ö 5 Dienstag, 26. März 1929 n Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirt chaftlichen Vethältniſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe tscHeſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Bassermannhaus]. Geſchefte⸗Nebenſtellen Waldhofſſtr.6, e enten 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944. 24945, 24951, 24952 U. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Nei Brundkataſtrophe im gamburger Hafen Vernichtung des im Bau befindlichen Lloyddampfers Europa Auf dem bei der Werft Blohm u. Voß liegenden neu er⸗ bauten Rieſeudampfer„Europa“(46 000 Tonnen), der im Auguſt vorigen Jahres vom Stapel lief, iſt heute (Dienstag) früh gegen 3½ Uhr Großfeuer ausgebrochen. Das Vorderſchiff ſteht in Flammen, der Brand wird von der Waſſer⸗ und Landſeite her bekämpft. Sämtliche dienſtfreien Maunſchaften der Hamburger Feuerwehr ſind alarmiert worden. Der in den frühen Morgenſtunden auf dem am Aus⸗ rüſtungskai der Werft von Blohm u. VB o ß liegenden Lloyd⸗ dampfer„Europa“ ausgebrochene Rieſenbrand ſtellt ſich als das größte Feuer heraus, das jemals auf Dampfern im Ham⸗ burger Hafen zu verzeichnen war. Sämtliche Hamburger Feuer⸗ wehren ſind unermüdlich tätig, um den Brand zu bekämpfen, der jedoch mit unverminderter Heftigkeit fortwittet. Undurch⸗ dringlicher, dichter Rauch lagert über der Braudſtätte. Das vermutlich Im Kielraum ausgebrochene Feuer verbreitete ſich vom Vorderſchiff aus im Laufe des Vormittags auch über das Mittel⸗ und Hinterſchiff, jedoch konnten die Flammen im Hinterſchiff anſcheinend ſpäterhin wieder»in⸗ gedämmt werden, Gegen 11 Uhr vormittags drangen gewaltige Rauchſchwaden namentlich aus dem Vorder⸗ und Mittelſchiff und burch mehrere Bullaugen konnte man auch die im Inneren wütenden Flammen beobachten. Die Feuerwehr mußte ſich zeitweiſe darauf beſchränken, das Feuer von außen her zu be⸗ kämpfen, jedoch ging zur genannten Zeit auch dieſe zur Be⸗ kämpfung des Brandes im Innern über. Infolge der un⸗ geheneren in das Schiff geſchlenderten Waſſermaſſen erhielt es nach und nach ſtarke Schwankungen nach Steuerbord. Man hofft aber, daß die Gefahr des Kenterns im Augenblick beſeitigt iſt, da das Schiff auf der Steuerbordſeite auf Grund liegt. In⸗ folge der glühenden Hie ſind ſowohl die eiſernen Aufbauten als auch die Schotten im Inneren des Schiffes verbogen und eingeknickt. Am äußeren Schiffsrumpf ſelbſt ſind noch keine Schäden bemerkbar. Ob und wann es gelingen wird, des Feuers Herr zu werden und ob es möglich ſein wird, das Schiff wieder herzuſtellen, läßt ſich zur Stunde noch nicht ſagen. Ueber die Eutſtehungsurſache des Braudes und darüber, wie es möglich war, daß dieſer einen ſo großen Umfang annehmen konnte, ſchwirren an der Brand⸗ ſtätte zahlreiche Gerüchte. So wird u. a. vermutet, daß Bran d⸗ ſtiftung vorliege. Ferner wird auch die Behauptung auf⸗ geſtellt, daß die Werftſeuerwehr von Blohm u. Voß nicht ſo⸗ gleich die Hamburger Feuerwehr alarmiert, ſondern verſucht habe, den Brand zunächſt allein zu bekämpfen. Alle dieſe Behauptungen ſind aber vollkommen unkontrol⸗ lierbar. Die behördliche Unterſuchung iſt mit vollem Nachdruck im Gange. Die Schadenerſatzfrage Die„B..“ bemerkt zu der Frage, wer den Schaden des Brandes der„Europa“ zu tragen hat, daß der Auftrag⸗ geber, der Norddeutſche Lloyd, das Schiff ſa noch nicht übernommen habe, die Verantwortung und der Schaden alſo bei der Bauwerft von Blohm u. Voß liegen. Die Werft habe ſich aber für den Materkalſchaden im weſentlichen durch Rückverſicherungen gedeckt. Immerhin ſei die mittelbare Schädigung, die ſie durch den Brand erleide, natur⸗ gemäß außerordentlich groß. Das Schiff war zwar noch nicht fertig, aber man wird annehmen können, daß die Maſchinen⸗ anlage bereits montie war. Der Wert des fertigen Schiffes würde ſich auf 50 Mil⸗ lionen Mark belaufen haben. Der Vorſtand des Nord⸗ deutſchen Lloyd entſandte ſofort zwei techniſche Direktoren nach Hamburg, während die übrigen Vo ſtandsmitglieder zu einer Sitzung zuſammengetreten ſind, die um die Mittags⸗ ſtunde noch andauert Ein Stimmungsbild Hamburg, 28. März.(Eigener Drahtbericht.) Bei Blohm u. Voß breunt ſeit heule Nacht ein großer Neubau! So erzählen ſich die Menſchen im Freihafen. Erſchreckt hört man die Schreckensnachricht, aber keiner denkt an das ſtolze ſchöne Schiff, das ſich der Lloyd dort bauen läßt. Bis ſchließ⸗ lich die Beſtätigung kommt: Es iſt die„Eu ropa“, die ſeit heute morgen 3 Uhr brennt. Das Element wittet gegen einen der ſchönſten Bauten, die der deutſche Schiffsbau der Nachkriegszeit ſich erſchaffen wollte. Endlos iſt der Weg durch den Elbtunnel, ehe man die Werft erreicht. Ueberall kündet das Haſten und Treiben, daß etwas los iſt, nur kein freudiges Ereignis, zu dem man ſo oft ſeine Schritte in dieſe Gegend lenkte. Der Werfteingang iſt durch Poliziſten und Feuer⸗ wehr geſperrt und nur mit Liſt erreicht man den Zugang zur Brandſtätte, von der dichter gelber Rauch einem entgegen⸗ dringt. Auf dem Werftplatz liegt plötzlich der mächtige Rumpf des Ozeanrieſen vor uns. Man kommt aus dem arbeitſamen Getriebe der Werft und ſteht mit einem Male vor dem gewaltig erſchütternden Bild der Vernichtung. Faſt Zweidrittel des Dampfers brennen. Gewaltige Rauch⸗ wolken von brennendem Oel gelb durchmiſcht, ſteigen gen Himmel. Aus unzähligen Rohren klatſchen die Waſſerſtrahlen gegen die Schiffswände, deren Platten ſtändig unter Waſſer gehalten werden und durch die Seitenfenſter in das Innere. So mächtig iſt die Waſſerflut, daß der rieſige Kaſten ſich in einem Winkel von 15 Grad geneigt hat, alſo ſchwer nach der Waſſerſeite überhängt. Faſt ohnmächtig erſcheint die Men⸗ ſchenhilfe gegen die Gewalt des Brandes. Unter Hergabe der letzten Kraft arbeiten ſeit Stunden unausgeſetzt die Mann⸗ ſchaften der Feuerwehr und Polizei. Rauchgeſchwärzte Geſich⸗ ter, naſſe und dreckige Uniformen kennzeichnen äußerlich das Bild allen Mühens und doch ſcheint es vergeblich. Gegen 37 Uhr morgens iſt der Brand entdeckt worben. Als kurz nach ber Werftfeuerwehr die erſten Polizeibeamten an den Dampfer gelangten, brannte er bereits lichterloh faſt über die ganze Länge. Der Wind ſteht in ſüdlicher Richtung, ſo ungünſtig wie nur möglich und er iſt ein ſchrecklicher Ze“⸗ fer. Gegen 9 Uhr glaubt man das Feuer in ſeiner Gewalt zu haben, da müſſen alle Mannſchaften zurück⸗ gezogen werden und ſchleunigſt von Bord eilen, weil die Schiffsbauleitung wegen der Gefahr des Kenterns Lebensgefahr für bie Retter als beſtehend meldet. Das iſt ein ſchwerer Schlag. Nur von der Landſeite aus können die weiteren Löſcharbeiten vorgenommen werden. Die Vernichtung der „Europa“ ſchreite! fort. Noch einmal, kurz nach 10 Uhr, bringt der Leiter der Feuerwehr ſeine geſamten zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mannſchaften an Bord. Mit Leitern werden die Außenwände erklommen und neue Schlauch⸗ kolonnen rücken an. Hinter den Bullaugen, tief im Innern des Dampfers, ſind die Männer am Löſchwerk— und aber⸗ mals ertänt das Kommando zum Rückzug. Wieder läßt die Kentergefahr keine zielbewußte Bekämpfung zu. Langſam klettern die Feuerwehrleute einer nach dem andern von Bord. ſchwer iſt der Entſchluß, aber Menſchenleben müſſen geachtet werden. i Es kann mit Genugtuung verzeichnet werden, daß ab⸗ geſehen von einem einzigen Unfall bis zur Stunde niemand zu Schaden gekommen iſt. Wie groß die Gefahr eines Um⸗ ſchlagens des Dampfers iſt, erkennt man am beſten an den dicken Stahltroſſen, mit denen die„Europa“ an der Kaimauer befeſtigt iſt. 20 und mehr ſolcher Verbindungen ſind es und einzelne riſſen wie Zwirnsfäden. Erſt als der Dampfer mit ſinkender Ebbe auf Grund geſetzt wird, wird die Laſt der Troſſen gemildert. Gegen 12 Uhr wird eine große Zahl der Mannſchaften, die ſeit acht Stunden ununterbrochen in här⸗ teſter Arbeit ſtehen, abgelöſt. Gegen 1 Uhr unternimmt man wie wir hören, den letzten Verſuch, unmittelbar an den Brandherd an Bord heranzukommen. ö 55 Hindenburg an Simons Ein Abſchiedsbrief an den Reichsgerichtspräſtdenten Der Reichspräſident hat an den am 1. April dieſes Jahres aus ſeinem Amte ſcheidenden Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: Daß es Ihnen vergönnt war, auf dem Gipfel Ihrer Schaffenskraft Ihr Lebenswerk im Amte des höchſten Richters des Reiches zu krönen und daß Sie während der Führung des höchſten deutſchen Richteramtes dazu berufen wurden, nach dem Tode des erſten Präſtdenten des Deutſchen Reiches als ſtellvertretender Reichspräſident an die Spitze des Reiches zu kreten, das werden Sie als eine beſonders gütige Fügung des Schickſals empfinden. Sie dürfen darin aber auch ben Ausdruck größten Vertrauens und höchſter Anerkennung für Ihre Perſon und Ihre Arbeit im Dienſte des Reiches er⸗ blicken. f Nach einer herzlichen Würdigung der Perſönlichkeit des Reichsgerichtspräſidenten ſchließt das Schreiben: Empfangen Sie hiermit meinen tief empfundenen Dank. Perſönlich wird mich mit Ihnen ſtets die Erinnerung verbinden, daß ich vor faſt vier Jahren aus Ihrer Hand mein ſetziges Amt entgegen⸗ nehmen konnte. 5 Meinem Danke ſchließe ich die beſten Wünſche für Ihr weiteres perfönliches Wohlergehen an. Ich ſpreche dabei die Hoffnung aus, daß Ihre umfaſſenden Kenntniſſe und reichen Erfahrungen auf ſo vielen Gehleten des Lebens, Ihr hohes Anſehen innerhalb und außerhalb Deutſchlands dem Vater⸗ lande auch weiterhin von hohem Nutzen ſein mögen. In un⸗ abänderlicher Wertſchätzung und mit freundlichen Grüßen bin ich Jöbrr 1 N. 5 — gez. von binden burg. ler ei Mannheimer General Anzeiger Nr. 144— 140. Sahrgang 7. Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung ſe einſp. Kelonelgglle für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Nelagen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen 19 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. ſen Geſetz und RNocht Der neueſte Skandal Wir taumeln von Skandal zu Skandal. Während der eine noch nachklingt, iſt der andere ſchon da. Der neueſte politiſche Skandal iſt der Brief, den Hugen berg an 3000 Pro⸗ minente in Amerika gerichtet hat. Dieſer Skandal fällt einem umſo mehr auf die Nerven, als es ſich nicht um irgend einen mehr oder minder ſenſationellen Privatfkandal handelt, an dem außer den ſtets bereiten Klatſch⸗ und Tr ͤtſch⸗ ſüchtigen direkt und unmittelbar nur eine kleine Gruppe intereſſiert iſt, ſondern um die weit über die deutſchen Gren⸗ zen hinaus Aufſehen erregende Einmiſchung eines Par⸗ teiführers in die Außen⸗ und Reparationspolt⸗ tik der Reichsregierung. Es iſt ſelbſtverſtändlich das gute Recht, ja ſogar die Pflicht einer jeden politiſchen Partet, zum Kurſe der deutſchen Politik jederzeit frank und frei das zu ſagen, was ſie auf dem Herzen hat, aber es iſt eine Ge⸗ ſchmack⸗ und Taktloſigkeit, um nicht zu ſagen eine Würdeloſig⸗ keit, wenn der Führer der größten bürgerlichen Parte, der ſich mit ſeiner„natlonalen“ Geſinnung ſo ausgeſprochen oft allen Parteien weit überlegen gedünkt hat, ſich nun plötz⸗ lich in ſeiner Parteidemagogie und Agitation, auf den bisher von ihm ſtets verpönten politiſchen Internatlonalis⸗ mus umſtellt und dabet in einer tragikomiſch wirkenden Ueberheblichkeit gegen alle anderen bürgerlichen Parteien ſo tut, als ob er in allen außenpolitiſchen und wirtſchafts⸗ politiſchen Fragen die allein richtige Weisheit genau ſo in Erbpacht genommen habe, wie viele Deutſchnationale das lange Zeit von der nationalen Geſinnung behaupteten, Wir leben ja heute in einer ſchnell vergeßlichen Zeit, aber das haben wir doch noch nicht vergeſſen, daß auf dem Höhe⸗ punkt des Weltkrieges der damalige Vorſitzende der Deutſch⸗ nationalen Partei, Hergt, in öffentlichen Reden überall der Meinung Ausdruck gab, die Amerikaner könnten„weber ichwimmen noch fliegen“ und würden deshalb auch für den Ausgang des Weltkrieges von keinerlei entſcheidender Be⸗ deutung ſein können. Wie kataſtrophal er ſich geirrt hat, weiß auch der jetzige deutſchnationale Parteiführer ſo gut wie wir alle. Eine Auswirkung dieſer Erkenntnis iſt Hugenbergs jetzt zur Diskuſſion ſtehender Brief. Er hat damit jedoch dis amerkantſche Pſyche genau ſo völlig falſch beurteilt, wie ſeiner⸗ zeit ſein Vorgänger Hergt die phyſiſchen Kräfte der Ame⸗ rikaner. Dieſe Ahnungsloſigkeit und taktiſche Unklugheit in wichtigen politiſchen Dingen, die wir bei den Deutſchnatio⸗ nalen in den letzten Jahren zu unſerem aufrichtigen Be⸗ dauern ſchon wiederholt feſtſtellen mußten, fällt uns umſo mehr auf die Nerven, als wir uns mit dieſer Partei durch viele Jahre hindurch freundnachbarlich verbunden fühlten und auch heute noch in vieler Beziehung mit ihr ſympathiſieren. Unbegrenzte Hochachtung kann man heute vor keiner Partet mehr haben, aber die Zwieſpältigkeit und die Querköpfigkeit bei den Deutſchnationalen ſchien uns oft noch ausgeprägter und herausfordernder zu ſein als bei anderen Parteien. Auch diesmal iſt es ſo, daß wir mit vielen der Anſichten, die Hugenberg nach Amerika ſchreibt, durchaus⸗AUbereinſtimmen. Aber ſoweit uns die außenpolitiſche und wirtſchaftspolitiſche Vertretung dlieſer Anſichten dem Auslande gegenüber von irgendwelchem Nutzen ſein kann, wird das ſchon ſeit Jahr und Tag von Streſemann und Curttus beſorgt und ſetzt auch in Paris von unſeren Sachverſtändigen bei der Reparattons⸗ konferenz vertreten. Die 3000 Amerikaner, an die Hugen⸗ berg ſeinen Brief geſchickt hat, werden ſich hüten, ſich zu un⸗ digenberatungen die Intereſſen Amerikas vertreten. Ganz Amerika weiß, daß es ſeinen Abgeſandten gegenüber volles Vertrauen haben kann und iſt im übrigen allen ausländiſchen Anzapfungen gegenüber ganz auf den Standpunkt der Engländer eingeſtellt: richt or wrong, my country, Recht oder Unrecht, mein Vaterland! Das Hauptintereſſe, das die überwiegende Mehrzahl der Amerikaner an Europa hat, be⸗ ſteht darin, daß die Zinſen für die Milltardenanlethen, die faſt alle europäiſchen Staaten bei ihnen gemacht haben, prompt bezahlt und die Schulden ſeiner Kriegsfreunde all⸗ mählich getilgt werden. Obwohl ſie im Gold faſt erſticken, wollen ſie immer noch mehr. Wenn ſie hinſichtlich der bei ihnen kontrahterten Kriegsſchulden nicht gar zu rein ge⸗ ſchäftsmäßtg dächten, hätten ſie ſchon längſt weſentlich bei⸗ tragen können zur wirtſchaftlichen Konſoltdterung Europas und damit auch zur politiſchen Befriedung. Denn bekaunt⸗ lich hat England in der Balfournote ſchon vor Jahr und Tag erklärt, daß es von ſeinen eigenen Kriegsſchuldnern nur ſo viel zurückhaben wolle, wie es ſelbſt an Amerika zahlen müſſe.. 38 Die Amerikaner hätten es alſo ſchon längſt in der Hand kluger Mäßigung und opferwilliger Wegbereitung für den Weltfrieden. Sie haben es nicht getan und werden es auch dann nicht tun, wenn Hugenberg jeden einzelnen Amerikaner mit ſeinen Briefen bombardiert. Das Selbſtlob aber, das Hugenberg ſeiner eigenen Partei zollt und feine Anſicht über „die Feinde des deutſchen Volkes außerhalb und Innerhalb der beutſchen Grenzen“ wird ihnen zum min⸗ deſten ebenſo völlig gleichgültig ſein, wie ſie die Warnung vor dem ruſſiſchen Bolſchewismus kalt laſſen wird, zumal gerade jetzt das amerikaniſche Kapital dabei iſt, mit Rußland ge⸗ winnverſprechende Geſchäfts verbindungen in die Wege zu wollen. Auch ohne Herrn Hugenberg find ſie schon längſt darüber im Bilde, daß Frankreich und England die amerſkg⸗ niſchen Dollars auch für militartſtiſche Zwecke verwenden. Doch ſchließlich können ſie dieſen nicht verbieten, d. ſis ſelber tun. 8 ſeren Gunſten etwa in Gegenſatz zu ſetzen zu ihren beſonders prominenten Landsleuten, die bei den Partſer Sachverſtän⸗ gehabt, ein weithin ſich auswirkendes Beiſpiel zu geben von leiten. Die Amerikaner wiſſen ſchon genau, was ſie tun und EEE 2. Seite. Nr. 144 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Dienstag, den 28. März 1929 Neu wird den Amerikanern nur ſein, daß angeblich auch ſte es ſind,„die dem deutſchen Marxismus die Mittel für ſozialiſtiſche Experimente liefern.“ Dieſe Behauptung gibt non dem wahren Stand der Dinge ein ebenſo ſchiefes Bild wie die, daß der Sozialdemokratie ihre„marxiſtiſchen Regie⸗ rungsepperimente“ nur durch die Hilfe anderer Parteien möglich ſei. Schuld an der ſtarken Machtpoſition der Sozial⸗ demokratie iſt in erſter Linie die heilloſe Uneinigkeit der ſo⸗ genannten bürgerlichen Parteien. Wie oft und wie ſehr haben 3. B. die Deutſchnatipnalen ihre volksparteiliche Nachbarn ſo vor den Kopf geſtoßen, daß jede Zuſammenarbeit unmöglich würde. Dabei iſt doch gerade die Volkspartei ein unentbehr⸗ liches Bindeglied zwiſchen den rechten und linken bürger⸗ lichen Parteien. Wenn dieſe Tatſache nicht von den Deutſch⸗ nationalen aus Gründen parteipolttiſcher Taktik und dema⸗ gogiſcher Oppoſition heraus ſo oft außer Acht gelaſſen wäre, ſtännde es heute beſſer mit der Einigkeit und damit auch mit der Machtpoſition der bürgerlichen Parteien. Doch die Un⸗ einigkeit und fortgeſetzte gegenſeitige Bekämpfung und Zer⸗ ſplitterung iſt offenbar ebenſo eine unheilbare„Seelen⸗ krankheit“ der Deutſchen, wie nach Hugenbergs Meinung den Sozialismus und Bolſchewismus eine„Seelenkrankheit dern induſtriellen Menſchheit“ Hoffentlich bleibt uns nun wenigſtens erſpart, daß Hugen⸗ bergs böſes Beiſpiel bei den anderen deutſchen Parteien Schule macht. Was der einen recht iſt, muß ſchließlich jeder anderen billig ſein, zumal den von Hugenberg angegriffenen„Fein⸗ den innerhalb unſerer Grenzen“. Doch ſchließlich ſind ja nicht alle Parteivorſitzenden ſo kurzſichtig und ungeſchickt wie Herr Hugenberg. H. A. M. ist. — Der Hugenbergbrief nach Amerika fin det allenthalben in der deutſchen, Preſſe einen lebhaften .derhall. In den volksparteilichen Kreiſen ſtößt er ſelbſt⸗ verſtändlich überall auf entſchiedene Ablehnung. So ſchreibt 3. B. die„Köln. Ztg.“ in ihrer heutigen Dienstagmorgen⸗ Ausgabe u..: Geheimrat Hugenberg, deſſen Preſſe ſo häufig verlangt, daß man die ſchlappen Methoden der gegen ärtigen Regle⸗ rung durch eine Politik des Mit⸗der⸗Jauſt⸗auf⸗den⸗Tiſch⸗ Sthlagens, alſo durch eine Kataſtrophenpolitik, erſetzen ſolle, wäre der letzte, den das durch und durch demokratiſch eingeſtellte und im Grunde den Frieden liebende amerika⸗ niſche Volk als Vorkämpfer gegen den Bolſche⸗ wis mus gelten laſſen würde. Am allerwenigſten aber wird es ihn, in dem es nicht zu Unrecht einen Anhänger des Regimes der Vorkriegszeit für berechtigt erachten, über den franzböſiſchen und engliſchen Militarismus den Stab zu brechen, und wird es rundweg ablehnen, über ſeine ehemaligen Kriegsgenoſſen pon einem ehemaligen Kriegsgegner Anklagen entgegenzunehmen. Soviel über die Wirkung des Briefes nach außen hin. Aber auch innerpolitiſch ſollteu der nationale Takt und der gute Geſchmack Herrn Hugenberg nicht ſo weit ver⸗ laſſen haben, daß er einen Teil ſeiner Volksgenoſſen, noch dazu denjenigen, der heute mit in der Regierung ſitzt, vor dem Ausland herabwürdigt und ſeine eigene Partei international als die Retterin aus allen Nöten anpreiſt. Es ſpricht aus alledem ein Mangel an nationaler Würde, den zweifellos auch viele Parteigenoſſen des Herrn Hugenberg aufrichtig beklagen werden.“ Der Lohnkonflikt im Ruhrbergbau Die„Köln. Ztg.“ erfährt aus dem Ruhrgebiet: Zur Begrün⸗ dung der von der Funktionärſitzung des Alten Bergarbeiter⸗ verbandes beſchloſſenen Kündigung des beſtehenden Lohn⸗ abkommens im Ruhrbergbau wird von Gewerkſchaftsſeite auf den negativen Verlauf der Berliner Beſprechungen hingewie⸗ ſen. Die Bergarbeiter hätten genaue Aufſtellungen über Schachtförder⸗ und Lohnanteile eingereicht. Die Unterne h⸗ mer hätten auf die Beibringung zahlenmäßiger Unterlagen verzichtet und ſich lediglich auf die Angabe beſchränkt, daß unter Zugrundelegung des Schmalenbachſchen Abſchreibungsſatzes nur 90—60 Pfennig je Tonne übrig blieben. Unter dieſen Um⸗ ſtänden ſei der Boden zu einer Verſtändigung entzogen wor⸗ den. Ein Antrag der Arbeitnehmer, den Reichskohlenrat mit der Prüfung der Angelegenheit zu betrauen, ſei abgelehnt wor⸗ den. d Am 12. Mai Landtagswahlen in Sachſen * Dresden, 26. März. Das Geſamtminiſterium hat in feiner heutigen Sitzung beſchloſſen, die Neuwahlen zum ſächſt⸗ Elie Unſtimmigkeiten auf der Reparationskonferenz Pariſer Preſſemansver gegen Amerika Paris, 26. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Forderungen der Franzoſen nicht akzeptteren wollte. Bet Die Ausſichten auf ein Zuſtandekommen einer Einigung auf der Reparationskonferenz werden in der heutigen Morgen⸗ preſſe ſehr ungünſtig beurteilt. Offenbar hatte man er⸗ wartet, Dr. Schacht werde ſich nach ſeiner Rückkehr aus Dr Berlin won den phantaſtiſchen Forderungen, die in der letzten Zeit von der franzöſiſchen Preſſe zuſammengeſtellt wurden, beeinfluſſen laſſen und in den Verhandlungen über die Zif⸗ fern ſeinen Standpunkt aufgeben. Statt deſſen ſtellen die Blätter heute einſtimmig feſt, daß der Chef der deutſchen Delegation zwar in Bezug auf den transfergeſchützten Teil der Zahlungen, der zur Tilgung der alliierten Schulden be⸗ ſtimmt ſei, den Gläubigerſtaaten entgegenkomme, dagegen für den mobiliſierbaren Teil der Annuitäten, der ausſchließlich für die eigentlichen Reparationen beſtimmt ſei, nur eine vollkommen unzulängliche Summe von 3 Milliarden Goldmark vorſchlage. Es muß von neuem darauf hingewieſen werden, daß dieſe Darſtellung der franzöſiſchen Preſſe inſofern irreführen d iſt, als ſich Deutſchland nicht darum zu kümmern hat, ob und welcher Teil der Annuitäten von den Gläubigerſtaaten zur Tilgung ihrer eigenen Schulden verwendet wird. Deutſchland wird einfach eine transfergeſchützte und eine mobiliſterbare Annuität entrichten. Es liegt an den Alltierten ſelbſt, darüber zu entſcheiden, wie viel ſie davon zur Schuldenzahlung und andererſeits für die Reparationen verwenden wollen. In einigen franzöſiſchen Blättern wird non ſchweren Unſtimmigkeiten im Schoße des Sachverſtändigenausſchuſſes geſprochen, die das Ergebnis der Konferenz in Frage ſtellten. Owen Young habe geſtern die Sitzung abkürzen laſſen, um einen offenen Ausbruch der Kriſe zu verhüten. Nicht nur die Haltung Dr. Schachts, ſondern auch die Schiedsrichterrolle, die Owen Moung gegenwärtig zwiſchen den Hauptdelegierten der verſchiedenen Länder ſpielt, iſt heute Gegenſtand heftiger An⸗ griffe in der franzöſiſchen Preſſe, was darauf ſchließen läßt, daß der amerikaniſche Hauptdelegierte, der geſtern nach Schluß der Vollſitzung eine längere Beſprechung mit dem franzöſi⸗ ſchen Sachverſtändigen Moreau hatte, Der Flug des„Graf Zeppelin“ Der Luftſchiffbau Zeppelin teilt mit: Nach den letzten Funkmeldungen befindet ſich das Luftſchiff in den heutigen Vormittagsſtunden öſtlich über der Inſel Kreta in dem meteorologiſch ſchwierigen Teil des Mittel⸗ meeres und in Richtung auf Paläſtina. Seit 5 Uhr morgens hat das Luftſchiff zum Zwecke der Na⸗ vigation Wetterdiens machen müſſen und deshalb inzwiſchen nichts mehr von ſich hören laſſen. Genauere Standortmeldun⸗ gen liegen daher im Augenblick nicht vor. Kurs auf Jaffa W Jeruſalem, 26. März.(United Preß.) Nach einem Funkſpruch des„Graf Zeppelin“ erwartet Dr. Eckener, zwiſchen 1 und 2 Uhr nachmittags über Ramleh bei Jaffa einzutreffen und dort Poſtſäcke abzuwerfen. Eine Menge von etwa 100 000 Menſchen erwartet dort die Ankunft des deutſchen Vuftſchiffes. Es herrſcht prächtiges Sonnenwetter. Die Stimmung der Menſchen iſt beſonders freudig erregt, weil der Beſuch 8 Zeppelin mit dem Purimsfeſt zufammenfällt. Der ſpaniſche Fernflug — Madrid, 26. März. Das ſpaniſche Flugzeug, das ge zu einem Fernflug Spanien— Südamerika aufgeſtiegen iſt, wurde zuletzt in Senegal geſichtet. Bei Redaktionsſchluß erhalten wir noch folgendes Kabel⸗ gramm: Bahia, 20. März.(United Preß.] Das ſpaniſche Flugzeug„Jeſus del Gran Poder iſt um 16.30 Uhr letwa 115 Uhr M3.) nach glücklicher Ueberquerung des Ozeaus hier ohne Zwiſchenfall gelandet. die übertriebenen ihren Angriffen gegen Dr. Schacht und Owen Noung gehen die Blätter natürlich ſtets von der irrigen Behauptung aus, Amerika werde bei der vorgeſchlagenen Regelung das beſte Geſchäft machen und Deutſchland keine Schwierigkeiten bereiten inbezug auf den Teil der Zahlungen, der für die Tilgung der alliierten Schulden beſtimmt ſei. „Journal“ ſchreibt, die Beſprechungen könnten nur zu einem guten Ende führen, wenn ſich die Amerikaner und die Deutſchen endlich an die Wirklichkeit halten würden. Tatſäch⸗ lich ſei die deutſche Kriegsentſchädigung nicht dazu da, um die alliierten Kriegsſchulden zu decken, ſondern um die durch den Krieg verurſachten Schäden wieder gutzumachen. Die Gläu⸗ bigerſtaaten hätten anſtelle der Reparationen den alliierten Schulden eine Priorität zugeſtanden und damit bereits ein ſehr großes Opfer gebracht. Andererſeits ſeien die Anſprüche für die Reparationen auf die Hälfte herabgeſetzt worden. Auf keinen Fall könnten Frankreich und die übrigen europäiſchen Gläubigerſtaaten auf dem Wege der Zugeſtändniſſe weiter⸗ gehen. Der„Petit Pariſien“ ermahnt die Gläubigerſtaaten zu geſchloſſenem Vorgehen, damit nicht Dr. Schacht ihre Un⸗ einigkeit zugunſten Deutſchlands ausnutzen könne. Amerika ſei mächtig genug dies zu verhindern, doch müßten alle Son⸗ derwünſche den gemeinſamen Intereſſen untergeordnet wer⸗ den.„Ein harter Kampf um die Ziffern hat begonnen, ſchreibt „Petit Pariſien“. Die Wendung, die die Dinge in den nächſten Tagen nehmen, wird dafür entſcheidend ſein, ob die Konferenz ſcheitern wird oder ob man die gewünſchte Löſung findet.“ Das„Oeuvre“ richtet einen beſonders ſchweren Angriff gegen Owen Young, der beſchuldigt wird, ſeine Schiedsrichter⸗ rolle vor allem zugunſten Amerikas auszunutzen. Owen DYoung ermahne ſowohl Deutſchland als auch die europäiſchen Gläubigerſtaaten zur Mäßigung, laſſe ſich aber unter keinen Umſtänden bereit finden, den Amerika zukommenden Anteil irgend wie zu ver⸗ kürzen. Der Kanzler erkrankt — Berlin, 26. März. Reichskanzler Hermann Müller iſt an einer Magen verſtauung erkrankt, die ihn zwingt, das Bett zu hüten. Aus dieſem Grunde konnte er bei dem geſtrigen Kabinettsrat auch nicht den Vorſitz führen. Es ſoll bereits eine leichte Beſſerung eingetreten ſein. Der Journaliſtenmörder verhaftet? — Belgrad, 26. März. Der Polizei iſt es gelungen, in Neuſatz einen Mann, auf den der ausgegebene Steckbrief genau paßt, zu verhaften. Es handelt ſich um den Admini⸗ ſtrator des nationaliſtiſchen Blattes„Vidopdan“ namens Bogoljub Rapajic. Der Verhaftete, der nach Agram gebracht wurde, will ſein Alibi beweiſen können. Monaco — Monaco, 26. März. Der regierende Fürſt Louis II. hat ſich, nachdem ein Verſuch, die„Aufſtändiſchen“ mit Waffen⸗ gewalt niederzuringen, fehlgeſchlagen iſt, bereit erklärt, die Neuwahlen im Juni ſtattfinden zu laſſen. Eine wichtige Erfindung . Wafhington, 26. März.(United Preß.) Es iſt, wie das Kriegsamt bekannt gibt, gelungen, eine chemiſche Kühler⸗ flüſſigkeit für Motoren herzuſtellen, von der nur ein Viertel der Menge erforderlich iſt, die bei gleich großen Motoren an Waſſer nötig iſt. Das Kriegsamt weiſt dar ruf hin, daß die Erfindung nicht nur für Automobile, ſonzern be⸗ ſonders für Flugzeuge von großer Bedeutung iſt, da ſte eine weſentliche Verringerung des Gewichts ermöglicht. Ferner wird dadurch, daß der Kühler kleiner wird, auch der Luft⸗ widerſtand erheblich herabgeſetzt. ſchen Landtag am 12. Mai ſtattfinden zu laſſen. a ieee eee ... v Theater und Mufik O Sonberveranſtaltung der Volksmuſikpflege. Der Auß⸗ ſchuß für Volksmuſikpflege bietet neben ſeinen großen Kon⸗ zerten, von denen das letzte noch bevorſteht, ſozuſagen als Gratisdreingaben dieſer Sonderveranſtaltungen, in denen er ſeinen Mitgliedern außerſinfoniſche Muſtk nahebringt. Stets in gewählter Form und von ausgezeichneten Kräften dar⸗ gebracht. So kamen am geſtrigen Abend durch die Mannheimer Bläſer vereinigung der Herren Kammermuſiker Fühler(Flöte), Kramer(Oboe), Schmidt(elarinette), Lenzer(Fagott), Schellen⸗ berger und Frank(Horn) zwei größere Werke der gerade in unſerer Zeit wieder beſonders gepflegten Kunſt ihrer Inſtrumente zum Vortrag. Dieſe Art von Kammermuſik paßt auch in den Nibelungenſaal, ſie kommt durch die Tragfähigkeit des Bläſerklanges hier zu beſter Wir⸗ kung, und die zahlreiche Zuhörerſchaft hatte ihre ſpürbare Freude an der willkommenen Abwechflung. Oboe, Klarinette, Fagott und Horn vereinten ſich mit Heinz Mayer am Flügel zum Vortrag des Bläſer⸗Quartetts von Beetho⸗ ven op. 16, deſſen Tonart Es⸗dur durchaus nicht die ſonſt bei Beethoven damit verbundene heroiſche Stimmung auslöſt. Es iſt eine feine, idylliſche Muſtk, von Mozartſchem Geiſt und tefer Empfindung. Das Klavier, vom Plauiſten ganz prachtvoll geſptelt, bildet die Brücke zu der ſchwärmertſchen Empfindſamkeit des jüngeren Beethoven, die Oboe nimmt zu⸗ weilen ihre Orcheſterolle der Primadonna an, während die Klarinette ſchon faſt romantiſche Beweglichkeit beſitzt. Fagott und Horn füllen und wetten den Raum. Das köſtliche Sex⸗ tett von Thullle, bei dem noch die Flste hinzutritt, bildete ben klanglich beſonders reizvollen Abſchluß des Abends.— Konzertmeiſter Carl Müller erfreute zwiſchen den Bläſer⸗ ſtücken durch einen ſtiliſtiſch und klanglich ganz hervorragen⸗ den Vortrag der G⸗dur⸗Sufte von Bach, deren Anmut einen Refen Eindruck auf die Hörer ausübte. Die Polonaiſe von Chopin, in der ſich Marcelle Bächtold als ſauber ſpielende Matthäus⸗Paſſion im Bachverein Heidelberg. Am Palmſonntag gab die Stadt Heidelberg und der Bachverein als letzte Veranſtaltung des Winters Bachs Matthäus⸗ Paſſion. Den erſten Teil am Nachmittag, den zweiten nach fünfviertelſtündiger Pauſe von 7 bis 9 Uhr. Dieſe Einteilung wurde allſeits angenehm empfunden. Die Worte Jeſu ſang Prof. Dr. Wolfgang Roſenthal⸗Zeuner⸗ Leipzig mit einer Weihe, die den vollbeſetzten großen Saal der Stadthalle myſtiſch durchflutete. Als Evangeliſt amtierte Kammerſänger Fritz Krauß ⸗ München, deſſen oberſte Stimmlage bis zum Detonieren übermüdet klang, wohl infolge allzu großer Be⸗ anſpruchung. Seine Rezitative glaubte er feſterer Bindung durch Taktſtriche entheben zu dürfen; Folge: nicht immer ſchöner Sprechgeſang, und Reibungen mit der Cembalobeglei⸗ tung Alwine Möslingers. Die Sopran⸗Arien und ⸗Rezita⸗ tive ſang Amalie Merz ⸗Tunner, München, mit viel Liebreiz: einige milde Sonnenſtrahlen in dieſer düſter⸗groß⸗ artigen Menſchheitstragödie. Leider war Charlotte Sem⸗ pell⸗Köln hörbar indisponiert; ihre Altarien ſchleppten etwas gequält dahin trotz bisweilen ſonor⸗ſchöner Töne. Ihr „Golgatha, unſel'ges Golgatha..“ entſprach dieſen Klager über den Leidensweg faſt ſchon auch im Gefühl der Zuhörer. Wir hoffen, die Künſtlerin in vorteilhafterer Dispoſition ge⸗ legentlich richtig kennen lernen zu können. Die Baßarien Hermann Dlerſch's⸗ Frankfurt a. M. konnten befriedigen, ohne ſich am Baß Roſenthal⸗Zeuners meſſen zu dürfen. Die elf kleinen Partien konnten aus den Reihen des Bachvereins durchaus zufriedenſtellend beſetzt werden; deſſen Frauenchöre waren zahlenmüßig alle: dings den allzu ſchwachen Männer⸗ chören ſo überlegen, daß rein akuſtiſch die kontrapunktierenden Fugatochöre darunter litten: ihre Stimmführung blieb un⸗ überſichtlich. Hingegen klangen alle Choräle ausnehmend gut. An der Orgel ſchaltete Renate Noll nicht ohne Umſicht. Schwieriger war die Cem alobegleitung Alwine Möslingers, wobei allerdings nicht ganz eindeutige Sprünge in der Par⸗ titur ins Gewicht fallen. tat ſeine Schuldigkeit unter Leitung von Prof. Dr. Poppen, auf deſſen Schultern Einſtudierung und Geſamtleitung dieſes vielverzweigten rieſigen Apparates laſtete. Ihm wollen wir Begleiterin vorstellte, ſand ebenfalls eine freudige e dieſen eindrucksvollen Paimſonntag beſonders danken, über Das bedeutend verſtärkte Orcheſter kleine Riſſe im muſikaliſchen Ablauf hinweg. Die Violin⸗ ſolt des Konzertmeiſters Adolf Berg klangen vorzüglich. Auch die Flötenſoli Max Schmiedels. Die Obven'amore und Gambenſolt erfordern etwas Nachſicht: nicht alltägliche Spielart alter Inſtrumente.— Man darf dieſe Aufführung als einen Höhepunkt und würdigen Ausklang dieſes Konzert⸗ winters anſprechen. 5 Max Reinhardts Theaterprojekte. Max Reinhardt wird Anfang April die Vorbereitungen für die Feſtſpiel⸗ wochen treffen, für die er„Phea“ von Unruh und„Spuk“ von Hauptmann im Deutſchen Theater und die Kreatur“ von Ferdinand Bruckner inſzenieren wird. Ende Mai wird er in Wien„Dantons Tod“ für die Wiener Feſtwoche im Rathaus in Szene ſetzen. Nach den Salzburger Feſtſpielen kehrt Max Reinhardt Ende Auguſt für mehrere Monate nach Berlin zurück. Aus der Kunſtwelt. In der in Zürich veranſtalteten Ausſtellung des Werkes von Karl Hofer wurden von Schweizer Sammlern mit die bedeutendſten Werke Hofers angekauft:„Das ſchreibende Mädchen“,„Maskerade“,„Pfir⸗ ſich⸗Stilleben“,„Frau mit Papagei“ und„Akt auf blauem Tuch“. Die Hofer Ausſtellung, die nächſt Berlin in Zürich erfolgt war, ſoll nun in Münchener und Dresdener Galerien gezeigt werden.— Anfang September findet in Kotrifk und Lille der vierte Kongreß für Niederländiſche Kun ſtgeſchichte ſtatt. Es wird ſich in den Verhandlungen dieſer Tagung hauptſächlich um das Studium der Beziehun⸗ gen der Kunſt in den ſüdlichen Niederlanden zu derjenigen im heutigen Nordfrankreich handeln. Speziell des 13., 14. und 15. Jahrhunderts ſowie der Renaiſſance und des Barock. — Das Münchener Graphiſche Kabinett eröffnete eine Gedächtnis⸗Ausſtellung für den Maler Aug uſt Macke. Die Veranſtaltung umfaßt Gemälde, Aquarelle und Hand⸗ zeichnungen des mit 27 Jahren im September 1914 in der Champagne gefallenen Künſtlers.— Die Vereinigung für junge Kunſt in Oldenburg veranſtaltet vom 5. Mai bis 9. Juni im Auguſteum, in den Räumen der Ge⸗ mälbegalerte, eine Ausſtellung„Maleret der Zeit“, die dem Schaffen der 28—50 jährigen in Deutſchland gewidmet iſt. * 5 2 1 2 1* * 1 . 1 —— r „ e D A8. F e an Seeg ge SGG. ee A n n dn F N ch N KA e A — * en 2 . ö . Dienstag, den 28. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 144 Schlußfeier der Moll⸗Realſchule Mannheim Die Badiſche Moll⸗Realſchuke veranſtaltete ihren Schlußakt am Freitag abend im dicht beſetzten Friedrichs⸗ varkſaal. Nach einem friſch geſungenen Chor der Quinten und Quarten ſpielte das Schülerorcheſter ſehr exakt Hummels „Arioſo“. In bunter Reihenfolge kamen höre der einzelnen Klaſſenſtufen zum Vortrag unter der Leitung des Muſik⸗ lehrers Guldenſchuh, der ſelbſt mit ſeiner ſchönen und weichen Tenorſtimme Lieder von Brahms ſang und damit reichen Beifall erntete. Die beiden Unterſekunden führten unter Turnlehrer Jennes Leitung Frei⸗ und Keulenübun⸗ gen vor, die zeigten, daß an der Moll⸗Realſchule auch auf dieſem Gebiete recht Gutes geleiſtet wird. Der Unterſekun⸗ daner Sauerwein leitete durch den Vortrag von Leſſings Parabel von den drei Ringen aus Nathan dem Weiſen zur Ansprache des Direktors über, in der dieſer, kurz um⸗ riſſen, ein Bild vom Wirken und der Perſönlichkeit Leſſings gab. An die Unterſekundaner, die aus dem Verbande der Auſtalt ausſcheiden, richtete der Direktor herzliche Worte des Abſchledes. Dann folgte die Preisverteilung, bei der eine recht große Anzahl Schüler mit ſchönen und wertvollen Bü⸗ cherpreiſen bedacht werden konnte. Der Unterſekundaner Friedrich Krafft erhielt für hervorragende turneriſche und sportliche Leiſtungen die Alfred Maul⸗Plakette verliehen. Der ſchön und friſch geſungene Chor„Hinaus in die blühende 13 55 verlieh dem eindrucksvollen Akte einen würdigen Ab⸗ chluß. 5„ Die Feier der Eliſabethſchule fand in der Turnhalle der Auſtalt ſtatt und war dem An⸗ denken Leſſings gewidmet. Schon den Kleinen wurde Leſſing Kahegebracht durch einige dem kindlichen Verſtändnis entſpre⸗ chende Fabeln, die ſehr hübſch vorgetragen wurden. Eine kurze Rede von Herrn Prof. Biſchoff wies auf die Bedeutung Leſſings auch für unſere Tage hin. Bedeutſam war die Wür⸗ bigung Leſſings in der Feier der Oberklaſſen. Die berühm⸗ teſten Stellen aus Leſſings dramatiſchen Werken waren zum Vortrag ausgewählt: Die Ringfabel und die Riecautſzene. In dieſen beiden Darbietungen wurde die Wirkung beſonders Burch die ſprachlich und darſtelleriſch ſehr gute Leiſtung erzielt; ſie war ſehr eindrucksvoll, obwohl ſie ohne jede ſzeniſche und gewandliche Hilfsmittel durchgeführt wurden. Die Abiturien⸗ Ein Maria Frankenbach gab in ebenfalls ſprachlich ſehr guter Form einen Einblick in die Bedeutung Leſſings für die deutſche Geiſtesgeſchichte. Es iſt hier nicht der Platz, auf den Gang ihrer Ausführungen einzugehen; hervorheben wollen Wir nur, daß die Schülerin es gut verſtand, Leſſings nationale Bedeutung klar herauszuſtellen. Umrahmt waren die Dar⸗ bietungen von den Geſängen des Schulchors unter Leitung von Muſtiklehrer Boeres. Aus den Liedern ſprach der Dauk au Die Vermittler der deutſchen Geiſtesgüter, an„die Meiſter, die vor uns geſchafft“. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Rede des Direktors Bühn, der einleitend auf Leſſing hinwies als auf einen der größten geiſtigen Führer unſeres Volkes, dem Freude an geiſtigem Schaffen und Ringen als höchſter Lebens⸗ wert galt. Und dieſe Freude zu wecken iſt Aufgabe der höheren Schule. Die höhere Schule iſt keine Fachſchule, ſondern ſie will den jungen Menſchen eine allgemeine Bildung vermitteln. Der Vorwurf, der in letzter Zeit gegen die höhere Schule kaut geworden iſt, daß ſie wirklichkeitsfern ſei, verkennt damit die Aufgabe einer höheren Schule, die als allgemeine Bil⸗ dungsanſtakt auch Stoffe und Werte an die Schüler heran⸗ ringen muß, die nicht in unmittelbar fühlbarem Zuſammen⸗ Hang mit Wirklichkeit und neuzeitlichem Leben ſtehen. Der Direktor wandte ſich auch gegen den Vorwurf, die Schülerin⸗ nen ſelen überbürdet; die Forderungen der Schule ſind Hoch ſo, daß der durchſchnittlich begabte, fleißige Schüler ſie be⸗ wältigen muß. Dies hat ſich auch dieſes Jahr gezeigt, indem der ſtattlichen Zahl von 36 Abiturientinnen das Reifezeugnis ausgehändigt werden konnte. Viele Schülerinnen konnten lobend erwähnt werden. Eine ganze Anzahl von ihnen erhielt Preiſe in der Form von wertvollen Büchern. Die Feier ſchloß unit dem letzten der„Vier feierlichen Geſänge“ von Robert Kahn, deſſen Schlußworte für die Schülerinnen die frohe Bot⸗ ſchaft enthalten:„Wohl ſchmerzen die Sohlen, doch dringen wir R. vor, und rauh wie der Weg war, er führte empor.“ N. Zum Schulſchluß der Haus Thoma⸗Schule im großen Saale des Kolpinghauſes war die Elternſchaft überaus zahlreich erſchienen. Im Mittelpunkt der Vortrags⸗ folge ſtand die Aufführung des altdeutſchen Spiels„Der arme Heinrich“, von Julius Heiß, nach der Versdichtung Hartmann von Aues dramattſiert. Nach einem von der Schü⸗ lerin E. Schalinsky(Ia) vorgetragenen Vorſpruch kam das Stück durch Schülerinnen der Klaſſen O III, Ul und 1 zur Aufführung. Trotz der durch Zeit und Sitte ſtark be⸗ dingten Eigenart von Stoff und Menſchen, die einem reſt⸗ loſen Aufgehen und Miterleben der„Hiſtorie“ hemmend im Wege ſtehen, mußte man über das lebendige, feſſelnde und an manchen Stellen ſogar Verinnerlichung aufweiſende Spiel der jugendlichen Schauſptelerinnen erſtaunt ſein. Beſondere Erwähnung verdient wohl die Darſtellerin der Hauptrolle, H. Rathke(Ula). Einſtudierung und Regie lag in den Händen von Fräulein Profeſſor Dr. Schrader, während die Koſtümfrage, in Entwurf und Ausführung hiſtoriſch ge⸗ treu, von Handarbeitslehrerin E. Krämer in hervor⸗ ragender Weiſe gelöſt wurde. Die Anſprache des Leiters der Anſtalt, Direktor Schulze, war eine Huldigung für die gewaltige Dichterperſönlichkeit Leſſings. Von beſonderem In⸗ tereſſe in ſeinen Ausführungen war der Hinweis auf die Tatſache, daß des Dichters Lebensweg auch Mannheim ge⸗ ſtreift hat, und daß er dem Mannheimer Theater wohl un⸗ vergänglichen Ruhm verliehen hätte, wenn ihm nicht„von berufener und von unberufener Seite“ die Entfaltung ſeiner dramaturgiſchen Tätigkeit unmöglich gemacht worden wäre. An die Gedenkworte für den Dichter ſchloß ſich die Preis⸗ verteilung und Entlaſſung der Abſolventinnen an, die in dieſem Jahre von beſonderer Bedeutung war, da mit dem zur Entlaſſung kommenden letzten Jahrgang der Höheren Mädchenſchule dieſer Schultyp endgültig zu beſtehen aufhört und die neue Mädchenrealſchule an feine Stelle ge⸗ treten iſt, deren Abſolventinnen zum erſten Mal das Ab⸗ ſchlußzeugnis ausgehändigt wurde. Die inhaltsvolle Feier war umrahmt von Liedervorträgen mit Orcheſterbegleitung unter der hochſtehenden Leitung des Muſiklehrers der An⸗ ſtalt, Kirchenmuſikdirektor Dapper. Die ſcharf ausgeprägte muſikaliſche Einſtellung Herrn Dappers mit ihrem völligen Aufgehen in der tief religiöſen Muſik der ſpätmittelalterlichen Jahrhunderte hat bereits den Schulfetern der Hans Thoma⸗ Schule ihre beſondere Note gegeben. Der rhythmiſch klare und geſanglich ausgezeichnete Vortrag der kontrapunktiſch oft recht verwickelten Tonſätze läßt bereits Schulung und Ein⸗ fühlung in die eigenartige Gefühlswelt jener Zeit bei den Schülerinnen erkennen. Als getreue Mithelferin bei den Be⸗ mühungen Herrn Dappers hat auch in dieſem Jahr die Kapelle Becker den orcheſtralen Teil übernommen. Im Zuſammenhang mit dem Schulſchluß ſei noch auf die Zeichen⸗ und Handarbeitsausſtellung hin⸗ gewieſen, die am 19. und 20. März in der Turnhalle der Hans Thoma⸗Schule ſtattfanden. In der Zeichenausſtellung konnte man in ber Art der Gruppierung der Arbeiten einen Ueber⸗ blick über die Leiſtungen der einzelnen Klaſſen gewinnen. Deutlich erkennbar war das Beſtreben, den Unbegabten zu fördern, da der Begabte von ſelbſt weiterkommt. Eine beſon⸗ Note erhielt die Ausſtellung durch die plaſtiſchen Geſtal⸗ tungen. In der Handarbeitsausſtellung war bei allen Ar⸗ beiten, im Gegenſatz zur früheren Schablone, die ſtarke An⸗ lehnung an das Leben mit ſeinen Forderungen des Alltags und des modernen Menſchen zu beobachten. Gelegentlich war ſogar ein künſtleriſcher Einſchlag zu verſpüren St. * Höhere Handelsſchule und Handelsſchule l. Lehrkräfte und Schülerinnen der Höheren Handels⸗ ſchule und Handelsſchule Il Mannheim vereinigten ſich am Samstag vormittag im großen Saale des Friedrichs⸗ parkes zu einer ſchlichten Abſchiebsfeter. Die auserleſene Vortragsfolge wurde durch das temperamentvolle Klavier⸗ ſpiel„Frühlingsrauſchen“ von R. Spring von der Schülerin Hedwig Fäſſer ſtimmungsvoll eingeleitet, Dann begrüßte der Direktor Dr. Kähny die zahlreich erſchienenen Gäſte und Freunde der Anſtalt mit herzlichſten Worten, insbeſondere die einzelnen Vertreter: vom Arbeits⸗ amt Frl. Drechſler, von der Handwerkskammer Syndikus Schmidt, von der Gewerbeſchule die Studienräte Heuſer C ͤͤͤÄKd G00 ͥ ccc Bruno Walter und anderes Von Oscar Bie Die Bruno Walter ⸗Kriſe ſieht ſich ron außen dramatiſcher an, als ſie iſt. Es wurden vlele falſche Nach⸗ richten verbreitet, viel Aufgeregtheit wurde hineingetragen, das Wort Kriſe wurde wieder bis zu Tode gehetzt, es ſpielten die Telephone, die Telegraphen, die Schreibmaſchinen, aber ſchließlich wird die ganze Sache ungefähr ſo endigen, wie ſie angefangen hat, beſtenfalls wird man ein ganz kleines Stück vorwärts kommen. Dieſe Kriſe iſt nämlich nur ein Glied in der Kette von Unglücksfällen, die mit dem Umbau der Lindenoper begannen. Damals hätte man von Stadt und Staat aus die Große Berliner Oper begründen müſſen und Walter an die Spitze ſtellen, der der beſte Organisator von allen iſt. Statt deſſen berſef man ihn an die vom Ehrgeiz der Stadt neu übernommene Charlottenburger Oper, deren Lei⸗ tung er mit vollen Kräften führte, ſolange Tietjen an ſeiner Seite war und er in einem geſchloſſenen Inſtitut arbeiten konnte. Als Tietjen Generalintendant wurde und ſich die Grenzen der hieſigen Opernhäuſer verwiſchten, batte er weni⸗ ger Freude an einer Direktion, die ohne ſicheres Perſonal mit Friſtgaſtſpielen und mit Austauſch ſich begnügen mußte. Jetzt nahm er die Idee einer wirklichen Fuſton, nicht bloß Intereſſengemeinſchaft, zunächſt der Lindenoper und der Städtiſchen Oper wieder auf und arbeitete eine Denkſchrift aus, in der er die Vorteile dieſes Plans, die Erſparniſſe, die Sicherheit der Kontrakte, die Ständigkelt des Enſembles aus⸗ einanderſetzte, natürlich einſchließlich ſeiner Perſon. Irgend welche Anträge mit ſehr hohen Ziffern, die in den Zeitungen genannt wurden, ſind ihm daraufhin nicht gemacht worden. Die finanzielle Seite wurde überhaupt noch nicht berührt. Die Schwierigkeit lag vielmehr in der Unmöglichkeit, ſeinen Plan mit der Verfaſſung der Lindenoper in Einklang zu bringen, wo Kleiber, was wieder ein Fehler geweſen war, in elnem langjährigen Vertrag keine Ueberordnung eines prominenten Dirigenten zugeſichert zerhalten hatte. Die Stadt wollte auf Walter nicht verzichten, der Staat konnte i n tichtaufeinmal übernehmen. Man verhandelte hin und her. Heute kann man ſagen, daß 1 Walters Perſönlichkeit auf jeden Fall für Berlin erhalten bleibt, und daß man irgend eine Form finden wird, ſeinen Plan in die gegebenen Verhältniſſe einzureihen. 5 Er bleibt nur als Operndirigent der Städtiſchen Oper, nicht mehr als Direktor. In jedem Falle hat er ſich bereit erklärt zu warten, bis die Zeit für die Ausführung ſeiner Idee gekommen iſt. Man kann nicht ſagen, daß dieſe Löſung in ſeinem Sinne ganz befriedigend iſt. Denn was er wollte, iſt der Aufbau der Großen Berliner Oper, die Rehabllitie⸗ rung der Lindenoper, die augenblicklich gar kein Geſtcht zeigt, und ſo etwas iſt nur zu machen, wenn man rechtzeitig mit den Engagements beginnt, die oft erſt nach Jahren fällig werden können. Mindeſtens müßte man ihm baldigſt eine Reihe von Abenden an der Lindenoper zum böirigieren ein⸗ richten, damit er mit dem Inſtiltut in Berührung kommt. Tietjen hat ihm, ſcheint es, treu zur Seite geſtauden. Er hat immer verſichert, daß er Walter höher bringen werde, und dies wäre das Höchſte, was zu erreichen wäre: Walter als künſtleriſcher Leiter des Berliner Opernweſens, wie Tietjen als Verwaltungsleiter. Ich ſtehe der Idee nach ſchon lange auf dem Standpunkt Walters, aber ich wünſchte, daß die Verwirklichung endlich Ruhe und Stetigkeit in die Berliner Opernverhältniſſe bringe, nicht etwa noch mehr Reibung und Konfuſion, Walter dirigiert in der Städtiſchen Oper an dem Abend, da ſeine Kriſe überwunden wurde, zwei uralte Opern und liefert dadurch Widerſachern, die ihm ſeinen Konſervatlvismus vorwerfen, leider neues Material. Die„Serva padrong“ von Pergole fi iſt einwandfrei. Das Stück, das älteſte des Opernrepertvires, hat ſoviel Kul⸗ tur, Melodle, Baulichkeit und Erfindung, daß man es nie ganz vergeſſen darf. Durch die Baulichkeit liegt es uns ſogar wieder etwas näher. Aber den„Dorfbarbler“ von Schenk, den ſollte man ruhen laſſen. Das iſt⸗aus der ſpieſ⸗ ſigſten Perlode des deutſchen Singſpiels im Text ganz albern, in der Muſik recht bedeutungslos. Warum ſo etwas auf⸗ wärmen, wo es heute ſo viel dringendere Aufgaben gibt! Die famt: Aufführung allein darf es nicht entſchuldigen. Ludwig Hofmann und Marta Jvygun geben in beiden Stücken die Hauptrollen, ſehr prominent. Pretorſus hat entzük⸗ kende Bühnenbilder gebaut, mit einer ulkigen Drehbühne für Pergoleſt, mit einem übereinander getürmten Haus für und Fink, ſowie Religionslehrer Weiß, von der Handels⸗ ſchule J Studienrat Maurus, von dem Di. Herrn Sa 5, vom GDA. Herrn Möhring, von dem Verbande der welb⸗ lichen Angeſtellten Frau Mayer, von der Handelsſchule Weinheim Dr. Ziegler uind Handelslehrer a. D. Kühn. Er betonte u.., daß der Willkommgruß auch zugleich eln Ab⸗ ſchiedsgruß für die ſcheidenden Schülerinnen bedeute, von denen Hunderte aus der Schule hinaus ins Leben treten. Seien ſie alle, ſo führte der Direktor am Ende ſeiner von Herzen kommenden Anſprache aus, beſtrebt, ein ganzer Menſch und nichts Halbes zu ſein. Werden ſie treue Staatsbürger und gute Deutſche. Der Liedervortrag des Schülerchors „Freudenklänge, Feſtgeſänge“ unter der umſichtigen Leitung des Handelslehrers Rößle erhühte die Weihe dieſer Ab⸗ ſchiedsſtunde. Alsdann ergriff Aſſeſſor Laih zu feinem äußerſt inter⸗ eſſanten und anſchaulichen Vortrage, der dem Gedenken Leſſings gewidmet war, das Wort. In formvollendeter Art ſkizzierte er den Lebenslauf dieſes großen Dichters. Noch einmal ſehen wir ihn vor uns, ſo führte der Redner zu⸗ ſammenfaſſend am Schluſſe aus, den glühenden Kämpfer, der wieder den Mut hatte, den Menſchengeiſt ernſt zu nehmen; den großen Wahrheitsſucher, der eine neue Menſchlichkeit zu lehren unternahm; den ewig wandernden, der ſchon um die Wahrheit wußte, die erſt Goethes Fauſt ſollte:„Wer ewig ſtrebend ſich bewegt, den können wir erlöſen!“ Reicher Bei⸗ fall wurde den warmherzigen Schilderungen zuteil. Dann brachte die Schülerin Roſl Renner! in ſchöner Ausſprache die Ringerzählung aus Leſſings„Nathan der Weiſe“ vortreff⸗ lich zu Gehör. Als Einlage bracht die Schülerin Anitg Munz das Violinſolo„Air D⸗dur⸗Suite“ von J. S. Bach äußerſt wirkungsvoll zum Vortrag. Zwei weitere Lieder des Schülerchores verſchönten die Feier, die mit der Verteflung einer Reihe wertvoller Preiſe durch den Direktor ihren denk⸗ würdigen Abſchluß fand. K. G. 2 Entlaſſungsfeier der Mädchenfortbildungsſchule Die Mädchenfortbildungsſchule veranſtaltete für ihre zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen zum erſten Mal eine gemeinſame große Schlußfeter. 1450 junge Mädchen verſam⸗ melten ſich mit ihren Lehrerinnen im Muſenſgal. Der An⸗ blick dieſer bunten Schar froher, erwartungsvoller junger Menſchenkinder ließ keinen traurigen Abſchledsgedanken auf⸗ kommen, ſondern paßte ſo recht zum ſonnigen, leuchtenden Frühlingstag. So war es ganz natürlich und ſelböſtverſtänd⸗ lich, daß in den Mittelpunktt dieſer Feierſtunde nicht das Scheiden, ſondern der Frühling geſtellt war. Nach einem meiſterlich vorgetragenen Orgelvorſpiel von H. Nagel gab die Sinaſchule(unter Leitung des Herrn H. Hof mann) mit ihren klaren, gutgeſchulten Kinderſtim⸗ men unſer aller Freude über das endgültige Scheiden des Winters jubelnden Ausdruck in zwei lieben alten Volkslied⸗ chen. Gedichte, von einer Schülerin der Muſtkhochſchule in friſcher Natürlichkeit geſprochen, und drei Lieder(Frl. A. Linden) dienten dem gleichen Gedanken und hegeiſterten zu freubdigem Beifall. 8 Als Lehrerin vertraut mit dem Leben der Jungmädchen, verſtand es Frl. Stöſſel trefflich, in der nun folgenden Anſprache die Parallele zu ziehen zwiſchen dem Frühling draußen und der Frühlingszeit des Lebens, in der die Ju⸗ gend ſteht. In ihrer ſchlichten, herzlichen Eindringlichkeit mußten dieſe Worte in letzter, feierlicher Abſchiedsſtunde un⸗ ſere lieben Jungmädchen noch einmal aufrufen zu tal kräf⸗ tiger, froher Lebensarbeit, zu unentwegter, treuer Pflicht⸗ erfüllung und zu ſtillem fraulichen Dienen, das ſich ſelbſt ver⸗ gißt in der Sorge für andere. Mit großer Aufmerkſamkeit lauſchten die Mädchen dieſem letzten Aufruf, der ſte zum Schluß hinaufführte zu den Lebenshöhen— zum Schöpfer alles inneren und äußeren Lebens, ohne deſſen Sonne und Regen keine Frühlingsſaat gedeihen kann. Wie ein feter⸗ licher, erhebender Ausklang dieſer Höhenführung ſchloß ſich der Mendelsſohn⸗Chor„Hebe deinen Augen auf“ an. Mit einem kurzen Rückblick über die Entwicklung der Mannheimer Mäh chenfortbildungsſchule ſprach Schulrat Beck allen Schülerin. nen der Schule herzliche Wünſche für die Zukunft aus. Das Allegro aus dem B⸗Dur⸗Konzert von Händel lleß daun dle erhebende Feſtſtunde in ernſt feierlicher Weiſe ausklingen. * Der Rheinſchiffsverkehr in vollem Gange. Die Rhein⸗ ſchiffahrt iſt auf großen Stromſtrecken voll im Gange. Dazu iſt in den letzten Tagen der Rheinſeeverkehr getreten. Der Schleppverkehr iſt an manchen Tagen ſo ſtark, daß ſich eln Schleppzug an den anderen reiht. 2 ſſeur Karlheinz Martin treibt da luſtigſte Spiel, bei Schenk um ihn zu retten, ſogar Über trieben. Aber das ſchönſte iſt, wie Walter ſelbſt wie ein Dirk⸗ gent vor zweihundert Jahren vom Klavter aus das er ſelhſt ſpielt, die„Serva padrona“ leitet, dieſe paar Streicher, die das ganze Orcheſter ſind, dieſe paar Soli und Duette, die die Oper machen, Arien und Rezitative mit retzenden Eln⸗ fällen und Paraphraſen illuſtrierend. Das Publikum üben ⸗ ſchüttet ihn an dieſem Abend mit Ovationen. Eine merkwürdige Schickſalswendung war es, daß Klei her gerade in den Tagen der Walterkriſe ſchwer erkrankte, Gott ſei Dank nun nicht mehr lebensgefährlich. Er hatte eben noch in der Lindenoper den„Siegfried“ neu heraus, gebracht, als dritten Abend des für dieſes Haus renoylerten Nibelungenrings. Er hat es ſehr ſchön gemacht mii beſon⸗ derer Ausarbeitung der heute noch unmittelbar wirkenden Stellen, der Blaſebalglieder, des Waldwebens, des herrlichen dritten Akts, der Mutter der modernen Muſik. Aber wie ſoll man heute den Ring bühnen mäßig geſtalten? Die reine Stiliſterung, wie ſie Appia wollte, hat ſich weder in Baſel noch ſonſt wo halten können, und der reine Naturalismus iſt uns zu dumm und für dleſe ſumboliſche Muſik zu armfelig geworden. Pirchan verſucht ein Mittelding. Den Waldvogel baum mit dem aut verſteckten Drachen hält er auf elner mög⸗ lichen Linle, aber der Fels, an dem der Wanderer mit Sleg⸗ fried zuſammenſtößt, iſt vor lauter Angſt eine Art dekorative Portlere geworden, auf der der Kopf der Erba transparent leuchtet, ſehr im Wiberſpruch mit Wagners mythologſſcher Einſtellung. Der Brünnhildenſelſen hält ſich wiederum in der Form recht originell, läßt aber den Waldrand vermiſſen, der zur Situation gehört. Kurz und gut, ich halte unſere Zelt nicht für die Zeit der Wiederauferſtehung des Riugs. Auch die gekürzten Aufführungen, die offiziell wieder mit den un⸗ gekürzten abwechſeln, werden nicht viel helfen. i Ahnung ö„Junger Mann, Sie wollen meine Tochter Ethel heira⸗ ten? Sie it 27 und Sie erſt 1 3 7 2 2 5 arten Sie ſechs Jahre— daun ſind Sie beſti Selbe 27 Habre⸗ 8 8 1 1 Seite. Nr. 144 Dienstag, den 28. März 1929 „Kreiswarteverſammlung der D. 1 Die Tagungsarbeit am Montag In den Fachgruppen wurde am erſten Sitzungstag bereits t vorgearbeitet für die gemeinſamen Sitzungen. Wie vorau war, bringt die Mannheimer Kreiswarteverſammlung dem Ue betrieb der Deutſchen Turnerſchaft viele neue Geſichtspunkte. In al Sparten iſt man beſtrebt, die Erfahrungen der letzten Jahre nach jeder; Richtung hin auszuwerten, um das Vorteilhafte und Fördernde mi dem ſeitherigen zu verbinden. Die Frauenturnwarte haben ihre Beſprechung über Köln zurückgeſtellt bis nach den Vorträgen von Oberturnwart Ste⸗ ding und Dr. Bach. Die Auswertung eines Vorträges von Latter⸗ ner⸗Karlsruhe über die Wettkämpfe der Frauen wird Ausarbeitung der Setttamp bet m n dem Aus Karlsruhe, Ohlhoff⸗Oldenburg, Elſ. Schröder⸗kkaiſer FLöbel in Königsberg übertragen. Endgültige Faſſung Kreisfrauentunwarttagung in Berlin im Herbſ neue Wertungsſyſtem von Latterner⸗Karlsruhe mit Erfolg erprobt, wird für gut befunden. Die Kinderturn warte haben vielſeitige Arbeit gele In erſter Linie beſchäftigten ſie ſich mit der Organiſation des Kin turnens. Mehr als ſeither ſoll durch Lehrgänge weitert werden. Fachausſchüſſe für das Kinderturnen werden an⸗ geſtrebt. Schwer iſt es, immer die richtigen Führer zu finden. In einem Vortrag unterſtreicht Meißner ⸗ Dresden, der Spielwart des 14. Kreiſes, daß die Wettkämpfe im allgemeinen für Kinder abgelehnt werden ſollen, daß man aber einen Erſatz in den verſchtedenen Spie⸗ len ſuchen ſoll. Einen Einblick in das Kinderturnen gaben die prak⸗ tiſchen Vorführungen der Kinderabteilungen des Turnvereins 1816. 5 In der Sitzung der Volksturnwarte gab der Volks⸗ turnwart Schmid zunächſt den Rückblick auf Köln; die gute bereitung war nur durch wenige Unzulänglich keiten beeinträchti Die Zuſammenarbeit mit der D. S. B. für die Vertretung Deut lands in Amſterdam vollzog ſich nach f S rigkeiten glatt. Die Volksturnwarte ſind für die alljährliche Austragung der Meiſterſchaften. Die Lehrarbeit wird in 4 Lehrgängen an der Preu⸗ ßiſchen Hochſchule in Spandau und der Deutſchen Hochſchule Berlin, gefördert. In der Ausſprache über das Verhältnis zu anderen Ver⸗ Hbhänden wird die Zuſammenarbett ſehr gewünſcht, aber auch ebenſo einmütig zum Ausdruck gebracht, daß an der ſelbſtändigen Eutwick⸗ lung der D. T. nicht gerüttelt werden darf. Die Spielwarte wünſchen in der gleichen Frage ebenfalls ein freundſchaftliches Zuſammenarbeiten. In den verſchiedenſten Fra⸗ 5 gen wurden die Kernpunkte behandelt; auch hier war das E ee daß die Eigenart und Selbſtändigkeit erhalten bleiben muß. Der Austauſch der. Liſten zwiſchen den Verbänden foll auch 1 55 terhin erfolgen. Die Spielordnung der D. T. wird verſchtedene Aen⸗ derungen auſweiſen. So ſollen Abſtiegsſpiele verboten werden. Die Spielſperre für Hand⸗ und Fußball wird aufgehoben, die Erhöhung der Mannſchaften in einer Runde auf 8 wird abgelehnt. 5 Bei den Kreisſchwimmwarten ſtand ein anregender Vortrag von Dr. ing. Loſſagk⸗ Berlin über Kunſt⸗ und Turn⸗ ſpringen im Vordergrund. Seine Ausführungen über das Waſſer⸗ ſpringen ziehe methodiſche Folgerungen aus der Erkenntnis der phyſt⸗ kaliſchen Grundbedingungen. In der Frage der reinlichen Scheidung ind auch die Schwimmwarte für weitgehendſte Zuſammenarbeit unter Wahrung des Eigenlebens des Verbandes. Die Fechtwarte lehnen die zweijährige Meiſterſchaft eben⸗ ls ab. Die in Hanau erſcheinende Fechterzeltung ſoll einen wei⸗ ren Ausbau und eine beſſere Ausgeſtaltung erfahren. Die. gemeinſame Sitzung am Nachmittag, die wlederum Oberturnwart Steding⸗Bremen leltete, konnte 1 den ein⸗ zelnen Punkten noch nicht Stellung nehmen. Hler ſtand im Vorder⸗ grund ein äußerſt intereſſanter Lichtbildervortrag non Dr. Bach⸗ Mü chen über die Wettkampfleiſtungen in Köln und ihre Abhängig⸗ kelt on Alter und Körpergröße. Die mit großer Sorgfalt ausgewer⸗ ten Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen wurden ſehr ällig aufgenommen. Für die künftige Geſtaltung der Wettkämpfe, beſondere für die Punktwertung, ergeben die Ausführungen von Dr. Bach⸗München wichtige Schlüſſe. Der Rückblick des ſtellvertr. rturnwartes über Köln, zuſammenfaſſend als Ganzes in ſeiner inwirkung auf die aktiven Teilnehmer ſowohl, als auch auf die Zu⸗ ner, vermied neben der fachlichen Feſtſtellung auch die ehrliche kritik nicht. Bie gemachten Erfahrungen werden für die Zukunft ſehr ertvoll ſein und den Ablauf eines ſolchen gewaltigen Feſtes nur der Arbeitsplan er⸗ eee eee eee eee eee T. V. 46 Waun— 2. G. Heidelberg:9 2 1 inde gehört nicht zu Unrecht zur aller⸗ e. Die Leute haben ſich in den beiden letzten e ehr be ach liche Spielſtärke verſchafft, ſind glänzend auf⸗ t und dazu ungemein ſchnell. Doch auch techniſch unen ſich die Heidelberger heute getroſt mit jedem 3 kſt wohl kein Zufall, daß vier Leute für die füd⸗ maunſchaft nominiert worden ſind. Die überlegene berger Hockens mußte diesmal der Mannheimer T. V. 46 Weiſe ſpüren. Auf eigenem Platz haben die t ſchon lange nicht mehr ſo hoch verloren. Aller⸗ helm mit vier Erſatzleuten antreten, wobei ſich der ſchwerſten bemerkbar machte. Trotz allem wehr jegliches Verſtänduts, was ſich die ſchnel⸗ rger 19991 zunutze zu machen wußten. Doch auch im An⸗ ollte es bei dem r der beiden Halbſtürmer zu keinen ein⸗ n Aktionen kommen, ſodaß die Gäſte, die prächtig zuſammen⸗ eten, meiſt mehr oder weniger überlegen ſein konnten und auch zu zahlreichen Erfolgen kamen. Hier war man natürlich beſouders Können der vier Repräſentativen geſpannt und man kann agen, daß keiner von ihnen enttäuſcht hat, daß jeder befähigt tſt, gegen den den gut zu vertreten. Dies gilt insbeſondere von le, der als Mittelläufer eine ganz famoſe Partie lieſerte und der eſte Erſatz für Theo Haag ſein dürfte. Doch auch die drei Stürmer gefielen gleich gut. Meyer iſt ein ſchneller Angriffsſpieler mit guter Ballverteilung 8 ſchnellem Entſchluß, Volker ein flinker Links⸗ außen mit exakten Flanken, der ſich nur noch energiſcher einſetzen muß. Votßh iſt 5 recht energiſcher Halbſtürmer, glänzend im Schuß, doch taktiſch noch nicht ganz auf der Höhe— vielleicht iſt ihm als Ne⸗ nun von Par doch Heſſen Klubkamerad Dr. Zapp vorzuziehen. Spiel ſtand natürlich im Zeichen ſehr guter Angi sleiſtungen und bald mehr oder weniger guter der Einheimiſchen, deren Vorſtöße bei der Zuſam⸗ der Aktlonen meiſt vorzeitig ſcheitern mußten. Die Heidelberger hatten ſich, obwohl es ihr erſtes Spiel nach der Win⸗ terpauſe war, doch ſofort zuſammengefunden und alsbald auch ſchon ihre erſten Erfolge errungen. Nach der erſten Viertelſtunde führ⸗ ben die Gäſte denn auch bereits mit 3 Treffern. Gleiche Sicherheit bewieſen ſie bei Eckbällen, ſodaß Mannheim bei der Pauſe bereits e zurücklag. Nach dem Wechſel bewies der Halbrechte ſein 8 und wußte in ſchneller Folge drei weitere der Mittelſtürmer im Alleingang auf M annheim macht im Endſpurt gewaltige An⸗ btb e um das Ergebnis etwas günſtiger zu geſtalten. Die Bemühungen haben Erfolg. die letzten Minuten beingen zwei Ge⸗ gentreffer. Bel 3 unteren Mannſchaften zeigte ſich Heidelberg gleichfalls überlegen, fämtliche Gäſtemannſchaſten blieben Sieger: Ip Mann⸗ ſchaften:7, II. Mannſchaften:8, Damen:7. 8 B. 1 18 nhangl 1 8 Vorderyfalzkreis S. Fr. Landan— Mutterſtadt:1 A. S. B. Ludwigshafen— Revpidia Ludwigshafen:2 B. f. R. Oggerheim— Viktoria Herxheim:1 4904 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim 20 F. V. Speyer— Germersheim:0 1914 Oppan— F. V. Frankenthal:1 Nochmals waren alle Vereine des Vorderpfalzkreiſes tätig. Hierbei gab es einige weitere für den Abſtleg recht wertvolle Auf⸗ klärungen. Wenn nicht alles trügt, werden die beiden Neulinge Mutterſtadt und Germersheim auch wieder den Weg in die A⸗Klaſſe antreten müſſen, zumal beide wieder recht glatt unterlagen. Ge⸗ fährdet iſt eigen nur noch Revidia Ludwigshafen, alle übrigen konnten ſich in cherheit bringen. Der Sonntag brachte aber auch die erſte derlage des bislang ungeſchlagenen Meiſters; die Fran⸗ kenthaler mußten ſich Oppau, wenn auch nur ganz knapp mit 21 Toren beugen und haben in ihrem letzten Spiel die erſte Niederlage hin⸗ nehmen müſſen.— Ganz glatt unterlag der Tabellenletzte Germers⸗ heim in Speyer, wo der Tabellenzweite mit:0 Toren dem Neuling keine Chance ließ. Auch in Landau mußte der andere Gefährdete mit :1 Treffern dran glauben, zumal ſein Torwart keineswegs in Form war. Bei der Pauſe führten die Platzherren bereits:0, dann :0, die Gäſte können zwar ein Tor aufholen, doch ein 5. Treffer ſtellt den Endſieg ſicher. Auch 3 mußte beim Lokalrivalen in Frieſenheim beide Punkte laſſen. Stand von:0 zu ſeinen 98 Er 1 Nie Auch hier kam Revidiga erſt beim 8e ab es nach mittelmäßigen Leiſtungen in Oggersheim, wo weder die Platz, herren noch Herxheim bis zur Pauſe zu Erfolgen kamen, dann glückte jeder Partei je ein Erfolg. 1904 Ludwigshafen ſchlug Rheingönheim nach gleichfalls nur mittelmäßigen Leiſtungen verdient 2: 0. Tabelle. Vereine Spiele Punkte Frankenthal 22 E Speyer 20 32:8 Oppau 2¹ 28:14 1904 Ludwigshafen 20 2814 Herxheim 2¹ 22:20 Oggersheim 19 18220 A. S. V. Ludwigshafen 20 17:28 Landau 2¹ 1626 Rheingönheim 20 1525 Revidia Ludwigshafen 21 18:29 Mutterſtadt 20 11:29 Germersheim 19 7281 Ruserſpoet Frühiahrs⸗Auffahrt des Mannheimer Ruder⸗Clubs von 1875 Traditionsgemäß hatte der Mor. ſeine Ruderer zu ſeiner Früß⸗ jachrs⸗Auſfahrt aufgerufen. Keiner der vielen Spaziergänger, die am vergangenen Sonntag beide Ufer des Rheines ſo dicht bevölkerten, hätte vor kaum 14 Tagen geglaubt, daß mit faſt kalendermäßigem Ein⸗ zug des Frühlings 77 Ruderer in 4 Achtern, 8 Vierern und 1 Einer ihre Früchlings⸗Auffahrt auf unſerem wiederaufgetauten Vater Rhein Surchführen könnten? Es war ein ſchönes ſportliches Bild, eine ſo ſtarke Vercensflottille in gut ausgerichteten Kiellinien talabwärts fahren zu ſehen, die auf der Höhe des Clubhauſes Halt machte und ein kräftiges Hip, Hip, Hurra auf den deutſchen Ruderſport aus⸗ brachte. Das verdtenſtvolle Gründungsmitglied Wilß. Grohe ließ es ſich nicht nehmen, trotz ſeines hohen Alters von 72 Jahren, in be⸗ wundernswerter Rüſtigbeit als Schlagmann einer Vierer⸗Mannſchaft mitzumachen. Ein wahres Vorbild für unfere Jugend und das beſte Werbemittel für den deutſchen Ruderſport. 2 hh7SCFCCFCFFVCTCFCPCCCCCCCCCCTTTTCCCTTCTCTCTPTGGCC0TCT⅛TfTfTTTTTT Wekter nachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette:ſtellen(.26 Uhr morgens]. Ste. Luft Tem E 2 22 Wind 2 2 3 2 1 vera- SSS S2 8 2 2 db, ode e S8 S eee ee, 55 151770 C Ss s Ses Richt Stärte 8 18 Wertheim 1515— 214 0 ſtill be deckt Königsſtuhlf 563 772,3 66 9 5 ſtill hetter Karlsruhe 120 772.8 3 14 13 wolkig Bad.⸗ad 213 772 2 12—0 H leicht bedeckt Villingen 78 752(ll 9 2 N leicht] wolkig Feldbg. Hof 1275 648,0.! 3—2 6 8 heiter 5 Baden weil. ö ö St. Blaſten 780 8 723 in wolkenl. Höchenſchw. N ö Vorausſi ichtliche Witterung für 1 27. März 19291 Aufheiternd, nach kühler Nacht tagsüber wieder wärmer, trocken, örtliche Nebel. . „„„„üüßßßßßͥ7ꝓ.:.n 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Ahein Pegel 16 19 22 28 28 26 Negar⸗Pegei 18 19 22. 25 15 20 Baſel 16 0,03.00 0. 200 80 0,48 0 Schuſterinſe! 48.57.98 0,401.10.10 Nonntelm 12 240 2 13.892.507 Kehl.68 180 186 1,082.27.38 Jagſtfeld 1 N 201,00.081,00 1,811, 15 Maxau 8,833.4.50.418,78 555 Mauphein 235.28.34 2402,40.80 Caub 198.59.75.001.841 88 köln.75 155.48.93167.73 — Herausgeber: Drucker und 1 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Hey me. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Perm! ſchres: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter, fümtlich in Mannheim Schluß des redaktionellen Teils Kein schmerzhaftes Rasieren mehr! FFF Die neue 9 Naſterſelſe Tess in der Tube ermöglicht auch bei ſprödem Bärthaar und empfindlicher Haut eln leichſes angenehmes Raſieren. Kein ſchmerzhaftes Brennen der Haut nach dem Raſieren. Fabel hafte Schaumtraft, ſparſam im Gebrauch, außerdem billig. Preis 1 Ml. Wo Sie die bekannte Chlorodont⸗Zahnpaſte kaufen, erhalten Sie auch 5 Leosira-Raſierſeife in der Tube. Probetube für mehrmaligen Gebrauch gegen Einſendung dieſes Inſerates koſtenlos durch Leo⸗Werſe.⸗G., Dresden ⸗N. 6. 2 551 5 Ein Mann i 0 Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Numpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Ju Wilm arbeitete es heftig, aber die Baronin unter⸗ ckte gewaltſam den unbändigen Lachreiz, und führte bloß rerſeits ein ſpitzenbeſetztes Seideneckchen ans Geſicht, wäh⸗ ſie innerlich von Heiterkeit faſt zerriſſen wurde. Dieſe Bewegung wirkte ungewollt ſo vornehm abwehrend, daß Bolle ſich mit einem Ruck zurechtſetzte und mit zuſam⸗ ingepreßten Lippen in betonter Langſamkeit ihr Rieſen⸗ i er koſtbaren Taſche verſtaute. Dann zupfte ſie ſich echt, ſchluckte noch einmal recht energiſch und ſagte feſt: „Nu Schluß, Roſa“ mit geſpreizter Hauptwendung zu m:„Gnädige Frau, entſchuldigen Sie nochmals,— ich möchte Ihnen nicht ſehen, wenn Sie das pa——, erlebt hätten, was mir heute paſſierte. Wenn Sie geſtatten, möchte meinem gedrängten Herzen Luft machen. Aber mit wem denn die Ehre? Ich bin, wie geſagt, Frau Roſa aus Berlin.“ Nichts half. Wilm, mülhſam gefaßt, mußte Farbe bekennen. Bolle zuckte nicht mit der Wimper. Man ſollte nicht ben, daß vornehme Bekanntſchaften ihr ungewohnt ſeien. Es war halb fünf Uhr morgens. Der Zug raſte durch hle Dämmerung türkiſcher Steppen, in wenigen Stun⸗ würde Konſtantinopel erreicht ſein, das Kleinod des enlandes, deſſen Name einen geheimnisvollen Reiz ch 5 8 7 Schönheit und jahrtauſendalter Grauſamkeit t, durch blutgetränkten Boden abenteuerlicher Ver⸗ beit ſauſte die traditionsloſe Kraft der aufgeklärten Ti nik, ſelbſt abenteuerlich und Abenteuer bergend,— und a ſaß Frau Noſa Bolle aus Beklin und erzählte eine ſo erliche Tragödie, daß die vornehme Ariſtokratin, die in Wirklichkeit ein ſteckbrieflich verfolgter Hundertlauendmark⸗ Ir, alles, alles vergaß, und ſich einem hemmungsloſe en elächter hingab, das wohl noch nie den Matronenleib einer in erſchütterte. Wäre Ollmer in dieſem Augenblick vor⸗ ngen, dann war's um Wilm geſchehen. ber rückte von Minute zu Minute 8 Kilo⸗ 4 chm geſchloſſen; das Unbeil, das ein ganzes reßte ein Einzelweſen mehr in Mühle . len tüchtig he 9 . Schreckniſſe gewannen 8 Detektiv die Sympathie der Welt zurück. Mitleidsvoll erkannte man, welch ein Un⸗ ſtern ihn auf dieſer Jagd leitete, die ein unſcheinbarer Commis voyageur in unglaubhaftem Glück durch halb Europa zog.—— . Telegramm Frau Roſa Bolle, Pera⸗Palaſt⸗Hotel, Konſtantinopel. Mutter ein Schlag bekommen. Gruß. Elli! Nach dem erſten Schreck entſchloß ſich Frau Bolle ſofort. Sie beſaß elne prachtvolle Reſolutheit, war durch Menſchen oder durch Ereigniſſe ſelten außer Faſſung zu bringen und tat in ungewöhnlichen Lagen inſtinktmäßig das Richtige. Fähigkeiten, mit echt berliniſcher Verve realiſtert und mit außerordentlicher Geſchäftstüchtigkeit verknüpft, denen die Firma Bolle nicht zum geringſten Teile ihre Erfolge dankte, ſowohl anfangs in dem kleinen blitzſauberen Metzgerladen der Mauerſtraße, wo Roſa beim Abwiegen eines Viertel⸗ pfundes Auſſchnitt auch ihren Mittelfinger jedesmal einer ſchnellen Gewichtsprüfung unterzog und etwaige Reklama⸗ tionen mit freundlich⸗feſtem„Det ſtimmt, Herr Dokta“ er⸗ ledigte, als auch ſpäter nach der Entwicklung zum Rieſen⸗ betrieb„Chriſtian Bolle, Dauerwurſtwaren und Fleiſch⸗ konſerven En gros. Da fuhr Roſa Bolle zum Vieheinkauf ſelbſt nach Oſtelbien.„Nur keene Fiſematenten, Herr Agrar⸗ jer“, ſagte ſie, klopfte den Rittergutsbeſitzern von zweitauſend Morgen freundſchaftlichſt auf die Schenkel und ſich auf die Taſche, die ſtaunenswert günſtige Abſchlüſſe enthielt. Und der gnädigen Frau mit der Wannſeevilla, die mit allen Mitteln Zugang zur modernen Geſellſchaft ſuchte, gelang dies weniger durch ihren ſagenhaften Reichtum als durch die Sicherheit, mit der ſie ſich trotz aller Entgleiſungen auf dem ungewohnten Parkett behauptete. Neue Bekannte ließ ſie über ihre Ver⸗ gangenheit keinen Augenblick im Unklaren. Sie hatte alles erlernt, was möglich war: Tanzen, Reiten, Autofahren, Zu⸗ ſchauen beim Tennisſpiel, Eſſen und Trinken, ohne bei Dreſſel aufzufallen, bloß lass ſche Bildung kann ick nich mehr ler⸗ nen“. Ueber der Sucht, vornehm zu werden und za wirken, blieb ſie urſprünglich,— tellweiſe nicht unberechnet. Mit dem Hauch von Lächerlichkeit, der ſie bei alledem ſtets umwehte, hatte ſie ſich abgefunden und in ebenſo komiſcher ols tragiſcher Reſignation erkannt, daß ſie immer Roſa Bolle aus de Mauer⸗ ſtraße bleiben werde. 5 Was ſie nicht hinderte, im Frühjahr 1925 mit ihrer un⸗ verehelichten Schweſter Friederike die dritte Mittelmeerreiſe 3 machen.. Als die Telegrammeldunt den 1 ſte gerade ein nent auf dem Turbin nfalond dampfer Cap Verde der Ng n ſollte Es blieb 99 85 5 Stunde bis zur Abfahrt des heute fälligen Orientexpreßzuges. „Ich fahre,“ beſtimmt Frau Bolle,„Rieke, du machs hier alles, brings das mit den Schiff in Ordnung und komms mit'n nächſten Zuge nachl“ In Eile packte ſie das zur Fahrt Notwendige. 5 Ein Auto trug die Damen über die menſchenwimmelnde Galatabrücke zum europäiſchen Bahnhof. An der Abfahrt des Zuges fehlten noch 15 Minuten. Friederike, unpraktiſch,— in Konſtantinopel beſonders, trotz zweier abſolvierter Weltreiſen, entſetzt über das Tele⸗ gramm, ängſtlich vor dem Alleinſein, ſchluchzt faſſungslos. Roſa zieht ſie mit ins Abteil, redet, tröſtet, gibt Verhaltungs⸗ maßregeln, Geld,— ſchimpft,—— plötzlich zieht der Zug an. Rieke kreiſcht, ſchreckgelähmt, einer Ohumacht nahe. „Noch fünf Minuten bis zur Abfahrt,“ beruhigte Frau Bolle nach Prüfung ihrer Armbanduhr,„— der rangiert nur, was du immer haſt,—— und gib nur anſtändige Trink⸗ gelder——— er rangierte nach Europa hinein. Weiße Häuferſchächte ſchieben ſich vorbei, ſchneller, der Blick auf das Goldene Horn weitet ſich, auf deſſen tiefblauen Flu⸗ ten Hunderte von Dampfern, Barken und Booten ſich wiegen. Stambuls Häuſermeer erglänzt, plump beherrſcht 0 Maſſiv des Feuerturmes, neben dem die Minaretts ſpitz und zerbrechlich ſchlawbk wie Hunderte von goldenen Griffeln in den blaueſten Himmel ſtechen. „Gottogott, wir fahren ja ſchon“, ſchreit Friederike, und das läßt ſich nicht länger bezweifeln. Die beiden Frauen haſten in den Laufgang,— der Schaffner iſt nicht in ſeinem Office, Frau Bolle ſchreit,„Not⸗ bremſe“, was das kalte Intereſſe einiger blaubebrillter Amerikanerinnen erregt. Friederike ſinkt denkbar unprak⸗ tiſcherweiſe in Ohnmacht. Als ſie mit Hilfe energiſcher ſchweſterlicher Püffe, Eau⸗de⸗Coty⸗triefend daraus erwacht, be'veiſt der Expreß bereits die Berechtigung ſeines Namens. Frau Bolle ſpricht händeringend auf den vornehmen Salon ſchaffner ein. „Mußish“, ſchreit ſie, auf Rieke weiſend, Madam— retuhr!“— Mußjöh drückt in einem Schwall franzöſiſcher Worte ſein Mitgefühl aus, das Frau Bolle weltgewandt durch ein Zehnfrankſtück vergrößert, worauf er verſchwindet, um nach endloſer Pauſe mit dem Zugführer zu erſcheinen. Dieſer, ein ſchnauzbärtiger Balkaneſe, deutet durch ver⸗ ſtändnisvolles Grinſen an, daß er gar nichts begreift, und verlangt dann autoritativ die Fahrſcheine der Damen. Nur einer exiſtiert.—„Madam nix“, erläutert Roſa Bolle e draſtiſch, und auf das e tsperſon der:„Sie— retour— Konſtant vel— Bagagel“ * 7 r. 7 Dienstag, den 26. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 144 Hauptverſammlung des Badischen Lehrervereins Am Montag vormittag vereinigten ſich über 100 Ver⸗ reter der Bezirksvereine aus dem ganzen badiſchen Lande ur erſten Arbeitstagung in Freibu rg i. Br. Die Galerie des Paulusſaales war von zahlreichen Mitgliedern des die der Verſammlung anwohnten, überfüllt. SS Zereins, tudienrat Kimmelmann referierte über Wi rtſchaft ind Schule. Seine Ausführungen faßte er in folgenden eitſätzen zuſammen: Tiefgehende Veränderungen im eutſchen Wirtſchaftsleben zwingen auch die S chu len, dieſen Verhältniſſen gegenüber ihre Stellung nachzuprüfen. Landwirtſchaft ringt um ihren Beſtand; die Induſtriealiſte⸗ rung der Bevölkerung ſchreitet weiter fort; die Rationali⸗ ſierung der Betriebe hat Arbeitsloſigkeit großer Maſſen zur Folge; die Mechaniſierung der Arbeit bedroht durch Bevor⸗ zugung des ungelernten Arbeiters die kulturelle Höhe brei⸗ tiſter Volksſchichten. Demgegenüber erfordern Landwirt⸗ ſchaft, Gewerbe, Induſtrie und Handel, überhaupt jede wirt⸗ schaftliche Betätigung Arbeitskräfte von raſcher Umſtel⸗ lungsfähigkeit und geiſtiger Regſamkeit. Die Schule muß pan mitarbeiten, in jedem Volksgenoſſen ein richtiges thewußtſein zu ſchaffen, das ſelbſt wieder auf die Güter⸗ ung veredelnd zurückwirkt. Die an den Vortrag ſich hließende lebhafte Ausſprache betonte ſtark den Zuſam⸗ menhang zwiſchen Schule und Wirtſchaft, lehnte dagegen ein⸗ mütig eine Beherrſchung der Schule durch die Wirt⸗ ſchaft ab. Es wurde gefordert, daß die Schule dem Wirt⸗ ſchaftsindividualismus und ⸗egoismus durch Erziehung zum Gemeinſchaftsgedanken gegenwirken müſſe. Leb⸗ hafte Zuſtimmung fanden auch Ausführungen mehrerer Red⸗ ner gegen das überſteigerte Berechtigungsweſen. Die Leit⸗ jätze wurden einſtimmig angenommen. 5* In Auſchluß an die Behandlung des Themas„Wirtſchaft und Schule“ fand nach einem einleitenden Vortrag von Lindenfelſer eine längere Ausſprache über die Durch⸗ führung des 8 4 der Satzungen des Badiſchen Lehrer⸗ vereins ſtatt. Allgemein wurde hierbei die Gruppenbildung innerhalb des Vereins zum Zwecke ſelbſtändigen Vorgehens verurteilt. Mit allen gegen zwei Stimmen wurde folgender Beſchluß gefaßt:„Mitglieder des Badiſchen Lehrervereins können nicht zugleich Mitglieder des Rektoren⸗ vereins, der Arbeitsgemeinſchaft der Oberlehrer, des Vereins der Fortbildungsſchullehrer und der Stadtlehrer⸗ vereinigung ſein“. Auf Antrag des Bezirkslehrervereins Mannheim wurde dann folgendes beſchloſſen:„Der Vor⸗ ſtand des Badiſchen Lehrervereins wird von der Vertreter⸗ verſammlung ermächtigt, während der Friſt bis zur ſtrafferen Durchführung des§ 4 Verhandlungen mit den betreffenden Organiſationen zu führen.“ r W Städtische i Empfehlung früherer Gehaltszahlungen im März Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Ein⸗ se lhandels teilt mit: Da in dieſem Jahre der Oſterſonntag auf den 31. März und Karfreitag auf den 29. März fallen, würden die Lohn⸗ und Gehaltszahlungen, wenn ſie wie üblich am 30. März erfolgen, einen abnormen Kauferandrang aus Arbeitnehmer⸗ kreiſen in den Geſchäften am Samstag vor Oſtern verur⸗ ſachen. Die Zufammendrängung faſt des ganzen Oſter⸗ geſchäftes auf einen Tag würde zur Folge haben, daß das 2 N 2 2 Die FEE Verkaufsperſonal im Einzelhandel außerordentlich belaſtet würd. Auch im Intereſſe einer ſorgfältigen Bedienung der Kundſchaft wäre eine beſſere Verteilung des Oſtereinkaufs in dieſem Jahre dringend wünſchenswert. Auf Anregung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels hat des⸗ halb die Vereinigung Deutſcher Arbeitgeberverbände ihren Mitgliedsfirmen empfohlen, darauf hinzuwirken, daß die Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Induſtrie für dieſen März nach Möglichkeit einge Tage früher vorgenommen werden. Einige Wirtſchaftszweige, wie z. B. die Banken, haben bereits am 15. März die Gehälter an ihre Angeſtellten ausgezahlt. Es wäre dringend zu wünſchen, daß auch die Behörden für dieſen Sonderfall dem Beiſpiel der Wirtſchaft Folge leiſten. um ſowohl ihren Angeſtellten und Beamten einen beguemen Oſtereinkauf zu ermöglichen, als auch den Einzelhandel vor einer übermäßigen Beanſpruchung ſeines Perſonals zu ſchützen. ö* Auszahlung der Reuten für den Monat April. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten K. T. u. K. H. teilt uns mit: Die von uns vor einigen Tagen veröffentlichte Notiz iſt inzwiſchen überholt. Es iſt jetzt angeordnet, daß die Militärrenten vom 27. März ab zur Auszahlung kom⸗ men und die Zivilrenten am 30. März ausbezahlt werden. * Mannheimer Oberprimaner im Walldürner Jugend⸗ fertenheim. Am 15. Mat wird das neuerſtellte Jugendferien⸗ heim in Walldürn im Odenwald in Betrieb genommen. An dieſem Tage wird die Oberprima des Mannheimer Realgymnafiums in Walldürn eintreffen, um über die Pfingſtzeit im ſchönen Frankenland mit ſeinen großen Buchen⸗ wäldern zu verweilen. 2 Veranſtaltungen 3 Geſaugverein Frohſinn E. B. Mannheim⸗ Käfertal. Ein über⸗ füllter Saal bewies die ſtarke Zugkraft dieſer Geſangsvereinigung. Sitzplätze gab es ſogar für die Preſſe keine mehr. Wenn ſich dieſe aber trotz berechtigter Mißſtimmung darüber die Freude an dem faſt zweiſtündigen Konzert nicht beeinträchtigen ließ, ſo mag dies als erſtes Lob für die ausgezeichneten künſtleriſchen Leiſtungen des Ver⸗ eins gelten. Eine beſondere Note erhielt die Veranſtaltung durch den ausſchließlichen Vortrag von Volksliedern aus alter und neuer Zeit, in wirkungsvollen Bearbeitungen— wie beiſpielsweiſe von Reger, Schmitt, Silcher, Füngſt und Othegraven. Unter der ruhigen, ſtraff zuſammenhaltenden Art des feinſinnigen Dirigenten A. Sük⸗ ter lin wurden alle Lieder ihrem Stimmungsgehalt nach— in dumpfen, oder bunt leuchtenden Farben charakteriſtiſch herausge⸗ arbeitet. Die Vorbedingungen zu dieſer ins Muſikaliſche übertra⸗ genen Modellierxkunſt liegen bei dieſer Geſangsvereinigung im Vor⸗ handenſein eines biegſamen, gefunden Stimmaterials mit aus⸗ nehmend hellen Tenören, dunkel gefärbten Bäſſen und weich und ſicher ausgebildeten Mittelſtimmen. So wurde jedes Lied mit inni⸗ ger Schlichtheit zu einem Erlebnis verdichtet. Dieſen einfachen Volksliedſtil wahrte auch das ausgezeichnete Streichquartett der i Sp Gleißner, In der Nachmittagsſitzung der Vertreterverſammlung berichtete Obmann Hofheinz über den Stand und die Tätigkeit des Vereins während des vergangenen Jahres. Er beſprach zunächſt den Kampf um das Beſoldungsgeſetz und die Verbeſſerung der Stellenzahl. Bei der Stellenbeſetzung lei höchſte Aufmerkſamkeit erforderlich, um unberechtigte Ein⸗ flüſſe unzuſtändiger Kreiſe zu verhüten. Zu bedauern ſei der konfeſſionelle Charakter der Lehrerbildungsanſtalten in Hei⸗ delberg und Freiburg. Die Anmeldung zu den Lehrer⸗ bildungsanſtalten ſei ungewöhnlich ſtark. In dieſem Jahre hätten ſich 330 Abiturienten angemeldet, wäh⸗ rend nur 180 benötigt würden. Der Vorkurs habe alſo ge⸗ ſetzlich und tatfächlich ſeine Berechtigung verloren. mann berichtete weiter über die Bemühungen des Vereins zu Gunſten der Nichtverwendeten und hob die Erfolge her⸗ vor, die in Bezug auf Unterhaltszuſchüſſe und Anrechnung der unverſchuldeten Wartezeit erzielt wurden. Eine Dienſtprüfungs verordnung ſtehe in Ausſicht, worin eine einjährige Vorbereitungszeit als Schulpraktikant vorge⸗ ſehen ſei. Sodann beſprach der Obmann das Reichsſchulgeſetz und das Konkordat und bezeichnete es als unrichtig, daß der Badiſche Lehrerverein auf dem Boden der weltlichen Schule ohne Religionsunterricht ſtehe. Auf den deutſchen Lehrerver⸗ ſammlungen habe er die badiſche Simultanſchule bezw. eine Gemeinſchaftsſchule verlangt, in der die Konfeſſionen den Religionsunterricht unter Mitwirkung der Lehrerſchaft er⸗ teilen. Die Ausführungen des Obmanns Hofheinz fanden ſtürmiſchen Beifall. Am Montag abend veranſtaltete der Bezirkslehrerverein Freiburg⸗Stabt einen Begrüßungsabend, zu dem nicht nur die Lehrer Freiburgs und Badens mit ihren Ange⸗ hörigen, ſondern auch viele Vertreter des öffentlichen Lebens erſchienen waren. Der Abend begann mit einem Feſtkonzert, dem ſich ein zwangloſes Betſammenſein anſchloß. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der 1. Vorſitzende des Bezirks⸗ lehrervereins Freiburg⸗Stadt, Dr. A. Vlaig, darauf hin, daß 1897 die letzte Tagung des Badiſchen Lehrervereins in Freiburg ſtattgefunden habe. Damals ſei zum erſten Male die mehr als 30 Jahre ſpäter erſt verwirklichte Forderung nach einer gehobenen Bildung für den Lehrerſtand erhoben worden. Nach kurzen Begrüßungsanſprachen eingeladener Gäſte ſpielte Müller⸗Chappuis, Heidelberg, ein feinſinniger junger Pianiſt Carl Maria v. Webers Konzertſtück in F⸗moll, vom Städtiſchen Orcheſter begleitet. Das Mitglied des Freiburger Stadttheaters, Fritz Neumeyer, ſang Schu⸗ berklieder zum Orcheſter. Anſchließend folgte das zwangloſe Beiſammenſein mit verſchiedenen muſikaliſchen und rezita⸗ toriſchen Darbietungen, das die außerordentlich zahlreich Er⸗ ſchienenen noch recht lange zuſammenhielt. — 3 2 2 leicht beſchwingten Papa Hayoͤns. Für den berechtigten ſtürmiſchen Beifall aller Darbietungen dankte das Streichnartett durch eine kleine Wiederholung und die liederfreudige Mannſchaft des Frohſinns mit der Zugabe des entzückenden Moldenhauerſchen Tanzliedes von der Schwabelieſel, das dem prachtvoll verlaufenen Volksliederkonzert einen fröhlichen Ausklang verlieh und zugleich als ermunternder Auftakt zum weiteren geſelligen Zuſammenſein überleitete. R. Film⸗Rundſchan Ufa⸗Theater: Ein Grab am Nordpol Kein„Kulturfilm“ mit mehr oder weniger intereſſanten Einzel⸗ hetten aus der Arktis, ſondern nichts weiter als ein ſchlichter, aber erſchütternder Reiſebericht von der Expedition der Brüder Su ow, die im Jahre 1924 in die arktiſchen Gebiete vordrangen, um das Dunkel aufzuhellen, das über dem Schickſal der 1914 ver⸗ ſchollenen Steffenſon⸗Expedition lagerte. Es gelang den beiden Brüdern in der Tat, bis auf die Heroldsinſel vorzudringen und dort die Ueberreſte der Verſchollenen zu finden. Die Tagik liegt in dem traurigen Geſchick derer, die geſucht wurden. Die Expedition der Finder blieb gottlob von Tragik verſchont, aber Düſteres und Schweres haben ſie genug erlebt und es iſt vielleicht mehr als ſym⸗ bolhaft, daß man am Ende doch wieder vor Gräbern ſteht. Naturgemäß enthält der Film eine Fülle von Einzelaufnahmen aus dem Leben der Tierwelt. Eine Reihe hervorragender Jagdauf⸗ nahmen ſorgt für das belebende Moment. So ſehen wir eine auf⸗ regende Walftſchjagd von Anfang bis zu Ende, das Walroß wird be⸗ ſchlichen und ein Eisbär nach aufregender Jagd über Eisſchollen und Waſſerlöcher lebendig gefangen. Das iſt gerade das Wundervolle an dieſem Film, daß er uns Geheimniſſe des Eiſes und des Lebens auf ihm enthüllt, die uns bisher verſchloſſen waren. Je weiter wir mit der Expedition nach Norden vordringen, deſto mehr werden wir uns der todbringenden Eisgefahr bewußt, die jedes Leben vernichtet. Die düſtere Heroldsinſel endlich, deren ſtarke Vereiſung ein An⸗ laufen nur alle Dutzend Jahre einmal ermöglicht, weckt Gedanken an die ultima Schule der Alten. Ein grandioſeres Mauſoleum für die gelehrten Forſcher, die dort ihr ungeklärtes und unerklärliches Ende fanden, iſt kaum denkbar. Der letzte und ttefſte Eindruck dieſes Films iſt Erſchütterung und Grauen vor den letzten Geheimniſſen der Polarnacht. Die Bildtechnik des Filmes iſt teilweiſe hervor⸗ ragend, ſein Schritt hält den Beſchauer fortgeſetzt in geſteigerten Bann. Störend ſind allein die krampfhaft humoriſtiſchen oder allzu ſentimentalen Bildtitel. Von dieſen Schönheitsfehlern abgeſehen gehört dieſer Film wirklich zu denen, die man geſehn haben muß. kr. Aus dem Lande Ein fünfzehnjähriger Brandſtifter * Trienz bei Mosbach, 26. März. Durch vier Brände wurde die Einwohnerſchaft in den letzten Wochen beunruhigt. Nunmehr iſt es der Gendarmerie gelungen, einen 15jährigen Landwirtsſohn als Brandſtifter feſtzuſtellen. Der Bengel gibt an, die Brände aus„Freude am Zündeln“ entfacht zu haben. Ein Bankier erſchießt ſich * Kehl, 26. März. Heute morgen halb 8 Uhr hat ſich im Badezimmer ſeiner Wohnung der fünfzigjährige Bankier Georg Scheer, der Inhaber des gleichnamigen Bank⸗ geſchäftes, erſchoſſen. Die Gründe ſind noch nicht auf⸗ geklärt. Jedoch iſt die Tatſache, daß das Bankgeſchäft geſtern ſeine Pforten geſchloſſen hielt, ein Fingerzeig dafür, daß geſchäftliche Schwierigkeiten die Urſache ſein dürften. * * Heidelberg, 25. März. Zwiſchen den Schülern von Neuenheim und Handſchuhsheim, die ſchon längſt auf Krlegsfuß ſtehen, kam es zu einer regel echten Schlacht, ſodaß Schulleitung und Polizei eingreifen mußten, um wieder Frieden zu ſtiften. Freiburg i. Br., 24. März. Nunmehr teilt auch das Arbeitsamt Freiburg mit, daß eine große Weberei im [Elztal demnächſt 500 Arbeiter entlaſſen müſſe, da ſich die Abſatzſchwierigkeiten durch die Auslandskonkurren erheblich verarößert haben. 5 55 Der Ob⸗ neue Ein ausgebrochenes Rennpferd richtet Unheil an fehl, 25. März. Beim Training auf der am jenſeitigen Rheinufer gelegenen Straßburger Pferderennbahn warf ein Pferd ſeinen Reiter ab und nahm Reißaus über die Rheinbrücke nach Kehl. In raſendem Tempo ſauſte es hier durch die Hauptſtraße und zwar teilweiſe auf dem Bürger⸗ ſteig, ſo daß zahlreiche Paſſanten die Flucht ergreifen muß⸗ ten. Ein Zollbeamter, der nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, wurde von dem Pferd umgerannt und ziemlich ſchwer verletzt, ſo daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Den Ausreißer, den man inzwiſchen mit dem Auto verfolgt hatte, konnte man endlich in der Rähe des Krankenhauſes ſtellen und einfangen. g * 1 sch. Hockenheim, 24. März. Die Zigarreninduſtrie macht gegenwärtig eine Kriſis durch, die kataſtrophal ge⸗ nannt werden kann. Von den 30 Zigarrenfabriken in unſerer Stadt ſind nur noch wenige in Betrieb, die meiſten mußten ihren Betrieb einſtellen. Es iſt traurig, daß es ſo kommen mußte. Ueber die Urſache dieſer mißlichen Verhält⸗ niſſe gibt es verſchiedene Meinungen, doch ſcheinen die recht zu haben, die behaupten, daß die ſoztalen und ſteuerlichen Laſten unerträglich ſeien. Wie verlautet, ſollen auch in dem größten Tabakbetriebe unſerer Stadt, der Genoſſenſchafts⸗ fabrik, neuerdings einige hundert Arbeiter entlaſſen werden. n Kenzingen bei Freiburg i. Br., 34. Mörz. Geſtern Nacht wurde der 36 Jahre alte verh. Arbeiter Emil Kün tz ler von ſeiner Frau am Küchenfenſter erhängt auf⸗ 5 gefunden. Der Grund ber Tat iſt nicht bekannt. Gerichlszenung Ungetreuer Finauzbeamter— 1½ Jahre Zuchthaus Vor dem erweiterten Schöffengericht Freiburg t. Br. hatte ſich der 49 Jahre alte Oberſteuerſekretär Plus Heinrich Dreier aus St. Georgen⸗Freiburg wegen Amtsunterſchla⸗ gung, Urkundenbeſeitigung und falſcher Beurkundung zu ver⸗ antworten. Nach längerer Dienſtzeit bei der Reichsmarine und nach dreijähriger Tätigkeit als Bankbeamter wurde er 1921 als Verſorgungsanwärter vom Finanzamt Freiburg⸗ Land übernommen. Im Jahre 1923 machte er ſeine Oberſekre⸗ tärprüfung mit beſtem Erfolg. Er galt allgemein als über dem Durchſchnitt begabter Beamter. Als ſolcher hat er es fertig gebracht, trotz vierfacher Kontrolle in der Zeit vom Auguſt 1926 bis September 1928, wo er die Veranlagung zur Traftfahrzeugſteuer zu bearbeiten hatte, 22 141 Mark in der Weiſe zu unterſchlagen, daß er, entgegen ſeinen dienſtlichen Vorſchriften, Herren, die nach Kaſſenſchluß ihre Kraftwagen verſteuert haben wollten, die Verſteuerung erledigte. Er hatte ſich das Geld dafür geben laſſen aber nicht an die Finanzamts⸗ kaſſe abgeführt, ſondern unterſchlagen. Akten wurden zur Ver⸗ ſchleierung dieſer Unterſchlagungen beſeitigt und gefälſcht. Dreier, der verheiratet iſt, aber keine Kinder hat, hatte ein monatliches Nettveinkommen von 375 Mk. Das geſamte unter⸗ ſchlagene Geld hat er vertrunken. Manchmal hat er viele Nächte hintereinander ſeiner Trinkleidenſchaft gefrönt und trotzdem ſeinen Dienſt zur Zufriedenheit verſehen. Das Schöffengericht verurteilte Dreier zu einem Jahre und ſechs Monaten Zuchthaus und zu drei Jahren Ehrverluſt. f 5 S Verurteilter„Preſſephotograph“. Einem raffmiert Schwindler ſtud in 21 Orten Badens, Wüttemberg 0 Bayerns kleine Landwirte, Geſchäftsleute und Gewerb treibende in die Hände gefallen, bei denen er vorſprach 1 ſich als Preſſephotograph eines Münchener Verlages ausgebend, verſicherte, ihr Bild komme in die Zeitung. Gleich⸗ zeitig ließ er ſich Anzahlungen von insgeſamt 580% photographiſche Bilder geben, die er mit einem alten Ph graphenapparat, deſſen Tauglichkeit zu Zweifeln berechtigt, angeblich aufnehmen wollte. Der Betrüger, ſtand in der Perſon des 27 Jahre alten vorbeſtraften Photographen ö Görl aus Nürnberg vor dem Einzelrichter in Kgarlsruh der ihn zu einer Gefängnisſtrafe von 8 Monaten urteilte. 8 — Aus den Rundfunk⸗Programme Mittwoch, 27. März Deutſche Sender 8 Berlin,(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 20.90 Uhr: Kammermuſik; 21.15 Uhr: Tolſtpi. b Breslau(Welle 921,2) 20.15 Uhr: Das Apoſtelſpiel; 21 Caruſo ſang, Schallplatten,. 5 Frankfurt(421,3) 13.15 Uhr: Schallplatten; 16.85 Uhr: Ko 19.45 Uhr: Uebertr. v. Nationaltheater Darmſtadt:„Sly“, Hamburg(Welle 301,6) 20 Uhr: land Uebertrag. Langenberg(Welle 462,6) 21 Uhr:„Unſere Käte“, Juf dann Tanzfunk. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Vorfeier z. 75jähr. Beſtehe (Welle Tonkünſtlervereins Dresden, dann Nachtmuſik. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern 12.55 Uhr: Konzert; 15.20 Uhr: Zitherkonzert; 16 Uhr: haltungskonzerk; 20.20 Uhr: Der Erbförſter, Trauerſpiel. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplatten; 18.3 Konzert v. Frankfurt; 20.15 Uhr: Mozart. 8 Ausländiſche Sender ren(Welle 406) 20.15 Uhr: Der Herr Doktor, d. Orcheſterkon dapeſt(Welle 545,5) 20.30 Uhr: Liederabend, dann Celloko Tanzfunk..„ aventey(Welle 482,3) 21 Uhr: Varieté, dann Konzert, aventry(Welle 162,5) 20.45 Uhr: Unterhaltung am K 21 Uhr:„Jvanhoe“, Oper, Tanzfunk. 255 alland(Welle 504,2) 21.55 Uhr: Konzert, Tanzfunk. riss(Welle 1744] 21 Uhr: Abend konzert. l ag(Welle 343,2) 20 Uhr: Der Mikado, Operette. 8 m(Welle 443,8) 70.48 Uhr: Die Trittleo Francescaus. Wien(Welle 519,9) 19 Uhr: Judas Maccabäus, dan Abendmuſik. 2 2 Zſtriſch(Welle 489,4) 20 Uhr: Hausorcheſter, dann von Bae Herr Doktor, Alte und neue Tänze. 0 5 b Däniſches Konzert, don Au; 8 9 7 e o Ge 3 — 3 . 5 1 K 2 5 12 Hadio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547. Und zu Oſtern anten Funkempfang! Darum laſſen Si Gerät vor den Feiertagen von uns nachſehen. Erneuern Sie ſchlechte Anodenbatterien, laſſen Sie Ihre Akkumulator von uns aufladen und bringen Sie ſchlechte, lang im Ge geweſene Lautſprecher zum Aufmagnetiſieren. Vergeſſe ö Valvo⸗Röhren nicht. 5 Schluß bes redakfflonellen Tells iglich 9 60 2 Seite. Nr. 144 0 88 e Nie Bilanzüberſichten der deulſchen Banken Ende Februar dieſer Ziffern erreicht haben. Die Verminderung verteilt ſich fähr zu 36 auf die Kreditbanken und zu 25 auf die Staatsb 5 f f a. während bei den Girozentralen nur eine geringere Ermäßigung ein⸗ e am 55 zur Verbſſentlichung gelangenden Bilanz-] am 30. Nov. bet der Mitteldeutſchen Krebitbauk rund 220 Mill. getreten iſt. Langfriſtige Ausleihungen und Anleihen weiſen be richten 5 Bamken vom W. 2. 1929 umfaſſen 135 Banken Kreditoren, 11 Mill./ Kaſſe und Notenbankguthaben, 25 Mill./ einen beträchtlichen Zugang auf. Ungefähr die Hälſte der An! und 21 8 R und Hypothekenbanken 97 gegen 98, Staats⸗ Noſtroguthaben, 23 Mill.„ Reports und Lombards und 88 Mill.% wurde durch Pfandbriefe und Kommunalobligattonen here ö und Dandesbanken 21 gegen 21 und Girozentralen 17 gegen 17. Aus Debitoren vorhanden waren. Selbſt unter Berückſichtigung dieſes nommen. der nachſbehewden Zuſammenſtellung iſt öie Entwicklung der wichtig⸗ den Poſten der Aktiva und Paſſiva ſeit der Bekanntgabe am 30. 11. 108 za erſehen. Es haben betragen: Ausfalles werden die Durchſchnittszunahmen der letzten Monate nur ſelten erreicht. Der Zugang der Kaſſenbeſtände iſt durch die Abnahme der Noten⸗ Die Erhöhung der Kreditoren pen nicht gleichmäßltg. iſt bei den einzelnen Gr Am ſtärkſten iſt ſie bei den Gtrozentral „ dte etwa ein Drittel der Geſamtzunahme entfällt, während die Kre Für die 6(om 30. 1. 7) Großbanken, 97(08) Kreditbanken 21 27) Staats- und Landesbanken und 17(17) Girozentralen ſtellen Dadurch, daß die Mittelbeulſche Crebithank von der Veröffent⸗ lichung diesmal befreit iſt, läßt ſich ein genauer Ueberblick über die Entwſchkung ſeilt dem 90. November 1928 nicht gewinnen. Die Fuſion mit der Commerzbank wurde erſt Ende Februar durch die Generalverfammlung genehmigt, ſobaß eine Uebertragung der Kon⸗ ten erſt im Laufe ds. Mis. möglich geweſen iſt. Von den fonſtigen Hpeditbanken baben bre Ziffern nicht bekanntgegeben bie Bergiſch⸗ Märkiſche Induſtrie⸗Gel., Barmen und infolge der Fuſton mit ber Commerzbank die Braunſchwelgiſche Bank und Kreditanſtalt. Da⸗ zogen ſind neu hinzugekommen die Getreidekredil⸗Bank Ach., Berlin und die Landesbank Weſtſachſen Ach., Plauen. Die Getreidekredit⸗ bank arbeitet mit 3,8 Mil. 4 Kapital. Den rd. 12 Mill.& Kredi⸗ tren ſtehen 2 Mill.„ Wechſel und Schecks, 3 Mill& Reports und Vombarbs, 6 Min/ Warenvorſchüſſe und 5 Mill.& Debitoren gegenüber. Bel der Landesbank Weſtſachſen(Kapital 1 Mill. 4) stehen den 10 Mill. 4 Kreditoren und Akzepten 8 Mill.„ Debitoren und s Mill. Schecks und Wechſel gegenüber. Die Bilanzſumme der beiden neuen Banken beträgt rb. 30 Min. 4. die der weg⸗ geſchllenen rd. 98 Mill. 4. Da ſich ber Berichtsabſchnitt diesmal über 3 Monate erſtreckt, ſind bie Zunahmen auf den einzelnen Konten naturgemäß größer als in den früheren Monaten, wobei jedoch in Betrocht zu ziehen iſt, datz ihren genommen haben und niedrigſten Stand ſeit Bekanntgabe 2 n Süddeutſche Distonto-Geſellſchaft A. Mannheim Fell ein erhebliches Zukunftsgeſchäſt. Bei den mißlichen Verhält⸗ niſſen in der Landwirtſchaſt und der ſchwierigen Wetbbewerbslage konnte trotz ſortgeſetzter Rationaliſterungsmaßnwahmen ein befrte⸗ digendes Ergebnis nicht erztelt werden. Entſprechend der ſchwierigen Lage der Abnehmerſchaft wurbe bei der Bewertung der Außen⸗ stände fowohl als auch der Vorräte beſondere Vorſicht walten gelaſſen. In der Bilanz, deren Endſumme ſich von 2 104 129 auf 2505 490 Mark 5 erſcheinen u. a.(in Tauſend% Immobilien 567, (5970); Maſchinen und Einrichtungen 112,0(110%; Wechſel und Schecks 112,1(77); Außenſtände und Bankguthaben 743,1(483,7; Warenvorräte 974,0(883,]; A. 1000,(unv.]; Rücklage 800,0(un.); Kreöitoxen einſchl. Bankſchulden 9978(847,7]; Akzepte 948(—). Der bereits vorliegende Auftragsbeſtand ſei z. Zt. höher als zur gleichen Zeit des Vorfahres, doch halte der außergewöhulich ſtarke Wettbewepb unvermindert an, ſpdaß über die Ausſichten nichts ge⸗ ſant werden könne. Auslandskäufe bewirken Tendenzumſchwung Fraukſurt uneinheitlich, ſpäterhin ſprunghaft geſteigert Auch heute war zu Beginn der Börſe die e Luſt los, da Aufträge von irgend einer Seite kaum vorlagen. er geſtrige ſchwache Verlauf der Newyorker Börſe ſowie der hohe Gelbſatz von 44 v. H. am dortigen Platz, was erneute Befürchtungen einer Dis⸗ konterhöhung veranlaßte, verſtimmten und mahnten zur Zurück⸗ v..). Tendenz weniger von Einfluß, dagegen machte die Meldung von dem Brande des Riefendampfers„Europa“ ſtarken Eindruck und rief An⸗ gebot in Nord⸗Lloyd⸗Aktien hervor. Die Börſe eröffnete dann zwar nicht ganz ſo ſchwach wie vorbörslich noch erwartet, die auf den Kurſen liegenden Reports waren aber doch größtenteils verloren. Neue Ordres waren nur wenig da, ſodaß das Geſchäft ſich in äußerſt ruhigen Bahnen bewegte. Anleihen kaum ver⸗ ändert, Ausländer behauptet, Pfandbriefe geſchäftslos. Geld etwas anziehend, Tagesgeld 4/7 v.., die übrigen Sätze unverändert. Auch nach den erſten Kurfen trat keine Belebung ein, eine Einheit⸗ lichkeit in der Tendenz war kaum feſtzuſtellen. Der Kaſſamarkt profftierte von der ſpäterhin feſteren Haltung des Großverkehrs nur wenig. Bis zum Schluß erhielt ſich die feſte Stimmung. Ver⸗ ſchiedentlich ſollen aus dem Auslande(ſpezlell aus Frankreich! Auf⸗ träge eingetroffen ſein, die ſpätere Kurserhöhungen zur Folge hatten. Gewinne von 10 v. H. und darüber hatten Deutſche Petroleum, Polyphon. Salzdetfurth, Berger aufzuweiſen, während die meiſten Elektrowerte, Feldmühle, Kalt Aſchersleben, Oſtwerke, Rheiniſche Braunkohlen, Schubert u. Salzer, Tietz, Reichsbank, Zellſtoffwerte und Stolberger Zink 5 bis 8 v. H. gewannen. Dollar gegen Reichsmark unverändert. Der Dollar ſtellte ſich auf.2150. Spanien feſt, 31.85 nach 32.— Londoner Uſance. Paris und Schwetz find geſucht, 39076 nach 39094 bezw. 19247 nach 19244. Holland ein⸗ Kleinigkeit niedriger, 4008 nach 4010, alles gegen Newyork. Reichs⸗ mark über Ultimo mit 2 Stellen Report gegen Dollar geſucht. Wee. Artiva: 2 kin 5 l bankguthaben faſt n völlig wieder ausgeglichen. Wechſel und banken nur mit ungefähr der Hülfte beteiligt ſind. Proz r 0 e f 5 Sch eck haben eine ſehr beträchtliche Steigerung erfahren, die im die Steigerung bei den Girozentralen 18 v.., bei den Kreditbe 2. Hubaben boi Nonne 1 e 5 3 5 81 0 Durchſchnitt 14,2 v. H. beträgt. Am ſtärkſten iſt ſie bei den Giro⸗ dagegen nur 4,5 v. H. Rechnet man die letzten bekannten Ziſſern der 23, Havon Guthaben bei dt. Notenb N 114 155 1 zentralen(80 v..) und den Staatsbanken(18 v..), während ſie Mitteldeutſchen Kreditbank hinzu, ſo dürften Ende Februar etwa 3. Schecks, Wechſel und unn. Schatzenw. 4554 8813 7142 bei den Kreditbanken nur etwa 10 v. H. beträgt. Die Zunahme auf 19 Milliarden“ Kreditoren vorhanden geweſen ſein. Die Einlagen 4. Guthaben bet Banken 2395 2549 +.7 dieſem Konto macht ungefähr bie Hälfte des Kreditorenzuwachſes von Banken uſw. ſind erheblich geſtiegen und machen etwa 4 4a, Favon in 7 Tagen fällig 1479 1496 + 3,0 aus. Die Vermehrung der Noſtroguthaben entfällt ausſchließ⸗ des Geſamtzuwachſes aus. Der größte Teil der neu 5 F. Reports und Lombards 989 1056— 0,5 lich aaf die Girozentralen(plus 158 Mill.) und zwar handelt es menen Gelder iſt kurzfriſtig. Der Akzeptumlauf hat eine 5a. davon Reports allein 5²⁵ 571— 8,0 ſich hierbei zum größten Teile um ſpäter als 7 Tage fällige Gelder ringe Ausdehnung erfahren. Avale und Bürgſchaften bli an 5 Borſchüſſe auf Waren 1891 167 12,(120 Mill.). Bei den Kreditbanken iſt auf dieſem Konto ein Rück⸗ nähernd unverändert, während Indoſſaments⸗Verbindlichkeiten um 5 8 775 1482 711,9 gang um rund 30 Mill. 4 und bei den Landesbanken eine Ab- ca. 11 v. H. abgenommen haben. ren Pan 5 3 3 nahme um rund 8 Mill.„ eingetreten. Reports und Lo m⸗ Die Liquidität hat ſich am ſtärkſten bei den Girozentral ö ee en Aanken te 770 13 8 bards weiſen ſeit langer Zeit wieber einen Rückgang auf, ungefähr verbeſſert, da der Neuzugang an Kreditoren durchweg in leie 8b. davon gedeckt 7140 6961..7 zwet Drittel entfallen auf die Abnahme der Reports. Warenvor⸗ baren Mitteln angelegt werden konnte. Die Liquidität e 9. Langfristige Ausleihungen 4105 8740 11,3 ſchüſſe ſind um weitere 200 Mill. 4 geſtiegen, wobei es ſich wieder(Kaſſe. Schecks und Wechſel, Noſtroguthaben) betrug bei den G Paſſiva: größtenteils um Rembourskredite handelt. Auch Wertpapiere, banken 38,7 v. H. lam 30. 11. 38,1 v..), bei den Kreditbanken ö eben 18341 17041 92 die in den letzten Monaten nur langſam zugenommen haben, er⸗ v. H.(37,0 v..), bei den Staatsbanken 36,7 v. H.(36,9 v..) und bel 13. Javon deutſche Banden 4303 9947 711.8 höhten ſich um faſt 10 v. H. Der Hauptteil entfällt auf die Giro⸗ den Girozentralen 41,3 v. H.(33,2 v..). Die Liquidität erſten un 1b. Havon in 7 Tagen fällig 8584 5922 41102 ö zentralen und Staatsbanken. zweiten Ranges(Reports, Lombards, Warenvorſchüſſe, notierte Effek⸗ 2. Akzepte 651 610 4 3,4 Die Erhöhung der Debttoren liegt etwas unter dem Durch⸗ ten) ſtellte ſich bei den Großbanken auf 60,1 v. H.(59,2 v..), bei den g. Langfriſtige Anleihen bezw. Darlez. 4261 8816 411,6 ſchnitt der letzten Monate. Bemerkenswert iſt hier, daß mit Aus⸗ Kreditbanken auf 59,0 v. H.(57,9 v..), bei den Staatsbanken auf 4. Avale 84 84⁵ 0,8 nahme der Girozentralen die Kredite an Banken uſw. erheblich ab⸗ 50,1 v. H.(47,8 v..) und bei den Girozentralen auf 53,6 v. H.(45,6 5. Indoſſomente 17¹⁸ 1924 10,7 f 5 55 l 5 5 haltung. Der Grundton der Börſe zeigte ſedoch wieder eine ge⸗ 10 151 e Puſten der vorſtehende Tabelle entſprechend n i wiſſe Wider ſtands fähigkeit und die Kursrückgänge blieben ie folgt: 8 Die heutige o. GB. in ber 13 Aktionäre eln AK. von 8,001 900„ gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ſehr klein. Das Geſchäft war 5 Aktiva: vertraten, genehmigte einſtimmig und ohne jede Erörterung zußerſt gering, doch entſchloß ſich die Kuliſſe, auf dem ermäßlig⸗ Großbanken Kredlißanken Htaatsbanten Wirozentralen den bekannten Abſchluß und ſämtliche Anträge der Verwaltung(wie⸗ ten Niveau, zumal auch noch vereinzelt Aufträge eingetroffen ſein 28. 2 20. 11. 28. 3. 30. 11. 28. 2. 30. 14. 28 650.11. der 8 v. H. Dividende). Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden AR. ſollen, zu vereinzelten Dockungen zu ſchreiten. Im Verlaufe 1— 98 90 141 128 10. 9 11 7 Mitglieder wurden wiedergewählt und anſtelle des in den AR. der machte ſich eine allgemeine Geſchäftsbelebung bemerk⸗ 9. 10 131 189 162 10 7 8 5 Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin gewählten Direktor bar. Eintreffende Auslands aufträge gaben eine Anregung 2 80 100 102 120 9 0 8[Otte Elemm von der Zellſtoff Waldhof Ac. deren Vorſtands und die Tendenz erfuhr eine Befeſtigung. Bei lebhafterer Nach⸗ 5 1 0 2 1400 9 5 9 12 mitglied Günther Albrecht. frage nach 5 e ee, Steig e⸗ 10 12 2 8 6 5 41 5 rungen von größerem Ausmaße ein. Im Vordergrund ſtanden 4a. 886 70 1046 1054 284 220 190 160 Lanz-Wern, Maſchinenfabrik Ac. in Zweibrücken Deutsche Linoleum auf die angeblich beabſichtigte Intereſſengemeln⸗ 85 344 712 70 85¹ 15¹1 191 43 4 8 ſchaft verſchiedener Firmen dleſer Branche, die gegen Anfang 10 v. H. 52. 428 476 401 500 17 2. 17 20 Dividendenlos gewinnen konnten. Auch Siemens und Braunkohle, die bis 575 v. H. 8. 1486 121 1805 1662 8 7 8 7 Einem leicht gestiegenen Rohertrag von 600 589(557 148)„ gewannen, waren lebhafter begehrt. Im Zuſammenhang hiermit 1 , eee e ee, e 9 5 5 0 ſtehen etwas ſtärker erhöhte Unkosten 550 110 4 gegen 451 151 l.., zogen auch Schuckert 9 v. H. an, Glanzſtoff notierten abermals N 555 155 14¹ 377 809 171 188 223 184 gegenüber, ſodaß ſich nach 50 980(65 647)% Aöſchreibungen einſchl. 7 v. H. höher, auch für Daimler mt plus 3 v. H. entſtand infolge 1 „ een eee eee ee ee ee dee 2 807(52 162)„ Vortrag ein Reingewinn von 60 600„(i. B. des Grundſtückverkaufs lebhakteres Intereſſe. Die Nebenmärkee 8a. 882 404 881 467 021 997 2 274 102 500) verbleibt. Die heute unter dem Vorſitz von Gen.⸗Konſul waren nur wenig beachtet, doch konnten kleinere Gewinne feſtgeſtellt 5 9597 75 1 55 5003 14557 1994 585 304 Reer abgehaltene o. GV., in der ein Ak. von 501 800 4 ver- werden. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 57 v. H. unverändert. 5 vate 1896 1238 1876 16047 kpeten war, beſchloß mit Rückſicht auf die ſchwierige Lage der Land⸗ Berlin unſicher, Schluß feſt 4 9 08 g ö n i 5 WW ungeſchmälert auf neue Rechnung vorzu'“ Entmutigt durch die hohen Geldſätze der gestrigen Newporke: „ in de 1% ie e 0 i 1 cter das verſloſſene G0. lnßt ſic der Bericht bablugegend eus, ſchmwſich an bereichnen und karte Nervoſſtat bemächtigte iich der Spe⸗ 1b. 3068 870 4728 4920 97¹ 886 885 705 baß es trotz geſteigerten Umſatzes nicht möglich war, in den Verkaufs⸗ knlati 5 15 5 re Piet tend üchtigte 155 b 92 55 9. 484 4155 6¹⁵ 590 16 14—— preiſen einen Ausgleich für die ſteigenden Geſtehungskoſten zu fin⸗ Schwier 1 775 tk 1 25 1 7 85 5 b Zahlt, i kam 28.) 5 7 5 „%% i i iss 109 1258 17 1778 den, Die Getreideernte erachte eine kaum befrzedigende Nachfrage aus Pars vor den Felerkagen kaum noch eine entſcheldende Wen⸗ 4. 492 481 670 669 44 40 12⁵ 142 nach Getreſdemähern und Garbenbindern; auch der neue Traktor⸗ 25 bei den 8 90 511 3 2 470 10 eine e 1 55 . 8 df 86 1784 80 96 75 54 binder habe ſich gut eingeführt und man perſpricht ſich von diefem Mo⸗ ding bei den Lernan beinen dagegen machte dee Deldung von den neee 28. 25. 25,28, 28. J 26 28. J 28. 25, 26 25. 5 08.0 08,90 Geſfürel. 235.0, Rein. Gebhes Sch. 105.9 108.2 Aſchaſfpg. gelt 108.90 189.0 Haceal Draht 100 4030 Nbeinfelb. raf 189, Jeg Ktürs zettel der Neuen Mannheimer Zoltung Vergen Klertg. 22250 224,60 Goldſchmidt Th. 59.50 90,— Rheinelekt. B. A. 78 80 79.80 Aug l asg 8,25 89. Falleſche Maſch. 111,0 113.0 Rhein. Braunk..5 288. Kitten und Anslandsanleihen iu Prozenten. bei Stückenotterungen in Mart je Stiſick Brem.-Beſig Bel 68.— 6750 n 89.— 89.25 1 St. A. 156,5 168,0 129.0 128.0 e Spin. 188,0 185.0 5 59,75 89)75 Brown Bobert. 181.2 181.5 Grün 8 8 ülfinges 180,0 177,0 Roeder, Gebr..111, 11022 Zalckz, Maſchin. 0. 205.2 Faun. M. Tgeſt. 20, 30 0 Abein Gkektrizit 16 Maunheimer Effektenbörſe nt Seide 142, 145 Kütgerzwert. 52,50 8 Members 81, 579,0 Pb. Wien Hung. e 88 es ena 9 1 0. 0 be. e eee 8 d ö e e, * 2 0 eee eee, 7 8 5 8 2 1 2 8525 5 n 24 d Fo eh.25 5 e e 1250 1280„ f 1400 1400 1 Antw. 108,0 118,0 Fee 100 7 75 5 eee 11105. 1 e 80 280 n 1285 1 f bafen et 11.252 2 5 68, 5, 8 8 7 dene dee*. u. M. 5 0 4— 8 5 77——„94, 8„„99,82 Aach den de 10 Werger We 200 300 c ene 150 788.0 Gg. Blanes l 515 Fa 10 Sanne 1 1980 Seeg n uud aue 14 10 Sac lerne. 1 8320 dd Gold 92.5 ö„.„188,„ 1 0 Schuckert, Nrbg. 231. 5 s Beſigh.„ 63, 65 rſch Kupfer„145.8 144,0 138 855 65 9900„ Gold 78. Bab. Aſſekurang 220,0 220.0 Konſerven Braun 81,— 64, Daimler 98.80 56.80 Holzvertohl.⸗Jd 9,50—.— Schuh. Berneſs 90,50 62.— Br. Veſigh. Oelf 0 1 irſchberg Leder 104.7 104,7 e 8 1 7155 Ne Fachen d 185.0 Van 8 Ber, 7990 3 2 D. Alen. 151,0 128.0 3. 8080 Bremer Walle 214024870 an en 17 77 25 Schubert Salzer 30.0 1— 8 2 ieee eee—. em. Ha 8 8 512 1 e 7352 Sable Bent 150,0 EEETETTTCCCCCCCCCCCCC Aflz Hyroth..156,00.. f. Seilind, 88, 68.— Portl. gem. Heid. 148.918, D. Gold⸗u. S. 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Spinn. 225.0 228.0 2 St., e 28.— 7 W. f.. 124,0 1270 Ziſche. 5 9 5 75 3280 Roffbäuf.„ Hütte 60.— 60.— Her ben har. 70. 2 e e 3 3 0 geber e Sgig 109.0 10 0 Roters Ber 88.25 Dich e Ra 0 7525 Labmregere 68. 170 lb. 5 0 105 0 23—— D. Hp. u Wechſ.. 5— 50 5 Bi——.— otoren Deuß 68,— t Iſen 17 8 8„Glanzſt.„288. 1 J ͤ ⁵⁵ TT..... 5„Vereinsbank 102..0„ 1135,0 135. emel. 48a, Dresd.Schnellpr. 112,5 112,5 5 8 5. Stahlwerke 2.— 82. dead wigs. 28. 81,868 Disconto⸗Geſ.. 188,2 18858 Alückner.. 1040 1 3 Neckarsulmer Fg. 22,80 21, 10„ Waldhef 288.7 268.0 rens Mien 5 21540 Singe Swuhab 920, BStahl. v. d. 39p. 187.7 187,7 0 em.f.% Dresdner Bank II, dio Range A 138. 132˙0. 8 Durkoopwerle.. 3050 280 L. Here g 8. 240 429. Jer Uaramarin. 18 886 5„2 165 92,25 Frankf. Band. 105,8 103,5 Mansfeld Akt. 131,5 184,0 Frankfurter Gas 139.0 138,0 Petersunionfrf 107.0 198 5 me(Frelverk.) 88.— 89.— Donamft⸗Truſt 112,6 1175 C. Lorenz. 167 1660 e 615 992 J. Pfd. Bede e Seefe 6 486 decke. 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Nr. 144 dsber s ine Million Kraftfahrzeuge im deutſchen Verkehr Weltbeſtand an Kraftfahrzeugen um 8,6 v. H. geſtiegen Nach 5 des Reichsverbanoes der Automobilinduſtrie tte der Beſta n 1 Kraftfahrzeugen am 1. Januar 1920 um 34 300 inbeiten die erſte Million überſchritten. Damit laufen gegenwärtig gun 10. H. meör Fahrzeuge als am 1. Juli 1928. Die in Deutſch⸗ lan im Berker befindlichen Fahrzeuge haben ſich alſo innerhalb von 2* faſt ver besppelt. Vom Gefamtbeſtand entfielen auf Kraftwagen 522 000 und auf Krafträder 488 000 Stück. Während z 1. Juli 2 auf 134 Einwohner ein Kraftwagen u. auf 68 ein Kraſt⸗ fahrzeug entfielen, betrug das Verhältnis am 1. Januar 1920 121 und Der Anteil des Anslandes an der Berſorgung des deutſchen Marktes iſt sel Perſonenwagen größer geworden, bei Laſtkraftwagen and Motsrrädern dagegen leicht zurückgegangen. Nach Fenſte kungen der„Amertiean Automobile“ iſt der Kraft⸗ AArzengseſtands der Welt im Jahre 1928 um 8,6 v. H. ge⸗ egen anf 21 802 852 Fahrzeuge am 1. Januar 1029. In den Ber zaaten hat die Zabl der Kraftfahrzeuge um 5 v. H. zugenommen, in allen anderen Ländern zufammen um 16,5 v. H. Die Zahl der in Europa im vergangenen Jahre hergeſtellten Aukomobile(ohne Be⸗ Tückſichetgung der in Europa zuſammengeſetzten amertkaniſchen Wagen) Wie auf 889 900 geſchätzt gegen 574 000 im Jahre 1027. In Groß⸗ britaunten wurden 2185 000 Kraftfahrzeuge hergeſtellt, in Frankreich 200 000, in Deutſchland 90 000, Italien 50 000, in der Tſchechoflowakei 2000, in Oeſterreich 9000, und in Belgten etwa 7090. s Preußiſche Zentralſtabiſchaft Berlin. Die Anſtalt teilt mit, daß eine Ausloſung von Goldpfandorteſen ſtattgefunden hat. Die ausge⸗ und proz. Golopfandbrieſe an der Börſe zu 82,6 v. H. und 87 bezw. 87,5 v. H. gehandelt werden, ſodaß den Beſitzern der auͤsgeloſten Stllcke durch die Ausloſung ein erheblicher Agio⸗Gewinn erwächſt. Auch den Beſitzern der Sproz. Stücke Rethe 3 entſteht bet einem derzettigen Börſenkurs von 95 v. H. ein Agko⸗Gewinn.— Die Anſtalt legt in der Zeit vom 22. g, bis 11. 4. einen Teilbetrag von 5 Mill. ihrer Sproz., reichsmünd ſicheren Goldpfandbriefe Reihe 22(unkündbar bis zum 1. November 1934) zum Vorzugskurſe von 97 v. H. zur Zeich⸗ nung auf. Der Goldpfandbriefumlauf beträgt zur Zeit 195 000 050. :? Zu den Küchel⸗Rothmann⸗Vergleichsverhandlungen.— Kon⸗ kursgefahr? Die Gläubigerverſammlung des Küchel⸗Rothmann⸗Kon⸗ zerns hat bebanntlich der Einleitung eines gerichtlichen Liquidations⸗ vergleichs zugeſtimmt. Wie wir hören, hat jedoch die Inter na⸗ tionale Handelsbank in den letzten Tagen Arreſtegegen 15(vermutlich ſolventel) Konzernflrmen herausgebracht, die in Verfolg der Beſchlüßfe des Gläubigerausſchuſſes die Beantragung des Konkurſes gegen die betreffenden Firmen zur Folge haben müßten. Es wird von den heute nachmittag ſtattfindenden Verhan⸗ lungn zwiſchen Vertretern des Gläubigerausſchuſſes und der Inter⸗ nationalen Handelsbank abhängen, ob die von oͤteſer Bank gemachten Reſormvorſchläge im Vergleichsverfahren angenommen, oder ber, im Falle der Ablehnung, ein Vergleich ernſtlich geſährdet iſt. “ Ungünſtiger Abſchluß der Suis Viscoſa. Die Snia Viscoſa ſtellt infolge des ſcharſen Preiskampfes am Kunſtſeidemarkt einen Gewinnousfall von 80 Mill. Dollar(7) feſt. Die Preiſe ſanken bls Ende vergangenen Jahres um rund 25 v. H. und ſeildem noch weiter. Der Bericht Jahrt weiter an, daß infolge des Preisſturzes nicht nur die Verteilung einer Dividende, ſondern auch, da ausreichende Ab⸗ ſchreibunnen unmöglich ſeien, der geſamte Rein gewinn von 72,23 Millionen Lire zu Abſchreilbungen verwendet werden Das Mätſelraten um die Newyorker Diskontpo litik Wie aus Waſbington gemeldet wird, wurde über das Ergebnis der Sonnabend⸗Konferenz des Federal Reſerve Board keine Er⸗ klärung abgegeben. In Finanzkreiſen wird jedoch angenommen, doß man Bedenken gegen eine Diskonterhöhung hege, da dieſe eine zwer⸗ ſchneidige Maßnahme ſei, die wohl die Spekulation einſchränken, aber auch den allgemeinen Geſchäftsgang beſchränken könne. In einer Auslaſſung des„Guaranty Survey“, der rifſt der Guarenty Truſt Co., wird die Meinung vertreten, daß eine Er⸗ höhung der Rediskontrat unvermeidlich ſei, falls nicht ein weſent⸗ licher Rückgang der Börſenkredite erfolge. Der Diskontſatz von 5 v. H. ſei angeſichts der höheren Akzeptraten und der ge enen Zinsſätze auf die Dauer nicht aufrechtzuerhalten. Eine erhöhung ſei zwar im Intexeſſe der Geſchäftswelt nicht zu wünf ſte werde ſich ſedoch ſchließlich als das kleinere Uebel Federal Reſerve Board ſei offenbar geneigt, eine B gegenwärtigen Situation abzuwarten. Falls dieſe nicht bald erfolge, ſei eine Diskontheraufſetzung um ſo eher angebracht, als der gegen⸗ wärtige Zuſtand durch die Tätigkeit unerfahrener Spekulanten her⸗ vorgeruſen wurde, die bereit ſind, Effekten zu Kurſen mit lächerlich geringem Ertrag zu kaufen, und blerdurch bewelſen, daß die u⸗ lotion für ſie ein Spiel ſel, deſſen entſcheldender Faktor der Tages⸗ gelbſatz iſt. Zei Sindebaker Corporation.— Bedeutende Steigerung der Aus⸗ fuhr nach Europa. Die ſteigende Nachfrage nach amerikaniſchen Wagen in Europa ſpiegelt ſich deutlich in den Jabresziffern 1028 der Studebaker Corporation wieber. Die Ausfuhr der Gefellſchaft ſtieg um 41 v. H. Insgeſamt wurden verkauft 136 205 Automobile im Werte von 157 002 000 Dollar, d. l. eine Vermehrung um 167 v. g. loſten Stücke werden am 1. Juli zu parti zurückgezahlt. Es ſin ſoll. Die Ausdehnung der italieniſchen Kunſtſeidefabrilation ſei gegenuber 1927. Der Nettogewinn des Unternebmens ſtieg von ausgeloſt worden: proz. Golopfanöbrieſe Reihe 2; 7proz. Goldpfaud⸗ vorläufig zum Stlllſtand gekommen. Die vorliegenden Beſtellungen 11 987 801 Dollar oder 6,00 Dollar fe Antell auf 18 947 181 Dollar briefe Reihe 8 und 11; 8 proz. Goldpfandbriefe Reihe 8 und loproz. ſichern dem Unternehmen für ein halbes Jahr Beſchäftigung, aller⸗ dinas zu den jetzigen niedrigen Preiſen. oder 7,16 Dollar je Anteil. Die geſamten Aktiva der Bilanz belou⸗ ſen ſich auf 134 239 000 Dollar Solspfandbrieſe Reihe 7. Hervorzuheben iſt, daß die ausgeloſten 6 E—... QT—§—t/ f eee N —— IEUSchER Behauptungen werden eↄusgeſtreut, in der Abſicht uns zu ſchaden, aber mit dem Erfolg uns ge⸗ nutzt zu haben. Von anſcheinend intereſſierter Seite wird plenmößig verbreitet, daß es uns auf die Dauer nicht möglich ſei, unſere 5· Pfg. Zigarette Bulgaria. Krone in der jetzigen uberragenden Qualitt zu liefern, die der Güte von 8-· Pig. Zigaretten eniſpricht. Hierbei mũſſe angeblich ein jedes Unternehmen Schaden erleiden, Es ſchmeichelt uns, daß diele kriliſchen Bsobachier hiermit anerkennen, daß unſere 8ULGAR IA-KRONE ZZz us PFENNM. G tatschlich auf der Höhe einer 8. Pfennig- Zigaretis ſteht. Ob urſer Unternehmen hierbei blüht und gedeiht, könnte dem Raucher im Grunde genommen gleichgültig lein, denn ihn intereſſiert nur, daß er hier eine Zigarette, Folgendes ſind die Gründe, die uns dieſe außer bel immer größer werden laſſen. J. Wir verfügen in Dresden uber große Vorräte hulgariſcher Edel-Tabake, die auf lange Zeit hinaus die jetzige Qualität unlerer Zigaretten garantieren. 2. Günſtige Verträge mit den bulgarilchen Bauern ſichern uns Teile der Ernie der weltberühmten lüdbhulgariſchen Provenlenzen auf Jahre hinaus. Z. Wir belitzen die neueſte und modernſte Fabrik Deuſichlands. Infolgedeſſen gelangten wir zu Fabrikalions methoden, die zu einer bemerkenswerten Rationalilierung führten. Es i die fßtationaliſierung, die den Dienſt am Kunden bedeutet, denn die Früchte unſerer Erfolge bieten ur dam Raucher in unſerer Bulgaria-Krone zu 5 Pfennig, die den Wert einer 8- Piennig- Zigarette hat. die 8 Pfennig wert iſt, zu 5 Pfennig kaufen Kann. gewöhnliche Leiſtung nicht nur geſtatten, ſondern uns hier- —— —— — ̃——————— 2 5 —..—— N — 3 ———— ·˙— ———— 92 ———— 1——— E23 —— 1 .——— ä 22 Sete. Nr. 144 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabez Dienstag, den 28. März 1929 eee 8— 8 g —— e e Oefters und öfter lieſt man neuerdings Meldungen über Erkrankungen und Vergiftungen durch Kraftfahrzeug⸗Be⸗ kriebsſtoffe, alſo Benzin und Benzol. Offenbar iſt die Anſicht erbreitet, daß dieſe Stoffe, die von Jahr zu Jahr eine größere Rolle ſpielen, gefährliche Körper ſind, vor deren Be⸗ rührung oder Einatmung man ſich unbedingt ſchützen muß, wenn man ſchweren Gefahren für Leib und Leben aus dem Wege gehen will. Natürlich fallen hierunter nicht die immer wieder vorkommenden Vergiftungen durch Auspuffgaſe, vor allem bei Leerlauf in der Garage, die ja mit der Giftigkeit oder Ungiftigkeit der verbrannten Betriebsſtoffe nichts zu zun haben und im übrigen ſtets auf Fahrläſſigkeit beruhen. Die Anſicht dagegen, daß die gebräuchlichen Betriebsſtoffe an ſich giftig ſind, beruht mindeſtens auf ſehr ſtarken Ueber⸗ tretbungen. Selbſtverſtändlich wirken die Kohlenwaſſerſtoffe Benzin und Benzol giftig, wenn ſte in den Magen gelangen, aber derartige Vergiftungen ſind ſtets nur Folge von Selbſtmord⸗ verſuchen oder Fahrläſſigkeiten, niemals von Unfällen. Es ſind eine Reihe von ſchweren Erkrankungen und auch Todes⸗ fällen nach Einnahme von Benzin und Benzol bekannt, die . T. tödlich verlaufen ſind. Größtenteils waren es Kinder, die dieſe„Gifte“ zu ſich genommen haben und ſelbſtverſtänd⸗ lich ſchwer erkrankt oder geſtorben find. Praktiſch ſpielen dieſe Magenvergiftungen eine genau ſo geringe Rolle im täglichen Leben, wie Blutvergiftungen durch die Betriebs⸗ ſtoffe. Deun auch durch die Haut, und ſelbſt durch die un⸗ verletzte Haut, in größerer Menge in den Körper eingeführtes Benzin oder Benzol wirkt giftig und kann, bei Außeracht⸗ laſſung von Vorſichtsmaßregeln, in gewiſſen Gewerbe⸗ betrieben zu Berufserkrankungen führen. In der Praxis ſpielen aber nur Vergiftungen durch Ein⸗ atmen eine größere Rolle. Das ſetzt voraus, daß die Luft ſtark mit den Gaſen dieſer Kohlenwaſſerſtoffe durchſetzt iſt, oder daß ſich oſſene Behälter mit dieſen Stoffen in Räumen befinden, in denen Menſchen arbeiten oder gar wohnen. Es ſind früher ſchon eingehende Verſuche über die Giftigkeit dieſer Kohlenwaſſerſtoffe an Tieren gemacht worden, und zwar im hygieniſchen Inſtitut in Würzburg von Profeſſor Dr, Lehmann(veröffentlicht unter„Experimentelle Studien über den Einfluß techniſch und hygieniſch wichtiger Gaſe und Dämpfe auf den Organismus“). Dieſe, ſchon vor dem Krieg gemachten Verſuche an verſchiedenen Tierarten ſtimmen durchaus mit den Erfahrungen überein, die man bei Men⸗ ſchen in den verſchiedenen techniſchen Betrieben beobachten konute. Man war ſich vor dieſen Verſuchen nicht ganz klar über die Giftwirkung der genannten Stoffe, umſomehr, als ſchon damals in techniſchen Betrieben einige ſchwere Ver⸗ giftungsfälle vorgekommen waren. Das war in einer Zeit, als das Benzol in der Technik eine größere Rolle zu ſpielen begann, vor allen Dingen in der Farbſtoff⸗ und Sprengſtoff⸗ Fabrikation, der Lack⸗, Kautſchuk⸗ und Linoleum⸗Induſtrie, Aerhaupt als Löſungsmittel in chemiſchen Induſtrien, ferner im Wäſchereien und auch ſchon als Betriebsſtoff für Motoren. Damals, als das Benzol im Großen eingeführt wurde und es das Benzin in der Induſtrie ſtark verdrängte, ſchrieb man Fahrzeugbetriebsftoffe giftt dem Benzol, das noch ziemlich unbekannt war, beſonders gif⸗ 1 4 Fi! pp§Ninn ĩðͤ e Warum verſagen die Bremſen? Für die Sicherheit des Automobilverkehrs iſt es von aus⸗ ſchlaggehender Bedeutung, daß ſich die Bremſen in einem ordnungsgemäßen Zuſtande befinden. Das weiß jeder Kraft⸗ fahrer; ob aber in allen Fällen nach dieſer Erkenntnis ver⸗ fahren wird, iſt eine andere Frage. Es iſt nun freilich für den Kraſtſahrer garnſcht ſo einfach, die Bremſen in Ordnung zu halten, wie es vielleicht erſcheinen könnte. Im gewöhn⸗ lichen Verkehr, d. h. wenn auch die Bremſen nur im normalen Maße beanſprucht werden, ſtellen ſich Ungleichmäßigkeiten kaum heraus; ſie treten in den meiſten Fällen erſt in Erſchei⸗ nung, wenn im Augenblick der Gefahr die Bremſen in ganz außergewöhnlicher Form beanſprucht werden. Es kann dabei Koch alles glatt abgehen, aber es kann auch ſchief gehen. Ge⸗ wöhnlich hat ein Verſagen der Bremſen in ſolchen Gefahren⸗ momenten ſeine Urſache in einem ungleichmäßigen Angreifen der Bremſen bei den einzelnen Rädern, was zu gefährlichen Schleuderwirbungen führen kann. Dieſes ungleiche Angreifen der Bremſen kann wieder verſchiedene Urſachen haben, ein⸗ mal können die Bremsbelage ungleichmäßig abgenutzt ſein, oder aber die Bremsgeſtänge ſind nicht mehr richtig eingeſtellt. Solche Ungleichmäßigkeiten ſind für den Kraftfahrer nur ſchwer einwandfrei feſtſtellbar. Wenn z. B. die Brems⸗ trommeln eine gewiſſe„Unrunde“ haben, ſo iſt eine ungleich⸗ mäßige Abnutzung des Bremsbelages kaum zu vermeiden und ſte wieder führt zu ruckartiger Bremswirkung. Der Brems⸗ belag kann aber auch dadurch ungleichmäßig abgenutzt werden, daß ſich die Räder im Moment des ſcharfen Anziehens der Bremſen auf verſchiedenartigem Bodengrund befinden; die eine Unterlage z. B. iſt glatt und bewirkt, daß das Rad bei der geringſten Bremswirkung einfach rutſcht, während ein anderes Rad auf trockener feſter Unterlage der Bremſe nur wider⸗ 3 gehorcht. Dieſe ungleichmäßige Abnutzung, die in efahrmomenten ſchlimme Auswirkungen haben kann, ſind vielfach ohne beſandere Prüfapparate garnicht feſtzuſtellen, ſo⸗ daß der Fahrer mit Recht behaupten kann, die Bremſen ſeien in Ordnung. Ein unkorrektes Funktionieren der Bremsge⸗ ſtänge kann gleichfalls zu einſeitigen Abnutzungen oder gar zu einem Verſagen der Bremſen führen. Dieſer Mangel pflegt ſich aber in den meiſten Fällen erſt allmählich einzuſtellen, ſo⸗ daß er gewöhnlich vom Fahrer noch rechtzeitig bemerkt wird. Das Nachſtellen der Bremſen iſt aber ebenfalls recht ſchwierig, einmal infolge der vielfach großen Unzugänglichkeit der Nach⸗ ſtellorgane, andererſeits wegen der ſchwierigen Kontrolle einer einwandfreien Einſtellung. Namentlich bei Bierrad⸗ bremſen findet man es häufig, daß bei gleichmäßiger Betäti⸗ ung die Vorder⸗ und Hinterräder verſchieden ſtark abge⸗ bremſt werden. Wenn hier der Unterſchied nicht zu groß iſt, mag ses noch angehen; ſchlimmer iſt es, wenn die Vorder⸗ und Hinterräder einſeitig abgebremſt werden, weil daun das Fahrzeug unweigerlich ſchleudert. In ſolchen Fällen kann man mit Sicherheit auf eine ungleichmäßige Uebertragung der Bremskraft aber das Geſtänge ſchließen. t tige Wirkungen zu, die die des Benzins übertreffen ſollten. Heute ſpielt ja bekanntlich das Benzol eine weſentlich größere Rolle als vor dem Kriege. Es werden fährlich in Deutſchland über 300 000 To. erzeugt und außerdem noch über 100 000 To. eingeführt. Von dieſen Benzolmengen wird der größte Teil, wegen der vorzüglichen motoriſchen Eigen⸗ ſchaften dieſes Kraftſtofſes, in Kraftfahrzeug⸗Motoren ver⸗ brannt, ein nicht unbeträchtlicher Anteil aber auch heute noch in den genannten und vielen anderen Induſtrien gebraucht, bezw. verarbeitet oder als Ausgangsprodult verwandt. Die erwähnten Tierverſuche haben, übereinſtimmend mit den Erfahrungen in der Induſtrie, bewieſen, daß die Benzine und Benzole allerdings, jedoch nur, wenn ſie in großen Mengen in der Luft enthalten ſind, ſchädlich auf den Orgauis⸗ mus wirken, ja, unter Umſtänden, unter ganz ſchweren Ver⸗ giftungserſcheinungen und Bewußtſeinsſtörungen, ſogar den Tod in wenigen Minuten herbeiführen können. Die Krank⸗ heits⸗Erſcheinungen hängen üb ſigens ſtark ab von Alter, Geſchlecht, Raſſe, Dispoſition und anderen Umſtänden. Pro⸗ feſſor Dr. Lehmann und ſeine Aſſiſtenten haben auch mit ſich ſelbſt Verſuche angeſtellt und feſtgeſtellt, daß ein kleiner Ge⸗ halt der Luft an dieſen Kohlenwaſſlerſtoffen unſchädlich is oder, bei etwas ſtärkerer Konzentration, nur leichte, nichl lange nachwirkende, Schädigungen hervorrufen. In der In⸗ duſtrie kommen praktiſch ſo gut wie gar keine Unfälle durch Benzin oder Benzol vor, ſchon deshalb, weil aus Gründen der Feuerſicherheit ein ſtärkerer Gehalt der Luft an Benzin oder Benzol, vor allem infolge eines Undichtwerdens von Apparaturen, unbedingt vermieden werden muß und auch wirklich vermieden wird. Die große Feuergefährlichkeit dieſer beiden Stoffe ſchützt alſo ihrerſetts vor anderen möglichen Gefahren, die ſonſt leicht überſehen werden können. Das gilt für Benzin ebenſo wie für Benzol, ſodaß es gar keine Rolle ſpielt, daß, wie die Verſuche von Lehmann ergeben haben, Benzol etwas giftiger, bezw. raſcher, auf die Lunge wirkt als Benzin. Praktiſch tritt eben die Möglichkeit der Einwirkung auf die Lunge über⸗ haupt kaum ein und iſt im Betriebe ſtets auf eine Außer⸗ achtlaſſung der Betriebs⸗ un“ Sicherheitsvorſchriften, alſo auf Fahrläſſigkeit, zuückzuführen. Ob man mit Benzin oder, wegen ſeines weitaus größeren Löſungsvermögens für che⸗ miſche Zwecke, mit Benzol, bezw. deren Verwandten Toluol und Kylol, arbeitet, iſt in dieſer Beziehung vollkommen gleich⸗ gültig. Die praktiſche Ungefährlichkeit des Benzols zeigt ſich ja ſchon darin, daß in den Benzol⸗Gewinnungsanlagen auf den deutſchen Zechen Vergiftungsunfälle außerordentlich ſel⸗ ten vorkommen, und dieſe wenigen Unfälle ſtets auf Fahr⸗ läſſigkeit zurückgeführt werden können. Im Automobilbetrieb ſind aber Vergiftungsunfälle durch die Dämpfe von Betriebsſtoffen,— die Abgaſe haben, wie geſagt, hiermit nichts zu tun,— überhaupt noch niemals vor⸗ gekommen und ſind auch nicht zu befürchten. Vor der Ver⸗ wendung dieſes oder jenes Betrtebsſtoffes, wegen ſeiner thevretiſch zwar möglichen, praktiſch aber vollkommen bedeu⸗ tungsloſen Giftigkeit abzuraten, iſt ein unverantwortllcher Unſtun. 8 Dipl.-Ing. A. Lion Berlin. Schon aus Gründen der Sicherheit wird alſo der Kraft⸗ fahrer trotz der vorhandenen Schwierigkeit dem ſicheren Funk⸗ tionieren der Bremſen ſeine größte Aufmerkſamkeit widmen müſſen. Die mechaniſche Bremſe neigt ſchon ihrer Natur nach mehr zu Störungen, wie etwa die Druckluft⸗, Saugluft⸗ oder Oeldruckbremſe. M..gh. Sicherung des Verkehrs an Eiſenbahn- übergängen Denkſchrift des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club hat jetzt ſeine langjährigen Unterſuchungen zur Löſung des Problems der Sicherung des Verkehrs an Eiſenbahnübergängen in einer Denkſchrift niedergelegt, die den Behörden, Verbänden und allen an der Frage intereſſierten Organiſationen mit der Bitte zugeſtellt worden iſt, im Intereſſe der Allgemeinheit auf die Durchführung der in der Denkſchrift aufgeſtellten Forde⸗ rungen hinzuarbeiten. Die Adac⸗Denkſchrift, die intereſſante Statistiken über Verteilung der Wegeübergänge und der an dieſen vorgefallenen Unfälle enthält, fordert allgemein die beſſere Kennzeichnung der Uebergänge durch Verwendung lichtreflektierender Warnungstafeln und Warnungskreuze, die beſſere Ueberſichtlichkeit der Bahnübergänge durch Beſeitigung der Straßenbäume, Entfernung der Hecken uſw. Zur Siche⸗ rung der beſchrankten Uebergänge werden außerdem folgende Vorſchläge gemacht: 1. An allen beſchrankten Uebergängen auf verkehrsreichen Durchgangsſtraßen ſind Sicherungen durch ſelbſttätige War⸗ nungsſignale zu ſchaffen, die Bedienungsfehler ausſchließen. 2. Soweit die Schranken nicht in vorſtehender Weiſe gegen Bedienungsfehler geſichert ſind, muß eine Verbeſſerung des Zugmeldedienſtes an allen verkehrsreichen Uebergängen erfolgen. 3. Sicherung bei fernbedienten Schranken gegen Ein⸗ ſchließung von Fahrzeugen. 4. Die Anwendnung der indirekten Beleuchtung für Schranken. Zur Sicherung ungeſchützter Uebergänge wird die Aus⸗ rüſtung der Lokomotiven mit Scheinwerfern gefordert. Da auch die Koſtenfrage keine unüberwindlichen Schwie⸗ rigkeiten bereitet, wäre zu begrüßen, wenn alle in Frage kommenden Stellen die Durchführung der in der Adac⸗Denk⸗ ſchrift bis in Einzelheiten behandelten Maßnahmen mit allen Mitteln betreiben würden. Eine Eiſenbahngeſellſchaft befördert ihre Fahrgäſte bis zur Wohnung. Bei der nordamerikaniſchen Pennſylvania Railroad kann der Reiſende künftig eine Fahrkarte nicht nur bis zum Beſtimmungsort, ſondern auch bis zu ſeinem Hotel oder ſeiner Wohnung löſen. Die Eiſenbahngeſellſchaft hat zu dieſem Zweck einen beſonderen Dienſt mit eigenen Kraft⸗ fahrzeugen eingerichtet; ſie erhebt dafür keinen Preis⸗ auſſchlag. hand Vorzüge an. Die Erkennungszeichen liegen bei Rund ums Kraftfahrzeug Berlin hat jetzt eine neue Verkehrsordnung er⸗ halten, die ſicher auch in anderen Städten mit als Vorbild dienen wird. Beſonders hervorzuheben iſt darin die Vor⸗ ſchrift, daß die Radfahrer mit ſelbſtleuchtenden Schlußlichtern, ſogenannten Katzenaugen, ausgerüſtet ſein müſſen. Bei dem außerordentlich billigen Preis bedeutet dieſe Forderung keine Erſchwerung des Fahrradverkehrs, da⸗ gegen eine weſentliche Erleichterung für die Lenker der üb⸗ rigen Verkehrsmittel. Im Zuſammenhang damit ſei er⸗ wähnt, daß Rom ſehr ſcharfe Verkehsbeſtimmungen für Fußgänger erlaſſen hat, und deren Durchführung durch verhältnismäßig ſchwere Strafen ſichert. * Unſere geſetzlichen Beſtimmungen ſchreiben für Auto⸗ mobile das Vorhandenſein zweier voneinander unabhängiger Bremſen vor. Es handelt ſich dabei um eine Forderung der Sicherheit, die alle, auch die Fußgänger angeht. Unabhängige Bremſen bieten nur dann eine erhöhte Sicherheit, wenn beide Bremsſyſteme keinerlei gemein⸗ ſame Teile haben. Die Unabhängigkeit iſt nicht dann er⸗ reicht, wenn die beiden Bremſen je ein eigenes Geſtänge haben, es iſt vielmehr zu fordern, daß auch beſondere Brems⸗ backen auf beſondere Bremstrommeln wirken. Die Hand⸗ bremſe wird aber meiſt als Getrlebebremſe ausgebildet und bietet für die Erhöhung der Verkehrsſicherheit keine be⸗ ſonderen Vorteile, da ſie das Schleudern des Wagens be⸗ günſtigt. Es iſt möglich, daß von dieſem Geſichtspunkt aus vielleicht in nächſter Zeit ſchon eine Aenderung der einſchlä⸗ gigen Beſtimmungen vorgenommen wird. 8 a Einer der wundeſten Punkte beim Motorradfahren war bisher die Unterbringung des Gepäcks, ſoweit es nicht in die ſeitlich angebrachten Taſchen geſteckt werden konnte. Der dafür vorgeſehene Gepäckträger erwies ſich in⸗ ſofern als ungeeignet, als ein Koffer ſelbſt bei feſteſtem Auf⸗ ſchnallen in kurzer Zeit die Riemen dehnte und dann ein leb⸗ haftes Klapperkonzert verurſachte. Hier ſoll eine neue Vor⸗ richtung Abhilfe ſchaffen, die eine führende Deutſche Sattelfabrik herausbrachte. Es handelt ſich dabei um einen aus Stahlblech gepreßten Gepäckträger, der durch Anziehen zweier Schrauben aus jedem normalen Ge⸗ durch Anziehen zweier Schrauben auf ſedem normalen Ge⸗ päckroſt unverrückbar befeſtigt werden kann. Die zum Auf⸗ ſchnallen des Transportgutes beſtimmten Riemen welſen le 3ſtarke Federn auf, die ein Längen des Riemens un⸗ möglich machen, bzw. wieder ausgleſchen. Um ein ſeltliches Verſchieben des Gepäckes zu verhindern, iſt durch die Tragplatte eine Gummikordel gezogen, die durch Adhäſton jedes ſeitliche Gleiten des Koffers unmöglich macht, * So beliebt die Geſchicklichkeits wettbewerbe beim großen Publikum ſind, ebenſo ſcharf wenden ſich neuer⸗ dings gegen die übliche Veranſtaltung erfahrene Sportleute, die darauf hinweiſen, daß die Gymkahnas mit Sport nichts zu tun haben, wenn man die allgemein beliebte Art einer ſpieleri⸗ ſchen Beſchäftigung anwendet. Es iſt dabei durchaus möglich, auch die Geſchicklichkeitsprüfung entſprechend ſporklich aufzuziehen. Man kann z.., und dies iſt bei einer ſüddeut⸗ ſchen Winterveranſtaltung in die Tat umgeſetzt worden, den Wagen mit kaltem Motor an den Start bringen laſſen, den Führer dann veranlaſſen, unter Kontrolle der Stoppuhr eine Zündkerze zu wechſeln und den Motor anzuwerfen. Es folgte eine kurze Schnellfahrt, eine Langſamfahrt mit dem großen Gang, die gewiſſermaßen eine Geſchmeidigkeitsprüfung dar⸗ ſtellte. Den Höhepunkt bot aber ſicher ein Rad⸗ oder Felgen⸗ wechſel, bei dem man ſo recht die Unterſchlede in der Geſchick⸗ lichkeit der einzelnen Fahrer feſtſtellen konnte. Da gerade die Geſchicklichkeitsprüfungen zu den wenigen Veranſtaltungen zählen, an denen die breite Maſſe der Kraftfahrer mit normalen Serienmaſchinen teilnehmen können, ſollten die Veranſtalter ſich die größte Mühe geben, jenen die ſportliche Note zu geben, die auch dem Maſſenſport erhalten werden muß. * Das Ausland, insbeſondere England und Amerika, haben allgemein für ihre Kraftfahrzeuge Erkennungsſchilder ein⸗ geführt, deren Nummern erhaben auf gemaltem Un⸗ tergrund geprägt werden. Dieſer Ausführung haften aller⸗ den modernen Wagen verhältnismäßig tief und neigen daher ſtark zur Verſchmutzung. Eine Fahrt auf aufgeweichten Straßen läßt ſich mit den bei uns allein zugelaſſenen Nummerſchildern nur dann durchführen, wenn man nach einer entſprechenden Kilometerzahl das Erkennungsſchild reinigt. Bei der ge⸗ prägten Ausführung iſt dieſe Arbeit nicht nötig, weil ein ſolches Schild ganz weſentlich länger lesbar bleibt, auch wenn es ziemlich ſtark verſchmutzt wurde. Bei den heutigen Schildern kann im Falle des Diebſtahls die Umän⸗ derung auch von ungeübten Leuten raſch vorgenommen werden, während die Umprägung des Kennzeichens doch längere Zeit in Anſpruch nimmt, und ſo leichter zu einer Entdeckung dos Diebes führt. Zur Nachahmung empfohlen Infolge der immer wieder eingehenden Beſchwerden be⸗ züglich der Stoppſtellen haben zwiſchen der Regie⸗ rung in Köln und dem Gau Rheinland() des Al l⸗ gemeinen Deutſchen Automobil⸗Club, Be⸗ ſprechungen ſtattgefunden, als deren Ergebnis die Regierung ſich bereit erklärt hat, probeweiſe alle Stoppſtellen im Regierungsbezirk Köln aufzuheben, in der Erwartung, daß dieſe infolge der von den Kraftfahrern ge⸗ übten Selſtdiſziplin nicht notwendig find. Das Recht der Kontrolle durch Begleitkraftwagen hat ſich die Regierung zunächſt vorbehalten. Die dauernde Beſeitigung der Stoppſtellen, die bisher zu ſo viel Klagen, Beſchwerden und Prozeſſen Anlaß gaben, hängt für die Zukunft im Gau Rheinland alſo nur von dem Verhalten der Kraftfahrer ſelbſt ab und dieſer erſte Verſuch, der bei gutem Erfolg auf größeres Gebiet und nicht zuletzt auf Nordbaden, ſpäterhin aber auch auf das ganze Reich aus⸗ zudehnen wäre, dürfte von jedem ordentlichen Kraftfahrer lebhaft begrüßt werden. Darum muß jeder mithelfen durch Einhalten der Verkehrsorduung und Wahrung einer guten Stkraßendiſziplin dieſen erſten Verſuch zu einem großen dauernden Erfolg zu geſtalten. a 8 8 N * heim gefü dom und 1250 60 N Gen 1927 Lung Abſä 9. Seite. Nr. 144 Dienstag, den 28. März 1929 2 2 2 1 und Onkel, Herr C Nikolaus Stutz Prokurisi Um stille Teilnahme Johanna Siuiz Hans Stuiz Auguste Sulz Marie Sfufz Todes-Anzeige Heute Abend verschied nach langem mit großer Ceduld ertragenem Leiden mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager im Alter von G8 Jahren Mannheim, Hostenbach, Viersen, Kiel, Venedig, New Vork, den 25. März 1929 bitten die tieftrauernden Hinterbliebenen Augusſe Stuiz geb. Nuber Emmy Sſuiz geb. Hauck verkauft ſtaunend illi 38752 billig Müller, T 2, 6. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗ Ausgabe 2 guterh. doppeltürige S Grän ke preisw. zu verk. Näh. Lameyſtr. 32, 2. Stock * 8763 Ein faſt neues Chaiselongue mit Decke weg. Platz⸗ mangel preisw. abzg. Anzuſ. nur vorm. in UB. 23. 4. Stock rechts 8685 Schöner Teppich, rotgrund., 200/300, un⸗ gef. 20 l, 2 Bettvorl., verſchied. Linoleum, umſtändeh. ſof. ſpott⸗ billig zu verk. Anzuf. zw. 12—3 U. Mittw. Akademieſtr. 15[E 8] 3. Stock. 5872 1 Weazugs halber billig zu verk.: 1 Gasbade⸗ hängeofen, 1 nußb. Bücheregal, 1 Küchen⸗ ſchaft, Stühle. Anzuſ. zw.-7 U. Lilien,.⸗ Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, 28. März 5 nachmittags 2% Uhr im hiesigen Krematorium statt 8740 5 Wagnerſtr. 22. 8769 Gut erhalt., weißer Linder wagen [Marke Schmetzer] f. neu, billig abzugeben Kleinſeldſtr 11. 2. St. B1302 Bekanntmachunge Handelsregiſtereinträge vom 23. März 1029: Bekeo⸗Hawege Geſellſchaft mit beſchränkter Halong. Vereinigung der Firmen Bamberger, zerot& Co., Frankfurt a.., und Hawege vormals Harry Held G. m. b.., Sanitäre Abt, in Liquidation in Mannheim, Zweig⸗ niederlaſſung, Sitz Ludwigshafen a. Rh. Die Firma iſt erloſchen. Geſtetner Aktlengeſellſchaft, Mannheim, weigniederlaſſung, Sitz Berlin. Die Prokura es Carl Jacob Morgenroth iſt erloſchen. H. A. Bender Söhne Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Alois Bender und C. A. Bender ſind nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Dem Oskar Merbreier in Franken⸗ tal iſt Geſamtprokura ſo erteilt, daß er ge⸗ meinſam mit einem andern Prokuriſten zur Beichnung der Firma berechtigt iſt. Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Die Generalverſammlung vom 7. Dezember 1028 hat die Erhöhung des Grundkapitals um 6 000 000.“ beſchloſſen. Die Erhöhung iſt burchgeführt. Der Umtauſch der Aktien über 60., 120 R. und 240 R. iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt 12 005 000 R. X, eingeteilt in 10 000. Stammaktien Lit. A zu 1000 R. 4, 20 000 Stammaktien Lit. B zu 100 R. und in 50 Vorzugsaktien zu 100.. Der Geſellſchaftsvertrag iſt geändert durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 7. De⸗ . 1928 in 8 7 Abſ. 2(Dividende der Jorzugsaktien) durch Beifügung einer Be⸗ timmung als Abſatz 5 zu 8 11(Beteiligung neu auszugebender Aktien am Reingewinn), zu§ 24(Ausgabe von Hypothekenpfandbrieſen und Schuldverſchreibungen nach den feweils e geſetzlichen Beſtimmungen), in§ 42 Stimmrecht) und 8 49(Allgemeine Voraus⸗ ſetzungen für die Teilnahme an der General⸗ verſammlung und das Stimmrecht), ſowle am „ 20 März 1920 durch Beſchluß des Aufſichts rats 8 aufgrund der Ermächtigung durch die vor⸗ erwähnte Generalverſammlung in 8 7 Abſatz 1 (Grundkapital und Aktienſtückelung). Als nicht Alflen ind wird veröffentlicht: Die neuen Aktien ſind zum Kurſe von 111 aus⸗ gegeben. Aktiengeſellſchaft Sigmund Schneider, Mann⸗ heim. Das Grundkapltal iſt gemäß dem durch⸗ geführten Beſchluſſe der Generalverſammlung nom 17. Junt 1927 um 81000 R. I herabgeſetzt und beträgt fetzt noch 75 000., eingeteilt in 1250 auf den Inhaber lautende Aktien zu 9.“ Der Geſollſchaftsvertrag iſt durch den Generalverſammlungsbeſchluß vom 17. Juni 1927 in 8 2(Grundkapital und Aktieneintei⸗ lung) geändert; in den 88 14 und 17 ſind die Abſätze 2, die die eingezogenen Vorzugsaktien betrafen, geſtrichen. Hermann Wößner, Mannheim. Die Einzel⸗ prokuren von Franz Schaible und Carl Haßler ind erloſchen. Als Geſamtprokurtiſten ſind be⸗ tellt: Carl Haßler, Frankenthal, und Ernſt onrad, Frankenthal. Joſeph Reis Söhne in Liguldation, Mann⸗ beim. Die Firma iſt erloſchen. Johanna Kritſch, Mannheim. Die Firma Iſt erloſchen. Schokoladegeſchäft Thereſe Graupensberger, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. W. Hedderich⸗Fiſcher Filtale Mannheim, Mannheim. Die Zweigniederlaſſung iſt auf⸗ gehoben; die Firma iſt in Mannheim erloſchen. Amtsgericht Mannheim. 68/69 Neuer 1½ Tonner Lieferwagen Iſt täglich von 10 Uhr vormittags zu Fahrten bei billigſter Berechnung frei. 18714 Telephon Nr. 204 96. nellgelbe Jualſtätsware mit 5 Stücken 0 I 5 Renneſt 3 Bitkig, sehr hiflin! f Dieselbe Ware in G 3, 14 5 . Ulth, 80, Erft. 59, Seoterbelnentt. 22. S410 g Reine Hernselie 0. a großen Diegein S 1, 9 Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft Neunundfünkzigste Aadeall. Jenetabessammung der Aktionäre am Dienstag, dem 16. April 1929, 11 Uhr vormittags, im Sitzungsſaale der Bank in Hamburg, Neß Nr. 9. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes ſowie Vor⸗ legung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Rechnung und Vorſchlag zur Ge⸗ winnverteilung. 2. Bericht des Aufſichtsrates über die Prü⸗ fung der Bilanz, der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſt⸗ Rechnung ſowie des Vorſchlages der Gewinnverteilung. g. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz und die Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates ſowie über die Ver⸗ teilung des Reingewinnes. 4. Satzungsänderungen: a) 8 17 Abſatz 2(Zuſammenſetzung des Perſonalausſchuſſes). b) 8 18(Beruſung der Aufſichtsratsſitzun⸗ gen durch den Vorſttzenden oder einen Stellvertreter, Form der Berufung ſo⸗ wie Form der Urkunden des Aufſichts⸗ rates). § 19(Genehmigung von Vergütungen für beſondere Tätigkeit von Aufſichts⸗ ratsmitgliedern durch den Vorſitzenden des Aufſichts rates). 5 135(Ort der Generalverſammlung). 0 ktien N 0 22(Feſtſetzung des Stimmrechts der in der Weiſe, daß je nom. 100.— Aktien eine Stimme ge⸗ währen]. f) 8 23(Vorſitz in der Generalverſamm⸗ lung). 5. Wahlen zum Aufſichtsrat. Dieſenigen Aktlonäre, die in der General⸗ verſammlung ihr Stimmrecht ausüben wollen, haben ihre Aktien od. einen ordnungsmäßigen Hinterlegungsſchein eines deutſchen Notars ſpäteſtens am 12. April 1929 wührend der üblichen Geſchäftsſtunden bei unſern Niederlaſſungen in Hamburg, Berlin und Magdeburg, bei unſern fämtlichen Filialen und Zweigſtellen, in Frankfurt a. bei unſerer dortigen Nieberlaſſung und den Herren J. Drey⸗ ins& Co., in Köln a. Rh. bei unſerer Filtale und dem Bankhauſe J. H. Stein, in Amſterham bei der N. V. Hugo Kaufmann & Cod Bank, außerdem für die Mitglieder des Giroeffekten⸗ depots auch bei der betreffenden Effekten⸗ girobank zu hinterlegen und bis zum Schluß der Gene⸗ ralverſammlung daſelbſt zu belaſſen. Hinter⸗ legungsſcheine gelten nur bann als ordnungs⸗ mäßig, wenn darin die hinterlegten Aktien nach Betrag und Nummern genau bezeichnet ſind und wenn überdies in den Hinterlegungs⸗ ſcheinen ſelbſt beſcheinigt iſt, daß die Aktien bis zum Schluß der Generalverſammlung bei ber Hinterlegungsſtelle in Verwahrung bleiben. Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungs⸗ mäßig erfolgt, wenn die Aktien mit Zuſtim⸗ mung einer Hinterlegungsſtelle für dieſe bel einer andern Bankfirma bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot ge⸗ halten werden. Gegen Hinterlegung der Aktien oder Ein⸗ reichung der notariellen Hinterlegungsſcheine werden Eintrittskarten ausgehändigt. Die zu hinterlegenden Aktien können ohne Gewinn⸗ anteilſcheine und Erneuerungsſcheine ein⸗ gereicht werden. 38666 Hamburg, den 20. März 1929. Der Vorſtand. Gelegenheitskauf 5762 Speisezimmer im Preis rücksichtslos reduziert Größtes Entgegenkommen Anon Oetzel, P 3, 12 Ammobilien Haus Einfam, oder kleine Villa Zindeuhof z u kan ſen geſucht. Angehote unt. E J 194 en die Weſchäfts kalle diele Blattes. 81288 Prels. Erst wenn Sle beides geprüſt, wird ihnen klor werden, worum zu Kander, es Ist nur Ihr Vorteil Damenstrümpfe, kräſuge 50 Damenstrümpfe, Zemb. Baumwolle, gut verstärkt Paar 3 Goldsl., eleg. elesl. 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