ne e 1 1 — * * Monkag, 18. Mär; 1929 Bezugspreiſe: In Mannherm u. Ungebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bet evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 159/11 aſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr.s, chwetzingerſtr 19% u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Aoreſſe Generalanzeiger Mannheim. kerſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprechet 24944. 24945. 24951. 24952 u. 24933 2— er öeilun annheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Ar. 129— 40. Jahrgang 0 Anzeigenpreiſe nach Tartf, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 5 ⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher verechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks eee uw. e leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſland iſt Mannheim. Vor tinem Ergebnis in Paris? Enlſcheidung noch in dieſer Woche? Paris, 17. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Ablehnung der in den letzten Tagen in Pariſer Boule⸗ varoblättern veröffentlichten Vorſchläge einer Reparations⸗ löſung durch die deutſche Preſſe wird hier anſcheinend nicht ernſt genommen. Man tut ſo, als handle es ſich nunmehr um ein„Manöver der letzten Stunde“ und verſichert, daß die jetzt beginnende Woche eine poſitive Entſcheidung bringen werde. Das Publikum erhält in folgender Formel Mittei⸗ lung über das angeblich erreichte Ergebnis der Sachverſtändigen⸗Konferenz: Den europälſchen Gläubigerſtaaten Deutſchlands iſt das Vorzugsrecht auf Reparations zahlungen ge⸗ währt worden. Deutſchland wird jährlich 1900 bis 2700 Mil⸗ lionen Goldmark zu leiſten haben. Ein Teil dieſer Annuität und zwar eine Milliarde Goldmark würde für die Repara⸗ tionen verwendet werden und in Form von Obligationen mit einer Tilgungsfriſt von 37 Jahren aufgelegt werden. Der zweite Teil würde der Rückzahlung der euro⸗ päiſchen Schulden an die Vereinigten Staaten dienen. Die Geſamtheit dieſer Operationen würde durch die Welt⸗ bank abgewickelt werden. Der deutſchen Preſſe wird der Vorwurf gemacht,„die noch beſtehenden kleinen Differenzen“ hinſichtlich der Zahl zu übertreiben und die bereits geſchaf⸗ ene Entſpannung zu ſtören. Trotzdem ſtünde man aber vor der Verſtändigung. N Die für Montag nachmittag angeſetzte Vollverſammlung wird den von Sir Joſuah Stamp ausgearbeiteten General⸗ bericht über die Weltbank genehmigen. Von Trotzki bis Kyrill Trotzki möchte nach Wiesbaden Berlin, 17 März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn es nach dem„Vorwärts“ geht, werden wir Herrn Ley Trotzki in allernächſter Zeit doch auf deutſchem Boden begrüßen dür⸗ fen. Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Kurt Roſenſeld hätte danach der Reichsregterung und der preußiſchen Regierung mitgeteilt, daß Trotzki lediglich den Wunſch hätte, in Deutſchland Kuraufenthalt zu neh⸗ men, um ſeine Geſundheit wieder herzuſtellen, daß er keines⸗ falls in öffentlichen Verſammlungen auftreten wolle und nur den Wunſch hegte, im Rahmen der deutſchen Geſetze eine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit auszuüben.„Es darf nunmehr er⸗ wartet werden“, ſchreibt das ſoztialdemokratiſche Zentralorgan herriſch und barſch,„daß Trotzki ſich in einen preußiſchen Badeort begeben kann.“ 4 Inzwiſchen hat, wie wir derſelben Quelle entnehmen, Herr Trotzki in ſeiner„Matratzengruft“ im Hotel„Tokat⸗ lian“ die Konſtantinopeler Vertretung der deutſchen Preſſe empfangen— jawohl,„empfangen“, und ihr verraten, daß dieſes Bad Wiesbaden ſei. Hernach würde er ſich„entweder in Norwegen oder Holland niederlaſſen“. Aber vielleicht gefällts ihm gut bei uns und er wünſcht zu bleiben? Dann erleben wir des heutigen widerwärtigen Preſſeſturmes zweile und verbeſſerte Auflage. Die Stellung des Reichskabinetts Der Zermürbungstaktik einer man muß ſchon ſagen, ſkrupelloſen— Propaganda ſcheinen einige Kabinetts mitglieder, auf deren Einſicht man bisher glaubte rechnen zu können, erlegen zu ſein. Jedenfalls läßt ſich nicht mehr leugnen, daß im Kabinett ſich in den letzten Stunden ein Stimmungsumſchwung zugunſten Trotzkis bemerkbar macht. Die noch Schwankenden werden von der intereſſierten Seite nach Kräften bearbeitet, um ſie den Wünſchen des„armen kranken Verbannten“ gefügig zu machen. Die Wirkung dieſes Anſturmes von innen auf das Reichskab inett iſt durch den Vorſtoß des preußiſchen Innen⸗ miniſters Grzeſinſki noch verſtärkt worden, der erklärt hat, daß er nichts gegen einen Aufenthalt Trotzkis in Preußen einzuwenden habe. Das Kabinett ſucht die Entſcheidung offenbar ſolange wie möglich hinauszuzögern. Gerade dieſer Umſtand aber ſpricht dafür, daß ſie ſchließ lich im Sinne Trotzkis und ſeiner an die Sentimentalitätsdrüſen appellierenden Fürſprecher aus⸗ fallen wird. Vielleicht wird man zu einem lauen Kompromiß ſeine Zuflucht nehmen, d. h. Trotzki zunächſt eine befriſtete Einreiſeerlaubnis unter beſtimmten Kautelen erteilen. Es War aber doch ein großer Fehler des Kabinetts, daß es über den Fall nicht ſoſort Beſchluß gefaßt und Trotzki den Zutritt nach Deutſchland verweigert hat. Statt deſſen duldete man es schweigend, daß die öffentliche Meinung gegen die geſunde Vernunft mobil gemacht wurde. Für die unerhörte Art, in der dieſe Stimmungsmache betrieben wird, liefert die „Voſſiſche Zeitung“ ein Beiſpiel, das niedriger gehängt zu werden verdient. Dort lieſt man Sätze wie dieſe: „In Stambul wartet ſeit Wochen inmitten ſeiner Bücher⸗ kiſten ein Mann, der ſich nach Ruhe ſehnt, darauf, daß die ſchvarz⸗rot⸗ goldenen Schlagbäume für ibn ſich heben. Trotzki will nach Deutſchland. In die ganze Welt ruft er es. ſeien: die Beſorgniſſe bezüglich der Reparations regelung, die Schacht lommt wieder nach Berlin Wie die„Voſſ. Zeitung“ meldet, trifft Reichsbankpräſident Dr. Schacht am kommenden Fre itag zur Teilnahme an einer Auſſichtsratsſitzung der Reichsbank in Berlin ein. Schacht wird am Montag wieder nach Paris zurückkehren. Die Pariſer Verhandlungen ſollen nach dem Blatt über die Oſterfeiertage ausgeſetzt werden. Ein neuer Bericht des amerikaniſchen Handels attachés Wie der„B. L..“ aus Newyork berichtet, enthält der neueſte Bericht des amerikaniſchen Handelsattaches in Berlin über die deutſche Wirtſchaftslage folgendes: Die ſaiſonmäßige Depreſſion der deutſchen Wirtſchaft ſei in dieſem Jahre beſonders ſtark ausgeprägt. Faktoren dafür Unſicherheit über die weitere Entwicklung des Geld⸗ und De⸗ viſenmarktes, innerpolitiſche Schwierigkeiten, die dilatoriſche Behandlung des Budgets, das erhebliche Steuererhöhungen bringen ſoll, die angeſpannte Kaſſenlage des Reſches und die Folgen des ungewöhnlich kalten Wetters. Die Depreſſion ſpiegele ſich wider in der geſteigerten Ar beitsloſigkei 45 in der wachſenden Zahl von Inſolvenzen und Konkurſen und im verringerten Börſengeſchäft. Journaltſten aller Länder kelegraphkeren es, die Preſſe des Erdenrundes bringen es, in Deutſchland möchte er wohnen. Eigentlich kein ſchlechtes Zeugnis für dieſen Mann Trotzki ſucht bei uns Ruhe. Er hat in einer nie unter⸗ brochenen Anſpannung der Nerven und des Willens gelebt ſeit 1917. Er hat ſeinen Namen groß gemacht durch eine Revo⸗ lution, die der Weltgeſchichte angehört und dieſe Revolution, darin anderen gleich, verſchlang ihn, ihren großen Sohn.“ In ſolchem Spiel verlogener Pathetik und übelſter Spekulation auf die Wehleidigkeit urteilsloſer Leute geht es weiter. Daß Trotzki Tauſende dem Tod und der Marter überantwortet hat, iſt aus dem Gedächtnis ausgelöſcht. Nur in Deutſchland ſoll er leben! Die Berliner Sſcherwonez⸗Fälſchungen In der Ruſſenfälſcheraffäre ſind Samstag vormittag nach weiteren Durchſuchungen wiederum acht ruſſiſche Emi⸗ granten durch die politiſche Polizei verhaftet worden, ſo daß fetzt im ganzen 15 Perſonen ſich in Haft befinden. Man erwartet, daß die Unterſuchung der Zuſammenhänge zwiſchen den Fälſcherkreiſen und amtlichen Stellen in Frankreich große Ueberraſchungen ergeben olle. Ein Manifeſt des Zaren! Kyrill Berlin, 17. März.(Von unſerem Berliner Bürb.) Wie eine hieſige Nachrichlenſtelle erfährt, hat der Großfürſt Ky⸗ ri ll, der ſich bekanntlich für den legitimen ruſſiſchen Kaiſer hält, von ſeinem Wohnſitz Brias aus ein Mantfeſt er⸗ laſſen, das„Richtlinien zur Grundlage der Veränderungen, die das ruſſiſche Leben wieder in geo dnete Bahnen leiten ſollen“, enthält. Am intereſſanteſten hieraus iſt das Ver⸗ ſprechen, daß die Sowjets beibehalten werben ſollen. Ihnen wird eine unveränderliche und ſtändige Teil⸗ nahme an Geſetzgebung und Regierung zugeſichert. Sie ſind als Grundpfeiler des neuen monarchiſtiſchen Rußlands gedacht. Weiter verſpricht das Manifeſt weiteſtgehende ſoziale Einrichtungen, das Verbleiben des ländlichen Privatbeſitzes in den Händen der Bauern, Einführung des achtſtündigen Fa⸗ brikarbeitertages. Auf der anderen Seite ſind folgende Pro⸗ grammpunkte zu erwähnen: Kanoniſche Verfaſſung für die rechtgläubige Kirche, Wiederherſtellung der auf religiöſer Sitt⸗ lichkeit begründeten Familie, Verbilligung der Eiſenbaßu⸗ und Poſttarife. Das Manifeſt ſchließt mit den Worten:„Mit uns iſt der allmächtige Gott, der uns im Kampf gegen dietenigen betſtehen wird, die ihn ſchmähen. Ich glaube an ſeine uner⸗ gründliche Gnade und an die baldige Rückkehr zur Erfül⸗ lung meiner kalſerlichen Pflicht.“ * Ein japaniſches Schwert für Hindenburg. Marquis Okuma, Sohn des verſtorbenen ſapaniſchen Staatsmannes und Präſtdent der Zeitung„Hochi“, hat durch Dr. Ikeda, ein Mitglied der genannten Zeitung, ein koſtbares altlapanſſches Schwert überreſchen laſſen. i * Das japaniſche Budget. Das japaniſche Parlament hat das Budget angenommen, das ſich auf 1752 Millionen Nen beläuft. Davon entfallen 231 Milltonen Nen auf die Armee und 263 Millionen auf die Kriegsmarine. ö 5 Die Beratung des Notetats Berlin, 17. März.(Von unſerem Berliner Büry.] Der Haushaltsausſchuß des Reichstags beriet geſtern den Notetat für das Rechnungsjahr 1929. Der Vorſitzende Abg. Hellmann(Soz.) wies au eine ſoeben eingegangene Zu⸗ ſammenſtellung der Anſätze im Etat 1929 hin, für die noch dem Notetat und darüber hinaus zur Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes die. Ermächtigung zu Vorgriffen erteilt werden möge. Ein Teil diefer 144 Poſitſonen, die weit über 100 Millionen 4 erforderten, ſeien umſtritte n und auf die ſpätere Etatsberatung zu verweiſen. Anderer⸗ ſeits müſſe wohl die Regierung bei der angeforderten zweiten Rate entgegenkommen. Vielleicht prüfe ein kleiner Ausſchuß dieſe Poſitionen daraufhin durch und ſcheide ſie aus. Der Notetat ſei unter allen Umſtänden ohne Rückſicht hierauf zu verabſchieden, aber ihm nicht gleich der materielle Inhalt dieſer Zuſammenſtellung zu geben. Bei der dann beginnenden Einzelberatung brachte Abg. Cremer(D. Vp.) einen Antrag Dr. Scholz(D. Bp.) ein, der beſagt, daß über die Ermächtigung des Notetats hin⸗ aus Einzelausgaben in Einzelfällen vom Finanzminiſterdum im Benehmen mit dem Ausſchuß, dem Reichstag und dem Reichsrat geleiſtet werden können. Damit erledigt ſich die Aufſtellung, die zurückzuztehen ſich empfehle. 5 Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding:„Wir haben Ihnen in der bewußten Aufſtellung einen Katalog der Wünſche der Reſſorts überreicht, die für notwendig angeſehen werden, ohne daß wir uns an jeden einzelnen Poſten für ge bunden halten. Was nun die Faſſung anbelangt, die wir vorſchlagen, ſo iſt ſie ſa noch im Sinne des Ausſchuſſes für unſere Ermächtigung enger gefaßt, als der eben eingebrachte Antrag. Er enthält nämlich die Beſtimmung, daß eine Aus⸗ gabe über 1928 hinaus nur gemacht werden könne, mit Zu⸗ ſtimmung des Ausſchuſſes uſw., für unaufſchiebbare Maß⸗ nahmen.“ Abg. Dr. Köhler(Ztr.) hielt die Einſchränkung durch den Antrag Scholz⸗Cremer teilweiſe zu weitgehend. Er ging dann auf die Bedeutung der Beſtimmung ein:„Beim Vorlie⸗ gen einer rechtlichen Verpflichtung darf hierüber um denjeni⸗ len Betrag hinausgegangen werden, der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlich iſt.“ Ueber dieſe Frage entſpann ſich eine längere Ausſprache, Abg. Leicht(B. V..) forderte auch hierbei die Einſchaltung des Haushaltsausſchuſſes, weil, wie bei der Barcelona⸗Aus⸗ ſtellung, die Rechtlichkeit der Verpflichtung häufig zweifelhaft ſei. Abg. Dr. Reinhold(Dem.) beantragt, nicht die Er⸗ mächtigung bis zu einem Viertel der für 1928 bewilligten Be⸗ träge zu geben, ſondern nur bis zu einem Fünftel. Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Hllferding erklärte, er werde dort, wo rechtliche Verpflichtungen beſtänden, die irgendwie angezwei⸗ felt würden, vorher den Haushaltausſchuß befragen. Aber elne allgemeine Verpflichtung dazu für alle ſolche Ausgaben ſei kech⸗ niſch ebenſowenig burchführbar wie die Beſchränkung aller Ausgaben auf ein Fünftel, für ein Vierteljahr. Der Antrag Reinhold müſſe neu gefaßt werden, damit ſeine polittſchen Freunde ihm zuſtimmen könnten. Er bat ſchließlich, den ganzen Abſatz zu ſtreichen. i Abg. Leicht(B. V..) beantragte, ſtatt„rechtliche Ver⸗ pflichtung“„unzweifelhaft rechtliche Verpflichtung“ zu ſagen. Abg. Scholz(D. V..) verzichtet auf ſeinen Antrag. Nur möge beſtimmt werden, daß es nur Einzelfälle ſein dürften, in denen über die Ermächtigung hinausgegangen werden könne. Anſtatt„rechtlich“ ſpreche man beſſer von„zivilrechtlicher“ Ver⸗ pflichtung. In der Abſtimmung wurden die Anträge Dr. Reinhold (Dem.) und Leicht(B. V..), ſowie ein neuer Antrag Dr. Quaotz(Dutl.), Cremer—Dr. Scholz(D. V..) angenommen. Der 8 erhielt in ſeinem Abſchnitt D folgende Faſſung:„Im übrigen können Ausgaben bis zu einem Fünftel der für das Rechnungsjahr 1928 bewilligten Beträge, aber nicht über ein Fünftel der Anſätze hinaus geleiſtet werden, die der dem Reichstag vorgelegte Entwurf eines Reichshaushaltspla⸗ nes für 1929 enthält. Beim Vorliegen einer unzweifelhaften bürgerlichen Rechts verpflichtung darf hierüber um denjenigen Betrag hin ausgegangen werden, der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlich iſt. Einmalige Aus⸗ gaben, für die Mittel im Rechnungsjahr 1929 nicht bewilligt worden, die aber unaufſchtlebbar ſind, dürfen im Rahmen der in dem Haushaltsentwurf für 1929 einſchließlich der Zuſätze des Reichsrates eingeſtellten Beträge dann in Angriff genom⸗ men werden, wenn der Ausſchuß des Reichstages für den Eiu⸗ zelfall zugeſtimmt hat.“ Der 8 1 wurde im übrigen genehmigt. Desgleicher der 8 2. 3 lautet:„Der Reichminiſter der Finanzen wird er⸗ mächtigt a) für die Förderung des deutſchen Außenhandels Garantten bis zum Betrag von 175 Millionen und d) für die Verpflichtung des Deutſchen Muſeums in Mün⸗ chen für die jährliche Verzinſung und Tkigung einer Anleihe zur Fertigſtellung des Studienbaues Garantien bis zum Betrag von 300 000/ zu übernehmen. Die dem Reichs⸗ mintſter der Finanzen früher erteilte Garantieermächtigun⸗ gen bleiben in Kraft, hinſichtlich der Garantieermächtigung zur Förderung des Abſatzes von Schlachtvieh und Fleiſch mit der Maßgabe, daß der Betrag der für dieſe Zwecke jeweils be⸗ ſtehenden Garantieverpflichtungen bis zu 22 Millionen„ be⸗ tragen darf. 8 3 wurde unverändert angenommen, ebenſo dle S8 4 und 5. Der Reſt des Geſetzentwurfs wurde genehmigt. Fortſetzung: Montag. N * 985 2. Selte. Rr. 19 Neue Maunheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabef 7 Montag, den 18. März 109 Abſchluß zwiſchen Opel und General Motors Berlin, 17. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Am heutigen Sonntag iſt das Abkommen zwiſchen der Firma Opel und der General Motors Corporation end⸗ gültig zum Abſchluß gekommen. Die amerikaniſche Geſellſchaft hat ein Aktienpaket der Opelwerke übernommen, Über deſſen Höhe vorläufig von beiden Seiten keine Mittei⸗ lungen gemacht werden. Feſt ſteht nur, daß die General Mators mehr als die Hälfte der Opelaktien beſitzen und hierfür 120 Millionen Mark gezahlt haben, die allerdings nicht nur den Uebernahmekurs der Aktien darſtellen, ſondern teilweiſe auch zu Inveſtitionen S für die Opelwerke verwandt werden ſollen. Slan, der Präſident der amerikaniſchen Geſellſchaft, übergab heute der Preſſe eine längere Erklärung, in der er hervorhob, daß die Herren Wilhelm und Friedrich von Opel nach wie vor Großaktlonäre und Leiter der Opelwerke bleiben werden. Slan führte u. a. aus: Generalmotors hat durch Erwerb eines anſehnlichen Aktienpaketes der Adam Opelwerke in Rüſſelsheim eine Intereſſengemeinſchaft geſchaffen, eine Vereinigung der General Motors G. H. in Berlin⸗Borſigwalde mit den Opelwerken iſt nicht be⸗ a bſichtigt. Beide Unternehmungen werden unabhängig von einander ihre Geſchäfte fortführen. Dieſe Trennung bleibt insbeſondere auch für den Verkauf beſtehen. Die Opel⸗ werke werden unter der bisherigen Leitung eine unabhängige Geſellſchaft bleiben. Durch ſinngemäße Angliederung an die vorhandenen Tätigkeitsgebiete von Generalmotors und durch zweckdienliche Arbeit dürfte die Stellung von Opel erheblich geſtärkt werden. Das Reichsmilchgeſetz Der von dem Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft aufgeſtellte Entwurf eines Reichsmilchgeſetzes iſt ſveben den Landesregierungen und wirtſchaftlichen Verbänden zur Stellungnahme zugeleitet worden. Alsbald nach Eingang dieſer Aeußerungen wird der Entwurf dem Reichskabinett, das ſich bisher noch nicht mit ihm hat beſchäftigen können, vor⸗ gelegt werden. Der Entwurf umfaßt 50 Paragraphen und enthält ſehr eingehende Beſtimmungen über den geſamten Verkehr mit Milch. Er erſtreckt ſeinen ſachlichen Gel⸗ tungsbereich auf auf Milchzubereitungen und Milcherzeug⸗ niſſe. Dies iſt insbeſondere deshalb geſchehen, um auf dem wichtigen milchwirtſchaftlichen Gebiete die rechtliche Möglich⸗ keit zu einer autoritativen Standardiſterung zu ſchaffen. Ein Seſetzlicher Standard für Milch wird im Geſetzent⸗ wurf ſelbſt geſchaffen, und zwar für eine gehobene Konſum⸗ milch, die„Markenmilch“ oder„kontrollierte Vollmilch“ ge⸗ nannt wird. Die übrigen Standards ſollen im Benehmen mit den Ländern nach Gehör der Vertreter der Wirtſchaft durch Ausführungsvorſchriften geſchaffen werden. Schiele warnt vor der Diktatur Reichsernährungsminiſter a. D. Schiele, der Vorfitzende des Reichslandbundes, erklärte auf dem Landbundtag in Schneidemühl:„Für die Landwirtſchaft muß das Loſungs⸗ wort gelten: In die Regierung mit aller Macht, hinein in das Parlament. Es gibt nur dieſen einen Weg. Der andere Weg iſt ungänglich. Ich warne vor ihm.“ Braunſchweig will Anſchluß an Preußen Neben bem Landesverband der beutſchnattonalen Volks⸗ partei und deren Landtagsfraktion haben auch die in der „Fraktionsgemeinſchaft der Mitte“ zuſammengeſchloſſenen Demokraten, der Bauernbund und der Wirtſchaftsverband für Stabt und Land Braunſchweigs zur Frage der Zukunft des braunſchweigiſchen Staates Stellung genommen. Es wurde der Beſchluß gefaßt, das braunſchweigiſche Staats⸗ miniſtertum durch den Landtag zu erſuchen, mit der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregierung Ver⸗ handlungen über die Bildung eines Reichslandes Preußen einzuleiten. Die braunſchweigiſche Regierung wurde zugleich beauftragt, dem Landtag entſprechende Geſetzentwürfe vor⸗ zulegen. Leichtfinnige Fliegerei Paris, 17. März.(Von unſerem Partiſer Vertreter.) Ein ſchwerer Fliegerunfall, der auf verwerfliche Prahlerei eines Piloten zurückzuführen iſt, verſetzte heute die Be⸗ wohner der bei Paris gelegenen Ortſchaft Saint Maure in Aufregung. Der Flieger wollte offenbar ſeine Verwandten mit halsbrecheriſchen Kunſtſtücken in Erſtaunen ſetzen und raſte mit ſeinem Apparat allen Vorſchriften zuwider knapp über die Dächer der Ortſchaft hinweg und vollführte über dem Haus ſeiner Angehörigen einige kühne Wendungen und Sturzflüge, bis ein Flügel des Apparates in einer Pappel hängen Blieb. Das Flugzeug wurde inſolgedeſſen in einem halbkreis⸗ förmigen Bogen herumgeriſſen und ſaufte mit ungeheurer Wucht auf das Dach eines benachbarten Hauſes. Der ſchwere Motor des Flugzeuges durchſchlug das Dach und beſchädigte das oberſte Stockwerk des Hauſes. Seine Bewohner kamen zwar ohne Verletzungen davon, doch erlitt eine alte Frau durch das fürchterliche Krachen einen Nervenchock. Der unvor⸗ ſichtige Pilot zog ſich wie durch ein Wunder nur eine leichte Schramme im Geſicht zu. Er wurde von der Feuerwehr unter entrüſteten Kundgebungen der Augenzeugen des Unfalles aus ſeiner gefährlichen Lage auf dem zertrümmerten Dach herunter⸗ geholt, * Eine zweite Mittelmeerfahrt des„Graf Zeppelin“. Nach einer Mitteilung des Luftſchiffsbaues Zeppelin ſoll die Mittel⸗ meerfahrt des„Graf Zeppelin“ am 15. April wiederholt wer⸗ den, um weiteren Perſonen die Teilnahme am Fluge zu er⸗ möglichen, deren Geſuche diesmal abgeſchlagen werden mußten. Der Flugpreis iſt auf 3000 Mark feſtgeſetzt worden. * Kleidervotſchrift für die italieniſchen Schulen. Nach einem Erlaß des italieniſchen Unterrichtsminiſters müſſen Lehrerinnen und Schülerinnen zukünftig mit einem Kittel bekleidet ſein, der bis zum Halſe geſchloſſen iſt und Aermel bis zum Handgelenk hat. In den höheren Klaſſen ſoll dieſe Kleidung möglichft dunkel, die Knie bebeckt ſein. Schweden ratifiziert den Kelloggpakt. Der ſchwediſche Reichstag hat mii allen Stimmen gegen die der Kommuniſten Immer noch Die Eisverhältniſſe in der Oſtſee Nach einer Mitteilung des Reichsverkehrsminiſteriums iſt noch nicht mit einer Wiederaufnahme des See⸗ dienſtes nach Oſtpreußen zu rechnen. Sie war für den 20. März vorgeſehen. Wegen der Eisverhältniſſe im Küſten⸗ gebiet und beſonders im Hafen von Pillau muß die Wieder⸗ aufnahme auf einen ſpäteren Termin verſchoben werden. Der Eisgang auf der Oſtſee hat an der Küſte großen Schaden angerichtet. So wurde die Landungsbrücke in Heringsdorf zerſtört. Nun wird aus dem Oſtſeebad Zinnowitz gemeldet, daß auch die Seebrücke in dieſem Ort in beträchtlicher Länge zuſammengebrochen iſt. In den anderen Bädern wurden die Landungsbrücken vorſichtshalber abgebaut. Immerhin haben ſich die Eisverhältutſſe nörblich Rügens gebeſſert. Der regelmäßige Fährverkehr zwiſchen Deutſchland und Schweden iſt wieder aufgenommen worden. Die Fährſchiffe werden täglich in Saßnitz auslaufen und ankommen. Die Aufbruchsarbeiten im Norb⸗Oſtſee⸗Kanal ſind in den letzten Tagen derart gefördert worden, daß de regelmäßige Schiffsverkehr im Kanal in den nächſten Tagen wieder eröffnet werden kann. Die Eisſchwierigkeiten, die ſich den ruſſiſchen Eisbrechern auf der letzten Strecke lden durch das Eis des Kanals entgegenſtellten, haben ſich als ſo groß erwieſen, daß zu ihrer Ueberwindung längere Zeit als angenommen erforderlich war. Der im Gefolge des Eisbrechers arbeitende Kieler Schlepper„Zaururs“ erlitt dabei Schraubenſchaden, während die aus eineinhalbmonatiger Eishaft befreiten fünf Dampfer nur im Schlepp der Eisbrecher und der mitgeführ⸗ ten Schlepper nach Brunsbüttelkoog gelangen konnten. die ruſſiſchen Offiziere bezeichneten die Eisverhältniſſe an dieſer Stelle des Kanals als außergewöhnlich. Elbe⸗ und Werra⸗Eis ſind am Samstag in Bewegung gekommen. wurden größere Schäden nicht angerichtet. Hochwaſſerſchäden in Schle ſien Im allgemeinen Auf Katzbach, Neiße, Peile und Tarne iſt der Etsgang in vollem Gange. An vielen Stellen iſt Teich⸗ wehr eingeſetzt worden, um durch Sprengungen Eisver⸗ ſetzungen zu beſeitigen. Ingramsdorf ſteht faſt völlig unter Waſſer. Eine Anzahl Höfe und Ställe mußte geräumt wer⸗ den. banner herangezogen iſt, ſteht in erhöhter Alarmbereitſchaft. Aus dem Kofſchwitzer See bei Liegnitz wurden acht Zentner tote Fiſche zutage gefördert, die unter der Eisdecke erſtickten. Auch in anderen Seen ſind ſchwere Schäden in den Fiſch⸗ beſtänden entſtanden. Dit Aeberſchwemmung in Alabama Eine Stadt durch Hochwaſſer zerſtört — Newyork, 17. März. Die Zahl der durch das Hoch⸗ waſſer in Elba ums Leben gekommenen Perſonen beläuft ſich nach den letzten Meldungen auf 150. Das Hochwaſſer der Ne⸗ beuflüſſe des Miſſiſſippi ergießt ſich weiter unaufhallt⸗ ſa m in die Ebene von Alamba. Beſonders ſchlimm iſt die Lage in Troy und in Caryville(Alabama, ſowie Bre w⸗ ton und Flomaton(Florida). Die Stadt Georgia iſt vollkommen überſchwemmt. 3000 Einwohner flüchteten in die Berge. Die Stadt Caſtleberre iſt nach der Ausſage eines Flie⸗ gers vollſtändig zerſtört. Insgeſamt ſind etwa 15 000 Perſonen durch das Hochwaſſer in Mitleideuſchaft gezogen. Die Lage in Elba Montgomery, 17. März. In dem Hauptquartier ber hier ſtationierten Nationalgarde ſind Nachrichten aus Elba eingetroffen, wonach alle Perſonen, die ſich vor den heranflutenden Waſſermaſſen in Sicherheit gebracht hat⸗ ten, ſich außer Lebensgefahr befinden. Annähernd 900 Per⸗ ſonen wurden durch Boote gerettet. Man ſchätzt, daß ſich zur Zeit noch 1000 Menſchen in Elba auf Holzdächern und in vielen Fällen ſogar in den Kronen von Bäumen aufhalten müſſen. Jedoch beſteht die Hoffnung, daß man ſie alle noch in Sicherheit bringen kann. 2 19*(Alabama), 17. März.(United Preß.] Ein laug⸗ ſa mes Sinken des Waſſers iſt nach den letzten Meldungen in der überfluteten Stabt Elba feſtgeſtellt worden. Trotzdem iſt bie Lage ſowohl in Elba, als auch in Geneva und Brewtöon äußerſternſt und nach wie vor muß mit dem Einſturz der dort noch ſtehenden Häuſer gerechnet werden, der Hunderte von Menſchen das Leben koſten würde. garde mit Hilſe von unter großer Mühe herangebrachten Boo⸗ ten ihr heroiſches Rottungswerk mit Auſvannung aller Kräfte fortgeſetzt und konnte mehrere Hundert Perſonen retteu. Es bereitet den Hilfsmannſchaften immer noch große Mühe, bis Deshalb hat die National⸗ 150 Todesopfer im Miſſiſſippital Elba vorzudringen. Das reißende Waſſer iſt mit Trümmern, Möbelſtücken und Tierleichen beſät, was darauf ſchließen läßt, daß zum mindeſten ein großer Teil der Stadt vollſtändig zer⸗ ſtört iſt. vorläufig angeſichts der Gewalt, mit der die Fluten talabwärts stürzen, nicht zu denken und es ſcheint, als ob die in den über⸗ ſchwemmten Städten eingeſchloſſenen Einwohner trotz aller Bemühungen der Rettungsexpebitionen größtenteils aushar⸗ ren müſſen, bis ſich das Waſſer verlaufen hat. Um die größte Not zu lindern, haben zehn Flugzeuge die überſchwemm⸗ ten Diſtrikte überflogen und Nahrungsmittel abgeworfen. Hochwaſſer der Marit Sofia, 17. März.(United Preß.) Eine plötzliche Ueberſchwemmungskataſtrophe hat die Stadt Philippopel überraſchend heimgeſucht und unter den Einwohnern große Panik hervorgerufen. Mitten in der Nacht ergoſſen ſich große Waſſermaſſen, die von der Schneeſchmelze in den Bergen her⸗ rührten, aus der Maritza in die Stadt und ſtiegen raſch bis zu einer Höhe von 1% Metern. Die entſetzte Bevölkerung mußte unter Zurücklaſſung aller Habſeligkeiten aus den Bet⸗ ten flüchten. Zahlreiche Frauen und Kinder mußten von der Polizei mit Booten gerettet werden. unbewohnbar geworden ſind, 15 ſind bereits eingeſtürzt. Nahezu tauſend Familien ſind durch die Ueberſchwemmung obdachlos geworden. Die ganze Umgebung von Philippopel ſteht unter Waſſer. und die Fluten haben bereits ſchweren Schaden angerichtet. Auch die Dou au ſteigt in bedrohlicher Weiſe. * 5 Belgrad, 17. März. In Südſlawien ſind burch den Eisgang und das Hochwaſſer der Flüſſe acht Eiſenbahn⸗ und Straßenhrücken zerſtört worden. Primos Maßnahme gegen die Studenten General Primo de Rivera hat durch einen Erlaß be⸗ ſtimmt, daß alle über 18 Jahre alten Studenten ſowie die Univerſttätsprofeſſoren und Rektoren, die ſich an Unruhen beteiligen oder die Diſziplin nicht aufrecht erhalten, mit Gefängnis beſtraft werden. Für Studenten unter 18 Jahren werden die Eltern verantwortlich gemacht und gegebenenfalls mit hohen Geldſtrafen belegt werden. Alle orte zurückkehren. Der Erlaß findet auf Saragoſſa und Valencia keine Anwendung. Die Studenten dieſer Univerſitäten werden in einer offiziellen Rote zu ihrer den Streik ab⸗ lehnenden Haltung beglückwünſcht. Der Kampf geht weiter Die geſamte Profeſſorenſchaft der medizini⸗ ſchen und furkſtiſchen Fakultät der Univerſität Madrid hat ihren Rücktritt eingereicht. Die Regierung hat die Forderung der Mediziner abgelehnt, während der Rücktritt des größten Teiles der Profeſſorenſchaft der juriſtiſchen Fakultät angenommen worden iſt. Der Studentenſtreik hat ſich auch auf die Univerſitäten Valencia, Tarragona und Barcelona ausgedehnt. In Barcelona haben ſich Ausſchreitungen ereignet. Die Studen⸗ ten haben die Fenſterſcheiben eines Jeſuiten⸗Kollegs einge⸗ worfen. Wegen der Ausſchreitungen in Granada iſt dort der Belagerungszuſtand verhängt worden. Auf den Straßen von Madrid haben Studenten Bilder Primo de Riveras zerriſſen. Infolge der Sympathien, die die Studentenbewegung in welten Kreiſen der ſpantiſchen Bevölkerung gefunden hat, dürfen die Rückwirkungen auf die Diktatur nicht leicht ge⸗ nommen werden. In ganz Spanten ſind insgeſamt 15 000 Studenten mit ihren Familien in die Bewegung verwickelt. * Für den Kanaltunnel. Das parlamentariſche englische Komitee für den Tunnel unter dem Aermelkanal hatte ein Rundſchreiben an alle größeren Städte Englands mit der Bitte geſandt, ihre Anſichten über das Projekt zu äußern. Die Antworten haben ergeben, daß ſich 205 Städte für den Kanal⸗ tunnel, ſechs dagegen erklärt haben, während 67 Städte eine neutrale Haltung einnehmen. * Die japaniſch⸗chineſiſchen Verhandlungen. Nach einer des japaniſchen Miniſterpräſidenten Tanaka die Beſprechun⸗ gen über die Wiederaufnahme der unterbrochenen chineſiſch⸗ 5 Verhandlungen in 1 einen befriedigenden den Kelloggpakt ratifttert. * Verlauf. nicht in Madrid anſäſſigen Studenten müſſen in ihre Heimats⸗ 1 Reutermeldung aus Tokio nehmen laut einer Erklärung Letzte Meldungen g Autodiebe am Werk — Berlin, 17. März. tn den verſchiedenſten Straßen Berlins nicht weniger 41g ſieben Autos von Autodteben geſtohlen worden. Das„Kuckucksei“ — Berlin, 17. März. In der Schwurgerichtsverhandlung gegen den Elektromonteur Werner Gebhardt, der⸗ſeine 81 Jahre alte Großmutter erſchlagen hatte, weil ſie ihn ein Kuckucksei genannt habe, wurde der Angeklagte wegen Tot⸗ ſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von 12 Jahren und zu 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Raubüberfall — Magdeburg, 17. März. Geſtern vormittag wurde in Quedlinburg(Kreis Magdeburg) in der dortigen Kranken⸗ kaſſe von zwei unbekannten Männern ein Raubüberfall ver⸗ übt. Geraubt wurden 4200 ,. Die Täter drangen mit vov⸗ gehaltenem Revolver in den Kaſſenraum ein und raubten die dort auf dem Tiſche liegenden Banknoten. Sie fuhren dann mit einem Auto bavon. Das Eiſenbahnunglück in Japan — London, 17. März. Nach Meldungen aus Tokio hat das Eiſenbahnunglück auf der Sanyo⸗Eiſenbahn glücklicher⸗ weiſe nur zwei Opfer an Menſchenleben gefordert. Nähere Einzelheiten über die Urfache und den Hergang des Unglücks liegen noch nicht vor. Kommuniſtenverhaftungen in Lettland — Riga, 17. März. Die rigalſche Kriminalpolizei hat das geſamte regionale Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei, das zu einer Sitzung verſammelt war, verhaftet. Unter den Verhafteten befinden ſich Männer in öffentlichen Stellungen. Von Indianern überfallen — Lima(Peru), 17. März. Der Poſten Balata in der Provinz Loreto im Quellgebiet wurde von Indianern angegriffen. Die Indianer metzelten 40 Arbelter nieder. Verfolgung der Indianer ausgeſchickt worden. 16 Millionen vor dem Hungerstod? — Nanking, 17. März. Nach einem Bericht des Geſund⸗ heitsminiſters ſollen in den Provinzen Honan, Schanſi und Kauſu mehr als 16 Millionen Menſchen vor dem Hunderstode ſtehen. Selbſt Der geſamte Hochwaſſerſchutz, zu dem auch das Reichs⸗ An eine Bergung von Gegenſtänden oder Leichen iſt f Weit über 300 Häuſer ſind durch das Waſſer ſo ſchwer beſchädigt worden, daß ſie Die Maritza iſt über ihre Ufer getreten Sett Freitag vormittag 10 Uhr ſtud des Amazonen⸗ Stromes Ein bewaffneter Kutter iſt zur 7 E. 31 KK ooo n ea eK ne 3 — 2 Montag, den 18. März 1929 7 5 4 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Aus gabe) 8. Seite. Nr. 125 Stäbdtiſche Nachrichten Nichtöffentliche Sitzung des Vürgerausſchuſſes Veräußerung von Grundſtücken In nichtöffentlicher Sitzung des Bürgerausſchuſſes am 5. März wurde die Veräußerung einer Reihe von Grun d⸗ ſtücken behandelt und den hierüber gefaßten Beſchlüſſen des Stadtrats zugeſtimmt. Hiernach werden für Wohnungsbau- zwecke nerkauft: im Lindenhof zwei Plätze, in der KReckarſtadt drei Plätze und in Neckarau ein Platz. Außerdem wurden in Neckarau für die Stadt entbehrliche Wegflächen und Feldweggelände an die in Be⸗ tracht kommenden Angrenzer verkauft. Ein ſchöner Frühlingsſonntag Obwohl der offizielle Frühlingsanfang erſt am kommenden Donnerstag, den 21 März, beginnt, glich doch der geſtrige Dag einem herrlichen Frühlingsſonntag, der zu einem Spa⸗ ziergang in die nähere oder weitere Umgebung der Stadt Ver⸗ anlaſſung gab. Es herrſchte ein Maſſenbetrieb nach allen Rich⸗ tungen der Winbroſe. Die an der Sonnenſetle gelegenen Gar⸗ tenreſtaurants hatten Hochbetrieb. Bei etnem Spaziergang durch die Parkanlagen konnte feſtgeſtellt werden, daß die Kälte außerordentlich großen Schaden in dem Staudenbeſtand ange⸗ richtet hat. Sowohl die Rheinſporen als auch der Bellen⸗ krabben ſind noch zugefroren. Bis jetzt nahte ſich der Früh⸗ ling nicht mit dem üblichen Brauſen und Stürmen, ſondern mit einer mehr milden Witterung, die nach der ſtrengen Kälte ſehr angenehm empfunden wird. Bald werden auch die Schnee⸗ glöckchen kommen und den Frühling einläuten. Der Auf⸗ enthalt im Freien in der warmen Sonne wirkte elaſtiſch auf den Körper ein. Der geſtrige Tag ſtand im Zeichen der Konfirma⸗ ttonsfeiern, die im ganzen Lande abgehalten wurden. Dieſe Tage ſind Familienfeſte und eine Erinnerung fürs ganze Leben. Konfirmationsfeiern waren in der Trini⸗ zattskirche(Pfarrer Roſt), in der Konkordienkirche(Kirchen⸗ rat von Schoepffer), in der Chriſtuskirche(Pfarrer Dr. Hoff), in der Friedenskirche(Landeskirchenrat Ben⸗ der), in der Johanniskirche(Pfarrer Emlein), in der Lutherkirche(Pfarrer Jundt) und in der Melanchthonkirche (Pfarrer Heſſig). Ferner wurden Konfirmationsfetern ab⸗ gehalten in Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Wald⸗ hof und in Sandhofen. In der katholiſchen Kirche wurden, wie bereits gemeldet, verſchiedene Primizfeiern abgehalten. Von der Bahn erfahren wir, daß der Reiſeverkehr nur mittelmäßig war, Der Ausflugs verkehr dagegen wird Anz als ſehr ſtark geſchildert. Bevorzugt wurde Heidelberg In den Abendſtunden war in Maun⸗ Heim lebhafter Betrieb. Polizei und Berufsfeuerwehr hatten und das Neckartal. uns keine bemerkenswerten Vorkommniſſe zu melden. In⸗ folgedeſſen iſt anzunehmen, daß der Sonntag auch in ruhiger Weiße verlaufen iſt. eh. * (jähriges Dienſtjubilaum. Um 3. April ſind es 40 Fahre, daß 32 junge Pädagogen nach beſtandenem Staats⸗ Txamen in Badens heimatlichen Gefilden ihre erzieheriſche Tätigkeit aufnahmen. Von dieſen 32 Herren ſind heute noch 23 erfolgreich aktiv, die anderen ſind geſtorben. In Man n⸗ Heim witken heute noch, teilweiſe bis 30 Jahre, folgende Herren: Hauptlehrer Valentin Gabe r, Zeichenlehrer Mar⸗ zuin Iber, Fach⸗ und Fortbildungsſchulhauptlehrer Karl Martin, Hauptlehrer Ernſt Münz, Zeichenlehrer Otto Reichel, Profeſſor Theodor Schindler und Rektor Karl Winter. Die 23 Herren feiern am 3. April in Baden⸗ Baden ihr 40 fähriges Dienſtlubiläum. Möge dieſen treuen Veteranen der Volkserziehung ein ſonniger Lehensabend beſchieden ſein. Mutige Retter. Vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet wurde am Sonntag nachmittag ein in den aher Jahren ſtehender Mann, der angeblich in ſelbſtmörderiſcher Ah⸗ ſicht in der Nähe des ſtädtiſchen Freibades in den Rhein geſprungen iſt. Auf die Hilferufe des verzweifelt mit den Wellen kämpfenden Mannes ſtürzten ſich zwei mutige junge Deule in voller Kleidung in die Fluten und brachten den bereits bewußtloſen Mann ans Land, wo man Wieder⸗ belebungsverſuche anſtellte. Sodann wurde er mit dem Kran⸗ kenauto nach dem Allg. Krankenhaus überführt. Den muti⸗ gen Rettern gebührt Lob und Anerkennung. Gleichniſſe Von Klabund Seth traf i, wie er mit nackten Füßen am Flußufer ſpaslexen ging. Der Weiſe ließ ſich am Strand nieder, ließ die Beine ins treibende Waſſer hängen und ſpielte mit Kie⸗ ſeln. Er nahm einen Kleſelſtein, den die Wogen glatt und glänzend geſchliffen, und hielt ihn ins Licht: Dies iſt der Stein der Weiſen, ſprach er, nach dem die Narren überall ſuchen— nur nicht dort, wo er offen daltegt. Dies iſt das Waſſer des Lebens, und er zeigte auf den Fluß zu feinen Füßen.— Die Wellen ſpielten um ſeine verkrüppelten Zehen, Algen blieben darin hängen. Und der Weiſe nahm die Algenbüſchel, hielt ſie einen Augenblick ins Licht: Dies iſt Auſer alter Ahn. Man hat ſeiner beim Ahnenkult vergeſſen. Seine Mutter war das Meer, ſein Vater der Sonnenherr. Wir haben keine andern Eltern. 5*. Seth ſyrach: Heute ſah ich dem Maler Ma zu, der mit fünf ſchwarzen Pinſelſtrichen in fünf Sekunden die Flluſion elſtas biuſenbeſtandenen Seeufers, über dem ein Reiher zieht, auf Papier zauberte. Ich geſtehe, daß mir ſein Bild gefiel. Alter was für eine oberflächliche, unernſte, leicht⸗ſinnige und eicht⸗fertige Kunſt, die im zehnten Teil einer Minute ſchon hr Raſultat gibt und vergibt.— Li ſchwieg.— Er führte Seth in Mas Ateller.— Seth erſtaunte auf das höchſte.— Im Atelier lagen Tauſende von Blättern herum und alle zeigten: ein binſenbeſtandenes Seeufer, über dem ein Reiher zieht.— Li ſprach: Ma hat fünf Jahre lang nichts gemalt als das binſenbeſtandene Seeufer, über dem ein Reiher zieht. Er hat fünf Jahre gebraucht, um in fünf Sekunden mit ein paar Pinſelſtrichen ein Bild der Vollkommenheit zu geben, Foſef Renner 7 erdigung des im beſten Mannesalter von 51 Jahren ſeiner Familie und der Allgemeinheit entriſſenen Werkmeiſters Joſef Renner. Ein Trauerzug, wie er nicht allzuoft zu ſehen iſt, bewegte ſich von der Friedhofkapelle zum Grabe. Die Würdigung der Verdienſte und Charaktereigenſchaften des Verewigten erhielt in den zahlreichen Nachrufen am offenen Grab beredten Ausdruck. Sie legten Zeugnis dafür ab, welch hoher Wertſchätzung und großer Beliebtheit in den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung ſich der Entſchlafene er⸗ freute. Unvergeſſen ſollen ihm bleiben ſeine großen Ver⸗ dienſte als Stiftungsrat um die kath. Pfarrgemeinde. Wahr⸗ haft zu Herzen gehende Wort fand Stadtpfarrer Ber beri ch, der in ſeinem und im Namen der Pfarrgemeinde dem Ent⸗ ſchlafenen ſrine Kirchentreue und feine ſtete opferwillige Dienſtbereitſchaft nachrühmte⸗ Arheiterſchaft der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik Neckarau hat ſich der Verewigte ein ehrendes Gedenken ge⸗ ſichert. Mit tiefbewegten Worten rief Herr Telger dem Verſtorbenen ein herzliches„Vergelt's Gott!“ ins kühle Grab für ſeine nimmermüde Tätigkeit in den kath. Vereinen. Der Kirchenchor entbot dem verdtenſtvollen Stiftungsrate mit mehreren Grabliedern den letzten Sangesgruß. Möge die große allgemeine Teilnahme— man bemerkte unter den Leid⸗ tragenden auch den Bezirkspräſes der kath. Arbeitervereine, Profeſſor Ulrich aus Mannheim— den Hinterbliebenen zum Troſte gereichen in ihrem ſchweren Leid. Schm. * * Silbernes Ordens jubiläum. Die Schweſter Conceſſa vom Schweſternhaus St. Joſef, Mannheim⸗Lindenhof, feiert am heutigen Montag ihr 25fähriges Ordensjubi⸗ Lä u m. Gleichzeitig kann ſie an dieſem Tage auf ihre Pjähr. Tätigkeit im Dienſte der Krankenpflege auf dem Lindenhof zurückblicken. * Tragiſcher Unfall. Geſtern mittag lief vor R 1 ein 17jähriger, aus der Straßenbahn ausſteigender und den Fahr⸗ damm überquerender Junge direkt in ein Privatauto aus Bensheim hinein. Während der Junge nur leichte Hautab⸗ ſchürfungen davontrug, erlitt ein aus dem Auto heraus⸗ ſpringender älterer Herr, der dabei von einem Radfahrer an⸗ gefahren wurde, einen Oberſchenkel bruch. In ſeinem Auto mußte er zum nächſten Arzt gefahren werden. Die Täligkeit der Oberverſicherungsämter Seit 1924 hat ſich die Zahl der Berufungen verdreifacht Die wachſende Bedeutung der ſozialen Geſetzgebung (ranken⸗, Unfall⸗, Inpaliden⸗ und Angeſtellten⸗Verſicherung zigt ſich in ſehr intereſſanter Weiſe in der Zunahme der Ge⸗ chäfte der Oberverſicherungsämter. Vom Jahre 1924 ab iſt ein ſtändiges Anſteigen der Berufungen feſtzuſtellen. Die Zahl der zu bearbeitenden Berufungen betrug beim Oberverſicherungsamt Maunheim: 1924: 697, 1925: 953, 1026: 1811, 1927: 2136, 1028: 2458. Bekanntlich ſind die Oberverſicherungsämter zugleich Verſor⸗ gungsgerichte. Auch bei den Verſorgungsgerichten ſind die zu bearbeitenden Berufungen vom Jahre 1925 ab in ſtändiger Zunahme begriffen. Die Zahl der zu bearbeitenden Beru⸗ fungen betrug beim Verſorgungsgericht Mann⸗ heim: 1924: 975, 1925: 955, 1926: 1580, 1927: 2095, 1928: 2635. Zuſammen betrug alſo die Zahl der zu bearbeitenden Be⸗ rufungen: 1924: 1670, 1925: 1908, 1926: 3391, 1927: 4231, 1928: 5093. Ein Rückgang der Berufungen ſowohl beim Oberyer⸗ ſtcherungsamt wie beim Verſorgungsgericht iſt auch im neuen Jahrs nicht feſtzuſtellen. Namentlich iſt beim Verſorgungsgericht mit einer weiteren Vermehrung der Berufungen zu rechnen. Die Zahl der Rentenanträge wird zunehmen, insbeſondere deswegen, weil bei fortſchreitendem Alter der Kriegsbeſchä⸗ digten die Folgen der Beſchädigung ſich ſtärket bemerkbar machen werden, als in jüngeren Jahren. Durch die Ver⸗ ſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe vermehrt ſich vox allem auch die Zahl der Glternrentenempfänger, namentlich aus landwirtſchaftlichen Kreiſen. Gegenüber dem Jahre 1924 hat ſich die Zahl der Berufungen verdrel⸗ facht. Mit bieſer vermehrten Arbeit erfahren die Oberver⸗ ſicherungsämter eine ſehr ſtarke Belaſtung, da eigentlich nur das Kanzleiperſonal eine größere Vermehrung erfahren hat. Zu einer impoſanten Trauerfeier geſtaltete ſich die Be⸗ Bei Direktion, Beamten⸗ und Vereinsnachrichten Unterſtützt den Badiſchen Heimaldank Wie ſo manche gemeinnützigen Stiftungen und Vereine, iſt auch der Babiſche Heimatdank, ber ſich die Unterſtützung von be⸗ dürftigen Schwerkriegsbeſchädigten zum Ziele geſetzt hat, in ſeinem Bermögensſtande durch die Inflation ſtark geſchädigt worden. Im, merhin iſt es erfreulich, feſtſtellen zu können, daß die Zweigſtelle Mannheim des Vereins, die im Bezirksamt ihren Sitz hat, in⸗ folge günſtiger Anlage und geſchickter Berwaltung einen nicht uner⸗ heblichen Teil ihrer Werte hat retten können. Zwar iſt Eigentümer des Vermögens der Landesverband, doch hat über Ververtung und Verwendung die Zweigſtelle Mannheim ſelbſtändig zu befinden. Nachdem die Tätigkeit der Zweigſtelle Maunheim längere Zeit ge⸗ ſtockt hatte, fand im Dezember vorigen Jahres wiederum ein⸗ Sitzung des Bezirksausſchuſſes, dem u. a. Landrat Geh.⸗Rat Dr. Guth⸗ Bender als Vorſitzender, Reg.⸗Rat Ne u⸗ mager als ſtellvertr. Vorſitzender und Verbandsrechner Ruf als Geſchäfts⸗ und Rechnungsführer angehtren, ſtatt, in der Richtlinien für die künftige Vereinsarbeit beſprochen wurden. Feſtgeſtellt wurde ein Vermögensſtand von 47 613, der es ermöglichte, auf Weitz⸗ nachten an 44 hilfsbedürftige Schwerkrlegsbeſchädigte der Stabt Mannheim insgeſamt 3150/ als Unterſtützung zu verteilen. Wie wir hören, ſollen weitere Unterſtützungen zu Oſtern ausgezahlt wer⸗ den, ſo daß zu hoffen iſt, daß wiederum einer Anzahl von Bebdürftt⸗ gen über die ſchlimmſte augenblickliche Not hinweggeholfen werden kann. Jedenfalls verdient der Verein für ſeine Beſtrebungen bie Beachtung und dankbare Anerkennung der Oeffentlichkeit. Kommunale Chronik Förderung des Obſtbaues in Hockenheim sch. Hockenheim, 14. März. Die hieſige Stadtgemeinde hat, mit Zuſtimmung des Gemeinderates, ſowie des Landes⸗ kommiſſärs in Mannheim, mit ſofortiger Wirkung eine orts⸗ polizeiliche Vorſchrift erlaſſen zwecks Förderung des Obſt⸗ baues und zur Bekämpfung der tieriſchen und pflanzlichen Obſtbaumſchädlinge, in der es heißt: Die Beſitzer von Obſt⸗ bäumen jeglicher Art haben bis ſpäteſtens 10. Fehruar jeden Jahres die Obſtbäume von Moos, Flechten, Borken und alter Rinde zu reinigen. Krebskranke Bäume, die eine große Ge⸗ fahr für den ganzen Beſtand bedeuten, ſind bis zum gleichen Zeitpunkt zu entfernen. Von Mitte Februar an werden durch die Stadtverwaltung, mit Unterſtützung des Kreiſes, fämtliche Obſtbäume mit Obſtbaum⸗Karbolineum beſpritzt. Jeweils Anfang Oktober des Jahres werden durch die Stadt⸗ verwaltung an ſämtlichen Obſtbäumen zwecks Bekämpfung des Froſtſpanners Klebgürtel angebracht und wieder ent⸗ fernt. Die Eigentümer und Beſitzer von mit Obſtbhäumen be⸗ pflanzten Grundſtücken haben den Beauftragten der Stadt⸗ waltung und des Kreiſes zwecks Ausführung der obigen Ar⸗ beiten ungehinderten Zutritt zu den Baumanlagen zu ge⸗ ſtatten. Die Koſten des Beſpritzens eines älteren Baumes betragen 0,30, für kleinere Bäume 0,15„, für Buſchbäume 0,10 und 0,03 4. Für das Anbringen und Ablöſen der Klep⸗ gürtel werden 0,08„ berechnet. Die Reinſgungsarbeſten werden durch Beauftragte der Stadtverwaltung vorgenom⸗ men, falls die Beſitzer der in Betracht kommenden Grund⸗ ſtücke die Arbeiten garnicht oder nur unvollkommen aus⸗ führen. Die dadurch entſtehenden Koſten fallen den betreffen⸗ den Beſitzern zur Laſt. Daneben kann auch noch eine Be⸗ ſtrafung erfolgen, und zwar nach folgenden Beſtimmungen: Wer die vorgeſchriebenen Arbetten nicht, nur unvollſtändig, oder nicht zur rechten Zeit ausführt oder die Beauftragten der Stadtverwaltung in der Ausführung ihrer Obliegenheiten verhindert, wird nach dem Polizeiſtrafgeſetzbuch, ſowie der Feldpolizeiordnung für den früheren Bezirk Schwetzingen mit einer Strafe bis zu 20/ für jeden einzelnen Fall der Zuwiderhandlung beſtraft. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat von Villingen hat beſchloſſen, fütr das ſiebte und jedes weitere Kind eine Beihilfe von 80 Mark zu zahlen. Der Gemeinderat von Neuſtadt i. Schw. hat be⸗ ſchloſſen, die Lernmittelfreiheit für Schüler der Volksſchule künſtig unr noch auf Antrag zu gewähren. Der Bürgerausſchuß von Niederſchwörſtabt hat die Eingemeindungs verträge mit den Gemein⸗ den Niederdoſſen bach und Oberſchwörſtadt mit 14 gegen 5 Stimmen bei 5 Enthaltungen genehmigt. Die belden Gemeinden haben ſich ſchun vor einer Woche ein⸗ ſtimmig für die Eingemeindung mit Niederſchwörſtadt ent⸗ ſchieden. ö 5 mand aus Demut alles klein ſchreibt, well er ſich an das Große nicht wagt. Es könnte aber auch ſein, daß jemand aus Stolz alles klein ſchreibt, weil ihm an ſeiner eigenen Größe gemeſſen alles andere klein und nichtig erſcheint.— Li ſagte: Sie ſchreiben Kleines groß und Großes klein. Die, welche weiter unb weiſer ſind, ſchreiben Großes groß und Kleines klein. Beide aber ſchreiben ſie„Ich“ groß, ſo groß, daß man es nicht überſehen kann. Das höchſte Weſen ſchreibt ſich ſelber klein, ſo klein, daß man es überſieht und es nur zwiſchen den Zellen leſen kann. In den heiligen Büchern der Altvordern ſpricht Gott durch des Menſchen Mund. Er ſelber aber ſchweigt. Er ragt wie ein Fels in einen toſenden Waſſerfall. Die Waſſer giſchten und rauſchen, weil ſie ſich am Felſen brechen. Sein Schweigen iſt die Urſache ihrer Beredſamkeit. Theater und Muſik Der Fall Jakubowſki auf der Bühne. Urauffuh⸗ rung in Dortmund. Tendenz, Tendenz! Kriminelle Reportage als aktuelles Theater! In„Jofef“, Tragödie aus unſeren Tagen, zeichnet Eleonore Kalkowſka das Schickſal des angeblich unſchuldig hingerichteten ruſſiſchen Kriegsgefangenen Jakubowſki. 18 flüchtig ſkizzierte Bilder ſind in ihrer Technik dem„Wozzeck“ Büchners nachgepauſt und in eine phantaſtiſche Wolke von Humanitätsduſel und ſpekulativer Theatralik eingehüllt. Ohne dichteriſche Kraft, ohne Charakter wechſeln Stimmungen und Verſtimmungen in gefühlvollen Hebungen und Senkungen. Das Schickſal Joſefs wird weder Erlebnis, noch notwendiges Ereignis. Nur zwiſchendurch klingt die ruſſiſche Melodie der verlorenen Seelen mottvartig an. Und das iſt nicht tragiſch, nur traurig! Gegen die Juſtiz iſt die Tendenz dieſes Schauſtückes gerichtet, das die Verfaſſerin ſelbſt im Untertitel„Ein Juſtizirrtum“ wie es das binſenbeſtandene Seeufer zeigt, über dem ein Reiher zieht.— Wer weiß, wieviel Aeonen das höchſte Weſen brauchte, um in einer Sekunde das zu ſchaffen, was wir das Leben nennen?— Seth zog ſich beſchämt mit einer ehr⸗ erbietigen Verbeugung 9 5 Seth ſagte: Es gibt Leute, die, wenn ſie ſchreiben, nur kleine Buchſtaben verwenden Iſt dies nur eino Mode oder irgen wie meſentlich begründet? Man könnte ſich vorſtelleu, dag, dramatiſche Pfychologte fehlt. Wa cha wſki als Joſef fand Töne einer erſchütternd nennt, wobei ſie Dienſt am Volk gleich Verbrechen am Men⸗ ſchen ſetzt. Eine gut gemeinte Verteidigungsrede, der jede Der Aufführung im Dort⸗ munder Stabttheater lieh Dr. Hans Preß ſeine außer⸗ ordentliche expreſſtoniſtiſche Phantaſte und Regiekraft. Paul mehen-Menſchlichkett. In ihm ſtegte die Perſönlichkeit über O Berliner Theater. Das Leſſingtheater hat fetzt die Ors ka engagtert. Sie wählt ſich zwei Rollen für einen Abend, eine luſtige und eine ernſte. In der luſtigen kann ſie von ihrer leichten Begabung gute Proben geben, immer iunerhalb ihrer Grenzen, die Sprache iſt behindert und große Stelgerungs möglichkeiten ſind auch nicht vorhanden. Sie hat nur ſo im einzelnen einige charmante und verſtändnisvolle Momente. Es iſt„Das Veilchen“ von Molnar, deſſen Inhalt der Sturmlauf verſchtedener Sängerinnen auf einen Theaterdirektor iſt, wobei ſie eine Ungarin ſehr gemiſchter Gefühle gibt, putzig in der naiven Kreuzung bewußter und unbewußter Tugenden und Laſter. Das zweite Stück ſind „Die Medaillen einer alten Frau“ aus dem eng⸗ liſchen des Barrie, hier ſchon von der Grammatica geſpielt. Eine alte Scheuerfrau, die ſich ſchämt, keinen Sohn im Felde zu haben, nimmt ſich aus der Zeitung irgend einen Soldalen gleichen Namens, den ſie mit Brieſen und Geſchenken hom⸗ bardiert. Beim Urlaub beſucht der Soldat die wunderliche Alte und findet ſie zuletzt ſo entzückend, daß er bereit iſt, als ihr Sohn weiter zu funktionſeren. Ein Stück, deſſen in⸗ nere Einſtellung jetzt vollkommen erledigt iſt. Man läßt hier ſchon den dritten Akt fort. Die Orska ſpielt die alte Frau, von der geſagt wird, daß ſie ebenſo ihre Verdienſtmedaillen trage wie der Soldat, aber ſie iſt vorläufig noch unflhig, weiß⸗ haarige Frauen überzeugend zu geſtalten. Oscar Bie. Michael Bohnens neueſtes Tonfilmengagement. Mi⸗ chael Bohnen wurde auf drei Jahre für den Tonfilm nach Hollywood verpflichtet, Der Künſtler kann daher nur im beſchränkten Maße den europätiſchen Gaſtſpielverpflichtungen nachkommen.. Allerlei Wiſſenswertes In Aegypten kommt ſchon auf ede ſechſte Frau eine ge⸗ 5 ſchredene Frau. Die Scheidungen machen hier ketne Schwie⸗ 5 rigkeiten. 8 * In Japan hat man mit Hilfe von bis 1500 Jahre zu pück⸗ reichenden Quellenſchriften über log Ouellenſchriften über ie Fandenz Die übrigen Darſteller ſpielten mit Heftigkeit dSernct guf verlorenem Poſten. R. 1900 Erdbeben in dieſer Zeit feſtgeſtellt 222 dieſer Beben Hatten furchtbare Rataſtrophen zur Falte N 5 4. Seite. Nr. 129 ü Aus dem Lande Berſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienst i PI a nm äßig angeſtellt: Förſter Hermann in Wilhelmsfeld, Förſter Guſtay Gſchwender in Stein. Befördert werden ab 1. April 1929: Polizei najor De⸗ lizeiſchule in Karlsruhe. Exploſion eines Benzinfaſſes * Biihl, Amt Waldshut, 16. März. Der Landwirt und Süägewerksbeſitzer Emil Weißenberger war mit ſeinem Sohn damit beſchäftigt, den Inhalt eines Beuzinfaſſes feſtzuſtellen. Um zu ſehen, wieviel Benzin noch in dem Faß iſt, zündete der Sohn ein Streichholz an, kam dem Benzin 31 nahe, ſodaß das Jaß explodierte. Während der Sohn Kur leichtere Verletzungen erlitt, wurden dem Vater Beide Beine abgeriſſen. Im Krankenhaus Walds⸗ hut erlag er unmittelbar nach Einlieferung feinen ſchweren Verletzungen. Singen baut das erſte Hochhaus * Singen am Hohentwiel, 15. März. An der Ecke der Walter⸗Rathenau⸗ und Ekkehartſtraße wird von einer Anzahl Handwerksmeiſter mit Unterſtützung der Stadtgemeinde ein ſechsſtöckiges Hochhaus errichtet, das außer verſchie⸗ denen Geſchäftslokalen 16 Wohnungen enthalten ſoll. Die Baugeſelliſchaft Breite(Fittingwerke) beabſichtigt auf ihrem Baugelände an der Rielaſinger Straße den Bau von zwei neuen Häuſerblocks, in denen 21 Wohnungen ein⸗ gerichtet werden ſollen. * * Heidelberg, 17. März. Gemäß 8 13 der Verordnung über den privaten Muſikunterricht vom 19. April 1928 wurde vom Kultusminiſterium Herrn Otto Seelig in Heidelberg die Be⸗ rechtigung verl liehen, der von ihm in Heidelberg betriebenen Muſiflel hranſtalt die Bezeichnung:„Städtlſch ſubventioniertes Konſervatorium der Muſitk in Hetdelberg(Staatlich anerkaunte Muſiklehranſtalt)“ beizulegen. Mit Eintritt der wärmeren Witterung ſollen die meiſten vorhandenen Autowarnungstafeln durch Warnkreuze erſetzt werden.— Wilde Gerüchte ſchwirrten geſtern durch unſere Stadt. Von eintgen wurde behauptet, daß im Peterskirchgarten eine Frau ermordet ſei, die andern wollten von einem Mord an zwei Kindern wiſſen. An beiden Gerüchten iſt kein wahres Wort. a- Schwetzingen, 17. März. Der Weinhausbeſitzer und Wa renhändler Heinrich Seeger, der f Donnerstag nach⸗ mittag vermißt wird, hat ſich im hieſigen Gemeindewald er⸗ ſchoſſen. Die Leiche wurde geſtern nachmittag aufgefunden. Die Urſache, die den im allgemeinen geachteten Geſchäftsmann zu der unglücklichen Tat veranlaßt hat, iſt noch nicht bekannt. Seeger hinterläßt eine Frau mit drei Kindern im Alter von Monaten bis 6 Jahren. * Oftersheim, 15. März. Am Sonntag feiert ein Sohn des Rangiermeiſters a. D. Auer ſeine Primiz. Der alte Vater, der ſich ſchon lange auf dieſen Ehrentag gefreut hatte, iſt nun geſtern plötzlich an einem Herzſchlag geſtorben. schl. Hockenheim, 15. März. In der hleſigen evangeltſchen Kirche wurde das Oratortum„Dir, dir Jehova will ich ſingen“, für Baritonſolo, Kirchenchor, Orgel und Gemeindegeſang, auf⸗ geführt. Als Soliſt wirkte Oratorienſänger Fritz Seefried⸗ Mannheim mit. Er ſang die Arie des Raphael aus dem Ora⸗ torium„Die Schöpfung“ von Haydn,„Gott deine Güte reicht ſp weit“ von Beethoven,„In Gottes Hand“ von Robert Schu⸗ mann, Arie des Kaleb aus dem Oratorium„Joſua“ von Hän⸗ del,„Jeſus unſer Troſt und Leben“ von J. S. Bach und noch eine Reihe weiterer Lieder. Hell klang die ſchöne Stimme durch das Gotteshaus, die Herzen der Zuhörer erfreuend und erhebend Auch die onde Darbietungen und Vorträge ge⸗ ſtalteten die Auffiihrung zu einer ſeltenen muſikaliſchen Weiheſtunde.— Am letzten Sonntag wurde bei Böttingen, Oberamt Neckarſulm, der 25jährige Johann S ch öpfer, Sohn des hieſigen Jakob Schöpfer, als Leiche aus dem Neckar ge⸗ ländet. Man nimmt an, daß dem jungen Mann auf irgend eine Art ein Unfall zugeſtoßen iſt. * Bruchſal, 16. März. Dteſer Tage fällte hier ein Bürger einen alten Birnbaum, der rieſige Wurzeln zeigte. Unter dieſen fand er ein gemauertes Jundament mit einem Krug darin, der einen vergilbten Zettel enthielt, auf dem zu leſen war, daß der Baum anno 1604 geſetzt worden, alſo 325 Jahre alt iſt. Die„Urkunde“ war von einem Familienglied des gleichen Beſitzers unterzeichnet. * Meßkirch, 15. März. Die 24 Jahre alte Tochter des Landwirts Koch in Leibertingen wurde in der Scheune ihres Vaters erhängt aufgefunden. Man nimmt an, daß ſie in den Tod gegangen iſt aus falſcher Scham vor den Leuten, weil ſie eine Stelle in Singen ſchon nach kurzer Zeit von Heim⸗ weh überwältigt aufgab und nach Hauſe zurückkehrte. Zahn Nene Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. März 1929 Aus der Pfalz 400⸗Jahr⸗Feier der Proteſtation zu Speyer 1529 * Speyer, 15. März. Am Pfingſtſonntag, Pfingſtmontag und Pfingſtdienstag, dem 19., 20. und 21. Mai 1929, wird, wie f 5 2 bekannt in Speyer die große 400⸗Jahrfeier der Proteſtation moll zum Polizeioberſtleutnant in Karlsruhe, Polizeihaupt⸗ 4 N Jah 9 mann Müller in Pforzheim zum Polizeimajor bei der Po⸗ zu Speyer ſtattfinden. Am Sonntag, 19. Mai, iſt Feſtgot⸗ tesdienſt in den Hauptkirchen der Pfalz. Von den 30 Pre⸗ digern ſind 15 vom Evangeliſchen Bund, 15 vom Guſtav⸗Adolf⸗ Verein. In der Proteſtations⸗ Gedächtniskirche zu Speyer wird Biſchof D. Baltazar ⸗ Debrecen predigen. Abends iſt eine Feſtſplelaufführung:„Die Proteſtation“ von Kirchenrat D. Munzinger⸗Landau. Am Wintge 20. Mai, ſind vormittags je zwei Hau ptfellgott es dienſte in den proteſ tantiſchen Kirchen von Speyer. Prediger iſt D. Rend⸗ torff⸗Leipzig, D. Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden, Dom⸗ 1 85 D. Richter ⸗Berlin und Senior D. e Wien. Nachmittags 2 Uhr iſt Feſtzug und Maſſenkund⸗ gebung auf dem Feſtplatz vor der Stadt. Redner iſt Fahrenhorſt⸗Berlin, D. Geißler⸗Leipzig, Pfarrer Lind⸗Speyer. Maſſenchöre, lebende Bilder: Theſenanſchlag, Reichstag zu Worms, Speyer. Abends iſt Begrüßungsabend mit Vorträgen und Feſtſpielaufführung. Am Dienstag, 21. Mai, vormittags .30 Uhr, findet in der Proteſtations⸗Gedächtniskirche ein Feſtakt und offizielle Begrüßungen und ein Vortrag von Prof. D. Zſcharnack⸗Königsberg über die e ee von 1529“ ſtatt. Nachmittags iſt ein Ausflug nach Bad Dürk⸗ heim und der Ruine Limburg. Nachbargebiete a Lampertheim, 16. März. Heute nacht zwiſchen 10 und 11 Uhr ertönte Feuerſignal. Es brannte die Scheune der Heinrich Knecht 11 Witwe in der Römerſtraße. Die Löſch⸗ arbeiten geſtalteten ſich zunächſt ſchwierig, da infolge der letz⸗ ten Kälte die Hydranten der Waſſerleitung noch teilweiſe eingefroren waren und erſt aufgetaut werden mußten. Trotzdem gelang es der Freiwilligen Feuerwehr, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und die umliegenden Gebäude zu ſchittzen. Bald nach Ausbruch des Brandes erſchien der ſchon ältere Sohn Georg der Witwe auf dem Polizeiamt und erklärte, daß er den Brand gelegt habe. Er wurde ſo⸗ fort in Gewahrſam genommen und heute morgen dem Ge⸗ richt zugeführt. Das Anweſen ſollte in den nächſten Tagen z wangsweiſe veräußert werden. Aus Wut darüber iſt die Brandſtiftung entſtanden. In letzter Zeit ſollen ſich bei dem Brandſtifter Spuren geiſtiger Depreſſion gezeigt haben. Er hatte mit der Vernichtung der Hofraite gedroht, fedoch legte man ſeinen Aeußerungen keine weitere Bedeu⸗ tung bei. * Altenried(O. A. Nürtingen), 15. März. Ein öjähriges Mädchen warf eine Schürze voll Tannen zapfen in den brennenden Ofen. Die Schürze fing Feuer und das Kind ſtand lichterloh in Flammen. Der ältere Bruder, der ſich bemühte, das Feuer zu löſchen, erlitt ſchwerr Brand⸗ wunden an beiden Händen. Das Kind wurde nach Tübingen in die Klinik verbracht, wo es tags darauf ſtar b. Gerichtszeitung Eine Pfälzer Roſinenweinfabrik Der wegen Weinfälſchung ſchon mehrfach vorbeſtrafte Weinkommiſſionär Johann Mayer aus Weiſenheim a. S. hatte im Dezember 1927 und Januar 1928 insgeſamt 300 Zentner Roſinen von einem Mannheimer Kauf⸗ mann beſtellt und dafür zunächſt einen Kaufpreis von 1000 Mark erlegt. Während er nun in der Zwiſchenzeit einer an⸗ deren Sache wegen verhaftet worden war, drängte die Lieferfirma auf Abnahme. Am 9, 3. 28 ſchickte daher die mit⸗ angeklagte Ehefrau des M. ihren Sohn mit einem Fuhr⸗ werk nach Mannheim und ließ die inzwiſchen aus Rotter⸗ dam als Teillieferung eingetroffenen 50 Zentner Roſtnen ab⸗ holen, die dann bei Nacht und Nebel nach Herxheim ver⸗ bracht und dort zum größeren Teil zu Maiſche verarbeitet wurden. Die Beteuerungen des Angeklagten, er habe ſeiner Frau vor ſeiner Verhaftung den Auftrag gegeben, die Roſinen weiterzuverkaufen und nur einen geringen Teil zur Berei⸗ tung eines Haustrunks zu verwenden, konnten keinen Glauben finden, denn es ſei in der Pfalz nicht üblich, Haus⸗ trunk aus Roſinen herzuſtellen. Gerichtsbekannt dagegen ſei, daß Roſinen zur Herſtellung von Kunſtwein ver⸗ wendet werden würden. Im übrigen habe ſich zweifelsfrei ex⸗ geben, daß die Ehefrau des M. in die Pläne zu dieſer ge⸗ werbsmäßigen Pantſcherei eingeweiht geweſen war. Frau M. und ihr Sohn hatten ſich mit den vom Landgericht e am 10. 12. 28. ausgeſetzten Gefängnis⸗ ſtrafen beruhigt. Mayer ſen. dagegen legte beim Reichsgericht, wie das WTB. meldet, gegen ſeine Strafe von vier Monaten Gefängnis und 300 Mk. Geldſtrafe wegen verſuchter Weinfälſchung Reviſion ein, die aber jetzt vom J. Straf⸗ ſenat des Reichsgerichts als unbegründet ver worfen wurde. * 8 Beſtrafte Wilddiebe. Vor dem Amtsgericht Ann wel⸗ ler ſtand eine vierköpfige Wilderer bande wegen ſchwe⸗ rer Jagd vergehen unter Anklage. Sie hatten bei der Kälte viel Wild mit Schlingen gefangen. Von den vier Angeklagten konnten nur zwei überführt werden. Der 1906 geborene Waldarbeiter J. Galttzendörfer wurde zu drei Monaten und der 1897 geborene Fabrikarbeiter Eduard Siener zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. 8 Ein Beſatzungsſoldat verurteilt. Das Schwur⸗ richt Duisburg verurteilte den ehemaligen belgtiſchen Beſatzungsſoldaten Muylermann wegen verſuchten Tot, ſchlag's zu drei Jahren Gefängnis. Er hatte am 17. Nov. vorigen Jahres eine Frau von hier, zu der er ein Ver⸗ hältnis unterhielt, in ihrer Wohnung zu ermorden ver⸗ ſucht. 8e Aus Handel und Wandel [Hinweiſe auf Anzeigen Das Fiſchgericht in der Karwoche Se die praktiſchen Vorführungen der Propagandaſtelle der Städt. Werke, XK 7, die im Laufe dieſer Woche und noch zu Anfang 55 Karwoche nach⸗ mitags in deren Vortragsfaal K 7 koſtenlos abgehalten werden. (Näheres ſiehe. aereeerererereree Aus den Rundfunk⸗Programmen Montas, 18. März Deutſche Sender i Königswuſterhauſen(Welle 1848 Progtrammaustauſch, Uebertragung Die Zauberflöte Oper in zwei Berlin(Welle 475,4), 19.80 Uhr: Internationaler von Wien: Aus der Staatsoper: Akten, anſchließend Tanzmuſik. 5 13 N Breslau(Welle 321,2) 9 15 Uhr: Die Jouraliſten, Juſtſpiel. Frankfurt(Welle 421,3) 12.90 Uhr: Konzert,(Schallplatten), 18.88 Uhr: Nach Stuttgart Konzert des Rundfunkorcheſters, 2018 Uhr Von Stuttgart! Aus der vierten Dimenſton, anſchtteßend Schall⸗ plattenkonzert. Aus Triſtan und Jſolde, Muſtid rama in: 3 Akten. Hamburg(Welle 391,3] 20 Uhr: Sinfontekonzert, 21,45 Uhr: Ueber⸗ trag. 1 8. Sender um der deutſchen Welle: Ründfunkfingſtun de. Königsberg(Welle 280,4] 20.30 Uhr: Vollstſümliche Weiſen, 21.50 Uhr: Literariſche Abendunterhaltung, 0 Uhr: Tanzmuſtk. Langenberg(Welle 462,2). 13.05 Uhr: ttags konzert, 17.45 Uhr: Veſperkonzert. 20 Uhr; Aus der Städliſchen Tonhalle: Gollegtun Muſicum. zart der Meiſter, räte r Tanzmufik. Leipzig(W. 20 Uhr: Sudetendeutſche⸗ Kammer muſtk, 21 Uhr: roteſtantiſe Kirchen muſik, eng 1 München(Welle(Wen 272,7 12.55 Uhr: Mittags onzert,( renz 16.81. Uhr: Unterhaltungskonzert, 20.40 Uhr: Der Dot barbie, Oper. Stuttgart(Welle 374,1 12.15 Uhr: Electrolg⸗Platten, 16.85 Uhr: Von Frankfurt: Nachmittagskonzert,.15 lihr: Aus der 4. Di⸗ menſion, anſchließe 1 von Freiburg: Bunte Stunde. Ansländiſche Sendet Bean(Welle 300 20 Uhr: Volkstümlicher Hernerabend, 21.00 Ur: Jodellieder und Ländler muſik. Budapeſt(Welle 554,5) 19.80 Uhr: Geſellſchaft, anſchließend 2 Daventry(Welle 482,3] 22 21 Uhr: Von Birmingham: Der etnem Akt, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Da ventry(Welle 13 50 20.45 Uhr: Programm, 90.15 Uhr: Tanzmuſtk. Mailand(Welle 504,3) 20.85 Uhr: Operettenabend, 25 Ae Tanzm. Paris(Welle 1744) 21.15 Uhr: Meſſager⸗Ab und. gunberfibte. Konzert der Bhirbarmoniſcher 1. Kft., 1 Jonzert einer Militärkapelle, treue Liebhaber! Komödie in Ein Vaudeville Variete). Prag(Welle 349,2) 19.80 ihr: Von Wien: Die Nom(Welle 443,8) 20.45 Uhr;: Abende t und Semdeſptel. Wien(Welle 519,9) 19.90 Uhr: en des mitteleurypätſchen dah Staatsoper: Rundfunks: Aus der Wiener Die Zauberflöte, anſchließend Jazzband. 2 Z ſtrich(W dene 489,4) 20, Uhr;: Von Grethe bis„ 21 libr: Eine Stunde Strauß⸗ Mutz, 1 fadio-Spezialhaus geh. derte holt Marktplatz 6 2, 8 fel, 2854 Die neueſten Netzempfänger ſind bei uns eingetroffen. D. T. W. A. E.., Ahemo, Lumophon, Nora eite. 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Mit 100 ſeiner Knappen ritt er von hier nach Heidels⸗ heim und es gelang ihm auch, von ſeinen Gegnern unbemerkt, in die Stadt zu kommen, deren Verteidigung er nun ſelber in die Hände nahm, Schon beim erſten Angriff holten ſich die Ver⸗ Es ſoll uns erinnern an eine Zeit, da noch genügſame Föhren bündeten blutige Köpfe und mit ſchweren Verluſten mußten und Heidekraut den mageren Sandboden bedeckten, aus dem heute die Schlote einer der bedeutendſten Fabriken Süb⸗ deutſchlands emporragen als Wahrzeichen der neuen Zeit. Eine Schlacht ſoll da wieder vor unſern Augen aufſteigen, da Seckenheimer Bürger auf eigener Gemarkung für ihren Für⸗ ſten kämpften, um ſich ſelbſt, Haus, Hof und Feld vor Plün⸗ derung zu ſchützen. Nach dem frühen Tode des Kurfürſten Ludwig wurde Friedrich, der ſpäter der Siegreiche genannt wurde, zum Vor⸗ mund des kleinen Philipp ernannt. Friedrich ernannte ſich mit Zuſtimmung der Mutter des Mündels ſowie der meiſten Reichsftrſten zum rechtmäßigen Kurfürſt vou der Pfalz. Allein der Kaiſer Friedrich III. verweigerte ſeine Einwillſ⸗ gung und zwang damit Friedrich zur Entſcheidung, entweder der Kurwürde zu entſagen oder auf immer in Ungunſt des Katſers leben zu wollen, die, wie es ſich tatſächlich ſpäter ge⸗ zeigt hat, zum Kampfe mit einer Reihe von Fürſten führte. Friedrich, vertrauend auf die Treue und Tapferkeit ſeiner Untertanen, trotzte dem Gebot des Katſers, was zur Folge hatte, daß Markgraf Karl, des Kalſers Schwager, ihm den Fehdebrief ſandte. Dem Markgrafen war es viel weniger um Recht und Gerechtigkeit zu tun, vielmehr ſah er hier eine günſtige Gelegenheit der Gebietserwetterung auf Koſten der Pfalz. Auch der Biſchof von Metz trat auf die Seite der Gegner, da er ſeine Beſitzungen an der Bergſtraße bedroht fühlte. Aksbald trat auch der Biſchof von Metz dem gegnert⸗ ſchen Bunde bei, dem ſich auch Ulrich von Württemberg am 18. Dezember 1462 anſchloß auch mit der heimlichen Abſicht, Dandzuwachs durch dieſen Krieg zu erreichen. Am wenigſten kitanmerte es Friedrich, daß der Papſt Pius II. ſeine Exkom⸗ munkkation verkündigte. g Friedrich begann die offiziellen Feindſeligkeiten damtt, daß er dem Erzbiſchof von Mainz die Strahlenburg nieder⸗ Hrennen ließ, was für dieſen einen ſchweren Verluſt bedeu⸗ tete. Auch der Schwabe war indeſſen nicht untätig geweſen, er überrumpelte das völlig machtloſe Kloſter Maulbronn, das unter pfälziſchem Schutz ſtand. Die ſtrenge Kälte des Win⸗ ters zwang ihn aber, die Waffen bis zum Sommer ruhen 3 laſſen. Im April 1462 verſammelten ſich ſämtliche Gegner, und beſchloſſen nunmehr, gemeinſam zum Kampfe norzugehen. Nun traf es ſich aber, daß der Herzog von Baiern in einen Streit verwickelt war und Friedrich um Hilfe angerufen hatte, die bieſer ihm inſofern gewährte, als er ihm einen Teil ſeines Heeres nach Bajern ſandte. Er ſelbſt blieb zurück, um die meitere Entwicklung abzuwarten. Seine Gegner hatten wohl von dem Truppentransport erfahren, glaubten aber, daß Friedrich ſelbhſt mit nach Baiern ſei. Mit dieſem Glauben malten ſie ſich auch ſchon in ihrer Phantaſte den unblutigen Einzug in Heidelberg aus und jeder fühlte ſchon ſeinen Profit aus dieſem Unternehmen in der Taſche. Mit begreiflichem Leichtſinn, den ſie aber ſchwer Bezahlen mußten, wurde der Feldzug ausgemacht. Es wurde heſchloſſen, die geſamten Streitkräfte in Pforzheim zu ver⸗ einigen. Am Donnerstag, den 24. Juni brach Graf Ulrich von Württemberg von Stuttgart auf, und ſchon am nüchſten Tag zeigten rauchende Trümmer und zerſtörte Felder ſeinen Weg. Von Bretten aus wandte er ſich nach Nordweſten, das Saal⸗ Bachtal entlang, bis vor Heidelsheim, das Markgraf Karl, der eine Biertelſtunde non ihm weg lagerte, einnehmen wollte. Durch ſeine Kundſchafter hatte Kurfürſt Friedrich von dieſem Vorhaben Kenntnis erhalten: unverzüglich eilte er noch in derſelben Nacht nach dem an der Kraſchbach gelegenen Gochs⸗ 3 Zur Prazis zer Femilienſorſchung Von Werner Fuchs⸗Hartmaun ü Der Dreißigjährige Krieg iſt der oft beklagte und ge⸗ fürchtete Greuzſtein weitaus der meiſten Familtengeſchichten. Kirchenbücher und Gemeindeakten wurden durch ihn verüchtet und ſogar Staatsarchive in alle Welt zerſtreut. Die dadurch entſtandene Lücke iſt umſo ſchmerzlicher, als auch nach Be⸗ endung der offenen Fehde noch eine geraume Zeit verging, ehe man überhaupt daran denken konnte, die Urkunden wie⸗ der zu ſammeln und notdürftig zu ergänzen. Hierbet wurden dann natürlich in erſter Linſe nur ſolche Schriftſtücke herückſichtigt, an denen die Behörden ein beſon⸗ deres amtliches Intereſſe nahmen. Alle Aufzeichnungen mehr urtvaten Charakters ließ man im Drange der Zeit leichten Herzens verloren gehen oder ſtapelte ſie ohne Ordnung in Kellern und ſonſtigen Geläſſen auf, die ſich gerade boten und keineswegs immer für eine Erhaltung in brauchbarem Zu⸗ ſtande eigneten. Zudem wurden viele Aktenſtücke meiſt aus Raum⸗ und Sicherheitsgründen anderen Aemtern zugeteilt, ſo daß es manchmal ſelbſt bei Vorhandenſein von Dokumenten un⸗ bekaunt iſt, mo ſie ſich befinden. Sy verteilt ſich z. B. das Leininger Archiy an beinahe 50 deutſche Städte— ja, ein Teil der Akten wurde während der Reéuntonskriege Lud⸗ wig XIV. ſogar in Fäſſer gepackt und nach Paris mitgenom⸗ men, wo ſie noch heute liegen. 5 Die Kirchenbücher gehen in günſtigen Fällen bis Zur Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Weitere Forſchungen find im allgemeinen nur noch dann möglich, wenn einer der Vorfahren ſchon mal mit einer Familiengeſchichte begonnen hatte oder Mitglieder früherer Generatlonen öffentliche Aemter bekleidet haben. Waren dieſe Poſten nicht allzu untergeordnet, ſo laſſen ſich bet fachgemäßen Quellenſtudten faſt ftets ſo viel Anhaltspunkte finden, daß man wenigſtens einen Stammßaum aufſtellen kann, obgleich man auf Eiuzel⸗ Heiten gewößnlich wird verzichten müſſen. ſie wieder abziehen. Sie gaben jeden weiteren Angriff auf und zogen nach St. Leon, wo ſie ſich mit den Truppen des Biſchofs pon Metz vereinigten, der wiederum heilig und teuer verſicherte, daß nicht mehr als 300 Soldaten in Heidelberg ſeten. Das Wort einer geiſtlichen Perſönlichkeit entwaffnete auch jeden Zweifler. Man glaubte es daher nicht nötig zu haben, den geſamten Troß mit nach Heidelberg zu ſchleppen, ebenſo das durch die weiten Märſche ermüdete Fußvolk. Man ließ beide in St. Leon zurück und nur etwa 800 Ritter machten ſich auf zum Ritt nach Heidelberg voll Zuverſicht und tiefſter Siegesgewiß⸗ heit. Friedrich, der überall ſeine Späher hatte, wurde auch von dieſem Vorrücken unterrichtet, doch war es unmöglich, dem Feinde zuvorzukommen und eher in Heidelberg zu ſein, er konnte ihm nur unvermutet in den Rücken fallen. Mit dieſem Gedanken rückte er nach dem befeſtigten Flecken Leimen, wo er mit dem Exerzbiſchof Dieter von Mainz, der immer noch um ſeinen verlorenen Biſchofsſtuhl rang, zu⸗ ſammentraf und ihn als nützlichen Bundesgenoſſen begrüßte. Ahnungslos ſtieg die Sonne am wolkenloſen Himmel über den Gipfeln der Bergſtraße auf, auch jetzt wieder am 29. Juni, um ihr Tagewerk zu beginnen, um die Aehren reifen zu laſſen, die ſchon das Grün verloren und hart zu werden begonnen hatten. Der Landmann machte ſich auf eine gefüllte Scheune gefaßt, denn die Ernte ſchien dieſes Mal beſonders günſtig ausfallen zu wollen. Da blinkte es am Waldesrand wie eherne Rüſtungen und ſchon kams daher gefegt mitten durch die reifenden Aehren, wie der Sturmwind alles nieder⸗ ſchmetternd in rückſichtsloſem Lauf. Was eben noch des Land⸗ manns Hoffnung war, iſt zerſtampft unter den Hufen der Roſſe. Raſch will er nach Hauſe rennen, doch da ſteht ſein Herz ſtill, von den erſten Häuſern des Dyrfes ſteigen rote Flammen auf, ein Windſtoß trägt den Brand aufs Nachbarhaus, im Nu ſtehen Haus und Hof in Flammen und Trümmer nur verkohlt und rauchend verbleiben; zum Dorf hinaus ſtob die unheimliche Schar, um in erneutem Brennen und Sengen ihr Mütchen zu kühlen. Da rauchten alle Mühlen rings von des Krieges Brand Kein Hof war da zu ſchauen, wo nicht die Scheune dampft Von Roſſehuf und Klauen war alles Feld zerſtampft So heißt es in Schwabs„Das Mahl zu Heidelberg“, ſo trieben es die Feinde, bis Friedrich kam. Seine Kundſchafter durchſchwärmten die Wälder bei Seckenheim und Kloppen⸗ heim(das damals noch exiſtierte), um jede Bewegung des Feindes zu beobachten, der bis hierher gekommen war und hier lagerte. Er ſelbſt war mit ſeinen Truppen nachgerückt und wurde ſchon nach einigen Stunden bei Seckenheim ſeiner ahnungsloſen Feinde gewahr. Die Verbündeten erholten ſich gerade für einige Stunden von ihren Strapazen, die in Pliündern, Rauben und Brand⸗ ſtiftungen beſtanden. Schon ſahſ man drüben Hefdelberg lie⸗ gen, wie nahe, allzu nahe auch fühlten ſie ſich dem Sleges⸗ taumel beim Einzug in Heidelberg, den ſie bald glorreich zu begehen gedachten. In ſcherzender Unterhaltung ſtanden ſie noch beiſammen oder ſchliefen, als ſie ſchon von Friedrichs Truppen umzingelt waren. Und jähes Entſetzen ließ ihren Jubel verſtummen, als aus des Waldes dichtem Unterholz geſpenſterhaft pfälziſche Truppen hervordrangen, immer mehr, bis der gewaltige Anblick eines kriegeriſchen und mutigen Heeres ihre Glieder lähmte. 5 Weithin erſcholl der toſende Schlachtlärm und hallte in den Wäldern wider, längſt war der Buden rot gefärbt von dem Herzblut ber verzweifelt kämpfenden Württemberger; aber immer ſtanden ihre Fähnlein noch, um das ſich doch wieder neue Streiter ſammelten. Ja ſelbſt die Pfälzer wur⸗ den an manchen Stellen hart bedroht, und dem Kurfürſt wurde das Pferd unter dem Leibe weggeſchoſſen. Aber die Uebermacht ſiegte und eins nach dem andern der feindlichen Fähnlein ſank dahin und auch der tapfere Schwabe, Ulrich non Württemberg mußte Fauſtkolben und Eiſenhandſchuh, die Zeichen der Ergebung abliefern. In heißem Ringen war der Sieg errungen. Des Schwaben Verbündete, der Biſchof von Metz und der Markgraf von Baden, waren unter den Ver⸗ wundeten und mußten einem Heidelberger Wundarzt in Pflege gegeben werden. Die Anzahl der Toten iſt eigentlich gering, wenn man bedenkt, wie erbittert der Kampf geweſen war und mit welchen verzweifelten Anſtrengungen der Feind ſich zur Wehr geſetzt hatte. 45 Knappen und Ritter hatten in dieſem Treffen ihr Lehen geopfert, und wurden teilweiſe in Ladenburg, teilweiſe in Heidelberg begraben. Und wie mag die Nachricht von dem Sieg des Kurfürſter bei ihrem Eintreffen in St. Leon auf die dortigen Truppen gewirkt haben? Sorglos hatte man hier in den Tag hinein gelebt und erwartete täglich die Nachricht von dem Einzug in Heidelberg. Auch niemand zweifelte an dem Gelingen des Unternehmens, von dem man reiche Beute erwartete. Umſo entſetzlicher ſchlug die Kunde von dem unglücklichen Ausgang der Schlacht wie ein Blitz aus heiterm Himmel in das Lager ein. Wie war es auch möglich? Friedrich, hieß es doch ganz beſtimmt, ſei in Baiern mit faſt dem ganzen Heere. Da kamen auch ſchon die Flüchtlinge, die die Niederlage be⸗ ſtätigten. Die Koalition wurde aufgelöſt und der Reſt des Heeres zog in ſeine Lande zurück ohne ſeine Fürſten, die hinter Kerkermauern über ihr Schickſal grübeln konnten, l Friedrich war indeſſen mit den Gefangenen und der Kriegsbeute nach Heidelberg gezogen. Nach einer genauen Aufſtellung waren ihm 436 Pferde, 400 Panzerhembde und ebenſopiele Harniſche, dazu 54 Küraſſe in die Hände gefallen, was insgeſamt einen Wert von 11000 Gulden darſtellte. Die Schlacht bei Seckenheim ſollte auch noch den ſpäteren Geſchlechtern in ihrer Bedeutung klar vor Augen ſtehen, daher wurde angeordnet, daß alljährlich an einem beſtimmten Tage in allen Orten der Kurpfalz ein feierlicher Gedächtnisgottes⸗ dienſt abgehalten würde mit einem Umzug öhnlich dem an Fronleichnam. Außerdem ließ Friedrich auf dem Schlachtfelde ein ſteinernes Kruzifix errichten, das aber, da es im Laufe der Jahre ſchadhaft geworden war von Karl Theodor in die Mannheimer Altertumsſammlung gebracht und durch ein au⸗ deres Denkmal erſetzt wurde, das heute noch auf dem Schlacht⸗ feld ſteht, und von dem ich anfangs geſprochen habe, Nach ſeiner Geneſung wurde der Biſchof von Metz im Schloſſe Etcholsheim gefangen gehalten.(Eicholsheim wurde mit Vorliebe als Kerker für Fürſten und geiſtliche Herren benutzt. So wurde hier nach dem Konzil zu Kouſtanz ein Papſt feſtgehalten. Es wurde im Jahre 1622, als Tilly das Schloß belägerte, von ſeiner Beſatzung in Brand geſteckt.] Arch die Gefangenſchaft des Markgrafen von Baden war nicht ſo ſchlimm, wogegen der Schwabe, der ſo ſiegesfreudig in den Kampf gezogen war, hinter dicken Mauern mit ſchwe⸗ ren Ketten beladen eingekerkert war. wie ein gewöhnlicher Verbrecher und durfte nur wenige Stun⸗ am Tage, doch nur unter ſtrengſter Bewachung, im Schloß⸗ garten ſpazieren gehen. Vergeblich ſuchte der Katſer zu ver⸗ mitteln und den Gefangenen ihre Lage zu erleichtern, Frie⸗ drich weigerte ſich, auf irgendwelche Verhandlungen ſich einzu⸗ laſſen. Erſt am 13. Februar 1463 gelang es nach langem Be⸗ mühen dem Erzbiſchof Rupprecht in Oppenheim, eine Verſtän⸗ digung herbeizuführen. Nachdem darnach die Gefangenen ein hohes Löſegeld bezahlt und das Verſprechen abgelegt hatten, ſich nie wieder in pfälziſche Angelegenhetten zu miſchen, wur⸗ den ſie auf freien Fuß geſetzt. Nun herrſchte wieder Wohl⸗ ſtand, Friede und Arxbeitsfreude in dem Lande, ſodaß nach wentgen Jahren ſegensreichen Schaffens der Scha den wieber behrben war. Das Volk war aber umſomehr an ſeinen Ret⸗ tex, den nunmehr anerkannten Kurfürſten Friedrich, gebun⸗ den.— Und wo einſt Friedrich den Sieg errungen hatte, ſie⸗ delte 1682 ein ſpäterer Kurfürſt flüchtige Hugenotten an itud gab ſo den Landfremden eine zweite Heimat. 0 und eine Vorkeuntnis im Leſen alter Urkunden. Es darf nämlich nicht vergeſſen werden, daß vor dreihundert und mehr Jahren eine weſentlich andere Schretbweiſe herrſchte, nicht nur in grammatikaliſcher und Urthographiſcher Beziehung. Wenn auch längſt entſchwundene Bezeichnungen und vor allem die Unzahl lateiniſcher Flos⸗ keln geeignet ſind, das Verſtändnts zu beeinträchtigen, ſo liegt doch die Hauptſchwierigkeit in der damals beliebten Verſchnörkelung der Buchſtaben, die eine ſtändige Quelle von Fehlern und Irrtümern weittragender Bedeutung iſt. Eine ganz beſondere Tücke iſt der Familienname ſerbſt. Wie leicht man ehedem ſeinen Namen ohne jede Formalität „verſchönern“ oder ſogar ganz ablegen konnte, iſt bekannt. Auch weiß man, daß unter dem Einfluß des Humanismus viele Leute, namentlich Gelehrte und reiche Kaufherren, ihrem deutſchen Namen eine lateiniſche Form gaben Oehler wurde Olearius— oder ihn einfach überſetzten— man denke an Faber gleich Schmidt, Sartorius gleich Schneider. In der Zeit des Rokoko liebte man zur Abwechflung die franzöſiſche Endung: Lanner verwandelte ſich in Laune, Volter in Vulté. Das tollſte leiſteten ſich ſedoch die Beamten ſelber, dte ſich den Teufel um eine korrekte Schreibung des Namens küm⸗ merten. So treten die Vorfahren einer Familie innerhalb eines Jahrhunderts als Beermann, Biermann und Burmann auf, ſo daß die Namensträger ſelber nicht mehr genau wiſſen, wie ſie eigentlich richtig heißen, Schlechte Schrift und Ein⸗ flüſſe der Mundart ſpielen hier die ſchlimmſten Streiche— müſſen alſo bei der Familienforſchung beſonders berückſtchtigt werden. Aus meinen eigenen Erfahrungen mochte ich hier einen Fall anführen, der in dieſer Hlnſicht beſonders lehrreich iſt: Ich hatte vor einiger Zelt dle familtenkundlichen Forſchungen für die Vorfahren eines rheiniſchen Induſtriellen zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Es lag hier eine latiniſierte Namensform vor; wann dieſe Aenderung eingetreten war, konnte lange Zeit ficht feſtgeſtellt werden. Träger dieſes Namens traten ſchon in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf, ohne daß eine 4 Verbindung zu ihnen geſchlagen werden konnte, So ſaß man denn beim Jahre 1709 feſt. Da die Familienmitglieder bis zu jener Zeit höhere Verwaltungsbeamte geweſen waren fand ſich in den ſtaatlichen Archiven nicht nur ein reichhaltiges Material, das direkt einen kleinen kulturgeſchichtlichen Aus⸗ ſchnitt lieferte, ſondern auch eine ſehr große Anzahl von Hand⸗ ſchriften jener Vorfahren.. 5 In der Beſtallungsurkunde des älteſten Vorfahren fand ſich jedoch nur noch ein Hinweis auf die Heimat des Ernann⸗ ten, Angabe des Geburtstages, Namen der Eltern— alles fehlte. Auch in den Kirchenbüchern des bezeichneten Ortes war der Name nicht zu entdecken. Erſt bei wiederholter ge⸗ nauer Durchſicht des älteſten Jahrgangs ſah ich eine deutſche Form der Latiniſierung. Daten und mehrere andere un⸗ zweifelhafte Anzeichen führten zu der Ueberzeugung, daß es ſich um die gleiche Perſon, bezw. die gleiche Familie handeln mußte. Bei der von mir vorgenommenen Zurückverfolgung der Stammreihe traf ich auf einen neuen Beweis der Zuſammen⸗ gehörigkeit beider Familien: Die Vornamen waren die gleichen mie in der Zeit nach 1708. Die Namengebung war aber früher weitaus mehr als heute an eine gewiſſe Tradition gebunden, Das Ergebnis der wochenlangen Arbeit war ſo eutſcheidend, daß der Stammbaum bis 1446, alſo um beinahe drei Jahr⸗ hunderte, weiter zurückgeführt werden konnte.— Jeder, der ſich mit Familtenkunde befaßt, ſollte nicht ver⸗ fäumen, das Siebmacherſche Wappenbuch zu benutzen, das um⸗ fangreichſte Werk ſeiner Art. Ob die Familte ein Wappen führt ober nicht, darf nicht ſthren, iſt es doch ſehr gut möglich, daß ekn ſolches früher vorhanden war, aber ſpäter wleder aufgegeben werden mußte. Iſt dem ſo, dann finden ſich nähere Angaben in den Textbüchern, die auch Quellen angeben und im allgemei⸗ nen recht zuverläſſig ind. Nur wo bie⸗Angaßen ſich mittel⸗ ober unmtttelbar auf mündliche Keberlieferung berufen, iſt einige Vorſicht geboten. So wurde z. B. meine ehemals dem nieder⸗ öſterreichiſchen Adel angehtzrende Familte auf Grund einer zeitgenöſſiſchen Chronik als ausgeſtorben angegeben, vögleich ſie noch in vier Linten blüht. Er würde behandelt · 6. Seite. Nr. 129 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. März 1920 — 85 Heſſiſche Opernkomponiſten Muſikhiſtoriſche Studie von Karl Demmel Heſſiſche Opernkomponiſten— arſcheint es vielleicht etwas kühn, von ſolchen groß reden zu wollen, der wenn man nachforſcht, iſt es erſtaunlich, daß Heſſen ſo tüchtig im Reigen der deutſchen Opernkomponiſten vertreten iſt. Wir können hier ſchon vorweg die Namen Peter Cornelius, Zumſteeg und Iſtel nennen, um gleich zu beweiſen, daß ſehr achtbare Namen darunter ſind, aber wir wollen auch die Unbekannteren einmal würdigen, geſchehe es auch nur ganz kurz. Den Hauptanteil nehmen die aus Darmſtadt und Mainz gebürtigen Komponiſten ein. Wir werden alſo zunächſt nach der Zeitfolge die Darmſtädter, dann die Mainzer und zuletzt die übrigen Heſſen folgen laſſen. Es ſoll nun auch keineswegs behauptet werden, daß die heſ⸗ ſiſchen Opernkomponiſten ſich hier vollſtändig verſammelt ein Stelldichein geben, dazu ſind ſelbſt die beſten Quellenwerke lückenhaft genug. Wir beginnen mit Georg Abraham Schneider(17701839), der anfänglich heſſiſcher Militär⸗ mufiker war, dann in der Kapelle des Prinzen Heinrich zu Rheinsberg ſaß, und der wohl mit als einer der erſten in Berlin Abonnementskonzerte veranſtaltete. 1820 wurde er Kapellmeiſter der Hofoper zu Berlin und zugleich Muſik⸗ meiſter der Garderegimenter. Schneider hat ſehr gefällige Singſpiele geſchrieben wie„Der Orakelſpruch“,„Aucaſſin und Nieplette“,„Die Verſchworenen“,„Der Werwolf“ uſw. Wir wiſſen heute ſo gut wie nichts mehr von dieſen Sachen. Karl Jakob Wagner(17721822) war anfänglich Hor⸗ niſt in der Darmſtädter Kapelle, reiſte viel als Virtuoſe und widmete ſich ſpäter der Kompoſition und der Muſtktheorie, ſoweit es ihm ſein nachhertger Poſten als Darmſtädter Hof⸗ kapellmeiſter geſtattete. In Darmſtadt brachte er folgende fünf Opern aus ſeiner Feder zur Aufführung:„Pygmalion“, „Der Zahnarzt“,„Herodes“,„Nitetts“ und„Chimene“. Da⸗ neben beſtehen viele andere Schöpfungen wie dramatiſche Kantaten, ſogenannte Monodramen. Wagner ſchuf auch Schau⸗ ſpielmuſik für Schillerſche und Goetheſche Dramen. Der Kom⸗ poniſt ſtarb in Darmſtadt.— Eine große Oper betitelt„Me⸗ rope“ brachte der um das Darmſtädter Muſikleben ſehr ver⸗ dient geweſene Wilhelm Mangold(17961875) zur Auf⸗ führung. Mangold war, wie ſein Vater(17671835), Hof⸗ kapellmeiſter und beſchloß ebenfalls ſein Leben in der heſ⸗ ſiſchen Reſidenz. So wie Wagner ſchuf auch Mangold Schau⸗ ſpielmuſik. Als Hofkapellmeiſter wirkte ferner Louis Schlöſſer (18001886) in Darmſtadt, der u. a. Schüler von Salieri und Kreutzer geweſen iſt. Von Schlöſſers Kompoſittonen ſind annähernd hundert Werke im Druck erſchienen, darunter die Opern„Das Leben, ein Traum“(1839) und„Die Braut des Herzogs“(1847). Und wieder finden wir in den übrigen Sachen auch genügend Bühnenmuſik vor, dazu eine ſolche zu „Fauſt“. Ungemein fruchtbar muß Ludwig Reuling(18021879) als Komponiſt geweſen ſein, denn, wie es heißt, ſchrieb er in den Jahren 1832—49 nicht weniger als 38 Operetten und Opern, wovon jedoch nur„Alfred der Große“(1840) nament⸗ lich aufgeführt iſt. Alle ſeine Werke ſollen in Wiener Thea⸗ tern zur Aufführung gekommen ſein. Reuling war Kapell⸗ meiſter an der Wiener Hofoper und ſtarb im obengenannten Jahr in München. Ein Schüler von Hofkapellmeiſter de Haan iſt der Kom⸗ poniſt Heinrich Spangenberg(geb. 1861), der noch unter Rubinſtein ſeine Kunſt vervollkommnet hat. Anfänglich reiſte Spangenberg als Pianiſt, wurde Muſikdtrektor am Mainzer Stadttheater, und begründete ſpäter in Wiesbaden ein eigenes Konſervatorium. Spangenberg ſchuf ſehr viel Männerchöre, Orgelſachen und brachte in Darmſtadt 1896 das dramatiſche Märchen„Frau Holle“ und in Wiesbaden 1904 die Oper „Korſiſche Hochzeit“ zur Aufführung. Eine Oper„Der Hexen⸗ geiger“ iſt noch Manuſkript. Auch das an vielen Bühnen, zuerſt 1917 in Wiesbaden gegebene Singſpiel„Sah ein Tnab' ein Röslein“ iſt ſein Werk.— Der letzte Damſtädter in die⸗ ſem Rahmen hier iſt Karl Hallwachs(geb. 1870), der ſich der Theaterkapellmeiſterlaufbahn widmete und jetzt in Kaſſel lebt. Von 1895—97 war er übrigens auch Dirigent des aka⸗ demiſchen Geſangvereins und des Inſtrumentalbereins in Darmſtadt. Hallwachs hat neben vielen anderen Kompo⸗ sitionen die Oper„Ramaka“ geſchaffen. Der bedeutendſte heſſiſche Opernkomponiſt iſt, wie ſchon oben erwähnt, Peter Cornelius(182474), der zugleich die Reihe der aus Mainz gebürtigen ſchöpferiſchen Muſiker beginnt. Cornelius war in Weimar ein Schüler von Franz Liſzt und arbeitete dort auch mit Berlioz zuſammen. Liſzt war es, der 1858 zuerſt Cornelius komiſche Oper„Der Bar⸗ bier von Bagdad“ aufführte, die aber durch Intrigenwirtſchaft durchfiel, ſodaß Liſzt von der Zeit ab nie mehr eine Oper dirigierte und darauf Weimar verließ. Unter Störs muſt⸗ kaliſcher Leitung kam dann in Weimar noch ſeine Oper„Der Cid“ auf die Bühne. Sein letztes Opernwerk nennt ſich „Gunlöd“, ein Stoff aus der Edda, doch blieb die Muſik un⸗ vollendet. Wir kennen ja hauptſächlich die„Weihnachts⸗ lieder“ von Cornelius, deren Texte er bekanntlich ſelbſt ſchrieb, wie er überhaupt ein ſehr feinſinniger Poet war. Cornelius wirkte ſpäter noch in Wien und München und beendete ſein irdiſches Daſein in ſeiner Gebürtsſtadt. Sämt⸗ liche drei Opern von Cornelius wurden verſchtedentlich auf⸗ gefithrt, auch„Gunlöd“, deſſen Muſikfragment C. Hoffbauer, einer ſeiner Schüler, fertigſtellte. Auch W. von Baußnern hat ſich damit beſchäftigt; am beſten jedoch hat ſich noch der „Barbier“ ab und zu behaupten können. Zur Familie des Schöpfers von„Mein Leopold“ gehört Richard Arronge(geb. 1865), der Theaterkapellmetſter zu Magdeburg, Stuttgart, Wien, Berlin uſw. war. Jetzt lebt er in Regensburg. Seine bisherige Opernſchöpfune nennt ſich„Die Falſchmünzer“(komiſche Oper). Zu Byrons „Kain“ hat er übrigens eine Schauſpielmuſik geſchaffen.— Wilhelm Kleefeld(geb. 1868), ſtudierte anfänglich Natur⸗ wiſſenſchaften und ging dann zur Muſik über. Von 1891—96 war er Kapellmeiſter in Mainz, promovierte 1897 zum Dr. phil. mit der Arbeit„Das Orcheſter der Hamburger Oper 16781788“ Dozent der Muſtk mit einer heimatlichen Arbeſt„Landaraf bubwig von Heſſen⸗Darmſtadt und die deutſche Oper(Ber⸗ auf den erſten Augenblick lin, 1904). Sodann hahilitterte er ſich in Greifswald als Jetzt lebt Kleefeld in Berlin und hat bisher ver⸗ ſchiedene Neuausgaben von älteren Opern veranſtaltet. Er iſt Komponiſt der Oper„Amurella“, die 1886 in Königsverg und Troppau aufgeführt wurde. Die Folge der aus Mainz gebürtigen Opernkomponiſten beſchließt Edgar Iſtel(geb. 1880), der ſich nach ſeiner Aus⸗ bildung im Violinſpiel mehr der Muſikwiſſenſchaft und der eigenen Kompoſition zuwandte. Seine Doktorarbeit hat ſol⸗ poniſt ſeiner lyriſchen Szene„Pygmalton“. Weiterhin war Iſtel Lehrer an verſchledenen Inſtituten der Muſik und lebt ſeit 1920 in Madrid. Ueber ſeinen Landsmann Peter Cor⸗ nelius hat Iſtel die kleine Biographie bei Reelam ge⸗ ſchrleben, auch ſonſt hat ſich Iſtel um die Herausgabe der geſammelten Aufſätze von Cornelius ſehr verdient gemacht. Daneben iſt noch eine weitere ſehr fruchtbare muſikhiſtoriſche und mufikkritiſche Arbeit, insbeſondere was die beutſche Oper betrifft. So ſchrieb Iſtel das zeitgemäße Buch„Revolution und Oper“(1919),„Das Buch der Oper“(1919) uſw. Letz⸗ teres Werk wird in Fachkreiſen ungemein hoch geſchätzt. Von ſeinen eigenen Kompoſitionen, die in der Muſikgeſchichte ernſthaft gewertet werden, ſeien hier genannt: die roman⸗ tiſch⸗komiſchen Opern:„Der fahrende Schüler“(aufgeführt 1906 in Karlsruhe),„Des Tribunals Gebot!(Mainz, 1916), „Maienzauber“ und„Verbotene Liebe“(beide Gera, 1919), die burlesk⸗romantiſche Oper„Enblich allein“(Schwerin, 1920), ferner das 1920 in der Komiſchen Oper in Berlin auf⸗ geführte Singſpiel„Wenn Frauen träumen“ und noch eine romantiſch komiſche Oper„Don Toribios Brautfahrt“, die noch Manuſfkript iſt. Ein heſſiſcher Opernkomponiſt aus der Zopfzeit: Johann Rudolf Zumſteeg(17601802), geboren zu Sachſenflur im Odenwald. Zumſteegs Vater war anfänglich Soldat, dann Kammerdiener am Stuttgarter Hofe, deshalb kam ſein Sohn auch als Zögling in die Karlsſchule, wo Schiller ein guter Freund von ihm wurde. Anfänglich ſollte Zumſteeg Bild. hauer werden, dann kam er zu einem Celliſten in die Lehre. 1792 wurde er Hofkapellmetſter zu Stuttgart. Es heißt von ihm an einer Stelle:„Zumſteeg war kein Genie, aber ein gebildeter Menſch und gutgeſchulter Muſiker“. Vor Loewe war jedenfalls Zumſteeg der wertvollſte Balladenkomponiſt, ſogar Robert Schumann, Franz Schubert haben ſich noch ſehr wertpoll von dem Heſſen anregen laſſen. Als Opernkomponiſt ſchuf er folgende Werke, die heute faſt ganz vergeſſen ſind: „Lottchen am Hofe“(aufgeführt Stuttgart 1779), ferner„Das tatariſche Geſetz“(1780),„Schuß von Gänſewiz“(1781),„Ar⸗ mida“(1785),„Tamira“(1788),„Ippolito et Arieta“(1782), „Elbondokani“,„Die Geiſterinſel“,„Zalaor“ und„Das Pfauenfeſt“. Auch Schauſptelmuſik hat Zumſteeg viel ge⸗ ſchaffen, z. B. zu den„Räubern“, zum„Hamlet“ und auch zum „Macbeth“. Zumſteeg ſtarb in Stuttgart. Ueber ſein Leben berichtet die Biographie von Landshof(1902); der Ver⸗ faſſer dieſes Buches hat auch verſchiedene Lieder Zumſteegs herausgegeben. Zum Abſchluß dieſer Studie ein oberheſſiſcher Opern⸗ komponiſt: Heinrich Neeb(18071878), deſſen Name heute noch beſonders in Frankfurt a. M. unvergeſſen iſt durch den „Neebſchen Männerchor“. In Frankfurt a. M. war es, wo Neeb als Mufiklehrer wirkte und dort auch ſtarb. Neeb hat erfolgreich Balladen komponiert und brachte auch folgende von ihm geſchaffene Opern zur Auffſührung:„Domenico Baldi“,„Der Cid“ und„Die ſchwarzen Jäger“. Eine weitere Oper„Rudolf von Habsburg“ harrt noch ihrer Uraufführung. — Damit iſt unſere heſſiſche Opernkomponiſtenreihe er⸗ ſchöpft. Viele Komponiſten davon ſind mit ihren Werken heute vergeſſen, dafür lebt wieder manches andere ſort in alle Ewigkeit. * Mein beſter Freund, meine Geige Von Jan Kubelik Es iſt ein hartes Leben, ein Geiger zu ſein. Es erfordert reſtloſe Hingabe und vollendete Technik, ſechs Stunden harte Arbeit täglich,— das bedeutet das„Ueben“! Ich beabſichtige eine längere Reiſe nach dem Fernen Oſten, wobei ich Indien, China, Japan, Südafrika und Au⸗ ſtralten aufſuchen will. Dabei werde ich an Plätzen ſpielen, an denen ich nie zuvor aufgetreten bin. Im Jahre 1898 beendete ich mein Studium an der Muſik⸗ akademie in Prag. Mein Lehrer war Profeſſor Lefeik, ein berühmter Geigenlehrer, unter deſſen Leitung viele angeſehene Künſtler der Gegenwart gelernt haben. Es iſt eine altbe⸗ kannte Tatſache, daß muſtkaliſche Begabung ſich vererbt, und ſo ſind auch meine ſämtlichen Kinder hochmuſikaliſch. Da ſte zes aber nicht nötig haben, ſich in der Welt durchzukämpfen, fehlt es ihnen an der nötigen Energie. Ich glaube beſtimmt, daß ſie ſpäter einmal Konzerte geben werden. Die moderne Zeit hat hervorragende Violfnkünſtler her⸗ vorgebracht. Namen wie Fritz Kreisler, Hubermann, Jaſcha Heifetz und Miſcha Elman beſitzen Weltruf. Jeder dieſer Mei⸗ ſter der Geigenkunſt hat ſeinen eigenen Stil, was ja auch zu den Sonderrechten großer Künſtler gehört. Moderne Muſik Es wäre verfrüht, wollte man heute ſchon über die mo⸗ derne Muſik ein Urteil fällen. Nach meiner Anſicht ſind Gefühl und Empfinden in der modernen Muſik nur von ſekundärer Bedeutung. Ihre„Harmonie“ iſt der Mangel an Wohlklang und tieferer Empfindung. Auch den Themen fehlt es an lebendiger Inſpiration, man erhält lediglich Ton⸗ malerei. Gleichzeitig muß zugegeben werden, daß viel Kitſch dem Publikum als„Meiſterwerke der Tonkunſt“ bargeboten wird. Die modernen Komponiſten dieſer Stücke vermögen den erfahrenen Muſiker nicht zu täuſchen. Leider aber werden viele Stücke, die alles andere als Muſik ſind, von der Maſſe als„geniale Meiſterwerke“ betrachtet. Man hat mich oft gefrag, wer auf meine Kunſt den größten Einfluß ausgeübt h Nun, ein wahrer ſchafft aus dem nimmer verse genden Juell ſeinen Juſpira⸗ tion, dis ſeder wirklichen Kunst zit Grunde liegt. Es iſt ſelbſt⸗ redend, daß er die Technik ſeiner Kunſt voll und ganz beherr⸗ 5 8 Künſtler Stils. gendes Thema zum Vorwurf:„J. J. Rouſſean als Kom⸗ ſchen muß, ehe er ſich in die großen Werke der Meiſter ver⸗ tiefen kann, die ewig leben werden. Technik des Spiels. Die Entwicklung der modernen Kompoſition hat eine parallele Entwicklung des modernen Geigenſpiels gezeitigt. Der Geigenſpieler mußte ſeine Technik immer weiter ent⸗ wickeln, wenn er mit der immer problematiſcher werdenden modern Muſik auf eicher Höhe oleiben wollte. Er mußte neue Ausdrucksformen finden. War er ein wirklicher Künſt⸗ ler, ſo übertrug er auf die Kompofition ſeine eigene ſchöpferi⸗ ſche Originalität. Wie wir in alten Kritiken von vor etwa 150 Jahren leſen können, bemühten ſich die Geigenkünſtler jener Zeit um die Beherrſchung des ſogenannten klaſſiſchen Sie unterdrückten die eigene Individualität, um eine pollendete Technik zu erzielen, die bei allen Künſtlern von Ruf mehr oder minder ausgebildet war. Während die vollendete Technik, wenn auch keine conditio sine qua non, ſo doch eine große Erleichterung bei muſikaliſchen Feſtwvorſtellungen iſt, genügt ſie jedoch keineswegs, um jene höchſte Stufe muſikali⸗ ſcher Vollkommenheit zu erreichen, die immer das Ziel eines jeden Künſtlers ſein wird. Wit befinden uns in einem Zeitalter der Verſuche. Die Muſik der Zukunft iſt erſt im Werden begriffen. Niemand iſt jedoch in der Lage, das Ende abzuſehen. Es gibt zahlreiche Kritiker, welche die Jazzmuſik verdammen und darin eine Bedrohung der wirklich klaſſiſchen Muſik ſehen. Ich vertrete die Anſicht keineswegs. Wer Jazzmuſik hören will, ſoll ſie unter allen Umſtänden haben. Ich fürchte keineswegs, daß der„Jazz“ auch nur den geringſten Einfluß auf die wirklichen Meiſterwerke der Tonkunſt ausüben wird. Der Komponiſt der Zukunft. Unſere Zeit begünſtigt die Geigenkünſtlerin. Es gibt eine Reihe guter Spielerinnen, die ſich einen Namen gemacht haben. Doch bin ich der Anſicht, daß es ihnen an fener letzten Vollendung des Spiels fehlt, die man bei den Männern ſin⸗ det. Bisher hat jedenfalls noch keine Geigenkünſtlerin einen erſten Platz in der Muſtkwelt erobert. Der Komponiſt der Zukunft wird ſich wohl in der Haupt⸗ ſache auf Symphonien verlegen. In der Oper und der ſo⸗ genannten Programmuſik haben die Komponiſten das Prinzip des abſolut Schönen aufgegeben. Doch wird ſich keine Muſik ohne das Element des Schönen, des Wohlklangs, auf die Dauer halten können. Für mich bedeutet meine Kunſt nicht nur Erwerb, nur Weg zum Reichtum. Mein ganzes Sein iſt der Muſik hörig. Meine Geige iſt mein beſter Freund. Ich ſpiele eine Stradi⸗ vari, und man hat das Inſtrument kürzlich auf 480 000 Mark abgeſchätzt. Freilich bot man mir ſchon weſentlich mehr dafür, doch denke ich nicht daran, mich von ihr zu trennen. Meine Geige iſt ein Teil meines Lebens. I Oper in Monte⸗Carlo Man wird mit Muſik überſchüttet: in Monte Carlo graſſiert nicht nur das Spiel der Roulettekugel mit ihrer Eigenſinnigkeit, vielmehr das Spiel der Inſtrumente. Die berühmte Oper, in der Caruſo, Battiſtini ſangen, in der Gigli, Ruffo und die Salvi gaſtieren, wird wieder von dem elegan⸗ teſten Auditorium Europas gefüllt. Es gaſttert die italieniſche Oper, die ruſſiſche und natürlich, die franzöſtſche. Dieſe ſchueidet im Wettſtreit der Stimmen am ſchlechteſten ab. Deutſchland gibt für das Repertoir den Ton an.— Eröffnet wird die Opernſaiſon mit Gounods immerhin noch hörbarem „Romeo und Julia“. Die Auffahrt der Autos zu der Premiere iſt unüberſehbar. Die Internationale zieht in das prunkvolle Theater ein. Die Spiegel des golddurchwirkten Zuſchauerraumes verdoppeln die hohe Eleganz der Gäſte. Die eigenartigſten Toiletten, koſtbar und vornehm zugleich, zeigen ſich. Das geſellſchaftliche Bild iſt außerordentlich.— Im Vordergrund freilich ſteht die Kunſt. Wagner kam kurz hinter inander zur Aufführung:„Parſifal“ und„Lohengrin“ wur⸗ den in franzöſiſcher Sprache gegeben. Dieſer iſt im Geſang⸗ lichen ſehr ungleich, während der„Parſifal“ beſſer geſungen, und auch muſikaliſch durch Sabata, den umſichtigen Diri⸗ genten, beſſer gedeutet wird. Intereſſant die Bearbeitungen. In„Lohengrin“ läßt man das„böſe Element“ möglichſt in den Hintergrund treten: Telramund ſtellt ſich nicht vor die Kirchentüre, um dem Paar den Eintritt zu verwehren, und Ortrud ſteht ſtark im Hintergrund.„Parſifal“ iſt reichlich gekürzt worden, aber noch ſo lang, daß dem Publikum nach dem erſten Akt eineinhalb Stunden Zeit zum Diner ein⸗ geräumt werden muß. Das rein Muſikaliſche, das ſogenannte Fingerſpitzengefühl, vermißt man in dieſer Monte Carlo⸗ auch nicht das zarteſte Gehb Die Dirigenten ſind gute Durchſchnittsqualitäten. Die Chöre und die Ballette, auf die hier beſondere Sorgfalt gelegt wird, ſind immer recht gut durchgearbeitet.— Die italieniſche Oper ſchießt den Vogel ab. Das Gaſt⸗ ſpiel der unerhörten Salvi, die die Roſine ſingt, wird ei! Ereignis.„Turandot“, ſzeniſch vereinfacht, iſt die gleic mäßigſte Arbeit des Enſembles, aus dem der Tenor Pin⸗ tuz zi, die dramatiſche Monti Urban hervorragen. Ponchiellis wirkſame„Gloconda“, unter Steimann, gefällt; wenngleich ſzeniſch, wie dekorativ primitiv.— Die Hauptleiſtung der franzöſtſchen Oper wurde „Samſon und Dalila“, mit dem ſchlagkräftigen, ſtimmſtayken Heldentenor Fanlard als Samſon. Die bag läßt ſich geſanglich nicht günſtig an: die Hochdramatiſchen können alle beſſer ſchreien, als ſingen. Jede will mit protzen. Me. Cormick, als Jugendlich⸗Dramatiſche wohl von Vieb⸗ lichkeft, ſingt wie ihr der Schnabel gewachſen ruſſiſche Oper endlich, mit Rubinſteins„Demon“ vertreten, in dem Tenor Pozemkofſky und der Sandra Nakop⸗ laff(Thamara) brauchbare Geſangskräfte. Die Ruſſen waren es auch, die die erſte Uraufführung brachten. Diaghlieff, der mit ſeinem Ballett gaſtiert, hat„die bettelnden Götter“, nach Händelſcher Muſtk choreographiſch umgedeutst und eine Szene geſchaffen, die in ihrer Art Vornehmheit und höchſte, einfachſte Kunſt darſtellt: eine weſentliche Bereicherung des Repertoirs. Auch im ſchmiſſig getanzten Strawinſky⸗Ballett „Petruſchka“ zeigte die Pr ballerina Dantkowa ihr ganges Können. Ein kubiſtiſches Ballett,„ia chatte“ blieb „Experimentalangelegenheit. Gerhard Krause, 1 5 Oper. Man iſt ſorgloſer in dieſer Beziehung, man hat woßl und der lyriſche Bariton großen Tönen Grommen, der Baſſiſt, ifſt Sänger von Kultur.“ iſt.. Die den der Bariton Golvione treffend zeichnet und ſingt, hat 85 8 5 4 2 e eee 3 range . manen, * 7. Seite. Nr. 128 Der Rheinbezirk behauptet ſich weiter Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Die Runde der Meiſter B. f. L. Neckarau Germania Brötzingen 212(110 1... Nürnberg Eintracht Frankfurt:0(:0) Bayern München Wormatia Worms 710(:0 ther F. 11:8(:2 * Ein Sontag ohne nennenswerte Ueberraſchungen in ber Runde der Meiſter. Mau iſt vielleicht nur etwas enttäuſcht, daß der 1. F. C. Nürnbera nur:0 gegen Eintracht Frankfurt gewann, nachdem Bauern München am vergangenen Sonntag die Eintracht in Frankfurt:1 beſiegt hatte. Ein äußerſt intereſſantes, aber auch hartes— beſonders von Neckarau— Spiel gab es in Neckarau zwiſchen dem V. f. L. und Germania Brötzingen. Die Ger⸗ die durch die Bezirksſplele am Anfang etwas überſpielt waren, ſcheinen fetzt wieber richtig in Fahrt zu ſeln. Was ſie am Sonntag in Neckarau zeigten, war ungekünſtelter Fußball der in ſeiner einfachen Zweckmäßigkeit nur auf Erfolg eingeſtelkt iſt und auch beſtimmt noch Erfolge bringen wird. Das Vorherrſchende an dem Spiel der Brötzinger iſt eine ſehr große Schnelligkeit und das ſorſche Spiel. Sie konnten in dieſer Hinſicht die gewiß nicht zarten Neckarauer einſchüchtern. denn ſehr oft gaben die Neckarauer kampf⸗ los den Ball ab. Neckarau hätte das Spiel gewinnen müſſen da die Mannſchaft als Ganzes betrachtet doch etwas beſſer iſt als Brötzingen. Es iſt bedauerlich, daß die beiden Tore. die Brötzingen erzielte, aus Faulelfmetern herrührten. Diizu kam noch, daß Dern wegen arrben Fauls— das nut aus Verärgerung über den vorher⸗ gegangenen Elfmeter zu erklären iſt das Spielfeld verlaſſen mußte. Wein gärtner⸗Offenbach enttäuſchte auch etwas, zuerſt konnte man mit ſeinen Entſcheidungen unbedingt einverſtanden ſeln, dann aber zeigte er Schwächen, die gerade ihm nicht hätten unter⸗ laufen bürfen. a Der 1. F. C. Nürnberg liegt durch den 210⸗Sieg tber Eln⸗ tracht Frankfurt immer noch ungeſchlagen an der Spltze. Eintracht iſt fetzt wohl ganz aus dem Rennen geworfen. Die Münchener Bayern konnten am Sonntag ihre gute Form weiter unter Beweis ſtellen. Die Wormatia Worms mußte :7 geſchlagen die Heimreiſe antreten. Bayern München hat ſich etzt ebenfalls auf den 2. Platz vorgearbeltet und hat die beſten Aus⸗ ſichten, dieſen auch im Endkampf an ſich zu bringen. Boruſſta Neunkirchen hatte, wie es von vornherein zu erwarten war, gegen den Karlsruher F. V. nichts zu beſteſlen; mit 13 muß⸗ ten die Neunkirchener eine weitere Niederlage hinnehmen. Tabelleuſtaud der Meiſter Vereine Spiele zem. unentſch. verloren Tore Vunkte 1. F. C Nürnberg 7 7—— 3318 14 Bayern München 6 4 1 1 24˙9 9 B. f. L. Neckarau 6 3 3— 16·1⁰0 9 Germ. Brötzingen 7 3 3 1 11:12 9 Karlsruher F. V. 5 2 1 2 1412 6 Eintracht Frankfurt 8 1 1 4 914 1 Boruſſia Neunkirch. 8 1— 7 4229 2 Wormatia Worms 6—— 6 4˙26 0 Brötzingen zeigt eine schöne Leiſtung B. f. L. Neckarau— Germania Brötzingen:2(:0 Wenn auch die überſpannten Erwartungen die an den Eintrttt Brötzingens in die ſüddeutſchen Schlußrunden von Kurzſichtigen ge⸗ knüpft wurden, ihre Korrektur inzwiſchen erhielten, ſo wirkte ſich die Seiſtung des württembergiſchen Meiſters und Neulings doch ſo weit aus, als es im günſtigſten Fall eben erwartet werden konnte. Von nichts kann der Tabellenſtand Brötzingens ſicher nicht kommen ſo ſagte ſich mancher, und machte ſich auf den Weg um an der Alt⸗ rtper Fähre der Auseinanderſetzung der beiden kampfharten Mann⸗ ſchaften beizuwohnen. Aber auch Neckarau ſieht wachſenden Anhang urch ſein verbiſſenes Durchſtehen der Vorrunde und dem zweiten Platz hinter Nürnberg. Seit längerem wieder ein Lichtſtrahl in das rheiniſche Fußballdunkel.. Auch der geſtrige Sonntag vermochte die erfolgreiche Kurve des Rheinmeiſters nicht abzuſtoppen. Wenn auch der erwartete knappe Sieg nicht eintraf, ſo wurde auch die erſte Nie⸗ derlage vermteden. Hierin liegt aber auch ſchon die Anerkennung für die wirklich ſehr gute Leiſtung der Brötzinger, die den ſtets feſſelnden Kampf vor rund 7000 Zuſchauern einmal ſogar ſo weit vorgetrieben hatten, daß ſie mit:2 in Führung lagen und das Ge⸗ ſpenſt des erſten Verluſtkampfes auf den Neckarauern laſtete. Aller⸗ dings hätte ber Rheinmeiſter an der Ueberlegenheitsphaſe der zwei⸗ den Hälfte und den zahlreichen Torgelegenheiten gemeſſen, einen Sieg herausholen müſſen, aber der einzigartige Eifer ber Gaſtmannſchaft, die trotz vier Erſatzleuten(es fehlten Burkhardt, Blaich, Weber und Hörmann] keinen Augenblick reſignierten, wie auch die äußerſt flinke und faſt feder Lage gewachſene Arbeft der Germanen, in Verbindung mit dem glänzenden Torwart zwangen die Sache ſchließlich remis. Sehr ſicher war Kallenberger im Tor, vom rechten Verteidiger Hekd⸗ lauf prächtig geſtützt und namentlich das aufs Haar berechnete Her⸗ ausgehen des Torwarts wendete in entſcheidender Weiſe manche Großchance der Neckarauer zum Negativen. Ausgezeichnet wax Joſt as Mittellaufer Klittich als rechter Säufer und wenn auch der rm die rgfaute inte der rationellen Spielweiſe der Brötzinger gl ergänzte und mitunter tadellos zuſammenſpielte, ſo fehlte doch letz, in Endes der beherrſchte Schuß. Die Zurücknahme Joſt in die Läuferxeihe für Klittich machte ſich hierin bemerkbar Auf alle Fälle hat Brötzingen in Mannheim Anklang gefunden und überzeugt, und es ehrt nur Neckarau ſelbſt, wenn man die ſehr gute Gefamtleiſtung der Gäſte anerkennt. Neckarau ſelbſt hatte gegen den ſchnellen und eifrigen Gegner ſchwer zu ſchaffen. Bis tief in die zweite Hälfte binein kam keine Ueberlegenheit der Mannheimer zuſtande, die auch wieder Schwächen erkennen ließen. Sy zeigten die Flügel nicht ganz die Arbeit der letzten Spiele und auch der gut bewachte Zeil⸗ felder hatte häufige Momente, in denen man intenſtveres Einfetzen erwartete, In der Verteidigung zeigte Dern die beſſere Arbeit; Brose ſchien nicht mehr ſo ſicher; der Elfmeter hätte geſpart werden können. Winkler bildete wie immer, den zuverläſſigen Schluß. In der Läuferreihe entwickelt ſich Ochs immer beſſer. Der Sturm wurde ſchon geſtreift, man kaun noch anfſügen, daß ſich Neckarau zum großen Teil, namentlich aber vor dem Tor als zu langſam erwies. Kritiſch wurde die Sage nach der Führung Brötzingens, zumal noch Dern in wohl veichlich ſcharfer Entſcheidung vom Feld gewieſen wurde. Ver⸗ ſchiebenen Spielern drohte der Goul durchzugehen, eine Gefahr, jetzt mitten in den erfolgreichen Spielen, die voll erkannt und gemieden werden ſollte— wenn es auch ſchwer fällt. Alles in allem, bot ber B. f. S. den Mannheimern keine Enttäuſchung, denn bei der geſtrigen Berfaſfung der Brötzinger— ſie ſollen weit beſſer als im Vorſpiel geweſen ſein— hätten wohl ſämtliche Mitbewerber um die erſten Plätze nicht weniger zu ſchaffen gehabt. Der Verlauf ſieht Betkavau gegen bie Sonne ſtehend, gleich zu Aufaug Terapo vor⸗ legen Suß das Brötzinger Tor bebrängen. Die erſte, kaum in dieſer Weiſe wlederkezreude Gelegenheit itt aber auf Göſteſeite, bel der der Rechtsaußen fret vor bem lecren Netz verſchießt. Nun wechſeln die 1 in gaſcher Folge, bei denen beide Torhüter durch ſehr gute Kallenbergers; er verhütet dadurch ſichere Tore. Abwehr hervorragen und ſich zu überbieten ſuchen. Beide Hüter len⸗ ken Schüſſe von Zeilfelder und Schmidt über die Latte. Kallenberger nimmt herausgehend dem anlaufenden Zeilfelder das Leder ab. Bis hierher zeigen ſich beide Mannſchaften gleichwertig, doch ein einziger Schwächemoment des Brötzinger Torwarts wird dann entſcheidend ge⸗ nützt. Einen Flankenball von Keck faßt Kallenberger unter der Latte wohl ab, aber er läßt ihn dann entgleiten und Zeilfelder ſchießt, kurz entſchloſſen, unhaltbar ein.:0. Glänzend iſt das Herauslaufen Unmittelbar vor der Paufe hält er einen ſcharf geſchoſſenen Ball auf der Linie. Nach Seitenwechſel mit Rückenſonne, ſcheint Neckarau die klare Entſcheidung ſuchen zu wollen, doch Brötzingen ſtemmt ſich erfolgreich und geht wieder zu ſeinen gefährlichen Angriffen über, wobet Wilbs durch verzweifeltes Hände einen Elfmeter verſchuldet, den Heid⸗ lauf ſicher perwandelt.:1. Blendend ſchnappt der herausetlende Kallenberger dem erneut anlaufenden Zeilfelder den Ball weg. Alles harrt nun des nächſtfolgenden Tores, das eventuell die hart umkämpfte Entſcheidung bringen kann. Dieſe ſucht Neckarau in einer Aus⸗ wechflung Kaiſer⸗Gaſt. Wider Erwarten ſollte es Brötzingen zufallen, deſſen ungeſtüme Vorſtöße Broſe einmal mit unerlaubten Mitteln unterbindet. Den Faulelfmeter ſetzt abermals Heidlauf ſicher um, :21— Nun wird Dern vom Feld gewieſen und das Barometer Neckaraus fällt rapide, trotz voraufgegangener längerer Ueberlegen⸗ hett, die den Sieg des Rheinmeiſters greifbar nahe ſcheinen ließ. Ein Paß Enderles zu Zeilfelder reißt dann die Sache wieder herum, als letzterer, dieſesmal mit voller Beherrſchung flach und plaziert einſen⸗ det. Ein letztes Einſetzen Neckaraus, doch Kallenberger erweiſt ſich immer wieder als ſchwer zu überwindender Torwart. 4 Weingärtner ⸗Offenbach hatte nicht die Sympathien der Neckarauer, die reichlich nervös wurden, wozu aber auch die etwas ſcharſe Entſcheidung gegen Dern mit beitrug. 1 Neckarau: Winkler; Dern, Broſe; Ochs, Gaſt, Wilbs; Keck, Enderle, Zeilfelder, Kaiſer, Ott. 0 Brötzingen: Kallenberger; Heidlauf, Klittich Klittich, Joſt, Jedermann; Glauner, Schmidt, Klittich, Dietz, Hörmann. August Mühle. Ein ſchwacher Tag der Nürnberger 1..C. Nüruberg— Eintracht Frankfurt 220(220) Wetter und Platzverhältniſſe waren bet bieſem Endſplel aus⸗ gesvichnet, ſonſt gab es aber allerhand Enttäuſchungen. Mit der Zuſchaue ziffer fing es an. Man iſt in Nürnberg gewohnt, bei ſolch großen Spielen Maſſenbeſuch von 20—25 000 Menſchen zu ſehen. Hier aber kamen nur 12000. Vielleicht wirkte ſich die hohe Nleder⸗ lage aus, die ſich die Frankfurter am Vorſonntag durch die Mün⸗ chezer Bayern holten. Das Spiel erreichte keineswegs die erwar⸗ teten Qualitäten. Abgeſehen von wenigen intereſſanten Spielphaſen wax der Kampf ziemlich langweilig. Schuld daran trug das Ver⸗ ſagen beider Stürmerreihen. Bei Nürnberg zeigten zwar Hornauer, Weiß und Reinmann ein intereſſantes und ideenreiches Spiel aber Schmidt II und Wieder waren dafür um ſo ſchwächer. Frankfurts Angriff hatte in Hoehl einen glatten Verſager, aber auch die übrigen vier Stürmer waren nach annehmbarem Feldſpiel vor dem Tor bes Gegners ſo ſchußſchwach, daß Stuhlfauth im Tor der Nürnberger faſt nie in Gefahr geriet. Die beiden Treffer fielen kurz vor der Pauſe innerhalb von zwei Minuten. Das erſte erzlelte Hornauer, das 2. lenkte der Frankfurter Verteidiger Schütz ins eigene Tor. Man ſah nicht den Klub, ber in den letzten Monaten von einem großen Sieg zum anderen eilte. Das lag am Sturm. Wieder und Schmidt II hemmten durch ihre Langſamkeit und durch ihr un⸗ genaues Schießen den ganzen Angriffsfluß. Auch bei Frankfurt war der Angriff mäßig. Hoehl verſagte ganz, und auch die übrigen Leute zeigten nichts Ueberragendes. Man ſchoß noch weniger und noch ungenauer als im Nürnberger Angriff. Gut waren auf beiden Sekten die Läuferreihen. Nürnberg hatte den beſten Mann in Lindner. Kalb und Geiger waren ſchwächer als ſonſt. Die Frank⸗ fürter Läuferreihe arbeitete unauffällig aber nützlich. Mantel in der Mitte hielt ſich beſſer als man erwartete, während die Nürn⸗ berger Hintermannſchaſft wenig zu tun erhielt und ſich auch keine Blößen geben konnte, erhielt die Hintermaunſchaft der Gäſte doch etwas reichlicher Arbeit. Gut war in der Verteidigung Kirchheim, der beſſer als Schütz geftel. Judiſch war zuweilen etwas unſicher, an den beiden Toren war er aber ſchuldlos; ſchwere Arbeit hatte er auch nicht, da die Nürnberger faſt alle Bälle direkt auf ihn ſchoſſen. In Rettel bach ⸗Ludwigshaſen ſah man einen recht guten Schieds⸗ richber. Ein Klaſſenunterſchied Bayern München— Wormatia Worms 720(:0) Die Münchener Bayern ſind zurzeit in guter Verfaſſung. Ihrem 55 1Sieg über Eintracht Frankfurt ſchließt ſich ein ſolcher von 770 über Wormatia Worms an, die in München aber auch gar nichts zu beſtellen hatten und ſichtlich unter aller Form waren. Worms enttäuſchte überall, mit Ausnahme des Torwarts, und ſo wurde das Spiel eine ziemlich einfeitige Angelegenheit, die ſich 12 000 Zuſchauer in der ſtädtiſchen Kampfbahn am Dantebad betrachteten. Da der Platz in ſehr guter Verfaſſfung war, entwickelte ſich ein einwandfreies Spiel, das von Liſt⸗Stuttgart gut geleitet wurde. Der Anfang war ein viel verſprechender für die Bayern, denn man hatte noch nicht zwei Minuten gespielt, als Schmid 2 das erſte Tor für Bayern anbrachte. Man merkte bald, was los, denn Worms ſptelte zerriſſen und zu⸗⸗ ſammenhanglos und enttäuſchte gründlich, ſo daß die Bayern bald das ganze Spiel an ſich riſſen. Immerhin fanden ſie noch kräftigen Widerſtand ſeitens der Wormatiavertetdigung, wobei ſich beſonders Gisberts auszeichnete, aber ſie ließen den Gegner eine halbe Stunde lang nicht an den Ball, In der 30. Min. kvunte Pöttinger einen Ball einköpfen und nach weiteren ſechs Minuten ſtellte der Rechtsaußen das Halbßzettergebnis her. Doch die Ueberlegenheit der Bayern wuchs nach der Pauſe noch beträchtlich und verurfachte damit ein reichlich einfettiges Spiel, ſo daß ein Klaſfeunterſchted offenbar war. Tr ytz des Ausſcheidens von Pöttinger wegen Verletzung änderte ſich daran nichts. Bier Minuten vor Schluß hätte Worms zum Ehrentor kom⸗ men können, aber der Mitetlſtürmer Philipp konnte ſelßſt das leere Torx nicht finden. Kariseuhe endlich in Fahrt Boruſſia Neunkirchen Karlsruher F. B. 128(022 Man hatte an dieſes Spiel dle verſchiedenſten Prophezeiungen geinüpft, aber es kam wieder sinmal ganz anders. Karlsruhe war in ausgezeichneter Verfaſſung. Man hatte die Mannſchafts⸗ aufſtellung weiter nicht geändert, nue der Deutſchtürke Bekix ſtand diesmal auf dem Poſten eines Linksaußen und ſiehe da, Karlsruhe gewann in einer überegenen Manier ſeine Partie. Als der Un⸗ parteliſche das Spiel anpfiff und die ſtämmigen Spieler des KLarls⸗ rußer Fußballvereins ſich den klelneren und ſchmächtigeren Boruſſen entgegenſtellten, da glaubte mancher wohl an eine haushohe Mieder⸗ lage der Einheimiſchen, denn Karlsruße begann mit einem Elan, der die Boruſſen vollſtändig zu Überfahren ſchten. Boruffta war etwas verblüfſt ob ſolchen Beginus und Karlsruhe beherrſchte wei⸗ ter die age. Die Boruſſen kamen wohl zeitweilig an den Ball, doch nicht alzulange wehrte dieſe Chance gegen Karlsruhes Ueberlegen⸗ heit. Boruſſta begann ſeine Hergenaktlonen wehrte ſich mit Nach⸗ druck und das Spiel nahm an Intereſſe zu. Spannende Momente ſeflekten die Zuſchauer, Es gab einen harten Kampf. War Karls ruhe burch beſſeres Stellungsſpiel und arsßzeres Stehvermögen den Das Withligſte vom Sonntags port Um die Süddeutſche Fußball meiſterſchaft: Zwei Siege und ein Unentſchieden der Rheinbezirksvertreter: Waldhof und V. f. R. gewinnen auswärts, V. f. L. Neckarau ſpielt gegen Germania Brötzingen:2.— Sonſt normaler Verlauf der Spiele. 4 5 Um den Handballpokal der D. S..: Süddeutſchlaud in der Zwiſchenrunde von Mitteldentſchland in Darmſtabt 1027 geſchlagen. * Südweſtbentſche Amateurboxrmeiſterſchaften in Kaiſers⸗ lautern: V. f. R. Mannheim erringt drei Meiſterſchaften. * Internationales Oſterſkiſpringen auf dem Felsberg: Sies ger des 1. Tages Zogg⸗Aroſa. Walter Glaß⸗Klingethal ſiegt am 2. Tag. * Klubkampf Hellas Magdeburg— Sparta Köln: Hellas ge⸗ winnt die 8100 Meter Lagenſtaffel und die Freiſtilſtafſel, Sparta Sieger in der 1200 Meter Bruſtſtaffel. ö . Rugby in Heihelberg: R. G. Heidelberg ſchlägt 1880 Frauk⸗ furt mit 1116. 8 10 Nurmi läuft wieder Weltrekord: 4 Meilen in 19:27,6. 8 N 2 2 Boruſſen überlegen, ſo glichen die Boruſſen dieſes durch verbiſſene Energie und Eifer aus. Karlsruhe benßztigte 33 Minuten, um zu ſeinem erſten Treffer zu kemmen. Sein Rechtsaußen wer durch⸗ gebrochen, ein rafſender Flügellauf, eine Flanke zur Mitte, Porettt iſt zur Stelle und Karlsruhe führt. Es find kaum 5 Minuten nach dieſem Erfolg vergangen, da gibt es plötzlich einen Strafſtoß gegen Neunkirchen, den Bekir tritt und der Ball ſitzt wiederum im Netz. Die Boruſſen verſtärken fetzt thren Widerſtand und es gelingt ihnen ſogar, vorübergehend die Karlsruher in ihre Spielhälfte zurück⸗ zudrängen. Manche hoffnungsvolle Chance ergibt ſich in ddeſer Spielphaſe für Neunkirchen, doch es kindet ſich kein Spieler, der ſich einmal zu einem herzhaften Torſchuß entſchließen kann. Nach der Pauſe ſieht man dasſelbe Bild. Die Boruſſen ſpielen einen ganz annehmbaren fußball, ſolange ſie im Mittelfeld ſich befinden, kom⸗ men ſte aber einmal in die Nähe des Tores, dann iſt es mit ihrem Rönnen zu Ende. Schließlich erwiſcht Neunkirchens Rechtsaußen einmal den Ball und fogt ihn kurz entſchloſſen in das Karlsruher Tor. Bekir gelingt bald darauf ein überaſchender Durchbruch und ſtellte das alte Ergebnis wieder her. Hans Schneider ⸗Niederrad war zu kleinlich in ſeinen Regelaus legungen, als daß er reſtlos ge⸗ fiel. 4000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bel. Gruppe Nordwest 1. F. G. dar— S. B. Waldhof:2(:0 B. f. S. Nen⸗Iſenburg B. f. R. Mannheim:2(10 F. S. B. Frankfurt—Saar 95 Saarbrücken:8:]. . 8 Beide Vertreter des Rheinbezirks konnten ihre Spiele gewin⸗ nen, wenn auch knapp. S. VB. Waldhof ſcheint nach den Berichten zu ſchließen, ein ziemlich hartes Spiel vorgeführt zu haben. Wald⸗ hof, die techniſch beſte Mannſchaft des Rheinbezirks hätte es be⸗ ſtimmt nicht nötig. faul zu ſpielen; die Mannſchaft kann, wenn ſte will, auch anders. Der 1. F. C. Idar wurde 20 geſchlagen. Der V. f. R. Mannheim konnte taktiſch klug den V. f. L. Neu⸗ Jfſenburg 21 ſchlagen. Hier berührt beſonders angenehm das faire Spiel beider Mannſchaften. Der F. S. VB). Frankfurt konnte gegen Saar 05 Saarbrücken einen Bombenſteg von 718 erzielen. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Bereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte S. V. Waldhof 6 5— 1 71¹½¹¹ 10 F. S. V. Frankfurt 6 4 2— 18:10 10 V. ſ. R. Mannheim 5 3— 2 18:9 6 F. S. V. Matnz 5 2 1 2 10¹0 15 Union Niederrad 5 2 1 2 11216 5 1. F. C. Idar 6 2 1 3 1510 5 Neu⸗Iſenburg 4— 1 3:12 1 95 Saarbrücken 5—— 5 925 9 Ein Spiel voller Enttäuſchunden 1..C. Ibar S. B. Waldhof:2 ſo zo] N Endlich gab es einmal einen Sonntag, der die Austragung eines Spieles bei hellem Sonnenſchetn erlaubte. Die 2000 Zuſchauer er⸗ lebten eine Enttäuſchung. Einmal verſagte der Schiedsrichter und dann ſpielten die Gäſte reichlich hart, ſo daß von Idar vor der Pauſe zwei Leute verletzt den Platz verlaſſen mußten und nach der Halbzeit ebenfalls zwei. Als ſich die Spieler Weiß⸗Idar und Ofer⸗ Waldhof in die Haare gerieten, kriff der Schiedsrichter endlich ein und ſchickte beide vom Platze. Dies war meßr als berechtigt. das Spiel bereits ſeden Wert verloren hatte. 8 Das Spiel begann fehr vielverſprechend. Waldhof zeinte fetn⸗ gute techniſche Schulung, die ſeiner Mannſchaft zu einer gewiſſen Ueberlegenheit verhalf, doch auf der Gegenſeite ſtanden 11 Idarer, dte nicht gewillt waren, ſo ohne weitere Gegenwehr zu kapitulieren. Waldhof mußt dieſe ſtarke Defenſive verſpüren, denn trotz Technik und Spielkultur gelang ihm kein Tor. Dieſes Verſagen führte bet Waldhof zu einer gewiffen Verſtimmung, die ſich mehr und mehr in hartem Spiel äußerte. Kämmerlina und H. Meng werden ver⸗ letzt vom Platz getragen. Waldhof ißt fetzt noch mehr ſberlegen und doch bleiben Torerfolge aus. 1. In der 2. Halbzeit werden wiederum zwei Idarer Spleler durch Verletzungen ſpielunfühig, dazu kömmt das Herausſtellen von Weiß⸗Idar und Ofer⸗Waldhof, ſo daß zum Schluß nur noch 1018 Mann ſpielen. Unter dieſen Umſtänden konnten die Erfolge von Waldhof nicht ausbleiben. Eine Kritik der Mannſchaften erühriat ſich aus den angeführten Gründen. f V. f. R. nutzt eine ſchwache Viertelſtunde 15 des Gegners aus B. f. S. Neuiſenburg— V. f. R. Mannheim:2(120 Im Gegenſatz zu fämtlichen bisherigen Spielen der Tryſtrunde lieferte B. f. 2. Neutſenburg ein recht gutes Spiel, und diesmal war es wirklich Pech, daß er wieder eine Niederlage erlitt. Die 1200 Zu⸗ ſchauer lonnten ſehen, wie der V. f. L. die erſte Halbzeit, ſowke 25 Minuten der zwette das Feld ziemlich beberrſchte, wührend eine ſchwache Viertelſtunde nach der Pauſe die Entſcheidung brachte, und zwar für die Mannheimer, Dieſe konnten das Nachlaſſen der ein⸗ hetmiſchen in taktiſch geſchickter Weiſe ausnutzen, ſie konnten aus⸗ gleichen uns kurz darauf ſogar in Führung gehen. Das Spiel verlief durchweg ſehr fair und war ſehr iatereſſant. Nachdem der B... in der erſten Halbzeit wett is Füßrung war— zur angenehmen Ueberraſchung für die Zuſchauer—, konnte G. Wider in der 0. Min. ein Tor erzlelen, indem er aus 20 Meter Entfernung eine Vorlage vnn Eck verwandelse Weitere Torerfolge unterblieben, einmal durch 1 Be⸗ dauerlich iſt nur, daß der Unparteiiſche viel zu ſpät durchgriff, als * 35000 Zuſchauer wohnten dem Spie Neue Mannheimer Zeitung(Worgen⸗Ausgabe! Montag den 18 Mürz 1829 tärke ber Iſenburger waren. Mannheim ſofort in Front. Die Ein⸗ hwung und der V. f. R. blieb 8 der He Furz darauf k das letzte die 5 wieder frei, kam auf und 1 überlegen wie vor 1 0 Torgelegenheit, die ſich ir 8 r gogar aus, denn er ſchoß öieſen Elfn gegen die Latte. Später hatte r noch einmal eine ſchi Torgelegenheit, und wieder war es die Torlatte, öte ſeine gute Abſicht zunichte machte, ſo daß der V. f. L. Nouiſenburg diesmal unverdient geſchlagen blieb. Saarbrücken ohne Stehvermögen 221 tte die Anhängerſchaft des piel ihres Vereins auf eige⸗ ndig in Bornheim verſammelt. bei. Schuon⸗Stuttgaxt leitete ein anſprechendes, wenn auch nicht überragendes Spiel, das längere Zeit ausgeglichen war, bis endlich das größere Stehnermögen der Frank⸗ furter in der zweiten Halbzeit den Ausſchlag gab. Sagr war durch Schäfer in der fünften Minute in Führung ge⸗ gangen, dann belagerte Frankfurt einige Zett das Saartor. Aber erſt In der 25. Min. konnte nach vergeblichen Verfuchen ein von Eſchen⸗ Lohr getretener Strafſtoß von Bböckner elngeköpft werden. 5 Minuten pe Schluß der Halbze leß Plonka einen Ball von Armbruſter un⸗ ötig paſſ teren, ſo daß hier Frankfurt eine billige Führung hatte. Nach der Pauſe hatte Frankfurt die grelle Sonne im Rücken und wurde im Angriff ſtärker. Wilk köpfte in der 18. Minute zum 3. Tor Ein, aber Theobald konnte mit einem leicht haltbaren Schuß ein Tor aufholen. Nachdem Böckner wieder mit einem Kopfball erfolgreich war, erzielte Theobald nach alleinigem Durchſpiel ein 3. Torx, wäh⸗ zend Frankfurt bis zum Schluß noch durch Böckner, Brück und Brett⸗ ville das Ergebnis auf:3 ſtellen bonnte. e Die Gruppe Südoſt Stuttgarter Kickers— A. S. V. Nürnberg:2(:2, Phönix Karlsruhe— V. f. B. Stuttgart:0(:0) Schwaben Augsburg— S. V. 1860 München:2(:1) Freiburger F. C.— Sp. Vg. Fürth:5(:). 5 5 Schwaben Augsburg mußte durch die 12:2⸗Niede lage gegen 1860 München den erſten Platz an Fürth abtreten, das gegen den.C. Freiburg 523 ſiegreich blieb. Phönix Karlsrußhe ſcheint eine Formverbeſſe tung erfahren zu haben, denn auch diesmal relchte es wieder zu einem Siege über V. f. B. ſich gleicher N te es nicht. meters bot, ließ W — Saar 03 Saarbrücken 73 Das pracht Sn. Franlkſu nem Platz vermißt hatte, faſt vo Stuttgart(:00, Die Stuttgarter Kickers konnen A. S. V. Nüenberg 312 ſchlagen. Tabellen ſtand der Gruppe Südoſt Bereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte Sp.⸗Bg. Fürth 7 98 1 30•8 12 Schwaben Augsburg 8 6— 7 20:15 12 Kickers Stuttgart 9 4 1 4 14:16 9 1850 München 7 8 1 8 16˙18 7 Phönix Karlsruhe 8 8 1 4 15:28 7 A. S. V. Nürnberg 7 2 2 8 15:16 6 F. C. Freiburg 8 2 1 8 18:27 8 V. f. B. Stuttgart 8 1— 5 917 2 Ein feſſelndes Spiel in Stuttgart Stutgarter Kickers— A. S. V. Nürnberg:2(:2) Der ſonnige Frühſahrstag hatte die beträchtliche Zuſchauermenge von 6000 Zuſchauern nach Degernloch⸗Höhen gelockt. Dieſe waren Zeu⸗ gen eines ebenſo feſſelnden wie intereſſanten Kampfes. Vor en befanden ſich die Kickers in einer hervorragenden Form. In glanz⸗ vollem Spiel, das an ihre beſten Tage erinnerte, drängten ſie den Gegner immer wieder zurück und waren den Nütrnbergern mitunter um eine Klaſſe überlegen. In einem waren ihnen die Gäſte über. In dem nie erſchlaffenden Kampfgeiſt hatten die Gäſte eine Waffe, die ſie auch vortrefflich anzuwenden verſtanden. Diesmal kamen die Kickers zu einem knappen, aber völlig verdienten Sieg der zahlen⸗ mäßig unbedingt höher hätte ausfallen müſſen. Die geſamte Rickers⸗ elf hatte kaum einen ſchwachen Punkt auſzuweiſen, nur hätte der Sturm im gegneriſchen Strafraum energiſcher ſein dürfen. Die Wäſte hatten in dem überragenden Verteidiger Wachtler und dem kaum zu ſchlagenden Torwart Wenz ihre ſtärkſte Stütze. Als Schtebs richter amtierte Hympfner⸗Aſchaffenburg zur Zufriedenheit. Keine großen Leiſtungen Phönix Karlsruhe B. f. B. Siunttnart:0(:0) Bei tadelloſen Platzverhältniſſen entwickelte ſich ein wenig intereſſantes Spiel, das die 2500 Zuſchauer keineswegs begelſtern konnte. Vornehmlich in der erſten Halbzeit ließen beide Mann⸗ schaften ſo ziemlich alle Wünſche offen, die ein auter Sport bedingt. Die Kombinatlon war ungenau bei relchlich hohem Spiel. Die Ball⸗ abgabe, beſonders bei den Gäſten war ſehr ſchlecht auch die Schnel⸗ ligkeit der Schwaben ließ zu wünſchen übrig. Phönix war auch in techniſcher Beziehung die beſſere Mannſchaft. Die Hintermannſchaft war gut. Der Sturm kam erſt in der 2. Hälfte in Schwung er konnte dann recht aut gefallen. Velde Maunſchaften beſtritten das Spiel mit viel Erſatz. Es fehlten auf ſeber Seite 4 Mann der erſten Garnitur. Der Steg des Phöntir war verdlent, aber etwas zu boch. UAlbrecht⸗ Mannheim leltete einwanbfret. Schwaben Augsburg geſchlagen Schwaben Augsburg— München 1860:2:1) Bei herrlicher Witterung und ſehr guten Bodenverhältniſſen kam ein außerordentlich feſſelnder Kampf zuſtande. den die beſſere Mann⸗ schaft für ſich entſchicd. Der gefährliche Augsburger Sturm konnte ſich gegen die vorzügliche Deckungsreihe der Gäſte nicht durchſetzen. Dadurch war die beſte Waffe der Einhetmiſchen ausgeſthaltet. Schieds⸗ richter Müller⸗Griesheim gab dem Publikum zuytel nach, wodurch die 1860 verſchiedentlich benachteiligt wurden. Die Münchener konnten ſich auf dem Raſe coden gut zur Geltung bringen. Sie waren tech⸗ niſch und in der Komblnation ihrem Gegner überlegen. Die Mann⸗ ſchaft hatte kaum einen ſchwachen Punkt aufzuwetiſen, nur der ganz brillante Mittelſtürmer Pledl ragte hervor. Bei den Schwaben war der Torhüter Niederhofer gut. Der Vertetdigung, die Überlaſtet war, Anterliefen einige grobe Schnitzer. Die Läuſerreihe war ſchwach und der Sturm konnte ſich gegen die Münchner Abwehr nicht Harrchſetzen. Bayriſche Extraklaſſe in Freiburg ſiegreich Freiburger FC.— Spielvereinigung Fürth:5 61:4) Trotz internationaler Skiläufe auf dem Feldberg hatte das Auf⸗ treten der Kleeblättler 4000 Zuſchauer in Freiburg auf die Beine gebracht, die auch ein ſehr ſchönes Spiel zu ſehen bekamen. Die Bayern rechtfertigten ihren Ruf vollauf, wenn ſie aach zu ſehr ſpiel⸗ ten. Die Kombination war reichlich und lief glatt. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz an, der ſich aber gut bewährte. Die Fürther hatten mäßige Außen⸗, aber ſehr gute Innenſtürmer. In der Läuferreihe lieferte Leinberger ein großes Spiel. Gegen ihn ſtelen die beiden Außenhalfs Kraus 2 und Röſchke(Erſatzl ab. Die Verteidigung war etwas zu leichtſinnig, Neger im Tor gut, hat aber ein Tor auf dem SGewiſſen. Freiburg hatte durch den eingeſtellten Erſatz ſeine Mann⸗ ſchaft pollſtändig umgekrempelt, nahm aber nach der Pauſt eine Um⸗ ſtellung vor, die ſich ſehr bewährte, ſo daß der Kampf ausgeglichen würde. Im Sturm hatten die Kinhelmiſchen keinen Verſager⸗ Be⸗ sonders die Außenſtürmer waren gut. Auch öte Länferreihe leiſtete üroduktive Arbeit. In der Verteidigung bewies Würz ſeine inter⸗ nete allgemein mit einem Sieg ber ſehr aut ſpielenden Gäſte, Verdienter Sieg der Mitteldeutſchen Sübbeutſchlaud— Mitteldeutſchland:10(525) Sſtbdeutſchlands Handball⸗Repräſentativen, die im Vorfahre den Pokal der Deutſchen Sportbehörde gewinnen konnten, mußten dies⸗ mal ſchon in der Zwiſchen runde ausſcheiden, obwohl ſie im eigenen Gebiet— in Darmſtadt— kämpften und die moraliſche Unter⸗ ſtützung ber Zuſchauer für ſich hatten. Dieſer Mißerfolg iſt auf die verfehlte Mannſchaftsaufſtellung zurückzuführen. Der Süden fand ſich nie zurecht. Er bot gute Einzelleiſtungen, aber kein ſyſtemvolles Spiel. Das ſah man beim Gegner, ber eine glänzend eingeſpielte Mannſchaft zur Stelle hatte und auch verdient mit 10:7(515) Treffern in Front blieb. Der Kampf wurde von prächtigem Frühlingswetter und einwand⸗ freien Bobenverhältniſſen begünſtigt. Unter den 2500 Zuſchauern, die dem Kampf intereſſtert und ziemlich obſektiy folgten, ſah man zuhlreiche Vertreter der Behörden, u a. auch den heſſiſchen Innen miniſter. Es muß geſagt werden, daß die mittel⸗ deutſche Manuſchaft klar überlegen war. Sie zeigte das beſſere Deckungsſpiel, vorzügliches Freiſtellen, gutes Lauf⸗ und Steh⸗ vermögen und vor allem ein prachtvolles fließendes Spiel. Man merkte der Mannſchaft, die kaum einen Verſager aufwies, an, daß ſie bereits einige Probeſpiele hinter ſich hatte. Der Sturm erzielte ſeine Treffer meiſt aus Weitſchüſſen, gegen die der enttäuſchende Bender im ſübdeutſchen Tor machtlos war. Rekordſchütze des Tages war Böhm, der allein 6 Treffer auf ſein Konto brachte. Sehr ſtabtl und zuperläſſtig waren bet den Mitteldeutſchen die Läufer und Per⸗ Derr Länderſplele Holland Schweiz:2(:0) Die Gidgenoſſen ſchlugen ſich ſehr tapfer. Holland gewann nur knapp mit:2(210) und kann froh ſein, daß es überhaupt bei dieſem knappen Erſolg blieb, denn nur eine große Portion Pech verhinderte die Schweizer in der zweiten Halbzeit am Ausgleich. Nach mehreren vereitelten Verſuchen ging Niederland in der 41. Minute durch ein Eigentor des Schweitzer Berteldiger Ramſeyer in Führung. Faſt zu⸗ ſammen mit dem Halbzeitpfiff erhöhte der holländiſche Mittelſtürmer Bakluys auf:0. Durch Verwandlung eines Handelfmeters kamen die Holländer nach der Pauſe ſogar zu:0. Dann wandte ſich jedoch das Blatt. Die Eidgenoſſen kommen ſichtlich in Vorteil, doch erſt in der 20. Minute kann Abegglen III mit einem ſchönen Langſchuß das erſte Gegentor ſchießen. Wenig ſpäter landet Krimm auf Flanke von Ram⸗ ſeyer zum zweiten Tor. Schiedsrichter war der Däne Remle. Tſchechoflowakei—Oeſterreich:8(:2) Bei Halbzeit lagen die Wiener:1 in Führung und man rech⸗ Als aber nach dem Wechſel Janda verletzt wurde und Weſſelyk für ihn in di Verteidigung zurückgehen mußte, wurde der öſtererichiſche An⸗ griff zu ſtark geſchwächt. Immerhin reichte es noch zum Unentſchie⸗ den. Siegel und Weſſelyk ſcheſſen in der 18. und 19. Minute die beiſten erſten Trefeſr für Oeſterreiſt. Silney buchte 5 Minuten vor der Pauſe das erſte Gegentor für die Tſchechen. Durch Solty und Silney kam die Tſchechoſlowakei nach der Pauſe zu einer:2⸗Füh⸗ rung. Kurz vor Schluß ging dann Weſſelyk noch einmal in den Angriff und es gelang ihm, das Unentſchieden zu erzwingen. England Schottland:1(:2) Mit einer Ueberraſchung endete der am Samstag in Leeds aus⸗ getragene Fußballkampf der Amateurmaunſchafton von England und Schottland. Man habte vielfach die Schotten als ſichere Sleger getippt, zu mindeſtens aber mit einem Unentſchieden ge⸗ rechnet. Die Engländer erwleſen ſich aber als durchſchlagskräftiger und gewannen verdient mit 312(:). Handball Handball im Batiſchen Turnkreis Die Endſpiele um die Kreismeiſterſchaft Baden Konſtauz— Polizei Karlsruhe:8(:3) Polizei Heidelberg— Jahn Offenburg 12:4(:1) Nach den Ergebniyen der geſtrigen Spiele ſcheint der Altmeiſter Polizei Heidelberg wieder die beſten Ausſichten auf den Meiſtertitel zut haben. In überzeugender Weiſe ſchlug Heidelberg die Maunſchaſt des Jacn Offenburg, die beidemale über Konſtanz ſiegreich geblieben war, während Polizei Karlsruhe gegen Baden Konſtanz eins über⸗ raſchende:3⸗Niederlage im erſten Spiel mit in Kauf nehmen mußte. Wenn auch der Sieg von Konſtanz ein glücklicher zu neunen iſt, ſo ändert diez an der Tatſache, daß Heidelberg dadurch allein noch un⸗ geſchlagen iſt, nichts. Die Rangordnung, nachdem alle uter Mann⸗ ſchaften im Kampf geſtanden haben, iſt folgende: Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Jahn Offenburg 8 3 0 1 2121⁵ 4 Polizei Heidelberg 1 1 0 0 12:4 2 Baden Konſtanz 3 1 0 2 7720 3 Polizei Karlsruhe 1 0 0 1 324 0 Die Auſſtiegsſpiele die angeſetzt waren, fanden alle ihre Erledigung und hatten folgende Ergebniſſe: Gruppe Nurd: Jahn Oftersheim— TB. Banmental 78(:). T. u. Fc. Nußloch— Tod. Bruchſal:2(121). 5 Gruppe Mittel: Karlsruher TW. 40— TB. 34 Pforzheim 912 (42). TV. Durlach— Töd. Gaggenau:1(:). Gruppe Süd: TV. Lörrach— TW. Konſtanz 771(80). TV. Achern TV. St. Georgen 218(:). T5. Rheinau wird Meiſter im Turngan Maunheim TG. Rheinau— T. Seckenheim:1. TV. Sandhofen— V. 46 Mannheim 028. Enutſcheidungsſpiel in Viernheim TG. Rheinau— V. 46 Mannheim 211(:0) Nachdem die vorletzten Spiele der beiden Meiſterſchaftsanwärter am Samstag abend gewonnen wurden, war wegen Punktgleichheit in der Tabelle ein Entſcheldungsſpiel notwendig, das im Anſchluß an die Waldläuſe in Viernheim auf dem dortigen Platze des Turner⸗ bundes Viernheim vor einer stattlichen Zuſchauermenge ausgetragen wurde. In einem flotten Spiel, das beſonders in der erſten Hälfte von beiden Mannſchaften in techniſch hervorragender Wetſe durch⸗ geführt wurde, gelang es der Turngenoſſenſchaft Rheinau, bis zum Spielſchluß einen:1⸗Sieg herauszuſpielen, der ſie bei den gleich⸗ wertigen Mannſchaften als die glücklichere ſah und ihr auch in dieſem Jahr die Gaumeiſterſchaſt brachte. Als Schiedsrichter lettete dieſes ſchwere Treffen Kerrpf⸗Viernheim in einwandfreier Weiſe. R. G. Handballpokalſpiele im Kreis Anterbaden Mannheimer Turn⸗Geſ. 97 Maunheim 320 Auf dem Platze im Schloßgarten ſtanden ſich belde Mannſchaften in der ſtärkſten Aufſtellung gegenüber. 07 erſchten in der üblichen (Aufſteuung, M... dagegen mit verſchledenen alten Kräften, wie Neumann. Württner und Scheydt. 07 lieferte in der erſten Balb⸗ geit eine ſehr gute Partie. Wäre der Sturm in dieſer Periode ent⸗ ſchloſſener geweſen, würde das Neſultat nicht zu J lauten. Die Lͤͤuferreihe ſowie die Berteidiazn wie immet zuverläſfig. Hervor⸗ zuheben it ber rechte Länſer, der Aßerall zu finden war und ber Torwächter, der die unglaußbkichſten Sachen hlelt. Der Sleg von der Mannheimer Turn⸗Gefellſchaft iſt verdient. Den Ausſchlag gab der Sturm, der in guter Verfaſfung war. Bei Württuer macht ſich notionale Klaſfe. Winkler im Tor wat in ſehr guter Form. Schieds⸗ richter war Freiländer⸗Mannheim, hätte aber bei zwe ſchweren Ver geßen von Kfeinſein uns Krauß 1 zwei Elfmeter geben mſtſſen das fange Vauſieren bemerkbar. Erstmals ſaß man wiebey Nau⸗ mann, der ſich ganz gut eintübrte, dey Stein iſt dadureh durch⸗ um den Handballpokal der D. C. B. aufgeſtelte fübdentſche Elf end täuſchſte faſt in allen Reihen. Es gab zwar ganz annehmbare Einzelleiſtungen, aber als Einheit arbeitete die Mannſchaſt ohne Fluß und Zuſammenhang. In der erſten Halbzeit wurden die Außen⸗ ſtürmer ganz vernachläſſigt, aber auch nach der Pauſe haperte es im teidiger. Die unrichtig Angriff. Schuld daran trägt in erſter Linte Janz, ber doch nicht mehr der Alte iſt. Der beſte Mann war im Angriff Dietz, in der Läuferreihe hielt ſich der Fürther Gebhardt recht gut. Otto und Stampp war doch anzumerken, daß ſie zum erſten Male repräſentatis ſpielten. Die Verteidigung arbeitete brav, ohne aber Klaſſe zu ſein. Bender im Tor war, wie bereits geſagt, ſchwach. Uebel vermerkt wurden es ben Mitteldeutſchen, daß ſie beim Stande von:6 ganz auf Warten ſpielten und ſo dem Kampf ſeinen Fluß nahmen. Poethmaun Bormen, der recht gut leitete, ſtellte gegen Schluß auch einen mitteldeutſchen Spieler vom Platz. Böhm brachte die Gäſte in Führung und ſtellte dieſes Verhäktats wieber her, als Dietz ausgeglichen hatte. Dietz ſchoß daun zwei Treffer für Süd. Innerhalb von 2 Minuten fielen drei Tore, durch Hering und Böhm, zwei für Mittel, durch Werner eins für Süd. Kempick brachte Mittel wieder in Führung, doch konnte Janz faſt zu⸗ ſammen mit dem Halbzeitpfiff mit einem Doppelhandſchuß den Ausgleich erzwingen. Nach der Pauſe zog Mitteldeutſchland mit bret Treffern von Böhm, Hering und Kempick mit 816 wieder davon. Fiedler holte einen Treffer auf, dann ſtellte aber Böhm das Reſultat auf 10:8. Nun ſpielte Mittelbeutſchland nur noch auf Halten. Süd mußte ſich damit zufrieden geben, durch Flebler noch ain Tor aufzuholen. r zur Zufriedenheit; lediglich Schendt ſollte das Aufrücken nicht ver⸗ geſſen.— 2. Mannſchaften: M. T..—07:0. Polizeiſportverein- B. f. R. 25 Wie nicht anders zu erwarten lieferten ſich beide Parteien einen äußerſt harten Kampf, aus dem V. f. R. als verdienter Sieger hervorgegangen iſt. In der P. S..⸗Mannſchaft ſaß man verſchiedene neue Geſichter. Der beſte Mann war Klingel im Tor, der eine höhere Niederlage durch hervorragendes Halten vermieh. Beim V. f. R. war der Mittelläufer und Torwart neu beſetzt. Der beſte Mannſchaftsteil war der Sturm. Läuferreihe und Vertei⸗ digung war zuverläſſig. Poſtſportuerein T. V. Neulußheim 874 e Allgemein rechnete man mit einer höheren Niederlage des A Klaſſe⸗Vertreters. Die Mannſchaft hat ſich gut gehalten. Der beſte Mannſchaftsteil war der Sturm, der ſchwächſte die Läuferreihe, ſie ließen vor allem den Sturm immer in der Luſt hängen. In der 2. Halbzeit war es beſſer und der Erfola blieb nicht aus. Die Ver⸗ teidigung konnte gefallen. Vor allem iſt der große Eifer, den ole Mannſchaft an den Tag legte, zu loben. Nur dadurch war ihr möglich, Widerſtand zu leiſten. Neulußheim kam nie vecht in Schwung und nachdem 4 Tore erzielt waren. ſchien es ols wollten ſie ſich damit begnſtgen. 5 S. B. Waldhof. 08 Mauubeim:0 Das wichtigſte Pokalſptel wurde auf dem Waldhofplatze ausß⸗ getragen. Waldhof hatte vor allem die erlittene 0z5⸗Niederlage wie⸗ der gutzumachen. Der Kampf war von Anfang bis zum Schluß äußerſt intereſſant. Man hatte ein ganz knappes Reſultat voraus⸗ geſagt, das auch eintraf. Das ſiegbringende Tor erzielte Spengler in der 2. Halbzeit. Das Spiel war in der 1. Hälfte ausgeglichen. in der 2. Hälfte war Lindenhof im Vorteil. Beide Mannſchaften traten in ſtärkſter Beſetzung an. Die Leiſtungen der Mannſchaften waren vollkommen ebenbürtig. Waldhof war mit Glück Sieger. Hockey H. C. Heidelberg— B. f. R. Mannheim 821 32·¹ Wir wollen trotz dleſer großen Niederlage froh ſein, daß wir die Helbelberger in unſerer Nähe haben, daß wie bieſe gute Lehr⸗ und Serngelegenheit ſo gewiſſermaßen zu Hauſe haben. Denn wir können. noch viel und immer wieder von ihnen lernen. Der V. f. R. Mann heim hatte vor der laugen Froſtperlode eine recht gute Form er⸗ langt, eine Form, die ein gutes Abſchneiden in Heidelberg durchaus erwarten ließ. Und nun dieſe hohe Abfuhr! Das Spiel bewies zweierlei; zum einen ſind die Heidelberger in der Technik und in der Taktik eben doch immer noch überlegen und dann vor allem: Unſer Mannſchaftsſpiel iſt eben mehr etwas Auswendiggelerntes, was ſich nur zu leicht wieder pergißt, während es bort gewiſſermaßen ange⸗ boren und inßleiſch und Blut übergegangen iſt. Die Heidelberger haben genau ſo lange pauſieren miiſſen, aber ſte hatten ſich doch ſofort wieder zuſammengefunden, ganz abgeſehen davon, daß ſte auch in einer weit beſſeren körperlichen Konditkon waren. Die orm des H. C. H. in der zweiten Halbzeit unterſchieb ſich eben kaum von der Hochform, in der die Leute während der ſo erfolgreichen Herbſtſaiſon waren. Die Mannheimer ſchienen ſich aber gar nicht mehr zu kennen. ſchtenen auch ſonſt vieles verlernt zu haben, aber das Schlimmſte war eben doch, daß das gegenſeitige Verſtändnis ſo völlig geſchwun⸗ den war, die Mannſchaftsteile harmonterten uicht mehr, ja ſelbſt der Angriff bildete keine Einheit mehr. Und nun mußte gleich die erſte Probe gegen den H. C. H. beſtan⸗ den werden, eine Elf, die ein ßomogenes Ganzes iſt, die ſich ſofort zurecht fand und zu immer beſſerer Form auslief, während Maun⸗ heim deprimiert immer geringeren Widerſtand entgegenzuſetzen ver⸗ mochte. Bon einer Einzelkritik kann man hier ruhig abſehen, ber Unterſchied in der Mannſchaftslettung allein bedingte ſchon bieſe hoße Differenz, zumal Heidelberg keinen ſchwachen Punkt hat. Zunächſt ließ ſich zwar das Spiel noch recht gut an; Heidelberg hat wohl die erſten Chancen, aber Mannbeim kommt alsbald zum Führungstor, das auch bis zur 20. Minute behauptet wird. Doch dann gleicht Baudendiſtel aus, läßt alsbald ein weiteres Tor folgen und Haus Haußmann verwandelt noch kurz vor dem Pauſenpfiff eine Strafecke, alſo Halbzeit 371. a Nach dem Wechſel wurde es noch ſchlimmer. Heidelberg iſt nicht mehr zu halten; Baudendiſtel ſchießt das vierte Tor, Vogt läßt das fünfte folgen, während die Bemühungen der Gäſte immer wieder an der Zuſammenhangloſigkeit der Angriffsaktionen ſcheitern. Difſfür erzielt Dr. Zapp den ſechſten Trefſer und wieber Baudendiſtel nach geſchicktem Täuſchen den ſiebten. Mannheim ſtellt um, vergebens; Mannheim wirft alles nach vorn, um wenigſtens zu einem weiteren Erfolg zu kommen; gleichermaßen umſonſt. Im Gegentell Bauden⸗ diſtel kann gegen die geringe Abwehr noch ein achtes Torx erzielen. Zuvor war die tb⸗Elf der Raſenſpieler den Hetdelbergern mft Toren unterlegen, wöhrend die Mannheimer Damen mit einem Erfolg wenigſtens die Ehre des Vormkttags retten konnten. H. B. Hockeyſpiele im Schloßgarten Mehr noch als die andern Ballſportarten, die auch bei Eis und Schnee wenigſtens noch ab und zu für ihr Leber ſpielfühige Plätze fan; deu, freut ſich der Hockey⸗Sport über die liebe Frühliugsſonne, die dos Spiel mit Krummſtock und weißer Kugel endlich wieder aufzunehmen geſtattet. Die Mannheimer Turngeſellſchaft hatte Alen mann las Worms zu Gaſte und lieferte im Schloßgarten ein Spiel, das als Auftakt zur zweiten Salſonhälfte zu den beſten Hoff⸗ nungen berechtigt. Das hohe Reſultat der erſten Mannſchaft beſugt durchaus nicht etwa, daß das Treffen eine einſettige Angelegenheit der Mannhelmer war; im Gegentetl, durch gute Stockſicherheit und un⸗ ermüblichen Kampfeseiſer dermochten die Güſte zumindeſt in der erſten Halbzeit den Kampf offen zu halten und ſogar das Führungstor zu es⸗ ztelen. Doch langſam ſetzte ſich dann bie rattonellere Spielweiſe bes M. T. G. burch. Hier führte der Sturm zettweiſe ein Angriffsſprei vor, an dem man ſeine helle Freude haben konnte; vor alem die rechte Sturmſeite zormtirhie durch gut durchdachte und ſchnell dierchgeführte Kombinetions züge die Deckung der Alemannen mehr und mehr. A ch in der Läufer reihe her Maunhefmer zeigte die rechte Seite die technisch 921 122 ſchlags kräftiger geworden. Läuferreihe und Verteldinung arbeſtete und taktiſch reifere Leinung, die linke Seite ſowle gie Vertethigung — „ h e e t A„ W rr WU WU N n N r 1 2 r e r Aa. enen e r * 3 Montag, den 18. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 129 Die Enoͤkämpfe in Kaiſerslautern B. f. R. erringt drei Meiſtertitel, 98 Ludwigshafen einen Schuler⸗Mannheim ſchlägt Krieger⸗Mannheim entſcheidend Wie alle endern Landesverbände im Deutſchen Reichsverband für Amateurboren hat nunmehr auch der Südweſtdeutſche Amateur⸗Bor⸗ Lerband ſeine diesjährigen Meiſter ſeſtgeſtellt. Die Veranſtaltung ging am Samstag abend im Haus der Neuen Eintracht⸗Kaiſerslautern vom Stapel. Lange ſchon vor Beginn hatten ſich zahlreiche Zuſchauer ein⸗ gefunden. Als dann die Kaſſe endlich geſchloſſen wurde, waren es an 4400 Perſonen, die den Saal füllten. Der SWA BV., der die Austra⸗ gung der Meiſterſchaften dem Box⸗ und Gymnaſtikklus, E. V. Kaiſers⸗ lauter, übertragen batte, kam durch die erzielten Einnahmen auf feine deochnung und auch das Publilien kam nicht zu kurz, denn die Ver⸗ anſtaltung war muſtergultig aufgezogen und die Kämpfe hielten mehr als ſie verſprochen hatten. Mit beiſpielloſer, bis an die Grenze der Härte gehender Verbiſſenhett und Energie zogen die einzelnen Kampf⸗ paare vor den Augen des Publikums vorüber und eine Fairneſſe ſon⸗ dergleichen zeichnete den erſten wie den letzten Fight gleichermaßen aus. Ein klein wenig unter dem hohen Niveau der ſtund die Begeguung im Fliegengewicht, da der Frankfurter Wil⸗ land, eingedenk der erſt vor kurzem durch Wißler erlittenen k..⸗Niederlage jeder Offenſive ausweicht und ſeinem Gegner von vornherein den Sieg nicht ſtreitig macht. aber brachten Schlagwechſel vom erſten bis zum letzten Gongſchlag. Senſationell verlief das Treffen Krieger— Schuler, dieſer ßeiden Kameraden vom Verein für Raſenſpiele. Hatte man allgemein angenommen, doß Kriegers Schlagſtärke Schulers Technik niederrin⸗ gen würde, ſo ſah man ſich in dieſer Erwartung getäuſcht. Einwand⸗ fret ſtellte ſich diesmal heraus, daß der Techniker immer der beſſere Byper iſt. Schuler gewann über ſeinen ſtärkſten Rivalen Krieger in der dritten Runde durch Abbruch! Ein Ergebnis, das zuvor niemand für möglich gehalten hätte! Ganz beupmmen war Krieger in dieſen drei Runden, in denen er auf einen Dinken ſeines Gegners nach dem anderen hineinlief. Schuler hatte ſich umgeſtellt, und zwar auf den eigenen Kampfſtil ſeines Widerſachers, auf die halbe Diſtanz, und darin lag von vornherein die Entſcheldung zegründet. Wenn Krieger beim Abbruch bis zum Aus fertig war, iſt vicht zuletzt auch ſeinem erſt vor acht Tagen in Frankfurt beſtandenen Kampf mit dem Mainmeiſter Bleul und einem Krankenlager von drei Wochen ein gut Teil Schuld zuzuſchreiben. Das Ergebnis wird aber zadurch ſo wenig geändert wie das Verdienſt Schulers geſchmälert. Mit Tatſachen muß man ſich abfinden! Das follte ſich fetzt auch Erte⸗ ger zu Herzen nehmen und nicht mutlos die Flinte ins Korn werfen, denn er hat in ſeiner kurzen Laufbahn gezeigt, daß er unter Erfſtllung gewiſſer Vorausſetzungen wohl zu Höherem befähigt iſt. Einen weiteren erfreulichen Lichtblick bot auch das Können des Etutigarters Berlöhr, des vor⸗ und diesjährigen Sſtöweſtdeutſchen Meiſters, der in ſeinem Kampf mit dem routinierten Zimmer- Mainz 5s recht bewies, daß er immer über der Sitnatlon ſteht, und jeden Gegner zu nehmen weiß. Im In⸗ wie Outhfighting ſteht er leinen Mann bis zur letzten Konſequenz und wenn keinem anderen Vertreter Sudweſtdeutſchlands, ſo ſollte es doch ihm möglich fein, ſich Zei den Deutſchen Meiſterſchaften in Dortmund über bie Oſterfetertage erfolgreich burchzuſetzen: Der Bezirk Baden⸗ Württemberg kann mit dem RNeſüme dieſer Meiſterſchaften vollauf zufrieden ſein. Allein fechs Titel riß er an dich, nur der Titel im Feder⸗ bzw. Schwergewicht wanderten ab, und war nach dem Main⸗ özw. Rhein⸗Saarbezirk. Und damit bat ber Bezirk Baden⸗Württemberg die alte Hegemonie im Südweſtdeutſchen Verband wieder hergeſtellt! Ringrichter Stammel⸗Köln war den Kämpfen ein ſchon durch eine Ruhe fachlicher Leiter wenn er auch manche Kleinigkeit hingehen ließ. Ihm fekundierte ein objektives Punktgericht[(Müller⸗Köln, Viſcher⸗Bonn und Straub⸗Ludwigshaſen). Die Kämpfe im Ning Fliegengewicht: Willan d⸗Frankfſurt(mehrlähriger Titetver⸗ zeidiger)— Wiß le r⸗V. f. R. Mannheim. 1. Runde: Witler taſtet Kinks. Willand weicht aus und ſucht den Nahkampf. Am Mann bringt er einige leichte Magentreſſer ohne Wirkung an. Wißler antwortet mit rechten Schwingern und Haken, die Wo. einſteckt.— 2. Runde: Willand ſichert ſich vor den gefürchteten Schwingern's, indem er ihn unterläuft, ohne auch nur einen Gegenſchlag zu riskieren. Der letzte k. s. geht ihm ſichtlich nach.— 3. Runde: Jetzt will der Frank⸗ kurter Verſäumtes einholen und zieht vom Leder, aber nicht lange, zenn ſchon wieder hat ihn Wißler in die Defenſive zurückgedrängt. Nur vereinzelt noch wagte Willand aus der Deckung heraus einen Rückſchlag. So erringt Wißler, ohne ſich auch beſonders anſtrengen zu müſſen, einen guten Punktſteg. Bantamgewicht: Langmann Frankfurt— Krämer Karls. ruhe. 1. Runde: Ein Meiſterkampf von Anfang bis Ende. Beide Kußerſt öurchtrainiert, laſſen Schlag auf Schlagg folgen, eine Parade löſt die andere ab. Ein rechter Gerader zwingt den Frankfurter bis acht auf den Boden, doch gleich darauf wird Krämer wegen Nach⸗ schlagen beim Trennen verwarnt.— 2. Runde: Mit unverminder⸗ ſtbrigen Treffen .. y ͤ yd ͤ ũõõdy e zeigte in Deckung und Zuſpiel nicht immer das richtige Verſtändnis for die teilweiſe ſehr ſchnell wechſelnden Kampfſituationen. Auch im Kampf der zweiten Mannſchaften ſowie im Spiel der Damen gegen den hieſtgen T. B. 1846 blieb die M. T. G. ſicherer Ste⸗ ger. Doch machte die erzwungene lauge Winterpauſe ſich ſtark geltend: die derzeitige Form ließ es zu planvollen Spielhaudlungen auch beim Steger nur verſuchsweiſe kommen. M. T. G. 1.— Alemaunia⸗⸗Worms 1. 311,:1. M. T. G. 2.— Alemannia⸗Worms 2. 220,:8. M. T. G. Damen WM. T. B. 1846 Damen 811. Wir terſport Internalionales Oſterſpringen auf dem Feldberg Sieger bes 1. Tages Zogg⸗Arofa Auf dem Feldberg haben am Samstag nachmittag programmäßig bei dem traditionell ſchönen Feldbergwetter die Oſterveranſtaltungen im Skilauf, die letzten großen internationalen Wettbewerbe dieſes Winters, ihren Anfang genommen, und zwar zunächſt Samstag nach⸗ nrtttag mit dem großen Abfahrtslauf der Skizunft Feldberg Der Lauf ging von dem Gipfel des Herzogenhorns aus einer Höhe von 1417 Meter herunter nach Menzenſchwand auf 850 Meter Höhe, ſo daß rund ein Höhenunterſchied von 550 Meter zu bewältigen war, welcher nach vorgeſchriebener eng begrenzter Markierung im ſchwer⸗ ſten Gelände zu dorchfahren war. Die Teilnehmerzahl war außerordentlich groß und ſtelte ſich auf rund 60 Perſonen, welche teilweiſe als Einzelläufer, teilweiſe in der Form von geſchloſſenen Mannſchaften lieſen. Unter den Teilnehmern künden ſich neben den beſten Schwarzwälder Namen im Geländelauf auch außerordentlich namhafte Vertreter aus anderen bdeutſchen Gauen nicht un: aus ber ſchwäbiſchen Nachbarſchaft, ſondern auch aus dem Allgäu, aus Bayern, aus Sachſen, Thüringen und dem Sauerland. Unter anderem iſt auweſend Walter Glaß aus Sachſen, dann die Gebrüder Asgnuer aus Thüringen, Bogner aus München, ſerner die ausgezeichneten Sauerländer Geuult unb Fiſcher, ſodaun von den Schweizern eine ſehr ſtarke Manunſchaft, die ſich zufammenſetzt Dat 236, Georc Klotz und Führer aus Aroſa. Die beiden Dr. Dk. Suüdweſtdeuſnche Amateur Vormeiſterſchaften Alle anderen Paarungen renen Stil, ſo daß H. keine klare Chance hat.— 2. Runde: ter Heftigkeit wird das Tempo beibehalten. Kr. drängt auf Ent⸗ ſcheidung und reißt die Führung an ſich. Mit ſeltener Präziſion ſetzt er einen Treffer auf den anderen, doch Langmann hält Stand und zieht gleich.— 3. Runde: Jetzt zeigt auch Langmann, daß er dem härteſten Schlagwechſel gewachſen iſt, beſſer als ſein Gegner. Mit Mühe kommt Krämer über die Diſtanz, doch reicht ſein Punktvorteil aus den Anſangsrunden für einen knappen Sieg aus. Federgewicht: Mitzel⸗Mainz(Deutſcher Meiſter)— Hettel⸗ Karlsruhe. 1. Runde: Sofort landet Mitzel wuchtige Körper⸗ ſchwinger, die Hettel mit brillanten linken Geraden auf den Punkt, trockene linke und rechte Kopftrefſer beantwortet. 2. Runde: Hettel legt große Härte an den Tag, ſo daß ſich Mitzel an ihm müde ſchlägt. Auch im Konter ſteht der Karlsruher nicht zurück, doch verpaßt er manche gute Gelegenheit.— 3. Runde: Mitzel ſetzt alles auf eine Karte. Sofort aber hat Hettel Mitzels Luftmangel erkannt und for⸗ eiert das Tempo. Mitzel vernachläſſigt die Deckung und muß manches nehmen. Mit mörderiſchem Schlagaustauſch endet, wie begonnen, die oͤritte Runde, nachdem der Frankfurter die Führung wieder an ſich gertſſen bat. Mit knappem Punktſieg verläßt Mitzel den Ring. Leichtgewicht: Winterbauer⸗Franlſurt— Häußer.. R. Mannheim. 1. Runde: Häußer geht ſoſort an den Mann und ſchlägt harte und trockene Körperſachen. Winterbauer zeigt reichlich verwor⸗ Häußer kommt mehr zu Wort. Ein gut gewinkelter Rechter reißt W. bis fünf den Boden unter den Füßen weg.— 3. Runde: Jetzt iſt nur noch ein Mann im Ring: Häußer. Er trifft nach Belleben. Trotz⸗ dem hält der Frankfurter bis zum Schluß durch. Er flackert ſogar noch einmal, allerdings erfolglos, auf. Dann hat Häußer einen über⸗ legenen Punktſieg erreicht. Weltergewicht: Krieger ⸗Südweſtdeutſcher Meiſter⸗V. f. R. Mannheim chu ler ⸗V. f. R. Mannheim. 1. Runde: Ener⸗ giſch geht Krieger in den Kampf und landet bei Sch. einen rechten Herzhaken, der allerdings wirkungslos bleibt. Sch. bekämpft nun Kr. mit ſeinem eigenen Stil und zieht die Runde aleich.— 2. Runde: Kriegers Eins⸗Zwei⸗Schläge ſetzen ſich bei Schuler, der aut kontert und blockt. nicht durch, ſodaß nach Ablauf der Mittel⸗ runde noch immer kein Sieger feſtſteht.— 3. Runde: Das Ende verläuft dramatiſch. Bei dem unausgeſetzten Schlagwechſel auf halber Diſtanz hat Schuler mehr vom Kampf. Krieger wird an⸗ geſchlagen und kämpft aber impulſiv weiter Sch. drängt unaufhalt⸗ ſam nach und brindt Kr. an den Rand der Niederlage. Dreiplertel Minuten vor Schluß bricht der Ringrichter die für Krieger ſo ſchwle⸗ rige und ausſichtsloſe Situation ab. Mit ſichtlichen Kampſſpuren und um den Titel ärmer verläßt der vorfährige Meiſter den Ring. Mittelgewicht: Bernlöhr⸗Südweſtdeutſcher Meiſter⸗Stutt⸗ gart-Zimmer⸗Malnz. 1. Runde: Leicht und wendig gibt der Stuttgarter dem Mainzer eine Boxlektz on. Blitzſchnell iſt er am Mann, um ſich ebenſo ſchnell wieder zu löſen. B. boxt mit Kopf und iſt Herr der Lage.— 2. Runde: Auch fetzt vermag Z. gegen den Routinfer B. nicht aufzukommen. Hoch fällt auch dieſe Runde an den Meiſter.— 8. Runde: Mit blendender Technik füllt B. das Ende, Z. immer wleder in die Defenſive verdrängend. Drei⸗ mal geht der Mainzer down und ebenſo oft zählt der Ringrichter. Dann hat Z. nichts mehr zu beſtellen. B. treibt ihn von einer Dop⸗ veldeckung in die andere, bis Z. kurz vor Schluß aufgibt. Friſch, i er ibn betreten, verläßt Bernlthr als beſtätigter Merſter den Ring. Halbſchwergewicht: Maler Singen— Mickel Offenbach. 1. Munde: Lebhaftes Geplänkel füllt die erſten drei Minuten, die ſtark ausgeglichen verlauſen.— 2. Runde: Mickel zwinat den Singener zur Entfaltung ſeines ganzen Könnens, doch der kommt auf und ſetzt den Offenbacher mit einem kurzen rechten Haken bis neun parterre. Bis zum Schluß dominiert Maier weiter.— 3. Runde Mickel bat einige gute Momente. doch ſchon hat Maier einen kurzen rechten Haken auf ſeine Kinnſpitze abgeſchoſſen. Erſt 923 dem Aus erhebt ſich der Verblüffte wieder. k..sSieger Maier. Schwergewicht: Zaren s ⸗Sübweſtbeutſcher Meiſter⸗ s Lubwigs⸗ hafen Trumpfheller⸗Darmſtadt. 1. Runde: Tr. hat beim Schlagaustauſch zunächſt einige Vorteile, er ſetzt ſogar H. mit einem Rechten bis drei parterre. Doch raſch holt der Ludwigshafener das verlorene Terrain durch forſche Kampfesweiſe wieder auf. 4 Runde: Mit gutem Punktplus beendet H. auch die zwelte Kampfphaſe, die ebenſo ſtarke Tätigkelt wie die erſte bringt.— 3. Runde: Erſt gegen Ende der Finale kommt H. etwas ins Wan⸗ ken, er iſt aber ſofort wieder auf dem Damm und ſteat, wenn auch nur ganz knapp, nach Punkten. Der Südweſtdeutſche Amateur⸗Borverband iſt bei den über dle Oſterfeiertage in der Dartmunder Weſtfalenhalle ſtattfindenden 7 Meiſterſchaften des Reichs verbandes alſo wie folgt ver⸗ reten: Fliegengewicht: Wißler⸗B. f. R. Maunheim Bantamgewicht: Krämer⸗Karlsruhe Jedergewicht: Mitzel⸗Mainz Leichtgewicht: Häußer.- B. f. R. Mannheim Weltergewicht: Schuler⸗B. f. R. Manuheim Mittelgewicht: Bernlöhr⸗Stultgart Halbſchwergewicht: Maier⸗Singen Schwergewicht: Harens⸗L. F. G. 68 Ludwigshafen. Sch. Schweizer Biſchof und Kaufmann leben zur Zeit in Straßburg und ſtarten für die Vogeſen. Der Beginn des Laufes wurde infolge der geringen Wärme des heutigen Tages ſtatt um 4 Uhr ſchon um 2 Uhr 90 abgelaſſen, um für die Läufer einen einigermaßen guten Firnſchnee am frühen Nachmit⸗ tag ſicherzuſtellen. Die Strecke war trotzdem in verſchiedenen Lagen noch ſchwer genug und durch den harten Schnee nicht einfach zu fahren. Trotzdem konnte man teilweiſe ausgezeichnete Leiſtungen beobachten, während umgekehrt auch mancher über die Strecke ging, der ihren Schwierigkeiten ſichtlich nicht gewachſen war und die Aufgabe offenbar unterſchztzt hatte. Die Wetterverhältniſſe im Feldberg ſind ſo, baß am Freitag abend ein Einbruch kühler Luft zu verzeichnen war mit gleichzeitigem Nord⸗ oſtwind. Dieſer bedingte, daß gegenüber Freitag in den Morgen⸗ temperaturen ein Rückgang von 6 Grad eintrat, ſo daß Samstag auch die Gipfelreglonen frühmorgens 3 Grad Froſt zu verzeichnen hatten. Auch die Mittagtemperatur, die Freitag an 30 Grab lag, iſt niedriger geblieben bei 20 Grad. Das Wetter iſt ſonſt, nachdem die Nebeldecke, welche bitz 1100 Meter erreicht hatte, in den Vormittagsſtunden ver⸗ ſchwunden war, vollkommen wolkenlos bei mäßigem öſtlichen Wind und ſchöner Alpeunausſicht, ſodaß für bie Sprungläufe am Sonntag, wozu ebenfalls gegen 70 Nennungen vorliegen, die beſten Ausſichten beſtehen. Die Ergebniſſe: Einzellauf: 1. David Zogg, Aroſa, 7 Min. 28. Sek. 2. Führer, Aroſa, 3 Min. 18 Sek. 3. Morath, Schluchſee, 9 Min. 21 Sek. 4. Glaß, Klingental, 9 Min. 39 Sek. 5. Wagner, Menzenſchwand, 10 Min. 22 Sek. 8. Bogner, Traunſtein, 10 Min. 27 Sek. 7. Hor, Todtnau, 10 Min. 85 Sek. 8. Pfoſt, Aroſa, 10 Min. 44 Sek. 9. Steiert, Lenz ⸗ kirch, 10 Min. 88 Sek. 10. Hoffwin, Schwimmſportverein Freiburg, 15 Min. 58 Sek. Mannſchaftslauf: 1. Skiklud Arsſa, Geſamtzeit 7 Minuten 2 Sek. 2. Menzenſchwanbd, 84 Min. 30 Sek. 3. Schwimmſportverein Freiburg. 25 Min. 27 Sek. 4. Todtnau, 87 Min. 08 Sek. 5. Schönau, s Min. 09 Sek. 8. Freiburger Skiklub, 48 Min. 02 Sek. 7. Todtnau⸗ berg, 4 Min. 89 Sek. 8. Todtnau, zweite Mannſchaft, 44 Min. 50 Sek. 9. Achern, 45 Min. 59 Sek. 10. Schwarzwaldverein Freiburg, zweite Mannſchaft, 46 Min. 45 Sek. Der zweite Tag: Sieger Walter Glaß⸗Klingenthal Der zweite Tag der letzten großen Skiwettbewerbe dieſes Win⸗ auf den Feldberg brachte. Die Schneeverhältniſſe waren gut füßh⸗ render Firnſchnee. Die Zahl der endgültigen Nennungen ſtellte ſich auf 61, von denen 51 über die Schanze gingen. Der auge⸗ meine Eindruck des Springens war durchaus aut, beſonders in der Spitzenklaſſe, zu der Walter Glaß und die Schweizer Käufmanm und Zogg zu rechnen ſind. Im Übrigen war auch mancher daber, der den Anforderungen dieſer Konkurrenz noch nicht ganz ge⸗ wachſen ſein dürfte. Leider war unter den gemeldeten, aber an gebliebenen Läufern auch der ſchwarzwälder und württemberg de Melſter, der in Heilbronn lebende Norweger Blomſeth, ſo daß der Kampf ſich zwiſchen dem Deutſchen und Schweizern und eineln elſäſſiſchen Vertreter abſpielte. Der Thüringer Walter Wogner konnte infolge einer Erkrankung nicht kommen, ſo daß nur ſein Bruder Karl anweſend war, der beim erſten Sprung von 42 Meter durch einen heftigen Sturz außer Gefecht geſetzt wurde. Dit größten Weiten erreichte Walter Glaß, der mit drei ſamoſen Sprüngen von 42, 46,5 und 45,5 Meter die höchſte Wertung erzielte. Kaufmann⸗Baſel landete mit ausgezeichneten Leiſtungen bei 42. 44 und 43 Meter, David Zoga beendete die Luftfahrt bei 48, 45 und 44 Meter. Daneben konnte man auch eine gute Anzahl von aus⸗ gezeichneten Leiſtungen unter den älteren Läufern, aber auch unter den Jungmannen beobachten, die teilweiſe mit viel Schwung ich ihrer Aufgabe entledigten. Die Ergebniſſe: 1. Walter Glaß⸗Klingenthal Note 340(Sprung⸗ (42,5 46,8, Herrenklaſſe: weiten 43, 40,5, 45,5 Meter), 2. Kaufmann⸗Baſel 335,6 43), 3. Davjd Zogg Aroſa 335,0(43, 44,5, 44 Meter), 4. Biſchoff⸗ Straßburg 808,8(39, 41, 39,5 Meter), 5. Roſi⸗St. Blaſien 285,6 (88, 86,36 Meter). Juugmannen: 1. Bentele⸗Immenſtadt Note 317,2(Sprung⸗ weiten 40,5, 41, 41,5 Meter), 2. Zſchörning⸗Immenſtadt 305,4(89,5. 42,5 42 Meter), 3. Bädecker⸗Schwimmſportverein Freiburg 276,2 (31,5, 37,5 87 Meter), 4. Hör⸗Tadtnau 286,7(35, 30,5, 35,5), 5. Mater⸗ Todtnau, 257,0(24, 35,31 Meter). Turnen Frühjahrswaldläufe des Mannheimer Turngaues Mit ſeinen diesjährigen Frithfahrswaldläufen hatte der Maunn⸗ heimer Turngau in doppelter Beziehung eine glückliche Hand, Einmal weil er die Verlegung vom 3. März auf den geſtrigen Sonntag voenahm und ihm dadurch ein Frühjahrsſonnentag be⸗ ſchert wurde, wie man ihn ſich nicht ſchöner zu einer derartigen Beranſtaltung denken kann. Zum andern aber auch, weil er den weſchen Sandboden des Viernheimer Waldes gewählt hatte, der im Gegenteil zu anderem Gelände die Nachwirkungen der Froſtperiode nicht zu ſpüren bekam. Unter der Leitung von Volks⸗ turnnwart Döring⸗Mannheim hatte der Turnerbund Viernheim die Streckenmarkierungen vorgenommen, ſodaß ein reibungsloſer Ver⸗ lauf, abgeſehen von einer kleinen Markierungsverſchiedenheit, ge⸗ währleiſtet war. Auch an der Teilnehmerzahl merkte man, daß die günſtige Witterung der letzten Zeit die Uebungsläufe förderte, denn mit 150 Läufern, die am Start erſchienen waren, iſt die Zahl nicht zu boch gegriffen. Ein ganz erfreuliches Bild bor die Klaſſe der Jugendturner, als das Rudel von über 70 Läufern leicht be⸗ ſchwingt über den Startplatz zog und in dem Waldweg verſchwand. Auch die Anfängerklaſſe hatte ein ſtatltliches Feld auſzuweiſen. Da⸗ gegen vermißte man in der Meiſterklaſſe manchen bekannten Läufer, ſodaß hier die Beteiligung nicht in dem ſonſt gewohnten Maße zu verzeichnen iſt. Die Anfänger⸗ und Meiſterklaſſe batte die doppelte Strecke zurückzulegen als die Jugendlichen und die älteren Turner. Der Weg, in der Runde auf 2,5 Km. abgeſtimmt, führte deshalb für die beiden erſtgenannten Klaſſen ein zweitesmal über den Spielplatz des Turnerbundes Viernheim, wo ſich Start uns Ziel befanden. Durch dieſe Einteilung war es möglich, zeitweiſe die Verſchlebungen auf der Strecke zu verfolgen. Auf jeden Fall war der Auftakt für die Veranſtaltungen des Mannheimer Turn⸗ gaues mit den Frühſahrswaldläufen ein guter. Da die Ergebniſſe der Mannſchaftsläufe noch nicht feſtlagen, werden wir die Ver⸗ öſfentlichung derſelben nachbolen. H. G. Leichtathletik Nurmi läuft wieder Weltrekord Conger ſchlägt Lermond, Purje und Wide Eine glänzende Beſetzung hatte das leichtathlettſche Hallen ſpet⸗ ſeſt der Columbiaritter gefunden, das am Samstag abend ver einer überaus großen Zuſchauermenge im Newyorker Madiſon Square Garden abgehalten wurde. Leider kam es wieder zu keiner Begegnung Nurmis mit Wide, dite ſich gefliſſentlich aus dem Wege gingen. Aber auch ohne dieſe brachte der Abend einige Sen⸗ ſationen. In glänzender Verfaſſung ſtellte ſich der finniſche Metſter⸗ läuſer Paavo Nurmi vor, der in einem Lauf über vier Meilen mit einer Zeit von 19:27, den 1023 von ſeinem Landsmann Ritola an gleicher Stelle aufgeſtellten Hallenweltrekord um ½ Sekunde ver⸗ beſſerte, nachdem er bereits bei 3,5 Meilen mit 17:05,4 der 1918 vos Hans Kohlmein mit 17:11 geſchaffſenen Welthöchſtleiſtung das Lebens⸗ licht ausgeblaſen hatte. Einen von Anfang bis Ende feſſelnden Ver⸗ lauf nahm auch das Meilenlauſen, in dem ſich u a. der Amerikaner Ray Conger, Lermond, der Finne Purje and der Schwede Wide zum Kampfe ſtellten. Der Hallenſpezialiſt Ray Conger, der vor kurzen Friſt Purje und in jüngſter Zeit ſogar Kurmt geſchlagen hatte, ver⸗ wies ſeinen Landsmann Lermond in der ausgezeichneten Zeit von :18,4 auf den zweiten Platz. Dritter wurde Purje vor Wide. In einen ſeſſelnden Endkampf klang auch das 600 Yardslaufen auß. Bet 500 Yards lag noch der kanadiſche Neger Edwards mit einer Zeit von:05,8, die dem Weltrekord Helffrichs gleichkommt, in Front, wurde aber von dem Amerikaner Gibſon überholt, der das Rennen ſchließlich mit Bruſtbreite vor Edwards in:12, zu ſeinen Gunſten entſchied. Deutſchland⸗Italien in Turin Der Dy B. durch eine ſübdeutſche Elf vertreten Der Italien iſche Fußballverband hat als Austragungsort fer das am 28. April auf italieniſchem Boden ſtattfindende Fußball Länderſpiel nicht Mailand oder Bologna, ſondern Turin aus⸗ erſehen. Hier wird unſere Nationalmannſchaft auf einen wohl⸗ vorbereiteten Gegner treffen, denn die Italiener können am 7. 4. noch eine große Generalprobe abhalten. An dieſem Tage ſpielt nämlich Italien mit ſeiner erſten Garnitur in Wien gegen Oeſter⸗ reich, während eine zweite Mannſchaft in Athen gegen Griechen⸗ land ſpielt. Bei der Aufſtellung ſeiner Mannſchaft will der Deubſche Fußballbund faſt ausſchließlich auf füddeutſche Spieler zu⸗ rückgreifen, zumal am 28. April Spieler aus Norddeutſchland und Berlin nicht frei ſind, da an dieſem Tage dieſe beiden Verbände auch das Endſpiel um den Dey.⸗Pokal austragen. Europameiſterſchaften im Fechten Der titalieniſche Fechtverband trifft umfangreiche Vorarbeiten für die Europameiſterſchaften im Fechten, die in der Zeit von 8. bis 10. April in Neapel zur Durchführung anſangen. Die Beteiligung läßt nichts zu wünſchen übrig, haben doch bisher Deutſchland, Frankreich, Ungarn, Oeſterreich, Belgien, Helland, Schweden und ſelbſtverſtändlich Italien ihre Meldungen abgegeben. Welterhin rechnet man noch mit der Teilnahme von Polen, der Schweiz und der Tſchechoſlowakei. Waere — Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas gteue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktlon Ferdinand Heyme. Cheſt balteut Kurt Fiſcher— Verantrsertl. Redakteurt: Für Politik: H. A. Meißner 1 Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales Richard Schönſelder— port und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kart Ehmer 55 es in Monn heim sämtlich und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen: Marx Filter, Schluß des redaktionellen Teils ( elhetecliulz bel HErinn eg. „ anſvuigt claue,H h rt e. une otschen Sie desbolb fagsüber öfter SAODEN-BADUENER-HASTILLEN „ gebreuchen Sie cegelnästig die bebterteid wien ters auf dem Feldberg, das Internationale Oſterſpringen, iſt wie dar ze glücklich und ohne ernſte Unfälle abgewickelt morden, be⸗ günſtigt von prachtvollem Sonnenwetter, das über 4000 Zuſchauer! 8 SOHONMEN TUN, Sehn 22 e cee beet, Daene ue b. SAE 10. Seite. Nr. 129 Neue Moanuheimer Zeitung[Morgen ⸗Ausgabrf Monkag, den 18. März 1929 LI 1 5 Beilage Nr. 8 Montag. 18. Mara 1929 Partie Nr. 406 Gespielt im Winterturnler des Schachklubs Mannheim um Februar 1929) Wels: Fleiſner Schwarz: Colin 9. 2 87-d 15. Lbs e 9 Les—d7 2 e-es 1c 16. Dad-e Tas-c . 881—13 788 17. Sts.-es es xd 4 Lie LIS—87 8. Seh d Dbyyed! 3.—0 888 16 19. Del cba d4—d3) 5. Sts es 8B di 20. ez d Lg xb J. 62.44—0 21 da xe. Lbꝛx a 8. 52 b3 9) Sto—e 4) 22. III X21 ts t) 9. Leib—16 23. Tal- di) Teß-c 10. Ses d Dat x d 24. Lez2 bs d- 81 51. 8514! 15—15 28 IdIi- dz ITis-es 12. 8d2 13 7b 26. LbSs- 386 Tez— el + 13. 2224 55— 4 7. LA—1t Tetxit 14. 62—bs Dd7—b7 28. Weiß gibt aul 1. Weiß will durch Gegenflanchetto seine Mitte unter- stützen, ohne aber einen Vorteil im Eröffnungsspiel heraus- schlagen zu können. Die beiden Spiele sind als aus- geglichen anzusehen.— 2. Um durch den Vorstoß 746 den Jastigen Ses zu vertreiben. 3. Weiß strebt darnach den Wichtigen strategischen Punkt es zu behaupten.— 4. Hier kam S13—e5 mit Androhung von Qualitätsgewinn in Betracht. 5. Sicherer war hier Tali—ci. Weiß übersieht die ihm vom Gegner angedrohte, allerdings sehr feine Falle.— 6. Vor⸗ sichtiger War hier Le2—dg, um den Plan des Gegners zu durchkreuzen.— 7. Durch diesen starken Zug sichert sich der Nachziehende nebst materiellem Gewinn die strategische Veberlegenbeit.— 8. Natürlich nicht d5& ed wegen Le2 e, 9. Etwas besser war wohl Dd2 mit der Fortsetzung Tdi und 3. Aber auch dann behielt Schwarz das überlegene Spiel.— 10 Durch dieses schöne Qualitätsopfer bricht das Weide Spiel sofort zusammen. Der Anziehende gab daher die rellungslose Partie auf. * Der VII. Pfälzische Schachkongreß findet vom 29. Marz bis 1. April im„Schwan“ zu Landau statt. Kampfes Schachwettkampf Mannheim- Karlsruhe Sieg des Schachklubs Mannheim mit 18:6½ Am Sonntag, den 24. Februar, wurde der mit Spannung erwartete Wetikampf der beiden Schachklubs Mannheim und Karlsruhe im Restaurant Burghof in Bruchsal ausgefochten. Mannheim trat mit annähernd 30 Mann auf den Plan, wäh- rend Karlsruhe bloß 20 Spieler aufbrachte, sodaß die über- zählige Mannheimer 3. Klasse sich in einen Sonder wetlkampf mit der Schachgruppe Bruchsal einließ. Vor Beginn des sprach Herr Oppenheimer namens der Schachvereinigung Bruchsal in humorvoller Weise herzliche Willkommens worte. Als dann bereits die beiderseitigen Stra- tagen an den Schachtischen Platz genommen und ihre Schach- Uhren gestellt hatten, richtete der erste Vorsſtzende des Schachklubs Mannheim, Dr. Staeble, eine kurze Ansprache an die Versammlung, in der er anläßlich des Volkstrauer- tages der Toten im Weltkriege gedachte. Zum Zeichen des Gedenkens an die Gefallenen erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Bald darauf Wurde die männermordende Schlacht auf den 64 Feldern eröffnet. Der Ausgang konnte diesmal nicht zweifelhaft sein, da Mannheim seine Meister- klasse fast vollzählig aufgeboten hatte. Nur Wenige von den bewañhrten Kämpen fehlten, und zwar Gudehus, Bruno Mül- ler, Fleißner, Mossetter und Ochs. Alles Andere aber, Wðas im Mannheimer Schach einen Namen hat, war zur Stelle und das genügte, um auch den stärksten Gegner auf die Strecke zu bringen. Karlsruhe hatte nicht alles, Wwas es an starken Kräften besitzt, auf die Beine bringen können, aber auch bei weit stärkerer Besetzung wären die Gewinpaussichten für Karlsruhe aus dem erwähnten Grunde sehr gering gewesen. Das Ergebnis des über vierstündigen Kampfes bewies denn auch, daß der Mannheimer Klubvorstand sich in seinen Er- wartungen nicht getäuscht hatte. Bereits um 6 Uhr, also nach dreistündigem Kampfe, war mit 8½½ 2% der überlegene Sieg Mannheims außer Frage gestellt. Bei Schluß des Kampfes um.15 Uhr wurde das Ergebnis von 13% Punkten Bei den ersten 15 Brettern betrug das Verhaltnis 102—4 Punklen zugunsten von Mannheim. Indem aber am Spitzen breite Theo Welbinger über seinen Gegner noch har be nückigem Ringen siegte, war für Karlsruhe dis Schach- ehre gerettet. Wenn man den Schachwellkampf wischen den beiden Klubs an den ersten 7 Brettern betrachtet, so kommt mæn 2 dem Ergebnis: Mannheim verliert gegen Theo Weißinger, Ruz-Karlsruhe verliert am zweiten Brett gegen Mayer-Mann⸗ heim. An den darauf folgenden Brettern—7 folgen 5 Re⸗ misen. Aus diesen Ziffern ergibt sich die Ausgeglichenheit der Spitzenmannschaft an den ersten sieben Brettern mit 375:3½. Also auch von diesem Gesichtspunkte aus läßt sich keststellen, daß Karlsruhe trotz des überlegenen Sieges der Mannheimer Mannschaft die Schachehre gerettet hat.— h. Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 154 (Aus einem Korrespondenzkampf) Weiß: NN. Schwarz: Hane Müllen 5 87 e B. LII— 3 Leg gas 2 8—13 bs= c 9. 0d ds d7-d 3. Sbi- e 888 16 11 b2- bs d5= d4 4. 82 da eb d 11. Das d Tag-d 5. Sts cd Lis be 12 Lezx cs“ Kess 8 6 Sd Nee dẽ 183. Leb ds ITds x d 7. 3 Dds e 14 Weiß gibt aul) 1. Mit diesem Zuge entscheidet Schwarz im Eröffnungs- spiel der englischen Partie das Uebergewicht zu seinen Gunsten.— 2. Nicht günstig.— 3. Dieses Bauernopfer ent- scheidet sofort.— 4. Auf e& ds erfolgt De7&-. Aus dem Schachleben „ Der Städte- Wettkampf der beiden Schachklubs Mann- heim und Karlsruhe ist bekanntlich am Sonntag, 24. Febr. 1929, in Bruchsal mit 13½:6% zugunsten von Mannheim ent- schleden worden. Es War dies die Mannheimer Revanche für den vorjährigen Wettkampf Karlsruhe Mannheim in Schwetzingen, wo Karlsruhe mit 14½ 13% einen knappen Sieg über Mannheim davongetragen hatte. Bei dem dies- jährigen Wettkampfe waren die Karlsruher blof mit 20 Mann angetreten, während Mannheim 20 Spieler aufgeboten hatte. Die überzähligen 9 Mannheimer füllten die Zeit mit einem improvisierten Wettkampfe gegen die Schachvereinigung Bruchsal aus. Dieser Wetikampf endete nach mehrstündiger für Mannheim und von 6% Punkten für Karlsruhe verkündet. 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