Freitag, 5. April 1929 Bezugspreiſe; In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch vie Poſt monatlich.⸗Ms.— ohne 8 Bei entl. Aenderung der wirtschaftlichen Verhältniſſe Nach forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. n EG, 2 Haupt⸗Nebenſtelle R 19/11 Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen⸗ Waldhofftt. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 1 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24853 Beilagen: Sport und Spie e neue Genfer „Angewöhnliches Intereſſe“ London, 5. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ausſichten der bevorſtehenden 6. Tagung der Ab⸗ küſtungskommiſſion des Völkerbundes werden in London bereits mit ungewöhnlichem Intereſſe erörtert. Man vermeidet dabei höchſt geftiſſentlich die Frage der Lan d⸗ abrüſtung, in der England ſich durch ſeine halbe Zuſage an Frankreich in eine heikle Situation gedrängt ſieht. Ob die engliſchen Delegierten durch die im Zuſammenhang mit dem geſcheiterten engliſch⸗franzöſiſchen Flottenpakt im vorigen Jahre gemachten Zugeſtändniſſe bezüglich der Armee⸗Reſerven gebunden ſein werden oder nicht, iſt vorerſt noch eine offene Frage. Das eigentliche Intereſſe konzentriert ſich auf die Seeabrüſtung. Von engliſcher Seite iſt hierbei naturgemäß vor den Wah⸗ len keine Initiative zu erwarten. Infolgedeſſen richtet ſich die Aufmerkſamkeit nach Amerika. Die amerikaniſche Delega⸗ tion für die Genfer Konferenz verläßt heute Newyork. Die Zuſammenſetzung der Delegation, die in ihren führenden Per⸗ ſönlichkeiten die gleiche iſt, wie die zu der Genfer Flottenkon⸗ ferenz von 1927, zeigt, daß auch die Vereinigten Staaten der Flottenabrüſt ung die größere Bedeutung bei⸗ meſſen. Wie der gewöhnlich gut unterrichtete Korreſpondent der„Times“ in Waſhington erfährt, wird die amerkkaniſche Regierung unter dem neuen Außenminiſter Stimſon die Politik der Coolidgeſchen Verwaltung fortſetzen. Man hofft jedoch auch in Washington, daß während der kommenden Ta⸗ gung in Genf die Beſprechungen mit Frankreich und England wenigſtens informell wieder aufgenommen werden können. Nach einer Aeußerung des Staatsſekretärs Stimſon kann es ſich dabei jedoch weniger um die Seerüſtungen, als um die Methoden der Flottenabrüſtung handeln. Entgegen der all⸗ gemeinen Aunahme glaubt der Korxeſpondent verſichern zu Abend ⸗ Ausgabe Mannheimer General Anzeiger l. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht ſtungskonßerenz in England und Amerika Seite nicht in den Vordergrund geſchoben werden würde. Erſt wenn in der Frage der Flottenabrüſtung ſelbſt ein Ueberein⸗ kommen zuſtande gekommen ſei, werde Amerika dieſe Frage zur Diskuſſion ſtellen. Von hoher Regierungsſeite in Waſhing⸗ ton wird bezeichnenderweiſe erklärt, daß, falls die Diskuſſiyn tber die Flottenabrüſtung nichtſehr bald in Gang komme, die ganze Frage beſſer bis zu der nächſten Waſhingtoner Kon⸗ ferenz von 1931 hinausgeſchoben werden ſoll. Die Probe aufs Exempel V Paris, 5. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus St. Nazaire wird berichtet: Am 10. April wird das neue franzöſiſche Unterſeeboot„Actév“ vom Stapel gelaſſen werden. Es weiſt eine Länge von 92 Meter auf und iſt das größte Unterſeeboot, das jemals auf einer franzöſt⸗ ſchen Werft gebaut wurde. Nächſte Ratstagung am 10. Juni Nach einer Mitteilung des Generalſekretariats des Völ⸗ kerbundes iſt die nächſte Tagung des Völkerbundsrates, die normalerweiſe am 7. Juni beginnen ſollte, auf Antrag Cham⸗ berlains und nach Rückfrage bei allen übrigen Ratsmitglie⸗ dern auf den 10. Juni angeſetzt worden. Wie erinnerlich, hat der Völkerbundsrat in ſeiner letzten Tagung auf Einladung der ſpaniſchen Regierung beſchloſſen, ſeine nächſte Tagung in Madrid abzuhalten. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß die Tagung des Ratskomitees für die Vorprüfung des von Adatſchi⸗FJapan, Ehamberlain⸗England und Quinones de Leon⸗Spanien zu erſtattenden Bericht über die deutſchen und die kanadiſchen Vorſchläge zur Minderheitenſrage für den 6. Juni nach können, daß die Diskuſſion des Seerechts von amerlkaniſcher] Madrid einberufen worden iſt. egen Beſteuerung nach dem oͤretjährigen Ourchſchnitt Der Reichsfinanzminiſter hat eine Denkſchrift über die Beſteuerung nach dem dreijährigen Durchſchnitt und die Ab⸗ zugsfähigteit des Verluſtvortrags bei der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer dem Reichstag zugeleitet. Die Denkſchrift enthält mit zahlreichen Anlagen die Berichte über die Ver⸗ handlungen der auf Grund einer Reichstagsentſchließung für dieſe Frage unter Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Popitz ein⸗ geſetzten Kommiſſton. Am Schluſſe ſeiner Beratungen lagen dieſem Ausſchuß vier verſchiedene Gutachten vor. Keines dieſer Gutachten fand aber eine abſolute Mehrheit. In der Denkſchrift nimmt die Reichsregierung zu den Be⸗ ratungen dieſes Ausſchuſſes ausführlich Stellung. Der Reichs⸗ finanzminiſter faßt das Ergebnis der Prüfung folgender⸗ maßen zuſammen: Soweit mit der Durchſchnittsbeſteuerung ein die Pro⸗ greſſion ſenkender Ausgleich erſtrebt wird, halte ich eine Aus⸗ einanderſetzung des Tarifs für richtiger. Jedes der Syſtems: Dreijähriger Durchſchnitt mit oder ohne Verluſtabzug ſowie Verluſtvortrag ohne Durchſchnittsbeſteuerung müßte zudem ſo geſtaltet werden, daß es für alle Steuerpflichtigen in gleicher oder doch möglichſt entſprechender Weiſe Anwendung fände. Die Einführung der Durchſchnittsbeſteuerung würde bei den Kleinbetrieben in Landwirtſchaft, Gewerbe und Haus⸗ Peſitz und vor allem bei den Arbeitnehmern zu techniſchen Schwierigkeiten führen. Dieſe Schwierigkeiten würden in der gegenwärtigen Zeit angeſichts der ſchwankenden Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe und insbeſondere der ungünſtigen Lage der Lanöbwirtſchaft in weitaus verſtärktem Maße auftreten. Fis⸗ kaliſch verbietet augenblicklich ſchon der Stand der Finanzen von Reich, Ländern und Gemeinden die Einführung des dreijährigen Durchſchnitts mit Verluſtabzug. Der dreijährige Durchſchnitt ohne Verluſtabzug iſt fis⸗ kaliſch zwar weniger gefährlich, in ſteuerpolitiſcher und ſtener⸗ techniſcher Beziehung beſtehen gegen ihn aber die gleichen Bedenken, wie gegen die Durchſchnittsbeſteuerung mit Ver⸗ luſtabzug. Auch gegen das Syſtem des Werluſtvortrages ſpre⸗ chen gewiſſe Bedenken ſteuerpolitiſcher und ſteuertechniſcher Art. Sobald es die Verhältniſſe geſtatten, wird aber, wie das der Stellungnahme der Reichsregierung im Jahre 1925 ent⸗ ſpricht und wie das ſelbſt in dem am wenigſten weitgehenden Gutachten empfohlen iſt, die Einführung des Verluſtvortrages von neuem in Betracht gezogen werden müſſen Der volniſch⸗ ruſſiſche Zwiſchenfall Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Schießaffäre von Barano witz liegen die wider⸗ ſprechendſten Meldungen vor. Nach einer Verſion ſoll Atanaſowitſch große Mengen Kokain bet ſich geführt haben. Man folgert daraus, daß er im Kokainrauſch gehandelt habe. Einige Blätter wiederum äußern die Ver⸗ mutung, däß der Attentäter geiſtesgeſtört ſei. Wie dem „Vorwärts“ aus Warſchau berichtet wird, ſoll Atanaſowttſch in Berlin den geheimen Poſten eines Agenten der„G. P..“ bekleidet und die Miiglieder und Augeſtellten der Fandels⸗ delegation überwacht haben. Auf dieſem Poſten hätte er ſich vor einiger Zeit durch eine Ungeſchicklichkeit entlarvt und ſei nach Moskau abberufen worden. Aus den vielen Pläuen ver⸗ ſchiedener Fabrikanlagen und aus techniſchen Zeichnungen, die bei ihm beſchlagnahmt wurden, ſchließt die polniſche Unter⸗ ſuchungsbehörde, daß Atanaſowitſch g in Deutſchland Induſtrieſpionage getrieben habe. Dem Unterſuchungsrichter ſoll Atanaſowitſch erklärt haben, daß ſeine Tat ein politiſches Attentat ſei und er be⸗ dauere, daß die Opfer nur zwei untergeordnete Beamte ſind. Er habe ſchon ſeit langem ein Attentat auf einen hervorragen⸗ den Polen geplant. Paris Rom London Paris, 4. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Gegenſatz zu den freundlichen halbamtlichen Kommen⸗ taren, die hier an die Zuſammenkunft Chamberlain Muſſo⸗ lini geknüpft werden, ſchlagen die radikalſozialen Blätter Alarm. In der„Volonté“ wird ſehr ſcharf gegen die eng⸗ liſche Außenpolitik Front gemacht, die das Ztel verfolge, ge⸗ meinſchaftlich mit Italien einen Balkanblock unter Ausſchaltung Frankreichs herzuſtellen. Eine Um⸗ geſtaltung der Machtverhältniſſe in Südoſteuropa gürfe Frankreich ebenſo wenig geſtatten, wie die wirtſchaftliche Durchdringung des Balkans durch Italien, ſchreibt das radi⸗ kalſoziale Blatt. Alle Abmachungen, die gegenwärtig zwiſchen Italien und England vorbereitet würden, müßten durch die franzöſiſche Diplomatie bekämpft werden. Frankreich beſäße eine wirkſame Abwehr, nämlich die Zurückweiſung aller ita⸗ lieniſchen Wünſche in Tunis und Etbyen, falls die franzöſiſchen Intereſſen auf dem Balkan geſchädigt würden. Dieſer drohende Ton der„Volonté“ erklärt ſich auch aus partetpolttiſchen Gründen, Die franzöſiſche Linkspreſſe macht ſtarke Propaganda für die engliſche Arbeiterpartei und die Liberalen. Es liegt ihr daran, die Haltung des konſervattven Kabinetts gegenüber Muſſolini als nachteilig für Frankreich zu kennzeichnen. Man hat es hier alſo mit einer Stim⸗ mung s mache zu tun, die der engliſchen Arbeiterpartei das Vertrauen der franzöſiſchen Linkskreiſe verſchaffen ſoll. Auch in franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ und Kolonialkreiſen zeigt man ſich über die engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen etwas beunruhigt. In der„Fourné Induſtrielle“ äußert ſich ein franzöſiſcher Kolontalpolitiker ziemlich abfällig über die angekündigten und teilweiſe in Gang befindlichen Operationen in Caſablanca. Er warnt Italien vor dem Vor⸗ marſch auf den Tſchadfee, den Berichte aus Katro als unmit⸗ telbar bevorſtehend ankündigen.„Wenn es wirklich zu dem Feldzug kommt, den Marſchall Bodoglio vorbereitet, ſo wür⸗ den die Kolontalbeſprechungen zwiſchen Rom und Paris ab⸗ gebrochen werden“, heißt es in der„Journs Induſtrielle“. Das Blatt hält es für notwendig, daß ſich die Diplomatie unverzüglich über die Pläne Italiens nähere Informationen heſorgt. Eine vollzogene Tatſache in Geſtalt einer milt⸗ täriſchen Operation italieniſcher Streitkräfte könnte zu un⸗ angenehmen diplomatiſchen Auseinanderſetzungen führen. — * Lembourn aus dem Heeresdienſt entlaſſen. Der bänt⸗ ſche König hat den Erlaß unterzeichnet, durch den der in Deutſchland wegen Spionage zu Zuchthaus verurteilte Haupt⸗ mann Lembourn aus dem Heeresdienſt entlaſſen wird. Ar. 157— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung je einſp. zeigenpreiſe nach Tarif 40 8 5 15 Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0, ellamet 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Streikgefahr bei der Reichsbahn Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die gewerkſchaftlichen Spitzenverbände, die bekanntlich durch den Eiſenbahnerverband um ihre Stellungnahme im Lohn⸗ konflikt mit der Reichsbahn erſucht worden find, haben ihre urſprünglich für geſtern nachmittag vorgeſehene gemein⸗ ſame Sitzung auf heute verſchoben. Es iſt möglich, daß im Anſchluß an ihre Beratungen heute auch noch die tarif⸗ ſchließenden Organiſationen, nämlich die Eiſenbahnerver⸗ bände, zuſammentreten, um ſich mit dem Beſchluß der Ge⸗ werkſchaften zu befaſſen. Was die Sitzung der gewerkſchaftlichen Spitzenverbände für ein Ergebnis haben wird, läßt ſich natürlich jetzt noch nicht abſehen. Immerhin— wir deuteten das geſtern ſchon an iſt damit zu rechnen, daß nicht ohne weiteres dem Streik ⸗ begehren der großen Maſſe der Eiſen bahnen und vieler lokaler Organiſationen nachgegeben wird. Es iſt für die Gewerkſchaften u. a. die Möglichkeit ge⸗ geben, ſich an den Reichsarbeitsminiſter zu wenden und ihn bei der Bedeutung des Konflikts für die geſamte deutſche Wirtſchaft zur Vermittlung aufzufordern. Auch kann die Reichsregierung in corpore um ihr Eingreifen er⸗ ſucht werden. Da bei der Poſt und den Reichs betrieben ähnliche Verhältniſſe wie bei der Reichsbahn herrſchen, dürfte der ſchwebende Konflikt für das Reich übrigens auch von grund⸗ ſätzlichem Intereſſe ſein. Die Einſparungen beim Etat Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Dis Sparverhandlungen ſind auch heute morgen zwiſchen den Steuerreferenten der verſchiedenen Parteien und dem Reichs⸗ finanzminiſter fortgeſetzt worden. Endgültige Zahlen ſtehen entgegen anderslautenden Meldungen im Augenblick noch nicht feſt. Man hofft aber heute nachmittag zu einem abſchlie⸗ ßenden Ergebnis zu kommen. Im weſentlichen dürfte es da⸗ bei bleiben, daß die direkten Abſtriche eine Summe von 180 bis 200 Millionen erreichen. Sie werden ſich hauptſächlich auf den Gebieten des ſozialen und des Reichswehretats er⸗ ſtrecken, hier vor allem auf die Marine. Weitere Abſtriche ſind in zweiter Linie beim Reichsverkehrsminiſterium vorgeſehen. Hierzu käme dann die Anſetzung von Mehreinnahmen bei den Tabakzöllen und bei der Poſt mit 70 Millionen. Die Einnah⸗ men aus dem Branntweinmonopol werden ebenfalls höher veranſchlagt werden. Ueber die hier einzuſetzende Ziffer iſt man ſich noch nicht völlig im Klaren; ſie ſchwankt zwiſchen 60 und 90 Millionen. Weitere 40 Millionen hofft man durch die Nacherhebungen bei der Vermögensſteuer zu erzielen. Die Verhandlungen drehen ſich im weſentlichen um die dann noch verbleibenden Pläne der neuen Steuern. Die Bierſteuer, die urſprünglich mit einer Erhöhung von 165 Millionen eingeſetzt war, ſcheidet auf ſeden Fall aus. Es wer⸗ den aber zur Zeit auch noch andere Möglichkeiten erwogen, um das Defizit weiter herabzumindern. Darüber wird indeſſen früheſtens heute nachmittag Klarheit geſchaffen werden kön⸗ nen. Deutſchlands angeblicher Wohlſtand Mit Bezug auf die Sachverſtändigenverhandlungen hält es der„Soir“ für erforderlich, unter der Ueberſchrift„Das arme Deutſchland“, die Klagen über das verarmte Deutſch⸗ land, das völlig unfähig ſei, ſeine Schulden zu bezahlen, als nicht richtig hinzuſtellen. Beſonders hält ſich das Blatt über die Erklärung des Vizepräſidenten der Deutſchen Zentralbank für die Induſtrie auf, daß Deutſchland pro Einwohner im vergangenen Jahre rund 105 Mark aun Erſparniſſen verzeichnet gegenüber einer Summe von ungefähr 26 Mark im Jahre 1905. Das ſei ein Beweis für den deutſchen Wohlſtand. Der„Soir“ vergißt bei ſeiner Betrachtung, daß die Mark vor dem Kriege einen ganz anderen Wert darſtellte als heute. Das Blatt vergißt weiter, daß die deutſchen Erſpar⸗ niſſe gewiſſermaßen zwangsläufig geſchaffenes Eigenkapital darſtellen, das zur Belebung der deutſchen Wirtſchaft un⸗ bedingt notwendig iſt. Immer noch Trotzki Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büry) Trotzki hat, wie der„Vorwärts“ mitteilt, um nichts unver⸗ ſucht zu laſſen, der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregierung durch ſeinen Rechtsvertreter mitteilen laſſen, daß er bereit ſei, zur Widerlegung der Zeitungsnachrichten, nach denen er nicht hoffnungslos krank ſei, ſich von einer ärztlichen Prüfungskommiſſion unterfuchen zu laſſen. Außer⸗ dem erklärte ſich Trotzki bereit, Deutſchland nach der Beendi⸗ gung ſeines Kuraufenthaltes wieder zu verlaſſen. Auf ſolche Verſprechungen wird nicht allzuviel zu geben ſei und es iſt zu erwarten, daß das Reichskabinett ſich durch ſie in ſeiner Haltung nicht wird beeinfluffen laſſen. ö Profeſſor Mendelsſohn⸗Bartholbys Landhaus niedergebrannt — Hamburg, 5. April. Das Landhaus von Profeſſor Men delsſohn⸗Bartholdy in Wohldorf⸗Ohlſtedt wurde geſtern durch Feuer zum größten Teil zerſtört. Die wertvollen zviſſenſchaft⸗ lichen Sammlungen, Bücher und Handſchriften, konnten faſt alle geborgen werden. Das eingeäſcherte, aus dem Jahr 1709 ſtammende Haus galt als eines der geſchichtlich bemer⸗ kenswerteſten Gebäude im Hamburger Walddörſchen. 1 Seite. Nr. 157 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 3 Freitag, den B. April Am 40 Millionen Dollar Berlin, 5. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Bekanntlich tagt zur Zeit das deutſch⸗amerikaniſche Schieds⸗ gericht in Waſhington, um über einen Fall von großer Trag⸗ weite, nämlich ein Objekt im Werte von rund 40 Millio- nen Dollar zu verhandeln. Das Deutſche Reich wWirbeines Sabotageaktes und zwar der Sprengung eines Munitionslagers auf der Black Tom⸗Inſel im Jahre 1916 beſchuldigt. Die amerikaniſche Regierung, die behauptet, ſchon vor der Kriegserklärung Amerikas hätten von Deutſchland bezahlte Agenten planmäßig Sabotageakte verübt, will die Beteiligung der damaligen deutſchen Regierung in dieſem Falle durch das ſogenannte indirekte Beweisverfahren ſeſtſtellen laſſen. Das Gremium, vor dem der Fall jetzt zur Verhandlung ſteht, iſt ein im Jahre 1922 auf Grund eines Abkommens ein⸗ geſetztes Schiedsgericht, das aus einem deutſchen Richter, dem Hamburger Rechtsanwalt Kießelbach und einem amerika⸗ niſchen Richter zuſammengeſetzt iſt. Bei Unſtimmigkeiten zwiſchen ihnen fällt ein Unparteiiſcher und zwar der im Einverſtändnis von beiden Regierungen beſtallte amerika⸗ niſche Richter E. Parker die endgültige Entſcheidung. Ehe jedoch das Gericht in Funktion tritt, verſuchen die mit der Behandlung der Fälle, in denen amerikaniſche Bür⸗ ger Schadenerſatzanſprüche an Deutſchland richten, beteiligten Staatenvertreter eine gütliche Einigung zu finden. Bis jetzt ſind über 1000 Fälle behandelt, aber nur in verhältnis⸗ mäßig wenigen das Gericht angerufen worden. Auch haben, wie an hieſiger zuſtändiger Stelle verſichert wird, deſſen Ent⸗ ſcheidungen ſich von feder antideutſchen Tendenz frei gezeigt, ſo daß auch im vorliegenden Falle mit einem objektiven Spruch zu rechnen ſein dürfte. Eine amerikaniſche Meldung Waſhington, 5. April.(United Preß.) Am zweiten Tag der Verhandlungen vor der gemiſchten deutſch⸗amerikaniſchen Kommiſſion über den Black Tom⸗Fall erklärte der amerika⸗ niſche Vertreter, Robert W. Bonynge, daß Deutſchland für den 40 Milltonen Dollar betragenden Schaden aufkommen müſſe. Die Verantwortung für die Exploſion der Munitions⸗ ladung auf der Black Tom⸗Inſel im Jahre 1916 ſchob er den beiden deutſchen Agenten, Lothar Witzke und Kurt Jahnke zu. Der Vertreter der deutſchen Intereſſen, der deutſche Generalkonſul in Newyork, von Lewinski, wird morgen den Standpunkt der deutſchen Seite darlegen. Weinbau ⸗Kriſis in Frankreich Paris, 5. April,(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein neuer Geſetzentwurf der ſoben von den Vertretern des fran⸗ zöſiſchen Weinbaues in der Kammer eingereicht wurde, hat unter den franzöſiſchen Weintrinkern große Empörung verurſacht. Der Plan dieſer Deputierten be⸗ zweckt nämlich praktiſch nichts weniger als ein förmliches Wein baumonopol für Südfrankreich und Algerien. Nach dem Wortlaut des Entwurfes wird jeder mit Gefängnis beſtraft, der ſich unterſteht, neue Reben anzu⸗ pflanzen. Außerdem wird er zur Vernichtung der neuge⸗ . Rebſtöcke und zur Schadenerſatzleiſtung gezwungen merden. Dieſes merkwürbige Geſetzesprofekt iſt den ſonderbaren Verhältuiſſen entſprungen, die ſeit einigen Jahren im fran⸗ zöſiſchen Weinbau und Weinhandel eingeriſſen ſind. Seit dem Kriege iſt der Verbrauch von Wein ſtark geſtiegen, während andererseits einige Mißernten die Vorräte ſtark verringerte. Infolgedeſſen wurden die Weinpreiſe unerſchwinglich. Sie erreichten ſchließlich den 12—15ſachen Betrag der Vorkriegspreiſe. Mleichzeitig machten die Weinbauern die Erfahrung, daß ſie umſo mehr verdienten, je geringer die Produktion war. Das Jahr 1028 brachte jedoch für ſie einen höchſt unangenehmen Umſchwung. Die Konſumenten wollten dieſe überſetzten Preiſe nicht mehr bezahlen und ſchränkten ihren Verbrauch derart ein, daß die letzte Ernte die Bedürfniſſe um 40 Prozent überſtieg. Trotzdem bequemten ſich die Produzenten nicht dazu, ihre Preiſe herabzuſetzen. Schließ⸗ lich verſuchen ſie nun mit Hilfe eines Geſetzentwurfes jeden Wettbewerb, der ihnen durch Neuanpflanzung erwachſen und ſie zur Verbilligung der Preiſe zwingen könnte, ſich vom Halſe zu ſchaffen. Ob dieſer Vorſchlag in ſeiner jetzigen Form im Parla⸗ ment zur Annahme gelangen wird, iſt freilich kaum anzu⸗ nehmen. Medizinische Amſchau Vernunftgemäße Ernährung Randbemerkungen von Dr. Karl Bornſtein, Berlin Generalſekretär des Landesausſchuſſes für ygieniſche Volksbelehrung in Preußen Zwei ſchwere Aufgaben hat der Arzt zu erfüllen. Er hat die Pflicht, die Menſchen geſund, lebenskräftig und arbeitsfreudig zu erhalten; er hat die vielfach ſchwerere und oft leider nicht erfüllbare Pflicht, den ſchadhaft gewordenen Organismus nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen und womöglich mit einfachſten Mitteln der Heilung zuzuführen. In beiden Fällen ſpielt eine vernunftgemäße Ernährung die Hauptrolle. f Nur mit der richtigen Einſtellung des Magens in die Geſunderhaltung und Wiedergeſundung wird der moderne Arzt ſeinem ſchweren Berufe zur inneren Befriedigung ge⸗ nügen können. Die Löſung und Beantwortung dieſer Frage iſt meines Erachtens weit einfacher, als es den Anſchein hat. Wer ſich pflichtgemäß eingehend mit dieſer Frage beſchäftigt, ſich von Vernunft, Erfahrung und Wiſſenſchaft, nicht von Vorurteilen, vor allen Dingen nicht von ſeinem oder ſeiner Klienten falſch eingeſtellten Gaumen und von dem Geſichts⸗ punkt leiten läßt, daß das heilig ſein muß, was grau vor Alter iſt, der wird, wie auch der bekannte Kliniker F. H. Hoff⸗ mann in Leipzig ſeinerzeit unterſtrichen hat, mit der Empfeh⸗ lung der richtigen Ernährung bei Geſunden und Kranken die heſten Erfolge haben. An einigen kurzen Beiſpielen ſei gezeigt, wie man das Falſche bekämpfen kann und muß, wenn nicht die Folgen für uns alle, beſonders aber für die Volksgeſund⸗ heit, ſchwer wieder gutzumachende ſein ſollen. Unſer täglich Brot Eine Lebensfrage für das deutſche Volk iſt es, zu wiſſen: kann der deutſche Boden genügend Brot und Brotähnlicher ſchafſſen? Antwort: Ja, es liegt nur an uns und vor allen Dingen an der richtigen Belehrung ſeitens der für die Volksgeſundheit Verantwortlichen, ſeitens Verkehrsunfälle Schweres Eiſenbahnunglück in Rumänien — Bukareſt, 5. April. Der Schnellzug Kiſchineff—Bu⸗ kareſt iſt bei der Station Boboe in der Nähe von Buzen eut⸗ gleiſt. Drei Perſonenwagen ſtürzten um. Nach den erſten hier eingetroffenen Nachrichten wurden 20 Perſonen ge⸗ tötet und 60 verletzt. Die Rettungsarbeiten werden durch einen Schneeſturm außerordentlich erſchwert. 8 Moskau, 5. April.(United Preß.) Ein ſchweres Straßen bahnunglück ereignete ſich heute, als ein Triebwagen in der Nähe des Kremls auf abſchüſſiger Straße aus den Schienen ſprang und gegen einen Leitungsmaſt rannte. Der ganze Wagen wurde in zwei Teile geriſſen und 16 Perſonen unter den Trümmern begraben. 11 von ihnen erlitten ſchwere Verletzungen. Qnanteco(Virgina), 5. April.(United Preß.) 27 Per⸗ ſonen, darunter einige Mitglieder der Baſeball⸗Mannſchaft der Cornell⸗Univerſität, trugen ſchwere Verletzungen davon, als ein Autobus in der Nähe von Quanteco durch Ver⸗ ſagen der Steuerung in den Straßengraben ſtürzte. Sämtliche Verletzte mußten ins Hoſpital transportiert werden. Amazonenkampf in Aljghaniffan § London, 5. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Lage in Afghaniſtan iſt nach wie vor völlig unüberſicht⸗ lich. Der Marſch Aman Ullahs auf Kabul ſcheint bisher noch in den Anfangsſtadien zu ſein und keine beſonderen Erfolge erztelt zu haben. Das allgemeine Chaos unter den Stäm⸗ men des Nordens und Oſtens iſt noch gewachſen. Der mäch⸗ tige Stamm der Mangal hat ſich unter Führung ſeiner be⸗ kannten Generalin, die ſchon in früheren Bürgerkriegen in Afghaniſtan als die Amazone des Gebirges be⸗ zeichnet wurde, gegen Kabul in Marſch geſetzt. Die Führerin dieſes Stammes hat ſchon früher einmal den gegenwärtigen Machthaber von Kabul beſtegt und ſoll eine ſtarke Truppen⸗ macht hinter ſich haben. Der Bürgerkrieg in China 5 London, 5. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Feldzug in China ſcheint ſich ſchneller als erwartet zu Gunſten der Nankinger Zentralregierung zu entſcheiden, wo⸗ bei allerdings auf das Wort„ſcheint“ vorerſt noch beſon⸗ deres Gewicht zu legen iſt. Hier vorliegende Nachrichten, die faſt durchweg aus Nanking freundlichen Quellen ſtammen und, wie die„(Times“ hervorheben, zum größten Teil von den Nankinger Behörden zenſuriert ſind, laſſen ſich wie folgt zuſammenfaſſen: Der Rückzug der Armee ber Hankauer Separatiſten ſetzt ſich fort. Ein Truppenteil iſt zur Regierung übergegangen, ein anderer hat ſich unter Führung eines kantoneſiſchen Ge⸗ nerals für„neutral“ erklärt. Die Räumung Hankaus durch die Kwangſi⸗Truppen hat begonnen. Unter der Bevölkerung hat die Furcht vor den Begleiterſcheinungen eines Einmar⸗ ſches der Regierungstruppen eine allgemeine Panik hervor⸗ gerufen. Tauſende von Chineſen ſuchen in den ausländiſchen Konzeſſionen Schutz, die im Bereich der Geſchütze der fremden Kriegsſchiffe ſtehen. Belagerungszuſtand und Standrecht ſind erklärt worden, doch werden bisher keine Störungen der Ordnung berichtet,. In London herrſcht, wie der diplomatiſche Korreſpondent der„Morningpoſt“ in politiſchen Kreiſen erfährt, die Auf⸗ faſſung vor, daß der Feldzug im Jangtſetal praktiſch ſo gut wie zu Ende ſei und daß die Grundlinien der politiſchen Ent⸗ wicklung in China durch dieſe Kämpfe nicht geändert werden. Man glaubt allerdings, daß die Stellung gewiſſer hoher Per⸗ ſönlichkeiten, worunter vermutlich der Generaliſſimus der Nankingregierung Tſchangkaiſchek zu verſtehen iſt, gefährdet ſein könne. Aber die Vorherrſchaft der Kuomin⸗ tang in China und das Weiterbeſtehen der gegenwärtigen Regierungsform hält man nicht für gefährdet. Der beherrſchende Faktor iſt nach wie vor der General Feng, der ſich zwar in dem gegenwärtigen Streit für Nanking erklärt hat, aber den Nan⸗ kinger Führern perſönlich feindlich gegenüberſteht. Dazu kommt, daß Feng ſeiner politiſchen Ueberzeugung nach dem von der Hankauer Gruppe repräſentierten oppoſitionellen Syſtem viel näher ſteht, als der gegenwärtigen Zentralregie⸗ rung. Seine Haltung bleibt alſo nach wie nor unbeſtimmt. Der Prozeß Langkopy Im Prozeß gegen Langkopp kam es zu Beginn der hen tigen Vormittagsſitzung zu längeren Auseinanderſetzungen über eine Aeußerung, die Geheimrat Bach im Verlaufs ſeiner geſtrigen Zeugenausſage über die Vorgänge im Reichs⸗ entſchädigungsamt hatte fallen laſſen. Der Angeklagte Lang ⸗ kopp proteſtierte dagegen, daß Geheimrat Bach erklärt habe, aus den Geſprächen zwiſchen Langkopp und Loof ſei für ihm hervorgegangen, daß ſie ſtark völkiſch eingeſtellt ſeten. Er verwahre ſich dagegen, daß damit eine politiſche Note in den Prozeß hineingetragen werde. Geheimrat Bach, der dann vorgerufen wurde, erklärte, er habe in der Tat aus dem Geſpräch der beiden Angeklagten den Eindruck gewonnen, daß ſie völkiſch eingeſtellt ſeien. Sie hätten nicht nur auf die jetzige Regierung geſchimpft, ſondern auch auf die Juden. Der Angeklagte Loof beſtritt, daß in den Geſprächen irgendwie politiſche Dinge erörtert worden ſeien Die Angelegenheit wurde dadurch beigelegt, daß Vor⸗ ſitzender wie Staatsanwalt klarſtellten, daß ſie auf die Be⸗ merkung über die politiſche Einſtellung der Angeklagten hin⸗ ſichtlich des weiteren Verlaufes des Prozeſſes keinerlei Wert legten. Es folgten dann Vernehmungen von Beamten des Reichs⸗ entſchädigungsamtes. Letzte Meldungen Die Peſtbazillen⸗Legende — London, 5. April. Die engliſche meölziniſche Zeitſchrift „Lancet“ veröffentlicht ein Schreiben der Profeſſoren Pfeiffer und Prausnitz von der Univerſität Breslau, in dem die von dem engliſchen Forſcher Moynihan aufgefriſchte Legende, daß die Deutſchen im Kriege Peſtbazillen verwendet haben, nachdrücklich bekämpft wird. Die beiden Profeſſoren weiſen die völlige Unhaltbarkeit der Behauptung Moynihans wiſſenſchaftlich nach; ſie bebauern, daß ein Mann von ſo hohem wiſſenſchaftlichem Ruf dieſe unbegründeten und irrigen Erklärungen abgeben konnte. Millionendiebſtahl in einem griechiſchen Kloſter — Athen, 5. April. Aus dem Kloſter von Hagia Lawa im Peloponnes, in dem eine Reihe der wertvollſten Religuien aus den griechiſchen Freiheitskämpfen aufbewahrt wird, haben Diebe Gegenſtände im Werte von ungefähr 100 Millionen Drachmen entwendet. Unter den geraubten Gegenſtänden befindet ſich die Umhüllung der griechiſchen Freiheitsfahne aus koſtbarſter Seidenſtickerei, ein mit 1200 Diamanten be⸗ ſetztes, von Katharina d. G. dem Kloſter geſchenktes Evange⸗ lium, ſowie die goldene mit Edelſteinen verzierte Mitra des Biſchofs Gramos, des religibſen Führers der griechtſchen Freiheitsbewegung. a 5 Ein aus dem Kloſter vertriebener Mönch und zwei Schäfer ſind unter dem Verdacht der Täterſchaft verhaftet worden. Eine rätſelhafte Geſchichte — Newyork, 5. April. Einen muyſterißſen Vorfall melden die amerikaniſchen Blätter. Danach wurde dis Luxusyacht„Nomad“, die einem bekannten Newyorker Bürger gehört, 18 Meilen von der Küſte entfernt von einem Küſtenwachtſchiff aufgefunden. Die laköpfige Maun⸗ ſchaft befand ſich in völlig betrunkenem Zuſtande in einer Kabine, deren Boden mit Likörflaſchen bedeckt war. Als man ſte über den Verbleib des Kapitäns befragte, erklärte die Be⸗ ſatzung, daß er vor einigen Tagen von einer Welle fort⸗ geriſſen worden ſei. Die Nacht wurde nach Philadelphia geſchleppt. Mam glaubt, daß der Kapitän im Laufe einer Meuterei um⸗ gebrächt worden iſt. Gegen die Beſatzung iſt eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet worden. a . deute Loltsportel Das politiſche Seminar muß auf Montag, den 15. April verlegt werden. Der Vorſtand. der Aerzte, dem Volke die Wichtigkeit einer vernünftigen Le⸗ bensweiſe zu beweiſen. Auf Grund langjähriger Studien und Forſchungen und nach Befragung der für dieſen Gegenſtand ſachverſtändigen Landwirte und Volkswirtſchaftler ſteht es bei mir ſeit Jahren feſt, daß wir eine Vergeudungspolitik ſchlimmſter Art inbezug auf die Grundlagen unſerer Ernäh⸗ rung treiben. Die Menge der in Deutſchland vorhandenen Körnerfrüchte in Roggen. Weizen, zum Teil in Hafer und Gerſte, iſt ſo groß, daß ſie bei richtiger Ausmahlung, bei der man das Beſte des Getreibekornes, die Kleie, nicht für das Vieh, ſondern in richtiger Form für den Menſchen nutzbar macht, indem man Vollkornmehl ſchafft, nach Anſicht eines be⸗ kannten Volkswirtſchaftlers nicht nur die vorhandenen 63 Millionen, ſondern auch 80 Millionen auskömmlich mit Brot⸗ früchten verſorgen kann. Nimmt man noch von den jährlich durchſchnittli h 40 Mil⸗ lionen Tonnen Kartoffeln, bei 5 Kg. pro Kopf und Woche, 16 Millionen für den menſchlichen Bedarf, ſteigert man viel⸗ leicht ſogar noch dieſe Menge, da Kartoffeln nicht nur zu den heſten, ſondern auch zu den leichtverdaulichſten Nahrungsmit⸗ teln gehören, ſo haben wir, und das kann nicht ſcharf genug betont werden, nicht nötig, unter den vier Milliarden, für die wir mehr ein⸗ als ausführen, den größten Teil für die Einfuhr fremder Nahrungsmittel aus⸗ zugeben. Die falſche Einſtellung des Volksgaumens auf Weißbrot, auf mehr Weizen als Roggen, obwohl in Deutſchland mehr Roggen als Weizen wächſt, muß dentſchieden bekämpft werden. Dazu kommt, daß Steinmetz, Wittler, Dr. Klopfer, Dr. Krafft mit ſeinem Knäckebrot u. a. uns gelehrt haben, aus dem Getreidekorn alles für den Menſchen Verwendbare heraus⸗ zuziehen. Im Juli 1919 konnte ich in der Berliner Medizini⸗ ſchen Geſellſchaft mit einem Vortrage„Kriegslehren für die Friedensernährung“ die Richtigkeit meiner Behauptung, daß wir uns aus eigenem Boden auskömmlich ernähren können, zahlenmäßig beweiſen. Zuntz und Flügge haben mir damals ihre völlige Uebereinſtimmung mitgeteilt. Flügge unterſtrich noch einen anderen Punkt, Unſer täglich Fleiſch Er ſchried:„Ich ſtimme mit Ihnen vollſtändig darin über⸗ daß in bezug auf den angeblich beſonderen Wert des ein, Fleiſchgenuſſes die Bevölkerung mehr aufgeklärt werden muß. Ich halte es für unſere Ernährungsverhältniſſe der nächſten Zeit für außerordentlich wichtig, daß die Fleiſchproduktion ſehr eingeſchränkt wird. Wir müſſen unſeren Eiweißbedarf mit vegetabiliſchem Eiweiß und Milcheiweiß decken. Eine umfang⸗ reichere Agitation gegen die Ueberſchätzung des Fleiſchgenuſſes würde augenblicklich ſehr zweckmäßig ſein. Es wäre ſicher eine gute Tat, wenn Sie eine ſolche ins Werk ſetzen wollten!“ Man paſſe den Fleiſchkonſum der Inlandsproduktion von Fleiſch an, ſoweit dieſe Produktion mit Viehſuttermitteln und nicht mit Menſchenfuttermitteln und eingeführtem Auslands⸗ futter bewerkſtelligt wird. Es iſt unverzeihlich, Roggen, Wei⸗ zen, Milch und Speiſekartoffeln in den Viehtrog zu tun, damit ſie mit 80prozentigem Nährwertverluſt in ſog. veredelter Form, als Fleiſch erſcheinen. Unſer Fleiſchkonſum hat bereits die Vorkriegshöhe überſchritten, die damals das Doppelte der Zahl von 1870 betrug und mehr als das Vierfache von 1813. Die Hälfte des fetzigen Konſums iſt mehr als genügend und durch unſer eigenes Viehfutter zu erzielen. Eine gemiſchte Koſt mit beſcheidenen Fleiſchmengen iſt weit zuträglicher als der jetzt vorhandene Karnismus, für den Ein⸗ zelnen, für den Staat und für die Staatsfinanzen. Man leſe doch endlich und beherzige das, was Hindhede(auch in dieſer Zeitſchrift, Jahrg. 1928) und andere ernſt zu nehmende For⸗ ſcher immer und immer wieder predigen. Milch Das Milcheiweiß in der weit mehr zu konſumierenden Milch und im Käſe iſt biologiſch wertvoll. In Gemeinſchaft mit dem pflanzlichen Eiweiß deckt es unſeren Aufbau⸗ und Er⸗ ſatzbedarf an Eiweiß vollkommen. Man ſtreiche auch endlich den Aberglauben, daß Käſe ſchwer verdaulich wäre. Die Rohkoſt ſpielt jetzt eine große Rolle. Nachdem ſie frü⸗ her vernachläſſigt worden iſt, ſchlägt jetzt der Pendel nach der entgegengeſetzten Richtung. Soweit die Nahrung roh genoſſen werden kann, ſoll ſie durch Kochen und Backen nicht ihres natürlichen Geſchmackes und ihrer ſogenannten Lebendigkeit beraubt werden, aber ſonſt werden wir weiter Gekochtes und Gebackenes zu uns nehmen, aber daneben in größeren Men⸗ gen als bisher Obſt, Früchte, Gemüse, Salate und Rüben. 2 * S e. rng Freitag, den F. April 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 157 Stäoͤtiſche Nachrichten Neue Herrenmode „Endlich emool e paar verninftige Gedanke“, habb ich zu meiner Fraa g ſaacht, als ich in'r Zeidung die verſchiedene PVorſchläg zur Umgeſchtaltung vun'r Herremode geleſe habb. Awwer mel Fraa war nit ſo recht demit einverſchtanne unn Hott gemeent, die Mannsleit dähte ihre Kladatſche ſchun lang nooch derſelwe Mode traache unn wenn ſie ſich nit bewährt hätt, dann wär ſe ſchun längſcht abgeſchafft worre.„Awwer grad weil ſie ſich nit bewährt hott, deswege lehne wir uns iedst degege uff“, habb ich g ſaacht.„Jedzt kummt widder'r Summer unn do habb ich die Schwitzerei ſatt. Ich lehn mich uff gege ſo en Unfug mit de dicke Kleeder. Ich loß mir des nit mehr gefalle. Ich gründ en Verein zur Förderung vun Dr Herremode. Do loß ich mich nit mehr devun abbringe.“ Awwer mei Fraa hott blooß gelacht, als ich mich ſo uffgeregt habb, unn hott gemeent, ob dann die. Mannsleit aach dinne Florſchtrimpfelcher traache wollte unn korze Hoſſe wie die Schulerbuwe. Ich habb ihr awwer klargemacht, daß vor allem die dicke Schtoffe verſchwinde miſſe unn was her muß, wo die Luft dorchloßt. Wie awwer mei Fraa gemeent hott, des wär doch ſchädlich for die Geſundheit, wenn irgendwo en Dorchzug wär, do bin ich awwer doch uffgebrauſt unn habb zu ihr g ſaacht:„Biſcht Du vielleicht krank? Ich glaab als, der Ar⸗ kttkel iß vun Dir, wo do neilich geſchriwwe worre iß, daß die viele Krankheete blooß vun de leichte Kleeder herkumme.“ Des iß doch werklich wohr, immer heeßts,'r ſoll ſich abhärte unn nit ſich ſo dick anziehe, unn in dem Aageblick ſchreie wid⸗ der annere: Jo nit ſo leicht anziehe, ſunſcht werd'r krank unn ihr mißt ſchterwe. Dodemit war amwer die Ausenanner⸗ ſetzung mit meiner Fraa nit zu End, denn die hott ſcheinbar abſolut nit leide wolle, daß ich mirs e biſſel leichter mach. Allmählich iß mir awwer e Licht, ſo sroß wie e Bogelamp, uffgegange, denn mei Fraa hott Angſcht, daß, wenn mir aach alle Verteljohr annere Kleeder kaafe, nit mehr ſo viel for ſie abfalle duht. Alſo widber echt weiblich gedenkt: wenn bldoß mir hawwe, ihr annere ihr braucht nix. Zum Schluß hott ſie dann noch gemeent, die Kleederhändler unn die Schnei⸗ dermeeſchter wolle doch aach lewe unn'r däht doch nit ſo ohne weideres die Leit ums Brot bringe. Do iß'r awwer doch die Gall geſchtigge unn ich habb'froocht, ob dorch die neie Mode die Leit nit noch mehr zu ſchaffe hätte. Denn ſo viel ſchteht feſcht, daß wenn'r leichtere Kleeder hott, die aach billiger ſinn, daun loßt'r ſich doch viel ſchneller unn öfters en annere Anzug baue, als wenn'r immer en Haufe Gelb befor hinlege muß. Do denkt'r immer: ach der hebt noch e halwes Johr unn dann loßt'rn nochemool wende unn dann iß'r widder wie neu. Awwer bei leichte Sache do Hheeßts: weg mit dem Krempel, was Neies her, z koſcht jo Uit uial. Dodemtit habb ich jo mei Frag iwwerzeuge könne, awwer dann iß ſie mit annere Sache gekumme.„Wee denkſcht Du Dir iwwerhaupt e leichte Mode for Euch?“, hott ſie mich dann'frvocht unn ich habb gemeent: „Rorze Hoſſe, Wadeſchtrimp wie die Tiroler, borchlöcherte Schuh, offenes Hemd unn ſo en korze Kittel, aach wie die Tiroler.“ Iwwer mein Vorſchlag: lange bembergſeidene Hoſſe, hott mei Fraa bloß iwwerlege gelächelt unn gemeent, do ſollt ich mir norre gleich e ganzes Dutzend kaafe. Schließlich habb ich awwer 'ſaacht, daß mir ſo e wichdige Froog nit iwwers Kute ab⸗ breche könnt, unn daß'r do aach ausgiewig twwerlege mißt, bis mir was richdiges rausbringt.„Ganz recht“ hott mei Frag gemeent,„in dem Fall hoſcht du ausnahmsweis emool recht, unn ich glaab, es wär des verninftigſchte, wenn wir Frage uns zuſammeſchließe unn euch e neue Mode ent⸗ werfe. Denn ſo viel ſchteht feſcht, daß mir do mehr Er⸗ fahrung drin hawwe, unn wenn mir do was auknowle, dann werds was richdiges.“ Ganz iwwerzeugt war ich vun der Redd jo nit, awwer ich habb mich ſchtill verhalte unn gedenkt, daß ichs abwaarde kann, bis der berihmte Kaffeeklatſch ſchteige duht, wo iwwer die Herremode zu Gericht geſeſſe werd, unn neue Trachte entworfe werre. Was do debei raus⸗ kumme werd? Sicher nit viel, unn wenn was rauskummt, dann iß es vielleicht e neies Kochrezept, awwer k R e ſchlag iwwer die Umgeſchtaltung vun'r Herremode.„Ab⸗ waarde“, hott mei Fraa'ſaacht, unn des will ich zunegſcht empol; negſchte Woch' weeß ich, woran ich bin. Wenn bei der Klatſchbaſekonferenz nix rauskummt, dann geh ich dehinner, denn ſovtiel ſchteht feſcht, daß was geſchehe muß. So kanns nit weitergehe. Wir Mannsleit hawwe jetzt genug geſchwitzt, fetzt iß's aus, mir proteſchtiere. 2 . * Neuer Mannheimer Poſtwerbeſtempel. Die Poſt bringt uns heute die neueſte Schöpfung der Werbung für die Stadt Mannheim ins Haus. Die Sendungen, die bisher mit dem ſtiliſterten Bild des Mannheimer Schloſſes in die Welt gin⸗ gen, haben jetzt die Werbung für das Theaterjubiläum über⸗ nommen.„Mannheim 150 Jahre National⸗ theater“ heißt der Text unter dem Bild des Theaters, das ſich von ſeiner beſten Seite, nämlich vom Schillerplatz aus geſehen, zeigt. Der linke kleinere Teil des Stempels ſtellt in Medaillonform einen Kopf dar, unter dem ſich der Name Friedrich Schiller befindet; dieſe nähere Bezeichnung hat zweifellos ihren großen Vorteil, da nicht ohne weiteres anzunehmen iſt, daß man draußen in der Welt die Aehnlich⸗ keit dieſer neueſten Mannheimer Schöpfung unter densSchiller⸗ bildern mit den bekannten Darſtellungen des Dichters der een Vor⸗ „Räuber“ bemerkt. * Jahr 6 Privatlehran zt des Inſtituts Schwarz. Die Höhere )warz, M 3, 10, wurde im abgelaufenen on 271 Schülern und 56 Schülerinnen, zuſ. von 327 Zög zeſucht. Der Unterricht wurde erteilt von 19 Lehrkräften, von denen 13 hauptamtlich an der Schule tätig ind. Hinzu kommen die Religionslehrer der verſchiedenen Konfeſſionen. Im Laufe des Schulfahres unterzogen ſich 68 Inſtitutsſchüler und ⸗ſchülerinnen erfolgreich ſtaatlichen und privaten Prüfungen und erwarben ſich ſo teils die Uni⸗ verſitäts⸗„Prima⸗ und Oberſekundareife, teils wurden ſie in die verſchiedene Klaſſen der Höheren Lehranſtalten aufgenom⸗ men. Das neue Schuljahr beginnt am 15. April. * Todesfall. Die Oberin des Luiſen⸗Stephanienhauſes, Schweſter Marle Eduard, iſt heute infolge einer Herz⸗ lähmung verſchieden. * Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag wurbe ein auf dem Waldhof wohnhafter, 67 Jahre alter verwitweter Ren⸗ tenempfänger aus Rittersbach in ſeinem Zimmer er⸗ hängt vorgefunden. Der Mann war alleinſtehend. Mißliche Verhältniſſe dürften die Urſache ſeiner Tat ſein. * Lebensmüde. In ſeiner in Neckarau gelegenen We h⸗ nung verſuchte geſtern vormittag ein 25 Jahre alter Kauf ⸗ mann ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu neh⸗ men. Er wurde nach dem Allg. Krankenhaus verbracht. Zer⸗ rüttete Familienverhältniſſe ſollen den Grund zur Tat bilden. * Schwerer Sturz. In das ſtädleiſche Krankenhaus wurde geſtern ein 67 Jahre alter Invalide eingeltefert, der die Treppe zu ſeiner Wohnung herunterflel und dadurch eine Prellung der Wirbelſäule erlitt. * Eine Ausſtellung gutbefundener Geſelleuſtücke findet vom 6. bis einſchl. 8. April in der Gewerbeſchule(Kurfürſtenſchule C 0) in ber Zeit von vormittags 9 bis abends 6 Uhr durchgehend ſtatt. Zweite Prüfung für das höhere Lehramt an Gewerbe⸗ ſchulen. Auf Grund der in der Zeit vom 11. bis 16. März abgehaltenen Staatsprüfung für das höhere Lehramt an Ge⸗ werbeſchulen ſind nachgenannte Gewerbeſchulpraktikanten (Diplom⸗Ingenteure) für beſtanden erklärt worden: Dipl. ⸗ Ing. Kuth, Ludwig, von Offenburg; Dipl.⸗Ing. Spraul, Al⸗ fons, von Offenburg; Dipl.⸗Ing. Stölker, Ernſt, von Breiſach; Dipl.⸗Ing. Sitzler, Fritz, von Karlsruhe; Dipl.⸗Ing. Göbel, Albert, von Karlsruhe; Dipl.⸗Ing. Doelle, Otto, von Straß⸗ burg; Dipl.⸗Ing. Velter, Jo., von Trier; Dipl.⸗Ing. Schmitt, Karl Guſtav, von Karlsruhe; Dipl⸗Ing. Katzenmater, Albert, von Auerbach, Amt Buchen; Dipl.⸗Ing. Petri, Georg, von Schriesheim; Dipl.⸗Ing. Maiſch, Ludwig, von Straßburg; Dipl.⸗Ing. Schneider, Erich, von Karlsruhe; Dipl.⸗Ing. Bil⸗ ligmann, Heinrich, von Hohwald i. Elſ. Dipl.⸗Ing. Stadel⸗ hofer, Otto, von Aftholderberg, Amt Pfullendorf; Dipl.⸗Ing. Sambel, Wilhelm, von Hoffenheim bei Sinsheim; Dipl.⸗Ing. Kupferſchmid, Werner, von Dinglingen bei Lahr; Dipl.⸗Ing. Gehring, Heinrich, von Brunnadern; Dipl.⸗Ing. Ernſt, Wil⸗ helm, von Hagsfeld; Dipl.⸗Ing. Kögel, Erwin, von Freiburg; Dipl.⸗Ing. Moſer, Rudolf, von Zell bei Bühl; Dipl⸗Ing. Wittmann, Jakob von Ladenburg; Dipl.⸗Ing. Schmidt, Max, von Karlsruhe; Dipl.⸗Ing. Berberich, Franz, von Karlsruhe. — deleben klar herausſtellte und ſtark betonte. 4 Ausbildung von Lehrern für den Fortbildungsſchul⸗ unterricht. Nach einer Bekanntmachung des Kultusminiſte⸗ riums wird im Monat Jun und anfangs Juli in Karlsruhe ein Kurs zur Ausbildung von Lehrern für den Unterricht an der allgemeinen Fortbildungsſchule abgehalten. Zu dieſem Kurs können nur unſtändige Lehrer, die keinen eigenen Haus⸗ ſtand haben, und nur ſolche Hauptlehrer, die ſchon Unterricht an der Fortbildungsſchule erteilen, ohne bisher an einem Kurs teilgenommen zu haben, zugelaſſen werden. Wer ſich zu dem Kurs meldet, hat ausdrücklich zu erklären, daß er geſund iſt, um die Anſtrengungen des auswärtigen Dienſtes bei Fortbil⸗ dungsſchulverbänden zu ertragen. Außerdem übernimmt er mit der Meldung ohne weiteres die Verpflichtung, ſich für den Fortbildungsſchulunterricht in vollem Umfange zur Verfügung zu ſtellen. Geſuche um Zulaſſung ſind bis zum 20. April ein⸗ zureichen. * Wieviel Veteranen von 1864, 1866 und 1870 gibt es noch? [Nach einer Statiſtik des Reichsarbeitsminiſteriums bezogen am 1. März noch 54 250 Veteranen die ſogenannte Vetera⸗ nenbeihilfe. Man darf alſo wohl daraus ſchließen, daß noch etwa 60—65 000 Teilnehmer an den Einigungskriegen am Leben ſind. i Partei⸗Nachrichten Neben dem Bezirksverein Neckarſtadt der Deutſchen Volksparket iſt es der Bezirksverein der Unterſtadt 1 und II, der nun dazu überge⸗ gangen iſt, allmonatlich eine Bezirksvereinsverſammlung abzuhalten. Er hat ſich hterfür den 1. Donnerstag jeden Monats gewählt. Der Zeveck dieſer Zuſammenkünfte iſt, vor allem die im Stadtbezirk zuſammen⸗ wohnenden Mitglieder der Partei im geſelligen Beiſammenfein zu⸗ ſammen zu führen. Die erſte Bezirksvereinsverſammlung ſand am geſtrigen Donnerstag im Wartburg⸗Hoſpiz ſtatt. Unter der Leine von Malermeiſter Dietz geſtaltete ſich der Abend zu einer regen Be⸗ ſprechung einmal über die politiſche Tätigkeit des Bezirksvereins ſelbſt und des anderen über berufliche und polttiſche Fragen aller Art. Der im Mai ſtattfindende Abend wird u. a, auch ein polltiſches Reſerat zum Gegenſtand haben. bl. ea Tagungen Frühjahrsverſammlung der Kirchlich⸗poſitiven Vereinigung Badens Am 3. April hielt öte Kirchlich⸗poſttive Vereinigung ihre bies⸗ jährige Mitgliederverſammlung in Karleruhe ab. Zahlreich hatten die Mitglieder ihrem Rufe geſolgt. Mit einer öſterlichen An⸗ dacht leitete Pfarrer Mayer ⸗ Ullmann von Badenweller die Ta⸗ gung ein. Der Landesvorſitzende Kirchenral Herrmann von Karlsruhe berichtete über die kirchliche Lage und die heutigen Auf⸗ gaben der Vereinigung. Die Ausſprache berührte manche al tur lle Frage. Dem Kaſſenbericht und der Wahlhandlung, dle die Wicder⸗ wahl aller Vorſtandsmitglieder brachte, ſolgte ein Referat von Marre D. Oeſtreicher von Heidelberg über„Wünſche zur Reform des theologtſchen Studtums“, Folgende Kundgebung wurde einſtiumig angenommen: Die Landesverſammlwngz der kirchlich ⸗ poſttlven Vereinigung Silligt alle Schritte, die ihr Vorſtand bel der Neubeſetzung theologi⸗ ſcher Lehrſtühle in Heidelberg unternommen hat. Ste fordert, Laß endlich nach Recht und Billigkelt verfahren und die Heldek⸗ berger theologiſche Takultäl ſo umgeſtaltet wird, daß die schrift, und belenntnistreue Theologie darin ausreichend vertreten iſt. Sie erwartet, daß bei den neuerdings benorſtehenden Wieder⸗ befetzungen erledigter Lohrſtühle nur poſttloe Kandidaten in Frage kommen. Der Nachmittag brachte einen hervorragenden Vortrag bes Tit binger Profeſſors Fezer über„den Sinn des evangeliſchen Gottes⸗ dienſtes“, Ausgehend von der gekſtigen Not der Gegenwart und der Unkirchlichkeit vieler Volksgenoſſen ſuchte der Vortragende den ur⸗ chriſtlichen Stun des Gottesdtenſtes. In der urchriſtlichen Gemeinde ſtand ganz und gar die Zuſammenkunft der Gemeinde, die ihren Gottesdienſt als ein Stück ihres ganzen Lebens, nicht losgelöſt vom Alltagsleben, empfindet, im Vordergrund. So muß auch heute der Ehriſt ein ſtärkeres Empfinden dafür gewinnen, daß er ein Gltes ſeiner Gemeinde iſt und darum am Gottesdienst ſetner Gemeinde tell⸗ nimmt. In der Gemeindeverſammlung hört er dann Gott im Bibel⸗ wort und Zeugnis des Predigers und ſpricht er mit Gott in Anbetung und Bitte. Das Gebet iſt dann nicht eine bloße Umrahmung und das Opfern nicht mehr eine äußerliche Nebenſache, ſondern das Opfern iſt Darreichung der Mittel zum Liebesdienſt der Gemeinde. In ſolchem Gemeindeſinn müſſen dann auch die anderen Gottesdienſte alle ver⸗ ſtanden werden: Abendmahlfetier, Taufe, Trauung und Begräbnis. Der Vortrag bot allen Zuhörern reiche Anregung, indem er die Be⸗ deutung der Gemeinſchaft für das religibſe Leben des Einzelnen unt die Verpflichtung des einzelnen Ehriſten zur Teilnahme am Gemelu⸗ Epl. Alkohol und Nikotin Wollen wir Aerzte wirklich mitſchuldig ſein, daß Deutſch⸗ land jährlich 4½—5 Milliarden für Alkohol und faſt 3 Milliar⸗ den für Rauchgifte ausgibt? Wir wiſſen, daß ein ſehr, ſehr mäßiger Genuß von dieſen Genußgiften keine ernſtlichen Schä⸗ digungen hervorruft, daß aber die Genußgifte als Ganzes nicht nur eine unerträgliche Belaſtung für den Einzelnen wie für die Geſamtheit, ſondern noch eine faſt unerträglichere Be⸗ laſtung durch Schädigungen aller Art in körperlicher, geiſtiger und ethiſcher Beziehung darſtellen und zur Verkürzung des Lebens führen? Alle dieſe Fragen, die auch am Krankenbette eine große Rolle ſpielen, können nur geſtreift werden. Der Lüge von der Grippe verhütenden und heilenden Wirkung von Branntwein können wir nicht ſcharf genug entgegentreten. Die Berliner Medkziniſche Geſellſchaft hatte damals nach meinem Vortrage über Grippe und Alkohol einſtimmig erklärt:„Die Berliner Mediziniſche Geſellſchaft mißbilligt das reklamehafte Anprei⸗ ſen von Alkohol als Vorbeugungs⸗ oder Heilmittel bel der Grippe“ Gibt es einen Arzt, der wirklich glaubt, daß ein den Widerſtand des Körpers ſchwächendes Gift ausgerechnet bei der Grippeinfektion den Widerſtand ſtärkt? a So ſehen wir bei dieſen einfachen aus der großen Zahl ßerausgegriffenen Fragen, wie wichtig eine richtige Einſtellung des Arztes iſt. Wer dieſe Fragen gewiſſenhaft durchdenkt, muß zu den genannten Schlüſſen kommen. Er wird dann auch am Krankenbett aus genaueſtem Studium und logiſchem Den⸗ ken das Richtige treffen, das ſo rieſig einfach iſt, hat man ſich erſt die Grundbegriffe der Ernährung zum Dauereigentum gemacht.(„Aus der Medinzin. Welt“). Pariſer Straßenſänger (Von unſetem Pariſer Vertreter) Paris, 27. März 1929. Es vergeht ſaſt keine Woche, ohne daß ein neues Opfer irgend einer Pariſer Einrichtung oder Originalität für den unaufhaltſam anſchwellenden Verkehr angekündigt wird. Bald ſollen die Bäume auf den Boulevards, die ſowieſo nur ein ſehr elendes Daſein führen, bald die Terraſſen der aroßen Lokale an den Gefahrenecken, bald die Kandelaber inmitten der Fahrdämme fallen, bald dieſe letzteren ſelbſt unter der Erde verſchminden. Aber ſtets bleibt es bei der Ankündigung. Vorläufig und auf unabſehbare Zeit ſcheitern alle derartigen „Umwälzungen“ an dem ſtarren Traditionalismus der Pariſer, gegen den auch die energiſchſten Behörden nicht an⸗ zukämpfen vermögen. Und ſo iſt die aufregende Kunde, daß der Polizeipräfekt Chiappe die Straßenfänger in Acht und Bann tun wolle, bereits ebenfalls als verfrüht und beträcht⸗ lich übertrieben abgetan worden. Paris ohne Straßen⸗ fänger.. nicht auszudenken. Freilich der Durchreiſende ſieht nicht mehr viel von ihnen. Sie ſind ſchon ohne behörd⸗ liche Verordnung aus den großen Verkehrszentren ver⸗ ſchwunden. Uebrigens waren ſie von jeher in dieſen ebenſo⸗ wenig zu Hauſe, wie in den Bourgebis⸗Vierteln; höchſtens anläßlich der großen Volksbeluſtigungen, der Faſtnachts⸗ und Mittfaſtenaufzüge, des Nationalfeſtes, ließen ſie ſich ver⸗ einzelt auf den großen Boulevards und ihren Zugangsſtraßen blicken. Das wahre Betätigungsgebtet der Straßenſänger waren ſeit undenklichen Zeiten die Arbeiterviertel, die Vor⸗ ſtädte und Vororte. Aus dieſen wird ſie keine Macht der Welt verſagen. Wes⸗ halb auch? Dieſe uralte Pariſer Einrichtung iſt das Harm⸗ loſeſte, was man ſich vorzuſtellen vermag. Die Zeiten, als ein Ange Piton, wie in der„Madame Angot“, ihr ein revo⸗ lutionäres Gepräge gab, ſind längſt vorüber. Das politiſche Spottliedchen kommt nicht von der Straße. Selbſt die un⸗ ruhigſten Parteien denken gar nicht daran, durch Straßen⸗ fänger ihre Ideen zu verbreiten. Damit würden ſie auch ſchlecht ankommen, denn das Publikum dieſer fahrenden Künſtler will nur etwas„fürs Herz und fürs Gemüt“. Ganz haften Geiſtes und ſeiner Spottſucht bekannte Pariſer Völk⸗ chen mit Wonne ſchlürft! Liebesſchmerzen und Heimweh bilden die unverwüſtlichen Grundlagen dieſer Lieder, die von der Straße in die Werkſtätten und Wohnungen bringen. Nur ſelten klingt eine luſtige oder kecke Note durch, eine anſtößige überhaupt nie. Etwas im kleinbürgerlichen Sinne Wohl⸗ anſtändigeres als die Pariſer Straßen⸗Chanſons läßt ſich tat⸗ ſächlich kaum vorſtellen. An irgend einer Ecke, möglichſt in der Nähe großer Fabrik⸗ anlagen und ſonſtigen Stätten mit zahlreichem Arbeiterper⸗ ſonal, ſtellt ſich eine„Sängerin“ mit einer Violine, ſeltener einer Harmonika, hie und da auch mit einer Harfe auf, oder auch ein Pärchen, aber ausnahmslos nur mit einem Inſtru⸗ ment, und das„Lied“ ſteigt. Die Hauptſache iſt der Kehrreim, in den die augeſammelte Menge— größtenteils Arbeiterinnen, erſtaunlich, welch füßliche Fadheit dieſes wegen ſeines leb⸗ Tippmamſells, Lehrmädchen und Schülerinnen— bald andäch⸗ tig und rührſelig einſtimmt. Gefällt er— und das trifft faſt ſtets ein, da Komponiſten und Dichter dieſer Straßenlieder auf die ſehr beſcheidenen Anſprüche ihres Publikums vorzüglich eingearbeitet find,—ſo finden die Texte, die nach leder Strophe eindringlich angeboten werden, ſchnellen Abſatz. Eine Woche oder auch einen Monat hindurch hört man in der betreffenden Gegend dann nur die Trauerkunde von der unglücklichen Ltebe Margots, dem Schmerz des armen Rens, dem die zarte Helolſe durch ein grauſames Geſchick entriſſen wurde, oder die weß⸗ mütige Klage des im Weltſtadttreiben einſam und unverſtan⸗ den gebliebenen kleinen Bretonen, der ſich nach ſeinen Heiden und Klippen zurückſehnt.. Merkwürdig, die Straßenpoeſte ſcheint nur Bretonen zu kennen; Savoyarden, Lothringer, Normannen, Auvergnaten, von den Südländern ganz zu ſchweigen, werden von ihr nicht berückſichtigt. Weshalb? Das iſt ein volkspſychologiſches Rätſel. Es kommt auch vor, daß die Liedchen aus den Varietes und Muſic⸗Halls in den Spielplan ber Straßenſänger auf⸗ genommen werden, aber ſtets nur bei ſtrenger Ablehnung jeder Zweideutigkeit und auch jedes Boulevard⸗Geſpöttels, dem die Bezeichnung„Eſprit“ gar zu leicht verliehen wird. Die Straßenatmoſphäre verträgt ſo etwas nicht. Das wiſſen die Künſtler und Künſtlerinnen der großen Vergnügungsſtät⸗ ten aus Erfahrung, und deshalb verlangen ſie jedes Jahr dringender„Chanſons“ für die breiten Maſſen ohne lüſterne Hindeutungen und ohne mühſelige Wortwitze. Nur durch ſolche harmloſe Chanſons können ſie zu der Popularität ge⸗ langen, nach der ſte ſchließlich alle ſtreben. So wie ſeiner Zeit Eugenie Buffet, eine echte Künſtlernatur, die mit chrem geſun⸗ den Naturalismus ſelbſt auf die Straße ſingen ging, um Geld für die Notleidenden zu ſammeln! Und mit ihren„petits paves“, einer gewiß rührſeligen, aber packenden Elends klage, hat ſie viel mehr zufſammengebracht, als je aus den mit Rie⸗ ſenreklamen ins Werk geſetzten Wohltätigkeitsveranſtaltun⸗ gen herausgekommen iſt. Ihren Vorſtellungen und Bemihun⸗ gen iſt es gelungen, die Straßenſänger vor der Austreibung zu retten. Sie werden auch in Zukunft ihrer beſcheidenen, harmloſen und in höherem Sinne nützlichen„Berufung“ ſich widmen können. Nur einige Beſchränkungen hinſichtlich der Ortsauswahl ihrer Betätigung werden ſie hinnehmen müſſen Als anpaſſungsfähige Philoſophen werden ſie ſich in dleſe ſicher leicht zu fügen wiſſenn S — 5 5 4 5 5 K 4. Seite. Nr. 187 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] Fwofle; den 5. April 1929 Freiburger Brief Unſere gute und ſchöne Breisgau⸗ und Schwarzwaldhaupt⸗ 705 befindet ſich z. Zt. nach einem beiſpielloſen Rekordwinter m Zuſtande lebhaften Erwachens. Große Ereigniſſe bedingen große Vorbereitungen. Während die Anteilnahme der Bevöl⸗ kerung an der aufſchlußreichen Tagung des Badiſchen Lehrer⸗ vereins wenig ſpürbar war, ſteht zu erwarten, daß das X. Badiſche Bundesſängerfeſt zu Pfingſten und der Deutſche Katholikentag Auguſt/ September 1929 in viel größe⸗ rem Maße Intereſſe erwecken werden. Sie bilden auch den Zlelpunkt alles kommunalen und lokalen Ratens und Tatens. Die große Feſthalle an der Schwarzwaldſtraße— eine mächtige Zelthalle— wächſt aus dem Boden empor. Gleisverlegungen der Straßenbahn ſind in Angriff genom⸗ men, um den An⸗ und Abmarſch der feſtlichen Maſſen ſicher⸗ zuſtellen. Aber auch ſonſt iſt mindeſtens jeder zweite Frei⸗ burger in einer Kommiſſion zur Vorbereitung dieſer oder anderer Tagungen, mit denen die Dreiſamperle heuer ge⸗ ſegnet ſein wird Aber auch privat arbeitet man auf dieſe Tagungen hin. Maucher Hausanſtrich, manche neue Faſſade iſt auf das Jahr 1929 verſchoben worden, damit die Beſucher ein ſchmuckes Straßenbild erwartet. Die Stadt Freiburg hat zu dieſem Zweck nicht nur umfangreiche Inſtandſetzungsdarlehen zur Verfügung geſtellt, ſie trägt auch ſonſt das ihre dazu bei: die Aſphaltierung der Innenſtadt wird demnächſt beendet ſein, die Straßenbeleuchtung iſt weſentlich verbeſſert und vermehrt worden. Der Straßenzug Zähringerſtraße— Kaiſerſtraße Günterstalſtraße iſt durch eine moderne Hochbeleuchtung zu ſtrahlender Einheit erhoben worden. Der Fremde wird feſt⸗ ſtellen, daß Freiburg ſich nicht nur moderniſiert hat in den Jahren nach dem Kriege, ſondern auch alle Anſtrengungen macht, um Großſtadt zu werden. Doch zurück zu den Vorbereitungen. Zu dieſen gehört auch bie vor ihrer Erſtellung ſchon berühmt gewordene Seil⸗ ſchwebebahn auf den Schauinsland. Sie wird z. Zt. gebaut und ſoll bis zu den Adacrennen auf den Schauinsland im Auguſt in Betrieb genommen werden. Es beſteht wohl darüber kein Zweifel, daß ſie ein rentables Unternehmen werden wird. Die Opponenten gegen dieſes Projekt dürften wohl zum Teil private Gründe für ihre Oppoſition gehabt haben. Daß jemand, der z. Be dort, wo die projektierte Ad⸗ häſionsbahn entlanggeführt werden ſollte, Grundbeſitz hat, für dieſe Trace ſich einſetzt, iſt menſchlich begreiflich. Weniger begreiflich iſt das Verhalten der Deutſchnationa⸗ len Bürgerausſchußfraktion in der Frage der Vorſtands⸗ beſtellung, über das ja ſchon eingehend berichtet wurde. Der jetzige deutſchnationale Stadtrat Dr. Brühler— ſein Mandat verdankt er dieſem Streit— mobiliſiertet ſeine Fraktion gegen den Beſchluß des Auſſichtsrates der Schauinslandbahn A.., zum zweiten Vorſtand der Geſellſchaft den um das Zuſtandekommen der Schauinslandbahn⸗A. G. verdienten Bür⸗ germeiſter Hölzl⸗Freiburg mit einem Gehalt von 12000 RM. zu beſtellen. Mit dem üblichen Rufe„Korruption“ hob er ſeinen Gegenſpieler, eins der allgemein bellebten Mitglie⸗ der ſeiner Partei, aus dem Sattel, um ſich an ſeinen Platz zu ſetzen. Man warf bekanntlich Herrn von Chrismar vor, daß er an dem„korrupten“ Beſchluß des Aufſichtsrates, einem Beamten ein Nebengehalt von 12000 RM. zu verſchaffen, mit. gewirkt habe. Daß dieſer Vorwurf mehr Vorwand war, um Dr. Brühler das Stadtratsmandat zu verſchaffen, iſt ein offenes Geheimnis. Es wird dadurch nur noch verſtärkt, daß jetzt bekannt wird, daß der Vorſchlag, Bürgermeiſter Hölzl zum zweiten Vorſtand zu beſtellen, wofür er ſelbſtverſtändlich honoriert werden muß, nicht etwa von den Vertretern der Stadt im Aufſlchtsrat der Schauinslandbahn⸗A. G. gemacht wurde, ſondern ausgerechnet von einem den Deutſchnationalen gußerordentlich naheſtehenden Bankdirektor der Filiale einer Großbank in Freiburg, der im Aufſichtsrat die Intereſſen des Privalkapitals vertritt. Da nun ſchon von Korruptlon und Mandatsſucht die Rede iſt, ſei hler zum Schluß noch die Tatſache verzeichnet, daß ſich auch in Freiburg eine„Front 1929“, Bund für politiſche Erneuerung, aufgetan hat, in der ein paar politiſche Outſiders und einige ſehr jugendliche Herren eine große Rolle ſpielen. Sie wollen keine„Partel“, ſondern eine„Bewegung“ ſein, verkennen aber dabei vollkommen, daß die organtſatoriſche Form der Bewegung im parlamentariſchen Syſtem eben die Partei iſt. Sie haben unter der Jugend einigen Zulauf, be⸗ rauſchen ſich an ſchönen Phraſen und würden im übrigen nicht erwähnenswert ſein, wenn nicht mancherorts in Deutſchland ähnliche Blüten ſich entfalteten, ſodaß auch der Freiburger Gründung ein gewiſſes ſymptomatiſches Intereſſe zukommt. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Oberfinanzrat Dr. Otto Oswald zum Miniſterialrat; Oberregierungsrat Adalbert Stehle zum Kollegialmitglied des Rechnungshofes mit der Amts⸗ bezeichnung Oberfinanzrat; Polizeihauptwachtmeiſter Joſef Haid in Freiburg zum Polizeioberwachtmeiſter; Polizei⸗ hauptwachtmeiſter Karl Kanitzer in Baden zum Polizei⸗ oberwachtmeiſter in Heidelberg. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Prof. Emil Reiß an der Helmholtzoberrealſchule in Karlsruhe an die Oberrealſchule in Pforzheim. Zur Ruhegeſetzt wurde Gewerbelehrer Karl Frank an der Gewerbeſchule in Durlach auf Anſuchen bis zur Wie⸗ derherſtellung ſeiner Geſundheit. * * Heidelberg, 5. April. Die Evang. Kirchenregierung hat den von der Kirchengemeinde Heidelberg⸗Handſchuhs⸗ heim gewählten Pfarrer Karl Höſer in Gaggenau als Pfarrer der 2. Pfarrſtelle in Heidelberg⸗Handſchuhs heim be⸗ ſtätigt und den Pfarrer Artur Scharf in Kippenheim zum Pfarrer in Heidelberg⸗ Kirchheim ernannt. * Lichtenau bei Kehl, 4. April. Als am letzten Sonntag ein Dampfer mit vier Kähnen talaufwärts fuhr, riß das Tau eines Bootes. Das eine Boot trieb an das elſäſſiſche Ufer, während das andere am badiſchen Ufer auf Grund geriet. Nach einſtündigen Bemühungen gelang es den Schif⸗ fern, einen Kahn frei zu bekommen. Mit dieſem und den beiden unbeſchädigten ſetzte der Schlepper ſeinen Weg fort unter Zurücklaſſung des aufgefahrenen Bootes. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Raſtatt hat mit 37 gegen 28 Stimmen die Vorlage über Umwandlung der Mädchenbürger⸗ ſchule in eine Mädchenrealſchule abgelehnt. Nur das Zentrum ſtimmte geſchloſſen für die Vorlage, die bald aufs neue den Bürgerausſchuß beſchäftigen dürfte. Der Bürgerausſchuß Kehl genehmigte einſtimmig einen Nachtragskredit von 156000 Mk. für Grundſtücks⸗ käufe in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1928 und einen laufenden Kredit von 44000 Mk. zum Ankauf weiterer Grundſtücke. In der genannten Zeit hat der Gemeinderat 2 122,3 Ar erworben und 220,11 Ar veräußert. Der Gemeinde⸗ rat wird ermächtigt, geeignete Grundſtücke durch Kauf oder Tauſch oder im Rahmen der bewilligten Mittel zu erwerben. Weiter genehmigte der Bürgerausſchuß mit 44 gegen 3 Stim⸗ men einen Nachtragskredit in Höhe von 160 000 Mk. für die in den Jahren 19251927 erſtellten Klein wohn ungsbau⸗ ten. Der Handwerker⸗Bauverein erhält ein Baudarlehen in Höhe von 20 000 Mk. zum Bau von zehn 3⸗ und 4⸗Zimmerwoh⸗ nungen für Zollbeamte. Genehmigt wurde ein Kredit von 6000 Mk. zur Erſtellung eines Steigerturms für die Freiwil⸗ lige Feuerwehr. Genehmigt wurden endlich die Koſten für die beiden Er weiterungs bauten des Krankenhauſes und der Oberrealſchule in Höhe von 400 000 Mk.(180 000 und 220 000 Mk.). Aus Anleihemitteln ſind aufzubringen 100 000 Mk. Der Reſt der Baukoſten iſt vorhanden und zwar 120 000 Mk. aus dem Grenzfonds 1928, 24 000 Mk. vom Kreis Offenburg, 156000 Mk. aus Ueberſchüſſen und Rücklagen. Samstag, 6. April Deuiſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1040) 20 Uhr: Stiftungsfeſt des Funtvereins Hochantenne, Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Heitere Abendunterhaltung, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Frankfurt(Welle 421,8) 12.30 Uhr: Schallplatten, 16.85 Uhr: Neue Tanzmuſik, 20.15 Uhr: Bunter Abend, anſchl. von Berlin Tanzm. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: Die komponierte Liebeserklärung, 23 Uhr: Tanzfunk. Königsberg(Welle 280,4) 20.10 Uhr: Groteske Lyrik und Proſa, 21 Uhr: Kompoſitionen f. 2 Klaviere, 22.30 Uhr: Unterhaltungsm. Langenberg(Welle 468,2) 18.05 Uhr: Mittagstonzert, 17.45 Uhr: Veſperkonzert, 20 Uhr: Bunter Abend, anſchl. Nachtmuſtk u. Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Aus der Operette: Karneval in Rom, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik.. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 14.80 Uhr: Schallplatten, 16 Uhr Unterhaltungskonzert, 20.05 Uhr: Bunter Abend, anſchließend Konzertmuſik aus der Galerie Ar⸗ kadta, München. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplatten, 5 Uhr: Unter⸗ haltungs konzert, 16.35 Uhr: Von Frankfurt: Neue Tanzmuſik, 19.45 Uhr: Aus dem Stadttheater in Freiburg: Coſi fan tutte, 23 Uhr: Drunter und Drüber, Heitere Vorträge, 24 Uhr: Tanz⸗ muſit,(Schallplatten). Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.30 Uhr: Orcheſterkonzert, 21 Uhr: Von Baſel:⸗ Dr. Jbruch, 22.15 Uhr: Spättonzert, anſchließend Tanzmuſik. Bud apeſt(Welle 545,5) 20.30 Uhr: Klavlerkonzert der Schweſtern Kotanyl, 22.25 Uhr: Konzert des Orcheſters der kgl. ung. Oper. Daventry(Welle 482,3) 19.45 Uhr: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Von Birmingham: Zwet Spiele. 1. Eine Komödie der Straße. 2. Leichte Ehre. aventry(Welle 1562,5) 20.90 Uhr: Tanzmuſik, 21 Uhr: Konzert, 23.85 Uhr: Tanzmnuſik. alan s(Welle 504,2) 20.30 Uhr: Verdi u. ſein Werk Luiſa Miller. arts(Welle 1744) 21.15 Uhr: Abendkonzert, 22 Uhr: Tangmuſik. rag(Welle 343,2) 19.05 Uhr: Uebertragung von Brünn, 22.25 Uhr: Uebertragung aus dem Caſs Redoute. om(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Konzert. ien(Welle 519,9) 19.30 Uhr: Uebertragung aus d. Wiener Staats⸗ oper, anſchließend Abendtonzert. 6 ür ich(Welle 489,4) 20 Uhr: Populärer Abend, 21 Uhr: Leopold D M 72 5 R W 3 i Höhn ſingt Volkslieder. fladio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 26547 Kaufen Sie keine ſogenaunten billigen Anvden batterien, Sies ſparen ſich Aerger. la friſche Anoden Pertrix und Mamues⸗ maun ſtets bei uns auf Lager. Schluß des redaktionellen Teils eines Kaffees hängt von seinem Extraktgehalt ab. An Extraktgehalt steht der doffeinfreie, für jeden unschäd-⸗ liche Kaffee Hag mit den besten Bohnenkaffeesorten auf gleicher Höhe. An Milde des Geschmackes, die keineswegs mindere Ergiebig- keit bedeutet, übertrifft Kaffee Hag Jeden anderen Bohnenkaffee, weil auch das unverdauliche Kaffeewachs entfernt ist. Uber- 2 8ugen Sie sich selbst! Das große Paket Kaffee Hag kostet RM.90, das kleine 96 Pfe Ihr Kaufmann führt ihn. 25 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany. Frau Bolle lehnte ab, zu Tränen gerührt. Ich bachte, der Unterſuchungsausſchuß wird zumeiſt nicht vom Angeklag⸗ ten beſtimmt, ſchwieg aber und bemühte mich vergeblich, noch etwas aus den vereiſten Damen herauszuholen. Madame Bernadette war bereits um zwölf Uhr zu Bett gegangen und Hatte nichts gehört. War die Baronin die Diebin, was für mich feſtſtand, ſo hatte ſie kaum Zelt gehabt, die Juwelen ſelbſt aus dem Zimmer zu bringen,— und waren ſie noch darin, ſo würde ich ſie findent! n ö Ich fand ſie nicht,— obwohl ich bei dieſer Durchſuchung des Zimmers eine verſteckte Grammophonnadel gefunden hätte. Ich prüfte auch die Doppelfenſter, die unmittelbar in der Bordwand liegen; möglicherweiſe konnte ſich jemand von dem darüberliegenden Uebungsdeck, wo die Rettungsboote ſtehen, heruntergelaſſen haben, da die Fenſter von Frau Bolles Zimmer geöffnet waren. Nichts! Keine Kratzer an der Außenwand, keine Spuren, keine Fingerabdrücke,— auch nicht an den Türklinken. Endlich fand ich etwas unter dem Tollettentiſch der Baronin. Eine friſche, völlig zerpflückte Orchldeenblüte. Die Idee eines Augenblicks zuckte es im Geſicht der Baronin. Frau.:„Die hat Mabel Pitt Sie doch geſchenkt!“ Baronin:„Ich habe ſie wohl während des Leſens in Gedanken zerblättert.“ 5 Ich:„Geſtatten Sie Ihre Hand.“ Die Baronin trägt angeblich wegen einer Hautverletzung ſtändig ſchwarzſeidene Handſchuhe. Beide Damen— Madame Bernadette hatte ſich eben empfohlen— proteſtierten erregt. Ich:„Es iſt hier ein ungeheurer Diebſtahl verübt wor⸗ den. Vor der Polizei ſind alle Inſaſſen dieſes Schiffes ver⸗ dächtig, ſelbſt die Beſtohlenen.“ „Selbſt Sie“, ziſchte die Bolle. Ich betrachtete die Hände der Baronin,— auffallend plumpe und ausgeſprochen unwelbliche Hände, deren ſchwarze Bekleidung,— was ich ſchon oft dachte— ſicher nur den einen Zweck hat, ſie ſchlanker erſcheinen zu laſſen.— Nicht die gerlngſte Feuchtigkeit, Duft oder Farbe vom Saft der zer⸗ quetſchten Blütenblätter war bemerkbar, deutlich dagegen das Aroma der gerauchten Zigarre. Ein anderer mußte die Blume zerſtört und folglich im Zimmer geweilt haben. Ich glaubte eher an einen Komplizen als an den Täter, und einzig dieſer Umſtand hinderte mich an der ſofortigen Ver⸗ haftung der Baronin.. In dieſem Moment ſtürzte Madame Bernadette herein, die kaum vor zwei Minuten den Raum verlaſſen hatte.„Ich bin beſtohlen“, ſchrie ſie und ſank halb ohnmächtig zuſammen. In der Zeit des Verhörs war jemand im Zimmer der Pariſerin geweſen, hatte den Schrankkoffer und die verſteckt darin angebrachte Wertſchublade erbrochen, ſämtlichen Schmuck und achttauſendfünfhundert Schweizer Franken in Bargeld geraubt. Ich eilte ins Zimmer der Bernadette, um ſofort die Unterſuchung aufzunehmen. Trotz der unerwarteten Entkräftung behielt ich meinen Verdacht gegen die Baronin, die mir an Bord der Cap Verde nicht entwiſchen konnte. VI. Die letzten beiden Tage der Fahrt verliefen trotz des ſchönſten Wetters in denkbar größter Mißſtimmung und ſtändig wachſender Unruhe. Die Paſſagiere, einer nach dem anderen verhört, waren entrüſtet und mehr als das, ängſtlich und mißtrauiſch gegen jedermann. Raſch und herzlich ge⸗ ſchloſſene Freundſchaften erſtickten jäh. Spähend betrachtete man ſich gegenſeitig, jeder las von des anderen Stirn die heimliche Verdächtigung. Der Kapitän tat, was er konnte, um die Spannung zu mildern, aber als am Tage vor der Ankunft in Marſeille Graf Horſt von Wingen ohne jede Spur der gewohnten Selbſtſicherheit den Verluſt ſeiner Akten⸗ mappe mit unerſetzlich wichtigen Papieren anmeldete, ſtieg die Erregung der Gäſte auf den Siedepunkt. Bald wandelte ſie ſich in Empörung gegen die Schiffsleitung, um ſich endlich zur unverhüllten Wut auf Jonny Flint zu verdichten. Als Mitreiſender hatte er das Vertrauen aller getäuſcht, nun enttäuſchte er noch mehr als Detektiv. Dabei arbeitete Jonny Flint fieberhaft, denn ein Verbrechen von derartig primitiver Frechheit, das nicht die geringſten Spuren hinter⸗ ließ, war ihm noch nicht begegnet. Das Alibi ſämtlicher Per⸗ ſonen war ſoweit möglich ſeſtgeſtellt worden. Der größte Teil der Paſſagiere weilte während der fünfzehn Minuten des Verbrechens ſchon in den Schlafräumen. Der Hergang Vorhang eines Schlafzimmerfenſters knapp verborgen, bis Frau Bolle das Bad betrat, und nahm dann die Brillanten vom Toilettentiſch, deſſen Lampen er umſichtigerweiſe ſogar ausdrehte, da Frau Bolle ſich nicht entſinnen konnte, es ſelbſt getan zu haben. Er wollte ſie dadurch vom Tiſch mit dem Schmuck ablenken, was gelang. Es war ungefähr zwölf Uhr fünfundfünfzig. Nach dem Erlöſchen der Nachtſchranklampen ſchlich der Täter durchs Bad ins Zimmer der Baronin, wobei ein leichtes Geräuſch Frau Bolle veranlaßte, ihre Bade⸗ zimmertüre hinter dem ungeahnten Beſucher zu ſchließen. Dieſer Umſtand gerade verbot es Flint, die Baronin ſelbſt der Tat anzuklagen,— hatte er doch mit eigenen Augen ſie ununterbrochen bis kurz nach ein Uhr auf Deck geſehen, einem Zeitpunkt, da die Bolleſchen Diamanten beſtimmt ſchon geſtohlen waren. Wo aber blieb Frau von Altheer bis ein Uhr zehn?— Mußte ſie nicht den Täter geſehen haben, als er nach dem zweiten Diebſtahl, dem der Perlen, ihr Zimmer durch die Flurtüre verließ?— Veichte Kratzer an dieſem Schloß machten faſt ſicher, daß nur hier ein Nach⸗ ſchlüſſel gearbeitet und den Zutritt zu ſämtlichen Räumen erſchloſſen hatte. Die Wahl dieſes Ausgangspunktes, von wo man ungehindert durch den Baderaum zu Frau Bolle und zurück gelangen konnte, verriet die Vertrautheit des Täters mit den Gepflogenheiten der Baronin, die, wie ſie zugab, 5 jeden Abend eine Viertelſtunde auf dem Achterdeck beim heimlichen Genuß einer Zigarre zubrachte, einer An⸗ gewohnheit aus ihrer bulgariſchen Heimat. Immer wieder umkreiſte die Ueberlegung des Kriminaliſten die Baronin,— indes blieben als einzige Punkte, die ſeinen Verdacht recht⸗ fertigten, nur die ſtrittigen zehn Minuten und die zerpflückte Orchideenblüte. Hatte Nervoſttät ſie zerſtört,— oder Abſicht? — Wer vergriff ſich abſichtlich an dem koſtbaren und ſchönen Kelch? Ein Rohling— oder ein Eiferſüchtiger? Hatte die Baronin einen Komplizen— oder einen Liebhaber?— Faſt ſpieleriſch folgte Flint einer neuen Spur. 5 VII. N Das Schiff glitt mit unverminderter Schnelligkeit durch di Wellen. Fern ſchimmerten die Gebirge Sardiniens und Korſikas, weit unten am Horizont unſichtbar noch— winkte die ſounige Südküſte Frankreichs, der Hafen, dem die Wünſche der Reiſenden entgegenflogen, der Hafen, wo man die heißen und ungemütlichen Planken dieſes eleganten Käfigs ver⸗ laſſen konnte, um feſten Boden unter die Füße und damit die Möglichkeit zu bekommen, ſie nach allen Richtungen zu ſetzen, der Tat war ihm ziemlich klar. Der Verbrecher hatte ſich bereits in den Räumen der Frau Bolle befunden, als ſie ein⸗ trat. Er wartete mit unglaublicher Ruhe, wahrſcheinlich vom ungehemmt und unbeobachtet, der Hafen, defſen Anblick der oder die Verbrecher zum mindeſten mit ungeheurer Span⸗ nung erwarteten.(Fortſetzung folgt.) Aus den Rundfunk⸗Programmen 1 Freitag, den 8. April 1929 Keue Mannheimer Zellung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Cod oaͤes ANoecartales Heckartal und Odenwald— eine eigenartige Welt tut ſich auf, wenn dieſe zwei Worte genannt werden. Der Zauber der Romantik, der in dieſer idylliſchen Tandſchaft heute noch lebendig iſt, und ſich in den mittelalterlichen Wahrzeichen der anmutigen Ueckarſtädte ausprägt, verleiht dem Ueckar⸗ tal etwas Geheimnisvolles. Die Ritterballaden des frühen Mittelalters aus der Zeit der hohenſtaufen und der Deutſch⸗ Ordensritter tönen wieder an unſer Ohr, wenn wir an den Burgen, Schlöſſern und Ruinen vorüber wandern und in ihren Winkeln den Geheimniſſen der Vergangenheit nach⸗ ſpüren. Aber über das Geheimnis des romantiſchen Düſters hat ſich der freundliche Blick des Schöpfers gelegt und großmütig eine Fülle von Gaben über die Tandſchaft geſtreut. Das ge⸗ Wimpfen am Veckar ſegnete Gebiet des Ueckartales und des Odenwaldes gehört zu jenen deutſchen Landſchaften, in denen für alle Zeiten durch die raſtloſe Gegenwart die holde Jee Poeſte ihre Zauberfäden ſpinnt und uns aus tiefverſunkenen Zeiten die alten Härchen entgegentreten. Der unberührte, zarte hauch, der hier auf Schritt und Tritt in der Landſchaft ſpürbar wird, iſt das charakteriſtiſche Erlebnis für den Beſucher im Neckartal. Das Waldgebirge des Odenwaldes beſchirmt den Lauf des Fluſſes und verläuft in etwa 60 Kilometer Cänge und 40 Kilometer Breite in leichtgekräuſelter Linie zur Ebene. Unvermutet tauchen aus der Landſchaft Perlen her⸗ vor, deren ſtilles Feuchten den verwunderten Blick des Wan⸗ derers grüßt. Die höchſte Erhebung des Odenwaldes iſt der Katzenbuckel. Zahlreiche kegelförmige Berge mit tief ein⸗ geſchnittenen Tälern und ſteilen Abſtürzen bringen in das Tandſchaftsbild der Rheinebene reiche Abwechfſlung. Hier iſt ein geſegnetes Fand. Außer Mandeln, Aprikoſen, Pfirſichen, Edelkaſtanien und Walnüſſen, die neben den Pflanzen des Waldbodens reifen, gedeiht hier milder Wein. Ein unendlicher Farbenzauber iſt zu allen Jahreszeiten über die Gegend gebreitet. Don den zarten Tönungen geht es mit der fortſchrettenden Jahreszeit zu den dunkleren Cönen über, und auf den ſtillen Wanderungen durch den dunklen Cann ſtehen wir plötzlich an dem Waldbrunnen, an dem Siegfried von Hagen erſchlagen wurde. an Sitten und Gewohnheiten hält die Bevölkerung liebevoll feſt. Gefälligkeit und Gaſt⸗ freundſchaft kommen bem Fremden überall entgegen und laſſen ihn die Behaglichkeit kurzer Raſt genteßen. In Heidelberg mit ſeinem alten Schloß, aus deſſen Trümmern und Efeuwinkeln das fröhllche Tachen der Liſe⸗ latte von der Pfalz hervorkichert, erhält die Ueckarſymphonie ihren Auftakt. Auch heute ertönt vom Schloß und den be⸗ liebten AKusflugspunkten der Umgebung das„Gaudeamus Igitur“ der alten Burſchenherrlichkeit. Dom Königsſtuhl aus ſchweift der freie Blick in die reich geſegnete Rheinebene. Wo dite Elſenz in den Ueckar fließt, liegt Ueckargemünd, der Endpunkt der Heidelberger Straßenbahn. Auf ſteilem Kegel thront die Bergfeſte Dilsberg, an der der Feſtungs⸗ bezwinger Tilly im Jahre 1622 ſeine Kraft vergebens ver⸗ ſucht hatte, mit dem hiſtoriſchen Burgbrunnen und der alten Schloßlinde; die Beſchleßung und Beleuchtung dieſes Felſen⸗ neſtes im Sommer bildet ein Schauspiel von romantiſchem Reiz. Auf anmutigem Wieſenplan grüßt Ueckargemünd, im Talkeſſel am Ueckar und Elſenz gelegen. Uachdem ſich der Heckar in großem Bogen den Weg um den Dilsberg ge⸗ bahnt hat und das Tal enger geworden iſt, tritt uns Heckarſteinach, das Dierburgenſtädtchen, entgegen. Er⸗ innerungen an die Zeit der Minneſänger werden wach beim Anblick der vier romantiſchen Burgruinen. Auf dem Dor⸗ hügel des Ochſenkopfs die Vorderburg, die mittelalterlich eingerichtete Mittelburg, die halbzerfallene hinterburg und Burg Schadeck, die im Volksmund„Schwalbenneſt“ ge⸗ nannt wird In der Nähe liegt hirſchbhorn mit ſeinem gut erhaltenen Schloß; an der Flußſeite des Zchloßberges ſchauen über die Dächer des Städtleins hinweg die Ruinen ber 1406 erbauten reingotiſchen Karmellterkirche. Nach der Durchbohrung des Hirſchhorner Schloßberges begegnet uns beim Einfluß der Itter in den Ueckar die mittelalterliche Reichsſtadt Eberbach, deren mittelalter ⸗ liches Gepräge in zahlreichen Giebelwerken und der Stadt- befeſtigung mit den vier Ecktürmen bewahrt blieb. Ein neues Tandſchaftsbild feſſelt bei Zwingenberg, über dem auf einer ſteilen Bergwand die Burg Zwingenberg als ein Kleinod mittelalterlicher Bautechnik thront. Ueckar⸗ gerach, Ueckarelz ziehen vorüber und von hier aus beginnt die Wanderung in den öſtlichen Teil des Odenwaldes. Hinter der Ausmündung der Elz liegt Mosbach, die Kreishauptſtadt des badiſchen Odenwaldes. Die holzfiligran verkleideten Fachwerkbauten geben dem Ort en ſchmuckes und behagliches Ausſehen. Auch als klimatiſcher Kurort iſt die Stadt ein beliebter Aufenthaltsort für Erholungs⸗ bedürftige. Einen beſonders reizvollen Ausſchnitt mittelalterlicher Romantik bietet Mimpfen, die Krone des ſüdlichen Oden⸗ Schloß Zwingenberg waldes. Sein Wahrzeichen iſt die Hohenſtaufenkaiſerpfalz, in der ſchon Barbaroſſa wohnte. himmelauf wächſt die gotiſche Stadtkirche, die von dem blauen Turm, der Zwiebelkuppel der Dominikanerkirche und dem roten Turm überragt wird. Die Beleuchtungen der Stadtſilhouette, wohl der ſchönſten, die eine deutſche Stadt aufzuweiſen hat, locken an warmen Som⸗ merabenden alljährlich zahlreiche Fremde an. Das Mathilden⸗ bad mit heilkräftigen Solbädern hat in den letzten Jahren einen großen Aufſchwung erfahren. Der Reigen der Städte und Burgen im Ueckartal ſchließt ſich mit den Aamen Kochendorf, Heckarſulm und endlich heilbronn, der bekannten Käthchenſtadt. Ewig jung gibt ſich das Ueckartal jedes Jahr dem Leben hin. Wer es durchzieht, iſt gebannt von der Fülle der Schön⸗ heit dieſer CTandſchaft. Das alle Wertheim Dort, wo der Main die grünen Fluten der Cauber emp⸗ fängt, liegt waſſerumſpült das alte Ueſt Wertheim. Hoch über dem Städtchen die Burg. Hach über den Waſſern die Flanken⸗ türme und der Bergfried. Gehe durch die krummen Haſſen uſtd die ſtillen Winkel, beſchaue das verkragte Fachwerk und die alten Kirchen voll köſtlichem Urväter⸗ Handwerkszeug und Gezeug und Gebild die eine, die andere voll Kunſtwerke, die ohnegleichen ſind, gehe vorbei am Marktplatz, wo die alten hochgiebligen ſchmalen häufer ſtehen aus der Reforma⸗ torenzeit und die alten Brunnen rauſchen, bleibe am„Engels⸗ brunnen“ ſtehen, der von heimiſchen Nleiſtern aus heimiſchem Sandſtein erſtellt iſt, klettere dann auf ſteiler Treppe empor zur Burg, dort hinauf, wo die Mauerwerke Jahrhunderte überdauerten und ſuche dir ein geruhſam Plätzchen. Blicke hinab auf den Main, ſiehe die Stadt dir an von der höhe, freue dich am Gewirr der Dächerlinien und laſſe deine Blicke ſchweifen bis hinüber an den Horizont, wo die dunklen Speſſartberge dir den Ausblick verwehren. Schaue nach den Türmen der Stadt und gedenke ber Zeit, da hier oben noch fröhlicher Reiſigen Sang durch die Hallen glitt und im Stäbt⸗ lein Gold zu gewichtigen Rünzen geſchlagen wurde. Denke daran, wie hier ein Buchdrucker war, der eine andere Bibel druckte, daß man von einer„Wertheimer Bibel“ ſprach, von der noch wenige Exemplare irgendwo wie Diamanten gehütet werden. Siehe im Schloß dich um, blicke durch die Tore nach dem Bergfried und den hochragenden Giebeln, höre auf des Vogels Ruf in dem Geſträuch, das die geborſtenen Bauten überdeckt, ſiehe rochmals in die Stadt hinab, dann ſtetge hin⸗ unter an den Main und blicke hinauf auf die Burg Blicke lange und du ſiehſt die Perle des Ueckartals, das Heidelberger Schloß.. Das iſt Wertheim, dort, wo die Tauber ſchäumend ſich zum Mainwaſſer miſcht und auf hohem Felſen eine alte Burg verſonnen träumt und vergangener Zeiten denkt, da noch das Städtlein wehrhaft geweſen und die Beſitzer Biſchöfe zum beſten halten konnten. Derklungen iſt die Zeit verblichen der Ruhm vergangener Tage, doch unvergeſſen iſt der Fleck Erde, wo die Schönheit ſchäumond lich vergibt. G. H. . Was Fremòenverkehr bedeuten ann Sahl der Fremden und der Uebernachtungen ein Vielfaches der Bevölkerung Auf die wirtſchaftlichen Zuſammenhͤnge, die ſich aus dem Fremdenverkehr, aus ſeiner Exiſtenz, ſeiner pflege und ſeinem Ausbau für weite, faſt kann man ſagen beinahe alle Wirtſchaftszweige ergeben, hinzuweiſen, ſetzt heutzutage der Gefahr aus, den Vorwurf zu hören, daß man mit alten Weis⸗ heiten hauſteren gehen wolle. Indeſſen darf man ſich dieſer Gefahr ruhig ausſetzen, weil es immer wieder Möglichkeiten und teilweiſe auch Uotwendigkeiten gibt, auf dieſe Aus- wirkungen eines geſunden Fremdenverkehrs aufmerkſam zu machen, da andernfalls leicht dieſe wirtſchaftliche Dielſeitig⸗ Reit des Fremdenverkehrs in Unterſchätzung, wenn nicht gar in Dergeſſenheit gerät. 0 inen wirtſchaftlichen Vorteil aber erringen und ihn feſthalten, das verlangt auf der anderen Seite auch entſprechende Bemühungen. Es iſt nicht damit getan, daß man Ware zum Derkaufen hat, ſondern man muß auch ſeine Ware bekanntmachen, und genügend und am richtigen Ort bekannt⸗ machen, nicht zuletzt auch in der richtigen Form, um ſich eine entſprechende Beachtung zu ſichern. Gus dieſen Erwägungen heraus haben ſich ſchon ſeit Jahren beſtimmte Maßnahmen als nötig erwieſen, die in Zuſammenfaſſung der Belange ſyſtematiſch durchgeführt und bearbeitet werden, die heute ſchon zu einer anerkannten Spezialwiſſenſchaft geworden ſind. Dazu hat das unerwartete Cempo des Derkehrs ſeit etwa ſechs Jahren ganz raſch auch veränderte Einſtellungen, An⸗ paſſungen, Aufwendungen verlangt, an die ehedem kein Menſch je gedacht hatte. Der Wirbel des Verkehrs iſt ein einem Maße ſtärker geworden, daß ein Ort, der nicht acht gibt, unverſehends überfahren wird und aus der Reihe der KRurörtlichen Lebeweſen ausſcheidet. Es iſt nicht ſo gekommen, daß ſich etwa die Außenwelt und ihr Tempo nach den Er⸗ holungsorten richteten, ſondern das Umgekehrte war der Fall: der Ort, der nicht verſtand, rechtzeitig mitzugehen, wurde einfach in dieſem Sechsjahrerennen rettungslos über⸗ rundet, und es iſt auch nicht ſo gekommen, wie mancher dachte und übereilt dementſprechend handelte, daß nun nach Krieg und Kriegsfolgen der Fremdenverkehr brachliegen und verſanden würde. Das genaue Gegenteil iſt der Fall, es wird heute mehr gereiſt denn je und es reiſen heute auch Bevölke⸗ rungskreiſe, die früher ſolchen Gedanken fremder gegenüber⸗ ſtanden. Die Bewegung, aus der ſich alles Leben zuſammen⸗ ſetzt, iſt, kurzum geſagt, lebhafter geworden, ſtoßkräftiger, potenzierter. E. Fremdenziffern ſind ſo heute auf einem Diel⸗ fachen des normalen cebens in den Kurorten angelangt. Ein Beiſpiel: eine ſtark beſuchte Schwarzwaldſtadt, ein alter Kurort, ſtellt ſeinen 4000 Einwohnern im Jahre 1928 eine Fremdenziffer von rund 20 000 entgegen. Das iſt das fünf⸗ fache. Derſelbe Ort bringt es auf 60 000 Uebernachtungen, das iſt das Fünfzehnfache. Dabei iſt nicht eingerechnet der ſog. Tagesverkehr, der heute mit hilfe des Autos ungeahnte Formen angenommen hat. Er läßt ſich nur ſchätzen, weil er nicht ſtatiſtiſch erfaßt werden kann, er iſt aber im obigen Beiſptel noch nieder mit 40 00050 000 Perſonen anzu⸗ ſetzen. Das ſind Zahlen, die wirtſchaftlich zu dem reden ſoll⸗ ten, der ſich hartnäckig verſchließt und ſagt: Was ſoll mir der Fremdenverkehr. Dieſe Frageſtellung iſt falſch, ſie ſollte zum mindeſten heißen: Was ſoll uns der Fremdenverkehr. Die Antwort iſt einfach. Er ſoll jedem etwas ſein und iſt auch jedem etwas, denn dort, wo ein Derkehr pulſt, bleibt auch Autzen, und zwar Uutzen für jedermann, denn Verkehr ſtärkt die Wirtſchaft, erhöht die Kaufkraft, iſt Blut, das dem Gemeinweſen zugeführt wird. Man kann ſagen, daß der letzte Poſtkartenverkäufer etwas davon hat, denn Hand aufs Herz, lieber Uachbar: Wenn du heute verreiſeſt, und wenn's nur ein Tag iſt, dann mußt du eſſen, willſt trinken, haſt Freunde und Freundinnen, an die Briefſchulden durch eine Anſichts⸗ karte abgedeckt werden können. Die Zahl und Art der Fäden, die vom Fremdenverkehr ins allgemeine Wirtſchaftsleben ausſtrahlen, ſind ſo zahlreiche, daß man ſie nicht annähernd erfaſſen kann, es ſei nur auf einen nicht unwichtigen hin⸗ gewieſen, daß in den vorſtehend genannten Beiſpielszahlen von den Uebernachtungen von 60 000 nicht weniger als 2 000 auf den Privatvermieter entfallen. Das zeigt, wie tief der Fremdenverkehr in alle Kanäle dringt und poſitiv wirkt. Orte, die in ſolcher Weiſe beſucht werden, Orte, die ſich in einer ſo angenehmen Lage befinden, ſollten ſich immer bewußt bleiben, daß ſte über ein koſtbares Gut verfügen, Aber ein jedes Gut will gepflegt ſein wie ein Haushalt, wenn er blühen will, ſel es nun der private oder der einen Gemeinde. an muß alſo, um ſeinen Ort auf der höhe zu halten, etwas kun, und zwar etwas tun, das einmal aus⸗ reichend und zweitens ſtabil und von Stimmungen unab⸗ hängig ſein muß. Man darf nicht ſagen: Ich habe mich über meine Waſchfrau geürgert und dabel etwas Wichtiges unter laſſen; man darf nicht ſagen: habe ich auch in den nächſten 24 Stunden ſchon etwas davon, wenn ich etwas aufwende, ſondern man ſollte mit Bewußtheit ſagen: Wenn ich heuts etwas vorausſchauend tue, dann helfe ich mit, daß wir alle, daß mein Ort und ſeine Wirtſchaftskraft auf der Höhe bleiht, und davon habe ich unter allen Umſtänden etwas, jeden⸗ falls mehr, als wenn ich nur auf den nackten Augenblick ſtatt auf Zeitläufte von Jahren ſchaue W. E. 9 Seite. Nr. 157 — 3 5 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den B. April 1929 Es leut in Badͤen⸗ Baden Von Wolfgang Müller⸗Clemm(Mannheim) Hor vierzehn Jagen war es noch ein wenig früh für Baden-Baden, eigentlich ſogar unanſtändig früh. Aber wer zu einer Generation gehört, nicht mehr prüde iſt und unter anderen Zeitaltern auch in dem der Kosmetik lebt, kann wirklich nichts dabei finden, daß von den Reizen des Uoilettemachens einer Schönen geſprochen wird. Oder iſt Baden-Baden keine Schöne? Da es nun einmal die Erfindung der Schönheitsköniginnen gibt, ſollte hier keiner mit dieſem Titel kargen. Der in Baden-Baden Derliebte ſaugt mit un⸗ getrübter Luft die vielen und wichtigen Handreichungen auf, die geſchehen, wohl auch geſchehen müſſen, um die herrliche Mondäne fertig zu machen.„Fertig machen“ iſt eigentlich ein Sportausdruck. Zu Baden-Baden paßt das! Zunächſt laſſen Madame das Sonnenlicht herein. Gibt es ſopiele Fenſter, wie hier offen ſtehen? Madame waſchen ſich alsdann. Sehr gründlich übrigens, wie aus Seifen⸗ ſchäumen und Waſſergräue erkennbar iſt. Was danach ge⸗ ſchieht, läßt ſich mit keinem kosmetiſchen Sammelbegriff erſchöpfen. Orgien kommen zuſtande, die immer toller wer⸗ den, je näher die Stunde des großen Empfangs heranrüchkt. Es wird maſſtert, champoniert, friſiert, manikuret, pedikuret, gefeilt, poliert! Ein heer von helfern, Dienern, Sofen ſchwirrt herum. Aus den Fenſtern hängen blaue, rote, weiße, geſtreifte Betten, grüne, braune, lila Steppdecken, bunte Teppiche und Läufer zieren die Balkone, heute hier und morgen dort. Wüſte Steinhaufen, Capetenfetzen, verbogene Rohre in rückwärtigen Höfen verraten, wo noch ſchnell fließendes Waſſer eingebaut und heizung gelegt wird. Gärtner graben um und binden auf, Handwerker eilen von haus zu haus, in dieſen kurzen Tagen hofiert wie Gäſte, überall iſt haſt und Eifer. Gewiß, es iſt ein wenig ungemütlich in der Stadt, doch nicht für einen Derliebten. Und ſollte man nicht verliebt ſein? Ken⸗ nen Sie eine andere Stadt in Deutſchland, vielleicht in der Welt, in der eine ſanfte, gütige Daterhand, Kurverwaltung genannt, aus dem grauen, kalten Winterbild die tiefgrünen, warmen Bänke auswechſelt, um ſie mit ſolchen zu vertauſchen, bie weiß und kühl geſtrichen ſind, für bunte, warme Cage, die jetzt kommen ſollen. Don ungefähr erſcheint ein Wagen, zwei Männer heben die friſche Bank ab, laden die wintergrüne auf, faſſen noch einmal gründlich zu, ob die eben aufgeſtellte auch feſt ſitzt und fahren weiter. 5 Zehn Nlinuten ſpäter kommt der alte General, um ge⸗ wohfheitsmäßig, ſobald die Sonne ſcheint, ein paar Minuten auszuruhen. Es wird Frühling, ſein Kopf nicht zufrieden in die Runde, er merkt den feinen Unterſchied zwiſchen der grünen und weißen Bank nicht mit dem Auge, nur ſein Wohl⸗ behägen empfindet Pflege. i Iſt es nicht entzückend diskret, wie die Stadt ſich ſchminkt und pudert? Auf die ſoignierten, gelben Wege wird hier ein wenig, dort ein bißchen mehr Sand aufgelegt, Pudre doré, ein, zwei Schaufeln voll, juſt ſoviel, als gerade nötig. Ein Brückengeländer wird gemalt, ein Caternenpfahl, ein kleines Häuschen. Weiße und hellgraue Tönung ſteht zum Teint, alles wird vorzüglich abgepaßt. Nichts bleibt un⸗ bedacht, ſelbſt die Los wird neu erſtellt. Ein Bedächtiger geht an dem Flüßchen entlang mit einer ſtreitbaren Axt in der Hand, denn ſeitlich, gewiſſermaßen an den Schläfen, ſitzt die boshaft und zäh ein Eisrand, ſchmutzig und grau, eine Alters⸗ erſcheinung. Wo der Mann einen Klumpen dieſes morſchen Gebildes ſteht, haut er ein. Das ſchnelle Gebäch nimmt die Trümmer fort. Gleich ſieht es anders aus, blitzend, blinkend, jung und froh. Aber Waſſer und Seife, Wiſchtuch und Klopfer, Pinſel und Farbtopf tun es nicht allein, die Uatur muß mit heran, und auch ſie hat Baden-Baden ſich zum Dorſpann geholt. Seit UTagen blaut der himmel, ſchuftet die Sonne ihr erſtes biß⸗ chen Wärme heraus, heizt über den Kaſenflächen, an den Büſchen und Bäumen herum, und ſchon quellen die Knoſpen, zwar ſchüchtern und zwerghaft nur, aber immerhin, ſie wach⸗ Baden⸗ Baden, das Paradies von Wäldern und Blumen. ſen. Noch fehlt der leiſe, erſte, grünliche Schimmer, aber auch er wird ſich zur rechten Stunde einſtellen, an irgend etwas Unbeſtimmtem iſt's zu ſpüren. Sie werden es ſchaffen, die Sonne und die Knospen, das ſcheint gewiß. Brüderlich hilft der Menſch der Natur nach. Mit Keiſigbeſen frottieren ſte die weiten Raſenflächen an der Lichtentaler Allee, vor dem Kurhaus, an der Trinkhalle, feſt und gleichmäßig. Wirk⸗ lich ſie werden weicher und friſcher. Noch ein paar Tage, und weiße Kleider ſind auf den Tennisplätzen zu ſehen, farbenluſtige auf dem herrlichen neuen Golfplatz und verſtreut in den Alleen. Kurzum, es wird Frühling ſein. ee eee Jur Geſchichte oer Heilbadòer Don Dr. P. Martell, Berlin II. Beſonders waren es die wohlhabenden Deutſchen jener Zeit, die viel das Bad Plombiéres in den fränzöſiſchen Dogeſen beſuchten; auch die Thermen bei Padua und das italieniſche Bad Abano waren ſehr beliebt. In St. Piero bei Abano ſuchte 1625 Fürſt Chriſtian von Anhalt⸗ Bernburg von einer in der Schlacht am heißen Berge erlitte⸗ nen Derwundung die zu einer Schulterverſteifung geführt hatte, durch Jangobehandlung heilung. Dorher hatte der Jürſt Karlsbad beſucht. Es iſt zu beachten, daß zu jener Seit die Chemie der Mineralquellen noch auf einem völlig unwiſſenſchaftlichen Boden ſtand, ſo daß die Heilerfolge ſicher oft recht unbefriedigend geweſen ſein dürften. In früherer Beit unterſchied man Wildbäder und Sauerbrunnen, wobei man in den Wildbädern das eigentliche Baden pflegte, während man in den Sauerbrunnen nur die Trinkkuren betrieb. Natürlich war es auch üblich, daß man in den Wildbädern neben dem eigentlichen Bad das Waſſer auch zum Trinken benutzte. Es fehlt auch nicht an Beiſpielen, wo Quellen ganz gewöhnlichen Waſſers unvermutet zu dem Ruf von heil⸗ quellen kamen, beſonders dann, wenn man irgendeine Be⸗ ziehung zu einem heiligen herzuſtellen wußte. Quellen der⸗ artigen Charakters waren die Tudgeriquelle in helmſtadt oder der Ottoborn bei Pyritz in Pommern. Das einfache Volk zeigte ſich damals in manchem Badeaberglauben be⸗ fangen. So pflegte man im 17. Jahrhundert dem Tag Johan- nis des Täufers, der Sommerſonnenwende abergläubiſch die Wirkung zuzuſchreiben, daß ein an dieſem Tage genommenes Bad für das ganze Jahr vor Krankheit ſchützte. Dieſes ſog. Johannisbad war in der Bauernſchaft faſt ganz Europas ver⸗ breitet. Es hat ſich übrigens aus einem heidniſchen Brauch entwickelt. Nan hielt auch früher natürlich eine gewiſſe Badeordnung inne, deren Haupttendenz faſt immer in einer ſehr langen Badezeit gipfelte. Man pflegte vielfach mit fünf Stunden täglicher Badezeit zu beginnen und ſteigerte dann allmählich die Tagesleiſtung bis auf zehn und zwölf Stunden. Bei dieſen wenig fachlichen Badekuren war es erklärlich, daß der Kranke zu ſeinem eigentlichen Uebel noch eine hautentzündung, den Dadeausſchlag, beham, den man Übrigens für nützlich hielt, da man des Glaubens war, daß die Krankheit in dieſer Weiſe von innen nach außen auf die Haut getrieben und damit vertrieben würde. Man ſetzte die Badezeit dann wieder herab und war mit dem ODerſchwinden des Badeausſchlages der Meinung, nun auch die eigentliche Krankheit geheilt zu haben. Der Dreißigjährige Krieg brachte mit einer Zer⸗ ſtörung des Wohlſtandes auch eine Dernichtung der Bade⸗ freudigkeit, die ſich ſowohl beim Reinigungsbad, wie beim Heilbad geltend machte. In der Rokokozeit war das Baden eine ziemliche Seltenheit. ſelbſt Geſicht und hände wurden nur mit ſpärlichen Waſchungen bedacht. Dagegen wußten ſich die Trinkkurorte, eine gewiſſe Bedeutung zu erhalten, wenngleich ſich auch hier mancher Wandel vollzog. Einſt ſo berühmte Badeorte, wie Baden-Baden, traten im 18. und 19. Jahrhundert in ihrer Bedeutung zurück, um anderen Kurorten Platz zu machen. Pyrmont hielt im 18. Jahrhundert unter den deutſchen Bädern ſo ziemlich die Spitze; es war der Brunnenkurort der vornehmen Welt. Hachen wußte ſich durch Ausbau ſeiner Quellen im Anfang des 18. Jahrhunderts gut zu behaupten. In Hachen war es auch, wo der Badearzt Blondel in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beſondere Dampfkaſten ſchuf, die gegenüber dem alten Ruffſchen Dampfkaſten des 16. Jahrhunderts einige Derbeſſerungen aufwieſen. Man verwendete damals in Hachen nicht nur Schwitzbäder, ſondern beſaß auch Badevorrichtungen, mit deren hilfe man Dampf gegen erkrankte Körperteile leitete. Ueben Pyrmont entwickelten ſich im 18. Jahrhundert auch andere Bäder, wie Brückenau und Tangen⸗ ſchwalbach. In Preußen galt im friderizianiſchen Zeit⸗ alter das nicht weit von Berlin gelegene Bad Freien walde an der Oder lange Zeit als das vornehmſte und teuerſte, wo ſich der brandenburgiſche, mecklenburgiſche und pommerſche Adel alljährlich zur Kur traf. Friedrich der Große gab ſeinen Staatsdienern zum Beſuch eines anderen Bades nur dann Erlaubnis, wenn dies die Krankheit rechtfertiate. Die Mineralquellen von Fretenwalde wurden 1685 entdeckt und durch den Goldmacher und Erfinder des Kubinglaſes, den kurfürſtlichen Chemiker Kunkel unterſucht. Der große Kurfürſt beſuchte das Bad mehrere Jahre; bereits 1685 betrug die Sahl der Kurgäſte 1500. Ein Jahr ſpäter wurde das erſte Brunnengebäude errichtet. Guch König Friedrich J. ſuchte Freienwalde mehrere Sommer auf und ließ durch Schlüter ein hölzernes Luſtſchloß erbauen, das 1792 wegen Baufälligkeit wieder abgetragen wurde. Die Nen weroͤen nieoͤriger Don Karl Perktold(Traunſtein) Dor kurzem wurde die Aufſehen erregende Feſtſtellung veröffentlicht, daß die Alpen immer mehr nach dem Nor en wandern. In über einer Million von Jahren würden die erſten Dorberge bereits die Donaugrenze erreicht haben. Zugleich aber werden die Berge von Jahrtauſend zu Jahr⸗ tauſend um einen Meter niedriger werden. Jeder, der ſich ſchon einmal in den Alpen aufgehalten hat und Berg⸗ wanderungen unternahm, wird die Beobachtung gemacht haben, daß am Fuße der Bergwände oder Bergkuppen un⸗ geheure Felsblöcke verſtreut herumliegen. Und faſt tagtäglich hört man das Donnern niedergehender Steinlawinen. An irgendeiner Wand lockert ſich ein Felsblock; er bricht aus dem ganen Felsgebilde heraus und reißt eine ungeheure Ge⸗ ſteinmaſſe mit in die Tiefe. Man beobachtet gerade in den höchſten Regionen Riſſe durch die Felswände. Dieſe Riſſe erweitern ſich von Winter zu Winter; es entſtehen mehrere Seitenriſſe, die immer tiefer und tiefer gehen und oft eine Tiefe von fünf bis zehn Meter erreichen. An einer Wand — in einem an der Ciroler Grenze gelegenen Gebirgsſtock — entdeckte ich einen Riß, der bereits 20 Sentimeter breit, ungefähr einen halben Meter tief und zirka 15 Meter lang iſt. Dieſer Riß befand ſich vor vier Jahren an dieſer Stelle nicht. Für die Kletterer ſind dieſe Riſſe ja willkommene Griffe; für die Zukunft werden dieſe Riſſe aber verhängnis⸗ voll. Später— nach Jahrzehnten— vergrößern ſich die Riſſe um einige Millimeter, nach weiteren Jahrzehnten werden die Millimeter zu Zentimeter und ſo weiter. Auffallend für mich war ſtets die Beobachtung, daß die Riſſe ſich ſehr ſchnell bildeten, aber dann— für einen Sterblichen kaum ſichtbar — ſich immer mehr und mehr vergrößern. Es entſtehen aus dieſen Riſſen breite und tiefe Einſchürfungen, die vielfach ſo tief gehen, daß die Wand in ihrer ganzen Breite geſpalten wird. Es entſteht der ſogenannte Kamin, die größte Freude für unſere Bergkletterer. Die Uatur braucht natürlich zur Bildung eines ſolchen Kamins eine ungeheure Seit. Sehr viel zur Abtragung der Geſteinmaſſen trägt das Daſſer bei. Seine Zerſtörungskraft in den Bergen iſt bekannt. Dieſe äußeren Einflüſſe— Waſſer, Froſt und ſo weiter— brauchen Jahrhunderte, um ſichtbar zerſtörende Ein⸗ wirkungen hervorrufen zu können. Ungeheuer groß aber ſind die inneren Erſchütterungen, Zuſammenbrüche, Einſturz⸗ kataſtrophen und ſo weiter. In den letzten Jahren iſt es wiederholt in der Gegend des Reichenhaller und Berchtes⸗ gadener Gebiets zu inneren Detonationen gekommen, die wie ein dumpfer Gewitterdonner ſich anhörten. Dieſe Detona⸗ tionen waren jedesmal von einem Beben der Erde in einem kilometerweiten Umkreiſe begleitet. Der Berg ſelbſt zitterte und wurde erſchüttert. Im Innern des Berges bildeten ſich rieſige höhlen oder Labyrinthe. Ein typiſcher Berg mit inne⸗ ren Einſturzdetonationen iſt der Untersberg mit ſeinen Rieſenhöhlen, auch das Lattengebirge hatte wiederholt hef⸗ tige Erſchütterungen zu überwinden. Leider wurde nicht all⸗ gemein wiſſenſchaftlich Buch darüber geführt, wie oft und wie lange ſolche Detonationen eingetreten ſind. Das Lattengebirge iſt einer der zerklüftetſten und wildromantiſchſten Bergkoloſſe des Alpenlandes überhaupt. Eine Unzahl von Schluchten und ſeltſamen Felsbildungen charakteriſieren dieſen ſich ſelbſt zer⸗ ſtörenden Gebirgsſtock. Im Laufe der Jahrtausende hatten ſich die Schluchten und eigentümlichen Felſengruppierungen herausgebildet, und vor Millionen von Jahren dürfte dieſe Gebirgsgruppe ein einziger einheitlicher Berg geweſen ſein, der durch die inneren Zerſtörungsprozeſſe ſo geſtaltet und zerklüftet wurde. Unſere Alpen ſtürzen mehr und mehr zuſammen, und wenn auch Millionen von Jahren vorübergehen werden, ehe 1 ſie abgetragen werden, ſo kann man doch heute ſchon vielfach Zeuge dieſer zerſtörenden Gewalt ſein. Jahr für Jahr wer⸗ den die Berge niedriger, wenn auch nur um einige Utilli⸗ meter; aber genaueſte Meſſungen beweiſen uns dieſe Theſe. Es iſt der für uns Menſchen unfaßbare Werdegang der NUatur: die aufbauende und zerſtörende Uatur. Hier wird eine Bergkette zuſammenbrechen— dort wird die Natur neue Bergrieſen aufbauen. die Natur braucht Ewigkeiten, aber ſtändig, ohne auszuruhen, baut ſie auf und zerſtört und gleicht ſo das urewige Geſetz aus. 5 a Wand ervorſchlaͤge Tageswanderung Wahlen, Gras⸗Ellenbach, Wegſcheide, Erzbach, Ober⸗ u. Unter⸗ Oſtern, Frohnhofen, Reichenburg, Reichelsheim, Eberbach, N Rodenſteinhof und ⸗Ruine, Neunkirchen Sonntags rückfahrkarte nach Weinheim.20 Mk., Anſchlußkarte nach Wahlen 60 Pfg. Hauptbahnhof ab..50, Wahlen an.23. Von Wahlen mit der Hauptlinie 22, weißer Rhombus das Tal auf, nach 2 St. Gras ⸗Ellenbach. Durch den Ort mit der Haupt⸗ linie 11, rotes Kreuz aufwärts. Bald ſchöner Hochwald, nach 1 St. Wegſchelde, Knotenpunkt mehrerer Wege. Ohne Markierung nördlich auf ſchöner Waldoͤſtraße(Wegweiſer). An einer ehemaligen Erzgrube vorüber und aus dem Wald. Nach 30—35 Min. Erz bach. Das Tal ab, nach 20 Min. Ober⸗ und Unteroſtern und gleich daran anſchließend Frohnhofen. Rechts über einen Bach, Reichelsheimerhof links vorbei, dann rechts auf zum Schloß Rei⸗ chen berg. Schöne Fernſicht. Von der Burg, erbaut 1250, ſteht noch ein großer Teil. In jüngſter Zeit wurde die Burg in ein Kur⸗ und Erholungsheim umgebaut. Nach Reichelsheim 4 St. Von Weg⸗ ſcheide bis Reichelsheim etwa 2 St. Weſtlich durch das Städtchen, mit der Hauptlinie 4 weißer Strich. An Wieſen und dem Eberbach ent⸗ lang, nach Eberbach 52 St. Durch ein Stück Wald und Wieſen, nach 5 St. Gut Rodenſtein, mit Gaſtwirtſchaft. 5 Min. zur Ruine Rodenſtein, beſungen von Joh. Victor v. Scheffel. Zum An⸗ denken an den Dichter wurde eine Tafel vom Odenwaldklub an einer Mauer angebracht. Die Burg wurde wahrſcheinlich im 13. Jahrhun⸗ dert erbaut und niemals zerſtört, ſondern ſie iſt nach und nach zerfal⸗ len. Die noch erhaltenen Mauern ſind größtenteils von Efeu über⸗ wuchert. Mit gleichem Wegzeichen weſtlich in ſchönem Hochwald be⸗ quem aufwärts. Bald rechts auf Pfad durch einen Fichtenſchlag hinauf wieder auf einen Waldweg. Gegen Oſten ſchöner Fernblick. Dieſen Weg links folgend, an einem Forſtgarten und einer Waldwieſe links vorüber, zu einer Wegkreuzung. Nun abwärts, ſüber einen wilden Bergbach und abermals aufwärts und aus dem Wald. Nach Norden ſchöner Ausblick auf Lichtenberg und feine ſo ſchöne Umgegend. Links noch etwas anſteigend, nach Neunkirchen, 1½ St. Wanderzeit 5 bis 574 St. Von Neunkirchen Autoverbindung mit Darmſtadt. Sehenswert die Dorflinde und das Olydenkmal, ferner die um die Kirche aufgeſtellten alten Grabdenkmale. Auch von der Kirchenmaſter prächtige Feruſicht. em 13 12 F 1 1 * . Freitag, den B. April 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Audgabe) — 7. Sekte. Nr. 107 zäder u. Reiseziele r ³¹— ̃ ͤ— VVA ³¹¹l.U. ö[ ꝑ.-w» mm ̃t·.n¼ũw-!......... Resin StfepHerlle 1 Taguch 5¼ Uhr Tanztee. HOILLANP-HO TEL ——— Ldumummdddadmmddddmmammdemammdmmammmmmmmmdd N rern 1*— 5 Eniklösierie bei Wildbad, Schwarzwald, 600 in ü. Me. Kurhaus Hetschelhof, Fernſprech. 13. Neu einger., 40 Betten, idyll. Platz, ſelten ſchöne, freie, ſommerl. Lage, an klarem Bächl. u. Tannenhochw., ſpez. f. Ruheſuchende. Siegeſtühle vorhanden. Parkart. Garten, Bad, fließ. Waſſer kalte u: warm, Preis 5 bel 4 Mahlzeiten. Beſitzer: G. Frey. deundnameeedeedddeeedpppeemmmmemmmcnaneaedede Emo: AeIsweller data- Pens. 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Infolge — dieſer Unterlaſſung hat er auch die Einträge über ein ſchweres, ländliche Verhältniſſe e zwiſchen Lehrer und Schüler kam nicht zuſtande. Ebenſo ſeit 4 Jahren anhaltendes Ohrenleiden eines ſeiner Schüler, des 8jährigen Karl Stahl, Sohn des Landwirts Stahl in Edingen, überſehen. Am 18. September 1928 verſetzte der Hilfslehrer dem Buben zwei Ohrfeigen, weil er beim Rechnen auf die wiederholt geſtellten Aufgaben keine Antwort gab. Die Folge der Schläge war, daß der Junge einen Mittel⸗ phrenkatarrh und eine Hirnhautentzündung bekam und am 3. Oktober in der Klinik in Heidelberg verſtarb. Der Angeklagte, der zweimal ſeines Dienſtes enthoben, aber immer wieder eingeſtellt wurde, auch ſchon einige Geld⸗ ſtrafen wegen Vergehens im Dienſte erhalten, kam am 7. Mai 1928, nachdem er vorher eine Reihe von Stellen inne hatte, an die Volksſchule nach Edingen, wo er ver⸗ tretungsweiſe tätig war und die Z. und 8. Klaſſe unterrichtete, länger als ein Jahr war er nirgends. Seine dienſtliche und außerdienſtliche Führung gab zu öfteren Beanſtan⸗ dungen Anlaß. Einem Schreiben eines Schulrates aus Mosbach iſt zu entnehmen, daß der Hilfslehrer G. in der Schulſtube nicht am rechten Platze iſt und ſeinen Beruf verfehlt hat. Seine dienſtliche und außerdienſtliche Qualifikation führten zu Beſchwerden. Wenn er nicht rechtzeitig von der Schule ferngehalten wird, ſo ſtiftet er noch großen Schaden. Er findet ſich nicht in kleine hinein. Ein herzliches Verhältnis aaren die Beziehungen der Schule zu Elternhaus und Ge⸗ meinde nicht ſo, wie ſie ſein ſollten. Es ſei deshalb auch ver⸗ ſtändlich, daß die Gemeinde die Verſetzung des Hilfs⸗ lehrers wünſchte. Der Hilfslehrer ſei oft unvorbereitet in die Schule gekommen; infolgedeſſen auch die Leiſtungen der Schüler ſtark zurückgingen. Vorſitzender zum Angeklagten: Warum haben Sie die Einſichtnahme der Perſonalbogen unterlaſſen? Sie wiſſen doch, daß dies Vorſchrift iſt. Sodann befanden ſich die Per⸗ ſonalbogen bei der Handliſte im Schrank des Klaſſenzimmers. Iſt Ihnen auch nicht aufgefallen, daß der Schüler ſchlecht hörte. Angeklagter: Ich habe nicht damit gerechnet, daß Perſonalbogen in Edingen geführt werden und habe deshalb nur die Handliſte angeſehen, wo ich keine Aufzeichnungen vorfand. In vielen Landorten werden keine Per⸗ ſonalbogen geführt. Von dem Ohrenleiden des Buben ſei mir nichts aufgefollen. Vorſitzender: Ich mache darauf aufmerkſam, daß der Angeklagte auch ohne Einſichtnahme der Perſonalbogen ſtrafbar iſt. Er weiß, daß Schläge auf den Kopf des Schülers verboten ſind. Nach der babiſchen Schulord⸗ nung darf nur ausnahmsweiſe und nur bet „ Boswilliakelt unb bei Widerſtand und beſüönders unartigem 5 N a beharrlicher Verhalten des Schülers körperliche Züchtigung angewandt werden, in dieſem Falle aber dann nur auf das Geſäß. Der Hilfslehrer muß zugeben, daß er dem Jungen zwei Ohrfeigen gegeben hat. An Einzelheiten erinnert er ſich nicht mehr. Der Karl Stahl war ein guter Schüler, der im allgemeinen nichts Bösartiges an ſich hatte. Am 18. September haperte es beim Rechnen. Es fehlte dem Buben die Konzentration. Er hatte, wie der Hilfslehrer ausführte, nicht aufgepaßt. Der Lehrer mußte ihm die Aufgaben zweimal ſagen, bekam aber trotzdem keine Antwort von dem Schüler. Darauf habe er dem Knaben ein oder zwei Ohrfeigen gegeben. Vorſitzender: Sie wußten doch, daß das Schlagen verboten war. Warum haben Sie nicht verſucht, in die Pſyche des Knaben einzudringen und ſeine Struktur kennen zu lernen. Haben Sie im Seminar denn keine Vor⸗ leſungen über Pſyche und Pädagogik gehabt. Angeklagter: Ja, aber ich hatte in der kurzen Zeit in Edingen keine Zeit, mich näher mit den einzelnen Kindern zu heſchäftigen. In der Beweisaufnahme wurde zunächſt der Vater des 7 Jungen vernommen. Nach ſeinen Darlegungen war der Karl ein lieber, fleißiger und folgſamer Bube, den man ſowohl in der Klinik in Heidelberg als auch in Edingen gern gehabt hat. In allen Fächern war er gut. Nur im Rechnen ſei der Junge wegen ſeines Hör⸗ fehlers nicht ſo recht vorwärts gekommen. Einem Haupt⸗ lehrer aus Durmersheim iſt von der Führung von Perſonal⸗ bogen überhaupt nichts bekannt. Schulrat Reiz ⸗Heidelberg ſtellt feſt, daß der Angeklagte das Züchtigungsrecht überſchritten und auch ſeine Dienſt⸗ pflicht nicht ernſt genommen hat. Einem Hauptlehrer aus Durmersheim iſt von der Führung von Perſonalbogen über⸗ haupt nichts bekannt. Prof. Dr. Schwarzacker von der Univerſitätsklinik Heidelberg beantwortet die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob die beiden Ohrfeigen den Tod des Knaben ver⸗ urſacht haben dahingehend, daß die geringſte Erſchütterang des Kopfes die Krankheit des Knaben noch verſchlimmert habe, ob aber die Ohrfeigen den Tod herbeiführten, ſei nicht feſt⸗ zuſtellen. Ein zweiter Heidelberger Univerſitätsprofeſſor hat die Leiche ſeziert und fand eine ausgedehnte Eiterung vor, die bis an die Hirnhaut heranreichte. Auf einen urſächlichen Zuſammenhang von Schlag und Tod könne man nicht ſchließen, dagegen aber müſſe man eine ſtarke Verſchlimme⸗ rung der Krankheit nach den Ohrfeigen konſtatiert werden. Gleich nach den Schlägen habe der Bub über heftige Schmer⸗ zen geklagt. Die Krankheit war allerdings ſchon ſoweit vor⸗ geſchritten, daß der Tod des Knaben doch über kurz oder lang erfolgt wäre. Erſter Staatsanwalt Dr. Nebel iſt der Auffaſſung, daß der Angeklagte, der den Lehrerberuf aus Neigung ergriffen, nicht ſchuldig am Tode des Knaben iſt. Es iſt ihm aber als Schuld anzurechnen, daß er dem Schüler aus unzureichenden Gründen die Ohrfeigen verſetzte und damit einen ſchweren Verſtoß gegen die elementarſte Vorſchrift der Schulordnung von 1918 beging. Trotzdem erkennt der Staatsanwalt auf mildernde Umſtände, da der Angeklagte ſeiner menſchlichen Schwäche unterlegen ſei und beantragt eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der Verteidiger des Angeklagten,.⸗A. Dr. Wendel, beſtreitet eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechtes des Hilfslehrers. Fahrläſſige Tötung könne nicht in Frage kom⸗ men, ſondern höchſtens fahrläſſige Körperverletzung. Bezüg⸗ lich der Perſonalbogen herrſche keine Ordnung. Von einer Beſtrafung müſſe man daher Abſtand nehmen. Höchſteufalls komme eine Geldſtrafe in Betracht. Das Urteil: Der Hilfslehrer Gärtner wird wegen Körperver⸗ letzung zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Mo⸗ naten und zur Tragung der Koſten verurteilt. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, daß die Entfernung des Angeklagten aus dem Lehrer⸗ beruf im Intereſſe der Lehrer und der Jugend zu begrüßen wäre, weil dieſes Exempel viele Lehrer, die in der Prügel⸗ pädagogik ihre Rettung ſehen, abſchreckt. ch. Schneemeldungen Amtlicher Schneebericht der Bad. Landeswetterwarte vom 5. April 1929, 8 Uhr morgens Felbberg⸗Turm: Schneefall und Nebel,—8 Grad, 45 Ztm. Schnee, 2 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Triberg: Starker Schneefall,—5 Grad, 30 Ztm., 1115 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski gut. Ruheſtein: Starker Schneefall,—5 Grad, 30 Ztm., 1620 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: Leichter Schneefall,—5 Grad, 30 Ztm., 35 Zentimeter Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel gut. Dobel: Bewölkt,—2 Grad, 20 Ztm.,—5 Ztm. Neuſchnee, Pulver. Ski und Rodel ſehr gut. St. Blaſien: Schneefall,—3 Grad, 6 Ztm.,—2 Ztm. Neu⸗ ſchnee, Pulver. Nur Rodel möglich. 2 Luft 2 2 See 85 höbe 8 Wetten 2 835 m mm C ö 8 Wertheim 1 83 22 ſtill Schnee Königsſtuhl] 563 753.7- 3 0—4 SW ſchw. bedeckt Karlsruhe 120 75,8 1 5 0„„„ Bad.⸗Bad 218 78558 2 5„ ſtaxk 5 Villingen 780 57,8 2 1 8383 W leicht 5 Feldbg. Hof 1275 626,9—-8—7—9 SW ſtür. 5 Badenweil.]— 757,1— 1 5 2 SW leicht bedeckt St. Blaſien] 780—3 1—6 ſtill„ Schnee Höchenſchw. ö ö Der durch Polarluftvorſtoß erfolgte Kälterückfall der letzten Tage iſt jetzt beendet, da mildere ozeaniſche Luft die augenblicklich noch über dem mitteleuropäiſchen Kontinent ausgebreiteten Kaltluftmaſſen allmählich wieder forträumen wird. Eine über Nordweſtdeutſchland aus einem Randwirbel entwickelte ſelbſtändige Zyklone hat das Vordringen der Warmluft beſchleunigt. Doch wird die Kaltluft in den unte en Schichten der Rheinebene etwas länger halten, ſo daß morgen trotz leichter Erwärmung bei uns noch naßkaltes Wetter herrſchen wird. Vorausſichlliche Witterung für Samstag, 6. April 1929: Etwas milder, bei friſchen weſtlichen Winden, aber noch naß⸗ kalt, Niederſchläge, meiſt Regen. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim F f 2 5 1 Ferdinand Heyme⸗ l Chefredakteur Kur! er— Verantwortl. Redakteure: Für Poſitlt: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolltit und. Richard Scene— Sport und Nermiſchtes: Wily Müller— Handelstell; Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrigs: franz Kircher— Anzelgem Jafob Faube, fümtlich in Mannheim 9 ä 8 8. Selke. Nr. 187 das neue Recht der Kinder l. n * 1 Zum Entwurf eines Geſetzes über die unehelichen Kinder Von Landgerichtsdirektor Dr. Barth⸗Zwickau Vor kurzem iſt dem Reichstag der Entwurf eines Geſetzes Aber die unehelichen Kinder und die Annahme an Kindes⸗ ſtatt zugegangen. Der Geſetzentwurf iſt ſchwierig zu leſen, ſo daß er nicht jedem ohne weiteres verſtändlich ſein wird. Es handelt ſich um ein außerordentlich wichtiges Problem, das in dem Geſetzentwurfe zu löſen verſucht wird. Der Ge⸗ ſetzentwurf will die Rechtsſtellung der unehelichen Kinder, die nach dem Bürgerlichen Geſetzburch ungenügend iſt, weſent⸗ lich verbeſſern. Wie das zu geſchehen hat, darüber ſind von jeher die Meinungen weit auseinander gegangen. Auch an den vorliegenden Entwurf hat ſich eine lebhafte Kritik an⸗ geſchloſſen. Der Geſetzentwurf will einerſeits dem Artikel 121 der Reichsverfaſſung entſprechen, wonach den unehelichen Kindern durch die Geſetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche, ſeeliſche und geſellſchaftliche Entwicklung zu ſchaffen ſind wie den ehelichen, andererſeits aber auch den Artikel 119 der Reichs verfaſſung beachten, in dem es heißt, daß die Ehe als Grundlage des Familienlebens und der Er⸗ haltung und Vermehrung der Nation unter dem beſonderen Schutze der Verfaſſung ſteht. rungen für die unehelichen Kinder nicht als Verſchlechterung für die Stellung der ehelichen Kinder wirken. Die Rechts⸗ ſtellung der unehelichen Kinder darf derſenigen ber ehelichen Kinder nicht ſoweit angeglichen werden, daß dies eine Ver⸗ minderung des Auſehens und der zentralen Stellung der Ehe aim Volksleben bedeutet. Wenn den unehelichen Kindern Anterſchiedslos die Vorzüge der Stellung der ehelichen Kinder zugebilligt würden, wohln Beſtrebungen gehen, die man als Revolutionsverſuch gegen die Famllienbaſis des Staates be⸗ zeichnet hat, ſo würden die Ehe und Familie, welche die eln⸗ zige geſunde Grundlage für das aufwachſende Geſchlecht ſind, in ihrer heute noch überragenden Bedeutung herabgedrückt, würde der Anreiz zur Ehe als einer Sicherung der Zukunft unſerer Kinder weſentlich geringer werden. Wehe dem Staate, dem die Hochſtellung der Ehe und Familie bei ſolcher Geſetzgebung nicht der erſte Leltſtern wäre! Der Geſetzentwurf bemüht ſich, die gebotene Rückſicht auf das Intereſſe der Familie zu wahren. Ob ihm dies freilich allenthalben gelungen iſt, kann bezweifelt werden. Der Geſetzentwurf teilt die unehelichen Kinder in zwe Gruppen ein: 1. die vom Vater anerkannten Uneheltchen, aw. Unehelichen, für die ein beſtlmmter Vater durch Urteils⸗ ſpruch rechtskräftig feſtgeſtellt worden iſt. 2. Die Unehelichen mit ungewiſſer Vaterſchaft. Die erſteren können, was neu iſt, in Famllienbezlehungen zum Vater treten. Das Vor mundſchaftsgericht kann dem Vater auf feinen Antrag die Sorge für die Perſon des Kin⸗ des wie Überhaupt die elterliche Gewalt übertragen, wenn dies aus beſonderen Gründen im Intereſſe des Kindes liegt. Ebenſo kann der Mutter die elterliche Gewalt übertragen werden. Iſt der Vater verheiratet, ſo bedarf es vor Ueber⸗ tragung der Sorge für die Perſon des unehelichen Kindes oder der elterlichen Gewalt auf ihn der vorherigen Anhörung einer Frau. Die Sorge für die Perſon und die elterliche Gewalt über das uneheliche Kind können aber auch gegen den Willen ſeiner Ghefrau auf ihn übertragen werden. Auf Antrag des Vaters kann ferner das Vormundſchaftsgericht dem minderjährigen unehelichen Kind den Namen des Vaters erteilen. Wenn dem Vater die Sorge für die Perſon des Kindes oder die elterliche Gewalt zuſteht, hat er dem Kind Unterhalt zu gewähren wie einem ehelichen Kind. Im übrigen geht die Unterhaltspflicht für das Kind bis zum voll⸗ endeten 16. Lebensjahre, gegebenenfalls aber auch über die Zeit nach dem vollendeten 16. Lebensjahre hinaus. Das Maß des Unterhalts beſtimm ſich nicht nur nach der Lebensſtellung der Mutter. es ſind auch was neu iſt die Vermögens⸗ und Erwerbsverhältniſſe des Vaters in Betracht zu ziehen. Wich⸗ lig iſt, daß auch die Eltern des außerehelichen Vaters ge⸗ gebenenfalls 9 Aus dem Reichs Arbeitsgericht Unberechtigtes Verlaugen von Arbeitnehmern auf Erſatz von Reiſekoſten, die durch Streik verurſacht worden ſind In ber Zeit vom 10. zum 19. November 1927 wurden ein⸗ zelne Firmen des Verbandes der Arbeitgeber der Elektrotechnik zwecks Erreichung beſſerer Arbeits⸗ bedingungen beſtreikt. Von dem Streik ihrer Leute war auch die Beklagte, eine Aktiengeſellſchaft in Mannheim, betrof⸗ ſen worden. Die Kläger— Monteure der Beklagten—, die an verſchtedenen auswärtigen Orten mit Montagearbeiten be⸗ schäftigt waren und gemäß Tarifvertrages ein Recht auf freie Hin⸗ und Rückfahrt zu den Orten ihrer Tätigkeit hatten, legten bel Ausbruch des Streiks die Arbeit nieder und kehrten auf Veranlaſſung der Streikleitung von ihrem jeweiligen Be⸗ ſchäftigungsort nach Leipzig, dem Sitz der Beklagten, zurück! Nach Beendigung des Streiks fuhren ſie wieder an den Be⸗ ſchäftigungsort zurück. Die Kläger verlangen nunmehr auf Grund von Nr. 6 des Tarifvertrages Erſtattung der Koſten dleſer Reiſen. Das Arbeitsgericht gab dem Klagebegehren ſtatt, das LAG. Leipzig erkannte auf Abweiſung der Kläger. Das Reichs⸗ Arbeitsgericht hat ebenſo im Sinne der Beklagten entſchieden und es bei der Abweifung der Anſprüche der Kläger belaſſen. Die Entſcheidungsgründe hierzu enthalten die folgenden wiſſenswerten Ausführungen: Das LA ch. iſt ſchon deshalb zu einer Abweiſung der erhobenen Anſprüche gelangt, weil die Koſten der Heim⸗ und der infolgedeſſen nötig gewordenen Wie⸗ berausreiſe Aufwendungen darſtellten, die lediglich durch den Streik veranlaßt, alſo im Intereſſe der Durchführung des Arbeitskampfes der Kläger gemacht ſeien und deshalb auch von der Seite getragen werden müßten, welcher die Kläger angehörten. In dieſer Auffaſſung iſt ein Rechtsirrtum nicht zu inden. Auch die Auslegung, die das angefochtene Urteil der bei Abbruch des Streiks getroffenen Vereinbarung vom 21. November 1927 fiber die Beendigung des Streiks giht, entſpricht der für Verträge maßgebenden Auslegungs regel des 3 157 868. Die Reviſton der Kläger erkennt auch die Das geſetzgeberiſche Problem iſt, eine Löſung zu finden, damit die notwendigen Verbeſſe⸗ verpflichtet ſein ſollen, dem Kinde Unterhalt zu notdürftigen Unterhalt. mit dem Tode des Vaters, ſondern in Auſpruch genommen werden. Jed und die ehelichen Abkömmlinge des u ſie dieſen beerben, das Kind, ſtatt ihm die Unterhaltsr zu zahlen, mit dem Betrag abfinden, der dem Kind als Pflichtteil zu⸗ kommen würde, wenn es ehelich wäre. Das uneheliche Kind ſeinerſeits hat das Recht, ſtatt der Rentenzahlung eine Ab⸗ findung in Höhe des Pflichtteils zu verlangen, wenn die Erben nicht die Ehefrau oder eheliche Abkömmlinge, ſondern entfernte Verwandte oder überhaupt keine Verwandten ſind. Was die Rechtsſtellung der unehelichen Kinder bei un⸗ gewiſſer Vaterſchaft betrifft, ſo wird dieſe durch den Geſetzent⸗ wurf ganz weſentlich zu deren Gunſten verändert. Die be⸗ kannte exceptio plurium oder Mehrverkehrseinrede, wonach der Vater von der Unterhaltspflicht befreit wird, wenn innerhalb der geſetzlichen Friſten mehrere Männer in Beziehung zur Mutter getreten ſind, wird beſeitigt. Der Entwurf geht ſoweit, daß jeder, der mit der Kindesmutter innerhalb dieſer Zeit ver⸗ kehrt hat, dem Kind auf Unterhalt haftet, es ſei denn, daß die Mutter aus auberen Gründen das Kind nicht empfangen haben kann. Das gilt ſelbſt für das Kind einer Dirne. Dieſe kann ſich durch ſeinen Amtsvormund einen Mann ihrer Be⸗ kanntſchaft als Unterhaltspflichtigen herausſuchen, und ſie wird dazu ſtets den wirtſchaftlich Leiſtungsfähigſten auserwäh⸗ len. Das Maß des Unterhalts beſtimmt ſich nach der Lebens⸗ ſtellung der Mutter und iſt dem Kinde bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres zu zahlen. Dleſe vörgeſchlagene Neuregelung iſt nicht unangefochten geblieben. Es iſt als ungerecht bezeich⸗ net worden, wenn jemand, ohne Vater zu ſein, 16 Jahre Un⸗ können die Ehefrau ters lers reiz zum außerehelichen Geſchlechtsverkehr. Wenn mit der Mehrverkehrselnrede in dor Vergangenheit des deutſchen Rechts vereinzelt Mißbrauch getrieben worden ſein mag und eine den Unehelichen günſtigere Faſſung dieſer Beſtimmung erforderlich erſcheint, um gewiſſe Härten zu beſeitigen, ſo geht doch der vorliegende Geſetzentwurf, wie das obige Beiſpiel zeigt, zu weit. Dieſe Regelung iſt auch dazu angetan, in ſol⸗ chen Fällen den Verſuch zu unterlaſſen, den wirklichen Vater herauszufinden, wozu durch enges Zuſammenarbeften zwiſchen Richter und Arzt und bei den Fortſchritten ärztlicher Wiſſen⸗ ſchaft, insbeſondere durch Blutgruppenunterſuchung der Be⸗ teiligten, mancherlei Möglichkeiten vorlagen. Sehr wichtig find noch die Beſtimmungen über die An⸗ nahme an Kindesſtatt. Hier ſind Aenderungen vorgeſchlagen, um namentlich unehelichen Kindern die Wohltaten eines ge⸗ ordneten Familienlebens zuteil werden zu laſſen. Die Durch⸗ führung von Adoptivvorhaben iſt weſentlich erleichtert, die Vorausſetzungen für eine Adoption ſind weniger ſtreug und die Verfahrens vorſchriften einfacher geſtaltet. Außerdem wird eine beſondere Rechtseinrichtung der ſogen. Pflegkindſchaft adoptio minus plena geſchaffen, die darin beſteht, daß ſe⸗ mand, der die Pflege eines minderjährigen Kindes für eine beſtimmte Zeit übernimmt lauch juriſtiſche Perſonen, wie Heil⸗ und Erziehungsanſtalten), während der Vertragsdauer nicht nur verpflichtet, ſondern auch berechtigt iſt, an Stelle des eigentlichen Inhabers des Sorgerechts die Sorge für die Perſon des Kindes zu übernehmen. Nicht ſelten würden Eheleute oder alleinſtehende Frauen bereit ſein, ohne Adop⸗ (tion ein Kind bei ſich aufzunehmen, wenn ihnen nur die [Gewähr geboten würde, daß ſie es während einer längeren vertraglich feſtgelegten Zeit behalten können. Das gegen⸗ wärtige Recht bietet ihnen eine ſolche Sicherheit nicht. Der vorliegende Geſetzentwurf hat bereits das Plenum des Reichstages. in erſter Beratung beſthäftigt. Jetzt iſt er dem Rechtsausſchuß des Reichstages überwieſen Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Beratungen des Geſetzentwurfs längere Zeit in Anſpruch nehmen werden. —— grundſätzliche Richtigkeit der Erwägung an daß jede Kampf⸗ partei die Koſten des von ihr geführten Arbeitskampfes ſelbſt zu tragen hat. Von dieſer Erwägung aber wird das angefoch⸗ tene Urteil getragen.(RAG. 228/28.— 28. 11. 28.) Der auf der Treibjagd erſchoſſene Dackel Die Schadeuserſatzpflicht des Schützen Bei einer Treibjagd in Baden war auch ein Dackel nehmer und war nach deſſen Verſicherung ein guter Jagdhund. Als die Treiberkette vorging und die Schüſſe knallten, konnte er ſeine Jagbleidenſchaft nicht länger zügeln und ſtürmte vor. Das bekam ihm aber ſchlecht, die Treiber hielten ihn für einen wildernden Hund und riefen:„Achtung, wildernder Hund“ und ein Jagdgaſt ſchoß den armen Dackel kurzerhand nieder. Nunmehr verlangte ſein Herr Schadenerſatz für den Ge⸗ töteten, den ihm das Amtsgericht Durlach lt.„Frankf. Ztg.“ auch aus folgenden alle Jagdteilnehmer intereſſierenden Gründen zuer kannte. Das Gericht erachtete eine Fahrläfſigkeit des Be⸗ klagten bei der Tötung des Hundes für vorliegend, denn es habe ſich nicht um einen Hund gehandelt, der wildernd oder aufſichtslos im Revier herumgeſtreift war. Der Hund war ſeinem Herrn aus der Hand geraſen und ſprang in den Trieb hinein, als er die Schüſſe fallen hörte. Die Möglichkeit iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der Hund wieder zu ſeinem Herrn zurückgekehrt wäre, wenn dieſer ihn zurückgerufen hätte, als er das Fehlen merkte. Es drohte durch den Hund dem Wild⸗ ſtand auch keine weſentliche Gefahr. Dazu komme, daß es Mitte November war, wo auch friſchgeſetztes Jungwild und dergleichen nicht durch einen umherſtreſfenden Hund in Gefahr geraten wäre. Das Erſchießen des Hundes war alſo nicht erforderlich, um eine drohende Gefahr von dem Wildſtand des Jagdberechtigten abzuwenden, zum mindeſton war der droßende Schaden ſo unerheßlich, daß er in keinom Nerßſckits tand zu dem Schaden, den der Beklagte durch das Erſchießen des Hundes, eines brauchbaren Jagdhundes, angerichtet hahe. gewähren; jedoch beſchränkt ſich ihre Verpflichtung auf den Der Unterhaltsanſpruch erliſcht nicht auch die Erben können terhalt zahlen ſoll. Für ſozial ſchlecht geſtellte Kreiſe bietet dies außerdem, wie geltend gemacht wird, geradezu einen An⸗ Kreditſchutz 1 Die Handelskammer zu Berlin hat ſehr beachtliche Vor⸗ ſchläge gemacht, wie dem Kreditſchwindel vorgebeugt werden kann. Die Zahl der Konkurſe iſt im Jahre 28 um 50 v. H. gegenüber dem Jahre 27 geſtiegen. Die Befriedigung der Gläubiger iſt bel Konkurſen ſehr ſchlecht. Im Durchſchuitk werden nur 15 v. H. der Forderungen der Gläu⸗ biger befriedigt, bei Zwangsvergleichen etwa 25 v. H. Dieſe Zahlen verſchlechtern ſich aber noch ſehr ſtark, wenn man die Konkurſe mitrechnet, in denen mangels Maſſe über⸗ haupt kein Verfahren eröffnet wird. Dieſe Konkurſe ſind die ſchlimmſten und für die Gläubiger vollſtändig unkontrollier⸗ ar, weil der Schuldner in dieſen Fällen überhaupt keine Bücher vorzulegen braucht. Hier iſt der Gläubiger alſo allen Schiebungen des Schuldners ſchutzlos ausgeliefert. Der Rechtsſchutz des Gläubigers iſt nach gegenwärtigem Rechte vollſtändig ungenügend. Es kann nämlich der Schuldner, auch wenn er noch ſo überſchuldet iſt, fällige Verpflichtungen er⸗ füllen. Erſt mit Konkurseröffnung hört für den Schuldner die Möglichkeit auf zu zahlen. Wenn kein Konkurs eröffnet wird, kann der Schuldner ruhig weiterhin alle nröglichen Schiebungen machen. Es müßte verlangt werden, daß grundſätzlich in jedem Falle, in welchem mangels Maſſe kein Verfahren eröffnet wird, die Akten an die Staatsanwaltſchaft abgegeben werden zur Prüfung, von waun ab Ueberſchuldung vor⸗ liegt. Ebenſo ſollte grundſätzlich Abgabe an die Staatsanwalt⸗ ſchaft erfolgen, wenn bekannt wird, daß überſchuldete Aktien⸗ geſellſchaften oder G. m. b. H. keinen Geſchäftsbetrieb mehr beſitzen, keine Bilanzen errichten, und trotzdem keine Anträge auf Konkurseröffnung geſtellt werden. In ſolchen Fällen iſt ſaſt immer etwas ſtrafbares vorhanden. Es ſollte bei den Staatsanwaltſchaften ein beſonderes Referat für ſolche Fälle, vorhanden ſein, da hier, bei den raffinierten Schiebungen ganz genaue Spezialkenntniſſe unentbehrlich ſind. Ferner iſt der llebung der Gerichte, bel Ankrägen auf Konkurseröffnung Koſtenvorſchüſſe zu verlangen, mit Ent⸗ ſchiedenheit entgegenzutreten. Dieſes Verlangen ſchädigt den Gläubiger, und begünſtigt den Schuldner. Keinesfalls dürfen Vorſchüſſe zur Deckung der bevorrechtigten Forderungen ver⸗ langt werden, höchſtens dürfen ſich die Vorſchüſſe in ganz mäßigen Grenzen für die Höhe der Koſten des Verfahrens halten. Der Gläubiger, der geſchädigt iſt, und ſich einem raffinierten Schuldner gegenüber ſieht, hat wenig Luſt zu ſeinen Verluſten noch erhebliche Koſtenvorſchüſſe zu leiſten. Der Bericht des Konkunsverwalters hat ſich nicht nur dar⸗ über auszusprechen, wie die Zahlungsunfähigkeit zu erklären iſt, ſondern auch darüber, wie die Ueberſchuldung eingetreten iſt, wann ſie eingetreten iſt, und auf welche Urſachen die Ver⸗ ringerung der Maſſe zurückzuführen iſt. Schuldner, die neuen Kredit in Anſpruch nemen und nicht genau dem Kreditgeber ihre wahre Lage, auch unaufgefordert mitteilen, ſollen beſtraft werden, wenn der Kreditgeber Scha⸗ den erleidet. Der übliche Einwand, daß der Schuldner gehofft habe, Zahlung leiſten zu können, iſt durchaus nicht zu be⸗ achten. Mit dieſem Schuldneroptimismus iſt uns nichts ge⸗ holfen. Das deutſche Volks vermögen erleldet im Jahre einen Verluſt von vlelen Hundert von Milltonen durch ſolchen Kreditſchwindel. Bel⸗ ſpiele aus Mannhelm ſind leider nicht ſelten. Es iſt an der Zeit, daß hier grundſätzlich Wandel erfolgt. Rechisanwalt Dr. Otto Simon. Anrichtige Angabe der Bezugstzuelle iſt un auterer Wellbewervd Ein Kaufmann kann ſich eines Verſtoßes gegen die Schug vorſchriften gegen unlauteren Wentbewerb insbeſon⸗ dere auch durch unzuläſſige Einwirkungen auf das Publikum ſchuldig machen und zwar durch unlautere Anpreiſung, durch lunzulä ige) Aus ver kaufs⸗Ankündt⸗ gungen, burch Warenmengen⸗Verſchleierung. Unter den Begriff der„unlauteren Anpreiſung“ fällt unter anderem auch der Tatbeſtand unrichtiger Angabe der Bezugs ⸗ quelle der Ware(Reichsgerichtsentſcheidung 1 480/%8 vom 26. Juni 1928) und zwar dann, wenn der Kaufmann in der Abſicht, den Anſchein eines beſonders günſtigen Angebotes hervorzurufen, in Ankündigungen an das Publikum über die Bezugsquelle der Waren wiſſentlich unwahr angibt, daß die ſämtlichen zum Verkauf geſtellten Waren lim vorliegenden Sonderfall Hüte und Mittzen) aus ſeiner Fabrik ſtammen, in Wirklichkeit aber ein erheblicher Teil dieſer Waren— insbeſondere auch Ramſch— und Partiewaren von auderen Firmen bezogen worden ſind und zufammen mit eigenen Er⸗ zeugniſſen verkauft werden, und wenn er außerdem durch dieſe unwahren Angaben das Publikum in den irrigen Glau⸗ ben verſetzt, daß es unmittelbar vom Erzeuger der Wars berufsmäßig anweſend, denn er gehörte einem der Jagdteil⸗ unter Ausſchließung des Zwiſchenhandels kaufe, daher günſti⸗ ger einkaufe als in einem ausgesprochenen Handelsgeſchäft (im vorliegenden Falle in einem Hutgeſchäft). Zwecks vollen Verſtändniſſes dieſes— insbeſondere auch für Zeiten der Inventurausverkäufe wichtigen — Urteiles ſei bemerkt, daß der Tatbeſtand„unlautere r Anpreiſung“ ganz allgemein an gewiſſe Vorausſetzungen geknüpft iſt: 1. Dle Form der Anprefſung muß„Oeffentlichkeit ſein; ob ſie durch Proſpekt, als Aufdruck auf Waren u. dergl. erfolgt, iſt gleichgültig. 2. Der Inhalt der Anpreiſung muß ſich auf geſchäft⸗ liche Verhältniſſe, z. B. die Firma ſelbſt, oder auf die Ware, d. h. auf Beſchaffenheit, Urſprung und Herſtellungsart, kurz auf alles, was für die Beurteflung der Qualität der Ware in Betracht kommt, beztehen. Auch die Benennung der Ware kann eine Rolle ſpielen. 6. Weſentliche Momente ſind gewiſſe Angaben über die Bezugsart und Preilisbemeſſung der Ware, d. 5. alles, was zur Beurteilung der Wohlfellhelt der Wars weſentlich iſt. i i 4. Schließlich können Angaben über An laß des Ver⸗ kaufs, die Menge der Vorräte— alſo auch Dinge, die bei Bezeichnung der Wohlfeilheit der Ware eine Rolle ſpielen, den Tatbeſtand„unlauterer Anpreiſung“ erfüllen. Eine folche kann auch in unrichtigen Angaben über Aus zeſchnungen oder eine bevorzugte Stellung enthalten ſein.[(Medatllen⸗ gebrauch u. dergl.) Dr. H, v. 8. — 3 N rere Ss eres egegggsgee gs e a 9 — 1 1 S anes mee SGS Sn — 2 00 7 Frelkag, den Nene Maunheimer B. April 1929 Zeitung(Abend⸗ Ausgabe) der deutſchen Auslandsemiſſionen deſſfen Forderung 28 000„ beträgt, Einſpruch erhoben. Di Vorgehen wird die Abwicklung der Geſchäfte erneut um etwa 6 Wochen verzögern, bis das Landgericht eine Entſcheidung fällt. Slarker Rückgang Im erſten Viertelfahr 1929 wies die deutſche Anleihetätigkeit im e poli Mill. Inſtitute und im erſten Viertel Affentliche und 248,75 für private Inſt langten im erſten Quartal 1929 nur 198,08 z ute ande— infolge der Auswirkungen der ungünſtigen Geldmarkt⸗ ltniſſe einerſeits, ſowie angeſichts der ungeklärten reparations⸗ ſchen Lage— einen ſtarken Rückgang auf. .) rund 1601, davon 830 für öffentliche und 771 Während 1928 8. für private jahr 1928: 355,08, davon 106,38 für aufgelegt wurden, ge⸗ mindert. (in zwang, da sganze W N 2 Steuern und ſoztale Laſten erforderten 0,84(0,69 Zinſen 0,65(0,53) Mill., während die Abſchreibungen mit 0,76 Mill. Mark gegen 0,53 Mill. 4 i. V. bemeſſen wurden. Das neue Geſchäfts⸗ jahr zeige vorläufig keine günſtigen Anſätze. ſtrengen Winter verurſachten Abfatzſtockung kam noch am 23. Januar ein Streik der Feinblechwalzer, der noch andauert und die Geſellſchaft erk ſtillzulegen. ) der Zu Mill. A, durch des den wurf für den Wie W. T..⸗Handelsdienſt erfährt, hat Reichs verbandes wir ſchaftlichen Genoſſenſchaften in ſeiner geſteigen Sitzung den von der Einigungstommiſſion aufgeſtellten Satzungsent⸗ genoſſenſchaftlichen band mit einigen Abänderungsanträgen für die weiteren handlungen der Einigungslommiſſion einſtimmig angenon der der Deutſchen Zur Vereinheitlichungsfrage der ländlichen Genoſſenſchaften. Geſamtausſchuß Land w Einheits v e x1 1 0 ur Auflegung, die ſich 53,08 auf private Inſtitute verteil⸗ mit 145 auf öffentliche und mit den. Es wurden in der Berichtsz szeit folgende Anleihen aufgelegt: Emiſſionshaus i. Mill. Zinsf. Emiff.⸗Kurz i. v. H. i. v. H Offentliche Juſtitute: Berl. St. E. W. Dillon, Read& Co. 5 15.— 6½ 982 El. Werk Unterelbe A. G. Becker& Co. 8.60 6 99 4 Kirchenanleihen Holland hfl..12 7 97½— 100 5 Kirchenanleihen Holland„.73 7 98½ 99 ½ Prov. Hannover Lee, Higginſon& Co. 4.— 6% 94% Stadt Lünen Guardian See. Co. Get.— 8 994/ Preag Harris, Forbes& Co. 8 4— 6 91 Schluchſeewerk Schweiz. Kreditanſtalt S. Fr. 35.— 6 97 Untere Iller.⸗G. Schweiz, Kreditanſtalt„„ 12.— 6½½ 967 Private Inſtitute: Frankf. Hyp.⸗Bank Mendelsſohn& Co., Amſterdam G. C.— 7 96 ½ Harp. Berghau Nat. City Bank 4 10.— 8 90 Heyl⸗Beringer Nederlandſch.⸗Ind.⸗ Hand.⸗Bank hfl. 860 7 9775 Auf die einzelnen Emiſſionsländer verteilten ſich dieſe Anleihen (in Mill. R. wie ſolgt: USA. 141,10, Holland 15,93, England 3 und auf die Schweiz mit 38. Im erſten Quartal 1928 ſchloſſen die amerikaniſchen Banken insgeſamt 266,7 deutſche Anleihen ab. Be⸗ merkenswert iſt der ſtarke Rückgang der deutſchen Emiſſionstätigkeit am engleſchen Anleihemarkt, die im erſten Vierteljahr 1928 noch 31,8 erreichte, während andererſeits das zunehmende Intereſſe des ſchwei⸗ e Geldmarktes für deutſche Anleihen beachtet zu werden verdient. * Berliniſche Feuer⸗Verſicherungs⸗Auſtalt in Berlin. Bei 7,40 (8,16) Mill. 4 Prämieneinnahmen und 0,41(0,35) Mill. Kapitalerträgen ergibt ſich ein Reingewinn von 0,03(0,53) Mill., woraus wieder 186 v. H. Dividende vorgeſchlagen werden. Der Bericht klagt über ſinnloſe Prämienunterbietung. Die Naſſaniſche Landesbank A. G. in Wiesbaden erwirbt ein Aktienpaket der Frankfurter Bank. Die Naſſauiſche Landesbank hat durch langſame Börſenaufkäufe etwa 10 v. H. des A. ⸗K. der Frank⸗ furter Bank erworben. 1 Eine neue badiſche A. G. der Zellſtoff⸗ und Papierfabrikatton. Mit 4,2 Mill.& Kapital iſt die Vogel u. Bern heimer, Zell ⸗ ſtoff⸗ und Papierfabrik AG. Ettlingen(Bad.) aus der vorherigen Form der oſſenen Handelsgeſellſchaft in die der AG. um⸗ gewandelt worden. — ——— » Sacharinfabrik AG. vorm, Falberg, Liſt u. Co.— Rückgang des Reingewinns und Dividendenermäßigung. Nach dem Bericht 83 das verfloſſene Geſchäftsfahr 1928 ergibt ſich nach Abzug der rabrikatlons⸗ und Betrlebsunkoſten, Reparaturen und ſonſtigen Speſen ein Bruttoüberſchuß von 2,80 Mill./(i. V. 2,6). Ander⸗ ſeiis erfuhren allgemeine Verwaltungsunkoſten, Zinſen, Steuern und ſozlale Laſten eine Steigerung auf 1,09 Mill.(1,42). Nach⸗ dem 474 348(427 815) Abſchreibungen vorgenommen ſind, ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 639 012&(787 710). Hleraus ollen bekanntlich die Sta. 8 v. H.(10) Diyldende erhalten, die VA. wieder 8 v,. H. 38 252& ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Im Geftchäftsbericht wird ausgeführt, daß 1928 die Er⸗ welterungsbauten voll in Betrieb genrmmen werden konnten und Haß, eine abermalige Steigerung der Umſätze gegen 1927 erzielt wurde. Eine entſprechende Entwicklung der Erlöſe ließ ſich nicht verwirklichen, da die ſtarke Beſteuerung und dle ſoztalen Laſten hemmend wirkten. Auch wären der Preisbildung durch die aus⸗ ländiſche Konkurrenz Grenzen gezogen. In der Bil a ſtehen u. a. zu Buche Fabrikanlagen mit 9,0 Mill. 4(8,65) fonſtiger Grundbeſitz 0,84(0,81), Vorräte mit 4,55(3,85), Effekten und Be⸗ teiligungen mit.87(4,88), Schuldner mit 1,50 Mill.(1,89). Auf 2 e ſind u. a. Gläubiger mit 5,83 Mill./(4,57) ver⸗ te ichnet „ Kochs Adlernähmaſchinenwerke A.., Bielefeld. Der H. V. am 7. Juni wird eine Divldende von wieder 4 v. H. vorgeſchlagen. Die erſten Monate des laufenden Jahres feten infolge des Froſtes nicht befriedigend geweſen. :7? Stahl⸗ und Walzwerke Hennigsdorf A. in Berlin. Das Unternehmen, deſſen AG. ſich zu einem Drittel im Beſttz der AEG. uud zu zwei Dritteln im Beſitz der Mitteldeutſchen Stahl werke befindet, bleibt, wie bereits gemeldet, für das am 30. Sept. 1928 Heendete Geſchäſtefahr wieder dividenden los. Das Jahr ſchließt einſchl. eines Bortrages von 8706& mit einem Reinge⸗ win nu von 10 940 4 ab, der wieder vorgetragen werden ſoll. Der Rohllberſchuß hat ſich, da die Handlungsunkoſten(i. B. 0,95 Mill. 4 diesmal leider vorher abgefetzt wurden, auf 2,25(.34) Mill./ ver⸗ Anleihen ruhig, Ausländer wenig verändert, Pfandbriefe eher .. ͤ y „Keramag“, Keramiſche Werke.⸗G.— Vorausſichtlich wie⸗ der 15 v. H. Dividende. Bei der Geſellſchaft iſt auf das von 4 auf 6 Mill./ erhöhte AK. wieder mit einer Ausſchüttung von 10 v. H. Dividende zu rechnen. Boswan u. Knauer.⸗G. in Berlin. 1 1928 ſchlägt die Geſellſchaft eine auf 12 v. H.(i. V. 10 v..) erhöhte Dividende auf 3,45 Mill. StA. vor. Der Betreebsgewinn iſt auf 1,46(1,18) Millionen Mark angeſtiegen, anderſeits betragen Handlungsun⸗ koſten 0,75(0,64) Mill /, und Abſchreibungen 0,24(70,18) Mill. J. Es verbleibt ein Ueberſchuß von 485 343/(392 290%). In der Bilanz betragen Debitoren 443(4,18) Mill.„4 und Bankguthaben 190(0,25) Mill. rungen aus Bauten ſind auf 2,94 (5,24) Mill. 4 zu Dagegen iſt auf der Paſſivſe te das Konto An⸗ d 2 ingen der Bauherren auf 2,55(5,08) l erk Kreditoren, in denen Akzept⸗ ſind, ſind auf 4,25(2,47) Mill., Auftragsbeſtand am 1. März 1929 überſteigt be⸗ i den Geſamtumſatz des Jahres 1928. * Zum Zwangsvergleich bei Gebrüder Himmelsbach AG. Gegen den vom Konkursgericht anerkannten Zwangsvergleich Gebr. Him⸗ melsbach Ac. Freiburg wurde am Dienstag abend, 2 Minuten vor Ablauf der Einſpruchsfriſt von dem Rechtsbeiſtand eines Gläubigers, Der men. Hierbei wurde noch in einem Beſchluß feſtgelegt Vereinhe tlichung des Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafts! Sinn habe und die großen Opfer ſich nur rechtfertigen ſie bis in die unterſten Glieder der Organiſation erfolge. ſamtausſchuß des Generalverbandes der Deutſchen Ra noſſenſchaften hat zu der Frage der Vereinheitlichung des Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens in ähnlicher Wei lung genommen. Bezüglich der Perſonenfrage wurden von be Verbänden beſondere Wünſche geltend gemacht. Bei der Vereinigung der deutſchen Bauernvereine fänden die Beſprechungen zu dieſer Frage erſt in den nächſten Tagen ſtatt. * Reviſion der Geſchäftsbedingungen des Metallhandels. Inner⸗ halb des Metallhandels finden gegenwärtig Beratungen über eine Neufeſtſetzung der Geſchäftsbedingungen für den Handel mit! metallen und Metallabfällen ſtatt. Insbeſondere werden die Gef und Zahlungsbedingungen z. Zt. einer Nachprüfung unter 0g b. 6891 1 Der Entwurf ſoll vorausſichtlich noch in dieſem Monat der General⸗ verſammlung des Vereins Deutſcher Metallhändler zur Genehmigung vorgelegt werden.— Dieſe Beſtrebungen des Metallhandels dürften in erſter Reihe mit den Verluſten zuſammenhängen, die ihm durch die vorjährigen Inſolvenzen in der Metall verarbeitenden Induſtrie entſtanden ſind. Geſchäftsbelebung und anziehende Kurſe Manheim befeſtigt Bet etwas lebhaftem Geſchäft war die Börſe heute am Aktien ⸗ markt feſt geſtimmt, da verlautete, daß die Pariſer Ver⸗ handlungen günſtige Fortſchritte machten. Am Geldmarkt hat ſich die Entſpannung fortgeſetzt, auch Deviſen waren gegen geſtern leichter. Von den Hauptwerten des Induſtriemarktes wurden Farben, Lino⸗ leum, Weſteregeln und Waldhof höher notiert, dagegen lagen Daimler ſchwächer. Mannheimer Gummi wurden 2 Punkte höher mit 144 ge⸗ handelt, ferner lagen von Nebenwerten noch NS. feſter. Am Markt der Brauereiwerte gingen Ludwigshafener Aktien⸗Brauerei mit 218 um, Werger waren etwas höher geſucht. Von Verſicherungsartien lagen Frankonia ſchwächer, am Bamkenmarkt waren Pfälziſche Hy⸗ potheken⸗Bank niedriger angeboten. Frankfurt anziehend Zuverſichtliche Nachrichten aus Paris, die erholte geſtrige New⸗ horker Börſe ſowie die entſpannten Geldmarktverhältniſſe löſten zu Beginn der heutigen Börſe eine allgemeine Beruhigung aus. Die gehegten Befürchtungen einer Diskonterhöhung traten daher völlig in den Hintergrund. Die Stimmung war freundlicher und zuverſichtlicher, zumal noch Kaufaufträge von Auslandsfeite einge⸗ troffen ſein ſollen und das Geſchäft nahm in Spezial werten recht lebhaſten Umfang an. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden wieder die alten favoriſierten Werte. Beſonders für Elektroaktien machte ſich von Schweizer Seite regeres Intereſſe bemerkbar. Auch die Spekulatſon ſchritt, angeregt hiervon, in verſchiodenen Werten zu größeren Intereſſenkäufen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren zumeiſt Kursbeſſerungen bis zu 3 v. H. und bei Spezialwerten noch darüber zu verzeichnen. Am Farbenmarkt waren die Umſätze etwas beſchetdener, und auch Deutſche Linoleum nur ge⸗ ringfügig gebeſſert. Kupferwerte lagen dagegen weiter angeboten, da die Kupferbaiſſe immerhin noch ungünſtig nachwirkt. Von Zellſtoff⸗ werten konnten Waldhof 8 v. H. gewinnen. Renten ſtill. Deutſche Anleihen uweinheitlich, Ausländer behauptet. Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder etwas ruhiger, die Tendenz blieb aber ſeſt und es traten weiter kleine Beſſerungen ein. Für Spezialwerte be⸗ ſtand weiteres Intereſſe. Auch J. G. Farben ſchloſſen ſich der allge⸗ meinen Bewegung an und profitierten bet etwas lebhafterem Ge⸗ ſchäft 2 v. H. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 v. H. etwas leichter. Später ſetzte wieder ein lebhaftes Geſchäft ein. Unter Führung von J. G. Farben und den meiſten Elektrowerten traten weitere Beſſerungen bis zu 1,5 v. H. ein. Auch Deutſche Linoleum gewannen im Zuſammenhang hiermit 3,5 v. H. Berlin lebhafter und ſeſter— Privatdbiskont ermäßigt Die Tendenz der heutigen Börſe war im Grundton feſt. Schon Vormitags überwog bei der Spekulation Deckungsneigung, da die vorliegenden Momente freundlicher ſtimmen mußten. Vor allem beruhigte, daß auch Newyork ſeinen Diskont nicht erhöht hat, daß im Ggenteil Tagesgeld bis auf 6 v. H. herunterging und die Fomdbörſe daraufhin recht feſt ſchloß. Auch die Nachrichten aus Paris fanden günſtigere Beurteilung. Zu den erſten Kurſen kam verein⸗ zelt noch Ware heraus, ſo daß die Notierungen nicht immer ganz ſo ſeſt wurden, wie vorbörslich noch angenommen. Das Geſchäft war zumächſt auch ziemlich ſti ll, doch überwogen bei den Banken die Kauf⸗ orders, ſo daß meiſt Gewinne gegen geſtern Mittag ſeſtzuſbellen waren. gefragt. Gels etwas leichter, Tagesgeld—9, Monatsgels 7,58, v.., Warenwechſel ohne Umſatz. Gleich nach den erſten Kurſen wurde die Tendenz vorübergehend etwas leichter, dann bewirkte aber die Erklärung des Federeal Reſerve Boards über die geſtrige Sitzung eine neue Aufwärtsbewegung, wobei bei lebhafterem Ges ſchäſt nicht ſelten weitere Gewinne von—9 v. H. erzielt wurden. Sehr ſtarke Beachtungen fanden Farbenaktien, Conti Cautchauc, Kunſt ſeidenwerte und Deſſauer Gas uſw. Später trat zwar gegen die höchſten Kurſe eine kleine Abſchwächung ein, man blieb im allge⸗ meinen aber doch bei ziemlich lebhaftem Geſchäft weiter freundlich geſtimmt. Der Kaſſamarkt verkehrte bei ſedoch nicht bedeutendem Ge⸗ ſchäft in feſterer Haltung. Auch im weiteren Verlauf blieb die Stimmung freundlich. Die Ermäßigung des Privatdiskontes um 6 v. H. für beide Sichten auf 698 v. H. trug zu der guten Stimmung noch bei. Ausgehend vom Farben⸗ markt zeigte ſich auch Intereſſe für andere Marktgebiete. Conte Cavutchbete ſchloſſen 5, Farben 3½, Bemberg ſogar 7 und Tietz 4 v. über Anfang, während durchſchnittliche Kurserhöhungen 1 bis 3 v. H. betragen. Das Bemberg⸗Bezugsrecht wurde mit 716 v. H. bei einem Umſatz von 500 Melle notlert und der Abſchlag auf 67 ½ feſtgeſetzt. Burbach 228, Kaliinduſtrie 237%. Im inter ⸗ natlonalen Deviſenmarkt lag heute der Dollar geoen Reichsmark etwas ſchwächer, der Kurs ſtellte ſich auf.2170. Die europälſchen Valuten waren durchweg gegen Newyork geſucht, Lon⸗ don.8590 nach.8525, Schweiz 19.24 nach 19.24, Holle ꝛd 40.07. Paris unverändert. Spanien dagegen ſchwächer, 32.40 und 32.20 gegen London. Termindollar gegen Reichsmark auf 1 und 8 Monate 10 Stellen unter Caſſe. Verliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 6½ Lombard 7½, Prisat 6% v. 5. Amtlich in R⸗M ffir Holland 100 Gulden Athen„100 Drachmen Brüſſel 180 Belga= 500 P. Ir Danzig.. 100 Sulden Helſingfors 100 finn. M inen„„ 100 Lire Südflawien„ 100 Dinar Kopenhagen,„„100 Kronen Liſſabon„„ 100 Estudo Osles„ 100 Nronen Baris„„ 100 Franken Prag„„„ 100 Kronen Schweiz„„ 100 Franken 81,072 Sofia V2 100 Leva 3,04 Spanten. 100 Peſeten Stockholm.„ 100 Kronen Wien 100 Schilling Budapeſt 100 Peng= 12 500 fer Buenos⸗Aires. 1 Peſ. 5 Diskont 4 April 8. April Parität 0. 8 G. J B. M. füge e 189,40 „„„„„„ 22„„„„„ Sn h e n en n e 7 n S nen en — Canada„ 1 Canad. Japan en Dir...„I ägypt. Pfd. K enſtantinspel.. 1 türk. Pfd. London N New Vork Rio de Janeirs„ 1 Milreis f Urugua g 1 Gols Peſ. 4,241 S 0 6585 * Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aftien und. Auslanbsanleihen in Prozenten. bel Stück gen in Mark je Stüc 4 4. 55 Bab. Uhren„ 07.05 Bergm. Elekte. 228.9 88 Brem.⸗Beſig. Oel 194,0 Drown Boveri—.— 8, 4. —. n g. 108,2 89,50 Rheinelekt. B. A. 78 50 87.50 5 St. A. 169.0 178,5 Roeber, Gebr. D. 114.5 Rütgerswerke Seſfürel Soldſchmidt Gritzner M. Di Grün& Bilfinger 178,0 Haid& Neu.. 85,.— 4. ackethal Draht 107,5 alleſche Maſch. 114,5 mmerſ. Spin. 197.0 ann. M. Egeſt. 50.— .⸗Wien Gum. 79.15 5. 45 102.8 nein eld raf 189,7 113.0 Rbein. Braunk. 245,2 Rhein. Chamotte 59,75 bs Rhein. Elektrizit. 170.7 Rheinſtahl 176,2 4. Aſchaffdg. Zell. 192,0 uug 8b Mac. 65.— Balcke Maſchin. 129.0 Baſt Nürnberg. 204,5 „P. Bemberg„398,0 AHshus ach. 1 73805 4. 8% Dab. St.-A. N 77, 7% Bad Kom. Gd 38,.— 9% hafenStadt 91,75 10% Mhm. Gold 102,2 3 9 old 78,— 6% farben sds. 2 133.0 Sadiſche Bank„169,0 1 dene B. 155,0 9. Hypotgh. Br. 202,0 Mh. Ereditbank. 121,0 Südd. Disconto. 131,0 Durlacher Hof 135,0 Gichbaum 5 800, Feſtverzinsliche W 85% Reichsanl. 87.50 6 27 89,85 ohne 38, D. Wertb.(Gold D. Schazanw. 29. % Schutzg. 14..70 9% udwigsh. 28 91,65 10% Mhm. Gd. 28 102.0 8%„„29 92,25 8³* * 5 6% Srkt. Mz. 2878, . 755 6 Preuß. Rogg. 9. % Südd. Feſtwö.04 99% Grkr. M. abg. 15. 5% Rh.-.⸗ Don.- 7% Bad. Rom. Gd. 87, 9% Pfälzer--9 75. 8%% th. Hub. 26. 28 38.— 4%% Rhein. Lig 30,75 4¼% Pfälz. Lig. 30,75 6½// Südb vic. 78.75 Mannheimer Effektenbörſe 5. 4 5 121,0 181.0 135.0 91300, %% Meining. L 78, 4% br. g. B. La Bank⸗Aktlen Kat D. Crebith 188.0 uche Bank 188,0 182,5 169,0 Audwigsh. A. Br. 220,0 fälz. Preßheſe 186,0 chwartz Storch. 186,0 Werger Worms 204,0 Bad. Aſſekura Mannh. Berſich. 188,0 .⸗G. f. Seilind. 85, Brown, Boveri 152,0 Daimler⸗Benz 59.— Deutſche Lin ol. 351.0 Enzinger Union 84,— Gebr. Fahr. J. G. Farben„ 282,0 Frankfurter B Barmer 85 Bayr. Hyp. u. Wb. 155. Com. u. Privalb. 200,7 Darmſt. u. Nat. 285,5 Deuiſche Bank 168,7 D. Effekten Bank 125.0 D. Hyp. u Wechſ. 128.0 D. Ueberſee⸗Bank 108,0 D. Vereinsbank. 102,0 Disconto⸗Geſ.. 160,5 Dresdner Bank 171,0 1101 Bank.. 105.0 5 rkfrt. Hyp.⸗Bk. 143.7 tall. 2. N10 140 2 Mitteld. Fd.⸗B. 191,0 Nürndg. Verein 150,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 84.50 Pfälz. Oyp.⸗Be. 254,5 Reichsbank.. 321.5 Rhein. Creditbk. 210 Rhein. Hyp.⸗Bk. 198 0 Südd. Boden⸗C. 179.0 Südd. Disconts 131.0 Wiener Bankver.— Württ. Notenbl. Aulianz 247.0 ſrankf. All. Berſ. 920,0 Frkf. R. u. Mitv.-.— Mannh. Berſ.⸗GS.—,— Trans port-Aktien Pag 15 Fdekb. Straßb. 56,— ordd. Lloyd. 114,2 Deſtax.⸗N. Gt..— 224,02 Continent. Verſ.).— 90, 218.0 186.0 205,0 örſe 201,0 1211 55,80 1¹⁵,0 —— 186,015 0 Kalisalzsetfurth 380,0 0 Otavi⸗Minen. 4. 10% Grkr. M. O. 125,0 ,„„ A 140,0 Karlstr. Näh. Haid C. b. Kuens 10.0 Konſerven Braun 81,— Mannh. Gummi 42. Neckarfulm Fhrz 18,.— Pfälz. Müblenw—.— Portl. Zem. Heid. 148.0 Ah. Elektr..-G. 172,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker. 151,0 Verein dtſch Oelf. 71. Wauß& Freytag 138.0 Zellſtoff Waldhf 269,0 Montan-Aktien Eſchweil. Bergw. 216,0 Gelſenk. Bergw. arp. Bergbau 134.6 lſe Bgb. St. A. Kali Aſchersleb. 235,2 Kali Weſteregeln 240, Klöckner Mannesm.⸗R. 117,0 Mansfeld Akt. 144,5 Phönix Bergbau 94,— Rhein. Braunk 295 0 Rheinſtahl... 126,0 Salzw. Heilbr. 234,0 Tellus Bergbau 118,5 Ku. Laurahütte 36,— Ver. Stahlwerke 91,75 Induſtrie-Aktien Kichb.⸗Mannh. 300,0 enninger K. St. 170,0 öwen München 298.0 Mainzer St.⸗A. 290.0 Schöfſerh. Bindg. 355.0 Schwarz⸗Storch 166.0 Werger 205, Aceumulatoren., Adler Kleuer„. 52. A. E. G. St.⸗A. 179.5 Aſchaff. Buntv. 167.0 5 206,0 4% Türk. Ad. Ant. 7,40 4%„ Bagd.⸗Eißf 1075 10.25 Cement Heidelb, 148,7 7 Ras 180,0 Chade 459.0 0 Chamott. Annw. 109,2 Chemiſche Albert—.— Ch. Brockhues 111.5 Daimler 8. 59.— Dt. Allant,⸗T. 138,0 Di. Eiſenhandel—.— Dt. Erdöl.. 27.0 D. Gold⸗ u. S. Ant 169,0 Dt. Linoleum 324.0 Dt. Verlag. 232,5 Dresb. Schnellpr. 31,— Dürkoppwerk St 56, Düſſel. Rat. Dürr—.— Dyckerh. K Widm 115,0 Eiſen Raiſerst. 09,— Elektr. Licht u. K 218,0 Elektr. Lieferung Emag Frankf. 38,50 Enzinger⸗ Union 84, Eßlinger Maſch. 40,50 Ettling. Spinn., 225.0 f 1 8 110.5 ahr Gebr. Pirm 7 9595 Farben. 250, %„ Bonds 1134. elt. Guilleaume— 8 Fa Fetter 36.— 8 U 2 9 9 2 Gas 138,0 kf. Pok.& Wit. 63,50 Goldanleihe 88 6% Reichsanl. 25 37.50 Diſch. Ablöfgſch.J 4, ohne Ablöſgrecht 12,50 8% Dad. Kohlen 8% Grtr. Mh.., 0 5% Prß. Kalianl. 6,91 Seſehoggenrentb 8,80 35% Lundſch. Rog. 8,60 358,0 ee 1110. 52.25 4%„ untf. Anl. 14 25 182.2%, Zollobl. 1911 11.— 200 ⸗Fr.⸗Log 8 10 Sd. Maſch. Durl. 147,7 ) 5% Roggenwert. 10,— 10 8 8. 167.0 145, 4½% Aut. Ser. 18 10 2 Feſtperzinsliche Werte 87,50 53,90 12.70 8 .91 8,60 186,0 8% Mexikaner 30.25 30.25 .80 „ 75 10 25 14,25 11 19,10 Klein, Sch. K Beck. — Barm. Bankver. 145 0 18,.— Hanfwerk Justen—.— Hirſch Kupf. u. M. 143,0 Hoch⸗ u. Tiefbau 99,50 Holzmann, Phil. 128,5 Holzverkohl.⸗Jd 94. 9 Erlangen 95. unghans St. A. 72.— Kamm. Kaiſersl.—.— Karſtadt Ruud. 228.0 5 90,50 Knorr, Heülbr. 169,5 Konſerp, Braun 80,50 KrausckcCo. Bock. 63.— Lahmeyer& Co. 177.4 Ludwigs. Walz. 128,5 Mainkraftwerke. 117,2 Metallg. Frankf.—.— Mez Söhne Miag, Mühlb. 131.8 Moenus St.⸗A. 38. Motoren Varmſt. 58,75 Motoren Deuß 66. Motor. Oberurf 93,— Reckarſulmer g. Hilpert Armat. 92,259 etersUnionßrf. 110 5 f. Nähm. Kayſ. 27 50 Berliner Börſe 4¼% AnatScr. II 20,25 8050„III 19,0 Transport-Aktien Schantungbahn 485 Ach f. Verkehr 172 7 Allg. Lok. u. Str. 1777 Südd. Eiſenbahn 12053 4 Hapag 20, H. Südamerika, 196,5 anſa Diſchiff. 158.0 Nordd. Lloyd. 114 0 Verein Eldeſchiff. 44,50 Bank⸗Akrtien Banz f. el. Werte 107 8 Bank 1 Brauind. 8,0 Berl. Handelsg. 229 8 Tom. u. Privtbk. 200,7 Sch Schnell pr. Ir Schramm Lackf. 1 Stem.& Südd. Zucker Ber. Chem. Ber. Wayß& W. Wol * „ 117.55 28,— 20— Darm 19,60 Otſch. leberſee dk. 10 Dlsconto Comm. .90 173 5 179 2 122,7 Reichsbank 188 0 158 1 115,0 48.50 Frankf. Allgem. 157 0 Kleranderwerk 1750 Allg. Elektr.⸗ 144 Alſen Portl.⸗Z. 229 3 Ammendf. Pap. 16 201,0 Anhalt. Kohl.— 8 „ S8 2 — linckecv. bg 90,75 178 15 Schuckert, Nrög. 599,5 „ Schuhf. Berneis 88. Seilinduſt. Wolff 64.— alske 298,0 152.7 Triest. Beſigheim 68,50 15 11 5 Ver. deutſch. Oelf, 71, 50 Bergt. Jute 1210 Ber. Ultramarin. 186,0 1 5 Verl. 118.0 Dogtl. Maſch. St. 68— 68 Voigt& Häffner 218,0 5 Volth. Seil. u. K. 79,.— 7 9 7 8 134. * 144, Uſtoff Alſchffög. 191.0 193,0 deren eee Waldhof. Ufa(Freiverk.)„90.— Raſtaiter Wagg 17,80 ſt. u..⸗B. 286.5 287.0 Dt. Aſtatiiche Bk. 47 7547,85 Deutſche Bank„159 0 50 0 Dresdner Bank. 171,5 Mitteld. Kredbk. 10,5 Oeſterr. Creditbe. 85,— 822,0 121 6 Rhein. Creditbk. 121,0 Süddentſch. Disc. 181,2 Sick zu 260 995 Induſtrie Aktien AUcrumulatoren, 16,5 Adlerwerke 53 7 Berl. Karls. Chem. Them. Albert Deſſauer Gas Dtſch. Gußſtahl. 80, Deutſcheftabelw. 63, 3 Olſche. Maſchfbr. 58, 0 Deulſche Wollw. 33, Diſch. Elſenhdl. 80, Enzinger⸗Union 85, 170 0 . 7 173,2 34,75 323 5 121, rankfurter Gas— 994 Genſchow& Co. 88. 157 50.— oldſchmidt Th. 99. 204,5 Gebr Großmann 89. 94.— Gruſchwitz Textil 72, ergmann Elekt. 226,0 Derl.⸗Gub. Hut 309,2 nd. 67,50 Berliner Maſchb. 89,— Draunk. u. Brikett 168.5 Br.⸗Beſigh. Oelf. 68,25 Bremer Vulkan. 127,0 Bremer Wolle 186,0 Brown, Bov. K. 152.7 Buderusckiſenw. 77.50 Charlott. Waſſer 117,5 eyden„108,7 Them. Gelſenk.„78, 178,757 Concord. Spinn. 97.75 1 Conti-Caouiſch. 150,5 Daimler Benz 57,25 217.85 Otſch.⸗Atlant⸗. 129,7 Deutſche Erdöl 127,2 Dtſche. Steinzg.„240,0 50 50 Deutſche Linol.. 351,5 Drebd. Schnellpr. 114 5 Dürener Metall 7 95 1 Dürkoppwerke 31, Dynamit-Truſt 117,0 Elektr. Lieferung 171,5 Elktr. Licht u. K. 221,0 Eſchw. Bergwerk 211.0 Eſſenersteinkohl 181,2 ahlb. Liſt& Su. 107,2 F. G. Farben 281.02 eldmühle Pap. 230,2 elten& Guill., 144,0 „ Frifter. 1010 Gaggenau.⸗A. 5,75 131,2 Gebhard Textil 109, Gelſenk. Bergw. 182,0 Germ. Portl.- g. 201,0 [Gerresheim Glas 188,0 „ Geſ. f. elkt. Unt. 485,0 58 19 Gebr. Goedhardt 358 168. Grun& Bilfinger 178,5 30 arpener Bergb. 136.0 edwigshütte. 90,50 indrichs&Auff. 103,0 leſch Kupfer 148.0 irſchberg Leder 108.7 veſch Elſen 126.2 Hohenlohewerke 90,65 Phll. Holzmann 129.5 Horchwerke 107,0 lſe Bergbau 217,0 „Jüdel& Co. 146,0 Gebr. Junghans /, Rahla Porzellan 100,0 Raliw, Aſchersl. 235,7 5 Harſtadt. 2285 Klödnerwerke. 107, C. H. Knorr. 166.5 Follm.& Jourd. 65,50 [Gebr. Körting 77,.— 83,— Krauß Cie. Lok. 65,.— — Kronprinz Met. 91,— Ryffhäuſ.⸗ Hütte 61,25 Lahmeyer& Co. 179,0 Laurahütte Linde 3 Eis.. 179,7 Carl Lindſtröm 912,0 Lingel Schuhfab. 48,80 L. Loewe& C C. Lorenz Lüdenſcheld Met. Magirus.⸗G.. 32,— Mannesmann„117,0 Mansfelder Akt. 144,2 Markt⸗ u. Kühlh. 184.0 Maſch. Buckau-W 137,7 Maximil. Hütte 190,5 2 Mech. Web. Lind. 165,0 „ Mez Söhne 5 — Miag⸗Mühlen„181,0 Mix& Geneſt 418,2 .2 Motoren Deußz. 65. 110,0 Mühlheim Berg. 106,5 3351 Neckarſulm. Fyrz 14.25 98,0(Nordd. Wollkäm⸗ 470.5 202,0 Oberſchl. E. Bed. 87.75 138,0 Oberſchl. Kolsw. 106,0 2 780 Phönig Bergbau 99.75 50 Polyphon 5 Rathgeber agg. 2885 75,— Reisholg Paplet 252,0 artm. Maſchin. 12,.— 1 ilpert Maſch. 91.509 „67,2569 9.—.— 2 169,5 102,0 8 207,0 Orenſt.& ftoppel 6— 5 358,0 Oſtwerke 430 25 99, Of. 1 Grizner Maſch. 67,— 8 61.50 179.2 S 5 5 B. Schuhf. Br. KW= Stahl. v. d. Zyp. 1 Ber. Ultramarin. Wittener Gußſt⸗ 48. Riebeck Montan 145.0 Rückforth. 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April 1929 Sportliche Rund ſchau Endwig Haymann bleibt Meiſter Der Münchener ſiegt zwar knapp nach Punkten, aber ohne Leiſtung Es gab an dieſem Donnerstag abend im Berliner Sportpalaſt mancherlei Ueberraſchungen. Die erſte war die, daß die Arena auf Zen Zuſchauerrängen große Lücken aufwles, der Andrang des ſport⸗ lich intereſſierten Publikums war an dieſem Abend, der doch den neuen deutſchen Schwergewichtsmeiſter bringen ſollte, längſt nicht ſo groß, als an den letzten Berliner Kampftagen. Ludwig Haymann und Rudi Wagener haben bei ihren früheren Kämpfen in Berlin nicht zu gefallen gewußt, ſie„ziehen“ beim Berliner Publikum Beide nicht, ſelbſt in einem Meiſterſchaftkampf ſcheinbar nicht. Statt der er⸗ warteten 10 oder 11000 kamen nur 7000 Zuſchauer. Finanziell wird alſo das Unternehmen dieſes Tages nicht ſehr weit von einer kleinen Pleite entfernt geweſen ſein. Die Rahmenkämpfe Die leichten Leute machten wieder den Beginn. Fliegengewichts⸗ meiſter Karl Schulze ⸗ Magdeburg ſtand gegen Bantamgewichts⸗ meiſter Otto Ziemdorf⸗Berlin im Ring ind es zeigte ſich wie⸗ der einmal mehr, daß wir in dem Magdeburger endlich auch einmal einen leichteren Boxer haben, der international etwas zu beſtellen hat. Der ſchwerere Ziemdorf hatte während der acht Runden nie eine Gewinnchance, er mußte froh ſein, ohne Niederſchlag über die Runden zu kommen. Schulze war zum Schluß hoher Punktſieger. Ein überraſchendes Ende nahm der Gang im Halbſchwergewicht zwiſchen dem favoriſierten Heeſer⸗ Koblenz und dem Berliner Hartkopp. Der Rheinländer wurde ſehr hoch nach Punkten ge⸗ schlagen. Hartkopp hatte ſchon in den letzten Kämpfen eine ſehr weſentliche Formverbeſſerung gezeigt, gegen den ſchwer zu boxenden Heeſer kämpfte er taktiſch ſehr geſchickt, ſodaß der Koblenzer nie zu ſeinen gefürchteten Leberhaken kam, dafür aber ſelbſt umſomehr ein⸗ ſtecken mußte. Auch das Ergebnis des nächſten Kampfes kam nicht gerabe erwartet. Der aufſtrebende Hamburger Mittelgewichtler Eunow traf bei dem Amerikafahrer Hermann Herſe auf den ſchwerſten Gegner ſeiner bisherigen Laufbahn als Profeſſional. Es wurde ein dramatiſches Gefecht. In der vierten und in der ſiebten Runde war der ſunge Hamburger ſchwer angeſchlagen, er kam jedoch mit ſtarkem Energieaufwand über die Runden und ſiegte ſchließlich ſogar dank ſeiner brſſeren boxeriſchen Leiſtung knapp, aber durchaus verdient nach Punkten. Der Hauptkampf des Abends um die Deutſche Schwergewichtsmelſterſchaft zwiſchen dem Titelhalter Ludwig Haymann⸗ München(178 Pfund) und dem Herausforderer und Exmelſter Rudi Wagener⸗ Duisburg(180 Pfund) war eine elnzige große Enttäuſchung.(Die Berliner hatten alſo eine ſeine Naſe gehabt.) Haymann ſiegte zwar nach Punkten und behtelt damit ſeinen Titel, aber ſeine Leiſtung im Kampf war keines⸗ wegs eine meiſterliche. Bis zur zehnten Runde wurde das Trefſen denkbar matt geführt. Beide Boxer mußten wiederholt ermahnt wer⸗ den, ernſthafter zu kämpfen, aber es ereignete ſich aber auch rein garnichts von Belang. Von der zehnten Runde ab änderte ſich das Bild. Haymann, der bis dahin auf Warten und Verteidigen geboxt hatte, ging nun ſtärker aus ſich heraus und erreichte kleine Vorteile, die ihm badurch leichter zuftelen, daß fein Gegner ſchwer unter Luft⸗ mangel litt. Als ſchließlich nach Ablauf der fünfzehn Runden ein Punktſieg für Haymann verkündet wurde, gab es— etwa deshalb, weil man nicht mit dem Urteil einverſtanden geweſen wäre, ſondern weil dieſer Kampf einer der mäßigſten in der Ge⸗ ſchichte der Deutſchen Schwergewichtsmeiſterſchaft war. Athletik Europameiſterſchaften der Amateurringer Die erſten Kämpfe.— Drei deutſche Erſolge Die Dortmunder Weſtfalenhalle erfreute ſich am Eröffnungstage der Europameiſterſchaften der Amateurringer eines recht guten Be⸗ fuches. Den Beginn bildete ein Aufmarſch aller Teilnehmer der in Dortmund vertretenen öretzehn Nationen. Einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen die am Donnerstag erſtmals in Aktion getre⸗ tenen drei deutſchen Ringer Reibel, Sperling und Steinig. Beſonders freudig begrüßt wurde der Blitzſieg von Europameiſter Sperling über den Ungarn Karpathi im Federgewicht. Sperling ging ſeinem Gegner beherzt zu Leibe und ehe ſich dieſer verſah lag er— nach 20 Sekunden— bereits durch einen verkehrten Hüftzug auf beide Schultern. Deutſchlands Bantamgewichtsvertreter Retbel beſtegte feinen Gegner, den Tſchechen Nie, knapp aber ſicher nach Punkten. Ebenfalls einen Punktſieg erzielte der deutſche Federgewichtler Stei⸗ nig über den Oeſterreicher Stiedl. wie ſchon wie⸗ holt während des Kampfes— im Publikum Lärm und Pfeifen. Nicht Indiſche Hockenſpieler beim Turnverem Mannheim von 1846 Die indiſchen Hockey⸗Sportler, die anläßlich ber vorfährigen dlympiſchen Spiele zu Amſterdam mit Recht durch ihre ſo ſenſatios nellen Erfolge von ſich Reden machten, haben in dieſem Jahre erneut elne Elf nach Europa entfandt.— Dieſe Mannſchaft rekrutiert ſich aus Olympia⸗Splelern, ergänzt durch Inder, die z. Zt. in Oxford ſtudteren.— Da man in ihrem Heimatlande dem Hockeyſport etwa das Intereſſe entgegenbringt, wie bei uns dem Fußball, ſo erklärt ſich leicht die außerordentliche Spielſtärke bieſer Maunſchaſten aus dem Wunderlande. Dem Turnverein Mannheim iſt es gelungen, anläßlich ſeinen Anweſenheit beim Ühlenhorſter Oſter⸗Hockey⸗Turnier, unter wenigen deutſchen Städten einen Spielabſchluß zu tätigen.„The Indian Tou⸗ ring Team“, wie ſich dieſe Elf gemeinhin nennt, trug nach ihrer Toil⸗ nahme in Hamburg am Donnerstag ein Wettſpiel in Bonn aus, dem am Samstag nachmittag ein weiteres in unſerer Nachbarſtadt Heidel⸗ berg gegen den„Heidelberger Hockey⸗Club“ ſolgt. Am Sonntag morgen empfängt die Hockey⸗Abteklung des T. B. M. v. 1846 ihre exotiſchen Gäſte, um alsdann nachmittags um 8 Uhr auf den Platzanlagen im Oberen Luiſenpark den Mannheimer Hockey⸗ ihängern durch dieſes Freundſchaftsſpiel die Möglichkeit zu geben, das große Können der Inder zu bewundern. Die Aufſtellungen der Mannſchaften: Indian Ton ⸗ ring Team“: Jatval Singh—(Mittelſtürmer der Olympia⸗Mann⸗ ſchaft)— Nawab von Pataubi(regierender Fürſt)— Jainath Cack— N. S. Chachhi— G. Muenudin— B. B. Singh— R. S. Singh,— R. C. Badwar— G. Rebdy— S. S. Chettur— J. E. A. Fernandeg R. D. Uniyal— Uazaar Ali— L. Naylor— K. Green. T. V. Mannheim v. 1846: Stenger— Greulich— Metz Schröder— Heerwagen— Aubel— Kermas— Aletter(Olympia⸗ Ruderer)— Spieß— Boos— Weber. a Turnen Aus der badiſchen Turnerſchaft Den Sonntag vor dem Kreiswaldlauf in Karlsruhe benittzt noch der Pforzheimer Turngau zum Austrag ſeiner Waldlauf⸗ meiſterſchaften. An Tagungen iſt die Verſammlung des Frauenturn⸗ ausſchuſſes der Ortenau, welche in Offenburg vor ſich geht, ze vermerken. In turneriſcher Beziehung ſteht ein Vereinswettkampf im Kunſtturnen in Weinheim a. d. B. bevor. Dort meſſen ihre Kräfte die Riegen des T. V. Oberurſel und T. V. Rüſſelsheim vom benach⸗ barten 8. Kreis Mittelrhein mit der Tg. Jahn Weinheim vom badi⸗ ſchen Turnkreis. Or. 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Die Geſellſchaft iſt zunächſt auf die Dauer von 5 Jahren geſchloſſen, beginnend mit dem Tag der Eintragung der Geſellſchaft in das Handelsregtſter. Falls nicht ſpäteſtens 3 Monate vor Ablauf des fünften Geſchäfts⸗ fahres von einem Geſellſchafter die Kündigung erfolgt, wird die Dauer der Geſellſchaft auf 5 weftere Jahre verlängert und ſo fort, bis 6 Monate vor Ablauf des letzten Geſchäfts⸗ 3 8 einer Verlängerungsperiode von drei Jahren eine Kündigung erſolgt. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erſolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Geſchäftslokal: Hombuſchſtraße 6. Hanſa⸗Spedttionsgeſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Adolf Murr iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Friedrich Fiſchel, Mann⸗ beim, iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Pyramidenfliegenfängerfabrik Max Dametz mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Zweilg⸗ uteberlaſſung, Sitz Zeitz. Die Zweignieder⸗ laſſung iſt nach Coburg verlegt. Wiederhold& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Bernhard Brandenburg iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Kauſmann Karl Hornig, Mannheim, iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Mannheimer Malzfabrik Geſellſchaft mit deſchränkter Haftung, Mannheim. Das Stamm⸗ kapftal iſt auf Grund des Beſchluſſes der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 23. Februar 1929 um 200 000.4 erhöht und beträgt fetzt 400 000.. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der gleichen Geſellſchafterverſamm⸗ lung entſprechend der Kapitalserhöhung und in 8 5(Abtretung eines Geſchäftsanteils oder von Tellen eines ſolchen an andere Perſonen als Geſellſchafter] abgeändert. Pfälziſch⸗VBabiſche Backſtetuverkanfsſtelle Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ helm. Erwin Paul iſt nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Die Prokura des Karl Kennerknecht iſt erloſchen. Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft, Mann⸗ gelm. Generaldirektor Dr. Franz Ott iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Ge⸗ eee Mannheim. 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