29 u. 'eſchſt. ——— epaar April miet. ithilf. vor- nt, A zeſchſt⸗ Wonkag, 11. Mär: 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich N⸗M.g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 5 vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe 1 zeſchäſtsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit 2 und Leben Mannheimer Frauenzeitung e Anenben der Wella Morgen ⸗ Ausgabe Mlannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik -Unterhaltungs⸗Beilage Anzeigenpreſſe nach Tarif, bei Voraus 1 0 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Intereſſante Mitteilungen über die Pläne der Reparationskonferenz Alles noch in der Schwebe Die Pariſer Reparationskonferenz hat angeſichts der irr⸗ tümlichen Auslegungen, die der aufgekommene Plan einer Bank für internationale Zahlungen hervorgerufen hat, be⸗ ſchloſſen, die Grundzüge der bisher vorläufigen Vorſchläge in einer geeigneten Form bekanntzugeben. Die Mitteilung der Konferenz hat folgenden Wortlaut: „Wie bereits der Preſſe mitgeteilt, iſt ein rein vorläufiger Plan für die Organiſatlon einer neuen internationalen Bank dem Sachverſtändigenkomitee in feiner Vollſitzung vom 6. März mitgeteilt worden. Die Beſprechung dieſes Plans hat bereits begonnen; ſie wird in der auf Mon ta g, 11. Mär z, anberaumten Vollſitzung fortgeſetzt werden. Beſonderes Ge⸗ wicht iſt darauf zu legen, daß der geſamte, dem Sachverſtändi⸗ genkomitee vorgelegte Plan vorläufig einen reinen Verſuchscharakter Hat und bei weiterer Prüfung ganz oder teilweiſe abgelehnt werden kann. Als das Sachverſtändigenkomitee ſich entſchie⸗ den hat, die Möglichkeit einer ſolchen neuen internationalen Bank zu unterſuchen, hat es ſich naturgemäß leiten laſſen von dem Gedanken, daß, um eine endgültige Regelung des Repa⸗ rationsproblems zu erzielen(was die Aufgabe des Komitees darſtellt), es notwendig ſein wird, einen großen Teil der Kriegsorganiſationen zur Empfangnahme der Reparations⸗ zahlungen außer Kraft zu ſetzen und wenn möglich durch dauernde Friedensorganiſationen zu erſetzen. Es hat ſich gezeigt, daß eine neue Organiſation ußtig iſt, um die großen neuen internationalen Geldbewegungen im Zu⸗ fſammenhang mit den Reparationen und Kriegsſchulden zu handhaben. Durch die Erſetzung der politiſchen Organiſation ſoll die Abwicklung von Deutſchlamds äußeren Verpflichtungen aus dem Gebiet der politiſchen Diskuſſion auf das Gebtietder gewöhnlichen geſchäüftlichen Auseinanderſetzung, die den normalen Friedenszu⸗ ſtand charakteriſtert, ausgebaut werden. Wenn eine ſolche neue Einrichtung geſchaffen werden ſoll, würde ihre Hauptaufgabe zunächſt in ihrer Stellung als Treuhänder zu ſuchen ſein, indem ſie die zu vereinbaren⸗ den Annuitäten von Deutſchland in Empfang nimmt und ſte an die Gläubigernationen verteilt. Sie würde als Ver ⸗ bindungsglied zwiſchen Gläubigern und Schuldnern dadurch den Transfer erleichtern. Es iſt ferner ins Auge gefaßt, daß ſie Sachlieferunge n, und ſogar unter beſtimmten Garantien für große Projekte, die unter den Generalbegriff der Sachlieferung fallen und den reſtlichen Teil der Arbeiten finanzieren würde. Ste ſoll ferner als Vermittler den betetligten Regierungen und den Emiſſtonsbanken bei der Auflegung der zur Mobiliſierung der deutſchen Annuftäten zu emittierenden Bonds behilflich ſein. Sie könnte mit den bereits beſtehenden Notenbanken zuſammenarbeiten und auf Wunſih von dieſen ſowohl Giro⸗ wie Anlagedepoſtten annehmen. Der große Betrag fremder Deviſen, über die ſie kormalerweiſe verfügen würde, läßt ſie für die Tätigkeit als Ausgleichsſtelle als beſonders geeignet erſchetnen, ebenſo wie ße als Reſervoir für fremde Deviſen von beſon⸗ 1255 Bedeutung für die beſtehenden Zentralbanken ſein trfte. Dieſe Grundprinzipien zeigen deutlich, daß, wenn der Plan endgültig angenommen werden ſollte, die zu ſchaffende neue Organtſation jede Konkurrenz mit den beſtehenden Han⸗ dels⸗ und Emiſtionsbanken vermeiden und vielmehr in erſter Linie dan ich f reben würde, in enger Zuſammenarbeit mit den beſtehenden Notenbanken zu arbeiten. Tatſächlich würde die Bank ihre Tätigkeit in einem beſtimmten Lande der Poli⸗ tik der Notenbank dieſes Landes unterordnen und mit ihr zufammenarbeiten. Die neue Bank würde in keiner Weiſe eine„Ueberbank“ ſein, um einen beherrſchenden Einfluß auf bereits beſtehende Organiſattonen auszuüben. Die Väter des Vorſchlages glauben vielmehr, daß die Operationen der neuen Organiſation dazu beitragen werden, eine Stärkung der Zuſammenarbeit herbeizuführen, die ſich zwiſchen den Zentralbanken bereits entwickelt hat und die während der lezten Jahre ſo bedeutende Dienſte für die Wiederherſtellung der Goldwährung in der Welt und auch ſonſt zur Stabiliſierung der Finanzlage geleiſtet hat. Sie würde die beſtehenden Organifationen nicht erſetzen, ſondern vielmehr nur ergänzen und eher beratende als lei⸗ tende Anordnungen geben. Hinſichtlich der Direktion läßt der Plan klar erkennen, daß die Bank unpolitiſch, international und frei bonbeherrſchenden finanztlellen Beziehungen ſein muß. Im Direktorium ſollten lediglich Männer von Er⸗ fahrung und internationalem Ruf ſitzen. In Ergänzung des Direktoriums ſind beratende Komitees vorgeſehen, die ſo zu⸗ ſammengeſetzt ſein müſſen, daß ſie vernünftige Ratſchläge über die zu behandelnden Probleme gewährleiſten. ö Der Sitz der Bank wird vorausſichtlich in einem der kleineren Länder lie⸗ gen, wo eine geeignete Rechtsgrundlage und Steuerbefreiung gewährt werden wird. Es wird erwartet, daß die Tätigkeit der Bank für Schuld⸗ ners und Gläubigernationen in gleicher Weiſe Vorteile brin⸗ gen wird Mit der Errichtung einer ſolchen finanziellen Or⸗ ganiſatioon würde Deutſchland finanziell auf eigenen Füßenſtehen, die Verantwortung für die Auf⸗ rechterhaltung ſeines eigenen Kredits haben und auf einer ge⸗ ſchäftlichen Grundlage mit einer internationalen Finanz⸗ organiſation, die auf Grund geſunder geſchäftlicher Grundſätze vorgeht, zu verhandeln haben. Neben dieſen Vorteilen witrbe die Bank in ber Lage ſein, die Reichsbank und andere Zentralbanken bei der Aufrechterhaltung ihrer Währung zu unterſtützen und dadurch ganz allgemein das Geſchäftsleben auf eine ſichere Grundlage zu ſtellen. Den Gläubigernationen würde ſte dadurch wertvolle Dienſte leiſten, daß ſie einen un⸗ unterbrochenen Strom von Zahlungen erleſchtern und größere Möglichkeiten für die endgültige Kommerzlaliſterung der deut⸗ ſchen Schuld bieten würde. Die Gläubigernationen würden ferner au ben Gewinnen teilhaben, welche die Bank vorausſichtlich machen wird. Die neue Bank kann dazu dienen, die Lücken auszufüllen, die zur Zeit in ber Bankorganiſation der Welt beſtehen, insbeſondere die Lücken, die ſich infolge der durch die Reparation und die Kriegsſchul⸗ den neu geſchaffenen Situatlon ergeben haben. Es wird er⸗ wartet, daß die Diskuſſion des Komitees in der nächſten Woche das Projekt klären und dem Komitee die Möglichkeit zur Entſcheidung geben werden, ob dieſer Plan welterverfolgt oder die Diskuſſion hierüber zunächſt vertagt werden ſoll.“ Gegen die neue Tributbank Der in dem offiziellen Communiqué der Pariſer Sach⸗ verſtändigenkonferenz dargelegte und erläuterte Plan einer zentralen Reparationsbank wird von der deutſchnatio⸗ nalen Preſſe ſcharf abgelehnt. Der„B..⸗A.“ fragt, ob es im Intereſſe Deutſchlands und der Zukunft der deutſchen Wirtſchaft liege, daß die Repatationsfrage aus dem polittſchen Rahmen herausgelöſt und zu einer pripatwirtſchaft⸗ lachen Angelegenheit gemacht werde. Das Blatt gibt ſelbſt die Antwort, indem es dieſe Frage„mit der gleichen unbeding⸗ ten Entſchiedenheit verneint, mit der ſie die deutſche Dele⸗ gation bejaht“. In demſelben ablehnenden Sinne iſt der Kommentar des „Tag“ gehalten, der ſich gegen die in dem Kommentar aus⸗ geſprochene Gleichſtellung von alliierten Schulden und Repa⸗ rationsleiſtungen wendet.„Das neue Syſtem würde eine abſchließende Repiſion im Sinne einer endgültigen Entlaſtung Deutſchlands unmöglich machen, während eine ſolche bei einer Zahlung unter politiſchen Geſichtspunkten nicht unmöglich iſt. Es bedeutet alſo in dem höchſten Grade der Wahrſcheinlich⸗ keit eine Verſchlechterung und würde zudem auf das nationale Gewiſſen des deutſchen Volkes genau ſo einſchlä⸗ fernd wirken wie die Außenpolitik, die in Locarnv und Völ⸗ kerbund ihren Angelpunkt hat.“ Auch Paris und London unzufrieden Aus Paris wird berichtet, daß innerhalb der Konferenz⸗ kreiſe ſehr ernſthafte Bedenken gegen die Idee der Clearing⸗ Bank beſtehen. Bisher ſeien vor allem von franzöſiſcher und engliſcher Seite gewiſſe Einwände und Vorbehalte erhoben worden. Bei der franzöſiſchen Delegation ſchienen es mehr politiſche, bei der engliſchen mehr wirtſchaftliche und finanz⸗ polttiſche Ueberlegungen geweſen zu ſein, die die ablehnende Haltung beſtimmt hätten. Am Streſemann Berlin, 10. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ wird berichtet, Dr. Streſemanns Abreiſe von Genf verzögere ſich durch die An⸗ kunft des Reichsarbeitsminiſters Wiſſell, der an der am Montag beginnenden Tagung des Verwaltungsrates des In⸗ ternationalen Arbeitsamtes teilnehmen will und zuvor mit dem Reichsaußenminiſter über die taktiſche Haltung der deut⸗ ſchen Delegation Rückſprache nehmen möchte. Dieſer Tagung kommt beſondere politiſche Bedeutung zu, weil die engliſche Regierung hier die Reviſion des Waſhing⸗ toner Arbeitszeltabkommens zu betreiben wünſcht. Dr. Streſemann wird ſich nach derſelben Quelle von Genf zu einem kurzen Oſterurlaub nach San Remo begeben Dieſer Frühlingsaufenthalt im Süden war im Grunde wohl ſchon für einen früheren Zeitpunkt geplant. Er wurde dann aber hinausgeſchoben weil es im Februar ja auch an der Cote'Azur keinen Frühling gab und die in ganz Europa herrſchende ſibirtſche Kälte eine lange Eiſenbahnfahrt bei dem immer noch angegriffenen Geſundheitszuſtand des Reichs⸗ außenminiſters nicht gerade erwünſcht erſcheinen ließ. Außer⸗ dem haben dann auch wohl noch innenpolitiſche Motive mit⸗ gewirkt. Die ſind auch heute kaum ausgeſchaltet. Immer⸗ hin iſt nicht anzunehmen, daß auf dem innenpolitiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz— ſo wird man ihn ja wohl bezeichnen dürfen vor Oſtern noch irgendwelche Dinge von Belang ſich begeben werden. Mit der erſten Leſung des Reichshaushalts ſind irgendwelche Abſtimmungen ja nicht verbunden. Die Ent⸗ ſchetdungen werden erſt heranrücken, wenn der Etat aus den Ausſchüſſen wiederkehrt und die zweite Leſung im Plenum beginnt. In der„Voſſiſchen Zeitung“ wird Herrn Dr. Streſemaun ber freundliche Rat gegeben, ſich von ſeiner Partei zu trennen und ſich ſtatt deſſen lieber an die Spitze der Jugend zu ſtellen, die eben drauf und dran ſei, ſich über die Grenz⸗ marken der Fraktionen und Parteien hinweg die Hand zu reichen. Dr. Streſemann müſſe ſich entſcheiden,„ob er weiter des Deutſchen Reiches Miniſter und damit bes deutſchen Vol⸗ kes Führer, oder ob er der Führer ſeiner Partei bleiben wolle.“ Wir haben das Gefühl, daß es ſich hier einſtweilen um einen Ausflug nach Utopien handelt. Den Bericht über die Genfer Tagung wird vor dem Kabinett und dem Auswär⸗ tigen Ausſchuß vermutlich der Staatsſekretär von Schu ⸗ bert erſtatten, der mit den übrigen Mitgliedern der deutſchen Delegation am Dientag wieder in Berlin eintrifft, — Düſſeldorf, 10. März. Geſtern morgen vier Uhr er⸗ eignete ſich auf der Provinztal⸗Landſtraße zwiſchen Büderich und Oſterath ein ſchweres Autvunglück. Ein Perſonenkraft⸗ wagen war mit voller Wucht gegen einen Baum angefahren. Den Chauffeur des Wagens fand man tot am Führer ſitz vor. Das Steuerrad, das vollſtändig abgeriſſen war, hatte er im rechten Arm. Durch den Anprall iſt er wahrſcheinlich mit der Bruſt ſo heftig gegen das Steuerrad gedrückt worden, daß der Tod auf der Stelle eintrat. „Die„Schwarze Bande“ — Berlin, 10. März. Die Berliner Kriminalpolize! Je⸗ ſchäftigt ſich gegenwärtig mit einer Betrügerbande, die den Namen„Schwarze Bande führt und durch Rieſenbetrügereſen im ganzen Deutſchen Reiche Werte in Höhe von etwa 4 Mil⸗ lion Mark erbeutete. Als Führer der Bande kommen der Ajährige Kaufmann Stohmann und feine Geliebte, die 28fährige Frau Antonte Dohmes, in Frage, denen etwa 200 Straftaten zur Laſt gelegt werden. Einige Hehler konn⸗ ten bereits verhaftet werden. Der Eisgang auf Rhein und Nebenflüſſen Bis jetzt alles Nach den vom Ober⸗ und Niederrhein einlaufenden Mel⸗ dungen hat die zunehmende Erwärmung allenthalben die Eis⸗ auflöſung ſehr begünſtigt. Bei Rüdesheim iſt der Rhein ſeit Samstag eisfret und mächtige Etsſchollen treiben abwärts, die ſich teilweiſe bei Oberweſel feſtſetzen. Dle umfangreiche Eisbarriere am Loreleyfelſen iſt durch Eisſprengungen nahezu beſeitigt. In den Nachmittagsſtunden ſtand das Rheineis noch zwiſchen Aßmannshauſen und Oberweſel, alſo eine Strecke von zirka 20 Kilometer. Die Eksbrecher an dem Loreleyfelſen haben eine Fahrrinne bis nach Oberweſel freigemacht. Im übrigen iſt die ganze preußtſche Rheinſtrecke eisfrei. Der Abgang des Eiſes hat ſich glatt vollzogen. Die Schol⸗ len trieben in aller Ruhe ſtromab. Allen Anzeichen nach ſcheint, wenigſtens ſoweit es den Rhein betrifft, die ſo ge⸗ fürchtete Kataſtrophe auszubleiben. e Aus Koblenz meldet der Sonntagsbericht der Hauptetswachtſtelle: Das Rheinets ſteht noch auf der Strecke zwiſchen Oberweſel und Caub auf einer Länge von 6 km, zeigt jedoch auch hier zahlreiche Löcher und Rinnen und be⸗ ginnt auch bei Oberweſel ſchon mürbe zu werden. Es hat ſich eine Rinne gebildet, die bis unterhalb Bacherach reicht und vorausſichtlich noch heute Verbindung mit der Rinne be⸗ kommt, die mit Hilfe von Elsbrechern von der Loreley aus bis unterhalb Oberwefel gebracht wurde. Allem Anſchein nach dürfte das Eis oberhalb der Loreley heute Nacht oder ſpäteſtens morgen zum Abtrieb kommen. gut verlaufen Auf dem Main herrſcht leichtes Eistreiben, das von der Auflockerung zwiſchen Frankfurter Schleuſe und Oſthafen her⸗ rührt. Das Naheeis ſteht oberhalb der Druſusbrücke bei Bin⸗ gen noch eine kurze Strecke. Zu Befürchtungen beſteht aber auch hier kein Anlaß. Das Neckareis in Bewegung Vom Neckar wurde am Sonntag abend gemeldet: Der Neckar iſt heute bis nachmittags 5 Uhr von Binau bis oberhalb der Eiſenbahnbrücke bei Neckargemünd eis⸗ frei geworden. Oberhalb der Brücke ſteht eine geſchloſſene Eisdecke, an der ſich das abgetriebene Eis geſtellt hat, wodurch der Waſſerſtand von heute früh 2 Meter um 3 Meter auf 5 Meter geſtiegen iſt. Infolge der Wucht dieſer Waſſerſäule erwartet man ſtündlich den Durchbruch der letzten 7 Kilometer ſtehenden Eisdecke von Neckargemünd bis Hirſchhorn. Der Eisſtoß begann ſich um 11.15 Uhr zwiſchen Gerach und Binau in Bewegung zu ſetzen. Er ſtellte ſich dann in Etappen von halben bis viertel Stunden und ſtand zuletzt an der Eiſen⸗ bahnbrücke bet Neckargemünd. Bis jetzt iſt der Eisgang ohne Schaden verlaufen. Um 18.30 Uhr am Sonntag nachmittag ſetzte ſich das Eis bet Neckargemünd wieder in Bewegung und ſtellte ſich um 20.15 Uhr erneut bei Ziegelhauſen. Man erwartet für die Nacht noch weiteren Abtrieb. 2 Selte. Nr. 117 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe] Montag, den 11. März 1929 4 2 0 9. und 10. März in Karlsruhe e 5 5 en Karlsruhe, 10. März. immer die Möglichkeit ſich biete, die Mängel zu beſeitigen,[ Vergangenheit getan hat. Die Leidtragenden find nur die Der Landesparteitag der Deutſchen Volkspartei wurde am Samstag nachmittag mit einer Tagung des Geſchäftsführen⸗ Jen Ausſchuſſas eröffnet, der die Vorbereitungen für die Hauptverſammlung am Sonntag traf. Begrüßungstelegramme wurden an den Reichspräſidenten und die Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Curtius, der infolge einer Erkrankung am Kommen verhindert war, geſandt. l Gleichzeitig trat der engere Wahlkreisfa chaus⸗ ſ ch unß zuſammen, um ſich mit Organiſationsfragen zu beſchäf⸗ tigen. Um 4 Uhr wurde die Landesvertreterinnen⸗Tagung von der Vorſitzenden, Frau Altiee Hoffmann ⸗Mann⸗ heim, eröffnet, an der Frau Reichstagsabg. Dr. Matz teil⸗ nahm. Nach herzlichen Worten der Begrüßung ſprach Frau Dr. Matz über das Thema: „Die Frau als Schützerin der Kulturwerte“. Sie 1 8 folgendes aus: 8 Pflege der Kulturgüter iſt die Frau ganz be⸗ 50 59 5 s berufen. Wir leben in einer Zeit, in der die Kulturgüter, die als koſtbare Erbſchaft der Vergangenheit auf uns gekommen ſind, in mannigfacher Weiſe bedroht wer⸗ den. Die Maſchine hat manche wertvolle kulturelle Einzel⸗ arbeit überflüſſig gemacht, das laufende Band ſtellt den Meu⸗ ſchen in die Haſt eines mechaniſterten Arbeitsprozeſſes hinein; in der Maſſe, die heute alles zu bedeuten ſcheint, droht der Einzelne unterzugehen. Demgegenüber bringt die Frau in ihrer Weſenheit die ſtarken Beziehungen zum Lebendigen, zum Perſönlichen mit. An die Stelle einer hochgetriebenen Itviliſation mit ihren vielfach künſtlich abgeſtellten Ausdrucks⸗ formen ſucht ſie die Kräfte einer bodenſtäudigen Kultur zu ſetzen; gegenüber der Mechauiſterung das lebende Werk, gegenüber der Maſſe die Pflege des Perſönlichen, des Meuſch⸗ lichen zu ſtellen, und gegenüber der Verſachlichung des Zeit⸗ alters die inneren Kräfte des Geiſtes und Gemütes heraus⸗ zuholen. Die Frau iſt die Trägerin teligiöſer Kultur, die feſthält an der religiöſen Grundlage unſeres Volkslebens und an der religiöſen Erziehung ihrer Kinder in Schule und Haus. In der ſittlichen Kultur nimmt ſte den Kampf auf gegen die zerſetzenden Erſcheinungen einer Entartung Anſeres Volkslebens und ſucht in der deutſchen Familie die beſte Quelle deutſchen Volkstums zu erhalten. Für die nattlonale Kultur erſtrebt ſie in einer Zeit, da Deutſch⸗ land äußerlich noch am Boden liegt, die Hochhaltung deutſcher Würde und die Erhaltung des Stolzes auf die große deutſche Vergangenheit. Durch eine Pflege der Heimatkultur ſucht ſie die Verbindung mit der engeren Heimat zu fördern als ein wichtiges Moment der Vaterlandsliebe. In der Ge⸗ ſchmackskultur ſucht ſie in ihrem Hauſe den neuen An⸗ forderungen zu entſprechen, dabei aber die Werte des Heimi⸗ ſchen zu erhalten. Die Körperkultur zeitigt heute man⸗ nigfache Auswüchſe in der übertriebenen Senſation, der Ver⸗ himmelung von Sportgrößen, der Ueberſchätzung des Rekords. Demgegenüber wird die Frau Wert legen auf eine möglichſt allſeitige körperliche Durchbildung unſeres Volkes, die für die Jugend wie für die reiferen Jahre die unentbehr⸗ liche Ergänzung geiſtiger Tätigkeit darſtellt. Eine entſpre⸗ chende Körperkultur erſcheint neben der Pflege der geiſti⸗ gen Güter(Tag des Buches] als ein Mittel gegen die zunehmende Verwahrloſung, insbeſondere der Jugend. In allem wird die Frau die Aufgabe haben, zur Vereinfachung der Lebenshaltung beizutragen und auch damit gute alte deutſche Sitte wieder lebendig zu machen. Reicher Beifall dankte der Rednerin. Bel den Vorſtands⸗ wahlen wurde Frau Alice Hoffmaunn⸗Mannheim einſtimmig zur 1, Frau Prof. Dr. Walther⸗Freiburg zur zweiten Vor⸗ ſitzenden gewählt. Aus dem Beamtenausſchuß Um 5 Uhr verſammelte ſich der Fachausſchuß für Beamte unter dem Vorſitz des Oberpoſtinſpektor Kritzler⸗ Heidelberg. Nach einem herzlichen Willkommensgruß dieſer ſehr ſtark beſuchten Vertretertagung ergriff Landtagsabg. Oberregierungsrat Bauer das Wort zu ſeinem Vortrag tber Beamtenfragen. Aus dem großen Komplex der Beamtenfragen griff er. Gebiete beſonders heraus. Ein⸗ mal die Frage, welche Stellung der Beamte im neuen Staal einnimmt und nach der Auffaſſung der Deutſchen Volkspartei einzunehmen hat. Unter Hinweis auf die Reichsverfaſſung und auf die badiſche Verfaſſung ſtellte der Referent über die Pflichten und Rechte der Beamten ſeſt, daß die Verfaſſung das Berufsbeamtentum verbürgt, daß die Beamten Diener der Geſamtheit, nicht der Parkei ſind, und daß die Ver⸗ faſſung den Beamten die Freiheit der politiſchen Geſinnung verbürgt. Wie der alte Staat, ſo habe auch der neue Staat das Recht, von ſeinen Beamten zu fordern, daß ſie in der Achtung vor dem Staat und ſeinen Hoheitszeichen dem ganzen Volk mit guiem Beiſpiel vorangehen. Der Beamte müſſe auch außerhalb des Dienſtes, alſo auch bei politiſchen Kundgebun⸗ gen, auf die ſtaatliche Wohlfahrt, der er in ſeinem Amt zu dienen habe, gebührende Rückſicht nehmen. Der Beamte ſei niemals nur Privatmann, das Amt binde ihn auch in ſeinem perſönlichen Leben. Wenn die Partei in dieſem Sinne eine klare, unzweideutige Stellung des Beamten zum neuen Staat verlange, ſo verlange ſie auf der anderen Seite aber nicht minder nachdrücklich, daß der Staat dem Beamten die ihnen in der Verfaſſung gewahrten Rechte auch voll verbürge. Die Partei verwerſe jegliche Geſinnungsſchnüffelei, ſie wahre ſich mit aller Kraft dagegen, daß nicht neben die Forderung nach konfeſſioneller Parität nun auch noch die Forderung nach parteipolitiſcher Parität trete. N Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen ſtellte der Referent ſeſt, daß die Deutſche Volkspartei ſowohl im Reich wie im Lande Baden bei Löſung der Beſoldungsreform für die Beamten nachdrücklicſt eingetreten ſei Sie ver⸗ kenne nicht, daß auch heute noch viele berechtigte Wünſche un⸗ Erfüllt ſeien, und werde ſich ſtets dafür einſetzen, daß, wo ſie ſtets mit Nachdruck dafür eintreten werde. Im Weiteren nahm der Referent Stellung zu dem Penſionskür⸗ zungsgeſetz, das er perſönlich unter Ausnahmeverhält⸗ niſſen für berechtigt halte, wenn auch die Partei aus ver⸗ faſſungsrechtlichen Gründen dagegen geſtimmt habe. Beim Warteſtandsbeamtengeſetz habe die Deutſche Volkspartei ſich bemſtht, für die Warteſtandsbeamten ſo viel wie möglich zu erreichen, und im Intereſſe der Warteſtandsbeamten bedauert, daß das Geſetz, das im Ganzen zweifellos einen Fortſchritt bedeutet habe, ſchließlich am Widerſtand der Deutſchnationa⸗ len, der Kommuniſten u. der Nationalſozialiſten geſcheitert ſei. Reicher Beifall dankte dem Redner. Die Ausſprache ſtand auf einer ſehr beachtlichen Höhe und gab zahlreiche An⸗ regungen. Landwirtſchaftlicher Ausſchuß Gleichzeitig tagte der Landesfachausſchuß für die Land⸗ wirtſchaft unter dem Vorſitz des Landtagsabg. Brixner, der u. a. über die Kriſe und die Not der Landwirtſchaft folgendes ausführte: Wie iſt die Notlage der Landwirtſchaft ent⸗ ſtanden und wie kann ihr geholfen werden. Die Urſache der Kriſe geht zurück auf die Tatſache, daß nach der Umſtellung der Inflationszeit in die feſte Währung, die Landwirtſchaft gänzlich bargeldlos vor dem Ruin ſtand. Die Maßnahme der Regierung, durch raſche Bereitſtellung von Krediten, aber ſehr hohen Zinsſätzen, der Landwirtſchaft zu helfen, war in Wirklichkeit keine Hilfe, ſondern brachte die Landwirtſchaft in eine immer tiefer gehende Verſchuldung hinein. Seit dem Jahre 1924 geht die Laudwirtſchaft aus einem Kataſtrophen⸗ jahr in das andere; während die landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ utſſe im Jahre 1928 kaum die Friedenspreiſe erreicht oder überſchritten haben, ſind die Preiſe für landwirtſchaftliche Be⸗ darfsartilek teilweiſe um 100 Proz. und darüber hinaus ge⸗ ſttegen. Alle dieſe Maßnahmen aber werden nichts helfen, wenn nicht die Landwirtſchaft in ſich ſelbſt einig und geſchloſſen iſt. Aus dieſem Grunde iſt die Gründung der hadiſchen Bauernpartet, die nicht im Intereſſe der Landwirtſchaft, ſondern nur zur Befriedigung des Ehrgeizes einiger Führer ſein wollenden Perſonen gegründet worden iſt, auf das ſchärfſte zu verurteilen. Es iſt bedauerlich, daß ſich der Landbund polittſch ſo mißbrauchen läßt, wie er das in der Landwirte und deswegen erachte ich es als oberſtes Gebot in dieſer Stunde, mit allem Ernſt unſeren Freunden in der Landwirtſchaft zuzurufen: ſchließt die Reihen dichter und werdet einig im Kampfe um Haus und Scholle, Heimat und Vaterland. Lebhafter Beifall wurde dem Redner gezollt. An der ſich anſchließenden Ausſprache wurde die Einmütigkeit des Fach⸗ ausſchuſſes gegen die Gründung der Badiſchen Bauernpartei feſtgeſtellt. Folgende Entſchließung wurde gefaßt: „Der in Karlsruhe verſammelte Fachausſchuß der Land⸗ wirtſchaft der Deutſchen Volkspartei Baden ſpricht der Landtagsfraktion, insbeſondere den Abg. Brixner und Mattes den Dank für ihre Tätigkeit im Intereſſe der badiſchen Landwirtſchaft aus. Er bittet die Fraktion, nach wie vor, den Kampf um eine fühlbare Steuerſenkung wei⸗ terzuführen. Er begrüßt vor allem die Aufſtellung zahl⸗ reicher Kandidaten aus den Reihen der Landwirtſchaft an ausſichtsreicher Stelle. Die ablehnende Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei gegen die Badiſche Bauernpartei, deren Gründung nicht zur Einigkeit, ſondern zur Zerriſſen⸗ heit der badiſchen Landwirtſchaft führt, findet einſtimmige Zuſtimmung. Insbeſondere weiſt der Ausſchuß die ge⸗ häſſigen Angriffe der Badtſchen Bauernpartei gegen den Abg. Brixner auf das ſchärfſte zurück.“ Begrüßungsabend Um 9 Uhr abends verſammelten ſich die Vertreter mit den Karlsruher Parteifreunden zu einem Begrüßungsabend im Eintrachtſaal. Frau Lutz⸗Biſelli leitete den Abend durch Ge⸗ ſangsvorträge ein. Oberregierungsrat Bauer begrüßte die zahlreich erſchtenenen Freunde und Gäſte, gedachte insbeſon⸗ dere des zehnjährigen Beſtehens der Ortsgruppe Karlsruhe, des durch Krankheit verhinderten Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius. Er gedachte des Vaterlandes, das über die Par⸗ tei gehe, und ſchloß mit einem Hoch auf Baden und Deutſch⸗ land. Mitglieder der Frauengruppe Karlsruhe führten dar⸗ auf ein ausgezeichnetes Singſpiel auf. Der Landesvorſttzer Rechtsanwalt Steinel⸗Pforzheim dankte der Ortsgruppe Karlsruhe für ihre gaſtliche Aufnahme, gedachte in warmen. Worten des Parteiführers Dr. Streſemann und ſchloß mit einem Hoch auf den Reichspräſtdenten von Hindenburg. Der ordentliche Parteitag wurde am Sonntag vormittag 9 Uhr im Saale der„Eintracht“ eröffnet. Die Vertreter waren aus allen Teilen des Landes zahlreich erſchienen. Der Landesvyorſitzer Rechtsanwalt Steinel Pforzheim gedachte der verſtorbenen Mitglieder des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes, hieß die Parteifreunde aus Baden ſowie die zahlreichen Gäſte herzlich willkommen und gab die eingegange⸗ nen Telegramme bekaunt. Für die Reichsparteileitung über⸗ brachte Generalſekretär Truckſaeß⸗Berlin Grüße, wäh⸗ rend Rektor Landgrebe⸗ Frankfurt a. M. dem Parteitag im Namen der Südweſtdeutſchen Arbeitsgemeinſchaft guten Verlauf wünſchte. Oberregierungsrat Bauer begrüßte im Namen der Ortsgruppe Karlsruhe die Parteifreunde. Gene⸗ ralſekretär Wolf erſtattete den Geſchäftsbericht, der einen erfreulichen Aufſtieg der Partei zeigte. Landtags⸗ abgeordneter Wilſer erſtattete den Kaſſenbericht. Profeſſor Gerſtner⸗ Heidelberg ſprach im Namen der Landesver⸗ ſammlung dem Landesſchatzmeiſter den herzlichſten Dank für ſeine Mühewaltungen aus. Stadtrat Ludwig ⸗ Mannheim dankte der Parteileitung und dem Generalſekretariat für die vorbildlich geleiſtete Arbeit und beantragte, daß die drei Vor⸗ ſitzenden durch Zuruf wiedergewählt würden. Dieſer Vor⸗ ſchlag wurde mit lautem Beifall aufgenommen. Zum Vor⸗ ſitzenden wurde Rechtsanwalt und Stadtrat Steinel ⸗ Pforzheim, zum ſtellpertretenden Vorſttzenden Hauptlehrer und Stadtrat Hofheinz⸗ Freiburg ſowie Profeſſor Horn⸗ Heidelberg gewählt. Rechtsanwalt Steinel dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und ſprach gleichzeitig im Namen der Parteileitung Generalſekretär Wolf den Dank für ſeine Tätigkeit aus. Die infolge der neuen Wahlkreiseinteilung notwendig ge⸗ wordene Satzungsänderung wurde einſtimmig angenommen. Die Höhe des Mitgliederbeitrages blieb unverändert. Folgen⸗ der Antrag der Ortsgruppe Karlsruhe fand einſtimmige Annahme: „Die Ortsgruppe Karlsruhe bittet den Landesparteitag, bei der Reichstagsfraktion dahin wirken zu wollen, daß die Reichstagsfraktion mit allem Nachdruck für die baldige Erſtellung ber drei Rheinbrücken ſich einſetzen möge. Der Verkehr mit der Pfalz, der für Karlsruhe und Mannheim ganz weſentliche Bedingung der weiteren Entwicklung iſt, fordert eine möglichſt baldige Aen⸗ derung der bisherigen unhaltbaren Verkehrsverhältniſſe. Die Städte Karlsruhe und Mannheim gehören wohl zu den Städten, die durch den unglücklichen Kriegsausgang ganz beſonders zu leiden haben. Deshalb darf der Wunſch, die Möglichkeit einer Verbeſſerung der derzeitigen Verhältniſſe durch Erſtellung der Rheinbrücke als wohl berechtigt er⸗ ſcheinen.“ Nach einer kurzen Pauſe ſprach Landtagsabgeordneter Dr. Mattes über die Tätigkeit der badiſchen Landtagsfraktion. Er führte u. a. aus:. Der Landtag 1925/9 ſteht wie ſeſn Vorgänger im Zeichen der bürgerlichen Zerſplitterung. Gewachſen iſt allein die Partei der Nichtwähler, die von 15,6 bei der erſten auf 38,3 bei der letzten Reichstagswahl angewachſen iſt. Die Behebung der Zerſplitterung und der Wahlmüdigkeit iſt deshalb für die Deutſche Volkspartei die wichtigſte politiſche Aufgabe. Vor⸗ ausſezung für eine erfolgreiche liberale Politik iſt die Stel⸗ lung als Mittelpartei, die unabhängig und koalitionsbereit nach beiden Seiten iſt. Durch das Verſagen der nationallibe⸗ ralen Führung im Jahre 1918 iſt dieſe Mittelſtellung ver⸗ loren gegangen. Dadurch haben in kurzer Zeit beinahe 200 000 Wähler das Vertrauen in die politiſche Führung ver⸗ loren und ſind dadurch polttiſch heimatlos geworden. Dieſer großen Wählerzahl wieder eine polttiſche Heimat zu geben und ſie zuſammen zu führen, iſt die wichtigſte politiſche Auf⸗ gabe in Baden und das Ziel der Deutſchvolksparteilichen Politik. In der erſten Hälfte des verfloſſenen Jahrzehntes hatte der Kampf um die Erhaltung der ſtaatlichen Exiſtenz in Deutſchland überragende Bedeutung. Die Stärkung der inneren Einigkeit iſt die beſte nationale Politik. Das gilt für Vergangenheit und Zukunft. Ein neuer Störungsfaktor für die innere deutſche Einigkeit iſt die ſtarke Betonung der Main⸗ inte in der letzten Zeit. Das zwang die Deutſche Volkspartei zum Widerſpruch und zur Betonung der Notwendigkeit eines ſtarken einheitlichen Reiches und der Neugliederung der beut⸗ ſchen Länder, vor allem am Oberrhein. Die innere Reform in Deutſchland muß u. a. die Wie der vereinigung ber linksrheiniſchen mit der rechtsrheiniſchen Pfalz und damit mit Baden bringen. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehntes war die wichtigſte Aufgabe der wirtſchaftliche Wieder⸗ auf hau. Deshalb haben die wirtſchaftlichen und ſteuerlichen Fragen uns in dieſem Landtag am meiſten beſchäftigt. Das Ergebnis dieſes wirtſchaftlichen Aufbaues in Baden muß mit eruſter Sorge erfüllen; eine überdurchſchnittliche Arveitsloſig⸗ keit, der Rückgang des Anteils Badeus am deutſchen Volks⸗ einkommen und der wirtſchaftliche Stillſtand auf vielen Ge⸗ bieten zeigen, daß Baden mit der Wirtſchaftsentwicklung in Deutſchland nicht Schritt gehalten hat. Daran trägt die badi⸗ ſche Finanzpolitik eine nicht unweſentliche Schuld. Nach den neueſten Veröffentlichungen über die Finanzwirtſchaft der deutſchen Länder und Gemeinden hat Baden, Land und Ge⸗ meinden zuſammengenommen, im Jahre 1925 von den grö⸗ ßeren deutſchen Ländern auf den Kopf der Bevölkerung ge⸗ rechnet den höchſten reinen Finanzbedarf, die höchſten Ver⸗ waltungseinnahmen, die höchſten Steuereinnahmen und die höchſten Landesſteuern. Die Wirkung dieſes Mißverhältniſſes zwiſchen öffentlicher Belaſtung und Volkseinkommen in Baden zeigt ſich zunächſt in der verminderten Konkurrenzfähigkeit des Gewerbes und der Induſtrie. Die ſteuerliche Ueberlaſtung Badens iſt eine der Urſachen der geringen wirtſchaftlichen Entwicklung, der dauernden Arbeitsloſigkeit und der unzureichenden Anſiede⸗ lung neuer Unternehmungen. Die Wirkung zeigt ſich dann ferner beim ſchwächſten Teil der deutſchen Wirtſchaft, der Landwirtſchaft. Die Anträge der Deutſchen Volkspartei, hier eine Aenderung eintreten zu laſſen, ſind aber größtenteils ab⸗ gelehnt worden. Die geiſtigen Wandlungen in Baden ſind nicht ſo leicht wie die wirtſchaftlichen erfaßbar. Das liberale Erbgut iſt ganz beſonders ſtark und wirkt ſich auch heute noch im Denken aller Parteien aus. Im ganzen geſehen hat der badiſchen Politik im letzten Jahrzehnt die Ueberſicht über unſer geſamtes öffentliches Le⸗ ben gefehlt. Die dadurch hervorgerufene Planloſigkeit hat das Ueberwuchern der ungeſunden Tendenzen begünſtigt. Dieſe abzuwehren nach der Methode einer offenſiven Defenſive hat den größten Teil der volksparteilichen Landtagsarbeit aus⸗ gefüllt. So peſſimiſtiſch das Urteil ſtber die Politik des letzten Jahrzehntes ſein muß, vielleicht hat ſie doch das Gute, daß ſie wie ſo oft im 1 aus der Not zu neuen Wegen und beſſeren Löſungen führt. Behalten wir deshalb die Hoffnung auf ein größeres, lebenskräftigeres Heimatland und ein ſtarkes 1 Reich, 2——. ——— 2 E leer 2 2 2 1 N A ante en im ze die N- he, 18 r ch⸗ tr⸗ er pe en nit — F Mmttag, den 11. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Anszaße) —. Site Nr 117 neten Ausführungen. Als zweiter Redner ſprach Landes vor⸗ ſitzer Rechtsanwalt Steinel über das Thema: i„Anſere Ziele. im kommenden Landtagswahlkampf⸗ Ein hervorſtechendes Merkmal Gleichgültigkeit der weiteſten Kreiſe des Volkes. nächſt wird das deutſche Volk zu oft zur Wahlurne gerufen. In jedem der alljährlich ſich teilweiſe mehrmals Wahlkämpfe treten im ſelben Parteien weſentlichen dieſ auf. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeine ausgezeich⸗ angewieſen hat, der Einführung der konfeſſionellen und welt⸗ Das Volk ſieht nicht ein, wozu ſich dieſes Schauſpiel fortgeſetzt in kürzeſten Zeiträumen wiederholt. Dieſe legen den Wunſch nahe, einmal aus Gründen der Sparſamkeit, — denn alle Wahlen koſten den Staat, die Gemeinde und die Parteikaſſen Millionen Mark lichkeit und ſchließlich auch zur Erhaltung des Intereſſes des Gedankengänge daun aus Gründen der Sach⸗ Wählers der Frage näher zu treten, ob hier nicht eine Verein⸗ fachung möglich wäre. Zum Wahlkampf gehört die Wahlparole. Die künſtlich Die beſte Wahlparole bis zum Wahlkampf. iſt wertlos. der Partei geſchaffene Wahlparole und bleibt die Tätigkeit Ich iſt glaube ſagen zu können, daß die Fraktion der Volkspartei in ihren einzelnen Perſönlichkeiten und als ſolche fruchtbare Ar⸗ beit im Landtag geleiſtet hat ſowohl da, wo ſie Poſitives leiſten konnte, als auch da, wo ſte Schlimmeres verhindern konnte. Das Ziel jedes Wahlkampfes einer Partei iſt die Erringung von Macht. Der„Badiſche Beobachter“ hat ſchon vor Jahren geſchrieben, es dürfe unter keinen Umſtänden in Baden wieder dahin kommen, daß es wieder einmal eine liherale Mehrheit im badiſchen Landtag gebe. Damit iſt von vorn⸗ herein für den Wahlkampf die Stellung der Deutſchen Volks⸗ partei gegenüber dem Zentrum feſtgelegt. Denſelben Wunſch hat natürlich die Spzialdemokratie und es er⸗ gibt ſich daraus auch zwangsläufig die Einſtellung zur Sozial⸗ demokratie. Die Stellung zur Demokratie könnte freundnach⸗ barlicher ſein. Sie hat in der Schulfrage, nachdem der Landtag auf Veranlaſſung der Deutſchen Volkspartei ſich für die Er⸗ haltung ber Simultanſchule im Reichsſchulgeſetz ausgeſprochen hat, unmittelbar hinterher verſagt, indem der demokratiſche Kultusminiſter den Wünſchen des Zentrums und der Sozial⸗ demokratie entſprochen und den badiſchen Vertreter in Berlin Reichstagsabgeoròneter ben Bericht über die pplitiſche Lage im Reich. Seit den Wahlen 1928, ſo führte der Rebner etwa aus, iſt die Führung der Politik im Reiche labil. Das liegt z. T. an Fehlern im Bau, z. T. an einer falſchen Handhabung der Ver⸗ faſſung. Zwei Wege ſeien denkbar: ein Kabinett der Per⸗ ſönlichkeiten oder ein Kabinett der Parteien, alſo die Koa⸗ lition. Der erſte Weg ſei der richtigere und beſſere, wenn er auch voller Riſiken ſei. Der andere Weg ſei zweifellos der ſichere und geruhſamere, aher nur bei einem vereinfachten Partsienſyſtem. In Deutſchland ſeien aber gerade bie Par⸗ teien, die zur Regierungsbildung berufen ſeien, weltanſchau⸗ lich außerordentlich weit von einander entfernt. Deshalb ſei die Schaffung eines Sach⸗ und Arbeitsprogramms für eine ſolche Koalition eine unerläßliche Vorausſetzung. Nun ſei das gegenwärtige Kabinett gewiß ein ſolches der Perſönlich⸗ keiten, aber ohne feſte Führung, Die wichtigſte Baſis der Oöſung der Koalitionsfrage im Reich ſei und bleibe die gleich⸗ zeitige Löſung der Preußenfrage. Der Redner gab einen Ueberblick über die geſchichtliche Entwicklung der Dinge in Preußen und die Stellung der Volkspartei dazu. Nicht um die Beſetzung von Miniſterſeſſeln habe es ſich gehandelt, ſon⸗ dern es ſei ein Kampf um die sachliche Bertretung der Volkspartei geweſen. Einen Wechſel auf ein Konkordat in Preußen konnte die Volkspartei nicht unterſchreiben, weil ſie ihre liberale Weltanſchauung nicht aufs Spiel ſetzen durfte und wollte. Die zweite Differenz ergab ſich bei der Be⸗ urteilug der Deckung des Defizits im Reichshaushalt. Jede neue Steuer werde ſich in Lohnforderungen und Lohndruck bemerkbar machen. Unzählige Rückſichten auf Wirtſchaft und Kultur machen die Forderung: „Keine neuen Steuern mehr!“ zur gebieteriſchen Notwendigkeit. An der Hand der jüngſten Reichsſtattſtik gab dann der Redner einen Aufriß der Wirt⸗ ſchaftslage Deutſchlands, woraus ſich ergibt, daß Steuern und Bachs Kunſt der Fuge“ Maunheimer Erſtaufführung im Nibelungenſaal Ein autzerordentliches Verblenſt der Freten Volks⸗ bühne war dieſer Abend. Im vollbeſetzten Nibelungenſaal erklang zum erſten Mal in unſerer Stadt ein Werk, das durch ſein ſeltſames Geſchick und ſeine innere Größe dem koſtbarſten Gut der Muſik zugerechnet werden muß, ganz gleichgültig, was auch gegen die Form geſagt werden mag, in der es jetzt in allen Muſikſtädten von Rang auf⸗ geführt wird. In Nr. 114(Freitag⸗Abendausgabe) dieſer Zeitung haben wir einen einführenden Artikel über die Ent⸗ ſtehung des Werks und ſeine Erneuerung durch den erſtaun⸗ lich begabten und tragiſch früh geſtorbenen Wolfgang Graeſer gebracht. Heute ſei der Eindruck auf den Kon⸗ zerthörer feſtgehalten. 5 Zunſchſt iſt das Werk, trotzdem es die ſchwierige Form der Fuge pflegt, eingängiger als wir es uns urſprünglich dachten. Der nur einigermaßen vorbereitete Hörer vermag der ſtändigen fugiſchen Umarbeitung des einen Themas auf weiten Strecken zu folgen, vor allem weil es ganz einfach ge⸗ halten iſt. Wie es dann emporwächſt zu immer neuerer Ge⸗ ſtaltung, in bieſem unſagbar feierlichen Ernſt, in dieſer Er⸗ habenheit des Ausdrucks, das führt in die höchſten Höhen der muſikaliſchen Kunſt. Kann der Hörer hier überall hin folgen? Das iſt Sache der Aufführung. Hermann Scherchen, als meiſterlicher Vermittler neuer Muſik eine europäiſche Berühmtheit ge⸗ worden, verſteht ſich beſonders auf die Wiedergabe dieſer muſtkaliſchen Lintenkunſt. Mit außerordentlicher Klarheit arbettete er das Figurenwerk heraus. Die Beherrſchung des Stils, der tiefe Eruſt der Vermittlung, wirkten mit der großen dirigiertechniſchen Feinheit zuſammen, um das Frankfurter Sinfonie ⸗Orcheſter, mit dem ber Dirigent das Werk ſtudſert und bereits mehrfach aufgeführt hät, zu ſuggeſtiver Kraft zu ſteigern. Dem auzer⸗ ordentlich fanheren Spiel der Inſtrumentaliſten fehlte nur eine ſtärkere Beſetzung. Sechs Kontrabäſſe ſind in dieſem gryßen Saal zu wenig, auch eine entſprechend größere Zahl die im Landtag rechts von uns ſitzen, kann ich nur wenig ſagen. Ich habe das Gefühl, gemacht wird. lichen Schulen nach 12 Jahren in Baden zuzuſtimmen. Die Partei hat ihn gedeckt. Auch über die Stellung zu den Parteien, daß dort überhaupt keine Politik mehr Was wir benötigen, und links von ihr ſteht, wobei die nach der konſervatiyen und demokratiſchen und rechts äußerſten Spitzen telſtändige Mitte, die in gleicher Stärke wie Zentrum und So⸗ zialdemokratie in den Landtag einziehen könnte. Wenn die Wirtſchaftspartet glaubt, daß ſie in der Lage ſei, eine ſolche Mitte zu bilden, iſt ſie falſch vrientiert. Wir können kein Be⸗ rufsparlament brauchen. Parteien, die rein berufsſtändiſch aufgezogen ſind, können durch eine oder zwei Perioden hbin⸗ durch verärgerte Mitglieder politiſcher Parteien anziehen, ſind aber alsbald am Ende ihres Wirkens und Seins. Das Ziel des kommenden Landtagswalkampfes iſt für die Volkspartei folgendes: Vertiefung und Erweiterung des liberalen Gedankens, des Gedankens au die Erhaltung der Perſönlichkeit auch in unſerem Jahrhundert, Durchdringung unſeres öffentlichen und privaten Lebens mit liberalen Gedanken. Abwehr reaktionärer und ſozialiſtiſcher Vergewaltigung, Erhaltung der wirtſchaftlich und ſtaatspolitiſch wichtigen Mittelſchicht des Volkes, Entlaſtung der geſamten Wirtſchaft von den un⸗ erträglich öffentlichen Laſten und Erhaltung der Würde parlamentariſcher Arbeit. Auch dieſe Rede wurde mit langauhaltendem Beifall auf⸗ genommen. Inzwiſchen war folgendes Antworttelegramm Streſemauns eingelaufen.„Den badiſchen Parteifreunden ſpreche ich meinen herzlichſten Dank aus für die telegraphiſchen Grüße, die mich ganz beſonders erfreut haben. Ich wünſche dem Parteitag einen guten, von einheitlichem verantwortlichem Willen er⸗ füllten Verlauf.“ Die Verleſung wurde mit großem Bei⸗ fall aufgenommen. * Nach der Mittagspauſe erſtattete an Stelle von Dr. Curtius Dr. Albrecht Hannover ſoziale Laſten das Volkseinkommen mit 8 Proz, belaſten. Dennoch habe der Reparationsagent die Frage, ob Deutſch⸗ land die Daweslaſten tragen könne, glatt bejaht. Im An⸗ ſchluß hieran rollte Dr. Albrecht in außerordentlich intereſ⸗ ſanten Ausführungen das Reparationsproblem auf und zeigte das wahre Geſicht der Lage. Die größte Gefahr für die deutſche Wirtſchaft ſei die drohende Ueberwucherung der Organiſation über die Perſön lichkeit.(Lebhafter Beifall) Dem müſſe ein lautes Halt entgegen⸗ gexufen werden. Denn in der Individualität und im Pripateigentum beruhe unſere ganze Kultur! Im zweiten Teil ſeines Referates behandelte Dr. Albrecht den Standpunkt Frankreichs und Englands in wirtſchaft⸗ licher und poltitiſcher Hinſicht gegenüber den deutſchen Inter⸗ eſſen, die auf Exrmäßigung der Jahreszahlungen, Erwei⸗ terung der Sachlieferungen und ſtärkere Erſchkießung der Auslandsmärkte gehen. Streſemanns Weg, Deutſchland wie⸗ der in die Weltwirtſchaft zu verflechten, war wirtſchaftlich richtig, wenn auch die politiſchen Hemmniſſe auf bieſem Wege gerade für die Volkspartei ſehr ſchwer waren. Für die Zu⸗ lunft lehnte der Redner jeglichen Diktaturgedanken ab, aber an den notwendigſten Reformarbeiten werde die Volkspartei mit allen Kräften mitarbeiten, ſo an der Reviſton der Ver⸗ faſſung und des Wahlrechts und an einer Sozialreform. Dr. Albrecht ſchloß mit der Forderung: Wie in der Wirt⸗ ſchaft, müſſe auch wieder in der Politik die Initiative der Verantwortungsfreudigen und die Perſönlichkeit die Führung übernehmen! Die mit hinreißendem Temperament vorgetragenen, von hoher Warte geſehenen Betrachtungen Dr. Albrechts wurden vom Parteitag mit minutenlangem ſtürmiſchen Beifall auf⸗ iſt nicht eine weitere Zerſplitterung, 5 72 3 ſo dern ielme Ei Zuf neuſchluß 8 ſſe 8 1 1 iſt augenblicklich in allen 1 5 b ein Zuſammenſchluß alles deſſen, was in der Vorwahlzeiten in Deutſchland feſtzuſtellen: die allgemeine olkspartet 2 1 Buß ß. 3 22 Selte abgeſtoßen werden könnten, wie dies auch im Landtag wiederholenden vor dem Krieg der Fall war. Dann hätten wir jene ſtarke mit⸗ referentin erfolgte einſtimmig und unter Beffall die Annahme folgender Eutſchließung: „Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Baden ſpricht der Parteileitung, der badiſchen Landtags⸗ fraktion und ihrem badiſchen Reichstagsabgeordneten, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius Dank und Ver⸗ trauen für ihre unermüdliche und aufopfernde Tätigkeit aus. Er begrüßt die von der Landtagsfraklion geforderten Sparſamkeitsmaßnahmen, ihre ſtändigen Bemühungen zur Steuerſenkung ſowie den Antrag auf Aenderung der Badk⸗ ſchen Gemeindeverfaſſung. Dank wird Partei⸗ Beſonderer 2 leitung und Fraktion für ihre Stellungnahme in der Frage des Reichsſchulgeſetzes gezollt. Mit tiefem Bedauern stellt der Parteitag die Zerſplitterung in weiten Kreiſen des deut⸗ ſchen Volkes im deutſchen Vaterland wie auch in Unſerer engeren Heimat Baden feſt und mahnt zur Einig⸗ keit, ohne die weder die politiſche noch die wirtſchaftliche Freiheit errungen werden kann. Der Parteitag gedenkt in Treue des bewährten Führers der Deutſchen Volkspartei, des Herrn Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann, und dankt ihm für die aufopferungs⸗ volle Arbeit, die er im Dienſte des Vaterlandes geleiſtet hat. Er verſichert ihn der un wan del baren Treue der badiſchen Parteifrunde.“ Mit einem Schlußwort des Vorſitzenden und einem Hoch auf Deutſchland, dem die erſte Strophe des Deutſchland liedes folgte, fand der Parteitag einen erhebenden Ausklang. ——— Verleger Dr. ing. h. t. Guſtav Fuchs In Danzig iſt an den Folgen eines Herzleidens der Ver⸗ leger der„Danziger Neueſten Nachrichten“ Senator a. D. Dr. ing. 5. c. Guſtav Fuchs, im Alter von 72 Jahren ge⸗ ſtorben. Der Verſtorbene, der ſeit 35 Jahren auf das engſte mit dem politiſchen und wirtſchaftlichen Leben der Stadt Danzig verknüpft war, gehörte dem Vorſtand des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger an und war auch im Aufſichtsrat des „Neuen Stuttgarter Tageblattes“ und des„Hannoverſchen Anzeigers“ vertreten. Nach Begründung der Freien Stadt Danzig vertrat er von 1920 bis 1924 die über den Parteien ſtehende Freie Wirtſchaftliche Vereinigung im Danziger Senat. 1927 verlieh ihm die Techniſche Hochſchule Stuttgart in Anſehung ſeiner Verdienſte um das geiſtige Leben Danzigs die Würde eines Dr. ing. h. e. Raubmörder Hein begnadigt — München, 10 März. Der bayeriſche Miniſterrat har den zum Tode verurteilten Poſträuber Hein aus Düſſeldorf⸗ Gerresheim zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. 2000 Taxameterchauffeure ſtreiken 3 Paris, 10. März. Wegen Lohndifferenzen haben ſich in Paris 2000 Taxameterchauffeure in den Ausſtand Begeben. Die„Schwerin“ befreit. Es iſt den ruſſiſchen Eis⸗ brechern„Jermak“ und„Tuwor“ gelungen, das Heutſche Fährſchiff aus dem Packeis zu befrelen. In Begleitung der beiden Eisbrecher fährt die„Schwerin“ nach Warnemünde. N 2 5 5 1 Heuliche Wir machen nochmals auf die heute abend 84 Uhr im oberen großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4, 8/0, ſtatt⸗ findenden Jahreshauptverſammlung aufmerkſam. Tagesordnung: 1. Bericht über das abgelaufenes Geſchäftsjahr. 2. Kaſſenbericht. 3. Neuwahl des Vorſtandes und der Aütsſchüſße genommen. Nach längerer, ſehr intereſſanter Debatte, die 4. Verſchiedenes. einige vom Redner berührte Punkte noch ausführlicher be⸗ Anſchließend ſpricht Hauptſchriftleiter Fiſcher tber handelten, und einem ausführlichen Schlußwort der Haupt⸗„Aktuelle politiſche Fragen“. Der Vorflaud. Ganzen weſentlich unterſtrichen. bar etwas hergeſtellte, aber doch noch reichlich widerſpenſtige Orgel, mit der ſich der Gaſtorganiſt, Profeſſor Hermann Keller Stuttgart, erſtaunlich gut zuxechtfand. Der Aufbau bes Werkes, der der Anordnung Graeſers zu verdanken iſt, und ſeine Arbeit vielleicht am meiſten recht⸗ fertigt, ſchlug die Hörer in Bann. Beſonders der zweite Teil mit ſeinem grandioſen Abſchluß, bei dem man geradezu ſpürt, wie der Tod dem erblindeten Meiſter ein plötzliches Halt gebot— ſeltſamerweiſe als er zum erſten Mal in einem Werk ſeinen eigenen Namen als muſikaliſche Figur verwertete— war eine hervorragende Leiſtung von Dirigent und Orcheſter. Die Steigerung gelang ergreifend und das darauf einſetzende Orgelpräludium, das als Abſchluß hinzu⸗ geſetzt wurde, ließ die Ergriffenheit in weihevolle Verſöhnung ausklingen. Dieſe tief religtöſe Wirkung, die das Werk im Konzert⸗ ſaal erzielt, ſcheint uns das bedeutſamſte an ſeiner Gewiunung zu ſein. Mag auch vieles an ſeiner Juſtrumenttierung nicht ganz ſtilrein erſcheinen— was wiſſen wir überhaupt noch von der Art, wie zu Bachs Zeit die Muſik erklang!— ſetne wun⸗ dervolle Weihe führt in dieſer Geſtalt noch weſentlich über das hinaus, was Buſoni in ſeiner„Fantasia contrapuntistica“ im Anſchluß daran geben konnte. So wollen wir aus der Er⸗ griffenheit heraus der Aufführung und ihren Veranſtaltern dankbar ſein. K. Erſchwerung des Studiums. Auf dem Sechſten deut⸗ ſchen Hochſchultag wurde folgende Entſchließung ange⸗ nommen:„Angeſichts der Ueberfüllung der Oberſtufen unſerer höheren Schulen, unſeret Hochſchuken und akademi⸗ ſchen Berufe beklagt ber Deutſche Hochſchultag, daß in zu⸗ nehmendem Muße von Behrden und namentlich von Berufs. vertretungen die Reifeprüfung als Bebingung der Zulaffung gefordert wind. Der Deutſche Hochſchultag erachtet es für eine unerläßliche Pflicht der Betuſenen gegenuber Polk und Staat, auf allen Schulen und Hochſchulen bet Aufnahmen, Verſetzungen, Zulaſſungen zu Prüfungen und insbeſondere bei allen Prüfungen durch die dringend notwendige So vg⸗ fältigkeit der Ansleſe entſprechende Strenge walten Hinzu kam die zwar offen⸗ 2 Theater Muſfik Nationaltheater Mannheim. Peter Martin Sampe ls „Revolte im Erziehungs heim“ wird in Geſtaſt eines Gaſtſpieles der Gruppe„Junge Sthaufpieler“, von der das Werk auch in Berlin zur erfolgreichen Aufführung ge⸗ bracht wurde, nun auch in Mannheim zur Ausführung kommen. Ein mehrtägiges Gaſtſpiel in der Zelt vom 10. bis 14. 4. wurde abgeſchloſſen. Die Aufführungen werben teils im Neuen Theater, teils im Pfalzbau Ludwigshafen gegeben. Johann Strauß,„Eine Racht in Venedig“, die am kommenden Sonntag neu inszeniert im Spielplan erſcheint, iſt ſeit ihrer Mannheimer Wiedererweckung durch Hage mann vielfach über deutſche Bühnen gegangen. Mit ihrer Wieder⸗ Aufnahme bleibt das Nationaltheater einem Werke treu, das den klaſſiſchen Meiſter der Operette in der anſpruchsvolleren Gattung der komiſchen Oper auf der Höhe ſeiner muſtkalt⸗ ſchen Erfindungsgabe und Kompoſttionskunſt zeigt. Die dabei zum erſtenmal hier gewählte neue Bearbeitung von Korngold unterſtreicht den kammermuſikaliſchen Stil des Werkes, Margarete Teſche macher, die bei den deutſchen Feſt⸗ ſpielen in Barcelona in der Aufführung der 9. Symphonze von Beethoven unter Kleiber mitwirkte, wurde bei ihrem dorttgen Auftreten lebhaft gefeiert. Der ſchöne Klang des Vokalqugrtetts mit dem„bemerkenswerten Sopran“ Marga⸗ trete Teſchemachers an der Spitze wird von der Preſſe allge⸗ mein rüihmend hervorgehoben. 5 Der zerſtreute Milllonar Eine echt amertkanſſche eſchichte: John D. Wheeler, ein bebeutender Petroleummagnat, kommt zu Morgan ins Buro: „Täg, Pierpont! Komme gerade vorbei und da fällt mir ein, ich möchte mir ſecht Milltynen beheben. „Natürlich, gerne, ſagte Morgan Sache?“ Moment“, ſagte Wheeler, dachte einen Noment nach, Bob daun den Televhonhßrer aß und pfef ſein Bürd an: It dort Brom? Hören Sie, Brown, wozſt brauch ich eigentlich die f „Was loz? Neue non Streichern und Holzbläſern hätte die erhabene Wucht des ut laſſen.“ ſechs Millionen? Ich kann im Moment nicht draufkommenm elke Nr Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Fundert ahrt Neſſourte Geſellſchaft Feſtakt im Kaſinoſaal Die Feierſtunde, mit der geſtern die Reſſource⸗ Geſellſchaft E. V. Mannheim ihr 100 jähriges Beſtehen beging, nahm einen der Vereinigung würdigen Verlauf. Die Bühne des Kaſinoſaales war reich geſchmückt. Von einem Lorbeerhain umgeben, prangten auf hohem Poſtament zwei Rieſenblumenlörbe, mit ihrem Inhalt die unverwüſtliche Ju⸗ gendlichkeit der Geſellſchaft gleichſam ſymboliſierend. An der Rampe dufteten umfangreiche Mimoſen⸗Arrangements Das lorbeerumrahmte Rednerpult trug einen Kranz mit der gol⸗ denen Zahl 100. In der vorderſten Reihe des bis auf den letzten Platz beſetzten Saales hatten die Ehrengäſte Platz ge⸗ nommen, u. a. Landrat Dr. Guth⸗Bender, Polizeidirek⸗ tor Dr. Bader, Bürgermeiſter Dr. Walli, die Stadträte Groß, Levi und Dr. Wittſack, Handelskammerpräſident Lenel, Handelskammerſyndikus Prof. Dr. Blauſtein, Dr. Moſes als Vertreter der iſraelitiſchen Gemeinde, Land⸗ gerichtsrat Dr. Leſer und Konſul Nauen. Die Feier wurde durch einen von Mitglied Alfred Weil verfaßten feinſinnigen Prolog eingeleitet, den Frl. Lili Koppel ausdrucksvoll und warmbeſeelt ſprach. Nach einem Rückblick auf die Etappen, die die Geſellſchaft zurücklegte, ſchloß der Ausblick in die Zukunft mit folgendem Treueſchwur: Doch die Reſſource, wie ehedem noch heute, Sie lebt, iſt jung und keinesfalls ein Greis, Sie ſchreibt auf ihr Panter die Freude Und gibt die Alltagsſorgen preis. So war's bisher, ſo mag's auch weiter bleiben, Reſſource, du Quelle, gib ſtets neuen Mut, Du ſollſt auch fürder böſe Zeit vertreiben, Nimm Frohſinn und Humor in Deine Hut. Es ſoll die Zukunft weiter Treue wahren, Daß die Reſſource beſtehe immerdar, Sie ſei auch in den nächſten hundert Jahren Was ſie uns heute iſt und immer war. Es reichen Tradition, das Heut', das Morgen, Im Geiſt der Gründer ſich die Hände, Unſre Reſſource, ſie banne alle Sorgen. Es ſei ein Anfang heut und nie ein Ende. Rauſchender Beifall geleitete die Verkörperung der Ju⸗ gend der Reſſource an ihren Platz. Das Streich⸗Quartett in -Dur von Mozart, von dem Stuttgarter Wendling⸗ Quartett(Prof. Carl Wendling, Hermann Hubl, Zudwig Natterer und Prof. Alfred Saal) duftigzart und Ait ſtarker Ausdruckskraft geſpielt, leitete über zur Feſtrede des Präſidenten Paul Koppel der im Auftrage des Vorſtandes und Ausſchuſſes der Reſſource⸗Geſellſchaft die Feſtverſammlung herzlich willkom⸗ men hieß, insbeſondere Landrat Dr. Guth⸗Bender als Vertreter des Landeskommiſſärs, Bürgermeiſter Dr. Walli mit der Stadtratsabördnung, Handelskammerpräſident Lenel, Polizeidirektor Dr. Bader, Dr. Moſes als Vertreter der iſraelitiſchen Gemeinde, die Preſſe und die übrigen Ehren⸗ gäſte. Unter Bezugnahme auf die von Mitglied Joſef Fuld verfaßte Feſtſchrift, aus der wir das weſentlichſte im Sams⸗ tag⸗Mittagblatt mitgeteilt haben, gab der Redner eine kurze Ueberſicht über die Geſchichte der Geſellſchaft, wobei er auch auf ihre Zweckbeſtimmung einging. Das Beſtreben, ſo führte er aus, gleichgeſinnte Männer, Bekannte und Freunde nach des Tages Mühe und Arbeit bei einer Stunde der Erholung vereint zu ſehen, hat von jeher beſtanden. Selbſtredend iſt dieſes Bedürfnis der Ausſprache in den letzten Jahrzehnten und namentlich in unſerer Zeit großer Ereigniſſe nicht kleiner, ſondern bedeutender geworden. Der Krieg, die Nachkriegs⸗ und Inflationszeit, der tägliche intenſive Kampf im Wirt⸗ ſchaftsleben— das ſind Momente, die den Meuſchen mehr als früher dazu zwingen, die Geſelligkeit nicht als einen Luxus zu betrachten. Und ſo haben auch wir in der Reſſource⸗Geſellſchaft es bis auf den heutigen Tag als eine kulturelle Aufgabe betrachtet, das Vereinsleben zu pflegen und das Anſehen unſerer Geſellſchaft zu erhalten. Nicht immer war dies leicht, aber auch die ſchweren und ſchwerſten Zeiten wurden überwunden aus dem Geiſte treuer Anhänglichkett heraus. Dieſe Treue wird auch bei uns gewürdigt. Ich freue mich, in dieſem Augenblicke neun Mitgliedern unſerer Ge⸗ ſellſchaft mitteilen zu dürfen, daß der Ausſchuß einſtimmig be⸗ ſchloſſen hat, ſie in Anbetracht 40jäbriger treuer Zuge⸗ hörxigkeit gerade am heutigen Tage zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Es ſind dies die Herren: Hermann Aſcher, Rudolf Darmſtädter, Joſef Fuld, Julius Hartog, Siegfried Klopfer, Julius Krämer, Sigmund Marx, Ottn Oppenheimer, Siegwart Oppenheimer.(Star⸗ ker Beifall.) Dieſe Herren waren viele Jahre hindurch bei⸗ nahe täglich Beſucher unſerer Räume und haben in vorbild⸗ licher Weiſe ihr Intereſſe an der Geſellſchaft durch Rat und Tat bewieſen. Wir danken Ihnen hierfür an dieſer Stelle und hoffen, daß es Ihnen vergönnt ſein möge, noch viele Jahre in ungetrübter Geſundheit unter uns zu weilen. Wir ſelbſt wollen mit aller Energie weiter beſtrebt bleiben, die Tradi⸗ tion unſerer Gründer hochzuhalten, zum Wohle aller Beteiligten, zur Freude kommender Generationen und zur Ehre unſerer lieben Vaterſtadt Mannheim. Und ſo wie nach dieſem harten Winter die Sonne des Frühlings heute hereinleuchtet in die Herzen der Menſchen, ſie erwärmt und mit neuen Hoffnungen erfüllt, ſo möge Anſere geliebte Vaterſtadt nach ſchweren und ſorgenvollen Jahren wieder neu aufblühen, wachſen und gedeihen. Ich bin davon überzeugt, daß Sie dieſen Wunſch mit mir teilen und ich bitte Sie deshalb, ſich von Ihren Sitzen zu erheben und mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſere geliebte Vaterſtadt Mannheim hoch, hoch, hoch! g 5 Die ebenſo prägnante wie warmherzige Anſprache fand langanhaltenden Beifall. Die Gratulanten Bürgermeiſer Dr. Wall Uberbrachte die herzlichſten Glückwünſche des Stadtrats, der wie bemerkt, durch eine Abordnung vertreten war. Der Ober⸗ hürgermeiſter, der durch eine leichte Erkrankung zu ſeinem Be⸗ dauern ve hindert ſei, ſelbſt zu erſcheinen, habe ihn gebeten, die kammer leider verzichten müſſe.(Heiterkeit.) Es ſei ſein beſten Grüße und Wünſche zu übermitteln. Die warmen Worte, die der erſte Vorſitzende der Stadt Mannheim gewidmet habe, und die Geſinnung, die dadurch zum Ausdruck gekommen ſei, hätten ihn mit lebhafter Freude erfüllt. Ein Gemeinweſen könne nur richtig gedeihen, wenn es von der Liebe und An⸗ hänglichkeit ſeiner Bürger getragen werde. Liebe ſolle aber nicht blind machen. Eine geſunde Kritik ſei erwünſcht und im Intereſſe einer gedeihlichen Fortentwicklung ſogar notwendig. Die Klagen über die heutigen Zuſtände dürften aber nicht ver⸗ geſſen laſſen, daß die Haupturſache für unſere Leiden und Be⸗ ſchwerden darauf zurückzuführen ſei, daß wir den ſchwerſten Krieg aller Zeiten verloren und in ungeahntem Maße den Zu⸗ ſammenbruch unſerer Geldwirtſchaft erlebt haben. Wenn man ſich an dieſe ſchweren Zeiten erinnere, ſo dürfe man, wenn man die heutigen Zuſtände damit vergleiche, eigentlich mit Stolz und Befriedigung feſtſtellen, daß das deutſche Volk die ſchweren Schickſalsſchläge zumteil beſtanden und ertragen und ſich wie⸗ der emporgearbeitet hat. Ohne Arbeitswille und Arbeitsfreu⸗ digkeit und insbeſondere ohne Liebe zur Heimat wäre dies nicht möglich geweſen. Die Bekräftigung dieſer Treue durch den Feſtredner ſei darum beſonders wertvoll. Möge dieſer Geiſt der Geſellſchaft auch künftig erhalten bleiben. In dieſem Sinne wünſche er der Reſſource Blühen, Wachſen und Gedei⸗ hen in den nächſten hundert Jahren. Die Reſſource⸗Geſellſchaft, die treue und geſchätzte Tochter unſerer Stadt Mannheim, lebe hoch!(Starker Beifall.) Handelskammerpräſident Lenel dankte für die freundlichen Begrüßungsworte und die Ein⸗ ladung, die ihm Gelegenheit gegeben habe, durch perſönliches Erſcheinen den freudigen Anteil zu bekräftigen, den die Han⸗ delskammer für den Kreis Mannheim an dem Jubiläum nehme. Dieſe Anteilnahme ſei nicht erſtaunlich, wenn man ſich daran erinnere, daß die Gründer der Geſellſchaft hochangeſehene Handelsleute geweſen ſind und daß ſich die ſtberwiegende Mehr⸗ zahl der Mitglieder aus den Kreiſen von Handel und Induſtrie rekrutiert hat. Das ſeien aber gerade die Kreiſe, für die die Handelskammer zu ſorgen hat. Die Reſſource ſei in erſter Linie beſtrebt geweſen, außerhalb des Berufes oder Neben⸗ berufes die hieſigen Einwohner darauf hinzulenken, daß in der Pflege bes Idealen eine hohe Aufgabe liegt. Wenn dieſe Aufgabe ſo gut erfüllt wurde, ſo habe die Geſellſchaft den un⸗ ſchätzbaren Vorſprung vorausgehabt, daß ſie darin von den Damen unterſtützt wurde, eine Hilfe, auf die die Handels⸗ Wunſch, daß die Geſellſchaft ſich auch in Zukunft in ſo guter Ge⸗ meinſchaft mit den gleichen glänzenden Erfolgen ihrer Auf⸗ gabe unterziehe, durch die Pflege der Geſelligkeit und die Unterſtützung der Kunſt wie bisher einen Ausgleich ſchaffe und dadurch die hieſige Bürgerſchaft dazu bringe, das Ziel zu er⸗ reichen, das der Feſtredner mit ſo ſchönen Worten gekennzeith⸗ net habe: unſere liebe Vaterſtadt wieder zur früheren Blüte empor zu bringen. In dieſem Sinne nochmals die herzlichſten und freudiaſten Glückwünſche der Handelskammer.(Starker Beifall.) f Dr. Mosel brachte im Namen der israelitiſchen Gemeinde die herzlichſten Glückwünſche dar. Zwiſchen Gemeinde und Reſſource be⸗ ſtänden zwar keine Beziehungen offiziellen Charakters, aber die Fäden ſpannten ſich doch herüber und hinüber. Er brauche bloß zu erinnern, daß der erſte Präſident der Reſſpurce, Hohenemſer, auch Präſtdent der israelitiſchen Gemeinbe geweſen ſet und daß ſich unter den Ehrenmitgliedern hervor⸗ ragende Repräſentanten der Gemeinde befänden. Eine ganze Reihe von Namen ſei in der Geſchichte der Gemeinde ruhm⸗ voll eingetragen. Nach der mündlichen Ueberlteferung ſei zu gewiſſen Zeiten in den Reihen der Reſſource auch Ge⸗ meindepolitik getrieben worden. Nach ſeiner Meinung ſei dieſes Wort aber nicht euphemiſtiſch angeſichts der Zu⸗ ſammenſetzung der Geſellſchaft und der Art der Geſelligkeit. ( Heiterkeit.) Die Erörterung derartiger Gemeindeangelegen⸗ heiten ſei wahrſcheinlich nicht zum Schaden der Gemeinde ausgefallen. Es ſei ſtaunenswert, bezwingend, daß die Ver⸗ einigung, die gegründet wurde ohne konkrete Aufgabe, feden⸗ falls ohne eine wirtſchaftliche, ſoziale oder wiſſenſchaftliche Zielſetzung, ein Jahrhundert ſiegreich überdauert habe. Das lege doch Zeugnis dafür ab, daß dieſe Gründung einem ele⸗ mentaren Bedürfnis menſchlicher Natur entſprach, dem Be⸗ dürfnis, nach des Tages Arbeit in der Stadt der Arbeit, fern von allen geſchäftlichen Sorgen, Stunden der Erholung zu verbringen. In der Zeit der Unraſt und Unruhe, in der das Leben ein immer ſchnelleres Tempo einſchlage ſet wenig Sinn für Geruhſamkeit. Aber es gebe ein lateiniſches Wort, das hier Geltung habe: wenn man die Natur auch austreibt, ſie kommt immer wieder zurück! Die Menſchen würden ſich aus der Sucht nach Bergnügungen, die den Arbeitslärm des Ta⸗ ges ſogar noch übertönen, wieder allmählich zurückfinden zu den Freuden einfacherer Art. Und ſo ſchließe er mit dem Wunſche, daß noch viele Generationen ihre Erholung und ihre edle und vornehme Geſelligkeit finden mögen in der Reſſource, die heute einen ſo ſtolzen Ehrentag begehe.(Star⸗ ker Beifall.). Mit der Fuge aus dem Streichquartett op. 109 Es⸗dur von Max Reger, von dem Wendling⸗ Quartett virtubs vorgetragen, ſchloß um 341 Uhr der eindrucksvolle einſtündige Feſtakt. f Seh. eee Wee ae * Schwere Folgen eines Unſugs. Samstag abend fuhren in der Auguſta⸗Anlage ein Privatauto aus Heidelberg und ein Privatauto aus Düſſeldorf gegeneinander, Ein Rad⸗ fahrer, der einem 6jährigen Jungen vor ſich ſitzen hatte, ge⸗ riet zwiſchen die beiden Autos. Während der Kleine unver⸗ letzt blieb, trug der Radfahrer einen linken Oberſchen⸗ kelbruch davon. Eine Dame, die in dem Düſſeldorfer Auto ſaß, erlitt einen Nervenchock. Der Führer des Heidel⸗ berger Autos brachte den Verletzten mit dem Jungen nach ſeiner Wohnung in Neckarau. f * Lebensmüde. Samstag mittag verſuchte ein verheirate⸗ ter, 32 Jahre alter Fabrikarbeiter in ſeiner Wohnung am Lutſenring ſich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Das Vorhaben konnte von der hünzukommenden Ehefrau noch rechtzeitig verhindert werden. Der Grund dürfte in Fami⸗ lienſtreitigkeiten zu ſuchen ſein. «* Meſſerſtechere. Am Samstag abend erhiell in der Eichelsheimerſtraße im Verlaufe von Streitigkeiten ein lebdi⸗ ger, 28 Jahre alter Schloſſer einen Stich unterhalb dem linken Auge. Der Verletzte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. 5 trachtet. Auszeichnung, die dieſe Menſchenſchwärme für ihn bedeuteten. Städtiſche Nachrichten Vorfrühling Auf dem Tiſch, im offenen Fenſter, ſteht ein Blumentopf, Darin eine duftende Hyazinthe. Und die warmen Frühlings⸗ lüfte tragen ihren Duft hinaus in die noch kahle, noch graue Welt— ſiehe, da kommt eine Biene, angezogen von der Süße, durchs Fenſter herein. Eine richtige, lebendige Biene. So lange hat man ſie nicht zu ſehen bekommen, aber nun ſummt ſie und ſurrt ſie, Frühling! Ihre Beinchen ſind ſchwer von Honig und Blütenſtaub, ſo fleißig hat ſie inzwiſchen die Hyazinthe durchſtöbert. Dann fliegt ſie wieder hinaus zum Fenſter, in den flimmernden, warmen Vorfrühling. Denn endlich, endlich iſt er da! Vor drei Wochen wan⸗ derte man noch in hellen Scharen auf der dicken, ſicheren Eis⸗ ſchicht, die den Rhein und den Neckar bedeckte Noch heute ſind die ſtilleren Gewäſſer, die Teiche und toten Flußarme, vom Eis gefeſſelt. Aber der Rhein iſt frei, der Neckar hat ſich ſeinem Beiſpiel angeſchloſſen. Er ſchleppt zwar noch manchen kleinen Eisberg auf ſeinem Rücken, aber ſein großer Bruder trägt ſchon die erſten Ruderboote, die nach langer Winterraſt zum erſten Male wieder ihr Element in eleganter Fahrt durch⸗ ſchneiden. Noch ſind die Uſer der Flüſſe weiß umkränzt von den letzten Eisreſten, noch ſieht man keinen grünen Hauch auf Wieſen und Büſchen. Aber ſchon kann man ſeinen Nach⸗ mittagskaffee in der warmen Sonne im Freien trinken, ein lang entbehrter Genuß. So zog man denn geſtern in dichtem Zuge hinaus aus der Stadt, über die Rheinpromenade, zum Waldpark, am Neckar entlang, in die Anlagen..„Völkerwan⸗ derung“ nennt man das ja wohl. Eigentlich bewieſen die Menſchen geſtern, wie beſcheiden ſie ſein können— wenn ſie halt nicht verwöhnt ſind. So einzigartig war der Sonntag denn doch nicht— an ſich be⸗ Aber nach ſeinen Vorgängern verdiente er ſchon die Das Sprichwort vom Einäugigen, der unter den Blinden König iſt, gilt auch vom geſtrigen Sonntag. * Wie uns bahnamtlich mitgeteilt wird, war der Verkehr au der Reichsbahn vormittags mäßig, nachmittags ztemlich lebhaft. Die erſten Nachmittagszüge nach Heidelberg wieſen gute Beſetzung auf. Der Stadtbeſuchsverkehr war un⸗ bedeutend. Der Verkehr wickelte ſich glatt ab. Der Kreis der Konfir mationen hat ſich im Vergleich zum Sonntag Ocult beträchtlich erweitert. In folgenden Gotteshäuſern wurden eine große Anzahl Knaben und Mädchen eingeſegnet: Trinitatiskirche(Pfarrer Eckert), Konkordienkirche(Kirchen⸗ rat Maler), Chriſtuskirche(Oberkirchenrat Klein), Johanis⸗ kirche(Pfarrer Mayer), Lutherkirche(Pfarrer Frantzmann), Melanchtonkirche(Pfarrer Rothenhöfer). Der konnige Vor⸗ frühlingstag wird den Kindern ſicherlich eine bleibende Er⸗ innerung ſein. * * Straßenſenkung durch Waſſerrohrbruch. Samstag nach⸗ mittag entſtand in der Schwanenſtraße in Feudenheim durch Wafferrohrbruch eine ſo erhebliche Einſenkung der Straßendecke, daß die Straße für den Durchgangsver⸗ kehr geſperrt werden mußte. * Jugendlicher Leichtſinn hätte geſtern vormittag einem 15lährigen Jungen in der Nähe des Waſſerturms beinahe das Leben gekoſtet. Ein Motorradfahrer, ſcheinbar ein Be⸗ kannter, veranlaßte den Jungen, auf den Soziusſitz des fahrenden Motorrades zu ſpringen. Er ſprang aber fehl und einem gerade des Weges kommenden Auto vor die Räder. Da der Führer darauf nicht gefaßt war, konnte er leider nicht bremſen. Zum Glück wurde der Junge von dem Auto auf die Seite geſchleudert und kam ſo mit einem Bruch des rech⸗ ten Armes und Beines davon. Aus den Rundfunk-Programmen Montag, 11. März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Uebertragung aus der Staatsoper: Unter den Linden. Mona Etſa, Oper in 2 Akten, anſchl. Tanzm., 00.30 Uhr: Nachtm. Breslau(Welle 921,2) 19.30 Uhr: Uebertragung aus rlin: 28 Uhr: Uebertragung aus der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Frankfurt(Welle 421,2) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Von Stuttgart, 20.15 Uhr: Von Stuttgart, anſchließens Die neue Zeit Darauf Schallplatten. Hamburg(Welle 391.6) 19.55 Uhr: Schwerin: Uebertragung aus dem Staatstheater Schwerin: Sinfonte, und Chorkonzert,.48 Uhr: Benatzky⸗Konzert.. Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Einſame Menſchen, Drama in 5 Akten, 22.30 uhr: Uebertragung aus Berlin: Tanzmuſik. Langenberg(Welle 462,2) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.5 Uhrt Beſperkonzert, 22 Uhr: Orcheſterkvnzert anſchl. Nachtmuſtik. Letpzg(Welle 361 20 Ithr: Moderne Ryhthmen, 21.15 über Steder der Arbeit, anſchließend Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſtk. München(Welle 586,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uchr: Schallplattenkonzert, 16 Uhr: Konzert, 19.38 Ur: Sinfonte⸗Konzert. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkons., 16.18 Uhr:; Italieniſche Muſtk, 20.15 Uhr: Populäres Konzert, anſchließens aus Frankfurt: Neue Zeit. 5 Ausländiſche Sender Bern(W. 406) 20 Uhr: Sinfoniekonzert, 22 Uhr: Auslands⸗Uebertr. Budapeſt(Welle 554,3) 20.80 Uhre Polntſches Konzert, anſchließens Bachmann⸗Jazzband. Daunentry(Welle 482,3) 19.80 luhr: Orcheſterkonzert,.30 Uhr Orgelkonzert, 23.15 Uhr: Tanzmuſtk. f. Daventry(Welle 152,5) 20.45 Uhr: Schyttiſche Stunde, 22.30 Uhr: Kammermuſik⸗ Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Uebertragung einer Operette, 23 Uhr: Jazzband. Paris(Welle 1744) 10.45 Uhr: Konzert, 21.15 Uhr: Konzert. Prag(Welle 349,8) 20 Uhr: Blasmuſik, 22.30 Uhr: Schallplatten. Rom(Welle 443,8 20.45 Uhr: Konzert. Wien(Welle 319,9] 20.05 Uhr: Konzert des erſten Wiener Mon⸗ dolinen⸗Orcheſters. Zürich(Welle 489,4).50 Uhr: Sauten⸗Liederſtunde. eee eee fatlio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Es iſt durchaus nicht gleichgültig, welches Gerät Sie kaufen, befragen Sie ſich unverbindlich beim Fachmann, hier kaufen Sie immer am billigſten und haben jede Garantie für tadel⸗ lofe Funktion Ihrer Anlage. Laſſen Sie ſich die neueſten Geräte unverbindlich vorführen. Schluß des redaktionellen Teils Helhetschillg See. Aeestecbung cmöigt d md u ue Cofschen Sie desholb togsüber Sfler SADEN-BADENER-DASTIULEN de Sn gie dohtericid ede e e dee 00 N 5 2 20 1 f NA AEN BADEN Montag, den 11. März 129 El 2 Ane e nee 8 Monte, den 1. März 19289 0 2 r n Neue Manerhenmmer, Zeitung[Morgens elrsgabe) Die Vertreter des Rheinbezirks ſiegreich Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Die Runde der Meiſter Karlsruher F. V. V. f. L. Neckarau:4(:). Eintracht Fraukfurt— Bayern München:5(:). Wormatia Worms— 1. F. C. Nürnberg 976(:). Boruſſia Neunkirchen— Germania Brötzingen:2(:). 0 1 2 Die Ueberraſchung des Sonntags iſt ſchon die volle Beſetzung der Meiſterrunde. Sämtliche vier angeſetzten Spiele konnten zur Durch⸗ führung gebracht werden. Angenehm überraſchte auch der Rheinbezirks⸗ vertreter B. f. L. Neckarau, der in Karlsru he gegen den F u ß⸗ ballverein 413 gewinnen konnte. Neckarau hat bis jetzt kein Spiel verloren und liegt dicht hinter Nürnberg auf dem 2. Platz. Das Vorſpiel endete ſ. Zt. im Mannheimer Stadion mit viel Glück für Neckarau unentſchieden:1. Die Ausſichten Neckaraus auf den 2. Platz ſind nicht ſchlecht; in engerem Wettbewerb ſcheinen nur noch Germania Brötzingen und Bayern München zu ſtehen. Eintracht Frankfurt und Karlsruher F. V. dürften durch ihre neuerlichen Niederlagen aus⸗ geſchaltet ſein. Daß Eintracht Frankfurt gegen Bayern Mituchen in der jetzigen Form verlieren würde, war vorauszuſehen, nur über die Höhe war man ſich nicht klar. Der Steg der Münchener war mit 511 überzeugend. Bayern München erhebt jetzt wieder ernſt⸗ liche Anſprüche auf den 2. Platz. Die Lage von Wormatia Wo r m8 am Ende der Tabelle wird immer hoffnungsloſer. 5 Spiele und noch keinen Sieg zeigt doch zu deutlich, daß die Wormſer von ihrer letzt⸗ jährigen Form weit entfernt ſind. Daß ſie gegen 1. F. C. Nürn⸗ berg hoch verlieren würde, ſtand von vornherein feſt. Mit Glück konnte ſich Ger man ia Brötzingen in Neunkirchen über Boruſſia einen:1⸗Sieg holen und dadurch den Anſchluß an die Spitzengruppen aufrecht erhalten. Tabellenſtand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 6 6—— 818 13 V. f. L. Neckarau 5 8 2— 14˙8 8 Germ. Brötzingen 6 3 2 1 910 8 Bayern München 5 3 1 1 17:9 7 Karlsruher F. V. 5 1 2 2 11:11 4 Eintracht Frankfurt 5 1 1 3 912 3 Boruſſia Neunkirch. 7 1— 6.26 2 Wormatia Worms 5—— 5:19 0 Neckarau gewinnt durch beſſere Taktik Karlsruher F. B.—.. L. Neckarau:4(:1) Man muß neidlos anerkennen, daß das Karlsruher Publikum ein Spiel zu ſorcieren verſteht; von vornherein ſchon hatte es Spieler und Schiedsrichter ſo in der Hand, daß man der Entwick⸗ lung der Dinge nur mit Beſorgnis entgegenſehen konnte. In der Tat erfuhr das Spiel, das an und für ſich ſchon nicht arm an ſen⸗ ſationellem Geſchehen war, mehrmals durch die allzugroße und allzu⸗ grobe Anteilnahme der Maſſe hinter der Barriere eine dramatiſche Zuſpitzung. Der Schiedsrichter hat inſofern eine recht gute Leiſtung vollbracht, als es ihm gelang, ohne folgenſchwere Entſcheidungen für die beteiligten Mannſchaften und Vereine den Kampf zu Ende zu bringen. Im übrigen aber kam er ſeinen Pflichten nur in unge⸗ nügender Weiſe nach. Als er Fehler gemacht hatte und dies ein⸗ ſah, verſuchte er durch Konzeſſtonen nach beiden Seiten einen Aus⸗ gleich zu ſchaffen. Daß dies bei der Erregtheit der Menſchen und Mannſchaften auf allergrößte Schwierigkeiten ſtoßen mußte, liegt auf der Hand. Der Spielverlauf wird aber zeigen, daß bei d Par⸗ teien im Ganzen mit den gefällten Entſchetdungen nicht unzufrieden ſein konnten. Ueberhaupt hatte man den Eindruck, daß er nach allen Seiten hin den Dingen gerecht werden wollte; wo ihm dies nicht gelang, trägt das Temperament der Zuſchauer ein aroßes Teil der Schuld. Ein Schiedsrichter von Format war aber Herr Ketteret(Hanau) keinesfalls. Um mit einem Satz dle Wahrheit zu ſagen: Ebendieſes Publi⸗ kum, das ſich in anfeuernden Rufen und kritiſchen Bemerkungen nicht genug tun konnte, hat dem Karlsruher Fußballverein auch den Sieg gekoſtet. Die Begründung iſt leicht gegeben. Die ununter⸗ brochenen Zurufe der Zuſchauer hatten den KV. insbeſondere wäh⸗ rend der erſten Hälſte zu bochſten Leiſtungen angeſpornt und alles aus ſich beransgeben laſſen. So waren dle phyſiſchen Kräfte faſt völlig verpufft, als Neckarau gegen Ende zu ſpielen begann. Sazu kam noch, daß es Karlsruhe zu einer Zeit, wo es mit 2 Toren Unterſchied im Vorteil lag, infolge der Aufmunterung von außen verſäumte, in beſonnener Weiſe ſeine Abwehr zu kon⸗ zentrieren und ſo dem Neckarauer Angriff, der noch friſch war und die Karlsruher Hintermannſchaft öfter einfach ſtehen ließ, die Ar⸗ beit zu erſchweren. Dieſe taktiſchen Fehler deren Vermeidung das Abc des Fußbauſpiels iſt. haben dem Karlsruher Fußball⸗Verein die ſchon ſo ſicheren Punkte ſckließlich noch entführt. Bei einem Verkuſtſtande von:3 Toren zwanzia Minuten vor Schluß noch aufgeholt und das Führungstor erzielt zu haben, be⸗ leuchtet die Leiſtung des.. L. Neckarau aufs deutlichſte. Daß es auf fvemdem Boden geſchah, macht dieſen Sieg auch wegen der Art, wie er geſchah, zu einer Senſation. Die taktlſche Sicherheit, mit der man in der kritiſchen Zelt daran ging, das Blatt zu wenden, war verblüffend und hat viele Karlsruher mit der Niederlage verſöhnt. Die ſpeleriſchen Leiſtungen Neckaraus waren im übrigen während der erſten Halbzeit mit Ausnahme der Abwehr nicht ſehr bedeutend geweſen. Im Sturm hatte man ſich im weſentlichen auf Durch⸗ brüche und Vorſtöße beſchränden müſſen, die wen! ger zahlreich als die Angriffe des., dafür aber ſtets gefährlich waren. So kam es, daß Neckarau trotz feiner ſpieleriſchen Unterlegenheit faſt an Zahl die gleichen Torchancen wie Karlsruhe hatte, man wird ſogar ſagen müſſen: die klareren. Aber ein reichliches Pech hüben wie brüben verhütete einen höheren Halbzeitſtand. Wodurch Nek⸗ karau das Spiel ſchlͤeßlich gewann, iſt ſchon geſagt: es war die Tak⸗ sik, bis zu einem gelegeneren Zeitpunkt am Einſatz der Kräfte zu ſparen. Dazu kam noch eim gewiſſer Schneid, der die Reſignation beim:1⸗Stand raſch überwunden hatte und dem tbermütigen Jubel ber Karlsruher Spieler und Zuſchauer ein trotziges:„Jetzt gerade erſt“ enigegenſetzte. Aber, wie geſagt. zum Siege des.. L. hat der Ki V. ſelbſt das Meiſte beigetragen. Neckarau iſt damit weiter ungeſchlagen geblieben; es hat aus⸗ wärts und daheim noch kein Spiel verloren. Ich geſtehe gern, daß mich beſonders dieſes Abſchneiden gegen den K§ V. der in Bekir und Poretti zwei überragende Talente in ſeinen Reihen hat, freudig Überraſcht hat. Wir haben in Mannheim alle Urfache, dieſe Pionier⸗ arbeit, die hier für das ſpielertſche Anſehen des Rheinbezirks ge⸗ leiſtet wird, anzuerkennen. Die ſonſtigen Umſtände des Karlsruter Spiels waren im bri⸗ gen ſchlecht. Die Bodenverhältniſſe waren auf vier Fünfteln des Platzes äußerſt ungünſtia: ſie erſchwerten den Spielern die Ball⸗ behandlung und machten die körperliche Konſtitution der Mann⸗ ſchaften zu einem ausſchlaggebenden Faktor. Es ſchien, daß ſich der leichte Karlsruher Sturm beſſer mit der Bodenglätte abfaud, wenigſtens tänzelten Bekir und Genoſſen öfter mühlos um dle Neckarauer ſchweren Herren herum. Bel dieſen Platzverhältniſſen konnten ein körperliches Spiel nicht ausbleiben; zu gewiſſen Zeiten Wurde aber er hedeſch härter geſpiel! als etz unumgänaglie war. Für Neckarau ſei Wilbs herausgegriffen, der es für richtig fand, den guten Eindruck feines ſonſtigen Spiels durch ein ganz arebes Foul zu verdunkeln. Beim KFV. waren es beſonders die beigen Verteidiger, die in dieſer Hinſicht eine Prachtleiſtung nach der anderen vollbrachten; beſonders muß Trauth unter ihnen an den Pranger. Gegen Schluß kam es bei einem unfairen Angriff Karls⸗ ruhes zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſche Broſe und Vogel, wobei der Schiedsrichter alle Mühe hatte, zu beruhigen. Auf ſeinen Torwächter Winkler war Neckarau gezwungen geweſen, zu verzich⸗ ten; Brucker ſprang ein und ſpielte zur größten Ueberraſchung der „Kenner“ ein ausgezeichnetes und fehlerloſes Spiel. Am die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen Bei den Eiskunſtlauf⸗Weltmetſterſchaften in London wurde Gillis Grafſtröm Schweden(rechts) zum vierten Male Weltmeiſter vor Schäfer⸗Oeſterreich(links). CCC ðV q ã D Die Mannſchaften: KN Waßmannsdorff Kaſtwer Trauth Lange Reeb Ege 5 Retſch Vogel Poretti DLink Bekir Ott Katſer Zeilfelder Enderle Keck Wilos Gaſt Ochs Brofe Dern Neckarau: Brucker Zum Spielverlauf: Der Beginn des Spiels ſteht gleich im Zeichen heftiger Angriffe des KF., der im Hinblick auf die Bodenbeſchaffenheit mit ſcharſen Weitſchüſſen zu Erfolgen zu kommen ſucht. Neckarau macht die Glätte Schwierigkeiten. Seine wenigen, aber gefährlichen Angriſſe gehen ohne zählbaren Erfolg vorüber. Die erſte große Chance des Kü. macht Dern im letzten Augenblick zunichte, immer und immer wieder vepſucht der flinke Bekir an ihm vorbetzukommen. In dieſe Drang⸗ periode des KV. fällt in der 17. Minute überraschend der erſte Treffer des V. f..; Keck kann eine feine Vorlage ſeines Sturms placiert einſchießen. 021. Karlsruhe läßt ſich nicht entmutigen und drängt weiter heftig. Es erzielt eine Anzahl Eckbälle, die fämtlich eine Beute der Neckar⸗ auer Verteidigung werden. Einen Prachtſchuß des Mittelläufers kann Brucker gerade noch ins Aus lenken Die Anteilnahme des Karlsruher Publikums wird nun enorm. So kommt es bald darauf im Anſchluß an eine harmloſe Rempelei zu einem Elfmeter Karlsruhes, deſſen Berechtigung nur wenige einſehen konnten. Bekir ſchteßt mit flachem Schuß:1. Der KFV. drängt wetter, er erreicht aber nun Eckbälle, die die Stürmer nicht zu verwerten verſtehen. Neckargu iſt durch das unverdiente Tor ſtark deprimiert und leiſtet ſich einige Dinge, die die Mannſchaft vor dem Publikum nicht ſympathtſcher machen konnten. Auch der Schiedsrichter zeigt in dieſem Zeitraum einige Schwächen; ſo gibt er als Zeilfelder zu Fall ge⸗ bracht wird, keinen Elfmeter— kurz darauf iſt es bei einem Ver⸗ ſtoß Broſes umgekehrt. Karlsruhe hat mehr vom Spiel und zeigt große ſpieleriſche Fertigkeit, doch die mannigfachen Chancen. gehen mit Glück für Neckarau vorüber. So rettet Broſe einmal in höchſter Not im leeren Tor. Doch auch der K V. hot Glück, als Keck mehrere klave Chancen nach allerdings ſchönen Läufen vergibt. So bleibt es beim:1 nach beſſerem Spiel des K. 5 Zweite Halbzeit Der Spielverlauf wird nunmehr ſenſationell. K B. ſtürme gleich wieder mit Wucht, ſchießt aber zunächſt alle vorbei. V. f. L. macht nur kurze Gegenangriffe, auch mehrfache Strafſtöße bringen nichts ein. Brucker zeigt ſich auf der Höhe und hält die ſchwierigſten Sachen meiſterhaft; das Spiel artet auf Zurufe hin ſehr aus, doch ſieht ſich der Schiedsrichter zu keinen beſonderen Maßnahmen veranlaßt. Nach⸗ dem zunächſt ein guter Schuß Bekirs an der Latte gelandet iſt, gelingt es in ber 19. Minute Vogel, eine exakte Flanke Porettis zu verwandeln.:1. In der nächſten Minute ſchon kann der K§ V. ſeinen Vorſprung erhöhen, Bekir verwandelt einen Konzeſſlonselfmeter zu:1. Das Karlsruher Publikum hat aber noch nicht genug. V. f. L. ſtellt nun um; Gaſt, der ſich bisher als Mittelläufer abgemüht hat, geht in den Sturm und Kaiſer zurück. Nach einer ge⸗ wiſfen Ebbe im Spiel, die die Ermüdung des KF. offenbart, be⸗ ginnt Neckarau, mit ſchnellen Vorſtößen gefährlich zu werden. Be⸗ ſonders Ott bringt Leben in die Karlsruher Hintermannſchaft. In der 24. Minute iſt Zeilfelder gerade dabei, eine Flanke Otts zu verwandeln, als ihn Trauth noch zu Boden bringen kann! Den Elfmeter ſchießt Zeilfeder zu:2 ein. Einen weiteren Elfmeter gibt kurz darauf der Schicdsrichter micht, doch Keck vermag trotzdem die präziſe Vorlage Otts zu ver⸗ wandeln. Das:8 macht den Ke V. ganz durcheinander. Beide Mannſchaften zeigen nun ihre letzte Runſt; beiderſeitige Vorſtöße in Verbindung mit planvoller Spielweise treiben die Span⸗ unn aufs höchſte. Doch der KV. iſt balb ermattet. Seine Verte i⸗ 1 Das Wichtigſte vom Sonntagsſport Um die Sübdeutſche Fußball meiſterſchaft:... Neckarau ſiegt gegen den Karlsruher F. V.:3 und S. V. Waldhof gegen Saar 05 Saarbrücken 68. Souſt normaler Verlauf der Grup⸗ penſpiele. * Mailand gewinnt den Fußball⸗Städtekampf gegen Berlin mit:2. 5 Polizeiſportverein Darmſtadt Handball meiſter von Heſſen. 5 Das Dortmunder Sechstagerennen: Spannende Kämpfe. * Schwimmfeſt in Offenbach: Schöne ſportliche Leiſtungen. eee eee 85 gung iſt überlaſtet und vermag nicht mehr ſtandzuhalten. So ſchioßt Ott zwölf Minuten vor Schluß faſt mühelos mit hohem Schuß den Stegestreffer.:4. Neckarau hat damit ein verlorenes Spiel gewonnen. KV. reißt ſich zwar noch einmal zuſammen und trägt durch den fleißigen Poretti ſchöne Angriſſe vor, doch auch die beſten Gelegenheiten gehen reſultatlos vorſtber. Neckarau hat dabei zweimal beſonderes Glück, das den einen Punkt ſchließlich doch noch rettet— ſelbſt das leere Tor findet Vogel zum Schluß nicht mehr. Auch ein Eckball verpufft. Das Spiel iſt endgültig für den Key B. verloren— und die Mann⸗ ſchaft ergibt ſich ſchließlich darein. Das Krttiſche iſt im weſentlichen ſchon geſagt. Was ote einzelnen Spieler angeht, ſo waren Bekir und Poretti beſonders gut. Die Verteidigung des KFV. ſiel ihrer eigenen Taktik zum Opfer: Waß⸗ mannsdorff im Tor war ſehr mäßig. Bei Neckarau war die Abwehr ausgezeichnet; auch der Sturm lief ſpäter zu großer Form auf. Ein Verſager war nicht in der Mannſchaft. Ihre Leiſtung berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Dr. B. Eintracht Frankfurt fällt weiter zurück Eintracht Frankfurt— Bayern München:5(:1) Seit Jahven hat die Frankfurter Eintracht in Verbandsſpieken nicht mehr eine ſolche Nlederlage erlitten wie an dieſem 10. März im Frankfurter Stadion. Die Frankfurter gingen ohnedies nicht mit den beſten Ausſichten in den Kampf, da die Mannſchaft ge⸗ ſchwächt war. Außerdem hat bisher Eintracht noch nie gegen die Münchener Bavern gewinnen können. Aber nicht die Niederlage als ſolche iſt ſo überraſchenb, wie vlelmehr die Höhe. mit der ſie ge⸗ ſchlagen wurde. Allerdings war ihre Leiſtung diesmal mittelmäßig, ſie ſpielten eine Klaſſe ſchlechter als die Bayern, die aber auch nicht in Höchſtform waren. aber doch eine annehmbare Geſamtleiſtung boten. Eintracht war wie ausgewechſelt und hatte in der erſten Halbzeit die beſſeren Ausſichten, gina durch Ehmer in Führung und hatte ſelbſt bei der Pauſe noch Gewinnchancen, obwohl Welker inzwiſchen ausgeglichen hatte. Aber die zweite Halbzeit zeigte, wo bas beſſere und ſyſtemvollere Spiel war. Immerhin verging eine halbe Stunde, ehe durch Haringer das entſcheidende Tor fiel. Nun klappten die Frank⸗ furter zuſammen. Pöttinger(2 Tore) und Schmidt 2(1 Tor] be⸗ ſoraten den Reſt, damit ihre Ausſichten auf den zweiten Platz feſtigend. Die Bayern kamen ohne Goldbrunner, für den Heidkamp Mit⸗ telläufer ſpielte. Bei Eintracht fehlten Pfeiffer, Goldammer und Kiſſinger, dagegen ſpielte Mantel. Die Flügelſtürmer Schaller und Kellerboff hatten ſchwache Momente, ſie kamen nicht zur Geltung, der Halbrechte Döpfer ſtel völlig aus. So war Ehmer als der beſte Stürmer auf ſich allein angewieſen. Der junge Stamm ging an. Dletrich war in der Abwehr ſehr nützlich und klug. Die beiden Außenläufer fanden ſich mit ihrer Aufgabe einigermaßen ab, ob⸗ wohl Mantel keine beſonders gute Form zeigte. Hervorragend arbei⸗ tete die Hintermannſchaft. Judiſch blelt, was er konnte, und vor ihm war Kirchheim ebenſo aut wie Schütz. Bei Bayern war der Zuſammenhang ſehr ſtark ausgeprägt, im Gegenſatz zu Eintracht, wo er nie beſtand. Im Sturm zeiate Pöt⸗ tinger ſeine große Klaſſe. Auch Hoffmann war gut, die anderen Stürmer ſtanden kaum nach. Schmidt 1 und Kutterer waren gut und ſicher. Der Schiedsrichter Keller⸗Karlsruhe verſuchte das Spiel großzügig zu leiten, er arbeltete nicht fehlerfrei und konnte des⸗ halb nicht beſonders gefallen. Worms kann nicht gewinnen Wormatia Worms— 1..C. Nürnberg 976 ſo:4) Der einzige Troſtblick, der nach dieſer Niederlage ſich der Wormatia zeigt, war die Tatſache, daß es der Klub“ war, von dem man ſo hoch geſchlagen worden war. Der 1..C. Nürnberg, der Favorit für die Süddeutſche Melſterſchaft. beſand ſich auch diesmal wieder in hervorragender Form. Wer dieſer Form nicht recht traute, der konnte ſich am Sonntag in Worms davon überzeugen. Dem Spiele wohnte die Rekordzuſchauermenge von 12 000 Perſonen bei. Mit großen Mühen und Koſten hatte die Wormatia das Spiel⸗ feld berrichten laſſen, es war aber trotzdem kein idealer Spielgrund. Darauf mögen auch verſchiedene Rauhheiten zurückzuführen ſein, die ber recht harte Kampf mit ſich brachte. Wie Nürnberg mit ſtärkſter Mannſchaft anrückte, ſo brachten nach langer Zeit auch die Wormſer wieder einmal ihre völlige erſte Garnitur heraus. Aller⸗ dings hatte man bei der Mannſchaftsaufſtellung den einen großen Fehler gemacht, Völker nicht auf den Mittelläuferpoſten, ſondern auf Rechtsaußen zu ſtellen, im anderen Falle wäre das Ergebnis wohl nicht ganz ſo alatt ausgefallen, So aber brachten die Worr⸗ ſer in ihrem Widerſtand nie eine Linie heraus. Sie zeigten nur großen Eifer und tapferes Spiel, der Klub hatte es daher nicht zu ſchwer, ſein:0 zu erreichen. Die Ueberlegenheit der Nürnberger war ſo groß, daß etwaige Schwächen nicht in Erſcheinung traten. Ein beſonders gutes Spiel lieferte wieder Kalb. Bei den Wormſern wurde Winkler gut as⸗ gedeckt. L. Müller ſchonte ſichtlich ſeinen Fuß. Die Läuferreihe hatte einen ſchweren Stand und ermüdete zeitweiſe. Giesbert hätte von den 6 Treffern 2 halten können, im übrigen ſpielte die Mann⸗ ſchaft mit großer Aufopferung. Daraus, daß ſie an das Können ihres Gegners nicht heranreicht, kann man ihr keinen Vorwurf machen. Speidel⸗Stuttgart, der nach langer Krankheit zum erſten Mal wieder ein Spiel leitete, hätte zuweilen energiſcher feln können. Brötzingen rückt auf Boruſſia Neunkirchen— Germania Brötzingen 112(:2) 7000 Zuſchauer hatten ſich von dieſem Spiel viel verſprochen, aber ſie wurden arg enttäuſcht. Das Spiel, auf ſchlechtem Boden durch⸗ geführt, konnte nur in der erſten Halbzeit gefallen, was ſpäter kam, war weniger als Durchſchnitt. In der erſten Viertelſtunde ſpielten die Mannſchaften mit großem Elfer und es ergaben ſich Kampfhand⸗ lungen, die wirklich ſpannend waren. In dieſer Zeit ſielen auch alle Tore, dann aber war es mit der Schönheit des Spieles aus. Die Taktik der Gäſte, den knappen Vorſprung durch eine verſtärkte Ver⸗ teidigung zu halten, nahm dem Spiel ſeben Fluß. Viel trug auch bazu bei, daß die Mannſchaften durch den tiefen Boden frühzeitig ermüdeten. Die nennenswerten Ereigniſſe in dieſem Spiel drängten ſich auf die erſte Viertelſtunde zuſammen, in der beide Mannſchaften mit Elan ſpielten und auch die Wirkungen des ſchlechten Bodens noch nicht jr ſtark verſpürten. Brötzingen kam in der. Minute durch ſeinen inks in Seite. Nr. 117 Venus Mannheimer Zeitung[Morgen ⸗Aus gabe) Monkag, den 11. Pei! außen zum Führungstreffer. 8 Minuten ſpäter glich Koch für Neun⸗ F. n aus, aber in der 14. Minute ging Brötzingen durch einen Tor⸗ des Mittelſtürmers wieder in Führung. Der Kampf ebßte letzt 1 immerhin konnte man bis els noch einigermaßen t mehr meiſterlich. Angriffs Qualität de 5 aber kam, war ni zur 80. Miunte zufrieden fein. Kai Biebrich, war mittelmäßig. Gruppe Mordweſt S. B. Waldhof Saar 95 Saarbrücken 613(111). 1. F. G. Idar F. S. V. Frankfurt 118(:). * In der Gruppe Nordweſt wurden Im Mannheimer Stadion trafen ſich S. Saarbrücken. Bei verhältnismä als die beſſere Mannſchaft verdient Spieles ſaß es rdings nicht Waldhof aus. Saarbrücken BV. Waldhof und Saar 05 gutem Boden konnte Waldhof :8 gewinnen. Bei Beginn des gerade nach ſtellte die rafchere und auch Brücken mit 110 führen, dann ingen zog Verſtärkungen nach hinten und hemmte dadurch den mit der Waß dann 0 Man hatte oft das Gefühl, zwei ſchwache Kreisligamannſchaften im Kampf zu ſehen. Der Schiedsrichter, einem ſicheren Sieg von produktiver In;* ſchaft ins Fel Bis kurz 70%„ 9 N 0 5 pielende Mannſchaft ins Feld. Bis kurz vor der Pauſe konnte Saar⸗ die zweite Mannſchaft mit gutem Erfolg. erzwang aber Waldhof den Ausgleich. 1 öuſtande. in ganz überlegener Weiſe, getragenen Spiele ſind: nur zwei Spiele ausgetragen. In ber zweiten Halbzeit war Waldhof dann glatt überlegen und er⸗ Zielte ſeine Tore in kurzen Abſtänden. Durch allgemeines Nachlaſſen der Mannſchaft kounten die Sagarleute dann noch zwei Tore aufholen, Da auch der F. S. V. Franbfurt in Adar den 1. F. C. Idar 311 Achlug, ind die beiden Mannſchaften wieder vunktgleich an der Spitze. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tue Punkte S. V. Walbhof 5 5 8 1 19211 8 12 S. B. Frankfurt 3 3 1 8 8 I. N. C. Idar 5 2 1 2 5 . S. V. Mainz 3 7 1 2 3 Unjyn Niederrad 5 2 1 2 5 . R. Mannheim 2— 2 4 Neu- cſenburg 8 5 5 7 1 Saarbrücken 1——— 4 0 Das Spiel im Mannheimer Stadion S. VB. Waldhof Saar 05 18(:1) Noch einem vollen Monat liches N ühlingswetter nach der langen Starre, und fyp erhob ſich die Stimmung felbſt über dieſen unter den Nachwirßungen der langen Ruße ſtehenden erſten Spielanlaß hinaus. Man merkte ſchließlich doch die elementare Freude am Sport und die langentbehrte ſonntägliche Unterhaltung. Allerdings brach diſe Stimmung ſowohl e Waldhof wie beim Publikum erſt in der zweiten Hälfte öurch, As der erwachende Torhunger drinnen und draußen Leben und Schlag brachte. und die frühlingsmäßige laue Anwandlung und die Frainingsloſigkeit Waldhofs nach Abſolpierung der erſten recht be⸗ benklichen Hälfte abgeſchüttelt war. Einer Biertelſtunde Hochhlüte Waldhofs nach der Pauſe folgte dann aber wleder eine Lockerung des Willens wie der Spielweiſe, die die Saarländer nach bereits Lingetretenem ſterken Abbau nützten und ſo die hohe Niederlage von 81 in ein di gegen Ende verwandelten. Der Auftakt der Wald⸗ Höſer brachte in den erſten 45 Minuten ein Schulbeiſpiel, was ein zwechmäßiges Training wert iſt, denn die zwangsweiſe pbllige Ruhe Jer letzten Wochen machten ſich hier eklatant bemerkbar. Celpſt Bretzing, Decker, Hauth, Rihm waren gar nicht im Bilde. Jangſam, wn ſicher, unproduktiv. Ihnen ſchloſſen ſich die übrigen mit Auß nahme on Haber und Schäfer an. Das energiſche, rationelle und auf Erſolg Küngeſtellte Spiel der Saarländer, das durch die ſichere Arbeit des Forseckungstrios geſtützt wurde, behielt die Otzerhand und erzwang die Führung. Erſt ein berechneier Strafſtoß Brückls ſtellt kurz vor Her Pauſe 121. Mit Seitenwechſel ändert ſich dann zuerſt langfam das Bild, um dann in der Schlagfolge der Tore der Mannheimer Ben alten Waldhofkurs einzuſchlagen und den Gegner niederzu⸗ ringen. Hier arbeiteten Decker, Brückl, Bretzing, Ofer, Haber gläu⸗ zend. Die Mannſchaft ſchlen umgewandelt und alles war Zufrieden⸗ heil. Die hohe Tordifferenz veranlaßte die Heimiſchen daun Dem zutage tretenden Abbau von Saar die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen, was neben dem Ausſchetiden von in den letzten fünfundzwanzig Minuten ein Auſholen der Gäſte zum ſihlleßlichen ais ermsglichte. Rihm z. B. zeigte beſonderg ſchwankende Veiſtungen, er pendelte zwiſchen guter und ſchlechter Arbeit uur ſo Hin und her. Auch Hauth gab ihm lange Zeit nichts nach. Eiſernes Drainſug wird Waldhof benßtigen, um über die Symptome der Ruhe⸗ eit kaſch genug binwegzukommen, um für die ſchweren guswärtigen ämpfe gerüſtet zu ſein. Daß immer noch genung aus der Mannſchaft erausgeholt werden kann, zeigte der fehr gute Abpſchnitt nach der aue, Der Verlauf des Spiels: Mit Gegeuſonne für Saar beginnt das Spiel, Die Arbeit Wald⸗ Hus iſt namentlich vor dem Tor zu langſam und energielos, ſo daß die zielſicher arbeitende Tordeckung der Sagrländer alle Abſichten Zum Erfolg durchkreuzt. Auch die Zufammenarbeit der Mannheimer aus der Läuferveihe herous(Bretzing) ermangelt der Schnelligkeit, aul auch in der Tordeckung zeigen Hauth wie Rihm ſtarke Schwächen. o erreicht der Halblinke Theobald der Gäſte durch einen Allein⸗ gang dann ſchließlich(Hergusgehen Rihms?] unbehelligt gas Füh⸗ Tungstox, Die Querlatte verhindert einen weiteren Erfolg der Sgar⸗ länder, Walz bekommt dicht vor dem Tor den Ball durch Plank um Fuß genommen, bis dann endlich ein famos getretener Straf⸗ Hall Brückls den Ausgleich knapp nor der Pauſe hexſtellt. Ganz bedenklich beginnt auch bie zweite Hälfte, und nur einer der guten Momente Rihms unter Afſiſtenz pon Schäfer erhütet Bie erneute Führung von Saar. Nun kommt mehr Plan und Zug in die Waldhofelſ. Ein Ball Deckers zieht hart am Tor entlang und eine Flanke von ihm verurſacht eine ganz verwickelte Lage. die Oer im Hinterhalt mit tadelloſem Schuß erfaßt und 211 ſtellt. Ein Handelfmeterball von Walz unter die Latte geſetzt, erhöht 321 und hebeutet den ſicheren Sieg, Peunig köpft nach Zuſammenarbeit mit Brückt az, und Brückl erreicht mit tadelloſem Schuß auf Flanke Deckers 571. Waldhof ſcheint befriedigt und wird zu ſicher, Ein Aus⸗ uß dieſer Sicherheit ſind techniſche Tricks im Feld und— das Verſchießen eines Elſmeters durch Decker, Brückl ſcheidet wegen altem Knieleſden vorübergehend aus. Ein Kopfßall Pennigs auf Herein⸗ gabe Deckers treibt 61. Aber Saar nützt die nun laxe Spielweiſe Waldßofs ſowie das endgültige Ausſcheiden Brückls und erztelt mit erneut aufgenemmenen Vorſtößen durch den Halbrechten Noll 612, Inn durch einen Elfmeter des Rechtsgußen 618. Boeres⸗Lahr lei⸗ tete gut. Beſuch 2500000. Maldhbof: Rißm; Hauth, Schäfer; Hogen müller, Bretzing, aber: Decker, Brückl, Ofer, Pennig, Walz. A. Mf ß le. Trankfurt mit Waldhof wieder punktgleich 1. F. C. Idar— F. S. V. Frankfurt:3(:1) Idar, das im Vorſpiel in Frankfurt ein Unentſchieden:2 erreicht Hatte, galt für das Rückſpiel nielfach als Favorit. Die Frankfurter brachten aber das Kunſtſtück fertig, Idar auf ſeinem gefährlichen „Klotz“, den ſelten eine Gaſtmannſchaft ungerupft verläßt, mit 31(:0) zu ſchlagen. 3500 Zuſchauer, die erwartungsvoll gekommen waren, wurden von dem Spiel ihrer einhetmiſchen Elf enttäuſcht. Wirklich gut war nur der Torhüter. In der Verteldigung ſpielte Weiß mittel⸗ mäßig, die Läuferreihe war ſchwach.(Ste bebiente die Flügel nicht). Der Sturm zeigte zwar gute Einzelaktionen, ader keine große Linte; er hatte aber auch wieberholl Schußpech. Frankfurt, das im Gegenſaz In Idar mit Erſat antrat, verdiente ſich den Wieg durch einheitlſcheren And ſchuelleres Sotel. Ansſchlaggedend was die große Leiſtung der Anferreihe, in der deſonders Knopfie wirkungsvoll spielte Im Sturm waren Armbraſter und Wiſk bis trelbenden Kräfte. Die Per⸗ zeldigung und ber Tormann hielten ſich tapfer. Der Schiedsrichter, Müller⸗Beiertheim, hatte Schwächen. In der erſten Halbzeit war das Tempp des Kampfes ſcharf. Idar batte ein ige gute Torgelegenbetten, die aber nicht ausgewertet wurden het Brügl Begegnungen auf den fausfälle machen ſich nun doch ſtark bemerkbar und der Einſpruch des D. f Daun wurde Frankfurt für eine Weile überlegen nute flel Dann blieb der Kampf bis zur Pauſe ausgeglichen und ohne beſondere wieder das erſte Spiel. Dazu herr⸗ 2 1 Pol. Karlsruhe Pol. Heidelberg ausgefallen Jahn Offenburg Baden Konſtanz 1220(710 Begegnung der beiden Poltzeimannſchaften kam wieder nicht Dieſes Mal erwies ſich der Platz in Karlsruhe als nicht ſpielſähig. Das andere Treffen ſah Offenburg wiederum als Sieger, Di 8 Die Aufſtiegsſpiele litten ebenfalls unter Spielausfällen, auch ſehlen noch einige Gau⸗ aus⸗ meiſter, darunter auch der Mannheimer. Die Ergebnißfe der Tod. Bruchſal— Jahn Oftersheim:5 fin T. V. Baden⸗Baden— T. V. Durlach:2(:0) T. V. Sulz— T. B. St. Georgen 622. Ergebnis der Werberunde Durch die eingeſchobenen Meiſterſchaftsſpiele mußten die Maun⸗ heimer Vereine ihre Sipele ahfſetzen. Lediglich die Tg. theinau ſtellte Tode, Plaukſtadt Tade. Heidelberg:9. T. V. Reilingen— T. B. Rohrbach 11:8. Ta. Rheinan— Thöd. Heidelberg 119. Germ. Leutershauſen— Tgde. Ziegelhauſen 325. Die Meiſterſchaftsfrage im Maunheimer Gai T. B. Sandhofen Ta. Rheinau 318(618 T. B. Seckenheim Jahn Neckarau:0(:0 ketzten Augenblick wurden zieſe heiden noch ausſt Jut teiſter muß Durch eine Entſcheidung der Behörde, die den 1846 gegen das Spiel in Sandhofen ſtattgegeben t, iſt die Frage nach dem Meiſter neu aufgerollt, denn nun hat heinan und 7B. 1846 noch je ein Spiel auszutragen. bei gleicher Verluſtpunktzehl. gemeldet werden. und in der 19. Mi⸗ hei einem Gedränge durch Bretteyille das Führungstor. Ereigniſſe. Nach dem Wechſel hatte Fraukfurt zunschſt wieder ein Plus. All⸗ mählich kam daun Idar wieder auf. Die Platzherren erzielten einige Ecken und ſchließlich auch in der 17. Minute durch Konrad den Aus⸗ gleich. Aber ſchon in der 25. Minute hatte Brück im Anſchluß au die 5. Ecke das alte Verhältnis wieder hergeſtellt. Obwohl jetzt Idar bis zum Schluß leicht überlegen blieb, konnten die Frankfurter in der 38. Minute burch Miik noch ein 3. Tor erzielen. Die Gruppe Südoft Schwaben Augsburg— FJ. C. Freiburg 571(220), A. S. B. Nürnberg Phönix Karlsruhe 218(:). V. f. B. Stuttgart Stuttgarter Kickers 178(:). S. B. 1860 München Sp. Bg. Fürth bs(:). 1. Den Verlauf dieſer Gruppenſpiele kaun man bis auf das Spiel A. S. V. Nürnberg— Phönix Karlsruhe normal nennen. Gerade Phönix, ber in der letzten Zeit ſehr ſchwache Spiele lieferte, hätte man einen Steg über A. S. V. Nürnberg nicht zugetraut. Schwaben Augsburg ſiegte erwartet 51 über Freiburg. Bei dem Stuttgarter Lofaltreſſen konnten die Kickers :1 über V. f. B. ſiegreich bleiben. 1860 München mußte mit 30 die Ueherlegenheit der Sp. Bg. Fürth anerkennen. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Bereine Spiele gew. unentſch. verloren Punkte Schwaben Augsburg 7 6 55 1 2 Sp. ⸗Bg. Fürth 6 8. 1 10 Kickers Stuttgart 8 8 1 4 7 A. S. V. Nürnberg 6 2 2 2 6 1860 München 8 2 1 2 8 F. C. Freiburg 7 2 1 4 5 Phönix Karlsruhe 7 2 1 4 5 V. f. B. Stuttgart 1— 4 2 Angsburg behält den Vorſprung Schwaben Augsburg Freiburger.. 31(210 5000 Zuſchauer in Augsburg hatten wieder einmal Grund zur Begeiſterung da ihre Mannſchaft ſich in einer ausgezeichneten Ver⸗ faſfung präfentierte. Die Bodenperhältniße waren gut, ſo daß ſich ein einwandfreies Spiel entwickeln konnte, das Freiburg auf ziem⸗ lich verlorenem Poſten ſah. Hier waren der Torwart Winkler der Mittelläufer Meier und der Linksaußen Bandle in ſehr guter Form. Die übrigen Spieler gingen über den Durchſchnitt nicht hinaus. Die Augsburger waren wie immer ſehr gefährlich un⸗ gemein ſchnell und ſchußkräſtig. Das Innentrio, aut unterſtützt von den Außenleuten, ſchoß gus jeder dage und bewies ſeine Ge⸗ kährlichkeit durch einen überlegenen:1⸗Sieg, gegen den die Frei⸗ hurger Gäſte machtlos waren. Beide Mannſchaften ſpielten komglett. Schiedsrichter mar Pren⸗ zer⸗Wfiesbaden, der ſehr gut leitete. Augsburg kam in der 14. Minute durch Alberger zum fführungstreffer und erhößte durch den gleichen Spieker nach zwei Minuten auf 20. Die Schwoben waren in der erſten Halbzeit immer leicht im Vorteil. Die zweite Halb⸗ zeit brachte nach 10 Minuten Spieldauer das Ehrentor für Frei⸗ burg durch den Linksaußen Bandle. Dann wurden die Einheimiſchen vom Publikum wieder angefeuert und ſo gewann Augsburg wieder Oberwaffer. Der Linksaußen Graul erhöht in der 12 Minute auf 3 Tore, Wittmann war hald darauf erfolgreich und den Abſchluß machte eine Minute vor Schluß der Mjttelſtürmer Krauß durch eine Flanke von Graul. Phöniz überraſcht in Nülenberg A. S. V. Nürnberg— Phönix Karlsruhe 218(172 Ein aufgeweichter und mit Waſſerpfützen durchſetzter Platz ſtellte an bie Spieler große Anforderungen. Trotzdem kam ein recht lebhaf⸗ tes Spiel zuſtande, das auch der ſpannenden Momente nicht entbehrte. Die ſtark verfüngte Phönix⸗Elf verſtand es, ſich mit den Bodenverhült⸗ niſſen beſſer abzufinden und kam zu einem knappen, aber verdienten Sieg, während ſich die Nürnberger in ein bei dieſem Boden fruchtloſen Dretinnenſpiel verzettelten. Schon bei der Pauſe lagen die Gäſte mit .1 in Führung. Sie hatten einen ſchnellen Sturm zur Stelle, der durch raſche Vorſtüße außerordentlich gefährlich wurde. Gut war die geſamte Hintermannſchaft. In Riedle präſenttierte ſich ein Torwart von Klaſſe, der mit ausgezeichneten Leiſtungen aufwartste, Beim A. S. W. gefiel der Tormann Wenz, neben ihm der linke Verteidiger und die beiden Außenläufer, Im Sturm ging der linke Flügel an, alle übrigen Spieler waren weit unter ihrer gewohnten Form. Homann ⸗Frankfurt war ein aufmerkſamer Leiter des Spiels, dem 3000 Zuſchauer beiwohnten. Daß Spiel begann überraſchend, da Phönix gieich in der erſten Minnte einen Elmeter zugeſprochen bekam, den Heiſer glatt vderwan⸗ delte. Phönix gab zunächſt weiterhin burch ſein ſchnelles Spfel den Ton an und ſchon 5 Minutes ſpäter wachte Heiſer den zweiten Treffer. Nun kam der A. F. B. mehr und mehr auf und konnte in der U. Mi⸗ nuts durch Sorg ein Tor aufholen. In der Folgegelt verpaßten die A. S..⸗Stürmer viele günſtige Gelegenheiten. Bis zur Halbzeit Prachte das Sptel keine Aenderung des Orgebuiffes. Nach Settenwechſel kann der Platzbeſitzer durch den Mittelſtürmer Fiebermtann bald den Vorſprung bes Phhniz ausgleichen und nun für eine halbe Stunde des Tempo übernehmen, aßer wieder konnte der Sturm der Ein⸗ heimiſchen die nielen Khangan nicht augwerten, traf aber auch in 122 andball im Badischen Turnkreis u Treffen gegen Sandhofen gelang es d ieg zu ſichern, nach dem:8 Jahn N ne überraſche klare Niederlage in Seckenheim, trotz ausgegliche ſich der Platzverein als ſchußfreudiger erwies. land iſt folgender: 1 Vereine Spiele gew. unent. verl. TV. 1846 9 6 2 1 Tag. Mheinau 9 7 2 1 Jahn Neckarau 10 6 1 8 Sandhofen 8 4 0 Seckenheim 9 2 2 5d. Germanig 10 0 1 Die beiden noch ausſtehenden Spiele 6 und Tg, ſſtheinan— TB. Seckenhbeim ſind Samstag angeſetzt, um, wenn notwendig, am Sonn ſcheidungsſpiel durchführen zu können, ſalls totes Re ſollte. E Polizeiſportverein Darmſtadt Bezirksmeiſter Main Heſſen Maius os wird im zweiten Spiel Obwohl ſcheinbar die Handballmeiſterſchaft des 2 des Polizei⸗Sport⸗Berein D Sonntag in Darmſtabt doch noch en den beiden Gruppenmei :4(:1) beſiegt ritnen ch ſpiel auf Mainzer Boden nur b mit:4(:1] in Front bl Smeiſters endgültig ſi biesmal faſt eine Klaſſe Schon nach einer Viertelſtunde 37777700 1 Riedle auf ein Bollwerk, das ſich nicht nehmen ließ. nute unternahm der Phönix⸗Sturm unerwartet einen raſchen Vorſtoß, wohel der Mittelſtürmer Reeb den ſiegbringenden Treffer aubrachte. Bet leichter Ueberlegenheit des Phönix ging das iel zu Ende. 4 f 8 c* Die Kickers auf dem 3. Platz V. f. B. Stuttgart— Stuttgarter Kickers:3(0 Aufgeweichter Boden gab ein außerordentlich ſchl für bieſes Lokaltreffen ab, das aber immerhin 400 gelockt hatte. Das Splel hatte unter den Fehlentſcheidungen eines außerordentlich ſchwachen Schiedsrichters(Fuch aarbrücken] ſehr zu leiden, der zudem noch zwei Spieler(deu Kickers⸗Mittelſtürmer Nie⸗ derbacher ſowie den V. f..⸗Läufer Grau] ungerechtfertigt vom Platz ſtellte. So konnten von beiden Seiten keine guten Leiſtungen guf⸗ kommen. Das Spiel war von Anfang bis zum Schluß zerriſſen, Bel den Kickers boten Harrer im Tor und Link im Sturm die heſten Lei⸗ ſtungen. Der V. f. B. hatte in der Hintermannſchaft ſeine Stärke. Zy Begiun des Spiels waren die Kickers gleich überlegen und Link er⸗ ztelte balb ein ſchönes Tor. Der B. f. B. raffte ſich jetzt auf und kam gut in Schwung, konnte aber den Vorſprung der Kickers nicht auf⸗ holen. Bei einem Vorſtoß des V. f. B. prallt Niederbacher mit den. V. f..⸗Stürmer Rebmann zuſammen. Letzterer wurde von Platz ge⸗ tragen. Es entſtand eine Diskuſſion, die den Platzverweis Nieder⸗ bachers zur Folge hatte. Sechs Minuten vor der Pauſe erhöhte Vink durch prächtigen Kopfball auf 210 für die Kickers. Gleich darauf er⸗ ſcheint Rebmann wieder auf dem Feld. Der B. f. B. war aber nicht lange vollzählig, denn noch vor der Pauſe wurde der Läufer Grau we⸗ gen eineß geringfügigen Vergehens vom Platz geſtellt. Nach Seiten wechſel ſpielten beide Mannſchaften mit nur 4 Stürmern. Harrer im Kickerster bekam fetzt viel Arbeit, war aber ſeiner Aufgabe vollkonz⸗ men gewachſen. Das Spiel flaute allmählich ab. Schließlich gelang es dem Kickersmittelläufer Keßler durch Vorlage von Link auf 310 zu er⸗ höhen. Bald darauf hrachte ein von Vollmer verwandelter Elfmeter dem V. f. B. das Ehrentor. Die Bewegungsſpieler lagen zum Schluß ſtark im Angriff, konnten aher das Reſultat nicht mehr korrigteren Auch Fürih ſiegt München 1860— Spielvereinigung Fürth ges(:0 Es war keine Kleinigkeit, auf dem tiefen Moraſthoden in Mün⸗ chen zu ſpielen und der Platz war gerade noch beſpielbar. Die vom Fußball entwöhnten Zuſchauer zeigten großes Intereſſe und ihre Zaßl überſtieg 10 000. Obwohl die Fürther die ſchwerere Mannſchaft hatten, fanden ſie ſich mit dem klefen Boden beſſer ab und beſaßen mehr Rou⸗ tine in der Ballbehendlung. Die Gäſte waren überhaupt in einer ſehr guten Verfaffung. Sie ſpielten diesmal beſſer als ſonſt in München Der beſte Mannſchaftsteil war die Verteidigung mit Hagen und Krauß Neger im Tor war gut, Leinberger kam zwar auf dem Boden als Mit⸗ telläufer nicht wie ſonſt zur Geltung, befriedigte aber durchaus, bie auch ſeine Nebenleute. Im Sturm war Frank der gefährlichſte Mann Kißling arbeitete etwas ſchwerffällig und Franz war langſam, abe ſehr geſchickt. Rupprecht und Auer[I machten eine gute Figur. Mün⸗ chen hatte ſeinen beſten Mann in dem Mittelläufer Pledl, der ſelbß Leinberger übertraf. Die Hintermannſchaft war ausgezeichnet und der Sturm kombinierte zwar ſehr ſchön für das Auge, verlor ſich aber in Tändeleien und war ſaft⸗ und kraftlos in ſeinen Aktionen. Die dret Tore für Fürth von Leinberger vor der Pauſe, Rupprecht und Frau, waren kaum vermeidbar. Bohn⸗Mannheim leitete das Spiel ſehr gu Erſt eine Minute vor ber Pauſe konnte Leinberger einen kangen Schuß aus 25 Meter Entfernung ins Tor leiten und damtt den Baur brechen. In dieſer Spielzeit hatte München eigentlich mehr vom Spier gehabt, wenngleich die Angriffe nicht viel Kraft aufzuweiſen hatten und ſich immer wieder verzettekten, außerdem auch an einer ſo guten Verteidigung, wie ſte Hagen und Krauß ſtellten, zerſchellen mußten Nach dem Wechfel wurde es anders, denn nun zeigte ſich das Steh⸗ vermögen der Fürther, die das Spiel beherrſchten. Nachdem Frauk en der 6. Minute am leeren Tor vorbeigeſchoſſen hatte, konnte bald darauf Rupprecht eine Vorlage von Auer UI zum zweiten Tor einſchteßen. Frank vervollſtändigte die Torzahl, indem er in der 29. Minute eine Reihe von Gegnern umſpielte und den Ball ins Tor einſchoß Malieniſcher Fuß ballſieg in Berlin Mailand ſchlägt Berlin:2(:2) 5 Nach der Enttäuſchung, die Slovua Prag beim Lehrfpfel gegen Tennis⸗Boruſſia bereiſet batte und nach den langen ſußbalkoſen Wochen war man in der Reichs hauptſtadt auf das Gaſtſpiel zie; itakteniſchen Mannſchaft beſonders geſpannt. 43 000 Menſchen Lauten zum Poſtſtadion, deſſen Spielfläche man durch die Auflegung iner Toryfſchicht trocken und ſpielſähig gemacht hakte. Alle Internationglen der Malländer Mannſchaft waren ebenfals erſchienen, aber ſie ug ven nicht nur anweſend, ſie ſpielten auch, und zwar ſo, daß dieſes Spiel zu einem der ſchönſten wurde, was may je in Beplin gesehen hat. Die Itallener gewannen verdient. Sle holten die beſſere Verteidigung und den beſſeren, wucht ger und ſchneller ſplelen den Angriff, der aber auch durch feine Kombingtionen Beifall ſuchte und fand. Schon in der 4. Minute gingen die Mafländer durch Ripolta in Führung. Dann hatte Berlin, das ſich nicht ſchlecht ſchlug, eine Reihe von Torchancen, die aber glle nicht berwertet werden konn⸗ ten. Moiland dagegen konnte in ber 28. Migute durch Ripolta noch einen zwelten Treffer eczteſen. Ert? Miauten ſpöter kamen dier Berliner burch einen Flachſchus von Kirſey zum eren Tor Der Ausgleich fiel in ber 88. Minute, Herberger war bel einem aus⸗ ſichts reichen Angriff unfair behindert worden. Den verhängten Elfmeter verwanbekte Ruch ſicher. Nach der Pauſe war der Lamp zunzchſt offen, dann wunden aber die Italiener Aberlegen und e gelang lönen auch, durch Mittelläuſer und Linksaußen zu tel dei⸗ teren Treffern zu kommen. Das Spiel hatte in dem Engländer Rons einen ausgezeichneten Leiter. * 2 — 4 N Montag, den 11. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 117 Zwei Spielſyſtemtagungen Rhein⸗ Saar⸗Bezirk in Saarbrücken In Saarbrücken hielt der Bezirk Rhein⸗Saar am Sonntag vor⸗ mittag eine weitere Spielſyſtemtagung ab, die rege beſucht war und auch einen anregenden Verlauf nahm. 32 Vereine ließen ſich ver⸗ treten, 7 von der Bezirksliga, 15 von der Kreisliga und 10 von der e bezw.-Klaſſe. Die Ausſprache ſpielte ſich allerdings zumeiſt zwiſchen dem Bezirksvorſitzenden Herzog ⸗ Mannheim und dem Saarländer Schlemmer ab. Ein Antrag Schlemmer, die Ver⸗ bandsliga mit einer dreijährigen Uebergangszeit einzuführen, fand keine Zuſtimmung. Man einigte ſich vielmehr auf die nachſtehenden Forderungen: 1. Ausdehnung der Bezirksligaſpiele in den Gruppen. Der Monat Februar ſoll möglichſt nur mit Gruppenſpielen ausge⸗ füllt ſein. 2. Aenderung des Endſpiel⸗ Austragungsmodus bahin⸗ gehend, daß zunächſt die Gruppenmeiſter den Bezirksmeiſter ermitteln und dann dieſe vier Bezirksmeiſter den Süddeutſchen Meiſter und den zweiten Vertreter ermitteln. Sollte der kommende Verbandstag eine völlige Aenderung des Svielſyſtems, wie es in Mainz angenom⸗ men wurde, beſchließen, ſo will man ſich für die Einrichtung einer Berbandsliga einſetzen, für die man allerdings eine ausreichende Uebergangszeit verlangt. Württemberg Baden in Offenburg Auch dieſe Tagung, die am Sonntag in Offenburg abgehalten wurde, fand bei den Vereinen ſtarkes Intereſſe. Es waren 36 Ver⸗ eine vertreten. Die Debatte brachte zunächſt eine Ablehnung der Verbandsliga. Die Stimmung war im allgemeinen eher für eine Beibehaltung des Mainzer Syſtems mit gewiſſen Milderungen. Es traten auch drei neue Vorſchläge auf, von denen beſonders der des Verbandsſpielausſchußvorſitzenden Wohlſchlegel⸗-Offenburg Beachtung fand. Wohlſchlegel will in erſter Linie eine Abänderung der Troſt⸗ runde. Bemerkenswert war ſchließlich auch noch eine Rede von Dr. Hobert, der den Freiburger.C. vertrat und die Tätigkeit der Spiel⸗ ſuſtemkommiſſion kritiſch beleuchtete. MNotorf port Huldigungsfahrt zu Dr. Venz Der Rheiniſche Automobilelub veranſtaltet unter Mitbeteilt⸗ gung des Bayeriſchen A.., des Badiſchen A. C. und des Württem⸗ bergiſchen A. C. Oſtern zu Ehren des Erfinders des Automobils, Dr. Karl Benz, der zugleich Gründungs⸗ und langjähriges Ehren⸗ mitglied des Rheiniſchen A. C. iſt, eine Huldigungsſahrt. Die Ab⸗ fahrt findet am Karfreitag in Mannheim ſtatt und führt über Rotenburg a. d.., Nürnberg, München, Stuttgart, Pforzheim, Ladenburg nach Mannheim. Am Montag wird Dr. Karl Benz in Dodenburg bei Mannheim von den Klubfahrern beſucht. In den einzelnen Städten, die von dieſer Huldigungsfahrt berührt werden, finden Feſtabende der veranſtaltenden Klubs ſtatt. Leichtathletik Nationaler Waldlauf von Komet Berlin Kohn ſchlägt Huſen Der Nationale Querfeldein⸗ und Waldlauf des Berliner Sc. Komet mit Start und Ziel auf dem Platz des Sc. Charlottenburg hätte eine ausgezeichnete Vorprüfung zu der Deutſchen Waldlauf⸗ meiſterſchaft abgeben können, wenn die Bodenverhältniſſe einwand⸗ fret geweſen wären. Das Geläuf war aber ſo ſchlecht, daß ſelbſt das Handballſpiel zwiſchen Siemens und dem Deutſchen SC. ausfallen mußte. Das größte Intereſſe beauſpruchte der Lauf der Hauptklaſſe, kam es doch hier zu einer Begegnung der beſten Langſtreckenläufer von Berlin, Nord⸗ und Weſtdeutſchland. Da 4 Kilometer zweimal zu — Unsere liebe Mutter und Schwiegermutter Anna Neinhard gab. Brinner iat heute im 82. Lebensjahr nach kurzer Krankheit sanft entschlafen Mannheim(P 7, 23), den 10 März 1929 Im Namen def Hinterbliebenen: Felix Nagel und Frau geb. Reinhard Die Beerdigung findet Dienstag, den 12. März, nach- mittags 1¾ Uhr, von der Leichenhalle aus statt 5 575 Uebernahme v. Verſteigerungen all. Art. durchlaufen waren, gab es alſo insgeſamt 8 Kilometer zu bewältigen. Kohn von S. Charlottenburg ſorgte von Beginn an für ein flottes Tempo. Auf der zweiten Rundſtrecke auf einem Bergablauf gelang es ihm, ſeine ſchärfſten Widerſacher Huſen, Streckmann, Schaumburg und Schlemmer, die bis bahin dicht bel ihm waren, abzuſchütteln. Der Charlottenburger ſiegte ſchließlich in 2105,83 vor Huſen⸗Hamburg mit 28:10,1, Streckmann⸗ Hamburg 28:12,7 Schaumburg⸗Münſter i. W. 29:02,2 und Schlemmer⸗Hamburg 29:06. Dann kam in 29:19:4 Mitzner⸗ Allianz als erſter Junior ein vor dem Zweiten feiner Klaſſe Dr. Obholzer⸗Teutonia. Im Mannſchaftswettbewerb der Hauptklaſſe ſiegte die Hamburger Polizei mit 9 Punkten vor Charlottenburg 12 Punkte. Bei den Junforen war die Poltzeiſchule Brandenburg vor Komet erfolgreich. Schwimmen Kreisoffenes Schwimmſeſt in Offenbach Das kreisoffene Schwimmfeſt des SW 98 Offenbach wurde am Sonntag vor überfülltem Hauſe reibungslos abgewickelt. Ueber⸗ raſchungen beſonderer Art gab es nicht. In beiden erſten Senioren- rennen ſiegten erwartungsgemäß die Heidelberger Vogt(Freiſtil) und Frank(Rücken). Die zweite Staffel und das gleiche Freiſttl⸗ rennen war Mönus⸗Offenbach nicht zu nehmen, nachdem der krank geſagte Maus doch am Start erſcheinen konnte. In den Jugend⸗ kämpfen fehlte leider der Karlsruher Ueber, wodurch dem Rennen manche Spannung genommen wurde. Die Jugendbruſtſtaffel gewann ütberraſchend der Frankfurter SV. gegen die favoriſierten Heilbron⸗ ner, die anſcheinend auf ber kurzen Strecke ſich nicht wohl fühlten. Jechten Bayeriſche Turner⸗Fechtmeiſterſchaft Zu den Meiſterſchaftskämpfen hatten etwa 120 Fechter über 250 Einzelmeldungen abgegeben. Das Ergebnis ſtellte ſich wie folgt: Degenmeiſterſchaft: 1. Brueger, Jahn München; 2. Schönbude, Fechtklub Nürnberg; 3. Kolbinger, MTV. München. Florettmeiſterſchaft: 1. Ulſeßz, MVB. 79 München; 2. Schönhude, Nürnberg; 3. Brunner, TV. 46 Nürnberg. Säbelmeiſterſchaft: 1. Kolbinger, MTB. 79; 2. Ulſeß; 3. Goetz MTV. Damenflorettmeiſterſchaft: 1. Frl. v. Wachter, Sc. Jahn Mün⸗ chen; 2. Frau Sondheim, Jahn München; 3. Fr. Amann, TV. Angs⸗ burg. Athletik Auswahlkämpfe zur Europameiſterſchaft um Ringen Steinig⸗Dortmund Vertreter im Federgewicht Die vom Deutſchen Leichtathletitſportverband von 1891 anbe⸗ raumten Auswahlringkämpfe zur Ermittlung der deutſchen Vertre⸗ ter für die in Dortmund ſtattfindenden Europame ſterſchaften wur⸗ den am Sonntag in der Gruppe der Federgewichtler in Kirchlinde bei Dortmund fortgeſetzt. Von den vier Teilnehmern trat Zehmer⸗ Bad Kreuznach, der Deutſche Meiſter, zur allgemeinen Ueberraſchung nicht an, da er durch ſeine zahlreichen Auslandsſtarks in der letzte Zeit ziemlich abgekümpft war. Im erſten Treffen lieferten ich Steinig⸗Dortmund und Montigel⸗Tuttlingen einen großen Kampf, in dem beide in außerordentliche Gefahr kamen. Der Dortmunder gewann ſchließlich knapp nach Punkten. Wendemuth⸗Kirchlinde packte mit großem Elan zu und warf Montigel ſchon nach 80 Sekunden durch Armzug aus dem Stand. Der Weſtdeutſche verſagte aber dann gegen Steinig trotz ausgezeichneter Technik, da er nicht ge⸗ riſſen genug kämpfte. Steinig erhielt den ſchwer zu entſcheidenden Sieg zugeſprochen. Zwangs versteigerung Diens ag, den 12. März 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſtgen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Groß. Poſten Damen⸗ u. Knaben⸗ ſchnhe, größeren Poſten Damen⸗ und Herren⸗ unterwäſche, 1 Plüſchſofa mit 2 Seſſel, ein Klavier, Grammophon, Chaiſelongne, Waren⸗ ſchrank, 1 Motor n. a. m. 3046 Morath, Gerichtsvollzieher⸗Sty. beffentilche Verstelgerung gemäß 8 410 H. G. B. Montag, den 11. März, nachm. 27 Uhr, gelangen im Lagerhaus der Fa. J. Kratzert's Möbelſpedition, Hch.⸗Lanzſtr. 92, gemäߧ 410 H..B. zur Verſteigerung: 1 Standuhr und 1 Zimmerkami n. 3040 Julius Scheuber, beeid. Verſtelgerer. 7 müssen ſe 2 Stück Sutomeen- Ron- fekt löſen Huſten und Ver ſchleimung. 98012 ö 1 A 10 Schachtel M..00 Storehen- Drogerie, Marftplatz. H 1. 16 LisSJ Dorn Sottlieb Wolff Venodte g Mannheim, Mrz 1929 6884 Böeklinstr. 74 Meerfeldstr. 66 Auffor Amtliche Bekanntmachungen“ Ban⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Die Straßenfluchten im Stadtteil Almen und in Allgem. Ortskranzenkaſſe Mannheim Zahlungs 0 Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeits⸗ loſenverſicherung für den Monat Februar 1929 ſind zur Zahlung fällig. Herren Arbeitgeber werden hiermit aufgefordert, die Einzahlung derſelben inner⸗ des großen Erfolges wegen ailere derteter eingestellt werden„6835 Vorzustellen täglich von 910 Berufsſport Dortmunder Sechstagerennen Jagden, Stürze und Ueberrundungen in ber 1. Nach! Das Dortmunder Sechstagerennen begann mit ſpannenden Kämpfen. Es war gegen 12 Uhr. Dinale ſtieß vor. Goebel war zug Stelle und es begann eine lange Jagd. Verzweifelt wehrte ſich jedes Paar gegen eine Ueberrundung durch Goebel⸗Dinale. Doch verges⸗ lich. Unermüdlich und verbiſſen kämpfte ſich das deutſch⸗italieniſche Paar, und unter braufendem Jubel der zahlreichen Zuſchauer lagen ſie mit einer Runde Vorſprung an der Spitze des Feldes. Die Ruhe währte nicht lange. Jetzt war es der Belgier Deneef. der neue Un⸗ ruhe in das Feld hineinbrachte. Sein Vorhaben gelang ihm. Ehe ſich die übrigen Fahrer verſahen, hatten Desmedt⸗Deneef ihre Ver⸗ luſtrunde aufgeholt und wieder an das führende Paar Anſchluß gefunden. Verſchiedene Verſuche von Faudet⸗Louet und Tonani⸗be Martint wurden rechtzeitig abgeſtoppt. Kurz nach 1 Uhr ergriffen Dederichs⸗Tietz die Initiative, doch durch ſchlechte Ablöſung verloren ſte den gewonnenen Boden. In dieſem Zeitpunkt ſtürzte kurz vor der Zieltribüne Rauſch, Fricke wurde in den Sturz verwickelt unz über dieſe beiden hinweg flog in hohem Bogen de Martini. Hatten Rauſch und Fricke bei dem Fall noch einigermaßen Glück, ſo war bei de Martini ein Schenkelbruch zu konſtatieven. De Martini ſchies aus dem Rennen aus, ſein Partner Tonant fährt als Erſatzmann weiter. Im weiteren Verlauf der Nacht verſuchten vor allem Rauſch⸗ Hürtgen wieder an die Spitze anzuſchließen, doch waren beide wenig vom Glück begünſtigt. Der Verlauf am Samstag nachmittag: Die Punktelämpfe des erſten Nachmittags nahmen vor ſtattlichem Beſuch einen recht ſpannenden Verlauf, da faſt alle Fahrer großen Ehrgeiz zeigten. Zu nennenswerten Vorſtößen kam es jedoch nicht, Nacht achtzehn Stunden waren 475,275 Kilometer zurückgelegt und der Stand des Reu⸗ neus folgender: 1. Goebel⸗Dinale 96 Punkte; 2. Desmedt⸗Deneef 24 P. eine Runde zurück 3. Faudet⸗Louet ds.; 4. Rauſch⸗ Hürtgen 51.; 5. Dederichs⸗Tietz 87 P. 6. Frankenſtein⸗Jockſch 95.; 7. Dorn⸗Maczinſty 13.; 8. Benninghoff⸗Kroll 9.; g. van Hevel⸗ Vermandel 7.; 10. Krüger⸗Funda 4.; drei Runden zu rü ckz Meyer⸗Stübbecke 14.; 12. Schorn⸗Fricke 2 Punkte. Nach 43 Stunden Nach 48 Stunden waren 11178 Km. zurückgelegt und der Stans des Rennens folgender: 1. Goebel⸗Dinale 78 Punkte.— 2 Run ⸗ den zurück: 2. Rauſch⸗Hürtgen 80 Punkte. 3. Vermandel⸗van Hevel 19 Punkte. 8 Runden zurück: 4. Faudet⸗Louet 116 Punkte. 5. Dederichs⸗Tietz 70 Punkte. 6. Desmedt⸗Deneef 56 Punkte. 7. Dorn⸗ Maczinſky 44 Punkte. 8. Kroll⸗Benninghoff 18 Punkte.— 4Run⸗ den zurück: 9. Frankenſtein⸗Jokſch 49 Punkte. 10. Schorn⸗Frieke 10 Punkte 11. Krüger⸗Funda 12 Punkte. 5 Runden zurück; 12. Meyer⸗Stübbecke 28 Punkte. Boxen Europameiſterſchaft im Bantamgewichtsboxen Mario Bernaſconi wieder Europameiſter— Petit Bigues verliert e Punkten Die letzte noch offene Europameiſterſchaft im Boxen gelangte in Matland zwiſchen den Bantamgewichtlern Mario Bernaſcont (Italten) und Petit Biques(Belgien) zum Austrag. Bernasconi, dem der Titel nur abgeſprochen war, weil er ſeinen Titel nicht rechtzeitig verteidigte, gewann über 15 Runden nach Punkten und brachte damit dte Europameiſterſchaft wieder in ſelnen Beſitz. III 5 Vertreter 1 Leiſtungsfähigſtes Haus b. Textilwaren⸗ brauche fſucht zum Beſuche der Privat⸗ kundſchaft tüchtige Vertreter mit Inkaſſo⸗ berechtigung gegen hohe Proviſion, evtl. 1 Angebote unter A M 104 beförd. ndolf Moſſe, Mannheim. Ems 8 8 N sofort Offene Stellen Für Eiſenkonſtruktion ſuche ich einen tücht. Vorarbeiter und Montage-Schlosser Es kommen nur Fach⸗ leute in Frage. 1185 Zu meld. am Diens⸗ tag, den 12. 3. 20 bei Monteur Kufawa. Umſpann⸗ Anlage R. W. E. in Rheinau bei Mannheim. 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Der hierüber gefertigte Plau nebſt Bei⸗ lagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer diefer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N I, 3. Stock, Zimmer 128, zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beab⸗ ſichtigte Anlage ſind innerhalb der oben be⸗ zeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 1. März 1929. 3 Bad. Bezirksamt— Abt. II. Anti. Veröffenthehungen der kaut Manzhem Am Freitag, den 15. März, 16 Uhr findet im Bürgerausſchußſaal des Rathaufes eine Bürgerausſchuß⸗ Sitzung ſtatt. Die Tagesordnung iſt im Rathaus⸗ Durchgang und an den Rathaustafeln der Ge⸗ meindeſekretariate angeſchlagen. 9 Der Oberbürgermelſter. Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— O 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude findet am Mittwoch, den 13. März 1929, 14 Uhr, die öffentl. Verſteigerung verfallener Pfänder(Klelder, Weißzeug, Betten, Stiefel ulnd dergl.] gegen Barzahlung ſtatt. 81 Städt. Seihamt. — halb einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen Bei Verſäumnis dieſer Friſt wird eine Ver⸗ ſäumnisgebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mahnung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. S187 Mannheim, den 11. März 1929. Der Vorſtand. ECC ²˙· wm a a erzinsbank E. B. m. h. Il. Mannheim-Feudenheim. EI nIla dung III Ilcentchen deneraammang am Samstag, den 28. März 1929, abends 8% Uhr, im„Ochſen“. Tagesordnung: 1. Jahresbericht; „Entlaſtung der Verwaltung, Genehmigung der Bilanz; Verteilung des Reingewinnes;: Statutenänderung; Wahlen: Verſchledenes. Die Bilanz liegt von heute an acht Tage zur Einſicht der Mitglieder in den Geſchäfts⸗ räumen offen. 6887 Mannheim⸗Feudenheim, den 11. März 192g. e SN Der Auffſichtsrat: . Krampf, Vorſitzender Tüchtig. Antoſchloffer Aunoncen⸗ Expedition Frauen und Mädchen Fraukfurt am Makn. z. Austragen u. Ein⸗ ſammeln von Zeitſchr. bei aut. 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Um nun gefährliche Situationen zu verhindern, iſt das Eis, das meiſt 50 bis 60 Zentimeter dick war, geſprengt worden. Heidelberger Polizei macht das Neckareis frei * Heidelberg, 10. März. Bei Wieblingen wurde geſtern eine Hundertſchaft der Heidelberger Schutzpolizei ein⸗ geſetzt, um das Eis zum Abtreiben zu bringen. Nunmehr iſt der Neckar zwiſchen Mannheim und Heidelberg faſt ganz eisfrei. Nur oberhalb der Alten Brücke finden noch Sprengungen ſtatt. Großfener in Rot * Rot, 10. März. Freitagabend wurde die hieſige Ein⸗ wohnerſchaft durch Feueralarm erſchreckt. In der Scheune des Landwirts Karl Theodor Heinzmann war Feuer ausgebrochen, das in dem alten Gebäude vaſch um ſich griff und ſofort auch den nebenanſtehenden Schopf in Mitleiden⸗ 15 zog. Die Flammen ſprangen auch auf die unmittelbar angebaute Scheune des Landwirtes Joſeph Körner über. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr war ſofort zur Stelle, wo⸗ bei die Motorſpritze wieder ſehr gute Dienſte leiſtete. Es ge⸗ lang ihr ſehr bald, das wütende Element auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die beiden Scheunen ſind bis auf die Außenmauern ausgebrannt. Der Schaden iſt beträcht⸗ lich, doch betrifft er weniger das Inventar als die Gebäude. Das Vieh konnte rechtzeitig aus den Ställen entfernt werden. Ueber die Brandurſache haben ſich bis fetzt noch keine An⸗ haltspunkte ergeben. * Karlsruhe, 7. März. Der Sohn eines Möbelpackers zer⸗ trümmerte das geſamte Küchengeſchirr der Eltern, erbrach gewaltſam einen Schrank, um daraus eine Mar⸗ morſtanduhr zu ſtehlen und bedrohte ſeine Geſchwiſter mit Halsabſchneiden. Der junge Mann, der noch mehr auf dem Kerbholz hat, ſitzt jetzt hinter Schloß und Riegel. Herichtszeitung Die Strafanträge im Gewerbebankprozeß Die in der Samstag⸗Abend⸗Ausgabe mitgeteilten, vom Staatsanwalt beantragten Geſamtſtrafen ſetzen ſich folgender⸗ maßen zuſammen: Gegen Röttinger: Wegen Konkursverbrechens und Verbrechens gegen das Depot⸗Geſetz 3 Jahre Zuchthaus, we⸗ gen Untreue 4 Jahre Gefängnis, wegen Betrugs ein Jahr Gefängnis, zuſammenzuziehen in eine Geſamtſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus, außerdem Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte; Anrechnung der vollen Unterſuchungshaft in An⸗ betracht des Geſtändniſſes. Gegen Pfeiffer: Wegen Konkursverbrechens 2 Jahrs Gefängnis, wegen Amtsvergehens 8 Monate und wegen Ge⸗ noſſenſchaftsuntreue 2 Jahre Gefängnis, zuſammenzuziehen zu 3% Jahren Gefängnis; Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter; Anrechnung von Höchſtens der Hälfte der Unter⸗ ſuchungshaft. Gegen Groß: Wegen Untreue in Tateinheit mit Unter⸗ ſchlagung 2 Jahre, wegen Beihilfe zum Konkursverbrechen 1 Jahr, zuſammen 3 Jahre Gefängnis, unter voller Anrech⸗ nung der Unterſuchungshaft. Gegen Brauch: Wegen Untreue 2 Jahre, wegen Bei⸗ hilfe zum Konkursverbrechen 2 Jahre, wegen erſchwerter Ur⸗ kundenfälſchung 6 Monate, zuſammen 4 Jahre Gefängnis, keine Anrechnung der Unterſuchungshaft, und gegen Schult⸗ heiß wegen Beihilfe zum Konkursverbrechen 6 Monate Ge⸗ fängnis. 8— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Cheſtedakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure; Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Michard Schönfelder— Sport und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelskeil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter, in Mannhei; ſämtlich ie Sold. Herr ſucht zum 1. April möbliertes Woßhns u. Schlafztmm. Frögl. mit Bad u. 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Porten Livio Pavanelli Paul Henckels Wiſhelm Bendow in dem lustigen Orofffilm: Liebfraumilch Regie: Carl Fröhlich Ein ausgezeichnetes Lustspiel, erfüllt von witzigen und humorvollen Situationen. Hierzu: wan Moslukin Mary Philbin in dem wuchtigen Groß film: OPFER Naeh dem Bühnenwerk„Lea Lyon“ entstand hier ein Film von hinreißender Schönheit. Beginn: 3 .15,.35, 6 50, 8 10 Uhr Ein Programm von Bedeutung! Auf der Bühne und während des Films: Das original-russische liesangs-duartett„Sado“ welches verschied, russische Volksweisen und u. a.„Das Wolgalied“ Stenka Rasin (Wer das Scheiden hat erfunden Vortrag bringt. Hierzu: der gewaltige Monumentalfilm: Wolga Wolga 10 Akte aus dem wildbewegten Leben Stenka Rasins In den Hauptrollen: Hens Adalbert v. Jehlettow Lillan Hall-Davis Rudolf Klein- Rogge Boris de Fas B. Seite. Nr. 117 ro NEH N ON FILM ro NH ONFILNV O NET TON EILM TON FIL ON FILM rod FEN TON FIUL& ON FILM ro N FCN TONFILN TON FILM rod FILM 5 f rON FILM TON FILM 70 N FILM eee ON ELN f r e O N FILM ION EU. roneidt Das ene 180 0 N FILM TONFEILNM TON FILM TONFILLNM ronf! ist da! To FI 10 1781 Ab heute Nontag 788 f 10 W ltd dle süddeutsche Uraufführung des ersten deutschen f K Ed lalxy Liedto-Tunfine TION FILM TION FILM TON FEM TONFICUM TONFIULN zum Beginn: 8,.30,.40, 610, 8 10 Uhr Zu e J Te. Mulag- Lastwagen 45-50 Ps. nrit Pritſchenaufßau.142,18 1,8 f. u. Plane, elektr. Licht u. foſt neuer Elaſtik⸗ Bereifung, ½ Jo. For d- Lieferwagen 12-22 P86. mit Kaſtenaufbau, geſchloff. Führerſitz, elektr. Licht, Aulaſſer. Ballonbereifung, billigſt ab⸗ zugeben. Angebote unter J 0 189 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8044 Aut o Felegenheitskäufe 1 5 Opel⸗Bierfitzer, S. Opel⸗Pimouſine, S. 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