— Freitag, 22. Mär; 1929 N 6* 8 Bezugs preiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poft monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Aach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,%/11 eee Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr 10020 u. Meerfeldſtraße 11 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchen 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben 8 Mannheimer annheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend⸗ Ausgabe General Anzeiger Aus der Welt der Technik Was ijt ein Staatsgeheimnise Intereſſante Debatte zur Reform des Strafrechts Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß für das Reichsſtrafgeſetzbuch ſetzte heute die Beratung über den neuen 891a(Staatsgeheimniſſe) fort. Abg. Dr. Roſenfeld(Soz.) fragt, ob die Regierung Vorſchläge für eine neue Faſſung machen könne. Er wolle den 8 91a nicht lediglich mit dem Vertrauen auf die Rechtſprechung annehmen. Er bittet um Feſtſtellung, ob 8 91a nur Staats⸗ geheimniſſe, bei denen es ſich um Tatſachen handelt, betreffe. Er fordert weiter eine Erläuterung des Begriffs des Geheim⸗ niſſes. Statt„Nachrichten“ ſollte man ſagen„Nachrichten amtlicher Art, welche den Behörden oder den damit beauf— tragten Perſonen amtlich bekanntgegeben worden ſind.“ Oberreichsauwalt Dr. Ebermayer n erklärt, er könne keine endgültige Erklärung über die Stel⸗ lungnahme der Reichsregierung abgeben und möchte das dem Zuſtizminiſterium vorbehalten. Perſönlich halte er den Zuſatz Dr. Roſenfelds nicht für nötig. Vielleicht könne man ſagen „Nachrichten über Vorgänge oder Veranſtaltungen oder Zu⸗ ſtände.“ In der Erörterung des Begriffes„Geheimnis“ könne er dem Abg. Roſenfeld nicht folgen. Nach ſeiner Mei⸗ nung ſei die Relativität beim Begriff des„Geheimniſſes“ nicht zu entbehren. Reichsjuſtizminiſter Dr. Koch⸗Weſer erwidert auf die Vorwürfe des Vertreters Bayerns: Wenn hier geſagt wird, daß es für den Fernſtehenden einen nieder⸗ drückenden Eindruck mache, wie bei den Verhandlungen hier, für deren Art ich doch wohl ein kleines Stück Mitverantwor⸗ tung trage, um jedes Wort gefeilſcht wird, ſo muß ich anneh⸗ men, daß das nur für denjenigen der Fall ſein kann, der den Verhandlungen wirklich ſo fernſteht, daß er ſie nicht überſehen Fänn. Wir kingen hier in ernſten und ſchweren Verhand⸗ kungen darum, das deutſche Volk endlich wieder einmal in einem großen Werk zu einen, das der Autorität des Staates und humanitärer Geſinnung gleichmäßig gerecht werden foll. Wir haben dieſe Arbeiten in den letzten neun Monaten in ver⸗ trauensvoller Zuſammenarbeit gefördert und wir haben viel⸗ leicht bis auf den heutigen Tag die Sachlichkeit unſerer Be⸗ ratung niemals durchbrochen. Was die Frage, ob der Reichs⸗ juſtizminiſter hier eigene Vorſchläge einbringe, angeht, ſo habe ich zu Beginn unſerer gemeinfſamen Beratungen erklärt, daß ich den Entwurf nicht in vollem Umfange decke und mir vor⸗ Behalte, meine abweichende Meinung gegebenenfalls zum Aus⸗ bruck zu bringen und wie das übrigens auch in anderen Aus⸗ ſchüſſen unbeanſtandet geſchieht, durch ſchriftliche Vorſchläge zu Die Volkspartei für Reform der Arbeitsloſenverſicherung Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat im Reich s⸗ tageinen Antrag eingebracht, der eine Reform der Ar⸗ heitsloſenverſicherung bezweckt, mit dem Ziel, die gegenwär⸗ tigen unhaltbaren Verhältniſſe auf dieſem Gebiete zu ändern. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei gliedert ſich in zwei Teile. Zunächſt wird vom Reichstag ein Geſetz zur Abänderung des Geſetzes für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung gewünſcht, durch das die zahlreichen Mißſtände auf dem Gebiete der Arbeitsloſenverſicherung beſeitigt werden ſollen. Insbeſondere wird verlangt: Ausſchluß der Unterſtützung während der Dauer der berufsüblichen Arbeitsloſigkeit, ander⸗ weitige Regelung der Arbeitsloſenfürſorge für die in der Heimarbeit beſchäftigten Perſonen und ſchließlich Herſtellung eines Verhältniſſes zwiſchen Beiträgen und Leiſtungen derart, daß die Leiſtungen nach Höhe und Dauer, von der Zahl und Höhe der geleiſteten Beiträge abhängig werden. Iſt längere Zeit hindurch die Unterſtützung nicht in Anſpruch genommen worden) dann ſoll eine Entlaſtung des Arbeitgebers und Ar⸗ beitnehmers erfolgen. In dieſem Teil des Antrags wird alſo zunächſt einmal Stellung genommen gegen die heutige Form der Unterſtützung der Saiſonarbeiter. Daneben wird in Anlehnung an das engliſche Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz verlangt, daß der Arbeitsloſe, der mehrfach arbeitslos wird, entſprechend gerin⸗ gere Leiſtungen erhält, umgekehrt, daß bei dem Arbeitnehmer, der die Arbeitsloſenverſicherung längere Zeit nicht in Anſpruch Ailmmt, die Beiträge geſenkt werden. Man wird zugeben müſſen, daß dieſe Grundgedanken ſozialer Gerechtigkeit entſprechen. Im zweiten Teil des Antrages wird Prüfung darüber verlangt, ob der Tatbeſtand des Verſtcherungsfalles nicht zweck⸗ mäßiger umſchrieben werden kann. Ferner nimmt der Antrag Bezug auf die Entſchließung, die bei der Verabſchiedung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes im Reichstag angenommen wurde. Die Regierung ſoll prüfen, ob Erſatzkaſſen für An⸗ geſtellte zugelaſſen werden können und ob eine beſondere Ein⸗ richtung für die Landwirtſchaft und unter Umſtänden auch für beſondere Berufsgruppen zu ſchaffen iſt. * Der Geneſungsprozeß bei Miniſter Dr. Geßler ſchreitet, wie wir hören, ſo erfreulich fort, daß er ſchon Ende der kom⸗ menden Woche nach Lindenberg in Bayern überſiedeln zu können glaubt. l fördern. Davon werde ich nur abweichen, wenn es die Mehr⸗ heit des Ausſchuſſes beſchließt. Die Vorſchläge über den Lan⸗ desverrat habe ich wie alle bedeutungsvollen Abänderungen, im Kabinett zur Beſchlußfaſſung gebracht und darf ſagen, daß das Kabinett die volle Verantwortung dafür übernimmt, daß hier dem Staat keine ſtumpfe Waffe in die Hand gelegt wird, ſondern eine Waffe, die beſſer zu handhaben iſt als die über⸗ ſcharfe und zweiſchneidige Waffe, mit der bisher gearbeitet werden mußte, und zwar ſo, daß niemand, auch keines der beteiligten Reſſorts, davon befriedigt war. Der bayeriſche Miniſterialrat Dr. Dürr ſtellt feſt, daß die Vorſchläge des Reichsjuſtizminiſters wohl die Zuſtimmung des Reichskabinetts fanden und auch der preußiſchen Regierung mitgeteilt wurden, daß aber die Landesregierungen keine Gelegenheit hatten, ſich zu den bis⸗ herigen Vorſchlägen zu äußern. Das bayeriſche Juſtizmini⸗ ſterium betrachtet die Vorſchläge als weitgehende Ein⸗ ſchränkung der Regterungsvorlage. Umſomehr müſſe dem Wunſche Ausdruck gegeben werden, daß die Vorſchläge nicht noch weiter eingeſchränkt werden. Die Erfahrungen mit den Volksgerichten hätten gezeigt, daß Hochverrat und Landesverrat nicht von örtlichen Gerichten abgeurteilt werden dürfen, ſondern den höchſten Gerichten zugewieſen werden müſſen. Reichsjuſtizminiſter Koch⸗Weſer erklärt zu der Frage des Verhältniſſes der Landesverratvor⸗ ſchriften zum Spionagegeſet, daß es Aufgabe des Einfüh⸗ rungsgeſetzes ſein werde, das Spionagegeſetz der hier getrof⸗ fenen Regelung anzupaſſen. Dem Antrag des Abg. Dr. Roſenfeld könne er zuſtimmen, wenn er ſich auf„Tatſachen“ erſtreckt. Mtuiſterialdirektor Dr. Martins erklärt namens des Auswärtigen Amtes, man wünſche dort lebhaft, daß dieſer Abſchnitt nicht zu einem Hindernis des großen Werkes der Strafrechtsreform werde. Die neue Faſſung des Abſchnittes ſei eine Verbeſſerung, namentlich hinſichtlich der neuen Be⸗ ſtimmungen, die in dieſen Abſchnitt hineinkommen und hinter dieſer neuen Faſſung ſtehen. Oberreichsanwalt Dr. Eber mayer nennt den Antrag Dr. Roſenfelds unannehmbar. Schon mit Rückſicht auf die militäriſche Spionage müſſe man hier den Ge⸗ richten vertrauen. In der Abſtimmung wird der Antrag genehmigt, ſtatt „Nachrichten“ zu ſagen„Nachrichten über Vorgänge oder Ver⸗ anſtaltungen oder Zuſtände““ Im übrigen wird der Para⸗ 6 aph nach der Vorlage angenommen. Für Luftſchutzmaßnahmen I Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf eine Eingabe der internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit an den deutſchen Reichstag, in der behauptet wird, Zuftſchutzmaßnahmen ſeien wirkungslos, hat der Deutſche Luftſchutz e. V. einen offenen Brief an die genannte Liga gerichtet, dem wir folgendes entnehmen: „Sie haben in Ihrer Tagung im Januar dieſes Jahres in Frankfurt a. M. erklärt, die Luftgefahr und ihre Ab⸗ wendung ſei für die Völker Schickſalsfrage. Als eine„wahre Todesgeſahr“ wurde die Luftgefahr auch von der vorberei⸗ tenden Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes bezeichnet. Dieſe Todesgefahr bedroht am ſtärkſten das entwaffnete, in⸗ mitten ſchwerbewaffneter Nachbarn lebende deutſche Volk. Wir fragen Sie: Dient die einſeitige Anhäufung der gefährlichen Luftwaffe auf der einen, das Fehlen jeder Ab⸗ wehr und jeglichen Schutzes auf der anderen Seite wirklich dem Friedensgedanken? Die vorbereitende Abrüſtungskom⸗ miſſion des Völkerbundes hat allen Völkern zur Pflicht ge⸗ macht, ſich gegen die drohenden Gefahren ſelbſt zu ſchützen. Halten Sie zivile Luftſchutzmaßnahmen nur in anderen Län⸗ dern für wirkungsvoll und werden deren Regierungen aus⸗ ſchließlich von Leuten beraten, die nach Ihrer Meinung „Narren“ ſind? Die allgemein bekannten Erfahrungen widerſprechen Ihrer Behauptung von der Nutzloſigkeit von Schutzmaßnah⸗ men. Im Weltkrieg iſt die Wirkung der Luftwaffe nach dem Ausbau eines nur primitiven Luftſchutzes trotz erheblicher techniſcher Verbeſſerung und verſtärkter Anwendung der An⸗ griffsmittel im Verhältnis zur Zahl der abgeworfenen Bom⸗ ben auf ein Siebentel ihrer Anfangswirkung zurückgegangen.“ Der Brief ſchließt:„Würde das deutſche Volk ſich daher nicht ſelbſt aufgeben, wenn es ſich, vertrauend auf den unbe⸗ dingten und baldigen Erfolg des eigenen Friedenswillens, jeder Erkenntnis verſchließen würde, daß die Gas⸗ und Luft⸗ gefahr als eine ſchwere Bedrohung über ihm liegt, bleibt ihm daher überhaupt ein anderer Weg, als mit Hilfe ſeiner Wiſſenſchaft und Technik darauf zu ſinnen, die Gefahr durch Abwehr⸗ und Schutzmaßnahmen auf ein Mindeſtmaß einzuſchränken?“ * Der Kampf gegen den Fes. Nach Meldungen aus Konſtantinopel ſind in Stambul 40 Perſonen verhaftet worden, weil ſie eine Kopfbedeckung trugen, die dem bekannt⸗ lich in der Türkei verbotenen Fes ähnlich ſah. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 0 0 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtland iſt Mannheim. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Die deutſche Kandelsflotte und ihre weitere Entwicklung Von Dr. Paul Kollbach⸗Darmſtadt Die gegenwärtige Lage der deutſchen Seeſchiffahrt und die Ausſichten ihrer künftigen Entwicklung beſchäftigen die Oef⸗ fentlichkeit wiederum beſonders lebhaft. In dieſen Wochen veröffentlichte die Fach⸗ und Tagespreſſe die Jahresberichte unſerer Reedereien, während zu gleicher Zeit in den Vereinig⸗ ten Staaten der Schiedsrichter aus Anlaß des Freigabegeſetzes vom 10. März 1928 Entſcheidungen hinſichtlich der im Kriege requirierten deutſchen Schiffe bekannt gab, die für den Umfang der auszuzahlenden Entſchädigungsbeträge von entſcheidender Bedeutung ſind. Eine Würdigung der heutigen Verhältniſſe der deutſchen Handelsflotte muß ihren Ausgangspunkt nehmen bei dem nahezu vollſtändigen Verluſt unſeres ehemaligen Schiffs⸗ parks durch den Frieden von Verſailles. Der Wiederaufbau, der dann ſpäterhin in Angriff genommen wurde, und der ſich in der Hauptſache innerhalb zweier Bauperioden von 1920 bis 1924 bezw. 19261928 vollzog, konnte naturgemäß lei glich zu einer Teillöſung führen. Im Jahre 1914 zählte die deutſche Handelsflotte rund 5,2 Millionen Br. R. T. und damit belief ſich ihr Anteil an der Welthandelsflotte auf rund 11,1 Prozent; heute ſind es etwa 3,9 Millionen Br. R.., während der ge⸗ nannte Anteil Mitte vergangenen Jahres auf 5,64 Prozent geſunken war und ſich ſeitdem auch nicht weſentlich verändert hat. Dem großen Werk des teilweiſen Wiederaufbaues unſerer Handelsflotte werden die zahlreichen Schilderungen nicht ge⸗ recht, die in allzu optimiſtiſcher Färbung glauben machen wollen, das Verlorene ſei nunmehr wiedergewonnen und wir hätten unſere alte Stellung im Weltverkehr zur See aufs Neue eingenommen. Auf der anderen Seite haben wir es mit reſig⸗ nierten Betrachtern zu tun, denen das Erreichte vollauf ge⸗ nügend erſcheint und die einem weiteren Ausbau der deutſchen Handelsflotte aus den verſchiedenſten Gründen heraus Wider⸗ ſtand leiſten möchten. Inmitten dieſer Gegenfätze kann der rechte Weg nur unter voller Berückſichtigung unſerer beſon⸗ ders verwickelten volkswirtſchaftlichen Geſamtlage, geſtützt anf einwandfreies ſtatiſtiſches Materkal, gefunden werden. Wir haben geſehen, daß es die deutſche Handelsflotte durch eine hewunderungswürdige Kraftanſtrengung, in der ſich die nicht zu unterſchätzenden Leiſtungen des Reiches mit den ge⸗ waltigſten Bemühungen der Reeder vereinigten, gegen wärtig wieder auf rund 3,9 Millionen Br. R. T. gebracht hat. Durch den Verſafller Vertrag wurde Deutſchland vom zweiten auf den dreizehnten Platz in der Reihe der Handels⸗ flotten verwieſen, während wir heute wieder die vierte Stelle einnehmen und— in weitem Abſtand hinter England— die zweitgrößte europäiſche Handels⸗ flotte beſitzen. Abſolut betrachtet iſt dieſes Ergebnis gewiß recht bedeutend; das Entſcheidende bleibt jedoch unſer Antell an der Welthandelsflotte und im Zuſammenhang da⸗ mit die Höhe der Beteiligung der deutſchen Flagge am Geſamt⸗ tonnageverkehr der deutſchen Ein⸗ und Ausfuhr. Gegenüber 11,1 Prozent von der Welthandelsflotte im Jahre 1914 ſind uns heute nur noch 5,64 Prozent verblieben. Während nämlich Deutſchland den nahezu völligen Verluſt ſeiner Handelsflotte zu buchen hatte, wuchs die Welthandelsflotte von 1914 bis Mitte 1928 um nahezu 18 Millionen Br. R. T. Vorſtehende Zahlen veranſchaulichen erſt die ganze Schwere des Schadens, der uns zugefügt wurde und den wir im Ver⸗ laufe eines Jahrzehntes nur zum Teil wettzumachen vermoch⸗ ten. Unter der Vorausſetzung, daß ſich die deutſche Handels⸗ flotte von 1914 ab in ähnlich ſtetiger Weiſe hätte weiter ent⸗ wickeln können, wie ſich ihr organiſcher Ausbau in den Jahren vor dem Kriege vollzog, müſſen wir heute feſtſtellen, daß ſie hinſichtlich ihres gegenwärtigen Umfangs, ſowie ihres Anteils an der Welthandelsflotte um rund 50 Prozent beeinträchtigt worden iſt. Dieſe Wunden des Krieges und des Verſafller Vertrages werden erſt in Jahrzehnten verheilen, wenn über⸗ haupt eine völlige Heilung im Hinblick auf die gegenüber 1914 weſentlich veränderte Weltlage möglich erſcheint. Es iſt nun außerordentlich bemerkenswert, feſtſtellen zu können, daß der Anteil der deutſchen Flagge am geſamten Tonnageverkehr unſerer Seehäfen nach der Statiſtik der letzten Jahre ebenfalls ſogar nur zwiſchen 4050 Prozent beträgt, Weit mehr als die Hälfte der geſamten deutſchen Ein⸗ und Ausfuhr zur See ging alſo über ausländiſche Schiffe! Demgegenüber iſt ſeit 1914 bei den hauptſächlichſten anderen ſchiffahrttreibenden Nationen, insbeſondere Groß⸗ britannien, Vereinigte Staaten, Japan und Italien, der pro⸗ zentuale Anteil der nationalen Flagge am betreffenden geſam⸗ ten Auslandsverkehr beträchtlich geſtiegen. Es kann nicht be⸗ ſtritten werden, daß der Anteil der deutſchen Flagge am Aus⸗ landsverkehr Deutſchlands z. Zt. geradezu beän g ſti gen d unzulänglich iſt. Mit dieſer Feſtſtellung ſind die in der ausländiſchen, insbeſondere franzöſiſchen Preſſe immer wieder⸗ kehrenden Behauptungen vom„Reichtum und der Blüte“ der deutſchen Seeſchiffahrt, ohne weiteres gekennzeichnet. Wenn man nun, auf Grund der geſchilderten Vorausſetzun⸗ gen, einem weiteren Wiederaufbau unſerer Handelsflotte mit Entſchiedenheit das Wort redet, ſo können dabei die Intereſſen der Reederei⸗Aktionäre nicht ausſchließlich maßgeblich ſein. Gewiß hat alles Mögliche zu geſchehen, um deren Rechte und namentlich den Ertrag ihrer angelegten Kapftalien ſicherzuſtel⸗ len. Auf dieſem Gebiete iſt auch bereits Vieles getan worden, wobet in der Hauptſache an die Konzentrationsmaßnahmen innerhalb der deutſchen Seeſchiffahrt erinnert ſel. Im Mittel⸗ punkt dieſer Rationaliſterungsbeſtrebungen ſtand dabei die Angliederung der Roland⸗Linſe, der Hamburg⸗Bremer⸗Aeka⸗ Linie und der Horn⸗Linie durch den Norbdeutſchen Vio auf 4 5 1 9 1 2 2. Seite. Nr. 138 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Freitag, den 22. März 1958 der einen und die Uebernahme der Auſtral⸗Kosmos⸗Stinnes⸗ Gruppe durch die Hamburg⸗Amerika⸗Linie auf der anderen Seite. Es ſteht feſt, daß es, namentlich im Falle der Hapag, einzelne Finanzgewaltige waren, die hier etwas plötzlich eine neue Ordnung ſchufen. Dabei kann bezweifelt werden, ob ſich jede dieſer genannten Zuſammenfaſſungen noch in den Gren⸗ zen einer wünſchenswerten Rationaltſierung abgeſpielt hat. Aus Schiffahrtskreiſen iſt in dieſem Zuſammenhange über das verſtärkte Eindringen des„ſchiffahrtsfremden Bankkapitals“ in die deutſchen Großreedereien während der Wiederaufbau⸗ zeit, manche Beſorgnis geäußert worden. Unſere Wiederauf⸗ bau⸗Flotte würde alles eher ertragen, als ein aus⸗ geſuchtes Spekulationsobfekt zu werden. Be⸗ kanntlich hatten dieſe Beſtrebungen zeitweiſe ſogar die Fuſio⸗ nierung unſerer beiden größten Reedereien, Hapag und Nordd. Lloyd, zum Ziel. Was wird nun aber gegen einen weiteren, planmäßigen Wiederaufbau der deutſchen Handelsflotte ins Feld geführt? Man hat gerade noch in dieſen Tagen, im Anſchluß an die Ge⸗ ſchäftsberichte der Reedereien, von gewiſſer Seite darauf hin⸗ gewieſen, daß der mit der vergrößerten Tonnage erzielte Ge⸗ winn, auf die Tonne berechnet, heute geringer ſei, als früher mit kleinerem Schiffsbeſtand. Die Richtigkeit dieſer Berech⸗ nung an ſich ſoll nicht bezweifelt werden. Im Rahmen unſerer volkswirtſchaftlichen Geſamtlage ergibt ſich aber denn doch ein ganz anderes Bilb. Es gilt, den Anteil unſerer Flagge am Geſamt tonnageverkehr Deutſchlands zu ſteigern und jede Steigerung wird unmittelbar oder mittelbar für unſere Volks⸗ wirtſchaft von fruchtbarer Bedeutung ſein. Ein größerer An⸗ teil am überſeeiſchen Verkehr hat vor allem eine Verbeſſerung der beſtehenden und den Ausbau neuer Schiffahrtslinien zur Vorausſetzung. 5 Die Gegner eines regelrechten weiteren Wiederauſbaues können allerdings auf die unverkennbare Kriſe hinweiſen, die der Welthandel und mit ihm die Welthandelsflotte auch heute noch durchmachen. Während die Ziffern des Welthandels jetzt wieder gerade an die Vorkriegsergebniſſe heranreichen und Europa insgeſamt eine gegenüber 1913 bedeutend verſchlech⸗ terte Handelsbilanz aufzuweiſen hat, iſt in dem gleichen Zeit⸗ raum die Welthandelsflotte um 18 Millionen Br. R. T. ge⸗ wachſen; dabei muß weiterhin noch deren qualitative Ver⸗ beſſerung, insbeſondere hinſichtlich der Schnelligkeit der einzel⸗ nen Schiffe, in Rechnung geſtellt werden. Es iſt alſo ohne wei⸗ teres zuzugeben, daß die Welthandelsflotte z. Zt. durchaus unzureichend beſchäftigt iſt. Darf oder muß aber dieſe Kriſe zu einer Selbſtbeſcheidung Deutſchlands hinſichtlich der entſchloſſenen Fortſetzung des Wiederaufbaues ſeiner Han⸗ delsflotte führen? Dieſe Frage iſt zu verneinen. Zunächſt kann Deutſchland darauf hinweiſen, daß es an der ſo großen Vermehrung der Welthandelstonnage keine„Schuld“ trägt, ſondern als einziges ſchiffahrttreibendes Land heute den Stand ſeiner Vorkriegstonnage noch nicht annähernd wieder erreicht hat. Andererſeits iſt weiter oben dargetan worden, daß ſich gegenwärtig unſer Ueberſeehandelsverkehr zu über 50 Prozent auf ausländiſchen Schiffen vollzieht. Man braucht durchaus nicht einem engherzigen Merkantilismus verfallen zu ſein, um zu der Feſtſtellung zu gelangen, daß auf dieſem Gebiete der notwendige Ausgleich noch lange nicht erzielt iſt; hier bieten ſich unſerer Schiffahrt noch große Möglichkeiten. Es iſt aber auch nicht anzunehmen, daß die Welthandelskriſe ſich zu einem Dauerzuſtande auswächſt. Wenn das Reparationsproblem einer erträglichen Löſung zugeführt würde und eine Rückkehr zur wirklichen Freiheit des internationalen Handels erfolgen ſollte, ſo wäre ein Umſchwung der gegenwärtigen Verhältntſſe nicht fern. Auch in dieſer Hinſicht gilt es, eine ſtarke Handels⸗ flotte bereitzuſtellen, deren Erträgniſſe für einen wenigſtens teilweiſen Ausgleich der paſſtven Handelsbilanz Deutſchlands gegenwärtig im Sinne der Zahlungsbilanz von noch ganz anderer Bedeutung ſind, als es in der Vorkriegszeit der Fall war. In dieſem Zuſammenhange ſollten gerade auch unſere Gläubigerſtaaten das größte Intereſſe an einer ſtarken deut⸗ ſchen Handelsflotte bekunden. Gewerbeſteuer auch für freie Berufe E Berlin, 22 März.(Von unſerem Berliner Büro.) Im preußiſchen Landtag hat die Unvernunft wieder einmal einen Sieg errungen. In dritter Beratung iſt heute die Novelle zum Gewerbeſteuergeſetz angenommen wor⸗ den, und zwar mit der Beſtimmung, daß auch die freien Ein neuer In der engliſchen und der franzöſiſchen Preſſe wird mit⸗ geteilt, die alliterten Sachverſtändigen hätten den deutſchen Vertretern auf der Reparationskonferenz als neuen Vor⸗ ſchlag für die Höhe der Annuitäten die Forderung von 1,75 Milliarden l unterbreitet und Dr. Schacht werde über dieſen Vorſchlag mit den zuſtändigen Stellen in Berlin beraten. Aus unterrichteten Kreiſen erfahren wir hierzu, daß an den amtlichen Stellen von dieſem angeblichen Vorſchlag bis⸗ her nichts bekannt iſt. Wie die Reichsregierung ſich bisher jeden Einfluſſes auf die Arbeit der Sachverſtändigen enthalten hat, iſt auch die Beurteilung des angeblichen neuen Vor⸗ ſchlages nach Berliner Auffaſſung eine Angelegenheit der deutſchen Vertreter; es können alſo irgend welche Be⸗ ſprechungen, die Dr. Schacht bei ſeinem Berliner Aufenthalt haben könnte, nur berichtenden und informatoriſchen Charak⸗ ter haben. Im übrigen iſt es im Augenblick auch garnicht möglich, von hier aus ein Urteil über das angebliche Angebot zu fällen, weil ja auch die übrigen Bedingungen, wie z. B. die Zahl der Annuitäten nicht bekannt ſind. Deshalb kann man bisher auch nicht, wie es in einem Berliner Mittagsblatt geſchieht, von einer Ermäßigung um 750 Millionen ſprechen. Nach deutſcher Auffaſſung iſt es vollkommen abwegig, etwa die 2 Milliarden des Dawesplanes zum Ausgangspunkt zu nehmen; vielmehr gibt es für die endgültige Löſung des Reparationsproblems nur eine Baſis: die deutſche Leiſtungs fähigkeit. Dafür iſt die augenblickliche angeſpannte Finanz⸗ und Bud⸗ getlage wohl der beſte Beweis. Umſomehr empfiehlt es ſich, nach Auffaſſung maßgebender Berliner Kreiſe, zunächſt einmal nähere Mitteilungen über die Einzelheiten des angeblichen alliierten Vorſchlages abzuwarten. Die Reichshilfe für die Grenzlande I Berlin, 22. März.(Von unſerem Berliner Bütro.) Im Ausſchuß für die beſetzten Gebiete iſt letzthin geſagt worden, daß die von der Regierung ſeinerzeit geforderte Denk⸗ ſchrift über die Grenzlandhilfe ſo lange auf ſich warten laſſe. Die Verzögerung iſt, mie wir von unterrich⸗ teter Seite erfahren, in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß der Denkſchrift eine Reihe von Einzeläußerungen der Länder zugrunde gelegt werden ſoll, die ſich nicht nur auf die Not der beſetzten, ſondern aller Grenzgebiete überhaupt erſtrecken. Die Oſtpreußeuhilſe bildet ja bekanntlich nur einen Teil des geſamten Hilfsprogramms. Das außer⸗ ordentlich umfangreiche Material konnte in den wenigen zur Verfügung ſtehenden Wochen nicht verarbeitet werden, zumal ſich als notwendig erwies, auch noch wegen der finanziellen Seite der Angelegenheit mündliche Beſprechungen abzuhalten, damit praktiſche Vorſchläge unterbreitet werden können. Hinzu kam der Miniſterwechſel GuérardSchätzl. Immerhin ſind die Arbeiten jetzt ſoweit fortgeſchritten, daß die Denk⸗ ſchrift noch vor Oſtern den in Frage kommenden Mit⸗ gliedern des Ausſchuſſes zugehen kann. Zum Grubenunglück in Amerika Pittsburg, 22. März.(United Preß.) Die Zahl der Todesopfer bei dem gemeldeten Grubenunglück im Kinloch⸗ Bergwerk ſteßt jetzt mit 22 feſt. 21 Leichen konnten im Haupt⸗ ſchacht feſtgeſtellt werden, jedoch iſt es unmöglich, ſie zu identifizieren, da ſie alle bis zur Unkenntlichkeit verbrannt ſind. Außer dieſen verunglückten Bergleuten befinden ſich noch ſechs Bergleute in einem Seitenſtollen. Man fürchtet, daß auch ſie infoge des ungeheuren Luftdrucks nur tot an die Oberfläche gebracht werden können. — Wien, 22. März. Geſtern wurden hier ſieben Italiener feſtgenommen, die als Mitglieder einer großen internatio⸗ leparationsvorſchlag? Wie ſtellt ſich Deutſchland dazu? Schachts Verliner Reiſe Berlin, März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Reiſe des Reichsbankpräſidenten Schacht gibt der Pariſer Preſſe den vermutlich nicht ganz unerwünſchten An⸗ laß, das Spiel zu erneuern, das von ihr ſchon vor zwei Wochen getrieben wurde, als Herr Dr. Schacht zu einer Familienfeier auf einen Tag hierher kam. Man kommt nicht nach Berlin, um ſich„neue Inſtruktionen“ zu holen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß er bei der Gelegenheit den in erſter Reihe intereſſierten Stellen über den Gang der Dinge in Paris berichten wird. Ausführlicher, weil er einmal gerade da iſt, als das ohnehin wohl täglich ſchriftlich oder fernmünd⸗ lich geſchehen dürfte. Das iſt aber auch alles. Der Zweck ſeiner Reiſe iſt dieſe Berichterſtattung jedenfalls nicht, er iſt vielmehr lediglich die Teilnahme an der Sitzung des Generalrates der Reichsbank, zu welchem Ende ſich ja auch das franzöſiſche Mitglied beſagten Generalrats in der Begleitung Schachts befindet. Schon am Montag wird Dr. Schacht wieder in Paris ſein und Geheimrat Kaſtl ver⸗ läßt Paris überhaupt nicht. Von maßgebender Seite wird die Behauptung ausländi⸗ ſcher Blätter, der Reichsfinanzminiſter Hilferding habe auf Erſuchen Schachts eine Konferenz führender deutſcher Bankiers einberufen, um in dieſem Gremium die bisherigen Ergebniſſe der Pariſer Verhandlungen zu erörtern, als abſolut unrichtig bezeichnet. Man hält in Berlin, wie wir wiederholt betonten, an dem Prinzip der Unabhängigkeit der Sachverſtändigen feſt und wird auch in Zukunft nicht davon abgehen. Ebenſowenig iſt von einer beſtimmten„Zahl“, die der 22 24. bekannt. N nach Parts mitbringen ſolle, hier etwas Letzte Meldungen Raubüberfall auf eine Greiſin V Paris 22. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Nachbarn einer 70 jährigen in beſcheidenen Verhältniſſen lebenden Frau wurden geſtern durch Hilferufe, die aus ihrer Wohnung drangen, in Alarm verſetzt. Man fand die Tür verſchloſſen, doch gab eine Männerſtimme den Nachbarn die tröſtliche Verſicherung, Frau Gilland ſei nicht wohl, doch gehe es ſchon wieder beſſer. Dieſe Antwort ſchien verdächtig. Man holte die Polizei, die die Tür aufbrach. In der Wohnung herrſchte ein unbeſchreibliches Durcheinander. Alle Käſten und Schubladen waren geplündert. Die alte Frau lag mit ſchweren Verletzungen am Kopf auf dem Boden. Während ſie ins Hoſpital gebracht wurde, nahm die Polizei den Täter feſt, der vergebliche Fluchtverſuche unternommen hatte. Es handelt ſich um einen 25jährigen Mann, der den abenteuerlichen Beruf eines Privatdetektios aus⸗ zuüben vorgab, doch in der Hauptſache von Raub und Dieb⸗ ſtahl gelebt hat. Er hatte vermutet, in der Wohnung den Frau Gillant einiges Bargeld vorzufinden und hatte ihr unter irgend einem Vorwand einen Beſuch abgeſtattet. Er ſchlug dann die alte Frau mit einem Knüppel zu Boden und durchſuchte ihre Wohnung nach Wertſachen. Der Zuſtand den UMeberfallenen iſt ſehr ernſt. Heutſche Volkspartei Am Montag, 25. März, abends.15 Uhr, findet im un⸗ teren, hinteren Nebenzimmer des„Wartburg⸗Hoſpizes“, F 4, 8/9, ein Vortrag des Geh. Regierungsrat Mathy⸗Het⸗ Berufe in die Steuer einbezogen werden ſollen. Ein nalen Paßfälſcherbande insgeſamt 3000 falſche Päſſe delberg über den„Wahren Shakeſpeare“ ſtatt, wozu unſere Kompromißantrag, der wenigſtens eine Einkommenſteuer⸗ hergeſtellt und vermutlich an aus Italien ausgewieſene Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. grenze von 6000 Mark vorſah, wurde abgelehnt. Italiener verkauft hatten. Der Vorſtand. re eee, Mediziniſche Amſchau Wie alt kann der Menſch werden? Von Profeſſor Charles Richet, Nobelpreisträger für Medizin Der Zukunftstraum der Meunſchheit, die Verlängerung des Lebens, erſcheint uns heutzutage nicht mehr in ſo weiter Ferne zu liegen wie unſeren Vorfahren. Die wiſſenſchaft⸗ lichen Beſtrebungen, ganz beſonders die in den letzten Jahren ſich immer mehr vervollkommnenden Verjügungsmethuden, die ſich mit der Lebensverlängerung beſchäftigen, haben uns dem Methuſalemproblem um ein beträchtliches Stück näher⸗ gehracht. Eine der kompetenteſten Stellen in dieſer für die geſamte Menſchheit ſo ungeheuer wichtigen Angelegenheit, der greiſe Nobelpreisträger und Erfinder der Serologie, Prof, Charles Richet in Paris, nimmt nun zu dieſer Frage in folgender Weiſe Stellung: „Als ich im Jahre 1887 die Seotherapie erfand, hatte ich iu meinen kühnſten Träumen nicht daran gedacht, daß man je an ſie derart phantaſtiſche Erwartungen knüpfen würde. Von Flourens ſtammt die Behauptung, daß das normale Menſchen⸗ leben hundert Jahre währe, und Metſchnikow hat ſich die Anſicht, ohne Beweismatertal für zu fordern oder zu bieten, ebenfalls zu eigen gemacht. Beide ſtützen ſich darauf, daß eben viele Menſchen es bis zu einem Alter von hundert Jah⸗ ren gebracht haben und daß, wenn die allermeiſten vorher ſterben, die Todesurſache ſtets auf äußerliche Verletzungen oder Krankheiten, die ihre eigene Nachläſſigkett hervorrief, zurückzuführen ſei. Dieſe Schlußfolgerung, die beide Ge⸗ lehrten ziehen, erſcheint mir etwas ſehr naiv. Sie ſagen: „Jeder, dem es gelingt, ſich vor Tuberkuloſe, Krebs, Lungen⸗ entzündung, Urämie, Verkalkungen und Infektions⸗Krank⸗ heiten zu bewahren, d. h. ſich vor allen gefährlichen Bakterien zu ſchützen, werde mindeſtens 100 Jahre leben.“ Krankheiten erfolgreich zu ſchützen, das haben uns die beiden nicht verraten. Ich glaube auch nicht, daß irgend jemand im Stande ſein wird, uns jemals ſolch ein wirkſames Allheil⸗ mittel zu nennen. Außerdem aber muß man doch auch daran denken, daß, je älter unſere Organe werden, umſo geringer ihre Widerſtandsfähigkeit gegen Keimträger iſt. Damit ſind wir nun gleich bei einem Problem angelangt, das in den letzten Jahren im Vordergrund des wiſſenſchaftlich und allgemeinen Intereſſes ſteht, beim Problem der Ver⸗ fjüngung. Um es gleich vorweg zu ſagen: ich glaube an eine Verjüngung der Organe durch Einimpfung oder Erneuerung von Drüſengebilden nicht. Natürlich will ich nicht beſtreiten, daß zum Beiſpiel die Voronoff⸗Methode vorübergehend eine Erfriſchung der Blutzirkulation erzielen kann, womit auch eine Spannung der Organe verbunden iſt. Mit Verjüngung hat das aber meiner Anſicht nach nichts zu tun, denn ein ſolcher Zuſtand kann ebenſogut durch andere Behandlungs⸗ arten, die ſich nicht Verfüngungsmethoden nennen, herbei⸗ geführt werden. Eine Verlängerung des Lebens hat Pro⸗ feſſor Voronoff trotz ſeiner Behauptung, daß ſeinen Berech⸗ nungen nach ſich das Menſchenleben auf hundertfünfzig Jahre Eine vorübergehende ſogenannte„Verjüngung“ hat mit dem Aufhalten der Alterserſcheinungen und der dadurch bedingten Lebens verlängerung gar nichts zu tun. Meiner Meinung nach dürfte in ſolchen Fällen infolge der größeren Inan⸗ ſpruchnahme der Organſäfte ſogar ein raſcherer Verfall folgen. Infekttonen bewahren, indem wir unſeren Körper von Alkohol und Tabak freihalten und übermäßige Ausſchwei⸗ fungen auf ſexuellem Gebiet und üppige Tafelfreuden ver⸗ meiden. Demgemäß bleibt uns nichts anderes übrig, als weiſe, das heißt, enthaltſam zu leben. der Hand, unſeren Tod zu beſchleunigen. Daraus aber nuch noch lange nicht, daß wir auch in der Lage ſind, unſers Lebensdauer auszudehnen. Jedes Tier, das iſt ja allgemein Nun mag das in der Theorie bis zu einem gewiſſen Grade anz richtig ſein, aber wie man es macht, ſich vor dieſen kannt, beſitzt eine faſt genau begrenzte Lebensdauer, und as elbe dür wohl auch deim Menſchen der Fall ſein. * ausdehnen laſſen könne, bisher nicht zu beweiſen vermocht. Nach dem gegenwärtigen Stand der Wiſſenſchaft können wir unſer Leben nur verlängern, wenn wir uns möglichſt vor Wir haben es ſomit ſelbſt in ſolgt 1 Ob es überhaupt wünſchenswert wäre, das Leben zu ver⸗ längern, unterliegt einem ſtarken Zweifel. Man kann ſich wohl vorſtellen, daß es wünſchenswert iſt, ſeine Jugend zu verlängern, aber als alter Menſch, da einem das Leben keinen beſonderen Reiz mehr bietet, noch recht lange am Leben zu bleiben, das wird wohl den wenigſten Menſchen wün⸗ ſchenswert erſcheinen. Welches Elend würde auch über die Welt kommen, wenn die Zahl hilfloſer Greiſe ſich vertauſend⸗ fachen würde? Und gäbe es andererſeits nur Junge oder ſcheinbar Junge auf der Welt, ſo wird die Parole doch immer: Platz für die wirklich Jungen! ſein. Das Problem der Ueber⸗ völkerung, das dann akut würde und damit Hand in Hand fortſchreitende wirtſchaſtliche Verelendung, Kampf um Bodenbeſitz uſw. wäre nur noch durch Kriege zu löſen. Und lieber wollen wir eines natürlichen Todes ſterben, als auf dem Schlachtfeld. Es iſt alſo ſchon beſſer, wenn das Pro⸗ blem der Lebensverlängerung niemals gelöſt wird. Moderne Kurpfuſcher Von Dr. Franz H. Müller In unſerer Zeit, die ſich gar zu gern für die Epoche ber Aufklärung hält, müßte— ſo ſollte man meinen— eigentlich kein Gewerbe einen ſo ſchweren Stand haben wie die uralte Zunft der Kurpfuſcher. Und doch kann man mit Er⸗ ſtaunen feſtſtellen, daß auch heute noch viele Leute jenen Schwindlern Vertrauen ſchenken. Und das in einem Zeit⸗ alter, wo faſt alle Wunder der Technik, die uns der Beginn dieſes Jahrhunderts geboten hat, heute bis ins kleinſte Dorf gelangt ſind und wo unſere Heilkunſt ungeahnte Erfolge er⸗ ringen konnte. Elend und Not des Krieges und der Nach⸗ kriegszeit haben die Sehnſucht der großen Maſſe auf den Myſtizismus in allen ſeinen Formen hingelenkt, und vom Wunderglauben bis zum Wunderdoktor war immer nur ein kleiner Schritt. Die harmloſeſten unter den Kurpfuſchern ſind noch jene, die durch rein pſychiſche Mittel die Krankheit bzw. den Kranken zu beeinfluſſen ſuchen. Wenn man auch nicht über⸗ ſehen darf, daß beſonders die Hypnoſe von Unkundigen an gewendet, zu ſehr ſchweren und oft auch dauernden Geſund⸗ heitsſtörungen des Betreffenden führen kann, ſo ſind die ge⸗ arne 1 4 t G e= ö S 1 5 * 2 — * 2 * * 1 Zeitung(Abend⸗ Ausgabe Draußen acht 0 1 den 7 4 7 brauſen du 1 oder plätſc 5 ine die Feſſ wieſen vom ſchr Und wie auf fröh frohgemut und eller durch die Ebene er die Sch. n geſprei ebedeckten her Wal zum 7 idet. chen und den zerg hinab Auf gewal 4 cken bald ſtr ſchleppt die ren Kähne und wälzt Naſt und Ruh dem f 1 Meere zu. Längſt iſt n, die ſo brauſend ſtürzten vom ragenden B verſtummt, ſie ſind untergegangen im b mit ihm, ſchleppen mit ihm und wälzen Meere zu, dem alles verſchlingenden Doch in ſtillen Nächten, wenn der Za Wellen des Stromes in glitzernde das Sonntagskind unter den Mens ſchauen vergönnt iſt, auffauch erg, b he Mund Strom, tragen ihm h dem dem urewig brauſenden. tberblick des Mondes die 8 hen, dem dies Wunder zu 1 21 31 g in ſeliger ſt und Freude, da ſcheint das Plätſchern der Wellen des Stromes ein Lied zu ſein aus der frohen Jugendzeit, ein Lied von der Berg⸗ heimat, ein Lied von längſt vergangenen Tagen. Und wenn gar draußen auf dem Weltmeer die abendliche Sonne an ſeltenen Tagen vor den Blicken einſamer Seeleute die Wellen des Meeres verwandelt in gleißendes Gold, ſo ſteigt wieder ein Singen und Klingen von den Wel por. Doch iſt's kein Geſang der Sehnſucht und der 2 t, in dem die Er⸗ innerung an die Bergheimat der Ki e ein verträumtes Klagelied klingt, es iſt ein Geſang de aft, ein Geſang der Freude. Wie ein brauſender Choral tönt das Lied der Meereswellen, wie ein Choral der Zuverſicht. Des Menſchen Seele gleicht dem Waſſer! Drum iſt hier zu dir geredet, liebe Jugend, von den plätſchernden Bächlein, die aus der Bergheimat hinauswan⸗ dern ins weite Land, von dem breiten Strom, der in ſtändiger Arbeit ſich durch die Ebene wälzt, und vom ewig brandenden Meer, deſſen Toſen und Brauſen klingt wie ein mächtiger Schlußchoral. So wie der Sonne glühende Kraft die Feſſeln Löſt, die des Winters Strenge geſchmiedet, und die Waſſer den Berg hinabbrauſen läßt, ſo wollt auch ihr, deutſche Jungen und Mädchen, euch anſchicken zur Wanderung ins weite Land des Lebens. Die Sonne, die eure Kindheit bewahrte, ſte leuchtet euch nach. Die Sonne hat euch den Berg der Jugend verklärt, ſie hat ihn umkleidet mit einem Schein, der in euch weiterleuchten wird. Ihr aber, erfüllt von fugend⸗ lichem Frohmut und von ſiegender Kraft, ihr ſtürzt nun hinaus, dem breiten Strome des Lebens entgegen. Lang⸗ ſamer, doch wuchtiger drängen die Wellen des Stromes durchs Land. Das Land wird zum 5 7 La Nia zei der Arbeit. ide Wir wollen's euch nicht verhehlen: Sonne liegt auf den Bergen der Jugend, Sonne, die ſtark macht und frei und leicht, doch Nebel, brauende Nebel wallen über der Ebene des Stromes, über den Arbeitsſtätten des Alltags, und ſtickiger Dunſt legt ſich dem Menſchen da draußen gar oft auf die Bruſt, lähmend die Kraft und hemmend den Willen. Da mag es gar oft ſein, daß in ſtillen Stunden die Erinnerung an die Bergheimat der Jugendzeit mit ihrem Leuchten und Glänzen in der Seele des Menſchen emporbricht als ein Sehnſuchtslied nach verlorenem Paradies. Es klingt eine Zeitlang im Herzen fort wie eine ſchwere Weiſe, bis des All⸗ tags düſtre Miene die holde Erinnerung verſcheucht. Im Meere aber, ſo ſagen die Menſchen, denen das Alter die Haare gebleicht und Furchen ins Geſicht gegraben, im Meere, da hat ſich das Lied der Sehnſucht und der Klage verwandelt in einen Choral der Kraft und der Zuverſicht. Golden er⸗ ſtrahlt das Leben wie Ziel und Vollendung, Das ſoll dein Weg nun ſein, liebe Jugend, den du be⸗ ſchreiten willſt. Doch ehe du den eilenden Fuß ſetzeſt auf die Schollen, reich“ die Hand zum Abſchied. Wir wollen dir in dieſer Stunde, da dir das Herz ſchon voll iſt von Hoffnungen und Wünſchen, nicht noch viele Erm Wes ene fährlicheren unter dieſen Pſeudoärzten zweifellos unter ſol⸗ chen Leuten zu ſuchen, die mit minderwertigen oder vollſtän⸗ dig wertloſen Vorrichtungen oder Apparaten hauſieren gehen, weil einerſeits der Kranke im feſten Glauben an feinen „Apparat“ davon abgehalten wird, ſich in richtige Behandlung eines Arztes zu begeben, und andererſeits durch derartige Apparate oft genug ſogar eine Verſchlimmerung des Leidens eintritt. Leider finden derartige, ſcheinbar die Produkte feinſter techniſcher Kunſt darſtellende mechaniſche Vorrichtun⸗ gen reißenden Abſatz, und zwar nicht nur bei der Bevölke⸗ rung der Dörfer, ſondern ebenſo lebhaft in den Großſtädten. Und das im Zeitalter des Flugzeugs und der Elektrizität! Vielen wird noch der große Prozeß gegen eine Firma in Mitteldeutſchland in Erinnerung ſein, die ſogenannte „elektriſche“ Kämme fabrizierte, deren Benutzung angeblich den entſchwundenen Haarſchmuck wiederherſtellen ſollte, die aber, wie ſich nachher herausſtellte, mit Elektrizität nicht das Geringſte zu tun hatten. Dies war möglich in einer Zeit, in der faſt jeder Arzt in ſeinem Behandlungszimmer elek⸗ triſche Höhenſonne, Röntgenröhren, elektriſche Maſſageappa⸗ rate und all die vielen ſonſtigen Wunderwerke der Technik hat; in einer Zeit, wo bereits die großen Ueberlandwerke den elektriſchen Strom bis ins letzte Bauerngehöft verſchicken. Nicht nur von der Aerzteſchaft aus, ſondern vornehmlich auch ſeitens der Behörden iſt man ſeit langer Zeit bemüht, dieſen Kurpfuſchern das Handwerk zu legen. Aufklärung und Propaganda durch Vorträge und Filme ſind ſicherlich ein gutes Mittel, aber weſentlichere Vorteile liegen in der Auf⸗ klärung durch die Prapis. Wenn die große Maſſe ſelbſt in die Lage käme, ſich practiſch all der Vorteile zu erfreuen, die die Technik hei richtiger Anwendung ihrer Mittel heute bietet, dann würde der Weizen der Kurpfuſcher ncht mehr blühen. Die Hausfrau, die die Wirkungen des elektriſchen Stromes aus eigener vielſeitiger Nutzanwendung kennen gelernt hat, wird niemals auf noch ſo nachhaltig angeprieſene Mittel her⸗ einfallen, die von der Technik meiſt nicht viel mehr als einen wiſſenſchaftlich klingenden Namen mitbekommen haben, und auch der moderne Landwirt wird für ſein krankes Vieh lieber einen„richtigen“ Veterinär holen laſſen, als zum Wunder⸗ doktor laufen. Darum: praktiſche Aufklärungsarbeit bei den en trägt ſtrymab, lber verwandelt, daß ahnungen in die Seele wenig Raum ir Nicht Mahn a nklaren B liegt im Sonnen vorte ſollen dich ſollſt du tun i: Lebens. Du weiſt, und Dunkel ſich of emmend um dich legen wird. 2 dir liegen die Auf ruheloſe Ha 3 iſt der Alltag, mei! du nun in dich ſelbſt, und ernf eiben, und 1 ich erkennſt du: Und prüfend ſchauſt die Frage: Bin ich Leuchtend ſteht die Sonne über die dich umſtahlte auf dem Berge der Heiterkeit. Sie gab dir die Können. Und dieſe liebende Sorgfalt heißt: r: liebende Sorgfalt Jugend mit T * Schule und Elternhaus. mit im Strom der andern, die Kraft, geſtählt! Nicht Kraft, auf das Können, jederzeit wieder neu zu erarbeiten was euer geiſtiges Eigentum war. Vieles werdet vielleicht nicht brauchen von dem, was ihr gelernt. wurde an allem eure Kraft geſtählt. muß ſich ihr vermählen. im Alltag, im breiten Strome des Lebens? ten nicht, mit Taten nur läßt das ſich tun. werden durch den Dienſt des einen am andern. Herzens und der Hände Trieb verleiht. Kraft und Wille aber ſeien vom Glauben. durchleuchtet zuſammenſchließen kann als irgend eine andere Macht. Das lehrt uns die Geſchichte in Vergangenheit und Gegenwart. Die Kraft der Hände ſchafft nicht umſonſt, wenn der Menſch gehalten und durchdrungen iſt von der Kraft des Glaubens. Es iſt der Glaube an den Wiederaufſtieg unſeres Volkes, der Glaube an die deutſche Zukunft. Es iſt der Glaube auch daran, daß das Mühen nicht umſonſt ſein wird; es iſt der Glaube an die eigene Schaffenskraft und iſt der Glaube an die göttliche Kraft. Es iſt der Glaube daran, daß Not über⸗ wunden werden kann, und es iſt der Glaube, daß nicht die Maſchine das Höchſte iſt, ſondern der Men ſch mit den Kräften ſeiner Seele. Vom Berg der Jugend nehmt ihr Abſchied, um die Fahrt anzutreten auf dem breiten Strome des Lebens. Drei Güter haben wir euch mitgegeben im Ränzel, die ſchwerer wiegen als Gold und Edelſtein: es iſt die Kraft, es iſt der Wille und es iſt der Glaube. Mit dieſen er euch ans Land trägt: mit euren Gütern könnt ihr zur Heimat jedes Fleckchen Erde machen: „Aus der Stille in die Weite, aus der Heimat in die Welt Doch ſo weit ſie ſich auch breite, ſchaff zur Heimat dir die Welt!“ Friedrich Hupp. S i — * Ernannt würde Inſpektor Steinbauer in Buchen, Beamter der Mannheimer Milchzentrale A.., zum Molkerei⸗ inſpektor beim badiſchen Molkereiperband, Sitz Karlsruhe. * Ihren 80. Geburtstag feiert heute Frau Katharina Zirkel, Spelzenſtraße 9, bei ihrer Tochter wohnhaft. Frau Zirkel hilft noch tüchtig im Haushalt mit. * Daß Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Spaxkaſſen⸗ er Gemahlin Marie geb. Fark. e Zur Wiedereröffnung der Bernhards Kahn⸗Leſehalle Anläßlich des„Tages des Buches“ Am geſtrigen Abend iſt die Bernhard Kahn⸗Leſehalle, über deren Vorbeſichtigung durch den Stadtrat und durch die Preſſe wir berichtet haben, der unentgeltlichen öffentlichen Be⸗ nutzung wieder übergeben worden. Es war ein ſchickſals⸗ mäßiges Zuſammentreffen, daß dieſe Wiedereröffnung auf den„Tag des Buches“ fiel. Die Volks hochſchule hat ja ſchon im Laufe des Winters mit der Einrichtung einer regelmäßigen Bücherſtunde den Verſuch gemacht, ſich für die Einbürgerung des guten Buches einzuſetzen. Der Kreis der in dieſen Bücherſtunden behandelten Fragen war darauf abgeſtellt, alle Schichten am literariſchen Leben zu intereſſieren, um ſo mehr, als neben kleineren Vorträgen die Bücher ſelöſt durch Leſeproben in ihrer Individualität erſtanden. So hörte man über das ſpannende Buch, über das Buch als Geſchenk, man hörte von Utopien, von Büchern volkstümlicher Philoſophie, man hörte aus dem Munde eines unſerer jüngſten Schaffenden, von Ernſt Glaeſer, über den Krieg im Roman,— eine Fülle von Fragen und von Ge⸗ bieten, die einen Ausbau ſolcher Bücherſtunden außerordent⸗ lich veizvoll und fruchtbar erſcheinen laſſen. Es lag nahe, die der Verwaltung der Volkshochſchule unterſtellte Bernhard Kahn⸗Leſehalle mit einer ſolchen Bücher⸗ ſtunde zu eröffnen. Dieſe Bücherſtunde hatte ein repräſen⸗ tatives Gepräge; die Hörer konnten teilnehmen an der großen Kundgebung anläßlich des„Tages des Buches“ im Plenar⸗ ſaal des Reichstages in Berlin. Die Rundfunkübertragung ließ die Hörer, von wenigen Störungen abgeſehen, die Reden miterleben, die von zentraler Stelle aus und aus berufenem Munde für das Buch werben ſollten. Man hörte die klare und den Nöten der Buchwirtſchaft nicht aus dem Weg gehende Rede des Miniſters Severing, die von ſtarken Gefühls lick gaben, die das Leben an dich ſtellen)en einen ruft tboß, den ander: ank, den dritter wachſen mit der Maſchinen, de irre ſten und für den Alltag auch gewappnet? reue und raft; ſie gab dir das Ste gaben und ſtählten die Kraft dir, die Kraft zu tragen das Düſter zu durch⸗ leuchten, die Kraft, Werke zu ſchaffen. Vieles magſt du ver⸗ geſſen, was du mühſam gelernt. Sei's auch: die Kraft iſt auf die Menge kommt es an, ſondern auf die ihr Doch Doch auf die Kraft allein kommt es nicht an: der Wille Was iſt zu wollen draußen Das Düſter, das über dem Alltag liegt, will aufgehellt werden: mit Wor⸗ Die Not, die drückend ſich auf Herz und Hände legt, ſie muß gelindert Die Notzeit endlich, in die das deutſche Volk geraten, kann nur würde⸗ voll durchgerungen werden, wenn der Wille den Kräften des Der Glaube iſt eine Macht, die Völker bewegt und Völker vereinigt, eine Macht, die Menſchen enger Es war einmal h raſendem Tempo unſere Alltäglichkeit und die ſſe ſich heute abwickeln, wird beſonders den t, die ihr Domizil n. Schon klingt nern vor A auf Mannheimer Ei an den Ufern des 1 9 Rheins gen gef eſchlagen h es wie ein Märchen aus längſt enteilten Zeiten, wenn in Reminiszenzen Geſpräche au die it“ des Vater Rhein b von anno 1929 anklingen, und auch das geiſtige Auge hat unter der gewaltigen Umwandlung rings um uns kaum mehr 1 die Intenſität und Kraft, die ſtarren Bi s gefeſſelten 1 Stromes in der doch noch ſo nahen Grinnerung heraufzu⸗ 1beſchwören. Wo gefrorene Wellengänge und übereinander geſchohene Eisſchollen vor wenigen Wochen noch Zehntauſen⸗ den als Miniaturalpenwelt zu nie gekannten terpartien 1herhtelten, wo zahlloſe Kameras mit ihren Dreibeinen ün⸗ 2 3 7 5 5 2* 1 7 5 1 erſchütterltichen Halt fanden, da eilt im Milltonengefunkel ſich brechender Sonnenſtrahlen das befreite Waſſer dahin, als wär' die Sache mit dieſem grimmigen Winter in der Tat nur — ein Märchen „ Geht man über den Markt, erfaßt einen die Fülle leuchtender Farben; ſei es bei der üppigen Flora der Treibhaus⸗ und erſten Freilufterzeugniſſe, ſei es vor den Ständen der Südfrüchte, wo Orangen und Zitronen in friſcheſter Schale prangen. Auch an den Fiſch⸗ ſtänden ſchnalzt und zappelt es nahezu wie im Sommer, und mit den Handkäſen und Butterpackungen kann man ſich keine Löcher mehr in den Kopf ſchmeißen. Die Kraft der ſteigenden Jahreszeit hat auch das Marktleben aufgetaut, und die Tage mit den wie Brunnenfiguren ſteifſtehenden, ſpärlichen Markt⸗ frauen und Händlern, ſowie den ausgefrorenen verlaſſenen Bankreihen haben ebenfalls den Mantel der Fabel an⸗ genommen. In den Rheinaulagen bevölkern ſich die Bänke. Raddampfer mit Schleppkähnen ſtampfen und rauſchen den Strom herauf, als wäre es nie anders geweſen. Luſtig flattert die Flagge am Bug im lauen Winde, und die Spaziergänger äugen hinüber wie zu einem nie vermißten Bekannten. Das Radlerleben im Waldpark hat beträchtliche Dimenſionen angenommen. Das Tönen der Radglocken und das helle Lachen immer gleichbleibender ſor⸗ genloſer Jugend dringt bis über den Strom und hinauf zu den ſonnen vergoldeten Fenſtern und Dächern der ins laue Land hinaus träumenden Häuſer. Dazwiſchen zaghaftes Vogel⸗ zirpen. Und wenn gar am Abend der violett⸗rote Sonnenball am jenſeitigen Ufer verſinkt und ſein wechſelndes Farben⸗ ſpiel mit den auftauchenden erſten Dämmerungsreflexen und ⸗ſchatten miſcht— dann ſchlägt die Phantaſie ihre Brücken ins Reich des kommenden Frühlings und Sommers Alle Winterunbill iſt vergeſſen und alles, was hinten liegt an rauhen, unerbittlichen Monaten, erſcheint wie eine Geſchichte aus Großmutters Erzählungsſchatz: Es war ein ma Die Poſtkartenhändler in den Straßen und Reſtaurants geben die Illuſtration dazu. a A. NM. * * Lebeusmüde. In der vergangenen Nacht wollte ſich ein in Käfertal wohnhafter, 20 Jahre alter Tüncher vom Fußſteg der Riedbahnbrücke aus in den Neckar ſt rz en. Paſſanten verhinderten ihn an der Durchführung ſeines Vor⸗ habens und verſtändigten die Poltzei, die ihrerſeits die Ver⸗ bringung des Lebensmüden in das Allgemeine Krankenhaus veranlaßte. Grund zur Tat ſoll in zerrütteten Familtenver⸗ hältniſſen liegen. * Waſſerrohrbruch. In der Fabrik von Gehb r. Reu⸗ ling in der Rhenantaſtraße platzte geſtern vormittag in einem Materiallagerkeller ein Waſſerrohr. Das in den Keller eingedrungene Waſſer wurde durch einen um.30 Uhr alarmierten Löſchzuo der Feuerwache 11 mit der Straßhlen⸗ pumpe herausgepumpt. Der Schaden iſt gering. * Wenn man die Herrſchaft über das Nad verliert In nächſter Nähe der Friedrichsbrücke rannte geſtern abend ein 54jährtger Mann gegen ein Privatauto aus Worms. Das Auto konnte noch ſo rechtzeittg bremſen, daß der Mann nur leichte Hautabſchürfungen davontrug. Eine Radfahrerin fuhr infolge dieſes Vorfalles einen 7jährigen Jungen ſo ungeſchickt an, daß der Junge ſich den rechten Unterarm brach 2 Wenne Man hörte die rhetoriſch schwungvolle Me de des Dich⸗ ſuchte. ters Walter von Molo, der die herrſchenden literariſchen Strömungen aufzuzeigen und die Miſſion des Dichters im heutigen Deutſchland zu zeichnen verſuchte. Man vernahm die warme und klare Stimme von Profeſſor Anna Sie m⸗ ſen, die von der lebendigen Freundſchaft mit Büchern, von der Eingliederung des Buches in alle Verbindungsmöglich⸗ keiten zwiſchen den Menſchen ſprach, die heute in Rundfunk und Kino den Menſchen von einem nur leſenden in einen Hörenden und Sehenden zurückverwandeln. Während der Kundgebung hat mancher Hörer eine Zeitung oder Zeitſchrift des Leſeſaals in die Hand genommen und ſyo die Veilſeltigkeit unſerer heutigen Bildungs möglichkeiten im Hören und Leſen dokumentert. Die Befaſſung mit Büchern, die immer möglich iſt, auch wenn wir glauben, keine Zeit dazu zu haben, wird gerade von öffentlichen Volksbüchereien am ſtärkſten angeregt und getragen. Denn wenn man man ches Buch auch gerne ſelbſt beſitzen will, ſo leiſten die Bſi⸗ chereien und Leſeſäle am eheſten den Dienſt der billigen und weiten Verbreitung des in Büchern niedergelegten Kultur⸗ gutes. 8 Wenn man aus den hellen Leſeſälen auf die Straßen der Neckarſtadt heraustrat, ſo hatte man das Gefühl, daß hier in einem großſtädtiſchen Stadtteil ein Zentrum geſchathen iſt, das vielen zwangloſe und angenehme Unterhaltung, Bildung u. Information ermöglicht, die ſie zu Hauſe oft vermiſſen mögen. Die Wiedereröffnung der Bernhard Kahn Leſehalle bildete einen würdigen Auftakt und Beſtandteil der Veranſtaltungen für den„Tag des Buches“ in Mannheim.* Erich Kleiber ernſtlich erkrankt. Erich Kleiber, der geſtern noch an den Verhandlungen zur Beilegung der Walter⸗Kriſe teilnahm, mußte ſich heute nacht plötzlich wegen einer ſchweren Blinddarmentzündung einer Operatlon unterziehen. Die Operativn iſt gut verlaufen, ſtrömen getragene Anſprache Welsmantels über„Buch und Polk“, die ſympathiſchen Worte des Verlegers Eugen Diederichs, der die Kultur der Klaſſiker heranzog und breiteſten Schichten unſeres Volkes! 7 E 77 4 5 7 52 f e 1 4 unſere künſtleriſche Zukunft im Buche zu umſchreiben ver⸗ doch iſt der Zuſtand des Kranken ſehr ernſt da die Er⸗ krankung ſich durch eine inzwiſchen aufgetretene Bauchfellent⸗ zündung kompliziert hat. Die Aerzte hoffen ber, daß Nlefher die ſchwere Friſe überſtehen wird 5 4. Seite. Nr. 188 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 22. März 1929 Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Zwei tödliche Autounfälle vor Gericht Fällen Freiſprechung Das Schöffengericht hatte ſich mit zwei tödlichen Auto⸗ unfällen zu befaſſen. Am 20. Dezember v. J. wurde auf dem Heimweg von der Fabrik Rheinau ein in gleicher Richtung fahrender Radfahrer von einem Auto angefahren und auf die Straßenböſchung geſchleudert. Ein Straße fahrendes, mit zwei Perſonen beſetztes Radfahrer ſchwer verletzt und röchelnd auf dem Boden liegend. Das erſte Auto, das den Unfall verſchuldet hatte, war davongefahren. Der Autolenker wurde von den beiden Automobiliſten verfolgt und überholt und die Nummer des Autos feſtgeſtellt. Der ſchwer verletzte Radfahrer wurde mit dem Krankenauto nach dem Allgemeinen Krankenhaus ver⸗ bracht, wo er bald nach ſeiner Einlieferung an den erlittenen Verletzungen verſtorben iſt. Im Krankenhaus wurde ein Schädelbruch feſtgeſtellt. In dem Unglücksauto ſaß ein verheirateter Kaufmann aus Heidelberg, der in Mannheim ſeinen Wohnſttz hat. Der Angeklagte behauptete, daß er den von ihm an⸗ und umgefahrenen Radfahrer nicht habe ſehen können. Er behaup⸗ tet ferner unwiderlegbar, daß er durch ein ihm entgegenfah⸗ rendes Fahrzeug geblendet worden ſei offenbar in dem Augenblick, als der Radfahrer in ſeinen Geſichtskreis geraten iſt. Dem Autofahrer wurde ferner zur Laſt gelegt, daß er ſich der Feſtſtellung ſeiner Perſonalien und ſeines Fahrzeuges, nachdem der Radfahrer zu Fall gekommen iſt, durch die Flucht habe entziehen wollen. In dieſem Falle hatte ſchon der Staatsanwalt die Verurteilung des Angeklag⸗ ten in das Ermeſſen des Gerichts geſtellt. Das Gericht hat aber für nicht feſtſtellbar erklärt, daß der Angeklagte das An⸗ fahren des Radfahrers überhaupt bemerkt hat. 13 Zeugen und zwei Sachverſtändige wurden vernom⸗ men. Nach der Beweiserhebung beantragte der Staatsanwalt für den Autolenker eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, da eine grobe Fahrläſſigkeit vorliege. Der Verteidiger, RA. Dr. Weingart, weiſt aber darauf hin, daß ein Beweis für die Schuld ſeines Mandanten nicht erbracht und er deshalb frei⸗ zuſprechen ſei. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, folgte dem Antrag des Verteidigers und er⸗ kannte auf Freiſprechung, gegen die, wie wir erfahren, bereits Berufung eingelegt worden iſt. Ein 6jähriger Junge von einem Auto eines 18jährigen herzleidenden Chauffeurs überfahren Am 29. Dezember v. J. mittags 1 Uhr wurde in der Wald⸗ hofſtraße, in der Nähe der Halteſtelle Gartenfeldſtraße ein In beiden 1 pater * Der Unfug des Ballſpielens auf offener Straße hat geſtern abend am Friedrichsplatz einen Unfall hervorgerufen. Zwei Jungens trieben es ſo toll, daß der Ball einer Frau gegen das linke Auge flog und zwar mit ſolcher Wucht, daß die Frau, geführt von einem Paſſanten, den nächſten Arzt aufſuchen mußte. * Betriebsunfall. Ein 56 Jahre alter Verlader erlitt geſtern in einem Betrieb auf dem Lindenhof durch eine auf ihn fallende Giſenbahnſchiene einen linksſeitigen Unter⸗ armbruch. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krau⸗ kenhaus werbracht. * Wenn das Licht bei einer Operation verſagt. Im Hirſchberger Krankenhaus erſtickte nach einer Breslauer Meldung ein kleines Kind bei einer Operation, da plötzlich das elektriſche Licht verſagte. Der„Pfalzdienſt des Sübd. Corr.⸗Büros“ hat auf Grund dieſer Meldung beim Ludwigshafener Krankenhaus angefragt, welche Sicherungen für den Fall des plötzlichen Verſagens der elektriſchen Lei⸗ tung vorhanden ſind. Es wurde folgende Antwort zuteil: In dem Augenblick, wo die Stadtleitung verſagt, tritt eine Akkumulatorenleitung in der ganzen chirurgiſchen Abteilung und auch in der Röntgenabteilung automatiſch in Tätigkeit. Dieſer Notbehelf ſorgt für acht Stunden Licht,. Die Aerzte merken bei der Operation abſolut nichts von einem Verſagen des Lichtes. Damit iſt dem Patienten, wie es ſich gehört, größte Sicherheit gewährleiſtet.— Auch vom Städt. Krankenhaus in Mannheim wird uns auf Anfrage mitgeteilt, daß für den Fall eines Verſagens des elektriſchen Stroms aufs modernſte für Erſatzbeleuchtung ge⸗ ſorgt wird und auch hier in allen wichtigen Abteilungen ſo⸗ fort automatiſch Akkumulatorenſtrom durch die Leitungen fließt. Beranſtaltungen Mannheimer Hausfrauenbund Dr. Alfred Wolff über„Beruf und Geſundheit bei der erwerbstätigen Frau“, in ſachlicher und durch die, den Statiſtiken entnommenen Zahlen eindringlicher Weiſe. Durch einen überſichtlich gegebenen Querſchnitt durch die Berufsarten und der damit entſtehenden Krankhetten der Frau gab der ſcharf ſezierende Frauenarzt ein Bild dieſes ſozialen Elends, das ſich durch die Folgen des verlorenen Krieges und der ſich daraus entwickelnden Volksnot immer weiter ausbreitete. Man könnte den apokalyptiſchen Reitern einen neuen furchtbaren Geſellen beigeben, der eine im Daſeinskampf ntedergebrochene Frau mit dem hungernden, ſchon den Todeskeim in ſich tragenden Säugling an der Bruſt, vor ſich herſchleppt und durch dite deutſchen Lande jagt. Iſt die geſundheitliche Gefährdung, der noch in der Entwicklung ſtehenden und dadurch überanſtrengt beruflich tätigen weiblichen Jugend ſchon erſchreckend groß, ſo nimmt dieſe Gefährdung des Lebens bei der mitverdienenden verheirateten Frau eine kataſtrophale Auswirkung an. Die wirtſchaftliche Not peitſcht die verhefratete Frau zur Hergabe ihrer letzten Ar ſeitsenergien an, um damit die Wirtſchaftsführung und den Kindern die notwendigſten Exiſtenzmittel gewährkeiſten zu können, dazwiſchen gibt es Fehlge⸗ burten,— Nervenzuſammenbrüche.— Wenn die intereſſanten Aus⸗ füthrungen des ungemein eindringlich ſprechenden Redners auch nur in großen Konturen die Not der weiblichen Arbeitskräfte in Büros und Fabriken, an der Nähmaſchine und bei der Heimarbeit umriß, ſo weiſt doch dieſes tieftraurige Kapitel der Volksnot dringend auf die intenſive Mitarbeit der Sozial⸗Hygientker und eine Umgeſtaltung der ſozialen Geſetzgebung zu Gunſt und Recht der zum Mitverdienſt gezwungenen ſchwer arbeitenden Frau hin. Frau Bürgermeiſter Wall dankte dem Redner mit kurzen bewegten Worten und ſchloß damit den zeitgemäßen ernſten Vor⸗ tragsabend 8 * Großer Andrang zum Caſals⸗Konzert, Dienstag, den 26. März Der Philharmoniſche Verein teilt mit, daß zu dem außer⸗ vrkentlichen muſikaliſchen Ereignis des Auftretens Pablo Caſals die Nachfrage nach Karten ſo ſtark war, daß das geſamte Kouzert⸗ Sitzplätzen in Auſpruch genommen werden mußte. de Stehnlan“ eimer wirs geraten, ſich rechtzeftig ihrer Karten zu vorſichern, da es fraglich iſt, ob ſolche au der Abenskaſſe moch verfügbar ſind. 5 auf der Auto fand den 6 jähriger Junge, der hinter einem dort ſtehenden Strr⸗ ßenbahnwagen hervorſprang, von einem Auto überfah⸗ ren. Wegen fahrläſſiger Tötung ſtand nun ein 18½ Jahre alter Chauffeur vor Gericht. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Autolenker mit einem ſchweren Herzleiden be⸗ haftet iſt, und daß er erſt Mitte des Jahres 1918 den Führer⸗ ſchein erhalten hat. In ſeinem Auto ſaßen Hochzeits ⸗ gäſte. Bezirksarzt Dr. Manz war ſ. Z. gegen die Erteilung des Führerſcheins, da die Ausſtellung aber von zwei Fach⸗ ärzten befürwortet worden war, hatte das Bezirksamt keine Bedenken und ſtellte den Schein auch aus. In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß der Auto⸗ infolge ſeiner geringen fachlichen Erfahrung und in⸗ ge der nervenzermürbenden Einwirkung ſeines Herzfehlers der Situation nicht gewachſen war. Er hat verkehrte Maßnahmen ergrifſen und ſtatt zu bremſen und rechts an dem Jungen vorbeizufahren, das Bremſen überhaupt vergeſſen und zu allem Unglück ſodann noch verſucht, hinter dem Jungen mit ſeinem Auto vorbei⸗ zukommen. Dabei hat er den Knaben mit dem rechten Teil ſeines Kühlers erwiſcht. Der Knabe kam unter den Wagen zu liegen, wurde überfahren und war tot. Der Angeklagte führte zu ſeiner Verteidigung aus, daß der Junge direkt vor ſeinem Auto aufgetaucht ſei und daß er keine Zeit mehr zum Bremſen und zum Halten gehabt hätte. Ein Augenzeuge bemerkte, daß der Chauffeur doch noch in der Lage geweſen wäre, ſein Auto anzuhalten. Er habe aber erſt gehalten, nachdem er den Zuſammenſtoß mit dem Knaben verſpürt und die Räder über den Jungen weg ⸗ gegangen ſeien. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Max Kaufmann, plädierte auf Freiſprechung, da dem Ange⸗ klagten kein fahrläſſiges Verſchulden nachzuweiſen iſt. Im ganzen wurden 7 Zeugen vernommen und zwei Sachverſtän⸗ dige gehört. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt, war der Auffaſſung, daß dem Angeklagten eine Fahrläſſig⸗ keit aus der Ergreifung der falſchen Maßnahmen nicht zur Laſt gelegt werden kann. Das Gericht berückſichtigte die Jugend, die nicht vollſtändige Beherrſchung des Autos und das Herzleiden des Angeklagten. Es legte dar, daß eine fahr⸗ läſſige Tötung nicht erwieſen ſei und erkannte demzufolge auf Freiſprechung des Angeklagten. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, daß man ſolch jungen Leuten mit Herzfehlern die Fahrerlaubnis nicht genehmigen dürfe. ch. Aus dem Lande Familiendrama in Weinheim * Weinheim, 21. März. Zu dem gemeldeten Familien⸗ drama in Weinheim wurde folgende amtliche Meldung der Staatsanwaltſchaft ausgegeben: Am Montag, 18. März, abends zwiſchen 7 und 9 Uhr, hat die 55 Jahre alte Ehefrau Dorothea Bär, verwitwete Wetzel, geb. Kuhn, in ihrer Wohnung ihren 68 Jahre alten Ehemann Peter Bär, Güteraufſeher in Weinheim, nach vorausgegan⸗ genem kurzem Streit mit einem Holzbeil erſchlagen. Die Eheleute Bär lebten ſeit Jahren in Streit. Dieſes mag auch mit der Grund geweſen ſein, daß ſich Bär öfter dem Trunke ergeben hat. Als er am Abend der Tat nach Hauſe kam und es beim Nachteſſen wieder zu Streit und Be⸗ drohungen gegen ſeine Frau und die Stieftochter kam, flüchtete die Frau in das im erſten Stock gelegene Wohn⸗ zimmer. Nach ihrer erſten Darſtellung hat ſie die Wohn⸗ zimmertüre abgeſchloſſen, worauf ihr Ehemann gegen dieſe getreten und geſchlagen habe. Plötzlich ſei die Türe aufgegan⸗ gen und ihr Mann ſei mit dem Beil in der Hand unter der Titre geſtanden. Sie habe dem Mann das Beil entriſſen und ihm damit einen Schlag auf den Kopf verſetzt, dem noch mehrere Schläge folgten, nachdem der Mann auf den Boden gefallen war. Nach dem Befund des zur Tat benützten Beils wurde feſtgeſtellt, daß mit dieſem nach Verübung der Tat mit der Schneide mehrmals gegen die Türe geſchlagen wurde. Die Frau hat ſchließlich auch eingeräumt, daß ſie das Beil nicht ihrem Mann abgenommen, ſondern ſchon vorher zu ihrem Schutz in ihrem Zimmer gehabt habe. Die Spuren an der Türe habe ſie ſelbſt verurſacht, um darzutun, daß ihr Ehemann mit dem Beil vor der Tat gegen die Türe geſchlagen habe. Gegen die Täterin wird Vorunter⸗ ſuchung wegen Totſchlags geführt. In einem leider zu wenig beſuchten Vortrag ſprach Frauenarzt * m Heidelberg, 21. März. Eine vom Landesgewerbeamt veranſtaltete Ausſtellung für Friedhofskunſt wird in der erſten Hälfte des Monats Juni hier ſtattfinden. Sie wird in der Peterskirche und in den ſie umgebenden Anlagen untergebracht werden. Der ev. Kirchengemeindeausſchuß hat ſeine Zuſtimmung dazu gegeben. Aus der Pfalz Raubüberfall in Ludwigshafen a. Rh. Ludwigshafen, 22. März. Heute früh um 5 Uhr verübte ein etwa 26 Jahre alter Burſche auf eine Wit we in deren Wohnung in der Wredeſtraße einen Raubüber⸗ fall. Er war von der Straße aus am Abflußrohr in die Höhe geklettert und durch das offenſtehende Feuſter in das im zweiten Stock gelegene Schlafzimmer der Witwe, die hier mit ihrer Tochter ſchlief, eingedrungen. Unter Vor⸗ halten eines Revolvers verlangte er die Heraus⸗ gabe von Geld. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen entfernte ſich der Täter wieder auf dem gleichen Wege. Er iſt noch nicht ermittelt. In eine Schafherde gefahren:— 58 Schafe getötet „ Andwigshafen, 22. März. Die Reichsbahndirek⸗ tion Ludwigshafen teilt mit: In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde kurz nach 4 Uhr auf der freien Strecke zwiſchen Rohrbach⸗Steinweiler und Insheim eine Schaf⸗ herde von dem nach Landau fahrenden Perſouenzug 555 überfahren. 8 Schafe wurden getötet. Die unbe wachte Herde, die etwa öh Meter von der Bahnſtrecke Sportliche Rund ſchau Der Turnverein Mannheim 1846 an Oſtern bei der Uhlenhorſter Hockeywoche Von allen Teilen Deutſchlands wird der Süden bet der Ham⸗ burger Hockeywoche am zahlreichſten vertreten ſein. Kommen keine Abſagen mehr, ſo ſind es zwei Nürnberger, zwei Münchener Bes⸗ eine, der Sportklub Blau⸗Weiß Aſchaffenburg, Heidelberger Hockey⸗ klub und Turnverein 1846 Mannheim, die Süddeutſchland ver⸗ teeten. Daß auch Mannheim diesmal dabei iſt, iſt eine erfreuliche Tabſache. T. V. hat di Saiſon beſonders vielverſprechend an⸗ gefangen mit ſeinem Siege über Blau⸗Weiß Aſchaffenburg und einem Unentſchieden gegen Heidelberger Hockeyklub. In ollen ihren weiteren Spielen bewies die Mannſchaft, daß ihre Erfolge zu Be⸗ ginn der Saiſon wohl gerechtfertigt waren. Die Stärke des T. B. iſt die gute körperliche Verfaſſung jedes einzelnen Spielers zu⸗ ſammen mit guter Stocktechnik, die die Mannſchaft zu ihren Er⸗ folgen kommen ließ. Mit größerem taktiſchen Verſtändnis der einzelnen Mannſchaftsteille untereinander und im Spielaufbau könnte die Mannſchaft noch weiter nach vorne kommen. Dieſen Mangel können nur Spiele gegen große Gegner abſtellen. Die Mannſchaft wird hierzu in Hamburg die beſte Gelegenheit haben. Leider kann die Elf des T. V. nicht in der gewohnten Aufſtellung in Hamburg ſpielen, da durch Krankheit die beiden Halbſtürmer ausfallen. arbeit des Sturmes, umſomehr, als die Stürmerreihe nach an⸗ fänglich wenig guter Arbeit in ihrem letzten Spiel in alter Be⸗ ſetzung gegen Heidelberger Hockeyklub endlich mal eine geſchloſſene Leiſtung gezeigt hatte. Die Leiſtung der Mannſchaft am letzten Sonntag gegen Sportklub 1880 Frankfurt konnte nicht befriedigen, doch entſchuldigt die Neuaufſtellung des Sturmes und die ſo be⸗ dingte Umbeſetzung in der Läuferreihe die ſchwache Leiſtung der erſten Halbzeit. In der zweiten Spielhälfte fand ſich die Mann⸗ ſchaft bedeutend beſſer. Als letztes Training für Hamburg ſpielt die Mannſchaft kommenden Samstag gegen einen Mannheimer Klub und Sonntag im Klubkampf gegen die ſpielſtarke Turnge⸗ meinde Heidelberg. T. V. fährt vorausſtchtlich in folgender Auf⸗ ſtellung nach Hamburg: Stenger, Metz, Greulich, Aubel, Heer⸗ wagen, Weber., Weber., Schröder, Spieß, Aletter. Kermas. Samstag, 23. März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſter hauſen(Welle 1048) 20 Uhr: Sende⸗Spiele: Der Hofnarr, romantiſch⸗komiſche Operette in drei Teilen, anſchließend Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Heitere Abendmuſik, 22.80 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 421,8) 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert, Buntes Programm, 16.35 Uhr: Konzert, 20.15 Uhr: Claire Waldoff, 2 Uhr: Das entführte Mikrophon, anſchließ. von Berlin Tang muſik. amburg(Welle 391,6) 20.15 Uhr: Lincke⸗Revue. önigsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Schwarzwaldmädel, Ope⸗ rette in drei Akten, 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. angenberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.5 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Luſtiger Abend, anſchließend Nachtmuſik. eipzig(Welle 361,0) 20 Uhr: Rheiniſcher Frohſinn, anſchließens Von Berlin: Tanzmuſik. ünche n(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 14.80 Uhr: Unterhaltungsmuſtk, 16 Uhr: Konzert, 20.25 Uhr: Heit. Schallplattenſtunde, 21 Uhr: Zapfenſtreich. uttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 18 Uhr: Unterhaltungskonzert, 16.30 Uhr: Aus dem Pavillon Excelſior, Stuttgart: Tanztee, 19.30 Uhr: Aus dem Feſtfaal der Liederhalle Stuttgart: Konzert, 21 Uhr: Von Frankfurt: Das entführte Mikrophon, anſchließend: Von Berlin: Tanzmuſtk. Ausländiſche Sender Bern(W. 406) 20 Uhr: Chor⸗ und Soliſtenkongert 22.40 Uhr: Tanz. Budapeſt(W. 554,5) 20.40 Uhr: Leichte Muſtk, anſchl. Zigeunerm. Daventry(W. 482,3) 20.45 Uhr: Sinfoniekonzert, 23.20 Uhr: Konz. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Mignon, Oper. Paris(Welle 1744) 21.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Konzert. Rom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Konzert einer Milttärkapelle. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Die heilige Ente, ein Spiel. Zürich(Welle 489,4) 20.15 Uhr: Uebertragung von Bern, 28.15 Uhr: Tanzmuſtk. Ratlio-Spezialhaus Gebr. 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Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ert und Dermiſchtes: Willy Müller— Hanbelsteil: Kurt Ehmer— Gericht And alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Max Filter, ſämtlich in Mannbeim Schluß des redaktionellen Teils Legwo. sind duroh eigenen Versuch zu Hag- freunden geworden, denn sie hade s1ch davon überzeugt, das der doffeinfreie Kaffee Hag nicht nur unschädlich ist, sondern auch den gleioh guten Geschmack hat vie anderer Bohnenkaffee bester ua lität, Ver ihn einmal probierte, wird ihn immer trinken. Das große Paket kostet RM.90 das kleines 95 Ffg Ihr Kaufmann 4 enfernt eingepfercht geweſen war, wurde vermutlich durch ſtreunende Hunde auf den Bahnkörper getrieben. führt ihn. Es iſt dies ein ſchweres Handikap für die Zuſommen⸗ Aus den Rundfunk-Programmen Luft Tem Se 2 8 Wind 8813 dar ie en e eee ee 3 5 Ss s Sts Richt. Stärte 88 Wertheim 1511— 4 17 8 bedeckt Königsſtubl] 563 200. 0 14 9 8 leicht bedeckt Karlsruhe 120 766,4 10 19 8 ſtil bedeckt Bad.⸗Bad. 213 7660 9 is 7 G bedeckt Villingen 780 69,5 4 15 3 W leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 64% B 7 44 SW„ bedeckt Baden weil.— 7668 12 e e, e ede St. Blaſien 780 8 16 1 W leicht bedeckt Höchenſchw... ö ö Vorausſichtliche Witterung für Samstag, den 28. März * . ſind alſo 300 Aufnahmen, von denen man wirklich ſagen kann, Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) f Schallplatte und Rundfunk ſind Geſchwiſter, wenn auch ihre Geburtsjahre über zwei Jahrzehnte auseinander liegen. Der jüngere Bruder hat aber der älteren Schweſter unendlich genutzt, wie bereits eine Ziffer zu belegen vermag: Die amerikaniſche Schallplatteninduſtrie hat im vergangenen Fahre für 200 ionen Dollar mehr Platten umgeſetzt, als im Jahre 1927. der Schallplatte liegen auf der Hand Durch den Rundfunk werden Sänger und Sängerinnen, Soliſten und Soliſtinnen, Orcheſter und Chöre derartig bekannt, daß der Anreiz, ſie auf der Schallplatte immer wieder von neuem zu hören, außer⸗ ordentlich verſtärkt wird. Unterſtützt wird dieſe Neigung durch die zunehmende Verbilligung der Plotten, doch leidet die billige Platte noch immer unter dem Vorurteil, daß ſie nur ſeichte, banale oder kitſchige Unterhaltungsmuſik bringe. Dieſer Vorwurf aber iſt heute nicht mehr berechtigt. Selbſtverſtändlich bringt auch die billige Platte nicht auser⸗ leſene Kunſt allein. Rein wirtſchaftlich genommen kann eben nur die leicht abſetzbare Platte die Vorbedingung der guten ſein, denn erſt der Maſſenabſatz ermöglicht der Produktion Spitzenleiſtungen. Daß dabei mancherlei Spreu unter dem Veizen erſcheint, iſt ſelbſtverſtändlich. Dennoch iſt es er⸗ ſtaunlich, was heute auf der billigen durch den Preis von etwa 5 Mark begrenzten Platte geboten wird.(In der Preis⸗ lage von 5 bis 10 Mark befinden ſich bereits die qualitativ und il Die Gründe für die zunehmende Beliebthei künſtleriſch gehobenen Darbietungen, während fenſeits der 10 Mark⸗Grenze ſelbſtverſtändlich die Standardplatten zu ſuchen ſind.) Um nun einmal eine Ueberſicht zu geben, was alles heute bereits für 5 Mark zu haben iſt— in der Regel liegen die Preiſe zwiſchen 3 und 4 Mark— wurde ein Streifzug durch 150 Platten unternommen. Das daß ſie ein Spiegelbild der billigen Platte darſtellen. Aus⸗ gewählt wurden die Platten folgender, alphabetiſch grup⸗ pierter, Produktionsgeſellſchaften: Brunswick(), Columbia (), Electrola(), Grammophon(8) und Odeon(). Beginnen wir mit dem Geſang. Oper und Lied halten ſich dabei die Waage. Der beliebteſte Sänger Deutſchlands iſt zurzeit zweifellos Richard Tauber. Der Mann der größten Gagen ſingt auf Odeon gleich vier Lieder aus der modernen Operetten⸗ und Liedliteratur, darunter die be⸗ rühmte„Kleine Liebelei“ und„Mary“. Sein Fachkollege Franz Völker von der Frankfurter Oper bringt auf Grammophon außer den unverwüſtlichen Schlagern aus dem Leharſchen Singſpiel„Friederike“ zwei Szenen aus Tosca und die Weingartnerſche„Liebesfeier“. Lieder von Franz Schubert mit Klavierbegleitung ſind dutzendwets vorhanden. Außer Tauber, der den„Frühlingstraum“ und„Die Poſt“ auf Odeon geradezu hervorragend ſingt, teilen ſich Reh⸗ fämper auf Grammophon mit„Krähe“ und„Poſt“, und Zott e Lehmann auf Odeon mit„Tod und das Mädchen“ und„Geheimes“ in die Ehren einer geradezu idealen Schu⸗ bert⸗ Interpretation. Lotte Lehmann ſingt weiter das Hän⸗ delſche Largo und Ave Maria von Bach⸗Gounod auf Odeon in der ihr eigenen ſchönen Kantilene. Da auch ſie auf einer anderen O⸗Platte die oben erwähnte„Kleine Liebele!“ gibt, iſt der Vergleich mit Richard Tauber beſonders reizvoll. Bei Electrola finden wir Eliſabeth Böhm van En dert, ebenfalls mit Schubert und Mozart. Man ſieht bereits: beſte Namen und ausgezeichnete Werke in reicher Auswahl. Bei der Oper und der reinen Orcheſtermuſik iſt immer wieder die Fülle der ausgezeichneten Orcheſter erſtaunlich, die in ihren Wiedergaben wetteifern. Beſonders beliebt iſt wie im Theater auch hier wiederum„Carmen“. Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter ſpielt auf Grammophon die Ein⸗ leitungsmuſik zum 2. und 4. Akt gediegen und vornehm, das Mailänder Symphonteorcheſter das Vorſpiel mit unerhörter Leidenſchaft und fabelhafter Tonentwicklung, Von dem gleichen Orcheſter finden ſich gleich dret E⸗Platten mit den haupt⸗ ſächlichſten Bruchſtücken aus Verdis„Nebukadnezar“. Das Symphoniecorcheſter der Komiſchen Oper in Paris übermittelt uns auf Odeon die Ouvertſtre zu Mignon, Bruchſtücke aus Bajazzo und gleich die geſamte Ballettmuſtk zur Silyia von Delibes auf vier Platten.(Die Ballettmuſik zur„Coppelia“ findet ſich bei Brunswick überaus klangſchön wieder⸗ gegeben.) In dieſem Zuſammenhang ſei auch noch auf die Doppel⸗Cplumbiaplatte verwieſen, auf der das Court⸗ Symphony⸗Orcheſter die beiden erſten Sätze aus der J. Peer Gynt Suite von Grieg ungemein duftig und zart inter⸗ prettert. Das Grammophonorcheſter bekommt das Kunſtſtück fertig, die Ouvertüren zum„Freiſchütz“ und zum„Tann⸗ häuſer“, dieſe nur unweſentlich gekürzt, der billigen Schall⸗ platte zugänglich zu machen. Selbſt das modernſte Opern⸗ erzeugnis, die„Dreigroſchenoper“ fehlt nicht. Der Kanonenſong und die berühmte Tangoballade werden durch Paul Godwin und ſein Orcheſter hervorragend wiedergegeben. Außer den Soliſten und den Orcheſtern gehört auch der Chor zur Oper. Choriſche Prachtleiſtungen finden ſich bei Electrola., wo der Chor der Scala Proben italieniſcher Ge⸗ ſangskultur und art mit den berühmteſten Chören aus „Troubadour“,„Margarethe“, Cavalleria ruſticana“ und „Macht des Schickſals“ gibt, Platten, die man immer wieder hon neuem ſplielt. Um gleich beim Chorgeſang zu bleiben, ſet auf die F⸗Platten des Chores der Templechurch in London verweſen, die gute Kirchenmuſik mit Orgelbegleitung bringen. Von deutſchen Männerchören ſei der Berliner Lehrer⸗ geſangverein auf Electrola und der Meineckeſche Mä nn erchor auf Grammophon erwähnt. Jener bevorzugt namentlich das Volkslied, auch in Platten ſeines Doppel⸗ ſologuartetts, dieſer als Mitglied des Arbeiterſängerbundes Tord eigentümliche die dieſem 5 Forleſon). Zum Bereich der ernſten Muſik gehören Kammer⸗ muſik und Soloinſtrumente. Intereſſant iſt dabei, daß neben dem Roſétrivo, das auf Odeon Schubert und dem Vodwintrio, das Händel und Bach bringt, in der iptſache Engländer und Franzoſen, zum Teil in ſehr geſt 5 Geſangsliteratur arbeitungen ältere und neuere Muſik vermitteln. So ſei u. a. notiert: das St. James⸗Sextett mit Werken von Rameau, Boccherini, Scarperia und Schumann, das Squire Eeleſte⸗ Oktett mit Kompoſitionen von Gounod, Ganne und Elgar, ſowie in der Verbindung von Violine, Flöte und Harfe eine reizende Engelſerenade von Brayer(ſämtlich auf Columbia). Schier unüberſichtlich iſt die Fülle der Soloplatten. Die Orgel, die Königin der Inſtrumente, iſt nach der Ver⸗ vollkommnung der Aufnahmetechnik auf der Schallplatte beſonders genußreich. Bis zu welcher tonlichen Vollendung ſich dabei Spiel und Wiedergabe vereinigen laſſen, zeigt Arthur Meale, der bei Electrola auf einer Doppelplatte ein derart charakteriſtiſches Naturgemälde„Sturm“ malt, daß man die Wogen der Brandung an die Felſen ſchlagen hört. Nicht minder gut geeignet iſt die Kino⸗ und Wurlitzer Orgel, deren Klänge durch die mannigfaltigen Kombinationsmöglich⸗ keiten der Farbenmiſchungen beſonders reizvoll erſcheinen. Bei Reginald Fooſt klingt beſonders das Tremolo der an ſich harmloſen, aber überaus melodiöſen Kompoſition„A brown bird Singing“ auf Electrola reizvoll. Lew White ſpielt auf der Kino⸗Orgel mit immer von neuem intereſſanter Schattie⸗ rung anſpruchsloſere Werkchen engliſcher und amerikaniſcher Herkunft, darunter auch die glänzend inſtrumentterte Ramona(). Bei den Klavieraufnahmen iſt die techniſche Ver⸗ beſſerung beſonders ohrenfällig, mit der das frühere grelle und zirpenhafte des Klaviertones überwunden worden iſt. Bei wiederholtem Spielen unterſcheidet man ſogar die Inſtrumente, ein Beweis dafür, daß die techniſch vollendete Wiedergabe des Klaviers nicht mehr unerreichbar iſt. Aus der Fülle des Materials ſeien nur vier, aber dafür beſonders erleſene herausgegriffen: Raoul von Koscalſky ſpielt eine Chopinſche Mazurka und die Polonaiſe A⸗Dur, Alexander Brailowſky auf Doppelplatte das Spinnerlied aus dem Fliegenden Holländer in der Bearbeitung von Liſzt, techniſch und geiſtig in fabelhafter Vollendung(Beide auf). Früh⸗ lingsmuſik auf dem Klavier bringt der Engländer Leslie, der neben dem unverwüſtlichen Frühlingsrauſchen von Sin⸗ ding für den Griegſchen„Frühling“ ſamtenen Anſchlag und zarteſtes Pianiſſimo aus den Taſten zaubert(Beide auf). Moderne Klaviermuſik vermittelt Franz Joſef Hirth mit„La Vallee des Cloches“(auf), das trotz des verführe⸗ riſchen Titels bewußt auf billige Effekte verzichtet und ſich auf eigenartige Klangzuſammenſtellungen beſchränkt. Wer unlängſt Georg Kuhlenkampff in Mannheim gehört hat, wird freudig nach der G⸗Doppelplatte greifen, die ſeine wunderbare Kunſt in ein Allegretto und einen Brahms⸗ ſchen Tanz gebannt hat. Eine intereſſante G⸗Platte, auf der Richard Heber mit Orgel ſpielt, enthält die„Träumerei“ von Schumann und das Kir CODur von Bach. Von Max Ro⸗ ſen ſei der füßſinnliche Chopinſche Walzer eis⸗moll auf B⸗Platte vermerkt.(Auf die zahlreichen Violinſoli der prominenten Führer der Geſellſchaftsorcheſter kann natürlich im einzelnen nicht eingegangen werben.) Soli für Violincello finden ſich auf mehreren Odeonplatten, denen Andre Le pi Richard Wagner, Schumann und Maſſenet in klangfarbiger Kantilene den Plat⸗ ten einverleibt hat. Von ſonſtigen Solbinſtrumenten ſei noch Rudi Widhöfd erwähnt, deſſen geradezu ſtupende Saxo⸗ phontechnik ſich auf vier E⸗Platten austoben kann. Freunde des Saxophons— und wer iſt das eigentlich heute nicht werden gerade an dieſen Platten beſonderen Genuß haben. Daß auch Harfe(auf), Xylophon(auf E) und Zither(auf G) nicht fehlen, iſt ein weiterer Beweis für die Reichhaltigkeit der inſtrumentalen Sololiteratur. 5 Naturgemäß iſt im Bereich der leichteren Muſe die Aus⸗ wahl umfangreicher und vielſeitiger. Unſere beſten Operet⸗ ten ziehen zum Teil in ausgezeichneten Zuſammenſtellungen am Ohr vorüber. Hier häufen ſich auch die Namen bekannter Orcheſterführer, wie z. B. die Eleetrola⸗Kanonen Marek Weber und Ferdy Kaufmann, von denen wahllos „Ge'ſchichten aus dem Wiener Wald“,„Schwarzwaldmädel“ und „Cſardasfürſtin“, von den Salouſtücken„Die Schmiede im Walde“ und„Dornröschens Brautfahrt“ herausgegriffen ſeien. Bei Odeon ſei auf den auch als Komponiſten bekannten Dr. Guiſeppe Becce mit den Terra⸗Synphonikern verwieſen, deſſen„Geſchiedene Frau“ Wünſche nach einem Wiederſehen auf der Bühne aufkeimen läßt. Paul Goldwin(auf 6) läßt die„Gräfin Marizza“ aufflimmern und beſcheert uns obendrein einen ganzen Katalog der unſterblichen Waldteuſel⸗ Walzer. Von Cplumbia ſel Jean Lenſens, von Brunswick das Eleveland⸗Orcheſter herausgeſtellt, jenes mit dem berühmten Paderewſkiſchen Menuett, dieſes mit dem Prälu⸗ dium von Rachmaninoff. Welcher unerhörten Klangwirkungen und Klangſteigerungen zuſammengeballte Balalafken, Mau⸗ dolinen und Lauten fähig find, zeigte die„Troika“(auf E) und das Berliner Mandolinen⸗ und Lautenorcheſter(auf). Dieſe Darbietungen reichen faſt ſchon an die Militärmuſik heran, für deren Tonzuſammenſetzungen die Schallplatte ge⸗ radezu ideal iſt.(Lediglich das Problem des Trommelklauges iſt noch nicht gelöſt.) Eine ausgezeichnete Kapelle iſt darnach die des 3. Bataillons des 9, Reichswehr⸗Infanterieregiments, die auf 8 beſte alte Armeemärſche und moderne Märſche bringt. Bei E vernehmen wir auf Doppelplatte den großen ee gezeichnet geſpielte Kinderſymphonie des Armeemuſtkinſpizienten Leitung Hackenberger. Die Hausorcheſter von O und& ſetzen die Aus⸗ Zapfenſtreich unter leſe deutſcher Märſche aufs beſte fort. Beſonders reizvoll iſt ein Vergleich der deutſchen mit der engliſchen Militärmuſik, von der wir auf zwei C⸗Platten ausgezeichnete Proben zu hören bekommen. Sowohl die Gardegrenadiere wie die ſchot⸗ tiſchen Füſiliere zeichnen ſich durch die überraſchende Flütſig⸗ keit der Klarinettenklanggebung aus. Die Spezialiſterung der Schallplatten hat auch zur Schaffung eigener Kinderſerten geführt. Die E⸗Platten auf denen„Tante Lieschen“ in Wort und Ton Kinderlieder vorträgt, ſind eine reizvolle Bereicherung für Kinderunter⸗ haltungen, da bei ihnen das Lehrhafte vermieden und das, was zu den Herzen der Kinder ſpricht, mit beſonderer Wärme vorgetragen wird. Die Duoptiſten, gleichfalls auf E, werden mit ihren ſchwäbiſchen Volksliedern zweifellos fedes Kinder⸗ herz entzücken, und nehmen wir dazu noch die techniſch aus⸗ von Haydn, (ebenfalls auf), kann man mit dieſen Platten zufſammen eine Kindergeſellſchaft ſtundenlang unterhalten.— Eine Klaſſe für ſich bildet unſere heimiſche Künſtlerin Frau Eliſe de Lank, die auf Odeon drei Proben pfälziſcher Mundarbdich⸗ tung ſpricht. Wer, wie wir Mannheimer, ſie ſo oft in Wirk⸗ lichkeit ſprechen hört, wird gerade bei dieſen Platten die tech⸗ tiſch tadelloſe Wiedergabe der altbekannten Gardinenpredigt oder der Faſtnachtspredigt hinter dem Fenſterladen aner⸗ kennen. Geradezu unerſchöpflich iſt natürlich das Arſenal der Tanzplatten. Daß dabei die Amerikaner den Jöwen⸗ anteil in Anſpruch nehmen, liegt auf der Hand. Aber auch unſere deutſchen Kapellen ſtehen ihnen nicht nach. Die bei den amerikaniſchen Platten beliebte Einbeziehung von Geſangs⸗ ſtimmen hat bei uns zu der Spezialität der Soloſtimme auf Tanzrhythmen geführt. Cläre Waldow und Auſtiy Eden(beide auf E) ſind dafür typiſch. Bei ihnen iſt das Couplet der alten Zeit überwunden, Vortrag und Muſtik er⸗ gänzen ſich gegenſeitig, wozu die charakteriſtiſchen Eigenarten hinzutreten. Ueber Cläre Waldows köſtlichen Berliner Jargon iſt kein Wort zu verlieren und Auſtin Edens Parlando, das gleichzeitig eine prächtige Karikatur auf die flüſternde Baritonie darſtellt, gibt ſeinen Platten einen beſonders ver⸗ lyckenden Reiz. Auch Willy Prager(0) mit ſeinem un⸗ verwüſtlichen„Ich weiß, das iſt nicht ſo“ gehört in dieſen Be⸗ reich, über deſſen Grenzen freilich Blandine Ebinger (E) mit ihren Vorträgen„Der Mond“ und„Das Kurxrende⸗ mädchen“ ſchon weiter hinausgreift, Franz Bauma un und Willy Oſtermann(auf E) ſind die typiſchen Rhein⸗ liederſänger, die ihres Publikums immer gewiß ſein werden. Von den eigentlichen Jazzorcheſterführern findet ſich der berühmteſte von allen, Paul Whitemann, bei Electrola und Columbia. Die Klangfarbe ſeines Orcheſters iſt ſo charak⸗ teriſtiſch, daß man ihn ſchon nach den erſten Tönen erkennt. Die anſcheinend unyerwüſtliche„Ramona“, die von einer gangen Reihe von Kapellen exekutiert wird, bekommt jedes⸗ mal ein anderes, wenn man ſo ſagen darf, tonmaleriſches Geſicht. Um nur noch einiges, beſonderes charakteriſtiſches, zu vermerken, ſei auf Jack Hyltons„Perſiſche Rufe“(auf E) verwieſen, in der die Wurlitzer Orgel duftiges Flimmern vorzaubert. Dajos Bela iſt die bekannte Odeon⸗Kanone, der mit einem Rieſenrepertofre, vom Fauſtwalzer angefangen bis zum modernen Tango, aufwartet. Bei Brunswick haben wir eine ſchier unüberſebbare Auswahl an amerikauiſchen Orcheſtern. Spielen einmal zwei den gleichen Tanz, macht der Vergleich der Inſtrumentierung beſondere Freude. Den berühmten„Rag Doll“ verſehen z. B. die Varſity Four mit ylophon und Banjo, während das Abe Lymans Orcheſter den Hauptrhythmus mit der Orgel untermalt. Harfe und Harmonika ſind jeweils Spezialitäten der beſonders darauf eingeſtellten Orcheſter. Typiſche Amertikanismen finden ſich in den grotesken Tonmalereien der Six Jumpings Jack, die beiſpielsweiſe einen Hühnerhof ſo naturgetreu malen, daß man eigentlich nur noch die gelegten Eier vermißt. Im übri⸗ gen iſt die orcheſtrale Vollendung bereits dermaßen vorge⸗ ſchritten, daß die Mehrzahl der Tanzplatten ebenſo gut zu hören wie zu tanzen iſt. Als letzte Kurioſität ſei noch auf die Rivellers() verwieſen, ein Neger⸗Quartett, die mit unglaublicher Kehlenfertigkeit und einer nicht mehr zu über⸗ treffenden Rhythmik u. a. das berühmte Hallelujah fingen. Wie ſchon eingangs hervorgehoben, konnte es ſich bei den 300 Muſikſtücken nur um Stichproben handeln. Aber ſie genügen bereits für den Beweis, daß die billige Platte heute vollauf in der Lage iſt, die Grundlage für eine reichhaltige Schallplattenbibliothek zu bilden. Die Ausſichten werden auch noch dadurch gebeſſert, daß die deutſchen Schallplatten geſellſchaften infolge der ausländiſchen Konkurrenz genötigt ſind, ſogenannte Kampfplatten herzuſtellen. Die vor einigen Monaten mit engliſcher Unterſtützung gegründete Orcheſtrola Vocalin A. G. hat unlängſt eine 20 Ztm. breite „Volksplatte“ für 2,25 Mk. herausgebracht, um den deutſchen Konventionspreis von 3,50 Mark für die Normalplatte zu unterbieten. Um dieſem ausländiſchen Vorſtoß zu begegnen, haben die deutſchen Konzerne Lindſtröm und Polyphon be⸗ ſchloſſen, gemeinſam ebenfalls eine„Volksplatte“ in gleicher Breite, aber für nur 1,50 Mk. herzuſtellen. Die Möglichßeit einer weſentlichen Bereicherung der billigen Schallplatten⸗ literatur iſt alſo gegeben, den Vorteil hat diesmal zweifellos der Konſument. Vielleicht führt dieſer Konkurrenzkampf mittelbar auch zu einer Verbilligung der Platten bis zu 10 Mark und dartiber. Dann iſt der Siegeszug der Schall⸗ platte überhaupt nicht mehr aufzuhalten. E. ee . In den ersten O Jahren sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen, rnilden durch spãter manche Sorge Erhaltung seines guten Preis 20 hig. NIVEA NIHNOERSEIFE waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst danken, weil ihm da- eints er- 1 85 bleibt. Nives-Kinderseife ist e Überfettet und nach drztlicher Vor- Schrift bes anders für die empfing liche Haut der Kinder hergestellt. urm die denn im Frühjahr ist unsere Haut be⸗ sonders empfindlich, weil ire Widerstands- källigkeit im Winter durch die wärmende Kleidung stark herabgesetzt Ist./ Pflegen Sie hre Haut mit Nſvea-Creme, denn sie ist de einzige Haufcreme, die Eucerit en- 7 rüihlings beginn komm so recht dle Zeit für C Beiben Sie allabendlich, aber auch am Jage, bevor Sie in die Luft hinausgehen, Jestcht und Hänce mi Nives⸗Cregie ein. re Haut bleibt dann Wunderber zart und Wird niemals essig und soröde. 8. Seite. Freitag, den 22. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) ieee Conti-Cadulchout Erhöhter Reingewinn und erhöhte Divibende— Vor dem Zuſammenſchluß der Gummiinduſtrie? Die Continental⸗Cabutchoue und Guttapercha gompagnie in Hannover verzeichnet Ende 1928 einen von 40 auf 7,888 Mill. 4 geſtiegenen Reingewinn. Wie wir ſchon kurz mitteilten, fall daraus eine um 1 v. H. auf 7 v. H. erhöhte Divi⸗ bende gezahlt werden(o. GV. 30. April), 1,68(0,56) Mill. werden zur völligen Tilgung des Disagio⸗ und Speſenkontos aus der proz. An⸗ leihe von 1920 benutzt, ferner für Abſchreibungen auf Gebäude, Ma⸗ ichinen und Fabrikutenſillen 2,68(1,75) Mill.& verwandt. Der Rück⸗ lage werden 0,28(0,2) zugewieſen und 0,46(0/390) Mill. vorgetragen. Nach dem Geſchäfts bericht haben ſich die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft befriedigend geſtaltet, trotzdem im allgemeinen das Jahr 1928 eine nicht günſtige wirtſchaftliche Entwicklung ge⸗ nommen hat. Geſagt müſſe allerdings werden, daß das Ergebnis in keinem Verhältuls ſteht zu den ſchon ſeit Jahren gemachten An⸗ ſtrengungen von Kapital, Kopf⸗ und Handarbeit. Auf den erzielten Umfatz ervechnet, iſt es als gering zu bezeichnen. Die Geſellſchaft konnte ſich in ihrer Ein⸗ und Verkaufspolitik den ſchwierigen Verhältniſſen des Marktes anpaſſen und ihre Um⸗ ätze dem Werte und beſonders der Menge nach weſentlich ſteigern. Die Zuſammenarbeit mit den ſchon lange dem Ein⸗ luſſe der Conti unterſtehenden Excelſlor⸗Werke hat zu dem Ergebnis beigetragen und ſich in dieſem Jahre im Gewinnergebnis zum erſten Male voll ausgewirkt. Im Ausfuhrgeſchäft hat die Geſellſchaft trotz der großen Schwierigkeiten, die ſich dem Abſatz der Waren in faſt allen Ländern noch entgegenſtellten, Fortſchritte gemacht, Der Tnlandsabſatz in Fahrradreifen litt beſonders durch die bekannte ſchwierige Lage der Fahrradinduſtrie und des Fahrrabhandels. In techniſchen Artikeln war die Geſellſchaft gut beſchäftigt. In Automobilreifen für Perſonen⸗ und Laſtwagen hat ſich die Gefellſchaft mit ihrer Qualität voll durchſetzen können. Die Geſellſchaft war das ganze Jahr über in dieſem Artikel gut be⸗ schäftigt, wen ſchlands und damit auch 2 Frankfurt Nach dem Bericht bot das Jahr 1928 das Bild einer ſeit Frühtahr allmählich abbröckelnden Konjunktur. Wenn trotzdem der Vorfahrs⸗ umſatz nur um wenige Prozente unterſchritten wurde, ſei dies zurück⸗ zuführen auf die erfreuliche Entwicklung einzelner Spezialabtetlun⸗ gen und in beſonderem Maße auf eine Steigerung des Auslands⸗ abſatzes.— Die geringere Kaufluſt der Inlandskundſchaft wirkte ſich beſonders in der Abteilung Mühlen bau aus. Durch belangreiche Auslandsaufträge blieb ſedoch der Vorlahrsumſatz annähernd erhal⸗ ten.— Weſentlich günſtiger verlief die Entwicklung im Stlo⸗ und Speicherbau.— In der Abteilung Transportanlagen blieb der Umſatz gegen das Vorjahr zurück.— Günſtiger lagen die Abtet⸗ lungen Leichttransport und Pneumatik. In ber Abtei⸗ lung Hartzerkleinerung konnte durch erhöhte Anſtrengungen im Auslande eine weſentliche Umſatzſteigerung erreicht werden.— Die übrigen Abteilungen arbeiteten befriedigend. Neu aufgenommen wurde der Bau automatiſcher Getreide⸗ und Mehlwaagen, während der Turbinen⸗ und Oelmühlenbau als unrentabel aufgegeben wurde. Es wurde ein Rohgewinn von(in Mill. 4) 12,97(12,87) erzlelt. Unkoſten gingen auf 9,35(9,45) zurück, dagegen erhöhten ſich Steuern auf 1,08(0,95) und Abſchreibungen auf 0,88(0,82). Aus dem Rein ⸗ gewinn von 1,81(1,80) werden bekanntlich wieder 10 v. H. Divi⸗ dende auf 14,80 St.- und 7 v. H. auf 0,20.⸗A. verteilt, 0,15(0,18) dem Wohlfahrtsfonds überwieſen und 0,11(0,15) vorgetragen. „ Prenßiſche Hypotheken⸗Actien⸗Bank.— Dividendenerhöhung nun 9 auf 10 v. H. Das Kuratorium der Preuß ſchen Hypotheten⸗ Aetien⸗Bank hat in ſeiner Bilanzſitzung beſchloſſen, die Divi⸗ Jen de für das Jahr 1928 auf 10 v. H. feſtzuſetzen. Für das ver⸗ gangene Jahr nimmt erſtmalig das geſamte Aktienkapital von 12 Mill.% an dem Gewinn teil. Im vorigen Jahre gelangten 9 v. H. rf 6 Mill. 4 und die halbe Dividende auf 6 Mill.& junge Aktien gur Ausſchtttung. Es iſt der Bank in den letzten Tagen gelungen, urch ihre ausländiſchen Beziehungen einen geſchloſſenen Poſten von 42 Mill. G.% sproz. Gold⸗Hypotheken⸗Pfandbriefen zu vorteilhaften Bedingungen abzuſetzen.— Die ordentliche Generalverſammlung oll auf den 20. April einberufen werden. * Braunkohlenwerke Borna.— Divldendenerhöhung. Der AR. beſchloß, der GB. am 18. April die Verteilung einer Dividende von 8(l. V. 7) v. H. vorzuſchlagen. * Mattes u. Lutz. Trikotfabriken,.⸗G. in Beſigheim— Mehr⸗ geitswechſel. Ein durch die Herren Gabe Dinkel a c er ⸗Stubt⸗ gart, Generaldirekbor Hartman n⸗Heidenheim und Trikotfabri⸗ kant Sox⸗Tuttlingen vertretenes Konſortium hat die Aktien⸗ für Steuern 4,037(—). der Reifenverbrauch doch nicht ſolch ſchnelle Fortſchritte machte, wie man es im allgemeinen erhofft hatte. Im einzelnen weiſt der Geſchäftsbericht u. a. darouf hin, daß oͤte übergroßen Steuerbelaſtungen für die Weiterentwicklung nicht nur des Werkes, ſondern der ganzen deutſchen Wirtſchaft große Sorge machen. Der Bericht verweiſt ferner noch u. a. auf die Nübck⸗ erwerbung des etwa 23 v. H. des Aktienkapitals ausmachenden Aktien⸗ paketes von der Goodrich⸗Compauy, wodurch in den langjährigen angenehmen Beziehungen zu den Amerikanern ſich durch dieſe Trans⸗ aktion nichts ändert. Dieſer Aktienrückerwerb, aus deſſen Verwen⸗ dung die Conti Einfluß habe, wird bei Anſchlußbeſtrebungen, bei der ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage ſehr gelegen kommen. Nur eine ſtraffe Zufſammenfafſung aller Kräfte könne bei dem ſcharfen Wettbewerb, der in vielen Punkten beſſergeſtellten ausländiſchen Kon⸗ kurenz gegenüber helfen und dazu führen, dem Verbraucher durch Ausſchaltung ſämtlicher vermeidbaren Ausgaben eine gute Ware preiswert zu liefern. Der Vorſtand machte in der geſtrigen Bilanzſitzung Mitteilung von den Verhandlungen über die Vereinigung mit anderen Geſell⸗ ſchaften der Gummiinduſtrie, die wie mitgeteilt wird, in Kürze einen „gewiſſen Abſchluß“ erfahren dürften. Danach darf man alſo wohl annehmen, daß die Verhandlungen mit Peters Union und Pollack ziemlich weit fortgeſchritten ſind. Ob aus der Formulierung, daß die Verhandlungen in Kürze einen„gewiſſen“ Abſchluß erfahren dürften, weitere Schlüſſe zu ziehen ſind, ſei allerdings dahingeſtellt. Die Bilanz weiſt u. a. aus(in Mill.): Aktiva: Grund⸗ ſtücke und Gebände 19,6(17,10), Maſchinen 8,7(7,75), Wechſel 0,54 (0,75), Kaſſe 0,18(0,12), Wertpapiere und Beteiligungen 1,635(6,75), auswärtige Lager und Vorräte zuſ. 13,0(16,54), Schuldner 37,66 (20,70). Paſſiva:.⸗K. 34,10, Anleihe 20,0(20,0), Hypotheken 0,107(0,35), Reſervefonds 3,2(4,9), Gläubiger 11,20(15,6), Rückſt. » Deutſche Schiff⸗ und Maſchinenbau AG. in Bremen. Die AR. Sitzung hat noch nicht ſtattgefunden. Es wird jedoch angenommen, daß die Geſellſchaft auch für das abgelaufene Geſchäftsjahr die Dividendenzahlung noch nicht wieder aufnehmen wird. Weftere Intereſſenausdehnung des Schener⸗ Konzerns. In Berlin fand eine Verſammlung ſtatt, die ſich mit dem Plan det Gründung einer Intereſſengemeinſchaft Branden⸗ burgiſcher Mühlen beſchäft gte, ähnlich wie ſie in Schleſien und Thüringen berelts geſchaffen iſt, wobei der Deutſchen Müh⸗ len vereinigung(Scheuer⸗ Konzern) maßgebender Einfluß ge⸗ währt werden ſoll. Ein Gründungsbeſchluß kam nicht zuſtande; die Verſammlung wählte einen aus neun Mitgliedern beſtehenden Ausſchuß, der die gemachten Vorſchläge auf ihre Zweckmäßigkeit hin prüfen ſoll. 5 Dividendenſteigerung Induſtrieban AG., Held u. Francke Wie wir hören, wird die Geſellſchaft auf das auf 8 Mill. 4 echbhte Kapital eine Dividende von 12 gegen 10 v. H. i. V. verterlen. Vorübergehend hauſſierende Vörſen Mannheim feſter Angeregt durch die günſtige Meldungen über die Neparations⸗ konferenz und geſtützt durch die leichte Verfaffung des kurzfriſtigen Geld marktes war die Börſe heute für Aktienwerte feſt geſtimmt. Bei kleinem Umſatz konnten die Kurſe der führenden Induſtriewerte 2 bis 3 Punkte anziehen, ſo u. a. Farben, Linoleum, BBC., Rhein⸗ eleetra und Waldhof, auch Cement Heidelberg ſetzte ihre Kursſteigung fort, ferner von Nebenwerten Enzinger höher gefragt. Von Hypo⸗ thekenbanken wurden Rhein. Hypothekenbank mit 205 exkl. Dividende notiert. Am Verſicherungsmarkte wurden Mannheimer Verſicherung auf unveränderter Baſis gehandelt. Feſtverzinsliche Werte ohne Ge⸗ ſchäft. Frankfurt feſt Nachdem noch im heutigen Vormittagsverkehr die Stimmung buſt⸗ los war und die Spekulation infolge der ſchwachen geſtrigen Aus⸗ landsbörſen und des bevorſtehenden Liquidationstages ſehr zurück⸗ haltend war, machte ſich zu Beginn des offiziellen Marktes eine all⸗ gemeine Befeſtigung bemerkbar. Ausſchlaggebend hierfür war wieder die ſtarke Beteiligung des Auslandes am Börſengeſchäft. Ob⸗ wohl die Reparationsverhandlungen einen langſamen Fortgang nehmen, iſt die Meinung im Auslande vorherrſchend, daß mit einem günſtigen Endergebnis für Deutſchland gerechnet werden kann und aus öieſem Grunde ſchritten in der Hauptſache die beſtinformierten Kreiſe des Auslandes zu größeren Intereſſeukäufen. Auch die Kulihe nahm, angeregt hiervon, in größerem Umfange Deckungen vor, zumal ſie auch noch verſchiedene Limiten für Publi⸗ kumsrechnung laufen hatte, die aber doch ziemlich gering blieben. Das Geſchäft war in Spezialwerten wieder außerordentl. lebhaft. Elektro⸗ Aktien ſtanden im Vordergrund und waren hauſſierend. Am leb⸗ hafteſten waren Stemens mit plus 8 v. H. gefragt. Vernachläſſigt und angeboten dagegen Chade⸗Aktien mit minus 3,5 4. An den mehrheit Mattes u. Lutz, Trikotwarenfabrik, A. G. in Beſig⸗ Heim, exwocben. übrigen Märkten war das Geſchäft etwas beſcheidener. J. G. Farben konnten jedoch bei auch ziemlich lebhafter Nachfrage 2,25 v. H. ge⸗ Rückgängiger Abſatz des Kohlenſyndikats Der Abſatz des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats im Februar belief ſich nach dem jetzt vorliegenden Bericht auf ins⸗ geſamt 9,41 Mill. To. gegen 10,1 Mill. To. im Januar. Arbeitstäg⸗ lich trat eine Zunahme um 0,92 v. H. auf 392 279 To. ein. Hinter dem Februar im Vorfahr blieb der arbeitstägliche Abſatz jedoch noch um 1,48 v. H. zurück. Der Werksſelbſtverbrauch betrug im Februar 0,15 Mill. To. gegen 2,21 Mill. To. im Januar. Der arbeitstägliche Abſatz für Rechnung des Syndikats(Koks, Briketts und Kohle be⸗ rechnet) ging von 250 625 To. auf 244 467 To. zurück. Aus den he⸗ kannten Gründen(Einſtellung der Flußſchifſahrt uſw.) war der Ab⸗ ſatz ins beſtrittene Gebiet mit 217 Mill. To. gegen 311 Mill. To. rück⸗ läufig, während der Abſatz ins unbeſtrittene Gebiet von 3,39 Mill. To. auf 3,69 Mill. To. anſtieg. Im einzelnen trat für Kohle im arbettstäglichen Syndikatsabſatz ein Rückgang um etwa 8 v.., für Koks dagegen eine Zunahme um 12 v. H. und für Briketts um 16,35 v. H. ein. Die arbeitstägliche Förderung der Mitgliedszechen ver⸗ ringerte ſich gegenüber dem Vormonat um 8 v. H. 2 2 winnen. Zellſtoffwerte bis 2 v. N. höher. Montanwerte nur wenig beachtet, aber Kaliaktien etwas lebhafter begehrt. Autowerte nur geringfügig gebeſſert. Bei Banken beſtand weiter lebhaftes Intereſſe für Reichsbank mit plus 4 v.., die übrigen Banken gewannen zu⸗ meiſt bis zu 2,5 v.., nur Commerzbank trotz des günſtigen Ab⸗ ſchluſſes angeboten und etwas niedriger. Nach den erſten Kurſen fetzte ſich die Aufwärtsbewegung weiter fort, doch traten bald, da Orders nur noch in geringem Umfange eintrafen, verſchiedentlich auch in erſter Linie auf Gewinnmitnahmen Schwankungen ein, ſo daß kleinere Rückſchläge eintraten. Die Kurſe blieben gegen Anfang gut behauptet, teilweiſe waren aber noch kleine Erhöhungen zu erkennen. Das Geſchäft war wieder etwas ruhiger. Am Geld⸗ markt war Tagesgeld mit 5 v. H. unverändert. Berlin feſt Obgleich man im heutigen Vormittagsverkehr überwiegend mit einer ſchwächeren Börſe rechnete, trat, da auch zu Beginn der Böfrſe einige ausländiſche Kauforders vorlagen, ein Tendenzumſchwung ein, und die Kurſe erfuhren, beſonders bei den führenden Werten ſprung⸗ hafte Steigerungen. Die Baifſepartei wurde zu über⸗ ſtürzten Deckungen gezwungen, was die Aufwärtsbewegung der Kurſe noch vergrößerte. Gewinne bis zu 3 v. H. waren keine Seltenheit, Reichsbank eröffneten 65s höher, Dit. Linoleum plus 5, Schuckert 4,25, Siemens 6,25; Kaliwerte plus—4 v. H. uſw., dagegen Polyphon und Schelſ. Zink je 3, Ilſe 2 v. H. und Svenska 5,5/ niedriger. An⸗ lethen freundlich, Ausländer ruhig, Pfandbriefe total geſchäftslos, Geldmarkt unvernädert. Auch nach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft wetter lebhaft, und die meiſten Papiere erzielten weitere Ge⸗ winne von—3 v. H. Der Kaſſamarkt zeigte überwiegend freundlichere Haltung. Die Heraufſetzung des Reportgeldſatzes um 4 v. 8. auf 8 v. H. in der Mitte, löſte Realiſationsneigung aus, ſo daß ſich die höchſten Tageskurſe bis zum Schluß nicht behaupten konnten. Es war zwar überwiegend gegen den Anfang—2proz. Beſſerungen feſtzuſtellen, darüber hinaus waren aber nur wenige Papiere wie Licht und Kraft, Polyphon, Leonhard Tietz und Julius Berger geſteinert. Im internationalen Deviſengeſchäft blie⸗ ben Deviſen gegen Reichsmark unverändert. Der Dollar notierte 4,2150. Londan und Holland eine Kleinigkeit höher 4,8888 nach 4,8585, bezw. 40057 nach 4005. Spanien nach vorübergehender Be⸗ feſtigung auf 31,70 gegen London wurde mit 91,90 offeriert. Reichs⸗ mark gegen Dollar waren auf ein und drei Monate parti geſucht, infolge der Verknappung zum Quartalsultimo. Verliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 6½, Lombard T ½, Privat 6% v. 5. Amtlich 21. Mürz 22. Mär arltät d in R⸗M ffir G.[ 8 3 11855 Follandz. 100 Gulden J 168.61 188,95[18861 168,58 680 45 Athen. 100 Drachmen.44.45 5,44 5,4 445 9 Brüſſel 109 Belga= 500.⸗Fr. 58,45 58,87 58,45 88,7 58,388 4,5 Danzig. 100 Gulden 81.718187 81.72 51.88 81,858 8 Helſingfors... 100 flunl. M. 10.598 10.618 10.5838 10,818 19,512 1 Italien 100 Lire 22,05, 22.09 22.0 22.09 22,05 7 Südſlawien.. 100 Dinar 7393 7,407 7,888 7,40 7858 7 Kopenhagen. 100 Kronen 112.20 112,42 112.20 112.42 112,00 5 Liſſabnn„ 100 Estnds 18,83 18,87 15, 18,68 17. 8 Oslo 00 Kronen 112,28 112,50 112.28 112,50 111,74.8 Paris„„ 100 Franken 16,44 16,48 16,44 16,48 18.445 3 Prog 00 fronen 12,475 12.495 12.49 12.30 2,38 5,5 Schwei.„. 100 Franken 51,00] 61,10 81,00 81,16 60,818].5 Sefa„„ 00 Leva.041] 3,047 3,041 8,047 3,017 8 Spanien 100 Peſeten 64,14 64,28 63,98 64,10 69,57 5 Stedholm... 100 Fronen 114.44 11288 113.4 112,85 1120 8 Wien 100 Schilling 55,18 88,31 89.19 59,381 38,9 65 Dudapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 7387 73.51 738,37 73,51 72,88 8 Duenos⸗Alre.. 1 Pef. 1,710 1.770 1774] 1786 10 Canada. 1 Cana. Dollar] 4,188 4,198 4,190 4,98.178— Japan„ Den 1,876 1. 1,870.874 1,886 5˙8 Ratro. 1 ägypt. Pfd. 20,98 21,00 20.90 21,00 20,81— Konſtantinepel.„„ 1 türk. Pfd..065] 2,069 2, 2,087 2,130 10 Lenden 1 fd. 20489 20,479 20,4 20,8 20388 5,5 Nm Hork.„1 Dollar 47105 4,2185 4,2110 4,2190 4,1780 8 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,409 0,501.4985] 0,5005 0,803 Urugu ag. 1 Gold Pef. 4,268.274 l 4,278 4,284 4,321 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 21 A. 22. 2 A.. 22. 0% ab. Sl. M. 21 77,— 77.— Lubwigsh. A. Br. 220,0 220,0 10% Srkr, M. Bü. 128,0 128,0 7% Dad Kom. Gd 37,25 87,25 Pfälz. Preßhefe 186,0 186,0 15¼„„ 5A. 140,0 140,0 8%'bafenStabt 91.75 51.75 Schwartz Storch. 165,0 185,0 1 10 ihm. Gold 102,2 102.2 Berger Worms 204,0 204,0 Karter Nän al 12.0 2%„ Gold 92,50 82,50 n en 82 Gold 78,— 78.— Bab. Aſſekuranz 220,0 220,0 Konſerven Braun 33.— 3 Sec Derben b. 24 135,0 186,0 Continent. Verſ. 91.— 51.— Mann. ummi 2780 Mannh. Verſich, 153,0 153,0 ie 5.— Babiſche Bank 170,0 170,0 5 Pfälz⸗Hypolh. B. 164.0 1840.-G. f. Seilind. 65,.— 65, Portl. gem. Heid. 138,0 Ah, Hypotg. Bt. 211.0 206,0 Brown, Hover 149.5 152,0 Nh. Elektr. A- 108.93 Ah. Ereditbane 127,0 127,5 Daimler⸗Benz 85.— 88.— Rheinmühlenw. 140.0 Süd. Disconto 135.0 135,0 Deukſche Linol. 387,0 840.0 Südd. Zucker— 145,5 Enzinger Union 78,— 81,— Verein diſch Oelf. 71.— 71. Durlacher Hof 135,0 185,0 Gebr. Fahr... Wanß ae 129,0 Eichbaum„ e J. G. Farben.. 250,0 252,0 Zellſtoff Waldhf 281,0 282,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv. 142 0141.0 f Bayr. Hyp. u. Wb. 154.0 159.2 60% Reichsaul. 87,80 Com. u. Privatb. 197,2 197,7 8%„ 27 53,95 0 Darmſt. u. Nat.—,— 283,0 Gelſenk. Bergw. 130,9—, Ablsſungſch. U 12,80 5 Deutſche Bank. 174.1 175,1 Harp. Bergbau 135,0 135,4 5 ohne 69,— 89,— Flſe Bgb. St. A. 210,0 210,0 Feſtperzinsliche Werte Montan-Aktien Eſchwell. Bergw.—— „ Wertb. 5— 2 Effekten Bank 124.5 124.0 8. 88 2 3 7— D. Obo u. Wechſ. 144.5 128.0 Aan e 5 224.0 4% Schüßg. 14,.58.80 D. Heberſee⸗Bank 107.5 103,8 altezalhzerfurt 288. 339,7 15. 60 F. Vereinsbank. 102.0 102,0 Kali Weſteregeln—— 229.0 Klöckner 5 [Mannesm.sR. 116,2 Mansfeld Akt. 129,5 8% Fudwigsp. 26 91,85 91,65 Disconto⸗Geſ. 206.0 165,7 10% möm. Gd. 25— 25280 Dresdner Bank 169,7 171,0 1„* 40525 Frankf. Bank.. 106,0 %„ 780 77,80 Perf Hp g. 29 1520 69% Gtr. Pih. 2506.25—.—, Metal. u. l. 188. 89% Preuß. falt.—.— Mitteld. Cd. 180 59% Preuß Rogg. 9,48—— Nürndg. Verein 440 113,7 Otavi⸗Minen 72,1572, Phönig Bergbau 95,50 Rhein. Braunk.—.—. Bad. Uhren Bergm. Elektr. 220,2 Brem. ⸗Beſig. Oel 68, Brown Boveri. 150.0 Cement Heidelb. 14,0 Chade CThamott. Annw. 111,0 Daimler Be 22,5, 5 21.22 Rein. Geb hesch.—.— 109,0 Rheinelekt. B. A. 79,.— 79— 0 St. A. 164,5 167,7 Roeder, Gebr. D. 112,0 111,0 Rütgerswerke 92,80—— 22.5 21, 09,15 Seffürel 55 223,0 Goldſchmidt Th. 38,50 89,90 68,— Gritzner M. Durl. 37,— 88 151,0 Grün& Bilfinger 174,0 183,0 170 Haid e Men. 98 —Hanfwerk. Füſſen 108,2 ilpert 11 8 99,— 99, 1 l 5—Hirſch Kupf. u. M. 148,0—— 85. lochen 113,5—.— Hoch u Tiefbau 99.90 oo, „„ 99.— 2 „ Karſtadt 174,0 Schlinge o. Hog 90, 75 90, 7s Schnelpr rtl. 74. 5 90 8 Lackf. 122,0 122,0 0 Schuckert, Nrbg. 22770 1 Schuhf. Berneis 60,50 ö Se eee 1 Siem.& Halske 387. nag Erxlangen 85,.— 95.— Si 5 32209235 81.. 72.— 72.25 Süd. Zucker 1400 Tricot. Beſigheim 65.— 55.— 56.— Dt. Atlant.⸗ T. 183.0 130, Dl. Eiſenhandel 76,25 Dt. Erdöl.. 0 ö t. Linoleum 338,0 841. N 5 amm. Kalſersl. 2270— Dr. Verlag.: 230 290 Karunzt fd. 228 227.0 Dresd⸗Schnelpr. 11855 Klein, Sch. K Beck. 57.— 80, Dürener er 5 8. Kort. Held 0 1850 Per even Jun.. 80 Düſſel Rat Dürr.— Konſetv. Braun 80, 80,50 Ber. deutſch. elf. 71, 11.50 ee een Kraus Go. Bock. 8 Bea bun erde 258 0 118 0 60,50 65.50 8 d 156 0 Ber. Zellſt. Berl. 116,0 Lahmener& Co. 167.0 168.0 Pogtk. Maſch. St. 67. 68 Ludwigsh. Walz. 125 0 128,0 Bolgt& Häffner 213,0 Eiſen Kalſersl. 08, Elektr. Licht u. K 218,7 Elektr. Lieſerung. Ettling. Spinn., 225.0 Faber& Schleich 109,0 5 Gebr. 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St. 142,0 171,0 8% Roggenwert. 10— 10,— H. Südamerika. 191 5131.5 Südbeutſeh x ic. 184,5 134,5 5 9 Ulianz 280.0 280,0 Töwen München 281.0 280,0 5 ohoggenrentb. 8,74 936 Panſa Dlchiff 168.0 179.2 Frankf. Allgem. 5 %% Rhein. Zis, 81.05 81, Frankf. All. Berf. 991.0 952,0 Mainzer St.⸗A. 249.0. 9% Landſch. Rog. 8,60] 8,55 Nordd. toy 21262119 7 Stuck zu 400 999 %% Piält. Sig. 50,90 80,90 Frkf. R. u. Mit. 18 18.— Schöfferh. Bindg. 351,981.80 Verein Elbeſchiff. 34.28 45,— trie Aktie 4%% Südb Lid.., Mannh.Verſ.⸗G. 1550 165.0] Schwartz⸗Storch 165,8 168,5 80% Merikaner 89.78 20,75 Induſtrie⸗ n 4% heining L 78.— 78, Wer ger 4% Türk. Ad. Anf..4 7,80 Bank- Aktien 159 8 %% Br. g. B. 80 7/0—.— Transport⸗Aktien Bank⸗Aktien Sapa E 141 B Ale 55 12651 8 „1 0% 0 Ge.—.— 2 151 0160.0 4%„ unif, An Accumulatoren. 159 0 e 10,80 10,80 Adlerwerke. 8350 „„„ 11,2%.— Bank f. el. Werte 185 0 186.0 Hanf f. Brauind. 770 Darm. 27 210 .0 %, Jo osl. 1911218911 5 Ann A. 1 2 2 400. 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März 1928 Vier Autos werden am Tag geſtohlen 5 1430 Kraftwagen wurden im letzten Jahr entführt— Aber 1373 wurden wiedergefunden— Nur einer entkam ius Ausland Mit der Erhöhung des Kraftwagesbeſtandes hat ſelbſtver⸗ ſtändlich auch die Kriminalität in dieſem Fach ſich geſteigert. Während 1927 in Deutſchland 460 Wagen geſtohlen wurden, iſt die Zahl im Vorfahr auf 1430 angewachſen. Diesmal ge⸗ lang es wieder, faſt alle Wagen den Beſitzern zurückzubringen. Nur 57 ſind unauffindbar. Es hanbelt ſich hierbei um kleine Wagen, die bequemer zu ſtehlen und leichter zu verwerten ſind. Das Sonderdezernat, das unter Leitung des Kriminal⸗ kommiſſars Seinemeyer bei der Berl. Polizet beſteht, iſt die Zentralſtelle für ſämtliche Autodiebſtähle in Deutſchland geworden. Dieſe Dienſtſtelle arbeitet dann als Landes⸗ kriminalpolizei und unternimmt von Berlin aus durch Polizeifunk, Wagenſteckbriefe und andere kriminaltechniſche Hilfsmittel die Verfolgung der Wagen und der Täter. Daß Hieſe Stelle mit großem Erfolg tätig iſt, beweiſt die Tatſache, baß bis auf wenig mehr als 3 v. H. alle geſtohlenen Wagen wieder ermittelt werden konnten. Im vergangenen Jahr iſt es nur einem einzigen Wagen gelungen, ins Ausland zu ent⸗ kommen. Es handelte ſich um ein in Köln unterſchlagenes Auto, das nach der Tſchechoflowakei entführt wurde, aber dort auch vom Berliner Polizeifunk erreicht worden iſt. Einer der raffinierteſten Diebſtähle konnte erſt nach mehreren Monaten aufgedeckt werden. In eine kleine Reparaturwerkſtätte brachte ein Berliner Autler ſeinen neuen Fiat, um dort noch einige Aenderungen vornehmen zu laſſen. Mit dem Wagen kamen die Papiere in die Hand des Werkſtättenbeſitzers. Dieſer nahm den neuen Wagen, der ſeine Papiere vom Polizeipräſidium Berlin er⸗ halten hatte, entfernte die Erkennungsnummer und fuhr bei der zuſtändigen Stelle des Kreiſes Teltow vor, um hier den Wagen vorzuſtellen und die Zulaſſungspapiere und eine Num⸗ mer zu erbitten. Da der Wagen in Ordnung war, vollzogen ſich die Formalitäten ohne ede Schwierigkeit. Der Wagen hekam die Papiere und eine Zulaſſungsnummer IE. Dann fuhr der Werkſtättenbeſitzer mit dem Wagen nach Hauſe, brachte wieder die urſprüngliche IX.. an dem Wagen an und lieferte ihn mit den Aenderungen ſeinem Beſttzer ab. Es waren alſo jetzt zwei Papiere, beide gültig für einen Wagen vorhanden. Nun gab der Werkſtättenbeſitzer einem Bekannten den ehrenvollen Auftrag, ihm einen Fiatwagen von gleichem Typ und gleicher Motorſtärke wie der vorge⸗ ſtellte Wagen zu ſtehlen. Der Beauftragte war ein geſchickter Mann und trat auch tatſächlich nach nicht allzu langer Zeit mit dem gewünſchten Wagen an. Schnell wurde die Lackie⸗ 1 1 1 1 1 Frankreich Der elektriſche Tod im Bade In Paris iſt ein Mitglied der polniſchen Geſandtſchaft; tot im Bade aufgefunden worden. Die Unterſuchung hat er⸗ geben, daß es durch den elektriſchen Strom getötet worden iſt. Fälle dieſer Art ſind in der letzten Zeit recht häufig vor⸗ gekommen. Die Näſſe und Feuchtigkeit iſt ein vorzüglicher Veiter. Ein elektriſcher Strom, der dem Menſchen auf trok⸗ kenem Boden nicht zu ſchaden vermag, kann lebensgefährlich werden, ſobald die Feuchtigkeit als Leiter hinzutritt. Im erſten Fall kann der Menſch eine Spannung von 1000 Volt vertragen, im zweiten können ihm 100 Volt verhängnisvoll werden. Iſt eine Stelle in der Leitung ſchadhaft und tritt der Strom in das Waſſer über, ſo kann ſich ſehr leicht ein Unglück ereignen. Es iſt deshalb im Badezimmer immer Vorſicht geboten. Ein ſeltſamer Betrugsfall In der franzöſiſchen Stadt Limoges wurde der ehe⸗ malige Frontſoldat Martin wegen eines eigenartigen Be⸗ ktrugsverſuches zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte ſich im Felde Lungenſchwindſucht zugezogen und war mit einer Kriegspenſion entlaſſen worden. Gleichzeitig wurde er in einer ſtaatlichen Pflegeanſtalt untergebracht, die ihn im Sommer vorigen Jahres als geheilt entließ. Daraufhin wurde ihm die Penſion entzogen. Nach einem halben Jahre ſollte ſich Martin zu einer neuen Unterſuchung ſtellen. Er erſchien im Krankenhaus, heimlich mit einem Fläſchchen ver⸗ ſehen, in dem mehrere Tuberkuloſebazillen enthalten waren. Er markierte einen heftigen Huſtenaufall und ſchüttete, wie er glaubte unbemerkt, die Bazillen in den ihm dargereichten Spucknapf. Der Vorgang war aber beobachtet worden. Da die weitere Unterſuchung ergab, daß Martin tatſächlich geheilt War, wurde er wegen Betrugs zur Verantwortung gezogen. Der Verſuch, ſich die Penſton zu erhalten, iſt ihm alſo teuer zu ſtehen gekommen. England Kinderheiraten in England Dem heiratsfähigen Alter ſind durch die engliſche Geſetz⸗ gebung ſehr weite Grenzen gezogen. So können z. B. Mäßchen ſchon nach vollendetem 14. Lebensjahre eine Ehe ſchließen. Im Oberhaus ſteht gegenwärtig ein Antrag zur eratung, der die Grenzen enger ziehen will. Danach ſollen Eheſchließungen vor vollendetem 16. Lebensjahre ſowohl für das männliche wie für das weibliche Geſchlecht verboten ſein. Lord Buckmaſter, der den Antrag eingebracht hat, er⸗ innerte an die Kinderhetraten in Indien und ſagte, ehe Eng⸗ land dort zu reformieren verſuche, ſolle es erſt einmal ſein eigenes Haus in Ordnung bringen. Der Biſchof von South⸗ wark unterſtützte den Antrag. Er wies darauf hin, daß der Engliſche Kinderſchutzverein in dem Lauf der letzten 90 Jahre 100 Fälle behandelt habe, in denen wegen Verheiratung von Mädchen unter 16 Jahren habe eingeſchritten werden müſſen. Bemerkenswert war die Haltung der engliſchen Regierung. In ihrem Namen erklärte Lord Salisbury, das Kabinett ſei mit der Richtung des Antrages im allgemeinen einver⸗ ſtanden. Er führte einige Ziffern an. Im Laufe der letzten 12 Jahre ſeien in England und Wales im Jahre durchſchnitt⸗ lich 24 bis 25 Mädchen unter 16 Jahren verheiratet worden, in Schottland fünf. Während abet der Biſchof von Sautß⸗ wark die Frühheiraten als Linen Skapbal bezeichnet hatte, f chien Lord Salisbury nicht ganz dieſer Meinung zu ſein. Er msinte, man dürfe doch auch die Gefühle und Empfindungen Polizei auf den geſtohlenen Wagen und als man die verglich, erwies ſich, daß die gleichen ſchung möglich geworden war. das die Wagen und namentlich die leichter verwertbaren klei⸗ gehalten, Wanderprediger ell Rußland Verhaftung eines ruſſiſchen Wanderpropheten Rußland ſind in den letzten Monaten zahlreiche auf dem Lande aufgetreten. Die Sowjet⸗ In regierung hat deshalb beſchloſſen, ein Exempel zu ſtatuteren rung geändert, damit die Papiere und Wagen übereinſtimm⸗ ten, und aus dem gleichen Gru wurden Nummernände⸗ rungen vorgenommen, ſo daß ſchließlich ein Wagen IE.. regulär mit ſeinen Papieren in Berlin lief. Der Wagen wurde als Mietsauto beuntzt; it ein halbes Jahr lang in Berlin gefahren und führe viel leicht jetzt noch, wenn nicht doch eines Tages den Autobeſitzer das Schickſal ereilt hätte. Bei irgendeiner Recherche ſtieß die Papiere Fapiere in der Karto⸗ thek der Berliner Verkehrspolizei für einen anderen Wagen vorhanden waren. gegeben hatte. Hier war ein Betrug im Spiel, das lag auf der Hand, aber man wußte nicht, wie dieſe Täuſchung oder Fäl⸗ Eingehende Beobachtungen und Recherchen ergaben ſchließlich Beweiſe von der Schuld der an dem Diebſtahl und Betrug beteiligten Perſonen, die ſämt lich ermittelt werden konnten. Die Dreiſtigkeit, die bei dieſem Diebſtahl zutage trat, iſt bisher ohnegleichen. Als die Beamten des Dezernats Seine⸗ meyer nach etwa einem halben Jahre dieſen Fall aufdecken konnten, hatte die Verſicherung die Angelegenheit bereits als hoffnungslos aufgegeben und dem Beſtohlenen einen neuen Wagen gekauft. Zum Glück ſind nicht alle derartigen Diebſtähle ſo raffi⸗ niert angelegt. Die meiſten ſind Gelegenheitsdiebſtähle auf offener Straße. Aber auch hier ö macht ſich bereits ein gewerbsmäßiges Verbrechertum bemerkbar, Das war ein Fall, den es bisher noch nicht nen Wagen, ſtiehlt und zum Hehler bringt, der ſeinerſeits den Wagen verſchrottet. Das werden dann hoffnungsloſe Fälle, die aber in verſchwindender Minderheit bleiben. Es beſteht eine ſtarke Kontrolle der Garagen und der Werkſtätten, und da die Chauffeure ſelbſt das größte Intereſſe haben, daß ihnen ihr Wagen oder der ihres Dieuſtherrn nicht geſtohlen wird, ſo iſt das Gegenſeitigkeitsgefühl und der Zuſammenhalt ge⸗ rade in dieſem Berufe recht ausgeprägt. Die Fälle ſind nicht ſelten, daß ein Chauffeur einen geſtohlenen Wagen im Straßengetriebe wiedererkannte und durch unauffällige Ver⸗ folgung die Feſtſtellung ermöglichte, wo der Wagen beheimatet iſt. Iſt dies erſt bekannt, dann ſorgt die Polizei ſchon für alles andere. Und daß ſie das mit gutem Erfolg getan hat, beweiſt die Statiſtik ihrer Tätigkeit. f N .— der Mädchen nicht ganz außer acht laſſen. Dies geſchehe aber, wenn man das heiratsfähige Alter ausnahmslos auf 16 Jahre feſtſetze. Die gegenwärtigen geſetzlichen Beſtimmungen ſeien allerdings unhaltbar. Der Regierungsvertreter ließ aber durchblicken, daß vor der Auflöſung des Unterhauſes keine geſetzlichen Schritte zur Abſchaffung der Kinderheiraten in England getan werden könnten. Eine wackere Tat Eine gefährliche Wache haben ſechs tapfere Seemänner nachdem das Leuchtſchiff bei den Go odwin⸗ inſeln geſunken war. Es beſtand natürlich die größte Ge⸗ fahr, daß größere Dampfer, darunter einige der traus⸗ atlantiſchen Schnelldampfer, in dem dichten Nebel auf die Sandbänke aufführen. Die ſechs Mann fuhren in einem kleinen einfachen Ruderboot an die Stelle, wo das Leuchtſchiff verankert war. Stundenlang hiel⸗ ten ſie in bitterer Kälte und Nebel aus. Man konnte nur einige Meter weit ſehen, und die ſechs Mann hatten nur eine kleine Glocke und ihre Stimme, um die Schiffe zu warnen, die in die Nähe kamen. Während der ganzen Zeit ſaßen vier Mann mit dem Ruder in der Hand, während die heiden andern die Warnungsrufe ertönen ließen. Mehrfach näherte ſich ein Schiff ſo unbemerkt, daß die vier Ruderer mit aller Gewalt einſetzen mußten, um das Bopt rechtzeltig aus dem Weg zu bringen. Erſt nachdem ein Erſatzleuchtſchiff an⸗ gekommen war, konnten die wackeren Männer nach Hauſe zurückkehren. Afrika Der Millionenſchatz des Präſidenten Krüger Als der Präſident der früheren Burenrepublik„Ohm“, Paul Krüger, am 4. Juni 1900, dem Tage vor dem Ein⸗ zug der engliſchen Truppen Prätoria verließ, nahm er nach einem allgemein verbreiteten Glauben einen Millionenſchatz mit auf die Reiſe. Es ſoll ſich um Goldbarren im Werte von rund 22,5 Millionen Mark gehandelt haben. Es verbreitete ſich dann weiter das Gerücht, der Schatz ſei irgendwo in Südafrika verſteckt worden und es begann ein eifriges Suchen nach den verſchwundenen Goldbarren. Die Suche iſt für eine ganze Reihe von Meuſchen verhängnisvoll geworden. Sie führte in mindeſtens 15 Fällen zu Mord, Totſchlag und ſonſtigen Todesfällen. Bis in die letztvergangene Zeit hat es immer wieder Abenteurer gegeben, die dem Phantom der verſteckten Goldbarren nachjagten. Erſt vor kurzem iſt der Schleier des Geheimniſſes gelüftet worden. Präſident Krü⸗ ger war damals bei dem Verlaſſen der Hauptſtadt Prätoria von dem Staatsſekretär Reitz begleitet. Deſſen Sohn, Oberſt Deneys Reitz, hat jetzt nach den Aufzeichnungen ſeines Vaters genau aufgeklärt, was in jenen Tagen wirklich vor ſich gegangen iſt. Präſident Krüger hatte tatſächlich Gold⸗ barren in ſeinem Gepäck, aber nur im Werte von 2,5 Mil⸗ lionen. Dieſes Gold war noch von einem größeren Betrage übrig, der zur Gründung eine neuen Hauptſtadt in Ma⸗ cha do Dorp in der Nähe der Delagao⸗ Bucht dienen ſollte. Die Goldbarren blieben auch nicht in Südafrika zu⸗ rück, ſondern wurden nach Frankreich befördert und dort verkauft. Daß der Glaube entſtehen konnte, die Barren ſeien in Südafrika vergraben, hatte ſeinen beſonderen Grund. Es waren mehrere Eiſenbahnwaggons, die den Engländern nicht in die Hände fallen ſollten, in die Wüſte geſchickt worden. Einige Soldaten, die den Vorgang beobachteten, glaubten, es handle ſich um das Verſchwindenlaſſen der Goldbarren. Tatſächlich euthfelten die Waggons iudeſſon Nach einer anderen Verſign ſptten die Barren en ener Puücht au Einem Scheer beife eit rn fei, ben bey loren ihr Leben bet dem Verſuch, den Schoner zu heben. i Munition. und einen dieſer„Propheten“ Mikhail“ bei den Ba [Wetter Propheten, Pilger um ſich dort nützlich zu machen. zu verhaften, der als„Vater in großes Anſehen genießt. Dieſer 1 Dorf gewandert, hat dabei jedem Trotz geboten und ſelbſt im Schnee ſeinen Weg mit loßen Füßen zurückgelegt. In den Dörfern ſang er Pſalmen, warnte die Bauern vor dem Antichriſt, der im Lande um⸗ gehe, und ermahnte ſie, an dem alten Glauben und den alten Sitten feſtzuhalten. In ſeiner Begleitung befand ſich ein Chor von Sä nach den „Prophet“ von Dorf; böſt Sängern, darunter vier Frauen, die ſich Töchtern des ermordeten Zaren Olga, Tatiana, Marina und Anaſtaſia nannten. Die Bauern bereiteten dem„Vater Mikhail“ überall einen herzlichen Empfang und verehrten ihn als Heiligen. Kurz ehe er verhaftet wurde, gab Mikhail nen Schülern den Auftrag, Flugblätter mit einer gehe isvollen Botſchaft in allen Teilen Rußlands zu verbre ten. dem Auftreten dieſes„Propheten“ handelt es ſich, wie nicht um einen Einzelfall. Vielmehr tauchen und Einſiedler, die in dem alten Rußland eine gewohnte Erſcheinung waren, in der letzten Zeit in großer Zahl in den ruſſiſchen Dörfern auf. Es kommt dann häufig zu religiöſen Erweckungen und zu Kundgebungen, die den Sowfetbehörden ſehr unangenehm ſind. Indien Der Streit um ein Götzenbild Zwei indiſche Sekten ſtreiten ſeit mehr als zwanzig Jah⸗ ren, ob ein Götzenbild nackt angebetet, oder ob es geſtattet ſein ſoll, es mit Edelſteinen und Tuchſtücken zu bekleiden. Das Standbild, ein Hindugott, befindet ſich in einem Tempel in Schir pur in den indiſchen Zentralprovinzen. Die Sekte der Schwetambars, die den Tempel für ſich in Anſpruch neh⸗ men, verlangen, daß der Götze mit Edelſteinen geſchmückt und auch teilweiſe bekleidet ſein ſoll. Die Sekte der Digam⸗ bar! dagegen, die den Götzen ebenfalls anbeten, ſind für den Verzicht auf jeden Schmuck und jede Bekleidung. Sie nahmen im Jahre 1908 eine günſtige Gelegenheit wahr und entfernten von dem Götzenbild allen Schmuck und alle Bekleidung, die die gegneriſche Sekte ihm angelegt hatte. Seitdem beſchäftigt der Fall die Gerichte Der Bezirksrichter gab der Sekte Recht, die das Götzenbild ſchmücken will. Dieſes Urteil iſt jetzt von der höchſten Inſtanz beſtätigt worden. Inzwiſchen ſind die Kläger, die den Rechtsſtreit vor mehr als 2d Jahren vor Gericht brachten, faſt alle geſtorben. chon geſagt, Amerika Der Maſchinenmenſch im Lufthafen Die Newyorker Weſtinghouſe⸗Geſellſchaft hat einen Ma⸗ ſchinenmenſchen namens„Televox“ konſtruiert der automatiſch eine Reihe von einfachen Verrichtungen beſorgen kann, wie 3. B. ein elektriſches Licht einſchalten oder einen Kontakt her⸗ ſtellen u. a. m. Mitte dieſer Woche wurde„Televox“ nach dem Lufthafen Newark in dem Staate New Jerſey geſchafft, Er erhielt den Auftrag, auf das Sirenenzeichen eines nahenden Flugzeuges hin die Licht⸗ anlage des Lufthafens in Tätigkeit zu ſetzen.„Televox“ iſt äußerſt empfindlich gegen Schallwellen. Je nach der Laut⸗ ſtärke und der Lauthöhe werden elektriſche Ströme fret, die beſtimmte Bewegungen des Maſchinenmenſchen auslöſen. Auf dieſem Vorgang beruhte auch das nächtliche Experiment in dem Lufthafen von Newark. Die Verſuche verliefen nach Wunſch. Das Sirenenſignal des Flugzeugs wurde auf eine Entfernung von etwa tauſend Metern von einem Lautver⸗ ſtärker aufgefangen. Die Schallwellen wurden dann dem „Televox“ zugeleitet, der prompt den Schalter in Bewegung ſetzte und den ganzen Hafen mit hellem Licht überflutete, Die Verſuche ſollen fortgeſetzt werden. Fallen ſte weiter hefrie⸗ digend aus, ſo ſoll der„Televox“ ſtändig in dem Lufthafen Aufſtellung finden. Durch ſeine Vermittlung könnten dann Flugzeuge, die ſich dem Hafen nähern, von der Luft aus durch ein Lautſignal die Lichtanlage des Hafens in Betrieb ſetzen, ohne daß das Perſonal zu dieſem Zweck alarmiert zu werden brauchte. 5 Der Golöſtrom der amerikaniſchen Touriſten Die Teilnahme der Amerikaner am Weltkrieg hat eine eigenartige Folge gehabt. Während die Bewoßner der Ver⸗ einigten Staaten vor dem Kriege nur in beſchränktem Maße in das Ausland reiſten, vermehrt ſich ſeit dem Jahre 1919 der Strom der amerikaniſchen Touriſten namentlich in Europa von Jahr zu Jahr. Bei den guten finanziellen Ver⸗ hältniſſen der Amerikaner iſt dieſer Touriſtenſtrom zugleich ein Goldſtrom. Nach einer amerikaniſchen Statiſtik trugen die Bewohner der Vereinigten Staaten vor dem Kriege rund 100 Millionen Dollars in das Ausland. Im Jahre 1919 waren es 150 Millionen, im Jahre 1923 bereits 400 Millionen und im Jahre 1927 annähernd 800 Millionen Dollars. Der neue Präſident der Vereinigten Staaten, Hoover, hat ge⸗ legentlich darauf hingewfeſen, daß die Amerikaner gegenwär⸗ tig auf den Reiſen im Auslande mehr ausgeben, als ſie an Zinſen für ihre Kredite an das Ausland einnehmen. Es iſt bezeichnend, daß man die amerikaniſche Statiſtik in Frankreich zu einem Feldzug gegen Deutſchland benutzt. Man behauptet, Deutſchland gebe im Jahre 40 bis 50 Millionen Mark für die Reiſepropaganda in den Vereinigten Staaten aus. Intereſſant ſind die Angaben über die Aufwendungen, die der einzelne Amerikaner auf einer Auslandsreiſe macht. Es geben aus: Lehrer und Studenten 500 Dollars, die gewöhnlichen Reiſen⸗ den 1800 Dollars und die reichen Amerikaner 5000 Dollars und mehr. a Aus dem dunklen Amerika Für die Herrſchaft des Aberglaubens in den Vereinigten Staaten ſpricht ein neuer Fall, über den die amertikaniſchen Blätter ausführlich berichten. In New Hampſhire in dem Staate Ohto beſuchte der funge Fred Conrad eine Erweckungsverſammlung der Methodiſten. Er gewann nach ſeiner Rückkehr in das elterliche Haus die Reberzeugung, daß ſein Vater vom Teufel beſeſſen ſe. Um ihn von dieſem höſen Geiſte zu befreien, begann er zu faſten und geloßte, ſolauge keine Speiſe zu ſich zu nehmen, bis ſein Vater der Mothotiſtenkirche beſgetreten ſei. Nach 36 Tagen gab der Voter nach. Der Sohn legte aber noch pier Foſttage zu un ebenſo wie der Heiland, vierzig Tage gefaſtet zu hahen. — 8 5 Freitag, den 22. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 9. Seite. Nr. 138 1 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. — Der Widerhall des mörderiſchen Schuſſes durchzitterte die Stadt,— der General ermordet!— Vorwärts marſch. Ausweiſe ſind Papiere; ein Detektiv in der Wohnung eines Kommuniſten?— Später!— Was, Kaſſendefraudant?— Herr, man hat auf den König geſchoſſen, man hat den General er⸗ mordet!— Vorwärts, vorwärts. Der Draht ſpielte durch die Stadt. Verhaftungen dräng⸗ ten ſich, ſchnelle Kontrollierung wurde unmöglich, Prote⸗ ſtierende waren unklug. Als Engländer im Hotel, als Deut⸗ ſcher Detektiv bei einem Ruſſen,— Ausweiſe ſind Papiere, aber doch von Wichtigkeit, denn der Paß der Baronin Raina von Altheer, geb. Mutaftſchiewa wird geſtempelt und in ſchwarz behandſchuhte Hände zurück⸗ gegeben. Eine ſchöne, eine intereſſante ältere Dame. Ah, die Doktorin, Sie wollen nur die Schweſter,— ah, Madame Clémence, Sie nur die Freundin an den Zug geleiten. Paſ⸗ ſtert, paſſtert! Der Träger bringt die Koffer in den Zug, elegante Lacklederkoffer mit ſilbernem Monogramm, in die elegante erſte Klaſſe des Luxuszuges. Ein Abteil frei ge⸗ worden für Frau Baronin. Frau Baronin ſteht am Fenſter, die eine Hand ihrer Schweſter, die ſie liebt,— die andere Madame Clémenee, der ſie dankt; denn es ſieht doch ein jeder, daß Frau Baronin eine Tabeakur in Madame Clémences Schönheitsſalon mitmachte. Dieſe Farben, dieſe Friſche des Geſichtes! A la bonheur, madame Clémence. Die Pfeife des Zugführers! Iſt ſie nicht genau ſo wie in München oder in Leipzig oder in Prag? Und wenn der Zug ſich in Bewegung ſetzt, die Zurückbleibenden kleiner werden und alles Geweſene ſo ſchnell verſinkt, um dem großen Neuen, dem kommenden Abenteuer Platz zu machen,— iſt es nicht wie überall? Schmerzlich ſchön, aber durchpulſt vom Leben, ſpannend. Die Baronin winkt und wirft ihren Freundinnen Roſen nach aus dem prachtvollen Strauß, den ein Polizeidirektor ſelbſt ausſuchte und an dem ein Brieflein ſteckte, ein höfliches, eindeutiges Brieflein:„Ich hörte, daß Sie heute mit dem Ortentexpreß Sofia verlaſſen wollen. Es iſt auch höchſte Zeit für den Frühling am Bosporus. Beſte Wünſche und Grüße eines Freundes!“ E F GS DG .0 .50 8 3 Sg gepe, Legen g. S0 FIT den Herrn! 28 0c ee„.25 Krawanen elegenie Nubstr ehen. N 7 schwere, teme Seide. Damens ſfrümpfe jemnsle Laschseide, Goldslemp e! 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Wenn Sie nicht bulgariſch können, ſchweigen Sie!— Was?— Sie treiben ſich verkleidet in Kommuniſten⸗ wiihnulmgen herum?!— Beherrſchen Sie ſich. Ihre Angaben werden geprüft; man hat ſchon nach Deutſchland telegraphiert. Ollmer verzweifelte, Er wütete, er bat, er drohte. Er wünſchte den deutſchen Konſul zu ſprechen,— aber man war kurz angebunden, und die ſtündlich neu Eingelieferten er⸗ ſchwerten ſeine Rehabilitierung koloſſal. Am Morgen des folgenden Tages rief man ihn auf: Geben Sie Ihre Papiere! — Er gab ſie hoffnungsfreudig; Stunden vergingen, es war ſelbſt ür einen kleinen zähen Detektiv zu viel. Der General, deſſen Auto er im Vorbeifahren ſtreifte, wird in⸗ zwiſchen ſchon beſtattet——— und da, da geſchah das Gräß⸗ liche,—— die heimlich geſammelte Kraft, der aufgeſpeicherte Exploſiopsſtoff, ſeit langem ſchon drohend, entlud ſich, ein ungeheurer Donnerſchlag erſchütterte die Stadt, das Land, die ganze Welt,— die Kathedrale war in die Luft geſprengt worden. Die Kathedrale, in der an zweitauſend Meunſchen ver⸗ ſammelt waren, um ihre Entrüſtung über die meuchleriſche Ermordung des Generals vor Gott zu dokumentieren, wurde geſpreugt. Eine Höllenmaſchine explodierte unter der Haupt⸗ kuppel, wo ein Thronhimmel aufgebaut war, um die König⸗ liche Trauer zu beſchatten. Der, den ſie treffen ſollte, war nicht erſchlenen, aber ſein Diener, der General Davidoff, mußte die Nähe des Thrones mit tauſendfältigem Tode be⸗ zahlen. Aber was war ein General, deſſen uniformierter Leib zerfetzte, was war ein einzelner Menſch und hätte er höchſte Würde bekleidet, gegen dieſen hundertfachen Jammer ringsum?— Trümmer, eingeſtürzte Kuppeln, geborſtene Marmorſäulen, goldgeſchmückte Heiligenſtatuen, deren ausge⸗ breitete Arme, ſtatt die Häupter zu ſegnen, ſie zerſchmetterten, entweihte Hoſtien, verſtümmelte Altäre, und dazwiſchen Men⸗ ſchen, Menſchen, erſchlagen, zerriſſen, verſtümmelt, erwürgt von der Angſt der andern, erſtarrt in greulichſter Pantk, fünf⸗ zig, hundert, zahllos und mit Zahlen nicht zu meſſen in all dem Entſetzen und der Qual. Ver⸗ N Mannheim Chapelle Cröſttes Haus flir Herten Hnaben- und Sporttleidung Hundert Tote, tauſend Verletzte meldete der Bericht end⸗ gültig, und die Welt horchte nochmals einen Moment erſchüt⸗ tert, um ſich dann dem nächſten zuzuwenden. Ueber Sofia aber ſenkte ſich die Ruhe des Grabes. Die Menſchen blieben in den Häuſern, Wagenverkehr wurde ver⸗ boten, wie in Zeiten der Revolution durchſauſten nur Laſt⸗ autos die Stadt, vollbepackt mit ſchwerbewaffneten Soldaten, die Geſchäfte ſchloſſen ſich, die Vergnügungsſtätten wurden geſchloſſen, der Ausnahmezuſtand verhängt. Die Grenzen ſchnappten hermetiſch zu wie die Türen von Stahlſchränken. Eher konnte einer die ganze Donau hinaufſchwimmen, als unbemerkt in ein anderes Land gelangen. Glücklich die, die draußen ſind. Bedauernswert die, die nicht hinauskönnen,— kammervoll für die, die eingeſperrt ſind, unſchuldig,— Diener des Geſetzes in der Ausübung ihrer Pflicht vom blinden Wal⸗ ten der Juſtiz getroffen. Und ſah man ſchon durch das geöffnete Tor die Freiheit, — ſo wird man zurückgeſchlagen durch den Strom, der jetzt in dieſes Tor gepreßt wird. Wie ein Ertrinkender, der das Land nahe ſiehl Hat er ſich bis zum Boden unter den Füßen herangekämeft, wirft ihn eine neue Welle wieder weit zurück, und er muß von vorne beginnen, wenn ihn die Kraft nicht verläßt.— Und gegen Menſchenwellen anzukämpfen, die in Verfolgung der Attentäter die Sofioter Gefängniſſe über⸗ fluteten,— faſt unmöglich! Fünfhundert,— tauſend,— zwei⸗ tauſend Verhaftete brachte die erſte Woche nach dem Schrek⸗ kenstage, und zu bewundern iſt die ungebrochene Energie eines kleinen Mannes, der den Kampf gegen Entrüſtung, Haß, Wut, allzu lockere Gewehre und allzu gefeſtigtes National⸗ bewußtſein am vierten Tage ſiegreich beſtand. Und entlaſſen darde in die Stadt, in der drei Tage kaum andere Fahrzeug ſehen waren als Leichenwagen. Ollmer hatte agerlei ausgeſtanden in dieſen Tagen. Er war gerecht ger nicht dem Defraudanten ſondern ſeinem Beruf daran die Schuld zu geben, konnte ſich aver doch nicht wehren vor dem Schwur: Ich muß und werde ihn kriegen!— Er badete gründlich, was äußerſt nötig war, und erholte ſich allmählich in ſeinem Hotel, das wie alle anderen unter polk⸗ zeilicher Aufſicht ſtand, von den Strapazen dieſer fünfmal vierundzwanzig Stunden, die er nie vergeſſen würde. Sofort nahm er, ſoweit möglich, ſeine Nachforſchungen wieder auf. Mara Mutaftſchiewa konnte er allerdings nicht ſprechen. Sie weilte vom erſten Moment an bei den Sterbenden und Ver⸗ wundeten, ein ſeltenes Beiſpiel aufopfernder Fürſorge, un⸗ ermüdlich und tagelang nur für andere lebend. Fortſetzung folgt.) ist von ausschlaggeben- der Bedeutung! Bevor Sie sich den neuen An- zug oder Mantel zule- gen, versäumen Sie biſie nicht, uns zu besuchen! Frühjahrs- Herren- Anzüge Frühjahrs- Herren- Mäntel Frühjahrs- Sport- Anzüge Frühjahrs- Kinder-Hleidunę ——.————....— O 5. 47 E —— 712 75 10. Seite. Nr. 138 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe Freitag, den 22. März 1929 0 5 a 4 Das got Weczera's Strumpf- Sparkasse J Prals Kassen- Kontrolle Ir. n datum sert Strumpfaft N 1 Unseren verehrten Kunden gewidmet Ein Gratis- Paar deſm Einkauf von 12 paar Strümpfen oder Socken im Laufe eines Jahres. Das führende Mannheim, Planken O 3, 4 Strumpfhaus S318 Ludwigsbalen, Bismardeésir. 49 Vertretung Ungenieure) für Fabricbedaft gesuoht Verkaufe Kinderwagen. weiß, ſowie Stubenwagen zu verkauf. bei 48883 Krieger. Emil⸗Heckel⸗ ſtraße 115. Eleg. Covercvatmantel feinſte Maßarbeit Größe 46, preiswert zu pverkfn. Rheinan⸗ ſtraße 14. vart.* 886d Laut. 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