1— 2 e rr 8 N 7 Mittwoch. 27. März 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Uingebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle.6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr, Schwetzingerſtt. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951.24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer General Abend⸗ Ausgabe 9 Anzeiger Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Reklamen 34.⸗M Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Bemerkenswert iſt jedenfalls, daß dieſes unvermutete Bremſen der Ungeduldigen, die endlich eine Löſung ver⸗ langen, gerade nach den geſtrigen Beſprechungen Owen Moungs mit den alliierten Vertretern und dieſer unter ſich erfolgt. Dadurch wird die bereits vorher gezogene Schluß⸗ folgerung beſtätigt, daß man in dieſen Unterhaltungen dem Ziel nicht einen Schritt nähergekommen iſt. Die Angriffe der Pariſer Preſſe gegen Dr. Schacht, der angeblich nur 3 Milliarden Mark für die eigentlichen Reparationen vorſchlage, nehmen einen immer heftigeren Charakter an. Der Führer der deutſchen Delegation wird dafür verantwortlich gemacht, daß die Verhandlungen nicht mehr vom Fleck gehen wollen, ſeitdem man angefangen habe, über die Ziffern zu ſprechen.„Petit Pariſien“ wirft ihm vor allem vor, daß er nur den Zweck verfolge, die Gläu⸗ bigerſtaaten unter ſich zu entzweien. Dr. Schacht habe die Konferenz zur Unfruchtbarkeit verurteilt, denn den alliierten Forderungen gegenüber zeige er ſich noch immer taub und hoffe auf eine unerwartete Löſung, die plötzlich die Konferenz zu einem Ziel bringen könne. Zu dieſer Löſung werde man jedoch nicht kommen, denn die amerikaniſchen Sachverſtändigen, auf die Dr. Schacht beſon⸗ ders rechne, hätten ſich darauf beſchränkt, eine Vermittlerrolle zu ſpielen und würden wahrſcheinlich bis zum Schluß ſich da⸗ vor hüten, die„nichtigen Vorſchläge Deutſchlands“ zu unter⸗ ſtützen.„Petit Pariſten“ richtet an die deutſchen Sachver⸗ ſtändigen eine Mahnung, nachzugeben, da ſonſt die Sachver⸗ ſtändigenkonferenz nicht zu einem Ergebnis gelangen könnte. „Lauoditien“ meint, daß Miniſterpräſident Poincars nie⸗ mals eine Kammermehrheit dafür finden werde, wenn die franzöſtſchen Anſprüche in der Weiſe herabgeſetzt werden, wie Deutſchland es verlange. Letzte Sitzung vor Oſtern Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Bitro.) Die Sachverſtändigenkonferenz in Paris wird, wie nunmehr end⸗ gültig feſtſteht, morgen nachmittag ihre letzte Sitzung vor dem Oſterfeſt abhalten. Eine Verabredung darüber, wann nach den Feiertagen die nächſte Zuſammenkunft der Sachverſtändi⸗ gen ſtattfinden ſoll, iſt nach Kenntnis hieſiger zuſtändiger Stellen bisher noch nicht getroffen worden. Jedenfalls wird darüber in der morgigen Sitzung Beſchluß gefaßt werden. Breilſcheios Antwort an Hugenberg Graf Zeppelin“ auf der Heimreiſe Der Vorſitzen de der ſoztialdemokratiſchen Reichstags fraktion, Dr. Breitſcheid, iſt von der amerikaniſchen„Untted Preß“ nach ſeiner Meinung über den Brief Hugenbergs gefragt worden. Seine Antwort lautet: Wenn Herr Hugenberg in ſeinem Schreiben an amerika⸗ niſche Zeitſchriften den Wunſch nach einer verſtändigen und gerechten Löſung des Reparatlonsproblems ausſpricht, einer Löſung, die ſowohl die Vorleiſtungen wie die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands berückſichtigt, ſo gab er damit nicht ſeiner und ſeiner deutſchnationalen Freunde Hoffnung Ausdruck, ſondern der Hoffnung aller Parteien ohne jeden Unterſchied. Leider ſagt er nicht, wie nach ſeiner Mei⸗ nung die gerechte Löſung ausſehen ſoll, und deshalb bringen ſeine Darlegungen in dieſem Punkte weder etwas Neues noch etwas Poſitives. Indeſſen kann der Inhalt ſeines Brie⸗ ſes keinen Zweifel daran laſſen, daß es dem Führer der Deutſchnationalen Partei keineswegs in erſter Linie um das Reparationsproblem zu tun iſt. Es liegt ihm vielmehr daran, die Unterſtützung der amerikaniſchen Nation für die Politik ſeiner reaktionär⸗monarchiſtiſchen Partei gegen die Sozialdemokratie und den Sozialismus zu erhalten. Zu die⸗ ſem Zwecke wagt er es, von dem inneren Feind zu reden, wider beſſeres Wiſſen den Sozialismus als den erſten Schritt zum Bolſchewismus zu bezeichnen und den Amerikanern auseinanderzuſetzen, daß ſie durch ihre Anleihen dem deutſchen Marxismus die Mittel für ſozia⸗ liſtiſche Experimente lieferten. Ich bin überzeugt, daß dieſe Methode, die Lebensfrage einer Nation zu benutzen, um ein anderes Volk vor den Wagen parteiegoiſtiſcher Intereſſen zu ſpannen, in den Vereinigten Staaten ebenſo als verächtlich empfunden wird wie in Deutſchland. Daß dieſer Brief auch im Reichstag ſein Nachſptel haben wird, iſt ſchon angekündigt. Die deulſche Volksgeſundheit Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsinnenminiſterium hat eine Denkſchrift veröffent⸗ licht, die intereſſante Aufſchlüſſe über den Geſundheitszuſtand der deutſchen Bevölkerung während des Jahres 1027 gibt. In ihr wird eine Zunahme der Krankheiten des Ner⸗ venſyſtems ſeſtgeſtellt. Die ſich häufenden neuraſtheniſchen Krankheitsbilder geben zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß. Der Geſundheitszuſtand der Schulkinder wird als wenig verändert, die Ernährung im allgemeinen als gebeſſert bezeichnet. Von 70 000 Schulkindern wieſen rund 40 Prozent einen guten, 50 Prozent einen völlig ausreichenden Ernährungszuſtand auf, nur bei etwa 10 Prozent war er unbefriedigend. Acht bis zehn Prozent der Kinder erwieſen ſich als blutarm, zwei Prozent als tuberkulös. Die Denkſchrift tritt für eine Beſchränkung der Schulſpeiſungen ein, da eine plauloſe Zuſfatzernährung bei einem erheblichen Tell der Kinder zur Folge habe, daß der Appetit für die häuslichen Mahlzeiten herabgeſetzt werde. Einen breiten Raum nehmen in dem Memorandum die Wohnungsverhältniſſe ein. Nach der Reichswohnungszählung vom Mai 1927 wurden in den Gemeinden mit 5000 und mehr Einwohnern insgeſamt rund 50 000 Baracken und Laubenwohnungen gezählt. Derr Wohnungsmangel und die hygieniſche Unzulänglichkeit der Wohnungen werden als die ſchwerſten Gefahren für die Ge⸗ ſundheit der Bevölkerung bezeichnet. Man ſtellte feſt daß jeder fünfte Jugendliche kein eigenes Bett hatte. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ befand ſich heute Mittwoch morgen um? Uhr über der Inſel Skyros. Es wird nicht über die Dardanellen, ſondern über die Adria heimkehren. Mittags bei Korfu Um 12 Uhr mittags teilte das Luftſchiff folgenden Stand⸗ ort mit: Quer ab Korfu. n Q3wiſchenfall bei der Trauerfeier für Joch * Paris, 27. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Anſchluß an die geſtrige Trauerfeier für Marſchall Foch kam es in der Nähe des Invalidendoms zu einer heftigen Proteſtkundgebung der ehemaligen Front⸗ kämpfer. Man hatte verſprochen, ihnen Gelegenheit zu geben, an dem Sarg des Marſchalls vorbei zu defilieren. Viele Tauſende ehemaliger Kriegsteilnehmer warteten be⸗ reits mehrere Stunden, als der Mintiſterpräſident nach ſeiner Rede den Kombattanten mitteilen ließ, es ſei notwendig, die Feter abzukürzen, um die Heimreiſe der frem⸗ den Delegationen nicht unnötig zu verzögern. Die Kom⸗ battanten möchten daher davon abſehen, an dem Sarg vorbei⸗ zuziehen. Dieſe Aufforderung rief unter den ehemaligen Kriegs⸗ teilnehmern große Erregung hervor. Die offiziellen Perſönlichkeiten, beſonders die Deputierten, wurden von thnen mit lauten Zurufen beſchimpft. Dann bildete ſich ein Demonſtrationszug, der ſich zur Deputierten⸗ kammer bewegte. Dort machten die Demonſtranten ihrer Erregung von neuem in lauten Verwünſchungen gegen die Regierung und die Deputierten Luft. Berittene Polizei wurde den Demonſtranten entgegen⸗ geworfen, während die Tore des Palais Bourbon geſchloſſen wurden. Verſchiedene Redner ſchwangen ſich auf Kaimauern und Laternenſockel, um die ihnen gegenüber begangene Un⸗ gerechtigkeit zu brandmarken. Es kam zu einem Zuſam⸗ men ſto ß mit der Polizei, worauf die Demonſtranten gegen die Place de la Concorde und vor den Elyſé⸗Palaſt ztehen wollten, um dort von neuem zu demonſtrieren. Doch auch hier ſtießen ſie auf ſtarke Poltzeitruppen, die verſuchten, die empörte Menge zu zerſtreuen. Bis ſpät in den Nachmittag hinein dauerte die Auf⸗ regung, doch ſah die Polizei davon ab, Verhaftungen vor⸗ zunehmen. Der Polizeipräfekt war ſo klug, ſchließlich einer großen Abordnung der ehemaligen Frontkämpfer zu er⸗ lauben, den Sarg des Marſchalls von der Nähe zu ſehen. Die Angelegenheit wird übrigens noch ein Nachſpiel in der Kammer haben, da der ſozialiſtiſche Deputterte Uhry eine Interpellation über die Vorfälle angekündigt hat. Im Pariſer Gemeinderat beſchäftigt man ſich bereits eifrig mit der Frage, welche Straße oder welcher Platz in Zukunft den Namen Fochs tragen ſoll. Beſonderen Anklang fand der Vorſchlag, den Etoile⸗Platz umzutaufen und ihm den Namen des Marſchalls zu geben. Man ſpricht auch da⸗ von, Foch eine Statue in einer Niſche an der Front des Louvre⸗Valaſtes zu errichten, wo ſich die Standbilder der großen Heerführer Frankreichs befinden. „ Diktatur in China Von Profeſſor Dr. Waldemar Oehlke Auf dem dritten großen Kuomingtang⸗Kongreß in Nanking am 15. März wurde der bisherige Vorſitzende des Rates der Exekutive, der ſiegreiche General Tſchiang Kai Schek, zum Diktator gewählt, jedoch mit einem Beirat von 11 Mit⸗ gliedern. Sein militäriſcher Gegenſpieler, nominell bisher Nankings Kriegsminiſter, der chriſtliche General Feng Mit Hſiang, hat die neue Hauptſtadt verlaſſen und den Krieg gegen Nanking eröffnet. Der ganze innere Zuſammenhang der Tat⸗ ſachen aber ſpricht noch lauter als ſolche Kabeltelegramme, wenn man den Faden verfolgt, an dem ſte ſich entwicklungs⸗ richtig nach einander aufgereiht haben. a Als Nankings Verhandlungen mit Tokio die Befreiung der Provinz Schantung von japaniſchen Truppen in nahe Aus⸗ ſicht zu ſtellen begannen, wurden alle ehrgeizigen chineſiſchen Räubergenerale hellhörig. Angeſichts der kommenden Lücke glaubte jeder der Nächſte dazu zu ſein, um ſie militäriſch aus⸗ zufüllen und ſo nicht nur ſtrategiſch das Heft in die Hand zit bekommen— denn Schantung iſt die Brücke zwiſchen Nord und Süd— ſondern auch die damit verbundenen Einkünfte. Was bedeutet da allein der Knotenpunkt und Waffenplatz Tſinanfu, der mir militäriſch in lebendiger perſönlicher Erinnerung ge⸗ blieben iſt, oder unſer deutſch ſo ſchön ausgebautes Tſingtau! Kein Wunder, daß Herr Feng auf Reiſen ging, Herr Tſchiang Diktator wurde! Schiffte ſich doch ſogar im gegenüberliegen⸗ den japaniſchen Hafen Dafren Schantungs früherer Gouver⸗ neur Tſchang Tſchung Tſchang ſofort nach ſeiner alten Pro⸗ vinz ein, deren Verluſt ihn ja doch ſeine Hunderte von Frauen gekoſtet hat. Er war immer bekannt als der größte Frauen⸗ liebhaber der Welt und hat ſich in der Zwiſchenzeit kümmerlich mit einigen Dutzend ſeiner allernächſten Nebenfrauen behelfen müſſen. Tſchiangs Diktatur iſt alſo ſchon auf den erſten Blick für China⸗Kenner keine bloße Frühlingslaune. Ohne Diktatur iſt China überhaupt noch nicht geweſen, denn an die Stelle des einſtigen kaiſerlichen Diktators traten. ſeit 1911 Provinz⸗Diktatoren. Ein„geeintes“ China hat es nie gegeben, gibt es auch jetzt nicht. Die augenblicklichen Nankinger Machthaber gelten dem Volk als„offizielle Ban⸗ diten“, die nur mit neuen Methoden die Auspreſſung be⸗ treiben. Es ſind ja bisher auch höchſtens drei Provinzen: Kiangſu, Tſchekiang und Anhwei, die mit monatlich 4½ Mil⸗ lionen Yüan die Hälfte der Nankinger Staatsausgaben be⸗ ſtreiten; und das im Bau befindliche Mauſoleum Sun Yat Sens koſtet allein 10 Millionen. So erklärt es ſich, daß Nanking es gegenüber Dollar und Pfund mit der Beſeiti⸗ gung der Exterritorialitätsrechte nicht ſo eilig hat, obwohl es bei dem Streik der chineſiſchen Poliziſten im Pekinger Geſandtſchaftsviertel bereits auf deren Seite getreten iſt. Es möchte ſchon, kann aber noch nicht recht; denn es will doch auch leben. Tſchlangs Diktatur hat indeſſen vor allem innerpolitiſche Gründe. Der geſamte linke Flügel der Kuomingtang⸗Partei hatte ſich nämlich inzwiſchen in drei feſte Kampfgruppen zu⸗ ſammengeballt, von denen die radikalſte unter dem frü⸗ heren Außenminiſter Eugen Tſchen ruſſiſch orientiert iſt, den Grundſatz revolutionärer Gewaltſamkeit von den Kom⸗ muniſten übernommen hat und ſich natürlich der Unter⸗ ſtützung der Frau Tſchen, Witwe Sun Yat Sens, erfreut, die gerade jetzt von Moskau nach Nanking zurückgekehrt iſt, fährlich nahe, nur mit der Einſchränkung, daß er ſie allein in ſeiner Perſon verkörpern möchte. Und da kommt ihm ſein militäriſcher Gegenſpieler Tſchiang diktatoriſch. Nachdem mehrere Attentate auf Feng verübt worden waren, ver⸗ ſchwand er. Es gefiel ihm nicht mehr in Nanking, wo außerdem Eugen Tſchens diplomatiſcher Gegenſpieler, der jetzige Außenminiſter Dr. C. T. Wang, zuſammen mit dem britiſchen Generalkonſul einen internationalen Klub ins Leben gerufen hat, deſſen Heim übrigens das Gebäude un⸗ ſeres früheren deutſchen Nankinger Konſulats werden ſoll. Nicht weniger notwendig war die Zufammenfaſſung der rechtsgerichteten Kuomingtangkräfte zur Diktatur, angeſichts der neuen Kantoner Herrſchaftsgelüſte im Süden und der zweifelhaften Machtverhältniſſe im Norden, wo der funge mandſchuriſche Marſchall Tſchang Hſuch Liang zu gleicher Zeit eine Kommiſſion nach Nanking ſandte und— den Vertrauten des Empörers Tſchang Tſchung Tſchang, den General Tſchu Nu Pu empfing. Nanking weiß auch, daß Amerika den Aus⸗ fall des ruſſiſch⸗britiſchen Handels für ſich auszunutzen bemüht iſt und daß Vertreter amerikaniſcher Truſte wie Ford, Remington, General⸗Eleetrie, General⸗Motors u. a. inzwi⸗ ſchen in Moskau verhandelt haben. Dergleichen macht ſich erſt ſpäter fühlbar, dafür aber nachhaltiger als der Aufruhr eines „„ßF——TT—————————T— Fr:... —— .—— f —.. ———ũ ü— —. ͤ 7—————̃[Ä TTT 0 — Dieſen Prinzipien ſteht auch det erwähnte General Feng ge⸗ 8 Seite. Nr. 146 Vene Mannheimer Zeitung(ende ug Mittwoch, den 7. März 1929 chineſiſchen Generals. Und Nanking weiß nicht minder gut, woran es mit Japan iſt. 5 Mit nicht geringem Verdruß mögen die Japaner Tſchtangs Diktatur begrüßen, nachdem ſie mit ſtrahlendem Antlitz den Empörer Tſchang Tſchung Tſchang auf einem ihrer Schiffe nach Schantung hatten abfahren ſehen, mit dem Fernziel einer neuen chineſiſchen Zerſplitterung. Japans Stunde rückt unaufhaltſam näher. Das Arbeitsloſenproblem, das dort viel ſchlimmer iſt als bet uns, wie ich aus eigener Anſchauung immer wieder erfuhr, ſagt der Regierung jeden Tag, daß es mit der runden Million jährlichen Zuwachſes der Bevölkerung lange nicht mehr weiter geht. Eine beſon⸗ dere Statiſtik des„Verbrechens aus Not“ hat ſich aufgetan, was nach der Erdbebenkataſtrophe von 1923 und der Finanz⸗ kataſtrophe von 1927 kein Wunder iſt. Bedenkt man, daß Europa im ganzen 19. Jahrhundert nur 20 Millionen Aus⸗ wanderer an die anderen Erdteile abgegeben hat, Japan an Braſilien in den letzten 10 Jahren nur 80 000, ſo muß man ſich früher oder ſpäter auf eine gewaltſame Oeffnung des Staatsventils gefaßt machen. Es wäre wohl auch trotz der Angelſachſen ſchon geſchehen, ſetzte Japan dabei nur nicht ſeinen China⸗Handel— 30 vom Hundert des chineſiſchen Ge⸗ ſamthandels neben 15 amerikaniſchen und 8 britiſchen— aufs Spiel. Boykott iſt, wenigſtens im Fernen Oſten, das ſchwerſte Geſchütz geworden. Und nun iſt den Japanern in Tſchtangs Diktatur ein neues Hindernis für ihre China⸗ Politik des„Teilens und Herrſchens“ erwachſen. Die neue Diktatur iſt weiſe genug, ſich fern von Peking — heute Peiping zu halten, dem größten Intrigen⸗ Zentrum der Welt. Ein nicht verjagter oder ermordeter Pekinger Diktator würde noch nach ſeinem Tode die größte Sehenswürdigkeit eines oſtaſiatiſchen Muſeums ſein. Mein altes Peking ſoll, wie Nanking jetzt verfügt hat, Mittelpunkt der Wiſſenſchaft bleiben. Ob das möglich ſein wird ohne eine Pekinger Diktatur? Denn in China iſt ebenſo wie ſonſt in der Welt der Diktator vor allem ſein eigener Finanzminiſter. In Nanking können ihm Pekinger Studenten nichts an⸗ haben, um ſo mehr aber ſeine eigenen Berater, Verbündeten und Generale. * „Meuterei und Verrat“ von Generälen Schanghai, 27. März.(United Preß.) Der offene Kampf zwiſchen der nationaliſtiſchen Regierung und der ſo⸗ genannten Kwangſigruppe von Generälen, die auf dem linken Flügel ſtehen, hat begonnen. Die Nanking ⸗ Regierung hat den Befehl herausgegeben,„den Aufſtand der Wuhan⸗Rebel⸗ len zu unterdrücken“ und gleichzeitig die Entlaſſung der Generale Litſchangjen, Litſchaiſum und Peitſchangſi dekretiert, denen Meuterei und Verrat“ vorgeworfen werden. f Die Stadt Hankau mit den beiden Nachbarorten galt ſeit langem als das Zentrum der radikalen Umtriebe. Die Nankingregierung hat eine formelle Kriegserklärung ver⸗ mieden, um ihre Gegner vor der Oeffentlichkeit als Rebel⸗ len hinzuſtellen. Tſchiangkaiſchek, der ſelbſt den Oberbefehl Uher die„Strafexpedition“ übernommen hat, wird ſich in den nuächſten Tagen nach Kiukiang begeben, wo ungefähr 30000 Mann Regierungstruppen konzentriert ſind. Im ganzen kann er noch weiter etwa 100 000 Mann in dieſem 5 Feldzug mobiltſteren. Die Wuhangruppe hingegen hat etwa 5090900 Mann im Feld und ihr ſtehen weitere Reſerven von bhöchſtens 50 000 Mann zur Verfügung. Dabei hofft man in 8 Hankau, daß die Kantontruppen ſich dem Kampf gegen Nan⸗ king anſchließen werden. Kanton kann ungefähr 100 000 Mann ins Feld ſtellen. Jedoch wird es naturgemäß mehrere Wochen dauern, bis dieſe an den Kriegsſchauplatz gebracht werden können. Tſchiangkaiſchek rechnet offenbar damit, bereits in der Zwiſchenzeit mit den Wuhanſtreitkräften fertig zu werden. f 5 Das große Fragezeichen bildet die Haltung Fengyu⸗ ſiangs, der in Schantung über ein wohlbdiſzipliniertes Heer von etwa 60 000 Mann verfügt. Fengyuſiang hat zwar ſeine Stellung als Kriegsminiſter der Nankingregierung niedergelegt. Er iſt jedoch im Vorſtand des Vollzugs⸗ ausſchuſſes der Kuomintang vertreten. Hier wird allgemein angenommen, daß Fengyuſiang gemäß der von ihm in frühe⸗ ren Fällen beobachteten Taktik zunächſt abwarten wird, welche Gruppe bei den bevorſtehenden Kämpfen ſich als die ſtärkere erweiſt und daß er erſt daun die Entſcheidung über ſeine eigene Haltung treffen wird. 5 75 N 5 Wr 5„ 0 b Theater und Muſik i Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Zu einer unge⸗ wöhnlichen Zeit fand das 206. Orgelkonzert geſtern abend ſtatt, das Arno Landmann veranſtaltete; ſeine Hörer⸗ gemeinde iſt deswegen auch recht klein geweſen. Bekanntlich gewöhnen ſich die Mannheimer an das Gute ſehr ſchnell und 5 an das Beſte am leichteſten. Was hier in dem ſchönen, ſtim⸗ mungsvollen Kirchenraum an Muſik geboten wird, gehört auch wirklich zum Beſten und würde in anderen Städten einen ganz anderen Zuſpruch aufweiſen als hier. Zu dem ſchönſten, was die Orgelkunſt zu bieten weiß, gehören die Cho ralvorſpiele von Bach. Der reife, abgeklärte Meiſter hat e geſchaffen, ſie ſollten die gottesdienſtliche Stimmung in 5 hat er alles, was er an religtöſer Empfindung in die Form des„Organons“ bringen konnte, hineingelegt. Selbſt in der Uebertragung für Klavier wirken dieſe Stücke noch erhebend, wie erſt, wenn ſie auf einem ſo fein differenzierten Orgel⸗ werk wie dem der Chriſtuskirche unter den Händen Meiſter Landmanns erklingen. All die Fragen der Interpretation dieſer Stücke verſtummen vor der klaren Herausarbeitung der muſtkaliſchen Linie, ihrem wunderbaren Ineinandergreifen und Vorwärtsdrängen, ihrer ſchlichten Führung und ihrer innigen Melodik. Zart verinnerlicht erklang das Choralvor⸗ ſpiel„O Lamm Gottes“, das Präludium„Andante und Fuge“ in Femoll nahm die Mitte des Abends, ein Werk öſterlicher Stimmung, das durch Kreuzeswunden zur lichten Erlöſung in den überirdiſchen Klängen des Andante führt, um dann in der Fuge ſeine kosmiſche Krönung zu finden. Das Prälu⸗ dium„O Menſch, bewein deine Sünde groß“ ſchloß mit ſeinem getragenen Choralgeiſt den Abend. Als Soltſtin trat Frau Zis bet Duühren⸗ Mannheim hervor, die in Geſängen für Alt ihrem warmen, gerundeten Stimmklang ſtarken Ausdruck und modulatoriſche Feinheit verlieh. Die Arie„Es iſt voll⸗ bracht“ aus der melodiſch ſo reichen Johanuespaſſion zeigte die Altiſtin im Vollbeſitz der Ausdrucksmittel für die Wieder⸗ gabe Bachſcher Geſänge. N* Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Ein gar zu der alten Thomaskirche zu Leipzig vorbereiten, und in ſie General Ludendorff verurteilt Wegen Beleidigung zu 800 Mark Geldſtrafe Aus Cuxhaven. 27. März, wird vom Wolffbüro ge⸗ meldet: In der Beleidigungsklage des Photographen Sparr gegen General Ludendorff wurde heute vor einer großen Zu⸗ hörerzahl vom Cuxhavener Amtsgericht das Urteil ver⸗ kündet. General Ludendorff wurde zu einer Gelbſtrafe von 800 Mark, erſatzweiſe für je 50 Mark ein Tag Ge⸗ fängnis verurteilt. 5 Die Begründung des Urteils verwirft die Auffaſſung Ludendorffs, daß die eventuelle Straftat noch unter das Amne⸗ ſtiegeſetz falle, da noch nach dem 1. Januar 1927 Zehntauſende von der inkrimierten Broſchüre Ludendorffs verkauft mor⸗ den ſeien. Die Beleidigungen werden beſonders in einem Artikel „Beispiele von der Hunnenmoral der Freimaurer“ aus der Broſchüre Ludendorffs„Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimniſſe“ erblickt, der ſich mit der„Feld⸗ loge zum aufgehenden Licht an der Somme“ beſchäftigt, in der Sparr, der als Feldphotograph zufällig mit auf das Bild gekommen iſt, unter anderem als Franzoſe bezeichnet wird. Straßenſenkungen in Kaſſel Wie das„Kaſſeler Tagblatt“ mitteilt, ſind in Kaſſel ſeit einigen Tagen an verſchiedenen Stellen große Pflaſter⸗ ſen kungen vorgekommen, die zum Einſturz der Straßendecke führten. Nach Pflaſterſenkungen, die im Laufe her Nacht zum letzten Freitag in der Wilhelmſtraße, am Karlsplatz und am Friedrichsplatz eingetreten waren, zeigten ſich Samstag nachmittag und in der Nacht zum Sonn⸗ tag weitere erhebliche Senkungen des Straßenpflaſters. Den bisher größten Einſturz der Straßendecke entdeckte man Sonn⸗ tag früh in der Ottoſtraße gegenüber dem Hotel„Kaiſerhof“. In einer Ausdehnung von etwa 20 Quadratmetern war das Pflaſter eingeſunken und in einem gewal⸗ tigen Loch von nahezu drei Meter Tiefe verſchwun⸗ den. Vermutlich iſt auch dieſer Einſturz, deſſen Beſeitigung mehrere Tage in Anſpruch nehmen dürfte, auf einen in der Nähe ſtattgehabten Waſſerrohrbruch zurückzuführen, deſſen Waſſermengen das Pflaſter und das Erdreich in dem gewal⸗ tigen Ausmaß unterſpült haben. Nach dem Einſturz bildete ſich eine Gefahrenquelle durch ein geborſtenes Gasrohr, das durch das geſunkene Erdreich hindurchführte. Ehe indeſſen die Situation gefähr⸗ lich werden konnte, hatte das Gaswerk die betreffende Leitung bereits abgeſtellt. a Dann zeigte ſich in der Wilhelmſtraße an der Einmün⸗ dung der Wolfsſchlucht, alſo wenige Meter unterhalb der Freitag zutage getretenen Zerſtörung des Pflaſters, eine neue erhebliche Straßenſenkung. Im Ausmaß von etwa zwei Qua⸗ dratmeter haben ſich Pflaſter und Erdreich hier beinahe um zwei Meter geſenkt. Auch am Friedrich⸗Wilhelmsplatz konnte neben den Gleiſen der Straßenbahn eine Straßen⸗ ſenkung in kleinerem Ausmaß wahrgenommen werden. Verhängnisvolle Waſſerrohrbrüche Berlin, 27. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Nicht weniger als drei große Waſſerrohrbrüche haben ſich geſtern in Berlin ereignet. In dem einen Fall in der Frank⸗ furter Allee ergoſſen ſich gewaltige Waſſermengen in den war bald derart überſpült, daß die Schienen der Straßenbahn abzuſacken drohten und der Verkehr in weitem Umfang ge⸗ ſperrt werden mußten. Zu einem ähnlichen Vorfall kam es in Strahlau⸗Rum⸗ melsburg, wo unter der Etſenbahnunter führung plötzlich der Fahrdamm aufriß und ein mächtiger Waſſerſtrahl an die Oberfläche ſchoß. Der dritte Fall ereignete ſich auf dem Bahnhof Wannſee. Hier hatte der Rohrbruch die Senkung eines Teils des Bahnſteiges zur Folge. Ein Zug⸗ beamter, der gerade einen Zug abfertigen wollte, wurde da⸗ durch verletzt, daß plötzlich der Boden unter ihm nachgab und einen halben Meter tief einſtürzte. Dem Be⸗ amten wurden beide Beine gebrochen. — Schacht des Untergrundbahnbaues. Der Fahrdamm; Badiſche Politik Zentrum und Gemeindereform Wie vor einigen Tagen berichtet, hat eine kürzlich in Karls⸗ ruhe abgehaltene kommunalpolitiſche Tagung des Zentrums den Beſchluß gefaßt, an der„bewährten Demokratie“ der badt⸗ ſchen Gemeindeverfaſſung nicht rütteln zu wollen und alles beim Alten zu laſſen. Umſo intereſſanter iſt eine Auslaſſung des Mannheimer Zentrumsſtadtverordneten Dr. Loren Peterſen, der in einem Rückblick auf die Etatsdebatten im Mannheimer Bürgerausſchuß im„N. Mannh. Volksbl.“ u. a. folgendes ſagt: „Es wurde zu Beginn der Beratungen allſeits die Frage auf⸗ geworfen, ob eigentlich die heutige Gemeindeverfaſſung, wie wir ſie in Baden haben, noch den Bedürfniſſen der Zeit ent⸗ ſpreche, und es iſt bezeichnend, daß dieſe Frage von nichtelner einzigen Partei bejaht wurde. Im Gegenteil, man war ſich darüber einig, daß der gegenwärtige Zuſtand in einer Stadt wie Mannheim unhaltbar ſei, und von verſchiedenen Seiten wurde auf das bayeriſche Syſtem als auf ein nachahmenswertes Beiſptel hingewieſen. Es wurde der lebhafte Wunſch nach einer endlichen reichsgeſetzlichen Regelung laut; da man aber allgemein mit einer Erfüllung dieſes Wunſches in abſehbarer Zeit nicht glaubte rech⸗ nen zu dürfen, erkannte man dem neu zu wählenden badiſchen Landtag die vordringliche Aufgabe der Schaffung einer neuen Gemeindeverfaſſung zu. Auch die Mannheimer Zentrumsfraktion iſt von der Unhaltbarkeit des jetzigen Zuſtandes überzeugt und ließ dies offen erklären. Sie vermag ſich in dieſem Punkte der Mehr⸗ heit des badiſchen Zeutrums nicht auzuſchließen, wobei ſie durchaus anerkennt, daß der jetzige Zuſtand für kleinere Gemeinden ſeine großen Vorzüge hat, die ſich aber bei großen Städten in ebenſo viele Nachteile verwandeln. In größeren Städten nimmt eben zwangsläufig der Bürgerausſchuß, der ja urſprünglich die Gemeindeverſammlung repräſentierte, den Cha⸗ rakter eines Parlaments an, ohne daß ihm parlamentariſche Be⸗ fugniſſe zuſtünden. Er iſt kaum mehr als ein Dekorumohne jeglichen praktiſchen Einfluß gegenüber dem all mäch⸗ tigen Stadtrat mit der Vertraulichkeit ſeiner Sitzungen und allen Nachteilen, die ſich daraus ergeben. Eine enge Fühlungnahme zwiſchen Stadtrats⸗ und Stadtverordnetenfraktion aber iſt prak⸗ tiſch ſelbſt bei beſtem Willen kaum möglich, da die Verhältniſſe viel zu kompliziert und unüberſichtlich ſind, die Entſcheidung häufig viel zu ſchnell getroffen werden muß, als daß man lange Beratun⸗ gen pflegen könnte. Mit gut funktionierenden Stammtiſchen kaun man nun einmal in einer Großſtadt wie der unſeren keine Kom⸗ munalpolitik machen. Auch wir ſind der Meinung, daß als Ideal ein vernünftiges Einkammerſyſtem nach bayeriſchem Muſter anzuſehen ſei; iſt dieſes Ideal nicht erreichbar, ſo wäre zum mindeſten mit Nachdruck auf eine Erweiterung der Kompetenzen des Bürgerausſchuſſes hinzuarbeiten, die ihm ein gewiſſes Initiativrecht gewährleiſteten. Der heutige Zuſtand jedenfalls erweiſt ſich von Jahr zu Jahr bei wachſendem Aufgaben⸗ bereich unter entſprechender Verantwortung als unhaltbar.“ Dieſen Mißſtänden, die hier durchaus zutreffend geſchildert ſind, wollten die volkspartetlichen Anträge im Landtag abhelfen. Aber das Zentrum will nicht und die So⸗ zialdemokratie ſagt natürlich„ja“. Warum? Aus Grün den der„bewährten“ Demokratie! 5 Letzte Meldungen Kommuniſtiſche Störung der Hamburger Bismarckfeier 9 — Hamburg, 27. März. Der allfährlich von den Pater⸗ ländiſchen Verbänden in Hamburg, am Vorabend des Ge⸗ 5 burtstages des Altreichskanzlers, veranſtaltete Fackelzug zum 5 Bismarckdenkmal, der diesmal auf den geſtrigen Abend ver⸗ legt wurde, nahm im allgemeinen einen ungeſtörten Verlauf. Dagegen ſind, wie die Polizei meldet, beim Aufmarſch zum Sammelplatz auf dem Winterhuder⸗Weg 3 Stahlhelm⸗ angehörige angefallen und durch Meſſerſtiche leicht verletzt worden. Ferner wurden auf dem Großneumarkt von einer fanatiſchen Menge Steine und Flaſchen gewor⸗ fen. Die Polizei ging mit dem Gummiknüppel vor und nahm 6 kommuniſtiſche Ruheſtörer feſt. Ferner wurden drei Zugteilnehmer auf dem Heimweg von einer Uebermacht mißhandelt. f a Schiffsuntergang im Nebel 5 Schanghai, 27. März.(United Preß.) Der italieniſche Zerſtörer Muggia“, der von Amoy nach Schanghai unter⸗ wegs war, iſt im Nebel auf ein Riff gelaufen und geſunken. Die Beſatzung von 5 Offizteren und 112 Mannſchaften, wurde von einem chineſiſchen und einem fapaniſchen Dampfer ge⸗ rettet, die die Schiffbrüchigen nach Schanghai bringen. * Abſchiedsrundreiſen unternommen, mit dem öffentlichen Auf⸗ treten nun endlich in Wirklichkeit Schluß machen. Alle billige Rückſichtnahme auf den geiſtig bedeutenden, ehemals auch für die praktiſche Betätigung hochbegabten und innerhalb gewiſſer ner leine Singſtimme beſaß er ja bekanntlich nie) heute nicht mehr die phyſiſchen Mittel ſein eigen nennt, um als eindrucks⸗ kräftiger Ausdeuter bezw. Mittler von Dichtergeiſt und⸗Wort, und gar als Repräſentant von Dramengeſtalten berafen zu erſcheinen. Gewiß, Leſſings„Nathan“, der, nachdem er lange dem Spielplane ferngeblieben, am Sonntag vor zahl⸗ reichem Publikum in Szene ging, verlangt für die befahrte Titelfigur nicht etwa einen jugendlichen, vielmehr einen aus⸗ gereiften Darſteller, aber wenn das perſönlich Senile des Schauſpielers(zumal in der Sprache) ſo beklemmend in die Erſcheinung tritt wie bei Wüllner, vermögen alle Abgeklärt⸗ heiten der Auffaſſung und alle altbewährten Feinheifen im Aufbau des Rhetoriſchen den gedachten Kardinalfehler nicht mehr wett zu machen. So mußte es eben bei guten Momen⸗ ten bleiben. Das Schlimmere jedoch war voraufgegangen und dazu hatten ſich allerdings nur ſehr wenige Theater⸗ freunde eingefunden: Der im 71. Lebensjahr ſtehende Kunſt⸗ veteran hatte den nicht gerade guten Geſchmack, als Goethe⸗ ſcher Fauſt(JI. Teil) aufzutreten und mußte von dem Augen⸗ blicke an, da der alte in den Liebhaber verwandelt wird, als Erſcheinung, als Darſteller und Sprecher völlig verſagend, dem Fluche der Lächerlichkeit anheimfallen. Dieſer lei⸗ digen Wahrheit gegenüber nützt alles ſchöne Drumherumreden nichts. Wußte der Schauſpieler ſchon nicht, wo ſein Vermögen endet, ſo hätte die Intendanz dem Schauſpielhauſe das Fiasko ſolcher Fauſtfaree erſparen müſſen. N 4 Der Wet zum Frieden Als vor zehn Jahren die Oſterglocken das Auferſtehungs⸗ feſt einläuteten, gab es in und um Deutſchland nichts als Bedrückung, Wirrwarr, Aufruhr und Not. Seit 1919 iſt der Weg zum innern und äußern Frieden, allerdings viekfach unterbrochen durch heftige Rückſchläge, e folgreich beſchritten worden. Wie ſchwer und mithſelig dieſer Weg war, zeigt ein. Gaſtſptel war es. Ludwig Wüllner ſollte, nachdem * Jahren als Sänger, als Rezitator und Schauſpieler[Rückblick über das letzte Jahrzehnt, den die Kölniſche von der Natur gezogener Grenzen Hervorragendes leiſtenden Künſtler darf nicht die Tatſache ignorieren laſſen, daß Wüll⸗ Illuſtrierte Zeitung in ihrer Oſternummer gibt. In Wort und Bild läßt ſie noch einmal all die Leiden an uns norüberziehen, die ſich als Markſteine der Geſchichte der letz⸗ ten Jahrzehnte für immer ins Gedächtnis prägen werden. Ernſter und heiterer Natur iſt der weitere Inhalt. Aus fach⸗ männiſcher Feder erfahren wir etwas über die moderne Faſk⸗ nerei, maleriſche Bilder zeigen uns Oſtern in Ungarn. Zu Frühlingsanfang zeichnete Frank Behmak eine luſtige Seite. Kinderbilder werden das Entzücken der Frauen bilden. Die literariſchen Beiträge werden von Karl Kinndt, Otto Soyla, Hans Natonek, Bert Schiff und andere Namen von Klaug beſtritten. Die Denkſportaufgabe„Taſchenrazzia“ wird auch diesmal den Leſern Kopfzerbrechen, aber auch Vergnügen be⸗ reiten.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) * Am Oſtermorgen. Ein Märchen ⸗ Bilderbuch von a Margarete Thiele. Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart. Drei gute Namen, beſtens bekannt in weiten Kreiſen der Eltern, denen die Wahl guter Bücher für ihre Kinder eine wichtige perſönliche Angelegenheit iſt, kennzeich⸗ nen dieſen neueſten Band der„Märchen⸗ Bilderbücher“ des altangeſehenen Stuttgarter Verlags. Die großen Vorzüge TTT. ĩ ̃ ̃ͤ ͤ¼——¼ß,wXé. a dieſes ganz neuen Typs unter den Bilder⸗ und Märchen⸗ büchern, auf die wir ſchon anläßlich früherer Bände nach⸗ drücklich hingewieſen haben, die eigenartige Verſchmelzung prächtiger farbiger Künſtlerbilder mit Märchengeſchichten aus berufenen Federn, alles dies iſt in vollem Maße auch dem neuen Oſterbuch zu eigen. Marg. Thiele verſteht es, den Kleinen in ihrer Sprache vom Oſterhaſen, vom Frühling, von den Sonntagskindern, die das ſehen dürfen, zu erzählen und die öſterliche Zeit mit Märchenſchimmer zu verklären. Die Bilder von A. Scheiner und R. Winkler ſind ebenſo echt kind⸗ lich wie echt künſtleriſch. Der Haſe, den Winkler für den Einband geſchaffen hat, iſt geradezu ein Meiſterſtück der Tier⸗ malerei. Der außerordentlich hohe Wert ſolcher Bücher für die Entwicklung des kindlichen Geiſtes und Gemütes ſollte alle Eltern veranlaſſen, auf Oſtern ihren Lieblingen auch eine dauerhafte Freude in Geſtalt eines Märchen ⸗Bilder⸗ buches des Unjon⸗Verlages ins Neſt zu legen. 5 2 8 5 5 „ S ü E n n A n GO o u eee e FF Mittwoch, den 27. März 1929 Neue Mannheimer Zeilung(Abenb⸗Ausgabe) . Selte. Nr. 146 Wirk ſchaftliches Soziales Ausbau der Angeſtelltenverſicherung Das Geſetz vom 7. März 1929 bringt zwet wichtige Ver⸗ beſſerungen in der Angeſtelltenverſicherung. Die Wartezeit dauert allgemein nur noch 60 Beitragsmonate. Sind weniger als 30 Beitragsmonate auf Grund der Verſicherungspflicht zurückgelegt, ſo beträgt ſie 90 Beitragsmonate. Die Warte⸗ zeit für das Ruhegeld männlicher Verſicherter betrug bisher in der Regel 120 Beitragsmonate. Ferner wird Ruhegeld beim Vorliegen der ſonſtigen Vorausſetzungen auch ſolchen Verſicherten gewährt, die das 60. Lebensjahr vollendet haben und ſeit mindeſtens einem Jahr ununterbrochen arbeitslos ſind. Es wird für die weitere Dauer der Arbeitsloſigkeit gezahlt. Beſteht ein Anſpruch auf Arbeits'ſloſenunterſtützung (verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung, Kriſenunter⸗ ſtützung oder Sonderunterſtützung bei berufsüblicher Arbeits⸗ loſigkeit), ſo beginnt das Ruhegeld früheſtens mit dem Weg⸗ fall dieſes Anſpruchs. Das Geſetz iſt am 1 März 1929 in Kraft getreten. Iſt ein Antrag auf Leiſtungen vor dem 1. März 1929 rechtskräftig abgewieſen worden, ſo iſt auf Antrag zu prüfen, ob die Vorſchriften des neuen Geſetzes für den Berechtigten günſtiger ſind. Jahres 1930 geſtellt werden. Beamtenbezüge und Heimſtättenbau Nach einer Mitteilung des Reichsverſorgungsamtes hat der Reichsarbeitsminiſter hinſichtlich der Abtretung von Be⸗ amtenbezügen zum Heimſtättenhau zur Klärung aller Zwet⸗ felsfälle grundſätzlich entſchieden, daß von der Erweiterung der Abtretungsgrenze alle zur Beſtreitung der Lebenshaltung beſtimmten laufenden Bezüge erfaßt werden ſollen. Hierunter fallen danach auch Grundgehalt und Wohnungsgeldzuſchuß des aktiven Beamten, Wartegeld, Ruhegeld, Ruhegehalt, Witwen⸗ und Waiſengeld, örtliche Sonderzulagen und Beſatzungs⸗ zulagen, ferner im Gegenſatz zu den bisher geltenden Vor⸗ ſchriften auch Frauen⸗ und Kinderzulagen. Ausgenommen ſind noch Dienſtaufwandentſchädigungen und einmalige Be⸗ zlige, wie Sitzungsgelder, Tagegelder und Reiſekoſten. Der Pauſchbetrag, der tropendienſtbeſchädigten Ruhegehalts⸗ empfängern als laufende Entſchädigung für beſondere Auf⸗ wendungen anſtelle einmaliger Beihilfe zu Heilbehandlungs⸗ koſten gewährt wird, kann nach ſeiner Art und Zweckbeſtim⸗ mung 5 zu den ſonſtigen laufenden Bezügen gerechnet ädtiſche Nachrichten Die Ofterferien haben begonnen Der Frühling hat Natur und Menſchenſeele ein neues Auferſtehen geſchenkt. Ein frohes Hoffen geht durch die Welt. Mitten in dieſe herrliche Zeit fallen die ſchönſten aller Ferien: die Oſterferien. Mit ihnen hat ein arbeitsreiches Schul⸗ jahr ſeinen Abſchluß gefunden. Zwar können nicht alle Schüler und Schülerinnen ſich ungetrübt über den Beſchluß des Schuljahres freuen, denn manchem beſcheinigte das Oſterzeugnis Faulheit, Leichtſinn oder Unfähigkeit durch ſchlechte Noten oder gar Nichtverſetzung. In dieſem Falle bilden Aerger und Sorgen der Eltern und Scham und Reue der Kinder einen ſchlechten Auftakt zum Ferienbeginn. Gut aber iſt, daß die Jugend ſich mit leichtem Sinne über Unan⸗ genehmes hinwegſetzen kann und daß ein ſchlechtes Zeugnis einem jungen Menſchenkind auf die Dauer die Ferienfreude nicht zu trüben vermag, denn die freien Tage ſollen zur Er⸗ holung und Stärkung dienen. Um ſich aber an Leib und Seelt recht kräftigen zu können, bedarf es vor allem der Lebens⸗ freude. Die Jugend ſoll froh ſein in den Ferien. Beſonders in den Oſterferien iſt ihr das Frohſein recht leicht gemacht. Es iſt ja die Zeit, wo die erſten Blumen die Fluren ſchmücken, wo Sträucher und Bäume anfangen, Knoſpen zu treiben, wo die Welt allmählich wieder ihr farbenprächtiges Kleid anzieht. Es iſt die Zeit, in der man wieder fröhlich wandern kann. Vergeſſen iſt der unerbittliche Winter. Die Loſung heißt:„Hinaus in die Ferne!“ Jetzt dürfen wir uns wiederum an den leuchtenden Augen der Buben und Mädels freuen, die mit Ruckſack und Klampfe durch unſere herrlichen Der Antrag kann bis Schluß des mehr zur Geltung, als in der engen, kahlen Turnhalle, die deutſchen Gaue wandern, ein frohes Lied dabei ſingen und int Herzen ſich ſo jung und rein fühlen. Aber auch die Kinder. die daheim bleiben müſſen, können ſich jetzt wieder froh im Freien tummeln. Im eigenen Garten, auf den Spielplätzen in den Parks kehren ſie jubelnd wieder zu ihren alten Freun⸗ den zurück, zu Schaukel, Rutſchbahn, Reck und Barren. Auf der Straße, trotz Vermahnung und Verbot, ſpielen und lärmen ſie wieder beim Reifſchlagen, Tanzknöpfles, Ball⸗ ſpielen, Rollerfahren uſw. Die Größeren bevölkern wiederum die Sportplätze und ſuchen ſich bei Handball, Fußball und Tennis kräftig und geſchmeidig zu erhalten. Frohgemut rudern ſie auch wieder auf den Flüſſen. Die Krone aller Ferienfreuden erlangen aber die, die mit ihren Eltern eine ſchöne Reiſe machen und ſich ſo an Kenntniſſen und Lebens⸗ erfahrung weſentlich bereichern dürfen. Den guten Oſter⸗ haſen, der die Kinder ſo reich beſchenkt, den aber unſere A⸗BC⸗Schützen ſchon nicht einmal mehr gelten laſſen wollen, dürfen wir ſelbſtverſtändlich nicht zu erwähnen vergeſſen. Ohne ihn wäre die ſchönſte Ferienzeit nur ein halber Genuß, was bedeutete ohne ihn der Jugend überhaupt das Oſterfeſt? Unzählbar ſind die Ferienfreuden der Jugend. Die Lehrer aber ſind froh, wenn ſie ihre abgeſpannten Nerven in der Ruhe und Friedlichkeit der Natur erholen können, denn bald, zu bald nur ſind die drei Ferienwochen herum. Ein neues Schuljahr aber verlangt den Einſatz der ganzen Perſönlich⸗ keit. G. B. Abſchied vom Schuljahr Schlußfeier der Tulla⸗Oberrealſchule Die letzten Tage des Schuljahres ſollten der Oeffentlichkeit Einblick gewähren in die Arbeit der Schule. Flotte Turnvor⸗ führungen zeigten, mit welchem Eifer die Jugend ſich der kör⸗ perlichen Ausbildung widmet. Die öffentlichen Prüfungen boten Beiſpiele der Arbeitsweiſe in den hauptſächlichſten wif⸗ ſenſchaftlichen Fächern. Die Ausſtellungen gaben einen Ueber⸗ blick über die reiche Arbeit auf handwerklichem, kunſtgewerb⸗ lichen und künſtleriſchen Gebiet. Dieſem Teile der Geſamtaus⸗ bildung wurde in den letzten Jahren beſondere Aufmerkſam⸗ keit gewidmet. Die Fülle der angeſtellten Arbeiten iſt ein Be⸗ weis, daß hier Kräfte geweckt wurden, die früher ungenützt verkümmerten. Beachtlich waren beſonders farbenprächtige, fein abgeſtimmte Aquarelle, eine Anzahl Porträts und Radie⸗ rungen von Schülern der Oberklaſſen. Ein beſonderer Raum war den Arbeiten des Photographiſchen Praktikums vorbe⸗ halten. Feine Auswahl der Motive und peinlich ſaubere Aus⸗ führung auch der kleinſten Arbeit zeigen, daß hier das Wiſſen⸗ ſchaftlich⸗techniſche ebenſo betont wird, wie das künſtleriſche Sehen und Schauen. Profeſſor Fröhner, der Schöpfer und Leiter des Praktikums, darf auf dieſen Anfangserfolg ſtolz ſein. Leider war der Beſuch dieſer Veranſtaltung durch die Oeffentlichkeit gering. Die Schüler aber wanderten immer und immer wieder durch die Räume. An ihren ſtrahlenden Augen konnte man die Freude ableſen, die eigenes Schaffen in den Herzen der Jugend weckt. Die Schlußfeier im Muſenſaal war dem Andenken Leſſings gewidmet. Rezitationen des Sprechchors und Ge⸗ dichte waren der Geſamtidee entſprechend ausgewählt und be⸗ reiteten die Grundſtimmung für die Einführung in Leſſings Gedankenwelt geſchickt vor. Nietzſches Gedicht„Vereinſamt“, von dem Unterprimaner Heſſo Huber mit wahrhaft künſtleri⸗ ſcher Einfühlung vorgetragen, veranſchaulichte erſchütternd die unermeßliche Qual des vereinſamt ringenden Genies. So fand Profeſſor Etzel die Feſtverſammlung in der rechten Stimmung, als er, ausgehend von der großen Not unſerer Zeit, mahnte, die hohen Werte feſtzuhalten, die unſere geiſtigen Führer in hartem Ringen geſchaffen haben. In kurzen Zügen entwarf der Redner ein Lebensbild des großen Dichters und legte daun dar, daß der nimmermüde Kämpfer für Wahrheit, Toleranz, geiſtige Freiheit und Humanität uns auch heute noch Wegbereiter ſein muß. In dem ſchönen Saale kamen auch die Leiſtungen des wohlgeſchulten Chors und des Schülerorcheſters ſonſt zu ſolchen Feiern benützt wird. Werke von Bach, Mozart, Beethoven und Händel kamen in Reinheit und künſtleriſchem Schwung zum Vortrag, wie man es ſonſt bei Schülerauffüh⸗ rungen nicht gewohnt iſt. Der reiche Beifall möge Muſiklehrer Gaber und Lehrer Braunſtein ein Zeichen dankbarer Anerkennung ſein. Bei der Entlaſſung der Abiturienten wies Direktor Gſcheidlen nochmals auf die Bedeutung Leſſings als geiſti⸗ gen Führer unſeres Volkes hin. K. Großer deutſcher ſtenographiſcher Weltbewerb Das Ergebnis in Baben— über 10 000 Arbeiten Das vor kurzem vom Deutſchen Stenographen⸗Bund, Sitz Dresden, in ganz Deutſchland veranſtaltete große ſteno⸗ graphiſche Fernwettſchreiben hatte auch in unſerem engeren Heimatlande Baden einen guten Erfolg aufzu⸗ weiſen. Mehr als 1000 Perſonen hatten ſich an über 80 badiſchen Orten zu dieſem friedlichen Wettbewerb eingeſtellt. Die Schüler⸗ und Beamtenſchaft waren ebenfalls gut ver⸗ treten. Man konnte ſich an dem recht⸗ und ſchönſchriftlichen Wetthewerb beteiligen oder ſich der Prüfung im Schnell⸗ ſchreiben unterziehen. Bei letzterem Wettbewerb wurde in zwölf Abteilungen geſchrieben, nämlich von 80 bis 300 Silben bei einer Anſagedauer von fünf Minuten. Die Texte waren norher in verſchloſſenem Umſchlag von der Zentralſtelle in Dresden geliefert worden. Sie wurden im Beiſein der Schreiber von dem mit der Leitung beauftragten neutralen Vertrauensmann aus einem anderen Verein geöffnet. Das ganze Diktat wurde dann von erfahrenen Fachleuten dikttert. Jeder Teilnehmer mußte den geſamten Text in einer den Erfahrungen des praktiſchen Geſchäftslebens entnommenen Zeit in Langſchrift übertragen. Nach der übereinſtimmenden Meldung der Vertrauensleute wurde dieſem neuartigen Unternehmen auch durch Handel, Induſtrie und Behörden lebhaftes Intereſſe entgegengebracht. Die Schreiben vollzogen ſich allerorts reibungslos. In den kommenden Wochen erfolgt. die Durchſicht der in die Zehntauſende gehenden einzelnen Arbeiten durch erfahrene, beſonders zuſammengeſetzte Prü⸗ fungs⸗ und Wertungsausſchüſſe. Man kann jedoch Dank einer gut vorbereiteten Organiſation bald mit der Veröffentlichung des Ergebniſſes rechnen. Die Allgemeinheit wird dem Deut⸗ ſchen Stenographenbund und ſeinen wackeren Mitarbeitern vollen Dank wifſen für dieſe großzügige Tat, wodurch die Brauchbarkeit und weite Verbreitung der deutſchen Einheits⸗ kurzſchrift einwandfrei nachgewieſen wird. 5* *Die erſte diesjährige Automobil⸗Verſtejgerung der Jungbuſchgarage Mannheim fand unter ſehr reger Beteili⸗ gung von Intereſſenten aus Baden, der Pfalz, Heſſen und Württemberg erſtmals in der neu errichteten Auktionshalle Frieſenheimerſtraße ſtatt, um das Jungbuſchviertel vom ſtar⸗ ken Autoverkehr zu entlaſten. Im ganzen wurden 26 Wagen abgeſetzt. Erzielt wurden 400%(Mathis und Peugeot) bis 1200/ für kleine Wagen, 1200— 2800% für mittlere und 30005400%(Buick) für ſtarke Wagen. Die Kaufluſt war rege. * Schwerer Unfall infolge rückſichtsloſen Motorradfahrens. In raſendem Tempo fuhr geſtern abend ein Motorrad⸗ fahrer aus Mainz mit einem Beifahrer auf dem Soziusſitze durch die Schwetzingerſtraße. Ein Pferd, das vor einen ſchwer beladenen Wagen geſpannt war, ſcheute, da der Motorrad⸗ fahrer zu nahe herangefahren war. Der Fuhrmann erhielt von ſeinem Pferd einen Schlag gegen das linke Bein, wodurch er einen Knöchelbruch davontrug. Der rückſtchtsloſe Motorradfahrer fuhr weiter. Es konnte jedoch die Nummer ſeines Rades feſtgeſtellt werden. Verloble benulgen am Oster- Samstag für ihre Verlobungs- Anzeige die eue ſHlannheimer Zeiiung 2 N Jeruſalemer Skizzen Von Dr. E. Zehnder Eine eigenartige Stadt, dieſes Jeruſalem, gewiſſermaßen religiöſe Capitale der führenden monotheiſtiſchen Religionen; für Chriſten, Juden und Mohammedaner gleich verehrungs⸗ würdig; für den chriſtlichen Beſucher jedoch eine arge Ent⸗ täuſchung. Er wird eigentlich nicht froh ſeiner Zugehörigkeit zur chriſtlichen Gemeinſchaft; Charfreitagszweifel umfangen ſeinen Geiſt und nach wenigen Tagen Aufenthalt an den hl. Stätten wird es ihm klar, warum Mohammedaner und Juden mit derſelben bald offenen, bald verſteckten Verachtung auf das Chriſtentum blicken. An keiner Stelle der Welt, trotz gleißen⸗ der Lampen und pomphafter Zeremonien fühlt man den Geiſt des erhabenen Schöpfers des Chriſtentums weniger als in Jeruſalem und Bethlehem. Wie ganz anders empfindet man die lichte, heilige Heldengeſtalt des Nazareners in einer kleinen, einfachen Bergkapelle, unbelaſtet von dem zur bloßen Form erſtarrten Erinnerungskult Jeruſalems. Kein Zweifel, wenn Chriſtus noch einmal ſeinen Einzug in Jeruſalem halten würde, wären es beſtimmt diejenigen, welche nicht müde werden, ſeinen Namen als Privileg auserwählter Men⸗ ſchen zu nennen und zu tragen, die auch heute wieder das „erueifigi“ riefen und wie vor 2000 Jahren den Sohn Gottes als„Gottesläſterer“ dem Kreuzestode überlieferten. Trotz dieſer herben Enttäuſchung und der Beſchämung, die man bei dieſem ewigen Hader der vielen chriſtlichen Kon⸗ Konfeſſtonen um die hl. Stätten empfindet, bleibt Jeruſalem die Wiege der Chriſtenheit, aber auch Heimatſtadt des Inden⸗ tums und eine feſte Burg des Iflams. Beſonders ein Monument umſchlingt die Religions⸗Syſteme. Ein tröſtendes, hoffnungsſpendendes Moment an der entzweiten Menſchheit; Chriſt, Jude verliehen. mohammedaniſchem Beſitz befindliche Omar Moſchee, in welcher man die Architektur einer urchriſtlichen Kathedrale er⸗ kennt, die in noch früheren Zeiten Mittelpunkt des ſalomoni⸗ ſchen Tempelbaues war. Der rauhe Felſen, auf welchem Abraham ſeinen Sohn Iſaak zu opfern bereit war; allen drei monotheiſtiſchen Religionen gleich verehrungswürdig erſchei⸗ nend, löſt in ſeiner unbehauenen Form, lediglich von einer verſchiedenen 5 hunderte aus aller Welt zuſammengetragen worden ſind und un ö Mohammedaner haben dem großen Tempel ſeinen Charakter Kein ſchönerer Bau ziert Jeruſalem, als die in tige Jahrhunderte und Jahrtauſende dieſen Erlöſergedanken Brüſtung umgeben, ein befriedigendes, verſöhnendes Gefühl aus. Die verſchwenderiſch reiche Innenornamentik, die ge⸗ waltige Kuppel, die rundbogigen Arkaden, die prachtvolle Form und Macht des Octogons mit ſeinen farbenbunt⸗leuch⸗ tenden perſiſchen Majoliken, der majfeſtätiſche Platz, deſſen wuchtige Größe durch die engen, angrenzenden Gaſſen vor dem Auge des Beſuchers umſo plaſtiſcher erſteht, bildet vom Standpunkt des Kunſtfreundes den ungetrübteſten Genuß, den Jeruſalem vermittelt. Eine der ſchönſten, architektoniſchen Schöpfungen des ſich hier vereinenden Morgen⸗ und Abend⸗ landes. Die Grabeskirche ſteht dazu, in Berückſtchtigung ihrer Be⸗ deutung, in ſchreiendem Mißverhältnis. Schon die äußere Form, die ſich als ein Opfer der vielen Stürme des früheren und ſpäteren Mittelalters präſentiert, vermittelt den Eindruck des Unfertigen, Krüppelhaften, an der Entwicklung verhinder⸗ ten Baues; das Innere hat die erhabene Größe des Erlöſer⸗ gedankens überhaupt nicht erfaßt. Die verſchiedenen chriſtlichen Kirchen, die innerhalb der Grabeskirche ſo richtig einander entgegengeſetzt erbaut erſchei⸗ nen, werden dem gläubigen Beſucher ſtatt zur Befreiung zum Rätsel, worüber der Prunk glitzernder Edelſteine, der Schein gleißender, goldener und ſilberner Lampen nicht hiuweghilft. Einzig das Innere der kleinen, kaum 4 Perſonen faſſenden von einem orthodoxen Popen ununterbrochen bewachten Gra⸗ heskapelle vermag infolge ihrer größeren Einfachheit einen nachhaltigeren Eindruck zu hinterlaſſen. Aber wie ratlos ſteht man auf Golgatha in Anbetracht des überladenen, aufdring⸗ lichen Kirchenputzes, der fegliche ernſte Sammlung verunmög⸗ licht. Anſtatt daß man vor einem einfachen Kreuz von über⸗ wältigendem Schuldbewußtſein niederſinken würde, begafft man die Unzahl der glitzernden Dinge, die im Laufe der Jahr⸗ vergißt darob, daß Golgatha der Weltgeſchichte eine andere Wendung verlieh und jeder chriſtliche Beſucher am Schickſals⸗ platz ſeines jenſeitigen Lebens ſteht. Vielleicht erfaſſen kfünf⸗ reiner, urſprünglicher und geſtalten die Grabeskirche zu dem, was ſie ſein ſollte: zur eindringlichen Mahnung an das gewal⸗ tige, weltbewegende Geſchehen, das ſich hier vor 2000 Jahren abſpielte. Am intenſioſten erlebt man Jeruſalem in feiner über⸗ ragenden Bedeutung bei aubrechender Dämmerung auf ſteilen Gekrabbel, belebt von hockenden, feilſchenden Wegen des Gartens Gethſemane ſpazierend, fern von all' dem ſtörenden Krims⸗Krams der Stadt. Hier, wo unſer Auge das Tal Joſaphat ſchaut, wo nach der hl. Schrift das letzte Gericht den Schlußſtein auf die Menſchheitsgeſchichte ſetzen wird, findet man ſich ſelbſt wieder. Zu den intereſſanteſten Bildern, die Jeruſalem vermitteln, gehört ein Beſuch der jüdiſchen Klagemauer am Freitag nach⸗ mittag oder Sabbatmorgen. Schon lange bevor man ſich dieſer, den Juden geheiligten Stätte nähert, ertönen eindringliche Klagelaute aus Hunderten von Kehlen durch die Luft, in den engen Gaſſen ein verworrenes, faſt unheimliches Echo aus⸗ löſend. Der Anblick dieſer Trauerſzene erweckt auch im Nicht⸗ juden ein Mitgefühl. Jüdiſche Frauen mit farbigen Kypf⸗ tüchern beten in wimmerndem Tone und hämmern ihre Köpfe an die Mauer, Rabbiner in leuchtenden Sammtgewändern und Pelzmützen leſen, mit dem Kopf gegen die Klagemauer gelehnt, aus der Thora, andere in langem Kaftan wehklagen in rhyth⸗ miſchen Bewegungen und ſchlagen mit geballten Färſten an die wuchtige Quadermauer, die letzten Reſte des ſalomoniſchen Tempels, indem ſie ihre Oberkörper in ſchnellem Tempo vor⸗ und rückwärts bewegen, an die Gebetsweiſe koranrezitierender Mofſlemin in der Moſchee erinnernd. Die Klagen um die verlorene Herrſchaft J das Nichteintreffen des verheißenen Meſſias Vesleihen ihren Stimmen oft etwas Grollendes, Heftiges, um darauf gleich wieder eine mehr bittende Klangfarbe anzunehmen. Prächtige Köpfe findet man unter dieſen Geſtalten, vornehme, würdige Gelehrtenantlitze wechſeln ab mit drollig⸗verſchmitzten und be⸗ rechnenden Geſichteru, denen man ſchon einmal in Lemberg oder Krakau begegnet zu ſein glaubt. Jeruſalem mit ſeinen engen, ſchmutzigen, von den Kreuz⸗ fahrern mit ſteinernen Bogen überbauten Gaſſeu, feinen über⸗ wilbten Gemüſe⸗, Fleiſch⸗ und Bazarläden, wo ſchwerbepackte Eſel und Kamele plötzlich den Durchgang auf Minuten ver⸗ unmöglichen, mit ſeinem auf⸗ und abwogenben Gekrtbbel und Juden und Ara⸗ bern, prächtig⸗ſtolzen Beduinengeſtalten, denen das Unabhän⸗ gigkeitsgefühl aus den Augen ſtrahlt, neugierigen, amerikani⸗ ſchen Snobs, welche nur ſchnell ſehen, nichts erklärt haben wol⸗ len, von frommen Pilgern, die am Ziele ihres langfährſg⸗ Jerufalems und gehegten Wunſches ganze Berge von Devotionallen zuſammen⸗ kramen, wo Bazarinhaber unermüdlich zur freien Wie ihrer Ware einladen, iſt eine Welt für ſich. 4. Seite. Nr. 140 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. März 1929. Großputz Ganz verwunnert habb ich geſchtern morche meine Aage geriwwelt, als ber Wecker runnerraſſelt unn dodebei wars Roch ſchtockfinſchtere Nacht im Schloofzimmer. Do kann was mit ſchtimme, habb ich gedenkt, denn ſunſcht raſſelt als der Raſſelkaſchte, wenns ſchun heller Dag iß. Awwer lang habb ich nit noochzudenke brauche, denn mei Fraa ſauſt mit beede ieß zugleich aus de Feddere raus unn brillt mir in die Ohre:„Uffſchtehe“.„Zu was uffſchtehe?“ froog ich ganz ahnungslos, denn inzwiſche habb ich mich iwwerzeugt, daß's erſcht finfe war.„Raus,“ ſchreit do mei Fraa ſchun widder, „ich habb Putzbag heit, do muß ich beizeit anfange“. Loß'r mei Ruh“ habb ich'ſaacht, mich uff die anner Seit gelegt unn verſucht, weiterzuſchloofe. Awwer mit des Geſchickes Mächte iß keen Bund zu flechte, ſo hotts ſchun frieher geheeße unn den Ausſchpruch kann'r aach uff e putzwiedige Hausfraa anwende. Zuerſcht iß mir uff ganz ge⸗ hheimnisvolle Weis mei Bettdeck ſanft entſchwunde, dann habn ich e paar liewevolle Boxſchtöß bekumme, dodruff iß'r ſogar des Bettduch unner mir fortgezooche worre unn eh ich mich verſehe habb, ſinn ſchunn die Matratze rausgezooche worre. Der'ſcheitſcht gibt nooch, denk ich for mich unn mach mich halt ſo langſam ferdig. Was ich awwer ang'fange habb, war mit recht. Iwweral bin ich meiner Fraa im Weg geweßt, Auttemool in Ruh habb ich mich raſtiere könne. Unn wie ich gar mein Kaffee verlangt habb, do bin ich ſcheen angekumme: „Heit gibts keen Kaffee, ich habb kee Zeit for ſo Sache, ſieh zu, wo Du was kriggſcht.“ Gege ſo klaſſiſche Ausſchprüch kann mir nadierlich nix mache unn ich habb gemacht, daß ich aus der ungemietliche Atmosfäre nausgekumme bin. Zum gute Glick kann'r aach noch ſunſchtwo Kaffee drinke unn ſein Kummer nunnerſchwenke, awwer ungerecht iß's doch, daß'r wege ſo eener lumpige Putzerei um ſein gemietliche Frieh⸗ ſchticksdiſch kummt. i Wie ich awwer zum Mibdageſſe heemgekumme bin, bin ich gar nit zur Diehr neigekumme. Schtiehl, Diſch, Butz⸗ eemer, Teppich, Nippfigure, alles ſchteht dorchenanner im Gang rum unn als ich mich doch dorch die Diehr dorchge⸗ quetſcht'hatt habb, iß mei Fraa wie e Furie uff mich los⸗ geſchterzt:„Was ſchaffſcht denn Du ſchunn widder do? Habb ich Dir nit heit Morche erklärt, daß ich mei Ruh hawwe will. Mach jo, daß Du loskummſcht, ſunſcht baſſiert e Unglick“. Och war ganz platt, denn ſo e Reödd war ich vun meiner Fraa mit gewöhnt unn mir ſinn doch ſunſcht ſo gud mitenanner aus⸗ gekumme. Mir iß's ſchun Angſcht worre, daß mei Fraa krank ſein könnt, awwer wie ich widder im'ſchäft war unn meine Kollege mein Leid geklagt habb, do hawwe mich die uffgeklärt. Denn des iß ſcheinbar iwweral ſo mit'r Putzwut unn wenn die Epidemie vorbei iß, dann ſinn aach die Weibsleit widder zu genieße. Awwer was nutzt eem des. Zur Zeit ſinn ſe ungenießbar. Wie mich alſo mei Fraa mit ſo eener ſcheene Rebbd beglickt'hatt hott, bin ich ſchleunigſcht verduftet unn habb's grad widder ſo gemacht, wie morchens: ich bin ins Wertshaus unn habb grindlich zu Middag gegeſſe. Habb'r aach e paar Vertelcher genehmigt unn gleich druff hott die Sach ſchun lang nit mehr ſo gruſelig ausgeſehe. Awwer beſſer wärs ſchun geweſe, wenn ich dem Root meiner Kollege gefolgt hätt, unn wenn ich mit dene an⸗ ſchließend an de Büroſchluß gleich in e Wertſchaft gegange wär, unn dort mich geſchtärkt hätt. Awwer mir ſoll nie des Schlimmſchte denke, unn ſo habb ich geglaabt, daß mei Fraa die Wohnung in Ordnung hätt, bis ich owends heemkumm. Wie war ich awwer enttäuſcht! Noch ſchlimmer hotts aus⸗ geſehe wie am Middag. Ausgerechnet des Wohnzimmer, wo mers ganze Johr nit neikummt, des war widder in Ordnung, des hot geglänzt, daß 8'r Schtaat all war. Awwer die Kich, die hott ausgeſehe, wie wenn e Erdbewe geweßt wär. Alle Schränk ausgeraamt, des'ſcherr, die Daſſe, die Deller, die Kochhäffe ſinn dogeſchtanne unn hawwe druff gebaßt, daß ſe grindlich geſäuwert werre. Bei dem Anblick habb ich ſchun gar nit gefroocht, ob'r was zum Eſſe krigge däht. Ich habb'r dann mit viele Miehe den Weg zum Schloofzimmer gehahnt, nvochdem ich mir vorher noch e drockenes Schtick Brot gefiſcht habb. Wie ich awwer ins Schloofzimmer kumm, do meen ich grad, mich riehrt'r Schlag. Die Kleeder aus de Schränk rausgeriſſe, die Better ausenannergemacht, die Matratze uffgetermt wie en Landungsmaſcht vum Zeppelin. Dodezu habb ich awwer nit ſchweige könne. Ich habb ganz ergebenſcht bei'r zuſchtändige Schtell angefroocht, was des zu bedeite hät.„Deß habb ich Dir ſchun vor zwölf Schtund 'ſaacht, daß ich Großputz habb, unn die Kleeder miſſe zwee Tag geliftet werre, unn die Bedder aach. Wenn Du unbedingt was hawwe muſcht zum Schloofe, dann kannſcht'r jo e paar Matratzedeeler uff de Bodde lege. Bis morche Owend denk ich ſo weit zu ſei, daß alles widder in Ordnung iß. Jetzt loß'r mei Ruh, daß ich weiter kumm, unn ich will mich dann aach ball hinlege, denn ich will morche frieh um drei Uhr uffſchtehe.“„Vun mir aus brauchſcht gar nit ins Bett“, habb ich druff'ſaacht, unn habb dann angefange, mir mein Lager zu mache. Wenn'r mied iß, kann'r ſchun ſchloofe, aach wenns Bett nit beiſamme iß. Mei Fraa iß aach tat⸗ ſächlich um drei uffgeſchtanne, ich bin widder ohne Frieh⸗ ſchtick los, zum Middageſſe bin ich gleich gar nit heem, unn ich bin bloß geſchpannt, ob alles in Ordnung iß, bis ich heit Owend heemkumm. Des eenzich gude iß doch, daß des nit ſo oft vorkummt, denn ſunſcht dhät'r den Schlorum nit ſo mit Humor uffaſſe könne. Sunſcht däht eem als die Gall ſchteige, unn debei iß's doch gar nicht'ſund, wenn mir ſich ſo viel uffregt. 50 0 Veranſlaltungen Der Verein ehemaliger 170er Mannheim veranſtaltete im Saale der„Harmonie Andenhof“ wiederum einen gutbeſuchten Famtlienu bend. Die Kapelle lehemalige 170er Regts.⸗Muſiker) eröffnete den Abend mit einem flottgeſpielten Marſch, worauf der erſte Vorſitzende Brenneiſen die Erſchtenenen be⸗ grüßte, insbeſondere die ehemaligen aktiven Offiziere des Regts., ſo den erſten Landesverbands⸗Vorſitzenden Major a. D. Engel und Major a. D. Rode, ferner die Kameraden der Ortsgruppe Weinheim a. d.., die Vertreter hieſiger Militärvereine, Gauleiter Lütke der Kb. u. Kh. Organiſation, die Vertreter des Vereins deutſcher Zoll⸗ beamten Mannheim, ſowie Mitglieder der Bismarckjugend. Herr Brenneiſen gedachte auch der gefallenen Kameraden, zu deren Ehren ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben, während die Kapelle das Lied vom„guten Kameraden“ ſpielte. Auf der Bühne erfolgte durch Mitglieder der Bismarckjugend bei bengaliſcher Beleuchtung die Darſtellung des lebenden Bildes„Der ſterbende Krieger“, dem ſich drei weitere Bilder aureihten, die die heutigen Verhältniſſe in unſerem niedergedrückten deutſchen Vaterland treffend charakteriſier⸗ ten. Herr Kurt Stieffel⸗Saſſen rezitierte alsdann meiſter⸗ haft das Wildenbruch'ſche„Hexenlied“ und Frau Carola Rode er⸗ freute durch die geſchmackvolle Wiebergabe dreier Lieder aus Mig⸗ non“,„Samſon und Daltla“ und von Löns, die ſie mit gutge⸗ ſchulter Altſtimme zu Gehör brachte, dezent und anſchmiegend be⸗ gleitet von Frau Hochſtetter. Reicher Beifall lohnte die Dar⸗ bietungen. Im zweiten Teil, der der heiteren Muſe geweiht war, hatte Herr Heinrich Karbach mit ſeinen humoriſtiſchen Soloſzenen, die er mit natürlicher Komik draſtiſch wiedergab, die Lacher auf ſeiner Seite. Herr Stieffel⸗Saſſen erfreute mit heiteren Dichtungen in verſchtedenen Dialekten, ſowie mit einer reizenden, äußerſt amüſanten Satire von A. O. Weber und errang mit ſeinen brillant pointierten, zeitgemäßen Couplets ſtürmiſchen Beifall. Nicht ver⸗ geſſen ſei die Kapelle, die den Abend aufs Beſte muſikaliſch umrahmte, ſowie Herr Kühne als vorzüglicher Begleiter der Solovorträge am Klavier. Erwähnt ſei noch, daß auch dieſesmal im Laufe des Abends die Ehrung einiger Kameraden durch Ueberreichung der Kyffhäuſer⸗ Gedenkmünze vorgenommen werden konnte.. Mannheimer Hausfrauenbund Ein durch reichliche Koſtproben beſonders eindringlich geſtaltetes Oſter⸗Privatiſſimum über die Herſtellung von köſtlichen Feiertagsgerichten, wurde geſtern den Mitgliedern des Hausfrauenbundes gehalten. Es ging vom reizend hergerichteten Frühſtückstiſch mit knusprigem Gebäck und ſüßen Gierchen zur pom⸗ pöſen Feſttafel mit wunderbaren und entzückend charakteriſtiſch öſter⸗ lich zubereiteten Vor⸗ und Hauptgerichten über, um in einem an⸗ ſtrengenden Umweg über marzipanverzierte Torten, Baumſtämme und Kuchen⸗Neſtchen in einem erneut zum Appetit anreizenden Finale von pikant belegten Brötchen und poſſierlich geſtalteten Eierſpeiſen zu endigen. Es war einmal wieder eine fröhliche Stunde zur Auf⸗ friſchung ſchon bekannter Rezepte und zur Anregung zu neuen Ver⸗ ſuchen in der hohen Schule der edlen Kochkunſt. Jugend im gleichen Schritt! Einige genußreiche Stunden wurden dem Jugendbund des GDA. am vergangenen Samstag abend im großen Saal des Kolping⸗ hauſes bereitet. Verſammlungsleiter Schön weil legte nach der Begrüßung der zahlreich Erſchienenen, insbeſondere der Vorſteher der benachbarten Ortsgruppen die Zwecke und Ziele der weitverzweig⸗ W 2 1 2 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Dieſes internationale Wort hebt die Verſtändigung; der Schnauzbart zerrt Frau Bolle in den Gepäckwagen, macht eine Handbewegung, ſtumme Frage an Roſa, die ebenſo ſtumm fragend antwortet. vom Wagenſchaffner geſtützt. „Wat will denn der Kuli?“ ruft Rofa wütend,„— haltenſe doch, Rieke muß retvur!“ Nun ſchreien alle aufeinander los. Ein blondbärtiger Meiſender, ſtündiger Fahrt erreicht ſein. Man reſigniert; es gibt einen Straffahrſchein für Frie⸗ derike, die ſich ſchuldbewußt und ausſteigebereit ins Abteil Frau Bolle lehnt als der Zugführer heranſtürzt—— wo warſt du, deutſcher Lohengrin? 5 n ſetzt, um vor Kummer einzuſchlafen. wütend ſtundenlang am Gangfenſter, unb ſie heftig geſtikulierend den Gang hinuntertreibt. der Strecke wird gebaut, das Tempo des Zuges vermindert Rieke, noch blaß, wankt herein, mit deutſcher Höflichkeit und Sprachkenntniſſen ausgerüſtet, klärt dolmetſchend den Streitfall. Es bleibt nichts übrig, Friederike muß bis zur nächſten Station mit⸗ fahren. Weit hinter dem Zug verſank das blaue Meer, die nächſte Station heißt Tſcherkeßkeun und wird nach vier⸗ einer ganz modernen Dräſine zu entleihen, und darauf thronend wie Aſtarte auf ihrem Tigerwagen, durch unbarm⸗ herzigen Sonnenbrand zur nächſten Station gerollt zu wer⸗ den, einer Baracke in der Steinwüſte. Nachdem ſie das primi⸗ tive Beförderungsmittel ordentlich mit Goldpiaſtern geſchmiert hatte, rollte es bis Kagala, einer etwas größeren Baracke, die gerade genügte, den um Sekundenbruchteile entfernten Son nenſtich abzuwehren. Von dort beſtimmte ein raſcher über⸗ legtes als befördertes Telegramm zur nächſten Orienterpreß⸗ ſtation Friederikes Weiterreiſe, und da ſich nach endloſem Wortgeplänkel, von Frau Bolle durch Verteilen kleinerer und größerer Geldmünzen gegen eine Verſammlung heftig ziſchen⸗ der und geſtikulierender Muſelmanen geführt, als einzige Möglichkeit, nach Stambul zurückzukehren, die Notwendigkeit ergab, ſich noch weiter davon zu entfernen, beſtieg ſie mit zu⸗ ſammengezogenen Röcken und Augenbrauen den menſchen⸗ überfüllten Güterperſonenzug nach Tſcherkeßkeuy, der wenti⸗ ger durch ſeinen zwei⸗, vier⸗ und ſechsbeinigen lebendigen Inhalt, als durch den eigenartigen Geruch die alte Erinne⸗ rung an eine vier Tage nicht gelüftete Wurſtküche in ihr erweckte.(Was jedoch bei Chriſtian Bolle nie vorgekom⸗ men warl) l Wohl exiſtierte da ein rätſelhafter Fahrplan, aber er iſt nicht für die Eiſenbahnzüge beſtimmt, ſondern lediglich für die Gläubigen, die es wiederum Mohammed anheimſtellen, ob ſie heute befördert werden oder morgen— oder überhaupt nicht. Das einzige, was feſtſtand, war das regelmäßige An⸗ halten des Expreßzuges von und nach Konſtantinopel, der heute Tſcherkeßkeuy paſſierte, um eine Stunde, die feſtzuſetzen ten Organiſation des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten dar. Jugendobmann Böhme erläuterte die Leitſätze des Jugendbundes. Die Hauskapelle eröffnete den Reigen der Veranſtaltung mit einem flott geſpielten Marſch. In ſtimmungsvoller Abwechſlung füllten volkstümliche Lieder, Gedichte und die Lieder zur Laute, von Frl. Trudl Maxeiner geſungen, den erſten Teil des Programmes aus, das mit der Aufführung:„Der Finger des Schickſals“ eine wertvolle Bereicherung erfuhr. Im zweiten Teil wurde ein zugkräftiges Solo aus„Dichter und Bauer“ durch die Geſchwiſter Roth am Klavier vortrefflich zu Gehbr gebracht. Die anſchließenden Volkstänze„Ueber die Heide“, Klapptanz und Rüpeltanz wurden mit viel Grazie und mit feiner Charakteriſierung wiedergegeben. Den Höhepunkt des Abends bildete der Film„Im gleichen Schritt“, eine Begeben⸗ heit aus dem Leben und Treiben des GDA.⸗Jugendbundes Mit einem Lied der Geſangsabteilung und dem Muſikſtück„Folies Ber⸗ gere“ unter ber Leitung von Jugendmitglied Benlinn wurde der ſchönverlaufene Elternabend beendigt. K. G. Aus dem Lande Heidelberger Rekordfremdeuverkehr * Heidelberg, 26. März. Der Beſuch von Fremden in der ſchönen Neckarſtadt hat im Jahre 1928 einen Rekord⸗ ſtand erreicht. Zum erſten Male wurde die Ziffer 200 000 überſchritten, denn es übernachteten in Heidelberg 202 464 Fremde gegen 188 473 im Jahre 1927. Die Vereinigten Staaten ſtehen an der Spitze der Beſucher mit 16 500. In weitem Abſtand folgen England(nur 4838), Holland, die Schweiz, Oeſterreich, Dänemark und die Tſchechoflowakei. Den großen Beſuch von Amerikanern erklärt eine Aeuße⸗ rung des Direktors der Reichszentrale für den deutſchen Reiſeverkehr, Geheimrat Kraus, mit der Feſtſtellung, Heidel⸗ berg ſei für den Amerikaner das Schlagwort unter der geſamten deutſchen Fremdenwerbung. Intereſſant iſt auch, daß bei 80 000 Heidelberger Einwohnern auf deren 1000 2530 Fremde entfallen. Die Geſamtbeſucherzahl berechnet man mit ſchätzungsweiſe 1,5 Millionen! Tod einer Kleinrentnerin * Offenburg, 26. März. Eine hieſige Sozialrentnerin, die vom knappen Geld der Fürſorge lebte, war für län⸗ gere Zeit nicht mehr zum Rentenempfang erſchienen. Die Hausbewohner ließen barauf durch die Polizei die ver⸗ ſchloſſene Türe aufbrechen. Die Bewohnerin wurde tot auf⸗ gefunden. Eine Herzſchwäche hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. * sch. Hockenheim, 25. März. In der vergangenen Nacht eignete ſich zwiſchen Talhaus und Hockenheim eine folgen⸗ ſchwere Meſſerſtecherei. Der verheiratete Taglöhner Auguſt Sch. und der verheiratete Joſef., beide von hier, gerieten auf dem Heimwege miteinander in Streit, der ſchließlich ſoweit ausartete, daß Sch. ein Meſſer nahm, und dem G. den Bauch aufſchlitzte, ſodaß die Gedärme heraustraten. Der Geſtochene wurde noch in der Nacht in ſchwer verletztem Zu⸗ ſtande ins Heidelberger Krankenhaus geſchafft. Der Täter, Auguſt Sch., ſowie der Taglöhner Ludwig K. von hier, der dem Meſſerhelden ſein eigenes Meſſer zur Tat gegeben hatte, wurden noch beide in der Nacht feſtgenommen. * St. Georgen i. Schw., 25. März. Einem Schwindler ſind zahlreiche Einwohner von hier und Umgebung zum Opfer gefallen. Im November v. Is. hat ein gewiſſer Julius Götz, wohnhaft in Wolfach, Beſtellungen auf Käſe mit Anzahlungen angenommen, ohne bis heute etwas zu liefern. Von den zuſtändigen Behörden iſt eine Unterſuchung der An⸗ gelegenheit eingeleitet worden. Schluß des redaktionellen Teils AbSrneges Ichweizerpillen RICH: BRAN OTS in geler Stu- und horon-Apolneke 2u elner Mark und kuntzlg Pfenngen dle Schachtel erhältlleb Exetr. Selin pal..5 Extr. Achill mosch.. Albés Absynth 38.0 Exir · Tri. Gent. 36 0,5 Pulv. rad. Gent. Trif 33 d 5. f. pil. 50 Emo Mannheime. Apotheker⸗Vereinigung ſchung brach zuſammen, machte ſich Luft in Tränenſtrömen und der Erzählung, die einen Lachkrampf der Baronin erwirkte. 5 Frau Bolle war gar nicht beleidigt, höchſtens leicht er⸗ ſtaunt über dieſen wenig ariſtokratiſchen Gefühlsausbruch. Herzhaft ſchlug ſie ein, als die Baronin mit einigen entſchul⸗ digenden und teilnehmenden Worten ihre ſchwarzbehand⸗ ſchuhte Rechte hinhielt. Wilm beſtand ſeine Feuerprobe. Er ſchauſpielerte glänzend, und die kritiſchen Augen von Roſa Bolle, in allen möglichen Milieus geſchärft, taxterten Erſchei⸗ nung und Gepäck der Reiſegefährtin auf allererſte Klaſſe. Ein eigentümlicher Reiz ſtrahlte von dieſem trotz der pariſe⸗ riſchen Pflege herben Geſicht auf Frau Bolles robuſtes Gemüt, das für wahre Vornehmheit überaus empfänglich war. Mit ihrem unverbildeten Inſtinkt witterte ſte hier etwas Exotiſch⸗ Geheimnisvolles und fühlte vom erſten Augen⸗ blick an eine untertänige und zugleich vertrauliche Zuneigung für die Fremde. „Haben Sie ſchon ein Quartier?“ fragte ſie unvermittel Wilm, der ſich über die erſten Schritte nach der Ankunf noch nicht klar war, verneinte. „Da werden Sie ſchwer wat bekommen. Konſtanttnopel is ja ſo beſetzt, Sie glauben et nich, un wo können Sie denn wohnen? Eigentlich nur im Pera!— Wiſſen Sie was, jehen Sie mit mir, ick bin gut bekannt, und wen Roſa Bolle bringt, der kriegt ſicher wat!“ Wilm zauderte kurz, griff dann zu, dem Zufall ver⸗ trauend, der ihm mit dteſer Frau die beſte Möglichkeit ge⸗ geben hatte, unauffällig aus dem Bahnhof und in ein Hotel A . „ Ee es 8 2 allein dem Propheten zuſtand. Geduld iſt der Schlüſſel zur Freude, ſagt ein altes türki⸗ ſches Sprichwort. Nach dem Uebermaß von Geduld, das Frau Bolle in dieſem elendeſten aller Bahnhöfe aufwenden mußte, hätte ſie enorme Quantitäten von Freude verdient. Ab vier Uhr nachmittags ſaß ſie auf etwas Faßartigem im Schatten der Hauswand, da es im ſogenannten Warteraum nicht auszuhalten war, ſchweigend und ſchwitzend, umringt von einem Halbkreis am Boden hockender Dorfbewohner, die ſie unentwegt anſtierten, ohne ſich irgendwie in der Wahr⸗ nehmung ihrer täglichen Lebensbedürfniſſe ſtören zu laſſen. „Mang die Wilden!“ erzählte Frau Bolle. Als endlich der Orientexpreß heranbrauſte, der Europamüde nach Aſten trug, war es vier Uhr morgens. Und was Hitze, Erſchöpfung, Aerger und Angſt nicht ge⸗ lungen war, gelang ein paar unfreiwilligen deutſchen Lauten, ſich ſchnell,— langſamer rollen die Räder, ganz langſam,— Frau Bolle, begreifend, will Rieke rufen, doch der Zugführer, der Zeterei müde und alles mißverſtehend, umfaßt die Strampelnde mit zigeunerhaftem Hervismus und enthebt ſie dem für einen Moment anhaltenden Zuge. Frau Bolle, be⸗ innungslos vor Wut, vergißt ihre Wanſeevilla, ſie kreiſcht Fluchend, fa, ſie ſpuckt und ſchlägt verzweifelt mit der Fauſt zu, ohne mehr als den Abſatz des wieder Eingeſtiegenen zu treffen, während der Zug ruckhaft anzieht und unter kühler Teilnahme der blaubebrillten Miſſes Friederike mit einem Entſetzensſchrei von der Ausgeſetzten Abſchied nimmt. Frau Bolle wortwörtlich in der Türkei alleinſtehend, erwies ihre Daſeinsberechtigung. Allerdings wußte ſie ſpäter nicht mehr, wie es ihr gelungen war, ohne ein anderes Ver⸗ ſtändigungsmittel als das Geld von den halbnackten Arbei⸗ tern, die die Weſteuropäerin ſtumpfſinnig betrachteten, eine zu kommen, wo die Baronin Altheer auf irgendeine Art ſtill⸗ ſchweigend und für immer verduften konnte. Es war Tag geworden. Feigenbäume flogen vorbei, morgenländiſche Dörfer mit ſeltſamen Minaretten und runden Lehmbauten, unglaublichen Straßen und dunkelhäutigen Menſchen, die behaglich im warmen Schein der Morgenſonne kauerten. Eine Biegung enthüllte dem Blick die flimmernde Weite des Marmara⸗ meeres, blau wie ein Metallſpiegel unter der ſtrahlenden Himmelskuppel. Begeiſtert lehnte die Baronin am Fenſter und ſog die Luft der Freiheit ein, während Frau Bolle über⸗ müdet mit zerzauſter Friſur in ihrer Ecke leiſe ſchnarchte. Ein Meer von Dächern dehnte ſich aus, weiß ſchimmernd im Morgenlicht, mit ragenden Titrmen und goldnen Kuppeln, von zackiger Bergwand geſäumt, gewaltig und phantaſtiſch, Byzanz, die Königin der Städte. won Kemal Paſchas techuiſchen Errungenſchaften in Geſtalt ſeit einem Menſchenalter entbehrt.— Frau Bolles Beherr⸗ Fortſetzung folgt.) N — N 7 N el 1 5 Mittwoch, den 27. März 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) 5. Seite. Nr. 140 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Liebe macht hlind Dieſes alte Sprichwort beſtätigte ſich auch in dem Falle der heute vor dem Schöffengericht zur Verhandlung kam. Saß da in der Anklagebank ein gutmütiger und unverdorbe⸗ ner, 22 Jahre alter Burſche, der in heißer Liebe zu einem um 3 Jahre älteren, aber kleineren Mädchen entbrannt war. Die Gefühle des Mädchens für den Burſchen ließen aber bald ſo ſtark nach, daß ſie das Verhältnis löſen wollte. Man be⸗ kam von dem lebhaften Mädchen den Eindruck, als ob ihr der Burſche zu temperamentlos war. Schuld kaun aber auch die gelegentlich eines Zuſammenſeins der Beiden gemachte Aeußerung des Burſchen ſein, daß a „ſie zuſammen ſterben wollten“, wozu aber das lebensluſtige Mädchen natürlich keine Luſt hatte. Wiederholt verſuchte ſie das Verhältnis zu löſen. Der verſchmähte Liebhaber kam aber immer wieder. Am Abend des 28. Jauuar 1929 ſchoß er auf das Mädchen auf dem Benz⸗ weg Mannheim⸗Waldhof drei Schüſſe aus einem Wal⸗ zenrevo ver ab, von denen ein Schuß in die linke Kopf⸗ ſeite eindrang. Das Mädchen fiel bewußtlos zu Boden. Im Allgemeinen Krankenhaus wurde die Kugel entfernt. Gleich Hach der Tat verſuchte ſich der dumme Burſche ſelbſt zu töten: er ſchoß ſich eine Kugel an der rechten Stirn⸗ ſeite norbei und ſprang ſpäter ins Waſſer. Da dieſes zu kalt war, aing er wieder heraus. Heute hatte er ſich wegen Körperverletzung zu verant⸗ worten. Er iſt im Jahre 1907 in Mannheim⸗Sandhöofen ge⸗ boren, beſuchte die Volksſchule als guter Schſtler, ging in die Fabrik und ein Jahr ſpäter nach Preßburg, wo er ſich zum Heeresdienſt in der Tſchechoſlowakei ſtellen mußte, wegen ſeines Ohrenleidens aber vorläufig zurückgeſtellt wurde. Mit dem Mädchen hatte er im Auguſt bes letzten Jahres an⸗ gebandelt, obwohl er ſie ſchon lange vorher gekannt hatte. Auf einem Maskenball kam es zu Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Verwandten des Mädchens, worin ſich der Burſche aber nicht einmiſchte. Das Mädchen war darüber beleidigt und verſuchte das Liebesverhältnis zu löſen, da „ſie ihn nicht richtig gern habe.“ Es machte ferner auch abfällige Bemerkungen über ihren Liebhaber, was dieſen reizte. Am Abend des 28. Januar machte ſie trotzdem einen Spaziergang mit ihm, wobel dann die drei Schüſſe fielen. Den Revolver hatte der Angeklagte ſeinem Vater aus einer Kaſſette entwendet. Krach habe er mit ſeiner Geliebten niemals gehabt, da„ie ihm viel zu heilig geweſen ſei.“ Medizinalrat Dr. Götzmann ſchildert den Angeklagten als einen ſonſt gutmütigen und weichen, aber noch unfertigen fungen Menſchen, bei dem ſich die Motive ſtärker und un⸗ gezügelter auswirken als bei einem reifen Menſchen. Zu dieſer leichteren Erregbarkeit komme noch der jugendliche Nachahmungstrieb und der Hang zum Senſationellen. Außer⸗ denn ſpiele auch eine Nervenſchwäche infolge eines alten Ohr⸗ leidens eine Rolle. Es liege zweifellos eine Affekt⸗ handlung vor, für die der Angeklagte aber verantwort⸗ lich iſt. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey war der Anſicht, daß der Prozeß eigentlich vor das Forum des Schwurgerichts gehöre. Man wollte aber den Angeklagten nicht ſo lange in Unter⸗ ſuchungshaft behalten, umſomehr er ja geſtändig iſt. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnksſtrafe von ſechs Monaten, während der Verteidiger.⸗A. Dr. Selig auf⸗ grund des Gutachtens auf Freiſpruch plädierte. Urteil Das Gericht erkennt wegen Körperverletzung auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, wovon ſechs Wachen ber Unterſuchungshaft abgerechnet werden. Das Mädchen, ebenfalls eine Fabrikarbeiterin, das natür⸗ lich einen gutgepflegten Bubikopf und auch längſt einen andern Liebhaber hat, macht vor Gericht keinen befonders guten Eindruck. Sie wurde vom Gericht vorſichtshalber un⸗ vereidigt vernommen und ſtand während ihrer ganzen Ver⸗ nehmung ungeniert mit den Händen in ihren Manteltaſchen vor dem Gerichtshof. Dem Burſchen, der von ſeiner dummen Liebelet jetzt endgültig und gründlich geheilt iſt, wird wahr⸗ ſcheinlich Strafaufſchub auf Wohlverhalten ge⸗ währt. ch. i 5* Ein ſchauriges Sittenbild.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein ſchauriges Sittenbild entrollte ſich geſtern vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte. Eine Aufwartefrau namens Neugebauer im Alter von etwa 50 Jahren war wegen Unter⸗ ſchlagung und Betrugs angeklagt. Sie lebte mit einem 60 Jahre alten Rentenempfänger in deſſen Wohnung zuſam⸗ men und führte ihm die Wirtſchaft. Eines Nachts, während beide im Bett lagen, verſtarb der Alte plötzlich,„Es gab einen Knax und er war tot“, ſagt die Angeklagte vor Gericht aus. Ste blieb aber ruhig liegen. Am nächſten Morgen zog ſie der Leiche das Hemd aus, nahm die Bettwäſche ab und trug ſämtliche Habſeligkeiten des Verſtorbenen in bie Pfandleihe. Zwölf Nächte ſchlief ſie neben der Leiche, ohne den Tod des Mannes anzumelden. Da die Be⸗ wohneres wegen des Verweſungsgeruchs nicht mehr aushalten konnten, wurde die Wohnung ſchließlich durch die Polizei gewaltſam erbrochen. Der Grund für das Schweigen der Wirt⸗ ſchafterin ſtellte ſich nun auch heraus. Sie hatte nämlich noch gewartet, bis die zu Neujahr auszuzahlende Ar men⸗ unterſtützung von 50 Mark fällig war und hatte den Be⸗ trag abgehoben. Das Gericht verurteilte die Frau zu drei Monaten Gefängnis. Sportliche Runoͤſchau Fußball im Kreis Süoheſſen Nachdem die„Eiszeit“ endgültig vorüber iſt, geht es mit aller Gewalt dem Ende der Verbandsſpiele entgegen. Am vorigen Sonn⸗ tag wurde nochmals ein volles Programm aufgezogen. Die angeſetzten Spiele waren überaus wichtig für die Favoriten. So mußte Oly m⸗ pia Lorſch nach Pfeddersheim. Lorſch war von vornherein auf der Hut, zumal die Einheimiſchen alles in Bewegung ſetzten, um endlich wieder einmal einen Sieg herauszuholen, um den ſie oft unverödtent kamen. Aber auch bei dieſem Spiele mußten die Anhänger Pfeödersheim eine Niederlage mit anſehen. Taktiſch im Felde über⸗ legen, vermochten ſie die zahlreichen Torgelegewheiten nicht zu ver⸗ werten. Die Hintermannſchaft hielt ſich recht tapfer; wenn es im Sturme einigermaßen geklappt hätte, wäre der Ausgang vielleicht anders geweſen. Es iſt ja nicht zu verkennen, daß Lorſch dle technisch beſſere Mannſchaft iſt. Das Zuſpiel, Abwehr und Freiſtellen iſt weit ausgeprägter als bei den Einheimtſchen. Aber dieſes Plus glichen die Pfeödersheimer durch rieſigen Eifer wieder aus. Die erſte halbe Stunde ſetzt Pfeddersheim den Gäſten ſtark zu, eine Reihe ſchöner urchbrüche trugen aber nichts ein. Erſt durch ein Mißverſtändnis ſhelingt es den Einheimiſchen die Führung zu erzielen. Aber nicht allzulange währte die Freude. Bald hat Lorſch gleichgezogen und kurs vor Schluß reicht es noch durch einen Schrägſchuß zum Sleges⸗ tor. Etwas leichter hatte es der andere Favorit Olympia Worms Wenn auch der Gegner VfL. Lampertheim nicht zu verachten war, ſo waren die Wormſer doch durch den eigenen Platz im Vor⸗ teil. Das Splel erbrachte eine ziemlich hohe Niederlage für die Gäſte. Mit nicht weniger als:2 konnte Worms ſiegen. Lampertheim hat immer bewieſen, daß es ſpielen kann, und beſonders bet guten Geg⸗ nern. Aber heute klappte es ſcheinbar nirgends, der Sturm ſpielte zerfahren und ohne jedes Syſtem. So kam Worms nachdem Lam⸗ pertheim den Führungstreffer erringt raſch hintereinander zu den 6 Toren. Wenige Minuten vor Schluß kann Lampertheim ein Tor entgegenſetzen. Pfiffligheim mußte nach Hochheim. Beide Vereine haben ſich den Erhalt der Kreisliga geſichert, ſodaß dem Spiele keine große Bedeutung beigemeſſen wurde. Das Spiel war auch energielos und befriedigte keineswegs die Zuſchauer. Mit:5 blieben die Pfifflighetmer Sieger. Beim letzten Spiele Hochheim gegen Biblis drehte es ſich um die Abſttegsfrage. Gelingt es dem SpV. Hochheim einen Sieg zu holen, um dadurch dem drohenden Abſtiege mehr zu entrinnen? So große Mühe ſich aber dieſe auch gaben, die überlegenere Technik von Biblis gab den Ausſchlag. Das Spiel wurde beiderſetts ſehr ſcharf durchgeführt, und des öfteren die Grenzen des Erlaubten überſchritten. Mit:0 blieben öte Biboltſer Steger. Fr. Aebungsleiter⸗ und Jugendführerkurs im Jugendheim Ettlingen vom 8. bis 13. April 1929 Die Ausſchreibung des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗ verbandes zu einem ſechstägigen Lehrgang für Uebungsleiter und Jugendſührer der Verbandsvereine im Jugendheim in Ettlingen hat größten Anklang gefunden. Die urſprünglich vorgeſehene Zahl von 90 Teilnehmern mußte aufgrund der überaus vielen Anmeldungen vergrößert werden, ſodaß etwa 45 Teilnehmer bei dem Kurs in Ett⸗ ling anweſend fein werden. Die Geſamtleitung des Kurſes liegt in den Händen des Verbandsſportlehrers Georg Brechenmacher unter Aſſiſtenz des Bezirksſportlehrers Georg Rem⸗Nürnberg. Eine An⸗ zahl hervorragender Dozenten iſt für Spezlalvortrüge gewonnen wor⸗ den, ſo u. a. Herr Oberregierungsrat Broßmer, badiſches Kultus⸗ miniſtertum, Herr Direktor Eichler, Badiſche Landesturnanſtalt, Herr Profeſſor Wegele⸗Karlsruhe, Herr Turn⸗ und Sportlehrer Linnen⸗ bach Karlsruhe und verſchiedene Herren des Verbandsvorſtandes des ſüddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathlettt verbandes. Da eine ſtarke Anzahl von Teilnehmern aus Baden ſtammt, wer⸗ den der Mintſterpräſtdent von Baden und verſchiedene Perſöunltch⸗ keiten des badiſchen Miniſtertums dem Jugendheim Ettlingen anläß⸗ lich des Kurſus einen Beſuch abſtatten, um den Lehrgangsbetrieb, ſo⸗ wie das Heim ſelbſt zu beſichtigen. Man darf alſo wohl ſagen, die Sache des Jugendheimes und der Lehrgänge marſchiert! 9 885 a Gauwaldlauf des Badiſchen Neckarturngaues Am Sonntag fand bet günſtigem Wetter und Boden im Fried⸗ richsfelden Wald der Gauwaldlauf des Baotſchen Neckarturngaues ſtatt, zu dem 111 Läufer gemeldet waren, von denen über 100 antraten Nach einem Propagandalauf ſämtlicher Läufer rund um den Fußball⸗ platz traten die einzelnen Klaſſen an. Die A= und B⸗Klaſſe mußten 5000 Meter, die Jugend 1500 Meter, teils durch Unterholz, laufen. g Die Ergebniſſe: -Klaſſe: 1. Förſter⸗Heidelberg, Zeit 17 Min,, 21.4 Sek.; 2. Freund Heidelberg; 3. Bleiler⸗ Heidelberg; 4. Sellbach⸗Friebrichsſeld; 5. Bickel⸗ inheim. B⸗Klaſſe: 1. Seitz⸗Friedrichsfeld, Zeit 17.52.3 Minuten; 2. Emil Müller⸗Seckenheim; 3. Buhl⸗Ziegelhauſen; 4. Haarmann⸗Ziegel⸗ haufen; 5. Fr. Vögele⸗Ladenburg. Jugend: 1. W. Roßrucker⸗Wiesloch,.37.2 Minuten; 2. J. Weiß⸗ brod⸗Wiesloch; g. Laufer⸗ Heidelberg; 4. Minlus⸗Hebdelberg; 5. F. Buſch⸗Friebrichsfeld. 5 annſchaftsſteger: A⸗Klaſſe: 1. Turngemeinde 78 Heibelberg; 2. Turnverein 1862 Weinheim; 3. Turngenoſſenſchaft Jahn Weinheim. -Klaſſe: 1. Turngemeinde Ziegelhauſen; 2. Turnerbund Wall⸗ dorf 8. Turnerbund Wieblingen; 4. Turnerbund Jahn Seckenheim. ugend: 1. Turnverein Wiesloch; 2. Turngemeinde 78 Heidel⸗ berg; 8. Turngenoſſenſchaft Jahn Weinheim; 4. Turn⸗ und Sport. gemeinde 1864 Ladenburg. Sportliches und Unſportliches aus dem Kanuleben Der Kauu⸗Klub Mannheim veranſtaltete am Dienstag abend in der Aula der Handelshochſchule einen Ftlmvortrag über den Kanuſport. Als Einleitung hielt Dr. F. Glaſer einen iutereſſanten Vortrag über„Sportliches und Unſportliches aus dem Kanuleben“. Als Sportarzt verſtand es Dr. Glaſer, die Licht⸗ und Schattenſeiten der ſportlichen Betätigung aufzuweiſen. Die Sportbetätigung habe ſich im Laufe der Zeit ausgewachſen. Für viele ſei der Sport zu einem Broterwerbe geworden. Dem Deutſchen liege im allgemeinen die paſſive Betätigung am Sport als Zuſchauer nicht. Es mag zuge⸗ geben ſein, daß Sport völkerverſhnend wirkt. Bei gewiſſen Sport⸗ arten haben wir bet den Olympiſchen Spielen ſchlecht abgeſchnitten. Es ſei da nur an die Disqualifikation der deutſchen Fußballſpieler erinnert. Man könne es ſehr oft beobachten, daß gerade Anfänger, wenn ſie nicht weiter kommen, die Flinte ins Korn werfen und dem Sport wieder den Rücken drehen. Sport ohne Rekord ſet kaum denk⸗ bar. Ein idealer Sport ſei der Paddelſport, zu deſſen Ausübung niemand zu alt oder zu jung ſei. Der Reöner gab praktiſche Winke, wie ſich der Paddler in jeder Lage zu verhalten und was er bet der Ernährung beſonders zu beachten hat. Der Sportarzt ſoll auch die akttyen Sportler während des Trainings beobachten. An Hand von Zahlen zeigte Dr. Glaſer, welchen fördernden Etufluß der Sport auf den menſchlichen Körper haben kann. Der Vortrag war vielleicht deshalb beſonders intereſſant, weil einmal ein Fachmann auf ſport⸗ lichem Gebiet und dann der Sportarzt über das Thema ſprach. Der Film„In Son ne, Wind und Wellen“, den eln Mit⸗ glied des Deutſchen Kanuverbandes hergeſtellt hat, führte den Be⸗ ſchauer ebenſo wie der nachfolgende Werbefilm in das Weſen des Kanuſportes ein. Herrliche Bilder zogen vorüber frei und unge⸗ bunden tummelten ſich die Paddler auf den Flüſſen und Seen. Wenn man berückſichtigt, daß der Film von einem Amateur gedreht und von Sportleuten„geſpielt“ wurde, kann man ihn als glückliches Werbemittel für den Kanuſport bezeichnen.& Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 28. März Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, anſchl. Paſſionsſpiel um 1400, Breslau(Welle 321,2) 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, 21 Uhr Sinfoniekonzert. Frankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Kathollſche Kirchen muſik, (Schallplatten), 16.35 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, 20.15 Uhr: Auſerſtehung, Drama. Hamburg(Welle 991,6) 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, 20.20 Uhr: Pauſe, Hörſpiel Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, 20.20 Uhr: Literarische Abend⸗Veranſtaltung, 21.10 Uhr: Volks⸗ lieder aller Länder und Völker. Langenberg(Welle 462,2).05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Uebertragung von Leipzig, 20.20 Uhr Paſſtonskonzert. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Paul Graener mit eigenen Werken, 21 Uhr: Proteſtantiſche Kirchen muſik. München(Welle 536,7), Kalſerslautern(Welle 272,7) 12.55 Uhr: Ernſte Muſik,(Schallplatten), 16.30 Uhr: Konzert⸗ ſtunde, 19 Uhr: Aelt. Kammerm., 21.05 Uhr: Chriſtus am Oelberg, Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Tri⸗Ergon⸗Platten, 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr: Uebertragung v. Leipzig, 20,18 Uhr: Oſtern, 21.30 Uhr: Am Himmelstor. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.15 Uhr: Von Genf: Matthäus⸗Paſſton von Johann Seb. Bach. Budapeſt(Welle 545,5) 19 Uhr: Konzert des Budapeſter Geſang⸗ und Muſikvereins. Daventry(Welle 482,3) 19.30 Uhr: Tanzmuſik, 20.80 Uhr: Von Birmingham: Bachs Matthäuspaſſion aus der Stadthalle, 21.35 Uhr: Klavierkonzert. Daventry(Welle 1562,5] 20.45 Uhr: Karfreitag, 98.80 Uhr: Tanz. Malland(Welle 504,2) 20.90 Uhr: Giultano, Oper in zwei Akten. Paris(Welle 1744) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Das Drama der vier armen Wände. Rom(Welle 443,8] 20.45 Uhr: Religibſe Anſprache Wien(Welle 519,9) 17.30 Uhr: Aus d. Wiener Staatsoper: Parſifal, Zür ch(Welle 489,4) 21 Uhr: Werner Huber ſingt Lieder u. Arien. Radlio-Spezialhaus Gehr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— Tol. 26547 Der beſte Apparat nützt Sie nichts, wenn Ihr Lautſprecher nicht intakt iſt. Durch den fortwährenden Gebrauch wird das Magnetſyſtem im Lautſprecher geſchwücht und muß unbedingt aufmagnetiſiert werden. Bringen Sie uns Ihre alten Laut⸗ ſprecher, für nur.50 Mark arbeitet er wieder wie neu, Sie 5 werden erſtaunt fein.. . 1 9— Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette: ſtellen(.26 Uhr morgens). See. Luft N S 8 2 22 Wind 8 8 8 bs, a S8 8 e 83 m um e Ses sts Nicht. Stärte 8 8 Mertheim 1511— 1415 2 ſtill Nebel Ku nigsſtuhlf 568 772.55 5 11 4 N 0 leicht wolkig Karlsruhe 120 772,830 5 15 34 ſti bedeckt Bad.⸗Bad 213772, 314 1 0 leicht bedeckt Villingen 7810 774,1 0 11—2 N leicht wolkenl. Feldbg. Hof 1275 642.5 0 4 21 NO ſtark wolken. Baden weil.— 77ʃ,1[ 312 2 SW leicht ſwolkenl. St. Blaſien 780 012—2 0„ wolkenl, Höchenſchw.!—— Das weſteuropäiſche Hochdruckgebtet hat ſich noch verſtärkt und beherrſcht unſere Witterung. Die ozeaniſchen Zyklonen ziehen im hohen Norden vorüber, ohne unſer Gebiet zu be⸗ einfluſſen. Das vorwiegend trockene Wetter wird daher an⸗ halten. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, den 28. März 1929, nachts 12 Uhr; Keine weſentliche Aenderung. Gischt udstbiFgrk — 3 20 A f 207 Norgen neul. 5 Zu beziehen in der Haupfnsbensteſſe g 1, 9,1 den Nebenstellen Waſdhofstr.&, Schwetzingetstr. 19/20 und eerteſdstt 15, sole durch unsete Trägerinnen — a 2 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas 1 Neue Mannheimer Zeitung G. m,. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Nice— Verantwortl, Redakteure: Für Pollttk: H. A. Meißner eullleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder port und Pexmiſchtes: Wily Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter, fämtlich in Mannheim = sind noch frei 2 Lr. Einige. 0 1 7 0 10 0 17 N 9 51 A L. L 2 5 8 285 1 e a f W FRBRIK FUR KRAFT FAHRZEUGE ein-Cylinder von individuellem Geschmack Besichtigen Sie die Ausstellung aller Typen im Stadt- gartensaal in Stuttgart vom 29. März bis 4. April e Softe. Nr. 140 65 ee eee eee Neue Mäunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Mittwoch, den 27. März 1929 Reichsbankausweis verlautet jetzt, daß nach den Aufſichtsratsbeſchlüſſen der Deutſchen Linoleum⸗Werke.⸗G. in Berlin, ſowie der Continen⸗ Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 23. März iſt talen Linoleum⸗Union in Zürich der internationale Truſt die geſamte Kapttalan lage der Bank in Schecks, Lombards und Effelten in der vergangenen Woche um 62,7 auf 1809,66 Mill. RI zur ückgegangen. Im ein⸗ zelnen haben die Beſtände an Wechſeln un d S checks um 42,3 auf 1672,9 Mill.., die Lombard beſtände um 15,4 auf 43,6 Mill. Reichsmark abgenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind nicht mehr vorhanden. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 141,0 M ill. R aus dem Vertehr in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbank⸗ noten um 132,8 auf 4033,0 Mill. R. und der Umlauf an Renten⸗ bankſcheinen um 8,2 auf 465,2 Mill..“ verringert. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbank⸗ ſcheine in Höhe von 1,7 Mill. R./ getilgt worden ſind, hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 50,1 Mill..,“ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 528,3 Mill..“ eine Zunahme um 79,7 Mill. RL. 5 Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen De⸗ viſe n insgeſamt ſind mit 2713,9 Mill../ alſo um ca. 0,7 Mill. R. niedriger ausgewieſen; im einzelnen haben die Gold beſtände um 72 000 R. auf 2646,9 Mill. R/ zugenommen, die Beſtände an ausgewieſenen deckungs fähigen Deviſen um 799 000 R./ auf 67,0 Mill. R/ abgenommen. Die in der vorwöchigen Be⸗ ſprechung erwähnte, nach Newyork beſtimmte Goldſendung im Be⸗ trage von 36 Mill. R. war bis Schluß der Rechnungswoche noch nicht am Beſtimmungsort eingetroffen und figuriert daher noch bei den „Sonſtigen Aktiven“. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 63,5 v. H. in der Vorwoche auf 65,6 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 65,2 v. H. auf 67,3 v. H. Wechſeln und Mansfeld 8 Befriedigender Auftragsbeſtand Zu Beginn der geſtrigen.⸗V. der Mansfeld.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb.⸗G. in Eisleben wies zu nächſt Generaldirettor Dr. Max Heinbold auf die verſchiedenen Stimmen hin, wonach die von der G. vorgeſchlagene Gewinnausſchüt⸗ tung von 7 v. H. vielfach eine Enttäuſchung für die Aktionäre be⸗ deutete. Im Hinblick auf das tatſächliche Geſchäftsergebnis des Rech⸗ nungsfahres 1928 müſſe man jedoch die Dividende als durchaus an⸗ gemeſſen bezeichnen. Für Deutſchland, im ganzen betrachtet, bringe die jüngſte Entwicklung des Kupferpreiſes unerfreuliche wirtſchaftliche Nachteile, da Deutſch⸗ land überwiegend Kupfereinfuhrlaud ſei. Für Mansfeld bedeute zwar die Entwicklung des Kupferpreiſes eine erhebliche Einnahme⸗ ſteigerung, ſie löſe zugleich aber auch Mehrbelaſtungen aus. Ueber die Ausſichten des laufenden.⸗J. laſſe ſich bis fetzt noch nicht viel ſagen. Der Auftrags beſtand des Kupfer⸗ und Meſſingwerkes wird als recht befriedigend bezeichnet. Es dürfe die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß bei ſonſt gleichbleibenden Ver⸗ hältniſſen für das laufende.⸗J. ein günſtiges Ergebnis vorgelegt werden könne. Die.⸗V. genehmigte ſodann den bekannten Abſchluß. Von der Verwaltung wurde zu dem Verkauf der Hälfte der Kuxe der Ge⸗ werkſchaft„Sachſen“ noch bemerkt, daß ein Rückkauf bisher noch nicht erwogen wurde. Was den Stolberg⸗ Ankauf betreſſe, 1 ſet dafür die Geſamtverpflichtung zur Gewährung von Mansfeld⸗ ktien mit—4,5 Mill..“ eingegangen worden. Dieſe Aktien ſeien aber ſichergeſtellt und man brauche ſie nicht zu teuecen Preiſen aus dem Markte zu nehmen. Hypothekenbank Saarbrücken.⸗G. Laut Geſchäftsbericht für 1928 ſind weitere Pfandbriefemiſſionen in Dollar nicht erfolgt. Das Opt ansrecht auf Dollarpfandbrieſe, das die Bank der Firma Ames, Emerich u. Co., Newyork, vertraglich zugeſtanden hatte, iſt mit Ab⸗ lauf des Berichtsfahres erloſchen. Die Frankenſtabiliſierung brachte die Möglichkeit, die Ausgabe von Goldpfandbriefen, auf franzöſiſche lautend, vorzunehmen. Die auf Franken umgewandelten Stam mm- aktien ſollen an der Börſe in Frankfurt eingeführt wer⸗ den. In der Bilanz werden Hypotheken insgeſamt mit 87,01 Millionen Franken ausgewieſen, anderſeits umlaufende Pfandbriefe mit 49,01, ferner Darlehen der Zentralkaſſe und der Rentenbank⸗ kreditanſtalt mit 31,52 Mill. Franken. Aus dem Gewinn von 746 140 Fr. ſollen 12 v. H. ols Dividende verteilt werden. 60 Jahre Volksbank Schwetzingen. Die Volksbank Schwetzingen e mbc. vollendete mit Ablauf dieſes Jahres ihr 60. Geſchäftsjahr. Das abgelaufene Geſchäftsjahr hat ſich günſtig geſtaltet. Die Bi⸗ lanzſumme auf einer Seite des Hauptbuches iſt von 49,5 Mill. im letzten Jahre auf 58,5 Mill.„ geſtiegen. Die Steigerung entſällt in der Hauptſache auf Spareinlagen, die von 640 000 auf 800 000 ſtiegen. Im Laufe des Jahres wurden 412 neue Sparbücher ausge⸗ ſtellt, im ganzen 1166. Der Reingewinn beträgt 24 321 1. Es werden nach GV.⸗Beſchluß wie im Vorfahre 10 v. H. Dididende ver⸗ teilt. Der Reſerveſond wird durch Zuweiſung von 10000, auf 110 000 Mark gebracht. Dem Spezialfſond werden 805/ zugewieſen, ſo daß er auf 11000& aufgerundet wird. *Die Beſchlüſſe des Linoleumtruſts.— Weitere Expanſion und 12 v. H. Dividende. Ueber die Transaktionen des Linoleumkonzerns ein namhaftes Aktienpaket der Sociéèstée Anonyme Réömotſe de Linolésum(Sarlino) in Reims übernimmt und ſich an der Kapitalerhöhung dieſer Geſellſchaft beteiligen wird. Die Neederlandſche Linoleum⸗Fabriek in Krommenie tritt ebenfalls in den Truſt der Continentalen Linoleum⸗Union ein, und zwar findet ein Aktlenaustauſch zwiſchen den Geſell⸗ ſchaften ſtatt. Die Deutſchen Linoleumwerke.⸗G. werden, wie be⸗ reits früher angekündigt, 15 v. H. Dividende wie im Vorjahr zur Ausſchüttung bringen.— Man wartet mit der offiziellen Be⸗ kanntgabe der Beſchlüſſe, nach den Gepflogenheiten des Linoleum⸗ truſts, wohl, bis die Beſchlüſſe aller Aufſichtsräte der verſchiedenen nationalen Geſellſchaften vorliegen. * Generalverſammlungen der bayeriſchen Großkraftwerke.— Ka⸗ pitalerhöhungen. Die Vollverſammlungen der Bayernwerk AG., Mittlere Jſar AG. und Walchenſeewerk AG. genehmigten je 4 v. H. Dividende. Ferner wurde beim Bayernwerk Kapital⸗ erhöhung um 12 auf 18 Mill. J beſchloſſen durch Ausgabe von 6000 StA. zu je 1000 4 Serie B und 6000 StA. zu je 1000/ Serie C. Die beiden neuen Serien werden zum Nennwert ausgegeben und ſind dem bayriſchen Staat anzubieten; ſie nehmen für Serie B ab 1. Okt. 1931 und für Serie C ab 1. Okt. 1932 am Gewinn teil und ſind zunächſt mit 25 v. H. einzuzahlen. Das Grundkapital der Mittlere JIſar AG. wird um 9 auf 27 Mill./ erhöht durch Ausgabe von 9000 Aktien zu 1000/ Serie B. Die Ausgabe erfolgt zum Nennwert, Einzahlung zunächſt ebenfalls W v. H. Sie nehmen aber bereits ab 1. Okt. 1930 am Gewinn teil; ¾ der neuen Aktien ſind dem bayriſchen Staat und 1/ der Deutſchen Reichsbahn anzubieten. „Diskontherabſe bung in Portugal. Die Bank von Portugal hat den Diskontſatz von 8 auf 6½ v. H. ermäßigt. Ac. für Verkehrsweſen Berlin Unveränderte Dividende— Kapitalerhöhung auf 50 Mill. Aus der AR.⸗Sitzung vom Montag, über deren Ergebnis eine offtzielle Mitteilung noch nicht vorliegt, verlautet, daß die Divl⸗ dende der.⸗G. für Verkehrsweſen mit wieder 11 v. H. vorgeſchla⸗ gen werden ſoll. Zu der bereits bekannten Angliederung der D eut⸗ ſchen Eiſenbahngeſellſchaft, deren 10,5 Mill. Aktien, wie gemeldet, im Verhältnis von 1 zu 1 umgetauſcht werden, wird das in den letzten Jahren verſchiedentlich erhöhte Kapital um w eb tere 105 Mill. erhöht werden. Zum Bezug der neuen Aktien, die den Akttonären der Verkehrsweſen.⸗G. im Verhältnis von 6 zu 1 angeboten werden ſollen, ſind 6,75 Mill.„/ neue Aktien erfor⸗ derlich. Dadurch würde das Geſamtkapital auf 47,25 Mill.„ anwach⸗ ſen. Es verlautet jedoch, daß das Aktienkapital von Verkehrsweſen auf 50 Mill. abgerundet werden ſoll. Dieſe 2,75 Mill. 4 ſollen zu Angliederungszwecken verwandt werden, alſo nicht ſonſtwie veräußert werden. Die Ausdehnung der Geſellſchaft iſt danach alſo noch nicht beendet. Ob man für weitere Angliederungszwecke bereits beſtimmte Pläne hat, ſteht im Augenblick noch dahin. Der Aus⸗ gabekurs der neuen Aktten iſt am Montag noch nicht feſtgeſetzt worden. Da die.⸗V. erſt im Mai ſtattfinden ſoll, ſo will man zu⸗ nächſt die Entwicklung bis dahin abwarten. d Die zum Konzern gehörige alligemeine Baugeſellſchaft Lenz u. Co. in Berlin erhöht ihre Dividende um 1 auf 11 v. H. Auch dieſe Geſellſchaft wird ihr jetzt 7,5 Mill.„ betragendes Kapital ſo erhöhen, daß den Aktionären ein Bezugsrecht von, wie wir hören, 2 zu 1 zufällt, zu einem ebenfalls noch nicht feſtgeſetzten Kurſe. Wenn vorgeſchlagen wird, das Kapital auf 12 Mill. zu vermehren, ſo wür⸗ den alſo auch hier Vorratsaktien geſchaffen. Stellungswechſel der internationalen Spekulation? Mannheim hauſſierend Der Aktienmarkt lag auch an der heutigen Börſe auf der ganzen Linie wieder ausgeſprochen feſt. Gegenüber den geſtrigen No⸗ tlerungen ergaben ſich Kurserhöhungen von 10 Punkten und mehr. Farbenattien zogen auf 28 an. Linoleum, Daimler, Rhein⸗ elektra, Weſteregeln und Waldhof lagen fämtlich ausgeſprochen feſt. Von Nebenwerten waren Mannheimer Gummi mit 37 geſucht, da⸗ gegen wurde der Kurs von Nähkaiſer mangels Intereſſe geſtrichen. Banken und Verſicherungsaktien blieben unverändert, bei Brauerei⸗ altien beſtand etwas Nachfrage wach Schwartz Storchen zu höherem Kurs. Frankfurt freundlich und anziehend Trotz der ſtarken Kurseinbrüche und des ſehr hohen Geldſatzes von 20 v. H. an der geſtrigen Newyorker Börſe war die Sti m⸗ mung zu Beginn des heutigen Marktes wieder freundlich. Die Kucsſteigerungen wurden aus diefem Grunde jedoch etwas ein⸗ gedämmt. In Spezialwerten konnte ſich wieder recht leb⸗ haftes Geſchäft entwickeln, da Auslandsordres, hauptſächl ich von Frankreich und Amerika, vorgelegen haben. Auch die Speku⸗ lation und verſchiedentlich dos Privatpublikum beteiligten ſich am Geſchäft und nahmen Deckungen vor. Dem ſonſt gefürchteten bevorſtehenden Zahltag wurde keine Bedeutung beigemeſſen, da wie⸗ der die ſtarke Beteiligung des Auslandes am Börſengeſchäft aus⸗ ſchlaggebend war. Im Vordergrund ſtanden vor allem Ver. Glanz⸗ ſtoff mit plus 18 v. H. Bei den übrigen Märkten kam die allge⸗ meine Feſtſetzung bei der erſten Kursfeſtſetzung nicht zum Ausbruch und gegenüber der geſtrigen Abendbörſe gingen die Gewinne ſeltener über 1 v. H. hinous. Montanwerte uneinheitlich. Banken bei kleinerem Geschäft durchweg etwas höher. J. G. Farben konnten ſich dee allgemeinen Aufwärtsbewegung mit plus 7 v. H. nur lang⸗ ſam anſchließen. Autowerte auf Realiſatlonen etwas abbröckelnd. Svenska 1 1 den ſtärkeren Kurseinbrüchen der letzten Tage etwas verlangt und gut behouptet. Renten ſtill und behauptet. Im Verlaufe ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung fort. Es traten er⸗ neute Echöhungen bis zu zy v. H. ein. Die Tendenz war feſt. Vermehrtes Intereſſe wandte ſich den Chemiewerten zu. Farben konnten 4 v. H. gewinnen. Bei den übrigen Märkten waren die Erhöhungen geringer. Verluſte ſtellten ſich nur in ganz geringem Ausmaße ein, zumeiſt blieben die Kurſe gehalten. Tages⸗ geld war mit 6½ v. H. angeſpannter. Berlin lebhaft und befeſtigt Im Gegenſatz zum Ausland hatte öte heutige Berliner Börſe feſte Tendenz. Vormittags war man allerdings auf die Eveig⸗ niſſe in Walſtreet hin etwas unſicher geworden. Insbeſonders der hohe Tagesgeloſatz, der zuweilen bis auf 28 v. H. geſtiegen war, hatte Beſtürzung hervorgerufen. Nach vorliegenden Ausſichten ame⸗ rikantſcher Bankters hat der geſtrige Kurseinbruch den Markt drüben aber kräftig gereinigt und die Gefahr einer Diskonterhöhung vor⸗ läufig beſeitigt. Auch in Berliner Bankkreiſen meint man, daß dies alles nur Maßnahmen zur Eindämmung der amertkaniſchen Speku⸗ latton ſeien und man erhofft aus einem Rückgang des Geſchäftes drüben eine Belebung der deutſchen Effektenmärkte. Immerhin ſei die internationale Spekulation ein Faktor mit dem man zu rechnen habe und es fähe jetzt ſchon ſo aus, als ob ſie ſich immer mehr in .C. aus Deutſchland engangiere. Auch heute waren wiede 55 no Paris Orders eingetroffen, allerdings war das Geſchäft anfar nicht allzu lebhaft. 2. ö dem beſſere Nachrichten vom Arbeitsmarkt und ein für die dritte Woche als gut zu bezeichnender Reichsbankausweis bei. Auf der ganzen Linie waren Kursbeſſerungen feſtzuſtellen, im Durchſchnitt betrugen ſie—3 v.., Spezialwerte gewannen auch bis 5 v. H. und darüber. Ganz beſonders feſt lagen Kunſtſeidegktien, von denen Bem⸗ berg 12 und Glanzſtoff 19 v. H. gewannen. Nach den erſten Kurſen zunächſt etwas leichter, ſetzte ſich ſpäter eine neue Aufwärtsbewegung durch. Dieſe nahm ihren Ausgang vom Markt der J. G. Farben, an dem anſcheinend ſtärkere Deckungen vorgenommen wurden. An⸗ leihen ruhig. Ausländer und Pfandbriefe geſchäftslos. Geld zum Ultimo weiter angeſpannt, Tagesgeld—8, Geld über Ultimo 7,5 bis 9,5 v.., ſonſt unverändert. Der Kaſfamarkt hatte bei uneinheitlicher Tendenz ruhiges Geſchüäft. Gegen Schluß der Börſe ließ das Geſchäft allgemein nach. Die Erhöhung des Privatdiskontes um c v. H. auf 6% v. H. für beide Sichten verſtimmte etwas, ſo daß ſich die höchſten Tages⸗ kurſe nicht behaupten konnten. Relativ feſt ſchloſſen Bemberg, Conti Cabutchouk, Mannesmonn und Stöhr. Im internationalen Deviſengeſchäft waren Deviſen gegen Reichsmark unver⸗ ändert, der Dollar notierte.2150. Spanien etwas ſchwächer gegen London 32.05 und 31.95. Holland und Schweiz nach Ueberwindung des Ultimos ebenfalls angeboten, 4007 nach 4008 bezw. 1924½. Dol⸗ larſwaps auf ein Monat part, drei Monate eine Stelle Report. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbank 6½, Lombard 7½, Privat 8½ v. 5. 27. März 65. Amtlich in R⸗M für Holland 100 Sulden Athen. 100 Drachmen Brüſſel 100 Velga= 500 P. ⸗Fr. Danzig 100 Sulden 81,73 81,89 Helſingfors Italien Süd flawlen Kopenhagen Liſſaboenn„ 100 Eskudo Oslo 100 fronen Paris„„„ 100 Franken 16.485 Prag. 100 flronen Schweiz„ 100 Franken 81, Sofia„„„V 100 Seva Spanien.. 100 Peſeten Stockholm 100 Kronen Wien 100 Schilling Budapeſt 100 Pengöß= 12 500 Kr. 73 3873, Duenos⸗ Aires 1 Peſ. Canada. 1 Tanad. Dollar Diskont ſütze/ 8 9 5 26 Mär, Paxität . 1. M. 168,75 100 Dinar 7,395 100 Kronen 5 f be nge enge ne 8 2 2 2 8382 8 1 n *= . 1 Cold Peſ..266 4,274 Uruguag —.————ñ̃— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotlerungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 27 26, 910% Grkr. M. On. 128,0 128,0 180,0 15%„„ BA. 140,0 2 Karlsr. Näh. Haid Werger Worms 204,0 204,0 C. ö. Knorr 1650 Bad. Aſſekuxanz 220,0 220,0 Konſerven braun 81.— Continent. Verſ. 90,— 9 0 8 8 5 Gummſ 85,— Mannh. Verſich. 153,0 153,0 20. „ab. St. KH. 27 77, 7% Bab Rom. Gd 87.25 9% 8 bafenStadt 91,75 10% Mhm. Gold 102,2 2%„ Gold 92,50 8%„ Gold 78,.— 7 85% Farben dds. 2 188,0 26. Zubwigsh. U. Br. 20,0 Eier Preßhefe 186,0 chwarz Storch. 165,0 Neckarfulm Fhrz. 22,— Pfälz. Müblenw—.—. Portl. Zem. Heid. 148,0 Rh. Elektr..⸗G 167,0 Rheinmühlenw. 140.0 Südd. Zucker„ 147,0 Verein dtſch Oelf. 71.— 7 Wayß& Freytag 129,0 Zellſtoff Waldhf 252,0 Badiſche Bank 170,0 Pfälz.Hypoth. B. 155.0 Rh. Cedis Bk. 204.0 Rh. Cxebitbank. 120,5 Sſidb. Digconto 135,0 Durlacher Hof 135,0 Eichbaum„„ 300,0(800.0 .-G. f. Seilind. 65.— Brown, Boveri 152,0 Daimler⸗Benz 60,.— 6 Deutſche Linol.. 350,0 Enzinger Union 81,.— Gebr. Fahr—— J. G. Farben. 250,0 258,0 Frankfurter Börſe 9 5 7 Bankv. 515 ayr. Hyp. u. Wb. 8 Com. u. Privatb. 188.0 Darmſt. u. Nat. 298,2 Deutſche Bank 175.6 D. Effekten Bank 125.0 D. Hyp. u Wechſ. 143.5 144.0 D. Ueberſee⸗Bank 107.7 D. Vereinsbank, 102.0 Disconto⸗Geſ.„186,5 Dresdner Bank 171,0 Ran 1 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 152, ctall. u. M- G 135.0 Mitteld. Ed.⸗B. 187.0 Nürnbg. Verein 153,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 34,40 Pfälz. Oyp.⸗Bk.. 155,0 Reichsbank. 321.5 Rhein. Creditbk. 120,5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 204.0 203,5 Südbd. Boden⸗C. Südbd. Disconto. 185,0 Wiener Bankver. 14,50 Württ. Notenb.——. Allianz ankf. All. Berſ. 990.0 rkf. R. u. Mitv. 16.— 1 annh. Berſ.⸗G. 168.0 165,0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw 216,8 Gelſenk. Bergw. 129.5 Sade Bergbau 137,5 lſe Bgb. St. A. 218,0 Kali Aſchersleb, 285,0 KaliSglzoetfurth Kali Weſteregeln 244.2 Klöckner 5— Mannesm.⸗R. 110,7 114,8 5 Mansfeld Akt. 134,0 5 Feſtverzinsliche Werte 8% Neichkanl. 87,30 87,30 2„. 27 83.75 53,70 Ablsſungſch. l.. 12,40 12,65 1 ohne 90,„ D. Wertb.(Gold!. D. Schaßzanw. 28.——.— 4% Schutzg. 14. 4,65 % ubmigsh. 28 91,65 91,65 10% Mh. Gb. 28 „ 2692,25 50 o„ 0 550 77. 8% Grkr. Mh. 28—.— 52% Preuß. Kali-.. 8% Preuß. Rogg. „„Südd⸗Feſtwb 2,03 Je Grkr. M. abg. 15,.— eh-M. Don. 72,— 7% Bab. tom. Gd. 87,— e o--9 34, 75 Wfelth. Hop. 2. 2 85,— 288,0 177.0 5] Otavi⸗Minen 70,50 Phönix Bergban— Rhein. Braunk. 300,0 KRheinſtahl... 128,0 Salzw. Heilbr. 233,0 Tellus Bergbau 1180 Ku. Laurahütte 65,80 Ver. Stahlwerke 92 50 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh. 309,0 enninger K. St. 171,0 öwen München 288,0 Mainzer St.⸗A. 249.0 240.0 Schöffert. Bindg 350,0 Schwartz⸗Storch 165,0 1 Werger 209.5 .„..825. 2*„ 10-11 89,80 %„„„1384, n 178.— Lig 75,75 Transport⸗Aktien 5 Ettling. Spinn. 225.0 5% Roggenwert. 10.— 10, 0 Se Roggenrentd 8 79 Accumulatoren— Adler Kleyer„55,30 A. E. G. St.⸗A. 178.5 Aſchaff. Buntp. 163.5 . Maſch. Dark. 148,0 ſapag. 120.2 eidelb. Straßb. 56. ordd. Lloyd.. 115.0 Oeſter.⸗UN... Bank- Aktien D. Erebitb. 140,8 141,0 Ban 169,0 189.0. 121˙2 110,0 0 57.50 4%„ unf. Ant. 14,20 161.0 4% Jollobl. 1911 10,80 166, 148,0 148,2 4½% Anat. Ser. 19,50 18 40 C 28. Bab. Uhren„„ 98,90 Bergm. Elektr.. 224.0 Brem.⸗Beſig. Oel 67,508 Brown Boverl. 151.5 Cement Heidelb. 145, „ Karſtadt 176,0 Chade Ehamoti. Annw. 110,0 Chemiſche Albert. Ch. Brockhues 111.5 Daimler Be 50,50 Dt. Atlant.⸗T., 128,0 Dit. Eiſenhandel. Dit. Erdöl... D. Gold⸗ u. S. 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Lebensjahr Mannheim(Rheindammstr. 43), Brackenheim, Pforzheim, Worms Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Anna Schmidt geb. Bech Die Beerdigung findet Donnerstag, den 28. Mir, 12¾ Uhr statt. 28848 Amtliche Bekanntmachungen Straßenſperren. Die Landſtraße: 78 km 2,5—5,9 zwiſchen Altlußheim und Rheinbrücke Speyer wird in der Zeit pom.—20. April und die Land⸗ ſtraße: 141 km 10,8—12,1 zwiſchen Reilingen und Neulußheim in der Zeit vom 22. April bis 2. Mai gewalzt. Während dieſer Zeit ſind die betreffenden Straßenſtrecken für alle Fahrzeuge mit mehr als 3 Tonnen Geſamtgewicht von—19 Uhr werktags geſperrt. Der Verkehr über Straße 78 nach Speyer iſt infolge Abbruchs der Rheinbrücke ohnehin nicht möglich, die Strecke Reilingen—Neuluß⸗ heim kann über Reilingen— Hockenheim um⸗ gangen werden. 17 Mannheim, den 21. März 1929. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 28. 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