Nr. 175— 140. Jahrgang ler Seilun 16. April 1929 Abend ⸗ Ausgabe 1. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 1 iſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einſp. oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Koene sit Algen. e 0,40 NM. Niellamen — Bei eotl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 9 5 9 34 R. M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für es forderung vorbehalten Poſtſcheckkonta 17590 Karlsruhe Anzeigen⸗Borſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ el. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 19,1 gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ er Ga rmannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr.,= a walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen a Sch wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für e od. beſchräukte Ausgaben h Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl 5 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch m. 12 mal. 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Das] keit der alliierten Mächte, ihre Anſprüche auf Erſtattung der Mangel ſie in Zucht und dee Führerin . geſtrige Communiqus über die Pariſer Beratungen hat den Beſatzungskoſten möglicherweiſe nicht aufrecht zu plosgeſtellt Darüber ſind die Jungen rebelliſch ge⸗ 5 Stand der Dinge zur Genüge beleuchtet. Das eine ſteht feſt erhalten, Amerika als einzige Nation auf volle worden. Oder doch die unter ihnen die von ſich behaupten. er Die Zahlen, die hier genannt werden, ſind in kein Verhältnis R ückerſtattung dieſer Koſten beſtände. Einzelheiten daß ſie über die bisherigen Parteinnterſchtede hinweg für dis — zur deutſchen Leiſtungsfähigkeit zu bringen. Nach wie vor über die Vorſchläge der alllierten Mächte, die in der Kon⸗ funge und jüngere Generation zwiſchen zwanzig und vierzig, 85 ſieht man in Berlin der weiteren Entwicklung ruhig und ohne ferenz am Samstag zwiſchen Hoover, Stimſon, Mellon und die mit dem wirklichen und dein nur anempfundenen Front⸗ — Nervoſität entgegen, wenn auch der Ernſt der Situation Mills im Vordergrund der Beſprechung ſtanden, ſowie über erlebnis das Wort führen dürfen. Der Jungdeutſche Orden 4 keineswegs verkannt wird. Man hat hier den Eindruck, daß] die von Amerika aufgeſetzte Antwort an die Alliierten werden hat zu ſeiner volksnationgſen Aktion“ aufgerufen, die von 25 der letzt eingeleitete letzle Verſuch, die Konferenz fortzuſer en, zwar nicht bekannt gegeben, jedoch hat Staatsſekretär Stimſon den Dein alen bis zu den Jungkonſervativen die pol'kiſchen 57 lediglich auf das Verantwortu ugsgefühl der De⸗ in einem Preſſeinterview, als er zur Aeußerung über die Kräfte einigen ſoll Dabei iſt er auf halbem Wege auf die 8 legutionsmilglieder zurückzuführen iſt, die ſich der Lage in Paris aufgefordert worden war, die Tatfache durch⸗„Front 19297 geſtoßen, in deren Namen Rochus Freiherr vo Tragweite eines Scheiterns der Verhandlungen wohl bewußt blicken laſſen, daß die Gläubigernationen dahin überein⸗Rheinbaben am erſten Oſtertag erklärt hat: die Jugend ſei 8 E 25 2 2 0 7*—— 5 F 72 78 1* 8 7 25 8 5. 5 1 5* 7 8 5 8 ſind. 1.. wären, ihre Zahlungsanſprüche für rückſtändige nicht bereit,„ſich in die Breſche zu werfen, um ein Syſtem * Wenn in einem gusländiſchen Blatt behauptet wird Dr. Beſatzungskoſten im Rheinland fallen zu laſſen, wenn d ei küſche icht die ſagt haben“ 85 ö. 8 8 5 5- 55 g e 1 2 3 e 8 und eine polttiſche Führerſchicht zu retten, die verſagt haben!“ Schacht habe eine„vernünftige Haltung“ gezeigt und den Amerika gleichfalls darin einwillige. Die Alliterten hätten Der Ausſpruch iſt noch nicht dadurch entwertet, daß man bis⸗ 5 Alliierten für ihre„Zugeſtändniſſe“ gedankt, ſo weiß jeder, der aber einen höheren Prozentſatz der Beſatzungskoſten als die lang ihn am meiſten von geſchworenen Gegnern des heutigen die Art Dr. Schachts kennt, daß ſolche Dankſagung, falls ſie Vereinigten Staaten von Deutſchland erhalten. Bei An⸗ Staates vernommen hat Er iſt— Torheit es leugnen zu „EIA„ 181 5 1 11 17(Si 9 2 111 7 88 8 0 88 er 9 ide Ire* K. 7 2 l 85. 2 5 1 5 erfolgt ſein ſollte, nur in ironiſchem Sinne zu deu⸗ e e. 1. e e wollen— der Ausdruck einer weitverbreiteten Stimmung,. 5 en iſt. 511 95 1 55 Bläubigern gegenüber außerordentlich benach⸗ faſt eines allgemeinen Gefühls. Aber gerade Gefüht 8 9 1 eiligt worden... 5. 5 und Stimmungen können iren und in dieſem Fall irren ſie 9 13 Aus den Statiſtiken über die auf Grund des Dawesplanestatſächlich. Wirklich läßt ſich im Ernſt l Verf 128. 0 8 a 3„ 8„ ee katſächlich. Wirklich läßt ſich im Ernſt von einem Verſagen . Am Erſatz der Beſatzungskoſten erhaltenen Zahlungen ergibt ſich, daß bei Annahme ele des Syſtems nicht gut ſprechen. Wir haben unter dieſen N i Vorſchlages die Vereinigten Staaten nicht weniger als 217 Syſtem von einer unbeſonnenen, in Zügelloſigkeit entarten⸗ i— 2 i 3. April.(United Preß.) Durch die Millionen Dollar h dem Stande vom 31. Auguſt 1 5„ ee 18 nn 5 Washington, 16. April.(United Preß! Durch die Müll n Dollar nach dem Stande vom 31. Auguſt den Revolution die Rückkehr zur Legalität und Kontinuität 8 neuerliche Entwicklung in den Reparationsverhandlungen in opfern müßten, während die von Großbritannien und Frank⸗ gefunden. Das Reich, iſt uns doch geblieben Wir haben dann * Paris ſind die Vereinigten Staaten in ein wenig beneidens⸗ reich zuſammen erlaſſene Summe nur ungefähr 68 Millionen einen grauſam harten, demütigenden Frieden ſchließen müſſen werte Situation gebracht worden, da durch die Bereitwillig⸗! Dollar betragen würde. Den aber hätten wohl auch andere und beſſere Führerſchichten CCCCCFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCVVCCCCCVVPVCVCVVCVCVTCVUVVUVUVUVUVUVUTUTUłUÿłÿłCVTłI—jpWͤ!'!''.'.''ęꝗ ᷑] u pp ̃7ꝛ˙. ⸗ů.—— b e kaum abzuwenden vermocht. Die zu Weimar geſchöpfte Ver⸗ faſſung, von Doktrinarismen und erſtarrten Theorien allzu⸗ — e Veamten und Penſionsfragen im Haushaltsausſchuß I Berlin, 16. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Beratung des Haushalts 1929 beim Haushalt für Verſorgung und Ruhegehälter fort. Vor Eintritt in die Tagesordnung heſchweren ſich die Abg. Schmidt⸗Stettin(Dutl.) und Erſing(Ztr.) über einen Vertrauensbruch aus dem Widerhall von Churchills Anterhausrede § London, 16. April.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Budget, das Churchill geſtern im Unterhaus vorlegte, enthält bedeutend weniger Senſationen, als die Oeffentlichkeit erwartet hatte. In dem hinreißenden Feuerwerk der 2½ſtün⸗ digen Rede des Miniſters zeichnete ſich ein Haushaltsplan von überraſchender Nüchternheit ab, der mit den früheren Budgets Churchills geradezu als ein„Brot⸗ und Butteretat“ erſcheint. Die konſervativen Blätter ſind über das Fehlen einer ſtark belaſtet und im Einzelnen, im Großen wie im Kleinen, dringend repaxaturbedürftig, bot immerhin ein Notdach. Unter ſolchem Schutz haben wir den Ruhrkrieg, die Inflation, den Uebergang von dem Seer der allgemeinen Wehrpflicht zu der kleinen Berufsgrmee überſtanden und der an unſeren Grenzen lauernden Gier nach neuen Gebietsſtreifen aus deutſchem Beſitz einigermaßen uns erwehren können. Das alles dünkt den Mitlebenden, weil ſie gemeinhin nur dem Augenblick leben, wenig oder ſelbſtverſtändlich. Wer im nie⸗ derziehenden Tagesſtreit die Fähigkeit ſich bewahrte, die Dinge Unterausſchuß in Beamtenzeitungen, der dazu noch mit e 0 1 855 770 8 1 8* 3 5 5 l a falſchen Angaben arbeitete. Wenn keine Sicherheit gegeben beſonderen Wahlparole des Schatzkanzlers einigermaßen ent⸗ in hiſtoriſchem Zuſammenhang zu ſehen, wird geneigt ſein, werde, daß derartige Vertrauensbrüche nicht. wieder vor- täuſcht, während die Preſſe der Oppoſition natürlich erleichtert ſelbſt wo auch ihm zuweilen das Gefühl abirrte, doch die ge⸗ „ ſpricht. Die Haupt⸗ ſchichtliche Leiſtung zu reſpektieren. kommen, werde, ſo erklärte der Abg. Erſing, das Zentrum nicht mehr in der Unterausſchußberatung teilnehmen. Vor⸗ ſitzender Abg. Stücklen(Soz.) ſchließt ſich dem Bedauern an und wird verſuchen, im Unterausſchuß die Sache aufzu⸗ klären. Die Beſprechung über den Etat für Verſorgung und Ruhegehälter leitete als Berichterſtatter Abg. Laverrenz (Dutl.) ein. Der Haushalt erfordert 1744 400 Mk. Ausgaben ohne Einnahmen. Er verweiſt auf die hohe Zahl der infolge des Krieges zu Verſorgenden. Leider ſei immer noch kein Stillſtand in dem Anwachſen dieſer Zahl zu ſehen. Allein ö von einem Schwanengeſang Churchills punkte des Etats ſind folgende: Die Teeſteuer wird unverzüglich aufgehoben, ferner wird die Steuer auf Renn wetten, die erſt por zwei Jah⸗ ren eingeführt worden war und ſich nicht bewährt hat, wieder abgeſchafft. Beſondere Erleichterungen werden für die Eiſen⸗ bahnen, die Brauereien und Landwirtſchaft eingeführt. Wei⸗ terhin wird ein bedeutender Betrag ausgeworfen für die Ver⸗ beſſerung und Neuanlage von Straßen und den Ausbau des ländlichen Telephonnetzes. Die beiden letzten Punkte greiflicherweiſe als Anleihe werden von den Liberalen be⸗ aus dem bekannten liberalen .** Richtig iſt, daß die Parteien mehr und mehr in Selbſt⸗ ſucht, Kirchtürmelel, Schwungloſigkeit und ödes Rechtshaber⸗ tum verſanken. Dennoch bleibt es falſch, von den„alten Parteien“ zu reden die ſich überlebt hätten. Zumal die bürgerlichen Parteien ſind ſamt und ſonders neu. Sind es nicht bloß in Gewandung und Färmenſchildern.(Auch das Zentrum hat durch die geſellſchaftliche Umſchichtung, die es erfuhr— der katholiſche Adel ſchwand ſo gut wie ganz aus ſeinen Reihen, wenigſtens aus den Fraktionen—, auch durch die bayriſche Abſonderung, von Grund aus ſich gewandelt.) f.* 8 1 2 2 0 8 2 N 5 1„ 19. grünt Ni 3 8 5 5 4 8 ö 38 Millionen Mark Uebergangsgebühren für Beamte, Wahlprogramm angeſehen, das Churchill im Verlaufe ſeiner 7 ee e 19 5 1 Teil 15 bee 5 die nicht unterzubringen ſeien, Rede mehrfach angriff. Der einzige Punkt des Budgets, der umer dem die Parteien ſeufzen und das auf ihre Politik ſind zu bezahlen. Eine rückläufige Bewegung ſei außer bei überhaupt an die breite Oeffentlichkeit appellieren kann, iſt die abfärbt, ſie ſprun gba, zwiespältig, kriſenhaft macht, rührt 5 den zu verſorgenden Witwen und Waiſen, die heute noch Abſchaffung der Teeſteuer. a 5 4 5 5 1 e 1 . 700 000 betragen, nicht zu bemerken. Wieweit ſich die Konſervativen überhaupt auf ihre finan⸗ Altkonſervative, Freikonſetvattve, Antiſemiten, Landbündler, Oberſt Bithorn teilt auf Anfrage mit, daß die Zahl ziellen Maßnahmen berufen werden, um die Wählerschaft für Ehriſtlichſozigle. Bei der Deutſchen Volkspartei Freifonfer⸗ 0 der aus dem Heere ausſcheidenden Jahrgänge ich einzunehmen, ſcheint nach dieſem Budget Zwetfelhel, Es] vative und Natlonalliberale, bei den Demokraten National⸗ . ſich erheblich vermehre. Die Zahlen betrügen: 1928: iſt ſchwer zu ſehen, wie das Ergebnis diefer Pläne den Wähler⸗ liberale und ehemalige Fortſchrittler. Alle dieſe Parteien, f 6400, 1920: 9000, 1930: 9700, 1931: 13 400 und 1932: 8800. Die maſſen einleuchtend gemacht werden kann. Die konſervativen auch wo man ſich es zunächſt anders gedacht hatte, ſind Zahl der Untergebrachten ſteigt dagegen nicht. In den nächſten Parteiblätter, die Churchill am Vorabend der Wahlen natür⸗Zufallſchöpfungen. Man war, im lähmenden Schreck fünf Jahren müſſe daher zwangsläufig eine ſtarke Ver⸗ lich nicht ſcharf kritiſteren können, loben infolgedeſſen baunt⸗ über Zuſammenbruch und Revolution, zuſammengelaufen, ſchlechterung der Zivilverſorgung eintreten, ſächlich die Nüchternheit und Solidität des Finanzplanes. Die der eine von dorther, der andere dahin. Nur um in der wenn nicht alle Stellen ſich bewußt wären, mit der Unter⸗ Rede Churchills war zum großen Teil mit dem Hinweis 117 Zeiten Wirrnis nicht allein zu ſtehen. Um inmitten des all⸗ bringung der Verforgungsämter eine vaterländiſche Pflicht die Leiſtungen der konſervativen Regierung 1 215 4egemeinen Aufruhrs ein Dach über dem Kopf zu haben. In zu erfüllen. Jahre ihrer Regierungszeit angefüllt. Die liberalen Blätter den erſten Jahren mochte es ja wohl auch genügen; Sturm⸗ 8 ziehen gerade daraus 22 Schluß, 9 die 1 55 jahre nivellieren immer. Dann, als das Leben noch nicht 2 2. Wählermaſſen für die Zukunft nichts zu bieten hätten und behaglich, doch ruhiger zu fließ 5 der Allie 1 5. 5 7 8 55 5 5 behaglich, ch ruhie zu fließen begann, der Alltag, i Deutſch kürkiſche Verhandlungen glauben, daß der 5 155 n lber ede Leiſtungen nicht ge⸗ gewiſſem Ausmaß, ſein gewohntes Geſicht bekam, fing man J Berlin, 16. April.(Von unſerem Berliner Büro) nügen werde, um den Wähler zu überreden. an, der Nuancen und trennenden Unterſchiede ſich wieder Seit ka Zeit ſchweben zwiſchen der deutſchen und Man muß allerdings die Proklamation Baldwin s bewußt zu werden. Der große Einſchmelzungsprozeß war BF N 5 S abwarten, in der die eigentliche politiſche Wahlparole aus⸗ nicht eingetreten, zum mindeſten nicht ſo, wie man vielfach türkiſchen Regierung Verhandlungen über einen Schieds⸗ 5 5 205 5 g 3 5 a 5 2 1 5 1 1 gerichts⸗ und Vergleichs vertrag. Es handelt ſich gegeben werden wird. Immerhin bedeutet das Fehlen einer ihn ſich erhofft hatte. Durch alle dieſe neuen Bildungen um ein Abkommen, wie Deutſchland bereits ähnliche mit ver⸗ solchen Parole im Budget eine ſchwere Enttäuſchung. liefen, 5 5 dem bloßen 77 0 5 1 5 ee Linien TWù»VEkC„, N 8 verſichert, günſtig ſtehen, ſo daß man annimmt, 8 5 f ö 5 1 5 8 VV A ö. 8 1715 Abſchluß e 1 Der Regierungsſieg m Mexiko finden. Darum möchte mir ſcheinen: nötiger als Neu⸗ Vielleicht wird die Anweſenheit des türkiſchen Außen⸗ Mexiko City, 16. April.(United Preß.) Die Auf⸗%;ͤũꝗ 1 a 1155 miniſter, der zur Zeit zur Abrüſtungskonferenz in Genf ſtändiſchen im Staate Senaloa befinden ſich in vollem Rück⸗ Flurbereinigung der vor hande nen Paxleien Die weilt und ſich im Anſchluß daran nach Berlin begibt, Ge⸗ zug. Nach einem offiziellen Bericht des Generals Calles, Liberale 5 al den Weg zu ihr gesucht Dieſer legenheit geben, das Abkommen alsdann zu unterzeichnen. der die Operationen gegen die Rebellen in den Nordſtaaten] Ie„ 232 Puget s. 5. 5 2 geg disc den Eiſenbahnen peng Weg, vermutlich, war falſch. Durch einfache Addition, wie — 0 9 8 8 11 5 5 8 8 9579 00 man anfangs ſich vorgeſtellt haben mochte, war die Aufgabe 2 2 2 2 2 2 8 S S 8 mt, 7 7 Was 5 Sr iag Die neue polniſche Regierung nimmt die Geſchäfte auf ſo daß die ganze Provinz nunmehr von den Aufſtändiſchen 1 1 ene. Ronen; — Warſchau, 16. April. Die neue Regierung Switalſki geſäubert worden iſt. Man erwartet, e eee der Mitte hin nahe zu kommen trachten Jol Es iſt gar hat geſtern ihre Tätigkeit aufgenommen. Wie verlautet, ſoll die unter dem Befehl des Generals Carona ſtehen, noch kein Grund für die Liberale Vereinigung, die ja nicht mehr in den nächſten Tagen eine Reihe von neuen Unterſtaats⸗ heute die Stadt beſetzen werden. f N zu ſein vorhatte, als eine An rege rin 9 55 Förderin, wenn ſekretären ernannt werden, u. a. gilt die Ernennung von Die Einnahme dieſer Stadt bedeutet einen weiteren man will, eine politiſche Studiengeſellſchaft, die Fahne ein⸗ Oberſt Pieracki als Unterſtaatsſekretär im Innenmini⸗ weſentlichen Erfolg der Regierungstruppen auch in den Weſt⸗.. 72 7 ſterium als geſichert. Der neue Leiter des Finanzminiſteriums ſtagten. Die Aufſtändiſchen ziehen ſich in nördlicher Richtung*) Aus dem beute erſchienenen 2. Aprilheft vun Mille und 5 Oberſt Matuſzewſki wird die Stelle eines polniſchen Ge⸗ weiter zurück und zerſtören auf ihrem Wege Eiſenbahnen und Weg“, der von unſerem Berliner Vertreter herausgegebenen Halb⸗ ſandten in Budpeſt formell weiter bekleiden. Landſtraßen, um die Verfolgung zu erſchweren. monatsſchrift. Schriftleitung 2. Seite. Nr. 178 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 18. April 1929 zurollen und beſchämt nach Hauſe zu ſchleichen. Auf die Dauer werden die Geſchäfte des Staates nicht zu führen ſein(dieſes Staates nicht und auch keines anderen), ohne daß die allen Extremen abho Mittelſchicht, ihre äußere Form wechſeln kann, nicht den geiſtigen Habitus, ihren Einfluß und ihre Einſichten mit in die Wagſchale legt. Vielleicht iſt unſere Zeit dem Liberalismus Man ſein, daß der Pendel zu weit nach lit rauſchend, auch Wert ſeine Stund ird wiel die * 8 mit fortreißend, zurückflutet, Aber kommen. enwillen von hüben und drül 1 man ihn wieder vollzieht ſich alles hiſtoriſche Werden. unert 1 wird und Gege * aft gegründet wurde, ſollte ſie als und einhellige Gemeinſchaft alle deutſchen Stu⸗ i Als man rund ſiebenzig Jahre ſpäter die üdenten ſchuf, ſchwebte denen etwas ine allumfaſſende Organiſation zu we und Korporierte jeglicher Schattierung Platz Sie ſind dann doch, wie eine denten um Vereine Aehnlick Haben Vd St., Sie Burſchenſchaften ünde und akademiſche Verbände geworden wie die anderen auch. Ich fürchte: auch dem Jungdeutſchen Orden, der ſchon bei dem Gedanken, Partei zu ſein oder zu werden, dreimal bekreuzigt und in ſeiner Zeitung Tag für Tag ſo emperamentvoll gegen den„Parteiismus“ ſtreitet, wird, Nach Annahme früher oder ſpäter, es nicht anders ergehen. ſeines Programms verſichert der Orden, würde es nur noch eine Partei geben: die der guten Deutſchen. doch wohl mehr eine Sonntagsidee. Nichts für unſere irdiſche Unvollkommenheit. Einheitsparteien ſind nur in der Diktatur möglich, wo(und ſo lange] eine ſtarke Gewalt den natürlichen 1 Ein ſchönes Ziel, nicht mehr ganz reiner Form auch im zeitgenöſſiſchen Ungarn. Aber ſelbſt in Sowjetrußland hat, unter der Decke der dik⸗ tiatoriſch regierenden Oligarchie, nun ſchon das Spiel der Parteien und Fraktionen begonnen. Dennoch verdanken wir dem Jungdeutſchen Orden ein hübſches und kluges Wort: Der Staat ſind wir, wir die Nation.“ Der Gedanke iſt zwar nicht ſo neu, wie man in den Kreiſen der Jugend zu glauben ſcheint. Immer ſchon haben heiße Herzen, die die vaterländiſchen Dinge als perſönliches Geſchick zu empfinden lernten, ſo, mithin aus⸗ geſprochen„kollektiviſtiſch“, gedacht. Aber er ward verſchüttet, ward juſt den Nachwachſenden fremd und es mag dem Orden Line ſchöne und ſtolze Aufgabe werden, ihn ſeinen Altersgenoſ⸗ ſen wieder in die Hirne zu hämmern. Man kaun ſeinem Volkstum nicht entrinnen. Auch nicht dem Staat, der auf dem eigenen Volkstum ſich gründet. Schon dabei vielleicht wird ſich erweiſen, ob der Jugend die Führerqualitäten eigenen, die ſie, zu Recht oder Unrecht, an der älteren Generation vermißt. Auch die hat immerhin den einen oder anderen aufzuweiſen, der nicht nur Führer heißt, der es auch wirklich iſt. Im allgemeinen freilich, ſcheint mir, iſt die Epoche der Ausbildung hinreißenden Führertums nicht eben hold. Das bajuvariſche Trutzſprüchlein„Die Dümmern ſan mer ſchon, aber mer ſan die Mehreren“, ward längſt auch ins Hochdeutſche überſetzt. Wer ſeines Heerbanns nicht ganz ſicher iſt, wer gar ſich erdreiſtet, neue, der Menge ungewohnte Pfade zu beſchreiten, wird verdächtigt, überſchrieen, angeſpien Und niedergetrampelt. Und dann iſt es nachgerade zu wiel, was auf den ſchaffenden und geſtaltenden Staatsmann, was auf jeden von uns eindringt: Reparationen und beſetzte Giebiete, Grenzlandsdeutſchtum und Minderheitenweſen, die Unſicher⸗ Heit der weltpolitiſchen Lage(der hydragleich immer neue Sor⸗ Zen nachwachſen, wenn wir die alten notdürftig gebannt zu Haben wähnen) und die ganze Bürde heimiſcher Sorgen. Wo fäugt man an? Wo hört man auf? Eine Zeit, um auch ſtarke Porven zu verlieren. Da kann es denn wohl geſchehen, daß der oder jener die Augen ſchließt vor dem Zuſtand der öffent⸗ lichen Angelegenheiten und in Geſchäft und Erwerb ſich flüch⸗ bet, In der Stimmung etwa, wie ſie Fr. Viſchers„Auch Einer“ Ahnungsvoll, wenn ſchon übertreibend, auf das Geſchlecht von 4871 ſich legen ſah:„Seien wir jetzt recht gemeine Genuß⸗ und Geldmenſchen mit ausgeſtreckter Zunge“, Eines zum anderen aber und alles zuſammen fügt ſich zu dem abſtoßenden Bild ber geiſtigen Kriſe, die vielleicht die ſchmerzlichſte Tatſache Anſeres Lebens iſt. i 5*** Die Wortführer der„Front 1929“ melden als ihre erſte und dringlichſte Forderung eine Reform des Wahlrechts und die Schaffung einer irgendwie gearteten zweiten Kammer an. Man könnte den Katalog dieſer, mit Jakob Burckhardt zu reben,„Wünſchbarkeiten“ noch beliebig verlängern. Z. B. ß Eines Tages, wenn rufen. Die vorbereitende In der zweiten Leſung des Vorbereitungsausſchuſſes für die Abrüſtungskonferenz, die den Beginn der allgemeinen Aüsſprache über die vom Präſidenten Loudon geſtern vor⸗ geſchlagene Tagesordnung brachte, erhob Graf Bernſtorff hals erſter Redner Einſpruch gegen 0 proviſoriſche Tages⸗ ordnung und verlangte eine katego und definitive Ant⸗ wort auf die Fre den in ſeiner letzten Ta⸗ gung gefaßten Beſchluß auf Abhaltung der zweiten Leſung 3 Tagung umſtoßen wolle. Graf Bernſtorff begrün⸗ ſeine Stellungnahme mit dem im März 1928 gefaßt luß zur Abhaltung der zweiter ig in der gegenwe c Tagung, während die von Loudon vorgeſchlagene provi⸗ 5 Sordnung 3 f und U 5 g die einfache Wiede Fortſetzung der erſten Leſur uß könne von ſeiner Auf un frage— zugunſten irgendwelcher diplomatiſchen Verhandlun⸗ gen, deren Notwendigkeit er durchaus verſtehe, nicht abgehen. Präſident Loudon erwiderte, daß zweifellos ein Miß⸗ verſtändnis vorliege, da tatſächlich die erſte Leſung ab⸗ geſchloſſen und das vorgeſchlagene Arbeitsprogramm tatſächlich auch eine zweite Leſung, wie vorgeſehen, darſtelle, da ja die wichtigſten Punkte auf die Tagesordnung geſtellt worden ſeien, die bisher ungelöſt blieben. Auch der amerikagniſche Hauptdelegierte Gibſon, ſchafter in Brüſſel, teilte in einer kurzen Erklärung die faſſung des Präſidenten und betonte, daß nach Einigung über die in der proviſoriſchen Tagesordnung enthaltenen noch ſtrit⸗ tigen Punkte die zweite Leſung nur noch eine Frage der Redi⸗ gierung des Abrüſtungsentwurfs wäre. Eitwinow vor dem Abrüſtungsausſchuß Litwinow verlangte im Verlauf ſeiner Darlegungen vor dem Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuß eine Aenderung der bisherigen Arbeitsmethoden des Ausſchuſſes, der endlich zur Erörterung der eigentlichen Frage einer wirklichen Ab⸗ rüſtung übergehen müßte. Er unterſtrich dieſe Forderung mit dem Hinweis auf 7 1 N bedeute, Der Bot⸗ Auf⸗ die wachſenden Kriegsgefahren, eine raſchere Durchführung der Abrüſtung notwendig machen, und mit dem Hinweis auf den Abſchluß des Kellogg⸗ die e e e zweijährige Budgetperioden für das Reich und für die Länder Parlamente mit ganz kurzer Seſſtonsdauer verlangen. Das alles wird doch, auch bei redlichſtem Wollen, von heute zu morgen nicht zu zwingen ſein. Inzwiſchen aber müſſen wir leben. Dieſen Zwang zum Leben, der ſchaffende Arbeit heißt, ſcheinen unter dem Druck der allgemeinen Volksſtimmung, wohl auch der in allen Lagern aufbegehrenden Jugend, Par⸗ lament und Parteien geſpürt zu haben. Nur eine Zwiſchen⸗ löſung: keine Frage. Aber ſind hundertprozentige Löſungen dem Deutſchland von heute überhaupt erreichbar? Alle dieſe Erörterungen kranken daran, daß ſie immer nur um den innerpolitiſchen Bezirk kreiſen. Wichtiger aber als Staats⸗ ſorm und Verfaſſungsreviſion ſind die großen Fragen des Vokkstums. Auch das fjungdeutſche Bekenntuis be⸗ darf nach dieſer Seite der Ergänzung. So lange den Deut⸗ ſchen, nur ihnen, das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker ver⸗ ſagt bleibt, iſt auch der tapfere Satz:„Der Staat ſind wir, wir die Nation“ nur bedingt richtig. Was immer wir, Junge oder Alte, anſtellen und ſchaffen, es können doch nur Teil⸗ löſungen ſein. Und von der Außenpolitik her werden wir unſer Schickſal empfangen. Zwiſchenfall burch betrunkene Beſatzungsſoldaten — Landau, 16. April. Wie erſt jetzt bekannt wird, drang am Abend des 8. April 1929 ein betrunkener franzöſi⸗ ſcher Wachtpoſten in das deutſche Brückenhäuschen auf der Rheinbrücke bei Maximiliansau ein und bedrohte zweit dort dienſtlich anweſende deutſche Beamten, indem er mit dem Gewehr herumfuchtelte und es vor ihren Augen lud. Dadurch, daß die Beamten den betrunkenen Soldaten allein im Brücken⸗ häuschen zurückließen, wurde Unheil verhütet. Kurz darauf gab der betrunkene franzöſiſche Soldat, ohne Anlaß, auf der Brücke einen Schuß ab. Glücklicherweiſe wurde dadurch nie⸗ mand verletzt. Abrfſiſtungs konferenz paktes, der infolge der ruſſiſchen Initiative bereits für acht europäiſche Staaten in Kraft getreten ſei, die gerade als am meiſten bedroht galten. Die jetzige Tagung müſſe zeigen, ob der Ausſchuß der tatſächlichen Löſung des Abrüſtungsproblems näher kommen wolle oder ob auch dieſe Tagung wieder voll⸗ kommen unfruchtbar bleiben ſolle. 2 Vorſtoß der ſozialifliſchen Internationale für die Ab⸗ at am Montag nachmittag die gien, Renaudel⸗ Frankreich, Wels⸗ )ha⸗Holland beſtehende Abordnung der i em Der Führer dieſer Brouckere, der z angehört hatte, hielt onte, die übergroße Mehrheit der 1 rüſtungskonferen 7 0 Hus 3, Loudon, hat de Brouckere⸗Bel ü Deutſchland u Sozialiſtiſchen Int Abordnung, der( früher ſelbſt dem? eine Anſprache, in öffentlichen Meinung wolle, daß man entſchloſſen auf die Abrüſt ung hinarbeite, da der Friede ſolange ticht gefeſtigt ſei, als die Welt immer noch voll Waffenlärm ſei. Das Intereſſe am Frieden ſei heute das höchſte Intereſſe, dem jede andere Erwägung hintangeſtellt werden müſſe. Präſident Lou don dankte und wies auf die Wichtigkeit der Unterſtützung der Abrüſtungsarbeiten durch die öffent⸗ liche Meinung und auf die Notwendigkeit der moraliſchen Abrüſtung hin, die durch Verträge, Nichtangriffspakte uſw. gefördert werden müſſe. Nach der Zuſammenkunft mit dem Präſidenten des Vor⸗ bereitenden Ausſchuſſes empfing die Abordnung die in Genf anweſenden Preſſevertreter, wobei de Brouckere ausführte, daß die von der Sozialiſtiſchen Internationale ein⸗ geleitete große internationale Petitionsbewe⸗ gung fortgeſetzt werden ſolle. Nach ſeiner Meinung über die bevorſtehende Tagung be⸗ fragt, erklärte de Brouckere, er glaube nicht, daß der Zeit⸗ punkt zur Erzielung praktiſcher Ergebniſſe gekommen ſei, vielleicht würden ſich im Gegenteil die Gegenſätze auf der bevorſtehenden Tagung noch deutlicher und klarer heraus⸗ arbeiten, wodurch es immer offenkundiger werden würde, daß eine weitere Untätigkeit in der Abrüſtungsfrage gefährlich wäre. Letzte Meloͤungen Polniſch⸗litauiſcher Greuzzwiſchenfall — Kowno, 16. April. im Hauſe des Chefs des litauiſchen Grenzkorps in dem an der polniſchen Grenze gelegenen Dorfe Reketi zwei Bom⸗ Von unbekannten Tätern wurden hen zur Exploſion gebracht. Der Kommandant erlag ſeinen ſchweren Verletzungen. Die Attentäter konnten trotz des von der litauiſchen Grenzzwache ſofort eröffneten Feuers nach der polniſchen Seite entkommen. Man glaubt, daß li⸗ tauiſche Emigranten aus dem Wilnagebiet an dem Attentat beteiligt waren. 9 Verhaftung von Amerikanern in Granada Paris, 16. April. Dem New Pork Herald wird aus Hendaye gemeldet, daß ein neunzehnjähriger Amerikaner und eine mit einem Spanier verheiratete gebürtige Amerikanerin beim Verlaſſen eines Cafés in Granada verhaftet worden ſind. Beide ſollen ſich über das Verhalten Primo de Riveras den Studentenunruhen abfällig geäußert haben. Die Verhafteten wurden nach Madrid gebracht. Die amerikaniſche Botſchaft und das amerikaniſche Konſulat be⸗ mühen ſich bei der ſpaniſchen Regierung um die Freilaſſung der Berhafteten. Hei Kommuniſtiſche Demonſtrationen in Paris V. Paris, 16. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Während der Vorführung des nach dem Gerhart Hauptmaun⸗ ſchen Drama bearbeiteten Films„Die Weber“ in einem Pariſer Lichtſpieltheater iſt es in den letzten Tagen wieder⸗ holt zu Zwiſchenfällen und Schlägereien gekommen, da kom⸗ muniſtiſche Elemente die Gelegenheit zu lärmenden Kund⸗ gebungen benutzten. Infolgedeſſen hat der Polizeipräfekt die weitere Vorführung des Films verboten. err Kunſt in Verlin Von Oscar Bie Ein internationaler Ton herrſcht auf den Ausſtellungen. Im Lichthof des Kunſtgewerbemuſeums iſt die zeitgenöſ⸗ liſche franzöſiſche Graphik verſammelt, die ſchönſten Blätter von Piſſaro, Fantin Latour, von Toulouſe⸗Lautree, die ſeltenen Degas', Zeichnungen von Matiſſe und Derain, und Jo fort bis in die letzte Zeit, eine gewählte Zuſammenſtellung, die in Paris von liebevoller Hand beſorgt wurde. Intereſſant iſt dabei, daß eine Austauſch⸗Ausſtellung dafür gedacht iſt von deutſcher Graphik in Paris. Holländiſche Graphik wiederum ſtieht man in dieſen Tagen ſehr geſchickt vereinigt bei Wert⸗ heim, der jetzt auch den Ehrgeiz hat, einen maßgebenden Salon zu führen. Die Hauptſache aber iſt etwas ganz anderes. Es iſt die Borheſichtigung einer der größten und ſchönſten Sammlungen der alten franzöſiſchen Graphik, der Beſitz von Julius Model, der nächſtens bei Boerner in Leipzig zur Verſteigerung kommt. Es iſt eine Art interlokale Vorbeſichtigung. Sie wird hinter⸗ einander gezeigt in Wien, München, im Berliner Künſtler⸗ Haus, in Paris, Frankfurt, Köln, Hamburg und Leipzig. Es iſt eine Wonne, die hohe graphiſche Kultur an ſich vorüberziehen zu laſſen. Die alten Farbſtiche ſind es in erſter Linie, die den Wert der Sammlung ausmachen. Man hat ſie noch nie ſo bei⸗ ſammen geſehen. Max J. Friedländer hat die Einleitung zu dem wundervollen Katalog geſchrieben. Er war mit Model immer in gemeinſamer Arbeit begriffen, hat von ihm auch viel Förderung für ſein Kupferſtichkabinett erfahren. Es iſt eine Galerie der Lebensſitten, der höfiſchen, der luxuriöſen, der Bürgerlichen, die man von dieſen Blättern ablieſt. Es iſt eine Vollendung der Technik, die man hier in allen Kombinationen Und allen Farbverſuchen verfolgt: nur die Schabkunſt blieb den germaniſchen Ländern vorbehalten. Es iſt ein großes Werk der Reproduktion, die uns die wertvollſten Originale überſetzt, denn wie man weiß, ſind die wenigſten dieſer Arbeiten zugleich ſelbſtändige Erfindungen der Stecher. 1156 Nummern ſtehen zum Verkauf. Einige ganz koſtbare Stücke ſind dabei, deren Schätzungspreis 12 bis 15000 Mark Beträgt. Von Le Blon der Farbſtich von Zudwig XV. ein emi⸗ nent charakteriſtiſches Porträt mit blauem Rock, von Marin⸗ Bonnet die Tete de Flore, das farbige Porträt einer der Töch⸗ ter von Boucher in zartem Frühlingsglanz. Von Debucourt die Beiden Küſſe, eine galante Atelierſzene, ein Wunderwerk der Farbtechnik. Von Descourtis ein frühes Exemplar der vier Blätter mit ländlichen Darſtellungen, berühmteſte Genre⸗ ſtücke dieſer Gattung. Von'Agoty das Porträt der Dubarry im Morgengewand, eine Taſſe Kaffee trinkend, ein Pracht⸗ exemplar in zarteſten hellblauen Tönen. Man kann ſich nicht genug tun mit den galanten Szenen von Baudouin, mit Char⸗ din, mit Daumier, und immer wieder mit Debucourt, und Des⸗ eurtis, und dazwiſchen Gavarni und Fragonard und Janinet und Moreau le Jeune. Welche unendliche Tradition iſt in der Linie dieſer Zeichner, welcher unglaubliche Geſchmack in der Zuſammenſtellung der Druckfarben. Und was den Wert der Sammlung ausmacht, es iſt nicht bloß die Vollſtändigkeit, die hier angeſtrebt wurde, ſondern auch die Qualität des Zuſtan⸗ des in dem Stadium und in der Güte der Blätter. Le Blon, deſſen Louis Quinze wir erwähnten, gilt als Erfinder der Farbſtichtechnik. Seine Arbeiten kommen im Handel kaum noch vor. g Ich gehe zur modernen franzöſiſchen Kun ſt über. Andre Derain, der jetzt in Paris eine führende Stellung ein⸗ nimmt, wird bei Flechtheim ausführlich dargeboten. Man er⸗ kennt ſeine ganze Entwicklung. Frühe, dunkle und noch unper⸗ ſönliche Sachen, dann eine Epoche der großen heftigen Farb⸗ flecke, die nur die Sehnſucht nach einer ſtarken Aeußerung war, aber ſo wenig wie bei andern zu einem methodiſchen Ziel führte, Und endlich dieſe Vereinigung von Farbe und Form, von Impreſſion und Stil, unter Ueberwindung der bloßen Fläche, mit Ausſchluß jeder Sentimentalität, auch im geiſtig ſymboliſchen Sinne— wie ſie bei den beſten Köpfen unſerer Kunſt ſich allerwärts als Syntheſe herausgeſtellt hat. Gerade dieſe Naturen ſind von Einflüſſen nicht unabhängig. Sie zie⸗ hen ein Reſultat aus dem Vorhandenen. Derain iſt in gewiſſem Sinne in Fortſetzer von Cezanne, von deſſen raumgefühlter Landſchaft, wie es ſich beſonders in den genialen Aquarellen zeigt, Aber es iſt zeitweiſe auch etwas Renoir dabei, Farb⸗ muſik auf Blättern, und daun auch wieder etwas Ronſſean, die Liebe zum abſolut ſachlichen Detail. Derain iſt nielſeitig genug, UVCCCCCCCCCCCGwGGcCPPPPPGGGTPTTTPTTPTTTVTTTTTTTTTTT lenken, ſondern dieſen auch mit gleichem Erfolge durch alle Ge⸗ biete ſeiner Kunſt zu führen. Seine Laudſchaft aus der beſten Zeit iſt kräftig und gedrungen, die Felſen architektoniſch, die Bäume in ſcharfen Rhythmen abgeſetzt, am ſchönſten bei dem Pinienwald von Caſtelgandolfo, die Häufer ſehr ſtereomekriſch, die Kompoſition intenſiv eng. Seine Stilleben werden immer ruhiger in ihrer Stofflichkeit, abgetönter in ihrer Harmonie. Seine Akte ſind Muſter des Studiums, gern Halbfiguren, im Paſtell weicher, im Oel feſter, mit ganz formaler Durchbildung der Muskeln bis zur Faltigkeit und der Präziſivn des Naſen⸗ rückens. Seine Porträts ſind von derſelben materiellen Be⸗ ſtimmtheit, aber laſſen gern einem gewiſſen mondänen Ge⸗ ſchmack ſein Recht. Die frühere Dame mit der Perlenkette Hatte noch Spuren von Manet, das Bildnis der Frau von Jean Re⸗ noir iſt aus einer modernen dunklen Muſik empfunden. Das Porträt des Schneidermeiſters Poiret, der die Pfeife raucht, iſt hell im mondänen Ton. Sein Selbſtporträt in Paſtell ver⸗ 5 nicht die athletiſchen Grundzüge ſeiner robuſten Geſund⸗ heit. Und wieder ein Holländer, ein moderner, Hildo Krop aus Amſterdam, der bei Möller ausſtellt. Auch ein athletiſcher Kopf, konzentriert und gefeſtigt in ſich und in ſeinen Arbeiten. Seine Skulpturen verleugnen ihr Material nicht, es ſind Blöcke von Stein, auch my ſie ſchon Figuren oder Tiere ſind, es ſind ſehr begabte architektoniſche Plaſtiken und in dieſem Sinne ſind ſie auch beſtellt worden. Hollands bauhende moderne Baukunſt hat ihren Bildhauer gefunden, in einem Lande, das ſonſt für dieſe Kunſt von Natur nicht beſtimmt iſt. Krop ent⸗ wickelte ſich aus einem Bäcker, Laufjungen und Hafenarbeiter zu dieſer führenden Stellung. So wuchs in ihm das ſozial für Rotterdam bei ihm ein Rieſenmonument, das aus dem Tieriſchen über das Menſchliche immer weiter hinauf zu einer Erdkugel wächſt, die eine Uhr iſt. Haben wir in Berlin einen Stadtbildhauer, etwa für Poelzig, deſſen neues Funkhaus in ſeiner rhythmiſchen Großartigkeit ein Signum für Berlin wer den wird? 5 Die Leibl⸗Ausſtellung ſteht bevor: gegen alle dieſe Inter⸗ nationalität ein Beweis der deutſchen Art— wir werden ſehen, um die Ueberlieferung nicht nur in einen einzigen Strom zu beſchreiben und abwägen. Bauliche, das ſein Weſen geworden iſt. Amſterdam beſtellte „% ˙—mJ—àĩ S 3 Sänger und Dirigent erfolgreich zu betätigen. Drenskag, den 16. April 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 178 Städtiſche Nachrichten Die neue Beleuchtung des Nalionatheaters Der Kronleuchter, der viele Jahre zur Beleuchtung des Zuſchauerraumes des Nationaltheaters diente, mußte im ver⸗ gangenen Jahr infolge von Altersſchwäche(das Material hatte nicht mehr die nötige Feſtigkeit) entfernt werden. Seit dieſer Zeit ſorgten proviſoriſch an die Decke des Zuſchauer⸗ raumes angebrachte hochkerzige Leuchter für das notwendige Licht. Den Theaterbeſuchern dürfte in der letzten Zeit nicht aufgefallen ſein, daß ſich eine Erneuerung der Beleuchtungs- einrichtung vorbereitete. Wer in der geſtrigen Abendvor⸗ ſtellung im Theater war, wird auch nichts wahrgenommen haben, was auf eine baldige Aenderung der jetzigen Beleuch⸗ tung hindeutete. Seit einigen Tagen werden in aller Stille die erforderlichen elektriſchen Leitungen im Zuſchauerraum verlegt und zwar ſo, daß dieſe vom Publikum nicht bemerkt wurden, trotzdem die Anordnung ſichtbar erfolgte. Sofort nach Schluß der Montag⸗Abendvorſtellung, alſo über Nacht, wurden an den Rangbrüſtungen 42 neue Wandleuchter mit je 3 Lampen, insgeſamt 126 Lampen, angebracht, ſodaß die Vormittagsprobe den gewohnten Verlauf nehmen konnte. Der Zuſchauerraum wird ſomit heute abend zum erſten Male in neuer elektriſcher Beleuchtung erſtrahlen. Die verbeſſerte Beleuchtungsanlage erforderte naturgemäß auch eine Ver⸗ größerung und Aenderung der Verdunklungs⸗ einrichtung, da die Beleuchtung des Zuſchauerraumes in Theatern und ähnlichen Räumen nach beſtehenden Vorſchriften nur allmählich ein⸗ und ausgeſchaltet werden darf, damit kein plötzlicher Lichtwechſel von Hell und Dunkel oder umgekehrt unangenehm auf das Auge wirkt. Erſtellt wurde die neue Beleuchtungsanlage nach den Angaben des Städt. Maſchinen⸗ amtes durch die Siemens ⸗Schuckert.⸗G., Zweig⸗ miederlaſſung Mannheim.—. 25 Jahre Mannheimer Lehrer In dieſen Tagen wird es 25 Jahre, daß Fortbildungs⸗ ſchul⸗Hauptlehrer Richard Holzer ſeinen Dienſt an der Mannheimer Volksſchule übernahm. Herr Holzer, ein gebür⸗ tiger Karlsruher, beſuchte das dortige Seminar II und wurde im Jahre 1897 unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen. Dann fand er an verſchiedenen Plätzen, u. a. in Schonach und Engen, Verwendung, bis er im Jahre 1904 nach Mannheim kam, wo er in den verſchiedenſten Klaſſenſtufen ſegensreich wirkte. Seit einigen Jahren verſieht Herr Holzer den ſchweren Dienſt an der Knabenfortbildungsſchule. Pflicht⸗ treue, Fleiß, offener und gerader Sinn ſind ihm eigen. Neben ſeinem Dienſte fand Herr Holzer, der ein vorzüglicher Muſiker und ausgebildeter Sänger iſt, noch Zeit und Luſt, ſich als So war er jahrzehntelang der Leiter des Geſangvereins„Typo⸗ graphia“. Aber auch bei der Pflege der Geſelligkeit iſt er gerne dabei und ſtellt ſich bereitwillig in den Dienſt einer guten Sache. Schon längere Jahre iſt Herr Holzer ein eifriges Vorſtandsmitglied der Geſellſchaft„Kaſino“. Wir gratulieren ihm recht herzlich und wünſchen dem tüchtigen Erzieher, dem lauteren, liebenswürdigen Menſchen noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens in körperlicher und geiſtiger e,* * * Schwerer Sturz vom Fahrrad. In das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus wurde geſtern ein 42 Jahre alter Kaufmann ein⸗ geliefert, der auf der Käfertalerſtraße vermutlich infolge eines Schwindelanfalls vom Fahrrad ſtürzte und ſich das linke Handgelenk brach. * Seckenheimer Wein. Heute kennt man keinen Secken⸗ heimer Wein. Vor dem dreißigjährigen Kriege aber war er wohlbekannt und wurde auf der Hochſtätt und dem Pfingſt⸗ berg gebaut. Ueber die Güte dieſes Seckenheimer Weines be⸗ ſagt ein die Hochzeit des Herzogs von Württemberg 1575 be⸗ ſchreibendes und drei Jahre ſpäter ins Deutſche übertragenes Gedicht: Die edel Gewächſe ohn gelachſen, in Churfürſtliche Pfalz gewachſen, der Seckenheimer hell und klar, der ja ein edles Tranke war.“ Im dreißigjährigen Kriege wurden die Rebſtöcke durch rohes Raubgeſindel ausgeriſſen. Seitdem hat man nicht wieder den Verſuch gemacht, neue Rebkulturen an⸗ zulegen. Die Sal- oder Palmweide Mit ihren weithin leuchtenden, duftenden Kätzchen iſt ſie einer unſerer allererſten Frühlingsboten. Wenn die erſten wärmenden Frühlingsſonnenſtrahlen die erſt allmählich aus tiefem Winterſchlaf erwachende Natur wieder treffen, ſehen wir an Bächen und Flüſſen, in feuchten Wäldern und Ge⸗ büſchen, ja noch auf verhältnismäßig trockennem Boden den uns allen bekannten Strauch oder Baum hervorleuchten. Man ſoll aber die Zweige mit ihren Kätzchen nicht abſchneiden, ſo verlockend es auch ſein mag, ſie mit nach Hauſe zu nehmen, denn die auch gerade aus ihrem Winterſchlaf erwachten Hum⸗ meln und Bienen beſuchen die Kätzchen und finden am Grunde einer Schuppe in einer kleinen Drüſe etwas Honig vor. Wohl aber wollen wir uns des Anblickes dieſes Frühlingsboten von Herzen erfreuen und uns ein wenig mit ihnen beſchäftigen. Von allen Weidearten blüht die Salweide am früheſten, ſodaß ihre Zweige am Palmſonntag in unſeren nördlicheren Zonen vielfach die Palmen vertreten müſſen. Die dicken, graugelben Aeſte mit ihren elliptiſchen, an der Unterſeite filzigen Blättern, tragen auf dem einen Baume nur Stempel, auf dem anderen nur Staubblätter, ſodaß wir es alſo mit einer ſogenannten zweihäuſigen Pflanze zu tun haben. Schon im Spätherbſt bilden ſich in den Achſeln der Blätter die von einer kapuzenförmigen, braunen Schuppe eingehüllten Kno⸗ ſpen. Die Kätzchen führen ihren Namen wegen des ſilberweißen Haarkleides, das ein Schutzmittel gegen Kälte und Trockenheit iſt. Noch bevor ſich die Blätter gebildet haben, beginnt die Blütezeit dieſer Kätzchen. Beſonders die gelben Staubkätzchen 1 gerade infolge des Fehlens der Blätter weithin. Jede Blüte, die ſich unter einer Kätzchenſchuppe befindet, beſteht aus zwei langen Staubgefäßen und weiſt eine kurze Honigdrüſe auf. Letztere treffen wir auch an den Stempelkätzchen an Die auffallende Farbe der Kätzchen dient im Gegenſatze zu der auf Windbeſtäubung angewieſenen Haſelnuß zur Anlockung der Inſekten. Der Name Salweide wird von dem lateiniſchen Namen salix abgeleitet, während wir uns den Namen Palmweide nach unſeren vorherigen Ausführungen leicht werden erklären können. Der Name Weide endlich rührt von dem althoch⸗ deutſchen Wort wicla her, was flechten oder knüpfen bedeutet. Es werden ja noch heute aus den dünnen, biegſamen Weiden⸗ ruten Körbe geflochten, während man die ſtärkeren Zweige zu Faßreifen verwendet. Die alten verkrüppelten Weiden⸗ ſtrünke mit ihren ſchopfartigen Kronen, die im Halbdunkel faſt geiſterhaft wirken, haben die Weiden bei unſeren Vor⸗ fahren in einen recht üblen Ruf gebracht. Sie waren das Sinnbild des Totenreiches und des Sterbens, und in ihren Zweigen ſollten Geſpenſter und Hexen wohnen. Auch in der neuteſtamentlichen Geſchichte wird uns von der Weide als von einem Unglücksbaume berichtet, ſoll ſich doch Judas an einer Weide erhängt haben. Aber auch Heilkraft ſchrieb der Aberglaube der Weide zu. Deshalb wurde das erſte Bad eines Kindes mit Weidenrinde gekocht, um dadurch das Kind vor böſem Zauber zu ſchützen. Bei den alten Femgerichten lag neben dem Schwert ein Weidenſtrick. Auch in alten Volks⸗ liedern wird von der Weide als dem Trauerbaum gedichtet. Carmen Sylva, die Königin Eliſabeth von Rumänien, hat ein tiefgefühltes Gedicht an die Trauerweide verfaßt, in dem es zum Schluß heißt: Trauerweide, Baum der Schmerzen, Baum der tiefbetrübten Herzen, Du ſollſt mir der Liebſte ſein, Wenn mich Liebe läßt allein.— Wir jedoch wollen in den Weidenkätzchen vor allem die Frühlingsboten ſehen und uns in dieſem Sinne ihres An⸗ blickes und Duftes erfreuen! Dr. G. Tagungen Der Wiener Verbandstag des Deutſchen Philologen verbandes findet vom 23.—25. Mat 1929 in der alten Donaumetropole ſtatt und ſoll eine machtvolle Kundgebung für die Zuſammengehörigkeit zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland werden. Ein Rheinkandſonderzug, ein mitteldeutſcher Sonderzug und ein oſtdeutſcher Geſellſchaftsſonderzug bringen Tauſende deutſcher Schulmänner nach Wien, um in gemein⸗ ſamer Sitzung über das Wohl und Wehe unſeres an erſter Stelle der Welt ſtehenden höheren Schulweſens zu beraten. Als Teilnehmer ſind u. a. bereits gemeldet: Preußen 857, darunter Berlin 108, Bayern 60, Baden 88 Vertreter. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Philologenverbandes Berlin, NW. 6, Schiffbauerdamm 3, gibt ein ausführliches Mitteilungsblatt über alle Einzelheiten des Wiener Verbandstags heraus. Aus dem Lande Zum Selbſtmord des jungen Liebespaares D Schwetzingen, 16. April. Zu der Liebestragödie auf der Bahnſtrecke Oftersheim—Hockenheim wird noch berichtet, daß die Leichen der jungen Leute in die Schwetzinger Leichen⸗ halle überführt wurden und wahrſcheinlich in den Wohnorten der Verunglückten, alſo in Hockenheim und in Heidelberg bei⸗ geſetzt werden. Aus brieflichen Aufzeichnungen geht hervor, daß die jungen Menſchen infolge Liebeskummers in den Tod gingen. In einem Briefe bitten ſie, daß man ſie ge⸗ meinſam zur letzten Ruhe beſtatten möge. Marie Scheuer⸗ mann war als Verkäuferin im Blumenpavillon am Bismarck⸗ platz in Heidelberg angeſtellt, während Arnold Mühleiſen als Gärtner in dem Gartenbaubetrieb von Ludw. Lentz in Heidelberg tätig war. Beide werden als arbeitsfreudige Per⸗ ſonen geſchildert, bei denen dieſe Tat ganz unverſtändlich er⸗ ſcheint.— Das Hotelreſtaurant und Café Betzler(früher Hotel Haßler) ging bei der geſtrigen Zwangs verſteige⸗ rung zum höchſten Angebot von 66 500 Mk. in den Beſitz von Haus Hirſch(Weldebrauerei) hier über.— Wie die Oberpoſt⸗ direktion Karlsruhe mitteilt, beabſichtigt ſie im Laufe der Sommermonate an Sonn⸗ und Feiertagen regelmäßig Au s⸗ flugs⸗ Sonderfahrten von Karlsruhe nach Schwetzingen zum Beſuche des Schloßgartens auszuführen. Beigelegter Konflikt Landenbach, 15. April. Der in der hieſigen Frei⸗ willigen Feuerwehr enſtandene Konflikt, der das Kommando veranlaßte, dem Gemeinderate ſeine Aemter zur Verfügung zu ſtellen, iſt auf folgende Weiſe bei⸗ gelegt worden. Der bisherige erſte Kommandant Maurer⸗ meiſter Nosé iſt endgültig von ſeinem Amte zurückgetreten. An ſeiner Stelle wurde in der Generalverſamllung der Frei⸗ willigen Feuerwehr, der auch Bürgermeiſter Schröder und die Herren Gemeinderäte beiwohnten, der bisherige Steiger⸗ hauptmann Adam Thron einſtimmig auf 6 Jahre zum erſten Kommandanten gewählt. Der zweite Kommandant Jakob Heilmann wurde wieder⸗ und Steigerhauptmann Ph. Seith neugewählt. Das geſamte Korps der Freiwilligen Feuerwehr iſt nun wieder vollzählig. Nachdem der Komman⸗ dant vom Bürgermeiſter ſofort für ſein Amt verpflichtet worden iſt, iſt dadurch die Gewähr vorhanden, daß die Streit⸗ fragen zwiſchen Feuerwehr und Gemeinderat ſowie im Korps ſelber endgültig beigelegt ſind. Die Krels⸗Ausſchuß⸗ Sitzung des 9. Badiſchen Kreis⸗Feuerwehrverbandes, ver⸗ bunden mit Bannerweihe und 30jährigem Stiftungs⸗ feſt findet beſtimmt am 9. Juni hier ſtatt. Das Spritzen⸗ haus dagegen wird im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage der Gemeinde erſt im Jahre 1930 erbaut und eingeweiht werden. ö Frühling an der Bergſtraße ? Von der Bergſtraße, 14. April. In der Pflanzen⸗ welt beginnt jetzt allgemein das Wachstum. Viele Sträucher zeigen grünen Blattausſchlag. Bei den Bäumen, beſonders dem Frühobſt, ſind die Knoſpen kräftig angeſchwellt und wer⸗ den ſich in nächſter Bälde erſchließen, zumal es nächtlich mehrmals geregnet hat und die Luft etwas milder weht. Nur ſollte die Sonne ihre wärmenden Strahlen noch häufiger in den heurigen Frühling hineinſenden, dann würde das Aufblühen vieler Obſtſorten nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Trotzdem werden die Frühbeete in den Gärten zuſehends grün, ebenſo bedeckt zartes Neugrün die Wieſen und die Klee⸗ und Saatfelder. Die Winter ſaat die durch die Winterkälte mehr oder weniger gelitten hat, er⸗ holt ſich bei dem nun froſtfreien Wetter beſſer, als man ihr anfangs zutraute. Es dürfte davon wenig zum Umpflügen kommen. Zwetſchgen und die Reben ſind verhältnis⸗ mäßig noch in der Entwicklung zurück, letztere beginnen jetzt auch Augen zu treiben. Da die Frühjahrsſaat bereits früher erledigt werden konnte und das Wetter günſtig iſt, hat man mit dem Ausſtecken der Kartoffeln begonnen. Die Saatkartoffeln ſind rar geworden, da dieſe mehrfach in den Mieten, aber auch teils in den Kellern Froſtſcha den erlitten haben. 5* * Karlsruhe, 15. April. In Dur lach⸗Aue ſollte ein Mann feſtgenommen werden, weil er die Angabe ſeiner Per⸗ ſonalien verweigerte. Während dieſer zur Wache gebracht wurde, ſammelten ſich etwa zehn Perſonen an und verſuchten mit Gewalt die Eingangstüre der Wache einzu⸗ drücken. Der Notruf mußte alarmiert werden. Beethovens Missa solemnis Konzert der Volksſingakademie Den glanzvollen Abſchluß der Konzertreihe, die unſere auch außerhalb Mannheims rühmlich bekannt gewordene Volks⸗Singakademie in dieſem Winter dargeboten hatte, bil⸗ dete die Aufführung von Beethovens gewaltiger Meſſe, die ſchon zweimal dargeboten, zum eiſernen Beſtand der Volks⸗ Singakademie gehört. Die muſtergültige Beherrſchung der Chorpartien durch den Klangkörper der Singakademie und die eindrucksvolle Interpretation durch den künſtleriſchen Leiter Prof. Schattſchneider, deſſen Vorzüge an dieſer Stelle ſchon wiederholt rühmend hervorgehoben wurden, haben in den wichtigſten Konzertzentren berechtigtes Aufſehen erregt und geſtatten diesmal eine kürzere Würdigung. Nicht ganz auf derſelben Höhe wie die Chorpartien ſtanden diesmal die Leiſtungen des Solo⸗Quartettes. Allerdings ſind die Soliſten um ihre Aufgaben nicht zu beneiden. Denn das, was Beethoven den Soloſtimmen zumutete, grenzt ans„Un⸗ mögliche“ und iſt alles andere als„dankbar“. Kaum daß im „Agnus dei“ dem Solo⸗Baß längere Zeit hindurch Gelegenheit gegeben iſt wirklich zu ſingen, ohne daß gleich eine andere Stimme arftritt und den Wettbewerb, meiſt in kanoniſcher Führung, aufnimmt. Ein Geſamtlob verdienen die vier So⸗ liſten in muſikaliſcher Beziehung vor allem für die korrekte Durchführung ihrer außerordentlich ſchwierigen Aufgaben. Wenn ab und zu in rhythmiſcher Beziehung eine kleine Schwankung eintrat, ſo wurde ſie bald ausgeglichen. Durch ſtimmlichen Wohlklang überraſchte vor allem der reſonanzvolle Alt von Frau Margarete Olden⸗Mehlich(Berlin) ſo⸗ wie die weiche Tenorſtimme von Antoni Kʒohmann(Frank⸗ furt a..). Die an die Höhe beſondere Anſprüche ſtellende Sopran⸗Partie war bei Wally Kirfamer(Frankfurt) in den beſten Händen. Ebenſo war die Baß⸗Partie bei Prof. Rehfuß(Frankfurt) gut aufgehoben. Ein Sonderlob ge⸗ bührt Konzertmeiſter Max Kergl für die beſeelte Wieder⸗ gabe des Violin⸗Solos in Benedictus. Der Orgelpart war Prof. Dr. Hermann Dettmer aus Hannover auvertraut, der ſich ſeiner Aufgabe mit Geſchick eutledigte. Ein beſonderes Lob erwarb ſich wieder das Nationaltheater⸗Orcheſter, dem die beſonders heikle orcheſtrale Begleitung oblag. Wenn wir zum Schluß, ohne die koloſſale Leiſtung, die Prof. Schattſchneider mit der künſtleriſchen Geſamtleiſtung vollbrachte, beeinträchtigen zu wollen, vom Standpunkt des Zu⸗ hörers aus uns eine kleine Anmerkung geſtatten, vielmehr einen Wunſch äußern möchten, ſo wäre es dieſer: Könnte man die einzelnen ungeheuer ausgedehnten Sätze nicht durch etwas längere Pauſen von einander trennen? Ju jedem der großen Sätze liegt ſo viel Schönheit, daß der Zuhörer den Wunſch fühlt, alles Schöne, das er aufgenommen hat, ein wenig in ſich nachklingen zu laſſen. langt vom Zuhörer intenſivſte Mitarbeit, die ohne vorzeitige Ermüdung nur geleiſtet werden kann, wenn dem Hörer(aber auch dem Mitwirkenden) eine kleine Atempauſe gegönnt wird. 5 5 Parlaments Stilblüten Weite Kreiſe des Handels und dex Wirtſchaft haben dieſen verrückten Rieſenbandwurm mit großem Widerſtreben ge⸗ ſchluckt. Es iſt davon nichts kräftiger geworden. f Was nützt uns aller Handel und Wandel, wenn er vorne eine ſchöne Faſſade und hinten keine Luft hat? Das deutſche Wirtſchaftsleben iſt auf dem Wege, wieder ein ſtarker Mann zu werden. Ein ſtarker Mann ſollte auch einmal einen ſtarken Ton von ſich geben können. Man nennt den Etat des Reiches auch Haushaltplan. Der Name rührt daher, weil das Haushalten nur 1 9 iſt; durchgeführt wird es doch nicht. Da ſchaut der nackte Pferdefuß des kapitaliſtiſchen Egois⸗ mus heraus, der auf keine Kuhhaut geht und bei paſſender Gelegenheit im geheimen hintenausſchlägt. Der Geiſt Helfferichs des deulſchen Volkes nagt und dabei noch ein frommes Geſicht macht. Das Geſetz begünſtigt mit Recht die großen Truſte und Geſellſchaften; denn dieſe ſind es, die mehr noch als die Groß⸗ grundbeſitzer an ſchrecklichen Seuchen leiden. Das Belriebsrätegeſetz iſt der langſam fließende Quell, der allmählich das ganze deutſche Wirtſchaftsleben zu erdroſ⸗ ſeln droht. Gerade Beethoven ver⸗ iſt die böſe Sieben, die am Mark Theater und Muſik Aus dem Kölner Muſikleben. Den ſehr anſprechenden 5 des elften Gürzenichkonzerts ergab Max von Schillings melodiös⸗ſtimmungsvolles und hübſch geſetztes, in ſeiner ganzen Art anſpruchsloſes„Hochzeſt⸗ lte“(Goethe) für Soli, Chor und Orcheſter. Der in der Grippezeit männlicherſeits einigermaßen geſchwächte Gürze⸗ nichchor zeigte ſich in der weiblichen Rhetorik um ſo bravourö⸗ ſer, Gerhard Hüſch vom ſtädtiſchen Opernhauſe ſang das Baritonſolo ſehr fein, während ſich mit der ganz kleinen Auf⸗ gabe des Sopranſolos Fräulein Helene Fahrni als von der Hochſchule für Muſik kommende junge Konzertnovize recht löblich abfand und Hermann Abendroths Orcheſter alle charakteriſtiſchen Momente des anmutigen Werkes gar ge⸗ winnend ausmalte. Dann hörte man Regers Variationen und Fuge über ein Thema von J. S. Bach erſtmalig in K. H. Pillneys ſehr geſchickt durchgeführter, ein bedeutſames Können erweiſender und klanglich ebenſo wie formal durch⸗ aus ſchätzenswerter Bearbeitung für Klayter und Orcheſter, bei deren Vorführung Karl Pillney ſich als der beſtens be⸗ kannte tüchtige Pianiſt bewährte. Im zweiten Teil des Kon⸗ zertabends brachte Meiſter Abendroth eine bezwingend ſchöns Aufführung von Bruckners dritter Sinfonie.. Antereſſantes Leſebuch Das jüngſte Alphabet hat die indiſche Lepoha⸗Sprache, die von 20000 Menſchen geſprochen wird. Dieſes Alphabet wurde erſt im 18. Jahrhundert eingeführt. * Die deutſche Landwirtſchaft verbraucht alljährlich für etwa 400 Millionen Mark künſtliche 1? im vorigen Jahr 75 8 31 Millionen mehr In Engliſch⸗Südafrika. Millionen Kiſten Orangen geerntet, als im Jahre 1910. * Rolaud Zenegg: Feſte im Alltag, Gedichte. Verlag der Feder, Berlin. Zenegg iſt ein Dichter, der das Ideale und Schöne in Line Hübſche Versform zu kleiden versteht. 4. Seite. Nr. 178 Rene Maunhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgade Dienstag, den 16. April 1929 Aus der Arbeit der Warenſchwindler Von Otto Schwerin 8 Der Schrank ohne Rückwand— Fingierte Nachbeſtellungen— Die gefälſchte Poſtguittung— Wechſelfahrer Nicht nur Kleider, Wäſche, Bücher und andere Gegenſtände des ſogenannten täglichen Bedarfs ſind der Mode unterwor⸗ fen, auch die Kriminaliſtik paßt ſich der Zeit an, d. h. die Häu⸗ figkeit der verſchiedenen Verbrechensarten richtet ſich gewiſſer⸗ maßen auch nach der Mode. Während in der Inflationszeit Eigentums delikte, wie Diebſtahl und Einbruch, an der Tages⸗ ordnung waren, iſt augenblicklich Betrug und Schwindel Trumpf. Beſonders der Waxen⸗ und Kreditſchwindel graſſiert Heute in den Großſtädten in einem derartigen Umfang, daß vox den häufig ſehr geſchickt erſonnenen Tricks der zumeiſt rei⸗ ſenden Gauner nicht nachdrücklich genug gewarnt werden kann. Einige augenblicklich leider mit großem Erfolg zur Anwen⸗ dung gelangte Tricks ſollen nachſtehend ausgeplaudert werden: In einer ſüddeutſchen Großſtadt varkierte ein Gauner Linen alten und erprobten Schwindel, der vor Jahren zum Schaden eines Wiener Juweliers erſtmalig zur Anwendung gebracht wurde. Der gutgekleidete Schwindler kaufte in einem Goldwarengeſchäft einen teueren Taſchenchronometer, einen Feloſtecher und eine goldene, mit Brillanten beſetzte Armband⸗ uhr. Er bat, die Gegenſtände mit quittierter Rechnung in ſeine Wohnung nach der X⸗Straße zu ſenden und zwar zwiſchen 2 und 3 Uhr nachmittags. In Anbetracht der hohen Rechnung es handelte ſich um einen Betrag von 1600 Mark— über⸗ brachte der Verkäufer die Ware perſönlich. Der Käufer nahm das Paket in Empfang, ſchloß es in einen Schrank und ſagte: „Geben Sie mir bitte die Quittung, ich hole Ihnen ſofort das Geld aus dem Nebenzimmer.“ Als der„Kunde“ nicht wieder⸗ kehrte, ſchöpfte der Angeſtellte des Goldwarengeſchäftes Ver⸗ dacht und bat einen Poliziſten, in die Wohnung zu kommen. Der Beamte ſtellte unſchwer feſt, daß hier ein ganz raffinierter Sthwindler ſeine Arbeit verrichtet hatte. Die Rückwand der Schrankſchublade fehlte, die Zimmerwand, an bie die hinten offene Schublade an ſtieß, war m Nebenzimmer aus durchbrochen worden, und der Betrüger hatte nur durch die entſtandene Oeffnung zu greifen, um die Waren in Empfang zu nehmen und das Weite zu ſuchen. Der Wohnungsinhaber hatte die zwei Zimmer an einen Herrn Hiller vermietet und ſich, da er die Miete für einen halben Monat im Voraus erhalten, gar nicht weiter um die Perſonalien ſeines Untermieters gekümmert. Einem erprobten und ſtets wirkſamen Trick fielen eine Anzahl Geſchäftsleute in Frankfurt und anderen weſtdeutſchen Großſtädten zum Opfer. Der Gauner erſchien in einem Her⸗ renmodengeſchäft, kaufte eine Anzahl Hemden, Krawatten, Socken und andere Gegenſtände und bat, die Sachen mit Quit⸗ kung nach ſeiner Wohnung im Weſtend zu beſorgen. Eine Ver⸗ käuferin, die den liebenswürdigen Kunden im Laden geſehen hatte, beförderte das Paket ſelbſt und traf den Herrn wartend vor ſeiner Haustür.„Es iſt reizend von Ihnen“, ſagte er,„daß Sie ſich ſelbſt bemühten, und nur bedauerlich, daß Sie ſich mit der Zuſendung ſo beeilt haben. Ich habe gerade Ihre Firma telephoniſch angerufen und gebeten, der Sendung noch 6 Stück ſeidene Hemden beizufügen. Vielleicht haben Sie die Liebens⸗ wülrrdigkeit, gnädige Fräulein, dieſe Hemden noch zu holen, das Paket laſſen Sie einſtweilen ruhig hier.“ Da der Schwind⸗ ler mit großer Sicherheit auftrat, gelang es ihm in dieſem Falle und auch in zahlreichen ähnlichen Fällen, die Sendung uhne Bezahlung herauszubekommen. Selbſtverſtändlich wußte man im Geſchäft von der Nachheſtellung nichts und der Ge⸗ ſchäftsmann war um einige hundert Mark ärmer, aber um eine Erfahrung reicher. Ein geriſſener Gauner legte in Berlin eine ganze Anzahl Geſchäftsleute mit einem raffinierten Trick herein. Er heſtellte verſönlich Waren aller Art, wie Strümpfe, Wäſche, Weine, Lebensmittel, Seidenſtoffe, Schreibmaſchinen und dergleichen und erklärte den Verkäufern, daß er über den Verſand bezw. die Abholung der gekauften Sachen in einigen Tagen ſchrift⸗ lichen Beſcheid geben würde. Wenige Tage ſpäter lief eine Karte des Käufers ein, worin die in Frage kommende Firma benachrichtigt wurde, daß ein Bote die Ware zu einer näher be⸗ ſtimmten Zeit abholen würde, das Geld ſei bereits bei der Poſt eingezahlt worden. Der Bote kam, präſentierte eine vorſchrifts⸗ mäßig ausgeſtellte und abgeſtempelte Poſtquittung über den Rechnungsbetrag und nahm die Waren mit. Als das Geld ausblieb und Nachforſchungen angeſtellt wurden, kam der Schwindel an den Tag. Die Poſtquittung ehenſo wie der Stempel waren gefälſcht, Bote und Beſteller waren Komplizen. Von Fall zu Fall treten in Großſtädten ſogenannte„Wech⸗ ſelfahrer“ in Erſcheinung, gefährliche Betrüger, die mit großer Sicherheit arbeiten und monatelang ihr gefährliches Handwerk ausüben, bis ſie eines Tages doch einmal„verſchütt“ gehen und einige Jahre hinter Schloß und Riegel kommen. Ihre Tätigkeit ſpielt ſich zumeiſt in nachſtehender Weiſe ab: Die ſtets gut gekleideten und mit großer Routine auftretenden Gauner betreten ein Geſchäft und kaufen eine Kleinigkeit, die ſie an der Kaſſe bezahlen. Dort bittet der Schwindler, ihm einen größeren Schein, vielleicht 100 Mark, zu geben und gibt vor, einen Wertbrief verſenden zu müſſen, aber lediglich kleine Scheine und Hartgeld zu beſitzen. Er zieht einen bereits fran⸗ kierten Brief aus der Taſche, legt den meiſt anſtandslos erhal⸗ tenen großen Schein in den Umſchlag, klebt ihn zu, und ſteckt ihn in die Taſche. Als er nun die kleinen Scheine und das Hartgeld abliefern ſoll, entdeckt er zu ſeinem großen Schrecken, daß er die Brieftaſche im anderen Anzug zu Hauſe ſtecken ge⸗ laſſen habe und erklärt, das Geld aus ſeiner in unmittelbarer Nähe liegenden Wohnung holen zu wollen. Er gibt dabei gleichzeitig dem Kaufmann den bereits verſchloſſenen Wert⸗ brief zurück und bittet, dieſen ſolange aufzubewahren, bis er in wenigen Minuten das Kleingeld bringe. Natürlich denkt der Schwindler gar nicht mehr daran, zurückzukommen, und wenn der Kaufmann einige Minuten ſpäter in einer Anwand⸗ lung von Mißtrauen den„Werthrief“ öffnet, ſtellt er feſt, daß er ein„Duplikat“ erhalten hat, denn der Umſchlag enthält nur einige Bogen Zeitungspapier. Erfreulicherweiſe kann feſtgeſtellt werden, daß auch die ge⸗ riſſenſten Gauner nach einiger Zeit ſich eine ſogenannte Dummheit zu ſchulden kommen laſſen, erwiſcht werden und auf einige Zeit einen unfreiwilligen Aufenthalt zwiſchen ſchwe⸗ diſchen Gardinen nehmen müſſen. Immerhin gehen die Schäden, die ein einziger Warenſchwindler verurſacht, mitunter in die Tauſende. Die Ge⸗ ſchäftsleute tun gut daran, im Verkehr mit zmeifelhaften Gle⸗ menten ihre Augen offen zu halten. Daß die Warenſchwindler nicht in Ballonmütze und rotem Halstuch auftreten, ſondern ſtets über ein gutes Aeußere und vorzügliche Manieren ver⸗ fügen, iſt oben ſchon geſagt worden. Nachbargebiete Die Leiche aufgefunden * Grünſtadt, 16. April. Geſtern nachmittag 2 Uhr wurde die Leiche der 1gjährigen Johanna Be ndinger aus Tie⸗ ſenthal im Eckbachweiher aufgefunden und in das Diſtrikts⸗ krankenhaus gebracht, wo ſie in Gegenwart einer Gerichts⸗ kommiſſion ſeziert wurde. Vermutlich wollten die heiden jun⸗ gen Leute zuſammen in den Eckbachweiher. Kircher, der mit der Bendinger ein Liebesverhältnis unterhielt, befindet ſich noch in Haft. . 8 Ludwigshafen, 16. April. In der Nacht auf Dienstag verſuchte ſich eine ledige 30jährige Kellnerin von hier im Rhein in der Nähe der Rheinbrücke zu ert ränken. Sie wurde von einem franzbſiſchen Soldat en, der in der Nähe auf Poſten war, aus dem Waſſer gezogen. Die Lebensmüde iſt nervenkrank. weiſe nur eben erwarten dürfen. Schweizer Reunfahrer tödlich verunglückt * Baſel, 15. April. Der Rennfahrer H uber aus Bin⸗ ningen, der ſich geſtern morgen auf der Trainingfahrt befand, machte mit ſeinem Fahrrad auf offener Straße oberhalb der Ortſchaft Lieſtal eine ſo unglückliche Wend un g, daß er direkt in die Fahrbahn eines in entgegengeſetzter Richtung fahren⸗ den Perſonenkraftwagens abglitt, von ihm erfaßt und über⸗ fahren wurde. Der Verunglückte erlitt einen komplizierten Schädelbruch und wurde auf der Stelle tot. * —a— Ludwigshafen, 15. April. Das abgelaufene Vereius⸗ fahr des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen pere ius der Pfälzer Seklionen Ludwigshafen a. Rh. ſtand im Zeichen zweier für die Pfälzer Sektionen bedeutſamer Ereigniſſe, des 40 jährigen Beſtandsjubiläums und der Eröffnung der Pfälzer Hütte auf dem Bettlerjoch in Lichtenſtein. Trotz Krieg und Inflation können die vereinigten Pfälzer Sektionen auf eine glückliche Entwicklung zurückblicken. Erhaltung und Mehrung des in 40 jährigem Ringen erreichten matertellen und ideellen Standes iſt das Ziel der Pfälzer Sektionen auch für das fünfte Jahrzehnt! * Straßburg i.., 15. April. Die 28 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiterin Mathilde Haſenfratz hat am 27. März ihr Kind unmittelbar nach der Geburt in die Abortgrube geworfen. Sie wurde feſtgenommen und legte ein Geſtändnis ab. Sie gab an, aus Furcht vor ihren Eltern gehandelt zu 5ben, die ſie bedroht hätten. Nach dem Morde hätten ihr die Eltern vier Tage lang jegliche Nahrung verweigert, von da ab habe ſie täglich nur eine Taſſe Kaffee erhalten. Die Haſenfratz iſt bereits Mutter eines ſiebenjährigen Kindes. ——.. 2 ö Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen baölſcher Wette: ſtellen(.26 Uhr morgens]. „Luft Wind 3833 5 10 22 ͤ ˙— E 1 Richt. Stärke E Wertheim NO leicht bedeckt Königsſtuhl 0 ſchw. heiter Karlsruhe ſtill Regen Bad.⸗Bad 1 ſt ill Regen Villingen 3 W leicht bedeckt ö Feldbg. Hof N Schnee Badenweil. 6 leicht] bedeckt St. Blaſien e tin Regen Höchenſchw. ö 1 ö In der allgemeinen Druckverteilung iſt jetzt eine für die Witterung der Folgezeit weſentliche Umgruppierung in Gang gekommen. Das nordeurkpäiſche Hochdruckgebiet hat ſeine Verbindung mit dem aus Polarluftmaſſen aufgebauten Grön⸗ landhoch gelöſt und den atlantiſchen Zyklonen durch Durchzug über das Nordmeer geöffnet. Gleichzeitig haben die auf das Feſtland übergetretenen Teiltiefs größtenteils die Alpen mit oſtſüdöſtlichem Kurs überſchritten. Auf ihrer Rückſeite ſchiebt ſich im Weſten und Nordweſten mit den von Nordeuropa raſch zufließenden Kaltluftmaſſen bereits hoher Druck nach. dem Feſtland vor. Es iſt daher zunächſt mit einem vorüber⸗ gehenden Kälterückfall und weiteren Niederſchlägen zu rechnen, denen nach Abzug der ſüdlich der Alpen noch vor⸗ handenen Störungen Aufheiterung folgen wird. Wetterausſichten für Mittwoch, 17. April, nachts 12 Uhr: Kälter bei nordöſtlichen Winden, noch zeitweiſe Nieber⸗ ſchläge, beſonders im Süden. f 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat April Pegel 10 11.12 e 12 13,15 16 ſceckar Pegel] 10. . 12 1315. 18. Tafel 25 8 5 1 S 9 6 75 ö.05 Mannheim.48.59.91.108.288 21 e.0 Jagel 6006 1. 7,1 05, J, 0% Maxau.02 481. Mannhein 2,45.26 Taub.70.84 Köln.66.56 Schluß des redaktfonellen Teils Weiß it Trumpf! en i die Haut die Wäſche. Ihr zuverläſſiger Helfer Gefundheitspflege? Naumann's Qualttät“ leiſtet alles, was Sie weiß das Kleid, weiß bei dieſer ſelbſtverſtändlichen weiße Kernſeife„Extrafeine von einer Seife vernünftiger⸗ — Und ſchont die Wäſche. 43 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Saen pagh 1928 bn Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft. München, Printed in Germany. Aber die perſönliche und drahtliche Fahndungsſtreife ver⸗ lief doch nicht ganz ergebnislos. Um zwei Uhr dreißig ent⸗ deckte Ollmers ſcharfer Blick in der Nizzaer Vorſtadt Quartier de St. Etienne den blau⸗ und zitronengelb geſtreiften Pullover Miß Pitts. Es ſtak leider niemand drin; er hing über einem Bügel mit der Preisauszeichnung Frs. 195.— vor dem Laden Dueien Levys, Modes— Confection— Achat et vente in der Rue de Toulon. Ollmer ließ das Auto halten Lucien Leyy gab händereibend Auskunft. Das Hände⸗ reiben war ſeine Spezialität. Sein fahlgelbes Geſicht über⸗ zog ſich mit gewinnendem Lächeln und entblößte dabei zwei lange außeinanderklaffende Schneidezähne, wodurch ſeine Freundlichkeit etwas Verſchlagenes bekam.„Jamohl, mein Herr! Heute morgen!— Wann? Na, ſo gegen zehn Uhr uber kurz nachher, ſpäter nicht, weil meine Frau,— ſie geht immer bis zehn, halb elf zur Promenade,— es iſt ſo ſchön,— gewiß,— alſo ſie war noch nicht zurück. Es war einer von den Filmſchauſpielern, ein hübſcher, ein feiner junger Mann. Er hatte ſeinen Garderobenkoffer vergeſſen, und er kaufte gleich einen perfekten Kavaliersanzug,— wie meu, Monſieur, überhaupt bei Levy—! Falls Ste ſelbſt Bedarf haben,— ja, er zog ſich gleich fix und fertig um, zur Aufnahme. Ein intereſſanter Beruf die Filmſchauſpielerei. Es iſt eine große Firma, ich glaube— Gaumont——— Ollmer hörte ſchon nicht mehr. Broderſen war alſo nicht erſt nach zweiſtündiger Fahrt ausgeſtiegen, ſondern vielleicht ſchon nach zwanzig oder gar zehn Minuten!— Hatte hinter irgendeinem Baum verborgen die Autos der Verfolger an ſich vorbeiſauſen laſſen und war ohne falſche Scham in die Stadt ſeiner Niederlage zurückgekehrt. Mabel Pitt wollte von nichts wiſſen und deckte ſich mit ihrer beſinnungsloſen Angſt. Ollmer ſauſte ins Hotel, ihm ſchwante Schreckliches,— aber was er erfuhr, übertraf die kühnſten Erwartungen. Es gab unglaubliche Mißverſtändniſſe und bedeutend gereizte Auf⸗ Härungen. Nizza lachte vierundzwanzig Stunden lang. Die Gazette de Lyon brachte drei Spalten mit der Ueberſchrift: Ein Schiff, ein Hotel und zwei Detektive! und durch die euxopäiſche Preſſe ging das Wort des Marſeiller Vertreters der Frankfurter Zeitung: Der Hauptmann von Köpenick in Vuxusausgabe. D Zehntes Kapitel Inter me z z o 15 Aus Wilms Tagebuch. Vom 25. 4. 25, neun Uhr abends. Nimes, Hotel'Eſpagne. Wenn es den alten Griechen zu wohl ging, opferten ſte von ihrem Ueberfluß den Göttern. Ueberſchrift: Der Ring des Polykrates. Hundertdreißigtauſend Mark ſind eigentlich ein recht an⸗ ſehnliches Opfer. Ich tröſte mich mit der anerkannten Tat⸗ ſache, daß Beſitz den Charakter verdirbt. Und wie leicht es iſt, das Geld von der Straße aufzuleben, bewies Bertholds rührende Hilfsbereitſchaft. Ein kleines Schmerzenspflaſter konnte ich wohl gebrauchen. In Nizza war es ungemütlich, der Miſtral wehte,— hier in Nimes iſt es angenehm und kühl. Das verſchlafene Hotel ſcheint noch aus der Zeit der päpſtlichen Konzile zu Avignon zu ſtammen, die Wirtin, die mich alten Mann mit einer ver⸗ ſunkenen Höflichkeit behandelt, ebenfalls. Wie wohltuend das iſt. Und wie prachtvoll erregend für ein altes ſpießiges Rentiersherz der Gedanke, morgen in Lyon den entzückend⸗ ſten Beſuch der Welt zu empfangen! Und dann gilt es, in der großen Menge ebenſo ſpurlos unterzutauchen wie Andres Gérard im trüben Waſſer des Hafens von Marſeille. Gerard, Chef der Firma Sociéte de la Jusſice Egalisante iſt beſtimmt gefährlicher als ſämtliche Ollmers und Flints zuſammen, aber doch bedauernswert, wenn feine Reiſe⸗ vertreter alle von der Qualität des heutigen ſind. ein Kinderſpiel, ihn irrezuführen. Er beobachtete mit Aus⸗ dauer die Schirmmütze des Renttlers, bis er ſchließlich ent⸗ deckte, daß nur eine Sicherheitsnadel darunterſaß. Es war ein bemerkenswert axtiſtiſches Experiment, ſondern rutſchte einfach mit einer kleinen rhythmiſchen Verſchdebung der Ge⸗ ſichtszüge ins Nebenabteil. Worauf der arme Geſchäfts⸗ reiſende in Arles fluchtartig Zug und Bahnhof verließ und gewiß ohne Einhaltung der geſetzlichen Kündigungsfriſt ſofort in die Dienſte einer anderen Firma eintrat. Verbrecher und Detektive ſcheinen mit Vorliebe kompliziert zu denken. Nun kam ich doch nach Nimes, ſogar mit Reiſetaſche und Schirm⸗ mütze, die treu und brav meiner harrten. Jonny Flint machte auf dem Bahnſteig von Le Trayas eine ſehr gute Figur. Ich blickte ihm zum Abſchied lange ins nurnehme iriſche Auge und konnte vor Bewegung kein Wort ſprechen. Auch Ollmer gegenüber erfüllte ich meine Pflicht, indem ich ihm ſeine Mappe in einem hübſchen Expreßpaket zurückſandte. Ich tat nicht etwa einen Sprung aus dem fahrenden Zug oder ſonſt Einige Papiere, die nur mich, fremde Leute dagegen durchaus nichts angingen, behielt ich. Die übrigen brauchte ich nicht mehr, nachdem der Crédit Lyonnais ſo bepeitwillig Dollars darauf herausgegeben hatte. Man ſoll niemanden unnötig ſchikanieren. II. Ein kurzes heftiges Gewitter war vorbeigegangen. Der Platzregen verrauſchte, der Donner nerrollte in der Ferne. Schnell trockneten die Wege, die Strahlen der Abendſonne, die ſofort wieder da maren, ließen die Regentropfen auf Blät⸗ tern und Blumenkelchen erglitzern. Die Lorbeerbäume ſchüt⸗ telten ſich im erfriſchenden Windhauch, der Duft der blühen⸗ den Palmen wehte hinüber zu den Terraſſen der großen Hotels, die aus regenüberſtrömtem Chaos ſich geſchwind in elegante Speiſeſäle zurückverwandelt hatten. Vor den Spiegeln luxuriöſer Toflettenzimmer wurde das letzte Rot aufgelegt, die Bars waren ſtill, und die Autos warteten, um gefüllte Börſen zur Entleerung nach Monte zu bringen oder umgekehrt. Die Juſtrumente der Jasdzkapellen murden ge⸗ ſtimmt, und das Meer wogte noch ein wenig erregt an die Filmkuliſſen des Ufers. Das Maſjeſtie⸗Hotel war momentan intereſſant und verlaſſen, das Grand⸗Hotel Riviere et des Palmes ſtand in erhöhter Pracht und Frequenz. Die Kugel rollte über die Rouletteſcheibe, und die Züge rollten durch das Land. Eine reiche Frau, die unter einem Verluſt litt, obwohl ihr Vermögen unangetaſtet blieb, fuhr einſam gen Norden. Ein deutſch⸗gamerikaniſches Ehepgar, verärgert über den beleidigenden Ausgang ſeiner gutgemeinten Europareiſe, näherte ſich abſchiedbereit der ehemaligen Kunſt⸗ und Reſidenz⸗ ſtadt München. Und hier ſaß Peter Fiſcher alt und ver⸗ biſſen vor den Zuſtellungen der Polizeibehörde, die ihm die Rettung eines verloren geglaubten Vermögens anzeigten, Es hatte ſeine Beſtimmung verfehlt, einen Todfeind zu ver⸗ nichten, nun nahm es ihm durch die alberne Beharrlichkeit, mit der es zurückkehrte, die letzte Hoffnung, Alles wurde ſo überflüſſig, Empörung, Verdammung, Haß, ſelbſt der Fluch, Glück zu konſervieren, der den Verbrecher treffen ſollte. Der Verbrecher aber lag in den Armen einer preisgekrönten Schönheit, die obendrein nicht einmal unintelligent war, fühlte ſich unverſchämt glück⸗ lich und fand, Paris ſei immer noch nicht weit genug, dieſes Der Direktor des Eldoradopalaſtes in Nizza hatte Klage auf K unyentionalſtrafe gegen eine welt⸗ bekannte Tänzerin eingereicht, die im wahren Sinne des Wortes von der Bildfläche verſchwunden war, konnte aber nichts weiter tun, als ihren Kontraktbruch dem Trianon⸗ theater zu Amſterdam mitteilen, wo die Dame am erſtan Juni auftreten ſollte. (Fortſetzung folgt) .. o 28 F 88 1 1 „ ͤ¹iññ—...,.„,, ͤͥ¶²ẽ·˙ Ff!̃;G é ᷑ré—C ‚. ̃—- „ ader trennte, ſo daß Berger unmitielbar darauf ſtarb. Dienstag, den 10. Aprif 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abeud⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 178 Ein Blicküber die Mell Der Sohn des Montmartre Montmartre, das maleriſche Stadtviertel von Paris, die Wahlheimat der Pariſer Bohsme, in deſſen unzähligen Cafés und Manſardenwohnungen ſo mancher heute berühmte und reiche Künſtler oder Schriftſteller ausreifte, Montmartre, zu deſſen Lokalkolorit, das übrigens, gerade was Boheme an⸗ belangt, zu verblaſſen beginnt, geräuſchpolle Nachtlokale, ein⸗ heimiſche und ausländiſche Schlemmer und ſchließlich die jungen Damen von nicht ganz einwandfreiem Lebenswandel unzertrennlich gehören, beſitzt eine kleine Sehenswürdigkeit, die den wenigſten bekannt iſt. Es iſt dies, wie die„Münch. Ztg.“ meldet,„Kiki vom Weißen Platz“, ein etwa fünf Jahre alter Spitz, der ausgeſprochene Liebling des ganzen Montmartre, der vor kurzem um ein Haar auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen wäre. Die Natur ſchuf Kiki blendend weiß, gewöhnlich merkt man aber nichts davon, da er, als richtiges Kind der Straße, mit Staub und Schmutz gründliche Bekanntſchaft macht, die ſein ſeidenes Fell grau oder ſogar ſchwarz färben, bis ein Bad ihm auf kurze Zeit die ursprüngliche ſchneeweiße Farbe wieder giht. Trotz ſeines vernachläſſigten Ausſehens iſt Kiki ein beneidenswertes Tier, das alles hat, wonach ſein Hunde⸗ herz Verlangen trägt: auserleſene Nahrung, ein bequemes, wenn auch ſtändig wechſelndes Quartier und unbeſchränkte Freiheit, dank der er tun und laſſen kann, was er will,— ganz davon zu ſchweigen, daß ſeine zahlreichen Beſitzer(man erzählt daß Kiki nicht weniger als 300 liebevolle Herren oder vielmehr Herrinnen hat) für ſeine Zerſtreuungen ſorgen. Seit den erſten Tagen ſeiner Selbſtändigkeit, nahezu fünf Jahre, pflegt Kiki ſich Abend für Abend pünktlich um 8 Uhr vor dem berühmten Nachtlokal Moulin⸗Rouge einzufinden und dort in Erwartung ſeines Abendeſſens Poſten zu ſtehen. Im Laufe dieſer Zeit hat er nie umſonſt, und nicht einmal lange, warten müſſen, denn Kellner und Pikkolos aus dem benachbarten Reſtaurant bringen ihrem Schützling, ſobald ſie einen freien Augenblick haben. allerlei Leckerbiſſen, die der verwöhnteſte Hund nicht verſchmäht hätte: zartes Geflügel⸗ fleiſch, ſaftige Entrecötes und überhaupt die verſchiedenſten Delikateſſen, die von den Mahlzeiten der reichen Ausländer zurückbleiben, ſo daß Kikis„Souper“ ſtets üppig und ab⸗ 7 ũ ãõddddddããã õã d Deutſchland Als blinde Paſſagiere unter dem D⸗Zugwagen Auf dem Duisburger Hauptbahnhof wurden unter dem Schlafwagen des ODO⸗Zuges Warſchau Paris zwei blinde Paſſagiere entdeckt und in Haft genommen. Als der Fahrdienſtleiter bereits das Abfahrts⸗ ſignal gegeben hatte, bemerkte ein Aufſichtsbeamter die beiden. Noch im letzten Augenblick konnte die Abfahrt des Zuges ver⸗ hindert werden. Die blinden Paſſagiere, zwei Polen, gaben zunächſt an, in Hamm unter den Wagen geklettert zu ſein, doch gaben ſie ſchließlich zu, dies ſchon im polniſchen Kor⸗ idor getan zu haben. Sie wollten auf dieſe Weiſe nach Parfs gelangen. Von der langen Fahrt und den ungeheneren Stra⸗ pazen waren ſie von oben bis unten mit Ruß bedeckt und völlig erſchöpft. Die Beſchwerlichkeiten der Fahrt hatten ſie nur da⸗ durch ertragen, daß ſie ſich an die Heizröhren des Wägens ge⸗ legt hatten. — Familienſchlacht in Straubing Das„Berliner Tageblatt“ meldet aus Straubing: Vor dem Verbandshaus der Fabrikarbeiter ſpielte ſich am Mittwoch ein entſetzlicher Racheakt ab. Die Familien Schieder meier und Berger lebten ſeit einiger Zeit mit der Familie Win⸗ ter in erbitterter Feindſchaft. Die männlichen Mitglieder der Familie Winter verfolgten Schiedermeier, der als Polizei⸗ ſpitzel gefürchtet war, mit einem Auto, Em ihm einen Denk⸗ zettel zu verabreichen. Als ſie ihn nicht finden konnten, ſchlu⸗ gen ſie in ſeiner Wohnung ſämtliche Fenſter ein. Inzwiſchen gerieten auch die Frauen der beiden Familien in Streit, wobei Frau Winter auf Schiedermeier drei Piſtolenſchüſſe abgab, ohne jedoch zu treffen. Die Brüder Winter trafen nun mit Schiedermeier und Berger, in deſſen Begleitung ſich noch ein Mann namens Ludwig befand, zuſammen. Es entſpann ſich ein heftiger Kampf, in deſſen Verlauf Joſef Winter dem Ber⸗ ger einen Schuß in den Oberſchenkel beibrachte, der die Schlag⸗ Schiedermeier wurde ebenfalls durch ſechs Meſſerſtiche lebens⸗ gefährlich verletzt, während Ludwig einen Schuß in den Rücken erhielt. Die Täter wurden verhaftet. Berlins Unterwelt⸗König wird beerdigt Auf dem Friedhof in der Berliner Straße in Reinicken⸗ dorf⸗Weſt wurde am Freitag der 48 Jahre alte Richard Jenderko, prominentes Mitglied des Vereins„Roland“, unter außerordentlicher Beteiligung zahlreicher Lotterie⸗, „Athletik“ und ähnlicher Vereine beigeſetzt. Die Polizei hatte rechtzeitig davon Mitteilung erhalten und ſorgte dafür, daß ſich unter die Teilnehmenden viele Kriminalbeamte mengten. Richard Jenderko war die unbeſtritten führende Erſcheinung der Berliner Unterwelt und der Berliner Nachtwelt. Er war der Vorſitzende aller Ringvereine Deutſchlands. Schon eine Stunde vor der Beerdigung kamen Dutzende von Autos mit den verſchledenen Abordnungen der Vereine„Immertreu“, „Roland“,„Deutſche Kraft“ uſw. vorgefahren. Alle Mitglie⸗ der— die zehn Mark Strafe zahlen mußten, wenn ſie nicht erſchienen— waren in ſchwarzen Mänteln und Zylinderhüten erſchienen. Jede Gruppe führte ein Banner mit ſich. Es waren wohl annähernd 1000 Mann verſammelt. Die Trauer⸗ feier ſelbſt verlief ruhig und ſtimmungs voll. In allen Reden am Grabe wurde betont, daß Jenderko das Muſter von Ver⸗ einstreue geweſen ſei. Man ſah viele Mitglieder des„Roland“ und„Deutſchen Kraft“ Taſchentücher zücken, um ihre Tränen zu trocknen. Die Fahnen ſenkten ſich unter Muſikklängen über dem Grab, während ſaſt ſämtliche Teilnehmer an der offenen Gruft defilierten und eine Hand voll Sand in die Tiefe warfen. Der Bürgermeiſter als Brandſtifter In unmittelbarer Nähe des Rathauſes von Weſter⸗ egeln brach innerhalb kurzer Zeit zum vierten Male Feuer aus. Diesmal brannte ein hinter dem Rathaus gelegener Schuppen völlig ab. Auch in dem hinter dem Rat⸗ haufe gelegenen Feuerwehrdepot war Feuer angelegt worden, das aber noch rechtzeitig gelöſcht werden konnte. Es liegt un⸗ Mantel für die kalten Tage erhalten hat. wechſlungsreich iſt. Hat er ſich geſättigt, ſo ſchlendert er. herum und begibt ſich alsdann auf den Weißen Platz, zu der rettet hat in Kopenh⸗ Halteſtelle der Autodroſchken, deren ſämtliche Chauffeure zu ſeinen Gönnern gehören. Sobald ein Kraftwagen von Göſten beſetzt wird, nimmt der betreffende Chauffeur den Hund zu ſich auf den Steuerſitz, und übergibt ihn bei der Rückkehr dem Kollegen, an den die Reihe gekommen iſt, zu fahren. 1 1 U Auf dieſe Weiſe verbringt Kiki die ganze Nacht in angenehmen Spazierfahrten und lernt ſozuſagen die„weite Welt“ kennen. Beim Tagesanbruch wird Kiki von einer ſeiner„150 Herrinnen“(ihr Beruf hängt mit den anliegenden Straßen und den Nachtlokalen der Gegend eng zuſammen, hindert ſie aber nicht, ein warmes Herz zu haben und Kiki mütterlich zu verwöhnen) nach ihrer Wohnung genommen, wo Wirtin und Gaſt, gleich müde, in den hellen Tag hineinſchlafen. Vor einigen Tagen erlitt dieſer ſeit fünf Jahren ge⸗ regelte Lebensgang eine plötzliche Unterbrechung. Kiki wurde nämlich von einem„ſchwarzen Mann“, einem Beamten der ſogenannten Fourriére(ſtädtiſche Hundevernichtungsanſtalt von Paris) gefangengenommen, der ihn für einen herren⸗ loſen proletariſchen Hund hielt und nach dem berüchtigten Gefängnis abführte, wo dem armen Tier ſchon nach wenigen Tagen, wenn ſich kein Beſitzer melden ſollte, der Tod drohte. Die Nachricht darüber, daß Kiki in dieſe düſtere„Hunde⸗ tſcheka“ geraten war, verbreitete ſich aber mit Blitzesſchnelle im Montmartre und rief eine unbeſchreibliche Aufregung hervor. Eine Sammlung wurde veranſtaltet und gleich am nächſten Morgen erſchien in der Fourriére nicht etwa ein Beſitzer, ſondern eine zahlreiche Delegation der 300 Beſitzer Kikis, beſtehend aus Kellnern, Chauffeuren und„Nachtfeen“, die das Leben ihres Lieblings von der Stadtverwaltung los⸗ kauften. Und damit etwas Derartiges nicht ein zweites Mal vorkomme, wurde alsbald eine zweite Kollekte unter ſeinen Gönnern ins Werk geſetzt, die ſo glänzend ausfiel, daß Kiki als deren Ergebnis fetzt nicht nur ein Halsband mit den ein⸗ grapierten Worten„Kiki vom Weißen Platz“ trägt, ſondern auch, da er ſich häufig erkältet, einen hübſchen warmen 2272727 ĩðuͤ Fee Tagen im Anſchluß an die drei letzten Brände wegen des Ver⸗ dachts der Brandſtiftung und Veruntreuung verhaftet worden. Die Ermittlungen zu den drei vorherigen Brand⸗ ſtiftungen ſind a! eſchloſſen und die Angelegenheit iſt der Staatsanwaltſchaft übergeben worden. Kurzſchluß durch eine Katze In Naumburg hatte ſich eine Katze in die Hochſpannungs⸗ leitung verirrt und hing tot in den Drähten. Dadurch trat Kurzſchluß ein, und die Stadt lag im tiefſten Dunkel. Die Störung konnte bald beſeitigt werden. Schweiz Hauptmann von Köpenick in der Schweiz Nach einer Meldung aus Bern hat die ſchweizeriſche Polizei einen Schwindler namens Paul Suter verhaftet, der mehrere Wochen die Stadtgemeinde Bulle zum beſten ge⸗ halten hat. Er kündigte der ſtädtiſchen Behörde vorher ſeine Ankunft an und teilte dabei mit, er komme als Vertreter der Militärabteilung der Bundesregierung in Bern. Nie⸗ mand ſetzte in ſeine Angaben den geringſten Zweifel. Viel⸗ mehr wartete man geſpaunt auf die wichtigen Mitteilungen, die der hohe Herr aus Bern zu machen verſprach. Als er an⸗ kam, wurde er feierlichſt empfangen. Die Freude war groß, als er mitteilte, die Bundesregierung beabſichtige, ein A ſenal für Gebirgstruppen in der Stadt anzulegen und er ſei beauftragt, die nötigen Verhandlungen, mit der Stadt zu führen. Er wurde ſelbſtverſtändlich in das beſte Hotel der Stadt einquartiert und bei jeder Gelegenheit freigehalten. Auch mit den Vertretern der Bundesbahn ſetzte er ſich wegen der Beförderung der Truppen in Verbindung. Am Karfrei⸗ tag verließ er dann die Stadt für einen kurzen„Oſter⸗Ur⸗ laub“, natürlich ohne ſeine Hotelrechnung zu bezahlen. Als er nicht wieder auftauchte, erkundigte man ſich und erfuhr, daß man einem Schwindler auf den Leim gegangen war. Suter hatts ſich inzwiſchen in Villeneuve feſtgeſetzt, um einen ähnlichen Schwindel in Szene zu ſetzen. Dort wurde er ver⸗ haftet. Frankreich Eine Teuſelsaustreibung In der Gemeinde Vasles bei Niort, Departement Deux⸗ lreibung. In der Familie des Bauern Manſare erkrankte der Schwiegerſohn. wie dad„N. W..“ meldet, in das Haus und erkundigte ſich teilnahmsvoll nach dem Befinden des Kranken. Im gleichen Augenblick ſiel die ganze Familie Maniare, Vater, Mutter, Söhne und Töchter, insgeſamt ſieben Perſonen, über die Frau her, knebelte ſie und begaun mit Schaufeln, Mißgabeln und Dreſchflegeln auf ſie einzuſchlagen. Die verheiratete Tochter Moniares wiederholte inzwiſchen immer wieder:„Sieh zu, daß der Teufel aus meinem Manne ausfährt.“ Frau Guichard konnte dem Kranken nicht helſen und erklärte, ſie habe gar keine Macht, den Teufel aus dem Leibe des Kranken auszu⸗ treiben. Daraufhin wurde ſie unbarmherzig weitergeprügelt. Zufälligerweiſe ging der Sohn der Frau Guichard an dem Hauſe der Familie Maniare vorbei und hörte die gellenden Hilferufe ſeiner gepeinigten Mutter. Er lief, ſo ſchnell ihn die Beine trugen, zu ſeinem Vater, der aber, als er zu dem Hauſe kam, Türen und Fenſter verſchloſſen und verbarrika⸗ diert fand. Es mußten Gendarmen herbeigeholt werden, die das Haustor erbrachen und in die Wohnung eindrangen. Die Familie Maniare kniete auf dem Fußboden und murmelte Gebete. Die gemarterte Frau Guſchard hockte geknebelt in einem Winkel und wartete auf neue Mißhandlungen. Die Gendarmen befreiten die Frau aus ihrer ſchrecklichen Lage. Die Unterſuchung ergab, daß die Familie Maniare einige Tage vorher beireiner Kartenaufſchlägerin geweſen war. Dieſe hatte geweisſagt:„Eine Frau wird zu euch kommen und ſich nach dem Kranken erkundigen. Prügelt dieſe Frau, bis ſie ſchwört, daß ſie den böſen Zauber von dem Leibe eures be⸗ zweifelhaft auch diesmal Brandſtiftung vor. Wie erinnerlich, iſt der Bürgermeiſter von Weſteregeln vor einigen bexten Schwiegerſohnes nehmen wird“ Die Gendarmerie fahndet jetzt nach dieſer„Hellſeherin“. 5 Séyres, ereignete ſich dieſer Tage ein Fall von Teufelsaus⸗ Eine Nachbarin, Frau Guichard, kam, l Dänemark Eine gefährliche Operation an ſich ſelbſt vorgenommen Sich ſelbſt durch höchſte Geiſtesgegenwart das Leben ge⸗ gen der 68lährige Hafenvorarbeiter zehren ſeines Nachtmahls Speiſe et, ſo daß er dem Erſtickungstode er ſich dicht unterhalb der Stelle, wo der Biſſen ſteckengeblieben war, mit einem Taſchenmeſſer drei tiefe Halsſchnitte bei, wodurch es ihm gelang, wieder Luft zu bekommen. Bald darauf wupde er von einem Arbeiter aufgefunden, der ſoſort das Rettungsamt benachrichtigte. Hanſen wurde nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ihm eine Kanüle in den Hals eingeſetzt wurde. Sein Zuſtand gibt, trotz ſtarken Blutverluſtes, zu Befürchtungen keinen Anlaß. Die Aerzte ſind voll von Be⸗ wunderung über die Geiſtesgegenwart Hanſens unb erklären, daß er genau die gleiche Operation an ſich ſelbſt vorgenommen hätte, wie es von ärztlicher Seite hätte geſchehen müſſen. Hanſen, dem beim in die Luftröhre g nahe war. Geiſtesgegen „1 7 tig b England Ein Verſehen, das drei Menſchenleben koſtet In einem Londoner Krankenhauſe hat ſich ein tragiſcher Vorfall abgeſpielt. Drei Knaben, Brüder im Alter von ſechs bis zehn Jahren, die an einem Wurmleiden erkrankt waren, ſollten in Anſtaltsbehandlung genommen werden. Der Arzt, der ſte unterſucht hatte, verordnete eine ſelten verſchriebene und ſtark gifthaltige Medizin. Bei der Beſtimmung der Ge⸗ wichtsmenge bediente er ſich des Dezimalſyſtems, das in Eng⸗ land keineswegs allgemein gebräuchlich iſt. Die Wagen der Anſtaltsapotheke waren nicht auf dieſes Syſtem eingeſtellt. Der Apotheker mußte deshalb die Gewichtsmenge umrechnen. Dabei verrechnete er ſich um ein Dezigramm. Wegen der ſtarken Gifthaltigkeit des Mittels waren die Folgen dieſes Verſehens tödlich. Die drei Knaben ſtarben ſofort, nachdem ſie die Medizin eingenommen hatten, ehe der behandelnde Arzt noch ausfindig machen konnte, welches die Urſache war. Der Gerichtsbeamte, der in England jeden Todesfall unter⸗ ſuchen muß, ſtellte als Urſache des Todes„Vergiftung durch Zufall“ feſt. Gegen den Apotheker kann infolgedeſſen ein Verfahren wegen Fahrläſſigkeit nicht eingeleitet werden. Polen Im Zuge betäubt und beranbt Die Lodzer Polizei iſt am Donnerstag einer gefährlichen Bande von Eiſenbahndieben auf die Spur gekommen. Zwei elegant gekleidete junge Leute hatten in der zweiten Klaſſe eines von Lodz nach Petrikau fahrenden Zuges Platz ge⸗ nommen und einen Kaufmann durch vergiftete Zigaretten be⸗ täubt, um ihm dann 7000 Zloty zu rauben. Dem Schaffner ftel es auf, daß die beiden jungen Leute während der Fahrt aus dem Abteil verſchwunden waren, während der dritte Fahr⸗ gaſt einen völlig benommenen Eindruck machte. Er benach⸗ richtigte die Bahnhofspolizei und es gelang, die Verbrecher in einem Wagen dritter Klaſſe zu verhaften. Die Polizei glaubt, daß es ſich um Mitglieder einer größeren Bande handelt, die auf mehreren von Lodz ausgehenden Eiſenbahnlinien ihr Un⸗ weſen treibt, Japan Verhängnisvoller Schulbrand in Korea In Tſchimulpo(Korea) brach in einer japaniſchen Schule ein Feuer aus, das ſich bis zum Eintreffen der Feuerwehr auf das ganze Gebäude ausdehnte. Bis jetzt werden 11 Kinder vermißt, die alle verbrannt ſein dürften. Gerettet wurden 24 Kinder und zwei Lehrer, die jedoch zum Teil ſchwere Brand⸗ verletzungen erlitten haben. Auſtralien Ein herrenloſer Sechsmaſteuſchoner In dem auſtraliſchen Hafen Adelaide wird ein amert⸗ kaniſcher Sechsmaſtenſchoner, der von ſeinem Beſitzer im Stiche gelaſſen worden iſt, von der Maunſchaft zum Kaufe angeboten. Das Schiff war mit amerikaniſchem Holz beladen. Der Kapitän hatte nur genügend Geld zur Verfügung, um die Entladung des Schoners und die Hafengebühren für kurze Zeit zu bezahlen. Für die Entlohnung der Mannſchaft waren keine Mittel vorhanden. Der Kapitän verließ das Schiff mit Frau und Kind, um nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ zukehren. Der Maat und die Matroſen, ſämtlich Schweden, werden auf Koſten des amerikaniſchen Konſulates verpflegt. Um ſich ihren Lohn und die Mittel zur Heimreiſe zu ſichern, wollen ſie den Schoner, der auf einen Wert von 200 000 Mk. geſchätzt wird, für 10000 Mk. verkaufen. An Hafengebühren ſind mehrere tauſend Mark fällig. Der amerikaniſche Konſul hat 9250 jetzt vergebens verſucht, die Schwierigkeiten zu über⸗ winden. 5 d Amerika Antomatiſche Beleuchtung i Das ſogenannte elektriſche Auge, das ungeheuer licht⸗ empfindlich iſt und unter der Einwirkung des Lichtwechſels allerlei Wunderdinge zu vollbringen vermag, ſoll fetzt in den Vereinigten Staaten in der Schule zur automatiſchen Licht⸗ erzeugung eine praktiſche Verwendung finden. Der Apparat ſteht einer Radivanlage nicht unähnlich. Er iſt mit einer ſcharfen Linſe verſehen, durch die das Licht auf eine photo⸗ elektriſche Röhre, das ſogenannte elektriſche Auge, fällt. Das „Auge“ iſt auf einen ganz beſtimmten Stärkegrad des Tages⸗ lichtes eingeſtellt. Sinkt das Licht unter dieſen Grad, ſo tritt ſofort das elektriſche Auge in Tätigkeit. Es löſt einen Strom aus, der das elektriſche Licht in ſämtlichen Schulräumen„an⸗ droht“. In der Zeit, in der kein Unterricht ſtattfindet, kann der Apparat außer Betrieb geſetzt werden. Man kann dieſes aylomattiſche Verfahren natürlich auch in Fabriken, Bütro⸗ räumen uſw. anwenden. Herausgeber: Drucker und Perleger Druckerel De, Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim E 8. 2 de de 0 50 e. 1 Heyme. Thefrsdakteur Kur er— Verantwertl. Redakteure: Für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. S. Kanſer— Kommmnalpolſtſt und pda che Swönſader— Sport und Wermiſchtes: Win Müller— Handelstell! Kurt Ehmer— und alles Ueßrige; Franz Kircher— Anzeigem Fakoß Faude, fämtiſeß in Maurbeim D 8. Seite. Nr. 175 —— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. April 1929 Weſideutſche und großdeutſche Cleltrizitätswirtſchaft Warum die Weſtdeutſche Elektrizitätswirtſchafts⸗A.⸗G. gegründet wurde Zur Frage der Zuſammenarbeit der deutſchen Elektrizitätswirt⸗ ſchaft wird uns von unterrichteter Seite geſchrieben: Obwohl die Weſtdeutſche Elektrizitätswirtſchaft AG. ſofort bei ihrer Gründung über die Ziele und Aufgaben ihres Unternehmens die Oeffentlichkeit unterrichtet hat, wobei ausdrücklich betont wurde, daß zu ihren Aufgaben die Förderung des Zuſammen⸗ ſchluſſes mit der A G. für deutſche Elektrizitätswirt⸗ ſchaft und damit die Erleichterung der Zuſammenarbeit der ge⸗ ſamten großen Elektrizitätswirtſchaft in Deutſchland gehört, ſind dennoch in der Preſſe verſchiedentlich Erläuterungen erſchienen, die der Richtigſtellung bedürfen, da ſie nicht geeignet ſind, der guten Sache der Vereinheitlichung der deutſchen Elektrizitätswirtſchaft zu dienen. „Es iſt dabei zunächſt behauptet worden, zuletzt noch in einer Zuſchrift an die Fr. Z. vom 22. Mäcz, daß im Gegenſatz zu den Verhältniſſen bei der AG. für deutſche Elektr zitätswirtſchaft in der Weſtdeutſchen⸗Geſellſchaft der Einfluß des R W..,„das 50 Pro⸗ zent der Anteile dieſes Unternehmens bei ſich vepeinige, überwiege“. Ueber den eigentlichen Zweck dieſer Gründung ſei die Oeffentlichkeit durch Ausführungen der Deutſchen Bergwerkszeitung unterrichtet, die man wohl auf den Einfluß des RWE. zurückführen dürfe. Dort heiße es, daß die Gründer der Weſtdeutſchen Elektrizi⸗ täts wirtſchaft A G. ſich zuſammengefunden hätten, um ein Inſtrument zur Zuſammenfaſſung der an der AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft beteiligten Aktionäre des Weſtens zu ſchaffen. Es ſolle ein weſtdeutſcher Block entſtehen“, der in der Lage ſei,„auf die AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft einen maßgebenden Ein⸗ fluß zu erreichen“. Man hoffe auch,„durch ein geſchloſſenes Auf⸗ treten eine Erhöhung der Beteiligungsguote durchdrücken zu können“. Damit ſei von den Gründern der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirt⸗ ſchaft Ac.„der Charokter der AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft gründlich verkannt worden“.„Somit bedeute der Quotenſtreit auf der von der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchatf AG. geſchaffenen Baſis zunächſt einmal eine Hinausſchiebung der Löſung der großen Gemeinſchaftsaufgaben“. In die Stromverſocgung Württembergs ſei durch die„Gegengründung der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirt⸗ ſchaft AG. ein Keil getrieben worden“.„Dies Nebeneinander zweier großer Intereſſen⸗Gemeinſchaften in der deutſchen Großkraftwirtſchaft könne nicht lange beſtehen. Hier müſſe eine Löſung der Gegenſätze gefunden werden.“ Es müſſe verlangt werden, daß der unſinnige Quotengeſichtspunkt, den die Weſtdeutſche Elektrizitätswirtſchaft ver⸗ trete, aus der Disbuſſion verſchwinde“.„Sollte eine ſolche freiwillige Verſtändigung nicht in kürzeſter Zeit zuſtande kommen, ſo müſſe der Geſetzgeber dieſe Frage bereinigen“. Demgegenüber muß zunächſt einmal richtiggeſtelht werden, daß das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk AG. in der Veſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchaft keine Beteili⸗ gung von 50 v.., auch nicht zuſammen mit den ihm nahe⸗ ſtehenden Unternehmungen, beſitzt. Nach dem Gründungsakt der Weſtdeutſchen hat ausdrücklich feder Beteiligte die gleichen Rechte und er kaun nicht majoriſiert werden. Wenn das RW. eine Machtſtellung hätte erſtreben wollen, ſo hätte es ohne Fühlungnahme mit den anderen weſtdeut⸗ ſchen Unternehmungen in die AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft eintreten können. Dieſer Weg wurde gerade durch die Gründung der Weſideutſchen Elektrizitätswirtſchaft ausgeſchloſſen. Bezüglich der mit dieſer Gründung verfolgten Ziele muß bemerkt werden, daß den erwähnten Ausführungen der Deutſchen Bergwerkszeitung unſeres Wiſſens das RWE. vollkommen fernſteht. Die Gründer der Weſtdeutſchen ſind iwbereinſtimmend der Ueberzeugung, daß die Zu⸗ ſlammenſchlüſſe innerhalb der Elektrizitätswurt⸗ cha ft ſich zwangläufig aus den geographiſchen Vorausſetzungen und den nachbarlichen Beziehungen heraus zunächſt von ſelbſt ergeben. Da nur dle größten Unternehmungen in der AG. für deutſche Elek⸗ trlzlitätswirtſchoft zuſammengefaßt werden ſollen und können, war dle Beteiligung kleinerer für den Weſten aber immerhin hedeutfſamer Unternehmungen nur möglich durch eine Zuſam⸗ menfaſſung in der gegründeten Weſtdeutſchen Elektrizitätswirt⸗ ſchaft, durch die dann auch eine indirekte Beteiligung an der Arbeit der AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft möglich gemacht wird. Die in der Weſtdeutſchen zuſammengefaßten Unternehmungen ſind berelts im Gegenſatz zum Oſten Deutſchlands durch Höch ſt⸗ Ipannungs leitungen zuſommengeſchloſſen und ſie kommen daher eher zu einer immer intenſiveren techniſchen Zuſam⸗ menarbeit. Die Gründung der Weſtdeutſchen war daher nur die rechtliche Vollziehung dieſes natürlichen techniſchen Zuſammenhanges, um dadurch auch die größere Arbei t der AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft aufs glücklichſte ſich einglie⸗ dern zu können. Lediglich der ſchon weit fortgeſchrittene techniſche Kusbau innerhalb der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchaft ſpielte bei der Gründung und der Frage des Beſtritts zur Deutſchen Ge⸗ jellſchaft eine Rolle, nicht alſo der„unſinnige Quotengeſichtspunkt“. Es iſt ebenſo unerfindlich, inwiefern die Gründung der Weſtdeutſchen zeinen Keil in die Elektrizitätswirtſchaft Württembergs“ getrieben Haben ſoll. An den in Württemberg zurzeit herrſchenden Verhält⸗ niſſen ändert die Gründung der Weſtdeutſchen nichts. Die Würt⸗ tembergiſche Sammelſchienen AG. gehört durch die beſtehenden Zu⸗ ſammenſchlüſſe bereits zu dem gegebenen Zuſammenhang in der Weſtdeutſchen Elektrizitätswirtſchaft AG. Die weiter in einer anderen Meldung enthaltene Behauptung, als ob durch das Zuſammengehen in der Weſtdeutſchen die Lek⸗ tungs verbindung von Baden über Württemberg nach Bayern vereitelt würde, iſt angeſichts der Tatſache, daß dieſe Verbindung längſt in Betrieb iſt und in keiner Weiſe durch die Weſtdeutſche Ge⸗ ſellſchaft gehindert wird, zu grotesk, um der Widerlegung zu bedürſen Die Gründung der Weſtdeutſchen iſt alſo kein„Konkurrenz⸗ unternehmen“ gegen die AG. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft, ſondern ſie erfolgte gerade zum Zwecke der gemeinſamen Zuſam⸗ menarbeit. Wenn in der oben erwähnten Preſſezuſchrift zum Schluſſe ſogar mit„geſetzlichen Zwangsmitteln“ gedroht wird, ſo muß bemerkt werden, daß alle derartigen verfrühten, die Arbeit der Betet⸗ ligten gloſſierenden Bemerkungen nicht geeignet ſind, die Ziele zur Gemeinſchaftsarbeit zu fördern Es wäre richtiger, zunächſt einmal abzuwarten, wie ſich dieſe Arbeit geſtaltet. Mit dem Ziele, ſich zu einer glücklichen gemeinſamen Arbeit zuſammenzufinden, haben alle Beteiligten inzwiſchen die Aufnahme der Verhandlungen begrüßt. Ueber ihren Erfolg wird die Oeffentlichkeit rechtzeitig unterrichtet werden. 2: Nürnberger Lebensverſicherungs⸗Bank.— Kapitalverdoppelung. Die zum Konzern der Frankfurter Allgemeinen ſchlägt eine Erhöhung ihres Grun d kapitals auf 2 Mill. vor, durch Ausgabe von 1 Mill.„ mit 25 v. H. eingezahlter Aktien. Ver⸗ ſicherungs AG. gehörende Nürnberger Lebensverſicherungsbank :? Nordſtern Allgemeine Verſicherungs AG. und Nordſtern Le⸗ bensverſicherungsbauk Ag., Berlin⸗Schöneberg. In der Ende des Monats ſtattfindenden Bilanzſitzung ſoll für beide Geſellſchaſten eine erhöhte Dividende von 14 v. H.(i. V. 12) in Vorſchlag gebracht werden. 7: Kabel⸗ und Metallwerke Neumeyer AG. in Nürnberg. Die zum Hackethalkonzern gehörende Geſellſchaft weiſt für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 0,27(0,35] Millionen Mark aus, aus dem 8 v. H. Dividende(6 v..) auf die Aktien Lit. A verteilt wird. Die Aktien der Lit. B nehmen mit 4 v. H. an der Dividende teil. 22: Maſchkuenfabrik Turner AG. in Frankfurt. Nach 54 065%¼ (46 077) Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 366 746% (532 162) einſchl. 105 396/(110 802) Vortrag, woraus eine Divi⸗ dende von wieder 10 v. H. auf 1,6 Mill. J AK. vorgeſchlagen wer⸗ Der Bankenkredit für das Reich Bei den Verhandlungen der Reichsbank mit Vertretern der Berliner Großbanken und Privatbankhäuſer über die Regelung der finanziellen Bedürfniſſe des Reiches handelt es ſich um die Frage, ob der 150 Millionen ⸗Kredit, den das Reich zur Ueberbrückung des März⸗Ultimo von den Banken erhalten hatte, und der Mitte April fällig wurde, prolongtert werden ſoll. Die April⸗Steuereingänge, aus denen die Zurückzahlung des Kredites er⸗ folgen ſollte, würden zwar dazu ausreichen, für die kommenden An⸗ ſprüche zum Monatsende muß jedoch bereits jetzt Vor⸗ ſorge getroffen werden. Bisher ſind die Verhandlungen mit den Banken nicht beſonders erfolgreich verlaufen, da man in Bankkreiſen der Meinung iſt, daß es ſich bei dem Kontokorrentkredit nur um eine ausnahmsweiſe einmalige Operation und nicht um eine ſtändige Ein⸗ richtung handeln ſolle. den. Die Bilanz verzeichnet 1,37(1,18) Mill.„ Debitoren, 0,88(1,08) Mill. J Waren, 0,35(0,36) Mill. 4 Wechſel, andererſeits 0,45(0,46) Mill./ Kreditoren. 2: Kolluauer Baumwollſpinnerei und Weberei, Kollnau(Baden). Die mit einem Ack. von 1,8 Mill./ arbeitende Geſellſchaft hat aus 6792 Ballen Baumwolle rund 1,32 Mill. Kg. Garn und 6,89 Mill. Met. Gewebe erzeugt. Nach Abzug ſämtlicher Unloſten ergibt ſich ein Ver⸗ luſt von 104 133 ,, der nach Vorbuchung des Gewinnvortrages von 27 mit 44 723/ mit dem Reſtbetrag in das neue Geſchäftsjahr mit bhinübergenommen werden muß. :2: Aus der Blumenſtein⸗Gruppe. Die Allgemeine Tex⸗ tilmanufaktur AG. in Berlin(Baumwollgroßhandel), die 922 gegründet, ſeit langem aber unter der ungünſtigen Lage des Baumwollhandels litt und ſchon 1927 durch Kapitalzufammenlegung von 400(00 auf 360 000% und Wiedererhöhung auf 500 000/ fa⸗ niert wurde, beantragt nunmehr Ligui dation und macht Mit⸗ teilung gemäß 8 240 HGB. Man rechnet mit 20 v. H. Liquida⸗ tionsquote.— Die Bankfür Textilinduſtrie AG. in Berlin wird dem Vernehmen nach wieder 8 v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien verteilen. :7 Schriftgießerei David Stempel AG., Fraukfurt a. M. Nach bedingten höheren Abſchreibungen von rund 300 600(184 747) ſchließt das Geſchäftsjahr 1928 mit 469 083/ Reingewinn ein⸗ ſchließlich 73 596% Vortrag. Der GV am 6. Mai wird vorgeſchlagen wieder 50 000„ der David⸗Stempel⸗Stiftung zuzuweiſen und 10 v. H. (i. V. 9) Dividende zu verteilen. Veruhigte Vörſen bei kleinem Geſchäft Mannheim freundlicher Auf die heute etwas günſtiger lautenden Nachrichten aus Paris über den Stand der Reparationsverhandlungen war die Börſe freundlicher geſtimmt, das Geſchäft blieb jedoch weiter ſtill. Farben und Waldhof gewannen 2 Punkte, während Weſteregeln und Lino⸗ leum bis zu 4 Punkten gewinnen konnten. Von Nebenwerten lagen Knorr ſchwächer, Nähkaiſer und Mez u. Söhne je 1 Punkt feſter. Am Verſicherungsmarkt waren Mannheimer Verſicherung auf geſtriger Baſis geſucht. Bank und Brauereiattien blieben unverändert. Der Schluß der Börſe war für einige Spezialwerte feſter. Frankfurt beruhigt Die etwas günſtiger lautenden letzten Nachrichten aus Paris hatten zu Beginn der heutigen Börſe eine allgemeine Beruhi⸗ gung zur Folge und führten zur Entſpannung der in den letzten Tagen ſo kritiſchen Lage der Börſenſituation. Die Tendenz war wieder freundlicher, doch blieb eine gewiſſe Zurückhaltung und Vor⸗ ſicht beſtehen, da nach wie vor in Börſenkreiſen die von den Gläubi⸗ gerſtaaten geforderten Zahlungen als zu hoch und nicht tragbar er⸗ achtet werden. Das Geſchäft war daher noch ziemlich klein und beſchränkte ſich nur auf bevorzugte Werte, zumal auch Ordres von irgend einer Seite kaum vorgelegen haben dürften. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe überwogen die Kursgewinne und beſonders für Elektrowerte und Kalialtien beſtand etwas regeres Intereſſe. Der Montanmarkt hatte uneinheitliche Entwicklung, desgl. Banken. Schiff⸗ fahrtswerbe meiſt etwas niedriger. Beſonderes Intereſſe beſtand aber noch für Glanzſtoff mit plus 8 v. H. Renten ſtill und behauptet. Nach den erſten Kurſen blieb die Tendenz freundlich, doch war eine nennenswerte Geſchäftsbelebung nicht zu verzeichnen, da die Spekulation immer noch verhältnismäßig zurückhaltend war. Nur in einigen Spezialwerten war der Geſchäftsumfang etwas größer. Be⸗ ſonders Mannesmann waren mit plus 3 v. H. lebhaft gefragt, da Gerüchte, deren Beſtätigung noch nicht vorhanden waren, umliefen, wonach entgegen den ſonſtigen Mutmaßungen doch eine Dividende und zwar in Höhe von 7 v. H. zur Ausſchüttung gelangen ſollte. Auch die übrigen Werte und beſonders Elekroaktien, konnten bis 15 v. H. gegenüber den Anfangsnotizen gewinnen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 v. H. weiter angeſpannt. Berlin freundlicher und etwas ſeſter Die heutige Börſe eröffnete beruhigter und zuverſichtlicher, wenn auch eine gewiſſe Zurückhaltung unverkennbor war. Das Ge⸗ ſchäft war dann wieder ſehr ruhig, einzelne Auslandsorders lagen jedoch vor und die Spekulation die geſtern Leerverkäufe vor⸗ genommen hatte, ſchritt verſchtedentlich zu Deckungen, die bei 5 eee e der Enge des Geſchäftes Kurs beſſerungen von 1 bis 2 9. H. und vereinzelt darüber zur Folge hatten. Der Elektromarkt war durch die Gründung einer neuen Schweizer Holdinggeſellſchaft zur Finanzierung von Elektrounternehmungen, an der die Commerzbank beteiligt iſt, angeregter. Kunſtſeidenwerte waren gut erholt und lagen ungefähr 8 v. H. feſter. Tagesgeld war mit 6 bis 8 v. H. und darunter angeboten. Monatsgeld 75 bis 8,5, Warenwechſel über 6,5 v. Hd. Der Kaſſamarkt war ſehr ruhig. Der weitere Verlauf der Börſe war zwor freundlich, doch wurde es auf Reali⸗ lattonen der Spekulation und auf das Fehlen neuer Orders zum Schluß ruhiger und auch etwas ſchwäche r. Trotzdem lagen aber die Schlußkurſe meiſt etwas über Anfang. Deviſen gegen Reichsmark ſind etwas angeboten, der Dollar notiert.2175, London und Holland abgeſchwächt,.8542 nach.8545, bezw. 40.14% nach 40.15. Spanien befeſtigt 32.60 nach 32.70 Londoner Uſance. Berliner metallbörſe 18 5 Kupfer Ink 27 5 5 bez. Brief Geld bez. Brief 6 bez. Brief Gelb Januar 142, I 75 7875 78 Februar 141,50 142.— 14150 53,25 38 50—.—— März 141,50—.— 55,80 47.— 46,80 April 147.—— 52.— 48,— 46.50 Mai 188,.——.— 82.— 47,— 46.80 Jun 138.——.— 5150 4.— 46,50 Jui: 138.——.— 53,.— 47.— 46.50 Auguſt ö 188.25—.— 53.— 47.— 46 50 Sept. De 189 50 138,50—.— 53.50 47.— 46 50 Oltober 139,50 140,— 139 50—.— 55,25 47,.— 46,0 Nov.. 140. 14„50 140,— 53.— 53 25 47.— 46.75 Dez. 140,50 141, 140,50[— 88,50 5 46,78 46.50 Elektrolytkupſer, prompt; 571.— Antimon Regulus 80 85 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per eg 78,50—78,28 dal. Walz⸗Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00 28,20 Hüttenzinn, 99 v.. 350,— Platin, dto. 1 zr. 2—10 Reinnickel, 98—99 v. H. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Metalbstſe metal in E Aue l pro t. 3 5 5 Silber Une ſtand. 137/00) fein. Platin Unze 2 e 5 1000 1056 15.[ 10, J de. Elektw. 89.— 84,— QJueckſilber 22,28 22,28 Kupfer Kaſſa 77,50] 75.12] Zinn Kaſſa 203,5 205.3 Antimen eg 55,— 35.— do. 3 Manate 79,50 72,50 do. 3 Monate 204,2 208 0 Platin 18,88 13.85 Setlementſpr. 77.50 75,— do Seitlemen 208,7 205,2 Wolſramerz 28,50 28,50 Kupfer elektrol. 89.— 80,25 do. Banka 208 2 209.7 Nickel Inland 175.0 175,0 do beſt ſelec 84 25 85 50 do. Straits 2052 2067] do. Ausland 175, 175,0 wre ſtrong eh 123,0 119 0 Blei vrompt 24,35 24.25 Silber— 15 Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Aktien und. Auslandsanlelhen in Prozenten. bei Stückenotlerungen in Mark ſe Stück Mannheimer Effektenbörſe 15 16. 15. 16. 15. 16. Bab. St.⸗H. I 75, 75,— Ludwigsg. A. Br. 219.0 218,0 10% Grkr. M. Ou. 125,0 125,0 TeBab Kom. Gs 88.— 88,.— Pfälz. Preßhefe 138,0 136,0 15%„„ B 140,0 140,0 88% 8 hafenstadt 91,75 91.75 Schwartz Storch. 168,0 165,0 4 38.— 8 8015 1220 92 80 Werger Worms 215.0 215.0 ee 166,0 188.0 „„ Gold 92,80 92,80. 25. 299 Gold 78.— 78,— Dad. Aſſekuram 210,8 210,8 Senat Bran 44.50 7 Herzen ds. 17 135,0 135,0 Tontinen. Verf. 90— 9)— Mannb. Gummi 44.50 44,50 Manng. Berſich. 146,0 146,0 Neckarfulm hrs—,* Pfäls. Mühlen—.—. Dabiſche Bank. 169,0 169,0. fälgz Hypoth. B. 151.0 151,0.-G. f. Seilind. 85.— 65,— Portl. Zem. Heid, 150,0 151.0 h. Hypott. Bk. 1990—, Brown, Boveri 143,0 143,0 Rh. Elektr..- 169,0 170,0 15 kebitbank. 124,0 124,0 Daimler⸗Benz 61.— 61.— Abeinmühlenw.—. Südd. Disconto. 181,0 181,0] Deutſche Linol.. 347.0 352,0 Südd. Zucker 152, Enzinger Union 84,.— 84,.— Verein btſch Oelf. 71.—71.— Durlacher Hof 135,0 185,0 Gebr. Fahr.——. Wayß& Freytag 132,0 133.0 Achbaum„ 800,0 1 300,0 J. G. Farben 248,0 248.0 0 Zellſtoff Waldhf 267,01 269,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv 133 5 134.0 Feſtverzins liche Werte N. 8b. 157.0 457.5 Montan-Aktien 8% Reichsanl. 87,25 87,15 Com. u. Privaib. 199.0 201,5 eſchweil. Bergw 208.0 205,0 8 27 53, 7058,97 Darmſt. u. Nat. 289,2 272,5 Gelſenk Bergw. 181,0. Abiöſungſch. ll 4 905 855 Deutſche Bank 168.5 186,2 177 575 3 1 111 ohne 89.— 89.— e Bgb. St. N 1—.——.—[Deffekten Bank 132.7 133.0 5 Sehn n. S een de e e ge eee 05 , Schug. 1.—.— Duleberſee⸗Banf 103.5 108,0 Kall Tenterkunng 70 . D. Vereinsbank. 102.0 102,7 Fali Weſteregeln 241.0249 0 1 89 28—.— 91.68 Disconto⸗Geſ. 159.7 159,5 Klöckner...—.— 106,0 Oſelbihm. Gd. 25 102,5 103.5 Dresdner Bank 181,7 162,5 Mannesm.⸗R. 115.2 120.0 „ 23725 Frankf. dank. 104,0 104.0 Mansfeld Ak. 131.181.) 8„„ 2777.——,— 115 Hyp.⸗Bk. 142,0 142.0 Sie 8% rene en 0 0 Natel Jb. 187,0 Lo Pbönis Bergban da 7884. ee eee Rhein. Braunk. 288,7 289 0 5% Preuß. Rogg. 9,89 Nürndg. Verein 180,0 150,0 8585„ 5% bd. Jeſtwö.04.05 Deſt. Ered.⸗Anſt. 35,40 35.35 Nheinſtaht.—.— 124.0 Pfälz. Dyp.⸗Be., 152 0 151,0 Salzw. Heilbr. 254,0 28,0 8% Artr. M. abg. 15,— Tellus Bergbau 118,0 118.0 JJ) P. ab, Kon. Gb 9e, 75 88.75 bein. Hop. Bk. 186.0 134) Ver. Siablwerke 51 75 0138 8 ld. Or. J. 25 25.— 98.— Düdd. Boden-. 190.9 159.9 69. Hop. 5 Südd. Disconto 181,0 181.0 Induſtrie-Aktien 80 25, 95. Wiener Bankver. 14.35 14.35 79 55 1 6.— 88,— Württ. Notenbk 185,0, cichd-Man 300.0 300,0 %„„ 12-1 54.— 84. enninger K. St.— 168.0 1 e e Altanz.. 2500251, Löwen München 287,0 288, % Ahein. gig 50.50 80.50 Frankf. All. Berſ. 985.0 985,0 Mainzer Sl. ⸗A. 280.0 282.0 4% Biäle Lid. 75,50 78, 8“ Irkf. A. u. Mien.—.——.—. Schöfferb Bindg. 258,0 358.0 4½% Südb vic.—.— 79,50 Mannh. Berſ.⸗G.,, Schwarz⸗Storch 188,0 165,0 %% Meining. 78.— 77. Werger 215,0 218,0 %/% Pr. B. B. Lig 76,70 76,50 Transport-Aktien g Accumulatoren Bank-Aktien Hap 19,1119,3 Adler Kleuer 52.25 52.25 a. Feidelb. Straßb. 55.„ A. E. G. St.⸗A. 173.0 174.2 Norbd. loud. 114.0 114,9 Aſchaff. Bunto, 165.0 15 —,(8d. Maſch. Durl. 148,0 145,0 ug. W. Crebitb 181,0 130.) Sek. Ba o Bester. U. St. M 0 ä Chamott. Annw. 111.0 111.0 dicht Armat. 97,— 85,— Schlingacco. bg 91,78 91,75 r 15. J 16, EN 15. 15 Bad. Uhren i 6,— Geſfürel.. 226,5 227.0 Rein. Gehha sch.,— 106.0 Bergm. Elektr.„220,5—.— Goldſchmibt Th. 97,90 88,86 Rheinelekt. B. A. 9278 82 75 Brem. ⸗Beſig. Oel 67.68, Gritzner M. Durl. 86.50 86.50 5 St. U. 170,5 168.5 Brown Bode 142.5 143.0 Grün 4 ilfenger 179,0 181,0 Roeber, Gebr. B. 118,0 116,5 Cement Heidelb. 150,0 150,7 Rütgerswerke 92.— 82 75 „ Karſtadt 180,7 179,0 Haid& Ren. 35,—85.— Thabe anfwerk. Füſſen—,— irſch Kupf. u M. 130,0 129,0 Schnell pr. Fr 73.— 7 doch u. Piefder 89. 89,.— Schramm Jag. 11805 114.0 dae Bait 125—.— Schuckert, Nebg. 288,5 242,2 Holzverkohl.⸗Jd 98.35.50 Schuhf. Vernes 577 68, Seilinduſt. Wolff 64,— 84.— alske—.— 391,5 Chemiſche Albert 76 50 75,75 Ch. Brockhnes 104 0 1040 Daimler Be 19 1200 t. Atlant.⸗T. 130, 8 Eiſenzandel 78.50 5 Jung Erlangen 95,— 95,.— Siem.& Dt. Erdöl.....— 1255 Junghans St. A. 71.10 71.— Südd. Zucker 150.2 152,0 D. Gold⸗ u. S. Anſt 164.0 184,0 Di. Linoleum 845.0 855.0 Kamm Nalſersl. 175,5 Trieot Beſtabelm 68.80 3 5 Dt. Verlag. 234.0 234,0 Karſtadt Rud. 224,0 226,0 Dresd. Schnellpr. 117,0 117.0 Klein, Sch. K Beck. 91.— 81,.— Dürkoppwerk St 27,.— 27, Knorr, Heilbr. 165,5 158,0 Ver. Chem. Ind. 91,.— 91,50 i fl— 156 Konſerv. Braun 61.— 81.—— Dolleth. n Wibm 8 1137 Krauses. Luck———.— Perg, Jul 4 12 10 1250 gahmever& C. 170.0 170. 2J Der. ant ger 1189 117.5 Ficker dich. B 28,8 215,0 Lud wiagd. Walz. 124.7 ff et Lede 15 Eins Feder. 4 00.25 50— Mainkraftwerte 115,0 177,00 Boiſb. Set... 75 75 mag Frankf. 88.25 86,.— Metallg. Frankf.„ 5 75, Eder Union 82. 5 Wes Sahne 62.50 62.50 Seil Sia 228.0 2280 fen le e e e eee Moenus St.⸗A. 38, W. Wol Jade 4 Sn 116,0 118,0 eee e 5 r Gebr. Pirm.— 1 3 g 585 8 246.0 249,5 Motor. Oberurf 91, 91,— Zenſtoff Aſchffos. 168,0 191.0 9%„Bonds 2 132.0 132.5„ Memel. 278.5 1 1 Jetter 87,50 87.50 Neckarſulmer Fg. 17,25 18,„ Waldhof 285,0 278, elt. Guillenuume— 82 02 Gas 180 187,0 Petersunlonffrf. 117,0 118 5 Ufa(Freivert).88.— 89.— Pf. Nähm. Kayſ. 47,7527 751 Rastatter Wang. 18,.— 18.— kf. Pok.& Wit. 68,63, Berliner Börſe f%% Unateer. 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Werte Alexanderwerk 47.50 4% f unif. Anl. 13,8819 85 Zank Erase 175 0177 0 Ang. Elettr.⸗G. 172,0 174,8 40%, Bollobl. 1911 10 80 10.86 Barm Bankver. 38.5 188 0 Alſen Porti.⸗Z. 205, 205.6 2100-Fr. Af 17,50 17 45 Berl. Handelsg. 224 026,1 Ammendf. Pap. 167,5 165,0 4/1% Anat. Ser.] 18.50 19 50 Com. u. Briptht. 199,0 200,0 Anhalt. Koßl. 98.83, Aſchaffdg. gen 105.0158. 100. 2d. 25 affbg. ge 187. 3 Hackethal Draht 100.298.— Aheinfelb. Kraf 192. 17 0 Abssb. af„ 84,.— 83,25 e 0 1225 1558 en ee 2845 2 8 ammerſ. Spin. 188.5 Rhein. Chamotte 59,75 89, Sal düienderg 20,2210, Pang, D. Sgeſt 555 88. bein Elektrik Je 900 „B. Bemberg. 551.0 880,0 Po wien Kum. 19,5 13/5 Rheintal„ 122. 5 17 Parden Ar 150 1280 A Ae 143.7 145,0 8 5 0 artm. Maſchin.!?„ ofitzer Zucker 50.50 . 5 Hedwigsgütte. 90,85 99.50 Rückforth. Ferd. 77. Serliner Maſchb. 80,80 82,50 4 1 91.— 5 ſtütgerswerke 91,78 82.50 Sraunk. u. Brikett 165,0 165.5 Sindrichs uff. 94,— 88.— Sachſenwerk. 121.7 Br.⸗Beſigh. Oelf. 68.35 66,25 15 Kupfer. 181,0 181.2 Salzdetfurth 974.0 377,7 ergmann let. 219,0 225,0 Bremer Bulkan. 138,0 128,0 Hirſchberg Leder 104,0 104.8 Sarotti.. 180.2 1 Bremer Wolle 186,0 196,0 Hoeſch Eſſen 128.0 48.7 Schuberts Salzer 305.7..0 Drown, Bop. 44.0 1445 Bohenlogewerke 0,— 93250 Schuckert E Co. 236.2 243.2 Buderusélſenw. 77.— 76.25 Phil. Holzmann 124.0 128.0 Schultheiß agg. 8. 805.0 Horchwerke. 107.5 106,0 Stem. K Halske 38 2 395.0 Charlott. Waſſer 114,7 115,0 Sinner A. G. 26 1287 Them. Heyden„92,8082, Ne Pergbau, 714.) 148 Stoehr Kammg 1782 197 0 Them. 3„Jüdel& Co. 144.7 715 Stoewer Nähm.. 1978 19.75 9 8 5 1 2977— 852 Gebr. Junghans 71,— 71.— Stolberger Zink 163.0 168.0 oncord. Spinn. 97.— 65. 5 8 1 Z altw. er. 0 50 i Deiner Geng 3 01350 Jarkadt 4 5 1970 Tale p. Verliner 8. Deſlauer Gas. 08.8 li Kigccnerwerke. 104,7 1930 Thoerls Oelfabr. 91.80 92.— Deich Erg 1570 1280.5. Knorr. 15.0630 Tietz, Leonhard 295.0 588.0 Deutsche Erdöl 14 124,0 Kolm.& Jourd. 58.— 69 Transrabio 1517 182 Itſch. Gußſtahl. 77.50 75, Gebr. Körting 73.— 78,25. a 5 Deutſchegabelw. 61,— 60,15 Kraußck Cie. Lok. 64.15 64,15 Barziner Papier 188.7 ische e 0 Soeterine Ner 80.— 1 1. 18 e. Steinzg. 288,0 233,0 auf. 51 4 5— Ver. Chem. Charl. 73.— 70,— w. 28, en de 7255 515 V. Deſch.Nickelw. 174,5 170.8 Otſch. Eiſenhdl. 0,28 80,78 Lahmener& Go. 170, 471, g..Elbf. 453.0 465.0 Deulſche nal. 84,0 800.7 Lauge.. 68.15 70 F. Schu Bd 8 89 Drebd. Schneupr. 117,0 117,5 Linde s Eis.. 188.5 910.0 B. Stahlwerke 91.75 92.— Dürener Metall 192.0 192,5 Carl Lindſtröm. 908 2 5 BStahl. v. d. Zyp. 178.5 178.8 Dürkoppwerke.. 28.— 28,50 1 Schuhfab. 49 88 Ber. Ultramarin. 153.0 158.0 Dynamit⸗Truſt 115 5, L. Loewe& Co. 211,0 219,5 75,75 76. 115,5 115,0 E. Seen; 16540 164.0 Vogel Telegraph. 76, 25 T Enzinger⸗Union 82,25 83,25 Magtrus... 12.0 Wanderer Werke 1. Eſchw. Bergwerk 406.0 206, Mannesmann 132 ˙0 131, Weſteregel Alkal. 42.9 248.0 Eſſenersteinkohl 122,7 122,2 ae e 1302 Wicking⸗Cement 15,01 Nang: aber 208 87 Male 1 0 Wiens 08 J. G. Farben. 449,1 248.7 Maximfl. Hütte 180.0 Wittener Gußſt. 40 Feldmühle Pap. 413,5 217, Mech. Web. Lind. 149,5 149,0 118K Felten& Gul. 188,0 137% Mez Söhne„.. Zellſtoß Verein: 87 Frankfurter Gas 189,2 189, Miag⸗Muhlen„130,0 120,7 Zellſtof Waldbof 67.1567 R. Friſter 100,0 100, Mix& Geneſt 112,2 112,0 i Minen* 6 äC³* „ a tersb. J..1.10 Gelſenk Beraw. u 1820 Regarſulm. Jyrz 18,75 18,8. Rasender. 5.85 1085 Genſchow& Co. b50 81 50 Nordd. Wollkäm 165,0 106, Deutſche Petrol. 74 50 74,50 Germ. Portl.⸗ g. 200, 209, Oberſchl. E. Bed. 86.25 67.5 7 35 Gerresheim Glas 187,0 188,5 Sberſchl. Kolsw. 103.8 104, Adler Kann Geſ. f. elkt. Unt. 245,229, Orenſt.& Koppel 89 50 98 20 Diamond 25 85 25,65 Gebr. Goedhardt 884,7 822,5 Sſtwerke 2487 251 5 ochfreguenz 188.0 158.0 Goldſchmidi Th. 88,75 enger at 219,0 2170 Gritzner Maſch. 80,50 89,50 Phönig Bergbau ga, 28 95.— 35323235 Gebr Großmann 6— 57. Pelvoben——.—. e 90.— 90.— Grun Kilfinger 179,0 180.0 Ratggeber agg. 79.80 7650 Sübſee Phosph. 31.—. Gruſchwitz Tertil 70,—70,— Reisholg Papier 249,0 248,5 Ra. re. A * aer een n 1188er — 9989er resse n n Dienstag, den 16. April 1929 Neue Maunheimer Zeitung[Abdend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 178 Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Kleinigkeiten Am Dienstag vormittag wurden in kurzer Zeit zwei Fälle behandelt, die ſich mit Nichtigkeiten zu befaſſen hatten. Im erſten Fall handelt es ſich um einen Mantel, den ein junges Mädchen vor der K 5 Schule von einem alten Manne geſchenkt bekam. Dieſer hatte den Mantel gefunden. Das Mädchen nahm den Mantel mit nach Haufe, wo ihn die Mutter in den Schrank hängte, um ihn dann nach fas. einem Jahr abgeändert zu tragen. Die Beſitzerin erkannte ihren Mantel im Friedrichspark wieder und ging der Frau bis nach Hauſe nach. Die Kriminalpolizei ſtellte daraufhin die Trägerin des Mantels feſt. Die Tochter wurde vor dem Jugendgericht wegen Fundunterſchlagung freigeſprochen, da die Sache an ſich zu geringfügig war. Die Mutter erhielt einen Strafbefehl von 80 Mark anſtelle von 3 Wochen Ge⸗ fängnis, gegen den ſie Einſpruch erhob. In der Verhandlung gab ſie die Abänderung und das Tragen des Mantels zu, mit dem Bemerken, daß ſie ſich bei der ganzen Sache nichts böſes gedacht habe. Wegen Hehlerei erhielt ſie dann eine Geldſtrafe von 60 Mark auſtelle einer verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von 10 Tagen. Die Frau iſt noch nicht vorbeſtraft und macht einen ausgezeichneten Eindruck. Nur ihr Leichtſinn brachte ſie jetzt mit dem Strafgeſetzt in Konflikt. Im zweiten Fall hatte ein Heizer aus Duisburg ſich eines Vergehens gegen das Geſetz über die Poltzeiſtunde ſchuldig gemacht. Er hielt ſich mit noch einigen anderen Perſonen in einer Wirtſchaft im Jungbuſch auf und wurde beim Verlaſſen von einer Polizeiſtreife feſtgeſtellt und zur Anzeige gebracht. Der Strafbefehl lautete auf 5 Mark. Der Heizer erhob Ein⸗ ſpruch. Das Amtsgericht unter dem Vorſitz von Aſſeſſor Dr. Schmitt erkannte gleichfalls auf 5 Mark Geldſtrafe, da das Vergehen als erwieſen betrachtet wurde. * § Ein Familiendrama vor Gericht. Vor dem Schwur⸗ gericht Breslau hatte ſich der Kaufmann Bernſchein wegen Mordverſuches an ſeinem elfjährigen Kinde zu verantworten. Der Angeklagte hatte den Verſuch gemacht, fein Kind zu erdroſſeln und ſich durch Leuchtgas zu vergiften. Der Grund der Tat war in der Verzweif⸗ kung zu ſuchen, in die der Angeklagte über die Treu⸗ loſigkeit ſeiner Ehefrau geraten war. Das Gericht hielt die Ehefrau für moraliſch ſchuldig an der Tat und ver⸗ urteilte den Angeklagten zu 8 Monate Gefängnis, wo⸗ von 3 Monate Unterſuchungshaft voll angerechnet werden sollen. Mit Rückſicht auf das dem Angeklagten allgemein aus⸗ geſtellte gute Zeugnis ſtellte das Gericht Bewährungs⸗ friſt in Ausſicht und hob den Haftbefehl auf. Der Staatsan⸗ walt hatte 1 Jahr Gefängnis wegen verſuchten Totſchlages beantragt. Sportliche Rund ſchau Tennis Damen⸗Länderkampf Deutſchland— Amerika Deutſche Vorbereitungen Der Deutſche Tennisbund veranſtaltet in der Zeit vom 27. bis 28. April auf den Plätzen des Kölner Tennis⸗ und Hockeyklubs Stadion Rotweiß im Stadion zu Köln⸗Müngersdorf Ausſcheidungs⸗ wettſpiele für den in dieſem Jahre ſtattfindenden Länderkampf gegen Amerika. Der Bund hat hierzu ſämtliche Spitzenſpielerinnen Deutſchlands eingeladen, und zwar: Frau Dr. Friedleben, Fräulein Außem, Frl. Roſt, Frau Toni Richter⸗Weihermann, Frau Schom⸗ burgk, Frau von Reeznizek, Frau Neppach, Frau Fritſch, Frl. Krahwinkel und Frl. Peitz. . * Tennis in Beaulieu Lily d' Alvarez ſchlägt Frau v. Reozuizek Nach ihrem Vorſchlußrundenſieg über Ms. Ryan trat Frau von Deutſche leiſtete herzhaften Widerſtand, wurde aber dennoch von der Spanierin 618,:3 geſchlagen. Das Herreneinzel fiel an Du Plaix, der den Engländer Rogers:3, 61:3, 613 ſchlug. * Teunisländerkampf Spanien— Holland Spanien und Holland ſtehen ſich zur Zeit in Barcelona in einem Tennisländerkampf gegenüber. Am erſten Tage war die Witterung ſehr ſchlecht, ſo daß nur ein Spiel ausgetragen werden konnte, das von den Spaniern gewonnen wurde. Fräulein Roſita Torres und Maier ſchlugen im Gemiſchten Doppel die holländiſche Kombination Frl. Canters⸗Copmann mit:2, 612 ziemlich leicht. Boxen Europameiſterſchaft im Leichtgewicht Sibylle⸗Belgien der neue Titelhalter In Marſeille kam der Kampf um die Europameiſterſchoft im Leichtgewicht zwiſchen dem Titelhalter Raphael ⸗Frankreich und Deutſchland gegen Holland Die Aufſtellung der beiden Mauuſchaften Der Nederlandſche Hockey⸗Bond hat nach dem Länderkampf gegen Belgien am Sonntag die Maunſchaft aufgeſtellt, die den Hockeyländer⸗ kampf am 21. April in Berlin gegen Deutſchland beſtreiten ſoll. Die Mannſchaft ſteht, wie folgt: Tor: Hardebek; Verteidigung: Tresling, de Waal; Läuferreihe: Lirop, Ankermann, van der Hagen; Sturm: Tienbergen, Voorſt⸗Deeſt, van den Roevgert, Jannink und Maas. Mit der deutſchen Vertretung wurden in dieſem Kampfe vertraut: Tor: Linke⸗Berlin; Verteidigung: Lieckfeld⸗Hamburg, E Wöltje⸗Hannover; Läuferreihe: Kammetz⸗Berlin, Schäfer⸗Eſſen, Zau⸗ ber⸗Berlin; Sturm: Zorn⸗ Heidelberg, Kapp⸗Heidelberg, Boche⸗Berltn, Scherbath⸗Berlin und Kemmerer⸗Berlin. * Turngemeinde Worms 1— TV. 1846 Maunheim I u. Ih Komßb. 128 Turngemeinde Worms 1b— V. 1846 Maunheim Ib u. II Konb. 128 Nach den großen Spielen gouf der Ühlenhorſter Hockeywoche und dem Inderſpiel fuhr letzten Sonntag Turnverein mit 2 kuombi⸗ nierten Mannſchaften nach Worms. Beide Spiele wurden von TV. nach durchweg überlegenem Kampf, in techniſcher und taktiſcher Beziehung, mit großen Torunterſchieden gewonnen. Worms konnte den Mannheimern nur großen Eifer entgegenſetzen, ohne damit die Ueb i fähr auszugleich Aus den Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 17. April Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Belle 1648) 20.30 Uhr: Abendunterhaltung, 21.30 Uhr: Dichtung der Gegen⸗ wart, anſchließend Tanz muſik. Recznizek im Finale des internationalen Tennisturniers von Bresla 1(Welle 321,2) 20.45 Uhr: Kammermuſik. 8 Beaulieu gegen die ſpaniſche Meiſterin, Lily d' Alvarez, an. Die Frankfurt(Welle 421,3) 13.15 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.85 Uhr: Von Stuttgart: Konzert, 20 Uhr: Unterhaltungskonzert, 21.45 Uhr: Neue Kammermuſik. Hamburg(Welle 391,6) 20 Uhr: 5 Königsberg(Welle 280,4) 20. Uhr: Cello⸗Konzert, 20.35 Uhse: Sermon der alten Wetber, 22.30 Uhr: Von Berlin: Tanzmuſik. Lange nberg(Welle 462,2) 13.05 Uhr: Mittagskonzert, 17.45 Uhr: Veſperkonzert, 20.10 Uhr: Abendkonzert, anſchl. Konzert. Leipzig(Welle 361,9) 19.30 Uhr: Aus dem Chemnitzer Opern⸗ hauſe: Tosca, Muſikdrama in 3 Akten, anſchl. Tanzmuſtk. München(Welle 536,7), Kaiſerslkautern(Welle 272, 12.55 Uhr: Mittogskonzert, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, W Uhr: Sinfoniekonzert des Rundfunkorcheſters, 21.35 Uhr: Funk⸗ kabarett, 22.45 Uhr: Konzertmuſik. tüttgart(Welle 1) 12 Uhr: Promenadenkonzert, 13 Uhr: Schallplattenkonzert, 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert, 20 Uhr; Hei⸗ terer Schwäbiſcher Abend. Ausländiſche Sender 406) 20 Uhr: Baſel: Wiſſen Sie, woher das iſt? G Von Garantiert harmlos, 8 ern(Welle 406) 22.15 Uhr: Spätkonzert. Budapeſt(Welle 545,5) 20.30 Uhr: Konzert. Daventry(Welle 482,3) 19.30 Uhr: Von Birmingham: Konzert leichter Muſik, 21 Uhr: Von Birmingham: Abendkonzert, dem Herausforderer Sibylle ⸗Belgien zum Austrag. Raphael 23.15 Uhr: Tonzmuſik konnte ſich ſeiner, durch den Sieg über Paul Czirſon⸗Berlin er⸗[Daventry(Welle 1562,5) 20.43 Uhr: Konzert einer Militärkapelle, rungenen Meiſterwürde nicht lange erfreuen. Sibylle blieb nach e 24 Uhr: Tanzmuſtk. g. Ablauf der 15 Runden klorer Punkiſteges und wurde damit Malfa nd(Welte 504,2) 20.30 Uhr: Konzert leichter Muſik, 9 80 Europameiſter Uhr: Jazsband. 5 Paris(Welle 1744) 21.05 Uhr: Abendkonzert. Hockey Prag(Welle 349,2) 19 Uhr: Aus dem Natlonaltheater: Der Frei⸗ 1 ſchütz, Romantiſche Oper in 3 Akten. Nom(Welle 443,8) 20.45 Uhr: Uebertragung aus dem Auguſtev oder Sinfoniekonzert aus dem Senderoum. Wien(Welle 319,9) 20.05 Uhr: Vortrag auf zwei Klavieren, 20.85 Uhr: Bulgariſche Volkslieder, 21.15 Uhr: Volkstüml. Konzert. Zürich(Welbe 489,4) 20 Uhr: Joſef⸗Reinhart⸗Abend. fadia-Spezialhaus Gebr. 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Ich wurde vorge⸗ ſtellt und war höchſt erſtaunt. Nach einer Woche ſagte mir meine Auserwählte, daß ihre Mutter ein Mittel anwende, auf deſſen Wirkung ſie ſchwöre. Es ſei Marylan⸗Creme. Die Wirkung ſei überraſchend gut. Falten, welke Haut verſchwänden, graue Haut werde duftig und durchſichtigzart. Auch pickelige, lederne Haut werde wun⸗ derſchön weich und jugendlich friſch, ſelbſt wenn die ſogenann⸗ ten Blütefahre längſt vorüber ſind. „Aber Schatzi, dann kannſt Du doch dieſe famoſe Marylan⸗ Creme ſchon jetzt anwenden, damit Du immer ſo jugendlich ſchön bleibſt, wie Du jetzt biſt.“ Sie ſah mich mit überlegenem Lächeln au. Da wußte ich, daß auch ſie Marylan⸗Creme nimmt. Eine ſolche Dame will ich gern als Frau mein Eigen nennen. Sie legt Wert darauf, ſich ihrem Manne jung zu erhalten. Das iſt klug! Ich ſelbſt habe auch ſchon Marylan⸗Creme angewandt. Heimlich, verſteht ſich. Und wirklich: meine ſcharfen Züge um den Mund ſind merklich verſchwunden und die Stirnfalten ſind auch beinah fort. Und meine Haut iſt ſo friſch und ſchön ge⸗ worden, daß es meinen Bekannten auffällt. ö Wer auf ſein gutes Ausſehen etwas gibt, laſſe ſich koſten⸗ los und portofrei eine Probe der köſtlichen Marylan⸗ Creme kommen; dazu auch das Büchlein über kluge Schönheitspflege. Beides völlig koſtenlos und portofrei. Ueber 15 000 glänzende Dankſchreiben(notariell beglaubigt), beweiſen den Wert! Schneiden Sie nachſtehenden Gratisbezugsſchein aus und legen Sie ihn in ein offenes Kuvert. Dann koſtet es durch ganz Deutſchland nur 5 Pfg. Porto. Hinten auf das Kuvert kommt daun Ihre genaue Adreſſe. 4552 Gratisbezugsſchein: An den Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302, Friedrichſtr. 24. Erbitte koſtenlos und portofrei die Probe Marylan⸗Creme und das Schönheitsbüchlein mit Abbildungen. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge 8) vom 10. April 1929: Süddeutſches Eiſen⸗& Metallwert Aktſen⸗ geſellſchaft in Liguidation in Wallſtadt. Die Firma iſt erloſchen. p) vom 13. April 1929: Niklas& Co. Internationale Transport⸗ geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Mann⸗ heim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 1. und 28. März 1929 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Uebernahme und der Fortbetrieb des bisher von dem Geſellſchafter Fudwig Niklas unter ſeinem Namen in Mann⸗ heim, D 2. 11, betriebenen Speditions⸗ und Berfrachtungsgeſchäftes. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, weitere gleichartige Unternehmun⸗ gen in Mannheim oder an anderen Orten neu zu errichten oder beſtehende zu erwerben oder ſich an beſtehenden zu beteiligen und ſämtliche einſchlägige Geſchäfte zu betreiben, die geeig⸗ net ſind, die Unternehmungen der Geſellſchaft zu fördern. Die Geſellſchaft iſt ferner berech⸗ ligt, auch Handelsgeſchäfte anderer Art zu be⸗ treiben, Agentur⸗ und Kommiſſionsgeſchäfte zu übernehmen oder derartige Geſchäfte zu er⸗ werben oder ſich an beſtehenden zu beteiligen, falls dies die Unternehmungen der Geſellſchaft fördern ſollte. Die Aufnahme, Erwerb oder Beteiligung an dieſer Art Handelsgeſchäfte iſt aber an die Zuſtimmung der Geſellſchafter⸗ Perſammlung gebunden. Das Stammkapital beträgt 20 000.. Ludwig Niklas, Kauf⸗ mann, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Der Wilhelmine Niklas geborene Jakob in Mann⸗ heim iſt Prokura erteilt. Wenn mehrere Ge⸗ schäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſell⸗ ſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Geſchüftslokal: N 7. 7. Steinmetz⸗Patent⸗Müllerei Geſellſchaft mit beſczsänkter Haftung, Mannheim, Zweig⸗ nlederlaſſung, Sitz Berlin. Das Stammkapital iſt gemäß dem Beſchluſſe der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 25. April 1928 um 18 500 N. auf 20 000.“ erhöht. Durch Geſellſchafter⸗ verſammlungsbeſchluß vom 25. April 1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag in den F 1, 6, 6, 7, 9, 11, 12, 18, 14 und 15 geändert; der 8 8 iſt eſtrichen; demgemäß wurden die bisherigen 5 9 bis 16 jetzt 88 8 bis 15; 8 16 wurde neu⸗ inzugefügt; die Bezeichnungen„Mark“ oder „Goldmark“ ſind in der Satzung durch Reichs⸗ mark“ erſetzt. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo iſt feder für ſich allein zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft berechtigt. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: a) Die Ver⸗ wertung der auf den Namen des Herrn Stefan Steinmetz eingetragenen Müllereipatente in Deutſchland; 8) der Erwerb und die Ver⸗ wertung gleichartiger und ähnlicher Patente und Schutzrechte im In⸗ und Ausland;: C) die Organiſierung der Herſtellung und des Ver⸗ triebs von Steinmetz Mehlen, Steinmetz⸗ Broten, von ſonſtigen Steinmetz⸗ Backwaren und Steinmetz⸗Nährmitteln, und zwar ſowohl im eigenen Betriebe wie durch Dritte; D] die Herſtellung und der Vertrieb von Steinmetz⸗ Maſchinen und Steinmetz Backformen ſowie ſonſtiger Müllerei⸗Maſchinen, Müllerei⸗Geräte und Bäckerei⸗Geräte;) die ſtändige Ueber⸗ wachung der Herſtellung und des Vertriebes von Steinmetz⸗Mehlen, Steinmetz⸗Broten und ſonſtigen Steinmetz⸗Artikeln im Inlande und im Auslande. Die Geſellſchaft kann auch Ge⸗ ſchäfte anderer Art betreiben oder ſich an an⸗ deren Unternehmungen beteiligen, ſofern dieſe Geſchäfte beziehungsweiſe Unternehmungen mit den vorbezeichneten Gegenſtänden des Unternehmens im Zuſammenhang ſtehen oder geeignet ſind, den Geſellſchaſtszweck zu fördern. Durch Geſellſchafterverſammlungsbeſchluß vom 12. Juni 1928 iſt der 8 6 geändert worden. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Poſt Kohlen ⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Mannheim. Julius Lichtenberger in Mannheim iſt als weiterer Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Dem Heinrich Kaiſer, Lud⸗ wigshafen a. Rh. iſt Prokura erteilt. Südd. Gaſtſtätten Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt durch Beſchluß vom 11. April 4929 aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Georg Goldſtein, Kaufmann. Maunheim, iſt Liquidator. Karl Lenz& Co. mit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Rheiniſche Creditbauk, Mannheim. Die Prokura des Haus Jünke iſt erloſchen. Aktiengeſellſchaft Sigmund Schneider, Mann⸗ heim. Friedrich Schneider iſt nicht mehr Vor⸗ ſtands mitglied. Ditſch& Schänzel, Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Fritz Ditſch und Otto Schänzel, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Ja⸗ nuar 1929 begonnen. Nicht eingetragen Ge⸗ ſchäftszweig: Handel mit Speiſeölen. Bernhard M. Freund, Mannheim. Kauf⸗ mann Bernhard Freund iſt als Geſellſchafter ausgeſchieden. An deſſen Stelle iſt ſeine Witwe Lina geborene Dreyfuß in die Geſellſchaft als perſönlich haftende Geſellſchafterin eingetreten. Wiener Modes⸗Salon Ludwig Kindermann⸗ Amler, Mannheim. Die Firma iſt erxloſchen. Jungenieurhüro Hans Claußen, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 78/74 Amtsgericht Mannheim. 4 1 Verkehrs karte von Deutschland für dle Leser und Geschäftsfreunde def NFUHFN NHANNH EINE ZEHN Entworfen von Professor Dr. H. HAACK im Verlag UST US PERT HES, Gotha Maßstab 1: 1 500 000, Größe; 84* 110 cm Völlig neues System det Darstellung! Unentbehrlich kür Industrie und Handel, Schiffahrt und Verkehr, Behörden, Schule und Haus Die Narte entmält von Haris bis Wafsctau, von flopenhagen bis well über ae sudiichen Grenzen Deulscilands: gie Haupt., lille. und Nebenbahnan/ Hlsenbahn-Dlækllonen- Hnolenpunkie und Umstalgenldiae Endsſallonen von Aueſgbahnen und Neben- Unſen/ alle Sduffahrislinien mil dle] und Reisedauer Anfangs punti der Fluß. Schuffahr!/ alle nidiigen flandls Staaiengrenzen, alle und neue Grenzen. 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Tätigkeitsbericht; Entlaſtung des Rechners, Kaſſenbericht;: Neuwahl des Vorſtandes; Mitteilungen, Anträge und Wünſche. r erwarten beſtimmtes Erſcheinen der Mit⸗ Der Vorſtand. At reinigt chemiseh Teppiche hofstermöhel Autopolster Gobelins usw. 2 2 Zu fes in foge ien od Chem Labor 8 r. H. Fredmann d 2 Verſchiedene Küch. Einrichtungen zu verkaufen. 1050 G 7. 10, Schreinerei. Perf. Sohneiderin empfiehlt ſich im An⸗ fertig. ſämtl. Damen⸗ Garderoben üſtarke Damen] b. tadelloſem Sitz u. Verarbeitung. A. Mayer, Kl.⸗Wall⸗ ſtadtſtraße 8, 3. Stock. — 1095 II önmerpnenen ſind Sie verblüffend ſchnell los durch g Lionin Nizza Parfümerie, Storchen Drogerie. B 661 eugulsabschriften u Vervielfältigungen prompt und billig im Schneſf u. pfl liefert erstklassige Spezial- Arbeiten Plissee aller Arten Kunst- und Kurbelstiekerei Kanten für Schals u. Volants Einkurbeln von Spitzen uud Einsätzen Blesenarbeiten, Stoffknöpfe 0 usw. S192 90 Geschw. Nixe, Damensonnelderel Telephon 23210 N 4. 7, Laden. 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