3 8 Donnerstag, 28. März 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, chtetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Abend ⸗ Ausgabe T Seitn Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Nr. Jas— 140. Jahrgang je einſp. M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die Franzoſen ſcheinen aber völlig zu vergeſſen, daß Deutſchland ja bereits Milliardenſummen an Reparationen auch ſchon vor dem Inkrafttreten des Dawesplanes aufgebracht hat. Summen, die jedenfalls die 83 Milliarden Papierfranken oder umgerechnet 14—15 Milliarden Goldfranken bei weitem über⸗ ſteigen. Man trägt ſich in maßgebenden Kreiſen daher mit der Abſicht, einmal mit einer Aufrechnung der von Deutſch⸗ land bereits geleiſteten Reparationen vor die Oeffentlichkeit zu treten, falls die franzöſiſche Preſſe ihr verderbliches Trei⸗ ben nicht einſtellt. Grundſätzlich bleibt natürlich feſtzuhalten, wie wir das hier wiederholt dargelegt haben, daß alle dieſe Berechnungen nicht zu dem Aufgabenkreis der Sachverſtän⸗ der deutſchen Zahlungsfähigkeit richtunggebend. Die Nollage des besetzten Gebietes Berlin, 28. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus der Denkſchrift des rheiniſchen Oberpräſtdenten, deren Inhalt bekannt gegeben wurde, melden die Blätter noch eine Reihe von intereſſanten Einzelheiten. Die Denk⸗ ſchrift, die insgeſamt 60 Druckſeiten umfaßt, gibt u. a. an, daß Koblenz bei einer Einwohnerzahl von nicht ganz 60.000 eine Beſatzung von 8400 Mann hat, ſo daß auf jeden ſiebten Be⸗ wohner je ein Beſatzungsſoldat kommt. Aus der Denk⸗ ſchrift geht der gewaltige Anſpruch der Beſatzungstruppen an Wohnungen hervor. So ſind z. B. in Trier 521 Privatwoh⸗ nungen mit 2501 Räumen beſchlagnahmt. Hinzu kommen 77 Einzelzimmer und 1374 Räume in Beſatzungsbauten des Reiches, ſowie 149 gewerbliche Räume, ſo daß insgeſamt 4101 Räums beſchlagnahmt ſind. Das Perſonal der Inter⸗ alliierten Rheinlandkommiſſivn beläuft ſich allein auf nicht weniger als 173 Perſonen. Eingehend wird die wirt⸗ ſchaftliche und kulturelle Notlage behandelt, die durch die Ge⸗ waltherrſchaft entſtanden iſt. Landwirtſchaft und Weinbau liegen völlig darnieder. Das Ernteergebnis in Trier iſt das niedrigſte in ganz Preußen. Für die Notlage der In duſt rie iſt bezeichnend, daß die Zahl der Erwerbsloſen in der rheiniſchen Provinz dauernd Höher iſt als die im unbeſetzten Gebiet. Die Steuererträg⸗ niſſe ſind in erſchreckendem Ausmaß zurückgegangen. Im Jahre 1925 betrug das Aufkommen aus der Grundver⸗ mögensſteuer im Staatsdurchſchnitt auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung nur noch 16,6 Mk., im Regierungsbezirk Trier nur 2,80 Mk. Dies iſt die ſchlechteſte Quote aus allen preußiſchen Regierungsbezirken einſchließlich des Oſtens. Ein beſonders trauriges Kapitel iſt die Lage der Bäder und des Fremdenverkehrs. Die Beſuchs⸗ ziffer von Wiesbaden iſt beiſpielsweiſe gegen die Vorkriegs⸗ zeit um rund 50 Prozent geſunken. Die parteipolitiſchen Sparvorſchläge Berlin, 28. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, liegen dem Reichsfinanzminiſter die Sparvor⸗ ſchläge der Parteien, die für die große Koalition in Frage kommen könnten, jetzt ſämtlich vor. In offizieller Form ſind indeſſen die Etatbeſprechungen zwiſchen den Parteiführern und Herrn Hilferding, die während der letzten Woche vor der Vertagung des Reichstages begonnen wurde, nicht fortgeſetzt worden. Infolgedeſſen kann auch keine Rede davon ſein, daß die Vertreter der ſogenannten Weimarer Koalition, alſo der Demokraten, der Sozialdemokraten und des Zentrums, ſich bereits unter Ausſchaltung der Volkspartei auf ein beſtimmtes Programm geeinigt hätten. Es ergibt ſich ganz zwangsläufig, daß die einzelnen Referenten bei der engen Fühlung, die im Haushaltsausſchuß zwiſchen ihnen beſteht, ſich bei gelegentlichem Zuſammentreffen über Etat und Deckung unterhalten haben. Derlei Beſprechungen haben aber keineswegs nur zwiſchen Demokraten, Zentrum und Sozial⸗ demokraten ſtattgefunden, vielmehr hat nach unſerer Kenntnis auch der Sachverſtändige der Deutſchen Volkspartei, Dr. Ere⸗ mer, mit dem Zentrum ſolche Erörterungen gepflogen. Ein Vergleich der verſchiedenen Programme und gar unter Bei⸗ ſeiteſchiebung der Volkspartei, iſt jedoch bisher nicht erfolgt. Die Koalitionsfrage vor allem iſt in keiner Weiſe be⸗ rührt worden. Sie ruht zur Zeit vollkommen. Nach der Rich⸗ tung hin irgend welche Entſcheidungen zu treffen, iſt ja auch nicht Sache der Etatreferenten, ſondern der Fraktionen. Damit entfallen auch die Schlußfolgerungen, die heute morgen von der„D. A..“ gezogen wurden. .. dddddddddßdddcwcwdcßßwwwwcww//w/wßw/w//ã ͤ̊âàvVꝙwGßww0ßã ͥͤã ͤͤVadwddddwGßGdwdwGGcGßãw(TfdßwwdwGGccGcGGßͤꝙꝗçãꝓäꝓ0ꝓwVdcbdGbGPGGGWGTGTGPVPVPTPTVTGVPTVGGGGGTGVVTVVTVTVCTVbVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVT— Stimmungsmache für Trotzki Berlin, 28. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu höchſt eigenartigen Argumenten nimmt der„Vorwärts“ ſeine Zuflucht, um dem Kabinett die Einreiſeerlaubnis für Trotzki doch noch ſchmackhaft zu machen.„Trotzki“, heißt es in dem ſozialdemokratiſchen Hauptorgan,„wird beſtimmt in Deutſchland keine Weltrevolution machen, aber vielleicht wird er über kurz oder lang von Moskau wieder in Gna⸗ den aufgenommen.(]) Dann wird man den Mann, den man zuvor als„Schnorrer und Verſchwörer“ von der deutſchen Schwelle gewieſen, in Berlin wieder mit denſelben Komplimenten empfangen wie jeden anderen ruſſiſchen Groß⸗ würdenträger. Schon dieſe Erwägung ſollte das Kabinett ver⸗ anlaſſen, einen Beſchluß zu faſſen, der vom Bewußtſein der eigenen Würde diktiert iſt und der Würde Deutſchlands als einer demokratiſchen Republik Rechnung trägt.“ i Wir möchten nicht glauben, daß dieſe Gründe ziehen wer⸗ den, die nebenbei bemerkt, mit der„Würde“ Deutſchlands nicht das Geringſte zu tun haben. Die Denkſchrift wird, wie wir hören, als Ganzes binnen kurzem fertiggeſtellt ſein. Zur Zeit iſt man noch mit der Redaktion des Teils beſchäftigt, der ſich auf die Verhältniſſe in der Pfalz bezieht. Wie wir noch erfahren, werden auch die badiſche und die heſſiſche Regierung Beiträge zu der Denkſchrift liefern. Das ganze Dokument, das nach ſeiner Fertigſtellung rund 120 Seiten umfaſſen wird, ſoll am Samstag in Druck gehen und dann in den erſten Tagen nach dem Feſt den Reichs⸗ tagsabgeordneten zugeleitet werden. England-Rußland Moskau, 28. März.(United Preß.) Die engliſche Handelsdelegation, die heute morgen um 10 Uhr in Moskau eingetroffen iſt, wird von der ganzen Preſſe freund⸗ ſchaftlich begrüßt. Man iſt im allgemeinen der Anſicht, daß durch die Verhandlungen mit Vert etern des engliſchen Han⸗ dels und der engliſchen Induſtrie der Weg zur Wieder ⸗ aufnahme der normalen diplomatiſchen Be⸗ ziehungen geebnet werden wird. Eindruck gemacht. Die„Is weſtjia“ erklärt in einem Aufſatz, die Dele⸗ gation ſei zwar nicht bevollmächtigt, politiſche Entſcheidungen zu fällen, jedoch komme dem Beſuch trotzdem große Be⸗ deutung zu, weil die engliſchen Delegierten an Ort und Stelle feſtſtellen könnten, welch ungünſtigen Einfluß das Fehlen normaler diplomatiſcher Beziehungen in dem Han⸗ delsverkehr zwiſchen beiden Ländern habe. Der amerikaniſch⸗engliſche Zwiſchenfall § London, 28. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der britiſche Botſchafter in Waſhington hat geſtern dem Aus⸗ wärtigen Amt den offiziellen Bericht des amerikaniſchen Schatzamtes über die Verſenkung der„Jam alone“ durch den amerikaniſchen Küſtenkutter„Dexter“ zugeſandt. Der offizielle Bericht des Konſuls, der die Darſtellung des Zwiſchenfalls von dem britiſchen Kapitän erhielt und der Kommentar des britiſchen Botſchafters zu dem offiziellen ame⸗ rikaniſchen Bericht liegen noch nicht vor. Es iſt wohl nicht damit zu rechnen, daß noch vor den Oſterfeiertagen ein Schritt der amerikaniſchen und kanadiſchen Regierung in Waſhington erfolgen wird. 5 Auffallend iſt die außerordentliche Objektivität, mit der die engliſche Preſſe nach den erſten, das größte Aufſehen er⸗ regenden Meldungen den Zwiſchenfall nun behandelt. Zwei⸗ fellos liegt ein Wink von offizieller Seite vor, wo man ſich in ſehr ſtarker Poſition weiß, da die britiſche Regierung niemals die Erweiterung der durch das Inter⸗ nationale Seerecht feſtgelegten Drei⸗Meilenzone in eine Zwölf⸗Meilenzone durch die amerikaniſche Regierung aner⸗ kannt hat. Wie der amerikaniſche offtzielle Bericht ſehr beſtimmt er⸗ klärt, iſt die Verſenkung der„I am alone“, die ſowohl der amerikaniſchen als auch der britiſchen Regierung als eines der berüchtigten Schmuggelſchiffe bekannt iſt, durchaus in Uebereinſtimmung mit dem herrſchenden Rechte erfolgt. Daß der Schoner auf die wiederholte Aufforderung ſich geweigert hat, beizudrehen, hat hier keinen ſehr günſtigen Wichtige Beamtenfragen Penſionskürzung— Augeblicher Gehaltsabban— Um die Beamtenrechte— Warteſtandsbeamtengeſetz Der Reichstag hat vor ſeiner Vertagung eine Reihe von Beamtenfragen erörtert. Der Verlauf der Verhand⸗ lungen zeigte, daß diejenigen recht haben, die nach dem Aus⸗ gang der letzten Reichstagswahl der Beamtenſchaft nicht ge⸗ rade Erfreuliches prophezeiten. Die Beamtenſchaft iſt ſeit diefer Zeit in die Defenſive gedrängt und alle die Verſprechungen, mit denen die Sozialdemokratie in den Wahlkampf hineinging, ſind unerfüllt geblieben. Man kann ſogar ſagen, daß wegen der großen Anzahl ſozial⸗ demokratiſcher Reichstagsabgeordneter die Entſcheidungen oft zum Nachteil der Beamtenſchaft ausgefallen ſind. Ein Antrag der Wirtſchaftspartei hat einen Geſetzentwurf verlangt, der für die Penſionen im Reich, in den Ländern und in den Gemeinden eine Höchſtgrenze von 12 000 Mk. im Jahre feſtſetzen ſoll. Alle über dieſe Grenze zur Zeit noch hinaus⸗ gehenden Penſtonen ſollen auf den genannten Höchſtbetrag gekürzt werden. Der Antrag wurde angenommen. Ob und inwieweit ihm Folge gegeben wird, muß ſich erſt noch zeigen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das parlamentariſche Syſtem in Deuſchland auf dem Gebiete des Penſionsrechtes zu anfechtbaren Zuſtänden führt. Der füngſt zurückgetretene Zentrumsminiſter von Guerard bezieht jetzt nach einer ver⸗ hältnismäßig ſehr kurzen Amtszeit eine Penſion, die ſein früheres Gehalt um das Mehrfache übertrifft. In olchen Fällen iſt eine Reform durchaus angebracht. Etwas anders aber iſt die Frage, zu welchen Konſequenzen man kommt, wenn man einmal mit der ſchematiſchen Kürzung der Penſton den Anfang macht. Auf den erſten Schritt kann dann leicht der zweite folgen und man käme ſchließlich zu allerlei Wil l⸗ kſütrlichkeiten, die ſich mit dem Charakter des Berufs⸗ beamtentums nicht mehr vertragen. Es ſcheint auch manchem populär zu ſein, jetzt von einem Gehaltsabbau bei der Beamtenſchaft zu reden. Intereſ⸗ ſant iſt in dieſer Beziehung der Antrag, der im bayeriſchen Landtage angenommen wurde,„die Regierung zu beauf⸗ tragen, beim oberſten Landesgericht ein Rechtsgutachten über die Frage einzuholen, ob eine Kürzung der den Beamten aus dem neuen Beſoldungsgeſetz zuſtehenden Dienſtbezüge zu⸗ läſſig iſt“. Auch hierbei knüpfte man an die angeblich zu hohen Gehälter der oberen Beamten an, während es im Grunde genommen den Antragſtellern doch nur darauf an⸗ kam, eine Front gegen die geſamte Beamtenſchaft zu bilden. Auf derſelben Linie bewegte ſich die Meldung eines Berliner Blattes, wonach zwei Abgeordnete des Zentrums, und zwar die Abgeordneten Stegerwald und Erſing,„den wohl nicht bis zu Ende gedachten Vorſchlag“ beim Reichskanzler vertreten haben ſollten, zur Beſeitigung des Fehlbetrages im Reichs⸗ haushalt eine allgemeine Kürzung der Beamtengehälter um 10 Proz. vorzunehmen. Die Meldung wurde mit großem Eifer dementiert. Es bleibt aber doch beachtlich, daß man in der Oeffentlichkeit den beiden Abgeordneten einen ſolchen Vorſchlag wohl zugetraut hat. Es kann in dieſem Zuſammen⸗ hang auch nicht verſchwiegen werden, daß der frühere demo⸗ kratiſche Abgeordnete Gothein füngſt im Berliner Acht⸗ Uhr⸗Abendͤblatt in einem Artikel folgendes ſchrieb:„Gerade in Beamtenkreiſen ſollte man ſich ſagen, daß die heutige Wirt⸗ ſchaft dazu zwingen würde, ihre Gehälter zu kürzen“. Mit Genugtuung konnte dieſen Gerüchten gegenüber der Deutſche Beamtenbund in ſeinem Blatte feſtſtellen, an zuſtän⸗ diger Stelle des Reiches ſet mit Nachdruck erklärt worden, daß von einer Kürzung, der Beamtengehälter keine Rede ſein könne. Keine zuſtändige Stelle denke irgendwie an eine Schmälerung der Beamtenbezüge und auch eine Aenderung der Gehaltszahlung les wurde von einer halbmonatlichen ge⸗ ſprochen) komme nicht in Frage. Trotzdem wird die deutſche Beamtenſchaft wohl erkannt haben daß Gefahren vor⸗ handen ſind, und ſie wird ſich wohl auch heute ſchon darüber klar ſein, daß ihre angeblichen Freunde auf der Linken und beſonders im ſozialiſtiſchen Lager ſie ſehr ſchnell im Stiche laſſen werden. Darauf deuten auch die Ausführungen, dle jüngſt in dem„Beamtenfreund“, dem Organ des Reichsaus⸗ ſchuſſes demokratiſcher Beamten, von dem Ausſchußvorſitzen⸗ den Gerhard Vogt gemacht worden ſind. Der fozialdemokra⸗ tiſche Abgeordnete Roßmann hatte im Reichstag erklärt, mit den Verfaſſungsbeſtimmungen über das Berufs beamtentum werde ein wahrer Götzenkult getrieben. Der demokratiſche Beamtenführer Vogt erklärte dazu, ſeine Partei ſtehe zwar auf dem Boden des Berufsbeamtentums, aber es müſſe doch jede Partei, jeder Politiker und feder Bitrger die Frage aufwerfen, ob in einer Zeit, in der alles fließe, ein Begriff wie der der wohlerworbenen Rechte der Beamtenſchaft unverrückt und unverändert beſtehen bleiben ſolle. Der„Deutſche Beamtenbund“ hat ſich ſehr energiſch gegen dieſe Gedankengänge gewehrt. In den Kreiſen der Berufsbeamten wird ſich der Eindruck verſtärken, daß die Linke in dieſer wichtigen Beamtenfrage als ein ſehr un⸗ ſicherer Kantoniſt zu betrachten iſt.. Das Warteſtandsbeamtengeſetz, das den letzten Reſt der Perſonalabbauverorödnung beſeitigen ſollte, iſt im Reichstag abgelehnt worden, obwohl der urſprüngliche Ent⸗ wurf im Laufe langer Ausſchußverhandlungen weſenktlich verbeſſert werden konnte. Die Annahme des Geſetzes iſt ge⸗ ſcheitert, weil die 1 Mehrheit für die verfaſſungsändernden Beſtimmungen des Entwurfs nicht erreicht werden konnten. Eine größere Anzahl von Zentrumsabgeordneten ſtimmte gegen das Geſetz. Bielumſtritten war im Reichstag auch der Art. 14 der Perſonalabbauverordnung, der am 31. März d. Js. außer Kraft tritt. Dieſer Artikel läßt für den Fall der Verheiratung weiblicher Bearrten die n d⸗ 2. Seite. Nr. 148 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. März 1929 barkeit zu, bricht alſo mit dem Grundſatz der 1 keit des Beamtendienſtverhältniſſes. Die Frage war, ob man den Artikel verlängern oder aufheben ſolle. Für die Auf⸗ hehung ſprach die oft betonte Gleichſtellung der Frau mit dem Manne. Diejenigen, die für die Verlängerung eintraten, machten indeſſen geltend, daß die Beamtin für den Fall des Ausſcheidens eine nicht unerhebliche Abfindungsſumme erhält, die bei der Begründung eines Haushaltes ſehr gelegen kommt. Da für den Antrag auf Verlängerung keine Mehrheit zu er⸗ langen war, ſo wird die Beſtimmung mit dem 31. März außer Kraft treten. Jede Beamtin kann dann nach ihrer Verheira⸗ tung nach wie vor im Dienſt bleiben, ſie erhält aber im Falle des Ausſcheidens keine Vergütung mehr. Stimmen aus den Kreiſen der weiblichen Beamtenſchaft zeigen heute ſchon, daß man dieſe Löſung zum Teil doch mit gemiſchten Gefühlen auf⸗ genommen hat. Wo bleibt die Reichsreform? Berlin, 28. März. unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Staatsrat hatte es in ſeinem Gutachten zum Haushaltsplan 1929 als dringend notwendig bezeichnet, die in mehreren Provinzen durch Enklaven begründeten ſchweren Mißſtände möglichſt bald zu beſeitigen. Die preußiſche Staatsregierung wird dieſer Aufforderung, wie die Deutſche Beamtenbund⸗Korreſpondenz erfährt, zunächſt keine Folge leiſten, weil ſie der Anſicht iſt, daß während der Erörterungen über die Reichsreform nicht angängig iſt, eine Sonder⸗ löfung zu beginnen. Vorläufig ſoll eine Beſſerung der Lage durch Vertragsabſchlüſſe und durch Zuſammenarbeit mit den anderen beteiligten Ländern auf allen geeigneten Gebieten der Verwaltung herbeigeführt werden. (Von Kriſis der deutſchen Baumwollinduſtrie J Berlin, 8. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verbände der deutſchen Baumwollſpinnereien und ⸗Webereten haben heute beim Reichswirtſchafts⸗ miniſter eine Reviſion des deutſch⸗franzöſiſchen Handels vertrages beantragt, da ihnen eine Erhöhung der auf Baumwollgarne und Gewebe gelegten Einfuhrzölle dringend geboten erſcheint. In einer gleichzeitig überreichten umfangreichen Denk⸗ ſchrift mühen ſie ſich um den Nachweis, daß die durch den Handelsvertrag herbeigeführten Verhältniſſe die Baumwoll⸗ induſtrie dem unausbleiblichen Ruin zutrieben. Die amt⸗ liche Statiſtik zeigt nämlich, daß ſeit dem Mai 1927, alſo der Zeit noch vor dem Abſchluß des Vertrages die fran⸗ zöſiſche Einfuhr rapid geſtiegen iſt. Sie über⸗ trifft in einigen Monaten um ein Vielfaches die geſamte Jahreseinfuhr von 1926. Zum Betiſpiel weiſt der Auguſt 1927, nachdem im Januar nur 363 Doppelzentner Garn aus Frankreich eingeführt wurden, bereits eine Einfuhrziffer von 47009 Doppelzentnern auf. Die ganze Einfuhr des Jahres 1926 betrug 4000 Doppelzentner. Aehnlich geſtalteten ſich die Dinge bei den Baumwollgeweben. Im Jahre 1928 allerdings konnte dann wieder die Einfuhr bis auf 4175 Doppelzentner geſenkt werden, eine Entwicklung, die aber zum größten Teil dem allgemeinen Konjunkturrückgang in Rechnung geſtellt werden muß. Daß es trotzdem gelungen iſt, den franzöſiſchen Konkurrenten aus dem Felde zu ſchlagen, ſei nur, ſo ver⸗ ſichert man, durch einen rigoroſen Abbau der Preiſe bis weit unter die Erzeugungskoſten möglich geweſen. Das Arbeiten mit Verluſt ſet jedoch für die Baumwollinduſtrie wie für jede andere auf die Dauer unmöglich. Ihre verzweifelten Anſtrengungen habe ſie auch Hur unternommen, um die Kundſchaft nicht zu verlieren und in der Hoffnung, über kurz oder lang vom Reich Hilfe zu erhalten. Ein anderer weſentlicher Grund zu der bereits ſeit Jahr nud Tag anhaltenden Kriſe liege auch in der, wie die Denk⸗ ſchrift es ausdrückt, Belaſtung durch die öffentliche Hand, d. h. in einer unerträglichen Steigerung der Löhne und Gehälter, wie der Steuern und ſozialen Abgaben. Mit anderen Woten alſo: In einer ungeſunden Vermehrung der Geſtehungskoſten. Schon ſeit längerer Zeit drängen weite Kreiſe der Textilunternehmer auf Betriebseinſchränkungen und Stillegungen. So haben die fächſiſchen Verbände erſt kürzlich den Wunſch nach einer 40prozentigen Ar⸗ beitseinſchränkung erhoben. Die hier geäußerten Bedenken hat man bereits vor dem Ahbſchluß des franzöſiſchen Handelsvertrages der Regierung vorgetragen, doch hätten ſie damals keine Berückſichtigung in dem gwünſchten Umfang gefunden. Willkommen im Heimatshafen! Zur glücklichen Landung des„Graf Zeppelin“ Wie wir bereits in dem größten Teil unſerer heutigen Mittagsausgabe mitteilen konnten, iſt„Graf Zep⸗ pelin“ heute vormittag 10,17 Uhr glatt in Friedrichshafen gelandet. 4 Mit dieſer Mittelmeerfahrt, während der das Luftſchiff ununterbrochen 81 Stunden 23 Minuten in der Luft war, hat das Luftſchiff erneut bewieſen, daß es wie kein an⸗ deres modernes Verkehrsmittel in der Lage iſt, eine größere Anzahl von Reiſenden ſchnell und vor allen Dingen ſicher über weite Strecken zu befördern. Diesmal befanden ſich be⸗ kanntlich außer der 40köpfigen Beſatzung 28 Fahrgäſte an Bord. Wir ſind gewiß, daß kein einziger dieſer Perſönlichkeiten während des ganzen Verlaufs der Fahrt auch nur einen Augenblick die Sorge gehabt hat, der Flug könne nicht glatt vonſtatten gehen. Nach dem guten Ge⸗ lingen der großen Amerikafahrt war der ſtörungsloſe Ver⸗ lauf dieſer Mittelmeerfahrt ſozuſagen eine Selbſtverſtändlich⸗ keit. Immerhin iſt und bleibt ſie ein neues Ruhmesblatt für unſer größtes und ſchönſtes deutſches Luftſchiff und für die Führerperſönlichkeit Dr. Eckeners. Engliſche Konkurrenz im Luftſchiffbau Einen intereſſanten Vortrag hielt in Köln Direktor Wilcke vom Luſtſchiffbau Friedrichshafen auf Einladung des Kölner Klubs für Luftfahrt. Der Redner, der bereits zwei Jahrzehnte der Zeppelinwerft angehört, referierte über die Stellung Deutſchlands im Weltluftverkehr. Aus den Gedankengängen ſeines Vortrages ließ ſich ent nehmen, daß von engliſcher Seite eine ſcharfe Konkurrenz für die deutſche Luftfahrt ſich vorbereite. In aller Stille tritt England bereits mit Hilfe ſeiner im Bau befindlichen Rieſen⸗ luftſchiffe mit den Plänen für einen Weltluftverkehr hervor. Da die engliſchen Projekte ſchon detailliert organiſiert ſind, ſo dürfte es für Deutſchlaud an der Zeit ſein, ſeine größte Aufmerkſamkeit nunmehr auf den ſich anbahnenden Weltluft⸗ verkehr zu lenken. Der Bürgerkrieg in Ching § London, 28. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die nationaliſtiſche Garniſon in Tſchifu hat geſtern dieſen wichtigſten Kriegshafen an der Nordküſte Schantungs Tſchangtſchungtſchang übergeben, der ſich damit wieder zum Herren von Nordoſtſchantung gemacht hat. Ein Teil der nationaliſtiſchen Truppen, die ſeiner früheren Armee angehörten, waren bereits vor der Uebergabe der Stadt zu ihm übergegangen. Es iſt auch nicht damit zu rechnen, daß die Nankingregierung, die gegenwärtig viel zu ſehr mit dem Zwiſt innerhalb der Kuomintang und mit ihrer Auseinander⸗ ſetzung mit Hankau und Kanton beſchäftigt iſt, dieſem merk⸗ wiütrdigen Wiederauftreten Tſchangtſchungtſchangs in Schan⸗ tung ein baldiges Ende bereiten wird. Durch die noch an⸗ haltende Beſetzung Schantungs durch die Ja⸗ paner iſt ein Vorgehen nationaliſtiſcher Truppen in An⸗ betracht der Gefahr eines neuen japaniſch⸗chineſiſchen Zwi⸗ ſchenfalles kaum denkbar. Außerordentlich intereſſaut iſt in dieſem Zuſammenhang ein aus Tientſin eingetroffener Bericht des dortigen„Times“ Korreſpondenten, demzufolge ſich in Nordchina erneut eine ſtarke Unabhängigkeitsbewegung Nanking gegenüber bemerk⸗ bar macht, Es ſei damit zu rechnen, daß der alte Anfu⸗ Führer Juntſchi Jui den Verſuch unternehmen werde, in Peking ſeine alte unabhängige Stellung wiederzugewinnen. Inzwiſchen hat ſich am Yangtſe Tſchangkaiſchek mit ſeinem Stabe nach Kiukiang begeben, um, wie es in ſeiner letzten Erklärung heißt, die Strafexpedition nach Hankau anzutreten, ſobald die Hankauer Streitkräfte ihren Vormarſch nicht ein⸗ ſtellen.. e In hieſigen politiſchen Kreiſen, die über die Verhältniſſe in China gut unterrichtet ſind, glaubt man, daß dieſes forſche Vorgehen Tſchangkaiſcheks eher ein Zeichen der Schwäche als der Stärke iſt. Man bezeichnet ſein Vorrücken als einen letzten Verſuch, die Stimmung ſeiner Anhänger noch einmal mit Gewalt zurückzugewinnen. Man glaubt aber, daß Tſchangkaiſchek angeſichts der Nanking feind⸗ lichen Haltung Kantons und Fengs einer radikaleren natio⸗ naliſtiſchen Linksregierung Platz machen muß. Reichshilfe zur Gründung von Winzergenoſſenſchaften Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat Reichs⸗ ernährungsminiſter Dietrich den Hauptgenoſſenſchaftsver⸗ bänden mitgeteilt, daß er bereit iſt, einen Betrag in Höhe von 500000 Reichsmark zur Verfügung zu ſtellen, um die Entwicklung des Genoſſenſchaftsweſens im Weinbau zu fördern. Für die Verwendung des Betrages ſollen folgende Richtlinien gelten: 1. Die bereitgeſtellten Mittel ſollen ausſchließlich zur Er⸗ richtung neuer Winzergenoſſenſchaften in vorwiegend wein⸗ bautreibenden Gemeinden dienen. Bereits beſtehende, d. h. ſolche, die vor dem 1. Dezember 1928 ſchon im Genoſſenſchafts⸗ regiſter eingetragen waren, erhalten keine Zuwendungen aus dieſem Fonds. 2. Der Zweck der zu gründenden Winzergenoſſenſchaften muß u. a. auf einen gemeinſchaftlichen Geſchäftsbetrieb zur Verarbeitung und Verwertung der Erzeugniſſe gerichtet ſein. ö 3. Bei Gründung müſſen die erforderlichen perſönlichen und wirtſchaftlichen Vorausſetzungen gewährleiſtet ſein. 4. Die Gründung hat im Einvernehmen mit den be⸗ ſtehenden Genoſſenſchaftsverbänden ſowie den Verwaltungs⸗ behörden und Landwirtſchaftskammern zu erfolgen. 5. Die Reichsgelder können auf die Dauer von 4 Jahren zur Zinsverbilligung des Anlagekapitals um 3½ Proz. und für die erſte Einrichtung und Ausſtattung der Unterneh⸗ mungen gewährt werden. 6. Als Höchſtbetrag für Zinsverbilligung mit Beihilfe werden 10 000 Mk. feſtgeſetzt. 7. Bevor Reichsmittel ausgezahlt werden, muß die Sicher⸗ ſtellung des Anlage⸗ und Betriebskapitals nachgewieſen wer⸗ den und die Eintragung der Genoſſenſchaft ins Genoſſen⸗ ſchaftsregiſter erfolgt ſein. Die Ehrungen für Joch Der franzöſiſche Finanzminiſter hat im Namen der Regierung in der Kammer einen Geſetzentwurf eingebracht, durch den die Witwe Fochs außer der normalen Penſion eine außerordentliche Rente von 100000 Franken ausgeſetzt erhalten ſoll. Dieſe Rente ſoll bis zur Großfjährigkeit der Enkel des Marſchalls gezahlt werden. Der Marineminiſter hat beſchloſſen, einen im April oder Anfang Mai vom Stapel laufenden 100000⸗Tonnen⸗ Kreuzer auf den Namen des Marſchalls zu taufen. Letzte Meldungen Energiſches Vorgehen gegen die Wilddieberei J Berlin, 28. März. Dauernde großangelegte Wilddiebereien im Arns⸗ walder Revier veranulaßten, wie dem„Lokalanzeiger“ aus Bochum gemeldet wird, die dortigen Behörden zu einer ungewöhnlichen Aktion, 65 Beamte der Landfäge rel führten gleichzeitig Hausſuchungen durch,. Mehr als hun⸗ dert der Wilddieberei verdächtige Perſonen wurden feſt⸗ genommen und mit Laſtkraftwagen der Polizei zugeführt. Be⸗ ſchlagnahmt wurde ein ganzes Arſengl von Infänterſegeweh⸗ ren, Karabinern, Armeepiſtolen, Schlingen, Tellereiſen und Sprengſtoffen. Etwa 50 haben bereits ein volles Geſtändnis 8 abgelegt. Mord an zwei Kindern — Prag, 28. März. In Kiſchütz⸗Neuſtadt verübte der 40jährige Landſtreicher Strba einen Einbruch in das Anweſen eines Ortsbewohners. Als die beiden Kinder des Beſttzers, von denen das eine vier Jahre und das andere acht Mo⸗ nate alt war, und die allein im Hauſe anweſend waren, aus Furcht zu weinen begannen, ſchlug der Einbrecher ſie mit einer Hacke tot und flüchtete. Er wurde zwei Stunden (Von unſerem Berliner Büro.) ſpäter von der Gendarmerie verhaftet, die ihn nur mit Mühe 5 davor bewahren konnte, von den Ortsbewohnern gelyncht zu werden. Die belgiſchen Kongoflieger abgeſtürzt — Barcelona, 28. März. Infolge Motorſchadens ſtürzten geſtern die beiden belgiſchen Flieger Vandervelde und Aerden, die ſich auf einem Etappenflug nach Belgiſch⸗Kongo befanden, mit ihrem Flugzeug ab. Der Apparat ging in die Brüche und die beiden Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. 2 Ein Vorgänger Kaspar Hauſers? Von K. Sjöſtröm Liegt Peters Heimat im Paderborner Lande?— Verſchickung tber Hamburg nach England.— Das Rätſel iſt ungelöſt. Im Sommer des Jahres 1725 entdeckten Jäger in den Weſerbergen bei Hameln, tief im Dickicht des Waldes einen Knaben von ſchätzungsweiſe 15 Jahren, der ſich auf Händen und Füßen fortbewegte und behende wie ein Eichhörnchen zu klettern verſtand. Sprechen konnte er nicht, auch trug er keine Kleidung, Man behauptete, daß er nichts als Kräuter oder Baumrinden zu eſſen pflegte. Die Jäger erzählten, daß der junge wunderliche Waldmenſch in einem mit Moos austape⸗ zterten hohlen Baume gewohnt habe. Kleidungsſtücke, die man ihm anziehen wollte, riß er ſogleich wieder vom Leibe. In einer Beſchreibung über ihn heißt es:„Die Augen ſtehen ihm etwas wunderlich im Kopfe, und die Haare ſind ihm vor⸗ wärts ins Geſicht gewachſen geweſen, anitzo ſind ſie aber ſchon anders gewöhnt. Er greift mit den Händen ganz plump in die Schüſſel, und reißt das Fleiſch mit den Zähnen vonein⸗ ander. Seine angenehme Speiſe iſt Haſelnüſſe und grün Kraut, ohne Zweifel darum, weil er im Wald ſich mit der⸗ gleichen ernährt haben mag. Er küßt die Hand, ſeine Dauk⸗ barkeit damit anzudeuten und macht einen Kratzfuß. Wird ihm Geld gegeben, ſo ſteckt ers bei ſich. Er hat zwar wenig Verſtoand und keine Sprache; jedoch weun man nunmehr ein und andere Buchſtaben vorſagt, ſo kann er ſie vernehmlich nachſprechen, weil ihm die Zunge gelöſt iſt“. * „Man ſchaffte den jungen Wilben nach Celle; dort nahm ihn der Verwalter des Waiſenhauſes in ſeine Obhut und führte ihn auch dem Könige von Hannover vor. Bei Hofe würde er während der Tafel vorgezeigt. Dort„hat er ſich gar dreiste aufgeführt und wunderliche Gosen gemocht, auch,. ee man ſagt, ſich mit beiden Armen auf die Tafel gelegt und alle angeſehen Der König ließ den Jungen ſpeiſen und befahl, ihm Unterricht angedeihen zu laſſen. Dann brachte man ihn wieder nach Celle ins Waiſenhaus, um ihn mit an⸗ deren Kindern zuſammenzutun. Die Oeffentlichkeit beſchäf⸗ tigte ſich mit dem Falle, und die unglaublichſten Gerüchte über die Herkunft des„wilden Peter von Hameln“, wie man ihn nannte, gingen in Niederſachſen um. Man brachte den ge⸗ heimnisvollen Findling mit dem Rattenfänger von Hameln in Verbindung; eines der verſchwundenen 130 Kinder ſollte nach über 500 Jahren auf ſeltſame Weiſe wieder den Weg aus dem verwunſchenen Berg zurückgefunden haben. Ein anderer zeitgenöſſiſcher Bericht ſagt, daß bereits im Juli 1724 ein Bürger von Hameln den jungen Wilden im Korn ſitzend ent⸗ deckt habe. Als er ſich entdeckt ſah, ſei er ſofort in den Wald geflohen. Er hat zwar anfangs ein Hemde, ſo mit Bindfaden zugebunden geweſen, angehabt, allein kurz darauf, wie er auch von anderen Leuten gefunden wird, hat er hiervon nur noch einige Stücke am Leib gehabt, vielleicht, daß er ſolches ſelbſt zerriſſen, da er die Kleidung vorher nicht gewohnt ge⸗ weſen, wie aus Mitleiden das Hemde ihm jemand mag an⸗ getan haben, und kömmt alſo faſt nackend bei Leute ſo im Felde arbeiten. Dieſe geben ihm zu trinken; als er aber getrunken, nimmt er einen Stein und zerſchlägt den Krug. Indeſſen wird er von den Leuten, ſo ihn im Felde angetroffen, bis vor die Stadt genommen, woſelbſt er von vielen Kindern begleitet wird, ſo denſelben Peter geheißen.“ 6 Der Hamelner Bürgermeiſter ließ ihn ins Armenhaus bringen. Wenn er ſeinen Hut in die Weſer werfen konnte, ſo war bas ein beſonderes Vergnügen für ihn. Vor den Fiſchen in der Weſer bezeigte Peter einige Angſt, doch ver⸗ ſchmähte er es nicht, ſie zu eſſen.„Er hat auch Zeichen einer Gutherzigkeit von ſich ſpüren laſſen, denn wenn ihm jemand Geld gegeben, oder was es auch geweſen, hat er ſolches den⸗ jenigen alles wieder gegeben, bei welchen er im Hauſe ge⸗ weſen und ihn geſpeiſt.“ Er ſah„ſonſt nicht übel aus, hat charge krauſe Haare, ſa ihm ziemlich in das Geſicht ge⸗ [wachſen. Die Stimme iſt etwas viehiſch und wild, man hat Buchſtaben das R am deutlichſten auszuſprechen. Bisweilen ſoll er nachts auch wilden Laut eines Geſanges von ſich geben. Wenn er zu jemand kömmt, küßt er den Leuten die Hände. Er ſoll ſich letztlich ſehr gefreut haben, wie er ein grün mit Silber beſetztes Kleid bekommen.“ In Göttingen wurde behauptet, der wilde Peter ſei der geiſteskranke Sohn des Wirtes zum Steinkrug vor Lücht⸗ ringen am Solling im Paderborniſchen. Jedoch wird das von anderer Seite entſchteden widerlegt. 1726 wurde der„wilde Peter“ auf Befehl des Königs von Hannover über Hamburg nach England geſchickt, da ihn die Großbritanniſche Majeſtät der Kronprinzeſſin von Wallis „geſchenkt“ hatte. Hier ſcheint der Unbekannte den Reſt ſeines Lebens verbracht zu haben. nochmals ſtber ihn berichtet. ſhunt in Hertfordſhire ſein Leben friſtete. brachte man ihn nach dem Palaſt der Königin,„damit die Königliche Familie ihn in Augenſchein nehmen könnte. Dieſer Mann iſt jetzt ſechzig Jahre alt, kann kein verſtändliches Wort . und hat noch alle Spuren ſeiner vorigen Wildheit an ſich.“ Die Herkunft dieſes niederſächſiſchen Kaſpar Hauſer iſt ebenſo ungewiß wie die des echten Hauſer, deſſen Schickſal allerdings von einem beſonderen romantiſchen Schimmer um⸗ woben iſt. Bei dem armen Findling von Hameln ſcheint es ſich um einen entlaufenen Geiſteskranken oder Schwach⸗ ſinnigen gehandelt zu haben. Die Angabe, daß er krotz Unterrichts kein Wort ſprechen lernte, ſpricht ebenſo wie der Bericht ſeiner zeitweiligen Wildheit dafür. * In einer Unterſuchung„die entlarvte Fabel vom Aus⸗ gange der Hamelſchen Kinder“ aus dem Jahre 1749 wird die Eriſtenz des wilden Peter von Hameln überhaupt beſtritten. Die wiederholten eingehenden und damals noch nachzuprit⸗ fenden Berichte tragen durchaus den Stempel der Wahrheit an ſich. i Oder ſollte hinter dem armen Findling etwa doch ein be⸗ angefaugen, ihn das Ae zu lehren, und weiß er unter allen ſonberes Geheimnis verborgen geweſen ſein? 1767 wird in deutſchen Zeitungen 5 0 Wir erfahren, daß er zu Che⸗ Von dort aus S 98„ 8 88 fr e. g SSS Ses 19 D EN Donnerstag, den 28. März 1029 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 146 Morgen Karfreitag erſcheint keine Zeitung Am Karſamstag erſcheint nur eine Ausgabe um 1 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Bezug und Offerten bleiben bis 2 Uhr 1 Stäbtiſche Nachrichten Karfreitag Der Karfreitag iſt uns unbequem. Er verlangt etwas, was wir nicht wollen und was wir weithin auch nicht mehr können, nämlich denken, beſtnunlich denken! Dazu iſt freilich Stille nötig, aber die meiden wir und Sammlung und Ein⸗ kehr iſt erforderlich, aber die fliehen wir. So vermehren wir die Unraſt unſerer Tage und vergrößen das Uebel unſerer Zeit, die keine Zeit mehr hat zum denken über ſich ſelbſt. Hat es da noch Sinn, Karfreitag zu feiern? Nun, es wird ſchon ſo ſein: Verſtand iſt immer nur bei wenigen geweſen. Laßtt uns zu ihnen gehören und wieder dem nachdenken, was der Kar⸗ freitag uns beſagen will. 5 Nicht als ob hier menſchliches Denken und Reden all das Schaurige und Erhabene faſſen und darſtellen könnte. Eben darum iſt es ja geblieben, das Kreuz Chriſti, von Jahr⸗ hundert zu Jahrhundert und keine Gegnerſchaft hat es be⸗ ſeitigen und keine Gedankenloſigkeit hat es vernichten können. Ich ſage: eben darum iſt es geblieben, weil es eine Sache kündet, die größer iſt als wir ſelbſt und eine Sprache redet, die uns verſtummen macht. Größer als wir ſelbſt— es iſt nicht nötig, dazu viel zu ſagen. Wir brauchen nur die Geſtalten der Paſſionsgeſchichte an uns vorüberziehen laſſen, dann merken wir bald, in weſſen Geſellſchaft wir gehören. Da ſind Leute von Amt und Würde — an jenem ſchaurigen Tage haben ſie das Recht gebeugt und die Wahrheit mit Füßen getreten. Und dort ſind Führer von Macht und Einfluß— an jenem furchtbaren Tage haben ſte nicht nur verſagt, ſondern Macht und Einfluß in den Dienſt der Lüge geſtellt. Und dort ſind einige gute, brave Leute, die wohl alle das Gute wollten und an jenem böſen Tage Böſes taten: der eine wird zum Verräter, der andere zum Ver⸗ leugner und die übrigen fliehen! Wir haben wahrlich Aus⸗ wahl. Aber keine Wahl haben wir angeſichts des„Haupts voll Blut und Wunden“. Wir fühlen's, er ſteht jenſeits von den Dingen, die uns alle bändigen. Er ſchweigt und duldet, wir aber lärmen und ſchreien, wir reden von Gerechtigkeit und ſind ſelber ſo oft ungerecht, wir vertreten die Wahrheit und ſind ſelber vielfach unwahr, wir kämpfen für Ideale, wenn wir's tun, und denken tauſendfach an uns ſelbſt. Anders jener, der das Kreuz getragen. Wir wiſſen's und verſtummen. Der Karfreitag will aber noch etwas anderes künden als der Menſchen Jämmerlichkeit und Häßlichkeit. Er redet von heiligſtem Gehorſam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Fluchholz! Tiefer konnte er nicht hinabſteigen, er, der auf den Höhen des Reinen und Heiligen zu leben gewohnt war. Aber mit dieſem Gehorſam kann er heilen unſere Not, die in Auflehnung beſteht gegen die Ordnungen der Welt und gegen das Geſchick unſeres Lebens. Iſt nicht das auch der Jammer unſerer Zeit, daß ſie Altes zerſtört und Neues nicht vecht bauen kann, weil ſie nichts mehr weiß von letzter Autorität und von letzter Bindung?„Es herrſchet dort ein heiliger Wille“— der am Kreuze ſtarb, rechnete mit dieſem Willen und zwar nicht in erzwungener Reſignation, ſondern mit freiem, vollem Ja zu allem Herben und Bitteren, das ihm beſchieden war. Daß wir doch in Leidensnächten und Leidenskümmerniſſen daran uns halten und in allerlei Sorge und Augſt, im Zweifeln und Verzweifeln an den denken möchten, der„mit blutigem Schweiß und Todesgrauen auf ſein Antlitz niederſank und den Kelch des Vaters trank.“ Und wozu das Alles? Damit das Kreuz der Welt zeigt, daß Un reines nur durch Reines gebeſſert, daß Böſes nur durch Gutes überwunden und daß dem Sünder nur durch Erbarmen geholfen werden kann. An Wiſſen und Erkenntnis fehlte es je und je nicht und an Paragraphen und Geſetzen gebrach es weder dem alten Babel noch dem ſpäteren Paſtellbllochen vom Frühling Kahl ſind noch die Fluren. Kein grüner Strauch grüßt Rom; was aber fehlte und was der Karfreitag der Welt gebracht, iſt die Paradoxie der heiligen Liebe. Sie hat der Welt Impulſe gegeben, von denen ſie zehrt und zehren wird bis an das Ende der Tage. Denn was ſeitdem wirklich Groß geweſen iſt, ſtammt aus dem Heiligtum jener Liebe, die nicht das Ihre ſucht. nicht in Hader und Zank zugrunde gehen wollen, wenn wir von Gemeinſchaft nicht nur reden und ſchreiben, ſondern ſie bilden und gründen wollen, dann werden wir bei dieſen und jenen Grundſätzen nicht ſtehen bleiben dürfen, ſondern in das Heiligtum jener Liebe gehen müſſen, die nicht zerreißt, ſon⸗ dern heilt, die nicht ſchilt, ſondern beſſert. Und damit iſt das Letzte angedeutet:„Auf daß wir Frie⸗ den hätten“— ſo werteten die Alten Chriſti Kreuz. Sie dachten dabei an den Frieden untereinander, aber mehr noch an den Frieden der Innenwelt mit der Ueberwelt, an den Frieden des Menſchen mit Gott. Alſo an den Frieden der Seele mitten im Kampf der Zeit, mitten im Sorgen und Mühen, und an den Frieden des verſöhnten Gewiſſens im letzten Stündlein, das ſopiel Herbheit und Bitterkeit in ſich ſchließt. Wir denken ja gerade heute wieder an dieſen und jenen unſerer teueren Toten, für den es Wirklichkeit geweſen und geworden iſt das alte Wort: In Frieden fahr' ich hin! Und aus dem Denken wird trotz allem ein wehmut⸗ volles Danken, daß es ein Scheiden in Gottes Frieden ge⸗ weſen iſt. So nur wünſchen wirs uns ſelbſt. Darum wird heute für das Einſt wie für das Jetzt nur dies die Bitte ſein können: Gib Deinen Frieden, o Jeſu! 5 5 Abſchied vom Schuljahr Schlußfeier der Liſelotteſchule Die große Zahl von Schülerinnen nötigte die Direktion der Liſelotteſchule, ſtatt einer gemeinſamen Schlußfeier zwei getrennte Feiern zu veranſtalten, die beide in dem Gloria ⸗Palaſt in der Seckenheimerſtraße ſtattfanden und von Eltern und Angehörigen der Schülerinnen zahlreich beſucht waren. Am Freitag verſammelten ſich zunächſt die oberen Klaſſen. Unter der ſicheren Leitung des Muſiklehrers Schmid eröffneten Schülerinnen die Feier mit einem Orcheſtertrio von Ph. E. Bach. Die Feier ſollte eine Huldigung für die Geiſtes⸗ größe Leſſings ſein. In formvollendeter Rede, die ihren Ein⸗ druck auf die geſpannt lauſchenden Zuhörer nicht verfehlte, würdigte die Abiturientin E. Raſt die Bedeutung des Dich⸗ ters. Direktor Dr. Stulz verwies in ſeinem Rückblick auf das verfloſſene Jahr auf die Veränderungen die die Schule durch Wegfall der Höheren Mädchenſchulklaſſen und Anglie⸗ derung der Frauenſchule erfahren. Herzliche Worte des Ab⸗ ſchieds richtete er an die Abiturientinnen und die übrigen zur Entlaſſung kommenden Schülerinnen. Es konnte diesmal eine anſehnliche Zahl von Schülerinnen mit Preiſen bedacht und durch Belobungen ausgezeichnet werden. Muſik von Haydn und Mozart umrahmte Leſſings Luſtſpiel:„Die alte Jungfer“, das von den Schülerinnen unter Prof. Dr. Otts Regie meiſterhaft aufgeführt wurde. Am Samstag fand die Schlußfeter der unteren Klaſſen ſtatt. Nach der Begrüßung der Eltern durch Direk⸗ tor Dr. Stulz und der Preisverteilung gelangte die Pantvo⸗ mime:„Die chineſiſche Nachtigall“ zur Aufführung. Die Regie lag in den Händen von Frl. Staatsmann und Frl. Schmeichelz;; die muſikaliſche Leitung hatte Frl. Kurrus. Die Koſtüme wurden unter Anleitung der Fachlehrerinnen von den Kindern ſelbſt angefertigt. Das Stück ſtellte hohe Anforderungen an die Kleinen, die ſich aber mit erſtaunlicher Sicherheit in ihre Rolle einlebten und ihr Beſtes e Der Beifall war daher wohlverdient. * * Eintägiger Oſter⸗Sonderzug nach Wiesbaden. Am Oſter⸗ montag, 1. April, veranſtaltet die Reichsbahn einen Ausflugs⸗ Sonderzug zu ermäßigten Preiſen nach Mainz⸗Wie baden und zurück. Von Pforzheim, Baden⸗Baden und Raſtatt beſtehen günſtige Anſchlüſſe auf dieſen Zug. Nähere Auskunft bei den Auskunftsſtellen der Bahnhöfe. * Ihren 80. Geburtstag begeht am Oſterſamstag Frau Eliſabeth Rößler Wwe., O3, 21, in ſeltener geiſtiger Friſche. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am kommenden Samstag Gipſermeiſter Aug. Kuch mit ſeiner Ehefrau Roſa geb. Müller, Stockhornſtraße 47 wohnhaft. — Und wenn wir als Volk das Oſterfeſt. Der Grüne Donnerstag entbehrt des feſtlichen Schmucks. Kaum werden die Knoſpen praller. Scheu fliegt der Storch über die Wieſenflächen dahin, noch nicht recht hei⸗ miſch geworden nach ſeiner Rückwanderung. Die Hauben⸗ lerchen laufen unbekümmert über den Weg. Eine Katze ſchleicht durch die Gärten. In ihren Ohren iſt Vogelruf ſüßer Wee ſie ſucht einen Oſterbraten. 5 In den Gräben liegt noch der letzte Schnee. Er iſt häßlich anzuſehen, greiſenhaft verſchrumpft und überflüſſig. Er wartet auf den feurigen Strahl der Sonne, der ihn von ſolchem Scheindaſein erlöſen ſoll. Schwarz glitzert die feuchte Rinde der Kirſchbäume, an deren Fuß geſchäftige Ameiſen ihre Straße bilden. Fußgänger durchkreuzen achtlos dieſen plan⸗ vollen Fleiß. Auch hier zerſtört einer des anderen Arbeit, indem er die eigene aufbaut. 9 Es fahren die erſten Oſterzüge durchs Land. Menſchen ſitzen in den Abteilen und blicken auf die Landſchaft, in Dörfer hinein, in raſch vorüberhuſchende Wohnungen von Hinter⸗ häuſern. Kinder ſchreien einen Gruß hinauf, das Rattern der Räder verſchlingt alles. Ein leiſer Dunſt in der Ferne er⸗ innert daran, daß ein Zug dahingebrauſt iſt. Die Schienen zittern noch in dem bangen Gefühl, daß ein ſehnſüchtiges Herz auf ihnen der⸗ Heimat zureiſte. 6 Oſtern: da wird ein Fenſter aufgemacht. Lichtvolle Bläue dringt herein. Die Vorhänge wehen in der durchwärmten Luft. Ein paar Veilchen ſtehen im Glaſe, davor Schreibzeug, Brief⸗ bogen und ein Brief, der beantwortet werden ſoll. Der Blick hängt(vorüber an vielen ſchrägen Häuſerlinien) an der licht⸗ umriſſenen Spitze eines Kirchturms, nach dem dte Sonne mit goldenem Finger zeigt. Duftiger Odem des Frühlings 95 nieder auf alte Teerdächer, gleitet von Dachziegeln ab und ſinkt nieder in vereinſamte Höfe. 8 In einem Kaffeegarten langweilen ſich die Stühle. Ein rohgewürfeltes Tiſchtuch verſucht im Wind zu flattern. Spatzenvolk macht Antrittsviſite und fällt über Kuchen reſts her. Es iſt ein junges Paar dageweſen. Sie haben Kuchen gegeſſen und verliebte Blicke gewechſelt. Der ee wartet auf Oſterbeſuch. B. 0 2 FFF kasltgesehdtadlennhauaddageg tant Verlobungs Anzeigen 5 legen für de Osterummer wollen uns bis zum Samstegmotsen 8½ Uhr aufgegeben weiden. Nogtmalfteld Hk. 3. Doppelfeld 10 Preſse: 27 — Kraft des Kreuzes Von Karl Heinz Schoon Karfreitag... Stillfreitag! Still, ſtill; denn wir ſtehen an einem Sterbelager. Das Kreuz auf Golgathas Höhen reckt ſich gen Himmel, der Heiland der Menſchen ſtirbt. Stirbt an dieſem Marterholze den Erlöſertod. Das iſt die dunkelſte Stunde ſeines ganzen Lebens und Wirkens. Und doch: Was für eine Kraft liegt in ihr! Wir Menſchen der modernen Zeit glauben oft, über den Karfreitag mit einem Lächeln hinweggehen zu können. Jeſus? Kreuz.? Golgatha. Daß wir uns aber immer wieder mit dem Gedanken überhaupt beſchäftigen, iſt ein Beweis dafür, daß wir mit dieſem Jeſus noch nicht fertig geworden ſind und daß wir ihn letzten Endes auch heute noch gebrauchen. Aber was iſt es denn, das den eigentlichen Gegenſtand der Karfreitagsfeier bildet? Warum können wir an dem auf⸗ gerichteten Kreuz nicht vorüber? 88 Weil in uns ſtaubgeborenen Menſchen die Sehnſucht nach Erlöſung, nach Befreiung von Zweifeln und Schuld und allem, was uns im Gehaſte des Alltags niederdrücken will, lebt. Und da klingt die erlöſende und befreiende Botſchaft von Golgatha her: Es iſt vollbracht! Das Erlöſungswerk iſt vollendet. Wir ſind frei. Frei geworden durch den Einſatz des Hhöchſten Opfers: des eigenen Lebens. Und von dieſer Be⸗ freiung iſt niemand ausgeſchloſſen. Nein, gerade denen, die glauben, unter einer drückenden Laſt, zuſammenbrechen 3 müſſen, wird am meiſten von dieſer Gnade zuteil. Wie klingt es doch dem Schächer:„W. Wahrlich, ich ſage Dir, heute noch wirſt Du mit mir im Paradieſe ſein!“ Das iſt es, was uns an Karfreitag nicht vorbeikommen läßt, das 85 zwingt, an die Kraft des Kreuzes zu glauben. a Gibt es auf dieſem Erdenrund einen 5 55 ſo 5 und mit der menſchlichen Geſellſchaft verfeindeten Menſchen, der nicht gerade an dieſem innerlichſten aller Feiertage den 5 leiſen Karfreitags szauber verſpürt und ihm Ruhe und Feſtig⸗ helfende und verſöhnende Liebe. keit und oft 5 e Borſätze für die e N So wird das erhöhte Kreuz auf Golgatha einmal zu einem Symbol des Opfers. In alle Selbſtſucht, in alle Schrecken und in alle Roheit, die ſein Leben umgibt, hat Jeſus dieſen Gedanken des Opfers hineingetragen und ihm am Kreuze greifbare Geſtalten gegeben. Opfern heißt: ſich ſelbſt hingeben. Das haben nur die Allergrößten vermocht. Jeſus aber wächſt über alle die hinaus, ſetzen, und ſei es auch mit dem eigenen Leben; denn er macht das Leben ſelbſt zum Opfer und das Opfer zum Lebenszweck, indem er die höchſte Kraft entfaltet, mit der Menſchen auf⸗ einander wirken, die ſie einander geben: die Liebe. Das Opfer am Kreuzesſtamm iſt nicht denkbar ohne dieſe Und ſo wird das Kreuz zum andern zum Symbol der Liebe, jener Liebe, die noch in der letzten Stunde, als ſchon das Dunkel und das Grauen der Todesnacht ihren Träger umgibt, zu bitten verſteht:„Vater, vergib ihnen; denn ſie wiſſen nicht, was ſie tun!“ Solche Liebe eröffnet Tiefen im menſchlichen Leben, die unergründbar ſind. Dieſe Liebe wurde zum Gemeingut aller, und ſie weiht und verklärt das Daſein aller zu unvergänglicher Größe, ſchafft eine neue Menſchheit, die erlöſt iſt von dem Banne der Schuld und befreit von dem Drucke der Welt. Das aber konnte ſie alles nur, weil ſie ſich durchrang bis Symbol der Ueberwindung, die gipfelt in dem Ausſpruche: „Es iſt vollbracht!“ Karfreitag Stillfreitag. In der Stille, die uns umgibt, 1 55 wir uns bewußt werden, daß nur das allein wahrhafte Größe iſt, wenn wir zum Opfer bereit ſind, zur wahren Liebe fähig werden und uns bis zur Ueberwindung durchkämpfen. In ſolchem Opfer, in ſolcher Liebe und in ſolcher Ueberwindung liegt auch die letzte Kraft für den Wiederaufbau unſeres zertretenen Vater⸗ landes. Die Kraft iſt ſtärker als Beutegier, als Rachſucht und vernichtender Mammonismus, als aller Eigennutz und Parteihader. In dieſem Sinne der Todesſtunde des Heilandes ge⸗ denken* das iſt. eine e 8 a 7 die ſich für etwas ein⸗ zur Ueberwindung. Darum ſei uns zum letzten das Kreuz das i bunderf v. Chr Golgatha Von Wolfgang Federau Erſchieneſt heute Du erneut auf Erden, Du würdeſt wiederum gekreuzigt werden. Denn ſieh: wir wandern immer noch durch Nacht, dem Lichte fern, das uns Dein Tod gebracht. a Wir ſind die Hoffnungsloſen, die Verfluchten, die immer töten, was ſie liebend ſuchten. Wir führen auf den Lippen Deinen Namen, doch in uns wuchert alles Böſen Samen, und was Dein Erdenwandel uns gelehrt, wir haben's oft ins Gegenteil verkehrt. Ja, noch vor Deinen ſchmerzzerwühlten Zucen 1 N 1 wir, uns ſelber zu belügen. 0 5 Und doch— und doch! An Deinem Todestage weht durch die Welt nur eine bange Klage. 5 Aufſchluchzt das Herz, das manche lange Nacht in Qual und Not und Bitternis verbracht. Und wenn Dein Tod uns Wanderern im Tal nur dieſes gibt: die Sehnſucht nach dem Strahl des Lichts, das aus verborgnen Himmeln 1 5 Sehnſucht, nie ſterbend, wenn auch nie erfüllt, ſo gabſt Du nicht vergeblich hin Dein Blut, und wahr wird einſt das Wort:„Der Menſch iſt gutt, Intereſſantes Leſebuch Alexander der Große hatte ernſtlich die Abſicht, den zu Babel wieder zu rekonſtruieren. Er ließ bereits Schutt wegräumen und das Gelände frei egen als ihn Tod ereilte(823 v. Chr.). Die meiſten und auch verſchiedenſten Infekten f auf Eichen auf, daneben auf Kaſtanien und U wenigſten auf. 5 Künſtliche 4. Seite. Nr. 148 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 28. März 1929 Grund und Hausbeſitzer⸗Berſammlung Der Grund und Hausbeſitzerverein Mann⸗ heim hatte am 25. März ſeine ordentliche Mitglieder⸗ verſammlung im Saale des„Friedrichsparkes“. Der Vorſitzende, Stadtrat A. v. A u, erſtattete den Jahres⸗ Hericht für 1928. Er bezeichnete in ſeinen Ausführungen das vergangene Jahr als ein erfolgloſes Jahr des Kampfes um die Beſeitigung der Zwangswirtſchaft. Die ſog. Locke⸗ rungsverordnungen in Baden ſeien lediglich erlaſſen worden, um den Regierungsparteien in Baden die Stellungnahme im Badiſchen Landtag zu erleichtern und ihnen keine Verlegen⸗ heit zu bereiten. Mannheim iſt bezügl. der Lockerungsver⸗ porönungen überhaupt nicht in Frage gekommen. Der Verein hat im vergangenen Jahre eine rege Tätigkeit entfaltet und teilgenommen an den Arbeiten des Landesverbandes und des Zentralverbandes. Aufklärungsarbeit wurde auf der ganzen Dinie geleiſtet. Ganz beſonders durch eine Reihe von Auf⸗ klärungsſchriften, die herausgegeben wurden. Im vergange⸗ nen Jahre fanden 6 Vorſtandsſitzungen, verſchiedene Beſpre⸗ chungen des engeren Vorſtandes und 7 große Verſammlungen ſtatt. 224 Rechtsauskünfte wurden erteilt, 488 Klagen durch⸗ geführt und eine rege Korreſpondenz geführt, die einen Brief⸗ wechſel von 7606 Stück aufweiſt. Der Mitgliederſtand beträgt 4117 gegenſtber 4099 im vergangenen Jahre. Von etwa 6000 Hausbeſitzern in Mannheim ſind demnach zwei Drittel orga⸗ miſiert. Der Kaſſenbericht wurde von Baumeiſter Kreis erſtattet. Die Einnahmen und Ausgaben balanzieren mit 33 925.21 RM. Nach dem Bericht des Kaſſenreviſors Kirchgäſſer wurde Vorſtand und Kaſſier einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Herren Bügler, Sator und Rautenbuſch wurden wiedergewählt, während für den verſtorbenen Herrn Reut⸗ linger Spenglermeiſter Bärenklau gewählt wurde. Zu Rechnungsprüfern wurden die Herren Schulze, Kirch⸗ gäſſer und Kölltitz beſtimmt. An der anſchlteßenden Ausſprache beteiligten ſich die Herren Dr. Schäfer, Kirch⸗ gäſſer und Ansmann. Hierauf wurde durch den Vor⸗ ſitzenden noch ein eingehender Bericht über Steuerfragen erſtattet. Durch die Erhöhung der Vermögensſteuer wird dem Hausbeſitz eine neue Laſt auferlegt. Während auf der einen Seite die Lohnſteuer um 150 Milltonen geſenkt wird, bekommt der Hausbeſitz 238 Millionen neue Laſten. Der Entwurf der Erbſchaftsſteuer weiſt eine ungerechte Beſteuerung des Gatten⸗ erben auf. Die Werterhaltungsſteuer wird umgetauft auf Sacherhaltungsſteuer. Ferner kommt noch die Ent⸗ ſchuldungsſteuer, ſodaß für den Grund⸗ und Hausbeſttz recht unangenehme und belaſtende neue Steuern auftauchen und die alten Steuern eine dementſprechende Erhöhung erfahren. Bezügl. der Tätigkeit des Zentralverbandes wies der Redner daxauf hin, daß eine Reihe Eingaben an die Reichsregierung ergangen ſind, u. a. wegen des Wohnheimſtättengeſetzes und des ſozialen Mietrechtes, welch letzteres ein Hinüberleiten der Zwangswirtſchaft in das bürgerliche Recht ſein ſoll. An dieſe Ausführungen ſchloß ſich ebenfalls eine lebhafte Ausſprache, an der verſchiedene Mitglieder teilnahmen. Sr. Wilhelm Schwabenland 70 Jahre Herr Wilhelm Schwabenland ſenior, ein an⸗ geſehener Alt⸗Mannheimer, der ſich ſeit einigen Jahren in die Idylle des ſchönen Neckartales zurückgezogen hat, begeht in bieſen Tagen einen 70. Geburtstag. Vor mehr als 30 Jahren gründete er zuſammen mit ſeinem im Jahre 1911 verſtorbenen Bruder die Firma Gebr. Schwabenland.⸗G., die ſich aus kleinen Anfängen heraus zur führenden Firma für Hotel⸗ und Großküchen⸗Einrichtungen mit gleichnamigen Häufern in Mannheim, München, Frankfurt a.., Berlin, Köln, Hamburg, Zürich und Amſterdam entwickelt hat und ſich heute weit über Deutſchlands Grenzen hinaus des beſten Rufes erfreut. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch recht viele Jahre die Weiterentwickelung ſeiner Gründung von ſeinem Ruheſitze aus zu verfolgen.** Der Freitod des Ehepaars am Friedrichsring Wie bereits in der heutigen Mittagausgabe gemeldet, wurden geſtern abend die Eheleute Wagner in einem Hauſe am Friedrichsring tot aufgefunden. Man war durch den ſtarken Gasgeruch, der aus der im Kellergeſchoß liegenden Wohnung bis in den vierten Stock ſtieg, aufmerk⸗ ſam geworden. Ferdinand Wagner war Plattenleger und in der Werkſtatt ſeines Vaters tätig, die Frau, Hilde geb. Murr, arbeitete in einem hieſigen Café. Man kann alſo annehmen, daß die beiden eine auskömmliche Einnahme hatten. Ihre Wohnung, in der ſie jetzt das dritte Jahr wohnten, beſtand aus einer Stube im Keller, die jedoch vom Hofe aus zu ebener Erde lag. Sie hatten ſich bei ihrem Einzug neu eingerichtet und ſollen noch Abzahlungen an das Möbelgeſchäft zu leiſten gehabt haben. Außerdem fiel es auf, daß die beiden einen gewiſſen Kleiderluxus trieben und häufig ausgingen. Wagner ſoll geſagt haben:„Und wenn wir hungern müſſen— meine Frau ſoll gut angezogen ſein.“ Es iſt alſo möglich, daß Geld⸗ ſchwierigkeiten mitſprachen bei der Tat. Jedoch können ſte, wenn überhaupt. keine ausſchlaggebende Rolle geſpielt haben. Daß ſich das Ehepaar je ernſtlich geſtritten hätten, iſt nie beobachtet worden. Von den übrigen Hausbewohnern hielten ſte ſich zurück. Sie ſcheinen, ſo weit ſich das feſtſtellen ließ, etwas„von oben herab“ geweſen ſein, wofür ja auch die Vor⸗ liebe für elegante Kleidung ſpricht. Die jungen Leute— ſie waren beide 28 Jahre alt— hatten einen etwa ſiebenfährigen Jungen, der jedoch nicht bei ihnen wohnte. Die Mutter der Frau hatte ſich ſeiner ſchon in der erſten Zeit der Ehe, als die beiden aus Wohnungsmangel getrennt bei ihren Eltern wohnten. ſehr angenommen, ſo daß für ihn weiter geſorgt bleibt. Ueber die Tat ſelbſt konnte nicht viel feſtgeſtellt werden. Das Ehepaar war am Dienstag bei der Hochzeit des Bruders der Frau geweſen. Wann es heimkehrte, iſt nicht beobachtet worden. Man ſah und hörte nichts von ihm, bis man am Mittwoch abend wegen des ausſtrömenden Gaſes die Woh⸗ nung öffnen ließ. Da fand man die beiden Toten und von jedem einen Zettel, in dem er die Abſicht, aus dem Leben zu ſcheiden, mitteilt. Ein Grund iſt jedoch nicht angegeben. Die Vermutung, daß irgendwie gekränkter Ehrgeiz als Motiv in Betracht kam, iſt aufgeſtellt worden. Beweiſen läßt ſie ſich aber nicht. 8 Gründonnerstags⸗Markt Auf dem heutigen Markt war ein Betrieb und Gedränge, wie noch nie in dieſem Jahre. Die Feiertage machten ſich bemerkbar. Vor allem war der Anſturm der Käufer unge⸗ wöhnlich ſtark. Die Zufuhr dagegen unterſchied ſich nicht ſo weſentlich von den anderen Tagen, obgleich ſte ebenfalls zu⸗ genommen hatte. Der kommende Karfreitag war die Ver⸗ anlaſſung für eine ſehr ſtarke Nachfrage nach Fiſchen, die reichlich angeboten waren. Es war kaum möglich, ſich durch die ſchmalen Gänge zwiſchen den Fiſchſtänden durchzuzwängen. Fluß⸗ wie Seefiſche fanden im Nu ihre Käufer. Dagegen war es um die gut beſchickten Metzger⸗ und Geflügelſtände ziemlich ſtill. Ihr Hauptverkaufstag wird dann der Samstag ſein. Ein weiteres Kennzeichen des Feſtes war das ſtarke Angebot an Eiern, unter denen ſchon viele Körbe mit ge⸗ färbten Oſtereiern die Blicke auf ſich zogen, und an Spinat, der ja zum Gründonnerstag gehört, Doch waren ſeine Preiſe verhältnismäßig hoch. Neben Spinat waren auf dem Ge⸗ müſemarkt auch Blumenkohl, Wirſing, Rot⸗ und Weiß⸗ kraut, gelbe und rote Rüben gut vertreten, ferner Sellerie, Meerrettich und Zwiebeln. An Salaten gab es Felde, Endivien⸗ und Kopfſalat ſowie Kreſſe. Radieschen fehlten nicht. Vereinzelt ſah man auch Karotten, Rettiche und Kohl⸗ rabi; als Neuigkeit tauchten die erſten grünen Erbſen auf, freilich noch Auslandsware. a Der Obſtmarkt zeigte das gewohnte Bild: ein gutes Angebot an in⸗ und beſonders an ausländiſchen Aepfeln, wie an Südfrüchten, Orangen, Bananen, auch Zitronen. Die Kartoffeln, die recht zahlreich angeboten wurden, zeigten eine leichte Preisſenkung. Das kommende Feſt machte ſich noch in einer anderen Beziehung bemerkbar, dem ausgedehn⸗ 20 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Achtes Kapitel Sei ſchön durch Tabea 1 „Meine Zofe hat von ihrer Stewardeſſe erfahren, daß ſte jeden Morgen zwei Stunden zum Anziehen gebraucht. Nie⸗ mand kriegt ſte vorher zu ſehen——“ „Wahrſcheinlich ein Glück für die Menſchheit!“ „Sie muß pfundweiſe Schminke gebrauchen“ „Sie hat ſich beſtimmt emaillieren laſſen.“ i „Bei Steinach war ſie,— dieſes Ausſehen mit fünfund⸗ fünfsig—“ „ ſechzig!— Ich habe ihren Paß geſehen.“— „Eine wirkliche Baronin?“ „Jedenfalls eine ausgezeichnete Reklame für dieſe Kos⸗ metika,— wie war doch gleich der Name——2“ „Still, ſie kommt.“ Und alle Damen, ungezwungen ſich zurücklehnend, grüß⸗ ten aufs freundlichſte. Miß Edith und Miß Dorrit, die un⸗ zertrennlichen Zwillinge, die mit krankhafter Aufdringlich⸗ keit den ganzen Tag Motherſill's Seaſick⸗Remeby verteilten, oßhwohl die See glatter lag als der kleinſte Weiher im Hyde⸗ Park bei Sonnenſchein, entblößten vier enorme Zahnreihen von dem Gelb ihrer zitronenfarbenen Mäntel. Frau won Koslowſky verzog mit Herzlichkeit ihren Mund unter der ſtark beſchatteten Oberlippe,—(man raunte, daß ſie ſich alle zwei Tage raſiere),— wodurch ſie erſtaunliche Aehnlich⸗ keit mit dem Wachsbild Iwan des Schrecklichen erhielt, Madame Bernadette, Mrs. Herminghouſe, Fräulein v. Below klappten infolge einer unerwarteten Schlingerbewegung des Schiffes ihre nickenden Häupter tiefer als beabſichtigt auf die repräſentattpven Buſen und Frau Regierungspräſident a. D. Brinkſchulte gelap⸗ es noch eben, hinauszuziſchen, die Haare ſſeien genau ſo ſalſch wie die Zähne, eine Erkenntnis, die Frau Brinkſchulte weniger ihrer exzellenten Stellung als ihrem vorrevolutionären Werdegang verdankte, deſſen Aus⸗ gangspunkt ein dunkler Friſeurkeller der Hamburger Reeper⸗ bahn bildete. Die, von der man ſprach, ſchritt mit gelaſſenem Kopf⸗ dicken vorüber, aber ihre Begleiterin, die das Getuſchel nicht ten beſieß dieſe Frau bedauern oder bewandert ten Blumenmarkt wo beſonders die erſten Veilchen auf⸗ fielen. tiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ber⸗ Kartoffeln 77,5; Vom Städ. i braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Wirſing Stü Roſenkohl 60—80; Gelbe Ritben 20— 22; Rote Rüben rzeln 60—90; Spinat 45—80; hen, Stück 55 ſalat, Stück 35—45: nſalat, St. e 160; Lattich 30; Tomaten Peterſilte, Bſchl. 15 bis 10—20; Aepfel 35—70; l. 35—50; Suppengrün 20 Schnittlauch, Bſchl. 10. N 7 5 211 t, Stück 9800100; Enten, htet 507 la Stü geſchlachtet, Zickl Gefrierfleiſch 74; Zie Rücken und Reh⸗Keule 25 Vorträge Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde In der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde ſprach dieſer Tage Dr. O. Clauß⸗Mannheim über Dalmatien und Monte⸗ negr o. Der Redner, der in ſeinen Ausführungen durch eine lange Reihe guter und anſchaulicher Lichtbilder unterſtützt wurde, verſtand es, den Hörern von Land und Leuten dieſer adriatiſchen Küſten⸗ gebiete ein lebendiges Bild zu entwerfen, indem er neben der Schil⸗ derung der geographiſchen Tatſachen und dem Eingehen auf die teil⸗ weiſe ſehr bedeutſame geſchichtliche Vergangenheit der geſchilderten Landſchaften ſeinem Vortrage perſönliche Eindrücke und Erlebniſſe einfügte und für ſeine Hörer, folls ſie ſich mit Reiſeabſichten nach dieſen im Fremdenverkehr außerordentlich beliebten Ländern trügen, manche wertvolle Hinweiſe über Reiſetechnik und ſehenswerte Punkte gab. In langer Folge zogen die landſchaftlich und architektonisch bemerkenswerten Punkte der adriatiſchen Küſte und ihres Hinter⸗ landes an den Augen der Beſucher vorüber: Trieſt, Raguſa, Spa⸗ lato und andere kleinere Küſtenorte, dann die herrliche, vielgeſtaltige Bucht von Cattaro und das Hinterland um die ehemalige monte⸗ negriniſche Hauptſtadt Cetinfſe. Die politiſche Karte dieſer Gebiete hat durch die Kriegs⸗ und Nachkriegsereigniſſe bedeutende Umwand⸗ lungen erfahren. Es bot ſich Gelegenheit, dieſer ſtaatlichen Ver⸗ änderungen und der ſich daraus ergebenden wirtſchaftlichen Umord⸗ nungen Erwähnung zu tun. Wort und Bild des Vortrages dürfte in manchem Hörer die Luſt erweckt haben, die geſchilderten Gebiete aus eigener Anſchauung kennen zu lernen, in denen bas Reſſen keine ſonderlichen Schwierigkeiten bietet, zumal man mit der deut⸗ ſchen Sprache im allgemeinen überall gut auskommen kann. Die Ausführungen des Vortragenden wurden mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen. Rd. — Schluß des redaktionellen Teils —— es ist vissenschaftlich festge- stellt, daß Coffein in die Mutter milch übergeht! Merdende und stillende Mütter 8011ten ihrem Kinde und der ei- Senen Gesundheit zuliebe nur den ooffeinfreien Kaffee Hag trinken. 816 brauchen dann auf den Kaffee genuß nicht zu verzichten, denn Kaffee Hag schmeckt ebenso gut Vie jeder andere Bohnenkaffee dester Qualität und ist dabei fün Jeden vollkommen unschädlich. Ober 7000 deutsche Arte haben allein im Jahre 1928 lobend über Hag geurteilt. mit der Hand un⸗ mittelbar über die Damengruppe hinweg, während ihre ſcharfen Augen weit in den Aprilhimmel blickten, den nicht der Schatten eines Federkiels trübte.„Lauter Wildjänſe“ ſagte ſte ehrlich überzeugt.. Die Damen richteten haſtig und angeſtrengt ihre Lorgnet⸗ ten gegen den Horizont. Dr. Bachhofer, der in Hörweite am Geländer lehnte, würgte an einem Lachkrampf, und Frau von Koslowſky, dies bemerkend, nahm ſich vor, ihrer Tochter Katinka jeden weiteren Flirt mit dieſem Fvechling zu unter⸗ ſagen. „Die Berlinerin gefällt mir,“ ſagte Jonny Flint, zu dem jungen Arzt tretend,„— aber wer mir weniger gefällt, iſt die grandtioſe Tabea⸗Dame. Ihnen geſagt, Doktor, die gefällt mir verdammt gar nicht.“ „Was Sie nur wollen,“— der Doktor hatte ſich beruhigt, „ich finde ſie im Gegenteil klaſſiſch, und ich kann den alten Major durchaus verſtehen, wenn er bedauert, daß ſie ſich ſo ſelten macht.“ „Aber hören Sie, eine Dame von alter Kultur treibt doch nicht in dieſer Weiſe Propaganda für ein Schönheitsmittel—“ „Ihre Kultur iſt eben nicht alt, ſondern funkelnagelneu. Denken Sie doch, Flint,“ der Doktor holte aus:—„Eine Bulgarin, in Wien erzogen, in Paris auf Schönheitskunde ſtudiert, in New York verheiratet mit älteſtem deutſchen Adel,— wahrſcheinlich entgleiſt, aber durch dieſe Frau rehabilitiert,— als Erfinderin kosmetiſcher Artikel und Apparate weltberühmt, mehr als das, von Märtyrergloriole umſtrahlt, weil ſie bei ihren Experimenten ſchwer ver⸗ unglückte——“ „Woher wiſſen Sie denn das alles?“ „Na, von dieſer famoſen Frau Bolle,— die ſchwärmt 8 den ganzen Tag nur von der Baronin, ihrem Schick, ihrem Eſprit—“ „Kann denn das Madame Bolle beurteilen?“ „Sie, vertun Sie ſich da nicht, die iſt helle, wenn ſie auch ſtundenlang aus der Rolle fällt.“ „Und was erzählt ſie noch?— Was iſt mit den ſchwarzen Handſchuhen an ihren— verzeihen Sie— umfangreichen Händen?— Warum iſt ſie bei der Hitze immer ſo hoch ge⸗ ſchloſſen wie eine Kloſterfrau?— Warum ſieht ſie ſo aus, als ob ſie eben unverſehrt aus nem waſſerdichten Pharavnengrab gepellt wäre?— Warum ſiteht man ſie kaum?—“ „Sie fragen wie ein Unterſuchungspichter, Flint. Soll⸗ ſtändig präparierten Batiſt um Hände und Hals tragen, weil ſie ſich in ihrem Pariſer Laboratorium bei einem Verſuch dle Sie muß Haut verbrannt hat!— Und ſchwarz ſteht ihr nu mal fut, ſagt Frau Bolle,— und wenn ſie nicht ſo blitzblank ausſähe, glaubte doch kein Menſch an ihre Salben. Außerdem kennt ſte das Mittelmeer wie ihre Handtaſche, will überhaupt nicht an Land gehen, da ſie leidend iſt.— Die Frau iſt boch ſechzig Jahre!—“ „Sehen Sie, Doktor, da ſtimmt was nicht. Welche Frau renommiert ſo mit ihrem Alter—“ „Aber, Miſter Flint, das iſt ſa gerade die Reklame“, ſagts Dr. Bachhofer und erzählte dem intereſſiert horchenden Ir⸗ länder alles, was er von Frau Bolle erfahren hatte. Mr. Flint, für die Paſſagiere der elegante Weltenbumm⸗ ler, in Wirklichkeit Privatdetektiv im Dienſte der Mittelmeer⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft, ausgezeichnet durch Schärfe der Augen und der Zunge,— eine beruflich manchmal unpraktiſche riſche Nationaleigentümlichkeit— hatte durch eine unvorſichtige Bemerkung ſchon am erſten Tage der Fahrt Frau Bolles tiefſtes Mißfallen erregt und zufolge der Bolleſchen Kon⸗ ſequenz ſpäterhin kaum erreicht, ſeine verdoppelt höflichen Grüße erwidert zu ſehen. Damit verlor er ärgerlicherweiſe die einzige Möglichkeit, näher an die Baronin von Altheer heranzukommen, für die er ſich in ihm ſelbſt unerklärlichem Maße intereſſierte. Denn Frau Bolle, als ergebener und zugleich deſpotiſcher Schutzengel verſtand es prachtvoll, Nicht⸗ konvenierende abzuwimmeln, und Jonny Flint hatte von vornherein verſpielt. Die Fahrgäſte des Luxusgeſellſchaftsdampfers Cap Verde hatten zum größten Teil bereits während der Hinfahrt zum Bosporus ausgiebig Gelegenheit gehabt, ſich gegenſeitig Schmeicheleien zu ſagen, die ſie außer Hörweite mehr wahr als höflich zu ergänzen pflegten. Die wenigen, die in Konſtantinopel aufs Schiff kamen, boten daher allen höchſt willkommenen neuen Geſprächsſtoff. Sinnend betrachtete der Schiffsdetektiv das intelligente, unregelmäßige Geſicht der Baronin. Sie hatte ſich mit Frau Bolle am Ende des Promenadendecks niedergelaſſen und ent⸗ nahm gerade dem Etui des lächerlich verliebten Majors von Sprengler eine Zigarette. Der Major ſchätzte ſich glück⸗ lich, die unnahbade Reiſegefährlin aus dem Ortenterpreß er⸗ reicht zu haben, und verfolgte mit ſcheelen Blicken die nicht minder lebhaften Bemühungen des Herrn Jean Füßliberger, eines ebenſo reichen als abſchreckend häßlichen Schweizer Großkapitaliſten. Die Barpnin rauchte mit bewundernswerter, faſt männ⸗ licher Sicherheit. Fortſetzung folgt.) Birnen 40—60; Zitronen ten, St. 12—22; Orangen Pfund 30 ron 220— 240; Landbutter 180 bis 07 5 ck„ Aale 200; Hechte 180: Barben 120 f Schleien 180—200; Breſem 100 bis 120 B 1207 2 ſche 60-80; Habeljau 4060; Schelb⸗ föſche 40—70; ſch 50; Seehecht 90—100; Stockfiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 250—900; Huhn, hlach 5 5 1 2 1 2b 2 ee — ſtehen der Donnerstag, den 28. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ansgabe 5. Seite. Nr. 149 Voreinsnachrie Mess dann ea 9 i 5 Vereinsnachrichten Aus dem Lande Aus den Rundfunk-Programmen Ordentliche Mitgliederverſammlung des Vereins Mannheimer Freitag, 29. Mär Bein⸗ und Spirituoſenhändler e. V. Dieſer Tage hielt der Ve Spirituoſenhändler ſeine gen ü mien er: r ſ a mſ m 5 u n g im Weit uhimm er des Roſengartens ab. Der Bor⸗ uf Heinrich Boh nann), gedachte n Gener ralverſam Senforche in ſe., und des Herrn Karl! R 1 f Verſammlung ehrte die Dahingeſchie⸗ den Sitzen. ri 1 t, der gedruckt vr 0 eickum⸗ en durch Erheben von D 2 0 äf ts über die am gleichen T ertreterverſammlung des Bundes In beiden Berſammlungen wurde ein⸗ feines Weingeſetzes geſpro prache wurde ſehr lebhaft die alte Klage laut, daß ger ucher auch Großverbraucher immer noch nicht den . t haben, den ihnen der Bezug des We tine 8 durch in handel 2 ſoweit es ſich um Faßweine han wer den nicht in Rechnung geſtellt. rz zehiet meiſt bar b 0 auch nicht ſcheuen, beim ſpruch zu nehmen. Es w die au tweiſt. 3 eiſe bringt. Im ſich die Verbre Kredite in A 8 heraus echte eines chen elsttengeſeres Gegen die Areile die Getränkeſteuer wieder einzuf Stellung gen Den Schluß hildeten 1 Gebiet, wobei zrat Landfrie in der Abſchreibungen, Bewe erkung der N träte und Ge gegenſtände bei ſteigender und ſinkender Konjunktur uſw. auf Auskunft gab. Den 185 0 ngsbericht erſtattete Herr Haus Oeſterlin. Nach dem Vorſtand, chner d Geſch führer Entlaſtung e We wurde der Vorstand einſtimmig der ſich wie folgt zuſammenſetzt: Auguſt Schwarz mann] 1. Vorſitzender; Max Weil(Weil u. ſitzender; Hans Oeſterlin(Fr. Oeſterlin) zinger(Ludw. wieder⸗ bezw. neugewählt (Fa Och. Bohr Mannheimer] 2. Vor Rechner; Kinzinger), Adolf Baer(Tranſitkellerei Max Baer Sühne), Hans Schreiber(Johann Schreiber), K. H. Haber (Müller u. Rode G. m. b..), ferner als Vertreter der Körperſchaft Fachgruppe der Weinhändler von Heidelberg Gg. Fehſer(C. fer! und als deſſen Stellvertreter Fritz Ueberle(Ueberle u. haupt). Zu Reviſoren wurden beſtellt die Herren H. Th. [Ad. Emrich) und Heinrich Baer. durch Zuruf Nitz Hir ſch Kommunale Chronik Die Ar Retehreſgeten für die Straße empor zur Wache: burg Weinheim, 27. März. Der hieſige Gewerbe verein mit allen ihm angeſchloſſenen Fachvereinigungen hatte an den Stadtrat einen„offenen Brief“ mit dem Er⸗ ſuchen gerichtet, das einheimiſche Gewerbe bei den Axbeitsvergebungen mehr als bisher zu berückſich⸗ tigen und für die Zukunft keine Arbeiten mehr in ſtädtiſcher Regie auszuführen. Die Stadtverwaltung Hat darauf dem Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland Stuttgart die Entſcheidung anheimgeſtellt, ob die mpor zur Wachenburg in ſtädtiſcher Regie ausg uder den einheimiſchen Unternehmern zur Ausführung über⸗ tragen werden ſoll. Der Bau der Wachenbergſtraße— das größte Notſtandsprofekt der letzten Jahre— kann deshalb erſt in etwa 14 Tagen begonnen werden, bis der Präſident des Landesarbeitsamts ſeine Entſcheidung getroffen haben wird. Das Stuttgarter Stadtjubiläum verſchoben Geplant war, im Jahre 1930 das 700 jährige Be⸗ Stadt Stuttgart in größerem Ausmaße zu feiern. Wie wir hören, hat man in Kreiſen der Stadt⸗ verwaltung und des Gemeinderats den Entſchluß gefaßt, dieſe Feier wegen der ungünſtigen Wirtſchaftslage bis auf wei⸗ teres zu verſchieben. ** Seckenheim, 26. März. In der jüngſten Gemein de⸗ raktsſitzung wurde beſchloſſen, die Halle des Waldſport⸗ platzes auch für den Sommer 1929 an Veronika Schmitt gegen eine entſprechende Vergütung zu verpachten.— Das Entrinden von etwa 200 Ster Stammholz wird dem Georg Probat zum Angebot übertragen.— Die Fuhrleiſtun⸗ gen für 1929 werden vergeben.— Anſtelle des Georg Bauer wird Felix Keller zum Mitglied der Fürſorgekommiſſton er⸗ nannt. Nachdem Nik. Gramlich ſein Amt als Bürger ausſchußmitglied niedergelegt hat, rückt als Nächſtfolgender Her Wahlvorſchlagsliſte der Soz. Partei Emil Götz in den Bürgerausſchuß ein.— Die Darleheusverträge mit der Giro⸗ zentrale Mannheim werden vollzogen,— Gegen die Ver⸗ anſtaltung eines Waldlaufes des Turnvereins Friebrichsfeld rein Mannheimer Wein⸗ 1 N Feh⸗ der Herr Weiß im Jahre! Adolf Kin ⸗ 1 5 Schwetzingen, 25. März. Die diesjährige Schlußfeier Oberrealſchule war gleichzeitig eine Gedenkfeier anläßlich des Geburtstages Leſſings und eine Abſchieds⸗ feier f uldtrektor Daniel Weiß, der wegen Erreichung der Alter sgrenze ab 1. Mai in den Mul heſtand ver⸗ Vom 175 1902 bis 6. Januar 1910 war ger Höheren Lehranſtalt, Am 7. Januar September an der Schwetzin 1919 ͤ als Direktor leitet. die er fel 1. Oltobe er zur Leitu ing des Realprogymnaſiums in Walds⸗ der 1910 wurde hut 1 8 1918 zur Leit tung Realſchule in Kehl. Als 0 U 5 wetzingen nur 5 1 „hatte die damalige„1 denen 6 1 Leb rer 1904 wurde Realſchulplan 120 138 die Anſtalt eingeführt. 97 f Dem unermüdl lichen es Direktors Weiß iſt es zuzuſchreiben, daß die als neu 3 Bolänſtalt 1 gebannt Die Geſamtzahl der 5 der ber kalſch N war am Schluſſe ktor Weiß, der bekan es 10. Kreiſes jeutſchen Turner ft iſt, wird ſe bn ih nach erlegen.— Am Sonntag fand in Schwetzin⸗ rtagszug ſtatt mit dem eine Ehrung des 7 161 etdelberg 70 Baan Reubrand verbunden war, der vor 25 Somme 2 Die zug in Schwetz ingen b ihrte. meinen Beifall. elberg, 27. N 2 Mai eie ein Verwal⸗ 1g etwa 1000 Perſonen von Mainz nach Schwe 5 ingen und Heide[ber g. In Schwetzingen e die Lelnnehmer das Mittageſſen ein. 5 Kehl,! März. Hier hat ſich im Neuhöfler Wald bei dem im Bau D befindlichen neuen Hafen ein unbekannter Mann, vermutlich Ausländer, von der dort angelegten Schmalſpurbahn überfahren laſſen. Der Kopf wurde hm glatt abgeſchnitte Neben der Le iche lag ein Raſiermeſſer, woraus geſchloſſen werden kann, daß der Unbekannte ſich zuerſt mit dem Raſiermeſſer ein Leid an⸗ bringen wollte. Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Klettermaxe vor Gericht Am 12. März, zwiſchen 3 und 4 Uhr morgens, verſuchte nach berühmten Kinovorbildern ein 27 Jahre alter lediger Tag⸗ löhner ſeine Kletterkünſte an einem Hauſe in der Nähe des Bismarckdenkmals zu probieren. Die Kletterei ging auch flott von ſtatten wie der Beſuch bei Nacht in einem fremden Hauſe nicht ganz unreutabel war. Aber bevor er bei ſeinem lebensgefährlichen Abſtieg wieder den Boden unter den Füßen in Straße hrt hatte, packte ihn ſchon die Polizei am Kragen, nahm ihm ſeinen Raub ab und brachte den kühnen Kletterer hinter Schloß und Riegel. In der geſtern unter Vorſitz von Gerichtsaſſeſſor Dr. Weinreich abe 9703 tenen Gerichtsverhandlung ſchilderte 17 5 Angeklagte den Hergang der Sache. Er hatte nichts mehr zu nagen und zu be wohl aber noch Geld zu ein paar Glas Bier. Er dürfte aber wohl etwas mehr getrunken haben, meinte er. Als der Angeklagte auf dem Heimweg war, ſah er im 2. Stock eines Hauſes am Kaiſerring ein Fenſter Dies reizte ihn derart, daß er ſofort den Ent⸗ offen ſtehen. ſchluß zum Hinaufklettern faßte. Vielleicht wäre da oben etwas zu holen. Der Angeklagte ſtieg zunächſt über den einen Meter hohen Zaun des Vorgartens kletterte bis zum zweiten Stock empor und ſtieg in das offen ſtehende Feuſter ein. Da er im erſten Zimmer nichts Mitnehmens⸗ wertes fand, ging er durch eine nichtverſchloſſene Tür nach einem Gang und von da aus in die Küche. Hier fand er einige Lebensmittel, die ſpäter noch bet ihm vorgefunden Von der Küche ging er in ein anderes Zimmer, in Schutzkaſten ſtand. Das wurden. dem eine Schreibmaſchine mit war etwas für ihn, das gab Gel d. Deshalb nahm er ſie mit. Mit der Schreibmaſchine unter dem Arm, kletterte er ſodann am Dachablaufrohr wieder herunter. Aber er hatte noch nicht ganz den Boden des Vorgartens erreicht, als er plötzlich den Zuruf„Hände hoch“ pernahm. Inſtinktiv habe er darauf die Schreibmaſchine auf den Boden geſtellt, die Hände hochgeſtreckt und ſich von der Polizeiſtreife feſtnehmen laſſen. Den Diebſtahl habe er begangen, weil er arbeitslos ge⸗ weſen und keine Mittel zum Lebensunterhalt hatte. In ber Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß die Schreibmaſchine einen Wert von 180 Mk. und die e Lebensmittel einen Wert von 3 Mark hatten. Die Kletterpartie in den zweiten Stock, in dem eine Witwe, c G Deutſche Sender Königswuſterhauſe: e 2 gr 15 Uhr: Heinrich 421,8).80 U Ubr: Electre Von Stuttgart: Berlin(Welle 475,4),(Welle 16 18 Uhr: Von Leipzig: Breßlau(W. 921,2) Fraukfurt(Welle tetten⸗Chors, 12 Konzert, 16 Uhr: 548 muſik, anſchließend von Kaſſel; Aufer Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: D Der Königsberg(Welle 280,4) 9 Uhr:! Domkirche Königs berg; Paſſtlonsmuſik nach Langenberg(Welle 402,2) Uhr: 13 Uhr: Nane 1 r: Geiſtli dem Schützenhof in Bochur katthe ⸗Paſſio n 18 Uhr: Au s der Tho⸗ Leipzig(Welle 361,0) 9 Uhr: Morger maskirche zu Leipzi Moktgäus Spaſſton von Joh. Seb. Bach. München(Welle 6,7], Kaiſerslautern(Welle 272,7 10 Uhr: Evangeliſche Morgenfeier, abe 9915 line Sendung. Stuttgart(Welle 974,1) 11.15 Uhr: Me ter, 12 Uhr: Von Mannheim: Chor für kle l anſchl Ernſtes Schallplattenkonzert, 16 Uh 11 zert, 8 Uhr: Aus der Stiftungsktirche Stuttgart: Matthäuspaſſion, 19 Uhr: Von Freiburg: Geiſtliches Konzert, 1 Uhr: Muttes Maria, anſchließend von Freiburg: Orgelkonzert. Ansländiſche Sender Bern(Welle 406) 19.30 Uhr: Karfreitagsfe B 8(Welle 55 5) 18 5 5 D 5 1(Welle 4 8 Sgottesstenſt, Konzert. Daventr ncheſter: Gottesdienſt, 21 Uhr: Sinſonfe Mailand(Welle 504,2 20 Paris(Welle 1744] 21.80 nbert And Vo 115 Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Ant.„Stabat mater. Nom(Welle 443,8] 20.45 lihr: K f Wien Welle 519,9) 19.20 Uhr: Stabat mater, Franz Schu ert, an⸗ ſchließend Ludwig van Beethoven, 20.45 Uhr: Joſef Haydn: Die ſteben Worte des Erlöſers am Kreuze. Zürich(Welle 89,4) 19.30 Uhr: Hörſpiel der Freien Bühne Zürich: Jedermann, 20.45 Uhr: Konzert des Hausorcheſters. Samstag, 30. März Deutſche Sender lin(Welle 478,4), Königs w u ſt e x hauſen(Welle 1848) 20 Uhr: Orcheſtepkonzert, 21 Uhr: Szenen aus Fauſt, es Lau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Streichorcheſterkonzert. ankfurt(Welle 421,8) 12.30 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.98 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters, 90.15 Uhr: Das Leben und 0 Sterben unſeres Heilandes Jeſus Chriſtus, anſchließend von Stutgart: Konzert. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Die große Nachricht, Hörbilö, önigsberg(Welle 280,4) 20 ür! Aus dem Opernhaus Königs bergt Aida, Tragiſche Oper in vier Akten. angenberg(Welle 402,2) 18.05 Uhr: Mittagskonzert, 16.80 Uhr: Chorkonzert, 20 Uhr: Aus der Meßhalle Köln: Karſamstagskonz eipzig(Welle 381,9) 20 Uhr: Konzert, 22.80 Uhr: Konzert. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 15 Uhr: Oſterglocken der Frauenkirche, 16.30 Uhr; Ernſte Stunde, 19.80 Uhr: Fünf Jahre deutſche Stunde in Bayern, 19.50 luhrt Rundfunk 1929. Ein Querſchnitt durch unſer Programm, an⸗ schließend Unterhaltungskonzert. Stuttgart(Welle 374,1] 12.15 Uhr: Parlophons und Odeonplatten, 15 Uhr: Nachmttagskonzert, 16.35 Uhr: Von Frankfurt Nachmit⸗ 8 5 tagskonzert, 20.15 Uhr: Uebertragung von Frankfurt, anſchließend Nun iſt der Himmel aufgetan. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406] 20.45 Uhr: Orcheſterkonzert, 22.40 1 5 Taunus muſik, Budapeſt(Welle 545,5) 19.30 löhr: Oſtermuſik, an ſchl. Algeune rn. Daventry(Welle 482,3) 21 Uhr: Von Birmingham Sinſoniekong. Daventry(Welle 1562,5) 20.30 Uhr; Ein Vaudeville(Varieteſ⸗ Programm 22.35 Uhr: Operettenmelobſen, W Uhr: Tanzmuſtk, Mailand(Welle 504,2) 20.95 Uhr: Gludiano, Oper. Paris(Welle 1744] 21.15 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 20 Uhr: Von Brünn: El Chriſto de la Luz. Nom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Falſtaff, Oper in drei Akten. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Das Schutzengelſpiel, anſchließend Abendkonzert des Wlener Konzertor bcheſters. Zürich(Welle 489,4 20 Ubr: Von Baſek: Konzertabend, 21 Mr: Am Abend vor Oſtern. Radio- Speziaſhaus Gebr. Hettergutt Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Wie das Wetter an Oſtern wirb, iſt noch unbeſtimmt. Auf jeden Fall laſſen Sie e noch Ihre Rablo⸗ Anlage in Ordnung bringen und ergänzen Sie ſchlechte Batterien und Röhren. Vor allem aber bringen Sie Ihre Lautſprecher, die ſchon lange im Betriel ſind, zum Aufmagnetiſieren zu uns, es lohnt ſich beſtim mt. Schluß des rebaklfonellen Teils danil aui. HASE e 8 ue dere gegen Hine im hieſigen Gemeindewald wird nichts eingewendet. Das die Schwiegermutter eines Staatsanwalts wohnt, muß der 2 Aalener l Amt des Waldmeiſters wird künftig durch den Bürge ter Angeklagte mit vier Monate Gefängnis büßen, da 7 7 N, L ausgeübt. der Einbruch unter die ſchweren Diebſtahlsdelikte ftel. ch. a Fndifſas in Hofe fen und Hoge 0 0 . ö Schönheit Jahren Cleopatri errrichis gleieh anderen ali. Sg plincben Königinnen don Gipſol ihres Ruhmes und brer Schon heilt in einem Allen in dem andere Frauen au berbliben und alt zu tuorden glauben. Sie beiuabrte dich ihren Reis und ibi Frichs mit den gleichen einſachen Mitteln, dis tuit beute empfehlen— Palmen: und Olinen- Oele. Damals tbcren diese Gele ein bostipieliger Laus. Heute ind gie d urb die I, inten- chat in Palmoliue Sciſe umgetuandolt, die eclelite Teint. Seiſe, dis es je auf der Peli gegeben hat= und ile viele Milli. onen die gebrauchen, kann gie a U. dat Such verbæuſt iuerden. halten? olive Seife enthält haben. Kenden Sie die einfache Schönheitspflege, die Milli- onen Menschen jeden Abend anwenden, um den Reiz natürlicher Schönheit zu erlangen und zu er- Massieren Sie das Gesicht mit den milden Oelen det Palmen und Oliven, die det üppige Schaum det Falm- Palmolive Seife ist auch ein Schönheitsmittel. cremeattige Schaum dtingt in die Poren ein und ent: fernt die Unteinigkeiten Puder, Staub · und Schweiß teilchen, die sich im Laufe des Tages angesammelt Nach dem Sie den Seifenschaum zuerst mit warmem und dann mit kaltem Wasser abgespült haben, trocknen Sie sich durch leichtes Tupfen mit 3 LM OLIVESiHVJe Ni. durch natürliche Mittel einem weichen Handtuch ab. Verwenden Sie keine gewöhnliche Seife und denken Sie nicht, daß irgend- eine andere Seife, die zufällig grün aussieht und Palmen: und Oliven-Oele enthalten soll, mit Falm- olive gleichwertig ist. Palmolive wird nie unvetpackt verkauft— achten Der Sie auf den Namen Palmolive auf der Verpackung. Kaufen Sie noch heute ein Stück Palmolive- Seife, und beginnen Sie heute abend mit der Schönheits- behandlung, Sie werden nach einer Woche tegel mäßigen Gebrauchs erstaunt den Unterschied fest- stellen können., Palmolive G. m. b.., Berlin W 14. Europahaus. Fabrik: Hamburg. 9 9 9 3 8. Sekte. Nr. 148 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] Donnerstag, den ff! e N In ber Mitgllederverſammlung wurde eine Reihe von Preis⸗ iſe für ge⸗ für Mager⸗Eiform Ueber die Marktla 0 dem Aufhören des ſtarken Froſtes im März die rhältniſſe wieder normal geworden ſeien und ſich infolgedeſſen die Abſatzziffern wieder erhöhen konnten. Die Nachfrage habe aber ihren ſtürmiſchen Charakter verloren. Mit fortſchreitender Zeit treten neben den Nachwirkungen der Kälte⸗ konjunktur die Einflüſſe der abwärts gerichteten induſtriellen Kon⸗ funktur wieder hervor. Das Kohlenſyndikat rechnet nicht nur mit jahreszeitlich bedingtem Nachlaſſen des Hausbrandbedarfes, ſondern auch mit einem Rückgang der Abrufe der Induſtrie. Wie bereits gemeldet, wurde die Umlage für Februar auf 1,80 LlLermäßigt. Für März rechnet man wieder mit einer Erhöhung der Umlage. 222 Allgemeine Deutſche Credit Anſtalt in Leipzig.— Weiter gute Geſchäftsentwicklung. In der Haupt⸗Verſammlung ent⸗ ſpann ſich zum Geſchäftsbericht, wie in der HV. der andern Groß⸗ banken, eine ſozialpolitiſche Ausſprache. Der Abſchluß wurde aber unter Ablehnung der aufgeſtellten Anträge genehmigt. Wie wir hören, hat ſich das laufende Geſchäfts fahr trotz der ver⸗ Fältnismäßig ruhigen Lage recht befriedigend angebaſſen. Die Um⸗ ſäze ſind weiter geſtiegen, namentlich das Kontokorrentgeſchäft iſt recht lebhaft. :9: Berliner Stadtſchaftsbank AG.— Wieder 6 v. H. Diyfdende. Die Bank hatt im Geſchäftsjahr 1928 einen etwas erhöhten Ueberſchuß nämlich von 182 864/(i. V. 179 190) zu verzeichnen, aus dem wieder eine Dividende von 6 v. H. gleich 66 000/ ausgeſchüttet, 70 000 l, wie k.., für Rückſtellungen verwandt und nach Abſetzung des Ge⸗ winnanteils an den Act. in Höhe von 28 517,(16 513) auf neue Rechnung 23 347/(26 617] vorgetragen werden ſollen. Der Ge⸗ ſamtumſatz auf einer Seite des Hauptbuches belief ſich auf 317 Mill. 1. In der Bilanz erſcheinen unter den Aktiven als größter Poſten Wertpapiere mit 9,9 Mill./(8,4), kurzfriſtige Anlagen bei Banken ſind von 72 422/ auf.4 Mill.& geſtiegen, dagegen Reports und Lombards gegen börſengängige Wertpapiere von 360 245/ auf 86 747/ zurückgegange Schuldner in laufender Rechnung werden nur noch mit 5,2 Mill./(7,1), anderſeits Gläubiger etwas höher, nämlich mit 15,9 Mill.„(15,1) ausgewieſen. :2 Kapitalerhöhung bei Harpen. Wie exinnerlich, iſt bei der füngſten Begobung der mit 6 v. H. verzinslichen 10⸗Mill.⸗Dollar⸗ Bonds⸗Anleihe, die mit der National City Bank of Newyork abge⸗ ſchloſſen worden iſt, den Anletheeignern ein Optionsrecht auf Aktien in der Weiſe eingeräumt worden, daß auf 1000 Dollar Bonds 1000 ¼ Aktien zu 150 v. H. bezogen werden können. Als Erſatz der in Option Hegebenen Vorratsaktien wird jetzt, wie vorgeſehen, der zum 22. April einberufenen Hauptverſammlung die Erhöhung des Grund ⸗ kapitals um 10 Mill. auf 110,3 Mill. 4 durch Ausgabe von 10 000 Inhaberſtammaktien über je 1000 4 vorgeſchlagen. Der Auſſichtsrat ſoll ermächtigt werden, innerhalb einer von der Hauptverſammlung feſtzufetzenden Friſt den Zeitpunkt der Ausgabe und die Begebungs⸗ bedingungen zu beſtimmen. 22: Eiſenhüttenwerk Thale AG. Der AR. beſchloß, aus dem ſich nach erhöhten Abſchreibungen ergebenden Reingwinn von 386 357 4 (i. V. 771 805] eine Dividende von 4 v. H.(i. V. 7 v..) vorzuſchlagen und 109 8895„(109 647) vorzutragen. Das Ergebnis wurde weſent⸗ lich durch einen ſechswöchentlichen Streik. und deſſen Folgen beein⸗ trüchtigt. 9 5 Großer Auslandsauftrag für die beutſchen Eiſen⸗ und Ma⸗ ſchineninduſtrie. Wie wir von der Verwaltung der Fried. Krupp 1774 169 4. Ausgaben für Pachtzins und ſonſtige Betriebs⸗ und Verwaltungsunkoſten erforderten 1670610 l. :? Sachſenwerk Licht und Kraft AG. Dresden. Der AR. beſchloß, aus dem Reingewinn von 1427 022(1 154 241)„ eine Divi⸗ dende von 77 v. H. auf das vom 8. Juni auf 11 Mill. erhöhte St AK. und 10 v. H. auf die 3 Mill. 4 VA. Lit. B(i. V. 7 v. H. bzw. 924 v..) vorzuſchlagen. Der Umſatz iſt gegen das Vorjahr um 20 v. H. geſtiegen. In das neue Jahr wurde gegen das Vorjahr ein er⸗ höhter Auftragsbeſtand herübergenommen. :?: Küchel⸗Rothmaun. Die zwiſchen der Juter nationalen Handelsbank und dem läubigerausſchuß geführten Verhandlungen haben das Ergebnis gehabt, daß die Internationale Handelsbank ihre Mitarbeit bei der weitern Abwicklung des Ver⸗ fahrens zur Verfügung geſtellt und die Arreſte aufgehoben hat :2 Divibendenreduktion der Frankfurter Hof AG. in Frankfurt. In der heutigen AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, unter Hinweis auf die wirtſchaftliche Depreſſion und die wachſende ſteuerliche Belaſtung bei erhöhten Abſchreibungen eine ermäßigte Dividende von 5 (i. V. 7) v. H. vorzuſchlagen.(GV. 22. April). Finanzanzeigen der vorliegenden Nummer. Wir verweiſen auf dte Bilangzperöffenklichungen der Südd. Disconto⸗Geſellſchaft und der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin ſowie auf die Zeichnungsaufforderungen der Preuß. Central⸗Bodenkredit AG. u. d. Hamburger Hypothekenbank Mannheim weiter feſt Die Borſe war am Monatsſchluß weiter ausgeſprochen fe ſt. Starkes Indereſſe zeigte ſich für Deutſche Linoleum⸗Aktien, die auf 362 anzogen. Aber auch Farben, Waldhof und Wayß u. Freytag lagen wieder feſter. Am Bankenmarkt waren Südd. Disconto exkl. Div. mit 130 notiert. Höher geſucht waren Rhein. Hypotheten⸗Bank mit 205. Von Nebenwerten waren Nähkaiſer mit 26 v. H. gefucht, Mann⸗ heimer Gummi zogen auf 37,5 an. Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien blieben unverändert. Am Markt der feſt verzinslichen Werte waren 7 v. H. Baden Com feſter. 5 Frankfurt wieder feſter, ſpäter auf Wochenſchlußdeckungen etwas matter ſicher war, machte ſich zu Beginn des offizlellen Verkehrs wiede⸗ eine erneute Befeſtrigung bemerkbar. Der erholte Schluß der geſtrigen Newyorker Böeſe und die etwas entſpannten Geld⸗ marktverhältniſſe hinterließen einen günſtigen Eindruck. Das Ge⸗ ſchäft war aber nicht ſo umfangreich, wie in den letzten Tagen, da die bevorſtehenden Oſterfeiertage etwas zur Zurückhaltung mahn⸗ ten. Als jedoch wieder Auslandsordres eintrafen, machte ſich in Spezlalwerten eine merkliche Geſchäftsbe⸗ le bung geltend. Dieſe Tatſache ließ den heutigen Zahltag ganz in den Hintergrund treten. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren durchſchnittlich Kurs beſſerungen bis zus v. H. zu verzeichnen. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden auf die Ausdehnung des Linoleumtruſtes Deutſche Linoleum mit plus %½ v. H. Auch Elektroaktien wurden lebhafter gehandelt. Schuckert plus 5 v. H. Von Kunſtſeidenwerten konnten Glanzſtoff, nachdem diefe an der geſtrigen Abendbörſe ſchwächer lagen, 7 v. H. anziehen. Renten ſtill. Von Ausländern Türken etwas gebeſſert. Auf Wochenſchlußglattſtellungen war die Stimmung im Verlaufe etwas gedrückt. Es traten auf den meiſten Märkten kleine Kursrückgänge ein. Licht u. Kraft und Deutſche Linoleum gaben 1 v. H. nach. Farben blieben gut behauptet. Bei den übrigen Werten gingen die Verluſte daum bis zu 7 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7½ v. H. welter angeſpannt. As. in Eſſen hören, hat dieſe von der Südmandſchuriſchen Eiſen⸗ Hahnverwaltung gemeinfam mit der Demag einen Auftrag zur Liefe⸗ rung eines Stahl⸗ und ſchweren Walzwerk s erhalten. Es handelt ſich hierbei um Anlagen, die nach dem Entwurf der Fried. Krupp AG. ausgeführt werden. Die ſchweren Walzenſtraßen werden Hurch das Krupp⸗Gruſon⸗Werk in Magdeburg geliefert und die um⸗ fangreichen Eiſenhochbauten durch die Kruppſche Friedrich⸗Alfred⸗ Hütte in Rheinhauſen. Ein Teil der Anlagen, nämlich die Einrich⸗ tung für das Stahlwerk und die Krananlagen, ſind der Demag in Duisburg in Auftrag gegeben worden. Das Objekt einſchließl. der Baukoſten beträgt etwa 16 Mill. 4. Mit den Bauarbeiten ſoll umgehend begonnen werden. :? Fuſton der Niederſchöneweide⸗Kayſer genehmigt. Die G. des Gutten werks Niederſchöneweide AG. in Berlin⸗ MNtederſchöneweide, genehmigte 10 v. H. Dividende und die Fuſion mit dem Hüttenwerk C. Wilhelm Kayſer u. Co. Auf je 1000 4 Niederſchöneweide⸗Aktien 2100 4 junge Kayſer⸗Aktien. Das AK. von Kayſer wird um 2,1 auf 4,2 Mill. 4 erhöht. Die Fuſion bezwecke Erſparniſſe und eine zweckmäßigere Einteilung der verſchtedenen Pro⸗ Fuktionsſtätten.— Die GV. der Hüttenwerke C. Wilhelm Kayfer u. Co. Ach. in Berlin beſchloß entſprechend. Vereinigte Badiſche Staatsſalinen Dürrheim⸗Rappenan.⸗G. Die mit einem At. von 200 000/ arbeitende Geſellſchaft konnte im Geſchäftsjahr 1928 ihren Reingewinn auf 103 552, gegen 40 654 Mark in 1927 erhöhen. Es ergibt ſich ſomit nunmehr ein Geſamt⸗ ierſchuß von 144 207&, über deſſen Verwendung nähere Angaben nicht gemacht werden. le Einnahmen aus Salinen und Bäder⸗ betrieb, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk beliefen ſich auf insgeſamt 7 y bbb. Berlin ſchwankend Wenn man glaubte, mit Realiſationen zu den Feiertagen rechnen zu müſſen, verhielt ſich die Börſe vormittags bei geringerem Order⸗ eingang abwarten d. Auch wirkten die großen Depiſenaufor⸗ derungen an die Reichsbank und die Erhöhung des Privatdiskontes nach, während die Entſpannung des Newyorker Geldmarktes und die Herabſetzung der dortigen Bankakzeptrate um 7 v. H. nur wenig Eindruck machten. Ganz unerwartet wurde es dann aber durch vorbörsliche Käufe feſt und man ſprach davon, daß für dle erſten Kurſe dos Ausland wieder als Käufer da ſei. Zwar wurden die erſten Notierungen nachher nicht gonz ſo feſt, wie die vorbörslich geſprochenen, lagen aber im allgemeinen auf der Schlußbaſis zu mindeſt behauptet. Ueber den Durchſchnitt von—2 v. H. hinaus waren nur wenige Werte verändert, wobei jedoch die Gewinne über⸗ wogen. Nach den erſten Kurſen war die Stimmung ziemlich nervös. Von der lebhaften Umſatztätigkeit des Elektromarktes und der Feſtig⸗ keit der Kunſtſeideaktien angeregt, über wogen aber die Kurs⸗ ſteige rungen. Später konnten ſich die Gewinne aber nicht behaupten, da ausländiſche Preſſeſtimmen über neue Reparations⸗ vorſchläge der Alliierten ungünſtig kommentiert wurden. Teilweiſe lagen daraufhin die Notierungen ſogar unter Anfangskurs und es ſetzte eine neue Preisſenkung ein, die ihren Ausgang bei den Kunſt⸗ ſeidewerten hatte. Anleihen freundlich. Geldſätze für Tages⸗ geld bezw. für Geld über Ultimo waren 7, bis 9½ v. H. Von irgendwelchen Schwierigkeiten zum heutigen Zahltag iſt nichts be⸗ kannt geworden. Der Kaſſamarkt zeigte feſtere Geundſtim⸗ mung, fedoch war die Geſchäftstätlgkeit nur klein. Die Schwan⸗ kungen hielten an den Terminmärkten bis zum Schluß an. Die eee nur n Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe die Kurſe leicht nach⸗ gaben und im heutigen Vormittagsverbehr die Stimmung eher un⸗ Einſchränkung der Petroleum ⸗ und Benzin produktion Newyork, W. März(United⸗Preß). Eine einſchneidende Be⸗ ſchränkung der Petroleum⸗ und Benzin produktion der Welt ſteht unmittelbar bevor. Ein dahingehender Beſchluß dor hier tagenden Konferenz der größten amerikaniſchen Oelkonzerne, an der auch Sir Henrt Deterd ing als Vertreter der Royal Dutch und anderer engliſcher Oelkonzerne teilnimmt, wird, wie allgemein erwartet wird, ſich den Vorſchlägen des amerikaniſchen Petroleums⸗ inſtituts anſchließend. Der Vorſtand des Inſtituts hat auf Vorſchlag des Produktionsausſchuſſes des Inſtituts bereits einſtimmig eine 80 proz(2) Produkttonseinſchränkung für die Ver⸗ einigten Staaten, Mexiko und Venezuela beſchloſſen. Dieſer Beſchluß muß zwar noch von der Bundesbehörde für die Sicherſtellung der Petroleumreſerven genehmigt werden. Jedoch ſteht außer Frage, daß er auch hier genehmigt wird. Deterding hat beretts eine Erklärung herausgegeben, in der er ſagt, daß die Sticher⸗ ſtellung der künftigen Petroleums der Welt das wichtigſte Problem ſicherlich dem amerikaniſchen Beiſpiel folgen würden. Nach Deter⸗ ſings Anſicht beſteht in den Vereinigten Staaten allein eine UHeber⸗ produktion von Petroleum von täglich 200 000 Fäſſer. erſorgung für alle Oellonzerne der i und daß die übrigen Konzerne Spezialwerte weiterhin feſt Grunbſtimmung war aber weiter freundlich, da einig⸗ Werte Son⸗ derbewegungen aufweiſen konnten. Ausgeſprochen feſt ſchloſſen Com⸗ merz, Deutſche Bank, Bomberg, Deutſche Maſchinen, Karſtadt, Mans⸗ feld, Metallgeſellſchaft, Polyphon, Svenska, Tietz, Glanzſtoff, Stöhr; Stolberger Zink uſw. Deviſen gegen Reichsmark blieben un⸗ verändert. Der Dollar notierte.2160 nach einem Höchſtkurs von .2167. Spanien geſchäftslos 32,05 gegen London. Holland 4007 nach 4006, Schweiz 1924% nach 1923 Newyorker Uſance. Dollar⸗ ſwaps auf ein und drei Monate pari. Berliner Depiſen Diskentſätze: Reichsbank 8½, Lombard 7½, Privat 8½ v. 5. 27. März 29. März Parität Diskont G. I... 8. M. atze% Holland 168,75 169,03 J 168.78 159,10 1168,40 85 Ath 8 5,465 5,475 5,485.465.445 9 i.⸗Fr. 88,495 38.615 38,475] 88.895 58,355 4,5 100 Gulden 81.70 81,86 81,75 81,91 81.558 6 N 10.59 10,61 10.59] 10.61 10,512 0 1 22,06 22,10 22,045 22,088 22,025 7 . 100 Dinar.887 7,411 7,395 7,409] 7,858 7 . 100 Kronen 112,21 112,48] 112.22 112,44 112,06 5 100 Estudo 18,88 18,93 18,85 18,89] 17,.5 100 Kronen 112.31 112,53 112,30 112,52 111,74 5,5 100 Franken 16,46 16,50 16,485 16,495 16,445 3 Bragg 100 Kronen 12,468 12.488] 12,462 12.482 12,88 5,5 Schweiz... 100 Franken 81,02 81,15 851,025 81,188 80,518 3,5 Sofia 00 Leva 3,089] 3,048].088] 3,048 3,017 9 Spanien 100 Peſeten 83,72 83,84 83,82 63,9469, 57 5 Stockhelm. 100 Kronen 112,49 112,71 112,49 112 71 112,05 475⁵ F 100 Schilling 59.135 39,315 39,20 59,32 38,8 6,5 Dudepeſt 100 Peng= 12 500 r. 78,365 73,505 73 365 73,508 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ. 1,770] 1,774] 1,770] 1,774] 1,786 10 Canada.. I Cana. Dollar 4,191 4,109 41886 4,194 4,176— rr 1,874.8780 1,878].882 1,886 5˙⁰ Aas 20,90 21,00 20,965 21/005 20,81— Konſtantinzpel 2,065] 2,069].083] 2,067 2,180 10 oo 20,489 20,479] 20,44 20,48 20,898 5, New Vortr. 4,2120 4,2200 4118 4,2188 4,1780 Rio de Jansiro 1 Milreis.498] 0,500 0,498 0,500 503 Urugnoe g 1 Gold Peſ. 1 4, 288 4,294 4,268] 4,274 4,321 * Viehmarkt in Mannheim vom 28. März. Zufuhr insgeſamt 751 Stück, Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 1 187 Kälber, 0 82—85; ce) 75807 d) 6870. 1 Schaf. 158 Schweine, c) 81—82, d) 8082; e) 7880; f) 74176. 455 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 25— 30; über 4 Wochen 34—44: Läufer 48—60. Marktver lauf: mit Kälbern lebhaft geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern mittel⸗ mäßig. Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Mürz.(Eigenbericht). Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war ruhig. Ausland⸗ weizen wurde mit 2628.50/ waggonfrei Mannheim angeboten. Inl. Weizen(alles in): 24,25— 24,50; inl. Roggen 28,7524; ausländ. Roggen 28; inl. Hafer 23,75 24,50; ausl. Hafer;: inl. Braugerſte 24,50—.25,50; Malz, pfälz. 46; Futtergerſte 2022; Mais auf Bezug⸗ ſchein 24; Biertreber 22—22,50; Rapskuchen 20; Soyaſchrot 28,50; Trockenſchnitzel 17; bad. Grünkern 40—45; alles waggonfrei Maun⸗ heim. Weizenmehl ſüdd. 33,25—33,75; Weizenbrotmehl füdd. 2525,75; Roggenmehl 60—70proz. 30—32; Weizenfuttermehl 15; Weizenkkeie fein 14; Roggenkleie 14,50; alles waggonfrei Mannheim. Neuer Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Die Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Zinkblechhändler⸗Vereinigung hat beſchloſſſſen, mit Wirkung ab Mittwoch, den 27. März die Logerpreiſe für Zinkbleche abermals um 1/ pro 100 Kg. zu ermäßigen und zwar einheitlich für Händler und Verbraucher. Zinkbleche koſten nunmehr Zone 1 für Verbraucher 82 frei Verwendungsſtelle und 81/ frei Empfangsſtation. Für Zone 2 und 3 kommt ein Auſſchlag von 1 bezw. 2/ hinzu. 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Mannheimer Effektenbörſe 27. 28. N. J 28. ge ab. St.-A. 1 77, 7% Bad Rom. Gd 37,25 88.— 8900 Hafen Stadt 91.75 10% Mm. Gold 102,2 3%„ Gold 92,50 82,50 8 0 Gold 78,— abends 135,0 185,0 Babiſche Bank. 170,0 5 44 Zubwigsh. A. Br. 220,0 10% Grkr. M. KM. 128,0 Sad 38 8 185,0%n„„ A 140,01 Beger Worm 204,0 2040 Karger gräg. Said 140 189.0 5 C. 5. Knorr 1 0 5 Dad. Aſſekuranz 2 Konſerven Braun 9,— 84 2 2 7 2 Aedar en en 88 e Pfälz. Mübten———— .. f. Seilind. 65.— pov B. 185,0 „Hypoth. Bk. 204,0 Mh. Ereditbank. 120,5 Südd. Disconto. 185,0 Durlacher Hof 185,0 Eichbaum 5 300,0 Feſtperzinsliche Werte 6˙ 1. 87,40 % Reichsan 278057 9 3„„ Ablsſungſch. U 12,68 „ ohne, D. Wertd.(Gold D. Schatzanw. 28—.— % Schug. 14. 485 8% Hud wigsh. 28 91,65 10% Mhm. Gd. 28—,— 6% 2777550 6, Grkr. Mb. 28 76,.— 0 T—.— reuß. Rogg. b. Fett 2708 82% Grkr. M. abg. 18,.— b-t. Bog. 72.— 4% Bab. tom. Gd. 87,— 8% Pfälzer..9 95,.— 6% h. Hp. l. 2 95,— 800 R.-0 25.— 2%„ 2„1 11 28.75 %„„„ 1 84.— 4% Rhein. Lig 81.— ie Pfälz. Lig. 80, 2 %% Südb Lic. 77,15 87,40 9153,85 4½%.-Reining⸗ L 78,.— %% Pr. Z. B. Lig— Bank-Aktien Wes. vl Brown, Boveri 152,0 Daimler⸗Benz 61. Deutſche Linol.. 358.0 Sete. de 9 88 84,.— ebr. Fahr J. G. Farben. 286,0 Frankfurter B Barmer Banks 149.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 154.0 Com. u. Privatb. 199,0 Darmſt. u. Nat. 288,0 Deutſche Bank. 177,0 D. Effekten Bank 125.0 9 55 u. Wechſ. 144.0 D. Ueberſee⸗Bank 107,7 D. Vereinsbank. 102,0 Dresdner Bank 171,5 Frankf. Bank. 105,5 Metall. u. M⸗G. 189.0 Mitteld. Ed.⸗B. 189,0 Nürnbg. Verein 158,0 Deſt. Cred.⸗Anſt. 34,40 Pfälg. Hyp.⸗Bk., 185,0 Reichsbank. 823,7 Adein. Creditbk. 120 5 Rhein. Hyp.⸗Bk. 203,5 Südd. Boden⸗F.. Südd. Disconto. 185.0 Wiener Bankver. 14,50 Württ. Notenbk, u. Mitu 10.— Alia——— 5 All. Verf. 90d, 0 * Disconto⸗Geſ.„157,1 Arkſrt. Hyp.⸗Bk. 148.01 annh. Berſ.⸗G. 168,0 Transport- Aktien . ordd. Lloyd. 116,0 Deter el. G. Hapa 8 b. Straßb. 58.— 56 55.— 1 gem. Heid. 147.0 h. Elektr. A. G. 171,0 Rheinmühlenw. 140,0 Südd. Zucker„148,0 Verein diſch Oelf. 71, Wayß& Freytag 180.0 Zellſtoff Waldhf 274,0 Montan⸗Aktien Eſchweil. Bergw.. Gelſenk, Bergw. 130,0 arp. Bergbau 136,5 lſe Bgb. St. A.—.— Kali Aſchersleb. 244,5 KaltSalavetfurth J Kali Weſteregeln 248,7 Klöckner... Mannesm.⸗R. 114,8 Mansfeld Akt. 138,5 Otavi⸗Minen Phönix Bergbau—.— Rhein. Braunk. 302,0 Rheinſtahl. Tellus Bergbau 118.0 5 BKu.Laurahütte 68,50 5 Ber. Stahlwerke 91,50 30 Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh. 300,0 ee 170.0 wen München 293.9 Main St. A. 240.0 121% 118,0 —.— Scho„Bindg. 358.0 Sch.— 188,0 Werger 20.0 Accumulatoren—- Adler Klener„57.50 A. E. G. St.⸗A 181.0 5255 Duntp., 165.0 d. Masch. Dori. Salzw. Heilbr. 233,0 282,0 2 cs Geſfürel e Gebhart „ Uhren 08. eſfürel. ein. Sch. Berg. Gertz 780,0 281,5 Goldſchmidt Th. 91,50 92,99 KRheinelekt. B. 2. Brem.⸗Beſtg. Oel 58, Gritzner M. Durl. 69— 88.75* St. A.—, Brown Boveri 151,0 151.5 Grün K Bilfinger 180,0 6 Koeder, Gebr. D. 110,7 111. Tement Heidelb. 14/2 Rütgerswerke. 96,.— 96,75 „ Karſtadi 126,0 177,0 Hot 9 3 Shüde. 1 8 e 0 Chamott. Annw. 107,0 1 5 3 76 5. e 5 0 Ch. Brockhues. 112 0 olgmaun, Phil. 1297 vlzverkohl.⸗Id 94.50 94,55 Dt. Eiſenhandel. Inag Erlangen 98, 85, Dt. Erbin 125 1270 Junghans St. A. 70,7 71. D. Gold ⸗ u. S. Anſt 170,7 5 Dt. Linoleum 153282 oJ Kamm. Kalſersl.- Dt. Verlag. 232,5 282,5 Dresd. Schnellpr. 118,0 118,0 Dürkoppwerk St Düſſel. Rat. Dürr—.— Dyckerh.& Widm 118,5 Se 90,75 Schnellpr. Frkthl. 70,— 7 Schramm Lackf. 125,0 Schuckert, Nrbg. 226,2 Schuhf. Berneis 57,— Seilinduſt. Wolff 64.— Stem.& Halske 403,0 Südd. Zucker„148,5 Daimler Benz 81. Dt. Atlant.⸗T.. 125, Farſtadt Aud. 225.0 Trieot. Beſtabeim 88,25 Klein, Sch. K Beck. 8,— Knorr, Hellbr. 168,5 Konſerv. Braun 80,— 80, Ver. Chem. 5 90,— 90, Krausckcho. Bock. 61.25 61.25 Ver. deutſch. Self. 71, Bergt. Jute 123.0 Ber. Ultramarin. 158,1 152,0 Ver. Zellſt. Berl. 118.5 Vogt. Maſch. St. 63 7564 Voigt& Häffner 213,0 Volth. Sell. u. K. 79,25 Lahmeyer& Co. 1770 Eiſen Kaiſersl. 08,— 99, Liudwigsh. Walz. 126,0 Elektr. Sicht u. K Elektr. Sleferung 178,0 Emag Frankf. 86,.— 88,— Enzinger⸗ Union 89,.—. Eßlinger Maſch 48,25 Ettling. Spinn., 225.0 58.& Schleich 110.0 Mainkraftwerke. 1 e Sen 8* ez Söhne 610 Miag, Mühlb. 1 5 Moenus St.⸗A. 38.— 8 Motoren Darmſt. 55 80 Motoren Deuz 66,—. 68, 2 Motor. Oberurſ, 90,— 90,50 Zeulſtoff Aſchffog. 197.2 187,00 5„ Memel.—.— Neckarſulmer Fg. 21,10„ Waldhof 272.5 PetersUnionßrf. 108.0 Pf. Nähm. Kayf. 25 Berliner Börſe ge Anat Set: iI 20,50 20 45 Darniſt. u.. 25. 4078 4907 en 98 8 t,! 195 19.85 Sr Ae. oldan 2 Deutſche Bank. 176 5 eReichsanl. 28 87.50 Di ſch. Ueberſee k. 108 0 Diſch.Ablöſgſch. 1 1285 3 1 1 5 5 8 ohne Ablöſge⸗„ resdner Bank. 17/1, 8 Mitteld. Kredbk. 1095 101 5% Bad. Kohlen-. Allg. Lok. u. Str. 178 0180.0 Oeſterr.Creditbk. 38,4584, 5% Grkr. Mh. K.—— Südd. Eifenbahn 124.2 122, Reichsbank 23,0 5% Prß. Kallanl. 6,81 5% Roggenwert. 10,— apag 165 5026 0 db Crebitbf. 120,5 1 Elldamerika 195,5 200.0 Süddeutſch. Dise. 188,0 S/ Roggenrentb 8,80 anſa Deſchiff. 187.0 159.5 Frankf. Allgem. 5% Landſch. Rog. 8,78 ordd. fee 118 8 5% Mexikaner 81.— Wayß& Freytag 132,7 W. Wolff... 124,0 124,0 ahr Gebr. Pirm „G. Farben. 257,0 6%„ Bonds n 137,0 0 Jetter 35.— felt. Guilleaume 148,0 146,0 Fe e Gas 138,0 rkf. Pok.& Wit. 64, 184,— fa(Freiverk.)„ 89.— Maſtatter Wagg. 17,50 Transport-Aktien Schantungbahn.65 20 1 172˙7 88 8888 .70 174 0 SS 8888 — g 50%% f unf, Anl. 14 25, Hank f. Brauind. 1450177 7 3 280 be 8 18.181845 *. 5 Berl. dels A185 10048 C 9 146, 446,5% 115,0 Stüc zu 400 880 898 Verein Elbeſchlhh. 25,65 48, 2% Turf. Ad. Anl, 140 44„adi 4040 Induſtrie-Aktien Bank-Aktien Aerumulatoren. 189,0 . 40%„„ 10.40 10,90 Bank f. el. Werte 188 0 S7 888 8 — Ade Allg. Elektr.⸗G. 180,0 181 8 Alſen Portl.⸗Z. 202.2 202, Ammendf. Pap. 165.0 166 0 Außpalt. Kehl... 98,73 194.75 158 91 0 Sarm. Bankver. 145 0145 0 488 5229 0 18,0 200,0 15 0 Aich g. Zellſt.! Balcke Maſchin. 128,0 3 Berl.⸗Gub. Hut 35 Braunk. u. Brikett 188.0 6 Bremer Wolle 21450 5 Brown, Bov. KC. 152,2 .—— 28 275 8 103, Rheinfeld. Kraf 189,0 190.0 113.0 Rhein. Braunk, 802 5 801.0 135 Rhein. Chamotte 89,85 89,75 90 Rhein. Elektrizit. 1700 heinſtahl 16,0 oſiter Zucker„51,78 27. 829 92 Draht 108,5 alleſche Maſch, 115,0 Hammer, Spin. 135.2 Hann. M. Egeſt. 48.755 „ Hb.⸗Wien Gum. 79.50 Far Bergb. 197.0 Augsb. N. Maſch. Baſt Nürnberg 208,22 J. P. Bemberg„896,0 Bergmann Elekt. 280,0 artm. Maſchin. 14, rtm. Maſchkn. 14, 6 Hedwigshütte. 91,25 532 Hilpert Maſch. 92.50 8 Hindrichs&Auff. 103,2 45 Hide Kupfer 142.5 Hirſchberg Leder 104.7 deſch Eiſen 128,7 ohenlohewerke 30, 51 I il Holzmann 130,0 BuderusGiſenw. 78.85 ech 90 e 1555 2050 Jie Bergbau.. 224,5 221,7 Sinner AG. 128 Chem. Gelſenk. 173 2 73=. Jüdel s Ee 145,8 0 Stege Nahm 18— Sbem. Alrert: 80 5750 Ness Junsbans 22,80 Stolberger Zint 1730 Kahla Porzellan 150 2440 Sd mmpbil. 93.— 48 Seen e 98.— onti-Caoutſch. 151,7 2 Kaliw Aſchersl. 5 24 8 Karſtadt 728.5227 5 N Daimler Benz 60.85 60,15 513 11 Deſauer Gas 224,0 1045 lf s Shunts Belfabe 1— Stſch.⸗Atlant⸗K 182,0 128. Tletz Leonhard 288.82 Deutſche Erdöl 124,2 55.— Transradi 151611 Disch. Gußftahr 9 Transradio.. 161,0 169.0 ſch..—.— 8 1 8 a Deuiſchegabelw. 64,— 68, 62,50 Varziner Papier 1875 Diſche. Maſchfbr. 52,— 55,80 98,80 B. B. Irkf. Gummi 84.8 Dtſche. Steinzg. 245,0 60.— Ber. Chem. Charl. 8,— Deukſche Wollw. 34,50 32,659 8 B. Dtſch. Nickelw. 170,0 Itſch. Eiſenhdl. 75,— 80,25 Fabmmere Co. 17875 178,0 b. Glanzſt. Elbf. 485.0 Deutſche Linol...— 38,60 gauraßütte. 68.2588, g. Schu B. En 60 807 b. Schnell. f 4 indes Eis: 1820 8 0 e850 Drend⸗ Schnelle 113,0 Carl Lindſtröm 9200 918.0 P. Stahlwerke— 47509945 Lingel Schuhfab. 43,48 50 VStahl. v. d. Ipp. 183. 53750 F. Loewe& Co. 0 229.0 Per. Ultramarin. 188.0 K. Lorenz 18 159-0 Pogel Felegravh. 91.75 Lüdenſcheid Met. 103˙5 103.4 Vogtländ Maſch. 975„ 88.— . 5 103.5103, Voigt& Haeffner 213,00 Magirus.⸗G. 31-„— 5 90.8 90,— Mannesmann 150 113, Waaderer Werke 9089 214. Mansfelder Akt. 18801870 Weſteregel Alkal. 2895 130,0 Markt- u. Kühlh. 152,0 153 Wicking⸗Cement 167.0 ö dss Wiesloch Tonw. 1170 107,0 Masch. Huckau. W 182.0 1880 Wiſſener Metall 187,0 237) dieß Wed. din. 5 led 5 Wittener Gußſt. 47, 2,7 Mech. Web. Lind. 164. g 17 Mez Une 8% i 119.0 e 1 5288,25 5 5 10 57 5 Frankfurter Gas, Miag. 441.5 17, del to an aldbof.57789 R. Friſter 101,0 104, Mir& t 11201130, Stabi Minen 4 Gas enn 8. M. 8 8 J Motoren Deutz 56, 852 a„A. 8,.—.19 NI 7 98 f 15,0 Mühlheim Berg. 108,0 Gebhard Textil 108,0 Selſenk. Bergw. 190,5 182,0 Neckarſulm. Fhrz 22. Genſchow& Co. 95,— 95,80 Nord d. Wollkäm⸗ 178,8 175.0 Deuuſche Petrsl, 74,— Germ. Portl.⸗Z. 201,0 201,7 Operſchl. E. Beb. 99.25 92.50 Held burg 189,0 Oberſchl. Koksw. 1070 1078 Adler Kalt Gerresheim Glas 138,5 Gef, f. elkt. Unt. 890 243,2 Brenſt& Koppel 91 80 85. Diamond 25. Berl. Karls. Ind. 67,506 3 ˙8 15 0 Berliner Maſchb.—,— 1959 8 e.„ 95.— Sachſenwerk. 128,0 149,2 Salzdetfurth. 3655 106,0 Sarotti.. 205.5 127.5 Schuberts Salzer 818. 323.0 79,75 Schuckert& Ed. 4,2 180.8 Schultheiß Patz. 294,5 295.0 106.3 Siem.& Halske 403,0 7 Br.⸗Beſigh. Oelf. 69,— Bremer Vulkan. 127,0 121 Ditrener Metall 207,0 Dürkoppwerke. 82, Dynamit-Truſt 119,0 Elektr. Lieferung 175,0 278,5 Elktr. Licht u. K. 222,5 Enzinger⸗Union 35, Eſchw. Bergwerk 210.0 Eſſenersteinkohl 127,0 ahlb., Liſt& Co. 107,0 „G. Jarben.. 255,5 eldmühle Pap. 290,5 elten E Guill., 146,0 2 — — tersb. J. Habk. 2,28 22:— Kuſſenbank. 2, 6 Hritzner 9.— Salunz Bergbaugg 5 8) Gebr Gro 75 60 75 Polyphon.... Sloman Salpet. 65/87 85 Grain& Bilfinger 148.5 179,0 Rachgeber agg. 7775 8 e e 8508/85/87 Sruſchwib Til 73,78 28— Reiahalß Papter 203042540(NE Wittener Gußſt. 47,— 48. 8 h a * 2 A. 7 2 * Donnerstag, ben 28. März 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgahe) 7. Sekte. Nr. 148 „Cenßlage im Daͤen wald“ Don Richard Mager Kaum iſt der letzte Schnee zerronnen, ſo kommt die ſchöne Zeit der Reiſe⸗ und Vanderpläne. Sorgſam iſt ſeit Monaten 0 Gro en zu Groſchen gelegt, der Winderſport hat die Glieder ſch und geſchmeidig erhalten, nun kann's losgehen! Aber wohin? Wir gehören nicht zu denen, die ſich das ganze Jahr über krumlegen, um dann jeden Sommer drei Wochen in die Schweiz, nach Norwegen oder in die franzöſiſchen Bäder reiſen zu können. Uein! Die deutſche heimat und beſonders unſere liebe Rhein Main ⸗Ueckarecke hat ſoviele köſtliche Winkel, daß jeder Sonntag, der mit Sonnenglanz und blauen⸗ dem Himmel anhebt, ſein Wanderziel findet. Sozuſagen vor unſeren Toren liegt der Odenwald. Sein jäher Abfall nach der Rhein- haufen und Scheitholzſtöße, mit denen ſelbſt dieſer harte Dinter nicht aufzuräumen vermochte. Es fehlt auch nicht der LCaufbrunnen, ſein Silberſtrahl fällt ſanft plätſchernd in ewigem Gleichmaß in die langgeſtreckten Sandſteintröge. Im Mittelgrund auf leichter Anhöhe ein ſchmuckes Kirchlein, in der Runde zwiſchen vielerlei Gbſtbäumen die behäbigen Bauernhöfe mit den tiefherabreichenden bunten Ziegeldächern. Dahinter die grünen, braunen und gelben Streifen der wohl⸗ beſtellten Felder, die in ſanfter Bewegung dem Wellenſpiel des Geländes folgen. Auf den höhen aber bis zur Wipfel⸗ ſäge des immergrünen Fichten⸗ und Cannenwaldes ein zu⸗ ſammenhängender, ſtolzer Bergforſt! Alle Höhen überragend, ebene, die Bergſtraße, hat das mildeſte Klima in ganz Deutſch⸗ land. Oft, da ſtrenger Froſt noch den Horden und Oſten des Dater⸗ landes regiert, blühen hier an den ſonnenwarmen Dorhügeln und Hängen die Nlandelbäume, im braunen Laub des Berg- waldes ſtehen die weißen Sterne der Anemonen, Kinder jauchzen über das erſte Deilchen, und be⸗ dächtig ſtöbern ein paar Ge⸗ nießer an„ihren“ Plätzen nach den winzigen grünen Guirlchen des duftenden Waldmeiſters. Auf zur Lenzfahrt in den Oden⸗ wald und die Bergſtraße! KRaſch und bequem bringt uns die elektriſche Bahn nach dem viertürmigen Weinheim. Die alten buckeligen Straßen ſtecken voll maleriſcher Motive, Wuch⸗ tig ragt der Sandſteinbau des Berckheimſchen Schloſſes aus dem ewimmel der ſteilen Giebel und bunten Dächer. Der alte Invalide, Bur g Windeck, läßt ſich behaglich pon der lieben Märzſonne wärmen, und hoch über die höhen und Wälder reckt die ſtolze Wachen burg ihre gewaltigen, ſchimmernden Nauern und Jürme. Das ge⸗ werbfleißige Städtchen iſt der Ausgangspunkt zahlreicher, ſchö⸗ ner Wanderungen. Eine der ſchönſten führt auf der Weg bezeichnung„roter Strich“ zu⸗ nächſt nach dem Geiersberg, der einen prachtvollen Rückblick weithin über die Wälder nach Weinheim mit ſeinen Burgen hietet. Nach kurzem Abſtieg erreichen wir Gberflockenbach, ein ſtattliches Dorf am Anfang des üppig⸗grünen Gängelbach⸗ tales. Bis hierher kann auch das Poſtauto benützt werden, das von Weinheim durch das maleriſche Gorxheimer Tal bis Unterflockenbach und von da durch das ebenerwähnte Wieſen⸗ tal heraufkommt. Hinter Oberflockenbach geht es wieder rüſtig voran (immer noch roter Strich) um den bewaldeten hang des Eichelberges. Fröhlich⸗laute Rufe vom Gipfel herunter ver⸗ raten uns, daß die Mannheimer hütte ſchon Beſuch hat. Im „Grünen Grund“(Wegweiſer zur Guelle) iſt ein reizendes Plätzchen zum Raſten. Sobald wir auf die Markierung„blauer Punkt“ treffen, folgen wir ihr etwa fünf Minuten lang und erlauben uns ſodann rechts abbiegend und den rot⸗gelb⸗roten Strichen folgend, einen Abſtecher nach dem Gipfel mit der Mannheimer hütte. Im Angeſicht einer großartigen Bergwelt, in der köſtlich reinen höhenluft möchte man ſtundenlang in der hier oben recht kräftigen Märzſonne ver⸗ weilen, aber noch ſind wir nicht am Ziel. Zum„blauen Punkt“ zurückgekehrt, haben wir gleich darauf die Wahl zwiſchen dieſer Wegbezeichnung und der„weißen Raute“ Letz. tere iſt die bequemere und führt am altersgrauen hirten⸗ ſtein vorbei durch prachtvolle Waldbeſtüände hinab zu dem allen Odenwaldfahrern wohlbekannten Gaſthaus„Zum Schriesheimer Hof“. Die blaue Linie iſt beſchwerlicher, aber ſie berührt ein landſchaftliches Paradies, das wir uns nicht entgehen laſſen wollen, den Altenbacher Keſſel! der Weg geht am ſonnenwarmen Südhang des Eichelbergmaſſivs hinab in die Tiefe. Aus jeder Talfalte rieſelt ein Wäſſerchen herab und nährt die ſmaragdgrünen Wieſen. Gleich weißen Bändern ſchlängeln ſich Feldwege von den höhen, und wenn wir das winkelig gebaute Dorf hinter uns haben und am jenſeitigen Berghang ſehr ſteil wieder hinaufgeklettert ſind, ſo liegt zu unſeren Füßen ein echtes Odenwaldbild, wie es kaum ſonſt zu finden iſt: Wir ſtehen zwiſchen den oberſten Häuschen. Aus allen Fenſtern hängen die hochgetürmten prallen Federbetten, der Stolz der Bäuerin. Huf die Zäune geſtülpt blitzblanie Hlilch⸗ bannen und Töpfe. Vor den Behauſungen mächtige Reiſig⸗ Badner land als Meiſeziel Frühlingstage im Badnerland Ein Gedanke: Warum ſoll man nicht einmal auch ſeins Reiſe im Frühling antreten? Mit tauſend Einwänden kann man ſelbſtverſtändlich belegen, daß die Hauptreiſezeit im Sommer iſt und daß die ſommerlichen Ferienreiſen allmählich eine feſtſtehende Einrichtung wurden. Sehr richtig! Aber dennoch laſſen ſich ebenſoviele Tanzen für den Frühling brechen, der allgemein als die ſchönſte Jahreszeit gilt. Man hat ſich freilich daran gewöhnt, den Frühling meiſtens nur an ſeinem Wohnort zu genießen, und wenn man ſich den TCuzus einer Frühjahrsreiſe geſtattete, dieſe möglichſt außer⸗ halb der deutſchen Grenzen auszudehnen. Der Süden iſt ſeit Jahrhunderten der Sehnſuchtstraum jedes Deutſchen. Gerade bei dem allgemeinen herben Klima Mitteleuropas iſt es begreiflich, daß ſeine Bewohner in die Gegenſätzlichkeiten flüchten. Der Menſch aus der nordiſchen Erde wird immer nach dem Süden Orlginsl Kohlezelchnung von Rlehard Maget Walderlenbach im Odenwald ein echter Waldkönig, der Eichelberg mit dem roten Spitz⸗ dach der hütte. Uur ungern tennen wir uns von dem Bilde. Zu welcher Jahreszeit du auch in den Odenwald kommen magſt, immer iſt es dir möglich, landſchaftliche Reize zu finden. Im erſten Frühling iſt ein wundervolles Wandern auf den ſog. Randwegen(weiß„R“): Durch maleriſche Gäß⸗ chen geht es hinauf zu den ſonnenwarmen Dorhügeln und auf ſchmalem Bergpfad in kurzwetligem Zickzack durch die Rebenzeilen der Wingerte. Wohl entzückt dich hier ſchon der einzelne blühende Baum. Du bewunderſt die zarten Blüten⸗ kelche und ſchauſt den geſchäftig ſummenden Bienen zu, die zu Tauſenden die geſchmückten Zweige umſchwärmen, aber der Blick in die Weite iſt noch nicht frei. Du mußt weiter am knoſpenden Waldſaum entlang, über eine ſtille Bergwieſe hinauf zu den waldumrauſchten höhen! Da quillt mächtig aus der Tiefe das ſchneeige Weiß, das zarte Roſa unzähliger Obſtbäume, und der ganze weite Hang iſt ein einziges, unabſehbares Blütenmeer! Drei Wochen ſpäter blüht es im Odenwald. Dann entfalten die verſteckten Seitentälchen beſonders der Weſchnitz bei Wald⸗ erlenbach, Albersbach, Gberliebersbach einen unbeſchreib⸗ lichen Reiz. Bald darauf kommt die große Stunde des Buchenwaldes. Gewaltig treibt der Saft, die Knoſpen werden dick und glän⸗ zend, ein warmer Regen und über Uacht ſteht der Bergwald im ſeidigen Maiengrün! Gewiß iſt das Wandern als Sport und zur Ertüchtigung des Leibes ſehr bedeutungsvoll, aber zum Erlebnis, das den Menſchen aus dem Grau des Alltages heraushebt, wird eine Wanderung erſt, wenn ſich damit ein ſtarkes geiſtiges Inter eſſe verbindet. Was dem Menſchen unſerer Zeit zu entgleiten droht, die lebendige Teilnahme am Werden und Heben der Heimat, ſowie das tiefe Gefühl der Uaturverbundenheit, ein unpergleichlicher Jungbrunnen, das findet er nimmermehr im grauen Steinhaufen der Großſtadt, wohl aber im innigen Verkehr mit der Hatur] Und gerade der Odenwald, reich an Agturſchönheiten, an geſchichtlichen und volkskundlichen Denkmälern und vielfäftiger Gelegenheit zu erfriſchendem Wanderſport, hat dir noch manches zu ſchenken, zu ſagen! ſtreben. Der Süden iſt aber ein ſehr ausgedehnter Begriff gewor⸗ den. Schweiz und Italien mit der Riviera mögen im allgemeinen die Faktoren dieſes geographt⸗ ſchen Umriſſes ſein. Deutſchland als Frühlingsland wurde ver⸗ geſſen, und der deutſche Süden hat ſich erſt all⸗ mählich ſeine Stellung geſchaffen. Es gibt auch in Deutſchland einen Frühling, deſſen Erlebn mindeſtens ebenſo anregend und geſundheitsfördernd iſt wie ein Aufenthalt in den romantiſchen Stätten unter der Sonne des ſüdlichſten Südens. Schweiz⸗ und Italien ⸗Keiſende haben oft genug erfahren, daß in der Gegend ſüdlich von Frank furt, im Bezirk der Bergſtraße zwiſchen Darmſtadt und Heidel⸗ berg, in der Rheinebene und an den Ufern des Bodenſees dle klimatiſchen Einflüſſe der Früh⸗ jahrszeit oft oft erheblich ſtärker waren als jenſeits der Alpen. Und manche haben ihre Ent⸗ täuſchung über die frühlingshafte Wirklichkeit in den ſüdlichen Tändern durchaus nicht ver borgen. UHatur und Landſchaft im Ba⸗ diſchen geben dem Frühling den farbenprächtigen Rahmen. An⸗ mutig ſind hier die Gebirgs⸗ züge am Neckar und am Rheine, die geſchwungenen Linen des denwaldes und die markanten Höhenzüge des Schwarzwaldes in die Candſchaft gebettet. Geſegnete Täler und ſchluchtartige Waldtäler prangen in der Dielſeitig⸗ keit einer an die Schönheiten Italiens erinnernden Dege⸗ tation. Und rings um den Bodenſee, an deſſen Ufern ſich drei Tänder begegnen, blühen unter der Einwirkung der Sonne zahlreiche Städte und Kurorte. Wenn irgendwo dis Anmut ber Landſchaft, die Großartigkeit der Bergwelt mit den Kulturſtätten eine harmoniſche Verbindung eingegangen ſind, ſo iſt das in Baden der Fall. Man weiß es zu wenig, daß auch im deutſchen Daterlande der Frühling ein Erlebnis ſein kann. Gerade in dieſer Jahreszeit, die im allgemeinen noch nicht von dem lauten Ahythmus des großen Verkehrs surchtobt iſt, finden die Fremdengäſte die Erholung und ce⸗ ſundung, die ſie ſich wünſchen. Die klimatiſchen Unterſchiede der Tief-, Tal-, Mittel⸗ und Höhenlagen, die durch die glück⸗ Megeces liche Formation des Fandes mit dem Hauptmaſſin des Schwarzwaldes bis zu einer Erhebung von 500 Metern gegeben find, laſſen die verſchiedenſten Kur⸗ und Erholungs⸗ möglichkeiten zu. Das Badnerland verfügt über alle Arten von Bädern. heilbäder finden ſich in Baden-Baden, Badenweiler, Bad Dürrheim, Donaueſchingen, Heidelberg, Krozingen, Griesbach, Peters⸗ tal, Rappenau, Bad Rippoldsau, Rheinfelden u. a. m. Seebäder bieten die romantiſchen Boden⸗ ſeeorte. Die Zahl der ausgeſprochenen Wald-, Tuft⸗ und Höhenkurorte betrügt gegen 300. Ihnen gegenüber ſtehen die im ganzen Tande verſtreuten Sanatorien und Kur⸗ anſtalten. Wo kEltnikbehandlung nötig iſt, ſind Heidelberg und Freiburg mit ihren wiſſenſchaftlichen Heilanſtalten be⸗ norzugte Univerſttätsſtäbte. Unterſtützt wird das geſamte Fremdenweſen von einer großzügigen und in der Behandlung des Publikums durchaus erfahrenen und entgegenkommenden Hotelerie. * Oſtern bildet den Auftakt für die Frühjahrskurſgiſon im Badnerland. Ein Fedanke: Parum ſoll man nicht auch einmal eine Reiſe im Frühling antreten, die in den dentſchen Süden führt wo Schwarzwald, Odenwald, Bergſtraße, Neckar, berrhein und Bodenſee das Frühlingserlebnis im Badner⸗ land Wüärklichkeit werden laſſen? bx. 80 q 7 0 5 eite. Nr. 148 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. März 1929 Jur Geſchichte aͤer Jeilljäò er Don Dr. P. Martell, Berlin 5 Bereits im Altertum finden wir bei den maßgeblichen Kulturvölkern ein gut entwickeltes Badeweſen, wenngleich wir hier bei den ei en antiken Dölkern ſowohl in bade⸗ techniſcher, wie mediziniſcher Hinſicht recht beachtenswerte chiede feſtſtellen können. So erreichte das Badeweſen der alten Griechen bei weitem nicht jenen hygieniſchen Höhe⸗ punkt, durch den das Badeweſen der alten Römer gekenn⸗ zeichnet wird. Betrachten wir das Badeweſen Alt⸗Griechen⸗ lands, ſo überraſcht uns zunächſt ein Urteil des großen Klaſſi⸗ kers unter den antiken KHerzten Hippokrates, der ſich mit den Mlineralwäſſern als heilmittel nicht befreunden konnte und demgemäß auch Mineralbäder nicht empfahl. Faſt von keinem der griechiſchen Schriftſteller vorchriſtlicher Seit, Plato nicht ausgenommen, ſind uns Uachrichten über heil⸗ quellen oder Bäder überliefert worden, woraus der Schluß gerechtfertigt erſcheint, daß das Badeweſen der alten Griechen jedenfalls keine große Bedeutung beſaß. Herodot berichtet von den warmen Quellen bei Thermopylae, die von den kEin⸗ wohnern benutzt wurden, und die im übrigen den Theſſaliern in der berühmten Schlacht im Engpaß dazu dienten, den Fein⸗ den den Durchmarſch zu erſchweren. 0 Die Guellen dienten den alten Griechen mehr zu religiöſen Zwecken, denn als Heilmittel. In der Cat finden wir denn auch bei den Griechen einen ziemlich entwickelten Guellkult. Uach einem Bericht des Pau⸗ ſanias befand ſich fünfzig Stadien von Olympia bei dem Flecken Herakleia eine Guelle, die in den Fluß Uytheros ſich ergießend als Guellheiligtum betrachtet wurde. Uymphen mit beſonderem Uamen walteten hier ihres göttlichen Amtes, und wet ſich in der Guelle einer Waſchung unterzog, fand von allen Leiden und Schmerzen heilung. Zu den berühmteſten Heilquellen des Altertums zählten die Thermen von Gedepſos auf Euböa, damals unter den amen heraklesbäder allgemein bekannt. Als die heißeſten Guellen Griechenlands waren ſie ſchon zu Zeiten Strabos und Plinius viel im Gebrauch; bei den Ausgrabungen ſtieß man auf bedeutende Sinterbildungen. Unter dem Sinter trat auch das alte Badehaus zutage, das eine großzügige Architektur erkennen ließ. Zur Seit Plutarchs hatte ſich KHedepfos zu einem großartigen Tuxusbad entwickelt, in dem ich die vornehme Griechenwelt der Antike traf. Die alten Griechen begnügten ſich mit Waſchungen und Uebergießungen, auch die Duſche war ihnen bekannt, dagegen ſcheint die Kenntnis von Kühlanlagen in jener Seit noch zu fehlen. Die alten Römer haben bei ihrer weſentlich ſtärkeren kechniſchen Deranlagung die antike Badetechnik bedeutend pervollgommnet. Plinius der Jüngere ergeht ſich in ſeiner berühmten„Uaturgeſchichte“ über das Baden in folgender Weiſe:„Viele tun groß, wenn ſte die Hitze des Waſſers viele Stunden lang ertragen können, aber es iſt höchſt ſchädlich, Man muß ſich des heißen Waſſers nur ein wenig länger be⸗ dienen als des gewöhnlichen Bades, nachher kaltes ſüßes Waſſer gebrauchen und ehe man das Bad verläßt, ſich mit Oel reiben laſſen. der gemeine Haufe glaubt, dies gehöre nicht zur Sache und daher finden ſich unter ihnen die meiſten kränklichen Körper. Ein wüſter Geruch ergreift die Köpfe, Wand ervorſchlůͤge Zweitägige Oſterwanderung ins Neckartal 1. Tag Eberbach, Neckarwimmersbach, Kirchel, Steinernes Kreuz, . Schwanheim, Minneburg, Neckargerach Hauptbahnhof ab:.36,.40,.34, Eberbach an:.36,.10,.00 Uhr. Sonntagsrückfahrkarte nach Eberbach.50 l. Vom Bahnhof zum Neckar und über die Brücke nach Neckar⸗ wimmersbach. Von da mit der Nebenlinie 57, gelbrotes Dreieck, Unks, direkt ſüdlich, durch einige Landhäuſer den Berg aufwärts. Bald links im Feld auf zum Wald. In ſchönem Tannenwald auf Zickzackpfab bequem anſteigend. Nach 15—20 Min. überquert die Markierung eine breite Waldſtraße und wendet ſich rechts. Das Weg⸗ zeichen wird hier verlaſſen und auf Waldweg in gleicher Richtung am Hang aufwärts weiter gewandert. Links ſchöne Ausblicke auf Eber⸗ bach, ins Neckartal, auf die Ruine Eberbach und den Katzenbuckel. Nach etwa St. Zuſammentrefſen mit dem vorherigem Wegzeichen. Das Wegzeichen wendet ſich rechts, ſteigt etwas an und geht an einem Forſtgarten links vorüber. Bald ſchöner Hochwald. Etwas abwärts zur Kapellenruine Kirchel. Die Kapelle ſoll 1813, von wem unbekannt, erbaut worden ſein. Da ſich niemand um ſie be⸗ kümmerte, zerfiel ſie nach und nach. Von Eberbach bis hierher 2 St. Nach etwa 250 Meter biegt das Wegzeichen links ab. Ohne Weg⸗ zeichen rechts zum ſteinernen Kreuz, links, etwa 100 Meter. Nun in gleicher Richtung auf ſchöner Straße weiter. Nach/ St. eine Schwenkung rechts, am Waldrand hin und hinunter nach Schwan⸗ heim, ½ St. Von Schwanheim mit der Hauptlinie 21, rote Scheibe, Unks an den letzten Häuſern vorbei, dann direkt öſtlich, rechts, in den Kriegswald. Vorher ſchöne Fernſicht. Nach 94 St. ein Forſtgarten, der Ueberhau. Meiſtens ſchöner Hochwald und eben. Kurz vor einem Brunnen, dem Kellerbrunnen mit Schutzhütte, fällt der Weg etwas ab und überſchreitet die Straße Neunkirchen⸗Neckargerach. Links ſchöne Ausblicke auf Zwingenberg und Neckargerach. Noch durch einen düſteren Tannenwald und die Burgruine Minneburg iſt erreicht, 2. St. Die Burg wurde wahrſcheinlich im 12. Jahrhundert erbaut und im 30 jährigen Krieg zerſtört. Die an einem Erkerfenſter angebrachten Mlasmalereien ſtammen aus der Neuzeit. Von der Terraſſe ſchöner Ausblick. Mit roter Scheibe auf Zickzackpfad links den Berg hin⸗ unter und rechts vor zur Fähre nach Neckargerach, 15 Minuten Wanderzeit etwa 8 St. 2. Tag Neckargerach, Guttenbach, Mörtelſtein, Obrigheim, Hochhanſen, Neckarzimmern, Burg Hornberg, Mosbach Ueber den Neckar. Mit der Nebenlinie 67, gelbes R, den Neckar aufwärts nach Guttenbach/ St. Im Oertchen rechts geſchwenkt und aufwärts zum Wald. Hier links geſchwenkt. Gleich links herrlicher Ausblick. Rechts im Wald weiter, über dem Neckar her. Links eine Reithenkolnie. Nach ½ St. Vorſicht, das Wegzeichen ſchwenkt unver⸗ mittelt links ab. Wieder über dem Neckar hin, mit einzig ſchönen Ausblicken bis Mörtelſtein. 1 St. Gleich links geſchwenkt, mit gleichem Wegzeichen. Abermals ſchöne Ansblicke. Zuletzt Land⸗ ſtraße. Noch 91 St. die Station und nach ½ St. Obrigheim. Suüblich durch den Ort. Gleiches Wegzeichen. Nach einigen Minuten gechts auf Pfad hiuauf zum Schloß Neuburg, 0 Min. Schöne Feru⸗ und wenn ein Teil des Körpers im Waſſer iſt, leiden die übrigen ſchwitzenden Teile vom Frost“. Plinius rügt alſo das damals vielfach übliche planloſe Benutzen der Thermen. Die ſachgemäße antike Kur ſtützte ſich alſo auf kürzere Bäder mit kalten Uebergießungen abſchließend mit einer Oeleinrei⸗ bung. Eigentliche Schlammbäder waren in der Antike nicht bekannt, wohl aber benutzte man den Schlamm zu dauer⸗ aufſchlägen. Dagegen bediente man ſich bei beſtimmten Krank⸗ heiten bereits der Tropf⸗ oder Gußbäder. In dem alten römiſchen Weltreich waren Heilquellen faſt in allen Gebieten im Gebrauch, man kennt ihrer mehr als hundert. Auch auf deutſchem Boden ſind derartige altrömiſche Badeanlagen in ihren Reſten nachweisbar. Eine ſolche altrömiſche Badeanlage wurde bei der Stiftskirche in Baden Baden freigelegt, auch in Hachen hat man dürftige Reſte römiſcher Bäder aufgefun⸗ den. Die bei Badenweiler vorgefundene römiſche Thermal- anlage zeigt techniſch manche Abweichungen von der ſonſt üblichen antiken Bauart. hier waren die vier Piscinen oder Waſſerbecken bedeckt und mit Glasfenſtern verſehen; im all⸗ gemeinen waren die antiken Waſſerbecken frei. Bei Baden⸗ weiler handelt es ſich um eine Prachtanlage im Sinne der römiſchen Kaiſerthermen. Auch die alten Kelten beſaßen ein im Dienſt der Heilkunde ſtehendes, gut entwickeltes Bade weſen. Berühmt iſt, in dieſer hinſicht die alte Mau⸗ ritiusquelle von St. Moritz im Engadin, die nach den Bronzefunden auf ein Alter von 3000 Jahre zu ſchätzen iſt, und wohl die älteſte erhaltene Mineralbrunnenanlage dar⸗ ſtellt. Sowohl bei den griechiſchen, wie altrömiſchen Heil- bädern bleibt zu berückſichtigen, daß mit den Guellen faſt immer ein mehr oder weniger entwickelter religiöſer Kult verknüpft war, wobei der Götterkult als Heilfaktor oft eine überragende Rolle ſpielte. Im Mittelalter erleidet das Badeweſen am Maßſtab des antiken gemeſſen, einen gewiſſen Rückſchlag. Die einſt be⸗ rühmten Heilbäder von Abano, im Jahre 455 vom Fhunnen⸗ könig Atilla faſt ganz zerſtört, ließ Theoderich der Große durch Wiederaufbau noch einmal zu neuem Glanze erſtehen, bis der Tongobardenkönig Agilulph der Dterzehnte im Jahre 610 das Bad durch eine erneute Zerſtörung für Jahrhunderte vernichtete. ü Auch in Deutſchland fanden die Heilquellen im Mittelalter ihre Würdigung und Benutzung, wenngleich wir über die mittelalterliche Zeit in dieſer Hin⸗ ſicht nur ſpärlich unterrichtet ſind. Ein dieſer Zeit angehören⸗ des Werk, das wir gewiſſermaßen als die erſte und damit älteſte gedruckte deutſche Balneologte zu betrachten haben, und zwar die 1480 zu Nürnberg gedruckte und von dem Bar⸗ bier und Meiſterſinger hans Foltz verfaßte Schrift über das Baden, berichtet nicht nur über deutſche Heilbäder, ſondern auch über italieniſche. Im 16. Jahrhundert entbehrt das Heilbäderweſen noch einer gediegenen ſicheren mediziniſchen Grundlage. Ein planloſes Baden, nicht nur ſtundenlang, ſon⸗ dern ganze Cage, richtete oft mehr Schaden als Uutzen an. Badeärzte gabes nur wenige; ſie waren eine Sel⸗ tenheit. Immerhin findet ſich ſchon der Brauch, daß die Für⸗ ſten teilweiſe ihre Leibärzte mit ins Bad nahmen. ſicht. Weiter auf zum Wald, hierauf wieder abwärts und dem Neckar entlang, nach 40 Min. Hochhauſen(Rotburgakapelle). Daſelbſt über den Neckar. Auf Pfad und Straße ohne Markierung rechts nach Neckarzimmern, 7 St. Daſelbſt gegen den Bahnhof, ſodann links auf, über die Bahn und zur Burg Hornberg, 20 Min. Schon auf dem Weg dahin ſchöner Blick auf Wimpfen, ſowie von der Ter⸗ raſſe prächtiger Ausblick ins ſchöne Neckartal mit ſeinen Burgen und Schlöſſern. Durch das obere Tor, Wegzeichen weißes Viereck, Haupt⸗ linie 18, im Wald etwas anſteigend, links am Waldrand her, nach 40 Min. der Stockbrunnerhof, der rechts bleibt. Hier Uebergang auf die Nebenlinie 52 rotgelber Strich. Links über die Straße, links Wald. Bald in ſchönem Buchenwald abwärts, auf einem ſteinernen Steg über eine Schlucht und im Wald noch etwa 15 Min. etwas ſteil bergan zum Feld des Hardhofes. Dieſer links drüben. Bei einem Kreuz über die Straße Sulzbach⸗Mosbach. Schöner Blick ins Elstal und auf Mosbach. Auf der anderen Seite zuerſt ziemlich ſteil hinab nach Mos bach, 1½ St. Wanderzeit 6 St. Mosbach ab: 18.00, 18.58, 19.05, und 21.42, Manheim an: 20.21, 20.42, 21.06, 28.57. Anſchluß. Fahrkarte Mosbach⸗Eberbach 90 Pfg. F Sen * Aus Badern un Nurorten Frühling au der Pfälzer Haardt und Baumblüte im Bezirk Bad Dürkheim Wenn in Mittel⸗ und Norbdeutſchland noch Baum und Strauch kahl im Winterſchlafe träumen, da blühen ſchon bald an der warmen windgeſchützten Gartenmauer der Pfälzer Haardt die zartweißen Mandeln, denen kurz darauf die ſtundenweit ſich dehnenden Haine duftig roſaroter Pfirſiſche und Aprikoſen, blendender Kirſchen und zart⸗grauweißer Mirabellen folgen, die wieder abgelöſt werden von den rieſigen Pracht⸗Dolden⸗Sträußen der edlen Pfälzer Tafelbirnen und Aepfel. Und inmitten dieſes Pfälzer Blütenparadieſes, das ſich im Sommer und Herbſt unter faſt ſüdlicher Sonne zum weitberühm⸗ ten Erzeugungsgebtet deutſchen Edelobſtes und deutſcher Spitzenweine entwickelt, liegt als„wirtſchaftliches“ Zen⸗ trum am Fuße der Limburg das ſchöne, vielbeſuchte und vielbeſun⸗ gene Bad Dürkheim. Däs idylliſch zwiſchen Reben⸗ und Obſt⸗ hügel eingebettete, von allen Seiten leicht erreichbare, liebliche Bade⸗ Städtchen, dem in der allernächſten Zeit buchſtäblich eine„große Blütezeit bevorſteht, wird auch in dieſem Frühling wieder das Wander⸗ und Ausflugsziel vieler Tauſender bilden, die ſich Erho⸗ lung und Troſt, Zuverſicht und neue Kraft holen wollen und müſſen im farbig⸗duftigen Blütenwald. In der Tat laſſen ſich von Bad Dürkheim aus, dem Schlüſſelpunkt des Blüten⸗Edens der Pfälzer Mittelhaardt mit ſeinem reizenden Kurgarten, in dem gewiß bald wieder alltäglich Kurkonzerte ſtattfinden, mit ſeinen guten Gaſt⸗ ſtätten für alle Bedürfniſſe und mit ſeiner zentral gelegenen Auto⸗ Park⸗Gelegenheit auf dem Schloßplatze, die reizvollſten Ausflüge und Wanderungen machen. Baden⸗Vaden Wer den Namen Baden⸗Baden hört, denkt ſofort, beinahe automa⸗ tiſch, an dlüßende Gärten, Sonne— ewige unvergängliche Schönheit, und durch dieſe Vorſtellung beeinflußt, an Lebensfreude und Lebeus⸗ genug. Das geſchieht mit Recht, denn der wundervolle Kurort im Oostale beſſtzt in vollſtem Maße alle die Faktoren, die die eben ge⸗ nannten Reaktionen erzeugen. Nicht ohne ſeine ſpeziellen Verdienſte Oſtern am Ahein Das Krachen und Donnern des berſtenden Eiſes in den Tälern des Landes iſt verhallt. Mit vielfachem Echo durch⸗ dröhnten die Sprengſchüſſe in den ſich meterhoch auf dem Fluſſe ſtauenden Eisſchollen die Berge. Kniſternd jagte dann der Strom die zackigen Gebilde zu Tal und Cauſende be⸗ wunderten das gigantiſche Schauſpiel des gewaltigen Eis⸗ ganges am Rhein. Dann aber kam der Föhn, heulte näck nen der alten Burgen, und unter ſei wich die Starre des Tandes. Die 1 rmenden Hauch onne küßte den hängen, und als unten die wilden Waſſer, ſangen in den Wäldern der Berge die Märzamſeln das Cied von der Auferſtehung des Frühlings am Khein. Als ob ſie das Schlagzeug des großen Landſchafts⸗ orcheſters bedienten, trommelten Lift und Bons und Simmer⸗ mädchen auf die gelüfteten Matratzen und Bettſtücke rings um die Hotelterraſſen. Jeder von ihnen war ſtolz auf ſeine Mitwirkung im großen Frühlingskonzert, wußten ſie doch alle, daß es gerade auf ſie ankommt beim großen Empfang der Oſtergäſte am Rhein. Die Silbermöwen, die heuer recht lange Winteraufent⸗ halt im Stromland zu nehmen geruhten und diesmal ſehr weit die Moſel hinaufgingen, ſind größtenteils wieder ab⸗ geſtrichen in den hohen Norden. Sie nahmen des Winters Reſte mit, und als ſie abflogen, krochen die Schiffe wieder aus den Häfen. Eines nach dem andern, und in die große „Frühlingshymne des Lebens am Khein miſcht ſich jetzt wieder morgens und abends der ſo lang vermißte trauliche Klang der Schiffsglocken, der beſonders anheimelnd durch Straßen und Gaſſen der Rheinſtädtchen geht, wenn der ſinkende Abend das Ddämmerdunkel der erſten Frühlings- nächte ſchweigend begrüßt. Wenn dann von weit her eine Tokomotive pfeift, oder ein Eiſenbahnzug durchs Tal hin⸗ rollt, ſteigert ſich der Zauber der neuen Romantik, der durch die Silhouetten alter Burgen und Ruinen auf ſteil abfallen⸗ den Felſen nur noch erhöht wird. Die bald hier, bald dort im Cal aufblitzenden Lichtkegel heimfahrender Autos wirken wie eine Illuſtration fortwährend neuer Impulſe, die der gütigen LCandſchaft entwachſen. Das köſtlichſte aber:„Durchs Rheintal zu wandern, wenn hinter den in glühendes Morgenrot getauchten ſieben Berge die Frühlingsſonne emporſteigt; wenn talauf, talab die Oſterglocken das Feſt ewiger Auferſtehung einläuten]“ Dann holt der Fährmann ſich den erſten grünen Bruch vom Weidenſtrauch, ſteckt ihn an die blaue Nütze und kommt übers ganze Jahr. Und wenn der Winzer Oſtern früh am Rhein die Schwalben ſieht, ſoll er beim Küfer gleich ein neues Stück lein neues Faß) beſtellen, denn die Trauben werden voll und zuckerſüß. Die Winzerlieſel aber, die nach der Auf⸗ erſtehung(nach der erſten Oſtermeſſe) dreimal bis über die Knöchel ins Rheinwaſſer geht, bleibt gegen Rheuma und Schnupfen gefeit und es wird ihr auch niemals gexel ge⸗ ſtreut!(Ein Naitagbrauch, mit dem die Winzerburſchen zum Ausdruck bringen, daß ſie vor„der Hexe“ warnen.) Und noch ein ſchönes Sprichwort exiſtiert in der Linzer Gegend: „Wenn de Wäller(der Weſterwälder) Uſtere an de Rhein kimmt, kimmt er Pingſte widder!“ Möge Rheinland bald in der Cage ſein, dieſes Sprichwort auf ganz Deutſchland ausdehnen zu können, auch daß regſter berkehr mit dem großen deutſchen Daterlande ihm die Cage ſeiner Heimſuchung erleichtert. R. V. V. ECC ÄP zu haben, nicht nur aus Glückszufällen heraus hat Baden⸗Baden nun bereits ſeit beinahe 2000 Jahren ſeinen Ruf als Heilbad ſowohl wie als Mode⸗ und Vergnügungsbad in der ganzen Welt erhalten. Ja, es iſt wirklich ſeit den Römertagen, daß die Erkenntnis von der Heil⸗ kraft der Baden⸗Badener Thermen in die breiteſten Schichten gedrun⸗ gen iſt. Der neuzeitliche Stadtbewohner, der im Alltagsleben beinahe der Bewegungsmöglichkeiten entwöhnt iſt, wird gut daran tun, bevor ſich die Folgen einer derartigen, den Körper verſchlackenden Lebens⸗ weiſe bei ihm bemerkbar machen, dem vorzubeugen. Nichts aber iſt dem Organismus dienlicher als eine regelrecht durchgeführte Bade⸗ und Trinkkur. Zu allen den Komponenten, die das Thermalbad im Oostal bietet, kommen— ebenfalls oft als Heilfaktor— die vielen Zerſtreuungs möglichkeiten für die Kurgäſte. Die Blüte Baden⸗Badens als Mode⸗ und Vergnügungsbad, die zu Beginn des vorigen Jahr⸗ hunderts, ſo um 1820 herum begann— man kann in dieſer Zeit ſchon von einem internationalen Reiſeverkehr ſprechen— dauert bis auf den heutigen Tag. Denn gerade die Vereinigung von„Heil⸗, Mode⸗ und Vergnügungsbad“ ſichert Baden⸗Baden für alle Zeiten ſeinen Platz in der erſten Reihe, wenn von internationalen Kur⸗ und Heil⸗ bädern die Rede iſt. Die Vielſeitigkeit ſeiner künſtleriſchen, kulturel⸗ len und ſportlichen Veranſtaltungen iſt ein nicht zu unterſchätzender Faktor für Erholung⸗ und Heilungſuchende. Bald lockt im Tale die Blüte— das Wunder— von Baden⸗Baden. Endlos unerbittlich hart war der Winter mit Eis und Schnee— doch nun weicht er den Sonnenſtrahlen und der Frühling ruft zu einer Regenerationskur, die Körper, Seele und Geiſt erfriſchen und beleben ſoll. Frühling in Badenweiler Der Thermalkurort Badenweiler im füdlichen badiſchen Schwarz⸗ wald— die ſüdlichſt gelegene Frühjahrsſtation Deutſchlands— eröff⸗ net mit dem 1. April ſeine diesjährige, offtzielle Saiſon. Badenweiler gehört in die Klaſſe der ſubalpinen Kurorte. Das Klima iſt eines der mildeſten Deutſchlands und eignet ſich vorzüglich zur Durchführung von Frühjahrskuren für Herz⸗ und Nervenkranke, für Rheumatiker, für leichte Erkrankungen der oberen Atmungswege und ganz beſon⸗ ders für eine Nachkur und Rekonvaleſzenz nach Grippe. Baden⸗ weiler beſitzt neben ſeinen unvergleichlichen Parkanlagen, eine ganze Reihe von Spazierwegen und Ausflugspunkten, die zum Teil ſo ge⸗ legen ſind, daß dieſe auch von Gäſten, denen ein Steigen nicht oder nur ſchwer möglich iſt, benützt werden können. Der Kurort Franzensbad iſt nicht nur wegen ſeiner Heilmittel unübertroffen, ſondern auch wegen des Umſtandes, daß er jedem bietet, was man von einem Kur⸗ orte erwarten und verlangen kann. Wer Ruhe ſucht, der findet ſie, denn kein toſender Lärm, kein Rattern des Motors dringt an ſein Ohr, wenn er in den herrlichen Anlagen Franzensbad ſich dem ſüßen Nichtstun hingeben will. Wer aber Zerſtreuungen und Unterhaltung will, der findet ſie in den Nachmittags⸗ und Abendkonzerten und auch in den zahlreichen übrigen Vergnügungsſtätten des Kurortes. Frau⸗ zensbad ſtand durch mehr als 1 Jahrhundert in dem Weltrufe, ein Frauenbad zu ſein und dies auch mit Recht. Die Zeiten haben ſich ge⸗ ändert. Wenn auch das weibliche Element gegenwärtig noch in großer Zahl in Franzensbad vertreten iſt, ſo iſt dies jetzt auch ſchon beim ſtarken Geſchlecht in eben demſelben Maße der Fall. Der große Auf⸗ ſchwung, den Franzensbad zu verzeichnen hat, geben ſtändig Veran⸗ laffung zur Ausgeſtaltung ſeiner Kuxeinrichtungen zu zahlreichen Neu⸗ und Umbauten und heute ſteht Franzensbad den ſtbrigen großen Weltkurorten würdig an der Seite. lang um die Zin⸗ Nr 7 rere eee Donnerstag, den W. März 1929 — B? ader u. Neiseziele Neue Maunheimer e Abenb⸗lusgabe] —.— 9. Seite. Nr. 148 — . Hotel-Restaurant„Adler“ Neu eröffnet und renoviert Meist besuchter Ausflugsort im Neckartal! Osteraufenthalt! 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Die Tugend der Barm⸗ berzlgkeit! umd Nächſtenliebe erſcheint als eigentliche Frauen⸗ tugend. Die Barmherzigen Schweſtern, die Diakoniſſinnen, die Rote⸗Kreuz⸗Schweſtern ſind lebende Beiſpiele dafür, daß der Gedanke der Frauenarbeit in der Wohlfahrtspflege ſchon ſeit Jahrhunderten Geſtalt gewonnen hat. Dagegen iſt die Wohlfahrtspflege als eigentlicher Frauenberuf neu, die ſtaat⸗ lich anerkannte Wohlfahrtspflegerin iſt eine Erſcheinung des 20. Jahrhunderts. Auf den alten Grundlagen des Helferwil⸗ lens und der Mütterlichkeit hat ſich einer der neueſten Frauen⸗ berufe entwickelt. Die Wohlfahrtspflegerin, die auch Fürſorgerin genannt wird, ſteht als Helferin neben dem Arzt oder Richter, neben dem Lehrer und dem Geiſtlichen, dem Pſychologen und Amtsvormundz; ſie ſoll als Fabrikfürſorgerin Bindeglied ſein zwiſchen Unternehmer und Arbeiter, als Scthulpflegerin Vermittlerin zwiſchen Schule und Elternhaus. Ste findet ihr Arbeitsfeld in der Säuglingsfürſorge, Tuber⸗ kuloſen⸗, Trinker⸗ und Krſtppelfürſorge, in der Amtsvormund⸗ ſchaft, Schulfürſorge und Jugendpflege, in der Fürſorgeerzte⸗ Hungsarbeit, der ſozialen Jugendgerichts hilfe und dem weib⸗ lichen Polizeidlenſt, in der Wohnungsfürſorge, der Arbetits⸗ ermittlung, Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung in der Fabrikpflege und Gewerbeaufſicht, als Gemeindehelferin, Kreisfürſorgerin und Famillenfürſorgerin. Die Tendenz be⸗ ſteht, an die Stelle der Spezialfürſorge die einheitliche Fami⸗ lienfürſorge zu ſetzen und große Aufgabengeblete zu Geſund⸗ Heits⸗, Wohlfahrts⸗ und Jugendämtern in Städten oder Krel⸗ ſem zuſammenzufaſſen. Fragen wir nach dem tieferen Sinn der Arbeit der Wohl⸗ fahrtspflegerin, ſo handelt es ſich ſtets um Umſetzung der ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften in zweckmäßige, individualiſierende Maßnahmen, um die Durchdringung des ſozialen Geſetzes⸗ werkes mit Menſchenliebe, um die Bemühung, jeden Einzel⸗ nen, den das Schickſal vom Wege des Glückes oder der Recht⸗ lichkeit weggeführt hat, mit ſorgender Hand wieder auf den vechten Pfad zu leiten. Die Erkenntnis des Zuſammenhangs von Wirtſchaft, Kultur und Sittlichkeit, das Verſtändnis für die enge Verflechtung aller Beziehungen des Menſchenlebens iſt die geiſtige Grundlage dieſer Arbeit. Ihre ſeeliſche Kraft muß die Wohlfahrtspflegerin aus einer religiöſen, humanen oder ſoztalen Idee ſchöpfen, die ihr Leben und Wirken be⸗ ſtimmt. Das Peſtalozziwort muß ihr aus der Seele geſprochen ſein:„Himmel und Erde ſind ſchön, aber eine Menſchenſeele, die ſich aus dem Staube erhebt, iſt ſchöner als Himmel und Erde.“ Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dieſem Beruf Eignung und Neigung eine große Rolle ſpielen und ſorgfältigſt bei der Be⸗ rufswahl beachtet werden müſſen. Neben einer ſehr guten Geſundheit ſind Fähigkeit zur Aufopferung und Selbſtüber⸗ Windung für andere, Mut zur Bekämpfung von Schwierig⸗ keiten, Optimismus, gepaart mit pſychologiſcher Einſicht un⸗ erläßlich. Muß ſo die künftige Wohlfahrtspflegerin das ſeeli⸗ ſche Rüſtzeug für den Beruf mitbringen, ſo wird ihr das theo⸗ Tetiſche Wiſſen und praktiſche Können durch die Ausbildung guf der Wohlfahrtsſchule vermittelt. Der ſoziale Beruf iſt weder ein gelehrter noch ein im engeren Sinn praktiſcher Be⸗ ruf. Er fordert fortgeſetzt geiſtige Entſcheidungen im Hinblick auf praktiſche Angelegenheiten und Ergebniſſe. Die Ausbildung in den Wohlfahrtsſchulen muß zweifährig ſein, für die Prüfung iſt ein Hauptfach zu wählen. In den Sozialbeamtin oder meiſten Prüfungsordnungen ſind die drei Hauptfächer: Ge⸗ fundheitsfürſorge, Zugendwohlfahrtspflege und Wirtſchaftliche Fürſorge vorgeſchrieben, einzelne Prüfungsordnungen kennen 925 555 3 8 3 15550 eee ohlfahrtspflegerin Als hauptſächlichſte Fächer werden gelehrt: Volkswirtſchafts⸗ lehre, Hygiene, Pädagogik und Pfſychologie, Rechtskunde, Sozialpolitik, Soziale Geſetze, Wohlfahrtskunde und Akten⸗ führung. Mit der Ausbildung iſt ſtets auch umfaſſende prak⸗ tiſche Betätigung in der Wohlfahrtspflege verbunden. Die Examina werden an den als Prüfungsſtellen ſtaatlich aner⸗ kannten Schulen abgelegt. Nach beſtandenem Examen hat die Woßhlfahrtspflegerin ein Probejahr abzulegen, worauf ihr die ſtaatliche Anerkennung, jedoch nicht vor dem 24. Lebensfahr, in Bayern nicht vor dem 23. Lebensjahr erteilt wird. Die ſoziale Berufsbildung ſtellt beſondere pädagogiſche Probleme. Sie kann nur dann erfolgreich ſein, wenn ſie auf einem feſten geiſtig⸗ſeeliſchen Fundament errichtet wird, denn ihr Ziel iſt nicht nur die Vermittlung von Wiſſen, ſondern auch die Erziehung von Menſchen. Deshalb muß eine ſozlale Schule mehr ſein als eine Unterrichtsſtätte, ſie muß eine Gemeinſchaft ſein, in der aus dem gemeinſamen Erleben einer Aufgabe eine gemeinſame Geſinnung herauswächſt. Die Zahl der Wohlfahrtsſchulen in Deutſchland beträgt zur Zeit 33; davon ſind nur 9 Schulen öffentliche Schulen, deren Träger Staat, Stadt oder Kreis iſt; 14 Schulen ſind konfeſſionelle Schulen, davon 11 Gründungen größerer kon⸗ feſſtoneller Verbände wie des Caritasverbandes und des Ver⸗ bandes für Innere Miſſion; 10 ſind private interkonfeſſionelle Schulen mit Vereinen oder Kuratorien als Träger, darunter die weit bekannten Anſtalten von Dr. A. Salomon und Anna von Giercke in Berlin und die Berliner Schule der„Arbeiter⸗ wohlfahrt“. Es iſt klar, daß dieſe Ordnung des Schulweſens noch viel zu wünſchen übrig läßt; die interkonfeſſionellen Schu⸗ len müßten darnach ſtreben, öffentliche Schulen zu werden, unter ihnen und unter den konfeſſionellen Schulen ſollten die kleineren und nicht recht leiſtungsfähigen Anſtalten verſchwin⸗ den. Soziale Schulen als reine Privatunternehmungen von Einzelperſonen dürften nicht als ſtaatliche Prüfungsſtellen an⸗ erkannt ſein. Wir brauchen Vereinheitlichung im ſozialen Fachſchulweſen um der Fortentwicklung des Berufes willen. Unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten geſehen, müſſen bei jebem Beruf die Koſten der Ausbildung mit der zu erwarten⸗ den Honorierung der Berufsleiſtung verglichen werden. Die Koſten der Ausbildung als Wohlfahrtspflegerin ſetzen ſich zuſammen aus: a) den Koſten der Vorbildung bis zum Eintritt in Wohlfahrtsſchule; b) den Koſten des zweifährigen Beſuchs der Wohlfahrts⸗ ſchule; e) den eventuellen Koſten für das Praktikantinnenſahr. Zu a) gehören außer dem Schulgeld der höheren Schule bis zur mittleren Reife die Koſten der Ausbildung in der Krankenpflege und Säuglingspflege, die nur in wenigen grö⸗ ßeren Anſtalten unentgeltlich erlernt werden kann, öder die Koſten eines Kindergärtnerinnenſemtnars und ähnlicher An⸗ ſtalten, dieſe ſind mindeſtens auf 250 Mark bis 300 Mark jähr⸗ lich zu veranſchlagen. Die Koſten der zweijährigen Ausbildung in der Wohlfahrtsſchule belaufen ſich durchſchnittlich auf etwa 300 Mark jährlich, vorausgeſetzt, daß die Schülerin bei ihren Eltern wohnen kann. Bis zur Ablegung des ſtaatlichen Exa⸗ mens muß alſo mit einer Ausgabe von 1000 bis 1200 Mark gerechnet werden, die ſich natürlich für Schülerinnen außer⸗ halb des Elternhauſes um den Preis ihrer Lebenshaltung er⸗ höht. Das Praktikantinnenjahr wird in vielen Fällen gegen eine Vergütung von 80—120 Mark geleiſtet, oder bei Tätig⸗ keit in Heimen gegen freie Station und ein Taſchengeld. In dieſen Fällen kommt die Praktikantin ſelbſt für einen Teil ihres Lebensunterhaltes auf, doch wird eine gewiſſe Unter⸗ ſtützung von ſeiten der Eltern notwendig ſein. Koſten im engeren Sinn verurſacht das praktiſche Jahr nicht. Für den Durchschnitt der Fälle iſt 2 W einer. die zeit von 5 Jahren, einſchließlich des Praktikantinnenjahres zu rechnen, die außer dem Unterhalt der Tochter Barauslagen von 1000 bis 1200 Mark fordert. Zur Charakteriſterung der wirtſchaftlichen Lage der Wohlfahrtspflegerin muß vor allem folgendes feſtgehalten werden: der ſoziale Beruf iſt ſeinem ganzen Weſen nach kein Durchgangsberuf, ſondern ein Lebensberuf. Der reifere Menſch mit Lebenserfahrung iſt geeigneter und brauchbarer als der jüngere; dem entſpricht das zuerſt langſame, dann raſchere Anſteigen des Gehaltes, die größere Weite der Be⸗ rufsausübung in ſpäteren Jahren, die Möglichkeit des Auf⸗ ſtieges zu leitenden Poſten. Dem entſpricht aber auch anderer⸗ ſeits beſcheidene Bezahlung in jüngeren Jahren und ſpätes Erreichen einer Lebensſtellung. Nicht mit dem kaufmänniſche Beruf, der ja für einen großen Teil der fungen kaufmänniſch Angeſtellten nicht die Möglichkeit dauernden Verbleibens im Beruf hat, ſondern weit eher mit dem Lehrberuf iſt in dieſer Hinſicht der ſoziale Beruf zu vergleichen. * Der Hel Jer des Kleinkindes on Adi Thron In einem Artikel 195 Frauen⸗Zeitung vom 186. Februar war ausführlich„die Not des Kleinkindes“ beſprochen. Darin vermißte ich die Erwähnung einer großen Hilfe, die vielleicht nur weniger Mütter bekannt, aber dem in das Laufalter kom⸗ menden Kinde ein guter Helfer iſt, nämlich das„Laufgitter oder kurzerhand„den Kinderſtall“. Dieſer Stall beſteht aus vier Um langen und% m hohen Gittern von lackiertem Holz, die mittels kleiner Stäbchen feſt zuſammengehalten werden, ſo daß ſie einen Quadratmeter voll⸗ kommen abgrenzen. Auf den Boden der Einzäunung wird ein gleichgroßes waſchbares Tuch aus Baumwollflanell gelegt und an den vier Ecken angebunden. Iſt das Kleinkind imſtande, ſich ſelbſtändig aufzurichten oder ſchon auf den Beinchen zu ſtehen, ſo ſetzt man es in dieſen Stall. Hier beginnt es, ſich mit den Händchen an den Gittern feſthaltend, ſeine Uebungen zu machen, zuerſt im Aufrichten, dann im Laufen an den Gittern entlang. Am beſten läßt man es ohne Lederſchuhe, im Sommer barfuß, im Winter mit Stoffſchuhen einherlaufen. Eine Hauptſache darf hierbei nicht außer Acht gelaſſen wer⸗ den: nur die Kinder gehen gerne in ihren Stall, die nirgends anders als darin ſpielen dürfen. Außerhalb des Gitters gibt es kein Spielzeug; das Körbchen mit den Spielſachen, meiſt weichen, unzerbrechlichen, ſteht immer im Stall. Gibt die Mut⸗ ter dem Kinde nach und läßt es am Tiſche oder auf dem Arm ſpielen, ſo geht das Kind nicht mehr gern in ſein Gitter Bleibt die Mutter feſt und gibt ihm nur hier die Spielſachen, ſo iſt der Stall das zuverläſſigſte Kindermädchen, und die Mutter kann beruhigt ihren Liebling auch eine halbe Stunde allein laſſen. Fällt das Kind einmal mit dem Kopf gegen das Gitter, ſo iſt das nicht ſchlimm; ſobald die Mutter die Sache wie einen Scherz belacht, wird Kleinchen das Fallen bald ohne Geſchrei gelernt haben a N a Durch das Verſtellen des Korbes mit den Spielſachen, zu⸗ erſt an die vier Ecken der Stäbe, dann in die Mitte des Frei⸗ raumes, lernt das Kind ſehr bald ſelbſtändig laufen. Wer einen Garten beſitzt, ſtellt den Kinderſtall im Sommer dorthin. Hat die Mutter ihr Kind ſo weit gezogen, daß es gerne in ſein Gitter hinelngeht, ſo iſt dasſelbe ein unentbehrlicher Helfer bei dem Kleinkinde. Die Mutter oder Pflegerin kann unbeſorgt bügeln, ohne daß das Kind an das heiße Eiſen faſſen bann; der Ofen iſt nicht zu erreichen, gerade ſo wenig das kochende Waſſer. Kleinchen kann das Tiſchtuch nicht herunterziehen und nicht das Fingerchen in das Rad der Nähmaſchine ſtecken. So kann die Mutter ungeſtört ihren Hausfrauenpflichten nachgehen, eine Heimarbeit verichten, ja ſogar einmal kurz das Haus verlaſſen, um etwas einzuholen. Kleinchen kann nichts Schlimmes geſchehen, und für das Jahr des Laufenlernens hat der 8 keine Dienſte erfüllt Ehe oder Kamerabſchaſtsehe Von Dr. J. Harſen Daß unſere junge Generation unter ſchwerer ſeeliſcher Not ſteht, ſoweit es ſich um die Beziehungen der Geſchlechter handelt, wird niemand leugnen können, der die bedauerlichen Greigniſſe und Prozeſſe der letzten Zeit verfolgt hat. Zwar iſt für das mäunliche Geſchlecht dieſe Frage nicht neu und wohl auch nicht wichtiger als für die frühere Generation. Sie getunt aber durch die größere Freiheit, die ſich das weib⸗ liche Geſchlecht heute errungen hat, ein anderes Geſicht. Das junge Mädchen, das im Büro und in der Fabrik, auf der Sthulbauk und im Hörſaal als gleichberechtigter Kamerad neben dem jungen Manne ſitzt, das mit ihm wandert, rudert, turnt und Sport treibt, ſteht auch dieſer Frage anders gegen⸗ über als die verfloſſene Generation. Von linksradikaler Seite iſt die Theſe aufgeſtellt, die junge Arbeiterin könne ihre Liebe verſchenken, wie ſte wolle. Die bekannte Sowjet⸗Botſchafterin Alexandra Kollantay hat in ihrem Buche„Wege der Liebe“ dieſe Auffaſſung als Moral⸗ hegriff der Bolſchewiſten feſtgelegt. Daß derartige Gedanken in bürgerlichen Kreiſen Deutſchlands Anerkennung finden würden, war natürlich nie zu befürchten. Dagegen taucht hier ein anderes Schlagwort auf, mit dem wir uns ernſthaft aus⸗ Und das heißt„Kameradſchaftsehe“. Der amerikaniſche Jugendrichter Lindſay hat auf Grund ſeiner Erfahrungen über die ſeeliſche Not der amerikaniſchen Jugend gerade dieſen Ausweg empfehlen zu müſſen geglaubt. Die Schwierigkeit liegt drüben wie bei uns in der Tatſache, daß der junge Mann unſerer Zeit erſt ſehr ſpät wirtſchaftlich in die Lage kommt, eine Familie zu ernähren. Die Inſti⸗ tutton der„Kameradſchaftsehe“ ſoll nun den jungen Leuten die Möglichkeit geben, eine Ehe auf Probe zu ſchließen, in der jeder Teil ſelbſt für ſeinen Unterhalt ſorgt, in der beide Teile einander näher kennen lernen und die in ſpäteren Jahren durch einen neuen Willensentſchluß entweder gelöſt oder zu einer richtigen Ehe gemacht wird. Dabei ſoll in der Kamerad⸗ ſchaftsehe eine Nachkommenſchaft ausgeſchloſſen ſein. Die Kameradſchaftsehe ſetzt die individualiſtiſche Staats⸗ ciffaſſung voraus, wonach die Nation eine Summe von SEinzelweſen ſei und die Ehe ein Pripatvertrag zwiſchen zwei Einzelindiyiduen. Amerita kaun ſich dieſe Auffaſſung leiſten, meil es ſeinen Nachwuchs ſeit Jahrhunderten aus dem Meu⸗ ſchenüberſchuß der alten Welt N bat Wollte man dieſe Auffaſſung auf ein Land wie Deutſchland übertragen, in dem die Zuwanderung keine oder doch eine ſehr unerwünſchte Rolle für die Bevölkerungsvermehrung ſpielt, ſo hieße das, die Grundlagen unſeres Standesdaſeins verkennen. Für Deutſchland iſt die Familie die Zelle, aus der ſich die Nation ſich ſtändig neu gebären muß. Es liegt mir die Ueberheblich⸗ keit fern, als wäre die nordiſche Raſſe beſſer als andere, nur weil ich ihr angehöre. Aber die nordiſche Raſſe iſt zweifellos einer der wichtigſten und wertvollſten Faktoren im Aufbau der deutſchen Nation, und gerade dieſer Faktor neigt zu allzu geringer Vermehrung. Deutſchland treibt eine umgekehrte Zuchtwahl, die in wenigen Jahrzehnten das Antlitz unſerer Nation zu verändern droht. Die kinderreichen Familien unſerer Raſſe ſind für uns Deutſche der wertvollſte Teil unſeres Volkes. Würden wir eine Kameradſchaftsehe zulaſſen, würden wir die geſetzlichen Hemmungen beſeitigen, die heute einer ſyſtematiſchen Verhin⸗ derung des Nachwuchſes in ſolchen Ehen entgegenſtehen, ſo wäre die Folge, daß bei dem kühlen, ohnehin zur Kamerad⸗ ſchaft neigenden Temperament des nordiſchen Menſchen ein erheblicher Teil dieſer Ehen für immer kinderlos bliebe. Uebrigens bezweifle ich, daß die Kameradſchaftsehe tat⸗ ſächlich eine Löſung für die Not unſerer Jugend darſtellt. Man bezieht heute auch ſchon Unerwachſene in dieſen Kreis eiu. Will man aber ſchon Jünglingen von 16 Jahren geſtatten, Kameradſchaftsehen zu ſchließen? Ich glaube, daß auch der Vorurteilsfreieſte die ſchweren geſundheitlichen Gefahren nicht unterſchätzen wird, die einem ſolchen Beginnen entgegenſtehen. Geht man aber—3 Jahre weiter, ſo erhebt ſich doch die Frage, ob unſere Neunzehnjährigen geneigt ſein würden, Kamerad⸗ ſchaftsehen zu ſchließen. Ein 19jähriges Mädchen ſteht in dem gleichaltrigen Kameraden vermöge der raſcheren Entwickelung des weiblichen Geſchlechtes einen„dummen Jungen“. Wer ges miſchte Klaſſen höherer Schulen kennen gelernt oder die Ju⸗ gend in den Büros ſtudiert hat, wird dies beſtätigen. Das Ideal dieſer Mädchen iſt ein Mann in der Mitte der der Jahre. Ein ſolcher aber wird zumeiſt doch in der Lage ſein, eine nicht zu anſpruchsvolle Frau zu ernähren. Auch muß man bei ihm genügend Urteilsfähigkeit erwarten, daß er prüft, ob das Mädchen zu ihm paßt, ohne daß er dazu eine Ehe auf Kündigung nötig hätte. Nun darf man nicht bergeſſen, daß die Nol der weiblichen Jugend heute deshalb beſonders groß iſt, weil ein Ueberſchuß an beiratsfähigen Mädchen 1 iſt. Denn der Krleg hat uns Millionen der beſten Männer gekoſtet. In wenigen Jahren wird dieſes Verhältnis ſich umkehren. Dann ſtehen den ſtarken Vorkriegsjahrgängen männlicher Jugend die ſchwachen Kriegs⸗ und Nachkriegsjahrgänge weiblicher Jugend gegenüber. Die Not der Jugend iſt vorhanden, aber in der Kamerad⸗ ſchaftsehe iſt kein Heilmittel zu ſehen, das einen ſo tiefen Schnitt in unſere Auffaſſungen und Sitten rechtfertigen würde. Will der Staat helfen— und dies iſt ſeine Pflicht— ſo muß er die Eheſchließung und die Kinderaufzucht ſteuerlich und im Wohnungsweſen begünſtigen, ſtatt ſie, wie bisher, zu beſtrafen. Alle Opfer und Aufwendungen, die der Staat für den Kinder⸗ reichtum der Nation aufbringt, ſind fruchtbar angelegt. Denn daraus erwächſt die Zukunft, die Größe und Macht unſeres deutſchen Vaterlandes. Schluß des redaktionellen Tefls Deutsche Frauen arbeitet nur mit den besten deutschen Trkorderhichen Falles verden auf Wuntch von der Firma Suri& Une d.., Freiburg. 8. FFF . N. S F „ K nee 1—ůä * 1 Donnerstag, den 28. März 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 148 Sportliche Rund ſchau Sport am Karfreitag Oſtern ſteht vor der Türe. Allenthalben treffen die Vereine eifrige Vorbereitungen für dieſe Feſttage, ſei es, daß ſie ihren Mannſchaften nach der auſtrengenden und aufreibenden Jagd nach den Punkten durch eine intereſſante Retſe eine beſondere Freude bereiten wollen, ſei es, um auf dem heimiſchen Platze zu dem Empfang in⸗ und aus⸗ ländiſcher Vereine genügend gewappnet zu ſein. Einer ganzen Reihe von Vereinen hat der Oſterhaſe bereits jetzt ſchon ein Geſchenk ge⸗ bracht. Es beſteht dieſes in dem obligaten Verbot, am Karfreitag irgendwelche ſportliche Veranſtaltungen durchzuführen. Gegen dieſe Verfügung hätte man an und für ſich gar keine Einwendungen zu er⸗ heben, fallen doch im Laufe des Jahres ſo manche Spieltage aus, ſo⸗ daß das Spielverbot für den Karfreitag nur wenig ins Gewicht fällt. Wogegen man jedoch energiſch Front machen muß, das iſt die un⸗ ſinnige und unhaltbare Einſtellung der verfügenden Behörden, die in ihrem Verbot die Leibesübungen irgendwelchen Luſtbarkeiten gleich⸗ ſtellen. Mit dieſer Einſchätzung verſetzt man der ganzen Sportbewe⸗ gung einen Fauſtſchlag ins Geſicht, man bezeugt, daß man trotz aller Aufklärungen durch ſtaatliche und ſportliche Behörden nicht das ge⸗ ringſte Verſtändnis für die Aufgaben des Sportes beſitzt. Wann end⸗ lich gibt es hier einmal eine Aenderung?— Da glücklicherweiſe nicht alle Behörden dieſe rückſtändige Einſtellung haben, iſt im beſcheidenem Umfange auch am Karfreitag die Durchführung von ſportlichen Ber⸗ anſtaltungen möglich. So benutzt man im Fußball die Gelegenheit, in der Troſtrunde Nordweſt Saar 95 Saarbrücken gegen den 1. F. C. Idar in Saarbrücken ein Endſpiel austragen zu laſſen. Saar 05 hat es am Vorſonntag ver⸗ ſtanden, gegen VfR.⸗Mannheim mit einem überraſchenden Sieg auf⸗ zuwarten. Idar dagegen hatte man eine beſſere Leiſtung zugemutet, als ſie in Mainz gezeigt haben. Man muß alſo diesmal mit ener Borausſage des Spielausganges ſehr vorſichtig ſein, zumal das Spiel auf dem Platze von Saar 05 ausgetragen wird. Vielleicht gelingt den Leuten von der Saar ein neuer Sieg. Der Hockeyſport verzeichnet am Karfreitag den Beginn des Hockeyturniers in Kreu z8⸗ nach, an dem auch die Hockeyabteilung des VfR. teilnimmt. Außer⸗ dem findet der Städtekampf Chemnitz.— Magdeburg ſtatt, wie auch das Geſellſchaftsſpiel in München des Münchener HC. gegen den Chem⸗ nitzer BC. einen intereſſanten Sport verſpricht. Tennis In dieſer Sportart findet nur die Ausſchußſitzung des Deutſchen Tiſch⸗Tennisbundes in Berlin ſtatt, auf deren Tagesordnung wich⸗ tige Punkte ſtehen. Im Boxſport beginnen in Aachen die deutſchen Meiſterſchaften der D. A. S. B. 1891. An demſelben Tag findet in Dortmund die Tagung des Deutſchen Amateur⸗Boxverbandes ſtatt. Turnen kommt in dem Städtekampf Berlin Hamburg Leipzig zu Wyrt, ber in Zeipzig ausgetragen wird. Badiſcher Turner⸗Handball Der mehrwöchige Ausfall an Spielen durch die ſchlechte Wit⸗ terung bringt es mit ſich, daß die Spiebleitung auch den Oſter⸗ montag für die Austragung von Meiſterſchaftsſpielen mit Beſchlag belegen mußte, um rechtzeitig noch die einzelnen Meiſter ermitteln zu können. 8 In den Endſpielen um die Kreismeiſterſchaft dürfte weitere Klärung zu erwarten ſein. Nur ein Spiel iſt auf der Tagesordnung und zwar treffen ſich die beiden Polizeimannſchaften Karlsruhe und Heidelberg in Karlsruhe. War man vor vierzehn Tagen noch geneigt, der Karlsruher Polizei ernſthafde Ausſichten zuzubilligen, ſo darf nach den beiden letzten Spielſvuntagen aber in dieſer erſten Begegnung der Altmeiſter Heldelberg mit ziemlicher Sicherheit als DD Steger zu erwarten ſein. Die Aufſtiegſpiele haben volles Progromm. In Gruppe 1: D. F. C. Nußloch— T. V. Philippsburg, T. G. Rheinau— Jahn Oftersheim, T. V. Bammenthal— Tod. Bruchfal. Gruppe 2: T. V. Baden⸗Baden— T5. Gaggenau, T. B. 34 Pforzheim— T. V. Durlach. Gruppe 3: T. V. Achern— T. B. Lörrach, T. V. Meißenheim — T. V. 62 Konſtanz. Von abgeſchloſſenen Freundſchaftsſpielen über die Oſterfeier⸗ tage ſino nur die des Turnvereins 1846 bekannt, der mit ſeinen verſchiedenen Mannſchaften in Darmſtadt, Pfungſtadt, Bad Rap⸗ penau und Wimpfen weilt. Deutſche Vormeiſterſchaſten 1929 in Aachen Aachen wird an Oſtern im Brennpunkt der Ereigniſſe des Ama⸗ teur⸗Boxſports ſtehen und nicht nur im Deutſchen Athletik⸗Sport⸗ Verband, ſondern auch weit darüber hinaus werden die Deutſchen Boxmeiſterſchaften in der alten Katſerſtadt einem großen Intereſſe be⸗ gegnen. Ste werden die tüchtigen Jünger des Fauſthandſchuhes, die Beſten aus vielen harten Kämpfen, zum friedlichen Wettſtreit vereinen Mit gebändigter Kraft und voller Zuverſicht auf das im harten Training erlernte und in vielen Kämpfen erprobte Können ſteigt die Sehnſucht des Boxers zum Kampf. Er weiß, daß der Sieg zu wei⸗ terem Streben verpflichtet, die Niederlage aber nur ein Umweg zum Sieg für ihn iſt. Aber nicht allein das iſt der Gedanke der Feſttage in Aachen, daß ſie ein Kampf um die Meiſtertitel und Ehrenpreiſe ſind, ihr tieferer Sinn liegt in der Gemeinſamkeit des Erlebens, des Sehens und Empfindens. Die Feſttage werden aber auch ein machtvolles Bekenntnis für den Zuſammenhalt und die Stärke des Boxſports im Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verband ſein. Aachen wird erneut beweiſen, daß der Bopſport im DAs. marſchtert. Mögen ſich die Deutſchen Boxmeiſterſchaften zum Segen des DA SV. auswirken und ihm weitere Fortſchritte im Boxſport bringen. Nach den vorliegenden Meldungen ſind der 1. Kreis(Rheinkand), der 2. Kreis(Mittelrhein), der 3. Kreis(Niederrhein, Weſtfalen, Sauerland) und der 4. Kreis(Baden⸗Pfalz) in allen 8 Gewichts⸗ klaſſen vertreten. Der 8. und 9. Kreis(Nord⸗ und Südbayern) er⸗ ſcheinen bis auf das Fliegengewicht mit ihrer ſtarken Kampfſtaffel, während der 6. Kreis(Württemberg) bis auf das Bantam⸗ Welter⸗ und Schwergewicht gemeldet hat. Der 5. Kreis(Norden!] entſendet zwei, der 10. Kreis(Thüringen] dret, der 18. Kreis(Brandenburg) zwet und der 17. Kreis(Oſtpreußen) einen Bewerber. Dagegen ſtehen oͤte Meldungen vom 7. Kreis(Heſſen), 11. Kreis(Schleſien), 12. Kreis (Sachſen), 15. Kreis(Schwarzwald) und 16. Kreis(Saarland), noch aus. Auf die einzelnen Gewichtsklaſſen verteilen ſich die Meldungen wie folgt: Fliegengewicht 7; Bantanmgewicht 6; Federgewicht 8; Leichtgewicht 10; Weltergewicht 8; Mittelgewicht 8; Halbſchwergewicht 8 und Schwergewicht 5; insgeſamt 60. Von den vorjährigen Meiſtern der Meiſterſchaften in Mainz werden Kern⸗Frankfurt, Lutz⸗Mann⸗ heim, Peplies⸗Eſſen, Virnich⸗Köln und Muyſers⸗München ihre Titel verteidigen. Leidmann⸗München iſt vom Mittel⸗ ins Halbſchwerge⸗ wicht gerückt, während der Titelträger vom Halbſchwergewicht, Oeſter⸗ len⸗Stuttgart ſehr zurückgegangen iſt und deshalb nicht ſtartet. Swart⸗ Oſterfeld(Schwergewicht) hat die Farben gewechſelt. Im Fliege n⸗ gewicht hat Kern wiederum Ausſichten, Meiſter zu werden, fedoch werden ihm Rieder⸗Freiburg, Maus ⸗Stolberg, Heiſter⸗Emmerich, Hund⸗tüſſelsheim, Pleſſing⸗Stuttgart, Dronſen⸗Aachen ſchwer zu ſchaffen machen. Vutz hat im Bantamgewicht in Kleinjans⸗Köln, Nabbefeld⸗ Weſel, Hofſtetter⸗ München, Spreegord⸗Rüſſelsheim, Heitzmann⸗ Freiburg ernſt zu nehmende Rivalen. Wenn er aber ſeine vor⸗ fährige Form mit in den Ring bringt, dann ſollte ihm die Meiſter⸗ ſchaft nicht zu nehmen ſein. Im Federgewicht iſt die Frage zwiſchen Peplies, dem vorjährigen Meiſter, und dem ausgezeichneten Schleinkofer⸗München offen. Faporit iſt unſtreitbar der Münchener mit ſeiner Rechtsauslage. Kranets⸗Gera, Hochmann⸗Köln, Schillin⸗ ner⸗Freiburg, E. Schüfer⸗Rathenow, Neuhausmaun⸗Oderhouſen und Götz⸗ Zeilsheim dürſten die nächſten Plätze einnehmen. Bieulch wird im Leichtgewicht auf eine Reihe ſehr guter Gegne: ſtoßen. Hler ſind in erſter Linie Helb⸗München, Gröbe⸗Zeitz, Schmiit⸗ Mannheim, Haas⸗Stuttgart, Krabbe⸗Kiel, Schädel⸗Rüſſelsheim, Coeſters⸗Eſſen, Müller⸗Gera und Theure:⸗Stuttgart zu neunen. Immerhin ſollte ſich Virnich bei ſeinem hervorragenden Können durchzuſetzen vermögen. Im Weltergewicht dürfte de: vor⸗ jährige Meiſter Muyſers⸗München kaum zu ſchlagen ſein; er wirb in Balſchun⸗Eſſen, Schneider⸗Köln, Brepohl⸗Rüſſelsheim, Klöckner⸗ Oberhauſen. Beiſon⸗Wliesboden, Ax 1⸗Aachen und Ochotzki⸗ Freiburg ſeine geführlichſten Gegner haben. Das Mittelgewicht wirb wohl eine Ueberraſchung bringen; Kahrmann⸗Karlsruhe, Boſſeler⸗ Aachen, Nuſſer⸗Stuttgart, O. Schäfe:⸗Rathenow, Rieder⸗München. Radler⸗Idar, Leimann⸗Weſel und Heutmann⸗Merkſtein bilden hier eine ſtarke Konkurrenz. Der Papierform noch müßte es der Ka:3⸗ ruher ſchaffen. Leidmann, der bisherige Mittelgewichts⸗ meiſter, wird auch im Halbſchwergewicht ſeinen Mann ſtellen; er trifft auf ſehr gute Leute, wie Mitzlaff⸗Kiel, Boekens⸗Königsberg, Bauer⸗Stuttgart, Kreimes⸗Mannheim, Klimheit⸗Eſſen, Dudek⸗Aachen und Kraus⸗Zeilsheim, die ihn vor keine leichte Aufgabe ſtellen wer⸗ den. Trotzdem hat Leidmonn gute Ausſichten. Das Schwer⸗ gewicht wird von Weyand⸗Köln, Melzow⸗Wiesbaden, Schupp⸗ Eſſen, Thies⸗Mannheim und Haſſelberger⸗Paſing beſtritten. Hier ſind die Chancen ziemlich gleich, nachdem der ausſichtsreiche Acker⸗ mann⸗Eßlingen unverſtändlicherweiſe nicht gemeldet wurde. Das beſſere Stehvermögen und die übeclegene Technik werden in dieſer Klaſſe den Ausſchlag geben. K. C. Vom 4. Kreis(Baden⸗Pfolz) nehmen folgende Kreismeiſter au den deutſchen Boxmeiſterſchaften in Aachen teil: Fliegengewicht; Rieder⸗ Bereinigung Freiburger Fauſtkümpfer. Bantamgewicht: Heitzmann⸗Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. Federgewicht: Schillinger⸗Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. Leichtgewicht: Schmitt⸗VfK. 86 Mannheim. Weltergewicht: Ochotzki⸗Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer. Mittelgewicht: Kahrmann⸗Borklub Gelb⸗ ſtern Karlsruhe. Halbſchwegewicht: Kreimes⸗Vfͤk. 86 Mannheim. Schwergewicht: Thies⸗VfK. 86 Mannheim, außerdem der vorfährige deutſche Meiſter im Bantamgewicht, Lutz⸗VfK. 86 Mannheim, als Titelverteidiger. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette: ſtellen(.26 Uhr morgens). de 8 Wind 3 83 9055 1 0 5 2 Wetten 3 8 82 in Rlcht. Stärke S Wertheim 15110— 5 13 4 ſtill bedeckt Königsſtuhlf 563 770,8 6 11 58 NO leicht] bedeckt Karlsruhe 120 762,1[ 5 14 8 ſtill bedeckt Bad.⸗Bad 213 771.11 618 1 O(leicht bedeckt Villingen 780 778,1] 2 11 1(N lleicht bedeckt Feldbg. Hoff 1275 641,50—1 44 1 0 ſtark] wolkig Baden weil.— St. Blaſien 780 2 13 NO ſteich heiter Höchenſchw.! a Vorausſichtliche Witterung für Karfreitag, den 29. März 1929, nachts 12 Uhr: Fortdauer der Trockenperiode, meiſt heiter und tagsüber wieder wärmer. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein Pegel 22 28 282627 28[otegar-Megel 23.28 f 25 28 77 78 Haſel 00 9. 200 00%% 07 i 0 e.83 0,401. 10.10.93 0,87 Mannheim.3102 30.50.87.89 27 Schr ne 88068227 882 20 Jogffeld 165100 481d 10 508 Maxau.50.413,78.93 3,99.84 Mannbein.34 402.46.80287.75 Faub.15 0. C0 167 99 2 08.00 Kölr.401.831 671.78.80195 Hergusgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannbelmer Zeltung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantworkl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner= euilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder- vort und Bermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— SGericht und alles Uebrige Franz Kircher— Anzeigen: Max Filter. ämtlich in Mannbeim 9 4 geen, Nicht w/altend 81 Nicht Kustenluft Mllchkälbern Milnonenumsat⸗ verbilligt meine Waren Ochsen u. 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R. 3 000 000 ö b N 9 1 P 1 32 5 banken 1 50624 223560] hierzu Ueberweiſung aus 885 4 3 9 Schecks, Wechſel und unverzinst e dem Reingewinn.“ 1 000 000 85 2 Errn E E et 5 en 15 1 5 5 487013 930002 187 ον= 2 ft. oſtroguthaben bei Banken un aur Gläubige J 1436898 16822 5 1 5 Unrmachermelsſer firmen mit Fälllgkeit bis zu 3 Mon. 13952152240 Akgepte 3%] 62249 31890 15 heute vormittag/ 10 Uhr, nach langem, mit großer Geduld ee e gegen börſen⸗ 102 867 480 00[Woblfahrtsfonds für die aungeſtellen 8 115 8 7 5 2 2 0 1 An 9 2 1 ertragenem Leiden, wohlvorbereitet zu sich in die Ewigkeit Vorſchüſſe auf verfrachtete oder ein⸗ 885 ee e 77022 90 1 abzutufen gelagerte Waren. 2282284904 2 10% Gewinnanteil auf R. 185 000 bb„ 0. 984 77255022 Kommandlit⸗Anteile 8 18500 900— Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Eigene Wertpapiere 1284022134 Gewinnbeteiligung des Aufſichtsrats 656 756.75 Konſortial⸗ Beteiligungen 32787 858.34] Uebertrag auf neue Rechnung 219 837 57 Beteiligung bei der Norödeuiſchen Bank ö. Maria Betz Mannheim, Cleveland, Karlsbad, den 28. März 1929 in Hamburg. 12 000 000— Beteiligung bei dem A. Schaaffhauſen⸗ ſchen Bankverein.⸗G. 5 25000 0 y 8 2,23 Dauernde Beteiligungen bet anderen* Banken und Bankfirmen 34367918050 1 Die Beerdigung findet am Karsamstag. vormittags ½12 Uhr, von e in laufender Rechnung. 564 19 91 94 0 5.. I 8 5 der Leichenhalle aus statt 9019 Bankgebäude„„ 93281820 i Sonſtige Liegenſchafteeee⁰n 5360950— 25 1705 65g 1703 653 099 84 Gewinn- und Verlust- Rechnung 1928 Soll RN f. Haben RN pf. 4 Verwaltungskoſten einſchließl. Gewinn⸗ Vortrag aus 9 21767414 S 5 3 beteiligung der Geſchäftsinhaber, Di⸗ 5 Effet 968761955 ſtüme Aleider Kind. rektoren, Prokuriſten u. 1 25 15 e 5„ en ö 5 1 Steuern 2 85 0 52588 5: echſel und Zinſen 80124 586012 ö 1 1. 65 Danksagung e 125 Zu verteilender Reingewinn 15376594 32 Beteiligung bei der Norddeukſchen Bank 35900 5 f auße. P in Hamburg 1 U 2 Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben 1 5 5 8 Beteiligung bei dem A. Schaaffhaufen⸗ 5. Stock. 48982 ſchen Bankverein.⸗ HH. 2500000— 8 Dauernde Beteiligungen bei anderen 25 E EDad Banken und Bankfifſmen 250722797 ö Welche. 8 sagen wir für die überaus zahlreichen Beweise herz- 5 putz- u Waschfrau 7125535591 71255 355 licher Teilnahme an dem uns betroffenen schweren 5„Wil Verluste unseren innigsten Dank. Insbesonders bat an Tage danken wir Herrn Pater Ullrich von der Bonifatius- kirche und den Schwestern von St. Lioba für ihren Beistand e Mannheim, den 28. März 1020 Aufarheiten v. Matraßen, Chaiſe⸗ Familie Karl Ermst f longnes wird prompt u. billig übernommen. Karte genügt. 9002 0 0 n an M. Fertig, U 1. 12. „ Scdeulſchet in Hambur Trauerbrieſeu Marten i Distonto⸗Gejellſthaft A. G. 5 9 Uefert schnell 1 Bilanz per 31. Dezember 1928. Druckerei Dr. Haas, 6. m. b.., E 6, 2 Angeb. int. J L 181 8 an die Geſchſt. 1509. Aktiva RM Kaſſe, fremde Geldſorten und fällige Zins⸗ und Dividenden⸗ chen A. 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Z. 98 9 5 beſitzer ſamt dem Anſchlag des Auf⸗ Konſortial⸗ Beteiligungen 3,634,91719 5— wandes, zu dem ſie beigezogen werden Dauernde Beteiligungen bei an⸗ Nöbere Auskunft bel allen Banken und Bankfirmen 31 ö ſollen und den vorgeſchriebenen ſon⸗ deren Banken u. Bankfirmen 4,038,441—. b). aus dem die Lage der Außer 1 bal 8 e e. f „ ußerdem Aval⸗ u. Bürgſchafts⸗ a N Wungane zu erſepen au 1920 aß im„ chuldner K. 10 808 580 58 weden eee 8 1— während? Wochen dom 2. April 1920 ab im Bankgebäude u. ſonſtige Grund⸗ vod Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zim⸗ stücke 7 4,750,000 ta. mer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. B——— 2 c Einwendungen müſſen innerhalb einer 248. 100,289.99 8 vierwöchentlichen Friſt, die am 2. April 1929 Paſſiva 75 9 heginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Aktienkapital 15 000,00— Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht werden Geſetzliche Reſerve. Se S: Dieſes Verfahren ſtellt lediglich eine Er⸗ Di n 1 5 8 8 8.715 0 Ile ee uc beg einen Se. ee, e eg a tra Zpflicht der Angrenzer 15 und ſoll— Akzent„ 3 80908557 40 Preu iſche and vie 5 an dagen der i wiſchen Vin tret Aeude. Außerdem: Aval⸗ und Bürg⸗ rung der Wahrüungsverhältuiſſe— eine geelg⸗] ſchaftsverpflücbeangeie a f 75 netere Unterlage für die Bemeſſung der die gieingewinn R.„ 10 868 588.58.158,506030 Gegründet 1892 Berlin 9 Elgenkapltal R 34500 000.— 5 en Angrenzer belaſtenden! r deen eträge ſchafſen. 9 248,100,289 99 5 f Mannheim, 52 Seen 1 Gewinn ⸗ u Verluſtrechuung per gl. Dezemb. 1928 Zeichnungseinladung auf 8 f 9 1 0 S Tl*. J GM 6000 000.— 8% ige Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe 5 Speſen leinſchl. Tantiemen).862 51056 N lige, Hoy 8 5 E 75. Nis einen Abgaben f 8 nicht kündbar vor April 19 m. 5 ene eee zum Sonderkurſe von 97½ ½— Börſenkurs 98/—. 8 Saben GM 4000 000.— 8% ige Gold⸗Kommunal⸗Obligationen ortrag von 1927 8 576,264.42— ce Aist e 500,906 72 ſtaatsmündelſicher nicht kündbar vor April 1935 Em. 20 1 echſel, Zinſen, Kupons un 0 2 2—.— 8 . FF zum Sonderkurſe von 94%= örſenkurs 94%— ö ee Beteiligung 9820 Stücke von GM 100.— aufwärts, Sinsſcheine April/ Oktober. 5 5 1 „„«?)„ 222, L. 5 5 5 1 i 10,742,981 67 Zeichnungsfriſt: vom 2. bis 16. April d. J 8 0.„ to⸗ . 5———„ La f dartot am Dienstag, den 20. März b. J. 5 Zeichnungsſtellen: alle deutſchen Banken und Bankfirmen, Ureditgenoſſen⸗— 8 55 ſtattgehabten XXIV. ordentlichen General⸗ jiro⸗ 1 1—— Bel berſannlung unseder Gesellchaſe dude die ö ſchaften, Giro und Sparkaſſen und die Emiſſionsbank. 1 e einer Dividende von 85 1 Die Abnahme kann bis Ende Mai d. J. erfolgen— Stückzinsberechnung bis 5 benen nekangen die n nanteilſcheine Sahlung des Gegenwertes. Proſpekte und Seichnungsſcheine ſind bei f abzügli er Kapitalertragſteuer, an nach⸗ 1. 5 b ſtehenden Stellen von Mittwoch, den 27. März vorbezeichneten Stellen erhältlich Sch . 5 8 ab 1 5 E Kasse un ä nen ea e f e D 0 U n 955 8 in Mannheim: an der Kaſſe unſerer Geſell⸗ 0 e 0 e 15 -Oitr aS ENB Estt h. Nbg aft, foo ben Kaſſen unferer N NN 0 N 0. 0 N 9 e N N 10 ſämtlichen Zweigſtellen; 0 8 in e 1 5 15 8 W a 2 nsberg, Fiſcher& Co.: 88 aaa Ker ba veelſe n Here Gezellich e e Ia 1 1 CCC 5 wor quf meine laut seht wohltuend. sie haft ſpmte ihnen ſämklichen IAN s. nat mir die lästigen 0 e und Zweignieberlaſſungen;. Neuostheim! 8 rankfurt a. 9 M. bei Herrn E. Ladenburg; 8 72 8 78. Ma tel 1 elbe 68 8 115„ Ge⸗ rA 1 1 1 f werbebank Heilbronn.⸗G.; Febraue in Karlsruhe: bei der Firma Straus& Co. Ada Ada. chun; für Damen und Herren Beste Marken.2 ſowie bei unſerer Filiale; 1 0 in Köln a. Rh.: bel dem l Sekten 5 bekommen Sie jetzt bei 1 in groger Auswahl ene ee R 2 —— Ebene schteibt Frau Bleicher. 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Oppenheim jr.& Cie., Köln, in Mannheim: bei der Süddeutſchen Disconto Geſellſchaft.⸗G., Rheiniſchen Credithank und bei den ſonſtigen Zeichnungsſtellen ſowie bei allen Bankfirmen und Spar⸗ und Girokaſſen, wo ausführliche Proſpekte zu beziehen ſind. Die Abnahme der zugeteilten Beträge kann bis zum 30. April d. J. erfolgen. Stücke liefern wir ſofort. Eine Kündigung iſt früheſtens zum 1. Oktober 1934 zuläſſig. Die Tilgung muß ſpäteſtens 1966 bezw. 1959 beendet ſein. * Eds/ bereits geſtellt. ausgeübt. Lindemann Hartmann Die Pfandbriefe ſind bei der Reichsbank in Klaſſe A be⸗ leihbar; für die Schuldverſchreibungen iſt ein entſpr. Antrag Die Aufſicht der Preußiſchen Staatsregierung wird durch einen für die Geſellſchaft beſtellten beſonderen Staatskommiſſar Berlin NW 7, Unter den Linden 48/49 Preußiſche Central⸗Vodenkredit⸗Anliengeſellſchaft Deſterlink Wrede Englisch Varrrichl durch eng! Span, Portug, Unge: 8 und alter Apparate. 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