* Freitag, 8. Mär: 1929 Bei eptl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus pder durch die Poſt monatlich.⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. torderung vorbehalten. Poftſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 7 E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9011 (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6 Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben e Mannheimer General Anzeiger Alannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 R. M. Neklamen —4.⸗ M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher! i Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. 1 zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Der Senator beſchuldigt ihn als Gegner aller Antikriegspakte Waſhington, 8. März.(United Preß.) Senator Borah, der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats, greift im Zuſammenhang mit den Berichten, wonach der britiſche Außenminiſter Chamberlain in einer pri⸗ vaten Unterredung ſich abfällig über den Kelloggpakt geäußert haben ſoll, in einer heute herausgegebenen Erklä⸗ rung heftig an. Borah, deſſen Erklärung umſo bedeutungs⸗ voller iſt, da er zu den Vätern des Kelloggpaktes gehört, ſagt u..: „Die Erklärungen Chamberlaius ſtellen durchaus keine Ueberraſchung dar, denn es war allgemein bekannt, daß der britiſche Außeuminiſter im Grunde gegen den Antikriegs⸗ vakt ſei. Er hat den Pakt bereits in diplomatiſchen Noten torpediert.“ Chamberlains Gegnerſchaft, fährt Borah fort, beſchränke ſich aber nicht nur auf den Antikriegspakt, ſondern erſtrecke ſich auch auf die Locaruvverträge. Als Beweis für die Haltung Chamberlains könne das vor kurzem bekannt gewordene engliſch⸗franzöſiſche Flottenabkommen betrachtet werden.. 5 Borah ſagt in ſeiner gegen Chamberlain gerichteten Er⸗ klärung, die wegen ihrer Heftigkeit und wegen der Stellung Borahs als Vorſitzender des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats Senſation erregt hat, weiter: 0 „Chamberlain braucht ſich gar nicht zu wundern, daß die Amerikaner Kreuzer bauen, wenn ein Mann wie Cham⸗ berlain ſich luſtig macht über die Maßnahmen, um internationale Streitigkeiten auf friedlichem Wege beizulegen. Indeſſen glaube ich doch hinzufügen zu müſſen, daß die Aeußerung Chamberlaius nicht für die allgemeine Stimmung des engliſchen Volkes als maßgebend angeſehen werden müſſe. Ich glaube daher nicht, daß ſein Dolchſtoß tödlich wirken wird.“ Vergebliche Veſchönigungsverſuche = Genf, 8. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Von zuverläſſiger engliſcher Seite vernehme ich, daß Cham⸗ berlain entgegen den Beſchönigungs⸗ und Beruhigungs⸗ verſuchen der hieſigen engliſchen Delegation am Dienstag nachmittag vor 10 Vertretern engliſcher Zeitungen Erklä⸗ rungen von ungewöhnlicher Schärfe abgegeben hat. Er griff den früheren amerikaniſchen Präſidenten Cpolidge in ſehr heftiger Art wegen der Kreuzer vorlage an und ſagte, daß der Kelloggpakt ein Fetzen Papier wäre, falls Hoover nicht eindeutige Erklärungen über dieſen Vertrag ab⸗ geben ſollte. Der engliſche Delegierte Sel by, der dieſer Preſſe⸗ beſprechung des engliſchen Außenminiſters beiwohnte, war ſo entſetzt über die aggreſſiven Aeußerungen Chamberlains, daß er nachher jedem einzelnen Preſſevertreter noch beſonders nahelegte, Stillſchweigen zu wahren. Eine Indiskretion führte zur Veröffentlichung in der„Newyork World“, Was Chamberlain am geſtrigen Nachmittag den Preſſevertretern über die praktiſche Bedeutung des Kelloggpaktes erklärte, iſt als Berichtigung der in der„Newyork World“ erſchienenen, aber von Chamberlain als grundfalſch bezeichneten Meldung aufzufaſſen. zum bisherigen Ergebnis der Ratstagung Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die vorläufige Verweiſung der Minderheiten an die Vor⸗ kommiſſion wird vielfach als ein Begräbnis erſter Klaſſe bezeichnet, doch wohl, wie hier bereits dargelegt. zu Unrecht. Man darf nicht vergeſſen, daß überhaupt erſt einmal bisher eine Frage vor eine beſondere Kommiſſion gebracht wurde, die dem Rat ebenbürtig iſt, nämlich das A b⸗ Tüſtungsproble m. Natürlich wäre es vom deutſchen Standpunkt vorteilhafter geweſen, wenn bei der Zuſammen⸗ ſetzung des Komitees et vas weitherziger verfahren worden wäre, wenn man z. B. Dr. Streſemann oder eine andere für die Rechte an den Minderheiten in hervorragendem Maße intsreſſierte Perſönlichkeit hinzugezogen hätte. Freilich mußte man in ſolchem Falle damit rechnen, daß dann Polen und wahrſcheinlich mit Erfolg verſucht hätte, Herrn Zaleſki in das Komitee hineinzubringen. Im übrigen iſt ja der Auf⸗ gabenkreis des Komitees genau umriſſen. Ihm kommt es nicht zu, irgendwelche Entſcheidungen zu treffen. Es hat lediglich die Berichte der verſchiedenen Staaten entgegenzunehmen. Auf Grund der Studien der Vorkommiſſion wird dann die Minderheitenfrage vor das Forum des Völkerbundes gebracht werden, in dem Deutſchland Sitz und Stimme hat. Das iſt nach der Auffaſſung der hieſigen amtlichen Stellen aber das Ausſchlaggebende Dadurch iſt vermieden, daß die Erörterung des Minderheitenproblems im Gegenſatz zu der urſprünglichen Abſicht gewiſfer Gruppen ach calendas graecas vertagt wurde. Man weiß heute, daß zu einem beſtimmten Termin die Diskuſſion auf breiterer Baſis fort⸗ geſetzt wird. Das bedeutet einen Fortſchritt, der nicht unter⸗ ſchätzt werden ſollte. Die deutſch⸗polniſchen Beſchwerden = Genf, 8. März:(Von unſerem eigenen Vertreter.) Auf dem Programm der zwei oder drei letzten Sitzungen der Märztagung des Völkerbundsrates ſtehen faſt ausſchließlich die deutſchen und polniſchen Beſchwerden. Ueber den Fall Ulitz wird noch zwiſchen den Mitgliedern der deutſchen und polniſchen Delegation verhandelt. Erſt morgen wird ſich der Rat mit diefer Angelegenheit zu befaſſen haben. Von deutſcher Seite wird auf die willkürliche Anwendung des§ 112 des polniſchen Strafrechts gegen Ulitz hingewieſen und betont, daß ein Fluchtverdacht nicht vorliegt. Der deutſche Antrag lautet auf Freilaſſung des Verhafteten und auf Ueberwachung des gegen Ulitz eingeleiteten Gerichts⸗ verfahrens durch einen Kommiſſar des Völkerbundes. In der Eingabe des Deutſchen Volksbundes wird auf die Gefahr einer Verſchlechterung der Stimmung in Oberſchleſien auf⸗ merkſam gemacht, falls eine Verurteilung von Ulitz erfolgen ſollte. Die polniſche Regierung vertritt, wie Zaleſki der Preſſe erklärte, den Standpunkt, daß das im Gange befind⸗ liche Gerichtsverfahren gegen den dem polniſchen Staat an⸗ gehörenden Ulitz nicht unterbrochen werden könnte. Vermut⸗ lich wird der Rat eine Beſchleunigung des Verfahrens empfehlen. Ein anderer Fall betrifft die unerhörten Druckmittel, die gegen einen der deutſchen Minderheit angehörenden Berg⸗ 5 en, d d. werksbeamten in Tarnowitz von dem dortigen polniſchen lands tatſächlich elwa 60 P o z Anappſchaftsverein zur Anwendung gelangt ſind. Für heute iſt die Fortführung der Beſprechungen zwi⸗ ſchen Streſemaun, Chamberlain und Briand in Ausſicht ge⸗ nommen. Dr. Streſemann wird den geſtrigen Beſuch des engliſchen Außenminiſters erwidern. Verſchleppung von Saardeutſchen in die Fremdenlegion Genf, 8. März.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Nach Mitteilungen der hier eingetroffenen Saardelegation nimmt die Anwerbung jugendlicher Saardeutſcher für die franzöſiſche Fremdenlegion in jüngſter Zeit ſehr ſtark zu. Vier deutſche Saarländer unter 20 Jahren ſind im letzten Vierteljahr in die Fremdenlegion geſchleppt worden. Be⸗ ſonders kraß iſt der Fall eines jungen Saardeutſchen, der in Marokka ſchwer erkrankt iſt und trotz aller Vorſtellungen ſet⸗ ner Angehörigen durch die dortigen ſranzöſiſchen Militär⸗ ſtellen nicht freigelaſſen wird. Die Saardelegation hat dieſe Angelegenheit zur Kenntnis des Völkerbundsſekretartats gebracht. Arbeits miniſter⸗Konferenz in Genf E Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsarbeitsminiſter Wiſſel begibt ſich am Samstag zu futernationalen ſozialpolitiſchen Beſprechungen nach Genf. Wie die D. A. Z. erfährt, erfolgt die Reiſe, weil der engliſche Arbeitsminiſter erklärt hat, daß er an der am Montag be⸗ ginnenden Verwaltungsratsſitzung des Internationalen Ar⸗ beitsamtes teilnehmen und daſelbſt die Forderungen ſeiner Regierung zu der von England bereits im Vorjahre beantrag⸗ ten Reviſion des Washingtoner Abkommens mittellen werde. Auch der franzöſiſche Arbeitsminiſter Loucheur wird ſich nach Genf begeben. Es iſt zu erwarten, daß der deutſche Reichsarbeitsminiſter nach der engliſchen Er⸗ klärung den Standpunkt der Reichsregterung darlegen wird. Nicht 25 ſondern 60 Prozent J Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Pariſer Korreſpondent der„Times“ hat jüngſt die Behaup⸗ tung aufgeſtellt, daß die deutſchen Reparatlions⸗ laſten nur etwa 25 Proz. des deutſchen Geſamt⸗ etats ausmachten und daß dieſe Belaſtung nicht zu hoch er⸗ ſcheine, da ja auch die anderen am Krteg beteiligt geweſenen Staaten durch die finanziellen Nachwirkungen des Krieges budgetrechtlich ſtark engagiert wären. Uns ſcheint dieſer Vergleich bedenklich zu hinken. Einmal handelt es ſich bei den deutſchen Reparationszahlungen um Gelder, die der deutſchen Wirtſchaft endgültig entzogen wer⸗ den und aus Deutſchland herausfließen. Dann aber: Wenn man ſchon die deutſchen Laſten mit denen der anderen Länder vergleicht, muß man gerechterweiſe außer den Reparations⸗ zahlungen alle Koſten hinzunehmen, die den Kriegslaſten der anderen Länder entſprechen. Tut man das, ſo kommt ein ganz anderes Ergebnis heraus, als der Pariſer Korxreſpon⸗ Mau wird dann Deutſch⸗ Geſamt⸗ dent des Londoner Blattes errechnet hat. nämlich finden, daß die Kriegslaſten de s budgets ausmachen. Chamberlains Offenherzigkeiten Schon lange weiß man, daß die Engländer mit ihrem Außenminiſter Chamberlain nicht recht zufrieden ſind. Als Erbe eines großen Namens iſt er ſeinerzeit auf dieſen wichtigſten Poſten, den Großbritannien zu vergeben hat, be⸗ rufen worden, ohne, wie ſich im Laufe der Zeit immer mehr herausſtellte, die Fähigkeiten zu beſitzen, die dazu erforderlich ſind. Immer öfter fanden ſich daher in der engliſchen Preſſe Meldungen, die von einer Amtsmüdigkeit und bevorſtehenden Demiſſion Chamberlains zu berichten wußten. Vermutlich wäre er auch ſchon längſt, der Not gehorchend nicht dem eigenen Triebe, von ſeinem Poſten zurückgetreten, wenn nicht England kurz vor Neuwahlen ſtehen würde, nach denen er ſich am beſten mit Anſtand aus der Affäre ziehen kann. Späteſtens im Mai dieſes Jahres wird es ſoweit ſein. g Vom deutſchen Standpunkt aus betrachtet, haben wir keine Veranlaſſung, uns der Unzufriedenheit der Engländer mit Chamberlain anzuſchließen. Nach ſeinen geſtrigen Genfer Offenherzigkeiten über das uns ſchon ſo lange ſchwer be⸗ drückende Abrüſt ungsproblem haben wir vielmehr alls Urſache, ihm für ſeine ungeſchminkten Wahrheiten dankbar zu ſein, dies umſo mehr, als in der hohen Politik die Offenherzig⸗ keit ja ſonſt nirgends zu den Tugenden der Staatsmänner ge⸗ hört. Klipp und klar hat der engliſche Staatsmann mit dem berühmten Namen ausgeſprochen, daß„die Frledens⸗ ſicherung noch nicht in dem Maße fortgeſchrit⸗ ten ſei, um auf Grund der vorliegenden Verträge die Schlußfolgerung ziehen zu können, nun die allgemeine Ab⸗ rüſtung durchzufthren“.. Dieſe Feſtſtellung iſt für uns nie wert. Zwar wiſſen wir gerade in dieſer Hinſicht ſchon längſt nur zu gut, wie wir mit dem Verſailler Verſprechen, daß die von uns verlangte Abrüſtung nur der Anfang der allgemeinen internationalen Abrüſtung ſein ſoll, geblufft worden ſind, doch es kann durchaus nichts ſchaden, wenn die allzu hoffnungs⸗ ſeligen Optimiſten, Pazifiſten und Illuſioniſten, die wir noch immer unter uns haben, ab und zu einmal wieder von kom⸗ petenter Stelle des Auslandes aus auf die rauhe Wirklichkeit hingewieſen werden. Nun wiſſen wir alſo, daß die politiſchen Herren der Welt trotz Völkerbund, Locarno un d Kelloggpakt den Weltfrieden noch immer nicht für hiu⸗ reichend geſichert halten, daß ſie mehr an neue Kriege, als an eine lange Friedensperiode der Menſchheit glauben. Gerade nach den Erfahrungen der letzten Zeit und nach dem Widerhall, den die Enthüllungen über die angeblichen G eheimver⸗ träge gefunden haben, kann uns dieſe Erkenntnis ja nicht überraſchend kommen. Und doch wirkt ſie immer aufs neue wieder niederſchmetternd, wenn man ſich erinnert, zu welch außerordentlich weitgehenden Zugeſtändniſſen und Opfern wir uns in der Hoffnung, damit dem Weltfrieden zu dienen, durch unſeren Beitritt zum Völkerbund und den verſchiedenen Grenz⸗ garantte⸗ und Friedensſicherungsverträgen bereit gefunden haben. Freilich iſt es ein beſchämendes Zeugnis für den ehr⸗ lichen Friedenswillen unſerer Partner, daß ihnen die ſo außer⸗ ordentlich weitgehenden Verträge noch immer nicht genügen. Anſcheinend ſehen ſte darin in Wirklichkeit nicht viel mehr als „ein paar Fetzen Papier“. Ihr ſchlechtes Ge wiſſen ver⸗ hindert ſie offenbar, an die Ehrlichkeit unſeres Friedenswik⸗ lens zu glauben, obwohl wir, wie das Ausland doch ſicherlich ganz genau weiß, nach wie vor gar keine andere Wa 9 1 haben, als in der Verſtändigung und der fried⸗ lichen Zuſammenarbeit der Völker das einzige Mittel zu ſehen, das uns am Leben erhalten kann. Nicht durch neue Kriege, zu deren Führung uns alle und jede Vor⸗ ausſetzungen für unabſehbare Zeit völlig fehlen, ſondern nur „durch Opfer und Arbeit“ hoffen wir wieder allmählich zur Freiheit zu gelangen. Wenn man uns das auf Grund des ſchlechten Gewiſſens der anderen Seite noch immer nicht zu glauben vermag, wenn man auch unſeren jetzt wieder bei der Pariſer Reparationskonſerenz bekundeten Willen, die uns ſeinerzeit aufgepreßten Tributleiſtungen als ordentliche Zahlungs verpflichtungen a nz u⸗ erkennen nicht als einen überzeugenden Beweis unſeres zu allen erträglichen Opfern bereiten Friedenswillen er⸗ kennen will, dann ſind wir jetzt am Ende unſerer Weisheit au⸗ gelangt. Für die Franzoſen frellich, für die Chamberlain fa ſchon immer eine ganze beſonders zärtliche Liebe an den Tag gelegt hat, werden die Aeußerungen des Leiters der engliſchen Außenpolitik Waſſer auf die Mühlen ſein. Denn ſte, die Gei⸗ ſter, die ſtets verneinen, haben ja nie aufgehört, in alle Winde hinauszuſchreten, daß ſie trotz aller Verträge ihre Sicherheit „dem gefährlichen deutſchen Nachbar“ gegenüber nach wie vor für bedroht erachten. Eigentlich müßten ſich die Engländer, die den mit Frankreich geſchloſſenen Locarnopakt bekanntlich mit ihrer ganzen Macht garantiert haben, durch das ihren franzöſiſchen Freunden völlig fehlende Vertrauen auf die un⸗ bedingte Zuverläſſigkeit wenigſtens des Garante u gekränkt fühlen und eigentlich müßte auch die ganze Welt ob der Angſtpfychoſe des waffenſtarrenden Frankreichs gegen das non allen Seiten eingekreiſte und ſo gut wie waffenloſe Deutſchland von einem Hohngelächter widerhallen. Eigentlich ſollte überhaupt vieles, doch uneigentlich und in Wirklichkeit iſt es eben ganz anders. Eigentlich müßten nun auch wir, da wir immer unzweifelhafter erkennen müſſen, daß an eine Abrüſtung der anderen Nationen Überhaupt nicht zu denken iſt, daß ſie vielmehr immer aufs neue noch zu⸗ rüſten, an die Schaffung einer Rüſtung wenigſtens in dem Rahmen denken, den uns der Verſailler Vertrag zuläßt. Doch wir wiſſen ja, auf welche innerpolitiſche und auch finauzfelle Schwierigkeiten ein ſolcher Plan ſtoßen würde. Die Erfah⸗ rungen mit dem Panzerkreuzer ſind wohl allen noch friſch in Erinnerung. Außerdem iſt es zweifellos tatſächlich ſo, daß wir auch bei den größten Auſtrengungen zur Schaffung einer Schutzrüſtung doch aus vielfältigen Gründen nicht dazu ge⸗ Der rückſichtsvolle Haushaltsausſchuß geſetzt. Die Turnhallen werden ihnen vorenthalten und nur Alle 14 Tage dürfen ſie von den deutſchen Turuvereinen be⸗ Vexranlaſſung gab. 2. Seite. Nr. 114 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. März 192 Jangen könnten, den Rüſtungsſtand zu erreichen, der nötig wäre, um uns nach allen Seiten hin auch nur annähernd ge⸗ mügend zu ſichern. Was wir ſo hier heute wieder feſtſtellen und worüber ſich jeder vorurteilslos denkende Menſch, ſei er bei welcher Partei er wolle, ſchon längſt klar iſt, das muß ſich auch die ganze übrige Welt ſagen, wenn jetzt durch Chamberlains geſtrige Genfer Offenherzigkeiten und das fortwährende Geſchrei der Fran⸗ zoſen nach immer noch mehr Sicherungen, das ſtändig aktuelle Thema über Abrüſten oder Wettrüſten, über Krieg oder Frie⸗ den wieder einmal aufgerollt wird. Wenn Chamberlains Er⸗ klärungen auch in dieſer Richtung wirken und im klärenden und beruhigenden Sinne ihre Schuldigkeit tun, dann wollen wir ihn fürderhin nicht mehr daran erinnern, daß er ſeiner⸗ zeit der erſte war, der in Locarno im Ueberſchwang der Ge⸗ fühle den goldenen Liebesbecher mit Streſemann leerte. Die Amerikaner freilich werden Chamberlains geſtrigen Vorſtoß ſo leicht nicht vergeſſen. Sie wiſſen, daß Chamberlain, wie alle ſeine Landsleute es den Amerikanern nicht vergeſſen kann, daß ihre ſo alte Nation von einem ſo jungen Volke faſt ſpielend von der Führung in der Welt⸗ politik abgedrängt iſt. Chamberlain iſt im überraſchenden Gegenſatz zu der ſonſtigen guten Tradition der Engländer nur ſo unklug geweſen, ſeinem Groll offen Luft zu machen. Und dieſe Offenherzigkeit wird ihm beſtimmt nicht verziehen werden. H. A. M. Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Bürv.] Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte am Freitag die zweite Leſung des Haushalts der Reichsarbeits⸗ miniſteriums fort. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilte der Vorſitzende, Abg, Heilmann(Soz.), mit, daß die Beamten des Reichsarbeitsminiſteriums darum gebeten haben, der Ausſchuß möge den Etat ihres Miniſters heute nicht in Angriff nehmen, weil Miniſter Wiſſell 60 Jahre alt werde und ſeine Beamten gerade an dieſem Tage wünſchen, daß er in ihrer Mitte weile. Der Porſttzende bittet, dieſem Wunſch durch Abſetzen des Etats von der Tagesordnung nachzukommen, obwohl Reichs⸗ arbeitsminiſter Wiſſell ſelbſt erklärt habe, er ſei bereit, im Ausſchuß zu erſcheinen. Der Ausſchuß beſchließt die Abſetzung des Etats des Reichsarbeitsminiſterſum. Der Etat des Reichs, wirtſchaftsminiſteriums wird in der Faſſung der Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes genehmigt, ebenſo der Haushalt des vorläu⸗ figen Reichswirtſchaftsrates. Beim Haushalt des Reichsverkehrsminiſteriums bittet Reichsverkehrsminiſter Dr. Schätzl dringend, die Stelle des Miniſtertaldrektors der Luftfahrtabteilung nicht zu ſtreichen. Dieſe Abteilung ſteige dauernd in ihrer Bedeutung durch die Ausdehnung unſerer Luftverbindungen nach Oſt und Weſt. Es ſet nicht erfreulich, wenn unſer Vertreter bei den inter⸗ nationalen Verhandlungen einen geringeren Rückhalt als ſeine Kontrahenten habe. Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags nahm ohne Ver⸗ änderung die Paragraphen an, welche die ſtrafrechtliche Ahn⸗ dung der Begünſtigung und der Vereitlung von Straſver⸗ folgung regeln. Slahlhelm und Wehrverbände In der Berliner Donnerstagſitzung des Präſidiums der Vereinigten vaterländiſchen Verbände, an der führende Ver⸗ Lreter aus allen Teilen des Reiches, darunter auch der zweite Bunbesführer des Stahlhelm, Oberſtleutnant a, D. D ſt e r⸗ erg, teilnahmen, wurde einſtimmig eine Reihe von Leit⸗ ſätzen angenommen. Ueber das künftige Verhältnis der Wehrverbände zum Stahlhelm wird geſagt: „Die Zuſammenfaſſung aller wehrpolitiſchen Kräfte im Reich hat in einer Organiſation zu erfolgen, auch hier unter Wahrung des föderativen Prinzips. Dieſe Organi⸗ ſation iſt der Stahlhelm.“ * Die deutſchen Turnvereine in Polen In verſchiedenen Orten Oberſchleſtens, beſonders in Kattowitz, werden in der letzten Zeit die deutſchen Turnvereine in jeder Weiſe zurück⸗ nutzt werden. Die Deutſchen beabſichtigen daher, beim Min⸗ derheitenamt Beſchwerde dagegen einzulegen. Das polniſche erhalten iſt um ſo empörender, als in Kattowitz z. B. die deutſche Bürgerſchaft den größten Teil der Steuern aufbringt, gus benen die Turnhallen erhalten werden. Meoiziniſche Amſchau Ein dunkles Blatt aus der Geſchichte der Medizin Von H. S. Auerbach Auch in unſerer aufgeklärten Zeit iſt die Zahl derer, die in Krankheitsfällen nicht zum Arzt gehen, ſondern ihr Heil beim Quackſalber verſuchen, größer als man denken ſollte. Wer einmal Gelegenheit hatte, in die Methoden und Prak⸗ lken dieſer Heilkünſtler einen Blick zu tun, iſt verblüfft und entſetzt über die hier zu Tage tretende Unkenntnis, den ent⸗ ſetzlichen Aberglauben und die oft unverhüllte Betrügerei. Früher war der Zulauf, deſſen ſich dieſe Konkurrenten des approbierten Arztes erfreuten, noch erheblich größer, da ge⸗ heimnufsvolle Wunderkuren auf die Menge großen Eindruck machten und ſchnell weithin bekannt wurden, Aber nicht allein die Ungebildeten wandten ſich an den Wunderdoktor, ſondern guch ſolche, von denen man es am wenigſten erwarten ſollte. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts erſchien eine Flugſchrift des Barons Digby, Großkanzlers von Großbritannien, die großes Aufſehen erregte und zu einem lebhaften Federkrieg Sie trug den Titel:„Discours ſur la ppuhre de ſympathie pour la gusrkſon des plaies“(Abhand⸗ lung über das Smpathiepulver zur Heilung von Wunden); gegen ſie traten alsbald zahlreiche Gegner auf, die der Reihe nach ihre abweichende Meinung in ausführlichen ſchriftlichen Auslaſſungen der Oeffentlichkeit unterbreiteten. Schon ein Jahrhundert vorher war das Intereſſe für das Sympathie⸗ pulver ſo groß, daß ſogar Ludwig von Naſſau einen gewiſſen Doktor Bewerwick in einem Brief um ein Rezept für die Bereitung des„Pulvers der geheimen Zuneigung“ erſuchte. Dr. Bewerwick ſandte dem Fürſten nachſtehendes Rezept: „Man nimmt ein Stückchen friſchen Leinens von der Größe der Wunde, das man mit dem fließenden Blut tränkt. Dies hält man zwiſchen den Fingern, während man ein an⸗ deres Tuch mit einer Pappkompreſſe auf die Wunde legt, ſo daß deren Ränder zuſammengehreßt werden. Sollte das Blut 2 4 Deutſche Finanzwirtſchaft Wenn wir unter Finanzpolitik eine auf längere Sicht ein⸗ geſtellte planmäßige Führung des öffentlichen Haushalts verſtehen, gibt es erſt ſeit wenigen Jahren— nämlich ſeit der Stabiliſierung der Währung und der Annahme des Dawes⸗ plans— wieder eine deutſche Finanzpolitik. Die ſeither ver⸗ ſtrichenen fünf Jahre bilden überdies eine finanzwirtſchaft⸗ liche Einheit: als Anlaufsperiode der Reparationsleiſtungen, als Uebergang von einem Schwebezuſtand in einen wenig⸗ ſtens vorläufigen Beharrungszuſtand. Daher iſt die Frage nach dem Erfolg dieſer finanzpolitiſchen Periode heute berech⸗ tigt. Sie liegt umſo näher, als von vielen Seiten ſcharfe Kritik geübt, z. T. ſogar eine völlige Umkehr gefordert wird. Wer den Lauf der letzten Finanzjahre aufmerkſam ver⸗ folgt, wird bemerken, daß die deutſche Finanzpolitik an einem Wendepunkt angelangt iſt. Die Reichshaushalte von 192528 ſind teils mit anderen nicht unbedenklichen etatstechniſchen Kunſtgriffen balanziert worden. Damit wurde der Anſchein einer normalen Finanzgebarung erweckt. Nunmehr ſind die Ueberſchüſſe der Vorjahre endgültig verbraucht. Auch ſonſtige Aushilfsmittel fehlen. Es blieb— das wird, unabhängig von aller parteipolitiſchen Einſtellung feſtzuhalten ſein— der Reichsregerung kein anderer Weg, als unumwunden zu be⸗ kennen, daß ein effektiver Fehlbetrag von—600 Millionen im Reichshaushalt 1929/30 vorhanden iſt; wobei dieſe Ziffer noch unter optimiſtiſcher Veranſchlagung der Ausgaben und Einnahmen zuſtande gekommen iſt. Umſo zeitgemäßer iſt eine Analyſe der deutſchen Finanz⸗ wirtſchaft, ihres heutigen Standes, ihrer Möglichkeiten: im Hinblick ſowohl auf die Pariſer Verhandlungen wie auf die amtlichen Deckungsvorſchläge und den Streit der Parteien um ſie, der nun wohl in ſein akutes Stadium rückt. Dieſe Aufabe kann nur abſeits jeder Tages⸗ und Parteipolitik, auf ſtreng wiſſenſchaftlicher Grundlage gelöſt werden, wie es der Kölner Nationalökonom Profeſſor Dr. Fritz Karl Mann in einem ſoeben erſcheinenden Buch verſucht.(Deutſche Finanz⸗ wirtſchaft, Verlag Guſtav Fiſcher, Jena 1929.) Hier werden die Finanzmethoden der letzten Jahre kritiſch zergliedert; der Strukturwandel des deutſchen Finanzſyſtems uverfolgt; die ſteuerliche und die ſogenannte„hilfsfiskaliſche“ Belaſtung, wie der Verfaſſer die ſteuerähnlichen Beiträge auf währungs⸗ politiſchem, reparationspolitiſchem und ſozialpolitiſchem Ge⸗ biet bezeichnet, auf neuen Grundlagen geſchätzt. Daneben aber werden auch die Organiſationsfragen der Finanzver⸗ waltung behandelt, die Wirkung der Beſteuerung auf die Kapitalbildung, die angebliche Zwangsläufigkeit der Aus⸗ gaben, die Möglichkeiten der Ausgabekürzung, die Reform des Ausgabebewilligungsrechts und niele andere dringliche Fragen. Zuletzt auch ſchon die neuen Deckungsvorſchläge der Regierung auf Erhöhung der Bier⸗ und Branntweinſteuer, Erhöhung der Vermögensſteuer und Ausdehnung der Erb⸗ ſchaftsſteuer. Das Bild der deutſchen Finanzlage, das der Vexrfaſſer entwirft, iſt wenig erfreulich. Auch Mann ſteht in ſcharfem Gegenſatz zu dem letzten Bericht des Generalagenten für Reparationszahlungen, der wie ein Geſchäftsproſpekt nur die günſtigen Seiten der deutſchen Volks⸗ und Finanzwirt⸗ ſchaft betonte. Das amtliche Dementi hat, wenigſtens für nichtdeutſche Leſer, dieſe Schilderung nicht ohne weiteres ent⸗ kräften können. Zumal Herr Parker Gilbert ſich zu einem erheblichen Teiſ auf amtliches oder halbamtliches deutſches Ma⸗ terial— z. B. die Angaben der Reichskreditgeſellſchaft— ge⸗ ſtützt hatte. Das Mann'ſche Buch ſtellt ſich— die nachgerade etwas müde gehetzte Wendung iſt hier voll am Platz— in eine Lücke, die bisher unaufgefüllt blieb: es iſt, von unbeſan⸗ gener wiſſenſchaftlicher Seite, ein Darſtellung der wirklichen Lage der deutſchen Finanzwirtſchaft. R, B. Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der„B..“ aus Genf gedrahtet wird, findet morgen in Lauſanne die Trauung des italieniſchen Majors Zappfi ſtatt, der von der Nobile⸗Expedition bekannt iſt. Zappi heiratet ein Fräulein Lecoultre und wird als Trauzeugen ſeinen Leidensgenoſſen, den Major Mariany haben. Attentat auf Daladier? V Paris, 8. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) „La Volonté“ verzeichnet das Gerücht, daß der Parteiführer der Radikalen, Daladier, das Opfer eines Attentats ge⸗ worden iſt. Ein Prieſter habe Daladier in ſeiner Woh⸗ nung aufgeſucht und mehrere Revolverſchüſſe auf ihn ab⸗ gegeben. Eine Beſtätigung dieſer Information ſtaht zur Stunde noch aus. Letzte Meldungen Wetterbericht aus dem Schwarzwald 3. Triberg, 8. März.(Eig. Drahtber.) Unter ſtark ſteigen⸗ dem Luftdruck hat ſich geſtern nachmittag im Schwarzwald die Wolkendecke, welche geſtern vormittag noch ſtrichweiſe leichte Schneefälle gebracht hatte, vollkommen aufgelöſt. Infolge der dadurch bedingten nächtlichen Ausſtrahlung ſind die Tempera⸗ turen wieder erheblich geſunken und ſind ſeit geſtern ungefähr vier Grad tiefer. Heute früh werden je nach der Lage durch⸗ ſchnittlich 5 bis 8 Grad Kälte verzeichnet. Unter der Einwirkung der ſtark wirkenden Märzſonne iſt dagegen tags⸗ über mit erheblicher Erwärmung zu rechnen. Die Sportver⸗ hältuiſſe ſind damit für das Wochenende als günſtig zu be⸗ zeichnen, wenn auch der Schnee der Jahreszeit entſprechend nur noch in den ſchattigen Lagen als Pulverſchnee anzutref⸗ fen ſein wird. Unglücksſchuß beim Entladen — Weimar, 7. März. Der etwa 40 Jahre alte Miniſterial⸗ amtmann am thüringiſchen Finanzminiſterium Kurt Ad⸗ lung wollte in ſeiner Wohnung in Weimar ſeinen Revolver entladen. Dabei ging ein Schuß los und traf ſeine Frau in den Kopf, ſodaß ſie tot zuſammenbrach. Die Ehefrau hinterläßt zwei Kinder im Alter von 7 und 14 Jahren. Adlung wurde vorläufig feſtgenommen und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommunisten— Drei Tote — Heide(Holſtein), 8. März. In dem in Süberdith⸗ marſchen gelegenen Orte Wöhrden kam es geſtern abend an⸗ läßlich einer von den Nationalſozialiſten einberufenen öffent⸗ lichen Verſammlung zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten. Die Kommuniſten, die ſich in großer Ueberzahl befanden, griffen die Nationalſozialiſten an und es entwickelte ſich eine heftige Schlägerei, in deren Verlauf zwei Nationalſozialiſten durch Stiche getötet wurden. Auch ein Kommuniſt blieb tot auf dem Platze. Außerdem wurden ſieben Verletzte, darunter ein Schwerverletzter, ius Heider Krankenhaus gebracht. Das Verſammlungslokal war poltzeilich geſperrt, ſo daß die Verſammlungsteilnehmer auf der Straße aneinander gerieten. Neue Verkehrsſchwierigkeiten in Polen — Warſchau, 8. März. Infolge neuer Schneefälls und neuen ſtarken Froſtes ſind im Süden und Weſten Polens wieder Störungen des Elſenbahnverkehrs eingetreten. Beſon⸗ ders an der tſchechoflowakiſchen Grenze ſſt der Verkehr er⸗ ſchwert. 1600 Waggon Kohle für die Tſchechoſkowakei konnten nicht abtransportiert werden. In der Lemberger Eiſenhahn⸗ direktion wurden zwei Linien vollkommen geſchloſſen, ebenſo in der Wilnaer Direktion. In allen anderen Gebieten ſind ſtarke Verſpätungen eingetreten. Nur nach Weſten zu iſt der Eiſenbahnverkehr normal. Abgelehnte Auslieferung — Paris, 3. März. Die Anklagekammer in Inon hal einen von der italieniſchen Regierung geſtellten An⸗ trag auf Auslieferung des ehemaligen Abgeordneten Alfonſo Imperati abgelehnt. Imperati hat im Jahre 1924 ein Weitglied des Stadtrates von Caſtellamare niedergeſchoſſen, wie er behauptet, in Notwehr. Die Anklagekammer ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es ſich um ein politiſches Verbrechen handele und hat die Freilaſſung Imperatis angeordnet. Flugzeugabſturz 5 — Paris, 8. März. Havas berichtet aus Brüſſel; Ein vom einem Hauptmann geſteuertes Flugzeug iſt gus 300 Meter Höhe unweit des Flugplatzes Nivelles abgeſtür zt, Der Hauptmann war ſofort tot. Der Apparat wurde völlig zerſtört. 5 Die Kataſtrophe auf Madeira — Liſſabon, 8. März. United Preß meldet aus Funchal auf Madeira, daß bei dem Erdrutſch auf der Inſel bisher 40 Perſonen ums Leben gekommen ſeien. Man befürchte aber, daß die Kataſtrophe noch mehr Menſchenleben gefordert habe. Eine große Anzahl von Gebäuden iſt zerſtört worden. Hilfsexpeditionen nach dem betroffenen Gebiet ſind unterwegs.: Dreihundert Automobile verbraun Los Angeles, 7. März. Bei einem Branb in einer hieſigen Automobil ⸗Ausſtellung wurden breihunderd Automobile zerſtört. 9 8 man in der Hand hält, mit dem unten beſchriebenen Pulver beſtreuen und auf die Wunde legen. Hilft auch dies nicht, ſo ſoll man ein Leinentuch mit dem Pulver beſtreuen, darauf ein anderes Leinentuch legen, ſo daß das Pulver zwiſchen den beiden Tüchern liegt, und das Ganze auf die blutende Wunde legen. Die Blutung kommt dann ſogleich zum Stehen. Tritt eine Entzündung ein, die oft der Beginn des kalten Brandes iſt, ſo muß man das mit dem Pulver beſtreute Tuch an einen kalten Platz legen, z. B. in den Keller oder in eine gut verſchloſſene Doſe, die man in kaltes Waſſer legt, bis die Entzündung vorbei iſt. Das Tuch ſoll immer ſo warm ge⸗ halten werden, wie man die Wunde zu haben wünſcht. Man kann die Wunde auch mit einer Speckſchwarte reiben. Wie es zwei Arten von Wunden gibt, ſo auch zwei Sorten Pulver, ein einfaches und ein zuſammengeſetztes, Das erſte beſteht aus grüner Kupferwurzel, die man in die Sonne legt, bis ſie weiß iſt. Sie wird dann zu einem feinen Pulver zer⸗ rieben, das man für den Bedarfsfall aufbewahrt. Die zweite Sorte wird aus gleſchen Teilen des eben beſchriebenen Pul⸗ vers und Gomme Dragant angefertigt.“ Dr. Bewerwick entnahm vorſtehendes Rezept einer alten franzöſiſchen Handſchrift:„Becuell de plusieurs secrets Eprouvés“(Sammlung mehrerer erprobter Geheimmittel), Wie man ſieht, machten alſo auch gelehrte Aerzte munter für ſolche Wunderkuren Reklame. Wenn dies am grünen Holze geſchah, wie mag es da erſt am dürren geweſen ſein? Die Zahl der Wunderdoktoren war Legion. Sle vertrieben das Fieber, hoben Verzauberungen auf, trieben den Teufel aus Und verſtanden ſich auf viele andere Künſte. In den Städten ſpielten ſie eine große Rolle und auf dem flachen Lande waren ſie die einzigen, die Menſchen und Tiere heilten— oder es doch wenigſtens verſuchten. Der Ruf mancher dieſer Kur⸗ pfuſcher ging weit ins Land, So war ein gewiſſer Kornelius Jiſp in einem großen Teile Europas berühmt als ein Mann, der Krüppel zu heilen vermochte, Sein Verfahren war reich⸗ lich roh, und der Kirchhof ſeines Heimatortes wies zahlreiche Gräber von Fremden auf, die unter den Händen des wackeren Heilkünſtlers geſtorben waren, aber das hinderte nicht, daß ſein Name überall mit Reſpekt genannt wurde. Es gab natürlich auch ernſthaft zu nehmende Aerzte, acht⸗ bare Männer, die wahrhafte Scham über die gewiſſeuloſe, großſprecheriſche und oft lächerliche Art empfanden, mit der bie Kurpfuſcher ſich als die Retter der leidenden Menſchheit an⸗ prieſen. Ein gewiſſer Dr. Baardt klagte in beweglichen Wor⸗ ten über den Mißbrauch, der mit einer ſo erhabenen Kunſt wie der Medizin täglich getrieben wurde. Er ließ ſich les war im Anfang des 17. Jahrhunderts) wie folgt aus:„Es kann gar nicht genug darüber geredet und geſchrieben werden, daß ruch⸗ loſe oder unüberlegte Landſtreicher, alte abergläubiſche Weiber, Schuhflicker, Quackſalber, Keſſelflicker, ja ſogar Hundefänger dieſe göttliche Wiſſenſchaft, welche die Götter ſelbſt an den Menſchen ausgeübt und ihnen zu ihrem Heil mitgeteilt haben, mit unreinen Händen beſudeln und wie ein Scharfrichter das bluttriefende Meſſer, als ob es ihnen von Gott verliehen wäre, in ihren Klauen führen. Sie ſcheuen ſich nicht, unſchuldiges Blut zu vergießen und aus eitler Gewinnſucht ſelbſt ihre Näch⸗ ſten umzubringen, wobei ſie in den von ihnen verbreiteten lügneriſchen Rundſchreiben vorgeben, alle Krankheiten und Gebrechen des menſchlichen Körpers heilen zu können. Wle ich glaube, verſtehen ſich dieſe Leute nur darauf, ihren Mitmen⸗ ſchen vom Leben zum Tode zu verhelfen.“ Sy ſah es früher mit der Heilkunſt aus, vor allem auf dem flachen Lande. Aber auch mit den wirklichen Aerzten war es vielfach nicht beſſer beſtellt. Alle Heilkundigen, Gelehrte wie Kurpfuſcher, waren in ihrer Ueberheblichkeit, Aufgeblaſenheit und Pedanterie eine ſtete Quelle des Spottes ihrer Zeitgenoſ⸗ ſen, die ſich in Gedichten, Flugſchriften und Zeichnungen mit Vorliebe über jene luſtig machten. OAusſtellung weſtfäliſcher Kunſt. Am 28. April wird in Münſter eine große Weſtfäliſche Kunſtausſtellung eröffnet, deren beide Vorgängerinnen 1926 in Dortmund und 1928 in Hagen ſtattgefunden haben. Die Ausſtellung, die größte ihrer Art, die bisher in Münſter verauſtaltet worden iſt, wird die Werke von 300 Malern, Bildhauern, Graphtkern und Archttek⸗ ten Weſtfalens zeigen; ſie findet, da eß in Münſter an einem geeigneten Ausſtellungsgebände ſehlt, in der Stadthalle ſtatt, in die zu bdieſem Zwecke Koſen eingebaut werden, und bleibt vier Wochen geöffnet. mit natürlicher Beleuchtung VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVTVVTTTTJVVVVCCCVVVVVCCVCVCCVCCCc( F 35 . Creltag. den 8. März 192g Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite, Nr. 114 einer Aufſetzen erren enden Neuausgabe hernortrat, Städtische Nachrichten Ordentliche Vertreter-Hauptverſammlung der Mielerveremigung Mannheun E. B. Die am Dienstag im Nebenzimmer des Ogkal„Eichhaum“ stattgefundene ordentliche Vertreter⸗Hauptper⸗ fſammlung war, ſo wird uns geſchrieben, von den Ver⸗ kretern faſt vollzählig beſucht. Der Vorſitzende Dunkel gab den Jahresbericht über das verfloſſene Geſchäfts⸗ jahr, Er ließ in ſeinen Ausführungen die mieterpolitiſche Lage des vergangenen Jahres und die geſetzlichen Aende⸗ zungen der Mig terſchutzbeſtimmungen Repue paſſieren. Die gerſchärfte Stellungnahme gegen den Mieterſchutz kam in der letzten Zeit anläßlich der Verhandlungen über die Aus⸗ dehnung des Mieterſchutzes auf Neubauwohnungen zum Ausdruck. Die Stellungnahme des⸗ Innenminiſteriums in Hieſer Frage wurde einer ſcharfen Kritit unterzogen. Die Tätigkeit der Mannheimer Mistervereinigung war außer⸗ Irdentlich ausgedehnt und erſtreckte ſich auf alle Gebiete des Mieterſchutzes. Der Redner erinnerte an den Kampf gegen Die ſtatutariſche Einführung der„ſchwarzen Liſten“ ſei⸗ tens des Mannheimer Grund⸗ und Hausbeſitzervereins. Dieſe Tätigkeit wird ſeitens der Mietervereinigung wachſamen Auges verfolgt und auch in Zukunft jede Maßnahme ergriffen Werden, um die Schädigungen durch die ſchwarzen Liſten ab⸗ zuwehren. Weiter erinnerte Redner an die Beſtrebungen, die Bodenpolitik der Staht Mannheim einer grundlegenden Asuderung zuzuführen. Die organiſatoriſche und verwaltungstechniſche Arbeit des Vorſtandes der Mietervereinigung kam in verſchiedenen Zahlen zum Ausdruck. An Sitzungen und Verſammlungen Würden im vergangenen Jahre insgeſamt 71 abgehalten, da⸗ runter 7 öffentliche Verſammlungen. Die Poſtausgänge er⸗ veichten die Zahl von nahezu 30 000. Rund 4300 Auskünfte Würden erteilt gegenüber 3200 im Vorjahre. Intereſſant iſt, Haß die Auskünfte über Mietangelegenheiten die der Repgra⸗ zurfragen um rund ein Drittel überſtiegen. In 805 Fällen erfolgte Vertretung por den Mleterſchutzgerichten. Die über⸗ große Mehrzatl endigte mit einem für die Mieter günſtigen Ergebnis. Mitgliederzahl und Kaſſenverhältniſſe ſind als ſehr zufriedenſtellend zu bezeichnen. Im abgelaufenen Jahre erfolgten nahezu 1000 Neuaufnahmen. In einen Schlußaus⸗ führungen wies der Redner darauf hin, daß am 31. März 4830 Mieterſchutzgeſetz und Reichsmietengeſetz ablaufen, und Haß deshalb im kommenden Jahre alle Kräfte angeſpannt werden müſſen, um den Kampf um den Fortheſtand des WMieterſchutzes zu einem für die Mieterſchaft erfolgreichen Abschluß zu bringen. Die geſamte Mieterſchaft wird ge⸗ zwungen ſein, dieſen Kampf aufzunehmen. Mit der Mieter⸗ Irganiſation als Rückhalt wird es möglich ſein, die Ziele der örganiſierten Mieterſchaft, Erhaltung des Mieterſchutzes, Schaffung eines neuzeitlichen Bodengeſetzes und Durchſetzung eines ſozialen Miet⸗ und Wohnrechtes, zu exrreſchen. An den mit Beifall aufgenommenen Bericht ſchloß ſich eine rege Diskuſſion an. Als Nieberſchlag des Berichtes wurden folgende zwei Entſchließungen einſtimmig angenommen: I. Die Vertreterverſammlung der Mannheimer Mietervereini⸗ gung kichtet an den Stadtrat das Erſuchen, mit allen Mitteln dafür zu ſorgen, daß endlich einmal Wohnungen geſchafſen wer⸗ ben, dexen Mieten von dem Großteil der Mieter getragen werden können. Des weiteren muß auch mit der unhalt⸗ haren Bohenpolftil der Stadt ein Ende gemacht wer⸗ den, weil bei den herrſchenden unerträglichen Bodenpreiſen niebrige Mieten unmöglich ſind. Von der Stadtverwaltung wird verlangt, daß ſich die Stadt bei der Gewährung von Darlehen ein Mitbeſtimmungsrecht bei der Mietgeſtaltung vorbehält. II. Die Mieterzereinigung Mannheim proteſtiert gegen die in Aus ſicht ſtehende Steigerung der Miete durch die vorgefehene Erhöhung der Kanal, Müll- und Straßen reini⸗ gungsgebüh ren. Während auf der einen Seite die Mann⸗ heimer Hausbeſitzer allein von ihren Betriebskoſten heute ſchon mindeſtens 12 v. H. der Friedensmiete übrig haben, zahlen auf zer anderen Seite die Mieter infolge der Belaſtung mit den Nebengebühren einſchließlich des Waſſergeldes ſtatt 120 v. H. ſchon 12708 p. H. und mit der neuen Erhöhung der Gebühren ſogar 1275 n. H. ber Miete— alſe 7/0 b. H. über bem gefetz⸗ lichen Satz—, gögleich die Hausbeſitzer für die meiſten Wohnun⸗ gen in Friedenszeiten dieſe Gebühren ſelbſt zu tragen hatten. Die Mietervereinigung Maunheim E. V. richtet an den Stadtrat das Erſuchen, endlich einmal, dieſer Ungerechtigkeit ein Ende zu machen und den Hausbeſitzern auch die Verpflichtungen aufzu⸗ erlegen, die ſie in allen Stäßten Deutſchlaubs haben und für die ſie auch die geſetzliche Miete erhalten. Bei der Neuwahl des geſchäftsführenden Vorſtandes wurden die bisherigen Vorſtandsmitglieder einſtimmig wiedergewählt. Im kommenden Jahre ſetzt ſich der Vorſtand wie folgt zuſammen: Karl Dunkel, 1. PVyrſitzender, Franz Düsen, 2. Vorſitzender, Guſtav Fuchs, 1. Schriftführer, Karl Seiz, 2. Schriftführer, Rudolf Hartmann,., Albert Jos 2, Rechner, Friedrich Kam m, Ludwig Schütz und Frau Marie Bren neſſel Beiſitzer. Das Eis auf Rhein, Neckar und Main Nach den hier einlaufenden Meldungen nehmen die auf den teilweise zugefrorenen Flüſſen beſtehenden offenen Stel⸗ len immer mehr zu. Auf dem Rhein hat ſich die Eisdecke oberhalb Oppenheim bei Stromkilometer 304 geſtern mittag auf die ganze Strombreite in Bewegung geſetzl. Nachdem eine vorübergehende Stockung an der Endſtelle am Katzeneck (Em. 315,5) oberhalb Oppenheim durch Sprengung beſeitigt war, iſt das Eis um 6 Uhr abends bei Oppenheim abgetrie⸗ ben. In der vergangenen Nacht hat ſich der Eisabgang bis unterhalb Nackenheim(Am. 323) fortgeſetzt. Mit dem Eisabggng iſt auch die Stauung des Waſſers beſeitigt und der Waſſerſpiegel am hieſigen Pegel hat den niedrigen Stand von minus 0,83 wie vor dem Eisſtand erreicht, Wie die Haupteiswachtſtelle Koblenz mitteilt, macht die Eis⸗ auflöſung am Mittelrhein weitere Fortſchritte. Das Eis der oberen Moſel wird Köln ſchon nicht mehr erreichen, da es ſich unterwegs auflöſt. Endlich wird an der Mündung der Lahn das Eis beſeitigt. Auf der Strecke zwiſchen der Loreley und Ruhrort iſt der Rhein zur Zelt eisfrei. Bei Emmerich hat man mit gut gelungenen Sprengarbeiten be⸗ gonnen, die eifrig fortgeſetzt werden, Das Eis oberhalb Emmerichs hat ſich in Bewegung geſetzt, Bel dem zur Zeit herrſchenden Tauwetter wächſt am Niederrhein die Gefahr des Hochwaſſers an. Vom Neckar wird gemeldet, daß ſich das Eis teils zuſammengeſchoben, teils aufgelöſt hat. Eine geſchloſſene Eis⸗ decke beſteht in Mannheim oberhalb der Friebrichsbrücke von Km. 3,700 bis 4,700 und von Wieblingen bis Binau. Auch auf dem Main ſchreitet die Auflöſung der Eisdecke weiter fort. Von unterhalb Frankfurt bis zur Mündung iſt er faſt eisfrei. Die Schiffahrt bleibt jedoch noch eingeſtellt, während ſie zwiſchen Straßburg und Mannheim geſtern wieder auf⸗ genommen werden konnte. Nach unermüdlichen Anſtrengun⸗ gen iſt es nun gelungen, den Hafen bei Bingen bis auf das letzte Drittel befahrbar zu machen und den größten Teil der ſchutzſuchenden Schiffe hereinzuziehen. * * Rangierunfall. Ein 29 Jahre alter Range rer, der geſtern vormittag im hieſigen Hauptbahnhof einen Giſen⸗ bahnwagen abbremsen mollte, erlitt dadurch einen Byuch des rechten Unterſchenkels, daß der auf die Schie⸗ nen aufgelegte Hemmſchuh von dem auffahrenden Wagen zur Seite geschleudert wurde. Der Verletzte wurde ins All. gemeine Krankenhaus eingeliefert. * Brand in der Dieſelmotor⸗Lokomotive. Im Strebelwerk in der Induſtrieſtraße ſetzten Koksöfen, die in einer Dieſel⸗ motor⸗Lokomotine aufgeſtellt waren, durch Herausfallen der Glut Abfallöl in Brand. Das Feuer wurde durch die um 7, Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit Tetra⸗Apparaten gelöſcht. Geburtstagsfeier im Evangeliſchen Altersheim. Heute war ein großer Tag bei den liehen Alten des Heims. Im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit ſtand Fräulein Eliſabeth Hofmann, die am heutigen Tag ihren 90. Geburt s⸗ tag feiern konnte. Seit ſechs Jahren zählt ſie zu den In⸗ ſaſſen des Heims. Die Ehre, die Aelteſte im Hauſe zu ſein, kommt ihr jedoch nicht zu, denn eine andere zählt bereits 91 Jahre, Ein kleiner Gabentiſch, ein Lied der Schweſtern und des Hausperſonals, freundliche Worte des Hausgeiſt⸗ lichen, Kirchenrat von Schoepffer, verſchönten ihr den Tag. Beim Nachmittagskaffee ſoll es ſehr luſtig zu⸗ gegangen ſein. * Aufgegriffen wurde geſtern vormittag in Ludwigshafen ein 14 Jahre alter Fortbildungsſchüler von Saud⸗ hofen, der ſich am vergangenen Freitag ohne Willen und Wiſſen ſeiner Eltern non zu Hauſe entfernte und ſich herumtrieb. Fur Aufhebung des Sichtvermerkszwangs mit England Die am 3. Dezember 1927 getroffene Vereinbarung ut der Britiſchen Regierung über die Aufhebu ng des Sichtyermerkszwangs iſt dahin erweitert worden, daß ſeit 1. Januar 1929 deutſche Reichsangehörige unter den Bedingungen der Vereinbarung ohne Sichtyermerk fämtliche Teile des Britiſchen Reiches betreten dürfen it Ausnahme der folgenden Teile, für die auch künftig für deutſche Reichsangehörige ein Sichtyermerk erforderlich iſt: Britiſch⸗Indien einſchließlich der indiſchen Eingeborenen ſtaaten und des Protektorats Aden; Auſtralten einſchließlich der unter auſtraliſcher Mandatsverwaltung ſtehenden(ee biete Neu⸗Guinea und Nauru; die Maudatsgebtete Paläſting, Transjordanien und Tanganyika. Ausländiſche Reiſende nach dem Sudan bedürfen zwar keines britiſchen Sichtyermerks, jedoch ſtets einer boſonderen Erlaubnis des Civil Seeretary in Ehartum, des Sudan in Cairo, des Gouverneurs der Roten Meerpropinz oder des Gpuverneurs der Halfa⸗Propinz. Ausländer bedürfen zur Einreiſe nach Malta eines Sichtvermerks, falls ſie dort ihren Wohnſitz nehmen oder in irgendeiner Weiſe einen Be⸗ ruf ausüben wollen; dagegen iſt für Touriſten oder Beſucher in Malta ein Sichtvermerk nicht erforderlich, Auch in Gibraltar iſt zur Zeit ein Sichtvermerk für Ausländer nicht erforderlich, und zwar iſt es in dieſem Falle gleichgültig, zu welchem Zwecke die Einreiſe erfolgt. K * Die Einführung eines neuen Katechismus in der evang. Landeskirche, Nachdem die Landesſynode am 14. Mai 1928 Her ſchloſſen hat, den durch ihren Ausſchuß bearbeiteten neuen Katechismus zur Einführung zu genehmigen, hat die Kirchen⸗ regierung mit Entſchließung vom 18. Januar d. Js, ange⸗ ordnet, daß dieſer Katechismus von Oſtern 1929 an bei Er⸗ teilung des evangeliſchen Religionsunterrichts der Unter⸗ weiſung in der chriſtlichen Glaubens⸗ und Sittenlehre zu grunde gelegt werde, Der neue Katechismus iſt mit Beginn des neuen Schuljahres 1929/0 vom 6. Schuljahr an in allen Klaſſen der Volksſchulen und den entſprechenden Rlaſſen der höheren Schulen ausſchließlich in Gebrauch zu nehmen. * Ein heftiger Zuſammenſtoß erfolgte heute mittag zwiſchen einem Kohlenfuhrwerk und einem Straßenbahn wagen an der Ecke Pflügersgrund⸗ und Mittelſtraße, De Straßenbahnwagen, der das Fuhrwerk von hinten anfuhr, wurden faſt ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. Der Fuhrmann, der nom Wagen fiel, trug keine Verletzungen davon. Partei⸗Nachrichten Der Bezirksverein Oſtſtabdt ber Deutſchen Vüylez⸗ barſei veranſtaltete ſeine Bezirksvereinsverſammlung am Don⸗ nerstag abend im Reſtauraut„Pergola“. Der Vorſitzende Haupt⸗ ſchriftleiter Fiſcher ging in feinem einleitenden Tätigkeitsberſcht auf die palitiſche Zuſammenſetzung hey Oſtſtadt ein und konnte feſt⸗ ſtellen, daß in dieſem Bezirk die Deutſche Volkspartei zahlen mäßig am ſtäxkſten vertreten iſt. In einem Referat behandelte er vor allem die Fragen der beutſchen Außenpolitik. Innenpolitiſch wertete ge die Bedeutung der Streſemann⸗Rede im Zentralvorſtand der Deut ſchen Volkspartei und betonte u.., daß es das Beſtreben her Deut; ſchen Volkspartei ſein müſſe, einen gerechten Ausgleich der Intereſſen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu finden. Die Ausführun⸗ gen fanden regen Beifall. Der Bezirksvereinsvorſtand wurde ney zuſammengeſetzt aus den Herren: A. G. Burger, 1 Vorſttzen bor, Stadty. Roßert Haag, ſtellv. Vopſitzendey Die übrigen Beſetzungen ſind die gleichen wie im vergangenen Fahr, 5 Weranſtaltungen Mannheimer Hausfraueubund Wenn früher die erſte Märzſonne durch die Feuſterſchetben blinzelte, dann dachte die putztüchtige und ſüchtige Hausfrau unter manch bekümmertem Stoßſeufzerlein„Jetzt muß ich alles— alles wen⸗ den!“ Heute gehts— heidi hopp— viel flotter. Zwei große Töpfe mit Waſſer auf's Feuer— aus geheimnisvoller Schachtel ein Ent⸗ färbepulver in den einen Topf geſchüttet, umgerührt und ver⸗ blichenen Stoff aller Webart und Farbe hinein, bis er zu feiner Grundfarbe weiß oder geblich zurückgefärbt iſt— dann im andern Topf die gewünſchte neue Farbe angerührt, den mehr oder weniger entfärbten Stoff hinein— und hurra ein neues Kleid entſteigt dem Waſſerbade! So wurde es geſtern im Hausfrauenbund praktiſch voy⸗ geführt. Jetzt alſp friſch darauflos gefärbt im Haushalt, damtt der Oſterhaſe bei ſeinem kommenden Beſuch— angeregt durch die hlügende Farbenſkals im Hauſe, einmal wieder tüchtig an feinen Ehrgefühl gepackt und daburch zu neuen Konkurrenzleiſtungen in ſeiner Oſter⸗Eter⸗Förbeſpezialität getrieben wird. R. . — Bach Die Kunft der Fuge von F. S. und die Neuordnung von Wolfgang Graeſer Zur Mannheimer Erſtaufführung durch bie „Freie Volksbühne“ Es dürfte kaum ein Werk des großen Thomgskantoxs geben, das den Muſtkforſchern ſo piel Kopfzerbrechen ver⸗ urſacht hat, wie gerade die unyollendet hinterlaſſens„Kunſt der Fuge“ Sogar in Brachvogels Roman ſplelt das Alters⸗ werk, das Wilhelm Friedemann Bach als letztes Vermächtnis des Vaters bei ſich führt, eine große Rolle. Die Schickſale dieſes Torſos ſind in der Tat ſeltſam genug. In ſeinem „muſtkaliſchen Opfer“ hatte Bach ein Thema, das ihm Fried⸗ rich der Große geſtellt hatte, auf verſchledene Arten kunſt⸗ reich durchgeführt, Das„königliche Thema“ hatte gewiß viel verlockendes zu ausgiebiger Beſchäftigung an ſich, ſetzte aber in mancher Hinſicht gewiſſe Grenzen. Jedenfalls hatte Bach davon die Anregung erhalten, an einem anderen, von Haus aus unbedeutenden Thema, das ſich aber zu allen kontrapunktiſchen Kunſtſtücken beſſer eignete als das von Friedrich dem Großen geſtellte, zu zeigen, was ſich alles aus einem Thema herausholen laſſe. Auf die Veröffentlichung dieſes Werkes, das ihn in ſeinen letzten Jahren bis zu ſeiner Erblindung beſchäftigte, ſcheint Bach ungewöhnlich großen Wert gelegt zu haben. Denn er ließ es, was nur bei einer verſchwindend kleinen Zahl ſeiner Werke geſchah, in Kupfer ſtechen und überwachte den Stich bis zum elften Tonſtück. Von hier ab war der Stecher auf ſich felbſt angewieſen und Bachs Augenleiden machte eine weitere Korrektur unmöglich. Jedenfalls hatte die erſte 1750 erſchienene Ausgabe keinen Erfolg. Von einer zweiten, 1782 mit einer Vorrede des Theoretikers Marpurg erſchienenen Ausgabe wurden binnen mehreren Jahren nur 30 Exemplare abgeſetzt. 1756 verkaufte Philipp Emanusl Bach die Kupferplatten als Alt⸗ metall. Von da ab wurde es ſehr ſtille um Bachs koſtbare Hinterlaſſenſchaft. Sie erſchien wohl in verſchiedenen Neu⸗ ausgaben und erfuhr zum Teil beachtliche Erläuterungen, bließ abes als inſtruktines Werk in die Schulſtuhen verbannt, bis ein ungewöhnlich nielſeitig beanlagter junger 0 0 en nicht 19 Jahre alt, hält Wolfgang Graeſer auf einem Kongreß einen Vortrag über Bachs Alterswerk und über⸗ raſcht die Muſtkwelt mit einer neuen Inſtrumentation, für die ex plauſtble Gründe anführen konnte, die aber in letzter Zeit lebhaft angefochten wurde(durch Prof. Dr. Heinr. Rietſch, Prag]. Es iſt Graeſers unbeſtrittenes Ver tenſt, auf die Bedeutung von Bachs Vermächtnis hingewieſen und eine wundervolle Symmetrie in dem Rieſenbau entdeckt zu haben, die Bach bei der Konzeption vorgeſchwebt haben mag, die aber bei der mangelhaften Ueberlieferung der Schluß⸗ teile nicht ohne weiteres erkennbar iſt. Graeſer folgerte, da die Kunſt der Fuge von Bach als Partitur mit vier Syſtemen veröffentlicht iſt, daß Bach an orcheſtrale Beſetzung gedacht haben kann und inſtrumentierte viele Fugen für Streich⸗ urcheſter, manche auch mit Zuziehung von Bläſern und Orgel, Grgeſer fand ferner durch Vergleichung der verſchiedenen Beſtandteile, beſonders hinſichtlich der Umwandlung des Hauptthemas, eine überſichtliche Ordnung, wonach die ganze Kunſt der Fuge oder wie Rietſch ſie mit gutem Recht be⸗ zeichnet, die ganze Rieſen⸗Variationsfuge in folzende Gruppen zerfällt. Erſte Gruppe: vier einfache Fugen und zwar je zwei mit dem Thema in der Urform, je zwei mit dem Thema in der Umkehrung(steigende Tonſchritte verwandeln ſich in fallende und vice versgl, 2. Gruppe, umfaſſend drei Gegenfugen, wobei die erſte Beantwortung des Themas, der ſogenannte„Gefährte“, die Umkehrung des erſten Themas, des„Führers“ iſt. In der 3. Gruppe treten zum Hauptthema noch ein zweites, bezw. drittes und viertes Thema(Doppel- bezw. Tripelfugen). Die vierte Gruppe iſt den Canons ge⸗ widmet(das Wort„kuga“ bedeutete urſprünglich Canon), in Graeſers Faſſung, am Cembalo bezw. der Orgel auszu⸗ führen. Beſonders ſchwierige Probleme ſind in der 5. Gruppe behandelt. Das Hauptthema erſcheint varttert (die Intervallſprünge durch Zwiſchentöne ausgefüllt), In der darauf folgenden Fuge erſcheinen alle Intervalle um⸗ gekehrt, als Spiegelbild des Originals, daher auch der Name „Spiegelfuge“. In ber letzten Fuge, die zunächſt als Fuge mit drei Themen einſetzt, hatte Bach vor, das Thema Beh als viertes Thema einzuführen und mit dieſer kunſtvollen Berkrüpfung ſein Werk zu ſchliezen. Dar Tod nahm ihm die Feder eus der Hand k vor Bach ſeinem Werke den Schlußſtein aufſetzen konnte. Verſuche zur Vollendung ſind von Riemann(uach Nottebohm) und Bufont gemacht warden. Die Kunſt der Fugs ſtellt ſich ſomit, um mit den Worten des allsufrüh dahingegangenen Wolfgang Graeſer 3 ſchlleßen, als„Bachs eigentliches Teſtament, als die letzte Zuſammenfaſſung deſſen dar, was er und ſeine Kunſt waren Dr. Ch. D Sonatenabend mit Werken von Jofeph Haas Als eine Vorfeliex zum 50. Geburtstag des Reger⸗Schülers Joſeph Haas (geb. 10, März 1879) mar der Abend gedacht, den der unermilb⸗ liche Vorkämpfer der Haasſchen Muſe, Karl Rin u, veranſtal⸗ tete und allein beſtritt. War es nun Teilnahmsloſigkeit oder Ueberſättigung des Publikums, daß der Abend vor halbleerem Sgal ſtattfand? Auf jeden Fall bleibt es bedauerlich daß der Veranſtalter mit ſeinen gutgemeinten Abſichten ſo wenig Reſonanz beim Puplikum fand. Allerdings hatte ſich Karl Riun die Sache ein wenig leicht gemacht: er wiederholte die ſchon in Mannheim erſtaufgeführten Sonaten, die große leidenſchaftliche Sonate in A⸗Moll op. 46 und die kleineren faſt als Spnatinen anzuſprechenden Sonaten op. 61. Als Neu⸗ heit für Mannheim kam lediglich die erſte Darbietung der „Hausmärchen“ op. 88 hinzu, kürze, in glücklicher Stunde hin⸗ geworfene Impreſſionen, die die Märchenſtimmung in ihrem lraumhaften Vorüberhuſchen treffend wiedergeben. Dieſe auf duftige Tongebung berechneten Stücke, die ſo wie die heitere Sonate in D⸗Dur u. E. am beſten in die Eigenart Haasſchen Empfindens einzuführen vermögen, gerieten auch dem eifrigen Juterpreten Karl Rinn am beſten, jedenfalls entſchieden beſſer als die große Sonate, in der der jugendliche Pianiſt ſeine phyſiſchen Kräfte zeitweilig zu übexrſpannen ſchien. Viellgicht hätte der Abend an allgemeinem Intereſſe gewonnen, wenn durch Einbeziehung eines Kammermuſtkwerkes, etwa einer der Sonaten mit Pioline oder der Oboen⸗ oder Waldhorn⸗Sougte von Paas bie Reihenfolge der ausſchließlichen Klavisrvortrüge unterbrochen worden wäre. Es wäre zu wünſchen, daß Rinn, deſſen pianiſtiſche Tugenden an dieſer Stelle miederholt gewüf⸗ digt wurhen, bei ſeinem nüchſten Aufrelen unter günſtigeren Vorzeichen ſeins Propaganda für moderne Klavisemuſtk ent⸗ falten möge. n 8. 4..—. Nr. 114 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe) Freitag, den 8. März 1929 Heute Schluß der Der fünfte Prozeßtag iſt vorläufig noch dem An⸗ geklagten Brauch gewidmet. Da iſt ein anderer Brauch, Jakob mit Vornamen, Bauunternehmer, der aber mit dem Angeklagten nicht verwandt iſt. Er hat für das Altersheim der Stadt Mannheim gearbeitet und, nach Karl Brauch, ab und zu ein Darlehen zur Bezahlung bekommen. Er zedierte dafür ſeine Forderungen gegen die Stadt an die Gewerbe⸗ bank; die Gelder gingen meiſt am nächſten Tage bei der Bank ein. Aber ſpäter ſollen ſie ſpärlicher gefloſſen ſein, wo⸗ durch ungedeckte Schecks bis zu 15 000 Mark ausgegeben wurden. Leininger habe ſich immer mit dieſen Zahlungen ein verſtanden erklärt und ſchließlich die Schuld durch einen Scheck über 15000 Mk. auf ſich genommen. Seine Erben hätten— immer nach Karl Brauch— alſo eine Forderung gegen Jakob Brauch. Der Scheck ging ſpäter an den Zeugen Barchfeld über. In einer früheren Ausſage, die dem An⸗ geklagten Brauch vorgehalten wird, behauptete er, auch der Zeuge Eckerle habe ſich einmal 1200 Mark unverbucht aus der Kaſſe genommen und nach 1% Jahren zurückgezahlt. Auch auf die Ermahnung des Vorſitzenden, mit ſolchen Behauptungen vorſichtig zu ſein, bleibt der Angeklagte dabei. Der Sach⸗ verſtändige beſtätigt dieſe Angaben. Dann kommt der Zeuge Barchfeld zu Wort, der bekanntlich— ſiehe Fall Krug— dieſe 15000 Mark ſamt weiteren 5000 Mk. bekommen hat. Die Verhandlung wendet ſich für längere Zeit mehr zivilrechtlichen Klarſtellungen zu. Die Kreiſe ziehen ſich immer weiter. Zeuge Ecker le gibt zu, vorübergehend unverbucht einige hundert Mark aus der Kaſſe erhalten, ſpäter wieder zurückgezahlt zu haben. Um die Geſchäftsmethoden zu beleuchten, wird ein anderer Zeuge, Häusler, geladen, der Brauchs Behauptung beſtätigen ſoll, daß Eckerle unberechtigt einmal Papiere im Werte von 100 000 Mark in ſeinem Zimmer aufbewahrt hat. Häusler kann aber nichts beſtimmtes ſagen, die Beſchuldigung fällt in ſich zuſammen. Dann hat Karl Brauch ſeinem Bruder, Vertretung übernehmen wollte und dazu einen wagen brauchte, 3500 Mark gegeben. Angeblich waren es eigene Gelder. Daß ein Bankbeamter keine ſolche Beträge zinslos zu Hauſe liegen hat, wie der Angeklagte behauptet, iſt ja zweifellos merkwürdig. Karl Brauch vermag es nicht zu erklären. Dann kommt man wieder auf das nach Anſicht der Staats⸗ anwaltſchaft vor wenigen Monaten gefälſchte Schrift⸗ ſt ünck zu ſprechen. Adolf Brauch will darüber vereidigt werden, daß das Schriftſtück bereits ſeit Jahren in ſeinem Beſitze war. Die Vereidigung kann nur auf Antrag der Verteidigung vom Gericht beſchloſſen werden, ein Antrag liegt aber nicht vor. der eine Kraft⸗ ber Gewerbebank-Prozeß Beweisaufnahme Sein„gutes Herz“ und die Furcht, früher geliehene Gelder verlieren zu können, hat Brauch veranlaßt, dem Schneider Zahn 3000 Mark zu borgen, die aus eigenen Mitteln ſtammen ſollen.— Es kommen noch einige Ausſagen von Zeugen, die nachträglich geladen ſind und zu verſchiedenen Fällen ausſagen. Eine Zeugin Klepſch ſagt aus, daß 1927 Frau Pfeiffer Papiere verbrannt hat. Aber es handelt ſich wahrſcheinlich um andere Papiere, da Pfeiffer erſt 1928 verhaftet wurde. Frau Pfeiffer behauptet, es ſeien nur Zeitungen geweſen. Dann unterhält man ſich über die Selbſtlaufmaſchine„Perpetuum mobile“, die Pfeiffer— beinahe!— erfunden hätte. Pfeiffer ſcheint die phyſikaliſchen Geſetze beſſer zu kennen als die juriſtiſchen. Wenigſtens hat er eine Lücke in ihnen entdeckt, wonach ein Perpeluum mobile durchaus möglich iſt. Seine Apparate funktionierten aber nicht recht; der fabelhafte Gewinn aus der Entdeckung läßt noch auf ſich warten. Es kommen nocheinige Zeugen zu Wort, die nichts . mehr e Nun taucht noch einmal das ſcher ift auf. Der Sachverf ſtändige hat feſtgeſtellt, daß dieſer Schein, wie Brauch es behauptete, auf der Schreibmaſchine ſeines Bruders geſchrieben worden iſt. Zwar liegt noch ein Fall Brauchs vor, eine Urkundenfälſchung, die früher begangen wurde. Doch vorher erſtattet zunächſt Medizinalrat Dr. Götzmann ſein Gutachten. Alle Angeklagten ſind voll verantwortlich. Der Intelligenteſte iſt Röttinger, dann folgt Groß, und mit weitem Abſtand Peiffer.„Geborener Verbrecher“ iſt keiner der Angeklagten. Nennenswerte körperliche oder geiſtige Defekte ſind bei ihnen, abgeſehen von einer Magen⸗ erkrankung des Groß, nicht feſtzuſtellen. Pfeiffer iſt am An⸗ fang reizbar geweſen, aber nachher zugänglicher geworden. Selbſtbewußtſein, Optimismus, Egoismus, ohne nennens⸗ werten Intellekt ſind für ihn charakteriſtiſch. Brauch war nervös in der Unterſuchungshaft und hat ſie am ſchwerſten ertragen. Er hat ein geſchwächtes Nervenſyſtem, was aber für ſeine Taten nicht in Betracht kommt.— Die Vormit⸗ tagsſitzung wird länger ausgedehnt, um die Beweisaufnahme noch abſchließen zu können. 8 ſtellt ſich dann heraus, daß die Zeit nicht genügt; um halb 2 Uhr wird eine zweiſtün⸗ dige Mittagspauſe eingelegt.— Die weiteren Verhand⸗ lungen werden in folgender Weiſe abgehalten werden: das Gutachten des Sachverſtändigen Heberle kann erſt am Samstag vormittag erſtattet werden, da die Ausſagen Brauchs eine weſentliche Umarbeitung notwendig machen. Die Verteidigung wird eventuell, je nach dem Inhalt des Gut⸗ achtens, eine ähnliche Friſt verlangen. In dieſem Falle wird der Abſchluß der Verhandlung am Montag ſein. Sollten die Verteidiger noch am Samstag plädieren, ſo ſoll die Urteils⸗ verkündigung vielleicht noch Samstag abend ſtattfinden oder am Montag nur das Urteil verkündet werden. Gerichts zeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Eine Schwindlergeſellſchaft Eine Gerichtsverhandlung, die viel Aehnlichkeit mit dem Spakaproz ß e e, wurde dieſe Woche unter Vorſitz von Amtsgerichtsrat trübel abgehalten. Angeklagt waren Berg Reichert And ſein Namensvetter Julius Reichert. Der dritte im Bunde war der angeklagte Metzger und Fabrik⸗ arbeiter Rehm. Hereingelegt mit all ſeinen Erſparniſſen wurde ein Taglöhner, der ſein Leben lang für ſein Alter ſparte und darbte und zum Schluſſe von ſeinen eigenen Ar⸗ beitskollegen in der gemeinſten Art betrogen und um ſein Geld gebracht wurde. Die beiden Reichert ſchwindelten dem Tag⸗ löhner vor, daß ſie einen Salzgroßhandel eröffnet haben. Ein Waggon Salz ſei bereits beſtellt und harre der Aus⸗ ladung im Käferthaler Bahnhof. Beſtellungen auf Salz ſeien auch ſchon eingelaufen, wobei die beiden Pſeudo⸗Salzgroß⸗ händler fingierte Beſtellungen vorzeigten. Um dem Taglöhner weiter zu imponieren, wurde ihm noch mitgeteilt, daß bereits einige Leute als Reiſende angeſtellt ſind. Julius Reichert bringe ſeinen(auf Eigentumsvorbehalt gekauften) Laſtkraft⸗ wagen in das Geſchäft mit ein. Man müſſe daher auch noch einen Kraftwagenführer anſtellen. Leider ließ ſich der Taglöhner düpieren und dazu ver⸗ leiten, 400 Mark in die ihm vorgeſchwindelte Salzgroß⸗ handlung einzuzahlen. Gleichzeitig ſollte er auch Beſchäftigung bei der„Firma“ finden. Er bekam daher den Auftrag, den auf dem Bahnhof Käfertal ſtehenden Waggon Salz aus⸗ zuladen. Der Mann ging hinaus. Der Waggon war noch nicht da. Er ging auch andern Tages wieder nach Käfertal und ſo fort, bis ihm nach 14 Tagen doch ein Licht dämmerte. Da verließ ihn die Geduld und er zeigte die Salzgroßhandlung an. Es war bereits zu ſpät, denn von ſeinen 400 Mark iſt nichts mehr vorhanden. Die beiden Reichert erhielten Gefängnisſtrafen von je vier Monaten, Rehm, der dem Taglöhner vorgeſchwindelt hatte, daß er 200 Mark in das Unternehmen hineingeſteckk, erhielt ſechs Monate. * In der Berufungsinſtanz freigeſprochen wurde der Kaufmann und frühere volksparteiliche Stadtverorduete Max Moſes⸗Mannheim der, wie ſ. Z. berichtet, vom Amtsgericht Mannheim wegen Untreue und Unterſchlagung in den Unter⸗ nehmungen des Spenglermeiſters Renſch anſtelle einer ver⸗ wirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat zu 1000 Rot, Geldͤſtrafe verurteilt worden war. Das Berufungsgericht kam zum Freiſpruch auf Grund eines Gutachtens des pfychiatri⸗ ſchen Sachverſtändigen, des Privatdozenten Dr. Mayer⸗Groß⸗ Heidelberg, wonach Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit M.'s im Zeitpunkt der Begehung der Tat zu hegen ſeien. Infolge⸗ deſſen billigte das Gericht dem Angeklagten den Schutz des § 51 zu. Wie lange im übrigen der Zuſtand der verminder⸗ ten Zurechnungsfähigkeit bei M. bereits vorhanden geweſen iſt, ging aus dem Gutachten des Sachverſtändigen nicht hervor, aennen Sie di Beachten Sie, was von maßgeblicher Seite über den deutſchen Automobilbau geſagt worden iſt: Der Automobilclub von Deutſchland hält es für ſeine Pflicht, ſeine Mitglieder auf das eindringlichſte zu bitten, bei Neu⸗ beſchaffung von Kraftfahrzeugen die Erzeugniſſe der deutſchen Automobilinduſtrie in erſter Linie zu berückſichtigen. Der Ankauf ausländiſcher Kraftfahrzeuge liegt nicht im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaſt. Die Frage, ob in Deutſchland ein Bedürfnis nach ausländiſchen Wagen vorhanden ſei, iſt zu verneinen. Sowohl die Konſtruktion der deutſchen Automobile, als auch ihre äußere Ausſtattung haben einen Stand erreicht, der jeden Vergleich mit ausländiſchen Fabrikaten aushält. Der beſte Beweis hierfür iſt die Anerkennung, die deutſche Fahrzeuge auf den Ausſtellungen in Genf, Leiſtungen des deutſchen Kraftfahrzeugbaues als führend hervor. Paris, London u. a. m. gefunden haben. Ue Auf die berall hob man die außerordentlichen technischen letzte und größte Motorfahrzeugſchau des Kon⸗ tinents, die Internationale Automobil- und Motorrad- Ausſtellung, Berlin 1928, darf aber noch beſonders hingewieſen werden, da ſie mit voller Ueberlegenheit die Leiſtungsfähigkeit, Qualität und Preiswürdigkeit der deutſchen Fabrikate zeigte. katen den Vorzug zu geben. Auch die ſportlichen Erfolge auf der Internationalen Alpenfahrt und bei den Prüfungen des A ſprechen für die Hüte der deutſchen Wagen, während die auf den internationalen Schönheitskonkurrenzen errungenen Triumphe ihre ge⸗ ſchmackvolle Ausſtattung bezeugen. Es kann alſo auch die Preisſtellung der deutſchen Wagen heute keinen Grund mehr 9 ausländischen Fabri⸗ Automobilelub von Deutſchland Das Präſidium: Graf v. Arnim- Muskau, Präſident. 9 2 8 Frelkag, den 8. März 1929 Nene Maunnßeimer Zellung[Abend⸗ Ausgabe) 5. Seite. Nr. 114 1 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Die Beſchreibung und das Bild des Steckbriefes, ein drei Jahre altes ſchlechtes Paßbild Wilms, paßten ſchließlich wie auf tauſend andere auch auf dieſen Jüngling;— nicht um⸗ ſonſt wurden täglich falſche Verhaftungen aus ganz Europa gemeldet,— aber was Ollmers Verdacht verwirrte, war die olivenbraune Farbe des Geſichtes und der Hände. Er hatte einen Blick für ſo etwas. Das kam beſtimmt von der Sonne des Südens und nicht von Leichners Schminke! Trotzdem folgte er dem Vorleſer drei, vier Straßen weit bis zu einer Buchhandlung und wartete an der Auslage des gegenüber⸗ liegenden Schaufenſters auf ſein Wiedererſcheinen. Zehn Minuten vergingen, Ollmer betrat den Laden, ſah ſtatt des Geſuchten eine Treppe zur Muſikabteilung im erſten Stock und dort einen zweiten Ausgang direkt ins Treppenhaus, das zu einer Seitenſtraße führte. Entwiſcht. Das mochte zufällig, aber auch ſehr beabſichtigt ſein. Er eilte ſofort ins Hotel Ritz zurück, legitimierte ſich und erfuhr von den Beamten des Empfangsbüros, daß der jetzige Vorleſer ſchon ſeit zehn Tagen im Dienſte ſeiner Lordſchaft ſtehe, während alle ſeine Vorgänger kaum länger als ſteben ausgehalten hätten. Dieſer ſei ein ätalieniſcher Adeliger, trotz ber ſichtlichen Verarmung von klaſſiſchem Stolz, der dem Lord mach Angaben des Kammerdieners Unerhörtes biete. Sein Name und ſeine Wohnung waren im Biro nicht bekannt, da er nur von morgens halb elf bis eins im Hotel weilte. Ollmer zitterte vor Wut. Es konnte niemand anders ſein als Wilm Broderſen, der Hunderttauſendmarkdieb. Während er einen Augenblick die nächſten Schritte überlegte, betrat ein älterer Jude in fadenſcheinigem Ueberrock die Hotelhalle, ſtellte ſich mit beſcheidenem Ton als Kunſthändler Roſenbaum vor und fragte nach Lord Fountleroy. „Ausgefahren, Herr Roſenbaum“, ſagte der Portier ſehr von oben herab. Roſenbaum? dachte Ollmer, der weltberühmte Beſitzer der Kunſthandlung in der Andraſſy⸗Utea?— Kaum zu denken.— Er hörte noch, wie der Mann angab, auf zwölf Uhr beſtellt zu ſein und warten zu wollen— dann verließ er das Hotel Ritz. Es war am dritten April genau zwölf Uhr mittags. 8 4 Aus Wilms Tagebuch. Vom 25. März. Eine Woche bin ich jetzt hier. Eventuell iſt beim Hotel Ritz etwas los. Der Portier, der mich nun ſchon kennt, als heruntergekommenen italieniſchen Adligen ſelbſtredend, ſagte mir heute, der ſechsundzwanzigſte Vorleſer Seiner Lordſchaft ſei auch ſchon wieder mit einem Bein drau⸗ ßen. Ich ſoll nur jeden Morgen um zehn vor dem Hotel ſein. Warum nicht? Bis dahin ſind meine Spatzen längſt gefüttert. Und Fingerübungen von acht bis neun genügen ſchließlich für das arme Kalmanſche Klavier. Daß die Hausbewohner ſich nicht beſchweren! Es macht mich ſelbſt faſt verrückt, aber iſt ſicher ein prächtiger Schutz gegen allerhand Verdächtigungen. Mein Fahrkurſus am Nachmittag entſchädigt mich voll und ganz. Der Czillag ſagte geſtern, bei ihm hätte noch niemand das Chauffieren ſo ſchnell kapiert wie ich. Spaß! Ein Hoch⸗ ſtapler ohne Fahrtalent, das gibt's nicht. In acht Tagen bin ich ebenſo ſicher wie in meinem neuen Beruf. Es wächſt der Menſch mit ſeinen Zwecken, pflegte Herr Fiſcher zu ſagen, und ich möchte gerne die Probe aufs Exempel machen.— Coup nennt man das in Detektivromanen. Nur hölliſch achtgeben, mein Herr! Dieſe kleine Hafenkneipe mit dem hundertkarätigen Pa⸗ prikaduft zum Beiſpiel,— denkbar ungünſtig. Ich ſitze ſchon immer, Rücken zum Lokal, und der Anton iſt wohl ebenſo anſtändig, als er ſchmierig iſt. Ihn muß ich mir warmhalten, iſt das Milieu auch noch ſo heiß. Er muß mich mit ſeinem Bruder bekannt machen, einem ſympathiſchen Herrn, ohne den ich kaum aus dieſer Mauſefalle herauskomme. Alle Bahn⸗ höfe, alle Züge, Straßen und Grenzübergänge werden ſchärf⸗ ſtens überwacht. Ich leſe es täglich ſiebzehnmal. Reine Freude macht mir mein Schminkſeminar. Wenn Madame mich abends auf dem Bummel wähnt, ſitze ich ſolide nebenan vor dem Sniegel mit allem möglichen unter der Hand gekauften Kram, Bärten, Perücken, Schmin⸗ ken, Farbſtiften, und probiere die Rollen des Alltages. Welch ungeahnte Talente man in ſich trägt; um meine mimiſche Begabung wäre es wirklich ſchade geweſen. Bei dem Gedau⸗ ken, einmal ſo, wie man aus dem Haus auf die Straße geht oder in die Bahn ſteigt, in eine andere Exiſtenz gleiten zu können, einmal alter Graf ſein, einmal Straßenfeger oder Biſchof von Paderborn, nur nicht jeden Tag dasſelbe,— bei dieſem Gedanken freue ich mich wie ein Kind auf Weihnach⸗ ten. Das ſollen Ehrenmänner werden, treu und waſchecht. Ich ſchätze ſie jetzt ſchon und traue mir zu, daß niemand ſie mir zutraut. Vom 28. Einen Schritt weiter: Mario dell' Anguillara, Vorleſer Seiner Lordͤſchaft Robert Cecil Fountleroy, M. o. P. Wie das kam. Geſtern der Portier vom Ritz:„Schnell rauf, der letzte iſt weg, ich habe Ste ſchon als neuen Vorleſer empfohlen.“ Ich rauf. Fabelhafte Zimmer; Teppiche, Gobelins, Höl⸗ zer, alles echt. Ein Kammerdiener,— ich denke, der muß Styve heißen, Steif,— muſtert mich von unten bis oben, ich ihn von oben bis unten— er winkt, Mappe— meine Mappe! der Irre!— und Mantel abzulegen,— ich winke ab,— aus dem Zimmer krächzt was:„Watson go on, Where is the boy?“ Ich, laut, da ich doch wußte, was er mit den anderen machte, in meinem beſten Engliſch:„Wenn Seine Lordſchaft einen Boy ſucht, ſo bitte ich für meinen Irrtum um Ver⸗ zeihung. Der Portier ſprach von einem Vorleſerpoſten——“ „Watſon!“ Mr. Styve hinein, Krächzen, Tuſcheln, die Türe öffnet ſich. Lordſchaft läßt bitten! Eine Mumie, vergilbt, verknittert, biſſig, in fabelhaftem türkisblauen Seidenſchlafrock beäugt mich vom Divan. „Name, Alter, Bildungsgang, Wohnung!“ Ich:„Mario Conte dell' Anguillara!— Geburtsſchein, Zeugniſſe, Meldezettel werde ich Ihrer Lordſchaft beim näch⸗ ſten Male mitbringen!“ Er feixt ſchweigend zu Mr. Styve. Ich drehe mich rum, blicke altadelig indigniert vom Die⸗ ner zum Herrn. Mr. Styve verſchwindet. „Was für Zeitungen brachten Sie?“ Ich, orientiert:„Daily News, Daily Mirror, Punch, Eve⸗ ning Poſt. Peſter Loyd, Berliner Tageblatt.“ Die Mumie feixt wieder:„Leſen Sie!“ Ich war engagiert. Vom 28. Jeden Tag, wenn ich das lordͤſchaftliche Zimmer verlaſſe, liegen auf dem Tiſch des Vorraumes zwei Dollar Honorar für mich und einhundertneunundſechzigtauſendneun⸗ hundert ungariſche Kronen abgezählt für die Zeitungen. Kein überflüſſiges Wort wird geſprochen. Kunſt und Berichte vom Kunſtmarkt intereſſieren den Alten am meiſten. Auch die von Berlin, Wien und Budapeſt muß ich aus deutſchen Zeitungen zuſammenſuchen und über⸗ ſetzen. Ganz wild iſt er auf Verkäufe oder Angebote von italieniſchen Landſchaften des Pleinair, dann muß Watſon erſcheinen und notieren. Politik nur nebenbei, in Telegram⸗ men; keine Leitartkel. Schließlich richtiger Klatſch und Tratſch von Verbrechen und Morden, wo das Blut nur ſo ſpritzt. Dann grinſt er grimmig und kommt mir vor wie ein alter Tiger, der ſelbſt keine Kehlen mehr durchbeißen kann, ſich aber freut, wenn andere es ausgiebig beſorgen. Fortſetzung folat.] „—FTTTTbTCT0TCT0TbTTTTTTTTc Heute entschlief sanft nach kurzem Leiden unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Schwä⸗ gerin, Tante und Großmutter, Frau Julie Nuhig geb. Meißenbach im Alter von nahezu 75 Jahren Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ernsi Ruhig Mannheim, den 7. Märs 1929 Scbimperstraße 22 Die Feuerbestattung findet Montag vormittag 10 Uhr statt 50844 Meine herzensgute Frau, unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Soſie Nägele geb. Morstadi wurde nach langem, qualvollem Leiden, wohl ver- sehen mit den hl. Sterbesakramenten, durch einen sanften Tod erlöst Vas Mannheim, Rheinaustr. 3, den 8. März 1929 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Samstag mittag 2 Uhr statt Arbeitsvergebung. Die Schreinerarbelten(Zimmertüren und Abſchlüſſe für die 14 Wohnhausbauten an der Weyl⸗ und Zellerſtraße ſollen in öffentl. Wett⸗ bewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke ſind auf dem Baubüro, Garnſſonſtr. Nr. 18, zu erhalten. Die Angebotsvordrucke ſind in verſchloſſenem Umſchlag mit der Aufſchrift a(Zimmertüren und Ab⸗ Brillanten Perlen Gold, Silber, Platin. Zahn⸗Gebiſſe. Oelgemälde, Porzel⸗ lane, Pfandſcheine. Al⸗ tertümer u. Sonſtiges kauft, tauſcht u. ver⸗ kauft ſtreng reell bünther Sommer, Manheim, Q 4 1. II ſchlüſſe) Weyl⸗ und Zellerſtratze“ bis ſpäteſtens ienstag, den 19. März 1929, vorm. 11 Uhr auf dem Geſchäftszimmer der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft, R 5(Altes Krankenbaus), Zimmer 98, abzugeben. 2948 Mannheim, den 8. März 19209. Gemeinnützige Bangeſellſchaft Mannheim 8766 G. m. b. H. Achtung! Werbe-Tage Achtung! Ein groger Posten Tele Jielekelder oberdenden zu erstaunlich billigen Preisen Neuteile in Mapatten Bielefelder Wäsche-Vertrieb nur 9 2, 6 in der Harmonle nur D 2, 6 bei Thüringer, O0 7. 14 se bet ermisch Bil ee ur fk. J. 05 % Pfd. feinſte, garant. friſche Süßrahm⸗ Tafelbutter Heidelbergerſtraße. B98 — ſparen Sie, wenn Sie Ihre 0058 Dauuendecken und Steppdecken bei mir kaufen od. reparieren laſſen. Große Auswahl in Satins u. Seide. Ia Qualitätsarbeit. Frau Hörner, Steypdecken⸗Näherei Mhm.⸗Käfertal, Ob. Riedſtr. 40. 111 Feruſprecher 515 00 oder Poſtkarte gen. z. koſtenloſ. Beſuch. unserer Tennis Frleörichspark f. ver⸗ heir. D. 2. Jahrſpiel. Partn.(Chriſt, Ober⸗ ſtadtwohn.). 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Daneben konnten noch rund 3 Mill.& sproz. und 2 Mill. fIproz. Kommunalobligationen abgeſetzt werden. Die Summe Hieſer niedriger verzinslichen Emiſſionen iſt etwas geringer als im Vormonat. Bel einem Vergleich dieſer Ziffern mit dem Bruttoverkauf im gleichen Monat des Vorjahres(47 Mill. Kommunalobligationen und 309 Mill. 4 Pfandbriefe) ergibt ſich zwar eine Steigerung des Abſatzes an Kommunalobligationen um rd. 30 v.., dagegen war aber der Pfandbriefverkauf um aa. 47 v. H. niedriger. Im Auslande war, wie im Januar 1928, ein Verkauf nicht möglich. Der Umlauf an Noggen⸗Pfandbriefen und ⸗Kommunalobligatio⸗ nen iſt durch weitere Tilgungen von 14,2 auf 14 Mill. Atr. zurück⸗ gegangen. An Liqufdatlonspfandbriefen wurden nur 15 Mill. (Vormonat 66) neu ausgegeben. Die Tilgungen waren bei den Pfanbbrieſen mit 33 Mill I um 10 Mill.„ höher als im Dezember, während ſie bei den Kommunal⸗ obligationen unverändert 6 Mill. betrugen. An Liquldattonspfand⸗ beriefen wurden 24(31) Mill.& aus dem Verkehr gezogen. Unter Einſchluß von 2 077(2 0886) Mill. 4 Oiquidattonspfandörie⸗ ſen ergibl ſich am 81. Januar ein Geſamtu mlauf von 9814 Mill. Mark gegen 9 685 Mill. I am 31. Dezember. Durch die weitere Ausgabe Sproz. Emiſſtonen erhöhte ſich der durchſchnittliche Zinsfuß von 7,65 auf 7,68 v. H. bei den Julands⸗ im Reichsanzeiger die pfandbrieſen und von 7,37 auf.40 v. H. bei den Inlandskommunal⸗ obligationen Für die ausländiſchen Emiſſionen blieb der Satz mit 6,35 bezw. 6,60 v. H. unverändert. Das Neugeſchäft in Hypotheken war entſprechend dem erhöhten Abſatz größer als im Vormonat. Von den landwirt⸗ ſchaſtlichen Hypotheken kamen aus Mitteln der Deutſchen Ren⸗ tenbank⸗Kreditanſtalt 881(876) Mill. 4. Von den ſtädtiſchen Hypotheken iſt der Anteil, der auf gewerbliche Betriebsgrundſtücke entfällt mit 449 Mill. 4 nur um 1 Mill. 4 größer als im Dezember. Kur Wohnungsneubauten(ohne Hypothekenbanken) wurden 19 Mill& neu gewährt, ſodaß der Anteil auf 558 Mill.& geſtiegen iſt. Kommunalbarlehen erfuhren eine Steigerung um 54 auf 2 245 Mill. A. Tie aus Aufwertung entſtandenen Hypotheken ermäßigten ſich von 1819 auf 1805 Mill. 4, während die Kommunaldarlehen um 2 auf 383 Mill.& geſtiegen ſind. In der Teilungsmaſſe befanden ſich, ſowelt Beſtände nachgewieſen ſind, noch 457(466) Mill. 4. Ueber die wichtigſten Poſten aus der Veröffentlichung unterrichtet nach⸗ ſtehende Tabelle: Umlauf au Schuldverſchreibungen: (in Mill..) f 81. 1. 81. 12. Zugang Abgang Pfandbriefe(Inland) 4996 4864 165(109) 32(22 Pfandbriefe(Ausland) 1053 1053—(4— 01) Komm.⸗Obl.(Inland) 1447 1891 62(33) 6(6) Komm.⸗Obl.(Ausland) 24¹ 241— 1)— Viqu.⸗Pfandbrieſe ete. 2077 2086 15(66) 24(381) 9 814 9 635 242(228 Beſtand au Hupothelen und Kommunaldarlehen: Landwirtſch. Hyp. 2560 2581 29(17) Sonſt.(Städt.) Hyp. 9 869 3 778 96(76) Kommunaldarlehen 2 245 2 191 54(50) Aus Aufwertung ete⸗.646.67—. 6— 21(21) 11 820 11162 179(148) 21(21) Wellbewerb V. ber Kammgaruſpinnerei Augsburg Kammgarn⸗ induſtrie fordert Zollſchutz und Aufhebung der deutſch⸗ franzöſiſchen und belgiſchen Haudelsverträge In ber G. der am mgarnſpinnerei Augsburg in der 20 Aktionäre mit 2045 5 5 Stimmen vertreten waren, fanden die von dem verfügbaren Reingewinn in Höhe von 906 284 4 auf die Sta. 14(i. V. 14) v. H. und auf die VA. die ſtatutenmäßigen 8 v. H. Dividende zur Auszahlung gelangen. 244 514„ werden auf deue Rechnung vorgetragen. Der Aufſichtsrat wurde einſtimmig wiedergewählt. Das Vorſtandsmitlgied der Geſellſchaft, man n, hielt ein umfangreiches Referat über Wirftſchaftliche Lage und die Lage der NRammgarn⸗ pinnerelen im beſonderen. Er führte u. a. aus, daß ſich die Erzengung gegenüber dem Vorfahr nur um 2½ v H. erhöht habe und daß der Umſatz 1% v. H. zurückgegangen ſet, und zwar inſolge der geſunkenen Preisſtufe für Kammgarne, was ſich in den Zahlen der Bilanz bei den Vorräten und Schuldnern beſonders aus⸗ wirke. An Hand von ſtatiſtiſchem Materio! wurde nachgewteſen, daß ein Zuviel an Spinnſpindeln keineswegs vorliege. Die unbe⸗ kriedigende Lage ſei vielmehr durch die ausländliſche Kon ⸗ kurrenz, die billiger arbeite, verurſacht. Die Verhältniſſe . zönnten ſich nur beſſern, wenn der Kammgarninduſtrie Zölle ge⸗ währt werden, die die auf ihr liegende Vorbelaſtung ausgleichen. In ſeinen weiteren Ausführungen befürwortete der Redner im Ein⸗ klang mit der Texttlinduſtrte die Kündigung der deut ſch⸗ Iranzſiſchen und belgiſchen Handels verträge. Im eigenen Werke müſſe das Beſtreben obwalten, techniſch und Finanziell auf der Höhe zu bleiben. Dies gelle auch für die Tochter⸗ geſellſchaft, die Berdener Feintuchfayrkk, bei der in den letzten zwei Jahren auf eine Dividende zugunſten der Sonderab⸗ ſchreibungen auf die Anlagen und der Stärkung der Reſerven ver⸗ zichtet wurde. Ueber die Ausſichten des Unternehmens könne hbeſtimmtes noch nicht geſagt werden. Der ſtrenge Winter habe zwetlfellos die Produktion gefördert und es dürfe gehofft werden, daß im weiteren Verlaufe des Jahres eine Beſſerung der Verhältniſſe herbeigeführt werden könne.. Geheimrat die allgemeine Welde⸗ 7 dr.... eee. Deutſche Tepillinduſtrie und ausländiſcher Vor einer Verſtändigung in der deutſchen Rhemſcheffahrt Zuſammenarbeit zwiſchen der badiſchen und preußiſchen Rheinſchiffahrtsgruppe— Sanierung der Rhein und See Wie wir hören, ſind die ſeit langer Zeit zwiſchen dem Fendel⸗ Konzern Mannheim und der Rhein⸗ und See⸗Schiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft in Köln— der badiſchen und der preußiſchen Rheinſchiffahrtsgruppe alſo— geführten Verhandlungen über eine engere Zuſammenarbeit ſoweit herangereift, daß für das Zuſtandekommen einer Verſtändigung in der nächſten Zeit begründete Ausſicht beſteht. Die noch nicht ganz abgeſchloſſenen Verhandlungen ſehen eine Sanierung der Rhein⸗ und See(Kapital derzeit 6,80 Mill. Mark] durch Zuſammenlegung des Ac mit darauffolgender Wie ⸗ dererhöhung vor und im übrigen eine gewiſſe Verſtändi⸗ gung über die Betriebsführung, ſonſt aber die Aufrecht⸗ erhaltung der vollen Selbſtändigkeft aller in Betracht kommen⸗ den Firmen vor,(zur preuß. Gruppe gehörte bekanntlich in Mann⸗ heim die Mannheimer Lager haus ⸗Geſellſchaft und die Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft). Die hier in Ausſicht ſteende Verſtändigung über deren Einzel⸗ heiten wir berichten werden, ſobald ſie zum Abſchluß gekommen iſt, dürfte in in der Tat der einzin gangbare Weg ſein, der die Ausſicht bietet, der ſchwer um ihre Extſtenz ringenden Rheinſchiff⸗ farht unter deutſcher Flagge einigermaßen eine Stütze zu bieten. * Württembergiſcher Kreditverein AG. in Stuttgart. Der AR. beſchloß, der GV. am 28. März die Verteilung einer Divivende von 9 v. H.(i. V. 8 v..) auf das AK. von 1 Mill. 4 vorzuſchlagen. :?: Volksbank e Gmb. Eberbach.— 8 v. H. Dividende. Die G genehmigte die Bilanz und beſchloß eine Dividende von 8(i. V. 7) v. H. zu verteilen. Auch im abgelaufenen Jahr lonnte ſich der Ge⸗ ſamtumſatz um 2 Millionen auf 36,5 Millionen erhöhen. Der Auf⸗ wertungsſonds wurde um weitere 5 v. H. erhöht, bis zum Auszah⸗ lungsjahr 1995 ſoll dieſer Fonds W v. H betragen. * Bayeriſche Handelsbank München. Der Geſchäftsbericht für 1928 weiſt bei einem A. von 14 Mill. 4 und 4012 500 4 offenen Reſerven einen Darlehnsbeſtand an eingetragenen Hypotheken von 213,70 Mill. Mark leinſchlteßlich Rentenbanldarlehen!] und einen Pfandbriefum⸗ lauf von 200,28 Mill., außerdem 7,35 Mill. der Deutſchen Renten⸗ bankkreditanſtalt aus. Der Reingewinn beträgt 1 260 409 /, von dem 350 000„ in Reſerve geſtellt, ferner 8 v. H. Dividende gezahlt und 95 929 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden. nt * Stuttgarter Straßenbahnen Ac. Die Geſellſchaft, lich wieder 7 v. H. Dividende verteilt, ſchließt das Geſchä mit einem Reingewinn von 973 595(846 929), wovon als Gewinnanteil für die Genußſcheine der Altbeſitzer von ſchreibungen 7888„ benötigt, 120 000„ zu einer neuen Rü verwendt und 13 257/ vorgetragen werden. Nach dem G bericht wurden 122(113) Millionen Fahrgäſte befördert; Fahrgeldein nahmen betrugen 13,64 gegen 13,9 Mi- Vorjahr. Die Betriebsausgaben ſtiegen von 46,0 48,27 Pfg. je Wagenkilometer, die Unkoſten von 12,33 auf 14 . Im Abſchluß ſtehen u. a. den Gläubigern von 1/97(1 Bankſchulden 4,05(0) gegenüber Anlagen der 16,27(14,23), Vorortsbahnen 1,56(1,02), Bankguthaben 3, 0 Schuldner 0,89(0,99), Beteiligungen 0,80 0,66). Für das ke e Jahr iſt eine weltere Vermehrung des Wagen parks unter Vergrößerung des Wagentyps in Ausſicht genommen. Wieder Gelomarktſorgen der Vörſe Mauunheim still An der heutigen Börfe ging die geſtrige Steigung am Akttenmarkt zum Teil wieder verloren. Man war verſtimmt über arken Geldbedarf des Reiches zum bevorſtehenden Quartalster Über deſſen Deckung noch keine beſtimmten Vorſchläge vorhanden ſind. Die Lage am Geld⸗ und Deviſenmarkt bleibt angeſpannt, auch durch ehr ſtillem uß u. Frey⸗ ht waren Knorr die Goldabgabe der Reichsbank gekennzeichnet wird. Geſchäft gaben Farben, Linoleum, Zement Heidelber tag und Waldhof etwas im Kurſe nach. Höher geſu 2 mit 160 v.., während Maunheimer Gummi unverändert mit 307% gehandelt wurden. Frankfurt luſtlos Zu Beginn der heutigen Börſe war eine große Luſtlofig⸗ keit vorherrſchend. Das Geſchäft konnte ſich nur ſchleppend ent⸗ wickeln, da Aufträge von Publikumsſeite kaum vorlagen. Die Spe⸗ kulation helt ſich ſtark im Hintergrund. obwohl die geſtrige New⸗ ghorker Börſe eine Erholung der Tendenz verzeichnete. Die inker⸗ natlonalen Geldmarktverhältniſſe löſten immer noch Beſorgniſſe aus. Vereinzelte Kaufaufträge vom Auslande ten verſchiedentlich etwas Nachfrage für Spezialpapiere zur Die günſtige Beurte lung des Standes der Reparationsverh lungen im Auslande gab der Börſe im Grundton eine ge Widerſtandsfähigkeit. Zur erſten amtlichen Notiz kamen nur wonig Papiere zur Notierung. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe blie⸗ ben die Verluſte gering und überſchritten nur in vereinzelten F 1 v. H. So am Elektromarkt Bergmann mit minus 3 v. internationalen Aktien Svenska mit minus 4 /. Für Chadeaktien und Siemens u. Halske beſtand bei gut behaupteten Kurſen einige Nachfrage. Renten ſtill. Deutſche Anleihen behauptet, von Aus⸗ ländern Anatolier etwas gefragter und eine Kleinigkeit beſſer. Im Verlaufe wurde die Stimmung etwas freundlicher, das Geſchäft blieb ſedoch immer noch ſehr gering. Vereinzelt eintreffende Orders hatten eine Beſſerung des Kursniveaus zur Folge, ſo bet Siemens, Farben und Reichsbank. Am Geldmarkt war Tages⸗ geld mit 7,5 v. H. wieder etwas angeſpannter. Berlin matter Im Gegenſatz zu geſtern eröffnete die heutige Börſe in eher ſchwächerer Haltung. Da neue Aufträge kaum vorhanden verſuchte ſich die Spekulation nach unten zu legen, ſo daß bei der herrſchenden Geſchäftsloſigkeit die Kursrückgänge überwogen d. Anſcheinend verſtimmten wieder die ungeklärtem internationalen Geldverhältulſſe und die unverändert hohen Sätze in Newyork, aber auch die ſeit langer Zeit erſtmaligen Goldabgaben der Reichsbank trugen ebenſo wie die Finanzſorgen der Reichspoſt zu einer allgemeinen Zurückhaltung bei. Man disku⸗ tierte weiter über die inzwiſchen bekanntgewordenen Einzelheiten der Organiſation der geplanten Weltbank, ohne ſich aber über die Vor⸗ und Nachtelle derſelben einige werden zu können. Auch das Ausland blieb heute aus und die geſtern noch zu beobachtenden kleinen Intereſſenkäufe fehlten. Wenige Papiere ausgenon n, betrugen de Kursrückgänge bis zu 2 v., darüber hinaus waren Hamburg⸗Süd 3,5 v. H. niedriger, Reichsbank minus 2,75, Farben minus 2½, Bergmann minus 3,5, Licht und Kraft minus 276, Oſt⸗ werke minus 3,5 v.., Svenska minus 5„ und Polyphon minus 6 v. H. Anleihen uneinheitlich, Ausländer geſchäftslos, Neu⸗ beſitz⸗Anleihen niedriger. Mexikaner etwas feſter, da man die Unruhen für beendet hält. Pfandbriefe knapp gehalten, Geld ⸗ markt unverändert. Nach den erſten Kurſen blieb die Stimmung zughächſt unſicher, ſpäter wurde es aber, von Spezialwerten aus⸗ gehend eher freundlicher. Die Spekulation zeigte Deckungs⸗ neigung, ſo daß ſich die Kurfe zumeiſt leicht erbolten. Chadcactten gingen um 4 4 auf 450 herauf, wobei die Arbitrage Käufer war. Der Kaffamarkt lag bei Realiſationsneigung des Publikums überwiegend abgeſchwächt. Bis zum Schluß war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, nur Spezialwerte(Karſtadt, Chade, Geſſürel, Orenſtein, Polyphon und Deſſauer Gas] blieben feſt. Burbach 208, Kaliinduſtrie 221. Inſolge der Gold⸗ bezw. Deviſenabgabe der Reichs⸗ bank lag der Dollar gegen Reichsmark unverändert,.2150 bis.2155. London, Holland und Schweiz aber ſchwächer,.8810 nach .8517 bezw. 40.05 nach 40.06, bezw. 19.22% nach 19.23 Newyörker Ufance. Spanien beruhigt, 32.90 gegen London. ..... Kürszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Alttlen und Auslandsanteihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mart je Stück Mannheimer Effekteubörſe vom 8. März 7 8. 8 1 ab. St.⸗A. 27 77, 5 75 ö 0 De Pfalz. Preflezefe 138,0 188,0 10⅜ĩ rk. M. B. 128.0 Bad Kom- Gd 87.25 97,25 5 5 Storch. 165.0 165,0 18%„„ Bf 140,0 140,0 % bafenstadt 91,75 91/8 werger Worms 208.0 204.0 Karler Nöb ald 700. Mom. Gold 1052 10353 C. b. Knete 188.0 150.0 e e fe e e e 2 ale A Continent. Ve 90, Mannh. Gummi 80, . Farben ss 8 185.0 188.0 5 9 Ua 148,0 Leh fel aten 25,50 26,— Badische Bank 173.0 173,0 Oberrg. De Ffätz Mühlenm we Sieg So rob. 8. 160.0 160, ortl. Zem. Heid. 187.0 Fh. Pöpsth. Bk 212.0 212,0.⸗G. f. Setiind. 65— 65.— Nh. Elektr..- 162.0 Kb. Erebiidant 124. 124. Sole See 50 55 8805. a 140.0 140,0 f 1 1 almler⸗Ben. 1 Südd. Draht Süd Pierante 138.0 35,0 Deubſche Linol. 328.0 327.0 Südd. Zucker. 144.0 Durlacher Hof 133,0 135,0 Enzinger Union 75,— 75,.— Verein diſch Oelf. 71.— Hleinlein Heiblb..— Gebr. Jar. 27.— 27,— Wayß& a 130,0 Audwigs h. U. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 249.5 le 5 Frankfurter Börſe vom 8. März Seſtverzinsliche Werte Bayr. Bod. Gr. g.—.—Montau-⸗Akllen. Hahr. Hop. u. Wb. 152.5—,— 8% Reichsanl..85 87.40 Berl. Handels. Buderus . 27 33,85 53,80 Com. u. Privatb. 195,5 Eſchweil. Berg —— Darmſt. u. Nat. 279.5 Weljenk Bergm 129, 12,90 Deutſche Bank 171.7 171,7] Harv, Bergbau 140 9 „ohne 90,50] Dt.⸗Aſtat. Bank. 1 9 b. K. 216.7 B. Wertb. Gold!. ali UAſchersteb. 209, 2 D. Schatzanw. 28-. GſeSchüzg⸗ 08 18 5 14 — ——* — D. Effetten Bank 124,7 D. Hyp. n Wechſ. 242 2 .Uleberſee⸗Bank 166.) 5,05] 5,05 D. 5 5 8 Digconto⸗Geſ. 185. n Dresdner Bank 170,8 Mh. Gd 93.50 9580. 8 77 Frifet. Hop.⸗Bk. 191, 82 Metall u. M. G. 130.2 Mitteld Cd. B. 194.0 Nürnbg. Verein 100.0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34,40 Pfälz. Ovp. ⸗Bk. 180,5 Reichabank 3090 Rhein. Tredithk. 124,7 Mhein. Hup.⸗Bk. 210.0 „ Südd Boden⸗C. 190.0 Südd. Disconto. 135,0 Wiener Vankver, 14,50 Württ Notenbk.-.— Rare Al. Verf. 998.0 KaltSalzdetfurtz 810.0 Klöckner Mannesm.⸗R. 122 7 Oberſchl. K. Bed. Otavi⸗Minen 69.— Rhein. Braunk.—.— Iheinſtaht 127.0 Mie eck⸗ Montan—— 28 Saizw. Hellbr. 238,0 Tellus Beigbau 118,0 BK u. Lautahüte- Ber. Stahlwerke 93,15 8% Breuß, Kali——. 8% Freut Rogg. % Süd. Feſtwö e Urkr Miabg. 14,50 SBeenteck A. 2—.— Seen ⸗M.⸗ Don.—.— 7% Bad. Rom d. 87,25 er-.9 95, 24 1 93.25 „„. 595.25 „„0186.75 85„„147— . e nbein, Stg. 81.85 4% Pfälz, Lig. 81,05 4% Südb. vi 79,75 4%% Maining, 78.— e r g. B. Fig Induftrie⸗Alckien. Eichd.-Maunh. 300.0 kf. R u. Mitp. 18, 8 eee 288.0 2 annb. Berf.⸗G. S. 250.0 Oberrh. Verf.. böfferh. Bindg 1625 Transport- Aktien. 88 4 6 855 edel 3 eldeld Straßb. 58. ordd Lloyd, 127,0 9 Schantungbahn.. Baltimore. Deſtrr.⸗U. St. 8 1 8. 7 Accummiatortm Adler Rlener 57. Adt. Gebr. U. E. G. St.⸗A. 16/4 Aug, S. Grebns. 189,5 Babtſche Bank 178,0 Bankf. Brauind 170,0 Marmer Sante 1400 %½0( Betſtoff Wald bi. 282.0 289,0 5 Eß Kali Weſteregeln 213.7 219,0 Mansfeld At 123,2 122,7 Pybutz Bergbau 95.75 98,75 E88 Sn ο 2 5 8 b 8 8 8 85 1 8. S Aſchaff. Bunty. 164,51 184, 7 Petersuntongrt, 104,7 Df. Näh nr Kauf. 88,50 Philipps Frankf.—— Porzellan Weſſel. Rein. Gebhech 106.2 Mhbeineleki. P. A. 79— 7 7 St. A 162,8 Roeder, Gebr. D. 127.5 Rückſort h Rütgerswerke 83.— irſch Kupf. u. M. 139,0— och u. Tiefbau 108.5 Schlinge o. bg 90, 75 Holzmann, Phlr 128. 128,5 Schnellpr.Frkthl 78.5078, Holzverkohl.⸗Jd 92.25— Schramm Lack. 128.5 Daimler Benz 58,— Schuckert, Nrbg. 223,0 Di. Eiſenhanda—— 5 Erlangen 95,25 Schußf. Bernels 60,— 60 e ungbans St. A. 72. e 750— Lold⸗u. n 10 em& Halske 378. 5 228,0 8 Aa 8 S. Sed. St. Ingd. esd. ellyr Klein. Sch. K Beck 99,— Südd. Zucker 144.7 Dürkoppwerk St 38.503 Kaner dei Dull dar dur es 88 Konſete Braun 80.— ocker. Told 115.2 Arans gde, 96d 80.50 Lahmener& Co. Lech Augsburg, Leberwert Rolhe—— Emag Frankf.. Ludwigsh. Walz. 123 5 Email St.Ulrich, Lug Maſchinen S Une.— Mainktaftwerke. 119,2 inger Maſch 225,0 J Metallg. Frankf. 190 U Ettling. Spiun. 0 Mez 80 ne. 68,10 Miag,. 8 1 4 5 Metec rent 8 85 Seaben gas. 188 9 See ee %„ Bonds 1184.2 5 50.80—— 5 5 ick— einmech. 8 88.— Neckarſuimen dg. 28.85 55 tencullaum 187,2. Reh. Leder Splet 150.5 ufo Atetsetk). 98, März Wert. Handelsg. 21,0 Tom. u. Prioptbk 195,5 Darmſt. u..⸗B. 278.0 Tt. Aſtan che Bk. 49,15 Deutſche Bank 170,5 Dtſch. Ueberſee dk. 108.0 Disconto Komm 168,7 Dresdner Bank 170,0 Mitteld. Kredbk. 103 5 Oeſterr. Creditbk. 84,45 Reichsbank 2 Rhein. Crebitbk. 1 7 Süddeutſch. Disc. 184.5 184,5 Frankf. Allgem. Stück zu 400 1004] 898 Induſtrie⸗ Aktien. Aceumulatoten 1840 163,5 Adler& Oppenkz.. Adlerwerke 8 57,7555 25 15 5 rankfurter Gas 138,5 138,5 Frkf Pok.& Wit. 62.68. Ges fürel. 9. Goldſchmidt Th. 88.— Gritzner M. Durl. 100.0 Grün& Hifinger 169,0 datd 4 Neu Fanſwerl. ute——— an Füßen ler! Armat 92.75 7 Bd. Maſch. Durl. 149.0 Bad. Uhren 09,75 Baß.-G.—.—. Bayr. Spiege!— 7 Beck 4 Henkel— Bergm Elektr.-. 205 Brem. ⸗Beſig. Oel 68, Brown Boberi 169.0 Cement Heideld 136,0 „ Karſtadt 174,0 Shamott. Annw 122,0 122.0 8 76.— Ch. Brockhues 115.0 80, 2 Trieot. Ben gdeum 4.— 60 50 Per. Chem Ind. 90.50 Ber. deulſch. Oelf, 71, Bergt Jule 122,0 Ver. Ultramarin 158 5 Ber. Zellſt Berl. 118,0 Bogtl.Maſch. Sr. 90.4 I vVolgi& Häffner 213,0 Bolkd. Sell, u.... Wayß a Freytag—— 128,0 W. Wofff⸗„ 136.0 136,0 Eiten Kaltersl. 00,10 09,10 Elektr. Licht u. 1 200 20 Elektr. Lieferung 162.0 aber& Schleich 113,0 ahr Gebr. Pirm 27.— 2 Faber, Joh. Ble ö Farben 249.22 Berliner Börſe vom 8. Feſtverziusliche Werte e ateefg 20 1520,18 111 10,80 19.7 Goldanleihe. 97 85 Sal Reichsant u 87,09 Transport⸗ Aktien. 15 u e 8 Schantungdahn 4,80 489 K.* 5 5 290 0 A; J. Betehew. 188.5 1 970 Allg. Lok. u. Str. 172 1172.8 Südd. Eiſenbahn Baltimore O. apag 1277 12⁵ 0 Südamerika 181 0 „ Roggenwert 10— 10,— i 206 5805 usa Pichi 167.0 189.0 rbb. loyd. 127,0 125,5 Verein Glbefchiſt. 45, Bank- Aktien. Bank f. el. Werte 188 5 %. Mexikanet 28.50 4e rk. Ad. Ant. 5 5*—- n 10,75 5 111— 1 4%„ unif. Ank 14 80 %, Zollob 1911 11 48/11 25 .-Los 18,1818 15 5 Frankfurtet Gas R. Friſter 72 Rhein. Chamotte 89,75 Rhein. Elektrizit 161.5 Rhei. Maſch Led Rheinſtah!l. 127.0 Riebeck Montan 1425 Roſiger Zucker 8250 82.78 Rückforth. Ferd. 7180 Rütgerswerke 83.— 875 Sachen ver 1270 Salzdetfurth 3708 ., Saront 55 210% Scheidemande! Schuberick Salzer 512.0 0 8 4 Co 221.7 ſchuhfabrit Herz Schultbeiß Nah 282.0 288 5 Siem.& Halske 876. 346.2 Sinner.⸗G. 135,2 Stoehr Kammg. 183.2 Stoewer Nähm. 20.51 Stolberger Zink 184.5 Sildd e 98.— 8 ucker 1432 Teleph Berliner 53.— Thoerles Oe fab. 101.5 Tletz, Leonhard 265,5 Transradlo 151,8 Varziner Bapfer 135.5 V. B. Frkf Gummi 64.— 84.— Der, Chem. Charl. 91.— W. Diſch. Nickel w, 172. VB. Glanzſt. Elbf. 478,0 V. Stahlwerke 83.25 V. Schuhf. Br. W Stahl. v. d. 3p 187.0 Ber. Uitramarin. 154,0 3 Vogel Telegraph. 77257 Voſitländ. Maſch. 67.25 Voigt& Vaefner 21362 Wanderer Werke 92,68 Meſtereg Alkal. 214,2 Wicking⸗Cement 157.8 Wiesloch Tonw. 115.0 Wiſſener Metal 184.71 J Wittenen Gußſt 41, Wolf. Buckau 125 ae Verein. 11975 1 8. Orun KStiſinger 170.2 270,2 Aruſchwiß Textt 70.25 71,50 Hackethal Draht 98.— 93.— Halleſche Maſch 115.0 Hammerl Spin 184.2 Hann. M. Egeſt 47.— Ob.⸗Wien Gum 78.25 80.— Harkort Bergwk.—— Härpener Bergb. 189.5 partm Maſchin. 15 50 bedwigshiltte 83,75 Hilperi Maſch. 92.50 bindrichs EAuff. 104,0 irſch Kupfer 140,0 Hirſchberg veder 109.0 Hoeſch Eiſen 122.7 Hohenlohewerke 745 Phil Holzmann 121.2 7 Aug. Etektr.⸗G. 1678 Ammendf Pas 108 5 Asche. Jenn 1880 affbg. Zellſt 185. Augsb 5. Masch 77.—.— Balckt Maſchin 129.0 Bamag⸗Meguin—.— J. P Bemberg 371.5 Bergmann Elekt 207,0 Berl.⸗Gub Hu 325.0 Berl. Karls. Ind.- Berliner Maſchb.—.— Braunk. u. Brikett 164.8 Br.⸗Beſigh. Oelf 68.35 Bremer Anltan 27.— Bremer Wolle 212.5 Drown, Bop.& G. 148.5 Buderusckiſenw 79.— Horchwerke 109 7 1. Gdem Cezenz 8 2 giſe Sergbau 2138.0 Tdem Nirer! 38.80 78.— de ana n 74 Concord. Spinn 98. ebr Junghans 74.— Kahlo Porzellan 105.0 105,0 Daimlet Beng 5775 Kaliw, Aſcherst 208.2 Deſſauer Was 214,0 Klöcknerwerke. 108.5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 180,0 C. H. Knorr 159.8 Deutſche Erdöl 122,2 Kolm& Jourd 70.— Diſch Gußſtahl 88.— Gebr. Körting 70.— Deutſcheſtabelw. 85,75 Nraußck Cle. Lok 60.5% Diſche. Maſchſbr. 50,25 Kronprinz Met. 85,50 Dtſche. Steinzg. 236.0 Koffbäuf.« Hütte 57.75 Deutſche Wollw.—.— 87. Otſch. Eſſenhdl 79, vahmeger& Co. 288.5 Deutſche Linol. 328,0 Laurahütte„.5066. Dresd. E Hnellpt. 112,5 Linde's Eis 166.0 168,0 Dürener Metall 220.0 Carl Lindſtröm 695.0 Dürkoppwerke 35,8 85,25 Lingel Schußſab. 1178 5 Dunammt Trust 115.5 114,7 5 Loewe& Co. 125 218,0 Lorenz. 5 Elektr. wieterung 183.0 zü 105.2 Elkte dich n k 40 0 206.0 een mer 4 60 Emaille Uurich—,—. ag rus.-G. 1215 . 77,50 e 1295 2 2* Eſchw Berkwerk 03.0 Markt⸗ u. Kuhth. 40.0 580 Bleiſti 110 Ehem. , Maximil. Hütte 189,0 abb. in Es 118.0 Mech. Web. Bind 109.0 G Farben. 449,0— Mez Söhne 682, do 8% Bonds 28 Miag⸗Mühlen 142,1 Felbmühle Pap 224,0 Mik& Geneſt 109,0 elten 4 Gun. 186,5 Motoren Deuß 67 66, Mübideln Be 109, 1075 Neckarſulm. Fhrz 28 Nord on n 165,0 Oderſchl. E. Bed. 94.25 Oberſchl. Koksw. 108-8 Orenſt& Koppel 85,0 8 Phöntz Bergbau 98.15 Polyphon .71.75 ellſtoff Waldhof 2610 69.— Freiverkehrs⸗Kurſe. 7 Petersb. J. Habt.18 Ruſſenbonk. 2, 28 Veulſche Petrol. 74,50 Heldvurg e dler Kall 5 1 ochfregueng Keügesshee 200 Ronnenberg. Sloman Salpet. 90.— tavl Minen ———.— 96.— Gaggenau. ⸗U..25 Gebhard Textil. 125 7 Gelſenk Bergw. 12577 Genſchow& Co. 91.50 Germ. Portt.⸗Z. 105 GerresheimGlas 187,0 Geſ. f. elkt. Unt. 225,2 Gebr. Goedhardt 35175 Goldſchmidt Th 8778 Gritzner Moſch. 88.50 Rathgeber Wa Reisholz Papfer 243,0 Kraft 184,5 384,5 154 U 5 Bank Prauinb. 168 0164 7 4% le Unt. Ser 19,18 1 Serd Bantper 140.1140, Aleranderwett 51.— 80.— Süd 32.— 82.— ie, ee 86,808 R Gebr. Graßmann 68.80 8 Bruunt 293 waren, Uunſe hoch gege f Emi Aus 9 lion, und ten gegen ſchaft fügu und papie als ſchätz Efſok mußt den. ſetzu; die der 1 ſchätz toren Mill! Höhn; Mell! nahm umſch ſtige pital! tione. 2 beden N A wird 70 7 1 1 Freitag, den 8. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 7. Seite. Nr. 114 * M. Heidelberg, 8. März. Die Studenten ſind wieder einmal fort und verwaiſt Heidelberg trotz allem ohne ſeine Studenten! Ende Februar ſchloß das Winterſemeſter. Heidelberg wurde wieder einmal um über 3000 Bewohner ärmer und das ſpürt auch das Heidelberger Wirtſchaftsleben. Wenn auch heute die Studenten ſich mehr einſchränken müſſen, wie vor dem Kriege, ſo iſt das Gelb, das ſie verbrauchen, doch ein ſehr erheblicher wirtſchaftlicher Faktor, deſſen Fehlen er Geſchäftsmann empfindlich ſpürt. Es iſt urplötzlich ſtiller geworden in den Wirtſchaften, in denen ſie mit Vorliebe zu verkehren pflegen, die Fahnen an den Korporationshäuſern ſind eingezogen. Nur wenige Nachzügler, die ſich nur ſchwer von Alt⸗Heidelberg trennen konnten, waren in den letzten Tagen noch zu ſehen. Auch ſie ſind jetzt verſchwunden. Für Heidelberg hat nun wieder die ſtudentenloſe Zeit begonnen. Sie dauert zum Glück nicht allzulange, denn ſchon Ende April beginnt das Sommerſemeſter. Mit ihm wird Heidelberg nach einer kurzen Unterbrechung wieder das werden, was ihm ſein geſchichtliches Gepräge gibt, die Univerſtitäts⸗, die Studenten⸗ ſtadt. J Weinheim, 7. März. Gegen die Gewährung von Reichs⸗ und Landzuſchüſſen zu dem vom Bürgerausſchuß be⸗ ſchloſſenen Bau der Straße empor zur WSC. ⸗W achen⸗ burg war von privater Seite Einſpruch erhoben worden, weil es ſich dabei um eine wirtſchaftlich nicht weſentliche Notſtandsmaßnahme handle. Unter Abweiſung dieſes Ein⸗ ſpruches hat das Landesarbeitsamt in Stuttgart den Zu⸗ ſchuß aus der Erwerbsloſenfürſorge zugeſichert. Ebenſo hat das Miniſterium des Innern in Karlsruhe den Straßen⸗ bau genehmigt. Demzufolge wird der dritte höchſtgelegene Bauabſchnitt der Wachenburgſtraße demnächſt in Angriff ge⸗ nommen. NN Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 8. März 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter,—2 Grad, Schnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: Heiter,—8 Grad, 10 Ztm., etwas verharſcht. Ski gut, Rodel mäßig. Neuſtadt: Heiter,—8 Grad, 10 Ztm., etwas verharſcht. Ski gut, Rodel mäßig. Hinterzarten: Heiter,—1 Grad 15 Ztm., etwas verharſcht. Ski gut, Rodel mäßig. 0 St. Georgen: Heiter,—2 Grad, 16 Ztm., lückenhaft. Ski und Rodel ſtellenweiſe. Schonach: Heiter, und Rodel gut. Schönwald: Heiter,—1 Grad, 30 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Triberg: Heiter,—5 Grad, 30 Ztm., Pulver. Rodel gut. Ruheſtein: Hetter,—3 Grad, 55 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Mummelſee: Heiter,—2 Grab, 6085 Ztm., Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hundsbach⸗Biberach: Heiter,—5 Grad, 20 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Unterſtmatt: Heiter,—1 Grad, 55 Ztm., etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. Sand: Heiter,—3 Grad, 8 Ztm., Pappſchnee. Ski und Rodel mäßig. Bühlerhöhe⸗Plättig: Bewölkt,—3 Grad, 15 Ztm. etwas verharſcht. Ski und Rodel gut. 85—90 ZItm. 3 Grad, 25 Zim. etwas verweht. Ski Ski und Dobel: Heiter,—2 Grad, 15 Ztm., etwas verweht. Ski mäßig, Rodel gut. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Bebbachtungen badiſcher Wetterſtellen(.26 Uhr morgens]. 1 Siift Ted. 5 8 See, drug vers. S8 8 8 3 28 1 2 2 böb⸗ in NN tu S 383838 8 2 m wm C S SN= Richt. Stärke 8 Wertheim 1515— 23 5—3 f ſtill bedeckt Königsſtuhl] 563 237—2 0 3 SW ſteich heiter Karlsruhe 120 77290 n- 6—4 SW„ wolkenl. Bad.⸗Bad 218 7724— 3 6—4 0„ wolken. Villingen 780 777.6 8 3 28 W„ wolkenl. Feloͤbg. Hof 1275 642,1“ 1 2 38 N00 ſchw. wolkenl. Badenweil. 771,7 1 5—2 Jo leicht wolkenl. St. Blaſien] 780 5 4 8 ſtill wolkenl. Höchenſchw.“—— 1 Der Kern des weſteuropäiſchen Hochdruckgebiets iſt in⸗ zwiſchen nach Süddeutſchland gezogen und ermöglicht damit den Durchbruch atlantiſcher Zyklonen ſüdlich von Island. Die Aufheiterung, die ſchon geſtern beim Näherrücken des Hochdruck⸗ gebiets einſetzte, hat in tiefen Lagen heute nacht wieder—3 Grad Strahlungsfroſt zur Folge gehabt; auf dem Feldberg trat Temperaturumkehr ein(heute früh 1 Grad Wärme). Da der hohe Druck noch weiter nach Südoſten abzieht, ſteht für unſer Gebiet Föhnlage mit weiterer Erwärmung in Ausſicht. Wetterausſichten ftir Samstag, 9. März. Meiſt heiter, trocken und am Tage mild, bei ſüdweſtlichen Winden, nachts ſtellenweiſe noch leichter Strahlungsfroſt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 8 ectar-Wegel 1 4 Js. 16 7 18 Ahein Pegel] 1[4567 Baſel 522] 830,37 420 485.47 0.700 Schuſterinſe) 0720.20.20 0,160.17,[Manngeim 34982 344.931 88,420,124 Kehle 886 10 421440 Sanftiel.00 0,00. 50f6 66 o. 00 l Maxau 9058.16.10 55 986.05 Mannbem 3152“ 91 50 960 70 Caub 0 00 1 68.7.39 329.26 ſtöln.551.321 181.04.000100 822 I TISCH BANR Geschäftsbericht für des Jahr 1928 Der Verlauf des Wirtſchaftsjahres 1928 war enttäuſchend, ob⸗ wohl eine recht gute Ernte eingebracht und nach jahrelangem Mühen die Freigabe des in Amerita beſchlagnahmten deutſchen Eigentums erreicht worden iſt. Gegenüber geſteigertem Warenumſchlag(Ertrag der Umſatzſteuer R. 1003 Mill onen gegen R. 830 Millionen 1927 war die Produktioushöhe im erſten Halbjahr bereits leicht, im zwei⸗ zen ſogar erheblich rückgängig(Produktions⸗Indexziffer des Inſti⸗ tuts für Konjunkturforſchung Januar 127,8. April 124,6, Juli 117,5, Oktober 116, Dezember 115,2). Mehrerzeugung in einzelnen Indu⸗ ſtrien(3. B. Braunkohlen, Kunſtſelde) hat ihren Grund in Wand⸗ lungen der Technik oder des Geſchmacks oder ſonſtiger zufälliger Faktoren und wird daher durch Minderproduktion in anderen In⸗ duſtrien(3. Steinkohlen, Baumwolle, Leinen) aufgewogen. Gleichmäß g guten Geſchäftsganges, infolge Zunahme des allge⸗ meinen Verbrauchs oder der Ausfuhr, hatten ſich nur wenige Ge⸗ ſchäftszweige zu erfreuen(beſonderes Brauereien. Chemiſche In⸗ duſtrie, Elektrizität und Papier). Der Verbrauch iſt gewachſen(Ergebnis der Tabakſteuer 9,4 v. H. höher, Bierkonſum etwa 11,3 v. H. höher); der Zuwachs ent⸗ ſprang aber nicht einer Zunahme des allgemeinen Volkseinkommens. Im Anſchluß an die Erhöhung der Beamtengehälter im Herbſt 1927 ſetzuen Arbeiter und Angeſtellte auf Grund politiſcher Macht und einer Praxis des Schlichtungs verfahrens, die ſoz alpolitiſchen Er⸗ wägungen mehr Raum gibt als rein wirtſchaftlichen, eine anſehn⸗ liche Erhöhung ihres Einkommens durch(Steigerung des Tarif⸗ ſtundenlohnes gelernter Arbeiter von 100,3 Rpf. auf 107,8 Rpf., des ungelernten Arbeiters von 72,9 Rpf. auf 80,9 Rpf., des Lebens⸗ haltungs ndex dagegen nur von 151,3 auf 152,7). Eine ſo ins Ge⸗ wicht fallende Einkommensſteigerung der Arbeitnehmer aus einer geringeren Güterproduktion ohne weſenkliche Verbilligung der Her⸗ ſtellungskloſten, alſo bei kaum gleichgebliebenem Voltseinkommen, bedeutet Minderung der bisher ſchon geringen Verzinſung des in⸗ veſtierten Kapitals. Preiserhöhungen, die ſich mit Rückſicht auf den Abſatz im Inlande und Auslande in ſehr engem Rahmen hal⸗ ten mußten und tatſächlich das allgemeine Preisniveau nur ganz unbedeutend beeinflußt haben, konnten keinen genügenden Ausgleich brungen. Der Widerſtand der Unternehmer gegen weitere Lohn⸗ wünſche iſt daher gewachſen und hat zuletzt zu der großen Aus⸗ ſperrung in der nordweſtlichen Eiſeninduſtrie geführt. Die Unter⸗ nehmer ſehen ſich gezwungen, wenn die Lohnhöhe nicht durch Pro⸗ duktionsſteigerung ausgeglichen werden kann, Erſatz der teueren Menſchenhände durch Maſchinenarbeit zu ſuchen oder durch Zu⸗ ſammenſchlüſſe und Zuſammenlegung der Betriebe bill gere Maſſen⸗ produktlon anzuſtreben. Da der koſtſpieligen maſchinellen Umſtel⸗ lung durch den Kapitalmarkt Grenzen gezogen ſind, iſt die Zu⸗ ſammenſchlußtendenz ſtärker hervorgetreten. Die Arbeits loſigkeit iſt daher, namentlich zum Ende des Jahres, über das ſalſonbedengte oder durch Minderproduktion verurſachte Maß hin⸗ aus erheblich geſtiegen. Gewachſener Verbrauch und geſteigerte Ausfuhr bei nicht ver⸗ größerter Erzeugung muß durch Zurückgriff auf die Vorräte be⸗ friedigt worden ſein. Dies erklärt, daß bei einer Mehrausfuhr von einer Mill arde Reichsmark an Fertigwaren die Einfuhr von Nohſtoffen und Halbfabrikaten gegen das Vorfahr unverändert ge⸗ blieben iſt. Mitteilungen über die Bevorratung, die in der kurzen Zeit ſeit Jahresſchluß unſerem wiſfenſchaftlichen Bureau von 500 Betrieben verſchiedenſter Größe aus allen Erwerbszwe gen zuge⸗ gangen ſind, ergeben aber, daß im Jahre 1928 die Abnahme der Vorräte in der überwiegenden Mehrzahl nicht ſehr bedeutend war, ſogar geringer, als ſie dem uns angegebenen Rückgang des Um⸗ ſatzes entſprochen hätte. Man wird daher den Verkauf vom Lager im allgemeinen nicht als planmäßige Rationaliſierungsmaßnahme anſehen können, ſondern vorwiegend als'spoſitlonen, die ſich aus Rückſicht auf die augenblicklichen Geldverhältniſſe ergaben. Die gleichen Rückſichten haben unſer ganzes Wirtſchaftsleben im abgelaufenen Jahre weitgehend beherrſcht. Neben dem gewachſenen Konſum iſt noch immer für Nachholung der Verſäumniſſe von 15 Jahren zu ſorgen. 1927 ſind allein im Wohnungsbau R. 3 Mil⸗ Farben, in Errichtung von gewerblichen und öffentlichen Gebäuden N. /% 4, Milliarden inveſtiert worden, und 1928 wird die Aufwen⸗ dung gewiß nicht kleiner gewefen ſein. Länder, Provinzen und Kommunen, aber auch Induſtrie und Verkehrsunternehmungen müſſen weiter beabſichtigte produktive Arbeiten verſch eben, weil unſer Kapitalmarkt die nötigen Mittel nicht aufbringen kann. Die Emiſſionstätigkeit in Deulſchland war etwa aleich hoch wie um Vorfahre(., 3016 Millionen feſtverzinslicher Werte gegen R. 2856 Millonen, R. 1320 Millionen Erlös aus Aktien⸗ Emiſſionen gegen R/ 1369 Millionen), und auch der Betrag an Auslandsanle hen iſt unverändert geblieben(1928 R. 1466 Mil⸗ lionen, 1927 R. 1412 Millionen). Von den geſtiegenen Löß ven und Gehältern iſt anſehnlich geſpart worden; die Sparkaſſen konn⸗ ten aus ihren höheren Einlagen(Zuwachs 1928 R. 2,2 Milliarden gegen R.% 1,6 Milliarden im Jahre 1927), die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften aus gewachſener Prämienfumme fügung ſtellen. Da ſie in der Anlage ihrer Gelder beſchränkt ſind und wegen der Kapitalertragsſteuer nur in geringem Maße Wert⸗ papiere hereinnehmen, kommen ſie hauptſächlich für den Baumarkt als Hypothekengeldgeber in Betracht. Ihrer Mehrleiſtung ſteht in ſchätzungsweiſe gleicher Höhe allgemeine Kaufkraſtverringerung am Efſektenmarkt gegenüber; denn zu den inländiſchen Neu⸗Emiff onen mußte welt mehr als im Vorfahre das Ausland herangezogen wer⸗ den. Trotzdem war für die normalen Inveſtitionen und die Fort⸗ letzung der bereits in Auftrag gegebenen Rationakiſterungsarbeften die Ergieb' gkeit des Kapitalmarktes unzureichend. Die Zunahme der kurzfälligen Auslandsſchuld, die jetzt auf R. 6 Milliarden ge⸗ ſchätzt wird, die Ausweitung des Bankkredits(veröffentlichte Debi⸗ toren von 7 Berliner Großbanken Ende November 1928 R. // 4779 Millionen gegen 8914 Millionen Ende Dezember 1927) und die Er⸗ hehung des Wechſelumlaufs(Dezember 1928 RM. 11.71 Milltarden gegen 10,76 Mill arden im Dezember 1927) bei Ab⸗ nahme der Warenläger gehen über die Anfvrüche, die der Waren⸗ umſchlag much unter Berückſichtigung des Mehrbedarfs für die gün⸗ ae Ernte geſtellt haßen kann, hinaus; es ſind alſo, weil der Ka⸗ pitalmarkt die Beßürfniſſe nicht befriedigen konnte, noch Inveſti⸗ tionen mit kurzfriſtigem Gelde finanziert worden. Der Meßhrertraa der Ernte war egen 1927 mensen mäß ſehr bedentend. Seine Auswirkung auf Wirtſchaft und Handelsbilanz wird ſich— ebenſo wie die Freigabe des in Amerika beſchlagnahm⸗ größere Beträge zur Ver⸗ fenden Jahre geltend machen. te ſehr üble Verfaſſung, in ber ſich unſere Landwirtſchaft kann durch die gute Ernte eines Jahres nicht entſcheidend erleſchtert werden, umſoweniger, als die erlöſten Preiſe für den Landwirt unbefriedigend ſind. Die Erkenntnis der gefahrvollen Lage iſt aber fetzt allgemein verbreitet und der Wille zur Aufhilfe; im ganzen Volke lebendig. N Soweit der Zuſtrom ausländiſchen Geldes nicht durch die Da⸗ wes⸗Zahlungen aufgewogen worden iſt, hat er den Goldͤbeſtand der Reichsbank einerſeits und andererſeits auch ihre Notenzirkula⸗ tion erheblich vergrößert. Wenn auf unſer Preisniveau, das wäh⸗ rend des Jahres ziemlich unverändert geblieben iſt(Index Ende 1927 139,6, Ende 1928 139,9, weil Preiserhöhungen z. B. bel Eiſen und Kohle durch Preisrückgänge der wichtigſten Agrarprodukte aus⸗ geglichen worden ſind), die Vermehrung der Geldmenge und die allgemeine Kreditausweitung nicht ſteigernd gewirkt haben, ſo iſt das vermutlich nur elner Verringerung der Zirkulationsgeſchwin⸗ digkeif des Geldes zuzuſchreiben. Von einer Notenvermehrung der Reichsbank um RM. 306 Millionen vom Dezember 1927 bis Dezember 1928 entfallen allein RM. 904 Millionen auf Noten zu NM. 20. Auch in den Depoſiten der Kreditbanken dürfte eine ſolche Abnahme der Z erkulationsgeſchwindigkeit feſtzuſtellen ſein. Bei den Depoſitenkaſſen der Deutſchen Bank in Groß⸗Berlin iſt di geſchwindigkeit der Depoſiten von 16,0 im Jahre 1927 auf 13,2 Jahre 1928 geſunken; im Jahre 1924 hatte ſie 30,8 betragen. N An der Börſe ſplegelte ſich die Wirtſchaftsentwicklung deutlich ten Eigentums auf den Kapltalmarkt— hauptſächlich erſt im 5 be befindet 1 e Umſatz⸗ im Unſere Beteillgungen an Gemeinſchafts⸗ Ge ſchäften ſind weiter gewachſen. Unſere Bantgebäude und unſer Sonſtiger Grund be⸗ ſitz ſtehen einerſeits nach der vorfährigen Abſchreibung u. andererſeits nach dem Zugang, der ſich aus der Aufnahme der Hildesheimer Bank ergab, in gleicher Höhe wie im Vorfahre zu Buch. Da ſich bei Durch⸗ führung der Fuſion mit der Osnabrücker Bank wiederum eine Er⸗ höhung des Buchwertes unſerer Immobilien ergeben wird, ſchlagen wir der Generalverſammlung vor, R. 1,500,000.— aus dem Rein⸗ gewinn dleſes Jahres zur Abſchreibung auf unſeren Grundbeſitz zu verwenden. Der Anteil der Ausländer an der Geſamtſumme der Gläu⸗ biger unſerer inländiſchen Niederlaſfungen iſt von 32,8 7 auf 35 7 geſtiegen, aber lediglich durch das Anwachſen des Remboursgeſchäftes. Scheidet man die ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kredite aus, denen verfrachtete oder eingelagerte Waren zu Grunde liegen, ſo beläuft ſich der Anteil der Außländer überhaupt auf 27,55 90, und zwar auf 15,157 aus Valutaguthaben gegen 19,95 7 im Vorjahre und auf 12,40 7 in Reichsmarttguthaben gegen.70% im Jahre 1927. Der in den erſten fünf Bilanzpoſten enthalten⸗ Deviſenbeſttz unſerer inländeſchen Niederlaſſungen deckt 71% unferer Währungs⸗Verpflich⸗ tungen an Inländer und Ausländer leinſchlleßlich der von der Kund⸗ ſchaft bel Dritten benutzten Kredite). Der Reſt iſt leicht aus ſonſtigen Baluta⸗Altiven und von Währungs⸗Schulönern flüſſig zu machen. Von den Guthaben unſerer inländiſchen Reichsmark⸗Gläubiger(ohne die ſtärter ſchwankenden Guthaben deutſcher Banken und Bankiers) entfallen auf Beträge wider. Die Spekulation ſchrumpfte zuſammen, ſobald es klar wurde. N. 5,000 0 daß der Auſſchwung ſich nicht mehr gradlinig ſortſetzen konnte. Das bis 5-0 6 12 3 5 geringe Ausmaß ſpetulativer Tätigkeit ermöglichte es, vom Oktober W 120 is R e 2 ab anſtelle der bisherigen halbmonatlichen Liquidation zu monatlicher 5* 90550* 1000 500 16.35% Abrechnung überzugehen. Die Dividenden der Akrien⸗Unterneh⸗ 2 5 150 908 1 8. 32 40% mungen, die vorſichtig bemeſſen werden mußten, weil den„„„00% und mehr 2020 Geſellſchaften die Ausgabe von Aktlen und Obligationen durch die Die Vermehrung hat im Jahre 1928 26,40% betragen. Marktverhältniſſe erſchwert bleibt, haben im allgemeinen enttäuſcht. Man trägt dem Umſtande nicht genügend Rechnung, daß es erſt vier Jahre ſind, ſeitdem die Goldumſtellung auf noch fehr ſchwankender Grundlage aller Wirtſchaftsverhältniſſe erfolgt iſt und daß bei vielen Geſellſchaſten daher Wertberichligungen burch vermahrte Abſchreibungen und Inveſtitionen aus dem Betriebe erſolgen müſſen, um zu konjunk⸗ turſicherer Fundierung des Kapitals und des Ertrages zu gelangen. Immerhin hat ſich der Durchſchnitt der Altienrente, auf den Kurs⸗ ſtand berechnet von 4,20% auf 4,99% im Laufe des Jahres gehoben, dabei iſt der Durchſchnittskurs der Adtien von 156,9% auf 165,4 97 geſtiegen; er hält ſich auch jetzt nach den Kursrückgängen, die unter dem Eindruck der erſchreckenden Zunahme der Arbeitsloſigkeit(Ende 1927 1188 Millionen, Ende 1928 1,702 Millionen, Ende Januar 1929 2,223 Millionen) und der geſunkenen Verkehrsziffern eingetreten ſind, noch immer etwa auf dem Stand vom Dezember 1927. Dagegen ſtellte ſich die durchſchnittliche Realverzinſung der inländiſchen feſtverzins⸗ lichen Anleihen am Schluſſe des Jahres auf 7,94 gegen 7,59% zu ſeiwem Beginn. Die Kurſe dieſer Werte haben ſich fortlaufend er⸗ mäßigt, ſie ſind das Dhermometer des Kapitalmangels. Daß an dem Mißverhältnes der zur Verfügung ſtehenden Kapital⸗ menge zum Kredilbedarf der Wirtſchaft die Konjunktur zerſchellt, iſt der nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich iſt nur, daß der Aufſchwung nach laum 1½ Jahren von rückläufiger Bewegung abgelöſt wird. Im Deutſchland der Vergangenheit und in anderen kapitalſtarken Ländern wickelten ſich ſolche Konjunkturphaſen in ungleich längeren Zeit⸗ Zeiträumen ab. Darin und in dem übermäßig hohen Zinsniveau, unter dem insbeſondere unſere Landwertſchaft zu leiden hat, das aber auch für Handel und Induſtrie auf die Dauer unerträglich iſt, zeigt ſich die ganze innere Schwäche unſerer Wirtſchaft. Sie iſt durch Steuern, wie ſie der viel zu teuere Staatsbetrieb erfordert, durch üherhohe Sozlallaſten und insbeſondere durch die nunmehr in voller „Normalhöhe“ zur Einthebung gelangende Reparatlon dermaßen be⸗ laſtet und überlaſtet, daß ihr geſundes Wachstum unterbunden iſt. Entfaltung iſt nur in dem Maße möglich, in dem ihr dieſe würgenden Ketten gelockert werden. Umſatz und Umfang unſerer Bank haben ſich weiter ausgedehnt. Die Zahl der Konten beträgt 422 604 gegen 375 880 am Ende des Vorfahres. Die Umfätze ſind von.“ 207, 792,606,000 auf R. I 225, 126,888,000 um 8,3 9 geſtiegen. Die Niederlaſſungen der Hildesheimer Bank, die im Fe⸗ bruar durch Fuſion auf uns übergegangen iſt, haben wir in unſer Filialnetz eingegliedert. Im laufenden Geſchäftsjahre iſt die Actien⸗ majorität der Osnabrücker Bank von uns naheſtender Seite erworben worden. Der bevorſtehenden. Generalverſammlung dieſer Bank wird die Fuſion mit unſerem Inſtitute vorgeſchlagen. Wir erwarten aus bieſem Zuſammenſchluß eine Ausdehnung der Geſchäfte im bisherigen Tätigkeitsgebiete der Osnabrücker Bank über den Rahmen hinaus, den ſie bei ihren beſchränkten Eigenmitteln erreichen konnte. Wer unterhalten jetzt an 181 Plätzen Nlederlaf fungen 5 daneben 103 Stadt⸗Depoſttenkaſſen, von denen auf Berlin 37 entfallen. Unſere in⸗ und ausländiſchen Fil kalen haben zu unſerer Zu⸗ friedenheit gearbeitet. Die Konſtantinopeler Filiale, iſt mit ihrem Hauptbetrfebe in die Räume der Jonlan Bank Ltd. in Stambul, die ihr Geſchäft liguſdtert hat, übergeſtedelt und hat durch Uebernahme eines Teils der Kundſchaft diefer Bank an Ausdehnung zugenommen. Unſer Perſonalbeſtand betrug am Ende des Geſchüftsjahres 13 341 Köpfe. Für unſere Wohlfahrtsein richtungen und zur Ausbil⸗ dung des Nachwuchſes ſind etwas höhere Beträge als im Vorfahre aufgewandt worden. Zu den einzelnen Poſttionen der Bilanz und der Gewinne und Verluſt⸗ Rechnung bemerken wir folgendes: Unſere Noſtroguthaben bei Banken und Bank ⸗ firmen beſtehen zu 81½% aus fremden Währungen. Die Vorſchüſſe auf verfrachtete oder eingela⸗ gerte Waren, leoiglich mit dem Außenhandel zufammenhängende Kredite, enthalten über 977 Valuta⸗Vorſchüſſe. Dle Summe dieſer — Vorſchüſſe hat ſich im Zuſammenhang mit der Steigerung 1 Fertigwarenausfuhr ſtark erhöht. Die Zunahme der von uns geleiſteten Bürgſchaften von Re 168,972, 778.35 auf R. 192,850, 187.— hat wie im Vorjahre ihren Grund hauptſächlich in Reparations⸗Sachlieferungen und Zollgaran⸗ tien. 5 5 Dem Dr. Georg von Slemens Wohlfahrts fond, die vom Beamten⸗Fürſorgeverein nur nach Maßgabe feiner Penſionen unter Berückſichtigung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe aufbeſſern ſoll und an den jetzt größere An⸗ ſprüche geſtellt werden. ſchlagen wir vor, R. 1,583,0 19.10 gegen R. 715,615.50 im Vorjahre zuzuführen, ſodaß ſein Vermögensbeſtand nunmehr die Höhe von R. 8,000,000.— erreicht. 5 Zinſen und Gebühren haben ſich infolge des Geſchäfts⸗ zuwachſes erhöht, die Zinſen aber bei weitem nicht im Verhältnis der Zunahme von Gläubigern und Schuldnern, weil die Zinsfpanne geringer war. Aus dem Gewinn von Wertpapieren und Gemein ſchaftsgeſchäften bringen wir je R. 1,500,000.— zur Ver⸗ rechnung. Das Erträgnis der Dauernden Beteiligungen ſtellt die Einnahme aus den Dividenden für 1927 dar. Das Ergebnis der e Ueberſeeiſchen Bamk war auch für 1928 befrie⸗ gend. Aus der Freigabe des in unſerer Bilanz nicht bewerteten, in Amerika beſchlagnahmten Vermögens iſt uns im vergangenen Jahre ein Barbetrag von., 13,000,000.— zugefloſſen. Wir ſchlagen vor, davon R..500, 000.— unſerer bilanzmäßigen R eſerve zuzuführen, 1 ſich dann unter Einſchluß der Zuweiſung aus dem Reingewinn au .“ 90,000,000.—= 60% unſeres Aktienkapitals belaufen wird. Einſchließlich des Vortrages aus dem Jahre 1927 von Reichs. Mark 1,912,996.74 und nach Vornahme der Abſchrei bungen auf Bankgebäude, Sonſtiger Grundbeſitz und 9 bilien von insgeſamt R./ 318,084.38 beläuft ſich das Exträgnis des Jahres 1928 auf R. 25.788, 128.80 Hiervon erhalten zunächſt die Artionäre(nach 3 b der Satzungen) 47 Dividende auf R. 150,000,000% Voß den verbreiteten 19,788,125.80 beantragen wir, R. 5,000,000. F%%oCoVVVVVVCCTCV( dem Dr. Georg v. Siemens R. 1,588,019. 10 Wohlfahrtsſond Satzungen bewilligten zu überweiſen und als Sonder⸗Abſchreibung auf unſeren Grund beſitz zur Herabminderung des Buch⸗ wertes auf R. 43,500,000. R. 1,500,000. zu verwenden. Von dem e Betrage vonn abzüglich R. 2,027,686.91 Vortrag auf neue Rechnung erhält(nach 8 gad der Satzungen der Au fichte ekt d. 677,419.85 Wir ſchlagen vor, von den reſtlichen„ R. 11,027,680. 1 0. Superdivldende auf: R. 9,000,000. R dd ift R. 2,027,686.51 F——— N. 8,088,010. 10 R. 11,705, 108.26 zu verteilen und den Ueberſchuß von„ auf neue Rechnung vorzutragen. Es würde demnach erhalten jede Aktie von nom.., 100.-: N. 10. . 5*** 500.—:* 50— * 1 21*„ 1000.—:„ 100. Berlin, im März 1929. Der Vorstand der Deutschen Bank A. Blinzig P. Boun S. Fehr W. Kehl O. Schlitter E. G. v. Stauß O. Waſſermaun Stellvertreten: O. Abshagen J. Berne P. Brunswig J. Nien f ., Sperber K. Weigelt F. Wintermantel 10% Disibende Seite. Nr. 114 Nene Maunzelmer n es e Lehe Skifahrt Eine Skifahrt im März iſt ja an und für ſich nichts gußergewöhnliches. Aber eine Märzſkifahrt im Odenwald iſt ein ganz beſonderes Ereignis, Tragen doch unſere benach⸗ barten Berge nur ſelten eine Schneebecke, die die Ausführung des Winterſports geſtattet und meiſtens dann in den Monaten Dezember und Januar. Aber daß uns im Lenzmond noch⸗ mals das Glück beſchieden ſein 11 lte, guf unſeren Brettern durch das weiße Land zu gleiten, daran hat niemand geglaubt. Um ſo freudiger geben wir uns der Vorfreude des Wachſens der Bretter hin. Mit größter Sorgfalt werden ſie für ihre, doch ſicherlich letzte Fahrt in dieſem Winter, hergexichtet. Hell flimmern die Sterne vom dunkeln Himmel und eis⸗ kalt iſt die Luft, als wir dem Bahnhof zuſtreben. Wenn der Zug ſich Heidelberg nähert, dämmert es langſam im Oſten. Durch das Neckartal geht die Fahrt, unter einem Eispanzer liegt unten der Neckar. Glutend färbt die aufgehende Sonne den Horizont, in rotes Licht getaucht iſt rings die ganze Bandſchaft. Von Schnee iſt ja nicht viel zu ſehen, das Tauwetter der vergangenen Woche hat mit der Unterlage gründlich aufgeräumt And der neue Schneefall iſt nicht beſonders ergiebig geweſen. Die Sonne hat noch ihr übriges getan und ſo ſind die Süd⸗ hänge des Neckartals vollkommen ſchneefrei. Aber deshalb gaben wir die Hoffnung noch lange nicht auf, es wäre nicht das erſte Mal, daß wir den Schnee ſuchen müſſen, auf dem wir fahren wollen. Den Glauben an den Schneebericht aus dem Katzenbuckelgebiet haben wir ſchon läugſt aufgegeben: 65 em Schneehöhe, davon 10—20 em Neuſchnee, Pulver. Dabei Hat es doch im ganzen Land nirgends über ß em geſchneit und Aüsgerechnet auf dem Katzenbuckel und ſeinen umliegenden Ortſchaften ſollen 20 em gefallen ſeln? Sonntägliche Ruhe herrſcht in Eberbach, als wir mit ſchweren Schritten durch die Straßen gehen. Manchmal iſt s mehr ein vorſichtiges Rutſchen, denn die Straßen ſind ſplegelglatt. Aber kaum haben wir die letzten Häuſer hinter uns gelaſſen, können wir kräftiger ausſchreiten, auf ber Straße liegt feſtgetretener Schnee. Daun werden Ski an die Leine genommen und nachgezogen, So können wir unſere Angen in Ruhe umherſchweifen laſſen und können uns freuen an all bem Wunderbaren, das ſich vor unſeren Augen auftut, 31 fe ſteht ringsum der Wald, weiß ſchimmert die Straße, Im ſeltſamen Gegenſatz ſtehen längs der Straße die grünen Tannen. Ueber allem wölbt ſich der blaue Himmel, die Sonne Wirft ihre erſten Strahlen über den Bergrücken. Am jen⸗ ſeitigen Berghang äſen vier Rehe, ſorglos ſtehen ſie auf der ſchneefreien Wieſe, kommen ganz nahe an das Bauernhaus Herau, das auf halber Höhe liegt, Höher ſteigt die Sonne, ſcheint warm auf uns herab, die wärmenden Hüllen verſchwinden im Ruckſack. Die Bretter ſchnallen wir an, leiſe knirſcht der Schnee. Glückſeligkeit iſt in uns. Höher und höher kommen wir, der Schnee wird immer beſſer, Kaum ſprechen wir ein Wort, immer neue Wunder gibt es zu ſchauen. Schon tauchen in der Ferne die arſten Häuſer von Unter⸗Dielbach auf. Da lockt eine Wieſe zu einer Abfahrt. Aber kaum iſt man den erſten Hang nßgefahren, ſitzt man unverſehens auf dem Boden. Der Haug und die Wieſe ſind vollkommen vereiſt. Der Froſt hat den zuerſt tguenden Schnee feſt zuſammenfrleren laſſen, der Neu⸗ ſchnee hat keinen Halt geſunden und iſt nom Wind welter⸗ geblsſen worden. So iſt die Wleſe zu einem recht ab⸗ wechflungsreichen Schneefeld geworden. Wenige Meter Pulverſchnee auf harter Unterlage, dann große Strecken Rlaukes Eis und ſo geht es in bunter Folge weiter. Aber die Bretter abgeſchnallt und doch nachdem man den wechſelnden Schnee kennen gelernt hat, hat im man auch raſch ſich dieſem angepaßt und mit größerer Freude und weniger Stürze gleitet man jetzt über die Hänge hinweg, Auf der Wieſe wollen wir aber nicht bleiben. Höher hinauf lockt es uns. Bald haben wir Unter⸗ und Ober⸗ Dielbach hinter uns gelaſſen. Haben auch die Stelle ge⸗ funden, an der die Schneehöhe gemeſſen worden iſt: am Kirchenhügel in Ober⸗Dielbach, wo der Wind den Schnee ſo angeweht hat, daß man einen Weg ſchaufeln mußte. Dann fahren wir querfeldein. Hang auf, Hang ab, geradewegs auf den Katzen buckel zu. Auf den höher gelegenen Aeckern ſchauen manchmal ſchon die Ackerſchollen aus dem Schnee her⸗ aus und es heißt aufgepaßt, daß man nicht daran hängen bleibt, denn bei einem Sturz fällt man nicht gerade weich. Der Katzenbuckel mit ſeinen teilweiſe ſchneefreien Hängen lockt uns auf einmal nicht mehr. Krenz und quer fahren wir über die Hochflächen und als die Sonne gar zu ſehr brennt, gehts in ſchneidiger Fahrt hinab zu der Wieſe, über die wir am Morgen zuerſt gefahren ſind. Dort hat es ein ſonniges, windſtilles und ſchneefreies Eckchen am Waldrand. Leicht machen wir es uns, die überflüſſigen Kleider kommen herunter und während wir uns das im Ruckſack Mitgebrachte ſchmecken laſſen, braten wir in der Frühlingsſonne, Sonne liegt auf den Höhen, der Schnee iſt durch die Sounenwärme faſt fſirnig geworden und das Dahingleiten macht einem immer mehr Spaß. Nur zu ſchnell vergeht die Zeit, die Strahlen der Sonne wärmen im⸗ mer weniger und als eine leichte Wolke ubecke die Sonnen⸗ wärme noch mehr mindert, rüſten wir uns zur Abfahrt. Langſam kommen die Bretter auf der Straße in Fahrt. Man kann nochmals die Augen über die Herrlichkeiten ſchwei⸗ fen laſſen, ohne daß man es nötig hat, auf den Weg zu achten. Langſam, aber ſicher gehts zu Tat, Dann fällt die Straße ſteiler. Wilde Luſt kommt über einen, man läßt die Bretter laufen ſo ſchnell ſie wollen. Leute kommen die Straße her⸗ auf, ein Ruck, die Bretter ſtehen. Trotz großer Fahrt hat man doch Gewalt über ſeine langen Latten, und dieſes Sicherheitsgefühl löſt große Freude aus, Die Eingeborenen treiben auf dieſer Straße auch Winterſport, Einzelne Kinder ſieht man auf Jaßdauben Ski fahren. Doch eine Sehenswürdigkeit iſt der Boh. ten ſind durch ein Brett verbunden. lenkſtange mit zwei Holzſcheiben verbunden dient als Steuer und ſelbſt die Handbremſe fehlt nicht. Drei ſolcher Fahrzeuge werden an uns vorbei zur Höhe gezogen.— Dann gehr unſere Fahrt weiter, Jetzt heißt es aufgepaßt. Immer mehr Fuß⸗ gänger begegnen uns und in eilender Fahrt geht es an dieſen vorbei. Man traut ſeinen Augen kgum: die erſten Häuſer von Eberbach tauchen auf, als es um die große Kurve herum⸗ geht, Der Schnee wird auch wenfger, Waſſer ſpritzt, es iſt endgültig Schluß. Ein letzter Kriſtianſa, mit Wehmut werden iſt ſo piel Glückſeligkett in uns. In einem kleinen Kaffee erzählen wir uns nochmals gegenſeitig die Ereigniſſe des abwechſlungsreichen Tages, werden übermütig und ausgelaſſen, ſind trunken von all der Schönheit der Spätwinterfahrt über„Puluerſchnee“, der aber ſchon mehr Harſch und Härſchchen geweſen iſt. Sonne iſt in unſerer Seele und in unſerem Körper. Der Kopf glliht und auf der Heimfahrt müſſen wir die Jenſter im Zug öffnen, ſo heiß iſt es uns. Nun kann der Frühling kommen. Den Winter haben wir ausgekoſtet und haben uns auf dieſer ſonnendurchglühten Frühlingsfahrt von ihm hexabſchtedet. Die Bretter ſtehen verlaſſen in der Ecke und träumen wohl ſchon wieder von neuen Taten. Wir aber werden unſeren Zwei kleine Schlit⸗ Sport auf dem Element fortſetzen, das aus dem Schnee ge⸗ dem Waſſer, worden iſt: 2 Winter am Vodenſee Bon Bürgermetiſter Otto Bleſch(Radolfzell) Die Schönheit des Meeres hat zu allen Zelten die Künſt⸗ ler bes Wortes, der Töne und der Farben mächtig angezogen uns zur Darſtellung gereizt. Der Pfalmiſt ſingk: Mirabiles elationes maris Mirahilis in altis Dominus, Wunderbar iſt der Aufruhr des Meeres, Wunderhar iſt in den Höhen der Herr, Dex Pfalmiſt ſucht etwas, das auf Erden der Größe und Schönheit Gottes verglichen werden kann. Das Meer in ſeiner Bewegung hält er dafür geeignet, dem Menſchen einen Begriff von der Größe Gottes zu geben. Es iſt fürwahr ein wunderbar ſchönes Geſchehen, wenn der daherbrauſende Süd⸗ weſt ſeine Geißel ſchwingt und den See in ſeinen Tiefen auſpeltſcht und gegen die Mauern der Stadt vortreibt. Der Menſch beugt ſich ſtaunend und ehrfurchtsvoll der Gewalt und Ganz Erkennt im Walten der Elemente die Größe Gottes. anders ſtellt ſich der See heute dar. Einer, der noch mächtiger iſt als ex, hat ihn bezwungen; der Winter iſt es, dieſer rechte kernfeſte Mann. mehr ſich ſteigernder Gewalt zwang er ihn in einen Panzer won glitzerndem Eis. An Stelle der Bewegung iſt die Starre des Eiſes getreten; eine ſpiegelglatte Fläche breitet ſich un⸗ Abſehbar über ihm aus. Die Seevögel, Enten, Blaßhühner And Taucher, die an den ſchilfumſäumten Ufern der Mettnau ihr gutes Quartler haben, geraten in Wohnungsnot, ihr Taggesraum, der See mit ſeiner Nahrung, verſchließt ſich ihnen. Zwar ſammelln ſie ſich noch in ſeiner Mitte in einzel⸗ men Gemeinden und beraten die immer ſchwleriger ſich ge⸗ ſtaltende Lage. Durch die Bewegung des Waſſers, die ihr Schwimmen verurſacht, wird das Zugefrieren noch aufgehal⸗ ken, aber bald iſt auch dieſer geringe Widerſtand ungenügend: die Eisdecke iſt vollſtändig. Die Auswanderung beginnt nach dem eisfreien Oberſee, Der Menſch aber nimmt die Gelegen⸗ heilt wahr, ſich auf die von Ufer zu Ufer ſpannende kriſtall⸗ klare Brücke hinaus zu wagen, erſt einige wenige Waghalſige im Widerſpruch zu behördlichem Verbot, daun werben es mehr und ſchließlich nach der Freigabe des Sees ſind es ieſige Scharen von Menſchen, die das ſeltene Vergnügen ſich leiſten, auf dem See bei Radolfzel einma Schlittſchuh zu N Nun führt der Weg hinüber zur Hört, von Gaſen⸗ ee an das Sahra Ufer und nan da 85 9 Langſam und bedächtig, aber mit immer Bahn höher und höher am die Rundfahrt fort über Ermatingen Reichenau Radolfzell. Da gleitet der Schlittſchuh leicht beſchwingt über die ſpiegel⸗ klare Fläche, faſt ſcheut er ſich, ſeine Spur in dieſes un⸗ berührte Gebilde einzuzeichnen. Unten aber droht die dunkle geheimnisvolle, dem Auge undurchdringliche Tiefe. Da ertönt plötzlich ein fürchterlicher, hellklarer, langhinhallender Krach, gigantiſche Kräfte ſind am Werke und ſprengen in einem viele hundert Meter langen Riß(Wonne] den gewal⸗ tigen Panzer. In dem Gedichte von Guſtay Schmab„Der Reiter und der Bodenfee“ ſinkt der Reiter entſeelt vom Roß, als er nichts ahnend über die beeiſte Fläche des Bodenſees geritten war und ihm am Ufer das Mädchen zurief: Herr Gottl ſo ritteſt Du über den See, An den Schlund, an die Tiefe bobenlos Hat gepocht des raſenden Hufes Stoß.“ Ein Teil dieſes Grauſens überkommt den Schlittſchuh⸗ läufer, wenn er in die bodenloſe Tiefe ſchaut und das furcht⸗ hare Krachen der ſich bildenden„Wonne“ hört. Herrlſche Wintertage ſind über dem Bodenſes aufgeſtanden. Große Scharen ſportfroher Menſchen benützen dis ſeltene Gelegen⸗ heit, in der herrlichen Winterlandſchaft Geſunbheit, Freude und Schönheſt zu genießen. Aber eine andere Kraft rüſtet ſich zum Kampfe gegen den Winter; die Sonne zieht ihre Firmament und bald wird es heißen: „Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungs⸗Glück; Der alte Winter in ſeiner Schwäche, Zog ſich in rauhe Berge zurück.“ 5. V. Badnerland Schwarzwald Anmutvolle Bilder aus der Winterpracht des badiſchen Landes bringt die Februar⸗Ausgabe der Monatsſchriſt„Badnerland⸗ Schſparz wald“, herausgegeben vom Badiſchen Verkehrsverband, Das Auge des Winterſportlers entzücken intereſſante Aufnahmen aus dem Skiparadies am Feldberg. Der badiſchen Faſtnacht ſind mehrere Seiten gewidmet, die aktuelle Aufnahmen nom Villinger Narren⸗ treffen zeigen. Weitere Bilder von Glanzſtücken der größten boden⸗ ſtändigen Altertümerſammlung, nämlich der vereinigten Villinger⸗ und Spiegelhalderſchen Sammlungen, erfreuen jeden Piebhaber von wird Heimatkunſt und Volkstrachten. Hansfakobs Erzählerkunſt lebendig in Szenen aus dem Tannheimer Heimatſpfel„Der Vogt anf ſbißein“ Das ii beliebie Preisgußſchreiben iſt wieder auge: gkuammen und gibt den Kennern badiſcher landwirtſchttlſcher Schön⸗ N e und 1 zu e e 3 Reiſe geht ja geräuſchlos, Ene roſtige Fahrrah⸗ Winterfahrt auf den Predi stuhl bei Reichenhall [Von unſerem Münchner Mitarbeiter Die Kreuzeckbahn, die aller Garmiſcher Gäſte Freude iſt, hat eine Schweſter bekommen: Die gleiche Geſellſchaft, die ſie erbaute, ließ guch auf den Predigtſtuhl die ſtählernen Selle ſpannen, an denen, bergauf, bergab die Kabinen wandern, Menſchenfracht zur Höhe und wieder ins Tal hinab zu tragen. Sh hat auch der Kurort Reſchenhall die Möglichkeit, ſeinen Gäſten ſchnell erreichbare Höhenluft zu bieten und man wird der Kurſtadt die Onance ebenſo gönnen wie den beinſchwachen aber naturfrohen Fremden, die nun, dank hoher technif ſcher Leiſtung und menſchlichen Wagemutes, den Eindruck alpiner Schönheit genießen können, der jedem, dem er zuteil wird, gls unvergleichliches Erlebnis bleibt. Am 1. März hat die Kreuzeck⸗A.⸗G. eine Anzahl pon Per⸗ ſönlichkeiten zu einer Probefahrt auf den mit winterlichem Hermelin bedeckten„Predigtſtuhl“ eingeladen. Es waren vor allem Vertreter der Münchner und guswärtigen Preſſe, die am eigenen Leibe erfuhren, wie leicht die kurze Spanne eines ein⸗ zigen Tages genügt, von München aus den Ausflug auf den Predigtſtuhl anzutreten und zu vollenden, Das liegt vor allem daran, daß die Reichsbahn die Gäſte, bis zur Station Reichen⸗ hall Kirchberg, ſo nahe an die Talſtation der neuen Bergbahn bringt, daß ein Spaziergang von acht Minuten genügt, um dieſe zu erreichen. Vorausgeſetzt, daß dem Gebirgsbähnle nicht gerade mal der Strom ausgeht, kann, wer in München mit dem Schnellzug abfuhr, in etwa drei Stunden im Berghotel des Predigtſtuhls landen. Ihm winken Bilder von zauberhafter Schönheit. Steht die Luft rein und klar über dem Tal, liegen die Berge, rings am blau⸗ lichten Himmel leicht im Dunſte des werdenden Tages, Der achteckige, luſtig bunte Kaſten erhebt ſich am unzerreißbaren Tragſeil, deſſen Belaſtung nur den vierten Teil ſeiner Tragfähigkeit beanſprucht, Auch wer ſonſt nicht ſchwindelfrei iſt und den Anblick der Straße vom dritten Stosg werk eines Hauſes nicht erträgt, ſpürt in der Bergbahn⸗ Kabine kein Angſtgefühl, das den Genuß trüben könnte, Die ohne ſpürbares Wirken des Antrie⸗ bes und der den Weg bereitenden Kraft. Nur an den drei Stützen, die dem„Förderkorbe“ wuchtig und maſſig entgegen⸗ wachſen, um leicht an ihm vorüberzufliehen, ſcheint das Luft⸗ „Meer“, durch das man gleitet, eine ſaufte Welle zu entfenden, die man mit dem wohligen Empfinden freundlichen Schaukelns in bem ſicheren Kahn paſſtert. Die dicht eingeſchneiten Matten des Tales ſind längſt unter Uns zurückgebliehen. Rechts werden die zahlloſen Häuſer Rei⸗ chenhalls zu kleinen eckigen Flecken und bilden, je höher wir ſteigen, umſo mehr den Eindruck eines kartographiſchen denn eines landſchaftlichen Bildes. Das iſt ja e 5 Höhe und das ihr zum Sinnbild werdendes Erlebnis: daß ſi der Menſchen kleines Werk vergeſſen läßt vor dem. rieſigen, monumental von Ewigkeit umwehten Eindruck der Natur⸗Kuliſſe. Links von dem Rückſchauenden erglänzt, in der Schnee⸗Verſchämtheit diefes Froſtwinters der kleine Saglach⸗ See, Am ſtärkſten aber iſt die Wirkung des immer ſiegreicheren Anſteigen des kleinen Seilbahnkaſtens. Daß er uns ſicher über die Abgründe trägt, das erlebten wir ſchon. Da aher und dort werfen uns Felſen die drohende, zackige Bruſt entgegen, weit überhängende Maſſen Geſteine, heut von Schnee bedeckt, aber doch nicht weniger angriffswillig, ſcheinen ſich uns in den Weg zu ſtellen, und immer wieder ſind wir erſtaunt, wle ſicher unſer Luftnachen den Rieſen ausweicht, wie er an ihnen vorüher⸗ gleitet und ſteilſten Weg nicht ſcheut, um ſchnell die Höhe zu ge⸗ winnen. Nun iſt der Berg e An bie Einfahrt des oberen Bahnhofes ſchließt ſich der Zugang zu dem Predigtſtuhl⸗Hotel, deſſen ſtreng„ſachliche“ Architektur wir ſchon vom Tale her be⸗ wunderten. Nun ſtaunen wir, durch die behaglich eingerich⸗ teten Räume ſchreitend, auch über die Inneneinrichtung, die jedem berechtigten Anſpruche gerecht wird, Zauherhaft, in fein⸗ ſten Aquarelltönen, liegt das Pangrama der Berge por den trunkenen Augen. Abgründe, ſteil unter der Hotelterraſſe. Darüber die Seile der Bahn, an denen, zurückkehrend, die Ka⸗ bine hängt. Winzig wirkt ſie auf dem Hintergrunde dieſer Landſchaft! Wir blicken den Berg hinab, deſſen Bruſt non zer⸗ klüfteten Felſen zerriſſen iſt. Schmale Steinwände eilen den Fels in Kojen. Pittoreske Gebilde regen die Phautaſie an. Warm glüht die Sonne des Mittags hernſeder, Erſt wenn der rote Feuerball hinter den Bergen verſchwindet, ſchnefden wie⸗ der froſtig die Meſſer des Froſtes durch die dünne Höhenluft. Andächtigen Augen bietet ſich nun das Schauſpfel der zur Ruße gehenden Natur, Wer durch den Abend abwärts fährt, dem wird als Scheidegruß der trauliche Anhlick der Lichter des Berghauſes. Aus weiter, ſcheinbar unnahharer Feyne grüßen ſie den Wanderer im Tal R. RIes 5. 7 * Höhenluftkurort Lautenbach, 400 Meter, Poſt cernshach im Murgtal. Durch ein reizendes Nebentäſchen dex Murg gelangt man zu der kleinen und ſauberen Ortſchaft Lauten b ach, 400, Meter; liber M. am Fuße des Gebirges, das es gegen rauhe Winde ſchützt. Es liegt 3 Km. von der Bahn⸗ und Poſtſtation Gernsbach entfernt, durch bequem zu gehende Kreisſtraße verbunden. Große Taunen⸗ waldungen mit gut gepflegten Wegen und Ruhebänken umſchließen den ſehr einzigartig eomantiſch gelegenen Ort. Von den umgebenden leicht erreichbaren Höhen, genießt man prächtige Ausſichten über bie Rheinebene zu den Vogeſen, ins Schwabenland und über den e Schwarz⸗ wald. Auch laſſen ſich herrliche Touren per Auto oder zu ß unter⸗ nehmen, nach Herrenalb, Baden⸗UGgden, Wildbad und Freudenſtadt. * Die Nene Pforzheimer Hittte ber Alpenvereins⸗Sektlon Pforz⸗ heim im Sellrainer Gleierſchtal wird ab 18 März wieder bewirtſchaf⸗ tet ſein. Das vorzügliche Skigebiet der Hütte lüßt über Oſtern einen lekhaften Beſuch von Skiläufern und von Winter Hochtguriſten er⸗ warten. Die Hütte wird auch nach Oſtern ſolange geöffnet bleiben, alt etz die Schneeverhältniſſe und der Beſuch ermöglichen.— Die Be⸗ wirtſchaftung liegt wieder in den Händen des Ehepagres Michgel Gſchwandtner aus Völs bei Innsbruck, Pele ee Anersbert Sanne üben Woche rsriwald— Hesucht Hotel Rehelhaf— Fasthaus Grafenmatt Broſnekte. Dex Reſttzer: Gettkriec Seklager. 7 . N g 15*. 5 1 * 72. W * * Freitag, den 8. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe] 9. Seite. Nr. 114 Nachbargebiete Der Jubiläums⸗Sommertagszug der„Rheinſchanze“ 2: Ludwigshafen, 7. März. Der Karneval⸗Verein Rhein⸗ ſchanze beſchloß, den diesjährigen Sommertagszug, da dieſes FJeſt der Kleinen zum 25. Male ſtattfindet, als Jubiläums⸗ Sommertagszug auszugeſtalten. Neben den üblichen Muſtkkapellen, Strohmännern, Herolden und Feſtwagen ſind nuch weitere Feſtwagen und Fußgruppen im Zuge vorgeſehen. Das Wjährige Jubiläum des Sommertagszuges in Ludwigs⸗ hafen ſoll durch einen beſonderen Wagen dargeſtellt werden. Der Sommertagszug war für Sonntag, den 17. März vor⸗ geſehen. Infolge des noch anhaltenden kalten und ſchlechten Wetters findet er erſt am Sonntag, den 14. April ſtatt. * * Ludwigshafen, 7. März. In letzter Zeit wurden aus 6 Perſonenwagen der Reichsbahn, die am Güterbahnhof hier abgeſtellt waren, 16 ganze und 26 halbe Vorhänge im Geſamtwerte von 200 Mark durch unbekannte Täter ab⸗ geriſſen und geſtohlen. * Speyer, 7. März. Ein hieſiges Fuhrwerk eines Güter⸗ beſtätters, das geſtern abend gegen 10 Uhr mit Wein be⸗ laden von Iggelheim hierher fuhr, iſt auf der Iggelheimer Landſtraße dadurch verunglückt, daß es in den Straßen⸗ graben kam, wobet es ſich überſchlug und mit den Rä⸗ dern nach oben ſtand. Die Weinfäſſer rollten in den Wald hinein. Pferde und Perſonen ſich glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Sportliche Rund ſchau „D. A⸗S.“ 25 Deutſcher Auto⸗Schutz Um den Kraftfahrern in Streitfragen über Verkehrsunfälle und über Verletzung geſetzlicher Vorſchriften koſtenlos Rechtsſchutz und Anwaltsvertretung zu bieten, iſt in Deutſchland die„DAS.“(Deut⸗ ſcher Autoſchutz AG.] gegründet worden. Sie iſt nicht als Erſatz oder Konkurrenz von Verſicherungsgeſellſchaften anzuſehen, ſondern leiſtet dieſen Verſicherungsgeſellſchaften unabhängig von deren Tätigkeit Der Sieger im Oſtpreußenflug 2: Wachenheim, 8. März. Geſtern nachmittag ſtürzte beim Ueberholen der verheiratete Fuhrwerksbeſitzer Fritz! Schwinn mit ſeinem beladenen Steinfuhrwerk eine etwa vier Meter hohe Böſchung hinunter. Während der mit auf dem Wagen ſitzende Maurermeiſter Sammel mit dem Schrecken davonkam, wurde Schwinn ſchwer verletzt. Das Pferd mußte infolge eines Beinbruchs notgeſchlachtet werden. * Heppenheim a. d.., 7. März. In dem Wohnhauſe pon Dr. Butiron verurſachte ein Waſſerrohrbruch ſehr un⸗ heilvolle Auswirkungen. In Abweſenheit des Wohnungs⸗ inhabers und ſeiner zwei Hausangeſtellten löſte ſich an einer Lötſtelle das Sicherheitsventil im oberen Stockwerk. Das ganze Haus wurde von dem ausſtrömenden Waſſer durchweicht und ſämtliches Mobtliar ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Die ganze Lichtleitung iſt zerſtört. Der Schaden wird als ſehr enorm bezeichnet. O. Seh. Frankfurt a.., 7. März. Im vergangenen Jahre nahmen die Brände in zahlreichen Dörfern des Weſter⸗ walbds einen derartigen Umfang an, daß nach Lage der Dinge in den weitaus meiſten Fällen mit vorſätzlichen Brandſtif⸗ tungen gerechnet werden mußte. Auf Antrag der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft entſandte die Frankfurter Kriminalpolizei ein ſogen. Brandkommaundo nach dem Weſterwald, das ſofort in Verbindung mit der Landjägerei energiſch durchgriff. Dem Führer des Kommandos gelang es, in verhältnismäßig kurzer Zeit über zwei Dutzend Delikte aufzuklären und die Schuldigen dem Richter zuzuführen. Seit einiger Zeit wird der Weſterwald erneut von Bränden heimgeſucht, weshalb auf Veraulaſſung der Staatsanwaltſchaft das Kommando erneut in den Weſterwald befohlen wurde, und zwar zwecks Auf⸗ klärung eines ganz beſonders gelagerten Falles. Es gelang dem Brandkommando, den vorſätzlichen Brandſtifter, einen gewiſſen., feſtzunehmen und ins Unterſuchungsgefängnis nach Limburg zu überführen. wie Donnerstag⸗Mittagausgabe meldeten, als Sleger im Oſtpreußen⸗Flug der Kleinflugzeuge hervorgegangen. Er gemann alle drei Elappen und flog mit einer Durchſchultts⸗ ceſchwindigkeit von 130 Kilometer. Für ein Kleinflugzeug Der unferer Flieger Led Krone l ß⸗Fürth iſt, in wir eine hervorragende L 2 luriſtiſchen Beſſtand. Die„Deals.“ hat ſich in den letzten Monaten bereits ſehr gut entwickelt und in faſt allen Fällen, die von der „DAs.“ den Behörden und Strafgerichten gegenüber vertreten wur⸗ den, konnten Erfolge erzielt werden. Schuldige Dritte wurden unter Inanſpruchnahme des„DAS.“ ⸗Rechtsſchutzes haftpflichtig gemacht, ſo daß ſchon Zehntauſende von Mark hereingeholt werden konnten. Das Aktienkapital beträgt 250 000. Porſitzender des Aufſichtsrats iſt Rudolf Ullſtein⸗Berlin der ja auch im A. v. D. eine führende Rolle ſpielt. Perſönlichketten wie E. y. Zitzewitz, Baron v. Schey u. a. gehören dem Aufſichtsrat an. Zweck und Ziel der„Das.“ iſt: hei angeblichen Uebertretungen geſetzlicher Vorſchriften(zu hohe Fahr⸗ geſchwindigkeit, unbefugte. Durchfahren oder Anhalten, mangelhafte und objektive Entſcheidungen herbeizuführen. Die Das fber⸗ nimmt ſtrafgerichtliche Verfolgungen, z. B. im Todesfalle oder zuge⸗ fügter Verletzungen, ferner Streitigkeiten mit Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften anläßlich der Schadenregulierungen, und die„DA.“ garantiert die Zahlung ſolcher Koſten bis zur Grenze von 5000 4 le Schadenereignis. Der A. v. D hat bereits mit der DAS. einen Vertrag abgeſchloſſen, ebenſo ſind einige Wirtſchaftsverbände mit der„DAs.“ Vergünſtigungsverträge eingegangen. Die freie Auwaltswahl iſt einer der großen Vorzüge dieſes Unternehmens, das seit einem Jahr⸗ zehnt bereits in Frankreich, Belgien, der Schweiz und Holland Fuß gefaßt hat. Die„DAs.“ hat mit dem Agripina⸗Verſicherungs⸗Kon⸗ zern eine Arbeitsgemeinſchaft geſchloſſen, wonach die beiderſeitigen Organiſattonen ſich in ihrer Tätigkeit unterſtützen. Aus den Nundfunk⸗Programmen Samstag, 9. März Deutſche Sender [Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Bunter Abend, anſchließend Tanzmuſtk, Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Muſikaliſche Abendunter haltung. b 22.30 Uhr: Tanzmuſtk. [Frankfurt(Welle 421,3) 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.88 Uhr: Neue Tanzmuſik, 20.15 Uhr: Von Stuttgart: 0191, anſchl. Bunter Abend, anſchl Von Berlin: Tanzmuftk, anſchl. Spätkonz. mbung(Welle 391,6) 20 Uhr: Loabitoag⸗Leuwagen und Lorbaſſe⸗ Ein heiterer Dialektabend. Königsberg(Welle 280,4) 20.50 Uhr: Tänze aus 2 Jahrhunderten anſchlteßend Tanzfunk. [Langenberg(Welle 462,2 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchließnd Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 19 Uhr: Aus dem Städtiſchen Opernhaus in Chemnitz: Der Opernball, Operette in g Akten, 22.80 Uhr; Tanzm. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 772,7 14.90 Uhr: Unterhaltungskonzert,(Schallplatt.], 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr; Konzert des Rundfunkorcheſters, u Uhr: Humor im akk. Lied, 21.40 Uhr: Juwelen, Sketch von Karl Struve, Konzertmuff Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzerk, 16.88 Tanztee, 20.15 Uhr: 01—01, Szenen aus dem Studentenleben nach einem Drama von L. Andreiew, 21.30 Uhr: Funbbrettl, 22.5 Uhr; Von Berlin: Tanzmuſik, 34 Uhr: Militärkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.15 Uhr: Singſpiel: Die Verlobung bei der Ba⸗ terne, 22 Uhr: Spätkonzert, 22.40 Uhr: Tanzmuſtk. Danentry(Welle 482,3) 19.45 Uhr: Konzerf leichter Muſtk, 91 Uhr: Abendkonzert. 22 Uhr: Zwei Erſtaufführungen: 1. Doe an don Tod. 9. Eine Himmelsſinſonie, 23.20 hr: Von Birmingham: Konzert, Melodien aus Opern und Operetten. Mailand(Welle 504,2] 20,35 hr: Norma, Oper. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr; Härfpielübertragung aus hem Sende⸗ raum: Mate Kpecky. Ein Spiel aus dem Leben. Wien(Welle 510,0) 20.30 Uhr: Ein Wäſchermädelbal 6. Schwende Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Volkstümlicher Abend, 72.10 Ührz Schallplatten⸗Neuhetten. H a F e eee fladlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fal. 28347 Zum Prüfen Ihrer Aulage und Batterien bendtigen Sie ei gutes Meßinſtrument. Sie erhalten ein 6/120 Voltmeter ſchon für Mk..50 bei uns und ſparen viel Aerger, weil Sis ſiez ſelbſt ſofort über den Stand Ihrer Anlage informieren khunen. 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