929 ———— äterer ö t erb. au die 7068 I ODienskag, 12. März 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäſtsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,9/11 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr.6. chwetzingerſtr. 10/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 42 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Abend- Ausgabe er Geil Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Nr. 120— 140. Jahrgang . nach Tarif, bei 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Recht Der Dransjerſchutz muß bleiben Ein Warnungsſignal für Berlin, 12. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichsbank hat, wie man weiß, ſich genötigt geſehen, 46 Mil⸗ lionen Gold und 42 Millionen Deviſen aus ihrem Deckungsbeſtand abzugeben. Der Grund für dieſe Maßnahme iſt vor allem in dem größeren Abfluß von Auslandsgeldern zu ſuchen. Deutſchland muß ſich dem ührigen Geldmarkt anpaſſen. Das Vorgehen der Reichsbank iſt bedeutſam inſofern, als es die in dem Bericht Parker Gilberts aufgeſtellten Behaup⸗ tungen ad absurdum führt, zugleich aber auch beſonders im Hinblick auf die gegenwärtigen Verhandlungen in Paris. In den Erörterungen der Sachverſtändigen ſpielt bekanntlich die Aüfgabe des Transferſchutzes eine große Rolle. Der Schritt der Reichsbank aber iſt ein Warnungsſignal, das nicht überſehen werden ſollte. Wohl iſt es übertrieben, von einer Erſchütterung der deutſchen Währung zu ſprechen, daß aber die Entwicklung auf dem Geldmarkt ernſte Beſorgniſſe erwecken muß, läßt ſich nicht be⸗ ſtreiten. Man ſollte daher in Parts Verſtändnis dafür haben, baß in Deutſchland gegen die auch nur teilweiſe Aufhebung bes Transſerſchutzes ſchwerſte Bedenken beſtehen, Bedenken, die, wie wir zu wiſſen glauben, in ſteigendem Maße gerade tuch von den amtlichen Kreiſen geteilt werden. die Reparationskonferenz Anterredung Churchill⸗Streſemann? Nach einer Londoner Drahtung der„Voſſ. Ztg.“ befaßt man ſich in dortigen parlamentariſchen Kreiſen mit der Nach⸗ richt, daß Churchill gegen alle Erwartungen ſeine Reiſe nach Paris plötzlich nach der Riviera ausgedehnt habe. Man halte es nicht für unwahrſcheinlich, daß dort zwiſchen Churchill und Dr. Streſemann eine Fühlungnahme erfolgt und zwar über die in den Pariſer Verhandlungen aufgeworfenen Probleme. In Londoner politiſchen Kreiſen wird einer anderen Meldung zufolge übrigens der Plan der Errichtung einer Weltbank als ein altes Lieblingsideal Churchills bezeichnet. Mit dieſem Plan ſtehe, ſo wird behauptet, das engliſche Schatz⸗ amt in einem Gegenſatz zur City und zur Induſtrie. Dieſe befürchte eine Ueberſchwemmung des Weltmarktes mit deut⸗ ſchen Sachlieferungen, die durch die Weltbank finanziert wür⸗ den. In der engliſchen Bankwelt ſehe man in der neuen Bank einen gefährlichen Konkurrenten. Dr. Schacht in Berlin Berlin, 12. März. Der aus Anlaß der Hochzeit ſeiner Tochter heute in Berlin wetlende Reichsbankpräſident Dr. Schacht hatte heute vormittag die angekündigten Be⸗ ſprechungen mit zuſtändigen Stellen über den Stand der Pariſer Verhandlungen. Der Reichsbankpräſident wird heute abend Berlin wieder verlaſſen und bekanntlich morgen wieder an den Pariſer Beſprechungen teilnehmen. CCC wvVVVVdVdVdVVddbVbdbVGFdTFbVFVFbVTbFbFbVbVbVbVbFbVbFVTFbVTbTVTVTCbTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVVCVCVVCVCVCVVVCVCVCVCVCVCVCVCVCACAVCAAAA Abſchaffung der Altersgrenze? Ein Spar vorſchlag Im Zufammenhang mit den von den verſchiedenen Par⸗ teien und Organiſationen gemachten und noch zu machenden Sparvorſchlägen zur Verminderung der Reichsausgaben iſt auch die Anregung in die Debatte geworfen worden, die Altersgrenze von 65 Jahren, wenigſtens für die höheren Beamten, abzuſchaffen. So wünſchenswert im Intereſſe des Vorwärtskommens der jüngeren Beamten auch das Geſetz über die Altersgrenze ſein mag, eine ſo große Be⸗ laſtung ſtellt es für den Reichsetat dar. Für eine ganze Reihe von Beamtenkategorien, deren Berufsausübung beſonders hohe Anforderungen an die Nervenkraft ſtellt, ſo z. B. bei den Lokomotivführern, bildet das Alter von 65 Jahren tatſächlich eine Grenze, von der ab ſich die Leiſtungsfähigkeit vermindert, ſodaß eine Peuſtonierung notwendig iſt. Ganz anders liegen die Dinge bei den Geiſtesarbei⸗ bern, zu denen die wertvollſten und höchſtbezahlten Beamten gehbren. Es gibt eine ganze Reihe von Einzelbeiſpielen, die dartun, daß eine Zwangspenſtonierung nach Vollendung des 65. Lebensjahres in keiner Weiſe den Intereſſen des Staates dient. Man braucht da nur an die Hochſchullehrer zu denken, die oft erſt in dieſem Alter auf der Höhe ihres Schaffens an⸗ gelangt ſind und weit darüber hinaus, wie z. B. Exzellenz von Harnack und Wilhelm von Bode erſtaunliche Beweiſe völliger geiſtiger Friſche ablegen. Was von den Gelehrten gilt, kann auch von vielen hohen Staatsbeamten, Staatsſekre⸗ zären, Miniſterialdirektoren, Oberpräſidenten uſw. geſagt werden, die nach dem Geſetz über die Altersgrenze mit 65 Fahren penſtontert werden, in den Genuß einer Penſion on 80 Proz. des Gehaltes kommen und den Platz für bie Nachfolger freimachen müſſen, die das volle Gehalt be⸗ glehen. Unter dieſen Zwangspenſtonären befinbet ſich ſicher moch mancher ſchaffenstüchtige Mann, deſſen erzwungener Rücktritt von der öffentlichen Wirkſamkeit einen Verluſt für das Staats- und Gemeinwohl bedeutet. Da unter allen Umſtänden geſpart werden muß, läßt ſich bie ohen ſkizterte Anregung wohl hören, und es iſt zu er⸗ warten, daß ſich die zuſtändigen Stellen mit ihr befaſſen, wenn auch bei ihrer Durchführung gegenüber den jüngeren Beamten Härten nicht zu vermeiden ſein werden. Aber bei der Durchführung eines rigoroſen Sparprogramms wird es immer jemand geben, der beſonders ſchwer davon betroffen wird. Dr. Streſemann in San Remo Reichsminiſter Dr. Streſemann iſt am Montag abend kurz vor 10 Uhr nach San Remo abgereiſt, wo er heute, Dienstag, nachmittag gegen halb 2 Uhr eingetroffen iſt. Zum Abſchied hatten ſich zahlreiche deutſche Studenten eingefunden, ferner Vertreter der deutſchen und ausländiſchen Preſſe, einige Herren der deutſchen Delegation, die noch an Kommiſ⸗ ſtonsſitzungen teilnehmen, darunter Miniſterialdirektor Dir. Gauß, und der deutſche Preſſereferent des Völkerbunds⸗ ſekretariats Dr. Beer. Einige Stunden vorher hatte Staats⸗ sekretär Dr. von Schubert mit den übrigen Herren der deutſchen Delegation die Rückreiſe nach Berlin angetreten. „ Der„Jungbeutſche“ teilt mit, daß die für Pfingſten in Dortmund geplante Kundgebung des Jungdeutſchen Ordens uf den 16. Juni verſchoben werden mußte, da wegen der E- die Reichsbahn keine Sonderzüge bewilligen Der Vatikan zur Rede Muſſolinis Das Preſſeorgan des Papſtes, der„Oſſervatore Romano“ veröffentlicht einen Artikel, der zu Muſſolinis großer Rede anläßlich der Fünf⸗Jahres⸗Feier des faſziſtiſchen Regimes Stellung nimmt, die geſamte Rede mit großer Ge⸗ nugtuung begrüßt und feſtſtellt, daß auch die erſten Worte, die Muſſolini über die von ihm unterzeichneten Lateran⸗ Verträge in der Oeffentlichkeit geſprochen habe, von einer ruhigen und fachlichen Nüchternheit geweſen ſeien, die des Anlaſſes würdig war. Weiter wird der Nachdruck beſonders hervorgehoben, mit dem Muſſolini betont habe, daß es bei die⸗ ſem Abkommen weder Beſiegte, noch Sieger gebe. „Oſſervatore Romano“ zergliedert dann die Rede, wobei er innerhalb des Kommentars große Stücke des Textes in einer Weiſe zitiert, die Zuſtimmung und Zufriedenheit er⸗ kennen läßt. Beſonders wird dabei die Stelle in den Vorder⸗ grund gerückt, wo Muſſolini definiert, was er unter Tren⸗ nung von Kirche und Staat verſteht. Das Blatt führt dazu u a. aus, wenn man dieſe Stelle kommentiere und zu⸗ gleich korrigiere, daß man ſtatt des Begriffs„Trennung“ etwa „Abgrenzung der Kompetenzen“ ſetze, ſo könne man nicht um⸗ hin, den Gedanken als richtig zu begrüßen. Das Blatt widmet dann eine beſondere Betrachtung dem Begriff„Revolution“. Das Worte„Revolution“ im Sinne der faſziſtiſchen Revolution habe nichts Abſtoßendes mehr, denn die faſziſtiſche Revolution habe ſich weder in den Formen eines regelloſen Aufſtandes, noch einer planmäßigen Inſurrektion vollzogen. Sie habe ſich vielmehr in den durch die grunblegenden Staatsgedanken und Einrichtungen bedingten Grenzen gehalten und den Souverän ſowohl wie die Monarchie, d. h. die beiden wichtigſten Faktoren ſtaatlicher Autorität, nicht angetaſtet. „Oſſervatore Romano“ ſchließt mit der Feſtſtellung, man müſſe loyal anerkennen, daß Muſſolinis Erklärung objektiv und erſchöpfend geweſen ſei. Nachklänge zu den Fälſcheraffairen Moskau, 12. März.(United Preß.) Die von der Ber⸗ liner Polizei beſchloſſene Ausweiſung des Dokumentenfäl⸗ ſchers Or low hat in der geſamten vuſſiſchen Preſſe beträcht⸗ liche Empörung hervorgerufen. Beſonders die„Isweſtija“ proteſtiert auf das ſchärfſte gegen die Handlungsweiſe des Berliner Polizeipräſtdiums und erklärt, daß ſowohl die Ver⸗ einigten Staaten als auch die Sowjetregierung eine genaue Unterſuchung und Aufklärung der Fälſchungsaffäre erwartet hätten. Anſcheinend befürchte jedoch die Berliner Polizei, daß ein offenes Gerichtsverfahren gegen die Fälſcher mehrere hochgeſtellte Perſönlichkeiten bloßſtellen würde und habe daher die Ausweiſung verfügt, um einen Aufdeckungsſkandal zu ver⸗ meiden. England verkauft das deutſche Schrottmaterial — Berlin, 12. März. Ein Mittagblatt berichtet aus Lon⸗ don, die engliſche Regierung beabſichtige, das Schrottmaterial aus den deutſchen Kriegsſchiffen, die bei Scapa Flom verſenkt und wieder gehoben wurden, zu verwerten. Angeblich ſoll es ſich umſieben Millionen Tonnen Schrott handeln, die um 40 Prozent unter dem Weltmarktpreis verkauft würden. Ob die Meldung zutrifft, läßt ſich nicht nachprüfen, doch ſcheint zum mindeſten die Mengenangabe ſtark übertrieben. Die Kleine Entente vor neuen zielen? Von Dr. Otto Siegel Die Beſtrebungen der Kleinen Entente ſind in den letzten Wochen Gegenſtand lebhafter Erörterungen geweſen. Das lag an den vor kurzem in Bukareſt abgehaltenen Verhand⸗ lungen zwiſchen den Delegierten der ihr angeſchloſſenen Staaten, Tſchechoflowaket, Rumänien und Jugoflawien, deren Ergebniſſe allerdings wohl ſämtliche beteiligte Staaten wenig befriedigt haben. Allerdings ſollten die Bukareſter Verhand⸗ lungen lediglich vorbereitender Natur ſein und in erſter Linie ein Verhandlungsprogramm feſtlegen, über das erſt im Verlauf der Belgrader Konferenz, die im Früß⸗ ſommer erwartet wird, beſchloſſen werden wird. Die offiziellen Mitteilungen über die Bukareſter Ver⸗ handlungen ſind recht dürftig. Sie wußten eigentlich nur mitzuteilen, daß in der fraglichen Zeit im Miniſterium des Auswärtigen in Bukareſt Beſprechungen zwiſchen den Han⸗ delsvertretern der Länder der Kleinen Entente ſtattgefunden haben mit dem Ziel, ein Programm für die nächſte wirtſchaft⸗ liche Sachverſtändigenkonferenz der Länder aufzuſtellen. Die Delegierten hätten die völlige Uebereinſtimmung ihrer An⸗ ſichten feſtſtellen können und wären darin übereingekommen, ihren Regierungen vorzuſchlagen, in das Programm für die nächſte Zuſammenkunft der Sachverſtändigen die Fragen auf⸗ zunehmen, welche die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den drei Ländern betreffen. Es ſind hierunter die Fragen zu verſtehen, die verkehrspolitiſcher und ſchiffahrtspolitiſcher Natur ſind, zu denen ſich außerdem die Fragen der Regelung der Luftverbindungen und des Poſtverkehrs geſellen, ferner die der Vereinfachung der Zoll⸗ und Verwaltungsformali⸗ täten, der Schaffung von Handelskammern, der internatid⸗ nalen Zuſammenarbeit der wirtſchaftlichen Verbände in den drei Staaten und der Angleichung geſetzlicher Verordnungen und Verwaltungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Hanbels⸗ rechtes. 5 Die Dinge liegen aber tatſächlich doch weſentlich tiefer, als durch dieſe kurze offizielle Verlantbarung angekündigt werden kann. Es wird ſich in dieſem Frühſommer darum handeln, die Grundlagen der polltiſchen Verträge der Kleinen Entente neu zu feſtigen, bie heute mehr oder weniger in den Hintergrund gedrängt wurden. Die alten Verträge, die zur Schaffung der Kleinen Entente führten, ließen das Wirtſchaftsprogramm vollkommen außer Spiel. Es hat ſich aber in der Zwiſchenzeit herausgeſtellt, daß gerade dieſes ſtärkſter Berückſichtigung bedarf, da erſt eine enge wirtſchaftliche Zuſammenarbeit in der Lage iſt, neben die rein formalen ſtaatsrechtlichen Vertragsbeſtimmungen ſolche materiellrechtlicher Natur treten zu laſſen, die für die wirt⸗ ſchaftlichen Körperſchaften und die im Wirtſchaftsleben ſtehen⸗ den Einzelperſönlichkeiten der Staaten von Bedeutung ſind. Das ganze bisherige Vertragsſyſtem, das den Beſtand der Kleinen Entente begründete, ſetzte ſich einmal aus dem tſchechoflowakiſchen⸗ſüdſlawiſchen Defenſivbündnis vom 14. Auguſt 1920, das von Beneſch und Nincie unterzeichnet wurde, dem tſchechoflowakiſch⸗rumäniſchen Vertrag vom 23. April 1921 und dem Sonderabkommen zwiſchen Rumänien und Südſlawien vom 17. Juni 1921 zuſammen. Man kann nun nicht ſagen, daß in der Zwiſchenzeit eine bedeutende politiſche Annäherung der drei Staaten auf Grund dieſer Verträge ſtattgefunden hätte, im Gegenteil, es laſſen ſich ver⸗ ſchiedentlich Teilabkommen regiſtrieren, die im Widerspruch zu den abgeſchloſſenen politiſchen Verträgen zu ſtehen ſcheinen. Es ſei nur an den Abſchluß des rumäniſch⸗italieniſchen Freundſchafts Vertrages und an das rumäniſch⸗polniſche Bündnis erinnert. Annäherungsverſuche zwiſchen den Staaten der Kleinen Entente müſſen auch deshalb außerordentlich ſchwierig verlaufen, weil der wirtſchaftspolitiſch ſehr gün⸗ ſtig gegliederten tſchechoflowakiſchen Republik die beiden Staa⸗ ten Rumänien und Jugoſlawien gegenüberſtehen, deren Wirt⸗ ſchaft ihr Hauptgewicht in der landwirtſchaftlichen Erzeugung findet, denn rund 80 Prozent der Bevölkerung der letztgenann⸗ ten Staaten beſchäftigen ſich in der Landwirtſchaft. Die Tſchechoſlowakei iſt darauf angewleſen, ihre Induſtrieerzeug⸗ niſſe auszuführen und ſich dauernd neue Abſatzmärkte zu ſichern, da ihr Inland nicht in der Lage iſt, die Produktion auch nur zu beträchtlichen Teilen aufzunehmen. Umgekehrt ſind Rumänien und Jugoflawien beſtrebt, ihre eigene Induſtrie zu ſtärken, müſſen ſich aber andererſeits als Produktionsgebiete landwirtſchaftlicher Nahrungsmittel von dem Beſtreben leiten laſſen, möglichſt die Ausfuhr dieſer Erzeugniſſe zu fördern. Das iſt beiden Staaten angeſichts der kanadiſchen und ruſſt⸗ ſchen Konkurrenz ſchwer gefallen. Es wird alſo nicht leicht ſein, Mittel und Wege für einen Ausgleich der wirtſchafts⸗ politiſchen Intereſſen der drei Staaten der Kleinen Entente zu finden. Dazu kommt, daß die wirtſchaftspolitiſchen Bindungen der drei Mächte zu dem Deutſchen Reich und Deutſchöſterreich recht erheblich ſind, da ſowohl das Deutſche Reich als auch Deutſchöſterreich in der Außenhandelsbilanz der Tſchechoflowa⸗ kei, Rumäniens und Zugoſlawiens eine bedeutende Rolle ſpie⸗ len. Es wird deshalb letzten Endes bei der Löſung des Pro⸗ blems der wirtſchaftspolitiſchen Annäherung der Staaten det Kleinen Entente auch die Frage eine Rolle ſpielen, inwiefern dieſe Annäherung gleichbedeutend iſt mit einer Schwächung der wirtſchaftspolitiſchen Beziehungen zum Deutſchen Reich und zu Deutſchöſterreich. Auf jeden Fall muß man den kommenden Beratungen in Belgrad mit großem Intereſſe begegnen, da ſie letzten Endes entſcheidend für die wirtſchaftliche und poliliſche Konſtellation im Oſten und Südoſten Europas ſein wer⸗ den und elne Entwicklung ankündigen müſſen, die auch für Mittel⸗ und Weſtenropa von bebeutender Tragweite iſt. ſich ſind intereſſant. 2. Seite. Nr. 120 1 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe! Dienstag, den 12. März 1929 Die Nevoluljonskämpfe in 2 Mexiko City, 12. März.(United Preß.) Die Offenſive des Zentrums der Bundesarmee gegen Torreon iſt in vollem Gange. General Calles hat ſein Hauptquartier, dem Vor⸗ marſch der Truppen folgend, von Cazatecas nach Canitas ver⸗ legt, wo die Rebellen am vergangenen Sonntag in die Flucht geſchlagen worden waren und konzentriert alle verfügbaren Truppen zum Angriff auf Torreon und Durango, offenbar in der Abſicht, durch einen ſchweren Schlag gegen das Zentrum der Rebellenſtellungen die Situation ſeines verhältnismäßig ſchwachen linken Flügels zu verbeſſern, der bei Mazatlan an der Küſte des Stillen Ozeans ſtarken revolutionären Trup⸗ venkontingenten gegenüber ſteht und ſich kaum wird behaupten können. Die Rebellen ihrerſeits ſcheinen die Abſicht zu haben, ſthren Vorſtoß längs der Pazifiſchen Küſte von Sonora aus ſoweit nach Süden vorzutragen, um ſich dort mit den iſolierten Rebellentruppen im Staate Jaliſoo zu vereinigen und ſo die Bundesarmee zwiſchen ihren beiden Flügeln einzukrei⸗ en. Ste konnten es ohne weiteres wagen, ohne nennens⸗ Werte Seitendeckung durch Sinalboa zu marſchieren, weil der ſteile Gebirgszug der Sierva Madro, über den faſt kaum Päſſe führen, ſie gegen jeden Flankenangriff der Bundestruppen ſchützte und ihre Etappen völlig ſicherte. Es iſt nun augen⸗ scheinlich die Abſicht Calles, mit derartiger Gewalt gegen Torreon und Durango vorzuſtoßen, daß die Führung der Aufſtändiſchen gezwungen wird, zur Schützung ihres Zen⸗ trums Truppen aus Sonora und Sinaloa herauszuziehen und ſie den Bundestruppen in dem Abſchnitt von Torreon entgegenzuwerfen. Tatſächlich ſind bereits umfangreiche Truppenbewegungen der Aufſtändiſchen gemeldet worden, die auf eine ſolche Umgruppierung ſchließen laſſen. Ob Tor ⸗ eon tatſächlich ſchon geräumt iſt, ſteht noch nicht feſt. Sollte dies der Fall ſein, ſo würde es einen Fehlſchlag der Strategie des Kriegsminiſters bedeuten, da dieſer eine Umgehungsbewegung durchführt, die die Rebellen bei Torreon von ihrer Baſis abſchneiden ſollte. Die Räu⸗ Das unruhige Arabien Die Schwierigkeiten im Innern von Arabien scheinen ſich wieder zu verſtärken. Der König der Wahabiten, Ibn Sau d, verſammelt Truppen zu einer Strafexpedition gegen bie Stämme, die an den Einfällen in den Irakſtaat und Kowett teilgenommen haben. Dem Wahabiten⸗König ſteht der frühere Herrſcher des Ataibahſtammes, der Truppen bei Turfy mohiliſtert, und der jetzige Führer dieſes Stammes gegen⸗ über, ber mit ſtarken Streitkräften auf der Straße zwiſchen Koweit und Riyadh ſteht. Auch der bekannte Scheich el Do⸗ wiſch hat Truppen zuſammengezogen und vor einiger Zeit den heiligen Krieg gegen alle nicht Strenggläubigen, wie es die Wahabiten ſind, ausgerufen. f . Beim Fluchtverſuch tödlich verunglückt — Berlin, 12. März. Beim Fluchtverſuch aus dem Frauengefängnis des Poltzeipräſidlums iſt die 38 Jahre alte Josephine Jagelle geſtern abend gegen 12 Uhr tödlich ver⸗ unglückt. Sie hatte ſich ein Bettlaken zerſchnitten, zu einem Seil gewunden und an das Fenſterkreuz gebunden. Das Hettlaken riß aber. Die Jagelle ſtürzte vom vierten Stockauf die Straße hinab unb zog ſich ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zu, daß ſie bald darauf ſtarb. Die Leiche wurde Heſchlagnahmt. Internationale Beſtimmungen über Eiſenbahnwagen — Paris, 12. März. In Brügge iſt geſtern der internatio⸗ Hale, von 11 Ländern, darunter auch von Deutſchland, be⸗ schickte Kongreß eröffnet worden, der während ſeiner etwa zehn Tage dauernden Beratungen die vor fünf Jahren vorgeſehene Reviſton der 1924 feſtgelegten internationalen Beſtimmungen für die Eiſenbahnwagen vorzunehmen hat. Die engliſchen Neuwahlen — London, 12. März. In parlamentariſchen Kreiſen wird angenommen, daß die Parlamentsauflöſung in England zu Pfingſten erfolgen wird. Die Neuwahlen erwartet man für den 20. oder 30. Mat. Es ſoll damit vermieden werden, daß die Wahlen in die Hauptferienzeit fallen. lution an ihrer Quelle unterdrücken. wenigſtens in drei Wochen durchgeführt werden dürfte. N mung vor Torreon würde daher bedeuten, leitung der Rebellen die ihr geſtellte Falle vermieden hat. Calles hofft jedenfalls, daß es bei Torreon noch heute oder ſpäteſtens morgen zeile zu einer großen Schlacht kommen wird, in der die Bundestruppen kraft Sieger bleiben werden. Er will dann ſo raſch als möglich über Ehihuahun nach Sonora marſchieren und dort die Revo⸗ Die Rebellentruppen in Sinaloa ſollen ſich dann von ſelbſt ergeben müſſen. Ein amtliches überhaupt vermeiden zu können, da Anzeichen dafür vorhanden ſeien, daß die Streitkräfte der Rebellen durch andauernde De⸗ ſſertionen bereits in wenigen Tagen zu fehr geſchwächt ſein wagen zu können. würden, um überhaupt noch einen Kampf Allerdings beträgt die tatſächliche Zahl der Ueberläufer in den letzten Tagen nur einige hundert Mann, und es muß dahin ge⸗ ſtellt bleiben, wieweit ſich die Erwartungen der Bundesregie⸗ rung in dieſer Hinſicht erfüllen werden. Die Lage der Revolutionäre im Staate Verageruz wird als abſolut hoffnungslos bezeichnet. Nach der Gefangennahme des Generals Simon Aguirre, des Bruders des Rebelleufüh⸗ rers Jeſus Aguirre, mit ſeinen Truppen, verfügen die Auf⸗ ſtändiſchen im Staate Veracruz nur noch über wenige hundert Mann, die ſich zweifellos bereits in den nächſten Tagen ergeben werden, da ſie auf die Unterſtützung aus dem Süden nicht mehr hoffen können, denn die Erklärung des Revolutions⸗ Hauptquartiers, daß ſich der Bundesſtaat Chiapas der Auf⸗ ſtandsbewegung angeſchloſſen habe, iſt bisher in keiner Weiſe beſtätigt worden und entſpricht ganz offenbar nicht den Tat⸗ ſachen. Demzufolge kann die Bundesregierung ſich nunmehr voll und ganz auf die Unterdrückung der Revolution im Nor⸗ den konzentrieren, die nach Ueberzeugung informierter Kreiſe Kleine politiſche Mitteilungen * Ehrung Dr. Beliaus. Anläßlich des 25 jährigen Ober⸗ bürgermeiſter⸗Jubiläums Dr. Belian 8, des Präſiden⸗ ten des Reichsſtädtebundes, fand in Eflenburg eine Feier ſtatt, an der zahlreiche Vertreter ſtaatlicher und kommu⸗ ö naler Behörden teilnahmen. Vom Reichspräſidenten war ein Glückwunſchſchreiben eingegangen. * Die„gefährliche“ Turnermuſtk. Die„Köln. Volksztg.“ läßt ſich aus Trier berichten, daß bei der dortigen Auffüßh⸗ rung des Films vom Deutſchen Turnfeſt in Köln die Be⸗ ſatzungsbehörde das Spielen der hauptſächlich aus Märſchen zuſammengeſetzten Begleitmuſik verboten habe. Die Muſiker mußten infolgedeſſen eine andere Begleitmuſik improviſieren. * Franzöſiſch⸗öſterreichiſcher Handelsvertrag. Das„Jour⸗ nal officiel“ in Paris veröffentlicht eine Verordnung, in der mitgeteilt wird, daß, nachdem die Formalitäten endgültig ge⸗ regelt ſeien, der franzöſiſch⸗öſterreichiſche Handelsvertrag am 10. März in Kraft getreten ſei. f * Buiſſons Nobelpreis für Völkerbundspropaganda. Der bekannte Pazifiſt Bernhard Buiſſon hat den ihm 1927 zuerteil⸗ ö ten Friedensnobelpreis im Betrage von 300 000 Gold ⸗ franken vor einiger Zeit dem Staate vermacht. Nunmehr iſt beſtimmt worden, daß die Zinſen dieſes Kapitals für Völ⸗ kerbundspropaganda in den Schulen ſowie pazifiſtiſche Propa⸗ ganda verwendet werden ſoll. Außerdem ſoll den Lehrern der Beſuch internationaler Kongreſſe ermöglicht werden. * Muſſolini will Südtirol beſuchen. Muſſolini hat, wie verlautet, dem faſziſtiſchen Parlamentskandidaten für Süd⸗ ttrol, Baron de Radis, einem früheren öſterreichiſchen Offi⸗ zter, gegenüber erklärt, daß er möglicherweiſe im Sommer eine Reiſe nach Südtirol autreten werde, weil er„für die Südtfroler Bevölkerung beſondere Sympathien habe.“() * Ein rumäniſches Dementi. Die Agentur Orient⸗Radio in Bukareſt teilt mit: Der Kriegsminiſter dementiert das Beſtehen eines angeblichen geheimen polniſch⸗rumäniſchen Militärvertrags, der ſich gegen Litauen und Sowfet⸗ rußland richten ſoll. Der in Kownd veröffentlichte Teyt wird als plumpe Myſtifikation betrachtet. daß die Heeres⸗ ihrer Ueberlegenheit 8 Regterungscommunique er⸗ klärt, daß die Regierung hoffe, eine große Eutſcheidungsſchlacht Badiſche Politik Vadens Finanzlage Aus dem Finanzausweis des badiſchen Finanzmintſters geht hervor, daß das Land Baden in den Monaten April 1928 bis 31. Januar 1929 eine Mehreinnahme von 14292 000 und eine Mehrausgabe in der gleichen Zeit von 14 286 000 Mark hatte. Der Etat iſt damit ziemlich ausgeglichen. Letzte Meldungen Ermordung eines italjeniſchen Arbeiters in Saarbrücken — Saarbrücken, 12. März. Der Arbeiter Malli Aleardt, ein geborener Italiener, wurde in einer hieſigen Wirtſchaft gelegentlich eines Streits. von dem Arbeiter Valentino [Bau dino, ebenfalls einem Italiener, durch etwa 20 Meſſerſtiche getötet. Wie der Polizeibericht ſagt, iſt anzunehmen, daß Mord vorliegt, da der Täter eigens zur Ausführung der Tat von Dillingen nach Saarbrücken ge⸗ kommen ſet. Der Täter iſt ſofort nach der Tat geflohen. Betriebsſtillegung [— Duisburg, 12. März. Im Betrieb der Vereinigten Stahl⸗ werke, Hütte Ruhrort, wurde geſtern durch Anſchlag bekannt gegeben, daß infolge des Stilliegens der Rheinſchiffahrt die Erzvorräte zuſammengeſchmolzen ſeien. Wegen mangelnder Abſuhr und Fehlens neuer Aufträge müſſe daher der Betrieb eingeſchränkt werden. Der Belegſchaft, etwa 9 600 Mann, wurde infolgedeſſen zum 23. März mitgeteilt. Tödlicher Unfall bei Eisſprengungen — Mayen(Rheinprovinz), 12. März. Bei Eisſprengungen im unteren Nettetal wurde Landeskulturoberſekretär Nickel ungefähr 75 Meter von der Sprengſtelle von einem großen Stein ſo ſchwer getroffen, daß er nach wenigen Minuten ſtarb. Nickel war verheiratet und Vater zweier Kinder. Frau Zubkoff zahlungsunfähig — Bonn, 13. März. Ueber das Vermögen der früheren burg⸗Lippe, jetzigen Frau Zubkoff, wohnhaft im Palais Schaumburg zu Bonn, wurde das Konkursverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet, Die erſte Gläubiger⸗ dverſammlung iſt vom hieſigen Amtsgericht auf den 4. April, der allgemeine Prüfungstermin auf den 10. April anberaumt. Folgenſchwerer Autounfall — Straßburg, 12. März. Geſtern abend rannte, wie aus Oberbergheim im Oberelſaß gemeldet wird, das Auto des Bäckermeiſters Biſſinger, in dem ſich ſieben Perſonen be⸗ fanden, mit voller Wucht gegen einen Baum, als es einem betrunkenen Radfahrer ausweichen wollte. Dabei wurde ein Inſaſſe getötet, drei andere ſchwer verletzt. Der Wagen wurde demoliert. Eine berühmte Münzenſammlung geſtohlen — Paris, 12. März. Wie dem„Matin“ aus Landerneau gemeldet wird, haben Einbrether die in der ganzen Welt als Sammlung Erneſt Gregoire bekannte außerordentlich wertvolle Münzenſammlung geraubt. Es handelt ſich vor allem um 500 Gold⸗, Silber⸗ und Bronzemünzen und Medaillen aus Syrien, Lydien und Judaea aus der Zeit von 300 bis 500 v. Chr. mit dem Siegel des Königs Kröfus und anderer Monarchen. 1244 Verkehrsopfer — London, 12. März. Im vergangenen Jahre fielen ins⸗ geſamt 1244 Perſonen dem Straßenverkehr zum Opfer. Exploſtonskataſtrophe in Sofia Sofia, 12. März.(United Preß.) Eine große Feuers⸗ brunſt hat ein in der Nähe des Bahnhofes gelegenes Petro⸗ leumlager vollſtändig vernichtet. Ein Petroleumtank brannte aus und Tauſende von Petroleumfäſſernexplvo⸗ dierten, wobei die Flammen nahezu hundert Meter hoch emporſchoſſen. Nach dreiſtündiger ſchwerer Arbeit gelang es, das Feuer einzudämmen, das zahlreiche Gebäude und die Tanks der Standard Oil Co. gefährdete. Die Ranglerloko⸗ Waſſer zum Löſchen des Brandes herbeizuſchaffen. ae ee ue Die Shaleſpeare- Stadt Stradford Von Albert Maaß 5 Von London braucht der elegante Expreß der Great Weſtern Railway nicht ganz zwei Stunden bis Leamington, von dort ſchleicht ein Bummelzug langſam durch eine ſommer⸗ liche Gegend nach Stradford, dem Geburts⸗ und Sterbeort von Shakeſpeare. Ein nettes Landſtädtchen, dieſes Stradford, recht lieblich, doch im übrigen unſcheinbar wie tauſend andere Sandſtädtchen. Klein ſind ſeine Straßen; ebenſo die meiſten, Höchſtens zweiſtöckigen Häuſer. Son die erſten Läden hängen voll von Shakeſpeare⸗ Dingen: Poſtkarten, Photographien, kleinen Shakeſpeare⸗ Büsten. Shakeſpeare, nichts als Shakeſpeare. Ein Shakeſpeare⸗Hotel gibt es da, ein Shakeſpeare⸗Kaffee, eine Shakeſpeare⸗Galerie. Ueber dem Eingang einer Bank iſt Shakeſpeare in Moſaik. Ja, ich aß ſogar Shakeſpeare⸗Gebäck! Tauſend Shakeſpeare⸗Dinge. Gröbſter Kitſch einer geſchäfts⸗ tüchtigen Andenken⸗Induſtrie. Ohne dieſen Shakeſpeare⸗ Rummel wäre dies Städtchen erlebnisleer. 111 An Shakeſpeares Geburtshaus iſt nichts Beſonderes zu ſehen. Auch innen nicht. Das Häuschen mit den drei Spitz⸗ giebeln und den dunklen Fachwerk⸗Balken hat eben nur die Sonderheit, daß Shakeſpeare in ihm geboren wurde. Innen beherbergt es gleich einem Muſeum allerlei Bilder, Schrift⸗ ſtücke, Bücher und Möbel, Dinge, die zum größten Teil kaum in direktem Zuſammenhang mit dem Dichter ſtehen.— Es iſt eigentlich unwichtig, das anzufſehen. Nur die Räume an Klein, enghortzontig, etwas gemütvoll beſchränkt. So ſtehen ſie in einem amüfanten Gegenſatz zum Geiſt des Dichters. 8 5 Stühle ſieht man und Bänke, auf denen der Dichter ſaß; auch feinen Schreibtiſch, ein verhauenes, zerſchundenes Stück Möbel, das ausſieht wie zuſammen geleimtes Brennholz Das⸗ Linzige, was direkt auf Shakeſpeare deutet, iſt ein Brief, der nicht von ihm, ſondern an ihn geſchrieben wurde⸗ Im Garten hinter dem Haus blühen Unmengen von Blumen. Zierliche Bäume ſtehen da, die Wege ſind ſorgfältig Grabſteine, doch ohne Hügel. gepflegt, ſchmuckkaſtenhaft, und es herrſcht eine liebliche 8 Stimmung in dieſem Garten, lieblich wie oft die Shake⸗ ſpearſche Zyrik mit Blumenblühen und Nachtigallen⸗Klang. ** Ganz ſtill iſt es dort, wo Shakeſpeares Lebensbahn endigte: in der Collegiate Church of the Holy Trinity; dort, wo Shakeſpeaxres Grab liegt. Ein kleiner, alter Friedhof rahmt die Kirche ein. Alte Glatt und mit friſchem Grün überwachſen iſt dieſer Gottesacker, auf dem große Tannen und Linden ſtehen und dieſen und jenen Grabſtein in Schatten hüllen. Schöne, ſchlichte Gotik, dieſe Kirche; klein tſt ihr Format, und ſie hat nur einen ſchmalen, ſpitzen Turm. Im Innern, in der breiten Vorſtufe zum Altar, befindet ſich die Grab⸗ platte Shakeſpeares. Neben ihm ruht ſeine Frau, die treue Anne Hathaway; dann noch eine ſeiner Töchter und deren Mann. Alle in einer Reihe. Ein rieſiges Spitzbogen⸗Fenſter ragt hinter auf, mit wunderbaren, bunten Glasgemälden. Wenn die Sonne durch dieſes Fenſter ſcheint, färbt ſich ihr Licht durch die Glasmalereien bunt, fällt auf Shakeſpeares Grab und ltegt dort wie bunte Blüten. Wethevoll ſtill iſt es an dieſem Grab, wo vor dreihundert Jahren die ſterblichen Ueberreſte des Dichters verſenkt wur⸗ den.„Hie depositum est quod mortale fuit Shakespeari“. Der Geiſt lebt weiter. In einem Kirchenbuch ſind Geburts⸗ und Sterbejahr Shakeſpeaxes verzeichnet. Die Seiten mit den Eintragungen liegen aufgeſchlagen: die Jahre 1564 und 1616. 4 von bieſer Kirche steht das berühmte Man dem Altar Gar nicht wett Shakeſpegre⸗Theater, zu einer Ruine niedergebrannt. wird es jetzt wieder aufbauen. Vor dem Theater ſteht Shakeſpeares Denkmal. Hoch auf⸗ gerichtet? es blieb vom Brande unbeſchädigt. Man möchte vergleichen: genau ſo werden irdiſche Kataſtrophen auch dem Geiſt dieſes Dichters nichts anhaben können. Der große Garten vor dem Theater iſt wundervoll ge⸗ pflegt. Rieſige Mohnblüten leuchten. Die Wege ſind von gold⸗gelbem Sand. Und gleich am Rande des Gartens fließt der Avon, nicht ſehr brett, aber mit wunderbarer, glatter eee„FFF... Waſſerfläche. Eigentümlich und beinahe Mitleid erregend ſteht die Theater⸗Ruine in dieſer ſchöuheitsreichen Laud⸗ ſchaft.— Uebrigens hat man in einem Saal der Stadt ein Not⸗ Theater eingerichtet, wo Shakeſpeare⸗Feſtſpiele abgehalten werden. Doch wird der Wert des Dichters in ſeiner Heimat längſt nicht ſo hoch eingeſchätzt wie bei uns in Deutſchland Es gibt in England nur wenige, die viel von Shakeſpeare wiſſen. Man könnte beinahe annehmen, daß Shakespeare, geiſtig⸗dichteriſch geſehen, gar kein Engländer war 4 Auf einem Platze in Stradford hat ein Amerikaner dem Dichter ein Denkmal errichten laſſen. Vielleicht ſogar aus iunerer Erkenntnis. Vielleicht nur, weil er viel Geld hatte und wußte, daß Shakeſpeare berühmt war. Dies kleine Stradford lebt von Shakeſpeare. Fremde, die dorthin kommen, tun dies nur Shakeſpeare halber. Aller⸗ dings entſtammen ſie wohl meiſt mehr der geiſtigen denn der kapttalkräftigen Welt. Immerhin: das Shakeſpeare⸗Geſchäft geht gut in bieſem Städtchen; Einwohner ſagten mir das ſelbſt. So vollzieht ſich die„Nachwirkung“ eines großen Geiſtes in verſchtedenartigſter Weiſe! i Profſeſſor Pütter⸗ Heidelberg geſtorben. Im Alter von 50 Jahren ſtarb Profeſſor Dr. Auguſt Pütter, ordent⸗ licher Profeſſor für Phyſtologte und Direktor des Phyſtolo⸗ giſchen Inſtituts der Univerſttät. Pütter ſtammte aus Stral⸗ ſund k. Po., ſtudierte in Jena und Breslau, war dann Dozent in Göttingen und kam 1923 als Nachfolger des berühmten Nobelpreisträgers Albrecht Koſſel nach Heidelberg. Eine neue Rundfunk⸗Kompoſition. Entſprechend dem vom deutſchen Rundfunk aufgeſtellten Programm für ſeine Kompoſttionsaufträge, wonach jeden Monat ein Werk zur Ur⸗ aufführung kommen ſoll, wird der Mitteldeutſche Rundfunk in Leipzig am 28. März 1929 die neueſte Schöpfung von Paul Graener bringen. Sie betitelt ſich᷑̃ Theodor Storm⸗ Mufik für Kammerorcheſter“ Der Kompoſition ſind Verſe von Max Dauthendey zugrundegelegt. Sie beſteht au einem Vorſpiel und einer Arie ftr Sopranſolo, Gambe und Kammerorcheſter. die ſogenannte vorſorgliche Kündigung Prinzeſſin von Preußen, verwitweten Fürſtin von Schaum⸗ motive des Bahnhofes diente als Pumpe, um das notwendige — * See ee 0 it̃ẽ ⸗·¶”[.!.. KA N A 88282 — e beſtanden, Raubmords zum Tode verurteilt und hingerichtet. Otenskag, den 12. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 120 Staͤdtiſche Nachrichten Amſchlageinrichtungen am Neckarkanal Die ſtädtiſchen Kollegien haben am 28. Juli/12. Auguſt 1925 für die Errichtung einer ſtädtiſchen Anlegeſtelle am nörd⸗ lichen Ufer des Neckarkanals unterhalb der Riedbahnbrücke 970 000 Mark aus Anlehensmitteln bewilligt. Die damals vorgeſehenen Maßnahmen, die insbeſondere in einer Ver⸗ breiterung des Kanals um 14 Meter auf der Nordſeite, in der Anlage beſonderer Uferbefeſtigungen, in der Auffüllung des Umſchlaggeländes und in der vorläufigen Anſchüttung eines Bahndammes zwiſchen dem Kanal und der Feudenheimer Straße für ein Verbindungsgleis nach dem Bahnhof Käfertal ſind durchgeführt worden. Die Abſicht des Werks Wohlgelegen, Anſchluß an dieſe Umſchlaganlage zu bekommen, ſoll nunmehr verwirklicht werden. Die Firma„Rhenania⸗ Berein Chemiſcher Fabriken“, die in der letzten Jahren ihren hieſigen Betrieb leider immer mehr abbauen mußte und ſich zunächſt mit Kunheim⸗Berlin zuſammenſchloß, iſt nunmehr in dem großen Kali⸗Konzern der Kali⸗Chemie AG.⸗Berlin aufgegangen. Die Kali⸗Chemie AG. iſt bei der Prüfung, welche der von ihr übernommenen Betriebe aufrecht erhalten werden ſollen, erfreulicherweiſe zu dem Entſchluß gekommen, das Werk Wohlgelegen mit einem ganz beträcht⸗ lichen Kapitalaufwand ſo um⸗ und auszubauen, daß die heutige Belegſchaftszahl von etwa 100 in Kürze auf annähernd 300 an⸗ ſteigen wird. Die Durchführung dieſes Entſchluſſes iſt der Firma nur möglich, wenn ihr eine der Größe des Betrlebs entſprechende moderne Umſchlaganlage am Neckarkanal zur Verfügung ſteht, und wenn ein die Bedürfniſſe des Werks be⸗ rückſichtigender Geländetauſch mit der Stadt getätigt werden kann. Die Umſchlag⸗ und Lagereinrichtungen wird die Firma ſelbſt errichten. Das Ausbauprojekt der Kali⸗Chemie AG. gibt der Stadt Gelegenheit, die noch zu treffenden Einrichtungen für den all⸗ gemeinen Umſchlagverkehr nunmehr zu bewerkſtelligen. Dieſe Einrichtungen beſtehen am Neckarkanalufer ſelbſt in der Her⸗ ſtellung eines Anſchlußgleiſes von 750 Meter Länge, in der Anlage einer Fahrſtraße entlang dem Ufer und in der Schaf⸗ fung der erforderlichen Entwäſſerungsanlage, ferner in der Verbindung des Umſchlagufers mit dem Bahnhof Käfertal bezw. den Anſchlußgleiſen des Werks Wohlgelegen durch eine Gleisſtrecke von etwa 1400 Meter Länge. Die letztere Maß⸗ nahme erfordert vor allem die Anſchüttung von etwa 1000 Meter Bahndamm und die Herſtellung einer Ueber füh⸗ ung über die Feudenheimer Straße von 187 Meter Sichtweite neben der Ueberführung der Reichsbahn. Die Koſten ſind vom Tiefbauamt wie folgt berechnet: *) Auffüllung des Bahnkörpers zwiſchen der Ueberführung über die Feudenheimer Straße und den Fabrikgleiſen des Werks Wohlgelegen 187 000 Mark, b) Herſtellung von ins⸗ geſamt 2150 Meter Gleisanlage einſchließlich Weichen 132 000 Mark, e) Ueberführung über die Feudenheimer Straße 63 000 Mark, d) Herſtellung der Fahrſtraße am Kanalufer und des Verbindungsſtücks zwiſchen Ufer und Feudenheimer Straße, nebſt Entwäſſerungsanlage 78 000 Mark, 405 000 Mark. Von dieſer Summe ſtehen 40000 Mark aus der Bewilli⸗ gung vom 12. Auguſt 1925 noch zur Verfügung; für den Reſt von 365 000 Mark ſind neue Anlehensmittel erforderlich. Die Beſchaffung dieſer Mittel wird weſentlich erleichtert durch das Anerbieten der Kall⸗Chemie AG., der Stadt 300 000 Mark auf eine Reihe von Jahren zu günſtigen Bebingungen darlehens⸗ weiſe zu überlaſſen. Der Reſt mit 65000 Mark wäre aus etner künſtigen allgemeinen Anleihe zu decken und, ſolange eine ſolche nicht zuſtandegekommen iſt, vorläufig aus ſonſtigen bereiten Mitteln zu beſtreiten. Der Stadtrat ſchlägt dem Bürge rausſchuß vor, in dieſem Sinne zu beſchließen. * „ Badiſches Bundesſängerfeſt in Freiburg. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat an die Kreis⸗ und Stabdtſchul⸗ ämter folgenden Erlaß gerichtet: Den Lehrern, welche über Pfingſten dieſes Jahres an dem badiſchen Bundesſängerfeſt in Freiburg teilnehmen wollen, iſt auf Anſuchen für Samstag, 18. Mat und Dienstag, 21. Mai Urlaub zu gewähren, ſo⸗ fern Mitverſehung ſich ermöglichen läßt. Ihren 80. Geburtstag begeht am morgigen Mittwoch nuch rüſtig und in voller geiſtiger Friſche Frau Eva Mank geb. Bleibſo, E 4, 8. » Unruhige Nacht. Wegen Ruheſtörung gelangten in der vergangenen Nacht 25 Perſonen zur Anzeige. An und Abfahrt der Fahrzeuge vor dem Roſengarten Die Ende des Jahres 1928 eingeführte Verkehrsregelung am Ryſengarten hat ſich, ſo wird uns durch den Polizei⸗ bericht mitgeteilt, nicht bewährt, da bei ſtarkem Andrang die an der Straßenkreuzung Friedrichsring⸗Friedrichsplatz(beim Reſtaurant Fürſtenberg) ſtattfindende Kreuzung der an⸗ und abfahrenden Fahrzeuge Stockungen in der Abfahrt verurſacht. Durch die Polizeidirektion iſt deshalb bereits mit der Stadt⸗ verwaltung wegen einer Neuregelung in Berhandlungen eingetreten worden. Geplant iſt Anfahrt durch die Straße am Friedrichsplatz von Oſten kommend vor dem Mozart⸗ portal und Abfahrt am Waſſerturm vorbei. Dadurch würde erreicht, daß der Hauptfußgängerverkehr nicht mehr durch Fahrzeuge beeinträchtigt werden würde. Bis zur Einführung dieſer Neuregelung, die für Beginn des Winterhalbjahres 1929/1930 in Ausſicht genommen iſt, wird die frühere Ver⸗ kehrsregelung, wie ſie bis Ende November 1928 erſolgte (Anfahrt mit Schleife), wieder zur Durchführung gelangen. — Alſo rin.— raus Ferienſonderzüge von Verlin ins Reich Es verdient vermerkt zu werden, daß die Zahl der aus der Reichshauptſtadt für den kommenden Sommer vorgeſehenen Ferienſonderzüge ſeitens der Reichsbahndirektion Berlin be⸗ reits jetzt betannt gegeben wird. Zwar handelt es ſich dabei nicht um die Fahrpläne, die auch etzt im einzelnen noch gar nicht ſo weſentlich ſind, aber doch umſämtliche Daten nach allen Reiſezielen, die in der Hauptſache als endgültig bereits angeſehen werden können. Dieſe frühzeitige Bekanntgabe hat den großen Vorteil für die Reiſewelt, daß ſie ſich rechtzeitig ihre Pläne machen und ſich vorbereiten kann. Im Gegenſatz dazu ſteht der kürzlich in ſindweſtdeutſchen Gebieten bei den Fahrplanbeſprechungen gehörte Hinweis, daß eine Bekannt⸗ gabe vor Mai nicht möglich ſei, da in dieſem Monat erſt die Fahrpläne endgültig feſtſtehen und Konferenzen unter den beteiligten Direktionen ſtattfinden könnten. Iſt da nicht die Frage erlaubt, wie Berlin es fertig bringt, jetzt ſchon die Da⸗ ten zu geben, wo doch die von Berlin ausgehenden Ferienzüge ſo ziemlich mit allen Direktionen beſprochen ſein müſſen? Oder machen etwa Ferienzüge von Süden nach Norden mehr Um⸗ ſtände? Die Zahl der von Berlin nach den deutſchen Erholungs⸗ gebieten vorgeſehenen Sonderzüge ſtellt ſich wieder auf gegen hundert. Von den deutſchen Reiſegebieten erſcheint Süd⸗ deutſchland wieder als Ha uptziel mit zuſammen 25 Sonderzügen. Von den übrigen Gebieten bringt es Oſt⸗ preußen auf fünfzehn, Schleſien auf etwa zehn, der Harz auf vier, Weſtfalen und Rheinland auf dret, die Sächſiſche Schweiz auf zwei, die Nordſee auf zehn, die Oſtſee auf zwanzig, Thürin⸗ gen auf zwanzig. Innerhalb der fübdeutſchen Zielgruppe ſchießt Bayern den Vogel mit vierzehn Sonderzügen und er⸗ reicht damit die abſolut höchſte Zahl im ganzen Sonderzugs⸗ plan überhaupt. Das Schwäbiſche Gebiet mit Bodenſee foll drei Züge haben, der Schwarzwald in Richtung Baſel, Schwarzwaldbahn—Konſtanz—Bodenſee acht. Die Daten für Süddeutſchland ſind für die Richtung Frankfurt—Karls⸗ ruhe— Baſe l u. Triberg—Konſtanz/ Bodenſee der 29. Junk, der.,., 4,., 13. und 27. Juli ſowie der 10. Auguſt; für die Richtung Stuttgart Friedrichshafen/ Bodenſee der., 3. und 18. Juli; für die Richtung Oberbayern der 29. und 30. Junt, der.,.,., 4,.,., 18., 14., 27. und 29. Juli, der 10. und 11. Auguſt..— e. Jilm⸗Nundſchau Alhambra:„Liebfraumilch“ Im Wein liegt Wahrheit nur allein. Das hat der Film ſchon lange gemerkt, und deshalb ſind die Wein⸗ und Rheinfilme etwas reichlich ens Land gegangen. Pte letzte Schöpfung dieſer Art gilt nicht mehr dem rheintſchen Mädchen beim rheiniſchen Wein, ſondern einer ſchmucken, nur etwas altmodiſch gebliebenen Gattin eines Weinguts⸗ beſitzers, die den filmiſchen Vorzug hat, von Henny Porten ge⸗ ſpielt zu werben. Zu ihren darſtelleriſchen Vorzügen gehört die Ver⸗ wandlungskunſt. Hier zeigt ſie, wie ſich das rückſtändige Aeußere und Innere der Heldin zwiſchen Rhein und Wiesbaden ins Moderne überſetzen läßt, nachdem der Gatte(Livio Pavanelli) von einer Geſthäftstour in die große Welt zurückgekehrt iſt, wobei er ſeltſamerweiſe auch in Amerika Wein verkaufte. Das alles iſt ſehr fröhlich und mit ſchönen Bildern geſchmückt dargeſtellt. Kein himmek⸗ ſtüürmendes Filmwerk, aber eine nette, liebenswürdige Arbeit. 5 Leonhard Franks„Arſache⸗ Uraufführung in München Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Die„Kammer⸗ ſpiele im Schauſpielhaus“ zu München brachten Leonhard Franks vieraktiges Drama„Die Urſache“ zur Urauffüh⸗ rung. Wir ſahen eine Art Schickſalstragödie modernſter Deu⸗ tung. War für die Alten Schickſal das Einwirken der Olym⸗ piſchen, ſahen die Naturaliſten Schickſal im Milieu, ſo führt Frank alles Schickſal auf die weitzurückliegende„Urſache“ zurück, aus der ſich zwangsläufig das Menſchenleben ent⸗ wickelt. Sein Schickfſalsdrama iſt Pſychvanalyſe. Der Minder⸗ wertigkeitskomplex, entſtanden aus Demütigungen, die ein alter Lehrer dem Achtjährigen zugefügt, verfolgt den Dichter Anton Sailer bis in ſeine Mannes jahre. Er möchte ihn„ab⸗ reagieren“. Der Lehrer ſoll ſich, nach zweiundzwanzig Jahren, bei ihm entſchuldigen. So fährt der Dichter in ſeine fränkiſche Heimat zurück, aber er findet ſtatt eines„vom Alter geläuterten Mannes“ den verhaßten Lehrer als bru⸗ talen Tyrannen wieder, wird Zeuge, wie er abermals einem Achtjährigen„dgs Mal in die Stirn brennt“ und— erwürg: den alten Schulmeiſter. Unverſtändlicherweiſe nimmt er vor der Flucht vom Schreibtiſch des Getöteten einen Hundert⸗ markſchein und wird ſpäter durch dieſen Diebſtahl wegen Strindberg ſagt mal irgendwo, daß„all unſer Leben fort⸗ wirkende Kindheit ſei“! Leonhard Frank führt dieſe wahre Theſe bis in ihre letzten Konſequenzen durch. Aber ach, das Deben iſt ſolcher bis zum Aeußerſten getriebenen Logik eines Gedankens fern und feind. Es nennt ſie„Manie“ und weiſt ſie von ſich. Denn, wie der menſchliche Körper Abwehrſtoffe produziert, die dem etwa in ihn eindringenden Schmutz und Gift ſich entgegenſtellen, ſo weiß das Leben auch dem Geiſte und der Seele hetlende Kräfte zuzuführen. Ein Fall wie der des Dichters Safler gehört zu ſehr ins Reich der Pathologie, als daß wir an ihm mehr als mediziniſches Intereſſe nehmen könnten.„Tendenz“ aber— und bieſes Drama iſt Tendenz kann ſich, um voll wirkſam zu werden, nur auf Gemein⸗ gültiges ſtützen. So gewinnt man aus dieſem Drama, das ein ſtarker Dichter ſchrieb, nur daun tiefe und echte Eindrücke, Prozeßordnung ſtehende Gerichtsſzene. Völlig entbehrlich iſt Schulhausbaufragen Zur Behandlung dieſes Themas hatte der Heidel⸗ berger Bezirkslehrerverein Schulrat Lohrer aus Mannheim gewonnen, um die Lehrerſchaft, die Mitglieder der Schulkommiſſion und den Stadtrat mit den neueſten Be⸗ ſtrebungen auf dem Gebiete der Schulhausbaufragen bekaunt zu machen. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand die Albrecht⸗Dürerſchule in Mannheim, von der die Lehrerſchaft ſchon viel Rühmenswertes gehört hatte. In ein⸗ gehender Weiſe zeigte der Redner an der Hand von Lichtbil⸗ dern die Inneneinrichtung und die Geſamtanlage der Dürer⸗ ſchule, daneben von ſeinen Studienreiſen weitere Bilder guter Schulhausbauten fremder Städte. Der heutigen For⸗ derung der Schulbaufrage als ideale Löſung ſtellte Herr Lohrer die nüchternen kaſernenmäßigen Bauten der früheren Periode gegenüber. Heidelberg hat großes Intereſſe an der Schulbaufrage; denn das frühere Verſäumnts rechtzeitiger Bauten macht ſich jetzt dringend bemerkenswert; ſeit 1906 iſt hierin Stillſtand und nun drängt es an allen Ecken und Enden. Die Ober⸗ realſchule im alten Jeſuitengymnaſium mit veralteten Räumen wartet auf einen Neubau; ſie beſitzt Zimmermangels halber zwei Filialen in der Stadt. Die Höhere Mad ch e n⸗ ſchule mit einer hohen Schülerzahl und ihren verſchieden⸗ artigen organiſatoriſchen Einrichtungen erſehnt Trennung und ein neues Gebäude. Der Stadtteil Hand ch u h S Hhei m ſchickt ſeit Jahren die Schüler und Schülerinnen der Ober⸗ klaſſen in das Schulhaus nach Neuenheim, nach der Ein⸗ gemeindung der Vororte Kirchheim und Rohrba ch macht ſich hier der Mangel an Schulzimmern fühlbar, und auch in der Altſtadt werden die kommenden„kinderreichen“ Jahre Ver⸗ mehrung der Klaſſen bringen. Nur die Gewerbeſchule bekam notgedrungen ein neues Domizil in einer umgebauten Zigarrenfabrik, deren Räume doch jetzt ſchon wieder nicht aus⸗ reichen. So hat der neue Oberbürgermeiſter allein mit ſolchen Fragen ein Käſtchen mit vielen Wunſchzetteln über⸗ reicht bekommen. Die Ausführungen des Mannheimer Redners löſten eine reiche Ausſprache aus auch bei der Heidelberger Stadtver⸗ waltung und Vertretern der Körperſchaften, woraus zu er⸗ ſehen war, daß man die Mißſtände kennt und ſchon Pläne zur Veſeitigung der Raumnot ausgearbeitet hat, damit mit dem Bau begonnen werden kann, ſobald— Geld da iſt. Die Vor⸗ führungen, ſpezlell aus dem Mannheimer Schul ⸗ bereich, bildeten ein glänzendes Zeugnis für die Mannheimer Stadtverwaltung, die auch den Kindern des Volkes in ihrer Schulzeit das Beſte und Schönſte zu bieten beſtrebt iſt. 0 Kommunale Chronik A Baden⸗Baden, 11. März. In der letzten Zeit wurden in hieſigen und auswärtigen Blättern verſchiedene Artikel, darunter auch ein ſolcher von Oberbürgermeiſter Fiese ſer, veröffentlicht, die ſich mit der Frage„Heilbad oder Luxusbad“ beſchäftigten. In der letzten Sitzung des Stadtrats wurde nunmehr vom Oberbürgermeiſter be⸗ kannt gegeben, daß auch der„Verein Baden⸗ Badener Hotelbeſitzer“ zu der Angelegenheit Stellung genommen hat in einem Schreiben, das er an das Stadtoberhaupt rich⸗ tete. In dieſem Schreiben heißt es, der Verein werde ſeinen Standpunkt in einer umfaſſenden Denkſchrift nieder⸗ legen, die ſich auf Erfahrungstatſachen und ſtatiſtiſches Material ſtützt, doch könne er jetzt ſchon erklären, daß er mit der programmatiſchen Einſtellung der Kurpolitik, wie ſie aus dem Artikel des Oberbürgermeiſters Fieſer zu entnehmen iſt, einig geht. Am Schluß des Schreibens heißt es dann, der Vorſtand des„Vereins Baden⸗Badener Hotelbeſitzer“ möchte, ohne dem Ergebnis ſeiner für die Denkſchrift durchzuführenden gründlichen Einzelarbeiten vorzugreifen, jetzt ſchon ausſprechen, daß Baben⸗Baden auch als„betontes Heilbad“, wie es den Anhängern dieſes Ge⸗ dankens vorſchwebt, ohne gleichzeitige„ergänzende Fürſorge“ in Form von Pflege der Sportsanlagen und Sports⸗ turntere, der Kurhaus⸗ und Theater⸗Veranſtaltungen ganz undenkbar iſt. Bedauert wird aber gleichzeitig, daß der Staat es bisher verſäumt hat, den vom Oberbürgermeiſter ſeit Jahrzehnten vertretenen Ausbau der Heilbadeinrich⸗ tungen durchzuführen. Dieſe ſtaatlichen Unterlaſſungen machten ſich heute ſchon ſchwer fühlbar. wenn der Weg dieſes pfychopathiſchen Sonderfalls durch Ge⸗ biete allgemein menſchlichen, ſeeliſchen Empfindens führt. So ſind die wunderſam geſtalteten Szenen, in denen der Mörder ſeiner alten Mutter begegnet, die ſchönſten, reinſten und er⸗ erſchütternſten des Werkes. Hier offenbart ſich Menſchentum; das andere iſt nur„Fall“. Und ein bisweilen recht einſeitig geſehener, der— da er doktrinär belichtet iſt— dem Leben nicht ganz gerecht wird. Franks alte Theſe„der Menſch iſt gut: uur die Verhältniſſe machen ihn zum Verbrecher“ ſehen die menſchliche Entwicklung zum Schlechten nur ſoziologiſch, aber nicht biologiſch. Die Ethik des kategoriſchen Imperativs „Wähle im Kampf zwiſchen Gut und Böſe das Gute!“ wird von der Geſellſchaft und ihren Nepräſentanten gefordert, das Individuum aber iſt durch die„Urſache“ entlaſtet, deren Konſequenzen der Betroffene dann— bis zum Morde!— die Geſellſchaft fühlen laſſen darf. Nehmt dem Verbrechen die„Urſachen“ und die Welt wird makellos bleiben. Daß es aber geborene Verbrecher gibt, Menſchen ohne Hem⸗ mungen gegen das Schlechte, das, bald mehr, bald minder Erbteil Luzifers iſt, das verkennt eine Ideologie wie die, welche Franks„Urſachen“⸗Theorie zu Grunde liegt Das Werk iſt die Dramatiſterung der Frankſchen Novelle gleichen Titels. Wir meinen, daß in der Novelle vieles beſſer ausgeglichen iſt als im Theaterſtück. Geſchickter ge⸗ ſteigert erſcheint die— im übrigen jenſeits der gebräuchlichen der Schluß, der in drei Szenen„vor der Hinrichtung“ nichts iſt als eine quälende Propaganda zur Abſchaffung der Todes⸗ ſtrafe. Auch hier gab die Szene mit der Mutter den menſchlich tiefſten Eindruck. Die Aufführung hatte, unter Falckenbergs Leitung, hohes Niveau. Meiſterlich geſtaltete, jenſeits alles Routine, mit großen menſchlichen Mitteln Kurt Horwitz den „Helden“. Starker Schlußbeifall rief mit ihm auch den Ver⸗ faſſer. Richard Riess. Wilhelm Leibl⸗Ausſtellung in Köln. Die gemeinſam von der Preußiſchen Akademie der Künſte, dem Wallraf⸗ Richartz's⸗Muſeum in Köln und der Galerie Na⸗ thieſſen, Berlin, veranſtaltete große Wilhelm Leibl⸗Ausſtel⸗ lung wurde nunmehr in Köln eröffnet. 5 er ein Strawinſki⸗ſtonzert dirigteren, Theater und Muſik O Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann wurde vom Thüringiſchen Volksbildungsminiſterium, dem Reichsverband der Tonkünſtler und Muſiklehrer Deutſchlands und der Stadt Meiningen eingeladen, anläßlich der 4. Thür. muſikpädagogi⸗ ſchen Woche ein Orgelkonzert zu geben und ein Referat über die Bedeutung der Orgel im Muſtkleben, insbeſondere im Dienſte der Kirche zu halten.— Der Saar⸗Sängerbund Saar⸗ brücken verpflichtete Landmann zur Mitwirkung beim 2. Bun⸗ desfeſt.— Das Oberbürgermeiſteramt Gelſenkirchen lud Arnd Landmann ein zu einem Orgelkonzert auf der großen Orgel des neuen Hans⸗Sachs⸗Hauſes.— Arno Landman ns Choralphantaſie über„Herzliebſter Jeſu“ kam in St. Lawrence Jewry und St. Mary⸗le⸗Bow in London zur erfolgreichen Aufführung. Umberto Urbano im Bühnenvolksbund. Der italtent⸗ ſche Künſtler iſt durch den Rundfunk und durch das vor kurzem in Frankfurt ſtattgefundene Konzert weithin bekannt. Dr. Karl Holl ſchreibt in der Frankfurter Zettung:„Her⸗ vorragend iſt die Kunſt des Sängers zunächſt durch die aus⸗ geſprochen baritonale Klangnatur ſeiner Stimme, in deren Kernbeſtand ſich die lichte Farbe des Tenors mit der dunkleren des hohen Baſſes zu einem männlich⸗edlen Genre harmoniſch miſcht. Hervorragend iſt die hohe Schule, die dieſer Künſtler ſicher im Sinne Battiſtinis erfahren hat, eine Diſziplin des Belcanto, die weſentlich auf der ſeltenen Ausbildung des Atems und der Reſonanz beſteht. Man möchte von Urband in Deutſchland gerne mehr aus dem uns geläufigen italteniſcher Repertoire hören. überſchwenglich gefeiert. Der Gaſt wurde vom ausverkauften Sack Otto Klemperers Oper, deren Text er ſelbſt geſchrieben hat, heißt„Das Ziel“. Die einzelnen Bilder haben muff⸗ kaliſche Benennungen, und zwar„Allegro und Andante“, „Walzer, Oneſtep und Andante“„Lieb“ und„Tanz“, Klem⸗ perer begibt ſich demnächſt auf eine Gaſtſpielreife nach Sowfet⸗ rußland unb beginnt dann in Berlin mit den Vorbereitungen zur Berliner Feſtſpfelſaiſon. Im Rahmen der Feſtſpiele wird f das bie„RNufftſche Bauernhochzeit“ und den„Kuß der Fee“ u, a. enthalten wird, dieſer Streit ein unglückſeliges Ende gefunden hat, Johann 8 Mutter iſt inzwiſchen unter dein dringenden Verdacht, ſeinen 5 Es muß einmal in aller Oeffentlichkeit geſagt werben, daß Schwiegervater erſchoſſen zu haben verhaftet worden. Er bie badische Regierung in großzügiger Weise(ſowelt dies bei leugnet ſedoch bis etzt hartnäckig die Tat. 4 Seite. Nr. 120 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgaße] Dienstag, den 12. März 1929 N* Zahlreiche Opfer der Grippe 6 s 5* Ettlingen bei Karlsruhe, 12. März. Wie in vielen an⸗ i tsberi der Deut chen Bo 8 arte deren badiſchen Orten, ſo herrſcht auch hier zur Zeit eins f f 8 große Sterblichkeit infolge der Grippeepldemie. Die Leichenhalle iſt bereits zu klein, um alle Geſtorbenen in der Jahres-Hauptverſammlung des Ortsvereins Mannheim bergen zu können. Trotzdem in letzter Zeit täglich Beerdt⸗ gungen ſtattgefunden haben, liegen heute noch neun Leichen Im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes wurde geſtern] dieſem Jahre bevor. Im Herbſt des Jahres werden die Ne u⸗ hier. Vielfach iſt zur Grippe Lungenentzündung hinzugetreten 2 abend die gutbeſuchte Jahres⸗Hauptverſammlung wahlen zum badiſchen Landtag ſtattfinden. Mit ſtol⸗ die bei zahlreichen älteren Leuten den Tod herbeiführte. f des Ortsvereins Mannheim der Deutſchen zer Zuverſicht dürfen wir dem Ausgang dieſer Wahlen ent⸗ N 5* 1 Volkspartei abgehalten. Der erſte Vorſitzende, Stadtrat gegenſehen und die feſte Hoffnung haben, daß bei intenſiver I Weinheim, 10. März. Bei der Relſepr fung am i Auguſt Ludwig, eröffnete die Verſammlung nach der Be⸗ Arbeit aller unſerer Mitglieder es möglich ſein wird, unſere hieſigen Realgymnaſium mit Oberrealſchule unter Vorſitz von 2 grüßung der erſchienenen Damen und Herren mit einem beiden Spitzenkandidaten, Rechtsanwalt Dr. Waldeck und Direktor Dr. Dürr vom Realgymnaſtum II(Leſſingſchule) a warmen Nachruf den er dem ſo plötzlich aus dem Leben ge⸗ Geſchäftsführer Eduard Menth, in den Landtag entſenden in Mannheim, wurden alle 41 Schüler und Schülerinnen, die— ſchiedenen Stv. Haag widmete. Zum ehrenden Gedenken zu können. Ich möchte aber auch heute nicht die Gelegenheit ſich der Prüfung unterzogen, für beſtanden erklärt. f erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Alsdann über⸗ vorübergehen laſſen, ohne an unſere Freunde die Mahnung zu* Aus dem Birkenauer Tal, 10. März. Die Strahlen der 5 reichte der Vorſitzende Frau Julie Baſſermann die Ur⸗ richten, mehr als bisher auch durch finanzielle Mittel unſere Märzſonne hatten mit dem Schnee auf den füblichen Berg⸗ 1 kunde über die Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft, Arbeit zu unterſtützen. Nehmt Euch, verehrte Parteifreunde, hängen faſt reſtlos aufgeräumt. Auf den Nordhängen war 5 die anläßlich des zehnfährigen Parteijubiläums beſchloſſen ein Beiſpiel an der Opferwilligkeit, die die Mitglieder der So⸗ der Schnee(—6 Zentimeter) ſehr naß und ſchmolz zuſehends. 5 wurde. Frau Baſſermann konnte ſ. Zt. bei dem Feſtakt die zialdemokratie und des Zentrums für ihre Partei erwelſen Der Reps hat zumeiſt ſeine grüne Farbe verloren, weil der 5 Urkunde nicht übergeben werden, weil die hochgeſchätzte Witwe und helft uns nach Kräften. So wollen wir auch dem neuen größte Teil der Blätter erfroren iſt. Das Winterge⸗ des unvergeßlichen Parteiführers durch Krankheit am Er⸗ Johre mit Zuverſicht entgegenſehen. Möge unſere Deutſche treide hat nur an den Spitzen etwas Schaben gelitten. 1 ſcheinen verhindert war. Frau Baſſermann dankte mit Volkspartei als Hüterin des nationalen und liberalen Gedan⸗ Die Landwirte können auf den Feldern noch nichts arbeiten, 9 herzlichen Worten für die Ehrung. kens vorwärts ſchreiten auf dem alten Wege, möge reicher Er⸗ weil der Boden kaum 5 Zentimeter tief aufgetaut iſt. 6 Herr Ludwig erſtattete alsdann den folg ihr beſchieden ſein, möge ſie wachſen, blühen und gedeihen Unter den Vögeln hat der ſtrenge Winter ſtark aufgeräumt. 5 Bericht über das Geſchäftsſahr 1928 zum Wohle und zum Segen unſeres geliebten Vaterlandes. Die übriggebliebenen Tiere haben ſeit einigen Tagen wieder 5 F ſchäftsjahr 19(Starker Beifall.) die gewohnten 5 i ſt pla tz e b fach ſodaß man fetzt 1 1 Feſtgefügt ſteht heute unſere Organiſation in unſerem Be⸗ Kaſſenbericht und Wahlen. e, 5 zirke da. Trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage, die gerade Da keine Beſprechung des Jahresberichts gewünſcht* Aus dem Neckartal, 11. März. Der Neckar bei Binau 9 aun den uns aum großen Teil angehörenden Kreſſen des Mite wurde, erſtattete Direktor dugo Stos den Kaſſen⸗ war am Sonntag das Ziel vieler Ausflügler. Kurz nach der 1 telſtandes beſonders ſchwer laſtet, war es uns möglich, unſere bericht, dem die Entlastung des Vorſtandes folgte. Die Mittagsſtunde bra ch da 8 Eis und trieb ab. Dauernb ſtürz⸗ 8 Mitgliederzahl weiter zu erhöhen. Im Ganzen wur⸗ Wahlen erfolgten durch Zuruf. Der Vorſtand ſetzt ſich wie ten mit großem Getöſe die Eisberge A Ufer ſaßen, in 85 den 173 Veranſtaltungen abgehalten. Allen denen, die ſich im folgt zuſammen: aus den Ehrenmitgliedern Frau Julie die Fluten des Neckars, der ſchwach mit Treibeis ging Gegen 1 vergangenen Jahre der Partei als Redner oder Begleiter zur Baſſermann, Regierungsrat Ludwig Mathy, Heidelberg 3 Uhr konnten die Boote, die ſeither am Land ſtanden, wieder 5 Verfügung geſtellt haben, ſei herzlicher Dank ausgeſprochen. und Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Julius Curtius„Berlin, ins Waſſer gebracht 118 der Bootsverkehr, der nahezu vier a Des ferneren iſt es mir Herzensbedürfnis, auch den Mitglie- 1. Vorſitzender Stadtrat, Architekt Auguſt Ludwig, ſtellv. Wochen geruht hatte, wieder aufgenommen werden. Die 5 dern des Vorſtandes, der Ausſchüſſe und den Bezirksvereins⸗ Vorſitzende Stadtrat, Rektor Ludwig Haas und Landtags⸗ Dorfſtraßen und die Feldwege hatten ſich in Waſſerläufe ver⸗ 5 vorſitzenden ſowie unſerer Jugend⸗ und Hochſchulgruppe herz⸗ abgeyrdneter, Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck, Rechner wandelt und wälzten lehmfarbiges Waſſer in großen Maſſen 2 lichten Pank für ibre Mitarbeit auszuſprechen. Sie alle dür⸗] Direktor Hugo Stotz, stellv. Rechner Frau Alice Hoff- zu Tal. Da die meiſten Kanaliſationsröhren eingefroren 1 fen für ſich das Verdienſt in Anſpruch nehmen, zu der weiteren mann, Schriftführer Stadtrat, Ziviling. Dr. Paul Witt⸗ maren ſo waren Ueberſchwemmungen keine Seltenheit. 1 Vorwärtsentwicklung der Partei im vergangenen Jahre bei⸗ ſack, ſtellv Schriftführer Oberpoſtſekretär Paul W alther,* Pforzheim 10 März Der 14ſährige Hans Sch. beſaß 85 getragen zu haben. In meinen Dank ſei auch unſere Rat⸗ Beiſitzer Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, Glaſermeiſter ſeit geraumer Zeit, ohne daß ſeine Mutter und andere Per⸗ 8 hausfraktion eingeſchloſſen, die im vergangenen Jahre Georg Lamerdin, beratender Volkswirt Dr. C. W. Mar⸗ ſonen rum wußten eine Patrone. Er hantierte nun 1 wieder fruchtbringende Arbeit geleiſtet hat und deren Handeln tin, Gauvorſteher Eduard Me nh, Frau Emma Schmidt, geſtern morgen mit einem Zirkel ſo lange an dem Geſchoß n allezeit von dem Beſtreben geleitet war, die Intereſſen des Handelskammerſundikus Dr. Otto Ul m, Stadtrat, Pfarrer herum, bis es explod erke. Dem Jungen wurden ſämt⸗ Bürgertums nach Kräften zu vertreten. Zuletzt drängt es mich, Ludwig Vath. Kleiner und großer Partelausſchuß, Finanz⸗, liche Fi nger der rechten Hand abgeriſſen. Außerdem ging 10 ein Wort beſonderen Dankes unſerer Preſſe auszuſprechen, Preſſe⸗ und Frauenausſchuß wurden ebenfalls nach den Vor⸗ ihm das linke A uge verloren. Der verunglückte Knabe, a vor allem der„Neuen Mannheimer Zeitung“, die uns im ver⸗ ſchlägen des Vorſtandes gewählt. Unter Punkt„Verſchie⸗ der dieſes Jahr konfirmiert werden ſollte, liegt im Kranken- 0 gangenen Jahre, beſonders während des Reichstagswahl⸗ denes“ entſpann ſich eine kurze Debatte über die Jugend⸗ haus 8 8 2 kampfes, in dankenswerter Weiſe unterſtützt hat. Ich möchte bewegung innerhalb der Partei. 5 i 1 8 die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, ohne auch heute wie⸗ 5 8.. der unſere Mitglieder herzlichſt zu bitten, für die weſteſte Ver⸗ Hanuptſchriſtleiter Kurt Fiſcher N 6 6 5 breitung unſerer volkspartellichen Preſſe Sorge tragen zu ſprach ſodann über wichtige politiſche Probleme 9 arge 10 wollen. Erwähnen möchte ich noch, daß wir, einem Wunſche der Gegenwart. Er befaßte ſich im beſonderen mit der 4 vieler unſerer Mitglieder folgend, ſeit 1. Januar dieſes Jahres innenpolitiſchen Kriſts, deren Auswirkungen auf Parlament, Zum Autounglück bei Bensheim g unſer Mitteilungsblatt wieder erſcheinen laſſen. In Regierung und Staat er eingehend kennzeichnete, Eine Mög⸗ Bensheim, 12. März. Ueber den im heutigen Mittags⸗ unſerem Freund Vath haben wir einen geeigneten Leiter ge⸗ lichkeit, dieſen Kriſenzuſtand einigermaßen abzudämmen, be, blatt gemeldeten A utounfall wird uns noch folgendes ge⸗ funden. Meinen Bericht möchte ich nicht ſchließen, ohne derer ſtehe in einer Reviſton der Verfaſſung und des Wahlrechts meldet: Dem verunglückten Auto, einem ſchweren Mereedes⸗ 8 gedacht zu haben, die wir im vergangenen Jahre durch den Tod ſowie einer ſozialen Reform. Mit beſonderer Schärfe wandte wagen, kam kurz vor Bensheim ein nicht abgeblendeter Per⸗ 0 verloren haben. Es ſind dies: Frau Eliſe Ladenburg, Frl. er ſich gegen den Parteiegvismus und die Partelbürokratie, ſonenkraftwagen entgegen. Dadurch wurde der Chauffeur des b0 Elgra Nieten, Maurermeiſter Martin Gieſer, ⸗Privat⸗ die ſtändige Hemmniſſe auf dem Wege einer gefunden Weiter⸗ aus Weinheim kommenden verunglückten Autos geblendet 8 mann Rudolf Röchling, G. A. Reutlinger, Oberſtadt⸗ entwicklung darſtellten. Auch außenpolitiſch verſchlimmerten und fuhr in voller Fahrt beim Ausweichen in einen 80 neterinärrat Dr. Wilhelm Müller, Landwirt Jakob Arz IV.,] die fortgeſetzten inneren Kriſen die Lage Deutſchlands. Nur Schlammſee, der ſich durch das Tauwetter gebildet hatte. 50 Sundhofen, Polizeikommiſſar g. D. Hermann Schmidt, Feu⸗ eine Regierung, die ſich auf eine ſtabile Mehrheit ſtützen Wie gemeldet, überſchlug ſich das Auto. Während vier IJnſaf⸗ 17 denheim Schuhmacher⸗Obermeiſter Johann Gruber, Direk⸗ könne, vermöge ſowohl auf der Reparationskonferenz, wie bei ſen auf einen Acker geſchleudert wurden, kam der fünfte, 8 tor Dipl. ⸗Ing. Conſtantin Weizſäcker, Materialverwalter] den übrigen Konferenzen in Genf und anderswo den deutſchen und zwar der 23jährige Kurt Walther aus Bensheim, 2 d. D. Joſef Philipp, Privatier Emil Hüchel bach, Frau Intereſſen gerecht zu werden. Der Redner ſchloß mit der unter den Mercedeswagen zu liegen. Er konnte nur als* Geheimrat Ida Ladenburg, Direktor Heinrich Zam ⸗ Aufforderung, in dieſer Notzeit des Vaterlandes die Kleinig⸗ Leiche geborgen werden, da er im Schlamme erſtickt war. 1 pont, Fabrikant Ludwig Schupp, Privatmann Franz keiten beiſeite zu laſſen und das gemeinſame Große in den Die übrigen vier Infaſſen kamen mit leichten Abſchürfungen 850 Volz. Zu Ehren der dahingeſchiedenen Parteifreunde erhob Vordergrund zu ſtellen, denn, wie der Dichter von Unruh mit davon. Der Chauffeur erlitt einen Nervenchok und wurde 8 ſich die Verſammlung pon den Sitzen. Recht geſagt habe, jetzt ſei die Zeit zum Schaffen da und nicht ins hieſige Krankenhaus überführt. Die Schuld an dem Un⸗ 8 Nach dieſer Rückſchau auf das vergangene Jahr warf der zum Schelten. glück trifft das Auto, das nicht abgeblendet hatte und das* 30 Redner einen kurzen Blick auf die Arbeit im neuen Jahre. Die intereſſanten Ausführungen ernteten ebenfalls ſtarken unerkannt entkommen iſt. Der tödlich Verunglückte 9 88 Schwere Aufgaben ſtehen uns, ſo führte er weiter aus, auch in! Beifall. Damit ſchloß die etwa zweiſtündige Verſammlung. war ein Sohn eines Weinheimer Geſchäftsmannes und wohnte. fer a CCT VFFFPPPPbTTTTCT(T0T0TbTbTbTbTbTbTbTbb bei ſeinen Eltern in Bensheim. Die Unterſuchung iſt ein⸗ ö N geleitet. f 5 Schwetzinger Prief Berückſichtigung auch der ſtaatlichen Geldknappheit überhaupt Wiedereröffnung des Rhein⸗Main⸗Donan⸗ ch 5 möglich ist) für die Erhaltung des Schwetzinger Schiffs nerkehrs* (Von unſerem, Mitarbeiter) Schloßgartens und ſeiner Baullchkelten ſorgt. Dieſe. Fraukſurt a. M. 11. März.(Eigenh.] Die großen 31 fürforgliche Pflege köſtlicher Kulturgüter muß gerade in der Schifſahrtsgeſellſchaften teilen in Kürze durch Rundſchreiben Schwetzingen, Anſang März 1929. heutigen Zeit gewürdigt werden. Auch für diefes Jahr find ihrer Kundſchaft mit daß die Güterannahme für den Schiſfs⸗ i. Drei Tage Tauwetter hatten im Schloßgarten ſchon Vor⸗ wieder allerlei Erneuerungen vorgeſehen. Nachdem der Mit⸗ Enn e 5 ö 418 118 Ae Ale 1 lrüchlungsſtimmung gezaubert. Um dieſe Zeit blühten im gro. felge des Sachloſſes bergerichtet wurde, werden in dieſem Tage, auf dem Man in 8 bis 10 Tagen Die überall nuch 8 ßen Gartenparterre in früheren Jahren die Stiefmütterchen Frühlahr auch die beiden Flügelbauten renoviert, die unter einer ziemlich ſtarken Eisdecke liegenden Häfen follen 8 und die erſten Halmſpisen mugten aus dem grauzgrünen wine der ea dſeſte dend an der uiefunmbrittenen Ochſendlutkarbe“ um weitere Schädigung des Fiſchbeſtandas zu vermelden, nicht 2 te lich verfärbten Raſenkeppich. Jetzt ſteigt die Grippenwelle und der Stadtfeite des Schloſſes— in hellen Ocker⸗ und Sandſtein⸗ durch Sprengung, ſondern durch Preßluftmeißel dem Verkehr 5 mit ihr die Krankenkurve, die fünf Aerzte unſerer Stadt müſſen könen halten will. Die beiden Wappenſäulen am Eingang geöffnet werden. n a Aae 00 Beberſtunden“ machen, in manchen Betrieben ſehlt ſaſt ein des Ehrenboſes erfahren eine Erneuerung. Der Ehrenhof mit einer ſtarken Nachfrage nach Schiffs raum und in⸗ 5 Drittel des Perſonals, Überall nieſt und huſtet man kurz und Floß wied mit einem Tor asgeſchloſſen.— Beim Badhaus im folgedeſſen einer weſentlichen Steigerung der Frachten. Der 5 gut: man hat den langen Winter und die ſtrenge Kälte, die als Schloßgarten iſt geplant die berühmten waſſerſpeienden Vögel, Bedarf der Industrie an Rohprodukten konnte während der 15 Rekord 27 Grad C unter Rull erreichte, in dieſem Landstrich, die früher eine ganz felondere, Sehensmürdiakeit bildeten. Froſtzeit durch die Reichsbahn aur zu einem Teil bewältigt der als Ausläufer der»deutſchen Rivfera“ att, gründlich fakk. doeder anzubringen. Wan wil dleſe orialnelen Kunstwerke werden, ſodaß die Wiedereröffnung der Schiffahrt auf die all⸗ 8 Auch der Bürgermeister unſerer Stad. Herr Gö iſt lezocker Schmlede und wildhauerarbelt getreu nach den(chwer gemeine Arbeitsmarktlage einen günſtigen Einfluß haben ſeit Monaten krank, ein ſchweres Leiden nagt an feiner Ge⸗ 75 80 und deshalb abgenommenen) Originalen wieder neu dürfte. fundheit und man hat nur den herzlichen und aufrichtigen 5 5 Wunſch, daß dieſer eifrige Mann, der in den letzten Jahren So wird hier überall geplant, entworfen, beraten und vor⸗ Gold, e 1 für etwa ſehr viel für die Entwicklung Schwetzingens zur Fremden bereitet. Man wartet auf den Frühling, der den Garten W. Darmſtadt, 11. Mär 5 gest Abweſenheit der Woh⸗ verkehrsſtadt getan hat, bald geneſen möge. Es trifft aus dem Winterſchlaf erwecken wird. a e ard 10 90 1911 805 Übrigens nicht zu, daß er ſich mit Rücktrittsabſichten trägt. 3 ſchwerten Umſtänden ein Einbruch verübt. Den Tätern . a fielen u. a. in die Hände: 6 goldene Damenringe mit Der Berkehrsverein, der ſeit einigen Jahren eine Aus dem Lande a Diamanten oder wertvollen Steinen beſetzt, zwei goldene führende Poſition in Schwetzingen behauptet und der ſich a Damenuhren, eine Sammlung beſtehend aus 8 Paar gol⸗ immer mehr zum Träger und Förderer des Schwetzinger Morde? 1817 e in. Fremdenverkehrs macht, hielt ſeine Generalverſammlung ab. 1 2 Mi 0 an wertvolle 5 f 1 i a 815. Rebe bis de 0 ere e i e. noch Ohrringe, ein Brüllankkullier und ein goldenes Kol⸗ und mannigfache Tatigkeit diefer Organisation, die in der e 0 1 n 48 92 1 5 0 der lier, eine goldene Halskette mit goldenem Medalllon(antik), Oeffentlichkeit nicht immer die gebührende Anerkennung fin⸗ 5. 2 50 Württemberg zuzog, Vater 7 8 zehn zwei Venezlanere Halsketten, dinerſe Schmuckſachen in Gold det. Im übrigen entſpricht es wohl auch einer Art„Trabi⸗ Kin d de am Montag früh in ſeinem Haufe auf und Stlber ein Pelamantel(Nerz, ein Damen nekz⸗ ion“ tarl⸗T Zei 5 f ain win an dontag 1. 5 mantel(geſchorener Lammfellmantel), ein dunkelhlaues Sei⸗ tion“ aus der Karl⸗Theodor⸗Zeit, daß ſelbſt ſachliche und wohl⸗ der Schwelle zwiſchen Schlafzimmer und Stube tot aufge⸗ 5 5 meinende Kritik zuweilen„krumm genommen“ wird. e 1. denkleid und dazu paſſend eine blaue Lederkragengarnktur, 5 Fahr 1929 diirfte zller Vorgang inen Rekord⸗ funden. Die Leiche wies vier Schuz verletzungen auf.] Crep Georgette Geſellſchaftskleid(zartlila), ein blutrotes Das Jahr 1929 dürfte aller Vorausſicht nach einen Rekord⸗ Der Revolver befand ſich in der Hand des Toten. Die 5 1 verkehr nach Schwetzingen bringen. In der zweiten Aprilhälfte Staatsanwaltſchaft hat ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. gulggeſtterkes Geſelſchafkskleid i a men beginnt ſchon die„Salſon“: Spargel und Flieder ſprießen, der Sie iſt der Anſicht, daß vermutlich ein Mord vorliegt, da Die älteſte Württembergerin geſtorben Berkehr eos ein und bann olg en mit Juni und Julizeine fämtliche vier Schüſſe ſo liegen, daz ſie nicht von dem Toten!„ Stuttgart, 11. Mürz. Die älleſte Württembergerin. Frau HBerentaltung auf die andere In Schwoßingen wird jet ſchon ſelbſt, ſondern von einer anderen Perſon abgegeben ſein müſ⸗ Marie Can z. geborene Breuningen, die Mitwe des vor eine Modeerſcheinung aktuell, die man bisher nur im Fußhall⸗ ſen. Es bat den Anſchein, als ob der Revolver dem Toten langem verſtorbenen Pfarrers Canz iſt im Alter von 105 port kannten die Terminnot! Die größte Veranſtaltung nachträglich in die Hand gedrückt wurde. Bisher hat die Jahren in Kirchberg an der Jagſt getorben. des Jahres wird wahrſcheinlich der Reichszüchtertag der deut⸗ Unterſuchung ergeben, daß der Tote mit ſeinem Schwieger⸗— ſchen Geflügelzüchter ſein, die im Jult in Schwetzingen ihre ſohn Johann Mutter aus Amrigſchwand(Amt Waldshut) a i Schluß des redaktionelle! Teils Tagung halten. Dann ſolgt das Spargelfeſt und andere einen Streit gehabt hat. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Nur Naumann's Seife nehmen a f 5 w iß das Geheimnis der er⸗ Feſte mehr. 8 5 8 jahrenen Wäſcherin. Raſche, gründliche Reinigung. nesweiß Wäſche, Kein vorzeitiges Verſchlelßen. Was Seife oder Waſchmittel Gutes nur eben lelſten können, ſchafft Ihnen verbürgt Naumann s weiße Kernſeilfe„Extrafeine Qualität“, * N e Nn e 20 „*. 7 N f g 7 K N Nr 1 Dienstag, den 12. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgaße) B. Seite. Nr. 120 er S. Muß ſtrich Ein letztes Wort zum Gewerbebank⸗Prozeß Sieben Tage. Sie brachten wechſelvolle Bilder, eins nach dem andern, eins verſchieden von dem andern. Und doch waren ſie in einem einander gleich: dem düſtern Hintergrund. Oft 2 kam man in Verſuchung, ihn zu vergeſſen vor all den Zahlen, den Konten, den Krediten und Bilanzen, vor den nüchternen Dingen des kaufmänniſchen Lebens. Das wahre Leb en 8 en hört man ſelten einmal in di 2 2 7 2 75 und verloren haben. Ge wiß, man vergaß ſie nicht. Sie wurden hin und wieder„er wähnt“. Aber was ihnen durch die vier Angeklagten getan worden war, kam vor Gericht kaum zur Geltung. Wenn man nun die Atmoſphäre des 6 ichtsſaales ver⸗ laſſen hat, kommt einem erſt richtig zu Bewußtſein: Hier wurden Menſchen um ihre Exiſtenz gebracht, andere um ein kleines Glück für den bis aufs äußerſte einſchränkten— denn die meiſten, faſt alle waren„kleine Leute“, wie man ſo ſagt, allen bedeutete Taler oder gar der Zehnmarkſchein etwas beſonderes. Die Taler und die Zehnmarkſcheine raunen durch ein Sieb. Wo hin? Es iſt nur zum Teil nachgewieſen worden. Was di kleinen Beamten, die Gewerbetreibenden, was viele Ange⸗ ſtellte mühſam geſammelt hatten, bedeutete für vier Meuſchen — nichts. Es wurde im Handumdrehen verſchleudert, wurde „verpulvert“ in unſicheren Gründungen, für den Privatbedarf einiger Herren als Zuſchuß benutzt— oder es verſchwand in noch unbekannten Rinuſalen. Man hat, beſonders am Schluſſe der Verhandlung, recht yiel von„Menſchlichkeit“ geſprochen. Mit etwas Abſtand von der Verhandlung wird man ſkeptiſch. Menſchlichkeit gut Aber wer hat wohl mehr Anſpruch darauf: die vier Ange klagten— oder die Leidtragenden? Man ſprach von der ner nichteten Zukunft der Verurteilten. Aber weſſen Zukunft wiegt wohl mehr vor dem Urteil der„Menſchlichkeit“, die eines Herrn Röttinger oder die eines kleinen Handwerkers, eines knapp beſoldeten Beamten? Lebensabend, um deſſentwillen ſie ſich heute * Saſſen wir doch noch einmal Zahlen ſprechen: Da wurden im Vertrauen auf die guten Namen Gewerbebank und Be⸗ amtenbank Gelder gebracht, Gelder wurden von den verant⸗ wortlichen Leitern vergeudet: Zwei und eine halbe Million! Davon iſt mindeſtens eine Million ganz rettungslos verloren. Bei der Gewerbebank beträgt der Verluſt 1 289 000, bei der Be⸗ amtenbank 145000 Mark. Die Haftſumme konnte bei der Ge⸗ werbebank durch Erhöhung der Anteile von 1000 auf 1500 Mark o vermehrt werden, daß dieſes alte, bewährte Inſtitut erhal⸗ ten bleibt. Die Beamtenbank muß aufgelöſt werden. * Wenn jemand einmal eine Mark verloren hat, ſo heißt es: Wie war das möglich?— Ach, da gibt es ſo viele Er⸗ klärungen! Aber wenn zwei und eine halbe Million inner⸗ halb von vier Jahren verſchwinden, dann iſt die Erklärung nicht ſo leicht zu finden. Gab es denn keine Aufſicht? Es muß boch eine Einrichtung vorhanden geweſen ſein, die ſich nach dieſem ihrem Zwecke„Aufſichtsrat“ nennt? Der Staatsanwalt ſprach darüber. Eine ſtraf rechtliche Haf⸗ tung kann für den Auſfſichts rat, ſo erklärte er, nicht beſtehen. Denn der Aufſichtsrat ſteht nicht über, ſondern neben dem Vorſtand. Alſo keine ſtrafrechtliche Haftbarkeit: über die sivilrechtliche ſagte der Staatsanwalt nichts, lehnte es viel⸗ mehr ausdrücklich aß. Aber neben dem Auſſichtsrat gab es auch noch eine zweijährig ſich wiederholende Reytfion. Die eine nahm, 1925, der laut Mitteilung auf Druckfachen„be⸗ eldigte“ Reviſor Groß vor. Er ſaß nun mit auf der Anklage⸗ ank. Zwar konnte ſich das Gericht nt entſchließen, ſeine Schuld als voll bewieſen anzuerkennen. Aber wie ſein Reyi⸗ ſtpnsgutachten ausſah, kann man ſich doch denken. Die nächſte Reviſion kam nach zwei Jahren, ſolange konnte man die Sache ungeſtört„ſchaukeln“, um einen Ausdruck Pfeiffers zu brau⸗ chen. Repfdiert wurde alſo erſt zur Bilanz des Jahres 1927. Dieſe Reviſton führte zum völligen Abſchluß, zur Aufdeckung, zur Verhaftung. Aber trotz alleden muß man ſich wundern, daß nichts be⸗ merkt wurde. Den Angeſtellten, ſollte man annehmen, mußte etwas auffallen. War es Angſt vor dem Verluſt der Stellung, war es Gleichgültigkeit, wirkliche Unwiſſenheit? Man kann es nicht klären. Es würde heute auch nicht mehr viel nützen. Denn das Geld iſt fort, das Verbrechen aufgedeckt. Außerdem muß einmal ausgeſprochen werden, daß die Ent; ſchuldigung„Inflationsauswirkung“ heute nicht mehr dieſe Geltung haben darf, wie es auch hier wieder zu beobachten mar. Wir ſind nun ſchon etliche Jahre von dieſer ſammer⸗ vollen Zeit entfernt, ſodaß endlich wieder der Begriff„Treu und Glauben“ mit normalen Maßſtäben gemeſſen werden muß. eee beer— * Zum Schluß muß man noch einmal an jenen andern Pro⸗ zeß vor wenigen Wochen erinnern: den Fall der Spaka. Da ein klafſender Unterſchied, vor allem was die Folgen be⸗ trifft, die Lehre, die feder aus den beiden Prozeſſen zu ehen hat: Der Spakaprozeß war eine Warnung für jeden, der ſich etwas Geld erſpart hat, damit unſichere Geſchäfte zu machen um f einen hohen Verluſt buchen Prozeß der Gewerbebank ähnliche Schlüſſe ziehen würde, käme auf die falſche Bahn, Es kann auch niemand daraus folgern, daß unſere bewährten, gut fundierten Bankhäuſer irgendwie mit dieſen Dingen in Zuſammenhang gebracht wer⸗ den dürfen. Was hier möglich war, konnte nur durch eine ſo eltſame Verkettung unglücklicher Umſtände geſchehen, daß eine lederholung unmöglich iſt. Sie ganz unmöglich zu machen, dazu freilich kann dieſer Prozeß doch dienen. Er ſoll eine Warnung ſein, nicht für die Oeffentlichkeit, aber für die amtlich dazu berufenen Aufſichtsſtellen. Er wird eine Warnung ſein. zu müſſen. Wer aber aus dem Eine Lehre für das Genoſſenſchaftsweſen! Wenn das er⸗ ſchütterte Vertrauen, das langſam wiederkehrende Vertrauen des Mittelſtandes in ſeine ihm genehme und unentbehrliche Bankorganiſation nicht wieder erſchüttert werden ſoll— einen zweiten Stoß verträgt es nicht, wie wir ſchon früher einmal ſchrieben— dann die Lehre die: ſchärfſte Perſonal⸗ ausleſe. Wie der Prozeß gezeigt hal und wie ſehr zu Recht der Staatsanwalt unter beſonderer Betonung ausführte, darf eine Genoſſenſchaftsbank, ein Genoſſenſchaftsunternehmen an verantwortlichen Stellen, und das ſind nicht immer nur die leitenden, nur mit Kräften beſetzt ſein, die vollſte Gewähr da⸗ für bieten, daß die oberſten Grundſätze des Genoſſenſchafts⸗ weſens unbedingt geachtet und gepflegt werden. Alles und immer nur alles für die Genoſſen! Im übrigen wird die Ge⸗ noſſenſchafterverſammlung am Mittwoch, den 20. März von ſich aus in der Lage ſein, zu dem Prozeß Stellung zu nehmen und die notwendigen Schlüſſe zu ziehen. Th. Surcerkrre. 3— Sportliche Rund ſchau Rugby Rugbykampf Deutſchland Frankreich 1930 Als Werbeſpiel für Berlin Das diesjährige deutſch⸗franzöſiſche Rugby ,⸗Jänderſpiel, das in Paris ſtattfinden ſollte, iſt bekanntlich infolge des langen Winters in Deulſchland, der ein Spielen unmöglich machte, abgefagt worden. Wenn eine Austragung erfolgt, ſo wird ſie wohl auf die Herbſtſalſon 1929 verlegt werden. Inzwiſchen aber beſchäftigt man ſich bereits mit dem nächſten Rückſpiel, das im Jahre 1930 auf deutſchem Boden vor ſich gehen ſoll. Die beiden bisherigen Länderkämpfe in Deutſchland fanden in den Rugbnzentralen Frankfurt und Hannover ſtatt, dies⸗ mal aber will man mit dem Spiel eine intenſive Werbetätigkeit ver⸗ binden und es deshalb im Deutſchen Stabion zu Berlin zum Aus⸗ trag bringen. Vielleicht erfährt dadurch der Rugbybetrieb in der Reichshauptſtadt einen gewaltigen Antrieb. Der Deutſche Rugby⸗ Fußball⸗ Verband hat die franzöſiſche Federation bereits davon in Kenntnis geſetzt, allerdings iſt der Termin noch nicht bekannt. Leichtathletik Höhepunkt der Leichtathletik Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik hat dem Berliner Sport⸗Elub die Genehmigung für die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Canadiſchen Leichtathletik⸗Verband zwecks Starts von Olympiaſieger William, Ball, Edwards, Fitzpatrick und Pekard bei der am 14. Juli in Berlin ſtattfindenden internattonalen Veranſtal⸗ tung erteilt.— Dem Berliner Athletik⸗Klub iſt die Aufnahme von Verhandlungen mit Letland, Ungarn, Oeſterreich, Tſchechoflowaket, Schweiz, Frankreich, Holland, England, Schweden, Finnland, Däne⸗ mark, Polen und Belgien zum Zwecke des Starts von Athleten dieſer Länder an dem am 5. Mai in Berlin ſtattfindenden internationalen Straßenlaufen und Gehen„Quer durch Berlin“ genehmigt worden, desgleichen dem Verband der Raſenſportvereine Groß⸗Köln, der ſich für ſein am 31. Juli ſtattfindendes Abendſportſeſt um die Beteilt⸗ gung von Aktiven aus Amerika, England, Finnland und Frankreich bemüht. eßlich ſtatt des verſprochenen hohen Gewinns An der 50 Meter⸗Grenze Nener Diskus⸗ Weltrekord non Erie Kreuz Aus der kaltforniſchen Stadt Palo Alto bringt der Draht von einem phantaſtiſchen Weltrekord des amerlkaniſchen Diskusmeiſters Erie Krenz von der Standfort⸗Univerſität Meldung. Krenz warf die Scheibe faſt 50 Meter weit, genau 49,90 Meter, und überbot mit dieſer Leiſtung den von Hoffmeiſter⸗Hannover mit 48,77 Meter gehaltenen Weltrekord um mehr als einen Meter,. Allerdings bleibt zu berückſichtigen, oh bel dieſer grandioſen Leiſtung auch die inter⸗ nationalen Beſtimmungen eingehalten worden ſind. Tennis Deutſcher Sieg beim Riviera⸗Tennis Das Tennisturnier in Mentone iſt mit Ausnahme des Damen⸗ einzels abgeſchloſſen worden. In dieſer Konkurrenz ſteht Cily Außem im Endſplel gegen Mrs. Covell, ſodaß hier wohl ein deutſcher Sieg zu erwarten ſein dürfte. Einen Sieg hat die Kölnerin auch ſchon davongetragen, und zwar im Gemiſchten Doppel mit dem Ungarn v. Kehrling. Die Beiden gewannen in der Vorſchlußrunde 621,:6, :1 gegen Mrs. Morill/Matefka und entſchieden dann das Enbdſpiel gegen Mrs. Satterthwaite/ Worm 316,:1,:5 für ſich. Zu einem weiteren Sieg kam v. Kehrling im Einzel, wo er das Endſpiel gegen Franz Matefka 624, 715, 611 an ſich brachte. Das Damendoppel fiel mit einem:2, 276, 715 Sieg über Mrs. Covell/ Mrs. Satterthwalte an Mr. Morill/ Sign. Valerio.— Im benachbarten Juan ⸗ les Bains gab es einen ſehr ſchönen Erfolg der Berlinerin Fräulein A. Löwenthal über die Franzöſin Mme. Lafaurie mit 673, 6283. Im Mixed wurde Frl. Löwenthal/ Duplaix von Eileen Bennet/ Cochet ge⸗ ſchlagen, worauf dieſe ſich mit:3, 628, 624 das Endſpiel gegen Mme. Lafaurie/ Aeſchlimann holten. Im Herreneinzel war Henri Cochet erwartungsgemäß 678, 613,:4 über ſeinen Landsmann Dupfaix er⸗ folgreich. Boxen Europameiſter im Boxen Die letzte der ſeit dem J. B..⸗Kongreß in Paris vom Auguſt 1928 als offen erklärten Europamelſterſchaften, die ktm Bantam⸗ gewicht, wurde am Sonntag in Mailand zugunſten des früheren Titelhalters Mario Bernasconi entſchieden. Dle komplette Liſte der Europameiſter hat nun folgendes Ausſehen: Fliegengewicht; Plodner⸗fFrankreich, Bantamgewicht: Bernasconi⸗Itallen; Federge⸗ wicht: Knud Larſen⸗ Dänemark; Leichtgewicht: Raphacl⸗ Frankreich; Weltergewicht: Genon⸗Belglen: Mittelgewicht: Jacovacci⸗Itallen; Halbſchwergewicht: Bonaglla⸗Jtalien; Schwergewicht: Pierre Char⸗ les⸗Belgten. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte nom 12. März 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter, 3 Grad, 7075 Ztm. Schnee getörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Titiſee: Heiter,—3 Grad, geringe, lückenhafte Schueedecke, ſtark verharſcht. Nur Eisbahn möglich. Neuſtadt: Heiter,—3 Grad, geringe, lückenhafte Schnes⸗ decke, ſtark verharſcht. Keine Sportmöglichkeiten. Hinterzarten: Heiter. 2 Grad, 10 Zim, ſtark nerharſcht. Keine Sportmöglichkeiten. St. Blaſien: Heiter,—4 Grad, 8 Zim. etwas verharſcht. Nur Rodel möglich. 5 Ruheſtein: Heiter,—2 Grad, 80 Zim. etwas verharſcht Ski und Rodel gut. Sang: Heiter, 1 Grad geringe, lückenhafte Schnee hecke. Pappſchnee. Ski ſtellenweiſe. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtelen(.26 Uhr morgens). i —::.. ͤ F Luft Tem 8 8 1 8818 See. 2 82 Wint 2 drud vero 1 8 bob 8 5. 1 58— Wette; J 8 5 848 885 Richt DSterte 88 54 Wertheim 1511— 1 9 el in bedeckt Königsſtuhl 569 769.1 0 780 mäß. Nebel Karlsruhe 120 763.0 3 188 1 leicht] bedeckt Bad. ⸗Bad 218 7678 2 11 8 80 Nebel Villingen 7810 27002 11 38 NW wolkenl!. Jalchg. Hoff 1275 638.1 1 92 No. mäß. wolken! Badenmell.— 766,7 0 180 1] NM leicht wolkeul. St. Blaſien] 780—4 12„ ſtil wolken! Höchenſchw.“— 0 Durch fortſchreitende Druckzunahme iſt bie in Mittel⸗ deutſchland liegende Tiefdruckrinne aufgefüllt worden, ſo daß auch die norddeutſchen Gebiete unter Hochdruckeinfluß ge⸗ kommen ſind. Heute iſt das Wetter nur teilweiſe heiter, Melſt verhindert eine weit ausgedehnte Nebeldecke kräftigere Be⸗ ſonnung. Da das Hochdruckgebiet ſich verſtärkt und auch an Ausdehnung noch zugenommen hat, wird die Wetterlage keine meſentliche Aenderung erfahren. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, 18. März, bis 12 Uhr: Ueberwiegend heiter und trocken, noch Nachtfröſte, im allgemeinen keine weſentlichen Temperaturänderungen. 2— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr, Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, E 6. 2 Direktion Ferdmond Heyme. Cheſtedakteur Kurt Fischer— Berantwartl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner 5 Dr. S. Raſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder burt und Permiſchtess Wiuy Müller— Handelsteil: Kurt ahmet— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen. Max Filter, ſämtlich in Wannßeim Necparafur-Werkst site Zeiss A Schw-Wär zel 0 N Wi 6 4 N 0 . 0 0 e eee 8. 5 — — ä Amtl. Fahrschule Automobil- und Motorrad- Handelsgesellscheit Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 85— Dienstag, den 12. März 1928 eee Deutſche Auslandsanleihen Nach der amtlichen Ueberſicht ſtellten ſich 75 deutſchen Emiſſionen Inland im Dezember auf 321 Mill. Nach der Steigerung 5 November hat die Emiſſion im Ausland im Dezember wieder ab⸗ genommen. Es werden 71,4 Mill./ Auslandsanlethen gezählt, da⸗ von 38 Mill./ Anleihen öffentlicher Unternehmungen, 16,6 Mill. ¼ Anleihen öffentlich⸗rechtlicher Körperſchaften. Die Geſamt⸗ u mme der deutſchen Auslandsanleihen im Jahre 1928 be trug 146,1(i. V. 14117 Mill.. Hiervon entfielen auf Amerika 69, v.., nämlich 1017 Mill.. Es folgen Holland mit rund 204 Mill., England mit 137 Mill., die Schweiz mit 60 Mill., Schweden mit 12 Mill.. Der Reſt von rund 38 Mill./ wurde von ſonſtigen Ländern aufgenommen. Von dem vorgenannten Geſatbe trage floſſen 1161,4 Mill. 1 der privaten Wirtſchaft und den öffentlichen Unter⸗ nehmungen zu. Rund 19 v. H. nämlich 272,6 Mill./ wurden von den öffentlichen Körperſchaften beanſprucht. Gegenüber dem Vorjahr iſt die durchſchnittliche Verzinſung der langfriſtigen Aus⸗ landsanleihen von 6,06 v. H. auf 6,23 v. H. im Jahre 1928 geſtiegen. g * Internationale Handelsbank K. a. A.— Wieder 7 v. H. Divi⸗ dende. In der Vilanzſitzung des Auffſi ats wurde beſchloſſen, der G. V. am g. April die Verteilung einer Dividende in der Höhe des Vorjahres mit 7 v. H. vorzuſchlagen. Das laufende Jahr hat ſich bisher befriedigend entwickelt. weitere Pfälziſche Die gemeinnützige Aktiengeſellſchaft zur Unterſtützung der pfälzi⸗ ſchen Wirtſchaft verzeichnet einen Rohertra g von 1 341 435(t. V. 1083 295)„ und nach Abzug der Unkoſten(Zinſen uſw. und nach Zuweiſung von 20 000(—), zur Bildung einer Sonderrücklage, einſchl. 2172, Vortrag, einen von 102 802 auf 172 626/ geſtiegenen Reingewinn. Der GV. wird vorgeſchlagen, der Sonderückſtellung 50 000 ¼/ zuzuführen, wieder 5 v H. Dividende auf das A. K. und 5 v. H. auf die Hinterlegungsſummen zu verteilen und den Reſt von 18 799„ auf neue Rechnung vorzutragen. In der Bilanz, deren Endſumme ſich von 18,07 auf 21,69 Mill.„ erhöhte, ſtehen den von 15,69 auf 18,43 Mill.„ ange⸗ wachſenen Hypothekendarlehen Reichsdarlehen mit 18,0(15,0) Mill. gegenüber. Wertpapiere erſcheinen mit 1,41(1,24) Mill.„, Schuldner mit 1,67(0,16) und Zinſen aus Hypothekendarlehen 0,35(0,29), wäh⸗ rend auf der Paſſtpſeite bei unv. 2 Mill./ A. K. und 207 942(49 507) Hinterlegungsſummen noch Rüplagen für Darlehen aus Reichs⸗ mitteln mit 905 439(843 345) /, Gläubiger mit 92 31(41 744)/ und anteilige Zinſen aus Reichsdarlehen mit 261 500(210 833) 1 er⸗ ſcheinen. Wie der Geſchäftsbericht ausführt, wurden von den der Bank zur Verſügung ſtehenden ausleihbaren Geldern 10 Mill., die am 1. April 1928 rückzahlbar waren, die Rückzahlungsfriſt bis zum 1. April 1929 verlängert, allerdings unter leichter Erhöhung des Zins⸗ ſatzes. Da in der Lage des inländiſchen Kapitalmarktes eine Wen⸗ dung zum beſſeren ſeit der vorjährigen Verlängerung des Kredits * Bremen⸗Galmerika⸗ Bank AG. in Bremen. Das Geſchäftsjahr 1028 ergab nach 35 000(32 988)/ Abſchreibungen e einſchließlich Vor⸗ trag einen Reingewinn on 187 007(127 571) 1, we i 5 v. H. Dividende ſ verteilt und 32 000(35 571)/ vor den ſollen. * Salzdetfurth Konzern.— Vorausſichtlich Dividenden in Vor⸗ jahrshöhe. Aller Vorausſicht nach werden in den am 19 2 f findenden Silas ſitzungen bei den Geſellſchaften des Se Konzerns Dividenden in Höhe des Vorjahres in Vorſchlag gebracht werden. Dabei ſind die jungen Aktien bekanntlich für 1928 noch nicht diuldende unberechtigt. Im vorigen Jahre hatte Salzdetfurth 15 v.., Weſteregeln und Aſchersleben je 10 v. H. Dividende ausgeſchüttet. 27? Stahl⸗ und Walzwerk Hennigsdorf AG., Hennigs Herlich Die Bilanz weiſt einen Ueberſchuß von 770 767 750) aus, von 5 759 820(759 043)„ zu Abſd 999891 110 10 340(8 706)/ auf neue Rechnung vorgetrage Vom Vorſtand wurde berichtet, daß ſich die in den erſten Monaten des Geſchäftsfahre 8 eingetretene Beſſerung der Marktlage von 1928 ab insbeſondere in tublechen dauernd verſchlechtert habe und daß 15 9 das neue Geſchäftsjahr beine günſtigeren Anſätze zeigt. : Karſtadt⸗ Lindemann. Die letzttägige Weiergung in dem Kar⸗ ſtadt⸗ 7 5 war von Gerüchten über eine Aus dehnung der Karſtadt AG. begleitet. Wie bereits angekündigt, wird in der AR.⸗Sitzung der Karſtadt Ach. über eine nähere Verbindung mit der Linde⸗ mann u. Co. AG., Berlin, beraten. In welcher Form dieſe Verbindung zuſtande kommt, ob in Form einer Einkaufsgemeinſchaft wie ſie bekanntlich vor kurzem zwiſchen der Leonhard Tietz AG. und der Ernſt Köſter Deutſche Beamten⸗Einkaufs⸗AG. geſchloſſen wurde, ob in Form einer Intereſſengemeinſchaft oder ſchen bereits in einer noch engeren Form, darüber iſt man ſich anſcheinend noch nicht ganz ſchlüſſig. Die Lindemann u. Co. AG. hat ſich ebenſo wie Karſtadt in den letzten Jahren ſtark ausgedehnt und dabei ihr Kapital ſeit 1924 bon 3,6 auf 6,8 Mill.& erhöht. Ste betreibt bereits eine große An⸗ zahl von Kaufhäuſern und beſitzt allein 4 Häuſer in Berlin, ferner an 7 Orten in der Provinz. Gbenſo wie Karſtadt verteilte die Geſellſchaft für das letzte Jahr eine Dividende ven 12 v. H. Sollte, was noch nicht klar iſt, bereits jetzt eine engere Verbindung zwiſchen Karſtadt und Lindemann zuſtande kommen, ſo könnte man wohl mit einer neuen Kapitaltransaktion bei der Karſtgdt AG. vechnen. * Bergleichsverfahren Welleureuther. Ueber das Vermögen der Firma Danlel Wellenreuther, Inhaber Daniel Wellenreuther, Kondbitormeiſter, Geſchäftslokal O 7, 18, wurde nunmehr das Ver⸗ gleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Vergleichs⸗ termin: 4. April. Immer wieder Geldmarktbefürchtungen Mannheim weiter abgeſchwächt Die Börſe eröffnete heute luſt los bei teilweiſe weiter abge⸗ ſchwächten Kurſen. Vepſtimmung herrſchte über die andauernde Ge⸗ ſchäftsſtille, die angeſpannte Geldlage und über den ſtarken Kurs⸗ rücgang der Neubeſitzanleihe auf 11,75 v. H. Die führenden Indu⸗ ſtrtewerze wie Farben, Linoleum, Rheinelektra, Wayß u. Freytag und Waldhof lagen—3 Punkte ſchwächer. Von Bankaktien waren Rheiniſche Hypotheken⸗Bank auf 205 rückgängig, dagegen konnten Pfälziſche Hypotheben⸗Bank auf 162 anziehen. Von Verſicherungs⸗ aktien waren Mannheimer Verſicherung wieder auf geſtriger Baſis geſucht. Brauereiwerte blieben unverändert. Frankfurt weiter nachgebend Zu Beginn ber heutigen Börſe machte ſich im Grundton eine Be⸗ ruhigung bemerlbar. Anlaß dazu bot eine gewiſſe Erleichterung der internationalen Geldmarktverhältniſſe. Die Spekulation blieb eee ee eibungen n wers 9 1 8 teren Betrag von 3 Anfang zu 1,5 v. H. ein. Stärker gedrückt am Elettromarkt Bergmann mit minus 1,75 v. H. Siemens u. Halske bei nur geringer Nachfrage gut behauptet. Deutſche Linol büßten weitere 2,5 v. H. ein. Von Zell⸗ ſtoffaktien waren nur Waldhof weiter mit minus 1,5 v. H. nachge⸗ bend. Einiges Intereſſe beſtand für Zement Heidelberg, die etwas höher eröffneten. Banken zumeiſt halten. Nur Dresdner Bank 1,5 v. H. niedriger. Renten ohne G häft. Ablöſung ohne Options ſchein war ſtärker angeboten und bis 7 v. H. gedrückt. Auch im nicht eingetreten iſt, da des weiteren der ausländiſche Kapitalmarkt für deutſche Induſtrieanleihen unter Bedingungen, wie ſie die ge⸗ ſchwächte pfälziſ ch e Wirtſchaft zu tragen vermöchte, auch „bis auf weiteres nicht in Betracht kommt, und da endlich der Rück⸗ gang der inländiſchen Wirtſchaftskonjunktur ſich in der Pfalz, wie es unter den gegebenen Verhältniſſen ja nicht anders möglich iſt, mit beſonderer Schär f e auswirkt, ſo hat das bekanntlich in Per⸗ Wirtſchaftsbank Inſtituts auf die Dauer von 2 Jahren zu den aletichen Bedi nn zur Verfügung ſtellte wie den 1 killionen⸗Kredit. Die Beo bachtungen der Verwaltung bet ber Verwaltung bes Darlehensbeſ S, die ſich auf umfangreiche ſtatiſtiſche und ſonſtige Erhebungen en, zeigen immer wieder, daß der den Unterneh⸗ mungen bende Reinertrag nicht genügt, um die fremden der in irgendwie nennenswertem Umfange durch neu⸗ gebildetes Eigenkapital zu erſetzen. Die Erträge reichen nur aus⸗ nahmswei e hin, um den Unternehmungen eine Rente zu ſichern, die der Verzinfung erſtklaſſiger feſtverzinslicher Werte entſprechen würde. Die Bild ung von Reſerven erſcheint kaum möglich. Auch der hohe Lohnſtandard der Pfalz erſchwert die Konkurrenzſähigkeit unſerer an der Peripherie des Reiches und vielſach frachtüngünſtig und weit vom Konſumort gelegenen mittleren und kleinen Induſtrie. Trotz teilweiſe durchgeführter Rationaliſierung der Betriebe, Ver⸗ beſſerung der Fabrikati echnik und Gewinnung neuer Abſatz⸗ gebiete(manch altes, in der Nachkriegszeit verloren gegangenes Ab. ſatzgebiet konnte nicht mehr zurückgewonnen werden) gelingt es daher den meiſten Betrieben cht, eintgermaßen befriedigende Ergebniſſe zu erztelen. Die allgemeine Verſchlechterung der Wirtſchaftslage macht ſich in unferem Beleihungsgebiete ſelbſtverſtändlich in beſonderem Maße geltend. Im Berich Kredit mit z Itche träge 11 ſuche mmen ergtbt ſich ein Ges sjahre ſind, über 5 2 909 5 ab g 0 eingelaufen. 85 Ende ſehen von bloßen Anfragen, 60 förm⸗ Darlehensver⸗ 0„ ſind zuſtande bed 11e ſt a nd von 183 Einzeldarlehen mit 18,430 192 Mill./ gegen 147 rzeldarlehen mit 15,697 Mill. 1 Anfang 1928. Hiervon treffen auf Reichsgelder 17,641 Mill., der Reſt auf Dar⸗ lehen aus enen Mitteln der Bank. Unter den mit Krediten be⸗ dachten Induſtrien ſtehen voran das Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe und das Bekleidungsgewerbe mit je 23 Krediten und einer Kredit, ſumme von 1,910 Mill. und 1,434 Mill. Ihnen folgen 20 Kredite an Unternehmungen des M A0 und Fahrgeugbaues mit 4,84 Mill. Die Induſtrie der Steine und Erden tſt mit 17 Krediten am Betrage 90 n 2,554 1 1 bedacht und die Textilinduſtrie ſowte das Nahrungs⸗ be mit je 15 Krediten im Umfange von 2,85 Mill. Die übrigen Kredite vereteilen ſonalunion mit der Pfälz. Hypothekenbank ſtehende Inſtitut an die maßgebenden Stellen das dringende Erſuchen um weitere. Ver⸗ längerung des Kredits gerichtet. Die Bemühungen, eine Erweiterung des Kredits zu erreichen, 1 ns den Teil⸗ erſolg, daß die Reichspoſtverwaltung z Behe der nach wie vor beſtehenden überaus großen Freoinot 5 5 mien einen wei ⸗ Mill. aber ſehr vorſichtig und zurückhaltend, da die unſichere Tendenz der geſtrigen Newyorker Börſe auf die Stim 5 drückte. Kauf aufträge lagen wieder kaum vor und das Geſchäft bewegte ſich d in den allerengſten Grenzen. Verſchiedentlich ſchritt die Spekulation, entmutigt durch die überwiegend ungünſtigen Nach⸗ richten, zu Abgaben, und es traten gegenüber der geſtrigen Abend⸗ börſe bei der wieder zunehmenden Unficher heit Rückgänge bis Verlaufe blieb die Tendenz unſſcher und es traten bei klein⸗ ſtem Geſchäft erneute Rückgänge bis zu 1½ v. H. ein. J. G. Far⸗ ben waren jetzt ebenfalls ſtärler gedrückt und büßten gegen den An⸗ fang 2 v. H. ein. Nur für Svenska beſtand mit plus 15/ einiges Intereſſe. Deutſche Anleihen waren auf Münchener Exekutionen weiter angeboten und erneut ſchwächer. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit 6,5 v. H. unverändert. Berlin unſicher, Schluß auf Anfangsniveau behauptet Obwohl für die heutige Börſe Einzelheiten über den Plan der Reparationsbank vorlagen, die im allgemeinen nicht ungünſtig kom⸗ mentiert wurden, und obwohl die Erleichterungen, die ſeitens der Liquidationskaſſe vorgenommen worden ſind, eher zu einer Geſchäfts⸗ belebung und zu einer freundlicheren Stimmung hätten führen müſſen eröffnete auch der heutige Verkehr völlig luſtlos. Ausſchlag⸗ gehend ſind auch weiterhin die Geldmarktverhältniſſe, die beſonders international doch noch recht undurchſichtig ſind. Bei der geringen Umſatztätigkeit, die augenblicklich an der Börſe herrſcht, be⸗ nutzt die Batſſeſpekulation jede ihr gebotene Gelegenheit, um nach unten zu offerieren. Im allgemeinen waren aber die Kursverände⸗ rungen gegen geſtern nicht erheblich und betrugen nur ganz verein⸗ zelt mehr als 1 v. H. wobei allerdings die Rückgänge überwogen. An⸗ leihen weiter rückgängig, Ausländer geſchäftslos. Pfandbriefe ſehr ruhig, Etqutdationspfandbrieſe und Anteile etwas ſchwächer. Geld weiter eher leichter, Tagesgeld 6,5—8,5 v.., die übrigen Sätze unver⸗ dert. Nach den erſten Kurſen zunächſt eher freundlicher, wurde es ſpäter allgemein wieder unſicher, und vom Anlethemarkt aus⸗ gehend, überwiegend ſchwächer. Neubeſitzanleihe wurde mit 11,75 nach 12,20 lebhafter gehandelt, Polyphon, die vorübergehend 4 v. H. gewonnen hatten, verloren 3 v. H. gegen Anfang, zumal London ſich auf 6 Gruppen ppen der amtlichen Gewerßbeſtatiſtik. Weiter ſind an 16 triebe 258 700„ ausgeliehen. Vom Handel, der in beſonderen Fällen als Kreditnehmer in Betracht zu kommen hatte, die Verluſte bis mürbe neigung Spekulation einiger Schlußkurſen das iſt. Burbach 210, bemerkbar, tione n feſt, gegen ruhiat, 22.05 bis Reichsmark pari. Kurs iſt erholt, Btskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7, .04, 75 19.2274 nach erbiellen 17 Salz detfurth und Glanzſtoff je 8 5 2 1 9. 8. nen in engen Grenzen. Banken beobachten wollte, Anfan Kali⸗Ind uſtrie 219 ſich im internationalen Devi In nach 19. Betriebe z zumal gegen London, ſammen ſie eine zu Deckungen, sniveau größtenteils wieder erreicht worden Seit langer Zett wieder machte tſengefchäft ein Angebot in Dollar der Kurs ging auf.2145 zurück. 1 Dollar.8522 nach .70 .8512 Die zum 529 900 // Darl Stillſtand und ohen. niedriger und ſonſt betrugen Der Kaſſamarkt lag auf weitere Pub⸗ äufe meiſt ſchwächer, doch hielten ſich die Veränderungen im Gegen Schluß kam die Verkaufs gewordener Börſenfirmen n ſchritt, die Interventions⸗Tätigkeit ſo daß zu den London auf Interven⸗ Spanien ebenfalls be⸗ Swapfätze Dollar gegen Holland iſt die Situation noch unverändert, der 40. 604,50. alles wei 22,75, ebe nfalls eine Newyorker Uſance. Berliner Deviſen Privat 6/ v. K leinigkeit 5. Amtlich in R⸗M für 11. März 2 12. März Parität. . is kont Holland. then Brüſſel Danzig Helſingfors N Südſlawien Kopenhagen Liſſabon Oslo Paris Prag 100 velga „522„„„ „„„„„ „„„„„%„ —— 4 Sofia Spanien Stockholm Wien Budapeſt Buenos⸗Aires Canada London New Vork Uruguay „„ 6„„„55 100 Gulden 100 Drachmen 500.⸗Ir 100 Gul lden 100 finn 100 Lire 100 Dinar 100 Kronen 100 Eskudo 100 Kronen 100 Franken 100 Kronen Schweiz 100 Franken 100 Leva.047 5 100 Peſeten 100 Kronen 1 100 Schilling 100 Heng= 12. Kr 1 Canad. Dollar .. 1 ägypt. Pfd. Konſtantinspel... 1 türk. Pfd..073 „ VII Pfd. „„ 1 Dollar Rio de Janeirs„„ 1 Milreis 1 Gold Peſ M 1 Peſ. Den 25 7 n .= * Kurszettel der Neuen Mannhefmer Zeſtung Akten und Auslandsanleihen in Prozenten, del Stückenstlerungen in Mark ſe Stüc ae Effektenbörſe vom 12. März . 11. 186,0 136, 91% G1. N. Gu. 125,0 n 15— e 155,0 185,0 18¼„„ f 140,0 140,0 2% ad Rom. hd 9238 7 15 bafen Stadt 91.759 5 1 *„ Mhm. Gold 15 920 5 5 ke rn gen 7 10 92.50 9 27% 78.— 9 76, Dod. 8 295,0 205,0 Konferven raum 81, Alz. Preſſeheſe chwartz Stor 1 1355 Werger Worm 204,0 204.0 e 0 — 5 Tontinent. B—Mannh. Gummi 80,50 / Farben sbs 46 185.0 185.0 Mannh. Verſt 55 0 155,0 Rear un Ihrz 25,.— 25, Dabifche Bank 178,0 178.0 Oberrh. Berſit. Pfälz Mühlen. ortl. gem. Held. 188.0 0 1100 5550 0.-O. f. Seilinb. 68,— 62.— 8 99 5 80 12501250 1 Ser, 8 80 aimler⸗Benz— Sid. Disconto 135,0 125. 0 Peutſche Ainet. 325,0 Durlacher Ho 135,0 188,0 Enzinger Union 75,.— Kleinlein Heibls.—.— —:— Gebr. Fahr. 20 75 26,75 Aubwwigg b. A. Br. 220,0 — Ah. Elektr..- 100,5 . 140,0 Sübd. Draht Südd. Zucker. 144,0 Verein ötſch. Oelf. 71.— 71.— See Bae 387.5 März Montan- Aktien. „—Duderu.. 194% Eſchweil. Bergw 202,0 275.0 Gelſenk. Bergw 128,7 169.5 Na Bergbau 220,0 J. G. Farben 245.0 242.0 Frankfurter Börſe vom 12. Bayr. Bod. Kr. 8. Jeſtverzinsliche Werte Set ou n. 188.0 85% Reichs anl. 2 0 50%—,— 85% 27 8,85 152.8 Berl. Handels. 85 Com. 929 75 185 Abi 1 en Darmſt. u. Nat lf 12,70 Deutſche Bank 170,0 ——— 3 75 Dit.⸗Aſtat. Bank.—— D. Werth.(Bold! D. Effekten Banf 124.7 D. 8 20—.— D. Hup. u Wechſ. 122.5 gag 0s—.— D. Ueberſee⸗Bank 108,5 108.0 1 5,— D. Vereinsbank. 102,0 Disconto⸗Geſ.. 168,2 62,5 78109 Wertel. 2—.——.—Presbner Bank 168,5 1 enbm. 5 25 855 82 5 Bank. 1 rifrt. Pyp.⸗Bk. 151.21 % 0 7780 7780 Relad g.-. 127.0 3% Grkr M5. 5 78.50 Mitteld Kd. B. 184,0 5% Preuß. Rall—.——,— Nürnbg. Verein 160,0 5% Greuß Rogg. Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34,40 50% Sübd. Feſtwd 0 0 Pfälz. Hup.⸗Bk.. 162,0 162.5 e M. ab 5 Reichsbant 304,5 299.0 dec u- d. 5 0 211.0 126.0 184.5 212.0 204,0 181.0 Iſe Bgb. St. B. 213,0 ali ſcherglek 2070 Kali Salzdetfurth Kall Weſterageln 212 5 208.2 Klöckner.. Mannesm.-⸗R. 120 5 Mansfeld Akt. 120,0 Oberſchl. E. Bed.—.— Otavt⸗Minen 67,— Phöniz Bergbau 93, 50 Rhein. Braunk. Rheinſtahl 123,0 0 Riebeck⸗Montan—— Salzw. Heilbr. 234,0 Tellus Bergbau 118,0 BR u. Sautahütte 68, Ber. Stablwerke 93, 75 Rhein. 59 57 200 5 N. 9 555— Mhein Hyp.⸗ 0 bald der„ Südd Jeden-g. 188 01 10% Bad Rem. cd. 7. 25 Südd. Disconts 135.01 8 708 0..9 35.— Wiener Bankver. 8— 1 8 Mu. Hur 45 5 39.25 Württ Notenbk——— 87.— 1 8 85 All. Vers. 9058„0 8 rkf. R. u. Mitv. 16.— Mannh. Berſ.⸗G. 165,0 Oberrb. Ber.——, . E * 8 Induſtrie⸗Alktien. Eichd.-Mannz. 300.0 900.0 Semen ane 171,0 öwen München 278.0 D 12.13 64.— 907„Rhein. Lig. 81,50 %% s Pfälg. Via. 1— %% Südb. Lig. n 7550— %% Br. B. Bis 77 Lan- Alen, 1 D. Creditb. 18. 8 ſſche Bank 178.0 35 S Lebbeld Swegb 6 Nordd. Llond.—— 0 Schantungdahn Baltimere Accumulataren., Adler 5 0 5 5. 4 32 G. St., U. 164,2 11. Bd. Maſch. Burt. 150,0 Bad. Uhren. 09, 1009 Daſt.⸗ G. Bayr. Spiegel—.— Deck 4 Henkel Dergm Elektr.—.— Brem. ⸗Beſig. Oel 67,.— 11. e 5 „ 5 8 5 Ra 5 g lipps Frank-, 2750 Bornelan Weſſel 15 5 ſchwächere Anfangskurſe meldete, BMW. gingen um 3,5 v. H. zurück, 11. 12 ter Gas 138,51 104,0 ges kf. Vok. 4 Wit. 67,75 Jes fürel——.— Solbſchmidt Th. 8728 Fritzner N. Durl 98.— 95, —Srün s ilfinger 175,5 174,0 Drown Boverl 148,5 148.0 Haid a Reu 35.— Hammerſen. Cement Heideln 138,0 Hanfwerk. Füßen 105.0 „ Karſtadt 173,5 178,5 Fer. 92,75 3 . Nein. Seszæsch 109,0 107.0 Mheinelekt. B. K 78— 78 St. U. 181,5 Roeber, Gebr..71280 0 Rückforth 3 Rütgerswerke 91.75 Schlin cage. pg 90,75 Schnell pr. Irkth 7075 7 Schramm Lackf. 124. 5 Schuckert, Nrog. 218,0 Schuhf. Berneis 60,— Sellinduſt. Wolff Chamott. Annw 118,0 irſch Rupf. u. M. 140, 0 Chemiſche Albert 78.—*— u. Tiefbau 102,5 Kb. Brockhnes 112 5 Holzmann, Pytl. 122,7 122,0 Holzverkohl.⸗Jd.— Daimler Benz 57, 5 1 8 9 Di. Eiſenhanda—.—— 1 langen 95.— 30215 I.. unghant Sf. M. 72,50 „Golbeu. S. Anf 189,9 887 Ramm. Ratſersl 228,0 Di. Linoleum 326,5 8245 Rarſtabf 00 224.0 1 Drend. Schnellpr 111.0 Klein, Sch. K Beck. 68,— 88. Südd. Zucker 143.514 9 1 1 5 Knorr, Hellbr. 5 Dockerb.“ Wp 115.0 Sean grde 5. dd Rrausa Co. Bod. 60.— Ver. Shem In. 90,— Ber. deutſch. Gelf 71.— . ee Berzt Jute 122,0 Lech Augsburg 113,7 Elektr. Steferung 0 Seberwerk Rohe 5— i 0 0 Emag Frankf.( Sudwigeh Walz. 125,0 123 5 Bead 5 5 97 EmaillSt. March, de Lut Maſchinen 5 Beer 1 a Shen A5 1 8 Enzinger⸗ Unien 73,50 78.50 Nainkraftwerke 1955 0 Eßlinger Male 223 0 5= Metallg. Frankf. 186 0 Bl 80 84, Wayß& Jrentag 127,0 W. Wei 138,0 2—— Ciſen Kaisersl. Elektr. dicht u. 42870 0 Ettling. Spinn. Mez S5 158 63.10 185 1— 1 2 8. H. ,. Moteren gparnſt. 55,25 88.50 SenftoffAichtbs 191.0 182, 6 Motoren Deutz.— 80.— 2 Naldge 8 Motor. Oberurſ. 90.50 Buser Abeingau—— Neckarſulmer Fg. 25,75 Rrb. 2 8 Ufa(Freiverk.). 98. er Börſe vom 12. März ee unatSct 11 20.10 20.15 8 111 19.75 19,70 aber, Joh. Bien aber& Schleich 11155 5 ahr Gebr. Pirm—, Farben 244,5 7 10„Bonds 11328 inmech.—.— 88, eltenulllaum. Berlin Feſtverzinsliche Werte Gsdantethe. 2 N15 6% Reichsanl. 1. Dich. Aolöſgſch 5, 54. ee ad. Kohlen 6% Grkt. Bg.& 18,7 5% Prß. Kal fan.85 5% Roggenwert 10.— 889 % Landſch. Reg 8,20 % Mexikaner 90.50 9 „Bagd.“ 5 1 10.80 10 Berl. Handel 280 0217.0 Com. u. Priptbt. 184,7 185,2 Darmiſt. u.., B. 276.0 275½0 Dt. Aſtati che Bt. 39— 49,— Deutſche Bank 170 7189 Dtſck. Ueberſee dk. 108 5 108.0 Disconto Comm. 1637 183,0 Dresdner Bank. 169,0 1670 Mitteld. Kredbk. 185,0 5 01 dl Deſterr, Greditbk. 84,45—,— Reichsbank 304, 7 10 300 U Cransport⸗Akclien. Schantungban—— 4 Ac f. Verkehrw. 1187 192 7 Allg. Lok. u. Str. 1787 Sübd. Eiſenbahn 126,2—, Baltimete Obi * 129 0 125,0 Südamerika 188.0—— Dichif 183.0 187.0 — Bauk⸗Aletien. e 8. 1 Santi. U 134.5 Juduſtrie⸗ Aktien. Aeccumulateren. 160,0 „ Deſſauer Gas Elektr. Sieferun Agens. Stück zu 400 695 998 Ferm 917 2 1485 19111118 Bank f. el. Werte 189 2149 7 Abler& 9. 85310 25 18,20 Sank f. 5 Sankt Braufſcd 157 5 Nermer Nano 47 Mat rreyin. St 12 50 Aicen Runte 163 0 ann. 14 n 5 8 5 Aleronberwerf 8 e e 19 1519.—(Sarm. Denver 141 5 189 0 11. Ang. Giektr.-G. 164,0 Ammendf. Pan. 168,7 240 857 155 chaffb elf. Aussl3K aſch. 86, Balcke Maſchin 129,1 de—.— emberg 360,0 Bergmann Elekt 201,7 Berb⸗Gub. Hut 329.58 Berl. Rarls. Ind. 66,75 Berliner Maſchb. 90,75 Braunk, u. Bridett 164.7 BDr.⸗Beſigh. Oelf. 68,50 Bremer Bulkan—.— Bremer Wolle 211,5 Brown, Bov.& K. 148, 0 Buderusciſenw. 77.— m. den 104,5 em Fe eisen—— Them Albert 79,— Concord. Spinn 98. 75 55,25 2 Dtſch.⸗Attant⸗. 129,0 Daimler Benz Deutſche Erdöl 120,21 Diſch. Gußſtahl. 85,.— 85 Deutſchegabelw. 64,.— 8 75 Maſchfbr. 50,15 Dtſche. Steinzg. 239.0 Deutſche Wollw. 35,25 Otſch. Eſſengdl. 78,257 Deutſche Linol. 324,0 Dresd. S Hnellpr. 112, 5 Dürener Metall 220, 0 Dürkoppwerke 35 25 Dynamit Truſft 113,6 Elktr. Gicht u. 2580 Emaille Unrich Enzinger⸗Union 78— Eſchw Berkwerk 204,02 aber 1 4 8 p 5 8. 11272 2 Do 60% Bend 28— eldmühle Pap. 22170 0 elten& Gulll. 136,5 Frankfurter Gas—.— „ Kriſter 90,— Tb NA. 065 ebhard Tegel 55 Gelſenk. Gage g 1285 Seuſchom& C5. 00 1008 „ Portl.⸗. 100,5 Ferresben le 187.0 Ges. f. elkt. Unt. 22,50 Gebr. Goedhardt 345,2 843 e 755 rizner Mo Gebr. Graßmann 2440 5 62,80 688.850 2 Sruſchwit Textil 70.— 5 Je ee 102,5 —Maximil 11 run Ellfinger 172, 0 ackethal Dratzt 92. alleſche Maſch 111,2 ammerſ Spin 183.0 ann. M. Egeſt 48.50 .⸗Wien Gum. 79.85 arkort Bergwk.- Harpener Bergb. 136 0 Hartm. Maſchſn. 15,25 Hedwigshütte 93— Hilpert Maſch. 92. 65 irſch Kupfer 141.0 Hirſchberg Leder 100,0 Soßen Eſſen 119.5 ohenſohewerke 78,85 Phil. Holzmann 122. 0 Horchwer 109,5 Iſe Bergbau 218.1 „Odder 4 b 44,0 Gebr. Junghans 72.— Kahla Porzellan 101,2 Naliw. Aſchersl 210, 0 Klöanerwerke. 104 C. H. Knorr 160,5 Kollm& Jourb. 70, 20 Bebr. Körting 70,25 Krauß Cie. Jog. 61.50 Kronprinz Met. 60 50 Kyffhäuf.⸗ Hütte 54,— vahmeger a Cs. 16270 Laurahütte Linde Eis 1 Lingel Schuhfab. 49,75 8 7 677095 Magirus.⸗G. 1250 Mannesmann 120,0 Mansfelder ar 10 2 Markt⸗ zu. Kühl. 129,5 ſitte 185,0 Mech. Wed. Lind 168.0 Mez Söhne 68.50 Miag⸗Mühlen 14255 5 Mix& Geneſt 108.0 Moioren Deug 86,25 Mütlbeim Be 107,5 25,25 Neckarſulm. Nordd. Woll 1 152. 2 Ober Orenſt& Koppel 88.50 Phböntz Bergbau 85 25 Poly 1 95 Rathgeberdd 1 f. 80 Geisgoß 1 2 8 248, 5 65,50 60 89, Oberſchl. E. Bed. 13,80 91.50 De 41 Koksm. 1051 210,5 Carl Lindström 880,0 880.0 Der. A2 b 5 Stolderger ig 188.0 5 Südd 5 mobil. 98, 1 0 Thoerles Oel fab. 87. 955 e 5 8— 0 Slaman Salg 4 855 Shareter 88775 Rhein. Klektrizit 180.2 ei. Maſch Leh a 123. 49055 2 330 oſizer Zucker Rüter 75.— Rütaerswerke⸗ Sachſenwer! Salzbetfurtß 5 8 5 7 00 eideman 2295 76.6 2 817 0 118,7 Stoehr e 15 0 Stoewer Nühm. 20 8 cker. 14 0 Teleph Berliner 52,50 Tietz, Zeonhard 280,0 Transe 150,0 3 183,5 82 58 Su g Voigt& Haeffner 218,0 Wanderer Werke 88.— Weſtereg. Alkal. 243 0 Wicking⸗Cemen 1570 Wiesloch Ton. 1160 Wittener 1 25 48,80 51. bst * 62.— 61. 74 297 805.0 Wiſſener Metan 188.9 181,8 K tavi Minen 67.— uſſenbank. 2, Deutſche Vetus. — Sreiverkehrs⸗Kurſe. g Lueg. J. San. 2,2 *** Ven 57 2 * 21 * * n 8 n nage nher 0 * * 1 Zettel, auf dem nur das eine Wort liche Ungarn ſeinen K Oienskag, den 12. März 1959 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 120 3 a Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Wußte Frau Anna Kalman nicht, was kongruent iſt?— Erſt als das ſardiniſche Zimmer geöffnet und durchſucht war, dämmerte ihr eine vage Vorſtellung dieſes Begriffes. Da lag das ſardiniſche Lockengewirr,— in Wirklichkeit die etwas zurechtgeſtutzte Diplomarbeit Meiſter Schelkens aus Stötteritz, auf Frau Annas rotplüſchener Tiſchdecke rätſel⸗ haft daneben ein Paket ruſſiſchen Tees. Da lag die grau⸗ karierte Hoſe, die leidenſchaftliche Schenkel umſchloſſen, ba, die dunkle Samtfacke, die den werdenden Künſtlerbuſen geborgen,— da der Schlapphut, der die tiefſiunigen Gedanken deckte,— und auf dem Schreübtiſch leuchtete neben dem gelben Autoführerſchein der Königlichen Poltzeidirektion Budapeſt IV für den Fahrſchüler Mario dell' Anguillara ein großer weißer ſtand, das das gaſtfreund⸗ Begrüßung entgegenruft: Beſuchern Jo napot kivanok. Das war das letzte, was Frau Anna Kalman von ihrem Schwarm erblickte, außer einer Sendung von fünfzehnhundert Dollar, die zwei Monate ſpäter die kleine Familie beglückte und von einer Bank in Konſtantinopel überwieſen wurde. zur ſelben Zeit, als 2 Roſenbaum aus Wien die Mit⸗ teihung erhielt, daß die Zinſen ſeines Bankdepotls von zwei⸗ tauſend engliſchen Pfunden beigeſchrieben wären. VIII. Die Margareteninſel, Margit sziget auf ungariſch, iſt ein prachtvoller Aufenthalt für Leute, die in der Stille ihre Er⸗ holung ſuchen. Zu beiden Seiten trennt der Fluß ſie von der Fur Stadt und ihren mannigfachen Geräuſchen;— es gibt ein Villenviertel für Einheimiſche, ein Badhotel mit warmer Schwefelquelle für Geneſungſuchende,— eine Kloſterruine für Romantiker, und am äußerſten ſüdweſtlichen Ende, gegen⸗ über der Schiffswerft von Alt⸗Buda, eine kleine Treppe, die zur Donau hinabführt und von Fiſchern, vielleicht auch von Lebensmüden frequentiert wird. Wie ſpannend, wenn an einem winderfüllten Aprilabend, — ſagen wir am dritten.— der blaſſe Mond aus jagenden Wolken heraus ſeinen matten Schein auf ein ungeduldiges Boot am Fuße jener Treppe wirft,— eine Geſtalt in dunk⸗ lem Mantel hineinſpringt und die Ruder mit behutſamem Knirſchen das Boot in die Mitte des Stromes tragen, wo einer jener gewaltigen Laſtkähne, die bis zum Schwarzen Meere gleiten, grade ſeine Anker hochwindet, während die Maſchine des Schleppdampfers mit gellendem Abfahrtsſignal das Erde der Ruhepauſe anzeigt. Viele Leute würden gerne ſolch einem ſpannenden Schau⸗ spiel beiwohnen, aber jagende Wolken verhüllen den Mond, und bie Nacht deckt Fliehendes und Bleibendes. Fünftes Kapitel ſchönen blauen Donau 1. ſimd ſeit dem Verbrechen in Leipzig ver⸗ Auf der Drei Wochen gangen. Die Welt lebt raſch. Die geſtohlenen hunderttauſend Mark, geſtern noch aktuell, entrücken morgen in myſtiſche Unwahrſcheinlichkeit... Hunderttauſend Mark! Wer weiß, ob ſie überhaupt da waren?— Wer weiß beſtimmt, wer ſie ge⸗ nommen hat, und wer weiß, was noch von ihnen da iſt?— Der unbedeutende Angeſtellte, der ſeit einundzwanzig Tagen nicht mit ſeinem Schatten zu faſſen iſt, gewinnt an Romantik und Hochachtung bei denfenigen, die angeſichts von hundert⸗ tauſend Mark ſelbſt nicht für ihre Ehrenhaftigkeit einſtehen könnten. Zum Glück wird die Gelegenheit dieſer Be⸗ laſtungsprobe verhältnismäßig ſelten geboten. Am Morgen des vierten April wird das allgemeine Intereſſe von neuem und nachhaltiger auf den Fall Broderſen gelenkt. „Extrablatt, Extrablatt“, ſchrien die Zeitungsjungen in den Straßen von Budapeſt,„— der Hunderttauſendmarkdieb wochenlang in unſerer Stadt!— Unerhörter Betrug an den beiden Kunſthändlern Gabor und Melchior Roſenbaum!—“ Und einzelne Anwohner des Erzſebet⸗Ter erkannten in der ausführlichen Beſchreibung des Verbrechers unſchwer den 5 Tierfreund, der allmorgendlich ſein Frühſtück mit den Spatzen teilte. ö Und der ſchwammige Wirt der paprikaduftenden Hafen⸗ kneipe, deſſen kleine Schweinsäuglein die Ausſicht auf fünf⸗ tauſend Mark Belohnung wunderbar ſchärfte, erkannte ur⸗ plötzlich ſeinen abendlichen Gaſt, der ſtets dem Lokal den Rücken zugewandt hatte. Und der Kellner Anton,— es gibt wirklich noch unbezahlbare Treue und Solidarität in der Welt, — ließ ſich zehn Stunden lang in die Enge treiben, ehe er etwas geſtand, das nicht richtig war. II. Das Dampfboot der Donauſchiffahrtsgeſellſchaft legte im Frieden die Fahrt Budapeſt—Belgrad in vierundzwanzig Stunden zurück. Die Schleppzüge der Waſſertransport⸗ Compagnie brauchen bedeutend länger, trotz⸗ dem es ſtromabwärts geht. Stundenlang gleiten ſie durch die trägfließende Donau, die immer breiter und ruſſiſcher wird, vorbei an endloſen Sümpfen, kärglich bewachſenen Ufern, von denen ab und zu melancholiſche Schiffsmühlen grüßen; — angenehm, um träumeriſch auf Deck zu ruhen, wenn die Sonne ſcheint, unangenehm und froſtig, wenn Aprilregen und Nebel über Fluß und Schiff liegen. Antons Bruder iſt ein ungehobelter Burſche, aber gut⸗ mittig und rauhfreundlich. Seine Augen ſtehen ein wenig eng zuſammen, das Leben hat keine direkt feinen Züge in ſein breites Geſicht gekerbt, aber Sonntags, wenn die ſchwarzen Borſten von der rotbral unen Haut abraſiert ſind, macht Ferri auf die Frauen und 3 Internationalen. 3 die. An ſtehen, einen äußerſt forſchen Eindruck. Alles, was Uniform trägt, haßt er wie den Tod. Er hat den Krieg auf öſterreicht⸗ ſcher Seite mitgemacht, am Iſonzo gekämpft, wo er gefangen wurde, iſt vom Lager in Tripolitanien entflohen, monatelang durch Wüſten gewandert, bis ihn das erſte deutſche Konſulat nach Konſtantinopel und damit wieder an die Front beför⸗ derte, was aber nicht ganz nach Ferris Wunſch war. Und daß ſie ihn dann als dienſtverweigernd, Rückſicht nehmend auf ſein Erleben, nur noch ein Jahr lang einſperrten, das vergißt Ferri niemals! Nicht allein dem einzelnen Staat, ſondern der ganzen Militärmacht an ſich niemals, und naiv aber konſequent folgernd, allem, was Uniform trägt. Ferri wird niemals einen verfolgten Zivilrock an blanke Knöpfe ver⸗ raten. Er ſpricht ein Konglomerat aus Deutſch, Ungariſch. Holländiſch, Italieniſch, Balkaniſch mit drei Unterabteilungen, Sprachen all der Länder, die er in ſeiner Schifferlaufbahn paſſierte, und weiß faſt gar nicht mehr, wo er eigentlich her iſt. Er fährt auf Laſtkähnen, die von Rotterdam nach Ruſt⸗ ſchuck, von Hamburg nach Odeſſa gleiten, iſt Alleinherrſcher dreiundſechzig Ton⸗ auf ſeinem Kahn, der Concordia 11 heißt, Meter lang, acht Meter breit iſt und eintauſendfünfzig nen Laſt aufnimmt. Vor ihm ſchwimmt Concordia l an der Kette und hinten hängt Anna Ida Lydia, die nur achthundertfünfzig Tonnen faßt. Vom Heck aller drei Boote flattert dieſelbe rot⸗weiß⸗ blaue Flagge wie von dem des Schleppers, eines ſtolzen Trainers mit zwei qualmenden Schornſteinen. Und bloß bei der Anna Ida Lydia weht noch etwas anderes vor der kleinen Kamhüſe, achtern, unterhalb der Steuerrades,— ein paar bunte Weiberfetzen, der Wasja iſt Gatte und will nächſtens ſogar Vater werden. Aber da Ferri unter der rauhen Schale und dem dicken Wollwams ein Herz hat, das auch einmal gerne für etwas ſorgt, hat er ſich geſchworen, dieſen„bedeutend jünger aus⸗ ſehenden“ Burſchen heil und ſicher nach Bulgarien zu bringen, und wenn er den König von England ermordet hätte. Selbſt wenn Ferri wüßte, daß meinetwegen fünftauſend Mark Belohnung auf die Ergreifung ſeines Paſſagiers aus⸗ geſetzt wären,— es würde ihn keinen Augenblick wankend machen. Er betrachtet den mageren olivenbrauen Jungen, der da ſeit einundzwanzig Stunden zwiſchen dem Stückgut hockt, mit offenſichtlichem Wohlwollen. Immer lieben die Meuſchen mehr den, dem ſie Gutes erweiſen, als den, von dem ſte es empfangen. Ferri hat zwiſchen die mit Solinger Stahlwaren gefüllten Kiſten eine leere, ganz gleich ausſehende hinein⸗ geſchoben und ſie für alle Fälle mit Putzbaumwolle und etwas Stroh ausgepolſtert. Es iſt nicht das erſtemal, daß er einem armen Teufel über ein paar Grenzen hilft; er weiß, man muß auf vieles gefaßt ſein, und iſt ſelbſt dann noch manchmal erſtaunt;— und er kann dem Jungen nicht helfen, wenn er ſich nicht bewegen darf. Seiner und ſeines Kahnes iſt Ferri ſicher, aber der anderen durchaus nicht. 1 2 Nachruf Mitten aus ainem arbeitsreichen Leben entriß uns der lieben Kollegen Herrn Prokurist im Alter von 34 Jahren. Ein ehrendes Andenken sichert ihm Die Angestelltenschalt der Firm Heinrich Nagel Wir verlieren in dem Verstorbenen, welcher 20 Jahre bei der Firma Brown, Boveri& Cie..-G. tätig war, einen Menschen, der wegen seines aufrichtigen Wesens und seines geraden Charakters allgemein beliebt und geschätzt war Brom, Boveri& Cie.,.-G. Mannbheim-Kalertal 8 unseren an eee 1 Der Geschöftsb Freunden und Bekannten die trautige Nachricht, dag unsere liebe Tochter und Schwester Haudelsregiſtereinträge )] vom 7. März 1929: Georg Hornig& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Niederlassungen Schienen und kann durch unset Archiv und unsere g Anforderung kostenlos bezogen werden 5 ericht für des Jahr 1928 st er- auf mündliche oder schfiftliche Das Stamm⸗ Cornelia Luise Im Alter von 28 Jabren nach langem, mit großer Geduld er- tragenem Leiden sanft ent- schlafen ist. e den 13. März 1929 7128 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Berger u. Frau Kain. geb. Adrian nebsfi Geschwisfer Dle Beerdigung findet Mittwoch. den 13. März, nachm. ½1 Uhr von der Leichenhalle aus statt Achſung! Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte welche ihre Schlußentschädigung noch nicht haben. oder ihre Schuldverschreibungen noch nicht zu Geld gemacht haben, Wollen sieb vertrauensvoll an den zux Zell hier weilenden Vertreter der Fa. H. Lissner u. H. Müller, Zetlin, Grunewaldstr. 94 Herrn Hermann Lissner, Augarſensir. 2 Wenden, der unentgeltlich jede gewünschte Auskunft gibt. 1047 it da keibhe Ladenmieſe E. Aedelle, aueh Ia Umar. — ehem, Direktries Seckenheimerstr. Für Damen und Mädchen elegant 815 billig 46 105 29 begonnen. kapital iſt gemäß dem Geſellſchaſterbeſchluß vom 29. Dezember 1928 um 1000., erhöht und beträgt fetzt 5000 R. 4. Der Geſellſchafts⸗ vertrag erhielt durch Beſchluß der gleichen Geſellſchafterverſammlung in 8 3(Stamm- kapital) einen Zuſatz. Guido Hackebefl Aktiengeſellſchaft, Buch⸗ druckerei und Verlag, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim, Sitz Berlin. Die von der Generalverſammlung vom 5. April 1928 beſchloſſene Erhöhung des Grundkapitals iſt in Höhe von 650000 R. durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 2 650 000.. Durch Beſchluß des hierzu ermächtigten Aufſichtsrats vom 29. Oktober 1928 iſt der Geſellſchafts⸗ vertrag in 8 4 Abſatz 1(Grundkapital und Aktienſtückelung! geändert. Als nicht einge⸗ tragen wird e e Die neuen Aktien über je 1000 4 ſind zum Nennbetrage aus⸗ gegeben. b) vom 9. März 1929: Heinrich Gaſteiger, Mannheim. Die Pro⸗ kura der Emille Gaſteiger geb. Lang iſt er⸗ loſchen. Die Firma iſt erloſchen. Gebrüder Buſch, Mannheim⸗Käfertal. Die Firma iſt erloſchen. Weide& Co., Mannheim. Kaufmann Karl Auguſt Mertel, Mannheim⸗Feudenheim, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. Die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft hat am 1. Juli 1928 begonnen. Geſchäfts⸗ zweig iſt fetzt: Handel in Mühlenfabrikaten und Bäckereibedarfsarttkel. Oskar Iſrael, Mannheim. Die Kaufleute Hugo Iſrael und Max Ifrael, beide in Mann⸗ heim, ſind als verſönlich haftende Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat begonnen. Die Firma brüder Ifrael. Nußbgum& Simon, Mannheim. iſt geändert Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. 1 Daniel Wilde, Mannheim. erloſchen. Simon Matzner& Co., Mannheim. Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Kaufmann Simon Matzner und deſſen Ehefrau Chane 5 sigel geb. Matzner, beide in Maunheim. Die ſeue Handelsgeſellſchaft bat am 1. Januar Amtsgericht F. G. 4 Männheim. am 1. Februar 1929 in Ge⸗ Die Firma iſt 7 K Marktstraße 81 2 1 Ban K mä BI ge Zahlreiche Zweigniederlassungen in Deutschland Geschäfte aller Art * Betriebsreviſionen, Organiſationen, Renutabilitäts⸗ Berechnungen, Gutachten auf Grund vieljähriger Erfahrungen. 7113 Adolf Richner, Fabrikdir. a.., Kaufm. Sachverſtändiger und Bücherreviſor, Angartenſtraße 55, Telephon 273 29. eirklieh biliigg entedten, denn dine un ben mWSTindliehen bse Sies Sparen viel Geda Nur Qualitätsware n Vinpw. F U 0 5 * 11 Den richtigen Manu au den richtigen Platz! Sie ſparen Geld, Zeit und Mühe, wenn Ste mir Ihre Korreſpondenzen, Propaganda, Ver⸗ kaufsorganiſation, Buchhaltg. ete, vertrauens⸗ voll zur Bearbeitg. übergeben. Ich garantiere für fachmäun. Erledigung. Beſte Referenzen ſtehen zur Verfügung. 1 unt. F H 27 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 27016 Wer besucht Hotels, Krankenhäuser, Anstalten und iſt bereit, den Verkauf eines leichtver⸗ käuflichen Gebrauchsartikels zu übernehmen? Zuſchriften unter X G 102 an die e ſtelle diefes Blattes. 3112 Lebensmittel, 3 Piſchgeſchäft gutgehend 1 Zimmer, Küche, beſchlagnahme⸗ ftei, abzugeben. Ki. Kapital. 27184 Immob. F. Krüger, S 6. 39 Gebrauchte ſehr preiswert, gegen Teilzahlung. 5 Aacteniralt, 0 5, 8. 951 5 Für Wirte! Gr. Schraukgrammo⸗ phon, 1 Orcheſtrion ſpottbill. abzug. 17018 Anfrag. u. F K 20 an die Geſchäftsſtelle. 1 Schuhmachermaſchine ſaſt neu, bill, zu ver⸗ lg Wald U. Molzaen- Cesc wegen Krankheit zu verkaufen. Angeb. unt. kaufen. Näheres W E 178 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 7000 8 166, im Laden. B10 Giſterhatteng tadeneintichtung eignet für jed. Betrieb, weil geſchl. e F verkauft billig 7078 Gier a. R 4. 1. Telephon 269 78. bifarfre preisw zu verkaufen. La 5 5 B. Stock Sehrehnre ile, 5 8. Seite. Nr. 120 Piſtonen. Auch wird Ausnutzung übertragen. 9. ſertöſen Nichtfachleuten, welche Beziehungen . Induſtrie haben, r Subdirektion Mann⸗ 1. 15. Handel und heim, lz 13 für u 5 5 Jubi bafen ſe einen ſeriöſen Herrn als 5 Wir bieten feſtes Gehalt, Neue Maunhekmer e Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 12. März 192 in allen Fächern de⸗ 5 wandert, ſucht Stel⸗ Reiſeſpeſen, Pro⸗ lung in beff. Geſchäft. größerer Beſtand zur 9 Bewerbungen, auch üngebyte mit Ge⸗ baltsangabe unter G Nr. 65 an die Ge⸗ erbeten a 1 ſchäftsſtelle. 1006 3114 der in der Pfalz Ordentlicher, ehrlicher und fleißiger Hotel-Kellner eſucht. Kohtengroghandlung sucht Peiscnden ſchäftsſtelle dieſes Blattes, Ausführliche Angebote unter Bei⸗ fianng von Zeugnisabſchriften erbeten unter W F 176 aun die Gef ate ſtelle d. Bl. 2 Geſchäftsrab 1 Un 9 8 Tf 7 a U[Göricke ſaſt neu ſpott⸗ ſucht Putzſtelle. 27018 billta abzugeben. Angeb. u. F F 25 Traltteneſtraße 17. an die Geſchäftsſtelle. 791 Fer ſſer-Frilfen Jg. ebe 24 J„ ſuch tel⸗ Tiſch zu verk. 12&. 3 1 3 F Mayer, Waldpark⸗ Nr. 100 an die Geſchſt.] Fratze 30. 7120 0954 Stubenwagen zu verkaufen. 7047 Dammſtr. 3, part. Nachmitt. Uhr. —7 beſt. aus 6 Autogarage u. Zimm., reichl. Finfamſſtendas in Küche, verkaufen od. zu vermieten. G U 64 an die— d. Bl. Sandhofen Bad, Syeiſek., Zubehör, per ſof. zu Angeb. unt. 5 B1065] Geboten: ſchöne 4 3. — Wohnung, el. Licht. 2 * Trepp. Geſucht:—3 gut eingeführt iſt. 5 Geſchäfts⸗ u. Wohn⸗ Bewerbungsſchreiben mit Gehaltsan⸗ häuſer ſprüchen und früheſtem Eintrittstermin ſofort preiswert zu einſenden unter X E 200 an die We⸗ verkfn. Haus Plan⸗ ken m. 2 Läden, Haus 7098 Planken mit 2 Läden, Haus Breiteſtr. Markt. platznähe. m. 2 Läd., Haus mit Einfahrt, Breiteſtr., Kaufhaus, großes Patrizierhaus, Haus Nähe Börſe m. Einfahrt, gſtöck, wird ganz frei. Größere u. klein. Wohnhäuſer in großer Auswahl. 30820 Anfrag. u. G L 55 phon für allgemeine Büro⸗ arbeiten. mit auter Bildung geſucht. Angebote mit Ge⸗ haltsanſprüchen unter G G 51 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 57087 Zweites Züfetfräuſein für feines Konditorei⸗ Café zum ſofortigen Eintritt geſucht. 1203 Angebote unter X D Nr. 199 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ös. Blatt. Tagesmädahen für halbe Tage ge⸗ ſucht. Näh. 7089 R 4. 2, Ziagarrenladen bewandert am Klotz, Führerſchein 3b, ſucht bis 15. März Stelle. —— unt. G& 67 an die Geſchſt. tellen-Gesuche Tüchfiger Retzergeselle an die Geſchſt. 7096 Sohulentlass. junge f. Botengänge, welch. Zimmerwohng. od. 1 Treppe, D part. mit el. Stadtinnern bevz. Mittellte 98. 2 Tr. 7125 In welch. Neubau iſt per fofort hübſche —3 Zimmerwohnung beſchlagnahmefrei zu . Ang. u. F S 87 an die Geſchſt. * 7035 ——— J bis 2 Zimpter freundl. möbl. von Kaufmann(Akad.) per ſofort in Nord⸗ ſtadt geſucht. 708g Angeb. u. X 0 198 belehendeistauf 10:43 Opel ⸗Packard⸗ Limone maſchinell in beſter Ordnung, wenig ge⸗ fahren, ſof, an Bar⸗ käufer zu verkaufen. Angeb. u D U 89 an die Geſchſt. B1034 Lieferwagen Motordreirad. fahrbe⸗ reit, ſehr gt. Zuſtand, billig abzugeb. Adreſſe in der Geſchſt. 6949 ſich in der freien Zeit an die Geſchäftsſt. auch im elektr. Fach gusbild. kann.. 1 7 i 5 Vorſtell. 10—12 Uhr. 40 25 e 5 Frau(Kind 12 3 R 4 Nr. 14. 8 7188 ſucht 2 Zimmer 10 Enerich, 47182 Cabriolet 2sitz. neuw. abzug. Anfrag. Küche eytl. 1 großes ieee unt. G 1 68 an die Geschäftsst. d. Bl. Zimmer u. Küche in eee beſſ. Haufe, Dral.⸗K. 808 8 5 5 5 Tüchtiges zuverläſſig. gebe: 8 an tied Gesch ſeſn⸗ 2 5 2 27008 1 8 e Jie fata M ee das etw. kochen kann, 2 geſucht für modernen 3 4 ee e deinen Haunbalt 1 2 100 Ps Opel-Pullmann- Limouſiue, 85 5 Zimmer-Wohnung 1 5 e 6. Sitzer, gut erhalten, mit Taxuhr, mit Küche gegen zeit⸗ Scwarzwaldſtraf 22— 2 umſtändehalber ſehr billig abzugeben.& gemüße Miete. 5 1 Stock linke 3 Gefl. Anfragen unter 6 F 50 an die 2 Angebote unter 6— Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 4 B Nr. 46 an die Ge⸗ EEE Telephon 321 06. 7082 2 ſchäftsſtelle. 1058 Junges, ehrliches Mide hen eee E⏑ 2 Zimmer u. Küche v. kinderl. Ehep. in 8 1 9985 4. 8 ſicher. Stellung Nähe O4. 1057 Ok. 8 0 1 18 10 5 Bahnhof geſucht. 51067 Angeb. u. X J 104 7 in. 0 8 8 111 an die Geſchſt. 87129 guter Wurſtler, mit 5716 Herrenfriſeur. t. ungek. Stellg., ſucht ſich Anfang April zu verändern. Angeb. an K. Junghans, Linden, hofſtr. 72. 7121 Tuch 5 Fepeger 5 Eis schrank zu kaufen geſucht. Angebote unter 8 P Nr. 59 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1061 friseuse firm in allen Fächern des Berufs, ſucht in gutem Geſchäft ſofort Stellung. Ang. u. X F 101 ͤ an die Geſchſt. 7117 ca. 30 Quadratmeter, gebraucht, aber ſehr gut erhalten, zu kaufen geſucht Ungebote umer X 8 797 an die SGeſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 1 Zimmer und Küche von jung. kinderloſem Ghepaar ſofort oder 3104 1. 5. geſucht. Auf Wunſch gegen Mie vorauszahlung. B10 Angeb. u. E B 915 an die Geſchäftsſtelle. Lehrerin ſucht a. 1. 5. Padewanne 12 leere Zimmer emaill. m. 1 Kohlen⸗ epttl. 2 Zimmerwohg. badeofen, guterh. mit beſchkagnahmefrei, in Garantie, 95% Teil⸗ ruhiger Lage. Preis⸗ zahlung. 7122 angeb. unt. X H 103 Rietheimer. R 7. 10. an die Geſchſt. 37124 7 Ver. VOD für die Leser und Geschàftsfreunde der NFUFHN HANNHEINHEE ZEHTHUNG Entworfen von Professor Dr. Maßstab Völlig neues System der Derstellung! Unentbehrlich für Industrie und Handel, Schiffahrt und Verkehr, Behörden, Schule und Haus H. HAACK im Verlag IUSTUS PERTHEsS, Qotha 1 500 000, Größe: 84 X 110 em arte Deulsduands: Die Nurte entält von Har bis Iorsdiau, bon fopenhagen bis well über ate sddlichen Grenzen Mille. und Nebenbahnen Ftnole nun und Umsteige oldies Endslannen von Zpeigbahnen und leben- nien/ alls Sduſſahrialinien mit Sie und Reisedauer Infangs punis det Fluß- Schffahrt/ olle nidgen fande Staalengrensen, alte und neue Grenzen. Mies in mehrfarbigem Dru auf dauerhaftem, Holzſrelem Papier ae Baupl. Etsenbahn-Dhekllonon- Eu dezlehen durch unsere Geschiftsstellen E d, 2 bod R I, 9/11 und das Trägerpersogal zum Preise von Mark.20 Zusendung dureh die Post bei Voteinsendung des Betrages Mk..30 per Nachnahme Mk..60 anseh Plissee Röcke 2 Mk. an Stoftknöpfe Hohlsaum Meter 30(Bin Schammernger, J l 10 FFF Lü chen eigene Anfertiaung. prachtvolle Modelle billia zu verk. 47069 Schreinerei Fei Sonwokelngerstr. 37 neben Kander Beil- Umrahmungen, Diwandecken, Reisedecken, Schlaldecken, TEPPICHE Teppiche, Beffvorlagen, Gardinen, Brücken, Felle, Steppdecken, Iischdecken, Linoleum 8 chaiselongues* mit und ohne Becken in nur gutem Hauſe, ſtadt. S u 5 e für Bear en 5 34 Zimmerwohnung e e e .„bis 1. 4. zu vermiet. Schöne 2 Zimmerwohnung kann, wenn erfor⸗ K g, 17. 2 Treppen derlich, in Tauſch gegeben werden. Angebote 47081 unter G 60 an die 8. Zum 1. April ſu ch 25 n 2 Damen(Mutter Schön möhl. Zimmer VV für—8 Wochen 1 0 mit Erker, el. Licht, hesteingerichtetes Do ppe Zimmer beize. zu vermieten. Bahnhofsnähe oder Oſt⸗ Angebote unter ftsſtelle dieſes Blattes 27107 gut ll. im ter S 6, 38, 1 Treppe lks. die Ge⸗—⁰¹4 —70 76 G D 48 an—— leeres Timmer Nähe Wontardplatz. f. ſefort geſucht. Angebote unter X Nr. 106 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 130 Schöne leere Mansarde ev. mit Bedienung) v. Hrn. zu miet. gef. Ang. m. Preisang. u. D J 78 an d. Geſchſt. 6907 Gut möbliertes Limmer zu vermieten 1 ſucht möbliertes Zimmer Näh. K 3, 10, 1 Pr. völlig ſeparat. 7114 Angebote unter 8 Möbl. Zimmer I Nr. 63 an die Ge⸗ im 5. St., an ſol. Frl. ſchäftsſtelle ds. Blatt. zu nerm. Charlotten⸗ ſtraße 8. zu erfr. bei Suche 1 möbl. Schlaf⸗ Leiſtner.*7112 zimmer m. ein leeren Raum. Angebote unt. V IJ 164 a. d. Geſchſt. B1031 Saab mont Schatzamm nrit„Wobnzimmerben. el.., in beſſ. Haufe. der OQ⸗Guadraten, pe ſtelle Dieſes Blattes ſähdler gober L Seen mit 2 I Aale un Lager, in guter Lage r ſofort zu vermieten. Angebote unter& 4 186 an die Geſchäfts⸗ Bahnhofsnähe, an bef⸗ ſeren Herrn z. 1. 4. 29 zu vermieten. Zu e Hefur⸗Lande ſtraße 30. pt. 7116 ydl. möbl. Zimmer (ſep.) an ſolid. Herrn ſof, zu verm. B1059 Langſtr. 68. III. r. 3102 CCC fies ah A. dhcneradeg mit 3 anſtoßenden Zimmern ſofort zu vermieten. Näheres 2 Treppen. Möbliertes Zimmer mit el. Licht ſofort od. 15. 3. zu verm. B1060 E 7. 12, 5 Tr. links. 7089 möbliert oder leer, an geben. boſer dale 5 mit Zimmer u. Küche zu vermieten. 7123 Grohmüller, S 2, 14. In Feudenheim allererſte Lage. Laden zu vermäeten. Für Uhrmacher ſehr geeig. Angeb. u. W G 173 an die Geſchſt. 51041 Laden ein —2 schöne Parterrezimmer Angebote unter G K 54 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. lch AAtmodel ruhigen Mieter abzu⸗ 7005 1 Amer U. lde geg. koſten mieten. K. Sig ri ſt, Larl⸗ Motfoftraße 8. Maleri n. ſucht. 27004 Angeb. u. G J 53 an die Geſchäftsſtelle von Inſtandſetzungs⸗ ſofort zu ver⸗ *7106 Langfähr. perfekte Damenſchneiderin fertigt Damen⸗Jacken⸗ Kleider. Mäntel. Klei⸗ der. Knabenanzüge je⸗ der Art. Garant. aut. Schnitt. Tag 4,50 ,. Zuſchr. u. F J 43 an die 3 W Qualltzts- Tafelbesteche Zimmer und Küche geg. Dral.⸗K. u. Her⸗ richtungskoſt. zu um. Goepfert, Stockhorn⸗ ſtraße 40. 7072 2 ſchöne gutmöblierte Einzelzimmer in beſter Oſtſtadtlage, Nähe Waſſerturm, per mit Nebenräumen 15. März od. 1. April i 5 preisw. zu vermieten. in ſchwerſter doppel⸗ 5 1 9 1 e„Adreſſe zu erfragen ſeitiger Ausführung, bote an. 1161 in der Geſchſt. 7108 mit gar. 90 Gr. Sil⸗ 1 berauflage. 2fährige 82 1 281 2 konfafent k 8 9 I Stock ſchriftl. Garantie bei 5 öbl. Zimmer tägl. Gebrauch liefert zu vermieten. 7074 direkt an Arivate, Ka⸗ anhbg Leg faune 5 keien keene a ganz od geteilt. als Balkon-Zinmer Kohl, Solingen, Werkſtätle zu verm. Schabergerſtr. Näher. Eichendorff⸗ 2 h el.., traße Laden. Schreibt., ſo 40 uvm. 8 81950 195 B1042 L 10. 7, IV. AAS VVVö—Añ Gut möbliertes g* immer. Wohnungen Zimmer neue und ſofort zu verm. 7145„ 8 0 Sste Marken Weoßnungszentrale Zu vermieten. bes. günstige Preise Holz& Schumacher,[Näh,..2 Tr. 7141 Bequeme K 9 1 5 a 4 ee eee.— Zahlungsweise 5 5 Einf. möbl. dige Bü ow-Flanolager Luisenring; woohht. ſofert z en, Sr. Hering Schöne Augartenſtraße 54. FT. 6 8162 4 70 1— 3 Fernsprecher 23590. immerwonnung Möbl. Zimmer per 1. April zu ver⸗ mit el. Licht u. ſepar. mieten. Dral.⸗ Karte Eing., an berufstät. 0 0 f e 6 5 f erforderlich. Näheres Hanf 1255 1 H 3, 19. Müller. Haaf... 1 Tr. frauko Sprechapparate 27071*7086 Teppiche, Läufer. i i Tiſch⸗ Diwan⸗, Stepp⸗ 1 Zimmer u. Küche Gut 8 Zimmer decken. 12 Monats rat. ohne Karte. auf 1. 4. mit el. 1 Neckar⸗ Nach 2 Monaten erſte zu vermieten. 7090 ſtadt. Nähe Neckarbr.“] Rate elnzuſ. Schrei⸗ Käfertal, Reiher⸗ zu vermiet. Zu erſt, ben Sie Poſtfach 4, ſtraße ga. in der Geſchſt. k7084] Mannheim. 1019 Anfwerin gs Sparkaſſenbücher kauft evtl. beleiht Retzer, O 7 Nr. 19. 7148 2000 Mark gegen auten Zins u. Sicherheit auf 18 Mo⸗ nate geſucht. Angebote unter 8 O Nr. 58 an die Ve⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. erbeten.*7101 Englisch- Franzsösisen 1.— monatl. Her⸗ vorragende Erfolge. Anfr. u U N 138 an die Geſchſt. B1017 Bei welchem Klavier⸗ ſpieler auf dem Wald⸗ hof kann ich einige Lieder erlerneu? 7111 Angebote unter G. S Nr. 62 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Witwe. 30., ſonnig' Weſen, tücht. im Ge⸗ ſchäft u. Haush., mit 4% jähr. herz. Bübch., gemütl. Woh. wünſcht Hrn. in ſich. Stellg., eytl. Geſchäftsm.(a. Wwr. m..) kennen zu lern. zw. Heirat. Zuſchr. u. F 0 33 an die Geſchſt. 87028 7028 Heirat Fräul.,., kath. m. angenehm. Aeuß. Ausſteuer u. ſpäter. Vermögen, wünſcht Verbindg. mit Herrn in feſter N zw. H E 1 A Zuſchrift. mit Licht⸗ bild erb. unt. G A 45 wünſcht auf dieſem Wege d. Bekanntſch. einer fungen Dame im Alter v. 20—24 (Friſeuſe) zwecks Aicher in väterl. Geſchäft. Zuſchr., wenn mög⸗ lich m. Bild unt. G N 57 an die Geſchſt. ds. Blattes.* 7100 Alleinſteh. Handwerk. 53., wünſcht freid. Fräul. o. Witwe paſſ. Alters kennen zu ler. zwecks baldiger 615 Neirat (Kein Bubikopf.) Gefl. Zuſchr. unt. F G 26 an die Geſchſt. Geſchäftsmann, Fer, ohne Anhang. ſucht Dame od. Witwe zw. Wiederheirat Zuſchr. unter Angabe d. Verhältniſſe erbitte unter G W 66 an die Geſchäftsſtelle.—1⁰ꝗ8 Berfust. ält. gebild⸗ Mann ſucht mit ebenſ. Fräulein od. alleinſt. Frau freundſch. Brief⸗ wechſel zwecks ſpäterer Heirat Gefl. Zuſchriften erb. unter W X 193 1 die Geſchäftsſtelle. 7066 „ Zusenhefener ene feige Preis.— RI. Porto und Liste 30 Pfg. Zu haben bei Stürmer, Mannheim, 0 7, U,„ Uuwibenufich liese Woche! 11 Stiick 10 NI. 9 60 ostscheckk. 17043 Karlsruhe und alle Verkaufsstellen. 3 2 * an die Geſchſt. 7070 6 8 Geſchäftsm, 25 J. alt, Friſeur, —