Mittwoch, 10. April 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Wer durch die Poſt monatlich.⸗M. B.— ohe 8 eld. ei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ derung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe upt⸗Geſchäftsſtelle E 6, 2.„ R1.9/11 ſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofftr. 6. wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 18 Telegramm ⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Neue Kriſe ſtatt Ein Zentrumsbrief und ſein Widerhall Berlin, 10. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotz der erfolgreichen Arbeit der Finanzreferenten iſt man nun boch, ſtatt in dem ſicheren Port der Koalition zu landen, in einen neuen Kriſenſtur m hineingetrieben, der geſtern um ein Haar zur Kataſtrophe geführt hätte. An der leidigen Panzerkreuzerfrage iſt die große Koalition vorläufig geſcheitert. Im„Vorwärts“ werden die Dinge ſo dargeſtellt, als ſei in dem Brief, den geſtern mittag der Parteivorſitzenbe des Zentrums, Kaas, an den Reichskanzler richtete, die eigent⸗ liche Urſache für die plötzliche Zuspitzung der Situation zu erblicken. In dieſem Schreiben, das die Germanda“ heute im Wortlaut veröffentlicht, tritt Kaas den offenſichtlich partei⸗ offtziöſen Aeußerungen des„Vorwärts“ über die Behand⸗ lung ber Panzerſchiff⸗Frage entgegen. Im„Vorwärts“ hatte es geheißen, die Mittelparteien müßten der Sozialdemokratie in dieſer Frage Entgegenkommen zeigen. Darauf erwiderte Kaas: „Das Ziel meiner Partei bei den Kämpfen und Aus⸗ einanderſetzungen der letzten Monate war angeſichts der außergewöhnlich geſpannten außen⸗ und innenpolitiſchen Lage, dem Lande eine innerlich feſtgefügte und auf lange Sicht ge⸗ dachte Regierung zu geben. Dieſe Vorausſetzung vermochten meine Parteifreunde naturgemäß als gegeben zu betrachten, wenn die ſoztaldemokratiſche Reichstagsfraktion bei der Ab⸗ ſtimmung über die weitere Panzerkreuzerrate eine parla⸗ mentariſche Haltung einnimmt, die mit unſerer Auffaffung einer kvalitionsmäßig gebundenen Regierung und Anſerer pflichtmäßigen Sorge um das Anſehen des parlamentaxiſchen Syſtems vereinbar iſt. Meine Partei glaubt, der Erwartung Ausdruck geben zu dürfen, daß Sie, Herr Reichskanzler, und Ihre ſozfaldemokratiſchen Miniſterkvllegen für die Vorlage ſtimmen. Als letzte unver⸗ Außerliche, fachlich verantwortbare Konzeſſtonslinie betrachtet meine Partei, daß dieſenigen ſozialdemokratiſchen Fraktions⸗ mitglieder, welche nicht glauben zuſtimmen zu können, ſich der Stimme enthalten oder der Abſtimmung fern⸗ bleiben. Ich bitte Sie, Herr Reichskanzler, von dieſer meiner Mitteilung gütigſt Kenntnis zu nehmen. Sie iſt Lediglich in der Abficht erfolgt, rechtzeitig dafür zu ſorgen, daß die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion nicht in Ver⸗ kennung der Haltung meiner Partei eine Entſcheidung trifft, die zu ſchweren Verwicklungen führen muß“ Soweit der Brief des Prälaten Kaas. Nach der Schilde⸗ rung des„Vorwärts“ ſoll er in die Sitzung der ſozialdemo⸗ Kratiſchen Fraktion wie eine Bombe eingeſchlagen haben. Man habe ihn als ein Ultimatum betrachtet, dem man ſich nicht unterwerfen könne. Allerdings fügt der„Vor⸗ wärts“ hinzu, daß auch ohne dieſen Brlef die Entſcheidung der Fraktion von vornherein feſtgeſtanden hätte. Durch ihn aher ſei die Stellungnahme der Minderheit, die für Enthal⸗ kung plädierte, noch weſentlich ſchwächer geworden. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan gibt damit ſelbſt zu, baß die Fraktionsſitzung ſo oder ſo den gleichen Ausgang genommen hätte. Der ſozialdemokratiſche Beſchluß, an der bisherigen Stellung zur Panzerkreuzerfrage feſtzuhalten und ſomit eine der Poſitionen des Finanzprogramms abzulehnen, charakteriſiert ſich danach als ein feines Angſtprodukt. 111 Franzoſen unterbinden die Betriebsſicherheit der Reichsbahn Berlin, 10. April.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ein neuer Fall von Beſatzungsſchikane wird der„D. A..“ aus Münſter am Stein berichtet: Auf der etwa vier Kilometer langen Strecke Odernheim Staudernheim befinden ſich zwei Brücken. Dieſe Brücken ſind ſeit zwei Jahren in einem derart baufälligen Zuſtand, 2 daß ſte einzuſtürzen drohen, wenn einer der 16 Züge, die ſie täglich paſſieren müſſen, in ſchnellem Tempo fahren wür⸗ prk. den. Jedem dieſer Züge muß ein ſchriftlicher Vorſichtsbefehl „ mitgegeben werden. Die Reichsbahndirektion ſollte ſchon vor 25 Fahren die beiden Brücken erneuern. Der Unterbau war entfernt, die einzubauenden neuen eiſernen Träger lagen fer⸗ tig mit dem erforderlichen Baumaterial neben den olten Brücken und die Arbeit hätte beginnen können, wenn es keine frauzöſiſche Beſatzung gäbe. Die fremden Machthaber be⸗ fahlen ſofortige Einſtellung der Arbeiten, weil 18¹ durch die Erneuerung ber brüchigen Brücken die Sicherheit W der Beſatzungsarmee gefährdet würde. Die kleine zwiſchen 5 den Brücken liegende Strecke ſtelle eine wichtige ſtrategiſche 5 Verbindungsbahn dar. Von Zeit zu Zeit erſcheinen zwei 85 franzöſiſche Offiziere bei den baufälligen Brücken und über⸗ 9 zeugen ſich, daß nicht an ihnen gearbeitet wird. 55 1 Millionen jährlicher Bevölkerungszuwachs in ben 5 U. S. A. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Ame⸗ 5 rika hat, wie die neueſten Statiſtiken ergeben, eine jährliche 1 Fortlaufende Zunahme von 1400 000 Köpfen zu verzeichnen. und elektriſche Regeneratoren uſw. abgeſchloſſen. liefert dagegen Holz und Zellulose. Witkag⸗ Ausgabe annheimer General Anzeiger Ar. 164— 140. Sahrgang er Seifung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen 34.-M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw.. zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen, Aufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr, Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht große Koalition Sozialiſtiſche Annachgiebigkeit in der Panzerkreuzerfrage Dabei iſt es die Sozialdemokratie, wie die Kölner Rede des Abg. Breitſcheid beweiſt, ſelbſt geweſen, die die Panzerkreuzer⸗ frage ungebührlich in den Vordergrund gerückt und zur Preſtigeangelegenheit geſtempelt hat. Ohne Not, denn ſie hätte bei einiger ſtaatspolitiſcher Einſicht, der ſich die ſozial⸗ demokratiſchen Miniſter auch nicht verſchloſſen haben, wenn auch nicht unbemerkt, ſo doch ohne Getöſe im Rahmen der Sparvorſchläge erledigt werden können. Die Sozialdemo⸗ kraten mußten ſich ſelbſt ſagen, daß in dem Augenblick, da ſie auf die Bindung einer Regterungspartei eingingen, ſie nicht die Annahme der zweiten Panzerkreuzerrate von dem Wohl⸗ wollen der deutſchnationalen Oppoſition abhängig machen konnten, In der gemeinſamen Beſprechung der Parteiführer beim Kanzler trat zunächſt eine äußerſtkritiſche Auf⸗ faſſung der durch den ſozialdemokratiſchen Beſchluß ge⸗ ſchaffenen neuen Lage zutage. Der Kanzler, der noch ziem⸗ lich ſchwer unter den Folgen ſeiner Gallenaffektion zu leiden hat, ſchien geneigt, dieſes Votum als einen perſönlichen Affront zu werten und vertrat den Standpunkt, daß die Regierung zurücktreten müſſe. Dr. Streſemann war es dann, der ihn von dieſem Vor⸗ ſatz abbrachte. Er bezeichnete den Gedanken einer Geſamt⸗ demiſſion des Kabinetts unmittelbar vor der Entſcheidung in Paris angeſichts des unerledigten Reichshaushalts der Regierung als verfehlt. Seiner Ueberredungskunſt gelang es, die bedrohliche Situation zu retten und den Kanzler zu dem Beſchluß, den Etat in der Form parlamentariſch durch⸗ zubringen, die ihm durch die Arbeit der Sachverſtändigen ge⸗ geben worden iſt. Damit war die Gefahr einer Regierungs⸗ kriſe abgewendet. Die heftige Erregung, die durch die uner⸗ wartete Wendung hervorgerufen war, iſt der kühlen und ſach⸗ lichen Beurteilung der Lage gewichen, wie ſie auch in dem amtlichen Communiquce hervortritt. Das Kabinett will nun jetzt in einer neuen Sitzung verſuchen, den geſtern bereits im Prinzip gefaßten Beſchluß auf eine feſte Formel zu bringen. Das Beſtreben geht alſo daihn, das Fortbeſtehen der bisherigen Regierung zu ermöglichen und vielleicht einen Modus zu finden, der es auch dem Zeutrum geſtatten würde, ſich an der Regierung zu beteiligen, ohne daß da⸗ mit eine kvalitionsmäßige Bindung der Parteien ſtattzufin⸗ den braucht. Dem Kabinettsrat, der um 11 Uhr vor ſich geht, ſoll um 1 Uhr eine neue Beſprechung der Partei⸗ führer folgen, in der die Erklärung der Reichsregierung be⸗ kannt gegeben wird. Am Nachmittag ſollen die Fraktionen dann entſcheiden, ob ſie bereit ſind, auf einer ſolchen Grund⸗ lage mit der Regierung zuſammen zu arbeiten. Insbeſondere wird das Zentrum darüber zu befinden haben, unter welchen Kautelen es ge⸗ gebenenfalls bereit iſt, ſeine Vertreter in die Regierung zu entſenden.„Ein ſolcher Schritt des Zentrums wäre“, bemerkt die„Germania“,„ſelbſtverſtändlich nur dann möglich und verſtändlich, wene es nach der fachlichen Seite gelingen könnte, die Bindungen zu erzielen, ohne die ein Zuſammenarbeiten der Regierungsparteien als unmöglich erſcheint. Solche Bin⸗ dungen müßten zunächſt die Frage des Etats betreffen und agitatoriſche Anträge, die über das Programm der Sachver⸗ ſtändigen hinausgehen, unmöglich machen. Ferner müßte eine Bindung auch für ſonſtige politiſch bedeutſame Anträge der⸗ art geſchaffen werden, daß ſie nur im Einvernehmen mit allen Regierungsparteien eingebracht werden können.“ Allerdings wird man ſich klar machen müſſen, daß die Stunde drängt und daß ſchnelle Entſchlüſſe gefaßt werden müſſen.. f Dawes Votſchafter in London 8 London, 10. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie man hört, iſt General Charles Dawes zum Botſchafter Amerikas in London auserſehen worden. Das Foreign Office iſt bereits offiziell um das Agrement der engliſchen Regierung erſucht worden. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die Ernennung bereits im Laufe dieſer Woche bekanntgegeben wird. Die kürzlich von einigen Zeitungen erwähnte Kandi⸗ datur Kelloggs für den Londoner Botſchafterpoſten iſt damit erledigt, wenn ſie überhaupt je beſtanden hat. Die engliſche Preſſe begrüßt die bevorſtehende Ernennung des Verfaſſers des Dawesplanes, der nach den Worten der „Times“ wie kein anderer Amerikaner geeignet ſei, an der Löſung der ſchwierigen Probleme mitzuarbeiten, die den bei⸗ den Ländern in den nächſten Jahren entgegentreten werden. Der Korreſpondent der„‚Times“ in Waſhington, der die bevorſtehende Ernennung des Generals Dawes ebenfalls für feſtſtehend hält, meldet ferner, daß die Botſchafter bzw. Ge⸗ ſandten der Vereinigten Staaten in Paris, Berlin, Rom, Madrid und Tokio ebenfalls von dem neuen Präſidenten Hoover in der allernächſten Zukunft neu ernannt wer⸗ den würden. Wahrſcheinlich werde die Bekanntgabe der neuen Diplomatenliſte am 15. April erfolgen. * Rußlands Handelspolitik. Die ruſſiſchen Handelsdele⸗ gierten Geßler und Tuchanow haben mit einer Reihe von Schweizer Firmen Lieferungsverträge auf Uhren, Motoren Rußland Die Kriſe der Demokratie in Oeſterreich Dr. Seipels Erbe (Von unſerem Wiener Vertreter) Wie nicht anders zu erwarten, hat der plötzliche Rücktritt der fünften Regierung Dr. Seipels in der ganzen Welt ein ſtarkes Echo ausgelöſt. Nicht nur die öſterreichiſchen Blätter beſchäftigen ſich nun ſeit Tagen faſt ausſchließlich mit der Perſon des bisherigen Bundeskanzlers, mit ſeinem Werk in fünf ereiguisſchweren Jahren der politiſchen Führung und mit den Ausſichten für den kommenden Mann, deſſen Name und Art freilich noch nicht erkennbar iſt, weil erſt im Laufe dieſer Woche Klarheit geſchaffen werden wird. Auch die aus⸗ ländiſche Preſſe hat ſich ſehr eingehend mit dem unerwarteten Szenenwechſel in der Donaurepublik befaßt und dem Ereig⸗ niſſe auf den Grund zu kommen verſucht. Dabei iſt ihr Dr. Seipel ſelbſt fürſorglich an die Hand gegangen, denn ſeine aufſchlußreiche Erklärung im entſcheidenden Miniſterrat gibt manche wichtige Fingerzeige für die richtige Wertung der tieferen Urſachen des folgenſchweren Entſchluſſes. Aber der abtretende Staatsmann, der allerdings vorläufig durchaus keine Neigung verrät, endgültig von der politiſchen Büthns zu verſchwinden und der als Generaliſſimus der chriſtlich⸗ ſozialen Partei auf alle Fälle eine ſtarke Machtpoſition behält, gehört nicht zu den Perſönlichketten, die das Herz auf der Zunge tragen, die bereitwillig ihr Inneres aufdecken und die letzten Gedanken freimütig preisgeben. Der geiſtliche Herr iſt es gewohnt, einſam durch's Leben zu gehen, einſamer noch dazu, als es bei einem weniger verſchloſſenen Naturell not⸗ wendig wäre. Deshalb will ſeine Abſchiedskundgebung auch nicht ſo ſehr als eine öffentliche Generalbeicht wie als eine vorſichtig ſtiliſterte, auf Wirkung in die Nähe und Ferne ein⸗ geſtellte Gegenwartsbetrachtung gewertet werden. Was Dr Seipel geſagt hat, iſt ſicherlich wahr, doch es enthält nicht die volle, reſtloſe Wahrheit. f Oeſterreich ſteht eben nicht bloß im Zeichen einer Kabi⸗ nettskriſe, die aus Erſcheinungen an der Oberfläche begriffen werden könnte, ſondern es zeigen ſich fetzt die Folgen einer eruſten Kriſe der Demokratie, die ſeit Jahr und Tag hin⸗ ſchleicht und die an das Weſen der Dinge rührt, Dr. Seipel hat ſich zweifellos auch aus äußeren Gründen zum Rücktritt enſchloſſen.„Die beharrliche Agitation“ gegen ſelne Perſon, „der aufgehäufte Haß“, würde ihn allerdings kaum mit Sorge erfüllt haben, wenn die katholiſche Kirche, der er ſich als Prieſter auf das Engſte verbunden fühlt, dabei nicht zu Schaden gekommen wäre. So aber hat der ſozialdemokratiſche⸗ Kampf gegen das Syſtem eine immer lebhafter werdende Ab⸗ fallbewegung im Gefolge gehabt, die in dem Austritt von 120 000 Perſonen aus der römiſchen Kirche— in Wien allein ihren ſichtbaren Ausdruck fand. Desgleichen ſind die„inneren Spannungen“ trotz ihres„ohen Maßes“ für den bisherigen Bundeskanzler wohl nicht entſcheidend geweſen, da ſeine ſtarken Nerven manchem Stoß zu trotzen vermögen und da ſein Kraftgefühl nicht leicht vor Aufgaben der ſchwierigſten Art zurückſchreckt. Die eigentlichen Gründe mußten alfn viel tiefer liegen. ö 0 9 6 5 f Das neue Oeſterreich iſt vielleicht das einzige Land der Welt ohne lebendiges Staatsbewußtſein; betrachten doch gut 90 Prozent der Bevölkerung die traurige Schöpfung von Saint Germain als ein Zwangsgebilde von engbegrenzter Daſeinsfriſt, für das ſich zu erwärmen keinen Zweck hätte. Dazu kommt die bedrückende Armut des Volkes, die nicht allein in der augenblicklich kataſtrophalen Arbeitsloſigkeit und in der jahrelangen Wirtſchaftskriſe ihre zureichende Erklärung findet. Einige Ziffern: Nur acht Prozent der Oeſterreicher ſind imſtande, Perſonaleinkommensſteuer zu entrichten. Von dieſen haben ledoch 92 Prozent einen Jahresverdienſt von bloß 1400 bis 10 000 Schilling, wobei aber die kleinen Ein⸗ kommen in erſchreckender Weiſe vorherrſchen. Während zum Beiſpiel auf dem Gebiet des neuen Staates im Jahre 1912, mithin vor dem Weltkrieg 1306 Perſonen mehr als 150 000 Schilling als Einkommen verſteuerten, gab es deren im Jahre 1925 bloß 209. Nicht nur der Reichtum iſt— wenige Glückliche bilden eine Ausnahme weggeſchmolzen, ſondern der Mittelſtand von einſt hat zu exiſtieren aufgehört, wäh⸗ rend die Maſſen der Verelendung anheimgefallen ſind. Dieſer wirtſchaftliche Umſchwung findet in einer beiſpielloſen Radi⸗ kaliſterung des politiſchen Denkens ſeine das Staatsleben einſchneidend berührende Auswirkung. Wohl iſt es den Kommuniſten in der Donaurepublik nicht gelungen, feſten Fuß zu faſſen und ein vor kurzem in Wien veranſtalteter Umzug der unentwegten Getreuen der Dritten Internationale hat ein geradezu lächerliches Bild der Ohnmacht geboten. Aber dieſes Verfagen läßt ſich auf beſondere Urſachen zurück⸗ führen und ändert nichts an der Tatſache, daß die Radikali⸗ ſierung alle Stände— von den Bauern bis zu den Arbei⸗ tern— und alle Parteien in ihrem Kerne zu ergreifen ver⸗ mochte. Wirtſchaftlich geſprochen bedeutet dies, maßloſe For⸗ derungen der einzelnen Intereſſentengruppen, dte ſich durch die Rückſicht auf das Gemeinwohl, auf die großen Zuſammen⸗ hänge nicht mehr beſtimmen und hemmen laſſen. In polt⸗ tiſcher Hinſicht jedoch tritt eien bedenkliche Verſchärfung der Unduldſamkeit, der Selbſtſucht und Selbſtherrlichkeit zu Tage. Wer kümmert ſich noch um den„Racker Staat“, wer denkt an die Pflichten des Patriotismus? Das ſvuveräne Valk ift allgewaltig lehrt die demokratiſche Verfaſſung und ſie meint damit die Allgemeinheit im welteſten Sinne. Die einzelnen Parteien und Berufskreiſe legen ſich aber den Volksbegetff ganz nach ihren beſonderen Bedürfniſſen aus und jeder Teil für ſich hält es gewiſſermaßen mit dem Sonnenkönig, der bei der Anſchauung: Der Staat bin ich! unbeirrbar verharrte —— 1 2 585 ee ee e 2 Seite. Nr. 106 8 Nene Maunzeimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabef * 3 * Mittwoch, den 10. April 129 Nur jo kaun man all bas begreifen, was ſich im Laufe des letzten Jahrzehnts als traurige öſterreichiſche Spezialität herausgebildet hat: Ein Parlament, das nicht arbeitet; eine Minderheit, die ſich freilich darauf beruft, daß hinter ihr 42 Prozent der Wähler ſtehen und die daraus bas Recht ableitet, ren Willen da, wo es ihr paßt, durchzufetzen; das Kriegs⸗ ſpiel inmitten des Friedens, das durch die militäriſch orga⸗ wird und das als Hohn auf die ſtaatliche Autorität bezeichnet werden muß. Welche Verwirrung bereits platzgreift, möge nur ein Detail veranſchaulichen. Das Kommando der Heim⸗ wehren hat jüngſt in aller Form zum Selbſtſchutz aufgefor⸗ dert, indem es die Angehörigen anwies, künftighin bei Zwiſchenfällen, bei Zuſammenſtößen nicht erſt das Einſchreiten der Behörden abzuwarten, ſondern auf eigene Fauſt„Ord⸗ nung zu machen und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen... Kann es da Wunder nehmen, daß das gedeihliche, erfolgreiche Zuſammenwirken auf allen Gebieten immer ſchwerer und ſchwerer wird, daß, was ſich im Parlament im Großen begibt, ſich in der Fabrik, in der Werkſtätte im Kleinen wiederholt? Der Terror blüht, der ſozialdemokra⸗ tiſche Arbeiter will zum Beiſpiel den andersdenkenden Ar⸗ beitskollegen nicht unter einem Dach dulden; für ihn iſt der Heimwehrmann nicht ein Gegner, mit dem man ſich geiſtig auseinanderſetzen kann, ſondern ein öffentlich verhöhnter, be⸗ ſudelter Widerfacher, ein Böſewicht oder gar„Bandit“, deſſen ſteigenden Einfluß man freilich insgeheim deſto mehr fürchtet. Die öſterreichiſche Bevölkerung, vom Haus aus für die Politik wenig begabt, vermochte eben in die neuen Freiheiten mit ihren neuen Anſprüchen noch nicht hineinzuwachſen. Der Demokratie fehlen die Demokraten. Dieſes gewichtige Fak⸗ tum konnte zeitweilig weniger fühlbar werden und etwa in den Tagen, in denen nach dem Umſturz die ſchwarz⸗rote Koa⸗ lition herrſchte oder in denen der ſchwache Dr. Ramek an der Spitze der Regierung ſtand, verhüllt bleiben. In dem Augen⸗ blicke aber, da eine Perſönlichkeit vom Format Dr. Seipels Bundeskanzler wurde, mußten ſich die Reibungsflächen in ihrer vollen Breite offenbaren, mußten die früher gebundenen Gegenſätze in ihrer ganzen Schärfe hervortreten. Die Un⸗ möglichkeit, in jahrelangem Bemühen das Mietenproblem zu löſen oder auch nur Selbſtverſtändlichkeiten wie die ſogenann⸗ ten Grundſatzgeſetze zu erledigen, iſt alſo an ſich nicht das Weſentliche, nicht letzte Urſache, ſondern bloß Auswirkung, nicht Urgrund der Krankheit, ſondern lediglich ein Symptom. Und deshalb wird durch den Regierungswechſel in der Tiefe nichts geändert werden. Vielleicht jedoch, daß die Sprünge und Riſſe hinter einer dünnen Decke für eine Weile ver⸗ schwinden *** Ein Staatsmann vom Range Dr. Seipels, ein Politiker Don ſeinem Wiſſen und von ſeiner Einſicht müßte ſich wohl in ber Lage befinden, zwiſchen Sein und Schein, zwiſchen dem Grundſätzlichen und dem Einzelfall zu unterſcheiden. Wenn ex nun ſeinen Abſchied nahm, damit eine andere Perſönlich⸗ kelt„in anderer Weiſe als es unter ſeiner Führung geſchehen konnte, die Zukunft ſicherſtelle“, ſo wird er ſich kaum einer Täuſchung darüber hingegeben haben, daß mit dem Auswech⸗ feln der Perſon, ja mit der Aenderung des Regterungsſyſtems Moch lange nicht alles getan ſei. Ob daher jetzt ein„Kabinett Her ſtarken Hand“— gegen die Sozialdemokraten gerichtet— folgt ober ein Miniſterium der Verſöhnlichkeit, des Paktierens, ob Schmitz oder Heinl, Dr. Kienböck oder Prof. Dr. Gürtler oder ſonſt jemand ans Ruder gelangt: die Kriſe der Demo⸗ Eratie bleibt beſtehen, wird noch lange zu ſchaffen geben. R. Am eutſchifſhalle und Neckarkanal Berlin, 10. April.(Von unſerem Berliner Büro.) „ Die Streichung der halben Million für die Erbauung einer neuen Luftſchiffhalle in Friedrichshafen, für die auch im wülrttembergiſchen Etat zwei Millionen vorgeſehen ſind, aus dem Reichshashaltsplan hat, wie die„Voſſ. Ztg.“ berichtet, die württembergiſche Regierung veranlaßt, einen Vertreter des Innenminiſteriums nach Berlin zu entſenden, um dieſe Streichung zu bekämpfen. Von den Einſparungen bei Kanalbauten wird nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle der Neckarkanal nicht betroffen, da über die Finanzierung der weiteren Ar⸗ beiten an dieſem Kanal erſt vor kurzem bindende Verträge zwiſchen dem Reich und den beteiligten Ländern, Württem⸗ berg, Baden und Heſſen, abgeſchloſſen wurden. Die Schmach der Fremdenlegion Berlin, 9. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Fahre 1927 hat die franzöſiſche Regierung dem Reich eine nüßher umſchriebene Zuſage gegeben, Erleichterung der Anwerbungen zur Fremdenlegion durch die Behörden des beſetzten Gebietes mehr zu geſtatten. Ein Tele⸗ graphenbüro hatte nun heute behauptet, daß dieſes Verſprechen lediglich theoretiſcher Natur geweſen ſei und die franzöſiſchen Behörden im Rheinland nach wie vor die Tätigkeit der Wer⸗ Her unterſtützen. Das wird von hieſiger zuſtändiger Stelle be⸗ stritten. Man erklärt, daß ſeit dem Jahre 1927 ein merklicher Rückgang der Anwerbungen für die Fremdenlegion feſt⸗ zuſtellen ſei und man auf deutſcher Seite den Eindruck habe, daß die von der franzöſtſchen Regierung gegebene Zuſage im allgemeinen von den Beſatzungsbehörden innegehalten werde. In den wenigen Ausnahmefällen, die in letzter Zeit zur Kenntnis der deutſchen Regierung gelangten, ſei ſofort eine eingehende Darlegung des Falles nach Paris überſandt worden. Allerdings ſchweigt man ſich in Berlin darüber aus, ob in Paris den deutſchen Proteſten Folge gegeben und die bean⸗ ſtandeten Werbungen wieder rückgängig gemacht worden ſeien. Valikan und Sowjetrußland Im„Oſſervatore Romano“ tritt der Heilige Stuhl in ſehr entſchiedener Form den in letzter Zeit aufgetauchten Gerüch⸗ ien entgegen, wonach der Vatikan zur Herbeiführung eines religiöſen Friedens mit Rußland Verhandlungen mit der Sowjetunion angeknüpft haben ſollte. Wie das Blatt aus⸗ führt, hätten die Verfolgungen der Gläubigen in Rußland gerade in letzter Zeit eher eine Verſchärfung erfahren. Es wird auf den Fall des Biſchofs von Wladiwoſtok verwieſen, der im Alter von 82 Jahren in den Oſtertagen aus dem Lande ausgewieſen worden ſei, ferner darauf, daß noch zahl⸗ reiche Katholiken in den Gefängniſſen Sowjetrußlands ſchmachteten und viele Tauſende auf den Verbannungsinſeln einem bitteren Ende entgegengingen. In Podolien ſeten allein im Monat März 14 Prieſter verhaftet worden. Unter dieſen Umſtänden ſei der Vatikan nicht in der Lage, eine Aenderung ſeiner Haltung gegenüber Sowjetrußland eintre⸗ den zu laſſen. * keine Begünſtigung und Miderſpruchsvolle Berichte aus Paris Noch immer Gärung ſtatt Klärung kiſierten, bewaffneten„Schutzbünde“ und„Wehren“ ſichtbar Paris, 10. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Berichte über den Stand der Verhandlungen der vier Gläubigerſtaaten lauten ziemlich widerſpruchsvoll. Die Haupt⸗ delegierten verzichteten bereits geſtern nachmittag auf eine FJortſetzung der Arbeiten und überließen es ihren Mitarbei⸗ tern, ſich mit der Ausräumung der Differenzen weiter zu befaſſen. Von Dienstag 8 Uhr abends bis 2 Uhr früh arbeiteten die Sekretäre. Welches Reſultat zuſtande⸗ gekommen iſt, läßt ſich aus der heutigen Morgenpreſſe nicht erſehen. Der„Matin“ weiß mitzuteilen, daß der italieni⸗ ſche Hauptdelegierte Pirelli mit dem Stand der Dinge nicht zufrieden iſt. Ebenſo wenig ſcheint dies bei dem Engländer Sir Joſiah Stamp der Fall zu ſein. Das Blatt erhebt jetzt den offenen Vorwurf gegen die Vertreter Ital dens und Englands, eine unnachgiebige Haltung einzunehmen, während Frankreich und Belgien bisher alle Koſten der inter⸗ alliierten Verſtändigungsbemühungen auf ſich genommen hätten. So könne es nicht weitergehen, meint der „Matin“. Der gut orientierte diplomatiſche Mitarbeiter des „Oeuvre“ kann einige ironiſche Bemerkungen über die Gläubiger, die jetzt mit ihren früheren Forderungen konfron⸗ tiert werden, nicht unterdrücken. Die Suche nach einer Min⸗ deſtſumme, die von den deutſchen Sachverſtändigen angenom⸗ men und nach Berlin weitergegeben werden könnte, wird dem „Oeuvre“ zufolge krampfhaft fortgeſetzt. England ſoll ſich be⸗ reit erklärt haben, die Anſprüche der Dominien(4 Milliarden Goldmark) zu vermindern. Italien bekundet jedoch, auch dem „Oeuvre“ zufolge, keine Bereitwilligkeit, ein weiteres Zuge⸗ ſtändnis zu machen. Engländer, Italiener einerſeits und Deutſchland anderſeits werden ſich, ſo meint das Linksblatt, in der entſcheidenden Stunde genötigt ſehen, Entgegenkommen zu zeigen.„Von dieſen drei Staaten“, ſo ſchreißt das Reſultat der Konferenz abhängig ſein.“ Das Blatt glaubt ſcheidenden Augenblick. Die in der Preſſe erwähnten Zahlen ſind ſchon deshalb von geringem Intereſſe, weil die vier Gläubiger noch nicht zu einer Verſtändigung gelangt ſind. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ glaubt von einer Staffelung von 1900 bis 2700 Millionen für einen Zeit⸗ Lokaltermin auf Schloß Jannowitz Bei dem Lokaltermin, der am Dienstag auf Schloß Jannowitz ſtattgefunden hat, hat Graf Chriſtian Friedrich verſucht, vor der Unterſuchungskommiſſion die Situation zu rekonſtruiren, wie ſie war, als Graf Eberhard von dem tödlichen Schuß getroffen wurde. Er demonſtrierte auch dabet ſeine Bewegungen mit dem Gewehr, das er, wie aus ſeinen früheren Ausſagen bekannt iſt, in der fraglichen Nacht auf glattes Funktionieren der Ladeeinrichtung unter⸗ ſuchen wollte. Bei dem Verſuch wurden geſtern Exersier⸗ patronen gebraucht. Die Sachverſtändigen ſtellten feſt, daß tatſächlich Ladehemmungen leicht möglich ſind, weil das Ge⸗ wehr für dieſe Art von Patronen beſtimmt iſt. Bei dem Verſuch, die Kammer des Gewehrs zu öffnen, ſoll dieſe hoch⸗ geſchlagen ſein, wobei die Möglichkeit beſtand, daß ſich ein Schuß löſte. Der von der Verteidigung herangezogene Schieß⸗ ſachverſtändige Preuß⸗Neudamm hat wiederholt erklärt, es beſtehe große Möglichkeit dafür, daß die Vorfälle ſich ſo ab⸗ geſpielt haben, wie der Verhaftete ſie ſchildert. Weitere Verſuche erſtreckten ſich auf die Nachprüfung der Schußrichtung. Graf Chriſtian Friedrich erklärt, daß er das Gewehr nicht an die Schulter geſetzt habe, ſondern daß ſich der Kolben in der Gegend der Bruſt befand. Die Sachverſtändigen ſollen die Angaben des Grafen Chriſtian als durchaus glaubhaft und zum mindeſten nicht widerlegbar bezeichnet haben. Es iſt demnach nicht unwahrſcheinlich, daß die Anklage nur wegen fahr ⸗ läſſiger Tötung erhoben werden wird. Der Verteidiger des Grafen Chriſtian Friedrich beabſichtigt, wie es heißt, die Haftentlaffung ſeines Mandanten zu beantragen. Borbiloͤliche amerikaniſche„Abrüſtung“ Waſhington, 10. April.(United Preß.) Wie die United Preß an maßgebender Stelle erfährt, hat der amerikaniſche Delegierte Gibſon bei der vorbereitenden Abrüſtungskonfe⸗ renz in Genf die Anweiſung erhalten, unter allen Umſtänden darauf zu beſtehen, daß die Vereinigten Staaten berechtigt ſeien, die geſamte ihnen zuſtehende Kreuzertonnage für den Bau von 10 000 Tonnen⸗Kreuzern mit einer Armierung von achtzölligen Geſchützen zu verwenden. Die Kämpfe in China S London, 10. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie aus Nanking gemeldet wird, haben die Regierungs⸗ truppen in ihrem Feldzug gegen die Hankauer Gruppe einen weiteren Sieg errungen. Ein Teil der auf dem Rückzug be⸗ findlichen Hankauer Truppen konnte durch eine Abteilung der Regierungsarmee, die einen überraſchenden Flankenangriff machte, aufgelöſt werden. Zwei der zur Hankauer Gruppe ge⸗ hörenden Generäle haben der Nankingregierung angeboten, daß ſie mit ihren geſamten Streitkräften übertreten würden, falls ſie als Geſamtkörperſchaft übernommen werden könnten. Die Bewegungen des Marſchalls Feng ſind immer noch geheimnisvoll. Mit Hartnäckigkeit erhält ſich das Gerücht, daß eine bedeutende Abteilung ſeiner Armee von Norden her auf Hankau zumarſchiert und bereits in Siaukan, 30 Meilen nördlich von Hankau angelangt ſei. Der Zweck dieſer Trup⸗ penbewegung ſcheint nicht ganz klar zu ſein. Die Nauking⸗ regierung ſelbſt atbt zur Beruhigung der chineſiſchen Preſſe die offizielle Erklärung ab, daß Marſchall Feng ſeine Truppen⸗ bewegungen zur vollen Befriedigung der Regierung gerecht⸗ fertigt habe. Die Tatſache, daß dieſe Rechtfertigung not⸗ wendig war, deutet jedoch ſchon darauf hin, daß die Haltung des Marſchalls auch jetzt noch nicht eindeutig iſt. b Feuertod einer Farmerfamilie — Akron(Kolorado), 9. April. Beim Brand eines Farm⸗ hauſes 20 Meilen ſüdlich der Stadt fand eine ganze Familie von fünf Perſonen den Tod. „Oeuvre“,„werde letzten Endes das poſitive oder negative ſchließlich an eine ſtarke Einwirkung der Regierungen im ent⸗ jraum von 37 Jahren ſprechen zu können. Das Blatz ſchreibt:„Dr. Schacht weigerte ſich kategoriſch, höhere Ziffern als die der Normalannuität(2½ Milliarden) anzuneßmen. Daher bemühen ſich die Gläubiger, eine Einigung über eins tiefere Geſamtzahl zu erreichen. Man spricht jetzt da von 750 Millionen für die eigentlichen Reparationen zu verlangen, wodurch ſich die Geſamtanfangsannuität auf 1650 Millionen ſtellen werde. Heute vormittag findet eine Beſprechung Owen Noungs mit Moreau, Stamp, Pirelli und Francqui ſtatt.“ Der„Petit Pariſten“ teilt mit, daß die Prüfung über das Ausmaß und die Verteilung der noch zu bringenden Opfer fortgeſetzt werden ſoll. Im„Echo de Paris“ tauchen ungefähr dieſelben Zah⸗ len auf wie im„Petit Pariſien“, doch mit der Bemerkung, daß Dr. Schacht aller Wahrſcheinlichkeit nach eine weitere Ver⸗ minderung verlangen werde. Pertinax ironiſtert die vier Gläubigerſtaaten im„Echo de Paris“ mit der Bemerkung, daß ſie ſich allmählich den Amerikanern und den Deutſchen ausliefern. Sollte die Konferenz auf⸗ fliegen, dann würde eine Partei die Schuld an dem Zuſam⸗ menbruch der anderen zuſchreiben. Allerlei Gerüchte ſind geſtern abend in Umlauf geſetzt worden, darunter die nicht nachzuprüfende Neuigkeit, daß Owen Noung einen proviſoriſchen Verſtändigungsplan für die Dauer von 15 Jahren ausgearbeitet habe. Die franzöſtſche Delegation ſoll den Vorſchlag des amerikaniſchen Vorſitzenden deshalb nicht billigen, weil ſie eine vollſtändige und endgültige Löſung der Reparationsfrage gemäß den Gen⸗ fer Beſchlüſſen und gemäß dem Mandat der Sachverſtändigen⸗ konferenz erſtrebt. Im„Figarv“ wird folgende Bemerkung gemacht:„Dr. Schacht ſteht im Laufgraben der deutſchen Zahlungsfähigkeit und wartet die Angriffswellen der Alliierten ab. Er wird die Forderungen ſeiner Gegner ſolange dezimieren, bis ſich die vier Gläubiger dem von den Amerikanern empfohlenen Syſtem als Gefangene ausgeliefert haben.“ Im allgemeinen beſteht in der franzöſiſchen Preſſe die Hoffnung auf ein endgültiges Gelingen der Sachverſtändigen⸗ konferenz. Beſonders die Linkspreſſe tritt energiſch für eine Verſtändigung mit Deutſchland ein und weiſt auf die Trag⸗ weite der franzöſtſch⸗deutſchen Verſtändigung hin, die ſich aus dem Zuſtandekommen einer Reparationslöſung ergeben würde. Letzte Meldungen Linksradikaler Affront gegen„Die Laterne“ Berlin, 10. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Erſtaufführung des auch in Mannheim bereits ge⸗ gebenen Schattenſpiels„Die Laterne“ von Walter Ilges im Kölner Schauſpielhaus kam es zu wüſten Lärmſzenen. Der [Rot⸗Front⸗Bund hatte die Galerie mit einer Ab⸗ ordnung von Rotfrontlern beſetzt, die bereits im erſten Akt das Stück mit Pfeifen und Rufen unterbrachen. Als zum Schluß Napoleon auf die Bühne trat, nahm der Lärm derart überhand, daß der Vorhang fallen mußte und der Darſteller ſeine Worte nicht zu Ende ſprechen konnte. Der Raiffeiſenbankſkandal E Berlin, 10. April.(Von unſerem Berliner Bitro.) Die Staatsanwaltſchaft hat, wie das„Berliner Tageblatt“ mit⸗ teilt, gegen den früheren ruſſiſchen Offizier Uralzew ein Verfahren eingeleitet, das mit der Liquidation der Raiff⸗ eiſenbank in engſtem Zuſammenhang ſteht. Die Geſamtſchul⸗ den des Raiffeiſenverbandes und der Bank werden mit 65 Millionen angegeben. Tatſächlich ſollen ſie noch weit höher ſein. 1 Ein peſtverdächtiges Schiff — Hamburg, 9. April. Im hieſigen Hafen traf von Bre⸗ men kpmmend der Dampfer„Palos“ der Oldenburgtſch⸗portu⸗ gieſiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft ein, bei dem bei der Ab⸗ fahrt von der Weſer eine peſtverdächtige Ratte feſt⸗ geſtellt worden ſein ſollte. Das Schiff wurde in Hamburg ſofort vergaſt und konnte bereits geſtern wieder für die Be⸗ ladung freigegeben werden. Zurzeit ſteht es noch entſprechend 125 Beſtimmungen zur Seuchenbekämpfung unter Quagran⸗ äne. 5 Drei Kinder bei einem Wohnungsbrand getötet — Solothurn, 9. April. In dem kleinen Dorfe Leuzingen bei Solothurn brach in einem Wohnhauſe Feuer aus, das ver⸗ mutlich durch vier Kinder in Abweſenheit ihrer Mutter ver⸗ urſacht wurde. Der Brand griff ſo raſch um ſich, daß von den vier Kindern nur eins gerettet wurde. Die drei anderen im Alter von vier bis ſechs Jahren wurden als verkohlte Leichen aus den Trümmern geborgen. Verſchollene Weltflieger Signey, 10. April.(United Preß.) Die Suche nach dem vermißten Flugzeug„Southern Groß“, das zu einem Auſtralien⸗England⸗Flug geſtartet war und auf auſtraliſchem Gebiet eine Notlandung vornehmen mußte, iſt geborenen, daß das Flugzeug„Southern Croß“ ungefähr 30 Meilen ſüdweſtlich von der Miſſionsſtation Drysdale nie⸗ dergegangen ſei, werden von den Miſſionaren dieſer Station entkräftet. Der Korreſpondent der Zeitung„Sidney Guar⸗ dian“ in Broome meldet ſeinem Blatt, daß man ohne fegliche definitive Nachricht von dem verſchollenen Flugzeug ſei. Der Pilot Chater, der ſich aktiv an der Suche nach den Vermiß⸗ ten beteiligt, äußerte ſich ſehr ſkeptiſch über die Möglichkeit, die verſchollenen Flieger bald aufzufinden. Kanadiſcher Proteſt in Washington Waſhington, 10. April.(United Preß.) Die Proteſtnote der kanadiſchen Regierung gegen die Verſenkung des kanadi⸗ ſchen Schoners„Jam alone“ durch die amerikaniſche Küſtenwache iſt von dem Geſandten Kanadas in Waſhington, Maſſey, Staatsſekretär Simſon überreicht worden. Es ſchloß ſich hieran eine Konferenz zwiſchen Simſon und Maſſey, die ungefähr 25 Minuten dauerte. Der kanadiſche Geſandte erklärte nach Schluß diefer Kon⸗ ferenz Preſſevertretern gegenüber, daß er Staatsſekretär Sim⸗ ſon gebeten habe, die Veröfſentlichung der Note Kanadas bin⸗ nen kürzeſter Friſt vorzunehmen. g bisher völlig ergebnislos verlaufen. Die Berichte von Ein⸗ . N 2 . nach te m auf „ iſt Ein⸗ fähr nie⸗ tion tar⸗ liche Der niß⸗ keit, 8 — Arbeitskräften und neigte 5 ſen wie auch für faſt alle anderen Berufe nach den Beobach⸗ Mittwoch, den 10. Aprir 1929 Neue Mannheſmer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe 3. Seite. Nr. 164 „ Wirtſchaftliches. Soziales a Die Lage des Arbeitsmarktes mitgeteilt vom Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland) Die anhaltend günſtige Witterung im letzten Drittel des März hat eine weitere erhebliche Entlaſtung des Arbeitsmarktes gebracht, die auch eine Abnahme der Hauptunterſtützungsempfänger um 26 720 Per⸗ ſonen oder um rund 20 u. H. zur Folge hatte. bezogen noch 98 933 Perſonen(80 691 Frauen) die verſicherungsmäßige Arbettsloſenunterſtützung, während am 20. März 125 523 Perſonen(107066 Männer und 18 457 Frauen) die Arbeitsloſenverſicherung und die Sonder⸗ fürſorge in Anſpruch nahmen. In der Kriſenunterſtützung standen am 3. April 8835 Perſonen(7506 Männer und 1329 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsemp⸗ fänger iſt von 134 502 auf 107 782 zurückgegangen; die Zahl der männlichen Unterſtützten ſank von 114851 auf 88 211, bei den Frauen war die Abnahme von 19 651 auf 19 571 nur ge⸗ ringfügig. Auf die Arbeftsämter in Württemberg und Hohenzollern trafen noch 35 908 Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger(gegen 51 867) und auf die Arbeitsämter in Baden 71874 (gegen 82 635). Im Geſamtbezirk des Landesarbeitsamts kamen am 8. April auf 1000 Einwohner noch 21,4 Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger gegen 26,7 am 20. März, 30,6 am 13. März und 31,8 am 8. März. Im Baugewerbe ſind es hauptſächlich die Maurer, die wieder Beſchäftigung fanden, während ſich für die übrigen Baufacharbeiter noch keineswegs genügende Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten boten. Auf dem Arbeitsmarkt für ungelernte Arbeiter war die Entlaſtung ſehr beträchtlich; ſo waren in Notſtandsarbeiten allein rund 3000 Mann beſchäftigt. Die Induſtrie der Steine und Erden konnte die entlaſſenen Arbeitskräfte erſt zum Teil wieder einſtellen. Gerade nicht ſehr aroß, aber ſehr dringend war die Nachfrage der Lan d⸗ wirtſchaft nach ſtändigen Arbeitskräften. In der Forſt⸗ wirtſchaft trug die Beſchäftigung der Holzarbeiter ſehr zur Entlaſtung des Arbeitsmarktes bei. Das Gaſt⸗ und Schank⸗ wirtſchaftsgewerbe hatte für die Oſterfeiertage großen Bedarf an Serpierperſonal; auch Dauerſtellungen waren in vermehr⸗ ter Zahl angeboten. Für die Handwerksberufe des Metall⸗ verordneter niedergelegt, weil er ſeinen Wohnſitz und Holzgewerbes gab es bei dem jetzigen Stand der Bau⸗ tätigkeit faſt noch keine Beſchäftigung. In der Metall⸗ induſtrie hat ſich die Belebung der Fahrzeuginduſtrie fort⸗ geſetzt; andererſeits iſt die Abſchwächung mancher Zweige, ſo der Edelmetallinduſtrie und der Uhreninduſtrie, nicht zum Stillſtand gekommen. In der Textilin duſtrie iſt die Entwicklung der Arbeitsmarktlage wieder recht uneinheitlich geweſen. Die Lederinduſtrie hatte keinerlei Bedarf an zu weiterer Abſchwächung. Die Holzinduſtrie liegt mit Ausnahme der Sägewerksbetriebe noch ſehr darnieder. Im Nahrungsmittelgewerbe machte ſich vor den Feiertagen eine rege Vermittlungstätig⸗ keit bemerkbar. Die Lage der Zigarren induſtrie hat ſich noch nicht im geringſten gebeſſert. Im Bekleidungs⸗ gewerbe hat ſich die Beſſerung mit Ausnahme des Schuh⸗ macherhandwerks und der Schuhinduſtrie fortgeſetzt. In den übrigen Gewerbezwefgen hat ſich die ungünſtige Lage nicht geändert. Stellen markt für Kaufleute Der Oſtertepmin hat den Stellenmarkt durch die auf einige zehntauſende zu ſchätzende Zahl auslernender Kaufmanns⸗ lehrlinge ſtark beeinflußt. Viele dieſer Auslernenden ver⸗ ſuchen ihren Arbeitgeber zu wechſeln, um andere Betriebe kennen zu lernen. Wirbſchaftliche Schwierigkeiten veranlaßten außerdem eine ganze Reihe von Betrieben, den Aus lernenden eine Weiterbeſchäftigung aufzukündigen. Aber auch ſonſt iſt die Zahl der Kündigungen und Entlaſſungen von füngeren und älteren kaufmänniſchen An⸗ geſtellten, aus verſchiedenen Gründen, größer geweſen als in früheren Monaten, beſonders in der Textil⸗ Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie und im Großhandel, alſo in den Geſchäftszweigen, die durch die große allgemeine Arbeftsloſig⸗ keit im vergangenen ſtrengen Winter am eheſten einen Rück⸗ gang im Abſatz zu verzeichnen habten, Gebietlich geſehen war die Entwicklung der Stellenmarktslage für Kaufmannsgehil⸗ Augen, die nicht ſehen Von Otto Sättler 5 So ungefähr könnte man von der abſtumpfenden Gewohn⸗ heit ſprechen, die feder erfährt, wenn ſich auch nicht leder nach⸗ drücklich Rechenſchaft darüber gibt. Man könnte den und jenen fragen, der einen beſtimmten Weg zur Arbeitsſtätte zurück⸗ zulegen hat, jeden Tag, feden Tag zweimal, was alles er denn auf ſeinem Wege ſieht, Es iſt ſehr leicht möglich, daß er ſehr vieles von dem, was er gewiß geſehen hat, im Grunde nicht ge⸗ ſehen hat. Und wenn man einen fragt: Welche Tapete haſt du in deiner Wohnung, welches Gardinenmuſter? Er wird es vielleicht nicht beſchreiben können, weil er es vergeſſen hat. Vor langer Zeit einmal, als alles neu war, da war es ihm be⸗ kannt, aber nun es ihn tagtäglich umgibt, wendet ſich ſeine Aufmerkſamkeit anderen Dingen zu.. Und man könnte noch mehr fragen. Es iſt zu wetten, daß viele an duftenden Blütenwundern vorübergehen und ſie nicht ſehen, daß ſte durch den Abend ſchreiten und den ſüßen Ruf der * Amſel nicht vernehmen. Sie ſehen das Verglühen der Sonne nicht und merken nichts von dem langſamen Erſterben der Laute des Tages, wenn ſich die Nacht hereinſchleicht, die alle Dinge in die Nähe rückt und ſie doch auch wieder ſo mellen⸗ weit entfernt, daß man ſie zu verlieren glaubt. So mancher Hat ſchon fremde Gegenden aufgeſucht, um Naturſchönheiten zu genießen, und er hat von dieſen Schönheiten nur die Schale geſehen, aber den feineren Duft nicht geſpürt, der ſtber ihr lag, den er allerdings auch in der nächſten Umgebung hätte finden können. Da kommt es vor, daß wir ein Buch leſen, das uns feſſelt, oder das uns langweilt, gleichgültig. Etwas bringt es doch in uns zum Klingen, und wenn ein wirklicher Dichter zu uns ſprach, ſo zeigt er uns auf einmal die Dinge in einem Lichte, in einer Geſtalt, die wir als unwirklich ablehnen möchten. Das hängende Gezweig einer Birke redet zu uns in einer beſonderen Sprache, die wir nie vernommen haben, obwohl wir an tauſend Birken vorübergeſchritten ſinb. Von der Poeſte eines Dörſchens ſpricht er zu uns, daß wir dieſe Pyeſie empfinden, und ſind doch durch ähnliche Dörfer ge⸗ schritten, ohne etwas anderes zu ſehen als kleine Häuſer und eine ſchmale Landſtraße. Aber es müſſen auch noch nicht einmal ſolche Dinge ſein, Hie ſich nach alter Regel etwas mit Stimmungsreiz umgeben. Am 3. April Männer und 18 242 tungen der„Kaufmänniſchen Stellenvermittlung des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfenverbandes“ am ungünſtigſten in Schleſien, Freiſtaat Sachſen, Proyinz Brandenburg und Pro⸗ vinz Sachſen. Das Stellenangebot iſt von der Geſtaltung der Verhältniffe nicht unbeeinflußt geblieben, obgleich der Rück⸗ gang in der Zahl der angebotenen offenen Poſten nicht be⸗ deutend iſt. Auch hier ſind es wieder Textil⸗, Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Induſtrie, die die ſchlechteſten Unterkommens⸗ ausſichten boten. Auch der Einzelhandel zeigte trotz der Oſter⸗ zeit im März nur einen geringen Bedarf an Verkaufskräften. Gut waren die Ausſichten im Verſicherungsgewerbe Das niſſe, keinen größeren Bedarf. Verlangt wurden im März ganz überwiegend junge Kräfte. Für ältere Stellenſuchende boten ſich, außer einigen qualifizierten Poſten, im allgemeinen nur Beſchäftigungs möglichkeiten in Aushilfsſtellungen. Die weitere Entwicklung des kaufmänniſchen Stellenmarktes dürfte ſich vorausſichtlich durch die Wiederaufnahme der Arbeiten in den Saiſonberufen in der nächſten Zeit wieder etwas hoffnungsvoller geſtalten. Recht günſtig iſt der Stellenmarkt nach wie vor für junge tüchtige Stenotypiſten, ferner für Buchhalter in den neuzeitlichen Buch⸗ haltungsſyſtemen und in einzelnen Branchen auch für Ver⸗ käufer. Am Lehrſtellen markt blieben nach den Schulent⸗ laſſungen zahlreiche Lehrſtellen unbeſetzt. Wenn auch verein⸗ zelt Vermittlungsmöglichkelten durch Schüler, die in den ge⸗ wünſchten Berufen nicht unterkommen konnten und nunmehr Kaufmannslehrling werden wollen, noch gegeben ſind, ſo iſt trotzdem damit zu rechnen, daß die bisher nicht gedeckte Nach⸗ frage zum größten Teil unbefriedigt bleiben wird. In An⸗ Angeſtellten liegt hierin indeſſen keine Gefahr. Städliſche Nachrichten Ergänzung des Bürgerausſchuſſes Stadtverordneter Ohmann hat ſein Amt als Stadt⸗ in allernächſter Zeit nach Duisburg verlegt. Gemäß 8 39 Abſ. 2 der Gemeindeordnung tritt an ſeine Stelle für die reſtliche Amtsdauer der nächſte Bewerber der gleichen Wahl⸗ vorſchlagsliſte. Stadtverordneter Ohmann war auf Grund der Wahlvorſchlagsliſte der Deutſchen Volkspartei vom No⸗ vember 1926 gewählt. Der nächſte Bewerber iſt Stadtober⸗ baurat Paul Lang, Luiſenring 39. Er tritt ſonach in den Bürgerausſchuß ein. Wirkſame und unwirkſame Werbung durch die Anzeige Es war einmal eine Firma, eine große, ſehr leiſtungs⸗ fähige Firma. Sie beſchloß— das war noch vor dem großen Kriege— alle Reklame einzuſtellen. Denn, ſo ſagte ſie ſich, unſere Ware iſt gut, iſt eingeführt bei Verbraucher und Wiederverkäufer. Doch man erkannte bald, daß der Ab⸗ ſatz in jähem Falle nachließ. Eine junge Firma hatte ſich dieſe Paſſivität zunutze gemacht und durch ſtärkſte Werbung den Markt der alten, in Schweigen verfallenen Fabrik an ſich geriſſen. Nun half der anderen keine noch ſo tüchtige Pro⸗ paganda mehr. Ste mußte ſich auf andere Artikel umſtellen. Mit dieſer wahren Geſchichte und mit manchen anderen bewies Dr. Andler⸗ Berlin, der Hauptwerbeleiter der „Ala!⸗Geſellſchaft, geſtern abend in einem Vortrag im Lud⸗ wigshafener Geſellſchaftshaus die Notwendigkeit einer ge⸗ ſchickten Werbung. Denn das iſt freilich Vorausſetzung: geſchickt muß ſie ſein. Wie oft unterſchätzen Geſchäftsleute die Wirkungsfähigkeit der Werbung, weil ſie ſchlechte Erfahrungen durch eigene Schuld gemacht haben. Es kommt darauf an, zunächſt die richtige Art der Propaganda zu wählen. An der Spitze ſteht unter allen, ſchon rein zahlenmäßig, die Zeitungsanzeige. Das iſt verſtändlich. Denn ſie 29 8 Auch vieles andere, das ſo alltäglich und gewöhnlich erſcheint, daß es gar nicht lohnt, ihm einen Blick und einen beſonderen Gedanken zu widmen, kann ſeine feine poetiſche Sprache führen. Eine ratternde Maſchine kann zu uns reden mit Worten, die nichts Alltägliches an ſich haben. Und eine Streichholzſchachtel, die wir wegwerfen, kann, wenn ſich ihrer der Künſtler als Motiv bedient, nicht minder ihren eigenen Mund reden. Das alles iſt im Grunde eine uralte Erkenntnis, auch wenn man ſie neuerdings als aktuellſte Errungenſchaft an⸗ preiſen möchte. Jeder, der ſich die Fähigkeit, zu ſchauen, be⸗ wahrt hat, wie ſte ein Kind beſitzt, das nicht nach Zwecken fragt, ſondern in das Weſen der Dinge hineinlauſcht, hat bieſe Kunſt geübt und übt ſie weiter. Sonntagskinder neunen wir ſie wohl, weil ſte die Alltäglichkeit mit Licht und Glanz zu erfüllen vermögen. Aber ſie tun nur das Natürlichſte von der Welt, ihre Augen, ihre Sinne zu gebrauchen, wozu ſie ſie erhalten haben. Sie gehen nicht gleichgültig, blind und taub durch die Welt, ſondern mit offenen Augen und aufnahme⸗ hereitem Herzen. Und mehr braucht man im Grunde nicht, um das zu beſitzen, was man im beſſeren Sinne als Glück bezeichnen kann. „Iſt das vielleicht Ihre Frau?“ Adolf Menzel batte in einem Berliner Reſtaurant ſeinen Stammplatz. Oft ereignete es ſich, daß die Kellner Be⸗ ſucher aus der Provinz auf den berühmten Mann aufmerkſam machten, und manchmal beſtaunten dann die Provinzler die hauptſtädtiſche Berühmtheit gar zu ſehr. Eines Tages hatte auch wieder ein Kellner einem Ehepaar aus der Provinz den berühmten Maler gezeigt, und bie Gatten wollten nun von Menzel, der gerade ſein Mlttagsmahl einnahm, ihre Augen gar nicht mehr abwenden. Menzel begann das ſehr unange⸗ nehm zu werden, und er beſchloß ſich zu rächen Er betrachtete alſo die Frau, zog ſein Sklözenbuch aus der Taſche fing an zu zeichnen, und nach jedem Strich beinahe beſah er ſich bie Dame wieder ſehr ſcharf. Das wurde ihr und ihrem Manne zu bunt. Der Mann ſtanb endlich wütend auf, ging an Men⸗ zels Tiſch und ſagte:„Ich verbiete Ihnen, meine Frau zu zeichnen!“ Lächelnd blickte Menzel zu ihm auf, reichte ihm das Buch, deutete auf das Porträt einer feiſten Gans, das beinahe vyllendet war und fragte ſeelenruhig:„Iſt das viel⸗ betracht der noch immer zahlreichen ſtellenloſen kaufmänniſchen benutzt die glänzende Organiſation des Zeitungsweſens, mit * deren Hilfe in ganz rzer Zeit alle Familien zu erreichen ſind. Die Anzeige iſt aber auch dadurch bevorzugt, daß ſie ſich dem Beſchauer nicht als etwas ſtörendes aufdrängt, ſon⸗ dern von ihm geradezu geſucht und in Ruhe ſtudiert wird. Sache des Geſchäftsmannes iſt es nun, ſeine Anzeigen ſo zu geſtalten, daß ſie dem Leſer auffallen und ſich in ſein Gedächtnis einhämmern. Man ſchätzt, daß 10004000 Mil⸗ lionen in Deutſchland jährlich ausgegeben werden für Reklame. Viel davon iſt nicht recht angewandt. Wie gute Anzeigen ausſehen ſollen, was alles auf dieſem Gebiete geſündigt wird, zeigte Dr. Andler an einer Reihe guter Lichtbilder. Ein Fehler iſt es, allzuviel in die Anzeige hineinpreſſen zu wollen; man kann zwar längere Texte bringen, aber dann müſſen ſie packend, ſehr intereſſant oder mit wirklichem Witz abgefaßt ſein. Ein anderer Irrtum iſt es, daß zu viel mit fetten und zu verſchiedenen Schriftarten in einer An⸗ zeige gearbeitet wird. Unter vielen fett geſetzten Anzeigen fällt gerade eine leichte, ſchlanke Schrift auf. Auch die blick⸗ fangende Wirkung der weißen Stellen in der Anzeige iſt zu wenig bekannt. Daneben darf vor allem bei künſt⸗ leriſchen Entwürfen nicht die Eigenart des Rota tionsdruckes und des groben Zeitungspapier s überſehen werden, bei denen manche Anzeige mißlingt, die auf Kunſtdruckpapter eine hervorragende Wirkung erzielt hätte Durch Beiſpiele gewollten und ungemollten Humors aus den Anzeigenteilen wurde der Vortrag belebt. Dem Redner dankte reicher Beifall. 8 A * Unterrichtskurs für leitende Sparkaſſenbheamte. Der Badiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband hat am Montag in Mannheim den diesjährigen Unterrichtskurs für lei tende Sparkaſſenbeamte eröffnet. Der Kurs dauert eine Woche und wird von etwa 60 Sparkaſſenlettern aus allen Teilen des badiſchen Landes beſucht. Als Dozenten ſind Lehr⸗ kräfte der Handelshochſchule ſowie im Sparkaſſen⸗ und Ver⸗ waltungsdienſt ſtehende Perſonen tätig. Neben Referaten, die ſpeziell Gebiete aus der Sparkaſſenpraxis behandeln, wer⸗ den dieſes Jahr auch Vorträge gehalten, die ſich mit beſonders wichtigen, aktuellen Fragen finanz und volkswirtſchaftlicher Natur, wte beiſpielsweiſe das Transferproblem, die deutſche Zahlungsbilanz, die Wirtſchaftlichkeit und Rentabilität u. dgl. befaſſen. 1 * Beſitzwechſel. Das in günſtigſter Geſchäftslage, in P 7, 14a(Ecke der breiten Heidelberger Straße nach dem Waſſerturm zu ſtehende, bisher Frau Käthe Will Wwe ge⸗ börende Eckhaus, in dem ſich das Zigarrengeſchäft H. Valfer und drei weitere Läden befinden, iſt, wie wir hören, an die Firmen Möbelfabrik Carl Landes u. Söhne, G. m. b. H. und Landes⸗Grundſtücks⸗G. m. b.., Bellenſtr. 2 und Meerfeldſtraße 43, übergegangen. Dem Veurehmen nach ſoll die Firma Landes beabſichtigen, die beſtehenden Läden durch Vertiefung nach innen entſprechend auszubauen und zu erweitern. 0 l g Weranſtaltungen Kunzert des Maudolinen⸗ und Gitarreusſtlub„MWandolinate“ b Maunheim 1020 ö Die Vereinigung„Mandoltnata“ Maunhe im ver⸗ auſtaktete am Sonntag im Saale des Volks⸗Chores Maunbelm⸗ [Neckarau ihr Frühlahrs⸗ Konzert. Obwohl der Wettergolt gerade nicht gut gelaunt war und wohl der Verhältniſſe wegen(weißer Sonntag] viele Anhänger nicht erſchienen waren, füllte trotzdem eine ſehr ſtattliche Zahl Zuhörer den großen Saal. Sämtliche Stücke wur⸗ den unter der ſicheren und temperamentvollen Leitung des Dirigenten Oskar Herrmann, der ſeine Spieler völlig in der Hand hatte, wirklich gut und ſicher wiedergegeben. Im großen und ganzen zeigte ſich der Verein den Anforderungen gewachſen, ſowohl binſichtlich der rhuthmiſch⸗metriſchen Genauigkeit, als auch der dynamiſchen Ahtö⸗ nung und Phraſierung. Die beifallsfreudigen Zuhhrer erzwangen ſich durch anhaltenden Beifall einige Zugaben. Dies mag woßl ſſir die Mitwirkenden der beſte Beweis fein, wie ſehr ihre Darbietungen an⸗ gesprochen haben.— Dem Konzert ſchloß ſich der langerſehnte Ban au, dem bei gutbeſetztem Orcheſter eifrig gehuldigt wurde. H. * * Maunßeimer Hausfrauen bund. Am morgigen Donner tag nachmittag findet in der Harmonie⸗Lindenhof ein Filmvortrag über das Thema„Was uns die Kaffeebohne erzählt“ ſtatt Der Film, ber uns in die typiſche Heimat des Kaffees führt, i zum grög ten Tell in Braſilien hergeſtellt.(Weiteres Anzeige.) NN Theater und Muſik Operettenuraufführung in Freißurg. Das Freiburger Stadttheater verſuchte am Sonntag abend einem jungen 2Hährigen Operettenkomponiſten Ewald Dohrn Hambarg durch die Uraufführung ſeiner Operette„Die Südſee⸗ yrinzefſin“ den Weg zur Bühne zu ebnen. Das Textbuch ſtammt von einem theatererfahrenen Librettiſt, dem von feiner Tätigkeit am Mannheimer Nattonaltheater ſicherlich noch gut bekannten Leo, Kaſtner. Das Publikum, das ſich in aus⸗ gezeichneter Premierenſtimmung befand, bereitete dem Werk eine überaus herzliche Aufnahme. Es feierte am Schluß ſtürmiſch Darſteller, Regiſſeur, Kapellmeiſter, Autor und Kom⸗ poniſt, die in dem üblichen vorher ausgeſtellten Blumenſegen zu ertrinken drohten. Der Erfolg war leider bloß ein äußer⸗ licher. Leo Taſtner hat ſich recht wenig Mühe beim Ju⸗ ſammenbau ſeines Textbuches gegeben und ein ziemlich witz⸗ loſes durch unnötige Längen ſich über fünf(1) Bilder Hin ziehendes Geſchehen(2) zuſtande gebracht, Daß gerade bei einem ſo erfahrenen Theaterroutinier wie Kaſtner ſo wenig Sorgfalt auf das Llbretto verwendet wurde, iſt zu bebauerlich. Das hätte insbeſondere geſchehen müſſen, weil Kaſtner ſa mit dieſem Textbuch einem neuen und jungen Komponiſten 3 lanzieren beabſichtigte. Deſſen Muſtk, der man das Erſt⸗ lingshafte noch reichlich anmerkte, und bie ſich krotz einiger recht hübſcher muſtkaliſcher Einfälle noch merklich anlehnungs⸗ behürftig zeigt, iſt noch das Beſte au dem ganzen Stück, Ob allerdings die kompoſitoriſchen Talente eine weitere Betätf⸗ gung lohnend erſcheinen laſſen, war bel dieſer Operette beim beſten Willen nicht zu erkennen. Die manchmal recht geſchickte Orcheſterbehandlung darf nicht darüber hinwegtäuſchen, daß Dohrn noch reichlich unbewandert in dieſen Gefllden it. Dohrn iſt Klavierſpieler in einem Hamburger Club und dort wegen ſetner netten Klavierimprovlſattonen belſebt. Doch macht das im Leben noch nicht einen Operettenkomponiſten aus, Um o größer iſt aber die Verantwortung von Leo Kaſtner, der, wenn er ſchon ben zukünftigen Leo Fall oder Jean Gilbert in St Pauli ſuchen ging, dieſem mindeſtens ein fertiges Textbuch und uſcht ein halbfertiges Konzept hätte vorlegen müſſen.— Die Freiburger Aufführung wurde überſtürzt herausgebracht und war daher reichlich unfertig. So war der Eindruck nicht leicht Ihre Frau?“ L. einmal durch eine im ganzen zufriedenſtellenbe Aufführung verbeſſert worden. Namen zu nennen iſt zwecklos. Ad 4. Seite. Nr. 164 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] . Mittwoch, den 10. April 1929 In der„Herberge zur Heimat“ Ein ſtellenloſer hieſiger Kaufmann, der vom Städt. Fürſorgeamt auf drei Tage in die„Herberge zur Heimat“ eingewieſen wurde, ſchildert nachſtehend ſeine Eindrücke. Fürſorgeamt. Stundenlanges Warten; endlich.„Sie wünſchen?“ Ich bringe meine Bitte vor.„Ja, da ſchicken wir Sie 3 Tage in die Herberge.“—„Herberge??“—„Jawohl in die„Herberge zur Heimat,“ da können Sie 3 Tage ſchlafen und eſſen; hier haben Sie Ihren Schein, melden Sie ſich gleich doxt.“— Ich betrachte mir den Schein. 3 Tage Verpflegung .40 /, alſo je Tag.80. Gut, ich mache mich auf den Weg, um mich zu melden. Rauchgeſchwängerte, zum ſchneiden dicke Luft ſchlägt mir ins Geſicht, als ich die Tür zum„Fremdenzimmer“ öffne. Ich beiße die Zähne zuſammen und ſtelle mich an das Büfett. „Was haben Sie“, werde ich von einem großen ſtattlichen Mann, dem„Vater“, wie ich ſpäter erfuhr, gefragt. Ich beant⸗ worte ſeine Frage.„Geben Sie mir Ihre Ausweispapiere und füllen Sie dieſes Formular aus.“ Ich erhalte einen Schein mit deutſche, franzöſiſchem und engliſchem Vordruck. Nachdem der Schein mit„deutlicher Schrift“ ausgefüllt und am Büfett abgegeben iſt, erhalte iſt den Beſcheid, daß ich Bett Nr. ſpundſoviel bekomme. Meinen Ausweis erhalte ich am nächſten Morgen wieder. Da ich ſehe, daß es Kaffee gibt, hole ich mir eine Taſſe. Bohnenkaffee iſt es zwar nicht, dafür koſtet er auch nur 10 Pfg., mit Milch und Zucker. Nun orientiere ich mich in meinem neuen Heim, leſe die verſchie⸗ denen Schilder: Preistafel, Speiſetafel uſw. Auf Erſterer leſe ich: Brot 5 Pfg., Marmelade 20 Pfg., Butter 20 Pfg., Käſe 15 Pfg., Wurſt 20 Pfg. und 30 Pfg., Kaffee 10 Pfg., Milche 15 Pfg., Limonade 10 Pfg lalkoholiſche Getränke gibt es nicht) uſw. bis zur Seife(15 Pfg.) Auf der Speiſetafel iſt„Mittageſſen“ nicht ausgefüllt; dafür ſteht unter„Außer⸗ dem“: Suppe 10 Pfg., Ochſenfleiſch 50 Pfg., Gemüſe 20 Pfg., Nudeln 25 Pfg., Salz⸗ oder Bratkartoffeln 15 Pfg., Salat 15 Pfg. Auswahl iſt alſo da! In der Nähe hängt ein Plakat, worin mitgeteilt wird, daß Karten⸗ und Würfelſpiel gegen Geld oder Getränke verboten, dagegen Unterhaltungsſpiele, Zeitſchriften und Bücher gegen Hinterlegung eines Pfandes am Büfett zu haben ſind. Wie ich gleich ſehe, wird hiervon kaum Gebrauch gemacht, dagegen wird faſt an jedem Tiſch Karten gespielt. In einer Anwandlung von Galgenhumor lade ich mich bei zwei„Kollegen“(das Wort„Kamerad“ ſcheint hier verpönt zu ſein) ein, erhalte aber den Beſcheid, daß ſie „was außmachen“. Alſo ſo iſt die Sache; hier werden nur die Striche gemacht und die verſpielten„Steine“ in der erſten beſten Kneipe vertrunken, ſobald wan Geld hat. Klingelzeichen: Die Bettmarken werden verteilt. Damit habe ich nichts mehr zu tun, ich ſehe aber, daß die „Kollegen“ ihre Scheine abgeben, 60 Pfg. bezahlen und dafür ihre Bettmarken bekommen. Befſfſerbemittelte können für 80 Pfg. in einem Zimmer mit nur—4 Betten ſchlafen; wenn die 100 Betten in den Sälen nicht ausreichen, kann man für 20 Pfg. eine Matratze bekommen; z. Zt. ſcheint Hochkonjunktur zu herrſchen. Eine Tür wird geöffnet, wohin ſich verſchiedene Leute mit Paketen, Ruckſäcken uſw. drängen. Da auch ich etwas zum Aufbewahren habe, ſtelle ich mich in die Reihe und laſſe mein Paket in einem Gefach verſtauen. Ueber die 5 Pfg. die ich dafür bezahle, wird mir eine gedruckte Quittung aus⸗ gehändigt. Inzwiſchen iſt es 7 Uhr geworden. Nachteſſenszeit. In Reihen rechts in einem Glied tritt Alles an der rechten Seite des Büfetts an, um von dem„Bruder“ einen Teller Suppe in Empfang zu nehmen; für den Löffel ſind 10 Pfg. zu hinterlegen. Den leeren Teller läßt man auf dem Tiſch ſtehen, denn Bedienung zum Abräumen iſt da. Den Löffel nimmt man mit, daß nicht evtl. zwei da liegen, wenn man zurück⸗ kommt, und empfängt auf der linken Seite des Büfetts das andere Eſſen. Dies gibt der„Vater“ aus und zwar ſo, daß das ganze Eſſen 50 Pfg. nicht überſteigt. Den Löffel kann man, wenn nötig, gegen eine Gabel umtauſchen. Nach dem Eſſen hole ich mir ein Buch. 10 Pfg. Pfand reichen nicht, denn ein Bändchen der„Bibliothek der Unter⸗ haltung und des Wiſſens“, Jahrgang 1903, oder der Garten⸗ lauben⸗Kalender 1906 ſind immer noch mehr wert als ein Groſchen. Aber ich habe ja meinen Hut auf dem Kopf, den ich als Pfand hergebe. Kleiderhaken ſind ja genug an den Wänden, aber tatſächlich überflüſſig. Schließlich iſt der Hut oder die Mütze auf dem Kopf ſicherer aufgehoben, als an der Wand. Ebenſo überflüſſig ſind: Papierkorb, Spucknapf und das Schild„Nicht auf den Boden ſpucken“. Empfindlich darf man eben nicht ſein. Aſchenbecher ſind nicht vorhanden, wären auch als ſolche überflüſſig und würden höchſtens als Wurfge⸗ ſchoſſe dienen. Bei der herrſchenden Unruhe iſt es ein Ding der Unmöglichkeit, die Gedanken zum Leſen zu ſammeln; ich gebe alſo mein Buch wieder zurück, nehme meinen Hut in Empfang und betrachte mir meine„Kollegen“. Allerhand Dialekte ſchwirren mir um die Ohren. Außer dem echten „Mannemer“ hört man hauptſächlich Pfälzer(Weſtricher) und ziemlich bayriſch und heſſiſch. Weniger vertreten iſt der Ober⸗ länder und Württemberger Dialekt; dagegen hört man öfters ſächſiſch und thüringiſch(Zimmerleute). Der Berliner fehlt natürlich nicht. Wie bereits erwähnt, wird viel Karten geſpielt; daß es dabet nicht ruhig zugeht, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber immer noch ruhiger wie bei der„Blüte“; jungen Leuten von 18—24 Jahren, die vor Uebermut nicht wiſſen, was ſie an⸗ fangen ſallen. Zuerſt werden Späße gemacht, geneckt und ge⸗ hänſelt, bis es zu Zänkereien und auch kleinen Tätlichkeiten ausartet. Doch da erſcheint auch ſchon der„Vater“ oder der „Bruder“ oder„Schörſch“ auf dem Plan und wenns mit Worten nicht geht, kommt der„Farrenſchwanz“; da genügt aber meiſtens der Anblick. In der hinterſten Ecke ſitzen die „Kunden“; meiſtens alte, teils recht verwitterte Geſtalten, denen man vielfach Sorgen und Not aus den Zügen leſen kann. Die meiſten rauchen ſtumpfſinnig ihre Pfeife und döſen vor ſich hin; andere unterhalten ſich über das kalte Wetter und die ſchlechten„Geſchäfte“. Wieder andere zählen ihre im Lauf des Tages„gekloppten“ 1 und 2 Pfg.⸗Stücke und freuen ſich rieſig, wenn ſie ein Fünſerl oder gar ein Zehnerl da⸗ zwiſchen finden. Noch andere ziehen ein erbetteltes Stück Wurſt und Brot aus der Taſche und ſoupieren zum zweiten⸗ mal. Aber auch andere Perſonen kann man antreffen, denen man an Benehmen und Kleidung merkt, daß ſie einmal beſſere Tage geſehen haben. Da der Waſſerhahn meiſtens be⸗ lagert iſt, hole ich mir ein Fläſchchen„Limonade“ weiß, grün oder rot, dafür aber ohne Kohlenſäure. Um 9 Uhr mütſen die, die nicht hier wohnen, verſchwin⸗ den, denn um 749 Uhr iſt Andacht. Klingelzeichen:„Alles Platz nehmen, Hüte und Mützen her⸗ unter“. Der„Vater“ tritt vor das Büfett, lieſt einen Pſalm und bittet um den Segen.„Gute Nacht!“„Wehe, wenn ſie losgelaſſen!“ Alles ſtürmt nach der Tür und die Treppe hin⸗ auf; ich mit in den 4. Stock, wo wir auf den Bruder warten müſſen, der uns die Tür zum Schlafſaal aufſchließt. Darin⸗ nen angekommen, ertönt das Kommando:„Die Neuangekom⸗ menen die Hemden vorzeigen!“ Und nun beginnt die Unter⸗ ſuchung. Werden bei dem Einen oder Andern von jenen kleinen Inſekten, die im Herbergs⸗Jargon„Bienen“ heißen, vorgefunden, dann ab ins Aſyl für Obdachloſe zur Entlauſung. Der„Bruder“ wünſcht uns Gute Nacht, verſchwindet und dreht von außen das Licht aus. Nun gehts aber los: Ein Glück, daß man Soldat war und den Krieg mitgemacht hat, alſo an Allerhand gewöhnt iſt; denn jetzt tauſchen der Karl, der Jakob, der Addel und wie ſie alle heißen von der„Blüte“ ihre Tageserlebniſſe aus. Ich verkrieche mich unter die Decke, ſtecke mir noch die Finger in die Ohren und verſuche zu ſchlafen, was natürlich ein Kunſtſtück iſt. Um 9% Uhr kommt„Schorſch“! Guten Morgen Leute, ſteht auf,'iſt ſchön Wetter, geht hinunter, trinkt Kaffee!“ „Schorſch“ iſt ein guter Kerl, er kommt zum zweiten auch zum dritten Mal. Aber er bringt uns heraus ohne ernſtlich böſe zu werden. Nebenan iſt der Waſchraum, woyſelbſt die, die es für nötig erachten, ſich waſchen können. Manche halten dies aber für Luxus und gehen gleich hinunter zum Kaffee. Ich erhalte eine Taſſe und zwei Brötchen. Wenn Kaffee getrunken iſt— inzwiſchen iſt es 8 Uhr geworden— iſt wieder An⸗ dacht: Pſalm und Vaterunſer. Die Ausweiſe ſind zurück⸗ gegeben und ſchon kommen auch zwei Kriminalbeamte. Der Eine bleibt an der Tür ſtehen, der Andere kontrolltert die Papiere. Bald macht ſich eine Stockung bemerkbar und ſchon wurde einer geſchnappt, wo„Etwas nicht in Ordnung war“. Um 9 Uhr wird, wenn nicht zu ſchlechtes Wetter iſt, bis zum Mittageſſen, um 12 Uhr, geſchloſſen. Für die, die bier verpflegt werden, koſtet es 50 Pfg., d. h. ſie bekommen für 50 Pfg. Speiſen; allerdings kann man auch„a la carte“ eſſen, wenn man die Differenz draufzahlt. Fleiſch und Gemüſe wechſeln täglich. Ich muß zugeben, daß man ſich für 70 bis 80 Pfg., bei guter Zubereitung der Speiſen, opdentlich ſatt eſſen kann. Intereſſant iſt der Handel, der hier getrieben wird. Ein Plakat vor dem Eingang, das beſagt, daß der Zutritt den Hauſierer und Trödler, ſowie das Feilbieten von Kleidern, Schuhen, Pfandſcheinen uſw. verboten iſt, iſt direkt iUluſoriſch. So bot ein junger Mann einen guten Rock an. Koſten⸗ punkt 1 4. Er bekam den Betrag nicht und ging herunter auf einen„Stein“, alſo 60 Pfg. und dann ſogar auf 50 Pfg⸗ Ein Anderer hatte ein Paar kräftige Schnürſchuhe, neu ge⸗ ſohlt und gefleckt, für.50, dann.30/ anzubieten. Gbenſo werden auch Hemden, Hüte, Mützen und alles Mögliche ange⸗ boten, aber alle Verkäufer laſſen mit ſich reden, wenn ſie über⸗ haupt nur etwas bekommen. Auch die Frage:„Kolleg, haſt Du etwas zu vertauſchen?“ hört man häufig. Heute früh wunderte ich mich, daß gerade heute am Sonn⸗ tag die Andacht ausfiel, wurde aber bald eines Beſſeren be⸗ lehrt, als um 9 Uhr ein Teil des Fremdenzimmers geräumt und ein Harmonium und Stehpult hereingebracht wurden. Wir ſetzten uns längs den Wänden an die Tiſche und jeder erhielt ein Geſangbuch.(Evangeliſch⸗Badiſches, neueſter Auf⸗ lage 1928). Der Gottesdienſt begann und verlief wie üblich. Der Prediger ſprach ſehr ſchön. Ich muß geſtehen, daß mich, vielleicht außer einem Feldgottesdienſt, ſelten ein Gottesdienſt ſo berührt hat, wie dieſer. F. L. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Emmendingen erteilte dem Gemeinderat die Ermächtigung zur Kapitalauf⸗ nahme von 300 000 Mk. Dieſe ſollen zur Beſtreitung des Mehraufwandes für Neubauten im Jahre 1928 in Höhe von 40 000 Mk., des Aufwandes für die im Jahre 1929 zu erſtellen⸗ den Neubauten(20 Wohnungen) in Höhe von 110 000 Mk., für Tilgung des Kaufpreiſes für verſchiedene Grundſtückserwer⸗ bungen im Betrage von 30 000 Mk. und ſchließlich für Erwet⸗ terung der Kläranlage mit einem Koſtenaufwand von 100 000 Mark verwandt werden. Schließlich wurde noch der Erwerb des Baugeländes zweier abgebrochener Gebäude beim Tor und die ſchon eingeleitete Wiederveräußerung zur Erſtellung etnes Geſchäftshauſes gutgeheißen, wodurch eine ſchwer bren⸗ nende Verkehrsfrage glücklich gelöſt iſt. Schluß des redaktionellen Teils Die Vorzüge eines pflanzlichen Abführmittels. Von Dr. med. Griebel, Frankfurt a. M. Wer unter trägem Stuhlgang, Verſtopfung, Hartleibigkeit und ihren Begleiterſcheinungen wie Druckſchmerzen in der Magengegend, Be⸗ Hommenheit, Blähungen und Appetitlosigkeit zu leiden hat, 1 am zweckmäßigſten ein unſchädliches, ausſchlſeßlich aus pflanzlichen Beſtandteilen hergeſtelltes Abführmittel. Dieſes unterſtützt die Ver⸗ dauung in doppelter Hinſicht. Es ſteigert nicht nur die Abſonderung der Verdauungsſäfte, ſondern bewirkt auch, daß der Darm zur Weiter⸗ beförderung und Ausſcheidung der Schlacken des Stoffwechſels, die ſich durch die Verſtopfung angeſammelt haben, genügend angeregt wird. Die Anwendung eines ſolchen Mittels empfiehlt ſich ferner deshalb beſonders, weil es weder die Darmſchleimhaut angreift noch Schmerzen oder ſonſtige unerwünſchte Nebenerſcheinungen e Alle dieſe wichtigen Eigenſchaften beſitzen die bewährten Apotheker Richard Brandt 1 en Sie beſtehen lediglich aus flanz⸗ lichen Auszugen und Stoffen, beſeitigen die r mild und angenehm und regeln die Darmtätigkeit. ſie ſich ihrer ſtets gleich⸗ Mmaßigen und zuverläſſigen Wirkung erfreuen ſie ſich größter Beliebtheit. In jeder Stadt⸗ und Vorort⸗Apotheke erhältlich. Emo Extr. Selin pal..5 Egetr. Achill mosch. Aloss. Absynth 38.0 Exir- Trif. Gent. 17 0,5 Pulv. rad. Gent. Trif. id q. 8. f. pll. 50 Mannheime Apotheker⸗ Vereinigung Maria Elsner in einer recht netten Soubrettenrolle fand ungeteilten Beifall.— Das ziemlich anſpruchsloſe Publikum begeiſterte ſich trotzdem und klatſchte mitunter wie beſeſſen über den ödeſten Witz. Trotzdem hätte nicht viel gefehlt und Herr Kaſtner hätte einen brillanten Mißerfolg erlebt. Das wäre jedenfalls viel heilſamer geweſen als der künſtlich auf⸗ gepfropfte„Erfolg“! t. Vom Kölner ſtädtiſchen Opernhauſe. Nach vieljähriger, iu jeder Beziehung unverſtändlicher Zwiſchenzeit ging am Sonntag endlich einmal wieder Meyerbeers große Oper „Die Hugenotten“ in Szene und erzielte bei total aus⸗ verkauftem Hauſe einen überaus glänzenden Erfolg. Gewiß trug zu ſolchem die ſehr ſorglich vorbereitete, in den meiſten Teilen hervorragend gute Aufführung ein Weſentliches bei, doch war nicht zu verkennen, daß gar viele Theaterfreunde das zu Unrecht längſt im Spielplane vermißte, ehemals ſo popu⸗ re Werk freudigſt wieder begrüßten, während auf andere Gruppen des Publikums dieſe nach Handlung und Tonſprache in hohem Maße eindrucksvolle Oper den Reiz einer ungewöhn⸗ lch feſſelnden Neuheit ausübte. Unſer allgemein hochgeſchätz⸗ ter Saiſongaſt Carl Hauß(Hannover), der vom nächſten Herbſt an in ein noch engeres Verhältnis zur Kölner Oper tritt, wirkte vermöge ſeiner beſtkultivierten ſchönen Stimme und packenden Spielweiſe, nicht zum mindeſten aber durch die hei ihm aus allem ſprechende ſtarke dramatiſche Beſeelung als Ravul ganz vorzüglich. Als Valentine von eindringlicher Tonſchönheit und edlem Temperament war Henny Trundt dem Künſtler eine vielvermögende Partnerin, dem Marcel lieh Joſef Niklaus ſeinen in Mittellage und Tiefe leicht anſprechenden wohllautgeſättigten Baß, indes Gerhard Hüſch mit feinem graziös geſungenen, darſtelleriſch in erfreulicher Weiſe des Details ſich annehmenden Grafen Nevers ſo ganz den eleganten und leichtlebigen, dabei ehrenfeſten Kavalier in das Enſemble ſtellte. Des für den erkrankten einheimiſchen Vertreter des Grafen von St. Bris eingetretenen Baſſiſten Franz Kronen(Hannover) Organ erwies ſich leider als unfriſch und ſtark tremolierend, dann aber entfalteten die Damen Henny Neumann⸗Knapp und Hanne Book als Margarethe von Valois und Page Urbain einen prächtigen Wetteifer in virtuoſem Ziergeſang. Etwas eigenwillig in Zeitmaßen und Dynamik, ſtand, im übrigen recht gewandt, Kurt Schröder an der Spitze des ausgezeichneten Orcheſters. Uneingeſchränkte Anerkennung jedoch gebßert Ot Fellyß Dahn für die ſo recht im Sinne des pielleiter Werccharakters 5 gehaltene ſchöne und die Sonderart einzelner Geſchehniſſe ge⸗ ſchickt hervorkehrende Inſzenierung. Es gab viel enthuſtaſti⸗ ſchen Beifall; den Höhepunkt des Erfolgs bildete, wie zumeiſt, das berühmte große Duett(Rabul⸗Valentine), nach dem Hauß und Frau Trundt immer wieder aufs neue hervorgefubelt wurden. Das 98jährige Werk dürfte, gleich wie es früher war, in Köln jetzt wieder Zugoper werden. E Berliner Theater Von Oscar Bie Die Bolksbühne brachte die Uraufführung von Curt Corrinths„Trojaner“ unter ſehr beifälliger Aufnahme. Der Dichter hat mit ſeiner ſehr extremiſtiſchen Vergangen⸗ heit gebrochen, hat dieſelbe Wandlung durchgemacht wie ſie alle, und ſchreibt ein handfeſtes Theaterſtück um ein modernes Problem. Das Problem iſt die Schülertragödie von heute. Corrinth ſteigt nicht unnötig in die Tiefe, indem er etwa aus⸗ führlich den Zerſetzungsprozeß behandelt, der auch auf dieſem Boden heute zwiſchen Diſziplin und Individualismus ſich ab⸗ ſpielt. Er nimmt vielmehr ein konkretes Beiſpiel, das er thea⸗ termäßig aufzieht. In der Sekunda hat ſich ein Schülerverein „Trojaner“ gebildet, der ſich ſo nennt, weil man die Auffaſſung hat, daß die Trojaner die rechtlichen und ehrlichen Leute ge⸗ weſen wären im Gegenſatz zu den liſtigen und hinterhältigen Griechen. Der Schülerverein iſt feſt entſchloſſen gegen jede Ungerechtigkeit auf der Schule einmütig aufzutreten. Der Führer iſt ein mutiger Idealiſt, die andern Charaktere ſtaffeln ſich bis zu dem Radaubruder hinunter, ein Adliger iſt unter ihnen, ein Jude, alle Klaſſen ſind vertreten. Auch die Lehrer differenzieren ſich: der verſtehende, der pedantiſche, der ſchnei⸗ dige. Der Schneidige beleidigt den Juden. Die Revolte in dieſem Erziehungshaus bricht dadurch aus. Die Schüler haben ein Räuberverſteck im Walde. Das einzige Mädchen, bas in dem Stück auftritt, Tochter eines Lehrers, liebt den Führer, fürchtet führ ihn, verrät das Verſteck. Die Stadt iſt außer ſich, ein Schutzmann wird hingeſchickt, aber übel zugerichtet. Schließ⸗ lich entzweien ſich die Jungen, ſie plündern, ſie verraten den Idealismus ihrers Führers, und dieſer nimmt ſich das Leben. Alles ſehr wirkſame Szenen unter den Jungen, unter den Bürgern, in der Schule. unten den Lehrern, im Wolde, und r Ang vol⸗ pon r! * 1 1835 ler Kraft und Leben und voller Tumult der Anklage. Neben 3 pettet e a g das Publikum Für die Konſtantin paſſende Rolle. Schwannecke und Karchow eine große Reihe weniger bekann⸗ ter Schauſpieler, die ein ausgezeichnetes Enſemble ſtellen. Ganz eutzückend Anna Katharina Salten, das Mädchen, die keinen leichten Stand gegenüber den Jungen und den Lehrern hat, aber mit vollendeter Grazie und auffallender ſchauſpie⸗ leriſcher Begabung ihre Rolle beſteht. Ein anderes Tendenzſtück: Wolfenſteins vor dem Beil“, eine Nachtvorſtellung am Nolleudorf⸗ platz. Wieder eine der Anklagen gegen die Todesſtrafe. Wie⸗ der erlebt man die Nacht des Verbrechers vor der Hinrichtung, aber der Sohn des Mannes, der das Urteil geſprochen hat, läuft in der Welt herum, zum Juſtizminiſter, zum Scharfrich⸗ ter, alles zu tun, um die Vollſtreckung zu verhindern, zu ſet⸗ nem Vater, auf ein Maskenfeſt, in eine Gaſtwirtſchaft, wäh⸗ rend der Gefangene die verſchiedenartigſten Beſuche empfängt — ſo füllen ſich die Szenen um den grauſigen Appell herum Hoffen wir, daß dieſe Nervenlähmung ihren Zweck erfüllt, we⸗ nigſtens das Gewiſſen aufzurühren. Die Dichter ſtehen auf der Seite der Menſchlichkeit. Robert Muſil, deſſen feinen, ſchweigſamen Geiſt wir aus ſeinen früheren Arbeiten kennen, kommt mit einem Theater⸗ ſtück in der Kommandantenſtraße zu Worte„Die Schwärmer“. Ein ſtilles Ereignis. Lherman, der viel be⸗ redete, macht ſich nicht ohne Geſchick zum Regiſſeur. Aber eine Wirkung kann nicht erzielt werden von einem Drama, deſſen Handlung in einer Stimmung beſteht, in der Stimmung ver⸗ ſchiedener Schwärmer, die weltfremd ſind und die Weltläufigen beneiden und wiſſen, was ihnen fehlt, wie ihr Dichter ſelbſt. Ein bürgerlicher Profeſſor, ein Diener, ein Verführer, eine gebrochene, ſchöne Frau, eine träumende Frau, in Beziehungen des Lebens, die ſchemenhaft bleiben. Ein Konverſationsſtück, eine geſellſchaftliche Redoute: die Premiere von Lili Hatvany ein der Tribüne„Duell der Liebe“. Ein Kerl von Mann, ein Kerl von Weib kämpfen die Liebe miteinander. Mit allen Schikanen, die man in Ro⸗ manen lieſt. Sie ſind auseinander. Aber ſie hat ein Kind, von dem er noch nichts weiß. Als er es erfährt, bleibt er endgültig bel ihr. Die Entwicklung des Stücks iſt nicht ohne Eſprit zu⸗ ſammengeleſen und aufgebaut. Der ſentimentale Schluß kom⸗ promittiert es. Hier verſagt die eigene Kraft. Robert als Regiſſeur machte es ſehr geſchickt, indem er den erſten Teil ein bißchen auf Komik anlegk. Der Schluß erheiterte von ſelbſt iſt es eine nicht un⸗ „Nach 5 4 *— NR D rnrtrn een eee nnen Err 9 * * Fee *. R** 22 Nd n d N 0 rr 7 4 7 . 7 3 U 44 * Mittwoch, den 10. April 1929 Reue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgaben 5. Seite. Nr. 184 Veranſtaltungen Mittwoch, den 10. April Nationaltheater;„Martha“..80 Uhr. Neues Theater im Roſengarten: Gaſtſpiel der Gruppe lunger Schau⸗ ſpieler:„Revolte im Erziehungs haus“,.80 Uhr. Zichtſpiele: Alhambra:„Nachtwelt“. 2 Schauburg: 8 ſeine Ehre“,— Ufa⸗ Theater:„Asphalt“— Pal aſt⸗ Theater:„Noch ſind die Tage der Roſen“,— Scala: Das gefährliche Alter“.— Capitol:„Wings“.— Gloria⸗ Pal aſt:„Die 17ſährigen“, Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: 10—1 und—5 Uhr; Sonntag 11—5 Uhr. Galerie im Schloß: ö g Gemälde⸗ Mittwoch und Sonntag 11—1 und—5 Uhr.— Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 101, 5, Sonntags 11—5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughans: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm von—3 Uhr: Dienstag—5 Uhr: Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr. Plauetartlum: Vortrag 5 Uhr. Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im babiſchen Staatsdienſi Verſetzt wurde Land⸗ und Amtsgerichtsrat Albert Hottinger in Waldshut als Landgerichtsrat nach Karls⸗ ruhe, die Juſtizoberſekretäre Wilhelm Blatter beim Amts⸗ gericht Ueberlingen zum Amtsgerichtt Radolfzell und Alfred Weißenberger beim Landgericht Waldshut zum Amts⸗ gericht daſelbſt. Durch explodierendes Blitzlicht ſchwer verletzt * Pforzheim, 8. April. Ein bekannter Pforzheimer Photograph wurde geſtern in Ausübung ſeines Berufes durch ECxplodieren eines Blitzlichtes ſehr ſchwer verletzt. Bei der Aufnahme einer Hochzeitsgeſellſchaft explodierte die Blitzlichtmaſſe, die bei dem Photographen ſchlimme Ver⸗ bhren nungen des Geſichtes und der Hände herbei⸗ führte. Trotz ſeiner ſofortigen Ueberführung ins Kranken⸗ haus iſt noch nicht feſtzuſtellen, ob der Bedauernswerte das Augenlicht behält. Gaſthausbrand im Schwarzwald * Nordrach(Amt Wolfach), 9. April. Geſtern nachmittag brach im hinteren Teil des Gaſthauſes„Zum Adler“ Feuer aus. Der Gaſthof, der vom Beſitzer Schmieder erſt vor wenigen Jahren vergrößert wurde, brannte völ⸗ lig nleder. Das Feuer fand reichlich Nahrung in den im Saal aufgeſtapelten Heu⸗ und Strohvorräten. Die Feuerwehr konnte die übrigen Teile vor einem Uebergreifen des Feuers retten, jedoch wurden auch dieſe durch Waſſer ſtark beſchä⸗ digt. Da im„Adler“ auch das elektriſche Werk eingebaut iſt, ſo iſt damit zu rechnen, daß eine größere Beleuchtungsſtörung entſteht. Durch die elektriſche Leitung iſt auch das Feuer ent⸗ Nachbargebiete Der Poſtamt⸗Neubau in Ludwigshafen Ludwigshafen, 9. April. Mit dem Bau eines Po ſt⸗ a mies am Bürgermeiſter⸗Krafft⸗Platz iſt jetzt begonnen wor⸗ den. Der Bezug des Gebäudes iſt allerdings vor Sommer 1030 kaum zu erwarten, da die nötigen Baumittel für das Rechnungsjahr 1929(Abſchluß: 31. März 1930) nicht voll zu⸗ gewieſen ſind. Der Hölle entronuen * Saarbrücken, 9. April. Der ſeit dem 7. März ver⸗ ſchwundene und bereits totgeglaubte Primaner Brunner, der wegen Nichtverſetzung an Oſtern ſeine Elternwohnung verlaſſen hatte, iſt geſtern abend ganz unerwartet heim⸗ gekehrt. Nach ſeinen Angaben hat er ſich durch den Verkauf ſeiner Schulbücher Geld verſchafft und war nach Marſeilles gefahren, um ſich dort für die Fremdenlegion anwerben zu laſſen. Nachdem er einige Nächte in der dortigen Kaſerne verbracht hatte, ergriff ihn jedoch Reue über ſeinen unütber⸗ legten Schritt und er entfloh in der Nacht. Nach einer aben⸗ teuerlichen Fahrt iſt er geſtern nachmittag wieder in Soar⸗ brücken angekommen, wartete jedoch aus Schamgefühl bis zum Ahend, ehe er in die Wohnung ſeiner Eltern zurückkehrte. Straßenbahnzuſammenſtoß— Zwei Verletzte * Stuttgart, 9. April. Infolge falſcher Weichenſtellung ſtießen heute nachmittag nahe dem Flugplatz zwei Stra⸗ zen bahn wagen zuſammen. Ein Wagen wurde ſt rk be⸗ ſchädigt der Führer ſchwer verletzt. Von den Fahrgäſten er⸗ Ütten elf Verletzungen durch Glasſplitter, die fo⸗ doch in keinem Fall ſchwer find. g Schadeufeuer— Eine Frau verbrannt * Schaffhauſen, 9. April. In der Nacht auf den Montag brach in Buchthalen im Hauſe der Familie Wipf⸗Böllt Feuer aus, das raſch um ſich griff und den Dachſtock zerſtörte⸗ Frau Wipf erlitt dabei ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie nur noch ſterbend aus dem Hauſe gebracht werden konnte. Sie wollte Fwei gefährliche Jungen“ verüben zuſammen beinahe hundert Einbrüche Alles eher als einen der gefährlichen Schwerverbrecher ſuchte man hinter dem 35 Jahre alten Marmorſchleifer Adam Baumgärtner von Löpfingen, der, mit Handſchellen ge⸗ ſchloſſen, von einem Juſtizwachtmeiſter zur Gerichtsverhand⸗ lung in Stuttgart geführt wurde. Sein uuſcheinbarer Eindruck und ſeine undurchdringliche Maske bekamen aber ein weſentlich anderes Geſicht, ſobald man etwas von ſeinem Vorleben erfuhr, Bis jetzt iſt er zwar nur einmal zur Strafe gezogen worden, doch ſchon beim erſten Mal ſo erheblich, daß er gar keine Möglichkeit hatte, in den nächſten Jahren wieder ſtraffälltg zu werden, denn im Jahre 1921 wurde er zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, wovon ihm nur ein kleiner Teil im Gnadenweg erlaſſen wurde. In der Zwiſchenzeit hatte er dann nur noch einmal Gelegenheit, ſich vor Gericht zu verantworten. Diesmal befand ſich in ſeiner Begleitung der 28 Jahre alte Maſchinenführer Leonhard Noſeck von Reichenbach, ebenfalls kein Neuling in der Kriminalität, denn auch er mußte u. a. pielen Strafen ſchon zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt werden, wobei die Stra⸗ fen ebenſowenig Wirkung hatten, wie bei Baumgärtner. Noſeck will eine Erfindung gemacht haben, die aus⸗ zubeuten ihm nur das nötige Geld gefehlt haben will. Er begrüßte es daher, als er im Sommer vorigen Jahres Baum⸗ gärtner, den er von der Strafanſtalt her kannte, wieder traf. Viel zu überreden gab es nicht, denn Baumgärtner ließ ſich von Noſack nicht lange einladen, das alte„Handwerk“ wieder aufzunehmen. Als beſonders geeignete Obfekte wurden Wirtſchaften und Ladengeſchäfte auf dem Land auserkoren, worauf ſie ſich in die Gagend von Böblingen begaben und in ver⸗ ſchiedenen Filderorten mit einer großen Unverfrorenheit jede Gelegenheit zum Einbrechen ausnützten. Sie hatten faſt aus⸗ nahmslos immer eine gute Witterung für große Beute— ge⸗ lang es ihnen doch, in zwei Fällen je für rund 1500 Mark Bekleidungsſtücke aus einem Laden zu ſtehlen und neee EEE Gerichtszeitung Feſtnahme im Gerichtsſaal Bei einer Berufungsverhandlung vor der Strafkammer Freiburg i. Br. erhielt eine als Zeugin vernommene Frau wegen ausfälliger und beleidigender Aeußerungen gegen einen ebenfalls als Zeugen vernommenen Kriminalbeamten eine Ordnungsſtrafſe von 20, bezw. vier Tage Haft. Da ihre Ausſagen und ihr Verhalten gegenüber dem Kriminal⸗ beamten außerordentlich verdächtig waren, wurde die Frau wegen Meineidsverdachtes feſtgenommen und der Staatsanwaltſchaft vorgeführt. Amtsunterſchlagung eines Polizeikommiſſars Vox dem Erweiterten Schöffengericht Aſchaffſen burg hatte ſich der ehemalige Polizeikommiſſar Joſef Bauer aus Miltenberg wegen fortgeſetzter ſchwerer Amtsunterſchlagun⸗ gen und Urkundenfälſchungen zu verantworten. Im März 1928 war man großen Unregelmäßigkeiten in der Führung der Wagkaſſe auf die Spur gekommen. Der An⸗ geklagte hatte nachträglich Zahlen in dem Wagbuch umgeän⸗ dert und den Differenzbetrag zu perſönlichen Zwecken benutzt. Ferner wurde ihm zur Laſt gelegt, in eine Aufenthaltsbeſchet⸗ nigung, die er ſich für ſeine Frau von einem Wachtmeiſter un⸗ terſchreiben ließ, nachträglich ſtatt des Bildes ſeiner Frau das Lichtbild ſeiner Geliebten, mit der einen Sommeraufenthalt in Oberbayern verlebte, eingeklebt zu haben. Bauer wurde wegen Verbrechens der ſchweren Amtsunterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung im Amt zu einer Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten und einer Woche verurteilt. Von einem Ver⸗ gehen der Privaturkundenfälſchung wurde er freigesprochen; bedingter Straferkaß wurde abgelehnt. * 5 Geldſtraſe für Stadtrat Kumpf, Neuſtadt a. d. H. Der kommuniſtiſche Stadtrat und Drucke reibeſitzer LZ. Kumpf in Neuſtadt a. d. H. ſtand vor dem Strafgericht Neuſtadt wegen Widerſtandes. Das Anweſen Kumpfs auf der Hohen Straße war durch Zwangsverſteigerung auf die Stadt⸗ gemeinde ſtbergegangen, weshalb die Räumung des Hauſes durch Kumpf verlangt wurde. Als er ſich weigerte, wurde die Gerichtsvollzieherei in Aktion geſetzt. Kumpf verbarrkkadierte ſämtliche Türen und verwehrte ſo den Vollſtreckungsbeamten den Eintritt. Er drohte, er werde eher das Haus in Brand ſtecken, als es zu räumen und eine erzwungene Räumung gehe nur über ihn. Die Beamten verſuchten ohne Erfolg, in den übrigen Fällen erlitten die Beſtohlenen ebenfalls recht empfindliche Verluſte. Nach einigen Wochen der gemeinſamen Tätigkeit trennten ſich die gewiegten Verbrecher und jeder ging auf eigene Fauſt ans Werk. Diesmal verhielt ſich Baumgärtner etwas mäßiger und ſtattete nur noch zwei Wirtſchaften einen Beſuch ab, ohne aber nennenswertes vorzufinden, Anders dagegen Noſsck, der mit dem ganzen Raffinement des gewiegten Schwer⸗ verbrechers zu Werke ging. Seine Tätigkeit verlegte er dies⸗ mal mehr nach Eßlingen und ſeine Umgebung, um dann zuletzt noch in Memmingen einen großen Einbruch aus⸗ zuführen. Mit über 5000 Mk. fand dann ſeine verbrecheriſche Tätigkeit ihren Abſchluß, nachdem er zuvor noch in Ober⸗ türkheim bei einem Einbruch in einer Wirtſchaft„Grüße an die Kriminalpolizei“ ins Gäſtebuch eingetragen hatte. Gloich⸗ zeitig bat er aber auch den Wirt, er möchte in Zukunft mehr Geld in ſeiner Kaſſe verwahren, damit ſich ein Einbruch auch lohnen würde, da er nur vier Mark vorgefunden habe. Die unter Anklage geſtellten Fälle ſtellten aber nur einen kleinen Teil deſſen dar, was auf das Konto der beiden Schwerverbrecher zu verbuchen iſt. Soweit zu überſehen iſt. dürfte die Zahl der tatſächlich begangenen Einbrüche etwa achtzig betragen. Unter dieſen Umſtänden gab es natür⸗ lich für die beiden Angeklagten nichts zu leugnen, ſo wenig wie ſie den üblichen Deckmantel der Notlage als Gutſchul⸗ digung vorbringen konnten. Mit zehn Jahren Zuchthaus wollte der Staatsanwalt den Angeklagten Noſeck beſtraft wiſſen, während der Antrag bet Baumgärtner nur auf acht Jahre Zuchthaus lautete. Ueber⸗ raſchend blieb aber das Gericht hinter dieſen Anträgen er⸗ heblich zurück und erkannte bei Noſeck nur auf ſechs Jahre Geſamtzuchthaus und bei Baumgärtner auf eine Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren und ſechs Monaten, wo⸗ bei beiden Angeklagten ze auf die Dauer von acht Jahren die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt wurden. §Proviſtonsſchwindler. Vor der Großen Strafkammer Zweibrücken hatte ſich der 1891 geb. Agent Jakob Orth aus Pirmaſens wegen Urkundenfälſchung und Betrug zu verantworten. Der Angeklagte war erſt am 21. Mai v. J. wegen Verübung ähnlicher Schwindeleien aus dem Gefäng⸗ nis entlaſſen worden, fand aber alsbald wiederum bei einer Verſicherungsgeſellſchaft Anſtellung. Bereits in der Probe⸗ zeit fälſchte er mehrere Verſicherungsanträge, wodurch er die fällige Proviſion erlangte. Vom Amtsgericht Pirmaſens wurde er unter Berückſichtigung ſeiner Vorſtrafen zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, wogegen er Berufung ein⸗ legte. Nach Neuverhandlung kam auch die zweite Inſtanz zur Beſtätigung dleſer Freiheitsſtrafe, an der die erlittene Unterſuchungshaft in Abzug gebracht wird. 5 § Verfehlungen eines Finanzbeamten. Ende vorigen Jaß⸗ res war ein früher beim Finanzamt Schlüchtern und ſpäter beim Finanzamt Witzenhauſen tätig geweſener 90fähriger Oberſteuerſekretär aus der Birſteiner Gegend zu acht Mona⸗ ten verurteilt worden, weil er in den Jahren 1925 bis 1927 etwa 2000 Mark in amtlicher Eigenſchaft empfangener Gel⸗ der unterſchlagen hatte. Gegen dieſes Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Hanau Berufung eingelegt, da ſich der Angeklagte auch der ſchweren Urkundenfälſchung ſchuldig ge⸗ macht hatte. Das zweitinſtanzliche Urteil erkannte wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Amtsunterſchla⸗ gung auf 1 Jahr g Monate Gefängnis. Brieflfaſten Wir bitten für den Brlefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung kuriſtiſcher, medizink⸗ ſcher und Aufwertungs fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. M. A. 1. Dr. Frank iſt mit dem erſten Erſatz der 119er ausge⸗ rückt. 2. Er fiel am g. September 1914 bei den 110ern. 3. Erkundigen Sie ſich doch einmal bei der Direktion des Tiergartens in Karksruhe P. W. 199. Kadettenanſtalten gibt es nicht mehr. In Nr. 184 uUnferer eZitung haben wir ausführlich übe den Bildungsgang des Offizieres im Brieſkaſten berichtet. Vielleicht wenden Ste ſich an das Reichswehrbatgillon in Donaueſchingen oder Konſtanz. Gloria, München umfaßt 12014 ba, Mannheim 11877 bn. Die Einwohnerzahl von Mannheim war Ende 1928 258 00g. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April die Türen zu öffnen. Nach einigen Tagen zog Kumpf dann ihre Angehörigen, von denen einige im Dachſtock ſchliefen, wecken und muß dabei bewußtlos geworden ſein.. freiwillig aus. Das Gericht verurteilte ihn wegen dieſes Ahein Pegel[s ss s se 0 Nedar-Begelſ4 Js e. 6% Baſel 9. 204 290.11 25 Sahuſterine! 9 08.80 078 0. 8 Prannbeim.822817 892.8924824 Kehl 301 9% 10.88% Zaaſtfed gts 0, 9 1,12.00 bas 00s Maxau 4693677471 5802 Maunben.328222 282 44.35 Faub.001 740,601 80.71.70 Köln 158.85.50 l. 61.61.86 Vorfalles jetzt zu einer Geldſtrafe von 120 Mark. Auch Sie schlafen wieder wie ein Kind Ein schöner Tag im Freien— gesunder Appetit lebhaft und kräftig durchpulst das Blut den Kör- per. Dann stellt der Schlaf sich von selbst ein. 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Es intereſſiert hier auch nicht die Frage, mit welchem Rang bieſe Schuld bei der Abrechnung zu behandeln iſt; denn daß hier ein Fall vorliegt, ber in Deutſchland bisher einzig daſteht, nämlich ein Kon⸗ kurs einer Stadt, und der ſcheinbar die Verwickelung von St. Ing⸗ bert, das für die Inſolvenz ſeiner Sparkaſſe eintreten mußte, an Schwere erheblich übertrifft, iſt bekannt, ſodaß hier die Gerichte mangels geeigneter Vergleichsmöglichkeiten mit ähnlichen Vorgängen eine harte Nuß zu knacken bekommen werden. Schon ſagt ja auch die Stadt, ein Teil ihres Vermögens komme als Träger öffentlicher Belange für eine Haftung nicht in Betracht. Weſentlich iſt hier nur das eine: eine öffentlich⸗rechtliche Korporation hat Konkurs gemacht. Das wird für die Hypothekenbanken ein gefundenes Freſſen ſein und man kann es ihnen gönnen. Mit Recht werden ſie jetzt die Reichs mündelſicherheit für ihre Pfandbriefe verlangen ein Beginnen, das bisher über Proteſte und Eingaben fachlicher Art nicht hinaus⸗ gekommen war. Ihnen wird es jetzt möglich ſein, nicht nur die Gleichſtellung mit den in den meiſten Ländern mündelſicheren Kom⸗ munalobligationen zu verlangen, wie ſie es bislang taten, ſondern den Vorzug der Pfandbriefe gegenüber den Obligationen zu beweiſen. Wurde doch die Mündelſicherheit in der Regel deshalb abgelehnt, weil die mit ihnen beſchafften Gelder, alſo die Hypotheken auf meiſtens privaten Grundſtücken, nicht die gleiche Sicherheit böten wie die Dar⸗ lehen, die durch Kommunalobligationen vermittelt werden, weil dieſe ihre Sicherung in den Vermögen und der Steuerkraft öffentlich⸗recht⸗ lichre Verbände hätten. Wie wenig ſtichhaltig dieſe Auffaſſung iſt, er⸗ ſieht man wohl am beſten daraus, daß Zwangsverſteigerungen in Pfandobjekte aus Pfandbriefbeleihungen nach den bisherigen Ergeb⸗ niſſen niemals mit Verluſt verbunden waren, weil die Beleihung ſich Darmſtädter und Nationalbank In der v. GV. waren 45,5 Mill. 4 AK. mit 2 277 461 Stim⸗ men vertreten. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichts für 1928 ergriff in der Debatte wieder ein als Aktionär erſchiener Ver⸗ treter der Bankangeſtelten das Wort zu längeren ſozial⸗ politiſchen Ausführungen. Der amerikaniſche Aktionär Le Mare verlangte von der Geſellſchaft mehr Dividende. Der Geſchäftsinhaber der Danatbank. Jakob Goldſchmidt, antwortete auf die geſtellten Fragen und ſtellte feſt, es läge weder im Intereſſe der Bank noch der An⸗ geſtellten, wenn in der GV. die ſozialpolttiſchen Fragen immer wieder erörtert würden. Dem Amerikaner bedeutete er, daß die Banken zunächſt die Pflicht hätten, ihre ſtillen und offenen Reſerven ſolange bei ſich zu behalten, wie es irgend angängig ſei. Die Wirtſchaftslage ſei derart ſchwer, daß man niemals wiſſe, was noch komme. Ein Antrag, aus dem Reingewinn von 1928 einen Betrag von 1 Mill.„ abzuſetzen und zur Verteilung als Abſchluß⸗ Bratifikation an die Angeſtellten zu bringen, wurde mit 2271856 gegen 5605 Stimmen abgelehnt. Die Genehmigung der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde mit dem gleichen Stimmenverhältnis beſchloſſen. Neu in den Auffichts rat gewählt wurden Juſtizrat Meyer (Ilſeder Hütte), Dr. Fritz v. Opel(Rüſſelsheim). H. Ritter (Martin Brinckmann⸗Bremen), Georg v Simſon(bisher Ge⸗ ſchäftsinhaber der Danat) und Dipl.⸗Ing. P. Werners(Büſſing). Neue Großbaukfuſtonen in USA. Nach einem Newyorker Funk⸗ ſpruch haben die Chaſe National Bank and Securities Cor p. die Uebernahme der American Expreß Co. beſchloſſen. Die Chase National Bank wird ihr Kapital von 610 000 Shares auf 800 000 Shares erhöhen und den Aktionären der American Expreß Co. auf je 3 Shares 5 Shares der Chaſe Nationgl Bank gewähren, die vorher auf der Baſis 5 zu 1 neu unterteilt werden. Die American Expreß Co. iſt eine der größten international organtiſterten Finanz⸗ inſtitutionen. Mit der Chaſe National Bank wird ſie Betriebsmkttel von mehr als 1,3 Mill. Dollars und Depoſiten von mehr als 1 Mil⸗ liarde Dollars haben, daher zu den drei größten Banken der Vereinig⸗ ten Staaten gehören. 5 Bank Gruyerzeller AG. in Zſtrich. Die GV. des Inſtitutes ge⸗ nehmigte Geſchäftsbericht und Bilanz für 1928. Aus dem Rein⸗ gewinn von 705 844(781 443) Frs. wird eine Dividende von wieder v. H. auf das Aktienkapital von 6 Mill. Frs. verteilt. Dir. Dr. Ehrenſperger erklärte, daß die Bank mit Erfolg bemüht war, im Hinblick auf die heranztehende Wirtſchaftskriſe ihre beſondere Liqui⸗ dität zu wahren. * Geſellſchaft für Chemiſche Jnduſtrie in Baſel. Der Verwal⸗ tungs rat der Geſellſchaft für Chemiſche Induſtrie in Baſel(Ciba) hat peſchloſſen, der Generalverſammlung die Ausrichtung einer Divi⸗ dende von 17(15) v. H. zu beantragen „ Mimoſa AG. in Dresden.— Dividendenerhöhung auf 18 v. H. Der Abſchluß für das abgelaufene GJ. weiſt einen Bruttogewinn von 1 108 087(785 874], guss. Der HV. ſoll vorgeſchlagen werden, Hlervan 305 681(162 638)„ zu Abſchreibungen zu verwenden, der Rücklage 2 und dem Delkrederekonto je 50 000% wie l. V. zuzuwei⸗ ſen und 9(825) v. H. Dividende an die VA. und 18(17) v. H. auf das erhöhte StA. zur Verteilung zu bringen. Das Unternehmen konnte 1928 den Umſatz weiter ſteigeen. Die Beteiligung bei der E. A. Schwertfeger u. Co. AG. wurde verſtärkt. Außerdem wurde ein Poſten Rotophot⸗Aktien erworben, wodurch ſich etwa ein Dritt, des AK dieſer G. in Händen der Mimoſa befindet. Im neuen GJ. hält ſich der Umſatz etwa in Vorfahreshöhe. 8 „A. ⸗G. Neptun, Schiffswerft und Maſchinenſabrik in Roſtock.— Wieder Verluſtabſchluß. Der Geſchäftsgang war im Berichtsjahr wenig befriedigend. Das Reparaturgeſchäft wurde durch den Werft⸗ arbelterſtreik vereitelt. Die Werft mußte vorübergehend ſtillgelegt werden. Bei Abſchreibungen von 0,20(0,14) Mill. 4 hat ſich der Verluſt auf 0,74(0,28) Mill.& erhöht, der vorgetragen werden ſoll. Gegen Ende des Berichtsjahrs iſt die Neplun⸗Sauer⸗ ſtoff.⸗G. mit ſämtlichen Aktiven und Paſſiven unter Ausſchluß der Liquidation auf die Geſellſchaft übergegangen. In der Bilanz ſtehen bel einem Aktienkap' tol von unverändert 2 Mill.“ und bei unverändert 1 Mill. 4 Hypotheken den Kreditoren in Höhe von 9,08(i. V. Anzahlungen auf Schiffe und Kreditoren 2,10) Mill. 4 an Debitoren 0,92(0,74) Mill. 4 gegenüber. Das Materlal⸗ und Warenlager iſt mit 0,00(1,45) Mill.& bewertet(i. V. 1,45 Mill. 41 in 922980 befindliche Neubauten und 1 Mill. 4 Beſtände zu Neu⸗ bauten). 4 Elektrieitäts⸗Lieferungs⸗Geſellſchaft Berlitz. Die Elektrieitäts⸗ Sieferungs⸗Geſellſchaft in Berlin berichtet für 1928 über erhöhten Stromabſatz, wenn auch die Aufwärtsbewegung durch dle rückläufige Konjunktur gegen Ende des Jahres gehemmt worden ſei. Im Aus⸗ lande hat das Unternehmen von der türkiſchen Regierung eine fünfjährige Konzeſſion für die Errichtung und den Betrieb eines Elektrizitätswerkes in der induſtriereichen Stadt Adana, dem Mittelpunkt des ziltziſchen Baumwollgebietes, erworben. Zur Durch⸗ führung dieſes Geſchäfts ſoll eine.⸗G. mit 1 Mill. türk. Pfund Ka⸗ pital errichtet werden. Die Beteiligungen der Geſellſchaft, 15 Stück, hätten befriedigend gearbeitet. Faſt von allen Unterneh⸗ mungen wird über eine Steigerung des Anſchlußwertes um min⸗ deſtens 10 v. G. berichtet. Faſt alle Unternehmen verteilen übrigens in niebrigen Grenzen hielt, und daß ſelbſt da, wo durch irgendwelche Sicherheit der Kommunal-Obligationen von Glashütte Umſtände die Gefahr einer Einbuße beſtand, die Grundſtücke aus⸗ geboten wurden. Näheres darüber zeigt uns ja jeder Geſchäftsbericht der Hypothekenbanken. Ganz abgeſehen davon kommen in ſolchen Fällen weit geringere Poſten in Frage⸗ verkleinern alſo das Riſiko, während bet den Kommunaldarlehen, entſprechend den größeren Kapitalbedarf, Ausleihungen von 1 Million(wie ſich ja auch bei Glashütte zeigt) keine Seltenheit ſind. Ausſchlaggebend für dieſe Mehrbewilligungen iſt ja der finanzielle Hintergrund, der in den Vermögen und der Steuerkraft der Städte liegt. Und gerade dieſe beiden Hauptſicherheitsfaktoren ſind aber in ihrer Wirkung begrenzt. Einmal, was jetzt noch zu klären iſt, die Zuläſſigkeit ihrer Haftung überhaupt, da der öffentlich⸗rechtliche Dienſt nicht inhibiert werden darf; und dann ire Veräußerungs möglichkeit in praxts. Denn daß Schulen, Friedhöfe, Schlachthäuſer, ſeien ſie nun produktiv oder nicht, nicht zu verwerten ſind, und erſt recht nicht in einer Zwangsverſteige⸗ rung, braucht nicht begründet zu werden. Und doch werden gerade dieſe nicht werbenden Anlagen in den Proſpekten bei Börſenzulaſſung immer mit angegeben, ſodaß der Vermögensſtatus erheblich verbeſſert wird, während der private Kaufmann Unveräußerliches gänzlich ab⸗ ſchreibt. Es bliebe alſo nur die„geſamte Steuerkraft“, wie es ſo ſchön heißt, übrig. Aber auch hier gehen öffentliche Belange vor und die werden bei einer bankrotten Stadt nicht klein ſein. Andererſeits iſt aber auch nicht zu erwarten, daß eine Erhöhung in einem Maße eintritt, die den Schaden deckt; denn wäre die Steuerkraft nicht ſo geſunken, dann wäre auch wohl kein Konkurs angemeldet. Darüber hinaus find ja die Darlehen der Kommunalobligationen nicht die einzige Schuld. Die„geſamte Steuerkraft“ und das„ganze Vermögen“ ſind alſo Begriffe, die nur untergeordneten Wert haben, vielleicht auch keinen. Iſt dem aber ſo, bann beſteht keiner Veranlaſſung denKommunalobliga⸗ tionen hinſichtlich der pupillartſchen Sicherheit einen Vorzug zu geben. Und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Hypothekenbanken, bis zur Klärung der Rechtsgrundlagen, die Kommunalbeleihungen zu Gunſten des Pfandbriefabſatzes vorläufig einſtellen. ö Hans Steffen Heidelberg. wieder die Vorfahrsdividende. Die hauptſächlichſten Abſchlußziffern haben wir ſchon geſtern mitgeteilt(wieder 10 v. H. Dividende). Aus der Btlanz: Obligationenſchulden 3,68(wie i..), Kreditoren 2,98 2,13), Debitoren 16,19(9,91), darunter 4,84(3,86) Bankguthaben. Effekten und Beteiligungen erſcheinen mit 33,51(25,85), Anlagen der Elektrizitätswerke mit 14,15(10,96) bei 40,04(30,04) Aktienkapital, einem Reſervefonds von 6,08(3,10), dem das Aufgeld aus der Kapital⸗ erhöhung zugefloſſen iſt, einem Wertminderungsfonds von 9,21(2,84) und einem Erneuerungsfonds von 1,5(1,15). Afa-Klangfilm-Abkommen Die ſeit Monaten zwiſchen der Ufa und der Klang⸗Flim G. m. b. H. geführten Verhandlungen haben am Montog zur Un⸗ terzeichnung eines Vertrages geführt. Die Ufa wird auf ihrem Neu⸗ Babelsberger Gelände vier moderne Tonfllm⸗ betriebe erelchten, deren Aufnahmeapparatur die Klangfilm G. m. b. H. liefert. Ferner werden die Ufatheater mit Klangfilm⸗ Wiedergabeapparotur unverzüglich ausgerüſtet. Der zwiſchen der Ufa und der Klangfilm G. m. b. H. abgeſchloſſene Vertrag ſieht ein enges Zuſammenarbelten au ton wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiet unter tatkräftiger itacbeit der Der Ton⸗Film AG. und Siemens vor. Die Ufa wird mit hrer Ton⸗ film⸗Produktion bereits in acht Tagen beginnen. Die Betriebe in Neu⸗Bobelsberg werden in drei Wochen ecrichtet ſein. Mit dem Bau der vier Tonfilmapparate, die zu den größten europäiſchen Anlagen dieſer Art zählen werden, wird diefer Tage begonnen. Die Inbetelebnahme ſoll bereits Anfang Juli erfolgen. 9 5 1 wird ihr vorbereitetes Tonfilmprogramm demnächſt ver⸗ ffentlichen. * Friebrich Merk Telephonban A. G. in München. Das Geſchäfts⸗ jahr ſchließt bei einem Bruttogewinn von 387 399 4 und 209 189. Unkoſten, ſowie 183 875„ Abſchreibungen mit einem Rein⸗ gewinn von 328„ ab, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Im Geſchäftsbericht wird u. a. ausgeführt, daß der Verlauf des Ge⸗ ſchäftsjahres, abſolut betrachtet, günſtiger war, als der des Vorjahres, obwohl von der Reichspoſt an die Geſellſchaft keine nennenswerte Aufträge gegeben wurden. Durch die Intereſſennahme eines Frank⸗ furter Unternehmens, das der Geſellſchaft laufend Aufträge zukom⸗ men ließ und durch die gleichzeitige Rationaliſterung des Betriebes ohne beſondere Aufwendungen für techniſche Umgeſtaltungen und Verbeſſerungen, ſei es möglich geweſen, dieſes günſtige Ergebnis zu erzielen. * Svenska⸗Angebot für Schaffung eines ſübflawiſchen Telephon⸗ netzes. Der ſchwediſche Zündholztruſt hat in Südſlawien ein Angebot für die Errichtung einer Kabel⸗Aktien⸗Geſellſchaft geſtellt, die den ge⸗ ſamten Telephon betrieb auf 15—20 Jahre in Pacht nehmen und namentlich den Dienſt zwiſchen Südſlawien, Ungarn und andern weſteuropälſchen Staaten durchführen ſoll. Kapitalerhöhung des engliſchen Chemietruſis 9,25 Mill. Pfd. für Aufhanzwecke Der nunmehr vorliegende Abſchluß der Imperial Chemical Induſtries für 1928, deſſen wichtigſte Zahlen bereits gemeldet wurden, läßt erkennen, daß der Wert der Beteiligungen von 58,81 auf 68,5 Mill. Pfd. geſtiegen iſt. Hiervon ſtellen 59,42 Mill. Pfd. eigentliche Konzerngeſellſchaften dar. Die Vorſchüſſe der Konzerngeſellſchaften belaufen ſich auf 16,18 gegen 8,35 Mill. Pfd. im Vorjahr, während die Barbeſtände 1,25(i. V. 0,66) Mill. Pfd. betragen. Die Finanzlage iſt daher ziemlich angeſpannt. Die Rücklagen beltefen ſich auf insgeſamt 11(0,2) Mill. Pfd., wovon 5,58 Mill. Pfd. Kapitalreſerve und 2,47 Mill. Pfd. frete Reſerve darſtellen. Der Ueberſchuß von 2,5 Mill. Pfö. zuzüglich 0,5 Mill. Pfd. aus Gewinn wird einem Erneuerungsbeſtand zugeführt, aus dem künftig die Anforderungen aller Tochtergeſellſchaften befriedigt wer⸗ den ſollen. Der Urſprung der großen Rücklagenzuweiſungen iſt in er⸗ heblichem Maße in der Liquidation der Nobel Induſtries zu ſuchen, wodurch mehrere Mill. Pfd. frei wurden. Nach Abſchreibungen auf die betroffenen Betriebe ſowie der Gründungskoſten von 1,26 Mill. Pfd. Schuldobligationen verblieben 2,5 Mill. Pfd. für den Erneuerungs⸗ beſtand, 2,31 Mill. Pfd. für die Kapitalreſerve und 1 Mill. Pfd. für die freie Reſerve. Den Schuldnern von 2,89(0,75) Mill. Pfd. ſtehen Gläu⸗ biger von 2,10(0,85) Mill. Pfd. gegenüber. Für Neubauten im näch⸗ ſten Jahr wurden rund 8 Mill. Pfd. aufgeboten. Größere Ausgaben ſind noch für 1929 und 1930 zu gewärtigen. Die Stickſtoffbetriebe lieferten über 0,25 Mill. Tonnen. Die Nachfrage für Soda und Chlor hat beſonders von ſeiten der Kunſtſeideninduſtrie ſtark zugenommen. Die erſte Anlage zu Billing⸗ ham wurde ferttggeſtellt, die zweite wird demnächſt in Betrieb geſetzt und die dritte gegen Jahresende. Die Sprengſtoffabteilungen haben befriedigend gearbeitet, obwohl der Abſatz durch die Kriſe im Bergbau gelitten hat. Aus 75 Mill. Pfd. Sterl. Kapital ſind 17,83 Mill. Pfd. Sterl. Vor⸗ zugsaktien, 87,25 Mill. Pfd. Sterl. Stammaktien und 10,88 Mill. Pfd. Sterl. Nachzugsaktten, alſo insgeſamt 65,75(58,17) Mill. Pfo. Sterl. ausgegeben. Um das Bauprogramm zu finanzieren, ſoll das Kapital auf 95 Mill. Pfd. Sterl. heraufgeſetzt werden. Hiervon dürften bis zu 10 Mill. Pfd. Sterl. Vor zugs⸗ aktien ausgegeben werden. Wieviele einſtweilen ausgegeben wer⸗ den ſollen, dürfte erſt in der kommenden.⸗V. bekannt gegeben wer⸗ den, Einſtſveilen rechnet man aber nur mit der Ausgabe von etwa 9,25 Mill. Pfd. Sterl. jungen Aktien, die noch innerhalb der bisheri⸗ gen Kapitalgrenze lägen. Was will die 88. Farben in Wallſtreet? Der Newyorker Spezialkorreſpondent des Algemeen Handelsblas berichtet über den Beſuch führender Perſönlichkeiten der J. G. Farbeninduſtrie in den Vereinigten Staaten, daß trotz aller Bemühungen der Verwaltung, die Verhandlungen geheim zu halten, manches über die zur Erörterung gelangten Probleme bekannt geworden ſei. Schon ſeit Jahren wiſſe man in informierten Kreiſen, daß der Farbentruſt nicht nur wegen Verkaufes ſeiner Erzeugniſſe, ſondern vor allem wegen der Kapi⸗ talbeſchaffung ſtärkſtes Intereſſe am amerikaniſchen Markt habe. Es ſei bekannt, daß die J. G. Farbeninduſtrie vor einiger Zeit Vorbereitungen getroffen habe, um ihre Aktien offtztell an der New⸗ horker Börſe einzuführen. Der Entrüſtungsſturm, den dieſe von der ſſtattonal Cttybank eingeleiteten Transaktionsverhandlungen bei der amerikaniſchen chemiſchen Induſtrie auslöſten, machte dieſe Abſichten illuſortſch. Die J. G. Farbeninduſtrie beabſichtige nunmehr, nicht eigene Aktten in Newyork, ſondern Antetle ihrer ſchweizeriſchen Toch⸗ tergeſellſchaft einzuführen. In Verwaltungskreiſen der J. G. Farben⸗ induſtrie wünſche man, auf den Newyorker Markt zu kommen, um billigeres Geld zu erhalten. Der Beſuch der Führer des Far⸗ bentruſtes bezwecke die Plazierung eines Teiles des neuen Kapitals der ſchwetzeriſchen Holdinggeſellſchaft in Newyork. Allerdings dürfte es beſtimmt noch einige Zeit dauern, ehe dieſe Transaktion zuſtande kommt. Bei den Verlautbarungen über dite Kunſtſeidefabrika⸗ ttonspläne der J. G. Farbeninduſtrie in den Vereinigten Staa⸗ ten, wo ſie beſonders feine Kunſtſeidengarne auf den Markt zu brin⸗ gen beabſichtige, und bei Filmplänen könne es ſich vorläufig nur um Kombinationen handeln. Ebenſo ſtehe feſt, daß die Beſprechungen mit den Vertretern der Synthetis Nitrogen Products Corporation die Ausdehnung der amerikaniſchen Stickſtoffinter⸗ eſſen der J. G. Farbeninduſtrie zum Ziele hatten. * Bankenverſchmelzung in Frankfurt. Zwiſchen der Deut⸗ ſchen Effekten⸗ und Wechſelbanuk und der Deut⸗ ſchen Vereinsbank ſchweben ſeit einiger Zeit, wie die „Fr..“ erfährt, Verhandlungen, die eine Zuſammenlegung der beiden Betriebe zum Ziele haben. Die Beſprechungen ſeien indeſſen noch nicht ſo weit gediehen, daß in den un⸗ mittelbar bei beiden Häuſern bevorſtehenden Bllanz⸗ ſitzungen den jeweiligen Aufſichtsräten bereits konkrete Vorſchläge vorgelegt werden könnten. Dem genannten Blatt zufolge ſoll indeſſen die Deutſche Vereinsbank in die Deutſche Effekten⸗ u. Wechſelbank übergehen, und damit werds der erſtern die Durchführung des lange erwogenen Planes, eine eigene Niederlaſſung in Berlin zu errichten, erſpart, während die Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank von der be⸗ abſichtigten Vereinigung eine günſtigere Ausnutzung der vor⸗ handenen Subſtanz und ihrer bereits in Berlin entwickelten Niederlaſſung erwartet. Die Deutſche Effekten⸗ und Wechſel⸗ bank arbeitet mit einem Aktienkapital von 10 Mill. I bei 2 Mill. 4 Reſerven. Das Kapital der Deutſchen Vereins⸗ bank, die eine Kommanditgeſellſchaft auf Aktien iſt, beträgt 9 Mill. 1, die Reſerven enthalten 500 000 4. Der beſonders Vorteil des Zuſammenſchluſſes wird vor allem in der Aus⸗ wertung des Kontokorrent⸗ und des Auslandgeſchäfts liegen. * Wiederum Dividendenſteigerung der Adolf Speck., Zucker⸗ warenfabrik in Karlsruhe(Baden) Reingewinn wird eine von 8 euf 10 v. H. erhöhte Divi⸗ dende beantragt; die Dividende für 1926 betrug bekanntlich erſt 6 v. H. Der 18 0 konnte in 1928 wiederum e werden und auch im neuen Jahre ſei der Geſchäſtsgang bis fetzt fehr be⸗ friedigend geweſen. Sektkellerei Wachenheim AG., Wachenheim.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Einſchl. 32 018„ Vortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 70 409 4, die Dividendenzahlung wird mit 8 v. H. wieder aufgenommen. Im Johre 1926 wurden bekanntlich aus 75 827„ Reingewinn ebenfalls 8 v. H. Dividende gezahlt. Nach dem Bericht habe man einen befeiedigenden Abſatz erzielt. In der Bilanz erſcheinen u. a. Debitoren mit 415 580(884 701) 4, Vorräte mit 392 566(590 989) 4, Kreditoren mit 417 871(625 614). Die Aus⸗ ſichten für das laufende Jahr ſeien nicht günſtig. HV. am 17. April in Stuttgart. 1 Schloßhotel Heidelberg As. Der Aufſichtsrat ſchlüägt wieber 8 v. H. Dividende vor. 8 5 Beton- und Monierbau Ach.— 12(10) v. H. Dividende. Der auf den 7. Mai einberufenen o. GV. der Beton⸗ und Monierbau AG., Berlin, wird die Verteilung einer Dividende von 12 v. H. (i. V. 10 v..) vorgeſchlagen werden. Die deulſchen Spareinlagen Ende Februar Ende Februar d. J. belief ſich der Stand der Spareinlagen bei den deutſchen Sparkoſſen auf 7652,4 Mill.„ gegen 7413,9 Mill.& Ende Januar 1929. Die Erhöhung beträgt fomit 238,5 Mill. J. Im einzelnen betragen Einzahlungen 570,5(davon aus Aufwertung 6,4) Mall.„ und aus Zinsgutſchriften 44 Mill./ und die Auszah⸗ lungen 331,4 Mill.„/. Die Scheck⸗, Glro⸗, Konto⸗Korrent⸗ und n ſtellen ſich Ende Februar auf 1520,5 Mill. gegen 1458,5 Mill. Ende Januar d. J. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Frübver en notierten Pfunde gegen 5 5 Nem- ert 485,25 485[ chweiz 28, 25,21 Stockheim. 18,7 18,17 Paris 124.19 17. dolland.. 12,0 12,09 Nadrißd 32.24 82,49 Brüſſel... 83,4 84, Osle. 1,19 18,19 5 Mailand 92.75] 92,760 Kopenhagen 18, 21 18,21 1 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 4210 und Pfunde mit 2047,— gehandelt * Weinverſteigerung Leiſtabt. Das Weinaufgebot des Winzer⸗ vereins Leiſtadt hatte auch am 8. April wieder unter den ungünſtigen Berhältniſſen am Weinmarkt zu leiden, die offenbar noch keine Beſſe⸗ rung zu verzeichnen haben. Trotz guten Beſuches erreichten die Ge⸗ bote nicht die von den Erzeugern erwartete Höhe. Wegen Minder⸗ gebots mußten daher 19 Nummern zurückgezogen werden. Insgeſamt wurden 38 Stück und zwei Halbſtück 1927er Weißweine und 2 500 Liter 1928er Rotweine zur Verſteigerung gebracht. Die erzielten Rotwein wurden 770„ geboten. Der Wein wurde zurückgezogen. * Weinverſteigerung Bab Dürkheim, 5. Artl. Im Verband der Naturweinverſteigerer ließ heute die Winzer vereinigung Friedels heim 9 Stück und 22 Halbſtück 1928er Weißwein und 6000 Liter Rotwein des gleichen Jahrganges zur BVerſteiger ung bringen. Das Ausgebot nahm einen überraſchend ſchnellen Verlauf, ſodaß die einzelnen Nummern anſehnlichen Preiſen abgenommen wurden. Von zwei Nummern 8 die anfänglich zurückgezogen worden waren, konnte ſpäter eine Nummer frethändig verkauft wer⸗ den. Es wurden für 1928er Weißwein erzielt 1310 bis 1880 4 ſe 1000 Diter, für Rotwein 800 4 je 1000 Liter. * Weinverſteigerung in Deidesheim. Am 9. April ließ der Win⸗ zerverein Deidesheim im eigenen Hauſe 15 Stück und 18 Halbſtück 1927er Weißweine zum Ausgebot bringen. Trotzdem der Jahrgang 1927 bei vorangegangenen Verſteigerungen gegenüber dem Jahrgang 1928 in der Bewertung etwas zurücktreten mußte, wurden die Weine bei der geſtrigen Verſteigerung mit Ausnahme einer einzigen Num⸗ mer zu hohen Preiſen abgenommen. 1000 Etter koſteteten 1290 bis 2810 A. Hamburgs Seeſchiffsverkehr. Im Monat März ſind im Ham⸗ burger Hafen ſeewärts zu Handelszwecken 899(im Vormonat 668) Seeſchtffe mit 1 605 845(1 806 981) NRT. angekommen, von denen 421(906) Schiffe mit 692 258(582 255) NRT. die deutſche Flagge führten. Abgegangen ſiud zu gleichen Zwecken ſee⸗ wärts 973(672) Seeſchiffe mit 1661 713(1252 475) NR T. Hiervon 1 481(811) Schiffe mit 718 780(551 283) NRT. die deutſche a g ge. 5 Aus 37 192(i. B. 30 191) 4 Preiſe bewegten ſich für Weißwein zwiſchen 810 und 1350„ Für N * 11 * 0 * Mittwoch, den 10. Aprit 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgade 7. Seite. Nr. 164 Sportliche Fußball im Kreis Südheſſen Der Oſterbetrieb im Kreiſe war recht rege. Größere Reiſen der Vereine, wie man ſie ſonſt an Jahren ſah, gab es nicht, man be⸗ Ichränkte ſich auf kleinere„Ausflüge“ in die benachbarten Kreiſe oder Holte ſich ſtarbe Gegner. Olympia Worms verpflichtete ſich den Hermannia Frankfurt“. Die Gäſte entpuppten ſich als kpielſtarker Gegner. Vom Anſpiel weg ſitzen ſie auch ſchon vor dem Tor der Einheimiſchen und erzielen die Führung. Dann kommt Worms etwas auf, erringt nach ſchönem Durchſpiel den Aus ich und kurz vor der Halbzeit auch die Führung. Gleich nach Wiederbeginn kaun Frankfurt ausgleichen, muß aber infolge eines Elſmeters wie⸗ derum den Wormſern die Führung überlaſſen. Nach wechſelvollem Werlauf endete das Spiel:4, was dem Spielverlauf entſpricht. Eben⸗ falls Frantbfurter Beſuch hatte der Sp. V. Pfeö ders heim, der lich bie Mannſchaft von Welß⸗ blau Frankfurt heranholte. Aber öieſes Spiel bedentete ein Mißgriff, denn man ſah ein Spiel zuhne fede Technik und Syſtem. Daß aber dennoch ein 818 erzielt wer⸗ den konnte verdanken die Frankfurter lediglich der Unentſchloſſenheit wind Schußunſicherheit der Pfſeddersheimer. Normannia Pfiff ligbeim kreuzte mit dem FV. Biblis die Klingen. Beide Vereine ſtanden ſich erſt einige Wochen vorher im Verbandsſpiele gegenüber, wo die Bibliſer noch einen Sieg landen konnten. D Diesmal gvaren oe Platzbeſitzer mit 818 ſiegreich. Pfiffligheim bot die beſſere Geſamtleiſtung und war jederzeit überlegen. Bei Biblis merkt man ein Rückgang an. Gefallen konnteßt nur die beiden Verteidiger. Der fs. Lampertheim war der einzige Verein, der eine größere Reiſe unternahm, und zwar führte ihn der Weg in den Taunus zu dem FC. Okriftl. Aber das dort ausgetragene Spiel ſollte dem Verein keine Lorbeeren bringen; mit 076 mußte er ſich geſchlagen be⸗ dennen. Der andere Lampertheimer Vertreter, Olympia Lam ⸗ pertbeim trat der Amtettia Viernheim auf eigenem Platze gegenüber und konnte nach durchweg überlegenem Spiel mit 879 die Oberhand behalten. Ein großes Programm wickelte der VfR. Bürſtadt ab, der an beiden Oſtertagen Spielbetrieb hatte. Am 2. Tage weilte die Mannſchaft in Ecken heim und konnte nach fehr fairem Spiel ein 318 erzwingen. Tags darauf trat die Mannſchaft zu Hauſe dem neugebackenen A⸗Meiſter Hofheim gegenüber. Die Hofheimer, die dem Gegner energtiſchen Widerſtand entgegenſetzten verloren knapp mit 221. In Worms trafen ſich die beiden Anwärter auf oe Meiſterſchaft im entſcheidenden Spiel. Beide Vereine wären punktgleich, nur mit dem Unterſchiede, daß bie Wormſer mit einem Spiel im Rückſtande waren. Gelingt den Wormfern ein Steg, dann ſind ſie Metſter. Die Erwartungen waren damit erfüllt, einen großen Kampf zu erleben. Nundſchau Aber leider verlor infolge der Wichtigkeit des Spieles das Spiel ſelbſt an Schönheit und Fairniß. Auf beiden Seiten wurde ſehr viel gefündigt, der Unpartetiſche hätte forſcher durchgreifen müffen. Der Platzverweis von Neumeiſter war berechtigt. Mit dem Anſpiel der Gäſte entwickelte ſich ein wechſelvolles Spiel. Aber die Spieler ſind noch zu aufgeregt, langſam macht ſich eine Ueberlegenheit von Worms bemerkbar. Die Bemühungen verliefen jedoch ergebnislos. Auch Lorſch findet ſich nun beſſer, aber der Mittelläufer hatte einen beſon⸗ ders ſchwachen Tag, ſodaß auch hier Erfolge ausblieben. Torlos geht es in die Pauſe. Gleich nach Wiederanſpiel kommen die Einheimiſchen zum erſten Erfolg. Lorſch iſt etwas verblüfft, ſetzt aber dann dem Gegner ſtark zu, der mit der geſamten Mannſchaft verteidigt. Gren⸗ zenloſes Pech verfolgt die Lorſcher, die trotz der großen Ueberlegenheit nichts erzielen. Kurz vor Schluß unternimmt der Halbrechte von Worms einen Durchbruch, umſpielt ote aufgerückte Verteidigung und erzielt das 2. Tor. Damit war das Schickfal von Lorſch beſiegelt und Worms iſt Meiſter. Ein ebenſo wichtiges Spiel gab es in Forchheim wo der Platz⸗ verein den Sp.⸗V. Pfedbdersheim empfing. Gelingt es den letzteren ein Sieg zu erkämpfen, dann hätte man ebenfalls noch Aus⸗ ſicht auf Punktegleichheit mit Horchhetm. Aber dieſe Hoffnungen wur⸗ Hen zu Grabe getragen. von den Gäſten ſtand, mußte man doch eine:2 Niederlage einſtecken. Recht glücklich kämpfte der Vf. Zampertheim in Pfifflig⸗ heim. Obwohl die Mannſchaft zahlreichen Erſatz aufzuwetſen hatte, verſtand ſie es die Torchancen auszunutzen Schon den Beginn ſieht Lampertheim in Führung. Ein Elfmeter wird zum zweiten Treſſer verwandelt. Pfiffligheim kommt etwas in Schwung und ſetzt ein Tor entgegen. Durch d‚ieſen Sieg hatt ſich Lampertheim den Verbleib in der Kreisliga geſtchert. Ein zahmes Spiel gab es in Bürſtabt zwiſchen dem Platzverein und Biblis. Nach mäßigen Leiſtungen beiderſeits trennte man ſich:1. Das Spiel war ſehr fair. Oly m⸗ pia Lampertheim weilte in Rheinau und holte ſich einen ſicheren:2 Sieg. Fr. Ein Box ⸗ Skandal Gennaro war beſtochen Der Titelkampf um die Fliegengewichts⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem Franzoſen Pladner und dem Amerikaner Genarsp, der be⸗ kanntlich von Pladner, dem anerkannten Herausforderer bereits nach 30 Sekunden durch Niederſchlag gewonnen worden war, hat eine ganz ſenſattonelle Vorgeſchichte. Es hat ſich nämlich herausgeſtellt, daß Pladner bis zum Meiſterſchaftstag das vorgeſchriebene Gewicht von 51 Kilogramm nicht erreicht hatte, er alſo auf mußte. Die große Chance wollte ſich nun 98 ſein Manager Louts de Der Ffünlahrsputz beginnt Aalen L Nah men Sie: „ Labor-fae. Für Nabe sie werden wie neu fir Alber, Messing und Hctel Vino, das Beste Für Aristall. Kristalline en far Are Böddog- tete Stennauge r und Blocker Jun Abstauben: 5e sse eg, Möbelpinsel u. Roß. haarwedel. Radio- Grammo- Dr. Poxzellane, Möbel, Relch illustri 18. April 1929 Sammlungen Wertheimer und König TEPPICH E 17. April 1929 Sammlung v. Elzel und Nachlaß; . Carl F. Stiebel ostaslatische Kunst: Neramik, Plastik Ehines, u. lapan. Gemälde. Ausstellung 13.13. April 1929 Fahencen, Sobelins 8 1 Edd erte Kataloge. phon- u. Lampenschirm Bürsten fir Aummium Abrazo, unerreicht Fir an ferd. Ar ute vr. 0 Hugo Nelbing Ffankturt a.., Bockenheimer Landstr. 8 für Ire Messer: Ar tires Nr. 90 Das piaße Jperialgeschft mit den bilngen preisen 7 Spezlallst für Fruchleldende und Lelbhinden Mannheim, Kalserring 48. 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Nachdem Pladner die Weltmeiſterſchaft exrungen hatte, wurde Dickſon von den Amerikanern in die Enge getrieben, indem ſie mit Veröffentlichung der ſonderbaren Begleitumſtände drohten, falls nicht ein Revanchekampf zuſtande käme. Dieſer ſteigt nun bekanntlich am 18. April. Es wäre aber trotzdem angebracht, wenn die JBu gegen dieſe ſkandallöſen Vorgänge etwas unter⸗ nehmen würde. Fußball Nachklänge zum Fußball⸗Länderſpiel Oeſterreich—Fialten Italien verübelt Oeſterreich den Sieg Am vergangenen Sonntag iſt in Berlin ein öſterreichiſch⸗kallent⸗ ſches Fuß ballſpiel ausgetragen worden, das den Oeſterreichern einen glänzenden Sieg eintrug, obwohl der engliſche Schiedsrichter die Italtener offenbar begünſtigte und dieſe ihre Niederlage durch ein höchſt unfatres Spiel zu reparieren ſuchten. Es kam ſowett, daß nicht weniger als vier öſterreichiſche Spieler durch die Italiener ves⸗ letzt wurden. Bezeichnend iſt, daß dieſe italteniſche Fußballniederlage in Rom zu einem politiſchen Ereignis geſtempelt wird. Die ita⸗ lieniſche Preſſe ergeht ſich in wilden Betrachtungen. Ss ſchreldt u. a. das„Giornale'talia“, Wien habe auf polltiſchem Gebiet einen neuen Beweis ſeines Haſſes gegen Italten erbracht. Oeſterreich brauche die Hilfe Italiens. Italien aber werde ſeine„vornehme Haltung“ ſich überlegen und ſeine aus dem Sieg erworbenen Rechte geltend machen. Damit nicht genug, hat der italteniſche Botſchafter nach einer Meldung des„Lokal⸗Anzeigers“ aus Rom einen ſchrift⸗ lichen Proteſt an die öſterreichiſche Regierung gerichtet. Tennis Englands Davis⸗Cupmannſchaſt Der tſchechiſche Berufsſpieler⸗Beltmeiſter Karel Koeln bieſer Tage nach England abgereiſt, um wie im vorigen Fahre big britiſchen Spieler auf die kommenden Dauispokal⸗Wettkämpfe vorzuw⸗ beretten. An den in Wimbledon ſtattfindenden Auswahlſpielen werden u. a. Sharpe, Oltffe, Auſtin, Gregory, Collins und Higgs, ſalls deßen Fußnerletzung bald behoben iſt, teilnehmen. Später wer⸗ den natürlich auch noch andere Spieler wie bas berühmte Doppelpaar Crole Rees Eames zum Training herangezogen werden. ingebote Knaben-Sehlllerhemden aus gestreiſtem Zephir, Lànge 60 em .58 8. Seite? Nr. 104 Mittwoch, den 10. April 1929 Anſchuldig auf der Teufels Die Partſer Preſſe berichtet über den dramatiſchen Ab⸗ ſchluß einer Spionageaffäre, die auf die franzöſiſche Militär⸗ gerichtsbarkeit ein bezeichnendes Licht wirft. In dem franzö⸗ ſiſchen Hafen Le Havre ſtieg Anfang dieſer Woche ein früherer Perückenmacher aus Marſeille an das Land, der im Jahre 191i; in Ketten als lebenslänglicher Sträfling nach der Teufelsinſel, der berüchtigten franzöſiſchen Strafkolonfe, be⸗ fördert worden war. Er war wegen Landesverrates verurteilt worden. Bei ſeiner Rückkehr war er ein freier Mann, nachdem ihn der höchſte franzöſiſche Gerichtshof im Wiederaufnahmeverfahren freigeſprochen hatte, Elf Jahre hatte er unſchuldig auf der Teufelsinſel zugebracht. Henri Bellon— ſo heißt dieſes Opfer der franzöſiſchen Militärgerichtsbarkeit— ſteht im Mittelpunkt eines Dramas, das in manchen Punkten der bekannten Affäre des Haupt⸗ manns Dreyfus gleicht, nur daß die Rechtfertigung Bellons einem Zufall zuzuſchreiben iſt. Im übrigen zeigt aber auch dieſer moderne Fall die Irrungen und Wirrungen der fran⸗ öbſiſchen Juſtiz in voller Deutlichkeit. Bellon wurde im Herbſt 1914 nach einer ſchweren Ver⸗ wundung als dauernd dienſtunfähig aus dem Heere entlaſſen. Alsbald nach ſeiner Heilung nahm er ſeinen Beruf als Pexücckenmacher wieder auf. Eine Geſchäftsreiſe führte ihn nach Genf, wo er Haarnetze einkaufen wollte. Dort traf er einen naturaliſtierten Amerikaner namens Stanley Mit⸗ che l I, einen Polen von Geburt, der in der Schweiz im Dienſte der franzöſiſchen Spionage tätig war. Bellon war ſeinem neuen Bekannten bei der Abfaſſung der Berichte in franzöſiſcher Sprache behilflich, Dies währte ein paar Tage, bis Mitchell ganz unverwartet von der Genfer Polizei als ausländiſcher Spion verhaftet und über die Grenze gebracht würde. Er begab ſich nach Paris, wo er dem Chef des Spionagebtenſtes berichtete, Bellon habe ihn bei der Schwei⸗ zer Behörde angezeigt. Bei ſeiner Rückkehr nach Frankreich wurde Bellon verhaftet und wegen Kriegsverrates in Marſeille vor ein Kriegsgericht geſtellt, Mitchell trat als Zeuge gegen ihn auf. Die Ausſage ſtützte ſich auf reine Vermutungen und war in keiner Weiſe begründet. Bellon beteuerte ſeine Unſchuld, wurde aber ohne weiteres auf die eine Zeugenausſage hin zu lebenslänglichem Aufenthalt auf der Teufelsinſel verurteilt. Ende 1915 mußte er die Fahrt nach der berüchtigten Strafkolonie antreten. Bellon ergab ſich zunächſt nicht in ſein Schickſal. Er wandte ſich mit Briefen und Eingaben an das Parlament und an die Liga für Menſchenrechte. Hunderte von Schreiben wanderten von der Teufelsinſel nach Frankreich, Es gelang Bellon auch, Intereſſe für ſeinen Fall zu erwecken. Aber er erreichte nichts. Der Kriegsminiſter weigerte ſich ſtandhaft, ein Wiederauf⸗ nahmeverfahren zu beantragen. So glaubte Bellon ſchließlich, daß ſein Schickſal beſiegelt ſel. Jahre vergingen. Deutſchland Schllda bei ber Reichspoſt Man lächelt über den bekannten Streich der Schilödbürger, die ein Haus bauten und die Fenſter vergaßen. Ein ähnliches Stückchen hat man ſich 1939 in Uſingen i. T. geleiſtet. Ein ſchmuckes Poſtamt nebſt Jernamt und Selbſtanſchlußamt hat das Städtchen erhalten; nur eins hatte man vergeſſen. Bei der Einweihung mußte man feſtſtellen, daß das Poſtamt ke i⸗ nen einzigen Briefkaſten hatte. Ein Fall, der wohl ein⸗ zig daſteht. Köln die Stadt ber häufigſteu Einbrüche Die Stadt Köln kaun nach den neueſten ſtatiſttſchen Er⸗ Hebungen den zweifelhaften Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, die Stadt der häufigſten Einbrüche zu ſein. Bei einer Beſprechung der Vertreter der großen Verſicherungs⸗ geſellſchaften in Köln wurde dem„Vorwärts“ zufolge feſt⸗ gestellt, daß die Unſicherheit in Köln in auffallender Weiſe gegenüber den anderen Städten zunimmt. Die Geſamtsahl der Ginbrüche beträgt im Jahr, ſoweit Verſicherungsfälle in Frage kommen, weit über 1000. Der Spitzenverband der Perxſicherungsgeſellſchaften ſtellte auf Grund ſorgfältiger Er⸗ Mittlungen feſt, daß in keiner anderen deutſchen Stadt im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ſich ſo viele Einbrüche er⸗ eigneten, wie gerade in der rheintſchen Metropole. Es wird deshalb erwogen, die Verſicherungsprämie gegen Einbruchs⸗ disbſtähle in Köln um 50 Prozent zu er höhen. Zum Unfall des Kunſtfliegers Fieſeler Nach der Darſtellung des Kunſtfliegers Fieſeler iſt ſein Unfall am Samstag darauf zurückzuführen, daß nach der Beobachtung eines Vertreters der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, die Querruder des Flugzeugs, als es in einer Höhe von 30 Metern eine Geſchwindigkeit von 170 Kilometer Erreicht hatte, geflattert haben. Dieſe Schwingungen haben ſich auf die Flächen übertragen und eine Flatterwirkung von etwa 25 Zim. hervorgerufen. Dieſe Flatterwirkungen ſind eine bisher von der Wiſſenſchaft noch unerforſchte Erſchel⸗ Kung und nicht etwa auf einen Konſtruktionsfehler zurück⸗ auführen. Infolge der Flatterwirkungen brachen die Quer⸗ ruder des Flugzeugs. Fieſeler ſtoppte den Motor ſofort ab und zog die Maſchine leicht an, ſodaß die Flatterbewegungen aufhörten. Um nicht in eine vor ihm liegende Chauſſee⸗ baumreihe zu raſen, machte der Flieger eine Kurve, bei der die Querſteuerwirkung ausblteb, ſodaß er die Maſchine mit rechtshängender Fläche nach vorn in den Boden werfen mußte. Die Querruder ſind von der Luftpolizei ſofort unterſucht und beſchlagnahmt worden. Eine zweite Maſchine iſt für Fieſeler bereits wieder im Bau und wird innerhalb der nächſten 14 Tage fertig werden. Fleſeler dürfte nach Ausſage von Aerzten in drei bis vier Wochen wieder hergeſtellt ſein. Ozeanflug Deutſchland Bolivien Am Sonntag nachmittag trafen in Hamburg mit dem Dampfer„General Belgrano“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linte die beiden bolivianiſchen Hauptleute Luizaga und Vas⸗ guet ein, zwei Fliegerofftziere, die bereits in allernächſter Zeit einen Etappenflug pon Berlin nach La Paz unternehmen mollen. Die Piloten, die durch hieſige Konſulatsbeamte und Vertreter der Juftfahrt empfangen wurdey, merden ſich nach kunzem Aufenthalt über Berlin nach Deſſau begeben, io ſle Eu dreimetoriges Junkersflugzeug zu haufen und die Prohe⸗ Stein ins Rollen. Abends in ſeiner elenden Da brachte der Zufall den Im Herbſt 1925 ſaß Bellon eines Hütte und las in einer Pariſer Zeitung, die mehrere Monate alt wax. Ein Prozeßbericht feſſelte ſeine Aufmerkſamkeit, weil ſeine Augen zufällig auf einen bekannten Namen gefallen wa⸗ ren. Der Sache nach hatte der Prozeß mit ſeinem eigenen Fall nicht das geringſte zu tun. Angeklagter war ein Pariſer Kommiſſionär namens Tiſſier, der einen Buchmacher im Kel⸗ ler ſeiner Wohnung mitten in Paris ermordet hatte. Die Leiche des Ermordeten war dann nach dem Boulogner Wäld⸗ chen geſchafft worden. Die Unterſuchung hatte da zerbrechen in allen Punkten aufgeklärt. Ungewiß blieb nur, wie die Leiche aus dem Keller nach dem Wäldchen vor den Toren von Paris befördert worden war. An dieſem kritiſchen Punkte tauchte Stanley Mitchell, dem der Sträfling auf der Teufelsinſel ſeine Verurteilung zuzu⸗ ſchreiben hatte, in dem Prozeß auf, Er erſchien ungeladen vor Gericht und ſagte aus, daß er geſehen habe, wie der An⸗ geklagte die Leiche auf einem Handwagen durch das Wäldchen fuhr. Nach ſeiner Erzählung war er am Tage vorher aus dem Gefängnis entlaſſen worden, hatte den Abend in dem Montmartre⸗Viertel zugebracht und war dann nach dem Wäld⸗ chen gegangen, um dort zu ſchlafen. Bei ſeinem Erwachen wollte er dann am frühen Morgen den Angeklagten mit dem Handwagen geſehen haben. Der Sträfling auf der Teufelsinſel erſah aus dem Pro⸗ zeßbericht, daß der Mann, der als Kronzeuge gegen ihn auf⸗ getreten war, inzwiſchen wiederholt mit dem Gefängnis Be⸗ kanntſchaft gemacht hatte. Er war ein alter Bekannter der Polizei und als er in dem Prozeß ausſagte, ſchwebte gerade ein Ausweiſungsverfahren gegen ihn. Vor Gericht machte er einen ſo ungünſtigen und unglaubwürdigen Eindruck, daß der Vorſitzende ihn aus dem Saale wies, Ein paar Monate ſpäter wurde Mitchell dann tatſächlich ausgewieſen. Der Sträfling auf der Teufelsinſel nahm auf Grund des Prozeßerichts ſofort den Kampf um die Freiheit wieder auf. Diesmal mit Erfolg. Die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen war in der Zwiſchenzeit ſo ſehr erſchüttert worden, daß die Wiederaufnahme des Verfahrens beſchloſſen wurde. Der Fall wurde im Jahre 1926 vor einem Zivilgericht von neuem an⸗ hängig gemacht. Es dauerte daun immer noch zwei Jahre, bis die Repiſionsverhandlung eröffnet wurde. Dann aber ging es raſch. Der Staatsanwalt erklärte ſelbſt, daß ein Ju⸗ ſtizirrtum begangen worden ſei und der Angeklage wurde fretgeſprochen, während er noch auf der Teufelsinſel ſaß. Man gewährte ihm einen Schadenerſatz in der Höhe von 800 Mark. Da er für ſeine Frau, die ihm nach der Strafkolonie gefolgt war, die Reiſekoſten mit dieſer Summe nicht auch be⸗ ſtreiten konnte, ſo hat er den heimiſchen Boden zunächſt allein betreten. flüge durchzuführen gedenken. Die beiden eingetroffenen Offiziere ſind die tüchtigſten Piloten Boliviens.&. daga hat in Deutſchland, Vasquez in den Vereinigten Staaten ſeine Ausbildung genoſſen, beide zeichnen ſich durch große Zuver⸗ läſſigkeit aus und haben iusbeſondere ihre Befähigung für Langſtrecken⸗ und Nachtflüge bewieſen. Die Durchführung des, nunmehr der Verwirklichung nahegebrachten Fluges war bereits im vergangenen Sommer geplant, ſcheiterte jedoch an mangelnden finanziellen Hilfsmitteln. Erſt nachdem durch lebhafte Preſſepropaganda die nötige Stimmung geſchaffen war, konnten durch eine Volksſammlung binnen kurzer Zeit die nötigen Mittel zuſammengebracht werden. Außer der bolivianiſchen Regierung haben ſich vor allem auch deutſche Kaufleute und der Geſandte in La Paz Dr. Marckwald leb⸗ haft für die Sache intereſſiert. Es wurde vor allem geltend gemacht, daß es ſich nicht um einen Rekordflug handeln ſolle, ſondern, unter möglichſter Gewähr für ein Gelingen, um den Verſuch, eine dauernde Luftverbindung unter den beiden be⸗ freundeten Nationen ins Leben zu rufen. Der Flug wird aus dieſem Grunde in Etappen durchgeführt. Nach dem Start in Berlin ſind Zwiſchenlandungen in Sevilla, Britiſch⸗Natal und Rio de Janeiro vorgeſehen, der geſamte Weg beträgt etwa 12 000 Kilometer. Von dem Erfolg wird es abhängen, ob ein ſolcher Flugverkehr zwiſchen Deutſchland und Bolipfen mög⸗ lich iſt, gegebenenfalls ſollen auch andere fſüdamerikaniſche Staaten für das Profekt intereſſiert werden. 7000 Mart in der Zigarrenkiſte Um die Erſparniſſe vieler mühevoller Arbeitsfahre be⸗ ſtohlen wurde die 70 Jahre alte Zeitungsausträgerin Eliſe H. in der Prinz⸗Handjery⸗Straße zu Neukölln. Die alte Frau, die dort im Erdgeſchoß am Hof ein Stübchen bewohnt, mar am Oſterſonntag von 6 bis 11 Uhr vormittags ihrer Arbeit nachgegangen. Als ſte heimkehrte, fand ſie alle Be⸗ hältniſſe ihrer Wohnung durchwühlt. Es war den Dieben nicht ſchwer gefallen, ſich Eingang zu verſchaffen, weil die Tür nicht beſonders geſichert war. Ohne Zweifel ſind die Ein⸗ brecher Leute, die davon wußten, daß Frau H. einiges Geld für ihre alten Tage geſpart hatte. Im Küchenſchrauk fanden ſte eine Zigarrenkiſte, die 7000 Mark in ver⸗ ſchiedenen Scheinen enthielt. In einem Kommoden⸗ fach entdeckten ſie dann noch 100 Mark in Silber, die ſie ebenfalls mitnahmen, dazu eine Halskette mit einem goldenen Medaillon und einen mattgoldenen Damenring mit einem grünen und zwei weißen Steinen. Die betagte Frau, die vor dem Nichts ſteht, iſt durch den Diebſtahl völlig zuſammen⸗ gebrochen. Schweiz Ein Fall religibſen Wahnſinns Ein merkwürdiger Fall religiöſen Wahnſtuns hat ſich in einem kleinen Gehöft bei dem Schweizer Luftkurort Saan⸗ möſer abgeſpielt. Am 20. März verſchwand der unverhel⸗ ratete Hofbeſttzer EChriſtian Saaflaub von ſeinem Gehßft. Die Nachbarn merkten das Verſchwinden erſt durch das Brüllen des hungrig gewordenen Vlehs. Chriſtian Saaflaub befand ſich eine Woche ſpäter im ſchwerverletzten Zuſtande in einem Krankenhaus in Saanmböſer. Es hat ſich folgendes begeben: Sgaflauß hielt es für nötig, beim Herannahen des Ofterfeſtes zu faſten. fang ngahrungslos im Geiirge umher Am 8. März wurde er von dem Bibelwort Matthäus 5, Vers ga, ergriffen. Das Er nielteß ſein Woßſhaus und irrte neun Taat l Wenn deine rechte Hand dich ärgert, ſo haue ſie Wort lautet: ab und wirf ſte von dir. Saaflaub hieb ſich nun nicht die rechte, wohl aber die linke Hand oberhalb des Handgelenks ab und ktrrte dann noch einen Tag ſo umher. Erſt abends begab er ſich zu Bekannten, die die Polizei und den Arzt herbet⸗ ſchafften. Frankreich Granuatenexploſion am Dpuaumont Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Douaumont. Zwölf Gymnaſtaſten aus Lille beſuchten unter Führung des geiſtlichen Seminardirektors Belle während der Oſtertage das Schlachtfeld, um au der ach verſtreuten Gebeinen teilzunehmen, r geübten Sitte gemäß zündeten ſie vor dem Schlafengehen zu Ehren der Toten in einem alten Granatloch ein Feuer an. Als ſie dieſes unter Abſingen von religibſen Liedern umſtanden, flog eine unter der Erde befindliche Granate infolge der Hitze in die Juft. Pfarrer Belle wurde von der Granate zerriſſen. Ein Schüler ſtarb während des Transports nach einer in der Nähe gelegenen Baracke, zwei andere Schitler wurden ſchwer verletzt nach Verdun gebracht. Sechs andere Schüler wurden leichter verletzt. Amerika Meutererei auf hoßer Ser Nach einer Meldung aus Newyork wurd⸗ die Pri⸗ vatfacht des Newyorker Milltonärs Loland Roß führer, los mit vollen Segeln in der Nähe der New⸗Jerſeyer⸗Felſen von einem Küſtenkutter geſichtet. Als man an Bord kam, fand man pier Matroſen der Mannſchaft ſinulos betrunken in der Kabine ltegen. In den Kapitänsräumen und auf Deck waren Blutſpuren ſichtbar. Offenbar hat die Manuſchaft ge⸗ meutert, den Kapitän ermordet und über Bord gewor⸗ fen und dann das Schiffslog vernichtet. Die Jacht des Mil⸗ lionärs hatte in den letzten Wochen eine Kreuzfahrt im Süd⸗ atlanttik gemacht. Angeblich ſoll Roß in Florida non Bord gegangen ſein, jedoch war über ſein Verbleiben bis zur Stunde nichts zu erfahren, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß er ebenfalls ein Opfer der Meuterei geworden iſt. Freche Zugräuber In sinem Zug, der von Jerſey City, einer Nachbar⸗ ſtadt New Vorks, nach den Seebädern an der Küſte von New Jerſey fährt, wurde Anfang dieſer Woche ein frecher Raub⸗ überfall verübt. Als der Zug kurz nach halb zehn Uhr abends eine Station verlaſſen hatte, trieben zwei junge Leute, mit vorgehaltenem Revolver den Zugführer und den Bremſer in eine Ecke. Währenddeſſen gingen vier andere junge Leute, ebenfalls mit Revolvern bewaffnet, von einem Abtell zum anderen und nahmen den Fahrgäſten alle Wert⸗ ſachen ab. Als der Zug nach vierminütiger Fahrt die nächſte Station erreichte, waren die Räuber mit ihrem Beutezug fertig. Sie verließen den Zug in aller Ruhe, beſtiegen ein Automobil, das für ſie bereitſtand, und entzogen ſich in dich⸗ tem Nebel jeder Verfolgung. Chile Nothilſe eines Hapagbdampfers beim Brande einer chileniſchen Stadt Am 10. Februar fiel die kleine nordchileniſche Stadt Caleta Buena einem furchtbaren Brandunglück völlig zum Opfer. Wie erſt jetzt im einzelnen bekannt wird, zeichneten ſich während dieſer Kataſtrophe Offiziere und Mannſchaft des damals gerade vor der Stadt ankernden Hapagdampfers„Adolf von Baeyer“ aus. Sofort nach Ausbruch des Feuers ſandte der Kapitän des deutſchen Schiffes drei Offiziere und 35 Mann der Beſatzung an Land mit der Weiſung, ſich den Behörden zur Verfügung zu ſtellen. Eine große Menge von Gegenſtänden wurde von den See⸗ leuten aus den brennenden Häuſern gerettet, und viele Ein⸗ wohner von Caleta Buena fanden an Bord des Dampfers eine Zufluchtsſtätte. In Vorausſicht der Notlage, die ſich für die obdachloſe Bevölkerung ergeben mußte, wurde an Bord des„Adolf von Baeyer“ die ganze Brandnacht hindurch Brot gebacken, das am nächſten Tage verteilt werden ſollte. Als der Kapitän beim Morgengrauen vom Polizeichef der Stadt um Nahrungsmittel gebeten wurde, konnte auf dieſe Weiſe eine bedeutende Menge Brot zur Verteilung übergeben werden. Ferner wurden am Tage nach dem Aus⸗ Hruch des Feuers mehrmals große Behälter mit Reis, Fleiſch, Kartoffeln, Fett, Käſe und Kaffee an Land gebracht. Bevor der Hapagdampfer am Abend Anker lichtete, übernahm er noch eine Anzahl Verletzter und Kranker, um ſie nach Jquſque zu transportieren. Die chlleniſche Regierung ließ der Hamburg Amerika Linie Dank und An⸗ erkennung für die aufopfernde Hilfs⸗ und Rettungstätig⸗ keit der Beſatzung ausſprechen. China Peking, Peping oder Peiping? Die chineſiſchen Nationaliſten haben ſofort nach ihrem großen Stege im Vorfahre den Namen der Hauptſtadt Peking in Pepingleigentlich richtiger: Peiping) umgewanbelt. Was es mit dieſer Namensumwandlung für eine Bewandtuis hat, darüber gibt die„Frkft. Ztg.“ mit folgender intereſſanten Er⸗ klärung Auskunft: Der alte Name der von den chineſtſchen Nationalitäten umgetauften Stadt hatte zwei Beſtandteile, nämlich erſtens pe loder richtiger Pei)= Norden und zwei⸗ tens king(ſprich richtiger dching)- Hauptſtadt. Der Titel „Hauptſtadt“ aber mußte nach dem Siege der Revolution aus dem Namen Pekings, pardon Pepings verſchwinden, er durfte nur noch Nanking ⸗ Hauptſtadt des Südens gelaſſen werden. So wurde Peking zu Peping oder noch richtiger Peiping Friede des Nordens loffenbar ſind die chineſiſchen Natlona⸗ liſten im Grund ihres Herzens trotz aller Bürgerkriege doch Pazfftſten). Die guten alten Chineſen werden natürlich für viele Generationen weiter unbekümmert Peking ſagen; aber wir wollen verſuchen, die Neuerung mitzumachen, dabei jedoch die goldene Mittellinie wählen, indem wir die umgenannte Stadt Peping und nicht Petping nennen. — — Herausgeber: Drucker und Verleger Drucksrel Or. gas Neue Mannlelmer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 8 2 Direktion Ferdinand Heime. „ Fur Fiſcher Perontwent Redafteuxe: Für Pott H. N. Meißner ton, Dr. der e Konmungſpalitit und Lololes Nichard Schöufeſder— ind Vermischtes Win Müller— Jandelsteil: Kurt Eimer— Gericht alles Uebrige Franz Kircher— Anzeiger Farah Faude, fänriich ie Daune 5 r N deren en e e Mittwoch, den 10. April 1929 Neue Mannheiwer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 164 Nach kurzem, schwerem Leiden verschied am 9. April mein lieber, guter Mann, der treu- besorgte Vater seines Kindes, mein lieber Bruder, unser Schwiegersohn, Schwager und Onkel Karl Maier Ingenieur kurz nach Vollendung seines 32. Lebensjahres Mannheim(Schafweide 81), Frankfurt, New Vork, den 10. April 1929 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna Maler geb. Schmidt Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 11. April, nachmittags 3½ Uhr statt ire Iodes-Anzeige Unser Beamter Herr Ingenieur Karl Maier ist heute nacht im Alter von nur 32 fahren nach kurzem, schwerem Kranksem verschieden Wir beklagen mit seinem viel zu frühen Ableben den Verlust eines treuen, stets von größtem Pflicht bewußtsein erfüllten Beamten Die Beam enschaft trauert um einen lieben Kollegen, der sich bei Allen größter Wertschätzung erfreute. Ein ehrendes Andenken bleibt ihm gesichert Ludwigshafen a. Rh., 9. April 1920 Direktion und Beamtenschalt der Plalzverke Altiengesellschalt T ble Dachbezeichnelen Atzie sind zur kessenärzilichen Täfigkeit bel Samtlichen Krenkenkassen peu zugelessen: Dr. Kapferer Fschstzt für Heut. u. Geschlediskrenkhelfen, Dönigen) Nepnheim. O 5. S. Plenken, Tel. 521 35 Dr. Klinckhmann Fscherzt fe Lungenkrenkneiten(g5nigen) NMennheim, Kaiselting 38, Tel. 0677 Dr. Lindauer prekt, Arzt, Nennbeim, L 14, 12, Tel. 330 7 Dr. Neifel Facherzi für Chirurgie NMenphem, Lemeysfr. 10, Tel. 297 44 (Frankenkassen-Kommissſon der Gesellschaft der Aerzte in Mannhelm 7 Emi (Priller ve BOTT, 10 + 2 2 Sten i Nähmaschinen Hober Posten 2u den allerbüligsten preisen. S108 Hidlta bel Tal. 27867 Karl Göiz J.1 Steinberg& Meyer. 0 7. 5, Heidelbergerſtraße in unserer Ha Essenfräger Alum. mit Gummiring 303 36 em Tortenplatte mu klein. Fehlern, mess. vern. Rend .35 Beachten Sie Waschkessel ie verzinki 3 50 ushalfabteilung jeder Kauf bei uns ist ein Vorteil für Sie Kaffeekanne Vase 14 em mit Charnler, 2½ Lr. 453 echt Kristoll, mit Schliff.33 Zwiebelbehälter Streuer 12 cn 5 mit kleinen Fehlern 353 edi Kristall, mit Schliff.85 Saletschüssel eg mit Rellefrond, 24 cm 753 Löffelblech Wasserkessel broun 32 cm, mit klelnen Fehlern 95 mit klelnen Fehlern, 6 em 25. 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Angebote ſind von den Bewerbern unter 7 der Einhetts⸗ und Geſamtpreiſe, unterſchrieben und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift bis längſtens Mittwoch, den 17. April er., vorm. 10 Uhr im Büro des Unterfertigten einzureichen, zu welcher Stunde die Eröffnung und Bekaunt⸗ gabe der Angebote erfolgt. Die Bauherrſchaft iſt angebot nicht gebunden. Speyer, 9. April 1929. Georg Weber, Architekt, B. D. A. an das Mindeſt⸗ TTCTCTCCTCTTTTCTTTTTTTTTT Schwerze Schulstiefel Nindbox, krüſtiges Material 27/80 6⁰ 3⁰³⁵ 9 Lack-Spangenschuhe der relzende Schuh fur das Madchen 27/80 6⁰ 31/85 122 Einige Beispiele aus unserer enormen Auswahl i 8 zu billigsſen Preisen 6ů5ů— 5 Braune Spangen-.Sohnürschuus nette Form und Ausführung 35 10 T0% 10% Folnfarbige Spangenschune ̃ in schönen Tönen u. Kombinationen 2770 175 31/85 8³⁰ Durchbruch der Straße„Grauer Weg“ in Mannheim Käfertal, hier Geländeerwerb von der Firma Joſef Herrwerth. Das Staatsminiſterium hat mit Ent⸗ ſchließung vom 13. März 1929, Nr. 2599, auf⸗ grund des§ 31 des Enteignungsgeſetzes be⸗ ſchloſſen, daß die Eigentümerin des Grund⸗ ſtücks gb. Nr. 67 560 der Gemarkung Mann⸗ heim⸗ Käfertal mit einem Flächengehalt von 8 a 30 am verpflichtet iſt, dieſes Grundſtück nach Maßgabe des mit Erkenntnis des Be⸗ zirksamts Mannheim vom 25. März 1911 feſt⸗ geſtellten Planes vorbehaltlich der feſtzuſtellen⸗ den Entſchädigung an die Stadt Mannheim zur Mannheim, den 3. April 1929. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Zvangs versteigerung Donnerstag, den 11. April 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Radioapparat mit Zubehör, ein Kaſſenſchrank, 1 Klavier, 1 Atomiſſenr⸗Corbof⸗ Ilux⸗ Apparat, 6 neue Standuhren, 7 Hänge⸗ uhren, 2 Kuckucksuhren, 2 Ladentheken und Möbel verſchiedener Art. 4214 Mannheim, den 9. April 1929. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Zwang sverſteigerun g. Donnerstag, den 11. April 1929, nachm. 2 Uhr Herſtellung des„Grauen Weges“ abantreten. 3 in fandchnnnn ber nta 1. a] Der ſeitherige allgemeine Müll⸗ und Schuttabladeplatz im ſogenannten„Feuden⸗ heimer Schleim“ an der Seckenheimer⸗Land⸗ ſtraße hinter dem Fuhrhof iſt nach Auffüllunz der vorgeſehenen Flächen geſchloſſen worden. Ablagerungen ſind auf dieſem Platze in Hin⸗ kunft nicht mehr ſtatthaft. bh) Das Abladen von verwesbaren Stoffen, gewerblichen und häuslichen Abfällen uſw. hat nunmehr auf dem neuen Müllabladeplatz der ſtädtiſchen Fuhrverwaltung auf der Frieſen⸗ heimer Jnſel, am Ende der Diſſensſtraße zu erfolgen. Abladezeiten: Von Montag bis ein⸗ ſchließlich Freitag von 8 bis 16 Uhr, Sams⸗ tag von 8 bis 12 Uhr. 2. Für die Ablagerung von Schutt(unver⸗ wesbaren Stoffen) kommen in Hinkunft in den einzelnen Stadtgebieten folgende öffent⸗ lichen Plätze in Betracht(an anderen Stellen darf Schutt bei Vermeiden polizeilicher Be⸗ ſtrafung nicht abgeladen werden): a) Innenſtadt: Der allgemeine Müll⸗ und Schuttabladeplatz auf der Frieſenheimer Inſel am Ende der Diffensſtraße; b) Neckarſtadt: Die alte Sandgrube beim Dungenſpital, Hochuferſtraße und die alte Gund'ſche Sandgrube an der Hochuferſtraße; e) Lindenhof: Speyererſtraße am Ende der Kalmitſtraße; d) Neckarau: Altes Gießenſtück zwiſchen Rheindamm und Seilinduſtrie an ber Angelſtraße; e) Feudenheim: Sandgrube an der Tal⸗ werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 4 Büfetts, 5 Schreibmaschinen, 4 Schreibtiſche, 4 Doppelpulte, 2 Klaviere, 3 Sofas u. verſchied. andere Möbel. Ferner an Ort u. Stelle: 1 großer Kaſſeuſchrank mit Treſor, 2 Schnellbohrmaſchinen. 4216 Mannheim, den 9. April 1929. Lindenfelſer, Bzö. Verdingung Die zum Poſthausneubau auf dem Poſt⸗ Nabe zu Mannheim⸗ Waldhof erforder⸗ ichen Erd⸗, Maurer⸗, Aſphalt⸗ und Eiſen⸗ betonarbeiten ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden. Friſt für die Ver⸗ tragserfüllung: 6 Monate nach Erteilung des Zuſchlags. Zeichnungen, Vertragsbedingungen und Preisverzeichniſſe liegen im Amtszimmer der Poſthauleitung Mannheim⸗ Waldhof, Schieß⸗ platzſtraße, zur Einſicht auf und können da⸗ ſelbſt mit Ausnahme der Zeichnungen zum Preiſe von 10 Pfg., Duplikat Mk..—, be⸗ zogen werden. Die Angebote ſind unterſchrieben und ver⸗ ſchloſſen mit der entſprechenden Aufſchrift an die Poſtbauleitung Mannheim⸗Waldhof fran⸗ kiert einzuſenden. Gegenwart der etwa erſchtenenen Bieter den öffnet. 22. April 1929, mittags 2 Uhr, im Amtszimmer der Poſtbauleitung Mannheim ⸗ Waldhof ge⸗ 1 Eröffnung der Angebote ab gerechnet. Falls keins der Angebote für annehmbar befunden wird, bleibt die Ablehnung ſämt⸗ licher Angebote vorbehalten. 4174 Manuheim⸗Waldhof, den 8. April 192g. Die Poſtbauleitung. Die Angebote werden in Evan ſtraße und Kiesgrube bei der Straßen⸗ bahnhalteſtelle„Eiſenbahnüberführung“; ) Käfertal: Gruben der früheren Kompoſt⸗ fabrik in der 18. Sandgewann; g) Gartenvorſtadt Waldhof: Siebſee aue verlängerten„Langen Schlag“; h) Sandhofen: Sandgrube am Weinheimer⸗ meg. Auf den unter b bis h genannten Plätzen iſt die Ablagerung von Abfällen und Kehricht aus menſchlichen Haushaltungen, allgemein als„Hausmüll“ bezeichnet, ſowie von fonſti⸗ gen verwesbaren und leicht in Fäulnis über⸗ gehenden Stoffen, Tierkadavern uſw. nicht ge⸗ ſtattet. Mannheim, den 28. März 1520. Der Oberbürgermeiſter. 9 Zahlungs aufforderung. Das erſte Vlertel der evangeliſchen Kirchen⸗ ſteuer für das Rechnungsſahr 1929/90 iſt am 15. April zur Zahlung fällig. Die Beträge ſind nach den vorfjährigen Foderungszetteln an die unterzeichneten Hebeſtellen zu leiſten. Evangeliſches Gemeindeamt Mannh.⸗Neckarau, Rheingoldſtraße 28, Poſtſchecklonto 802 89 Karlsruhe. Evang. Kirchenſteuererhebeſtelle Mannheim⸗ Rheinau, Stengelhofſtraße 14, Poſtſcheckkonto 802 89 Karlsruhe. g. Kirchenſteuererhebeſtelle Mannheim Feudenheim, Ilvesheimerſtraße 1, Poſtſcheckkonto 254 42 Karlsruhe. Zuſchlagsfriſt(Wochen vom Tage der Evang. Kirchenſteuererhebeſtelle Mannheit⸗ Käfertal, Obere Riedſtraße 18, Poſtſcheckkonto 9319 Karlsruhe. Evang. Kirchenſteuererhebeſtelle Mannheim⸗ Waldhof, Freyaplatz 11(Gartenſtadt), Poſtſcheckkonto 180 41 Karlsruhe. Evang. Kirchenſteuererhebeſtelle Maunheim⸗ Sandhofen, Kirchgaſfe 2. 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Mag gebend im preis Die Opel Werke haben niemols die Fbh- lung mit den Bedürfnissen des Mark. tes verloren. Stets lag die Initiative auf ihrer Seite, Wenn es galt, bessere und billigere Wagen zu bauen; wenn es golt, durch motige Preissenkung neuen Kkàbferschichten die Anschaffung eines Automobils zu ermöglichen. 9 Heute mehr denn je sind Opelpreise und Opelqualitet die Rieht-Maßße guf dem deutschen Markt. Jeder Kenner der Verhöltnisse Weis, daß heute keine andere Fabrik der Welt in der lage ist, dem deutschen Käbfer bei gleichen Preisen auch nur onnähernd den Gegenwert zu bie- ten, den Op El ihm zu bieten vermog. Seren 8 CSS“]dn.. K ̃. ˙ 3 „ „ i r e ö ö 3 0 5 l 1 1 „ c„»1LN——«⅛˙vt¶.. n ene e eee .