. Donnerskag, 2. Mai 1920 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder dur Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Se E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1. 9/11 Adreſſe: die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6. deſſe eren 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben. anz des Abend ⸗ Ausgabe Aannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Veiſen Berliner Mai⸗Aufruhrs 25 verwundete Schupos, 9 tote und 80 verwundete Kommuniſten Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten entwickeln Humor. Sie wollen, wie die„B..“ berichtet,„die Vorgänge des geſtrigen Tages“ in der heutigen Stadtverordnetenverſammlung zur Sprache bringen und zu dem Eude einen Dringlichkeitsantrag anmelden. Drachen, die ſich über die Empörung beklagen. Ueber die Berliner Vorgänge von geſtern abend wird uns von unterrichteter Seite noch mitgeteilt: Die Kommuniſten haben ſich am Wedding und in Neukölln eines eigenartigen Kampfmittels bedient. Am Abend wurde verſchiedenen Pyo⸗ liziſten von ihnen Sand und Pfeffer iu die Augen geworfen. Die Rundfunkſendeſtelle, die auf einem kommnuniſtiſchen Preſſewagen am Potsdamer Platz entdeckt wurde, hat vermutlich auch mit Leipzig in Verbindung ge⸗ ſtanden. Im ganzen ſind bisher auf kommuniſtiſcher Seite 9 Tote und 80 Verwundete feſtgeſtellt worden. Von der Schutzmannſchaft wurden 25 verletzt, darunter lei⸗ der mehrere ſchwer. Kommuniſten⸗ Skandal im Reichstag J Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten haben, wie zu erwarten war, die geſtrigen Vorgänge zu einer Demonſtration im Reichstag be⸗ Kutzt. Der ſozialdemokratiſche Reichstagspräſident Löbe eröffnete nicht wie gewöhnlich die Sitzung, aun ſeiner Stelle; amtierte Vizepräſident Graf. Sofort meldete ſich der Kom⸗ muniſtenführer Pieck zu Wort. Er erging ſich in wüſten Beſchimpfungen der Polizei und des ſozialdemokratiſchen Polizeipräſidenten. Die Polizei ſei— man kennt ja dieſe kommuniſtiſchen Verdrehungen der Tatſachen— in frivoler und frevelhafter Weiſe über die harmlos demonſtrierenden Arbeiter hergefallen. Pieck verlangte dann, daß der Reichstag ſofort zu dieſem„Verbrechen“ Stellung nehme. Als er beſonders den ſozialdemokratiſchen Abg. Künſtler angriff, der bekanntlich im„Vorwärts“ die Pläne der Kommu⸗ niſten enthüllt hat, bildete ſich um Künſtler ein Wall ſeiner Parteigenoſſen, die offenbar einen tätlichen Angriff der Kommuniſten befürchteten. Es blieb aber bei gegenſeitigen Beſchimpfungen. Der Abg. Hecker, der ſich dabei beſonders hervortat, erhielt zwei Ordnungsrufe. Natürlich wurde aus dem Hauſe heraus gegen den kommuniſtiſchen Antrag Wider⸗ ſpruch erhoben, worauf die Kommuniſten mit lärmenden Kundgebungen reagierten. Der Kommuniſt Jeſchke verlangte, der Reichstag ſolle ſich vertagen. Natürlich wurde auch dieſer Antrag abgelehnt. Schließlich erklärte der Kommuniſt Stöcker, die Fraktion werde als Proteſt gegen die„unerhörte Haltung des Reichstages“ ſich an den heutigen Beratungen nicht beteiligen, eine Ankündigung, die vom Hauſe mit Gelächter aufgenommen wurde. Darauf erhoben ſich die Kommuniſten von den Sitzen und ſtimmten die Internationale an. Die übrigen Abgeordneten verließen den Saal. Auch der Vizepräſtdent Graf zog ſich auf einen Wink Löbes, der ſich im Hintergrund gehalten hatte, vom Präſidentenſtuhl zurück. Nachdem die Kommuniſten die Internationale geſungen hatten, verließen ſie unter den Rufen„Pfui den Mör⸗ dern und dem Mörderreichstag“ den Saal. Milleilungen des Berliner Polzeipräftdenten Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Poli⸗ zetpräſident Zörrgiebel gab heute in der Preſſe⸗ konferenz eine Darſtellung der geſtrigen Ereigniſſe. Er begann mit der Feſtſtellung, daß die Pläne der Kommuniſten trotz der wochenlangen propagandiſtiſchen Vorbereitungen ſich als undurchführbar erwieſen hätten. Es ſei ihnen nicht ge⸗ glückt, die großzügigen Anſchläge auf den Verkehr, die beab⸗ ſichtigte Stillegung der Hauptverkehrsplätze und die Störung der Verſammlungen am Vormittag und am Abend aus⸗ zuführen. Allerdings habe ſich die Polizei vor einer außer⸗ ordentlich ſchwierigen Aufgabe befunden, die ſie den ganzen Tag über bis tief in die Nacht hinein beſchäftigt hielt. Der Polizei ſei es vor allem gelungen, die Bildung größerer Demonſtrationszüge unmöglich zu machen. Die Demon⸗ ſtranten vermochten ſich nur in ganz wenigen Fällen zu etwa 500 Perſonen zuſammenzurotten. Im allgemeinen beſchränk⸗ ten ſich die Züge auf 200 bis 300 Demonſtranten, worauf dann die Auflöſung erfolgte. 5 In vielen Fällen, fuhr der Polizeipräſtdent fort, haben ſich die Dinge freilich nicht ſo einfach geſtaltet. Da oft trotz der Aufforderung, auseinander zu gehen, weiter demonſtriert wurde, war die Polizei genötigt, von den ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln Gebrauch zu machen. Zum erſten Mal iſt dabei der Verſuch mit Waſſer gemacht worden. Er hat ſich ſehr gut bewährt. Aber an den Stellen, an denen von vornherein mit heftigem Widerſtand zu rechnen war, konnte man ſich auf dieſes verhältnismäßig harmloſe Mittel nicht beſchränken. Der Gummiknüppel mußte an 39 Stellen angewendet, von der Schußwaffe 12 mal Gebrauch gemacht werden. Zörrgiebel ging dann insbeſon⸗ dere auf die Ereigniſſe ein, die ſich in Neukölln und in der Köslinerſtraße abgeſpielt haben. Namentlich der Kampf in der Köslinerſtraße, wo die Demonſtranten eine Straßenſperrung herbeizuführen ſuchten, konnte mit den eigentlichen Maiveranſtaltungen kaum in Zuſammenhang ge⸗ bracht werden. In der Köslinerſtraße begannen die Aus⸗ ſchreitungen bekanntlich damit, daß die Polizei mit Steinen beworfen wurde. Es erging darauf der Befehl, möglichſt ſcho⸗ nend zu verfahren und als die Zahl der Demonſtranten auf über 1000 Perſonen angewachſen war, trat das Spritzkom⸗ mando in Tätigkeit. Auf die Meldung hin, daß durch Um⸗ werfen eines Wagens die Demonſtranten die Straße zu blockteren verſuchten, und daß ö die Beamten aus Häuſern und Dächern beſchoſſen wurden, begab ſich Poltzetoberſt Hetmannsberg an die Kampf⸗ ſtätte und leitete dort die weiteren Dispoſitionen. Im Ver⸗ lauf der Säuberungsaktion konnten 13 Perſonen mit Waffen in der Hand feſtgenommen werden, zwei ſogar auf den Dächern. Der Polizei blieb nach alledem nichts anderes übrig, als mit den ſchwerſten Mitteln gegen die Aufrührer vorzugehen. Eine halbe Stunde lang war die Situation kri⸗ tiſch. Als dann aber genügend Reſerven herbeigeholt waren, konnte verhältnismäßig ſchnell der Widerſtand der Demon⸗ ſtranten gebrochen werden. Gegen zehn Uhr war die Aktion im allgemeinen beendet. Aehnlich haben ſich die Dinge in Neukölln abgeſpielt, Aer daß es dort zu ſchweren Verluſten nicht gekommen iſt. Zörrgiebel kam zuſammenfaſſend zu dem Schluß: Es iſt zwar bedauerlich, daß der 1. Mai nicht unblutig ver⸗ laufen iſt. Die Zahl der Verwundeten beläuft ſich auf 87 Zivilperſonen und 13 Polizeibeamte, die der Toten auf ſieben. Wenn man ſich vor Augen hält, daß die Menge wochenlang aufgehetzt und insbeſondere von Moskau aus die Parole gegeben wurde, daß die zu er⸗ wartenden Maiunruhen den Auftakt zu größeren Dingen ab⸗ geben ſollten, kann man die Opfer, die der geſtrige Tag ge⸗ fordert hatte, im großen und ganzen als geringfügig be⸗ zeichnen. Zum Schluß verwahrte ſich der Polizeipräſident gegen die Vorwürfe, daß die Polizei nicht kräftig genug zugefaßt habe., Die Zahl der geſtern Feſtgenommenen beläuft ſich auf 900. Sie ſind bis auf 175 wieder freigelaſſen worden, darunter auch der kommuniſtiſche Reichstagsabgeord⸗ nete Ender und der durch ſeinen Rundfunkſtreich bekannte Kommuniſt Schulz. Gegen dieſe Beiden iſt ein Verfahren eingeleitet worden. Ob es bei den geltenden Immuni⸗ tätsbeſtimmungen zu einem Erfolge führen wird, bleibt freilich abzuwarten. Der Polizeipräſident bedauerte lebhaft, daß er keine Handhabe gehabt hätte, die„Rote Fahne“, die heute morgen als eines der wenigen Blätter er⸗ ſchienen iſt und reißenden Abſatz fand, verbieten zu können. Er hat gegen das kommuniſtiſche Organ die Klage wegen Aufhetzung zum bewaffneten Widerſtand er⸗ hoben. Natürlich werden die geſtrigen Mai⸗Ereigniſſe noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. Die Verhafteten werden dem Unterſuchungsrichter wegen Landfriedensbruchs und of⸗ fenen Aufruhrs vorgeführt werden. Im übrigen iſt ſowohl in Neukölln wie im Wedding heute wieder vollkom⸗ mene Ruhe eingetreten. Daß es, wie die„Rote Fahne“ ankündigte, n heute abend zu neuen Störungen kommen wird, bezweifelt der Polizeipräſident, da er meint, daß die Urheber der Demonſtration inzwiſchen doch wohl Angſt vor der eigenen Courage bekommen hätten. Sollte indeſſen von kommuniſtiſcher Seite ein ſolcher Verſuch gemacht werden, die Ordnung zu ſtören, ſo würde die Polizei abermals mit aller Energie vorgehen. Von der amtlichen ſtädtiſchen Preſſeſtelle wird die Zahl der Toten aufneun angegeben. Es ſind dabei aber zwei Perſonen mit einbezogen, die durch einen Unfall ums Leben kamen. Auf den Rettungsſtellen wurden im Verlauf des geſtrigen Tages 108 Perſonen eingeliefert, wovon 60 in ihre Wohnung entlaſſen werden konnten, während die übrigen den Krankenhäuſern zugeführt wurden. Kommuniſtiſche Agen⸗ ten ſollen nach Mitteilungen des Polizeipräſidenten ſich unter den Verhafteten nicht befinden. Faſt 28 Millionen engliſche Wähler — London, 2. Mai. Den Blättern zufolge geht aus dem geſtern in Kraft getretenen neuen Parlamentsregiſter her⸗ vor, daß die geſamte Wählerſchaft Englands ſich durch Er⸗ weiterung des Wahlrechtes um 6270 000 erhöht hat und fetzt beinahe 28 Millionen beträgt. In vielen Wahl⸗ kreiſen überſteigt die Zahl der weiblichen Wähler die der männlichen. ler ö annheimer General Anzeiger Nr. 203— 140. Sahrgang b Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 94.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Wer Moskaus Brot ißt, ſtirbt daran Man ſoll den Tag nicht vor dem Abend loben. Dieſe alt⸗ bewährte Vorſichtsmaßregel hat wieder einmal ihre Berech⸗ tigung erwieſen. Hätten wir uns nicht darnach gerichtet, dann würden wir auf der Grundlage der bis geſtern abend hier vorliegenden Meldungen über den Verlauf der Mai⸗ demonſtrationen in Berlin, in der nächtlichen Stille unſeres Arbeitszimmers für unſere heutige Mittagsausgabe einen Aufſatz verfaßt haben, in der unſere Genugtuung über den wider alles Erwarten ſo verhältnismäßig ruhigen Ver⸗ lauf des unter ſo blutigen Vorzeichen heraufgeſtiegenen erſten Maientages zum Ausdruck gekommen wäre Gut, daß wir es nicht getan haben. Die Arbeit wäre um⸗ ſonſt geweſen, denn durch die Meldungen, die uns heute früh über die blutigen Straßenkämpfe vorliegen, zu denen es nach Einbruch der Dunkelheit in Berlin gekommen iſt, ſieht das Fazit des Tages ganz anders aus, als es geſtern abend erſchien. Es wäre ja auch ein Wunder geweſen, wenn die ſeit vielen Wochen betriebene planmäßige Verhetzung durch die kommuniſtiſche Propaganda nicht ihre blutigen Auswir⸗ kungen gezeigt hätte. Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Künſtler hatte uns vor Tagen ſchon verraten, daß die kom⸗ muniſtiſchen Drahtzieher zur Auffriſchung ihrer Agitation es auf Blutvergießen bei den zu erwartenden Zuſammenſtößen mit der Polizei angelegt hatten und von vornherein mit etwa 200 Todesopfern rechneten. Die Kommuniſten hatten das zwar abgeleugnet, nicht beſtreiten aber können ſie die Tatſache, ſchulpflichtige Kinder bei ihren Demonſtrationen mit ſich geführt zu haben. Der Jung⸗Spartakus⸗Bun d hatte alle Eltern aufgefordert, ihre Kinder am 1. Mai nicht zur Schule zu ſchicken und einen Aufruf an die Kinder mit den Worten geſchloſſen:„Und wenn die reaktionären Lehrer und die Schwarzröcke noch ſo ſehr ſchimpfen, wir wollen gegen den Kapitalismus und die kapitaliſtiſche Republik kämpfen, damit wir es ſo haben wie die ruſſiſchen Ar⸗ beiterkinder. Deshalb am 1. Mai: Schule frei, des⸗ halb am 1. Mai: Kinderdemonſtrationen!“ Der Inhalt dieſes Aufrufes an die Kinder iſt charakteri⸗ ſtiſch dafür, wie ſehr die kommuniſtiſchen Drahtzieher ihre Anhänger über den wahren Stand der Dinge im unklaren laſſen. Denn außer dieſen willigen und urteilsloſen Objekten der kommuniſtiſchen Propaganda weiß die ganze Welt, daß in Sowjetrußland ſchon ſeit längerer Zeit eine beträchtliche Hunges nz t herrſcht und daß die Bevölkerung, genau ſo wie es bei uns während der Blockade im Weltkriege der Fall war, in langen Schlangen anſtehen muß, um die knapp be⸗ meſſene Brotration zu erhalten. Wenn man alſo hier die ahnungsloſen Kinder am 1. Mai dafür demonſtrieren ließ, daß ſie es„auch ſo haben wollten, wie die ruſſiſchen Arbeiterkin⸗ der“, ſo iſt das eine unerhörte Frivolität der Verfaſſer jenes Aufrufes. Wir wiſſen ſelbſtverſtändlich ganz genau, daß auch bei uns in Deutſchland bei der noch immer herrſchenden großen Arbeitsloſigkeit in ſehr vielen Familien Schmalhans Küchenmeiſter iſt und daß viele Eltern oft die größte Sorge haben, wie ſie die hungrigen Mäuler ſtopfen ſollen, ſchließlich iſt jedoch ſchon von Staatswegen dafür geforgt, daß niemand in Deutſchland Hungers zu ſterben braucht. Doch was Moskau befiehlt, wird von den kommuniſtiſchen Drahtziehern in Deutſchland blindlings gemacht und wenn ſie es zehnmal wider beſſeres Wiſen tun. Nirgends auf der Welt haben die Moskauer Vorkämpfer der Weltrevolution ſolche ergebenen Sklaven und Prügelknaben als bei uns in Deutſch⸗ land. Ueberall in der Welt iſt geſtern von den Arbeitermaſſen in der ſeit vier Jahrzehnten üblichen Weiſe demonſtriert wor⸗ den, vielfach iſt es dabei auch zu Zuſammenſtößen mit der Polizei gekommen, doch nirgends in einem ſo bluti⸗ gen Ausmaße wie in Deutſchland. Und innerhalb Deutſchland iſt es wieder nirgends ſo ſchlimm geweſen wie in der Reichshauptſtadt, im roten Sachſen nicht und auch im Ruhrgebiet nicht, obwohl gerade dort viele hundert⸗ tauſende von Arbeitern zuſammengeballt ſind. Nirgends aber auch in Deutſchland gibt es offenbar ſo viel Kommuniſten, lichtſcheues Geſindel und nirgends ſoviel politiſch radikale Ausländer wie in Berlin. Vielleicht hat dieſer höchſt blamable Rekord darin ſeinen Grund, daß man in Berlin das Unkraut zu ſehr hat ins Kraut ſchießen laſſen, bis man ſich zum energiſchen Zugreifen entſchloß. Einigermaßen beſchä⸗ mend iſt ja auch daß der Reichstag vor ſeinen ſozial⸗ demokratiſchen und kommuniſtiſchen Mitgliedern inſofern Kotau gemacht hat, als er beſchloß, am 1. Mai ſeine Sitzungen ausfallen zu laſſen. Wenn ſich das Bürger⸗ tum einig wäre, hätte man auch ohne Sozialiſten und Kommu⸗ niſten tagen und Beſchlüſſe faſſen können. Was die Maidemonſtrationen an und für ſich angeht, die bekanntlich im Jahre 1889 auf einem internationalen Arbeiter⸗ kongreß in Paris beſchloſſen und im folgenden Jahre zum erſten Male durchgeführt wurden, hat ſich in 40 Jahren ein Gewohnheitsrecht gebildet, das nicht mehr beſtritten wird. Die Solidarität und die finanzielle Opferfähigkeit, die faſt auf der ganzen Welt an bieſem Tage den anderen Klaſſen und Schichten der Bevölkerung ad oculos demonſtriert wird, iſt durchaus dazu angetan, den bürgerlichen Zuſchauern Achtung einzuflößen oyr der hingebungsvollen Einſetzung der Perfön⸗ lichkeit, mit der dabei von den Arbeitern ein politiſches Ideal und politiſche und wirtſchaftliche Intereſſen verfochten werden. Dies umſo mehr, wenn die Demonſtrattonszüge ſo ruhig und würdig verlaufen, wie man das bei dem ſozialdemokratiſchen Umzug hier in Mannheim beobachten konnte. Gewiß iſt unverkennbar, daß die ſozialiſtiſchen Malumzüge hier und auch anderswo bei weitem nicht mehr den Zulauf finden, wie in früheren Jahren, Wenn nicht vielfach ein mehr oder minder ſtarker Druck dahinter ſtände, wäre die Belefligung v. l⸗ leicht noch ſchwächer. Doch ſchließlich haben die Se zig ſteu je 2. Seite. Nr. 208 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Mai 1929 piel tauſendmal mehr Grund als das Bürgertum, ſich dem Genuß der in jahrzehntelanger politiſcher Arbeit eingeheimſten Früchte hinzugeben, denn es iſt ja allgemein bekannt, daß die Sozialiſten faſt alle die Forderungen, für die ſie jahrzehnte⸗ lang bei den Maiumzügen demonſtrierten, längſt durchgeſetzt haben. Speziell in Deutſchland, wo ein Sozialdemokrat als Reichskanzler an der Spitze ſteht und außerdem 4 Sozial⸗ demokraten auf wichtigen Regierungsſeſſeln ſitzen. Wenn das Bürgertum in den verfloſſenen Jahrzehnten eine ähnliche Energie und Opferwilligkeit an den Tag gelegt hätte, dann würde die Sozialdemokratie heute nicht ein ſolches Ueber⸗ gewicht haben. Wir ſind prinzipielle Gegner aller poli⸗ tiſchen Straßendemonſtrationen, weil unſerer Ueberzeugung nach die Straße allein für den Verkehr da iſt, doch wenn wir jemals erleben würden, daß das Bürgertum, daß der Mittelſtand in ähnlichen Straßendemonſtrationen wie die Sozialiſten unter rückhaltloſer Einſetzung ihrer Perſönlich⸗ keit den anderen Volksgenoſſen zeigen, daß ſie auch noch da ſind und ihren Platz an der Sonne beanſpruchen, dann ſollte uns das eine große Freude und Befriedigung ſein. Angeſtellte und Lohnempfänger, die bei dieſem Bürgertum ihr Brot ver⸗ dienen, müßten dann ebenſo wider ihren Willen und unter entſprechender Lohnkürzung zum Feiern gezwängen ſein, wie Fabriken und Geſchäfte jetzt am 1. Mai dazu genötigt ſind, wenn es ihren Angeſtellten und Arbeitern ſo paßt... Ob ſich das Bürgertum wohl jemals zu einer Freund und Gegner einigermaßen imponierenden Gegenkundgebung aufraffen kann? Wir wagen es nicht zu boffen. Die kommuniſtiſchen Demonſtrationen freilich ſind eine Sache für ſich. Den Kommuniſten iſt es letzten Endes gar nicht um politiſche Ziele zu tun, ſondern nur darum, Verwirrung und Verhetzung zu ſtiften, Blutvergießen anzu⸗ richten, gegen den Stachel der Staatsautorität zu löcken und im Trüben zu fiſchen. Die eigentlichen Drahtzieher und Nutz⸗ mießer dieſer Organiſation des Aufruhrs bleiben in der Regel im Hintergrund und in Sicherheit. Die aufgeputſchte Maſſe aber muß die Opfer an Gut und Blut bringen. So war es auch geſtern wieder in Berlin. Das Blut der acht Todesopfer und einer unbekannt großen Zahl von Ver⸗ wundeten kommt über die gewohnheits⸗ und gewerbsmäßigen Hetzer und Scharfmacher. Den Provokationen der auf⸗ gehetzten Maſſe gegenüber hat die unter dem Oberbefehl eines ztaldemokratiſchen Polizeipräſidenten ſtehende Schupo eine große Geduld an den Tag gelegt, doch ſchließlich iſt die Poltzei micht dazu da, um ſich von einer völlig zügelloſen Menge von lichtſcheuem Geſindel nebſt weiblichem Anhang zum Narren halten und zum Geſpött der Oeffentlichkeit machen zu laſſen, ſondern ſie hat das Recht und die Pflicht, die öffentliche Ord⸗ Kung und Sicherheit unter allen Umſtänden aufrecht zu er⸗ halten und die von revolutionären Elementen in Zweifel gezogene Staatsautorität durchzuſetzen, Auch der Berliner Polizei, die jetzt von den Kommuniſten wieder einmal als„organiſierte Bluthunde“ beſchimpft wird, wäre es ganz gewiß viel tauſend Mal lieber geweſen, wenn bie Berliner Bevölkerung eine ſolche Diſzipliniertheit gezeigt hätte wie die geſtern in der zweitgrößten Stadt der Welt, in London, demonſtrierende Arbeitermenge. Das Sport⸗ und Wettintereſſe war auch geſtern bei der Hortigen Arbeiterbevölkerung größer als die Anteilnahme an Parteipolitik und Maiumzügen. Dabei wiſſen die engliſchen Ar⸗ beiter, wie ſie ſchon oft genug bewieſen haben, doch ganz genau, was ſie wollen. Warum nimmt man ſich bei ihren Arbeitsgenoſſen in Deutſchland daran kein Beiſpiel? Man ahmt doch ſonſt ſo gern die Vorbilder des Auslandes nach. Doch in dieſem Falle ſind die Kommuniſten offenbar blind und taub für alles, was in der Welt vorgeht und blicken nur ſtarr mach Moskau und auf die Befehle, die ihnen von ihren dortigen Geldgebern zukommen. Ob dieſe Anhänglichkeit den deutſchen Kommuniſten, die die Moskauer Parolen befolgen, jemals gelohnt werden wird? Wir glauben es nicht. Wer Moskaus Brot ißt, ſtirbt daran! Dafür ſind die geſtrigen Todesopfer ein warnendes Menetekel. H. A. Meißner. Völkerbundsverſammlung am 2. Dezember in Genf — Genf, 1. Mai. Der Präſident des Völkerbundsrates, Seialoja, hat die zehnte Völkerbundsverſammlung auf Mon⸗ tag, den 2. Dezember, nach Genf einberufen. Sſreſemann⸗ ſede im Hausbaltsausſchuß Bei Veratung des Etats des Auswärtigen Amts J Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages begann heute die Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes. Berichterſtatter Abg. Dr. Hoetzſch(Dutl.) macht darauf auf⸗ merkſam, daß in den Vorberatungen die ſogenannte revidierte Ausgabe des Etats zu Grunde gelegen habe, die gegen die Reichsratsvorlage mehrere Veränderungen aufweiſe. Der Etat weiſt wiederum eine Steigerung um ſieben Mil⸗ lionen gegenüber dem Vorfahr auf. Durch die Beſchlüſſe der Koalitionsparteien ſeien nun Kürzungen vorgelegt, die im Ganzen, 4,38 Millionen betrügen. Es ſei natürlich zu beklagen, daß dieſe Aktion gerade außerordentlich wichtige Titel ergrif⸗ fen habe, wie die Kulturbeziehungen Deutſchlands zum Aus⸗ land, die Beihilfen für Deutſche im Ausland, das Nachrichten⸗ weſen und namentlich das wirtſchaftliche Nachrichtenweſen, aber es habe keinen Zweck, darüber zu ſprechen, da die An⸗ nahme dieſer Kürzungen ja entſchieden ſei. Zu ihnen kommt noch die in den Anträgen nicht ausgeſprochene Kürzung der Auslandsbeſoldung mit 1,5 Millionen Reichsmark. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann einmal in der Nachkriegszeit ein vollſtändig neuer Aufbau des Auswärtigen Amtes habe ſtatt⸗ finden müſſen, der auch heute noch nicht beendet ſei. Auf einen Geſichtspunkt müſſe er aber beſonderen Wert legen. Man dürfe nicht vergeſſen, daß die heutige Außenpolitik und zwar mit voller Berechtigung, in ganz anderem Umfang Kul⸗ turpolitik ſein muß als vor dem Krieg. Dieſe Ausgaben⸗ poſten haben früher drei Millionen betragen, heute ſeien es 21 Millionen, das ſei eine Vermehrung um das Siebenfache und dieſe Ausgaben tragen ihre guten Früchte. Er habe als junger Abgeordneter ſich ſchon dafür eingeſetzt, daß das Deutſche Reich mehr im Orient, z. B. in der Türkei, für die Kultur⸗ propaganda zuſchieße und dabei auf das Vorbild Frank⸗ reichs hingewieſen. Das habe ſich in keiner Weiſe geändert. Wir haben auch ein Intereſſe daran, daß wir zu einer Stabili⸗ ſierung der Auslandsgehälter kommen und dieſe Fragen wür⸗ weiſt darauf hin, daß ſchon Am den Begriff der Abrüſtung Aus Waſhington, 2. Mai, wird durch Reuter gedrahtet: Die Genfer Preſſemeldungen, wonach die vorbereitende Ab⸗ rüſtungskommiſſion den„Begriff der Verminderung der Rüſtungen“ in„Begrenzung der Rüſtungen“ abgeändert haben ſollte, ſind heute von Gibſon auf eine Anfrage des Staats⸗ ſekretärs Stimſon telegrapiſch dementiert worden. Gibſon berichtet, die Genfer Meldungen ſeien offenbar auf die ein⸗ ſtimmige Ablehnung eines gewiſſen Abänderungsantrages des Sowjetvertreters in einer Geſchäftsovdnungsfrage zurückzu⸗ führen. Die Kommiſſion habe jedoch ausdrücklich feſtgeſtellt, daß ihr Standpunkt in der Frage der Verminderung der Rüſtungen durch die Ablehnung des ruſſiſchen Antrages in keiner Weiſe präjudiziert werde. China-England-Japan e Hankan, 2. Mai.(United Preß.) Mit überraſchender Heftigkeit wird im ganzen Yangtſetal erneut Propaganda für einen Boykott britiſcher Waren gemacht. In einigen Städten des oberen und mittleren Yangtſe wird dieſer Boykott durchgeführt. Auf der anderen Seite iſt es auffällig, wie ſehr ſich die Japaner bemühen, eine freundſchaftliche Haltung gegenüber den Chineſen an den Tag zu legen. In chineſiſchen Kreiſen hat es großes Aufſehen erregt, daß die japaniſche Regierung den Kreuzer„Tone“ nach Hankau ent⸗ ſandt hat, der nach der Beſetzung von Hankau durch die Trup⸗ pen Tſchangkaiſcheks das erſte ausländiſche Kriegsſchiff war, das hier die chineſtſche nationaliſtiſche Flagge ſalutierte. Die Oeſterreich⸗Fahrt des„Graf Zeppelin“ Das Luftſchiff um und über Wien Die Wiener wurden heute in früher Morgenſtunde durch die Nachricht überraſcht, daß„Graf Zeppelin“ ſeinen Son⸗ derflug nach Oeſterreich angetreten habe. Trotz des trüben Wetters mit leichtem Regen ſammelte ſich alsbald auf den Höhen im Wienerwald, auf allen Plätzen, in den Straßen und auf den Dächern der Häuſer die Bevölkerung Wiens, ſyweit es die berufliche Arbeit nur erlaubt, um den Anblick des ſtolzen deutſchen Luftſchiffes nicht zu verſäumen und Dr. Eckener für die Erfüllung ſeines Verſprechens Dank darzubringen. Das öſtevreichiſche Großflugzeug 4 28 mit den Beamten der Ravag an Bord hatte weſtlich St. Pölten den „Graf Zeppelin“ im Nebel verpaßt, drehte aber bald um und machte alle Anſtrengungen, um das mit ungeheurer Geſchwindigkeit fliegende Luftſchiff noch vor Wien einzuholen. Um.15 Uhr erſchien„Graf Zeppelin“ längs der Weſt⸗ bahnſtrecke an der Grenze Wiens, überflog dann in etwa 300 bis 400 Meter Höhe den weſtlichen Stadtteil, um in großem Bogen von Norden herüberkommend den Stephansdom an⸗ zuſteuern. Während das Luftſchiff ſich noch über der Stadt, langſam nach Süden wendend, aufhielt, kam das Flugzeug & 28 an und gab dem„Graf Zeppelin“, der auf ſeinem Fluge über Wien mit Heilrufen und Tücherſchwenken begeiſtert begrüßt wurde, das Geleite auf ſeiner Weiterfahrt. Beim erſten Ueberfliegen von Wien nahm„Graf Zep⸗ pelin“ ſeinen Kurs auch unmittelbar über die zu ſeinen Ehren geflaggte deutſche Geſandtſchaft, von deren Balkon Graf Lerchenfeld das Luftſchiff grüßte. Ein Vertreter der Ravag richtete durch Funkſpruch an Dr. Eckener, die Beſatzung und die Paſſagiere, insbeſondere auch an den im Luftſchiff befindlichen Vertreter der öſter⸗ reichtſchen Regierung, Miniſter Dr. Schürff, herzliche Be⸗ grüßungsworte. Ferner übermittelte er die Grüße des Landeshauptmannes von Steiermark, Dr. Rintelen, und des Grazer Bürgermeiſters, ſowie des öſterreichiſchen Flug⸗ techniſchen Vereins und des Oeſterreichiſchen Aero⸗Klubs. Im Namen der Ravag erklärte der Sprecher, daß die Oeſter⸗ reicher nicht nur dem Rieſenwerk deutſcher Technik und Schaf⸗ fungskraft zujubeln, ſondern auch ſtolz auf dieſes Werk ſind, in welchem ſie das Sinnbild einer gemeinſamen deutſchen Zu⸗ kunft erblicken. Bei ſeinem Fluge über Wien wurden vom „Graf Zeppelin“ drei mit rot⸗weiß⸗roten Schleifen verſehene Poſtſäcke abgeworfen, die von der Polizei aufgefangen und dem Poſtamt übergeben wurden. eber dem Burgenland und Steiermark Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ befand ſich um.50 Uhr über Eiſenſtadt und fuhr in Richtung Neuſiedler⸗ ſee. Um 10.22 Uhr ſtand das Luftſchiff mit der Wiener Radioſtation in Verbindung. Nach Uebermittlung von Grüßen der Wiener Bevölkerung und der Behörden ließ Dr. Eckener ſeinen Dank ausſprechen und mitteilen, daß er Kurs auf Graz nehme und gegen 1 Uhr nochmals über Wien er⸗ ſcheinen werde. Finanznot und Luftfahrt E Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Bürbo.) Die ſtarken Streichungen an dem Reichshaushalt für Luftfahrt machen ſich auch für den deutſchen Luftfahrtſport ungünſtig be⸗ merkbar. Zur Förderung des Segelflugweſens hat das Deutſche Reich bisher eine Summe von 50—60 000 Mark all⸗ jährlich zur Beſchaffung von Segelflugzeugen zur Verfügung geſtellt. Dieſer Betrag mußte voll geſtrichen werden. Die an den verſchiedenſten Stellen des Deutſchen Reiches gerade in den letzten Jahren ſo mächtig aufgeblühte Segelfliegerei er⸗ leidet dadurch einen nahezu tödlichen Stoß. Für den deutſchen Motorflugſport waren in den letzten Jahren von größter Be⸗ deutung die Ausſchreibungen für öffentliche Wettbewerbe. Hlerfür ſtellte das Reichsverkehrsminiſterium in den letzten Jahren Beträge von rund 200 000 Mark zur Verfügung, die bei dem Oſtpreußenflug und dem D. L..⸗Zuverläſſigkeitsflug ſowie dem Hindenburgwettbewerb zur Verteilung gelangten. Für das Jahr 1929 war infolge der von der Regierung bereits vorgenommenen Kürzungen nur vorgeſehen die Durchführung wie uns aus den Reihen des Luftſahrtverbandes mitgeteilt wird, wegen der jetzt vorgenommenen Kürzungen aller Vor⸗ ausſicht nach undurchführbar. den am beſten in kleinem Kreiſe außerhalb der Oeffentlichkeit eines einzigen großen Wettbewerbs. Auch dieſer Plan aber iſt, verhandelt. Gegenübertreten möchte ich nur der Auffaſſung, als wenn die Auslandsbeamten fürſtlich beſoldet würden und die Iulandsbeamten demgegenüber ſich als arme Schlucker fühlen müßten. Ich möchte einmal nicht als Außenminiſter, ſondern auf Grund meiner perſönlichen Einſtellung mich dahin ausſprechen, daß die Repräſentation im Ausland in allen Staaten der Welt gegenwärtig weit den vernünftigen Rahmen überſchreitet. Warum geht man nicht endlich ab von den Maſſenſpeiſungen, die mitgeiſtiger Ge⸗ ſelligkeit nichts mehr zu tun haben? Solange dieſe Art der Repräſentation üblich iſt, werden Ste aber den deutſchen Botſchaftern nicht zumuten können, daß ſie allein eine andere Lebensführung beobachten. Man vergißt immer wieder: Repräſentation iſt eine Qual und kein Vergnügen. Wieweit ſie nach dem Kriege weitergeht als vor dem Kriege, zeigt ſchon das Leben hier in Berlin, wo bisher alle Verſuche, die Saiſon nach Aſchermittwoch zu ſchlie⸗ ßen, vergeblich ſind. Die Frage hat eine ſehr ernſthafte Kehr⸗ ſeite. Wenn z. B. darauf hingewieſen wird, man möchte es machen wie andere Staaten und womöglich jedem Botſchafter 70 000 Dollar geben, ſo würde das in unſeren Verhältniſſen den Sieg der Pluto⸗ kratie bedeuten und jeden Bewerber ausſchalten, der, wenn er noch ſo befähigt iſt, das Geld für die Repräſentation nicht auf⸗ bringen kann. Eine Möglichkeit des Sparens liegt vielleicht darin, daß in manchen unſerer Auslandsvertretungen die Zahl der Vertreter verringert werden kann. Es gibt vielleicht Geſandtſchaften, die weniger unter Arbeit zu leiden haben. Da⸗ zu kommt die Frage des Preſtiges des Deutſchen Reiches gegenüber dem Lande, das er vertritt, hinzu. Vergeſſen Sie nicht, daß die Zahl der Länder noch weiter wächſt, die Ver⸗ tretungen erfordern und Vertretungen bei uns einrichten. Früher hatten wir in Oeſterreich einen Botſchafter und einen Generalkonſul in Ungarn. Heute ſind eine Reihe Nachfolge⸗ ſtaaten daraus entſtanden. Dieſer Tatſache werden wir Rech⸗ nung tragen müſſen. Es iſt alſo keine Leichtfertigkeit des Auswärtigen Amtes, wenn ſich die Ausgaben erhöhen. Der Lohnkonflikt bei der Reichsbahn Berlin, 2. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Bekanntlich hat der Reichsverkehrsminiſter im Anſchluß an die Sitzung des Reichs⸗ und Preußenkabinetts bei den Ge⸗ werkſchaften angeregt, im Lohnkonflikt bei der Reichsbahn die Schlichtungsinſtanz anzurufen. Wie wir erfahren, haben nunmehr die gewerkſchaftlichen Spitzenverbände, deren Vermittlungsaktion damit erſchöpft iſt, dieſe Anregung an die Eiſenbahnerverbände weitergegeben. Der Einheitsverband der Eiſenbahner hält am Sonntag in Leipzig eine Vorſtands⸗ und Beiratsſitzung ab und wird in dieſer Sitzung darüber entſcheiden, ob die Eiſenbahner dem Vorſchlag des Reichs⸗ verkehrsminiſters zuſtimmen. Dieſe Entſcheidung dürfte— darüber iſt man ſich in beteiligten Kreiſen ſo gut wie einig befahend lauten. Die beiden anderen Eiſenbahnerverbände, die ja in der Mitgliederzahl hinter dem Einheitsverband bei weitem zurückſtehen, werden ſich ohne weiteres deſſen Entſcheidung anſchließen. Letzte Meldungen Eine Deutſchſchweizerin in Paris unter Spionage⸗ verdacht verhaftet — Paris, 2. Mai. Wie„Matin“ berichtet, iſt eine Haus⸗ angeſtellte aus der deutſchen Schweiz namens Marthe Tan⸗ ner, die von ihrer Arbeitgeberin entlaſſen worden war, weil ſtie Taſchentücher geſtohlen hatte, unter Spionagever⸗ dacht verhaftet worden. Sie ſoll im Beſitze eines unaus⸗ gefüllten Fragebogens über die Methoden des militäriſchen Ausbildungszentrums von Vincennes geweſen ſein und er⸗ klärt haben, daß ihr der Fragebogen von einem unbekannten Mann in der Gegend des Bahnhofes von St. Lazare zu⸗ geſteckt worden ſei. Der Prozeß gegen die Maffia — Rom, 2. Mai.„Popolo di Roma“ berichtet, daß geſtern nach 9 Monaten Dauer der Prozeß gegen 161 Anhänger der Maffia in Termini Imereſo beendet wurde. 150 der Angeklagten wurde zu Gefängnisſtrafen bis zu 23 Jahren verurteilt. Erdbeben Newyork, 2. Mai.(United Preß.) Ein ſchweres und langandauerndes Erdbeben iſt von dem Obſervatorium der hieſigen Fordham⸗Univerſität regiſtriert worden. Das Beben dauerte von.15 bis.40 Uhr M. E. Z. Man nimmt an, daß das Zentrum des Bebens in Mittelamerika liegt. Die letzte Feſtung der mexikaniſchen Aufſtändiſchen kapituliert — Douglas(Arizona), 2. Mai. Die 1500 Mann ſtarke Beſetzung von Agua Prieta, der letzten Feſtung der Aufſtändt⸗ ſchen an der Nordgrenze Mexikos hat ſich heute den Bundes⸗ truppen ergeben. 5 Neue Tornados — Newyork, 2. Mai. In Wheſtley im Staate Arkanſas richtete ein Tornados große Verheerungen an. Sieben Einwohner wurden getötet und mehr als 20 ver⸗ letzt. Aus dem Staate Georgia werden gleichfalls mehrere Wirbelſtürme gemeldet. Hier wurden drei Neger getötet znd zahlreiche Perſonen verletzt. Dampferunglück im Stillen Ozean — Newyork, 2. Mai. Nach hier vorliegenden Meld ingen aus Tokio zufolge ſoll der japaniſche Funkdienſt SOs⸗Rufe eines amerikaniſchen Dampfers aufgefangen haben, der im Stillen Ozean im Sinken begriffen iſt. Insgeſamt ſollen 120 Perſonen in die Rettungsboote gegangen ſein, von denen jedoch ber größte Teil gekentert iſt. Verſchtedene Dampfer ſind an die Unglücksſtelle abgegangen. Deutſcheöſterreichiſche Strafrechts⸗Konferenz. Aller Vor⸗ aus ſicht nach findet die nächſte Tagung der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Strafrechtskonſerenz vom 8. bis 10. Inni in München ſtatt. 2 * tee gn HASAG a G0 2 A en e 02 ra,. rn- e ae, e e ee ee ee „. na 18 —. 2 0 — JJ Kd ⅛ ö —— Donnerstag, den 2. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 208 Wir Blinde! Zum Blumentag des Badiſchen Blindenvereins Von Alexander Reuß, Schwetzingen „Sterben iſt nichts— doch leben und nicht ſehen, das iſt ein Unglück!“. Dieſe Worte Schillers ſind der erſchütternde Schmerzensſchrei des Vollſinnigen, vor den unerwartet und ſchonungslos das Bewußtſein des Schickſals tritt, das im Worte„blind“ verborgen liegt. Gibt es hier einen Troſt, eine Hilfe, die mehr iſt als ein Hohn und eine unſinnige Verlän⸗ gerung des Daſeins? Das Altertum hat zum Teil dieſe Frage verneint und verdammte den Blindgeborenen zum Tode durch Ausſetzung und andere Mittel, wenn nicht der Aberglaube vor einer inneren Sehergabe des Blinden der Volksmeinung an⸗ dere Wege wies. Auch das Chriſtentum, das die zerſetzte alte Welt mit dem Sauerteig einer neuen Sittenlehre durchdrang, die Kirche, die die Liebe des Nächſten verkündete und die Er⸗ haltung und Pflege auch des Armen, Kranken und Schwachen erſtrebte, konnte dem Blinden nichts bieten, als die Hoffnung auf das Jenſeits und den Troſt von der Allweisheit eines lie⸗ benden und gerechten Gottes. Wie ſehr auch noch in der beginnenden Neuzeit die Blind⸗ Heit als ein Fluch, eine Strafe und als das 8 härteſte aller Schickſale empfunden ward, ſehen wir in der erſchütternden Vergeltung, die Shakeſpeare im„König Lear“ dem Bruder des unglück⸗ lichen Herrſchers zuteil werden läßt. Lear und Gloſter empfan⸗ gen als Folge ihrer ungerechten Liebloſigkeit und(im zweiten Falle) der Verletzung der Ehe die Strafe des Wahnſinns und der Blindheit— der größten Leiden, die der Dichter der Wel⸗ ten⸗ und Menſchenſchickſale zu finden wußte. Daß in der Tat die Blindheit im Mittelalter als die ſchwerſte Strafe angeſehen wurde, die den Gegner den Tod bei Lebzeiten empfinden laſſen ſollte, ſehen wir aus den zahlreichen Blendungen durch den Sieger, die häufiger waren, als wir heute ahnen. So finden ſich unter den Nachkommen Karls des Großen in den erſten Generationen 15, die ihr Augenlicht durch gewaltſame Blen⸗ dung verloren. Der griechiſche Kaiſer„Bulgaroktonos“ ließ ein Heer von zehntauſend Bulgaren, das ſich ihm ergeben mußte, Mann für Mann blenden; nur der jeweils hundertſte Gefangene durfte ein Auge behalten, um die verkrüppelte Schar in die Heimat zurückzuführen. Eine Kette des Leidens knüpft ſich ſomit an den Zuſtand der Blindheit— bis weit in die Neuzeit hinein. Die Begriffe „blind“ und„Bettler“ waren dieſelben, und die einzige Wohl⸗ tat, die man den Blindgeborenen oder Spätererblindeten ge⸗ währen konnte, war eine erträgliche leibliche Verpflegung in der Familie oder in einem Siechenhaus. Erſt das Aufklärungs⸗ zeitalter ſchenkte uns die Grundlagen, auf denen ſich das heu⸗ tige Blindenweſen entwickeln konnte. Rouſſeau und Diderot in Frankreich und Baſedow in Deutſchland bereiteten den Bo⸗ den vor, der auch dem Blinden eine„natürliche und menſchen⸗ freundliche“ Erziehung gewähren ſollte, und Valentin Halty in Paris war es, der es erſtmalig verſuchte, auch dem Nichtſehenden das Leben durch berufliche Ausbildung zugänglich zu machen und ihn ſo vollwertig dem Volksganzen einzugliedern. In Deutſchland waren es zu Beginn des 19. Jahrhunderts Joh inn Wilhelm Klein in Wien und Zeune in Berlin, die die„Philan⸗ thropie“ Baſedows auf die Blinden anwandten, und die dem Leben der Lichtloſen eine Richtung gaben, die alle in ihnen noch vorhandenen Werte zu heben und zu betätigen geeignet ſchien. Auch wurde für das deutſche Blindenweſen das Beiſpiel und die Tätigkeit des blinden R. Weißenburg aus Mannheim von hervorragender Bedeutung. Die Gründung von Blindenanſtalten in allen Teilen Deutſchlands kenn⸗ zeichnet die Fürſorgebeſtrebungen für die Nichtſehenden in der exſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Die Ausbildung, die ſie vermittelten, erſtreckte ſich— und erſtreckt ſich noch heute— auf handwerkliche und geiſtige Gebiete, auf die Ausbildung in der Stuhl⸗ und Mattenflechterei, der Korbmacherei, Bürſten⸗ macherei, Seilerei, Strickerei, Klavierſtimmen, Muſikausübung und Muſikunterricht. Damit waren auch dem Blinden die Pforten zum Leben geöffnet, an denen er Jahrtauſende geſtanden, um das Almoſen der Vorübergehenden aufzufangen in den ſuchenden Händen, die nur bitten konnten, und er griff von nun bewußt und ziel⸗ ſicher in die Speichen des Rades, dem er früher willenlos hatte folgen müſſen durch das Daſein. Er war nicht mehr der Bett⸗ ler, ſondern der Arbeiter, der ſeine Erzeugniſſe und ſein Kön⸗ nen verwenden wollte, um ſeinen Lebensunterhalt zu verdie⸗ nen wie der Menſch ſeiner Umwelt, von dem ihn früher die Schranke der Dunkelheit geſchieden hatte. Die von einem Blin⸗ den erfundene Brailleſche Blindenſchrift ſetzte ihn in Stand, ſich Aufzeichnungen zu machen, die er ſelbſt wieder leſen konnte und erſchloß ihm auch die Schätze der Geiſteswelt auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten, die uns die Schöpfer des Schrifttums und der Tonkunſt geſchenkt haben. Nach dieſen Erfolgen der Blindenerziehung und Ausbil⸗ dung war es verſtändlich und in der Entwicklungslinie der ganzen Blindenbewegung begründet, daß die erwachſenen Blinden den Gedanken an eine weitere Selbſtändigmachung Raum gaben. Alle Hilfe war für ſie bisher ſtets von außen gekommen,— zuerſt von den Almoſengebern, dann von den Menſchenfreunden, ſtets aber von der Umwelt, die zuerſt die Kräfte wecken mußte, die in der Seele auch der Nichtſehenden ſchlummerten. Nun aber, nach der Ertüchtigung der Blinden, regte ſich in ihnen der Wunſch, ihr Schickſal nach der Ausbil⸗ dung in den Blindenanſtalten ganz in die eigene Hand zu neh⸗ men und ſo die Blindheit bis zu einem Grade zu meiſtern, der ſich von der Selbſtändigkeit des Vollſinnigen in kaum etwas unterſcheidet. Dies wenigſtens iſt das„Ziel“ der heutigen Blindenbewegung. Wie ein jedes Hoffnungsbild, wird es ſich wohl kaum je völlig verwirklichen laſſen und wird zumindeſt ſtets des Verſtändniſſes der Mitmenſchen bedürfen; aber die Selbſthilfebeſtrebungen der Blinden dienen doch in hohem Maße dazu, den Wert der Blindenarbeit zu heben und ihnen das für den Lebenskampf unentbehrliche Gefühl zu geben: Das Leben iſt wert, gelebt zu werden! Wir ſind nicht die Paria des Schickſals, und wenn der Tod uns die Pforten der Ewigkeit öffnet, ſo können wir ſagen: „Wir haben nicht umſonſt gelebt!“ Daß dieſer Entwicklungsgang ein naturnotwendiger und an ſich gegebener iſt, zeigt uns die Allgemeinheit der erwähn⸗ ten Selbſthilfebeſtrebungen. Es gibt keinen Teil des deutſchen Vaterlandes, in dem ſich nicht Landesblindenvereine gebildet hätten. Alle dieſe Vereine und Vereinigungen blicken in ihrer eigenen Entwicklung auf das Beiſpiel Badens, das den erſten deutſchen Landesblindenverein begründet hat, wo die Selbſthilfebeſtrebungen der Nichtſehenden Hand in Hand mit dem Verſtändnis der Vollſinnigen bisher die beſten Ergebniſſe gezeitigt haben. Darum möge auch der Blumen⸗ tag für die Badiſchen Blinden 1929, der in der Haupt⸗ ſache der Schaffung von Arbeit und Werkſtätten für die Blin⸗ den dient— allen Mitmenſchen zurufen:„Verſteht, was wir wollen! Laßt uns als Eure Brüder und Schweſtern mit Euch durchs Leben gehen, mit denen Ihr verbunden ſeid durch die Gleichheit der Arbeit und des Volkes!“— Das iſt die Hilfe, die wir heute von dem Sehenden erbitten. P. A. Städtiſche Nachrichten Der Mai als Wörterbuch Sonne, du lachende, Lache mich aus! Du ſeligmachende, Flute ins Haus! F. O. Goch. Der Mai macht die betörendſten Liebesſchwüre, die es gibt. Er iſt wandlungsfähig wie ein Liebhaber und kommt immer in neuen Kleidern. Bald heißt er ſo, bald anders. Bald ſcherzt er hier, bald ſcherzt er dort. Er hat einen ganzen Haufen jungen Narrenvolks hinter ſich, das er zu luſtigem Tand anführt. Bald ſchwingen ſie ſich im Reigen, bald ſtehen ſie ſingend mit gebundenen Händen und einen ſich fürs Leben; bald reißt es ſie auseinander, daß der Burſch ins Weite zieht und ſein Mädel tränenüberſtrömt zurückbleibt. Der Mai iſt ein ganzes Wörterbuch bezaubernder Leidenſchaft. Er macht keinen Unterſchied zwiſchen Stadt⸗ und Landyvolk, zwiſchen alt und jung, zwiſchen braun und blond, zwiſchen hoch und niedrig, zwiſchen Klugen und Toren, Gelehrten und Ungelehrten— ſeine Sprache verſtehen alle. Er ſäuſelt ihnen ſein Lied aus dem Dunkel blühender Sträucher zu. Er ſetzt ihnen eine Nachtigall vors Fenſter, daß ſie die Stunden hin⸗ durch wach liegen vor Sehnſucht. Er hängt den goldenen Mond an den Himmel, daß die Kirſchbäume ſich geſpenſtig auf dem Kiesweg abzeichnen und eine Gefahr ahnen laſſen; er erzählt aus der Erinnerung der alten Leute für die Jungen etwas und plaudert mit den Lippen der Jugend den Alten Balſam über das zerriſſene Herz. In ſeinem Netz fängt er alle, und von ihm gefangen, fühlen ſie ſich frei. Jedem gibt der Schalk einen Koſe⸗ oder Spottnamen. Er ſtiftet ſte an, törichter als töricht zu ſein, und wenn er ſie verwirrt hat, tätſchelt er ihre Wangen, daß ſie vor Freude ſchluchzen und erſt recht glücklich ſind. Er kann machen, was er will, immer findet er freudige Diener, die ſeinen Launen gehorchen. Und wem das Herz voll iſt, dem geht der Mund über. Nie plauder man lieber als im Mai. Nie ſcherzt ſichs beſſer als im Mai. Nie hüpft das Herz leichter über die Zunge als im Wonnemonat Mai. Tauſend Wonnen für eine. Tauſend Worte für eins, aber ein Mai für das ganze Jahr! E. M. W. Erleichtert die Müllabfuhr! Wiederholt wurde ſchon darauf hingewieſen, daß Gegen⸗ ſtände, wie Eimer, Blechhäfen und dergl., wegen ihres Um⸗ fanges oder aus anderen Gründen nicht in die Mülltonnen verbracht werden dürfen, ſondern daneben zur Mitnahme ab⸗ zulegen ſind. Es iſt wiederholt vorgekommen, daß Arbeiter der ſtädt. Fuhrverwaltung des Diebſtahls beſchuldigt wurden, weil ſie durchlöcherte oder ſonſt unbrauchbare Gegen⸗ ſtände mitgenommen haben. Andererſeits ſind ſchon oft Be⸗ ſchwerden darüber eingelaufen, daß derartige Gegenſtände von den Arbeitern nicht mitgenommen werden, obwohl ſie zur Mitnahme bereitgeſtellt wurden. Da eine Verſtändigung mit den betreffenden Perſonen nicht immer möglich iſt, müſſen die Gegenſtände durch Zuſammendrücken oder Zer⸗ kleinerung derart unbrauchbar gemacht werden, daß die Abſicht des Beſitzers offenſichtlich zu erkennen iſt. Gegen⸗ ſtände, die nicht mitgenommen werden ſollen, ſind mög ⸗ lichſt abſeits der Mülltonnen aufzuſtellen. Trink, Brüderlein trink Dieſer Schlager ſcheint zu den Lieblingsliedern eines Diebes zu gehören, der dieſer Tage aus einem Kaffee in der Sandhofer Straße mehrere Grammophonplatten entwendete. Durch den Polizeibericht erfahren wir, welche Muſtkſtücke und Geſänge der Langfinger bevorzugte. Außer dem Trinklied läßt er ſich, vorausgeſetzt, daß er die Platten nicht inzwiſchen ſchon zu Geld gemacht hat„Weißt du noch wie es damals war“,„Heimweh“,„Mamas Geburtstag“,„Solo⸗ mio“, ein Walzerpotpourrt, die„Wolgaſchiffer“, den„Fremden⸗ legionär“ und den„Erzengel Gabriel“ vorſpielen. Eine wei⸗ tere Platte(„Stille Nacht“), iſt ein wenig unzeitgemäß. * * Zwei Verwaltungsſonderzüge werden am kommenden Sonntag und am Himmelfahrtstag ausgeführt Am 5. Mai verkehrt in dieſem Jahre erſtmals der beliebte Verwaltungs⸗ ſonderzug 4000 Mannheim— Seebrugg und zurück. Mannheim ab.15 früh, Heidelberg.44 Bruchſal.18, Karls⸗ ruhe.50, Seebrugg 11.13. Rückfahrt am Sonntag abend ge⸗ mäß Fahrplan. Der Sonderzug kann mit allen Fahrkarten, auch ermäßigten Sonntagskarten, von und nach allen Halte⸗ ſtationen auch für Teilſtrecken und einfache Fahrt benützt wer⸗ den. In Offenburg beſteht Anſchluß an die Schwarzwaldbahn, — Am Himmelfahrtstag(9. Mai) verkehrt im Anſchluß an den beſchleunigten Perſonenzug 853 Mannheim ab.36, Heidelberg ab.00, Neckargemünd ab.13, Eberbach ab.37, Mosbach ab .25, Lauda an 10.05 ein Verwaltungs ſonderzug Lauda— Wertheim und zurück. Auf dem Rückweg von Wertheim erhält der Sonderzug in Lauda Anſchluß an den beſchleunigten Perſonenzug 854 Lauda ab 17.20, Mosbach an 18.53, Eberbach 19.28, Heidelberg 20.13, Mannheim an 20.42. Auf dieſe Weiſe iſt mit den ermäßigten Sonntagskarten eine vorteilhafte Gelegenheit zu einem eintägigen Ausflug nach Tauberbiſchofsheim und Wertheim geboten. 5 * Lebensmüde. Ein 26 Jahre alter Filialleiter nahm geſtern nachmittag in einem Geſchäft in der Oberſtadt in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, Tabletten in größerer Menge zu ſich. Er wurde ins allgemeine Kranken⸗ haus verbracht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * Beinbruch durch Ausrutſchen. Ein 64 Jahre alter Schiffer brach ſich dadurch, daß er in ſeiner Wohnung in der Neckarſtadt ausrutſchte, den rechten Unter⸗ ſchenkel. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. 5 Der neue Verliner Rundfunkintendant Dr. Haus Fleſch aus Frankfurt a. M. berufen Das Rätſelraten um die Nachfolge Dr. Hagemanns hat überraſchend ſchnell ein Ende gefunden: ſoeben wurde Dr. Hans Fleſch, der bisherige Direktor und künſtleriſche Leiter der Südweſtdeutſchen Rundfunkgeſellſchaft in Frank⸗ furt a.., zum Intendanten und Direktions⸗ mitglied des Vorſtandes der Berliner„Funk⸗ Stunde“ beſtellt. Das Preußiſche Kultusmini⸗ ſtertium hat gleichzeitig ſein Ein verſtändnis mit dieſer Wahl erklärt. Man wußte bereits in den letzten Tagen, daß man dieſes Mal dem Rundfunk kein neues, friſches Blut zuführen wollte, ſondern ſich im Kreiſe bewährter Rundfunkleiter nach einer geeigneten Perſönlichkeit umſah. Zur Wahl ſtanden die Intendanten von Breslau, Frankfurt a.., Köln und München, aber allein Dr. Fleſch war bereit, ſeinen bisherigen Poſten gegen Berlin zu tauſchen. Am 1. Juni bereits wird er ſeine Arbeit als Intendant und Direktor in Berlin auf⸗ nehmen: Die„B. B..“ ſchreibt über ihn: Dr. Haus Fleſch, von Hauſe aus Mediziner, wagte 1924 den Sprung zum Rund⸗ funk. Als damals in Frankfurt a. M. die dritte deutſche Sendeſtelle gegründet wurde, war er einer der ideenreichſten unter den wenigen Sendeleitern, gerade er hatte den Blick für das Geiſtige der neuen techniſchen Errungenſchaft. Von jeher war er eng verbunden mit Muſik und Literatur, und ſeine univerſelle Bildung ließ ihn berufen erſcheinen, den verantwortungsvollen Poſten zu bekleiden. Mit dem ganzen jugendlichen Temperament ſeiner Perſönlichkeit und der ganzen Liebe ſeines Herzens verwaltete er ſein Amt, das eine große Aufgabe war. Planmäßig baute er in jenen Jahren des Suchens und Taſtens das Programm aus, er, der Nicht⸗ ſchriftſteller, ſchrieb das erſte und funkiſchechte Hör⸗ ſpiel„Zauberei auf dem Sender“, in dem alle ſpäteren Erkenntniſſe vorweggenommen wurden, er war es, der geſchmackvoll und mit den beſcheidenen Mitteln, die zur Verfügung ſtanden, beſonders das muſikaliſche Programm pflegte. Ueberhaupt, die Muſik hat es Dr. Fleſch angetan, ihr räumt er gern und willig den breiteſten Raum ein. Und wenn ſeine Leidenſchaft auch der modernen und füngſten Kunſt gehört, ſo fehlt ihm doch keineswegs das Verſtändnis für das Unterhaltungsbedürfnis der großen Hörermenge. Die letzten Hörſpielaufführungen„Reiſinger contra Reiſinger“ und„Der Fall Pannicke“ haben auch erwieſen, daß er ſich in dem Problem des literariſchen Programms nicht ins„Intellektuelle“ verſteigt, ſondern auch hier den Hörern feſſelnde, niveauvolle Unterhaltung bieten will. Neubach⸗Revue im Apollo⸗Theater Gaſtſpiel des Wiener Bürgertheaters Nach offiziellem Berliner Verdikt iſt die Revue tot. Voll⸗ ſtändig tot, erledigt. Es ſcheint aber, als ob das Urteil des höchſten Reichskunſtgerichts nicht überall anerkannt wird, denn der geſtrige Eröffnungsabend des Gaſtſpitels des Wiener Bürgertheaters mit der Revue„Ohne Kleid— tut mir leid“ erzielte vor faſt ausverkauftem Hauſe einen durchſchlagenden Erfolg. Woraus der Schluß zu ziehen iſt, daß man a) noch neue Revueideen zu bringen ver⸗ mag, b) auf der Seite des Publikums von dieſer Art Bühnen⸗ darbietungen ſich noch nicht abgewendet hat, ſondern im Ge⸗ genteil ſein Vergnügen daran findet. Gewiß, himmelſtürmend und überwältigend iſt auch dieſe Revue nicht, aber ſie iſt in Form, Durchführung und Ausſtattung ganz allerltebſt. Geſpielt wird ſchmiſſig und flott. Eine Reihe wirklich hervorragender Solokräfte verleiht ihr den Stempel des beſſer als provinzmäßtgen, und manches Originelle ſetzt dem Ganzen Lichter auf, die weniger blenden, als erfreulich erhellen. Der Titel iſt mißverſtändlich, denn mit der Bekleidungsloſigkeit iſt man verhältnismäßig ſparſam. Das Nackte in der Revue zieht überhaupt nicht mehr. Man hat zuviel des Guten(2) darin geboten, daß man auch hierbei zur modernen vollſchlanken Linie, d. h. im Repuefall zur vermehrten Bekleidung zurück⸗ gekehrt iſt. In Summa: Man gehe hin und ſehe ſich dieſe [Revue an, der Beſuch wird keinem— leid tun. Als Verfaſſer zeichnen Ernſt und Robert Neubach. Vielleicht iſt der Bruder Ernſt nur deswegen mit aufgeführt worden, weil er der Verfaſſer der Heidelberger Nationalhymne vom verlorenen Herzen iſt, denn in der Hauptſache ſtammen die Ideen offenſichtlich von Robert Neubach, der, ein erfin⸗ dungsreicher Revue⸗Odyſſeus, ſich auch darſtelleriſch hervor⸗ ragend betätigt. In 28 Bildern rollt ein wirbelndes Durch⸗ einander ab. Gutes, Beſſeres, Mittelmäßiges und auch Min⸗ derwertiges, wie könnte es auch anders ſein. Aber das Gute überwiegt dergeſtalt, daß man das Mindere überſieht und überhört. Wir notieren auf der Habenſeite: einige witzige Dialoge wie z. B.„Alles beſetzt“,„An der Autobushalteſtelle“, „In der Redaktionsſtube“,„Für jeden etwas“. Weiter ein ausgezeichnetes Tänzerpaar: Jakob und Maria Kaminſki. Auch Inge Flachſenberg verrät in Webers Aufforderung zum Tanz tänzeriſches Blut mit künſtleriſchem Geſchmack. Bei den Soliſten haben Senta Liberty, ein ganz entzückender quicklebendiger Lausbub und Heinz Treskow, der typiſche Berliner, der immer wieder von neuem Lachſtürme entfeſſelt, die Führung. Paula Moſer und Ellen Pfitzner pflegen mehr das geſangliche Moment. Harry Stollberg, Rudolf Werder und der Herr über die Girls, Ballettmeiſter Julius Aurich, nebenbei ein hervorragender Stepptänzer, vervollſtändigen das Enſemble. Die für die Revue typiſchen Prachtfinales laſ⸗ ſen den ganzen Farbenzauber erſtehen, der ſich in Dekoratio nen, Koſtümen und Scheinwerfern vereinigt.„Roſen und Frauen“,„Der lebende Mantel“ und„Hymne an die Schön⸗ heit“ verdienen dabet beſondere Anerkennung. Die Muſik, die wie üblich aus den Produkten verſchiedener Komponiſten zuſammengeſtellt iſt, hat in Kapellmeiſter Franz Kullmann einen energiebeſchwingten Leiter. . Wie die Revue gefiel? Der kurzen Andeutung in der Ein⸗ leitung ſei lediglich noch der Satz hinzugefügt, daß es am Schluß über ein halbes Dutzend Vorhänge gab und der Auf⸗ marſch über die Orcheſterrampe ebenſo oft wiederholt werden mußte. Der Erfolg wird der Neubach⸗Reyne zweifellos auch im weiteren Verlauf ihres Gaſtſplels beſchleden ſein. Pr. 4. Seite. Nr. 203 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Mat 1929 Vor frühling und 2 Frühling in der Natur. Das den Amateur⸗ Photographen aus. Unſere Wälder, unſere Berge, unſere Seen, haben das ſchwere Winterkleid abgelegt, ſie be⸗ ginnen ſich in friſcher Jungfräulichkeit zu zeigen. Das Wolken⸗ gebilde wird leichter und lichter, als wollte es dem Amateur⸗ löſt Begeiſterung bei Photographen ſagen: Schwierigkeiten mehr. Der größte Teil der Amateur⸗Photographen hat während des Winters leider keine Aufnahmen gemacht, dadurch haben ſie gerade in dieſem Winter manche ſchöne Studie ausgelaſſen, die ihnen ſicherlich viel Freude bereitet hätte. Nun aber wird es Zeit, die Camera aus ihrem Winter⸗ ſchlaf zu wecken und Apparat und Zubehör für die neue„Sai⸗ ſon“ zu„überholen“. Dieſe Ueberholung iſt äußerſt wichtig, nicht nur für den Apparat, ſondern auch für das Zubehör. Wenn man ſelbſt nicht Fachmann genug iſt, laſſe man die Camera von einem Spezial⸗Photohändler nachſehen, laſſe die Schrauben anziehen, den Lederbalgen auf Lichtundurchläſſig⸗ keit gewiſſenhaft nachprüfen, denn ſchon ein Loch von der Größe einer Stecknadelſpitze verurſacht die verhaßten Licht⸗ ſtreifen auf Platten und Film. Laſſe prüfen, ob die Blenden⸗ einſtellung genau nach der Blendenſkala arbeitet, ob der Zeit⸗ und Momentverſchluß haarſcharf funktioniert, ob wichtige Me⸗ tallteile Roſt angeſetzt haben, verurſacht durch Regentropfen im Freien, durch Liegen der Camera in feuchtem Graſe oder durch Chemikalien in der Dunkelkammer. Bei Film⸗Cameras prüfe man den Drehſchlüſſel und ſeine Nebenteile, ob dieſe ſich leicht genug drehen laſſen. Bei Plat⸗ ten⸗Cameras ſehe man darauf, daß die Kaſſetten lichtdicht ſchließen und nicht eingeroſtet ſind, leicht genug gehen, die Federn im Innern der Kaſſette nicht zerdrückt ſind, was be⸗ rr Ich mache bei den Aufnahmen keine Starke Zufuhr auf dem Wochenmarkt Den Einzug des Monats Mai hatte man ſich eigentlich ſchöner und auch wärmer vorgeſtellt. Die Bäume ſchlagen zwar ſchon einige Zeit aus, aber recht warm kann man bei der ganzen Sache nicht werden, da die wärmende Sonne fehlt. Man muß ſich wundern, daß trotz des verhältnismäßig un⸗ günſtigen Wetters die Zufuhr von friſchen Gemüſen auf dem Wochenmarkt ſo überaus ſtark iſt. Jetzt macht es der Hausfrau wirklich wieder Freude, über den Wochenmarkt zu gehen, um die Einkäufe für die Haushaltung vorzunehmen. Man kann faſt alles wieder haben. Die Auswahl in den ver⸗ ſchiedenſten Gemüſen iſt groß. Salate aller Art, Blumenkohl, Weiß⸗ und Rotkraut(dies allerdings ausländiſch), Schwarz⸗ wurzeln, Meerrettich. Das Angebot in Spargeln war heute beſonders groß. Die beſte Sorte koſtete 1,20 /. Radtes⸗ chen in ihrer friſch⸗roten Pracht lockten. Rettiche, denen man ihre Weichhheit von außen anſah, warben ſtumm für ſich. Leben herrſchte wieder in und an den Fiſchbottichen. Wie immer, mehr Zuschauer als Käufer. Gier koſten bis zu 14. Pfg. das Stück. Ausländiſche Aepfel und Südfrüchte waren genügend angeboten. Lebhafter wird es mit jedem Tag auf dem Blumen markt. Immer neue Farben tauchen auf und geben dem ganzen Bild einen freundlichen Anſtrich. Zum erſten Male wurden heute junge Gänschen im Alter von 2 bis 3 Wochen auf den Markt gebracht. Schnatternd ſaßen ſie dicht zuſammengedrängt in ihrer Kiſte, goldgelb. Wacker hie⸗ ben ſie in das dargereichte Futter ein. Ihr Preis bis zu .30„ iſt recht hoch. An einigen Stellen wurden auch Blü⸗ kenzweige von Obſtbäunken angeboten. Hier müßte die Marktpolizei einſchreiten. Es muß ſchon als grober Un⸗ ſug bezeichnet werden, daß man die Blüten der Obſtbäume ab⸗ ſchneidet, um ſie zu Geld zu machen. Wenn nur ein kleiner Teil der an den Zweigen befindlichen Blüten zur Reife ge⸗ kommen wäre, hätten die Verkäufer des Obſtes ſicher eine größere Einnahme gehabt. Vom Stätiſchen Büro ſüür Pvpeisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7: Weißkraut 8040 Rotkraut 35—40; Blumenlohl, Stck. 60100, Spar⸗ geln 60—120; Rhabarber 30—35; Gelbe Rüben 35; Rote Rüben 25; Schwarzwurzeln 5080; Spinat 25—40; Grüne Erbſen 5560; Kohl⸗ raben, Stick 30—35; Zwiebeln 15, Kopfſalat, Stück 15—46; Gurken, groß, Stück 50190; Feloſalat 120140; Kreſſe 40—80, Lattich 4060; Tomaten 8090; Meerrettich, Stück 20—70; Radieschen, Bſchl. 10185; Rettich, Bſchl. 30—50; Suppengrünes, Bſchl. 10—15; Peterſilie, Bſchl. 15: Schnittlauch, Bſchl.—10; Lauch, Stück 10—20; Aepfel 30—65; Birnen 55 Zitronen, Stück—10; Bananen, Stück 1220 Orangen, Pfund 32—45; Süßrahmbutter 200—220; Landbutter 100180; Weißer Käſe 50; Eier, Stück—15; Hechte 160; Barben 100120; Karpfen 180 bis 100; Schleien 160180; Breſem 80— 100 Barſche 100120; Back⸗ Iiſche 60; Kabelſau 40.—50; Schellfiſche 40— 70 Goldbarſch 60; Seehecht 79 Stockfiſche 50 Hahn, geſchlachtet, Stück 250800; Huhn, geſchlachket Stück 3800800 Enten, geſchlachbet, Stück 500800; Gänfe, geſſchlachtet, Stück 1000 Tauben, geſchlachtet, Stück 100—150; Rinofleiſch 110—120, Kuhfleiſch 80 Kalbfleiſch 190—140; Schweinefleiſch 190; Gefrierfleiſch 74% Zicklein 110; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 150 Reh⸗ Rücken und Reh⸗eule 280. Verkehrsunfälle in Mannhein. * Zuſammenſtoß. Auf dem Friebrichsring ſtieß geſtern machmittag ein in Richtung Waſſerturm fahrender Liefer⸗ kraftwagen mit einem aus der Straße zwiſchen S und 1 in den Friedrichsring einbiegenden Motorradfahrer zu⸗ ſammen. Letzterer, ein 29 Jahre alter Kaufmann, wurde zu Boden geſchleudert und erlitt eine Gehirnerſchütte⸗ rung, die ſeine Verbringung in das iſraelitiſche Kranken⸗ haus erforderlich machte. * Gine Frau nerunglückt, weil ſie hinter der Straßenbahn den Fahrdamm überquert. Wie vorſichtig man beim Ver⸗ laſſen der Straßenbahn ſein muß, beweiſt folgender Vorfall: Eine ö54jährige Frau, die am Schloß die Straßenbahn ver⸗ laſſen hatte, wollte hinter dem Wagen den Fahrdamm über⸗ queren. Anſtatt nun zu warten, bis die Straßenbahn die Fahrt fortſetzte, ging die Frau weiter und wurde infolge⸗ deſſen von einem Privatauto aus Frankfurt, das von der anderen Seite kam, erfaßt. Der Führer bremſte mit aller Macht. Leider konnte er nicht verhindern, daß die Frau ſo ungeſchickt ſtürzte, daß ſte einen Bruch des linken Fuß⸗ kEnöchels davontrug. Der Lenker des Privatautos erbot ſich, die Verunglückte nachhauſe zu fahren. Ueberfahren. Ins Schienengleis der Straßenbahn geriet vor 81 eine 18fährige Radfahrerin. Infolgedeſſen ver⸗ lor ein Mann die Herrſchaft über ſein Rad und überfuhr eine alte Frau mit einem Korb Wäſche. Die Frau erlitt am Unterkiefer eine derartig erhebliche Verletzung, daß ſie ohn⸗ mächtig zuſammenbrach. Der Lenker eines Autos erbok ſich, die Verunglückte nach dem Krankenhaus zu bringen. Ialtur-Phologruphie ſonders bei zu dickem Glas der Platten ſehr leicht vorkommt. Man prüfe auch, ob die Mattſcheibe nicht zerbrochen iſt, um ſie rechtzeitig zu erſetzen, beachte, daß der Rahmenſucher nicht ver⸗ bogen iſt, um das Bild genau in das Bildfenſter zu bekommen, prüfe den Brillantſucher, ob der Spiegel noch vorhanden, ob er keine Flecken auf dem Spiegel bekommen hat, die das Bild nicht richtig erkennen laſſen uſw. Alles dies ſind zwar Kleinigkeiten, hoben werden, wenn ſie vorhanden ſind, men gemacht werden ſollen, wie wird. Sparſamkeit am nicht richtigen Platze iſt es beſtimmt, wenn man alte Platten, Films, Papiere, Entwickler, Fixierſalze noch aufbrauchen zu müſſen glaubt. Obwohl die Lebensdauer die⸗ ſer Materialien in der Regel länger als ein Jahr iſt, ſo kann 3. B. ſchon die Temperatur in den Aufbewahrungsräumen ſehr geſchadet haben, gerade im ver⸗ aber ſie müſſen be⸗ wenn gute Aufnah⸗ ſelbſtverſtändlich erwartet während des Winters floſſenen Winter, in dem durch die anormale Kälte häufig ſehr ſtark geheizt worden iſt. Die evtl. entſtandenen Schäden kön⸗ nen von Außen nicht feſtgeſtellt werden. Es brauchen nicht immer chemiſche Zerſetzungen zu ſein, die das Material un⸗ brauchbar werden laſſen, es genügen oft ſchnell wechſelnde Temperaturunterſchiede. Was nutzt es z.., wenn Platten verbraucht werden, die durch nicht ſachgemäße Lagerung, Wit⸗ terungseinflüſſe uſw. Schleier bekommen haben, nach der Ex⸗ poſition nur noch unſcharfe Bilder liefern, oder wenn durch verdorbenen Entwickler die Papiere Gelbfärbung erhalten. Derartiges gibt es noch eine Menge, was man von Außen nicht ſehen und beurteilen kann. Deshalb iſt es ratſam, lieber die geringen Koſten für Neu⸗ wenn auch beſchaffung des Zubehörmaterials aufzuwenden, vorerſt nur für die kleinſte Menge. eee Anaufgellärte Diebereien * Schaukaſtendiebſtahl. Was brauche ich erſt die Scheibe einſchlagen, um zu den Briefmarken zu gelangen, ſagte ſich der Dieb, der in einer der letzten Nächte kurz entſchloſſen den an einem Hauſe in O? hängenden Schaukaſten mit Briefmarken und Anſichtskarten an ſich nahm und das Weite ſuchte. Er konnte unerkannt entkommen, was immerhin ein Kunſtſtück i da die Saalbauſtraße, um die es ſich zweifellos handelt, be⸗ kanntlich bis in die Nacht hinein ſehr belebt iſt. *„Schwere“ Diebſtähle. Der Polizeibericht teilt zwei Dieb⸗ ſtähle mit, die nachts auf im Neckar liegenden Fahrzeugen be⸗ gangen wurden. In dem einen Fall verſchwand von einem Schiff, das bei den Petroleumlagern am linken Neckarufer feſtgemgcht war, ein etwa 60 Kg. ſchwerer Anker, in dem andern wurden aus einem Ponton bei der Friedrich Ebert⸗ brücke zwei Ketten von je 4 Meter Länge entwendet. * * Eine ungewöhnliche Frechheit legte ein 11jähriger Junge in der Nähe der Friedrichsbrücke an den Tag. Zwei kleine Mädchen, die in einem Korbe Lebensmittel und dergl. trugen, rempelte der Rüpel an und begann ihnen die Sachen aus dem Korb zu nehmen. Die Kinder fingen zu weinen an. Paſſanten wurden infolgedeſſen auf den Vorfall aufmerkſam und nahmen dem Bengel die Waren, die er ſich ſchon ange⸗ eignet hatte, wieder ab. Einer Tracht Prügel, die ihm zuge⸗ dacht war, konnte er ſich durch ſchnelle Flucht entziehen. Ein Schutzmann ließ ſich nicht blicken. * Das linke Handgelenk durchſchnitten hat ſich geſtern ein 17jähriger Burſche, der mit einer Glasſcheibe vor M4 aus⸗ rutſchte. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Ver⸗ unglückte nach der elterlichen Wohnung in den K⸗Quadraten gebracht. Aus dem Lande Präſidentenwechſel beim Landgericht Karlsruhe— Eine Rede des Juſtizminiſters * Karlsruhe, 2. Mai. Unter außerordentlicher Anteil⸗ nahme der Juſtigbehörden und der Anwaltſchaft erfolgte am Mittwoch in Anweſenheit des Juſtizminiſters Dr. Trunk und des Miniſterialdirektors Dr. Schmidt im Schwur⸗ gerichtsſaal des Landgerichtsgebäudes die feierliche Verab⸗ ſchiedung des bisherigen Landgerichtspräſidenten Dr. Kempff und die Einführung des neuen Landgerichtspräſi⸗ denten Dr. Rudman n. Dabei hielt Juſtizminiſter Dr. Trunk eine Anſprache, worin er die Notwendigkeit betonte, daß die Oeffentlichkeit in weit größerem Maße als bisher an den Aufgaben der Juſtiz intereſſiert wird. Die Tätigkeit der Gerichte ſei im letzten Jahrzehnt außerordentlich gewachſen. Die Bemühungen der Juſtiz⸗ behörde, mit Hilfe der Rechtsanwaltſchaft die Parteien in Zivilprozeſſen möglichſt zum gütlichen Ausgleich zu führen, ſeien erfolgreich geweſen. Andererſeits ſtehe feſt, daß die Juſtizbehörden in Sonderheit die Richter, heute bis zur Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit mit Arbeit be⸗ laſtet und daher leider nicht in der Lage ſeien, in wün⸗ ſchenswertem Maße Zeit zum Studium der rechtswiſſenſchaft⸗ lichen Literatur und Rechtſprechung zu finden. Die Oeffent⸗ lichkeit, ſo fuhr der Miniſter fort, beſchäftige ſich heute viel⸗ fach mit der Juſti z. Dabei erlaube man ſich oft ein Urteil über einzelne Vorgänge, obwohl man keinen oder nur einen geringen Einblick in die Aufgaben der Juſtizbehörden und in die Schwierigkeiten bei Erledigung dieſer Aufgaben habe. Die Juſtizbehörden müßten demgegenüber zuſammenſtehen und größere Initiative zur geeigneten Aufklärung zeigen. Der Miniſter ſchloß mit dem Hinweis auf die Pflicht der Juſtizbeamten, in die Oeffentlichkeit hinauszutreten, und unter der Bevölkerung als Freund und Berater zu wirken, gerade dort, wo Not und Schwierigkeiten zu beklagen ſeien. Sie würden für dieſe Arbeit gewiß Dankbarkeit ernten. Verwegene Geſellen— Ein nettes Früchtchen Karlsruhe, 1. Mal. Vergangene Nacht um 1 Uhr hol⸗ ten ein lediget Heizer und ein lediger Kaufmann von hier aus dem Hofe eines Hauſes in der Blücherſtraße ein fremdes Perſonenauto und fuhren mit dieſem bis gegen 3 Uhr morgens in Stadt und Umgegend ſpazieren. Die beiden Her⸗ ren gelangten wegen groben Unfugs, Hausfriedensbruch und Fahrens ohne Führerſchein zur Anzeige.— Von der Fahn⸗ dungspolizei wurde ein 16jähriger Schüler feſtgenommen und dem Jugendſchutzheim übergeben, der ſich aus einer Au⸗ ſtalt in Königsfeld entfernt hatte. Im Beſitze des Jünglings fand man eine Luft⸗ und eine Startpiſtole, ein im Griff feſt⸗ ſtehendes Meſſer und ein ſeinen Eltern geſtohlenes Spar⸗ kaſſenbuch, von dem er bereits 132 Mk. abgehoben hatte. Schwerer Autozuſammenſtoß in Freiburg i. Br. * Freiburg i. Br., 1. Mai. An der Ecke Goethe⸗Bafler⸗ ſtraße ereignete ſich heute morgen ein ſchwerer Autyp⸗ zuſammenſtoß. Zwei Perſonenkraftwagen, der eine aus Freiburg, der andere aus Berlin ſtammend, fuhren ineinander. Während der Freiburger Wagen und ſein Führer ohne weſentliche Schädigungen bezw. Verletzungen davonkamen, wurde der Führer des Berliner Wagens durch die Scheibe ſeines Wagens herausgeſchleudert und blieb mit einer Gehirnerſchütterung liegen. Der Beſitzer des Wagens wurde bei dem Zuſammenprall ebenfalls verletzt; er erlitt einen Beinbruch. Die beiden Berliner wurden in die Chirurgiſche Univerſitätsklinik eingeliefert. Der Berliner Wagen mußte abgeſchleppt werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen.) * Mannheimer Maimarktlotterie. Wir machen unſere Leſer auf die Bekanntmachung des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins in dieſer Nummer bezügl. der Ziehung der Maimarktlottecie aufmerkſam. * Farben auf der Wanderſchaft. Die in verſchiedenen Städten Deutſchlands beſtehenden Indanthrenhäuſer haben eine Kacawone von fünf Lieferwagen auf eine Run d⸗ fahrt geſchickt. Die Wagen ſollen augenfällige Kunde davon geben, daß Indanthrenfarben gegen Sonne, Regen und alle Unbilden der Witterung ebenſo unempfindlich und ſtandhaft ſind wie gegen alle Angriffe, denen ſie unter Dach und Fach in der Wäſche gusgeſetzt werden. Die Farbenwagen, die ihre Reiſe am 23. April begannen, haben bereits Weinheim, Darmſtadt, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Düſſeldorf, Krefeld, Duisburg, Eſſen, Elber⸗ feld, Barmen, Hagen, Dortmund, Münſter, Osnabrück, Bielefeld, Hameln, Hannover, Bremen, Harburg, Hambucg, Lübeck, Kiel, Schwerin, Wittenberge, Stendal, Magdeburg, Brandenburg, Pots⸗ dam, Berlin, Wittenberg, Bitterfeld, Halle, Leipzig, Dresden, Chem⸗ nitz und Plauen beſucht. Am mocgigen Freitag erfolgt die Weiter⸗ fahrt durch Bayern, Württemberg und Baden. Am 8. Mai trifft die Karawane wieder in Mannheim⸗ Ludwigshafen ein. Aus den Rundfunk⸗Programmen Freitag, 3. Mai Deutſche Sender Berlin(Welle 475,4), Königswuſterhauſen(Welle 1648) 20.05 Uhr: Aus der Philharmonte: Sinfſonie⸗Konzeet. Breslau(Welle 321,2) 20.05 Uhr: Uebertragung von Berlin. Frankfurt(Welle 421,3) 12.15 Uhr: Schallplatten(Neueſtes); 16.35 Uhr: Hausfrauen⸗Nachmittog; 20.15 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters; 21.30 Uhr: anſchl.: Von Kaſſel: Variationen. Hamburg(Welle 391,6) 20.15 Uhr: Die Weltſtadt der Antike; anſchl.: Nichts Neues unter der Sonne. Königsberg(Welle 280,4) 20.05 Uhr: Uebertragung von Berlin: 22.30 Uhr: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Langenberg(Welle 462,2) 10.15 Uhr: Voxplatten; 18.05 Uhr: Mittogskonzert; 17.45 Uhr: Veſperkonzert; 20 Uhr: Abendmuſik; 21 Uhr: Die deutſche Sinfonie; anſchl.: Nachtmuſik und Tanz. Leipzig(Welle 361,9) 20.05 Uhr: Uebertragung von Berlin; an⸗ ſchließend: Unterhaltungsmuſtik. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7 12.55 Uhr: Mittagskonzert; 16 Uhr: Unterhaltungskonzert; 20.05 Uhr: Uebertragung von Berlin. Stuttgart(Welle 374,1) 12.15 Uhr: Schallplattenkonzert; 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert; 20 Uhr: Aus dem Muſenſaal der Feſthalle Roſengarten Mannheim: Bunter Abend; anſchl: Aus dem Cafaſöb in Mannheim: Tanzmuſik. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20 Uhr: Weinſeliger Abend. Budapeſt(Welle 545,5) 20 Uhr: Polniſcher Abend; auſchl.: Kon⸗ zert der Zigeunerkapelle. Daventey(Welle 482,3) 20 Uhr: Götterdämmerung, 2. Akt, aus dem Opernhaus; 21.45 Uhr: Klavierkonzert; 22.15 Uhr: Tong. Daventry(Welle 1562,5) 20 Uhr: Abendkonzert;.50 Uhr: Der ewige Walzer; 23,20 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 20.35 Ithr: und Vorträge; 3 Uhr: Tanzmuſik. Paris(Welle 1744) 20.35 Uhr: Sinfoniekonzert. Prag(Welle 343,2) 19 Uhr: Uebertragung von Preßburg. Rom(W. 443,8) 20.45 Uhr: Katya, die Tänzerin, Operette in 9 Akt. Wien(W. 519,9) 20 Uhr: Luſtiger Abend in einem Alt⸗Wiener Haufe Brillantengrund; onſchl.: Abendkonzert. Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Bunter volkstümlicher Abend. Radio-Speziahaus Gebr. Hettergott 5 Marktplatz G 2, 6— fel. 28547 Eine gute Radioaulage iſt ohne Meßinſtrument undenkbar. Schon für.50 Mk. erhalten Sie unſer Voltmeter 6/120 V. und ſind ſtets genau über den Stand Ihrer Batterien und Ihrer Anlage auf dem laufenden. Dieſe kleine Ausgabe entſchädigt Sie hundertfach und erſpart Ihnen viel Aerger. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rundfunk⸗Singſtunde; Abeln Pegel] 28 26 27 30 1 2 Negar-Pegel] 28 J 26,77 80.1 J Vafel 060 5 4 J 78 c 500 50 Schuſterinſe!.22.81.04.42.071.J6 Mannheim.1) 290.89.69.882.72 Kehl.44 2,30 2 20 2 702.30.37 Jagſtfeld does e 0,800,810 088 Magau.114.078 864.62.87.96 Nanndem, f 9997.50 50 72 Taub 78415 165 80 53114 köln.94.84 1,52.80 15101 48 8 7 Nötige MiufrniegrE Norgen neul Zu beziehen in der Haupinebenstelle R 1, 9/11. in den Nebenstellen Waldpofstraße 6, Sehwetzingersttage 19/0 und Meerfeſdstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen — Konzert ſinfoniſcher Muſik * rere rn ie EL 2 S8 D Sade rener 5 7 * n 9 Donnerstag, den 2. Maf 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 203 e eee——— e ee.——— itunng Badiſch⸗Pfalziſche Lufthansa f Subventionsfragen Die heute unter dem Vorſitz von Präſident R. Lenel abge⸗ haltene o..⸗V., in der ein.⸗K. von 645 000 vertreten war, ge⸗ nehmigte einſtimmig die Regularien. In Ergänzung zum Geſchäftsbericht führte Dr. Hildenbrand u. a. zur Subventionsfrage aus, daß infolge der geplanten Abſtriche der Reichsunterſtützung(von 25 auf 10 Mill. /) von der der Lufthanſa ein ſogenannter Kataſtrophenplan aufgeſtellt wurde, der für Baden die Wirkung hat, daß die vom Reich ſubventionierte Linie München— Karlsruher— Paris in Fortfall komme und die Linie Amſterdam— Baſel nur noch bis Mannheim geführt wird. Man hofft aber, daß die in dieſen Tagen fällige Ent⸗ ſcheidung über die Reichsſubvention noch eine Erhöhung des Ge⸗ ſamtbetrages auf 15 Mill.„ bringt und daß damit die beiden ſub⸗ ventionierten Hauptlinien Badens doch noch mit Beginn des Sommerflugplanes ab 22. Mai geflogen werden können. Nach dem Sommerflugplan werden an Strecken ſubvention bei der B. Pf..⸗H. angeſetzt: Reichsſubvention(Anteil an inner⸗ badiſchen Linien) 96 629 /, Bad. Landesſubvention 98 397, Sub⸗ vention bad. Kommunen 168 429/ und außerbadiſchen Städteanteile an den durch Baden führenden Linien(München und Stuttgart) 207 910 K. Sollte auch der innerdeutſche Reichs zuſchuß, der 20—40 Pfennig per Flugkilometer beträgt, teilweiſe in Wegfall kommen, ſo dürfte zunächſt ein Ausgleich durch erhöhte Subvention der Länder und Kommunen zu erwarten ſein. Für dieſes Jahr allerdings kann damit gerechnet werden, daß der Au sgleich durch den verſpäteten Flugbeginn, der eine Erſparnis von 16 Flugtagen bringt, zu erzielen ſein wird. Zum Subventionsſyſtem überhaupt ſei zu bemerken, daß im Rentabilitätsſinn der deutſche Luftverkehr vorerſt ſelbſtverſtändlich noch keine Rentabilität erwarten laſſe. Nur wenige außereuropäiſche Linien(Südamerika) ſeien in der Lage, infolge beſonderer geographi⸗ ſcher Verhältniſſe in dieſem Sinne eine Rentabilität zu erzielen. Der Ruf nach Wirtſchaftlichkeit im Luftverkehr könne in Europa zunächſt nur dahin gehen, die Nutzlaſt weſentlich zu ſteigern, ohne die Koſten zu erhöhen und im übrigen mit allen Mitteln eine größere Frequenz herbeizuführen. In den meiſten europäiſchen Ländern werde die ab⸗ geſtufte Subventionspolitik zur Anwendung gebracht. Nur Holland hat den Tonnenkflometer, der für jede Subvention ſelbſtverſtändlich eine entſprechende Frequenz zur Vorausſetzung hat. Das ſei wohl das Ziel, dem man in Deutſchland näher kommen mütſſe. Der Luftbildbetrieb der.⸗Pf.⸗L.⸗H. ſei zurzeit der ein⸗ zige Zweig, den man als Erwerbszweig anſprechen könne und der darüber hinaus geeignet ſei, auch das allgemeine Intereſſe an der deutſchen Luftfahrt zu fördern. Im letzten Jahr hatte die Geſell⸗ ſchaft einen Umſatz von faſt 1 Million Poſtkarten von 402 Aufnahmen Badens und der Pfalz, ein erfreuliches Ergebnis, das auch eine Weiterentwicklung eroffen läßt. Auch die Gemeinden und die Privatinduſtrie wenden ſich in zunehmendem Maße dem Luftbild⸗ verfahren zur Propaganda und für karthographiſche Zwecke zu. Die aus der Verſammlung heraus gewünſchte Pflege und Pro⸗ vagterung des Individualverkehrs zur Verminderung der eigenen Unkoſten dürften zurzeit, jedenfalls ſolange nicht, bis Baden Anſchluß an den Nachtluftverkehr erhalten hat und ebenſo billige wie fichere Sertenflugzeuge vorhanden ſind, ohne beſonderen Erfolg. bletben. Präſident Lenel unterſtrich zum Schluß noch einmal das günſtige Ergebnis von 1928 mit dem Hinweis darauf, daß beinahe die Hälfte des.⸗K. bei der Deutſchen Lufthanſa feſtliegt— alſo ohne Ertrag iſt. Wenn die Geſellſchaft in der Lage war, nicht nur den Verluſtvortrag zu decken, ſondern ganz erhebliche Abſchreibungen vorzunehmen und auch noch mit einem Gewinnſaldo von 1940 // ins neue Jahr hinütberzugehen, ſo ſei das ein Ergebnis, das wohl keine andere regionale Geſellſchaft in Deutſchland aufzuweiſen habe. :? Deutſche Solvay⸗Werke AG., Beruburg.— Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Die Geſellſchaft, die zum Konzern der Brüffeler Solvay u. Co. gehören und mit einem Aktienkapital von 75 Mill.„ arbeiten, werden vorausſichtlich für 1928 die Dividenden⸗ zohlung mit 8 v. H. wieder aufnehmen. Rußlandauftrag für Büſſing⸗Braunſchweig.— Gute Entwick⸗ kung des Exportgeſchäfts. Die Automobilwerke H. Bing Ach. in Braunſchweig erhielten aus Rußland erneut Auftrag zur Liefe⸗ zung von 50 Dreitonnen⸗Laſtwagen. Der Auslandsumſatz der Firma hat ſich in letzter Zeit gut entwickelt; ſo wurden u, a. in dieſen Tagen 26 Omnibuſſe und Laſtwagen nach Spanien und Portugal geliefert. Der Geſamtwert dieſer Aufträge beläuft ſich auf etwa eine Mill. I. :2 R. Friſter AG. 7 v. H. li. B. 0 v..) Dividende. Die Geſell⸗ ſchaft(Beleuchtungskörper, Heiz⸗ und Kochapparate) kann für 1928 einen recht erfreulichen Abſchluß vorlegen. Nachdem im vorigen Jahr mur ein Reingewinn von 134 640/ erzielt wurde und aus ödieſem D Grund eine Dividende nicht verteilt wurde, erzielte die Geſellſchaft 1928 nach„vorſichtiger Bewertung aller Bilanzpoſten und nach ent⸗ ſprechenden Abſchreibungen“ einen Reingewinn von 596 000(134 640) Mark. Daraus ſoll auf das Aktienkapital von 6 Mill.„ eine Di v i⸗ dende von 7 v. H. verteilt und 160 600% vorgetragen werden. Der Geſchäftsgang ſei im abgelaufenen chäftsjahr befriedigend geweſen. Die neu aufgenommenen Artikel hätten den erwarteten Nutzen bracht. Auch im neuen Geſchä gang an. * Kapitalserhöhung der G. E. G. Die Verwaltung der G. E lahr halte der günſtige Geſchä G. ſchlägt der zum 20. Juni 1929 anberaumten o. GV. eine Er höhung des Stammkapitals um 10 von 15 auf 25 Mill.„ vor. Wie verlautet, wird dieſe Erhöhung mit der Steigerung des Umſatzes und mit der ſtarken Ausweitung der Geſchäfte begründet. Die Dach⸗ geſellſchaft Deutſcher Konſumvereine erzielte im Berichtsjahr einen Einſatz von 444,37 Mill. /.(Steigerung 19,12 v. H. gegen 1927). Be⸗ ſonders ſtark war die Steigerung des Einſatzes der Etlgenproduür⸗ tion, der auf nicht weniger als 104,72 Mill.„ anſtieg(Steigerung 65,86 v..) Die Geſellſchaft, die bereits eine große Zahl eigener Fa⸗ briken unterhält, ſtellte im Berichtsjahre neue Werke und Lagerhäuſer in allen Tetlen des Reiches fertig. Die Verwaltung ſchlägt vor, vom Ueberſchuß von 4,36 Mill.„ dem Reſervefonds 2 Mill./ und dem Produktionsfonds 1 Mill./ zu überweiſen. Die Reſerven betragen nun einſchließlich des vorjährigen Ueberſchuſſes 13,79(i. V. 10,48) Mill.. Nachlaſſende Auslandsaufträge und allgemeiner Auftragsmangel Mannheim ſtill Die Börſe war ſtill, die Kurſe gegen geſtern kaum verändert. Der Geldmarkt bleibt noch angeſpannt, wodurch die Geſchäftsluſt be⸗ einträchtigt wird. Farben waren mit 247 gegen geſtern kaum ver⸗ ändert. Etwas feſter lagen Dalmler, Weſteregeln und Rheinelektra, ferner Oelverein auf die Abſchlußziffern höher gefragt. Von Ban⸗ ken waren Badiſche Bank abgeſchwächt, von Brauereien niedriger offeriert. Verſicherungsaktien unverändert. Am Markt der feſt⸗ verzinslichen Werte waren 5 v. H. Badenwerk von 22 1 v. H. höher geſucht. Frankfurt ruhig, etwas abgeſchwächt Nachdem im Vormittagsverkehr die Stimmung noch freundlich war, machte ſich zu Beginn des offiziellen Marktes wieder eine größere Zurückhaltung bemerkbar. Der Hauptgrund war wohl in der beſtehenden Auftrags loſigkeit zu ſuchen. Auch die Auslandskäufe, die geſtern zeitweiſe in größerem Um⸗ fange vorlagen, haben heute beträchtlich nachgelaſſen, ſodaß das Geſchäft äußerſt gering blieb. Zur erſten Notierung ge⸗ langten nur wenige Papiere. Auch die Spekulation zeigte nur wenig Deckungsneigung, obwohl die Lage in Paris weiter günſtig angeſehen wird. Die Grundſtimmung war jedoch nicht unfreundlich und eine gewiſſe Zuverſicht blieb beſtehen. Ge⸗ genüber der geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, teilweiſe waren bei den ſonſt bevorzugten Werten ſogar noch Gewinne bis zu 2 v. H. zu verzeichnen. So bei Kaltwerten und einzelnen Elektropapieren. J. G. Farben waren im vorbörslichen Verkehr mit 250 v. H. genonnt, zur erſten Nottz ſtärker angeboten und bis 1 v. H. ſchwächer. Die Nebenwerte lagen dagegen vernachläſſigt und zumeiſt bis 1 v. H. niedriger. Für Reichsbank und für Glanzſtoff mit je plus 3 v. H. beſtand noch eini⸗ ges Intereſſe. Renten ſtill, jedoch weiter etwas gebeſſert. Im Verlaufe wurde die Tendenz ſchwächer, bei ſtillem Geſchäft traten auf Abgaben Kursrückgänge ein. Deutſche Linoleum und Siemens verloren fe 3, Farben, AEcg. und Schuckert—2 v. H. Berlin nach teilweiſe feſterem Beginn bis zum Schluß abgeſchwächt Im heutigen Vormittagsverkehr zeigte ſich das übliche Bild der Geſchäftsſtille, doch war die Tendenz immerhin recht freundlich. Vor⸗ börslich ergaben ſich dann mehrprozentige Kursbeſſerungen, die ſich aber zu Beginn des offiziellen Verkehrs nicht ganz halten konnten. Die erſten Kurſe ſtellten ſich aber doch im allgemeinen meiſt 1 bis 3 v. H. über geſtern Schluß. Das Geſchäft war ſehr ruhig, die Spe⸗ kulation nahm einige Deckungen und Rückkäufe vor, da man an ver⸗ ſchiedenen Märkten(3. B. Kali) Auslandsintereſſe beobachten wollte. Außerordentlich ſchwach eröffneten Polyphon. Man brachte die ge⸗ ſtrigen großen Verkäufe von Grammophon⸗Aktien an der Newyorker i Gram⸗ Börſe in Zuſammenhang mit neuen Verſionen, wonach der mophontruſt angeblich ſchon geſcheitert ſei. Von Banken Handels und Reichsbank bis 3,5 v. H. höher. Kaliwerte lebha uon Montanen Rhein. Braunkohlen und Stolberger Zink bis 5 v. H. Auch Aſchaffenburger Zell, Spri faſt J erte, Deutſche Atlanten, Feldmühle und Bemberg etwas gefragter und bis 6 v. H. höher. Deutſche Anleihen zogen wieder ſtärker an, Ausländer waren durchweg ſchwächer. Der Geldmarkt hatte kaum Zeichen einer Ent⸗ ſpannung, Tagesgeld war mit 8,5 bis 10,5 v. H. noch immer gefragt, Monatsgeld 8,5 bis 9,5... Warenwechſel ohne Umſatz. Nach den erſten Kurſen ſchritt die Spekulation, beeinflußt durch die ſchwache Haltung des Polyphonmarktes, zu Abgaben, durch die die anfäng⸗ lichen Gewinne verloren gingen. Das Geſchäft blieb weiter ſehr ruhig, da Ord res nicht eintrafen. Der Kaſſamarkt war unein⸗ heitlich. Die Rückgänge überwogen zwar, ſie waren aber nicht erheb⸗ lich. Der weitere Verlauf der Börſe blieb ſchwach, es itt bis 5 v. H. be⸗ Hrigſten Tageskurſen, 5 Berger ca. 8, Oſtwerke 7, Glanzſtoff 10,5 ſchwücher, ſonſt bis zu 6 v. H. niedriger. Montanwerte und Polyphon konnten ſich ziemlich behaupten. Burbach 211213, Kaliinduſtrie 229,75 230.— Deviſen gegen Reichsmark lagen bei ge⸗ ringer Nachfrage unverändert, der Dollar notierte.2175. Spanien ſchwächer, 33.90 nach 33.70 gegen London. Schweiz, Holland und Lon⸗ dom etwas feſter, 19.27 nach 19.20, bezw. 40.21,25 nach 40.21 bezw. .8594 nach.8530 Newyorker Uſance. Paris dagegen ſchwächer, 39078 wach 391 infolge des relativ flüſſigen Geldmarktes. Berliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7% v. 5. Amtlich 1. Mai 2. Mai Paxität Diskont in R⸗M filr. 8 G. I B. M. age/ 169, 355 5. 9 4,5 8 88 7 100 finnl. M. 7 „100 Lire 7 8 100 Dinar 7 Kopenhagen... 100 Kronen 5 Liſſabon„ 100 Eskudo 6,5 D 0 9˙5 Paris 3 Bragg 100 55 Schweiz 100 f.5 Si( 9 Spanien 1 5 Stockholm 0 55 Wien. 100 Schilling 1˙5 Budapeſt 100 Peng= 12 500 Kr 8 Vuenos⸗Aires 1 Peſ. 10 Canada.. 1 Canad. Dollar 5 Japan 1 Den 5˙5 Niles„1 ägypt. Pfd. rer Konſtantinopel„ türk. fd. 10 London 1 Pfd. 9 5,5 New Hork. 1 Dollar 42135 4,2215] 4,1780 ſtib de Janeirs tilreis 0,502 0,504] 0,303 Uruguay.. 1 Gold Pef..076][ 4,084].321 4 Berliner Metanvörſe 2 KRüpfetr 5 Zink Blei 2 bez. Brief Geld 5 1d bez. Brief Geib anna e. 4775 77,50 — 8 47.75 47,50 M 47,78 47,80 Apriſ 47,75 41.50 Mai 49.— 47.— Juni— 27. Juli 4775 47.— Auguſt 47.78 47 Sept. 47.75 47. Otto— 8.85 447.28 Nov 54, 47,75 47,50 Dez 54,.— 48,.— 47,50 Elektrolytkupfer, prompt, 171,50 Antimon Regulus 80.85 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per kg 75,2577 00 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 104.— Gold, füre kehr, 10 zr. 28,00 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 850,— Platt to. 1 Kr—10 Reinnickel, 98 99 v. 8. 5 Preiſe(ohns Edelmetalle) für 100 feg Zink prompt Londoner Retallvörſe Metalle in E pro t Alumin. Int Silber Unze ſtand. 187/40) fein. Platin lünze E] do. Ausl. 0 7000 ö 1. 2 do. Elekti 84, 84.—Queckſilber 525 Kupfer Kaſſa 78,50 78.75 Kaſſa 198,2 196,3 Antimon Reg 35— do. 3 Monate 74,75 75,50 do. 3 Monate 200.7 199,2[Platin 13,85 13,85 Seilementſpr. 78.25 78,50 do. Settlemen] 198,0] 198,2 Wolframerz 29.— 297 Kupfer elektrol.] 84.— 84,— do. Banka 202.5 201.7 Nickel Inland 175.0 175,0 do, beſt ſelee 79.25] do. Stralts 199 80 197,7] do. Ausland 175.00 175,0 do, ſtrong sh 112 0—,— Blei vromp 24.25 24,50 Silber 17 7 Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Mai Die Tendenz des heutigen Produktenmarkbes war un ver⸗ ändert ruhig. Auslandsweizen wurde mit(alles in /) 25,25 bis 27,25 waggonfrei Mannheim angeboten. Inl. Weizen mit 23,75; inl. Roggen 3,75; ausl. Roggen 24, 5; inl. Hafer 23,75 24,50; ausl. Hafer 22,50—.23,25; inl. Braugerſte 24,7526; Malz pfälz. 4647 Futtergerſte 20—22; Mals auf Bezugſchein 22,50— 22,75; Biertreber 19,50—20; Rapskuchen 19,75; Soyaſchrot 21,50; Trockenſchnitzel 15 bis 15,25; bad. Grünbern 40—50; alles waggonfrei Mannheim. Weizenmehl ſüdd. 32,75—93, Weizenbrotmehl ſüdd. 24, Roggen⸗ mehl 60—70proz. 3032,50; Weizenfuttermehl 14; Weizenkleie fein 13,25; Roggenkleie 14: alles waggonfrei Mannheim. * Viehmarkt in Mannheim vom 2. Mai. Zufußr insgeſamt 984 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Le⸗ bend gewicht in 14: 88 Kälber, 5) 76—80; c) 72-74; d) 6066. 2 Schafe, 55—58. 71 Schweine, c) 7778, d) 7677 e) 7274. 818 Ferkel und Läufer, bis 4 Wochen 26—32, über 4 Wochen 3444; Läufer 48 bis 60. 4 Ziegen, 12—25. Marktverlauf: Mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig geräumt, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. eee 8 5 2 3— 22 2 3 17 17 1 2 5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeltung ECC Aae enk. te Fee 579 10 fue n ar 0 3850 Bergm. Elektr. 8 5— xs 8 5. N..—, Halleſche Maſch.. ein. raunk. 277. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Bren- Beſig. Sei 67.7568. Gritzner n. Durl. 63.— 85 50„ St. A. 156,5 1576 Balcke in. 129.51 5 g Hammerſ Spin. 185.2 135.2 Rhein. Chamotte 59.75 89.75 Mannheimer Effektenbörſe Brown Boveri 141.9 188.5 Grün K Bilfinger 174,8 172,6 Ratte were 228005 50— Baff Neürubeg 210.2 135 10 en 7 0 15 Ahein-Elektriszit 159.0 1875 idelb. 146,0 145,7„ 15 12425 Hb.⸗Wien Gum. 77..50 Rheinſtahl. 114.8 115,0 1 1 1. J. 2 Cen farſtabi 178.0 478,0 Had a Ne. 88,— 8475 Neger Li 410 418) Farben eee. 50 0/ Fee mioten 60 10 ee Bab. St. M. 27 7,— 78,— Lubwigsh. A. Br. 214.0 213.0 10% Orkr, M. Bl. 128,0 125,0 Chade. 442.0 442.5 Panfwerk Fuſſen—— 90. Berl. Zub. Hut 306.0 310,0 Harem maſchin. uu 28 0 Roſißzer Zucer 447.50 zue ad Kom Gd gs. 88.— Pfalz. Presdefe 188,0 130,0%„„ B 140.0 140,0 Chamott. Annw 110,0 109.0 Hilpert Armat 89s 88,75 Schlingacgo. dg Berl. Karls. Ind. 618 800 Hedwigstzütte„0,35 89,75 Rückforth. Jerb. 2 71.75 89% hafen Stadt 91.75 9175 a Storch. 164,0 164,0 ler Mäh Haid.. Chemiſche Albert 6 68, b e. Schnellpr Ir 91. 70.25 70,25 Setting ue 650 25 50 liver aſch. 69.5090.— Rütgerswerke 91, 90. 70% diom. Gold 101,010) Werger Worms 208. 20840 Ce Kuors. 10,0 107,0 Eb. Stodbues 102 088 50 e B Nbg 240.0 2907 rannte Gelten 165,2 Len Sindrichs auff. 56, 80.— Sagſenwerk. 1120 1100 8% S8 0ld 9,97— Lonferven Braun 70,— 7g. Daimler Ben 535 Polsverkobl- J 90.50 90.50 Schuuhf. Herneſe 91 5 605 Br.⸗Beſiah. Self. 6035 68 7s isch aupfer. 1995 Salzdetfurth 370. 375 8% Parent 2 130.9 135.0 Continent. Berf 5.— 88,— Mann. Humm 42,— 42.— Se kikant. 550 58 5 Sellinduſt. Wolff 66.— 68.— Bremer Bulkan 140.0 120,0 Hirſchberg Leder gg 75 987, Sarott!t 120171 8 . Mannb. Berſich 186 0 1800 Sate dnn 15,50—— Di. Eiſenhandel———.— Jug Erlangen 98,.— 95,.— Stem& Halske 307,0 888.0 Bremer 350 0 12 05 2 5 4 5 146.9 Se r 299.0 5 1 2„ Pfälz. Müblenw—.——.— Erdöl 5 5 8 8 St. A.—— 62.— Südd. Zucker 150,0 Brown, Bop.&.„5 Hohenlohewer 183, ickert.2870 2872 888 955 b. 464 0,1220 u. 6.. Eeln 89.— 68 1 1 0 A elde 18%% V N J 050.0 Zuderus&iſenw. 71.7571.— 115 eam 99 05 Sean 6810 5„.„G. f.„88.— 68,— Portl. Zem. Heid, 148,. N 5 orchw— 88,. a j 15 Sa 81.1800 190 Prewn, Bover 10,0 140,0 145 Elektr. K. 157,0 158.0 15 N 2270 2210 8 115 110 Tricot. Beſtabeim Charlott. Waſſer 109.8 11175 Iſe Bergb 210.5 213.0 Sinner.-G. 1280 1200 Ab. Ereditbank. 128,8 128,5] Daimler ⸗Zenz 84, 88.— Ahelnmühlenw. 150.0] Dresd Schnell 1. 118.0 118.0 Klein, Sch.& Beck. 99,— 91, Shen d e 5— 1 N Jüdel& Co. 137.8 187,5 Stehe Hammg. 183.5 188.8 Südb. Disconto 131,0 181.0 Deutſche Zinol. 342.0 842,0 Südd. Zucker 150,0 150,0 Dürkoppwerk St 21 24 Knort, Heilbr. 165,5 1870 96.75 hem. Gelſenk. 68,— 68, 1 1885 44% Stoewer Nühm. 10 16 bor 138 0 185,0 Sekr. Fahr n. A. Wach e fete 1270 127,0 ulſel dre Furt.— 88. Lene Brauen 78,— 38, erden. Jeg 24 501.80 Cone d. Spin.50 68 Shan 68 28 es Stalberger Zit 44h 0 480.0 Durlacher Ho 35,0 185,0 Gebr. Jahr... Wayß& Freyta 50 5 Dyckerh.& Widn 111.6 7 KRraus co. Bock 3 88 er. deutſch. Oelf. 71. 250 ord. 67,— 99,— 32,18 S 5 i„ 11,0 110,0 59.— 58.— t.. 122,0 120 0 Conti-Cabut 7 Kahla Porzelan 98, üdd Immobil.—— 78. Eichen:„50 0 88 6.. ben: 24200 Bente baer 25802850 1 55 Her Ulleamestn 15000 1690 15 f 3 128015 885 g a 14“ 7700„ Zucker„180.0.180.0 5 i 9,10.10 8 5 Ver. Zellſt. Berl. 107.0107, mler Benz 54,—Farſtabt Teleph. Berliner 53.— 58, . 1 0 Cleric. 2205.2 206, Ludwigsb. Walz.—.— 115.0 85 30 See 8. 395 5 8 2805987058 Feſtverzinsliche Werte Fabr.. u. Wo. 10,9140 9 Montan. aktien Emag Feen. 90 0 feng Maumkrafewert.. 108,0 Bolch. Sehe fl.. 72.— 72. Seuche Erpel: 1170 4160 often Joncd. 80.6 60,8 Fee 116 1425 nf ff p, Heuaſcgeben.5 20 50 Lrauße Cie dor 2e 80 58 derne Fable 1980 45s 5% 8 52,2552, Darmſt. u. Nat. 256, 8 elſen ergw. 125. 26, 0 Eßlinger Maſch 38.— 5 bz 61,.— 1,— 1 9 275„50 Krauß Cie. Lok. 59.7* 55 5 5 0 5 lb.—:——.—Wayß& Freytag—— 125,2 Stſche. N l üprinz! 2575,25 B. B. Frkf. Gummi 64.— 84.— JJJJ))))))))]!.!...... ĩ tb. Gold!———.— D. Effekten Bank 183.0183. 0 5 1 Faber& Schleich 119,0 119,00 Motoren Darmſt. 85,.— 85,— Deutſche Wollw. 22,23, i V. Diſch. Nickelw. 170,0 178,0 D. Werth.„ 5 Kali Aſchersleb 238,0 238.0 F chleich 119,.„ 5 5 2 D. Schatzanw. 28——.— D. Hyp. u. Wechſ. 128.7 127.8 Kalisalzdetfurth 375,0 378,5 Fahr Gebr. Pirm-. Motoren Deutz 62.— 52, Dlſch, Eiſentzdl. 75,75 75,85 Lahmeyer ck Co. 166.0 165,2 B. Glanzſt. Elf. 430,0 439.0 4% Schug. 14.80 4,50 D. Ueberſee⸗Bankf 101,0 101,0 tt 55 8 5 1 rben. 249,1 248,0] Motor. Oberurf. 91, 91,— Zelltoff Aſchffög.—— 157, Deuiſche Linol. 344,7 344,5 Jaurahütte 67 67. BSc ea 2263,80 e n Berensgank 107 10 erer gen 64.0285 36%, Bonds 1180.543000 8„Memel—— 25.) Dresd.Schnellpr. 113,2 1140 Linde Eis:. 108 470, f. Saher 9025 91 40% Nb 0 2 10 0—.— ee 205 e 99,— 8 5 Fal Jetter 86,75 85,50 Neckarſulmer 89.———.„ Waldbof—— 253,0 Dürener Metall 182.0 1820 11 A ce 22 3 Betahl. v. d. up. 178,0 1785 % Mhm⸗ Gd.—.— Dresdner Bank 157, 5 5„2 Felt. Guilleaume—-—-. Dürkoppwerke 2 24,50 Singel Schuhfgb. 48 9. Per. Ultramarin, 150,0 1472 %„„ 2390,50 91.80 Frankf. Pant. 199 1060 Mansfeld Akt 129.7—.— Frankfurter Gas 186,0 186,0 Petersuntonfrf. 128.0 125 0 ufa(Freiverk.) 90.— 90.— Dynamit⸗Truſi 11510 115,0 C. Loewe& Co. 28770 1875 Bogen 70, 71.80 ee 277250725 Fetfrt Hyp. Br. 137.0 287.5 Otavt⸗Minen. 68.50 Arlt, Boe Wi secs f K. Rüben Kaof 2 2. Rattan Maas 16,.— 46.— Elektr. Lieferung 282,0 154,0 Höbenſch el der 80 59,50 Vol 1 2050 2050 t 8 10—* N Nr 2 5„ 5 o igt geff ner 0 J bee Grkr. Ph, 20 78.——.— Ritaz-8 1870 185.0 Pbönſe Bergban 92.7561.— li B55 Elktr. Licht u. K. 206,0 2070 A 1 223 Ebd. g ö. 0.-G. 24,.— 22,50 50% Preuß. Kalt—, e. Mitteld. Ed. ⸗B. 187, Rhein. Braunk———.— Berliner rſe Enzinger⸗union 80,— 80, Magtrus 901147 Wanderer Werke 78.— 78, 5% dd. Fenz 208 208 deren. ge 58 ee Abena 0 ne insliche werte 2 Geunategtz II 16 25 16.80 JDDarpſ. f. Ng. 2502 270,0 Sſegm ergder 2050 205,0 Mangeelhern g 120 0 427, Peerege Nat. 449 2280 50% Süd. Feſtwö.05 205 fl. Bob. Satzw. Feitbr. 2840 2340 Feſtverzinsliche Werte 80% 11 16.50 18.50 Di. Aflatiſche Bk. 42541 Eſſenersteinkohl 117,3 116,5 Martin Küblg. 439.0 1360 Wickeng Cement 158, 1550 eeecete mi 85g 10,— lg.. geen 50 9 6017 Feine, Bergbau 118,911. Soganteibe. 47.8080„„ Fe deen rr 10) 100 7 Jhd. alf e Ge. 89 8h Rafe ane 121 8,122.0 Piſenes Pian 125 1870 ... n, Piega denz gn 96.—, 8878 Rhein. 555. 8 18104525 ebe Assscre8 16.28 16,48 f ger mngegon 1875 70 Siem e 155 0 18, Pen e Sr 143 443 die Sehne. 40 ei, geaſte neren es de Sb. u. J. 365.— 85.— Süd. Bodens 190,01. 525 20 A t N 3. eter 100 160, Fir len 187,112 Saab Mien 88 858 Mh. Hup⸗ de Sudd. Pisconto 180,0 1900 Induſtrie⸗Aktien 3% Bad. Kohlen 8. Lok. u. Str. 215 eſterr Crebitbk. 80%, R. Friſter 120,2 120,0 Mix& Geneſt 109,0 1100 Oꝛab nen e ante 3 65% Grkr. Mö. F. 15,— 18.90 Süd Eifenbahn 127,5 122,5 Reichsbank 209 4 300,4 5 001 138,0 110, .. n, 568 82 bert Nen 159,8 185.0 5 8 h. Halfar. 0,36 5,85 Hapag, 1210 12,7 beh. Crepnidr. 136,0 1290 Oaggenan W. A. 5,435 Mabtdeln. 58 6,. Fretverkehrs Kurſe %„„ fl 88.50 68,50 Württ. Rotendk 150,5 180.0 ich Manng. 90 17 50 5% Roggenwert. 1010,— P. Südamerika 180.0—. Süddeutſch Dise. 190,0 180,0 Gebhard Textil 114,0 113,0 2.105.010, etersb, J. abb 2,05.08 ee e eee unte 242.9222. Lewen Miinchen 2870 280 5 d g 3 55 955 c a e 10 0 e 1025 Kufen 5188 188 4¼% Rhein. Sic 78,80 78,— Frankf. All. Gerf, 980,0 970,0 Mainzer St.⸗A. 227.0 228,0 8% Landſch. Rog. 8,„55 Nordd. Lloyd. zu 970 Genſchow db Nordd.Wollkäm. 162,0 161.7 Deutſche Petrol, 70.— 66/6 4% Pelz 819.75,15 78115 Fekf. R. u. Mito... Schöfferh. Bindg. 340.0 342.0 Verein Elbeſchiff. 36,7589,— nduſtrie⸗ Aktien erm. Poril.⸗g. 104,0 16650 Operſchl. C. Bed. 92,— 82.25 Fele e 4½% Südb Lic. 78,50—,— Mannh. Verf. Schwarz- Storch 189,0 164,5 5% Mertkaner 28, 27.75 3 Gerresheimchtas 34,9 133 Sberſchl. Koksw. 101,7 103,7 Adler Kall 4%% Meining. 278,25 78,50 Werger 205,0 205,0 4% Türk. Ad. Anl. 6,80 7 40 Bank⸗Aktien Accumulatoren 155 9.— Ges. f. elkt. Unt, 217,5 219.0 Orenſt.& Koppel 91 93. Diamond 24.— 24.— 2% Pr. g. B. Dia 7828 72585 Transport-Aktien 4%„Bagd.⸗Eiſ! 8,70.— Adlerwerke. 50 2850— Gebr. Goedhardt 2060 206.2 Sſtwerke. 40.0238 0 Hochfrequenz 150.0 167.0 Accumulatoren— e,„ u 0 8,75 Bank f. el. Werte 142 5 47.5046 50 Goldſchmidi Th. 84,65 85, 5 Kerüigershall 210,0 212.0 Bank Aktien Hapag 120 7122.0 Adler Klever. 50.— 50. 4%, unf. Anl.„ 13,50 Bank f. Brauind. 169 565 G. 167%. Maſch. 83,50 86, oed Bergbau 91,35 9265 Ronnenberg.= d Heidelb. Straßb. 50.— 30, A. E. G. StA. 167.6 180,2%, Jollobl. 1911 8 90 9,0 Sarm Bankver. 7015 3. 204,0 204.7 Gebr inn 58.75 56.75 Polyphon. Sloman Salpet. 90.—.— Allg. D. Creditb 124.5 125.0 Nordb. Lloyd 113,7 114,5 Aſchaff. Buntp. 168.5 164,5„ 400-Fr.-Los 16,80 16.10 Berl. Handelsg, 2110215, a Pap. 108.5101, Grun c Bitſünger 178,0 170 Rathgeber Wagg. 74.— 75,75 Suüdſee Phosph. 29.——— Aabiſch Bank 152.5 1885 Bete l. St. 8. bb. Baſch Dutt 145 0 445,0 4½½ Anat. Ser 17.40 47.25 Com.. Priotbk 185,0 184,7 UMnbalt Koßl. 91, 60, Gruschwitz Textil 36.— 86,50 dieisbolz Papfer 235,0(286,0 fta 60. 6. Seite. Nr. 203 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 2. Mai 1929 Abſchluß der deutſch⸗jugoſlaviſchen Freundſchaftsfahrt Die ADAC Auslandstourenfahrer am Ziel ihrer Reiſe Die größte Propagandafahrt, die deutſche Automobilſten je unter⸗ nommen haben, hat ihr Ende gefunden. Die Kolonne der 77 deutſchen und auf 35 Auslandswagen zuſammengeſchrumpften ADAC⸗Fahrer iſt ans Endziel der ſchweren, aber ſehr, ſehr ſchön geweſenen Fahrt, nach Abbazia gelangt. Und noch an der Grenze, bevor die Jugoflawien von Italien trennende Brücke zwiſchen Suſak und Fiume überſchrit⸗ ten wurde, gabs großen, feierlichen, in ſeiner Herzlichkeit ergreifen⸗ den Abſchied. Hier hörte man's auch aus dem Munde des jugoflawt⸗ ſchen Regtierungsvertreters, daß dieſe Fahrt als eine Freundſchafts⸗ fahrt mit dem Zweck und Ziel gemeinſchaftlichen Zuſammenarbeitens aufgefaßt und gewertet worden war.„Ihr braucht Abſatz für Eure Induſtrie. wir brauchen Gäſte in unſer ſchönes Land, deutſche Gäſte zur Hebung unſeres uns nutzbringenden Fremdenverkehrs wir wollen alſo austauſchen...“ Das waren ſeine Worte. Und wer mit offenen Augen durch Jugoflawien fuhr, der ſah allenthalben deutſche induſtrielle Erzeugniſſe, vom Auto bis zur Stecknadel, vom Geldſchrank bis zur Zahnpaſta. Ein Erfolg, ein großer, uneingeſchränkter Erfolg war dieſe Fahrt, und außer dem Erleben aller der 400 Teilnehmer wird Deutſchlands Außenhandel fraglos Nutzen von dem Sich⸗Kennen⸗ und Sich⸗Schätzen⸗ Lernen haben. Der Autoturismus und Deutſchlands größter Auto⸗ mobilelub, der A. D. A. C. als Veranſtalter und bewundernswerter Organiſator dieſer Fahrt im Dienſte deutſcher Wirtſchaft— deutſcher Induſtrie— beſonders auch als Schrittmacher deutſcher Automobil⸗ induſtrie— das iſt eine Feſtſtellung, die am Schluß⸗ und Abſchieds⸗ tage frank und frei gemacht werden kann. * Die deutſchen Wagen haben ſich wieder einmal glänzend bewährt Ob es die regenzerweichten, tieflöchrigen, ſchotterbeſäten Straßen quer durch Kroatien nach Sarajewo, ob es die Bergſtrecken durch die Herze⸗ gowina oder die grandioſe Serpentinenfahrt über den Kamm des Lopcen nach Cetinje war, ob es durch die Schlaglöcher, quer durch die Steinwüſten des nördlichen Karſt und dalmatiniſchen Alpen ins die deutſchen Wagen waren allen, allen Anforderungen gewachſen. Die 29 Mereedes⸗Benz, die 9 Adler, die 7 Wanderer, die 5 Horch, die 5 Opel, 5 Steyr, zwei Audi, NAc, Stoewer, Selve, Simſon⸗Supra, der repräſentative Hanſa⸗Lloyd⸗s Zylinder des Sportpräſidenten und der Liliputaner der Kolonne, der neue, kleine, verblüffend leiſtungs⸗ fähige Hanomag mit Wilhelm Höpfner am Steuer ſie haben im Schnee des Pötſchenpaſſes und in der tropiſchen Hitze an der ſüdlichen Adria immer durchgehalten... wurden abends lieblos, großenteils im Freien, geparkt, und leiſteten folgenden Tags ſo regelmäßig ihr Ponſum, als ob dieſe Fahrt durch Steinwüſten und über Steilpäſſe eine Promenadenfahrt wäre. Und wenn wir die jugoflawiſchen Fahr⸗ zeugbeſitzer und die Chauffeure fragten, die die vielen, vielen Mer⸗ cebes⸗Benz und Opel⸗Wagen als Privatwagen oder als Autodroſchken in den jugoflawiſchen Städten oder dalmatiniſchen Badeorten fuhren, ſie waren des Lobes voll ſtber deutſche Qualität. Dann aber war dieſe Fahrt auch ſchwere, äußerſt ſchwere Prü⸗ fungsfahrt für Reifen. Man denke: ab Dubrovni k, ja, ab Cat⸗ tar, alſo etwa 750 Km., gabs nur kilometerweiſe mal Strecken, die nicht friſch geſchottert waren. Auch vorher aber waren, beſonders auf der ſchlechteſten der Jugoſlawien⸗Strecke, der von Agram nach Sara⸗ jewo, die Reifen gewaltig ſtrapaziert worden. Wenn dann Reifen kaum eine Abnützung anzuſehen iſt, wenn Continental⸗ und Excelſior⸗ Fahrer keine oder nur eine oder zwei Reifenpannen durch Nagelſchä⸗ den hatten, dann beweiſt dieſe Tatſache, warum in Jugoſlawien über 50 Prozent des geſamten Reifenbebarfs von der deutſchen Continental geliefert wird. Das ſoll keine billige Reklame ſein. das iſt eine im Intereſſe deutſchen Außenhandels und im Intereſſe des guten Rufs deutſcher Erzeugniſſe erfreuliche Feſtſtellung! Zum techniſchen Ergebnis dieſer 2500 Km.⸗Fahrt durch ſchier unerforſchtes Neuland ſei noch bemerkt, daß der Benzol⸗Mangel ſich für manchen Wagen unangenehm bemerkbar machte. Die Mehrzahl der hochverdichteten Motore verlangt Benzol. Zwar hatte der Benzol⸗ Verband insgemein mit der Fahrtleitung ſich Mühe gegeben, auf den Tagesetappenorten Benzol bereitzuhalten; dies war aber mitunter ſo teuer, daß die Wagenbeſitzer kummervoll darauf verzichteten. Die erſten Benzol⸗ und Aral⸗Tankſtellen jenſeits der deutſchen Grenze können eines Anſturms der AD AC⸗Auslandsfahrer ſicher ſein. Zum Landſchaftlichen: die Streckfe von Dubrovnik—Raguſa zur jugoflawiſch⸗italieniſchen Grenze bot manch' ſchöne, unvergeßliche Landſchaftsbilder. Vorherrſchend war auch hier der Steinreichtum Jugoſlawiens. Steine, Steine.. allüberall. Unabſehbar weite Steinwüſten, intereſſant nur durch pittoreske Felsgebilde, hochragende Berge ohne Baum und ohne Strauch, Steinmauern um jedes kleine Stückchen Land, mitunter Steinmauern zu Seiten der Chauſſee.. dann und wann Felder mit Oelbäumen.. jeder Meter bebauten Landes dem Steinchabs mühſam abgerungen,— ſo bildet Dalmatien dem Fremden eine Ueberraſchung, der hier ja weitaus größere Fruchtbarkeit er⸗ wartet hätte. Aber dieſe Steinwüſten ſind keineswegs unintereſſaut. Trotz ihrer Einförmigkeit bieten ſie durch die Umwelt, durch hohe Bergſpitzen, durch wildes Geröll, durch Kulturverſuche inmitten der Steinmaſſen, Abwechſlung. Und uns Deutſchen iſt dies Steinland ſa Neuland! Die Küſte iſt gleichfalls ſteinig, und nur die Badeorte nörd⸗ lich und ſüdlich von Raguſa haben Strand, ebenſo Split, die Hafen⸗ ſtadt an der mittleren Adria, und der aufblühende neue Badeort Crikvenica. Drei Autoſtunden ſüdlich von Crikvenica befindet ſich das herrliche Gebiet der Plitvicer Seen. Kleine, idylliſch gelegene Seen ſind das, miteinander durch eindrucksvolle Waſſerſtürze, durch Katarakte verbunden. Crikvenica und Raguſa waren überdies von Deutſchen ſchon gut beſucht. Das Deutſchlandlied haben wir oft gehört, haben wir täglich ge⸗ fungen. Die jugoſlawiſche Nationalhymne iſt uns lieb und vertraut geworden. Es gab im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen keinen Ort, auch nicht das armſeligſte Dorf, das nicht zu Ehren der deutſchen ADAC⸗Fahrer geflaggt hätte. Hunderttauſende von Men⸗ ſchen haben uns gegrüßt, haben uns in ihren Dialekten und in deutſch Willkommen und Heil zugerufen. Blumen wurden uns in die Wagen geworfen, daß die Backen weh taten vom Anprall des Flieders und aller ſüdlichen Frühlingsgewächſe. Dampferfahrten gabs ab Dubrov⸗ nik und ab Crikvenica, bei denen Muſik, Tanz, Gaſtlichkeit führend waren. Täglich berichtete die jugoflawiſche Preſſe über die Reiſe der deutſchen AD AC⸗ Fahrer, brachte Interviews mit Kroth, brachte Leit⸗ artikel mit Willkommensgrüßen und mit Abwägung deutſch⸗jugoflawt⸗ ſcher Gemeinſchaftsarbeit und Ergänzung. Tonriſtiſch— ein Glanzerfolg, Politiſch— eine ehrenvolle, ehrenreiche Deutſchtumsfahrt, Wirtſchaftlich— nutzbringende Annäherung, Sportlich— eine ſchöne Leiſtung, Techniſch— eine Glanzleiſtung aller, aller teilnehmenden deutſchen Wagen, ſo war dieſe ADAc⸗Auslandstourenfahrt 1929 ein Glanzſtück in der Geſchichte des deutſchen Automobilismus! Und daß eine Dame, Frl. Erika Gräfen ber g, ihren 8/gger Mercedes⸗Benz ganz allein, ohne jede Hilfe, über die ganze Strecke gebracht hat, ſei als ſportliche Spitzenleiſtung anerkannt. Stlegfried Doerschla g. zum großen deutſchen Jußballſieg in Turin In dem Fußball⸗Länderkampf Deutſchland.—Italien in Turin ſiegte die deutſche Mannſchaft 221 über die Italiener. Der an ſpannenden Momenten reiche und ſportlich in jeder Beziehung befriedigende Kampf endete mit Ovationen des Publikums für unſers Mannſchaft. Neben unſerem Torwart Stuhlfaut haben ſich beſonders die Verteidigung und Läuferreihe hervor⸗ ragend geſchlagen. Boxen Boxklub Gelbſtern Karlsruhe— V. f. K. 86 Mannheim 519 Am Samstag fand in den ſehr gut beſuchten Lokalitäten der Alten Brauerei Kammerer in Karlsruhe der Freundſchafts⸗Rückkampf obiger Vereine ſtatt. Das Kampfgericht beſtand aus den Herren Joſt⸗ Karlsruhe als Ringrichter, Kübler⸗Karlsruhe und Dreſſel⸗Mannheim als Punktrichter. Bis auf den Weltergewichtskampf amtierte das Punktgericht einwandfrei. Im Ring Im erſten Kampf trafen ſich im Papiergewicht Pfiſterer⸗ Mannheim und Säger⸗Karlsruhe. In flottem Tempo gingen die Gegner über die Runden, wobei Säger durch ſeine ruckartigen An⸗ griffe jede Runde leicht für ſich hat; er verſcherzte ſich jedoch die Sym⸗ pathien der Zuſchauer durch ſeine unfaire Kampfesweiſe, die aller⸗ dings vom Ringrichter nie gerügt wurde. Sieger nach Punkten Sä⸗ ger.:0 für Karlsruhe. Fliegengewicht: Gräßke Mannheim— Baumann⸗Karls⸗ ruhe. G. ſtellte ſich auf ſeinen bedeutend ſchwereren und größeren Gegner taktiſch ſehr gut ein und kontert B. faſt bei ſedem Angriff. Gegen Schluß der 2. Runde geht Gräßke zum Angriff über und ſchlägt im Nahkampf präziſe linke Magenhaken, die B. zermürben. In der Pauſe zur 3. Runde gab B. den Kampf auf. Sieger Gräßke durch techn. k. o.:2. Federgewicht: Lutz⸗Mannheim— Sorg⸗Karlsruhe. Sorg durch ziemlichen Gewichtsvorteil begünſtigt, zwingt den deutſchen Mei⸗ ſter zur Hergabe ſeines großen Könnens. Der angreifende S. wird von L. mit beidhändig geſchlagenen Kontertreffern empfangen und in der 2. Runde ſchwer erſchüttert. Dank ſeiner unheimlichen Härte kommt S. über dieſe Runde, kann aber nicht vermeiden, daß er drei Mal bis 8 bezw. 9 zu Boden muß. S. ging gut erholt in die 3. Runde, kann aber gegen Mitte der Runde nur im Clinch ſein Heil finden. Trotzdem er groogy iſt, bleibt er für Lutz ſtets gefährlich durch ſeine rechten und linken Kopfhaken. Sieger Lutz nach Punkten. Dies war wohl der ſchönſte Kampf des Abends.:2 für Mannheim. Leichtgewicht: Schmitt Mannheim— Zipper ⸗ Karlsruhe. Beide liefern einen techniſch ſchönen Kampf. Durch linke Magenhaken und folgenden Kopftreffern führt Sch. drei Runden, ohne aber ganz aus ſich herauszugehen. Obwohl Z. in der 3. Runde angeſchlagen iſt, kann ihn Sch. nicht entſcheidend beſiegen. Sieger nach Punkten Schmitt. :2 für Mannheim. Weltergewicht: Bahr⸗Mannheim— Bopp⸗Karlsruhe. Bahr führt die 1. Runde durch ſeine aus voller Diſtanz geſchlagene Eins⸗ Zwei⸗Treffer, läßt aber in der Folge ſeinen Gegner nahezu gleichzie⸗ hen, da er ſich auf den Nahkampf einließ, wo Bopp klare Vorteile hatte. In der 2. und 3. Runde boxt Bahr taktiſch richtig und bleibt bis zum Schluß in knapper, aber ſicherer Führung. Das verkündete Urteil „unentſchieden“ ſchmeichelt der Leiſtung von Bopp. 713 für Mannheim. Mittelgewicht: Jakob⸗Mannheim— Kahrmann⸗ Karlsruhe. Noch in der 1. Runde zwingt J. eine Daumenverletzung zur Aufgabe. Das bis zum Abbruch völlig offene Treffen ſah Kahrmann als Sieger durch techn. k. o.:5 für Mannheim. Im Schlußkampf des Abends trafen ſich im Schwergewicht Thies⸗Mannheim und Reiß⸗Karlsruhe. R. offenbarte eine auffallende Härte im Nehmen. Die erſte Runde zeigte T. durch genau gelandete Kopfhaken klar in Führung. Die zweite Runde bringt das gleiche Bild. R. nimmt die ſchwerſten Treffer, muß allerdings vor Runden⸗ ſchluß auf einen genauen Kinnhaken bis 9 zu Boden. Der deutſche Meiſter eröffnet die 3. Runde überlegen durch Angriffe, läßt R. auf Halbdiſtanz kommen, wo er ihn mit Schlagſerien überſchüttet. Auf einen präziſen Kinnhaken muß R. zu Boden und das„Aus“ des Ringrichters über ſich ergehen laſſen. Sieger Thies durch k. o. 915 für Mannheim. Die Kämpfer des V. f. K. 88 Mannheim haben ſich durch ihre faire Kampfesweiſe und techniſchen Fertigkeiten die Sympathien des Karlsruher Publikums voll erworben. Der lebhafte Beifall, der nach einem verkündeten Sieg für Mannheim erfolgte, ließ das deutlich er⸗ kennen. V. f. K. 86 hat durch dieſen Sieg über die kampfſtarke, gut durchgebildete Mannſchaft vom Boxklub Gelbſtern Karlsruhe erneut bewieſen, daß er zu den ſtärkſten Mannſchaften Süddeutſchlands zählt. Lutz, Schmitt und Jakob kämpfen am 4. Mai einer Einladung kol⸗ gend, neben Kern⸗Frankfurt und Weißgerber⸗Pirmaſens in Eſch⸗ſur⸗ Alzette(Luxemburg). 8 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(726 Uhr morgens). 9 „uf zem Ses Z Wink 8 8 8 155 1 800 7 7 S 8 8 8 8 T 2 8 828 m mm C S888 Ses Nicht Stärke S Wertheim 151— 1 4 NO leicht Regen Königsftuhlſ 563 757,8 4 6 31 80 0 Nebel Karlsruhe 120 758.11 6 12 5 NNW„ Regen Bad.⸗Bad 218 757.4 18 6 W 5— Villingen 7810 759,4 5 12 8 W„ wolkenl. Feldbg. Hof 1275 631,0 2 3—3 s W mäß. wolki Baden weil.— 757,5 7 15 5 S leicht halbbeb. St. Blaſten] 780 1411 1 ſtill 5 Höchenſchw.!—— ö Die Luftdruckverteilung zeigt heute einen breiten und flachen Hochdruckrücken, der ſich von Island und England quer über das Feſtland nach dem Mittelmeer erſtreckt und in ſetnem Bereich vielerorts Aufheiterung mit Nachlaſſen der Niederſchläge zur Folge hat. Nur über die Rheinebene zog heute früh noch eine ſchmale Regenfront. Von Frankreich rückt ein neuer Tiefdruckwirbel heran, deſſen Vorderſeite uns zu⸗ nächſt vorübergehende Aufheiterung bringen wird. Eine Aenderung des allgemeinen Witterungscharakters ſteht jedoch vorerſt nicht in Ausſicht. Wetterausſichten für Freitag, 3. Mai: Nach vorſtbergehen⸗ der Aufheiterung wieder meiſt wolkig und weitere Regenfälle, Temperaturen wenig verändert. —— Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. 905 5 Maunbeih. 8. 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Flſcher— Verantwortl. Redakteure; Far Polltit: H. A. Meißner= . Dr. S. Nayſer— Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder— E vort und Dermiſchtes: Wins Naller— Handelstell: Kurt imer— Geri und alles Uebrige Fran Nircher Anzeigen Jakob Faude. ſämtlich in e Die Büchlein„Br. e 50 an der Jervolltommnung der Hausbdcdterei. Lnadhilige wertvolle Rerepte werden laufend alis Hausfrauenſtreisen eingesandt, geprüſt, erganꝛt- und die bestgeeigneten in Form der bekannten„Dr. Oetler-Rezepte wieder herausgegeben. Die millionen fache Verbreitung dieser Büclier beweist am besten die Eute und Beliebtheit der Dr. Oelſter sdien Badtzulaten, wie Janillinzucker,„Custin, Badlöle und Aromen, vor allem aber von i Dr. Oetkers Backpulver. Qaaliu das fur alle deutsdten Haugfrauen unersetrlici geworden ist. Oelter-Rerepte“, Ausgabe?(Preis ig Pf. 4„Dr. Oetters Sckullock 1 0 Kro) 0. en Labaszuuifteigr CECT rn cu hen, n drnfen, rg. Huusand. in Merten won Zecatuʒꝛmmimeæis — Dr. August Qelker, Bielefeld. E 777FFFTFT0CC C Boch& schenk, Chem- Fabr., Ludwigaburz Donnerstag, den 2. Mai 1929 Neue anheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 203 85 Ein Mann und Hunderttauſend Mark Roman von H. L. Rumpff Copyright 1928 by Georg Müller Verlag, Aktien⸗ geſellſchaft, München, Printed in Germany — Die darinſitzenden Damen ſchrien entſetzt auf, zwei Herren von herkuliſchem Körperbau verſuchten zwiſchen den auf⸗ ſpringenden Logengäſten ſich gegen den Mann zu werfen, der mit gewaltigem Schlag ſein Operuglas auf dem Schädel des erſten Angreifers zerſchmetterte und in Gedankenſchnelle ſich über die nächſte Brüſtung in Loge vier ſchwang. Hier ſaß noch der Aſſiſtent des Luftmenſchen, der Goros Ankunft über⸗ wachte, als Zuſchauer. Aus Loge ſieben ſprangen einige Männer herbei, Türen wurden geöffnet, Rufe ertönten.— „Ergeben Sie ſich, Sie ſind umzingelt!“ Unruhe entſtand, die ſich im Nu von Loge zu Loge weiterpflanzte, aufs Parkett übergriff,— ehe man wußte, was geſchehen, ein programm⸗ mäßiger Zwiſchenfall, ein Unglück,— ein Verbrechen?— ſauſte mit gellendem Schrei an Goros Seil ein Mann von der Höhe der erſten Rangloge über das ſchreckgelähmte Parkett hinweg, der gar nicht Goro war. „Licht! Licht!“— brüllten die Beamten, die hinter dem Vos in die Loge vier geſtürzt waren, ohne ihn an ſeiner wahnwitzigen Luftfahrt hindern zu können,— das Orcheſter brach ab,— in den Sekunden, die es ſchon dauerte, entwickelte ſich ein Lärm, anſchwellend wie das Brauſen des Ozeans unter plötzlichem Sturmwind,— der Mann am Seil ſauſte ohne Orcheſterbegleitung, ohne Beleuchtung mit Goros Ge⸗ C ſchwindigkeit durch die Luft,— von der Bühne ſah es aus, als ſchwinge ein Rieſenklöppel aus dem Dunkeln,— die Girls, die ſchneller wußten als das Publikum, daß etwas Unvorhergeſehenes ſich ereignete, ſchwirrten ohne Rückſicht auf Ballettvorſchriften, in ſämtlichen Sprachen der Welt ſchreiend, auseinander, nur Mabel Pitt ſtand mit abwehrend erhobenen Händen, unter der Schminke erblaßt, ſtarr vor Angſt und Grauen, etwas auf der linken Seite der Szene, — ihr Koſtüm, der Clou aller Koſtüme, glitzerte, ohne daß ſie ſich bewegte. Da fuhr wie aus einer anderen Dimenſion ein metall⸗ beſchlagenes Seil an ihr vorüber in den künſtlich aufgebauten Urwald hinein,— ein Mann hing daran, vor deſſen Häßlich⸗ keit alle erſchrocken waren,— außer ihr, er verſuchte mit den Füßen zu bremſen, flog gegen eine elaſtiſche Leinwandkuliſſe, ſchlug zu Boden,— Mabel ſchrie auf,— ein Schrei, der den tauſend Zuſchauern durch Mark und Bein ging und im Augenblick tauſendfältigen Widerhall fand, aber der Mann ſprang auf,—„Mabel“, brüllte er, faſt ſchluchzend,— nie wird Mabel dieſen Laut vergeſſen,— nichts als„Mabel“, ſtürzte durch die erſtarrten Reihen der beweglichen, nun in allen Zungen der Welt ſprachloſen Girls, der akrobatiſch ge⸗ wandten Tänzer, der ſtämmigen Bühnenarbeiter, der ſchlag⸗ fertigen Darſteller und geiſtreichen Regiſſeure, und war mit Hilfe des ungeheueren Schreckens, den alles empfand, in dem Labyrinth des Bühnenhauſes verſchwunden, ehe ſich eine Hand rührte, ihn zu erfaſſen. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Verluste meiner innigstgeliebten Frau, unserer geliebten Mutter Rosa Clade sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir den Geistlichen der Herz-Jesu-Kirche, den ehrwürdigen Niederbronner Schwestern, sowie für die zahlreichen Blumenspenden und Leichen begleitung Mannheim, den 1. Mai 1929 Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Baptist Clade 1 1 1 8090 Friſch eingetroffen: Mies-Muscheln Malfische Forellen, Salm Seezungen u. ſ. w. TheodorStraube N 3. Bekanntmachung Die öffentliche Ziehung der diesjährigen Mainarkt- Lotterie Findet am 14. Mai 1929, vormittags 9 Uhr be⸗ ginnend, im Notariat VI, Zimmer 15, in K 1. 4 hier ſtatt. Die zur Ausſpielung kommenden Sach⸗ gewinne ſind bei folgenden Firmen ausge⸗ ſtellt: Bettenhaus D. Liebhold, H 1. 14(gegen⸗ über dem Tageblatt); Möbelhaus Fürſt, Lampensch.-Gestelle S 1. 17; Uhrmacher Remp in Neckarau und Spezialhaus für Nähmaſchinen uſw. Striehl in Sandhofen. 5200 Sandwirtſchaftlicher Bezirksverein Mauuheim. 5 Reduzierte Pr. f. Vergebung von Abbrucharbeiten. üb. 50 rersch. Modelle; Die Evang. Pflege Schönau in Heidelberg zo em Durchm..00 M. früher Kollektur Mannheim) vergibt den Ab⸗ 50„ 15 ruch der Gebäulichkeiten des Fabrikanweſens 60„ 5.40„ in Mannheim Rheinhäuſerſtraße Nr. 101/103 70„ 5.20„ zwiſchen Viehhof⸗ und Windmühlſtraße und la. Japan,. Seide.8051. die ee des Materials. Die näheren la. Seidenbatist.60 M. Bedingungen können auf dem Geſchäfts⸗[ sow. sämtl. Besatzart. zimmer der Verwaltung, Heidelberg, Zäh⸗ vie Seidenfransen, ringerſtraße 18, eingeſehen werden. Angebote Schnüre, Rüschen. bis 12. Mai dſs. Is. erbeten. 5178[Wickelbandu fertige Schirme in großer Auswahl billig. s“ Lampenschirmbedart 6. Schuster, E 3,7 Telephon- Nr. 83825 Tüchtige Sehnsiderin nimmt noch einige Kunden außer dem Hauſe an. B1970 Spez.: Mü nf e Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. E pſſſiger dis i der Bic nd trotzdem die gleiche Galffäfl Wachse mit 1818. delze mit fap. rauf sin Papier denn des Geli ist knapp 111105 abzugeben. 3119 Adreſte in d. Geſchſt. als Prokuriſt beſtellt. 7 5 2. 2 2 0 7 1 N Ein W̃ W dem das Bewußtſein ſeiner Pflichtverletzung ſchneller al n änderen die Ueberlegung wiedergab, warf ſich hinter Rundhorizont dem Raſenden entgegen und erhielt eine kunſtgerechten Kinnhaken, der ihn für zehn Minuten ah Verantwortung enthob. Da er der einzige war, der über die Bedeutung der vergeſſenen Hintertür in den Kanal wußte, dauerte es eine Viertelſtunde, bis die Verfolger an den Schacht gelangten, der in ſeiner unheim⸗ lichen Düſterkeit mindeſtens Mordgeheimniſſe zu bergen ſchien. Dreizehntes Kapitel un d Finale 1 Irgendeine geheimnisvolle Kraft zieht lautlos an dem Holzladen des Fenſters, er weicht zurück, eine Brettkante ſchiebt ſich auf den Sims,— das leiſe Schürfen geht unter im Keuchen zweier ineinander verkrampfter Kämpfer,—— plötzlich erſcheint ein Geſicht in der ſchwarzen Fläche des Fenſters,— beziehungslos,— es ſieht aus wie eingerahmt, ein groteskes Geſicht, verſchwitzt, von blauroter Schminke trie⸗ fend, ohne Bart, ohne Augenbrauen,— ſie liegen in irgend⸗ einem Winkel des Theaterhauſes,— ohne Haare,— es blickt entſetzt, im wahrſten Sinne des Wortes ratlos auf die Gruppe am Boden, ſieht einen Herrn im Smoking, halberledigt auf blutendem Geſicht liegen,— eine Reporterperücke ſträubt ſich auf dem Boden neben einer zerbrochenen Brille— über dem Liegenden, ein Knie in ſeinem Rücken, eine Hand an ſeiner Gurgel, André Gérard in zerriſſener Arbeiterkleidung, in der andern Hand aber, die gerade zum Stoß ausholt,— blitzt etwas Kaltes,— Gebogenes—— Der Mann iſt mit einem Satz im Zimmer. Im Moment, „We will raise a family à Boy for———“ bricht jäh ab,— die Muſik erlöſcht in ſchriller Diſſonanz, die Gäſte ſpringen ſchreiend auf, der Mann,— er trägt eine ab⸗ genutzte ſchwarze Mappe und der Ober ſchreit„Der Detektiv“ — iſt ſchon an der Türe, die beiden abendlichen Bummler ſpringen hinzu, weichen entſetzt zurück,— iſt das der Detek⸗ tiv?— Er ſieht furchtbar aus, blutig, der falſche Bart halb herabgeriſſen, kaum zu erkennen. „Gérard,“ keucht er,„— verwundet, entflohen, Hinein— wo iſt das Boot?“ Und da der Zufall den hinein! menſchlichen Tragödien gar zu gerne einen Schuß Komik beimengt, erſcheint in dieſem Moment von der Zwanenburger Brücke her era ſchlanker Herr in ſommerlichem Raglan mit gepflegtem kaſtanien⸗ braunem Bart und diskretem Aeußeren. Der Mann im Smoking des Detektivs, dem es plötzlich wenig heiß wurde, ihn ſehend, „Lecreux!“ brüllt er,„Lecreux! Bar! Niemand darf hinaus!“ Springt auf den erſtarrten Franzoſen zu, den eleganten, etwas feminiſtiſchen Typ des franzöſiſchen Gaſtſtättendirektors im Moment, der Faſſungsloſigkeit.„Sie ſind verhaftet“, ſchreit der Detektiv;— der Kommiſſar, der ihm mit unerklär⸗ lichem Befremden folgte, ſieht einen Moment das hollän⸗ diſche Kriminalpolizeiabzeichen unter dem Seidenrevers des Smokings aufblitzen und iſt beruhigt. „Diable,“ ruft Lecreux, der echte Lecreux,„was wollen Sie?— Ich bin Edmond Leereux, komme aus——“ „Es iſt Lecreux,“ ruft der Kommiſſar,„ hierher Lecreux tut dem Zufall und dem guten Genius eines Haltet ihn! Beſetzt 15 wo das Brett,— die Brücke zum Trianontheater,— von kräftigem Ruck geſchleudert, in das Waſſer des dunklen Kanalarmes klatſcht, wird der tödliche Schwung von Gérards Hand gehemmt, der Arm wird zurückgeriſſen, der ganze Kerl, — eine neue Kraft ſtellt ſich ihm. Gérard, einen Riß in der Stirne, mit blutunterlaufenen Augen im Geſicht eines Tieres, ſtiert ſekundenlang. Sieht er richtig? Iſt dieſer grotesk verunſtaltete Kopf, dieſes ſchminkenzerfloſſene Geſicht,— iſt das Willem Broderſen. der un vollkommene Defraudant? Hat er ſie beide zuſammen? In Gedankenſchnelle wirft er ſich dem neuen Angreifer entgegen, ſtöhnend vor Mordluſt und Wut. Ollmer, die plötzliche Entlaſtung fühlend, ſieht vor ſich am Boden ſeinen Revolver, ekfaßt ihn, hebt ſich,— blutüber⸗ ſtrömt das Geſicht, halb erſtickt und beſinnungslos, taumelt empor,— ſieht André Gérard mit einem neuen Angreifer, einem widerlichen Glatzkopf, am Boden,— wie das geht,— die beiden wälzen ſich verkrampft, der Glatzkopf ſchwingt herum, ſeine Beine treffen die des von zehnminutigem Todes⸗ ringen erſchöpften Detektivs,—— ein Schuß,— eine plötz⸗ liche Stille, in der jemand langſam und dumpf zu Boden fällt,——— wie ſchnell das geht. Fünf Minuten ſpäter ſtürzt mit wilder Reporterperücke, zerſchlagener goldener Brille, blutbeſchmutztem und zerriſſe⸗ nem Anzug aus M. Lecreux Privattüre ein Mann in die von Heiterkeit und Eleganz erfüllten Räume der Bar. Die Muſik ſpielt gerade zum ſoundſovielten Male den neuen und wird zurückgedrängt,— die in Abenteurers den Gefallen und wehrt ſich. Ein Handgemenge entſteht,— Schreie aus der Bar,— man will hinaus und der Zwanenburger Straat verſteckten Mannſchaften ſchließen einen Kordon,— Straße und Brücke ſind verſperrt—— „Ins Ruderbootz“ ſchreit der Detektiv mit ſchneidender Stimme,— ſpringt, ſchneller als Beamte je folgen können, ſelbſt in das leere Motorboot,— es iſt ein ſchneidiger Detektiv,— der Motor ſpritzt los,— vibrierend ſchießt das Boot ab,— die Leute ſpringen ins Ruderbodt,— ein Auto ſauſt über die Brücke, ſtoppt, Inſpektor Noort mit den Beamten aus dem Theater, das Motorboot flitzt unter der Brücke durch. „Wer iſt das?“ ruft Noort erregt,„er iſt ja allein?“ „Der Detektiv iſt es!— Gerard entfloh!“ „Ihm nach“, ſchreit Noort. Sechzehn Ruder ſchlagen ins Waſſer, das Auto gleitet über die Brücke zurück.— Vom Turm der engliſch⸗ epiſkopalen Kirche am Groneburgwal ſchlägt es ein Viertel nach zehn,— die blutige Komödie dauert gerade fünfund⸗ zwanzig Minuten. Das Motorboot ziſcht den Zwanenburgerwal hinauf,— unter der Joden⸗Brée⸗Brücke her,— ſechzehn kräftige Ruder⸗ ſchläge folgen,— ds iſt eine Rekordmannſchaft,— aber ein Motorboot, von einem ſchneidigen Kerl geſteuert, der beinahe wie ein Detektiv ausſieht und etwas mehr als ſein Leben einſetzt, nämlich ſeine Freiheit,— ein ſolches Boot holen ſie nicht ein. beliebten Shimmy. Jemand ſingt: (Schluß folgt.) Schon Handelsregiſtereinträge vom 1. Mai 1929: Talmühle Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Schriesheim. Die Prokura des Otto Heihs iſt erloſchen. Leopold Oberländer, Die Firma iſt erloſchen. Südd. Samenhaus Conſtantin& Löffler, Mannheim. Friedrich Glaeſer, Mannheim, iſt Mannheim. Philipp Hoffmann, Mannheim. Das Ge⸗ ſchäft ſamt Firma iſt durch Erbfolge auf Kauf⸗ mann Franz Ank Ehefrau, Eliſabeth geborene Hoffmann in Mannheim übergegangen und von dieſer auf ihren Ehemann, Kaufmann Franz Ank in Mannheim, übertragen wor⸗ den. Dieſer führt das Geſchäft unter der bis⸗ herigen Firma fort. Karl Friedmann, Mannheim. Inhaber iſt Karl Friedmann, Kaufmann in Mannheim. Geſchäftszweig: Handel und Vertretung in Büromaſchinen und Bedarfsartikel. 78 Amtsgericht Mannheim. Straßenſperre. Zwecks Vornahme von Walzarbeiten wer⸗ den nachſtehende Straßen für den geſamten Fuhrwerksverkehr geſperrt: 17 1. Kreisweg 8 zwiſchen Neckarau u. Rheinau vom 29. April bis 4. Mai. Umleitung über Mannheim. 2. Kreisweg 10 zwiſchen Friedrichsfeld und Schwetzingen vom 2. bis 9. Mai. Um⸗ leitung über Rheinau. Kreisweg? zwiſchen Seckenheim u. Ilves⸗ heim vom 7. bis 11. Mai. Umleitung über die Fähre oder über Mannheim. 4. Kreisweg 1 zwiſchen Ilvesheim u. Laden⸗ burg vom g. bis 16. Mai. Umleitung über Wallſtadt. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 366 Ziffer 10.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geldſtrafe bis zu 150.“ od. mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 30. April 1929. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V. Anl. Veröffentiiehangan der Stadtaunheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch Anfang Nr. 1. 37 Stbewhrter Quslitst Able — 1 Aus eigener Fabrikation Neue Ferben Neue in 38.— 58.— 74.— 128.— Auslosung von Genußscheinen Am 19. April 1929 hat gemäß 8 40 Aufwer⸗ tungsgeſetz vom 16. Juli 1925 die zweitmalige Ausloſung von 3g Stück unſerer Genußſcheine vor dem Badiſchen Notarkat I, Mannheim, ſtattgefunden. Es wurden hierbei folgende Nummern gezogen: 18, 19, 90, 97, 112, 116, 127, 167, 221, 253, 296, 304, 310, 321, 328, 409, 211, 432, 206, 425, 98.— 115.— 488, 560, 610, 621, 625, 754, 756, 843, 845, 882, 926, 927, 1000. Die Inhaber obiger Genußſcheine erhalten den Gegenwert mit R. 100.— pro Stück gegen 8 Aushändigung der Genußſcheinurkunde mit Gewinnantetlſchein an der Kaſſe unſerer Ge⸗ feu al ausgezahlt. annheim, den 20. April 1929. ſchon können Sie aus Armband, Ring, 8 928 1 Staaeg Ihre Zimm wieger zwecks Gründung einer enutzen, wenn Sie für d. Liebhaberwert vo zum Stechen meinen kutzbodenlack nehmen kg. Dose 189 M. 5150 Storchen-Drogerie, Marktplatz, H, 16 Händler nicht erwünſch dae, Ille dantg Jama Brillanten und Smaragde[Capuchon), beſteh. 1300.— aus Privathand zu verkaufen. Gefl. Zuſchriften unter H J 42 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes, 1008 2 1e. l Reiſeſchreibmsaſchine, faſt neu, Handwagen billig abzug. 3120 Telephon 304 08. Sporlkostüm wle neu, Gr. 44, bill. zu verkaufen. Kleine Merzelſtr. 10, II. Iks. alskette m. Anhänger,* 8121 Exiſtenz an Liebhaber. 1 0h, Nealwerk 6 f a m O on benen ſchönes Stück, praisw. t. abzugeben. Schwurz⸗ waldſtr, 18. 3. St. I. 51972 Copercoat Mantel zu verkauf.(Gr. 1,70 Meter]. Ocken fuß, G. Heckelſtr. II. 8111 8. Seite. Nr. 2 03 Neue Mannheimer Zeitung(Aben-Ausgabe) Donnerstag, den 2. Mat 1929 eine tüchtige, gew 5 Bewerbungen mit a K B 179 a Blattes. unter dieſes Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt an ſelbſtändiges lauf u. möglichſt Lie von Gehaltsauſprüchen Arbeiten öhnte 0 1 0 2 usführlichem Lebens htbild, unter Angabe ſind zu richten F n die Geſchäfts telle 12 er herr als Handelsvertreter geſucht. Angeb. u. N 73 an die Geſchſt. 78128 Für d. Verk. v. Wäſche an Private(Teilzahl.) tüchtiger Vertreter geſucht. Hoh. Verdienſt. Augeh. erb. u. N O 69 an die Geſchſt. 53095 erke lte frie beuge „und Langhaar) ungen. Behandlg., Anſchl., fr. Stat. lie u. gut. Lohn für ſof, 5d. 15. 5. geſ. Aug. Brandenburger, Mutterſtadt, Pfalz. B1913 Tüchlige e Friseuse nach Hamburg ge⸗ 55 ch t 115 hohem e hal 8065 1 guſchri ten haupt⸗ . ernd. Mat für geſucht. Haushalt ſofort 3056 8 Laden. 2. 24. Junge Kontoristin 17 I. im Zeugniſſe vorhanden. an die Geſchä ſtsſtelle dieſes Blattes. alt(mittl. Reife), welche ſchon 18 Büro tätig war, ſucht Stellung. Tüchtige Hausschneiderin Hut große ſpfort geſucht. arbeitend für ſtarke Figur. 43066 Angebote unter M Nr. 50 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Fleißiges, ſauberes u. ehrliches Monats Mädchen per 15. Mai geſucht. Hoffmann b. F 2 05 Junges, l 8 Mä d ehen tagsüber geſ. Lauge Rötterſtr. 96, pt. ks. * 3060 e Hadehen geſucht f. einige Vor⸗ mittags⸗Stunden als Hilfe im Haushalt. Treppen. 5 15. 5, 2 Jahr Gute Angebote unt. J M 164 5182 Cebilde ſucht Auſtellung als hilfe, Begleiterin, Kaſſſererin durch Verdienſtmöglichkeit handarbeit. 15 8180 od. geſchloſſen. Gefl. Ang die Geſchäftsſtelle e Blattes. Jung. fleigig. Mann jucht Stelle als Aus⸗ läufer o. Hilfsarbeit. Angeb. u. N C 58 an die Geſchſt. 43084 Ann 18 Jahre, flott im Diktat, ſucht ſofort Stellung. 5184 Angebote unter J N Nr. 165 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Kochlehrfräulein ſucht gut. Poſten, wo ſie d. Kochen bürgerl. u. gründlich erlernen kann Eintr. kann erfolgen nach eig. Wunſch Zu⸗ ſchrift ſind erbet. an Th. Wagner. Schnat⸗ terbach, Poſt Scheyern b. Pfaffenhofen g. d. Ilm. Obby. 8064 Wiktstochtel bisher im elterlichen Geſchäft tätig, ſucht ſich zu verändern. Vertrauensſtelle für Bitfett erwünſcht. Angebote unter J 5 1. 169 an die Ge⸗ üftsſtelle.* 3078 Heilt zlähr, Fräulein ſucht Stelle als Kinderfrl. oder Reiſe⸗ begleiterin. War bis jetzt im Ausland. Re⸗ ferenzen vorhanden. Angeb. unter J V 178 an die Geſchſt. 53101 Mäde hen 18., ſucht Anfangs⸗ ſtelle ev. bis 15. Mai, am liebſt. zu Kindern vder als Zimmer⸗ mädchen. Iſt bewand. im Nähen. Angebote unter N F 61 an die Geſchäftsſtelle. 8087 HMädehen 24., ſelbſt. in allen Zweigen des Haush., mit guten Zeuaniſſen ſucht Stelle in autem Hauſe als Allein⸗ mädchen, evtl. bis 15 Mai. Ang. u. N G 602 an die Geſchſt. * 080 gegen Bezahlg. te Dame Filialleiterin, Praxis⸗ od. dergl., auch lohnende Heim⸗ Propagandatätigk, aus⸗ ebote unter H H 41 an B1907 lunge fran ſucht ſofort dauernde Heimarbeit(a. Adreſ⸗ ſenſchreiben ete.) Angeb. u. N D 59 an dle Geſchſt. 1978 Immobilien J fanden Bad m. freiwerdend. Woh⸗ nung, für 22 000 bei 10 000„ Anzahlung zu verkaufen. 13104 Angeb. u. J W 174 an die Geſchäftsſtelle Neuwertiger Pelsbpenwaben 6 Sitzer offen gegen Kaſſe zu kaufen geſucht. Mayer, Mosrfeldstraße 9/11 Telephon 32166 * 3002 Hanomag mit Aufsatz zu kaufen geſucht. Angebote unter M Nr. 54 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 079 Verkäule but erk. Dürkopp⸗ Damen-Fahrrad umſtändehalb. zu ver⸗ kaufen. Anzuſehen b. Ayrer& Schmidt. 8 Nr. 2. 3094 Echter Teppich zu verk. Angeb. unt. N T 74 an die Geſchſt. 1088 Telephon abzugeben. en e Unt. N P 70 an die Geſchtt.* 8097 Wasdflunm neu, u. kl. Handwag. bill. 5 verkfn. 3106 Adreſſe in d. Geſchſt. Weil. Lincerwagen (Naether] ſ. gut d billig zu verk 3010 Rheinparkſtr. 1. II. 25 11 Stetter, 8 auf 9 5 2112 bebr. Zwillingswag. zu kaufen geſucht. Angeb. u. N 8 48 an die Geſchſt.* 3058 Bäckerei ſucht junger, ſtreb⸗ ſamer Bäcker zu mie⸗ ten oder zu pachten. Angeb u. J V 176 an 1 Geſchſt.—111 Laden in ein. Verkehrsſtelle per ſofort zu mieten geſucht. Angeb. u. K A 178 an 15 Geſchſt. 3115 9 Zimmer- 1 mit Bad. od 2 Zim. mit Bad u. Mans. in gut. Hauſe v. ält. kdl. Ehe. mit Manſ. kann Tauſch gegeb. u ett. Koſten können vergüt. werd Ana. u M 40 an die Geſchſt. 054 Kleine ruhige Be⸗ amtenfamilie ſucht 2 oder 3 Zimmer- Wohnung ſofort od. ſpäter. Un⸗ koſten u. Herrichtung feder Art werd. über⸗ nommen.* 3072 Angebote unter M X Nr. 53 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 58. Blatt. Junges E Ehev. Stra⸗ ßenbahner, ſucht 2 Zimmer u. Küche Juni.* 3077 Fritz Littig, 3 16, 4. St. Suche 81976 2 Zimmer-Wohnung geg. Vergüt. Ang. unt. N L 66 an die Geſchſt. Tausche 1 Zimmer und Kütche gegen 2 Zimmer und Küche. Angeb. u. N K 65 an die Geſchſt. B1977 2 ſonnige Möbliertes Zimmer (mit Klavier) ſucht jg. Ehepaar(Beamter), auch Vorort, auf 15. Mai od. 1. Juni 1929. Angebote erbet. unter N H 63 a. d. Geſchäfts⸗ B1975 ſtelle dss. Bl. Naga 211 160 qm, f. Autogarage geeignet, 12 1 B192¹ Nr. 4 1 Laden 1. Zentrum Neckaraus 1 ofort zu vermiet. Zu 1 92 Rheingold⸗ ſtraße 5, 2. St. 99180 Sofort zu vermiet. im Hauſe Lange Röt⸗ terſtr. 23(neb. Poſt) ca. 200 qm heller La⸗ gerraum, Büro, Raum von ca. 40 am für Garage etc. B1980 Näheres F. Heid, Pozziſtraße Nr. 5. Telephon 533 79 Schönes gr, Büro hochp., leer od. möbl. m. el. L. ſep. Eing., ſof, zu vm. Zu erfr. Hch.⸗Lanzſtr. 30, part. 33126 Beſchlagnahmefrei zu vermieten 4 Ammer wohnung m. Bad u. Mädchenz. 1 Laden mit Zimm. u. Küche f, Damen-Friseur oder andere Branche Immob. Seybold H 1, 1 Tel. 29442 8037 2 Zimmer u. Küche ver ſofort oder ſpäter zu vermieten. 8102 Große Wallſtadt⸗ ſtraße Nr. 29, V. Schöne Zimmer, Küche 5 hill. Miete, zu v. elne 8 8. 89. 3 114 geſ. 8.⸗W. in 250 — Nierzu: ga ge e N N ö ö 1 DEN PRELT AO 18 EDEN FPNDETTAOG ESTE EDE E f IF DEN FREITAG RFSTE EDEN PEPEITAG RESTE IEDE NF — Jleden Freitag . 2. W W 3 — — W N mch 000 AA Se OVII ei N Sg OI NA * . 2 N * — OVII ANA N EDEN Eiftauschl Magdeburg ad. Umgebung— Mannheim Suche meine—5 Zimmerwohnung in Mann⸗ heim, in gutem Zuſtande u. beſter Lage, gegen eine gleichwertige im Ringtauſch nach aus⸗ wärts zu vertauſchen. Gefl. Angebote unter M V 51 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 070 -2 leere Zimmer mit Kochgelegenheit von kinderloſem Ehepaar ſofort oder ſpäter geſucht. Angebote unter * 3100 NR 22 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Geräumiger, freiwerdender Laden in modernem Geſchäftshaus, im Zentrum Mannheims, in der erſten Geſchäfts lage Paradeplatz 2z Uu Vermieten. Näheres beim Eigentümer 51807 D 1, 4, 5. Stock. but mall alain. zu vermieten. 93078 Lindenhof Bellen⸗ ſtraße 69. 3 Tr. rechts Möbl. Zimmer in gut. Hauſe, ſepar., ſof. zu verm. 13090 Schön möbl. Zimmer an beſſ. Herrn oder Dame zu vm. B1978 C4 Nr. 5, III. Schön möbk Zimmer lelektr. Licht und gut. Penſion) zu vermiet. K 1 Nr. 10, 2 Tr., Breiteſtraße. B1i979 Schön möbl. Parterre Zimmer ſep. Eing., el. Licht, ſof zu verm. B1985 H 7, 22, Ring. but mäbl. Zimmer mit el. Licht zu ver⸗ mieten. Rheindamm⸗ ſtraße 3. 1 Tr., links 8127 6 7. 25 II[Luiſenr.) Suppenhu Enten nochprima Hahnen u. Pouleis Mastgänse eiten poularden besonders schön ungarische Milchmast Junghahnen Haselhahnen 1 85 Sirkhahnen 5 besonders 95 und Preiswert vollfleischig,shellsaubere ars„ e.50 e „„„„ Pfund.75 „ kung.15 Pfund.85 Ptund.95 „Stück.50 Schneehühner billigst ünner Lebende Karpfen Lebende Schleie Pfd..45 Pfd..60 Amerikaner Tafelebst fr. saftige Aepfel Pfd. 48 Frische große Eier 10 stuek 98 BREITE STRASSE Früolla- Und demse-Honserben in reicher Huswahl MANNHEIM PARADEPLAT T Eck- Wirtschaft mit gr. Nebenzimm. für Vereine, beſte Lage . ſofort beziehb., geg. Tauſchw. von —3 Z. u. Küche u. Uebernahme von etwas Invent. zu verpacht. Näheres durch Immob. Burger& Dillenburger, K 2. 14.* 3096 In 2 1 5 Lage 1 Herrſchaftlich 5 immer- Wohnung Bad u. Zubehör, im Parterre, geg. Umzugs⸗ vergütung und Uebernahme einer Bade⸗Ein⸗ richtung ete. an Wohnberechtigten 2 85 zu vermieten. Eignet ſich auch für Arz Angebote unter N J 64 an die Seiee ſtelle dieſes Blattes. Luisenring. 2 Zinner als Büro eingericht., mit Telephon, eptl. Möbliertes Zimmer mit 2 Betten ſof. zu vermiet. ſep. Eing., 1 Tr. hoch. Näheres Friſenrladen, Schmer⸗ 5 zingerſtr. 175. 3059 leer, zu vermieten. Näheres H 7, 19a, Köhler 500 lf 2, La, 3 Tr. Gr ſonnig. Zimmer Schloßnähe in 5 9 85 Sehr gut möbl. ſonn. nähe) an 2 Damen od. Herren 1 2 1 mmer mieter, am liebſten an gedieg. Herrn p. ſ. Beamte]. ſofor: 11 od. 1. 5. zu vermiet. vermieten. B94 2011 Angeb. unt. K M 94 an die Geſchäftsſtelle. p 4, 7, 1 Treppe übliertes Zimmer an ſol. Herrn zu vm. 5 31912 an alleinſt. Dame ſof. zu vermieten. 31958 Näh. N 6. 2, 2. Stock. Beſſer möbl. Zimmer (Nähe Frledrichsbr.) mit Bad, ſep. Eing., Zu vermieten: zu vermieten. 8088 1 80h Möbl. Zim.„11. 1. Stage. und möblierte Küche 5 an nur beſſere Leuke Mihli f ann Herten. Stadt Mölliertes Ammer zu vermieten. 43071 zu vermieten. 3053 Angeb. u. M W 52 Gartenfeldſtraße 59. an die Geſchſt. 8071 4. Stock Frdl. Sch. mbl. Zim. Vermischtes Akad. Maler ſucht W weibl Model! für einige Nach⸗ mittage i. d. Woche (event. auch Sonn⸗ tags) gegen gute Vergütung. Vor⸗ zuſtellen: Montag, den 6. 5. 29 loder Dienstag) v.—5 in N 3. 12, 5. Stock Atelier. 8074 Geldverkehr 12000 Mark gegen Fauſtpfand und Vergütg. geſ. Ang. u. NU 55 an die Geſchſt. B1984 Wer leiht gegen Mö⸗ belſicherheit und ſo⸗ fort. monatlich. Rück⸗ zahlung nebſt Zinſen Loo bis 15 Mark Angebote unter N N Nr. 68 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 8095 Geb. Dame ausgangs 2 der., wünſcht die Bekanntſch. ein beſf. naturkiebend. Herrn. Alt b. 40., zu mach. zw. gemeinſ. Ausflüge u. ſpäterer 1812 H E IR 4 T Zuſchr. O N 124 Klavier⸗ und Violin⸗ Unterricht ert. gründl. in u. auß. d. Haufe ſtaatl. gepr. Muſiklehrer. St. nur 2 A1. Angeb. u. M R 47 an die Geſchſt. * 8057 Konſervatoriſch geb. Handenunekt erteilt* 3067 Fr. W. Schöberle, Max Jyſefſtraße 13. 5. Stock Heiraten vermittelt Frau Schmuck T 1 83 4107 Heirat Ein led. Herr, 34 J. alt. kath., wünſcht mit einem Fräul. welch. Luſt zu ein. kl. Land⸗ wirtſchaft hat. nicht unt. 28., zw. ſpät. H E IR 4A T bekannt zu werden. Zuſchr. u. D 8 81 an die Geſchſt. B1847 Kaufm., 28., kath., wünſcht m. häusl. er- zog. Mädchen i A. v. 22—27 J. zwecks gem. ſonntägl. Wanderg. b. geteilt. Kaſſe u. ſpät Hera! in Verbindg. zu tret. Zuſchr m. Bild u J P 187 an die Geſchſt. an die Veſchaltößele 78082 Nothausbräu M 7, 24 Telephon 31260 5198 Heufe Schlachtfest Alle Fabrikate Michelin⸗Cager 2 Maler& Gebhard Telephon 285 70 v 5 4, 23/24 Lagerung von globe und Waren aller Art R 6. 4 B18 Offeri- Briefe dis nleht ale richtigen Zelchen ung Hummern der betr. An 28 ige enthalten erschweren dle Welterleſtung oder machen sie drokt unmögch. ks ſiegt veshalb im interesse der Einsender von Angeboten Teichen und Nummer genau zu beachten, damit unflehsams Verwechslungen Lormliaden werden Lie beschäktsstelle der Nenen Manrn. Zeitung AUTO-REIFEN 1 r 8 3 7 — 1