4 Oienskag, 19. März 1929 enn n 1 * inner 3* n K. in 4 e Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Wer durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach b forderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17500 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. aupt⸗Nebenſtelle K 10,11 Zaſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. Schwetzingerſtr 10/0 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und 2 1 Oeben aunhei Mannheimer General Anzeiger Alannheimer Frauenzeitung Abend ⸗ Ausgabe Unterhaltungs⸗Beilage haft des ſirgreithen Frankrriche „ 8228 Ein Proteſt der franzöſiſchen Frontkämpfer And wir Deutſche? In Paris wurde im Anſchluß an eine Kundgebung des frau⸗ züäſchen Verbandes der ehem. Frontkämpfer und Kriegshinter⸗ k sbenen gegen die Ratifizierung des Kriegsſchuldenabkom⸗ un us eine Entſchließung angenommen, in der das Schuldenabkommen mit Amerika und England als eine 62 Jahre lang dauernde Kuechtſchaft des ſjegreichen Frankreich bezeichnet und abgelehnt wer⸗ den. Zur Begleichung dieſer franzöſiſchen Schulden kämen nur die von Deutſchlaud zu zahlenden Repa⸗ rationsleiſtungen in Frage. Vortrag Geheimrats Kafti? i Berlin, 19. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsverband der deutſchen In duſtrie hatte die Mitglieder ſeines Präſidiums auf Donnerstag zu einer Sitzung eingeladen, auf deren Tagesordnung als einziger Punkt„Ausſprache über den bisherigen Gang der Pariſer Verhandlungen ſtand. Das Referat ſollte Geheimrat Kaſtl halten, der zu dieſem Zweck aus Paris nach Berlin zu kom⸗ men gedachte. Kaſtl hat aber nun, wie die B. Z. zu be⸗ vichten weiß, dem Reichsverband mitgeteilt, daß er noch nicht wiſſe, ob er ſeine Berliner Reiſe antreten kann, da am Mitt⸗ woch nachmittag eine wichtige Sitzung in Paris ſtattfindet. Unter Umſtänden wird alſo die Sitzung des Reichsverbandes vertagt werden. ASA und das Haager Schiedsgericht [ Berlin, 19. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Juriſtenkomitee beim Haager Schieds⸗ gericht hat, wie kurz gemeldet, einen Teil ſeiner Aufgaben jetzt gelöſt, nämlich die Frage des Beitritts der Vereinigten Staaten zum Gerichtshof. Es handelt ſich, wie wir von unter⸗ richteter Seite erfahren, dabei nicht um ein endgültiges, ſon⸗ dern um ein vorbereitendes Ergebnis, mit dem ſich die Bundesverſammlung im September befaſſen wird Die Frage des Beitritts der Vereinigten Staaten war bereits im Jahre 1925 Gegenſtand einer Konferenz, an der Deutſchland noch nicht beteiligt war, da die deut⸗ ſche Regierung das Protokoll ſelbſt noch nicht unterzeichnet hatte. Die Beſchlüſſe dieſer Konferenz fanden jedoch nicht die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten. Die Frage, inwieweit ein Gutachten zum Unterſchied von einem Urteil auch für die Vereinigten Staaten verbindlich ſein ſollte, konnte damals nicht den Wünſchen Amerikas gemäß gelöſt werden. Jetzt hat das Juriſtenkomitee eine Formel ausgearbeitet, die auf eine Anregung des früheren amerikani⸗ ſchen Stgatsſekretärs Root zurückgeht. Die neue Faſſung läuft darauf hinaus, daß den Vereinigten Staaten bei einem Gutachten, das ihre Intereſſen betrifft, eine Art Ein⸗ ſpruchsrecht zugeſtanden wird. Dtieſes Einſpruchsrecht führt aber im äußerſten Falle nur dazu, daß Amerika, falls eine Verſtändigung auf Grund eines ſolchen Einſpruchs nicht erreicht wird,„freundſchaftlich“ ſich aus dem Gerichtshof zurück⸗ ziehen kann. Der Angeſtellte in Politik und Wirtſchaft Der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete Otto Thiel ſprach in Hamburg in einer außerordentlich gut beſuchten Verſammlung des Wahlkreisangeſtelltenausſchuſſes über das Thema:„Der Angeſtellte in Politik und Wirt⸗ ſchaft“. 5 Die moderne Technik unſerer Wirtſchaft dränge offenbar dahin, eine immer ſtärker werdende Verſchlebung unter den einzelnen Gruppen der in der Wirtſchaft Beſchäf⸗ tigten zugunſten der Angeſtellten und zu ungunſten der ſelb⸗ ſtändigen Unternehmer herbeizuführen. Das gebe dem Stand der Privatangeſtellten wachſende Bedeutung in Wirtſchaft und Politik. Es ſei deshalb von Wichtigkeit, nicht nur für die eigenen Standesangnhörigen, ſondern für das Volksganze, in welchem Geiſte die führenden Kräfte die Aufgaben anpacken, bie dem Berufsſtand aus dieſer Entwicklung erwachſen. In der Wirtſchaft treten die Angeſtellten vornehmlich in J wei großen Gruppen auf, als Techniker und als Kaufmannsgehilfen. Während die Ausbildung des Technikers einſchließlich der Werkmeiſter mehr und mehr an die Fachſchulen und die mit dieſen verbundenen Lehrwerkſtätten und Fabriken übergehe, überwiege bei der Ausbildung der Kaufmannsgehilfen die Lehrzeit im praktiſchen Betriebe. Hier aber ſeien es heute in der Mehrzahl nicht mehr die ſelbſtändigen Kaufleute, ſondern bereits Kaufmannsgehilfen, die die Ausbildung leiten und den fungen Menſchen formen, ſo daß es nicht berufsfremde, ſondern berufseigene Kräfte ſeien, unter deren Händen der Nachwuchs der Kaufmannsgehilfen heranwächſt. So präſen⸗ tiere ſich uns der Stand der Kaufmannsgehilfen als ein ge⸗ ſchloſſenes Ganzes vom Lehrling bis zum Prokuriſten und ſchließlich auch kaufmänniſchen Direktor, der in der Regel dieſe Bahn durchlaufe. Für die wirtſchaftliche Entwicklung der politiſchen Stoßkraft der Angeſtelltenſchaft ſei es deshalb von entſcheidender Bedeutung, daß die führende Organiſation der Kaufmanusgehilfen in ihrem ganzen Bildungsweſen und in gen Maßnahmen von dem Willen beherrſcht ſei, alle Ver⸗ eiche, das Gefühl der Zuſammengehörigkeit des ganzen Stan⸗ des zu lockern, energiſch zurückzuweiſen und den Gedanken zu Verwirklichen, daß der höchſtgeſtellte Berufsgenoſſe die ſtärkſte Werantwortung für die berufliche und ſtaatsbürgerliche Er⸗ küchtigung des jüngſten Lehrlings habe. In der Politik drücke ſich die Bedeutung des Standes da⸗ rin aus, daß er zuſammen mit den Frauen der Verheirateten 3 Millionen Stimmen bei den Reichstagswahlen aufbringe, alſo etwa über 80 Mandate beſtimme. Damit ſtehe er neben der Arbeiterſchaft als die geſchloſſenſte Wählergruppe da. Die weit überwiegende Mehrheit der Angeſtellten ſtehe den wirtſchaftlichen und ſtaatspolitiſchen Dogmen der So⸗ zialdemokratie ablehnend gegenüber. Nach ihrer ganzen Art ſeien die Angeſtellten das wertvollſte Ausgleichselement zwiſchen Arbeitern und Arbeitgebern auf politiſchem Gebiet. Die bürgerlichen Parteien hätten es vielerorts bisher nicht verſtanden, der Angeſtellteuſchaft die Stellung einzuräumen, auf die ſie Anſpruch erheben könne. Das ſei z. T. darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Angeſtellten ſelbſt ſich innerhalb der Par⸗ keien auch zu wenig betätigt hätten. Bei der gegenwärtigen Keiſe in den verſchiedenen Parteien werde von den verſchieden⸗ Ren Seiten verſucht, die Angeſtelltenſchaft als Grundſtock ür eine Erneuerung des Parteilebens in An⸗ ſpruch zu nehmen. Die Angeſtelltenſchaft denke aber nicht da⸗ Tan, ſich für Experimente mißbrauchen zu laſſen; ihr Ziel ſei I Gegenfatz zu den Kreiſen der Wirtſchaftspartei nicht eine weitere Zerſplitterung, ſondern ſtärkere Zuſammenfaſſung der Kräfte auf dem Boden einer nationalen echten Volkspartei. Die Deutſchnationale Partei nehme unter der Diktatur Hugenbergs eine Entwicklung, die die Angeſtellten und Arbei⸗ ter abſchrecke. Die ſteil abfallende Entwicklungslinie der De⸗ mokraten deute auf völligen Verfall hin. Das Zentrum beſchränke ſich auf Katholiken, eine Abſchließung, die in der Nachkriegszeit ihre vor dem Kriege vielleicht mögliche Begrün⸗ dung verloren habe. Um ſo mehr ſei es zu begrüßen, daß in der Deutſchen Volkspartei Anſtrengungen gemacht werden, die Zuſammenſetzung der Fraktionen und Vorſtände zugunſten der Angeſtellten zu verbeſſern, um dadurch die Grundlage zu ſchaffen für die ſo dringend notwendige große nationale Volks⸗ partei. Im Anſchluß an die mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen fand eine längere Ausſprache ſtatt, in der ins⸗ beſondere die Not der älteren Angeſtellten behandelt wurde. Menetelel für die Gewerkſchaften Die Wühlarbeit der Kommuniſten gegen die Gewerk⸗ ſchaften, die von den ſozialdemokratiſch orientierten Gewerk⸗ ſchaftsführern bereits ſeit langem aufmerkſam verfolgt wird, und gegen die bereits Abwehrmaßnahmen in Geſtalt von Ausſchlußdrohungen ergriffen worden ſind, hat im Ber⸗ liner Verkehrsgewerbe einen ungeahnten Erfolg erzielt. Während bei der neuen Verkehrs⸗A.⸗G., die die Unter⸗ grundbahn, die Omnibusgeſellſchaft und die Straßenbahn um⸗ faßt, die gewerkſchaftliche, d. h. ſozialdemokratiſche, Liſte es nur auf 934 Stimmen bei der Betriebsratswahl brachte, er⸗ zielten die Kommuniſten 1077 und damit die ab⸗ ſolute Mehrheit aller abgegebenen Stimmen. Dieſer große Erfolg der Kommuniſten iſt auf ihre neue Taktik zu⸗ rückzuführen, mit Hilfe der Unorganiſterten den Gewerk⸗ ſchaften in den Rücken zu fallen. Alſo nicht nur von innen, ſondern auch non außen her ſollen die Gewerkſchaften zerſchlagen werden. Wenn das ge⸗ lungen iſt, haben die Kommuniſten freie Bahn für die Ent⸗ feſſelung wilder Streikbewegungen unter ihrer Kontrolle. Die Betriebsratswahl bei der Berliner Verkehrs⸗A.⸗G. geht weit über den Rahmen eines lokalen Ereigniſſes hinaus. Ste iſt ein Warnungszeichen für die Gewerkſchaften, die alles daran ſetzen müſſen, um der regen Agitationstätigkeit der Kommu⸗ niſten wirkſam zu begegnen, damit ſie nicht in dem Kampf um ihre Exiſtenz unterliegen. Erkrankung Dr. Geßlers Berlin, 19. März.(Von unſerem Berl. Büro.) Reichs⸗ wehrminiſter a. D. Dr. Geßler, der noch in der vorigen Woche in Bochum geſprochen hat, iſt an Gelenkrheuma⸗ tismus ziemlich empfindlich erkrankt, ſo daß er ſich ent⸗ ſchloſſen hat, das Krankenhaus aufzuſuchen. Indes iſt heute, wie uns aus der Umgebung des Miniſters mitgeteilt wird, eine ſichtliche Beſſerung eingetreten Immerhin wird Dr. Geßler, der eigentlich vortzehabt hatte, ſchhn am Sonntag wieder ſeine Berliner Zelte ab⸗ zubrechen und nach Lindenberg im Allgäu zu überſiedeln, noch eintge Wochen liegen müſſen. Nach Oſtern wollte Dr. Geßler für zwei bis drei Monate nach England fahren, um dort das wirtſchaftliche Leben zu ſtudieren. ler Geilut Aus der Welt der Technik Nr. 132— 140. Jahrgang 0 Anzeigenpreise nach Tarif, bei 040 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Seſetz und Necht Entſpannung? Nicht nur in der Natur hat man die Empfindung, daß des grimmen Winters Macht nun gebrochen ſei. Man hat ſte auch während der Etatsausſprache im Reichstag gehabt. Eine ſeltene Einmütigkeit hatte zwiſchen Nacht und Morgen ſich aufgetan. Sie wollten ſparen, alle, alle. Und Sozialdemokraten, Zentrumsleute, Volksparteiler und Demo⸗ kraten begegneten einander höflich, verbindlich, bisweilen mit einer Art ſchalkhafter Bonhomte. Gar nicht ſo wie beim Sühnetermin, der eine Scheidung wegen unüberwindlicher Abneigung einleiten ſoll. Die Zeichendeuter, die gerade in den Geländen des Parlaments wild wachſen, verkündeten denn auch alsbald: alles verziehen, alles vergeſſen. Und nach Oſtern wird die große Koalition gezimmert. Umdüſterte Stirnen entwölkten ſich. Die Nervenkrtiſe ſchien überwunden. Auch der dies ſchreibt, iſt immer der Meinung geweſen, daß bei dem, was wir in den letzten Wochen und Nonaten erfuhren, es weniger um eine Staatskriſe ſich gehandelt hat als um einen allgemeinen Zuſammenbruch der Nerven. Der auch gar nicht allein von der Politik ausging, ſondern zu nicht geringem Teil von dem deplorablen Zuſtand der deutſchen Wirtſchaft.(So zwar, daß beide einander wechſelſeitig be⸗ dingten und was hier Wirkung war, dort Urſache wurde und umgekehrt.) Wir haben ungleich Härteres und Schlimmeres in den letzten Jahren erlebt: man braucht nur an den Ruhr⸗ krieg zu denken und die tumultuöſen Erſcheinungen, unter denen er liquidiert wurde. Und haben es überſtanden. Den⸗ noch wird davor zu warnen ſein, nun ſchon den Lenz in den Saal lachen zu ſehen. Vielleicht iſt es allerorten in den Parlamenten nicht anders, im Deutſchen Reichstag iſt es jedenfalls ſo: der Weg von der grundſätzlichen Einmütigkeit zur praktiſchen iſt lang und mit ſpitzigen Glasſplittern ge⸗ pflaſtert. Hinter dem ſparbereiten Abgeordneten und der ſparbereiten Fraktion ſteht engherzig und eigenſüchtig der Wähler. Der hält ſie alle miteinander in Schach. Am ſtärk⸗ ſten, ſo er ein Maſſenwähler iſt. Es gibt Miniſterien, in denen man lin allen Kategorten) mit der Hälfte der Beamten auskäme. Wer wird ſich unbeltebt machen und derlei For⸗ derung hinaustrompeten? Die Arbeitsloſenverſicherung in ihrer heutigen Ausgeſtaltung iſt die grelle Verhunzung eines von Haus aus wohltätigen und erwägenswerten Gedankens. Sie ruiniert die ſtaatliche wie private Wirtſchaft und verdirbt in weitem Umkreis die öffentliche Moral. Im„Vorwärts“ aber erklärt ein Herr, dem über der Generalausſprache zum Etat der Mut in der Bruſt gewachſen zu ſein ſcheint:„Wenn die Wirtſchaft, für die die Deutſche Volkspartei redet, die neuen Steuern nicht tragen kann, wer ſoll ſie ſonſt tragen?“ (In einem Augenblick, wo, um nur eines zu erwähnen, die deutſche Textilinduſtrie am Erliegen iſt. Werke, die früher 1200 Webſtühle in Arbeit hatten, knapp 400 laufen laſſen. Auch die nur auf Koſten der von Monat zu Monat ſich verringernden Subſtanz.) Und formuliert als Gebot der Stunde:„Der Reichsetat ſteht im Mittelpunkt der Politik der Regierung. Er iſt die klare Ausprägung ihres politiſchen Kurſes, die Vollſtreckung des Willens der Wähler“. Die „noch“ in der Regierung vertretene Volkspartei ſträube ſich gegen dieſen Kurs, während das Zentrum im großen und ganzen ihn billige. Zu deutſch alſo: Friß Vogel, oder ſtirb. Wenn das im Ernſt das letzte Wort der Sozialdemokratie wäre, müßten aus der grundſätzlichen Einmütigtit, die bei der erſten Leſung des Haushaltsplans das Plenum vor⸗ täuſchte, bei der Ausſchußberatung wild und verzehrend die Flammen der Zwietracht emporzüngeln. Einſtweilen iſt es nicht notwendig, den weiteren Ablauf der Dinge gar ſo peſſimiſtiſch zu ſehen. Gute Beobachter verſichern, das Zentrum ſei des Alleinſeins müde. Nach Oſtern würde es in die Geſellſchaft der in der Regierung vertretenen Parteien zurückkehren. Man wird ihm— der Eindruck iſt allgemein goldene Brücken bauen. Ihm drei Miniſter geben und drei Portefeuilles dazu. Es wird alſo erreicht haben, worum es ſtritt und ſich zerſtritt. Wird man darum auch, wie der am Sonntag Judica aus dem„Vorwärts“ redende rauhe Geiſt fordert, die Dentſche Volkspartet herausſcheuchen? In dieſem aus der innerpolitiſchen Froſchperſpektive geſchauten Kalkül ſcheint mir überſehen zu ſein, was die Perſönlichkeit des Außen miniſters für das Kabinett Hermann Müller⸗ Franken bedeutet. Nämlich ſo ziemlich alles. Die gegenwär⸗ tige Regierung iſt ohne Streſemann gar nicht möglich. In dem Augenblick, wo er ausſchiede, läge außenpolitiſch eine ganz neue Situation vor. Da nützte kein Anſtückeln und kein Ueber⸗ kleiſtern. Das Kabinett müßte zurücktreten. Der Kanzler hat für dieſe Zuſammenhänge auch wohl ein durchaus richtiges Ge⸗ fühl. Er hat ſich immer mit Dr. Streſemann ſolidariſch erklärt. Wenn, wie behauptet wird, Herr Müller⸗Franken nun mit ge⸗ ſpannten Energien an die Spitze ſich zu ſtellen wünſcht, wird er vor allem ſeine verehrlichen Fraktionsgenoſſen in das Ver⸗ ſtändnis der Lage einzuführen haben. Es geht nicht nur um den ſogenannten Sozialetat und den Wehretat. Geht vielmehr zu ſehr weſentlichen Stücken auch um die auswärtige Politik. Da Dr. Streſemann nebenher aber Chef der Deutſchen Volkspartei iſt und es zu bleiben gedenkt, ergibt alles weitere ſich wohl von ſelbſt. Nicht um der Politik zu entfliehen, macht Streſemann ſeinen Oſterſpaziergang am azurnen Meer, ſon⸗ dern um ſein Kräftereſervoir aufzufüllen. Die Melancholien, die ihn in der Fraktion und im Zentralvorſtand aufſuchten, ſind, wie man hört, längſt verflogen. Wenn er um die April⸗ mitte uns wiederkehrt, wird auch die innere Politik von ihm Antriebe erfahren. R. B. * Kellogg plant eine Reiſe nach Europa. Staatsſekretar Kellogg plant eine europäiſche Reife, die er einige Zeit nach der Amtsübertragung an ſeinen Nachfolger Henry Stimſon antreten will. a 2. Sekte. Nr. 132 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabef Dienstag, den 19. März 1929 Was wird mit Trotzki? E Berlin, 18. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett, das— leider— die Entſcheidung über Herrn Trotzkis Einreiſegeſuch immer wieder hinausgeſchoben Hat, ſoll ſich nunmehr am Mittwoch mit dem Fall beſchäftigen. Der„Tag“ hält es für möglich, daß dieſer Sitzung der Reilchspräſident vorſitzt. Das würden wir begrüßen. Unterſchiebliche Kabinettsmitglieder haben ſich in dieſer im Grunde närriſchen Affäre ſo beeinflußbar gezeigt, daß die An⸗ weſenheit des alten Herrn, der ja kaum zu den Protektoren Trotzkis gehören dürfte, nach der Richtung nützlich wirken könnte. Dasſelbe Blatt meint: Bisher hätten ſich im Kabinett der Vertreter des Auswärtigen Amtes(Herr von Schubert), der Reichswirtſchaftsminiſter, der Reichsernährungsminiſter, der Reichspoſtminiſter und der Reichsfinanzminiſter Hilferding gegen die Einreiſe ausgeſprochen, die anderen drei ſozial⸗ demokratiſchen Miniſter mit dem Kanzler an der Spitze aber wünſchten, der Auffaſſung der Herren Grzeſinſki und Löbe entſprechend, Herrn Trotzki einen Aufenthalt mit beſchränkter Friſt„zu Kurzwecken“ zu geben, der dann ſtillſchweigend natürlich die Verlängerung und Verewigung der Aufenthalts- erlaubnis folgen würde. Bet den in der Berliner Stadtver⸗ waltung und den ihr vorgeſetzten Miniſterien üblichen Ge⸗ bräuchen kann man ſogar darauf zählen, daß, inſofern ſein Herz danach ſtünde, Herr Leo Trotzki eines ſchönen Tages hier„eingebürgert“ würde. Wir hoffen noch immer, trotz der planmäßigen Maſſage der Tränendrüſen durch die Berliner Großpreſſe, daß das Kabi⸗ nett zu einer runden und feſten Ablehnung des Trotzki⸗ ſchen Begehrens kommt. Auf einen u. E. wichtigen Geſichts⸗ Funkt macht heute noch die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ auf⸗ merkſam, die im übrigen den Full genau ſo behandelt, wie das hier geſchieht. Das Blatt ſchreibt:„Schließlich iſt doch vielleicht auch zu überlegen, ob es während einer ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe, wie wir ſie jetzt durchmachen, beſonders klug iſt, dem Kredit gebenden Ausland durch die Niederlaſſung Trotzkis in Deutſchland Vorwände zu der Be⸗ fürchtung zu geben, daß umſtürzleriſche Bewegungen durch eine ſo ſtarke und„bewährte“ Perſönlichkeit neuen Auftrieb erhalten könnten. Veralungen des Reichskabinetts Berlin, 19. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Meldung, daß die nächſte Kabinettsſitzung ſich heute oder morgen mit der Einreife Trotzkis beſchäftigen wird, beſtätigt ſich nicht. Wie uns von unterrichteter Stelle heute mitgeteilt wird, iſt eine Kabinettsſitzung, in der die Sehnſüchte des Herrn Trotzki nach Deutſchland auf der Tagesordnung ſtünden, einſtwetlen noch nicht feſtgeſetzt. Die für morgen in Ausſicht genommene Anweſenheit des Reichspräſiden⸗ ten in der Kabinettsſitzung hat einen weſentlich anderen Anlaß. Wie wir bereits berichten konnten, hat das Reichs⸗ kabinett in verſchiedenen Sitzungen ſich mit den Vorſchlägen des Reichsernährungsminiſters Dietrich zur Behebung des landwirtſchaftlichen Notſtandes befaßt. Die vom Ernährungsminiſter vorgeſchlagenen Maßnahmen ſind nun durchdiskutiert worden und der Geſetzentwurf, in dem ſte zuſammengefaßt werden ſollen, ſteht kurz vor dem Abſchluß. Der Reichspräſident, der ſich gerade für dieſen Fragen⸗ komplex außerordentlich intereſſiert, hat nun auf morgen einen Kabinettsrat einberufen, an dem auch die preußiſche Regierung teilnehmen wird. Unter dem Vorſitz Hindenburgs ſoll dann über den Geſetzentwurf Beſchluß gefaßt werden. G——m. PVorbereitungen zur Zeppelin⸗Mittelmeerfahrt. In der Zeppelinwerft ſind die Vorbereitungen für die Mittelmeer⸗ fahrt in vollem Gange. U. g. wurden beſſere Unterkunfts⸗ nerhältniſſe für die Mannſchaft geſchaffen, indem 15 zeltartige Kammern eingebaut wurden. Weiter wurde ein Speiſe⸗ gufzug eingebaut, der der Verſorgung der Mannſchaft dienen ſoll. Auch bei den Waſſerleitungen wurden verſchiedene Ver⸗ heſſerungen angebracht. Bom Einbau der Heizanlage iſt ab⸗ geſehen worden. Dieſe Frage ſoll erſt im Herbſt gelöſt werden. * Der vierte Sohn des engliſchen Königs, Prinz Georg, wird der Weſtabteilung des Foreign Office zu⸗ geteilt werden. In diplomatiſchen Kreiſen erregt dieſe Nach⸗ richt Aufſehen, weil der Weſtabteilung die Pflege der Be⸗ ziehungen zu den Vereinigten Staaten obliegen. 27 ³· 1A A Braunſchweig bleibt ſelbſtändig In der geſtrigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes des braunſchweigiſchen Landtages wurde die Frage der Verwal⸗ tungsreform und der Erhaltung der Selbſtändigkett des Frei⸗ ſtaates Braunſchweig im Anſchluß an die bekannten Anträge der Deutſchnationalen und der Demokraten behandelt. Der Antrag der Deutſchnationalen, ſofſort in Anſchlußver⸗ handlungen mit Preußen einzutreten, wurde, wie die Braunſchweigiſche Landeszeitung berichtet, von der Linken abgelehnt. Dem gleichen Schickſal verfiel der andere Antrag, Braun⸗ ſchweig ſolle Reichsland werden. Dagegen wurde vom Ausſchuß der Antrag der Deutſchen Volkspartei einſtimmig angenommen, das Staatsminiſterium zu beauftragen, die im Reich ſeit Jahresfriſt angebahnten Beſtrebungen auf eine Neuregelung des ſtaatsrechtlichen Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern mit allen Mitteln nachdrücklichſt zu fördern. Erfolge der Regierungstruppen in Mexiko Mexiko City, 19. März.(United Preß.] Die Stadt Torreon iſt, wie General Almazan meldet, am Montag abend um acht(am Dienstag morgen vier Uhr M. E..) non den Regierungstruppen beſetzt worden. In der Hauptſtadt herrſchte ungeheurer Jubel, zumal gleichzeitig von amtlicher Stelle bekannt gegeben wird, daß die Aufſtändiſchen durch das mexikaniſche Konſulat in der amerikaniſchen Grenz⸗ ſtadt El Paſo der Regierung Friedensvorſchläge gemacht hät⸗ ten, die jedoch von dem Präſidenten Portes Gil abgelehnt wor⸗ den ſeien. Die Regierung, die ſich ſehr ſtark fühlt und wie die Einnahme von Torreon zeigt, offenbar völlig Herr der Lage iſt, verlangt bedingungsloſe Unterwerfung. General Almazan hat in ſeinem erſten Bericht noch nicht mitgeteilt, ob der Ein⸗ nahme der Stadt ein Kampf vorausgegangen iſt und ob er Ge⸗ fangene gemacht hat. Jedoch erwartet man in den allernächſten Stunden ergänzende Berichte mit Einzelheiten. Die Regie⸗ rung hofft, daß am heutigen Tage die Eiſenbahn⸗ und Tele⸗ graphenverbindungen zwiſchen Mexiko City und Torreon wie⸗ der aufgenommen werden können. Graf zu Stolberg ⸗ Wernigerode ermordet Die Landeskriminalpolizeiſtelle in Liegnitz teilt mit: In Jannowitz(Kreis Schönau] iſt der Graf zu Stolberg Wernigerode heute(Dienstag)] vormittag in ſeinem Schloß ermordet aufgefunden worden. Raubmord liegt an⸗ ſcheinend nicht vor. Die Morbkommiſſion aus Liegnitz hat ſich an den Tatort begeben. Weitere Nachrichten fehlen noch. Zu dem Mord erfahren wir von gut informierter Seite noch folgende Einzelheiten: Geſtern abend um 10.45 Uhr wurde ber 56 Jahre alte Eberhard Graf zu Stolberg⸗ Wernigerode, Majoratsherr der Herrſchaft Jannowitz, in ſeinem Arbeitszimmer auf dem Sofa ſitzend und leſend von hinten erſchoſſen. Die Umſtände werden zur Zeit durch die Landeskriminal⸗ polizei Liegnitz und die Oberſtagtsanwaltſchaft Hirſchberg ſeſt⸗ geſtellt. Man vermutet, daß Einbrecher oder Diebe bei der Arbeit geſtört worden ſind, ſich im Schlaf⸗ zimmer verſteckt und dann die Tat vollführt haben. Ein Selbſtmord iſt ausgeſchloſſen. Wahnſinnstat im Elbinger Krankenhaus Eine furchtbare Bluttat hat ſich im Städtiſchen Krauken⸗ haus in Elbing abgeſpielt. Seit Mittwoch der vorigen Woche war der Schloſſer Preuſchoff zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes im Krankenhaus unter⸗ gebracht. Er verhielt ſich ſehr ruhig, ſodaß man ihn in einen Schlafraum zu auderen Leuten brachte. Von einem Kranken lieh er ſich ein Raſjſermeſſer, das er nach Gebrauch wieder zurückgab. Er muß dann aber genau aufgepaßt haben, wohin der Kranke das Raſtermeſſer ſteckte. Gegen 4 Uhr morgeus holte er ſich das Meſſer, begab ſich in ein nebenau liegendes Einzelzimmer, in dem zwei 85 jährige Reu⸗ tenempfänger aus Elbing untergebracht waren, und ſchuitt beiden die Kehle durch. Einer von ihnen ſtarb ſofort, der andere einige Stunden ſpäter. ... ͤ v Letzte Meloͤungen Garagenhochbau in Köln — Köln, 18. März. Kölner Finanzkreiſe beabſichtigen in der Altſtadt ein Garagehochhaus zu errichten. Die Re⸗ gelung der Grundſtücksfrage ſteht vor ihrem Abſchluß. Die Finanzierung iſt geſichert. Ein Düſſeldorfer Spezialarchitekt iſt bereits mit der Planbearbeitung betraut worden. Das Haus ſoll nach neuzeitlichen Erfahrungen errichtet und aus⸗ geſtattet werden. Gefeſſelt in den Rhein geworfen — Düſſeldorf, 19. März. Hier wurde eine männliche Leiche aus dem Rhein geborgen, bie an Händen und Füßen gefeſſelt war. Die Füße waren mit einem Kragenſchoner, die Hände mit einem Selbſtbinder zuſammengebunden. Außer 15 Pfennigen, einem kleinen Schlüſſel und einer Hoſen⸗ klammer fand man bei dem Toten nichts vor. Die Mord⸗ kommiſſion iſt mit der Aufklärung des grauſigen Fundes be⸗ ſchäftigt. Die Fälſcheraffäre — Berlin, 19. März. Dem Vernehmungs richter zugeführs wurden die beiden ruſſiſchen Dokumentenfälſcher Orlo w und Sumarokow. Der Vernehmungsrichter wird vermutlich gegen beide Haftbefehl erlaſſen. Auch der zuletzt verhaftete frühere ruſſiſche Staatsrat von Gumanſky wird heute dem Vernehmungsrichter vorgeführt werden. Weiter wurde geſtern ein Ruſſe aus dem Kreiſe Orlows, Braude, verhaftet, ſodaß ſich bis jetzt zehn Perſonen in der Angelegenheit in Haft befinden. Erholungsurlaub des preußiſchen Miniſterpräſidenten — Berlin, 19. März. Der preußiſche Miniſterpräſtdent Braun iſt geſtern abend zu mehrwöchigem Erholungsurlaub nach Ascona in der Nähe von Luganv abgereiſt. Wieder regelmäßiger Fährverkehr — Schwerin, 19. März. Seit geſtern abend verkehren bie Fährſchiffe zwiſchen Saßnitz und Trelleborg wieder fahrplon⸗ mäßig. Unruhen in Syrien — Paris, 19. März. Im franzöſiſchen Mandatsgebiet Syrien ſind neue Unruhen gegen den von den Franzoſen gewünſchten und unterſtützten Throngnwärter ausgebrochen. Die Lage wird als ernſt angeſehen. Ueberſchwemmungen in Rumänien — Bukareſt, 19. März. Infolge der plitzlichen Schnee⸗ ſchmelze ſind in mehreren Gegenden Rumäniens Ueber⸗ ſchwemmungen eingetreten. Beſonders empfindlich betroffen iſt Süd⸗Beſſarabien. In der Stadt Cimislau ſteht das Waſſer zwei Meter hoch in den Straßen. Ueber 290 Häuſer ſtehen unter Waſſer. Die Donau iſt ſtellenweiſe über die Ufer getreten. Die tſchechiſchen Gerichte gegen die Regierung — Prag, 19. März. Das oberſte Verwaltungsgericht hat eine Entſcheidung des Juſtizminiſteriums aufgehoben, da ſie ungeſetzlich ſei. Das Juſtizminiſterium hatte angeordnet, daß die deutſchen Gerichts⸗Dolmetſcher, Privatingenieure und Geometer eine Prüfung in der tſchechiſchen Sprache aß⸗ zulegen hätten, da ſie„Organe ber Republik“ ſeien. Im Wei⸗ gerungsfalle verlören ſie ihre Stellung. Der Beſchwerde gegen dieſe Verordnung iſt nun ſtattgegeben worden, Schiffsunglück im Nebel § London, 19. März.(Von unſerem Londoner Vertreter. Ein ſchweres Schiffsunglück ereignete ſich geſtern aßend im Aermelkanal in der Nähe der Toodwin⸗Sandbänke. Der Paſſagierdampfer„Eity of York“ fuhr auf ein Leucht ⸗ ſchiff auf und rammte es ſo vollſtändig, daß das Sthiff in wenigen Minuten ſank. Der Nebel war der dichteſte, der in bieſem Winter im Kanal vorgekommen iſt. Infolgedeſſen hatte die auf dem Deck des Leuchtſchiffes aufgeſtellten Wachen keine Zeit, ihre ſchlafenden Kameraden an den Kalüten zu holen. Von den ſieben Maun der Beſatzung wurden fedoch ſechs gerettet und nur der Kapitän, der ſich zurzeit des Unglücks in ſeiner Kajütte befand, ging mit dem Schiff unter, Die Peſt in Südafrika — London, 19. März. Im Diſtrikt von Johannisburg in Südafrika iſt unter den Eingeborenen eine veſtartige Seuche ausgebrochen. Umfaſſende Vorſichts maßnahmen ſind getroffen. Araufführung im Münchner Prinzregententheater Multatuli als Dramenheld Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Dem Lion Feuchtwangerſchen Verſuche, die Tragödie des kolontfalen Imperialismus aufzuzelgen, ſtellte nun der hochbegabte Eugen Ortner ein Gegenſtück an die Seite. Zeigt„Warren Haſtings“ in einem Intriguenſpiel Englands Kampf um Indien, ſo gibt Ortner, dem„Max Havelaar“ des Menſchen⸗ freundes Multatuli folgend, im Gegenſpiel von brutalem und egniſtiſchem Eroberertum zu den Leiden des geknechteten Ur⸗ volkes, ein Bild der holländiſchen Koloniſationsmethoden in Jaya. Max Havelaar⸗Multatult, der menſchenfreundliche Kolonialbeamte und Schriftſteller, ſteht im Mittelpunkte dieſes Spiels, das ein Trauerſpiel werden muß, weil auf dieſer „beſten aller Welten“ bekanntlich ſtets die Macht ſiegt und nicht das Recht. Eugen Ortner ſchildert Havelgar auf dem tragiſchen Wege ſeiner Desilluſionierung. Der tüchtige Regierungsaſſiſtent, der ſich die Sympathien der Malaien von Lebak erworben hat, wird in den drei Akten des Schauſpiels„Inſulinde oder die Kaffeemaſchinen von Lebak“ ein Opfer ſeiner Menſchlichkeit. Sein höchſter Vorgeſetzter, der holländiſche Reſident, ift ebenſo korrupt wie Natta Negara, der Baſtard⸗Malate, den man den Leuten von Lobak als Fürſt aufgezwungen. Nledere ge⸗ meinſame Intereſſen verbinden die beiden Mächtigen, und ſo verpuffen Havelgars Anklagen gegen den Fürſten und ſeine Mißwirtſchaft. Ein Aufruhr der Malaien iſt die Antwort dar⸗ auf und, obwohl Havelgar ſeine Pflicht als holländiſcher Be⸗ amter tut und den Reſidenten aus ſeiner peinlich gewordenen Lage befreit, wird er zum Sündenbocke erklärt und ſeines Puſtens enthoben. Der verhaßte Natta Negara iſt zwar tot, tines rüchenden Amokläufers Opfer, aber das Syſtem der Aus⸗ beutung und Vergewaltigung hat geſtegt. Dieſes Stück iſt mit viel Herz geſchrieben, es hat dramati⸗ ſchen Nery, zeichnet mit Geſihick ſeine Figuren, und in seiner Atmoſphäre iſt der Zauber der Südſee eingefangen. Herren⸗ menſchen und Seelenmenſchen, Europa und das Geheimnis der Urinſtinkte ſcheinbdar Primitiver weiß Ortner zu erfühlen und zu geſtalten, man freut ſich, dem Dichter des„Meier Helm⸗ brecht“ das Zeugnis ausſtellen zu können, daß auch dieſes Werk feſſelt und neuen Beweis für ſein Dichtertum gibt. Wie in der Dramatiſierung des alten Stoffes nicht der Sonderfall einer novelliſtiſchen Fabel, ſondern der ewig die Herzen rührende, ewige Gegenſatz von Macht und Machtloſigkeit dar⸗ geſtellt wird, ſo iſt auch das Kolonjalſtück, über alles Begebnis hinaus, der Ausdruck der immer wieder und für uns Deutſche der Gegenwart erſchreckend aktuellen Gleichung: Machtloſigkeit iſt gleich Rechtloſigkeit. So folgen wir denn dem Tun und Er⸗ leiden eines Kämpfers fürs Recht mit innerer Anteilnahme und bedauern nur, daß ſeine Aktivität meiſt zuſammen⸗ ſchrumpft, wenn er dem Vorgeſetzten gegenüberſteht, der doch menſchlich und dramatiſch ſein Gegenpol iſt. Sein Stand⸗ punkt etwa, die Sexualverbrechen des Reſidenten, der ſich an malatiſchen Mädchen vergeht, als„Privatangelegenheit“ außer⸗ halb des Kampfes zu laſſen, wirkt ſchwächlicher, als es für einen Vorkämpfer der Unſchuld gut iſt. Auch ſonſt iſt der Dia⸗ log an breiten Stellen mehr Rede als Handlung. Das, was die Bewegung in Fluß hält und ſteigert, wird— vor allem die Malaien⸗Erhebung— eigentlich von außen in das Stück ge⸗ tragen. Trotzdem freuen wir uns des Stückes und ſeines Erfolgs. Die Aufführung, die Herr Pape leitete, ſtand auf ſehr an⸗ ſtändigem Niveau. Paſettis Bühnenbild atmete Tropenſtim⸗ mung. Als Havelgar und Reſident ſtanden ſich Martens und Ulmer ſehr wirkungsvoll gegenüber: Dieſer, der ſeinem Hel⸗ den auch die Haltung und den Ausdruck des Idealiſten gab, jener, kein„Nur⸗Böſewicht“, ſondern ein als Charakter ſehr rund geſehener Egoiſten⸗ und Genießertyp. In Maske und 5 ausgezeichnet der Natta Negara des Herrn äpfel. 8 Das Publikum bereitete dem Werke einen ſehr warmen Erfolg und rief den Autor mit ſeinen Darſtellern immer wie⸗ der auf die Bühne. Richard Riess. Das ee Stubfenteſtament. Stuttgart hat für ſolche, die bei ihrem Bibdelleſen und Forſchen ſich Notizen machen wollen, ein ſogenonntes„Studienteſtamenk“ herausgegeben. Es iſt dies ein Taſchonteſtament, das guf der einen Hälfte der Seile den neu durchgeſehenen Zutherlext des Neuen Teſtaments und des Pfalters Retet, auf der andern Hälfte der Seite Raum zu Noftzen eder Art enthalt. Gewiß wird dieſe Ausgabe Flebhabern höchſt willkommen ſein, am eine wertvolle Schatzkammer zu werben. Nationaltheater Mannheim. Das Drama„To⸗ boggan“ von Gerhard Menzel, das am Samstag zur Erſtaufführung kommt, behandelt die Geſchichte eines Haupk⸗ manns, der ſich gegen das Sterben auflehnt und als Tot⸗ geſagter ein Geſpenſterdaſein führt, bis er, nach bitteren Ent⸗ täuſchungen die Ruhe des Todes willig auf ſich nimmt. Ob⸗ gleich es mit Kriegsſzenen beginnt, iſt es nicht eigentlich ein Kriegsdrama, ſondern hat zum Thema die urſprüngliche Re⸗ bellion alles Lebens gegen den Tod. Das Drama wird von Dr. Gerhard Storz inszeniert. Die Oper ohne Sänger. Der Streit, der wegen der Rundfunkübertragung zwiſchen der Münchner Opern⸗ leitung und den Sängern entſtand, hat, wie die„Tele⸗ gramm⸗Zeitung“ berichtet, zu einer merkwürdigen Weiterung geführt. Bekanntlich hat zuerſt das Münchener und dann als zweite und letzte Inſtanz das Berliner Bühnenſchiedsgericht entſchieden, daß die Leitung des Bayeriſchen Staatstheaters verpflichtet ſei, den Mitgliedern der Staatsoper für ſämtliche bisherigen Rundfunkübertragungen hieſiger Opernvorſtellun⸗ gen rückwirkend je 50 Prozent der jeweiligen Tagesgage, alſo insgeſamt eine ſehr erhebliche Summe, aus zuzah⸗ len. Dieſes Urteil erfolgte bereits vor mehreren Wochen und der Stadtrat hat ſich aus dieſem Grunde auch bereits ver⸗ anlaßt geſehen, den Staatstheatern einen außergewöhnlichen Zuſchuß zukommen zu laſſen. Da nunmehr dieſe Nachzahlungen bisher den Opernſängern und ⸗fängerinnen nicht geleiſtet wurden, haben die Mitglieder der Staatsoper der General⸗ intendanz dieſer Tage eine Entſchließung überreicht, in der ſie zum Ausdruck bringen, daß ſie die bisherige Nichtzahlung der erwähnten Beträge als einen außer gewöhnlichen Kündigungsgrund anſehen und ſich daher in ihrer Ge⸗ ſamtheit durch ihre Verträge nicht mehr gebunden betrachten. Nur aus Lopallität ſeien ſie bereit, ihre Pflicht auch weiterhin zu erfüllen, ohne aber dadurch auf den außergewöhnlichen Kündigungsgrund zu verzichten.— Wenn auch nicht daran gezweifelt werden kann, daß dieſe Angelegenheit in kürzeſter Zeit geregelt werden wird, ſo beſteht doch jetzt der außer⸗ gewöhnliche Zuſtand, daß guch die wertyollſten Mitglieder der Münchner Oper in der Lage wären, aus ihren hieſigen Ver⸗ trägen auszuſcheiden, falls ihnen etwa irgend ein lockendes Angebot zuginge. 5 r //. d,—ilůllß, ̃ yßßßßß ̃ ĩð⁊ ß ß̃—ôͤ—?: Dr eee 3 1 2 2 2 Dienstag, den 19. März 1929 Nene Mannheimer FFW Zeitung[Abend⸗ Ausgabe) 3 n 3. Seite. Nr. 132 . Ae eee eee 8 FR. . FWW . Auskahrt König Georgs V. Sludenle Merkwürdiger Unfall in Kassel: Ein Pferd versinkt im Straßenpflaster * Graf Tattenbach, Viktoria Zubkoff im Konkurs der neue Reichszeremonienmeister ndemonstration in Madrid ** 5 König Boris von Bulgarien kommt privat nach Berlin künftige„Detroit Deutschland“: Die Assessorin Dr. Bahl die erste deutsche Jugendrichterin Rüsselsheim F o ee emen r er reer 1 ·ꝛ» 4 Seite. Nr. 182 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) „Dienstag, den 19. März 1920 Wöchnerinnen-Afyl„Luffenheim“ Weihe des Erweiterungsbaues Durch eine ſchlichte Feier wurde heute vormittag der Er⸗ weiterungsbau des Wöchnerinnen⸗Aſyls„Lu⸗ tſenheim ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Feſtgäſte ver⸗ fammelten ſich im Hochparterre im Speiſeſaal der Schweſtern. Die Staatsregierung war durch Landrat Dr. Guth⸗Bender, die Stadtverwaltung durch Oberbürgermeiſter Dr. Heime⸗ rich, Bürgermeiſter Böttger, die Stadträte Braun, Haas, Kamm, Ludwig und Perrey, Oberbaudirektor Zizler und Baudirektor Volckmar, der Badiſche Frauen⸗ verein vom Roten Kreuz durch Geh. Regierungsrat Hoch⸗ apfel, die Aerzteſchaft durch Krankenhausdirektor Kißling vertreten. Ferner bemerkten wir Frau Julie Baſſer mann und Frau Prof. Blauſtein, die Vorſitzende des Vereins Mutterſchutz, und Vorſtandsmitglieder des Vereins Wöch⸗ nerinnen⸗Aſyl„Luiſenheim“. „Mit dem Herrn fang alles an!“ ſang ein Schweſternchor bedeutungsvoll zu Beginn der Feier. Frau Kommerzienrat Dr. Eugelhorn bie verdienſtvolle langjährige Vereinsvorſitzende, die alsdann die Feſtverſammlung herzlich willkommen hieß, ſprach ihre be⸗ ſondere Freude über das Erſcheinen des Vertreters der Staatsbehörde, Landrat Dr. Guth⸗Bender, aus, der durch ſeine Anweſenheit das Intereſſe zum Ausdruck bringe, das die badiſche Regierung ſtets der Anſtalt zuteil werden ließ, ganz im Geiſt der edlen Frau, deren Namen ſie trage. Ferner be⸗ grüßte die Rednerin Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Bürgermeiſter Böttger, die Stadträte und die übrigen Ver⸗ treter der Stadtverwaltung, mit deren Hilfe die Ausſteuer der Frau, die ihr über kurz oder lang zugeführt werde, um ein beträchtliches vermehrt worden ſei. Herzliche Worte der Be⸗ grüßung wurden auch den Vertretern der hieſigen und Lud⸗ wigshafener Krankenanſtalten, der Geſellſchaft der Aerzte, dem Präſidenten des Badiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz, Geh. Regierungsrat Hochadel und den Vereinsmit⸗ gliedern gewidmet, die in ſo hochherziger Weiſe durch frei⸗ millige Mitarbeit die Beſtrebungen des Vorſtandes gefördert hätten. Mit warmen Worten gedachte die Rednerin auch der Unterſtützung, die dem Aſyl ſtets durch die Stadtverwaltung zuteil würde. Möge dieſes Wohlwollen dem Unternehmen auch in Zukunft erhalten bleiben. Die gleiche Bitte richtete die Rednerin an den Kreisausſchuß, der jährlich 2500 Mark bei⸗ ſteuert, die zur Aufnahme mittelloſer Wöchnerinnen dienen. Die gebührende Würdigung wurde auch der unermüdlichen Tätigkeit des Chefarztes Dr. Preller zuteil, der als auf⸗ opferungsvoller Leiter von früh bis ſpät ſich immer in den Dienſt des Aſyls geſtellt habe. Die Schweſtern mit der Oberin an der Spitze wurden auch nicht vergeſſen. Ihrem feinen Empfinden, ihrer Unermüblichkeit iſt es mit in erſter Linie zu verbanken, daß ſich die Inſaſſen des Aſyls ſo wohl fühlen und mit innigem Dankgefühl an die ſorgſame Pflege zurück⸗ denken, die ſie genoſſen haben. Nicht zuletzt wurde auch Stadt⸗ rat Ludwig gefeiert, deſſen Vater das Aſyl errichtete und der nun den Erweiterungsbau nicht minder praktiſch und wohnlich geſtaltete. Bauleiter Göckel bekam für feine Mühewaltung ebenfalls ein Extralob. Die Rednerin ſchloß mit einem zuverſichtlichen Ausblick in die Zukunft. Das Aſyl, das allen Stürmen der Kriegszeit und der Inflation ſtandgehalten habe, werde auch fernerhin ſeine hehre gemeinnützige Aufgabe erfüllen dank der tatkräftigen Unterſtützung treuer Gönner und ſelbſtloſer Mitarbeiter. Der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Anſprache folgte ein Vortrag eines vorzüglichen Trios(Organiſt Nagel von der Trinitatiskirche, Frl. Wagner(Violine) und Frl. Auerbach(Cello). Dann ergriff Chefarzt Dr. Preller das Wort, der den Mitgliedern des Vorſtandes herzlich für die unermübliche und verſtändnisvolle Förderung dankte, die dem Inſtitut jederzeit zuteil wurde, Für Frau Dr. Engelhorn ſei es wohl ſelbſt eine Ueberraſchung, wenn ex feſtſtelle, daß ſie das Jubiläum 20 jähriger Tätigkeit als Vorſitzende begehen könne. Als äußeres Zeichen der Dank⸗ barkeit überreichte der Vorſitzende der Präſidentin einen Blumenſtrauß. Der Redner warf nach bieſer wohlverdienten Werke von Alfred Wernicke⸗Mannheim Viertes Hauskonzert der Hochſchule für Muſik Gensrationen von Muſikbefliſſenen ſind zu Füßen eines Mannes geſeſſen, der ſie in ein Fach einführte, dem manches ſriſche Spieltalent mit einer gewiſſen Angſt aus dem Wege geht. Nur einem ſehr geſchickten Lehrer gelingt es, das Schreckgeſpenſt der„grauen Theorie“ zu verjagen und den Schülern zu beweiſen, daß auch der Generalbaß dem Jünger freundlich entgegenkommt, wenn man ihm den richtigen Eifer entgegenbringt. Der Zweck des ernſten theoretiſchen Studiums ſpringt ja nicht direkt in die Augen, und manchem Studieren⸗ den mag erſt nach Jahren zum Bewußtſein kommen, daß die Stunden, die er über theoretiſchen Problemen zugebracht hat, nicht perloren ſind. So war es nur gerecht und billig, wenn die Schüler, die an Wernickes Hand in die Geheimniſſe des ſtreugen Satzes eingedrungen ſind, ihrem Führer herzlichſt zu⸗ jubelten, zumal es ſich um eine der äußerſt ſeltenen Gelegen⸗ heiten handelte, dem Lehrer die gebührende Dankbarkeit in einer Form darzubringen, die nicht nur den Gefeierten ehrte, ſondern, auch dem Zuſchauer wohltat. Alfred Wernicke, der noch heute, obwohl im 73. Lebens⸗ jahre ſtehend, ſein Lehramt in voller Rüſtigkeit verwaltet, trat 1878 als Erſter Flötiſt in das Orcheſter des National⸗ Theaters ein. Es iſt bezeichnend für den Lerneifer unſeres Muſtikers, daß er wiederholte Reiſen nicht ſcheute, um in ſeinen freien Stunden den Unterricht des in Frankfurt tätigen be⸗ rühmten Theoretikers Prof. Dr. Bernhard Scholz in allen Gattungen des Kontrapunktes und der Formenlehre zu genie⸗ ßen. Seit 1901 wirkt Wernicke an der Hochſchule für Muſik als Lehrer für die theoretiſchen Fächer und für Flöte. Der gediegene Unterricht bel Scholz zeitigte ſeine Früchte in einer Reihe achtunggebietender Kompositionen, deren umfans reichſte, zwei eingktige Opern, in Mannheim, Koblenz und Roſtock aufgeführt wurden. Ein Männerchor„Sonntag am Rhein“ wurbe 1928 vom„Speyergau Sängerbund“ preisgekrönt. Einen dankenswerten Ueberblick über die der intimen Muüſtkpflege zugedachten Werke Wernſckes verſchaffte uns das ierke Hauskonzert der Hochſchuls für Muſik, in dem die Kammermuſik und das Liedſchaffen zur verdienten Geltung kamen Schon im Streichauartett D⸗Moll offenbarten ſich Ehrung einen Rückblick auf die Entwicklung des Aſyls, das vor 42 Jahren von Medizinalrat Dr. Mermann, einem ausgezeichneten Frauenarzt und edlen Menſchenfreund, ge⸗ gründet wurde. Es dauerte zehn Jahre, bis die Scheu vor der Anſtalt einigermaßen überwunden wurde. Von 188797 wurden im ganzen 2428 Frauen aufgenommen, durchſchnittlich alſo kaum 250 im Jahr, bei der damaligen Geburtenziffer kaum 4 Prozent der Wöchnerinnen. Von 18971907 betrug die Frequenz 8504, von 19081917 14621, von 191827 18 267. Der Anteil der Aufnahmen an der Geburtenziffer ſtieg von 4 auf 50 Prozent. ſei auf den Jdeenumſchwung in der Bevölkerung zurück⸗ zuführen. Der Vorſtand habe ſich aber auch alle Mühe ge⸗ geben, um das Aſyl zu einem Heim zu geſtalten. Man habe darauf verzichtet, im Jahre 1927 das 40fährige Beſtehen zu begehen. Mit der feſtlichen Weihe des Erweiterungsbaues werde das Verſäumte nachgeholt. Von den Ziffern, die der Redner zur Illuſtration der Entwicklung der Anſtalt mitteilte, iſt von Bedeutung, daß die Bettenzahl von 12 auf 150 ge⸗ ſtiegen iſt. 46000 Frauen wurden bisher betreut. Mehr als 35 000 Kinder erblickten in der Anſtalt das Licht der Welt. Etwa 18 000 Frauen wurden unentgeltlich behandelt. Außer⸗ halb der Anſtalt wurden rund 3000 Familien von den Schwe⸗ ſtern unterſtützt, die 75000 Pflegetage abſolvierten. Bis 1919 wurden von der Anſtalt 2,25 Mill. Mark aufgewendet, wäh⸗ rend die Zuwendungen durch Staat und Stadt nur 345 000 Mark betrugen. Der Vorſtand habe es ſtets als eine Ehren⸗ pflicht betrachtet, den ſoztialen Wohlfahrtscharakter der Anſtalt aufrechtzuerhalten. Das werde auch in Zukunft ſo bleiben, obwohl die privaten Zuwendungen auf ein Mini⸗ mum zurückgegangen ſeien. Nach einem weiteren Vortrag des Schweſternchors gratu⸗ lierte Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich im Namen der Stadtverwaltung, Geh. Regierungsrat Hochapfel im Na⸗ men des Babdiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz. Damit ſchloß kurz nach 12 Uhr die einſtündige eindrucksvolle Feier. Ein Rundgang durch den Erweiterungsbau orientierte über die ebenſo praktiſchen wie anheimelnden Räumlich⸗ keiten. Sch. Städtiſche Nachrichten Paßerleichterungen im deutſch⸗franzöſiſchen Verkehr Die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regterung über die Einführung von Paßerleichterungen nach dem Grundſatz der Gegenſeitigkeit haben, ſoweit die deut⸗ ſchen Behörden in Betracht kommen, zu folgenden Ergeb⸗ niſſen geführt: 1. Für beliebig häufige Reiſen über alle amtlich zugelaſſenen Grenzübergangsſtellen werden die deutſchen Sichtvermerksbehörden franzöſiſchen Staatsangehörigen gegen eine Gebühr von 8 Mk. regelmäßig Dauerſichtver⸗ merke mit zweijähriger Geltungsdauer erteilen, ſofern nicht etwa der vorgelegte Paß zu einem früheren Zeitpunkt abläuft. 2. Für einmalige Reiſen, bei denen ſich der Reiſende höchſtens zwei Wochen in Deutſchland aufhalten will, wird ein Sichtvermerkt zur einmaligen Ein⸗ und Wieberausreiſe über jede amtliche Grenzübergangsſtelle mit zweiwöchiger Geltungsdauer erteilt. Gebühr 1 Mk. 5 Der Inhaber eines gemäß Ziffer 1 erteilten Sicht⸗ vermerks kann ſich nach jeder Einreiſe im allgemeinen bis zu ſechs Monaten ohne beſondere Genehmigung in Deutſchland aufhalten, es ſei denn, daß er Arbeit aufnehmen will; in dieſem Falle bedarf es ohne Rückſicht auf die Dauer des beabſichtigten Aufenthaltes einer beſonderen polizeilichen Aufenthaltsgenehmigung. Die zum Aufenthalt in Deutſch⸗ land zugelaſſenen franzöſiſchen Staatsangehörigen können die erforderlichen deutſchen Sichtvermerke zur Wiedereinreiſe nach erfolgter Ausreiſe auch bis auf weiteres von den deutſchen Sichtvermerksbehörden im Inland erhalten. Wernickes tonſchöpferiſche Eigenſchaften, vor allem ſeine Nei⸗ gung zu folgerichtiger Themenentwicklung und weit⸗ geſchwungene Melodiebögen. Die langſame Einleitung des erſten Satzes üher einem langgeſtreckten Orgelpunkt enthält bereits die Keimzellen für das im folgenden Allegro ſich ab⸗ ſpielende muſikaliſche Geſchehen. Im geſangvollen zweiten Satz konnten die Ausführenden Konzertmeiſter Otto Spamer am erſten Violinpult, Frl. Käte Back am 2. Pult, Herr Neumayer als Meiſter der Bratſche und Walter Kötſcher als Beherrſcher des Violoncells ihre künſtleriſchen Vorzüge, vor allem nach der vollen geſangreichen Tongebung hin, in reichſtem Maße entfalten. Hier, ſowie im zweiten und dritten Satz des Violinkonzerts, das in Herrn Spamer einen vollwertigen Interpreten fand, zeigt ſich unſer Tonſetzer von ſeiner heiteren Seite. Wuchtige Töne ſchlägt Wernicke in ſeinem Violoncell⸗Konzert an, von dem leider nur der Erſte Satz in Kötſchers muſtergültiger Darbietung zu hören war. Zwei niedliche Violinſtücke kredenzte voller Anmut Frl. Käte Back. Sonnigen Stimmungen ſind die Lieder für Sopran entſprungen, in denen vor allem die Singſtimme zu ihrem Rechte kommt. Dieſe ſangbare Führung der Stimme iſt vor allem da gerechtfertigt, wo es ſich um das Feſthalten an einer vorwiegend idylliſchen, beſchaulichen Stimmung handelt. Von einer ganz anderen Seite zeigt ſich Wernicke in der groß⸗ angelegten Szene„Ahasver“(Worte von Guſt. Renner). Hier herrſcht eine freie Geſtaltung, ein freier, arioſer, ab und zu rezitativartigen Bildungen durchſetzter Stil, zu dem ſich nur in Verdis„Aida“ und„Otello“ Seitenſtücke finden laſſen. Dieſe Szene mit der erforderlichen Wucht und den vom Komponiſten geforderten Akzenten auszuſtatten, hatte der geſchätzte Ge⸗ fangsmeiſter, Opernſänger Herr Max Schöttl mit beſtem Gelingen unternommen, der im Beſttze einer ſchönen, gut ge⸗ ſchulten Baritonſtimme, unterſtützt von deutlicher Ausſprache, ſich mit dieſer Darbietung wohlverdienten Beifall erſang. Die Sopranlieder geſtaltete Fräulein Pfäffle mit aller Innig⸗ keit, die der Komponiſt in ſeine Tondichtungen verwoben hat. Die Mitwirkenden wurden nicht müde, den Tonſetzer immer und immer wieder aufs Podium zu ziehen und ihn in den Brennpunkt der Beſfallsſtürme zu ſtellen. An dieſen Kund⸗ gebungen hatte auch der unermüdliche Begleiter Heinz Mayer ſein vollgerüttelt Maß verdient. In Hülle und Fülle gab es Blumenſpenden für einen verdienten Lehrer. Dieſe enorme Steigerung in der Freguenz Beſondere Nachweiſe für die Notwendigkeit der Reiſe ſollen regelmäßig nicht gefordert werden, unbeſchadet des Rechts, den Sichtvermerk im Einzelfall aus Gründen, die in der Perſon des Antragſtellers liegen, zu verweigern. In (Fällen, in denen von in Deutſchland anſäſſigen franzöſiſchen Staatsangehörigen Sichtvermerke zur Aus⸗ und Wiedereinreiſe nach erfolgter Ausreiſe mit längerer Geltungsdauer als zwei Wochen beantragt werden, iſt die Form der oben unter Ziffer 1 angegebenen Sichtvermerke unter Berechnung einer Gebühr von 8 Mk. zu wählen. Aus⸗ nahmeſichtvermerke ſind franzöſiſchen Staatsangehörigen von den Grenzbehörden, die zur Erteilung ſolcher Sichtvermerke ermächtigt ſind, mit der unter Ziffer 2 vorgeſehenen Gel⸗ tungsdauer und unter Zugrundlegung der Gebühr von 1 Mk. zu erteilen. Hoffentlich erfährt man recht bald, welche Paßerleich⸗ terungen von der franzöſiſchen Regierung für Reiſen deutſcher Staatsangehöriger in Frankreich zugeſtanden worden ſind. Die„Karlsr. Ztg.“, der wir die vorſtehenden Mitteilungen entnehmen, macht keine diesbezüglichen Bemerkungen. Aber da es in der Einleitung heißt, daß die Verhandlungen mit der franzöſtſchen Regierung nach dem Grundſatz der Gegen⸗ ſeitigkeit geführt worden ſind, darf man erwarten, daß die Deutſchland gewährten Paßerleichterungen hinter denen, die Frankreich zugeſtanden wurden, nicht zurütcckſtehen. * * Freiwilliger Tod. Geſtern abend wurde in ber Secken⸗ heimerſtraße eine 33 Jahre alte Ehefrau in ihrer Küche tot aufgefunden. Die Lebensmüde hatte die Gashahnen geöffnet. Die Tat dürfte auf geiſtige Störung zurückzrführen ſein. * Armbruch in der Turnhalle. Ins allgemeine Kranken⸗ haus wurde geſtern ein 16 Jahre alter Ausläufer ein⸗ geltefert, der in der Turnhalle der U 2⸗Schule ausrutſchte und ſich den rechten Unterarm brach. * Unfug der Wahrſagerei. Die Frau eines Bahnbeamten in der Schwetzingerſtadt, die geſtern nachmittag nach Heidel⸗ berg in die Pfychiatriſche Klinik überführt werden ſollte, hat ſich in einem unbewachten Augenblick mit Gas vergiftet. Wie ſich herausſtellte, war die Frau vor einiger Zeit bei einer Wahrſagerin, wohin ſie von einer Nachbarsfrau geführt worden war. Man nimmt an, daß die Frau durch die bei der Kartenſchlägerin erhaltene Auskunft zu dem Selbſtmord ver⸗ leitet wurde. Die Staatsanwaltſchaft dürfte angeſichts dieſes Falles wohl Veranlaſſung nehmen, daß der Wahrſagerin ihre unheilvolle Tätigkeit verboten wird. * Warnung vor einem Betrüger. Ein reiſenbder Uhrmacher hat in letzter Zeit in Nonnenweier(Amt Lahr) ausſchellen laſſen, er repariere Uhren. Mit den ihm überlaſſenen Uhren iſt er flüchtig gegangen, konnte jedoch in⸗ zwiſchen feſtgenommen werden. Die ihm überlaſſenen Uhren hat er verkauft bezw. verſetzt. Er iſt wegen der gleichen Be⸗ trügereien erheblich vorbeſtraft, weshalb angenommen wer⸗ den muß, daß er auch noch in anderen Orten Badens ähn⸗ liche ſtrafbare Handlungen begangen hat. Geſchädigte wollen ſich ſchriftlich bei der Staatsanwaltſchaft Offenburg melden. Schluß des redaktionellen Teils . Je Theater und Mut O Maunheimer Konſervatorium der Muſik(Friedr. Häckel). Der neue ſtimmungsvolle Konzertſaal wurde eingeweiht. Beethovenſaal iſt ſein Name, Beethovens Feſt⸗Ouver⸗ türe„Die Weihe des Hauſes“, mit ſtarker Prägnanz von vier Lehrerinnen des Inſtituts geſpielt, weihte den lichten Raum ein und übergab ihn damit ſeiner Beſtimmung, auf die Herr Rektor Baas in einer längeren Rede noch beſonders hin⸗ wies. Eine Bildungs⸗ und Erziehungsſtätte zur Kunſt ſoll der neue Saal ſein, aus dem ſich die Muſiök als ſegenbringen⸗ der Faktor im Leben des Einzelnen wie in der Nation aus⸗ wirken möge. Der wohlgemeinten Rede, der ſich noch ein ausführlicher Bericht über den Werdegang der Muſikſtätte an⸗ ſchloß, war es faſt zu viel,— um ſo mehr, da noch ein reich⸗ haltiges Muſikprogramm ſeiner Erledigung harrte. Als Erſter, der ausübenden Künſtler betrat der Direktor der Anſtalt, Friedrich Häckel, das Podium und wußte die Appaf⸗ ſivnata(Sonate op. 57) wirklich zu einer leidenſchaftlichen Offenbarung Beethovenſchen Geiſtes und ſeiner persönlichen innigen Verwobenheit in ihm zu geſtalten. Ein weiteres Zeugnis für Friedrich Häckels ſtarkes Verankertſein in die Gefühlswelt klaſſiſcher Tradition iſt ſein Streichquartett op. 21, das durch das wundervolle Zuſammenſpiel des Kergl⸗ Quartetts eine quellfriſche Uraufführung erlebte. Beſon⸗ ders reizvoll iſt das burſchikos⸗heitere Scherzo und das unge⸗ mein ſtraff durchgeführte Fugato geſtaltet. Damit auch der Geſang nicht fehle— gab's Brahmslieder. In Technik und Vortrag gleicherweiſe vorbildlich und einem beſtrickend ſüßen ſtimmlichen Wohllaut von Frau Elſe Flohr dargereicht. Schade war nur, daß ihr Klapier⸗Partner, Herr Jof Schmid manchmal etwas zu ſehr aus der Begleit⸗Reſerve heraustrat. Den Ausklang der Feier bildete eine vom Künſtlerehe⸗ paar Häckel meiſterlich geſpielte Suite für zwei Klaviere von E. Arenſky und die bereits im Muſenſaal ſchon einmal aufgeführte Sinfonietta für 14 Blasinſtrumente op. 20 von Friedr. Häckel, an deren vorzüglicher Wiedergabe Mitglieder des Nationaltheaters beteiligt waren. Mit all dieſen hoch⸗ künſtleriſchen Darbietungen mar die Einweihung des Beetho⸗ nenſaales würdig begangen worden. Zugleich ſind damit die Dr. Ch. entwicklung des Kunſtinſtituts als gegeben zu betrachten. 8. günſtigſten Auſpizien für die weitere blühende Aufwärts⸗ err ee 8 — Dienstag, den 19. März 1929 r Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabeſ . Seite. Nr. 189 Die Bilder der Woche 5 König Georg V. von England hat die langanhaltende ſchwere Krankheit ſoweit überſtanden, daß er in dem milden Klima des ſüdengliſchen Küſtenorts Bognor ſeine erſte Aus⸗ fahrt unternehmen konnte. Der zweite Sohn des. engliſchen Königspaares, der Herzog von Nor k, hat mit ſeiner Gattin dieſer Tage auf der Durchreiſe zur Hochzeit des nor⸗ wegiſchen Kronprinzen einen Tag in Berlin zugebracht. Das Derzogspaar hat dabei u. a. Schloß Sansſouci unter Führung des engliſchen Botſchafters Rumbold(hinter der Herzogin) beſucht. Da der Beſuch des Herzogspaares inoffiziell er⸗ folgte, konnte der neuernannte„Chef des Protokolls“, d. h. der Zeremonienminiſter des Deutſchen Reiches, Graf Tat⸗ tenbach, nicht in Tätigkeit treten. Er entſtammt der Diplo⸗ matenlaufbahn, in der er ſich 18 Jahre hindurch in Spanien, Italien, China, Süd⸗ und Mittelamerika betätigte und iſt gegenwärtig 43 Jahre alt. Noch ein weiterer inoffizieller fürſtlicher Beſuch iſt demnächſt in Berlin zu erwarten. Zar Boris III. von Bulgarien, der unter dem Namen eines Grafen Rilſki reiſt, wird demnächſt nach Berlin kommen, um dort eine hervorragende mediziniſche Autorität zu konſul⸗ tieren. Prinzeſſin Viktoria, der Schweſter Wilhelms II. iſt zu berichten, daß ſte durch ihre törichte Eheſchließung mit dem 5 hen Eintänzer Zubkoff ins Unglück geraten iſt. Ueber ihr Vermögen wurde der Konkurs verhängt. Die Beſtrebungen, weibliche Kräfte für die praktiſche endpflege heranzuziehen, können einen weiteren Fort⸗ itt aufweiſen, indem die Aſſeſſorin Dr. Bahl als erſte * f Die Finanztransaktion zwiſchen den Opelwerken und den amerikaniſchen General Motors iſt am Sonntag in Ber⸗ hatte. Kurzerhand ſchlug der Mann die Türe eln. Von einer ehemaligen fürſtlichen Perſönlichkeit, der 1 mit der Tätigkeit einer Jugendrichterin betraut wurde. lin unterzeichnet worden. Für 120 Millionen. hat die amexikaniſche Firma 80 v. H. der Aktien übernommen. In de Wẽ᷑ gen erfolgen, ſodaß analog den bekannten Fordwagen aus Detroit die Bezeichnung von Rüſſelsheim als dem künftigen „deutſchen Detroit“ gerechtfertigt erſcheint. Die durch die Kälte erfolgten Waſſerrohrbrüche haben in Kaſſel in der Nähe des Königspalaſtes zu einer Unter⸗ ſpülung des Straßenpflaſters geführt, die zunächſt unbemerkt geblieben iſt. Erſt als ein Wagenpferd plötzlich bis zum Hals einbrach, wurde man auf die drohende Gefahr aufmerk⸗ ſam. Die Feuerwehr hatte mehrere Stunden zu tun, bis ſie das Pferd aus ſeiner ſeltſamen Lage befreit hatte. Durch Unachtſamkeit eines Arbeiters entſtand in einer Petroleumraffinerie in Moreni eine furchtbare Explo⸗ ſbon, durch die 12 Arbeiter und ein engliſcher Ingenieur getötet wurden. 2 Weniger unheilvoll verlief vor einigen Tagen ein A b⸗ ſturz des berühmten Ozeanfliegers Lindbergh, der mit ſeiner jungen Verlobten einen Flug unternommen hatte. Die Maſchine überſchlug ſich bei der Landung und ging zu Bruch, Lindbergh und ſeine Braut blieben jedoch unverletzt. Unter der ſpaniſchen Studentenſchaft herrſcht eine ſtarke Bewegung gegen die Diktatur Primo de Riveras. In Madrid iſt die Bewegung beſonders ſtark, ſodaß es wiederholt zu Zu⸗ ſammenſtößen mit der Polizei gekommen iſt, wobei es nicht ohne Verletzungen und Verhaftungen abging. Veranſtaltungen Ausſtellung von Handarbeiten im Oniſen⸗Stephanienhaus Gewährte die Ausſtellung von Handarbeiten der Volks⸗ und Fortbildungsſchulen einen erſchöpfenden Ueberblick über die Art des Lehrſyſtems von den Anfangsgründen an bis zur Vorbereitung auf die praktiſche Verwendungsmöglichkeit im täglichen Leben,— ſo ge⸗ winnt man bei der ungemein abwechflungsreich geſtalteten Aus⸗ ſtellung im Luiſen⸗Stephanienhaus den dominierenden Eindruck, daß auf dieſer breiten Baſis des vorangegangenen Grund⸗Schul⸗Unter⸗ richts lebendig aufgebaut wurde. Es wird in dieſen Handarebits⸗ kurſen beſonders auf die zuverläſſige praktiſche Ausbildung, wie ſie Zur exakt gearbeiteten Herſtellung von Herren⸗ Damen⸗ und Kinder⸗ wäſche, Bettwäſche und Kleidern unerläßlich iſt, der größte Wert ge⸗ legt. Gleichzeitig iſt damit eine gründliche Ausbildung für kunſt⸗ gewerbliche Arbeiten jeder Art⸗ wie Glas⸗ und Porzellan malerei, Intarſten⸗Arbeit, Sammtbrennerei, Metallplaſtik und aller Sttck⸗ Strick⸗ und Häkelarbeiten verbunden. Es wird nur mit gutem Material und noch hochwertigen künſtleriſchen Entwürfen gearbeitet. Die ausgeſtellten Gegenſtände wurden alle von Angehörigen des In⸗ und Externats hergeſtellt, die damit einen fröhlichen Arbeitswett⸗ eifer, geoͤtegenes praktiſches Können und die Kultivierung eines er⸗ leſenen Geſchmacks dokumentieren. Außer all monatlicher Aufnahme, iſt der neue Kursbeginn auf 2. April feſtge ſetzt.* ** »Maunheimer Maimarkt 1929. Die Mak marktveranſtaltung wird in dieſem Jahre eine beachtenswerte Erweiterung erfahren. In einer großen für ſich abgeſchloſſenen Halle findet dieſes Jahr zum erſten Male eine Kleintierſchau mit Markt für Kanin⸗ chen, Geflügel uſw. und Präm ierung ſtatt. Bei der großen volks⸗ wirtſchaftlichen Bedeutung der Kleintierzucht(Geflügel, Kaninchen unnd deren Produkte Eier, Pelze uſw.), die immer mehr anerkannt wird, iſt mit einer großen Beteiligung an dieſer Sonderſchau des Malmarktes zu rechnen. Landeskirchliche Vereinigung, Ortsgruppe Mannheim. Am morgigen Mittwochabend findet im Wartburghoſpiz, F 4, 8, ein Pa ſ⸗ ſiypnsvortrag ſtatt, der von dem auch in Mannheim wohl⸗ bekannten Tübinger Theologen Profeſſor D. Dr. Schumann ge⸗ halten wird. Profeſſor D. Dr. Schumann war vom Kirchenpräſiden⸗ tem für den Lehrſtuhl der ſuſtem. Theplogte an der Univerſität Hefdelberg vorgeſchlagen worden.(Weiteres Anzeige.) Kommunale Chronik ochenkartenpreiſe der Straßenbahn nach dem Einkommen Die Kölner Stadtverordneten verſammlung beſchloß kürzlich, die Wochenkartenfahrpreiſe auf den Straßen⸗ bahnen nach dem Einkommen zu bemeſſen. Vielfach ſieht man in dieſer verſchiedenartigen Gebührenbemeſſung eine Einkom⸗ menbeſteuerung, die den Städten durch das Landesſteuergeſetz non 1920 ſowie durch das Finanzausgleichsgeſetz verboten iſt. Wie wir hierzu aus Kreiſen der preußiſchen Staatsregierung erfähren, dürfte kaum die Möglichkeit beſtehen, dieſen Beſchluß guf Grund der vorgenannten Geſetze zu unterbinden, da es ſich hler nicht um die Erhebung einer Steuer, ſondern um eine Benutzungsgebühr handelt. Allerdings beſteht das Geſetz, daß Kleinbahntarife gleichmäßig ſein müſſen. Die zuſtändigen Auf⸗ ſichtsbehörden ſind in dieſem Falle die Reichsbahndtrektlon Köln und der Regierungspräſident. Von der Entſcheidung dieſer Inſtanzen wird es abhängen, ob der Beſchluß der Köl⸗ ner Stadtverordnetenverſammlung gültig iſt oder nicht. Kleine Mitteilungen Der Gemeinde Oggersheim wurden durch das Staats⸗ miniſterum aus dem Sonderfonds für Wegebau 10 000 Mk. zugewieſen. guptſache ſoll in Zukunft die Serienerzeugung des 4 PS. Aus dem Lande Furchtbare Ehetragödie in Weinheim * Weinheim a. d.., 19. März. In den Abendſtunden des geſtrigen Montags ereignete ſich hier eine furchtbare Bluttat. Die Eheleute Bär gerieten miteinauder in Streit, in deſſen Verlauf der Ehemann ſeine Frau mit einem Beil verfolgte. Die Frau entriß ihm das Beil und verſetzte ihm damit acht Hiebe auf den Kopf, ſodaß der Mann bewußtlos zuſammenbrach und ſtar b. Die Frau wurde ſofort verhaftet, will jedoch in Notwehr gehandelt haben. Zu der Unglückstat erfahren wir noch, daß ſich die Frau während des Streites in ein Zimmer eingeſchloſſen Es kam zu einem Handgemenge in deſſen Verlauf die Frau dem Manne das Beil entriß und ihm die Schläge verſetzte. Der Mann ſtürzte bewußtlos zuſammen. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er heute früh gegen 2 Uhr ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die Frau wurde verhaftet. In der Ehe kamen öfters Streitig⸗ keiten vor. Der Mann, der zum zweitenmal verheiratet iſt, war, wie es heißt, dem Trunke ergeben. Begreiflicherweiſe hat die Bluttat in Weinheim eine große Erregung hervor⸗ gerufen. Zu dem Waldbrand bei Neckargemünd * Heidelberg, 19. März. Die Erhebungen über die Ent⸗ ſtehung des Waldbrandes am Sonntag nachmittag ergaben, daß dieſer durch dret 15jährige Lehrlinge aus Klelngemünd verurſacht wurde, die ſich an dem ſonnigen Waldabhang gelagert hatten und Ziga⸗ retten rauchten. Sie wollten den Brand löſchen und flüchteten, als ſte des Brandes nicht mehr Herr wurden. Ein Feuerwehrmann aus Kleingemünd wurde beim Löichen des Brandes verletzt. Da auf der Nordſeite des Felſen Berg⸗ ſchnee lag, kam das über den Berg ſpringende Feuer zum Stillſtand. Verhaftete Brandſtifter in Wiesloch * Wiesloch, 19. März. Als Täter des zweiten Schaden⸗ feuers vom Oberhof, dem ein Teil des Wohnhauſes zum Opfer gefallen war, wurden die beiden Brüder Bren⸗ zinger, die Söhne des früheren Stabhalters, der ſeit dem erſten Brand in Haft ſitzt, feſtgenommen und in Unter⸗ ſuchungshaft gebracht. Man vermutet, daß ſie den zweiten Brand gelegt und nimmt an, daß ſie dies getan haben, um ihren Vater vom Verdacht zu entlaſten. Doch haben ſie bis fetzt kein Geſtändnis abgelegt. * * Säckingen, 18. März. Das bekannte Gaſthaus zum Bergſee, ein Lieblingsaufenthalt des Dichters Vietor von Scheffel, wurde für 105000 RM. an Hotelbeſitzer Rätz⸗ Stuttgart verkauft. 0 Fe 0 1. Nachbargebiete Schrecklicher Tod eines Werkſtudenten * Worms, 19. März. Der auf den Delta⸗Werken beſchäf⸗ tigte Werkſtudent Erwin Freitag machte ſich an einem Aufzugswagen zu ſchafſen. Plötzlich ſetzte ſich der Wagen in Bewegung, wobei Freitag mit in die Höhe ge⸗ zogen wurde. Er wurde zwiſchen einen fahrenden Wagen und einen Trägerbalken eingeklemmt, ſodaß der Tod alsbald eintrat. Der Main wieder eisfrei * Frankfurt a.., 19. März. Die warme Sonne hat in den letzten drei Tagen auch mit den letzten Reſten des Main⸗ eiſes im Obermaingebiet aufgeräumt. Weite Strecken ſind nunmehr eisfrei. Nun wird auch eifrig an der Freimachung der Häfen gearbeitet. Die Arbeiten gehen aber nur langſam voran, da man die dabei abgelöſten Eisſtücke nach dem offenen Main leiten muß. Man hofft aber bis Mittwoch ſo weit zu ſein, daß das Waſſerbauamt die Wehre wieder aufſtellen laſſen kann. Die Schiffahrt, die am 8. Januar eingeſtellt wurde, ruhte ſomit an 73 Tagen. Das Waſſerbauamt hofft, ab Freitag die Schiffahrt wfeder freigeben zu können. Sportliche Rundſchau Winterturnier des Mannheemer Schachklubs Schlußbericht der 1. Klaſſe Weitere Eutſcheidungen in der 12. Runde ſind zwiſchen Blum und Römmig— erſterer gewann— und Colin⸗Ochs⸗ wobei erſterer in der ſpaniſchen Abtauſchvariante erfolgreich blieb, gefallen. Die Partie Dr. Staeble—Dr. Meyer(Zuckertort) wurde nach lebhaftem Kampf remis. Die noch zur 11. Runde gehörige Partie Ochs Schuhmacher wurde von Ochs durch ſehr gutes Spiel gewonnen. Dadurch iſt Huſſong der alleinige erſte Preis und die Klubmeiſterſchaft geſichert. Während die Beſetzung der beiden erſten Plätze ſomit geklärt iſt, iſt der Kampf um die nächſten Plätze ungewiß. Die letzte Runde der 1. Klaſſe: Der Kampf in der erſten Klaſſe des Winterturnteres iſt beendet, die letzte Schlacht geſchlagen. Der Ausgang ſtand, was die beiden erſten Preiſe anbelangt, ſchon beim letzten Bericht feſt: da Huſſong wie bereits mitgeteilt auch ſeine Schlußpartie gegen Thielemann gewann, fällt ihm wiederum der erſte Preis und die Klubmeiſter⸗ ſchaft 19289 zu, wozu wir ihm auch an dieſer Stelle gratulieren. Er hat von den 12 Partien 8 gewonnen, 4 remis gemacht und kerne verloren. Schuhmacher, der nach ſeiner Verluſtpartie gegen Ochs für den erſten Platz nicht mehr in Frage kam, gab ſeine Hängepartie mit Thielemann kampflos remis, ſich ſomit den alleinigen 2. Platz ſichernd. Er hat ſich in unſerer erſtey Klaſſe ſehr gut eingeführt ebenſo wie Colin, der die letzte Partie gegen Fleißner gewann. Er iſt alleiniger Dritter, da das Treffen der beiden alten Rivalen Müller und Dr. Meyer, von denen einer bei Gewinn mit Colin gleichgekommen wäre, nach heftigem für Schwarz ſehr gefährlichem Kampfe durch Zugwiederholung remis wurde. Dr. Schandalik ſiegte in ſeinen beiden letzten Partien, als Welßer gegen Thielemann und als Schwarzer gegen Ochs; er wäre wohl noch höher gekommen, wenn er nicht dei Turnierbeginn indiſponiert geweſen wäre. Er teilt mit Dr. Staeble den 6. und 7. Preis, da dieſer die von Blum gewählte Partieanlage als Nachztehender widerlegte; Blum iſt ſomit 8. Preisträger. Die Partie Römmig— Laux ergab Remisſchluß, da Laux gegen Ende eine forcterte Gewinn⸗Fortſetzung ausließ. Der Schlußſtand der erſten Klaſſe, welche das Turnier in erfreu⸗ der Folgende: licher Weiſe termingemäß durchführte, iſt nunmehr 1. Preis Huſſong 10 Punkte; 2. Preis Schuhmacher 8½; 3. Preis Colin 8; 4. und 5. Preis Dr. Meyer und Müller 7½ 6. und 7. Preis Dr. Schandalik und Dr. Staeble 7; 8. Preis Blum 61%; es folgen Fleißner mit 8, Ochs und Thielemann mit 3, ſowte Laux und Römmig mit 2½ Punkten. Große Revue des.. K. 1886 Der Verein für Körperpflege von 1886 hat am Samstag abend wieber einmal bewieſen, daß er nicht nur auf ſportlichem, ſondern auch auf geſellſchaftlichem Gebiete Hervorragendes zu leiſten vermag, er hat mit dieſer Veranſtaltung wirtlich keinen Fehlgriff getan. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt, und was an dieſem Abend geboten wurde, mußte auch den verwöhnteſten Beſucher zufrieden⸗ ſtellen. Nach der Begrüßungsanſprache des Herrn Alhrecht und einem flotten Marſch der Kapelle Harant(Reckarau] kam ein luſtiger 1 Akter„In der Mädchenſchule“ von Damen des Vereins unter Lei⸗ tung von Frl. Lorenz und Frl. Wägner zur Aufführung, der allge⸗ meine Heiterkeit auslöſte. Alsdann traten Mühlberger und Reinfrank, die alten Favoriten im Gewichtheben, auf, von dem Willen beſeelt, Angriffe auf die beſtehenden Rekorde zu unter⸗ nehmen. Mühlberger auf den das Hauptintereſſe des Abends konzen⸗ triert war, konnte zwar ſein vorgeſchriebenes Gewicht aufweiſen, was ihm jedoch zum Verhängnis ward. Infolge Abtrainterens hatte er feinen Körper derart geſchwächt, daß an Rekorde überhaupt nicht zu denken war, er konnte nur minimale Leiſtungen erzielen. Etwas beſſer hielt ſich Reinfrank. Er bewältigte im einarmigen Reißen 140 Pfund, im einarmigen Stoßen 180 Pfund, und brachte im beid⸗ armigen Stoßen 250 Pfund zur Hochſtrecke. In bunten Bildern folgte nun die eigentliche VfK.⸗Repue. Artiſtiſche Darbietungen wechſelten mit humoriſtiſchen⸗ und Geſangsvorträgen ab. Das Auftreten der Vfͤ.⸗Girls(Damenabteilung] erweiterte das Programm. K. D. Aus den Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 20, März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648 20.30 Uhr: Irland in Muſik und Dichtung, anſchließ. Tauzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 19.30 uhr: Don Giovanni, Oper v. Mozart. Frankfurt(Welle 421,3) 18.15 Uhr: Schallplatten, 16.85 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Das muſikaliſche Opfer von Joh. Seb. Bach, anſchließend Jriſcher Abend. Hamburg(W. 991,6) 20 Uhr: Irländiſcher Abend, 28 Uhr: Taugm. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Abendunterhaltung, 21 Uhrz Irländiſche Dichtung und Muſik. Langenberg(Welle 462,2) 19.05 Uhr: Bach ⸗ Kantaten, 20 Uhr Rigoletto. Leipzig(Welle 361,9) 19.30 Uhr: Födelto, Oper von Beethoven. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.54 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr: Konzert, 20 Uhr: Rundſumk⸗ orcheſter, 21 Uhr: Irländiſche Stunde, 22.45 Uhr: Konzertmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 12 Uhr: Promenadenkonzert, 16.15 Uhrz Irländiſcher Nachmittag, 20 Uhr: Von Frankfurt: Das mufikak. Opfer, 21.30 Uhr: Preisrätſelkonzert. Ausländiſche Sender Bern(Welle 408) 21 Uhr: Soliſten⸗ und Orcheſterkonzert Bug ape ſſt(Welle 545,5) 20.80 Uhr: Irländiſcher Abend, 22.88 Uhrt Militär ⸗Konzert. Daventry(Welle 482,3) 21 Uhr: Abendkonzert, 29 Uhr: Konzert moderner Muſik. Dayentry(Welle 1562,35) 20.45 Uhr: Kammermuſtkronzert, 22.88 Uhr: Der Graf von Como, Oper. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Abendkonzert leichter Muſik, 23 Uhr: Tanzmuſik, Paris(Welle 1744] 21 Uhr: Abendkonzert und hiſtortſche Scene. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Alte böhmiſche Komponiſten, 20.30 ithr: Iriſcher Nationalabend. Rom(Welle 443,8] 20.45 Uhr: Oper nabend. Wien(Welle 519,9) 21.15 Uhr: Inſel im Strom, anſchl. L. Abende. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Eine Stunde mit Senff⸗Georgt. fadlo- Spez alhaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 25547 Jetzt iſt es an der Zeit, daß Sie Ihre Antennenaulage nach⸗ ſehen laſſen. Was der Winter beſchädigt hat, muß jetzt beseitigt werden. Auch an den Einbau eines Blitzſchutzautomates müf⸗ ſen Sie jetzt denken. Haben Sie Störungen, die nicht auf Ihre Apparatur zurückzuführen ſind, dann laſſen Sie von uns Ihre Antennenanlage prüfen. ———..————— Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 19. März 1929, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Poſtſtation: Heiter, 1 Grad, 40 Ztm. Schnee, gekörnt, Ski und Rodel ſehr gut. St. Blaſien: Wolkenlos,— 3 Grad, 5 Ztm. Schnee, ſtark verharſcht, keine Sportmöglichkeit. — Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(.26 Uhr morgens]. „Luft Tem Se 2 181 8 8 15 1055 vera · 8 5 S5 5 1 Wette 8 88 m um,& S Se 2 Nec Serre 8885 Wertheſm 151][811 4 N leichtſ Nebel Königsſtuhl] 568 68,7 411 8 0„ wolken. Karlsruhe 120 69,80 0 14 2 fſtill wolkenl. Bad.⸗Bad 218 168.8 1 12 2 ſtill wolkenl. Villingen 780 72.23 13—3 80 leicht wolken. Feldbg. Hof 1275 64.80 8 8 28 W„ wolken! Baden well. 768,0 4 138 3 SW 3 St. Blaſien] 780 8 14 38 NO 55 Höchenſchw.“— Die Wetterlage hat ſich, abgeſehen von einer leichten Oſt⸗ wärtsverlagerung des europäiſchen Hochdruckgebietes, nicht weſentlich geändert. Auch bei weiterer Annäherung ber ozeaniſchen Tiefdruckgebiete, die augenblicklich noch im hohen Norden vorüberzlehen, werden wir daher zunächſt das heitere und trockene Wetter behalten. 8 Wetterausſichten für Mittwoch, den 20. März 1929: Fort⸗ dauer des beſtehenden Witterungscharakters, tagsüber zu⸗ nehmende Erwärmung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein Pegel] 12 13 14. 15 10 10[Negar⸗Weſel] 12. 18 14 J 19 18. Baſel 15 0,17 U. 200.00 0, 15 18 Schuſterinle!.48 0,8 0, 400,45 92905 Mannheim.762 942.752.5521 2 40 Fehl 2 165167180168 1 Jagſtfeld.004,70 4,88 14/0.0 Maxau.37 338 3413.35383 Mannbein.43.44 2 40 30 33585 Faub.69 164 209, 54 khn 1651 84.9% 8/67.75 —— e Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Direktlon Ferdinand Heyme. 5 Shefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwoktl. Redakteure: Für Polttlt: H. A. Meißner euilleton: Dr. S. Rayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder dort und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen. Max Filter, ſämtlich in Mannheim Schluß des redaktſonellen Teils Hein schmerzhaftes Rasieren mehr! Die neue haarerweichende Raſier eife Leustrn in der Tube ermöglicht auch bei ſprödem Barſhaar und empfindlicher Hau eln eſchtes angenehmes Naſieren. Kein ſchmerzhaftes Brennen der Haut nach dem Naſleren. Fabel hafte Schaumlraft, ſparſam im Gebrauch, außerdem billig. Preis 1 Mi. Wo Ste die bekannte Chlorodont⸗Zahnpaſte laufen, erhallen Sie auch Leosira-Raſterſeife in der Tube. Probetube für mehrmaligen Gebrauch gegen Einſendung dieſes Inſerates loſtenlos durch Leo⸗Werle A.., e 6. i* 8 — Rene Mannheimer Zeitung[Abend Ausgabe) Dienstag, den 19. März 1929 Vor größeren Reichsbahn Aufträgen Verhandlungen der Waggoninduſtrie um Bauaufträge Wie jetzt von gut unterrichteter Seite beſtätigt wird, ſchweben gegenwärtig Verhandlungen zwiſchen der deutſchen Waggon⸗ induſtrie und der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft, die die Erteilung größerer Aufträge zum Ziele haben. Es handelt ſich um einen Auftrag von rd. 100 Mil l. I. In dieſem Umfange ſcheint die Reichsbahn bereit zu ſein, Waggonauf⸗ träge herauszugeben, ſofern die Frage der Finanzterung geklärt merden kann. Um dieſen letzteren Zeitpunkt ſcheinen ſich die augen⸗ hlicklichen Bemühungen zu drehen. Die Waggon in duſtrie hat es offenbar übernommen, von ſich aus für die Finanzie⸗ rung des 100 Mill.„Auftrages Sorge zu tragen und der Reichsbahn bereits entſprechende Angebote unterbreitet, die von oieſer in den kommenden Tagen beraten und vielleicht auch ſchon entſchieden werden dürften Auf alle Fälle darf man wohl damit rechnen, daß ſchon in Zelt, wenn auch kaum noch vor Oſtern, ein Abſec gen mit der Waggoninduſtrie erreicht werden k leit längerer Zeit im Gang ſind. Die Deut igenbauvereinigung iſt an den Verhandlungen, ſoweit man hört, nicht unmittelbar betei⸗ ligt. Als Wortführer treten vielmehr einigegrößere Waggon⸗ werke auf. Bei der Finanzierung dürfte in ſtärkſtem Umfange Großbankhilfe in Anſpruch genommen werden. kurzer uß der Verhandlun⸗ in, zumal dieſe ſchon sche Nn 252 Bayeriſche Vereinsbank in München⸗Nürnberg. Die G. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß mit 10 v. H. StA. ⸗ Dividende. Wie vom AR ⸗Vorſitzende ihrt wurde, ſei das günſtige Ergebnis keine Selbſtr⸗„ wenn man das lang ſame Abflauen der Konjunktur im Jahre 1928 betrachte. Aus dem Konſorttal⸗ und Effektengeſchäft hätten ſich keine beſonderen Gewinne heraus wirtſchaften laſſen, um ſo erfreulicher ſei es, daß das Konkur⸗ rentgeſchäſt und die fortſchreitende Entwicklung des Hypothekenge⸗ ſchäftes das günſtige Eroebnis ermöglicht hätten. 2: Gebr. Koerting AG., Hannover⸗Linden.— Dividendenerhöhung. Die Geſellſchaft weiſt für 1928 nach 349 895(i. V. 359 765)/ Abſchrei⸗ bungen einſchl. 170 286/ Gewinnvortrag aus dem Vorjahr einen Reingewinn von 580 523(441 646) // aus. Der auf den 2. Mai einzuberuſenden GV. ſoll nach 6 v. H. Dividende auf die VA. eine erhöhte Dividende von 6 v. H.(4 v..) auf die StA. vorge⸗ ſchlagen werden. 175 036 ¼ ſollen vorgetragen werden. * Bronzefarbenwerfe.⸗G. vorm. Carl Schlenk, Barnsdorf bei Nürnberg.— Kapitalerhöhung mit Gratis Aktien. Der.⸗V 11. April wird vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn von Reichsmark 19 500.“ der geſetzlichen Rücklage zuzuführen, 20 000 der Altersverſorgungsrücklage, 6 v. H. Dividende auf die.⸗A. und 9(i. V. 6) v. H. auf die St.⸗A. auszuſchütten und 17914 R. // auf neue Rechnung vorzutragen. Ferner ſoll der.⸗V. vorgeſchlagen werden, das Aktienkapital um 195 000 R. zu erhöhen, und zwar aus dem im November v. J. freigegebenen Amerika⸗Gut⸗ haben von 560 000 R.“/, das der Reſerve zugeführt wurde und hieraus den St.⸗A. auf 1500.“ alte Aktien eine Gratisaktie zu 300 R. zu gewähren. Der aus der Kapitalerhöhung verbleibende Reſt von 27 000.“ ſoll zur Verfügung der Geſellſchaft verbleiben. Horch ⸗Werke.⸗G.— Wieder 8 v. H. Dividende. Die Horch ⸗ Werke.⸗G. beantragt für das Geſchäftsjahr 1927/8 wieder 8 v. H. Dividende, an der erſtmalig das geſamte Aktienkapital von 5 Mill../ teilnimmt. Die bereits angekündigte Umſatzſteige⸗ rung hatte eine Zunahme des Bruttogewinnes von 2,58 Mill. R.% auf 3,89 Mill. R. /, alſo um rund 50 v.., zur Folge. Die General⸗ unloſten ſtiegen von 1,56 auf 1,90 Mill. R. //, Steuern und ſoziale Laſten von 0,47 auf 0,62 Mill..“, ſodaß ein mehr als verdoppelter Nohgewinn in Höhe von 1,42 Mill.., verbleibt, aus dem nach 0,85 Weitere Entlaſtung der Reichsbank Erneute Gold und Deviſenabflüſſe Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. März iſt die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ bards und Effekten um 145,1 auf 1872,33 Mil l..„(zurück⸗ gegangen. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 34,2 auf 1715, Mill.., die Beſtände an Reichs⸗ ſchatzwechſeln um 16,1 auf 5,0 Mill..“ und die Lombard ⸗ beſtände um 94,8 auf 59,0 Mill. R. abgenommen. Die Anlage in Effekten iſt mit 93,1 Mill../ weiterhin unverändert geblieben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 175,4 Mill. RJ] aus dem Verkehr zurückgefloſ⸗ ſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 171,9 auf 4165,83 Mill.., derjenige an Rentenbantſcheinen um 3,5 auf 473,4 Mill. R. verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 43,6 Mill. R. erhöht. Die fremde 1588[der zeigen mit 448,5 Mill. R. eine Abnahme um 54,4 Mill... Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen haben um 96,1 auf 2714,6 Mill.., im einzelnen die Goldbeſtände um 36,0 auf 2646,9 Mill.., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 60,2 auf 67,8 Mill. R. abgenom⸗ men. Die Abnahme der Goldbeſtände beruht bekanntlich darauf, daß in Höhe von 36 Mill. R. ein Poſten Gold zur Verſtärkung des Newyorker Depots in der Berichtswoche verſchifft wor⸗ den iſt, der bis zum Eintreffen in Newyork unter den ſonſtigen Ak⸗ tiven geführt wird. Außerdem iſt eine Verſchiebung zwiſchen dem inländiſchen Goldbeſtand und dem Auslandsdepot dadurch eingetreten, daß die Reichsbank einen Poſten Gold im Betrage von et wa aus deren Newyorker Golddepot übernahm gegen Ueberſendung eines gleichen Goldbetrages von Köln nach Paris. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 61,8 v. H. in der Vorwoche auf 63,5 v.., diefenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 64,8 v. H. auf 65,2 v. H. N 22 8 80 f 1 Allgemeine Geſchäftsbelebung 5 Mannheim weiter ſeſt Die Tendenz am Aktienmarkt blieb auch heute weiter f eiſt wobei ſich beſonders für Eleltrizitäts⸗Aktien Intereſſe zeigte. Brown Boveri⸗Aktien zogen auf 149,5 an; erſtmalig nottert murden junge B. B. C. mit 145. Feſt lagen ferner Aheineleetra, die 2 Punkte höher notierten. Sonſt vermochten am Induſtriemarkte noch Farben, Lino⸗ leum und Waldhof im Kurſe anzuziehen. Frankfurt freundlich, ſpäterhin in Spezialwerten ſehr feſt ein, da weitere lebhaftere st, ſowie die letzten Nach⸗ ig gaben, doch blieb das Nur Speztlalwerte der geſtrigen Abendbörſe öhungen bis zu 2,5 v. H. feſtgeſtellt en vor allem Elektrowerte, wo be 5 0 Jutereſſentien in rale L Publitum immer Reſerve. waren lebhaft gehandelt und gegenüber bei dieſen Werten E Im Vordergrund ſtaud Als. uns Siemens li 8 gr rem Umfange aus dem Markt geuommen wur Auch Che miewerte fanden heute etwas regere Beachtung, doch blieben J. G. Farben nur behauptet. Von Kaliaktten waren Salzdetfurth mit plus konnten werde 5. Mill. Dollar von der Bank von Frankreich Reſerv dung wird verſchieden, einmal mit zwei Millionen, ein ander Mal mit acht Millionen Dollar angegeben. Amerika zu den deutſchen Goloverſchiffungen A Newyork, 17. März.(United Preß.) In Finanzkreiſen erregen die augenblicklichen Verſchiffungen von Gold aus Deutſchland— das erſtemal ſeit dem Mai 1927— hierher Aufſehen. Man iſt in der Bankwelt der Meinung, daß dieſer Vorgang in den letzten Jahren nicht nötig war, da durch die verhältnismäßig hohen Zinſen, die in Deutſchland gezahlt wurden, das Kapital dorthin gelenkt wurde. Im Augenblick ſei Deutſchland nicht in der Lage, auf einer ökonomiſchen Baſis langfriſtige Anleihen in Newyork oder anderen ausländiſchen Geldmärkten aufzubringen. Zu den großen Anleihen der letzten Jahre ſei auch noch hinzugekommen, daß über London viel fran⸗ zöſiſches Geld nach Deutſchland gefloſſen wäre. Aber die Herab⸗ ſetzung des Reichsbankdiskonts auf 6½ v. H. und die Erhöhung des Diskonts der Bank von England auf 5½ v.., verbunden mit der ungünſtigen Lage an den amerikaniſchen Börſen, haben dieſer Be⸗ wegung ein Ende gemacht. In Kreiſen, die mit der internationalen Finanzlage vertraut ſind, glaubt man, daß es für Deutſchland ſchwer ſein wird, weitere Goldverſchiffungen zu vermeiden, ehe die Auf⸗ legung neuer Anleihen hier wieder möglich iſt. Mit dem Dampfer„Deutſchland“ ſind heute in Newyork Dr. Karl Boſch und eine Gruppe von Vertretern der deutſchen chemiſchen Induſtrie eingetroffen. Wie verlautet, wird der Zweck der Reiſe die Errichtung einer Holding⸗Geſellſchaft ſein, die die deutſchen chemiſchen Intereſſen in Amerika zu vertreten haben würde. Ferner wurden von der„Deutſchland“ erhebliche Be⸗ träge in Gold mitgebracht, die die Reichsbahn an die General⸗ bank von Newyork geſandt hatte. Der Betrag dieſer Sen⸗ Es handelt ſich dabei um einen Teilbetrag der 16 Millionen Dollar, die zur Zeit aus Deutſch⸗ land nach Amerika geſchafft werden. Erhöhung öder Kupfer⸗ und Zinkpreiſe regte beſonders Metallwerte an, am Elektromapkte konnte man wieder Auslandskäufe beobachten, ohne daß man auch heute genaueres über den Käufer erfahren konnte. Heute führte man dieſe Käufe auf das Intereſſe amerikaniſcher In⸗ beſtment Truſts zurück. Anleihen behauptet, Ausländer ge⸗ ſchärtslos, Pfandbriefe ruhig aber meiſt gehalten. Auch nach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft ziemlich lebhaft, die Kursgeſtaltung wa: aber trotz freundlicher Grundſtimmung nicht einheitlich. Die Börſe ſelbſt, die immer noch ſehr vorſichtig operiert, zeigte eher Nei⸗ gung zu Gewinnmitnahmen. 8 Kaſſamarkt hatte etwas freundlicheres Gepräge. Bis zum Schluß ſetzten ſich in den anfangs bevorzugten Spezialwerten, zu denen noch andere hinzukommen, die Auslandskäufe fort und die Börſe ſchloß im allgemeinen zu den höchſten Tages⸗ kurſen. Burbach 229, Kali⸗Induſtrie 226. Deviſen gegen Reichs⸗ mark waren im internationalen Deviſengeſchäft etwas höher ge⸗ füucht, der Dollar notierte.2150. Spanien ſchwächer, 32.35 nach 3225 gegen London. Schweiz und London international feſter, 19.2384 nach 19.23½ bezw..8540 Nowyorker Uſance. Die Zinsſätze für Pfunde zogen gegen Dollar an, da man mit einer Diskonterhöhung in London rechnet. Verliner B eviſen Diskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7½, Privat 6% v. 9. ö 3 v. H. lebhafter gefragt, während Aſchersleben und Weſteregeln eher 5—— (% Min..“ Abſchreibungen ein Reingewinn von 0,5(9,32) Penecho e 9 85 8 bis zu 1 v. H. niedriger eröffneten. Auty⸗ Amtlich 5 Mön, 45 Tarz 5 Dieker Mil. R“ ausgewieſen wird. Die Dividendenzahlüng erfordert werte gut gehalten. Monkanwerte ſtanden heute mit Ausnahme von. e 5 8 0 t. 400 000.. 2 f 88 1 Gelſenkirchen etwas im Hintergrund. Am Banlenmarkt konnten ſich Hoffand. 100 Gulden 189.64 168,98 169, 168,98 168,40 4,5 „ Schieß⸗Drefries AG. in Ditſſeldorf. Der Ag. ſchlägt die Ver⸗ der allgemeinen Auſwärks bewegung Reichsbank mit pus/ v. 8. i 845 9 87 155. 3 1 5 teilung einer Dividende von wieder 7 v. H. vor. Mitgeteilt wurde und Metallbank, die ſchon an der geſtrigen Abendbörſe bevorzugt 1 100 Belga 11 0 1 8157 81.83 81.7 8188 81.855 30 waren und heute weitere 2 v. H. gewannen, anſchließen. Bei letzteren Helsing for 4109 finnl. M 10.592] 10.612 10.592 10,612] 10,512 7 1 5. 17 8 beſtand leobhafteres Intereſſe des Auslandes. Ver. Glanzſtoff, die. Ftalſen 100 Lire 22,05 22.09 22.0[ 22,09 J 22,025 7 waren 19 Aktionäre, die 40 91 Stimmen vertraten, anweſend. heute erstmals hier offiziell notiert wurden, eröffneten, ſedoch bei ganz Südſtawlen... 100 Dinar 893 4,407 87] J 88% Regularien wurden genehmigt und die Verteilung einer 99 7 1 5 h. H. hö Renten ſtill. Deutſche Anleihen be⸗ Kopenhagen 100 Kronen 112 22 112,44112.25 112,47 112,08 8 72 5 5 n a 3 8 geringem Umſag, 5 v. H. höher. Renten ſt 05 leih Liſfab 100 G kud 18.80 18.84 13.82 18.88 17 8 ſofort zahlbaren Dividende von 10 v. H. einſtimmig beſchloſſen. bauptet. Auch im Verlaufe blieb man in der Beurteilung der Sale...... 10 Kronen 112,26 1120 u 24 11% G 5 7 Reparationsverhandlungen optimiſtiſch geſtimmt und da weitere Kauf⸗ Paris„ 100 Franken 18.4 16,48 16.445 15,485 18.4 3 2: Herabſetzung des Wechſeldiskonts der Bank von Spanſen. Die aufträge vom Auslande ſowie von Seiten 8 een We PSS e 11 1 1 1 0 5 5 15 3 5 15 Bank von Spanien hat den Wechſeldistont vom Montag abend ab ſein ſollten, nahm das Geſchäßt zeitwetſe einen ſtürmiſchen Cha⸗ Schweiz. 100 ffranken 89,5 15 81,0 81.„ 3. von 3 auf 3 v. H. herabgeſetzt. rakter an. Das Kursniveau zeigte plötzlich ſprunghafte Verände⸗ 1 N e 995 8 1 5 5 9 55 69577 5 ee,„ Anreiſen werden die Grundpretſe für Meſſingbleche auf Loge i o 100 Schilling 38,14 39.20 59145 89,2. 6 für ie lege der wie 175 ab 19. 17 90 d Pfalg. Infol Nach ei üchl„ erkeh öffnete auch die Budapeſt 100 Pengö= 12500 5 1 155 8 0 510 0 95 9 Erhöhung der Metallgußpreiſe für Baden und Pfalz. Infolge Nach einem zurückhaltenden Vormittagsverkehr eröffne Juenos⸗ Aire: 1 Peſ. 2 15 770 7 5 der gewaltigen Steigerung der Kupferpreiſe hat die Preistommiſſion] heutige Börſe wieder in freundlich er Haltung und bei gut be⸗ Canada. 1 Canad. Polar 1 4,191[188 1855 125 8 des Geſamtverbandes Deutſcher Metallgießereien, Landesgruppe Ba⸗ haupteten und teilweiſe auch höheren Kurſn. Man wollte in der ver⸗ Nair e 185 85 1 5 1 81 2 55 91 172055 3 3 den⸗Pfalz, beſchloſſen, die bisherigen Verkaufspreiſe ent⸗ hältnis mäßig geringen Entlaſtung der Reichsbank ein Zeichen für onto 1 14115 1185 2058 2072.078 207/2180 10 sprechend zu erhöhen und zwar kommt auf Meſſingguß ein Auf⸗ eine frühe Vorbereitung für den Quartalsultimo ſehen. Am Geld⸗ gondnnn„ cfd. 20.439 20,479 20,445 20,485 20,388 5,5 ſchlag von 28 ½ auf Rotguß, Bronzeguß uſw. ein Auſſchlag von 30 1 markt iſt 1 1 1 ee 1 e N w Hort 1 m 94595 955175 9551 95055 95000 8 per kg. in Anwendung. Dieſe Preiserhöhung tritt mit ſoſortiger] Ultimogelder ſtehen dem Tagesgeldmarkte mit 5 bis 7 v. H. zur Ver⸗ Rio de Janeire 1 Milreis 4995] 0,.50 0,„505 Wirkung in Kraft. 1 fügung, während Monatsgeld mit 7,5 bis 8,5 v. H. geſucht bleibt. Die uruguay. 1 Gold hei. 288 J.274 l 4,268[ 4,274.321 . 25. VFVVVFVVVCCCCCCC. 18. 19. 19,] 19. 18 19. 18 19 19 19 19. 19. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung zr ge ener 1606 358 Peer ge Ge 68 54. Ff. ane 88, ag eg, 105168 Bere red 80 165 e Ahe. Se 1048 28 Bod. Uh 09,05 09,5 Frkf. Vok. i„„ f. Nähm. Ray. 33, 38,— Ammen an ruſchm„ 8 ein. Elektrizit f„ Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Baff 1—. 8 5 e— Anhalt. Kohl. 92,7592.— 92.25 98.15 Rhel.Maſch. Led e M z Effektenbörſe 19. Ma Bayr. Spiegel 70,50 71.— e dt X 51 8 91 Porzellan Weſſel: Aſchaffbg. 1875 156.0 186,0 Hackethal 5r 11120 5 Rheinſtahl. 1240 128.8 annheimer Effektenbörſe vom 19. März Beck& Henkel 32.— 32. 82 12915 8 9750 Ausb. B. Masch 86,50 68,— Haueiche Wat 184.5132. Nieten Montan 2408420 18.19. 18. 19. 18. 19, Dergm Elektr. 22,272, n iger 174.0 175,0 Nein. Gepdcs eh 40770 4g80 3 0 Eneſt 20, 48. Hetzer Zuer 5 7.— eo ab. St., u. 27 Ie 2 Spb eng 1850 1850 48% 0 f 1400 44810 Seen ge 148 8 120.5 n age 60] Abennelekt.. 18 9 1050 Baue. a be dien Gun.50 77, Küren. 8 2. 33.— Jochad tom 60d 375 85 Schwarz Storch. 105,0 105, 18%„ BA 140,0 140,0 Brown Boverſ„ Had& Neu 85,— 35,—, 5 5 370,9 3720 Harkort Bergwk..—— Nütaerswerke N 80%% S 91.75 91,75 204,0 204.0 157 N ammerſen... Ageder, Gebt. D. 116,4 118,5 J. B Bemberg, 5 085 9. 5 5 0120.0 1 8 15 0 0 3 Werger Worm f ee 1620 105.0 Gemen Heide 17 0 1 Fend 2920305 Mee Nee 155 9155 1 0. 91 8 10 3 2 14065 S. 5 175 % Sold 92.50 92,50 Had. Aſſeturanz 220,0 270. konſervent Braun 81 e arab 14878140 Super Armes, ies, ee 3 Be L. Karle Ind. 67,067 2 Hedwigshütte.— 93,— Sarotti 209 5 A8 %% Sold 58, 15,— Confinent. Verf 91. 51 Mann. Gummi 32,50 88, Chem Annw 128.0 41580 Hirſch Kupfn. M.. 1480 85 478 30.75 Sertiner Maſchd. 80,50 83.25 Hllperk Masch. 52,— 93, Scheidemandel 7. e doegurben ds. 20 185.0 185.0 Pfannh. Verſich⸗ 155,0 158,0 Medarfalm Fhrz 24.— 24,50 eee 1158 oltre Pil 1 17 N Schnelleche 1 1 71 Braun u. Geibel 160.5 154.0 Hindrichs aaf. 10 103,0. 155 2 0 8 77 1—— 8 g f 2„ f 7 39. ö 1 5„ JJJJJJJJJJJJVJVCCVVCCCVCVVVVCCVV Ah. Hypoth. Pi 209,0 210.0... Sellind. 1255 115 Ah. Elettr..- G 11558 1950 Di. Eiſenhande 78,75 9 5 Erlangen 95,.— 95, Sa Bernels 60,50 60,50 Bremer Wolle 207,5 207 8 8 17— 5 See 3 8 e, r Bubertse len 57 8 45 Jök Pechmann 127 0 120.5 Sinner u. B. 18.7 488 8 e 150 85 0 uh Anl. 7300 f fad d 5 1100 Dee 0 Karta l 25292720 F%% erde; bee fare See Fehn. 48— 18 Durlacher Hof 135,0 135,0 Enzinger Union 78,— 78,— Verein dtſch Oelf. 71.— 11.— Pre f 5 arſta ud.. 225,5 224,7 Südd. 2 46.1 Gem. den 106,0 1070 dewer Nähm. 48,487 Kienle ebd... e Geßr. Fahr:. Wadß e egtag 120.0 128.0 Dust pdark et 38 345 Flein Sch deck s= 88 n ee eee dee e die ehe 1440440 0 Sind Jan 5495 Ludwigs b A. Br. 220,0 220,0 J. G. Farben. 246.0 247.2 Zellſtoff Waldbf 26,0 260.0 Düſſ id Rat. Dürt 85— 55.— gone Seen 0 800 Tetest.f gdenn 6a. 6f. Chem Albert 75,— 18 F 1 i 1 85 1 1 50 8 5 5 K U 110 onſexv. Braun 80,- 80. 5„Spinn 98.— 88.— Junghans. 8 ucker. Frankfurter Börſe vom 19. März ene e ee s kene da ei eee gn f 0 ee, e de dae daa e 289 8 Terz r 985 d 4. Ide 11— 408, Ber. deutſch. Oel— e Darmler Benz.— 958 aliw. Aſchersl 15, 217.0 Thoerles Oe fab. 97.50 98, Seſtverzinsliche Werte. 79 00 1 Montan⸗ Aktien. 1 1 55 42090 212.0 eee 1140 405 92 1 Jule 1250 5 1 8 aa 12 15 e 18400 1525 720 N 7 0 18800 „geick 87,30 0 Berl. Bandes. Buderus—.— Li 166,0 167, Lederwerk Rothe———. Ber- Ultramarin. 17a, Otſch.⸗Atlant⸗ 21% C. 5. Knorr 2 ransradio 188, F nnn...,, b 5— 2 S—— 8 Maſchi——— 1 5 5 712 181513 15 2 35 7 1 5 21 V. B. Frkf. e.— 8 Aalssgſch 80 1 50170 1 Wang 102 922 5 ö 374 8 Eningen 78 78.— e„ 990 8 N* 1 5 e e 9 70 8 e 1 55 9 5 11 52 80 5 25 98— 0 dg 5 1 fl.„J 0 213.7 210.0 8 50 44.50 f e 120, 75 olth. Seil. u. K. 79.— 9, Dtſche. Maſchibr. 50 Kronprinz Me„80,— B. Btſch. Nickelw. 170,5 169,5 2 Wed 0d)( Deen Banf 20 185 Lal Mische let 248 2488 Fealng. Spin 280 2280 e Se 8 10 8 10 az e frrdtas 138,4 128% Deuce Wo 326 0 Woftbä. Sütz. 5— 5850 E. Glangf. Elbf. 430 295 , Sen de e.— Ticheſee Ben 160 1008 Sal Weßerigein 2402300 aber, Hoh, Ee., Menus Se. 4 Helfe 160% Die e tn Sabre 68 64e 995 e 1„ e ee. 2** 7 9„ 7 7 7 5 2 20 5 2 8 2 5— 4 0 5 1 Scheäsg. 06 14.55 458 D. Vereinsbank. 102,0 102.4 Kibaner.. 108.0 Faber. e Schleich 110,0 110,0] Moteren Darmſt. 55.5.— Senſtoff Aſchffes. 188.018 0 Dersſce inv 11 50112 Linge, 146, 178 BS taßt v. b. 59 1969 5 6 1 1627 163.) Mannesm.⸗R. 113,0 115,0 5 55,8—.— Memel 132.0 1320 Dresd.s onellpr, 113,458 Linde Eis 916,0 Ver. Ultramarin. 153.0 153,0 8000 69. 26 91,65 94.65 Disconto⸗Geſ.. 162.7188, 0 15 814275 8 e 27 Motoren Deus 68, 68.—— 25 2870 Dürener Metaf 218,5 3200 Carl Andſtröm 310092030 Doge el 0 rn 0 Sberccht u... J ene u 32133, Peter Oberen 90 80 8050 gar ld ge e Durbor ele u dee Linge Schufa 2617.0 Vonttand⸗ Rach. 9 7567 %„„29 92,25 92,80 Feen Sun t 180.8 1219 Diarf⸗Minen—.— 70.50 Ries. Jene 80 88. Neckarſulmer 5g. 24,10 23,60 erngau dee de Donamit Trußt 115, 115,5 L de 8 65.1640 8 50 910& Pgeſfner 213. 218.0 08 d. died a8, 43 fa Pein Sea 80 Neitencuieu 186 0(165 5 Krb. Leber Solex ee nie Getsert).. J68,— Cizh mielerung 185,5 309.8 Südende Mes 14.5 109.5 Wanderer Werte 90.65 90 68 6 Grte Mü 28—— 76.— Mitteld Gd. ⸗B. 183, 5 a r Elktr. Licht u. K. 409.5 215,0 81, Weſtereg. Alkal. 218,5 220,5 10 K Kalt 6. 91 Nürndg. Verein 160,0 160,0 Nheinſtagl 1 126,5 j 5 72 f ch. e Mag rus A. N 5 5 96 19,. 840 Set Rogg,.45 9,48 Deſt. Gerd. at. 1330 1800 Lage l. 290 2880 Berliner Börſe vom 19. März Enpinger⸗ Unten 78,25 fe. 25 Mater dg 4 4208 Wiesloch ene. 1105 1170 0. 5.0• Pfälz. Oup.⸗Bl. 168,0 164,0 Salzw. r. a n a a 0404.2 A 0 g 2%rd gel zs is Aich un 308,0 3115 Teune Bergbau 117 fig 0 Feſverzinsliche Werte 8 e unarSen 1 20.50 20.50 Lern. 2 9252 a erben edc e Markte. Kati.% 189 Wilen Saß 48. 88, „ rkr..abg. 15,— 15 5 N i 5 mtr. Hürde 18 Wittener Gußſt 45,— 8 !JJJJCC(((%%% ᷣ TTTTTVTTTVTVTTTVTTVTTV(VTTT((( 8 50 en kae ee„Bk. 210 0211.0 Ver. Stahlwerke 92.— 93— tele emſt. u. 277% Fahlb., 5. 101, 8„Web. Lin 8„ N 1 Send M. Don. 71,75—.— 5 0 5 e 1 190.0 Senenene 187.50 87,50 C rt⸗Akkien. Dt. Aſiati che Ot. 48 5048,50 Farben. 448.8 448,0 Mez Söhne 03780 88,50 gellſtoff Verein 118,0 117.9 5 1 oden⸗ f 8% Nelchs ant. rauspo U. N 1 142 l Ae Bad Rom Gr. 8,25 1,25 Südd. Disconto 135.0 185,0 Diſch. Mol öſgfch 4,19 54. 5 Deuiſche Bank 171 417 1 de 8% Bonds en.„e Mag- Mühlen 1100 142,0 Jelſtoff Waldhof 279..0 We pfätzer 28.9 85,—88.— Wiener Bantver 14.50 14,50 Industrie- Alctien. ehne Ablbig rech 12.80 12.40 Scaptungpahn 489 P. 4480 Diſck Heberſerdt. 19 5197 Feidmubie Par 222 48, mu e snes 30,106, Dravi Minen 69.8070 n 2 95,—85,.— Württ Notenbk 181,2 181 2 8% Bad. Kohlen 17 85 A J. Verkehr 105.5 168? Disconto Comm 162 J 188,7 Felten& Guill. 143,0 139,7 Motoren Deuz 4075 677 „„„K. 5 85.—88.— gr kf. All. Wert. 900,0 9000 n 300,0 800. 60% Grkr. Mg.& 8. 16. Allg. Lok. u. Str. 1780173 5 Dresdner Bank 169,7 168,0 Frankfurtet Gas,—. Mülolbeim 88 5102.5 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 565uj5If e f,,,„ 96, 90,50 25.50 23,50 5 eee eee e e, C %% Rhein, 8g. 81.—81.— BG g 1 0 8182/59 uren 8, apa. g 0 5 2 Gaggenau.⸗A. 6,. Ruſſe. 4% Miez, Sie, 80,50 80,50 Oberrb. Wertes ne Schöfferh Zindg 349.0 848.0 57% Vanbſch Kos 860 865 abelldamerite 188.0 18,2 Apen Fresse. 125,2 125, Gebhard Teil. 00(Oberſcht. K. Bed. 402 5 5g 6 Seiaſche Betrol 6.— 88 88 1 405 5 N Crausport⸗Aletien.. 1 164,5 5 3 0 9 95 anſa Diſchiff 168.2—.— Sea Dise, 134,8 134,8 Gelſenk Sr. 7 11 5 Speeſchk Koksm. 8580 1— 1. eMalning.d 78,— 18. J ucherbräu„5% Mexikaner 30,50 30.— Rordd. Lloyd 126 2 125,4 inf. Alem. Genſchow& Ko. 9% ae Orenſt& Koppel“.— er lll 4% Ur.. Bie 77, Sad Lokalbahn. Werger 08,0 203.0 4% Türt.eld. Anl. 480. Gerein Eibeſchth. 44,— 15, Stic zu 400 995 Germ. Portl.⸗. 193,0 188,0 N Diamond.. 28 28518 Bad Lokalbah 0 98,50 98,35 l e 4%„Bagd.⸗Elſz 10,80 10,80 duſtrie⸗ Alt Gerresheim Flas 187.0 130, Phöni Bergbau 88 Sen erde 70 70 Baule⸗ Aktien. eideld Straßb 58,50 58,50 Accumulateren.,% 11705 11— Banke⸗Aletlen. Juduſtrie- Aktien. Ges. f. elkt. Unt. 21, 284,0 Polypen d e Krügers bal“ 2180279 Ung. D. Grebtib. 189,21 180,8 Rordd. Lloyd: 128,6 126.0 Adler Klever 85.30 55.50 4%„ unf. nl 14,40 140„ Kerumulsteren 150,0 163 5 Seer, oed bord 833 249,0 Natz abe dg. 240 78,.— FNonnenderg... e iſche Bank 169,0 169,0 Schantungbahn..—— Adi. Ger e e% Bollobl. 101 1 118 Bank z. el Werte 151 0181 0 Adler& Oppenz.. Toldſchmidt Tü. 89,2 6. Keishe Papieg 243, 243,0 Sloman Salter. 99.— 99.— K wind. 168,0 168,0 Saltimore.... K. G. Sten, 172.5 177-r. Los 18.80 18,20 Sant f. Srauind. 107, 469 9 Aöterwerk. 54 28 84,75 Srizner Moſch. 87,2 8780 1 5 d. Kraft 18/7 188,0 Südſee Phesph. 32. J Aae Sante 140,7, Deſter.⸗UH. St. h 12 80. Ufchaf, Suntr. 181,5 181 5% Unat Ser. 18 4818,30 Barm! Banter 141 214 7 lezandenden 8 83.50 Sebr. Graßmenn 57.50 58 50 Rbeln Sraunk 290.7 227 55 50% 20 r Dienskag, den 19. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef 7. Seite. Nr. 182 1 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in ene Wilm Broderſen, der in dunklem Kimond auf dem Diwan jag, unterbrach zuerſt die Stille.„Jetzt noch eine Predigt von Tolſtot,“ ſagte er,„und die härteſten Verbrecherherzen ſind weich wie Butter!“— Mara lachte.„Dann aber ſchnell Kaffee,— das belebt!“ Sie erhob ſich, um den ſtarkduftenden Trank in kleinen türki⸗ ſchen Kännchen ſelbſt zu bereiten. Die Dienerin brachte Glastellerchen mit eingemachten Früchten, die zur bulgari⸗ ſchen Gaſtlichkeit gehören wie der Soſaplatz zu der deutſchen. Madame Clemence glitt aus ihrem Fauteuil in der anderen Ecke des Zimmers, deſſen ganze Möblierung aus niedrigen Sitzgelegenheiten und wertvollen Teppichen beſtand, hie Wände und Boden deckten. Sie trat an den Kamin, um ihr kupfernes Tſcheswe ſelbſt in die Aſche der Gut zu halten, wobei ſie mit großem Talent aus der traurigen Melodie einen Jazz herausperſiflierte. Wilm, ſeit zweimal vierundwanzig Stunden Maras Gaſt, hatte gerade den beiden Frauen den bisherigen Verlauf ſeiner Flucht erzählt. Die Aerztin, aller bürgerlichen Norm alhold, freute ſich über ſede Aeußerung freiheitlicher, noch ſo abſonderlicher Individualität, obwohl ſie ſelbſt,— wie ſie ſagte—, zu ſchwerfällig war, leichtſinnig zu ſein. Da ſie keine Behenken hatte, ihre franzöſiſche Freundin mit dem ſtreng verborgenen Beſuch bekannt zu machen, redete Wilm ahne Scheu. „Dumm, daß dich vorgeſtern der Ruſſe geſehen hat“, ſagte Mara und entzündete mit faſt männlichen Bewegungen eine Zigarette. Langſam zogen ſich die aromatiſchen Wölkchen zum Kamin. Wilm betrachtete ſchweigend die Aerztin. In den zwei Jahren hatte ſte ſich nicht verändert. Es war ſchwer, nach ihrem Aus⸗ ſohen ihr Alter zu beſtimmen oder ſie irgendwie zu charakte⸗ riſtexren. Ihr Geſicht, blaß aber geſund, nur belebt durch dunkle, etwas mongoliſch geſchlitzte Augen, und ihre ganze Persönlichkeit zeigten jenen zeitloſen Ausbruck geſammelter Energie, der heute die Geſichter der Intellektuellen aſftmiliert und in hundert Jahren vielleicht als Einheitstyp die neue Raſſe des überentwickelten Europa beſtimmen wird. Itait besonderer Anzeige Todes-Anzeige Am 16. Marz 1929 verstarb nach kurzer, schwerer Krank- heit mein treuer, innigstgeliebter Gatte, unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Friedrich KMaltreuther im Alter von 70 jJabren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Katharina Kaltreuther geb. bann „Ex nennt ſich Wladimir Jwanoff, prokesseur de musique, fuhr Mara fort,„— aber ich weiß, daß er ein rufftſcher Kommuniſt iſt und Mitglied eines Gehelmkomitees. Ver⸗ ſchiedentlich wollte er mich zum Beitritt bewegen und weil ich ablehnte, fürchtet er mich letzt.“ „Jedesmal, wenn ich zu dir komme, ſtolpere ich über ihn,“ warf die Franzöſin ein,„er iſt der geborene Spion!“ „Ja, er möchte irgendetwas entdecken, um ein Gegen⸗ gewicht in die Hand zu bekommen. Er weiß beſtimmt, daß Wilm hiergeblieben iſt.“ „Früher neigteſt du nismus?“ „Jetzt nur zum praktiſchen, der lediglich meine Arbeit, meine Kranken und mich umfaßt.— Unſer Volk iſt noch nicht reif für die Abgeklärtheit kommuniſtiſcher Grundideen——“ „Unſere Generation nicht!“ „Ich glaube, du haſt recht.— Und weil ich meinen Beruf liebe, wäre es doch ein Verbrechen, mich durch Experimente noch verdächtiger zu machen, als ich durch den langen Auf⸗ enthalt im Ausland ohnehin ſchon bin.— Ich fürchte, du kannſt nicht lange hier bleiben.“ „Ich möchte nach Konſtantinopel“, erklärte Wilm, ſo als ob es ſich und bie Feſtſetzung eines Sonntagsausfluges handle. Mara, deren Freundſchaftsgefühle Wilms Verbrechen in keiner Weiſe belaſten, blickt ihn herzlich an.„Je eher, um ſo beſſer. Hier liegt etwas in der Luft. Seit Wochen ſchon ſpüre ich eine dumpfe Drohung über allem, ohne ſie erklären zu können. Bei der erſten Verwicklung wäreſt du verraten, unb ich mit.“ „Aber wie komme ich hinaus?— Ohne Paß— „— iſt es ausgeſchloſſen!— Wir müſſen einen Ausweg finden.“ Es war pöllig dunkel geworden. Das Feuer des Kamins warf gelbflackernde Lichtwellen an die Decke; im Raum ver⸗ rieten nur drei zeitweilig aufglimmende rote Pünktchen, wo die ſtiliſterten Verſchwörer ſaßen. Madame Clémence zerriß die Ueberlegungspauſe, indem ſie das Licht anknipſte. Lange und nachdenklich beſah ſie mit abwägenden Blicken Wilm, deſſen Erzählung ſie mit Span⸗ nung gefolgt war. Sie liebte Extravaganzen über alle Maßen, was ſich in ihrer trotz der zugegebenen fünfundvierzig Jahre intereſſanten und aparten Erſcheinung deutlich aus⸗ doch auch zum aktiven Kommu⸗ prägte. Es gab keinen Beruf und keine Stadt der Welt, worin ſie ſich nicht mit Schick und Erfolg bewegt hatte. Seit Jahres⸗ friſt beſaß ſie den eleganteſten Schönheitsſalon des Balkans in der Lege⸗Ulieg zu Sofia, in dem es alles gab, was die zur Myde gewordene Körperkultur der Dame bedingte,— kos⸗ metiſche Präparate, zum Teil ſelbſt erfunden oder wenigſtens hergeſtellt, da das Erfinderrecht dieſer n ſich mit ihrer kunſtvollen Benennung meiſtens erſchöpft,— fämb⸗ liche Arten elektro⸗therapeutiſcher Maſſagen, auch Schönheits⸗ operationen nach amerikaniſchem Muſter, ſelbſt praktiſche Unterſtützung in Tollettefragen, die ſich ebenſoſehr durch Ge⸗ ſchmack auszeichnete wie Madame durch Unbefangenheit beim Fordern höchſter Preiſe,— und alle erdenkbaren pariſeriſchen Raffineſſen, deren harmloſeſte, Madames rotblonde Herren⸗ friſur, als anfeuerndes Beiſpiel ein Vermögen einbrachte. Plötzlich ſprudelte Clémence mit einem Plau heraus, deſſen Abſonderlichkeit Mara und Wilm zunächſt ablehnten. Aber Clémence wirkte mit der Suggeſtionskraft eines Volks⸗ redners, der die Menge vom Gegenteil beſſen zu überzeugen vermag, was ſie glaubte. Ihre Beredſamkeit,— nicht nur die der routinierten Weltdame, ſondern mehr noch die der phan⸗ taſiebegabten Franzöſin, fand allmählich bei Wilm günſtigen Reſonanzboden. Bis zum Morgengrauen ſaßen ſie in dem orientaliſchen Gemach über der Ausarbeitung dieſes Entwur⸗ ſes, der— zwar abenteuerlich aber wohl durchdacht— mit viel Talent und ein wenig Glück unbebingt zu realiſieren war, IV. In Bulgarien gärte es. Der Sturm, der nach dem Kriege über Mitteleurope brauſte, Hermeline, Purpur und goldene Kronen wie Sprey hinwegfegend, war in Sofig nur noch ein Windſtoß geweſen, der zwar den Thronhimmel ins Wackeln brachte, aber nicht umzublaſen vermochte. Um ſo heftiger wütete er ſeither unter der ſcheinbar glatten Oberfläche. Da hatten ſich die Agrar⸗ kommuniſten, deren Energiequelle in Moskau lag, mit den äußerſten radikalen Flügeln der Bauernbündler einig gefun⸗ den in der Abſicht, die Dynaſtie Koburg mit bem letzten König Boris zu ſtürzen. Obwohl die Regierung mit ſchärfſten Mitteln gegen die revolutionären Parteien vorging, erhielten dieſe andauernd Zuzug, nicht ſo ſehr durch inſtruſerte Aus⸗ länder, als durch die Unzahl mazedoniſcher und thraziſcher Flüchtlinge, die in den Nachkriegswirren von Haus und Hof vertrieben nun in der Verwirklichung des paneuropäſſchan Ideals der Sowjietrepublik neue Lebensmöglichkeiten ſahen. Geheimbünde ſchoſſen wie Pilze aus dem Boden. Jede Wache entdeckte die Polizei neue Verſchwörungskonzerne; hie und da kam es zu blutigem Aufflackern, Morde geſchahen, meiſt ſchnell und blutig gefühnt, das Bymhenattentat im Theater Odeon gab Eingeweihten einen arſchreckenden Einblick in die Tiefe des unterirbiſch geſchürten Feuerherdes, die politiſche Pplizei verſtärkte andauernd ihre Verbände, ohne jedoch der hervorragend organiſterten gegneriſchen Geheimbünde Herr zu werden.(Fnrtſetzung folgt. Lanai. perf, Damen⸗ ſchneiderin arbeitet Jacken⸗Kleider Mäu⸗ tel. Kleider jed, Art in u. außerm Hauſe. Garantie gut. Schnitt. Tag.50 l. 27910 Angeb. u. 8 6 12 an die Geſchäftsſtelle, Hämophapplatien und Pfandscheine tauft 6179 Bartmann. R 4. 18. Fapezleren, Auf- arbeiten v. Matratzen und Polstermöbeln in und außer dem Haufe. außen billig [und aut. 51182 Frz. Brauer,& 7 14 Suche noch Einige Damen Auf Wunsch des lieben Verstorbenen fand dis Beerdigung heute In aller Stille statt 1 morgens z. 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