzöſiſchen Kriminalbeamten zu tun hatte, wird ſich verſucht fühlen, ihm ein Träne nach⸗ zuweinen. Er war einer der franzöſiſchen Kriminalbamten, unter deren Terror und Brutalität die deutſche Be⸗ völkerung am meiſten zu leiden hatte. Leonhard hat ſich durch ſein Verhalten gegenüber Verhafteten und zur Unter⸗ ſuchung vorgeladener Deutſchen ein unrühmliches Andenken geſichert. Schluß des redaktionellen Teils Durch Qualitat and niedrigen Preis führend in seiner Klasse „AUREPA“. und Haudelsgesellschaft m. b. H. 6, 16— Telephon 27546 Ein Mann und hunderttauſend Mark Von H. L. Rumpf heißt unſer neuer Roman, mit beſſen Abdruck wir im heuti⸗ gen Abendblatt beginnen. Mit einhunderttauſend Mark in Reichs⸗ kaſſeuſcheinen zu je 1000 Mark iſt der Handlungsreiſende Broberſen aus dem in Leipzig beſtiegenen D⸗Zug Berlin München verſchwunden. Wohin? Fiel er einem Verbrechen zum Opfer? Ent⸗ floß er? Wir begleiten die Ereigniſſe, die mit der Lebendigkeit des Filmbandes vorüberziehen, nach Berlin, nach Budapeſt, Sofia, Kon⸗ ſtantinopel, durchs Mittelmeer, nach Frankreich uſw., uſw., eine bunte Fahrt, auf der man ſieht, was aus hundertianſend Mark alles werden kaun. Volkslied und Schlager Vortrag in der Volkshochſchule Ein unterhaltender Abend mit einer Sängerin, einem Grammophon und einem Vortragenden. Dr. Karl Laux verzichtete darauf, auf die Geſchichte des Volksliedes einzugehen. Er betont nur, daß jedes Volks⸗ lied ſeinen Dichter und Komponiſten hat, alſo nicht aus dem Volk heraus gewachſen und geworden iſt. Es gibt viele Volks, ieder, welche einſt Texte von Opern und Singſpielen waren, zu Volksliedern aber badurch wurden, daß das Volk ſie auf⸗ genommen und verbreitet hat. Dabei ging es oft nicht ohne Aenderungen ab, durch welche das Lied in der Melodie dem Volkston mehr angeglichen und ſo erſt volkstümlich wurde. Das überzeugendſte Beiſpiel,„Der Lindenbaum“, wurde in Kunſtfaſſung und als Volkslied in techniſch vollkommener Form vorgetragen und als Merkmal die Strophenform feſt⸗ Heſtellt. An dem Beiſpiel vom Heidenröslein wurde der Unterſchied zwiſchen Kunſt⸗ und Volksgeſang ebeufalls aufge⸗ eig. durch die Wiedergabe der Kompoſitlonen von Schubert, Werner und Lehar. Die Gelegenheit, hier theoretiſch auf den Unterſchied aufmerkſam zu machen, wurde allerdings ver⸗ ſäumt, es hätte aber viel zur Aufklärung des Weſens der bei⸗ den Kompoſitionsarten beigetragen. Das Volkslied hat zum Jußbalt te neuſchliche Geithlge lebniſſe, wie Heimat, Liebe, Vaterland, Dinge, die dem heutigen Großſtabtmenſchen mehr oder weniger fehlen. E lest in Jechnik und Verkehr, ohne * Wilm tales Element, welches dieſes„Volkslied der Straße“ be⸗ rr.... innere Bezſehung zur Natur, das Vaterland iſt, beſonders nach dem Kriege, ein Begriff, der ſeinen Gehalt zu verlieren droht, ſogar die Liebe wird verſachlicht. Kein Wunder, daß das Volkslied heute als„unzeitgemäß“ empfunden wird und keinen Widerhall mehr findet im Volke. An ſeine Stelle iſt heute der Schlager getreten, der ſo ganz die augenblickliche Zelſtimmung wiedergeben will, der die Moden der langen oder kurzen Röcke, der überladenen und einfachen Hüte wiederſpiegelt. Hiſtoriſch hat der Schlager eine Parallele in den Spottliedern aller Zeiten. Der Text iſt heute oft vollkommen Nebenſache, er iſt manchmal rechter Unſinn, dafür iſt der Rhythmus alles. In ihm vor allem zeigt ſich das Lebenstempo und Empfinden ſeiner Entſteh⸗ ungszeit. Die Vorkriegsſchlager des„Böhmerwaldes“ oder der„Holzauktion“, des„Puppchens“ und der„Dollarprinzeſ⸗ ſin“ ſind uns heute ungenießbar, auch die erregenden und nach Verrenkungen verlangenden„Schieber“ der erſten Nachkriegs⸗ jahre ſtehen uns heute ſchon fern, ſo fern wie der Gedanke, klaſſtſche Melodien in Schlagerform zu gießen Immer iſt der Schlager aher für den im Getriebe und Gehaſte der Maſchinen lebenden Menſchen ein Mittel, über ſeine Freiſtunden hin⸗ wegzukommen er iſt ſtets für ſeine Zeit geſchaffen. Im Saxophon hat er auch ein eigenes Inſtrument gefunden, in dem Einſtrömen der Negermuſik noch ein wehmülig⸗ſentimen⸗ reichert. Wenn das Volkslied heute immer mehr verſchwindet, ſo iſt das auch auf die Verfeinerung der muſikaliſchen Kunſt zu⸗ rückzuführen. Das Volkslied iſt einfach, die heutige Muſik kompliziert, Muſtk iſt beinahe Selbſtzweck, der heutige Muſiker trifft ſchon kaum mehr den Volkston, auch wo er bewußt eine Volksſdeiſe komponieren will. Der Niedergang des Volksliedes iſt allgemein.— Soll man das zulaſſen? Zu einem Aufblühen im Volke wird es nicht mehr kommen. Aber im deutſchen Volkslied ſind ſo hohe Kulturwerte und ein ſo tiefer geiſtiger Gehalt eingeſchloſſen, daß man es durch Er⸗ ziehung wieder zu einem Stück unſeres Lebens machen muß. In der deutſchen Jugendbewegung, die eine iunigere Ver⸗ Finnbdenhet ai erſtrez ud d ohe den Feſſeln ber Maſchine befreien will, hat es eine Pflege⸗ ſtätte gefunden und kann hier auch wieder ſeeliſch durch⸗ 2 416 Kaiſerslautern gekommen iſt, drungen und gefühlsmäßig erlebt werden. Ein Meiſter wie Fritz Jöde iſt unermüdlich für die Wiederbelebung tätig, und auch die Gefangvereine ſtellen ſich zur Verfügung. Nicht zuletzt hebt auch die Muſikwiſſenſchaft alte muſikaliſche Schätze und fördert das Intereſſe am muſikaliſchen Volksgut. So läßt ſich auch durch die Einführung der„offenen Sinaſtun den“ vielleicht doch wieder erreichen, daß Muſik wieder eine Ge⸗ brauchskunſt wird, die im Leben des Volkes eine Bedeutung hat, weil ſie lebendig mitgefühlt wird. Das Volkslied iſt dazu in erſter Linie berufen. Dieſe Ausführungen bereicherte Frau Marianne Keller mit einer vollen reinen Stimme, die für den Volkston techniſch faſt zu vollkommen war. Das Muſikhaus E. Winter hatte Grammophon und Schlagerplatten zur Verfügung ge⸗ ſtellt, ſodaß der Abend einen angeregten Verlauf nahm. Eine Vertiefung hätte es bedeutet, wenn der Vortragende darauf eingegangen wäre, worin der Kulturwert des Volkslliedes be⸗ ſteht, und warum es durch den Schlager einfach nicht erſetzt werden kann, obwohl der„zeitgemäß“ iſt. Da hätten aller⸗ dings Fragen geſtreift werden müſſen wie die, ob nur das Zeitgemäße berechtigt iſt, ob nicht vielleicht gerade der Schlager zurückgedrängt werden müßte, um das„Ewige“ im Volkslied lebendig zu machen. Das wäre dann doch wohl die„Zeit⸗ wende“, vor der wir angeblich ſtehen.* Die Eröffnung der Käthe Kollwitz⸗Ausſtellung in Kat⸗ ſerslantern. In der pfälziſchen Landesgewerbeanſtalt wurde in Gegenwart geladener Perſonen und Vertretern der Preſſe die Käthe Kollwitz⸗Ausſtellung eröffnet, die von Lübeck nach 0 Die Ausſtellung gibt einen Ueberblicküber das geſamte Schaffen der großen Künſtlerin. Der erſte Raum zeigt perſönliche Arbeiten: einige Selbſtporträts, Handzeichnungen, ſowie frühe graphiſche Ar⸗ beiten. Im zweiten Raum ſind vor allem die großen Zyklen; „Germinal“,„Ein Weberaufſtand“ und„Der Bauernkrieg“, der dritte Raum enthält plaſtiſche Lithographien Im Gang befinden ſich graphiſche Einzel⸗Arbeiten, ſowie Radierungen, t bögtatſe bis zu de ſpßteren Holzſchuittwerken. Die Aus⸗ ſtellung ſpiegelt das Weſen und die Kunſt der großen Gra⸗ phikerin in ausgezeichneter Weiſe wieder. a 5 * * . P A A ⁰ m R e „ 1 Samstag, den 28. Februar 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Miitag⸗ Ausgabe B. Seite. Nr. 91. Das Arteil gegen die„Spal“ ⸗Velrüger 1 Jahr 8 Monate fur Mann, Plädohers der Verteidiger Nach der Mittagspauſe ergriff zunächſt Rechtsanwalt Dr. Kronſtein das Wort zu ſeiner Verteidigungsrehe für ſeinen Klienten, den Angeklagten Mann. A. a. aus;: Mann kſt gewiß nicht ber Menſch, der als Typ des modernen Hochſtaplers gelten kann. Mann war auch außer⸗ halb der Anklagebank ein unſicherer, etwas kindlicher Menſch. Nur in dem krankhaften Milieu, das wir heute in Deutſch⸗ land ſehen, können derartige Menſchen Erfolge haben. Mann hat erſt 1010 mit ſeinen Gründungen begonnen; das zeigt, daß ihn die heutige Zeit zu dem machte, was er ge⸗ worden iſt. Er iſt Alkoholiker; können wir ihm daraus einen Vorwurf machen? Es kamen dazu die gefährlichen Einrich⸗ zungen: Treuhand, Grundſchuld, Wechſel, Mann iſt ein Opfer der Geſellſchaft, ein leſchtes Opfer nach ſeiner Abſtammung. Ich glaube daran, daß Mann bei ſeinen Grün⸗ dungen von deren Richtigkeit überzeugt war, nachher aber durch die Dinge ahgedrängt wurde. Der Zielbewußtheit, die ihm der Staatsanwalt unterſchiebt, wäre er gar nicht fähig. Dann ging der Verteidiger auf die Einzelfälle ein. Weder im Karitasfalle noch im Falle Beſting⸗Edelmeter ſei ein Ver⸗ gehen gegen das Strafgeſetzbuch nachzuweiſen. Die Spaka⸗ Angelegenheit beſtand nur aus Plänen. Auch hier wurden Scheine gedruckt, aber nur wenige abgeſetzt. Freilich, als die 27000/ da waren, da wuchs der Appetit. Jetzt kam man auf den Weg der Unterſchlagung und verwendete den Betrag für ſich, jedoch mit Zuſtimmung des Vorſtands. Dann kam auch das Berliner gram mm. Mann mußte davon wiſſen, wenigſtens wußte er den Betrug, als er das Telegramm verlas. Dadurch brachte man neues Geld ein. Aber im folgenden iſt leine ſtrafbare Handlung mehr zu finden. Die Wechſelreiterei iſt durch das Milieu der Zeit im weſentlichen zu erklären.— Hilsbach war Spakagenoſſe, war bei den Sitzungen der Spaka anweſend. Er hat das Geld dazu ge⸗ geben und iſt für ſeine Mitwirkung reichlich beſtraft worden burch ſeinen Verluſt. Freilich bleibt noch etwas ungeklärt: Wo ſind die Gelder, die 104000„ geblieben? Die Angeklag⸗ ten haben nicht ſo gelebt, daß dieſer Verbrauch angenommen werden könnte, Der Strafantrag des Staatsanwalts ent⸗ ſpricht dem Bilde, das die Anklage von Mann gemacht hat. Eline hohe Strafe kaun weder für Mann noch für die Geſell⸗ ſchaft Nutzen bringen. Der Verteidiger beantragte zum Schluß Haftentlaſſung feines Klienten, Der Angeklagte Schmitt iſt noch nicht erſchtenen. Doch ergreift ſein Verteidiger Dr. Selig das Wort; er erkennt bie Gründlichkeit der Unterſuchung und dle Objektivität des Staatsanwalts an. Mit dieſem kann er eine große Strecke zuſammengehen. So weit eine Beteiligung Schmitts nachzu⸗ weiſen iſt, muß er beſtraft werden. Seine Schuld beſteht darin, daß er auch dann noch mit Mann ging, als er die Strafbarkeit yon Manns Handlungen erkennen mußte. Schmitt hat ſein eigenes Unternehmen in ganz loyaler Form Errichtet. Seine Vorſtrafe beweiſt nichts für Schmitts ſoziale Schädlichkeit, aber ſie brachte ihn auf Abwege. Er durfte die Strafe allmählich abzahlen und ſollte auch im Zuſammenhang damit an eine A. G. 10000„, zurückzahlen. Damit begann die Ueberſchuldung der„Badiſchen Treuhand“. Zwangs⸗ vollſtreckung kam nicht in Frage, da Schmitt auch jetzt nur zine Zweizimmerwohnung mit ſeiner Familie bewohnte. Dazu kamen die Gefälligteitswechſel für Edelmeier. Nun *——— 4* 8 Das Verſäumnis Achtlos fährt man faſt immer an den Stellwerkshäuſern der großen Bahnhöfe vorbei. Man wundert ſich vielleicht, daß die Stellwerksmeiſter(lauch Weichenwärter) ſo vlel Zeit haben, um zum Fenſter herausſchauen zu können, Niemand macht ſich aber Gedanken dartiber, daß dieſes Herausſchauen mit zu den wichtigſten Dienſtobliegenheiten der Leute vom Stellwerkhaus gehört. Sie haben überhaupt keinen leichten Dienſt, die Leute da oben. Eine Hand iſt faſt immer am Griff der Weichenhebel, das eine Ohr lauſcht nach dem Telephon, das andere auf Geräuſche auf der Strecke und der Blick ſucht dauernd die Strecke ab, ob hier auch alles in Ordnung iſt. Der Wärter am Fenſter hat unſer Leben gewiſſermaßen in der Hand. Iſt er auf dem Poſten, dann klappt alles und der Per⸗ kehr wickelt ſich ſtcher und reibungslos ab. Die Leute müſſen geſunb und ſpannkräftig ſein, um dieſen Dienſt tagtäglich aus⸗ üben zu können. Fange Ueberlegung kennt man hier nicht, manchmal hängt alles von Sekunden oder wenigen Minuten ab. Das geringſte Verſehen oder eine kleine Nachläſſigkeit kann zu Ungluücken führen. Ein ſolches Verſagen von einigen Augenblicken führte die beiden Stellwerksmeiſter He. und Ha. vor das erweiterte Schöffengericht. ſchon Er führte Tele 1 Fahr 2 Monate für Schmitt lerſchien Mann mit Geld, befreite Schmitt von ſeinen Ver⸗ Ses aß E Zeichen der Verſtändigung. He. ſah die Strecke frei, 3 aber die Weſche in Noxrmalſtellung zu bring nicht geſehen haben, oh eine andere Abteilung anfuhr oder nicht. Erſt im letzten Augenblick ſah er, daß etwas nicht in Ordnung war, er ſtellte die Weiche um, aber ſchon war es zu ſpät, es krachte und ein Wagen fiel um. Die Sekunde, an der alles hängt, war verſäumt worden. Das Unglück war geſchehen: Der Rangierer Köhler war ver⸗ bindlichkeiten gegenüber jener A.., ſo daß Schmitt von Manns großen Geldmitteln überzeugt ſein mußte. Die Staatsanwaltſchaft ſieht Schmitt des Betruges im Falle Beſting ſchuldig. Ob ein Betrug beabſichtigt war, iſt nicht erwieſen, zumal mindeſtens Schmitt eine Rückgabe der Forde⸗ rungen veranlaßte, als die Karitasſache ſich zerſchlug. Was hat nun Schmitt damit zu kun? Schmitt wirkte nur als Treuhänder mit, da er die Angelegenheit für recht hielt.— Nun die Spaka] Ich habe die Spaka⸗Idee guch nicht verſtan den. Jedenfalls ſind die Gelder nie ſo verwendet worden, wie es beabſichtigt war. Der Betrugs⸗ paragraph verlangt eine betrügeriſche Abſicht. Ob Schmitt ſie beſeſſen hat, iſt zu beweiſen. 8 Er betrachtet ſich als ein Opfer Mauns. Daß man auf leichte Weiſe zu Geld kommen könnte, glaubte er gern, als er in ſchwieriger Lage war. Das iſt noch nicht krimi⸗ nell. Ob Schmitt auch die Hilſe angenommen hätte, wenn er die Unlauterkeit der Quelle gekannt hätte, das hat das Gericht zu prüfen. Wenn andere mit Mann gehen durften, ohne ſich ſtrafbar zu machen, ſo auch Schmitt. Für die ziffernmäßige Beteiligung kann das Gutachten des Sachverſtändigen Hoff⸗ mann keine Schlüſſe zulaſſen, die 104 000 ſind aber nicht ſicher bewieſen, ebenſo die Geſamtſchadensſumme von 180 000 bis 200 090 Mark nicht, die der Staatsanwalt ſeinen Strafanträgen zugrunde legte.— Die Erkenntnis von ſeinen Fehlern brachte Schmitt zum ſeeliſchen Zufammenbruch, aus dem er ſich noch nicht erholt hat. Das iſt eine härtere Strafe, als das Gericht verhängen kann. Noch einmal ergriff Dr. Kronſtein das Wort, um Mann gegen die Beſchuldigung in Schutz zu nehmen, noch ein weiteres [Opfer zur Strecke gebracht zu haben. Hätte der nüchterne Schmitt nicht den phantaſtiſchen Mann zurückhalten müſſen? Der Verteidiger erklärte, Mann komme ihm manchmal vor wie ein ſchlechtgeſpielter Prinz [Wirtſchaft. Staatsanwalt Dr. S einmal darauf hin, daß man keinem der beiden Angeklagten glauben und ſich nur auf Tatſachen ſtützen dürfe.— Die Ange⸗ klagten ſchließen ſich den Erklärungen ihrer Verteidiger an. Nach etwa anderthalbſtündiger Beratung fällte das Ge⸗ richt kurz vor 7 Uhr das Urteil: Die Augeklagten Mann und Schmitt ſind des Betruges in Tateinheit mit ſchwerer Pripaturkundenfälſchung ſchuldig, Maun wird zu einem Jahr 8 Monaten Gefängnis unter Au⸗ rechnung von fünf Monaten Unterſuchungshaft, Schmitt zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis unter Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft verurteilt. Der Haftbeſchluß gegen Maun bleibt aufrechterhalten, da wegen der Höhe der Strafe Fluchtverdacht beſteht. Aus der Urteils begründung iſt zu erwähnen, daß das Gericht ziffernmäßige Beweiſe für die Betrügereien nur bei drei Fällen anerkannte: die 27000/ Aufangszahlungen, die 10 000 4 für Jahresſcheine, die 15 000/ für Nachzahlungen an dle Spaka. Einen Beweis, daß 101000/ unterſchlagen worden ſind, iſt nach Anſicht des Gerichts nicht erbracht. In einigen der Fälle ſei Schmitt kein Verſchulden nachzuweiſen. Für die Privaturkundenfälſchung(das Berliner Telegramm) würden den Angeklagten mildernde Umſtände zugebilligt. Zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte bei Mann konnte Jſich das Gericht nicht entſchließen. tk. einiger Sekunden äußerlich einen guten und braven Eindruck, man ſieht ihnen den Eiſenbahner gewiſſermaßen an. macht gegenüber dem 51jährigen He. den friſcheren und auch intelligenteren Eindruck, obwohl ſein Haar ſchon ſtark ergraut iſt. 31 Jahre ſteht er im Dienſt der Bahn, er hot ſeinen Poſten immer richtig ausgefüllt und ſich dienſtlich und im Privat⸗ leben nie etwas zuſchulden kommen laſſen. Der 12. September 1928 war für dieſe beiden Stellwerks⸗ meiſter ein Unglückstag: He. ſtand im Stellwerkshaus 12 auf Poſten und Ha. auf Haus 14. Dleſe beiben Stellwerkshäufer ſind auf dem Rangierbahnhof von großer Bedeutung, ſie ſtehen in unmittelbarer Verbindung, Läßt Haus 12 Maſchinen oder Wagen ab, ſo wird es telephoniſch nach 14 gemeldet oder umgekehrt, damit rechtzeitig die entſprechande Weiche geſtellt werden kann. Der Weg zu den Weichen iſt immer kurz, hier heißt es innerhalb Sekunden handeln. Am 12. September morgens gegen 10 Uhr ließ Ha. eine Maſchine nach He. Strecke ab, aber ohne dies nach dem Stellwerk 12 telephoniſch durchzumelden, da er eine Ferumeldung am Telephon durch⸗ gaß. Er hörte wohl, daß unten von dem Ranglermeiſter einer anderen Abteilung gerufen wurde: Nach 910, gab aber kein Domela der ilberſtein wies noch Der 61 Jahre alte Ha. unter den Wagen gekommen und tödlich perletzt worden. Nach dem Gutachten des Bezirksarztes Dr. Mann hatte er einem Schädelbruch und ſonſtigen Knochenbrüchen ſchwere Verletzungen am Unterleib erhalten. Das erweiterte Schöffengericht unter Vorſitz von Amts⸗ (gerichtsdirektor Dr. Kley und dem Beiſitzerſ Amtsgerichls⸗ rat Dr. Leſer, kam am Freitag zu der Ueberzeugu daß beide Beamte gefehlt haben dadurch, daß ſie verſchledene Mo⸗ mente außer acht gelaſſen haben, die die Dieuſtvorſchelft von ihnen verlangt. Der Sachverſtändige Bahnamtmaun Un gerecht, muß als Fachmann ebenfalls zu dieſer Feſtſtellung kommen. Aber auch der Verunglückte hat gegen die Dleuſt vorſchrift gehandelt, ſein Platz iſt vorn ouf der Maſchine oder auf dem erſten Wagen, damit er die Strecke beobachten kaun. Ein unglücklicher Zufall wollte es, daß er in dieſem Augen⸗ blick ſich auf dem zweiten Wagen befand, der umgeworfen wurde. Es iſt überhaupt das Merkwürdige an dieſem Unfall, daß ein Rädchen der Verfehlung in das andere eingriſf und die empfindliche Störung mit den großen Folgen hervorrief. Man kann dieſen beiden pflichttreuen Beamten ein gewiſſes Mitleid nicht verſagen. Millionenmal ſchon hat die Hand den gleichen Griff getan und das Ohr dieſelben Zuruſe aufgenommen und zwiſchen⸗ durch der Mund Meldungen weiter gegeben. Am 12. Septem⸗ ber ſpielten Umſtände oder Unfälle zuſammen— wer kann ſagen was es war—, der normale Ablauf der Dinge wurde für kurze Augenblicke geſtört. Vielleicht war auch die Ge⸗ wöhnung ſchuld daran, die dieſe beiden„Alten“ zu ſicher machte. Es iſt bedauerlich, daß es ſo kam, aber ſchuldlos kaun man die beiden Stellwerksmeiſter wegen Nichteinhaltens der Dienſt⸗ vorſchriften nicht ſprechen. Der J. Staatsanwalt Dr. Nebel, der den Beiden ohne weiteres mildernde Umſtände zubilligte, ſchon im Hinblick auf ihre bisherige Unbeſcholtenheit, beantragte für Ha., deſſen Ver⸗ fehlung geringer zu bewerten ſei, einen Monat und für He., der mehr belaſtet iſt, 2 Monate Gefängnis. Das Gericht fällte dann folgendes Urteil: He, erhält anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtraſe von 1 Monat und 2 Wochen 150 Mark Geld⸗ ſtraſe, Ha, anſtelle von 1 Monat Gefänguis 100 Mark Geld⸗ ſtrafe. Die Strafe wird für dieſe beiden, aber auch für audere Stellwerksmeiſter eine Warnung, aber auch eine Mahnung zur höchſten Aufmerkſamkeit ſein.(Die Verteidigung hatten die Rechtsanwälte Dr. Hirſchler für Ha. und Schindler für He. ——— Veranſtaltungen Samstag, den 23. Februar Nativnalthegter; Für die Volksſchule:;„Pllhelm Fel,.0 Uhr „Mignon“,.30 Uhr.— Neues Theater im Roſengarten: Für den Bühnenvolksbundt„Prozeß Mary Dugan“,.80 Ihr. Apollo Theater Gaſtſpiel Carola Toelle: Du wier ſt mich hel raten“..00 Uhr. Lichtſpieleys Alhambra;„Der Mann, der lacht“— Schau hung:„Die Hellige und ihr Narr“.— Ufa⸗ Theater; „Ihr dunkler Puntt“.— Palaſt⸗ Theater: at und Patachon“,— Scala;„Jahrmarkt bes Lebens“.— Cap! to:„Ramona“— Glorja⸗Palaſt:„Eine Nacht in Lön⸗ don“— Hfa⸗ Pa laſt, Ludwigshafen;„Der geheime Curler“ Muſeen und Sammlungen: Kunsthalle: 10-1 und—4 Uhr.— Schloßbücherei: 1, 2 Uhr; Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm, von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch 8 bis 5 Uhr; Freitag 5? Uhr. Schluß des redaktionellen Teils Gegen rote Hände und unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten die ſchneeſg weiße fen eie Creme Laudor., welche den Hünden und dem Geſicht ene gat e Weiße verleitn, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein beſönderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe matte Creme wundervoll kühlend dei Judreiz der Hau wirt und gleichzeillig eine vorzügliche Unter lage für Puder ift Der nachhaltige Dult dieſer creue gleicht einent lob; ſriſch gepflückten Frühlingsſtrauß pon Veilchen. Maigſdächen und Fflſeder, ahne jenen bperlſchnigten Moſchusgeruch, den die vornehme Well veros ſcheut.— Preis der Tube 6 Pf., große Tube 1 Mk In allen Thlorcdont Verlaufsſtellen zu haben.— Bei direller Einſendung kieſez Inſerates als Drucksache mit genauer und deutlich geschriebener Abſender⸗ adreſſe guf dem Umſchlag erhalten Sie eine leine Probeſendung ko enge überſandt purch Leo Werle A.., Dresden⸗N. g. 7 EV . * —— Mrtausgeber Drucker and Berlege! Druckerem du Hees Neues Mannheimer Zeitung G. w hb) Manndeim f 4 3 Direftipn 11 Heume Verantworti Redatteme Fun Palit u Meines N D S Fapſer Kommünglpolitik und Lokales Richard Schöyſeſden vor! und Neues aus alle! Well Wills Müſlen— Handelsteil Kurt Ehmen Gericht und sies Uebrige: Frenz Kirchen Anzeigen Ma Filter N 2 Er CTpefrebakteut Kur! fischen 5 N 6. Sekte. Nr. 91 Neue Maunhelmer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) e i Samstag, den 29. Februar 1929 Aus dem Lande Jetzt gang i aus Brünnele Heidelberg, 22. Febr. Am Dienstag morgen platzte unter der Einwirkung des Froſtes am Wolfsbrunnenweg das Hauptrohr der Waſſerleitung. Seitdem ſind, wie ſchon berichtet, die meiſten Bewohner des Schloßberges und teilweiſe auch der Nachbarſchaft ohne Waſſer. Die Stadt läßt zwar täglich einige Gießwagen laufen, aber was ſie an Naß ſpenden, genügt bei weitem nicht dem allgemeinen Be⸗ dürfnis. So iſt man denn in der Hauptſache auf Selbſthilfe angewieſen. Es gibt in dem von der Waſſernot betroffenen Skadtteil zum Glück noch einige laufende Brunnen der guten alten Art, die nicht ſtreiken und die nun den ganzen Tag über Zuſpruch finden. Alles geht aus Brün ebe, bewehrt mit Eimern und allen möglichen Gefäßen, um ſich und das Haus mit dem koſtbaren Naß ausreichend zu ver⸗ ſorgen. Lyriſch iſt es dabei niemand zumute und es ſucht auch keiner oder keine am Brünnele den„herztauſigen Sthatz“, Aber das hat man doch herausgefunden, daß das Waſſer tatſächlich das koſtbare und das köſt liche Element iſt, als das es geprieſen wird. Koſtbar und köſt⸗ lich— auch wenn es nicht gebrannt und mit allerlei In⸗ gredienzien zum Stammtiſchtrunk verwandelt wird. Mit allen nur möglichen Gefäßen wird es heimgeholt, nur ein Gefäß, das früher zu dem integrierenden Beſtand jeder Küche gehörte, iſt verſchwunden und hat ſich offenbar in eln kultur⸗ Ihn hat die in großem Format als Bitte in der Waſchküche. i ans Brünnele wie lange ſoll's noch dauern, das un⸗ gewohnte Waſſerſchleppen? Aber gut iſt's doch, daß noch Brünnele vorhanden ſind, die freundlich gluckſend und plät⸗ ſchernd ſich als Helfer in Notzeit anbieten. Jetzt gang Im Hafeneis eingebrochen Febr. Am Donnerstag abend unternahm ein hieſiger junger Mann eine kleine Vergnügungsfahrt auf dem zugefrorenen Hafenbecken UI, indem er mit dem Fahrrad vom Elektrizitätswerk ab der Mündung zufuhr. In der Höhe der Brikettfabrik gab das Eis aber plötzlich nach und Stahlroß und Reiter verſanken in der eiſigen Flut. Während das Fahrrad unterging, gelang es dem jungen Mann, ſich am Eiſe feſtzuhalten. Die ſofort eingeleſtete Rettungsaktion geſtaltete ſich infolge des brü⸗ chigen Eiſes recht ſchwierig. Erſt als ihm aus dem Greifer eines Kraus, in den ſich zwei Mann begeben hatten, ein Seil zugeworfen wurde, gelang es ſchließlich, den bereits halb Erſtarrten zu retten. Nehl, 22 * L. Langenbrücken, 10. Febr. Der alleinſtehende ehemalige Handelsmaun Mater Ullmann wurde hier morgens tot aufgefunden. Es ſteht noch nicht ſeſt, ob der 92jährige infolge einer Ohnmacht zu Boden fiel und erfrieren mußte oder ob der Tod aus Allersſchwäche eingetreten iſt. * Kleinlaufenburg, 22. Febr. Die weiten Etsflächen ober⸗ halb und unterhalb der Rheinbrücke, die Anfang der Woche noch paſſiert werden konnten, ſind nun infolge der eingetre⸗ tenen milden Witterung zuſammengebrychen. Der Rhein iſt wieder offen, doch führt er noch ſtarkes Treibeis. In Rheln⸗ ſelden tummelten ſich einige Knaben auf dem zugefrorenen Rhein. Plötzlich brach ein Junge ein, konnte aber wieder aus Land gezogen werden. e 4 54 Gottesdienſt⸗ Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 24. Februar 1929.— Volkstrauertag Inu allen Gottesdienſtlen Kollekte für Kriegsgräber⸗ürſorge und für die kriegsgeſchädigten Gemeinden Trinitatiskirche:.380 Uhr: Predigt, Vikar Fleig; 10 Predigt, Pfarrer Roſt; 11,15 Kindergottesdtenſt, Pfarrer Roſt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz,(Entlaſfung). Jungbuſchpfarrei: 1115 Uhr Ehriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Neckarſpitze: 10 Uhr Predigt, Vikar Fleig: 11 Kindergottesdienſt, Vikar Fleig. Kon ordienkirche: 10 Uhr Predigt, Kirchenrat Maler(Verein für klaſtiſche Kürchenmuſtk); 11.15 Kündergottesdienſt, Vikar Dr. Schlitz; 11.15 Ehriſtenlehre für Knaben, Entlaſtung, Kirchenrat Maler; 11.45 Ehriſtenlehre für Mädchen, Entlaffung, Kirchenrat Maler 6 Predigt Vitax Karle,(hl. Abendmahl]. Chriſtuskirche: 10 Uhr: Predigt, Geh. Kirchenrat D. Klein, hl. Abend⸗ mahl,(Chor der Mannheimer Liedertafel.]; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und Geh. Kirchenrat D. Klein; 2 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Dr. Barner; 6 Predigt, Vikar Gocker. Friedenskirche: 10 Uhr Predigt, Pfarrer Walter, Kärchenchor; 11.15 Ehreſtenlehre, Pfarrer Walter; 6 Predigt, Bitar Sulzberger. Johannislirche; 10 Uhr Predigt, Pfarrer Mayer,(Kirchenchor): 11 Ehrfſtenlehre, Pfarrer Mayer; 11.15 Küindergottesdienſt, Vikar Zö⸗ Helen, hl. Abendmahl Lutherkirche: 10 Uhr digt, Pfarrer Jundt( Kirchenchor]; 11 Kin⸗ Jergottesoienſt, Bilar Grimm; 11 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarr. Dr. Lehmann; 3 Prüfung der Konfirmanden der Süddpfarrei, Pfarr. Dr. Lehmann; 6 Predigt, Vikar Grimm. Melauchthonkirche: 10 Uhr Prioigt, Pfarrer Heſſig(Kirchenchor); 11 Kindergottesdienſt, Viiar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig: 8 Predigt, Vikar Götz. Neues St. Krankenhaus: 10.30 Uhr: Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Uhr: Predigt, Pfarrer Scheel. 75 Lanz rankenhqus: 10.30 Uhr: Predigt, Vikar Karle. Feudeußeim: 10 Uhr: Predigtgottesdienſt, Bilar Sauerhöſer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Sauerhöfer;.15 Chriſtenlehre für Knab., Bar Sauerhöfer. 8 Köſertal: 10 Uhr: Hauptgottesdtenſt, Pfarrer Zuger: 11.15 Uhr: Kin⸗ dergottesdienſt, Pfarrer Luger; 130 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.30 Uhr: Predigt, Pfarrer Maurer; 11 Kindergott ift der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſten⸗ lehre der Noropfarrei(Entlaſſung, Pfarrer Maurer. Rheinan:.90 Uhr Predigt, Pfarrer Vath: 10.80 Uhr: Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt; 8 luhr abds. Lichtbild andacht. Sandhofen:.90 Uhr. Hauptgottesdtenſt, Vikar Kölkt; 10.45 Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.80 Kindergottesdtenſt Pf. Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Uhr Chrtſtenlehre für Mädchen, Pfarr. Lemme; 980 Gedächtnisgottesdtenſt, Pfarrer Lemme(Kirchenchor: 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wochen gottesdienſte: Trinitalfsirche: Mittwoch, 27. Februar, vorm. 7 Uhr Morgenandacht. Kou ordieskirche: Donnerstag, B. Februar, abends 8 Uhr Andacht mit Bibelbeſprechung, Vikar Karle. Eh'iftuskirche: Mittwoch, 27. Februar, abends 8 Uhr Andacht, Geh. Hrchenrat D Klein. Friedenskirche: Mittwoch, 27. Laldestirchenrat Bender Inhaunis irche: Februar, abends.30 Uhr Bibelſtunde, Donnerstag. 28. Februar, abends 8 Uhr Andacht, Fendenheim Donnerstag,. Februar, abends s Uhr Andacht Biar Sauerhöfer. Ksfertal: Donnerstag. 8. Februar, abends.6 Uhr Andacht MPfarfer Lnger.. Matthenseirche Neckarau: Donnerstag, W. Februar, abends.80 Uhr Wochengetesdienſt, Pfarrer Maurer. Sportliche Sport, Preſſe und Publikum Vortrag im Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege Die geſtrige Vertreterverſammlung des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen ſtand im Zeichen des Themas:„Sport, Preſſe und Publikum“. Es geſchah dies mit voller Berechti⸗ gung, denn in der Tat ſtehen die dabei auftauchenden Fragen ſeit langem im Mittelpunkt der öffentlichen Diskuſſion Man hat richtig erkannt, daß im Zuſammenwirken und im gegenſeitigen Verſtänduts dteſer 3 Faktoren der Sache der Leibesübungen unendlich viel genutzt werden kann. Alle drei find aufeinander angewieſen; überhaupt ſind die beſtehenden Wechſelwirkungen äußerſt intereſſant. Der Sport, der als Idee allerdings auch allein ſeinen Weg nehmen könnte, bedarf der wirtſchaftlichen Unterſtützung der Maſſe, um [größere Pläne zu realiſieren. denn auch das Publikum iſt bei der Intenſität des Sports, ſofern er in einem Menſchen einmal Fuß gefaßt hat, unlösbar mit ſeiner Preſſe verbunden. Es iſt zwar [Objekt für Sport und Preſſe— aber derart, daß ohne es den bet⸗ den anderen der Atem ausbleibt. ö Eine öftere Erſcheinung iſt, daß die Preſſe und die Vereine, bezw. Verbände ſich mangelnde Rückſichtnahme auf die gegenſeitigen Intereſſen vorwerfen zu müſſen glauben. Mit Berechtigung geſchieht dies gewöhnlich, wie auch zugegeben wird, von Seiten der Preſſe. Im Regelfalle handelt es ſich aber nur um Dinge niederer Wichtig⸗ keit. Solche entſtandenen Unſtimmigkeiten aus dem Wege zu räumen und ſich dabei über die große gemeinſame Aufgabe auszu⸗ ſprechen, iſt den beiderſettigen Beziehungen und dadurch dem ſport⸗ lichen Leben ſtets förderlich geweſen Auch Mannheim hatte die letzten Wochen einigen Stoff angeſammelt und es war deshalb dank⸗ bar zu begrüßen, daß der Ortsausſchuß Gelegenheft bot ſich mit dem Problem wieder einmal durch Vortrag und Dtiskuſſion ausein⸗ ander zu ſetzen. Das Referat des Abends erſtattete Redakteur Fr. W. Müller, der, auf ſeine langjährigen Erfahrungen geſtützt und an aktuelle Vor⸗ gänge anknüpfend, vom Stondpunkt des Praktikers aus das Thema beleuchtete. Sehr zweckmäßja war dabet, daß er insbeſondere auch die Zuſammenhänge zwiſchen Preſſe, Vereinen und erbänden in ſeine Ausführungen einbezog. Der Redner ging von den Aufgaben der Preſſe aus, wie ſie vor allem die füngſte Vergangenheit ergeben habet neben der Be⸗ richterſtattung vor allem die Aufklärung über verderb⸗ liche Wege des Sports, ſo die Ueberzüchtung der Perſönlichkeſt und dle materiellen Tendenzen. Einem Ueberblick über die jüngſten Rich⸗ tungen im Sport ſolgte ſodann eine Darlegung, welchen Anteil die Preſſe an den bisherigen Erfolgen des Sports habe und welchen ſie an der kommenden„Arbeit in die Breite“ der Verbände noch nehmen könne. Tageszeftung wie Fachpreſſe ſeien in gleicher Weiſe berufen, dem Sport zu dienen und den Kampf gegen die Unobjektivität der Krltik aufzunehmen. 5 Ohne Rückſicht auf den wirtſchaftlichen Schaden bedürfe vor allem der Vereinsfanatismus der Bekämpfung durch Vereine und Preſſe. Eine gleich edle Pflicht erwachſe aber auch den Behörden hin⸗ ſichtlich des Grundübels z. B. beim Fußbollſport, des Mangels an ge⸗ eigneten Schleoͤsrichtern. Der heutige Schutz ſei ungenügend. Was dle Pflicht der Preſſe zu guter Berichterſtattung angehe, ſo ſeten da⸗ rüber in Mannheim keine Klagen zu führen. Ueber allem müſſe na⸗ türlich Lie Objeitivität der Redaktlonen ſtehen. Nach einer Klarlegung der Zuſammenhänge zwiſchen Preſſe und Publikum ging der Redner näher auf das Recht zur Kritik des Vereins ſowohl wie der Preſſe näher ein. Dle letztere vertrete die Intereſſen der Geſamthelt. An mangelnder Berückſichtigung mancher Sportarten durch die Preſſe ſeien überdies die Verbände ſelbſt ſchuld. Man„wolle“ nur immer nehmen, ſtatt auch einmal zu„geben“. Eine vereinsmäßige Berichterſtattung könne natſtrlich nicht geduldet wer⸗ den; im übrigen aber ſei über den Nachrichtenapparat der Verbände ſehr zu klagen. * Andacht, Sandhofen: Februar, abends 8 Uhr Vikar Kölli. Pauluskirche Waldhof: Dienstag, 26. Februar, abends.30 Uhr Paſſionsandacht im Saale Gerwigſtraße 12(Luzenberg), Pfarrer Lemme. Donnerstag, 28. Februar, abends.30 Uhr Paſſions⸗ andacht im Konfirmandenſaal, Vikar Roth. Evang.⸗luth. Gemeinde. (Diakontſſenhauskapelle, F 7. 29). Sonntag nachmittag 5 Predigt Pfarrer Wagner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Donnerstag, Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſtonar Olpp]: Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde. Neckarau, Fiſcherſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag.30 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde. Rheinau. Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag 8 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſion. Keidel]: Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag.30 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchnle: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. I. M. Jungfrauenvereine]l ſind bei feder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag? Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſatlonsverſammlung. Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar: 8 Mannerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim,“ L II. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde: 4 Jugendverein; abends s gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl..30 Evange⸗ liſationsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abend 8 Ge⸗ betſtunde.— Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für funge Mädchen von 15—18 Jahren. Freitag abd. 8 Jugendverein. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag:„Rom auf dem Vormarſch“.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nach⸗ mittags 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Kick: 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 6 Religions⸗ unterricht; 8 Bibelauslegung.— Donnerstag 1 Miſſionsſtunde der Frauen; 8 Jugendandacht. Süddeutſche Bereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangellſationsvortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelbeſprechung.— Samstag abend 8 Männerabend.— Jugendbund f. E.., a) funge Männer: Sonntag.80, Dienstag 8 Vortrag in der Trinitatts⸗ kirche; b) Jungfrauen: Sonntag 1 und Donnerstag 8. Blaukreuzverein Mannheim I. Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde, Kinderſchule Gärtnerſtr. 17, Neckarſtabdt. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ nungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, O 1. 18.— Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung: Freitag 8 Heiligungas⸗Verſammlung.— Sonntaas⸗Schulen: Sonntag 11 und .80; Mittwoch 5, Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Angartenſtr. 28. Sonntag vorm..80 Paſſions⸗ Predigt, Prediger Gebhardt: 10.45 Sonntagsſchule: abends.30 Paſſlons⸗Predigt, Prediger Gebhardt. Dienstag abend 8 Viertel⸗ fahrs⸗Konferenz. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Obere Pfarrei(Jeſuitenkircheſ. Sonntag von 8 an öſterliche Beicht; 9 Frühmeſſe;.48 bl. Meſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kin⸗ dergottesdlenſt mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mif Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt: nachm. 2 Ehriſtenlehre:.30 Herz⸗ — Pheinan: Donnerstag, 28. Februar, abends 8 Uor Bibelſtunde im Gemeindehaus. ö Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen: abends 7 Faſtenpredigt durch St. Laurentiuskirche Käfertal. Rund ſchau Im Anſchluß hieran formulierte der Vortragende die Wünſche der Preſſe für die Arbeit der Vereine, erläuterte einige Beanſtau⸗ dungen, die das kürzliche Länderſpiel gezeitigt habe, und verſprach die Bereitwilligkeit der Preſſe zu großzügiger Mitarbeit am ſport⸗ lichen Gedanken. Zum Schluß ſeiner mit reichem Beifall aufgenom⸗ menen Ausführungen machte der Reöner den Vorſchlag der Schaf⸗ fung eines Schiedsgerichts, das wie in anderen Städten zur Beilegung von Konflikten zwiſchen Preſſe und Sportorganiſationen dienen ſoll. Die anſchließende Diskuſſton ergab Gelegenheit, die aufgewor⸗ fenen praktiſchen Fragen zu erörtern und die genannten Beanſtan⸗ dungen zu klären. Sie ergab die Einmütigkeit des Bewußtſeins, in gutem Zuſammenarbeiten dem großen Gedanken des Sports zu dienen und ſich gegenſeitig die erforderliche Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Man beſprach des weiteren noch wichtige Fragen des Mannheimer Sportlebens, u. a. das Projekt der Errichtung eines Schwmm⸗ beckens im Stadlon, einer Radrennbahn uſw. und erbat ſich die Unterſtützung oller Kreiſe, daß bei den kommenden Budgetverhand⸗ lungen der Stadtverwaltung der frühere ſtädtiſche Zuſchuß nicht gekürzt werden möge, eine überaus billige Forderung. Die Pla⸗ kette des Ortsausſchuſſes ſoll an den Ruderverein „Amtieitia“ und den Turnverein 1846 verliehen werden; V. f. Kpfl.1886 und der Tennisklub werden Anerkennungs⸗ ſchreiben erhalten. Mit einem Appel an die Mannheimer Sportkreiſe, ſich an den kommenden Veranſtaltungen des Ortsaußſchuſſes(u. a. Lauf um den Friedrichsplatz am 11. Mai, Städteſpiel am 16. Junk) ſich zah' reich zu beteiligen, ſchloß der Vorſitzende, Turnlehrer Julius Ries, die anregend verlaufene Verſammlung. Dr. V. Boxen Franzöſiſche Amatenrboxer in München geſchlagen Die Bayern fiegen mit 9183 Punkten Die deutſch⸗franzöſiſchen Amateurboxkämpfe im Münchener Mathäſerbräu geſtalteten ſich in jeder Hinſicht zu einem glänzenden Erfolg. Sportlich ſtand die Veranſtaltung auf hoher Stufe und der ö Beſuch war ſo gut, daß Hunderte keinen Einlaß fanden. Im Geſamt⸗ ergebnis war das Reſultat des Abends ein ſchöner Erſolg für die bayeriſchen Amateure, da ſie mit 9g Punkten in Front blieben. Im Federgewicht machten Belhouſe⸗ Paris und Rot hmülleſr⸗ München ein Unentſchieden. Im Leichtgewicht blieb der in Paris lebende italteniſche Meiſter Gogliati über den Münchener Braun nach Punkten ſiegreich. Dafür holte Kugler ⸗ München im Weltergewicht gegen Dov tlet⸗Par's einen Punktſieg Klar nach Punkten ſiegte auch der deutſche Fliegengewichtsmeiſter Aus⸗ böck⸗ Mü chen über Aubry Parts. In recht guter Form zeigte ſich der bayriſche Mittelgewichtsmetſter Lang München, der ſich dem Frauzoſen Bouchtes ſo ſtar überlegen zeigte, daß der Ringrichter den Kampf ſchon in der erſten Runde abbrach. Durch k. o. endete der Kampf im Halbſchwergewicht. Nachdem der Franzose Martinet den bayeriſchen Meiſter Mater in der erſten Runde bis„acht“ zu Boden geſchickt hatte, wurde er ſelbſt in der zweiten Runde von einem Kinnhaken erwiſcht, der ihn bis zum„aus“ zu Boden zwang. Schwimmen Das letzte Spiel der Engländer Ein:2 Sieg über Poſeidon Leipzig Die engltſche Waſſerballmannſchaft, die von Berlin aus noch einige Spiele im Reich abſolvierte, beendet dieſe Tournee am Don⸗ nerstag abend in Leipzig mit einem Spiel gegen Poſeldon Leipzig. Die Engländer führten wieder ein ſehr gutes Spiel vor, hatten immer etwas mehr vom Kampf und gewannen ſchließlich dank beſſerer Leiſtungen mit:2(:1) Treffern. In den Rahmenkämpfen kam eine 4 mal 50 Meter Fretſtilſtaffel zum Austrag, die Poſeidon mit:01,83 Min. vor den Engländern:04 gewann. 2 5 5 St. Sehaſtianuskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt: .30 Haußtgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.90 Andacht zu Ehren der 7 Schmerzen Mariä; 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. Heilig⸗Geiſtkirche. Sonntag 6 hl. Meſſe, Beicht: 7 Frühmeſfe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Junglinge;.30 Andacht Todesangſt Chriſti am Oelberg: 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. 5 Liebfrauenkirche: Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe, 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Jünglinge.30 Andacht zur hl. Familie;.30 Faſtenpredigt v. H. H. Dominikanerpater Hyacinthus. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter und Paul Fendenheim. Sonntag.30 hl. Beicht;.15 Früh⸗ meſſe;.30 Schitlergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt; 11 Chriſten⸗ lehre; 2 Krenzwegandacht. Herz⸗Jefnkirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 0 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.20 Predigt u. Amt; 19.45 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe; nachm. 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Todesangſt Chriſti am Oel⸗ berg; abends? Faſtenpredigt mit Andacht und Segen. 5 St. Bonifatiuskirche. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit: 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jung ling;.30 Herz ⸗ Mariä⸗Bruderſchaft; 7 Faſtenpredigt mit Litanei und Segen.. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Anſprache; 78 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt.. 5 St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag(Volkstrauertag).30 hl. Meſſe und Beicht;.30 Kommunionmeſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Predigt mit Amt; 1130 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Andacht zur Todesangſt Ehriſti am Kreuze: 7 Faſtenpredigt mit Segensandacht. 5 St. Jafobspfarrei Mannheim. Sonntag 7 Frühmeſſe:.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge;.45 Hochamt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30, Ehriſtenlehre für die Mädchen; 2 Herz⸗Martä⸗Bruderſchaft mit Segen;.80 Faſtenpredigt mit Segen.“ g St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag 6 Beicht; 7 Kommunion meſſe mit Frühpredigt;.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt und Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt u. Singmeſſe; 11 Singmeſſe u. Homflie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Chriſtenlehre für Jünglinge und Kreuzweg⸗ andacht; 7 FFaſtenpredigt mit Miſerere und Segen. Sonntag.380 Beicht;.15 Frühmeſſe: 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt: 11 Predigt m. Schitlergottesdienſt; .30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Faſtenandacht; abends 7 Faſten⸗ predigt mit Litanei und Segen. 5 5 St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.80 Beicht; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt:.30 Chriſtenlehre für Jünglinge u. Andacht zur Todesangſt Chriſti am Kreuz:.90 Faſtenpredigt. St. Aegidinskirche Seckenheim. Sonntag.80 Beichtgelegenheit;.13 Frühmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Andacht;.30 Faſtenpredigt. St. An onjus irche Rheinau. Sonntag 6 Beicht;.45 und.25 Spen⸗ dung der hl. Kommunion;.80 Frühmeſſe;.30 Gedächtnisgottes⸗ dienſt für unſere gefallenen Krieger mit Predigt, Amt u. Tumba⸗ gebeten, darnach Chriſtenlehre; nachm. 2 Roſenkranzandacht für die Gefallenen. Alt⸗gatholiſche Gemeinde(Schloßkirche] Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt zum Gedächtnis der Gefallenen. Freireligisſe Gemeinde. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Welß: 1. Zum Gedächtnis der Gefallenen!.— 2.„Ihr habt gehört 2 7988 läſterung, was dünkt ench?“ in der Aula des Real⸗Gymnaſtums, Tullaſtraße 4.— Geſchäftszimmer der Gemeinder I 8. 14. Daſelbſt Sprechſtunde des Predigers. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung füt religiſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 in I. 11. 21, part.: Die Menſchenweihehandlun (öffentl.): 11.15 Sountagsfeier für Kinder.— Dienstag abend.45 chw. Herrn Prof. Dörner, hierauf Andacht mit Segen. im Vortragsſaal U 6. 11(im Hofe): Evangelien⸗Betrachtung. 9 ** 1 —— Samstag, den 23. 9 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 91 2 Gedanken zum Conntag„Neministere“ Von Profeſſor Dr. Schneider ⸗Köln Amſonſt? Immer unverhüllter geht durch die deutſchen Lande ein ſchlinmmes Wort, das den Tod und die Verzweiflung in ſich trägt, das Wort„Umſonſt!“ Höhnend ſprechen es die einen aus und ſchmähen damit die toten Brüder, verbittert die andern, deren engbegrenztes, * Denken über das eigene Leid nicht fortkommen kann. Darf das ſein? Sollen wirklich alle die blühenden Leben vergebens dahingegeben, ſoll edelſtes Blut umſonſt gefloſſen ſein? Freilich, wer das große Geſcheßen der Weltgeſchichte mechaniſch nach äußerem Gewinn und Verluſt wertet, wer nur den eigenen Vorteil und das Behagen des Tages ſelnem Urteil zu Grunde legt, dem ſind unſere Toten umſonſt geſtorben. Uns aber ſind ſte nicht vergebens gefallen, weil ſtie Ewig⸗ leitswerte durch ihr Sterben ſchufen und dieſe uns zu treuen Händen überantwortet haben. Sie erſt haben uns erleben laſſen, was wir nur dunkel ahnten, daß auch wir Deutſchen in Wahrheit ein„Volk“, Menſchen eines Geiſtes, eines Glaubens, eines. ſein konnten. Es gibt ein Sprichwort„Blut iſt cker als Waſſer“. Das wurde im Volksheere Wahrheit, wo jeder Deutſche Kame⸗ rad des anderen war, Schickſals⸗ und Notgenoſſe für Leben und Sterben. Da draußen ſtand wirklich ein deutſches Volk, eine Lebens⸗ und Blutgemeinſchaft, getragen von dem einen heiligen Gefühl, ſich ſelbſt hinzugeben zur Rettung der deutſchen Geſamtheit, Zeitliches zu opfern für Ewiges. Nirgend wieder iſt die Nächſtenliebe ſo leibhaftig geworden in der deutſchen Welt wie in der todgewethten Ge⸗ meinſchaft des Feldheeres; freilich nicht jene Menſchenliebe aus ſchlotterndem Entſetzen, die überall nur das nackte phy⸗ ſiſche Leid, die Vernichtung des Einzelnen ſieht, weil ſte im Grunde ganz egoiſtiſch nur in Individuen denkt und überall nur das Wohlbehagen des Einzelmenſchen ſich als Ziel ſetzt. „Dieſe Menſchenliebe“, die oft nicht„Nächſtenliebe“, ſon⸗ dern blutleere„Fernſtenliebe“ iſt, vergißt, daß die Menſchheit nicht einfach aus Individuen beſteht, ſondern aus Völkern, Ganzheiten, deren Daſein an Wert wie an Aufgaben unendlich hoch über dem nur bedingt wertvollen Einzelleben ſteht,— in denen ein überindividueller Wille mit ganz anderen Ziel⸗ ſetzungen lebt, als es dem Einzelgeiſt zu ſetzen möglich iſt. Dieſer aus ſich lebendige Geſamtwille zu ſtetig fort⸗ ſchreitender nationaler Entwickelung wirkt auch durch das Leiden und Sterben des einzelnen Menſchen hindurch weiter und ſchafft eine Kraft des Ertragens, die den Tod für Volk und Vaterland aus einem phyſtiſchen Unterliegen zu einem freien ſittlichen Opfer macht, das dem Leben des einzelnen Menſchen erſt den höchſten Wert gibt. Daß Menſchen ſterben können, nicht nur ſterben milſſen, daß der äußerlich zwanghafteſte Tribut an die Vergänglichkeit zur inneren Darſtellung der höchſten ſittlich n Freiheit werden kann, dieſe Erkenntnis haben die Toten uns erworben,— und ſie ſollten umſonſt geſtorben ſein? Ja, ſte ſind umſonſt geſtorben, vergebens iſt alles Blut gefloſſen, wenn wir befangen bleiben in dem Wahn, das Waſſer uſerer Partei- und Weltanſicht ſei wertvoller als das Blut eier Verbundenheit,— wenn wir in dem Gegner unſerer Anſichten unſern Todfeind ſehen, auch wenn er unſer Bluts⸗ bruder iſt, im zufälligen politiſchen, literartſchen oder ſonſtigen Geſinnungsgenoſſen des fremden Volkes aber ohne weiteres unſern Freund, auch wenn er der Feind unſeres Volkes iſt. Wir rühmen uns gern unſerer Gerechtigkeit und„Sach⸗ lichkeit.“ Es iſt etwas Großes um dieſe Sachlichkeit, die es dem deutſchen Volke möglich gemacht hat, mehr und gerechter als andere die Vorzüge fremder Nationen anzuerkennen und von ihnen zu lernen. Aber ſie ward uns auch oft ſchon zum Un⸗ heil. Rief doch bereits Klopſtock den Deutſchen zu:„Nie war gegen das Ausland ein anderes Land gerecht wie du. Sei nicht allzu gerecht! Sie denken nicht edel genug, zu ſehen, wie ſchön dein Fehler iſt.“ Und heute hat gerade dieſe„neue Sach⸗ lichkeit“ dazu beigetragen, jenes verhängnisvolle„Umſonſt“ in die Seele unſeres Volkes zu ſchleudern. Weil für viele jetzt der Friede das abſolut Gute, der Krieg aber das abſolut Schlechte bedeutet, wird der„Friede als ſolcher“ der Moloch, dem wir unſere Kinder und Kindeskinder opfern. Für die, welche ſo denken, ſind unſere Kameraden aller⸗ dings umſonſt geſtorben. Aber ſie irren. Welch kleinlich ſelbſt⸗ ſüchtige Auffaſſung liegt doch in dem Wort„für uns geſtorben“, wenn wir es nur nach dem Mehr oder Minder unſeres, der heute lebenden Generation, Wohlergehen meſſen! Was ſind denn wir, die wir heute leben? Beſtenfalls och die Schuldträger einer verſäumten Zeit, Schuldner vor allem derer, die in allen Teilen Europas und darüber hinaus als ſiegreiche Künder des e Gedankens den ewigen Schlaf ſchlafen. Wer heute hochmütig von der„Kultur“ ſpricht, deren Werte durch den Krieg vernichtet ſeien, der ſollte ſich doch ernſthaft fragen, ob unſere Toten von ſeinem Standpunkt weniger umſonſt gefallen wären, wenn wir den Krieg ge⸗ wonnen hätten. Was iſt denn dieſe Menſchheitskultur, um berentwillen man jeden, auch den gerechten Verteidigungskrieg um das Leben des Volkstums, ächtet? Etwa fener Komfortismus, der in immer ſtärkerer Befriedigung animaliſcher Bedürfniſſe, in ſteigender Verfeinerung der Sinnenreize und immer höherer Ausbildung der Mittel der Technik das Ziel der Menſchheit ſiieht? Dafür haben ſich unſere Brüder wahrlich nicht ge⸗ opfert! Aber ſo wenig es eine Meuſchheit ohne Nationen gibt, ſo wenig gibt es eine Menſchheitskultur ohne höchſte Steigerung nationaler Kultur; denn die Harmonie aller Lebenswerte, die allein Kultur iſt, kann nur in dem geſchichtlich entwickelten Organismus einer Nation gedeihen. ieee Die Geſchichte aber denkt nicht in Jahren oder Jahr⸗ zehnten, und auch der gewaltigſte Menſch kann die Wirkung ſeines Tuns auf das Leben ſeiner Nation niemals ganz über⸗ ſehen. Der Große Kurfürſt und König Friedrich Wilhelm J. glaubten vergeblich gearbeitet zu haben, und doch waren ſie es, auf deren Werk geſtützt Friedrich der Große ſo nachhaltig der Erneuerer des geſchwundenen Nationalgefühls wurde, daß er noch heute nach dem Sturz ſeiner Dynaſtie als„Fri⸗ derieus“ zum erklärten Heros der Deutſchen geworden iſt. Und iſt etwa Andreas Hofer umſonſt geſtorben? Oder Schill und ſeine Leute? Hat nicht Bismarck erklärt,„daß uuch die Unglücksſchlacht von Jena notwendig geweſen ſei, um ein deutſches Heer in den Dienſt der nationalen Idee zu ſtellen?“ Sind da die Toten dieſer Kämpfe umſonſt gefallen? An ihnen und ihrem Sterben zerbrach der hochmütige Welt⸗ bürgergeiſt der Aufklärung, erſtarkte der deutſche Gedanke. Sie leben, weil ſie für ihr Volk ſtarben. f Und nun noch einmal: Sind unſere Kameraden umſonſt gefallen? Die Antwort muß„Ja!“ lauten, wenn wir in Parteihader, kleinlichem Gezänk und Würdeloſigkeit das Hei⸗ lige, für das ſie ſich opferten, preisgeben. Denn daun werben bald auch wir nicht mehr ſein, d. h. kein Eigenleben als Deutſche mehr haben. Wohl iſt alles Leben Kai pf und Widerſtreit auch unter den Volksgenoſſe t; wirtſchaftliche und weltauſchaultche Geg ia⸗ ſätze prallen aufeinander. Das iſt Menſchenlos. Aber bei alledem rufen unſere Toten uns allen, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, dem Manne der Volksſchule und dem ikademiker, dem Sozialiſten wie dem Völkiſchen allen die ſtrenge Mahnung zu, nicht zu vergeſſen, daß wir Kinder einer Mutter ſind,— Ger manias! Dann erſt, wenn über Parteihader, Klaſſenhaß und Standesdünkel der Geiſt deutſchen Gemeingefühls ſeine Herr⸗ ſchaft aufgerichtet hat, werden unſere Toten wieder leben. Denn nicht für ſich oder für uns, auch nicht für das Deutſch⸗ land von heute ſind ſie geſtorben, ſondern für die deutſche Nation als die Trägerin ewiger Werte im großen Welt⸗ geſchehen. Jenes Bekenntuts eines deutſchen Arbeiters:„Deutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen!“, es wandelt ſich uns zur Aufgabe:„Für Deutſchland müſſen wir leben, weil Ihr für Deutſchland geſtorben ſeid!“ Darum denken wir am Volksweihetage nicht mit einem fruchtloſen„Umſonſt“ unſerer Brüder, ſondern mit einem ſtarken„Vorwärts!“„Aufwärts!“ Vom Tode für das Vaterland Von Franz Schauwecker So ift das geweſen: drei Soldaten liegen in einem Trichter. Eine Granate ſchlägt auf den Rand des Trichters. Einer ſtirbt in einer Sekunde zerfetzt, der zweite kriecht mit zerſchlagenem Bein abſeits, der dritte ſchwankt ächzend zur Seite und fällt unverletzt in den Trichter daneben. Am Abend gübt es kein Eſſen, weil die Feldküche nicht heran kann. Der Körper liegt bis zu den Hüften in Schlammwaſſer. Zigarettenrauchen iſt unmöglich, weil der Feind den glim⸗ menden Brand ſieht. Morgen wird das Regiment abgelöſt. Dann gibt es einen Marſch von dreißig Kilometern. Auf dem Wege durch Sperrfeuer fallen fünf Soldaten der Kom⸗ pagnie und vierzehn werden verwundet. 5 Ich ſchlafe auf bloßer Erde oder auf ausgeſpanntem Drahtgeflecht oder gar nicht. Ich eſſe und trinke aus ein und demſelben Blechdeckel dicke Suppen, Waſſer und verfälſchten Kaffee. In meinen knochenharten Stiefeln, die mir viel zu groß ſind, habe ich zentimeterlange Riſſe. Meine Strümpfe haben keine Ferſe mehr. Meine Unterhoſe trage ich zehn Wochen lang. Ich gehe nie in einen Park, nie ins Theater, nie in ein Kaffee, nie zu einer Freundin, nie in ein Konzert, nie ins Kino. Ich ſpiele nie Fußball, Tennis, ich reite nie, ſchwimme nie, gehe nie ſpazieren, ſegle nie, rudere nie. Ich trage alles, was ich brauche, auf meinem Rücken und benutze es, bis es in Fetzen hängt. Ich habe Läuſe, Flöhe, Krätze, und bin völlig verſchmutzt. Ich duze mich mit allen Men⸗ ſchen, gleichgültig, ob ſie Kutſcher oder Student, Oberlehrer, Kanalarbeiter oder Kaufmann ſind. Ich muß alles hin⸗ nehmen, wie's kommt: Eſſen, Trinken, Marſch, Umgebung, Hunger, Kampf, Menſchen, Wut. Ich habe keinen eigenen Willen. Ich bin nicht ich, ſondern einer von Millionen. Ich habe eine Erkennungsmarke. Das alles iſt unabänderlich. Das iſt jeden Tag ſo. Aber dann iſt etwas, das kann nur einmal ſein. Da iſt der Tod. Tod— als Zerſetzung, als Loch im Schädel, als Wundbrand, als Bauchſchuß, als Vergiſtung. Tod— Tod— jederzeit, mittags, nachts, im Graben, im Sturzacker, im Schlaf. Und dann kamen wir zurück aus dem großen Kriege und hatten hinter uns zwei Millionen Tote. Wir wußten; es eee eee Langemark! Ein Erinnerungsblatt von Dr. Herbert V. Patera Winternebel über flandriſchem Land! Geſpenſtig recken kahle Baumäſte ſich gegen den Horizont, ſchmale Waſſeradern durchziehen das Land. Ruinen und zerſchoſſenes Gemäuer tauchen ſchattenhaft aus dem brauenden Schleier auf. In der Luft orgelt es wie von tauſend Stimmen. Bleivögelein ſchrillen durchs Gelände, und dröhnend heult ein Baß da⸗ zwiſchen. Schwarze Erdfontäuen ſpritzen turmhoch, und weiße, ſomderbar geformte Wölklein ſchweben regellos knapp über den Boden. Ueber das gemarterte Land wallt eine graue Menſchen⸗ woge. Die roten Geſichter glühen; ſchweißbedeckt ſind die Stirnen, Kindergeſichter neben ſchmalen Jünglingsantlitzen. Feſter umklammern die Fäuſte den kalten Gewehrſchaft, mit zuſammengebiſſenen Zähnen lenkt ein Wille die müden Füße. „Da vorn tobt die Schlacht. Wir müſſen durch. Sie brauchen uns!“ Deutſchlands Kriegsjugend wird eingeſetzt, die Stu⸗ dentenregimenter der Reſervekorps an die Front! Ein Eiſen⸗ und Stahlregen raſt den Anmarſchterenden entgegen. Lang⸗ ſckm hebt ſich der Nebel. Feſtungen gleich dräuen auf langſam anſteigender Bodenwelle die weißen Mauerwürfel eines klei⸗ gen, belgiſchen Ortes. Ein Blick auf die durchnäßte Karte: Langemark! Unbekanntes Dorf unter Tauſenden, über welche 115 Kriegsfurie mit dem alles zermalmenden Tritt hinweg ſchritt. Noch unbekannt! Weiter geht der Marſch. Schon ſackt bald hier, bald dort einer lautlos zuſammen, unſichtbare Fäuſte reißen metertiefe Löcher aus der gemarterten Erde. Nun iſt das freie Feld durchmeſſen. Ein ſchmaler, verſchlammter Braben nimmt die Kompagnien auf. Eng an die Wand ge⸗ drückt liegen die jungen Soldaten. Einige Minuten Atem⸗ pauſe. Wilder und wilder heult Hans Mors in den Lüften, und der allmächtige Schnitter mäht mit arbarmungsloſer Senſe in mächtigem Schwunge. Trutzige Fermen, zu kleinen Forts umgeſtaltete Landhäuſer, Waſſerdämme und Landſtraßen dräuen feuerſpeiend, rot leuchtet Blitz auf Blitz aus dem Mündungsfeuer britiſcher Gewehre. Maſchinengewehre raſen wie irrſinnig gewordenes Lachen über die kahle Hochfläche. Da— ein Signal!„Auf! Sturm!“ Heulend dröhnen ble Hörner:„Sturm!“ Und wie die Brandung anſchwillt, ſpringt es aus den ſeichten Gräben.„Sturm!“ Aufgellend altpreußiſches Avanierſignal. Woge auf Woge jagt vorwärts. unaufhaltſam, unwiderſteblich. Die da drüben krampfen die Hand feſter um das heiße Feuerrohr. Hochſchotten ſind es und alte Britenſöldner aus Kanada, die ihr blutiges Handwerk kennen aus Afghaniſtan und China, die den wilden Sturm ſüdafrikaniſcher Kaffern ertrugen und das Todesrennen toller Mullahs. Aber, was da heranraſt, iſt etwas Neues, nie Ge⸗ ſchautes! nie Geahntes!„Sturm! Sturm!“ ſchreit es.„Vor⸗ wärts! Vorwärts!“ Knaben ſind's und flaumbärtige Jüng⸗ linge, die ihren Heldenweg antreten in die feuerſpeiende Hölle. Ueber manche Bruſt ſchlingt ſich ein verblichenes, drei⸗ farbiges Band deutſcher Korps und Verbindungen, als letzte Erinnerung an jubelnd durchlebte Studentenzeit. Deutſch⸗ lands Heldenjugend! Wie ein Orkan fegt das Feuer auf ſie nieder, ratternd pfeifen die Maſchinengewehre, gellender Auf⸗ ſchlag von Maximgeſchoſſen, brüllender Orkan ſchwerer Hau⸗ bitzgranaten. Sekundenlang ſtockt der Sturm.„Mutter!“ ſchreit einer auf, ehe er hinſinkt, und„Mutter!“ gellt es in höchſter Todesnot. Dünner ſind die Linien, ſie ſchwanken wie im Wind, der über einen ſchilfbeſtandenen Teich fährt. Da— was iſt? Einer hat es angeſtimmt, einer unter Tau⸗ ſenden, namenlos, unerkannt. es an, ſpringt über die eilenden Reihen, reißt Blutbedeckte von der Erde in unwiderſtehlichem Vorwärtsdrang. Heiſer ſind dle Kehlen, Entſetzen iſt noch in ihnen, namenloſes Grauen, aber lauter und lauter ſchallt es über das Feld:„Deutſchland, Deutſchland, über alles, über alles in der Welt!“ Grimmig⸗ ſtolzer Sturmgeſang todgeweihter Regimenter. Das Lied ſpringt auf wie ein wunder Leu, der zum letzten Sprung an⸗ ſetzt. Tauſende fallen ein, brüllend, tobend, bis es auſchwillt zum himmelſtürmenden Orkan:„Deutſchland, Deutſchl ind über alles, über alles in der Welt!“ Der Furor teutonieus, Jahrtauſende alt, iſt wieder losgelaſſen in wütendem Ringen um deutſches Geſchick. Welter raſt das Lied, wilder lönt der Sang. Und eine Fahne ſchwebt plötzlich über den vorwärts ge⸗ peitſchten Kolonnen. Kein ruhmbedecktes Siegespanier aus der Väterzeit, nein, ein einfach und kunſtlos zuſammengeſetztes Tuch an ſchmuckloſer Holzſtange, ſchwarz und weiß und rot! Irgendwo im Jubel des Ausmarſches eilfertig zuſammen ge⸗ fügt, wird es zur leuchtenden Standarte der fungen Regimen⸗ ter, die noch kein Banner haben. Bauſcht ſich flatternd, wie ein leuchtendes Fanal tber dem Lied, das vorwärts dringt ſiher Gräben und Heide. Der die Fahne zuerſt getragen, iſt läugſt dahingeſunken, ein anderer hat ſie aufgegrifſen und hoch gehal⸗ ten. Miide Hände krampfen ſſch um den Schaft, wenn rinnen⸗ des Herzblut den Träger niederzwingt. Aber immer und * Aber wie ein Tornado ſchwillt ten Kindergeſicht noch eherne Entſchloſſenheit. men ſies immer wieder fliegt die Fahne, nun ſchon von Kugeln zerfetzt, hoch, ſo wie das Lied, das machtvoll den Lärm der Schlacht übertönt. Minutenlanger, würgender Kampf um die erſte engliſche Grabenlinie. Bajonett und Kolben arbeiten, dann iſt die ſich wie toll wehrende Beſatzung der Eliteregimenter Seiner Groß⸗ britanniſchen Majeſtät fortgeſpült, verſchwunden im grauen Meer. Aber kein Halten gibt's, kein Raſten, die todmüden Glie⸗ der müſſen es zwingen. Weiter, weiter! Weltuntergang, Göt⸗ terdämmerung raſt heran, neuer Feuerhagel auf vorwärts haſtende Reihen. Aber noch weht das Banner, tönt das Lied: „Wenn es ſtets zu Schutz und Trutze brüderlich zuſammen⸗ hält!“ Enger ſchließen ſich die gelichteten Reihen, längſt ſind die Führer gefallen, die Kommandos verhallt. Und im raſen⸗ den Feuer britiſcher Reſerven, welche die zweite, verſchanzte Ruinenzeile, die einſt Langemark hieß, halten, ſtirbt heldenhaft der drei Kilometer vorgetragene Sturm blutjunger Deutſcher. „Efnigkeit— und— Recht— und— Freiheit!“ klingt es nuch einmal auf, verebbt, erliſcht, bäumt ſich nochmals hoch in letzter, heiligſter Geſtalt:„Deutſchland!— Deutſchland—— über alles Ueber alles in der— Welt!“ 8 Dann iſt die Kraft gebrochen, verweht Heldentum und Todesmut. Still liegen die trutzigen Stürmer, im blutbedeck⸗ Ein verwiſchter Sonnenſtrahl huſcht ſpielend über ein dreifarbiges Burſchen⸗ band, das einem Schläfer die von Granatſplittern zerriſſene Bruſt umzieht. Ueber die See her kommt lautlos die Nacht. Stiller und ſtiller wird es, auch beim Gegner erſtirbt das Feuer. Die erſte Linie der Front haben ſie jubelnd überrannt, die deutſchen Knaben und Jungmänner, um die zwefte haben ſie trutzig gekämpft und ruhen von ihr im Todesſchlaf für immer. Und nur wie ein leiſes, verklungenes Lied zieht es durch die Lifte, wie verrauſchter Heldenſang:„Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt!“ Jungdeutſchlands Heldenjugend modert in fremder Erde, verfallen ſind die ſchmuckloſen Gräber, die einfachen Kreuze zermorſcht. Kein marmorweißes Stiegesdenkmal ragt aus dem großen Gräberfeld hervor, kein ſchmuckhafter Prunkbau kündet ihre Tat, namenlos, unerkannt ruhen ſie dort für immer., ner⸗ ſchollen, vergeſſen Was blieb?„Weſtlich Langemark bra⸗ chen junge Regimenter unter dem Geſange Deutſchland ſißer alles! gegen die erſte Linie der feindlichen 1 und nah⸗ So meldet der amtliche Hesresherucht. gam feinhlichen finnung, die in den 3 e. Nr. 91 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe) waren die Beſten, die da draußen Bewußtſein gefallen gleich Waren. dieſes einem brennenden baren Verpf ng, den Strom dieſes Blutes nicht ver⸗ gebens verſickern zu laſſen, Zwei Millionen Tote! Dies Blut wird niemand aus der ele der Nation zu tilgen vermögen. „Jal, ſagte ich im Verlauf eines längeren Geſprächs zu dem Mann, der mir gegenüberſaß.„Es gehört et vas dazu, Gewehr⸗ oder Maſchinengewehrf euer aufzu⸗ Aſtehen und in voller Größe deckungslos en den Fei Fulaufen.“ Der Mann ſah mich einen Augenblick an, And meinte dann:„Ja, es gehört eine außergewöhn! Dummheit dazu.“ Damit war unſer Geſpräch und unſe Bekanntſchaft beendet. Es iſt wahr: angeſichts des Todes ſcheiden ich die Geiſter. Leben und Tod ſind etwas ſehr Großes. Aber unter allen Umſtänden dem Leben den höchſten Wert zu überantworten und es zum Maßſtab unſeres Verhaltens 31 machen, daraus Berantwortu oſigkeit und eine Ge⸗ en der Gefa zum Ve eine Nation werden kann. Leben die Parole des Fellachentums. . Wir reden hier nicht von jenem durch Krankheit ode er Unglück, fall oder Altersſchwäche das Leben ausrodet, wie er die Pllanzenblätter im Herbſt fallen nd die Bäume von innen vermorſchen läßt. Sondern hier iſt die Rede von jenem Tode, der vom S hickſal allein uns Menſchen überantwortet iſt, von jenem Tode, der durch den Menſchen ſeinen Sinn erhält. Wir Kampfſoldate haben ihm vier Jahre lang Auge in Auge gegenübergeſtan⸗ den, wir haben— ſo ſeltſam dies klingt— den Tod erlebt, 5 ilch naturgemäß Tode, der indem wir ſtündlich bereit waren, ihm uns hinzugeben. Wem da dieſer Tod eine Sinnloſigkeit oder Torheit oder Hinrich⸗ tung war, zu der er gezwungen wurde, der ſteht uns ferner als der franzöſiſche Stoßtruppſoldat, der nicht bereit war, ſich zu ergeben, und, mag er Fleiſch von unſerem Fleiſche ſein, Blut von Unſerem Blute iſt er nicht! Wir erkennen ein höheres Leben an als das indiyfduell zin uns ſelbſt beſchränkte: das Leben der Nation, in der wir uns größer, reiner und dauernder wiederfinden, wie wir uns in der Perſönlichkeit des Führers ſtärker und machtvoller fühlen. Leben in der Nation, das kann eines Tages heißen: ſterben für die Nation. Wer ein höheres, ihm übergeordnetes Leben anerkennt, der wird, wenn es in Frage geſtellt oder angegriffen wird, Kür noch als Glied eines Höheren ſich empfinden können und den Angriff auf das Ganze als einen Angriff auf ſich fühlen. Wer ein Leben über dem eigenen und eine Idee über den hloßen nackten Tatſachen anerkennen muß, der wird den Tod Nicht ſo ſehr fürchten, daß er ihm in jedem Falle ausweicht, And der wird ſein eigenes Leben nicht ſo hoch ſchätzen, daß er ei in jedem Falle mit jedem Mittel für ſich ſelbſt retten und behalten will. Wenn das Leben ſich über uns erhebt, daun verſinkt der Tod unler uns. Der Sinn eines ſolchen Todes iſt das Opfer. Und dieſes Opfer, das uns das Schickſal über⸗ antwortet, kann nur die Hingabe eines Geringeren für die Erhaltung eines Höheren ſein. Den: n der Front e durchdrang, wurde es zu einer unentriun⸗ Es iſt keine verſtandesmäßige Ueberlegung, woraus dieſes Opfer erwächſt. Wer deſſen bedarf, der geht nicht auf den Wegen der Nation. Sondern es iſt eine von den Worten Kicht zu faſſende Urkraft durchaus männlicher Art, die zu⸗ gleich mit der Tat auch das Opfer will und zugleich hinter Hen farbigen unmittelbaren Gefühle 15 Lebens den ödſiſteren Hintergrund des Todes entſtehen läßt Beide, Leben und Tod, ſind unkrennbar. ferben weiß, der weiß auch nicht zu leben. Wer das Land und das Volk, dem er zugehört, nicht mit dem Leben zu verteidigen bereit iſt, der beſitzt weder Ehr⸗ gefühl noch Gefühl für die Ewigkeit, die ſich niemals im ein⸗ zelnen Ich, ſondern nur in der Geſamtheit aller verkörpert. Ewigkeit, Zukunft, Nationalismus und damit das Beſte in Uns ſelbſt— das alles wertet mit kühner Blickweite die Kom⸗ menden. Wie das Schickſal uns zwingt, Kinder zu erzeugen, wie das Schickfal nötigt, in Deutſchland anders zu fühlen als in Spanien, ſo iſt es der Wille des Schickſals, daß wir, ſo lange wir kraftvoll ſind, dadurch, daß ß wir mit allen Kräften glühend leben, für uns und zugleich für die Nation leben. Wir ſind draußen auf dem Marſch ins Gefecht vorüber⸗ gekommen an einzelnen Gräbern am Feldrand und an Wald⸗ fäumen. Jedes dieſer Gräber brag das Opfer, von dem hier die Rede iſt. Keiner von denen, die unter den heute verun⸗ Frauteten Hügeln liegen, war des Lebens überdrüſſig, oder hat ſich den Tod für das Vaterland gewünſcht. Jeder von ihnen lielte ſein Lsben und ging ſelbſt in das ſchwerſte Ge⸗ ſecht mit der ſtillen Hoffnung, er werde lebendig wkeder her⸗ Iuskommen. Wäre es anders— das Opfer des Lebens wäre 055 Opfer, das heißt etwas ſehr Schönes, ſehr Wertpolles Hinngeßen, aber es für ein noch Größeres hingeben! Es ſtehen viele und unvergängliche Worte auf den küm⸗ Merlichen Holzkreuzen jener Frontgrähber, mögen ſte heute Auch vermorſcht und zerfallen ſein. Es iſt aber ein Wort Farunter, das ſich mir damals in die Seele gebrannt hat, ein Wort, das über allen Frontgräbern ſtehen kann: Das 1 lieben, daß heißt nicht, den Tod fürchten! Volkstrauertag Von Elly Wagner Heut dämpft das deutſche Sehnen Ein Trauerlied voll Gram Der Tag gehört ja denen, Die uns der Weltkrieg nahm Doch ob ſie auch ſetit Jahren In fremder Erde ruhen, Ihr Opfer wollen wir wehren Als Vorbild unſerm Tun! Daß wir in allen Dingen, Die unſer Sein durchmißt, Uns zur Erkenntnis ringen, Daß Pflicht das Höchſte it. Heldenverehrung Im Sommer 1916 ſchrieb Rudolf Presber voraus⸗ ahnend dieſe Worte:„Weun erſt das Blut, das dieſer Krieg ſo reichlich auf Flanderns, Frankreichs und Polens Felder Berſpritzt, verſickert iſt, werden wires erleben, wie des Volkes frommer Glaube seinen Lieblingen K änze flicht. Aus der Fülle blutiger Gefechte werden ſchon der eben heranwachſen⸗ den Generation Rur ein paar Namen in beſonderem Glanze Hervorkeuchten Und aus der ünükerſeßbaren Schar echter Helden werben ein naar glänzumſtrahlle Namen übrig blei⸗ Hen, 1 in Ehrfurcht und Jubel begrüßt werden mie ein Symbo und eine Fahne, bei deren Nennung das Herz des Volkes lauter unh heißer schlagt“ Wer nicht zu manchen Schatz koſtbarer Erinnerung en Trie Krie Mitgeteilt von Georg Eſchen bach Die Erinnerung läßt ſo manches Bild aus dem großen „Kriege verblaſſen, ſelbſt bei denen, die an dem Verteidigungs⸗ ampf unſeres Volkes aktiv teilnahn Tagebuchblätter das perſönliche Er Da laſſen Briefe und neu werden. alten auch die Feld⸗ zeitungen, die überall an den Fronten entſtanden und gehegt und gepflegt wurden. Mitarbeiter waren ausſchließlich Front⸗ ſoldaten, die vom Herzen herunter plauderten und dichteten, nach Herzensluſt ſkizzierten und zeichneten. Erſchütternd ſind in dieſen Kriegszeitungen mitunter die einfachen Reime und Geſchichten, die vom Tode reden, vom Heldentod fürs Vaterland. In Nummer 33 des Seillboten (nach einem Nebenfluß der Moſel benannt) Gedicht eines Reſerviſten, der von Beruf Keſſelſchmied war: Der Tote. lag ſchon lang ein Toter vor unf Die Sonne auf ihn glühte, ihn kühl ind und Tau. Ich ſah ihm alle e in ſein Geſicht hinein, Und immer fühlt ich's feſter: Es muß mein Bruder ſein. Ich ſah ihn alle Stunden, wie er ſo vor mir lag, 2985 hörte ſeine Stimme aus frohem Friedenstag. Oft in der Nacht ein Weinen, das aus dem Schlaf mich rief: Meln Bruder, lleber Bruder, haſt Du mich nicht mehr lieb? Bis ich, trotz aller Kugeln, zur Nacht mich ihm genaht Und ihn ge holt begraben— ein fremder Kamerad. Es irrten meine nge Mein Herz, du irrſt dich nicht: Es hat ein jeder Tote des Bruders Angeſicht. Ebenfalls im Seilleboten ſteht in den Argonnen“, verfaßt von ei maliger Sturmangriff um einen K ſtand: „So rangen die Kämpfer die ganze Nacht, Wut in den Blicken Doch verlaſſen waren die Gräben, als der Morgen kam Nur die Toten blieben und hielten, mit den Rücken Zufammenſitzend, den loſen Kreuzesſtamm Die Toten das Kreuz auf dem Hügel. Von einem Offtizterſtellvertreter ſtand das folgende Ge⸗ dicht in der Champagne⸗Kriegszeitung RNummer 186): Wer wird es wohl ſein? Drüben am Waldes rand Ein Holzkreuz allein— Es trägt keinen Stamm. Wer wird es wohl ſein? Drüben in T Drahtverhau, l ein Gedicht: Das Kreuz em Reſerviſten. Sieben⸗ dem ein Kreuz gel, auf Deutſchland Irgendwo am Rhein Weint ſtill eine Mutter: „Wo wird er wohl ſein?“ In der in St. Quentin herausgegebenen Armee⸗Zeitung (Nr. 287] klingt ein Gedicht„Soldatengebet“ wie folgt aus: Sollt mich die Kugel fällen Mit anderen Geſellen, Wie ich hier harrend ſteh: Gib mir ein Plätzchen ab, datauen und der gszeitungen der 3 S0 nd das folgende Frontſoldaten gandau. 1 Ein ſtill Soldatengrab In deiner Näh', (Gemeint iſt ein Kreuz am Wege.) einem Ge derſelben Z Von ſtand in deldentod. In Frankreich, in Frankreich, Biel Männer ſtarben dort Und liegen jetzt begraben Am blutgetränkten Ort. Sie ſtritten, ſie ſtritten Mit treuem deutſchem Schwert, Sie zeigten ſich als Helden, 175 deutſchen Stammes wert. Die Augen, die Augen Veint ſich manch dlein rot; 10 ach, ihr He 21 Starb dort den Heldeutod. Trompeten, Trompeten, Blaſt ihr das Schlußſignal, Dann kehren zurück zur Heimat Die deutſchen Krieger all. Die Sonne, die Sonne, Sie leuchtet wunderſchön, Doch für gefallene Helden Da gibt's kein Wiederſehn. Recht innig ſind die Reime, die ebenfalls in einer Aus⸗ gabe der Armee⸗Zeitung(St. Quentin) ſtehen: Die Schweſter. Die bange Nacht iſt nun herum, Er liegt ſo matt, ſo bleich und ſtumm, Ins Fenſter ſcheint der Morgen. „Du liebes, tapfres, junges Blut, So faſſe neuen Lebensmut, Nicht ſorgen!“ „Ich bin erſt 21 Jahr, Ich armer Kerl, iſt es denn wahr, Muß ich denn ſchon verderben? Wenn's ſein muß, will ich gerne gehn, Nur einmal noch die Eltern ſehn, Dann ſterben. Laß mich allein nicht, bleibe hier, Setz' Dich und geh' nicht fort von mir, Faß meine Hand noch feſter. Nein, geh', Du haſt die ganze Nacht Ja ſchon an meinem Bett gewacht, Du Schweſter!“ „Sy fürcht Dich nicht, ich geh' nicht fort, O ſieh die goldne Sonne dort Im Oſten ſich erheben! Schlaf, Jungchen, ruhig wieber ein, Ich weiß, Du wirſt geſund bald ſein Und leben.“ Albrecht von Roon Zu ſeinem 30. Todestag am 23. Februar 1929 Von Herbert Hünecke Ein Februartag des Jahres 1879 im Alten Palais unter den Linden. Der Adſutaut tritt ein und meldet dem Greis im Militärüberrock:„Oberſt von Roon bittet, von Eurer wird mir ihn ein⸗ Royu? Er Laffen Sie Majfeſtät empfangen zu werden“ Nachricht vom Feldmarſchall bringen. treten.“ Der Katſer ſchreitet Waldemar von Rpon bis zur Tür entgegen:„Nun, lieber Oberſt?“—„Eurer Majeſtät melde ich untertäuigſt, daß mein Vater, Generalfekdmarſchall Graf von Roon, verſchieden iſt.“ 5 Stille laſtet üĩber dem Raum. Wortlos tritt der Katſer an das Fenſter und ſieht auf die Linden hinaus. Eine Träne fällt ihm in den weißen Bart. Dann wendet er ſich erſchüttert um und reicht dem Oberſt die Hand:„Ich habe einen meiner Beſten verloren!“ g Einer der beſten unter den Paladinen des alten Kaiſers war dieſer kleine Kriegsminiſter, der unſcheinbar wirkte nebei der Hünengeſtalt Bismarcks, deſſen Name während keines der drei Kriege von 1864 bis 1871 als der eines ſiegreichen Heer⸗ führers genaunt wurde und ohne den doch keine Schlacht ge⸗ wönnen worden wäre von Düppel bis Parts. „Ich muß der Hand gedenken, die die Waffen f geübtem Blick und unermüdlicher Ausdauer.“ Dieſe Worte, die der alte Kaiſer ſeinem Kriegsminiſter in Dankbarkeit widmete, kennzeichnen das unvergängliche Verdtenſt Roons. Er ſchärfte die ſtumpf gewordene preußiſche Schwertſchnelde. Aus ſeiner Hand empfing Moltke die geſchliffene Waffe und trug ſie von Sleg zu Sieg. Noon war kein Troupier, der Soldaten ausbildete. Der unerläßliche Kleindlenſt auf dem Kaſernenhof war nicht ſeine Stärke. Schon als dreiund zwanzigjähriger Sekondeleutnant beſuchte er mit unermüdlichem Fleiß— neben dem Unterricht auf der Kriegsſchule— die Vorleſungen von Ritter und Raumer, und zwei Jahre ſpäter durfte er ſelbſt am Berliner Kadettenkorps Geographie lehren. Den Premierleutnant von Roon berief das Miniſterium als Lehrer für Taktik und Geo⸗ graphie au die Krilegsſchule, eine ſeltene Auszeichnung für einen jungen Offizſer. Seine militäriſche Länderbeſchreibung Europas, der wohlgelungene Verſuch auf dem Gebiet einer noch neuen Wiſſenſchaft, ſchuf ihm auch außerhalb des Heeres einen Namen.. Dann begann ſeine Jaufbahn im Generalſtah. Die Ma⸗ növer des Jahres 1842, denen er im Staße des VII. Armee⸗ korps beiwohnte, die dabei gehörten abfälltgen Kritiken aus⸗ ländiſcher Offfztere, die Erkeüntnis von den offenſichtlichen Wehlern innertallh des hreußiſchen Heeres weckten in ihm den Wünſch, dieſe Mängel durch eine gründliche Reorganiſatdon der Armee zu beſeitigen Doch dem Major von Roon fehlte chärfte mit Unpch jede Möglichkeit, ſeine Pläne an nörgeſeit er Stelle zur e zu bringen. 1 Erſt ſechzehn 1 15 ſpäter, nach ſeiner Beförderung zum Generalmajor, erhielt er gelegentlich einer perſönlichen Mel⸗ dung beim d den Befehl, einen Plan zur Reorga⸗ niſation der Armee zu entwerfen. Innerhalb Monatsfriſt vollendete er dieſe Rieſenarbeit. Er wurde in die Beratungs⸗ kommiſſion berufen, die ſich mit der Neuordnung der Armee befaſſen ſollte. Der Prinzregent erkannte die außergewöhn⸗ lichen organiſatoriſchen Talente Roons und ernannte ihn, ſei⸗ einen füngſten Generallleutnant, am 5. Dezember 18809 zum Kriegsminiſter. Mit dieſem Tage trat Roon in die Weltgeſchichte ein. Seine Reformpläne ſtießen auf den heftigen Widerſtand des Par⸗ laments. Da begann Ron, der Unterſtützung des Prinzregen⸗ ten gewiß, die Reorganiſation ohne die Zuſtimmung des Land⸗ tages abzuwarten. Aber erſt nach achtjährigem Kampf mit dey Volksvertretung, nachdem die Kriege von 1834 und 1866 die Notwendigkeit der vollſtändigen Durchführung der Roonſchen Pläne e hatten, konnte das große Werk zu Ende ge⸗ führt werder Die Mobilmachung des nordbeutſchen Bundesheeres im Auguſt 1870 wurde zur Krönung des NRoonſchen Werkes. Innerhalb Monatsfriſt ſtanden 1,2 Millionen Mann, eine bis dahin unerhörte Kriegsmacht, zum Kampf gegen Frankreich bereit. Da dankte das ganze deutſche Volk dem preußiſchen Kriegsminiſter, daß er ſein Rieſenwerk trotz aller Widerſtände der eigenen Vertreter duchgeführt hatte. Die beſte Würdigung ſeiner Verdienſte und ſeiner Per⸗ ſönlichkelt ſtellen zweifellos die Worte dar, die Bismarck Roon in ſeinen„Gedanken und Erinnerungen“ widmete:„Room war der einzige unter meinen ſpätern Kollegen, der bei meinem Eintritt in das Amt ſich der Wirkung und des Zweckes desſelben und des gemeinſamen Operationsplanes bewußt war und den letzteren mit mir beſprach. Er war unerreicht in der Treue, Tapferkeit und Leiſtungsfähigkeit, womit er vor und nach meinem Eintritt die Kriſis überwinden half, in die der Staat durch das Experiment der neuen Aera geraten war. Er verſtand ſein Reſſort und beherrſchte es, war der beſte Redner unter uns, ein Mann von Geſſt und unerſchfttterlich in der Geſinnung eines ehrliebenden preußiſchen Offiziers.“ Ein ſolches Lob aus dem Munde des zu ſcharfen Kritiken geneigten Altreichskanzlers muß mehr wiegen als jedes andere Neue Bücher Besprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Beſynute Strecke, Von Frieda Schanz, Velhagen u. Klaſing, Bielefeld(781). „Dennoch“. Von Selma von Helkerntaun, Herbert Fischer Bertag⸗ Pieberſedlitz(782]. „Welt im Garten“. Von Fel Kempin, Vetbagen K. Slaſtng⸗ Bielefeld(783]. An Gleitnexr“ Von Walter Anatole Venltch, Oreichegel⸗Berrag nt. 5. g. Berlin(786). 0 4 75 rünnige.„ ion Wladimene Libin, Drei⸗Kegel⸗Besleg ee. Kraus BDonamenen. Hildes⸗ Berlin 738]. Von Hermann Bahr; Belm a der als vermißt geführt wurde, * — re 1 F. 2 8 rr — 7 3 * Samstag, den 23. Februar 192. 9. Seite. Nr. 91 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe — Von den füddeutſchen Waren ⸗ und Produktenmärkten 5 Millionen Quarters höherer Weizenbedarf der Einfuhrländer?/ Ungünſtige Beurteilung der ameri⸗ kaniſchen Winterweizenernte und Zurückhaltung des canadiſchen Weizenringes/ Knapperes nord⸗ und mittel⸗ deutſches Weizenangebot am Mannheimer Markt/ Das Mehlgeſchäft bleibt klein! Hauſſe in Trocken⸗ ſchnitzeln/ Keine Befürchtungen Ungünſtige Witterungsverhältniſſe in ganz Nordamerika und Europa und ſteigende Nachfrage der nichteuropäiſchen Länder, ließen den Weizen markt die ganze Berichts⸗ zeit hindurch in feſter Haltung verkehren. Es gewinnt den Anſchein, als ob man bisher den Bedarf der außereuro⸗ pälſchen Zuſchußländer, insbeſondere den Indiens, doch erheblich unterſchätzt hätte. Broohaall hat nunmehr ſeine dafür geltende Schätzung um 3 Mill., die für Europa um 2 Mill. qu. erhöht, ſodaß die Schätzung des Geſamteinfuhr⸗ bedarſes nunmehr auf 109,5 Mill. Quarters lautet, gegen⸗ über einem tatſächlichen Import von 96,2 Mill. im Jahre 1927/28 bezw. 102,7 Mill. Quarters 1926/7. Bisher ſind rund 64 Mill. qu. verſchifft worden, ſodaß innerhalb der nächſten 23 Wochen bis zum Beginn des neuen Erntejahres noch etwa 46 Mill. qu. zu verſchiffen wären. Dafür ſtehen in Nord⸗ amerika etwa 50 Mill. und Argentinien/ Auſtrallen rund 27 Mill. qu. Weizen, d. h. alſo mehr als genügend Ware zur Verfügung. Die amerikantiſchen Ablader halten indes etwas zurück, weil ſie eine Stützungsaktion für die Farmer von der neuen Regierung erwarten und die Ausſichten der neuen Winterweizenernte ungünſtig beurteilen. Auch der kanadiſche Pool zeigt in ſeinen Angeboten ziemliche Re⸗ ſerve, beides Umſtände, aus denen ſich der Schluß ziehen ließe, daß man die Weizenpreiſe noch weiter hinaufzuſetzen beabſichtigt. Hier vollzogen ſich in Auslandsweizen nur mäßige Um⸗ ſätze, wobei ſich die Mühlen hauptſächlich auf den Ankauf von Plataweizen beſchränken, weil ihnen die amerikaniſch⸗kana⸗ diſchen Forderungen zu hoch erſcheinen. Gekauft wurde u. a. Bahia Blanca⸗Weizen in der Preislage von 12,10/17% hfl., März April⸗Abladung, eif Rotterdam/ Antwerpen und etwas Kanſas II, Golf, Februar/März Abl., zu 13,45 hfl., eif Rot⸗ terdam. Im Laufe der letzten Tage iſt Manitoba IV, Febr. ⸗ Abl. von den deutſchen Käufern zu 13 hfl. nach Amerika zu⸗ rückverkauft worden, da dieſe Ware auf Abladung von Ame⸗ rika her z. Zt. 13,40 hfl. koſtet. Die letzten Forderungen ſtellten ſich für die 100 kg in hfl., eif Rotterdam, wo nichts anderes bemerkt: Manitoba II, Febr. März⸗Abl. 14,15, III, Atlantic, 10tägig, 13,750, März, 13,82%; III Paeifie, Anfang März fälliger Dampfer, 13,62% cif Antwerpen; IV Atlantic, März 13,40/45; V, in Rotterdam diſponabel, 12,15; Febr.y März 12,45; desgl. Pac. Febr.) März 11,85; VI Paetfie 10,85 von Plataweizen: Baruſſo, 79 kg, März⸗Abl. 12,07½—12,12½; April 12,17; Mai 12,30; Juni 12,45; desgl. 80 kg März 12,12½; Bahia Blanca 79 kg, März⸗Abl., 12,10; Avril 12,20, Mai 12,37½, Juni 12,47 ¼; Roſa Fé, 79 kg, Febr./ März 12,15; Baruſſo, 79 kg, von der zweiten Hand auf Febr. März⸗Abl. 12; März 12,05; Auſtra izen, ſee⸗ ſchwimmend, neue Ernte, Vietoria oder d zales 13,25 eif Rotterdam. Von Grießwei zen angeboten: Amber Durum, Canada Weſtern II, Febr. Man 13,65 April 13,80; Mai 13,90; desgl. III, März 12,80; April 12.90; Mai 13,05 eif Rotterdam. Für hier auf Lager befindlichen Aus⸗ kandsweizen verlangte man u..: Baruſſo, 78 kg, alte Ernte, 13 hfl., waggonfret Mannheim; Kanſas II, Golf, ab Lager 14 hfl. bahnfrei Mannheim; Manitoba V, Pac., aus alter Ernte, 12,50 hfl. loko Mannheim. Inlandsweizen waren ſtärker als bisher geſucht, da die Mühlen zur Streckung ihrer Beſtände an Auslands⸗ weisen das inländiſche Getreide verwenden. Es wurde haupt⸗ ſächlich Ware aus den ſüdweſtdeutſchen Erzeugergebieten be⸗ zogen, die ſich auf 2525,25/ frei Mühle pro 100 kg ſtellte. Die Forderungen für norddeutſche Herkünfte lagen etwas höher; die mitteldeutſchen Angebote ſind, ſoweit Bahnware in Betracht kommt, gegenüber den Vorwochen knapper ge⸗ worden. Für Waſſerverladung nach Wiedereröffnung der Binnenſchiffahrt lagen Angebote vor in hannoverſchem Wei⸗ zen, 76 kg. zu 25/ eif Mannheim, in Sachſenweizen, 77/78 kg, April⸗Verladung auf dem Waſſerwege, via Ham⸗ burg oder Rotterdam zu 25,40/ eif Mannheim. Roggen hatte im Einklang mit Weizen gleichfalls feſte Tendenz, aber nur kleines Geſchäft. Inländiſcher Roggen koſtete 24,50(Vorwoche: 2424,50)/ die 100 kg, ausländiſcher 28.50„ frei Mannheim; im Eifgeſchäft forderte man für amerikaniſchen Weſtern II, März⸗Abl., 12,37½ hfl. eif Rotter⸗ dam, für Plataroggen, 73/74 kg, Febr. 12,05, März 12,12 und April 12,25 hfl. eif Rotterdam/ Antwerpen. Mehl hatte ſehr ruhiges Geſchäft. Der Großabnehmer⸗ preis wurde im Wochenverlauf erhöht. Für Weizenmehl, Spezial 0, von 34,50 auf 34,75 /, für Roggenmehl, 60—70 Prozent, von 30,7533 auf 31.5083 /; füddeutſches Weizen⸗ brotmehl koſtete 26.75/ je 100 kg mit Sack ab Mühle. Inländiſche Braugerſte lag unverändert ruhig; ausl. Braugerſte läßt gegenüber der zu 2523,25/ angebotenen badiſchen, fränktſchen, pfälziſchen und rheinheſſiſchen Herkunft keine Rechnung. Angebote lagen vor in neuer auſtraliſcher Chenalier⸗Gerſte, aus fälligem Dampfer, nach ſchönem Muſter, zu 46 ſh, in neuer Chile Chevalter⸗Gerſte, Febr. März, zu 44 ſh die 448 lbs, eif Rotterdam Antwerpen, brutto für netto inkl. Sack und bereits eingetroffener neuer auſtraliſcher Che⸗ valier⸗Gerſte zu 223 ſh je To., bordfrei Antwerpen. Inlän⸗ diſche Futtergerſte unverändert; Platagerſte, 65 kg, April⸗ Abl. 11.05, Fehr. März 11,10, desgl. 62 kg, Febr. März, 11,10 hfl. eif Antwerven. i Hafer war befeſtigt und ſtellte ſich in inländiſcher Her⸗ kunft gegenüber der Vorwoche um 25 Pfg. höher auf 23,75 bis 24.50/ die 100 kg, Auslandshafer koſtete 24—25/ frei Manunßeim. Im Cifgeſchäft forderte, man für Platahafer. 46/47 kg, fag, neue Ernte, ſeeſchwimmend, 9,80, Febr. 10, Märs 10 05, April 10,25 hfl. eif Antwerpen. Mais lag weiter feſt; in Mannheim greifbare Ware koſtete gegen Bezugsſchein 24,7525 /, gelber Platamais. geſackte War⸗, diſponibel Antwernen,.65 Pordfrei, 11,75 hfl. moggonfrei Antweryen: Fehr.⸗Abl. 11.80, März 11.85. April 10,90. Mat 10 50 bfl.; Mtredmals von Amerika, ſeeſchwim⸗ 1nd ite ß, Febr. ⸗Abl. 11.25 bfl, eif Rotterdam. Auf den Futtermittelmarkt wirkte die Kälte ein. Die Befürchtung, daß die eingemfeteten Kartoffeln und Rüben Froſtſchäden erleiden, wirkte befeſtigend und verſtärkte bie Nachfrage. Bei Trockenſchnitzeln kamen erhöhte Auslands⸗ forderungen ſowie der Umſtand hinzu, daß die ſüddeutſchen Fabriken für die bei ihnen anfallende Ware ausverkauft ſind. wegen der Kartoffelverſorgung Während man vor einigen Wochen noch mit 16 4 die 100 kg ab Fabrik kauſen konnte, verlangt heute die zweite Hand 17 bis 17,50„ loſe ohne Sack ab Fabrik, während für aus⸗ ländiſche Schnitzel in Brikettform ſowie für geſackte Ware 18% frei Rheinſtation gefordert werden. In Biertrebern blieb das Angebot klein, engliſche Offerten fehlten, weil auch dort der Ausſtich der Brauereien infolge der Kälte und der Arbeitsloſigkeit eingeſchränkt iſt; inländiſche Biertreber koſteten 21,50—22 1. Futtermehl und Kleie für prompte Lieferung unverändert, für ſpäter um 25 bis 50 Pfg. erhöht; Weizenfuttermehl 15,50—16, Nachmehl 19,50, Maisſchrot 26, Kleie, prompt 14,50, auf Lieferung 15 bis 15,25, Roggenkleie 15—15,25. Oelhaltige Futtermittel waren gleichfalls beſſer geſucht als bisher, Rapskuchen 21, Spyaſchrot 2323,50 /,. Für greifbares Rauhfutter ſtellten ſich die Forderungen etwas höher, was auf geringe Ver⸗ ladungen infolge der vereiſten Zufahrtswege zurückzufüh⸗ ren iſt. Von Hülſenfrüchten blieben Erbſen weiter vernach⸗ läſſigt, dagegen waren Bohnen und Linſen beſſer gefragt. Verlangt wurden je nach Qualität für die 100 kg weiße Bohnen 90—110, bunte Bohnen 60—80, Erbſen 36—54, Linſen, große 100-125 /; kleine Linſen waren entſprechend billiger zu bekommen. Das Saatengeſchäft blieb bisher unentwickelt. Die Landwirte halten mit ihren Käufen offenbar zurück, bis die Witterung für die Verwendung gekaufter Ware günſtiger iſt. Gegenüber beunruhigenden Meldungen über große Froſtſchäden an den eingemieteten Kartoffeln ſteht der Handel auf dem Standpunkt, daß ſich dieſe Schäden im Preiſe nur wenig auswirken werden und daß vor allem ernſthafte Befürchtungen irgendwelcher Art nicht angebracht ſind. Die deutſche Kartoffelernte hat 42 Mill. To. betragen und ſelbſt wenn einige Millionen Tonnen erfroren ſind, iſt für den menſchlichen Bedarf von etwa 6 Mill. To. immer noch reichlich vorgeſorgt. Georg Haller-Mannheim. eee eee Mheiniſche Hypothekenban'“, Mannheim Gewinn⸗ und Dividendenerhöhung In ber geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der GB. de Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 9) auf die Stammaktien vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt elnſchl. 137 104(27 911 Vortrag 1 447 485((i. V. 986 190) 41. Dle Genehmigung des Reichsrats zu der in der ao. GV. vom 7. Dez. 1928 beſchloſſenen Kapitalserhöhung und zu den ſonſtigen Sotzungs⸗ änderungen wurde vor kurzem erteilt; die Durchführung der Kapltalserhöhung iſt daher in der nächſten Zeit in Ausſicht genommen. 2: Deutſche Bauk Ac. Berlin.— Wieder 10 v..? Die Bllanz⸗ ſitzung des Aufſichtsrats findet in den erſten Tagen des nächſten Mo⸗ nats ſtatt. Es iſt mit der Verteilung elner Dividende von wieder 10 v. H. zu rechnen. * Meckleuburgiſche Depoſtiten⸗ und Wechſelbank. Der AR. be⸗ ſchloß, der GV. am 14. März eine Dividende von 11 v. H. (10 v..) vorzuſchlagen und der Rücklage 40 000(30 000) 4 über⸗ weiſen. Der Reingewinn beträgt 305 974(278 424) l. Allgemeine Elfäſſiſche Bankgeſellſchaft Straßburg.— Auſehn⸗ liche Umſatzſteigerung. Das Inſtitut hat im GJ. 1928 eine anſehn⸗ liche Steigerung des Umſatzes zu verzeichnen. Der Geſamtumſatz iſt nämlich von 2880 Milliarden Frs. i. V. auf 437 Milliarden Frs. geſttegen. Nach reichlichen Abſchreibungen und einer erheblichen Zu⸗ weiſung an die Rücklage wird eine Gewinnausſchüttung von unver. 11 v. H. zur Verteilung gebracht. * Mansfeld AG. für Bergbau und Hüttenbetriebe in Eisleben. Im Gegenſatz zu anderslautenden Meldungen erfährt WTB.⸗Han⸗ delsdtenſt von maßgeblicher Stelle, daß die Auſſichtsratsſitzung der Mansfeld AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb am 28. Febr. ſtatt⸗ findet. Dem Vernehmen nach ſoll bekanntlich wieder eine Divi⸗ dende von 7 v. H. in Vorſchlag gebracht werden. Die Geſchäftslage bei Bamag⸗Meguin in Butzbach. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt der Geſchäftsgang bei den Bamag⸗Meguin⸗Werken in Butzbach recht gut und die Fabrikation ohne jede Unterbrechung im Gange. Auch die Einwirkung der kalten Witterung wird glatt überwunden, ſodaß für den Weiterbe⸗ trieb des Werkes keine Schwierigkeiten mehr be⸗ ſte hen. Von der Geſamtbelegſchaft, die zurzeit rund 600 Mann be⸗ trägt, iſt zwar ein anſehnlicher Teil erkrankt; trotzdem ſind aber die einzelnen Betriebsabteilungen voll im Gange. bekanntlich 12 v. H. Dividende vorgeſchlagen. Schneider u. Hanau AG. in Frankfurt. Wieder kleiner Verluſt. Im Jahre 192728 konnte der Umſatz zwar vergrößert werden, demgegenüber ſtanden jedoch gedrückte Preiſe. Die in den allgemeinen Verhältniſſen begründete Zurückhaltung habe eine gun⸗ ſtige geſchäftliche Auswirkung der geſtiegenen Nachfrage gehemmt Es wurde ein Rohgewinn von 325 504(392 495)„ erzielt. Anderer⸗ ſeits beanſpruchten Unkoſten 292 432(280 000)/ und Steuern 60 360 (90 000). Nach 10 206% Abſchreibungen ergibt ſich ein Ver hu ſt von 27 2888„, um den ſich der Gewinnvortrag aus dem Vorfahre auf 20871/ vermindert. n der Bilanz erſcheinen(in Mill. ¼ 0,33(0,25) Kreditoren. Andererſeits 0,45(0,35) Debitoren und 0,78 (0,84) Vorräte. Ueber das laufende Jahr ließen ſich noch keine Angaben machen.(GV. 8. März.) e Vorjahrsdividende bei den Flat Antomobilwerken in Turin. „La ffinanzo'Italia“ meldet, daß die G. für das GJ. 1928 wieder die Vorfahresdividende von 12,5 v. H. verteilen wird(alſo nicht 25 v. H. wie vor kurzem irrtümlich gemeldet wurde!. * Zurückerwerbung eines ausländiſchen Aktienpakets von Couti⸗ Caontſchonce. Wie wir hören, hat ein Konſortium unter Führung der Darmſtädter und Nationalbank ein Paket Cobzinental Caoutſchoue und Guttapercha Compagnie⸗Aktlen (ca. 25 v. H. des Aktienkopitals), welches die B. F. Goodrich Company Akron(U. S..) im Jahre 1920 erworben hatte, im Einverſtändnis mit der Conti⸗Caboutſchoue zurückgekauft. In welcher Weiſe das Paket Verwendung finden wird, ſteht noch nicht feſt. An den ſeit vielen Jahren zwiſchen der Conti⸗Caoutſchoue und der Goodrich Co. beſtehenden freundſchaftlichen Beziehungen(Aus⸗ tauſch von techniſchen und chemiſchen Erfahrungen auf dem geſamten 1 5 der Gummtiinduſtrie) ändert ſich durch dieſe Transaktion nichts. Allgemeine Hochban⸗Geſellſchaft Ac. in Düffeldorf. Der Abt. beſchloß, Fer o. HV. vom 21. März 29 die Verteilung einer Dividende von 7(0) v. H. vorzuſchlagen. Starke Dividendenermäßigung bei der Württ. Baumwoll⸗ Spinnerei und Weberei bei Eßlingen a. N. In der geſtrigen AR.⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, der am 15. März ſtattfindenden HV. eine von 15 auf 11 v. H. ermäßigte Dividende für 1928 vorzuſchlagen. Wieder 4 o 5 bei der Augsburger Kammgaruſpinnereſ Ac. in Augsburg.— Sehr trübe Ansſichten. Der Rohgewinn ermäßigte ſich mi GJ. 1928 auf 1367 623(i.., 1 540 241), wozu eln Vor⸗ trag von 277 141(180 590) 4 tritt. Aus dem Reingewinn von 900 234(956 401)„ werden wieder 4 v. H. Dividende auf 4002 000 4 Stil. und 6 v. H. auf 24 000% Vol. vorgeſchlagen. Die Lage ber Kammgarnſpinnerei habe ſich im vergangenen Jahre er⸗ heblich verſchlechtert. Die Ausſichten für das laufewde Johr er⸗ ſcheinen ſehr trübe. Eiſenwerk Kaiſerslauteln Der Abſchluß für das am 31. März 1928 beendeten Gg. kom int erſt lebt zur Vorlage und weiſt einen neuen Fehlbetrag von 1876/6 auf, durch den ſich die Unter bilanz auf 369 152 4 erhöht. Die Hoffnungen auf ein günftigeres Ergebnis hätten ſich nicht erfüllt. Die geplante Sanlerung, die bereits im Juli v. J. durch Zufſammen legung des Kapitals von 1849 000 Mark im Verhältnis 4 zu 1 und durch anſchließende Wieder⸗ erhöhung beabſichtigt war, konnte inſolge der gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftslage noch nicht verwirklicht werden und wird ſich nach dem Bericht noch etwas hin ausziehen, wenn auch ausſichtsretche Verhandlungen nach verſchiedenen Selten geführt werden. 5 Der genannte Verluſtvortrag ſoll ogne Auflöſung der Reſerve, die 3. Zt. 148 622 beträgt, vorgetragen werden. Handlungsuntoſtes ſind mit 852 079 4(789 785) ausgewieſen, Abſchreibungen betragen 92 671 4(101 275). In der Bilanz ſtiegen neben dem Hypother en⸗ darlehen der Pfälziſchen Wertſchaftsbank von unverändert.90 Mall, Arzeptverpflichtungen auf 228 185 4(119 989) und Kreditoren auf 1,41 Mill. 4(1,06), darunter Lieferanten⸗Schulden 306 319 4 (320 000), Anzahlungen 1905 449 1(221 000] und ſonſtige Verbind⸗ lichkeiten 767 275(445 568]. Die geſamte lauſende Ver ſchul⸗ dung iſt von.18 auf.64 Mill. geſtiegen die Anſpannung alſo ge⸗ wachſen. Anudererſeits erhöhten ſich die Debitoren auf 657 687 (491842]; ob darin Bankguthaben enthalten ſind, iſt nicht erſicht⸗ lich. Vorräte ſtehen mit.09(.13) Mill. ein, dabei erhöhten ſich die angefangenen Arbeiten auf 201 725(183 657), Beteiligungen mit 90 450(27 950) und Efſfelten mit 99 688(76 534) weiſen kleine Er⸗ höhungen auf. Anlagen ſind auf.08(2,03) Mill. 4 geſtiegen, uns zwar im weſentlichen Fabritationseinrichtungen, wo allein Zugänge von rund 60 000 4 erſcheinen. In der erſten Hälfte des neuen Geſchäſftsſahres habe man nicht nur ohne Verluſt gearbeitet, ſondern auch die Abſchrel⸗ bungen in ausreichendem Maße verdient. * Norddeutſcher Lloyd Bremen.— Wieder 8 v. H. Divibende. Der AR. des Nordd. Lloyd Bremen beſchloß geſtern der GV. die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 8 v. H. auf das erhöhte Aktien⸗ kapital vorzuſchlagen. ?:? Dividendenreduktion auch bei Ozean⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Die Verwaltungen der Flens⸗ burger Dampfer⸗Co. und der Ozean⸗Dampfſchiffahrts⸗Geſ. ſchlagen die Verteilung elner Diidendve von 6 gegenüber 8 v. H. i. V. vor. Beide Geſellſchaften haben ein verdoppelles Kapital von 3,6 Mill. bezw. 2,4 Mill. zu verzinſen. * Die Fuſton im Berliner Stahlhandel. Die.⸗V. der Ravens Stahl.⸗G. genehmigte den Abſchluß für 1928, der die Verteilung von 8 v. H. Dividende auf 500 000% Kapital wie 1. V. geſtattet, Ferner wurde eine Kapitalerhöhung um 1 auf 1,5 Mill. beſchloſſen, wovon 900 000 4 zur Uebernahme der Berliner Stahlgroßhandels betriebe der Firmen Otto Wolff und der Sächſiſchen Gußſtahl handels G. m. 5. H. Böhlen und 100 000 4, die von Ravens zu pari übernommen werden, zur Erweiterung der Betriebsmittel dienen. Im Bericht wird die Vet⸗ bindung der erwähnten Handelsbetriebe näher begründet. Ste be weckt u. a. die Vereinfachung der Vorratshaltung; außerdem werden ie Unkoſten verringert. Mit den Sächſiſchen Gußſtahlwerken Döhlen wurde ein langfähriger Werkbandelsvertrag für ein größeres Geblet von Deutſchland abgeſchloſſen, wodurch die Verträge mit der Deutſche Edelſtahlwerke.⸗G. und den Bergiſchen Stahlwerken Julius Linden⸗ berg nicht berührt werden. Im laufenden Geſchäftsfahr kauft die Induſtrie, wie der Vorſtand ausführte, wegen der beſtehen⸗ den Unſicherbeit nur in kleinen Mengen ein. Die Auftrags⸗ beſtände ſind ſonſt ganz günſtig und die Lieferzeiten kurz. Als Ver⸗ treter der einbezogenen Stahlhandelsunternehmungen wurden Dr. Werner Kehl, Paul Rhode, Othmar Strauß, Otto Wolff und Albert Sonneberg(Lauſanne) neu in den.⸗N. gewählk, Der Rohgewinn betrug 105 350 4(i. V. 102 531%), der Reinge⸗ winn nach Abſchreibungen und Rückſtellungen 73 124(76 140), In der Bilanz erſcheinen u. a. 715 920(803 857) 4 Vorräte, 613 157 (6640 732) 4 Debitoren und 764 131(866 520)& Kreditoren. a 7: Bayernwerk für Holzinduſtrie und Imprägnierung., Kitzingen.— Verluſtabſchluß. Das Geſchäſtsfahr 1928 ſchließt bei einem Abtienkapital von 660 000„4 mit einem Ver lbuſt von 7905 (i. V. 19 740 4. Ueberſchuß) ab. Der Verluſtvortrag aus dem Jahre 1926⸗27 erhöht ſich dadurch wieder auf 50 747 ?: Kunſtmühle Tivoli.— Erhöhte Dividende. Die Verwaltung ſchlägt der am 4. April ſtattfindenden Generalverſammlung elne Di vidende von 7 v. H.(6) auf das 1 Million betragende Attien⸗ kapital vor. „7: Murgtalbranerei AG. vorm. Alois Degler, Gaggenau. Die Murgtalbrauerei AG. in Gaggenau ſchließt das abgelaufene Ges ſchäftsjahhr mit einem Bruttogewinn von 754 486„ ab. Es bean⸗ ſpruchten Unkoſten 599 891/ und Abſchreibungen 62 645 /, ferner werden 40000 4 dem Werkserneuerungskonto zugewieſen und mit 10000„ ein Jubiläumsfonds gegründet. Der Reingewinn beträgt 20 581 /, der ſich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorfahre auf 41950„ erhöht und über deſſen Verwendung keine näheren Angaben gemacht ſind. :?: Dortmunder Union⸗Brauerei AG. Dortmund. Der AR. be⸗ ſchloß, der GV. am 21. März für das abgelaufene Geſchäftsfahr die Verteilung einer Dividende von 16 v. H.(i. B. 14 v..] in Vorſchlag zu bringen. a Sppoſition in der G. der AE. In der geſtrigen GB. der Acc. waren 118.4 Mill.& Aktien mit 70 482 725 Stimmen vertreten. Der Abſchlu ß mit wieder 8 v. H. Diylidende wurde gegen 22 606, die Enklaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat gegen 7218 Stimmen genehmigt. Dle Oppofition gas N roteſt zu Protokoll. In einer lebhaften Debatte wandte ſte ſich beſonders gegen die hohen Abſchreibungen und verlangte elne Erhöhung der Dividende. Ein entſprechender Antrag auf Einlegung einer Pauſe, um eine Aenderung der Vorſchläge beh der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung vorzunehmen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Verwaltung bemerkte, daß ſie an ihrer Abſchrelbungs politik feſthalten müſſe; es ſei noch ein An⸗ leühedisagis von 8 Mill.& abzuſchreiben, und in zwei Jahren be⸗ ginne die Amortiſation. Die Geſellſchaft müſſe ihren Beſitzſtand er⸗ halten. Da die verſchiedenen opponierenden Kleinaltionäxre nicht ge⸗ ſchloſſen auftraten und ſich die Hamburger Oppofſltion(Hanr⸗ burger Börſe) zurückhlelt, ging die Zeit mit nutzloſen Erörte⸗ rungen verloren. Die Verſammlung, die nur als Phaſe einer HV. zu bezeichnen war, genehmigte ſchließlich die Tagesordnung. Auf verſchiedene Anfragen über die Auswirkung der Kupferpreisſtelgerung auf bie Intereſengemeinſchaft mit Hirſch⸗Kupfer erklärte die Verwaltung, daß die Kupferprelſe damit nichts zu tun hätten. Die Gemeinſchaft ſei abgeſchloſſen worden, um einen Produktionsausgleich herbeizuführen, indem Hiryſch verſchledene von der AE. aufgegebene Produktionszweige aufgenommen habe. Wittkopp gehöre nicht zur AG., ſondern zur Grube Leopold. Zum Tauernprofekt führte die Verwaltung aus, daß eine vorbereitende Geſellſchaft in Gründung begriffen ſei, daß aber über die Ausſichten und die Höhe des Kapitalbedarfs naturgemäß noch nichts geſagt wer⸗ den könne. Im neuen Jahre ſei der Geſchäftsgang zurzeit noch be⸗ friedigend. Deviſenmarkt Im ge utigen fernhpperkeh⸗ der Flensburger und der notierten Pfunde eegen Nem-⸗ Dort 484.40 405 80[ Schweiz 25,1 25,[Stochelm. 18,18] 18 16 Toris 124.07 1247[Hefland.. 12.09 12. 1 nadrid.. 30,80 815 BDrüſſel. 34,89 34,95 Oslo 13,19 18.19 Mafland. 92,78 92.62 Kopenhagen 18.180 18,20 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4,2185 und Pfunde mit 20.4478 gehandelt Berliner Metallbörſe weiteten etn⸗ Nie! 888,0 8285 tür 110 Kg 21 22 21, 22, An ion Reg. 78.80 78.30 Fupfer. 186 5 156,5 Elertreintkpf. 170,7 171.0[Feinſuben ke. 78,50 79,50 Olen. 47,28 46.0 A um. 98% 190,0 190,0[Gold Freiv Er..810 2, Zint.„52,— do. Walz⸗Drahtl 194,0 194.0 Patin bo. do 10 25 1025 Londoner metallbörſe Metalle in E pre zin promm 28.18, 28. L. t. Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Blatin 1175 1 e 1091 1057 21 2 de elekt. 34.80 84 50 Jueckſilbe⸗ 22.28 2248 Aupfer Raſſa 7745 77.85 un Kaſſa 221.8 222 0 Antimon Reg 58.— 85.— do. 5 Monate 77.85 78 65 Monate 222.7 223 0 Platin 18 85 18,88 Setlementſpr. 77 15 7725 Seitlemen 221,7 221.7[Wolſrameiz 18.75 18,75 Kupfer elektro 84.50 84,50 Lanka 2285 7 224.[Nickel Inland 175,0 175.9 do beſt ſelec 62.75 82.50] do Strait 227.7 226,2 de. Ausland 175.0 178.0 ds ſtrong ah 108.01 108,0 Blei prompt 22785 22,5 Silber— 1— 10. Seite, Nr ör Nut Maäunhelmer Zeitung Miftag⸗Ausgabey Satstag, ben 28. Zebruar 19289 F 6— 1 Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Ableben meines lieben Sohnes und meiner f Schu jegertochter ö Karl., Albertine lerber ö sagen wir allen herzlichen Dank, besonders dem Herrn Kirchenrat von Schöpfer für die trostreichen Worte und den Schwestern vom Diakonissenhaus, Verwandten, Freunden und Bekangten die ti aurige Naehrieht, daß mein innisstigeljebter Gatte, unser Ueber Vater, Großvater und Schwieger vater. Herr Friedrich Wägerle Wiri zur Klosierglocke nach kurzem. sehweren Leiden gestern früh? Uhr im Alter von nahezu 61 Jahren sanft entschlafeg ist Mannheim,[Tattersallstraße 89), 28. Februsr 1929 Die trauernden Hinterbliebenen Frau Maria Wägerle Wwe. 5 A 5 8 ü Famile Georg Hässig 1 Famille Paul Mat kert Famile Hermann Lo, Leipzig Frau Luise Lang geb, Lott, Witwe Die Beerdigung findet heute mittag 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt E Meine Frau, Unsere llebe Mutter, Schwägerin geh. Dlerich Karl Wieland Schwester un Marie Wieland 8 2 8 5 5 2 Hübſche kleine 0 0 75 Aßreſſe in d. Geſchſt. mit el. Sicht an fol. 4 5 115 Die Beerdigung beider n 295 7 ang 0 ese 20 91 5 Ren 1 Cut öl. Timmer Zimmer Und Küche UMoutag, den 25, Februar nachmittags hr statt f 90 Ein Mn 9 rechts zu verm. per 1. 3. 29. i 5 5 1 0 7 9 n Ft, E 5 8 T r 0 in der Oſtſtadt, mit aroß. Badezimmer, e. elf mebl. 2 8 5 wegen Beaua b fig — 5———— f Zentral helzung, Warmwaſſer ete, ſofort J Klavterben, zu verm. nt imer e e ugeben. 5007 f Die Zimmer-, Blech⸗ zu vermieten. Näheres unter ch⸗Lanzter. 38. 1 Tr, 1 15 0 Adreſſe in d. Geſchſt. Ant. Veröffentlichungen ner tadt Mannheim nebeten!(Senn. eee F bindet Pagen 5 x e een ee, ; 1 zblettung ſür den Um⸗ 1 f eckenheimerſir 53. mit el. Sicht auf 1. 8. eine Bürgerausſchuß Sißun bau des Aufnahme⸗ Johr 115 ahr role Aer gut möbl. Zimmer s Tr. Unks. Hes zu verm. Zu er fran. ſtatt, Die Tagesordnung iſt im Rathaus⸗ an beſſ. ſolid. Herrn„ Furchgang und an den Matbaustaleln der Ge- gebaudes in Mang, mit Auche bei alleinſtehender frau ſoſort zu zu verieieten. 490 p. l, 3. au vermieten ee., Laden. meigdeſekrelarlele 1 9 Ailcken do ich en fü ä Daumüller. Schimperſtraße 1. J.* Sogte.. d. S. N. i. 2. e 1 8 85 Mann geil, den 18. Februar 1029. Baulelſtungen vomAu⸗ 5. 3 5 5042 Tatterfallſtr, 7, III, Gut möbl 1 0 1 1. 5 1 gemütlich. e berlümer nelle. gust 1925 und nach ber Zwyel Einzelboven Schön möbl, Zimmer Glit möhl. Zimmer Kae Dahnbol. Ent! d am Hauptbahnhof 1 70 mit el, Licht Perdingungsordnung el, Iſcht u. aut. Pen⸗ 40 abe sl. ſol, Herrn p. möbl. Zimmer m. el. Gut mall Zimmer heizb., an befßßf, 1085 2 angSvefs 5 gers 9 8 zu vermieten. 8746 ſion p. 1. g. zu verm. 1 Nun. 8, mit bd. ohne Klav. an del. Hrn. m. el. L. 1555 o. Dame p. 1.& Mogteg, der 2l. Nebra 4028, ach, 2 uhr agen, ie n Mitten ur. 5 n 1 10 reres, busch.. S. ber. Moe ee en fe, od. 8 au werm, zu um. Ie J. ff, il. Ferbe ich im glenaen Planbſose O K 1 gegen Peblngungen legen[Meßzplaßl. Brelietraßs. 8744 60 L 12. 18, 2 Treppen 5105 5057 e e 15. 8 3 2% Bene bree, Ger, Slarbubr, fegen ena Kleine VII frck. möhl. Zummer Schön mäbl. Ammer der Dae Mebllertes immer Möbliertes Zimmer 1 Bücherſchrante l Schkeibtſſch Diplomat, ein ßes Aufnaßmegebäu⸗ Ostst 1 veymletet ſofe rt. zu vermieten. 65018 mit el Licht zu om zu vermteten. 45107 m. ſep. Eing. auf 1. Washerd und Möbelſtüce verschiedener Art. des, zur Ginſicht auf. Sista Wert 5 t i me x. 8 a i mig, Seckenheimerſtr 29 8. 1 8, zu em, 1 1. 15. 8 Meunheim, den 22, februar 1029. Dafelb Abnabe der Nahe Friedrichsplatz. e„ reden,. Stock links. files Treppen rechts. 2276 Kelbs, Heri volzleber. Leiſtungsverzeſchniſſe. 1 7 u. Zubeh. 5 Angebote ſind verre bald bez ehe, au 2 0 0 0 8 2 ſchloffen, poſtfrei mit vermieten. Eden 10 0 n entfyrechender Auf-] Ang. u. u M 4138 0 0 15 lane ſchelft verſehen, bis an D. Jrenz G. m. 8 dee ee eee 5 f zum röffnungstermin b. annheim, erkrorene Hända, Füge, Fresi-⸗ Daulen usw,. heile in kurzer Zelt. 1 kerzt Entierne Geslentshagre neuestes Dienſſhelle eingprete] merwoßaung l. ad, Verfahren unter Jarantie, langjährige den, Zuſchlgasfriſt 8 große Diele, Speſcher es Praxis, erste Referenzen 5 1 u. Garten beim Haus Frau Köhler, 87, 4 zg nc„„ 5 fröher Krankenschwester— 2 3 7 woll. Saler 8 „Kraus. Eniſen⸗ 8 Fachärrtt. 6 f. Maas uns. Tel. 318 50 4„ ltr. 62 Hockenheim w g 2 220 f 1 7655 7 Klei— 175 e ern u. 1 Hausverwallungen 6, een 230% Freie Wohnung elner neuen Filiale übernimmt zu kulanten Bedingungen Angeb, u. 1 8 98 Zimmer, Küche n. 4 2 Josef Hornung Tel. 21397 an die Gelchältsltele nge in 805 5 9 1 10 —— a Neuer wigshaſen egen Bau⸗ 5 1 1 koſtenzuſchnz ſof. zu ee Se FK Heteru agen beg, Friedli S 4 2 5 % für WA! nd 1% Tonnen, ver⸗ reſſe in der Ge⸗ i N 3 e fee Len. 5 0 n ſchäftsſtelle ds, Blatt. Ani 8 flehlt ſich ins Haus. ngebote unter obsueld, 0 6. 1. Heil A, u. E. b dh„ N, 14h an die Ge. Leere U. Aöbl. Lm. ecke augusta- n 8e) Telephon 20091. an die Geſchſt. 5041 am Dienstag, den 5. Märs ds. Js., 10 Uhr, an die unterzeichnete ſchäftsſtelle ds. Blatt. 1 Franz Hündel, We Büro Schimperstr. 20 Teleph. 319 80 Ausführung von Erd-, Beton-, Esendston- und Maurerarbelten. Uebernahme schlösselfertger Bauten, Umbauten, Reparaturen bel billigster Bereebhnusg. Wuuurarene Msg. eee Ian dad te 2H Firo-Räume W 4 hele Büroräume mit Zentralhelzung, Warmwaſſer ete, eventl. zu vermieten Nähe Hauptbahnhof⸗Waſſerturm 2782 die eee dleſes Blattes. 912 1. B. zu verm. Laden mit beſchluſr. Wohng. greig. J. Friſeur, ſof. zu verm. Ohnemus, Zehutſtr. 19. 735 Telephon 523 02. mit 2 Betten an zwei herufst, Damen zu vermlet. mit od. ohne Penſ. 8 6. 9. 4 Tr.. 4997 am Frlodrichsring p. 5025 Größte Auswahl. Beslchtigen Sie unsere Mustet- Ausstellung. 8 2 zuſammen mit gryßer, i 8 a rage Schönes, ſanb. möbl. ſoſort zu vermieten. Anfragen unter 1 05 5 Gestern mittag verschſeden nach sahweren Leide 2084 5 Telephon Nr. 309 48. Lin ner 2, 13 Jas grole EIsenwaren- Geschäft E 3, 13 Billigste Preise, geln all Ammer Möhfiertes Zimmer 4. 7. 1 Treppe 6 und 8 h 4. Lebensflahre, wie auch mein lieber Sohn Tatterſalkraße 22, parterre. Us, 14 2 Tr. links—— 3 e 2, B. 4, 1 0 5 2 5 1 August Wieland ke Mute don Hauptbahn En aon. gt are a eg at F a0 Malangen g f f ff 25 5 ehr preismw 2. 1. 3 105 2 p. zu verm. im dlühendsten Alter von 21 Jahren 8028 e f b 8, gut eingerionteies I. u vermieten. 8080 5 45 e 5. 1—8 W g gi 5 5 Sonn. entrale Mannbelm(Augartenstr. 180. 22. Februar 1929 mit Schreibmaschine und Telephon in vere] Ferdl. möbl, grotzes„Linden bed 6014 tag v. 10 U. ab. 2548 Holz 8. 5 I amen der iberfden Wintarb liebe sg mieten. eig Zuschriften unter c p n an Zimmer mit 2 Heten Plat 22, Pt. I. 28012 J z, parterre. Holz 1 1 5 cher In Hockenheim iſt Mohnungen f. Damen, Herren u. Ehep. verm. u. ſucht Schwetzinger⸗ ſtraße 16, Tel 335 40. 5022 1 möbl. Immer od. 2 leerß Zimmer. mit Kochgel. u. Zen⸗ tralhetza., am Wald⸗ park zu om Aug, u. D 8 82 an d. Geſchſt. 8764 dbl. n zeige ich hierdurch ergebenst an Aust Remer, M 7, 10 Einzelhandels verk aufstellen D 1. 36 Paradeplatz-L 14. Weinhelm 2/., Hauptstraße 59 n — 2266 3 Frau Amalie Nagel WWe. geb Wagerle sowie dem Hlerru Dr. Moses für die treue Pfle 1 9 Ae 5* 5 Familie Ferdinand Augenhammer und 5 1 3 Enkelkinder Mannheim(U 6,), 23. Febr. 1929 7 Fer ee, eee 770 Fang en Die trauernden Hinterbliebenen: Sbruar Id: nachmittags um r im hiesigen Krematorlum statt„ ustav Jerber und Enkel 1 Nach kurzer aber schwerer Krankheſt verschied am 5 5 Mittwoch abend meine liebe gute Frau, unsere un- 1* 9 g vergeßliche Mutter, Schwiegermutter u. Grotzmutter AnKsägung 5 7 2 Wir danken herrlich für die uns erwiesene Anteil 9 Frau reda Loi nahme anläßlich unseres schweren Verlustes 14 f 5 im Alter von 75 Jahren ö Mannheim(d 3, 18), den 23. Februar 1929 Famili lie Karl Schillinger 1 Die trauernden Hinterbliebenen: Mannheim,(Q 2 10) 23. Februar 1929 4 Eugen Loft, Witwer ee nV ²“ 8 8 8 p f e eee ee ee 5 5 4 — I Bedeutend herabgesetzte Preise 1 Samstag, den 28. Februar 1929 r neten Nach dem Roman von Victor Hugo. ———— ů Beipro gramm!— Zeginn 3 Uhr nachm. e A fü Ohne Kartenverkauf— Die Grippe flieht bel Anwendung eines der bewährten Vorbeugungsmittel, wie Formamint, Eucalyptus-Mentnol- Bonbons, Emser- und Sodener- Mineralpastillen, 1 Tees usw. Fr. Becker, Michaelsdrogerle, G 2, 2 Damenfiisgur P. Vollmer del. sbs 08 Tel. 203 06 ö als Fachmann allbekannt 5 jetzt C 2, 5 Dis mauerne Haartracht„ Daber wesen . Haarfarben„ Meniküten a 1 1 8 C, 15 — Tel. 21 234 1. Fachgeschatt fr Photo Kine, Projektion Nene Mannheimer 1 n i 11. N SPIEL Seite, Nr. 84 National- Theater F Somstäg, 25. Februsr 195. Vorſtellung Nachmittags⸗Aufführung Ohne Kartenvertauf— für die Schüler der Voltsſchulen Mann⸗ heims: „Withelm Tell“ Schauſplel von Schiller Anſang 14.30 Uhr Ende 17.00 Uhr ue. 5 7— K — Soſmmstäg, 23. Februsr chan pmenpnpepeee Aenne 5 196. Varſtellung. Mlete D 28, mittlere Preiſe: 76 N— „Mignon“ Nach dem Oper von A. Thomas— 105 Roman von Anfang 19.30 Uhr—— Ende gegen 22.80 Uhr— 75 Agnes bünther— Sonnteg, 24. febfusf g Beiprogrammi— 3000,.00,.00. 80 197. Vorſtellung Nachmittags⸗Aufführung l für die Schüler der Volksſchulen Lud⸗ wigshafens: „Witheim Tell“ Schauſpiel von Schiller ö Anfang 14.00 Uhr Ende 16.80 Uhr Feeeneenun wan aaeanandananddaaandad nana fi Pelze DPhoſo- Haus Heinr. Kloos Delzmöänfel Füchse SKunks Besätize 2 108. Vorſtellung Miete F 23, hohe Preiſe: „Die Walküre“ von Richard Wagner ö Sonntag. 24. Februar 1 Besorgung aher bDeuiscnhe und perser nur von B RN NI isabethstraße 1. 4 Frdrichgblt 1 f 1 Spezlalhaus 5 bmöbe! ( eppiche 2 Kerb pere A. Hlnze-Wemer, Mannheim, Ou 2. 9 gegenüber der Konkordienkirche MEER fabrizlert Teppich- . 5 geen e, besohäälts⸗ e, Se e bücher 8 Lagersorten ——— ps PPex enn Aeg Zweigniederlassung: ene N ANN HEIN lber Inca Elisabefhsfr. 5 Tel. 23993 Tur Ovalltatsardel S ehe-Pegg für Leihbib home Abonnement(Beginn ſederelt) monafl. von M. 2. 2 2 , uber f: Bened e rau 4 Sea 6 Klidl U. Dekoration im Stella-Haus, D J, 12 ur Groß- und Klein-Möbel Es lohnt sleh bestimmt, letzt meine Ausstelſung von schönen Spelse-, Herren- und Schlaf-Zimmern in Eiche und Edelholz anzusehen!— Eins nie gezeigte groge Auswahl und die billigen Freise. Kolessale Ersper nls! Schenswerte Küer enausstellungl eiub- und Peistarmsbei in se r gTO BST Auswahl. Tahlungser elchterung! as, 17.19 Hfbclaus E. Pisfiner ds, 17.1 Anfang 18.80 Uhr 1 For raalichen Ende 28.00 Uhr 5 Aupelegenbeiten Aurerlässig B. Alskret ſal. 246 38 Fontsg, 25. Februst 199. Vorſtellung Miete B 24, kleine Preiſe: F. Wörneri, Luisenring 38 Troll Ares d 9 Tafel- Dekorationen Schokoladenheus Trollus und ö Rinderspacher von Shakeſpeare, Brautstrauße v Brauthranze N 2, 7, lnstöt. Tel. 31 802 berſetzt von Rothe Anfang ib. 80 Uhr Sude nach 22.30 Uhr in bester Ausführung 55 Tägllsch inisch gerösteten KK Fee Prestinari/ Blumen g. sowie diverse Sorten lees neuester Einte Für die Thegtergemeinde des jetzt Friedrichsplatz 14 kel. 23939 Em Versuch luhri zu dauernd. Kundschaft! Olenstôg, 26. Febiustf 200, Borſtellung Probieren Sie Dadawara-Teg- Spitzen Bühnenvolksbundes— ohne Kar⸗ tenverkauf— Abt. 25— 26, 3439, 4140, 84, 58—61, 72, 416410, a 1 i 421428, 429, 433, 601615, 810, einzigartig staubfrei,/ Pfd 1..20,.40, 9102 10 Tassen stellen sich auf-10 Pfennig. „Hamlet Greulich, N 4. 13, Kunststr. Tragödie von Shakeſpeare Anfang 19.00 Uhr Ende gegen 23.00 Uhr Volksbühne— ohne Kartenver⸗ kauf Nittw/ och, 27. Februs 201. Vorſtellung Für die Theatergemeinde Freie Eleltrisaſtie 1 Neissonnen immer noch „ IA. 10 Gruppen B. H(ohne Nr. 90009150), M. N und V: „Der Freischütz“ Oper von Weber Anfang 19.3% Uhr Ende gegen 22.80 Uhr Muſik. Legende von Hans Pfitzner 0 Donnerstog. 28. Februar 202. Vorſtellung Miete A 24, mittlere Preiſe: „Palestrina“ Anfang 19.00 Uhr Ende 23.15 Uhr Der Einkauf vnn Ffeſtag, J. Nötz 208. Vorſtellung Miete C 24, mittlere Prelſe: „Hamlet“ Tragödie von Shaleſpeare Anfang.0% Uhr Ende gegen 28. Uhr Bestecken u. Stahlwaren ist Vartraunssacha! Fachmann u. Inezial-Bnstäft ist Fomsotung siehe nächst ge to ö Nickels Rafhausbogen 12 vorm. Vogel SegrUridei 1841. IEATIER 12. Seite. Nr. 91 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Februar 1928 2 i* N 0 2 EN SPIE LPI 8 * National-Theater Splelplan-Fortsstzung ANNH E! IAE 2 Ausikohnen. IU SEK HAUS Samstag. 2. NMötz N 204. Vorſtell N.— P h 1 O 7, 13 Neidelbergerstrage e Ar O On 5 Ohne Kartenverkauf— für die 8 5 5 führend 5 füt gute Nusik“ Schuler der Volksschulen Mann- 8 0 1 lat fl 0 A 2 5 e Hau 9 lter der aalen Wen, N he lle en Un Uparate 0 898-Musikplatten Winelm Tell 5 85 2 9 · zu haben bel: 75 f 1 DPree 89 Stra— Schauſpiel von Schiller Fr — ö Anfang 14.30 Uhr An in reicher Auswahl— Zahlungserleichterung Ende 17.00 Ubr 15 Musik-Mohnen, 4 7, 6 1* 1 0 5 Soamsteg, 2. 812 a 8 g„ Merwrihieirner 205. Vorſtellung Seilen Delf. 8 9 f Miete H 24, mittlere Preiſe: 1 3 Priyöt-Telefon- Gesellschaft„die Scheme“ Tespe „Siorneil- Agen 1 20 Keiserrirg 10 e rel 22.855 anten 1 Höss Urrer-arnecen 1 5 0 Uhr Feuerrnelde- Anleger 4 2 = lele for Urid Sigrel-Ar leger 1 SIEMENS ER 2 3 7 9 Tecrrisches BUro Mertrmelrn „ 1 Sonntag. 5. Nerz NMerrheirn, N 7 18—„Siermensheus“ 206. Vorſtellung 3 Nachmittags⸗Aufführung ö Kleine Preiſe: 1 „ole Herzʒogin von Chicago“ Operette von E. Kalman Anfang 15.00 Uhr Zur Lieferung von kompletten Kommunien- und Konfirmatiens- Essen in jeder Preislage, sowie elnzelne Platten und Geriehte 1 3 empfehle meine bekannte Stadtküche 1 5 O. ScfhRoEN FELD, Traiteur Sonntag, 3. Näörz Haus für vornehm gediegene Wäsche ale aus 385 Str Gertünde C 2. 8 Erstklassiges Spezial-Aussteuergeschäàft Ende 17.48 Uhr P 6, 22 11 Telephon 21057 207. Vorſtellung mit eigener Anfertigung und billigster Berechnung N 0 Vorbestellung erbeten- Säle stehen zur Verfügung Miete D 24, hohe Preiſe: 9 Herrenwäsche nach Maß 1 .„Margarethe“ 1 4 8 22 2 5 7 Automobile Oper von Gounod Pianos, Flügel, Harmonien 9 dende 24ch uber Schallplatten u Sprechapparate Jungbusch-Garage Friedr. Jiering U Büſow Pianolager Mannheim, J 6. 5, 12—17 Mannhei C 7. 6 ö N Neues Theater ö helm Förnspr. 23 590 Parlophon Must Tiaus 5 e 25 ebnen Vervielfaltigungen f. co HELFEN Ea E. HWA e eee eee 3 oVÜL i. buena deunhnsschenehmm MANNHEIM. C.3 805 K, 5 b, Breitestraße und Ludwigshafen, Wredestrage IOa 0 e 1 fertigt rasch, sauber und prefswert 5 Se N 21 9 enverkauf—. 5 20, 5. 5. f 4% 4, dl. e pe Paul J. Kunert F Parlophon 0 Columbia Musdkapparate 5 Platten 91 75 2815 1 9 5 Seckenheimerstr. 84 Fernruf 33009 STaN Z EN-MA RRE IN AUTOREIF EN Konditorei u. Cafe e N 6 nee Sr 5 der prorcf hlary bugan- N Herrepschneiderefl Renges abrikate 1 Gummi- Friedrichsplatz 12 Tel. 226 19 1 8 11 0 Nellen ab 0 Ao Fuchs Täagnch abends KONZE ur“ d. 2 ub Reichhaſtiges Lager in Fralinen. sowie alle elnschl Artikel Mamullielus Hheinhäuserstr. 22 n O7, 4 Ecke Heſdelbergeretrese) Teleprenr 80240 Sonntag, 24. Febfuer Tel. 33 366 —. 50. Vorſtelung: 0 . l Nachtiisch- Einlagen her prozeß Mary bugan PD 5 N 8 5 hürobeda. 91 e, kuftreiniger we aa Bieber& Zachowal A 4 Jchrelbwa in Pappkästchen, für Closet etc. Anfang 19.30 Uhr nervortsgend tons chõne N N fen 15 ö Ende 22.00 Uhr slgene Fabrikate, de gl. 2 beschalpsbüche e Feine fremde Fabrikate, sehr boldfühater Nittw/ och, 27. Februar e 1 Ludwig& Schütthelm 5 f 3 dschenkartikel N e 51. Vorſtellung a Herren Schneideref S 5 h a 5 4 H a U K 5 n- Tepe. 0 4, 3 f 27 270 4, 3 Für bie Theatergemeinde Freie no: d flüge ftsbrſe 8 keene eſtsäte 1. Hands ig bkche Augusta-Aol.) Tel. 25100 A e N 4. 15 Tel. 2201 C 4, 4 MANNH EIA C 4. 4 „Mathan der Weise“— 5 techn. Zeichenbedarf ene ngen Eisschränke 8 3 Ende genen 22.30 br SCHMIEDERER Trockenluftkühlanlagen Aehtpauseinrichtungen, Zeichentische 8, 8 Schnellw-wagen 9 Merten der 5 133 Uucderwaran, portemonnales, Brlet- Hofert in allen gewünschten Ausführungen: J. , KuhlmannZeichenmaschinem Künstef-Theater Apollo ssen. modernen Damentaschen. Hal olf Eristen ehukrmacs Sehr. Schmid, K 3, 3 Aus baletten geschenke fur dds ratte(aaen- u. Schautenstereinrichtungenn Enorme Auswahl in technischen Papieren Vortreterbesuch Montag, 28. bis Donnerstag. 28. febr. Schulranzen u. Mappen 2 3, 2 Tel. 26 820 keistungskähigste Lichtpaus-Anstalt 32878 Keine vorflellung. N in bester Sattlerarbeit Jer treter an allen Plätzen gesucht. Achtung! hr eigenes Had Wird Innen in der Sige von 5 bis 20 cm teſte und bis! erer Länge mit Eikläſung semer Eitfenkung gezeigt und unter Sdtentie wWiedef gehelſit nur beim MHaarspezialisten ERNST WEISS, Mannheim nur Kunststraße 0 4, 16 8. 5 125 585 5 1 78 . 2 Ffeſtag, I. bis Sonntag, 3. Mart Spadoni Sisters mit der internationalen Schaun „Aus alter Zeit“ „In's Tempo von heut'!“ Anfang lewells 20.00 Uhr Sonntag, 3. März Nachmittags⸗Borſtellung Anfang 15.30 Uhr Spezial-werksfäffe lr Zundapperafe, Lichfanlesser- Anlagen und Akkumulaforen OSCE NE HANSELESCHNIITT Telephon 27180 Rhe inhäauserstr. 101/105. Samstag, den 23. Februar 1929 Nene. 8— 8 13. Seite, Nr. 91 W. ſſafional- Theater Mannheim e 5 n feen 0 ul. I. ggg 8 den 23. 1 1929 Sonntag. 24. Februar, vorm. 11 Uhr 0 Nudoff von Laban Forstellung für 15 Jehle n Velksschuleh Manghelms spricht über: Wilheim Teil Tanz und Feier Schauspiel von Schiller Anfang 14.30 Uhr Ende 17 Uhr- im Rahmen der Volkskultur Film. Lichtbilder N Il ranäbrung für Deutsmand Pat u. Patachons Erlebnisse am Rhein und an der Mosel sehen Sie in ihrem aller- 5 neuesten Film Alhambra v Schalhurg 11 Uhr vorm MANNHEIM 11,30 Uher vorm Samstag, den 23. Februar 1929 Vorstellung Nr. 196. Miete D Nr. 23 Mig uon Oper in 3 Akten mit Benützung des Goethe- schen Romans„Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michael Karré u. Jules Barbier— Deutsch von F. Gumbert— Musik von A. Thomas Spielleitung: Alfred Landory Musikalische Leitung: Karl Klauß Tänze. Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende geg. 22.80 Uhr POGrSsOone n: 8 Anfang 11 Uhr Sonntag, den 24, Februar Anfang 11,30 Uhr Einlaß 10,30 Uhr Ende 12.45 Uhr Einlaß 10,45 Uhr Ende.15 Uhr Eigwalge Vorfübrunge! tes unvstgfelchlled großartigen Fllmwerkes Besteigung des 4538 m hohen LTS KANINI des gefährlichsten Berges im Geblete des Matterhorn urch Hannes Schneider und Ilse Rohde le Ane Ul, 1. Toll Eline Symphonie einzigartiger Naturschönheiten 8 5 Mignon 8 8 der Schweizer klockalpen in 6 Teilen, Tanz Darbietung Philine i Marie Theres Heindl t desenderer Mustebearbeltung für den Fim unter Mitwireung des vollen Orchesters 0 N Meister. Abr ene r 5 e e Bewsgungschor aus dem Chorwerk othario ieglrie Appolet 5 1 erhorn as Breithorn 8 8 orn 4 7 1 5 1. 4405 m ü d. I. 171 m d. d. G. 1312 W f 4 N.„Lentwende“ unter Leitung von 2 Heinz Berghaus ole Drebach 4864 1 nine, 9575 Harry und Grete Plenenkämper. riedrich Alfred Landory iSohabel 4545 U astor 440 A 8 7 Zinal-Ratharn 4228 U Taäsohhern 448 Einteittsprels 80 Pfennig. N Antonio Karl Zöller Folce 4984 0 Stra ern 4 8 Karten im Vorverkauf: Buchhandlung B61. ger, S 2, 1. Mannheimer Konreridlrehtlon R, 32. Sorlal. Rulturgemeinschaft 7 Mannheim Ludwigshafen, 2286 Der Monte Rosa 4638 m ü. d. M. höchst. Beru d Schweizer Alpen Der Uyskamm Zwel Menschen dringen in Sturm und Eis durefi die gigantischen Eismassen über Gletscherspalſen, gefährliche Schneebrücken, durch Gletscher Schluchten, durch eine unvergleichliche Pracht der Natur dis zum Gipfel empor 8271 Zauberhaſt unwirklich liegt der in hunderten von Eisstuſen Glanz der Hochgebirgsmond- seht es meterweise vorwörts nacht ber der erstarrten Welt Auf dem Gipfel. Neues Theater imfiosengarten Samstag, den 23. Februar 1929 Für die Theatergem, d. Bühnen volksbundes (Ohne Kartenverkauf! Abt 46, 11.20, 44, 70 ö 81. 89-94, 98, 201-202, 211-213, 221, 231, 234-287 251.252, 271, 281, 291-292, 811, 331, 801-806: Der Prozef Mary Dugan Ein Stück in, drei Akten von Bavard Veiller ö Für die deutsche Pen bearbeitet von Rudolph 8 des ewigen Eises. nen tele, elbe 1 ae Seh a ſtallen und die In Szene gesetzt von WMiwehn„Eo 0 5 1 8 es Elsgretes au Anfang.30 Uhr 01 nontwirrbet liegt in der Morgen Schwelz sonne dasungeheure peltenlabyilntn Ein in der Abendsonne schim Tuglleh.30 Uhe abends W des Zwlllingsglatschers ges'anolo- merndes Wolkenmeer 8 sesten Elsbruches det Alpen vor den Bick aut den Gorper- Gletscher und 5 J helle 79 beigen ensemen Karger. desen at n penn v8, Das große Fehruar- Programm. reslusteptel in e Akten. abenüs d ür er fils tenatecntund falten en Neues Repertoire Dazu ein großes reich- Im Innern des Gletschers Abstieg im letzten leucen Naute Samstag 4 Uhr g 1 Ein vergebffonerversuoh. enen vs lig des Alpenglühens. D U. 7. 1 haltiges Beiprogramm! morsohen Elsgrat zu Uderklettern. im Fampf mit der furohlbaren Ele f vorn 2 me anzte 8 N 5 Wand, die noch vor Sintiſtt der 5 l Jugsnallene haben zu Erste Rast auf dem Felikjoch Necht bezwungen seln mug mit Künstlereinlagen halben Freisen Tutriit! em ide, Das Lysſoch 4300 m. Elntritt frei Eintritt frei Gespenstiseh huschen Schatten stürmgejagter Wolken durch das nächtlich schauerliche Labyrinth wildzerklüf. teter Eiswände und dunkelaufgähnender Gletscher- schründe und spalten. Eine letzte Zuflucht vor dem hereinbrechenden Wettersturz. Und oben brüllt der Föhn über dle elsgepanserten Gipfel und peitscht die unendlichen Wolken massen Über die Pässe Nach der Sturmnacht Neuschnee. Ole ersten ennenstrahlen, Auf tem Wege gach Zermatt erauf fall. Wintersport im Engadin Meinrestaurant Cin Balas Theater Bestllsxhafts-Abend Uffentiſchekundgebung mit Tanz und Künstlereinlagen Eine schöne charmante ö Frau* * N bexauber N alls de im eu quß genommen. Spezialausschank Lowenbrau Munchen — Feinsfèe Ruhe mz reneviert Speisesaal(früherer Wartesaal l. und II. Kl.) K 9 Theater sitzen Wolksst) dem bedeutendsten Sportplats Europas 5 eres eee ee geek saizg der Relsenden und Vertreter 7. 958 oe fin in int u. 1 e edel ber d. 175 AN— a. 8 a ds Eugab n inn Winterzauber orgenge U den Befgseen 5 onntag, 24. Februar 1929, var mittags 11 Uhr T in dem pikanten Lustsplel Pltz-Palll 4012 meu d. M. 4. Fan ae 3042 m ü. 3 4 f f U ö F f 0 ö 0 00 ö Saalban N 7, 7 5 8 5 2 Piz-Bernina 4052 m u d. M. 5 1 Dun 1 15 0 5 I 1 1 10 16 eU RIIRe Fee nur bens. Was wir forder In Wirst mich Heiraten!& Trab enron e L ff. odd 4 i 1 1 5 Ski- Jöring Pferderennen aul dem Sf. Noritzer zes Bob Rennen al fauner; fielchsgsschäftstünrer Georg Müller geren Ein Brillantfeuerfwerk 5 Alle Intereſſenten ſind herzlichſt eingeladen. der Laune und des Tempetamegts. 5 Eislauf 8 Uf Spfin gn 0 0 1 Freie Aussprache!; Eintritt fret! N. B. L. Ztg.) auf d. herrlichsten*- 6 8 4 1 6 1 5 1 5 Kegteten a. en. 0 1 8 Bal Waweräschattsbund dar Anstelle /f an 11 e 8 Die grogartigste Ortsgruppe Mannheim 9220 Sspfinzeg ber sf as Faradies in], Sprunganla 2 FikMprxvonsrküe n Neude am Ffleuhaf- Haupteingang— Jol 530 7e Sethe er Le lere., Werte: Sonntag nachmittag 3¼ Uhr Tobboganiux Aut dittern binant in dle Jet n N e 8 Hamorrhofd zu ermaàgigten Preisen oder Shelekton-Fahren f per sehonee Wifplesport Ausschank bon f, Bieren Mor ho 2 Der gefährlichste Sport bleibt doch. krel auk den 85 eee können nachweisbar in kurzer Zeit ohne auf der berühnſten Cresta„Brettern“ durch Goftes gli gepflegten Weinen Operation dauernd Fa be werden. Aerztl. Bahn von St. Moritz nach herrliehe Winterlandschaft 1 Sprechſt. in Mannheim ſiheinhäuferſtr. 18, AdscEDstonsAEü Celerina Zu fliegen.„5086 und Liłhdüten Tr jeden Daene u. Donnerstag, von 5 5 sg— 11 bis 1 und von 9 bis 3 Uhr. Eds n Sonntag, abends 8 Uhr Alhamb 1 0 1.0% RI — N 7 ˖ made% RM. 13 5 5 g* g Sen.00 R N. en 2500 A por 5 200 KNA. nnd III umme * I Parkett.50 RM., 2. Parkeit ru, KRM. 5— Schauburg: Loge.00 RM., Balkon.50 RM.. Sperrsita 1 ..00 RM., I. Parkett 1,50 RM, 2 Parkett 100 RM. 75— Vorverkauf ab 18, Februar: Musikhaus Heckel, O 8 und 3— Mannheimer Musikhaus, O 7. 5 2— Jugendliche haben Zutritt! Jugendliche haben Zutritt!) 2 U 0 9 U 0 98 9 U 19 U 3 ie r 5 N 8 Nanu ns in 5 ieee e ere 8 V 7 H 0 1 Eigentümer. Restaurant l. u. Il. Klasse 3 Din- Ole Sud urig 8 b— — 5 5 8 la. Küche Biere Weine Angenehmer Familien- Aufenthalt * 0 1 8 Das gute Lohrer Bier (Bapern) 5 S819 Vertretung für Mannheim und Umgebung: 2 Bier verlag Richard Hofmann Tel. 22384 8 6, 8 Tel. n 2 Inhaber: HEINRICH F. THIEL T an Ine nach dem Roman„Drei Wünsche 1 Gunther 5 e Faden dan nen= g 55 in seinem Film Segelfahrt ins Wunderland Anfang 5, Sonntsgs 4 Uhr 27. VFCꝙꝙGSVyVVVVFVVVVVTVTCTCTCTCVVVTCPVCTPPVCFCVCVVCPCVPPTPPVCFPCPCPCPCTPCTCTPCGGGVTVTVTVTPPTPTCVTCTVTVTVTGTPVVTPVTVTVTVTVTFDVTDVDVDVDVTVTVTVPVTVTPTVPVPUPCVPVPVPVVVVVVPVVPVPVVVVVVVVVVBVVVVV——— PPPTTTTTTTTT————TVTTTVTT————TT—————— 8 8 5 5 3 5 0 1 e 3 pie 9 el, vn ire F ee Heinz: 1 May fetkel Konditorei und Café Welfer Dalbergsttaße 3(Luisenring) e 16 Aggsene hne Familien- Cate. b 1 Khudsen — 8 Aug. iel L. acht! 85 32 19. Telephon 254098 4 a0. eee eee eute Wedeſholung des geh dogkhier- Festes im Pfezh au- 0a Simmungsmecher Fritz Fegbheutel Bauern kapelle Wil Haber Ente tre Tisch bestellung erbeten. 9 Kein Plelsaufsghfag! 14. Seite. Nr. 91 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Austzabr) Samstag, den 23. Februar 199 Se Gut ee Kinderwagen niedr. Form. zuſam⸗ Textilreisende menklappb., gut erh., 7 feſt. Gehalt u. Proviſion f. ſofort geſucht. zu verk., auch Sonnt. ewerbungen mit Referenzen unter J ER 1138 Töhr. Kronprinzen, an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 5011 ſtraße 15. 4878 Sofort Bargeld ö durch den Alleinvertrieb meines allſeitig be⸗ f 3 Itebten, patentamtlich geſch. Heiz⸗, Spar⸗ und Upel-Limousine— Schuell ochapparates. Alle bisher. Vertreter 6 Sitzer, 4 Zylinder, Bei erzielen Rieſenumſätze. Kaſſegeſch. 1007 Ver⸗ 10:40 PS., Baufahr ford dienſt. Für Bezirksübernahme ca. 4 500.— 28, neuwertig preis au exrforderl. Eilangebote unter J 2 171 an die wert zu verkaufen Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Em119 oder zu vermieten, eutl. mit Chauffeur. Abr Näh— Ebenſo eine neue 12 n Sin Tavameter-Iir wolle be 15 l einige 2 einfache Kinder⸗ zu verkaufen. 15098 eidchen anfertigt, geſucht. 5052 Angeb. unt t B 178 Da u m w 5 9 7 5 Gl dwies baſen, an die Geſchäftsſtete. 3 155 une 65. Tolle, feine Seide. die groge 1 i a 5—. Altec. 3 8 9 —— schmack, ca 40 cm bieit Fiuhjahtsmode für W 1 Geſucht per 1. März oder nach Ueber⸗ einkunft fpäter in größeres Geſchäftshaus in Zudwigshafen ein im Kochen ſelbſtändiges Alteres Mädchen gegen hohen Lohn. noch vorhanden. Geſchäftsſtelle dſs. Bl. Unter E O 110 dorthin. Hilfe für Hausarbeit iſt Mädchen, das ähnliche Stelle ſchon bekleidet hat, bevorzugt. Adreſſe in der oder ſchriſtl. Angebote 2016 Geſucht: Ig. bilanz. Buchhalter per ſofort in e. hüeſ. Großhdig. Ang. m. ausf. Lebens⸗ lauf, Lichtb. u. Zeug. nisabſchr. u. D R 81 an die Geſchſt. B7ot Tüchtiger, jüngerer Tankauter für Abteilung Farben für ſofort oder ſpä⸗ ter geſucht. 5032 hein. Lebensmittel⸗ Vertrieb, Ludwieshafen a. Rh., Poſtplatz. Damen u. Herren für leichte Werbetätigleit eſ. Melden—5 U, Strehot. Tüchtig. ält., geſetztes 2 2„a1. Aileinmädchen das gut kochen kann, per 1. März geſucht. Wäſche wird ausge⸗ geben. Putzfrau vor⸗ handen. Vorzuſtellen im Laden bei 927 Friedrich Dröll, 2 2. 11. Ehrliches AHeinnätohen das kochen kann. von auswärts v. ſof. geſ. Adreſſe in d. Geſchſt. 002 25 Dauerſtellung. Ordl. Aleinmäuoken mit guten Zeugniffen per ſofort geſucht. Meyer, 1 Zaurentiusſtr. 18 bei Langzſtr. 257775 4. St. 492 8740 Damen u. Herrn 11 können viel Geld ver⸗ dienen. Ausw. mitbr. Adomat, G 7, 14, Konnten.—6 Uhr. 1 Nedegew. Damen finden gut. Verd. als Reiſevertr. ein. hief. Firma. Vorſt. erbet. Schloß Hotel, M 5, Zimm. 4. Aus weife mitbringen. 5061 Tüchlige der käufer in der Sebensmittel⸗ branche geſucht. Zah⸗ lung über Tarif. Angeb. mit Zeug⸗ nlsabſchriften unter D D 68 an dis Ge⸗ ſchäftsſtelle. 24984 Aelter., zuverläſſiges Büfettfräulein geſucht. Angeb. u. E Tes an die Geſchſt. 25088 Tust Servler-Fräulein für gutes Weinhaus ſofort geſucht. 458083 Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bi. Bigler efucht. B77 zaſcherei Gutfleiſch, Hafenſtratze 88. Tüchtiges Hausmätbhen welches kochen kann, eſucht. Wirtſchaft, heinſtr. 9. 92³ 0 nollſtändig perfekt im Kochen welches ſchon langfährige Stellung. in guten Häuſern nachweiſen kann, geg. hohen Lohn geſucht. Vorſtellung m. Zeup⸗ im Privat- 925 0 3,—7. Brav., ehrl. fleißiges Mädchen im Alter v. 17—18 J. per 1. 8. 29 geſucht. Vorzuſtell. Sonntag vorm. bis 2 Uhr bei Herbold. Metzgerei ittelſtr. 142. 25035 Geſucht zum 1. 8. ein Manchen welches gut u. ſelb⸗ ſtändig zu kochen ver⸗ ſteht und Hausarbeit mit übernimmt, in Villen⸗Haus. 987 Vorzuſt. vm.—12 u. nachm,—5 Uhr. Leibnigſtraße 26. Junges, auſtändiges ätchen nicht tber 20., für Haush. p. 1. 3. geſucht K. Feßlers Bäckerei, Seckenheimerſtr. 40 5058 Gelernter Automechaniker lebig, 24 Jahre alt, in ungekündigter Stel⸗ lung ſucht Stellung als Chauffeur für Perſonen⸗ od. Lieſerwagen. Angeb. unter K O 174 an die Geſchäftsſtelle. 45094 5 Tüchtiger 7 Autofachms un langtähr. Meiſter mit allen Welt⸗ marten vertraut, lucht Stellung in Garage oderklein. Privatbetrieb. Zeugnuiſſe u. Refe⸗ renzen ſtehen zur Verfügung. Ang. unt. D 88 an die N 3 E 8 Fräulein alleinſtehend, über⸗ nimmt in den Abend⸗ ſtunden von—11“. die Erledigung von Kontorarbeiten eytl. Telephou bedienung. Angeb. u. K A 172 an bie Geschl. u Fräul. ſucht halbtäg. gürgarheit, auch Heimarbeit Angeb. unt. D W 86 an die Geſchſt. 35020 855 neues Herren s Zemmer wegen Platzmangel baällig zu verkaufen. Dammſtr. 19. II. Heuer Sehrock billig zu verkaufen, 96 Oberw. 5087 Abreſſe in k. Geicht. heit(1 Bett) i. gleich 5 in nur einwandfrei. Zuſtand gegen Kaſſe Ang. u. E 8 an die Geſchſt. 5085 geſucht. Nr. 7 Gebr. 455 5 Aſttzig. Faltboot zu kaufen geſucht. Angeb. unt. E M 1 an 455. 5074 Gut möblierte J T sEr- Wohnung m. Küche von kinderl. Ehepaar z. 1. April zu miet. geſucht. Schlaf⸗ zimmer evtl. vorhand. Angeb. unt. H C 174 an die Geſchſt. 885 Welcher Hauseigen⸗ tümer vermietet an ig. kol. berufst. Ehe⸗ paar ſofort od. ſpäter 2 0. 3 Jm.⸗Wohng. mit Bab (Drinolichkeits⸗ Karte vorhanden.) 5101 Angebote unter K E Nr. 176 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. 2 Timmer u. Mühe evtl. 1 Zim. u. Küche v. alleinſt. Frau ohne Rinder zu miet. gef. Anugeb. unt. E P 4 an die Geſchſt. 25078 Suche per ſofort 2 Zimmer u. Küche evtl. teilweiſe möbl, Beſchlagnahmefxei. Miete im Voraus Angeb. unt. E N 2 an dle Geſchſt. B777 Aelt. alleinſt. Witwe ſucht ſofort oder 1. 8. Zimmer un Küehe gegen Vergütung der Herrichtungskoſten ev. a. Möbelübernahme. Zu erfragen 15079 J 4a Nr. 125 I. Kammgarn, in neuen. bleinge musteiten reine Wolle, ca. 130 em Herrenstoffe, fut Damen mäniel u. Kostüme ea. 140 em breit. Woll-Veloutine-Charmelaine besonders füt Ma tel ge- elznet, ca 780 em bit., Mtr Woll-Georgeite, f. Mantel u. Kleider neue Ftuhjahrsſfaib Ia. Qualität, 130 breit, Mtt 12.90 Sport- Chevlet, besondere Neuh it reine Wolle, 185 cm br, Mtt Neue Travers- Stoffe, mii Kunstseide Compose, spart gemustert passenden um- toffen „Mtr.95, Bordüren, fescher Wollstoff fur das biuhjab skleid, 120 em bteit Woll-Crépe de chine, neue halben, 95 em br. tt. Woll-Veloutine i samtlichen Modefarben ca. 180 em pfeit 80, mit reine Wolle 2 35 fut windet: Mä Mtr 1 222 „Mit. 6 333„„65 Geſchäftsmann geſucht. vorhanden. Jung. Ehepaar ſucht Zanmer und Küche Schriftliche Angeb. unter J 8 114 an die Geſchäftsſtelle. 55012 Gut möbliertes Warte- u. Sprechz. eu. m. Schlafgelegen⸗ Hauſe v. Heilinſtitut ſof, geſucht. Ang. u. E K 09 an b. Geſchſt. 45072 Dauermieter sucht möbliertes 1 8 f Zimmer mit Schreibtiſch in ruhiger Lage. 45028 Preisangeb. unt. 5 2 89 an die Geſchſt. Einf. möbl. ſonniges helzbares Zimmer ohne Kaffee von be⸗ rufst. Fräul. zum 1. März geſucht. Gefl. Angeb. unt. E E 94 an die Geſchſt. 55040 Möblteries immer mögl. ſep., f. ſof. ev. auch 1. 8. v. Hrn. geſ. Angeb. u. K D 175 an die Geſchſt. 50 Eule Schlafsielte für fung. Hrn. 10 geſucht. Ang. u. X ich an die eff 350 Wohnungs 5 -6 Zimmerwohnung mit Bab per ſofort oder ſpäteſtens 1. 4. von Gesuch! 1 Dringlichkeits⸗ Karte Angebote unter D U 84 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8705 Geſucht wird ein einf. möbl. Zimmer in d. Nähe der C- bis -Quadr. Ang. u. E O 3 an die Geſchſt. 5077 but möbl. Zimmer mögl. ſep. Eing. im Zentr. der Stadt von ſol. Dame ſof. geſucht Angeb. u. K F 177 an die Geſchſt. 8105 Vermietungen Schön möbl. Zimmer in gt. Hauſe zu vm. Nähe Bahnhof. Sch. ⸗ Lanzſtr. 44, 1 Treppe 5060 Out möbl. ſauberes Zimmer m. el. Licht, bei kl. ruh. Fam. ſof. u verm. bei Böhm, Jungbuſchtr⸗ 3 5052 Einf. möhl. Zimmer an berufst. Frau od. Fräul. bill. zu verm. L 14. 16, parterre. 5068 iöbliertes Titer auf 1. März zu ver⸗ mieten. 5067 R g. 2, IV. rechts. Möbl. Zimmer in gut. Hauße per ſo⸗ fort zu verm. 5779 L. 14. 4. 2 Treppen ut öbl Aimer mit el. Licht ſof, od. 1. 3. zu vm. J 6, 10, pt., Nähe Luiſeuring * 5000 Sehr schön. Zimm. als Büro mit Teleph. zu vermieten. 5070 D 2, 11. Haumüller. Gut mbl. Zim., Nähe Bahnh. u. Schloßgart. an beſſ. Hrn zu um. Fran Gernet, Ren⸗ nershofſtr. 21. 45075 Telephon 207 00. Gut möbliertes Wohn⸗ u. Schlafzim. in ſonniger Lage zu vermieten. 25081 1. 17. 4. Stock. + 25 8,. Trepp. rechts ühliertes Zimmer ſof, zu verm.—0³³ Hübſch. Zimmer, ft ſep. Ein., Nähe Straßend. u. Rheinbr. an ſolid. Herrn zu verm. 3776 B 7. 12, 3. Stock. ut möbl. Zimmer el. L. ab 1. 8. zu vm. Akademieſtr. 13. 3. St. 778 — 2 ehen. mahl. 15 mit allein. Küchenben. Zentr., 1 Tr., Elekt., Gas, an kinderkoſes gutſit. Ehep. ver 1. zu verm. Preis mäß. Angeb. u. K S ue an die Geſchſt. 85112 Einf. möhl. Zimmer iu gut. Hauſe, Rähe 1 5 verm . 15. 2 Treppen eee Wäse mit Angebote unter E ſtelle dieſes Blattes. Mr..90,.90, Dessins, Mir 11.50, Mir 93, Mir. T. Sport-Foulé, in sen ge- muster, für eindetkleidet u Mäntel, reine Wolle Crepe-Calcl, reine Wolle, in allen modernen Frühjahrs- falben er guter Kundſchaft, 4. 90 dr .75 .90 11.90 nel. .5 .35 .05 .73 .95 .93 .93 .30 75. Mtr. neuzeitlich mit ſchtnen eingerichtet, zu ver kan fen. E F 95 an die ee ungnauulat hat abzugeben Se 174 Haus Mannheimer Teltunn Mädchen knnen die einf. u. die gut bür⸗ gerl. Küche erlernen im St. Monika⸗Heim, B 5, 5. 20.—. Au 0 an Selbſtfahrer verl. billiaſt Tel. 330 98. 5111 Kaufe Gold. Silber. B itlanten, bess. An- züge, Pfandscheine, Musikinstrumente. Schalipistt, Münzen alte Waffen u. sonst Hartmann Ankaulsladen 8418 (am Habeteck!) Vermischtes . Telephon 28084. S179 Schreibmaschinen von 198„ an. Raten⸗ zahlungen v. 20 4 ab Spezilal⸗Geſchäft und Meparaturwerkſtatt Friedrich Schlecht, P 2,—9 . Kaufe Neftenkleider Schübe, Pfandschelne Finke, 0 5, 5 Tel. 25474. 8168 Lehr's Bienen⸗ in bekannter Qualt⸗ tät. Wir liefern durch fämtl. Feinkoſt⸗ und Kolomalwaren„ Ge⸗ ſchäfte frei Haus, nach auswärts franko Poſt⸗ nachnahme. Edsse 10 Pfd.⸗Eimer Honig 10.50, 5 Pfd. ⸗Eimer Honig 4 8. Jean Lehr& Lohn, Frankfurt am Main⸗ Praunheim, Telerbon Ar. 10d lu. Tel. Norden 615 18. Ma⸗ 1 und Slusen G. 0 Foulard-· laponette, reine Seide, in modeinen Mustern 3. 90 .75 .90 Mir..30. Foul ard- lapon, teine Seide alle neueste Muster, i. groß Sortiment Mer.75, Crepe de chine, bedruckt, modeine Uessins, eine Seide ca 100 em dtt. Mit.75, Crepe- Satin, bedruckt, sehr mod, breit reẽpe de chlne, eine Seide, soli e ua lt, in allen n nen Frünſahrsfatb, ca 10 em ort. eine Seide, ca 1. O. 75 .25 Mir..90, Orepe de ehine, was checht, unetschwett teit e Seide lür eleg ente Wasche und Kleidef. ca. 95 em brt. Crepe- Satin, reine das Gewebe, ca 100 em it.. samti neuen Fatb Mit. 9. 75.„ G. 90 Crẽpe- Marokko, Sede, in allen mod. Farben, ca. 100 em Urt.... Srerte- Geo, Seide em o., 87681 Fatrbsort., Mtr..90. A. 90 Veloutne, w. neue bhatben, ca 95 em bit. .75 Mtr. 11.30, Zeide, devotzuge tie 1 1 feine 10.73 Mit. 0 Ca Wolle mit Seide. .50 .30 .33 „ Att..90,.75, Erepe · Florida, reine Seide besond. geeig et 1 1 und Busen Damassé, Kunstselde, das soudde wuttet für Mäntel une Jacken, Mir.90,.40, . Mtr g 1 in jeder Höhe auf Wohn⸗ und Geſchäftshäuſer bei 9527 Auszahlung und 820 Zins auf zehn Jahre feſt zu vergeben durch Ju mobilien⸗ und Hypotheken Büro a e„ UA. 19, 8 dualtäts- Tafelbesterkel in ſchwerſter, dpppel⸗ ſeitiger Ausführung. mit gar. 90 Gr. Sil⸗ berauflage. 25 jährige ſchriftl. Garantie bei tägl. Gebrauch liefert A bend Unterricht kur erl. Pre. Span Portug. Unger. Französisch Fremaspfachk ub Postsenflesfseh 80. 5781 direkt an Private. Ka⸗ talog koſtenlos. B740 E. Kehl. Solingen, Schabergerſtraße. 6˙0¹ Verschleimung! a Atemnot vie bei der Grippe naufig. kann durch Gebrauch des Asfgsano Räucher-Pulver und Bronchlel-Cigereften beht schnell beseitigt werden, dei Schleim wird oft zeht bald gelöst, Jes tritt denn Linderung dei Be- richwerden und tuhigei Soblal ein. Preis N..50 in Apotheken. Man d achte auf den amen Ast mol. 1 Galenus Chem jadusirie, Frankfurt.. i SES een 8 e Er