Freitag, 15. März 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 5 Durch die Poſt Mena.⸗M. 3.— ohne Beſtellgeld. er eytt. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rberuug vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe e telle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle K 191 ſermannhaus]. Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe: eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Abend ⸗ Ausgabe Hannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. ne 15 Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Der volksparteiliche Sprecher begibt ſich ſogleich in medis res. Er kommt auf den bekannten Spar vorſchlag feiner Partet zu ſprechen und betont, es Handle ſich keineswegs um ein Ultimatum der Volkspartet, ſondern um ein„Ultimatum der deutſchen Not und der deut⸗ ſchen Wirtſchaft an die Geſamtheit aller verantwortlichen Stellen.“ Cremer vertritt die Forderung, daß die Beſeitigung des Defizites f b uhne Erhebung neuer Steuern möglich get. 200 Millionen könnten, wenn man dem Haus⸗ haltsplan mutig zu Leibe gehe, nach Anſicht ſeiner Partei⸗ freunde geſpart werden und zwar keineswegs nur auf dem Geblete der ſozialen Fürſorge. Im Gegenteil hätte die Volks⸗ partei ihre Prüfung auf ſämtliche Haushalte erſtreckt. Weiter ſetzt Dr. Cremer dann auseinander, weswegen die Volks⸗ partei mit ihrem Plan nicht in die Oeffentlichkeit gegangen ſei, aus dem Grunde nämlich, weil ſunſt die Kritik ihn wahr⸗ ſcheinlich zerſchlagen hätte. Er beſtätigt, was hier ſchon mit⸗ geteilt wurde, daß nämlich die Einzelheiten des volkspartei⸗ lichen Sparprogramms dem Finanzminiſter und dem Kanzler zur Kenntnis gebracht worden sien. An den Finanzminiſter Vichtete er den Appell, einen Sparplan aufzuſtellen und ihn zur Diskuſſion frei zu geben. Es wäre aber falſch, einfach die Debatte im Haushaltsausſchuß abzuwarten, da nach allen bisherigen Erfahrungen eine Anregung die andere tyotſchlagen würde. Vielmehr ſei notwendig, daß die Verſtändigung an den Anſang und nicht an das Ende gelegt werde. Im einzelnen darzulegen, welche Poſten geſpart werden können, vermeidet Dr. Cremer. Doch betont er nochmals, aß an ſämtlichen Etats vom Reichstagshaushalt bis zum Poſtminiſterium gekürzt werden könnte. Angeſichts Her ſteigenden Reparationslaſten müßten auch Län der And Gemeinden ihre Ausgaben einſchränken. Die Beſteu erung der öffentlichen Verſorgungs⸗ Betriebe bezeichnete Cremer als eine Forderung der Ge⸗ rechtigkeit. Die Beſteuerung brauche keineswegs eine Er⸗ hühung der Realſteuern zur Folge zu haben, würde aber 70 bis 80 Millionen Mehreiunahmen bringen. Das vom Finanzminiſter vorgeſchlagene Verfahren der Kürzung der Steuerüberweiſungen an die Länder bezeich⸗ nete er als ſehr anfechtbar und ſpricht die Befürchtung aus, daß man bei ſolcher Regelung womöglich gar nicht zu den er⸗ hofften 120 Millionen kommen werde. Er führt daun weiter aus: Im Reich bleiben, abgeſehen von den zwangsläufigen Ausgaben nur etwa zwei Milliarden, an denen wir Erſpar⸗ Kiſſe von etwa 10 Prozent vornehmen ſollen. Dann werden dpch wohl an den fie ben Milliarden der Länder And Gemeinden wenigſtens 300 Millionen er⸗ part werden können, alſo mindeſtens 180 Millionen über die vom Reichsfinanzminiſter vorgeſehenen 120 Millionen hinaus. Bei der Privatwirtſchaft wolle die Deutſche Volks⸗ partei unter allen Umſtänden die Schaffung neuer Steuern verhindern N Cremer erörtert weiter die Geſichtspunkte, von denen aus eine günſtige Sanierung der Finanzen vorgenommen werden müſſe und verweiſt in erſter Linie auf Die Räumung der zweiten Zone Die Erklärung Chamberlains im Unterhauſe über die Räumung der zweiten Zone des beſetzten Gebietes bedarf nach deutſcher Auffaſſung unbedingt einer Ergänzung, da an dem Zeitpunkt der Räumung am 10. Jauuar 1930 nicht mehr zu rütteln iſt. Und zwar muß die Räumung zu dieſem Termin vollzogen ſein. Im Generalquartier der Be⸗ ſatzungsarmes will man allerdings den Verſailler Vertrag in der Weiſe interpretieren, daß für die Beſatzungstruppen vom 10. Jaunar 1930 ab erſt die Verpflichtung beginnt, aus der zwekten Zone abzumarſchieren. f Ueber dieſe Auslegungsdifferenz iſt noch nicht geſprochen worden. Erſt wenn die Pariſer Verhandlungen über die Reparationsfrage zu einem Ergebnis gekommen ſein werden, bunten die erſten Beratungen über das Räumungsproblem erfolgen. Daß ſie ſich nicht ganz reibungslos vollziehen werden, verhehlt man ſich an den Berliner zuſtändigen Stellen nicht, und es wird ſogar mit der Möglichkeit ge⸗ rechnet, daß das Deutſche Reich in der Räumungsfrage, falls es mit ſeinem Rechtsſtandpunkte nicht durchdringen ſollte, den Haager Schiedsgerichts hof anrufen könnte, eine Auffaſſung, die übrigens auch von dem bekannten Völker⸗ kechtslehrer Prof. Schücking in einer Arbeit über die Rhein⸗ lendräumung vertreten wird. ginnende Oſterpauſe ſoll bis zum 16. April dauern. die Sozialpolitik. Namentlich die Einrichtung der Erwerbsloſen⸗Ver⸗ ſicherung ſei den Verhältniſſen nicht gewachſen. Auch die In validitäts⸗ und Alters verſicherung bedürfe einer Revi ſion, da die Anſprüche aus laufenden Beiträgen bald nicht mehr gedeckt werden könnten. Die Reformen müßten in ſchnellerem Tempo verfolgt werden als bisher. Der Redner kommt dann auf die bekannten ver faſſungs⸗ ändernden Anträge ber Volkspartei zu ſprechen. Es handelt ſich dabei nicht um den Kampf gegen das parlamen⸗ tariſche Syſtem, ſondern im Gegenteil um eine Stärkung der parlamentariſchen Autorität. Hier müſſe allerdings auch die Führung ſichtbar werden. Zum Schluß erörtert Dr. Cremer die gegenwärtige parlamentariſche Situation und lehnt eine Schuld der Deutſchen Volkspartei an dem beſtehenden unerquicklichen Zuſtand ab. Er wendet ſich dabei in erſter Linie, durch die Zurufe des Abg. Breit⸗ ſcheid bewogen, gegen die Sozialdemokratie. Sie, erklärte er weiter, haben uns aufgefordert, in eine Regierung dor Köpfe einzutreten. Hier ſitzen dieſe Köpfe. Wenn Sie behaupten, daß aus dieſer Beteiligung eine program⸗ matiſche und grundſätzliche Bindung an der Regierung ſich ergebe, ſo bin ich der Meinung, daß die Par⸗ teien verpflichtet ſind, grundſätzlich ſo abzuſtimmen, wie die Regierung es für richtig hält. Aber Sie, fährt er zu den Sozialdemokraten gewendet fort, haben ſich leider die Freiheit vorbehalten, das Gegenteil deſſen zu fordern, was die Regierung, in der Ihre eigenen Köpfe ſitzen, beſchloſſen hat. Dieſelbe Freiheit wie die Demokraten, das Zentrum und andere in der Regierung vertretenen Parteien in Anſpruch genommen haben, müſſen wir ſchon auch der Volkspartei zu⸗ erkennen. Die ſogenannte keinem Augenblick vorhanden geweſen. Die Mauerkelle liegt in der Hand des verantwortlichen Bau⸗ meiſters, des Reichskanzlers und ſeiner Partei. Wenn es Ihnen als einer großen Partei, die einſehen muß, daß ſie nicht allein regieren kann, nicht möglich iſt, eine Kvalttion zu bil⸗ den, dann müſſen Sie ſich eben mit den anderen Parteien be⸗ ſprechen. Sie können nicht einfach ſagen:„Wir haben mehrere Geiſeln in dem Kabinett der Köpfe ſitzen. Darauf pochen wir.“ Wir nehmen für uns nicht mehr, aber auch nicht weni⸗ ger Bewegungsfreiheit in Anſpruch, als die anderen Parteien, die bisher diefes Kabinett geſtützt haben. Aber Sie können von uns nicht verlangen, daß wir unbeſehen und ungeprüft die Borſchläge annehmen, die Sie diktiert haben. Cremer fordert ſchließlich die Parteien auf, ehrlichen Her⸗ zens in eine ernſthafte Prüfung der Erſparniswünſche der Volkspartei einzutreten unter Führung der Reichsregierung. Die Rede, konziliant in der Form, entſchieden in der Sache, hinterließ einen ſpürbaren Eindruck auf das aufmerkſam zu⸗ hörewde Haus. Nach Dr. Cremer ſprach der Demokrat Reinhold, der frühere Finanzminiſter. Samstag ſitzungsfrei J Berlin, 15 März.(Von unſerem Berliner Bütro.) Im Aelteſtenrat des Reichstages einigte man ſich darauf, daß der morgige Samstag ſitzungsfret bleiben ſoll. Falls die er ſte Leſung des Etats für 1929 heute nicht zu Ende geführt werden kann, ſoll das am Montag geſchehen, Für die zweite und dritte Beratung des Nachtragshaushalts für 1928 find zwei Tage in Ausſicht genommen. Ferner ſoll vor der Oſter⸗ pauſe noch die Vorlage über die Schichau⸗Werft, das Bau⸗ kreditgeſetz für 1929 und der Notetat ſowie einige kleinere Vorlagen beraten werden. Die Ende der nächſten Woche be⸗ iſt leider in England und der Vatikan 8 London, 15. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Erzbiſchof von Canterbury, der Primat der engliſchen Kirche, wird demnüchſt eine Reiſe nach Rom und Jeruſalem unternehmen, als deren Ergebnis man eine Ausſöhnung der anglikaniſchen Kirche mit dem Papſt er⸗ wartet. Der Primat wird nach ſeinem Beſuche in Rom auf der Dampffacht des Bankiers Pierpont Morgan eine Rund⸗ fahrt im Mittelmeer machen, die ihn zunächſt nach Paläſtina, ſpäter nach Alexandria und Athen führen wird, wo er mit den Patriarchen der griechiſchen, armeniſchen und ſyriſchen Kirche zuſammentreffen wird. Das iſt das erſte Mal, daß ein Inhaber des höchſten Am⸗ tes der eugliſchen Kirche die heiligen Slätten beſucht. Nicht einmal in den Kreuzzügen iſt ein ſolcher Beſuch vorgekom⸗ men. Der gegenwärtige Primat Dr. Lang hat ſich chon vor ſeiner Einſetzung in das Amt für eine Einigung aller chriſtlichen Kirchen eingeſetzt und dürfte nunmehr einen entſcheidenden Schritt zur Erreichung dieſes Zieles tun. Das Bekanntwerden des Reiſeplans des Erzbiſchofs erregt in England außerordentliches Auffehen und gleichzeitig ſtarken Wiberſpruch in proteſtantiſchen Kreiſen. Untermauerung der Koalition% 4 Das Deutſchtum in Polen nach Genf (Von unſeremoſtoberſchleſiſchen Mitarbeiten) Es iſt bei der Märztagung des Völkerbundes in Gen nicht anders gekommen, wie es das beſonders betroffene Deutſchtum Oſt⸗Oberſchleſiens erwartet hatte: Der Völker⸗ bund hat den nationalen Minderheiten Europas wieder ein⸗ mal eine böſe Enttäuſchung bereitet. Eine grundſätz⸗ liche Regelung des Minderheitenproblems iſt in weite Ferne gerückt, nach dem Zuſtandekommen eines ſy ſchwächlichen Kompromiſſes, das die nächſte Arbeit einem Dreimänner⸗ Kollegium überläßt, das einſeitig minderheitenfeindlich zu⸗ ſammengeſetzt iſt. Wer die deutſche Preſſe Polens und die polniſch⸗nationaliſtiſche Preſſe in dieſen Tagen verfolgt hat, iſt ſich über bie Lage ber nationalen Minderheiten durchaus klar. Niedergeſchlagenheit und Enttäuſchung auf der einen Seite, Jubel und Siegesfreude auf der anderen! Man welt es in den chauviniſtiſchen Blättern Polens zu würdigen, daß gerade Männer wie der Vertreter Japans im Völkerbund, der Vertreter des minderheitenfeindlichen Spaniens und der in dieſen Fragen abſolut gleichgültige Außenminiſter Eng⸗ lands die nächſten Schritte zur Löſung des Problems oder beſſer geſagt zum Begräbnis der Streitfragen machen ſollen. Japan hat durch ſeine feweiligen Vertreter ſchon mehrfach an für das Deutſchtum Oſt⸗Oberſchleſiens ungünſtige n Entſcheidungen mitgewirkt, der jetzige Vertreter Spaniens war gleichfalls bereits mehrfach Gegner der deutſchen Min⸗ derheiten⸗Wünſche. Darnach hat das Deutſchtum im Aus lande keine Urſache, jetzt noch Hoffnungen auf die abſchließen⸗ den Arbeiten des Völkerbundes zu ſetzen. Wir ſtehen unter dem ſtarken Eindruck, daß der Völkerbund wieder einmal keine Friedensarbeit geleiſtet hat, ſondern veine Macht⸗ politik betrieb. Man betrachtet die Beſchwerden der Min⸗ derheiten nicht unter dem Geſichtswinkel reiner Rechtsfragen, ſondern ſieht alle Klagen der Minderheiten als polttiſche Fragen an, womit der Boden für den politiſchen Handel vor und hinter den Kuliſſen gegeben iſt. Man verſucht ein klar⸗ liegendes großes Problem in lächerliche Kleinigkeiten auf⸗ zulöſen, um auch dem Freunde der Minderheiten die Luſt an der Mitarbeit am Geſamtproblem zu verderben. Die pol⸗ niſche Preſſe läßt deutlich erkennen, daß man einen ſo großen Erfolg, wie er gerade durch die Bildung dieſes Dreier⸗Aus⸗ ſchuſſes verkörpert wird, nicht erwartet hat. 5 Nicht nur in der grundſätzlichen Regelung des Problems haben die Minderheiten eine Niederlage erlitten. Die deut⸗ ſche Minderheit Polens insbeſondere wurde auch bet allen noch unerledigt vorliegenden Klagen empfindlich benachteiligt. Zwar haben die Völkerbund⸗Juriſten er⸗ klärt, daß die polniſchen Behörden nicht das Recht beſitzen, das perſönliche Erſcheinen der Erziehungsberechtigten bei der Einſchulung ihrer Kinder zu verlangen. Scheinbar will man den Wünſchen der deutſchen Eltern damit entgegen kommen. Im gleichen Atemzuge wurde jedoch auch erklärt, daß die polniſche Verwaltung durchaus das Recht der Prüfung habe, obſder Antrag auf Zulaſſung zu deutſchen Minderheitsſchulenn tatſächlich von den Erziehungsberechtigten geſtellt worden iſt. Das iſt, wie wir hier alle aus bitterer Erfahrung wiſſen, ein lächerliches Spiel mit Worten. Man wird künftig, wenn man die Wünſche des Völkerbunds rates überhaupt reſpektiert, den Druck, den man bisher in amtlichen Büros ausgeübt hat, e deutſche Kinder in polniſche Schulen zu preſfen, einfgch durch Beamte in den Wohnungen der Väter und Mütter vornehmen laſſen. Praktiſch geſehen ſieht hier der Beſchluß des Völker⸗ bundsrates ſo aus: Man hat der polniſchen Vergewaltigungs⸗ politik mit der einen Hand eine Tür zugeſchlagen, zugleich aber mit der anderen Hand eine Tür für neue Vergewaltf⸗ gungsmethoden geöffnet. Auch die Frage, ob ein Kind ge⸗ nügend die deutſche Sprache beherrſcht, um die Minderheits⸗ ſchule beſuchen zu können, hat keine befriedigende Klärung gefunden, obwohl hier das ganze umſtrittene Problem beſon⸗ ders leicht iſt. Und endlich der Fall Ulitz: Hier hat die pol⸗ niſche Regierung einen vollkommenen Sieg errungen, weil ſich der Rat beſonders oberflächlich mit der Frage beſchäftigte⸗ Es ſiegte einfach die polniſche Theſe, daß ſich auch der Völker⸗ bund in ein ſchwebendes Gerichtsverfahren nicht einmiſchen dürfe. Dieſer Grundſatz gilt unbedingt für Strafverfahren, die in Polen oder im inneren Deutſchland ſchweben, er gilt aber nicht für Verfahren gegen Angehörige der deutſchen Minderheit in Polniſch⸗Oberſchleſien oder Angehörige der polniſchen Minderheit in Deutſch⸗Oberſchleſien. Dieſe ſtehen unter dem Schutze des Genfer deutſch⸗polniſchen Vertrages, deſſen oberſter Hüter eben gerade der Völkerbund iſt. Recht⸗ lich hatte der Völkerbund allen Grund, in eine ſachliche Be⸗ handlung des Falles Ultitz einzutreten. 1 Auf eine Wiedergabe der polniſchen Preſſeſtimmen mit ihren freudigen Auslaſſungen aus Aulaß der Genfer Entſchel⸗ dung kann man verzichten. Die Freude der Warſchauer Ge⸗ waltpolitiker iſt durchaus verſtändlich. In der deutſchen Min⸗ derheitspreſſe macht ſich ein ſtarker Zweifel darüber bemerk⸗ bar, ob die deutſche Delegation bei den diesmaligen Verhand⸗ lungen in Genf ſonderlich gut beraten war. So ſagt der „Oberſchl. Kur.“, das Zentralorgan der deutſchen Katholiken Polens, zu den minderheitsfeindlichen Kompromiſſen auf den verſchiedenſten Gebieten u. a. wörtlich;„Die Regelung, die etzt zuſtande gekommen iſt, muß als höchſt ungenügend be⸗ zeichnet werden. Die deutſche Methode der Nachgiebigkeit hat lediglich zur Folge, daß über die deutſchen Wünſche und damit auch über die Intereſſen vieler Millionen mit einem Achſelzucken und völliger Gleichgültigkeit hinweggegangen wird. Vielſach beſteht der Eindruck, daß eine feſte Hal ung der beutſchen Abordnung in der Minderheltenfrage zu einem weſentlich anderen Ergebnis geführt hätte.“ Aehuliche n⸗ 1 2. Veite. Nx. 128 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Freitag, den 18. Mürz 10 ſichten machen ſich in den übrigen Blättern Polniſch⸗Ober⸗ ſchleſiens bemerkbar. Aber auch in der Preſſe des deutſch gebliebenen Teiles von Oberſchleſten zeigt ſich eine bittere Enttäuſchung. Nun, der in Genf eingeſetzte Ausſchuß wird kaum einen dauernden Erfolg erzielen. Denn die polniſche Verwaltung wird immer wieder für neue„Fälle“ ſorgen, die nach bem deutſch⸗polniſchen Vertrage einfach in Genf verhandelt werden müſſen, ſobaß Minderheitsfragen auch in Zukunft ſolange den Völkerbunbsrat beſchäftigen werden, bis dem Rate in Genf Männer angehßren, die größeres Verſtändnis für ein Min⸗ deſtmaß von Rechten für die Minderheiten beſitzen. Die pol⸗ niſche Verwaltung in Oſt⸗Oberſchleſten hat den Sieg ihrer eigenen Warſchauer Regierung in Genf ſofort wieder torpe⸗ bert, als ſie zwei deutſche Brüder, einen ſtaatlichen Beamten und einen Privatbeamten in Tarnowitz, verhaften ließ und geſtern ſelbſt dem deutſchen Generalkonſulat in Kattowitz eine jede Auskunft über die Gründe der Verhaftung verweigerte. Andere Fälle dieſer und ähnlicher Art werden folgen. Bei einem ſolchen Gewaltverfahren muß auch die unterſtützende Politik fremder Staaten früher oder ſpäter einem Wandel unterliegen! Der polniſche Finanzminiſter vor dem Staatsgerichtshof — Warſchau, 15. März. Mit 18 gegen 9 Stimmen beſchloß geſtern der als Unterſuchungsausſchuß konſtituierte Haus⸗ Haltsausſchuß des polniſchen Sefm, gegen den zurückgetretenen Finanzminiſter Anklage vor dem Staatsgerichtshof zu erheben. Miniſter Bartels hatte zuvor es abgelehnt, die Miniſterratsbeſchlüſſe vorzulegen, die zu den aroßen Ueber⸗ ſchreitungen des Haushalts geführt hätten. Sein Zugeſtänd⸗ nis, die Ueberſchreitungen ſpäter in Form von Nachtrags⸗ krediten wieder gut zu machen, wurde vom Seim als unge⸗ uügend abgelehnt. Infolge der Aufdeckung dieſer Haushaltsüberſchreitungen iſt an der Newyorker Börſe der Kurs der polniſchen Stabili⸗ ſterungsanleihe ſtark geſunken. Der Emiſſionskurs betrug 92 und ſteht jetzt zwiſchen 88 und 84.. Die richtige Antwort Die franzöſiſche Reifenfirma Michelin verſandt vor eini⸗ ger Zeit an die Bürgermeiſter des Saarlandes folgendes Schreiben: „Wir befaſſen uns mit der Neuauflage unſeres Führers durch Frankreich für das Jahr 1929, wobei wir die Ab⸗ ſicht haben, auch Ihre Ortſchaft zu beſchreiben. Da wir ganz beſonders danach ſtreben, ein möglichſt genaues Tourenbuch Herzuſtellen, erlauben wir uns uſw. Die Bürgermeiſter haben daraufhin der Firma die Ant⸗ wort erteilt, daß das Saargebiet als untrennbarer Be⸗ ſtandteil des Deutſchen Reiches in einen Führer Zurch Frankreich nicht hineingehört. Die Studentenunruhen in Madrid Das Pariſer„Journal“ meldet aus Madrid, daß eine Gruppe Studenten das Schaufenſter eines Photographen ein⸗ geſchlagen hat, weil in dem Geſchäft eine Photographie von Primo de Rivera ausgeſtellt war. Polizei ſchritt ein und ging mit blanker Waffe gegen die Manifeſtanten vor, von denen mehrere verletzt wurden. Am Donnerstag abend ereignete ſich ein neuer Zu⸗ fammenſtoß zwiſchen etwa tauſend Studenten und der Polizei. Es gab wiederum Verletzungen und mehrere Verhaftungen. Primo de Rivera hat daraufhin den Innen⸗ und ben Unterichtsminiſter ſowie den Direktor der Sicher⸗ Heitspoltzet ſofort zu einer Konferenz zuſammenberufen und den Innenminiſter mit allen Ordnungsmaßnahmen gegen die Studenten beauftragt. In allen Univerſitätsſtädten Spaniens nimmt der Streik der Studenten an Ausdehnung zu. Eine Abordnung ſpa⸗ niſcher Studenten iſt gegenwärtig nach Paris unterwegs, um den franzöſiſchen Studenten die Lage in Spa⸗ mien auseinanderzuſetzen. Das„Oeuvre“ meldet aus Borbeaux, daß es in der Nähe des Innenminiſteriums in Madrid zu einem Zu⸗ ſammenſtoß mit der Polizei gekommen iſt. Berittene Gen⸗ barmerie wurde aufgeboten. Bei dem Zwiſchenfall wurden fünf Studenten verletzt. Der Chemie⸗Profeſſor Gilard, der einen Aufruf zugunſten der Studenten unterzeichnet hatte, Wurde verhaftet. Amerikaniſthe Stadl durch Hochwaſſer gefährdet Die am Ufer des Fluſſes Pea im ſüdlichen Alabama ge⸗ legene 4000 Einwohner zählende Stadt Elba iſt durch plötz⸗ lich auftretendes Hochwaſſer in ſolche Gefahr geraten, daß der Gouverneur von Alabama durch Rundfunk einen dringenden Hilferuf an alle hat ergehen laſſen, ſich an den Rettungsmaß⸗ nahmen zu beteiligen, da ſonſt in etwa ſechs bis acht Stunden keiner der Einwohner mehr am Leben ſein dürfte. Das Waſſer ſoll in Elba ſtellenweiſe bereits fünf Meter hoch ſtehen. Im zweiten Stock des Schulhauſes ſind 350 Kinder vom Waſſer eingeſchloſſen. Auch aus Kentucky und vom weſtlichen Teil des Staates Newyork wird ein raſches Steigen der Flüſſe ge⸗ meldet. Der Waſſerſtand erhöht ſich ſtellenweiſe um einen Fuß pro Stunde. In Burlington in Jowa entſtand unter dem Eindruck der durch die Hochwaſſergefahr erzeugten Nervoſität eine Panik, als ſich das Gerücht verbreitete, daß ein in der Nähe gelegener Staudamm gebrochen ſei. Die Bevölkerung räumte fluchtartig die Stadt. Die Nach⸗ prüfung ergab, daß der Staudamm durch die Wühl⸗ arbeit von Ratten undicht geworden war, daß aber die beſchädigten Stellen durch Sandſäcke geſchloſſen werden konnten. Verzweifelte Lage Montgomery(Alabama), 15. März.(United Preß.) Lage der durch einen Dammbruch überſchwemmten Stadt In allen mehrſtöckigen Ge⸗ Die Elba iſt geradezu verzweifelt. bäuden ſind hunderte von Menſchen ohne Nah⸗ rungs mittel eingeſchloſſen und haben den Tod ſtändig vor Augen, da die Häuſer den Fluten unmöglich lange Widerſtand letſten können. Funkſprüche aus Elba beſagen, daß zahlreiche Gebäude ſchon gefährliche Riſſe aufweiſen und daß Hilfe ſo raſch als möglich eintreffen muß, wenn es nicht Zur Dokumenten ⸗Jälſchungsepidemie Moskau, 15. März.(United Preß.) Die Berliner Dokumentenfälſcheraffäre wird von der Sowjetregierung mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt. In der Regierung nahe⸗ ſtehenden Kreiſen gibt man der Befriedigung darüber Aus⸗ druck, daß die preußiſchen Behörden nunmehr doch noch eine gerichtliche Unterſuchung der Angelegenheit ange⸗ ordnet haben, ſtatt wie es urſprünglich beabſichtigt war, den Fälſcher Orlow einfach auszuweiſen. Die„Isweſtifa“ erklären heute ebenfalls ihre Genugtuung darüber, daß Orlow vor Gericht geſtellt werden wird und verlangen energiſch die Aufdeckung„aller Fäden der Fälſcheraffäre ohne Rückſicht darauf, wohin ſie führen“. Das Blatt ſagt weiter, daß die ganze Angelegenheit von allergrößter politiſcher Wichtigkeit für Sowjetrußland ſei, gleichzeitig aber auch als Probe für die Verläßlichkeit der deutſchen Verſicherungen dienen könne, nach denen die deut⸗ ſche Regierung eine Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen Rußland und Weſteuropa anſtreben wolle. Gleichzeitig veröffentlicht der Oberſtaatsanwalt Kri⸗ lenko einen Artikel, in dem er mit großer Vehemenz darauf drängt, daß eine öffentliche Gerichtsverhandlung gegen die Dokumentenfälſcher ſtattfinden ſoll und erklärt, daß der Schutz aufhören müſſe, den die deutſchen Behörden nach ſeiner Be⸗ hauptung den Dokumentenfälſchern gewährte. Benzinerploſion unter dem Pflaſter In Altenkirchen(Weſterwad) ereignete ſich eine ſchwere Exploſion. Von den Einſteigeſchächten der Kanaliſation wurde eine Anzahl der bis zu drei Zentner ſchweren Deckel mit großer Wucht bis zu 25 Meter hoch in die Luft ge⸗ ſchleudert. Die Fenſter der Häuſer am Marktplatz und in der Nachbögrſtraße gingen in Trümmer. Ein Ochſen⸗ geſpann, das gerade über einem Kanaldeckel hielt, wurde hochgeſchleudert, wobei eines der Tiere in die Kanaliſation rutſchte. Das andere erlitt ſchwere Verletzungen. Einzelne Perſonen wurden leicht durch Glasſplitter verletzt. Anſchei⸗ nend war aus einem Tank, der gereinigt werden ſollte, eine größere Menge Benzin abgelaſſen worden, das in die Kana⸗ liſation gelangte und dort auf noch nicht geklärte Weiſe zur 2 . Entzündung kam. zu ſpät ſein ſoll. 500 Perſonen, die auf ihrer überſtürzten Flucht vor den Waſſern alle Habf eligkeiten zurücklaſſen muß⸗ ten, befinden ſich im Oberſtock des Gerichtsgebäudes und füllen die wenigen Räume derartig, daß nicht einmal Platz zum Niederlegen vorhanden iſt. Weitere 300 Menſchen haben ſich auf das Dach eines Bürohauſes geflüchtet und ſind den Witterungsunbilden ſchutzlos preisgegeben. Es iſt zur Zeit noch nicht möglich feſtzuſtellen, was mit dem Reſt der Einwohnerſchaft von Elba geworden iſt. Rettungsexpeditionen, die ſofort nach Bekanntwerden der kataſtrophe von Florence aus nach Elba abgingen, wurden etwa 5 Kilometer unterhalb der Stadt von den reißenden un⸗ paſſierbaren Waſſermaſſen aufgehalten, die ſämtliche Brücken und Landſtraßen zerſtört haben. Man hofft, daß das geborſtene Reſervoir ſich entleeren wird, bevor die Häuſer von Elba zuſammenſtürzen, da zur Zeit noch keine Boote verfügbar ſind und es ſo unmöglich erſcheint, ſich den bedroß⸗ ten Einwohnern zu nähern. Auch andere Gegenden der Vereinigten Staaten werden von Ueberſchwemmungskataſtrophen bedroht. So wird aus Chicago gemeldet, daß der Miſſiſſtppi und ſeine Nebenflüſſe Hochwaſſer führen und bereits ihre Ufer zu übertreten be⸗ ginnen. Vielerorts ſind die Eiſenbahnſtrecken über ⸗ ſch wem mit. Der Zugverkehr iſt unterbunden. Beſonders in Indiana ſtehen bereits große Landſtriche unte Waſſer und der furchtbaren Ueberſchwemmungskataſtrophe 65 Jahres 1927, zumal Regenwetter bevorſteht und das Wetterbüro der Regierung eine Warnung veröffentlicht hat, in der es heißt, daß dem Miſſiſſtppital eine Ueberſchwemmung bevor⸗ ſtehe, die bedeutend umfangreicher als die übliche Frühlahrs⸗ flut ſein werde. Auch in Georgia iſt die Lage bedrohlich und die Be⸗ hörden treffen bereits umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen das Waſſer. Letzte Meldungen Die Berliner Auffaſſung über den Beſuch des Herzogs von Vork J Berlin, 15. März.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Herzog von Nork, der ſich zu den Hochzeitsfeierlichkeiten nach Oslo begibt, iſt für ein paar Stunden heute in Berlin. Er iſt morgens hier angekommen und fährt am ſpäten Nach⸗ mittag wieder fort. Irgendwelche politiſche Be⸗ deutung kommt dieſem Aufenthalt natürlich nicht zu. Der Herzog von Vork iſt denn auch inkognito hier eingetroffen und nur von dem großbritanniſchen Botſchafter empfangen worden, bei dem er auch abgeſtiegen iſt. 68 Bergleute in einem Förderkorb abgeſtürzt — Aachen, 15. März. Geſtern abend ſtürzte beim Ein⸗ fahren auf der Zeche Carolus Magnus ein mit 68 Bergleuten beſetzter Förderkorb ab. Glücklicherweiſe funktionierten die Fangvorrichtungen, ſo daß der Korb auf einer Sohle zum Stillſtand kam. Durch die Wucht des Gegenſtoßes beim An⸗ halten erlitten fünf Bergleute erhebliche und einige weitere leichte Verletzungen. Rieſiger Waldbrand bei Locarno — Locarno, 15. März. In den Bergwaldungen nördlich Locarno und oberhalb Orſelina entſtand am Mittwoch nach⸗ mittag ein großer Brand, der am Donnerstag abend noch fortwütete. Die ganze Bevölkerung iſt zur Bekämpfung des Feuers aufgeboten. Das Dorf Orſelina ſelbſt iſt gefährdet. Räuberiſche Ueberfälle in Afghauiſtan — Peſchawar, 15. März.(Reuter.) Karawanen aus Peſchawar und Kabul ſind bei Shulargardan im Jafi⸗Geblet von Räubern überfallen und völlig ausgeplündert worden. Syed Haſſan iſt mit 3000 Mann auf dem Wege nach Ghazut Aus Kabul wird gemeldet, daß Bacha⸗y⸗Saquao reiche Kaufleute verhaften läßt und große Summen als Vöſegeld verlangt. * Erweiterung des Flugverkehrs über Antwerpen. Wie Havas aus Antwerpen berichtet, werden vom 1. Mat ab bie den Flugdienſt Paris Brüſſel. Rotterdam verſehenden Flug⸗ zeuge auch in Antwerpen zwiſchenlanden. Meoͤiziniſche Aumſchau Baniſterin Ein Mittel gegen Lähmung Der vor einigen Jahren verſtorbene berühmte deutſche Forſchungsreiſende Koch⸗Grünberg machte in den Urwäl⸗ dern Südamerikas die Beobachtung, daß die Indianer ſich nus einer Liane, die vor allem in Ecuador vorkommt, einen Rauſchtrunk brauen. Männer und Frauen, ja halbwüchſige Kinder genießen dieſen Saft und geraten dadurch in eine Ekſtaſe, die mit„motoriſchen“ Erregungszuſtänden, d. h. Be⸗ wegungsdrang, einhergeht. Koch⸗Grünberg ſelbſt trank zwei kleine Kalabaſſen voll und bekam Geſichtshalluzinationen. Dadurch war ein neues Rauſchmittel entdeckt, das die Auf⸗ merkſamkeit des Berliner Pharmakologen Profeſſor Dr. L. Dewin auf ſich zog. Dieſem gelang es— wie er kürzlich in der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft mit⸗ teilte— einige Stücke der holzartigen ſüdamerikaniſchen Pflanze zu erhalten. Verhältnismäßig raſch konnte er auch die in der Pflanze enthaltene wirkſame Subſtanz iſolieren. Es iſt dies ein Alkalotd, das nach dem Namen der Liane (Banisteria Caapi), als Baniſterin bezeichnet wird. In Aux 0,04 v. H. enthält bie Liane das Baniſterin, aus 50 Kilo⸗ gramm könnte man daher nur etwa 200 Gramm gewinnen. Die von Profeſſor Lewin hergeſtellte Menge, 1,2 Gramm Baniſterin, iſt der Vorrat der ganzen Welt, denn die Pflanze iſt in den Urwäldern Südamerikas verborgen, der Rohſtoff im Handel nicht erhältlich. Die Eigenſchaften des Baniſterins, vor allem die Erwir⸗ kung des Bewegungsdranges, konnte Profeſſor Lewin im Tierverſuch ſtudieren, und bald kam er auf den Gedanken, das Boniſterin boi Lähmungen als Heil- bzw. Behandlungs⸗ mittel zu verwerten. Das Baniſterin wirkt nämlich auf ganz beſtimmte motoriſche, d. h. Bewegungszentren des Gehirns, und ſchon der erſte Verſuch im Krankenhaus Neukölln zeigte, daß bei durch Gehirninſult oder durch Ge⸗ 1 hirnkrankheit Gelähmten das Baniſterin ſubjektive und 5 jektive Beſſerungen hervorzurufen vermag, die mit anderen Mitteln nicht einmal annähernd zu erzielen waren und die nicht hoch genug einzuſchätzen ſind. Profeſſor Dr. P. Schuſter hat dann im Hufeland⸗ Krankenhaus 17 durch Hirnſchäden gelähmte Perſonen mit Baniſterininfektionen behandelt. Wie er mitteilte, war die Wirkung der ganz kleinen Doſen Baniſterins bis⸗ weilen ganz überraſchend. Die Kranken fühlten ſich„befreit“, verrichteten willkürliche und unwillkürliche Bewegungen un⸗ vergleichlich lebhafter als früher; bis dahin völlig Gelähmte konnten ſich bewegen, richtig ſitzen ſich anziehen und ſogar etwas gehen. Das Mittel wirkt auch ſeeliſch auf die Kranken wie ein Wunder,. Irgendwelche unangenehme Neben⸗ wirkungen konnten weder bei den behandelten Patienten noch bei Aerzten, die ſich Baniſterinſelbſtverſuchen unterzogen haben, beobachtet werden. Die Wirkung des verabreichten Baniſterins währte meiſt mehrere Stunden. Das über⸗ raſchendſte iſt aher, daß ſelbſt die äußerſt kleine Menge von 0,04 Gramm Baniſterin nur ein einziges Mal verabreicht, unter Umſtänden auch einen Dauererfolg zu zeitigen vermag. Profeſſor Schuſter konnte einen Fall filmiſch demon⸗ ſtrieren, der zeigte, daß die einmalige winzige Menge des ſüdamerikaniſchen„Wunderſtoffes“ die erſtarrten Glieder, die unbeweglichen Lippen und das maskenhafte Geſicht einer faſt reſtlos gelähmten Perſon ſo weit auflockert, daß ſie ſelbſt eſſen, leichter ſprechen und ſich frei bewegen kann. Es iſt daher nicht überraſchend, daß Profeſſor Lewin von weiteren Verſuchen mit der ſüdamerikaniſchen Droge große Fortſchritte in der Behandlung der an Lähmungserſchei⸗ nungen leidenden Gehirnkranken(por allem für den ſogen. „Parkinſonismus“) erwartet. Dazu iſt es aber notwendig, größere Mengen der Liane zur Baniſteringewinnung nach Europa ſchaffen zu können. Profeſſor Lewin teilte mit, daß mit Unterſtützung der Behörden eine deutſche„Baniſterin⸗ expedition“ ſchon in nächſter Zeit nach Südamerika abgehen, das Vorkommen der Baniſteria⸗Liane ſtudteren und die Ver⸗ ſorgung der Welt mit Baniſterin ſichern ſoll. Das Fußbad als Geſundheitshelfer Daß die Geſundheit nahezu der wichtigſte Beſttz iſt, wiſſen wir alle, und nie ſpürt man dies deutlicher, als wenn man mit irgendwelchen Störungen ſeines Wohlbefindens zu tun hat. Wir Frauen ſind mancherlei Beſchwerden ausgeſetzt, in den ſeltenſten Fällen aber erlauben uns unſere Verhältniſſe koſt⸗ ſpielige und zeitraubende Heilmaßnahmen. Da ſei hier ein⸗ mal auf ein Mittel hingewieſen, das immer noch von den Frauen zu wenig beachtet wird, und das ihnen doch allen jederzeit und mit geringen Koſten zur Verfügung ſteht: Ich meine die verſchiedenen Fußbäder, deren gute Wirkung oft überraſchend ſchnell und nachhaltig zu bemerken iſt; es kommt nur darauf an, daß man ſie richtig handhabt und daß man weiß, was man mit ihnen erreichen will und kann. Als erſtes wäre zu nennen das kurze, kalte Fußbad. Es hat eine Temperatur von 8 bis 12 Grad Celſius, dauert 2 bis höchſtens 10 Minuten und wird angewendet, wenn man blut⸗ ableitende Wirkung erzielen will(alſo bei Hitze und Blut⸗ andrang zum Kopfe, Neigung zu Blutungen, Darmträgheit uſw.) Während der ganzen Badedauer muß man die Füße ſelbſt kräftig aneinanderrreiben oder von einer anderen Per⸗ ſon kräftig frottieren laſſen, weil ſonſt das Blut wieder„zu Kopfe ſteigt“. Wer an kalten Füßen leidet, wie dies gerade Frauen häufig tun, dem iſt dies Mittel ſehr zu empfehlen. Vor und nach dem Bade müſſen die Füße warm eingehüllt werden und man reiht ſie, bis ſie heiß ſind, was dann ſehr ſchnell der Fall iſt und lange anhält. Das verlängerte Fußbad(18 bis 24 Grad, eine Viertel⸗ bis eine halbe Stunde Dauer) tut gute Dienſte bei Schwellun⸗ gen und Entzündungen. Die Füße müſſen aber vorher ganz warm ſein und müſſen, wie auch die Waden, im Bade fort⸗ während aneinander gerieben werden. Doch iſt Vorſicht ge⸗ boten, ſehr blutarme und ſchwächliche Perſonen vermögen den Wärmeverluſt nur ſchwer wieder auszugleichen und frieren deshalb leicht danach, Das warme Fußbad(30 bis 40 Grad) iſt vorzüglich bel Migräne, Kopfſchmerz und nerpöſen Magenbeſchwerden. Ber⸗ längert und abends vor dem Schlafengehen angewandt iſt * 1 4 —(0 Freitag, den 18. März 1929 Keue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] i ede. Stäsdtiſche Nachrichten Auch der Mann kann elegant ſein? „Auch?“ ſo wird man wohl fragen: Ja,„auch!“ Denn es iſt eine Tatſache, die der Fachmann weiß und der Laie ahnt, daß bei uns zwar die Frauen meiſt gut und geſchmackvoll an⸗ gezogen ſind, das männliche Geſchlecht aber in dieſer Hinſicht etwas zurückſteht. Warum? Gewiß ſind finanzielle Gründe ausſchlaggebend. Das gilt vor allem vom Ehe⸗ mann, zumal wenn er auch noch eine mehr oder weniger ſtattliche Zahl von Nachkommen ſein eigen nennt. Es hat eine Berechtigung— ſie ſoll auch nicht beſtritten werden— wenn die Frau in erſter Linie Wert auf Kleidung legt. Aber deshalb braucht und darf der Mann, der in ihrer Geſellſchaft iſt, nicht in ſeinem Aeußeren abfallen. Tatſächlich ſprechen da neben dem Geldbeutel auch Vorurteile mit, wenn der Mann, verheiratet oder ledig, nicht ſo gut angezogen iſt wie die Frau ſeiner Geſellſchaftsſchicht. Es ſteht feſt, daß ſich heute immer weniger Menſchen den Maßanzug machen laſſen können, der ihnen immer erſtrebenswert bleibt. dem fertigen Anzug haben ſie— Angſt. Warum? Meiſt iſt das einfach ein Miß verſtändnis. Und um dieſes Mißverſtändnis zu klären, veranſtaltet der Reichs⸗ verband für Herren⸗ und Knabenkleidung, deſſen Sitz in Düſſeldorf und der in Mannheim durch eine ſtarke Ortsgruppe vertreten iſt, in der Zeit vom 16.—24. März eine Werbewoche für den fertigen Anzug. Damit will man keinen Kampf gegen die Maßſchneiderei ein⸗ führen, zumal ja die meiſten Konfektionsgeſchäfte ſelbſt auch auf Maßſchneiderei eingeſtellt ſind. Aber man iſt zu der Er⸗ kenntnis gekommen, daß die ſett etwa 20 Jahren in ber Kon⸗ fektlonsbranche erreichten Fortſchritte nur durch eine allge⸗ meine Werbung einer breiten Oeffentlichkeit bekannt gemacht werden können. In dieſer Hinſicht iſt uns Amerika doch über⸗ legen, wo etwa 98 Proz. aller Herren fertige Anzüge tragen. Vorausſetzung für ſolche Entwicklung iſt natürlich eine ſo reiche Auswahl, daß eben für jede nicht gerade krankhafte Figur etwas paſſendes zu finden iſt. Und das hat man auch in Deutſchland erreicht, wo es 20 verſchiedene Typen von fer⸗ tigen Anzügen gibt. Da kann ſchon jeder etwas für ſich finden. Der praktiſche Vorzug des fertigen Anzugs aber beſteht in der Möglichkeit, ihn mehr nach amerikaniſchem Muſter am„lau⸗ fenden Bande“ herzuſtellen. Dadurch kommt man zu einer erheblichen Verbilligung und oft auch zu einer gleichmäßigeren Arbeit. Die Fabrikanten der Konfektionsbranche haben ja auch in Deutſchland ſehr viel von Amerika gelernt. Jetzt ſind wir ſo weit, daß, wenn auch in beſcheidenem Maße, bereits Nonſektlonsware nach Amerika ausgeführt wird! Die nordi⸗ ſchen Staaten, die Schweiz unb andere ſind gute Abnehmer der deutſchen Induſtrle, die immer mehr von der Heimarbeit ab⸗ kommt und ſich auf großzügigen Fabrikbetrieb umſtellt. Das waren die Gedanken, die in einer Beſprechung der Mannheimer Ortsgruppe mit der Preſſe behandelt wurden. Dle am Samstag einſetzende Werbewoche wird durch Pla⸗ kate, durch Proſpekte— in Mannheim und Umgebung allein 100 000 Stück— wie burch aufklärende Auffätze und Anzeigen, nicht zuletzt aber durch geeignete Eigen⸗ werbung im Schaufenſter in Erſcheinung treten. Und bas Ergebnis wird— vielleicht— ein, daß ſich auch im deut⸗ ſchen Mittelſtand der Herr ebenſo gut kleiden wird, wie es die beutſche Frau ſchon ſeit jeher tut. * Ein Perſonenauts verbrannt. An der Tankſtelle Werft⸗ raße 23/25 geriet geſtern abend ein Perſonenauto in Brand. Daß Auto, in dem ſich vier Rechenmaſchinen befanden, wurde vollſtändig vernichtet. Das Feuer wurde von der um.11 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 5000 Mk. Verkehrsſtörung auf der Rheinbrücke. Geſtern früh entſtand auf der Rheinbrücke eine Verkehrsſtörung daburch, daß der Führer eines Laſtkraftwagens, an den ein eiſerner Keſſeltransporteur angehängt war, beim Ausweichen vor einem Straßenbahnwagen mit bem Transporteur an die Konſtruktion anſtieß, wodurch ſich der Transporteur auslöſte und auf die Gleiſe der Straßenbahn zu liegen kam Die Verkehrsſtörung dauerte etwa 35 Minuten. Und vor e, Es wird wieder gebaut Verlaſſen und leer lagen die letzten Monate die verſchie⸗ denen Neubauten da. Nichts rührte ſich, kein Arbeiter war an den Gerüſten oder in den Fenſteröffnungen zu ſehen. Der ſtrenge Winter hatte jede Tätigkeit unterbunden. Schwer und maſſig, aleich vorzeitlichen Urtieren, ſtanden die Beton⸗ und Mörtelmiſchmaſchinen hinter der Umzäunung, mit einem dichten Schneepelz umgeben. Sie hielten ebenſo wie der Bau ihre Winterruhe. Die Arbeit während des Sommers hatte auch ſie müde gemacht. Stunde um Stunde immer die gleiche Arbeit, immer die gleiche Drehung und immer das nämliche, krächzende, eintönige und ſcharrende Konzert. Ohne dieſes Konzert kann man ſich heute das Bauen kaum mehr denken. Auch die Gerüſte und die Fenſterbrüſtungen waren unter einer Schneedecke begraben. Es herrſchte abſolute Ruhe. Seit einigen Tagen iſt alles anders. Die Neubauten haben wieder Leben bekommen. Der Schnee mußte enblich der Kraft der Sonne weichen. Roh erſcheinen wieder die Baugerüſte und der Bau ſelbſt. Die Bauzäune ſind weggeſtellt, der Bau geht weiter. Laut und geräuſchvoll geht es wieder zu. Die Betonmiſchmaſchine krächzt wieder ihre gewohnte Melo⸗ an einem Aufzug werden Steine und Mörtel hochgezogen und polternd entleert. Gipſer in ihrer weißen Arbeitsklei⸗ dung ſind wieder am Verputzen der Wände. Behende klettern junge Handlanger über Leitern mit ſchwerer Laſt nach oben. Behutſam und genau ſetzt der Maurer Stein auf Stein, er hat das Maß im Gefühl. Unten fährt ein Sandwagen vor. Der Fuhrmann ſtemmt in die eine Wagenſeite ein Stemm⸗ eiſen und wuchtet das ſchwere Brett hoch. Nur langſam gibt es den Anſtrengungen nach. Jetzt ein Rauſchen und Fallen, der Sandwagen entleert ſich vor dem Bau. Dort wieder greift ein langer eiſerner Kran lange Eiſen⸗ träger und bringt ſie an den beſtimmten Platz. Der Meuſch braucht nur dirigtieren, die ſchwere Arbeit, die früher nur von mehreren Leuten bewältigt werden konnte, wurde ihm durch den Kran abgenommen. Der Neubau wächſt. Die Leute freuen ſich, daß ſie nach ſo langer, unfreiwilliger Ruhepauſe wieder arbeiten können. Ein Hof⸗Joyll Im Hof ſteht ganz verlaſſen neben den blinkenden Müll⸗ tonnen ein roſtiger, durchlöcherter Kohleneimer. Lange ſchon befindet er ſich auf dem gleichen Platz, es wird bald ein halbes Jahr ſein. Als er hingeſtellt wurde, war es noch Sommer, die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel. Er war durch⸗ geroſtet im Laufe der Zeit und als der Keller in Ordnung ge⸗ bracht wurde, um die in Bälde eintreffenden Winterkohlen aufzunehmen, wurde er für untauglich befunden. Da es aber verboten iſt, derartige große Gegenſtände in die Mülltonne zu ſtecken, wurde er neben dieſe geſtellt, um auf ſeinen Ab⸗ transport zu harren. Die Tonnen wurden entleert, der Kohleneimer blieb unbeachtet zurück. Zweimal kamen in der Woche die Männerr, ſtets überſah man den ausgedienten Kohleneimer. Es wurde Herbſt, er ſtand immer noch auf ſeinem Platz. Regen fiel auf ihn herab, er wurde immer mehr roſtig, kaum ſah man ihm noch an, daß er einſtmals ſchwarz geweſen war. Trotzdem fiel er nicht auf. Schnee legte ſich auf ihn, zog ihm einen weißen Kragen an. Immer noch blieb er auf ſeinem Platze ſtehen. Der Schnee taute weg, neuer Schnes kam und immer noch wartet der Eimer auf dem gleichen Fleck. Niemand kümmert ſich um ihn. Wenn er im Sommer, an ſeinem Jahrestage der Außerdienſtſtellung, noch vorhanden ſein wird, dann ſoll dieſer Kohleneimer die Auf⸗ ſchrift bekommen:„Bitte mich mitzunehmen!“ Vielleicht bleibt er aber bann erſt recht ſtehen.— 2 Bon der Lokomotive an bie Wand gedrückt wurde ber 46fährige Fritz Ritzert von Hockenheim in einem Maſchinen⸗ haus in Mannheim. Der Verunglückte wurde in ſchwerverletz⸗ tem Zuſtande ins Krankenhaus geſchafft Beranſtaltungen Fuiſen⸗Stephanienhaus. Am 17., 18. und 19. März findet im Luiſen⸗Stephantenhaus, L 3, 4½, eine Ausſtellung der von Schülerinnen des Externats und Internats unter Leitung von Schwe⸗ ſtern vom Orden des hl. Binzenz von Paul gefertigten Handarbek⸗ ten ſtatt. Außer eingehender Unterweiſung im Nähen, Flicken, Schnittmuſterzeichnen, Kleidermachen uſw. werden im Hauſe auch alle einſchlägigen kunſtgewerblichen Zweige gepflegt. Die Ausſtellung übermittelt in ihrer reichhaltigen Ausgeſtaltung allen Intereſſenten lehrreiche Auſſchlüſſe und Hinwelſe. i Kommunale Chronik Neuwahl des Weinheimer Oberbürgermeiſters Weinheim, 14 März. Die Amtsdauer des Ober⸗ bürgermeiſters Huegel läuft demnächſt ab. Die Neuwahl iſt auf Donnerstag, 11. April, anberaumt. Wahlberechtigt ſind die Mitglieder des Stadtrates und des Bürgerausſchuſſes⸗ Oberbürgermeiſter Huegel hat ſich durch ſeine Verdienſte um die Fortentwicklung der Stadt und durch ſein perſönliches Weſen die Wertſchätzung der geſamten Bürgerſchaft erworben. An ſeiner Wiederwahl iſt daher nicht zu zweifeln. Voranſchlag der Stadt Ludwigshafen Ludwigshafen, 14. März. Der Voranſchlag über Ein⸗ nahmen und Ausgaben der Stadt Ludwigshafen für das Rechnungsjahr 1929 wird in der Stadtratsſitzung vom 19. März beraten und verbeſchieden. Er zeigt in Einnahmen 33 638 170 Mk. und in Ausgaben 33 780 210 Mk., ſodaß ein un⸗ gedeckter Fehlbetrag von 142 040 Mk. verbleibt. Fehlbeträge aus dem Vorjahr ſind keine mehr vorhanden. Das Ver⸗ mögen der Stadt wird mit 62 354 946 Mark rentierendem und 15 889 186 Mk. nicht rentlerendem Vermögenswert an⸗ gegeben, iſt alſo insgeſamt 78 244 132 Mk. Die Schulden der Stadt betragen 28 245 442 Mk. Nach Abzug von dem gemeindlichen Vermögen verbleibt ein Reinvermögen der Stadt von 51 908 680 Mk. Aus dem Lande Perſonal⸗ Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Miniſterlalrat Dr. Scheffelmeſer im Miniſterlum des Innern zum Mitglied des Kompetenz⸗ gerichtshofs. Uebertragen wurbe bem zweiten Beamten der Forſt⸗ verwaltung, Forſtrat Herbert Reiß in Karlsruhe, unter Ernennung zum Forſtamtsvorſtand das Forſtamt Triberg, und dem Forſtrat Max Langer in Boxberg das Forſtamt Gernsbach. Planmäßig angeſtellt wurbe Regierungsbau⸗ meiſter Hermann Lohr beim Kulturbauamt Karlsruhe mit der Amtsbezeichnung Reglerungsbaurat. Beſördert wurde zum Gendarmerteoberſtleutnant: Regierungsrat Hermann Jung in Karlsruhe, zum Regle⸗ rungsrat: Polizeihauptmann Jultus Krauth in Karls⸗ ruhe, ab 1. April 1920. Kraft Geſetzes treten in den dauern ben Ruheſtand: Direktor Joſef Metzger am Realgym⸗ naſtum in Villingen, auf 1. Mai 1929. In den Ruheſtand verſetzt wurde Oberpräpa⸗ rator Arthur Zipfel an ber Univerſität in Freiburg(. B. auf ſein Anſuchen. * l Hebbesheim, 14. März. Die Grippe trat in den letzten Wochen hier häufig auf. Ganze Familien ſind davon befallen. Zum Glück nahm die Krankheit bis jetzt einen ruhigen Verlauf. sch. Hockenheim, 15. März. Heute mittag iſt unſer Stor, chen paar wieder in ſeinem Neſt eingekehrt, wo es ſich mit lebhaftem Klappern und Schnäbeln niederließ. Schon vor einigen Tagen war der Storchenvater in aller Frühe am Neſt und verſchwand dann wieder nach kurzer Beſichligung. Nun hat er ſeine Frau mitgebracht. R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 14. März. Vor einigen Tagen wurde das Tabakerträgnes des hieſigen Ortes zu durchſchnittlich 35 RM. für den Zentner verkauft. Im Verhältnis zu den Arbeiten des Tabakbaues iſt der diesjäh⸗ rige Preis ziemlich nieder; es können kaum die Erzeugerkoſten gedeckt werben. Auch hat das Gewicht des Tabaks durch die verzögerte Abſatzgelegenheit ziemlich eingebüßt.— Erſt etzt, nachdem die Felder von der Schneedecke befreit ſind, laſſen ſich die Schäden an den Winterfrüchten feſtſtellen. Freiburg, 14. März. Im benachbarten Lehen warf ſich eine nervenkranke Frau vor das Waltershofer Ver⸗ kehrsanto. Der Kraftwagenführer konnte den Omnibus rechtzeitig zum Stehen bringen, ſo daß die Abſicht der Lebensmüden vereitelt wurde.— Das fünf Jahre alte Söhn⸗ chen der Familie Otto Rieger erlitt dadurch ſchwere Branbwunden, daß ſein Bett auf bisher ungeklärte Weiſe in Brand geriet. Der Knabe wurde ſchwer verletzt in die chirurgiſche Untverſitätsklinik verbracht. eee 2 ... ͤ KK... es ein vorzügliches Schlafmittel. Man braucht dabei außer dem Babegefäß noch eine Kanne mit heißem und eine mit kaltem Waſſer. Man fängt mit 30 Grad an und ſteigert durch allmähliches Zuſchütten auf 40 Grad. Dauer eine Viertel⸗ bis eine halbe Stunde, während welcher man durch Nachgießen immer möglichſt die gleiche Temperatur erhält. Zum Schluß ſchreckt man die Füße mit einem Guß kalten Waſſers ab, was die vortreffliche Wirkung des Bades noch erhöht. Das heiße Fußbad(mit 40 Grad beginnend, bis etwa auf 50 Grad, 20 Minuten Dauer und etwa zwei bis dreimal am Tage) iſt ſehr gut bei Gicht, Iſchias, Fußſchmerzen, aber auch bel Zahnſchmerzen und Naſenbluten. Auch als Beruhigungs⸗ mittel bei nervöſer Ueberreizung und dadurch bedingter Schlafloſigkeit iſt es ſehr zu empfehlen, ganz beſonders gut hilft es gegen Nervenſchmerzen. Blutarme Perſonen dürfen es aber nur kürzere Zeit und höchſtens zweimal am Tage an⸗ wenden, und unerläßlich iſt das kalte Uebergießen zum Schluß; wenn man dies verſäumt, entſtehen leicht Krampfadern. Zum Schluß ſei noch das wechſelwarme Fußbad genannt, das bei Froſtbeulen, Schweißfüßen und chroniſch kalten Füßen gute Dienſte tut. Man taucht hierbei die Füße zunächſt zwei bis drei Minuten in 30grädiges, ſodann eine halbe Minute in kaltes Waſſer und wiederholt dies Verfahren mehrere Male. Der Erfolg iſt angenehmes Wärmegefühl und gute Durch⸗ blutung der Füße. Mutter Guſtel. Neue Bücher Besprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. „Viel Schönes aus der Märchenwelt“, Von Hans K. Meixner, Ver⸗ lag der Jugendblätter(Carl Schnell)(29). „Gutes Deutſch“. Bon Eduard Engel, Heſſe u. Becker Verlag, Leipzig(30) ö „Das Geheimnis des roten Hauſes“. Von A. A. Milne, Engelhorns a Romanbibliothek, Stuttgart(31). l 5 8 Von Heinrich Spiero, Deutſche Buchgemeinſchaft, exlin(32). . Recht“. Von Georg Hepp, Poeſchel Verlag, Stutt⸗ gar 5 „Menſchen zwiſchen den Grenzen“. Bon Walter Schmidt⸗Pault, Ver⸗ lag für Kulturpolitik, Berlin(84). „Die Schatzkammer“,(1. und 2. Band. Von Theodor Fontane, Heſſe u. Becker Leipzig(95 und 96). „ein Stern im Sturm“. Von Karl Strecker, Deutſche Buchgemein⸗ ſchaft, Berlin(37. Die„Portland⸗Vaſe“ wird verſteigert [Von unſerem Londoner Vertreter) Das Britiſche Muſeum wird demnüchſt eins ſeiner be⸗ rühmteſten antiken Kunſtwerke verlieren: die„Portland⸗ Vaſe“ wird am 2. Mai in der Kunſthandlung Chriſtie zur Verſteigerung kommen. Die 25 Ztm. hohe Vaſe aus kobalt⸗ blauem Glas ſteht ſeit 118 Jahren im Britiſchen Muſeum, und die vielen Tauſende, die bewundernd vor dieſem Werk höchſter griechiſcher Handwerksarbeit geſtanden haben, betrach⸗ teten es als geſicherten Beſitz des Muſeums, wie den Par⸗ thenon⸗Fries. Ueberraſcht und erſchreckt muß die Oeffentlich⸗ keit jetzt vernehmen, daß dem nicht ſo iſt. Die Vaſe gehört der Familie der Herzöge von Portland und war dem Muſeum nur als Leihgabe zur Verfügung geſtellt worden. Im Jahre 1582 wurde ſie in einem römiſchen Grab am Monte del Grand, an der Straße nach Tuskulum, gefunden. Sie war mit menſchlicher Aſche gefüllt, und man nahm da⸗ mals an,— wie aus einem Auktionskatalvg von 1786 hervor⸗ geht—, daß man es mit der Urne zu tun habe,„die die Aſche des Kaiſers Alexander Severus und ſeiner Mutter Mammea enthielt, welche um das Jahr 235 v. Chr. in die Erde verſenkt wurde. ö Winkelmann widerlegte jedoch dieſe Theorie ſchon 1756 und war gleichzeitig der erſte, der die weißen Tiefrellef⸗ Figuren der Vaſe als eine Szene aus der Sage von Peleus und Thetis deutete. Dieſe Deutung gilt heute noch als die richtige. Die Vaſe gelangte bald nach der Ausgrabung in den Beſitz der Familie Barberini und ſtand im Arbeitszimmer des Papſtes Urban VIII. im Vatikan. Nach deſſen Tode wurde ſie in den Palazzo Barberini in Rom zurückgebracht und blieb dort bis 1776, wo ſie die Familie aus finanziellen Gründen verkaufen mußte. William Hamilton, der Gatte der berühmt gewordenen Geliebten Nelſons, kaufte das Kunſtwerk und brachte es nach England, überlleß es aber kurz nach ſeiner Ankunft der Herzogin von Portland für 38 000 Mark. Die Stteratur über die Portland⸗Vaſe iſt faſt ſo umfang⸗ reich wie die über die Venus von Milo. Die Herkunft und Eutſtehungszeit der Vaſe iſt nie mit Sicherheit feſtgeſtellt worden. Die wahrſcheinlichſte Theorie iſt, daß ſie von grie⸗ „Das Gaſtmaßl daß Nomitian“, Von Jaus ufer, Horen Verlag, Bertin(88 chiſchen Glasarbeitern in Aalien im erſten Jahrhundert des Kaiſerreiches hergeſtellt wurde, als dieſer Kunſtzweig feine Hochblüte erlebte. Jahrhundertelang wußte man nicht einma, aus welchem Material die Vaſe beſtand. Erſt als 1845 ein Irrſinniger— nach anderer Lesart ein Agent der Feinde der Portlands— die Vaſe zertrümmerte, fand man, daß ſie aus ſchwerem, mit Kobalt gefärbtem Glas beſteht, in das die Figuren mit Graplerwerkzeugen eingeſchnitten ſind. Die Vaſe wurde ſpäter faſt vollkommen zuſammengekittet, doch ſieht man noch einige der größeren Sprünge deuklich genug. Der Mann, der die Vaſe zerſchmetterte, konnte übrigens nach engliſchem Geſetz nur im Verhältnis zu dem “ aswert des Stückes beſtraft werden und kam mit einer Geldſtrafe von 60 Mark davon. Es wurden ſchon vorher zahlreiche Kopien der Vaſe hergeſtellt, von denen die bekann⸗ teſten, die von Webgwood, heute etwa 10 000 Mark wert find. Für das Original ſind bereits vor dreißig Jahren von amertkantſcher Seite 250 000 Mark geboten worden, doch war es dafür nicht zu haben. Man befürchtet jetzt allgemein, daß der heutige Auktionspreis ſo hoch ſein wird, daß die Ab⸗ wanderung des einzigartigen Stückes nach Amerika ſo gut wie ſicher zu erwarten iſt. Ein neues Bewegungschor⸗Experiment. Die Berliner Uraufführung von Lobo Franks„Kreuzzug der Ma⸗ ſchine“ bereitet der Sprech⸗ unb Bewegungschor der Ber⸗ liner Volksbühne vor. Swiderſkt, der Leiter der ruſſtſchen Hauptverwaltung für Kunſtangelegenheiten, hat den Chor zu einem Gaſtſpiel nach Moskau eingeladen. Allerlei Wiſſens wertes In der„guten alten Zeit“ mußten Schiffe, die auf dem Main fuhren, allein auf der Strecke zwiſchen Bamberg und Mainz 33mal Zoll bezahlen. s E Bis zum 11. Jahrhundert pflegte man die Füße nur mit einer Art Binde zu umwickeln, erſt dann kamen die Strümpfe auf. 5 — 3 2 5 5 Infolge der Fortſchritte der Landwirtſchaft durch rationel⸗ len Betrieb, wiſſenſchaftliche Untarſuchungen uſw. produziert man jetzt in Deutſchland auf einem Hektar 87 Prozeut meln Welzen als im Jahre 1881.. 4. Seite. Nr. 120 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 18. März 1929 Millelſtandsſanatorium Speyrershof Ein Erweiterungsbau iſt nolwendig Raum zwei Jahre iſt dieſes moderne, ſozial wichtige Sanatorium im Betrieb, und ſchon fällt eine Erweiterung des ſaſt dauernd beſetzten Hauſes nötig, beſonders auch hervor⸗ gerufen durch den Beitritt des Kreiſes Karlsruhe. Wer an einem ſonnigen Tag von Süden her, von der Gegend des Bierhelderhofs, ſich dem breit auslabenden Sanatorium nähert, den freut die weite Front auf dieſer Seite voll Luft und Licht und Wärme mit dem herrlichen Blick auf das grüne Vorland der Wieſen, und wenn nun in wenig Wochen die Hunderte von Obſtbäumen ihren weißen und rotweißen Schleier über ſich werfen, dürfte wohl ſchwerlich ein ſchöneres Fleckchen zu ſuchen ſein als der Speyrershof in ſeinem weiten Mantel des nahen Waldes voll jungen friſchen Lebens. Gegen Weſten zu ſchweift der Blick über den ſanften Taleinſchnitt hinweg auf die fruchtbare Rheinebene mit ihren zahlreichen Städten und Dörfern bis hinüber, wo der Höhen⸗ kamm der Haardt ſich zum ſonnigen Himmel erhebt. So hell und licht, und rein wie außen, ſo auch das Haus in ſeinem Innern mit den familiär freundlichen Zimmern voll Ruhe und Bequemlichkeit, voll Sonne und Freude. Draußen nach Süden die weite Terraſſe, im nahen Wald das im Sommer vor der Hitze ſchützende Blockhaus, durch den Ueberbau einer Eiſenbetonbrücke vom dritten Stock des Hauſes eben zu er⸗ reichen, ſelbſt die Kranken auf Fahrſtühlen können ſo die Ruhe des Waldes genießen. Die Kreiſe und Städte Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, der Kreis Mosbach und die bayeriſche Pfalz ſind die Erbauer dieſes Hauſes in der Verfolgung des ſchönen Zieles, den Zugehörigen des Mittelſtandes, die in und nach dem Krieg ohne ihr Verſchulden verarmt ſind, ihren Notpfennig verloren haben, bei beſtimmten Erkrankungen ein Heim zur Geneſung zu bieten. Weiter zählen zu den Häſten des Hauſes Angehörige aller Parteien und Berufe, Handwerker, Beamte, Landwirte, Geiſtesarbeiter, kurz alle ſolche, die heute mit ihrem Einkommen„rechnen“ müſſen, und denen hier oben gegen den Betrag von 9 Mark täglich Aufenthalt, Verpflegung und Arzt zur Verfügung ſtehen. Freilich neben dem Lebensunterhalt der Familie auch dieſe Ausgaben zu beſtreiten— ſie ſind angeſichts all der ge⸗ Aus der Pfalz Ludwigshafener Verkehrsfragen * Ludwigshafen, 14. März. In der heutigen Vor⸗ ſtandsſitzung des Verkehrs vereins Ludwigs⸗ hafen wurde in der Frage der Erſtellung neuer Poſtauto⸗ busperbindungen zwiſchen Ludwigshafen und den umliegen⸗ den Ortſchaften in der Richtung Speyer und Deidesheim nach längerer Ausſprache Stellung genommen. Es wurde beſchloſ⸗ ſen, darauf hinzuwirken, daß die Verbindungen möglichſt bald zur Durchführung kommen und die Endhalteſtellen dieſer Autobuſſe nicht wie vorgeſehen an die Peripherie der Stadt Ludwigshafen gelegt, ſondern in das Innere der Stadt kommen müſſen Ferner ſprach ſich der Verkehrsverein da⸗ gegen aus, daß dem neuen Warenhaus Tietz, das rund 400 Angeſtellte beſchäftigen wird, die Konzeſſion zum Wirt⸗ ſchaftsbetrieb gegeben wird. Jeder Ausſchank von alko⸗ holiſchen Getränken müſſe verboten werden, da ſonſt das ein⸗ heimiſche Gaſtwirtsgewerbe in ſeiner Exiſtenz bedroht werde. * * Neuſtadt a. d.., 14. März. Infolge der großen Haus⸗ wirtſchaftlichen Ausſtellung und auch infolge des ſchönen Wetters machte ſich hier in den letzten Tagen ein ſtarker Fremdenzuſtrom bemerkbar, der am Montag beſonders Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsfälen Er kaun das Stehlen nicht laſſen Einem Taglöhner aus einer benachbarten Gemeinde iſt mit 13 Jahren die Mutter geſtorben. Nach der Schulentlaſſung mußte er ſoſort Geld verdienen und in die Fabrik gehen Als unſicherer Heerespflichtiger wurde er eingezogen. Nach einem Jahr aktiver Dienſtzeit iſt er ausgeriſſen, nach Luxemburg deſertlert und daun in die Fremdenlegion eingetreten. 1918 war ſeine Dienſtzeit um, worauf ihn, weil der Krieg noch nicht beendet war, die Franzoſen internierten. Nach Deutſch⸗ land zurückgekehrt, beging er Diebſtähle, Urkundenfälſchungen und andere Delikte. In Mannheim, Darmſtadt, Karlsruhe, Heilbronn, Kaufbeuren ſtand er vor den Gerichten. Auf ſei⸗ ner Strafliſte ſtehen noch 154 Tage zu verbüßende Gefängnts⸗ ſtrafen. Die Strafen haben keine beſſernde Wirkung bei ihm gehabt. Bei ſeiner Vernehmung vor dem hieſigen Schöffen ⸗ geriſcht benahm ſich der Angeklagte zunächſt ziemlich heraus⸗ fördernd. Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard ver⸗ warnt, entſchuldigt er ſich mit hohem Fieber und mit Tropen⸗ koller als Folge ſeiner Legionszeit. Er wiſſe oft nicht, was er tue; das treſſe insbeſondere auch auf den zur Aburteilung ſtehenden Fall zu. Er wird beſchuldigt, in der Nacht vom 29. zum 30. Auguſt 1928 in den Lagerplatz einer Altmaterial⸗ handlung über eine 2 Meter hohe Steinmauer und den darauf beſindlichen 75 Zentimeter hohen Bretterzaun geſtiegen zu ſein. Die benachrichtigte Polizeiſtreiſe fand ihn in einem Schuppen ſchlafend vor. Bei ihm lag ein Sack mit Wolldecken und anderen Sachen. Um vor Entdeckung ſicher zu ſein, hatte er ſich mit Lumpen zugedeckt. Der Angeklagte ſtand früher in dem Altmatertalgeſchäft in Arbeit, kannte ſich daher gut aus. Er will an dem Einbruchs⸗ tage ziemlich Alkohol getrunken und dann nicht mehr ge⸗ wußt haben, was er tat. Diebſtahlsabſichten habe er nicht geßabt. Da er durch die Zeugenausſagen überführt wurde, bverürteilte ihn das Gericht wegen Einbruchsdiebſtahl im Rück⸗ falle zu 7 Monaten Gefängnis. 227 Proviſtonsſchwindel Es vergeht bald keine Woche, ohne daß nicht über Provi⸗ onszſhwindeleien vor Gericht verhandelt werden muß. Mit bin beſonders gravierenden Fall hatte ſich heute vormittag das Schöffengericht unter Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley(Schöfſen: Kaufmann Albert Wolff und Frau Eliſaßeig Menpin] zu befaſſen. Aus der Haft vorgeführ! gürde nannten Vergünſtigungen gewiß nicht hoch zu neunen— würde vielen ſchwer fallen, wenn nicht eine private Ver⸗ ſicherung einen Zuſchuß gäbe, und durch die Not der Zeit ſind alle die Genannten gezwungen, einer ſolchen Verſicherung bei⸗ zutreten; wenn nicht, ſo ſucht die Verwaltung durch andere Beihilfen dem Kranken den Aufenthalt im Sanatorium zu ermöglichen. Nun ſucht der neue Anbau, der ſog. Karlsruher Flügel, die Zahl der Zimmer und Betten auf etwa 75 zu erhöhen und zwar in der Weiſe, daß im Südflügel mit ſeinem Reichtum an Sonne und Licht die Schweſternzimmer frei und zur Auf⸗ nahme von Patienten eingerichtet werden, die Schweſtern ſelbſt in den Neubau verlegt werden, der auch im 2. Stock einen Andachtſaal birgt. Hier finden auch die nötigen Laboratorien ihren Platz. Da der Bau vor Beginn der Froſtperiode bereits unter Dach kam, ſo kann jetzt mit der Innenarbeit begonnen werden, damit in der ſchönen Jahres⸗ zeit das Haus ganz ſeinen Beſtimmungen gemäß Verwendung finden kann. Die Einweiſung von Patienten in das Mittelſtands⸗ ſanatorium erfolgt durch den behandelnden Hausarzt der Heimat; ſo iſt Gewähr gegeben, daß Kranke mit auſteckenden Krankheiten oder auch leicht Erregbare fern gehalten werden. Für Kranke aus der bayeriſchen Pfalz ſtehen zur Unter⸗ ſtützung die Zinſen eines erheblichen Kapitals zur Verfügung. An erſter Stelle unter allen Patienten ſtehen die Herz⸗ kranken, dann folgen Erkrankungen des Stoff⸗ wechlels und organiſche Nervenkrankheiten. In ſtrenger Wahrung der ſtatutariſchen Beſtimmungen, wonach dieſes ſoziale Hilfswerk nur den Kranken des Mittelſtandes zugute kommen ſoll, bleiben Patienten in guten Verhältniſſen, die ein Privatſanatorium zu beſuchen in der Lage ſind, vom Beſuch des Hauſes ausgeſchloſſen. Wenn jetzt die ſchöne Jahreszeit mit all ihren Reizen Heidelbergs Landſchaft ver⸗ klärt, dann wird auch der vom Lärm der Großſtadt gänzlich unberührte, idylliſch gelegene Speyrershof mit zauberiſchem Glanze verklärt, er wird zu einem Jungbrunnen für all die, die hier oben in der Waldesſtille Geneſung, Beſſerung und Heilung erwarten. O ein zungengewandter, am 8. Dezember 1899 in Dortmund geborener Verſicherungsagent. Es wurden ihm 5 Betrugsfälle zur Laſt gelegt. Da der Angeklagte in der Vorunterſuchung fortgeſetzt geleugnet hatte, mußten neun Zeugen und ein Sachverſtändiger geladen werden. Er hat am 11. Jult 1928 als Retſenber einer Fürſorge⸗ verſicherungsgeſellſchaft in einem Aufnahmeantrag die Ver⸗ ſicherungsſumme von 1000 4 in 10000 4 geändert. Der An⸗ geklagte erklärt, daß er dies aus Schikane getan habe. Am 31. Auguſt gelang es ihm, von einem Generalagenten einen Vorſchuß von 500 4 zu erhalten. Weiter überreichte er einem Generalagenten vier Anträge von je 5000 4, um die Proviſion von 75/ zu erhalten. Bei einer öffentlichen Lebensverſicherung bewarb der Angeklagte ſich um eine Stelle im Außendienſt. Auch hier hatte er das Glück, einen Vor⸗ ſchuß von 150/ zu bekommen, mit dem er aus Mannheim verduftete. Der ſchon vorbeſtrafte Angeklagte hatte an ſämtlichen Punkten der Anklage Ausſetzungen zu machen und will das Geld lediglich für Organiſatlon, für Werbungskoſten und für ſeinen eigenen Unterhalt gebraucht haben. Sowohl die Aus⸗ ſagen der Zeugen als auch das Gutachten des Sachverſtändigen, Polizeirat Rüdinger, waren aber ſehr belaſt end für ihn. Staatsanwalt Dr. Winder verlangte eine ſchwere Beſtra⸗ fung, da der Angeklagte gegen Leute aus den einfachſten Volksſchichten geradezu fkrupellos gehandelt habe. Es liegen fünf Betrugsfälle und ein Fall ſchwerer Urkundenfälſchung vor. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahr..⸗A. Siegfried Maier erſuchte um mil⸗ dere Beurteilung der Fälle und um eine geringere Beſtrafung. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 10 Mo⸗ naten, wovon 2 Monate der Unterſuchungshaft abgerechnet werden. Außerdem hat der Angeklagte die Koſten des Ver⸗ fahrens zu tragen. Zu ſeinen Ungunſten ſprach auch der Um⸗ ſtand, daß er bei ſeiner Logiswirtin Logisſchwindelei verübte und daß er einer Dame deren Pelzmantel entwendet und verſetzt hatte. Der Mann wurde wieder in Haft abgeführt. ch. Schwindler mit politiſchem Mäntelchen Einem Schwindler, der auf einen bekannten alten aber ſtets wirkſamen Trick reiſte, wurde von einem Frankfurter Gericht auf einige Zeit das Handwerk gelegt. Der„Kauf⸗ mann“ Rudolf Dillhut war Bezirksvertreter einer Berliner Reiſebuchhandlung und verſuchte das Werk„Der nationale Wille“ zu vertreiben.., ein mehrſach vorbeſtrafter Herr, ſchwindelte den Intereſſenten, die er aufſuchte, vor, einen Teil des Reingewinns ſei als Propagandamittel für die Deutſchnationale Volkspartei gedacht. In zahlreichen Fällen gelang es, Leute hereinzulegen. Aber nicht genug damit, machte er ſich auch an arbeitsloſe Kaufleute heran, denen er nach Stellung einer Kaution Poſten bei der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei verſprach. Ueberflüſſig zu betonen, daß D. in gar keinen näheren Beziehungen zu dieſer Partei ſtand, auch nicht die geringſten Rechte hatte, die Partei für ſeine Geſchäfte vorzuſchieben. Vor dem Amtsgericht in Frank⸗ furt a. M. verteidigte er ſich lediglich mit Ausreden. Der Vertreter der Anklage glaubte hier ein Exempel ſtatuieren zu müſſen, um dem gefährlichen Sammelſchwindel ent⸗ gegenzutreten. Er beantragte gegen den Angeklagten ein Jahr Gefängnis. Der Einzelrichter gab dieſem Antrag ſtatt und erließ ſofort Haftbefehl. O. Schw. * § Traurige Laufbahn eines ruſſiſchen Fürſten. Strafkammer in Paris verurteilte den Die 13. mißbrauchs zu ſechs Monaten Gefängnis. Tatiſchew ent⸗ ſtammt einer der vornehmſten Familien Rußlands und führt ſeinen Namen bis auf den im Jahre 862 regterenden Fürſten Rurik zurück. Die Familie, der das Fürſtentum Smolenſk gehörte, wurde durch die Revolution zugrundegerichtet. Fürſt Tatiſchew flüchtete nach Frankreich und verſuchle auf alle mög⸗ liche Weiſe ſein Leben zu friſten. Schließlich ſtahl or einer Dame, die ihn aufgenommen hatte, ein mit Brillanten beſetztes Platinarmband im Werte von 100 000 Frau⸗ ken. Außerdem unterſchlug er einen wertvollen Ring, den ihm ſeine Braut, eine reiche Amerikanerin, anvertraut Hatte. ruſſiſchen Fürſten Wladimir Tatiſchew wegen Diebſtahls und Vertrauens⸗ Aus den Rundfunk⸗Programmen Samstag, 16. März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhanſen(Wee 18167 20 Uhr: Abendunterhaltung, 21 Uhr: Unterhaltungsmuſtk, Tanzm. Breslau(Welle 821,2) 20 Uhr: Gaudeamus, anſchließend Tauſen⸗ Takte Tanz. Frankfurt(Welle 421,3) 18.15 Uhr: Schallplatten, 16.35 Uhr: Kom⸗ zert, 20 Uhr: Von Köln: Bunter Abend, anſchließend von Berlin: Tanzmuſik. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Volk von Morgen, 21 Uhr: Eut⸗ ſpannung, 22.55 Uhr: Blasmuſik. Königsberg(Welle 280,4) 20 ühr: Uebertragung von Berlin. Langenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagstonzert, 17. Uhr Veſperkonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchl. Nachtmuſtk, Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Aus der Operette der Naſtelbinder, ſpäter Uebertragung von Berlin: Tanzmuſik. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 14.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Wiener Bilderbogen, anſchließend Unterhaltungsmuſik 00.930 Uhr: RNacht⸗ muſtk des Rundſunkorcheſters. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 15 Uhr: Unterhaltungskonzert, 16.30 Uhr: Aus dem Pavillon Excelſior Stuttgart Tanztee, 20 Uhr: Humoresken, 21 Uhr: Aus der Städt. Feſthalle in Karlsruhe: Konzert der Volksſingakademie, 22.15 Uhr: Aus der Bundeshalle in Reutlingen: Funkbrettl. auſchl. Von Berlin: Tanzmuſtk. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 19.30 Uhr: Radio⸗Kabarett, 20.80 Uher: Orcheſter⸗ und Soliſtenkonzert, 22.35 Uhr: Tanzmuſik. Bud apeſt(Welle 554,6) 19.30 Uhr: Sheatervorſtellung im Sende⸗ raum, anſchließend Konzert der Zigeunerkapelle. aventry(Welle 482,3) 19.45 Uhr: Von Birmingham: Konzert leichter Muſik, 20.45 Uhr: Kammermuſikkonzert, 22 Uhr: Baſazzo. Daventry(Welle 156,5) 22.35 Uhr: Konzert leichter Muſik, 23.385 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Ernani, Oper von G. Berdl. Paris(Welle 1744) 21.15 Uhr: Abendkonzert Prag(Welle 343,2) 19.20 Uhr: Von Brünn: Adien Mimi, Operette. Rom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Konzert einer Militärkapelle. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Die Walzer ⸗Dynaſtie Strauß, anſchließend Abendkonzert. Zürich(Welle 489,4) 19.17 Uhr: Bunter Unterhaltungsabend, 22.10 Uhr: Schallplatten⸗Tanzmuſik. D Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Neu! De Te We Netzempfänger, das Netzgerät, wie es ſein ſoll. Ohne Batterien ganz Europa im Lautſprecher, verblüf⸗ fende Lautſtärke bei größter Tonreinheit. Größte Trennſchärfe. Proſpekte und Vorführung jederzeit unverbindlich. Beachten Sie unſer Schaufenſter. d 8 Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 15. März 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter, 13 Grad, 55 Ztm. Schnee, gekörnt. Ski und Rodel ſehr gut. Ruheſtein: Heiter, 3 Grad, 25 Ztm., lütckenhaft. Ski mäßig, Rodel gut. Unterſtmatt: Heiter, 5 Grad, 40 Ztm., lückenhaft. Ski gut, Rodel mäßig. St. Blaſien: Heiter,—4 Grad, 7 Ztm., ſtark verharſcht. Keine Sportmöglichkeiten. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(726 Uhr morgens). — Luft N F„ See. Luft. Tem S E 2 Wind 388 7 drud ners SSF S 5 22 böbe Si F enen 2 m vm C Ses Ses Nicht Stört S3 Wertheim 151] 0 4 8 fſtill Nebel 9 Königsſtuhlf 583 79,5 0 700 leicht heiter Karlsruhe 120 771810 0 4 21 ON„ Nebel Bad.⸗Bad 2183 770.3 0 5 1 NO„ Nebel Villingen 780 772.0 3 121 4 NO heiter eldbg. Hof 1275 6408 4 7 3 No mäß heiter adenweil. 760,8 2 3—38NoO leicht Nebel St. Blaſſen 780 1% 00„ wolkeul. Höchenſchw. 0 0 Im Laufe des geſtrigen Tages verblieb nur noch des Rheinebene im Bereich der Nebelzone. In höheren Lagen über zirka 300 Meter herrſchte meift heiteres Wetter, wobei durch die ungehinderte Einſtrahlung die Temperaturen um etwa 8 Grad höher ſtiegen als in den Niederungen. Die Druck⸗ verteilung zeigt im weſentlichen das gleiche Bild wie bisher, die Hochdruckkerne werden ſich aber etwas oſtwärts verlegen. Nach den Funkmeldungen der Schiffe zieht die große atlan⸗ tiſche Zyklone auf einer ſüdlicher liegenden Zugſtraße heran. Die auf ihrer Vorderſeite mitgeführten Warmluftmaſſen werden aber erſt in etwa—3 Tagen die eurvpäiſche Weſtküſte erreichen. Wetterausſichten für Samstag, 16. März: Meiſt heiter und trocken, leichte Nachtfröſte, tagsüber zunehmende Er⸗ wärmung. Schluß des redakflonellen Teils daß der milde Geschmack des Ka 86 Hag auf die Entziehung des Coffeins zurückzuführen ist. Das ist ader ein Irritum. Das Coffein hat mit dem Geschmack des Kaffees nichts zu tun. Mi 1de Kaffees gelten beim Kaffee fachmann als die feinsten. Kaffee Hag schmeckt besonders mild, weil das auf den Bohnen be“ findliche übel riechende und un- verdauliche Kaffee wachs mit ent- fernt wird. zu dieser Milde im Geschmack gesellt sich bein Kaffee Hag das Vundervolle Aroma, Außer- dem ist er vollkommen unschädlich. Machen Sie noch heute einen versuch. 31e Verden auf das ange- nehmste berrascht sein. — Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. d.., Mannheim, k 8, 2 Olrektion Ferdinand Heyme. — Cheſradaſteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Nedafteure: olltik: H. A. Meißner kullleton: Dr. S. Kahſer— Kommunalpolitik und Lc 8 Nit Schöaſeld nart und es:..— Handetsten: Kurt— 8 und alles Uebrhe: 8 Wann hefe 9 Mar Filter, ſämtlich in Freitag, den 18. März 1929 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) B. Seite. Nr. 120 1 1 —.— Brown, Boveri& Cie. As. in Mannheim Umſatzſteigerung/ Ausdehnung, Erweiterung und ſtoß weiſer Stark geſtiegenes Ausbringen ſämtlicher Werkſtätten Bab nach dem Geſchäftsbericht dem abgelaufenen.⸗J. das Gepräge. Der hohe Auftragsbeſtand am Jahresbeginn und weiterer Eingang von meiſt kurzfriſtigen Beſtellungen machten es notwendig, in einzel⸗ nen Abteilungen Monate hindurch mit 2 und 8 Schichten und ſo⸗ gar Sonntags zu arbeiten. So erfreulich das iſt, ſo beklagt doch der Bericht die ungleichmäß igkeit in der Beſchäftigung der Werk⸗ ſtätten als unerwünſchtes Moment in der Fabrikation. Ein Ausgleich, etwa durch Vorratsfabrikation, iſt im Großmaſchinenbau nur in geringem Maße möglich, und ſo ſehen ſich die Fabriken genö⸗ tigt, Vorkehrungen zu treffen, um den ſtoßweiſe auftretenden Anſor⸗ erungen zu genügen. Damit iſt eine Verteuerung der Fabrikate ver⸗ kuüpft, und dringend nötige weitere Rationaliſierung wird gehemmt. Auch auf den Arbeitsmarkt wirken dieſe Verhältniſſe ungünſtig ein. Es ſollten deshalb namentlich öffentliche Unternehmun⸗ gen bei ihren Vergebungen mehr als bisher auf einen Ausgleich in der Beſchäftigung der Induſtrie bedacht ſein. Der ſich immer mehr auswirkende Kapitalmangel hat begonnen, auch Geſchäfte, die ſonſt ausſichtsreich ſchienen, zu behindern und einen Heutlichen Preisdruck im Gefolge. Beim Wettbewerb auf ausländiſchen Märkten muß leider feſtgeſtellt werden, doß die auch im vergangenen Jahr nicht zum Stillſtand gekommene Steigerung der Löhne und Ge⸗ hälter und die drückend hohen Steuern und ſozialen Laſten unſere Wettbewerbsfähigkeit mehr und mehr verringern. Die Entwicklung im Großmaſchinen⸗ und Apparatebau, den die Geſellſchaft hauptſächlich pflegt, bewegte ſich weiter in der Richtung der Leiſtungsſteigerung je Einheit. Der Bericht erwähnt u. a. die im vergangenen Jahre von den Elektrowerken erteilte Beſtellung auf ein vollſtändiges Dampfturbinen Aggregat(Dampfturbine And elektriſcher Generator) von 85 000 kW in einem ein welligen Maſchinenſatz. Dies bedeutet eine Leiſtungsſteigerung auf faſt hen doppelten Wert gegenüber der größten bisher gebauten einwelligen Maſchine. Als weitere Spitzenleiſtung dürften die beiden für das Großkraftwerk Mannheim gelieferten und in Betrieb ge⸗ nommenen Dampfturbinen für 100 Atm. Dampfdruck und 450 Dampftemperatur genannt werden, worüber wir ſchon nähere Einzelheiten berichten konnten. Der Bericht geht dann auk verſchiedene bemerkenswerte Fortſchritte in Konſtruktion und Fabrikation in den einzelnen Zweigen der Elektrotechnik ein und führt bezüglich der angegliederten Betriebe aus, daß dieſe an der Kon⸗ zunktur des Jahres 1928 angemeſſenen Anteil genommen und ſich wei⸗ ter gut entwickelt haben. Die Geſellſchaft hat bekanntlich im Berichtsfahre das Aktien ⸗ kapital von 15 auf 25 Mill. 4 erhöht. Das aus der Begebung ber neuen Aktien erzielte Aufgeld wurde nach Abzug der Unkoſten der geſetzlichen Reſerve zugeführt, die ſich dadurch und infolge Uebertrag eines Teilbetrages einer bisher unter Kredito⸗ ren geführten Garanttie⸗Sonderrücklage auf 5,0(i. V. 1,8) Mill. 4 erhöhte. Die aus der Kapitalerhöhung zugefloſſenen Mittel ermög⸗ lichten eine weitgehende Ausnützung der günſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Berichtsjahres(für die Elektroinduſtrie. D. Schr.). Sie ſind wohl auch zu einem Teil zu weiteren oder erhöhten Betei⸗ Iigungen verwandt worden, denn die Bilanz verzeichnet bei den Beteiligungen eine Zunahme um 4,895 Mill./ auf 6,30 Mill. Die Tochtergeſellſchaften Saar Brown Boveri A. G. Saar⸗ Brücken und Jſolatlon A. G. in Mannheim gingen voll⸗ ſtändig in den Beſitz von B. B.., neu erworben wurde die Spitzen⸗ geſellſchaft und Patentinhaberin für die Fabrikation von A⸗S⸗Kälte⸗ maſchinen, die Audiffron⸗Singrün⸗Kältemaſchinen A. G. in Baſel, während durch B. B. C. Kapitalerhöhungen bei der Iſolation, der Guß werke A. G. Frankenthal, der Stotz G. m. 5. H. Mannheim und der Rhein. Draht⸗ u. Ka⸗ bdelwerke G. m. 5. H. in Köln⸗Riehl vorgenommen wurden. Die Bilanzſumme bat ſich von 53,095 auf 61,75 Mill.& er⸗ Hößt. Durch Umbuchung hat ſich das Konto Grundſtücke von 0,8 anf 9, Mill. ermäßigt, Gebäude dafür und infolge größerer Erwei⸗ zerungsbauten trotz erheblicher Abſchreibungen von 4,0 auf 4,7 Mill. Mark erhöht. Infolge des techniſchen Ausbaus hatten Arbeitsmaſchi⸗ nen einen Zugang von rb. 1 Mill., ſtehen aber mit nur 2,9 gegen 2,5 Mifl. l. B. zu Buch und auch die übrigen Anlagekonten erſcheinen trotz Neuzugängen von etwa 1 Mill.„ wieder und mit dem Er⸗ innerungsbetrage von 1 4. Trotz weſentlich höheren Umſatzes ſind die Borräte um 145 156. auf 13,75 Mill.„ zurückgegangen, während Wertſchriften mit 1,88(1,89) faſt unverändert blieben. Dem geſteiger⸗ en Umſetze entſprechend haben ſich die Außenſtände und Anzahlun⸗ gen um rd. 3 Mill.& auf 27,79 erhöht. Hierzu bemerkt die Verwal⸗ kung, daß„durch entſprechende Rückſtellungen und ſonſtige geeignete fortſchreitende Betriebsverbeſſerung Beſchäftigung Maßnahmen den Möglichkeiten der heutigen unſicheren Wirtſchaftslage weitgehend Rechuung getragen wurde“. Guthaben bei Banken und Poſtſcheckämtern verzeichnen eine Zunahme von 1,68 auf 3,86 Mill.&. Neben dem ſchon erwähnten.⸗K. und den Reſerven erſcheinen unter den Paſſiven Nachkriegsanleihen, die faſt reſtlos den, nur noch die Vorkriegsemiſſionen von 1907 und 1914, um den Einlöſungsbetrag des Berichtsjahres mit 0,79 Mill. 4. Die Penſionskaſſe erhielt eine Zuweiſung von 9,50 Mill. und wuchs ſo von 1 auf 1,52 Mill. an. Kreditoren blieben mit 11,82 Mill./ faſt unverändert. Die veränderten Zahlungsbedingungen und das Nach⸗ laſſen des Beſtellungsetnganges gegen Jahresende brachte einen Rück⸗ gung der Anzohlungen auf Beſtellungen um 5,78 auf 15,65 Mill.. Der Rohgewinn auf 31. Dez. 28 beläuft ſich einſchl. Zins⸗ erträgniſſen und 20 555/ Vortrag auf 17,48(14,24) Mill. 4. Die Ge⸗ neralunkoſten zeigen, wenn man die erwähnte Sonderdotation für die Penſionskaſſe und die Ablöſung der Genußrechte mit einem Geſamt⸗ nennwert von 189 800/ abſetzt, eine nahme. Während die Generalunkoſten einſchl. der a. o. Beträge nur eine Steigerung von 1941 706„= xd. 20 v. H. er⸗ fuhren, mußten für Steuern mit dem Betrage von 2 334 978„ gegen⸗ über dem Vorjahre 576 687 4= xd. 38 v. H. mehr aufgebracht werden. Für ſoztale Leiſtungen wurden 1 638 628„ aufgewendet; in dieſer Nachteile Zahl ſind die für die Penſionskaſſe bereitgeſtellten 500 000/ ein⸗ begriffen. Die ſchon erwähnten Abſchreibungen auf Anlagen bean⸗ ſpruchten insgeſamt 1,81 Mill. 4 gegen 1,58 i. B. Wie ſchon kurz mit⸗ geteilt, ſchlägt die Verwaltung der G. V. vor, aus dem alsdann ver⸗ bleibenden Reingewinn von 1 962 531(i. V. 1 466 542) wie ⸗ der nd v. H. Dividende— die 10 Mill.& jungen Aktien ſind be⸗ kanntlich nur zur Hälfte gewinnberechtigt— bringen und einen Reſt von 51 420 4 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Verſtändigung in der Tonfilminduftrie Im Anſchluß an die bereits kurz gemeldete Einigung auf dem Gebiete des Tonfilms wird von maßgeblicher Seite folgendes mit⸗ geteilt: Nach langwierigen Verhandlungen wurde am 18. März in Berlin die Einigung und Verſchmelzung aller Tonfilmgeſellſchaften und Patente auf dieſem Gebiete für Großbritannien, Deutſchland und Frankreich vollzogen. Dieſe Transaktion hat eine Kapitalmacht von über 20 Mill. Pfund Sterling entſtehen laſſen. Die Einigung umfaßt durch die Klangfilm G. m. b. H. die Ach. und Siemens u. Halske, während das Tonbild⸗Syndtkat die Firmen Tri⸗Ergon, Küchen meiſter, Meeſter, Britiſh Phothotone Ltd., French Phothotone Ed. u. eine große amerikaniſche Gruppe vertritt. Die Britiſh Photho⸗ tone und die French Phothotone erwerben ferner Patentlizenzen der Tri⸗Ergon, die die grundlegenden Prinzipien des als Klangfilm be⸗ kannten Filmſyſtems enthalten; ebenſo erwerben ſie die Tri⸗Ergon Funkrechte für die geſamte Welt. Die Zahl aller Tonfilmpatente, über die die erwähntenceſellſchaften verfügen, beläuft ſich auf ſtber 500. Die geſamten Fabrikations⸗ und Verſuchsanlagen der Ac. und der Siemens⸗Werke werden unverzüglich die Herſtellung der Vorführungsapparate aufnehmen. Die Vorführungsapparate wer⸗ den in drei Typen fabriziert werden, deren Preis ſich auf 1100, 750 und 40 Pfund Sterling, je nach Größe der Kinvptheater, ſtellen wird. Eine große Anzahl von Vorführungsapparaten iſt bereits fertig⸗ geſtellt und wird in Kürze nach England verſchifft werden. In ihren Intereſſengebieten werden die Britiſh und die Freuch Phothotone die Apparate und Filme vertreten reſp. verleihen. Das Filmproduktions⸗ programm ſoll unverzüglich gleichzeitig in Berlin, Part, London und U. S. A. in Angriff genommen werden. 227 Vor einer durchgreifenden Sanierung bei Siegen— Solinger Gußſtahl.— Von der Verwaltung wird dem BTT. beſtätigt, daß der Gedanke einer durchgreifenden Sanierung erwogen wird. Be⸗ ſtimmte Pläne liegen jedoch noch nicht vor und die in der nächſten Woche ſtattfindende AR.⸗Sitzung wird ſich mit dieſer Frage noch nicht befaſſen, ſondern lediglich über die Bilanz Beſchluß faſſen. Im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr iſt ein Ver luſt von etwa mehreren 100 000 Mark eingetreten, zu geſſen Deckung bekanntlich der zum 28. dieſes Monats einberufenen o. GV. die Einziehung der reſtlichen 13 Mill./ Vorratsaktien vorgeſchlagen wird. Es iſt beabſichtigt, den Betrieb erheblich zu verkleinern und ſo den Abſatzmöglich⸗ keiten anzupaſſen. Man erwartet für die Ebelſtahlinduſtrie in der nächſten Zeil kaum eine weſentliche Behebung der Abſatz⸗ und Preis⸗ verhältniſſe. Neben dem endgültig ſtillgelegten Werk in Groß⸗Kayna ſollen auch noch andere Abteilungen außer Betrieb geſetzt weroͤen. Auf dem Solinger Werk wird ſchon jetzt mit Einſchränkung gearbettet. Man verſpricht ſich von der betrieblichen Organiſation vor allem dann einen Erfolg, wenn es gelingt, zugleich die für die Fortfſthrung des 222 ͤ ²˙ A getilgt wur⸗ verkürzt ö 1 17 25 freundlich; verhältnismäßig geringe Zu⸗ 1 vorerwähnten Unternehmens auf der neuen Baſis notwendigen Mittel flcſig u machen, und wird zu dieſem Zweck nach Möglichkeit einige der Be⸗ teiligungen abſtoße n. In welchem Ausmaße man gegebenen⸗ falls eine Zuſammenlegung des gegenwärtig 8,15 Mill. 4 be⸗ tragenden AK. vorſchlagen wird, ſteht noch nicht feſt. Anausgeglichene Börſen Mannheim feſter Die Börſe war heute hauptſächlich unter dem Etufkuß feſter Aus⸗ landsbörſen am Aktienmarkt zunächſt weiter feſt geſtimmt. Beſon⸗ ders die ſogenannten ſchweren Werte hatten gegenüber den geſtrigen Notierungen Kursgewinne von—3 Punkten zu verzeichnen. Der Geſchäftsumfang blieb aber auch heute gering und beſchränkte ſich auf wenige Werte. Höher notierten am Induſtriemarkt Farben, Lino⸗ leum, Daimler, Rheinelectra, Weſteregeln und Waldhof. Am Ber⸗ ſicherungsmarkt beſtand Nachfrage zu erhöhten Kurſen für Bad. Aſſe⸗ kuranz auf den guten Abſchluß und der vorgeſchlagenen Kapftal⸗ Erhöhung. Mannheimer Verſicherung wurden wieder auf vortägiger Baſis gehandelt. Bank⸗ und Brauexreiaktien blieben unverändert. Der Schluß war leicht abgeſchwächt. Frankfurt freundlich, ſpäter ſchwankend Auch heute war zu Begtun des offiziellen Marktes die Börſe das Geſchäft war fedoch gegen geſtern ei was Aufträge kaum eingetroffen waren. Dieſe Tatſache und die Spekulation zeigte in verſchledenen Werten uhiger, weil enttäuſchte etwas Abgabebedürfnis, ſodaß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe vereinzelt rleine Rückgänge eintraten. Im großen und ganzen blieben die Kurſe aber gut behauptet, aber bald machte ſich eine erneute Geſchäftsbelebung, in der Hauptſache jedoch in Spezial⸗ werten, bemerkbar. Der feſte Schluß der geſtrigen Newyorker Börſe und die unverändert belaſſenen Distontſätze regten allgemein an und trugen zur allgemeinen Beſſerung der Tendenz bei. Auch dürfte, an⸗ geregt hiervon, die Spekulation wieder in größerem Um zur Ausſchüttung zu fange zu Deckungen geſchritten ſein. Lebhafter gefragt und im Vordergrund ſtanden von internationalen Aktien Spenska mit plus 4 1. J. G. Farben eröffneten bei geringem Umſatz, da hier eher Abgabeneigung beſtand, 178 v. H. niedriger. Auch von Montanaktien büßten Mannesmann 17 v. H. ein und Mansfelder ſtanden im Hintergrund und lagen etwas niedriger. Banken uneinheitlich. Schifſahrtswerte feſter. Von Renten waren deutſche Anleihen weiter gebeſſert und etwas feſter. Schutzgebiete bei lebhafter Nach⸗ frage bis s v. H. erholt. Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ſtill und die vorübergehenden Gewinne wurden wieder ein⸗ gebüßt. Auch wurde das Anfangsniveau teilweiſe von den Werten, in denen größere Abgaben vorgenommen wurden, überſchritten. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit 7 v. H. augeſpannter. Berlin nicht einheitlich, Schluß matt Im Gegenſatz zum Vormittagsverkehr, an dem man höhere und verhältnismäßig viel Kurſe nannte, eröffnete die heutige Börſe in nicht mehr ganz ſo feſter Verfaſſung. Die Nichterhöhung der Londoner und Newyorker Diskontraten beruhigten und man glaubte mit leich⸗ teren internationalen Geldverhältniſſen rechnen zu öbürfen, zumal ein Ausſpruch des amertkaniſchen Schatzſekretärs Mellon vorlag, nach dem dieſer innerhalb dieſes Jahres weſentlich niedrigere Geldſätze erwartet. Ferner regten die Erhöhung der Eiſenquote im Rohſtahl⸗ kartell, eine Erhöhung der Kupferpreiſe von 20,25 auf 20,75 Cents und feſte Auslandsbörſen an. An ber Börſe machte ſich aber das Fehlen neuer Kauforders fühlbar, nur für einige Spezialpapiere be⸗ ſtand wieder Auslandsintereſſe, und es kam ſogar an den meiſten Märkten eher Ware heraus, die nur zu niedrigeren Kurſen Aufnahme fand. Dadurch gingen faſt alle Gewinne des Freiverkehrs wieder ver⸗ loren und die Veränderungen gegen geſtern waren im allgemeinen nur noch gering. Geld ziemlich geſucht, Tagesgeld 6,75 8,75, Mo⸗ natsgeld 7,.—8,5, Warenwechſel 6,5 v. H. und darüber. Auch nach den erſten Kurſen überwog die Abgabenneigung und die Abſchwächungen ſetzten ſich an den meiſten Märkten fort. Am Kaſſamarkt war die Tendenz wieder etwas freund⸗ licher. Gerüchte von einer Dividendenreduzierungs⸗Abſicht bei Mannesmann verſtimmten in der zweiten Börſenſtunde und harten beſonders für Mannesmann elnen faſt öprozentigen Kuarscliikgang zur Folge. Die Börſe ſchloß in ziemlich matter Verſaſ⸗ fung und faſt zu den nleörigſten Tageskurſen. Bemberg ver⸗ loren 8½, Mannesmann 47, Siemens 44. Swenfka 4 Mark, Glanz⸗ ſtoff 5, Fahlberg Liſt 4 v. H. uſw. gegen Anfang, Burbach 210. Kali⸗ Induſtrie 219. De viſen gegen Reichsmark unverändert Der Dollar notierte.2150. London und Holland ſchwächten g gegen Newyork infolge der Geldlage ab, die Kurſe ſtellen ſich au .8520 nach.8580 bezw. 40.04 nach 40.05. Mafland büßte die geſtrige Erhöhung wieder ein, gegen London 92.68 nach 92.62. Die Beſſerung der ſpantſchen Valuta hielt auch heute an, wahrſcheinlech infolge von Interventionen. Der Kurs iſt 31.80 nach 32.10 gegen Pfunde. Swaps unverändert, auf einen Monat 4 Stellen, 8 Monabe pari. Die fällige Kupferpreiserhöhung. Wieder iſt der Kupferprets von 20% auf 2077 Cents erhöht worden. Wie lange wird das inter⸗ nationale Kupferkartell dieſes Spiel noch treiben? :? Erhöhung der fübdentſchen Zinkblechpreiſe. Die Südsecutſche Zinkblechhändler⸗Vereinigung, Sitz Frankfurt, hat ihre Preiſe mit Wirkung ab 13. März 1929 um rund 1,25 v. H. erhöht. Letzte Er⸗ höhung am 4. März. e eee Kurszeitel der Neuen Mannheſmer Zeſtung Arten und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotterungen in Mark ſe Stüs Mannheimer Effektenbörſe vom 15. März 14 18. 14. 15. 14 15 St II.— 77.— Pfälz. Prefſehefe 186,0 188,0 10¼ Ork. N. G. 128,0 20 dad Kor 6428.25 Schwarz Sor 168.0 168,0 18%„„ 2 140,0 85% 8 hafen Stadt 91775 91,75 Werger Worms 204,0 204,0 Karlor.Räh⸗Hald 1. 102.2 102.2 T. H. Knorr 180,0 %„ Gold 92,80 Konſerven Braun 81,— 89% Gold 75.— % Farben ds. 1 188,0 — 0 5 be 0 5 Brown, Boveri 148,0 148,0 Rheinmühlenw. 140.0 140,0 reditbank. 124,5 124, 5 Daimler⸗Ben ö 83 80 Deutſche Zinel. 328.0 555 Südd. Zucker. 144,0 125,0 J 92855 75 275 8 1 Kleinlei Idlö.—,—.— Gebr. Fahr 26,75 28 ayß regtag 128,0 2 dubrwiasb⸗. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 244.0 246.0 Sedo Waldh. 256,0 259,0 Frankfurter Börſe vom 15. März Jeſtverplus liche Werte Papr. Bod. t. u. 189.5 57.0 Montan Aletien. Bahr. Hyp. u. W5. 150.5 97.25 87.30 Berl. Bandels.„ Enderus. 8 5 10 e 53.5 Com. l. Privatb. 194.5 Eſchweil. Bergw 204.0 210.0 9 72 Darmſt. u. Nat. 277.0 278, Selſenk. Bergm 126.0 Jiunſche Ban, 0. 20 Fe dae E K. 215 Dt.⸗Aſtat. Bank.. e Ilſe Bg. St. E. 218.0 D. Effekten Ban 124.7 124.8 Kali Aſchers leb. 209,0 D. Hup. u. Wechſ. 141 010.2 Kali Salzdetfurth 314.0 314,5 D. Ueberſee⸗Bank 2 5 215,0 214,0 102. f ner., D. Bereinsbank. Mannesm.⸗8t.: Mansfeld Akt. 128,0 Oberſchl. E. Bed., Otari⸗Minen 67,43 Phöniz Bergbau 93,.— 82,50 Durlacher of 185,0 4 ohne 8,75 D. Wertb.(Wolb! ches. u ee e 8 14 470 leb wid 20 l. 65 % 0 0 bk. 50,4 150.6 8 t—„„ %„ 2 750 7650 Nelag 2... 129 5 5 b. 28 Mi 183,0 Rhein. Praunk.. 89% Grkr. 1 5.88— 1800 Rheinſtahl.. 123.2 89% Breuß.. 34.40 Nlebeck⸗ Montan—— % Preuß Rea 93 0 162.5 Salzw. Heilbr. 284,0 5% Sübd. Feſtwe 2,08—— 7 Tellus Bergbau 117,5 89% Grtr. M. abg. 15, Rbei itbk. 124,7 Bf u. Laurahütte 68, 68,.— 85 ec u W G.. Rhein. 8950 5 206.7 Ber. Stahlwerke 92— 92,— 0 0 rankf. Bank. 5% 0 M. Don.—.—, Südd. Boden-. 181 ToſeBad.- tom. Gd. 87,25 87,25 Südd. Disconto. 135 % Pfälzer--9 95,— 85,— Wiener Bankver. 14,50 14, 3 5 5 Württ Notendk.—.— „„ een 88 8880 Frankf. u. Perf. 900.0 900,0 inger K. 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Ir— 70— 8 Holzverkohl.⸗Jd. 93. Daimtet Beng 54,25 5 Di. Eiſen handel—,,— Inas Exlangen 95, Dt. Erdöl.. unghans St. A. 72.25 D. Golde u. S. Kuß 188,0 Dt. Linoleum 328,0 5 Jamm. Raſſerst 229.0 Karſtadt Rud.. 228,5 Dresd. Schnellyr 111.0 Kleln, Sch. Beck 88,— 88 Dürkoppwerk St 34.— Knort, Hellbr. 160.5 Dulſſid-Mat. Düri 55.— 5 Sade ids fes ze 42 f Ciſen Kaisersl. 08, 98,.— Lahmever& Co. 102,2 Klette. icht u. 4 20810 705.0 ech Augseurg. Ser Hüterin. Jh 5 Elektr. Lieferung 86.50 155 Lederwerk Roſhe Zellſt. Berl. 114,0 Emag 3. 123 5 128, 8e 8 7 EmaillSt. Ullrich„ e 5„ äffner 213,0 Enzinger⸗Union 15 78.— g Belge Pane Cement Heideld 138,5 85 arſtadt 178,0 100.5 S 3 8 1 Schramm Lackf, 122,0 Schuckert, Nrbg. 218,2 Schuhf. Bernels 0,50 Seilinduſt. Wolff 65,.— Slem.& Halske- S. Bed. St. Jngn 5 Südd. Zucker 145,0 Trieot. Beſtgheim 64.— Bet. Chem Ind. 90. Per deuſch. Belf. 1 Mainkraftwerke. 119,0 Bolth. Sell. u. K. 84,— 82, Ag. i e e B ep 120 B50 W. Wolff. 128,0 Etting Spink., 228.0 Sögne. 63.10 Faber, Joh. Ble Fader⸗æ Schleich 110,0 . 26, 55 J.& Farben. 248.7 8%„ Bonds 3181,50 181. 2 ettet 37, eltench uillaum Berliner Börſe vom Jeſtver pins liche Werte 855 Gotdanlelhe. 89 6% Reichsanl,& 87,50 Disch Kolöſgſchl 5 ohne Ablölgrecht 12.15 8% Bad. Rogten 18.50—— 6% Erk. Mü. K. 35, Motoren Darmſt. 55,25 eee 1220 Motoren Leutz 68,— 66,„Walde 254,0 Motor. Oberurſ.——, Zucker Rheingau,— 3 92. 28, 24,75 rh. Aeder Spier.. Hf Aretperk). 69, 15. März Anttcr. UI 20 80 20,20 25 A1 19,15 15,50 Verl. G 2180 Tom. u. Privtbk. 194, 8 2 Darmſt. u..⸗B. 276,0 275.5 Dt. Aſtati che Be. 49,5049 50 Deutſche Bank 110 0170 0 Diſck. Heberſee k. 107.5 Disconto Comm. 162,0 Dresdner Bank. 167,5 Mitteld. Rredbk. 1849 Oeſterr. Eredithk. 34.45 Reichsbank 803 2303, 7 hein. Creditbk. 124, 120,0 Sübddeutſch. Piae. 184.5 134,5 Frankf. Ungem. Stück zu 400 997 990 Crausport⸗ Aktien. ahn 4,78.75 A f. See 16501 Allg. Lok. u. Str 1725 172,5 Südd. Eiſengahn ,.—. 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Kriſter „ Goldſchmidt Th 88, 5 8 550 Grün æstüfinger 171,2 778,7 f Gruſchwiz Textil 68.— 69.— ackethal Draht 91,25 alleſche Maſch 112.0 ammer Spin 182.5 ann. M. Egeſt. 45,78 .⸗Wien. P. Bemberg 355,1 arkort Bergwk.—. 203,5 204,5 Harpener Bergb. 185.0 5 320.0 11 Maſchin. 14.50 2905 Thamottr 90, Ahein. Elektrigtt 160,0 e n l ert 4 Allg. Etektr.⸗G. 1 Ammendf. Pap. 106.0 Anhalt. Kohl. 90.509 Aſchaffbg. Jeu. 188.0 Augsd. M. Maſch 98,75 Balckt Maſchin 128,0 Bamag⸗Meguin—.— einſtahl. 23.0 Riebeck Montan 138,5 189.0 Roſizer Zucket 32.— Rückforth. Ferd. 75.— Rütgerswerke 90,7582. Sachſenwer! 113 Salzdetfurt 2 bai 208.7 cheidemandel Schuberick Salzer 808.0 1420 Schuckert 4 Co, 216, 0 Sau e—.—.— S 73,50 Siem.& Hals edwigshütte 93,.— ülpert Maſch. 91.35 indrichs&Auff. 102,2 68,25 115 Kupfer 140,7 Hirſchberg Leder 101,0 205,0 115 Eiſen. 119.0 Berl. Karls. Ind. 68, Berliner Maſchb. 79.— Braunk. u. 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Sleterung 281.7 181, Lüdenscheid Met 1037 Wanderer Werke 90.25 Elktr. Licht u. K. 209.0 Magirus.-G. 32 Weſtereg. Alkal. 214,5 e„ dann n Wicking⸗Cement 156,0 155,3 Eſchw VBerkwerk 203,52 Faber Bleiſtiſt Orown, Bop.& C. 148.5 Buderusckifens. 77. 8 2 E 8 84 8 Stoehr Nammg. 18148 Stoewer Nätm.„19,15 Stolberget Zink 152.0 Südd Immoödil. 91. „Zucker 145.0 Teleph. Berliner 57.75 Thoertes Del fab. 9785 265,0 150% 50 123.5 Wiesloch Tonw. 117.0 Aar Nu 151.0 184.) Wiſſener Metan 130.015 Maximil. Hütke 183,5 Wittenen Gußſt. 48,— 44. Mech. Wed Lind. 1875 Wolf. Buckau.—.— Farben 244,7 243.0 Meß Sahne 0 68, gehſtoff Verein 115,0 do 8% Bonds 28, Miag⸗Mühlen 2 Sead 25707 Mix& Geneſt 109, 67.75 68. Motoren Deutz Jreiverkehrs⸗Kurſe. Peters b. J. Habt. 2,15 Ruſſenbank.. 2 Deuiſche Vetesl. 69.50 Heldburg 3 Adler Kan 98.— Diamond 0 e rügers hall. ani Minen ſelten 4 Bull. 137,2 139,1 99.— 5 24,50 Neckarſulm. hr 75 5 —.— Nordd. Wollkäm. 1 55 165.0 N Oberſchl. E. Bed..7 Oberſchl. Koks. 101.0 1810 5 Orenſt 4 Nopdel 88.86.— Germ. Portl.⸗ 4 5 i 0437, Pbönn Bergbau 22 2 er n en e eee 1 Gebr. Goedharbt 348,5 88 Ratgeber dg. onnenberg:. er 8 9 5 Reise ag 242.5 244,5 Sloman Salnet. 80,= 88 188,2 Saber*. 32 n een 2 26%„ 1 waggenau W.-A..25 Gebhard Textil. Golſenk. Bergw. 126,7 Heuſchom& Ga. 90. Writzner Moſch. 88, .ru 60. J. Seite. Nr. 120 Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe] Freitag, den 15. März 1929 1 Des Winterſportlers letzte Pflichten— Die Pflege des Behandlung erhöhen die Lebensdauer und Leiſtungsfäh Es iſt nicht zu leugnen, daß auch dieſer ausgiebige Winter in den letzten Zügen liegt. Viele Menſchen ſind deſſen froh, denn gerade wir Winterſportler, die wir die Augen und das Herz offen halten allen Eindrücken und Erlebniſſen gegen⸗ über, müſſen zugeben, daß die vielen bitterkalten Wochen un⸗ heimlich und ungeahnt viele Nöte und Sorgen denen brachten, die mit den Ausmaßen einer ſolchen Kälteperiode zu rechnen nicht gewohnt ſind. Er wird auch noch bis tief in den Sommer hinein— vielleicht auch noch länger— in all ſeinen wirtſchaft⸗ lichen Folgen fühlbar werden. Selbſt den Winterſportlern, dieſer Gilde der Kältever⸗ ſichter, ſcheint er lange genug gedauert zu haben. Man merkt Anzweldeutig eine entſchiedene Lichtung in den Sonderzügen, bie zu den Winterſportgebieten fahren und wundert ſich, daß die Zeit dieſer Erſcheinung in dieſem Jahre nur um ein Geringes hinausgeſchoben zu ſein ſcheint. Zwar reiſen einige der Winterſportler— und es werden ihrer allerdings all⸗ jährlich mehr— noch in letzter Stunde den Schneeſchuhfreu⸗ den im Hochgebirge nach, das ſie auch in dieſem Jahre nicht miſſen möchten, obgleich doch unſere einheimiſchen Gebirge vorläufig noch durchweg angängige Sportmöglichkeiten bieten. Des Winters Ausklang rechtfertigt aber keineswegs die ſchnöde Behandlung, die ſo mancher begeiſterte Jünger der weißen Kunſt ſeinem Sportgerät zuteil werden läßt. Es iſt doch eine alte Erfahrung, daß man die Lebensdauer ſowohl wie die Leiſtungsfähigkeit der Dinge erhöht durch eine ſach⸗ gemäße Behandlung und ordentliche Pflege. Den Kälte und Näſſe gewohnten Winterſportgeräten ſtud Hitze und Trockenheit auf die Dauer nicht dienlich. Darum bringt man ſie— die Skier, den Bob, den Schlitten und die Schlittſchuhe— in einen Raum, wo ſtie kühl, aber trocken zur Verwahrung kommen. Man muß ſie jedoch zu⸗ erſt gründlich ſäubern und vollſtändig trocknen laſſen. Dann werden bei Schlitten und Bob die Kufen mit Glaspapier ab⸗ gezogen und tüchtig eingefettet, wozu Schmalz, ungeſalzener Speck oder Maſchinenöl zur Verwendung kommen kann. Man ſtellt ſie dann aufrecht, ſodaß ſie mit den Kufen nicht auf den Boden zu ſtehen kommen; beſſer noch iſt es, wenn man dieſe den Sommer über mit Stoff umwickelt, ſodaß ſich die Feuch⸗ tigkeit der Luft nicht darauf niederſchlägt und es zur Roſt⸗ bildung kommt. Das gleiche gilt für die Behandlung der Schlittſchuhe. Holzwerk und Riemenzeug werden vor der Verſtauung in der Sommerecke auf ihre weltere Brauchbar⸗ keit hin unterſucht und, wenn nötig, ſofort ausgewechſelt, da⸗ mit das Gerät zum Winteranfang vollſtändig und wirklich greifbar iſt. Das Riemenzeug bedarf außerdem einer gründ⸗ lichen Durchfettung mit Lederfett, das am mäßig warmen Orte erſt einziehen muß und nach mehrfacher Behandlung erſt über⸗ ſommern ſoll. Die Skier bedürfen einer ganz beſonderen Pflege. Sie werden zunächſt gründlich gereinigt und die Laufflächen dann mit einer Ziehklinge abgezogen, damit die Kanten wie⸗ der ſcharf und exakt werden. Darauf werden ſie tüchtig ein⸗ geölt, wozu man eine Miſchung von 7 Petroleum und Wo kann ich noch Skilaufen bei 25 Grad Wärme? Die alpinen Tonrengebiete des Frühlingsſkiläufers „Ja, das gibt es doch gar nicht! 25 Grad Wärme und Skilaufen!!! Da gehört doch Schnee dazu, und wenn der hel der Temperatur nicht verbrennt.!“„Gemach, lieber Freund, das gibt's doch, und ich wette, daß auch du ſchon“ Warſt du im Frühjahr ſchon im Hochgebirge? Es gibt wichts Köſtlicheres. Ich kenne die Abende des Sommers und ſeine frühen Morgen, viele klare Herbſttage habe ich in den Hergen ſchon verträumt und manche ſilbrige Mondnacht durch⸗ wandert,— aber größer noch, bunter und reicher ſind die Benztage mit dem dumpfen Donner ber Lawinen, dem ſplit⸗ ternden Berſten grünſchillernder Eisdecken, dem klarblauen Himmel über den weißen Zacken und der Sonne, der Sonne! Freilich muß man allerhand ſteigen, ſo bis in 1800 Meter, 2000 Meter und mehr, wenn man auch am Skilaufen noch rechte Freude haben will, trotz all des Lenzjubels ringsum. Da heißt es mit allerhand Begeiſterung die Skier hinauf⸗ schleppen, um endlich oben die ganzen Wonnen des alpinen Skilaufs auskoſten zu können. Da iſt zum Beiſpiel die Zugſpitze(2962 Meter). Sie iſt der höchſte deutſche Berg, und den haſt du noch nicht einmal heſtiegen, nicht wahr? Immer treibt es dich zu den Rieſen der Nachbarländer, wenn du im Hochgebirge biſt; aber das iſt nicht ſehr patriotiſch empfunden, lieber Freund! Die Zug⸗ ſpitze iſt ein ganz ausgezeichneter Ausſichtsberg. Du magſt das ſelbſt feſtſtellen. Wir benutzen von der Talſtation Obermoos(Strecke Garmiſch Kempten] die Zugſpitzbahn; das iſt zwar ein biſſel Anſportlich, aber,— wenn ſchon—! Zum Einlaufen nach der Muskelträgheit in der Großſtadt gerade das Rechte! Wir ind dann oben noch recht friſch und voll aufnahmefähig für die umfaſſende Ausſicht vom Gipfel, die die Zugſpitze ihrer bedeutenden Höhe und der vorgeſchobenen Lage verdankt; und haben alle unverbrauchten Kräfte für die Abfahrt. Wir laſſen die Bretter ſauſen, wohin ſie wollen, der Tlefe entgegen. 1500 Meter Tiefe fliegt uns entgegen! Hinter uns verſtrömt die Höhe. Das find Schußfahrten! Solche Gebiete ſind ſelten, auch ſonſt in den Alpen. 1500 Meter— hei, wie die Bretter pfeifen im ſtäubenden Pulverſchnee! Sturm zerrt an den Kleidern,— das iſt Eigengeſchwindigkeit— die Augen träuen, aber das Herz, das unſinnige, in dem wir uns nie⸗ mals ſo recht auskennen, jubelt, jauchzt! Gelt, da wird dir Fange, da mußt du einmal Atemholen im tollen Jagen, warte, dann ſchwingen wir und ſtopp!— Umſprung!— Fahrt — Schwung— Halt! Und genießen die Ausſicht ber die nahen bayriſchen und öſterreichiſchen Berge ringsum. Viele Bekannte ſind darunter, gelt, auch Lenzfreunde aus anderen Jahren (Riemen fettet man mit Lederfett ein und vergeſſe auch nicht Leinöl oder den ausgezeichneten Fichtenholzteer verwendet. N Doch Erinnerungen friſchen wir erſt drunten auf im ge⸗ Winterſportgerätes nach der Saiſon— Sachgemäße igkeit und vermindert die Unkoſten eines Sportes Man läßt das Oel gut einziehen und wiederholt nach jedes⸗ maligem vollſtändigen Trocknen die Prozedur ſo lange, bis das Holz der Laufflächen goldbraun und glänzend geworden iſt. Die Aufnahme des letzten Anſtrichs muß mindeſtens einige Tage im mäßig warmen Raume angedauert haben. Es iſt nicht ſehr ratſam, eine Lötlampe oder ein Bügeleiſen zum Ein⸗ brennen des Oeles zu benutzen, da ſehr leicht Holzverbrennun⸗ gen entſtehen und man ja auch andererſeits Zeit genug hat, dieſe Prozedur langſam vorzunehmen. Wenn nötig, bearbeitet man dle Oberſeite der Skier durch Abziehen mit Glaspapier ſodaß die letzten Reſte des Aufſtrichs und des alten Lackes verſchwinden und beſtreicht ſie dann wieder gleichmäßig in mehrfachem, dünnem Aufſtrich mit einem waſſerfeſtem Lack, der in allen Drogerien und Sportgeſchäften erhältlich iſt. Die das Stück im Stemmloch. Auch die Schnallen und Strammer ſind auf tadelloſen Zuſtand hin zu prüfen und im Bedarfsfalle zu erſetzen. Mitunter iſt es auch nötig, einige Nähte durch den Schuſter oder den Sattler nachnähen zu laſſen. Iſt ein Erſatz des Riemenzeugs nötig, dann iſt es richtiger, es ſchon jetzt zu kaufen, damit es vom Lederfett gut durchtränkt wer⸗ den kann, wodurch ſich die Dehnbarkeit und Zähigkeit des Leders in langſamem Prozeß bedeutend erhöht. Nach dieſer Vorbehandlung ſpannt man dann die Skier mit Hilfe der in allen Sportgeſchäften erhältlichen Spannungsblöcke derart, daß die Aufblegung der Spitzen ſowohl wie die der Lauf⸗ flächen gewahrt bleibt. Auch der Skiſtock muß in ſeinen Ledertetlen mit Fett be⸗ arbeitet werden und ſoweit er aus Bambus⸗ oder Pfeffer⸗ rohr iſt, muß man bedacht ſein, ihn in einer nicht zu warmen, möglichſt gleichmäßigen Temperatur aufzubewahren. Es dürfte Vielen unbekannt ſein, daß auch die Stöcke in ihren Einzelheiten ausgewechſelt werden können(Lederknauf, Stock⸗ zwingen, Schneeteller, Halteſchlaufe), ſodaß es für den Träger eines ſchlecht behandelten Stockes keine Entſchuldigung gibt. Unſer beſter und nur zu leicht verkannter Freund iſt der Ruckſack, der allerdings weniger als das übrige Sportgerät der Ver⸗ geſſenheit im Sommer anheimfällt, weil er dann auf Wan⸗ derungen ſehr oft Begleiter ſein wird. Aber ein küchtiges Ausbürſten mit lauwarmem Waſſer(nur fodafreie Seife ver⸗ wenden!) und langtames Trocknen an der Luft(nicht über dem Ofen!) kann er ſehr gut vertragen und läßt ihn auch dann noch anſehnlich erſcheinen, wenn er ſchon ſo fahrtenalt geworden iſt, daß ſein Beſitzer ſich nur ungern von ihm trennen wird. Nach einem ſtrapaziöſen Winter zeigt auch er allerlei Mängel. Dann müſſen offene Nähte genäht werden; die Ledereinfaſſung iſt irgendwo ausgeriffen; hier fehlt eine Schnalls und dort hat er ein Loch— lauter Schäden, die ſchnell repariert ſind, nicht viel koſten und die Lebensdauer unſeres lieben Kameraden um ein Bedeutendes verlängern. Abgeſehen von dem Dank des„anſtändigen“ Menſchen, den er ſeinem Sportgerät durch ſachgemäße und ſchonende Behandlung beweiſen kann, iſt der jeweilige Zuſtand des⸗ ſelben ein Zeugnis für ſeinen Beſitzer nach dem bekannten Sprichwort: Wie der Herr— ſo das Giſcherr. Das bedenke! mütlichen Talhotel; oder wollen wir in 20 Minuten mit der elektriſchen Zugſpitzbahn wieder hinauf in's Berghotel und den Abend dort beſchließen? Das wäre Sache. Wir werden dort dem jungen Tag entgegenträumen. Der letzte Blick und wieder der erſte gehört dann den Bergen! Für die andern Tage locken in dieſem Gebiete eine Menge anderer Spitzen und Köpfe und als Abſchluß die ſchöne linienfeine Alſpitze. Stützpunkte gibts im weiten Rund, da ſoll uns nicht bange werden; wir müſſen uns im Tal erkundigen und die Alpenvereinsſchlüſſel zu den Hütten holen. Ob wir denn wirklich in dieſem beliebten(der Sport⸗ ler ſagt„überlaufenen“] Gebiete noch unbewirtſchaftete Hüt⸗ ten finden? Für's Karwendel, Tegernſee, Schlierſee und Berchtes⸗ gaben wird es uns aber dann in dieſem Jahr zu ſpät; da müſſen wir dann ein ander Mal hin; wir müſſen mit unſern treuen Bretteln höher hinauf, ſonſt halten uns die Krokus⸗ wieſen mit ihrer Pracht im Tal. Im nächſten Jahr alſo, lieber Watzmann, Hochkalter, Untersberg, Steinernes Meer und Reiteralpe. Wir wechſeln hinüber in ein ganz beſonders beliebtes Skigebirge: die Silvretta. Man muß ſich allerdings von vornherein darüber klar ſein, daß hier die Touren nur von den hohen Stützpunkten, den Alpenvereinshütten, aus durch⸗ zuführen ſind. Dafür bietet ſie aber eine reiche Auswahl der größten und ſchönſten Skitvuren überhaupt und auf Skiberge von 3000 Meter und höher, wie ſie ſo vollzählig und ab⸗ wechſlungsreich in keinem anderen Gebiete zuſammen ſind. Die Silyretta iſt von den berühmten ſchweizeriſchen Gebieten des Unterengadins und des Kloſters⸗Davoſer Gebietes im Oſten und Weſten eingeſchloſſen. Im Norden iſt ſie durch die Samnaungruppe und das Ferwall begrenzt. Die bekannteſten Zugänge zur Silyretta ſind entweder durch das Montafon (Schruns, Parthenen, Zeinisjoch) Galtür oder das Paznaun (nach Galtür) über Madlenerhaus zur Saarbrücker, Wies⸗ badener oder Jamtalhütte oder im Süden von Kloſters über das Garnerafoch zur Tübinger Hütte, durch das Val Sar⸗ daska oder im Oſten vom Unterengadin durch das Val Sinestra über den Fimberpaß. Die Silvretta iſt das Para⸗ dies der Skiläufer im Frühjahr. Die Hütten liegen immer⸗ hin ſo dicht beielnander, daß auch ber dem ſtets anwachſenden Strom der Frühjahrsſkiläufer eine Ueberfüllung vorläufig nicht in Frage kommt; beſonders, da faſt alle Silvrettahütten im Laufe der letzten Jahre erheblich exweitert worden ſind. Von jeder Hütte aus laſſen ſich eine Menge hochalpiner und auch mittelſchwerer Touren durchführen, die jede einzelne die beſondere Eigenart der Silvretta charakteriſtert: Bis weit in den April hinein führiger Pulverſchnee, Firnuſchnee und die Lenzſonne über den markanten Gipfeln, Graden und Fels⸗ abſtürzen und! den faſt ſpaltenfreien Gletſchern der Stiloretta⸗ berge. Eine weiteres, nicht minder wichtiges Schneeſchuhge ſind die Oetztaler Alpen mit ihren gewaltigen E ſchern. r S ech Sie unterſcheiden ſich von der Silvretta d die Touren viel länger und daher ermüdender ſi ſind die Bergformationen wuchtiger und maſſiger in den Oetz⸗ taler Alpen, während in der Silvretta oft elegante, kühn ge⸗ ſchwungene Gipfel dem Anſturm der Winterbergſteiger trotzen. Jedes der alpinen Skigebiete hat ſo ſelne Sonderheiten gibt den Oetztaler Alpen einen beſonderen Reiz, daß ſich dort Skiberge befinden, die weit über die 300er Grenze binaus⸗ ragen und bis zum Gipfel mit Schneeſchuhen beſtiegen wer⸗ den können. Wir erwähnen nur die Weißſeeſpitze. Ein weſentlich ſchwierigerer, aber ebenſo ſchöner und beſtimmt noch intereſſanterer Weg iſt als Skiberg die Wildſpitze mit ihren 3774 Meter. Bis etwa 3800 Meter kann der Berg mit Schneeſchuhen beſtiegen werden. 5 In der Schweiz endlich gibt es recht viele Frühlahrs⸗— und dies iſt eine Beſonderheit der Schweiz— ſogar Som⸗ mer⸗ Skigebiete. Mitten im Sommer werden auf dem Frühfahrsfirn Skirennen abgehalten. Bis welt in den Sommer(Juni) hinein, kann man im oberen Wallis Ski⸗ touren durchführen. Hier ſind wir in Regionen, in denen der Skilauf im ganzen Jahre kaum aufhört. Es iſt alſo heute ſchon ſo, daß der Skiläufer, der ernſthaft auf ſeinen Sport erpicht iſt, das ganze Jahr hindurch ſein Steckenpferdchen reiten kann,— vorausgeſetzt, daß er immer Zeit hat und mit Glücksgütern ſo geſegnet iſt, daß er dem Schnee in ſene Gebiete nachreiſen kann, wo er für den Skiläufer noch brauch⸗ bar iſt. Die weniger vom Schickſal Begünſtigten aber werden ſich darauf beſchränken müſſen, in dem ihm am nächſten ltegenben und daher am billigſten Skigebiete den Schnee zu erwarten, ſelöſt wenn darüber auch ein halbes Jahr vergeht! * Frühjahrskuren im Schwarzwald Mit der endlich weichenden Winterkälte beginnen Lebeus⸗ mut und Naturfreudigkeit auch bei den ärgſten Peſſimiſten und Stubenhockern wiedet aufzuleben. Auch wer nicht die herrlichen Wintertage im Reiche des Feldberges an Leib und Seele erlebt hat, der wird von ihnen doch wenigſtens gehört haben. Und mancher von denen, die durch Arbeit und ungün⸗ ſtiges Geſchick verhindert waren, dieſen gewiß köſtlichen Win⸗ ter zu erleben, wird umſomehr jetzt die Luſt verſpüren, dem Frühlingstal aufwärts in den Hochſchwarzwald zu folgen und zu bewundern, wie er mit üppigen Blumengaben und lieb⸗ lichen Farben die herbe Tannen⸗ und Berglandſchaft um⸗ ſchmeichelt und dem Sommer dienſtbar zu machen verſucht. Nach alter Weisheit fließen mit dem ſteigenden Saft der Bäume auch die Lebensſäfte des Körpers in reinerer Form und reichlicher als im Winter. Die neuere Klimaforſchung weiß Gründe für dieſe ſchon jahrhundertealte Erfahrung an⸗ zugeben. Die raſch anwachſende Kraft der Sonnenſtrahlen und die längere Dauer des Sonnenſcheins ſind die Haupt⸗ reize, die die Haut zu ſtärkerer innerer Sekretion zwingen und damit die Zuſammenſetzung des Blutſtromes in ſo gün⸗ ſtiger Weiſe verändern. Insbeſondere iſt es der Gehalt der Sonnenſtrahlung an ultravioletten Strahlen, der dieſe Sekre⸗ tion der großen Hautdrüſe befördert. Nach den Meſſungen, wie ſte im Schwarzwald von der Wetter⸗ und Sonnenwarte St. Blaſten ſeit einem Jahrzehnt vorgenommen werden ſteigt die Ultraviolettſtrahlung vom Winter zum Frühjahr am allerſtärkſten an und erreicht ihre Höchſtwerte wührend des ganzen Jahres meiſt ſchon im April und Mai. Die Wirkung diefes raſchen Anſtiegs iſt auf den aus dem Tiefland Kom⸗ menden ganz beſonders groß, weil dort während des ganzen Winters die Ultraviolettſtrahlung im Sonnenlicht faſt voll⸗ ſtändig fehlt und weil daher der Körper noch keine Gewöh⸗ nung an ihren Reiz durchgemacht hat. Die Höhenſonnenkur iſt im Frühjahr am wirkſamſten— ſchon in der Ebene hat ſie Kraft genug, den ganzen Körper zu revolutionieren— int Hochſchwarzwald iſt ihre Intenſität noch etwa die doppelte wie im hadiſchen Unterland oder gar in Norddeutſchland. Ueber der lebenſpendenden Kraft der Sonne aber, die uns teilhaben läßt an dem Wiedererwachen der Natur, ſoll nicht vergeſſen werden, daß beſonders auch die durch ſonnige und blütenreiche Landſchaft und durch die ganze Umſtellung des inneren Menſchen aufgehellte und geſteigerte Seelenkraft im Frühjahr ein ganz weſentliches Aktivum im Kurerfolg dar⸗ ſtellt. Ein Frühjahrsaufenthalt im hohen Schwarzwald macht ſich in der Steigerung der körperlichen und ſeeliſchen Lei⸗ ſtungsfähiakeit bis weit in den Sommer hinein bezahlt. be. J. Bad Krozingen a In wenigen Jahren zu raſcher Entwicklung und hoher Blüte gelangt iſt das am weſtlichen Abhang des üblichen Schwarzwaldes, an der Hauptlinie Freiburg Baſel gelegene Bad Krozingen. Das vordem nur als Marktflecken bekannte alte Dorf verdankt ſeine Umſtellung zu einem bereits gut be⸗ ſuchten Heilbad einem reinen Zufall. Im Jahre 1911 wurde am weſtlichen Ortsende nach Petroleum gebohrt; der Erfolg war ein anderer und wertvollerer als man erwartet hatte. In einer Tiefe von 580 Metern wurde ein Thermal⸗ ſprudel erſchloſſen, der wegen ſeiner großen Erglebigkeit, ſeiner hohen Temperatur und der im Waſſer vorhandenen wertvollen Mineralbeſtandteile, beſonders wegen des reichen Kohlenſäuregehaltes ſeinesgleichen in Deutſchland ſucht. Im vergangenen Jahre wurden mehr als 62000 Bäder und zwar in der Hauptſache Sprudelbäder verabfolgt, die mit großen Erfolgen gegen Rheuma, Herz⸗, Nerven⸗ und Gelenksleiden angewandt werden. Wer unvoreingenommen und ohne allzu großen Wünſchen inbezug auf landſchaftliche Schönheiten und Vergnügungen nach Kronzingen kommt, wer mehr Wert auf Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit legt, dem muß es in Kro⸗ zingen gefallen. Krozingen iſt mit Gaſtſtätten und Penſionen ſo verſehen, daß ſelbſt der Verwöhnte zufriedengeſtellt werden kann. Wie Krozingen ſelbſt, ſo iſt auch die nähere Umgebung reich an müheloſen, lohnenden Spaziergängen. Große Fuße wanderungen oder Fahrten mit Autos auf gepflegten Auto⸗ mobilſtraßen, mit der Staatsbahn und Nebenbahn führen nach allen Richtungen, ſo z. B. nach dem nahegelegenen ſchönen Freiburg und dem weltbekannten Badenweiler, nach Staufen, in bekannte Weinorte und in das herrlichſte Gebiet des Schwarzwaldes. ———.——— 7 b i 4 Som mera de A. Febften e. Cree. Gasthof u. Pens. Sommerauer-Hof. bea. Skigelände. Sprung err I ßügel. Beyf⸗Rreſs n. M..— einſchl. Heis. Mel. 4. 5 A 11 2 Pn a e ee GA W Freſtag, den 18. März 1929 0 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe] 7. Sekte. Nr. 120 10 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Am Heck des Schiffes poltert etwas aufs Deck. Der Blumentopf des Fenſters! denkt Ollmer, den er in der Haſt nicht richtig zurückſetzte. Aus der Tiefe hinter den Kiſten ſchnellt raubtierhaft etwas empor,— der Schiffer. Auf weichen Sohlen, ſicher wie ein Nachtwandler, eilt er den Bordſteg hinunter.„Ferxt, Ferri,“ ruft eine gedämpfte Stimme von ö unten,„nicht töten, hörſt du, tu ihm nichts!“, und hinter dem Entſchwundenen klettert ein zerzauſter, dunkelhäutiger Menſch aus der Tiefe, eine Taſchenlaterne beleuchtet ſein verſtörtes, unraſiertes Geſicht. Jetzt ſteht er lauſchend einen Meter von Ollmer auf den Kiſten. Der Detektiv denkt, erſt dieſen! Er⸗ faßt mit der linken Hand den Revolver, mit der rechten die Hanoͤfeſſeln, ſtößt in die Höhe, zum Teufel, einer von den Eiſenhaltern klirrt ſekundenlang, Ollmer ziſcht:„Hände hoch, oder ich ſchteße, Sie ſind verhaftet“, die Taſchenlaterne erloſch 1 gleichzeitig, und ehe er über die trennende Kiſte zupacken ö konnte, huſcht jemand pfeilſchnell über die Breite des Lade⸗ raums hinweg zum anderſeitigen Bordſteg. Eine Sekunde! — Die zweite Sekunde erhellt des Detektivs Laterne, ſtatt der Stahlfeſſeln herausgeholt.„Ergeben Sie ſich,“ ruft er halblaut, um nicht zu früh den andern herbeizulocken,„oder ich ſchieße“,— wobei er an die freundlichen Gefühle der Schiffsbeſatzung denkt. Der Strahlenkegel flitzt hinter Willm Broderſen her, und der Detektiv iſt auch ſchon auf der gleichen Seite. Wilm iſt wieder zurück und hockt ſicher vor dem Revolverlauf hinter der ſchirmenden Kiſte, dann läuft er nach dem Bug des Schiffes,— Ollmer folgt auf ſeiner Seite, die Breite des Laderaumes trennt ſie. Er iſt hier nicht bis oben gefüllt, man kann nicht hinüberklettern, er gähnt ſchwarz. Die matthellende Dunkelheit zeigt unklar zwei flüchtige Schatten, die um ihn herumrennen. Ollmer zögert zu ſchießen; verflucht fatal, daß er den Jungen verpaßte. Sie haben ſich wieder bis zu den Kiſten getrieben, Ollmer iſt mit einem Satz drüben, jetzt oder nie,— ſpürt er momentan nicht das Fluidum einer lauernden Gefahr?— Er hätte Wilm erreicht, wenn nicht aus der Dunkelheit eine Hand herauswuchs, die ſtahlhart ſein Bein ergriff.——— Er fällt, ſeine Stirn ſchlägt auf eine Leiſte, Revolver und Taſchenlampe fliegen im Bogen über Bord, und die bämmernde Helligkeit des Tages wird blitzhaft für Paul Oamer in finſtere Nacht zurück⸗ verwandelt. M. Als er nach Jahrhunderten“ erwachte und ſeine Sinne ſammelte, fühlte er zuerſt etwas Naſſes auf der Stirne, daun etwas Scharfes auf den Lippen und endlich etwas verrückt Schmerzendes im Schädel. Er öffnete die Augen, die verklebt ſchienen, wollte ſie reiben,—— da war er ruckartig wach. Seine Hände waren gefeſſelt. Eng zuſammengeſchloſſen mit ſeinen eigenen, eleganten Stahlfeſſeln, für deren Haltbarkeit er bürgte, und deren Schlüſſel in ſeiner linken Hoſentaſche ſteckte. Er lag auf des Schiffers Bett, ſeine Uhr zeigte die vierte Stunde, die Donau rauſchte,— unbeſtimmbar in der fahlen Dämmerung ſaß vor ihm der Defraudant und erneuerte mit geſchickten Händen den naſſen Stirnumſchlag. Als er in Ollmers Augen blickte, ſeufzte er erleichtert auf.„Gott ſei Dank,— ich hatte wirklich Angſt um Sie.“— Dann höflich: „Geſtatten Sie, Willem Broderſen!“ Ollmer ſchwach, in Dankbarkeit und Zorn:„Ollmer!“ „Paul Ollmer, Privatdetektiv aus Leipzig. Ich habe mir erlaubt, ſelbſt eine Viſitenkarte Ihrer Taſche zu entnehmen. Auch kenne ich Sie wieder vom Hotel Ritz, wo Sie ſich ſo leb⸗ haft für den Privatſekretär ſeiner Lordſchaft intereſſterten.“ Ollmer ſchwieg. Er bemerkte am Türpfoſten lehnend den Schiffer, der grinſend zuhörte und für Broderſen anſcheinend große Sympathie empfand. Ollmer überlegte ſeine Möglich⸗ keiten,— es gab einſtweilen keine. „Ich begreife Ihr Schweigen“, ſagte Wilm freundlich.„Es war ein harter Fall, und ich bedaure, Sie nicht bis Ruſtſchuck pflegen zu können,— oder wollten Sie noch weiter fahren?— denn ich bin morgen nachmittag im Grand⸗Hotel du Boule⸗ vard in Bukareſt zum kive'clock eingeladen und muß mich leider jetzt empfehlen.“ „Das wird üble Folgen für Sie haben, Broberſen“, brachte Ollmer heraus. „Herr Broderſen, wenn ich bitten darf, Herr Ollmer, und hoffentlich nicht ſo üble als die, vor denen ich Sie bewahrte.— Leben Sie wohl, grüßen Sie Herrn Fiſcher von mir!“ a Er erneuerte nochmals gutmütig lächelnd die Kompreſſe, wobei er aus Ollmers linker Hoſentaſche den Schlüſſelbund herauszog. Er reichte ihn dem Schiffer, nahm eine ſchwarze, ſehr ſchäbige Mappe vom Tiſch, nickte und ging hinaus. Ferri ſchloß die Türe zu. Es war heller geworden. Ollmer ſtand auf. Trotz der raſenden Kopfſchmerzen begann er zu ſchreien. Die Donau rauſchte, Möven krächzten, es war eine unendlich troſtloſe graue Frühmorgenſtimmung Das Ehepaar im letzten und der Schiffer im nächſten Kahn ſchliefen, niemand kümmerte ſich um den Detektiv, der mit blutverklebtem Geſicht, gefeſſelt, am kleinen Fenſter lehnte, erſchöpft von Schmerz und Zorn. Der Wind trieb Wort⸗ fetzen zu ihm her. Sprach man abſichtlich laut?— Rechts dämmerte das bulgariſche, links das rumäniſche Ufer.„Kala⸗ fat“, vernahm der Lauſchende,„Kraiova“, was aber von Vidin geflüſtert wurde, überrauſchten die Wellen. Der Detektiv ſaß den ſchlummernden letzten Kahn, einem rieſigen Sarge ver⸗ gleichbar, fünfundzwanzig Meter weiter an dem ſtarken Stahlſeil ſchwimmen,— etwas plätſcherte,— ein Bopt glitt in ſein Geſichtsfeld, an dem die„Anna Ida Lydia“ keiſe vorbeiſtrich,— eine einzelne Perſon ſaß darin, winkte fern, legte ſich in die Ruder. Steuerte ſie rechts— ſteuerte ſte inks? Morgennebel legten ſich darüber. Ollmers Wunde begann wieder zu bluten, warm tropfte es auf ſeine Hand. Ferri kam zurück und deutete ſchweigend aber beſtimmt aufs Bett. Verärgert und halb ohnmächtig vor Schmerz ſank der Detektiv darauf nieder. Sechſtes Kapitel Das Pulverfaß Europas I. Surrend glitt der Lift vom ſiebenten Stockwerk in die Tiefe und hielt mit ſanftem Ruck im zweiten, um eine große dunkelgekleidete Dame aufzunehmen. „Guten Tag, Doktorin Mutaftſchiewa“, ſagte ein Herr im Pelzmantel, den modernen grauen Filzhut lüftend. „Guten Tag, Stoian Koſtenzeff.“ Sie reichte ihm die Hand.„Ihr Ausſehen erſpart mir jede Frage.“— Der Herr nickte froh lächelnd und trat an ihrer linken Seite in die Entreehalle.„Nein,“ ſagte er,„es iſt alles wieder in Ordnung. Sie fühlt ſich geſund, ißt, trinkt und lacht wis früher, und,“ die Hand der Aerztin ergreifend,„nur Ihnen verdanken wir unſer Leben!“— Mara Mutaftſchiewa wehrte beſtimmt ab. das, Stoian. Ich hörte, Sie ſind verſetzt?“ „Nein, nein,“ ſagte Koſtenzeff,„Sie dürfen unſere Dank⸗ barkeit nicht mißachten. Ich werde Ihnen ſtets jeden Gegen⸗ dienſt leiſten, der in meinen Kräften ſteht, Doktorin.— Ja, ich bin verſetzt, es iſt faſt zuviel des Glücks. Ste ſehen vor ſich den Leiter der bulgariſchen Paßſtelle und den Direktor der Fremdenpolizei!— Es iſt in dieſer Zeit kein leichter Poſten, aber ich arbeite gern, da ich wieder weiß, wofür.— Und außerdem wird gut gezahlt.“ Fortſetzung folgt.) e „Laſſen wir Mietungen br. Zimmer, Küche mit Loggia, Speiſek., Nähe Schlachthof. mit Dral.⸗K. auf 1. 4. an kdl. Eher. zu verm. Angeb. u. M V 70 an die Geſchſt. 7499 Elegant möbliertes Zimmer zu vermieten. Angeb. unter Q M 132 an die Geſchäftsſtelle. 1075 Friedrichsring 28, 4. Stock Jut mödl. Ammer ſofort od 1. 4 zu verm. 51097 Danksagung Für dle wohltuenden Beweise herz- licher Anteilnahme und vielen Kran- spenden beim Hinscheiden meiner lieb. Frau, Mutter, Tochter, Schwester. Schwägerin und Tante, Frau Noosa Bröckel sagen wir allen auf diesem Wege unseren innigsten Dank 7812 Mannheim(T 3. 17), 15. Mars 1929 Wilhelm Bröckel nebst Mind und Angehörigen ine ecmc? Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſttage betr. In der Karwoche leinſchließlich des Palm⸗ ſonntags) dürfen von 8 Uhr nachmittags an nur Aufführungen eruſter Muſik ſowie Theater⸗ und Lichtſpielvorſtellungen ernſten Inhalts ſtattfinden. Am Karfreitag ſind nur Aufführungen ernſter Muſik von 3 Uhr nachm. an geſtattet; Theater, Kabaretts und Lichtſpielhäuſer ſind an dleſem Tage zu ſchließen. Sportliche Wettſpiele ſind am Karfreitag but möbl. Zimmer mit 2 Betten ſof. zu verm. Näh. H 5, 22, Bäckerlaben. B11⁰ 0 Gut möbl Zimmer mit el. Licht an einen Hrn. ſof. zu v. Fung⸗ buſchſtr. 22, 2 Tr. r. 7522 O ſt ſt a b t. Beſſer möbl. Balkon⸗ zimmer an ſer. ber. verboten, am Oſterſonntag von 3 Uhr nach⸗ Dame od. Hrn. zu v. mittags an geſtattet. 27 Anzuf. zw 12 u 15 u. Mannheim, den 1. März 1929. ab 18 Uhr. Abreſſe Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion B. Anl. Voräöffentiichungen der Stadt Mannheim Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat Februar 1929 ſind zur Zahlung fällig geworden: Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tieſbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicherungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Wlirtſchaftsſporteln, Baugebühren, Grundbuchamtsgebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 23. März 1929. Die Ver⸗ anügungsſteuer bis einſchließl. 9. März 1929 iſt ſoſort zu zahlen. Wer dieſe Friſten ver⸗ ſäumt, hat 10 v. H. jährlich Verzugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbun⸗ dene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säu⸗ in der Geſchſt. B1127 Schön möbl. Zimmer el. Licht u. aut. Pen⸗ ſion p. ſof. zu verm. K 1. 10, 2 Treppen. Breiteſtraße. B12 In autem Hauſe iſt betagl. mäbl. Zim. el. Licht u. Schreibt. an ſol. Mieterlin] a. 1. 4. zu verm Näh. Junabuſchſtr. 13, 1 Tr. 7549 Möbl. 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Tagesordnung: Jahresbericht, Rechnungs⸗ dericht, Entlaſtung des Vorſtands, Neuwahl des Vorſtands, Anträge der Mitglieder, die mindeſtens 10 Tage vor der Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung bei dem Vorſtand einzureichen ſind. Dle Mitglieder werden zur Teilnahme an der Verſammlung eingeladen. 3202 trocknet mein Fuß⸗ bodenlack knochen⸗ Wohnz., Tel. Schreib⸗ tiſch, an 1 od. 2 Dam; Hrn. o. Ehep. m. Kü⸗ chenben. p. ſof. od. 1. zu vm. Wohnz. k. für ruh. Bürobetr abgea werd. Anfr. zw.—11 u.—3 Uhr. 47546 Telephon 302 87. but möbl. Zimmer ſof. zu verm. Frey, U 4, 19a. 2 Treppen 7541 Suche per 1. April 29 möbliertes Zimmer mit voller Penſion. Angeb. mit Preis- 1 hart. 1 kg..80 5. N H 85 Storchon-Drogerle, Marktplatz, H l, 16 en bie Getof. 77589 0 de eee eee die Were- sei es der Preis. VON UNS GEKLEIUDET. VON ALLEN BENE DET! CMelbemdſlunn Herren- Knaben und Sport Hſeidung Mannheæum O 5. 4 . Seite. Nr. 129 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Freitag, den 15. März 1929 Sportliche Rundſ. m den Hockey⸗Suüberſchild Acht Heidelberger in unſerer(Elf Wird ſchon oft bei der Aufſtellung einer Vereiusmannſchaft Kritik geübt, ſo iſt dies naturgemäß bei Verbands und Ländermann⸗ ſchaften noch weit mehr der Fall— durchaus verſtändlich—, da hier die Möglichkeiten und jeweiligen Intereſſen noch vielgeſtaltjger ſind. Deanoch wird man zunächſt danach trachten, eine möglichſt homogene Elf, die ſich auch tim Syſtem ähnelt, ſich alſo raſch zuſammenfiuben wird. herauszubringen. So hatte man auch in früheren Jahren zu⸗ meiſt eine Kombine tion H. C. Heidelberg mit S. C. 80 Frankfurt be⸗ vorzugt, die ſich bei der gleichartigen Spielweiſe auch recht gut be⸗ währte. In dieſer Spielzeit haben nun noch andere Vereine von ſich roden gemacht, während die führenden Frankfurter ſpielerſch etwas zurückgegangen ſind, zum anderen iſt man darauf bedacht, auch die jfün⸗ grre Generation weit mehr als bisher zu Repräſentattokämoſen heranzuziehen. Unter dieſen Geſichtspunkten wird man al's unſere dies maligen Silberſchildrepräſentanten zu betrachten und ihre No⸗ minierung zu prüfen haben. Süddeutſchlauds Elf: Dörr oder Stenger (H. C. Heidelberg(T. B. 46 Maunheim Kohmann Kulzinger (S. C. 80 Frankfurt)(H. E. München Peter Ueberle Schäſer H. C..)(T. G. Heidelberg) 80 Frankfurt) Horn Voth Meyer! Baubendiſtel Volkert (D. C..)(T. G..)(T. G..)(H. C..)(T. G..) Da fällt ſofort der grobe Prozentſatz Heidelberger Teilnehmer auf. Und mit gutem Recht. Der H. C. H. iſt in dieſer Satſon un⸗ bestritten Süddeutſchlands erſolgreichſte Elf geweſen, die T. G. H. hat ſich gleichfalls ungeſchlagen mit an führender Stelle zu behaupten ge⸗ wußt, ſodaß man die Kombination vielleicht als recht glücklich bezeich⸗ nen muß, zumal auch die beiden doer ſich gut einfügen ſollten. Die Frage des Torwarts iſt mehr eine Gefühlsſache; beide ſind wiederholt als ſicher und zuverläſſig erprobt worden. Da Hans Haußmann immer noch verletzt iſt, mußte man einen Erſatzmann ſuchen und hat neben Kohmann den Münchener Kulzinger geſtellt. Warum nicht Dr. Zapp vom H. C.., der ſelt Jahren hier eine Hauptſtütze iſt und auch als Verteidiger ſchon glänzende Spiele geliefert hat und doch die Heidel⸗ berger Spielweiſe genau kennt? Man hätte hier vielleicht auch einen Mannheimer— Greulich, Metz oder Heiler— in Erwägung ziehen können, da auch hier wieder leicht eine Trainingsmöglichkeit gegeben geweſen wäre. Aber wir haben noch größere Sorgen; Theo Haag, Deutſchland beſter Mittellzufer, muß gleichfalls erſetzt werden. Die Wahl iſt auf Ueberle geſallen und man wird ſich damit zufrieden geben können; Ueberſicht, gutes Zuſpiel und auch großes takttſches Verſtänd⸗ nis werden die mangelnde Routine in Verbandskämpfen ſchon er⸗ ſetzen. Gegen die anderen Leute dürfte ſich kaum etwas einwenden, laſſen, es ſer denn, daß man Bedenken hat, ob ſich die beiden Heidel⸗ berger Angriffsteile zu einer rationellen Spielweiſe zuſammenfinden werden, gewiß eine Kardinalfrage, von der vielleicht ſogax der Aus⸗ gang des Spieles gegen Norddeutſchland abhängen wird. Dennoch iſt han auch gerade hier die beſte Möglichkeit zum Einſpielen gegeben, zumal die Silberſchildſpiele jo vom März auf den 7. April verlegt ſind, alſo Trainings gelegenheit bei der letzt beſſer gewordenen Witterung un⸗ bedingt vorhanden ſein wird. H. B. Der Schluß 5 des Dortmunder Sechstagerennens Gpebel⸗Dinale— wie erwartet. Die bdeutſche Sechstageſalſon iſt am Donnerstag abend in Dort⸗ mund zum Abſchluß gebracht worden, eine Saiſon, die fehr reich⸗ haltig und aufſchlußreich war, in ſportlicher Hinſicht recht ſchöne Erfolge der deutſchen Fahrer brachte und mit kleinen Ausnahmen auch ſonſt erfolgreich verlief. Dortmund hatte einen guten Ab⸗ ſchluß; wenn die Halle auch nicht vreſtlos ausverkauft war, ſo hatte ſie doch einen glänzenden Beſuch, mit dem die Veranſtalter durch⸗ aus zufrieden ſein konnten. Der Sieg der Mannſchaft Goebel⸗ Dinale mußte nach der Lage der Dinge ſchon auf halbem Wege erwartet werden und batſächlich änderte ſich am Staud nichts mehr. Der funge Dortmunder Goebel hot die Erwartungen, die man in ihn ſetzte, erfüllt, er darf heute zu den ſtärkſten deutſchen Sechs⸗ tagefahrern gezählt werden und verſpricht noch ſehr viel für die Zukunft. Sein taliemiſcher Partner Dinale, dor ſchon in Feank⸗ furt durch ſeine Fahrweiſe auffiel, iſt ein temperamentvoller, Lräſ⸗ tiger Jagdenfahrer, der mit zu den bankbarſten Fahrern gehört und mit guten Partnern noch manchen Erfolg erringen wird. Die Köl⸗ wer Rauſch⸗Hürtgen blieben diesmal mit zwei unden Abſtand zu⸗ rück, ſie können eine ſehr erfolgreiche Saiſon zurücklaſſen, da ſie immer mit an der Spitze waren und in der Geſamtwertung des Jahres durchaus zufrieden ſein können, weil ſte— wenn es nicht gerade zum Sieg langte— doch wenigſtens auf den erſten Plätzen endeten. Die letzten Stunden in Dortmund verliefen nicht mehr ſehr auf⸗ regend. Nur noch ſieben Paare von dreizehn geſtarteten beſtritten den Schlußakt, der wie üblich aus einer Serie von nacheinanderfolgenden Spurts beſtand. In der letzten Stunde gab es noch einige Vorſtöße, die aber nichts mehr änderten. Nur Dorn⸗Dederichs und Krüger⸗ Funda profitierten von einem Angriff, den Krüger nach dem elften Spurt einleitete, indem ſie je eine ihrer fünf Verluſtrunden gut⸗ machten. Von den 17 Schlußſpurts gewann Louet ſechs, Deneef und Rauſch le drei, Goebel, Dederichs, Faudet, Hürtgen und Funda ſe einen. Das Schlußergebnis lautete wie folgt: 1. Goebel⸗Dinale 256 Punkte 3692 Kilometer.— Zwei Runden zurück: 2. Rauſch⸗Hürtgen 267 Punkte; 3. Vermandel⸗Vau Hevel 90 Punkte.— Drei Runden zu⸗ rück: 4. Faudet⸗Louet 407 Punkte; 5. Desmedts⸗Deneef 188 Punkte.— Vier Runden zurück: 6. Dorn⸗Dederichs 194 Punkte; 7. Krüger⸗ Funda 109 Punkte. Ausfahrt des Deutſchen Touring⸗Clubs Von herrlichem Sonnenſchein begünſtigt, fand am 10. März die gemeinſame Frühlings⸗Ausſahrt der Ortsgruppen Mann⸗ mit der Ortsgruppe H eidelberg nach Lindenfels ſtätt. erſte heim⸗ Ludwigshafen des Deutſchen Touring⸗Clubs Die deutſche Wirtſchaft hat ouch im Jahre 1928 den Kampf um die Sicherſtellung ihrer Lebensgrundlagen— Rentabilität und Ka⸗ pitalbildung— unermüdlich fortgeſetzt. Aber alle techniſchen Fort⸗ ſchritte, alle ins Auge ſpringenden Erfolge unſerer induſtriellen Matiowaliſierung können uns nicht von fenen beiden Faktoren unabhängig machen, die letzten Endes unſere zukünftige Entwick⸗ lung beſtimmen, nämlich von Zeit und Kapital. Man kann einem Wirtſchaftskörper nicht zumuten, in einer kurzen Zeitſpanne den Wiederaufbau und die Wiedergutmachung von materiellen und ideellen Gütern zu bewirten, deren Zerſtörung das Werk einer langlährigen Vernichtungsperiode war. Die intenſive Beſchäftigung niit dem Weſen unſerer Zeit bringt uns nicht ſchon aus der Phaſe schwieriger und gefährlicher Probleme heraus, ſondern zeigt uns erſt deutlich, wie ſchwer es überhaupt iſt, eine objektive Diagnoſe für den beſtehenden Zuſtand zu ſtellen, und wie ſchwer es iſt, nach einheitlichen Grundfätzen und Ideen auf dem Wege verſtändiger Konzeſſionen und Kompromiſſe zu notwendigen und klarem Entwick- lungen zu kommen die letzten Endes in die Ausdehnung und Ver⸗ breiterung der Wohlfahrt aller auslauſen ſollen. Weitgehende Er⸗ bonnktnis der wohren Situation des Kräftezuſtandes und der Mög⸗ lichkeiten der deutſchen Wirtſchaft müſſen in dieſem Augenblick mehr denn je ſowohl von den maßgebenden Faktoren unſerer Innen⸗ polftik wie von dem Urteil der Sachverſtändigen über die Zah⸗ 8 und Transfermöglichkeit Deutſchlands erwartet werden. Das Jahr 1928 hat uttt ſeinem, im allgemeinen unbefriedigen⸗ den geſchäftlichen Verlauf die Schwächen unſerer Nachkriegswirtſchaft ſtärker ſichtbar gemacht. Jetzt iſt der Augenblick gekommen, in dem unſer arbeitsfreudiges, wirtſchaftstüchtiges Volk die Macht der Tat⸗ ſachen erkennen ſollte. Dann könnte die Wirtſchaft trotz aller mate⸗ riellen Enttäuſchung, die das abgelaufene Jahr brachte, ſogar einen bedeutſamen Gewinn und Erfolg verbuchen, wenn nämlich aus dieſer Erkenntnis auch der erſte Schritt zur Beſſorxrung geboren würde. Unſere Wirtſchaftslage verlangt in ſteſgendem Maße eine Abän⸗ derung fener gefährlichen Verhältniſſe, die man während der hinter uns liegenden Umwälzungen und der ihnen folgenden Wieder⸗ aufbauarbeiten teils verkannt, teils ols ein notwendiges Uebel hingenommen hat. Dleſe ſchon ſo häufig gekennzeichneten Zuſtände, angefangen von der Ueberſetzung unſerer Verwaltungsmaſchinerte mit hren komplizterten Steuermethoden und zu hohen Steuer⸗ forbexrüngen bis zu der gefahrvollen Geſtaltung des Verhältniſſes zw ſchen Kapital und Arbeit und dem damit zuſammenhängenden ſozlalen Fragenkomplex, ſowie die zu weltgehende Intereſſennahme der öffentlichen Hand an der Privatwirtſchaft haben allmählich draſtiſche und tiefgehende Erſcheinungen herbeigsführt, die unſere konjunkturelle Entwicklung gerade im Jahre 1928 ſchon ſtark be⸗ einflußten und den ohnehin ſchwerarbeitenden Wirtſchaftsapparat oftmals über Gebühr hemmten. Eine verſtändnisvolle Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Staat und Wlirtſchaft muß es demgegenſtber ermög⸗ lichen, daß das Land, beſonders in Anbetracht der großen Leiſtun⸗ gen, die ihm von den Reparationsgläubigern auferlegt werden, alle Erleichterungen findet, um unter richt ger Ausnutzung der beiden Faktoren, Zeit und Kapital, langſom und ſicher zu dem Ziele der Stabiliſation einer mit normalen Funktionen arbeitenden Wirt⸗ ſchaft zu gelangen. Die Wirtſchaft muß detzhalb über daß Einzelintereſſe und die Tagesarbeit hinaus nunmehr den Gefohren der bisherigen Geſtal⸗ tung unſerer Verhältniſſe ernſtlich entgegentreten und daraus eine Propaganda entſchloſſenen Handelns herleiten, zu dem ſich Regie⸗ rung, Arbeit und Kapital zuſammenfinden müſſen, um die Metho⸗ den zu ermitteln und prakt'ſch ins Werk zu ſetzen, die unſere ſchließ⸗ liche Gefundung herbelzuführen geeignet find. In ruhiger Ab⸗ wägung unſerxes Wollenz gegen unſer Können und im Bewußtſein deſſen, daß die Zeit unbezwinglich Tempo und Ausmaß unſerer Leiſtungen beſtimmt, müſſen wir alle Kräfte ſyſtematiſch konzen⸗ trieren auf die Erreichung von Rentabilität und Kapitalbildung, dieſen beiden kraftſpendenden Elementen feglicher Wirtſchaft. Trotz aller überzeugenden Beweſſe worden dieſe beiden Faktoren in Deutſchland, wo im Unbernehmertum zu viel Bürokratismus und in der Bürokratie zu vlel Unternehmertum ſich auszubreiten be⸗ ginnt, noch immer nicht genügend beachtet. Wirtſchaft und Polit müſſen erkennen, daß dieſen Totſachen gegewitber gehandelt werden muß und daß unter Hintauſetzung aller polttiſchen und ſonſtigen Meinnnasperſchiedenheiten die beute be⸗ triebene Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik da bekämpft werden muß, wo ſie über das Ziel hinausgegangen iſt, damft eine geſunde Grund⸗ lage für die großen Entwicklungsmöalichkeiten geſchaffen wird, die üm deutſchen Arbe tswillen verankert ſind, den wir als einziges und ſicheres Aktivum in dem großen Kräfteſpiel der Weltwirtſchaft in vollem Ausmaße ſich auswirken laſſen mſtſſen. Dazu gehört auch die Wiedererſtarkung des Bewußtſeins, daß gerade unſere Zeit eine indinſduafiſtiſche Einſtellung zu allen Fragen erfordert und die Ab⸗ Komm Bericht der persönlich haftenden kehr von dem immer mehr um ſich greifenden Prinzip der Staats- wirtſchaft dringend geboten iſt. Bei uns beſteht noch immer die Tendenz, Riſiken auf die öffentliche Hand abzuwälzen oder ſie durch Schaffung bürokratiſcher Einrichtungen aus der Wirtſchaft nach Möglichkeit auszuſchullen. Das Unternehmertum muß zwar auf Sicherheit ſeines Einkom⸗ mens und Sicherung vor Verluſten durch vorſichtige kauſmänniſche Methoden bedacht ſein. aber es darf den Wert des freien veront: wortungsvollen Schaffons nicht verkennen, das allein die Armoſphäre gegenſeitigen Vertrauens bringt und dem alten kaufmänniſchen Grundſatz von Treu und Glauben, der in bedenklicher Weiſe ins Wanken geraten iſt— wie gerade bei den vielfachen Zahlungs⸗ einſtallungen des Jahres 1928 mehrfach feſtgeſtellt werden mußte— wieder zu ſeiner hohen Bedeutung verhilft. Auch die Börſe muß daran denken, daß ſie das Zentrum des unternehmungsfreudigen, la ſpekulat'ven— ſpekulativ im beſten Sinne bewertet Handelns ſein ſoll. Auch hier muß die indi⸗ viduelle, leiſtungsfähige, von gegenſeitigem perſönlichen Vertrauen getragene Arbeitsgrundlage zurückgewonnen werden, die auf die auer durch ſchematiſche Regelungen nicht erreicht werden kann. Wenn auch naturgemäß gerade die Börſe unter der mangelnden Kapibalbildung zu leiden hat und weiterhin durch die Verflauung der Konjunktur ſtark beeinflußt wurde, ſo iſt doch dieſer Grad von Geſchäftsunluſt und Apathie weſentlich durch die Entnervung des Unternehmungsgeiſtes mit verurſacht. Die Börſe muß Anreger und Förderer kapitalbildender Wirtſchaftsbewegung ſein und hat bei rich⸗ tigem Funktionieren nicht nur bie Ergebniſſe einer kurzen Zeit⸗ ſpanne für ihre Bewertungsgrundſätze der Aktienwerte zu berück⸗ ſichtigen, ſondern muß ſich von der Entwicklungslinie der ganzen Zeit⸗ und Wirtſchaftsepoche maßgeblich beeinfluſſen laſſen, Zuſam⸗ menhänge, die den deutſchen Börſen offenbar fremd geworden ſind. Sowohl die Börſe in ihren Organen wie das Bankgewerbe müſſen ernſtlich an die allmähliche Rückkehr indtvidueller Verkehrsformen im Börſenleben denken. Das Ausland, das alle Vorgänge in Deutſchland von einem größeren und weiteren Geſichtsfeld beob⸗ achtet und beurteilt, hat das Verkrauen häufiger, wenn auch im allgemeinen nur im heſchränkten Ausmaße, zum Ausdruck gebracht und hat erkannt, daß der heutige Kursſtand einer großen Anzahl gut verwalteter und ſuſtematiſch arbeitender Unternehmungen auf einem Niveau angelangt iſt, das die konfunkturellen Erſchütterun⸗ gen des Jahres 1928 berückſichtigt. Natürlich wird auch hier die Entwicklung von den Wirkungen maßgeblich beeinflußt werden, die aus unſerer Wlrbſchaftspolit'k und der Regulierung der großen Fragen des Dawesplanes reſultieren. Der ungünſtige Konſunkturverlauf des Jaßres 1028 kann bei den vielen unſicheren politiſchen Faktoren an und für ſich nicht berwun⸗ dern und bietet noch leinen Grund zu einer peſſimiſtiſchen Wirtſchafts⸗ auffaſſung. Er kann ſogar neben den ungünſtigen Folgeerſcheinungen günſtige Rückwirkungen bringen in der Weiſe, daß wir uns mit unſeren Krüften auf uns ſelbſt beſinnen können. Die Banken zeigen in ihrem Zahlenmatertal am beſten, daß eine gewiſſe Atem⸗ pauſe uns durchaus wünſchenswert ſein muß, und wir haben auch ſchon im vorigen Bericht darauf hingewieſen, daß die gewaltige und ſchwelle Ausdehnung des Warengeſchäftes ſich nicht ohne Unterbrechung fortſetzen dürfe. Es iſt zu wünſchen, daß nach der großen Rationali⸗ ſierungsarbeit, die nach der Produktionsſeite hin nunmehr in der großen Linie geſehen als beendet bezeichnet werden kann, auch die kauſmänniſchen Rationaliſterungsmaßnahmen ſtärker in Bewegung geſetzt werden. Das wichtige Problem der Warenverteilung, die vor⸗ ſichtige Dispoſition in der Warenhaltung, die ſorgſame Pflege und das eingehende Studium der Abſatzmärkte und ihre rationelle Er⸗ faſſung müſſen mehr gefördert werden, denn nur von bier kann die Produktion auf die Dauer ausreichend geſpeiſt werden. Der geſunde Inlandskonſum kann erſt durch eine wirkliche und durchgreifende Beſſerung der Land wirtſchaft erreicht werden, und es iſt im höchſten Grade erfreulich, daß die gute Ernte des Jahres 1928 der Notlage der deutſchen Landwirtſchaft ein wenig zu Hilfe gekommen iſt. Die Ziſſern aller Banken, auch die unſeres Inſtituts, werden trotz der konjunkturellen Entwicklung des Jahres 1928 unverändert maß⸗ eblich beeinflußt durch eine Erweiterung der Kreditanſprüche. Die Riſtken der Banken bei Erfüllung ihrer Aufgabe, der Aufrechterhaltung des großen wirtſchaftlichen Kreislaufes trotz der ſchmalen Baſis des Kapftalmarktes und bei einer vielfach verfehlten Wirtſchaftspolittik, ſind beſowders groß. Demgegenüber ſind die Zinsmargen ſtark zurückgegangen in An⸗ betracht des Umſtandes, daß die Banken ihre wirtſchaftliche Funk⸗ tion als Geldgeber für die Wirtſchaft durch die Heranziehung des Auslandes ermöglichen donnten, wo die Zinsſätze obenfalls eine ſtei⸗ gende Tendenz auſwieſen, gusgehend von der kritiſchen Situation des Nem Jorker Geldmarktes. Das Erträgnis des Zinſenkontos konnte In Wein⸗ heim vor dem Hotel„zur Pfalz“ verelulgten ſich die Fahrer und k * 3 Kaffee fuhren die Wagen durch nach Neckargemünd Der Geſchäftsſührer des Ve v. Oelhaſen, der der Heidelberger Ortsgruppe angehört, b die Fahrer in Neckargemünd im„Kaſſee Kurgarten“. Die heimer mußten um 9 Uhr die Heimfahrt antreten. In der näch Zeit werden verſchiedene Fahrten ſtattfinden, u. a. hat dle S des D. T. C. ein Ortsgruppe D. T. C. eit aller nächſter Zeil Wiesbaden in leitung ber Mannheimer Plaketten fahrt nach vorgeſehen. Porath beſiegt Heeney nach Punkten Der norwegiſche Schwergewichtsboxer und Olympiaſteger bes Jahres 1924, Otto von Porath, beſiegte bel einem auf 10 Runden angeſetzten Kampf ſeinen Gegner, den Neuſeeländer Tom Heeu e nach Punkten. Porath dürſte durch ſeinen Sieg über Heeney in die Reihe der Bewerber um den Weltmeiſterſchaſtstitel im Schwergewicht aufgenommen werden und an den weiteren Ausſcheidungskämpfen Nachbargebiete * Frankfurt a.., 14. März. Zu dem Familiendrama in Lorsbach im Taunus(ſiehe heutiges Mittagsblatt) wird noch folgendes gemeldet: Liebiſch nahm es mit der ehelichen Treue nicht allzu genau. Es kam deshalb des öfteren zu Streitig⸗ keiten zwiſchen den Eheleuten. Die Familie Liebiſch hatte neben ihrem Wohnhaus noch einen Zuckerſtand, der am Dienstag gepfändet werden ſollte. Ueber dieſe Pfändung kam es bei dem Ehepaar noch ſpät am Abend zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen, die ſchließlich zu Tätlichkeiten führten. Im Verlauf dieſes Streites wurde die Frau, die bereits im Bette lag, erwürgt. Die Tat ſelbſt mußte ſich ſehr ruhig abgeſpielt haben, da die anderen Parteien im Hauſe und auch die drei Kinder Liebiſchs nichts gemerkt haben. Nach der Tat irrte Liebiſch bis 8 Uhr umher, kurz vor acht Uhr warf er ſich vor den Frankfurt⸗Limburgerzug, deren Räumer ihm den Schädel eindrückte, ſodaß er auf der Stelle tot war. O. Seh. ——— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein Bebel s II 12.13 13. 15 Negar-Begel] 5. II. 12. 43 14 — Saſel eis fc 808 N 7 h Schuſterinſe!.28.45.35.48.40.45 Manngeim 655 252.782842. 88 80 1421.62 185187.68.88 Jagſſſeld 660 0,006.00 170.88.87 Maxau.07.86.378.863.4108 f Mannheim.712.482.442 40 30 Caub 3 461 71.69.82 0(01.88 Kölr.05.78 1651.84.33187 Schluß des redaktionellen Teils KON EIRNANOEN-GESEHNENKE in außergewöhnlich reloher, entzückender Auswanl und günstiger Preislage FR. J. KA AUT ces, O 6, 3 u. 7 8 408 53 mndifgesellschaff aui Akfien Gesellschafter. ſich infolgedeſſen trotz der erhöhten Umſätze nur in geringem Maße verbeſſern und auch die Einnahmen auf dem Proytſtons⸗Konto zeigen nur eine Steigerung von rund R. IAI. 1 Mill. nachdem auf dieſem Konto die nennenswerten Einnahmen des Jahres 1927 aus dem Effektengeſchäft faſt vollſtändig fehlten. Der Mehrertrag aus dteſen beiden Poſitionen fällt kaum ins Gewicht, wenn man die Erhöhung des Umſatzes in Betracht zieht, der von pund.. 170 Millarden im Jahre 1937 auf rund RI. 220 Milltarden auf einer Selte doß Hauptbuches anwuchs. 2 Unfer Handlungsunkoſtenkonto erhöhte ſich 1928 um rund 1 Mill... Dieſe Steigerung iſt im weſentlichen auf die erhöhte Belaſtung für Wohlfahrtseinrichtungen und Penſtonen ſowie auf Zahlung höherer Gehälter und auf einmalige Anſchaffungen zus rückzuführen, die wir im Intereſſe der teilweiſen Mechaniſſerung per⸗ ſchiedener Abteilungen machen mußten. auf perfönliche Ausgaben 81,29„ der Geſamtunkoſten exkl. Steuern gerechnet), während ſich der Prozentſatz bei Hinzuziehung der Steuern auf 68,96% ermäßigt.* An Steuern hatten wir für 1928.. 10 087 441,0 zu zahlen gegen., 9 386 958,98 im Jahre 1927. Den Pen dieſem Jahre wiederum mit.. 1 Milton bedacht. Die im Jahr 1927 ins Leben gerufene Penſtons⸗Kaſſe für unſere vom geſetzlichen Verſichevungszwang nicht erfaßten Beamten hat ſich im abgelauſenen Jahre gut entwickelt. Wir überwteſen der Kaſſe rund R. K. 835 000,— Für Wohlfahrtseinrichtungen, Penſionen ete. wandten wir insgeſamt rund., 8 175 000,— auf.. Wir beſchäftigen z. Zt. etwa die gleiche Anzahl Angeſtellter wie un Vorſahve(rund 7800]. 8 Die Zahl unſerer Filtalen und Depoſttenkaſſen hat ſich kaum vers ändert. Wir unterhalten gegenwärtig 110(111) Filkalen und 52(81) Berliner ſowie 47(46) auswärtige Depoſitenkaſſen.— Unter vorſichtiger Bewertung aller Aktiven ergibt ſich laut Ge⸗ winn, und Verluſtkonto unter Einrechnung des Gewinnvortrages ven 1027 in Höhe von R. 4. 2 500 553,08 ein Bruttogewinn non 80 082 515.45 Nach Abſetzung R.. der Handlungsunkoſten mit 556 184 724.97 der Steuern mit„„10 087 441.28 insgeſamt: 68 222 166.20 verbleibt ein Reingewinn von 16 710 949,20. deſſen Verteilung wir wie folgt vorſchlagen:.“. 5 12% Dividende 220 900. Einlage in die beſondere Reſerve 5 000 000.— Tantieme des Auſſichts rats 480 000.— Zuwendung an den Peſionsſonds für Beamrre insgeſamt: 13 680 000. ſodaß als Vortrag auf neue Rechnung R. A. 3 090 849.20 verbleiben. 8 Nach Genehmigung dieſer Vorſchläge durch die Generalverſamm⸗ lung werden unſere offenen Reſerven mit., 60 000 00 0. die Höbe unſeres Aktienkapitals erreicht haben, Kapital und Reſerven ſichdem nach auf R. A. 120 000 000.— belaufen. Zu unſerem lebhaften Bedauern hat der Geſchäfts inhaber unſeres Inſtituts, Herr Georg von Sim ſon ſich entſchloſſen, mit Wirkung vom 31. Dezember 1928 aus feiner Stellung auszuſchetden, um ſich ins Privgtleben zurückzuziehen. Herr von Simſon hat ſeine Lebensarbeit unſerer Bank gewidmet, Zunächſt bei der Firma Robert Warſchauer& Co,, nach deren lteher⸗ daang auf die Bank für Handel und Juduſtrie in deren Vorſtand lätig und ſeit der Fuſton des letzteren Inſtituts mit der Nationalbank für Deutſchland, Geſchäftsinhaber unſerer Bank, hat er auf den verſchie⸗ denſten Gebteten eine umfaſſende und erfolgreiche Arbeit entfaltet und ſich hervorragende Verdienſte um die Entwicklung unferes In⸗ ſtituts erworben. Wir ſprechen Herrn von Simſon auch an ödieſer Stelle für das, was er der Bank in lanafähriger, hingebungsvoller Tätigteit neweſen iſt, unſeren wärmſten Dank aus Seine Wahl in den Auſſichtsrat wird der Generalverſammlung vorgeſchlagen werden Berlin, im März 1923, Die persönlich haftenden Gesellschafter. Dr. Beheim- Schwarzbach. Bodenheimer. Goldschmidt. Dr. Rosin. Dr. Strube. 8 Von den Unkoſten entfallen ton sfonds für Beamte haben wir auch in . 8% 228 8 8 822 — 3 den I. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgasef 9. Seite. Nr. 128 A 1. 1000 art 855 fücnige gebildete Frau, ide a nerblenen 1 1 1 einer sucht C 5 N e onkurrenzloſen Vertrauenspesten ö e 2 General Vertre irgend welcher Art eventl. Filialleiterin. 77 5 O N ung Kaution kann gestellt werden. 17. W a Angebote unter d G 88 an die Oe- 6 3 9— er Monatlich ca. 600 Mark zchäftsstelle dieses Blattes, 27583 5 5 N Aud 80 Weil grundreelle Firma, kommt nur reeller„ chriſtlicher Herr in Frage, der das erforderl. 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