n n 8 5 3 WMonkag, 20. April 1929 Bezugspreise: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus der durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaſtlichen Verhältniſſe 95 ch⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckonto 17590 Karlsruhe. Jaupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.89/11 ſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6. chwetzingerſtr 19½20 u. Meerfeldſtraße 1s Tetegramm⸗ Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951. 24952 u. 24983 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗ Beilage Morgen ⸗ Ausgabe Die franzöſiſch⸗belgiſchen Machenſchaften ſowohl in Deutſch⸗ ſchaft nicht verübeln können, wenn ſie die Befriedigung ihres land als auch auf den internationalen Märkten, beſonders in Amſterdam, die auf eine Erſchütterung der Reichsmark⸗ ſtobklität abzielten, um dadurch einen Druck auf die deutſche Oeffentlichkeit und die deutſche Sachverſtändigen⸗Delegation auszuüben, haben ihren Zweck nicht erreicht. Der General⸗ angriff auf die Mark, der leider in Deutſchland von überängſtlichen Markbeſitzern unterſtützt worden iſt, öſt glänzend abgeſchlagen worden. Das geht auch aus den Pariſer Blätterſtimmen und aus den Aecußerungen der Londoner Zeitungen von Sonntag früh hervor, die durchblicken laſſen, daß es ſich um ein zweckloſes Beginnen handelt. Die verantwort⸗ lichen deutſchen Stellen haben die Stabilität der deutſchen Mark in der Hand und werden ſie auch weiterhin ohne jede Anſtrengung ſtützen. Auch die Rücknahme franzöſi⸗ scher Kredite aus Deutſchland, die allem Anſcheine nach auf ausdrückliche Anordnung der franzöſiſchen Regierung ge⸗ schehen iſt, hat der Mark nichts anhaben können. Die Lei d⸗ ragenden werden letzten Endes die franzöſiſchen Kreditgeber ſein, denn man wird es der deutſchen Wirt⸗ Schacht in Verlin Berlin, 29. April.(Von unſerem Berliner Bürv.) Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt heute wieder in Ber⸗ lin eingetroffen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß er in den zwei bis drei Tagen, die ſein diesmaliger Aufenthalt währen foll, den Mitgliedern des Kabinetts erneut über den Stand der Pariſer Dinge berichten wird. In der Hauptſache aber wird er doch wohl in ſeinem eigenen und eigentlichen Amts⸗ geſchäft als Leiter der Reichsbank hier weilen. Die Partſer Preſſemanöver ſind leider nicht ganz erfolglos geblieben. Die Wirtſchaft iſt nervöbs geworden, die Börſe erſt recht mud auch weiterer Kreiſe, die an ſich weder mit der Wirtſchaft noch mit der Börſe etwas zu tun haben, hat ſich elne ge⸗ wiſſe Unruhe bemächtigt. Man hat Effekten abgeſtoßen und ſich wieder in die Deviſen zu ſtürzen begonnen. Das Ausland hat ſich einſtweilen nicht anſtecken laſſen. Es find keine Kredite aus Deutſchland zurückgezogen worden. Aber eine bemerkenswerte und ſehr bezeichnende Ausnahme hat es in der Beziehung doch gegeben, von franzöſtſcher Seite ſind, wie die„D. A..“ zu berichten weiß, an die deutſche Wirt⸗ ſchaft gegebene Kredite mit der Begründung zurück⸗ gefordert worden, daß das auf Anordnung der ranzöſlſchen Reglerung geſchähe. Wir nehmen als felbſtverſtändlich an, daß den Wünſchen der franzöſiſchen Kreditgeber— es handelt ſich beiläufig aufs Ganze geſehen, um ſehr geringfügige Beträge— fofort entſprochen werden wird. Aber wir teilen die Auffaſſung der„D. A..“, daß diefe Uebertragung rein kaufmänniſcher Angelegenheiten in die Sphäre der Politik nicht ohne Folgen blelben darf. Es ſcheint uns ſchlechthin ein Gebot ber Ehre, nebenbei auch wirtſchaftlicher Vorausſicht, daß die franzöſt⸗ ſchen Firmen, die heute als politiſche Exekutoren der Regierung Poincarés ſich gebärden, ein für alle Mal von der Liſte des deutſchen Geſchäfts geſtrichen werden milſſen. Immerhin wird zu verſtehen ſein, daß angeſichts der Vorgänge am Deviſenmarkt das Reichsbankdirektorlum das Bedürfnis empfindet, ſich mit ſeinem Präſidenten zu beraten und umgekehrt. Dr. Schacht wird am Montag eine Sitzung des Reichs bankdirektoriums leiten und er wird auch der für den Anfang der Woche fälligen üblichen General⸗ ratsſitzng zu präſidſeren haben. Dann wird die Nervoſität der letzten beiden Tage wohl auch wieder ſich legen. Denn diefe Nervoſität iſt ohne Grund. Eine Juflation iſt unmöglich Inflationen können nur entſtehen, wo der Staat Einfluß auf die Notenausgabe hat. Das iſt ſeit dem Reichsbankgeſetz von 1924 in Deutſchland ausgeſchloſſen. Unſere Staats⸗ finanzen ſind ſchlecht. Sie können ſich angeſichts der rühren⸗ den oder richtiger der geradezu aufreizenden Ver⸗ ſtändnisloſigkeit der Sozjlalde mokratie für wirt⸗ schaftliche Zuſammenhänge, wie ſie erſt jetzt wieder bei der Beratung des Etats des Herrn Wiſſel offenbar wurden, ſogar noch verſchlechtern. Aber ein Troſt im Unglück: Auf die Notenausgabe können ſie keinen Einfluß mehr ausüben. Das Reichs bankgeſetz iſt in der Beziehung unerbittlich. Es ſchreibt vor, daß der Geldumlauf zu 40 Proz. durch Gold und Depiſen, die bei der Reichsbank liegen, gedeckt ſein muß. Sobald die Notendeckung an dieſe untere Grenze herankommt, iſt die Reichsbank gezwungen, den Diskontſatz zu erhöhen. Hilft das nicht, ſo muß ſie ihn noch einmal erhöhen und im Notfall die Kredite, die ſie an die Wirtſchaft gibt, einſchränken. Dieſen ſtrikten Beſtimmungen iſt einfach nicht auszuweichen. Das Reichsbankgeſetz iſt durch internationale Staats⸗ verträge geſichert. Mit ihm iſt es auch die Wäh⸗ rung. Es wird nützlich ſein, daß man dieſe Zuſammenhänge ümmer von neuem ſich vergegenwärtigt. Eine Wiederkehr der Inflation iſt völlig ausgeſchloſſen. Das Reich kann, ſelbſt wenn es wollte, Zahlungsmittel oder Geldzeichen nicht mehr ausgeben und ſo auf die Preiſe der Waren Kreditbedürfniſſes in den nächſten Jahren nicht mehr bei Geldgebern ſucht, die ſich zu politiſchen Erpreſſungsmanövern mißbrauchen laſſen. Hoffentlich werden die Franzoſen aus dem Scheitern ihrer Manöver eine Lehre ziehen. Sie werden ſich wohl oder übel mit der Tatſache abfinden müſſen, daß derartige höchſt verwerfliche Druckmittel am allerwenigſten geeignet ſind, die Löſung des Reparationsproblems zu fördern, dem nur mit wirtſchaftlicher Einſicht unter Hintanſetzung aller politiſchen Quertreibereien beizukommen iſt. b. Generalratsſitzung der Reichsbank Die bereits angekündigte übliche Sitzung des General⸗ rats der Reichsbank findet am 30. April und 1. Mai ſtatt. An ihr wird, wenn die Verhältniſſe es geſtatten, Reichsbankpräſt⸗ dent Dr. Schacht teilnehmen. Weitere Diskonterhöhung * Berlin, 28. April. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um 1% v. H. auf 77, v. H. erhöht. drücken. Nicht Inflatlon kann uns drohen, ſondern Defla⸗ tion, will ſagen, weitere Einſchnürung der Wirt⸗ ſchaft und weiteres Nachlaſſen der Konjunktur. Auf dieſem Felde, auf ihm allein können Regierung und Reichstag ſich betätigen, indem ſie endlich für eine vernünf⸗ tige Finanzwirtſchaft ſorgen. Alle guten Vor⸗ ſätze haben keinen Sinn, wenn ihnen nicht auch die entſprechen⸗ e lagen deutſchen Sachverſtändigen wahrſcheinlich nur den Taten folgen. Nr. 106— 140. Sahrgang 94 Anzeigenpreiſe nach Tarif, del Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits Betriebsſtörungen uſw. e keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od beſchränkte Ausgaben ober fk verſpätete Aufnahme von Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim Wandern und Neiſen SGeſetz und Recht Paris in Erwartung y Paris, 28. April.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In den Verhandlungen der Reparationskonferenz iſt eine Ruhepauſe k eingetreten, die wahrſcheinlich bis zur Rückkehr Dr. Schachts aus Berlin andauern wird. Die für morgen vorgeſehene Sitzung des Siebener⸗Ausſchuſſes für die Aus⸗ arbeitung des Schlußberichts wird in Abweſenheit der erſten von kurzer Dauer ſein und einen rein formellen Charakter tragen, vor⸗ ausgeſetzt, daß ſie nicht noch in letzter Stunde überhaupt ab⸗ geſagt wird. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich jetzt auf die Frage, welche Maßnahmen die Reichsbank angeſichts des Rück⸗ gangs des deutſchen Wechſelkurſes und der Baiſſebewegung an den Börſen ergreifen werde und welche Haltung Dr. Schacht auf der Reparationskonferenz nach ſeiner Rückkehr aus Ber⸗ lin einnehmen werde. Man rechnet in Finanzkreiſen mit einer neuen Erhöhung des deutſchen Bankdiskonts und vor allem mit einer Einſchränkung der für die Börſen⸗ operationen zur Verfügung geſtellten Kredite. Man hält es für ſelbſtverſtändlich, daß Dr. Schacht während ſeines Aufent⸗ haltes in Berlin auch mit den Mitgliedern der Reichsrezie⸗ rung ſowie mit politiſchen und Finanzperſönlichkeiten Fühlung nehmen und dabei Meinungen hören und Anregun⸗ gen empfangen wird, die für den Gang der Konferenz be⸗ deutungsvoll ſein werden. 80 Die Pariſer Preſſe äußert ſich ziemlich hoffnungsvoll. Sie erwartet von neuem ein Eutgegenkommen Dr. Schachts, ja, einige Blätter behaup⸗ ten ſogar, die Reichsregierung werde den erſten deutſchen De⸗ legierten auffordern, nach ſeiner Rückkehr neue Vorſchläge zu unterbreiten, die für die alliierten Gläubiger annehmbar wären. Gleichzeitig bemühen ſich die Blatter unter Hinweis auf die ſchlechte Haltung der Börſen, die durch die angebliche „Unnachgiebigkeit“ Dr. Schachts geſchafſene wirtſchaftliche Lage möglichſt ſchwarz zu malen und verſuchen auf dieſe Weiſe nach altem Muſter auf die deutſche Delegation einen Druck auszuüben. eee Schweres Unglück bei einem Aulorennen Stvei Tote — Magdeburg, 28. April. Bei dem Stendaler Kilometer⸗Prüfungsreunen für Motorräder und Automobile kam es hente nachmittag zu einem ſchweren Unglück, das zwei Menſchenleben gefordert hat. Der Rennfahrer Baron von Wentzel⸗Mosan, der die ſchnellſte Zeit des Tages ge⸗ fahren hat, hatte mit ſeinem Mercedes⸗Kompreſſor⸗Wagen das Ziel bereits paſſtert, als etwa 700 Meter hinter dem Ziel vor dem Wagen ein Radfahrer auftauchte. Bei dem Verſuch, auszuweichen, ſchlug der Wagen um, explodierte und verbrannte vollſtändig. Baron von Wentzel⸗Mosau wurde ſchwer verletzt. Sein Mitfahrer und ein an der Strecke ſtehender Zuſchauer wurden getötet, verſchiedene an⸗ dere Zuſchauer wurden verletzt. Beim Bekanntwerden des Unglücks wurde das Rennen ſofort abgebrochen. Sozialdemokratiſches Kabinett in Dänemark Stauning wurde auf Grund von Beſprechungen des däntſchen Königs mit den Parteiführern mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. Stauning hat angenommen. Er war bereits frü⸗ her Miniſterpräſident. 1 Däniſcher Flottenbeſuch im Mittelmeer Am 3. Mai geht das däniſche Panzerſchiff„Niels Juel“ zu einer Mittelmeerreiſe in See. Auf der Reiſe ſollen an⸗ gelaufen werden die Häfen von Marſeille, Barcelona, wo das Schiff zur Weltausſtellung am 19. Mai eintrifft, Neapel, Tri⸗ polis und auf der Heimreiſe Liſſabon. Autobusunfall in Buenos Aires Sechs Tote — Buenos Aires, 27. April. Am Bahnübergang der Artigas⸗Straße in der Nähe der Flores⸗Station ſtieß ein elektriſcher Zug mit einem Autobus zuſammen, in dem ſich etwa 20 Fahrgäſte befanden. Der Autobus wurde völlig zerſtört. 6 Perſonen wurden getötet, 17 verletzt. Der Präſident der Republik begab ſich an den Ort der Kataſtrophe und beſuchte die Verletzten im Krankenhaus. Wieder ein Eiſenbahn⸗Altentat — Braunſchweig, 27. April. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Braunſchweig—Celle haben geſtern unbekannte Täter zwiſchen Watenbüttel und Gliesmarode eine etwa vier Meter lauge Eiſenbahnſchiene aus dem Schienenſtraug ge⸗ löſt, ſodaß von dem um 21.26 Uhr in Watenbütttel abfahren⸗ den Perſonenezug der hinter dem Packwagen folgende erſte Perſonenwagen entgleiſte. Nach etwa 60 Metern ſprang der Wagen wieder auf die Schienen zurück. Perſonen wurden nicht verletzt. * Großfeuer in Baden— Zwei Perſonen verbrannt — Freiburg l. Br., 27. April. In einem Oekonomie gebände der bei Schönau j. Wieſenthal gelegenen Schwarz⸗ waldgemeinde Kaſtel brach heute nacht aus bisher noch nicht geklärter Urſache Feuer aus, das außerordentlich ſchnell um ſich griff und in kürzeſter Zeit drei landwirtſchaftliche An⸗ weſen mit ſämtlichen Nebengebäuden einäſcherte. Zwei Per⸗ ſonen und mehrere Stück Großvieh kamen in den Flammen um. Fünf Familien retteten nur das nackte Leben. Der Schaden iſt ſehr hoch. Unfall bei einer Filmaufnahme 3 Berlin, 28. April. Durch die Leichtfertigkeit einer Ber⸗ liner Filmgeſellſchaft ſind heute vormittag bei einer Fil m⸗ aufnahme in der Pillauerſtraße Menſchenleben aufs ſchwerſte gefährdet worden. Ein bekannter Senſationsdarſteller hatte ſich von der Dachluke auf den Balkon des vierten Stock⸗ werks, von dort auf den Balkon des dritten Stockwerks herab⸗ gelaſſen, von wo ein Drahtſeilguer über die Straße geſpannt war. Er hangelte ſich über den Fahrdamm, wo ſich unterdeſſen eine große Menſchenmenge geſammelt hatte und ließ ſich auf der anderen Seite langſam herab. Aus einer Höhe von vier Metern aber ſtürzte er zu Boden und flel auf eln 18jähriges Lehr mädchen, das, wie durch ein Wunder, ohne ſchwere Verletzungen davonkam. Unter den Zuſchauern ent⸗ ſtand eine Panik. Gegen die Filmgeſellſchaft ſowie den Dar⸗ ſteller wird ein Verfahren wegen groben Unfug es eingeleitet werden. 8 Der Landbund in Oeſterreich hat ſich bereit erklärt, in eine Regierung der drei Mehrheitsparteien einzutreten, 2 2. Seite. Nr. 196 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe] Montag, den W. April 109 Der Freiſpruch im Joͤrns⸗Prozeß Aus der Arteilsbegründung ſind folgende Sätze bemerkenswert: „Die Tendenz des inkriminierten Artikels geht dahin, daß der Nebenkläger dem Mörder als Unterſuchungsführer Vor⸗ ſchub geleiſtet habe. Dieſe Behauptung wird durch ver⸗ ſchiedene Beiſpiele belegt. Das Gericht hat nicht alle dieſe Beiſpiele für erwieſen gehalten; ſo nicht die Behauptung, der Nebenkläger habe die Flucht Vogels begünſtigt und die Beiſitzer des Gerichts beeinflußt. Der Wahrheitsbeweis kaun aber als geführt betrachtet werden, wenn die Geſamtheit der Tatſachen in Betracht gezogen wird. Außer Zweifel ſteht, daß die Ehre und das Anſehen des Nebenklägers durch die allgemeinen Behaup⸗ tungen des Artikels verletzt wird. Die Ausſage Runges iſt bei dem Urteil zum großen Teil nicht verwertet worden. Runge iſt als pathologiſch gekennzeichnet worden. Er hat offenbar über viele Sachen objektiv die Unwahrheit bekundet. Manches war auch richtig. Das Gericht war nicht in der Lage zu unterſcheiden, was bei dieſer Sache wahr und un⸗ wahr war, und doch hatte dieſer Zeuge Runge in dieſem Pro⸗ zeß eine beſondere Bedeutung. Es ſind verſchiedene Um⸗ ſtände hervorgetreten, die dem Nebenklärger Jörns zum Be⸗ wußtſein bringen mußten, daß die Unterſuchung gefährdet werde und daß dieſe Umſtände durch das Zuſammenarbeiten mit dem Stab der Ordnung hohnſprachen. Der Nebenkläger kann ſich nicht darauf berufen, daß der Dienſtweg über den Diviſionsſtab ging; er mußte zu der Vermutung kommen, daß dort Verdächtige ſaßen. Er hatte es ſogar ſelbſt erkannt; denn er hat in der Hauptverhandlung geſagt, daß das Militär zuſammenhalte und daß er ſich nur auf ſich allein verlaſſen konnte. Deswegen hätte er Mut haben müſſen, vor ſeinen Kommandeur zu treten, da er die Einſtellung der Gerichts⸗ herren zu ſeinen Offizieren kannte, und erklären müſſen:„In dieſer Luft kann ich nicht arbeiten; befreien Sie mich davon, oder ich lege die Unterſuchung nieder.“ Dann wäre bei dem Intereſſe der Reichsregierung an der Unterſuchung, wie das Gericht überzeugt iſt, Abhilfe geſchaffen worden. Jedem Wunſch wäre Folge geleiſtet worden. Aber Herr Jörns hat die gebotenen Konſequenzen nicht gezogen, zu denen er verpflichtet geweſen wäre, wenn er ſich treu bleiben wollte. Nun das Kapitel der Unterſuchungshaft. Wenn man ge⸗ ſagt hat, daß die Zuſtände in der Militärarreſtanſtalt Sache des Kommandos geweſen ſeien, mag das formell ſtimmen. Aber außergewöhnliche Verhältniſſe erfordern außergewöhn⸗ Iſche Maßnahmen. Der Nebenkläger Jorns iſt nicht ſo eingeſchritten, wie es in einer Kapitalſache erforderlich war. Es darf allerdings nicht verkannt werden, daß ſeine Stellung außerordentlich ſchwierig war. Er ſtand zwiſchen rechts und links, zwiſchen dem Diviſionsſtab und der„Roten Fahne“; außerdem hatte er es mit dem Hauptmann Pabſt zu tun, einer autokratiſchen Perſönlichkelt, die keinen Wi⸗ derſpruch duldete. Dieſe Verhältniſſe machen den Gang der Unterſuchung erklärlich, aber ſie ſprechen Jörns trotz aller Rückſichtnahme nicht von dem Vorwurf frei, daß er Zuſtände duldete, die dem Beſchuldigten Vorſchub leiſteten. Angeſichts deſſen kommt es nicht darauf an, ob alle Beiſpiele ſtimmen, da ſie dafür unweſentlich ſind. Die Erweisfähigkeit einer Behauptung iſt ein Strafausſchließungsgrund. Daher war der Angeklagte auf Koſten der Staatskaſſe freizuſprechen. Kommuniſten als Hüter des Rechts“ Berlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten ſind rührig dabei, den Freiſpruch in dem vom Reichsanwalt Jörns angeſtrengten Beleidigungs⸗ prozeß für ihre Zwecke auszunutzen. Die Kommu⸗ niſten, die Söldlinge Moskaus, als Rächer des gekränkten deutſchen Rechts: Ein neuer Film, ein Film zum Heulen. Zunächſt hat der Reichstagsabg. Pieck der Berliner Staats⸗ anwaltſchaft einen Strafantrag gegen Jörns über⸗ mittelt, in dem er behauptet, Jörns habe ſich eines Ver⸗ brechens nach§ 346 des Strafgeſetzbuches(Begünſtigung) ſchuldig gemacht. Bei der Höhe der zu verhängenden Strafe FFFFCFFCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCTTTTTTTTTT (Zuchthaus bis zu fünf Jahren) ſei der dringende Verdacht gegeben, daß Jörns ſich der Strafe durch die Flucht entziehen würde, weshalb die ſofortige Inhaftierung„des Jörns“ be⸗ antragt wird. Gleichzeitig hat die ſehr ehrenwerte kommuniſtiſche Reichstagsfraktion eine Anfrage im Reichstag einge⸗ bracht, die in folgendem Satz gipfelt:„Wann gedenkt die Reichsregierung den Reichsanwalt Jörns von ſeinem Amt zu entheben, gegen den Reichsanwalt Jörns— ſchon mit Rück⸗ ſicht auf die Gefahr der Verjährung— eine Anklage wegen Mordbegünſtigung und Amtsverbrechens nach den Vorſchriften des Strafgefetzbuches zu erheben und die Verhaftung des Reichsanwaltes Jörns zu veranlaſſen?“ Und ſchließlich tritt auch die Redaktion der„Roten Fahne“ auf den Plan mit einem„Offenen Brief“, den ſie noch am Sams⸗ tag nachmittag der Staatsanwaltſchaft wie dem preußiſchen Juſtizmintſterium geſchrieben hat. Der Zweck des Briefes, der im übrigen nur den Inhalt des Pieckſchen Strafantrags wie der kommuniſtiſchen Anfrage an die Regierung wieder⸗ holt, iſt nach der Erklärung beſagter Schriftleitung:„Die Verantwortung der Staatsanwaltſchaft und des preußiſchen Juſtizminiſteriums in Sachen Jörns feſtzunageln.“ Man ſieht aus der Schnelligkeit dieſer Operationen, daß es ſich hier um eine wohl vorbereitete Angelegenheit handelt, hinter der neben der Liga für Menſchenrechte die kommuniſtiſche Partei mit ihren geheimen Drahtziehern und Geldgebern ſteht. Eine etwas kümmerliche Rolle ſpielt dabei nachgerade die Sozialdemokratie. In einem unendlich gewundenen Leitartikel verſucht der„Vorwärts“ darzutun, daß„in den erſten Tagen von 1918 ein tieſer Spalt geklafft hätte zwiſchen dem„Geiſt des Eden⸗Hotels“ und dem„Geiſt der Wilhelm⸗ ſtraße“. Es war die Tragik der Regierung, daß ſie ſich bei der Abwehr des Spartakusaufſtandes auf Elemente ſtützen mußte, mit denen ſie keine Spur von Geſinnungsgemeinſchaft verband.“ Aber ſie hat ſich doch auf ſie ſtützen müſſen! Und das war ſehr vernünftig von ihr, denn es war die Rettung von Regierung und Staat. Es wäre würdiger und klüger von der Soztaldemokratie, ſich einfach zu dieſen Tatbeſtänden zu bekennen, als aus Angſt vor dem Kommunismus und dem linken Flügel die Vergangenheit zu verleumden. Bei den Kommuniſten macht ſie mit derlei Manövern doch keinen Ein⸗ druck.„Der Fall Jörns“, ſchreibt die„Rote Fahne“, iſt keine Einzelangelegenheit. Er iſt eine Sache der vollen Verant⸗ wortung für den Mord an Karl und Roſa und die für ſeine Begünſtigung belaſtete Sozialdemokratie.“ Die täglichen Kommuniſten⸗Krawalle i Berlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten, die die Mitglieder des Rot⸗Front⸗Kämpfer⸗ bundes für Sonntag morgen neun Uhr in ihre in verſchiedenen Teilen der Stadt gelegenen Verſammlungslokale beordert hat⸗ ten, um dann durch die Stadt zu ziehen und eine Haus⸗ und Hofpropaganda zu veranſtalten, verſuchten, die polizeilichen Ketten zu durchbrechen. Dabei kam es an verſchiedenen Stel⸗ len zu Zuſammenſtößen zwiſchen Schutzpolizei und Kom⸗ muniſten, bei denen die Beamten immer wieder von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen mußten. In verſchiedenen Lokalen wurden Agitatoren feſtgenommen und ins Polizei⸗ präſidium gebracht. In einzelnen Lokalen verſuchten die Rot⸗ Front⸗Kämpfer Transparente mit aufreizenden Aufſchriften anzubringen, die aber von der Polizei immer wieder ſofort ent⸗ fernt wurden. An die Häuſer geklebte Plakate wurden un⸗ leſerlich gemacht. Die Zuſammenſtöße dauerten bis in die ſpä⸗ ten Abendſtunden. Etwa hundert Ruheſtörer wurden ſeſt⸗ genommen und der politiſchen Polizei zugeführt. * Goldmacher Tauſend wird ausgeliefert. Der Münchner „Goldͤmacher“ Franz Tauſend, der vor einigen Monaten in Bozen verhaftet wurde, wird auf Beſchluß der italieniſchen Juſtizverwaltung an Deutſchland ausgeliefert und zunächſt nach München gebracht werden. Der erſte Prozeß gegen Tau⸗ ſend dürfte in München ſtattfinden. * Stepan Stepanowitſch 7. Der Oberbefehlshaber der ſerbiſchen Streitkräfte während des Weltkrieges, der fetzige Wojewode, Stepan Stepanowitſch, iſt am Samstag in Belgrad geſtorben. Erziehung durch Che Alle netten Männer ſinb meiſtens immer ſchon ver⸗ hetratet. 5 Wie ein eigenartiges Verhängnis erſchwert bleſe Tatſache das erſehnte Lebensziel aller jungen Mädchen. Wenn man einen Mann ſieht, der einem gefällt, gewandt, erfahren, liebenswürdig ſcheint;— der in Geſellſchaft dekora⸗ tiv wirkt und von dem man den Eindruck hat, daß er ſelbſt in der Küche Helfer und Berater ſein könnte,— glaube mir: Ueber ſeiner Stirne, unſichtbar für die Welt, ſichtbar für mich, ſteht zu leſen:„Privateigentum! Betreten verboten!“ Denn auch im Garten der Liebe bleiben meiſtens nur die grünen und unreifen Aepfel übrig, und eine ſchöne, weiche, ſaftige, indeſſen nicht überreiſe Birne wird ebenſo ſchwer zu finden ſein, wie Haarnadeln im Bubikopf. Du ſiehſt einen Mann, der feſt, ausgeglichen, beſcheiden und weiſe im Leben ſteht und dennoch voller Aufmerkſamkeit zu den Frauen iſt;— Du wirſt erkennen, daß er ſchon irgend ſemandes„Lieb⸗ ling“ iſt. Vielleicht ſagt ſie ſogar„Männe“ zu ihm. Du ſiehſt einen Mann, der Dir unermüdlich zuhört, und der ſich nicht an der Kraft ſeiner eigenen Stimme berauſcht;— Du wirſt erkennen, daß ſich ſchon eine andere an dem WMohllaut ſeiner Stimme erfreut. Du ſtehſt einen Mann, der hart arbeitet am Tage, der dann frohen Muts nach Hauſe eilt, um den ſauer verdienten Lohn freudig und reſtlos abzuliefern;— Du wirſt erkennen, daß dleſes Juwel ſchon als köſtlicher Beſtitz einer andern mit weitreichenden Augen ſchärfſtens behlttet wird. Du ſtehſt einen Mann, ber ſich als Herr zeigt, und Dir dennoch mit fener Weichheit und Ergebenheit entgegen tritt, an der die Frauen eine ſo kindliche Freude haben;— 5 Du wirſt erkennen, daß er bereits untrennbar iſt von einer andern Frau, die an dieſer Ergebenheit gar kein Inter⸗ eſſe mehr hat, da ſie ſich ſeiner ſchon lang ſicher weiß. Du fiehſt einen Mann, der Dich auf Händen tragen, der Dich hegen und pflegen würde. Er ſcheint Dir das lang er⸗ sehnte Vorbild edelſter Männlichkeit zu ſein. Du füßlſt die Röntgen ⸗Filme, das neue meölziniſche Hilfsmittel Dr. Viktor Gottheiner der bekannte Berliner Röntgenologe, hat einen Röntgen⸗ Film⸗Appargt erfunden. Bisher konnte man nur einzelne Röntgenbilder photographieren. Die Neuerfindung ermög⸗ licht ober das klnematographiſche Feſthalten der Bewegung innerer Organe. Auf dleſe Welſe kann man den Verlauf von Krankheitserſcheinungen ſehr genau verfolgen und hat eln wichtiges Hilfsmittel für die Krankenbehandlung ge⸗ wonnen. alte, romantiſche Wahrheit, die man oft in ſchönen Novellen lieſt: Der oder keiner!— Du wirſt erkennen, daß er der nicht mehr auszulöſende Sklave einer bereits heftig aufgepolſterten Matrone iſt, ſechs Kinder hat, eine außerordentliche Beſcheidenheit an den Tag legt, ſich kaum eines eigenen Hausſchlüſſels erfreut und ſich dennoch ſehr behaglich fühlt Das Geheimnis dieſer Erſcheinungen „ iſt leicht zu er⸗ gründen: 5 Sozialpolitik im Reichstag Berlin, 28. April.(Von unferem Berliner Büro.] Ju der Wochenendſitzung des Reichstages wurde zunächſt dem Nationalſozialiſten Straſſer, der in dem Streit um ſeine Immunität die übelſten Verleumdungen in die Welt ge⸗ ſetzt hatte, unter dem Beifall des Hauſes eine kräftige Abfuhr durch den volksparteilichen Abg. Mittelmann zuteil. Den Hauptgegenſtand der ſozialpolitiſchen Ausſprache, die danach fortgeſetzt wurde, bildete, wie am Vortage, die Ar⸗ beitsloſenverſicherung. Der Demokrat Schneider hielt bei aller poſitiver Einſtellung zur Sozialpolitik mit der Kritik der Mißſtände und Auswüchſe, die ſich aus den Erfahrungen der Praxis ergeben haben, nicht zurück. Er erklärte ausdrücklich, daß ſeine Fraktion der von den Sozialdemokraten vorgeſchla⸗ genen Beitragserhöhung nicht zuſtimmen werde, ſolange der Beweis dafür ausbleibe, daß mit den fetzigen 3 Prozent nicht auszukommen ſei. Dem Deutſchnationalen Dr. Haßlacher machte Schneider das Kompliment, eine„keineswegs ſozial⸗ reaktionäre Rede“ gehalten zu haben. Ein Zuruf aus dem deutſchnationalen Lager unterſtrich, daß Haßlacher nicht bloß ſeine perſönliche Anſicht niederlegte, ſondern im Namen der Fraktion geſprochen habe. Nicht genug damit, betonte dann noch hinterher der Deutſchnationale Hülſen, ſeine Partei ſei nicht für Beſeitigung, ſondern für Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung. Von ſozialdemokratiſcher Seite konnte man ſich nicht verſagen, auf den Widerſpruch zwiſchen dieſer und der von dem Parteivorſitzenden Hugenberg in der bekann⸗ ten Schrift„Irrwege der Sozialpolitik“ vertretenen Auffaf⸗ ſung hinzuweiſen. Nach weiterer unweſentlicher Debatte wurde die Diskuſſton auf Montag vertagt. Neue Schlappe der preußiſchen Regierung Berlin, 28. April.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Gewerbeſteuer⸗ Novelle, die vlelumkämpfte, iſt am Samstag im preußiſchen Landtag endgültig zu Fall gebracht worden. Zunächſt verſuchte die Oppoſition einem Antrag der Wirtſchaftspartei, der die freien Berufe wieder in die Steuer einbeziehen wollte, zzur Annahme zu verhelfen. Die Hineinnahme der freien Berufe in das Geſetz wäre nach dem Einſpruch des Staatsrates ven⸗ faſſungswidrig geweſen. Infolgedeſſen ergab ſich die ſelt⸗ ſame Lage, daß mit vertauſchten Rollen geſpielt wurde: Die im Grunde gegen dieſe Beſtimmung waren, ſtimmten dafür, die dafür waren, dagegen. Als dieſes Mittel nicht verſchlug, der Antrag vielmehr abgelehnt wurde, verſuchte man es noch einmal mit der Obſtruktion durch weiße Zettel und ſtehe: Das Glück war bei den Oppoſitionellen. Bei der namentlichen Abſtimmung über den Ausſchußantrag, es möge beim Steuervereinheitlichungsgeſetz der frühere Landtagsbe⸗ ſchluß auf Einbeziehung der freien Berufe berückſichtigt wer⸗ den, ſtreikten die nicht der Koalition angehörenden Parteien von den Deutſchnationalen bis zu den Kommuniſten und führten ſo die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes herbei. Die Reaterung hat damit erneut eine ä empfindliche Niederlage erlitten. Da die Gewerbeſteuer nunmehr tatſächlich nicht extſtiert, iſt ein Vacuum entſtanden, das bei dem dringenden Geldbedarf des Staates und der Gemeinden natürlich ſchleunigſt beſeitigt werden muß. Es bleibt der Re⸗ glerung wieder einmal nichts anderes übrig, als auf dem Weg über den ſtändigen Ausſchuß, in dem ſie über eine Mehr⸗ heit von einer Stimme verfügt, durch Not verordnung das Geſetz in Kraft treten zu laſſen. Das ſoll bereits am Donnerstag geſchehen. Alkohol gratis — Newgork, 28. April. Der Paſſagierdampfer„Leviathan“ iſt am Freitag in Newyork eingetroffen. Da ſich vor dem Ein⸗ laufen in die amerikaniſchen Territorialgewäſſer noch bedeu⸗ tende Alkoholmengen an Bord befanden, wurden dieſe über Bord geworfen. Der Wert beläuft ſich auf 82 000 Dollar. In den letzten drei Tagen, als ſich zeigte, daß es nicht möglich ſein werde, den ganzen mitgenommenen Alkoholpvorrat normal zu verkaufen, wurden die Preiſe ganz bedeutend herabgeſetzt und zuletzt„alkoholiſche“ Getränke überhaupt koſten los ausgeſchenkt. Unter dieſen Umſtänden waren die meiſten Paſſa⸗ giere entweder betrunken oder wenigſtens angeheitert. N* n Kein Mann iſt vollkommen und ſcheint begehrenswert, ehe nicht die Dampfwalze der Ehe über ihn dahingerollt iſt. Ehe nicht durch dieſes prachtvolle Erziehungsmittel ſeine Ecken rund, ſein Egoismus zerbrochen und ſeine guten Eigen⸗ ſchaften ſchön breit ausgewalzt wurden. Erſt auf dieſe Weiſe wurden ſeine Vorzüge ſichtbar, und daher iſt es nur recht und billig, daß die Frau ihn nun auch behält und den Lohn für ihre Mühen erntet. M. A. Theater und Muſik O Klavpier⸗Abend Kurt Weber. Eine vielverſprechende pianiſtiſche Begabung legte im Saale des Mannheimer Konſer⸗ vatoriums der Muſik ein erfreuliches Zeichen der zunehmen⸗ den künſtleriſchen Reife ab. Aus der Schule des bekannten Komponiſten und Konzertplaniſten Friedrich Häckel hervor⸗ gegangen, debütierte Kurt Weber mit einem ausgedehnten klaſſiſch⸗romantiſchen Programm. Die Vortragsordnung be⸗ gann mit einer Sonate von Schubert, worauf der junge Künſt⸗ ler die leidenſchaftliche D⸗Moll⸗Sonate von Beethoven folgen ließ. Beide Sonaten verrieten reifes Verſtändnis und einen hohen Grad von techniſcher Meiſterſchaft. Weiter folgten Werke von Rob. Schumann, der in den heutigen Konzertprogrammen viel zu ſelten vertreten iſt, obwohl gerade ſeine Werke einem gereiften Spieler ebenſo ſehr Gelegenheit geben, eine ſolide Technik als auch Verſtändnis für die zugrunde liegende poeti⸗ ſche Idee zu zeigen. An Schumann ſchloß ſich Chopin, der dem jungen Künſtler beſonders gut zu liegen ſcheint. Llfzts über⸗ aus brillante E⸗Dur⸗Polonaiſe gab dem heranreifenden Vir⸗ tusſen Gelegenheit zur Entfaltung ſeiner techniſchen Vorzüge nach allen Richtungen, ſowohl was perlendes Paßgenſpiel als auch Kraftentfaltung und Maſſenſpiel anbelangt. Der erfolg⸗ reich verlaufene Abend ſtellt eknerſeits dem hoffnungsvollen Pianiſten ein gutes Vorzeichen für ſeine fernere Zukunft, ande⸗ rerſeits ſeinem Lehrer Direktor Häckel ein glänzendes Zeug⸗ nis für ſeine pädagogiſchen Fähigkeiten aus Nur möchten wir raten, in der Aufſtellung des Programms etwas mehr Oekvo⸗ nomie walten zu laſſen, ſoll die Aufmerkſamkeit und Beifalls⸗ freude des Publikums nicht vorſchnell durch zwei unmittelbar aufeinander folgende Sonaten auf eine zu harte Probe ge⸗ ſtellt werden. 1 8 1.„„„ n Monkag, den 29. April 1929 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe] g. Seite. Nr. 196 Ein herr Diesmal hat der Landeslaubfroſch nicht recht behalten. Die angekündigten Niederſchläge ſind nicht eingetroffen. Viel⸗ leicht ſtellen ſie ſich im Laufe dieſer Woche ein. Die an⸗ geſagte Bewölkung zeigte ſich geſtern allerdings, aber ſie war ſo leicht, daß ſie die Tätigkeit der Sonne nicht im ge⸗ ringſten beeinfluſſen konnte. Bis zum Abſchied im Weſten entwickelte das Tagesgeſtirn eine Wärme, daß man von einer ſommerlichen Temperatur ſprechen darf. Wir wurden un⸗ willkürlich an das bekannte Frühlingslied„Der Mat iſt ge⸗ kommen“ erinnert, als wir uns von dem Luftſchnapper⸗ ſtrom durch den Waldpark treiben ließen.„Da bleibe, wer Vuſt hat, mit Sorgen zu Haus!“ Das war das Leitmotiv für die ungezählten Tauſende, die geſtern den Waldpark auf⸗ ſuchten. Schon vormittags waren die Anlagen ſehr belebt. Den Höhepunkt erreichte die Völkerwanderung am Nachmittag In der Stephanienpromenade mußte man noch gegen Abend die Fahrbahn betreten, wenn man ſchneller vorwärts kommen wollte. Im Rheinkaffee war ebenſo ſchwer Platz zu be⸗ kommen, wie im Waldparkreſtaurant„am Stern“, deſſen ge⸗ räumiger Garten die Ausflügler kaum zu faſſen vermochte. Die Zahl der Beſucher, die das Strandbad aufſuchten, iſt mit 5000 wohl nicht zu hoch gegriffen. Es wurde auch ſchon von einer großen Anzahl Perſonen gebadet. Dabei zeigte ſich, daß nicht nur das männliche Geſchlecht abgehärtet iſt. Auch verſchtedene funge Damen wagten ſich in das Waſſer,! 9 D Stäoͤtiſche Nachrichten Veränderungen im Bürgerausſchuß Die Stadtverordneten Ried und Faulhaber ſind J Zt. aus der Kommuniſtiſchen Partei ausge⸗ chloſſen worden. Der Stadtrat entſchied in ſeiner Mehrheit im Gegenſatz zu der Auffaſſung der Kommuniſten, daß nach 8 17 der badiſchen Gemeindeordnung die beiden Aus⸗ geſchloſſenen ihr Mandat abzutreten hätten, daß die Mandate beizubehalten wären. Landeskommiſſär und Beirat pflichteten dem Stadtrat bei. Die Kommuniſtiſche Partei legte daraufhin Beſchwerde beim Miniſterium ein, das den Landeskommiſſär anwies, zu der Angelegenheit nochmals Stellung zu nehmen. Dandeskommſſtär und Beirat kamen nunmehr zu dem Be⸗ ſchluß,„die Stadt Mannheim anzuweiſen, die Herren Ried und Faulhaber ihres Amtes als Stadtverordnete für verluſtig zu erklären.“ Der Stadtrat beließ es nicht bei dieſem Beſcheid, beſchloß vielmehr mit Mehrheit, die Ent⸗ ſcheidung des Verwaltangsgerichtshofes anzurufen. Wie nunmehr die„Arbeiter⸗Zeitung“ mitteilt, iſt dle Klage der Stadt Mannheim abgewieſen worden. Ried und Faulhaber ſcheiden infolgedeſſen aus dem Bürgerausſchuß aus. Da Stadtrat Horſt ebenfalls aus der Kommuniſtiſchen Partei ausgeſchloſſen wurde, tritt entſprechend der endgül⸗ tigen Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofes im Stadt⸗ rat ebenfalls ein Wechſel ein. 5 * * Auf dem Gehweg vom Auto angefahren. Samstag abend fuhr Ecke der Roonſtraße und des Friedrichsplatzes ein Auto beim Ausweichen auf den Gehweg. Ein ſchwerfälliger alter Herr, der nicht ſchnell genug ausweichen konnte, wurde vom rechten Vordercad ſo ungeſchickt erfaßt, daß er ſtürzte und auf der linken Seite eine Rippe brach. Der Herr, der das Bewußtſein verlor, wurde nach Feſtſtellung ſeiner Perſonalien nach ſeiner im Luiſenring gelegenen Wohnung gebracht. * Gras⸗ und Weidenbrand. Vermutlich durch mit Zünd⸗ Hölzern ſpielende Kinder wurde am Samstag nachmittag in einem alten Gießenſtück auf Neckarauer Gemarkung dürres Gras in Brand geſteckt. Das Feuer, das etwa 20 Wei⸗ denbäume ergriff, wurde durch die um 2,26 Uhr alarmierte Wache UI der Berufsfeuerwehr, der ein Sprengwagen das er⸗ forderliche Waſſer zuführte, gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 70-80 Mark. 17 2 Eröffnung der Süddeutſchen Gaſtwirtsmeſſe * Karlsruhe, 28. April. Am Samstag vormittag fand im täbtiſchen Ausſtellungsgebäude, vor dem die bunten Fahnen der vier ſüddeutſchen Staaten Bayern, Württemberg, Heſſen und Baden wehten, die Eröffnung der zweiten ſüd⸗ deutſchen Gaſtwirtsmeſſe ſtatt, die eine bedeutſame Schau unſeres Gaſtwirtsgewerbes darſtellt. Anweſend waren u. a. Oberbürgermeiſter Dr. Finter, der das Ehrenpräſi⸗ dium übernommen hat, Landrat Dr. Baur in Vertretung des Innenminiſters, Oberregierungsrat Bucerius vom Lau⸗ desgewerbeamt, der Präſident der Handwerkskammer Karls⸗ ruhe, Jſenmann, Kommerzienrat Moninger vom Brauereiverband, Direktor Dr. Müller als Vorſttzender des Deutſchen Weinbauverbandes, Vertreter der Verbandsvereine ſowie des Handels, der Induſtrie und des Gewerbes. Auch der Vorſttzende des Deutſchen Gaſtwirtsverbandes, Reichstags⸗ abgeordneter Köſter, hatte ſich eingefunden. Verbandspräſident Knodel hieß die Erſchienenen namens des ſüddeutſchen Gaſtwirteverbandes herzlich willkommen. Er dankte insbeſondere der Stadtverwaltung für die tatkräftige Unterſtützung des Unternehmens und knüpfte daran auch den Dank an die zahlreichen Ausſteller und Induſtrien des In⸗ und Auslandes. Durch die Meſſe wolle man die wirtſchaftliche Bedeutung des Gaſtwirtegewerbes der Oeffentlichkeit vor Augen führen. Dann ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Finter, Unter Hinweis auf die wichtige Rolle, die das Gaſtwirts⸗ gewerbe für den Fremdenverkehr der Stadt und des Landes habe, wünſchte er der Meſſe beſten Erfolg. Es überbrachte nun Landrat Dr. Baur die Grüße des badiſchen Innenminiſters Dr. Remmele mit der Verſicherung, duß die badiſche Regierung die Bedeutung des Gaſtwirtsgewerbes vollauf anerkenne, zu⸗ mal in Baden 10 000 Gaſtwirtsbetriebe vorhanden ſeien, die 30 000 Perſonen beſchäftigen. Der Redner ſtreifte kurz die ge⸗ ſetzgeberiſchen Fragen, ſoweit ſie das Gaſtwirtsgewerbe be⸗ rühren, und ſchloß mit dem Ausdruck der Ueberzeugung, daß die Ausſtellung den Beweis dafür liefere, daß wir einen lei⸗ ſtungsfähigen deutſchen Gaſtwirtsſtand haben. Dann folgte ein Rundgang durch die großzügig und umfangreich angelegte das eine Temperatur von etwa 10 Grad aufwies. Die Ter⸗ Meſſe. Aprilſonntag raſſen der beiden Strandbad⸗Reſtaurants waren bis zum Abend ſehr ſtark beſetzt. In der Hauptbeſuchszeit mußte man froh ſein, wenn man einen Stuhl erwiſchte. Der Lutiſenpark wies den gleichen Zuſtrom auf. Das Endziel für die Spaziergänger war hier das Rennwieſen⸗ Reſtaurant, deſſen Garten ebenfalls den Zuſpruch aufwies, den man an ſchönen Sommertagen beobachten kann. Ueherall, auch im Käfertalwald, war die Wahrnehmung zu machen, daß der Frühling das Verſäumte nachzuholen ſucht. Die Vege⸗ tation hat ſich in den letzten Tagen mächtig entwickelt. Die Frühlingstoilette, an der Baum und Strauch emſig weben, iſt dichter geworden, hin und wieder ſogar ſchon mit Blüten beſtickt. In den Vorgärten in der Stephanienpromenade hin⸗ term Rheinpark beginnen die Kirſchbäume zu blühen. Aber ſchon vorher, in der Nähe des Bootshauſes des Ruderklubs, kann man Bäume im Blütenſchmuck bewundern. Dazu kommen die vielen Farbennuancen des ſich entfaltenden Laubes vom braungelb bis zum dunkelgrün. 5 Der Ausflugsverkehr auf der Hauptbahn war nach amtlicher Mitteilung in den frühen Vormittags⸗ ſtunden ſchwach, ſpäter und nachmittags nach Heidelberg und ins Neckartal belebt. Der Fernverkehr war den ganzen Tag über ſchwach. Es iſt von glatter Abwicklung zu berichten. 5 Seh! Tagungen Bundesausſchußſitzung des Badiſchen Kriegerbundes Bundesausſchußſitzung fand im„Krokodil“ zu Karls⸗ ruhe ſtatt. Den Vorſitz führte der Präſtdent des Bundes, General⸗ major a. D. Ullmann. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Präſts ent einen kurzen Ueberblick auf die Tätigkeit des Bundes. Er ſtellte folgendes feſt: 1. Vermehrung des Bundes durch Beitritt von etwa 20 Vereinen, 2. Erfolgreiche Uebernahme der Bad. Kriegerzeitung im eigenen Verlag, 3. Erfreuliche Entwick⸗ lung des Kleinkalüberſchießſports, Ausſichten auf eine friedliche Eini⸗ gung mit dem ſüdweſtdeutſchen Sport⸗Verbande. 4. Die Kb.⸗ und Kh.⸗ Organiſation hat ſich weiter entwickelt. 5. Das Unterſtützungs⸗ weſen bildet nach wie vor eines der Hauptbelauge des Bundes und verſorgt eine große Anzahl hilſsbedürftiger Kameraden. 6. Die Neu⸗ bearbeitung der Satzungen des Bundes, der Vereine und der Unter⸗ ſtützungskaſſen wird im Bunde freudigen Widerhall finden. Hiernach wurde in die Tagesordnung eingetreten. 1. Beſprechung der Tages⸗ Die ordnung für den Landesabgeordnetentag; ſte wurde mit einigen Aen⸗ derungen genehmigt. 2. Die neubearbelteten Satzungen des Bundes und der Vereine wurden zur Diskuſſion geſtellt und mit einigen not⸗ wendig erſcheinenden Aenderungen genehmigt zur Vorlage beim Laled es abgedroͤnetentag. 3. Ueber das günſtige Rechnungsergebnis des verfloſſenen Jahres berichtete der Obmann des Rechnungsaus⸗ ſchuſſes, Kamerad Hänsler. 4. Ueber den Kleinkaltberſport be⸗ richtete der Präſident, der betonte, daß das Ziel, mit dem ſüdweſt⸗ deutſchen Sportverband zu einer Arbeitsgemeinſchaft zu gelangen, weiterhin verfolgt wird. Nach Erledigung einzelner innerer Ange⸗ legenheiten ſchloß der Präſtdent die Sitzung. Landestagung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland Am 4. und 5. Mai findet in Pforzheim die diesjährige Da⸗ gung des Landesverbandes Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland ſtatt, deſſen Tätigkeit ſich auch im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjachhr erfreulich entwickelt hat. Die Tagung erhält dadurch eine beſondere Bedeutung, daß mit ihr die Eröffnung einer Ausſtel⸗ lung„Deutſche, insbeſondere Badener im Ausland“ verbunden ſein wird, um deren Zuſtandekommen ſich der greiſe Ehrenvorſitzende des Landesverbandes, Geheimrat Dr. Groos und der rührige Obmann der Ortsgruppe Pforzheim Fabrikant L. Manz hervorragende Ver⸗ bienſte erworben haben. Es iſt zu erwarten, daß die wertvolle Aus⸗ ſtellung auch in anderen badiſchen Städten gezeigt und der Oeffenklich⸗ keit in weiteſtem Maße zugänglich gemacht wird. Hauptverſammlung des Badiſchen Guſtav Adolf⸗Vereins Achern, 25. April. Der Hauptverein der Guſtav Adolf ⸗ Stiftung in Baden und der Badiſche Guſtav⸗Adolf⸗ Frauen verband halten am 16. und 17. Juni in Achern ihre Hauptverſammlungen ab. 8 Kurbetrieb in Baden⸗Baden * Baden-Baden, 26. April. Trotz wiederholten nächtlichen Rauhreifes iſt der Kurbetrieb im vollen Gange. Wenn auch die Hotels nicht an Ueberfülle leiden, kommen täglich immer mehr Fremde und Erholungſuchende an. Allerdings hat die Spielſaalfrage— das Glücksſpiel iſt bekanntlich in Deutſchland verboten— zahlreiche kapitalkräftige Deutſche leider veranlaßt, ausländiſche Badeorte mit Spielkaſinos auf⸗ zuſuchen. Deutſches Publikum trägt deutſches Geld, einen Teil des deutſchen Volksvermögens ins Ausland, weil in Deutſchland nicht geſpielt wird.— Der Fürſt von Turn u. Taxis weilt ſeit einiger Zeit mit Gefolge in Baden und hat dieſe Woche zu Ehren des Sigmaringen'ſchen Fürſtenbeſuches ein offizielles Frühſtück gegeben, an dem auch Generaloberſt von Seeckt mit Gemahlin teilnahmen.— Eine beſondere Anziehungskraft der Städt. Schauſpiele bildete das Gaſtſpiel von Curt Götz und Euſemble Perlenkomödie, ein Geſell⸗ ſchaftsſpiel von Bruno Frank.— Die drei großen Werbe⸗ veranſtaltungen des Vereins„Symphoniehaus'“, beſonders die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Wilhelm Furtwängler am 8. Mai, der Frankfurter Cäcilien und Rühl'iſche Geſangverein, der beſte ſüddeutſche Chor am 12. Mai, Artur Schnabel als Soliſt am 2. Mai, wer⸗ den viele Muſikfreunde nach der alten Bäderſtadt locken. Ivo Puhonny's Künſtler⸗Marionetten⸗Theater ruft die Kleinen und auch Erwachſene täglich zur Keinen Bühne, um ihnen einige humorvolle Stunden zu bereiten. In der Tat geben ſich die Städt. Kurverwaltung und die Intendanz redlich Mühe, um nach alter Tradition den Kurgäſten in jeder Be⸗ ziehung den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Dr. St. * * Eichſtetten a.., 28. April. Nachdem in der vorigen Woche der 66 Jahre alte Theodor Danzeiſen ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hatte, iſt nun in dieſer Woche der 57 Jahre alte verheiratete Karl Friedrich Berger auf gleiche Weiſe aus dem Leben geſchieden. Berger, der vor kurzem aus der Heilanſtalt Emmendingen entlaſſen wurde, hatte noch eine längere Freiheitsſtrafe zu verbüßen. [Daventry(Welle 12 [Prag(Welle 343,2) 20.80 Uhr: Anſcheinend hat er unter dem Eindruck dieſer Strafhaft Selbſt⸗ mord verübt. Aus den Rundfunk⸗Programmen Montag, 29. April Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königs wuſterhauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Heiteres Ungarn, 20.30 Uhr: Von Budapeſt: Inter⸗ wationaler Programmaustauſch, anſchl. Tanzmuſik. Breslau(Welle 321,2) 20.15 Uhr: Klavierkonzert, 21.15 ſtadttheater⸗Provinztheater. Frankfurt(Welle 421,3) 12.90 Uhr: Uhr: Opernmuſik, 20.30 Uhr: Von Stuttgart: mädel, Operette in 3 Akten. Hamburg(Welle 391,6) Königsberg(Welle Unterhaltungsmuſik 1 Langenberg(Welle Veſperkonzert, 20 Uhr: D und ihre Geſellen, anſch Leipzig(Welle 361,9) 20 Uhr: Die? einem Akt, anſchließer München(Welle 536,7), 12.55 Uhr: Schallplatten, 16.30 Uhr: Welt⸗ Schallplattenkonzert, 16.38 Das Muſikanten⸗ : Neues Werden— Neues Hoffen 5 Uhr: Kunteubunt, anchließend 462 ert, 17.45 Uhr: Uhr: Dichter dem Breidenbacher Hof. hädel, Komiſche Oper in Tanzmuſik. i elle 272,7 19.30 (W gskonzert, Kammermuſikſtunde, 21.40 U Unte Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: S 5 Uhr: Von Frankfurt: Opernmuſik, 20 Uhr: Vortrag, anſchließend Das Mu⸗ ſikantenmädel, Operette in 3 Akten. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20 Uhr: Vobkst Budapeſt(Welle 554,5) 20.30 Uhr eu ropäiſchen internationalen Kor manns Jazzband. 5 Daventry(Welle 482,3) 21.90 Uhr: Ein Vaudeville(Vartets) Pro⸗ gramm, 22.30 Uhr: Tanzmuſik. D 5) 20.40 Uhr: Triſtan und Iſolde. 2. Akt, 29.45 Uhr: Konzert, 23.15 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Uhr: Opernabend, 23 Uhr: Tanzmuſik, Paris(Welle 1744) 20.20 Uhr: Abendkonzert und dramat. Darblet. Uebertragung von Budapeſt, 22.25 Rahmen des mittok⸗ ch, anſchließend Bach⸗ Uhr: Schallplatten. Wien(Welle 519,9) 20 Uhr: Italteniſche Arien, 20.30 Uhr: Ueber⸗ tragung von Budapeſt, anſchl. Abendkonzert der Jazzkapelle. [Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Konzert, 20.50 Uhr: Madlen Masdſen ſingt Soubretten⸗Arten. Radio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28547 Voltmeter wieder neu eingetroffen. Preis Mk..50. Mit die⸗ ſem Inſtrument ſind Sie in der Lage, jederzeit Ihre Anoden batterie und Ihren Akku nachzumeſſen. Wenn Sie ein ſolches Inſtrument beſitzen, bleibt Ihnen viel Aerger erſpart. Bahnbauwünſche im badiſchen Frankenland J. Tauberbiſchofsheim, 24. April. In einer Bürgermeiſter⸗ verſammlung des Bezirkes wurde eine Entſchließung gefaßt, in der auf den unhaltbaren Zuſtand der ungusgebauten Bahn⸗ linie Tauberbiſchofsheim— Walldürn eindringlich aufmerkſam gemacht wird. An die zuſtändigen Stellen wird die Bitte gerichtet, für den raſcheſten Ausbau des Zwiſchen⸗ ſtückes Königheim Hardheim der Bahnlinie Tauberbiſchofs⸗ heim Walldürn mit allen Mitteln hinzuwirken. Den gleichen Antrag ſtellte die Bürgermeiſterverſammlung hinſichtlich be⸗ ſchleunigter Ausführung des Bahnbaues Oſterburken⸗ Mergentheim. a Vorgehen der geſchädigten Tabakpflanzer des Hanauerlanudes Kehl, 26. April. Wierbekannt ſind durch den Konkurs der badiſchen Tabakbau⸗ und Verwertungs⸗A. G. in Körk⸗vlele Landwirte des Hanauerlandes und der Riedgegend ge⸗ ſchädigt worden. Sie hatten nicht nur ſ. Z. ihre verfüg⸗ baren Barmittel in Aktien angelegt, die nun ganz wertlos geworden ſind, ſondern ſie hatten auch ungenſt⸗ gende Bezahlung für ihre Tabake erhalten und mußten ſich für einen angeblichen Hallenbau, der niemals zuſtande kam, erhebliche Abzüge gefallen laſſen. In einer Zu⸗ ſchrift an die Kehler Zeitung iſt behauptet worden, daß von dem Tabak der Direktion Rieſenſummen zugefloſſen ſeien, während die Pflanzer mit lächerlichen Summen abge⸗ ſpeiſt wurden. In der Zuſchrift war ferner gefragt worden, ob es richtig ſei, daß in der zuletzt abgehaltenen Generalver⸗ fammlung das Aktienkapital von 200000 Mk. nur noch auf dem Papier geſtanden habe. Eine Reihe anderer wichtiger Fragen wurden noch geſtellt und die Einberufung einer Ver⸗ ſammlung aller Aktieninhaber und Tabakpflanzer gefordert. Dieſe Verſammlung findet nun in Kork ſtatt. Hier wollen die Tabakpflanzer Klarheit und Rechepſchaft haben von den Perſönlichkeiten, denen die Leitung der Tabak⸗A.⸗G. anver⸗ traut war. Auch wird eine Ausſprache darüber als dringend erachtet, in welcher Art die organiſatoriſche Frage gelöſt werden ſoll. N * Karlsruhe, 27. April. In Anweſeuheit von Vertretern der Regierung, der Stadtverwaltung, der Handwerkskammer und zahlreicher Berufskollegen wurde heute vormittag in der Landesgewerbehalle die Konditorenausſtellung er⸗ öffnet, die ſehr gut beſchickt iſt und ein beredtes Zeugnis ab⸗ legt von der Kunſt des Konditorengewerbes. Es ſprachen der Vorſitzende des badiſchen Konditoren verbandes, Oehler⸗ Karlsruhe, und der Organiſator der Ausſtellung, Kondktor⸗ meiſter Richard Freund, ferner der Vorſtand des Laubes⸗ gewerbeamtes, Oberregierungsrat Bucerins. * Freiburg i. Br., 24. April. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr Freiburg i. Br. hielt unter großer Beteiligung ihre Jahreshauptverſammlung ab. Es nahmen u. a. daran teil: Oberbürgermeiſter Dr. Bender und der neu nach Freiburg verſetzte Polizeihauptann Aufhammer. Die Feuerwehr be⸗ ſteht zurzeit aus 785 Mann einſchließlich der Reſerveabtet⸗ lung und der Kapelle. Ihre Ausrüſtung iſt im letzten Jahre durch Scheinwerfer und Gas masken vergrößert wor⸗ den. 1928 wurde die Feuerwehr 115 Mal alarmiert davon viermal zu Großbränden.(Die Freiwillige Feuerwehr Mannheim iſt neben der Berufsfeuerwehr 500 Mau n ſtark. Freiburg hat keine Berufsfeuerwehr. Die Schriftl.) * Villingen, 24. April. Sein 40jähriges Dienſtfubi⸗ läum begeht heute Rektor Adolf Behringer von der hie⸗ ſigen Volksſchule. Aus dieſem Anlaß erhielt er bom Staats⸗ präſidenten und von der Stadtverwaltung Glückwunſch⸗ ſchreiben. Behringer wirkt ſeit 1906 in Villingen und zwar ſeit 1928 als Rektor. i * Bad Dürrheim, 24. April. Von der hieſigen Gen⸗ darmerte wurde die 25 Jahre alte Maria Marxer aus Konſtanz feſtgenommen, die in dem benachbarten Marbach dabei ertappt wurde, als ſie Hüte zum Umformen ent⸗ gegennahm und ſich Anzahlungen geben ließ, die Aufttungen aber mit einem falſchen Namen unterſchrieb, Die Schwind⸗ lerin wird bereits von mehreren Staatsanwaltſchaften geſucht * Weil am Rhein, 26. April. In der Bahnhofswirtſchaft gab ein junger Burſche von Leopoldshöhe während großen Andrangs eine Badiſche Verdienſtme dalle als Schwer⸗ zer Fünffrankenſtück in Zahlung. Er konnte von der Gendarmerie feſtgenommen werden. . Sekte. Nr. 190 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 29. April 1929 Kommunale Chronik Gründung der Magdeburger Flughafen⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Die ſtädtiſchen Körperſchaften genehmigten die Umwand⸗ lung der bisherigen Luftreederei Magdeburg. G. m. b. H. in eine Magdeburger Flughafen⸗Geſellſchaft m. b.., deren Stammkapital ſich auf 470 000 RM. beläuft, von denen der Preußiſche Staat 130 000 RM., die Stadtgemeinde Magdeburg 285 000 RM., der Provinzialverband 50000 RM. und die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Magdeburg 5000 RM. Übernehmen. A I. Reilingen, 25. April. Am Dienstagabend fand im Rat⸗ hausſaal nach kurzer Pauſe eine Bürgeraus ſchuß⸗ ſitzung ſtatt. Bei der erſten Vorlage: Eingemein dun 2 der abgeſonderten Gemarkung Biblis wies Bür⸗ germeiſter Eichhorn die wiederholt gegen die Gemeinde Reilingen in der Preſſe und auch ſonſt ausgeſprochenen Vor⸗ würfe, als ob die Gemeinde Reilingen ſich mit dem Gedanken getragen habe, die abgeſonderte Gemarkung Biblis ganz in ihre Gemarkung einzukörpern und demgemäß bei den hierfür zuſtändigen Behörden vorſtellig geworden wäre, entſchieden zurück. Darauf brachte er die neuerdings getroffene Ver⸗ einbarung zwiſchen Fiskus und Gemeinde zur Kenntnis. Hiernach entfallen auf die Gemeinde Reilingen von dem etwa 5 mfaſſenden Gebiet 35 Hektar oder zwei Fünftel el auf Hockenheim. Nach dem Vertrag hat Gemeinde Reilingen 300 Mk. für Güteraufſicht zu leiſten, ehenſo für den ihr zugefallenen Teil die Feldaufſicht zu über⸗ dehmen. Auch die Koſten für Vermeſſung und Vermarkung find durch die Gemeinde zu tragen. Die Vorlage fand ein⸗ ſtimmige Genehmigung. Auch die zweite Vorlage: Abgabe von Waldſtreu an minderbemittelte Landwirte aus dem Ge⸗ meindewald wurde ohne Ausſprache angenommen. Größere Meinungsverſchiedenheiten gab es bei der eee eee ee dritten und letzten Vorlage, der Neufeſtſetzung des Waſſerzins⸗ tarifes, der eine Erhöhung des Waſſerzinſes vorſieht. Nach langer Ausſprache wurde die Vorlage mit 29 Stimmen gegen 14 angenommen. Dafür ſtimmten die Wirtſchaftspartei, Zentrum, ein Teil der Demokraten und Chriſtlich⸗Sozialen, dagegen die Sozialdemokraten und Teile der Demokraten und Chriſtlich⸗Sozialen. Kleine Mitteilungen Die Stadtgemeinde Waldkirch hat mit einem Aufwand von über 5000 Mk. die Plattform und die Treppe des Kaſtell⸗ burgturmes wiederherſtellen laſſen, ſodaß der Turm, der eine ſchöne Rundſicht auf Tal und Gebirge bietet, ſeit Oſtern wieder beſtiegen werden kann. Auch eine elektriſche Leitung iſt hinauf⸗ gelegt, mit der die Schloßbeleuchtungen mit Scheinwerfern ausgeführt werden können.— Im neuen Baugebiet am Stadt⸗ rain wird eine neue Straße als Notſtandsarbeit gebaut mit einem Koſtenaufwand von 35 000 Mk. Durch ſie werden 17 Bau⸗ plätze erſchloſſen, die zu einem Preis von 4 Mk. an Bauluſtige abgegeben werden. Der Bürgerausſchuß Oberkirch beſchloß, den Bau von Kleinwohnun gen dadurch zu unterſtützen, daß er der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Baugelände überläßt, und eine Bürgſchaft gegenüber der Sparkaſſe für die Reſtkauf⸗ ſumme übernimmt. An der Bezirksobſtmarktgenoſſenſchaft be⸗ teiligt ſich die Stadt mit 100 Anteilſcheinen, auch ſtellt ſte dieſer Genoſſenſchaft das Gelände für die Erſtellung einer Obſt⸗ markthalle zur Verfügung. Der Bericht des Bürgermeiſters Kraus von Weil an den Bürgerausſchuß zu der Frage der Erhebung der vier Ortsteile Weil, Leopoldshöhe, Friedlingen und Otterbach zu einer ge⸗ meinſamen Stadtgemeinde Weil am Rhein liegt jetzt vox. Er gibt u. a. ein intereſſantes Bild über die lebhafte Ent⸗ wicklung der Gemeinde in den letzten Jahren. Danach hat ſich die Einwohnerzahl von 2385 im Jahre 1910 auf 7600 Einwoh⸗ ner im Jahre 1928 erhöht. Gegenwärtig umfaßt die Gemar⸗ kung 810,24 Hektar. In Induſtrie, Handel und Gewerbe ſind insgeſamt 3250 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt ohne Be⸗ rückſichtigung der Reichsbahn. Die Gemeindeſteuerwerte be⸗ liefen ſich im Jahre 1928 auf 17,9 Millionen Mk. Der Gemeinde iſt es gelungen, in den letzten Jahren noch verſchiedene In⸗ duſtrien in den einzelnen Ortsteilen, namentlich in Friedlin⸗ gen, anzuſtedeln. — ſͤ— Aus der Pfalz Die Bevölkerung der Pfalz in Zahlen * Ludwigshafen a. Rh., 27. April. Ein Ueberblick über die Entwicklung der Bevölkerungszahl der Pfalz ergibt, daß ſich die Bewohner der Pfalz ſeit dem Jahre 1801, wo 330 797 Seelen gezählt wurden, etwa verdreifacht hat. Als die Pfalz im Jahre 1816 bayriſch wurde, konnten bereits 388 057 Ein⸗ wohner errechnet werden. 1849 zählte man ſchon 616 870 und im Jahre 1871 nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege 624 619 Einwohner. Das Jahr 1890 ließ die Bevölkerungszahl auf 728 339 anwachſen, während um die Jahrhundertwende eine Geſamtzahl von 831 678 Seelen regiſtriert werden konnten. Bis 1910 ſtieg die Zahl weiter auf 937 085, und die erſte Mil⸗ lion wäre ſehr ſchnell voll geworden, wenn nicht 1918 die Abtrennung des Saargebiets erfolgt wäre. Daraus ergab ſich zunächſt ein Gebietsverluſt von 424,02 Quadratkilometer, ſodaß die verkleinerte Pfalz nur noch 5503,96 Quadratkilometer beſaß. Im Jahre 1925 wurden daher nur noch 931.755 Pfälzer gezählt. An Ortſchaften zählte der Kreis damals 1494 mit 650 politiſchen Gemeinden, Jar⸗ unter 29 Städten. Die pfälziſche Bevölkerung stellt ziemlich genau den achten Teil der bayeriſchn Bevölkerung dar, der ſich auf 7411589 Köpfe beläuft. Das Gebiet der Pfalz dagegen macht nur den vierzehnten Teil von Geſamtbayern leinſchl. Coburg, ausſchl. Saargebiet) aus, das eine Fläche von 75 996 Quadratkilometer aufzuweiſen hat. Daraus geht hervor, daß die Pfalz dichter besiedelt iſt als das übrige Bayern. N N Die glückliche Geburf eines gesunden Löchferchens Zelgen hocherfreuf an Dr. med. Mex of Schild und Frau Olga NMapmnheim, D 1 15 1 5004 Z. ZI. Luisenheim 5 ZWangsversteſgerung Montag, den 29. April 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Partie Fahrräder, 1 Herren⸗ pelz zan el, 1 Tiſchgrammophon mit Tiſch, ein Schreibtiſch Diplomat, eichen. 4986 Mannheim, den 27. April 1929. Keibs, Gerichtsvollzleher. Zwangs versteigerung. Dienstag, den 30. April 1929, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Q 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 3 Borbwagen, 2 Ladentiſche, zwei Wagen, 1 Grammophon, 1 Schreibtiſch, ein Schrank, 1 Schreibmaſchine, 1 Rollſchrank, ein Poſten Bücher. 1 Schreibkommode, 1 Auto⸗ lieferwagen, 1 Büfett, 1 Sofa, 1 Staubſanger, 1 Bücherſchrank, 1 Laſtwagen(Opel), 1 Ampere⸗ meter, 1 Grammophon, 2 Oelgemälde. 4992 Mannheim, den 29. April 1929. Haberſetzer, Gerichtsvollzieher. Versteigerungstokal U 4, 5. 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April 1929 — 2 rr Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Der Europameiſter Der Länderkampf in Turin Die deutſche Läuferreihe und der Torwart Stuhlfaut ſichern Deutſchland den Sieg 8 Wir hatten ſeit Jahren nicht mehr ein Länderſpiel, den man in der ganzen Sportwelt mit einer derartigen Anteilnahme begegnete. Der deutſche Fußball hatte in ſeinen letzten internationalen Kämpfen manchen ſchönen Erfolg erſtritten. Ein Sieg über den Eu ropameiſter Italien wäre die Beſtätigung für die weſentliche Verbeſſerung des deutſchen Fußballkönnens geweſen. Man erhoffte ſich aber auch ſchon deshalb einen Sieg über Italien, weil man eine Genugtuung fitr das verunglückte Gaſtſpiel beim olympiſchen Fußballturnier haben wollte. Nun ſind Beſtätigung und Genugtuung einge⸗ 1rof fen. Trotz aller Unken rufe und trotz des großen Peſſimismus, der in der deutſchen Sportpreſſe und auch bei den Fachleuten zu Tage trat, wurde ö Italien auf eigenem Boden mit:1 Toren geſchlagen. ö Das iſt ein großer Erfolg, ein Sieg, der bei der deutſchen Fußball⸗ gemeinde Jubel auslöſen wird. Das iſt ein Erfolg, der uns einen Platz unter den führenden Fußballnatlonen der Welt ſichert. Und doch haben die Peſſimiſten nicht ganz unrecht be⸗ halten, denn in Turin zeigte es ſich, daß die aufgezeigten Schwächen der deutſchen Mannſchaft tatſächlich vorhanden waren, ſo daß ein Sieg der Italiener die größere Wahrſcheinlichkeit beſaß. nicht verheimlichen, daß uns nur eine große Doſis Glück zu dieſem Erfolg verholfen hat. Unſere Vertretung war zwar techniſch etwas beſſer als die der Italiener, ſie zeigte auch kaktiſch die feineren Manöver, aber der Spielverlauf gehörte den Italienern, die mit größerer Schnelligkeit und ſtärkerer Kraft ſpielten. Italien hatte die ungleich größere Zahl am Torgelegenheiten und wenn die Azurris diesmal nicht zum Sieg kamen, dann iſt es faſt allein unſerer glän⸗ — Schiedsrichter Schon nach 8 Minuten mußte der Linksaußen Cevini III mit einer leichten Verletzung ausſcheiden und durch Rivolta erſetzt wer⸗ den. Kurz vor der Pauſe wechfelten die Italiener dann auch noch den Mittelſtürmer Schlavio aus. Für ihn trat Buſili ein. Die deutſche Mannſchaft brauchte dagegen während der ganzen Spielzeit keinen Mann auszuwechſeln. „ Das Spiel beginnt Mit einem Höllentempo eröffnen die Italiener den Kampf. Blitzſchnell wechſeln die Bilder und die Schnelligkeit des Spiels läßt während der ganzen 90 Minuten nicht nach. Die Italiener stoßen mit Steilvorlagen durch, ihre Außenſtürmer ſind äußerſt ſchnell und flanken präzis. Die deutſche Kombination iſt langſamer und zieht ſich mehr in die Breite. Da die deutſche Verteidigung am Anfang etwas nervös iſt, gibt es vor unſerem Tor einige gefährliche Augenblicke. Aber Stuhlfauth iſt im Notfall immer zur Hand, er wehrt mit dem Fuß und mit der Fauſt, er fängt mit einer unüberwendlichen Sicherheit. Die deutſche Läuferreihe iſt gleich⸗ falls vom Beginn an im Bilde und zerſtört ſehr aut, kann es aber nicht verhindern, daß in der 9. Minute ein ſteiles Durchſpiel von dem Halblinken Roſetti mit einem unhaltbaren Torſchuß ab⸗ geſchloſſen wird. 985 5 Italien führt 10 Minutenlang daszert der Beifall an. Deutſchland läßt jetzt einige fein aufgebantck Gegenangrifſe los, aber die Innenſtürme⸗ wechseln nicht ſchnell genug, um ſich bei der ſehr wendigen ftalie⸗ niſchen Hintermannſchaft durchſetzen zu können. In der 13. Minute gibt es dann eine der wenigen klaren Torgelegenheiten für Deutſch⸗ land. Ein Schulangeiff des deutſchen Innenſturms ſieht zum Schluß den Ball beim Linksinnen Hoffmann landen. Der Münchener Flankt präzis. Hornauer iſt zur Stelle und ſchiebt ein. Deutſchland hat ausgeglichen Die Maſſen ſind erſtarrt, es gibt nur dünnen Beifall. Nun wird auch die deutſche Hintermannſchaft etwas ſichecer. Es wurde aller⸗ dings hohe Zeit, denn die Italiener griffen weiter mit ſtärkſtem Elan an. Ein Angriff nach dem anderen rollt vor. Zwar ſind auch unſere Stürmer immer wieder vor dem Tor der Italiener, aber es iſt nicht zu verkennen, daß die Südländer überlegen wer⸗ ben. Sie erzielen einen Eckball nach dem anderen, und der ganze Einfatz der deutſchen Hintermannſchaft iſt notwendig, um die Ge⸗ fahr zu bannen. Bei einer anhaltenden leichten Ueberlegenheit der Italiener geht es in die zweite Halbzeit. :1: Italien konnte:0 Eckbälle erzielen Nach dem Wechſel entwickelt ſich nach einigen ſchönen, aber doch etwas zu kraftloſen Angriffen der Deutſchen wieder eine Ueber⸗ legenheit der Italiener. Aber alle Angriffe prallten ab. Meiſt iſt es ſchon die notgedrungen mehr defenſiv arbeitende deutſche Läuferreihe, die den Sturm des Gegners zum Halten bringt. Auf der anderen Seite ſchießt Leinberger einen Straſſtoß von der 18 Meter⸗Linle knapp über die Latte. Ein Aufatmen geht durch die Zuſchauerreihen. Frank kämpft ſich einige Male energiſch durch, er wurde aber zu ſtark abgedeckt. Eine Zeitlang hatte die deutf Elf Luft, ſie kam ſogar wieder einmal zu einer ganz klaren Tor⸗ gelegenbeit, aber der freiſtehende Hornauer verſchouß 3 Meter vor Dann lagen die laliener wleder im Angriff. Plötzlich aber, etwa eine Biertel⸗ nde vor Schluß gab 4g elne unerwartele Wendung. Der beutſche 7 Länderſpielen gehabt. und den Sportbehörden. Wir dürfen es d wenn auch nicht gerade zimperlich durchgeführt. mehr bei ihren Landsleuten waren und jeden Vorſtoß der Blau⸗ hemden mit einem unbeſchreiblichen Lärm begleiten, das darf man Die Mannschafſen einen Sieg, zend ſpielenden Läuferreihe und dem tapferen Tormann Stuhlfauth zu verdanken. Wir haben mit Glück gewonnen. Die Italiener hätten dem Spielverlauf nach ein Unentſchieden und vielleicht ſogar einen Sieg verdient gehabt Aber das ſoll uns nicht daran hindern, daß wir uns Über dieſen Sieg herzlich freuen. Wir haben dafür in der Vergangenheit auch ſchon Pech genug bei unſeren Auch gegen Italien verloren wir ſchon ein⸗ mal unverdient, damals in Mailand, als unſere Mannſchaft klar die beſſere war, als ſie lange:1 in Führung lag und erſt kurz vor Schluß um den verdienten Sieg kam. 40 000 Zuſchauer beim Länderkampf. Auch in Italten fand der Fußball⸗Länderkampf gegen Deutſchland eine ungeheure Anteilnahme. ſchen. Mannſchaft hin und ſpornte das Intereſſe der Italiener an. = * 2 — 0 orino bei ausgezeichnetem Wetter ein ausverkauftes Haus. tereſſenten herbei. Bei dieſen Maſſen fand die deutſche Mannſchaft eine ebenſo herzliche Aufnahme wie bei den Offiziellen des Staates grüßte in mehreren Die deutſche Flagge as Deutſchlandlied. Auch während des Spiels ihnen natürlich nicht übel nehmen, man darf es ihnen auch nicht an⸗ kreiden, daß ſie nach Schluß des Spiels ziemlich deprimiert das Kampffeld verließen. Deutschland Halien 8 Hofmann Conti N Knöpfle Pietroboni weber Frank Della Valle Rosetta i Stuhlfauth Leinberger Pöttinger 0 N Schiavio Scarbi Combi f Beier N i a Allemandi Geiger Hornauer Rosetti pitto 4 Albrecht Cevini ö Gray-London rechte Flügel ſpielt ſich prachtvoll durch, die Flanke des Düſſel⸗ dorfer Albrecht kam zu Frank und dieſer ſchoß ohne zu zögern ein. Deutſchland liegt mit 21 in Führung Ein Freudengeſchrei ging durch die deutſche Kolonie, aber die Italiener zeigten ſich keineswegs deprimiert, ſie ſetzten noch einmal Generalſturm ein; aber jetzt rannen ſie gegen eine Vor allem war es Stuhlſauth, der einfach un⸗ überwindlich ſchien. Aus den unmöglichſten Stellungen holte er ſich den Ball. Die bangen Minuten vergingen. Man ſah noch einige hübſche, aber zu weiche Angriffe der Deutſchen und dann kam der Schlußpfiff, der uns einen wertvollen Sieg ſicherſtellte. 5 1 8 Wie ſie ſpielten: unſere Mannſchaft hat einen großen Sieg errungen, der von den wenigſten für möglich gehalten wurde. Wohl zeigte zu elnem eiſerne Mauer an. Aber trotzdem hat unſere Elf nicht ganz überzeugt. Englands wichtigstes Sportereignis Portsmouth im engliſchen Cup Finale:0(:0) geſchlagen Das Endſpiel um den Pokal bedeutete für England das Ereignis in ſeinem fußballſportlichen Leben. Seit Wochen war dieſes Spiel bereits der Gegenſtand eifriger Debatten. Jeder, der nur irgend⸗ welches Intereſſe dem Kampf um den Ball entgegenbrachte, wollte Zeuge dieſes Spieles ſein. Was will es da bedeuten, daß ſeit langem ſchon keine Karte mehr zu erhalten war, daß das rieſige Wembley⸗ ſtadion mit ſeinem ungeheuren Faſſungsvermögen ausverkauft war? Aus allen Teilen waren Zuſchauer herbeigeeilt, ſodaß die für unſere Begriffe kaum glaubliche Zahl von 93 000 Zuſchauenn bei einem Fußballſpiel zu regiſtrieren war. Dazu hatten Tauſende und Aber⸗ tauſende keine Eintrittskarten mehr erhalten können! Fieberhaft wurde noch in den letzten Tagen in dem Wembleyſtabion gearbeitet. Kaum war am Mittwoch das letzte Hunderennen zu Ende, als man auch ſchon mit unzähligen Arbeitskräften damit begann, alles für eine refbungsloſe Aufnahme der Zuſchauer vorzubereiten. Die Bahn legte 190 Extrazüge ein, die Zahl der Autobuſſe, von den Privatwagen, die ſich in rieſigen Parks zuſammengefunden hatten, ganz zu ſchweigen, war kaum zu überſehen. Dazu war das Wetter ausgezeichnet. Gn blauer Himmel lachte auf die Maſſe der Zuſchauer, die ſich in gemein⸗ ſchaftlichen Liedern die Zeit bis zum Beginn des Spiels vertrieben, und dabei die Spannung vergaßen, die über dem ganzen Stadion lagerte. Auch zahlreiche Militärkapellen ſorgten für die Unterhaltung, dann endlich unter ungeheurem Beifall und Jubel der Hundert⸗ zuſend de' Prinz von Wales in Vertretung des kranken Königs eine Loge betrat. a Jetzt konnte das Spiel beginnen. Es entſpann ſich ein feſſelnder Kampf. Wer würde gewinnen, der„Neuling“ Portsmonth, der zum erſten Male in dem Endkampf um den Pokal ſtand, oder Bolton Wan⸗ derers, die bereits 1923 und 1926 ſich in den Beſitz des Pokals ſetzen kbnuten, das war die Frage, deren Löſung alles in ihren Bann zog. Das Endreſultat entbehrt nicht der Tragtk für die unterlegene Mann⸗ ſchaft. Erſt das Eigentor in der zweiten Halbzeit beſtegelte ihre Nie⸗ derlage, nahm ihr den Mut und den Elau, mit dem ſie das Spiel be⸗ N Die Preſſe widmete dem Kampf ſchon :1. ſeit Wochen große Vorbeſprechungen, wies auf die Stärke der deut⸗ fand denn auch der Kampf auf der ſchönen Platzanlage des S. C. Italien in Turin:1 geſchlagen 1 24:0. Exemplaren und als unſere Mannſchaft den Platz betrat grüßte ſie verhielten ſich die Zuſchauer einwandfrei, allerdings wurde der Kampf ſehr ritterlich, Daß die Maſſen 1 erſt auf dem 24. Platz. 4 * ö N Enrts 22 40 000 Zuſchauer ſtrömten aus allen Teilen des nördlichen Ita⸗ ſchlagen Portsmouth:0. liens zuſammen, aber auch aus entlegeneren Städten eilten die In⸗ Fußball⸗Länderkampf Italien—Deutſchland in Turin 172. Die überragende Arbeit des deutſchen Torhüters und der Läuferreihe ſichern Deutſchland den Sieg. * Um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft: S. V. Waldhof und.f. R. Mannheim gewinnen ihre Spiele: Waldhof gegen Union Niederrad:0 und V. f. R.—1. F. C. Idar:1.- K. F. V. verliert auf eigenem Platze gegen Eintracht Frankfurt 310. Hohe Niederlagen von.C. Freiburg und Phönix Karlsruhe. 2 Um den D. F..⸗Pokal: Berlin ſchlägt Norddeutſchland * Um den englischen Fußballpokal: Bolton Wanderers 8 15 s Rugby⸗Länderkampf Frankreich Deutſchland in Paris 4„ Sp. Bg. Fürth Süddentſcher Handballmeiſter: Sp. Bg. Fürth ſchlägt im Endſpiel Polizei Darmſtadt:2. 5 * 5 V. f. R. Mannheim Handballpokalſteger von Unterbaden: S. V. Waldhof:1 geſchlagen. 1 a 25 8 Handball⸗Werbeſpiele der Mannheimer Turngeſellſchaft anläßlich des 30⸗jährigen Beſtehens. 5 * Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Frankfurt a. d..: Kohn⸗Charlottenburg ſiegt vor Helber⸗Stuttgart. Dr. Peltzer V. f..⸗Ringer ſchlagen S. V. Darmſtadt mit 10:8 Punkten. 3 ſte ein für das Auge ſchönes Spiel, wohl wanderte der Ball genau an den Mann, aber es fehlte die Härte, um dem Anſturm der Ita⸗ liener einen gleich ſtarken Damm entgegen zu ſetzen. Die beiden Außenſtürmer hatten mit den gegneriſchen Läufern ihre liebe Not. Albrecht kam noch am beſten mit. Von Hoffmann ſah man nur wenig gute Flanken. Auch Frank, der allerdings am ſtärkſten gedeckt war, brachte den Ball ſelten durch. Pöttinger zeigte einig ſehr feine Kabinettsſtückchen, er war aber zu weich. Aehnlich läßt ſich Hornauer kritiſieren. Wlederholt machte der deutſche Stu auch noch den Fehler, vom flachen Spiel abzugehen und ho. ſpielen. Dabei waren ſte aber den beſſer ſpringenden und glän zend köpfenden Italienern unterlegen. Ein ganz großes Spiel lieferte die deutſche Läuferrelhe. Leinberger und Knbpfle wühlten unermüdlich. Geiger erreichte die beiden aber erſt nach der Pauf Daß dle Läufer mehr defenſiv als offenſiv ſpielte, war durch den Spielverlauf begründet. Der deutſche Sturm kann ſich ſedenfalls nicht beklagen, von ſeinen Läufern nicht genſgend unterſtützt w den zu ſein. Dle Verteidigung war anfangs unſicher, dann fa ſich Beier ſchneller als Weber, der in der erſten Halbzeit manch Schwäche zeigte, nach dem Wechſel aber ſeine beſte Form erreichte. Stuhlfauth war„der“ Torhüter 5 8 Die Blauhemden waren mit allen Kräften und mik dem gan zen Herzen bei der Sache. Sle lieferten auch ein großes Spie ſtie waren ſchneller, beherzter und wendiger als die Deut Ganz hervorragend arbeiteten die beiden Verteidiger Rofetti ut Allemandi. In der Läuferreihe waren die Außen beſonders gu Der Sturm halte ſeinen beſten Mann in Della Walle. Das Tem⸗ perament der Italiener verhalf ihnen zu einer Ueberlegenheit, a es hat ſte vielleicht um den Sieg gebracht, denn in mancher ſichtsrichen Stellung wurde zu planlos und zu unplaziert geſchoſſen. Ueber den Schiedsrichter Gray⸗England war auf beiden Seiten nur eine Stimme des Lobes zu hören. Er ließ ſich nicht beirren. In ſeinen Entſcheidungen war er einwandfrei, ſehr ſtimmt und blitzſchnell. 0 1 gonnen hatte. Denn ſpieleriſch waren ſich beide Mannſchaften gleich. Auf beiden Seiten ſah man gleichwertige Leiſtungen, ſoda ſchon eines glücklichen Zufalls für die Bolton Wanderers, wie es de Eigentor war, bedurfte, um den Sleg ſicherzuſtellen. l . Der Spielverlauf 8 Wie zu erwarten war, traten bei der Wichkigkeit dieſes Spiel beide Vereine in ſtärkſter Aufſtellung an. In der erſten Halbzeit z ſich Portsmouth den Wanderers leicht überlegen. Sein Sturm ſtand es vor allem, in flinken und flüſſigen Aktionen ſich imme der durchzuſetzen. Die größere Akttoltät lag ſo zunächſt auf der S der Portsmouth⸗Elf. Nur die überaus ſtabile und ſchlagſichere V teidigung der Wanderers, die mit unerſchütterlicher Ruhe un gezeichnetem Verſtändnis die gefährlichſten Situationen klärte für den Gegner ein kaum zu überwindendes Bollwerk war, in dieſem Spielabſchnitt ein Tor verhüten. Eine ganz beſondere erkennung verdient dabeſ der Torwart der Wanderers, Pym, der ganz großes Spiel lieferte.— Nach der Pauſe änderte ſich das B Mit zäher Energte ſetzten ſich allmählich die Wanderers durch. Zoll gewannen ſie an Boden. Ein Bombardement auf da mouthtor ſetzte ein. Die Spannung ſtieg in das Unermeßliche. Doe lange Zeit leiſtete Portsmouth kräftigen Wiberſtand, bis dann de Verhängnis in Geſtalt eines E tors nahte. Der flinke Rech außen der Wanderers, Butler, gibt eine fabelhafte Flanke vor Tor, der Verteidiger Mackie will den Ball ins Feld ſchlagen, doch miß glückt ihm dieſes Vorhaben, ſein Abſchlag jagt den Ball ins eigen Tor. Deprimiert über dieſes Mißgeſchick, läßt ſetzt die Wide kraft von Portsmouth nach. Bolton Wanderers dominlert. N auſppfernde Arbeit des gegneriſchen Verteidigungstrios lä weiteren Erſolge zu. Erſt kurz vor Schluß landet ein Prathtſchu Di 6. Seite. Nr. 194 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 29. April 1929 Im die Süddeutſche Meiſterſchaft Die Runde der Meiſter Karlsruher F. V.— Eintracht Frankfurt 028(:2) Wormatia Worms— Germania Brötzingen:1(:1 * Die beiden Spiele, die am Sonntag ſtattfanden, waren für die Tabellenführung ohne beſondere Bedeutung. Es ſind lediglich Poſitlouskämpfe. Ueberraſchend kommt auf alle Fälle die klare 118⸗Niederlage des K. F. V. gegen Ein ⸗ kracht Frankfurt. Auf eigenem Platze hatte man dem K. F. V. Siegesausſichten gegeben. In Worms hatte man zwiſchen Wor⸗ matia und Germania Brötzingen mit einem Unentſchie⸗ den gerechnet. Tabellenftand der Meiſter Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 11 10 1— 40•4 21 Bayern München 10 7 1 2 96:18 15 B. f. L. Neckarau 9 4 4 1 22:15 12 Karlsruher F. V. 11 8 5 8 19:19 11 Germ. Brötzingen 12 3 4 4 15:2ʃ 10 Eintracht Frankfurt 10 3 1 6 16.21 7 Wormatia Worms 10 1 8 6 11:81 5 Boruffla Neunkirch. 12 1 1 10.40 3 Ein hoher Eintracht⸗Sieg Karlsruher F. V.— Eintracht Frankfurt 90:8(:2) Daß dle Frankfurter Eintracht ſich wiedergefunden hat, das bewies ſie auch am Sonntag in Karlsruhe. Sie kam hier vor 4500 Zuſchauern zu einem ſehr klaren Sieg, der jedoch höher hätte aus⸗ fallen können, wenn die K. F. V. Verteidigung nicht in ausge⸗ geichneter Form geweſen wäre. Der K. F. V. lieferte wieder ein ſehr mäßiges Spiel, namentlich in der Hintermannſchaft. Nur der Mittelſtürmer Poretti konnte gefallen. Dagegen bot die Eintracht, beſonders gegen Ende der erſten und während der ganzen zweiten Halbzeit ein ſehr gutes Spiel. Zeitweiſe war es ein relnes Katz⸗ und Mausſpiel, das ſich vor den erſtaunten Zuſchauern abwickelte. Die Maſſen ſympothiſierten zum Schluß auch mit den Frankfurtern. Beim Sieger war wieder die ganze Mannſchaft ausgezeichnet, Schwächen konnten kaum entdeckt werden. Man hatte in Karls⸗ zuhe den Eindruck, daß ſich die Frankfurter Elf ſeit dem Vor⸗ jahre noch welter verbeſſert hat. Der K. F. V. hatte einen ſchlech⸗ ten Tag und konnte in dieſer Verfaſſung gegen den glänzend dis⸗ ponlerten Gegner natürlich nicht aufkommen. Eine gute Zenſur verdient der Schiedsrichter Sackenreuther⸗Nürnberg. Ein mäßiges Spiel: Worms enttäuſcht Wormatia Worms— Germauia Brötzingen 11(:1) Selten haben die Wormſer ihre Anhänger ſo enttäuſcht, wie in dieſem Kampf. Was half es, daß Worms zwei Drittel des Spiels klar für ſich hatte, wenn die Stürmer beine Tore ſchießen konnten. Das Fehlen von Philipp, für den Deibert den Sturm führte, machte ſich ſtark bemerkbar. Nur dem guten Können Giesberts im Tor ver⸗ danken die Wormſer den einen Punkt, denn die Gäſte hatten in Burckhardt und Joſt zwei Stürmer zur Stelle, die zu Schießen verſtanden. Das Ergebnis ſtand ſchon bei Halbzeit feſt. Das Füh⸗ rungstor für Worms erzielte Slegler. Der Ausgleich kam kurz vor ber Pauſe durch Burckhardt zuſtande. Der Schiedsrichter Walther⸗Ludwigshafen leitete das Spiel vor 4000 Zuſchauern korrekt und umſichtig. Gruppe Norödweſt B. f. R. Mannheim— 1. F. CE. Idar 511(:). Union Niederrad— S. V. Waldhof:2(:). F. S. V. Mainz 05— Saar 05 Saarbrücken:4(:). f 1 Der S. V. Malödhof konnte ſich durch ſeinen verdienten 20⸗ Sieg über Unie n Niederrad an die Spitze der Tabelle ſetzen. Bet einigermaßen Glück und vorſichtigem Spiel müßte es Waldhof zur Tabellenführung reichen. Der V. f. R. Mannheim ſchlug den 1. J. C. Idar, der im allgemeinen ein ſchönes Splel lieferte, klar Überlegen:1. Vor der Pauſe ſah es allerdings nicht nach einem Sieg des B. f. R. aus. Erſt nach dem Wechſel, als innerhalb 2 Minuten der Ausgleich und die Führung erzwungen waren, trat bei der Mann⸗ ſchaft ein Umſchwung ein. Plötzlich beſann ſich die Mannſchaft auf ihr Können, ſie geſtaltete das Spiel überlegen und gewann verdient und ſicher. B. f. R. kann ſich leicht den 3. Platz am Ende holen. Die Ueber⸗ raſchung brachte Mainz, indem es ſich von Saar o5 Saar⸗ bücken 114 ſchlagen ließ. Saarbrücken iſt jetzt auf den vorletzten Tabellenplatz vorgerückt. Die Mannſchaft iſt mit den Spielen beſſer geworden; ſie iſt auch im weiteren Verlauf zu beachten, da ſie ſonſt leicht weitere Ueberraſchungen bringen kann. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verloren Tore Vunkte S. V. Waldhof 10 7 2 1 33˙20 16 8. S. V. Frankfurt 10 6 8 1 26117 15 S. V. Mainz 10 5 2 8 26:22 12 V. R. Mannheim 11 5 1 5 30.24 11 Unjon Niederrad 1 8 1 55 21¹²⁰ 11 1. F. C. Idar 11 8 1 7 21.26 7 95 Saarbrücken 10 8 8 7 28186 6 Neu⸗Iſenburg 9 1 2 6 15.20 4 Eine feine Leistung von B. f. R. B. f. R. Maunheim— F. C. Idar:1(:1) Eine Glanzleiſtung die in Verbindung mit den jüngſten Erfol⸗ gen die abſchnittsweiſe Hochform des V. f. R. erneut beſtätigt. Schade, daß der Mannheimer Altmeiſter nicht von Anfang ſchon ſolche Form aufzubringen vermag, was allerdings auch eine überſpannte Forde⸗ kung wäre im Hinblick auf die einſchneidenden Aenderungen die er in Jahresfriſt mit ſeiner Mannſchaft vornahm. Die ſtarke Ver⸗ füngung der erſten Elf bringt es mit ſich, daß die erforderliche Stabilität noch nicht vorhanden ſein kann und werden noch längere Zeit die ſcharfen Gegenüberſtellungen von ſchwachen und ſtarken Spielhälften vorherrſchen. Auch geſtern gab es zwei ſolche. Vor der Pauſe, als Idar noch friſch war, und V. f. R. durch das Ueber⸗ raſchungstor merklich aus dem Konzept war, war vor allem der heimiſche Angriff nicht im Bilde. Berk, ein unbeſtrittener Techniker und Könner im Feloſpiel, verlor die Nerven regelmäßig vor dem Tor und zeigte deutlich, daß er auch den Gipfel der Balltechnik, den ſichern Schuß eben noch nicht beherrſcht. Specht gefiel ſich darin in ſchematiſcher Weiſe die Linſe zu ſtürmen, ohne auf den Einfall zu kommen, einmal auch nor dem Eckfahnenbereich zu flanken oder zum Wechſel auch mal aufs Tor zu ziehen. Fleiſchmann, der Fußball noch gut im Kopfe hat, folgt der Körper nicht mehr wie ehemals und Lan⸗ genbein brauchte auch Zeit, den Stil zu finden, den er dann nach der Pauſe ſo prächtig demonſtrierte. Jedenfalls verfiel er nie in den Fehler, wie Specht den Gegner ſo lange zu fixieren, er ſchoß auch schließlich was das Zeug hielt. Dagegen führte Vanhauer wieder eine Arbeit wie gegen Frankfurt vor, er beherrſchte gegen Ende Feld⸗ ſplel und Schuß in hohem Maße. Einen Generalfehler machte die Mannſchaft immer wieder: Zu wenig anzugreifen, wenn der Gegner agierte. Kamenzten der gut zuſpielt, vergißt den gegnerſſchen An⸗ grtff, wenn er ſelbſt überſpielt, zu verfolgen und manchmal kommt er immer noch bedenklich ins Schwimmen. Sehr gut waren die Außenläufer, vor allem Caſpart; prächtig die Hintermannſchaft im gegenſeitigen Verſtehen, wie in der Abwehr überhaupt, die ouch den Siege des heinbezirks Aufbau nicht außer Acht ließ. Müller ragte aber doch wieder hervor. Nach der Pauſe lief die Mannſchaft unter dem Nachlaſſen des Geg⸗ ners wie angedeutet zu großer Form auf, die erneut zeigte, was in der Mannſchaft ſteckt, und die die ſchwache erſte Hälfte namentlich in ihrer vehementen Schußfertigkeit⸗ und freudigkeit mehr als ausglich und wieder vergeſſen ließ. Idar führte ein einfach angelegtes Spiel vor, das aber lange Zeit mit ſeinem weiten üſpiel und ſeinen Durchbrüchen gefährlich war. Der Mangel an hnik war brach, aber ſchließlich auch die Gefährlichkeit, da die Mannſchaft ſich mehr und mehr verausgabte. Tapfer hielt ſich der Torwart und der linke Verteidiger und im Schuß zeigte ſich der Halblinke mitunter fertig. Sonſt kämpfte die Mannſchaft mit Eifer, mußte ſich aber, trotz dem vielverſprechenden Anfang dem weit beſſeren Gegner ſchließlich beu⸗ gen. Erfreulich fair wurde das intereſſante Spiel durchgeführt und vor rund 2500 Zuſchauern von Bachmann Karlsruhe gut dirigtert. Mit Rückenwind für die Mannheimer fetzt der Kampf ſofort mit heiklen Situationen für Idar ein, doch nach dem erſten Anſturm des V. f. R. wird das Spiel dann offener. Nachdem Mannheim verſchie⸗ dene klare Gelegenheiten ausgelaſſen, kommt Idar durch einen Schnitzer Hügels, der das Leder verltert, mit Nachſchuß, zu ſeinem einzigen Tor. Den winkenden Ausgleich vergibt Berk aus nächſter Nähe mit darübergehendem Steilſchuß. V. f. R. läßt ſowohl den Schuß aus größerer Entfernung, wie das konſequente Durchſpiel im Strafraum zu beſſerer Schußgelegenheit vermiſſen und bleibt mitten in den entſcheidenden Angriffsaktionen hängen. Auch Fleiſchmann verknallt dann, zu kurz entſchloſſen, einen Handelfmeter. Idar ver⸗ teidigt mit Aſſiſtenz ſeiner Läuferreie und kann V. f. R. außer der 7. Ecke Poſittves vor der Pauſe nicht mehr erreichen. Nach Seitenwechſel ſcheint V. f. R. ganz andere Abſichten zu haben und erzielt ſchon in der erſten Minute auf feine Kombination und dann gutes Erfaſſen von Vanhauer und Langenbein, durch letzteren den Ausgleich, dem gleich nach Wiederanſtoß der zweite Treffer und die Führung mit tadelloſem Linksſchuß Vanhauers folgt. Nun dreht Mannheim ganz auf, die Eckenzahl ſteigt auf zehn und auf präziſe Vorlage von Berk ſchießt Vanhauers vehement:1. Ein ſchar⸗ fer Ball Vanhauers entgleitet infolge Angreifens von Langenbein dem Torwart, und wieder iſt es Vanhauer der 411 ſtellt. Prächtig iſt nun V. f. R. im Zug, während Idar nicht mehr mitkommt. Wohl hält ſich deffen Torwart unter dem Bombardement wacker, aber die Ar⸗ beitsweiſe Mannheims— dieſesmal endlich durch Berk der gut täuſcht— der fünfte Treffer fällt.— Nach Schluß hält die Radio⸗ Uebertragung des Länderſpiels Italien— Deutſchland noch beträcht⸗ liche Maſſen auf dem W. f..⸗Platz. Ted Aug. Müßle S. B. Waloͤhof Tabellenführer Union Niederrad— S. V. Waldhof:2(:0) Man brachte dieſem Spiel in Frankfurt großes Intereſſe entgegen, war doch in ihm die Möglichkeit gegeben, daß durch einen etwalgen Punktverluſt der Waldhöfer der F. S. V. Frankfurt dieſe in dem Kampf um die Spitze wieder einholen konnte. So war es nicht ver⸗ wunderlich, daß ſich 12 000 Zuſchauer im Frankfurter Stadion ein⸗ gefunden hatten, die denn auch ſpäter Zeuge des Spieles zwiſchen dem F. S. V. Frankfurt und den Rampla Juniors(Uruguay)(:3) ſein wollten. Das Spiel endete mit einem verdienten Sieg von Waldhof, wenn man auch die Art und Weiſe, wie die Tore erzielt wurden, als äußerſt glücklich bezeichnen muß. Unzweifelhaft beſitzt Waldhof die größere Routine und iſt im taktiſchen Verſtändnis viel reifer als Union Niederrad. Bei Niederrad vermißte man vor allen Dingen ein flüſſiges Zuſammenſpiel, alle Aktionen erſchienen abgehackt und ſyſtemlos, ſo daß ein Erfolg nicht in Frage kommen konnte. Schieds⸗ richter⸗Schmidt⸗Offenburg leitete zur allgemeinen Zufriedenheit. Mainz läßt wieder nach F. S. V. Mainz 05— Saar 05 Saarbrücken:4(:1) Die Vermutung, daß Mainz ſpieleriſch ſtark nachgelaſſen hat, die man auf Grund der letzten Mainzer Privatſplele hegte, hat ſich durch dieſes Ergebnis beſtätigt. Der Sieg der Saarländer in dieſer überraſchenden Höhe iſt vollauf verdient. Saar 05 war in dieſem Spiel ſeinem Gegner in allen Stücken überlegen. Bei Mainz fehlte jeglicher Eiſer und Kampfgeiſt. Die ſonſt auf ihrem Platze ſo ge⸗ fürchtete Mannſchaft ließ ſich von den Sagarländern in Gründ und Boden ſpielen, ohne ſich zu einem wirkungsvollen Widerſtand auf⸗ raffen zu können. Der Schiedsrichter Maul⸗Nürnberg war in ſeinen Entſcheidungen gut. Die Gruppe Südoſt A. S. V. Nürnberg— Schwaben Augsburg 314(:). F. C. Freiburg— 1860 München 18(:). B. f. B. Stuttgart— Phönix Karlsruhe:1(:). * F. C. Freiburg und Phönix Karlsruhe mußten wieder einmal hohe Niederlagen einſtecken. Der F. C. Freiburg wurde von 1860 München überlegen:1 abgefertigt und Phönix Karlsruhe, die unbeſtändigſte Maunſchaft der Gruppe, ließ ſich von V. f. B. Stuttgart 116 überfahren, nachdem bei Halbzeit das Spiel noch :1 ſtand. S. B. Nürnberg konnte Schwaben Augsburg nicht ſchlagen. Mit 418 behielt Augsburg die Oberhand. Tabellenſtaud der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch, verloren Tore Punkte Sp. ⸗Bg. Fürth 41 0. 1 20 Schwaben Augsburg 12 9— 3 18 1860 München 11 2 8 3 13 Kickers Stuttgart 11 5 1 5 11 Phönix Karlsruhe 13 4 2 7 10 A. S. V. Nürnberg 12 8 3 8 9 V. f. B. Stuttgart 11 4— 7 8 F. C. Freiburg 12 2 1 9 5 Verdienter Sieg der Schwaben A. S. V. Nürnberg— Schwaben Augsburg:4(:2) Der Kampf war dank der umſichtigen, einwandfreien und ziel⸗ bewußten Leiſtung des Stuttgarter Schiedsrichters Dölker ſtets fatr, Er ließ nicht mit ſich ſpaßen und unterband unfaires Spiel von vornherein durch Verwarnungen. Beide Mannſchaften zeigten gute Leiſtungen. Infolgedeſſen war das Spiel ſtets ſpannend und die 2500 Zuſchauer kamen voll auf ihre Koſten. Die Gäſte zeigten die beſſere Mannſchaftsleiſtung und konnten ſo zu einem verdienten, wenn auch knappen Sieg kommen. Ihren beſten Mann hatten ſie in dem Mittelläufer Rühl. Im Sturm lieferten Eiberger und Wittmann eine ſehr gute Partie, Schwach war nur die Verteldigung⸗ Auch der A. S. V. hatte in dem Mittelläufer Appis ſeine Stärke. Neben ihm ragte der Rechtsaußen Heßler und der Verteidiger Wacht⸗ ler hervor. Wenz im Tor hatte außer zahlreichen guten auch be⸗ denklich ſchwache Momente. Eine kataſtrophale Niederlage der Freiburger F. C. Freiburg— 1860 München 118(:4) Mit einer kataſtrophalen Niederlage endete dies überaus faire Spiel, das den Münchenern einen klaren und einwandfreien 821⸗ Skeg brachte. Die Münchener beſtritten den Kampf mit vollſtändiger Mannſchaft, während bei Freiburg 3 Mann Erſatz mitwirkten. die ſich nicht bewährten. Das Treffen enbſchied die beſte Waffe der Mün⸗ chener, ihr flinker Sturm. Die Freiburger arbelteten manche Tor⸗ gelegenheit heraus, ſie konnten ſie aber infolge ihres Unvermögens des Angriffs nicht ausnützen. Ein Läufer ſchoß für Freiburg das Ehrentor. 5 5 Geplänkel einſchoß, Ein klarer Sieg B. f. B. Stuttgart— Phönix Karlsruhe 621(:1) Etwa 4500 Zuſchauer ſahen einen ſpannenden und ſte Kampf, den die beſſere Partei nach der Pauſe verdient und Stil für ſich entſchied. Bis zur Pauſe lieferten die eine ebenbürtige Partie, mußten aber dann vor dem gut Sturm der Bewegungsſpieler die Segel ſtre der V. f. B. in glänzender Verfaſſung. Die einen ſchwachen Punkt aufzuweiſen. Der vo von einer eifrigen Läuferreihe gut u ſtützt, in läufer Buch hervorſtach. Phönix hatte in den Holzmeter und Grimm ſeine Stärke. In der Elf w ſtürmer Lohberger beſonders ſchwach. Hier waren S Vogel die Beſten. Schiedsrichter Hack⸗ Ludwigshafen leitete und ſicher. 1 ö ö SN ara Vorlin gewinnt den V.⸗Pokal Norddeutſchland im Eudſpiel:4(:2) geſchlagen ſach fahrelangen vergeblichen Bemühungen gelang es Berliner Fußball endlich wieder einmal, in den Beſitz d despokals zu kommen. Vor 20 000 Zuſchauern konnte die b burgiſche Elf auf dem Berliner Preußenplatz die ſtarke Vertr des Nordens mit:1 Treffern ſchlagen und damit an den C des Jahres 1918, wo die Berliner im Endſpiel ebenfalls ei Sleg über Norddeutſchland davontrugen, anknüpfen. 5 Verbände ſtellten ihre angekündigte Mannſchaft. Beir war entgegen anderslautenden Mitteilungen auch der j Sportverein mit von der Partie. Harder war der ſchwächſte M der Elf. Der Torwart Blunk gefiel am beſten. Gut war Horn und der Verteidiger Henry Müller, der für Beier e war. Die Mannſchaft des Siegers ſpielte den entſchieden Fußball. Im Sturm zeigte ſich Sobeck als det eigentliche aber auch der Mittelſtürmer Iwankowfſki geflel. Die Läuſerreihe leiſtete prächtige Arbeit. Der Torhüter Gehlhar war ausgezeſch⸗ net, während in der Verteidigung nur Brunk überzeugen konnte. Emmerich hatte ſchwache Momente.— Der Schiedsrichter Wein⸗ gärtner⸗Offenbach war einwandfrei. Am den Veo Pokal 1908 Mannheim— Pfalz Judwigshafen:2(111) Bet dieſem Kampf wird man die beiden Halbzeiten ſtreung ge⸗ ſondert betrachten müſſen. Vor der Pauſe bekam man ein überaus ſchnelles und ſpannendes Spiel zu ſehen, deſſen Höhe aber nach dem Wechſel von keiner Partei erreicht wurde. Pfalz war die im allge⸗ meinen beſſere Elf und hat nicht ganz zu Recht verloren. Dazu hatten die Pfälzer das Pech, daß der Unparteilſche Oßwald⸗Worms, der auch ſonſt nicht zu überzeugen vermochte, ein von ihnen vor der Pauſe vollkommen einwandfrei erzieltes Tor wegen abſeits—? nicht anerkannte und ſie ſo um den erſten Treffer brachte. Das erſte gültige Tor erzielten die Pfälzer aber dann doch wenig ſpäter, als Rebholz von rechtsaußen flankt und Walter in der Mitze mit Kopfball einlenkt. Lindenhof kann noch vor der Pauſe ausgleichen; der ſehr ſchnelle Aſſer nimmt eine Vorlage des Mittelläufers Frank auf und ſchießt unhaltbar ein,:1. Nach der Pauſe ließ das Tempo beiderſeits ſtark nach, man hatte ſich offenſichtlich in den erſten 45 Minuten zu ſehr ausgegeben. Pfalz hat aber auch jetzt noch ein wenig mehr vom Spiel, aber immer noch kein Glück am Tor. Selbſt ein Händeelfmeter wird von Pabſt glänzend abgewehrt, der auch den Nachſchuß von Walter meiſtert. Plötzlich geht Aſſer am rechten Flügel durch und erzielt den zweiten Treffer,:1. Pfalz iſt leicht deprimiert und ſo geht Aſſer abermals durch und ſtellt die Partie auf:1, ein Erfolg, der vom Unparteiiſchen erſt nach längerer De⸗ batte() anerkannt wurde. Pfalz nimmt Steudle nach vorn, der als Mittelläufer dem Angriff größeren Nachdruck zu verleihen ver⸗ mag. Pabſt verläßt unnßtigerweſſe ſein Tor, worauf Walter ein⸗ ſchießt,:2. Die Bemühungen um den verdienten Ausgleich blieben aber vergeblich. Bei Pfalz gefiel vor allem Steudle, dann Lips im Tor, der vor allem Eckbälle ſehr gut abwehrte, dann noch Walter und die beiden Außenſtürmer, die allerdings zu wenig bedient wurden. Lindenhof hatte in Langenberger, Theobald und insbeſondere Aſſer ſeine beſten Leute. W. 1903 Ludwigshafen—.C. Laugen:0 Dieſes Beo⸗Pokalſpiel brachte wirklich nicht allzuviel ſehens⸗ oder gar ſchreibenswertes. Langen zeigte ſehr geringes Können. Zudem begannen die Gäſte den Kampf mit nur neun und mußte als ein weiterer Spieler zeitweiſe verletzt ausſchied, gar mit 8 Mann kämpfen. Ludwigshafen war denn auch zumeiſt überlegen, kam aber bis zum Wechſel nur durch ſeinen Linksaußen, der nach längerem zum Führungstreſſer. Mit:0 wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe erſcheint Langen mit 11 Leuten, ein Mittelſtürmer hat ſich endlich eingefunden, ohne mehr zu zeigen als ſeine Mitſpieler. Ludwigshafen iſt jetzt gegen 11 Gegner noch klarer überlegen als zuvor, weiß aber ſeine Chancen hicht zu werten, da die Flügel zu wenig bedient und auch der Sturm in ſeiner Ge⸗ ſamtheit zu unprobuktiv arbeitet und geringe Schußluſt und wenig Entſchloſſenheit im Ausnutzen günſtiger Torgelegenheiten zeigt. Immerhin reicht es noch zu zwei weiteren Erfolgen, Zunächſt erhöht der Rechtsaußen auf:0. Nach weiterer meiſt gonz klarer Ueberlegen⸗ hett läßt dann der Halbrechte den dritten und letzten Treffer folgen, Man iſt eigentlich froh, als der reichlich einſettige Kampf zu Ende iſt und Ludwigshafen ſeinen verdienten Sieg errungen, die einzige Eut⸗ ſchädigung für das einheimiſche Publikum. F. Handball Sp. Bg. Fürth Süddentſcher Handballmeiſter Spiel⸗Vergg. Fürth-Polizei e(271) 2000 Zuſchauer waren bei herrlichem Wetter ins Michelſtädter Stadton gekommen. Auf der Tribüne ſah man neben manchen Ehrengäſten auch den heſſiſchen Innenminkſter, Es entſpann ſich ein ſehr ſchönes und auch ſchnelles Spiel, bei dem zunächſt Darm⸗ ſtadt in Führung ging. Schliffer buchte bereits in der 4. Minute das erſte Tor. Man erwartete weitere Erfolge der Poliziſten, ſah ſich aber getäuſcht. Fürth ſpielte beſſer zufammen und erreſchle bis zur Pauſe durch ſeine beiden Halbſtürmer zwei verdiente Tore. Nach der Pauſe rechnete man zunächſt noch immer mit einem Umſchwung zugunſten der Darmſtädter, aber Fürth war jetzt noch deutlicher überlegen und Darmſtadt hakte ſchließlich nicht mehr viel zu beſtellen. Schon nach wenigen Minuten halten die Bayern durch ihren flinken Innenſturm das Ergebnis auf:1 geſtellt. In der 6. Minute reihte der Mittelſtürmer ein 5. Tor au. Darmſtadt machte jetzt verzwelfelte Anſtrengungen und kam auch durch Haupt⸗ mann Jaus zum 2. Gegentor, das allerdings auch das letzte fein ſollte. Zwei weitere Tore für Darmſtadt wurden uſcht gegeben, da vorher Fehler gemacht worden waren. Fürth riß den Kampf mieder an ſich und erhühte bis zum Schluß durch ſeine Außen⸗ ſtürmer auf 812. Schiedsrichter Marquardt ⸗Sßlingen leitete den Kampf ausgezeichnet. B. f. R. Mannheim Anterbasdiſcher Pokalmeiſter B. f. R. Mannheim— Sportverein Waldhof:1 Auf dem V. f..⸗Platze trafen ſich am Samstag abend beide Mannſchaften zum Endſpiel. Die Mannſchaften lieferten ſich in ihrer derzeit ſtärkſten Aufſtellung, der Wichtigkeft des Treffeus wohl bewußt, einen ſehr harten Kampf. Waldhofs Maunſchaft konnte über⸗ zeugen. Der Torwart Schlicher war eine große Stütze der Elf; au den 2 Toren krägt er keine Schuld, beide Tor waren unhaltbar. In der Verteidigung glänzte Scheifel, der immer wieder den V. f..⸗ Angriff zum Stehen brachte. Die Läuferreihe hatte in Seifert ihren beſten Mann, der ebenſo wie der linke Läufer in der 2 Hälfte den Platz verlaſſen mußte. Im Sturm waren Spengler und Anhe die Triebkräfte und immer ſehr gefährlich, lediglich ihr Schußvermögen Der 2 — 7JJVTFEFTFTCVCCCCCCCCCCCGCGcTCCCcGC 2 8 1 Montag, den 29. April 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗ Ausgabe)] 7. Selte. Nr. 100 ließ des öfteren zu wünſchen übrig. Die F...⸗Mannſchaft war ge⸗ zwungen, Erſatz für die Verteidigung einzuſtellen, was ſich auch bei dem rechten Verteidiger in leder Beziehung bemerkbar machte. Krotz im Tor war ein aufmerkſamer Hüter, das erzielte Tor von Wald⸗ hof hätte er, wenn er auf der Torlinie geſtanden hätte, vereiteln können. Der beſte Mann der B. f..⸗Mannſchaft war Weyrich, der eine erſtklaſſige Partie lieferte. In der Läuferreihe überragte Bonnacker, Schöpfe war ſehr gut in der Abwehr, im genauen Zuſpie⸗ len muß er noch manches lernen. Im Sturm hatte der V. f. R. ſeine Hauptwaſfe. Kees und Morgen waren unüberwindlich, den einzigen Fehler, den ſie begingen war der, daß ſie den immer gefährlichen Sornberger nicht beſchäftigen. Die Mannſchaft hat, den gezeigten Seiſtungen entſprechend, verdient gewonnen. Handball der Mannheimer Turn-Geſellſchaft Anläßlich ihres 30fährigen Jubiläums veranſtaltete die Mann⸗ geimer Turngeſellſchaft an Stelle von f 5 Handballturnier, das ſich leider nicht ausführen ließ, da V. R. Mannheim und Sport⸗ verein Waldhof wegen des e abſagten, Handball⸗Werbe⸗ ſplele. Bereits am Vormittag herrſchte ſtarker Spielbetrieb. Zunächſt trafen ſich Mannheimer Turngeſellſchaft 2. Mannſchaft und die gleiche des B. f. R. Mannheim Bereits in der Halbzeit lagen die M..⸗ Leute mit:4 im Hintertreffen. Das Endreſultat lautete dann 115. Die Mannſchaften lieferten ſich einen jederzeit ſchönen und fairen Kampf. Nach dieſem Treffen kamen die M. T..⸗Damen— Eintracht Frankfurt⸗Damen zu Wort. Die Platzmannſchaft hatte keinen gu Tag, ſelbſt die immer ſonſt ſo ſehr gute Torwächterin verſagte. Die Eintracht⸗Damen konnten bis Halbzeit ohne große Gegenwehr vier Tore erzielen. Nach der Pauſe wurde die Partie etwas ausgegli⸗ chener und die Eintracht⸗Damen konnten nur noch einmal erſolgreich ſein. Auch für die erſte Jugend war ein Spiel vereinbart, leider ließ ſich aber der Gegner, Sportverein 05 Mainz, nicht ſehen. Nachm'ttags ſetzte Pfalz⸗Ludwigshafen—Phönix⸗Mannheim die Spiele fort. Pfalz mit der Sonne im Rücken konnte bis Halbzeit nach zeitweiſer Ueberlegenheit mit:2 die Oberhand behalten. Nach Wiederbeginn iſt Phönix Mannheim dauernd im Vorteil und kann nur noch den Ausgleich erzielen; ein Sieg wäre dem Gezeigten nach verdient geweſen. Nach einer kurzen Anſprache des Herrn Wenzel, der auf den Zweck der Werbeſpiele hinwies, bekamen die Monnſchaften Ehrengaben überreicht. Anſchließend begegneten ſich Eintracht Frankfurt und M. T. G. Mannheim. Beide Mannſchaften lieferten ſich einen jederzeit intereſſanten Kampf. Nachdem ſich nun M. T. G. gefunden hatten, erzielten ſte kurz nacheinander 83 Tore. Schon glaubte man Eintracht würde hoch unterliegen, aber ſie erzielte 2 Gegentrefſer. Dann erhöht M. T. G. auf:3. Nach der Pauſe iſt das Spiel aus⸗ geglichen. Mit:7 bleibt M. T. G. Sieger. Die Werbeſpiele dürften ihren Zweck in jeder Bezlehung erfüllt haben Zu bedauern war lediglich das ſchwache Intereſſe an den Werbeſpielen. 5 Pferdeſport Landauer Frühjahrs⸗Rennen Bei einem Beſuch von etwa 8000 Perſonen nahmen die Landauer Frühlahrs⸗Rennen am Sonntag einen glänzenden Verlauf. Unter den Ehrengäſten bemerkte man Regierungspräſident Dr. Pfälf. Die Rennen fanden teilweiſe ſtorke Felder, doch war das Haupt⸗ rennen des Tages, der Preis der Stadt Landau, nur ſchwach beſetzt; es erſchienen drei Pferde am Start. Einen großen Erfolg hatte der Stall Buchmüller mit zwei Siegen. Der einheimiſche Stall Hauck konnte einen Sieg und zwei 2. Plätze belegen. Die Rennen verlieſen ohne Unfälle. Die Ergebniſſe: nichtöffentliches lanbwirtſchaftliches Flach⸗ rennen. Drei Ehrenpreiſe des Bayer. Staatsminiſteriums für Land⸗ wirtſchaft. 1600 Meter. Am Start: 6 Pferde. 1. Fleckenſteins Biene; 2. Schencks Bella; 3. Beſts Perlenkrone. Ferner liefen: Marmor, Ella, Weile, halbe Länge. Tot.: Sieg 12; Pl.: 11, 18. Preis von der Haardt(Hürdenrennen nach Klaſſe). Ehren⸗ preis und 600 4. 2800 Meter. Am Start: 4 Pferde. 1. Eders Meldereiter(Michaelis); 3. Haucks Lewinius; 3. Buchmüllers Hild⸗ burg; ferner lief: Pfalzperle. Eine Länge. 100 Meter. Tot.: Sieg 24; Pl.: 12, 11. Preis vom Wasgan.(Flachrennen für Halbblutpferde). Ehren⸗ preis und 600 Mk. 1600 Meter: Am Start: Sieben Pferde. 1. Buch⸗ müllers Hellſeher(Renkhardt); 2. Beckers Leda; 3. Haucks Dornen⸗ roſe; 4. Buchmüllers Nuntius. Ferner liefen: Perlenkönig, Käthe, Dandgraf.— Kurzer Kopf⸗Kopf— halbe Länge. Toto: Sieg 15: Platz 17, 17, 16. Preis der Stadt Landau.(Hindernisrennen nach Klaſſe). Ehren⸗ preis und 800 Mk. 3000 Meter. Am Start: Drei Pferde. 1. Buch⸗ müllers Esküßzegö(Bode); 2. Haucks Lewinius; 3. Geißerts Metis.— Fünf Längen— zehn Längen. Toto: Sieg 16. Preis vom Rhein.(Flachrennen nach Klaſſe). Ehrenpreis und 800 Mk. 1800 Meter: Am Start: Sieben Pferde. 1. Haucks Perfekt (Theile); 2. Buchmüllers Nuntius; 3. Beſts Perlenkönig. Ferner lie⸗ ſen: Feldherr, San Martin, Landgraf, Dante.— Zwei Längen— drei Längen— zwei Längen. Toto: Sieg 17; Platz 11, 12, 17. Preis vom Trifels.(Trabreiten). 500 Mk. 2000 Meter. Am Start: Sechs Pferde. 1. Schaurers Hans(Fiſcher); 2. Schneiders Minerva; 3. Bierhalters Olymp. Ferner liefen: Dourenthal, Elfriede, Lu⸗Watts. 5 Längen, 3 Längen, 3 Längen. Toto: Sieg 28; Platz 19, 19. Gau⸗Reunen.(Nichtöffentliches landw. Trabreiten). Drei Ehren⸗ preiſe. 2000 Meter. Am Start: Acht Pferde. 1. Fick⸗Barbelroth Olga; 3. Emil Fick⸗Barbelroth Max; 3. Karl Sommers Frieda; 4. Minges⸗ Böchingen Frieda. Ferner lief: Flora. 3 Längen, 10 Längen. Toto: Sieg 12; Platz 10, 10, 16. Eröffnungsrennen, * Frankfurt a. M.(28. April): 1. Aditi⸗Hürdenrennen. 2809 l. 2800 Meter. trauts Creta(Franzke). 2. Seppel 2, 3. Montalto. 5 up, Robert der Teufel, Spala, Marconi. Tot.: 36:10. Pl. 3. 33:10. 2. Preis von München. 2800 J. 1400 Meter. W. F. Gamer⸗ dingers Farmerin(Blitſch), 2. Peter Sonnenſchein, 3. Bardenland. Tot.: 73:10. Pl. 25, 15:10. g. Preis von Wiesbaden. 1800 Meter. 3. Mydear. 1. O. Ehren⸗ Ferner lieſen: Ausgleich 2. Ehrenpreis u. 2800. 1. J. Kirchhoſſers Kapuziner(Buchmann), 2. Dallbor, Ferner liefen: Excellenz, Goldelſe, Patriotin. Tot.: 88:10, Pl. 35, 14:10. 4. Verloſungs⸗Jagdrennen. 8800. 3200 Meter. 1. S. Schmitts Johannisfener(Regier), 2. Alls Well, 3. Autin. Ferner liefen: My 1 Durbano, Cſepel, Timaad. Tot.: 32:10. Pl. 11, 11, 11:10. Preis von Mariahall. Ehrenpreis u. 3500 /. 2000 Meter. 1. f. Kirchhoffers Hilf Dir ſelöſt(Regier), 2. Bertram. 8. Original. Ferner liefen: Grafenſtein, Irrlicht, Patriotin. Tot.: 34:10. Pl. 11, 220. 6. Palmgarten⸗Jagdrennen. 3600 Meter. 1. Erichs Sturm(Keil), 2. Ortwin, 3. Trapper. Ferner liefen: Scheinwerfer, Lydia, Aviator, Giſelher. Tot.: 25:10. Pl. 11. 18, 11:10. 7. Preis von Mannheim. Ansglelch 8. 2800 4. 1400 Meter. 1. Frau J. von Opels Grimm(Narr), 2. Miles, 8. Pedrillo, Ferner liefen: Wachßtelfönig. Orlanda, Kartſſima, Albana, Deluſion. Tot.: 28:10, Pl. 13. 21, 14:10. * Krefeld(28. April!) Stadtwald. Für Dreijährige. 3000 J. 1200 Meter. 15 2 rs Volumnius(Pinter), 2. Lawine. 3. Ilia. Ferner Iefen: 8 eus, Taucher, Arminius, Fudfi San, Hiſpania, Furie, Forbach, Seeroſe, Ausi. Tot. 27:10, Pl. 18, 29, 81:10. 2. Preis von Verberg. Verkauf Sennen 8000 4. 1400 Meter. 1. Frau N.. Bomberg(Rößler), Schneegans, 8. Wilhelm e Goldat, Noagilles, Gerbe rg, Golfſtrom, Mereny, Anitra 2, Saukta Marie. Mira 2, Maltheſer⸗ pl. 129, 3500 K. Preis nom 18 + To 3 5 63, 14:10. 3. Poſtenke tte⸗Renuen. Für Dreijährige. 3000 4. 1650 Meter. 1. Geſt. Röttgens Papageno(Zimmermann), 72. Liebeszauber, 72. Bayard. Ferner liefen: Trappiſt, Maha radio Pinelle. Tot. 18:10, gl. 14, 8,:10. Otto Kohn⸗ Charlottenburg Deutſcher Waldlaufmeiſter.— Der Sübdeutſche Meiſter Helber wird Zweiter Die 12. Waldlaufmeiſterſchaft der Deutſchen Sportbehörde kam am Sonntag durch den Bezirk Oſt des Verbandes Brandenburgiſcher Athletikvereine, zuſammen mit der brandenburgiſchen Meiſterſchaft zur Durchführung. Die etwa 10, Kilometer lange Strecke in der Nähe von Frankfurt a. Oder war gut markiert und befand ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. Auch die Witterung ließ keinen Wunſch offen. In der Hauptklaſſe fanden ſich 45 Läufer am Start ein. Auf der erſten Hälfte der Strecke bildete ſich eine Spitzengruppe heraus, in der ſich Kohn⸗ Charlottenburg, Helbers I⸗Stuttgart, Kilp⸗Düſſeldorf und der Hamburger Huſen befanden. Dr. Peltzer war bereits weit zurückgefallen; er belegte den 24. Platz. Der Weſtdeutſche Metſter Schaumburg⸗Münſter hatte ſchon beim 3. Kilometer aufgegeben. 4. Marcellus⸗Hürdenrennen. Ehrpr. und 3500 4. 2800 Meter. . W. Schuberts Proheus(Stangl), 2. Coriolan 3, 8. Feſtina lente. 1 Brigant. Vögelchen, Le Jasmin. Tot. 5. 10, Pl. 18, 19:10. 5. Preis vom Niederrhein. Ghrpr. u. 0000 A. 2000 Meter. 1. Geſt. Ravensbergs Bundestreue(§ Schmidt), 72. Linz, 72. Polſino. Fer⸗ ner lieſen: Marcellus, Nobelmann. Tot. 61:10, Pl. 23, 9,:10. 6. Moerſer Ausgleich. Ausgleich 2. 4500. 1400 Meter. 1. Geſtüt Röttgens Goldener Ehrenſchild(Friedrich), 2. Lauſitzer, 3. Wallſa. Ferner liefen: Cordelia, Coralle, Tirano, Roſenrot, Ordensſchweſter, Reiherbeize, Gauner. Tot. 45:10, Pl. 19, 20. 23:10. 7. Cracauer Ausgleich. Ausgleich 3. 3000 4. 1650 Meter. 1. Geſt. Ravensbergs Lucca(H. Schmidt), 2. Grenzſchutz, 3. Ingo. Ferner liefen: Zwirns Bruder, Larida, Neidlos, Claretta, lümlisalp, Dakata, Desdemona. Tot. 40:10, Pl. 16. 14, 21:10. * Leipzig(28. April) 1. Preis vom Dittrichring. 2800. 1800 Meter. 1. S. Groß Taugenichts 2. Range, 3. Frühlingsbote. Tot. 12:10. 2. Preis vom Georgiring. 195 Dreijährige. 2500, A. 1400 Meter. 1. Alfons Teskes Judica(Rofit), 2. Neuer Ulſter, 2 2. Parademarſch. Ferner liefen: Chiboi, Hella, Anlauf. Tot. 48:10, Pl. 15, 16, 12:10. 3. Preis vom Rathaus ring. Verkaufsrennen. 2200&. 1000 Meter. 1. J. Schwabes Sturmbraut(Winkler), 2. Reichskrone, 3. Valant. Ferner liefen: Kyon, Eiſenau. Jawaſch, Sonntagmorgen, Gallub, Soda. Tot. 105:10, Pl. 34, 37, 24:10. 4. Plagwitzer Ausgleich. Ausgleich 2. 5000 l. 1800 Meter. 1. R. Nunbergs Signora(Thielmann), 2. Tasna, 3. Intrigant. Ferner lief: Dietmar. Tot. 28:10, Pl. 16, 28:10. 5. Von der See den ge Cörpr. und 3600 4. 1400 Meter. 1. N. Friedigers Waldmetſter(Blume), 2. Araber, 3. Rom. Tot. 20:10. 6. Eutritzſcher Ausgleich. Ausgleich 3. 3000 4. 1800 Meter. 1. Gräſin A. Oſtheims Olivera(Thielmann), 2. Kasbek, 8. La Piave. Ferner liefen: Odaig, Schattenmorelle. Tot. 25:10, Pl. 17, 22:10. 7. Preis vom Tröndlinring. Ehrpr. und 2200. 1400 Meter. 1. A. Trautſchs Mohrenfürſtin(Gechrie), 2. Sentis, 3. Cameron. Ferner lief: Ruth. Tot, 22:10, Pl. 10, 10:10. ** Hoppegarten(27. April): 1. Preis von Weſtend. 3500. 1200 Meter. 1. Geſt. Weils Lebens⸗ reter(M. Schmidt), 2. Orry, 3. Eminenz. Ferner liefen: Orlamünde, Olymp, Arioviſt, Anskar, Inſel. Tot. 21:10, Pl. 34, 14, 25:10. 2. Preis von Ruhleben. Für Dreifährige. Verkaufsrennen. 9000 Mark. 1400 Meter. 1. C. H. Tuppacks Lea(P. Ludwig), 7. Ambönen⸗ warte, 8. Rottland. Ferner lief: Miniſter. Tot. 24:10, Pl. 14, 16:10. 3. Grunewald⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 4100. 2000 Meter. 1. J. Kühns Tarnſchild(A. Saſoik), 2. Otavt, 3. Prellſtein. Ferner liefen: Moloch, Wien, Torvone, Caſanova, Hartſchier, Tuor, Weltwanderer, Türkenbund. Tot. 17710, Pl. 39, 43, 19:10. 4. Preis vom Großen Stern. Für Dreijährige. 0800&. 1200 Meter. 1. Frhr. A. S. von Oppenheims Markgraf(L. Varga), 2. Surya, 3. Dominica. Ferner liefen: Sterneck, Mont Doren. Stur⸗ luſon. Tot. 16:10, Pl. 14, 22:10. 5. Preis von Sau bucht. 4100 4. 1400 Meter. 1. E. G. Butzkes Fürſt Emmo(E. Grabſch), 2. Sateran, 3. Parade. Ferner liefen: Frünas, Kaſpar, Falcone, Perſlaner. Tot. 40 10, Pl. 15, 15, 21:10. 6. Preis vom Jagdſchloß. 3500. 1800 Meter. 1. S. Sterns Verwechſflung(J. Staudinger), 2. Habicht, 3. Magnet. Ferner lieſen: Strug, Norge. Tot. 40:10, Pl. 16, 12:10. 7. Preis vom Teufelsſee. Ausgleich g. Für Dreijährige. 3500 1600 Meter. 1. Abteilung: 1. Geſtüt Pünsdorfs Blanker Hans(A. Saftd ik), 2. Radames, 3. Holo rio. Ferner lief.: Mongole, Edu, Othello, Orchilla, Tantor, Dalie. Tot. 27:10, Pl. 15, 27, 47:10.— 2. Abteilung: G. und W. Nettes Verena(R. Zachmaker), 2. Vafall. 8. Servilia. Ferner ließen: Polydor, Landluft, Regan, Kang Shi, Hulda, Alſter⸗ ſtern, Funker. Tot. 49:10, Pl. 80, 29, 30:10. Rugby Rugby ⸗Länderkampf Frankreich-Oeutſchland 24:0(:0) Frankreich meiſtert die deutſche Fünfzehn Zum vierten Male ſtanden ſich am Sonntag die Nationalmann⸗ ſchaften von Deutſchland und Frankreich im Rugby⸗Länderkampf gegenüber. Das Stadion von Colombdes war von 20 000 Zuſchauern beſucht. die einen überlegenen Sieg ihrer Landsleute erlebten. Mit nicht weniger als 24:0(:0) mußten ſich die unſrigen geſchlagen bekennen. Deutſcherſeits war man von vornherein auf Kölner Eindrücke Rauh pfeift der Wind übers Kölner Stadion, zerrt an den hohen Maſchengittern der Rot⸗Weiß⸗ Plätze, an den Netzen, an Baum und Strauch. Graue Wolken bedecken als Vorboten des Regens den Himmel. Fröſtelnd ſtehen die wenigen Unentwegten, die zum Stadlon gekommen ſind, um ſich die Trainings⸗ und Aus⸗ wahlſpiele der deutſchen Damen⸗Elite, zu denen der Bund im Hin⸗ blick auf die kommenden großen Kämpfe des Jahres eingeladen hat, nicht entgehen zu laſſen. Der unberechenbare April, der ſchon dem Davls⸗Pokal⸗Training der Herren in Berlin ungnädig ge⸗ ſonnen war, iſt auch dem zarten Geſchlecht nicht günſtig geſt mmt. Trotzdem, unſere Elite iſt da, um die gute Tralningsgelegen⸗ heit mitzunehmen, um zu zeigen, wie der Winter überſtanden iſt. Nur Frl. Außem, Frau von Reznieck und Frau Ilſe Friedleben fehlen. Fraun Schomburgk, Frau Fritſch, Frau Richter⸗Werhermann, Frau Stephanus, Frl. Kallmeyer, Frl. Roſt und der rheiniſche Nachwuchs Frl. Peitz, Frl. Krahwinkel und die deutſche und dä⸗ niſche Hallenmeiſterin Frl. Roſt ſtehen zur Verfügung. Vorweg, die Ergebnſſſe der Kämpfe beſagen nicht allzuviel und daß erſt beim erſten Satz des Tages zwiſchen Frl. Roſt und Frau Schomburgk, als die Kölnerin:5 führte, bekannt wurde, daß kurze Sätze geſpielt werden, war ein wirklich unbedeutender Regiefehler. Denn, wenn auch unter Schiedsrichtern geſpielt wurde, es handelt ſich ſa nicht um Sieg und Plazierung, vielmehr darum, dem Bund Vergleichsmöglichkeit zu geben. Frl. Roſt und Fran Schomburgk machten den Anfang. In beiden Sätzen waren ſie ſaſt gleichwertig. Frl. Roſts Vorhand⸗ bälle haben die richtige Länge und Fahrt, alle riskterten Schläge ſind noch unſicher im Gegenſatz zu Frau Schomburgk, die ohne wefentliches Training jene ſelbſtverſtändliche Sicherheit zeigt, die nur lange Turniererfahrung geben kann. In der letzten Nummer von„Tennis u. Golf“ hat Dr. Walter Bing die Frage„Iſt Tennis ein Spiel oder ein Sport“ zu beant⸗ worten verſucht. Daran mußte ich während dieſes Spieles denken, Unſer heutiges Tennis, auch das der Damen, iſt Sport im Kampf⸗ finne und eigentlich iſt es Beides: Spiel und Sport. Von dem Nach Deulſche Waldlaufmeiſterſchaft dem 6. Kilometer verſchärfte Kohn das Tempo. Er ſchütkelte einen Gegner nach dem andern ab und lief auch ſchließlich dem Stuttgartes Helbers davon. Mit 80 Meter Vorſprung paſſierte der Charletten⸗ burger vor dem Schwaben daß Ziel. Die Ergebniſſer Hauptklaſſe, 10,4 Kilometer: 1. Otto Kohn, G. C. Charlokkenßurt :00,83; 2. Helbers I, VB.. B. Stuttgart 3611,65; 3. Huſen, Pollzei⸗ ſportverein Hamburg 86:10,4, 4. Trügmann, Polizeiſportverein Ham⸗ burg 86:45,1; B. Kilp, Düſſeldorfer Sportklub 99 8657,83; 6. Petet⸗ Hannover 36:59,2; 7. Kapp⸗München; 8. Brauch⸗Berlin. Mannſchafts meiſterſchaft? 1. Polizeiſportverein Ham⸗ burg 18 Punkte; 2. Sportklub Charlottenburg 15 Punkte; 3... B. Stuttgart 20 Punkte. eine Niederlage gefaßt, doch erwartete man ſie nicht in dieſer Oöhe⸗ Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die deutſchen Spieler bisher nur wenig Tratnings möglichkeiten hatten. Trotzdem muß aber ge⸗ ſagt werden, daß der Klaſſenunterſchleb zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Rugby zutage trat. Von der deutſchen Mannſchaſt konnte lodiglich Botzong⸗Heidelbera. Aman⸗ und Schwanenberg⸗Han⸗ nover gefallen. Der Schlußmann Sauer⸗Hannover war nicht auf der Höhe und auch die übrigen Leute zelgten nur mäßige Leiſtungen. Nach Schluß des Spiels empfing der franzsſiſche Sportminiſter Pathe die Kapitäne beider Mannſchaften. Botzong und Ribere, und beglückwünſchte ſie zu ihrem ſportlich falren Wettkampf. Von detz bisher vler Trefſen konnte Deutſchland nur eins und zwar in Frankfurt a. M. knapp mit 17:16 Punkten gewinnen; die übriges drei gingen hoch mit:30,:14 und:24 verloren. Hockey Hotkey ⸗Klubkampf B.. R. Mannheim— 46 Heidelberg:0 Begeiſternd war dieſer Kampf gerade nicht, denn die Gäſte ſpielten reichlich hart, was den Mannheimern augenſcheinkich wenig zu kiegen ſchien. So legte man ſich denn auch, als der Sieg geſichert war, ſicht⸗ lich Reſerve auf. Wenn Mannheim dennsch zu einem recht klaren Erfolg kam, ſo dies allein ſchon burch die überlegene Technik un auch klugere Taktik. Die Heidelberger boten dagegen nicht allzuviekz man verſuchte immer wieder mit ſchnellen Vorſtößen und energiſchem Nachſetzen zum Erſolg zu kommen, doch erwies ſich die ſichere Ver⸗ teidigung jeder Lage gewachſen. Hier hatte man Chriſtophel aus dem Sturm zurückgenommen, der auch hier gute Leiſtungen zu bieten vermochte. In der Läuferrelhe machte ſich wiederum ein erhebliches Plus gegenüber den zuſammenhanglos ſpielenden Gäſten demerkbar, die ſich ſo eben zumeiſt auf die Verteidigung beſchränkt ſahen und hier trotz verſtärkter Abwehr doch ſchlleßlich dem Beſſeren einen ver⸗ dienten Sieg überlaſſen mußten. Bis zur Pauſe konnte Heidelberg den Kampf torlos halten, dann aber führte die ſtändige Ueberlegen⸗ heit doch zu drel Erſolgen. Böhringer eröffnete den Torreigen, wäh⸗ rend Heiler, obwohl er erſtmals im Sturm ſpielte, die beiden an⸗ deren Treffer erzielte. Ein weiterer Erfolg wurde auf Reklamation der Gäſte hin nicht gegeben. Gegen Ende hielt ſich der heute recht gut zuſammenarbeltaßzde Angriff der Einheimiſchen zurück und be⸗ ganfgte ſich mit den erkeichten Erfolgen. Die Mannheimerinnen ſchlugen die durch vier Knaben verſtärkie Heidelberger Damenelf mit nicht weniger als:0 Toren; auch hier war eine klare techniſche und taktiſche Ueberlegenheit der Mann⸗ heimer Damen nicht zu verkennen. Die übrigen Mannſchaften konn⸗ ten gleichfalls ihre Spiele ſiegreich beſtreiten. Die 1 d⸗Mannſchaft kam zu einem:2⸗Erſolg, die II. ſiegte:1. b. Ein Auswahlſpiel ſär das Slädteſpiel gegen Frankfurt Am Montag abend 6 Uhr werden ſich auf dem Platze des B. f. R. Maunheim am Flughafen zwei Auswahlmannſchaften gegenüber⸗ ſtehen, um für das am Himmelfahrtstage im Frankfurter Stadien ſtattfindende Städtewettſplel gegen Frankfurt eine gute Auswahl treffen zu können. Es ſind vorgeſehen: Die Wahrſcheinlichen: Schäfer(M. T..)— Greulich, Metz(T. B. 46)— Bechtold(M. T..), Herwagen(TV. 46), Wellenreuther(V. f. NR.) — Heiler, Edelmann(V. f..), Pfiſter(M. T..), Chriſtophel, Henſolt (B. f..) Die Möglichen: Stenger(T. V. 46)— Krebs(V. f..], De. Dies mann(M. T..]— Schröder(T. V. 46), Buh, Caub(M. T..) Schmiedel(M. T..), Hottenſtein, Weber(T. B. 46), Günther(M...), Kraft T. V. 46). Kreispokalſpiele Unterbaden Vorderpfalz Arminia Rheingönheim A. S. B. Ludwigshafen 7. F. V. Speyer Feudenheim:2.— 1907 Mannheim Revibtia Ludwigshafen 610. Germania Friedrichsfeld Käfertal :0.— Amicitia Viernheim— Viktoria Herxheim:1. Deuljchlands Damen⸗Tennis⸗Elite übt Syielcharakter früherer Entwicklungsfahre ſind uns efnige rein äußerliche Gewohnheiten Überkommen, die zu dem kampfſportlichen Charakter des modernen Tennis nicht recht paſſen. Iſt es nicht originell, wenn die ausplazterte Splelerin im ſelben Augenblick das immer noch ſo beliebte„Schön“ hören läßt? Wenn der Ver⸗ gleich geſtattet iſt: Es iſt das Gleiche, wie wenn der Reiter des zweiten Pferdes„Schön“ ſagt, wenn der Sieger ſein Pferd auf dem letzten Meter um elnen halben Kopf vorgeworfen hat. Solche und ähnliche kleine Aeußerlichkeiten find es, die die Frage„Spiel oder Sport“ Überhaupt erſt möglich machen. Jebenſalls, der Kampf Frl. Roſt—ffran Schomburg war faſt der beſte. Frl. Hoffmann mußte Frl. Peitz den erſten Satz glatt:1 überlaſſen, konnte aber den zweiten gegen die körperliche wolſponierte Rheinländerin mit:4 an ſich bringen. Frl. Krah⸗ winkel war Frau Richter⸗Wel hermann, die kaum krai⸗ niert hat, ſehr klar überlegen und Frl. Kallmeyer und Frau Stephanus, die erſt nachträglich eingeladen wurden, ſind auch noch nicht genügend trainiert. Ihre mögliche Höchſtform läßt ſich nicht abſchätzen. Das, worauf es eigentlich ankam, dle Doppelſplele, fiel aus. Die Wolken machten die Drohung zur Wahrheit und weit vor Anbruch der Dunkelheit trieb der Regen Zuſchauer und Spieler ins Klubhaus zurück. Schade drum, denn die Gelegenheit, Deutſch⸗ lands beſte Spielerinnen faſt vollzählig bewundern zu können, wird nicht ſo ſchnell wiederkommen. Die zahlenmäßige Aus deute des Samstags les wur⸗ den nur je zwei Sätze geſpielt): Frl. Roſt⸗Köln—Frau Schomburgk⸗ Leipzig:5,:6; Frl. Hoffmann⸗Hamburg— Frl. Peitz⸗Düffeldorf :6, 674; Frl. Krahwinkel⸗Eſſen—Frau Richter/ Welhermann⸗Frank⸗ furt:3,.9; Frl. Kallmeyer⸗Berlin— Frau eee* :4,:5. 824. ————— Herausgeber; Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haug Reue Mannhelmer geltung G. m. b.., Mannheim, B G. Direktion Ferdinand Heyme. B. UH. Meißner Chefredakteur Kurt feilſcher— Berantwortl. Redakteure: Für Polttik: Feulfleton! Dr. S. Kayſer— Kommuneſpolſtik und 5 3 e dune d. Peng Sport und Bermiichtes Wins Müfer— Panbelstell: und alles Uebrige: Franz Rircher— Anzeigen Jakes Faube, e 8. Selte. gegen Monatsgehalt ſowie Damen und 9 (Privat⸗) Relſetätigkeit. von—5 Uhr im weis am 29. 4. Warlbu 0 gan anfsa tor und Proviſton geſucht, Nr. 196 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, ben 29. April 1929 erren für vornehme Melden mit Aus⸗ 2529 rgboſpiz, F 4. ufa tüchtige, energiſche Kraft Aſchen Erfahrungen auf der Bauſtelle(Hoch⸗ bau) und Fachſchulausbildung zum ſofortigen Angebote Eintritt geſucht. abſchriften unter F P ſtelle bieſes Blattes. II Rrer „ mit größeren prak⸗ mit Zeugnis⸗ 191 an die Geſchäfts⸗ 4994 besucht wrd: Feinmee m. Meiſterprüfung, der Werkſtätten tätig war. mit Zeugnisabſchriften 5 Arbeitsamt Ma Sie Könnten es fa aud ſich bei ſolider, alter Großſirma durch vornehme Mitarbeit im Kundendlenſt eine Dauetexistenz aufbauen. Damen und Herren mit ſehr guten Umgangsformen, gewandt im Schriftl. Bewerbungen haniker ſchon in phyſtkaliſchen und Lichtbild an das heim. mit sehr no- hen Bezügen S871 Verkehr mit dem Privatpublikum, können ſich an unſeren z. 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Von Gruppe V nur Nr. 4901-4930, Sondergruppe Nr. 10251 10500: Palestrina Musikalische Legende von Hans Pfitzner Inszenierung Dr. Richard Hein Musikalische Leitung: Erich Orthmann Bühnenbilder: Dr. Eduard Löffler Antang 19 Uhr Ende 23.15 Uhr Personen: Papst Plus IV Wihelm Fenten Giovanni Morone) ardinalegzt.(Sydney de Vries Bernardo Novagerio i fünies(Helm, Neugebauer Kardinal Christoph Madruscht Karl Mang Carlo Borromeo röm. Kardinal Haus Bahling Der Kardinal von Lothringen Siegfried Tappolet Giovanni Pierlurgi Palestrina Adolf Loeltgen Ighino, sein Sohn Gussa Heiken Silla, sein Schüler Erna Rühl-Sailer Die Erscheinung der Lukrexia. Palestrinas verstorbene Frau Jessyka Koettrik 1. Marianne Keiler 2 Engelstimgme. IM. Ieschemacher 8 Marianne Keiler ſteues Pheaterimffosengarten Montag, den 29. April 1929 Vorstellung Nr. 72 Gastspiel der Gruppe junger„Schauspieler“ Leitung: Fritz Genschow REVOLTE IM EREZIEHUNGSHAUS von Peter Martin Lampel Regie: Hans Deppe. 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Auch sie zieht dann und Stadt mondäne Ver- sich Bo- eme und moderne Welt— und dort spielt dieser Film„Quar- tier Latin— Paris, du Stadt der Aber auch der Strudel der in das Dort mischt Liebe. der im Großes Belprogramm] 3. 5. 7..30 Uhr Nach dem Roman v. Jack London. Alaskas schnee- und sturmdurchbrauste Einsam- keit, Menschen, die nur den einen Wunsch kennen, das gelbe Metall, das Reichtum und Macht be- deutet, zu linden, Goldgräber u. das lichtscheue Ge- sindel, das sich rasch in den mit ungeheurer Ge- schwindigkeit emporschießenden Goldzentren an- ö sammelt, geben dem Film sein Gepräge. och ab Jack London n fin Milton Sills der beliebte Sensationsdarsteller in dem Abenteurer · Film Haben sie Wonnungen, leere Räume, Geschäfte Zu Vermieten (ar Ste kostenlos) 8. denn rufen Sle en Wonnungs-Lontrale Holz& Schumaeber K 3. 17— Tel. N 8 d 5. 2, geg. d. Kirche 2 ineinandergehende Nänme, ſev. Eingang, el. Licht, fl. Waſſer, zu vermiet., ebenſo zwei Näume, ort. 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