r N 1. —— „Donnerskag, 14. März 1920 5 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 1 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend ⸗ Ausgabe annheimor eilt Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Der Haushaltsplan vor dem Reithskag Ein Referat des Reichsfinanzminiſters Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Pünktlich um 12 Uhr hat im Reichstag der Kampf um den Haushaltsplan 1929 begonnen. Auf der Regierungsb enk iſt neben dem Reichsfinanzminiſter Hilferding vorerſt nur der Kanzler zugegen, dem ſich nach einiger Zeit Herr Curtius zugeſellt. Der Plenarſaal ſelbſt iſt etwa zur Hälfte gefüllt. Große Erwartungen bringt man offenbar dem Einleitungsreferat Hilferdings nicht entgegen, und in der Tat, ſeine Rede enthält nichts Neues. Wie könnte ſie auch, da der eigentliche Handel ja hinter den Kuliſſen vor ſich gehen wird. So begnügt ſich denn Herr Hilferding, der zuerſt, da dle Lautſprecheranlage verſagt, in den oberen Re⸗ gionen ſo gut wie unverſtändlich bleibt, damit, noch einmal in großen Zügen das betrübliche Bild des Etats für 1929 aufzurollen. Man erhält das bereits bekannte Zahlen⸗ material ſerviert. Der inzwiſchen recht kritiſchen Kaſſenlage des Reiches widmet der Miniſter ſeine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit. Höchſt ungehalten äußert er ſich über die Peſſimiſten, die ſchon das Schreckgeſpenſt der Inflation wieder auf⸗ ſteigen ſehen. Das ſei, meint Hilferding, eine maßloſe Ueber⸗ treibung, da es ſich um eine„vorübergehende Geld⸗ mittelknappheit“ handele. Beim ordentlichen Haushalt unterſtreicht Hilferding nach⸗ drücklich den wachſenden Einfluß der Reparations⸗ Jaſten für die Geſtaltung des Budgets. Flüchtig ſtreift er die Pariſer Konferenz: Man werde ſich das Ergebnis ſehr ſorgfältig anſehen müſſen, bevor man ſein Siegel darunter ſetzt. Bemerkenswert iſt, daß Hilferding, mehr als er es bisher getan hat, das Sparſamkeitsprinzip in den Vorder⸗ grund rückt und von den neuen Steuern nur als dem„letzten Mittel“ ſpricht, auf das zurückgegriffen werden müſſe, wenn alles an⸗ dere verſage. Ausdrücklich erklärt er die Bereitſchaft der Regierung zu weiteren Streichungen. Freilich kommt gleich hinterher der Pferdefuß zum Vorſchein. An den ſoztlalen Poſten, ſo klingts verhalten aus Hilferdings Worten her⸗ vor, dürfe nicht gerührt werden. Zum Schluß rechtfertigt Hilferding ſeine Deckungsvorlage und entſchuldigt die ſpäte Einbringung des Etats mit der Ungunſt der politiſchen Ver⸗ Hältniſſe. Nach Hilferding nimmt als erſter Diskuſſionsredner der — der Sozialdemokraten Abg. Herz das ort. Die Nationalſozialiſten haben inzwiſchen ein Mißtrauensvotum eingebracht und zwar gegen den Reichsinnenminiſter Severing. Sie werfen ihm unter Hinweis auf die Ereigniſſe in Wöhrden, Pankow uſw., ähnlich wie dies im preußiſchen Landtag geſchehen iſt, zu große Duldſamkeit gegen die Linksverbände vor. * Ein Finanzdiktator für Deutſchlaud? Auf einer Mitgliederverſammlung der Deutſchen Volks⸗ partei in Köln trat Reichstagsabgeordneter Prof. Molden⸗ Hauer dafür ein, ſich einem Finanzdiktator auf vier Jahre zu unterwerfen, d. h. daß ein Finanzminiſter, der ohne fraktionell gebunden zu ſein, vom Reichspräſidenten auf vier Jahre er⸗ nannt wird. Dieſer Finanzdiktator habe darüber zu entſchei⸗ den, daß keine Ausgaben beſchloſſen werden ohne ſeine Zu⸗ ſtimmung. Prof. Moldenhauer meinte bei Beſprechung des von Jahr zu Jahr anſchwellenden Reichshaushalts:„Wohl niemand werd': beſtreiten, daß in den letzten Jahren Reich, Länder und Gemeinden ihre Ausgabenwirtſchaft hätten ein⸗ ſchränken müſſen. Die Beratung des letzten Haushalts für 1929 müſſe den deutlichen Beweis dafür bringen, daß das deutſche Volk die Lage erkannt hat und zum Handeln ent⸗ ſchloſſen iſt.“ Aus den Ausſchüſſen Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Wohnungsausſchuß des Reichstages unterzeichneten alle Parteien mit Ausnahme der Wirtſchaftspartei einen An⸗ trag zur Abänderung des Baukreditgeſetzes von 1929. Darnach wird der Reichsarbeitsminiſter ermächtigt, im Ein vernehmen mit den Länderregierungen in der Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1932 für Darlehen an die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank AG. in Berlin Bürgſchaften ſoweit zu übernehmen, daß der Geſamtbetrag der jeweils beſtehenden Bürgſchaftsverpflichtungen den Gegenwert von 250 Milllo⸗ nen Reichsmark nicht überſteigt. Ferner wird beſtimmt, daß die Bürgſchaften, die der Reichsarbeitsminiſter auf Grund dieſes Geſetzes übernimmt, auf die jeweils noch beſtehenden Bürgſchaften, die der Reichs⸗ arbeitsminiſter auf Grund des Baukreditgeſetzes von 1928 übernommen hat, anzurechnen ſind. Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages beriet Anträge zur Aenderung des Weingeſetzes. Sie ſind von den Abgg. Dr. Stegerwald(Ztr.), Haag(Dnatl.) und Döbrich(Chriſtl. Nation Bauernpartei) eingebracht und fordern insbeſondere ein Ve 1115 des Verſchnitts von inländiſchen mit ausländiſchen Weißweinen und eine anderweitige Regelung der Vorſchriften über die Verbeſſerung der Weine, wobei auch den Erzeugniſſen in den klimatiſch weniger begünſtigten Weinbaugebieten gebührend Rechnung getragen werden ſoll. Geheimrat Melior vom Reichsinnenminiſtertum er⸗ klärte, daß der Entwurf für das neue Weingeſe tzvor einiger Zeit vom Reichsinnenminiſterium fertiggeſtellt worden ſei. Er ſei dann den Länderregierungen und den Spitzenorgani⸗ ſationen des Weinbaues, des Weinhandels, des Obſtwein⸗, Schaumwein⸗ und Branntweingewerbes zur Stellungnahme überſandt worden. Den Verbänden wurde ausdrücklich ge⸗ ſtattet, den Entwurf in der Fachpreſſe abzudrucken. Das iſt auch vielfach geſchehen. Es iſt anzunehmen, daß der Entwurf bald dem Reichsrat zugehen wird. Die Reichsregierung iſt beſtrebt, die Weiterbehandlung des Geſetzentwurfes möglichſt zu beſchleunigen. Nach einer Geſchäftsordnungsausſprache beſchloß der Ausſchuß, die Anträge bis zum Eingang des neuen Wein⸗ geſetzes zurückzuſtellen. 5 7 Pdf www AVV ³ yyy Ay/ /c /c ccc Die Not der älteren Angeſtellten Von der ſchlechten Lage auf dem Stellenmarkt der An⸗ geſtellten werden am ſchwerſten die älteren Angeſtellten be⸗ troffen, die auf der einen Seite große familiäre Verſor⸗ gungspflichten haben, während auf der anderen Seite jüngere Arbeitskräfte bei der Beſetzung von freien Stellen aus den verſchiedenſten Gründen bevorzugt werden. Im Reichs⸗ arbeitsminiſtertum iſt man ſich dieſer Notlage der älteren Angeſtellten wohl bewußt und man hat Mittel und Wege geſucht, um ihr wenigſtens etwas abzuhelfen. So ſollen für dieſe Angeſtellten— es handelt ſich nicht nur um die über 40 Jahre alten Stellungsloſen, ſondern auch um die über 80 Jahre alten— Mittel der Arbeitsloſenverſiche⸗ xung für den Erſatz von Fahrtkoſten zur Vorſtellung beim Arbeitgeber, die Stellung von Kautionsverſicherungen und die Gewährung von Darlehen zur Beſtreitung des Unterhalts bis zur erſten Gehaltszahlung bereitgeſtellt werden. Dieſe Hilfsmaßnahmen ſollen nicht nur für die Empfänger der Arbeitsloſenverſicherung, ſondern auch für die Kriſenfür⸗ ſorgempfänger in Anwendung kommen. Die Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung erhält fer⸗ ner für das Jahr 1929 erhöhte Mittel zur Einrichtung von Schulungskurſen, in denen ſtellenloſe Angeſtellte ihre Berufskenntniſſe erweitern und vertiefen können. Schließlich ſoll in Berlin im April eine Werbewoche ſtattfin hen, die der Oeffentlichkeit die Not der älteren Angeſtellten näher⸗ bringen und die Berückſichtigung älterer Bewerber bei der Neubeſetzung von Stellen veranlaſſen ſoll. Anklage gegen bie Itzehoer Demonſtranten. Die Steuer⸗ kundgebungen und Proteſte der Landwirte des Kreiſes Itzehoe, die in ihrer weiteren Entwicklung zu gewaltſamen Verhin⸗ derungen von Steuerpfändungen uſw. geführt haben, werden ein gerichtliches Nachſpiel haben. Gegen 50 Landwirte aus der Umgebung von Itzehoe iſt ein gerichtliches Verfahren einge ene worden. Weiterhin ſoll auch gegen die Verſamm⸗ Inngsrebner, die ſeinerzeit zu dieſen Proteſtaktionen aufgefor⸗ ert hatten, von behördlicher Seite vorgegangen werden. 4 Sürmiſche Landtagsſitzung In Stuttgart kam es am Mittwoch im Landtag bei Beantwortung der großen kommuniſtiſchen Anfrage wegen angeblicher Mißſtände bei den württembergiſchen Arbeits⸗ ämtern zu einer großen Tumultſzene. Als der kommu⸗ niſtiſche Redner ſeine Rede beendet hatte, entrollten junge Kommuniſten auf der Tribüne ein Transparent, auf dem ſtand: Wir wollen Brot und Arbeit! Fort mit den Ausnahme⸗ geſetzen gegen das Proletariat! Ein Kommuniſt ſchrie in den Saal: Fort mit der reaktionären Regierung! Her mit der Rätediktatur! Die fünf kommuniſtiſchen Abgeordneten zollten dieſem Vorgehen lebhaften Beifall. Mit Mühe konnte der Vorſitzende die Ruhe im Saale wieder herſtellen. Die Sitzungspolizei verhaftete den Rädelsführer der Unruheſtifter. Die Kämpfe in Mexiko Mexiko City, 14. März.(United Preß). Zwei weitere bedeutende Niederlagen konnten den Aufſtändiſchen von Seiten der Bundestruppen, die ſich auf dem Vormarſch auf die Stadt Torreon befinden, beigebracht werden. In einer Schlacht, die zwiſchen Canttas und Durango, der Hauptſtadt des Staates Durango, ſtattfand, wurden die Rebellen in die Flucht geſchlagen und verloren 60 Mann an Toten und Verwundeten. Bei einem zweiten Gefecht, das ſich zwiſchen den von Saltillo zurückziehenden Aufſtändiſchen und den vorrückenden Bundestruppen bei Encantada entwickelte, trugen die Regierungstruppen gleichfalls den Sieg davon und nahmen 300 Rebellen gefangen. Bei einem kleineren Gefecht zwiſchen einer Abteilung Aufſtändiſcher und Bundestruppen unter dem Befehl des Generals Medina Veytia wurden 14 Rebellen getötet. Die Aufſtändiſchen, die im Kampf gefangen genommen werden konnten, wurden auf Befehl von Veytia ſtandrechtlich erſchoſſen. e Nr. 124— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ aben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte N oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Von kleinen und großen Sorgen Kleine Geſchenke erhalten die Freundſchaft. Dieſe tak⸗ tiſchen Fineſſen einer„verrotteten Bourgeviſie“ werden offen⸗ bar auch von unſeren deutſchen Kommuniſten nicht verſchmäht, wenn es ſich darum handelt, ſich bei lieben Freunden, von denen man ſchon ſehr viele Vorteile empfangen hat und noch weiter einzuheimſen hofft, lieb' Kind zu machen. Und ſo hat denn die Reichsführerkonferenz des Roten Frontkämpfer⸗ bundes beſchloſſen, der kommuniſtiſchen Internationale zu ihrem zehnjährigen Beſtehen ein Geſchenk für die ruſ⸗ ſiſchen Bauern und Arbeiter zu übermitteln. Dieſes Geſchenk ſoll aus drei Laſtwagen beſtehen. Mit dem Be⸗ ſchluß allein iſt es jedoch leider nicht getan. Um ihn ausführen zu können, braucht man vor allen Dingen das nötige Klein⸗ und Großgeld. Daran hapert es ganz bedenklich. Die Mittel für die Ausführung des ſchon vor einiger Zeit gefaßten Be⸗ ſchluſſes ſind noch immer nicht beiſammen. Es fragt ſich nun, ob die roten Frontkämpfer die von ihnen verlangten Mittel nicht aufbringen wollen oder nicht zahlen können. An⸗ geſichts unſerer traurigen Wirtſchaftslage und den faſt 2% Mil⸗ lionen Arbeitsloſen, die wir zur Zeit haben, ſind die Kaſſen⸗ beſtände zweifellos auch bei den einzelnen Rot⸗Frontkämpfern ſo miſerabel, daß ſie jeden Groſchen zur Beſtreitung ihres Lebensunterhaltes benötigen. Trotzdem möchten wir die Mei⸗ nung vertreten, daß die kommuniſtiſchen Arbeiter bei dem parteipolitiſchen Fanatismus und der Opferwilligkeit, die die meiſten von ihnen beſeelt und an der ſich unſere bürgerlichen Parteien getroſt ein Beiſpiel nehmen köunten, die von ihnen verlangten Beiträge zur Beſchaffung der drei Laſtkraftwagen ſchon längſt aufgebracht hätten, wenn ſie noch von der früheren Leidenſchaft für das rote Paradies durch⸗ drungen wäre. Die einſtmals empfundene Begeiſterung hat ſich aber offenbar auch bei ihnen inzwiſchen gelegt. Man hat mitt⸗ lerweile über die wahren Zuſtände in Räterußland doch zu viel erfahren, um nicht ernüchtert und ſkeptiſch ge⸗ worden zu ſein. So eingeſtellt, fehlt es dann auch nicht an der klaren Erkenntnis, daß man für das ſchöne Stück Geld, das die drei Laſtwagen koſten würden, viel beſſere Verwen⸗ dung findet, wenn man es ſeinen eigenen Not leidenden Ge⸗ noſſen zugute kommen läßt. Die Führer im Rotfrontkämpfer⸗ bund werden zwar anderer Meinung ſein und den Standpunkt vertreten, daß man mit der Wurſt werfen muß, wenn man die Speckſeite erhalten will. i N Doch auch die kommuniſtiſchen Oberbonzen brauchen ſich jetzt keine Sorge zu machen, daß ſich die Ruſſen nun gekränkt in die Schmollwinkel ihres Rieſenreiches zurückziehen würden. Prominente Ruſſen ſchätzen offenbar unſer ſchönes Deutſchland viel zu ſehr, um ſich durch ſolche Kleinigkeiten in ihrer Liebe zu und ihrer Sehnſucht nach Deutſchland irgendwie beirren zu laſſen. Denn wie wir erſt dieſer Tage meldeten, hat ſich der„weltberühmte“ ruſſiſche Vokskommiſſar des Aeußeren, Tſchitſcherin, ſchon ſeit Monaten in einer Villa im Ber⸗ liner Grunewald häuslich niedergelaſſen, obwohl er offiziell noch immer als der Leiter der ruſſiſchen Außenpolitik gilt, und ein weiterer Träger der„berühmteſten“ Politikernamen, Herr Trotzki, ſetzt bekanntlich ſchon ſeit Monaten alle Hebel in Bewegung, um nach Deutſchland hereingelaſſen zu werden. Die zuſtändigen deutſchen Stellen haben ſich zwar bisher ſehr reſerviert verhalten, aber wenn Herr Trotzki in den deutſchen Linkskreiſen weiter ſolche eifervolle Fürſprache findet wie bis⸗ her, dann kann der Erfolg ſchließlich doch nicht ausbleiben. Der deutſche Reichstagspräſtdent Löbe macht ſoeben wieder einen neuen Vorſtoß zu Trotzkis Gunſten. Die deutſche Republik, ſo ſagt er, habe„eine große Tradition“ fortzuführen und„ein wichtiges Freiheitsgut zu ſichern“. Unzählige der verfolgten ruſſiſchen Monarchiſten bis zum Kriegsminiſter Suchomlinomw hätten Deutſchland als Zu⸗ fluchtsort gewählt und lebten bier ebeuſo wie Angehörige anderer politiſcher Richtungen. Groß ſei die Zahl der ehe⸗ maligen oder gegenwärtigen bolſchewiſtiſchen Volksbeauftrag⸗ ten, die in Reichenhall, in Wiesbaden oder anderen Orten Kur⸗ aufenthalt ſuchten oder ſich wie Tſchitſcherin ſonſt in Deutſch⸗ land erholten. Was ihnen recht ſei, dürfe auch Trotzki nicht verſagt werden. f Wenn man ſich das Verwundern nicht ſchon längſt abge⸗ wöhnt hätte, ſo müßte man fetzt höchlichſt verwundert darüber ſein, daß der Mann, der an der Spitze unſeres Parlaments ſteht, in den jetzigen Zeitläuften anſcheinend keine größeren Sorgen kennt, als die um Trotzki, um deſſen Aufnahme in Deutſchland er ſich fortgeſetzt ſo auffällig bemüht. Der nicht paxteipolitiſch benebelte Teil des deutſchen Volkes wird ſich ſicherlich einig ſein in der Meinung, daß es für die deutſche Republik noch ganz andere„große Traditionen fortzuführen“ und noch viel wichtigere„Freiheitsgüter zu ſichern“ gilt, als die, die von Herrn Löbe mit Trotzki in Zuſammenhang ge⸗ bracht werden. s * Viel wichtiger als alles, was mit Trotzki zuſammenhängt, müſſen für jeden Deutſchen, dem die Zukunft ſeines Volkes und Vaterlandes am Herzen liegt, die Sorgen ſein, die man ſich über den geradezu kataſtrophalen Geburten rück⸗ gang in Deutſchland machen muß. Die Sorge iſt nicht neu, wir haben ſchon öfters an dieſer Stelle darauf hin⸗ gewieſen, doch ſo ſchlimme Kunde wie heute hat bisher noch nicht vorgelegen. Soeben iſt nämlich im Statiſtiſchen Reichs⸗ amt errechnet worden, daß unter Berückſichtigung der Eigen⸗ art unſeres Altersaufbaues die Geburtenziffer in Deutſchland durchſchnittlich um etwa 10 Prozent hinter dem zur Erhaltung des Bevölkerungsſtandes notwen⸗ digen Soll zurückbleibt. Die Großſtädte weiſen im Durchſchnitt ein Geburtendefizit von 42 Prozent auf, in Berlin beträgt es ſogar 57 Prozent., Der bet der Landkeuölkerung erfreulſcherweiſe immer noch zu verzeich⸗ nende Geburtenüberſchuß iſt bei weitem nicht imſtande, das 2. Seite. Nr. 124 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. März 1929 Defizit der Städte wieder auszugleichen. Sy iſt es jetzt dahin gekummen, daß wir von allen Ländern Eurppas das Land find, das im Geburtenrückgang an der Spitze marſchiert. Eine traurige Spitzenleiſtung, wie feder zugeben muß, der ſich darüber klar iſt, was dieſe Feſtſtellung bedeutet. Nicht einmal mit Frankreich, dem klaſſiſchen Lande des Geburtendeftzits, können wir die Wage halten. Nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch bepölkerungs⸗ politiſch befinden wir uns alſo auf einem abſterbenden Aſt Ueber die Urſachen dieſes Gebuxtenſchwundes brauchen wir weiter keine Worte zu verlieren, ſie liegen offen zu Tage. Er iſt eine Folge der immer ſtärker werdenden wirtſchaft⸗ lichen Not, die auf allen Volkskreiſen laſtet. Die deut⸗ ſchen Delegierten auf der gegenwärtig in Paris tagenden MReparationskonferenz dürfen keinesfalls verſäumen, die Schar unſerer Gläubiger mit dem nötigen Nachdruck auf dieſe Seite des deutſchen„Blühen, Wachſen und Gedeihens“ hin⸗ zuweiſen. Denn wenn es ſo weiter geht mit unſerem kata⸗ ſtrophalen Geburtenrückgang, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis des Tigers Clemenceaus bekanntes Wort von den„0 Millionen Deutſchen zuviel“ in traurige Erfüllung geht. H. A. M. —— Die Studenten⸗Anruhen in Spanien V Paris, 14. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Von der ſpaniſchen Grenze ſind fetzt eingehende Ppivat⸗ meldungen über die kürzlichen Studentenunuhen in Spanien eingetroffen, denen zufolge die Ereigniſſe einen viel ernſteren Verlauf nahmen als aus den bisher veröffentlichten offtiziöſen und unter Zenſur ſtehenden Communigquss erſichtlich war. Mehr als 2000 Studenten veranſtalteten ſtürmiſche Kundgebungen vor der Wohnung Primo de Riveras. Viele begaben ſich vor das Gebäude der Zeitung„A. B..“, hte tendenztöſe Artikel gegen die Studenten veröffentlicht hatte und warfen ſämtliche Fenſterſcheiben ein. Die Polizei ging gegen die Demonſtranten vor und beging die Unvorſich⸗ tigkeit, von der Waffe Gebrauch zu machen. Obſchon die Poliziſten behaupten, in die Luft geſchoſſen zu haben, wurden mehrere Studenten verletzt. Einer von ihnen, der Neffe des ehemaligen Miniſters und Präſidenten der Cortes, Bu gallal, befindet ſich in ſehr ernſtem Zuſtand. Die Stu⸗ deuten wurden zunächſt von der Polizei auseinandergetrieben, ſammelten ſich jedoch ſpäter wieder vor dem Unterrichts⸗ miniſterium, wo ſich neue Zuſammenſtöße ereigneten. Die Schaufenſter der benachbarten Läden wurden von der Men⸗ ſchenmenge eingedrückt, wobei es ziemlich viel Ver⸗ letzte gab.. Unter der Führung eines neuen Streikausſchuſſes(die Mitglieder des erſten Streikkomitees wurden verhaftet) fand nachher eine dritte Kundgebung vor dem Unterrichts⸗ und dem Kriegsminiſterium ſtatt. Berittene Poltzei ſchritt mit gezogenem Säbel gegen die Studenten ein. Am Mittwoch morgen haben die Profeſſoren der Univerſität ein Manifeſt veröffentlicht, in dem ſie ſich mit den Studenten vollſtändig ſolidartſch erklären. Auch die große Mehrheit der öffentlichen Meinung hält zu ihnen. Die Armee bleibt neutral und die Regterung hat nur die Polizei und einen Teil der Bürgergarde gegen die Studenten zur Verfügung. 1 Waſſereinbruch in einem Bergwerk — Hindenburg, 14. März. Auf der Concordia ⸗ Grube wurde geſtern nachmittag in 279 Meter Tiefe eine Arbeiter⸗ Gruppe von ſieben Mann durch hereinbrechende Waſſer⸗ maſſen an ihrer Arbeitsſtelle eingeſchloſſen. Den Rettungsmannſchaften iſt es bis fetzt erſt gelungen, zwei der Eingeſchloſſenen zu bergen, während über das Schickſal der fünf anderen noch nichts bekannt iſ⸗ Der Schiffbruch auf der„Gießen“ Schanghai, 14. März.(United Preß.] Bei dem Schiff⸗ bruch des Floyddampfers„Gießen“ konnte, wie ſich erſt jetzt hexausſtellt, nur ein Teil der Mannſchaft ſofort gerettet wer⸗ den. Zwei Paſſagiere und 47 Mann der Beſatzung retteten ſich auf eine kleine Inſel und mußten dort 40 Stunden lang hne Obdach und Nahrung ausharren, bis ſie von herbeigeeil⸗ en Schleppern aufgenommen werden konnten. Die Rettungs⸗ aktion geſtaltete ſich infolge des herrſchenden Sturmes äußerſt ichwierig. An Bord des engliſchen Dampfers„Khyſa“ befin⸗ den ſich, wie dieſes Schiff durch Funkſpruch meldet, woch ſieben Gerettete, die in Hongkong an Land geſetzt werden ſollen. 0 1 Neue Anterſuchungen f on der römiſchen Waſſerleiſung Kölns Von Dr. Fritz Fremersdorf, Leiter der Römiſchen Abteilung des Wallraf⸗Richartz⸗Muſeums, Köln Schon im Altertum hat man auf die Verſorgung der Großſtädte mit einwandfreiem Trinkwaſſer beſonderen Wert gelegt. Es ſei für Griechenland nur an Athen, Priene und Pergamon, für Italien vor allem an Rom erinnert. Die Zufuhr des Waſſers erfolgte entweder in Röhren aus Holz, Ton oder Metall oder in Kanälen, die auf hohen Pfeiler⸗ ſtellungen über Berg und Tal geführt wurden(Aquädukte). Auch in den Provinzen des römiſchen Reiches verwandte man keine geringere Sorgfalt auf die Waſſerzufuhr, wie die noch heute ſichtbaren Reſte der großen Fernleitungen in Süd⸗ frankreich(3, B. der bekannte Pont du Gard bei Nimes), bei Metz, Mainz, Trier und Köln beweiſen. Gerade die Kölner Lektung verdiente weit mehr Beachtung, als ihr bisher ge⸗ ſchenkt wurde, denn man kann ſie wohl ohne Uebertreibung als die größte Leiſtung römiſcher Ingenieurkunſt auf deut⸗ ſchem Boden bezeichnen. Sie nimmt ihren Ausgang hoch oben in den Eifelbergen bei Nettersheim. Ihre Geſamtlänge bis zum Weſttor des römiſchen Köln beträgt nahezu 77 Kilo⸗ meter. Sie beſtand in der Hauptſache aus einem in die Erde gemauerten viereckigen Kanal, der ſich an den Berglehnen entlang zieht und ſo in äußerſt geſchickter Weiſe das allmäh⸗ liche Gefälle ausnutzt. Von dieſer Anlage kannte man bis vor kurzem nur den allgemeinen Verlauf, insbeſondere waren von dem letzten Teil auf Kölner Boden keinerlei Einzelheiten bekannt. Durch Grabungen der Römiſchen Abteilung des Wallraf ⸗Richartz⸗ Muſeums während des vergangen Jahres wurden an ver⸗ ſchiedenen Stellen größere Teil der Anlage ſyſtematiſch frei⸗ gelegt und unterſucht, wobei ſich ſowohl über die Technik als auch über die Zeit der Entſtehung neue Anhaltspunkte ge⸗ winnen ließen. Der Befund war an den verſchiedenen angeſchnittenen Stellen durchaus nicht einheitlich, ſondern wochſelte mehrfach. i Wie ſchon geſagt, iſt das weitaus größte Stück der Anlage als ntexreckiger Kanal gebaut. Dieſer ſchloß urſprünglich hori⸗ aus Göttelborn. Bauperieden nicht auf; deutsche Geſühlsdufelei um IJ Berlin, 14. März(Von unſerem Berliner Büro.] Außer Herrn Löbe ſind noch viele andere Leute bemüht, Herrn Leo Trotzki, ber doch immerhin eine ſtattliche Zahl ve ſchenleben auf dem Gewiſſen hat, deutſcher e talität zu empfehlen. Trotzki hätte, ſo lieſt man in eine ſtantinopeler Depeſche der„Voſſiſchen Zeitung, ſein Hotelzimmer nicht verlaſſen eingetroffenen Rechtsanwalt P Sogar mit einem aus J hätte er im Hotel konferieren müſſen. Schrecklich, ſchrecklich! Im übrigen hätte er ſich durch „Glattraſieren faſt unkenntlich gemacht“ und ſchreibe von morgens bis abends an einem Buch„gegen ſeine Moskauer Gegner“ und Brieſe empfange er unter dem Namen Leo Trotzki und Sedoff„Poſtlagernd Pera“ aus Deutſch⸗ land, Frankreich, Amſterdam. Es iſt wirklich zum Weinen traurig! Noch iſt dieſe Druckerſchwärze nicht abgetrocknet und ſchon leſen wir neue Sentimentalitäten, diesmal von dem Konſtan⸗ tinopeler Korreſpondenten der„B..“ Ihm hat von ſeinem Hotelzimmer aus(warum ſagt man nicht gleich Matratzen⸗ gruft? Das Hotel„Takatlion“ iſt beiläufig be ſte in Konſtantinopel⸗Pera, vielleicht das beſte überhaupt auf dem Balkan), Herr Trotzki erzählt, er wäre am liebſten in Rußland geblieben, doch da die Moskauer Regierung ihn ausgewieſen hat, möchte er aus zwei Gründen in Deutſchland leben Einmal wegen ſeiner Geſundheit. Er ſei ſchon 1926 in Berlin an den Mandeln operiert worden und wolle ſich jetzt von den⸗ ſelben Aerzten, die ſeinen Organismus kennten, behandeln laſſen, Da Mandelerkrankungen ja gemeinhin kein ſchweres Leiden zu ſein pflegen, hält Herr Trotzki noch ein zweites in Peto, nämlich ein altes Darmleiden. Außerdem will Trotzki nun wiſſenſchaftlich arbeiten. Er will ein Werk über die Er⸗ ſſiſ im Lichte des Marxismus herausgeben, nebenher noch eine Selbſtbiographie, für die ſich Herr S. Fiſcher(ſelbſtverſtändlich S. Fiſcher) als Ver⸗ leger empfohlen hat. Daß Deutſchland ſein Geſuch ablehnen könnte, vermag Herr Trotzki, wie er erklärt, ſich nicht vorzuſtel⸗ len. Weinerlich wird dann erzählt, daß Trotzki auf der Reiſe nach Odeſſa zwölf Tage und Nächte aufeiner klei⸗ nen Station ſtillgelegen habe, weil er ſich nicht in die Türkei habe abſchieben laſſen wollen und immer noch auf die Einreiſeerlanbnis nach Deutſchland gerechnet hätte. Jetzt ſetze er ſeine ganze Hoffnung auf Löbe. Man wird uns nicht verübeln dürfen, wenn wir im Gegen⸗ ſatz zu Herrn Trotzki unſere Hoffnung auf die Einſicht des Kabinetts Müller ſetzen. das Die„B..“, heute ganz im Dienſte Trotzkis, hat dann auch! noch erforſcht, was ſeine Berliner Aerzte über Trotzki ſagen. Es ſei ihm 1926„ſchon recht elend gegangen“, er ſei dauernd bettlägerig geweſen und er ſei ein ſehr ſympathiſcher und folgſamer Patient. Immerhin ſind an dieſem ſympathi⸗ ſchen Menſchen gemeſſen, alle ſogenannten Fememörder reine Waiſenknaben. Jugendlicher Mörder — Berlin, 14. März. Die Berliner Kriminalpolizei ver⸗ Bechſtedt am 6. März in Saarbrücken ermordet zu haben, den 17 Jahre alten Bäckerlehrling Kurt Seinſoth Der Verhaftete hat bereits ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Er will den Mord begangen haben, weil der Meiſter ihn am Tage vorher verprügelt und auch ſonſt in der letzten Zeit ſehr oft zurechtgewieſen habe. Der Ranbüberfall im Kino aufgeklärt Berlin, 14. März. Der Raubüberfall in den Char⸗ lottenburger Kantlichtſpielen iſt aufgeklärt. Die beiden jugend⸗ lichen Täter, ein in München geborener Joſef Bogner und ein in Charlottenburg geborener Werner Kleiſt wurden heute früh in ihrer gemeinſamen Charlottenburger Wohnung verhaftet. Man fand bei ihnen größere Beträge, über deren Erwerb ſie keine Auskunft geben konnten und bei einem von ihnen eine Piſtole. Im Verhör gaben ſie nach einigem Sträuben den Raub zu. Das Auto, das ſie benutzt hatten, hatten ſie einem Kaufmann, der es auf der Straße zontal ab und war vielleicht mit Holzbohlen überdeckt; ſpäterer Zeit iſt er eingewölbt worden. Dieſer Kanal wurde aber nur merkwürdigerweiſe kurz vor Köln einmal auf⸗ gegeben; man ſetzte auf ihn viereckige Pfeiler, die durch Bogen⸗ ſtellängen miteinander verbunden geweſen ſein müſſen, wie die teilweiſe noch erhaltenen Kämpferanſätze deutlich beweiſen. Es kaun ſomit keinem Zweifel unterliegen, daß die Leitung zu einer gewiſſen Zeit einmal höher gelegt worden iſt, möglicher⸗ weiſe im Zuſammenhang mit der Zuführung weiterer Quellen aus der Umgebung Kölns, die infolge des allmählichen An⸗ wachſens der Stadt notwendig wurde. Der allerletzte Teil der nur der Aquädukt. Das leuchtet auch ohne weiteres ein, wenn man bedenkt, daß beim Eintreffen in die Stadt das Waſſer noch erſt in nicht zu ſetzen genügend Gefälle haben mußte, um zahlreiche Hausanſchlüſſe zu verſorgen. Kurz bevor ſich der endgültige Uebergang von der Erd⸗ zur Hochleitung vollzieht, wurde nun vor kurzem eine ſehr merkwürdige Aulage angetroffen, die mau am eheſten als eine Art von Waſſerkaſtell oder Waſſerverteilungsſtelle be⸗ zeichnen kann. Es iſt ein großes Rechteck, von 1,50 Meter dicken Mauern in äußerſt feſter Gußtechnik umgeben. Im Innern befinden ſich zwei Becken, deren Wände mit feinem Eſtrichputz ausgekleidet ſind. Vom erſten in das zweite Becken führt einmal unmittelbar über der Sohle ein runder Abfluß; ein zweiter größerer aber lag viel höher; und dieſer konnte durch zwei Abſperrſchieber geſperrt werden, wie aus den wohlerhaltenen länglich⸗rechteckigen Einſchnitten deutlich hervorgeht. Aus dem zweiten Becken führten zwei rechteckige Ausflüſſe das Waſſer in einen ſorgfältig gemauerten und verputzten Kanal, der dem der Hauptaänlage völlig entſpricht. Hier befand ſich alſo eine Abzweigung von der Hauptleitung, die Waſſer im rechten Winkel wegführte. Wohin, iſt noch völlig unklar. Aus mehreren Bronzemünzen, die unter ganz eigen⸗ artigen Verhältniſſen und wiſſenſchaftlich genauer Beobach⸗ tung zu Tage kamen, läßt ſich mit hoher Wahrſcheinlichkeit ſchließen, daß dieſe Anlage noch unter Kafſer Auguſtus ge⸗ baut wurde. Damit kommen wir an den Anfang des erſten Jahrhunderts, eine Zeit, in die man dieſe Anlage Bisher Leitung unmittelbar vor den Toren der Stadt weiſt dieſe zwet Aufſatz näher anſehen, vielmehr beſtand hier von vornherein war;: der Brief kam an. Tſchitſcherin im Grunewald Ber(Von unſerem Berliner Bürv.) Es beſtätig daß Tſchitſcherin in einer Villa in Grunewald lebt. Zweifellos iſt er krank. Er leidet nicht nur an Zucker, ſondern auch au nervöſen Störungen und befindet ſich dauernd in ärztlicher Behandlung Immerhin nimmt man hier in Kreiſen, die für unterrichtet gelten dürfen, an, daß nebenher auch politiſche Gründe für die auffallende Hinauszögerung ſeiner Rückreiſe maßgebend ſind. Ruſſiſche Flüchtlinge erfroren In Riga erſcheinende ruſſiſche Blätter berichten, daß aus der berüchtigten ruſſiſchen Strafkolonie auf der Inſel Solo⸗ wetzky neunzig politiſche Gefangene ausgebrochen ſind. Die Gefangenen hatten ſich vier Revolver beſchafft und während der Arbeit ihre Aufſeher getötet. Etwa die Hälfte der Eut⸗ flohenen ſoll nach den Mitteilungen der Blätter bereits der Kälte und dem Hunger zum Opfer gefallen ſein. Harte Maßnahmen gegen deutſche Koloniſten in Rußland Nach einer Meldung aus Charkow wurden vor etwa drei Wochen in den deutſchen Kolonien Halbſtatt, Schönfeld, Katharinental, Speyer, Johannistal, Waterloo und Sulz (etwa 40 km nordweſtlich der Stadt Nikolajew]) von der polt⸗ tiſchen Polizet(G. P..) plötzlich zahlreiche Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Etwa 70 deutſche Bauern, ſämtlich Familienväter, wurden im Gefängnis interniert und ihren Familien vorgeſchrieben, innerhalb zweier Wochen ihr Auweſen zu verkaufen. Die Maßnahme wurde umſo härter empfunden, als es zur Zeit der ſtrengſten Winterkälte war und der Verkauf der Bauernhöfe in der vorgeſchriebenen kurzen Zeit nur ſchwer möglich war und mehr einer Verſchleuderung gleich kam. Nach erfolgtem Verkauf wurden die deutſchen Bauern zwar freigelaſſen, es wurde ihnen jedoch vorgeſchrieben, ihre Hetmatorte zu verlaſſen und ſich im Wolgagebiet oder im Uralbezirk eine neue Exiſtenz zu gründen. Wie man zu⸗ verläſſig erfährt, wurden die Bauern zur Unterſchreibung einer Erklärung gezwungen, in der geſagt wird, daß der Ver⸗ kauf der Höfe und die Abwandernug freiwillig erfolgt ſeien. Der Grund für dieſe außerordentlich harten Maßnah⸗ men gegen die deutſchen Bauern iſt darin zu ſuchen, daß ſie vor der Umwälzung in Rußland je etwa 350 Hektar Land be⸗ ſaßen und infolgedeſſen jetzt noch als Kulaken“ und ſo⸗ mit als„unerwünſchtes Element“ gelten. Nach dieſem Vorgehen der.P. U. werden allgemein unter den lin, 14. März. deutſchen Koloniſten noch weitere Ausſiedelungen befürchtet. hatten ſtehen laſſen, geſtohlen. Nach der Tat jagten ſie mit dem Auto nach Weſtend davon und ließen den Wagen dort ſtehen. Die Beiden trieben ſich ſeit Jahresfriſt ohne Ar⸗ beit in Groß⸗Berlin umher und wurden auch von der Staats⸗ 7 i a anwaltſchaft wegen Körperverletzung geſucht. haftete am Mittwoch unter dem Verdacht, den Bäckermeiſter Der Mörder des D⸗Zug⸗Schaffners verhaftete — Paris, 14. März. Gendarmerie von Epernay hat einen 21 Jahre alten Mann mit Namen Steffens, aus dem Elſaß gebürtig, in Haft genommen, da gegen ihn der Verdacht beſteht, daß er den vorgeſtern abend tot auf⸗ gefundenen Zugführer des-Zuges ermordet hat. Stef⸗ fens konnte über den Zweck ſeiner Reiſe nach Epernay keine befriedigende Auskunft geben und hatte ſich noch am ſelben Abend nach der Möglichkeit erkundigt, zukehren. Sein Taſchentuch und das Futter ſeiner Kleider trugen Blutſpuren. Der Revolver, mit dem der Zugführer getötet wurde, iſt an der Bahnlinſe La Ferte gefunden worden. Die 20 Seeflugzenge durch Fener zerſtört — Newyork, 14. März. Durch Jeuer wurden in einem Flugzengſchuppen auf dem Curtisfeld 20 Seeflugzeuge zerſtört. wagte. Das ſpricht aber für die hohe Bedeu⸗ tung, die Köln ſchun zu Anfang unſerer Zeitrechnung be⸗ ſeſſen haben muß. Die höchſt beachtenswerte Anlage des Waſſerkaſtells wird dauernd offen und zugänglich erhalten und in den neuen, die Stadt umziehenden Grüngürtel einbezogen werden. 5 Die findige und liebenswürdige Reichspoſt Das wird beſtritten? Zweifler ſollten ſich einmal den den die„Kölniſche Illuſtrierte Zei⸗ tung“ unter dieſer Ueberſchrift in ihrem neueſten Heft ver⸗ öffentlicht. Die Zeitſchrift hat nämlich ein Experiment ge⸗ macht,„deſſen Ergebnis— wie ſie elbſt ſagt— der viel⸗ geſcholtenen Reichspoſt zu hohem Ruhm gereicht.“ Man hat nämlich— probeweiſe— feſtzuſtellen geſucht, wie die Poſt auf ungewöhnliche Briefaufſchriften reagiert. Da hat man bei⸗ ſpielsweiſe den Telephonanſchluß als Adreſſe beuutzt— der Brief kam an! Man hat keine Straße und Hausnummer au⸗ gegeben, ſondern eine kleine Kartenſkizze auf dem Brief ent⸗ worfen, in der die Wohnung des Empfängers gekennzeichnet Man hat— und das iſt wogl das erſtaunlichſte— nichts angegeben als die Autonummer. Auch dieſer Brief kam an! Aber noch einen anderen Verſuch hat man gemacht. Es geſchieht ja ſo oft, daß man abends noch einen Brlef geſchrieben hat, ihn aber, obwohl er ſehr eilig iſt, nicht abſchicken kann, weil keine Briefmarke aufzutreiben iſt. So iſt denn auf einen Ortsbrief ein— Zehnpfennigſtück ge⸗ klebt worden. Auch dieſer Brief kam an, mit der vorſchrifts⸗ mäßigen Acht⸗Pfennigmarke beklebt. Das ſind Dinge, die man der vielgeläſterten nie zugetraut hätte. Zum Schluß fretlich ſei noch eine Warnung wlederholt, die das Blatt an⸗ ſchließt:„RNatſam wäre es nur, der Poſt ihre Liebenswürdig⸗ keit und Findigkeit nicht zur Gewohnheit werden zu laſſen, ſie könnte ſonſt die Freude daran verlieren. Darum: Alle die hier verzeichneten Um⸗ und Auswege können Sie eiu⸗ ſchlagen, aher ſie ſyllen es durchaus nicht(Näheres Uher den Bezug ſiehe die heutige Augeige!, * nach Paris zurück⸗ ö Donnerstag, den 14. März 1929 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 124 Das Neckareis in Heidelberg am 11. März 1929 Sprengungen kurz vor der Loslöſung.— Dbe Schollenmaſſen treiben durch die mit zahllosen Menſchen beſetzte„Alte Brücke“, Keine Aeberfremoͤung des Grund⸗ und Hausbeſitzes in Baden In den erſten Jahren nach der Währungskataſtrophe hatte 2 den Anſchein, als ob das Ausland, beſonders die Schweiz, Elſaß⸗Lothringen und Amerika, dem badiſchen Grundſtücks⸗ und Hypothekenmarkte ihr beſonderes Intereſſe zuwendeten. Anläßlich einer Umfrage des badiſchen Juſtizminiſteriums bei den Notariaten und ſtädtiſchen Grundbuchämtern wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſich unter den Käufern von Grundſtücken im Jahr 1921 insgeſamt 243 Schweizer, 157 Elſaß⸗Lothringer, 96 Ame⸗ rikaner und 86 ſonſtige Ausländer befanden. In der Stadt Konſtanz machten im erſten Halbjahr 1922 die Eigentums⸗ übergänge an Ausländer über ein Viertel aller Uebergänge überhaupt aus; in Freiburg betrug dieſer Anteil der Aus⸗ länder 21,7 Prozent, in Lörrach 17,3 Prozent in Mannheim 17,2 Prozent uſw. Von den 1793 im erſten Halbjahr 1922 neu aufgenommenen Hypotheken entfielen auf Ausländer 115, d.. rund 6,3 Prozent. Bis zum Ende der Inflation iſt erfah⸗ rungsgemäß die Zahl der von Ausländern getätigten Grund⸗ ſtückskäufe noch bedeutend geſtiegen. Immerhin kann man auch heute noch nicht von einer Ueberfremdung des Grund⸗ und Hausbeſitzes in Baden ſpre⸗ chen, wie die folgenden, dem Buch„Wohnungszählung und Wohnungsbau in Baden“, Karlsruhe 1929 entnommenen Zah⸗ len zeigen. Anläßlich der Reichswohnungszählung vom Mai 1927 wurden in den badiſchen Gemeinden mit 5000 und mehr Einwohnern auch die Grundſtücke und Wohngebäude, die ſich im Eigentum von phyſiſchen oder juriſtiſchen Perſonen mit ausländiſcher Staatsangehörigkeit oder mit Sitz im Aus⸗ land befinden, ermittelt. Von den 74897 bebauten Grund⸗ ſtücken in den genannten Gemeinden befinden ſich 1245 im Be⸗ ſitz von Perſonen mit ausländiſcher Staatsangehörigkeit, 154 im Beſitz von juriſtiſchen Perſonen mit Sitz im Ausland. Im ganzen waren alſo nicht 2 v. H. der bebauten Grundſtücke dieſer Gemeinden in Händen von Ausländern. Von den 1245 bebauten Grundſtücken im Eigentum phyſiſcher Perſonen mit ausländiſcher Staatsangehörigkeit gehörten 526 Schwei⸗ zern, 193 Franzoſen(vorwiegend Elſaß⸗Lothringer) und 139 Amerikanern. Erheblich geringer iſt der Anteil der Oeſterreicher(73), Polen(51), Holländer(46) und Jaliener(45). 5 * * Steuer⸗ und Laſten verteilung zwiſchen Staat und Ge⸗ meinde in deutſchen Ländern. Unter dieſem Titel hat Ober⸗ bürgermeiſter a. D. Dr. Kutzer im Deutſchen Kommunal⸗ Verlag G. m. b.., Berlin⸗Friedenau, eine Denkſchrift er⸗ ſcheinen laſſen, die über das aktuelle Thema für jeden Kom⸗ munalpolitiker intereſſante Aufſchlüſſe gibt. Wir behalten uns vor, auf die Schrift, die rechtzeitig zur Beratung des Mann⸗ heimer Voranſchlags erſchienen iſt, noch zurückzukommen. * Schwerer Sturz. In das ſtädtiſche Krankenhaus wurde geſtern ein 46 Jahre alter Maurerpolier eingeliefert, der in einem Betrieb im Rheinhafen mit einer Leiter ſtürzte und ſich eine Gehirnerſchütterung zuzog. * Wettbewerbserfolg. Architekt Georg Voll, geborener Mannheimer, wohnhaft z, Zt, in Haltingen bei Baſel, hat bei dem Preiswettbewerb der Städt. Sparkaſſe Weil⸗Leopolds⸗ höhe, unter ſehr ſtarker Konkurrenz den 1. und 2. Preis er⸗ halten. Zugleich wurde ihm die Ausführung übertragen. Herr Voll iſt ein Bruder des kürzlich verſtorbenen Mann⸗ heimer Architekten. * Ziehung des großen Loſes. Bei der heutigen letzten Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel die Prämie von 500 000%(nebſt einem Gewinn von 1000 4) auf die Nummer 297 785. Das Los wird in Abteilung 1 in Achteln in Berlin⸗Weſt, in Abteilung II in Achteln in Berlin⸗ Nordweſt geſpielt. Verkehrsunfälle in Mannheim * Wenn man beim Ueberqueren der Breiteſtraße kopflos wird.. Eine 74jährige, ſehr kurzſichtige Frau verurſachte heute vormittag vor 8 2 durch eine Kopfloſigkeit einen ſchwe⸗ ren Unfall. Ein Privatauto aus Rüdesheim, das die rechte Straßenſeite eingehalten hatte, fuhr wegen der Frau nach links. Kaum war dies geſchehen, mußte der Fahrer nach der Mitte ausweichen, da die Frau vor dem Wagen nicht weg⸗ zubringen war. Ein Arbeiter erbarmte ſich endlich und brachte die Frau auf den Gehweg, Eine 24 ährige Radfahrerin achtete ſo wenig auf ihr Rad, daß ſie ein 10jähriges Mädchen umfuhr, das ſich den rechten Arm brach. * Folgen einer Unſitte. An ein Laſtauto aus Weinheim hatte ſich geſtern abend in der Augartenſtraße ein 12jähriger Junge angehängt. Beim Abſpringen wurde der Junge von einem Radfahrer angefahren, wobei er ſich den linken Oberarm brach. Außerdem erlitt er eine blutende Stirn⸗ de. P nten leiſteten Ein Privatauto brachte den Verletzten nach ſeiner Wohnung in Sandhofen. f ee Hilfe die erſte Hilfe. Photo: Buschmann Reiches Angebot- mittelmäßige Nachfrage Das Bild beſſert ſich zuſehends. Der Markt nimmt all⸗ mählich wieder normale Formen an, je weiter die kalte Jahreszeit zurückſinkt. Die Lücken verſchwinken, die Ver⸗ käufer ſind ſo zahlreich vorhanden wie eit Monaten nicht— höchſtens die Käiſer, die ja zu einem lebhaften Ge'chaitsgung So war der Abſatz noch mittelmäßig, denn das Angebot ſtieg ſehr viel ſchneller als die Nachfrage. Aber noch in einem Punkte ſah man, daß es auf den Frühling mit Rieſenſchritten zugeht: Es tauchten die erſten Kohlrabi und Gurken auf, natürlich im Treibhaus gezogen, aber immerhin In⸗ landsware. An Salaten gab es Auch lich Zwiebeln und vereinzelt Tomaten. Kopf⸗, Endivien⸗ und Feldſalat, Lattich und Kreſſe. Radieschen waren angeboten. Nicht weniger gut war, wenigſtens was die Menge und die Qualität betrifft, das Obſt vertreten. Die Zahl der Fruchtſorten iſt natürlich nur gering: Aepfel ſtanden im Vordergrund, unter ihnen beſonders prächtige Auslandsware, während die einheimiſchen Beſtände offenbar ihrem Ende zu⸗ gehen, was ja Mitte März auch kein Wunder iſt. An Süd⸗ früchten, die ebenfalls einen breiten Raum einnahmen, herrſchten die Orangen vor; auch Bananen und Zitronen gab es genügend, die Mandarinen aber verſchwinden allmählich vom Markte. Bei den Kartoffeln war die Zufuhr wie bereits an den vorigen Markttagen gut, die Preiſe zeigten im Durch⸗ ſchnitt eine Neigung zum Sinken. Fluß⸗ und Seefiſche gab es reichlich, bei den Flußfiſchen machte ſich eine ſteigende Tendenz der Preiſe bemerkbar. Groß war auch die Auswahl an Geflügel, wo es Hühner, Hähne, vereinzelt auch Enten und Gänſe gab. Ferner wurden Zickel ſehr ſtark angeboten. Eier und Butter gab es in Hülle und Fülle. Bei der Tafelbutter zogen die Preiſe etwas än, während ſie ſich bei Landbutter auf ihrem bisherigen Stande hielten. Pflege des deutſchen Liedes in Amerika Der M. G. V. Arion⸗ Brooklyn, der auch ſchon in Mannheim geweilt hat, verſendet an ſeine deutſchen Freunde ein reich mit Bildern ausgeſtattetes Werk, in dem er die Reiſeeindrücke ſchildert, die er im verfloſſenen Sommer bei ſeiner Sängerfahrt durch Deutſchland und Oeſterreich emp⸗ fangen. Der Verfaſſer hebt in ſeinem Vorwort hervor, daß immer mehr deutſch⸗amerikaniſche Vereine ſich zu einem Be⸗ ſuch des Mutterlandes entſchließen und daß bahnbrechend die deutſch⸗amerikaniſchen Geſangvereine hierin mitgewirkt haben. In den Konzertprogrammen der Sängerfeſte nehmen nicht allein die Lieder von der alten Heimat regelmäßig einen bevorzugten Platz ein, ebenſo häufig werden die gemütvollen Klänge, die das Heimweh der Auslandsdeutſchen zum Aus⸗ druck bringen, von den Zuhörern mit freudigem Beifall be⸗ grüßt. Faſt kein großes Sängerfeſt vergeht, ohne daß im Maſſenchor das Lied„Nach der Heimat möcht' ich wieder“ ertönt. Bei dieſer eindrucksvollen und zielbewußten Pflege der Liebe zur alten Heimat vonſeiten der deutſch⸗amerika⸗ niſchen Geſangvereine bleibe es nicht aus, daß die Auswir⸗ kung in zunehmendem Maße den deutſchen Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaften zugute kommt. Ein derartiger, herzbewegender, von einſchmeichelnder Melodie getragener Appell an das deutſche Gemüt veranlaſſe von Jahr zu Jahr mehr Abkömm⸗ linge des alten Kulturlandes, den lang gehegten Wunſch nach einem Wiederſehen mit der trauten Heimat in die Tat um⸗ zuſetzen und ſich dem ſommerlichen Strome der Deutſchland⸗ Dampferpaſſagtiere anzuſchließen. Wie wir erfahren, iſt auch in dieſem Sommer wieder mit einem größeren Zuſtrom amerikaniſcher Gäſte nach Deutſchland zu rechnen. * * Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Hychbauweſen. Die Nachgenannten haben die im Februar 1929 abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Hochbauweſen beſtanden und hierdurch die Berufsbezeich⸗ nung„ſtaatlich gewrüfter Baumeiſter“ erlangt: Bauer, Walter, aus Neckargemünd; Bickel, Georg, aus Heoͤdesheim; Blattner, Rudolf, aus Konſtanz; Braun, Robert, aus Mannheim; Doll, Richard, aus Karlsruhe; Doebler, Karl, aus Mann⸗ heim; Eichele, Albert, aus Karlsruhe; Fießer, Georg, aus Kirchheim; Forſter, Franz, aus Radolfzell; Geyer, Erwin, aus Mannheim; Heß, Alfred, aus Tauberbiſchofsheim; Kieſel, Karl, aus Freiburg; Löffel, Otto, aus Durlach; Luft, Frauz, aus Forſt, Amt Bruchſal; Müller, Stefan, aus Hettingen; Neu⸗ berth, Otto, aus Freiburg; Raſtetter, Bertold, aus Daxlanden; Remſpecher, Friedrich, aus Durlach⸗Aue; Rennollet, Walter, aus Saarbrücken; Roth, Hermann, aus Bermersbhach; Schrei⸗ ner, Philipp, aus Schwetzingen; Speck, Alfred, aus Düſſeldorf; Stöbener, Adam, aus Vorderweidenthal; Trögl, Albert, aus Rielaſingen; Weiß, Oskar, aus Karlsruhe; Winkler, Rudolf, nus Gundelfingen: Wolf. Phlliyn aus Neckarhauſen; Ziegler, h us Ziegellauſen; 3 Hofnurich umermaz in. Georg, aus En 1— heim. Im übrigen ſah man an Gemüſe Blumenkohl, Rot⸗ und Weißkraut, Wirſing, auch Meerrettich, Sellerie, reich⸗ * Beſuch der Schlachtfelder in Frankreich. In dieſem Jahre veranſtaltet das Mitteleuropäiſche Reiſebüro(MER) zum erſten Male auch Gruppenreiſen nach den Schlacht⸗ feldern von Verdun und Arras. Dieſe Reiſen, von denen die erſte am 2. Mai vorgeſehen iſt, dauern 4 Tage und be⸗ ginnen in Köln bezw. Frankfurt a. M. Für die Reiſen wird 8 N 5 1 9 ein Pauſchalpreis erhoben, der die Eiſenbahnfahrt, Unterkunft nicht zu entbehren ſind, könnten eiwas mehr Intereſſe zeigen. i 1 ft, volle Verpflegung, Autofahrten und Koſten für den Führer ſowie Steuern und Trinkgelder einſchließt. Auch die Grup⸗ penreiſen zu den deutſchen Kriegsgräbern in Frankreich und Belgien werden am 25. April wieder aufgenommen. Das MER. hat eine größere Zahl ſolcher Reiſen vorgeſehen, die nach den Friedhöfen um St. Quentin, Lille, Roulers, Arras, Laon, Verdun, Reims und Ypern führen. Außerdem können zu jeder Zeit Einzelreiſen für einen Pauſchalpreis von jedem Orte Deutſchlands aus nach den Kriegsgräbern in Frankreich und Belgien durchge⸗ führt werden. RDV. Veranſtaltungen * Einen Elternabend veranſtaltete die Ortsgruppe Man n⸗ heim des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten E. V. im Kolpinghaus. Den abgehenden Schülerinnen der Handelsſchulen, ſowie ſolchen jungen Mädchen, die als Lehrling in eine Firma einzutreten gedenken, war damit Gelegon⸗ heit gegeben, mit ihren Eltern zuſammen einen Einblick zu gewinner in das frohe Treiben der Jugendgruppe. Den Mittelpunkt des Abends bildete ein Vortrag der Reichsjugendführerin Fräulein Anng Schulze⸗ Berlin über„Jugend und Zukunft“, in dem der Jugend vor Augen geführt wurde, wie Liebe zum Beruf der Leitſtern zum Ziel ſein muß, wenn das Ziel erreicht werden ſoll, das man beim Eintritt in einen Beruf vor Augen hat. Der geſellige Teil des Abends brachte Leiſtungen der jugendlichen Mitglieder des Verbandes, die teilweiſe als künſtleriſch angeſprochen werden konnten. Die Geſangs⸗ gruppe, von der heimiſchen Künſtlerin Frau Nora Vogel⸗Zim⸗ mermann gelettet, erntete mit ihren-cappella⸗Chören viel Beifall. Frau Vogel ſelbſt erfreute die Anweſenden durch einige ſchön vor⸗ getragene Lieder. Die Turnabteilung führte Uebungen vor, durch die bewteſen wurde, daß auch bei ſchwierigen Körperbewegungen die äſthetiſche Form gewahrt werden kann. Ein hübſcher Einakter „Wir ſind jung, und das iſt ſchön“, wurde von neuen und alten Volks⸗ tänzen abgelöſt, die ſtürmiſchen Beifall hervrertefen. Der Chor„Gute Nacht“ von Marſchner beſchloß die ſchͤne Feter, die Zeugnis ablegte von dem Streben der kaufmänniſchen weiblichen Jugend innerhalb der Gewerkſchaftsbewegung. * Der Männer⸗Geſangverein„Frohſinn“ E. B. Maunheim ſtattete am letzten Sonntag vormittag dem Adtersheim auf dem Lindenhof einen Beſuch ab, um die Bewoyner mit dem deutſchen Liede zu er⸗ freuen. Unter Leitung des Dirigenten, Konzertmeiſter Willt Bilz, brachte der Chor mehrere Lieder an verſchiedenen Stellen des Haufe⸗ zum Vortrag. Die zahlreich verſammelten Inſaſſen waren über den Beſuch ſehr erfreut Die Sänger durften für das Gebotene reichen Betfall entgegennehmen Bei dieſer Gelegenheit begrüßte auch der 1. Vorſitzende Heinrich Gärtner das im Heim wohnhafte Ehrenmit⸗ glied des Vereins, Herrn Nik. Reinhardt. Die am Schluſſe vor⸗ genommene Beſichtigung des Altersheims hinterließ den beſten Ein druck. * Eine Ausſtellung handgewebter, kunſtgewerblicher Erzeugniſſe für Kleidung und Raumſchmuck aus der Handweberei Schloß Weſter⸗ burg im Weſterwald findet bis zum 19. März im„Haus der Ju⸗ gend“, Luiſenring 49, ftatt. Die Handgewebe werden von der Werk⸗ gemeinſchaft des Bundes Deutſcher FJugendvereine auf der Jugendburg Weſterburg im Weſterwald hergeſtellt. Die Ausſtellung iſt von mor⸗ gens bis abends bei freiem Eintritt geöffnet und wird allen Freunden ſchöner Stoffe und künſtleriſchen Raumſchmucks empfohlen. Film⸗Rundſchau Filmvorführung im Caritasverband Der Caritasverband Mannheim veranſtaltete im ſtäbttſchen Planetarium eine ſehr intereſſante Filmſchau unter dem Titel: „Vom Truppenübungsplatz zum Kinderland“. Her⸗ ſteller der Films iſt die Emelka⸗Kulturfilm G. m. b. H. in München. Eltern, Erzieher und Schulkinder hatten ſich recht zahlreich zu der Filmaufführung eingefunden. Im exſten Teil wurde dem Beſucher der lehrreiche Film:„Kinderheim Marien ruhe“(Hammel⸗ burg) vorgeführt. In den einzelnen Abſchnitten konnten wir in die Betriebe des Erholungsheim Einſicht nehmen. In wechſelvollen Bil⸗ dern wurden die Abtetlungen der Knaben und Mädchen mit ihren neuzeitlich techniſchen Einrichtungen gezeigt. Sport und andere Pflege zur Erhaltung einer geſunden Lebensweife zeigten die Ein⸗ haltung der Tagesordnung, die alle Inſaſſen zu ordnungsliebenden Menſchen erzieht. Die Schweſternleitung und der ärztliche Unter⸗ ſuchungsgang waren beſonders wichtige Filmabſchnttte. Krankenheim und Heilſtätte mit der prächtigen Liegehalle gaben Kenntnis von der Sorgfalt der Krankenbehandlung. Des weiteren zeigte der Hauptfilm die großen Wirtſchaftsbetriebe mit einem Gelände von 300 Morgen, die größten Teils den Bedarf des Kinderheims decken. Der letzte Abſchnitt gab durch ſeine maleriſchen Landſchaften einen reizvollen Anblick. In bunter Reihenfolge wurde die von den Kindern unter Führung der Schweſtern beſuchten Ausflugsorte vorgeführt. Das Saaletal mit der wundervollen Landſchaft, die Bäderorte Kiſſingen und Brückenau, Würzburg die Stadt der herrlichen Rokosg, Rothen⸗ burg die deutſche Märchenſtadt und Kreuzberg ergänzten mit ihren ſehenswerten Bildern das gute Filmwerk. Der Leiter des Kinder⸗ heims, Direktor Stab, hatte den Filn zur Verfügung geſtellt.— Der zweite Teil brachte das Luſtſpiel„Brownie als Lehrling“ eine heitere Ladengeſchichte von Johanny und dem getreuen Hunde, die den Beſucher mit den humorvollen Einlagen in fröhliche Stim⸗ mung nerſetzte. Noch einige luſttge Bilder ähnlichen Inhaltes bilde⸗ ten den Abſchluß der Filmaufführung, die für fſeden Teilnehmer ge⸗ nußreiche Stunden bieten konnte. Kg. 7 4 Sette. Nr. 124 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 14. März 1929 Die neueſten Forſchungen auf dem Gebiet der Blui⸗ unterfuchungen haben Ergebniſſe gezeitigt, die zurzeit be⸗ ſonders lebhaft umſtritten werden. Angeſichts der großen praltiſchen Bedeutung, die dieſe Frage beſitzt. dürften nacß⸗ ſtehende praktiſche Ausführungen non allgemeinem Inter⸗ eſſe ſein. In einem der Senſationsprozeſſe des letzten Jahres war der ſpäter mangels Beweiſen freigeſprochene Angeklagte urſprünglich nur deswegen in den fürchterlichen Verdacht des Mordes geraten, weil an ſeinen Kleidungsſtücken und haupt⸗ ſächlich an den Schuhen, kurz nachdem das entſetzliche Ver⸗ brechen geſchehen war, Blutſpuren gefunden wurden. Es ſtellte ſich allerdings hinterher heraus, daß dieſe Spuren von der Tötung einer Katze herrührten, und damit war eigent⸗ lich, da andere einwandfreie Indizien von der Staatsanwalt⸗ ſchaft nicht beigebracht werden konnten, der Anklage ſtärkſte Waffe aus der Hand genommen worden. Das Schickſal eines Menſchen hing alſo dapon ab, daß Blut⸗ Der Laie, der ſich nur an es den Gerichtschemikern gelang, flecke einwandfrei zu ermitteln. die äußeren Anzeichen hält, wird nur zu oft geneigt ſein, die Gleichartigkeit von Menſchen⸗ und Tierblut anzunehmen und daher leicht Irrtümer begehen. Dem Wiſſenden in⸗ deſſen enthüllt das Mikroſkop die Unterſchiede, und mag es ſich auch um noch ſo winzige, ja ſogar alte und ein⸗ getrocknete Spuren handeln. Unterſuchungsmethode, unter deren Benutzung man Rur feſtſtellen kann, ob es ſich um Tier⸗ oder Menſchen⸗ blut handelt, ſondern auch in einer Anzahl von Fällen, welche Gattung von Menſchen in Frage kommt. Die wiſſen⸗ schaftlichen Grundſätze, auf denen dieſes Verfahren ſich auf⸗ baut, haben gerade jetzt im Lager der Fachleute, der Medi⸗ giner und Juriſten, leidenſchaftliche Meinungskämpfe aus⸗ gelöſt, die auch die Aufmerkſamkeit der breiteren Oeffentlich⸗ keit auf dieſen Gegenſtand gelenkt haben. Es handelt ſich dabei um die augenblicklich vielgenaunte Blutgruppe n⸗ beſtimmung, die auf der Unverträglichkeit einzelner menſchlicher Bluttypen untereinander beruht. Vier ſolcher Gruppen hat man unterſcheiden gelernt, die auf beſtimmte JLaboratoriumsverſuche charakteriſtiſch antworten. Bringt man nämlich gruppenfremdes Blut zuſammen, ſo kommt es zu einer Ballung und Klumpenbildung der roten Blutkörper⸗ chen und nur eine einzige Gruppe iſt in dieſer Beziehung neutral. Die Kenntnis dieſer eigenartigen Erſcheinung hat Krimi⸗ naliſten und Juriſten bewogen, ſich ihrer für die Zwecke der Beweisführung im Gerichtsſaal zu bedienen. Sei es, um in Mordprozeſſen Blutſpuren ihrer Art nach zu beſtimmen, ſei es, um den Nachweis der Vaterſchaft in Unterhaltsklagen zu erbringen, oder bei vorliegendem Verdacht auf Kindesunter⸗ ſchieung die Blutsverwandtſchaft zwiſchen Mutter und Kind einwandfrei feſtzuſtellen. In allen ſolchen und ähnlichen Fällen könnte das neue Verfahren von entſcheldender Bedeu⸗ tung ſein. Wie ſich nämlich durch Beobachtungen ergeben hat, vererbt ſich der Blutgruppencharakter. Aber— und das mindert lelder den Wert dieſer Methode beträchtlich—, man vermag keinen ſogenannten poſitiven Beweis zu erbringen, d. 9, man kann nicht mit Beſtimmtheit aus der Blutgruppen⸗ gemeinſchaft einer erwachſenen Perſon und eines Kindes guf ihre Verwandtſchaft ſchließen, da ſich ja die geſamte die Herkunft der ihre nicht uit und E ö ö 1 Noch weiter geht eine andere f Menſchheit, unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet, in nur vier Typen teilt. Dagegen iſt man in der Lage, einen negativen Beweis zu führen und kann aus der Verſchieden⸗ artigkeit des Blutes z. B. folgern, daß ein beſtimmter Mann nicht der Vater des in Rede ſtehenden Kindes iſt. Nun will ein griechiſcher Forſcher kürzlich feſtgeſtellt haben, daß der Blutgruppencharakter einer Perſon durch ſchwere In⸗ fektionskrankheiten Aenderungen erfahren kann, was die Un⸗ fehlbarkeit ſelbſt des negativen Beweiſes ſchwer erſchüttert. Ohne au dieſer Stelle dem endgültigen Urteil der Wiſſen⸗ ſchaft vorgreifen zu wollen, muß jedenfalls gefordert werden, daß die Rechtſprechung bis zur völligen Klärung der Pro bleme ſich des geſchilderten Unterſuchungsverfahrens nur mit der allergrößten Zurückhaltung bedient. Wichtiger noch als für die gerichtliche Beweiserhebung iſt die Blutgruppenbeſtimmung im Operationsſaal. Man braucht dabei nur an die jetzt häufiger vorgenommene Blut⸗ übertragung von Menſch zu Menſch zu denken. Sie wird angewendet bei Verletzungen, bei Vorhandenſein friſch bluten⸗ der Magengeſchwüre, nach ſchweren Blutverluſten durch Operationen uſw. Nun könnte das Blut einer pöllig geſun⸗ den Perſon anſtatt dem Kranken das Leben zu retten, ihm den Tod bringen, wenn es einer andern Gruppe angehört, weil es dann zur Zuſammenballung der Blutkörperchen und infolgedeſſen zur Verſtopfung der Blutgefäße kommen würde. Dieſer Gefahr wird indeſſen dadurch vorgebeugt, daß un⸗ mittelbar vor der„Trausfuſion“(Blutüberleitung) ein genauer Vergleich der Gruppenzugehörigkeit ſowohl des Patienten als auch des Blutſpenders vorgenommen wird. Erſt dadurch iſt den Chirurgen die Möglichkeit gegeben, die auch früher bereits bekannte, aber damals noch höchſt gefähr⸗ liche Operation heute nahezu mit ſtets ſicherem Erfolge durch⸗ zuführen. Der Gedauke der Blutüberleitung von einem Menſchen zum andern iſt übrigens ſchon ſehr alt, findet er ſich doch in den Märchen und Mythen aller Völker und Zeiten. Dabei lag— wie Trendelenburg in ſeinem Buch„Die erſten 25 Jahre der deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie“ ſo ſchön er⸗ zählt nicht die therapeutiſche Abſicht in unſerem Sinne zugrunde, ſondern das Blut ſollte als der Träger aller perſönlichen Eigenſchaften des Einzelnen(Charakter und Fähigkeiten, Gente und Krankheit) in einem anderen Orga⸗ nismus ſeine Wirkung tun. Keilſchriften aus Ninive, der älteſte ägyptiſche Papyrus mediziniſchen Inhalts, die Bibel, die Geſänge Orvpids, erzählen von Verſuchen, Greiſe durch Blut von Jünglingen wieder jung zu machen. Und es iſt glaubwürdig verbürgt, daß Papſt Innocenz VIII., der Ende des 15. Jahrhunderts ſtarb, durch die Einverleibung des Blutes römiſcher Knaben hätte gerettet werden ſollen. Der kurfürſtlich brandenburgiſche medicus ordinarius Siagis⸗ mund Elshalz wollte die angenommene charakterbeſtimmende Eigenſchaft des Blutes in der Weiſe anwenden, daß das Temperament des Melancholikers durch das Blut eines Sanguinikers, das des Phlegmatikers durch das Blut eines Cholorikers korrigiert werden ſollte. Er ſchlug vor, bei ſich ſtreitenden Ehegatten durch gegenſeltige Bluttransfuſion die Harmonie der Ehe wieder herzuſtellen. Die erſte fachmänniſch durchgeführte Bluttransfuſton als Experiment am Hund wurde von Richand Lower im Jahre Gee dieſen köſtlichen Stoff, 1665 in London gezei man das Blut eines Tieres durch das Blut eines anderen ohne Schaden für das erſtere erſetzen könne, weniger wichtig als die Beantwortung der Frage, ob der durch das Blut eines anderen Hundes am Leben erhaltene Hund ſeinen Herrn wiedererkenne()). Der Profeſſor der Mathematik und Philoſophie in Paris, Jean Denis, wiederholte dieſen Verſuch und trausfundierte, nachdem er gelungen war, als ſter zwei Jahre r das Blut aus der Schlagaber eines ammes auf e Menſchen. Er hatte nicht gewagt, als pender einen Menſchen zu nehmen, weil bei dieſem die Hfnung einer Schlagader zu gefährlich ſchien, Schlagader⸗ blut aber viel wirkſamer angeſehen wurde als Venenblut. Außerdem war die Ueberlegung maßgebend, daß Tiere den menſchlichen Leidenſchaften nicht unterworfen ſind und daher in dieſem Sinne kein Schaden angerichtet werden könne. Nach wenigen geglückten und vielen von Mißerfolgen be⸗ gleiteten Blutüberleitungen von Menſch zu Menſch verlor ſich das Intereſſe an dieſer Operation, zumal man lernte, das bei großen Blutverluſten tödliche Leerlaufen der Herö⸗ pumpe durch die Einſpritzung von Kochſalzlöſungen zu ver⸗ hindern. Erſt der große Krieg warf die Frage ber Blut⸗ übertragung bei ſchweren Verletzungen erneut auf und man gewann die Ueberzeugung, daß ſie in vielen Fällen überhaupt das einzige Mittel ſei, das Leben des Patienten zu erhalten. Heute verfügen die in Frage kommenden Klintken über Adreſſen von Perſonen, die ſich berufsmäßig zur Abgabe von Blut bereitſtellen. Es verſteht ſich non ſelbſt, daß dieſe Leute unter ſtändiger ärztlicher Kontrolle ſtehen und daß ſenttmen⸗ tale Erwägungen ausgeſchaltet werden können, da es ſich in [ber Regel um Menſchen handelt, die an einer gewiſſen Blut⸗ fülle leiden, das heißt, die ohne Schaden für ihre Geſundheit allerdings nur in beſtimmten Zeit⸗ abſtänden, abzugeben vermögen und ſich nach dieſer Prozedur meiſt noch wohler fühlen als vorher. Obwohl unter normalen Umſtänden die Operation ſtets glücklich verläuft. kontrolltert der Arzt natürlich während des Bluteinfluſſes genau den Puls und das allgemeine Ausſehen des Patien⸗ ten. Gewöhnlich iſt eine Blutmenge von 500 bis 700 Kubik⸗ zentimeter innerhalb von 2 bis 4 Minuten in das Gefäß⸗ ſyſtem des Empfängers übergefloſſen, wenn man nicht aus beſtimmten ärztlichen Gründen die Ueberleitung in einem langſameren Tempo durchführt. Die der Blutübertragung entgegengeſetzte Operation, ber Aderlaß, wird heutzutage nur in Fällen vorgenommen, wo er wirklich unerläßlich iſt. Ganz anders handelte noch die ärztliche Praxis der vergangenen Jahrhunderte, die in einem heute nicht mehr verſtändlichen Uebermaß mit Schröpfköpfen, mit Aberläſſen und mit Blutegeln arbeitete. Bei jedem paſſenden und unpaſſenden Anlaß, bei jeder Ohnmacht und bei jedem Liebeskummer, bei böſen Träumen und bei Schwer⸗ mütigkeit wurde davon Gebrauch gemacht. Einer der be⸗ kannteſten Aerzte Madrids wandte ſich 1787 in einer Kampf⸗ ſchrift gegen das viele Aderlaſſen und berechnete das dadurch in Spanien jährlich vergoſſene Blut auf etwa 480 Tonnen. Das war ſicher die ſinnloſeſte Vergeudung des wichtigſten Stoffes, den es auf der Erde überhaupt gibt. Deun mit Tierblut ging man ſchon damals viel ſparſamer um. ö Dr. Paul Kohler. ommungle Chronik Y. Neckarhauſen, 14. März. Der Gemeinderat hatte vor einigen Monaten durch einen Mehrheitsbeſchluß den Ge⸗ meinderat Fleck(Zentrum J) ſeines Amtes als Bürger⸗ meiſter⸗ Stellvertreter enthoben und einen andern Gemeinderat mit dieſem Poſten betraut. Ferner waren die Gemeindeverordneten Sturm und Genoſſen, alle Zentrum l, ihres Mandats verluſtig erklärt worden. Gegen dieſen Beſchluß haben die Betroffenen Einſpruch erhoben. In ſeiner letzten Sitzung befaßte ſich nun der Bezirksrat mit dieſer An⸗ gelegenheit. Er gab dem Einſpruch ſtatt und erklärte den Beſchluß des Gemeinderats für ungültig. Der Antrag ſei damals von der neugebildeten Wählergruppe des Zentrums (Zentrum II) ausgegangen, die dazu kein Recht gehabt habe. Der Beſchluß des Gemeinderats ſei alſo zm Unrecht gefaßt. Sowohl Gemeinderat Fleck, als auch die Gemeinde verordneten Sturm und Genoſſen ſeien wieder in ihre Aemter einzuſetzen. Heddesheim, 11. März. In der füngſten Gemeinde ⸗ ratsfitzung wurde von dem Schreilen der Bezirksbauern⸗ pereinigung Weinheim, Ortsgruppe Heddesheim, über Neu⸗ einteilung der Almend Kenntnis genommen. Die Angelegen⸗ heit ſoll zunüchſt au die Fraktionen zur näheren Beſprechung algegeben werden.— Von der Verfügung des Bad. Bezirks⸗ amts Weinheim über Förderung des Obſtbaues wurde Kennt⸗ Ats genommen und beſchloſſen, daß der Bildung einer G. m. b. H. zur Förderung des Obſtbaues nicht beigetreten werden soll,— Von dem Schreiben des Kraftwerks Rheinau über Anbringung ſtärkerer Straßenlampen[UUeberſpannungs⸗ lampen) wurde ebenfalls Kenntnis genommen. Wegen frag⸗ licher Angelegenheit ſoll nochmals mit dem Kraftwerk Rück⸗ ſprache genommen werden.— Wegen dem Laſtautoperkehr auf der Oberdorfſtraße von Kehrer bis Kling ſollen wegen Herabſetzung der Fahrtgeſchwindigkeit entſprechende Schritte unternommen werden. B. Hirſchhorn, 11. März. In der letzten Gemein de⸗ Latsfitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Der An⸗ trag der Neckarſchiffahrts⸗Aktiengeſellſchaft in Heilbronn auf Bewilligung eines jährlichen Zuſchuſſes von etwa 600 Mark aus der Gemeindekaſſe zur Aufrechterhaltung der Bergfahrten wird nicht genehmigt.— Dem Antrage der Heſſ. Landesbank Darmſtadt entſprechend iſt die Gemeinde bereit, für das von dieſer Bank dem Frz. Joſef Brummer dahier gegebene Bau⸗ darlehen im Betrage von 2400 Mark die Dauerbürgſchaft zu Übernehmen.— Die ſeitherigen Verhandlungen wegen den Satzungen der Waſſerleitung in Igels bach haben die Genehmigung des heſſ. Miniſterinms nicht gefunden. Mit dem nunmehr vorliegenden Entwurfe, wonach die Beſtimmung der Ortsſatzung für den Bezug von Waſſer aus der Ge⸗ 15 meinde waſſerleitung Hirſchhorn auch auf die Gemeindewaſſer⸗ leitung in Igelsbach ſinngemäß Anwendung findet, erklärt ſich der Gemeinderat einverſtanden.— Dem Antrage der Frei⸗ willigen Feuerwehr entſprechend wird die Beſchaffung von 100 Meter Schlauch und 10 Mannſchafte⸗ und 3 Führerröcken genehmigt.— Zur Heizung der hieſigen Schulen ſoll künftig Koks verwendet und von der ſeitbherigen Holzfsuerung mög⸗ lichſt Abſtand genommen werden.— Für die im hieſtgen Ge⸗ mein ds wald beschäftigten Perſonen werden die Löhne, wie ſie für zas Lahngebſet II jeweils feſtgeſetzt ſind, gewährt, Aus dem Lande Heidelberger Verkehrsfragen m. Heidelberg, 12. März. Der Verein Weſt⸗Heidel⸗ berg hatte gemeinſchaftlich mit den anderen Stadtteilvereinen an die Reichsbahndirektion in Karlsruhe und an die General⸗ direktion in Berlin eine Denkſchrift gerichtet, worin u, a. ausgeführt wird, daß ſchon ſeit 30 Jahren eine grund⸗ legende Aenderung der Karlstor⸗Bahn hoffrage an⸗ geſtrebt werde, die aber immer wieder hinausgeſchoben wor⸗ den ſei. In der Deukſchrift war auch auf die Gefahren für Menſchen und Verkehr hingewieſen worden, von denen ſich der Eiſenbahnverkehrsdirektor vor einiger Zeit perſönlich an Ort und Stelle habe überzeugen können, insbeſondere auch von den Mißſtänden und Gefahren bei den beiden Ueber⸗ gängen. Nicht beſſer ſeien die Verhältniſſe auf dem Haupk⸗ bahnhof, der auch in ſeiner jetzigen Geſtalt eine ganz ver⸗ altete, unbrauchbare und einer Stadt pon der Bedeutung Heidelbergs unwürdige Anlage ſei. Die Denkſchrift gipfelte in der Forderung, daß die Mittel für den Neubau des Hauptbahnhofes und die Erweiterungsbauten des Karlstor⸗ Bahnhofes bereitzuſtellen ſeien und mit der Ausführung der Arbeiten alsbald begonnen werde, ferner daß bis zur Aus⸗ führung dieſer dringenden und lebenswichtigen Forderung für die ganze Stadt von der Schließung des Ueberganges an der Römerſtraße abgeſehen werde. Die Antwort der Reichs bahndirektion hat ſehr enttäuſcht. Von dem Neubau eines Hauptbahnhofs ſagt ſie überhaupt nichts; ſte erwähnt nur die für 1929 vor⸗ geſehenen Mittel zum Erweiterungsbau am Karlstorbahnhof. Die Ausſichten auf eine durchgreifende Aenderung der Heidel⸗ berger Bahnhofsverhältniſſe, die in der Tat unwürdig ſind, können alſo nur als ſehr zweifelhaft bezeichnet werden. Die ablehnende Haltung der Reichsbahndirektion iſt umſo auf⸗ fallender, als die Reichsbahn für einen modernen Bahnhof⸗ bau in Freiburg die Mittel hat aufbringen können. Nunmehr ſind in Heidelberg Bürgerverſammlungen in Aus⸗ ſicht genommen, in denen die Wünſche der Stadt nachdrücklich zur Geltung gebracht werden ſollen. Auch beim Stadtrat ſollen von der Bürgerſchaft entſprechende Schritte getan werden, * * Mauer, bei Heidelberg, 18. März. Am Dienstag wurde der lojährige Zimmerlehrling Hornung aus Sinsheim von einem umſtürzenden Scheunentor getroffen und ſofort getötet. Wie der Unglfiicksfall entſtand, iſt noch nicht geklärt. Hornung, der ſich nach langer Arbeitsloſigkeit zum erſten Male wieder in Arbeit befand, war ein braver, ruhiger Menſch. Neumühl, Kreis Offenburg, 13. März. Das linke keingigufer beim Wehr, das durch Waſſer und Eis unterwühlt war, iſt nunmehr infolge eingetretenen Tauwetters einge⸗ ſt ür z t. Die Ausbeſſerungsarbeiten am rechten Ufer ſind ſeit einigen Tagen in Angriff genommen. Das Ufer wird mit Faſchinen befeſtigt. Die Wiederherſtellung des Wehrs ſoll fobald wie möglich in Angriff genommen werden; Aus den Nundfunk-Programmen Freitag, 15. März Deutſche Sender Berlin(Welle 275,4), Königs wuſterbhauſen(Welle 1648 20 Uhr: Unterhaltungsmuſtk, 20.50 Uhr: Sinſontekonzert. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Sechſte Singſtunde. Frankfurt(Welle 421,3) 12.15 Uhr: Electrola⸗platten, 16.38 Uhr; Hausfrauen Nachmittag, 17.45 Uhr; Von Köln: Konzert des Rundfunkorcheſters, 20 Uhr: Von Stuttgart: Aus der Lieder⸗ halle: Sinfſontekonzert, anſchl. von Kappel: Spätkonzert. Hamburg(W. 391,6) 20.10 Uhr: Feſttonzert, 21.45 Uhr: Bedralgen. Plattdeutſches Drama in einem Akt. Königsberg(Welle 280½) 20 Uhr: Aus der Stadthalle Köntgs⸗ berg: Sinfoniekonzert. Langenberg[Welle 46,2) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 17,45 Uhrs Richard⸗Wagner⸗Stunde, 20 Uhr: Abendmuftk, 21 Uhr: Zeiige⸗ nöfftſche Tonſetzer. Werke von Haus Ebert, anſchließend Konzert aus dem Breidenbacher Hof. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Serenaden, anſchl. Tan gzmuſik. München(Welle 586,7) Kaiſerslautern(Welle 272,71 12.53 Uhr: Mittagskonzert, 16.30 Uhr: Unterhaltungs konzert. 20 Uhr: Sinfoniekonzert des Rundfunkorcheſters, 0 Uhr: Unterhaltungsſtunde. üttgart(Welle 874,1) 12.15 uhr: Von Freiburg: Mittagskon⸗ ert, 16 Uhr: Nachmittagskonzert aus dem Cafafö, Konditorei und Kaffee in Mannheim, 20 Uhr: Aus dem Feſtſgal der Liederhalle in Stuttgart: Sinfoniekonzert, 22 Uhr: Am Brunnen vor dem Tore, Schallplattenimproptſation von Carl Struve. 8 Ausländiſche Sender rn(Welle 406) 20 Uhr: Radio⸗Singſpiele Bern. Der Muſttfeind, 20.50 Uhr: Konzert des Kurſaalorcheſters. Daventry(Welle 482,3] 19.30 Uhr: Konzert leichter Muſik. 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Prag(Welle 913,2 20 Uhr: Unter Geſchäftsaufſicht. Paris(Welle 1744) 21.30 Uhr: Abendkonzert ſinfoniſcher Muſtk. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Sinfoniekonzert. Rom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Operetten⸗Abend, II. Marcheſe del Grille, 22.90 Uhr: Tanzmuſik. Wien(Welle 519,5) 19.30 Uhr: Frei für eine Uebertragung aus Her Wiener Staatsoper, auſchließend Abendkonzext. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Altitalleniſche Geſänge, 1 Uhr: Kon⸗ zert des Haussorcheſters. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz G 2, 6— fel. 26547 Der neue Lumophon! 5 Röhren Panzergerät Albrecht Dürer. Luxusausführung, Einknopfbedienung, Leuchlſkala, Preis uur 215 Mark. Verlangen Sie unverbindliche Vorführung dieſes erſtklaſſigen Neutrodynegerätes. Netzempfänger Hans Sachs wieder eingetroffen. Schluß des redaktfonellen Teils 2 2 — Be kocht man Kaffee mit dem neuen, verfeinerten Quieta. Gesund, fein und billig! etzen Sie lhrem gewohnten Kaffes Quieta zu. Sie werden sagen: ſetzt schmeckt mein Kaffee volltomm. n — enn Pires AR 7 Donnerstag, den 14. März 1029 5. Seite. Nr. 124 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Freigeſprochen Ein 23 Jahre alter Kaufmann aus München ſaß heute vormittag auf der Anklagebank des Schwurgerichts wegen Meineids. Der Augeklagte lernte in Mannheim einen 29 Jahre alten Schneider kennen. Beide kamen überein, ein Geſchäft in Freiburg zu gründen, da in Mannheim die Kon⸗ kuxrenz zu groß ſeti. Der Schneider war früher ſchon in Freiburg, wo er noch Außenſtände hatte. Beide fuhren nach der ſchönen Breisgauperle und gründeten die„Süd⸗ deutſchen Bekleidungswerkſtätten“, die als Textilfirma in das Handelsregtſter eingetragen wurde. Betriebskapital war keines vorhanden. Der Schneider machte die Anzüge, der Angeklagte beſorgte die Buchführung. Das Geſchäft ging etwas, bald aber waren die Ausgaben höher als die Einnahmen. Das Ende vom Liede war, daß die Firma mit dem hochtönenden Namen flöten ging. Das corpus delikti bildete ein Ballen Mancheſter⸗ stoff und die Ausſagen des Kaufmanns. In einem in Frei⸗ burg gegen den Schneider eingeleiteten Straſperfahren wurde der Kaufmann als Zeuge vernommen, wo er in Be⸗ zug auf dieſen Stoff, dem ganzen Warenlager der Schwindelfirma, wahrheitswidrige Angaben gemacht hatte. Er hatte bei ſeinen hieſigen Vernehmungen unter Eid ausgeſagt, daß er von der Beſtellung des Stoffes, überhaupt von der ganzen Sache nichts wiſſe. In Wirklichkeit wurde der Stoff im Leihamt um 25 Mk. verſetzt. Später löſte man den Pfandſchein aus und verkaufte den Stoff unter den Hand in Mannheim um 60 Mk. Davon ſoll 20 Mk. erhalten haben, was aber vom Angeklagten beſtritten wird. Wiederholt erſuchte der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Link, den Angeklagten, eine Poſitton, die man nicht halten kann, durch unwahre Ausſagen nicht weiter zu verſchlechtern. Der Kaufmann hat die Volksſchule und dann die Realſchule bis zur Obertertia beſucht, mußte dann aber aus⸗ ſcheiden. Er beteuerte auch heute ſeine Unſchuld, er wiſſe von nichts, da er in beſtändiger Ang ſt und Aufregung gelebt habe. Medizinalrat Dr. Götzmann bezeichnet den An⸗ geklagten als einen weichen, rührſeligen und willensſchwachen Charakter, der inneren und äußeren Eingebungen leichter unterliegt als der vollwertige Menſch. Erſter Staatsanwalt Dr. Bender will den Angeklagten vor dem Zuchthaus retten, befürwortet mildernde Umſtände und beantragt auſtelle vier Monate Zuchthaus. ſechs Monate Gefängnis. .⸗A. Dr. Pfeiffenberger übte ſcharfe Kritik an dem Gerichtsverfahren, mit dem die Angelegenheit von An⸗ fang an behandelt wurde. Dies ſet kein Verfahren, das ge rechtfertigt ſei. Als Mittäter hätte ſein Mandant überhaupt nicht als Zeuge vereidigt werden dürfen, Dann ſei dem Angeklagten mit einem ſeltenen Formalismus ein ganzer Wuſt von früheren Ausſagen vorgeleſen worden. Man mütſſe ſich in die Pſyche des Angeklagten hineindenken. Den Staat treffe die Schuld, weshalb der Angeklagte freizuſprechen Et. Das Urteil: Der Angeklagte wird von der Beſchuldigung des Falſch⸗ eides freigeſprochen und die Koſten der Staatskaſſe auf⸗ erlegt. In der kurzen Begründung des Urteils hieß es, daß das Schwurgericht überzeugt iſt, daß der Angeklagte objektiy die Unwahrheit geſagt hat, da er als Zeuge vernommen wurde. Das Schwurgericht konnte ſich aber auch nicht davon überzeugen, daß der Angeklagte bewußt die Unwahr⸗ heit ſagte. Die unglückſeligen Verhältniſſe bei den vielen Vernehmungen haben den Angeklagten eingeſchüchtert. Mit der Erledigung dieſes Falles waren die Verhand⸗ lungen der erſten Tagung des Schwurgerichts Mannheim be⸗ enbet. Es iſt erfreulich, daß das Schwurgericht in dieſein Meineidsfall ſich mehr von menſchlichen Gefühlen leiten ließ und einem jungen arbeitsfreudigen Menſchen den Weg für die Zukunft nicht durch eine Freiheitsſtrafe e En. Wegen Hochverrats verurteilt. Vom Reichsgericht wurde ein aus Baden ſtammender Görlitzer kommuniſtiſcher Funk⸗ Honär wegen Hochverrats in Tateinheit mit Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz zu 21 Monaten Zuchthaus und 2000 Mark Geldſtrafe verurteilt Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Sportli 10000 Kilometer⸗Fahrt Europa⸗ Wettbewerb des Autymobilklubs von Deutſchlaud An der Schwelle der Sportſaiſon 1929 überrascht der Auto⸗ mohbklub von Deutſchland die Oeffentlichkeit mit dem Entwurf der Ausſchreibung für die„Internationale 10 000 Km.⸗Fahrt 1030“. Es ift eine große und begrüßenswerte Idee, d ſe Fahrt zuſtande brin⸗ gen zu wollen, ſtellt ſie doch durch die Länge der Strecke und durch die Schwierigkeiten des Geländes an Fahr und Fahrzeuge An⸗ forderungen, wie ſie in keinem Automobilwattbewerb der Welt je⸗ mals geſtellt worden ſind. Ab Köln ſoll es füdoſtwärts gehen bis an den Bosporus, dann nordwärts durch die Gebirge des Balkan und die ungarlſche Tiefebene über die Hohe Tatra ins nordeuro⸗ pälſche Flachland nach Warſchau, Königsberg, Reval. Ab Ruhet finniſche Meerbuſen auf dem ſege und dann Kurs hoch hinauf Die Heimfahrt führen. 456 in Reval wiederum ſoll der über Leningrad—Teriokif umfahren in den Norden bis Haparanda genommen werden. ſoll dann von Haparanda über Stockholm Kopenhagen Endziel der 10 000 Kilometer⸗Europafahrt, für die insgeſamt Fahrſtunden vorgeſehen ſind, iſt Berlin. Die Streckeneintetlung iſt wie folgt geplant: Strecke: ca. km Fahrzeit in Si. Köln— München 600 24 München Belgrad 1125 45 Belgrad—Lonſtantinspel 1000 40 ſtuhetag in Konſtantinopel Konſtantinopel—Bukareſt 62⁵ 27 Bukareſt—Budapeſt 900 36 Budapeſt— Wien 300 12 Wien Warſchau 775 3¹ Worſchau Königsberg 375 155 Königsberg— Reval 825 33 Ruhetag in Reval Reval Haparanda 1200 18 Haparanda— Stockholm 1350 54 Stockholm Kopenhagen 675 27 Kopenhagen— Berlin 400 15 ölrka 10 200 Kllometer 456 SD. Weſche Autoklubs gemeinſchaftlich mit dem A. v. D. in der Zelt vom 10. bis zum 28. Juni 1930 die Internotlonale 10 000 Kilometer⸗Fahrt veranſtalten werden, iſt zur Stunde noch nicht feſtgeſtellt. Zweck der Fahrt iſt, die Zu verläſſigkeltſerien⸗ mäßiger Tourenwagen bei der Ueberwindung größerer Strecken feſtzuſtellen. Teilnahmeberechtigt ſind ausſchließlich Serien⸗ wagen mit einem Zylinderinhalt von über 750 cem. Unter Serien⸗ wagen werden Fahrzeuge ſolcher Types verſtanden, von welchen mindeſtens 100 Stück fertiggeſtellt ſind und deren Motor⸗Drehzahl bei einem Zylinderinhalt von diei Litern nicht höher als 42, bei Motoven über drei Liter Zylinderinhalt nicht mehr ols 3800 Um⸗ drehungen je Minute ſein darf, Die Fahrzeuge müſſen während der ganzen Veranſtaltung von mindeſtens zwei Perſonen beſetzt ſein, die ſich in der Führung beliebig abwechſeln können. Außer der Einzelwertung findet eine Marken⸗Mannſchaftswertung ſtatt. Von einem Fabrikat werden nur zwe! Mannſchaften angenom⸗ men, Die Wertung erfolgt auf Grund der Durchſchnitisgeſchwin⸗ digkeit, für alle Fahrzeuge und alle Etappen mit 25 Km. Sid. angeſetzt iſt. Das Eintreſſen am Endziel Berlin darf nicht früher als eine Stunde vor der in dem Fahrtenbuch angegebenen Zeit er⸗ folgen. Wer in den einzelnen Etappen die vorgeſchriebenen Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeiten erreicht hat, erhält den„Goldenen Pokal der 10000 Kilometer“. Im Verlauf der Europofahrt ſind Reparaturen und Betriebsſtoffergänzungen überall geſtattet, ſedoch müſſen in der Ausſchreibung beſonders bezeichnete Teile[Motor, Getriebe, Hinter⸗ achſe, Bremſen Vergaſer, Kühler u. a. Teile] unangetaſtet bleiben. Der Entwurf der Ausſchreibung iſt groß. Daß nach den vielen kleinen Zuverläſſigkeitsfahrten in Mitteleuropa eine große Europa⸗ Fahrt vom europäiſchen Weſten zur europäiſchen Südoſt⸗Spitze, dann hinauf au öte Grenze des ewigen Eiſes, u. ſüdwärts bis nach Deutſch⸗ lands Mitte geſchafſen werden foll, iſt begrüßenswert, und es iſt faſt bedauerlich, daß ſie nicht für die Sportfaiſon 1929 bereits vorgeſehen wurde. Der A. v. D. verſucht mit ſeiner Veranſtaltung einen großen Gedanken zu verwirklichen. Dieſe Fahrt wäre wirklich Material⸗ prüfung des Gebrauchswagens wie ihn der Alltag verlangt und dteſe Fahrt wäre Sport,— ſchön, ſchwer, ſehr ſchwer— und umſo wertvoller Turnen Aus der Badiſchen Turnerſchaft Neben den Spielmeiſterſchaften gehen nach und nach auch die Frühjahrs waldläufe, die urſprünglich am 3. März all⸗ gemein vorgeſehen waren, vor ſich. Drei Gaue warten damit auf und zwar der Kraichgau, der Gau Mittelbaden in Sandweter, und der Turugau Maunheim in Viernheim. In Karlsruhe wird die Bad. Degen mannſchaft zu der DT. ⸗Meiſterſchaft durch ein Entſchetdungsfechten ermittelt. Auch eine Auzahl Lehrgänge werden durchgeführt. Hler iſt an erſter Stelſe der Schlußlehrgaug des Murgtal⸗ Gaues zu nen⸗ nen, der eine Lehrgangsfolge für Uebungsleiter am 10.17. in Gaggenau mit etner Abſchlußprüſung beendet, womit auch ein Prü⸗ fungsturnen zur Aufnahme in die Kunſtturner⸗Vereinigung verbun⸗ den iſt. In Pforzheim ſind die Kunſtturner ebenfalls mit einem Prüfungstuxnen, im Ob. Kraichgau mit einem Ausſcheidungs⸗ turnen beſchäftigt. Außerdem hat noch der Hegau eine Turnausſchuß⸗ und Turn⸗ warteverſammlung in Radolfzell, der Krgichgau ſeine 3. Frauen⸗ turnwarte⸗Verſammlung in Bruchſal und der Maunheimet Turngan am 16. März einen Jugendwarte⸗Lehrgaug in Maunhelm⸗ Käfertal. Frühjahrswaldlauf des Mannheimer Turngaues Das ideale Waldlaufgelände in Vlernhe m iſt dieſes Jahr für die die Frühlahrsveranſtaltung des Mannheimer Turngaues auserſehen, nerwartete Gãste! Aber keine Aufregung Sie brauchen nicht erst nach Sahne oder Milch zu laufen, Wenn Sie immer Glücksklee in der Speisekammer haben. anbieten, der wirklich aromatisch und gehaltvoll ist. Und dann auch Glücksklee statt Sahne zu Früchten. Glücksklee schmeckt L008 Statt Sahne * 7 SIbekskikE MilcnegsEILScHATT 0 H. HAM SUR Sofort können Sie den besten Kaffee mit Glücksklee statt Sahne zu allem köstlich, ist sehr hequem im Haushalt und sehr ergiebig Glücksklee hält sich unbegrenzt lange in der ge. schlossenen Büchse, und auch in der geöffneten Dose bleibt sie tagelang gut. Achten Sie auf das rot · /eiſze Etikett. e Rund nachdem der Gauturntag dem neu in den Gan getretenen Turner bund in Viernheim die Durchführung übertragen hat. Die Meldungen zu dem Waldlauf ſind, zudem die Witterung nicht allzuviel Vorbereitungszeit geſtattet, erfreulich zahlreich mit etwa 150 Einzel⸗ läufern und 15 Mannſchaften. f den Lauf der Jugend und der Altersklaſſe iſt eine Strecke von 2,5 Km., für die Anfänger⸗ und Tur nerklaſſe eine ſolche von 5 Km. vorgeſehen. 4 Läufer müſſen als Manuſchaft ſtarten, von denen die 8 erſten gewertet werden. Da ſich erſtmals die Vereine Hockenheim, Schwetzingen, Oftersheim uſw. be⸗ teiligen, wird der Verlauf beſonders intereſſant werden. Gr, Saalſportveranſtaltung des V. f. K. 86 Maunheim Der Verein für Körperpflege von 1886 hat für kommenden Samstag abend im„Zähringer Löwen“(Schwetzingerſtraße) eine große Saalſportveranſtaltung feſtgeſetzt. Gilt es doch zu beweiſen, daß der Verein nicht mit den bisherigen Errungenſchaften zufrieden tſt, ſondern im Intereſſe der in ihm vertretenen ortarten wie Ringen, Boxen, Gewichtheben, Leichtathletik uſw.— yt zuletzt auch der in ihm vertretenen Damenabteilung ſtets aufs neue bedacht ist, das Intereſſe der Oeffentlichkeit auf ſich zu lenken. Außer einer Fülle ſportlicher und intereſſanter Darbietungen wird der Federgewichts⸗ meiſter Eugen Mühlberger neue Rekordverſuche im Gewicht⸗ heben anſtellen. Bekanntlich hat Mühlberger erſt vor einigen Tagen im einarmigen Stoßen 190 Pfund zur Hochſtrecke gebracht. Dieſe Leiſtung konnte aber nicht gewertet werden, da Mühlberger für ſeine Klaſſe 2 Pfund zu piel Gewicht hatte Mühlberger wird nun be⸗ ſtrebt ſein, am Samstag abend das gleiche Reſultat zu erzielen. Ex wird höchſtwahrſcheinlich ſein vorgeſchriebenes Gewicht auf die Waage bringen.. * Opfer des Rekordwahnſinus. Der Konkurrent des Weltrekorb⸗ fahrers Segrave, Lee Bible, verſuchte am Mittwoch erneut, den Rekord Segraves zu brechen. Bei einer Stundengeſchwindigkeit von 325 Kilometern verlor er die Herrſchaft über ſeinen Wagen, der in eine Stranddüne raſte. Bible wurde getötet, ferner ein Photo⸗ graph, der ſich in der Nähe aufhielt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetter ſtellen(.26 Uhr morgens]. Se, Luft Tem 1 f 2 8 8 See Wind 8 „ Nicht Starte 8383 Wertheim 1 3 0 5 0 ſtill Nebel Kbnigsſtuhl] 563 772.6 2 2—3 0 leicht Nebel Karlsruhe 12077280 14„ 1 855 bedeckt Bad.⸗Bad 213 772.55 0 6 E bedeckt Villingen. 778.0 4 9 4 NO„ woltig Feldbg. Hoff 1275 64155 4 53080 ſtark heiter Baden weil.— 7710 0 2 1 N00 leicht Nebel St. Blaſien 780 12 4 0„ wolken Höchenſchw.““ a 1 ö In den Niederungen hat die Nebeldecke geſtern unverän⸗ dert fortbeſtanden. In Hochlagen über ca. 800 Meter herrſchte dagegen heiteres und etwas milderes Wetter. Mittel⸗ und Nordweſteuropa wird wie bisher von hohem Druck bedeckt, doch iſt in ſeinem Zentrum infolge Annäherung eines umfang⸗ reichen kräftigen ozeaniſchen Luftwirbels eine Schwächung feſt⸗ zuſtellen. Ein Teilhoch über Süddeutſchland wird aber uns wirkſam bleiben, ſodaß mit fortſchreitender Auflöſung der Nebeldecke gerechnet werden kann. Die neue Kältewelles im Rücken der nordoſteuropäiſchen Tiefdruckgebilde dürfte durch die Annäherung des ozeaniſchen Luftwirbels im wel⸗ teren Vordringen aufgehalten werden. Wetterausſichten für Freitag, 15. März, nachts 12 Uhr: Nun noch keilweiſe neblig, ſonſt heiter, trocken, weiterhin leichte Nachtfröſte, tagsüber etwas wärmer als bisher. ——— Herausgeber: Drucker und Verſeger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Theſredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner A Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder nort und Permiſchtes: Wily Müller— Handelstell: Kart Ehmer— Gericht ranz Klrcher— Anzeigen: Max Filter, fämtlich in Mannheim und alles MHebrige: 2 I 2 Zu bezlehen in der Heuptnebenstelle 21,% gen Nebenstellen Weldhofstf. G, Schwetzlngef str. 19%0 und Neerteſdsut II, sowie durch unsere ftögerinnen „. Seite. Nr. 124 Neue Mannheimer Zeitung Donnerstag, den 14. März 1929 (Abend⸗ Ausgabe Mansſeld AG. für Bergbau und Hüttenbelrieb Mausfeld zur Kupferhauſſe Die Mansfeld.⸗G. für Bergbau un die, wie bereits mitgeteilt, für das Geſchäftsjahr 1928 wieder eine Dipkdende von 7 v. H. auf das Stammkapital vor⸗ ſchlägt, hat im Berichtsjahre einen Umſatz von rd. 200 Mill./(i. V. 246 Mill.) oufzuweiſen; die Abnahme iſt auf die bereits im Vor⸗ jahre erfolgte Einſchränkung des detallhande ſchäftes zurück⸗ zuführen. Zu den ebenfalls bereits bekannten Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnungsziffern iſt zu bemerken, daß ſich die allgemeinen Unkoſten mit 6,15(6,22) Mill./ gegenüber dem 0 s verringert haben. Dagegen ſind die nach den in der 31 lichen Sätzen errechneten Abſchreibungen mit 4,34(3,6 t weniger als 0,70 Mill.& geſtiegen. Dieſe Zahl zeigt, ſich die Amortiſation der durch d techniſche Ration urſachten Kapitalaufwendungen in Form ſtaärk erhöhter gen auswirkt. Die Bilanz verzeichnet lalles in Mill. // Aktiva: Anlagen 47,06(45,21), Anz. auf Neubauten 0,17(1,00), Kaſſe, Bankguthaben 2,05(2,85), Wechſel 2,59(3,76), Disagio, Dollaranl. 0,25(0,50), Außen⸗ ſtände 24,05(26,22), Wertpapiere, Betetligungen 16,81(17,47), Vor⸗ räte 9,64(9,33). Paſſiva: Aktienkapital 37,875(37,875), Reſerve⸗ fonds 6,00(6,00), Anleihen 1,71(1,71), Dollaranl. 1926 11,73(12,18), Huvotheken 0,82(0,86), Verpflichtungen 42,26(44,08). Die Abſchrei⸗ bungen auf das Disagio der Dollaranleihe beträgt wieder 0,25 Mill. Mark, ſodaß noch der gleiche Betrag zur künftigen Tilgung verbleibt. Das Konto Wertpapiere und Beteiligungen hat ſich infolge Ab⸗ ſtoßung vorübergehender Anlagen verringert. Von den Vorräten, die d Hüttenbetrieb, Eisleben, welch Abſchreibun⸗ wieder vorſichtig bewertet ſind, entfallen ſchätzungsweiſe zwei Drittel 106 000 des Wertes auf Metalle. Von der Dollaranleihe wurden Dollar 0,47 Mill./ zurückgekauft. Die Verpflichtungen(i. V 22,60 Mill. Bank und Rembourskredite und 21,48 ſonſtige Verpflich⸗ tungen) ſind in der diesjährigen Bilanz ſpezialiſiert; von den 42,26 Mill.& entſalleu 18,07 auf Rembourskredite, 11,71 auf Bankkredite, .70 auf Uebergangspoſten, Steuern, rückſtändige Löhne uſw. und 7,78 Mill.„ auf ſonſtige Verpflichtungen. ſer Schulden ſet vorläufig nicht beabſichtigt, da ſich ihre Verzinſung bei der gegenwärtigen Geldmarktlage billiger ſtelle als eine Kapital⸗ erhöhung. Ueber die Entwicklung der Geſellſchaft wird im Geſchäfts⸗ bepicht u. a. ausgeführt: Der durchſchnittliche Kupferpreis des Kar⸗ tells für amerikaniſche Drahtbarren betrug im abgelaufenen Jahre 15,09 Cents gleich 139.73 R. ver 100 Kg.(im Vorfahre 13,54 Cents gleich 125.35.). Die Geſellſchaft iſt mit ihren Verkäufen dem Kartellpreis laufend gefolgt. Dem Mehrerlös von 600 000 R. aus der Kupferpreiserhöhung, welche überdies im weſentlichen erſt im letzten Quartal eintrat, ſteht gegenüber eine Mehrbelaſtung allein in⸗ folge erhöhter Löhne und Gehälter, Steigerung der Soziallaſten und infolge der Arbeitszeitverkürzung um 4,6 Mill. R/ gleich 12 v. H. des bdividendenberechtigten.⸗K. für das geſamte Unternehmen. Die Förderung an verhüttungsfähigem Kupferſchiefer iſt infolge des Rückganges der Dachbergeförderung von rund 850 400 To. im Vor⸗ jahre auf 829 000 To., alſo um 21 400 To. geſunken. Die Kupfer⸗ er zeugung aus eigenen Erzen ſtellte ſich dementſprechend im Jahre 1928 auf 20 716 To. gegen 21 268 To. im Jahre 1927, alſo um rund 550 To. und die Silberer zeugung auf 112 845 Kg. gegen 119 866 Kg. im Vorfahre, alſo um rund 1020 Kg. niedriger. Bei einem Vergleich der Kupfer⸗ und Silbererzeugung der beiden Jahre iſt zu berückſichtigen, daß im Berichtsjahre der Kupfer⸗ und Silberinhalt aus den beim Abbruch der alten Hütten im Jahre 1927 angefallenen Kupfer⸗Rückſtänden fehlt. Der Anteil von Mansfeld an der Weltkupferproduktion beträgt 1,2 v. H. Im neuen Jahre iſt im Hinblick auf die weitere Erhöhung des Kupferpreiſes mit einer entſprechenden Beſſerung der Er⸗ [he aus der Kupferer zeugung zu rechnen. Auf der an⸗ deren Seite ſtehen die Unſicherheit der Dauer der Kupferhauſſe und vor allem die neuen Lohnforderungen. Mansfeld verſchließe ſich nicht der Anſicht, daß eine Stetigkeit des Kupferpreiſes für die Verbraucher⸗ 111705 beſſer wär, aber Mansfeld habe keinen Einfluß auf die Preis⸗ ung. — eee ee Diskonterhöhung der Bank von Italien. Das italieniſche Amts⸗ blatt veröffentlicht ein Dekret, durch das der Diskontſatz der Bank won Italien ſowie der Zinsſatz für Darlehen dieſer Bank von 6 auf 7 v. H. erhöht werden. :7 Frankfurter Bankverein AGG.— Dividendenrückgang auf 6 . H. Die Einnahmen des Iuſtituts blieben 1928 mit 1,54 Mill. ¼ (t. V. 1,52) nahezu unverändert. Die Verwaltungskoſten betrugen 535 462,(611 045], Zinsausgaben 876 507/(781 094) und der Rein⸗ gewinn 106 217.(125 956). Daraus wird eine von 8 auf 6 v. H. er⸗ mäßigte Dividende verteilt. Die verminderte Spanne zwiſchen Soll⸗ und Habenzinſen wird hauptſächlich für das ungünſtige Ergebnis verantwortlich gemacht. Die Kreditoren ſind in der Bilanz auf 10,93 Mill./ li. B. 10,16) gewachſen. Debitoren betragen 8,18 Mill., 7,71), die Geſamtaktiven 12,42 Mill.„(11,84). Ausmaße! rung ver⸗ Eine Konſoltdterung die⸗ Rheiniſche Volksbank in Köln. Wie wir bereits meldeten, wird für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Div de von 9 (i. V. 8) v. H. vorgeſchlagen. während des Berichtsjahres beiden Seiten mit 4935 3 Die Bank war in allen Abteilungen voll beſchäftigt. Die Bilanz ſchließt auf „. Der Reingewinn ſtellt ſich noch Ab⸗ ſchreibungen uſw. auf 97 643(87 421) l. * Brown, Boveri u. Cie AG. in Mannheim. Die neuen Inhaber⸗ Mann⸗ aktien der Geſellſchaft wurden zum Handel an der heim elaſſen. Börſe in tag tzung den Verkauf elektrizität einſchlteßlich des Hoch⸗ ur ſpannungsnetzes an das WE. zum Preiſe von 678 einer garanierten Mindeſteinnahme von jährlich 65ʃ zeitig wurde der Verkauf des Beſitzes Aktien 3 des Kraftwerkes „Zukunft“ an das RWeE. gutgehe Die Kreisverwaltung ver⸗ ſpricht ſich von dem Zuſammengeh mit dem RWE. eine weant⸗ gehende Erleichterung und Si der ſchwebenden Talſperren⸗ bauten und weitgehendſte der lange der Induſtrie von Stadt und Kreis. * Die Wollſeidegründung von Zellſtoff Mannheim.— Ein eng⸗ liſches Parallelverfahren Zur Gründung der Wollſeide⸗Ombs. Mannheim, für die Ausbeutung eines neuen Verſahrens zur Her⸗ ſtellung von Kunſtwolle teilen engliſche Fachblätter mit, daß unter der waſſerwirtſchaftlichen Be Mannheim befeſtigt Auf günſtigere Preſſemeldungen über den Fortgang der Repara⸗ tionsverhandlungen war die Börſe heute für Aktienwerte beſeſtigt, ohne daß die Geſchäftstätigkeit nennenswert an Umfang zunahm. Die Farbenaltien konnten auf 244 anziehen, feſter lagen von Induſtrie⸗ aktten noch Daimler, Linoleum, Weſteregeln und Waldhof. Von Ne⸗ benwerten dieſes Marktes waren Enzinger Union 3 v. H. höher ge⸗ fragt. Am Bankenmarkt lagen Hypothekenbanken feſter, dagegen Ba⸗ diſche Bank um 3 Punkte ſchwächer. Von Verſicherungsaktien wur⸗ den Bad. Aſſekuranz höher notiert. Brauereiwerte blieben unver⸗ ändert. Neubeſitzanleihe auf 12,5 erholt. Frankfurt feſt Der feſte geſtrige Schluß der Newyorker Börſe haltend günſtigen Geldmarktverhältniſſe löſten heute und die an⸗ zu Beginn lichere Grundſtimmung übertrug ſich auch auf die Börſe. Schon vor⸗ börslich bekundete die Spekulation ſtärkere Deckungsneigung, da die vorliegenden Momente etwas günſtigere Beurteilung fanden. Autowerte lagen angeregt durch die Truſtbeſtrebungen in der deut⸗ ſchen Autoinduſtrie und Polyphon und die beteiligten Elektrowerte pätſchen Tonbildkonzern. Die erſten offiziellen Notierungen waren zwar im allgemeinen nicht ganz ſo ſeſt wie vorbörslich er⸗ wartete, lagen aber doch—2 v. H. über geſtern. Das Geſchäft war nicht allzu lebhaſt und beſchränkte ſich auf die bereits genannten Spe⸗ ztialwerte reſpektive auf ſolche Papiere, für die ſeitens des Auslandes ruhig, Ausländer limittertes Kaufintereſſe beſtand. Anleihen wenig verändert, Pfandbriefe ſtill und eher ſchwächer. Geld war wetter etwas geſuchter, Tagesgeld 6,5—8,5, Monatsgeld 7,5—8,5, Wa⸗ renwechſel ca. 6,5 v. H. Auch nach den erſten Kurſen blieb die Stim⸗ mung freundlich und es ſetzten ſich zunächſt weitere—2proz. Gewinne durch. Später ließ die Umſatztätigkeit aber wieder nach. Der Kafſamarkt blieb von der feſten Haltung des Großverkehrs faſt unberührt. Man konnte die üblichen Ausſchläge nach beiden Seiten beobachten. Nachdem eine Diskonterhöhung in London ausgeblieben proſitterten von der geſtern erfolgten Gründung des großen euro⸗ Firma Britiſh Agatine Co. in Hollinwood eine Firma gegründet wor⸗ den iſt, die in der dortigen Glebe Mills ebenfalls ein ſynthetiſches Garn mit Wollqualitäten und Seidenglanz erzeugen ſoll. Das Roh⸗ material für dieſes„Agatin“ ſind billige Kunſtſeidenabfälle. Die Pro⸗ durtion ſoll zunächf onnen wöchentlich betragen. Ein Zuſammen⸗ hang mit der deutſchen Gründung ſcheint nicht zu beſtehen. ? Erweiterung der Gummi⸗ n Die Verhandlungen über 7 Fuſion der Peters Union mit der Continental [Caonutchouc ſind nun noch auf ein drittes Unternehmen, und zwar ouf die Gummiwerke Titan., Pollack AG. in Waltrershauſen, die mit einem Kapital von 21 Mill., arbeitet, ausgedehnt worden. * Einigung zwiſchen den beiden führenden europäiſchen Tonfilm⸗ garnppen. ſett langem erhoffte Einigung zwiſchen den beiden führenden Tonfilm⸗Gruppen Europas iſt heute nacht zum Abſchluß gekommen Die Klangfilm⸗Geſellſchaft der AEG.— Siemens⸗Gruppe hat ſich mit dem Tobis ⸗ Konzern auf allen in Betracht kommenden Gebieten zu gemeinſamer Arbeit zu⸗ ſammengeſchloſſen. Damit iſt eine Konzentration entſtanden, in der die wichtigſten Weltpatente und Erfahrungen auf dem Gebiete des Tonbild⸗Films vereinigt ſind, zugleich mit der ſtärkſten Fabrikattons⸗ gruppe, über die Curopa verfügt. Die * Kupferpreis. Die Verkaufsſtelle des Kupferblechſyndi⸗ kates Kaſſel hat den Grundpreis für Kupferblechfabrikate ab 14. März auf 249, per 100 Kilogramm feſtgeſetzt. Vei allgemeiner Entſpannung anziehende Kurſe war und auch der Privatdiskont keine Veränderung erfahren hatte, blieb die Stimmung bis zum Schluß recht feſt Die Schluß urſe zeigten gegen den Anfang meiſt Gewinne, die bei den bevorzugten Werten bis zu 3 v. H. betrugen. Burbach 213, Kali⸗Induſtrie 219,5. Im internattonalen Deviſengeſchüft lagen Dollar gegen Reichsmark wieder etwas feſter, der amtliche Kurs ſtellte ſich auf.2150. Das eng⸗ liſche Pſund iſt infolge der ausgebliebenen Diskonterhöhung auf 483.30 gegen Kabel Newyork zurückgegangen nach einem Höchſtkurſe von 485.55. Italien lag im Zuſammenhang mit der Erhöhung des offi⸗ ziellen Diskontſatzes feſt 92.60 nach 92.68; Spanien konnte ſich weſent⸗ lich beſſern, 32.20 nach 32.60 Londoner Uſance. Die Swap⸗Sätze Dollar gegen Reichsmark ſind unverändert. Berliner Deviſen Oiskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7½, Privat 6% 9. 5. der Börſe eine Beruhigung aus; auch die wieder zuverſichtlichere Beurteilung der Reparationsverhandlungen ſowie die in den Hin⸗ Amelich 19 März 14. März[Par tät Diskont tergrund getretenen Befürchtungen einer Erhöhung der Diskont⸗. R. ur——— 2. 2.. raten an verſchiedenen internationalen Plätzen hatten eine all⸗ Holland 100 Gulden 168.60 1688,84 168,68 168,97 168,48 2˙5⁵ gemeine Entſponnung der in den letzten Tagen gedrück⸗ Athen„100 Drachmen[.43%.252 5,445] 5488.445 den und nervöſen Börſenverfaſſung zur Folge. Die Tendenz er⸗ Ban 10% Belga 10.Fr 5 81557 5355 58.59 58,355 4,5 fuhr aus dieſen Gründen eine allgemeine Befeſtigung und die Helſingfors 100 Gulden] dn, 55 85. 75.83. ons 5 . 7 95 N gfors 100 finnl. M 10.592 10.612 10.593 10,613 10,812 7 Spekulatlon ſah ſich veranlaßt, verſchiedentlich zu Deckung s⸗ Italien 100 Lire 22,05 22,09 22.078 22.115 22028 7 käufen zu ſchreiten und das Geſchäft nahm zeitwelſe einen etwas] Südſlawien. 100 Dinar 7,391] 7,405 7,888 7407 7,885 7 lebhafteren Umfang an. Im Vordergrund ſtanden jedoch nur Spe⸗ Kopenhagen.. 100 Kronen 112 24 112,46112,24 112,46 112,06 5 50 al werte, da der Eingong von Kaufaufträgen immer noch ver⸗ 16 5. 1 5 5 3 5 1 1251 171 5 ältnismäßig gering blieb. Stärker gefragt waren Kaliswpecte; 225 100 Kronen„* 955 25 0* Weſteregeln konnten 5 v. H. und Aſchersleben 3 v. H. gewinnen. 80. 00 e 12747 120 12475 12.49 12335 55 Auch für Elektroaktien beſtand etwas vermehrtes Intereſſe; be⸗.. 100 Franken 80,87 61,18 80,885 61.148 60,518 375 ſonders Geſfürvel, gewannen 5 v.., Siemens ebenfalls 5 v.§ 5 dern.039 3,045 3,039 3,045] 3,017 8 und Schuckert 3 v..; ACG. lagen 2 v. H. höher. Lebhafter ge⸗ 100 Peſeten 62,46 62,58 68,29 63,41 68,57 5 fragt waren noch Deutſche Linoleum, die 5. v. H. gewinnen konnten. Stockholm... 100 Kronen 112.4 112 68 112,0 112,68 112,05 25 Montanoktien hatten dagegen nur ganz geringe Umſätze aufzu⸗ 1 8 3100 Schilling 59,135 59,255 59.15 7821 58,78 6⁵5⁵ weiſen. Kupferaktien waren eher etwas vernachläſſtgt. Renten ee Pengö. 5 5 5 1725 1 1 10 ohne nennenswertes Geſchäft. Anleihen gut behauptet. Das Ge⸗ Canada I Canad. Dollar 4,1838 4,191 4,175 4183 4,176— 2 1 1 2 5 3 U— 2 5 7 5 8 7 5„ ſchäft wurde im Verlaufe wieder ſtiller, die Kurſe blisben Japan I Hen 1,876.880 1,875].879] 1,986] 5˙8 gut behauptet. Die Stimmung blieb jedoch zuverſichtlich, nur das Karo„1 ägypt. Pfd. 20,858 20,998 20,98 1,00] 20,91— ſpärliche Eintreffen von Orders wurde unangenehm empfunden. ne„1 rk 19 5 20 205 20 15 20.02 40 5 20355 15 05 a Tage de 1 65 8 erändert. Penn! 1 Pfd. 1 5 JJIITTTTTTTTTTTTT New Port.. i Hollar 47108 3,185.11.10 4780 Berlin feſter Rio de Janeirs 1 Milteis 0,499 0,5015.4998 0,501 0,503 Die ſchon im heutigen Vormittagsverkehr zu erkennende freund⸗.! eld een e, * Mannheimer Produktenbörſe vom 14. März(Eigenbericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war unverändert bei ruhigem Geſchäft. Auslandweizen wurde mit(alles in R. 27,5028, 75: waggonfrei Mannheim angeboten. Inl. Weizen mit 24,75; inl. Rog⸗ gen 24— 24,25; ausl. Roggen 28,50 inl. Hafer 23,75—24,50; ausl. 23,50 bis 23,75; inl. Braugerſte 24,25— 25,50) Malz pfälz. 46; Futtergerſte 20,25— 22,50; Mais auf Bezugſchein 25; Biertreber 2,75— 23,25; Raps⸗ kuchen 20,50; Soyaſchrot 24,50; Trockenſchnitzel 17,50—17,75 alles wag⸗ gonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 34,50; Weizenſuttermehl ſüdd. 26,50; Roggenmehl 60—70proz. 31—33; Wetzenfuttermehl 1815,50; Weizenkleie feine 14: Roggenkleie 14,75. * Viehmarkt in Mannheim vom 14. März. Zufuhr insgeſamt 84 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1: 96 Kälber, b) 74—60; c) 66—70; d) 5864. 10 Schafe, b) 52—56. 104 Schweine, e) 83—84; 8) 82— 83; e) 8081. 674 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 22—27; über 4 Wochen 30—98; Läufer 42—54. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig ge⸗ räumt, mit Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läu⸗ fern mittelmäßig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung av. 2 0 n. 900 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe vom 14. März 13. 14 18.14 18 ab. St.- N. 1 II.— 77,— Pfalz. Preſſeheſe 188,0 130,0 10/ rk. M. BA. 128,0 7% Bad Kom. Gd 37,25 8725 Schwartz Storch. 165,0 165.0 1¼„„ BA 140.0 0 n e 79 dns Werger Worm 204,0 204,0 Sarier. Näh- Halb „ Mhm. Gold 5 102.2 5. Knork 160,0 12 2 Dab. Afseturanz 205.0 215.0 C. 59 E Maaß Gran 8 f Continent. Verf. 91.— 91.— annh. Gummi 31, 5 darßen ba 25 185.0 135.0 Mannh. Versch. 1550 1550 Neckarſulm Ihrz 25,.— 170,0 Oberrh. Verſit Pfälz Mühlenw—.— .⸗G.. Seilind. 65.— 65.— Portl. gem. Heid. 136.0 Rh. Elektr..-⸗G 160,0 150.0 Brown, Boveri 148,0 148.0 Daimler-Benz 33.— 54.— Rheinmühlenw. 140,0 140.0 1— Südd. Draht . Deutſche Linol. 323.0 328.0 Südd. Zucker. 144,5 144,0 Durlacher Hof 135,0 135,0 Enzinger Union 75,— 78,— Verein dtſch Oelf. 71.— 71. Kleinlein Heiblb.—.——.— Gebr. Fahr. 20,75 26,75 5 50& Freytag 126.0 128.0 Zudwigsh. A. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben 243.0 244,0[Zellſtoff Waldhj. 255,0 256.0 Frankfurter Börſe vom 14. März Jeſtverziusliche Werte Baur. Bod. Gr. B. 807g] Montau- Aletien. Bayr. Hyp. u. Wb. 152.0 150.5 % Reichsanl. 87.20 Berl. Handels. 217,5 Buderus. „„ 22 83,85 Com. u. Privatb. 194 Eſchweil. Beraw Ablöſgſch..8900—.—. Darmſt. u. Nat. 276 Gelſenk. Bergw 128,5 11.80 Deutſche Bank. 169. arp. Bergbau ohne 86,75 lſe gb. St. A. 212,5 Dt.⸗Aſtat. Bank.—— 4 0 124. alt Aſchersleb. 205.0 B. Wertb.(Gold]—,„D. Effekten Bank Kalisalzverfurtz 30.0 4 D. Schazanw. D. up. u Wechf. 120. Sch gg.06 l e Dilleberſee-Bank 108, Kalt Weſteregeln 208,5 10 14.65 D. Vereinsbank. 102, Klöckner Disconto⸗Geſ.. 162, Mannesm.⸗R. 5 Dresdner Bank 167,7 Mansfeld Akt. 120,5 Frankf. Bank. 107.0 Oberſchl K. Bed.—.—— Reale Hyp.⸗Br. 1205 f Ihen Berat 1 67 etall. u. M- G. 126.5 nix Bergbau—— Mitteld. Cd.⸗B. 184,0 Rhein. Braunk.—. Nürnbg. Verein 16070 Rheinſtaht 122,7 1 ii d 180 84.40 N—.— „Südd. Feſtwö 2,03 älz. Oyp.⸗Bk.. 162,. 3 1 18— 1 e ö 50— Rhein. Credit 4 5 2 dent. don Finns S Sieb cee d. 10 0 10 ũ 8. id oden⸗ 1 z Had Rom. cd 67,25 Südd. Disconto 135.0 26% Pfälzer..9 84,755, Wiener Bantver. 14,50 14,50 Induſtrie⸗Aktien. en d e e e dee e erb, manng 300 0 15 50 66.50 rankt. An werf. 900,0 enninger K. St 170,0 5 25541813 65.— 1115 R. 8 Föwen A küinchen 274.0 6½% Rhein. Lig. 81,10 8 0 Mainzer St.-A 2450 4% e Piat. Li. 81.— rb. Berf⸗ G.= Schöfferh Bindg 345.0 4 een d 58. 78.5 Crausport-Aletien. Taserzeän % Raining. 78.— ucher 3 4% Be. die N Bad vokalbahn Werger 203,0 Dank⸗Alktien. ezdeld Saad 5810 85 Allg. H. Ereditb. 139,5 139,2 Nordd Lloyd. 125,0 52.78 Babiſche ant 170.0 4700 Schantungdahn.. 4,55 Adt, Ger. Banff. Brauind 164,0 168,0 Baltimore.... A. E. G. St. U. 182.4 Sera Barn 18,5 440,0 Sekr.,. Gt. 5 12,50 ca, 50(Mice, buniy. 183,5 14. 12570 140.0 88 100.0 „ 9 „ 5 2 0277.0 8 2 0 0108.0 0 2—.— 5—.— sub wig ab. 28 91,85 10% hm. Gb 5—.— 777750 77,50 8% Grtr Mü 25„ 5% Preuß. Kali—.— 5% Breuß Rogg..45 12570 Acrumulatoren—.— Adler Klever 13. 14. 13 .Chemiſche Albert 75.— Bad. Uhren. 09,85 Baſt.⸗G.„ Bayr. 7 5 8 Beck& Henkel— Brem.⸗Beſig. Oel 67,— Brown Boveri 147,0 Cement Heideld 135,2 „ Karſtadt 178,5 Chamott. Anuw 117,0 Ch. Brockhues 113 0 Datmler Benz 33,15 Dt. Eiſenhandel Dt Erdöl.— D. Gold⸗ u. S. Anf 168,0 Di. Linoleum 324,0 Dresd. Schnellpr. 111.0 Düſſid.Rat. Dürr 56— Dyckerh. K Widm 113,2 Ciſen Kalſersl. Elektr. Licht u. K 203,0 Elektr. Lieferung 101,0 Emag Frankf.— Emaill St.Ulrich Eßlinger Maſch z Ettling. Spinn. 225.0 Jaber. Joh. Ble. aber& Schleich 111.5 Farben. 243,5 %„Bonds 3181.0 Feinmech. Jetter 88.— Bergm Elektr. 20,7 Dürkoppwerk St 35,.— 34 Enzinger ⸗ Union 78,50 8 8 26,—2 Feltencu Goldanleihe„ 97 85 6% Reichsanl. 4 87.50 ohne Ablöfgrecht 12,— 5% Roggen wer! 5% Roggenrentt 8,53 5% Landſch. Rog.78 %8 Mexikaner 80,80 4 rd n 700 4%„Bagd.⸗Eiſt 10,75 5 1 10.80 4% uni. Ant 14,15 4% Zollbl. 191111— 400-80 18 25 ile Anat. Ber 18,45 aum. 138.81 Berliner Börſe vom 14. Jeſtverzinsliche Werte Diſch. Aolöſgſch.! 54,.— 54, 7. 10.75 10 14.15 Konſerv. Braun 80, „ Lederwerk Rothe—— Mainkraftwerke 119,0 „ Metallg. Frankf 184,5 13. 12751 5 55 Das 138,0 Frkf. Bok.& Wit.—.— Gesfürel. 5 8 Goldſchmidt Th. 67,30 [ Gritzner M. Durl. 98— 8 Grün KBilfinger 172.0 1 5& Nen 32.— ammerſen anfwerk. Füßen 104,2 irſch Kupf. u. M.—, och⸗ u. Tiefbau—.— olzmann, Phil. 122,0 olzverkohl.⸗Jd—, 32258 Erlangen 95.— unghans St. A. 72.10 Ramm. Kalſersl 229,0 Karſtadt Rud.. 220.0 Rnorr, Heilbr. 160,0 Krausck Co, Lock 60.— Lahmeyer& Co. 162.0 Lech Augsburg. 113.7 Ludwigsh. Walz 123,5 Lutz Maſchinen Mez Söhne Miag, Mahlb. 8 Moenus St.⸗A. 32. Motoren Darmſt. 55,25 Motoren Deutz 68.— Motor. Oberurf. 90,80 Neckaxſulmer Jg. 25, 10 rh. Veder 80d. 8 68.10 %% Unat Scr. Il 20,4 5/J5 III 20.— Schantungdahn 4,70 Ac f. Berkehrw 103.7 Allg. Lot. u. Str. 1725 Südd. Eiſendahn Baltimore O a 5 „Sildameritg 189.0 Vſchiff 167.5 —— Bauk. Aktien. Bank f. el. Werte 18 3 .— 12 0 15.50 . 3 ilpert Armat 92,259 Klein, Sch.& Beck. 88,— 88 Bank f. Brauind. 158.5 165 138.5 64. 20 80 19,15 Crausport⸗ Aktien. .75 165 0 172 5 b cle 45.— 14¹ 4 5110.0 30 Schumag dr 5 Adlerwer e 102.5 f. Nähm. Kayf. 35,25 Philipps Frankf.—.— Porzellan Weſſel Rein. Gebhech 108,0 1 St. A. 160,5 Roeder, Gebr. D.-. Rück forth— Rütgerswerke 92.— 90,75 Schnellpr. Frkthl. 73, Schramm Lackf. 122.5 Schuckert. Nrbg. 213,7 Seilinduſt. Wolff 65.— Siem& Halske S. Led. St. Ingb. Südd Zucker 144.0 Trieot. Beſiggeun 58. Ber. Chem Ind. 90, Ver. deutſch. Oelf 71,.— Vergt Jule Ber. Ultramarin 183,0 Ver. Zellſt Berl.—.— Vogtl⸗Maſch. St. 67. Voigt& Hüffner 213,0 Wayß e 1 88 124,5 W. Wolff. 136,0 1 5 Zellſtoff Aſchffog. 181.1 Memel „ Waldhof 253.5 Zucker Rheingau, Ufa(Fretverk.) 96. März Verl. Hand 2¹5 5 Com. u. Privtte 194,0 Darmſt. u..-B. 2750 Dt. Aſtati che Bt. 48 45 Deutſche Bank 169 5 Dtſck. Hederſee Bk. 107.5 Disconto Komm 162,5 Dresdner Bank. 167,0 Mitteld. Kredbk. 185,0 Reichsbank hein. Creditbk. 124,5 Süddeutſch. Disc. 134,5 Frankf. Allgem. Stück zu 400 895 Accumuls toren Adler& Oppenz 14 85 53 25 „ 50.— * Rheinelekt. B. A. 78— 7 Schuhf. Berneis 60,— 60 Volth. Sell. u. K. 82,.— 8 Oeſterr.Greditbk. 34,458 302,0 308 303 2 1275 134, 997 Juduſtrie⸗Akktien. 5 Feldmühle Pap R. Friſter 13. 18. J I. Allg. Elektr.⸗G. 162,2 Amimendf Pap 166,6 — 5 5 Kohl. 1450 chaffbg. Zelt. 182. Aug 8b. Mach 84,50 Balcke Maſchin 128,0 Bamag⸗Meguin J. P Bemberg 351,0 Berl.⸗Gub. 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Das Boot kracht und zittert in allen Fugen; ziſchend durchſchneidet es die trübe Flut. Die neue Mannſchaft, ſechs Flußpolizei⸗ beamte in ſchmucken Uniformen, beginnt langſam an der Jagd Gefallen zu finden. Das linke Ufer, früher bis Orſova ungariſch, gehört ſchon zu Rumänien. Ollmer hat geſchlafen, erwacht um zwölf Uhr mittags durch plötzliche Stille. Stürzt empor, der Motor läuft nicht mehr. Was iſt?— Achſelzucken antwortet. Balkan, denkt Ollmer und ſchiebt etwas in den Schlitz des Automaten.„Nutzt nichts, Herr, müſſen Drenkova unlaufen.“— Verflucht! Drenkova wird feſtgemacht. Eine halbe Stunde. eine. Hämmern an der Maſchine, Klopfen, Schrauben, ſurrend ſetzt der Motor ein. Es iſt drei Uhr mittags am vierten April; um elf Uhr vormittags paſſierte Schleppdampfer Swantje mit drei Laſt⸗ kähnen. Vorwärts! Das Boot ſauſt durch den großartigſten Eng⸗ paß der Welt. Die ſchroffen Felswände verdüſtern den Tag, verdüſtern auch Ollmers Stimmung. Wenn er die Schiffe nicht vor der bulgariſchen Grenze erreichte, war der Flüchtige mit hundert Prozent Sicherheit wieder entwiſcht. Er macht ſich ſchwere Selbſtvorwürfe. Die Strecke bis Orſova, gewöhnlich in zweieinhalb Stun⸗ den zurückgelegt, iſt in ſiebzig Minuten erledigt. Die ge⸗ ſunkene Stimmung der Beamten wird durch Kümmel, die Ollmers durch die Mitteilung gehoben, daß der letzte Schlepp⸗ zug vor zwei Stunden etwa vorbeiglitt. Wieder verengt ſich das Stromtal, das Eiſerne Tor be⸗ ginnt. Da, eine Biegung,— der letzte Laſtkahn verſchwindet gerade um die nächſte. Auch ein Stückchen vom vorletzten war zu ſehen; dort ſtand Ferri ſeelenruhig und erkannte noch gerade die heran⸗ ſchießenden Verfolger. Und in dem etwa anderthalb Kilometer Noch da,— Schiff⸗ langen fahrtskanal flitzt das kleine Motorboot an den Kähnen vorbei und legt am Schleppdampfer an. Ollmer hat die verſchtedenen Decks keinen Moment aus den Augen gelaſſen. Auf dem letzten ſtanden Mann und Frau, und da Ollmer erkannte, wie es um ſie ſtand, hielt er ſie für unverdächtig. Auf dem zweiten fläzte ſich ein ſtäm⸗ miger Burſche in geſtreiftem Schifferſweater herum,— dieſer Phyſivgnomie iſt nicht zu trauen, der auf dem dritten auch nicht. Die Mannſchaft des Schleppers iſt über die neuerliche Viſitation recht ungehalten. Zum Teufel, in Belgrad wollten ſie ſchon alles auf den Kopf ſtellen. Murrend erkennen ſie die Vollmacht des Detektivs an. Die Unterſuchung beginnt, während die Fahrt ungehemmt weitergeht. Alle vier Schiffe werden durchklettert, durchleuchtet, durchklopft,— Ollmer möchte am liebſten alle Kiſten öffnen und alles ausräumen laſſen, was dem Proteſt der Schiffer und der Polizeibeamten begegnet, die die Nähe der bulgariſchen Grenze bereits des⸗ intereſſiert macht. Ollmer weiß nicht, was ihn ſo an den zweiten Kahn feſſelt. Iſt es das unverſchämt gleichgültige Benehmen des Burſchen? Ein Schnellzug Bukareſt—Temeſvar rollt auf dem linken rumäniſchen Ufer vorbei, ſeine Lichter werfen zitternde Reflexe auf das Waſſer. Die jugoflawiſchen wünſchen ſich hinein. Sie ſind ärgerlich und machen gar keinen Hehl daraus. Sie wollen umkehren. Ollmer wünſcht noch die Papiere ſämtlicher Schiffsleute zu ſehen. Wie heißt der vom zweiten Boot?— Kiß, Ferri?— Kiß, Kiß?— Hieß nicht der Kellner der Hafenkneipe Kiß, Antonf? Freilich, der hat nen Bruder in Peſt. Der Detektiv erſucht den Fahrtleiter in amtlicher Eigen⸗ ſchaft, ihn bis zur bulgariſchen Grenze, eventuell weiter mit⸗ zunehmen. Er überſiedelt auf Concordia II, von einem böſen Blick Ferris empfangen, der dann wie alle anderen weiter keine Notiz von ihm nimmt. Die Jugoſlawen empfehlen ſich, entſchuldigend von der Laſtſchiffmannſchaft, ſchimpfend vom Detektiv. Der Motor verpufft im ſinkenden Abend. Ollmer läßt keinen Blick von Ferri, der alle Unterhaltungsverſuche mit kräftigem Bogen⸗ ſpucken beantwortet. Der Detektiv iſt, das weiß er, von all⸗ ſeitiger Antipathie umgeben, aber er hat etwas entdeckt, das ihm faſt Gewißheit von Broderſens Anweſenheit an Bord gibt. Im Laderaum, der die ganze Länge des Kahnes ein⸗ nimmt, liegen alle Kiſten in Reih und Glied, ſogar alle Auf⸗ ſchriften ſind, der ſchnellen Ueberſicht halber, in derſelben Linie, an derſelben Stelle angebracht. Bloß eine Kiſte iſt herumgedreht; was bei allen anderen rechts iſt, iſt bei ihr links, und gerade, daß es nur eine einzige iſt, macht die An⸗ nahme eines Verſehens beim Verladen faſt hinfällig. Er hat die Kiſte natürlich öffnen laſſen, die darunterliegende und die anſtoßende abgeklopft, ohne Erfolg. Poliziſten IV. Um zehn Uhr abends erreicht man die bulgariſche Grenze. Die Formalitäten werden erledigt, verlangſamt die Fahrt fortgeſetzt.— Ollmer liegt in ſeinen Mantel gehüllt ſcheinbar ſchlafend in einer Ecke der kleinen Kajüte. Zuletzt hat er Ferri Schnaps gekauft und ſich etwas mit ihm unterhalten. aber der Schiffer verſteht faſt kein Deutſch. Nun läßt er kein Auge von dem Schläfer, der auf ſeiner Pritſche knochenhart ſchnarcht. Der Mond iſt unſichtbar, es iſt faſt ſchwarz draußen, doch der matte, kaum ſichtbare Widerſchein der Hecklaterne, deren rote Scheibe nach rückwärts leuchtet, läßt durch das Kajütenfenſter die Konturen der liegenden Figur gerade erkennen. Plötzlich ſchreckt der Detektiv aus dem leichten Schlaf, den die tagelange Uebermüdung erzwang. Irgendwo gab's einen dumpfen Knall, der zitternd durch den ganzen Schiffskörper läuft. Er blinzelt gegen das Fenſter, es iſt viereckig glatt, die Konturen des Schläfers ſind verſchwunden. Er entſichert ſeinen Revolver, taſtet ſich zur niederen Tür. Sie iſt ver⸗ ſchloſſen, von außen verriegelt. Schon gleitet ſeine ſchmale Geſtalt durchs Fenſter, an der Kajüte vorbei,— der Lade⸗ raum dehnt ſich im Finſtern vor ihm, nicht überall geſchloſſen, ſo daß er mit Sicherheit nur am äußeren ſchmalen Rand entlangkriechen kann, zur rechten Seite den gedämpft rauſchenden Fluß. Der Detektiv, oft ſchon in ungemütlichen Situationen, weiß, daß ihm hier nur ſeine Intelligenz helfen kann. Was liegt dieſem unheimlichen Burſchen daran, die Dunkelheit tatkräftig zu unterſtützen, die einen falſchen Tritt, einen Fall über Bord, ein ruhmloſes Verſchwinden durchaus wahrſcheinlich macht. Er kriecht weiter, ab und zu an Luken im Laderaum vorbei, aus denen es modrig und nach feuchtem Holz riecht, bis zur Mitte des Schiffes, wo die Solinger Stahlwaren⸗ kiſten ſo hoch aufgetürmt ſind, daß die Wellblechplanken der Lagerdecke nicht mehr darüber gingen. Da ſteht auch die ver⸗ dächtige Kiſte.— Das heißt, jetzt ſteht ſie auf den übrigen, und ein paar andere ſtehen neben ihr. In die Reihen der Kiſten iſt ein Loch gegraben,— der Kerl muß über Bären⸗ kräfte verfügen. Ollmer kriecht näher,— kein Laut iſt hör⸗ bar, nur das Rauſchen des Waſſers und das Klopfen feines Herzens. Die Leuchtuhr zeigt zwei Uhr fünfundpierzig. Noch zwei Meter trennen ihn von der Lücke, aus der nun Sprechen heraufdringt. Die Kiſten ſind etwa einen halben Meter vom Außenbordſteg entfernt, er kann ſie mit der Hand erfaſſen. Er zieht ſich hinüber, hockt fetzt hinter der, die ihm von An⸗ fang an verdächtig erſchien, und braucht bloß aufzuſtehen, um den Menſchen zu verhaften, der hunderttauſend Mark ge⸗ ſtohlen hat.— Fortſetzung folgt.) Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante Fran Katharina Fried lein 2 abend 8 Uhr nach kurzem schwerem iden im Alter von 72 Jahren verschieden ist. WMfoio Mannheim, den 14. März 1929 Familie Georg Friedlein, G 4, 17a Friedrich Midcel, H 7, 24 Feuerbestattung: Samstag, den 16. März 920, nachmittags 2 Uhr, im hiesigen Krematorium. 7 Dr.med. Kurt Schmeidler Durch Beſchluß der Bekanntmachung Piech Urner der Arkæderi Zeigen den Eirgerg Irwer 2206 Geufschen urid er)qlis cher Frühfahr⸗ und Sommer⸗Neuheifen ar. 3 Sie Difte Ursere Tuch-Aussfellurig Gund ann Fe un dn Zulaſſungsſtelle für Verkäufe Mehrere gr. Schließ⸗ Fritzi Schmeidler geb. Neirheimer Vermähilfe Nisrz eo, Nennbelm,(Kalsetring 48) Emd E Amiiſeße Betannimachungen Handelsregiſtereinträge a] vom 12. März 1929: Weingart⸗Kaufmann⸗Vandsberg Getreide- Aktiengeſellſchaft in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Sitz Berlin. Von den Proluriſten Conrad Pott und Auguſt Frey iſt jeder er⸗ mächtigt, auch gemeinſam mit einem andern Proluriſten die Geſellſchaft zu vertreten. Fahrzeugfabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liguidatlon, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. b) vom 13. März 1929: Siemens ⸗Schuckertwerke Aktiengeſellſchaft Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim, Sitz Berlin. Ingenieur Dr. Fritz Lüſchen in Berlin-Steglitz iſt zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſtandsmitgliede beſtellt. Vertriebsgeſellſchaft für Wohn ungsausſtat⸗ tung& Bekleidung mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Die Sirma iſt erloſchen. & K. Walbel in Liquidation, heim. Die Firma iſt erloſchen. Friedrich Knapp, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen.. Joſeph Vögele& Co., Mannheim. Dem Heinz Vögele, Mannheim, iſt Einzelprokura erteilt. Joſef Simon, Mannhelm. Die Prokura des Daniel Simon iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen, Paul Fleiſcher, Mannhelm. Dem Wilhelm Becker, Mannheim, iſt Prokura erteilt. 8 Brand, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 65 Amtsgericht Mannheim. AUTO-REIFEN 38 Alle Fabrikate Michelin⸗Sager faler 4 0cbhard( Telephon 285 70 3 4, 23/24 Mann⸗ Wertpapiere an der Börſe zu Mannheim vom 6. März 1929 ſind die neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien— mit halber Dividenden⸗ berechtigung für 1928— der Brown, Boveri& bie. Aktiengeseſschaft in Maun heim über je nom. R. 1000.—(Nr. 110 000 im Geſamtbetrage von nom R. 10 000 000.—) zum Handel an der Börſe in Mannheim zu⸗ gelaſſen worden. Der vollſtändige Proſpekt iſt anläßlich der Zulaſſung der vorgenannten Papiere zum Handel an der Berliner Börſe im Berliner Börſen⸗ Courier Nr. 601 vom 23. Dezember 1928 und in der Frankfurter Zeitung Nr. 968 vom 25. Dezember 1928 per⸗ öffentlicht worden. Er entſpricht dem Proſpekt, der im Reichsanzeiger Nr. 301 vom 27. De⸗ zember 1928 veröffentlicht worden iſt. Emg Mannheim, im März 1929. Dresdner Bank Filiale Mannheim Hheinische Predithank. Fst. Holl. u. Nordsee-Schellfische u. Kahelfau, p. Pid.20, 90, 80, 60 U. 4 3 Rotzungen u. Heillbutt im Ausschnſtt Zander, Hecht. Karpfen Ia, frischgeschlachtetes Geflügel, wie Suppenhühner u. Hähnchen Billige Gemüse- Konserven: 2 Pfd. Dose Spinat 2 Pfd. Dose Kohlrabi 80 4 2 Pfd-Dose Calif. Stangenspargel 810% 2 Pfd. Dose Gemüse- Erbsen 704 2 7 Pfd. Dose Brech- Bohnen 85 u. 78% 2 Pfd. 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