4 —. N W Mittwoch, 13. März 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Unigebung fret ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne 15 1 Bei entl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäſtsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 19,11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtres, chwetzingerſtr. 10/0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24053 Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend- Ausgabe 4. L Mannheimer General Anzeiger fer eilt Aus der Welt der Technix Wandern und Neiſen Nr. 122— 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 1 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nella 34.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für i für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Be⸗ walt, Streiks, e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben eder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsstand iſt Mannheim Geſetz und Recht Der Neichshaushalt für 1929 Eine Doppelvorlage der Regierung an den Reichstag Berlin, 13. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsplan für 1929, der auf der Tagesordnung der mor⸗ gigen Reichstagsſttzung ſteht, iſt nunmehr dem Reichstag zu⸗ gegangen. Der Reichsrat hat bekanntlich den Entwurf in einigen Punkten abgeändert. Während in einigen Fällen die Reichsregierung die Beſchlüſſe des Reichsrates akzeptiert hat, hat ſie in dret Punkten dem Reichstag eine Doppelvor⸗ lage eingebracht. Es handelt ſich um die Einſtellung von 25 Millionen Mark als Reichshilfe für die öſtlichen Grenzgebiete und die Einſtellung von fünf Millionen Mark für die Grenzgebiete im Weſten, Norden und Südoſten und um die Einſtel⸗ lung von 2,5 Millionen Reichsmark als Reichsbeitrag zu den von der Reichs bahngeſellſchaft an die Eiſenbahn⸗ gemeinden zu entrichtenden Verwaltungskoſtenzuſchüſſen. Gleichzettig lehnt die Reichsregterung auch die vom Reichs⸗ rat zum Ausgleich dieſer Mehrbelaſtung gefaßten Beſchlüſſe ab. Es handelt ſich dabet um die Ablehnung der Ein⸗ kommenſteuerſenkung, die Abſetzung von 5 Millionen Mark zur Verminderung der Perſonalausgaben und die Kürzung des Anſatzes zur Abdeckung der noch offenen Be⸗ ſaätzungskoſtenzuſchüſſe von 20 Millionen. Die abweichende Haltung der Regierung gegenüber dieſen Reichs ratsbeſchlüſſen wird ausführlich begründet. Die Be⸗ gründung entſpricht dem, was der Reichsfinanzminiſter be⸗ keis im Plenum des Reichsrates mündlich zu dieſen Fragen erklärt hat. 9 Gleichzeitig iſt dem Reichstag der Gefetzentwurf für die vorläufige Regelung des Reichshaushalts(Notetat) zuge⸗ gangen. Er beſtimmt u.., daß die Ausgaben bis zu einem Siertel der für das Rechnungsfahr 1928 bewilligten Beträge geleiſtet werden können. Der Finanzminiſter wird ermächtigt, zur vorübergehenden Verſtärkung der ordentlichen Betriebs⸗ mittel der Reichshauptkaſſe und zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben aus früheren Rechnungsfahren bis zu 500 Millionen Mk. im Wege des Kredits flüſſig zu machen, ferner der Reichsmonopolverwaltung für Brannt⸗ wein zur Schaffung eines Betriebsmittelfonds bis zu 75 Mil⸗ lionen Mk. zur Verfügung zu ſtellen. Der Notetat enthält ferner einige Garantleermächtigungen. Der Reichsftnanz⸗ miniſter wird ermächtigt, zur Förderung des deutſchen Außen⸗ hanbels Garantien bis zum Betrag von 175 Mlllionen Mk. zu übernehmen. Die dem Reichsfinanzminiſter früher er⸗ teilte Garantieermächtigungen bleiben in Kraft, hinſichtlich der Garantleermächtigung zur Förderung des Abſfatzes von Schlachtvieh und Fleiſch mit der Maßgabe, daß der Betrag der für dieſe Zwecke jeweils beſtimmten Garantleperpflich⸗ tungen bis zu 22 Millionen Mark beträgt. Der Notetat ſoll für drei Monate bis ſpäteſtens 30. Juni gelten. Aus dem Haushaltsausſchuß . Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Buro.) Der Reichshaushaltsausſchuß des Reichstages genehmigte am Mittwoch entſprechend dem Antrag des Unterausſchuſſes den Haushalt der Reichs ſchuld in zweiter Leſung mit folgendem Antrag: Im Kapital 3 Titel 82 der fortdauernden Ausgaben„Verzinſung ber zur vorübergehenden Verſtärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichshauptkaſſe auf⸗ genommenen Mittel iſt ſoviel zuzuſetzen, daß der Nachtrags⸗ haushalt 1928 nach Durchführung der vom Reichstag vor⸗ genommenen Aenderungen ſich in Einnahme und Ausgabe ausgleicht. Es folgte die zweite Beratung des Haushalts- geſetzes. Abg. Dr. Schreiber(Ztr.) empfiehlt einige der Beſtimmungen des Haushaltgeſetzes von 1928 in das Etat⸗ geſetz für den Nachtrag 1928 aufzunehmen Von ſeiten der Regierung werden entgegenkommende Erklärungen abgegeben. dum Abriſſtungsproblem London, 18. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie der„Daily Expreß“ erfährt, iſt das Völkerbundsſekre⸗ tariat zur Zeit mit diplomatiſchen Vorbeſprechungen für eine internationale Seeabrüſtungskonferenz in Genf am I. Juli beſchäftigt. In Paris, Rom und merk⸗ würdigerweiſe auch in Prag habe ein Emiſſär des Völkerbun⸗ des beretts Sondierungen vorgenommen. Der Plan ſoll auch zwiſchen Chamberlain und Briand beſprochen worden ſein. Den Anlaß zu dieſem Plan bildet, wie der„Daily Ex⸗ preß“ meint, die allgemeine Auffaſſung, daß die Mitte April ſtattfindende Zuſammenkunft der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ kommiſſton faſt ſicher ergebuislos verlaufen werde Da aber die deutſchen und ruſſiſchen Delegierten vermutlich mit großer Energie auf die Feſtſetzung einer Weltkonferenz für Abrüſtung drängen würden, ſuchten die anderen Mächte nach dem Ausweg, der den Fehlſchlag der Jandabrüſtungs⸗ konferenz überbrücken könnte. Die Einberufung einer inter⸗ nationalen Flottenabrüſtungskonferenz würde daun eine Enktſchuldigung für die weitere Aufſchiebung der Lan dabrüſtungs konferenz bieten. Es iſt jedoch zu bedenken, daß die engliſche Regierung ſich vor den Parla⸗ mentswahlen auf eine Flottenkonferenz keineswegs feſtlegen kann, ſo daß die Angelegenheit zur Zeit über ein vorberei⸗ tendes Stadium kaum hinauskommen wird. Die Rheinlandbeſetzung im Anterhaus Vom engliſchen Unterhaus iſt am Dienstag abend der Heeresetat angenommen worden. In der Debatte wurde von ſeiten der Regierungsparteien die Frage der Beſetzung der Rheinlande aufgeworfen. Ein Mitglied des Kriegsamtes erklärte auf eine entſprechende Anfrage, die Beſetzung des Rheinlandes ſei keine militäriſche, ſondern nur eine außen⸗ politiſche Frage. Es ſei die Politik der engliſchen Regie⸗ rung, die britiſchen Truppen ſobald als möglich aus dem Rheinlande zurückzuziehen.(Das haben wir nun oft genug gehört. Es iſt endlich an der Zeit, die Polttik der ſchönen Worte in Taten umzuſetzen. D. Schriftl.) Engländer über das deutſch⸗polniſche Verhältnis London, 13. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Berliner Korreſpondent der„Times“ ſchließt heute ſeine Artikelreihe über„Deutſchland und Polen“ mit einem Ausblick auf die Zukunft, deſſen Grundgedanken für die vorherrſchende engliſche Haltung typiſch ſind. Sorgfältige And ſcheinbar recht obfektive Beobachtungen haben den Korre⸗ ſpondenten zu der Ueberzeugung geführt, daß die wirt ⸗ ſchaftliche Lage der deutſchen Oſtmark, Oberſchle⸗ ſiens, Oſtpreußends und Danzigs ſehr kritiſch iſt. Er BbOVGQ tet auch offen über die Menge der polniſchen Schi⸗ 1 i und Nervoſitäten, die der dentſchen Bevölkerung das Leben ſchwer machen. Politiſch wie wirtſchaftlich ſei die Ent⸗ wicklung in Nordoſteuropa auf einem toten Punkt ange⸗ langt. Es ſei ſinnlos, davon zu träumen, daß Deutſchlaud jemals ein Oſtlocarno abſchließen würde, um den status quo zu konſolidieren. Polen denke ebenſo wenig daran, irgend etwas von dem herauszu⸗ geben, was ihm die Friedensverträge verſchafft haben. Ein früher viel erörterter Plan einer Föderation Polens mit Li⸗ tauen und die Auslieferung Memels aus Ausgleich für die Rückgabe des Korridors und Danzigs an Deutſchland ſei nicht mehr aktuell, ſeit während des eugliſchen Kehlen⸗ ſtretks die Polen den Wert des Korridors namentlich für die Belieferung der ſkandinaviſchen Märkte in vollem Um⸗ fange kennen gelernt hätten. Den einzigen Ausweg aus dieſer Situatton, den der Korreſpondent ſteht, iſt die langſame Entſpannung und eine friedliche wirtſchaftliche Regelung, die allmählich die polittſchen Streitigkeiten in den Hintergrund treten laſſen würde. Die Bevölkerung ſelbſt kümmere ſich viel mehr um ihr tägliches Brot, als um die Froge, unter wer ſte es verdiene und verzehre. Die Jöſung könne nur in einer allmählichen Unſichtbarmachung der Grenzen liegen, während man die wirtſchaftliche Einheit des ganzen Gebietes immer mehr in den Vordergrund rücke. Kombinationen um Schacht Berlin, 13. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Mittagsblatt behauptet, daß Dr. Schacht aus Berlin die Löſung mitbringe und ſetzt weiter auseinander, daß Schachts Beſprechungen in Berlin mehr als rein infor⸗ matoriſche Bedeutung gehabt hätten. Von zuſtändiger Seite wird dieſe Darſtellung als unrichtig bezeichnet. Man betont, Schacht habe lediglich den verſchledenen Vorinſtanzen Bericht über den bisherigen Verlauf der Pariſer Verhandlungen erſtattet und die Reichsregierung habe ſich datauf beſchränkt, dieſen Bericht entgegen zu nehmen. Alles was darüber hinausginge, beruhe, ſo verſichert man, auf lee⸗ ren Kombinationen, insbeſondere ſei es abſolut unrichtig, daß der Reichsbankpräſident mit neuen Aufträgen nach Paris ge⸗ gangen ſei. Genickſtarre⸗Epidemie au Bord eines Pazific⸗Dampfers — Paris, 18. März. An Bord des Dampfers„Preſident Madiſon“ iſt, wie dem„Newyork Herald“ aus Seattle gemel⸗ det wird, eine Genickſtarre⸗Epidemie ausgebrochen. Der Dampfer, der insgeſamt 336 Perſonen an Bord hat, mußte beim Anlaufen von Diamond Head unter Quarantäne geſtellt werden, weil zwei Philippinos während der Fahrt unter verdächtigen Umſtänden geſtorben waren. Eigenartig iſt, daß erſt vor 14 Tagen eine Genickſtarre⸗ Epidemie an Bord des in den gleichen Gewäſſern verkehren⸗ den Dampfers„Preſibent Lincoln“ ausgebrochen iſt, wobei 12 Perſonen geſtorben ſind. England Vereinigte Staaten Rußland Die Beziehungen Englands zu Sowfetrußland laſſen ſich auf eine viel einfachere Formel bringen, als zu den U..A. Vor allem ſpielen hier keinerlei gefühlsmäßige Mo⸗ mente mit. Das Verhältnis zu Sowjetrußland wird bedingt durch die Tatſache, daß Rußland(insbeſondere ſolange ſich der amertkaniſche Kapitalmarkt nur beſchränkt an der Sowfet⸗ republik intereſſiert) ohne Englands wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Hilfe auf die Dauer nicht zur Stabtliſierung ſeiner hart mitgenommenen Wirtſchaft gelangen wird, wenngleich es ſich mit Not ohne England durchzuſchlagen vermag. Die Gründe, welche zum Bruch mit der Sowfetregterung führten, ſind be⸗ kannt. England hat, vom politiſchen Geſichtswinkel aus be⸗ trachtet, natürlich keinerlei Intereſſe, zur Stabiliſterung der Verhältniſſe in Rußland unter dem gegenwärtigen Regime beizutragen und damit die Fortdauer des momentanen Zu⸗ ſtandes auf unabſehbare Zeit verlängern zu helfen; nachdem es doch lieber heute ſchon als morgen die Rückkehr zur bürger⸗ lichen Geſellſchaftsordnung begrüßen würde. Andererſeits haben gründliche Studienreiſen verſchiedener unabhängiger Perfönlichkeiten die Erkenntnis vermittelt, daß mit einer Aenderung ber Dinge in Sowfetrußland noch nicht ſo ſchneln zu rechnen ſei. Die Berichte F. Wlaitings über ſeine Reiſe in Sowfetrußland ergaben u. a. ſehr wertvolle Anhaltspunkte Rußland bedeutete aber andererſeits früher einen der be⸗ deutendſten Abſatzmärkte Englands und es ſtünde ſicherlich um Englands Arbeitsloſen, die ſeit bald 8 Jahren die 1 Mil⸗ ltonenziffer nicht mehr unterſchritten, bedeutend beſſer, wenn Rußland als Abſatzmarkt für engliſche Produke geöffnet wäre. Wohl werden auch heute noch in England Beſtellungen aus Rußland plaziert, zum geringſten Teil direkt, zum größ⸗ ten Teil via Frankreich auf beſonders unentbehrliche Ar⸗ tikel, wie gewiſſe Textilmaſchinen, worin Englands Induſtrie ſich eines gewiſſen Monopols erfreut; aber das bedeutet im; merhin nur ein Bruchteil deſſen, was England zu liefern im Stande wäre. Rußland braucht große, langfriſtige Kredite, vergibt aber enorme Aufträge nach Deutſchland, Tſchecho⸗ ſlowaket, Oeſterreich, Schweden, Finnland und Frankreich Die Zahlungsfriſt erſtreckt ſich auf—5 Jahre, ſe nach der Art der beſtellten Ware ſowie den Grad der Notwendigkett dieſer Artikel ſu“ das ruſſiſche Wirtſchaftsleben. Nach meinen perſönlichen Erkunbigungen bei der mittel⸗, oſt⸗ und nord⸗ eitropäiſchen Induſtrie kommt Sowfetrußland ſeinen Zah⸗ lungsverpflichtungen bet der ausländiſchen Privatinbuſtrie pünktlich nach. Wechſel werden auf den Tag eingelöſt, das Wort Prolongation exiſtiert nicht im ſowſetruſſiſchen Zah⸗ lungsverkehr; andere Informationen beruhen auf Irrtum oder tendenztöſe Berichterſtattung. Alles was Recht kſt, auch wenn es den Gegner bezüglich Lebens⸗ und Wirtſchafts⸗ auffaſſung betrifft, Sowfetrußland erfüllte auch ſeine Zah⸗ lungsverpflichtungen pünktlich im Verkehr mit der engliſchen Induſtrie. Wenn dem nicht ſo wäre, ſo hätten unſere ört⸗ tiſchen Induſtriellen und Bankters nicht beſchloſſen, sine Kommiſſion nach Sowfetrußland zu entſenden, um die Ver⸗ hältniſſe an Ort und Stelle zu ſtudieren mit der Abſicht, je nach der Art des Kommiſſionsberichtes eine eventuelle Neu⸗ Orientierung zu Sowfetrußland vorzuſchlagen. Die ruf⸗ ſiſche Botſchaft in Paris würde auch zweifellos keine ſolche Einladung nach England erlaſſen haben, wenn auf der au⸗ deren Seite von der Sowjetregierung eingegangene, aber nicht erfüllte Verpflichtungen zu Buche ſtänden. Wenn eine beinahe hundertgliedrige Kommiſſion, in ihrer Zuſammenſtellung repräſentatiy die engliſche Finanz, In⸗ duſtrie⸗ und Handelswelt darſtellend, heute nach Rußland fährt, um auf Grund der politiſchen Lage die Mittel für die Wiederherſtellung des ruſſiſchen Wirtſchaftskörpers zu er⸗ mägen, ſo zeugt das nicht nur von einer gewiſſen Hoffnung auf die Möglichkeit einer ſolchen Aktion, ſondern zeigt auch, daß man an maßgebender, politiſcher Stelle ſich der Tatſache nicht verſchließt— denn ſchließlich fährt die Kommiffton nicht nach Rußland ohne vorherige Verſtändigung mit den poli⸗ tiſchen Stellen—, daß unter gewiſſen Vorausſetzungen ein erträgliches Verhältnis doch gefunden werden könnte. Von ruſſiſcher Seite wird darauf hingewteſen, daß eine Summe von zirka 460 Milltonen Pfund Sterling benötigt werde, um die Wiederingangſtellung des ruſſtſchen Wirtſchaftsapparates für eine Reihe von Jahren ſicher zu ſtellen. Im Bewußt⸗ ſein der Notwendigkeit ſolcher enormen Summen würde diefe Reiſe unverſtändlich anmuten, wenn zum vorneherein die Möglichkeiten einer Zuſammenarbeit in Zweifel ſtände. Die Tatſache, daß eine ſolch' auserleſene Kommiſſion nach Ruß⸗ land fährt, beweiſt, daß in den Köpfen der führenden In⸗ duſtrie ein Wandel Platz gegriffen hat über mögliche Be⸗ ziehungen zu den Sowjets. Vor 6 Jahren, als der Schreiber dieſer Zeilen von einem Unterhändler des ruſſiſchen Volks⸗ kommiſſariates für Handel die Einladung zum Beſuch und Studtum der Verhältniſſe Rußlands erhielt, lagen die Dinge anders; damals, 1923, rechnete man noch immer mit einer nahen Wendung der Dinge in Rußland. Die Rechnung hat ſich als falſch erwieſen; heute hat man den Irrtum erkannt. Insbefondere aber ſind wegleitend für die heutige Einſtellung gegenüber Rußland nicht nur die eigenen, ſondern auch die Erfahrungen der führenden Induſtrien in denfenigen Län⸗ dern, welche in ausgedehnten wirtſchaftlichen Beziehungen mit Sowfetrußland ſtehen. Sowjetrußland wird natürlich die Hilfe britiſcher Finauz und Induſtrie nur dann erlangen können, wenn es ſich dar⸗ über Rechenſchaft ablegt, daß auch auf politiſchem Boden ein modus vivendi gefunden werden muß, der ein relbungs⸗ loſes Zuſammenarbeiten geſtattet. Die ruſſtſchen Machthaber wiſſen genau, was für England als politſſche conditto sine 2. Seite, Nr. 122 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, den 18. März 1929 Jus non in Betracht kommt; nämlich die Einſtellung anti⸗ britiſcher Propaganda im ganzen Bereich des britiſchen Im⸗ periums, nicht etwa nur in England und in Indien. Ohne dieſe Zuſicherung bleiben a priori alle Verhandlungen illu⸗ ſoriſch. Wenn Rußland heute aber die britiſche Induſtrie und Finanz zum Studium der Verhältniſſe nach Rußland bittet, muß man wohl annehmen, daß ſich die verantwortlichen Leiter der Sowfetſtaaten innerlich damit bereits abgefunden Haben, daß Sowjet⸗ und antibritiſche Propaganda für den Be⸗ reich des britiſchen Imperiums in Zukunft kein Export⸗ artikel mehr darſtellen darf. Im weiteren bliebe die Schuldenregelung, d. h. die An⸗ erkennung wenigſtens der Vorkriegsſchulden; über die Kriegsſchulden ſelbſt wäre ein Modus nicht unmöglich zu finden und ſchließlich die Entſchädigung an britiſche Firmen und Private für konfisziertes Privateigentum. Auch hierin iſt eine Einigung nicht ausgeſchloſſen. zahlen kann, ſo beſitzt es doch die Möglichkeit, auf dem Um⸗ wege über Konzeſſionen gewiſſe Mindeſtanſprüche zu befrie⸗ digen. Die Verſilberung dieſer Anſprüche bliebe den Finan⸗ ziers vorbehalten. Mit Intereſſe wird man alſo dem Bericht dieſer Finanz⸗Induſtriekommiſſion über die Möglichkeiten in Rußland entgegenſehen. Sie eröffnet unter Umſtänden gan z neue Perſpektiven wirtſchaftlicher und politiſcher Natur für die Beziehungen Englands zu Rußland. 5 Dr. 2. Aegypten und die Zeppelin⸗Reiſe In einer Erklärung des ägyptiſchen Außen⸗ miniſters zu der Fahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ heißt es u.., daß allein die ägyptiſche Regierung über die Einreiſe von Luftfahrzeugen nach Aegypten zu befinden habe. Es lägen weder Verabredungen noch Verordnungen über eine engliſche Mitbeſtimmung in dieſer Angelegenheit vor. Falls im engliſchen Unterhaus eine Regierungserklärung in dem Sinne erfolgt ſein ſollte, daß England das Recht der Be⸗ willigung für ſich in Anſpruch nehme, ſo ſei dieſe Bemerkung zu Unrecht gefallen. Die ägyptiſche Regierung würde nach techniſcher Prüfung des Falles ihre Zuſtimmung zu der Zeppelinfahrt geben, falls Deutſchland ſie nachſuchen ſollte. Er ſelbſt, ſo betonte der Miniſter, würde ſich freuen, das Luft⸗ ſchiff über ägyptiſchem Boden begrüßen zu können. 15 Der Bürgerkrieg in Mexiko Mexiko City, 13. März.(United Preß.) General Simon Aguirre, der vorgeſtern im Süden des Staates Veracruz von den verfolgenden Bundestruppen gefangen genommen worden war, iſt laut Bekanntgabe der Bundesregierung in Santa Lucrezia im Staate Veracruz vor ein Kriegsgericht geſtellt und ſtandrechtlich erſchoſſen worden. Nach den letzten Nachrichten von der Front wird es noch heute oder morgen in der Umgebung von Torreon zu einer Entſcheidungsſchlacht kommen. Sowohl die Heeresleitung der Bundesarmee als auch die Führung der Rebellentruppen konzentrieren alle verfügbaren Truppen in dieſen Frontabſchnitt. General Calles, deſſen Haupt⸗ quartier ſich noch immer in Canitas befindet, hat nunmehr die zerſtörte Eiſenbahnlinie nach Torreon wieder in Ordnung gebracht und marſchiert mit etwa 18000 Mann vom Süden aus nach Torreon, während die Heeresgruppe des Generals Almazan, die ſich auf Monterrey ſtützt, und 5000 Mann ſtark iſt, von Oſten her anrückt. Eine Abteilung von 1500 Rebellen, die die Stadt Salttillo beſetzt gehalten hatten, räumte, wie bereits kurz gemeldet, Saltillo und zog ſich in fünf Eiſen⸗ Hahnzügen nach Torreon zurück. Die Züge wurden von Flugzeugen der Bundesarmee verfolgt und mit Bomben be⸗ legt. Ein Treffer konnte beobachtet werden, deſſen Wirkung jedoch nicht feſtzuſtellen war. * Drahtloſe Uebertragung von Filmen. Der Erfinder auf elektrotechniſchem Gebiet, Belin, hat geäußert, daß er inner⸗ halb ſechs Monaten in der Lage ſein werde, Filme auf draht⸗ loſem Wege zu übertragen. * Sparkommiſſar für Anhalt. Im anhaltiſchen Landtag wurde geſtern ein volksparteilicher Antrag angenommen, der die Ernennung eines Sparkommiſſars für Anhalt fordert. Obwohl Rußland nicht Anpolitiſcher Großfener in Hagen— Zwei Todesopfer — Hagen, 183. März. In dem Doppelwohnhaus Marien⸗ ſtraße 17 entſtand heute nacht ein Feusr, das erſt ſo ſpät be⸗ merkt wurde, daß die Bewohner des erſten und zweiten Stockwerks das Haus nicht mehr über die Treppen verlaſſen konnten. Die Feuerwehr rettete ſechs Perſonen mit dem Sprungtuch. Beſonders ſchwierig geſtaltete ſich die Rettung eines etwa 20 Jahre alten völlig gelähmten Mädchens. Der Brand hat zwei Todesopfer gefordert. Die 24 und 26 Jahre alten Töchter des Bäckermeiſters Bern⸗ hörſter wurden heute früh völlig verkohlt auf der Brandſtätte aufgefunden. Das Wohnhaus iſt von oben bis unten voll⸗ kommen ausgebrannt. Raubüberfall — Gelſenkirchen⸗Buer, 13. März. In der Harthorſtſtraße im Stadtteil Horſt wurde geſtern abend eine Verkäuferin von einem Manne überfallen und ihrer Aktentaſche mit 700 Mark Inhalt beraubt. Der Täter entkam unerkannt. Raubüberfall im Kino Berlin, 13. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein frecher Raubüberfall iſt geſtern abend auf ein Kino in Char⸗ lottenburg verübt worden. Zwei Räuber betraten mit er⸗ hobenen Waffen den Kaſſenraum und hielten die dort anweſenden vier Perſonen in Schach. Der Geſchäftsführer mußte die auf dem Tiſch liegende Einnahme den Räubern ausliefern, die außerdem noch die Brieftaſchen der An⸗ weſenden revidierten und darnach mit einer Beute von etwa 500 Mark verſchwanden. Das Raubdezernat der Berliner Kriminalpolizei hat ſofort die nötigen Ermit⸗ telungen aufgenommen, die bis jetzt jedoch kein Ergebni⸗ brachten. f Selbſtmord eines Superintendenten — Deſſau, 13. März. Der 60jährige Superintendent Dr. Buchholz aus Treuenbrietzen hat ſich geſtern abend in den Abortanlagen des Deſſauer Bahnhofs erſchoſſen. Er hat Briefe an ſeine Angehörigen hinterlaſſen, die von der Staats⸗ anwaltſchaft ihrer Beſtimmung zugeleitet wurden. Ungetreue Beamte — Leipzig, 13. März. Umfangreiche Schiebungen und Unterſchleife wurden am Leipziger Städtiſchen Schlacht⸗ hof aufgedeckt. Insgeſamt ſind bis jetzt ſieben Per⸗ ſonen verhaftet worden, jedoch ſtehen weitere Verhaf⸗ tungen in den nächſten Tagen bevor. Es handelt ſich vor⸗ nehmlich um Betrügereien mit eingeliefertem Vieh, das zu weit höherem Wert verſichert wurde, als der wirklichen Kaufſumme entſprach. Nachher ließen ſich die Beſitzer von der Verſicherung die Differenz auszahlen. Weiter wurde aber auch geſundes Fleiſch als minderwertiges vorgetäuſcht, billig gekauft und dann als vollwertiges Fleiſch verkauft. Mordverſuch und Selbſtmord — Kiel, 13. März. Der 25fährige Matroſe Mu mem drang geſtern abend in die Wohnung ſeiner früheren Freundin ein und gab mehrere Schüſſe auf das Mädchen ab, von denen einer dem Mädchen durch beide Backen ging. Der Matroſe tötete ſich durch einen Schuß in den Mund. Die Tat dürfte auf Eiferſucht zurückzuführen ſein. Die Verletzungen der Ueberfallenen ſind nicht gefährlich. Ein Belgier von einem Japauer ermordet: Paris, 13. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Aus Brüſſel wird gemeldet: Die Polizei ſucht gegenwärtig nach einem aus Lüttich ſtammenden gewiſſen Dubois, der ſeit einigen Tagen auf rätſelhafte Weiſe verſchwunden iſt. Dubois hat Lüttich in Begleitung eines Japaners Otawa verlaſſen. Er trug in dieſem Augenblick etwa 30 000 Franken bei ſich. Der Japaner erklärte, der Ver⸗ ſchwundene habe die Nacht bei ihm in ſeiner Villa in Remou⸗ champs verbracht und ſet am folgenden Tage mit einem ge⸗ meinſamen Bekannten mit dem Zuge nach Brüſſel abgereiſt. Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß an dem betreffenden Tage auf dem Bahnhof von Remouchamps überhaupt keine Fahrkarte nach Brüſſel gelöſt worden war. Der Japaner wurde unter Mit dem Amt des Sparkommiſſars ſoll der anhaltiſche Mini⸗ dem Verdacht, Dubots beraubt und umgebracht zu haben, ver⸗ ſter a. D. Dr. Müller⸗Deſſau betraut werden. haftet. Tagesspiegel Eine Juweleuſendung verſchwunden V Paris, 13. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Wie aus London berichtet wird, iſt von neuem eine Edel⸗ ſteinſendung auf dem Wege von London nach Paris ver⸗ ſchwunden. Das Paket enthielt 31 Saphire und Smaragden, die für 100 000 Mark verſichert worden waren. Die Sendung wurde am 2. März an die Adreſſe eines Pariſer Biſoutiers in London der Poſt übergeben, gelangte jedoch niemals in die Hände des Empfängers. Die Unterſuchung verlief bisher ergebnislos. Für die Entdeckung des Wertpakets wurde eine Belohnung von 10000 Mark ausgeſetzt. Katholiſche Familienväter gegen Abbé Haegy — Paris, 12. März. Havas meldet aus Straßburg, 750 Familienväter katholiſchen Glaubens im Kanton Schirmeck hätten eine Eingabe an den Straßburger Biſchof Ruch gerichtet, in der ſie gegen die von zehn Geiſtlichen ihres Kantons unter⸗ zeichnete Vertrauenskundgebung für Abbe Haegy proteſtie⸗ ren. Sie fordern die Zuteilung von Geiſtlichen, mit denen ſie in voller Harmonie leben und zu denen ſie Vertrauen haben können. Selbſtmord zweier Schweſtern vor dem Spiegel — Reval, 13. März Zwei Schweſtern Linda und Ale⸗ xandra Paalberg im Alter von 18 und 20 Jahren ſtellten ſich vor den Spiegel und erſchoſſen ſich mit einer Browning⸗ piſtole. Eine dritte Schweſter, die im Zimmer anweſend war, mußte ſich auf Weiſung der beiden älteren Schweſtern, wäh⸗ rend ſie ſich erſchoſſen, in eine Ecke des Zimmers zurück⸗ ziehen. Nobile zieht die Konſequenzen 5 Rom, 13. März.(United Preß.)] General Nobile hat auf Grund des Befundes der mit der Unterſuchung der „Italia“ ⸗Kataſtrophe betrauten Kommiſſion ſein Abſchieds⸗ geſuch eingereicht und ſeinen militäriſchen Rang abgelehnt. Das Kriegsminiſterinm hat ſein Abſchiedsgeſuch bereits ge⸗ nehmigt. Vier Opfer des Starkſtroms — Bubapeſt, 13. März.„Peſti Naplo“ meldet aus Stuhl⸗ weißenburg: In der Gemeinde Enying wollte der Kaufmann Joſeph Neumann mit dem Handlungsgehilfen Hordo auf einem Dache eine Antenne montieren. Dabei kamen ſie mit der Hochſpannungsleitung in Berührung. Auf ihre Hilferufe eilten die Mutter und die Schweſter Hordos zur Hilfe, doch gerieten ſte ebenfalls unter die Wirkung des Starkſtroms und konnten ſich nicht mehr losreißen. Schließlich wurden die Un⸗ glücklichen nach mehreren mißlungenen Verſuchen von einem Arzte aus ihrer ſchrecklichen Lage befreit. Neumann war be⸗ reits tot, während die anderen drei Perſonen mit lebens gefährlichen Verletzungen ins Kranken⸗ haus gebracht werden mußten. Selbſtmord auf der Straße — Budapeſt, 13. März. Ein Brautpaar, bem dis Mittel zum Heiraten fehlten, hat heute vormittag auf eigen⸗ artige Weiſe hier den Tod geſucht. Beide warfen ſich auf Ver⸗ abredung in verſchtiedenen Straßen ungefähr zur gleichen Zeit vor die Straßenbahn. Während der junge Mann mit leichteren Verletzungen davonkam, da der Führer den Wagen noch rechtzeitig abbremſen konnte, wurde das funge Mädchen in einer benachbarten Straße überfahren und ſoforz getötet. Ein Lloyddampfer geſcheitert Schanghai, 13. März.(United Preß.) Der Fracht⸗ dampfer„Gießen“ des Norddeutſchen Lloyds iſt auf dem Button⸗Riff vor der Yangtſemündung geſcheitert. Der Kapi⸗ tän und die Mannſchaft wurden von dem Peninſular⸗ und Orientaldampfer„Khyber“ aufgenommen und werden morgen hier eintreffen. Die„Gießen“, ein Schiff von 6530 Tonnen, war von Bremen nach Schanghai unterwegs. Die Erforſchung des Südpolgebietes — Newyork, 13. März. Der nach Newyork zurückgekehrts Leiter der amerikaniſchen Südpolexpedition, Kapitän Wil ⸗ kins, wurde am Dienstag von Oberbürgermeiſter Walker empfangen. Wilkins erklärte, daß die Arbeiten am Südpol alljährlich während der günſtigen Monate vor ſich gehen wütr⸗ den. Vorläufig habe die Arbeit erſt begonnen, deren Früchte erſt in ſpäteren Jahren erkennbar ſein würden. eee eee Baden ⸗VBadener Saiſon⸗Vorſchau In Baden⸗Baden zwitſchern ſchon die Vögel in traditio⸗ nellem Märzgeſang, während die Sonne ſich bereits auf die ſniſonbewußte Marſchroute begibt, obwohl noch breite Schnee⸗ fetzen das Tal und die Höhen überdecken. Obwohl das Ther⸗ mometer noch launiſch bald über, bald unter Null ſplelt, liegt der Frühling ſchon in der Luft, und das Ahnen, daß unter der weißen Decke bereits Knoſpen und Blüten ſprießen, hat nicht enttäuſcht. Der Frühling, wie überall auch hier etwas verſpätet, hat ſich hervorgewagt trotz ungewiſſeſter Prognoſen, und das gehört ſich ſo in Baden⸗Baden, wo Anfang März programmäßig die Saiſon eröffnet wird. Sonſt um dieſe Zeit iſt man zwar ſchon etwas flügger als diesmal, wo der Ueber⸗ zieher noch ein notwendiges Requiſit der Frühjahrstoilette iſt. Unbekümmert um die Renitenz der Natur haben jedenfalls auch dieſes Jahr die Hotels jetzt alle geöffnet im Vertrauen auf die wachſende Temperatur und die Gäſte, die ſich in ihr zu ſonnen kommen. Die Anfragen bei der Kurverwaltung ſind recht erheblich, und naturgemäß beziehen ſie ſich jetzt gar nicht ſo ſehr auf das Vergnügungsprogramm, als auf die kli⸗ matiſche Lage, um die ſich beſonders diejenigen alle ſorgen, welche Baden⸗Baden als den Ort der Nachkur nach Grippe⸗ erkrankungen wählen. Immer meint es die Natur hier etwas gnädiger mit den Menſchen, und es iſt gar nicht ſo über⸗ raſchend, daß man hier ſo eine Art von helmatlichem Lugano ſucht, den ſankt beſonnten Bezirk im ſchützenden Talkeſſel, unter blauem Himmel, der wärmt und behütet als molliger Winkel für alle, die endlich einmal den freundlicheren Puls der Natur zu fühlen wünſchen. Und in der Tat läßt ſich die un⸗ erbittliche Witterung hier eher als anderswo erweichen oder umſtimmen, und, wenn die Sonne ſtch durch das graue Ge⸗ wölk hißt, liegt wirklicher ſüdlicher Zauber über der Landſchaft. Die Kurverwaltung legt auch ſchon ihr Programm vor, ſoweit ſie es in großen Zſtgen für die ganze Salſon ſchon auf⸗ geſtellt hat. Offiziell beginnt es mit dem 15. März, dem Auf⸗ takt zur Oſterwoche, die alljährlich die erſte Maſſenparade der Gäſte bringt. Mitte März wird die Kunſtausſtellung eröffnet werden, welche diesmal vorwiegend Dresdener Maler in höchſt verlockender Auswahl bringen wird, das Theater bringt einige beſonders intereſſante Aufführungen und Gaſtſpiele, darunter das der Aſta Nielſen als„Kameliendame“, be⸗ achtenswerte Symphontekonzerte ſind angeſetzt, Karin Michaelis, ſeit einiger Zeit ein treuer Gaſt Baden⸗Badens, wird einen Vortrag halten, den Höhepunkt der Konzerte wird am Karfreitag die Aufführung von Bachs„Kunſt der Fuge“ unter dem ſtädt. Generalmuſikdirektor Ernſt Mehlich bilden. Ueber die Oſtertage wird Eugen Klöpfer mit ſei⸗ nem Enſemble gaſtieren an drei Abenden, deren einer auch den großen Oſter ball bringen wird. Der April hat größere Konzertveranſtaltungen auf dem Programm und ein Gaſtſpiel des bekannten Luſtſpielautors Curt Goetz mit Enſemble. Der Mai beginnt mit den großen Konzerten des„Vereins Symphoniehaus“, worunter eines iſt, das Furtwängler mit dem Philharmoniſchen Orcheſter aufführen wird. Ein zweites bringt Verdis„Requiem“, ein drittes Bruck⸗ ners 8. Symphonte. Kurz danach veranſtalten Joſef Krips und Ernſt Meh⸗ lich Mozartfeſtſpiele, ein Konzert des Newyorker Dayton⸗Chors wäre hervorzuheben, der Mai iſt alſo ein Monat der Konzerte, er wird aber auch das Früh⸗ jahrstanzturnier bringen. Dann iſt Pfingſten da mit ſeinen großen Bällen und ſeinen Feuerwerken. Im Mittel⸗ punkt des Juni ſteht das IX. Baden⸗Baden Automobil⸗ turnier, zum erſten Mal in internationalem Rah⸗ men mit Zielfahrt, Flach⸗ und Bergrennen, Geſchicklichkeits⸗ konkurrenz und Schönheitskonkurrenz, an die ſich ein Blu⸗ menkorſo anſchließen wird. Anfang Juli findet ein inter⸗ nationales Wurftaubenſchteßen ſtatt, die wichtigſte Veranſtaltung dieſes Monats aber wird das„Deut ſche Kammermuſikfeſt Baden⸗ Baden“ ſein, das zum erſten Mal in Verbindung mit dem Deutſchen Rundfunk ar⸗ rangiert wird und neue Kammermuſik, Kammeropern, Bal⸗ lette, Flümmuſtk und Originalmuſik für Rundfunk auf dem Programm hat. Bekanntlich eine der international wichtiaſten Muſikveranſtaltungen der Welt, der ein von Jahr zu Jahr wachſendes Intereſſe entgegengebracht wird. Der Auguſt iſt der traditionelle Monat der alten Baden⸗Badener inter ⸗ nationalen Rennen, die ſich in den September hinüber⸗ ziehen und ſich in der„Großen Woche“ konzentrieren, dem Gipfel der geſellſchaftlichen Feſte. Im September wird auf dem großen neuen Golfplatz, der mit ſeinen 16 Löchern den hüchſten internatſonalen Auſprüchen genügt, das erſte große Golfturnier abgehalten, während nach wie vor der Klein⸗ golfplatz, der„putting place“ an der Lichtentaler Allee, eben⸗ falls in Benützung bleibt. In demſelben Monat ſind das Herbſttanzturnier um die Sommermeiſterſchaft von Deutſchland und die beliebten Herbſtſporttage des ADAC. mit Ballonverfolgung, und vor allem das Inter ⸗ nattonale Tennisturnier. Auch das„Klaſſiſche Kammermufſikfeſt“ fällt in dieſe Zeit, das von Fried⸗ berg, Fleſch und Ptatigorſkt beſtritten wird. Wie alljährlich, wird auch das Puhonnyſche Martionettentheater die Saiſon über ſeine Gaſtſpiele abſolvieren. Wie man ſieht, iſt gut vorgeſorgt. Veranſtaltungen von Fall zu Fall und Gelegenheit zu Gelegenheit werden dieſes an ſich ſchon reichhaltige Programm ergänzen. Seit einigen Wochen hat Baden⸗Baden auch einen neuen Kur⸗ direktor, den Dr. von Scheven, einen Mann, dem ein aus⸗ gezeichneter Ruf vorausgeht, in diplomatiſchem Dienſt lange Jahre mit dem Ausland vertraut, u. a. als deutſcher Ge⸗ ſchäftsträger in Tanger, Belgrad, Buenos⸗Aires und Madrid. Nach dem Krieg aus geſundheitlichen Gründen aus dem diplomatiſchen Dienſt ausgeſchieden, hat ſich Dr. von Scheven im Wirtſchaftsleben eine beachtenswerte Poſition⸗ geſchaffen, und nun ſind die kurdirektionalen Funkllonen in ſeine Hand gelegt. Es gilt allerhand Fehler wieder gut zu machen, auch wird Baden⸗Baden, welches ſich in Zukunft ſeinen Heilbadfragen mit erneuter Energie widmen will, eine ganze Reihe von Problemen zu löſen haben, die allerdings auch der Stadtverwaltung neue Aufgaben ſtellen und nicht zu⸗ letzt auch dem Staat, der als Beſitzer der Bäder und Quellen viel zu tun haben wird, um längſt fällige Rechnungen zu be⸗ gleichen. Ueber dieſe Fragen wird einmal ein beſonderer Ar⸗ tikel zu unterrichten haben. Baden-Baden hat es im vorigen Jahr faſt auf eine Fre⸗ quenz von 100 000 Kurgäſten gebracht. Man iſt dieſes Jahr durchaus nicht optimiſtiſch und rechnet nicht mit Märchen und Wundern. Aber der Anſtrum, der bereits auf die milderen Grade des Baden⸗Badener Frühlings hin einſetzt, läßt eine günſtige Prognoſe zu, und wenn nicht alles trügt, wird die Fremdenoaſe an der Dos auf Oſtern hin dieſelbe Attraktion ausüben wie in allen ſonſtigen Jähren. ſus. o 1 1 Kelttwoch, den 18. März 1929 Nene Mauuheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) 8. Sekte. Nr. 122 Städtische Nachrichten Daͤmmerung Jetzt dämmert es wieder über den Wäldern.. Nicht als ob im Winter keine Dämmerung geweſen wäre aber für uns Stadtmenſchen war ſie nicht da. Wenn ſich langſam der Abend herabſenkte, ſaßen wir noch gebückt vor den Büchern, ſtanden wir noch mit geſpannten Augen vor den Maſchinen. Und wenn die befreiende Glocke erſcholl, dann brannten müde, kalte Gaslampen zu unſerer Heimkehr. Frierend, fröſtelnd be⸗ ſchleunigten wir den Schritt Doch nun können wir wieder hinaus! Da ſind die Wege am Rhein ſtill und einſam, wenn die Sonne irgendwo hinter Ludwigshafen verſinkt, ihre letzten voten Strahlen noch einmal zuckend über den Himmel ſchießen läßt, daß ſie, wie mit Silber durchwirkt, noch einmal in ben Fluten des deutſchen Stroms ſich ſpiegeln. Blaue zarte Dünſte entſteigen dem Erdreich, ſchmiegen ſich zwiſchen das feine, zarte Geäſt, ſchließen enger und enger ſich zuſammen. Eine Wieſe breitet ſich plötzlich vor den Augen, enblos ſchier. Denn die Schleierbünſte verhüllen ihr Ende, als läge es irgendwo ganz, ganz fern Noch ſind, zwiſchen hohen Bäumen, wo die Sonne den Boden nicht erreichen kann, die Wege hart, mit Eis bedeckt. Noch kränzen weiße Eiskruſten, im verdämmernden Abendlicht ſchimmernd, auf beiden Seiten den Strom. Aber leiſe erwacht das Leben. Horch, welch ein Schnarren und Krächzen! Irgend⸗ ein Waldvogel iſt's, der mit rauhem Tone lockt. Es iſt rüh⸗ rend zu hören, wie er dieſen unfreundlichen Lauten einen herz⸗ lichen Unterton zu geben ſucht, wie er ſich bemüht, mit ſeiner gänzlich ungeeigneten Stimme zu bitten, zu locken, zu werben. Doch dann erhebt ſich ein zarter Sang, ſchüchtern noch, ſcheu — aber mit einer Süße, die ſich ſeltſam abhebt von der kahlen Umgebung, noch ſeltſamer von dem Gekrächz jenes Düſterlings: eine Amſel! Im Sommer, wenn wir ſie ſo oft hörten, achteten wir ihrer kaum. Aber jetzt, nach langen kalten Monaten, in denen das Geſchilp der Spatzen der einzige Vogellaut war— da klingt die kleine Stimme der Amſel, als ſänge der Frühling ſelbſt! Noch ſtarrt der Wald kal, noch umhüllt kein warmes Blattwerk die nackten Zweige. Selbſt der erſte dünne Hauch zarten Grüns läßt ſich noch nicht blicken. Das Auge ſteht nichts als dürres Gezweig. Aber wer mit geſchärften Sinnen hineinhorcht in den Wald, der hört ein feines Rinnen, ein Steigen der Säfte, ein Wirken und Werken: Auch die Bäume, die Sträucher, Kräuter und Gräſer ſind erwacht aus langem Winterſchlaf, ſie bauen in emſiger, geduldiger Arbeit: zunächſt feine, ganz kleine grüne Spitzchen, die ſich dann breiten, die dann wachſen, Blättchen werden und Blätter, die als dichtes grünes Kleid ſchließlich Wälder und Felder einhüllen, eine Welt!— Das alles kannſt du hören, wenn dich die Stadt nicht ſtumpf und taub gemacht hat. Und doch mußt du wieder in ſie zurück. Sie bietet dir Wohnung, Brot, Arbeit. Ihre Lichter grüßen dich auf der Heimkehr. Immer neue zündet ſie an, grünliche, rötliche, alle, ſcheint es, nur für ſtch. Als ſpürte ſie, daß du ihr entgleiten wollteſt. Als griffe ſie mit immer neuen Armen nach dir. Hüte dich vor ihr. Vergiß nicht das Leben außerhalb ihrer Mauern. 5 * * Ferienaufenthalt für Schüler im Ausland. Der Verein Schülerwohlfahrt für die höheren Lehranſtalten e. V. Mannheim, der ſeit Jahren eine rege und erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der Er⸗ holungsfürſorge für Schüler und Schülerinnen höherer Lehr⸗ anſtalten entfaltet— im verfloſſenen Jahr waren unter pädagyogiſcher Leitung etwa 400 Schüler und Schülerinnen in Ferienheimen untergebracht— hat nun auch die Entſendung von Schülern und Schülerinnen ins Ausland— mit oder ohne Austauſch— in ſein Programm aufgenommen, um neben der Erholung eine Vervollkommnung in der Fremdſprache zu erztelen. Zunächſt finden während der diesjährigen Oſter⸗ ferien als Vorkurs(Vorbereitung für einen längeren Aufent⸗ halt während der großen Ferien) Entſendungen in die fran⸗ zöſiſche Schweiß ſtatt. Gemiſchte und Frauenchöre Ihre Aufnahme in den.. B. Bon Prof. Walter Doſt, Vorſitzender des Muſtkausſchuſſes im Deutſchen Sängerbunde In den letzten Jahren iſt die Frage der Aufnahme von Frauen⸗ und gemiſchten Chören in den D. S. B. immer bren⸗ nender gewopden. Stimmen für und wiber haben ſich erhoben; weitläufige Erörterungen nahmen zu dem akuten Problem Stellung. Auf der Tagesordnung des 21. ordentlichen Sän⸗ gertags in Wien im vergangenen Jahre ſtand ein Antrag auf Aufnahme von Frauen⸗ und gemiſchten Chören. Er wurde mit anderen Anträgen für den außerordentlichen Sängertag, der im Juli dieſes Jahres in Nürnberg ſtatt⸗ findet, zurückgeſtellt. Vom hiſtoriſchen Geſichtspunkte aus be⸗ trachtet, iſt der D. S. B. ein Bund der Männerchöre. Die Entwicklung ging von den Liedertafeln aus, die nur den Männergeſang pflegten und damit geſellſchaftliche und vater⸗ ländiſche Zwecke verbanden. Der Werdegang der Bewegung zeigt, daß das deutſche Lied darüber hinaus ein Kulturfaktor von großer Bedeutung geworden iſt. Im Geſang, im Volks⸗ lied liegt ein nicht zu unterſchätzender ſittlicher Wert, der heute in der Zeit des Materialismus veredelnd auf die Men⸗ ſchen zu wirken berufen iſt. Im Kampfe gegen die Auswüchſe des heutigen Muſikbetriebes, im Kampfe für das herrliche deutſche Volkslied, darf auch die Fran nicht ausgeſchloſſen werden. In unſerer Zeit liegen die Verhältniſſe eben anders als vor hundert Jahren. Damals trat die Frau kaum an die Oeffentlichkeit. Ihr Wirkungskreis war das Haus, die Familie. Heute iſt die Frau gleichberechtigt mit dem Manne. Die neue Bewegung geht von dem richtigen Gedanken aus, daß jedes Volk die Pflicht hat, alle in ihm ſchlummernden Kräfte zu ſeiner intektuellen und ſittlichen Vervollkommnung auszunützen. Eins der wichtigſten Mittel zur Veredelung der Menſchheit iſt die Muſik, das Lied, insbeſondere das gemein⸗ ſame Lied, der Chorgeſang. Gerade das Singen in einer Gemeinſchaft ſtärkt, wie die hiſtoriſche Entwicklung des Män⸗ nergeſangs zeigt, das Gefühl der Zuſammengehörigkeit, das Bewußtſein der Volkseinheit. Der Chorgeſang trägt bei zur Ueberbrückung ſoztaler Gegenſätze und wirkt ausgleichend im Streite gegensätzlicher Anſchauungen und Lebensauffaſſungen. Wenn wir in Wahrheit eine Volksbewegung ſein wollen, dürfen wir die Frauen nicht fernhalten. Das Intereſſe der Familie am Chorgeſang wird erhöht, wenn nicht nur der Mann, ſondern auch die Frau im Chor das Lied pflegt. Da⸗ mit wird auch die Vorausſetzung der Erziehung der Kinder zur Muſik gegeben. Die Frage des Kinderchors wird einer Löſung entgegengebracht; denn ſind die Eltern für Lied und Chor⸗ geſang begeiſtert, wird es ein leichtes ſein, auch bei den Kin⸗ dern Liebe zum Geſang zu wecken. Auch aus dieſem Grunde ergibt ſich, daß der D. S.., wenn er ſeine Aufgabe, zum beſten der Allgemeinheit zu wirken, erfüllen will, Frauen⸗ und gemiſchte Chöre in ſeinen Reihen aufnehmen muß. Aus dieſer Forderung darf aber nicht der Schluß gezogen werden, daß kun die Männerchöre in gemiſchte Chöre verwandelt wer⸗ den ſollen. Die Pflege des Männergeſangs iſt natürlich im vollen Umfange aufrechtzuerhalten. Aber welche Bereicherung gibt die Möglichkeit, auch einmal einen Frauenchor oder ein gemiſchtchöriges Lied zu ſingen? Schon jetzt iſt die Aufführung großer Ora⸗ torienwerke an vielen Orten überhaupt erſt dadurch er⸗ möglicht, daß ein beſtehender leiſtungsfähiger Männerchor ſich einen Frauenchor angliedert, oder daß der gemiſchte Shor ſich die Unterſtützung eines Männerchors ſichert. Die Oratorien gehören zu den hedeutendſten Werken der Litera⸗ tur. In ihnen haben unſere großen Meiſter ihre genialſten Gedanken niedergelegt. Sollen dieſe uns verſchloſſen bleiben? Das wäre nicht vereinbar mit den idealen Beſtrebungen des Deutſchen Sängerbundes. Die erwähnte große Mannigfaltig⸗ keit der Programmgeſtaltung wird ſich zwangsläufig in einer regeren Teilnahme des Publikums an unſeren Veranſtaltun⸗ gen äußern und zur Belebung der Konzerttätigkeit erheblich beitragen. Den D. S..⸗Vereinen ſind nach der letzten Beſtands⸗ aufnahme mehr als 55 000 Sängerinnen angeſchloſſen. Die Beſtrebungen, Frauen in die Vereine aufzunehmen, ſind alſo in unſeren Reihen nicht neu. Die Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, ſind die denkbar beſten und ermuntern zu einer Verallgemeinerung dieſer Verſuche. So bürfte ſchon heute kein Zweifel ſein, daß der Sängertag einer Zulaſſung von Frauen⸗ und gemiſchten Chören zuſtimmen wird. Vie Bedeutung unſerer Organiſation wird dadurch in ein ganz neues Licht gerücktt. Ihr erwachſen Aufgaben von aller⸗ größter Tragweite, deren Auswirkungen ſich heute nur ahnen laſſen. SBK. Keine ſtaatliche Unterſtützung des Wettſingens Der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt Volksbildung hat an den Oberpräſidenten der Rheinprovinz folgendes Schreiben gerichtet:„Aus einem Rundſchreiben bes Männergeſangvereins„Liedertafel“ in.⸗Gladbach habe ich erſehen, daß ſich namhafte rheiniſche und weſtfäliſche Chor⸗ vereine mit dem Plane eines regelmäßig wiederkehrenden Wettſingens befaſſein Von einer ſtaatlichen Förderung der Chorgeſangwettſtrette iſt grundſätzlich abzuſehen. In geeig⸗ neter Weiſe iſt auch auf die großen Städte einzuwirken, daß ſie ſich der Förderung ſolcher Veranſtaltungen enthalten, 8 Und Die Bilder der Woche Unter den Jubilaren gebührt diesmal einer Stadt der Vorrang. Duisburg wurde am 8. März 1129 durch König Lothar Ul. von Sachſen zur Reichshauptſtadt erklärt. Heute beſitzt Duisburg als Zentrale der weſtdeutſchen Kohleninduſtrie und der bedeutenden chemiſchen Metallinduſtrie in der Stadt ſelbſt den größten Binnenhafen der Welt.— Seinen 75. Ge⸗ burtstag würde am 14. März der ſchon vor 14 Jahren verſtor⸗ bene Arzt Paul Ghrlich feiern können, deſſen Name durch die Entdeckung des Salvarſans und die dadurch begründete Serumtherapie weltberühmt geworden iſt. 1908 hat er deshalb den Nobelpreis erhalten.— Ein weiterer Nobelpreisträger, der Schöpfer der Relativitätstheorie, Prof. Dr. Albert Ein⸗ ſtein, wird am 14. März 50 Jahre alt. Er iſt ein gebürtiger Ulmer. Das 60. Lebensjahr vollendet am 16. März der in der ganzen Welt bekannte Violinvirtuoſe Prof. Willy Bur⸗ meſter, der ein gebürtiger Hamburger iſt.— Das letzte der Portraits zeigt den norwegiſchen Gelehrten Prof. Störmer, dem es nach vielen Verſuchen gelungen iſt, regelmäßige Echos auf radiotelegraphiſche Signale aus dem Weltenraum zu empfangen. Nach der Zeit zwiſchen Ausſendung und Empfang wurde berechnet, daß die Radiowellen zehn Millionen Km. weit in den Weltenraum vorgedrungen ſind. Dadurch iſt bewieſen, baß ein von einem andern Weltkörper ausgeſandtes Radib⸗ ſigna! thevretiſch zur Erde gelangen könnte. Die Eiszeit in Europa geht ihrem Ende entgegen, doch be⸗ finden ſich an den Rändern der Oſt⸗ und Nordſee noch immer ungeheuere Eismaſſen, deren Schmelzende noch einige Zeit auf ſich warten laſſen wird. So iſt der bekannte Badeort Warn e⸗ münde wochenlang von meterhohem Packeis eingeſchloſſen go⸗ weſen, wodurch der Fährbetrieb nach den ſkandinaviſchen Län⸗ dern behindert wurde. Durch Aufbrechung und Sprengungen iſt es jetzt gelungen, eine ſchmale Rinne durch die Eismauern herzuſtellen.— Eine ſchreckliche Naturkataſtrophe hat ſich auf der Juſel Madeira ereignet, wo infolge dauernder Regen⸗ güſſe ſich plötzlich im Tal von Sao Vicente rieſige Geſteins⸗ und Erdmaſſen löſten und eine Menge Häuſer unter ſich begrub Zehn Gebäude wurden dabei ins Waſſer geriſſen, die Bewoh⸗ ner ertranken. Die Zahl der Todesopfer ſteht heute noch nicht ganz genau feſt, doch beläuft ſie ſich auf über Hundert. Zu Ehren der Blindenhunde ſoll auf Veranlaſſung der Blindenverbände ein Denkmal von der Hand Prof Richters Unter den Linden in Berlin errichtet werden. Es ſoll einmal der Dankbarkeit der Blinden Ausdruck geben und zum anderen zu milden Spenden für ſie anregen.— Der berühmte Löwe Leo, den man in jedem Film der Metro Goldwoyn⸗ Geſellſchaft in deren Schutzmarke lebendig zu ſehen bekommt, wird nun auch demnächſt zu hören ſein, nachdem eigens für ihn in Hollywood eine Tonfilmaufnahme hergeſtellt worden iſt, Der deutſche Schulkreuzer„Berlin“ iſt nach 15monatiger Abweſenheit von ſelner Weltreiſe glücklich wieder in Cuxhaven eingelaufen.— Um die häufigen Autokataſtrophen bel ungeſt⸗ cherten Eiſenbahnübergängen zu bekämpfen, hat der Allgemeine Deutſche Automobilklub probeweiſe neue Anlagen in Betrieb genommen. Dieſe Signale zeigen die Form des Warnkreuzes und ſind mit Blinklampen ausgerüſtet. Beim Nahen eines Zuges wird überdies ein Kontakt ausgelbſt, der eine Alarm⸗ glocke in Betrieb ſetzt. Die„Aeberfremdung“ der deutſchen Literatur Dem Deutſchen iſt von jeher ein beſonderer Hang zum Freurden vorgeworfen worden, und auch in unſerer Zeit tau⸗ chen wieder die Klagen auf, daß wir die eigenen Werte um der ansländiſchen willen vernachläſſigen. Auf dem Gebiete der Etteratur hat man das Ueberhandnehmen der Ueberſetzungen bedauert, aber nach den ſtatiſtiſchen Ueberſichten über das Ueberſetzungsweſen, die Dr. Auguſt von Löwis of Menar im „Buchhändler⸗Börſenblatt“ veröffentlicht hat, treffen dieſe Vorwürfe nicht zu. Bei einem Vergleich der Ueberſetzungen aus dem Deut⸗ ſchen und ins Deutſche für das Jahr 1927 ergibt ſich, daß unſere Bilang nur Eugland, Frankreich, Dänemark und Norwegen gegenüber paſſiv iſt, denn hier ſtehen allerdings 217 Ueber⸗ ſetzungen aus dem Deutſchen 585 Uebertragungen ins Deutſche gegenüber, doch ſonſt iſt Deutſchland der gebende Teil, denn aus den anderen Ländern, die Vereinigten Staaten eingeſchloſ⸗ ſen, wurden nur 388 Werke übertragen, während 1404 deutſche Bücher in die Sprachen dieſer Länder überſetzt wurden. Im ganzen wurden 648 Werke mehr aus dem Deutſchen als ins Deutſche überſetzt. Am zahlreichſten ſind die Ueberſetzungen ins Deutſche aus der ſchönen Literatur, und zwar beſonders aus dem Eugliſchen und Franzöſiſchen. Aber auch da zeigt ſich, daß nur einige wenige fremde Schriftſteller bevorzugt werden; ſo erſcheint Jack London mit 22 Ausgaben, Shakeſpeare mit ebenſoviel, R. L. Stevenſohn mit 20, Dickens mit 16, Edgar Wallace mit 15, Oscar Wilde mit 11, Shaw mit 9 Ausgaben. Von franzöſiſchen Dichtern ſteht der ältere Dumas mit 22 Aus⸗ gaben an der Spitze; es folgen Zola mit 21, Balzac mit 8, M. Leblaue mit 6, Romain Rolland, Maupaſſant und Colette mit je 5 Ausgaben. Die„Ueberfremdung“ im Jahre 1927 gipfelte alſo in den Werken kaum eines halben Dutzend moderner aus⸗ ländiſcher Schriftſteller; im ganzen aber überwiegen bei den Ueberſetzungen die fremden Klaſſiker und Halbklaſſiker, deren Uebertragung frei iſt. Von den 5066 Neuerſcheinungen auf dem Gebiet der ſchönen Literatur waren nur 689 Ueberſetzungen, alſo 13,6 Prozent. Unter den deutſchen Ueberſetzungen in fremde Sprachen ſteht Rußland an der Spitze, das hauptſächlich wiſſenſchaftliche Werke übernimmt; an zweiter Stelle ſtehen Großbritannien und die Vereinigten Staaten; Japan, das den britten Platz einnimmt, überſetzt neben ſtaats⸗ und ſozialwiſſenſchaftlichen Schriften hauptſächlich Werke der ſchönen Literatur. Das nie⸗ derländiſch⸗flämiſche Sprachgebiet bevorzugte Belletriſtik und Italien philoſophiſch⸗pädagogiſche Literatur. Eiteratur „ Deutſche Balladen. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Geſammelt und herausgegeben von Heinrich Splero. Verlag Deutſche Buch⸗Gemeinſchaft, Berlin SW. 68. Unter allen gebundenen Dich⸗ e iſt die Ballade am volkstümlichſten. Jedes die Volkheit ſtark bewegende Ereignis, Krieg und Seuche, Feſt und Unheil, fand in ihr ebenſo feinen Ausdruck wie das Geſchick des einzelnen in Liebe und Tod, wie der Schnack und Scherz des Lebens. Geſungen, nach⸗ eſummt, am Ende zerſungen und oft in der urſprünglichen Form aum mehr erkennbar, gingen dieſe Volksballaden durch das Land, kleinere und vertrautere Geſchwiſter der großen Volksepen von Sieg⸗ fried und Kriemhild, von Hagen und Volker, von Gudrun und Diet⸗ rich von Bern. Und mit dem Beginn der großen klaſſiſchen Epoche unſeres Schrifttums, mit dem Aufgang Klopſtocks und Herders, ringt ſich alsbald die Kunſtballade durch und findet 1 in Goethe und Bürger, in Schiller ihre von keiner Zeit zu zerſtückelnde Form. Seit⸗ dem geht ein ununterbrochener Strom von Balladendichtung durch das deutſche Leben. Die Romantik wie der politiſche Sturm und Drang nor 1848, die deutſchen Geſchicke von 1816 wie die von 1871 und 1014 finden ihre balladiſchen Sänger. Die alten einfachen Stoffe von Liebe und Liebesleid, von Treue und Untrene kehren im ſprachlichen Ge⸗ wande jedes neuen Geſchlechtes wieder und jede neue Volksbewegung, die nationale wie die ſoziale, erzwingt ſich ihre balladiſche Spiegelung. Die vorliegende Sammlung, die aus dem unerſchöpflichen Reichtum dieſer deutſchen Dichtungsgattung das Meiſterliche und Bleibende zuſammenfügt, vermittelt ein farbenprächtiges Bild deutſcher Bal⸗ ladenkunſt von den harſchen Verſen des namenloſen altnordiſchen Sängers durch die in„Des Knaben Wunderhorn“ eingeſammelten Dichtungen üher Jahrhunderte hinweg bis auf unſere Tuge. Der . Dr. Heinrich Spiero, der Biograph der Ballabendichter Fontane und Lilieneron und Geſchichtsſchreiber der neueren deutſchen Lyrik, leitet das umfängliche Werk mit einer Darlegung des Begriffes der Balladen ein und gibt dann einen die wichtigſten Stoff⸗ u. Fon probleme deutenden Ueberblick der beutſchen Balladendichtung. Wußten Sie bas? Die Kautſchukbäume brauchen ſieben Jahre, ehe ſie an⸗ fangen den koſtbaren Saft zu liefern. 3 Auf der Plattform des Giffelturms gibt es ein Varieté. . Unterſuchungen haben ergeben daß in Auſtalten geiſtig Minderwertiger der Prozentſatz Linkshändiger weſentlich höher iſt als in normalen Schulen. Kunſt und Handwerk im Wandel der Zeit Ein Vortrag von Guſtav Jacob Im Kreiſe des Gewerbevereins und Han d⸗ werker verbandes E. V. ſprach Dr. Guſtav Jacob, Kuſtos am Schloßmuſeum, über Kunſt und Han dwe rt im Wandel der Zeit. Der Redner ging von der Be⸗ ſprechung des ſchlichten Gebrauchsgeräts aus, von den Dingen, die von der menſchlichen Hand für die menſchliche Haud geſchaffen wurden. Die Zeugniſſe des künſtleriſch ſchaffen den Handwerks wurden hineingeſtellt in die großen geiſtes⸗ und kunſtgeſchichtlichen Zuſammenhänge vom hohen Mittelalter bis zur Gegenwart. Es wurde verfſucht, die künſtlerlſch ge⸗ ſtaltenden, im Handwerk ſchlummernden Kräfte und die Ver⸗ edelung von Werkſtoffen klar zu legen. Material, Werkgerät und geſtaltender Wille ſind die Grundelemente alles kunſt⸗ handwerklichen Schaffens. Dabei ſpielt der auf der Ober⸗ fläche zu Tage liegende Ton eine führende Rolle. Viele Werkſtofſe verdanken ihre Formgedanken dieſem kin ſt⸗ leriſchen Urſtoff. Daher ging Dr. Jacob mit Recht von der Beſprechung der Keramik aus, die er vom Steinzeug der Renaiſſance über die Fayenee und das Porzellan des Barock und Rokoko bis zur Töpferkunſt der Gegenwart verfolgte. An Hand zahlreicher vortrefflicher Lichtbilder, deren Origk⸗ nale im weſentlichen den reichen Sammlungen des Schloß⸗ muſeums entſtammen, wurden ferner Gegenſtände aus Edel⸗ metall, Schmiedeeiſen und Glas vorgeführt., Die Stil⸗ wandlungen des Möbels wurden von der reich ornamentier⸗ ten Kaſtenform der hohen Gotik bis zu den puritaniſch ſtrengen Stücken der heutigen Zeit charakterlſtert. Den Ab⸗ ſchluß bildeten einige Beiſpiele von Kleingerüt des täglichen Gebrauchs, Dinge, die von Hand zu Hand wandern und denen entweder ein volkstümlicher Wert innewohnt oder aus beuen die Wohlhabenheit einzelner Bürger ſpricht! Mit einem Selbstporträt eines zünftigen Schreiners des ausgehenden Mittelalters ſchloß der Redner ſeine aufſchlußreichen Aus⸗ führungen. Es war ein Detail vom Chorgeſtühl der Spftal⸗ kirche in Baden⸗Baden, an dem ſich der Meiſter, Haus Kern aus Pforzheim, ſelbſt ber Nachwelt überltefert hat. Sein Wappen mit der ausgeſtreckten Hand mag Symbol ſein fur den Glauben an das Werk, das meuſchliche Hand erſthaffen i iſt Ausdruck des werktätig ſchaffenden Haudwerker⸗ ſtandes. 5 Fabrik, bis er im Jahre 1891 in Gemeinſchaft mit einem vorbereitete Kiſte ſteht. möglichen Zeugs angefüllt, daß ſie nicht zu hohl klingt, wenn 4. Seite. Nr. 122 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe] Mittwoch, den 18. März 192 Wirtſchaftliches Soziales Um die Wiedereinführung der Gemeinde⸗Getränkeſteuer Im Zuſammenhang mit ben Erwägungen über die Deckung des Defizits im Reichshaushalt wird neuerdings wieder in parlamentariſchen Kreiſen die Gemeindegetränke⸗ ſteuer genannt, deren Wiedereinführung der Reichsfinanz⸗ miniſter in ſeiner Deckungsvorlage nicht vorgeſehen hat. Wie erſt nachträglich bekannt geworden iſt, hat Hamburg im Reichsrat zum Entwurfe des Geſetzes zur Uebergangsrege⸗ lung des Finanzausgleichs einen Antrag eingebracht, daß die Demeinden mit Genehmigung der Regierung Steuern auf Wein, weinähnliche oder weinhaltige Getränke, auf Schaum⸗ weine oder ſchaumweinhaltige Getränke und auf Trinkbrannt⸗ wein erheben können. Hamburg hat ſeinen Antrag mit dem Hinweis darauf begründet, daß das Reich die Kürzung der Ueberweiſungen an die Länder vorhabe. Wie uns mitgeteilt wird, iſt die Entſcheidung über dieſen Antrag im Reichsrat noch nicht gefallen. f Dagegen iſt bekannt geworden, daß dem hamburgiſchen Antrag auch die Reichsratvertreter anderer deutſcher Länder, die einen verhältnismäßig nicht unbedeutenden Weinbau haben, ſympathiſch gegenüberſtehen. Die Deutſche Volks⸗ partei hat darauf jetzt im Preußiſchen Landtag eine„Kleine Anfrage“ eingebracht, in der die Regierung aufgefordert wird, ihre Vertreter im Reichsrat anzuweiſen, gegen den Antrag zu ſtimmen. Wie wir erfahren, haben auch die Haupt⸗ verbände des Weinbaus und des Weinhandels in einem Schreiben an die Behörden auf die ſchweren Gefahren hinge⸗ wieſen, die eine Wiedereinführung der Getränkeſteuer für den Weinbau und den Weinhandel mit ſich bringen würde. In der Eingabe wird daran erinnert, daß der Preußiſche Landtag in einer bei Beratung des Haushalts des Landwirtſchafts⸗ miniſteriums gefaßten Entſchließung ſich ausdrücklich gegen jede Beſteuerung des Weines ausgeſprochen hat. Auch hier wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Stimmen der preußiſchen Staatsregierung gegen den hamburgiſchen Antrag abgegeben werden. f Hugo Stotz 60 Jahre Am morgigen Donnerstag feiert ein in allen Mannheimer Kreiſen wohlbekannter und geachteter Bürger, Herr Hugo Stotz, der Gründer der elektrotechniſchen Firma Stotz u. Cie., die jetzt der Firma Brown, Boveri u. Cie. angegliedert iſt, ſeinen 60. Geburtstag. Herr Stotz darf auf ein an Er⸗ folgen reiches Arbeitsleben zurückblicken. Die zahlreichen be⸗ deutenden Erfindungen und von ihm herrührenden Verbeſſe⸗ rungen auf dem Gebiete des elektriſchen Inſtallations⸗ und Sicherungsweſens haben den Namen Stotz nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen induſtriellen Welt bekannt gemacht, während die aus den Stotzſchen Werken gelieferten, nach Millionen zählenden Apparate wegen ihrer Zweckmäßig⸗ keit und Zuverläſſigkeit ſich überall Eingang verſchafft und Anerkennung gefunden haben. Aber nicht nur durch die Er⸗ zeugniſſe der von ihm geleiteten Fabrik hat ſich Stotz einen bedeutenden Namen gemacht, er hat auch großen Anteil an allen bedeutenden Arbeiten des Verbandes deutſcher Elektrotechniker, indem er über 30 Jahre lang als Kommiſſionsmitglied an der Aufſtellung, Ausgeſtaltung und Vervollkommnung der von dieſem Verbande herausgegebenen Sicherheitsvorſchriften für die Errichtung elektriſcher Stark⸗ ſtrom⸗Anlagen an erſter Stelle mitarbeitete und dabei durch ſeine gründliche Sachkenntnis vielfach beſtimmenden Einfluß ausübte. Aus dem Lebensgang des Herrn Stotz dürfte folgendes von Intereſſe ſein: Hugo Stotz iſt in Stuttgart geboren; ſeine techniſche Schulbildung erhielt er zunächſt auf der Baugewerk⸗ ſchule und ſpäter auf dem Polytechnikum in Stuttgart. Stotz war aber vor allem ein Mann des praktiſchen Gefüh⸗ les, das ſchon in der Jugend bei allen ſeinen vielſeitigen Beſchäftigungen deutlich hervortrat. Urſprünglich als Fein⸗ mechaniker ausgebildet, neigte er bald slektrotechniſchen Fa⸗ brikationszweigen zu, inſonderheit der Beleuchtungstechnik und dem Apparatebau. Er war jahrelang für die elektro⸗ techniſche Fabrik Eßlingen tätig, zuletzt als Vertreter dieſer befreundeten Herrn in Mannheim die Firma Moyé u. Stotz gründete, die ſpäter in die Firma Stotz u. Cie., Elektrizitäts⸗ geſellſchaft, überging. Die Firma, die ſich in kurzer Zeit dank der fachkundigen Führung und Energie des Herrn Stotz einen guten Ruf in Mannheim und weiterhin in Fachkreiſen erwarb und demzufolge eines immer wachſenden Zuſpruches erfreuen konnte, führte ihren Betrieb zunächſt in dem Hauſe P 6, 20, bis durch den ſteigenden Umſatz die Errichtung eines eigenen Fabrikations- und Geſchäſtshauſes ſich als notwendig erwies. Ein ſolches wurde in O 4, 8/9 errichtet und 1902 bezogen. Aber auch dieſe an ſich ſchon umfangreichen Räume erwieſen ſich nach kaum 10 Jahren wiederum als zu klein, fodaß Stotz im Jahre 1912 ein Gelände in Neckarau erwarb, wo die fetzige Fabrik errichtet wurde. War bis dahin das Inſtallationsweſen und die Ausführung von Inſtallationen das Hauptarbeitsgebiet der Firma Stotz, ſo ging Stotz in den neuen großen Gebäuden vollſtändig zur Selbſtfabrikation und Herſtellung im Großen der von ihm entworfenen Apparate über und errang auf dieſem Gebiete die größten Erfolge. Man kann wohl ſagen, daß heute die Firma Stotz u. Cie. als Fabrikationsfirma auf dem Gebiete des elektriſchen Inſtal⸗ lations⸗ und Sicherungsweſens eine führende Rolle in der elektrotechniſchen Induſtrie beſitzt. Als Mannheimer Bürger hat ſich Stotz auch politiſch betätigt, Er gehört der Deutſchen Volkspartei an und war von 1922—26 Stadtverordneter. Leider wurde er durch ſeine berufliche Tätigkeit ſo ſtark in Anſpruch genommen, daß er 1926 ſein Mandat niederlegen mußte. Er gehört ſeitdem aber weiterhin dem Vorſtande des Ortsvereins Mannheim an, wo ſein auf reiche Lebenserfahrung gegründetes reifes Urteil und ſeine Kenntnis beſonders in allen techniſchen Fragen hoch geſchätzt wird. Es ſei endlich noch erwähnt, daß Stotz Mitgründer des im Jahre 1899 gegründeten elektrotechniſchen Vereins Mannheim⸗Ludwigshafen iſt. Auch an allen Arbei⸗ ten dieſes Vereins hat Stotz einen führenden Anteil gehabt. Möge es Herrn Stotz beſchieden ſein, noch viele Jahre hin⸗ durch in Geſundheit und Lebensfriſche das von ihm geſchaffene Werk zu weiteren bedeutenden Erfolgen zu führen, den Ruf der Firma Stotz u. Cie. in immer weitere Kreiſe hinaus⸗ zutragen und damit auch die Intereſſen der Stadt Mannheim zu fördern. Dr. Ws. Aus dem Lande m. Heidelberg, 12. März. Die vom Eisgang befürch⸗ teten Gefahren haben ſich glücklicherweile nicht eingeſtellt. Am Samstag und Sonntag konnte man von den Neckarbrücken aus das gewaltige Naturſchauſpiel des ſtromabwärts treiben⸗ den Eiſes genießen, ohne befürchten zu müſſen, daß es da oder dort zu Stauungen und bedenklichen Zwiſcheufällen kommen werde. Ob die Eisſprengungen dieſen unerwartet günſtigen Verlauf des Eisganges verurſacht und Kata⸗ ſtrophen ausgeſchaltet haben, ſei dahingeſtellt. Das ſteht feſtz wäre dieſes Jahr der Frühling auf den Rieſenflügeln des plötzlich einſetzenden Föhns eingezogen, dann wäre nicht nur Heidelberg, ſondern das ganze Neckartal in ſehr ernſte Gefahren geraten. Die Natur iſt es geweſen, die in der Hauptſache dieſe Gefahren paralliftert hat durch nicht zu ſtürmiſches Auftauen und Brechen des Eiſes und durch Vermeidung verhängnisvoll wirkender Stauungen. Auch in Heidelberg iſt durch die Eisſprengungen der ohnehin ſehr dürftige Fiſchbeſtand des Neckars ſchwer und vielleicht dauernd geſchädigt worden. Id. Hoffenheim(Amt Sinsheim], 12. März. Hier wurde bei einer Jagd auf Wildſchweine im Gemeindewald Hoffen⸗ heim Amt Sinsheim, aus einer Rotte von 14 Wildſchmeinen ein ſtarker Keiler im Gewicht von 230 Pfund erlegt. Auch im Wald von Siegelsbach wurden kürzlich auf einer Treiblagd auf Wildſchweine zwei ſtärkere Stücke erlegt. Trotz des ſchweren Winters ſind die Wildſchweine gar nicht abge⸗ kommen. Sie gehören für die nächſte Zeit geſchont, damit dieſes urige und ritterliche Wild den Jägern erhalten bleibt, Nachbargebiete Die Täter des Wohnungseinbruchs ermittelt sw. Darmſtadt, 19. März. Zu dem geſtern gemeldeten Wohnungseinbruch erfahren wir noch, daß außer den bereits genannten, noch folgende Gegenſtände geſtohlen wur⸗ den: Verſchiedene Armbänder, darunter ein goldenes und ein Doublearmband, eine Anzahl Zigarettenſpitzen mit echt Bern⸗ ſteinmundſtücken, ferner einige Ringe, darunter ein Couleur⸗ ring und eine Anzahl wertvoller Manſchettenknöpfe. Sofor⸗ tige umfangreiche Nachforſchungen durch die Kriminalpolizei haben zur Ermittlung der Täter geführt. Es handelt ſich um zwei junge Leute aus Darmſtadt und einem Dienſt mädchen von außerhalb, die ſeit Begehung der Tat flüchtig ſind. * * Ludwigshafen, 13. März. Geſtern abend erſchoß ſich in der elterlichen Wohnung im Stadtteil Frieſenheim ein 25 Jahre alter lediger Schloſſer von hier. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Schluß des redaktionellen Teils Darmträgheit und Stuhlverſtopfung Aus der Praxis eines Arztes. Darmträgheit und Verſtopfung werden häufig in leichtfertiger Weiſe vernachläſſigt, da es den wenigſten Menſchen bedenklich er⸗ ſcheint, wenn der Stuhlgang unregelmäßig oder ungenügend erfolgt oder vollſtändig ausbleibt. Es iſt aber ganz falſch, dieſe Er⸗ ſcheinungen zu leicht zu nehmen. Denn wenn die Stuhlverſtopfung auch vielfach zunächſt nur allgemeines Unbehagen und nervöſe Zuſtande hervorruft, ſo kann ſie doch weit ernſtere Krankheiten verurſachen. Es, empfiehlt ſich daher, ſchon bei den erſten Anzeichen von Verſtopfung zu vernünftigen Gegenmaßnahmen zu greifen und Schlimmerem vorzubeugen. Zu dieſem Zweck eignet ſich am beſten ein Abführmittel, das ausſchließlich aus pflanzlichen Beſtandteilen zuſammengeſetzt iſt. Ein ſolches Mittel ſind Apotheker Richard Brandt's Schwetzerpillen. Sie wirken infolge ihrer rein pflanz⸗ lichen Zuſommenſetzung mild und doch unbedingt zuverläſſig, ent⸗ leeren den Darm ergiebig und bieten den Vorteil, daß ſie ſelbſt längere Zeit 1 ohne jede nachteiligen Folgen gebraucht werden können. In feder Stadt⸗ und Vorort Apotheke zu einer Mark und fünfzig Pfennigen die Schachtel erhältlich. Extr. Selin. pal. 1,5 Extr. Achill. moſch.— Alobs— Abſynth aa 10 Extr. Trif.— Gent. àn 0,5 Puly. rad. Gent.— Trif. 3a g. f. f. pil. 50. Emg 10 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Wilm hat nichts bei ſich als eine ſchwarze Notenmappe, und eigentlich genügt ſie für ſämtliche Nöte und alle Bedarfs⸗ fälle. Er iſt ganz ruhig und ſeelen vergnügt, ſpielt mit Ferri Karten, lernt allerlei von ihm und klatſcht ihm freundſchaft⸗ lichſt auf die Schenkel. Das war ein feiner Tag, geſtern. Er bedauert nur, den Entrüſtungsſturm nicht beobachten zu können, der den Blätterwald Europas durchrauſchen wird, ober die Faſſungsloſigkeit der Budapeſter Kriminalpolizei, die ſich an drei Wochen von dem Conte dell' Anguillara düpieren ließ, oder die Wut von Lord Fountleroy. Frohlocken iſt noch etwas zu früh. Zwar iſt man ſchon auf jugoflawiſchem Gebiet, aber der Drahtbericht kennt weder geſellſchaftliche noch nationale Grenzen, und Ferri erzählt breit von der Hartnäckigkeit polizeilicher Patrouillenboote. Der Tag vergeht. Und ſiehe da, andern nachmittags gegen fünf Uhr ſchreckt ihn Ferri aus tiefer Ergriffenheit. Die Durchfahrt durch den Kazan Paß mit den finſteren, ſteil abfallenden Fels⸗ wänden, die ſeiner heroiſchen und blutigen Vergangenheit entſprechen, hat den zwiſchen den Kiſten Herauslugenden ganz ſtill gemacht. Ferri ſtößt ihn fluchend an: „Sie kommen.“ 8 Wilm hat nicht Zeit, die Gefahr zu erſpähen, er muß hinunter in den unergründlich tiefen Laderaum, wo in der zweiten Lage von unten, tief genug, um die Platzangſt oder Aehnliches zu kriegen, die von Ferri mit grimmigem Humor Luftlöcher hat ſie unter dem ſchein⸗ bar feſtſpannenden Stahlband und iſt gehörig mit allem man ſie beklopft. Vier Stunden hat Wilm vor und nach Belgrad darin ausgehalten, nun gruſelt es ihn doch. Mit einem bedeutungsvollen Blick nimmt er Abſchied von dieſer treuen Seele, die von Laſter und Verbrechen nicht gerührt, jetzt vom menſchlichſten aher Gefühle beherrſcht wird, dem Mitleid,— ein Blick noch zum erblaſtenden Tag, dann wird die Kiſte regelrecht zugenagelt und bandagtert. Wilm in urplötzlicher und alberner Angſt, der erſten nach dem Aben⸗ teuer an der tſchechiſchen Grenze, aber viel drückender als ſie, ſchnauft nach Luft, klopft gegen die rauhen Bretterwände, die ihn eng umſchließen. Ferri brummt etwas Gefluchtes aus weiter Ferne,— das iſt Seemannsart, aber es beruhigt, und Wilm empfindet den ſtändigen Zuzug friſcher Luft, die der Oſtwind zwiſchen die Solinger Stahlwarenkiſten hinunter⸗ treibt.— Etwas poltert über den Kiſtendeckel, unwillkürlich duckt er ſich, ſieht geſchloſſenen Auges, wie die Lücke in den Kiſtenreihen ſich füllt, die ſein Verſteck geriſſen; die dritte Lage iſt vollſtändig,— entferntes ſchweres Rücken,— ſo etwa hört ſich im Parterre das Aufſtellen eines Klaviers im zwei⸗ ten Stock an, nochmals und ferner. Dann klingt nur noch das Rauſchen der Donau gegen die Bootswand in den finſteren Raum, ein eintöniges Flüſtern.— Es riecht nach Putzwolle, etwas ſauer nach Holz, erinnernd an ſommerliche Badeanſtalten, und herbe nach Metall, das weit herkommt, aus dem bergiſchen Land, wo die Wupper ſchäumt und freie grüne Höhen ſind mit viel, viel friſcher Luft. Wilm findet im Dunkeln die Schnapsflaſche und tut einen Zug. Gut ſchmeckt er ja nicht, dieſer ſerbiſche Donaukümmel⸗ fuſel, aber vielleicht kann man danach einſchlafen. III. An Bord des Patrouillenbootes ſteht Ollmer. Weggewiſcht iſt die Schüchternheit; auch wirkt er nicht länger unſcheinbar, ſondern faſt bedeutend mit dem entſchloſſenen Zug im ziel⸗ bewußten Geſicht. Die Schlappe, die er in Budapeſt erlitten, muß wettgemacht werden. Leitete ihn vorher nur die In⸗ telligenz des beauftragten Detektivs, ſo beherrſcht ihn jetzt der Inſtinkt des Jägers, dem ein ſeltenes Wild entwiſchte. Das Wild iſt ſeit geſtern um viertauſend Pfund gewich⸗ tiger gewopden, die Schußprämie auf achttauſend Mark erhöht. Der Detektiv ärgerte ſich gewaltig, den Jungen trotz der Flugzeugkomödie zu leicht genommen zu haben. Er erkannte eine ſtaunenswerte, durchaus logiſch folgernde Kombinations⸗ kraft ſich gegenüber. Wo hatte man den Menſchen aus beſchei⸗ denem Milieu geſucht, der plötzlich ein Vermögen ſein nannte? — In Luxushotels, teueren Nachtlokalen, dem Humusboden der Hochſtapler,— auch in verdächtigen Kneipen, da routt⸗ nierte Verbrecher den Anfänger beraten— aber doch nicht im engen möblierten Zimmer einer Kleinbürgerwohnung, ſtun⸗ denlang Klavieretüden paukend, und im langweilig Durch⸗ schnittlichen den beſten Schutz findend.— Das gab zu denken. Olmers lebhafteſtes Intereſſe war erwacht. Dieſe Natur, die ſoeben ihren wahren Beruf gental erfaßt hatte, unterzu⸗ kriegen, forderte der Ehrgeiz des Sportsmannes. Die Meldung von dem Stammgaſt der Hafenkneipe er⸗ klärte ihm ſofort Wilms lang vorbereitete Abſicht. 1 Zwet Laſtſchiffzüge waren am Abend ſtromabwärts ge⸗ gangen,— das Perſonenboot verkehrte nur einmal wöchent⸗ lich und war ſchon fort,— einer ohne anzuhalten, zwei Stun⸗ den ſpäter der andere nach zwanzigſtündigem Aufenthalt bei den Schiffswerften von Alt⸗Buda. Beide mußten längſt die jugoflawiſche Grenze paſfiert haben. Ollmer entſandte die nötigen Telegramme nach Belgrad, und um zwei Uhr gelang es ihm, nach endloſen Verhandlungen mit der ungariſchen Strompolizei, in einer Dampfpinaſſe, früherem Flußkanonen⸗ boot älteſten Stiles, die Verfolgung aufzunehmen. Der Orientexpreß fuhr erſt am übernächſten Tage. Trotz ungeheuerer Rußentwicklung erreichte das Boot nicht vor halb neun abends die neue jugoflawiſche Grenze. Kaum eher als ein gewöhnlicher Salonſchnelldampfer.— Wiederum endloſe Verhandlungen mit den unzugänglichen ſerbiſchen Beamten, die nicht zugeben wollten, ihrer Kontrolle könnte ein auf einem Laſtkahn verborgener Schwerverbrecher entgangen ſein. Erſt der Hinweis auf die Belohnung und eine kleine à conto⸗Zahlung darauf aus der Privatkaſſe des Detektivs ermöglichte ſeine Ueberſtiedlung auf ein funkel⸗ nagelneues Motorboot der jugoflawiſchen Armee, das mehr Vertrauen erweckte als ſeine Beſatzung. Zwei koſtbare Stunden verloren. Ollmer verwünſchte, auf dem Balkan zu ſein. Er hat die Landkarte vor ſich und berechnet die Möglichkeit des Einholens der gemächlich hinab⸗ ſchwimmenden Schiffe, die vierzehn Stunden Vorſprung und den günſtigen Waſſerſtand für ſich haben. Das Motorboot ſauſt mit fünfzehn Meilen. Trotzdem drängt und drängt der Detektiv den ſchnauzbärtigen Maſchiniſten, der wie alle Balkanbewohner genial im privateſten Ausnutzen der Situation iſt. Er funktſoniert wie ein Automat. Schtebt man etwas in den Schlitz ſeiner Weſtentaſche, ſchon ſingt der Motor höher und die Waſſer quirlen mit größerer Heftigkeit hinter dem davonſchießenden Schiffsleib. Ollmer und er tun das Gleiche: Jeder gibt, was er kann. Um acht Uhr morgens wird Belgrad erreicht. Vage Hoff⸗ nungen, einen Arretierten vorzufinden. Alle paſſierenden Laſtſchiffe find peinlich durchſucht worden— ohne Erfolg. „Sie können ruhig umkehren, Herr Detektiv,“ ſagte der hünenhafte Flußhafenkommandant,„wenn wir nichts fin⸗ den. in Gedanken vervollſtändigend,„wirſt du Knirps erſt recht nichts entdecken.“ Die Schiffe der Roumain⸗ American⸗Oil⸗Compauy ſind um eins, die der Internatio⸗ nalen Waſſertransport⸗Geſellſchaft, ein Expreßſchlepper, um drei nachts weitergelaſſen worden. Jortſetzung folgt.) N 5 f 7* 4 e den 13. März 1929—— Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) f 5. Seite. Nr. 122 2 4 a—— w. r 1 3.. 0 4 5 * * * 4 4 5 4 4 4 * * 1 4 * * * * 1 2 7 * 1 5 E 1 7 8 5 1 Schulkreuzer„Berlin“ hat die Weltreise beendet 800 Jahre Duisburg: Blick auf die Hafenanlagen E 1 1 1 10 1* 4* 1 1 7 1 1* 7* 5 5 1 5 5 b —1* 7* 9* 1 8* J N 9* 8 4 g 5 4 4 1 9 5 0* 1 9* 0 2 ö 0 5 a. 9* J 1 0 1 5* 4 2 1* 5* 1„ 7 1 9* 9* 4* 4* f 4 N 1 8 5 1 4 8* 07 1* 5 4 1 7* L* ** N 1 ** 7 K 4* 4 2 4 5 8 7 7* 1* 4* 4* 0 8 E 2 8 4 * 2 4 7 1 5 7 4. 4 a 1 7 N 0 2 a* 2 a* E. 7 3 1 1 a f 1 g * 5 N 4 0 5 9 1 4 1 1* l* 1* 1 45 7* * 5* 7 Bahnbrecher der Wissenscheff N — Prof. Dr. Albert Einstein, 50 Jahre Prof. Störmer(Norwegen), der Entdecker des Echos aus dem Weltenraun 7 der Salvarsan⸗ En! 8 75 Jahre alt geworden sein rr r e b. Seite. Nr. 122 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgaße) Mittwoch, den 13. März 1929 Im Slreit erstochen Das Mannheimer Schwurgericht batte am Mittwoch vormittag in ber erſten Sitzung in dieſem Jahre als erſten Fall eine Körperverletzung mit Todesfolge abzuurteilen. Das Schwurgericht ſetzte ſich wie folgt zu⸗ ſammen: Vorſitzender Landgerichtsdirektor Lin k, Beiſitzer die Landgerichtsräte Roſt und Frey, Staatsanwalt Erſter Staatsanwalt Dr. Frey, Urkunbsbeamter Juſtizinſpektor Ruppert. Als Geſchworene waren gewählt: Georg Jakob Mendel, Gewerkſchaftsbeamter in Edingen, Friedrich Gebde, Holshändler in Feudenheim, Frau Elſe Kurz in Mannheim, Joſef Klein[II., Tünchermeiſter in Rellingen, Alfred Hirſchland, Kaufmann in Mannheim, Fritz Eng⸗ leut, Arbeiter in Mannheim. Angeklagt iſt der am 7. März 1901 geborene Joſef Rit⸗ tersberger, Zimmermann aus Bensheim. Er iſt ſonſt kein händelſüchtiger Menſch. Nur Alkohol hat bei ihm die Wirkung, alle Hemmungen aufzulöſen, wie man es manchmal hei primitiven Menſchen finden kann. Daß Rittersberger ein primativer Menſch iſt, ergab der ganze Hergang ſeiner Tat und auch ſeine Verteidigung. Er war arbeitslos und trank in der Nacht vom 17. auf 18. November 1928 in einer Wirtſchaft in der Käfertalerſtraße 9 gemütlich einige Glas Bier, nachdem er ſchon am Nachmittag in einer anderen Wirtſchaft 3 Glas getrunken hatte. In der fraglichen Wirt⸗ ſchaft trank er im Laufe des Abends mit ſeinem Zimmer⸗ kollegen Treffert bis nachts 42 Uhr im ganzen vielleicht 2 Liter Bier.— 5 Glas zahlte er aus ſeiner Taſche, den Reſt bezahlte Treffert. Im Laufe des Abends kam ein fremder Zimmermann, der R. als Zunftgenoſſen erkannte und ihn von Treffert wegrief. Dieſer Fremde, der nicht mehr er⸗ mittelt werden konnte, iſt vielleicht das Verhängnis „hn R. geworden. Er prahlte und führte recht blutrünſtige Reden, die., der durch den Alkoholgenuß anſcheinend ſchon etwas aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht gekommen war, noch mehr durcheinander brachten. Die Schwiegertochter des Wirtes forderte den fremden Zimmermann zum Verlaſſen der Wirtſchaft auf. R. ging wieder zu Treffert zurück, der ihm daun 20 Mark gab, die er in ſeine Metermaßtaſche ſteckte und darüber den Dolch, damit das Geld nicht heraus rutſchen könnte. Niemand dachte daran, daß ſich noch etwas ereignen würde, am allerwenigſten daran, daß noch ein junges Menſchenleben geopfert werden würbe. R. und Treffert ſtanden dann an der Einſchänke. Zu dieſen beiden geſellten ſich dann der Fuhrmann Ullemeyer und der Hilfsarbeiter Kärcher, die bis dahin an einem anderen Tiſch Karten ge⸗ ſpielt hatten. Der Alkohol machte ſich bei Rittersberger jetzt in eigen⸗ tümlicher Weiſe bemerkbar, er gab ſich als Bayer aus. Ein Wort gab das andere. U. und K. hänſelten R. wegen ſeiner angeblichen bayeriſchen Staats⸗ zugehörigkeit. Dies konnte R. nicht vertragen, er wollte nach ſeinem Dolchmeſſer greifen, das er in der Metermaßtaſche im Hoſenbein ſtecken hatte. Ullemeyer ſah dieſe Bewegung und veyfetzte dem R. als Abwehr eine Ohrfeige. R. zog hierauf ſeinen Dolch und ging nach dem Windfaug an der Tür zurück, Wy er anſcheinend weitere Angriffe abwarten wollte. Kärcher ging auf ihn zu, erhob einen Stuhl, um zuzuſchlagen. Dazu kam es aber nicht: Kärcher ließ den Stuhl ſinken, taumelte zurlick und brach zuſammen. Er hatte einen Stich erhalten. Das alles ſpielte ſich innerhalb weniger Sekunden ab. Kärcher hatte kein Meſſer bei ſich. Ullemeyer und der Wirt drangen auf R. ein, der darauf floh. Der eine Zeuge, der Sportliche Rund ſchau Pollzeiſport⸗Halleufeſt in Berlin Gindrucksnylle Siege von Lammers, Dr. Peltzer, Hirſchfeld Zum pierten Male hielt der Polizei⸗Sportyerein Berlin im Spoptpalaſt ein Hallenfeſt und zum vierten Male würde dieſe Veran⸗ ſtaltung ein großer Erfolg. Das Faſſungsvermögen der Halle war erſchönft, ſo ſtark war der Andrang der Maſſen und den Tauſenden hot ſich eine ſportliche Rene, die kaum eindrucksvoller ſein konnte. Die einzelnen rein ſportlichen Darbietungen waren hurch gymnaſttſche Vorführungen, Demonſtrationen mit Poltzeihundeen, Tauziehen, Spislen und verwandten Dingen wirkungsvoll umrahmt Unter ben Zuſchauern ſah man natürlich auch die Behörden ſtark vertreten. Die rein ſportlichen Wettkämpfe brachten die erwarteten Favortten⸗ ſiege. Beſonders zu erwähnen iſt vielleicht der famoſe Lauf von Dr. Pelber, der biesmal ſtärkſte Konkurrenz hatte, aber wieberum be⸗ weiſen kannte, baß er ſich nicht nur an bie Holle gewöhnt hat, ſon⸗ dern auch allgemein wieder in einer ſehr guten Verfaſſung iſt und für bie kommende Freiluftſaiſon allerlei verſpricht: Die wichtigſten Ergebniſſe: Sprinterdreikampf(3 mal 60 Meter): 1. Lauf: 1. Ahweſeuhelt non Jonath und Körnig) 7 Sek. Meter zur. 3. Kurz⸗Bar Kochba.— 2. Lauf: 1. Lammers(in 2. Beer⸗Stendal 1½ Lammers 7 Sek. 2. Kurz l Meter. g. Becker. g. Lauf: 1. Lammers 7 Sek. 2. Kurz Meter. g. Becker. Geſamt: 1. Lammers 15 Punkte. 2. Kurz 1 Punkte. g. Becker 10 Punkte. 60 Meter⸗Hürden: 1. Troßbach⸗Berliner Sc. 8,5 Sek. 2. Köſter⸗ De. Fſchterfelde 8,7 Sek. g. Werkmeiſter⸗ BSc. 8,8 Mindernislaufen für Polizeibeamte: 1. Mürlich⸗Leipzig. Siaffel für Fußball⸗Vereine: Spandauer Sc.:48,8 Min, 8 1000 Meter: 1. Dr. Peltzer⸗Steitin:84 Min. 2. Müller ⸗Zehlen⸗ dorf J Meter zur. g. Boltze⸗Hamburg.— Schgemann⸗ Sec., der an⸗ fangs geführt hatte, gab auf, nachdem ihn Dr. Peltzer auf der Hülfte der Strecke aus der Führung verdrängt hatte. Dreſerradball! Germania Charlottenburg— Concordia 97 819. Handball: SW. Siemens— Deutſcher Handball⸗Club Berlin 21; Polizei Spandau Polizei Berlin 211; Endſpiel: Siemens— Polt⸗ zei Spandan 815. Große Berliner Staffel(20 mal eine Runde): 1. SC. Charlotten⸗ gurg, 2. Polizei SW. Berlin. Kugelſtoßen; 1. Hirſchſeld⸗Allenſtein 14,82 Meter. 2. Fürth 19,8 Meter. g. Weiß⸗Berliner S. 18,25 Meter. — Sek. Bunge⸗Schwerin. 2. 1. Pol.⸗SV. Berlin 3740 Min. 2. Uebler⸗ eee guter Läufer iſt, konnte ihn nicht einholen, ein Bemeis, daß non ſinnloſer Trunkenheit keine Rede ſein konnte. R. floh nach Hauſe, wo er ſpäter aus dem Bett heraus verhaftet wurde. Kärcher, der am 8. Juni 1906 geboren iſt, wurde nach dem Krankenhaus geſchafft, wo er nach einer Stunde verſtarb. Der Stich ging in die linke Bruſtſeite, hatte Herz und Lunge getroffen und ſtarke Blutungen in den Herz⸗ beutel und den Lungenfellraum verurſacht. Rittersberger, der perſönlich keinen ſchlechten Eindruck macht, befindet ſich ſeit dem 18. Nopember 1928 in Unter⸗ ſuchungshaft. Er erzählt den Hergang der Tat ziemlich ver⸗ worren. Er gibt zu, geſtochen zu haben, an Einzelheiten will er ſich allerdings nicht mehr erinnern können. Ullemeyer habe ihm eine Ohrfeige gegeben, dann ſeien dieſer und Kärcher auf ihn eingedrungen und hätten ihn in die Ecke beim Windfang gedrängt. Beide hätten ihre Meſſer geichwungen. Er habe ſein Meſſer drohend vorgeſtreckt, Kärcher müſſe bei einem Linksausfall in ſein Meſſer gerannt ſein. R. gibt an, ſinnlos betrunken geweſen zu ſein. ie harmloſe Aufſchneiderel,— denn etwas anderes war es nicht— wegen der Staatszugehörigkeit und die Ohrfeige waren die eigentliche Urſache zu der ſchrecklichen Tat. R. will aus Notwehr gehandelt haben. Die Zeugenausſagen — im ganzen waren 11 Zeugen geladen— erbrachten alle den Beweis, daß R. die Ohrfeige bekommen hatte und daraufhin mit dem Meſſer in der Hand zurückwich. Wie der Stich geführt wurde, den Karcher erhielt, konnte keiner der Zeugen ſagen, da ſich der ganze Vorgang mit Blitzesſchnelle abſpielte. Auch der Wirt hat von den ganzen Vorgängen nichts gemerkt, ein weiterer Beweis, daß eine hänbelſüchtige Stimmung nicht herrſchte. Mit Recht wies der Verteidiger Dr. Pfeiffen⸗ berger darauf hin, daß gerade bei der heutigen Jugend die Wirte porſichtiger ſein ſollten. Auch hei dem Getöteten wurden im Gehirn ziemliche Mengen Alkohol feſtgeſtellt. Der Sachverſtändige Ob.⸗Med.⸗Rat Dr. Zix gab eine Darlegung über den Befund ber Wunde, die unbedingt tödlich war, da Herz und Lunge getroffen waren. Med.⸗Rat Dr. Götzmann ſchilderte den Angeklagten als leicht reizbar, beſonders unter dem Einfluß von Alkohol. Sein Eindruck ſei ſchüchtern und manchmal wenig männlich. Es ſei ausgeſchlof⸗ ſen, daß der Angeklagte bei Begehung der Tat betrunken ge⸗ weſen ſei, da er ſich an alles erinnern könne. Er ſei alſo voll für ſeine Tat verantwortlich. 5 Dex 1. Staatsanwalt Dr. Frey ging auf die in der Wirtſchaft herrſchende Stimmung ein, aus der heraus die Tat entſtanden ſei. Notwehr liege nicht vor. Karcher hat nicht angegriffen, ſondern er wollte den Griff Rs nach dem Meſſer abhwhren. R. ſtach alſo nur aus Wut über die Neckerei zu. Auch Putatipnotwehr liege auf keinen Fall nor. Der Staats⸗ anwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und 6 Monaten und völlige Auxechnung der Unterſuchungshaft. Milde könne man walten laſſen, da der Angeklagte Reue zeige. Der Verteidiger Dr. Pfeiffen berger ſuchte nachzu⸗ weiſen, daß die Tat des Angeklagten aus Notwehr heraus entſprungen ſei, da er ſich durch den Angriff mit dem Stuhl bedroht fühlte. Es könne alſo nur auf Freiſprechung erkannt werden, oder aber auf eine geringe Gefängnisſtrafe, Das Urteil Der angeklagte Rittersberger wird wegen Körperver⸗ letzung mit Tobesfolge zu 1 Jahr 6 Monaten Gefäugnis verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird ihm angerechnet. 5—— Dortmunder Sechstagerennen Nach 97 Stunden Auch am Dienstag abend war die Dortmunder Weſtfalenhalle wie⸗ der ausverkauft. Die Fahrer zeigten jedoch vorerſt noch wenig Taten⸗ lüſt. Auch bei den Wertungen, in denen die ſpurtſchuellen Franzoſen Faubet,Louet wieder tonangebend waren, gab es keine bemerkenswer⸗ ten Kämpfe. Um 11 Uhr abends war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Göbel/ Dinale 168 P.— 2 Runden zurück: 2. Rauſch/ Hürt⸗ gen 145 P.— 3 Runden zurück: g. Vermandel/ van Hevel 42 Punkte. 4 Runden zurück: 4. Faudet/ Louet 221 P. 5. Dederichs Tietz 168 P. 6. Dorn/ Maczinſki 98 P. 7. Desmeth/ Deneef 48 P. 8. roll/ Benning⸗ hoff 28 P.— 5 Runden zurck: 9. Frankenſtein/ Jokſch 108 Punkte. 10, Krüger/ Funda 58 Punkte. Ses, F ff f Ten 7 7772 5 e a 18 985 zue ee, ee 8 f Die Geſtaltung der Deutſchen Kamufſpiele 2. d e e. 8883 Besprechungen in Breslau für 1980 1 8 77275 10 ö 5 0 112 eber Die erſten Beſprechungen über die Deutſchen Kampfſpiele 1990, Karlsruhe 120 722.6—0 8—2 leicht] bedegt die bekanntlich in Breslau ſtattfinden werden, haben jetzt in der Vad.⸗Bad. 215 7729 1 10 3 fin Nebel ſchleſiſchen Metropole ſtattgefunden. Der Deutſche Reichsousſchuß Villingen 780 77% 8 7 NW„ Nebel . e N 880 e Feldbg. Hof 1275 641.4 1 3—0 N00 ſchw. wolkenl. war durch die Herren Dominicus und Dr. Diem vertreten, die Badenweil.— 770 1 10 90 leicht Nebel mit den Abgeordneten der Stadt Breslau über die Durchführung St. Blaſien 780 3 8„ wolken! verhandelten und auch zu befriedigenden Reſultaten kamen. Vor] Höchenſchw.“l ö allem wurde mas für die beteiligten Vereine und Verbände am wichtigſten iſt— die finanztelle Grundlage geſichert, indem den Verbänden ein Teil der Einnahmen für die Koſten der Expedition zur Verfügung geſtellt wird. Die Spiele ſeloſt wollte der Kampf⸗ ſpielausſchuß in die erſte Julthälſte legen, aber ſie werden plel⸗ leicht vorverlegt, da die Stadt Breslau wünſcht, die Spiele am 21., 22, Juni und 8. 29. Junt abzuwickeln. Die Zwiſchenzeit ſoll mit einer Reihe großangelegter Veranſtaltungen, wie Jugendtag, Frauentag ete. ausgefüllt werden. Auch über das Programm der Spiele iſt in den weſentlichen Punkten ſchon Einigung erztelt, ſeder Sportart iſt die Möglichkeit einer Beteiligung gegeben. Die Fuß⸗ Holler wünſchen Einladungskämpfe der Verbandsmannſchaften um einen Kampffplelpokal, die Handballer, Hockey. und Rugbyſpleler treffen mit Städte, Berbands⸗ oder Provinzmaunnſchaften zuſam⸗ men. Neben den Einzelwettkämpfen ſollen in den übvlgen Sport⸗ arten auch überall Mannſchafts wettbewerbe eingelegt werben, ſo in der Leichtathletik eine 4 mal 100 Meter⸗Stoffel für Ver⸗ eine, vler mal 400 Meter für Städte, W mal eine Runde für Provinzen, bei den Schwimmeon vier mal 100 Meter für Ver⸗ eine, vier mal 200 Meber für Kreiſe(aleichbebentend mit Landes⸗ „Städte — verband) und ein Waſſerballturnter für Städte, für Ruderer einen Städteachter, für Radfahrer ein Verfolgungs ſowie ein Stunden⸗Mannſchaftsrennen für Vereine. uf dieſe Weise ſoll das Programm einen großzügigen Charakter er⸗ halten, Die Ruderkämpfe werden nicht auf der Oder ſtattfinden ſondern auf dem ſog. Umflut⸗Kanal, der eine Länge von 2300 hat und breit genug iſt, um drei Boote ſtarten zu laſſen Segeln dagegen wirb ſich auf der Oder abſplelen. Dieſer Progra entwurf wird ben einzelnen Verbänden zur Begutachtung we geleitet. Bezüglich der Winter kompfſpiele haben die 12 treter Schleſtens den Wunſch geäußert, auch dieſe in ihr Ge zu bekommen. Zur Verfügung ſtehen Schreiberhau, Krummhübe und Bab Reinerz. Die Spiele der Arbeitsgemeinſchaft Die 8. Runde der Arbeitsgemeinſchaftswettkämpfe, . März gespielt wurde, brachte dem Maun heimer Schach⸗ klub etue überraſchende Niederlage. Da einige der Spitzeuſpieler fehlten, verlor er gegen Dubwigshafen 5. Munden heim ſpiolte gegen den Wormſer Schachklub remis:4 und der Fraukenthaler Schachklub konnte gegen Feuden heim :8 ½ gewinnen. Bete am Tabhellenſtand: Siege Punkte Jubdwigshafener Schachklub 8 17 Maunheimer Schachklub 2 17 Mundenheimer Schachkluß 2 14% Frankenthaler Schachkluß 1 8 Wormſer Schachklub 5 75 Feudenheimer Schachklub 0 7¹ Zugleich mit den Arbeitsgemetnſchaftskämpfen ſptelte die 3 und 4. Klaſſe einen Wettkampf gegen Ludwigshafen, der von ngeim :2 gewonnen werden konute. Schachlehrkurſe Am 29. März beginnen bie von Herrn Huſſong abgehaltenen Lehrkurſe für Anfänger. Es wird dadurch Gelegenheit geboten von herufener Seite in die Anfänge des Schachſpiels eingeführt zu wer ben.(Näheres ſiehe Anzeige im heutigen Mittagsblatt.) Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 14. März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4, Königswuſterhauſen(Wolle 1048 20.45 Uhr; Zum 125, Geburtstag vpn Johann Strauß, Tanzmuſik⸗ Breß lau(Welle 321,2) 20.30 Uhr: Reifinger gegen Reiſinger. Ein Hörſpiel von Auditor, 22.30 Uhr: Von Gleiwitz: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 121,3).30 Uhr: Tri⸗Ergon⸗Platten(Märſche), 16.35 Uhr: Konzert, 19.80 Uhrt Vom Frankfurter Opernhaus: Die verkaufte Braut, Komiſche Oper in drei Akten, anſchl. Konzert. Hamburg(W. 391,6) 20.15 Uhr: Abſtimmungsſeier in Flensburg. Königsberg(Welle 280,4) 20.45 Uhr: Lieder aus alter Zeit. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr: Kammermuſik, 20 Uhr: Abendmuſtk, 20.40 Uhr: In des Herrgotts Tiergarten, anſchließend Konzert. Seipzig(Welle 351,0) 20 Uhr: Das Kinderlied der euroräiſchen Völker, 21 Uhr: Muſik der Gegenwart München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 12.88 Uhr: Schallplatten, 17.80 Uhr: Veſperkonzert, 19.80 Uhr: Der Kuhreigen, Muſikaliſches Schauſpiel in drei Aufzügen. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Tri⸗Ergon⸗ Platten, 16.18 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Sonff⸗Georgi mit heiteren Vorträgen, 21 Uhr: Kammermuſtk, anſchl. Bunter Abend. Auslänbiſche Sender Bern(Welle 406] 20.80 Uhr: Tannhäuſer, Opex von Rich. Wagnen, Budapeſt(Welle dat) 20 Uhr: Ungariſcher Lieber⸗Abend, 2115 ſißhr; Ungariſcher Kammermufik⸗Abend. Daventiy(Welle 482,2) 20.80 Uhr: Bon Mancheſter Konzert. Daventry[Welle 1562,5) 20.45 Uhr: Konzert, Vokale und Inſtru⸗ M mentalmuſik, 23.30 Uhr: Tanzmuſtk. atland(Welle 504,2) 20.80 lr: Ernant, Oper von G. Verdi. Paris(Welle 174%) 21.30 Uhr: Abendkonzert ſinfoniſcher Muſik. Prag(Welle 343,2) 19.30 Uhr: Sinfoniſches Konzert, 22.20 ihr: Schallplatten muſtk. Rom(Welle 443,8] 20.48 Uhr: Sinfoniekonzert. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Arien und Lieder, 20.40 Uhr: Vor Oiebchens Fenſter. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Jugoſlamiſcher Abend, fadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Wie neu arbeiten Ihre alten Lautſprecher und Kopfhörer, wenn Sie uns ſolche zum Aufmaguetiſieren briugen. Ihre Akkumulatoren werden innerhalb 24 Stunden geprüft und erſt⸗ klaſſig geladen. Baſtler erhalten bei uns ſämtliche Einzelteile in nur erſtklaſſiger Qualität zu billigſten Preiſen. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterworte Beobachtungen badiſcher Wette: ſtellen(.26 Uhr morgens]. Die ausgedehnte Nebeldecke iſt noch im Laufe des geſtrt⸗ gen Nachmittages unterbrochen worden, ſo daß danach wieder heiteres Wetter herrſchte. Die Temperaturen konnten ſich aber nicht mehr bis zur Höhe der Vortage erheben; nachts traten leichte Fröſte ein, die aber nur auf der Baar und in Hochtälern bis minus fiinf Grad erreichten. Das Druck⸗ maximum liegt unverändert über den britiſchen Inſeln. Eine breite Zone hohen Druckes verläuft von dort über ganz Mitteleuropa, das heute wieder von einer geſchloſſenen Nebeldecke überlagert iſt. Von den kräftigen Sturmwirbeln, die vom hohen Norden füdoſtwärts gegen Rußland ziehen, werden die weſtwärts ausgreifenden Randwellen Nord⸗ deutſchland noch erfaſſen; unſer Gebiet bleibt aber weiterhin noch unter dem Einfluß hohen Druckes. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, 14 März bis bis 12 Uhr nachts: Teils heiter, teils neblig, trocken, nachts Fröſte, ſonſt Temperaturen über Null. e ade Luan Aae e ieee eee cc eee eee eden een 8 488 Mitwoch, den 13. März 1929 .———„„ Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Fr....... Internationale Handelsbank in Berlin Befriedigende Entwicklung 0 Die internationale Handelsbank Komm.⸗Geſ. g. A. in Berlin zahlt für das erſte Geſchäftsjahr nach der Verſchmelzung mit der Nordiſchen Bank wieder 7 v. H. Dividende auf 7(8) Mill. Kapital. Der Gewinn aus Proviſionen, Wechſeln und Sorten be⸗ trägt 695 942(567 185 und 215 722) /, aus Zinſen 18 Mill.„ und aus Effekten und Konſortialbeteiligungen 110 081(185 425) /. Nach Abzug der Unkoſten von 1,18 Mill./ und der Fuſionsſpeſen von 144 714/ verbleibt ein Reingewinn von 369 793 Wie be⸗ richtet wird, ſei das Effektenkommiſſionsgeſchäft auf ein Mindeſtmaß zuſammengeſchrumpft und auch das Auslandsintereſſe durch ſteigende Anziehungskraft der großen Auslandsbörſen vom deutſchen Markt abgelenkt worden. Wenn trotzdem ein befriedigender Abſchluß vor⸗ gelegt werde, ſo ſei das auf die Entwicklung Kontokorrent Geſchäftes zurückzuführen. Die Kreditoren ſtiegen auf iusgeſamt 34,18(17,08 und 6,17) Mill., davon 13,33(7,27 und 3,22) Mill. inner⸗ halb 7 Tagen fällig, der Reſt längerfriſtig. Andererſeits betragen des Debitoren 23,14(10,62 und 6,05) Mill., Reports und Lombards 10,78 Mill., (4,7) Mill., Noſtroforderungen bei Banken 2,9(1,7 und 12 Wechſel und Schecks 2,59(1,64 und 1,62 Mill., Kaſſe 531 635 und 591 428), Wertpapiere und Beteiligungen 1,2(0,97 u. 0,28) Mill., dauernde Beteiligungen— darunter jetzt nur noch Bankbeteiligungen 366 440(576 157), Bankgebäude 1,26(0 83 und 0,31) Mill., belaſtet durch Hypothekenſchulden von 371069(240 000 und 131063). Ab⸗ geſehen vom weiterhin darniederliegenden Effektenkommiſſions⸗Ge⸗ ſchäft habe ſich das neue Jahr bisher befriedigend entwickelt. * Bauxit⸗Truſt.⸗G., Zürich. Die Geſellſchaft ſchlägt eine Di⸗ vidende von 10 ſchweiz. Franken vor. Die im Vorfahre bezahlte Dividende in der gleichen Höhe galt für 177 Jahre. Die zum Konzern der Geſellſchaft gehörige Aluminium Erz ber g bau⸗ und Induſtrie⸗ A. ⸗G. weiſt einen Rohgewinn von 1,6 Mill. Peng aus und bezahlt eine Dividende von wieder 8,50 Pengö. Die Einlagen und ſonſtigen Forderungen der Bauxit⸗Truſt.⸗G. ſind in der Bilauz utit 7 Mill. Pengö ausgewieſen, während die Kreditoren nur mit 50 000 Pengö aufgeführt ſind. Die Bergwerke(Ausrüſtung und Vor⸗ räte inbegriffen) erſcheinen mit 3,64 Mill. Pengö. Deutſche Schiffswerft Ac. in Hamburg. Im GJ. 1928 konnte die G. ihren Betriebsgewinn guf 1321 296(1 284 343) R.% ſteigern. Nach auf 611568(575 331) R. erhöhten Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 732834(für 1927: 719 018) N. /. Wie bereits kurz gemeldet, wird der HV. am 6 April vorgeſchlagen, hieraus auf das nunmehr voll gewinnberechtigte Ask, von 10 Mill../ wieder 6 v. H. Dividende auszuſchütten. An Schiffsbauten wurden em vergangenen Jahre fünf Motorfracht⸗ und Fahrgaſtſchiſſe mit insgeſomt rund 50000 Tonnen Tragfähigkeit ſowie ein Schwimm⸗ dock von 8000 Tonnen Hebefähigkeit und zwei große Schwimmkran⸗ pontons zur Ablieferung gebracht. Der Auftragbeſtand, mik dem die G. in das neue Ge. 1929 eingetreten iſt, hat in den erſten Monaten des neuen Jahres durch Beſtellungen deutſcher Reedereien ſowie durch Reparationsaufträge eine Vermehrung erfohren. Die Betriebe Finkenwerder und Reiherſtieg ſind für mehr als ein Jahr mit Arbeit verſehen. * Befriedigende Entwicklung der Howaldts⸗Werke.⸗G., Kiel.— 8. H. und Kapitalerhöhung auf 2 Mill. Die Gefellſchaft erzielte einen Rohgewinn von 0,66 Mill..“, von denen 90,34 Mill. R. für ſoziale Laſten und 0,16 Mill. R./ für Abſchreibungen verwandt werden. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 9,12 Mill. R./ (k. V. 0,03 Mill. R. Verluſt) wird, wie wir bereits meldeten, eine Dividende von 8 v. H. verteilt. Im Bericht wird auf die ſtändige Zunahme der ſozialen und ſteuerlichen Laſten hingewieſen, die für das abgelauſene Jahr das Dreieinhalbfache der vorgeſchlagenen Divi⸗ dendenſumme betragen. In der Bilanz erſcheinen unter Ver⸗ mögenswerten(in Mill..“) die Anlagen mit 2,06, Lagerbeſtände 9,97, Fabriken 2,01, Bank und Kaſſe 0,55, Schuldner 0,24, anderſeits dus Aktienkapital mit 1,2 ſowie Anzahlungen und Gläubiger mit 5,1. Die.⸗V. genehmigte den Bericht und beſchloß, das Kapital von 1,2 auf 2 Mill. RJ zu erhöhen. Sowohl die Kieler wie die Hamburger Anlagen ſind z. Zt. für Neubauten befriedigend beſchäftigt. In Kiel wurde kürzlich einer der neuen Frachk⸗ dͤamwpfer der Hapag von 11000 To. aufgelegt, während in Hamburg verſchiedene kleinere Fahrzeuge für in⸗ und ausländiſche Rechnung hergeſtellt werden. Das Ausbeſſerungsgeſchäft iſt angeſichts der zahl⸗ reichen Eisſchäden dieſes Winters lebhaft.. Ausdehnung des Karſtadt-Konzerns perfekt Angliederung der Lindemann⸗ Unternehmungen— Karſtadt⸗ Kapitalerhöhung um 10 Mill. Die.⸗R.⸗Sitzung der Rudolf Karſtadt A. G. hat auf An⸗ trag des Vorſtandes beſchloſſen, einer a. o..⸗V. folgende Vorſchläge zu unterbreiten: Die Lindemann u. Co..⸗G., Berlin, die ſeit 1887 beſteht und in Berlin und einer Reihe von Provinzſtädten Warenhäuſer betreibt, geht auf dem Wege der Fuſion auf die Rudolf Karſtadtüber. Das.⸗K. der Rudolf Karſtadt ſoll um — N milie Opel anknüpfen Die Opelwerke vor der Amerikaniſierung Ebenſo ſchuell wie die Nachricht von der Unterzeichnung des Ver⸗ trages über den Verkauf der Opelwerke an die General Motors Cor⸗ poration aufgetaucht iſt, iſt ſte auch von den Opelwerken dementiert worden, die erklären, daß ſich an dem Stand der Verhandlungen bisher nichts geändert habe. Daß Verhandlun gen mit dem amerikani⸗ ſchen Automobilkonzern geführt werden, wird alſo nicht mehr be⸗ ſtritten und nach unſern Informationen ſind dieſe Verhandlungen tatſächlich bereits ſoweit gediehen, daß in kurzem mit ihrem definti⸗ tiven Abſchluß gerechnet werden m u ß. Gegenwärtig wird in Paris zwiſchen dem Präſidenten der General Motors Cor⸗ porgtion, Sloan, und dem Direktorium der Berliner General⸗Mo⸗ tors G. nr. b. H. über die Transaktion eine Konferenz abgehalten, an die ſich dann in Berlin die abſchließenden Verhandlungen mit der Fa⸗ ſollen. Einige Schwierigkeiten ſollen nur noch die Beteiligung der Familie Opel an dem Ka⸗ pital und an der Leitung der Werke ſowie vor allem die Erhal⸗ tungdes Namens Opel für die neue Firma bieten, woran die Familie Opel beſonders intereſſiert zu ſein ſcheint. Aber auch über dieſe Detailfragen wird man bald zu einer Einigung kommen, ſodaß an dem Uebergang der Aktienmehrheit der größten deutſchen Automobilfabrik mit Maſſen produktion in ame ⸗ rikaniſche Hände nicht mehr zu d weifeln iſt. Die Beweggründe, die die Familie Opel zu dem Ver⸗ kauf der Aktienmehrheit veranlaßt haben, können nur darin liegen, daß es ihr bei der angeſpaunten Lage des deutſchen Ka 1 nom 10 Mill. Herhöht werden. Von den neuen Aktien werden ca. 9,1 Mill. für den Umtauſch gegen die nom. 6,80 Mill. Lindemann⸗ Aktien benötigt. Aus der Verwaltung der Lindemann u. Co..⸗G. tritt Herr Paul Lindemann in den Vorſtand der Rudolf Karſtadt ein, während der Vorſitzende des.⸗R. der Lindemann u. Co., Dr. Wittgen⸗ ſtein, ſowie das Vorſtandsmitglied der Lindemann u. Co., Dr. Plo⸗ ſchitzki, der.⸗V. der Rudolf Karſtadt.⸗G. zur Wahl in den.⸗N. vorgeſchlagen werden. Die Rudolf Karſtadt.⸗G. erfährt durch die Uebernahme des Lindemann⸗Unternehmens, das ſich in guter Entwick⸗ lung befindet, eine bedeutſame Erweiterung, die ihr eine noch gün⸗ ſtigere Ausnutzung ihres Ein⸗ und Verkaufsapparates ermöglicht.— 5 Elektrieitäts⸗Liefenungs⸗Geſellſchaft, Berlin. Die Geſellſchaft weiſt für 1928 einen Reingewinn von 3789 262(3 231 726) J aus. Der .⸗V. am 23. April wird eine Dividende von wieder 10 v. H. vor⸗ geſchlagen, wobei auf die zuletzt begebenen 10 Mill.„ Aktien eine Halbjahresdividende entfällt. Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Neptun in Bremen. Der Agt. ſchloß für das G. 1928 eine Dividende von wieder a v. H. Verteilung zu bringen 2 2 1. 5. Schluß der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1929 Die Leipziger Frühjahrsmeſſe hat heute ihren A bſchluß ge⸗ funden. Mit 10030 Ausſtellerfirmen gegenüber 10 106 zur Früh⸗ jahrsmeſſe 1928 und 198 300 Reck ingsmetern Ausſtellungsgelände gegenüber 186983 im Frühjahr 1928 war ſie die größte Meſſe der Welt. Sie hatte zwar unter der ungünſtigen Wirtſchaftskonjunktur Deutſchlands zu leiden, ſo daß das Inlandsgeſchäft nicht in allen Branchen befrtedtigte. Dagegen trat auf dieſer Meſſe das Exportgeſchäft ſehr fühlbar in den Vordergrund. Dieſe Beobachtung, die von faſt allen Ausſtellern der auf der Meſſe vertretenen Branchen gemacht wurde, iſt von ausſchlaggebender Be⸗ deutung für die Beurteilung des wirtſchaftlichen Wertes der Leipziger Meſſe. Dieſem ſtarken Ausländerbeſuch iſt das trotz der widrigen Umſtände verhältnismäßig güunſtige Ergebnis der Leipziger Früh⸗ jahrsmeſſe zuzuſchreiben. Man beurteilt in den Ausſtellerkreiſen das Geſchäft ſaſt durchweg als befriedigend. Die Meſſe brachte für ein⸗ zelne Branchen beſonders gute, ftr andere Branchen wlebder weniger befriedigende Ergebniſſe. 2 2 Beruhigte Vörſen Maunheim ſtill Bei unverändert ſtillem Geſchäft war das Kursniveau am Aktien⸗ markt behauptet. Farben⸗Aktien und Waldhof lagen eine Klei⸗ nigkeit ſeſter. Dagegen waren Daimler in Anpaſſung an niedrigere auswärtige Notierung ſchwächer, weil auf den Märkt der Autowerte die Nachrichten über den angeblichen Verkauf der Opelwerke an Ge⸗ neral⸗Motors drückten. Von Verſicherungsaktien waren Continen⸗ tale Verſicherung etwas ſeſter, Mannheimer Verſicherung wieder auf geſtriger Baſis gehandelt. Am Bankenmarkt lagen Hypothekenbanken etwas ſchwächer. be⸗ zur Frankfurt etwas freundlicher Die Tatſache, daß die Diskontrate von Amſterdam unverändert belaſſen wurde, obwohl die Befürchtungen in dieſer Hinſicht beſtehen bleiben, hatte eine allgemeine Beruhbgung zu Beginn der heu⸗ pitälmarktes nicht möglich war, in genügendem Maße deutſches Kapital für den weiteren Ausbau der ſehr gut florierenden Werke zu beſchaſſen. Allerdings verlautet, daß ein großer deutſcher Konzern, geſtützt auf eine Großbank, mit den Opelwerken in Verhandlungen geſtanden habe, die jedoch daran geſcheitert ſeien, daß die General Motors Corporation eine höhere Kaufſumme ſangeboten habe. Die kapitaliſtiſche Ueberfremdung der deutſchen Automobilinduſtrie durch den amerikaniſchen Erwerb der Opelwerke iſt vom vol ks wirtſchaftlichen Standpunkt aus ſehr zu bedauern, und ein Zeichen dafür, wie ſtark die deutſche Kapitalarm uk ſich bereits jetzt auswirkt. Am ſchwerſten betroffen werden ümörtgen deutſchen Automobilfabriken, die ſich gegen⸗ über der ſcharfen Konkurrenz der General Motors nur dadurch werden behaupten können, daß ſie endlich den ſchon früher geplanten Auto⸗ truſt bilden. Die Amerikaniſierung der Opelwerke kann allerdings in einer Beziehung bis zu einem gewiſſen Grade verſöhnend wirken und den Nachteil der Ueberfremdung des größten deutſchen Automobil⸗ unternehmens einigermaßen aufwiegen, als die General Motors Cor⸗ voration mit dem Erwerb der Opelwerke den Zweck verfolgt, das deutſche Rüſſelsheim zur Baſis für die geſamre europäiſche Produktlon der General Motors 3 1 machen. Ein abſchließendes Urteil über die wirtſchaftliche Trag⸗ weite der Transaktion wird man jedoch erſt fällen können, wenn alle Einzelheiten des Abkommens bekannt ſein werden. die die tigen Börſe zur Folge. Auch der feſte Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe ſowie die entſpannte Geldmarktlage am dortigen Platz hinter⸗ ließen einen günſtigen Eindruck. Das Geſchäft blieb aber immer noch ſehr gering, da ſich das Publikum und das Ausland vom Börſen⸗ geſchäft ſaſt vollommen zurückgezogen haben. Im Grundton war eine gewiſſe Zurückhaltung vorherrſchend, da man mit Spannung der heu⸗ tigen Entſcheidung über die neue Zentralbank in Paris erwartet. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe traten auf allen Marktgebieten Kursbeſſerungen bis 1,5 v H. ein. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden Montanwerte. Etwas ſchwächer eröffneten Deutſche Linoleum mit minus 2 v. H. und Mansfelder mit minus 2,25 p. H. Gefragt waren noch Autvaktien, Kleyer und Daimler, die etwas höh eröffneten. Sonſt war nennenswertes Geſchäft nicht zu verzeichnen. Renten waren auf dem ermäßigten Niveau behauptet. Im Ver⸗ laufe wurde das Geſchäft wieder ſtil lex und der Marzt lag ſehr verödet. Kleinſte Nachfrage bewirkten ein weiteres Anziehen der Kurſe. Die Beſſerungen überſchritten ſelten 1 v.., nur Spenska waren etwas lebhafter gefragt und konnten 3, anziehen. Auch für Ablöſung ohne Option beſtand wieder ſtärkeres Intereſſe. Bei Ma⸗ terialmangel trat hier eine Beherung von ca. 0,40 v. H. ein. Die Stimmung blieb zuverſichtlich. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6,5 v. H. unverändert. Berlin leicht gebeſſert, Schluß aber wieder ſchwächer Das feſte Newyork, die durch den Witterungsumſchlag hervor⸗ gerufene Steigerung des Kaliumſatzes(man ſchätzt für den März über 2 Millionen), der neue Goldzugang bei der Bank von Eng⸗ land, verbunden mit der feſten Haltung des Pfundkurſes und die Erwartung einer günſtigen Entſcheidung in Paris über dus Zen⸗ tralbankproblem, ließen heute kommen. Da ſich um, Bruchteile eines Prozentes beſ⸗ Ganz war die Nervoſität aber immer noch nicht gewichen, doch hielten ſich einige zu beobachtende Abſchläge ebenfalls in er⸗ träglichen Grenzen. Veränderungen über 1,5 v. H. waren äußerſt ſelten. Anleihen ruhig, Neubeſitzanle'ihe erholt, Ausländer ge⸗ teilt, Pfandbriefe vollkommen geſchäftslos und eher ſchwächer, Am Geldmarkte wieſen die Sätze keine Veränderungen auf, doch zeigten ſich zum Medio eher kleine Verſteifungserſcheinungen. Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft allgemein etwas lebhafter und es ſetzten ſich überwiegend Beſſerungen von—2 v. H. durch. Der Kaſſamarkt war wieder ſchwächer und Kursrückgänge bis zu 3 v. H. keine Seltenheit. Die nicht ganz unerwartete Er⸗ höhung des Pri vatdiskonts um v. H. für beide Sichten auf 696 v. H. ließ die im Verlaufe erzielten Gewinne bis zum Schluß wieder verloren gehen. Teilwetſe lagen die Schlußnotierungen ſogar unter Anfang. Mit einem ſtärkeren Kursverluſt ſind Bayeriſche Mo⸗ toren zu erwähnen, dagegen ſchloſſen Svenska weitere 3, höher. Im Deviſengeſchäfft waren Dollar gegen Reichsmark weiter offeriert, der Kurs ſtellt ſich auf.2140 bis.2145. Dagegen la die europäiſchen Valuten durchweg höher und zwar London 4 nach.8550, Holland 4005 nach 4004,75, Schweiz 1923,50 nach 1928,25, Parts 3909s nach 390,50, Mailand 523,75 nach„50 alles Newyorker Ufance. Spanien dagegen infolge der fortdauernden Unruhen ſchwach 32.75 nach 32.60 gegen London. Swaps auf ein Monat 5 Stellen und auf 3 Monat 2 Stellen unter pari. * Immer wieder Kupferpreiserh heute den Preis erneut von 19,75 auf hung. Das Kupferkartell ſetzte 20,95 herauf. 3 13. 12 18 13, 136,0 12.13. 12. J 13. 178,0 eee a 15 12. Bd. Maſch. Durt. 151,0 Nein. Champtte 59,75 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Ang. Elek.-G. 162,018, Srün Ksiülfinger 178,2 eterslunt 102,0 102 5 3 5 Ammendf Pap 166.7 166,6 irkf. Bok. 4 Wit. 88.25 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 13. März, 1 12 13. 12.18. 2 18 % Bab. St.- U. 2 40. Je Pfälz, Preſſebeſe 188,0 188,0 10¾ bk. M. BA. 125,0 125,0 Br 9% hafenStadt 91,75 91,75 Werger Worm 204,0 2 0 Karler. Näh. ald 5 10% Mhm. Bold 102.2 102.2 K. 5. Knorr 460,0 160,0 8% 5 00 92550 45. Son arg 89 18 1 89 80 51 — 0 5 0183 0 Tontinent. Vers. 90.— 91 Mannh. Gummi 80, 2 8% Farben ds. 8 185,0 185.0 Mannh. Verſich. 155,0 155,0 Neckarfulm Fhrz 25,— 25,— Badiſche Bank 178,0 1270 Oberrh. Berſich⸗———.— ö 995 0 1300 180.0 Ah 555g J 5 205.0 2040.-G. f. Selling 92— 68, fh. Ger. ec 160 0 1800 25. Crchttbant 2 12858 Haben Gere 54.0 40 Sieben 19 51400 11 2 9 1 imler⸗Be 56,— 58,— Südd. Draht— Sübb. Bisconte M8870 135,0 Deutsche Sing. 324.0 38.0 Süßd. Juce: 1440 1448 Durlacher Hof 135,0 135,0 Enzinger Union 75,— 75,— Verein ötſch Oelf. 71,.— 71,— Kleinlein Heldlb..—.— Gebr. Fayr. 26,75 20,75 Wayß& Freytag 3290 128.0 Ludwiasb. A. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 242,0 248.0 Zellſtoff Wald hf. 253.0 255,0 Frankfurter Börſe vom 13. März Seftverzinsliche Werte Hann.. 8g. 15 170 Wontau- Aktien. 8% Reichsanl.. e 81,20 Berl. Handels.— 217 Suderus. 2% eacszan e 89.85 870 Com L. Privatd 1082 Eſchweil. verge 2110 Ablöſgſch. ages..„ Darmſt. u. Nat. 278,0 Gelſenk Bergw 128.0 5„11,85 11,90 Deutſche Bank 169.5 Harp. Bergbau 134.5—.—. ohne 69,75 89,75 Ot. ⸗Aſſat Bank..% Ilse Sgb St. A. 212.0 —.— D. Effekten Banf 124,0 124.0 Kali Aſchersleb. 204,0 205.0 D. Hyp. u Wechſ⸗ 141 0 KaliSalzverfurth 310.0 3190 D. Heberſee⸗Bank 108.0 Kalt Weſteregeln 208,2 208,8 D. Vereinsbank 102.8 1 3 isconto⸗Geſ.. 62,5 annesm.⸗R.— 1—.— %% udwigsh. 28 read 1 166,7 Mansfeld Akt. 119,5 120,5 z bm Gd 28—.——— Frankf. Bank. 108,0 Oberſchl. E. Bed.—.——.— %%„27 78 Fs Frkfrt. Hyp.⸗Br. 150, 7 Otavi⸗Minen 65,50 67.— 6%„„ 2777,50 Metall. u. PG 126.5 Ppöniz Bergbau 98,——.— 5% Grkt Mh. 23.——,— Mitteld Ed.⸗B. 184,0 Rhein. Braunk.—.— 5% Preuß. Kali———.— Nürndg. Verein 160,0 Aheinſtahl 123.7 %%ͤ reuß Rogg. 9,45 9,45 Deſt. Cred.⸗Anſt. 34, 40 Riebeck⸗Montan———,— oSüdd. Feſtwb 2,08 Pfälz. Hup.⸗Bk.. 162,5 Salzw. Heilbr. 62% Grtr..abg. 15, 18.— Reichabank 289.0 Tellus Bergbau 117 5 W ect- G. bein Eredithr. 224,7 Wau. Zautahütte 85,50 ei e„ Rhein Hyp.⸗Bt. 04.5 205 0 Ber Stablwerks 92 50 . 9 25%s Südd Voden⸗E. 169,0 Bad Kom. Gd. 87,2 5 Süd. Disconte 135,0 2% Pfatzer 28.9 95,— Wiener Bankver. 14,50 Württ Noten 98.25 geg uuf 0 Irkf. Ru. Mitv. 18,— 16. Mannh. Verſ.⸗G. 165.0 Oberrh. Verſ.⸗ GW—t: Crausport- Aletien. kalb 3 Dad Lokalbahn 1257 D. Wertd.(Gold) D. Schaganw. 28——.— % Schutzg. O8 13——— 14.45 4,85 Induſtrie⸗Aktien. Eichd.⸗Mannh. 300.0 Henninger K. St. 170,0 170,0 Löwen München 277,0 Mainzer St.⸗A 245.0 Schöfferh. Bindg. 346,0 845,0 Schwarz⸗Storch 164,5 Tucherhrän. 144,5 Werger 203,0 e„.13 84,— 4¼% Rhein. Lig. 81.10 2%% Piat. Lia. 81,— 4½% Süd b. Lig.—.——— 2 7 8 8 90 78.— 79.— 6% /e Br. g. B. Bis 77,50 77— 7 Hapag Bank- Alktien. 8 etdeſt Straßd Aug. D. Greditd. 189,3 139,5 Nordd Noyd 12 Babliche Bank 171,0 170,0 Schantungbahn⸗ Accumulatsteen Adler Klener 53.80 52.75 Adt, Gebr. 0 84% Bad. Kohlen 18 2 5% Peß. Ralfanl 8,82 6,84 5% Roggenwerr 0 ank f. Wrauind. 164,0 164.0 Saltimore 5 Bente l 0 Et. U. E. G. St.- U. 102 8 16.4 40,0 189,5 Befr. l. Af haf. Bunty.. 188,0 185% 16%% Knut. Her l 15.— 15 45 Bad. Uhren 09,05 Baſt.⸗G. Bayr. Spiegel Beck& Henke Bergm Elektr. 200,0 Brem.⸗Beſig. Des 87, 67,— Brown Boveri 148.0 Tement Helbelk 136,0 „ Karſtabt 178,5 Chamott. Annw. 119,0 Chemiſche Albert—,— Cb. Brockzues 112.0 Daimler Benz 54,— Dt. Eiſenhande—,, Di. Erdöl. 119,5 D. Gold⸗ u. S. Anß 188.0 Dit. Linoleum 824,5 Dresd.Schnellpr 111.0 Dürkoppwerk St 35.25 Düſſid. Rat. Dürr.— 56— Dyckerh.& Widm 113.7 09,85 Eiſen Kallersl. 09,10—.— Elektr. Licht u. K 201.) 03,0 Elektr. Lieferung 58.0 160,0 Emag 11175.—.— Emaill St. Ullrich Egkenger 55 78.50 Unger Maf 22 Ettling. Spinn. 225.0 Jaber Joh. Blei aber& Schleich 111.5 A irm 26,50 2 „G Farben 242,0 243,5 8%„ Bonds 1131.5 Feinmech. Jetter 88.— Feltenchuillaum 12, 150,0 8 5 85 Gas 198.0 * / Remi. Ralſersl 228.0 0 Karſtadt Rud. 220,0 Klein, Sch. Keck. 88,— 88 Gesfürel. 224.0 Soldſchmidt Th. 87.50 Hritzner M. Duri. 95. Srün& Bilfinger 174,0 Halb& Neu 35,— Hammerſen Hanfwerk. Füßen 105, Hilpert Armat 92,50 dtrſch Kupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau—.— olzmann, Phil. 122,0 Holzverkohl.⸗Jͤd, Jug Erlangen 95,— unghans St. M. 72.10 Knorr, Heilbr. 160,0 Konſerv. Braun 80.— Rraus cv. Bock. 60. Sahmeher& Co.—.— Lech Augsburg. 113,0 Lederwerk Rothe—.— Ludwigsh. Walz. 123 5 Lutz Maſchinen Mainkraftwerke. 119,0 Metallg. Frankf, 184,5 Mez Söhne 63,10 Miag, Muhld.— 1 15 5 oteren Darmſt. 55,50 Motoren Deutz 66,— Motor. Oberurf, 90,50 —.— 95.— 1720 95.— 72.10 229,0 220.0 180,0 Neckarſulmer 2 Nrh. Zeder Sy 8. 8 Berliner Börſe vom 13. Feſtverzinsliche Werte Goldanleihe. 975 6% Reichs anl. 4 87,50 87.50 Dtſch. Ablöſgſch. 192 ohne Ablöſgrecht 11.80 80% Grkr. Mh. K 15.75 SeſoRoggenrentd 8,55 de danbſch Nag 88.78 5% Mexikaner 39,75 80,50 4% 7 fr ds Aud.80 7 80 4%„Bagd.⸗Eiſ⸗! 10,80 10,75 %„1110 80 10.80 4%, ni. Anl 14 25 14,15 4% Bollobi 1911 11 10 11 400-fr.-Log 18,20 18 25 MeAnatcr. 11 20 15 20,45 25 111 19,70 20.— Trausport⸗Aktien. Schantungbahn.60 Ach f. Berkehrm 168.7 Allg. Lok. u. Str 172 5 Südb. Eiſenbahn Baltimore Ohle. „Südamerika anſa Dſchiff 167.0 orbd. Lloyd, 124,1 Derein Elbeſchtßß. 44.— Bank Alctien. Dank f. el. Werte 149 .70 163.7 14 b Vorzellon Weſſe Roeber, Gebr. D. 8 „Ver. deulſch. Belf. 71, „Nähm. Kay.— 4155 Fran— Nein. Gebhesch 107,0 Röbeinelekt. B. A. 78— 7 St. A. 180,5 Rückſorth. Rütgerswerke 91.50 e 90.75 Schnell pr. Frkth Schramm Lackf. 128,0 Schuckert, Nrbg. 212,0 Schuhf. Berneis 60,— 60 Seilinduſt. Wolff 65, Siem& Halske S. geb. St. Ingb. Südd. Zucker 142,2 Trteot. Beſighetm 51.— Vet. Chem Inz. 90, Vergt Julie Ver. Ultramarin 158 Ver. Zellſt Berl. 116,0 Vogtl.Maſch. St. 57.— 6. Volgt& Häffner—— Volth. Sell. u K. 82,.— 8 Wayß& Freytag 125,2 W. Wolf 136,0 Zellſtoff Aſchffbg. 182,7 4 emel 2 „„ Waldhof 252,0 Zucker Rüeingau 73.— 7 Ufa(Freiverk.), 95, März Verl. Handelsg. 217 0 Tom. u. Priptbk 195, Darmſt. u..-B. 4,0 Dt. Aſiati che Bk. 49,— Deutſche Bank 169 5 Diſck. Ueberſee Bk. 1000 Disconto Comm 108,0 Dresdner Bank 167,0 Mitteld. Kredbk. 184 0 Oeſterr. Creditbkt. Reichsbank 300 0 Rhein. Freditbk.—.— Südbentſch. Dise. 134,5 Frankf. Allgem. Stück zu 400 995 Juduftrie⸗ Aktien. 2 f 1840 2750 40 45 160 5 107, 162.5 16750 1850 84,45 302,0 124.5 134,5 900 Accumulats ten Adler ſ& Oppenz 8 Dank f. Brauind. 188 0 168 5 Adlerwerke 33, Barm. Danfver 199.9 189.5 Hlexanderwerk 80.— 8 28 50,— Seb 0 Otſch. ciſenhdl. 78,68 Anhalt. Kohl. 90.55 Aſchaffbg. Zellſt. 182.0 Augsb. N. Maſch 85,— Balcke Maſchin 128,0 Bamag⸗Meguin—.— . P. Bemberg 352,0 ergmann clekt 200,0 Berl. Gub. Hut 329,5 Berl. Karls. Ind. 67,.— 67,0 Berliner Maſchb. 61.— Draunk. u. Brikett 164.5 e Delf. 68,35 Bremer Vulkan Bremer Wolle 210,0 Drown, Bov.& K. 145.5 Buberusckiſenw. 77.— dem, peyden 204,8 Them Gelſenk.. Chem. Albert 78, Foneord. Spinn. 97.50 Datmlet Benz 34,.— Deſſauer Gas 209,0 Dtſch.⸗Atiant⸗K. 129,9 Deutſche Erdöl 120,0 Diſch. Gußſtahl. 85.— Deutſchetabelw. 62,85 6 55 Maſchſbr. 50,— Dtſche. Steinzg. 239,0 Deutſche Wollw. 32,— Deutſche Linol. 322,0 Dres d. Shnellpr. 112,01 Dürener Metall 220,0 Dürkoppwerke 34, Dynamit Truſt 112,5 Elektr. Lieferung 159,0 Elktr. Licht u. R. 403.5 Emaille Ullrich—.— Enzinger⸗Union 78,50 Eſchw Berkwerk 409.0 Faber 1— Fahlb., Liſt& C0. 112,6 Farben do 8% Bonds 28 Feldmühle Pap 420,0 Felten& Guill. 186,0 Wande Gas—,— R. ffriſter e.50 ebhard Textil. Gelſenk. Bergw. 127,5 Geuſchow& Co. 90, Germ. Portl.⸗Z. 191, Gerresheimclatß 137,0 Ges, f. elkt. Unt. 4,220, Gebr. Goedhardt 88,0 Goldſchmidt Ty 87. 22 242.0 Gritzner Moſch. 95.1595, Graßmann 63.50 83 Miag⸗Müglen 6 Gruſchwiz Textil 69.— Hackethal Draht 91. Halleſche Maſch 111.2 Hammerf Spin 132.1 bann. M. Egeſt 46.50 pb.⸗Wien Gum. 79,80 Harkort Bergwk.—— partm. Maſchin. 15.— Hedwigshütte 93,— Hilpert Maſch. 92.50 Hindrichs&Auff. 102,2 Hirſch Kupfer 139,6 Pirſchberg Leder 101.0 poeſch Eiſen 117.7 Hohenlohewerke 74,50 Phil Holzmann 121.0 Horchwerke 109.7 1 Bergbau 219,5 „Jübdel& Co 147.5 Gebr. Junghans- Kahla Porzellan 101,2 Kaliw. Aſchersl 205.0 Klöcknerwerke. 104,0 C. H. Knorr 161.0 Kollm& Gebr. Körting 70,50 Ruffhäuf. Hütte 55,— e Co. 1620 aurahütte 9, Lindes Eis 164.0 Lingel Schuhfab. 48 755 L. Loewe& c. 111575 Lüdenſchetd Met. 104,0 Magirus.-G. 92, Mannesmann 113.0 Mansfelder Akt. 120 0 Markt⸗ u. Kühlh. 150,0 Maximil Hütte 185,5 Mech. Web. Lind 158.0 Mez Söhne 7 141,5 Miz& Geneſt 108,0 Motoren Deuß 88, Müßlbeim 0 106.0 Neckarſulm. Ihr, 755 Nord. Woll e 162,0 Oderſchl. E. Bed. 91.50 Sberſchl. Koksw. 1010 Drenſt& Koppel 88,28 0 Pang Bergbau— 25 Polyphon Rutggeber Wagg. 3. Reishol Papier 2470 Harpener Vergb. 133.7 Jourd..— 7 fraußck Cie. Lok—.— 62 Kronprinz Met. 80,— 80 Carl Lindſtröm 990,0 885 C. Lorenz.51 ſeinfelb. Kraft 183,0 1 91 11.2 25.— 161,8 ARhei. Ma ſch Südd Immobil, 93, Teleph. Berliner 55,75 5 Varziner Papier 134,5 5 Wicking⸗Cement 155,0 5 Adler Ran Rhein. cklektrizit 189.0 Led Rheinſtahl 122.2 Niebeck Montan 1370 Roſitzer Zucker 51 75 Nückforth. Ferb. 7515 Nütgerswerke Sachfenwer! Salzdetfurth Sarotti“ Scheidemande!k Schuberter Salzer 908.5 J chuber 0 213.5 Schucker& Schuß abrinderz 22.5 Schu 4 Stem.& Halske 864, Sinner.⸗G.. 38,“ Stoehr Kammg. 191.2 Stoewer Nühm.. 20, Stolberger Zink 152.0 4 ucker 142.5 Thoerles Oel fab. 97.— Tietz, Leonhard 260,0 Transradis. 149,0 91,158 heiß Paßzh. 276.027 B. B. Irk. Gummi 85. 83 Ver. Chem. Charl. 88, 50 V. Otſch. Nickelw. 170 B. Glanzſt. Elbf. 413,0 V. Stahlwerke 92.65 V. Schuhf. Br.& W 60,25 Stahl. v. b. Zyp. 196,0 Ver. Ultramarin. 154,5 Vogel Telegraph. 7725 VogtländMaſch. 67.25 Voigt& Haeffner 218,0 Wanderer Werke 91.— Weſtereg Alkal. 206,2 Wiesloch Tonw. 116,5 Wiſſener Metal 181.5 Wittener Gußſt. 47, Wolf. Buckau Fate Verein. 115,0 ellſtoff Waldbef 253,0 tan Minen 65.79 Sreiverkehrs⸗Kurſe. Peterab. J. Habk..15 Ruſſenbank. 2, Deutſche Petrol.— Heldburg 3 1 7 ochfregu 155 1 39.208 5 Ronnenberg... . 8 5 r Phe 88. 60791 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabej Melttwoch, den 13. März 1929 1 Ein Das Geheimnis der Wanderſchrift Hinter deu Kuliſſen der Lichtreklame— Der techniſche Lichtſchrift Neben dem hohen, breiten Portal—„Nur für Herr⸗ ſchaften“— öffnet ſich eine kleine Tür. Ein langer, winkliger Gang, eine enge, ſteile Wendeltreppe, erſter Stock, zweiter, dritter, vierter, fünfter... ein Weg durch dunkle Gänge, Bodenkammern rechts und links, ein tiefes unheimliches Schweigen, nur fern verſchleierter Großſtadtlärm.. endlich ein Lichtfaden unter einer Tür. Der Führer klopft. Zwei Männer im Arbeitskittel begrüßen die ſpäten Gäſte, Hinter ihnen, längs durch die geräumige Boden⸗ kammer gebaut, erſcheint eine merkwürdige Maſchinerie. Iſt dies eine Falſchmünzerwerkſtatt? Eine geheime Schnaps⸗ brennerei? Auf einem Tiſch ſteht ein Setzkaſten, richtiger ein Setzſchrank. Vielleicht iſt man in eine Fabrik falſcher Päſſe geraten? Aber mit daumengliedhohen Typen werden keine Päſſe gedruckt! Nein, dieſe Werkſtatt iſt harmloſer und nützlicher als Falſchmünzerei und Paßfabrik. Man ſteht im Betriebhsraum der Wanderſchriftanlage. Schon lange mag ſich mancher den Kopf darüber zerbrochen haben, wie es möglich iſt, die großen Buchſtaben einer Lichtreklame zum Wandern zu bringen. Das Prinzip dieſer neueſten Variation der Lichtreklame, das übrigens einem engliſchen Patent entſtammt, iſt im Grunde ungeheuer einfach. Um ſo komplizierter iſt allerdings die Montage der Apparatur ſelbſt. Die Lettern beſtehen aus Metällklötzen, die etwa die Proportionen einer halben Streichholzſchachtel haben und die Linien des Buchſtabens in erhabener Prägeſchrift tragen. Ein klug erdachtes Haken⸗ und Oeſenſyſtem erlaubt es, dieſe Lettern eng aneinander⸗ zukelten, ſo daß ſie einen ebenen, feſt zuſammenhängenden Wortſtreiſen bilden. Dieſe Wortſtrelfen werden nun in be⸗ ſtimmten Abſtänden in eine etwa 50 Meter lange, mehrmals um ein Rollenſyſtem endlos laufende Kette eingehakt, die un⸗ gefähr das Ausſehen einer Fahrradkette hat. An einer Stelle läuft die Kette bzw. der Buchſtabenſtreifſen durch eine elek⸗ triſche Apparatur. Von den zweitauſend Glühbirnen des großen, am Hausgiebel angebrachten Lichtreklamebandes laufen hier die Drähte ſo zuſammen, daß feder in einen kleinen, federnden Stift mündet. Die Stifte ſind in regel⸗ mäßigen, engen Abſtänden ſo in einer Hartgummiſcheibe ein⸗ gebettet, daß ſie auf der anderen Seite nur ein wenig mit den Köpfen herauskommen. Läuft nun beiſpielsweiſe der Buch⸗ ſtabe A zwiſchen dieſer Kautſchukſchiene und der gegenüber⸗ liegenden Meſſingſchiene hindurch, ſo ſchließt ſich der. Strom⸗ kreis überall dort, wo die Stiftköpfe auf die erhabenen Linien des Buchſtabens auftreffen. Im gleichen Augenblick flammen draußen die mit jenen Stiften verbundenen Birnen auf und der Buchſtabe A erſcheint in Lichtſchrift. Das Glüh⸗ birnenſyſtem iſt mit ſeiner Anordnung der einzelnen Lampen alſo gewiſſermaßen ein ins Große profiziertes Abbild der Kautſchukſchiene mit den Kontaktſtiften. Der Buchſtabe A ſoll nun aber wandern, um den nächſten Buchſtaben des Wortes Platz zu machen. Durch die Weiter⸗ bewegung der Kette werden die erhabenen Linien der Letter von den bisher berührten Kontaktſtiften hinweggezogen. Im ſelben Augenblick verliſcht draußen das A, im ſelben Augen⸗ Apparat in der Dachkammer Die Zeitung in 25 000 Buchſtaben in der Stunde blick aber ſind ſchon die nächſtliegenden Kontaktſtifte erreicht, und das A erſcheint draußen um einen Birnenabſtand weiter links von neuem. Der Wechſel iſt ſo raſch, daß das menſchliche Auge glaubt die Schrift wandern zu ſehen, eine Erſcheinung, die uns aus der Kinematographie ja ſehr vertraut iſt. Das„Setzen“ einer Meldung, d. h. das Auseinanderhaken der einzelnen Lettern, nimmt nur kurze Zeit in Anſpruch, das Einhängen des Wortſtreifens in die Kette noch kürzere. Beſonders in der Wahlzeit haben die Wanderſchriften ihre Rollen als„Zeitung in Lichtſchrift“ hervorragend bewältigt. Bei dem erſten Wahlgang der Präſidentenwahl war es bereits möglich, trotz der Reklameaufgaben des Unternehmens noch etwa dreißig Wahltelegramme zu verkünden. Mau muß hier⸗ bei beachten, daß jede Nachricht und jede Reklamezeile etwa acht⸗ bis zehnmal in der Stunde erſcheint. Das Tempo der Wanderſchrift kann verſtärkt und verringert, die Kette ver⸗ kürzt und verlängert werden, je nach ber Fülle des vorliegen⸗ den Bekanntmachungsmaterials. Durchſchnittlich darf man mit einer Stundenleiſtung von 25 000 Buchſtaben rechnen. Da jeder Buchſtabe etwa 70 Zentimeter breit iſt, würde die in einer Stunde hervorgerufene Wanderſchrift aneinandergelegt, ungefähr die Strecke vom Brandenburger Tor bis nach Staaken ausfüllen. Berlin hat ſeine Wanderſchriftanlagen verhältnismäßig ſpät bekommen. Man wollte der Reichshauptſtadt nur unbe⸗ dingt functionlerende Einrichtungen dieſer Art beſcheren und veranſtaltete Generalproben in Frankfurt und Leipzig. Heute eilen die lichternen Buchſtaben an den Hausgiebeln von fünf der wichtigſten Berliner Verkehrszeutren entlang. Von wei⸗ teren Anlagen ſteht man ab, um die Wirkung nicht durch Ueberfülle zu verderben. Es ſoll aber eine Miniatur⸗Wander⸗ ſchrift für Schaufenſter konſtrutert werden. Ein Problem für ſich iſt die Formung der Reklameworte. Engländer und Amerikaner ſind in dieſer Beziehung beſſer daran. Das Engliſche iſt eine rechte Reklameſprache, und namentlich die Amerikaner— die die Wanderſchrlft ſchon lange kennen und ſie auch mit bewegten Figuren verbinden— verſtehen es in unübertroffener Weiſe, die Möglichkeiten ihrer Mutterſprache in ſchlagenden und treffenden Wendungen aus⸗ zuſchöpfen. Es gehört ſchon eine beſondere Sprachgeſchicklichkeit dazu, ähnliche Wortwirkungen iu der deutſchen Sprache zu finden. Indeſſen kann man beobachten, daß ſchon manche Zeile, die allabendlich in Lichtſchrift erſcheint, eine gewiſſe Popularität erlangt. Oben in der Dachkammer ſurrt der Motor, und geräuſch⸗ los gleitet die Kette um die Rollen zum Herzen der Maſchi⸗ nerie, wo die ſtromdurchzuckten Arterien in einem dichten Geſtrüpp zuſammenzuwachſen ſcheinen. Eine niedrige Tür führt aus der Kammer hinaus ins Freie. Man ſteht auf einer ſchmalen Laufplanke hinter dem faſt mannshohen Glühbirnen⸗ ſyſtem. Tief unten ballen ſich die Ströme der Fußgänger zu dunklen Klumpen. Weiße Geſichter ſtarren herauf. Und aus wechſelnd bunter Umrandung ſchreit das ſtumme mechaniſch wandernde Licht die Nachrichten über Hunderte von Metern hinaus und hinunter und brennt die letzten Neuigkeiten eines über die ganze Erde ausgeſpannten Nachrichtennetzes in oie Hirne. Deutſchland Zirkus Buſch macht zu! Wie die Berliner Börſenzeitung aus gut unterrichteter Quelle erfährt, wird der Zirkus Buſch, eine der volkstümlich⸗ ſten Berliner Vergnügungsſtätten, im nächſten Monat ſeine Pforten ſchließen. Dem Perſonal iſt zum 7. April gekündigt worden, Ein Teil des frütheren Balletts befindet ſich bereits hei einer Hagenbeckſchen Tournee in Schweden. Was mit dem lebenden Inventar geſchieht, iſt noch fraglich. Wie verlautet, wird Frau Paula Buſch mit der Löwengruppe eventuell ſelbſt auf Tournee gehen. Ob das Unternehmen von anderer Seite gepachtet wird, iſt noch nicht entſchieden. Frankreich Die Auſprüche einer Fümbive In Deutſchland wird man nach dieſer Ueberſchrift ſoſort erraten, daß von Pola Negrl die Rede iſt. Denn dort weiß man ja aus Erfahrungen, was dieſer„Stern“ für ſeine Strah⸗ len zu verlangen imſtande iſt. Nunmehr hat die Künſtlerin auch die Geduld des ſehr langmütigen franzöſiſchen Filmleiters Gaſton Reval erſchöpft. Ste ſollte die Hauptrolle in der Bear⸗ beitung des„Halsbands der Königen“ für die Lein⸗ wand übernehmen. Aber— doch man höre Herrn Reval ſelbſt: „Der Vertrag mit Pola Negri iſt gekündigt. Sie iſt zu an⸗ ſpruchsvoll und wollte alles nach ihrer Pfeife tanzen laſſen. Beſtellte man ſie zum Koſtümverſuchen, ſo meldete ſie ſich lei⸗ dend. Im Studio blieb ſie einſach weg, ohne überhaupt Gründe anzugeben. Das hielt ſie offenbar für unter ihrer Würde. Man mußte ihr Ausbleiben durch einen Gerichts vollzieher ſeſtſtellen laſſen. Sie erwiderte darauf, ſleerſcheine nur zu den Proben, wenn es ihr beliebe. Und dann ſtellte ſie Forderungen, die über die Hutſchnur gingen. Sle verlangte ein Badezimmer neben ihrer Loge im kleinen Studio, eine ganze Wohnung nahe dem großen Studio, drei Kammerzofſen, eine Erſatzkraft während der Beleuchtungsverſuche und nicht weniger als— dreißig ſpaniſche Wände, um ſie während der Aufnahmen den Blicken zudringlicher Neugteriger zu entzlehen. Darauf hat der Beſitzer des Filmmanufkripts mit ihr Schluß gemacht. Sie hat auch bereits 200 000 Frances Entſchädigung bezahlt Vielleicht wird ſie wieder in Holywood oder in Berlin gefügigere Filmleiter ſuchen.. Aber wird ſte ſie fin⸗ den? In Berlin wird es ihr gewiß nicht leicht fallen nach den pielfachen Erfahrungen, die man dort geſammelt hat. England Aberglaube als Todesurſache In der engliſchen Stadt Leiceſter wurde bei einem amtlichen Feſtſtellungsverfahren, das in England in ſedem einzelnen Todesfalle vorgeſchrieben iſt, ein Aberlaube als 10 Tobegueſache ermittelt. Eine Frau war an einem Freitag plötzlich an Grippe erkrankt. Da ſie feſt an dem Aberglauben hing, man dürſe an einem Freitag kein fpiſches Unternehmen beginnen, ſo unterließ ſie es, den Arzt zu rufen. Erſt am Samstag ſuchte ſie ärztliche Hilfe nach. Inzwiſchen war aber bereits Herzſchwäche eingetreten, ſodaß die Hilfe des Arztes zu ſpät kam. Ein neuer Beweis, daß der Aberglaube auch in der Gegenwart trotz aller Aufklärung noch ſeine Opfer fordert. Afrika Das Trauergefolge eines Negerhäuptlings In Oſtafrika iſt kürzlich Kinaufut, der Oberhäupt⸗ ling des großen Kikuyu⸗Stammes, mit feierlichem Zere⸗ moniell beigeſetzt worden. Nicht weniger als 50 Witwen und 300 Kinder bildeten das Trauergefolge. Kinanfut war ein Negerhäuptling, der ſich durch wirkliche Herrſchereigenſchaften auszeichnete. Es iſt fraglich, ob ſich ein Nachfolger für ihn finden wird. Kinanjui ſtarb an Blutvergiftung infolge einer geringfügigen Verletzung durch ein roſtiges Stück Eiſen. Die Beiſetzung war ein ſeltſames Gemiſch von heidniſchen und chriſtlichen Bräuchen. Drei Kirchen waren dabei vertreten, die Schottiſche, die Anglikantſche und die Katholiſche Kirche. Da aber Kinanfui Heide geblieben war, ſo kam auch der heid⸗ niſche Totenkult zur Geltung. Ehe man den Sarg in das Grab verſenkte, wurde ein Ziegenfell darüber gebreitet, zum Zeichen der großen Macht und des großen Reichtums des Verſtorbenen. Indien Tuchverbrennung in den Straßen von Falkutta Nachdem die ſchweren Unruhen in Bombay kaum unter⸗ drückt worden ſind, iſt es in der indiſchen Stadt Kalkutta zu heftigen Ausbrüchen der Volksleldenſchaft gekommen. Die Maſſen wurden durch Mahatma Gandhi, den Führer der in⸗ diſchen Unabhängigkeitsbeſtrebung, in Erregung verſetzt. Gandhi predigt ſeit langer Zeit den vollſtändigen Boykott ausländiſcher, namentlich engliſcher Tuchfabrikate. Dieſer Tage ſammelte ſich in Kalkutta auf offener Straße um ihn eine Menge, die er dazu aufforderte, ſich dem Gebrauch aus⸗ ländiſcher Tuche mit allen Mitteln zu widerſetzen. Die Folge war, daß die Menge mehrere Läden plünderte, die Tuche herbeiſchleppte und auf offener Straße aufſchichtete und ver⸗ brannte. Als die Polizei ſich eimiſchte, erklärte Gandhi, er ltbernehme die volle Verantwortung. Daraufhin ſchleppte die Menge weitere Tuchballen heran und ſteckte ſie in Brand. Die Polizei wurde durch einen Hagel von Steinwürfen vertrieben. Erſt berittene Polizei konnte die Ordnung wieder herſtellen. Gandht wurde verhaftet. 5 A ſien Reßen von Meteorſteinen Ein ſtarker„Regen“ von Meteorſteinen iſt in der Nähe hon Sendurabad in der Reſidentſchaft Kalkutta nieder⸗ gegangen. Bauern hörten dort plötzlich ſtarke Geränſche und ſahen dann die Steine zu Boden fallen, die ſich zum Teil tief in die Ede bohrten und ſpäter dem geplogtſchen Regierungs⸗ bſtro übermittelt wurden. 5 8 i über die Welt 5 Amerika Ein Meßapparat für das Errdten In Newyork wurden dieſer Tage einer geladenen Geſell⸗ ſchaft neue Wunder der techniſchen Wiſſenſchaft vorgeführt, Darunter befanden ſich ſichtbare Ton⸗ nud hörbare Lichtwel⸗ len, ſowie künſtliche Blitze. Große Aufmerkſamkeit und Be⸗ achtung fand ein Meßapparat von einer bisher unerreichten Empfindlichkeit. Bei der Vorführung wurde das Erröten verſchledener weiblicher Verſuchsperſonen auf ſeinen Stärke⸗ grad gemeſſen. An ſich iſt der Apparat dazu beſtimmt, die Wärmeausſtrahlung zu meſſen. Eine Alkoholrazzia und ihre Folgen Auf dem in Newyork mit 400 Paſſagieren einlaufenden Dampfer„Shawnee“ veranſtalteten am Freitag etwa 100 Prohlbitlonsbeamte eine Razzia. Die Agen⸗ ten unterſuchten das Gepäck jedes Paſſagiers, beſchlagnahm⸗ ten zahlreiche Elkörflaſchen und verkündeten Geldſtrafen, die ſich auf insgeſamt 800 Dollar belaufen. Die Paſſagiere waren ſo erſchreckt, daß 65 Koffer und Gepäckſtücke, die alkoholiſche Getränke enthielten, im Stich gelaſſen wurden. Die Unterſuchung war ungewöhnlich, da die betref⸗ fende Dampferlintie in amerikaniſchem Beſitz iſt und ihre Schiffe nur amerikaniſche Häfen anlaufen. Der gefundene Alkohol dürfte aus Miami ſtammen. Ein verborgenes Meiſtergemälde in Irland? In bem Entſchädigungsprozeß gegen den Newyorker Kunſtſachverſtändtigen Sir Joſeph Duveen, der nun ſchon wochenlang andauert, gab es in den letzten Tagen eine ſen⸗ ſationelle Ueberraſchung. Sir Duveen ſoll eine ſchwere Ent⸗ ſchädigung zahlen, weil er das im Privatbeſitz befindliche Ge⸗ mälde„Die ſchöne Ferronniere“ als unecht bezeichnet und da⸗ durch den Verkauf des Gemäldes vereitelt hat. In dem Pro⸗ zeß iſt die Frage eingehend erörtert worden, ob es überhaupt möglich iſt, daß heute noch echte Meiſtergemälde ſich im Privat⸗ beſitz befinden, ohne daß man davon Kenntnis hat, und daß ſie plötzlich auftauchen. Sir Duveen hatte dieſe Frage verneint und erklärt, es gebe in der ganzen Welt nur ſechs echte Ge⸗ mälde von Leonardo da Vinei und keins davon ſei in Privat⸗ beſitz, Um ſo größer war dann die Ueberraſchung, als der Sachverſtändige Langton Douglas, den Sir Duveen ſelbſt geladen hatte, mit großer Beſtimmtheit erklärte, daß ein der Oeffentlichkeit unbekannter Sammler auf einem Landgute in Irland ein unbekanntes Gemälde des Meiſters Leonardo da Vinci verborgen halte. Nähere Angaben wollte der Sach⸗ verſtändige nicht machen, da er moraliſch gebunden ſet, den Namen des Sammlers und den des Gemäldes geheim zu halten. In der Kunſtwelt hat die Mitteilung großes Auf⸗ ſehen erregt. Opfer des amerikaniſchen Einwanberungsgeſetzes Die Härte der amerlkaniſchen Einwanderungsbeſtimmun⸗ gen hat ſich kürzlich in einem neuen Falle gezeigt. Ein frühe⸗ rer Ruſſe, der in den Vereinigten Staaten naturaliſiert wor⸗ den iſt, hatte Frau und Kind in Europa abgeholt, um ſich dauernd in Amertka niederzulaſſen. Der Dampfer„Amerika“, mit dem er zurückfuhr, geriet in ſchlechtes Wetter und hatte eine ſchwierige Ueberfahrt. Er kam ſchließlich noch einem anderen, in Seenot befindlichen Dampfer zu Hilfe und wurde dadurch weiter aufgehalten. Die Frau, die ſich zum erſten Male auf hoher See befand, war den Aufregungen dieſer Fahrt nicht gewachſen. Sie ſchenkte vorzeitig einem zweiten Kinde das Leben und kam mit geſtörtem Geiſte im Newyorker Hafen an. Die Einwanderungsbehörde mußte ihr auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen wegen ihres Geiſteszuſtandes die Einreiſe verweigern. Der Mann hätte als amerikaniſcher Bürger die Möglichkeit der Einreiſs gehabt, aber ohne Frau und Kinder. Er zog es infolgedeſſen vor, ſeine Lebensſtellung in den Vereinigten Staaten preiszugeben und mit dem nächſten Dampfer wieder nach Europa zurückzukehren. In 40 Fuß Tiefe aus dem U⸗Boot geſtiegen Zwei Männern der amerikaniſchen Marine, dem Marine⸗ leutnant Momſen u dem Marinetieftaucher Kalinowſk i, iſt es, wie die„Hamb. Nachr.“ melden, gelungen, einen Apparat zu erfinden, mit deſſen Hilfe die Beſatzungeines unte r⸗ gegangenen Unterſeebootes dieſes verlaſſen und an die Oberfläche des Ozeans emportauchen kann. Einige Meilen von Key Weſt, an der Küſte Floridas, wurde von den Erfindern zum erſtenmal ein am Grunde des Meeres liegen⸗ des Unterſeebodt willkürlich verlaſſen. Es war dies das ge⸗ hobene und wieder inſtand geſetzte Boot„8%, das in einer Tiefe von vierzig Fuß nlederging. Das Unterſeeboot trägt auf ſeinem Verdeck einen trommelartigen kleinen Turm, der zwel bis drei Menſchen aufnehmen kann und vom Innern des Schiffes zugänglich iſt. In dieſen Raum kann durch ein Venttl Waſſer hineingelaſſen werden, ſo daß in ihm derſelbe Druck ent⸗ ſteht wie außerhalb. Dann wird eine Luke geöffnet, aus der die Inſaſſen hinausſteigen können. Die Erfindung beſteht nun in einer„künſtlichen Lunge“, die äußerlich an die alten Gasmasken erinnert. Der das Geſicht und den Kopf ver⸗ deckende Apprat ſetzt ſich in einem breiten Beutel am Körper fort Hier iſt ein Behältnis für Soda und Kalk angebracht, wo⸗ durch das ausgeatmete Carbon Dioxyd abſorbiert wird, und eine Flaſche mit kompromierten Oxygen. Durch eine Vorrich⸗ tung wird Oxygen in beſtimmten Quanten zur Einatmung ab⸗ gegeben. Die Einatmung geſchieht durch eine Tube, die Aus⸗ atmung durch eine andere. Es iſt genügend Oxygen vorhanden, um eineinhalb Stunden unter Waſſer zu verbringen. Die bei⸗ den Männer öffneten, nachdem ſie die„künſtliche Zunge“ um⸗ geſchnallt hatten, den Turm des am Meeresgrund liegenden Sthiffes und ließen eine Holzboje an einem Seil empor. Das Seil benutzten ſie, um ſich daran an die Oberfläche zu begeben. Das oben wartende Boot ſah zuerſt die Boje emporkommen, drei Minuten ſpäter tauchte der Kopf Kalinowſkis und eine Minute darauf der des Leutnants Momſen an der Oberfläche auf Die beiden Erfinder begaben ſich dann auf dem⸗ ſelben Wegewieder in das Unter ſeeboot zurück. Herausgeber: Drucker und Verleget Dructerel Dr. Haas Neue Mannheimer 92 G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 dükteur Kurt Fischer ee e Politik: H. A. Meißner Saen Dr. S. Kuhſer— Kommunalpolitlk und Lokales: Richard Schönfelder. port und Vermischtes Wily Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles ebrige: Franz Kircher— Anzelgem Max Filter, fämtkich in Mannßeist — — —— 33 * — emu 2 n 1 N 9 2 2 I e ſt ö geb. Schäler im Alter von 54 Jahren Mannheim(H 4, 25), den 12. März 1920 In tiefer Trauer: Frieda Richter Elly Kle in gab. Richter nebst Gatte u. Enkel 3 Uhr statt Die Beerdigung findet Donnerstag, nachmittag um Hilda sowie für die zahlreichen Kranz auch allen denen, die sie zur letzten der Melanchthonkirche am Grabe * 288 eee Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Verluste unserer lieben Tochter und Schwester und Blumenspenden, haben, sprechen wir hiermit unseren innigsten Dank aus Ganz besonders danken wir den Diakonissenschwestern für die liebevolle Pflege und Herrn Stadtpfarrer Hessig für die trostreichen Worte Mannheim(Lange-Rötterstr. Nr. 64), den 13. Marz 1929 Familie Hermann Schuler Ruhe begleitet 87 281 Fußgleidende N„ — Achkilles-Sehne groß. e Fußgetòôlbe- Sehnen- Schmeraen Schmersen Schmersen Wenn Sie alles versucht haben u. für Ihre schmerzenden Füge noch keine Heilung oder Erleichterung beschaffen konnten,so machen Sie einen Versuch mit meiner Methode. Ich werde Ihnen helfen, gleichviel welche Schmerzen Sie im den Füßen oder Beinen haben. Kostenlose Beratung. S190 A. 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