„ * * r ö 4 3 5 Aufguß. f Samstag, 2. Mär; 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M.8.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach. 8 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Bano, Nebenſtelle R 19,11 Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchenti 42 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mittag ⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Anzeigenpreſſe nach Tatif, dei Vorauszahlung je einſp Kulbnalgele 15 Allgem., Anzeigen 0,40.= Reklamen -4 R. M. Kollektin⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Der Reichskanzler unter⸗ breitete den Vertretern der Fraktionen nachſtehenden Entwurf Zur gemeinſamen Beſchlußfaſſung: 1. Die fünf Fraktionen des Reichstages un⸗ terſtützen die Regierung der Großen Koa⸗ lition. 2. Sie gehen dadurch die Verpflichtung ein, der Reichs⸗ regierung mit allen Kräften zu helfen, die gegenwärtig ſchwe⸗ benden pplitiſchen Aufgaben in gemeiunſchaftlicher Arbeit mit der Reichsregierung zu löſen. Die koalitionsmäßige Bin⸗ dung bedeutet nicht ein Feſtlegen der einzelnen Fraktionen auf Geſetzentwürfe in ihrer gegenwärtigen Ge⸗ ſtalt, vielmehr hat jede der fünf Fraktionen das Recht, ihre elwa abweichende Auffaſſung im Rahmen der Koalitious⸗ arbeit zur Geltung zu bringen mit dem Ziel, daß dieſer Ver⸗ juch zu einer Einigung führt.. a 3. Um dieſes Ziel zu erreichen, werden zwei Aus⸗ ſchüſſe gebildet, einer für die allgemeinen politiſchen Fragen, einer für die zurzeit im Vordergrund ſtehenden „Fragen des Reichshaushaltes und der Steuerpolitik. . Der erſte Ausſchuß tritt zuſammen, ſobald der Reichskanzler oder einer der Reichsminiſter oder eine der be⸗ teiligten Fraktionen dies wünſchen. Die fünf Fraktionen werden einer ſolchen Einladung eutſprechen! Der zweile Ausſchuß zur Beratung ber Fragen das Reichshaushaltes And Geſtaltung der Steuern kritt unter dem Vorſitz des Herrn Reichsminiſters ber Finanzen ſofort zuſammen. Deu fünf Fraktionen bleibt es unbenommen, ſich in bieſem Ausſchuß neben dem Fraktionsvorſitzenden durch Abgeordnete mit be⸗ ſondeter Sachkenntnis auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiete vertreten zu laſſen. Dieſem Ausſchuß liegt die Auf⸗ gabe ob, den Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1929 für i die Abſtimmung im Reichstag entſcheibungsreif zu machen. Die fünf Fraktionen ſind einig in dem Beſtreben, den Haus⸗ Haltsplan für das Rechnungsjahr 1929 ſo ſparſam als möglich zu geſtalten und werden zu dieſem Zwecke durch Abſtriche neue Steuern nach Möglichkeit zu ver⸗ meiden ſuchen. Dieſer Ausſchuß wird auch die Vor⸗ ſchläge des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volks⸗ vwartei zur Prüfung übernehmen. 5. Die fünf Fraktionen ſind ſich darin einig, daß im Laufe des Monats März jedenfalls der Nachtragsetat für 1928 und ein Notetat für die erſten Monate des Etatsjahres 19289 er⸗ ledigt werden müſſen. Ebenſo ſoll nach Erledigung des Reichshaushaltes für 1929 durch den Reichsrat dieſer Hans⸗ halt noch in erſter Leſung im März den Reichs ag beſchäftigen, damit die unter Ziffer 4 Abſ. 2 erwähnten Ausſchußberatun⸗ gen eine richtige Baſis erhalten. 5. In der ſich daran anſchließenden Aussprache erklär⸗ ten die Vertreter des Zentrums, daß ihre Fraktion vor⸗ aus ſichtlich bereit ſein werde, auf diefer Grundlage wieder in die Regierung einzutreten. der Abg. Dr. Scholz. daß die Deutſche Volkspartei zwar Tragikomödie 17 1 umgekehrte Verfahren Dagegen erklärte mit ben in Ziffer 8 bis 5 aufgeſtellten Grundsätzen einver⸗ ſtauden ſei, dagegen vor Klärung der Etat und Steuerfragen eine irgendwie geartete feſte Bindung der Regierung im Sinne der Ziffern 1 und 2 nicht zugeſtehen könne. Nach dieſer Erklärung mußte der Reichskanzler am Schluß der Ausſprache feſtſtellen, daß der Verſuch zur Schaf⸗ fung der Großen Koalition zurzeit als geſcheitort anzu⸗ ſehen ſei und er nunmehr weitere Schritte nach dieſer Rich⸗ tung nicht mehr unternehmen werde. Die Reichs⸗ regierung werde wie bisher gegenüber Anträgen, die ſie nicht verantworten könne, ihre ablehnende Haltung auf alle Konſequenzen hin klar zum Ausdruck bringen. Der Reichskanzler wird dem Herrn Reichspräſidenten über den Ausgang der Verhandlungen Bericht erſtatten. Berliner Kommentar Berlin, März.(Von unſerem Berliner Bürv.) Was nach dem Verlauf der Beſprechungen vom Donnerstag 2 25 kaum mehr zweifelhaft ſchien, iſt nun zur Tatſache geworden. Man hat die Hoffnung, im Augenblick die große Kyalition, wenigſtens im Reich, zuſtande zu bringen, endgültig aufgeben müſſen. Dr. Streſemann begibt ſich alſo nach Genf, ohne einen feſten Rückhalt an der Regierung zu haben. In der interfraktionellen Sitzung, an der auch das Zentrum als Gaſt teilnahm, zeigte ſich ſehr bald daß die Meinungsverſchiedenheiten allein ſchon über den modus procedendi unüberbrückbar waren. Während die Volkspartei auf dem Standpunkt beharrte, daß erſt über ihren Sparantrag und damit alſo über Etat und Deckungs⸗ rprlage beraten werden müßte, ehe ſie eine fraktionellke Bindung eingehe 27 Wit! te übrigen Purteien das Erſt eine ſtabile Regierung, dann eine Plattform für die zur Zeit dringlichſten Fragen Da der Kanzler einen modifizierten Vorſchlag in die Konferenz mitbrachte, konnte man ſich eine lange und fruchtloſe Debatte erſparen. Mit dem Nein der Volkspartei war alles geklärt. Müller⸗Franken hat eingeſehen, daß weitere Bemühungen ausſichtslos ſind. Er wird ſich heute zum Reichs präſßſi⸗ denten begeben, um ihm den wenig erfreulichen Bericht über das Scheitern ſeiner Aufgabe zu erſtatten. Von allen Notlöſungen, die in dieſer Woche in der Wandelhalle des Reichstages bedacht und beſprochen wurden, wird nun wahrſcheinlich die am wenigſten originellſte gewählt werden. Das Rumpfkabinett wird die Regierungsgeſchäfte wei⸗ ter führen, bis nach Paris vielleicht neue Möglichkeiten ſich eröffnen, die Verhandlungen um die große Koalition wieder cufzunehmen.: Der Gedanke des Parlamentarismus freilich hat mit dieſem Ausgang der monatelangen Verhandlungen einen kaum wieder gut zu machenden Schaden erlitten. Der Appell des früheren Innenminiſters Külz an den Kanzler, er möge einfach Leute ſeines Vertrauens um ſich ſcharen und mit ihnen vor das Parlament treten, dürfte auf ſteinigen Boden fallen. Es iſt nicht anzunehmen, daß der Sozialdemokrat Hermann Müller ⸗ Franken für irgendeine Kombination zu haben ſein wird, die auch nür entfernt nach Diktatur ſchmecken könnte. Es wird alſo fort⸗ gewurſtelt und man wird es können, da vorerſt wohl keine der hierfür in Betracht kommenden Parteien ſich mit der Verantwortung wird beladen wollen, das Kabinett zu ſtürzen. im Reichstag Berlin, 2. März.(Von unſerem Berliner Büro.)] vor einer Diktatur iſt. Die volksparteilichen Vorſchläge lehnt Es liegt eine eigenartige Ironie darin, daß der Reichstag zu die Sozialdemokratie jedenfalls ab. f der Stunde, da man die große Koalition endgültig zu Grabe Herr Bell vom Zentrum ſpielte die Rolle des Moralpre⸗ trug, eine endloſe Debatte über die Verfaſſungs⸗ digers gegenüber der Volkspartei. Für eine ſtabile Regierung reform veranſtoltete, Theorien austauſchte und gegenein⸗ zu ſorgen, ſei wahrer Dienſt am Parlamentarismus. Schade, ander abwog, als ob es im Augenblick nicht dringlichere daß ſich das Zentrum nicht in einem früheren Stadium der Sorgen gäbe.. g Koalitionsverhandlungen zu dieſem ſchönen Grundſatz be⸗ i ö inem das Grauen kannt hat. 8 e 1 t 8 Auch der demokratiſche Führer Haas zog aus den i beſchämenden Vorgängen der letzten Wochen die praktiſche Stürme umheulen das Staatsgebäude und drohen, es aus Er ſteht die Wurzel alles Uebels in der 15 g a% Nutzanwendung. ..... 5 7 3 ili ſtärkt würde. rſchla für einer Tapete man wohl am beſten die Wände ſchmücken parteflichen Ankrng nur noß geſtärkt würde. Den Vorſchlag F. 5 1 chtlt 1. t, daß für eine durchgreifende Ausgabenminderung dagegen, die im annte. Die Deutſchnationalen waren ſichtlich verärgert, zweiten Teil des Antrages enthalten iſt, ſtimmte er zu. ihnen die Volkspartei mit ihrem Verfaſſungsänderungs⸗ 8 8 1 Der Sprecher der Bayertſchen Volkspartel be⸗ ee e de ge ee de ee e c 25 l 75 S 2 faſſung hingewieſen. Wie herzbewegend konnte er über das ompathle. 5 parlamentariſche Syſtem, die Abhängigkeit der Miniſter von 1„ Ausſprache fand ihren dramatiſchen ihren Fraktionen klagen. Nun hat Dr. Streſemann in g 1 Rede vor dem Zentralvorſtand der Deutſchen heftgen Kontroverſe zwiſchen Dr. Wirth und dem Volkspartei das alles viel packender und aufwühlender geſagt. Volksparteiler Zapf. a a Was man geſtern im Reichstag ſagen hörte, war matter Wirkg gab in ſcharfen Worten der Volkspartet die Schuld an dem Scheitern der Kvoalitionsverhandlungen. Zapf verteidigte Der Sozialdemokrat Landsberg vertrat die Anſicht, ebenſo temperamentvoll und mit guten Gründen die Haltung daß der Reichspräſtdent durchaus nicht machtlos und eine feiner Partei. Die Demokraten ſtellten ſich auf die Seite Stärkung ſeiner Poſition daher nicht nötig ſei, eine Auffaſſung, Dr. Wirths Der Reformantrag ſelbſt wurde dem Ausſchuß Me offenbar ein Beweis für bie Furcht der Sozlaldemokraten überwieſen. Was wiſſen Sie von Frau Fuchs? Wir haben für den Aufſehen erregenden Schritt des Zen⸗ trumsabgeordneten Lammerz volles Verſtäudnis. Sein Selbſterhaltungstrieb hat ihn dazu veranlaßt. Er konnte ein fach nicht mehr atmen in der Stickluft dieſes zerrütteten Parlamentsgetriebes. Wir alle, die wir weit ab von den Sitzen des Parlamentes am politiſchen Leben der Nation regen und temperamentvollen Anteil nehmen, haben ja ſchoy oft geſpürt, wie es uns den Atem beklemmt, wenn wir immer wieder und wieder die Parlamentsberichte leſen und Kennt⸗ nis nehmen mußten, von dem widerwärtigen perfſünlichen Egoismus, von der um das Geſamtwohl völlig unbekümmer⸗ ten Parteidemagogie, von der oft ſo verantwortungsloſen Läſſigkeit, von der verblüffenden Teilnahmsloſigkeit, mit der nur gar zu häufig„vor faſt leerem Haufe“ die Entſcheidungen über wichtige Fragen des deutſchen Volkes getroſſen wurden. Wenn es uns aber ſchon ſo ging, die wir nur von ferne Zeugen bieſes die Nerven jedes überparteilich nationgk empfindenden Deutſchen ſtändig aufpeitſchenden Trauer⸗ piels waren, wie viel mehr muß dann ein ſo feinſinniger und hochgebildeter Abgeordneter, wie Herr Clemens La m⸗ mers, der fünf lange Jahre hindurch mitten drin ſteckte in dieſem unerträglichen Tohuwabohu darunter gelitten haben. Dieſer Mann war einer von denen, die hervorragen aus der faſt 500 Mann zählenden Schar ausgeſprochener Mittel ⸗ mäßigkeiten, aus denen zu einem peinlich großen Prp⸗ zentſatz die„Auserwählten“ des Volkes zuſammengeſetzt ſind. Er war Mitglied des Präſidiums des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie, war vom Kanzler Luther 1925 als Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter auserſehen, was er jedoch ablehnte und wurde als beutſcher Vertreter zur Genfer Weltwirtſchafts⸗ konferenz entſandt. Vor allen Dingen aber beſaß er etwas, was heutzutage leider außerordentlich ſelten geworden iſt. Er hatte nämlich, wie die demokratiſche„Frankf. Ztg.“ dieſem Zentrumsmann beſcheinigt, die Fähigkeit, auch da, wo er wirtſchaftliche Dinge zu behandeln hatte, ſpezlelle wir t⸗ ſcchaftliche Intereſſen den Forderungen des Ge⸗ meinwohls unterzuordnen. Ausgerechnet einen ſo ſelte⸗ nen Mann muß nun der Reichstag verlieren. Es ehrt ihn und ſeinen Charakter, daß er nicht ſtillſchweigend oder unter irgendwelchen fadenſcheinigen Vorwänden das Wallothaus verläßt, ſondern daß er klipp und klar, kurz und prägnant die Gründe angibt, die ihn zu ſeinem überraſchenden Ausſcheiden veranlaßten. Für das Zerrbild aber, das nach Streſe⸗ manns kürzlichen Worten heute unſer Parlament geworden iſt, iſt es eine Blamage und ein hoffentlich aufrüttel ns wirkendes Menetekel, daß Herr Lammers ſein Aſts⸗ ſcheiden mit„grundſätzlichen Erwägungen über die Entwick⸗ lung des deutſchen Parlamentarismus“ begründet. Man kann nur wünſchen, daß Lammers Beiſpiel nun keine Schule macht bei der kleinen Schar von Abgeordneten, die ſich gleich ihm zur Elite unſeres Parlaments rechnen dürfen. Die Folge wäre ja ſonſt ein völlig hemmungsloſer Triumph der Mittelmäßigkeit. Wenn aber von den viel zu Vielen, die wir unter den 500 haben, einige Dutzend ſich be⸗ ſchämt nunmehr gemüßigt fühlen, auch ihrerſeits die Kon⸗ ſequenzen— und ſich ins Privatleben zurückzuzietzen, ſo wird ihnen ganz gewiß niemand eine Träne nachweinen Wie viele kennt man denn überhaupt von den 500 Auserwählten? Immer wieder ſind es dieſelben Namen, die man hört. Wohl wiſſen wir, daß ein Hauptteil der parlamentariſchen Arbeiten in ben Ausſchüſſen geleiſtet wird, doch wenn die Leute, die dort arbeiten, Perſönlichkeiten wären, würde man auf die eine oder Weiſe längſt auch ſo von ihnen gehört haben. Lei der gibt es in den Parlamenten viel zu viele Berufs politiker, denen das mit dem Reichstagsmandat ver bundene monatliche Diäteneinkommen von 750 Mark und der Freifahrtſchein für das geſamte Netz der Reichsbahn oft wich⸗ tiger ſind als alles andere. Es iſt traurig, daß man das ſagen muß, aber es iſt ſchon ſo. Die Hauptſchuld daran trägt das geltende Wahlrecht. Sehr treffend bemerkte dieſer Tage eine weit verbreitete demokratiſche Zeitung, die„Dres dener Neueſten Nachrichten“: „Die Abgeordneten füßtlen ſich nur deswegen in ihrer Jſo⸗ [terung und Kontaktlofigkell ſſo wohl, weil ſie genas wiſfen, daß angeſichts des jetzigen Reichstagswahlrechtes ihre Wah ſtets wieder ſo gut wie geſichert iſt. Das Volk aber ſteht draußen und guckt zu und ſeine ganze politiſche Tätigkeit beſteht darin, aß und zu notgedrungen und meiſt fehr widerwillig auf einem Waßl⸗ zettel hinter einer Rummer ein Kreuz zu machen“, Wenn aber ſo eine demokratiſche Zeitung ſchreibt, kaun man ſich da wundern, wenn von mehr rechtsgerichteter Seite noch ganz andere Töne angeſchlagen werden? Höchſt charak⸗ teriſtiſch für das herrſchende Wahlſyſtem iſt gerade in dieſem Zuſammenhang die Tatſache, daß anſtelle des freiwillig zu⸗ rücktretenden Abgeordneten Lammers jetzt eine Frau Fuchs aus Hamburg tritt, über die, der Berliner Preſſe zufolge,„ſelbſt Zentrumsleute nicht mehr auszuſagen, wiſſen, als daß ſie aus Hamburg ſtammt“. Ein ſolcher „Ueberraſchungserfolg“ gehört zu fenen Mängeln unſeres Wahlrechts, das nicht der Persönlichkeit den Vorrang läßt, ſondern der Nummer in einer Wahlliſte. Alle Parteien des Reichstages ſind ſich durchaus im Kla⸗ ren, daß das jetzige Wahlſyſtem auf die Dauer völlig unhaltbar iſt. Immer wieder reden ſie auch von der Abänderung des Wahlrechtes, doch richtig praktiſch anfaſſen mag das heiße Eiſen niemand. Schließlich kann man auch ſchlecht erwarten, daß jemand ben Aſt abſägt, auf dem er ſelbſt ſitzt. Vielleicht iſt es wirklich nötig, daß der Anſtoß von außen kommt. So ir es zu erklären, daß jetzt von der Gründung einer Parte gegen die Parkeien die Rede iſt und daß die urſprünglich unpolitiſchen Vater ländiſchen Verbände ſchon lüngſt dazu kbergegangen ſind, eine ertlve polliſſche Rolle zu ſpielen denken können, daß N 2. Seite. Nr. 108 Samstag, den 2. März 1829 Man mag dieſe Entwicklung bebauern, aher wenn das mit der Zerrüttung unſeres parlamentariſchen Syſtems ſo weiter goht, wie bisher, ſind wir wirklich bald auf einem Tiefſtand an⸗ gelangt, von dem aus es nicht mehr tiefer, ſondern nur wieder in die Höhe gehen kann. Jedenfalls wollen wir uns die Hoff⸗ nung, daß unſere Jugend dazu beruſen und auch fähig iſt, uns ein auf die deutſchen Verhältniſſe zugeſchnittenes parla⸗ mentariſches Syſtem und Leben zu ſchaffen, nicht nehmen laſſen. Wie man in den Kreiſen unſerer ſugendlichen Intelligenz über dieſe Fragen denkt, dafür iſt ſehr aufſchlußreich ein höchſt in⸗ terxeſſanter Aufſatz in der„Frkf. Ztg.“, in der dieſer Tage zu dem ſo aktuellen Thema„Kriſe des Parlamentarfſsmus und Wille der Zeit“ einige„Randgloſſen aus der jün⸗ geren Generation“ veröffentlicht wurden, in denen u. a. geſagt wurde: „Wir können uns die Welt vollkommen wohn⸗ licheturichten, wenn wir die notwendige Denk⸗ arbeit letſten. Doch ſpuken vorgefaßte Gedanken in uns ö eine ganze Menge, Meinungen, die wir aus der Geiſtesgeſchichte ehrwürdigen Angedenkens geerbt haben, die wir in der Familie, der Schule, der ſoztalen Schicht aufgenommen haben Wenn man wüßte, was uns bleſer alte Gedankenplunder koſtet, dann würde man ſich lieber zuſammenſetzen, um ganz vorurtellslos zu unterſuchen, was iſt. Not⸗ wendig iſt eine Auflockerung des Parteiweſens, eine leben⸗ bige Partei bildung aus den jlewells akuten An⸗ läſſen, eine Einmännerwahl mit nachfolgender freier Gruppenbildung, die ſich von Frankreich durch Sachlichkeit unter⸗ ſcheiden müßte. Der Führer frägt nach den unausgeſprochenen Notwendigketten, nicht nach den ausgeſprochenen Wünſchen des Volks. Denn dabet bekommt er nur Gedanken von vorgeſtern zu hören. Er muß ſich für die Not der Maſſen intereſſieren, nicht nur für ihre Torheiten. Wird er gewählt werden, wenn er ein Führer iſt? Das Volk hört viel mehr auf innere Kraft als man denkt. Das Maſorttätsprinzip wird von vie⸗ len als roh und unſachlich empfunden. Man hat auf Jugend⸗ tagungen, Sporttagungen uſw. den Verſuch mit einem anderen Prinzip gemacht: die berechtigten Wünſche auch der Minderheiten bis zu einem gewiſſen Grade zu berückſichtigen. Eine ſolche Ver⸗ feinerung des Verfahrens würde auch in den Par⸗ lamenten in nicht wenigen Fällen möglich ſein.“ 5 „Der Geiſt, der aus dieſen Ausführungen ſpricht und der entſchloſſene Wille zur polttiſchen Neugeſtaltung ſtößt auf unſere wärmſten Sympathien, denn es muß jedem Deutſchen, dem die Parole, das Vaterland über die Partei zu ſtellen, nicht eine leere Phraſe iſt, ſelbſtverſtändlich völlig gleich ſein, ob der Wille und die Kraft, zu dem uns ſo bitter nötigen innerpolitiſchen Aufbau von rechts, von links oder aus der Mitte kommt. Keine Partei hat die politiſche Weis⸗ heit für ſich in Erbpacht genommen. Man muß das Gute neh⸗ men, wo man es findet. Mit dieſem vorurteilsloſen Willen hoffen wir auf die nationale, liberale und ſoztale deutſche Jugend. H. A. Meisner. „Volksnationale Aktion des Jungdo In einer Preſſebeſprechung machte der Hofmelſter des ſung als die Geſamtdemiſſtion. Jungdeutſchen Ordens, Mahraun, Mitteilung von einer geplanten„volksnationalen Aktion“ im Sinne einer Reform des jetzigen politiſchen Lebens. Mahraun hat an eine Reihe von Perſönlichkeiten verſchiebener Partetrichtungen die Ein⸗ ladung gerichtet, ſich zu einem Ausſchuß zuſammenzuſchließen. Der Jungdo ſtrebe zunächſt gewiſſe zu erreichende Zwi⸗ ſchenſtufen an auf dem Wege zu ſeinem Ideal eines regional gegliederten Staates. Nur auf dieſe Welſe ſollen ſich die außerhalb des Jungdo ſtehenden mit⸗ wirkenden Perſönlichkeiten und Orgautſationen verpflichten. Die Ziele ſeien: Reform des Wahlrechts zur Schaffung eines Einmann⸗Wahlkreiſes, Etnſchränkung der Partei⸗ einflüſſe auf die Mitglieder, Neügliederung des Reiches zum Zwecke der Ausgabenverminderung, Ausbau des Reichswirt⸗ ſchaftsrates zur Entlaſtung des Reichstages. g Der Jungdo werde ſich bei den nächſten Wahlen be⸗ keiltgen und in Gegenſatz zu ſetnem früheren Verhalten die Parteien im Wahlkampf unterſtützen. N Die deutſchen„Peſtbazillen“ 8 London, 2. März.(Von ünſerem Londoner Vertreter.) Die neue Kriegsgreuellegende, die in den letzten Tagen durch den bekannten engliſchen Arzt Sir Berkeley Moynihan, den Präſidenten des Internationalen Inſtituts der engliſchen Chirurgie, in die Oeffentlichkeit geworfen wor⸗ den war(ſiehe den Leitartikel in unſerer Donnerstag⸗Abend⸗ ausgabe. D. Schriftl.), findet heute mit einem ſtrategt⸗ ſchen Rückzug des Autors ihr vorläufiges Ende. Moy⸗ nihan hatte in einer Tiſchrede darauf angeſptelt, daß die deut⸗ ſchen Truppen während des Krieges durch Fliegerbomben Peſtbazillen in der engliſchen Armee zu verbreiten ge⸗ ſucht hätten Nachdem ſchon eine Reihe militäriſcher und medi⸗ ziniſcher Sachverſtändiger in der Preſſe ſich gegen dieſe Aeuße⸗ kung ausgeſprochen hatten, hat geſtern ber deutſche Botſchafter in einem Brief an die Preſſe im Auftrage der deut⸗ ſchen Regierung erklärt, daß niemals während des Krieges Peſtbazillen als Kampfwaſſe von Deutſchland benutzt worden ſeien. Heute erſcheint nun eine Erklärung des Dr. Moyni⸗ Ha n, der jedoch den Beweis für ſeine ungeheuerliche Anklage lediglich auf folgende Notig in der engliſchen offiziellen Kriegsgeſchichte ſtützt: 5. i „Januar 1918 berichtet der mebdizintſche Stab der 5. Ar⸗ mee, daß ein fliegendes Laboratorium einige Materialien prüfte, die von einem feindlichen Ballon niedergeworfen wor⸗ den waren. Dabei haben ſich Bazillen gefunden, die den Peſt⸗ bazillen ähnlich ſind.“. Dies iſt alſo der einzige Beweis, den der engliſche Arzt für ſeine Behauptung aufbringt. Jeder militäriſche Sachver ſtändige, aber auch jeder Laie, der mit Kriegsverhältniſſen einigermaßen vertraut iſt, wird ohne weiteres erkennen, daß es nicht ſehr ehrenhaft iſt, ſolche Anklagen gegen eine andere Macht auf eine einzige Feſtſtellung eines fliegenden Labora⸗ koriums zu ſtützen, deſſen Unterſuchungs bedingungen ſelbſt⸗ verſtändlich für einen ſolchen Bericht überhaupt nicht aus⸗ reichen. 5 Behvunek über Malmgreens Tod — Rom, 2. März. Profeſſor Dr. Behounek machte por dem Unterſuchungsausſchuß über die Nobile⸗Expe⸗ dition einige intereſſante Ausſagen. Er iſt der Anſicht, daß die Zurücklaſſung Malmgreens durch Zappt und Marano in keiner Weiſe zu entſchuldigen ſei. Sie hätten ſich ſte auf einer ſchwimmenden Eisſcholle nie⸗ mals Feſtland erreichen konnten. Die Handlungsweiſe von 8 Zapp und Mariano ſet die von Wohnſinnigen geweſen. Der neue Präſident der Schuldeu verwaltung, Arki⸗ zus, bat ſein Amt angetreten.. Nei Manüßeimer Zeitung(Miktag⸗ertrsgaßbe? Deulſche Demarche in Brüel, Wegen des belgiſch⸗franzöſiſchen Geheimablommens Der deutſche Geſandte in Brüſſel, Dr. Horſt⸗ mann, hatte geſtern eine Unterredung mit dem belgiſchen Außenminiſter Hymans. Die belgiſche Preſſe bezeichnet den Beſuch des deutſchen Geſandten als eine Demarche und einige Blätter kommentieren ihn in unerhört frecher Weiſe. „Nation Belge“ ſchreibt, daß die deutſche Regierung noch heute„ernſthaft wie ein Eſel(1) ſo tue, als glaube ſie an die Echtheit der Dokumente.“„Fibre Belgique“ will wiſſen, daß Hymans dieſe„unverſchämte Demarche gebührend beant⸗ wortet habe.“ Neues belgiſches Dementi Nach einer Meldung der Agence Belge wird in amt⸗ lichen belgiſchen Kreiſen erklärt, daß das vorgeſtern abend vom „Utrechtſch Dagblab“ veröffentlichte Schriftſtück, das das Pro⸗ tokoll der im September 1927 zwiſchen Vertretern des bel⸗ giſchen und franzöſiſchen Generalſtabes in Brüſſel ſtattgehab⸗ ten Beſprechungen darſtellen ſolle, genau ſo in allen Stücken erfunden und falſch ſei, wie die erſten Ver⸗ öffentlichungen des genannten Blattes. 5 Die Lage der belgiſchen Regierung ſcheint durch die Ver⸗ öffentlichungen des„Utrechtſch Dagblad“ ſich immer mehr zu⸗ zuſpitzen und man ſpricht bereits von einer unmittelbar bevor⸗ ſtehenden Regierungskriſe. Ob ſich die belgiſche Regie⸗ rung mit der Entfernung des Kriegsminiſters aus dem Ka⸗ binett ein Ventil ſchaffen wird, bleibt abzuwarten. Da jedoch angenommen werden kann, daß alle Miniſter über den Stand der Dinge unterrichtet waren, ſo bleibt kaum eine andere Lö⸗ Erregung in Paris und Brüſſel V Paris, 2. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die aus Brüſſel hier vorliegenden Berichte über den Verlauf der 20 Minuten langen Unterredung, die am Donnerstag zwiſchen dem belgiſchen Außenminiſter Hy ⸗ mans und dem deutſchen Geſandten ſtattfand, laſſen deutlich erkennen, daß Herr Hymaus„dem Vertreter Deutſch⸗ lands eine ſcharf zugeſpitzte Antwort“ gab. Man macht hier darauf aufmerkſam, daß es in der Diplomatte niht Brauch ſei, Zeitungsfälſchungen zum Gegenſtand eines offiziellen Schrittes zu machen, Botſchafter Hoeſch habe dies in Paris nicht getan. Als der Hauptſchuldige an dem diplomatiſchen Zwiſchenfall in Brüſſel bezeichnet man den holländiſchen Außenminiſter van Blokland. Zwei Morgenblätter, der„Matin“ und das„Echo de Paris“ kritiſteren heute auf das allerſchürfſte den hollänbiſchen . Außenminiſter 75 a und ſtellen die Frage, weshalb er durch die diplomattſchen Vertreter Hollands diplomatiſche Schritte in Brüſſel und Pr⸗ tis ausführen ließ, anſtatt den Fall in Genf anläßlich der Gen⸗ Polniſche Wirtſchaft„Freudenhaushall“ Wie aus Warſchau gedrahtet wird, hielt im Haushalts⸗ ausſchuß des polniſchen Senats Marſchall P ilſudſki eine Rede, in der er u. a, darauf hinwies, daß ihm Fälle be⸗ kannt ſeien, in denen frühere polniſche Kriegsminiſter gewiſſe Haushaltsgelder dazu benutzt hätten, um für die Herren Abgeordneten üppige Trinkgelage mit Freu⸗ den mädchen zu veranſtalten. Aus dem Etat ſeten nicht nur die Ausgaben für die eigenen Mätreſſen beſtritten worden, ſondern auch die Parteien ſeien von dieſen Geldern ausgehalten worben. Darum bezeichne er dieſen Voranſchlag als„Freuden hasshalt“. Mit bei⸗ ſpielloſer Frechheit ſeien Gelder des Budgets ge⸗ ſtohlen worden. ö i Wie verlautet, wollen die Oppoſitionsparteien den Mar⸗ ſchall darüber interpellieren, welche früheren Kriegsminiſter und welche Abgeordneten ſeiner Meinung nach an dieſen Ver⸗ fehlungen teilgenommen hätten. Südafrika iſt mit dem Handelsvertrag nicht zufrieden Im füdafrtkaniſchen Parlament bezeichnete geſtern General Smuts den deutſch⸗ſüdafrikaniſchen Handels⸗ vertrag als für die Intereſſen Südafrikas ſchäblich. Der Vertrag ſei offenbar nur unterzeichnet worden, um einen Be⸗ weis der Selbſtändigkeit Südafrikas zu geben und den Kreis des britiſchen Imperiums zu durchbrechen. Später kam es zu einer Debatte über die Lieferung deutſcher Lokomotiven. Der Eiſenbahnminiſter gab eine Erklärung ab, indem er angab, daß man mit den Lokp⸗ motiven nicht zufrieden ſei. Die Schuld liege an dem betreffenden Chefingenieur, der falſche Pläne ausgearbeitet habe. Der Beamte habe ſeine Entlaſſung erbeten und bereits erhalten. 1 Verkehrsunfälle * Ruhland, 1. März. Heute früh überfuhr auf einem un⸗ bewachten Uebergang der Strecke Ruhland Senftenberg der Bahnſtrecke Ruhland Lauchhammer der Perſonenzug 2330 ein von Ruhland kommendes mit vier Perſonen beſetztes Auto. Der Kraftwagen wurde etwa 300 Meter mitgeſchleift, wobei der Benzintank in Brand geriet. Der Beſtitzer des Wagens, ein Bäckermeiſter, der ſelbſt ſteuerte, wurde getö⸗ tet. Von den übrigen Mitfahrenden wurde ein Arbeiter und ſeine Tochter ſchwer, ein Maurer leicht verletzt. f Nach den Ausſagen des einen Verunglückten trifft den Wagenführer die Schuld, da er, obwohl ihn die Inſaſſen auf die Gefahr aufmerkſam gemacht hatten, den Wagen nicht anhtelt. Die neue Kältewelle — Berlin, 2. März. Im Oſten herrſcht außerordentlich ſtreuger Froſt. Wilna hat 25 Grad Kälte. In Litauen wur⸗ den 30 Grad gemeſſen. Am Freiſig abend wurden in Berlin .5 Grad Kälte feſtgeſtellt. Au eine Aenderung des Froſt⸗ wetters iſt vorläufig noch nicht zu denken. 3 fer Ratstagung zur Sprache zu bringen. Das„Echo de Paris“ fällt über den holländiſchen Außenminiſter beſonders ſcharf her, und macht ihm den Vorwurf, ein Inſtrument der deutſchen Regierung zu ſein. Dies habe er bereits bei der„jämmerlichen Behandlung“ der ungarlſchen Waffenaffäre deutlich bewieſen. Im„Matin“ wird eine Brüſſeler Infor⸗ mation veröffentlicht, die den Glauben erwecken ſol, als hätte der holländiſche Außenminiſter vor der Veröffentlichung des Textes des„Utrechter Dagblad“ das Dokument kennen ge⸗ lernt, zu deſſen Veröffentlichung er weder geraten, noch davor gewarnt habe. Alle Brüſſeler Stimmungsberichte ſpiegeln eine ungewöhnliche Erregung in Regierungskreiſen wider. Der Preſſefelözug ausgeſprochen nationaliſtiſch orien⸗ tierter Zeitungen der belgiſchen Hauptſtadt wird eine Ver⸗ ſchärfung der zwiſchen dem Haag und Brüſſel entſtandenen Spannung verurſachen. 5 Deutſche Vorſtellungen auch in London 8 London, 2. März.(Von unferem Londoner Vertreter.) Die engliſche Preſſe erfährt erſt über Berlin von dem offi⸗ ziellen Beſuch des deutſchen Botſchafters Sthamer im engliſchen Außen amt in der Ange⸗ legenheit des angeblichen Geheimvertrages zwifchen Frank⸗ reich, Belgien und England. Mit großer Befriedigung wird hier feſtgeſtellt, daß durch dieſen Beſuch, wie durch die gleich⸗ zeitigen Unterredungen in Paris und Br üſſel ein deut⸗ ſcher Einſpruch beim Völkerbund nicht mehr in Betracht kommt. Die Angelegenheit gilt als mehr oder weniger er ⸗ ledigt, doch läßt ſich nicht ſagen, daß in politiſchen Kreiſen außerhalb der Behörden der Fall aus der politiſchen Dis⸗ kuſſion verſchwunden iſt. 5 5 a Der bdiplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ gibt heute eine intereſſante Analyſe der Utrechter Veröffent⸗ lichungen, in der es heißt, die Anſchuldigungen beir die eng⸗ liſch Beteiligung an den Abmachungen ſeien ſo phantaſtiſch, daß ſie auch den Hauptteil der Dokumente, der ſich auf die fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen Abmachungen bezieht, als unwahrſcheinlich er⸗ ſcheinen laſſen. Beſonders habe ſich Belgien dagegen verwahrt, daß als Folge der Locarnoverträge eine Garantie der polni⸗ chen Grenze in Betracht kommt. Es ſet alſo höchſt unwahr⸗ ſcheinlich, daß Belgien fetzt, wie die angeblichen geheimen Ab⸗ machingen mit Frankreich es vorſehen, unter Umſtänden gegen Italien oder Spanien an der Seite Frankreichs kämpfen würden. 5 Ein anderer Punkt, der durchaus unwahrſcheinlich klingt, ſei, daß eine Zeitgrenze von 25 Jahren feſtgeſetzt worden ſet. Eine ſolche Zeitgrenze ſei unter den heutigen Umſtänden eine Abſurdität. Jedenfalls erſcheine das ganze Dokument ohne weiteres als falſch, wenn auch eine Reihe von Einzelbeiten des wirklichen und vorläufig noch geheimen Militärabkommens von 1920 wahrſcheinlich nahekommen. Neueſter Wetterbericht aus dem Schwarzwald — Triberg, 2. März.(Gig. Drahtber.) Im Schwarzwald hat im Laufe des geſtrigen Tages die Wolkendecke ſich voll⸗ kommen aufgelöſt, die Schneefälle aufgehört, aber auch gleich⸗ zeitig der Froſt ſich weiter verſchärft, ſo daß auf den Hoch⸗ flächen die Temperaturen bis auf 19 Grad ge⸗ funken ſind. Den geſtrigen Tag und teilweiſe die Nacht über gingen über die freien Hochflächen außerordentlich heftige Nordoſtwinde, welche die Kälte ndch fühlbarer mach⸗ bis 14 Grad Kälte ruhigeres Wetter herrſchte. Die Wind⸗ bewegung hat ſich nunmehr heute faſt vollkommen gelegt, ſo daß vor allen Dingen durch die mittägliche Sonneneinſtrah⸗ lung ein prachtvolles Winterwetter bei ausgezeichneten pulvrigen Skibahnen bis in die tiefen Tälerſtationen zur Verfügung ſteht. a g Weil er das Reifezeugnis nicht erhielt a — Duisburg, 1. März. Heute nachmittag erſchoß ſich auf dem Flur der Merkator⸗Oberrealſchule ein Primaner. Die Kugel drang dem Unglücklichen in die Schläfe. Schwer per⸗ letzt wurbe der junge Mann ins Krankenhaus geſchafft, wo er bald darauf ſtar b. Dem Primaner war das Reifezeugnis nicht zuerkannt worden. 5 Sprengunglück auf dem Friedhof. — Trier, 1. März. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich guf dem Friedhof in dem Orte Saarhölzbach beim Ausheben eines Grabes. Ein Sprengſchuß, der zum Ausheben der Erde angebracht war, ging aus unbekannten Gründen vor⸗ zeitig los. Durch die Exploſton wurden vier Arbetter ſchwer verletzt, darunter einer lebensgefährlich. Abreiſe der deutſchen Delegation nach Genf — Berlin, 1. März. Die deutſche Delegation für dle Märztagung des Völkerbundsrates, deren Zuſammenſetzung bereits bekannt gegeben wurde, iſt heute abend um.20 Uhr unter Führung des Reichsaußenminiſters Dr. Streſe⸗ mann von Berlin nach Genf abgereiſt. Zum Abſchied hatten ſich am Bahnhof verſchiedene deutſche und ausländiſche Diplomaten eingefunden. a. Der Kelloggpakt von der Kammer angenommen — Paris, 1. März. Die Kammer hat heute akend nach Abſchluß der Debatte über den Kelloggpakt den Pakt mit 570 gegen 12 Stimmen augeuommen. Da⸗ gegen geſtimmt haben die Kommuniſten. Ein hochherziger Beſchluß 5 — Washington, 1. März. Das Repräſenkaulenhaus hat elne Vorlage augenommen, wodurch es den Witwen und Müttern von Kriegsgefallenen geſtattet wird, einmal in ihrem Leben auf Koſten des Staates nach Frankreich zu den Gräbern ihrer Angehörigen zu fahren. g i Karl⸗Schurz⸗Ehrung in Newyor — Newyork, 1. März. Als Hauptakt einer Reihe von Karl⸗Schurz⸗ Gedenkfeiern fand heute in den Newynorker öffentlichen Schulen ein Feſtakt ſtatt. Die Lehrar und Lehrerinnen widmeten vor Beginn deß Unterrichts eine halbe Stunde dem Andenken von Karl Schurz, indem ſie ſeinen Werdegang und ſeine Verdienste darlegten 5 1 * 21 ten, während in den geſchützten Tälern, wie Triberg. bei 13 — 4 1 + 1 * „„ Genoſſenſchaft. Samstag, den 2. März 1929 * 1 8. Seite. Nr. 103 Anfille in Großſtadt und Gewerbebtirieben Aus Anlaß der Reichs⸗Unfallverhütungs⸗Woche(Ru Wo) veröffentlicht Bergwerksdirektor a. D. Dr. Ing. eh. G. A. Meyer, der als Führer der Rettungskolonne von Hibernia bei dem großen Grubenunglück von Courrieres im Jahre 1906 weiteren Kreiſe bekannt geworden iſt, aus den vom Sta⸗ tiſtiſchen Amt der Stadt Berlin herausgegebenen„Berliner Wirtſchaftsberichten“ die folgende Ueberſicht über tödliche Un⸗ fälle in Berlin in den Jahren 1924 bis 1928: Berlin: Tödliche Unfälle 1924— 1926: Art der Unfälle: 1924 192³ 1926 m vy m m W Ertrinken 94 21 12¹ 19 109 9 Sturz 2¹ 194 259 197 227 213 Ueberfahren 252 86 303 92 3⁴9 107 Maſchinen verletzungen 8— 6 2 13— Verletzung. d. elektr. Strom 8— 9— 9— Berbrennen u. Verbrühen 22 34 20 55 97 28 Erſticken 88 90 10 8 91 94 (darunter ö. Rauch u. Gaſe)(84 85)(102 77 78 8² Verſchütten u. Erſchlogen 14 8 8¹ 2 2¹ 5 Vergiftung 2¹ 17 3⁴ 18 33 2⁵ Schlag u. Biß uſw. d. Tiere 5 1 68 1 7 0 Erſchießen, Schußverletzung und Exploſionen 44 4 29 4 18 1 Erfrieren 2 1 2 0 2 1 Blitzſchlag 0 1 1 0 0 0 Sonnenſtich 4 0 8 1 1 9 Duftverkehr 0 0 6 1 8 0 Sonſtige und nicht ange⸗ gebene Ereigniſſe 50 15 8 9 49 11 Ueberhaupt: 884 467 988 483 99 493 Insgoſamt: 1301 1471 1462 Man achte auf das erschreckende und regelmäßige Anſteigen der tödlichen Unfälle durch Ueberfahren Atit 50 bis 60 Fällen der Vermehtung von 1924 auf 1925 und von 1925 auf 1928. Das Jahr 1924 brachte der Hauptſtadt insgeſamt 1301, das Jahr 1925 1471 und 1926 1462 tödliche Unfälle. Der geſamte deutſche Bergbau hatte im Jahre 1926 1470 tödliche Unfälle zu beklagen. Man wird es in Berlin in Hreiten Bevölkerungskreiſen nicht erwarten, daß die Groß⸗ ſtadt ſich auf dieſem Gebiet mit dem geſamten deutſchen Berg⸗ Bau meſſen kann. Der Verfaſſer bemerkt, es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht beabſichtigt, einen wiſſenſchaftlich⸗ſtatiſtiſchen Vergleich zwiſchen dem Bergbau und der Großſtadt zu ziehen. Es ſollten nur beide Gebiete von dem gleichen Blickpunkt aus angeſchaut und betont werden, wo die fetzt mit beſonderem Nachdruck angeregte Bewegung in erſter Linte einzuſetzen Haben wird. Es ſei eine Erziehungsfrage, in welcher Wetiſe und mit welchen Mitteln man auf dem Gebiet der Unfall⸗ verhütung auf eine großſtädtiſche Bevölkerung einwirken muß. Sehr beachtenswert iſt eine Aufſtellung über die in den Jahren 1918, 1924, 1925 und 1926 bei den verſchiedenen Be⸗ rufsgenoſſenſchaften vorgekommenen tödlichen Unfälle. Auf 1000 Vollarbeiter entfallen im Jahre 1913 3,65 tödliche Unfälle — die höchſte Zahl von allen Berufsgenoſſenſchaften— bei der Weſtdeutſchen Binnnenſchiffahrts⸗Berufs⸗ Dieſelbe Berufsgenoſſenſchaft ſteht auch im Jahre 1925 mit dem höchſten Satz von 2,61 tödlichen Un⸗ fällen auf 1000 Vollarbeiter an der Spitze aller deutſchen Be⸗ rufsgenoſſenſchaften. Im Jahre 1924 hat die See⸗Berufs⸗ genoſſenſchaft den höchſten Satz an tödlichen Unfällen auf 1000 Vollarbeiter mit 1,95 aufzuweiſen. Nur in einem Jahre der hier in Betracht gezogenen, nämlich im Jahre 1928, Finden wir die Zahl 1,96 als höchſten Satz an tödlichen Un⸗ fällen auf 1000 Vollarbeiter bei der Knappſchafts⸗Be⸗ rufsgenoſſenſchaft. RAWO Rrrrrr. ſchnarrend rappelt emool widder in aller Frieh mein Wecker runner. Ich kumm zuerſcht gar nit recht zu mir, awwer langſam dämmerts in meim Kopp, daß's Zeit zum Uffſchtehe iß. Dann lang ich mit meiner Hand an de Wecker hin, um den abzuſchtelle. Bumbs do fliecht'r awwer ſchun im große Boge uff de Bodde. Dann erſcht bin ich ganz uffgewacht. Vor lauder Wut, daß der uff'm Bodde weiderrappelt, habb ich mich uff die anner Seit gelegt unn abb weiderg'ſchloofe. Awwer eemool muß mir doch uff⸗ ſchtehe. Wie ich zu'r kumm, do werds ſchun langſam Dag. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Ich awwer mit eem Satz aus'm Bett raus unn eens, zwee, drei do bin ich awwer ſchun in die Scherwe vum Glas, wo uff'm Wecker druff war, neigedappt. Nadierlich brill ich recht feſcht„au“, wie ſich des bei ſolche Anläß'hört unn dodebei verſchreckt mei Fraa ſo arch, daß ſe aus ihr'm Schlummer uffahrt, mit de Händ nvoch hinne ſchlage duht unn ſich ihre Hand an'r Bettkant wedderhaut, daß's Blut grad ſo ſchpritze duht. Ah, do dämmert mir was: Heut iß jo Un⸗ fallverhietungswoch, deshalb paſſiert uns allerhand, weil uns ſunſcht des ganze Johr iwwer nix paſſiert. Blut kann ich jo im allgemeine nit ſehe. Ich habb deshalb gemacht, daß ich was zum auswäſche unn zum verbinde'funne habb. In'r Uffregung rutſch ich uff dem friſchgewaxte Linoleum aus unn hau mir mein Werſching an die Diehrſchlink, daß mir's beinoh ohnmächtig worre iß. Schtatt'r eſſigſaure Tonerd habb ich e Fläſchel mit phodografiſchem Entwickler verwiſcht. Blvooß'r Uffmerkſamkeit vun meiner Frag habb ich's zu verdawke, daß größeres Unheil vermiede worre iß. Korz unn gud, unſere Wunde ware verbunne. Beim Kaffeedrinke kummt's neuſchte Unheil: Ich ſchitt mir de heeße Kaffee iwwer meiln) Händ, daß's gleich Brandblooſe gewwe hott. Do habb ich awwer mei zwedde Wut gekriggt unn mich als'froocht, ob des Un⸗ fallverhietungswoch ſei. Dann ſinn meine Finger noch verbunne worre unn mit verwickelte Fieß unn Händ unn're Baus am Kopp bin ich dann mit großer Verſchpätung ab⸗ 'haue, Uff'r Trepp reißt mir en Schuhbändel. Ich muß nadierlich druffdrete unn ſchun flieg ich die Drepp runner. Awwer an die Uwfäll allmählich gewöhnt, ſchteh ich uff unn geh weider, wie wenn nix geweſe wär, obgleich mir alle Knoche weh gedahn hawwe. Miehſam hinkel ich an die Elek⸗ triſch und wär unnerwegs beinoh unner e Auto'kumme. Wie dann die Elektriſch endlich'kumme iß, bin ich uff dem naſſe Trittbrett ausgerutſcht unn habb mir mei Schienbeen verſchtaucht. Inzwiſche iß der Wage ang'fahre unn weil mer uff kee fahrende Elektriſch ſchpringe ſoll, habb ich halt uff die negſcht gewardt. In die negicht Elektriſch bin ich jo ohne Unfall eingeſchtigge, awwer die war ſo voll, daß mir dauernd eener uff meine Htehneraage rumgedrete iß. Der Fiehrer vun dem Wage hott ſei Sach ſcheinbar aach nit recht verſchtande, denn der hott immer ſo hart die Bremſe ange⸗ zpoche, daß'r an feder Halteſchtell hott Verzeihung ſaache miſſe, weil alles uffenanner'flovche iß. bis ins'ſchäft bin ich dann vum'e Radfahrer umgerennt worre, awwer ſunſcht ohne Unfall glicklich mit beinoh eener Schtund Verſchpätung an die Arweit'kumme. Im'ſchäft iß dann alles drunner unn driwwer gange. Mit Dinte habb ich meiln) Händ unn verſchiedene Briefboge unn Biecher verſchmiert. Aus Verſehe habb ich am Dinte⸗ ſchtift'ſchleckt unn zwee Finger habb ich in die Kopierpreß gebrocht.'r Menſch gewöhnt ſich an alles unn ſo hott mich alles ganz kalt geloßt. Schmerze habb ich jo allmählich iwweral'hatt unn weil die iwweral ware, habb ich iwwer⸗ haupt nix mehr'ſchpürt. Ich habb gemeent, des mißt alles ſo ſein. Wie ich dann zum Middageſſe heem bin, beißt mich ſo'n Hund ins Been unn verreißt meiln) Hoſſe. Verſchpritzt ware ſe ſo ſchun vun de viele Autos, wo an mir vorbei⸗ 'fahre ſinn, awwer noochdem ſe verriſſe ware, do iß'r doch die Geduld geriſſe. Ich habb mir en Taxameter ge⸗ numme, wo grad vorbeig'fahre iß, unn habb mich heembringe loſſe wolle. Denn ganz heem ſinn'r nit'kumme, weil unnerwegs unſer Wage uff en annere nuffg'fahre iß unn dodruffhin die Räder nit mehr rumgange ſinn. Ich habb dann mit meine ſcheene Hoſſe voll heemlaafe könne unn alle Leit hawwe mich angeguckt. Allmählich hawwe mich awwer mein Knie geſchloddert unn ich war herzlich froh, wie ich endlich daheem war. Mir war alles worſcht, ich habb mich um nix bekimmert, kee Wunde mehr ausgewäſche, nix mehr verbunne, obgleich des alles gege die Vorſchrifte war. Wie ich mich awwer beim Mibdageſſe mit'r Gawwel in mein Lippe ſchtech, beim Fleeſchabſchneide des Meſſer ausrutſcht unn mir halwer de Fingergippel abſchneide duht unn zum Iwwerfluß ich mir noch in die Zung beiß, do habb ichs end⸗ gildig ſatt'habbt. Ich habb mich krank gemeldt unn ins Bett gelegt. Sunſcht wär mir noch mehr paſſiert. Ich geh nit mehr aus, eh die Unfallverhietungswoch vorbei iß. Ich Vun'r Elektriſch glaab als, der abgekirzte Titel for die Woch iß recht: Ruwo. Denn des heeßt: f Reichsunfallwoche unn nit Neichsunfallverhietungswoche⸗ Do kummt jo in dem abgekirzte Wort nix vun„V“ unn drum hotts aach bei mir die viele Unfäll gewwe. An keem vun meine erlittene Unfäll war ich ſchuld. Jedzt ſoll mir emvol eener ſaache, wie ich die hätt verhiete ſolle. G —— Kommunale Chronik Wichtige Beſchlüſſe des Stadtrats Kaiſerslautern 2: Kaiſerslautern, 1. März. In der geſtrigen Sitzung des Stadtrates wurde der Beſchluß gefaßt, ſofort mit dem Bau von 100 Klein wohnungen am Enkenbacher Weg zu beginnen. Die Geſamtkoſten belaufen ſich auf 499 000 Mk. Wet⸗ ter nahm der Stadtrat Kenntnis davon, daß das Staatsmini⸗ ſterium eine Beſchwerde der Reichsbahnverwaltung bezüglich der vom Stadtrat beſchloſſenen völligen Neu ge ſt a l⸗ tung des Vorplatzes am Hauptbahnhof abgewie⸗ ſen hat. Die Jahresrechnung ſchließt mit einem Fehlbetrag von 1 200 684 Mk. ab. Das Defizit wird jedoch durch die Ueber⸗ führung der im Schuldenttlgungsfonds vorhandenen Mittel in Höhe von 1020 541 Mk. auf 180 143 Mk. herabgedrückt. Zur Durchführung von Notſtandsarbeiten wurden der Stadt Darlehen in Höhe von 90 000 Mk. bewilligt. Der Stadt⸗ rat beſchloß ſchließlich, von der Ausführung der großen Arbei⸗ ten am Strandbad Hohenecken abzuſehen. Kleine Mitteilungen Der nunmehr vorliegende Haushaltsplan der Stadt Achern für das Rechnungsfahr 1928 weiſt ein Ver⸗ mögen von 2 701071 4 und 531487 4 Schulden auf, ſo daß ſich ein Reinvermögen von 2 169 634/ ergibt. Die Ausgaben für das Rechnungsjahr 1928(1. 4. 1928/9) ſind mit 692 855% feſtgeſetzt. Die Einnahmen betragen demgegenüber ohne Um⸗ lage 496 146 l. 8 Sparkaſſe Offenburg betragen 135 000 Mark; die der Innenausſtattung 8000 Mark. Seit der Inflation iſt die Zahl der Spareinleger bereits auf 8350 geſtiegen, wozu noch 1400 Einleger mit Aufwertungsgut hinzugekommen. Das Einlage⸗ guthaben der Spareinleger beträgt einſchließlich Giroguthaben zur Zeit 6 800 000 Mark und das für alte Einleger beſtimmte Aufwertungsguthaben ungefähr 1800 000 Mark. 23 e Bmbehnerbucl⸗ 1929 Die Häuserlisten für die neue Ausgabe des Ein- wohnerbuches 1929 werden dieser Tage durch die Schutzmannschaft zugestellt. Zur Vermeidung von Irrtümern ist es dringend erforderlich, daß die Listen von jedem der Hausbewohner in allen Teilen genau und lesbar ausgefüllt und die Richtigkeit der Ein- tragungen vom Hauseigentümer durch Unterschrift bestätigt wird. Einwohnerbuch-Vorausbestellungen sind in Spalte 9 einzutragen. Alle vorausbestellten Bücher werden durch Postkarte bestätigt. Die Be- stätigung ist bis zum Empfang der neuen Ausgabe aufzubewahren. Sobald die Bücher fertiggestellt sind, werden diese den Bestellern gegen Quittung verab- folgt. Der Vorbestellpreis von 4 15.— gilt nur bis 15. April, nach diesem Zeitpunkt der Ausgabepreis von 1 20.— Verlag E 6, 2. Se 515 e— ee eee n Bom Bruder Straubinger und anderen Von Brun Sydow⸗Dresden Für den Bruder Straubinger, den„reiſenden Handwerks⸗ burſchen“ oder„den fahrenden Geſellen“, habe ich ſeit jeher großes Intereſſe gehabt. Nichts Schöneres gab es in meiner Kindheit, als wenn nach kurzem Klopfen die Wohnungstür ſich öffnete und ein beſcheidenes„Ein armer Reiſender bittet Am eine kleine Gabe“ erklang. Meine Eltern waren zwar mit einer reichlichen Kinderſchar, jedoch weniger mit Glücksgütern geſegnet, aber dennoch ging kein Bruder Straubinger fort, ohne wenigſtens einen beſcheidenen Obolus erhalten zu haben. Man handelte damals— es ſind 30 und mehr Jahre her nach dem alten ſchönen Grundſatz:„Und wenn der Bettler es auch nicht wert iſt, man verdient ſich doch einen Gotteslohn.“ Und wir freuten uns deſſen, wenn der landfremde, oft wander⸗ müde Mann ob der Gabe und des freundlichen Wortes frohen Auges von dannen ging, und dann ſpielte die kindliche Phan⸗ taſte ihr herrliches üppiges Spiel. Wie gern hätte ich Wander⸗ burſch ſein mögen, um das ſchöne Deutſchland, von dem das alte Leſebuch ſo ſchöne bildliche Darſtellungen brachte, zu Hurchwandern! 5 i Seitdem bin ich ein Freund der Landſtreicher und jeg⸗ lichen fahrenden Volkes. Ihnen verdanke ich die ſchönſten Träume der Jugend, die ſchönſten Plätzchen in dem ver⸗ ſchwundenen Kinderparadies. In der etwas eintönigen und weitläufigen Heimat konnte eine phantaſtereiche Kinderſeele ja die kleinſte Anregung gebrauchen, die ſelbſt um die zerriſſenen Schuhe, um die nackten Zehen des Bruders Straubinger gol⸗ dene Fäden der Phantaſie zu ſpinnen vermochte. Ja, vielleicht erhöhte das noch den Reiz des Geheimnisvollen und Märchen⸗ aften, mit dem die Phantaſie die ganze Geſtalt des fahrenden annes einhüllte. Und noch heute erinnere ich mich gern ſo manches mühſam erbettelten„Sechſers“, den mir manch ein fahrender Mann in die Hand drückte, wenn mein froher Kindergruß dem Heimatloſen entgegenklang. 5 Eine Sentimentalität? Mag ſein. Ich ſchäme mich deren nicht. Im Gegenteil, auch dieſes Stück Kinderhimmel will ich als reifer Mann nicht miſſen. Vielleicht ſchlummert auch in meiner Seele ein Stück ahasveriſcher Ruheloſigkeit, ein ſchönes aber ebenſo ſchmerzliches Erbteil Bruder Straabingers. Und! darum geht auch heute noch manch ein Bruder Straubinger der Großſtadt nicht ohne Gabe von meiner Tür. i Meine„Kundſchaſt“ kann ich ſchon bald klaſſiftzteren. Sie beſteht aus wirklichen„Kunden“, die ſozuſagen ſchon einer geſchloſſenen Bettlerzunft angehören. Statuten freilich, Vör⸗ ſitzenden, Schriftführer und Kaſſierer haben ſie nicht, dafür aber ein ausgeprägtes Solidaritäts⸗ und Kameradſchafts⸗ gefühl, das ſich in ihren„Zinken“, in ihren beſonderen Bettler⸗ zeichen ausdrückt. Und ſo geht ein gewiſſer Teil meiner Kund⸗ ſchaft an manchen Türen des Miethauſes, das ich bewohne, vorüber, drückt aber mit tödlicher Sicherheit auf den Klingel⸗ knopf vor meiner Wohnung. An die beſonders gute Naſe dieſer Freunde konnte ich nicht glauben, ebenſowenig an einen beſonders ausgeprägten Inſtinkt, und ſchließlich fand ich im Türrahmen und auf der Türſchwelle ein merkwürdiges Zei⸗ chen: Einen Kreis, in den noch ein Kreuz gezeichnet war. Ein kundiger Thebaner erörterte mir bei Gelegenheit dieſe„Keil⸗ ſchrift“. Sie heißt in die Bettlerſprache überſetzt:„Hier kannſt du getroſt klingeln, hier gibt es ſicher etwas.“ Seitdem ich ſehr ſorgfältig dieſen„Zinken“ überpinſelt habe, bleibe ich von dieſer geriſſenen„Kundſchaft“ größtenteils verſchont. Der Poet und Feuilletoniſt, der Zeit und Geſchmack genug hätte, ſich mit manchem Biedermann an der Wohnungstür zu unterhalten, könnte ein blühendes Geſchäft mit märchen⸗ haften Erzählungen erbauen, die er zu hören bekommt. Aber eines Tages wurde es mir doch zu bunt. Den Tod der Frau, der Mutter von ſechs Kindern, bekam ich ſo oft vorgeſetzt, daß mir die Geduld riß, und ſo iſt auch dieſe Kategorie nur noch in wenigen Exemplaren vertreten. Das läßt ſich aushalten, ſelbſt wenn noch 90 v. H. dieſer Erzählungen Dichtung ſind. So iſt mir ein Stamm verblieben. Mit manchen von ihnen verbindet mich ſchon ſozuſagen eine gewiſſe Freundſchaft. Sie werden liebenswürdig behandelt und erhalten eine reich⸗ liche Gabe. Es mag ſein, daß es manch einem beſſer geht als mir. Das Fürſorgeamt wird wohl auch recht haben, wenn es Aber eins laſſe ich mir nicht nehmen: Meine ſtillen Pen⸗ ſtonäre an der Wohnungstür, die regelmäßig wiederkommen, meinen vielgeliebten guten Bruder Straubinger! Ihnen ver⸗ danke ich ſchöne, ſelige Kindertage, ihnen verdanke ich wundor⸗ baren Antrieb beſchwingter Phantaſie und letzten Endes den feſten Willen, die Träume der Jugend zu verwirklichen. Ja, ſelbſt wenn der„moderne“ Großſtädter darüber lächelt, ich halte es doch mit den Worten einer ſchönen, alten Tradition: „Und wenn der Bettler es auch nicht wert iſt, man verdient ſich doch einen Gotteslohn.“ 5 Eiteratur ſeiner Vorgänger, auch diesmal wieder ein anerkannter Führey auf dem Gebiete der Zeitungs⸗ und Zeitſchriften⸗Reklame und ein uner⸗ läßliches Nachſchlagewerk für jeden, der mit Zettungsreklame zu tun hat. Aeußerlich fällt das ſtattliche Buch durch feinen beſonders geſchmackvollen und haltbaren Einband auf, innerlich macht ſich vor allen Dingen eine bemerkenswerte Neuerung geltend: Die Tages⸗ zeitungen find innerhalb ihrer Erſcheinungsorte in al phabetiſcher Reihenfolge aufgeführt. Der redaktionelle Teil bringt dem Inſeren⸗ ten alles Wiſſenswerte über den Anzeigenteil der Zektungeyr ind Zeitſchriften. In einem beſonderen Anhang haben die Verkeger die Gelegenheit wahrgenommen, den Firmen, die für Reklame Juter⸗ eſſe haben, die Vorteile ihrer Organe für die jewetligen Zwecke zu ſchildern. Das 30 Seiten umfaſſende Kartenwerk, das berelts letztes Jahr großen Anklang fand, iſt auch bieſes Mal wieder beigegeben und umfaßt die Länderkarten des Deutſchen Reiches ſowie des ge⸗ ſamten europäiſchen Kontinents. 5 * A. A. Milne:„Das Geheimnis des roten Hauſes“. Krimipal⸗ roman. Stuttgart 1929. Engelhorns Romanbibliothek Band 102425. England iſt von ſeher das klaſſiſche Land der Kriminal⸗ und Dete' tiv⸗ geſchichten geweſen, und ſo iſt nicht weiter verwunderlich, daß dem jenſeits des Kanals außerordentlich beliebten und vielgeleſenen Jugendſchriftſteller A. A. Milne beim erſten Anlauf ſofort auch ein geradezu hervorragender Kriminalroman gelingt. Der Verfaſſer hat ihn in einer ſehr hübſchen Widmung ſeinem Vater zugeeignet in dem noch größere Vorſicht anempftehlt. Wer jedoch gicht kritiklos gibt, ſondern ſich ſeine„Kunden“ genau anſteht und langſam aber gründlich ſiebt, der ſtört wohl die Kreiſe des Fürſorge⸗ amtes nicht, ſondern hilft mit, durch ſtille Wohltätigkeit manche Not zu lindern. Den faulen Kunden aber kann ma das Wiederkommen ſchon verleiden. Bewußtſein, etwas wirklich Gutes geſchaffen zu haben. Milne be⸗ herrſcht die Technik der Verwicklung und Verdunklung glänzend, und die Ueberraſchungen, die er im Köcher hat, ſind auch vom routinſer⸗ teſten Leſer von Detekttv⸗Geſchichten nicht voraus zuahnen. Die Grund⸗ idee des Buches iſt katfüchlich völlig neu, aber wir werden uns hüten, ſte zu verraten. Beſonders anſprechend an dem Buch iſt der trockene angelſächſiſche Humor, von dem es allerorten durchſplelt wird, * Zeitungs⸗Katalog Rudolf Moſſe 1929 fſt, wie die lange Reihe drin vor Die Koſten der Bauerweiterung der ſtädtiſchen 4. Seite. Nr. 103 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Samstag, den 2. März 1929 Aenderung der Vergnügungsſteuerordnung Der Bürgerausſchuß tritt vor der Voranſchlagsberatung noch einmal zuſammen. Am 15. März hat er die moderni⸗ ſterte Vergnügungsſteuerordnung der Stadt Mannheim zu beraten. Den Abänderungen wird u. a. folgende Begründung gegeben: Die ſeit dem 1. Oktober 1926 in Kraft befindliche Ver⸗ anſtgungsſteuerordnung hat in der praktiſchen Durchführung zu einer Reihe von Schwierigkeiten geführt, die eine Neu⸗ faſſung der Ordnung erforderlich machen. Die Schwierig⸗ keiten liegen einmal darin, daß die in 8 s feſtgeſetzten Steuer⸗ ſätze ſich häufig nicht durchführen ließen, ſodaß im Einzelfalle eine Ermäßigung hauptſächlich auf Grund des 8 26 zur Ver⸗ meidung außergewöhnlicher Härten eintreten mußte. Die in der Steuerordnung vorgeſehene Ausnahme wurde daher zur Regel, ein Zuſtänd, der dem Willen des Steuergeſetz⸗ gebers auf jeden Fall nicht entſprach. Die vorliegende Ord⸗ nung hat daher in erſter Linie die Sätze des 8 8 ermäßigt.“ Der 8 8(nunmehr 8 14) hat folgende Faſſung erhalten: Die Kartenſteuer beträgt unbeſchadet der Sonderregelung für die Vorführung von Bildſtreifen(8 15) für jeden abgegebenen Eintritts⸗ ausweis: 1. Für Faſtnachtsveranſtaltungen ein Drittel des Eintrittspreiſes oder Entgelts(8 12).— 2. Für Zirkus vorſtel⸗ lungen, Varietetheater⸗Vorſtellungen, Kabarette, bunte Büh⸗ nen, humortſtiſche Vorträge und ähnliche Darbietungen, für Veranſtaltungen mit Tanz, ſowie Tanzunterhaltungen 15 v. H. (bisher 25 Proz.) des Eintrittspretſes oder Entgelts(8 12). Das Steueramt kann den Steuerſatz auf 10 Proz. ermäßtgen, wenn während der Veranſtaltung weder Speiſen oder Ge⸗ tränke gegen Bezahlung verabfolgt werden, noch geraucht wird.— 3. Für alle übrigen ſteuerpflichtigen Veranſtaltungen 10 Proz. des Eintrittspreiſes oder Entgelts(8 12). Die Steuer wird um 50 Proz. erhöht, wenn die Veranſtaltung ſich über die Mitternachtsſtunde erſtreckt. Eine weitere Er⸗ mäßigung ſieht die neue Steuerordnung vor für künſt⸗ leriſch hochſtehende Veranſtaltungen, deren Geſchäfts⸗ und Kaſſenführung den Anforderungen entſpricht, die an kauf⸗ männiſch geleitete Unternehmungen üblicherweiſe geſtellt werden. Dieſe Veranſtaltungen wurden bisher mit einer Steuer von 8 Proz. der Bruttoeinnahmen belegt. Die metſten deutſchen Großſtädte haben für derartige Veranſtaltungen nur einen Satz von 5 Proz. der Bruttoeinnahmen vorgeſehen. In ber praktiſchen Anwendung der Vergnügungsſteuer⸗ ordnung iſt dieſer Satz auch häufig lunter Heran⸗ ziehung des 8 26) zugebilligt worden. Die neue Steuer⸗ ordnung ſetzt daher für die genannten Veranſtaltungen einen Steuerſatz von 5 Proz. der Bruttoeinnahmen feſt. Die beiden genannten Aenderungen(der bisherigen 88 8 und 23) ſind die einzigen weſentlichen materkellen Aen⸗ derungen der Steuerorönung. Der ſich hierbei ergebende Steuerausfall wird auf 15.18 000 Mk. im Rechnungs⸗ jahr geſchätzt. Der nach dem Voranſchlag für das Rechnungs⸗ jahr 1928 erwartete Steuerertrag von 550 000 Mark wird trotz dieſes Ausfalls erzielt werden. Außerdem ſieht aber die neue Steuerordnung eine Reihe von formellen Aenderungen vor. Im Aufbau der Steuerordnung wurde zahlreiches geändert. Vor allem wurde alles Unweſentliche und den Vollzug Betreffende in die Vollzugs vorſchriften verwieſen. Das Zuſammengehörige wurde zuſammengezogen. Entbehrliches und Wiederholungen wurden geſtrichen, einige Beſtimmungen aus Gründen ber Geſchäftsvereinfachung ge⸗ ändert. Die neue Steuerordnung erſcheint daher im Aufbau der bisherigen ziemlich unähnlich. Darin liegt aber— von den obigen Ausnahmen abgeſehen— keine matertellrechtliche Aenderung. Das gilt insbeſondere für die Vorſchriften des 51, der gegenüber ſeiner bisherigen Faſſung weſentlich ge⸗ kürzt morden iſt. Was iſt denn eigentlich steuerfrei? Der Steuer unterliegen nicht: 1. Veranſtaltungen, die lediglich dem Unterricht an öffent⸗ lichen oder erlaubten privaten Unterrichtsanſtalten dienen oder mit Genehmigung der Schulbehörde hauptſächlich für Schüler ſolcher Veranſtaltungen und deren Angehörige dar⸗ geboten werden, ſowie Volkshochſchul⸗ u. a. Kurſe. 2. Veranſtaltungen, die der Jugendpflege dienen, ſofern ſie hauptſächlich für Jugendliche und deren Angehörige dar⸗ geboten werden und keine Tanzbeluſtigungen damit verbun⸗ den ſind. 3. Veranſtaltungen, die der LVeibesübung dienen. Die Befreiung tritt nicht ein bei gewerbsmäßigen Veranſtaltungen dieſer Art und ſolchen, die mit Totaliſator, Wettbetrieb oder Tanzbeluſtigungen verbunden ſind. Veranſtaltungen, für deren Beſuch Eintrittsgeld erhoben wird, gelten ſchon dann als gewerbsmäßig, wenn Perſonen als Darbietende auf⸗ treten, die das Auftreten berufs⸗ oder gewerbsmäßig be⸗ treiben. 4. Veranſtaltungen von einzelnen Perſonen in pri⸗ vaten Wohnräumen, wenn weder ein Entgelt dafür zu entrichten iſt, noch Speiſen oder Getränke gegen Bezah⸗ lung perabreicht werden. Vereinsräume gelten nicht als pri⸗ vate Wohnräume. 5. Veranſtaltungen. die nach den Anordnungen der mili⸗ täriſchen Behörden dienſtlichen Zwecken der Wehrmacht zu dienen beſtimmt ſind. 6. Veranſtaltungen der in 8 1, Abſ. 2, Ziffer—10 be⸗ zeichneten Art(Vorführungen von Licht⸗ und Schattenbildern, ſoweit ſie Erwerbszwecken dienen, lebenden Bildern u.., Puppen⸗ und Marionettentheater; Vorführungen von Bild⸗ ſtreifen; Theatervorſtellungen, Ballette und Vorführungen der Tanzkunſt; Konzerte, Vorträge, Vorleſungen, muſikaliſche und geſangliche Darbietungen), die vom Lande im öffentlichen Intereſſe unternommen, unterhalten oder weſentlich unter⸗ ſtützt werden, ſowie Veranſtaltungen, die ohne Abſicht auf Gewinnerzielung ausſchließlich zum Zwecke der Kunſtpflege ober der Volksbildung unternommen werden und von der Landesregierung als gemeinnützig ausdrücklich anerkannt ſind. 7. Der Tanzunterricht in Unterrichtsſtunden zum aus⸗ geſprochenen Lehrzweck, wenn er von Tanzlehrern in Räumen erteilt wird, in denen während der Unterrichtsſtunden keine Speiſen, Getränke, Rauchwaren und dergl. gegen Entgelt verabreicht werden. 5 8. Veranſtaltungen für Kinder unter 14 Jahren, ſofern Eintrittsgeld nicht erhoben wird. Steuer wird auch inſoweit nicht erhoben, als Kinder zu ſteuerpflichtigen Veranſtal⸗ tungen ohne Entgelt zugelaſſen werden. 9. Das Halten von Leierkaſten und Spieldoſen von ge⸗ ringem Umfang, die lediglich beſtimmte Stücke ſpielen. 10. Geſangs⸗ u. Muſikvorträge der in 8 22 bezeichneten Art(8 22 lautet: Für gewerbsmäßige Geſangs⸗ und Muſik⸗ vorträge, die im Umherziehen auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an anderen öffentlichen Orten, in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, öffentlichen Vergnügungslokalen, Buden oder Zelten, ſowie auf Höfen von Wohnhäuſern dar⸗ geboten werden, iſt eine Steuer zu entrichten, die für jeden Mitwirkenden 50 Pfg. für jeden Tag beträgt) durch Kriegs⸗ beſchädigte, Blinde oder ſonſt gebrechliche Perſonen mit Dreh⸗ orgeln, Spieldoſen oder ähnlichen kleinen Inſtrumenten, ſo⸗ wie gelegentliche Geſangs⸗ und Muſtkvorträge auf öffentlichen Plätzen, Wegen und Straßen und auf Höfen von Wohn⸗ häuſern. Staoͤtiſche Nachrichten Kind und Vogel Immer, immer noch Schnee und Eis. Felder, Wälder und Gärten ſind weiß Rauh fegt der Wind über die Ackerflur, Verweht jede Furche und fſede Spur. Nirgendwo find' ich ein Körnlein klein, Ein Würmlein oder ein Käferlein. Bittere Not, Kind, treibt mich zu dir, Bitte, ſchenke ein Bröſelein mir. Ich bin ſo hungrig, ſo bettelarm, Du biſt geborgen, haſt ſatt und haſt warm. Und gibſt du auch nur ein Körnlein mir, Sag ich dir tauſendmal Dank dafür. A. Weber. dees Kunſt und Wiſsenſchaſt Ein Meiſter moderner Bauſkulptur. Die Bauplaſtlk Unſerer Tage verlangt, ſoll ſte überhaupt ihre Exiſtenzberech⸗ tigung erweiſen, einen Künſtler, einen Bildhauer von klar ſcharfumreißender Geſtaltungskraft, von unerhörtem Anpaf⸗ ſungsvermögen an die moderne Architektur. Sein Kunſtwerk, ſeine Phantaſteſchöpfung ſoll ja nicht aus irgend einer Bau⸗ niſche, aus einem Proſpekt herausknallen, es ſoll auch ebenſo⸗ wenig kümmerlich hinter der Eigenheit der architektoniſchen Symmetrie zurückſtehen. Von einem Bauplaſtiker verlangt man eben jenes mitſchöpferiſche Anpaſſungsvermögen, das ſich unterordnend ſelbſt behauptet. Jeinfühligkeit und unbe⸗ wußtes Einfügen in den Stil des einmal angeriſſenen und aufgeworfenen Bauſchemas ſind bindende Grundſätze für das glückliche Zuſammenepirken von Architektur und der ihr zuge⸗ teikten Plaſtik. Sie werden nur ſelten einen idealen Einklang bringen. Denn der Meiſter der Bauplaſtik, die ſich objektiv dem Geſamtrahmen eines Architekturwerkes anpaſſen, ſind wenige. In dem Frankfurter Bildhauer Adolf Gieſen, der in München ſeinen künſtleriſchen Aufſchwung erlebt, ſieht die jüngſte Bauſkulptur einen ihrer repräſen⸗ talipſten Vertreter. Gleſen beſitzt alle Vorzüge des modernen Banplaſtikers; er iſt ein großzügiger und gewandter Stiliſtiker, verſteht es dem Auge unſerer Zeit ſeine Gebilde anſprechend und ſinnfällig vorzuſetzen, ſteht dem Sachlichkeits⸗ geiſt durch ſein eingedämmtes Temperament verbindlich gegenüber. Seine Plaſttken wahren die klaſſiſche Vornehm⸗ heit, ſind überaus präzis konturiert, beſitzen aber elnen dekv⸗ rativ leichten Ausdruck, der der Kühle und Strenge der modernen Architektur einen heiteren Akzent beimiſcht. Gleſen bat bisher vor allem in München ſelne Kunſt für Bauwerke der Gegenwart, für Prlvathäuſer angewandt. Sie ſteht, was die Eſgenheit der Ausführung und das ſtiltſtiſche Anpaſſungs⸗ vermögen anbelangt, in der neuzeitlichen Bauplaſtik einzig⸗ artig da und wird über München hinaus, das ja immer noch den regſten Anteil an dieſem Architekturgenre nimmt, All⸗ gemeingelkung erlangen. Damit ſetzt vielleicht auch wieber Die Winterſportzüge nach dem Oden⸗ und Schwarzwald verkehren heute und morgen wie gewöhnlich, nach dem Schwarzwald heute Samstag 14.30 Uhr, nach Wahlen: Sonn⸗ tag Mannheim ab 7 Uhr, Wahlen an.42 Uhr, Wahlen ab 17.34 Uhr, Mannheim an 19.32 Uhr. * Lebensrettung durch die Berufsfeuerwehr. Auf der Höhe der Adlerſchen Bootsüberfahrt oberhalb der Friedrichs⸗ brücke, wo das geſprengte Eis wieder zuſammengefroren war, wollte geſtern nachmittag ein 16jähriger Junge aus der Neckarſtadt den Neckar überſchreiten. Mitten auf der dünnen Eisſchicht brach er plötzlich ein. Auf ſeine Hilferufe entſtand unter den Paſſanten der Friedrichsbrücke eine große Aufregung. Die um 2 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr konnte unter großen Schwierigkeiten den mit dem Tode ringenden Knaben noch rechtzeitig ans rettende Ufer bringen. Es ſei erneut vor dem Betreten des Eiſes des Neckars und des Rheines eindringlich gewarnt. 5 * Erhebliche Störungen im Straßenverkehr wurden und werden zur Zeit immer noch durch einen Waſſerrohr⸗ bruch in der Seckenheimerſtraße vor dem Hauſe Nr. 31 verurſacht. Man hat bereits während des ganzen geſtri⸗ gen Tages nach der Bruchſtelle geſucht, ohne ſie finden zu können. Schließlich hat man ſich gezwungen geſehen, den Stra⸗ ßenbahnverkehr der Linien 10 und 15, der nach der Stadt führt, über die Möhlſtraße und Schwetzingerſtraße nach dem Tatter⸗ ſall umzuleiten. Daß dies heute morgen in der Zeit des Spitzen⸗ und namentlich Schulverkehrs ſehr ſtörend war, kann man ſich denken. Hoffentlich gelingt es, das Hindernis im Laufe des heutigen Tages zu beſeitigen. * Kleinſeuer. Im Hauſe Peſtalozziſtraße 11 wurde geſtern vormittag durch einen überheizten Ofen eine Bretter⸗ wand in Brand geſetzt. Das Feuer wurde durch die um 10.29 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. * Silbernes Geſchäftsjubilaum. Am 1. März waren es 25 Jahre, daß der Inhaber der Firma Hirſch u. Der⸗ ſchu em, Möbel⸗ und Dekorationen, P 6, 20, Herr Sigmund Hirſch, das Geſchäft gründete. Durch ſtreng reelle, fach⸗ männiſche Bedienung iſt die Firma zu ihrem heutigen An⸗ ſehen emporgeblüht. Wir wünſchen weiteren guten Erfolg! * Preußiſch⸗Südbdeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagszlehung wurden an größeren Gewinnen ausgeloſt: zwei Gewinne zu je 300 000„ auf die Nummer 188 122, pier Gewinne zu je 10 000 4 auf die Nummern 256 573, 262 040, zwei Gewinne zu je 5000“ auf die Nummer 265 262, vier Gewinne zu je 3000/ auf die Nummern 28 950, 35031. In der Nachmittagsziehung: vier Gewinne zu je 10 000/ auf die Nummern 75 996, 180 160, zwei Ge⸗ winne zu je 3000/ auf die Nummer 252 659, ſechs Gewinne zu je 3000 4 auf die Nummern 47 352, 174 138, 380 599.(Ohne Gewähr.) Zehnjähriges Bestehen der badiſchen Verfaſſung Aus Anlaß der Feier des zehnjährigen Beſtehens der badiſchen Verfaſſung hat der Miniſter des Kultus ange⸗ ordnet, daß ſämtliche Dienſtgebäude der ſeinem Dienſtbereich unterſtehenden Behörden, Dienſtſtellen und Schulen am 21. März zu beflaggen ſind. An dieſem Tage ſind in allen Schulen unter Teilnahme ſämtlicher Lehrer und Schüler Schulfeiern abzuhalten; der Unterricht fällt aus. Den Mittelpunkt der Schulfeiern hat eine Feſtanſprache zu bilden, die die badiſche Verfaſſung zum Gegenſtand hat. Dieſe Anſprache iſt durch muſikaliſche und deklamatoriſche Darbie⸗ tungen zu umrahmen. In den Gewerbe⸗ und Handels⸗ ſchulen und in den allgemeinen und den gewerblichen Fort⸗ bildungsſchulen können die Feiern nötigenfalls auf die Feſt⸗ unſprache beſchränkt werden. In dieſen Schulen werden die Feiern am 21. März für die Klaſſen abgehalten, die au dieſem Tag Unterricht hätten. Für die übrigen Klaſſen wer⸗ den die Schulfetern an den vorausgehenden Tagen in der letzten Unterrichtsſtunde abgehalten; nach Schluß der Feiern ſind die Schüler zu entlaſſen. Die Felern dieſer Schulen können klaſſenweiſe durch die Klaſſenlehrer abgehalten werden. Schluß des rebakflonellen Tells DIAlęeN-Puder hält Ihre Füsse qesundutrocken. Wilhelm von Vode 7 Der Sentor der deutſchen kunſtgeſchichtlichen Forſchung, Exzellenz Wilhelm von Bode, iſt am Freitag geſtorben. Ein Herzſchlag hat ſeinem arbelts⸗ und erfolgreichen Leben ein Ende geſetzt. Mit ſeinen 83 Jahren war Bode nicht nur der Altmeiſter der deutſchen Kunſtgeſchichte, ſondern wegen ſeines auf reichſter Erfahrung und einem erſtaunlich ſenſiblen Auge beruhenden treffſicheren Urteils eine erſte. wenn nicht die erſte Autorität auf ſeinem Gebiet. Seine wichtigſte Leiſtung für Deutſchland aber iſt der Aufbau des Kaiſer⸗Friedrich⸗ Muſeums in Berlin, das er durch lange, zähe Kleinarbeit zu einer der erſten europälſchen Sammlungen machte. Seinem eigenſten Wirken iſt vor allem die einzigartige Sammlung italieniſcher Plaſtiken zu verdanken. Dieſem Gebiet galt ſeine Forſchung in erſter Linie. Aber genau ſo tief, genau ſo umfaſſend waren ſeine Kenntniſſe in allen anderen Zweigen der Kunſtgeſchichte. Sein Wiſſen und ſeine Organtſationsgabe wurden ganz ausgenützt, als er General⸗ direktor der preußiſchen Staatsmuſeen war. Aber nicht allein als Muſeumspraktiker, ſondern auch als wiſſenſchaftlicher Schriftſteller hat ſich Bode einen klingenden und dauernden Namen erworben. Seine Schriften, die ſich über die verſchiedenſten Gebiete der Kunſtgeſchichte erſtrecken, aber hauptſächlich einen Lieblingen, den italientſchen Renaiſſance⸗Bildhauern galten, ſind um ihrer tiefſchürfenden wiſſenſchaftlichen Gründlichkeit, aber nicht minder um ihrer literariſchen Form willen vorbildlich geworden und nicht allein in wiſſenſchaftliche Kreiſe, vielmehr weit unter die kunſt⸗ intereſſterten Gebildeten gedrungn. Bode war Braunſchweiger— er ſtammte aus Calvörde und hat dies nie verleugnet. Aber allein Berlin konnte ihm der Boden ſein, um ſeln Wiſſen, ſein Können, wirken zu laſſen. Mit ihm iſt nicht nur einer der bedeukendſten deut⸗ ſchen Gelehrten, ſondern, das ſei nicht als letztes hervor⸗ gehoben, ein vornehmer, außergewöhnlicher Menſch dahin⸗ gegangen. th. Das Beileid der preußiſchen Regierung Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung hat der Witwe folgendes Beileidstelegramm das Allgemeinintereſſe ſür eine vriginelle Bauplaſtik unſerer Tage ein. 1 5 rl. zugehen laſſen:„Tief erſchüttert durch die Nachricht vom Tode Ihres Gatten ſpreche ich Ihnen und den Ihrigen die wärmſte Teilnahme der preußiſchen Regierung aus. Wil⸗ helm von Bodes geniale Perſönlichkeit iſt der Welt zum Typ des großen Kenners, Sammlers und Organiſators gewor⸗ den. Er hat den preußiſchen Muſeen eine neue Geſtalt ge⸗ geben, durch die ſein Andenken für immer bewahrt werden wird.“ 5 O Ein neuer Bühnentanzſtar. Die indiſche Tänzerin Mumtaz Bejun, die aus einem Senſationsprozeß des früheren Maharadſchas von Indore bekannt wurde, wird nunmehr zur Bühne übergehen. Sie wird zunächſt in Bom⸗ bay auftreten und ſich ſodann nach England begeben. Der neue Jackie Wie die Zeit den Menſchen wandelt, wie doch ſein Fatum ſo ſchnell vergilbt! Jackie Cogan, der einſt ſo belie te jugend⸗ liche Filmſtar trägt fetzt Zylinder, lange Hoſen und Schuh⸗ nummer 39—! Jetzt muß er tingeln und tangeln, um ſeinen verblaſſenden Ruhm über dem münnlich⸗kurzgeſchnittenen Scheitel zu konſervieren. Warte nur, bald geht er ins Väter⸗ fach über. Doch iſteſchon einer da, ein approbierter Nachfolger, der in Hollywood die Kids und andere goldige Lausbuben ſpielt, ein neuer filmbegabter 10 jähriger, Aſſi ben Jack, ber, von Samt Goldwyn geheuert, fetzt mit Vilma Banky im Film „Erwachen“ im Vordergrund mimt. Aſſt ben Jack— der etwas kurioſe Name wird auch hieſigen Filmintereſſenten nicht fremd ſein, denn ſein Träger, ein Leipziger Kind, hat in genug Berliner Direktions⸗Vor⸗ atmmern autlchambriert, bis er die lange Reiſe zum anderen Kontinent antrat. Sein Vater, der Apotheker Mundſzuk, der mit ſeſnen Bemühungen, deutſche Filmkreiſe auf die unge⸗ wöhnliche Aehnlichkeit ſeines Sohnes mit dem inzwiſchen er⸗ wachſenen Jackie Cogan und auf ſeine außerordentliche mimtſche Begabung hinzuwelſen, keinen Erfolg hatte, ließ kurz entſchloſſen ſeine Frau und Aſſts fünf Geſchwiſter da⸗ heim, ſetzte ſich mit dem verkannten Star in ſpe auf die Bahn und Dammer und batte drüben ſofort das Glück, weftſichtige Intere e den und Förderer zu finden. Aſſis Stern iſt im Aufgehen. 2 . 4 * nne n Freren n 1 . 7 en r r ee 8 1 neben bildete er ſich autodidaktiſch in alten und neuen Spra⸗ Flammen. Der Beſitzer des Hofes, Lambert Keckerer iſt er in das Durlacher Krankenhaus verbracht, wo Beſſart am Samstag, den 9. März 1920—— Nene Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabeß, 5 B. Seite. Nr. 103 Veranſtaltungen Samstag, den 2. März Nationaltheater: Für die Volksſchulen: Uhr Die Boheme“..30 Uhr.— Meues Theater im e arten: Prozeß Mary Dugan“,.0 Uhr. 1 S padoni Siſters:„Aus alter Zeit— ins Tempo von heut“..00 Uhr. Lichtſpiele: Ah Die Büchſe der Pandora“.— Schau ⸗ 18 en der ſchönen Helene“ e Koſalen“, Pal aſt⸗ Theater: 2 Seal a:„Das Herz am Rhein“— Ca pit o N m über Aſten“.— Glyria⸗Palaſt: ühlen der Welt“. Muſcen und Sammlungen: Knuſthalle: J or,— Schloßbücherei:—1, 87 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghaus: Sonntag vorm. von III und nachm. von—5 lehr: Dienstag.5 Uhr; Mittwoch 3 bs 5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planctarxium: Beſichtigung mit Er⸗ Jduterxrungen—4 Uhr. ——— Wirlſchaftiches · Soziales Linderung der Notlage der älteren Angeſtellten Der ſozialpolltiſche Ausſchuß des Reichs tages beſchäftigte ſich am Donnerstag mit der N utlage Annahme fand ein An⸗ 1 16—1 und 2 Der älteren Angeſtellten, trag des Unlerausſchuſſes, wonach die arbeitsloſen Angeſtell⸗ ten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben und ſeit minde⸗ ſtens einem Jahr ununterbrochen arbeitslos ſind, als be⸗ rufsunfähilg im Sinne des 8 3) des A. W. G.[Altersver⸗ ſiche rungsgeſetz) gelten ſollen und ihnen daß Ruhegehalt der Angeſtelltenverſicherung für die weitere Dauer der Arbeits⸗ loſigkeit gewährt werden ſoll. Beſteht ein Anſpruch auf Ar⸗ beitsloſenunterſtützung, dann beginnt das Ruhegehalt erſt mit dem Wegfall dieſes Anſpruches. Bet gelegentlicher Aus⸗ hilfe ſoll das Ruhegeld nicht entzogen werden. Tie Vor⸗ ſchrift iſt am 1. März in Kraft getreten und ſoll bis Ende 1993 gelten. Jedoch ſoll ein bis dahin feſtgeſtelltes Ruhegeld von bdieſer Terminbeſtimmung nicht betroffen werden. Ein⸗ ſtimmige Annahme fand weiter eine Verkürzung der Wartezeit in der Angeſtelltenverſicherung von 120 auf 60 Beitragsmonate. Zu den weiter von demokrati⸗ ſcher und ſozialdemokratiſcher Seite zur Angeſtelltenverſiche⸗ rung vorliegenden Anträgen fand eine Entſchließung An⸗ nahme, die die Reichs regierung erſucht, baldigſt einen Geſfetz⸗ entwurf vorzulegen, der unter Berückſichtigung der vorlie⸗ genden Anträge einen weiteren Aus ba u der Ange ⸗ ſtelltenperſiche rung vorſleht. Die Ausſchußbeſchlüſſe ſollen ohne eine Beitragserhöhung durchgeführt werden, da vaxſicherung gedeckt werden können. „eee Mus dem Lande Durch Eisgang gefährdete Neckarbörfer * Binau b. Mosbach, 1. März. Das Neckarels Hat ſich hier geſtaut, die ankommenden mächtigen Eisſchollen wurden über⸗ einandergeſchoben, ſodaß ſich ein grauſiges Trümmerfeld von Els und Waſſer bildete. Das zufließende Waſſer hat ſich an den Ufern Durchlaß gebohrt. Das Neckarbett iſt voll Steigt das Waſſer in dieſem Umfange, ſo iſt mit Hochwaſſer zu rechnen. Dor Neckar ſtaut ſich weit über Ne ckarelz hinaus. Sobald das Eis, das ſich hier ſtaut, in Bewegung kommt, iſt für die unteren Neckarbörfer gleichfalls gynße Gefahr vorhanden. Stadtgartendirektor Ries 7 Karlsruhe, 2. März. Der frühere langlährige Direktor des Stadtgartens, Friedrich Ries, der vor allem die weltberühmte Roſenanlage dort geſchaffen hat, iſt im Alter von nahezu 80 Jahren in Durlach, wo er feinen Ruheſtand verlebte, geſtorben. Ries iſt 1819 zu Eichters⸗ heim in Baden geboren, wo er in der Schloßgärtuerei die Kunſtgärtnerei, wie man ſie früher bezeichnete, erlernte. Da⸗ chen, Geometrie, Mathematik und Naturwifſenſchaften weiter. Während ſeiner Konditionszeit, die er zum Tell im Auslande, in Naney und Parks verbrachte, entſchloß er ſich, zum Ueber⸗ tritt in das Waſſer⸗ und Straßenbaufach, und beſtand im Jahre 1876 die Straßenmeiſterprüfung, bei welcher Behörde er dann als techniſcher Hilfsarbeiter(Bauaufſeher) eintrat. Zwei Jahre ſpäter, am 1. Auguſt 1878, ging er in die Dienſte der Stadt Karlsruhe. Er hat den Stadtgarten zu einem Kleinod Karls⸗ ruhes gemacht. Außerdem hat Ries es verſtanden, durch Schaffung von Alleen und künſtleriſch vollendeten Anlagen in der Stadt ſie zu einer weihin bekannten Gartenſtadt zu ma⸗ chen. Die von Fr. Ries eigens gezüchtete„Karlsruher Rat⸗ hauspetunie“ hat ihren Weg in alle Länder der Erde gefunden. Wieder ein Bauernhof eingeäſchert Eſchbach bei Kirchzarten, 1. März. Einer der größten Höfe unſerer Gemeinde, der Fußhof, wurde heute morgen gegen 7 Uhr ein Opfer der Flammen. Es war vollkommen unmöglich, den Brand zu löſchen. Es gelang nur, den größten Teil des Großolehes bis auf ein Pferd in Sicherheit zu bringen, während der größere Teil des Kleinvlehs ver⸗ braunt iſt. Auch ſämtliche Fahrniſſe wurden ein Opfer der erſt kurz verheiratet mit der Tochter des Schlegel⸗ hanſenbauers, deſſen Hof am Sonntag nachmittag ein Raub der Flammen wurde, wobei ein ſechsjähriges Kind mitver⸗ brannte. Der Brandſchaden, der durch Verſicherung nur teil⸗ weiſe gedeckt ſein ſoll, wird auf 85—40 000 Mark geſchätzt. Ein rabiater Patient!l * Donaueſchingen, l. März. Der Gelegenheitsarbeiter Eckert von Hüfingen begab ſich nach Donaueſchingen zum Kran⸗ kenkaſſenarzt zur Unterſuchung. Weil er ſich nicht manler⸗ „Wil belm Tell, 280 » Ludwigshaſen, 1. März. Heute nachmittag wurde auf 8 Trauergefolge ein Lebensbild des Verſtorbenen. „In den Laſter⸗ einige Male laut auf und brach dann tot zuſammen. ö Nachbargebiete Beiſetzung Dr. Bollenbachs dem hieſigen Hauptfriedhof Dr. Bernhard Bollenbach, Kom⸗ poniſt und Muſikkritiker, der bekanntlich der Grippe zum Opfer fiel, beigeſetzt. Kirchenrat Bru ch nahm die Feierlich⸗ keiten vor und zeichnete vor dem außerordentlich ſtarken Beſonders tragiſch berührte, daß Dr. Bollenbach gerade heute 39 Jahre alt geworden wäre. Am Grabe legten Gränze nieder ein Ver⸗ treter des Geſangvereins Liederkranz Mundenheim, der zur Verſchönerung der Feierlichkeiten durch zwei Lieder beltrug und deſſen Dirigent der Vorſtorbene geweſen war, Geſchäfts⸗ führer Hieber für das Pfalzorcheſter, Vorſitzender Heene für den literariſchen Verein Mannheim⸗Ludwigshafen, Dr. Jul. Waldkirch für den Verlag und die Redaktionen der „Pfälziſchen Rundſchau“ und des„General⸗Anzeigers“ Lud wigshafen, ein Vertreter des Geſangvereins Rinnthal, deſſen Ehrenvorſitzender Dr. Bollenbach war und Dr. Eichen laub für das Offizierskorps und die Mannſchaften des Bayer. Reſ.⸗ Inf.⸗Regiments Nr. 5. * * Hirſchhorn, 1. März. Geſtern abend hat es bei Schnei⸗ bermeiſter Ziegler gebrannt. Sofortiges Sturmläuten und das raſche Herbeieilen von Nachbarsleuten und der Feuerwehr haben das ziemlich umfangreiche, durch Holz, Stroh und Heu genährte Feuer raſch gelüſcht und ein Ueber⸗ greifen auf das neu inſtandgeſetzte Wohngebäude verhindert. — Durch ein Schadenfeuer wurde das Anweſen des Land⸗ wirts W. Heckmann im benachbarten Unterflockenbach ver⸗ nichtet; die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt.— Ob⸗ wohl die Pächter der Rothenberger Gemeindeſagd geradezu vorbildlich ihr Wild hegen und pflegen, kam diefer Tage ein kapitaler Hir ſch ins Dorf Kortelshütte gelaufen, brüllte —— Sportliche Runoͤſchau Glänzende deulſche Vorſiege in der Kölner Ryeinlandhalle g Rudi Wagener ſchlägt Islas k. o.— Möſemann beſlegt den ttalieniſchen Schwergewichtsmeiſter Die Kölner Rheinlandhalle hat mit ihren Boxkampf⸗Verauſtal⸗ tungen Glück. Walter Rothenburg ſtellt ausgezeichnete Kampfyro⸗ 0 5 gramme zufammen, die bislang keinen Verſager aufgewieſen haben. die erforderlichen Mehrkoſten aus Mitteln der Angeſtellten⸗ Deshalb bleiben ihm auch die Maſſen treu. Ein ganz beſonderer Cr⸗ ſolg waren bie Kämpfe, die am Freitag abend in Köln abgewickelt wurden. Das gutbeſetzte Programm zog über 8000 Zuſchauer in feinen Bann, die das Haus bis auf ben letzten Platz füllken. Dem äußeren entſprach der sportliche Erfolg, Alle Kämpfe waren hart, wurden ſchnell und durch Niederſchlag entſchteden, Hinzu kam, daß alle Kämpfe den deutſchen Teilnehmern einen Sieg beibrachten. Do die Gegner keineswegs ſchlecht waren, ſondern zur erſten Klaſſe des gewiß nicht ſchlechten italieniſchen Borſports zählten, kann der beutſche Bopſport auf dieſen Tag ſtolz ſein.— Eine fehr gute Rolle ſpielte der ehemalige deutſche Schwergewichtsmeiſter Rubi Wa gener, ber ja fetzt erneut Anwärter auf den Meiſtertitel iſt. Es gelang dem Rheinländer, an dem argentiniſchen Neger, dem rieſigen Eplfaniv Islas für Ludwig Haymann Revauche zu nehmen. Der Deutſche Schwergewichts⸗ meiſter hatte bekanntlich vor einiger Zeit gegen den Neger in der vierten Runde eine ſenſationelle k..- Niederlage erlitten. Diesmal hatte ber Neger gegen den ſehr gut bisponſerten und taktiſch richtig kämpfenden Vertreter des beutſchen Schwergewichts nicht viel zu be⸗ ſtellen. Wagener griff ſchon in ber erſten Runde beherzt an, kounte ö aber in bleſer Runde bei dem ſehr voxſichtig beckenden Südländer nicht viel anbringen. In ber zweiten Runde forcierte der Deutſche den An⸗ grlff. Islas hatte Mühe, ſich der ſtürmiſchen Angriffe des Deutſchen zu erwehren, es gelangen ihm nur einige Konterſchläge, während er ſelbſt ſchon Spuren des Kampfes hinterließ. In der britten Runde kam überraſchend ſchnell das Ende. Wagener landete einen ſchweren Haken auf die Leber und ließ ſofort eine ganze Serie Herzhaken ſol⸗ gen. Islas brach kraftlos zuſammen und wurde unter dem ohren⸗ betäubenden Jußel der Maſſen ausgezählt.— Der ehemalige Ama⸗ teur⸗Europameiſter Dübbers⸗ Kölln ſchickte ben Ftaltener Gla⸗ eo mello mit kraftvollen Angriſſen in den beiden erſten Runden nicht weniger als ſechsmal zu Boden. Berelts vor Schluß ber zwei⸗ ten Runde brach der Ringrichter das Treſſen wegen zu großer Ueßer⸗ legenheit des Deutſchen ab.— Ebenſo ſchnell endeten bie beiden näch⸗ ſten Kämpfe. Nach ziemlich offenen Velauf des Treffens zwiſchen Jacob Domgörgen⸗Köln und Glachetti⸗ Italien wurde der Ausländer Ende der zwekten Runde wegen eines Tiefſchlages bis⸗ qualiftziert.— Im Halbſchwergewicht war der Bremer Hülfe bn 8 dem Italtener Dobrez weit überlegen. Mit einem rechten Kiun⸗ haken brachte der Norddeutſche ſeinen Gegner ſchon in ber zweiten Runde für die Zeit zu Boden. Eine Schlacht im Sinne des Wortes war der Kampf zwiſchen Röſßſemann⸗ Hannover und dem taltent⸗ ſchen Schwergewichtsmeiſter Pan ilo. Schon in dor erſten Nunde gab es heftigen Schlagwechſel. Völlig groggy gingen die Beiden in die nächſte Runde. Von der 8. Runde ab hatte der Deutſche Oberwaſſer, aber er konnte den kraftlos in den Seflen hängenden Italiener noch nicht fertig machen“. Nach zwei Tieſſchlägen in der 8. Runde und einem dritten klaren Tiefſchlag in der ſechſten Runde wurde der Italiener disguallſtziert. Das Spiel V. f.. Neckarau— 1. f. C. Nürnberg fällt aus Wie uns von der Vereinsleitung des V. f. L Neckarau mitgeteilt wird, kann das Spiel der Meiſterrunde um die Süddeutſche Fußball⸗ meiſterſchaft nicht durchgeführt werden, da das Spielfeld bes Stadions vollkommen vereiſt iſt. Europa⸗Meiſterſchaften im Ringen 1929 Ausſcheidungskämpfe am 2. März in Maunhelm ö Dem Verein für Raſenſpiele Mannheim iſt es gelungen, bet Austragung der Euxropameiſterſchaften⸗Ansſcheidungskämpfe am Samstag(2. März) im Saale des Turnverein 1846. Mannheim, unter Mitwirkung des Vereins für Körperpflege Mannheim ein entprechendes Rahmenprogramm einzuflechten. Es treten auf: Willt Reinfrank, Inhaber folgender Rekorde: Reißen einarmig (inks), 150 Pfund, deutſcher Rekord, Reißen beidarmig, 195 Pfund, deurſcher Rekord, Stoßen beldarmig, 266 Pfund. Weltrekord.— Eunen Mühlberger hält folgende Rekorde im Federgewicht: Reißen einarmig(rechts), 149 Pfund, Weltrekord, Stoßen elnarmig (rechts). 179,2 Pfund, deutſcher Rekord, Reitzen beidarmig, 179,2 Pfund, deutſcher Rekord, Stoßen beidarmig, 280 Pfund.— Fr. Haler, im Schwergewicht wiederholt prolsgekrönter Gewichtheber. Iich benahm, wurde er höflich verwarnt. Darüber geriet er ſo in Erregung, daß er mit einem Stuhl den Arzt über den Kopf ſchlug, der dadurch nicht unerheblich verletzt wurde. Der Täter wurde für einige Stunden feſtgeſetzt, nach dem Verhör von der Pollzei aber wieder entlaſſen. * karlsruhe, 1. März. Vergangene Nacht ſchoß ſich in einem Durlacher Café der 16 Jahre alte Laborant Franz Beſſart aus Durlach mit einem Ter zerol eine Kugel in den Kopf. In lebensgeführlich verletztem Zuſtand wurde Ferner die Maunſchafts⸗Maſter⸗Riege des genannten Vereins, die ſich im Jahre 1926 und 1928 jeweils die deutſche Meiſterchaft erringen konnte. Schluß des redaktionellen Teils Pfarrer Heumann-Buch 272 Seiten, 0 Abl. Sie er alten Expl. umsonst und porteſrei von L. Heumann& S0., Nürnberg M 74 Pfarrer Heumann's NMellmittel Donnerstag vormittag 9 Uhr ſtarb. Häusliche Streitigkeiten ſallen den jungen Mann zu der Tat veranlaßt haben. stefls auc vorrätig im Alleindebet Einhorn- Apotheke Mannheim am Norkt n 1 Mr, 2/3. ist eine der erfreulichen Begleiterscheinungen unseres Neubaus. Die bedeutende Vergrö⸗ gerung der Ge- schäftsràume ge- stattet uns ein noch reich⸗ haltigeres Lager in modernen Kleidern, so⸗ wie ackenklei⸗ dern und Man- teln. Und unsere Kundinnen àußer⸗ ten fast einstimmig, daß der Kauf in un⸗ seren schönen, neuzeit⸗ lichen Räumen eine be⸗ Herrliche Modelle und Neuheiten in Frühjahrsmänteln und Kleidern werden Ihnen beweisen, daß nicht nur unsere Auswahl, sondern auch der Geschmack, der uns beim Ein- kauf leitet, Hirschland würdię und mustergültig ist. . Seite. Nr. 18 Neue Maunheimer Zellung[Miliag⸗Ausgabe7 Samstag den 2. März 1929 1 85 Handelszeitung Von den füddeutſchen Waren und Produktenmärkten Die Weizenausfuhrländer halten an hohen Forderungen feſt, doch zei W 1 gt Die ſüddeutſchen Mühlen beſchränken ſich auf den Ankauf von Zufuhren abgeſchwächt/ Verkleinerte argentiniſche Maisernte Maunheim, 1. März. Die überſeeiſchen Ausfuhrländer haben ihre Forderungen gegenüber der Vorwoche zwar etwas ermäßigt, insbeſondere erwies ſich Argentinien als abgabeluſtig. Trotzdem iſt nicht zu verkennen, daß die Grundſtimmung bei den amerikaniſchen Abladern wie beim kanadiſchen Weizen ring nach wie vor feſt iſt. Man ſtützt ſich dabei auf anhaltend ungünſtige Witte⸗ rungsberichte und die Tatſache, daß der amerikaniſche Winter⸗ weigen weiteren Auswinterungsgeſghren ausgeſetzt und die Böden in Kanada für die Aufnahme der neuen Saat wenig disponiert ſind. Auch rechnet may drüben mit einer Fort⸗ dauer des europäiſchen Bedarfs und der Möglichkeit, daß die Sagten auf dem alten Kontinent durch den Froſt Schaden erlitten haben könnten, wenn ſich naturgemäß heute auch noch keineswegs ſagen läßt, in welchem Umfange dies zutrifft. Solange man mit derart verlagerten Verhältniſſen manipu⸗ teren kann, dürften die Ablader in den Ver. Staaten wie in Kanada an ihrer jetzigen Verkaufspolitik feſthalten. Auf die ſüddeutſchen Märkte machte ſie keinen Eindruck, es iſt im Gegenteil wieder über eine neue Geſchäftseinſchränkung hin⸗ ſichtlich des Einkaufs von Auslandsweizen zu berichten. Dies galt nicht nur für Manitobas, ſondern auch für Plataweizen, deren Preiſe als weniger hochgeſpannt angeſehen werden. Merkwürdigerweiſe kamen ſelbſt in hier lagernden Auslands⸗ weizen nur ganz vereinzelte Abſchlüſſe zuſtande. Gebeſſerter Nachfrage erfreute ſich Inlandweizen, worin die Lagerbeſtände nur klein ſind, was auf die erneute Verſchlechterung der Zufahrtsmöglichkeiten auf den Land⸗ ſtraßen zurückzuführen iſt, nachdem auf das Tauwetter wiederum Froſt folgte. Die Tendenz für Landweizen iſt feſt, die Nachfrage hielt an. Gekauft wurde unterfränkiſcher Weizen zu 24,65 24,75 /, auf Lieferung nach Wtiedereröff⸗ nung der Binnenſchiffahrt, franko Mühle; mitteldeutſcher Weizen, 77/78 Kg., prompte Bahnware, waggonfrei Mann⸗ heim, mit 25„. Angebote darin lagen vor zu 25,25 /; auf Abladung nach wiedereröffneter Schiffahrt zu 25,10— 25,15% eif Mannheim; in hannoverſchem Weizen, 76 Kg., Bahnware, März⸗Lieferung, zu 25/ eif Mannheim. Die Vorräte bei den Landwirten werden verſchieden eingeſchätzt. Auf der einen Seite glaubt man, daß nach einer Beſſerung der Wege⸗ verhältniſſe wieder vermehrtes Angebot auftreten dürfte, das für den Bedarf der Mühlen an Inlandsweizen ausreichen würde, auf der anderen Seite nimmt man an, daß angeſichts der Kälte und der hohen Futtermittelpreiſe ſtarke Verfütte⸗ rungen ſtattfinden würden. Die ausländiſchen Angebote ſtell⸗ ten ſich zuletzt wie folgt: Plata welzen, Baruſſo, 79 Kg., März⸗Abladung, 12, April 12,0773. Mai 12,20; Bahia Blanca, 78 Kg., März 12,10, April 12,20, desgl. 79 Kg. März 12,15, April 12,25; Baril, 81 Kg., Mitte April eintreffend, 12,20; Roſa Fe, 82 Kg., 13. Februar ausgegangener Dampfer 12,25 hfl.; amerikaniſcher Weizen, Manitoba 2, Atlantic, 13,85; desgl. 3, 13,40, 4 13,10, 5 12,10; Manitoba 3 Pacific, 13,45, A 12,95, 5 12,10, cif Rotterdam⸗ desgl. 4 Pacifie, von Rotter⸗ dam nach Mannheim abgeladen, 13,25, 5 12,25 eif Mannheim; z, lokv Rotterdam, 12 hfl., Lichterübernahme; Grieß⸗ weizen, Amber Durum, Canada Weſtern 2, März 13,45, April 13,60, Mai 13,70; desgl. 3, März 12,50, April 12.60, Mai 12,80 hfl. eif Rotterdam; argentiniſcher Hartweizen aus neuer Ernte, nach ſehr ſchönem Muſter, März⸗ April, 14,25 bhfl., geſackt, eif Notterdam⸗Antwerpen. 5 Roggen lag trotz knapper Zufuhren eher etwas ſchwä⸗ cher, weil es an Nachfrage fehlte. Inländiſche Ware, mittel⸗ deutſcher Herkunft, Bahnverladung ſtellte ſich auf 24,50 A, Parität Mannheim, beſſere Qualitäten unterfränkiſcher Guts⸗ Roggen 72/73 Kg. wurde zu 24.70% die 100 Kg. franko Mann⸗ heim gehandelt. Am Mehlmarkt waren neue Abſchlüſſe von irgend⸗ welcher Bedeutung nicht zu verzeichnen, dagegen hat ſich der Spareinlagen auf den Kopf der Bevölkerung Baden an fünfter Stelle 5 Die Spareinlagen je Kopf der Bepöllerung betragen nach dem Staud vom 31. Dezember 1928 im Reich 110,18, in Preußen 112.51 Mart und in den Ländern 105,52. Die Reihenfolge der Länder iſt: Bemen(16,07); Lippe⸗Detmold(282,81); Schaumburg⸗Lippe(277,89); Homburg(222,2); Baden(147,72 Waldeck(141960, Württem⸗ berg(120,08); Anhalt(1244); Heſſen(114.32); Preußen(112,51); Thüringen(922); Sachſen(88,90); Oldenburg(78,07); Bayern(72,03) Mocklenbürg⸗Schwerrn(54,77); Braunſchweig(51,56); Mecklenburg⸗ Strolitz(27,12). Die Reihenfolge der preußiſchen Prosinzen iſt: Han⸗ nover(1510); Rheinprovinz(151,7 Weſtfalen(180,74); Hohen⸗ zollern(128,71); Brandenburg(117,25); Pommern(114,51); Schles⸗ g⸗Hylſtein(113,06); Provinz Sachſen(104,35); Heſſen⸗Naſſau(88,06); erſchleſten(82,84); Oſtmark(5741); Oberſchleſten(56,04). Ju Beplin entfallen auf den Kopf der Bevörlçexung 76,5 4 :2 Neuerungen im Reichsbauk⸗Giroverſehr. Die Reichsbank teilt mit, daß auf Anregung vieler Köntpinhaber vom 16. März av im dbeichs bancgiroverkehr das bisherige Gerokontogegenbuch in Weg⸗ fall iommt. Von genanntem Tage ab werden den Kontoinhabern die Gutſchriſten u. Belaſtungen ſowie der Kontoſtand auf Kontoauszügen miigekeilt werden. Die Reichsbantanſtaften werden die Girpronten⸗ inhaber über die Einzelhenten noch beſonders benachrichtigen und ihnen auf Wunſch nähere Auskufſt erteilen a * Verſchmel zung im Rheuaunig⸗Verſicherungskonzern. Die Dül⸗ fſel dorfer Allgemeine Verſſcherungsgeſellſchaft Diesdorf, an deren 3 Mill./ mit 8 v. H. eingezahltem Att. die Baterländiſche- und Rhenama, Vereinigte Verxſicherungsgeſellſchaſten Ac, in Elberſold, auf dem Umweg über die Rückverſiche⸗ rungs vereinigung AG. in Berlin mit 96,65 v. H. bereits Hotelligt iſt, wird verſchmelzungsweiſe in dre Vaterländlſche Und Rhenania übergehen. Due Verſchmelzung ſoll mit Wirkung ab 1. Januar 1928 dergeſtält erfolgen, daß für se 580 1 ein gezahltes Al. der Düſſeldorfer eine voll eilnbezahlte Aktie der Voterländiſchen über 300„ Nennwert mit Dividendenſchein für 1928 gedeben oder für jede Altie der Düſſeldorfer im N dert 1 20 1 . e 8 8* 223 9 8 5 eusbezahlt wird. Die Düſſeldorfer Allgemeine Verſicherungs⸗ Ac. 5 infolgedeſſen für das GJ. 1928 eine Dividende nicht zur Ver⸗ Cena briiigen. 5 * Auto⸗Verſicherung Stutigart.— Rothenburger Verſicherungs⸗ konzern. Die ao. HV. der Auto⸗Verſicherungs⸗Ach. in Stuttgart be⸗ ſch'oß die Erhöhung des Altlenkapitals um 2 Mill.& auf 3 Mell. Mark. Die neuen Abtien wurden von einer Gruppe übernommen unter größerer Betelli⸗ung der der G. naheſtehenden Interenenten aus der Automobilinduſtrie und der Abſatzſinanzierung, während der RNiiühnburger Verſſcherungskonzern in Görlitz(ge⸗ 3 F N gründet 1850 zu der Geſellſchaft in eine enge Verbindung dadurch trat, daß er ſich mit 50 v. H. am Kapital beteiligte. Neu in den Auf⸗ ſichts rat gewählt wurden die Herren Paul Winkler, Generadirekſor der Rothenburger Verſicherungsgeſellſchaſten: Komm⸗Rat Miet he, Argentinien verſtärkte Abgabenneigung Inlandweizen Roggen bei kleinen Gebeſſerter Mehlabruf Abruf auf alte Kontrakte jetzt bei den Mühlen bedeutend gebeſſert. Wenn in den beſtehenden durch das Eis hervor⸗ gerufenen Schepierigkeiten in der Zufuhr nicht bald eine Beſ⸗ ſerung eintritt, die es ermöglicht, daß die unterwegs befind⸗ lichen und mit großen Unkoſten und Speſen belaſtete Ware herankommt, die in den Seehäfen Rotterdam⸗Antwerpen lagert oder in den Rheinhäfen eingefroren iſt, wird man mit der Möglichkeit rechnen müſſen, daß die eine oder andere Mühle den an ſie geſtellten Abruf⸗Anforderungen nur ſchwer wird nachkommen können. Die Forderungen der Mühlen blie⸗ ben ſowohl für Weizen⸗ als Roggenmehl unverändert, die zweite Hand bot Weizenmehl eine volle Mark unter der direk⸗ ten Forderung an, ohne ins Geſchäft kommen zu können. Braugerſte lag geſchäftslos, die Preiſe gaben gegen⸗ über der Vorwoche um zirka eine viertel Mark nach. Das Ausland bot an auſtraliſche Chevalier⸗Gerſte neuer Ernte, loko Antwerpen zu 217 Sh. 6 P. die Tonne loſe, transbordé Antwerpen; desgl. ſeeſchwimmender Dampfer zu 43 Sh. 6 P. per 448 lbs., geſackt, eif Antwerpen und Chile⸗Chevalier⸗Gerſte, fag, neue Ernte, zu 43 Sh. die 448 lbs., geſackt, eif Antwerpen; irgendwelche Umſätze hierin ſind nicht bekannt geworden. Futtergerſte war knapp behauptet. Hafer blieb gut gefragt und bekundete Neigung zu wei⸗ terer Feſtigkeit. Für inländiſchen Hafer wurden 23,75— 24,50 (Vorwoche: 23,75— 24,25) die 100 Kg. verlangt. Platahafer koſtete, eif Antwerpen, 46/47 Kg., ſeeſchwimmend, 9,80, Februar .90, März 10,05, April 10,20 hfl.; neuer Chile⸗Hafer, März⸗ April 174 Sh. 6 P. je Tonne, geſackt, eif Antwerpen. Am Maismarkkt beſtehen Befürchtungen, daß der Regen in Argentinien zu ſpät gekommen ſei, um für die Ernte noch von großem Wert zu ſein, die, wie man fetzt annimmt, einen Ueberſchuß von nur 20 Mill. Quarters ſtatt der urſprünglich erwarteten 30 Millionen ergeben wird. Inzwiſchen ſammeln ſich ſedoch die Vorräte in den Vereinigten Staaten an, wo die Unterbringungsmöglichkeit in den Lagerhäuſern knapp wird, ſodaß, wenn nicht bald ſtärkerer Abzug erfolgt, mit einem Preisdruck zu rechnen ſein dürfte. Die gegenwärtigen Preiſe erſcheinen zu hoch, um ein weiteres Anziehen zu ermöglichen. Die Preiſe auf Abladung für Platamais bewegten ſich je nach Termin zwiſchen 12—10,45 hfl. eif Antwerpen, für ſeeſchwim⸗Carbid menden kurzfälligen mixed Mais wurden 11,15 hfl. eif Rotter⸗ dam verlangt. Lokoware iſt immer noch in kleinen Par⸗ 5 Commerzbank zuverſichtlich Im Wirtſchaftsberlcht der Commerz⸗ und Privat⸗ bant AG. für Anfang März wird über die Geſtaltung ber Wirt⸗ ſchaftslage ſowbe die Verhältniſſe am Geldmarkt und an der Börſe u. a. ausgeführt:. „Es iſt ſchwer zu überſehen, inwieweit der außerordentlich hohe Stand der Arbeitsloſigteit und der Rückgang der Beſchäſtigung in der letzten Zeit auf konjunkturelle Einflüſſe oder auf ſolche, die rein ſaiſon⸗ und witterungsmäßig bedingt ſind, zurückgeführt werden müſſen. Es dürſte außer Zweifel ſtehen, daß das außergewöhnliche Froſtwetter eine Reihe von Berufsgruppen ſehr ungünſtig beeinflußt hat und dadurch eine weſentliche Steigerung der ſchon an und für ſich ſo großen Arbeitsloſenzahl hervorgeruſen wurde. Wenn es auch a b⸗ wegig wäre, von einem, kritiſchen Zuſtand“ der deut⸗ ſchen Gewerbe im ganzen zu ſprechen, ſo wird man doch darauf hinweiſen müſſen, daß weite Gebiete der Induſtrie— ſoweit ſie ſich nicht durch eine Art monopoliſtiſcher Produktion auszeichnen— ſehr ſchwer um ihre Exiſtenz zu ringen haben, zumal die großen ſteuer⸗ lichen und ſozialen Laſten die Konkurrenzfähigleit auf Schritt und Tritt behindern. Die erhebliche Zahl ber Inſolvenzen und der Wech⸗ ſelproteſte veranſchaulicht mit aller Deutlichteit die große Unſicherheit der gegenwärtigen Lage. Für die künftige Geſtaltung am deutſchen Geldmarkt wird welterhin die Lage in London und Newyork von größter Bedeutung ſein, ſodann wird man darauf Bedacht zu nehmen haben, wie ſich die deutſche Finanzwirtſchaft entwickelt und welche Anſprüche ſeitens des Reichsfinanzminiſters ſowie deri Länder und Kommunen geſtellt wer⸗ den Im ganzen aber darf man wohl— auch im Falle der erhofften Konfunkturbelebung zum Frühſahr— mit einer genügenden Verſor⸗ gung des deutſchen Marktes rechnen. Die augenblickliche Stagnation, die im Börſengeſchäft wahrnehmbar iſt, iſt vor allem durch pſychologiſche Momente bedingt, die in der allgemeinen politiſchen Unſicherheit und Unge⸗ klärtheit ihren letzten Grund haben. Wenn es auch zur Zeit noch nicht zu überſehen iſt, ob und in welchem Maße dieſe mannigfachen politiſchen Unſicherheitsfaltoren beſritigt oder gemildert werden, ſe darf man wohl der Zuverſicht Ausdruck geben, daß nach Löſung der wichtigſten Probleme die wirtſchaftlichen Kräfte ſchließlich doch in einem ſolchen Maße zur Geltung gelangen werden daß eine neue und anhaltende Atmoſphäre des Vertrauens herge⸗ ſtellt werden kann. i 2: Halleſche⸗Röhrenwerke AG.— Höhere Dividende. Der AR. beſchloß, die Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(. V. 6 v..) vorzuſchlagen. H. Fuchs Waggonfabrik AG. Die außerordentliche Gene ral⸗ verſammlung, die über die Zufammenlegung der Stamm altten im Verhältnis 10:1 und der Vorzugsaktien im Verhältnis 521 und über die Wiedererhöhung des Kapitals auf bis zu 1,8 Mall. 4 Beſchluß faey ſoll, iſt nunmehr auf den 28. März einberuſen worden. g :2? Branbenburglſche Elektrizitäts⸗, Gas und Waſſer⸗A., Berlin. — Verſchmelzung Brandenburgiſche Carbid und Continentale Waſſer unter Proteſt genehmigt. Die ao HV. der Branden burgiſche „ und Elektrizitätswerke Ach Berlin, gench⸗ migte die Verſchmelzung min der Continentale Waſſer⸗ und Gaswerke ., Berlin, und im Zuſammenhang dam die Echöhung des Aktienkapitals um 1,35 auf 4,2 Mill 4. Belanntlich wird für zwed tien vorhanden und mit 25/ die 100 Kg. einſchl. Sack gegen Continental⸗Altien eine Aktie der Brandenburgiſchen Carbid gewährt. Bezugsſchein angeboten. dieſes hohen Preiſes nur gering. Futterartikel erfreuten ſich weiter gebeſſerter Nach⸗ frage. Für Biertreber und Malzkeime lagen ausländiſche An⸗ ſion vorgenommen habe. Ob das von C W. gebote nicht vor. Inländiſche Malzkeime und Biertreber ſtell⸗ ten ſich auf 21,25— 21,75 bezw. 2222,50, Trockenſchnitzel auf 1750/75, mittelgroße Kleie auf 15 J, Weizenfuttermehl direkt 15,75, bei der zweiten Hand 15, Weizennachmehl, prompt 19,7520, Maisſchrot 26,50—27, Erdnußkuchen 23,75, Kokos⸗ kuchen 24.25, Rapskuchen 20,25, Seſamkuchen 23,50% die 100 Kg. Für Hülſenfrüchte iſt die Nachfrage beſſer geworden. Im Großhandel nannte man die 100 Kg.: ungariſche Bohnen 88, japaniſche, handverleſen 100 ,, Parität Mannheim, chileniſche Wachtelbohnen 27 hfl., Puritas, 25,50 hfl., desgleichen auch farbige, Bayos, 27,50 hfl., fob Rotter⸗ dam; Linſen, große nordruſſiſche, 75 J, kleine 55 /, große ſfüdruſſiſche 110, Chile⸗Linſen, fag, 95 desgl. große 105 /; pol⸗ niſche Viktoria⸗Erbſen, verzollt, 54. Parität Mannheim. Erbſen wurden mehrfach direkt von der Sowfetvertretung in Antwerpen am hieſigen Markte angeboten. i 5 In Malz fanden nur kleine Umſätze ſtatt. Die Forde⸗ rungen lauteten für die 100 Kg. aus beſter vorderpfälziſcher Gerſte, auf 46 /, aus württembergiſcher Gerſte auf 44, aus fränkiſcher Gerſte auf 42,5043 l. i 5 a. 5 Georg Haller. Induſtrleller, Wiesbaden, und Geheimrat Dr. v. Oeſter ley, Han⸗ nover. Dem Rothenburger Verſicherungsſonzern gehören an die Rothenburger Feuerverſicherungs⸗AG. in Görlitz mit 3 Mill. 4 AK. die R. Lebensverſicherungs⸗AG. in Görlitz mit einem AK. von 1,7 Mill.& und ſchließlich noch die R. Rückverſicherungs⸗AG. in Görlitz nit einem AK. von 1 Mill. 4. Die Geſellſchaften ſind als Aktien⸗ geſellſchaften 1923 bezw. 1921 eingetragen worden. Die Stuttgarter Gefellſchaft iſt bekanmtlich noch fünger; ſie wurde erſt im Juni 1928 mit Schweizer Bankenunkerſtützung gegründet. :9„Eintracht“ Braunkohlenwerke und Brikettfabriken Ach. in Welzow Ne.— Erhöhte Förderziffern. Die zur Petſche-Gruppe gehörende G. beantragt für 1928 wieder eine Dävidendenausſchüttung von 10 v.., obwohl der Bruttoertrag ſich gegenüber dem Vorjahr auf 10 299 475(0 490 248) 4 erhöht hat. Die Beteiligung der Geſellſchaft beim Oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat, das im Mai 1928 für fünf, Jahre neu gebildet wurde, wird mit 2 386 500 To. Briketts und 15 Mill. To. Rohtohle angegeben. Die Bilanz, die etwas flüffiger er⸗ ſcheint, zeigt bei 24 Mill.„ AK. Schuldner lin Mill. 4) mit 6,58 4,43], Vorräte mit 2,22(2,76), denen Gläubiger von 5,86(5,18) gegen⸗ ſtberſtehen. Das Konto Bergwerkseigentum bilanziert nunmehr mit 18 290 162(8 474681) 4, Abraumanlagen mit 2 534 858(2 764 2000 4 Grubenanlagen mit 1 905 071(1 612.408). 4. 5 :? Gewerkſchaft Wintershall. Die Bilang der Kaltgewerkſchaft Wintershall in Heringen(Werra) ſchließt am 51. Dez. 1928 mit ins⸗ geſamt 118 846 711(i. V. 62 030 843) 4 ab. Die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung zeigt ſolgende Veränderungen: Rohüberſchuß 10 978 729 4 (i. B. Gewinnvortrag aus dem Jahre 1928 in Höhe von 5 726 292 4 und Rohltberſchuß 11825 435, insgeſami 17 051728], Geſchäfts⸗ unkoſten und Abgaben erfordenen 1029 633(534 659) 4. Der Zinſen⸗ und Anleihedienſt erforderte 8 147 986(2 437 467) 4, Abſchreibungen erforderten 932 924(862 715) 4, ſo daß als Gewinn ausgewieſen wer⸗ den 5 649 763(13 689 725)„ Der geſamte Reingewinn wird, wie be⸗ reits berichtet, auf den Reſerveſonds übertragen, ſo daß auch für das Jahr 1928, wie in den Vorjahren, eine Ausbeute an die Gewerben micht zur Verteilung gelängt. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung schließt beiderſeitig mit 10 978 729(17 051 728)& ab. Der Geſchüſts⸗ bericht über das Jahr 1928 iſt ſehr kurz gefaßt und lautet: Das Deutſche Kali⸗Syndika“ ſetzte im Jahre 1928 13 899 663 Dz. Rein abi gegenüber 12 99g 722 Dz. Reinkalt im Vorfahre ab. Die Abladungen der zum Deukſchen Kali⸗Syndikat gehörigen Kaliwerke im Jahre 1928 überſtiegen den Abſatz des Kali⸗Syndtrats um 314211 Dz. Reinkali, die aber in ber Hauptſache zur Auffüllung der großen Exportfäger des Kalk⸗Kyndikats in Bremen und Hambura verwendet worden ſind. Die geſamte Beteiligung der Gewerkſchaft Wintershall am Geſamtabſatz des Drutſchen Kali⸗Sundikates betrug am Jahresſchtuß 62318 Tau⸗ ſendßel. Der Betrieb der Mer'senlgeen unter und ſber Tac eoſtal⸗ tete ſich ſtörungsfrei. Die beſonders in den ſchweſelſguren F bike geſteigerde Nach rabne veranlaßte dae Verwaltung zum Ausbau der Sulfat⸗Staßon. Um den durch die erhöhte Verarbeitung bedingten Mehrbedarf an Roßhſalzen zu decken, wurde zur Beſchaffung neuer moderner Fößrermaſchinen geſchritten. noch im Gange. Die Bauten ſind zur Zet Die Nachfrage dafür iſt angeſichts Die außer der Kapitalerhöhung noch benötigten 275 000„ Aktien wer⸗ de n von befreundeter Seite zur Verfügung geſtellt. Zur Begrün⸗ dung wurde ausgeführt, daß die Geſellſchaft im fetzigen Arbeitsge⸗ biet keine Ausdehnungsmöglichkeit mehr beſitze und deshalb die Fu⸗ „übernommene Gebiet der Gasſernverſorgung weiter betrieben werde, ſtehe noch nicht feſt. Maän glaube in Zukunft ſichere Erträgniſſe, die ſich in auf⸗ ſteigender Richtung bewegen, in Ausſicht ſtellen zu können. Das Un⸗ ternehmen wird den Namen Branden burgiſche Elektri⸗ z Ktäts⸗, Gas⸗ und Wafſer⸗AG. Berlin führen.— Die HV. der Continentale Wafſer und Gaswerke AG. i m Berlin, genehmigte den Abſchluß, wonach der Ueberſchuß von 45 693(i. V. 69 029)„ vorgetragen wird. Der Verſchmelz ung s⸗ vertrag mit der Brandenburgiſche Carbid⸗ und Elektrizitätswerze AG. wurde gegen 236 Stimmen einer Oppoſition, die Prot ſt ein⸗ legte, angenommen. Es iſt beabſichtigt das Aktienkapital des ſu⸗ ſionlerten Unternehmens ſobald wie möglich an der Berliner Börſe einzuführen. Ein Antrag eines Aktionärs, die Barentſchädigung von 2% auf 10 v. H zu erhöhen konnte nicht zur Abſtimmung gebracht werden, da ein ſolcher Punkt nicht auf der TO. verzeichnet war. :7 7 v. H. Dividende bei Spinnerei u. Weberei Offenburg in Offenburg i. B. Der AR. beſchloß, trotz der derzeitigen ſchlechten Sage in der Textilinduſtrie und den recht krüben Ausſichten der GV. am 23. März die Ausſchüttung einer Dividende von 7 v. H.(i. B. 12 v. H. vorzuſchlagen. 0 1 :2? Reichs⸗Mühlenſchlußſchein.— Allgemeine Einfſhrung. Set⸗ tens des Mehlhandels ſind jetzt generell die Bedingungen des Reichs⸗Mühlenſchlußſcheins angenommen worden. Da⸗ nach hat die Zahlung in bar ohne Abzug Zug um Zug in verluſtfreier Kaſſe gegen Duplikat⸗ Frachtbrief bezw. Konoſſement zu erfolgen. Der Verläufer iſt berechtigt eine Anzahlung bei Auſtragserteilung und Vorauszahlung bei Andienung zu verlangen; in dieſem Falle kreten 8 Tage nach Aufforderung die Verzugsſolgen ein. Das Eitzentum der Ware verbleibt bis zur reſtloſen Bezah ung der Mühle. Der Käufer iſt nicht zur Aufrechnung und Zurückhaltung der Mühle gegen⸗ über auf Grund von Ansprüchen irgend welcher Art berechtigt. Deviſenmartkk Im zeutlgen Nrübverfez ustierten Pfunde eeoen Ne- Hor. 484, 4/485. 25[ Schwetz: 25,21 28,29 Stsghelm. 12, t! Maris 124.07 126.26 Selland.. 12,08 12,11 Nabrid. 89.84 81 urüſſel. 4,8 84.94 Oels. 1219 18.48 3 Mailand. 92,76 92,85 Ropenbagen 18,16] 18,200 g 1 Gegen Reichsmark wurden Dollar mii.2140 und Pfunde mit 20.4 sebanbel! Rekordumſatz der Newyorker Vö': ſe Wie„United Preß“ aus Newyork melbet ſtellt ber geſtrige Freitag mit einer Umſatzzifer von 6021 go Unteilſcheinen den bisherigen Rekord an der Newyorker Börſe für das Fahr 1929 dar. Die Hauſſebewegung, die, wie gemeldet, ſofort nach Eröffnung der Börſe einſetzte, und die in ſo ſtarkem Gegenſatz zu dem„ſchwar⸗ zen Donnerstag“ ſtand, der vor vier Wochen für etwa eine Milliarde Verluſte verurſachte, ſoll auf den am nächſten Montag erfolgenden Amtsantritt Hoovers zurückzuführen ſein. Einige der gehandelten Papiere ſtanden bei Börſenſchluß um 25 Punkte höher als am Beginn. e 9828 Berliner Metallbörſe o elttelfurs pein⸗Nickel 2 5 8 für 10 Kg 28 1 28. 1 Anti en Reg 9250 92.50 Kupfer„168 5 Elektrelyttpf. 180,5 182,7[Feinſilben ke 78,50 78,50 Blei 47.25[ Hum. 98%. 180,0 180,0[Gels Frein Er 2,81 2,81 „Zink—.— 52,50[e. Walz⸗Drahiſ 194,0 194, 0[Platin de. 5e 10.25 10.28 condoner Metallvörſe Weta u Ede fü n t. Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E g Ausl. 100,0 100.0 2781 J do Elektw 88.50 80,50 Qlteckſilder 22,25 22,28 dupfer Kaſſa 82,70 83,75 Zinn Kaſſa 220.7 220.1[Antimen Reg 55. 55.— do. 3 Monate 83/0 83.85 do. 3 Monaſe 222 2 222. Jplalin 13,85 13 85 Seilementipr. 82,65 82 75 de Setilemen 220.5 220,7 Wolſrameiz 18.500 18.75 Kupfer elettrol.] 39,50 90,50 do. Banka 224.0 228 2[Nickel Inland 175.0 175, do beſt ſelec 88,75 68.—] ds. Straits 228,5 224.2 de. Ausland 175. 175.0 ds ſtron eh 110 01140] Blei orompy: 53.98 23,80 Silber 4 * 50proz. Rückgang des Zinkblechabzatzes. Der Zinkblech⸗ abſatz war im Februar durch das Froſt wetter ſtark ge⸗ hemmt. Die von den Walzwerken erreichte Verkaufsmenge ſtellte nur etwa die Hälfte des Januarverkaufes dar, der ſ. Zt. bereits nicht einmal 7 des Umfatzes vom Dezember v. Js. erreichte. Der Zink⸗ blechyreis machte die Auſbeſſerung des Londoner Rohzinkkurſes— auf Grund der Produktionseinſchränkung der internationalen Zink⸗ hütten— zu Beginn des Berichtsmonats durch eine Erhöhung von etwas über 1 v. H. mit, mußte jedoch im zweiten Monatsdrittel wieder ermäßigt werden. Die geringen Exportmöglichkeiten haben ſich durch die durch das Froſtwetter hervorgerufenen Transportſchwie rigkeiten noch verſchlechtert. 8 (Seitere Handels nachrichten flebe Seite d) 14 K Samstag, den 2. März 1929. em. Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Aus gabe) 7. Selte. Nr. 109 Carl Schurz am 100. Geburtstag Sum 2. März 1929— Von Eugen Kühnemann Wir freuen uns, unſeren Leſern diefen Beitrag des bekannten Phileſophen und Literaturhiſtoriters der Bres⸗ louer Univerſität bieten zu können, iſt doch Geheimrat Kühnemann als erſter deutſcher Gelehrter für die Carl Sſch u rz Profeſſur der Staatsuniverſität Wiskonſin berufen worden, nachdem er bereits zweimal Austauſch⸗ profeſſor in Amerika geweſen iſt. Der Gelehrte iſt auch heute, vor allem als Präſident der Geſellſchaft für deutſches Schrifttum in Berlin, für die Pflege und Erhaltung des Deutſchtums im Ausland, für geiſtigen Austauſch der deut⸗ ſchen Stämme tätig. 5 Schriftleitung. Daß man den 100. Geburtstag von Car! Schurz in Deutſch⸗ land feiert, iſt ein bedeutſames Zeichen für die Selbſt⸗ beſinnung, durch welche Deutſchland hindurchgeht. Welch ein Leben! Am Niederrhein geboren, im engſten Sinn ein Kind des Volkes, wird der hochbegabte Studierende der Geſchichte in die Revolution von 1848 hineingeriſſen, flieht vor dem Tode des Hochverräters aus der Feſtung Raſtatt unter Abenteuern, die jeden Roman in ihrer Unwahrſcheinlichkeit ſchlagen, er⸗ reicht das Elſaß und die Schweiz, kehrt aber als ein Geächteter nach Berlin zurück und befreit ſeinen Freund Kinkel aus dem Zuchthaus in Spandau— abermals in einer Miſchung von Wagemut, Glück und Treue, die den beginnenden Zwanziger zu einem der größen Männer in Europa machen. Verzwei⸗ felnd an der erhofften und ſicher erwarteten Weltrevolution, ſiedelt er 1852 nach Amerika über und lebt in Wisconſin als »„lateiniſcher Farmer“. Die große Kriſe der amerikaniſchen Geſchichte kommt mit dem Wahlkampf für Abraham Lincoln zur Entſcheidung. Sie entſcheldet auch über den geſchichtlichen Beruf von Carl Schurz. Mit einem Male entdeckt ſich in ihm nicht nur der große Schriftſteller, ſondern, was noch ſeltener iſt, der ganz große Redner in zwei Sprachen,— er begeiſtert die Deutſchen und nicht nur die deutſchen Maſſen für Abraham Lincoln und ſeine Sache. Nach der Wahl wird er amerikani⸗ ſcher Geſandter in Spanlen, kehrt aber ſofort bei Ausbruch des amerikaniſchen Bürgerkrieges zurück und kämpft als General für die Erhaltung der Union und für die Sklaven⸗ befreiung. Nach der Ermordung Lincolns wird er vom Präſi⸗ denten Johnſon als Vertrauensmann in den völlig verwüſte⸗ ten Süden geſchickt, um über die Zuſtände und die Notwendig⸗ keiten des Wiederaufbaues zu berichten. Er erreicht als Sena⸗ tor für Miſſouri die mächtigſte und angeſehenſte Stelle im politiſchen Leben Amerikas, die es nächſt der des Präſidenten und der Richter am Oberſten Bundesgerichtshof gibt, lebt dann in Newyork als einer der größten Amerikaner nach dem Wort von Charles William Eliot„unſer erſter Bürger von fremder Geburt“— ſchreibt den erſten Band ſeiner Le⸗ benserinnerungen, ſeine deutſche Jugend deutſch, eine der ſchönſten Proſadichtungen in deutſcher Sprache— die beiden andern engliſch und ſtirbt hochbetagt im Frühling 1906 im Vollbeſitz des von der ganzen Nation anerkannten Ruhmes. In einer nationalen Gedenkfeier mit 3000 Hörern im Novem⸗ ber 1906 huldigten ihm die führenden Männer ſeines Volkes. Auch eine deutſche Rede über den deutſchen Mann in Carl Schurz wurde gewünſcht und von dem damaligen Austauſch⸗ profeſſor der Havard Univerſität Eugen Kühnemann gehalten. Wofür Carl Schurz in Deutſchland erfolglos gekämpft hatte, das meinte er in Amerika zu finden. Er ſah das neue Vaterland mit den hellen Augen ſeines deutſchen Glaubens und erblickte in ihm das Land der Demokratie und Freiheit, die Heimat der bürgerlichen Selbſtbeſtimmung in einer Regie⸗ rung des Volkes durch das Volk und für das Volk. Die ſitt⸗ liche Zielidee des deutſchen Idealismus glaubte er in dieſem Lande verwirklicht und diente ihm mit der unbedingten Hin⸗ gabe des deutſchen Idealiſten. Er war es, der in dieſem Sinne den amerikaniſchen Bürgerkrieg unter das Licht der Idee ſtellte und ihm damkt die wahre Weihe gab. Der Krieg, der für Lincoln immer der Krieg für die Union war, vollendete nach Schurz in der Sklavenbefreiung Amerika als das Land der Freiheit für alle. Als Carl Schurz 1868 mit Bismarck ſprach, Deutſche Kleinſtadt Von F. Schrönghamer⸗Heimdal Immer wieder berückt und beglückt mich der Zauber der beutſchen Kleinſtadt, mag es Rothenburg ſein oder Dinkels⸗ bühl, Abensberg oder Waſſerburg oder ſonſt ein verlorenes Neſt in deutſchen Landen, das der„Fortſchritt“ des letzten Jahrhunderts nicht berührt hat. Die Eiſenbahn führt fern von den Toren draußen vorbei. Selten rattert ein Kraftwagen über den Markt, hält kurz an und raſt wieder weiter: Flucht der unſteten Zeit vor einem Jahrtauſend der Stille. Aber Erntewagen ſchwanken— welch wundervoller Gegenſatz— durch die gotiſchen Torbogen alter Patrizterhäuſer, Gänſeſcharen ſchnattern durch die von hohen Giebeln beſchatteten Gaſſen, Kinder tollen barfuß und hemd⸗ ärmelig wie auf den Dörfern draußen, Mädchen plaudern am Marktbrunnen wie zu Spitzwegs Zeiten. Breit und behäbig, ein barocker Prachtbau, tritt das Rat⸗ haus bis in Marktes Mitte, allen ſichtbar als Stirn der Stadt und Heger des Gemeinwohls. Und die darüber beraten, ar⸗ beiten heute in Hemdärmeln in den offenen Werkſtätten der ſchmucken Bürgerhäuſer, die ſich um das Rathaus reihen wie die Hennen um den Gockelhahn: der Lebzelter, der Weißger⸗ ber, der Weinſchenk, der Zinngießer, der Kupferſchmied. Am andern Ende des Platzes, dem Rathaus gegenüber, weiſt ein zu Stein gewordener, gewaltiger Finger mitten in den hellen Himmel hinein, der Turm der Stadtpfarrkirche, den Bürgern allezeit ein milder Mahner an die ewigen Worte und Werte. Denn hier iſt dem Herzen der Stadt eine Stätte bereitet. So bewegt ſich das Leben der Bürger zwiſchen Hirn und Herz, zwiſchen irdiſchem Wohl und göttlichem Gut: Rathaus und Kirche— Sinnbilder ſind hier Wirklichkeiten geworden, aber dieſe Wirklichkeiten wirken ſchon wie Sinnbilder, ſo ehrwürdig, väteralt und unwirklich ſcheinen ſie dem Fremden, der aus anderer Umwelt kommt. Dem Bürger der Kleinſtabt ruhen dleſe Wirklichkeiten in ſeſten Grenzen: Tore und Türme, Stadtwall und Wehrgraben bezirken ſein Geweſe, aber ſie beſchließen es nicht. Denn vor den Toren liegen ihm Wieſen und Felder, Wälder und Wei⸗ i 8 beß den, wölbt ſich der Himmel über den Fernen des Vaterlandes. Adern nirgends ſo gerubig und gleichmäßig pulſen wie in der! Der Bürger der Kleinſtadt iſt Bange geblieben, er Wurzelt da ſaßen die beiden unvergleichlichſten Erzähler ihrer Zeit zu⸗ ſammen. Bismarck ſagte ihm als ein wahrer Seher in zwei Jahren den deutſchen Krieg und die Einigung Deutſchlands voraus und deutete beinahe als der Erſte auf die kommen⸗ den Gefahren der Plutokratie in Amerika. Er verſuchte ver⸗ gebens, Schurz nach Deutſchland zurückzuziehen. Es iſt ja keine Frage, daß Amerika Schurz eine Möglichkeit der Selbſt⸗ entfaltung und des Aufſtiegs geboten hatte, wie er ſie im damaligen Deutſchland nicht gefunden hätte. Das iſt das Geheimnis zugleich der amerikaniſchen Größe und der ameri⸗ kaniſchen Vaterlandsliebe, daß Amerika das Land der ſchran⸗ kenlos ſich entfaltenden menſchlichen Kräfte iſt oder war. Ein Führer wie Schurz hat im Weltkriege dem Deutſch⸗ tum in Amerika gefehlt, ſo wie die allgemeine Führerloſigkeit das Unglück der Deutſchen in der Heimat war. Der Eintritt Amerikas in den Weltkrieg wäre auch für Schurz die unge⸗ heure Enttäuſchung geweſen. Amerika bedeutet alſo nicht eine beſſere Menſchheit und den Hort der Wahrheit und Freiheit für alle. Amerika bekundet nach dem Kriege in ſeiner Ein⸗ wanderungspolitik den Entſchluß, der ſein Handeln ſchon im Kriege beſtimmte: ein in Volkstum und Verfaſſung weſenhaft engliſches Land zu bleiben. Es iſt ſehr zweifelhaft, ob eine Vaufbahn wie die von Carl Schurz im heutigen Amerika noch möglich wäre. Eine Tragik in ſeinem Leben blieb es doch, daß er zwei Welten angehörte und in keiner ganz die Heimat fand, Nun aber exinnert ſich ſeiner das alte Mutterland. Es erhebt ſich in ſeinem neuen Volksbewußtſein, in dem es zum erſten Male die 100 Millionen Auslandsdeutſche und Reichsdeutſche als eine Einheit des Lebens begreift, und gedenkt der großen abgeſprengten Kräfte als eines Stücks der eigenen Helden⸗ geſchichte. Deutſche Amerikaner haben an der Staatsuniverſi⸗ tät von Wisconſin die ſtändige Carl Schurz⸗Profeſſur errichtet: Deutſche Profeſſoren werden in ihr als Gaſtlehrer Jahr für Jahr zu Amerika ſprechen. Die Carl Schurz⸗Vereinigung in Berlin gebraucht ſeinen großen Namen wie ein Symbol für ihr Werk. Sie will in immer neuen perſönlichen Beziehungen zwiſchen deutſchen und amerikaniſchen Bürgern Amerika mit Deutſchland, Deutſchland mit Amerika bekannt machen und die alte Fremdheit auflöſen in jenem großen gegenſeitigen Ver⸗ ſtehen, das ein Stück Hoffnung für die Zukunft der Völker iſt. noch in der Scholle und kennt ihr Gebot wie ihren Segen. Sie macht ſein Gewerbe unabhängig von der Sorge ums Brot, das man ſelber erntet. Das gibt dem Bürger die Ruhe, Behäbigkeit und Feſtigkeit, mit der er ſich ſeinem Gewerbe hingibt. Seine Werkſtätten wurden ſchon frühzeitig Wiegen der Kunſt, die ſorglos ſchaffen und geſtalten konnte, da ja das Brot geſichert war. Ihr Gewerbe wuchs über die Notdurft des Lebens hinaus ins Reich des Seelenhaften, wurde Zier⸗ rat und Kunſtwerk, die uns heute ſo anheimeln. Denn aus dem Sieg über die bloße Notdurft, die vordem den ganzen Mann forderte, wuchs die Siegesfreude, der Humor. Die Wurzel dieſes Kleinſtadtweſens aber keimt draußen vor den Toren in der Väterſcholle. Ein Wiſſen, das wir Heutigen längſt vergeſſen haben, wittert um die Giebel und Türme dieſer Kleinſtadt: Alle Kultur wächſt aus Korn Irgendwo in einer Seelenfalte ſchläft dieſes Wiſſen auch in uns noch ſeinen Dornröschenſchlaf, und es bedarf nur bes Anhauchs dieſer Stadt, um es zu wecken und wieder lebenswahr zu machen. a Wehrmauer und Wallgraben umhegen dieſes Bürgertum. Auch ſie ſind nur noch Sinnbilder der vorigen Zeit, die in Helm und Harniſch dem Feindesüberfall wehrte, heute unnütz und ſinnlos, da ſie ein einziger Mörſer niederlegen kann. Dennoch ragen ſie als Wirklichkeiten des Geſtern und Vor⸗ geſtern in das Heute und Morgen herein, wirklich und leben⸗ dig wie die Waſſer des Wallgrabens. Geruhig, aber raſtlos wallen dieſe Waſſer ihren bezirkten Lauf. Und der Himmel, der ſich in ihren Fluten ſpiegelt, iſt der nämliche wie vor tauſend Jahren. 5 Wie ein Blitz aus heiterer Bläue trifft Erkenntnis den wägenden Sinn: Was an dleſer Kleinſtadt ſo berückt und ent⸗ zückt, iſt nicht ſo ſehr der Zauber ihres Alters, die Träumerei ihrer Plätze und Gaſſen Sondern die Zeitloſigkeit ihrer Zei⸗ chen, der ſinnlos gewordenen Stunbilder, der un wirklichen Wirklichkejten: Zwiſchen dem Geſtern und Morgen gähnt keine Kluft. Der Acker vor den Toren gibt in hundert Jahren das nämliche Korn wie vor tauſend Sommern, und der Himmel iſt immer der nämliche Die Sinnbilder und Wirklichkeiten ſind nur Markſteine auf dem Pfade des emigen Lebens deſſen Geborgenheit dieſer Kleinſtadt. Die Schickſale des deutſchen Holzſchnitts Von Dr. Johannes Jahn, Privatdozent für Kunſt⸗ geſchichte an der Univerſität Leipzig Vergleicht man die einzelnen Kunſtgattungen unterein⸗ ander auf die Stetigkeit ihrer Entwicklung hin, ſo ſcheint eine Rangordnung unter ihnen zu beſtehen, dergeſtalt, daß die Gattung, die umfangreiche Werke in langſamer Vollendung hervorbringt, wie z. B. die Architektur, auch die ſtetigſte und geſchloſſenſte Entwicklung hat und daß neben der Kleinheit der Werke und der Leichtigkeit ihrer Eutſtehung eine unſtete, an Rückſchlägen reiche Entwicklung einher geht. Wenige Kunſtgattungen gibt es, die dies ſo deutlich zeigen, wie der Holzſchnitt. Hat er doch alle Stufen zwiſchen ganz großer Kunſt und beſcheidener, kümmerlicher Buch⸗Illuſtration durch⸗ laufen. 75 i Die früheſten Holzſchnitte ſind wahrſcheinlich Ende des 14. Jahrhunderts in Deutſchland entſtanden. In eigentüm⸗ licher Vollendung liegen ſie vor uns, die ganze Kultur go⸗ tiſcher Linienführung ſteckt in ihnen; aber dkeſe iſt nicht mehr elegant und zart, ſondern in den ſtarken Händen einer demo⸗ kratiſchen Künſtlergeneratton zu machtvollen und ernſten Formgebilden geworden. Heilige und Motive aus der Heils⸗ geſchichte ſtellten dieſe meiſt großformatigen Blätter dar. In ihrem Anſchauen lag dem Glauben nach wundertätige Wir⸗ kung. In einer Uebergroßſchrift des heiligen Geſchehens riefen ſie zur Andacht auf. Aber ſchon um 1430 iſt dieſe erſte Blütezeit vorbei. Die Produktion nimmt außerordentlich zu, gerät aber immer mehr in händwerkliche Uebung hineln. Man ſpart an eigener Erfindung, weil es bequemer war, 3 Vorhandenes zu kopieren. Auch die Buchholzſchnitte, die in den ſechziger und ſiebziger Jahren in den fungen Erzeugniſſen der eben ins Leben getretenen Buchdruckerkunſt auftauchten, können bis auf wenige Ausnahmen kaum als Kunſtwerke gewertet werden. Ueber der Maſſenhaftigkeit der Herſtellung wurde die Verfeinerung der Technik vollkommen vernach⸗ läſſigt. Was in dieſer Zeit auf dem Gebiete der Graphik in Deutſchland an Selbſtändigem und Perfönlichem entſtand, das wurde im Kupferſtich geſchaffen, der zwar ſpäter auf den Plan getreten war als der Holzſchnitt, etwa 1440, der aber das Glück hatte, von Anfang an in ſeiner Entwicklung durch große Meiſterperſönlichkeiten getragen zu werden. Der Buch⸗ holzſchnitt war bloße Illuſtration mit der beſcheidenen Auf⸗ gabe, beſtimmte Stellen des Textes möglichſt knapp und draſtiſch bilöͤhaft zu machen. Mit einem Schlage wurde das anders durch Dürers Apokalypſe von 1498, jene Folge von Blättern, die zum Größten gehört, was die deutſche⸗ Kunſt überhaupt hervorgebracht hat. Die Holzſchnittechntk war zu einem volltönenden Inſtrument in der Hand des Künſtlers geworden, ſchroff und unbegreiflich, einzigartig in der Ge⸗ ſchichte der Kunſt. Die einzelnen Striche und Strichlagen erhielten eine unerhörte, formbezeichnende Kraft, Licht⸗ und Schattengegenſätze liefen zu dynamiſchen Gegenſätzen auf. Es wogt und blitzt in dieſen Blättern, die von dem Anſchauungs⸗ und Gefühlsſtrom des größten deutſchen Künſtlers überzu⸗ quellen ſcheinen. Dürer hat Zeit ſeines Lebens den Holz⸗ ſchnitt als Ausdrucksmittel benutzt, dem nichts unzugänglich blieb, was er zu ſagen hatte. In den Holzſchnitten des Martenlebens erſchloß er neue Gebiete der deutſchen Seele künſtleriſcher Darſtellung, in ſeinen ſpäteren Paſſtonsblättern geſtaltete er die große und klare Form der italieniſchen Renaiſſancekunſt in deutſchem Geiſte nach. Alles, was jetzt von deutſchen Künſtlern an Holzſchnitten geſchaffen wurde, hat Dürer zur Vorausſetzung. Er begeiſterte gleichſam die anderen, ſich dieſer Technik zu bedienen: Burgkmair und Holbein, Cranach und Altdorfer. Wolf Huber und Urs Graf, Hans Baldung Grien, Nikolaus Manuel Deutſch und viele andere. Es gibt kein Land, das einen ſolchen Reichtum prachtvoller Holzſchnttte aufzuweiſen hätte, wie Deutſchland in den erſten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts. Aber diefe Zeit reichſter Blüte dauerte nicht lange. Der Kupferſtich machte dem Holzſchnitt immer mehr Konkurrenz, und ob dieſer ſich auch bemühte, kupferſtichähnliche Wirkungen her⸗ vorzubringen— es half ihm alles nichts: nach der Mitte des 16. Jahrhunderts iſt er faſt auf der ganzen Linie vom Kupfer⸗ ſtich verdrängt worden und ſpielt in den nächſten Jahrhun⸗ derten nur eine untergeordnete Rolle als billige Illuſtration. Seine Wiederbelebung erfolgte in Deutſchland erſt um das Jahr 1840, nachdem ſie ſich ſchon im 18. Jahrhundert und in den erſten Jahrzehnten des 19. angekündigt hatte. Dabet wirkte die Erfindung des Engländers Bewick entſcheidend mit. der an Stelle des üblichen Langholzes das harte Hirnholz nahm, das ein Arbeiten mit dem Stichel geſtattete und Abdrücke ermöglichte, die Kupferſtichen, Radierungen ober Federzeich⸗ nungen ähnlich waren. Vor allem arbeiteten jetzt Rethel und Menzel für den Holzſchuitt. Rethels Totentanz und Menzels Illuſtrationen zu Kuglers Geſchichte Friedrichs des Großen gehören zum Beſten, was die deutſche Kunſt des 19. Jahr⸗ hunderts überhaupt hervorgebracht hat. Zu neuen. ſind weiter Schnorr von Carolsfeld, der Illuſtrator der Bibel, und Dudwig Richter, deſſen Holzſchnitte zu Märchen, Volksliedern und dergleichen Allgemeingut des deutſchen Hauſes geworden ſind. In den ſechziger Jahren ſetzte aber ſchon wieder ein raſcher Ahſtieg ein, da Photographie und Autotupie den Holz⸗ ſchnitt als Illuſtration überflüſſig machten. Erſt im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erhielt das Holzſchnittver⸗ fahren im Zuſammenhang mit dem Erpreſſionſsmus einen neuen Antrieb von außerdeutſchen Künſtlern(Gauguin, Munch), die ihn nicht all Illuſtration ſondern wieder als eigene Form künſtleriſchen Ausdrucks anſahen. Die ſeine Stichelarbeit wurde aufgegeben, und man kehrte zum Lang⸗ holzſchnitt zurück. Es werden nicht ſo ſehr die Stege für den Druck ausgenutzt als die(vielfach von weißen Linien durch⸗ zogenen) zuſammenhängenden ſchvarzen Flächen. Dieſe, von erregten Konturen begrenzt, wurden nun vielfach Träger des Ausdrucks. All das iſt bei Gauguin ſchon vorgebildet und wurde jetzt im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts non den deutſchen Expreſſtoniſten übernommen: von Nolde, Marc, Kirchner, Heckel, Pechſtein, Rohlfs und anderen. Der Holz⸗ ſchnitt war wieder große Kunſt geworden. 5 Es iſt ein intereſſantes Sthauſpiel. ſich Holzſchnitte der verſchiedenſten Entwickkungsſtadien vor Augen zu führen und zu ſehen, wie dieſe ſcheinbar ſo einfache Technik durch den Willen des Künſtlers, der ſich in ihr ausſyricht, mächtig be⸗ wegt wird. Was wird das weitere Schickſal des deutſchen Holzſchnitts ſein? 8 e Selte. Nr. 1038 Reue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Ausgabe) Samstag, ben 2. März Einige Hinweiſe v Stehen wir vor einem Wendepunkt in der Muſtkerziehung? Eutſpricht unſere Art und Weiſe, die heranwachſende Jugend in ber Schule, im Konſervatorium, im Pripatunterricht in die Muſik einzuführen, den modernen Strömungen der Pädago⸗ gik? Wahren wir den Zuſammenhang mit den Beſtrebungen, Alle ſchöpferiſchen Kräfte im Schüler wachzurufen? Gibt es Linen Weg, der uns aus dem Wirrwarr der verſchiedenen, ſich widersprechenden, ſich vielfach überſchneidenden Anregungen und Erziehungspläne heraus und zur Klarheit führt? Gewiß iſt noch vieles im Fluſſe, aber manches beginnt ſich zu klären. Um auch dem nicht unmittelbar am Kampf der Mei⸗ Rungen beteiligten, ſo zu ſagen, dem neutralen Zuſeher einen Keberblick über den gegenwärtigen Stand der Erziehungsfra⸗ gen, ſoweit ſie mit der Muſik in Berührung ſtehen, zu verſchaf⸗ fen, iſt von berufener Seite eine Schriftenreihe ins Leben ge⸗ rufen worden, in der ſich Fachleute über den gegenwärtigen Stand der Dinge aussprechen. Der bekannte Reformator Leo Reſtenberg, Referent im Preußiſchen Unterrichtsminiſte⸗ rium, hat den Anſtoß zu einer im Verlag Quelle u. Meyer in Leipzig erſcheinenden„Muſikpädagogiſchen Bibliothek“ ge⸗ geben, in der alle ſchwebenden Fragen beleuchtet werden ſollen und auf die meine Zeilen hinweiſen möchten. Wie Keſtenberg im ausführlichen Geleitwort zum erſten Band klarlegt, können muſikpädagogiſche Bücher„in erſter Zinie Ergänzungen ſein: Ergänzungen des eigenen aus eige⸗ ner Praxis erworbenen Erziehungsbildes und Ergänzungen des vom Lehrer übernommenen Erziehungs ideales.“ Dem⸗ gemäß wendet ſich die Muſikpädagogiſche Bibliothek vor allem an den werbenden Muſtkpädagogen und will den in Prüfung und ſpäterer Berufspraxis geforderten Wiſſensſtoff als Stu⸗ dienmaterial zuſammenſtellen. Sie wendet ſich aber auch an Erzieher in der Schulmuſik und der volkstümlichen Muſik⸗ pflege. Wie das Programm der Bibliothek gedacht iſt und durchgeführt werden foll, läßt ſich zum Teil aus den erſten be⸗ reits vorliegenden Bänden erſehen. Es iſt als ein außerordentlich glücklicher und verhelßungs⸗ voller Griff zu betrachten, daß Keſtenberg als erſten Fachmann Hans Joachim Moſer zu Wort kommen ließ. Wer, wie Re⸗ ferent das Glück hatte, Moſer als akademiſchen Lehrer, wenn auch nur für kurze Zeit hören zu können, fühlt ſich ſofort an ſeine friſche, ſo gänzlich unakademiſche Art, ins volle Menſchen⸗ leben hineinzugreifen, erinnert, dieſelbe Art, die die Lektüre ſeines Romans„Ach du armer Judas“ zu einem unbeſchreib⸗ lichen Genuß macht. Nebenbei bemerkt liegt für mich perſön⸗ lich das Hauptverdienſt des Romans nicht darin, daß ein ge⸗ feierter akademiſcher Lehrer auch ſpannende Romane ſchrelben bann, ſondern in der Offenheit, um nicht zu ſagen in dem un⸗ erbittlichen Fanatismus, mit dem Moſer gegen gewiſſe Schä⸗ den unſeres Muſtktreibens zu Felde zieht. Dieſelbe pole miſche Ader ſchlägt auch hier, wenn Moſer ſein Buch„Das Volks⸗ lied in der Schule“ mit einer ebenſo lehrreichen als heut⸗ zutage doppelt nötigen Erörterung über Volkslied und Schundlied eröffnet. Was Moſer ſeinem Leſer bietet, ſind nicht trockene und ermüdende Erörterungen, ſondern— und das iſt wieder bezeichnend für den Meiſter der packenden Dar⸗ ſtellung, Moſer wählte die Form des Dialogs. Und zwar des Dialogs zwiſchen Lehrer und Schüler. In vierzehn Schulſtun⸗ den rollt am Leſer oder beſſer geſagt am ſtillen Zuhörer einer Höchſt unterhaltſamen und äußerſt lehrreichen Stunde ein Wiſſensgebiet ab, das, wenn auch auf alle möglichen Schulgat⸗ tungen verteilt, uns einen kaum geahnten Ueberblick über einen faſt unabſehbaren Lehrſtoff verſchafft. Einige wenige Beiſpiele mögen über die Fülle und Darſtellungsart des Ge⸗ botenen orientieren. Volkslied und Schundlieb, entwickelt an Die Smetana⸗Oper Von Herm. Rud. Gail⸗Berlin Die böhmiſche Volksoper und ſpeztell die komiſche Oper hat gerabe in Deutſchland feſte Wurzeln geſchlagen. Wir haben es neuerdings wieder an Weinbergers„Schwanda, der Dudelſackpfeifer“ erlebt, der wie die Werke Leo Janaceks ſeinen glücklichen Weg über die deutſche Bühne nehmen wird. Aber ſoweit taſtet ſich unſer Theatergedächtnis garnicht vor⸗ cärts. Wo von der böhmiſchen Volksoper die Rede iſt, kann nur Smetana mit ſeiner„Berkauften Braut“ den Handel ab⸗ schließen! Und tatſächlich: die tſchechiſche Opernliteratur ver⸗ mag für den Deutſchen kaum ein zwingenderes, liebenswür⸗ digeres Manifeſt abzugeben als dieſe melodienreine, von harmloſem Humor überzuckerte„Verkaufte Braut“. Gewiß ein Originalwerk, ein nationales Dokument, wie es vielleicht nur noch einmal von Janacek mit der„Jenufa“ erreicht wor⸗ den iſt. Obwohl die—„Verkaufte Braut“ ein Frühwerk iſt 1866)— Smetana zeitigt im gleichen Jahr die unbekannt gebliebene Kriegsoper„Die Brandenburger in Böhmen“— ſo bleibt ſie doch Reifereſultat eines 42 jährigen, dem der Kapellmeiſterberuf(in Schweden) und die ſinfoniſche Kom⸗ poſition genügend Praxis eingebracht hat.—„Die ver⸗ kaufte Braut“ fundiert gewiſſermaßen den Typus der böhmiſchen Oper, in erſter Linſe natürlich den der Smaetana⸗ Oper. Es liegen in ihr bereits alle Stil⸗Eigentümlichkeiten, inſtrumentale, geſangliche, wie rhythmiſche Nationalelemente o fertig ausgeprägt, daß dieſe im Verlauf des weiteren Schaffens kaum überboten werden können. Primitivität des Harmoniſchen(thematiſch gezeichnete Melodie in Sexteninter⸗ vallen), Innigkett der Inſtrumental⸗ und Vokallinien, die oft ins Träumeriſch⸗Tändelnde geht, Geſchloſſenheit des formalen Satzbaues(Arie und Enſembleſatz beherrſchen die Geſamt⸗ ſtruktur) Feingefühl fur den deklamatoriſchen Vortrag des Opernrezitativs, Charaktervehemenz für die nationale Syn⸗ kope, für rhythmiſche Problematik. Das Leitmotiv nimmt eine mehr unbewußte Stellung ein. Dafür darf das Volkslied in 3 Einfachheit und Eingänglichkeit den erſten Platz be⸗ aupten. Das alles finbet ſich in der Partttur der„Verkauften Braut“ ſo meiſterlich und klar geſtaltet, daß man verſucht ſein könnte dieſe komiſche Oper als Schattenſpender aller weiteren Smetana⸗Werke anzuſehen. Dem iſt aber nicht fo! Wohl gibt es für Smetaua von dleſem Erſtling bis zum lezten Bühnenwurf keine eigentliche Entwicklungslinie, kei⸗ ſymmetrie des Textbuches und damit der Oper, erſter Akt verſcheucht die Haltloſigkeit zweier S Neue Mege und ziele im Muſituntrrricht on Dr. Otto Chmel einem öden Poſſenſchlager. Volkslied und Kunſtlied (Oberſekunda eines Kleinſtadtgymnaſiums), enthält grund⸗ legende Ausführungen über das Verhältnis von Kunſtlied, volkstümlichen Lied und Volkslied, nebſt einer in ihrer Fein⸗ heit und Gründlichkeit unübertroffenen Anlalyſe von Schu⸗ berts„Lindenbaum“. Das Entſtehen des Volksliedes wird klar gelegt, am„Prinz Eugen“. Was nebenher an prak⸗ tiſchen Anregungen für Programmgeſtaltung für Schulauf⸗ führungen eingewoben iſt, erhöht den praktiſchen Wert des Buches ganz beſonders. Das zweite Bändchen befaßt ſich mit Allgemeiner Pädago⸗ gik und Muſikpädagogik. Hiefür wurde Dr. Eberhard Preuß⸗ ner gewonnen, den Leſern der bekannten Monatsſchrift„die Muſik“ längſt vertraut als umſichtiger und kenntnfsreicher Schriftleiter der Referate„Muſikerziehung“ und„Echo ber Zeitſchriften“. Auch hier eine Fülle des Anregenden, zum Nachdenken und Ueberprüſen reizenden. Dr. Preußner gibt zunächſt eine lehrreiche Ueberſicht über die Wandlungen des Kunſterziehungs⸗ Gedankens, üher die Aufgaben der Arbeits⸗ ſchule und ihre Bedeutung für die Muſtikpädagogtk. Ausführ⸗ liche Erörterungen ſind der Sozialpädagogik gewidmet. Den unmtittelbarſten Nutzen wird der Muſtkpädagoge aus dem dritten Kapitel ſchöpfen:„Die Verwirklichung der Idee in der Methode.“ Sehr erfreulich wirkt es, wenn Preußner die Be⸗ mühungen auf muſtkäſthetiſchem Gebiet betont, die muſikali⸗ ſchen Erſcheinungen nur aus dem Weſen der Muſik zu erklären und Hanslicks nur zu berechtigten Kampf gegen Ueber⸗ äſthetik und Ueberkunſt in ſeiner Schrift vom„Muſtkaliſch⸗ Schönen“ lobend erwähnt. Wichtige Winke für ben angehen⸗ den, noch unerfahrenen Lehrer bietet der ausgedehnte Abſchnitt über die Errungenſchaften der modernen Pfychologie, vor allem für das Eingehen auf die Pſyche des Schülers. Sehr aufſchlußreich ſind auch Preußners Ausführungen über die Aufgaben der experimentellen Pädagogik, die ſich vor allem in folgenden Gebieten auszuwirken hat: 1. Ein⸗ gehendes Studium der Entwicklung des Kindes, vor allem der Typen und individuellen Abarten der Aufmerkſamkeit. 2. Be⸗ gaßbungsprüfung, nicht nur zu Beginn des Studiums, ſondern auch in ſteter Nachkontrolle während des Studiums. 3. Technik und Hygiene des Studiums, vor allem Me⸗ thodik des Uebens.(Wichtige Winke für zweckmäßige Einteilung des Studiums für die Anfänger hat bis fetzt nur der Wiener Klavierpädagoge Hans Schmitt in ſeinen Aus⸗ gaben gegeben(durch rhythmiſche Umformung ſchwieriger Stellen), aber in ſeinem Ueberelfer nur zu oft über das Ziel hinausſchießend. Auch verſchiedene Ausgaben der Etuden vor Cramer können dem wißbegierigen Schüler an die Hand gehen.] Andererſeits hat auch die experlmentelle Pädagogik ihre Grenzen. Und gerade das, worauf es in der Muſikerzie⸗ hung am meiſten ankommt, die Erlebnisfähigkeit, das Mit⸗ ſchwingen der Seele, entzieht ſich allen Experimenten. Hier kann eben nur die Einfühlungsgabe des Lehrers einigermaßen Schlüſſe ziehen. Wie Referent aus eigener Erfahrung beim theoretiſchen Unterricht, namentlich beim Muſikdiktat, beobach⸗ ten konnte, gibt gerade das grundverſchiedene Verhalten der Schüler beim bewußten Hören und Verarbeiten der Tonvor⸗ ſtellungen intereſſante Aufſchlüſſe über die Schülerpſychoſe, Aufſchlüſſe, die die Bepbachtungen in der Klavierſtunde ſehr oft rektifizieren, wo nicht gänzlich umſtoßen. Es iſt aus⸗ geſchloſſen, in kurzem Rahmen alles herauszuheben, was eine Hervorhebung verdient, Preußners Buch will eingehend, nicht nur einmal, ſondern zu wiederholten Malen durchdacht und vor allem von den jungen Lehrkräften befolgt ſein. Leichte Koſt bietet es nicht, aber die Müßte lohnt ſich. CC.. vwd dc nen ſukzeſſiven Aufſtieg wie etwa bei Verdi und Wagner, ſein Probuktionsniveau iſt viel eher gleichbleibend, wenn nicht ſogar abſteigend. Das war bel der Konzeption der „Verkauften Braut“ bereits abzuſehen. Wenn hier alles bis zu einer Höchſtvollendung gediehen iſt, ſo darf man doch nicht vergeſſen, daß im Uebergewicht der Sinfoniker beim Werke ſitzt, weniger der Theatraliker. Was die Geſamtſtruktur der Smetana⸗Oper angeht, ſo iſt dieſer Erſtling immerhin noch am wohlproportlonierteſten. Eine latente Undramatik, ein ſtörender ſinfoniſcher Geiſt regt ſich jedoch auch ſchon in ihm. Dennoch: der melodiöſe Liebreiz, die Inſtrumentalfeinheiten, der Nationalton feſſelt vom erſten Takt der Ouvertüre an, die wiederum ein Meiſterſtück für ſich iſt, und läßt alle Zwie⸗ ſpältigkeit vergeſſen. Aber iſt denn die nächſte Urbeft darum au perwerfen, daß ſie an einer vielleicht äußerlich ärbaren Unſymmetrie leidet?„Dallbor“(1868) bleibt in Gegen⸗ teil das dramatiſchſte Bekenntnis des böhmiſchen Komponiſten und iſt noch weit mehr Nationaloper als die„Verkaufte Braut“. Die Handlung, die auf der Königsburg in Prag ſpielt und das todbringende Schickſal des Rebellenführers Dalibor ſchildert, mag ſzeniſch noch ſo dürftig über drei Akte geſpannt ſein, ſie packt und intereſſiert uns heute mehr als die Verlobungskomödie in der„Verkauften Braut“ oder im „Kuß“. Rein thematiſch betrachtet muß„Dalibor“ tiefgrundi⸗ ger gewertet werden als alle Seitenwerke. Der knappen Enfemblekonzeptton ſtehen pomphaft auswuchtende ſinfoniſche Sätze gegenüber die für die großen Auftrittsſzenen oder das Zwiſchenſpliel aufgeſpart bleiben. Das königliche Dalibor⸗ Thema, das ſanftverwobene Liebesduett im dritten Akt ſtehen in wirkſamem Kontraſt zu der heiteren, naiven Volksweiſe des Knappenchores des zweiten Aktes, zu den blendenden muſikaliſchen Schönheiten dieſer leider in Deutſchland noch viel zu wenig gewürdigten Oper. Inzwiſchen hat ſich der Sinfoniker vor ſeiner Außenwelt durchgeſetzt. Das Opernſchafſen ſtockt. 1874 verſucht Smetana mat einer dreiagktigen Oper„Zwei Witwen“ die komiſche Seite ſeines Künſtlertums erneut fruchten zu laſſen. Obwohl es wieder ein Nattonalſtuck iſt, les ſpielt auf dem Schloß Roſenberg in Böhmen) bleibt doch der erwartete Dauererfolg aug. Ein konventionelles Libretto fördert ebenmäßige Muſik. Ein pikantes Zwiſchenſpiel, eine melodiſch impoſante Arie (2. Akt 1. Szene), ſauber präparierte Polka und ein paar zug⸗ kräftige Ehöre, das iſt alles was dieſe Veylegenſetsvart'teir zn nerſchenken hat. Zwei Jahre ſpößter ſſt auch dieſes Zu⸗ akuſtiſche Konnex zur Außenwelt fehlte. fallsſtück beglichen: mit dem„al u 57.5 Schade um die Un⸗ Ken eines kurzen zweiten. Sonſt wäre auch der„Kuß“ für Deutſchen Bühnen längſt ein Repertoirſtück von Belang ge⸗ worden. Denn ſeine muſtkaliſchen Qualitäten ſind nicht vo der Hand zu weiſen: ſo vor allem die Ouvertüre, das unve gleichliche„Wiegenlied“, das Duett im 2. Akt und der fidele Tanzchor zum Schluß. Und nicht nur dieſe hervorſpringen⸗ den Teile der Volksoper erweiſen ſich einer Belebung würdig, das Geſamtwerk. Vielleicht begründet eine textliche Neu⸗ faſſung noch einmal den endgültigen Erfolg dieſer eig willigen Schöpfung. Die komiſche Oper„Das Geheimnis“(1878) braucht kein Geheimnis daraus zu machen, daß ſie eine Niete im Bühnenwirken des nun ſchon taubgewordenen Meiſters iſt. die 1* * Der„Kuß“ litt ſchon durch das mißliche Geſchick des Künſt⸗ lers, ſein Gehör für immer verloren zu wiſſen, an Ueber⸗ inſtrumentation. Darin ging es nun Smetana bekannt⸗ lich wie dem hilfloſen Beethoven, der 9. Sinfonie; Aber das iſt nicht der tiefere Grund, weshalb die„Zwei Witwen“ ſang⸗ und klanglos von der Bühnenfläche verſchwinden: das Libretto ſchlägt jeder muſikaliſchen Qualifikation ins Geſicht. An ſich ſtehen in dieſer Partitur recht originelle Einfälle die rhythmiſch ſkandierte Dreſchſzene und der Chor, dann die witzige Dudelſack⸗Szene, ebenfalls mit Chor, zielſicher, breit⸗ ausgeſponnene Enſembles und viel volksliedhaftes Einſtreuſel. Die kontrapunktiſch verwickelte Ouvertüre ſpricht allzudeutlich die Vorliebe zur Fugentechnik des Künſtlers aus, die ja mehr oder weniger bei jedem Werk in Augenſchein tritt.—„i der buſſa“(1881), die Feſtoper des bömiſchen Fürſten⸗Mythos (die Handlung verläuft in heidniſcher Vorzeit am Berg Wyſehrad bei Prag), drängt an Pomphaftigkeit und themati⸗ ſcher Prägnanz alles Voraufgegangene zur Seite. Sie iſt das einzige„Große Opernwerk“, das in muſtkdramatiſchem Sinne ſich an Wagner anlehnt und über ein Nationalkolorit hinaus nach Prunkeffekten zielt. Weniger für die deutſche Bühne prädeſtiniert, gehört es um ſo ſelbſtverſtändlicher zum eiſernen Beſtand der tſchechiſchen Theater. Das letzte Werk Smetanas,„Die Teufelswand“, eine romantiſch⸗komiſche Oper in drei Aklen, iſt ebenfalls nicht über die Grenzen des Böhmerlandes hinausgedrungen. Smetana hat es aus ſeiner ſchwerſten Leidenszeit heraus⸗ geboren. Von dem bald Irrſinn⸗umnachteten gibt das Werk wenig Aufſchluß. Formale Klarheit, ſubtile Thematik und vokale Herbheiten zurücklaſſend, beſchließt es die ungleich ge⸗ fügte Kette der Smetana⸗Opern, auf deren Eigenexiſtenz man ſich auch in Deutſchland wieder beſinnen ſollte. * Neue Muſik in Verlin Von Herm. Rub. Gail Der Berner Kapellmeiſter Walter Herbert, ſtets An⸗ walt der fungen Muſtk, wirbt mit dem Berliner Sinfonie⸗ Orcheſter für Erwin Dreſſel, den Komponiſten der er⸗ folgreichen Oper„Armer Columbus“, Dreſſels Sinfonie in Des⸗Dur iſt ein Produkt längſt vergilbter Stilblüte. Sie zelgt zwar überall Anſätze zu ſpontanem, melodiebeſchwingtem Muſtkantentum, verſandet aber in der Geſamtſtruktur an der Ungleichhaltigkeit des thematiſchen Materials. Hier, wie im „Columbus“ bewährt ſich Dreſſels Melodiebanglität am beſſen, wo das Jazz Element ſie inſtrumental umdeutet. Wie tiefſinnig, intellektuell herausgeſchleudert dagegen die „Sechs kurzen Orcheſterſtücke op. 4“ von dem jungen Berg⸗ Schüler Theodor Wieſengrund⸗Adornal In der Klangvehemenz gelöſter als etwa Anton Webern, taſtet ſich dieſer Neuling auf einer eigenperſönlichen Baſis vorwärts. Nella Curſel möchte ſich mit Erxnſt Kreneks Konzertarie aus Goethes„Stella“ die Herzen erobern. Ganz abhgeſehen von der Verzwacktheit der Geſangslinie, die ſich koloraturhaft ergehen möchte und dem Sänger die Kehle lähmt: Krenek hat ſich damit wieder einmal eine trockene Schreibtiſcharbeit geleiſtet, die durchaus nicht verdient, vor der Oeffentlichkeit propagiert zu werden. Das„Fanal“ op. 35 für großes Orcheſter von Ernſt Toch ſollte das krönende, pomphafte Finale des Abends abgeben. Schlecht geſpielt und leichtärmelig geführt wirkt es ſo bei der formalen Kürze, der thematiſchen Prägnanz und dem erzgepanzerten Orcheſter⸗ apparat ſehr zwieſpältig. Da hat Michael Taube ſchon einen reſpektableren Abend! Die Uraufführung der„Lieder ohne Worte“(Prä⸗ ludium und Fuge) für Kammerchor und Orcheſter von Karol Rathaus ergibt eine bemerkenswerte Leiſtung. Beſonders im erſten Teil erweiſt ſich die Kompoſition, die mit zum Beſten gehört, was Rathaus ſeinem Muſtkertum bis jetzt ab⸗ gerungen hat, als choriſch ungemein zwingendes Widerſpiel zwiſchen Vokaliſe und Orcheſter. Inſtrumentation und Chor⸗ ſatz gehen hier ſo innig ineinander auf, daß man die menſch⸗ liche Stimme ruhig als einbezogenen Klangrefley der Orcheſterſtimmen anſprechen darf. Die Fuge entbehrt der kontrapunktiſchen und damit organſſchen Enffaltung. Moderner Kontrapunktiker und friſch darauflosmuſizle⸗ render Energiemenſch iſt Konrad Beck. Sein„Concertino“ für Klavier und Kammerorcheſter, von Lydia Hoffman n⸗ Behrend tonſicher vorgetragen, atmet gerade im letzten Satz ein urſprüngliches Muſikantentum, das am eheſten von Stravinsky befruchtet ſcheint, Beck ſteht noch in der Entwick⸗ lung. Die Proben, die dieſe gibt, erwecken Hoffnung auf endgültige Neuorientierung der deutſch⸗ſchweizeriſchen Muſik. Ganz ſelbſtverſtändlich, daß Taube die witzige Kammerſufte von Stravinsky vorwegnimmt und damit einen wohlver⸗ dienten Erfolg hat. Man kann ſeinen Beſtrebungen für junge Muſik nur noch breitſpurigeren Boden wünſchen. Die Internationale Geſellſchaft für neue Muſik widmet ihr viertes Konzert der jungen däniſchen Muff k. Ein Kammerkonzert, das durchweg mit Ur⸗ und Erſtaufführungen beſtritten wird und einen recht orginellen Klang annimmt. Da auch die jungen däniſchen Komponiſten das Träumen und damit die Sentimentalität abgeſtreift haben, aus dem reinen Melos heraus aber weniger Nationalton zu ſchlagen ver⸗ mögen als ihre Vorgänger, ſtützen ſie ſich auf die Eigenark der Inſtrumentlerung. Es klingt komiſch, wenn man er⸗ wägt, daß der vielbegabte Jörgen Bentzon eine Sonate für Fagott(), Violine und Bratſche geſchrieben hat, die ſich n⸗ ſerem Hlangſinne nach inſtrumental kaum rechtfertigen Läßt. * * erer e e 4 7 Samstag, den 2. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] 9. Seite. Nr. 103 Die Aktien der deutſchen Automobil-Induſtrie Kurs und Wirklichkeit Obwohl der deulſche Wertpapiermarkt ſchon ſeit langem ſehr darniederliegt und in allerletzter Zeit noch durch eine ſaſt nicht zu überbietende Geſchäſtsloſigkeit zu einem langſamen Abgleiten der meiſten Aktienkurſe verhalf, fällt doch die Haun t⸗ zahl der Automobilwerte durch ihren außergewöhnlich me⸗ deren Kursſtand ganz beſonders auf. Es iſt daher nicht unintereſſant, die Kurſe der Autoaktien einmal an Hand der untenſtehenden Aufſtellung zu verfolgen. Die zweite Hälfte des verfloſſenen Jahres brachte wie erſichtlich zum Teil unter Schwankungen abſinkende Kurſe, die auch im neuen Jahre weiterhin eine ſcharf abwärts gerichtete Tendenz aufweiſen. Dieſer Druck, der auf den deutſchen Autoaktien laſtet, iſt im weſentlichen eine Begleiterſcheinung der Lage der Automobilinduſtrie. Die deutſche Automobil⸗Ein⸗ und Ausfuhrſtatiſtik für das Jahr 1928 zeigt eine nicht zu unterſchätzende Verſchlechterung unſeres Kraftfahrzeug⸗Außenhandels: Einfuhr Perſonenwagen 192²⁰ D. G. der 1927 v. H. der 192 8. H der 1 Geſ. Einf. es Einf Ges cin SA. 4800 50.1 5400 47,6 12 898 69,5 Italien 2041 30.9 2403 21,9 2111 11.8 Oeſterreich 484.— 1454 12,7 1716 9,0 Frankreich d.— 1287 10,8 83.7 Uebrige Länder 5535 5,0 709 4— 760.4 9687 100,.— 11388 100,— 17819 100.— Die Einfuhr iſt dem Werte nach von 56,9 Millionen Reichs⸗ mark auf 70,5 Millionen Mark um 24 Prozent und wie vor⸗ ſtehend erſichtlich von 11383 Wagen im Jahre 1927 auf 17810 im Jahre 1928 geſtiegen. Dieſe rieſenhafte Einfuhrſteigerung wird durch den allerdings verdoppelten Export(von 2688 Wa⸗ gen 1927 auf 4578) bei weitem nicht aufgewogen. Die angeführ⸗ ten Zahlen laſſen deutlich den großen Kampf unſerer Auto⸗ mobil⸗Induſtrie erkennen, der vor allem in der Abwehr der gewaltigen amerikaniſchen Konkurrenz beſteht. Wie groß dieſe Konkurrenzmacht iſt, erhellt die Tatſache, daß die Vereinigten Staaten von Amerika 1925 87 Prozent, 1926 85 Prozent, 1927 81 Prozent der Weltproduktion an Fahrzeugen herſtellten. Der überwiegende Teil der großen amerikaniſchen Automobil⸗ erzeugung entfällt nur auf eine kleine Zahl von Firmen, die Export⸗ und Verkaufsorganiſation, hinter der mehrere großes Firmen ſtehen, erfolgreich bekämpft werden können. Eine Verdoppelung unſerer Ausfuhr im letzten Jahrs bedeutet wenig gegen die immer größer werdenden Eilnfuhr⸗ ziffern, die an Bedeutung noch gewinnen, wenn man die maſ⸗ ſenhafte Einfuhr von Fahrzeugeinzelteilen, die dann bei uns zu kompletten Wagen zuſammengeſetzt werden, noch berück⸗ ſichtigt. Man hat errechnet, daß die Kraftfahrzeugelieferung des Auslandes im Sahre 1928 unter Einrechnung des in obiger Aufſtellung aufgeführten Imports von 17000 Wagen und unter Hinzunahme der mit ausländiſchen Einzelteilen zuſam⸗ mengeſetzten Wagen 55000 Stück gegen 34 000 im Jahre 1027 betragen hat. Der deutſche Markt hat im verfloſſenen Jahre ea. 150 000 Wagen abſorbieren können. Zieht man in Betracht, daß hier⸗ von über ein Drittel** Produktion darſtellt, ſo kann man deutlich die ſchwierige Lage der deutſchen Fahrzeug⸗ fabriken erkennen, denen der Markt im eigenen Lande ſtreitig gemacht zu werden dröht. Als Konkurrenzwaffe dient dem Ausland die Billigkeit der Ware, die in der Hauptſache an den finanziellen Schwierigkeiten einzelner deutſcher Unternehmun⸗ gen inſoſern ſchuld war, als die aus teueren Rationallſie⸗ rungsmaßnahmen reſultierende geſteigerte Produktionsfähig⸗ keit nicht ausgenutzt werden konnte. Bedeutend herabgeſetzte Preiſe genügten nicht, um die ausländiſche Konkurrenz aus Ausfuhr den ſicheren Boden für eine großangelegte konzentrierte Ver⸗ Perſonenwagen 1928 80 bert 1027 2 Saen.d der kau smacht abgibt. Angeſichts dieſer Umſtände iſt es für die dem Felde zu ſchlagen. Dieſes zwangsläufige Herabſetzen der e„ 155 5 1 deutſche Automobilinduſtrie bedauerlich, daß es um den Auto- Inlandspreiſe hatte zur Folge, daß die in die Werke zum Hulland 69 553 154 87 15 94 mobilzuſammenſchluß in dieſer oder fener Form ſtill geworden] Zwecke der Rationaliſterung geſteckten Kapitalien ſich ſchwerlich Tſchechoflowabei 57.5 200 76 808.5 iſt, über den in der Mitte des vorigen Jahres ſo viel geſpro⸗ verzinſten. Schweiz 2 927 12,3 850 7 chen und geſchrieben worden iſt. Dieſe nicht gerade roſige Lage der deutſchen Automobil⸗ Uebrige Länder 980 77,4 1655 61,5 293 58,.— Die großen Schwierigkeiten, die ſich einer Erhöhung der induſtrie findet deutlich ihren Ausdruck in den einzelnen 1267 100.— 2888 100.— 4578 100,— 3 entgegenſtellen, werden wohl nur durch eine größere[Aktienkurſen.— In der techniſchen Leiſtung führen, das hal r— 5 2—— V das Ausland im verfloſſenen Jahre wiederholt anerkannt, 192 128 Aurſe von 1020 Rurſe von 1929 Divid. ver kämpfen die deutſchen Automobilfabriken gegen das gewalttze 1 1 1 7 7 dächſt tief: böchftſ kt 1, 5 1 FEC 7 Aufgebot in der Hauptſache amerikaniſcher Rieſenunter⸗ chſt tieff* f efſtſ g n, wür; ut Mal 3 5 Juni Aug. Sept. Nov. Dez.] Jan. ache Febr. Febr 28%. nehmungen. Ludwig Schäfer-Mannheim. Daimler Aktien 147 14 120 72 97.75 24.50% 0 10 120 10%/8 18 79 35.25 82— 53 59 33.5 0 6. Roe Aae 5 5 5 1 15 16 85 5 30 93% h 120 A1 855 4 75 gu 2% 92 88 6 6 0 a Adierwerk⸗ 8 ö 85, 5 20.50 13 89.756125 58 58 50.75 0 5 0 Bayer. Motoren 828 165 285 180 204 8 220 24% 251 215 227 235 241.25 28 210 201 23-0 12 11 Keie Mende e de 925 8 Nane 24 2 j) e orchwe 5 5 0 75 115. 10 I I. b 1 1 5 9„ Cbefedatteu Kurt Fiſchet— Berantwoktl. Rebatten e; Far Belt: H. A. Wel Magirus 50 101 87 62 32 59 50 47 22.50 4 47 41.38 87 32— 39.850 38 3 83 0 0 0 e Dr. S Rayſer— Kommunqh politik 885 910 49605 Se 5 S U. 5 145 90 4119 21 108,75 83 59 33.75 69,/5 833 51 28.50 22.5 28 24,75 28. 18 25.78 8 898 0 vort und Neues aus aller Welt Willi Müller— Handelsteil! Kurt Ehmer Wiinderer 2 329 1885 242 112 225 1381 179 10 lilo is ien i 123[18 108 195 93.5% 12 12 8 Oelcht and alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen Max Filter Komplettes Schlafzimmer, Birke poliert Schrank 2 Meter breit Nerrnzimmer, Nußbaum gewich 75 Schrank.10 Meter breit 57 Spelsezimmer, Nußbaum poliert Büfett 2 Meter breit 15 Reformküche, Email lackiert Büfett 180 em breit 26883 Gcschäits-Jublläum I. Sonderangebot a 1148. RM. 113 5. RM 445. s 20 Hirsch& Derschum. 1. 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Er will nicht mehr wiſſen, daß er auch Zechprellerei und Heirats⸗ ſchwindelel begangen hat. Der Vorſitzende, Amtsgexrichts⸗ Direktor Dr. Kley, erinnerte ihn aber daran, daß er in Darm⸗ ſtadt Zechprellerei verübt, daß er ſerner einem Mädchen, dem er die Heirgt verſprochen, 345 Mk. abgenommen und in Karls⸗ Tuhe ſitzen gelaſſen hat. Einem Schwetzinger Mädchen hat er vorgelogen, daß ſein Vater Sanitätsrat ſei und ſie zur Hergabe ihrer Sparpfennige bewogen. Er ließ ſie ebenfalls ſitzen und ſich nicht mehr ſehen. Aehnlich gelagert waren auch bie Straftaten, deren er ſich geſtern por dem Schöffengericht zu verantworten hatte. Er hat einer Reihe von Mädchen die Heirat verſvrochen und merk⸗ würdiger Weiſe mit Herz und Hand ber Mäbchen auch zugleich deren Geld erhalten, auf das es der Schwindler in allen Fäl⸗ len abgeſehen hatte, Seine Frechheit ging ſogar ſoweit, daß er ſich den Eltern der Mädchen vorſtellte und dieſe um Gelb für die Hochzelt anging, Obwohl herufslos, ſo wollte er doch durch ſeine Stelle Eindruck ſchinden und den Mädchen imponſeren. In elnem Hotel in Germersheim, wo er am 4. November 1928 übernachtet hatte, trug er ſich als„Kunſt⸗ maler aus Aachen“ in das Frembenbuch ein. Am andern Mor⸗ gen war der Pfeudokunſtmaler ohne Zechbegleichung ausgeflo⸗ gen. In einem andern Falle ſtellte er ſich einem Mädchen als Tlerarzt vor. Am 10. November gelang es ihm unter ſal⸗ ſchen Angaben von einem hieſigen Warenhaus einen Herren⸗ mantel im Werte von 90 Mk, bei 18 Mk. Anzahlung und einen Herrenanzug im Werte von 145 Mk. bel 20 Mk. Anzahlung zu erhalten. Eine Frau leiſtets dabei Bürgſchaft. Am 24. No- vember betrog er ein Mädchen um 200 Mark. Kurz darauf, am 28. November, hatte er ſeine dritte Braut, deren Eltern er ſich als Gerichtsinſpektor vorſtellte, um 150 Mk. erleich⸗ tert, Es war dies ein Dienſtmädchen, das aber mißtrauiſch war und die Sache angezeigt und auch ihr Geld wieder erhal⸗ ten hatte. ö Bei der Vernehmung des Angeklagten ſprach ſich der Ka⸗ valter über ſeine früheren Bräute, die als Zeugen geladen waren, recht abfällig aus. Im Gegenſatz dazu ſtellten die Ex bräute ihrem früheren Verlobten ein gutes Zeugnis aus, Er habe ſich ſtets gentlemanlike benommen, ſei galant und liebens⸗ f Alle bekunden übereinſtimmend, daß er ein würdig geweſen. glänzender Geſellſchafter war, ſo lange er Geld hatte. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel beantragte eine Ge⸗ fängnulisſtraſe von 1 Jahr 3 Monate. Das Gericht erkannte auch demgemäß, abzüglich 3 Monate Unterſuchungs⸗ haft. Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley ließ ſich dabei von dem Gedanken leiten, daß Mayer einen geiſtigen Defekt hat, län⸗ gere Zeit ſchon in einer ITrrenanſtalt war und daß auf Grund des Gutachtens von Medizinalrat Götzmann auch menig Aus ſicht beſteht, daß ber Angeklagte geiſtig wieder vyll⸗ kommen geſund wird. Die Verhandlung dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden⸗ ch, 5 Der„kalte Eid“. In einer Sitzung des Karlsruher Schöffengerichts ſah ſich, wie die„Badiſche Preſſe“ berichtet, der Vorſitzende bei der Pereldigung zweier Zeugen genbtigt, eine beſondere Eldesbelehrung eintreten zu laſſen. die Papiere zur Hochzeit zu beſorgen. ſie bei der Abfahrt auf dem Bahnhof feſt. Gericht verurteilte ſie fetzt wegen unerlaubter Rückkehr ius Dieſe Zeugen legten während ſie die Rechte zum erhoben, die linke Hand auf den Rücke er ſie aufgefordert, die linke Hand vom Rücke 2 wandte er ſich gegen die ſtapk verbreitete Volk würden derart geleiſtete Eide keine Gültigkeit en linke Hand hat keine eidesabwehrende Wirkung. geleiſtete Eld gilt!“ 5 Harte Strafe. Eine harte Straße traf vor dem framzöſiſchen Militärpolizeigericht das 26jährige Dieu mädchen Kaufmann aus Darmſtadt. Sie war von d liſchen Beſatzungsbehörde ausgewleſen, aber auf Drän hres Verlobten wieder nach Mainz zurückgekehrt, ur Auf ei t eige eines früheren Freundes nahm die franzöſiſche Polizei Das franzöſtſche beſetzte Gebiet zu 18 Tagen Gefängnis. 8 10 Jahre Zuchthaus, Ein Gewohnheitseinbrecher, beſſen Spezialität in Einbrüchen in Fahrradgeſchäfte beſteht, hatte ſich vor dem Schöffengericht Münſter i. Weſtf. in der Per⸗ ſon eines 28lährigen Arbeiters Hermann Klemenz zu ver⸗ antworten. Einſchließlich ſeiner neueſten Strafe von zwe Jahren hat der Angeklagte jetzt insgeſamt 19 Jahrs Zuchthaus zu verbüßen. Bei der letzten Gerichtsverhand⸗ lung rühmte er ſich ſogar, über hundert Einbrüche und Ueberfälle begangen zu haben, ſo daß er noch häufig das Gericht beſchäftigen dürfte. 8 Separatiſt ein Schimpfwort. Hans Klug⸗Kaufmann in Landſtuhl hatte gegen den Kaufmann Schermer in Landſtuhl Prlpatklage wegen ſchwerer Beleidigung erhoben. Der Privatheklagte äußerte Mitte Januar 1920, der Privatkläger wäre ſeinerzeit Separatiſt geweſen. Vom Gericht in Landſtuhl wurde der Beklagte wegen der Schwere der Beleidigung zu 250 Mk. Geldſtrafe eytl. 25 Tagen Ge⸗ fängnis und ſämtlichen Koſten verurteilt. Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 3. März 1929. Trinitatiskirche: 8 Predigt, Bikar Dr. Schilling:.30 Konfirmation, Pfarrer Renz: 11.15 Chriſtenlehre[Entlaſfungſ, Pfarrer Roſt; nach⸗ mittags 3 Taubſtummengottesdienſt im Konſfrmandenſgal ö auntarbienkirche: 9 Chriſtenlehre für Knaben(Entlaſſung], Kirchen⸗ rat v. Schoepffer; 10 Predigt, Kirchenrat v. Schoepfſer; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Chriſtenlehre für Mädchen [Entlaſſg.], Kirchenrat v, Schoeyfſer]: 6 Predigt, Vikar Dr. Schütz. Ehriſtuskſrche; 10 Predigt, Pfarrer Dr, Hoff: 11.5 Kindergottesdienſt, Vitarx Dr. Barner; 11.15 Cbriſtenlehre(Entlaſſung), Pfarrer Dr. 81 und Geh. Kirchenrat D. Klein; 6 Konfirmanden ⸗ Prüfung, Veh, Kirchenrat D. Klein. Priedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchen rat Bender; 11.18 Kinber⸗ gottesdienſt, Wikax Sulzberger: 11.15 Chriſtenlehre(Entlaſſung der Pflichtig.], Landeskirchen rat Bender; 6 Predigt, Vikar Sulzberger. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſtenlehre[Ent⸗ laſfung), Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Bilar Zöbelen; 6 Predigt, Vikar Zöbeley. Vietherkirche:.30 Konfirmation der Sübpfarreil, Pfarrer Dr. Leh⸗ wann, Kirchenchor; 11 Chriſtenlehre für Knaben u. Mädchen(Ent⸗ laſfung), Pfr. Frantzmenn;.15 Kindergottesdienſt, Bikar Grimm: 8 gonfirmandenprüfung der Norbpfarrei, Pfarrer Frantzmann: 6 Prebiat, Pfarrer Jundt, Melanchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Götz: 11 Linbergottesbienſt, Vikar Götz: 11 Ehriſtenlehre 1 Pfarrer Rothenböfer; 8 Konfirmandenprüfung der Weſtpfarrei, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.80 Predigt, Pfarrer Liefer. Dig oniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feubenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler: 11.18 Kinber⸗ gottesbienſt, Pfarrer Mutſchler:;.415 Chriſtenlehre fürn Mädchen, Pfarrer Mutſchler. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger: 11.18 Kinbergottesdienſt, Pfarrer Luger;.30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Maithänskirche Neckarau:.43 Predigt, Pfarrer Fehn: 11 Kinder⸗ gottesdienſt der Südpfarrel, Pfarrer Fehn; 1 Chriſtenlehre d. Süd⸗ pfarrei[Entlaſſung). Pfarrer Fehn. 5 Mheinau:.30 Predigt, Viſar Ziegler; 10.80 Ehriſtentehre. Knaben: 11.15 Kinbergottesdienſt. Sandhofen:.80 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr: 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Köllt: * Abendgottesdienſt in den Behelfsbauten, Bikar Könl. Paulus irche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Fnaben(Entlaſſung d. 2. Jahrgangs], Vitar Roth;.30 Hauptaottesdienſt, Bikar Roth: u Kindergottesbienſt, Vikar Roth, Wochen aottesdienſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Pfarrer Eckert.— Mitt⸗ woch vorm. 7 Morgenandacht, Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht mit Bibelbeſprechung. Kirchenrat v. Schoepffer. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Anbacht, Pfarrer Dr. Hoff. Friedenskirche: Mittwoch abend 8 Konfirmandenprüfung der Sübd⸗ pfarrel, Pfarrer Welter. Johanniskirche: Dounerstag abend 8 Koufirmandenprüfung, Pfarrer Mane r. Suthertirche: Mittwoch abend 8 Anbacht, Pfarrer Jundt. Melanchthonkirche: Mittwoch abend 8 Blbelſtunde, Pfr. Rothenhöfer. Dia pniſſenhaus: Mittwoch nachm.—5 Basler Miſftlonsfranenperein. 1 im: Donnerstag abenbes Andacht, Pfarrer Mutſchler. äſertale Donnerstag abend.45 Andacht, Pfarrer Luger. Mat hänskirche Neckarau: Donnerstag abend.0 Wochengottesdienſt. Pfarrer Rehn. helnan: Donnerstag abend es Bibelſtunde im Wemeindehaus. Sandhofen: Donnerstag abend 8 Andacht, Pforrer Dürr. Paulus irche Waldhof: Dienstag abend.30 Paſſionsandacht 1. Saale Gerwigſtr. 12(Luzenberg), Vikar Roth.— Donnerstag abend.30 Paſſionsandacht im Konfirmandenſaal, Pfarrer Lemme. Evang. Verein für innere Miſfion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dieustag 8 EV. j. M. Donnerstag à Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſtonar Olpp]; Sonntag.00 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße 31[(Stadtmiſſionar Welk]: Sonntag.30 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde. Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſſunde.— Bellenſtr. 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag Bibelſtunde.— Saudhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſton, Keidel): Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag.30 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch 8,15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Vexſammlung. Weifere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. f.., Jungffanenperelne] ſind bei feder Statlon zu erfahren. Berein für Jngendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag? Sonntagsſchule; 8 Zungmännertreis; 4 Jugendverein für ig. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſatſonsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch c. Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. f Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda Heim.“ I 11. 4. Sonntag ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugl..80 Evange⸗ Uiſatlonsvortrag, Schillerſchule, Almenhof.— Mittwoch abend 8 Ge⸗ betſtunde.— Bonnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibel⸗ kränzchen für funge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abd. 8 Jugendverein. Abnentgemeinde. J 1. 14. Sonntag abend 8 Vorttag:„Der Prote⸗ ſtantismus auf der ſchieſen Ebene?“.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sab⸗ balſchule 10 Prebigt; nachm. 3 Kindergottesdlenſt. Evaugeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Preblger Kick; 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 6 Religions⸗ unterricht. Donnerstag 4 Frauenmifflonsſtunde; 8 Vorbereitungs⸗ gottesdienſt zur Abendmahlfeier. Sülddeutſche Bereinigung für Enangeliſation u Gemeinſchaftapflege, (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Vortrag des Herrn Jugendpfarrer Lutz.— Montag abend 8 Mit⸗ gliederſtunde.— Mittwoch abend 8 e ee— Camstag 8 Mäunerabend.— Jugendbund f. E.., a) fſunge Männer: Sonn⸗ tag.30, Dienstag 8; b] Jungfrauen: Sonntag 4, Donnerstag 8. Knabenbund: Samstag.50 für Knaben im Alter von 10—16 Jahr. Blaukreuzverein Mannheim 1, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Sonntag abend 8 Blaukreuzſtunde, Kinderſchule Gärtnerſtr. 17, Neckorſtadt. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ nungsbunbſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗Ber⸗ ſammlung;: Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freltag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 1 und .30; Mittwoch 5, Donnerstag 4 Liebesbund. Wiethodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle. Augartenſtraße 28. Sonntag vorm..80 Predigt, Prediger S. E. Gebhardt: 11 Sonntagsſchule: abends.30 Jugend⸗ bund.— Montag abend 8 Jungfrauen⸗Miſſionsverein.— Mittwoch abend 8 Bibel und Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 8 Frauen⸗ Miſflons verein.— Samstag nachm. 4 Konf.⸗Unzerricht. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenlirche— Obere Pfarrei. Sonntag von 8 an öſterliche Belcht: 6 Frühmeſſe:.48 hl. Meſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt:.30 Kin⸗ dorgottesdienſt mit Predigt:.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 bl. Meſſe mit Predigt: nachm. 2 Chriſten lehre;.0 Earp. Chriſti⸗Bruderſchaſftsanbdacht mit Segen. St. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrel. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenhelt; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt; .30 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mähchen;.80 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen. Heilig⸗Geiſtlirche. Sonntag 6 Beicht, hl. Meſſe; 7 Frühmeſſer s Sing⸗ meſſe mit Predigt:.80 Predigt u. Amt: 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre für die Jungfrauen;.30 Corporis⸗Ehriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen, Liebfrauenkirche. Sonntag Beichtgelegenh.;:.30 Frühmeſſe: 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.80 3 rebigt u. Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt: 2 Chriſtenlehre der Mädchen:.30 Sol ramentale Bruderſchaft. Katholiſches Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt: 10 Gymnaſtumsgottesdienſt. St. Peter u. Paul Jeudenheim. 8. Faſtenſonntag: 6 30 hl. Beicht:.18 Frühmeſſe;.30 Schülergottesbienſt; 10 Haupigottesdienſt: nachm. .30 Ehrtſtenlehre für Mädchen: 2 Kreuzwegandacht mit Segen. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. öſterliche Beicht; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.20 Predigt u. Amt; 10.45 Kindergottesdienſt mit Predigt; 11.45 hl. Meſſe; 2 Chrlſten⸗ lehre für Mädchen;.90 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Bonifatius kirche Neckarſtabt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt:.30 Hochamt mit redigt: 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen; .80 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Städtiſches Kraukenheaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit Ansprache:—8 Beichtgelegenheit;.19 Singmeſſe mit Predigt. Hauskapells der Niederbrouner Schweſtern, D 4. 4. Sonntag.80 Oſterbelchte für kath. Taubſtumme. St. Joſefskirche Lindenhof. Sonntag.30 hl. Meſſe:.30 Kommunton⸗ meſſe;.80 Singmeſſe mit Predigt; 10 Predigt mit Amt; 11.30 Singmeſſe mit Prebigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Corp. Chriſti⸗Bruderſchaſt mit Segen. St. Jakobuspfarrel Mannſeim⸗Neckaran. Sonntag 7 Frühmeſfe; .13 Singmeſſe mit Preblgt;.43 Hochamt mit Predigt; 11.15 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Corporis⸗ Chriſti⸗Bruberſchaft mit Segen. Franzis us ſirche Waldhaf. Sonntag es Beicht; 7 Kommunlon⸗ meſſe mit Frühpredigt:.30 Amt und Predigt in der Kapelle der Splegelfabrik;.30 Prebigt und Amt: 11 Singmeſſe u. Homie in ber Kapelle ber Spiegelfabrik; 11 Schükergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe:.30 Ehriſtenlehre für die Jungfrauen. 5 St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntgg 6,30 Beicht;.15 Frühmeſſe mit Oſterkommunlon: 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottesdienſt;.80 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗ Jeſu⸗Andacht mit Segen; 7 Faſtennredigt mit Segen. St. Bartholomäuspfarrkirche Sandhoſen. Sonntag.80 Beicht: 7 Frühmeſſe mit Kommunſon:.30 Schutergottesdlenſt mit Predigt und Oſterkommunion;: 10 Predigt und Amt; nachm..30 Chriſten⸗ lehre für Mädchen und Corporis⸗Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht. St. Antonius lirche Rheinau. Sonntag 6 Belchtgelegenbeit;.43 und .80 Spend. der hl. Kommunion;.80 Amt mit Predigt u. Ehriſteu⸗ lehre: 2 Corvoris⸗Ehriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. St. Aegidiuskirche Seckenheim. Sonntag.30 Beicht:.15 Frühmeſſe: .80 Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſtenlehre für Mädchen:.80 Corvoris⸗Chriſti⸗Bruderſchaft:.80 Faſtenpredigt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde[Schloßkirche] Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt; nachm. 6 Veſper itt Faſtenpredigt von Stadtpfarrer K. Neuhaus⸗Baſel. Die Chriſtengemeinſchaft. Bewegung ſür religlöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal IL. 11. 91, part.: Die Menſchen⸗ welhe handlung(mit Predigt]; 11.13 Sonntagsfeler für Kinder; abends.15 im Vortragsſaal U 6. 11(im Hoff:„Rembrandt als größter Bibliſcher Maler“(mit Lichtbilbern) von W. Salewfki.— Dienstag vorm. d und Freitag norm. 9 Menſchenweihehandlung in L 11. 21, varterre. rr re Nach kurrer aber schwerer Krankheit ver schied am Freitag fiün meine ſjebe. gule Frau, unsete unvergeßliche Mutter, Tochter, Schwester und Schwägerin rau Emma Heller geh. Hess im Alter von 31 Jahren Robert Heller u. Minder Familie Hess Mannheim, den 1 März 1929 (Seckenheimerstr. 100) Sl Die Beerdigung findet am Montag. den 4 Mars, 1½ Ur von der Leichenhalle aus sta »Koſten verhundene Zwanasvollſtreckung zu ex⸗ Amt. Jeröftentnchunaan der Stadt Mannhaim ez ger. 5 Gebändeſonderſtener.. nachmittags 2 Uhr der Gebäude⸗ werde ich im hleſigen (Pfandlotal 0 6. 2 geg. bare Zahlung im Voll- ſtreckunaswege öffentl. vorſteigern; 1 Perſonen⸗Auto, 1 Nabidbapparat, 1 ardß. Partie Herren⸗ und Wir erſuchen um Zahlun ſonderſteuer für den Monat ſrebruar 1029 bis ſpäteſtens 5. März 1929. Wer bis zu dieſem Tage nicht zahlt, hat 10 v. H. Berzugszinſen jährlich zu entrichten und die mit hohen bei der Stadtkaſſe an den übrigen warten. Faſſenſtunden: Samstags von—12 ihr, Werktagen von 8— 613 Uhr und von 15 bis Damenfahrräd,(ne 16 Ubr, bei den Gemeindeſekretariaten der 2 5 55 Vororte nach den in den Natbäuſern ausge⸗ maſchinen u. Möbel hängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. Rheinische Hypothekendank enndgze. 8. Kraitloserklärung Gerichtönoflzleber. ber noch im Umlauf befindlichen Aktien 10⁴⁵— über ſe nom. R.* 1 N. 120.— und e 5 N nom. N..—. an!. 2 Unter Bezugnahme auf unſere im Deut⸗ Draht Malrazen ſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger D R. P. Konkurrenz! vom 8. Auguſt 1998, 6. September 1928 und billſe langt. Garantie ab Fabrik. 8184 9. Oktober 1028 erſchienene Bekanntmachung Ibs. Piz, U h. 0 verſchiedener Art. erklären wir hiermit gemäß da der 2/3. Verordnung zur Durchführung der Ver⸗ Bekanntmachung. Am 16. März d. Is. tritt in den eim mungen Ader don Oitoper Behr mike Reich rhank folgende Aenderung ein: Nr. 9 lautet:„Im elnzelnen ſind folgende Beſtimmungen maßgebend: a) Dem Kontoinhaber werden von der Reichsbank die auf ſeinem Konto vorgenommenen Buchungen durch Kontvauszug, der am Tagesſchluß auch die Angabe des Kontpſtandes enthält, mitgeteilt. Der Kontoſtand wird von der Reichsbank von Zeit zu Zeit mit dem donko⸗ inhaber abgeſtimmt.. Der Kontoinhaber kann bel Bareinzahlungen auf bas elgene Konto auf Wunſch eine Zwiſchenquitkung er⸗ b die hierfür beſtimmten Vordrucke ſind vom Kontoinhaber ausgefüllt vorzulegen. g bm] unverändert.“ 2639 Berlin, den 21. Februar 1929. Reichsbauk⸗ Direktorium ordnung über Goldbilanzen und 88 2 f. der 7. Verordnung zur Durchführung der Ver.. Dreyſe Budegies. ordnung über Goldbilanzen in Verbindung arne eee re. 5 mit den ß 200, 219 Abſatz 2 H. G. B. unſere Tirka 5 m e de 50 Küchagſeſcſtunpnn Teldech faule — und nom. 0.— n eln⸗— erreichten Altlien zu nom. R. 4 60.—, nom. 90 0 1 1 90 914 120.— und nom. R. 240.—, d. f. ſäm'!⸗ 0 1 Nüiogufaven liche noch im Verkehr befindlichen Al tlen über nom. R. 60.—, nom. R. 120.— und nom. R. 4 240.—, für kraftlos. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien auszugebenden neuen Aktien werden durch uns für Rechnung der Beteiligten 2 börſenmößig verkauft werden. Der Erlös B In ze IA Hh 8 1 S Frankfurt à. M. Bühl. Bad. mird für die Wetefligten hinterlegt. Ems Möbelgeschüft und Schreinerei ö 2355 ·˙· S 8 Mannheim, den 1. März 1929. 0 Augartenstrae 88 N. 68.„ rsfung;&. Sulz, Ingsnfsarbüro, Sobwefeingen, fel. 488 Abeiniſche Hupatheken bank. ap. Modelle dekaunt gute Qualitäten. bekannt billigte Pleise, bekannt weltgehendste Zahlungs form. Reelle faehmännfische Bedienung. PP gam Regale Elssrne Fanrradständer Wolf Netter& dacobi-Werke a 8824 r Samstag, den 2. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 108 f tonal Theater 0 85 Nur noch wenige Tage! Sonmnteg. 3. Nörz U i 208. Vorſtellung N AA T 1 A Nachmittags⸗Aufführn . Kleine 1.—— C O da—. 8 fran 5„oe Herzogin von Chica P em 535 . 7 ö Operette von E. Kolma— 28* Waenehinus„„— „— lusgbesleben 5 mit—— Loiiise Brooks 1 Fritz Kortner Sonnteg. 3. NHörz U fler schönen elena 5 207. 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