N Mittwoch, 3. April 1929 4 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M. g.— ohne 5 9 Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Hen horbehalten. e 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.911 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhofſtr o, bc ere 19/0 u. Meerfeldſtraße 1, Telegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 2494524951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage le Mann Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Abend- Ausgabe eimer Seilun Nr. 155— 140. Sahrgang A nach 1 bet Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen -4.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Be⸗ walt, Streiks Sen e uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben ober für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Der Prozeß gegen den mer Langkoyy Der Altentatsverſuch im Reichsentſchädigungsamt vor Gericht Vor dem Erweiterten Schöffengericht Berlin⸗Schöneberg im neuen Kriminalgerichtsgebäude begann heute die Haupt⸗ verhandlung gegen den Farmer Langkopp und den Mit⸗ angeklagten Kaufmann Loof. Schon vor acht Uhr ſtanden vor dem Zuhörerraumeingang in der Turmſtraße hunderte von Menſchen, meiſt Mitglieder des„Reichsbundes der ihres Privateigentums beraubten und entrechteten Auslands⸗, Kolonial- und Grenzlandsdeutſchen“, der dem Angeklagten Langkopp auch die Verteidiger geſtellt hat. Aus den Reihen dieſer Männer und Frauen wird an dle Straßenpaſſanten ein Bild verteilt. Es trägt die Ueber⸗ ſchrift:„Dem Rechtskämpfer Langkopp gewidmet“ und iſt unterſchrieben von Maria Dorendorf⸗Marty. Nur diejenigen Zuhörer werden eingelaſſen, die ſich vorher beſondere Einlaß⸗ karten beſorgt haben. Ein beſonderes Polizelaufgebot achtet vor und im Gerichtsgebäude auf die ſtrenge Durchführung ber Kartenkontrolle. Die Verhandlung, die wegen des ſtarken Zeugen⸗, Sach⸗ verſtändigen⸗ und Preſſeaufgebots im großen Schwurgerichts⸗ ſaal ſtattfindet, führt Landgerichtsdirektor Ziegel, während die Anklage von dem Staatsanwalt Dr. Köhler vertreten wird. Die Angeklagten haben vor der Verteibigerbank neben ihren Verteidigern, den Rechtsanwälten Dr. Frey und Dr. Suetgebrune⸗Gzttingen Platz genommen. Nach Eintritt in die Verhandlung wies der Vor⸗ ſitzende zunächſt darauf hin, daß der Vorfall vom 2. März vyrigen Jahres zweifellos aus tiefſter Erregung entſtanden ſel und daß er größtes Aufſehen verurſacht habe. Hier im Gerichtsſaal ſoll zwar, ſo fuhr der Vorſitzende fort, Verſtänd⸗ nis für Leldenſchaften herrſchen, aber Erregung und Senfation müßten aus der Verhandlung fernbleiben. Nur winn ſtreng ſachlich und nüchtern verhandelt wird, kann das Gericht zu einem Urteil kommen, das der Tat und dem Angeklagten ge⸗ recht wird. Ich bitte alle Prozeßbeteiligten, ſich dies vor Augen zu halten. Kundgebungen irgend welcher Art aus bem Zuhörerraum müſſen unterbleiben. Vor Gericht ſind vier Sachverſtändige, ſowie etwa 20 Zeugen geladen. Die Verteidigung beantragte zunächſt außerdem die Ladung einer ganzen Reihe weiterer Sachverſtändigen und Zeugen, die über die Art und Weiſe der Entſchädigung und die Behandlung des beſonderen Falles Langkopp, ſowie darüber gehört werden ſollen, daß Langkopp tatſächlich an jenem 2. März noch Anſprüche an das Reichsentſchädigungs⸗ amt gehabt hat. Die Staatsanwaltſchaft beantragte die Verneh⸗ mung dieſer Sachverſtändigen, teils wegen Unerheblichkeit, teils auch deswegen abzulehnen, weil ſie als Vertreter von Geſchädigtenverbänden nicht als unbefangen bezeichnet werden könnten. Demgegenüber ſucht die Verteidigung wiederum darzutun, daß man ja dann auch den vom Gericht geladenen Regierungsrat Lazarus als befangen ablehnen müſſe. Das Gericht zog ſich darauf zur Beratung über die An⸗ träge der Verteidigung zurück.. Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende den Be⸗ ſchluß, daß von den von der Verteidigung geladenen Sachver⸗ ſtändigen nur die Herren Trapp, Glaeſe, Major Schaffitzel und Nürnberger ⸗ Hannover vernommen werden. Die Angeklagten werden dann über ihre Perſonalien gehört. Dabei ſtellte der Vorſitzende feſt, daß Langkopp ein⸗ mal wegen Diebſtahls mit einer Geldſtrafe, Loof wegen Be⸗ leidigung vorbeſtraft ſind. Langkopp, der jetzt 52 Jahre alt iſt, ſchildert ſeinen Lebenslauf. Frumziliſche Santpröpaganba Die in Frankreich neu entfachte Saarpropagauda kommt beute in der Pariſer„Vietvire“ in einem längeren Artikel zu Wort, in dem die alte Theſe vertreten wird, daß die Groß⸗ väter der jetzigen Generation der Saaärgebietsbevölkerung franzöſiſche Sympathien gehabt hätten. Es wird. behauptet, daß der Wunſch der Bevölkerung des Saargebiets zur Rück ⸗ kehr nach Deutſchlaud keineswegs bewieſen ſet. Unbeſtreitbar ſei lediglich die Tatſache, daß dle Mehrheit der Saarbevölkerung nicht franzöſiſch zu werden wünſche. Der Artikel ſpricht von einer Minderheit, die von Grund auf deutſch und preußiſch ſei. Die Maſſe der Saar⸗ länder, die die Nationalität ihrer Großväter nicht kenne und deren Geiſteszuſtand je nach den Umſtänden wechſele, ſei nicht franzöſiſch. Sie wolle aber leben und ſei ſich darüber klar, daß die Rückkehr zu Deutſchland ihr Ruin ſel. Sie ſprächen die deutſche Sprache und ſeien oberflächlich mit deutſcher Kultur durchtränkt. Der Aufſatz behauptet weiter, daß ſich heute die Saar⸗ bevölkerung in ihrer Mehrheit für die Aufrechter hal⸗ tung des gegenwärtigen Status quv ausſpreche. Wenn man wiſſen wolle, wie ſte darüber denke, brauche man nur zum Plebis zit zu ſchreiten, wie es im Verſailler Ver⸗ trag vorgeſehen ſei. * Die Auslaſſungen in der„Victoire“ zeigen, daß die fran⸗ zöſiſche Propaganda neue Geſichtspunkte nicht aufweiſen kann. Das Märchen von den franzöſiſchen Großeltern der jetzigen Saargeneration wird am beſten widerlegt durch die Adreſſe, die die Saarbevölkerung im Jahre 1815 an den Wiener Friedenskongreß ſandte und worin die deutſchen Ver⸗ bündeten geradezu beſchworen wurden, ſie nicht wie im Jahre 1813 wieder zu vergeſſen und ihre Rückkehr zu Preußen Deutſchland zu ermöglichen. Wenn in der„Victoire“ behauptet wird, daß die Mehrheit der Saarbevölkerung die Aufrechterhaltung des gegenwär⸗ tigen Status quv wünſche, ſo werden mit durchſichtiger Abſicht alle Gegenkundgebungen in den letzten zehn Jahren unter⸗ ſchlagen, die aus allen Kreiſen der Bevölkerung, nicht zuletzt aus der Maſſe der Arbeiterbevölkerung, ergangen find, und die die Rückkehr zum Deutſchen Reich fordern. Wenn in der„Victoire“ die Befragung der Bevölkerung verlangt wird, ſo entſpricht das durchaus dem Willen der Bevölkerung And der Auffaſſung Deutſchlands. Durch die Jahrtauſendfeier im Saargebiet und durch die verſchiedenen Wahlen zum Saar⸗ Landesrat weiß man auch in Frankreich, wie dieſe Befragung ausfallen würde. Die angeblich im Saargebiet vorhandenen Saarfranzoſen hatten trotz der gewährleiſteten geheimen Wahl in allen bisherigen Wahlen ein ſo negatives Ergebnis aufzuweiſen, daß ſie es bei der letzten Landes ratswahl vor⸗ zogen, von der Aufſtellung einer eigenen Liſte abzuſehen. Wie alle bisherigen Veröffentlichungen der franzöſiſchen Saarpropaganda, iſt auch die in der„Victoire“ nur i darauf abgeſtellt, im Auslande falſche Vorſtellungen über die Ver⸗ hältniſſe an der Saar zu erwecken. Denkſchriſt über die Minderheitenfrage Berlin, 3. April.(Von unſerem Berliner Büro.] Wie wir erfahren, wird die Reichsregierung ihre im Aunſchluß an die Märztagung des Völkerbundsrates angekündigte Denk⸗ ſchrift über die Minderhettenfrage demnächſt fertigſtellen und dann ſofort dem Völkerbundsrat zuleiten. Anträge und Denk⸗ ſchriften, die noch auf der nächſten Ratstagung zur Behand⸗ lung gelangen ſollen, müſſen nämlich bis zum 15. April in der Hand des Generalſekretärs des Völkerbundes ſein. Außerdem werden die Kleine Entente und Polen Denkſchriften über die gleiche Frage vorlegen. Das Programm der„Front 1929 Im„Berliner Börſencourier“ legt der Führer der vor kurzem gegründeten„Front 1929“, der volksparteiliche Reichs⸗ tagsabgeordnete Frhr. von Rhein baben, das Programm dieſer Vereinigung dar. Einleitend führt Rheinbaben aus, daß das heutige Staatsſyſtem verſagt habe! Die junge Ge⸗ neration ſei aber nicht bereit, in die Breſche zu ſprin⸗ gen, um dieſes Syſtemzu retten. Die neue Bewegung habe mit der Liberalen Vereingiung, die an der Ideenloſigkeit und politiſchen Verkalkung der Parteien geſcheitert ſei, nichts zu tun. Die heutige Bewegung werde notgedrungen radl⸗ kaler als die der Liberalen Vereinigung ſein. Nicht Zu⸗ ſammenſchluß, ſondern nur ein Umbau könne nützen. Im Mittelpunkt des Programms der neuen Bewegung ſtehe die Forderung nach einer durchgreifenden Re⸗ form des Wahlrechts in der Form des Ein⸗Mann⸗ Wahlkreiſes mit mittelbarer Fühlung der Abgeordneten mit den Wählern. Das Reich ſolle davon befreit werden, daß das ſog, politiſche Parlament ſich aus Vertretern von Berufsgrup⸗ pen zuſammenſetze. Die Wirtſchaftspolitik müſſe befreit wer⸗ den von parteipolitiſchen Einflüſſen, eine zweite Kammer müſſe geſchaffen werden. Nationalgefühl ſei uns heute das Bekenntnis zur Geſamtheit aller Deutſchen und nicht die Zugehörigkeit zu dieſer oder ener beſtimmten Richtung natio⸗ naliſtiſchen Denkens.„Wir glauben, daß eine Feſtigung des nationalen Zuſammengehörigkeitsgefühls uns auch am eheſten die Möglichkeit der Verſtändigung mit anderen Nationen ge⸗ ben wird. Es kann auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß man ein zweites Mal die ganze Generation nicht werde auf⸗ rufen können, die ſich von den Parteien ab⸗ und uns zuge⸗ wandt habe.“ Amerikaniſche Kontrolle der griechiſchen Finanzen Athen, 3. April. United Preß.) Wie die United Preß erfährt, hat die griechiſche Regierung beſchloſſen, die Ver⸗ einigten Staaten um Entſendung eines Finanzſachverſtän⸗ digen zu erſuchen, deſſen Aufgabe es ſein ſoll, die griechiſchen Staatsfinanzen, ſoweit dies in Anbetracht der in Amerika unterzubringenden Anleihequote erforderlich iſt, zu über⸗ wachen. 1 Vor den Neuwahlen in Sachſen (Von unſerem ſächſiſchen Vertreter) Die ſächſiſche Regierung hat kurzen Prozeß gemacht, dir Neuwahlen für den ſächſiſchen Landtag für den 12. Mai aus⸗ geſchrieben und damit alle teils ſchüchternen, teils deutlichen Verſuche abgeſchnitten, auf kleinen Umwegen den Links⸗ ſozialiſten, die ſich bereits die Aprildiäten abgeholt hatten, die Notwendigkeit der Rückzahlung zu erſparen. Je mehr man Abſtand zu dem Urteil gewinnt, umſo klarer tritt jetzt doch der blaſſe Schrecken hervor, der die ſächſiſche Sozial⸗ demokratie vor den Folgen des Leipziger Urteilsſpruches ergriffen hat. Nur ſo iſt es möglich, daß der radikalſozia⸗ liſtiſche Reichstagsabgevröͤnete Ma x Seyde witz, einer der promtuenteſten Radikalen um Levi und Genoſſen, in ſeiner Zeitung, dem„Sächſiſchen Volksblatt“ in Zwickau, ſtöhnte „Unſer Ziel bei dieſem Wahlkampf iſt das rote Sach ⸗ ſe n, die Eroberung der proletariſchen Mehrheit, die Erkämpfung einer ſoztaldemokratſſchen Regierung, die ohne Rückſicht auf die kapitaliſtiſchen Intereſſen im Rahmen der Reichsverfaſſung und der gegebenen Möglichkeiten rück⸗ ſichtslos Maßnahmen zur Verbeſſerung der Lage der arbeitenden Klaſſe ergreift. Wir wollen und dürfen im Wahlkampf nicht mehr verſprechen, als wir nach dem Wahlſiege halten können, wir müſſen darum in den Wahlkampf ziehen mit dem klar und eindeutig formulierten und dem einfachen Mann verſtändlichen Arbeits⸗ programm, das wir nach der Wahl zur Grundlage der Politit der ſozialdemokratiſchen Regierung machen müſſen, wir müſſen darüber hinaus alle Vorbereitungen treffen, damit wir am Tage nach der Machtübernahme durch die ſozialdemokratiſche Regierung den Maſſen den eingetretenen Kurswechſel ſicht⸗ bar machen können.“ Solch eine Einſicht hätte niemand den ſächſiſchen Radikalen zugetraut. Aber dieſe Einſicht iſt nur durch die Not erpreßt, ſte iſt keine beſſere Erkenntnis, ſondern ein. dummſchlauer Verſuch, den Wahlkampf von den unangenehmen Dingen des Maienrauſches von 1928 abzulenken und den Wahlkampf auf Sachſen zu lokaliſteren. Darum entfliehen auch folgende ahnungsnollen Worte ſeiner Feder:„Die polttiſche Situation im Reiche iſt gerade gegenwärtig wahrlich nicht ſo, daß ſte ſich bei Wahlen zugunſten der Sozialdemokratie auswirken muß. Gerade darum müſſen wir mit allem Nach⸗ druck darauf hinweiſen, daß bei den Landtagswahlen in Sachſen nicht über die Vorgänge im Reiche, ſondern über die in Sachſen betriebene Politik und über die künftig zu betrei⸗ bende Politik zu entſcheiden iſt.“ Dieſe Rechnung hat der große radikale Partetſtratege Seydewitz ohne den Wirt, ohne die anderen Parteien gemacht. Natürlich werden die Dinge des letzten Reichstagswahlkamp⸗ fes, werden Panzerkreuzer und Kinderſpeiſung, werden Kri⸗ ſenfürſorge, Invalidenverſicherung, werden die Verbrauchs⸗ ſteuern des Herrn Hilferding eine Rolle ſpielen, natürlich werden der großen ſozialdemokratiſchen Partei die hohen Wechſel kaltlächelnd präſentiert werden, die ſie ſo leichtfertig vor dem verhängnisvollen 20. Mai 1928 ausgeſtellt hat. Deun in Sachſen hat ſich die ſozialiſtiſche Agttation damals am ſchlimmſten und widerwärtigſten ausgetobt, hier überſchrien ſich die roten Marktſchreier nach amerikaniſchem Muſter in derartigen Formen, daß jenes Wahlergebnis in Sachſen er⸗ reicht worden iſt. Und in Sachſen trifft man ſich juſt nach einem Jahr auf gleichem Kampffeld, und es wäre ein Ver⸗ brechen der anderen Parteien, wollte man der„ſiegreichen“ Sozialdemokratie nicht den Katalog der unerfüllten Wahl⸗ verſprechungen präſentieren. Der qualvolle Aufſchret, daß die Sozialdemokratie„im Wahlkampf nicht mehr verſprechen dürfe, als ſie nach dem Wahlſiege halten könne“, iſt gewiß kein Siegesgeſchrei, ſondern gleicht vielmehr jenem bekannten Wort des neapolitaniſchen Generals, der ſeinen zerlumpten Soldaten beim Durchmarſch durch eine Stadt die Worte zu⸗ rief:„Macht wenigſtens ein wild krotziges Geſicht!“ 5 Aber es wäre vermeſſen, anzunehmen, daß dieſer Wahl⸗ kampf leicht, daß die Palme des Sieges mühelos zu erringen wäre. Gewiß ſind in der ſozlaldemokratiſchen Partei ſelbſt die ernſteſten Schwierigkeiten ausgebrochen, kümpfen dort die ſogenannten Führer wild gegeneinander, werfen ſich Geltungshunger und mangelnde Begabung vor, beißen ſich um Diäten und ſonſtige Krippenſchütze. Gewiß iſt eine Zſtgelloſigkekt unter den radikalen Geiſtern eingeriſſen, die ſich nach der Art der moskowtittſchen Marfonetten be⸗ kämpfen und gegenſeitig ausſchließen. Gewiß ſind auch tlef⸗ gehende Differenzen zwiſchen den Gewerkſchaften und den ſozialdemokratiſchen Führern in Sachſen entſtanden, die einſt eine führende Rolle in der unabhängigen Sozialdemokratie geſpielt haben. Aber alle bieſe Dinge ſpielen doch noch hinter den Kuliſſen, ſind noch nicht in das Bewußtſein der Arbeiter⸗ ſchaft gedrungen, die es vor allem niemals verzeihen würde, wenn ein Vertreter proletariſcher Intereſſen, wie der rabikale Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorſitzende Oskar Edeb, zum Ausdruck hat bringen können, daß er mit einem Monats⸗ einkommen von 600 Mark„ſeine Exiſtenzgrundlage fir er⸗ ſchüttert“ anſähe, und erſt recht nicht, daß die wirkliche Exl⸗ ſtenzgrundlage dieſer Proletariet erſt mit 1000 Mk. monat⸗ lichem Einkommen beginnt. Zudem iſt die ſächſiſche Soztal⸗ demokratte ſchon zu einer weltanſchaulichen Lebensgemein⸗ ſchaft geworden und in den letzten fünf Jahren durch einen ſe wilden Haß zuſammengeſchweißt, daß die Hoffnung auf einen Zuſammenbruch bei den Wahlen ins Reich der Phantaſte ge⸗ hört. Und in der Stunde der Gefahr ſchwenken auch wieder die Gewerkſchaften in die gemeinſame Front ein, treten die vielen Tauſende der Indifferenten au, die gerade in Sachſen ſehr zahlreich ſind, ſich zwar um Politik nicht kümmern her aus einer gewiſſen Gewohnheit heraus in der So. nd 2. Seite. Nr. 153 Rene Mannheimer Zeitung(ubend⸗Ansgabe) Mittwoch, den i. Ayrtt 15 W kratte die Vertreterin ihrer Intereſſen ſehen. Aber das eine iſt gewiß, daß nach dem Zuſammenbruch der fluchwürdigen Zeignerſyſtems die fächſiſche Sozialdemokratie ſich nie mals in einer ſo ſchweren politiſchen Lage befunden hat, wie jetzt bei dieſen Wahlen, wo die Hochwaſſer von Magde⸗ burg drohen und tief genug ſind, um den Panzerkreuzer nach Sachſen zu tragen. 5 a Schon werden aber von außenher bezeichnende Verſuche unternommen, eine Uneinigkeit in die Kampffront der Par⸗ teien zu tragen, die bisher die Geſchicke des Landes treulich verwaltet haben. Die linksdemokratiſche Preſſe in Berlin begrüßt(ö) mit Jubel die Auflöſung des Jandtages und iſt der Meinung, daß es niemals wieder ſo ſchlecht werden könne, wenn die Sozialdemokratie einen Wahl⸗ ſtieg davon trage. Es ſind die gleichen Kreiſe, die Sachſen luchtartig verlaſſen haben, als der Holſchewiſtiſche Unfug des Jahres 1928 ſich austobte und dann mit ihren Ratſchlägen wiederkamen, als die Gefahr gebannt war. Was man dort wünſcht, iſt die ſogenannte Große Koalition in Sachſen, und neuerdings hat ſich auch die„Frankfurter Zeitung“ zu der un⸗ glaublich törichten Behauptung aufgeſchwungen, daß bet den Dinksſozialiſten„gemäßte Kräfte an Einfluß gewonnen hät⸗ ten.“ Zehnmal und mehr haben die Demokraten den ſächſiſchen Radikalen die Große Koalition angeboten und haben zwanzig⸗ mal eine ſo ſchnöde Abweiſung erfahren müſſen, daß ihnen Hören und Sehen hätte vergehen müſſen. Die neueſte Liebes⸗ erklärung der„Frankfurter Zig.“ wird von der Sozialdemo⸗ kratie mit der ſchroffen Bemerkung abgetan, daß„das demo⸗ kratiſche Blatt ſehr ſchlecht unterrichtet ſei und in Sachſen nie⸗ mand an die Große Koalition denke“. Dieſe ſoztaldemokra⸗ tiſche Richtigſtellung hat in der Tat die einmütige Haltung der fächſiſchen Sozialdemokratie treffend gekennzeichnet. Mit dieſer Sozialdemokratie, mit dieſen ihren Vertretern gibt es keine Große Koalition in Sachſen, well ſie es grundſätzlich und unter allen Umſtänden ablehnen. Daher iſt oder ſollte wenigſtens das politiſche Ziel klar ſein, daß es nämlich gilt, eine inksmehrheit in Sachſen zu verhindern. Als einziges Mittel dazu erſcheint uns ein breiter und großer Zuſammenſchluß des Bürgertums, wirklicher Burgfriede und Kampfesbrüderſchaft, Schulter an Schulter. Es würde an politiſchen Irrſinn grenzen, wenn die Gemeinſchaft, die ſeit fünf Jahren, nehmt alles nur in allem, die politiſchen Ge⸗ ſchäfke Sachſens treulich geführt und das Land aus den Trümmern des Zeigner⸗Wahnſinns wieber zu einer gewiſſen Blüte, zu einem gewiſſen Gederhen geführt hat, ſich bei den Wahlen auf Tod und Leben bekämpfen würde. Nicht darum geht es, ob innerhalb der gemeinſamen Front dieſe oder jene Partei einige Sitze einbüßt, die die andere gewinnt, ſondern es geht darum, eine große breite Front zu gewinnen, deren Stoß kräftig und unwiderſtehlich iſt. Es ſoll ruhig zugeſtan⸗ den werden, baß die neuen Parteien, namentlich ds Wir t⸗ ſchaftspartei und die Aufwertler ſtark zurückgehen würden, weil auch ſie einſt allzu leichtfertig hohe Wechſel aus⸗ geſchrieben haben, aber damit iſt dem Allgemeinwohl nicht gedient. Ihr iſt nur damit gedient, daß eine große breite Kampffront geſchaffen, daß der radikale Anſturm von dem ſchwer geprüften Lande ferngehalten wird, daß Ruhe und Ordnung bitterer not hat, als alles andere. Es iſt durchaus eine ernſthafte politiſche Kalkulation, daß alle die Kreiſe, die längſt ſchon parteimüde ſind, aus ihrer Lethargie herausgeriſſen und politiſch aktiviert werden künnen, wenn nicht die einzelnen Parteien ſich um partei⸗ polftiſcher Vorteile willen die Köpfe zerſchlagen, ſondern einen einzigen Gegner nur kennen und dieſen ins Mark zu treffen verſuchen. Der Weg der Altſozia⸗ liſten iſt hierbel ganz klar und verhältnismäßig einfach, da die Herren Müller, Severing, Wiſſel, Hilferding uſw. nur Jo zwitſchern, wie die Altſozialiſten längſt in Sachſen geſungen haben, und der vergötterte Maſſenirrtum des Herrn Wels jo ſchlimme Orgien in Sachſen gefeiert hat. Wenn dieſe Par⸗ zei Exiſtenzberechtigung hat, ſo muß ſte fetzt den Nachweis glänzend führen können. Dieſe Tatſache unterſtreicht noch die Pflicht des Bürgertums, enblich einmal einig und geſchloſſen aufzutreten, dem deutſchen Volke ein leuchtendes Befſpiel der Einigkeit zu geben, eingedenk der Tatſache, daß die Ausſichten auf einen Wahlſteg günſtig ſind und hinter dem roten„Reiter die ſchwarze Sorge ſitzt“. Der beutſche Botſchafter in Moskau, von Dirkſen, iſt, wie Dr. Streſemann, im Schloß⸗Hotel in Heidelberg ab⸗ gsſtiegen. NEN 825 e —. Miener Brief Das Repertolre des Burgtheaters läßt noch immer viel zu wünſchen Übrig, wir ſahen als Nopität„Juarez und Maximiltan“ von Franz Werfel, das ſchon bei Rein⸗ hardt gegeben wurde und nun, nach der Uraufführung in Berlin am Staatstheater, Leonhard Franks„Karl und Anna“, ein Stück, das auch in Berlin trotz der außerordent⸗ ichen Darſtellung keinen nachhaltigen Erfolg bringen konnte, denn es iſt nach einer Novelle geſchrieben und kann als Stück lange nicht den Erfolg bringen, den die Meiſternovelle brachte. Hier fehlt es an dramatiſcher Kraft und Spannung, das Lyriſche iſt nicht ausſchlaggebend, jedenfalls auch eher von Schaden als Nutzen beim Bühnendrama. Das Stück hat viele Längen, ſchöne lyriſche Stellen und wenig dramatiſche Kraft. Freilich wurde es bei der ausgezeichneten Darſtellung und der muſterhaften Regle Albert Heines doch ein ſtarker Erfolg. Die Pünkes dy als Anna, war echt und ſtark, unmſttelbar and gibt ihrer großen Kollegin Käte Dorſch, die ſie in Berlin ſpielt, nicht viel nach. Richard war Balſer, ein neues urgtheatermitglied, das ſich ſehr gut in den ſchwierigen Rahmen mit hochgeſpannten Erwartungen fügt. Paul Hart⸗ mann als Karl iſt prachtvoll und macht alles glaubhaft, was an Unglaubwürdigkeit der Rolle anhaftet, Alles wirkt viel ſumpathiſcher, wenn der Liebhaber ſieghaft und ſympathiſch iſt und nicht nur das Triebhafte entſcheidet, ſodaß Anna auch wiel ſympakhiſcher wirkt. Der Erfolg galt zunächſt der aus⸗ gezeichneten Regie und Darſtellung, weniger dem Dichter. Hingegen fand ſein neues Stück„Die Urſache“, deren KHraufführung im Volkstheater ſtattfand, einen unbeſtrittenen Erfolg. Das Stück iſt ebenfalls nach einem Roman, aber doch viel dramatiſcher und wirkungsvoller geſtaltet. Hier merkt man den talentvollen Dramatiker, den theaterkundigen Dichter. Zwar iſt das Thema, daß nicht der Mörder, ſondern der Ermordete ſchuldig iſt, in letzter Zeit ſo oft auf der Bühne erörtert worden, aber es zeigt ſich hier wieder von einem an⸗ Hern Geſichtspunkt aus, daß man es gelten laſſen muß. Ein verſchüchterter, armer Junge hat durch die liebloſe Erziehung ſeines Lehrers an feiner Seele Schaden gelitten und durch lein ganzes Leben wirb er den Makel bieſer Erziehung eppen en K ein Stdetein des Ils, er Lemm ale Er- N Nee eee. als Erſter vernommen wurde. Entgiftung des Leuchtgaſes? Bei den Berliner ſtädtiſchen Gaswerken ſind ſeit Jahres⸗ friſt chemiſche Verſuche im Gange, die den Zweck verfolgen, das Leuchtgas nach Möglichkeit zu entgiften und auf dieſe Weiſe die zahlreichen Unfälle unmöglich zu machen, die durch Unvorſichtigkeit ete, ſich ereignen. Ueber die techniſchen und chemiſchen Einzelheiten wird vorläufig ſtrengſtes Stillſchwei⸗ gen gewahrt, weil die Entgiftungsmethoden, ſofern ſte ſich in der Praxis bewähren ſollten, patentiert werden ſollen. ——— Die ſpaniſchen Aniverſitäten bleiben geſchloſſen Die Madrider Zeitungen veröffentlichen den Text eines Schreibens, das der Präſident der Spaniſchen Akademie, Pi⸗ dal, an Primo de Rivera gerichtet hat. Pidal weiſt darin auf die Nachteile hin, die ſich für die Studenten aus der von der Regierung angeordneten Schließung der Univerſitäten er⸗ geben und fordert in gemäßigter Form eine Aenderung der Regierungsmaßnahmen. 8 General Primo de Rivera erkennt, die Berechtigung der von Pidal vorgobrachten Argumente an, hält fedoch die von der Regierung ergr en Sanktionen aufrecht, da die Regierung die Pflicht habe eine Wiederholung von Vorgängen zu verhindern, durch die die Intereſſen der Nation aufs ſchwerſte geſchädigt würden. in ſeiner/ Antwort Vermißte Ozeanflieger Sidney, 3. April.(United Preß.) Die Suche nach den betden Ozeanfliegern Kingsford Smith und Ulm, die mit ihrem Flugzeug„Southern Croß“ vor einigen Tagen von hier zu einem Flug nach London ſtarteten und den Nord⸗ oſten Auſtraliens nicht erreichten, iſt bisher ergebnislos ver⸗ laufen. Ein zweites Flugzeug iſt von hier abgegangen, um nach den Vermißten zu ſuchen und zwei weitere Flugzeuge ſollen folgen, falls dies notwendig werden ſollte. Die Gegend, in der die Southern Croß offenbar nieder⸗ gegangen iſt, iſt ſo unwirtlich und von der Außenwelt ſo völlig abgeſchloſſen, daß die Miſſionsſtation von Drysdale, wo das Flugzeug nach einer Falſchmeldung aufgefunden wor⸗ den ſein ſollte, erſt im Jahre 1920 erfuhr, daß der Weltkrieg zu Ende gegangen ſet. Mexiko- A. S. A. Waſhington, 3. April.(Uniteb Preß.] Nachdem ein amerikaniſcher Bürger in der Grenzſtadt Naco durch von mexikantſchen Flugzeugen abgeworfene Bomben ſchwer ver⸗ letzt worden iſt, hat das Kriegsdepartement die Kommandan⸗ ten der amertikaniſchen Garniſonen an der mexikaniſchen Grenze angewieſen, alle notwendigen Schritte zu unterneh⸗ men, um Leben und Eigentum der amerikaniſchen Bürger längs der mexikaniſchen Grenze zu ſchützen. Entſcheidender Sieg der mexikaniſchen Regierung? In mexrkkantſchen Regierungskreiſen bezeichnet man den Erfolg, den die Truppen des Generals Calles bei Jiminez tber die Rebellen errungen haben, als die Eutſcheidung über die ganze Aufſtandsbewegung. Nach einem telegraphiſchen Bericht Calles' ſind die Straßen in Jiminez bedeckt mit Toten und Verwundeten. Die Flucht der Rebellen ſei durch Sprengen einer Eiſenbahnbrücke verhindert worden. Senſationsprozeß gegen Diamantenſchmuggler 2 Newyork, 3. April.(United Preß.) Der Senſativons⸗ prozeß gegen die Diamantenſchmuggler, die ſeiner Zeit es fertig gebracht hatten, auf Dampfern der Cunard⸗Line Ju⸗ welen im Wert von mindeſtens 15 Millionen Dollars unverzollt nach den Vereinigten Staaten zu bringen, hat heute begonnen. Von den zehn Angeklagten haben neun bereits ein umfaſſendes Geſtändnis vor dem Poltzetrichter abgelegt. Der 10., der Newyorker Poltziſt Me. Intyre, der zur Zeit des Schmuggels die Piers der Cunard Line bewachte und angeb⸗ lich mit den Schmugglern im Bunde war, hat bisher ſeine völlige Unſchuld behauptet und leugnete auch weiter, als er Aeber den neuen Wetterſturz liegen auch heute nachmittag aus den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands Meldungen vor. Wir verzeichnen die folgenden: — Köln, 3. April. Am unteren Mittelrhein in Köln und Düſſeldorf hat heute vormittag leichter Schneefall eingeſetzt. In Köln zeigt das Thermometer ein Grad über Null. — Dresden, 3. April. In der vergangenen Nacht iſt in einem großen Teil Sachſens bei unter dem Gefrierpunkt lie⸗ genden Temperaturen reichlicher Schneefall eingetreten, der auch heute vormittag anhielt. Der Fichtelberg meldet bei neun Grad Kälte 30 bis 40 Zentimeter Neu⸗ ſchnee. — Schwerin, 3. April. In der letzten Nacht fank die Tem⸗ peratur bis auf minus fünf Grad Celſtus. In Schwerin wurde als Minimum minus vier Grad gemeſſen. In den ſpäten Nachtſtunden trat ſtarkes Schneetreiben ein, das auch heute vormittag bei zwei Grad Kälte anhielt. In Roſtock ſchneit es ſeit geſtern abend ununterbrochen. — Hirſchberg, 3. April. Im Rieſengebirge hält der ſtarke fall an. Bis heute vormittag war auf dem Hochgebirge und in den Vorbergen etwa ein halber Meter Neuſchnee ge⸗ fallen. Die Schneehöhe auf dem Kamm beträgt wieder etwa 1 Meter. Selbſt im Tal liegt wieder eine zuſammen⸗ efall itktktag waren auf dem Kamm und in den Vorbergen ſieben Grad Kälte, im Tal etwa—3 Grad. Bei leichtem Nord⸗ wind ſchneit es weiter. Der Verkehr auf den Landſtraßen iſt durch den neuen Schneefall neuerdings erſchwert. Letzte Meldungen Selbſttötung — Dnisburg, 3. April. Hier ſtürzte ſich eine Ehefrau nach einer Auseinanderſetzung mit ihrem Manne aus dem Fenſter ihres im zweiten Stock gelegenen Schlafzimmers auf den Hof, wo ſie tot liegen blieb. Sie fürchtete, daß ihr Mann, der in⸗ folge einer Kriegsverletzung unter nervöſen Störungen leidet, mit dem Meſſer gegen ſie vorgehen könnte. Kommm!uniſtenerfolge bei Blohm u. Voß — Berlin, 3. April. Die„Rote Fahne“ meldet aus Ham⸗ burg: Geſtern fanden die Betriebsratswahlen bei Blohm u. Voß ſtatt. Im vorigen Jahre war der Betriebsrat voll⸗ ſtändig von den Sozialdemokraten beſetzt, es war kein einzi⸗ ger Kommuniſt Mitglied. Dieſes Jahr trat die Oppoſtition mit einer eigenen Liſte auf und erhielt die abſolute Mehrheit aller Stimmen. Von den 6324 abgegebenen Stimmen erhielt Liſte 11(Oppoſition) 3448 Stimmen. Beſuch des Grafen Bethlen in Italien — Paris, 3. April. Der Privatkorxeſpondent des„Echo de Paris“ in Rom berichtet, der ungariſche Außenminiſter Graf Bethlen ſei für einige Tage nach Italien gekommen. In gewiſſen Kreiſe erkläre man, daß Graf Bethlen auch nach Rom kommen werde, um mit Muſſolint eine Unterredung zu haben. ö a Selbſtmord eines ruſſiſchen Fürſten — Paris, 2. April. Der ruſſiſche Fürſt Michgel Kolodat hat in Athen Selbſtmord begangen. N Hobver gegen den Oeltruſt „ Waſhington, 3. April.(United Preß.) Wie die United Preß von maßgeblicher Seite erfährt, iſt Präſident Hooper durchaus abgeneigt, die von amerikaniſchen Oelproduzenten geplante Verminderung der Oelproduktion durch Geſetzgebung oder andere Reglerungsmaßnahmen zur Tat⸗ ſache werden zu laſſen. Er hat vielmehr ſelner Ueberzeugung unzweideutig Ausdruck gegeben, daß die Regierung ſich ab⸗ wartend verhalten und keinesfalls über die Rolle eines Rat⸗ gebers hinausgehen wolle. Neuer Dzeauflug Köhl⸗Fitzmaurice — Newyork, 8. April. Geſtern wurde der Ozeanflieger Oberſt Fitzmauriee vom Bürgermeiſter von Newyork, Walker, empfangen. Fitzmaurice erklärte hierbei, er werde zufſammen mit Köhl einen neuen Oſt⸗Weſt⸗Flug über den Ozean ausführen. Start ſoll in Potsdam ſein. Die Flieger beabſichtigten, beim Verlaſſen des Kontinents und dann noch einmal über den Azoren in der Luft zu tanken, wodurch das zu hohe Gewicht der Flugzeuge ſich bedeutend verringern laſſe. Die Landung ſolle in Newgork erfolgen. i wachſener wieder zu dem Lehrer, um ſich mit ihm auszu⸗ ſöhnen, wie er ſagt und muß mit anſehen, wie ein anderer kleiner Junge von demſelben Lehrer genau ſo hingemordet wird an ſeiner Seele. Er erwürgt den Lehrer. Aber er wird dafür verurteilt und ſtirbt, die Geſchworenen ſehen nicht ein, daß man einen Menſchen ermorden ſoll, well er einen kleinen Jungen gedemütigt hat, und dieſer nicht ſtark genug war, es zu verwinden.„Die Menſchen ſind ſchuld“ ſagt er, „und ihre Geſetze“, aber er ſtirbt daran. Das Stück iſt äußerſt wirkſam aufgebaut und wird ausgezeichnet geſpielt. Schweikardt ſpielt den jungen Menſchen, er hat viel für ſolche Geſtalten übrig, bringt beinahe zuviel dafür mit. Seine Natürlichkeit verfällt leicht in etwas Verkrampftes und unter⸗ ſtreicht das Unſympathiſche der Geſtalt, anſtatt es zu mildern. Einige wundervolle Szenen, dle echt dichteriſch ſind, ſene mit der Mutter, ſpielt die Nieſe meiſterhaft. Wie er ihr den Mord geſteht und wie ſie ſchließlich von dem Verurteilten Abſchied nimmt, das iſt ſo großes, unmittelbares Können, ſo einfach, ſo rührend, mit ſo wenig Mitteln, weitaus die beſte Leiſtung des Abends. Neben ihr noch die ſchlichte Art der Hebwig Keller, die ſo ſelbſtverſtändlich eine kleine Dirne ſpielt, die drei überragenden Leiſtungen des Abends. Dann ſind noch viele gute, Loſoner als Lehrer, Foreſt als Ge⸗ ſchworener, als erſte zu nennen. Vor allem auch die Regie Dr. Beers nicht zu vergeſſen, der hier eine ausgezeichnete Vorſtellung herausbrachte, die für Dichter und Darſteller ein unbeſtrittener Erfolg wurde. Im Raimundtheater wurde„Die Drelgroſchen⸗ oper“, die in Berlin über zweihundertmal gegeben wurde und letzt im Theater am Schiffbauerdamm weiter eine große Serie von Aufführungen erlebt, neu herausgebracht.„Die Beggars Opera“, die John Gay als ſatlriſches Gegenſtück zu Händels„Oper der Reichen“ geſchrieben hat, bildete nur den Anlaß und Untergrund zu Bert Brechts Neubearbeitung, mit der Muſik von Kurt Weill. Nicht nux die Dichtung, auch die Muſik geht ganz neue Wege, die beſonders in der „Zuhälterballade“ und der„Ballade vom angenehmen Leben“ wirkungsvoll zum Ausdruck kommen. Seine Opernmuſik iſt vollkommen auf Jazz⸗Rhythmus und Klang geſtellt, ſie hat mit Opernmuſtt nicht viel zu tun und bildet nielleicht einen und die Oper ſtellen wird. Immerhin iſt hier eine recht ver⸗ worrene bunte Geſellſchaft und Handlung, Galgenvögel, Ver⸗ brecherbanden, kunterbunt zuſammengewürfelte Gefühle und Taten, ein Chaos von jahrmarktsmäßigen und märchenhaften, aus dem etgentlich die Geſtalt der Polly, die den Mackie hei⸗ ratet und ihm bis zum Tode am Galgen treu bleibt, die ver⸗ ſtändlichſte und wirkungsvollſte Figur iſt. Mackie, den Harald Paulſen in Berlin ſchon zweihundertmal geſpielt hat und an den die Rolle die allerhöchſten Anforderungen ſtellt, die kaum ein anderer Schauſpieler ſo reſtlos künſtleriſch bewältigen kann, iſt eine lebendige Figur, die beſte des Stücks. Dann noch der alte Bettlerkönig, den Kurt von Leſſer ebenfalls hervorragend ſpielt. Leider iſt die Polly der Luli Hohen⸗ berg recht farblos und Pept Glöckner kann an die wun⸗ dervolle Leiſtung der Valetti nicht heran. Karlheinz Martin hat das Stück prachtvoll bunt, lebendig und ori⸗ ginell infzeniert. „Leinen aus Irland“ von Kamere geht uſcht nur ſo oft wie in Berlin über die Bühne, ſondern hält ſich tag⸗ käglich mit dem Vermerk„ausverkauft“ auf dem Spielplan des Joſefſtädter Theaters. Man mußte ſich ſchließlich damit befreunden, ein anderes Theater zu pachten, um nicht ſo viel Pönale für die erworbenen Stücke zahlen zu müſſen und ſo ging in der„Komödie“ eine Komödie von Noel Coward in Szene, die in ihrer etwas lafziven Art nicht eine unbedingte Notwendigkeit geweſen wäre.„Ehe von Welt“ betitelt ſich das Stück, das der reizenden Maria Bard Gelegenheit gab, verführertſch und lieb zu ſein, ſich wundrvoll ſchick anzu⸗ ziehen und anziehend zu wirken. Delius als Gatte iſt aus⸗ gezeichnet wie immer. Herr von Alten der ſich durchaus nicht verführen laſſen will, weil er ein Freund des Che⸗ mannes iſt, wehrt ſich mit viel Geſchick, um endlich doch in die Falle zu gehen. Jwan Smith inſzenlert die Belang⸗ loſigkett mit viel Geſchick. Er verſteht ſich auf das moderne Geſellſchaftsſtück ausgezeichnet, 8 8 Sonſt gibt es noch neue Operetten. Dehars Frie⸗ derike iſt hier ein großer Erfolg, größer als in Berlin, wenn dort auch nachhaltiger.„Die Rpſen aus Florida“ aus Leo Falls Nachlaß, bringen weniger Erfolg und in der Renafſfancebühne ſpielt Fuſef Jarno Dreiſer s„Tau in guten Uebergang von unſerer Operelle und Rapue zu einer wextvolleren Au ven Muſtk. Ns lich zwiſchen die Sperette Töpfers Hau“, mit viel Erfolg, datz auch in Berlin ſo Alsle Auflübrungen erlette, Dieles Sic has Fängerde Schneedecke von 20 bis 25 Zentimeter. Heute vor⸗ — 8. Seite. Nr. 18 Mittwoch, den 3. April 1929 Bel ber vorjährigen Veröffentlichung der Eintommen⸗ ſteuer⸗Statiſtik für die deutſchen Großſtädte fehlte der Haupt⸗ teil des Arbeitseinkommens, die Lohnſteuer der Ge⸗ halts⸗ und Lohnempfänger. Das wird jetzt für 1926 nachgeholt und rundet nun nicht nur das Bild der ſogen. Wohlſtandsverhältniſſe der Städte ab, ſondern es gibt auch ö Veranlaſſung, die Parker Gilbert ſchen Behauptungen ö von dem zunehmenden Wohlſtandsbefinden der deutſchen Wirt⸗ ſchaſt einer zahlenmäßigen Kritik zu unterziehen. Die neue Statiſtik betrifft das verſteuerte Nettoeinkom⸗ men, nach Abzug der Werbungskoſten und Sonderleiſtungen. Die wegen eines Geſamteinkommens von über 8000 Mk. be⸗ ſonbers veranlagten Arbeitnehmer werden bei der Ein⸗ kommenſteuer geführt, ſcheiden hier alſo aus. Von den drei Gruppen der Pflichtigen unterliegen die Un beſteuerten Jahreseinkommen unter 1200 Mk.) überhaupt nicht dem Lohnabzug. Ihnen ſtehen die Steuerbefreiten faſt gleich, die wohl über 1200 Mk. haben, aber wegen der Fa⸗ millenermäßigungen oder Erhöhung des ſteuerfreten Lohn⸗ betrags ebenfalls keine Steuer leiſten. Die Steuerträger ſind die ſogen. Steuerbelaſteten, denen bei leder Lohn⸗ oder Gehaltszahlung die Lohnſteuer ab⸗ gezogen wird. 5 Von vornherein muß darauf hingewieſen werden, daß die brei Großſtädte, die wir zur beſſeren Beurteilung der Sache in Vergleich ſetzen, Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe, zu den allergünſtigſt ſituierten im ganzen Reich gehören, alſo eine Elite darſtellen. Trotz⸗ dem dürfte es auch dem Reparationsagenten Gilbert auf⸗ fallen, daß ſelbſt in bieſen Städten mit ihrem bekannten außerordentlichen Gewerbefleiß und ſtarker Frauenarbeit ein großer Teil der Arbeitnehmer ein ſo beſcheidenes Einkommen Hat, daß es für die Lohnſteuer überhaupt nicht in Frage kommt. So finden wir in Stuttgart neben 115 000 ſteuer⸗ zahlenden Arbeitnehmern 78 000, die von feder Lohnſteuer freigelaſſen werden mußten, in Mannheim 65 000: 43 000, In Karlsruhe 47 600: 18 500. In Karlsruhe zahlen 70 Proz. der Arbeitnehmer Lohnſteuer, in Stuttgart und Mann⸗ heim nur 60 Proz. Dieſe Prozente würden ganz tief ſinken, wollte man den engliſchen Steuermaßſtab anlegen, nach dem dort ſchon ſeit 1876 alle Einkommen unter 3000 Mk. völlig ſteuerfrei ſind, während bei uns bereits ab 1200 Mk. Beſteue⸗ 8 rung erfolgt. Das durchſchnittliche Gehalt bezw. Lohn der . Steuerbelaſteten beträgt in Mannheim 2163 Mk., in 1 ſtarlsruhe 2148 Mk., in Stuttgart 1938 Mk. Das ſinb die höchſten Sätze in ganz Deutſchlandz ſelbſt Berlin hat nur 1833 Mk. aufzuweiſen, die ſchwer⸗ induſtrielle und ſchwer arbeitende Kohlengräberſtadt Hamborn ſogar nur 1390 Mk. Nach engliſchen und amerikaniſchen Be⸗ griffen ſind das äußerſt beſcheidene Durchſchnitte. Immerhin ſind es relativ rieſige Beträge, die insgeſamt von Lohn oder Gehalt in Form der Lohnſteuer abgeführt werden: Geſamtertrag: Stuttgart 12,14 Mill. Mk. oder 106 Mark auf den Kopf, Mannheim 792 Mill. Mk.(121 Mk.), Karlsruhe 5,74 Mill. Mk.(120 Mk.). Die Berliner Kopf⸗ ziffer iſt 102 Mk., die von Hamborn 66 Mk. Zum Geſamt⸗ einkommen einer Stadtbevölkerung, das den Wohlſtandsgrad beſtimmt, gehören außer dem Lohneinkommen noch die Ein⸗ kommen aus Gewerbebetrieb, ſelbſtändiger Berufsarbett, Kapitalvermögen. Haus⸗ und Grundbeſitz und ſonſtigen Quel⸗ len. Für dieſe Einkommen liegen die Zahlen aus 1925 vor, 1 nach denen ſich folgende Durchſchnitte je Steuerpflichtigen er⸗ 1 geben: Stuttgart: Einkommen: 6156 Mk., Steuer: 938 Mk, J Mannheim 6143 Mk. bezw. 781 Mk., Karlsruhe 5645 Mk. bezw. 786 Mk., München 4628 Mk. bezw. 589 Mk., Kiel 3372 Mark bezw. 344 Mk. a Hler wiederholt ſich die hervorragende Stellung der ſüd⸗ weſtdeutſchen Städte, die nach ihrer bevorzugten ſozialen und wirtſchaftlichen Bevölkerungsſtruktur für Herrn Gilberts Beurteilung als Ausnahmen gelten müſſen. Aber es 5 handelt ſich hier nur um die ſteuer zahlenden Arbeit⸗ 1 nehmer, und es wird ſich empfehlen, wenn Herr Gilbert und die jetzt zuſammentretende Sachverſtändigenkommiſſion zur Neufeſtſetzung der deutſchen Reparationsleiſtungen zwecks Beurteilung des deutſchen„Wohlſtandes“ einmal die een eee 25 öS 5 E een eee een eigentlichen ⸗ ter, erfreut ſich allgemein großer Beliebtheit. Neue Mannheimer Zellung[Abenb⸗Ausgabe] Arbeitseinkommen und Lohnſteuer Wie ſind die Verhällniſſe in Mannheim? ſoziale Schichtung dieſer Steuerzahler, thren Anteil an den einzelnen Steuerſtufen näher anſehen. Es ſtellt ſich dann nämlich heraus, daß von den insgeſamt 228 000 ſteuerzahlenden Arbeitnehmern in den drei ſüdweſt⸗ deutſchen Städten 93 000 unter 1500% Steuereinkommen, und 92 000 von 15003000/ Einkommen haben, daß alſo zuſammen 185 000 nach dem engliſchen Steuerſatz überhaupt ſteuerfrei bleiben müßten. In den übrigen Großſtädten liegen die Ver⸗ hältniſſe noch viel ungünſtiger; in Berlin z. B. haben von den 1 427 725 Steuerbelaſteten nicht weniger als 1227 000 unter 3000% Steuereinkommen. 8 In Mannheim verteilen ſich die 65 415 ſteuernden Ar⸗ beitnehmer nach dem verſteuerten Einkommen und dem Steuerertrag wie folgt: Steuer⸗ Einkommen Steuer Einkommen zahler Mill. 4 Mill. 4 bis 1500 28 423 22,37 0,%82 1500000 4 20 171 61.80 8,26 Jg 5000% 9 215 84,57 2,29 5 500 800%„%.284 20,08 1,40 uber 8000. 822 2,88 0,10 Die 23 400 Steuerbelaſteten mit unter 1500% Einkommen noch ſchlechter geſtellten 600 Steuerbefretten und das große doch daraus den Schluß ziehen, daß das arbeitende deutſche Volk ſelbſt in den gewerbefleißigen Großſtädten unter dem Druck ber ungeheuren Daweslaſten ein auf die Dauer unerträgliches wirtſchaftliches Daſein zu füthren hat. N Es iſt zu wünſchen, daß die deutſchen Mitglieder der Sachver⸗ ſtändigenkommiſſion gerade die ſorgfältige deutſche Einkom⸗ menſteuer⸗Statiſtik eindringlich verwenden, um mit dieſem überzeugenden Material ein tragbares Ergebnis zu erzielen. Der Verſailler Vertrag beſtimmt ausdrücklich in ſeinem die deutſche Arbeitnehmerſchaft betreffenden Kapitel, daß bei der Laſtenbemeſſung die Lebenshaltung der Arbeiterſchaft nicht unter das Niveau der ausländiſchen ſinken dürfe. bm. Stäoͤtiſche Nachrichten Grazer Veſuch in Mannheim Am 16. März begab ſich, wie mitgeteilt, die Geſellſchaft der Profeſſoren und Studenten der Techniſchen Hoch⸗ ſchule zu Graz auf eine Studienreiſe durch Deutſch⸗ land. Nach einem kurzen Aufenthalt in Prag führte das Retſeprogramm nach Berlin. Die Beſichtigung der Siemens⸗ Schuckertwerke, der Siemens⸗Halske⸗Aktiengeſellſchaft und einer im Bau befindlichen Untergrundbahn ſchen Reichshauptſtadt. Dann ging es weiter nach Hamburg. Die großen Werften Blohm und Voß und andere große In⸗ ger Heide und das Ruhrgebiet gings dann dem Rheinland entgegen. Am 28. März trafen die Grazer Gäſte in Mann⸗ heim ein. Einer Einladung der Stadtverwaltung folgend, be⸗ ſuchten ſie am gleichen Abend eine Aufführung von Georg Menzels„Toboggan“ im Nationaltheater. Der 29. März galt der Beſichtigung der Materialprüfungsmaſchinen der Ma⸗ ſchinenfabrik Mohr u. Feder haff. Den Abſchluß des Mannheimer Beſuches bildete eine Rundfahrt durch die Hafen⸗ anlagen. Heidelberg, München und Salzburg ſind die letzten Etappen der Studienfahrt. Sicher haben die öſterreichiſchen Studierenden manches Intereſſante und Wiſſenswerte aus Mannheim mitgenommen.* .* * Sein 25jähriges Dienſtjubiläum beging am 1. April Herr Jakob Schmitt, Prokuriſt der Hopfengroßhandlung Lazarus Mayer u. Kauffmann, Colliniſtr. 12a wohnhaft. Herr Schmitt, ein außerordentlich kenntnisreicher und pflichtbewußter Beam⸗ auch hier ſeiner ausgezeichneten Darſtellung viel zu verdanken und Jarno ſelbſt iſt prachtvoll in der Rolle des Hauſterers, 1 wie auch als Regiſſeur. 5 5 Im Akademietheater gab es wieder Schauſpielvorſtel⸗ lungen, die von ſehr begabtem Nachwuchs für das Theater Zeugnis ablegen.„Das liebe Ich“, ein Volksſtück von Karlweis, wurde von Prof. Schulbaur für ſeine Klaſſe neu entdeckt und ſehr wirkungsvoll aufgeführt. Dieſes Gemiſch von Ironie, Lebensweisheit und Pfiffigkeit wirkt über den Tag hinaus, luſtig und lebendig. Es wurde von den be⸗ gabten Schülern zu ſtarker Wirkung gebracht, unter der außerordentlichen Führung des Lehrers. Hufnagl war luſtig in ſeiner giftigen Gemütlichkeit, und Vlaſak als Hausknecht Domink trug dieſe Leiſtung voll draſtiſcher Komik ein Engagement ans Burgtheater ein. Auch die übrigen Mit⸗ wirkenden waren durchwegs gut und Karlweis wäre mit dieſer Neuerweckung ſeines Stücks und dem reſchen Betfall zufrieden geweſen. 8 reer e Bruckners D⸗Moll⸗Meſſe in Mannheim. In der Heilig⸗ geiſtkirche fand die erſte große Meſſe in D⸗Moll von Anton Bruckner(1864) durch den Cäctlienchor Heilig Geiſt ihre Aufführung. Unerhört kühn in ihrem Aufbau, herrlich in ihrer Steigerung, verſchmolzen in den liturgiſchen Gedanken einer überragenden Gottesromantik, bleibt dieſes machtvolle Werk mit dem tiefen herben Text die Meiſterſchöpfung kirch⸗ licher Muſik des Brucknerſchen Genies. Geſchrieben wurde es für Soloquartett, Orgel, großes Orcheſter und Chor. Ueber⸗ wältigend in der Entfaltung hervorragender Schönheit und Klangreinheit geſtaltete ſich die Meſſe durch die ſorgliche, fein⸗ fühlige Leitung des verdienſtvollen Chordirektors Alfred Häfner, zu einem Erleben. Mltwirkende waren Muſtk⸗ meiſter Walter Ochs(Orgelbegleitung) und als Soliſten Rösl Thomas(Sopran), Helga Stoll(Alt), Haus Mar x (Tenor) und Emil Hartmann(Baß). Der Chor folgte der Stabführung ſeines Dirigenten ſowohl in dem Bruckner, Werk als auch in dem beſonderen Chorwerk„Attollite portas“ von K. Caſpar Ett mit großem Verſtändnis und gab ſber⸗ zeugende Proben ſeiner Schulung.— Neben dieſer Auffüh⸗ rung in der Heiliggeiſtkirche führte der Kirchenchor der Boniſatiuskirche die Orcheſtermeſſe von Rheinberger auf.. G. N 75 . Verufsausleſe und Graphologie Ein Verſuch in Mannheim Das Inſtitut für Pſychologte und Pädagogik an der hieſigen Handelshochſchule hat einen ſehr dankenswer⸗ ten Verſuch gemacht. ſchaften geziemt, und mit allen möglichen Sicherungen gegen Fehlerquellen hat einer der Mitarbeiter, Handelslehrer Max Hall, ſich die Aufgabe geſtellt, den Wert der Schriftdeutung für die Berufsausleſe einmal objektiv nachzuprüfen. Die Graphologen werden ja ſchon ſeit Jahren bei der Perſonal⸗ auswahl herangezogen, ohne daß die Bewährung ihrer Gut⸗ achten immer einwandfrei feſtgeſtellt wird. Im vorliegenden Falle nun wurde die Frage der Bewährung zum Gegenſtand der Unterſuchung gemacht, und es iſt beſonders bemerkens⸗ wert, daß es nicht die Schriften von ganz ausgereiften, ſchon lange im Berufe ſtehenden Menſchen ſind, ſondern von Lehr⸗ lingen im erſten Lehrjahre. Denn daraus folgt die wichtige Tatſache,„daß der Arbeitscharakter einer Perſönlichkeit, d. h. die Geſamtheit der in ihrer Arbeitsweiſe ſich kundgebenden Charakterzüge, mit vierzehn Jahren ſchon ſoweit ausgeprägt iſt, daß er in ſeinen Grundzügen ſich meiſt nicht mehr ver⸗ ändert.“. g Dem Graphologen wurde ein Fragebogen vorgelegt, in dem Fragen nach Arbeitscharakter, Verſtändnis für den Be⸗ ruf, Selbſtändiokeit, Berufsausſichten und beſonderer Ver⸗ anlagung enthalten waren. Sie wurden von ihr beantwortet, ihre Antwort dann verglichen mit dem am Ende der Lehr⸗ zeit nach demſelben Fragebogen eingeholten Urteil des Prinzipals. Es ergab ſich in 68.5 Prozent der Antworten auf die einzelnen Fragen eine volle Uebereinſtimmung, und nur 18 Prozent der Fragen waren widerſprechend beantwortet, während der Reſt verſchiedenartig oder unbeantwortet war. Mit dem Graphologenurteil ſtimmt vor allem auch in hohem Maße die Handelsſchulnote überein, ſowie das Urteil von Berufsberatern und andern Berufsſachverſtändigen, welche unabhängig von einander geurteilt hatten. Man ſieht, die Anordnung des Verſuches bietet jede Gewähr dafür, daß mit der größtmöglichen Objektivität verfahren wurde und wiſſen⸗ schaftlich einwandfrei die Brauchbarkeit der Graphologie für dürften nur ſehr beſcheiden leben. Rechnet man zu dieſen die Heer der 43 000 ganz Unbeſteuerten, die zumteil nicht einmal über das Exiſtenzminimum verfügen, ſo muß Herr P. Gilbert beſtimmte die Studierenden zu einem zweitägigen Aufenthalt in der deut⸗ duſtrieunternehmungen wurden beſucht. Durch die Lünebur⸗ Mit aller Vorſicht, die ſich für Wiſſen⸗ 25 Namensarten. Seit der Zeit bezeichnete die Lilie Norden Ein Winter voll Ausdauer Solchen Winter hat man lange nicht erlebt! Erſt kam er mit einer Härte, wie ſeit Jahrzehnten nicht, dann fand er kein Ende. Man hoffte und hoffte. Man begrüßte mit freudiger Genugtuung den erſten Schmetterling, den erſten Tag, der Tauwetter brachte, den erſten wirklichen, amtlichen Frühlingstag, die erſte Amſel und das erſte kümmerliche Grün. Man ließ, ehe es eigentlich noch richtig warm geworden war, ſeinen Mantel zu Haus, als könnte man mit ſolchen Mitteln dem ſchwächlichen Frühling den Rücken ſtärken—m Wider⸗ ſtand gegen ſeinen ziemlich kräftigen Vorgänger and Wider⸗ ſacher. Ein paar Mal ſchien es, als ob man Glück hatte, als ob das gemeinſame Bemühen Erfolg bringen ſollte. Es war ſogar ſchon möglich, im Freien ſeinen Kaffee zu trinken, wenn nur die Sonne dazu ſchien. Oſtern freilich war es nicht ſehr nett. Da wurde der brave Lenz mit ſeinen Schätzen allzu ſparſam. 5 Und nun ſcheinen ſie ihm ganz ausgegangen zu ſein. Vor⸗ bei, zu Ende! Vom Frühling iſt keine Spur mehr zu ſehen. Er iſt einfach geflohen, feige, ſchnell, verzweifelt. Der Winter war ausdauernder und hat noch einmal den Sieg behalten. Das nützt er— von ſeinem Standpunkte aus mit Recht— nach Kräften aus. 5 Es ſchneit wieder! 1 Schneit luſtig— oder iſt's nicht luſtig?— aus grauen Wolken große Flocken bald, bald kleine. So fallen ſie ſchlicht und ordentlich, faſt ſenkrecht zwiſchen den Häuſern auf die Straßen, auf die Höfe. Und dort iſt es mit ihnen vorbei. Es gibt einen heilloſen Matſch! Niemand freut ſich darüber, nie⸗ mandem iſt damit genützt. Alſo wozu? Nur auf den Dächern bleiben die Flocken liegen und breiten noch einmal, hoffentlich zum„unwiderruflich letzten Male“, die weiße Decke über die Stadt. 15 Es kann aber nur eine letzte Anſtrengung des Winters ſein, eine allerletzte. Schon miſchen ſich Regentropfen unter die Flocken. Was ſoll man ſchließlich dazu ſagen? Es iſt halt — April! Und der hat noch ſo gewiſſe Vorrechte, die man ihm nicht nehmen kann, ſo gerne man es auch täte, vor allem nach der reichlichen Kälteportion, die wir heuer ertragen mußten. Verkehrsunfälle in Mannheim * Nicht vom fahrenden Straßenbahnwagen abspringen! So wird jahraus, jahrein dem Publikum zugerufen. Man ſollte meinen, daß dieſe Verkehrsvorſchrift den Fahrgäſten der Straßenbahn längſt in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Weit gefehlt. Tagtäglich kann man Verſtöße beobachten. Meiſtens geht dieſes vorzeitige Abſpringen gut ab, manchmal aber auch nicht, vor allem, wenn die auf jedem Perron an⸗ gebrachte Mahnung nicht beherzigt wird:„Linke Hand am linken Griff!“ Man ſollte annehmen, daß das Straßenbahn⸗ perſonal ohne Ausnahme bei der ſtrengen Beachtung der Verkehrsvorſchriften mit gutem Beiſpiel vorangeht. Aber auch das iſt bedauerlicherweiſe nicht der Fall. Wie der Poltzeibericht meldet, ſtürzte geſtern nachmittag kurz vor der Halteſtelle Karl Ladenburgſtraße ein 48 Jahre alter Straßen bahnſchaffner, der ſich außer Dienſt befand, beim Abſpringen aus einem fahrenden Straßenbahnwagen. Der Mann verletzte ſich am rechten Auge und an der rechten Hand, ſo daß ihm ein Notverband angelegt werden mußte. N * Angefahren wurde geſtern vormittag auf der Straße zwiſchen R 7 und 8 6 ein 59 Jahre alter Kohlen händler, der einen Sack Kohlen auf dem Rücken über die Straße trug, von einem Lieferkraftwagen. Der Verunglückte, der innere Verletzungen erlitt, fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. * 5 5 * Zu Sachverſtändigen zur Abgabe von Gutachten über die Zuverläſſigkeit von Baugewerbetreibenden wurden vo Miniſterium des Innern für den Bezirk der Handwerks. kammer in Mannheim ernannt: Bauunternehmer C. R. Geyer in Mannheim, Bau⸗ und Maurermeiſter Sauter in Heidelberg, Regierungsbaumeiſter a. D. Her⸗ mann Hopp in Weinheim und Bauunternehmer Johan Schuler in Mosbach.„ Werft keine glühende Aſche in den Müllkübel! Die Unſitte, die noch glühende Aſche in den Müllkübel zu ſchütten, veranlaßte heute früh um.50 Uhr die Inanſpruchnahme des Löſchzuges der Wache II der Berufsfeuerwehr, die nach dem Anweſen Heckerſtraße 45(Almenhof) gerufen wurde. Das Feuer wurde mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Scha it unbedeutend.. Graphologen intuitiv nennen will, ſo darf man hier in a. Tat feſtſtellen, daß auch Intuition in rein praktiſchen Dinge neben rein verſtandesmäßiger Beurteilung einen berechtigten Platz hat, und daß nicht alles exakt meßbar ſein muß, um u tig zu ſein.. 8 Allerlei Miſſenswertes Normalerweiſe kann ein Huhn pro Tag nur ein Ei lege Wenn ein Huhn zwei Eter an einem Tage legt, ſo mu Ei ohne Kalkſchale ſein, da ſich zwei Eierſchalen an Tage im Eileiter nicht bilden können. 5 5* 1 5 N Aus den Schleswig⸗Holſteintſchen Provinzialber vom Jahre 1815 ergtbt ſich, daß in Holſtein, beſonders öſtlichen Teile des Herzogtums ſchon im Jahre 1791 die pockenimpfung von einem Hauslehrer mit gutem Erfolg genommen wurde, indem dieſer ſeine Zöglinge vor den Blat tern ſchützen wollte und ſie mit dem Federmeſſer an der Han impfte. Er ſtützte ſein Verfahren auf die Volksſage, Menſchen, die die Kuhblattern gehabt, nicht von Menſchen⸗ blattern angeſteckt würden. In ein Syſtem gebracht ha 5 Impfung allerdings erſt der eungliſche Arzt Dr. E Jenner, der die erſte fachgemäße Impfung im Jahre 1796 aus führte. 5 5 1 * 85 Die erſten Spargelbeete in Deutſchland wurden in zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angelegt 8 3 Die Namen der Kompaßſtriche, die man jetzt gebrauch ſind von Karl dem Großen auf uns gekommen, der vor rau⸗ ſend Jahren die Namen für die 12 Winde erfand: Nord weſten, Norden, Nordoſten, Oſtnorden, Oſten, Oſtf Südoſten, Süden, Sübweſten, Weſtſüden, Weſten, Weſtnorbden Flämiſche Seeleute gebrauchten dieſe Bezeichnungen un ben ſte vermutlich ausgebaut zu den 32 Strichen, die m fetzt auf dem Kompaß findet Crescentio hat in ſeiner„Na tica Mediterranea“ 1061 eine gedruckte Karte mit beide * Urſprung dieſes Siunbilds iſt unbekannt) und das Kreuz die Berufsausleſe erwieſen iſt. Wenn man das Urteil des deutete Oſten, ein Hinweis auf die Wiege der ch Religion.„„„VVV 4 Seite. Nr. 188 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Mtttwoch, den 8. April 1929 Die Vereinigung ſelbſtändiger Lebensmittelhändler Mann⸗ 5 heim und Umgebung hielt dieſer Tage ihre ordentliche Generalverſammlung ab. An Stelle bes verhinderten Syndikus der Vereinigung, Dr. Simon, erſtattete der 1. Vorſitzende Helffrich den Geſchäftsbericht. Darnach haben ſich bie Beſtrebungen des Vereins im vergangenen Jahr hauptſächlich auf Erreichung zweier Ziele erſtreckt: 1. Trennung von Groß⸗ und Kleinmarkt, 2. Aufhebung der Marktplatzverſteigerun⸗ gen. Bezüglich des 1. Punktes haben ſich die Erwartungen noch nicht erfüllt, da noch keine Klarheit über die Frage„Was iſt Groß⸗ und Kleinhandel“ herrſcht. Was die Beſtrebungen zur Ahſchaffung des Verſteigerungsſyſtems anbelaugt, ſo ſei in dieſer Hinſicht die Hauptarbeit geletſtet worben. In erfreulicher Einigkeit ſeten die Vereinigung ſelbſtändiger Lebensmittelhändler, der Ver⸗ band badiſcher Gartenbaubetriebe, Ortsgruppe Mannheim, und der Verband Deutſcher Fruchtgroßhändler, Berlin, Ortsgruppe Mann⸗ heim, zu einem Hauptſtoß zuſammengegangen. Es ſei auch gelungen, eine Breſche zu ſchlagen. Wenn das eigentliche Ziel noch nicht erreicht worben wäre, ſo würden boch bie Organiſationen nicht ruhen, bis die Feſtung zu Fall gebracht worden ſei. Der Redner ging ſodann auf den Verlauf der Vorauſchlagsbera⸗ kung im Bürgerausſchuß ein, bei der die Marktangelegenheiten be⸗ ſprochen wurden. Unter ſtarkem Betfall der Verſammlung kritiſterte er das Verhalten der Stadtbehörde, die von der Händlerſchaft nicht verſtanden werbe. Wie viel Staub die Verſteigerung der Marktplätze in Fachkreiſen aufwirbelt, beweiſt, daß ſelbſt die Zentralſtelle für Obſt, Gemüſe und Südfrüchte in Düſſeldorf in einem Brief an den Oberbürgermeiſter die Abſchaffung des Verſteigerungsſyſtems for⸗ dexte und ſich bereit erklärte, der Stadtgemeinde Unterlagen für ge⸗ zechte und ſchon erprobte Marktſyſteme zu liefern. Starke Unruhe löſte bas Verhalten des Stabtverordneten Arnold(Soz.) in der Bürgerausſchußſitzung aus, deſſen Ausführungen in Fachkreiſen nicht verſtanden werben. Der Mannheimer Markthandel iſt erſt dann in der Lage, der Bevölkerung billigſte Ware zu bieten, wenn durch billige Platzzuweiſung die Nebenſpeſen auf das geringſte Maß herabgemin⸗ dert werben. Die Mannheimer Händlerſchaft erwartet vom Ober⸗ Bürgermeiſter, ſo ſchloß der Vorſitzende ſeinen Bericht, baldige Ein⸗ löſung ſeines abgegebenen öffentlichen Verſprechens, bald für Ab⸗ ſchaffung des veralteten und ungerechten Verſteigerungsſyſtems Sorge zu tragen. Der bisherige Vorſtand wurde mit Ausnahme bes 2. Schriſt⸗ führers durch Zuruf wiedergewählt. Er ſetzt ſich wie folgt zuſam⸗ men: 1. Vorſitzender: Helffrich; 2. Vorſitzender: K hler; Kaf⸗ ſter: Kornmann; 1. Schriftführer: Rei ſer; 2. Schriftführer: Carbon; Reviſoren: Calm und Welz; Beiſitzer: Fran z und Frau Lenz. Film- Rundſchau Scala und Capitol:„Die weißen Roſen von Ravensberg“ Der Film iſt nach dem Roman der Adlersfeld⸗Balleſtrem gedreht. Wie immer bei der Uebertragung der epiſchen Breite in optiſche Vor⸗ gänge, verſchteben ſich die Zeitmaße. Es bleibt nur eine Folge flei⸗ Figer, ſehr fleißiger Bilder, die aufnahmetechniſch ganz ausgezeichnet ſind. Nur ſollte noch eine Veredlung der Kolportage hinzukommen, die den von der Schilderung des Romans gelöſten Vorgängen eignet. Aber de Filmvorgänge bleiben durchweg von ſener Sentimentalität iner gewiſſen Unterhaltungsliteratur, die als ſtärkeres Reizmittel noch ein wenig kriminaliſtiſche Geheimnistuerei mit hinzu nimmt. Das Spiel von der wegen angeblichen Gattenmords mit Zuchthaus Heſtraften Schloßherrin von Ravensberg und ihrer Tochter zieht vor⸗ Aber, Einige Geſtalten ſind barſtelleriſch ganz intereſſantt die Ravens⸗ bergerin ſelbſt Diana Karen na, dann vor allem der feine, kul⸗ künterte Jack Trevor, ſchließlich Viola Garden in der Molle der jungen Gräfin, eine eigenartige Erſcheinung, der man im Film gern öfter begegnen würde. Palaſttheater Außer den neuen Tonfilmen bietet das Programm zwei Dramen nach Romannopellen. Nach Karl Ettlingers Ullſteinbuch hat man den Deibensweg Benno Stehkragens“ gedreht, die traurige Ballade von ber unglücklichen Liebe eines kleinen Bankbeamten, der zurch eine ſelbſtloſe Tat endet. Der Film iſt gediegen gemacht und erhebt ſich über die Durchſchnittsproduktion durch einen gewiſſen mit⸗ leidigen Ernſt in der Zeichnung des Helden, deſſen Darſteller das Leid des vom Schickſal j ſtiefmitterlich behandelten Jünglings ſehr glaubhaft bdarſtellt.— Der zweite Film„Das Geſtändnis der Dye“ gibt eine Kriminalgeſchichte, Der Mord am Karlsbad“ wie⸗ der, in der Schürzung des Knotens nicht unintereſſant, ſonſt keine Überragende Leiſtung, auch darſtelleriſch nicht. Aus dem Lande g Gewitter an der Bergſtraße * Heddesheim, 2. April. Geſtern abend nach 9 Uhr ſetzte ein heftiger Sturm ein. Bald darauf zog vom Rhein ein rühlahrsgewitter über die Bergſtraße, glücklicher⸗ weiſe ohne Schaden anzurichten. Dagegen hielt der heftige Sturm noch heute vormittag an. Mit dem Viehtötungsapparat erſchoſſen * Vöhrenbach, 2. April. Geſtern abend erſchoß ſich in ſeinem Zimmer mit einem zur Tötung des Viehs beſtimmten Apparat der 1g9jährige Sohn Paul des Metzgermeiſters Will⸗ mann von hier. Der junge Mann, der als williger und arbeitsſamer Burſche allgemein bekannt war, war noch bis 8 Uhr abends auf dem Tanzboden. Darnach begab er ſich nach Hauſe, wo er dann auf ſeinem Zimmer die grauenvolle Tat vollführte. Ein Mieter, der mit ihm das gleiche Zimmer be⸗ wohnte, fand den Unglücklichen fürchterlich zugerichtet tot am Boden liegend auf. Das Motiv zur Tat iſt nicht be⸗ kannt, jedoch iſt das Vorhaben in einem Brief an einen ſeiner Freunde, den dieſer am geſtrigen Tage erßielt, faſt unzwei⸗ deutig zu entnehmen. Die Kieferſchen Millionen * Kehl, 2. April. Die Kieferſche Finanzaffäre, die durch den Tod des Bankiers Georg Scheer eine beſonders trau⸗ rige Note erhalten hatte, erhellt ſich immer mehr. Jedenfalls kann als feſtſtehend angenommen werden, daß der Tod Scheers in urſächlichem Zuſammenhang mit den Erb⸗ auseinanderſetzungen der Familie Ernſt Kiefer in Kork ſteht. Kiefers ganzes Auftreten in der letzten Zeit erſcheint als Bluff und darauf gerichtet, den drohend aufſteigenden Zuſammenbruch hinzuhalten. Schon ſeine Verſchwendertat im Bayeriſchen, wo er auf einem Markt alles Obſt aufkaufte und verteilte und ſpäter ebenſo Geldſcheine unter die Menge warf, erregte größtes Mißtrauen der Banken, die daraufhin den Kieferſchen Konten erhöhte Beachtung ſchenkten. Es mußten nicht bloß Banken herhalten, ſondern auch Private, die ihm Gefälligkeitswechſel unterſchrieben. Die erſten werden jetzt zur Zahlung präſentiert. Die eingeleitete amtliche Unterſuchung wird auch die Kieferſchen Wechſel⸗ geſchäfte, von denen allerhand gemunkelt wird, aufklären. Zu ſagen wagte in der Oeffentlichkeit niemand etwas. Und wer es tat, hatte Beſtrafung zu gewärtigen, wie jener Landwirt, der eine Geldſtrafe zahlen mußte, weil er ſich erlaubt hatte, zu ſagen:„Der Kiefer fährt mit unſerem Tabakgeld Auto.“ Die Paſſiven der Erbmaſſe werden auf etwa 4,5 Mil⸗ [ionen geſchätzt, denen Lebensverſicherungen in Höhe von 5,8 Millionen gegenüberſtehen. Zwei Bauernhöfe eingeäſchert— * Mühlenbach(Amt Wolfach), g. April. Seite morgen zwiſchen 4 und 5 Uhr brach in dem Doppelbauernhof des Joſef Ketterer und der Erben Geſchwiſter Grießen⸗ banm auf der vorderen Faus Feuer aus, das innerhalb kurzer Zeit die Anweſen vollſtändig einäſcherte. Die geſamten Fahrniſſe und Viehbeſtände bis auf zwei Kühe kamen in den Flammen um. Die Bewohner konnten nur mit Mühe das nackte Leben retten. Insgeſamt verbrannten 2 Pferde, 15 Kühe, 10 Mutterſchweine, 40 bis 50 junge Schweine und der geſamte Federvieh und Kleinviehbeſtand. Beide Brandgeſchäbigten ſind nicht verſichert. Der Schaden beträgt bei jedem etwa 70 bis 75 000 Reichsmark, Geſamtſchaden alſo 150000 Mark. Die Brandurſache iſt unbekannt. Zigeunerſchlacht * Kappel bei Freiburg, 2. April, Nach einer Meldung der Freiburger Zeitung fand am Karſamstag abend zwiſchen fahrendem Volk vom Stamme der Schirmflicker und Gäſten der Schauinslandwirtſchaft eine Schlägere! ſtatt, die damit endete, daß der Wirt aus ſeiner eigenen Wirtſchaft ver⸗ trieben wurde. Ein Radfahrer wurde zum Bürgermeiſter geſchickt. Außerdem wurden die Bewohner des Bergmanns⸗ heims am Schauinsland alarmiert. Ferner traf Bürgermeiſter Hummel mit einem Aufgebot von Bürgern im Kraftwagen ein. Nunmehr entwickelte ſich eine regelrechte Schlacht um die Wirtsſtube, bei der es auf beiden Seiten Verletzte gab. Ein Schirmflicker und ſeine Frau wurden feſtgenommen und nach Freiburg verbracht. Ein Dritter ſtellte ſich freiwillig, weil er ſo verprügelt worden war, daß er nicht mehr weiter konnte. Ein Vierter entkam. Gasunglück in Oberbaden— Ein Ehepaar tot * Säckingen, 2. April. In der Gemeinde Oeflingen (Amt Säckingen) ereignete ſich nachts im Hauſe der Fahrrad⸗ handlung Morath ein Gasrohrbruch. Das Gas war, als es bemerkt wurde, ſchon ſo weit vorgedrungen, daß man ein Ehepaar nur noch leblos in der Wohnung vorfand. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungs verſuche blieben erfolglos. Zwei weitere Perſonen, die bewußtlos aufgefunden wurden, konnten ſich bald wieder erholen. Bei dem ums Leben ge⸗ kommenen Ehepaar handelt es ſich um die Eheleute Guſtay Bochtal⸗ Schwarzwälder. Der vom Verbandsgaswerk in Lörrach entſandte Betriebsingenieur, der den Gasausbruch in Oeflingen nachunterſuchen wollte, wurde durch das ausſtrö⸗ mende Gas ebenfalls bewußtlos. Er mußte faſt eine Stunde lang mit den Sauerſtoffapparaten behandelt werden bis es gelang, ihn wieder ins Leben zurückzurufen. Die Nachfor⸗ ſchungen nach der Schadensurſache haben ergeben, daß nicht, wie urſprünglich vermutet wurde, ein Gasrohrbruch in Frage kam, ſondern daß vielmehr das Gas aus der nicht genügend vernieteten Hauptleitung ausſtrömte. Nach Anſicht von Sachverſtändigen würde es ſich, wenn dieſes zutrifft, um eine grobe Fahrläſſigkeit handeln. Die Bevölkerung verlangt eine reſtloſe Aufklärung der Fehlerquelle. Sturmſchaden * Singen, 2. April. Durch den heftigen Sturm in der vergangenen Nacht wurden 12 Maſten der Hochſpannungs⸗ leitung des Kraftwerkes Laufenburg bei Binningen umge⸗ worfen. Dadurch wurde auch die Stromlieferung nach Singen unterbunden und die Giſen⸗ und Stahl⸗ werke ſtillgelegg Von dieſer Stillegung, die nur ganz kurze Zeit andauern dürfte, wurden 1000 Arbeiter betroffen. * * Ottenhöfen bei Achern, 2. April. Beim Umwenden an einer Wegabzweigung fuhr ein Perſonenauto über den Straßenrand und ſtürzte über die ſehr ſteile Straßenböſchung, ſich dreimal überſchlagend in den Friedhof. Die Inſaſſen erlitten keine bedenklichen Verletzungen. Das Auto wurde nicht ſehr beſchädigt. Dagegen wurden etwa ein Dutzend Gräber verwüſtet und zwei Grabſteine umgeſtürzt und zerſchlagen. n Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſalen Wegen Fleiſchdiebſtahls wurde unlängſt ein 22jähriger Ge⸗ legenheitsarbeiter aus Sandhofen zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Heute wurde er wegen einer anderen Sache dem Schöffengericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) vorgeführt. Obwohl ſeine Eltern in Sandhofen wohnen, zog er zu einer anderen Familie. Er will dies darum getan haben, da ihm beim„Stempeln“ ſonſt Schwierigkeiten ge⸗ macht würden. Wenn er bei den Eltern wohne, ſo brauche er kein Geld, heiße es. Der Angeklagte iſt der Unterſchlagung und Urkundenfälſchung beſchuldigt. Seine frühere Braut gab ihm eines Tages 10 Mark zur Bezahlung einer Rechnung. Er behielt aber das Geld für ſich und fälſchte Unterſchrift und Quittung. Vorher ſchon war ſeine Braut mit ihm zu einem Abzahlungsgeſchäft gegangen, um ihm einen Anzug um 85 Mark zu kaufen, wobei ſie den Abzahlungsvertrag unter⸗ ſchrieb. 14 Tage ſpäter war der Anzug von dem Kavalier um 12 Mark verſetzt, wobei er noch die Unhöflichkeit be⸗ ſaß, die Herausgabe des Pfandſcheines zu verweigern. Das Mädchen haftet nun für den vollen Betrag von 85 Mark. Sie iſt eine außerordentlich ſympathiſche und kluge Perſon, so daß man nur bedauern muß, daß ſie an einen ſolch leicht⸗ fepilgen Menſchen geriet. Selbſt der Vorſitzende gab ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck, wobei das Mädchen er⸗ widerte, daß der Angeklagte der erſte Mann iſt, der in ihr Leben getreten ſei. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey gab dem Angeklagten den guten Rat, wieder zu ſeinen Eltern zu ziehen und ſich zu beſſern. Das Urteil lautete wegen Ver⸗ gehens der Unterſchlagung in zwei Fällen unter Anrechnung einer früher ausgeſprochenen Freiheitsſtrafe auf 6 Monate Gefängnis und zur Tragung der Koſten. Dem Angeklag⸗ ten wurde vom Vorſttzenden nachdrücklichſt nahegelegt, in Zu⸗ kunft ein anderes Leben zu führen, da er ſonſt auf der ſchiefen Bahn weiter und noch tiefer ſinken werde. eh. 4 Mit der Hundepeitſche verprügelter Verkehrspoliziſt Ein Verkehrspoliziſt, der ſeit einigen Jahren am Kur⸗ fürſtendamm in Berlin poſttert iſt, hat ſich wohl den hohen An⸗ forderungen, die der großſtädtiſche Verkehr gerade auf dieſer Straße an den Verkehrsſchutzmann ſtellt, gewachſen gezeigt, jedoch nicht den Zudringlichkeiten einer verabſchiedeten Gelieb⸗ ten. Eine Frau von P. deren Mann 1916 als Leutnant ge⸗ fallen iſt, hatte den Oberwachtmeiſter auf ſeinem Verkehrs⸗ poſten kennen und lieben gelernt. Als eines ſchönen Tages das Verhältnis in die Brüche ging, verſuchte Frau von P. immer wieder, die Beziehungen zu dem Verkehrsregler neu aufleben zu laſſen; es kam mehrfach auf dem Kurfürſtendamm zu erregten Szenen zwiſchen ihr und dem Poliziſten. Schließ⸗ lich lauerte ſie ihm eines Tages vor der Revierwache in der Bayreutherſtraße auf und bearbeitete ihn gründlich mit einer Hundepeitſche. Der Beamte konnte nichts anderes tun, als die gefährliche Freundin mit auf die Wache zu nehmen, wy er ſie, da ſie ſich auch dort ungebührlich benahm, ſchließlich in eine Zelle ſperrte. Die Folge war die Einleitung eines Straf⸗ verfahrens, über das vor dem Schöffengericht Charlotten⸗ burg verhandelt wurde. Wegen Beleidigung und Körperver⸗ letzung wurde die rabiate Freundin, die von dem Vorſitzenden wiederholt erſucht werden mußte, ſich dem vor Gericht üblichen „Verkehrston“ anzupaſſen, zu 400 Mark Geldſtraſe ver⸗ urteilt. a * g Jahre Gefängnis für einen betrunkenen Chauſſeur. Eine außerordentlich ſchwere Strafe verhängte das Schöffen⸗ gericht Wedding über den Kraftwagenführer Otto For⸗ manſky, der in der Trunkenheit am 27. Oktober den ſchweren Zuſammenſtoß des von ihm geführten Laſtkraftwagens mit einem Straßenbahnzug und damit den Tod von zwei Menſchen und die Verletzung weiterer 40 Fahrgäſte der Straßenbahn verſchuldet hatte. Das Gericht ging über den auf 23 Jahre Gefängnis lautenden Antrag des Staatsanwalts hinaus und verurteilte Formanfky wegen fahrläſſiger Tötung, fahrläſſiger Körperverletzung und fahr⸗ läſſiger Transportgefährdung zu 3 Jahren Gefängnis. Schluß des redakkſonellen Teils Moderne Gardinen und Fensterdekoranonen werden am vorteilhaftesten direkt von der Fabrik ohne Zwischenhandel bezogen Wir sind in Deutschland die elnzige großs Detailfirma mit umfangreicher Weberei und ausgedehnter Fabrikation, daher die großen Vorteile, Unsere Preise sind sehr billig und unsere guten bewährten Qualitäten— bei glößgter Muster- Auswahl— sind überall beliebt und Werden bevorzugt. 8350 Werkaufshus in Mannhelm nur 5 4, 1— Strohmarkt Planken Eugen Kentner.-G. 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Es ſei aleich voraus geſchickt, daß für derartige Aufnahmen keine beſonderen Vorrichtungen an der Camera erforderlich ſind, es iſt jede Camera, ob Platten⸗ oder Film⸗Camera, da⸗ für geeignet, einerlei, ob die Objektive lichtſtark oder licht⸗ schwach ſind. Nun aibt es eine Reihe künſtlicher Lichtquellen, von teue⸗ ren Heimlampen bis zum einfachen Blitzlichtpulver, und alle ſind bei ſachgemäßer Anwendung brauchbar. Bei unſerem heutigen Beiſpiel handelt es ſich ſa um luſtige Menſchen, die alle möglichſt auf einem Bild zu ſehen ſein wollen, um eine ſchöne Erinnerung an den gemeinſam ver⸗ lebten luſtigen Abend zu haben, alſo um eine Gruppenauf⸗ nahme. Zunächſt hat man ſich der Anordnung der Gruppe zu wid⸗ men, non deren Zuſammenſtellung die Wirkung des fertigen Bildes mit abhängt. Die Gruppierung ſei ſinngemäß zwang⸗ los, nicht ſteif in Photographierſtellung an ein Büfett allt. Einzelne Perſonen ſeitlich zum Apparat gerichtet, am eſten eine der Stimmung entſprechende Haltung einnehmend, tna muſizierend, in tänzeriſcher Poſe, am Spieltiſch, wenn gend möglich vom Hintergrund losgelöſt, damit eine gute mliche Bildwirkung entſteht. Zu beachten iſt auch, daß niegel, Fenſterſcheiben oder ſonſt ſtark reflektierende Gegen⸗ ſtüünde nicht als Hintergründe dienen. Kleine Gruppen können mit einer Objektivöffnung F: 45 und einer Zimmerbeleuchtung von einigen 1090 Kerzen ſogar ohne Zuhilfenahme einer anderen Lichtquelle aufgenommen merden, wenn ſie einigen Sekunden Belichtungsdauer ſtillzu⸗ halten vermögen. Bei ſehr hoch hängender Deckenbeleuchtung, die keinerlei Seitenlicht abgibt, iſt dieſe Beleuchtungsart aber wegen der pielen entſtehenden ſchweren Schattenpartien nur in Ausnahmefällen anzuraten. Die beſte Lichtquelle, um mit den kürzeſten Belichtungen luſtſge Gruppen— vielleicht ſogar von dieſen unbemerkt— feſtzuhalten, iſt das Blitzlicht, weil es ſich im Bruchteil einer Sekunde entzündet und belichtet. Bei richtiger Behandlung iſt es abſolut ungefährlich, gleich⸗ gültig, ob als Patrone benützt oder mittels einer Blitzlicht⸗ lampe abgebrannt. Seine beſte Aufſtellung nimmt man ſeit⸗ lich hinter dem Apparat und auch etwas höher als dieſer vor, etwa in Kopfhöhe der Aufzunehmenden. Dle fertig käuflichen Patronen ſind ſo bemeſſen, daß ſie zur Durchbelichtung einer in einem Zimmer untergebrachten Gruppe völlig genügen. Blitzlicht verurſacht oft ſtörende Schlagſchatten auf der nicht Heleuchteten Seite. Ein Aufhellſchir7m— etwa ein Stück weiße Pappe— mildert dies. Geſchloſſene Augen und ſtarrer Blick kommen nicht vor, wenn der Photographierende die Zimmerbeleuchtung brennen läßt und die Gruppe über den Moment der Zündung im Unklaren läßt. Ein Bogen Seiden⸗ papter in gehörſger Eutfernung vor der Lichtquelle aufge⸗ hängt oder geſpannt, mildert übrigens nicht unbeträchtlich die Harte Beleuchtung, Eine ſehr empfehlenswerte Lichtquelle für alle Arbeiten am Abend ſind die ſog. Heimlampen, die an feder elektriſchen Geckdoſe angeſchaltet werden können und mit großer Kerzen⸗ irke genügende Helligkeit verbreiten, um mit kurzen Sekun⸗ denbelichtungen Aufnahmen zu ermöglichen, aber leider noch verhältnismäßig teuer ſind. Auch das Abbrennen von Magne⸗ ſiumband als Lichtquelle zur Aufhellung des Aufnahme⸗ raumes iſt zu empfehlen. Da alle Kunſtlichtarten viele gelben Lichtſtrahlen aus⸗ ſenden, ſo iſt die Benützung von farbenempfindlichem Neggtiv⸗ matertal zu empfehlen. Da es die Films ſtets ſind, ſo iſt beim Platteneinkauf hierauf beſonders zu achten. * In ber Eiſenbahn wird mehr geraucht! Nach den Beobachtungen der Reichsbahn hat im Reiſeverkehr die Zahl der Raucher zugenommen. Bei der Zugbildung wird fetzt daher— wie die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft mitteilt — je eine Hälfte der Abtellung oder Wagen für Raucher und für Nichtraucher vorbehalten, Die bei ungeraden Zahlen überſchüſſigen Wagen oder Abteilung werden als Raucher⸗ abteilung beſtimmt. der Fußballtrainer A rank, Gardinen oder andere Einrichtungsgegenſtände n ge⸗ Sportliche Rundſchau Aus dem Fugenoheim des Sz. u. EB. Kurſe für Uebungsleiter Seit Karfreitag läuft im Jugendheim Wilhelmshöhe in Ettlingen der Lehrgang für Uebungsleiter aus kleinen Fußball⸗Vereinen, der voll belegt iſt. Die Vertreter dieſer kleinen Vereine freuen ſich außer⸗ ordentlich, daß ihnen ſeitens des Verbandes Gelegenheit geboren wurde, Einblick in die Aufbauarbeit des Verbandes zu nehmen und das Jugendheim als Stützpunkt für die Ausbildung von Uebungs⸗ leitern für die Vereine kennen zu lernen. Selten ſind Kurſiſten ſo Überaus eifrig bet der Arbeit geweſen, wie dieſe Herren, die erkennen, daß das, was ſie hier lernen, das unbedingt notwendige Rüſtzeug für ihren Uebungsbetrieb darſtellt, von dem ſie aber bisher nur wenig Ahnung gehabt haben. Verſchiedentlich kam ſchon von den Kursteil⸗ nehmern zum Ausdruck, daß ſie natürlich mit ſolchen Unterlagen einen ganz anderen Uebungsbetrieb in ihren Vereinen aufziehen könnten. Die Dozententätigkeit hat eine weſentliche Erweiterung erfahren, da neben den Herren Oberregterungsrat Broßmer vom badiſchen Kultusminiſteritum, Direktor Eichler, Landesturnanſtalt Karls⸗ ruhe, Profeſſor Wegele und Turn⸗ und Sportlehrer Linne bach⸗ Karlsruhe auch Dr. Voegtle für die geſamte ſportärztliche Bera⸗ tung und Ueberwachung ſich zut Verfügung geſtellt hat. Neuerdings iſt für praktiſche Mit it zur Entlaſtung des Verbandsſportlehrers Fönir Karlsruhe), gewonnen worden, der ſchͤn am Karfreitag nacſmittag ſeine erſten Unterrichtsſtunden ab⸗ gehalten hät die ſehr ſtärken Anklang fanden. Ueber Oſtern end auch die Jugendlichen der fünf erſten Steger⸗ vereine des vorfährigen Jugendmehrkampfes anweſend, die der Verband koſtenlos untergebracht hat. Dieſe Burſchen aus Katſers⸗ lautern, Wiesbaden, Schwenningen, Fürth und München machen einen fabelhaft guten Eindruck in körperlicher und geiſtiger Bezie⸗ hung und fühlen ſich natürlich beſonders wohl im Jugendheim. Die neue Tennis⸗Platz⸗Anlage des Grün⸗Weiß Tennis⸗ und Turnierclubs e. V. in Mannheim Der Rohbau des Elubhauſes ſollte noch vor Eintritt der kalten Witterung unter Dach kommen, die großen Erdbewegungen für die Platzanlage vor dem erſten Schnee fertiggeſtellt ſein. Der außer⸗ gewöhnlich kalte Winter dieſes Jahres hatte die Bau⸗ und Erd⸗ arbeiten auch hier vorzeitig erſtarren laſſen. Mit der erſten warmen Frühlingsſonne hat man die Arbeit wieder aufgenommen, und ſeit drei Wochen verſucht die zwei⸗ bis dreifache Zahl von Arbeiterhänden drei verlorene Monate einzuholen. Schon ſeit einigen Tagen rollen die plättenden Walzen über die Hälfte der planterten Plätze. Schlacken werden aufgelegt, das Dach des Clubhauſes wird aufgeſetzt und die errichteten Gitter verkünden, welech Wandlung die Rübenſelder des vergangenen Herbſtes durchgemacht haben Trotz des ungewöhnlich kalten Winters, der alle Arbeiten unterbunden hatte, ſoll in ca, vier Wochen ole Hälfte der Plätze in Benützung genommen werden. Schon vorher wird vorausſichtlich den Mitgliedern anderwärts Spielmög⸗ lichkeit, auch mit dem in dieſem Jahre vom Grün⸗Weiß verpflichteten Trainer geboten werden können. Dee feierliche Eröffnung dieſer für Mannheim bedeutſamen Tennis⸗Anlage ſoll etwa Anfang Juni er⸗ folgen, wenn die Geſamt⸗Anlage ſertig, die gärtneriſche Ausgeſtaltung vollendet, und das mit den neueſten Errungenſchaften ausgeſtattete Clubhaus ſeine gaſtlichen Räume öffnen kann, Motorloſer Flug Darmſtadt Bruchſal Bei friſchem Wind(—7 Meter(Sek.) ſtartete am Dienstag die „Darmſtadt“ der Akademtiſchen Fliegergruppe Darmſtadt, ein be⸗ währtes Segelflugzeug, um 13.53 Uhr unter Führung des bekannten Piloten Nehring, von einem Hang bei Malchen, etwa 7 Kilo⸗ meter ſüdlich von Darmſtadt, an der Bergſtraße. Es ſollte ein An⸗ griff auf den von der„Grünen Poſt“ ausgeſetzten Fernſegelflug⸗Preis unternommen werden. Bedingung iſt zurückgelegte direkte Ent⸗ fernung von über 100 Kilometer.(Weltrekord im Fernſegelflug 72 Kilometer, Waſſerkuppe(Rhön.]— Eiſenach, geflogen von Nehring auf der„Darmſtadt“). Um den Preis zu erringen, hätte mindeſtens Karlsruhe erreicht werden müſſen.— Nach glattem Start zog Nehring einige Kreiſe über dem Startpunkt 380 Meter u. NW.), wobei weſentlich an Höhe gewonnen wurde. Dann entſchwand er den Blicken am Melibokus. Bei Weinheim verlor er infolge flauen Windes ſtark an Höhe, konnte aber am Steinbruch bei Schriesheim wieder aufholen und erreichte 580 Meter. Dann ging es nach Süden. Die größte Schwierigkeit, deſſen war man ſich von vorneherein be⸗ wußt, iſt, über die ziemlich ebene Gegend zwiſchen Bruchſal und Karlsruhe hinwegzukommen. Iſt Karlsruhe einmal erreicht, ſo bietet der Schwarzwald genung Aufwind, um dann auch bis Freiburg ober noch weiter ſüdlich zu kommen. Um 15.37 Uhr erfolgte die Lan⸗ dung etwa 500 Meter füdlich von Ubſtadt, etwas nördlich von Bruchſal. Die zurückgelegte Entfernung beträgt 70,5 Kilometer. Bedenkt man, daß die Rhön ein erprobtes Segelfluggelände iſt, und baß der oben erwähnte Rekord erſt nach ungefähr 8 Jahren Segel⸗ flug, aufgeſtellt wurde, ſo kann das erzielte Ergebnis, der erſte Segelflug längs der Bergſtraße, als ſehr zufriedenſtellend und viel⸗ verſprechend bezeichnet werden. Die Verſuche werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden. B. [Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 4. April Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4, Königswuſterhauſen(Welle 1638 20 Uhr: Sende⸗Spiele: Der lachende Ehemann, Operette in drei Akten, anſchließend Tanzmuſtk. Breslau(Welle 321,2) 20 Uhr: 1 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik rankfurt(Welle 421,3) 12.30 Uhr: Buntes Programm, Voxplatt., 16.85 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20.15 Uhr: Konzert des Wig⸗ gelaar⸗Quartetts des Rundfunkorcheſters, 21 Uhr: Der tapfere Soldat, Operette ei Akten. Hamburg(Welle 5) 19.55 Uhr: Aus dem Kieler Stadttheater: Lucio Silia, Oper in Frei Akten, 23.80 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 280,4) 20 Uhr: Uebertragung von Berlin. Langenberg(Well 5 8 Uhr: Mittagstonzert, 17.45 Uhr: Veſperlonzert, 20 Abendmuſik, 20.45 Uhr: Herodes und Marianne, Tr e fünſ Aufzügen. Leipzig(Welle 361,9) ragung von Berlin, 22.80 17 Hebe n 20 Uhr: Opernabend, 21.15 Uhr: Engliſche Literatur. München(Welle 536,7), Katkſerslautern[Welle 272,7 12.55 Uhr: Mittagskonzert, 17.30 Uhr: Konzert, 21 Uhr: Makart⸗ bouquet und Kakteenbrett, Bunte Stunde. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Tri⸗Ergon⸗Platten, 16.15 Uhr: Von Getiſtern und Geſpenſtern, 19.30 Uhr: Aus dem Konzertſgal der Liederhalle Stuttgart: Kammermuſik⸗Abend, 21 Uhr:; Von Frankfurt: Der tapfere Soldat, Operette in drei Akten. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20 Uhr: Kammerſpiel: Herr Lambertier, 8 Akte, 21.20 Uhr: Orcheſterkonzert. Budapeſt(Welle 345,5) 20 Uhr: Dramatiſche Minſaturen, 21 Uhr: Ungariſcher Kammermuſik⸗Abend, anſchließend Zigeunermuſik, Daventry(Welle 482,3) 19.30 Uhr: Tanzmuſik und leichte Muſtk, 21 Uhr: Orgelkonzert, 23.15 Uhr: Vokalkonzert. Daventry(Welle 11 5 21 Uhr: Konzert volkstümlicher Muſik, 2 Tanzmuſik. Zelle 504,2) 20.30 Uhr: Giuſeppi Veröin und ſein Were ler. Paris(Welle 1744) 21.30 Uhr: Abendkonzert. Prag(Welle 343,2) 19.30 Uhr: Aus dem Smetanaſaal des Repräſen⸗ tattonshauſes: Sinfontekonzert, 22.30 Uhr: Schallplattenmuſik. Mo m(Walle 443,8) 23.45 Uhr: Orcheſterkonzert, Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Bet der roten Brezen, anſchl. Konz. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Streifzug durch Europa, adio-Spezialhaus Gehr. Hettergott 5 Marktplatz 6 2, 6— ſel. 26547 Wir miſſſen immer wieder auf die erſtklaſſigen Valyo⸗Röhren hinweiſen. Machen Sie einen Verſuch damit und Sie werden erſtaunt ſein. Beſonders wenn Sie leiſen Empfang haben, probieren Sie die hervorragende Röhre Valvo IL. 413 D. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(726 Uhr morgens). See Wind 8 85 38 böbe⸗ 3 Wetten 8 2 15 Nicht. Stärke 54 Wertheim 151 W leicht] Schnee Königsſtuhlf 563 W u8ſchw.] Regen Karlsruhe 120 W leicht] bedeckt Bad.⸗Bad 21387 SW mäß.] Schnee Villingen 78¹ W leicht 1 ſyeldbg. Hof 1275 mäß. Schnee Baden weil.“ NW ſchw. bedeckt St. Blaſten] 780 SW leicht Schnee Höchenſchw ö Die hauptſächlich aus dem fkandinaviſchen Kältegebiet entſpringende Luftzufuhr hält an. Die Morgentemperaturen liegen in ganz Nord⸗ und Mitteldeutſchland bis zu drei Grad unter Null. Nur im Oberrheingebiet verbleiben ſie etwas darüber. Im Gebirge herrſcht Froſt bis zu minus 7 Grad. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, 4. April 1929: Noch keine weſentliche Beſſerung. — C Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Ahein Pegel 2827 28 80 12 8 Neckar-Wegel 28 27 28 20. 12 a. Baſel A S. Jo 1 Schuſterinſe 1100,83 0,870.83.88, 78 Mannheim.87.89,2.73.72.42 248 20 33225 0 2%(.01201 Segſtſen 14550 1080 1 7060061 Magau 3938,98..77 8550,67 Mannhein.80257 2,702,572 482,46 Jaub 1862 66 0,002 001 9 805 Köln.73(.80195.90.68161 2 Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haes Neue Mannheſmer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E G. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polltik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Rommunalpolitik und Lokales Richard Schönfelder— Snort und Vermiſchtes; Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige Fran; Kircher— Anzeigen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim r Dſe gebe WAIdorAsfo-Z Ig rette Of Nr. 153 8. Seite. r Starke Altimobeanſpruchung der Reichsbank Nach dem Aus weils der Reichsbank vom 28. März hat ſich die geſamte Kapitalanlage der Bank um 777,1 auf 2 581,0 Mill. Lerhöht. Im einzelnen ſind die Beſtände an We chſeln und Schecks um 622,9 auf 2 295,8 Mill./ und die an Lom⸗ bhards um 91, auf 135,1 Mill. angewachſen. An Reichsſchatz⸗ wechſeln wurden 57,0 Mill. 4 aus dem Verkehr hereingenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ind 827,5 Mill. Ain den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat der Umlauf an Reichsbanknoten um 789,0 auf 4 822,0 Mill. Mark, derjenige an Rentenbankſcheinen um 38,5 auf 503,6 Mill. zugenommen. Demgemäß hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 11,7 Mill./ vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit 478,1 Mill./ eine Abnahme um 50,2 Mill. I. Die Beſtände an Gold un d deckungsfählgen De⸗ viſen ſind mit 2 718,7 Mill., alſo um 4„7 Mill. höher aus⸗ gewieſen. Im einzelnen haben bie Beſtände an deckungsfähigen De⸗ ulſen um 31,0 auf 36,0 Mill./ abgenommen, die Gold beſtände dagegen um 35,8 auf 2 682,7 Mill.% zugenommen, da der im Aus⸗ weis vom 15. März erwähnte Goldpoſten, der zur Verſtärkung des Newyorker Depots verſchifft worden war, inzwiſchen am Beſtim⸗ mungsort eingetroffen iſt und daher aus den ſonſtigen Aktiven wie⸗ der in den Golodbeſtand übergeführt werden konnte. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 55,6 v. H. gegen 65,8 v. H. in der Vorwoche, dieſenige durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen 56,4 v. H. gegen 67,3 v. H. * Weſtdewtſche Elektrizitätswirtſchaft AG. in Frankfurt a. Main. Der für den Monat März in Ausſicht genommene Beitritt von rei ſüddeutſchen Elektrizitätsgeſellſchaften zur Weſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchafts⸗A GF. in Frankfurt a. M. hat ſich Verzögert. So haben, dem Vernehmen nach, die Pfal z werke Ac. in Ludwigshafen als bayeriſches Unternehmen und wohl nach Absprache mit der Bayernwerke AG. mit Rückſicht auf die ſchwebenden Zufammenſchlußverhandlungen der AG. für Deutſche Elektrizitäts⸗ wirtſchaft AG., Berlin(Elektrowerke, Preußiſche Elektrizitäts AG. und Bayernwerke Ag.) und der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchafts⸗ Ach. Frankfurt a. M.(Badenwerk, Braunkohleninduſtrie AG.„Zu⸗ Bunft“, Elektrizitätswerk Mark AG., Mainkraftwerke Ach, RWé. und und Vereinigte Elektrizitätswerke Weſtſalen Gmöß.), die offenbar in micht allzu langer Zeit abgeſchloſſen werden ſollten, ihren Beitritt zu⸗ rückgeſtellt. Auch die Württembergiſche Sammelſchtenen AG. in Stuttgart hat, wie man weiter hört, ihre Beitrittserklärung worläufig zurückgeſtellt. Ebenſo ſind die Verhandlungen mit der Heſſiſchen Eiſen bahn AG. in Darmſtadt und der Rhein ⸗ gau AG. in Worms noch in der Schwebe, ob aus dem gleichen Grunde, wie bei der Pfalzwerke AG., iſt fedoch nicht bekannt. 2: Schieß⸗Defries AG. Düſſeldorf.— Wieder 7 v. H. Dividende. Die Gefellſchaft, deren Aktienmaforität(Geſamtkapital 8 Mill. /) ſich bekanntlich im Beſitz dex Maſchinenbau⸗Unternehmungen AG.(De⸗ mag⸗Konzern) befindet verteilt auch für 1928 wieder eine Div' dende von 7 v.., wobei die anläßlich der letzten Sanierung geſchaffenen Mill. 4 Aktien erſtmaltig voll an der Ausſchüttung teilnehmen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, die ſich mit der des Vorjahres wegen der damals darin verbuchten Santerungsgewinne nicht ver⸗ gleichen läßt, erſchetnen ein Bruttoüberſchuß von 2,931 Mill., da⸗ gegen Handlungsunkoſten 1,799 Mill. /, Zinſen 118.769% und Ab⸗ ſchreibungen 401 209 /, ſodaß ein Reingewinn von 776707% verbleibt. Hiervon erfordert die 7 v. H. Dividende 560 000, während 26 400„ an den Aufſichtsrat und 190 807/(164837) an den Vortrag auf neue Rechnung gehen. Der Umſatz(1927 7400 Tonnen im Werte von 11,368 Mill. 4) konnte trotz der öwöchigen Betrtebsſtillegung um 10 v. H. geſteigert werden, wobei ſich im Auftragseingang eine ſtarke Verſchiebung der Inlandsbeſtellungen zugunſten der Auslandsauf⸗ träge bemerdbar machte. In das neue Geſchäfts jahr habe wan einen Auftragsbeſtand in annähernd der gleichen Höhe wie im Vorjahre mit hinüber genommen, der der Belegſchaft für ca. 5 Mo⸗ mate Beſchäftigung bietet. Der Auftragseingang aus dem Auslande war bisher befriedigend, dagegen ſetzte ſich die im vorigen Fahre be⸗ gonnene Zurückhaltung der Inlandskundſchaft bis jetzt fort. 27: Oskar Skaller AG. in Berlin. Der AR. ſchlägt eine Divi⸗ bende von 8(i. V. 6) v. H. vor. Die Tagesordnung der HV. enthält auch einen Antrag auf Aenderung des Geſellſchaftsvertrags dahin, daß bie Vorzugsaltien auch vor dem 1. Januar 1932 rückzahlbar ſind. 22 Auſtria Tabakwaren(0Oeſterreichiſche Tabakregtie) Gmb. München.— Peruſa Zigarettenfabrik GmbH., München. Die Auſtria Tabakwaren Gmoß. München, die bekanntlich die Herſtellung und den Verſchleiß der Produkte der öſterreichiſchen Tabakregie in Deutſchland betreibt, wird, wie wir hören, demnächſt auch die Herſtellung der Er⸗ zeugniſſe der Peruſa⸗Zigaretten fabrik Gmbcb. München in ihren Betrieb mit übernehmen. Gleichzeitig ſoll dann in die design Fabrikationsgebäude der Peruſa⸗Zigarettenſabrik ein Teil er Herſtellung der Zigarren⸗ und Virginier⸗ Produktion der Auſtria verlegt werden, deren ſtarke Abſatzſteigerung ſchon ſeit langem eine Erweiterung der Produkttonsräume dringend notwendig erſcheinen läßt. Die Rheinſchiffahrt im März Nach der Wiederaufnahme Der Beginn des Monats März ſtand noch unter dem ſtrengen Froſtes, der die Vereiſung der Rheinwaſſerſtraße weiterhin begünſtigte. Die im Monat Februar aufgetretenen Eis ver⸗ ſetzungen nahmen erheblich an Stärke und Ausdehnung zu und trotzten der allmühlich einſetzenden Erwärmung ziemlich lange. Erſt in der Zeit vom 11. bis 14. d. Mts. geriet das Eis an mehreren Orten in Bewegung, nachdem an den gefährdetſten Stromſchnellen Sprengungen vorgenommen und Eisbrecher eingeſetzt worden waren, um den Abtrieb der Eismaſſen zu beſchleuntgen. Es gelang, noch im letzten Augenblick die in bedrängter Lage befindlichen Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen, oder doch, ſo gut es die gegebenen Verhält⸗ niſſe zuließen, zu befeſtigen, um vorauszufehende Beſchädtgungen auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken Mit dem 13. ds. Mts. lief der Schiffahrtsſchluß im Bereich der Dutsburg⸗ Ruhrorter Häfen offt⸗ stell ab. 8 Schneller als man annehmen durfte, führten die Am ſetfungs⸗ arbeiten auf dem Rhein⸗Herne⸗Kanal zum Erfolg, ſodaß ⸗he⸗ Zeichen Oberrhein eine beträchtliche Einſchränkung der Abladetieſe brachte. Viele von Rotterdam kommende und für den Oberrhein beſtimmte Schiffe mußten geleichtert werden. Der Verkehr in den Rotterdamer Häfen war in den erſten Tagen geradezu ſtürmiſch. Vorwiegend wur⸗ dun Erzladungen, die der Verſendung harrten, abtransportiert. 5 Da ſich zunächſt alles auf den Rotterdamer Platz konzentrierte, war das Geſchäft von Ruhrort nachdem Oberrhein, wohin bereits am 12. März die erſten Schleppzüge gingen, zu Anfang nicht ſo lebhaft. Anders dagegen der Verkehr von Ruhrort zu Tal, wohin die Exportkohlenverladungen unverzüglich in erheblichem Umfange einſetzten, ſodaß der in Ruhrort vorliegende Kahnraum in kurzer Zett aus dem Markt genommen war. Die Nachfrage hält auch zurzeit noch an, und es wird nicht damit gerechnet, daß hier ein plötzlicher Um⸗ ſchwung in dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage eintreten wird. 0 Der Frachten markt war infolge der ſtürmiſchen Nachfrage allerorts feſt. An der Schifferbörſe zu Duisburg⸗Ruhrort notierte die Bergfracht nach Mannheim in der Zeit vom 16. bis 20. Mürz 180% bei ganzer Lade⸗ und Löſchzeit. Daneben wurde ein retts am 17. d. Mts hier die Schiffahrt wieder aufgenommen werden[Tagesmietſatz von 6 Pfg. bei 20 Tagen Garantie frei Rücklieferung konnte. Am längſten war der Verkehr auf m Main ge⸗ ſperrt, weil dort erſt der Abgang des Eiſes vom Sberfafn abge⸗ wartet werden mußte, ehe man daran gehen durfte, die Wehre wie⸗ der zu ſtellen. Damit wurde am 21.§. Mts. begonnen und zwei Tage ſpäter war auch auf dieſer Strecke die Schiffahrt wieder offen. Die Fahrt nach Bafel konnte im Berſchtsmonat infolge des niedrigen Waſſerſtandes nicht aufgenommen werden, während der Kanal Straßburg⸗Baſel nur bis zum 15. 3. geſperrt war. Der Waſſerſta nd, der während der Eisverſetzung örtlich ſehr verſchieden war, ſank vom 10. auf den 11. d. Mts. von 3,62 Meter auf 1,71 Meter Cauber Pegel und weiterhin unter mehrfachen Schwan⸗ kungen bis auf 1,59 Meter am 22. 5. Mts. Dank reichlicherer Zu⸗ flüſſe vom Oberrhein ber hob ſich der Spiegel von da ab ein wenig und erreichte am 88. d. Mts. bei 2,10 Meter einen Höchſtſband, der ſich bis zum Monatsende auf 1,82 Meter ermäßigte. Z. Zt. wird auf 2,30 Meter abgeladen. Wie zu erwarten war, ſetzte mit Wieder au fnahme der Rheinſchiffahrt ein lebhaftes Geſchäft ein. Die Nach⸗ rage nach Kahnraum war allgemein groß, und es war nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Duisburg ⸗Weſel ziemlicher Mangel an Schiffen zu bemerken, da der lange Winter vor allen Dingen in Rotterdam zahlreiche Kähne feſtgehalten hat, die nun alle mit Ladung bergauf kommen und erſt gelöſcht werden müßen. Weſentlich trug zu der Verkuyappung des Kahnraumes auch der Waſſerſtand bel, der ſelbſt nach Eintritt wärmerer Witterung infolge Fehlens jeglicher Niederſchläge auf einer geringen Höhe blieb und für Fahrten zum Ruhrort feſtgeſtellt, der ſich allmählich gegenüber dem Tonnenſatz durchſetzte und vom 22. ab auf 8 Pfg. erhöhte. Die Talfracht nach Rotterdam ſetzte am 18. 5. Mts. mit 1,60/ einſchl. Schleppen ab Aheinzechenhäfen ein, erhöhte ſich am 14. auf 1,75 bis 1,80/ und am 20. auf 1,95 bis 2 4, um fortan unverändert zu bleiben. Für Ka⸗ nalplätze wurde allgemein ein Zuſchlag von 20 Pfg. gewährt. No⸗ tterungen für Tagesmiete kamen hier nicht zuſt ande. Nicht minder wie die Frachten vermochten auch bie Schlepp⸗ atze kräſtig anzuziehen. Vor allen Dingen in Rotterdam ſetzte mit Wiederaufnahme der Schiffahrt eine ſtürmiſche Hauſſe ein, die faſt alle Reedereien dazu veranlaßte, ihre Hauptſchleppkraft nach Rotterdam zu ztehen. Infolgedeſſen gingen hier die Schlepplöhne allmählich zu⸗ rück und erreichten, nachdem die hier angefammelten Schleppgutbe⸗ ſtände aufgeräumt waren, wieder einen normalen Stand. Der Berg⸗ ſchlepplohn von Ruhrort nach Mannheim ſtellte ſich auf den ſeit langer Zett nicht mehr gezahlten Preis von 1,50/ und ver⸗ mochte ſich dadurch, daß erhebliche Schleppmengen von Rotterdam nach hier kamen, vorläuſig auf dieſer Höhe zu halten. Auf die Talſchlepy⸗ löhne ſowohl von Mannheim als auch von Ruhrort aus wurden in den erſten Tagen der Wiederaufnahme des Betriebes Zuſchläge bis zu 800 v. H. gezahlt. Wie die Schiffahrt ſo lagen auch die Um chlags betriebe der Duisburg⸗Ruhrorter Häfen in der erſten Hälfte des Monats noch ſtill und vermochten darüber hinaus erſt allmählich wieder in Gang zu kommen. Der zu erwartende Güterandraäng fetzte mit Beginn des letzten Monatsdrittels ein, ſodaß im Augenblick die Umſchlagsbe⸗ triebe im allgemeinen gut beſchäftigt find. .. df ã ĩͤvVvddbf. Anausgeglechene Vörſen Mannheim ruhig Die Lage am Geldmarkt war heute etwas entſpannt. Die Ten⸗ denz der Börſe war daher gut behau ptet, wobei das Geſchäft allerdings weiter recht ruhig blieb. Bankaktien waren heute überwie⸗ gend beſeſtigt; höher notiert wurden Basdiſche Bank, Creditbank und Süddeutſche Disconto. Von Verſicherungsaktten konnten Bad. Aſſe⸗ kurang auf 224 anziehen, Brauereiaktien ölteben unverändert. Am Induſtriemarkt beſtand wieder Nachfrage nach Mannheimer Gummi und Südd. Zucker zu erhöhten Kurſen. Nach Kursſtreichung wurden Nähkaiſer mit 27,5, ferner NSu. exkl. Barvergütung mit 11,5 notiert, Etwas abgeſchwächt waren Linoleum, Wayß u. Freytag, Weſteregeln und Waldhof. Schluß der Börſe war abgeſchwächt. Frankfurt leicht erholt Von der feſteren geſtrigen Newyorker Börſe Verfaſſung der Geldmarttverhältniſſe am dortigen Platze angeregt, konnte ſich heute eine allgemeine Beru hi gung durchſetzen. Die Spekulation zeigte jedoch immer noch wenig Unternehmungsluſt, da Aufträge von Auslandsſeite nur in geringem Maße vorgelegen haben. Zur Zurückhaltung mahnte auf der anderen Seite der zum Quartalsultimo ſtark angeſpannte Reichsbankausweis ſowie dle jetzt erſt in ein kritiſches Stadium tretenden Reparationsverhandlungen. Das Geſchäft konnte ſich aus dieſem Grunde nur g bgernd entwickeln. Auch das Ausland betetligte ſich nur ſehr mäßig am Ge⸗ ſchäft, da auch von dieſer in der letzten Zeit für die Börſentendenz maßgebenden Seite dem Neparationsproblem jetzt mehr Beachtung entgegengebracht wird. Die Grundſtimmung war aber trotz⸗ dem freundlich und ein gewiſſer Optimismus blieb vorherrſchend. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren bei den bevorzugten Werten Kursbeſſerungen zu verzeichnen, die jedoch verhältnismäßig gering blieben und nur ſelten 17 v. H. erreichten. An den Neben⸗ märkten blieb die Kursgeſtaltung uneinheitlich, teilweiſe traten auch auf Realiſationen kleinere Rückgänge ein. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft weiter zuſammen, da Anträge kaum mehr vorlagen. Die Stimmung war luſtlos, die Kurſe blieben meiſtens behauptet. Nur vereinzelte Elektrowerte konnten um Bruch⸗ teile eines Prozentes anztehen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. etwas angeſpannt. und der befſeren Berlin ſchwankend und ſchwächer Die Nachrichten, die für die heutige Börſe vorlagen, waren mehr oder minder ungünſtig. Da aber die befürchtete Distontveränderung in Newyork nicht eintrat und die Börſe daraufhin drüben einen feſten Charakter gezeigt hatte, glaubte man im hieſigen Vormitta 9 85 verkehr ebenfalls freundlicher geſtimmt fein zu dürfen. Noch vor⸗ börslich wurden, beſonders am Elektromarkte, Deckungen der Baiſſe⸗ ſpekulation vorgenommen, die das Kursniveau um 2 bis g v. H. über oͤte Frankfurter Abendbörſe von geſtern hoben. Zu den erſten Kurſen war dann aber wieder eher Ware da, ſo daß die Gewinne des Vormittags meiſt wieder verloren gingen. Verſtimmend wirkte der ſelbſt für einen Quartalsausweis ſtark angeſpannte Reichsbanlaus⸗ weis. Der Anleihemarkt war heute lebhafter, Neubeſitz⸗Anleihe aufaugs bis.40 höher, ohne daß man einen Grund für diefe Bewe⸗ gung hören konnte Ausländer geſchäftslos. Pfandbriefe ſtill. Geldmarkt ziemlich unverändert, Tagesgeld 7,5 bis 9,5. Monats⸗ geld 7,5 bis 8,5 v. H. Warenwechſel ohne Umfatz. Der Verlauf brachte mehrfache Schwankungen, zunächſt ſchwächer entwickelte ſich am Elektromarkte unter Führung von Stemens, RW. und Schuckert Geſchäſt und beeinflußte die übrige Börſe, auch Kupferwerte ſanden ſtärkere Beachtung, ſpäter wurde es dom Kunſtſeidemarkte aus⸗ gehend aber wieder ſchwächer. Bemberg und Glanzſtoff verloren je 5 v. H. gegen den Anfang. Der Kaffa markt lag ruhig, doch be⸗ trugen die Kurs veränderungen 1 bis 3 v.., wobei Kurserhöhungen etwas überwogen. Im weiteren Verlaufe blieb die Tendenz un⸗ ausgeglichen und neigte überwiegend zur Schwäche. Die Bezugs⸗ rechtnotierung von Bemberg(65,25, d. h. ca. 8 v. H. unter Parktaät bei einem Umſatz von 400 bis 500 Mill) verſtimmte, auch die erneute Be⸗ ſeſtigung des Dollars bei ſbarker Nachfrage beunruhigte. Die Börſe ſchloß ca. 1 bis 3 v. H. unter Anfang. Bemberg verloren 15, Glanz⸗ ſtoff 11,5, Tietz 6 und Salzdetfurth 7 v. H. In Mansſeld und Otavt war bei erhöhten Kurſen ſtärtere Nachfrage, auch Hohenlohe 3,5 v. H. höher. Burbach 226,5, Kaltinduſtrie 288,5,— Im internationalen Deviſenmarlte zog der Dollar gegen Reichsmark weiter an, der Kurs ſtellte ſich auf.2170. Dagegen gaben die europäiſchen Valuten 8915 und zwar London.8524 nach.8528. Paris.60,75 nach.9076, Hol⸗ land 4006,5 nach 4007, Schweiz 1928,75 nach 1924, alles Newyorker Uſance. Spanien geſchäftslos 32.10 gegen London. Termindollar gegen Reichsmark auf ein und drei Monate unter Kaſſe angeboten. del Stückenotterungen in Mark je Stuck Mannheimer Effektenbörſe 2. 8 2. 3. 2. 9. ea. St.- H. 27 77,, gubwigsh. A. Br. 220,0 220,0 10% Grkr. M. Bü. 128,0 125, Dead Kom. Gd 38,— 88.— Pfälz. Preßhefe 136,0 186,0 15%„„ 9A. 140,0 140.0 % hafenstadt 91,75 91,75 Schwartz Storch. 166,0 166,0 g 8 10% Mhm. Gold 102,2 102,2 Werger Worms 204,0 204,0 Karlstr. Näh Haid 16750 168.0 5% 6551 f, 560„, 9 ee 4 old 78.— ad. Aſſekurang 220,0 224,0 25 5 % eren gb. 24 136.0 135.0 Fonfinen Perf. 9.— 90.. Pana. Gummi 10.— 8 Mannh. Verſich. 153,0 153.0 Neckarſulm Ihrz.—, 5 N Pfälz. Müblend.—.— Badiſche Bank„187,0 169,0 Bfälz Popoth. B. 185,0 155.0.-G. f. Seilind. 65, Pottl. Zem. Heid 149.0 148,0 Ah. Hypoth. Bk. 202,0 204.0 Brown, Boveri 152,0 152,0 Nh. Elektr. A. G 172,0 172,0 5 debitbank. 120,5 121,0 Daimler⸗Benz 61.— 60.— Kheinmüblenw.——— Südb. Disconto. 180,0 181,0] Deutſche Linol. 562.0 355,0 Südd. Zucker„ 149,0 150,0 Enzinger Union 34,— 64,— Verein diſch Self. 71,.— 7 Durkacher Hof 185,0 135,0 Gebr. Fahr. Wayß& Freytag 186.0 183,0 Eichbaum. 800,0 300,0 J. G. Farben. 2570 254.0 Zelle Waldhof 474,0 2710 Frankfurter Börſe Barmer Bankn 145.5 145.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 158.0 157.5 Tom. u. Privatb. 2.0 201,0 Darmſt. u. Nat. 289,5—. Feſtverzinsliche Werte 82% Reichsanl. 9 87.50 Montan-Aktien Eſchwell. Bergw 214.0 214.0 8„ Gelſenk. Bergw. 132,0 132,6 Ablöſungſch. 1. 12,55 12,50 Peutſche Bank 169.7 109.5 Harp. Bergbau 137,0 180 0 ohne 39,— 88,75 lſe Bgb. St. A. 220,0 219.5 D. Effekten Bank 125.0 125.0 D. Hype u Wechſ. 128,9 146.0 .leberſee⸗Bank 108,5 108.0 D. Vereinsbank. 102,0 102.0 NS—.——.— — Aßzanw. ee e 4% 9 14..88.70 8% udwigsh. 2991,65 91,85 Disconto⸗Geſ.. 160,0 160,5 Klöckner.... 109 2108.0 10% Mom. Gd. 25 101.0 102,0 Dresdner Bank 173,2 172,2 Mannesm.⸗R. 118,5 89* 5 3 8 19 1 125.9 Mansfeld Akt. 136,8 138,2 5 2 0„ Frkfrt. Hyp.⸗ 5148, 0„My. 28 78,— 76.— Metall. u. M- 140 5 140.0 Otavi⸗Minen. 71.50 82 Preuß Bal 5 15 Miitelb. Ed.-S. 190,0 189,0 Phönix n 94.45 82% Preuß. Rogg. 9,40 9,40 Nürnbg. Verein 150,0 150,0 Rhein. Braunk—.— Kalt Aſchersleb. 243,2 246,0 KaliSalzdetfurth 368.7 Kali Weſteregeln 247,0 241.0 Südd. Feſtwö 2,03] 2,04 Deſt. Cred.⸗Anſt. 34,40 34,50 Rheinſtahl.. 126,0 ee 0 04 Pf Hyp.⸗Bk..—— 154 5 Salzw. Heilbr. 232,0 284,0 % Grir. M. abg. 15,.— 15, Tellus Bergbau 116.5 119˙5 ..- Don 72,— 72,— Reichsbank. 320.0 819.0 üer eee ee ee en Cadicht 29 127 i Statt derte 2 Fe b g Bein Fes f an s Ber ö ee n 38— 88 Südd. Boden-. 192.9 182.9 Vieltv. Hop. N. 2 35.— 85.— Sſidd. 5 130.0 15 5.93. Wiener Bankver.— 2 1549 1 35.80 86.80 Württ. Notenbk——— Induſtrie-Aktien Eichb.⸗Mannh. 300,0 300. „.—84,.— enninger K. St. 170.0 170,0 5 aa Anlang 249 0248,. 297.9 288.0 4% Nhein. gig 81,81. Frankf An ers. 95,0980, Mainzer St.⸗AM„ 2330 4% Pfäls. Bic. 50,50 80,75 Frkf. R. u. Mito.——. Schöfferh. Bindg. 288.0 358.0 4½% Südb Lig. 79,50 78.80 Mannh. Verſ.⸗S.— Schworz⸗Storch 168,0 166.0 4% einig s 78,— 78.— Werger ae hr... dia—— 78. Transport- Aktien Bank. Artlen gepeg. 127.. Adler leder, 580 85, ö aldeld. Straßb. 56. 56. A. E. G. Si.⸗A. 161.2 179.5 Allg. D. Creditb 134.0 138, Rordd. Llovd. 115,9 118, Aſchaff. Buntp. 167.0 167.0 Zabiſche Bank 168.0 159,0] Deſter.-U. St...,(Bd. Maſch. Dal. 146,5 148,0 5% Bad. Kohlen— l e 2 075 urel 1 Rein Gebher Sch 8 2 100 1974 19470 1 0 1020 100 011 9 7 Bad. U 5—[Geſfürel.—.—, ein. Ge„108.2108, uſchaffbg. gen a 5 ckethal Draht 108.0„ Rheinfeld. Kraf 190,0 189, Zergm Elerte. 780,0,.— Seſbichnaez 1. 92480 89 75 Rhetnetetr. 78e 750 Aug al 55 ald 68.15 90 1 92 8903 1150 Rbein. Braunk. 300.0 287.7 Brem.⸗Beſig. Oel 8,— 69, Gritzner M. Durl. 38— 88.— 2 St. A. 170,0 170,0 152,0 152.0 Srün& Bilfinger 179,0 179, Roeder, Gebr. D. 118.0 114.5 113.0 lleſche Maſch. 37 pammerſ. Spin. 87, 5187) Ahein. Shemotte 59.75 88. 75 Brown Boveri 35 Palcke Malchin 18.5 400 Hann. M. Egeſt. 0.— 49.50 Rhein. 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Sell. u. K.—— 70, ellſt. Berl. 119.5—.— Conti-Caouiſch. 152,2 150,5 Kali. Aſcheral. 42,5 Daimler Denz 60.— Deſſauer Gas 221.8 Dtſch.⸗Atlant⸗X. 181,5 Deutſche Erdöl 19,61 Diſch. Gußſtahl. 88,25 88 2 ucker 149.5 Teleph. Berliner.50 57,50 Thoerls Oelfabr. 94.50 9,35 Eſetz, Leonhard. 203,5 290.0 Transrabio.. 160,0 Enzinger⸗Unton 30,50.. Me; S. g Barziner Papier 38,7 188.7 N 0 ei Sönne. 63.75 64, DeutſcheKabelw. 63,— 8 0 5 San e 280 220 Miag, Mühlb. 8 131.0 S a 0 132,1 Sr ce Maſchſbe. 58.— 54 Kronprinz Met. 82,50 82.— B. B. Frkf. Gummt 1 8 ttling, Spinn. 225. Woenus St.⸗A. 38.— 38.— W. Wolff. 24,0 124.0 Aisch Steinzg. 240,0 Koſſtbänl.“ Hütte 60,— 80.50 Be- Een Foal.. 189,7 aber e Schleich 110.5 110,5 Motoren darm. 58.— 58.— Teuſche Ballo. F ahr Gebr. Birm—. e Motoren Deuz 86,— 68,— Deſch iſengdl. 771 Fanrucdere 8e. 129, 178 g. Slang. Elbf. 479.5 468.0 6, Jarben„ 780./ 283.7 Motor. Oberurs 9,—61,— gegfſtoff Aschſſos. 18.0 102, Deutſche Linol. 36,0 355,2 Slurafücte. 8 887 S. 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Eifendahn 148 0 122,7 Kelchabank„620,0 820 7 5% rg. Ralianl. 6,81 6,91 Hapag 11120 7 14 Crebitbk. 120,721, 8% Roggenwert. 10,— 10.. Südamerika. 187,5 Süddeutſch. Disc. 191,2 131.2 „ Roggenrentb 8,79 88 Hanſa Diſchiff 180.5 158 0 Franff. Allgem. 0 8% Landſch. Rog. 8,60 8, orbd. Llvyb. 115 01141 Stück zu 300 997 995 Verein Elbeſchiff. 46,— 45.50 5% Mexikaner 30,50 80 Induſtrie-Aktien Hecumulateren. 187.5 186.0 18001559 0 1 5 50— 5 o n„. Bank f. el. Werte 18 Aleranderwerk 50— 50.— 40 3 unf, Anl. 1a 35 14, 2 Pant f. Srantad. 74172 5 Ang. Elettr.⸗G. 182.2180 7 4% Zollobl. 1911 1,1011—[Darm Vankver, 145 0145 6 Alſen Portl.⸗Z. 22.0 282,7 5 Fr.-Los 8 18,— Serl. Handelsg. 29 8 229 8 Ammendf. Pap. 168,2 30 ale UnalS er l 18 28 18.— Cem. riet. 202,0 Antal. Kohl. 94, 84,50 8 6⁰ 15 4% Türk. Ad. Anl. 740 7,40 Bank-Artien 4%„Bagd.⸗Eiſ.! 10,60 10.25 40.50 10 60 15 ** Gel- f. ekt. Unt. 40,0 287 Dynamit-Trußt. 116,2 17,0 C. Loren . aſch. 7.—67.— Elektr. gieferung 115,8 378,5 Lüdenſcheid Mer. 108,5 408,5 14 Fefe 245 2 Elktr. Lich u, 02 magtrus.-G. 31.— 32 derer Werke 31. Enzinger ⸗Union 86,50 84,75 Mannesmann 120.0 129 5 175 1 Altal. 248.0 2 EſſenerStelnthi 1890 1510 Marg end z ere 182g de denen 1070 Eſſenerstefn agi 188,5 461,0 Markt u. Kb 1870.184 Bieslech Tonw. 1170 117.0 Id. Lit& C5. 107, 107,0 Naſch. Butan 187,0 12% 5 Metall 39,0 188,5 „ palben, 40.0 252.7 Natel. Laune Sie e eldmüßle Bap. 2, 28275 56, Lind. 105.0160 geahef Verein 120.8 120,7 elten& Guill. 146,7 145, Mez Söhne„05,— 68, ente 81885 1 2 52 rankfurter Gas—.——, iag⸗Mühlen 141,5 15 apt Minen. 71.50 72.— „Feiſter 101,5 104, Nateten Pen 1 8„ 82 peer 7250 1 8,75 3 B 55 eu 5 8 17 5 5 5 0. s getersd bk.. Geiſenk. Bergw. 162,5 184,0 Kecarſulm. rg 12.— 18,— Saen.50 1,50 Genſchom& Go. 6,4. Rordd. Wollkäm. 178,0 178,8 Deutſche Petrol. 7/79 76.— Germ. berſchl. E. Bed. 89.50 ld ortl.-g. 202,0 200, G Gertesheimcklas 134, 139,0 g Orenſt. æ Roppel vun= 97.2 Diamond 26,25 Oſtwerke 254 bo 164.0161. Goldschmidt T5. 22,80 f, 1 Oe s e eie 270 2286 Gritzner Maſch. 87, 87.— Pbönis Bergbau gz. 98,50 Ronnenberg Gebr Graßmann 1. 80.75 Polgphon e Sloman Salpet. 87/2 90. Grun a ilfinger 179.0 178,0 D 28.— Südfee Ppoxpb. 34.— 32.— Sruſchwiz 72,5078,— Reibolg Bap 1180791 1 221 22 ———.— Gebr. Goedhardt 360,2 359,7 2 3 * F 18 Mittwoch, den 8. April 1929 * Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 18 5 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. „Doch, doch, per Radio. Und deshalb muß ſie nun furcht⸗ Har keuſch ſein.“ Sie ſprach ke⸗utſch und ſtieß mit einer mah⸗ lenden Kinnbewegung ihren glattgeſcheitelten Gaminkopf dicht an die bordeaux⸗rote Naſe des Mafors. Sämtliche Damen blickten ſchocktert herüber. ein reizender Abend. Es war 2 Die Baronin, die mit ſchwerfälliger Bewegung ihr Schlaf⸗ tzimmer aufgeſucht hatte, horchte einen Augenblick auf das Pruſten aus dem Badezimmer, wo Frau Bolle ſich beeilte, die Verſäumnis von fünfundvierzig Jahren nachzuholen, kramte dann etwas aus der Tiefe ihres Koffers und huſchte wieder hinaus. Der Laufgang war menſchenleer, in kleinen Abſtänden erhellten ihn matte Lampen, und niemand begeg⸗ dete ihr auf dem Weg zum rückwärtigen Promenadendeck. Auch dort blieb ſie allein mit dem ſanften Gemurmel der Wellen, dem milben Wehen des Windes, der de Hauch der nahen afrikaniſchen Wüſten mit dem kühlen f des Meeres ſchmeichleriſch vereinte,— und mit einer ganz ausgezeichneten Heury Clay, deren Aroma ſie mit Befrie⸗ digung einſog. Geſtern hatte man Kreta angelaufen, morgen würde Malta erreicht ſein, nach wenigen Fahrttagen winkte die franzöſiſche Küſte und mit ihr Befreiung von der langſam läſtig werdenden Komödte. Aus dem Dunkel des oberen Sonnendeckes beobachteten zwei Augen intereſſiert die elaſtiſch auf⸗ und abſchreitende Ge⸗ ſtalt, von der die Trägheit des weilichen Alters abgefallen ſchten,— und eine Armbanduhr überzeugte den verborgenen Zuſchauer von der ungebrochenen Nervenkraft der Tabea⸗ dame. Es war zwölf Uhr fünfzig nachts. Als die Baronin dreizehn Minuten ſpäter ihre Zimmer⸗ züre hinter ſich ſchloß und das Licht anknipſte, ſah ſte ſich einem Revolver gegenüber. IV. Die Amateurphotographie war der Hauptſport des Pro⸗ ſeſſors Gianino Guarisco. Ständig ſah man das ſchwarze Kobakkäſtchen in der Hand des hageren Matländer Aſtro⸗ Ipgen, der ſeinen Urlaub auf dem Meere verbrachte und ſchon bie Hinfahrt zum Bosporus auf der Cap Vorde abſolviert batte. Kapitän Mollier, ebenſo wie alle übrigen von der Liebenswürdigkeit des Italieners eingenommen, hatte ihm einen unbenutzten Raum des Oberdecks als Dunkelkammer Herrichten laſſen, wo die Aufnahmen mit dem Eifer, der den —::.. Amateurſportler auszeichnet, ſofort entwickelt und kopiert wurden. Der Profeſſor bevorzugte Stimmungsbilder des Meeres, das beſonders an Nachmittagen vom Promenaden⸗ deck gut zu beobachten war,— wer aber mehr dem Blickfeld der Kamera als den nie abgelegten dunklen Brillengläſern des Photographen folgte, hätte bemerken können, daß oft ein Teil des Deckes und Gruppen von Paſſagieren mit auf die Platte gerieten. Zufälligerweiſe war es die Gruppe der Baronin Altheer, die immer wieder erwiſcht wurde und ſtets dann, wenn der Freund und ehemalige Zögling des Profeſſors, Radbul Conte di Maſini das Geſcht der Baronin durch eine intereſſante Redewendung en kace ſeparterte.— Wer hätte darauf achten ſollen?— Die wirklich wohlgelungenen Meer⸗ aufnahmen wurden begeiſtert betrachtet und wenn tatſächlich zufällig jemand den Profeſſor bei der Arbeit überrraſcht hätte, ſo wäre es nur verſtändlich erſchienen, daß er die Men⸗ ſchengruppen, die die Bildwirkung beeinträchtigten, durch Abſchneiden von den Kopien entfernte. Daß das Intereſſe des Profeſſors in ſeinem wohlverſchloſſenen Kämmerlein hauptſächlich einer der unbeabſichtigt geknipſten Perſonen ge⸗ hörte,— der Baronin Raina von Altheer, war ein Beweis mehr für die Anziehungskraft der Dame, die ſelbſt in dem der Sternenwelt zugewandten Forſchergeiſt irdiſche Anteil⸗ nahme, erweckte. 4. „An dieſem Abend, Am elf Uhr, während die Klänge der in din Weite des Meeres flatterten, hatte der Profeſſor mit, dem Gegenſtand ſeiner Verehrung einen kurioſen Kult getrieben. Ein mehrmals fachmänniſch ver⸗ größertes Bild der Baronin, das ihr herbes Geſicht mit leb⸗ haft blickenden Augen zeigte, hatte er rückſichtslos fkalpiert und ſtatt der aparten Frtſur mit einem ebenfalls ausgeſchnit⸗ tenen Herreuhut bedeckt. Befriedigt verglich er das ſo er⸗ haltene, nun etwas zart wirkende Porträt eines fungen Mannes mit dem Bild in einer vier Wochen alten Zeitung, die vor ihm lag, einem mehrſprachigen Journal, das, im all⸗ gemeinen nur Kriminalbehörden zugänglich, auch für den Pro⸗ feſſor äußerſt wertpoll zu ſein ſchien, da er eine Menge davon beſaß. Um zwölf Uhr vierzig verließ er das kleine Privpat⸗ laboratorium und begegnete auf dem Wege zu ſeiner im Mittelſtockwerk liegenden Kabine Mr. Jonny Flint, der freundlich grüßend und zigarettenrauchend auf dem oberen Sonnendeck promentierte. Und ein Uhr fünfzehn öffnete der Profeſſor auf ein behutſam abgehacktes Klopfen vorſichtig ſeine Kabinentür, nahm aus haſtiger Hand ein Päckchen eutgegen, wobet einige Worte geflüſtert wurden, und ging gleich darauf, eine halb; gerauchte Zigarette im Mund, wieder hinauf zur Dunkel⸗ kammer, wo er ſcheinbar etwas vergeſſen hatte. Auf dem Oberdeck ſprach er flüchtig mit Jonny Flint und dem Coute Maſint, die er auf die prachtvolle feſte Aſche ſeiner Lieblings⸗ marke aufmerkſam machte, und betrat nach kurzem Verweilen in dem kleinen Raum mit den beiden Herren die Bar, wu allnächtlich noch eifrig geplaudert, gepokert und getrunken wurde. Es war genau ein Uhr zwanzig, als Mr. Jonny Flint von dem etwas beſtürzt ausſehenden Steward der Luxuskabinen herausgeholt wurde, wovon niemand außer den beiden Italienern Notiz nahm. v Bericht des Schiffsdetektins Jonny Flint über den In⸗ welendiebſtahl an Bord der Cap Verde. Als ich den Gang der Luxuskabinen betrat, fand ich eine Menge erregter Paſſagiere um die vollſtändig aufgeltſte Frau Roſa Bolle aus Bettin gruppiert. Sie lehnte ſich an die ebenfalls ſehr bleiche Baronin Raina von Altheer aus Sofia, die im Gegenſatz zu den übrigen leicht gekleideten Damen noch ihre hochgeſchloſſene Abendtoilette trug, auf der, was mir ſofort auffiel, die koſtbare Perlenkette fehlte, Nur dem Zuſpruch des gerade erſcheinenden Kapitäns Mollier gelang es, dite Damen ſo weit zu beruhigen, daß kein Paſſagter der tieferliegenden Stockwerke geſtört wurde, und Frau Bolle, die mir von Anfang der Fahrt an wenig Sympathie ent⸗ gegengebracht, von meinem wahren Beruf und der Notwen⸗ digkeit meiner Anweſenheit zu überzeugen. Ihre Aufregung hinderte Frau Bolle nicht, der Baronin das Wort„Spion“ zuzuflüſtern, was begreiflicherweiſe alle Anweſenden un⸗ ſympathiſch berührte und gegen mich einnahm, ein Umſtand, der die folgende Unterſuchung beträchtlich erſchwerte. Die Baronin Altheer, die trotz ihres Alters durch ein kosmetiſches Wundermittel ſehr jugendlich erſcheint und ob ihrer blühen⸗ den Farben an Bord berühmt iſt, war fahl unter der künſt⸗ lichen Auflage. Wir begaben uns in den Salon der Frau Bolle, außer ihr und der Baronin, dem Kapitän und mir blieben noch die Stewardeſſe Betſy Malone und Madame Bernadette aus Paris, deren Salon links an den der Frau Bolle ſtößt und durch eine von beiden Seiten mit Schränken verſtellte und verſchloſſene Doppeltür mit ihm verbunden iſt. Links ſchließt ſich das Schlafzimmer Frau Bolles an, an dieſes wiederum das Badezimmer, deſſen zweite Türe in das Schlaf⸗ zimmer der Baronin führte;— beide befreundete Damen benutzen das Bad gemeinſam. Frau Bolle, wieder völlig ge⸗ faßt und mir gegenüber von feindſeliger Sachlichkeit, erzählte folgendes: Zirka halb eins hatte ſie ſich von der Baronin und Miß Mabel Pitt verabſchiedet, die noch einen Augenblick auf dem Promenadendeck blieben, und war— ihr Appartement hetre⸗ tend— ſofort ins Schlafzimmer gegangen. Am Totllettenttſch hatte ſie ihre Brillanten im ungefähren Wert von zwölf⸗ tauſend Dollar(ſie wies Rechnungen von Tiffany vor) in eine Schmuckſchale gelegt mit der Abſicht, ſie ſofort nach Ab⸗ legen des Oberkletdes in der einbruchſichoren Reiſeſtahlfaſſette zu verſchließen. Portfetzung folgt.) Bezirksverein Mannheim im Verband der Deutschen Buchdrucker GSesongvereln Iypographia Wir erfüllen die traurige Pflicht. unseren Mitgliedern Kenntnis zu Esben von dem plötzlichen Hin- scheiden unseres Kollegen Adolf Mimzig der im Alter von erst 41 Jahren seinem Herzschlage erlegen ist. 23 Jahre war der Verstorbene Mitglied des Verbandes. Sein An- denken wird in unseren Reihen kortleben. UMKannbheim. 2. April 1929 Die Vorstände Dis Beerdigung fludet Donnęrs- tag, den% April. nachm. ½2 Uhr von der hiesigen“Leichenhalle aus statt. Wir bitten um zahlreiches Beteiligung UI Handelsregiſtereinträge vom 30, März 1929: Sübddeutſche Kahelwerke Abteilung der Ka Rupferwerk und Südbeulſche abelwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung in Mannhelm. Auguſt Stephan Bopp, Ludwig Heene und beide in Mannheim, ind zu Geſamtprokuriſten für die Zweig⸗ Aiederlaſſung Mannheim beſtellt. Jeder dieſer Prokuriſten iſt befugt, gemeinſam mit einem Weſchäftsführer oder einem anderen Proku⸗ viſtenezu zeichnen. Mannheimer Farbenfabrik Georg Thies Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liqui⸗ dation, Mannheim. Die Firma iſt durch Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 11. März 1929 geändert in Farbenhandlung mit beſchränkter Haftung in Oiquldation. 49110 Karl Thies iſt nicht mehr Liquidator. Wilhelm Kuhn, Mannheim, iſt als Liquidator beſtellt. Kleinberger Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Jutegewebe und Säckefabrik, Mann⸗ 12157 Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafter⸗ eſchluß vom 27. März 1929 aufgelbſt. Albert Kleinberger in Breslau XIII, Goetheſtr. 14, iſt Liguldator. Pintz n. Steinlein Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Siquibation, Mann⸗ deim. Die Firma iſt erloſchen. 70 Amtsgericht Mannheim, Bekanntmachung. Die Polizelwachen E 5, 15, R 1, 14 und Werderplatz 9/10 werden mit dem heutigen Tage nach 0 6, 11 verlegt. 2 Mannheim den 2. April 1920 Polizeidirektion Abt. K. Zwangs versteigerung Donnerstag, den 4. April 1828, nachm. 1 Uhr werde ich im hleſigen Pfandlokal 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich verſtelgern: 1 Schreibkommode, 1 Autoliefer⸗ wagen, 1 Schreſbtiſch, 1 Chaiſelong. 1 Spiegel⸗ ſchrank, 1 Vücherſchrank, 2 Schreibmaſchinen, 1 Bordwagen, 1 Flurgarderobe, 1 oſten Bücher, 15 Herrenfahrräder, 1 Grammophon, 8 Damenfahrräder, 1 Kücheuſchrank, 2 Bett⸗ ſtellen, 2 Kleiberſchränke, 1 Nühmaſchine, ein zehgall, 1 Warenſtäuder, 1 Ladentheke, ein Anden, 1 Poßten Zigarren, 1 Klanier. Mannheim, den. April 1928. bi bebeseter d N. Aae Zwangsverstefgerung f Donnerstag, den 4. April 1929, nachm. 2 Uhr werbe ich im hieſigen Pfandlokal q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſtelgern: 8 Kaſſenſchränke, 4 Büſetts, drei Schreibmaſchinen, 1 Bohrmaſchine und ver⸗ ſchiedene Möbel. Mannheim, den 5. April 1929. Träumer, Gerichtsvollzieher⸗Amtsvz. 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