— n A cd „ eee eee Samstag, 4. Mai 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.89/11 (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhoſſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 249538 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben 2 2 Mann heimer Frauenzeitung Wiktag⸗ Ausgabe f 9 Hannheimer Heneral Anzeiger -Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik Nr. 206— 140. Jahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mafinheim. 2— 8 Wandern und Neiſen Geſetz und Necht rüßenkii fe in Berlin Geſtern wieder 5 neue Todesopfer und 6 Verletzte Insge ſamt bisher: 17 Tote und 100 Schwerverletzte Der Berliner Polizeipräſident teilte am Freitag abend mit: Die ſeit den frühen Morgenſtunden des 3. Mai vor⸗ genommene ſyſtematiſche Durchſuchung der Häuſer in den Unruhezentren Neukölln und Weddin g war in den Nachmittagsſtunden beendet. Dabei wurden 8a hl⸗ reiche Schieß⸗ und Schußwaffen vorgefunden und eine ganze Reihe von Perſonen feſtgenommen. An der Ecke Neckar⸗ und Boddinſtraße wurden die Beamten aus einem Hauſe beſchoſſen, worauf ſie das Feuer erwiderten. Am Nachmittag kam es in der Boddin⸗, Flughafen⸗ und Her⸗ furth⸗Straße zu erheblicheren Auſammlungen, aus denen heraus die Beamten ebenfalls wieder be⸗ ſchoſſen wurden, ſodaß auch ſie von ihrer Schußwaffe Ge⸗ brauch machen mußten. Der Reſt des Tages verlief ſodann ruhig. Im Bezirk Wedding iſt es während des ganzen Tages zu keinerlei Zwiſcheufällen gekommen. Die Durchführung der verhängten Straßenſperre verlief ohne Störungen, ſo⸗ daß zur Zeit in den genannten Bezirken, wie auch in der übrigen Stadt Ruhe herrſcht. Leider ſind auch am Freitag wieder einige Opfer der Unruhen zu beklagen, und zwar wurden 5 Tote feſtgeſtellt. Bei zwei von dieſen— es handelt ſich um zwei allein⸗ ſtehende Frauen— beſteht Grund zu der Annahme, daß ſie bereits an einem der vorhergehenden Tage zu Tode ge⸗ kommen ſind. Außer den Toten wurden ſochs Ver⸗ letzte feſtgeſtellt. Von anderer Seite erfahren wir noch, daß auch in den Abendſtunden bis zur Mitternachtsſtunde am Wedding dank Jer umfaſſenden Maßnahmen der Polizei Ruhe herrſchte. Der Sesirk Wedding war in großem Umfange abgeſperrt. Die Geſamtzahl der Toten iſt jetzt auf 17 ange wachſen. Dazu kommen etwa 100 Schwerverletzte, unter denen ſich Weine Polizeibeamte befinden. Tardieu zu den Berliner Anruhen Der franzöſiſche Innenminiſter Tardieu gewührte einem Vertreter des„Petit Pariſien“ eine Unterredung über die Präſentivmaßnahmen und die Maſſenverhaf⸗ tungen im Hinblick auf die Maifeiern. Tardieu erklärte, durch die Vorbeugungsmaßnahmen ſei in Frankreich ſowohl Poliziſten wie Manifeſtanten das Leben gerettet worden. Auch in Paris hätte man die Abſicht gehabt, Unruhen und Zuſam⸗ menſtöße herbeizuführen, wobei Menſchen ihr Leben gelaſſen hätten. Frankreich habe aber in geſetzlich erlaubter Weiſe einige tauſend Kerle darin gehindert, das Leben der mehrere Millionen umfaſſenden Bevölkerung von Paris zu ſtören. In Berlin habe die kommuniſtiſche Partei den Tod von Menſchen herbeigeführt. * Kommuniſtenverhaftungen in Riga Die Rigaer politiſche Polizei verhaftete eine Reihe von Kommuniſtenführern, unter ihnen mehrere aus Moskau ein⸗ getroffene Agenten der Komintern, die mit falſchen Päſſen Ferner wurde eine Geheimdruckerei auf⸗ berſehen gehoben. waren. Die deutſchfeindlichen Kundgebungen in Polen Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Bürv.] Wie bereits gemeldet, hat ſich die Hetze gegen Deutſchland, die durch die Oppelner Zwiſchenfälle neue Nahrung erhielt, am geſtri⸗ gen polniſchen Nationalfeiertag in Krakau, Thorn, Polen und vor allem auch in Warſchau ausgetobt. Für die deutſch⸗ feindlichen Demonſtrationen in Warſchau hatte der Weſtmar⸗ kenverein unter Mitwirkung von 52 patriotiſchen Organiſatio⸗ nen und Studentenvereinigungen einen Aufruf erlaſſen, der zu einer„Revancheaktion“ für Oppeln auffordert. Der Regierung wird danach nahe gelegt, die Ausweiſung der deutſchen Optanten, die noch in Polen leben und die Durch⸗ führung der Liquidation deutſchen Eigentums zu beſchleunigen. Deutſche Theatervorſtellungen ſeien zu verbieten, die Einfuhr deulſcher Films zu unterbinden, deutſche Waren und deutſche Kurorte müßten boykottiert werden. Zu der großen antideutſchen Kundgebung auf dem Thea⸗ terplatz hatten ſich mehr als 10000 Perſonen eingefun⸗ den. Durch den Rundfunk wurden dann Hetzreden der Ver⸗ treter des Weſtmarkenvereins, der nationaliſtiſchen Rechts⸗ vppoſition, des Regierungsblocks verbreitet Nachher bildete ich ein Demonſtrationszug von mehreren taufen d Studenten, denen ſich noch eine Unzahl von Neugierigen Anſchloß. Die aufgepeitſchte Menge verſuchte, gegen das deut⸗ che Geſandtſchaftsgebäude vorzudringen, das durch ſtarke oltzeitrupps mit aufgepflanztem Seitengewehr geſchützt war. Den Kordon der Bewaffneten zu durchbrechen gelang den Demonſtranten nicht, die ſich nach verſchiedenen vergeblichen Berſuchen gegen Abend endlich zerſtreuten. Die Streikhetze der Kommuniſten Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) In den Haverland⸗Feſtſälen in der Neuen Friedrichſtraße fand am geſtrigen Abend eine Konferenz der oppoſitio⸗ nellen Betriebsräte und Betriebsdelegier⸗ ten Groß⸗Berlins ſtatt. Bemerkenswert war, daß ühber⸗ haupt kein Vertreter der Großbetriebe der Berliner Metall⸗ induſtrie anweſend war. Einige Betriebsdelegierte erklärten, daß die Arbeitsniederlegung infolge des Widerſtandes der S. P..⸗Funktionäre nicht erreicht werden konnte. Andere be⸗ tonten, daß ſie ſich nur dann dem Streik auſchließen könnten, wenn auch die Verkehrsbetriebe und die großen Werke der Metallinduſtrie mitſtreiken würden. Dann hielt der kommuniſtiſche Abgeordnete Heckert eine wilde Brandrede, in der er u. a. erklärte, man müſſe zu einer Organiſation der revolutionären Ver⸗ teidigung kommen und dieſe Frage dürfe nicht von der Tagesordnung verſchwinden. Die Verbreiterung des ſogenannten Maikomitees zum Zeutralſtreikomitee zur Durchführung der General⸗ ſtreikparole ſoll in einer erneuten Konferenz am Samstag erfolgen. Der Sympathieſtreik im Ruhrbergbau Die Zahl der aus Aulaß der Berliner Un⸗ ruh en nicht eingefahrenen Bergleute hat ſich weſentlich ver⸗ mindert. Auf den Proſper⸗Schächten und Arenberg⸗Fort⸗ ſetzung iſt am Freitag die Belegſchaft vollzählig zur Arbeit erſchienen. In der Morgenſchicht fehlten auf der Zeche Neu⸗ mühl, wo ſich anſcheinend der Herd der Unruhen befindet, noch 255 Mann, auf Zeche Beeckerwerth 400, auf den Thyſſen⸗ ſchächten 1106, auf Zeche Friedrich Erneſtine 164, auf Zeche Weſtfalen 245 und auf Zeche Dewendel 1145 Mann. Auf allen anderen Zechen ſind die Belegſchaften vollzählig angefahren. Die Provokation aus Moskau Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Bürb.) Der Kriegskommiſſar der Sowjetunion, Woroſchil ow, hat, wie dem„B..“ aus Moskau gemeldet wird, in ſeiner Mairede unter den Ländern, in denen das Proletariat unterdrückt würde, beſonders China, Indien und das„ſogenannte demo⸗ kratiſche Deutſchland“ genannt. Außerdem hat er an dem Berliner Polizeipräſidenten Zörgiebel eine perſönlich zu⸗ geſpitzte Kritik geübt und es für geſchmackvoll gehalten, das derzeitige deutſche Regime mit dem des zariſtiſchen Rußlands zu vergleichen. Der Rede des Herrn Kriegskommiſſars haben denn auch die Moskauer Maidemonſtrationen entſprochen. Man ſchleppte Plakate herum mit der Aufſchrift, wie„Kein Pfennig für Kinderſpeiſung“,„Blaue Bohnen für Erwerbsloſe“ und unter den Augen des deutſchen Botſchafters wurde, immer nach dem Bericht des„Berliner Tageblattes“, das ganze deut⸗ ſche Reichskabinett den ruſſiſchen Arbeitern in Karikaturen vorgeführt. Herr von Dirkſen hat, wir haben das ſchon kurz mit⸗ geteilt, den Auftrag erhalten, in Moskau diplomatiſche Vorſtellungen zu erheben. Sie werden bei der Natur der Sowjetbeherrſcher natürlich nur bewegte Luft bleiben. 7 Der Wiederaufbau der Europa“ Nachdem die Vorarbeiten für das Eindocken der„Europa“ zur Beſeitigung der Schäden des Brandes am 25. März in kurzer Zeit hatten beendet werden können, iſt das Schiff am 14. April ins Dock genommen worden. Unterwaſſer⸗ ſchäden ſind nicht vorhanden. Nach genauer Beſichtigung die unter maßgebender Mitwirkung des Germaniſchen Lloyd ſtatt⸗ gefunden hat, wurde ſofort mit dem Abbau aller beſchädigten Teile des Schiffskörpers begonnen. Das Schiff wird ſolange im Dock belaſſen werden, bis es in allen ſeinen Verbänden wieder hergeſtellt iſt, d. h. bis der Eiſenſchiffsbau das unge⸗ fähre Bauſtadium des Stapellaufes wieder erreicht hat. Die Methode des Wiederaufbaues im Dock ermöglicht es, die Wiederherſtellungsarbeiten am Schiffskörper in der gleichen Arbeitsweiſe und Arbeitsfolge vorzunehmen, wie es beim normalen Aufbau des Schiffes auf der Hellingg geſchieht. Dadurch iſt die völlige Neubauwertigkeit des Schiffskörpers nach Verlaſſen des Docks gewährleiſtet. Es wird mit dem Wiederausdocken in den letzten Julitagen gerechnet. Der weitere Ausbau des Schiffes, deſſen Maſchinen⸗ und Keſſel⸗ anlagen erfreulicherweiſe vom Feuer nicht berührt wurden, und nur einer Konſervierungsarbeit bedürfen, wird nach dem Ausdocken ſo gefördert werden, daß die„Europa“ im Früh⸗ jahr nächſten Jahres zur Ablieferung kommt und in Dienſt geſetzt werden kann. * Der kommuniſtiſche Reichsparteitag, der in den Tagen vom 5. bis 10. Mai in Dresden ſtattfinden ſollte, iſt, wie die kommuniſtiſche Zentrale meldet, auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ ſchoben worden. Elſaß⸗Lothringen vor den Gemeinderaltswahlen (Von unſerem Straßburger Mitarbeiter) Im ehemaligen Reichsland finden, gleich wie in ganz Frankreich, die Hauptwahlen zur Erneuerung der Gemeinde⸗ räte am nächſten Sonntag(5. Mai) und die Stichwahlen am 12. Mai ſtatt. Für Altfrankreich wurde die Wahlkampagne in üblicher Weiſe durch den Regierungschef, alſo Poincaré, erſt am 22. April durch ſeine Rede in der erſten Sitzung des Generalrats des Departements Meuſe in Bar⸗le⸗Duc eröffnet. Seinen Appell an die Radikalſozialiſten, im Intereſſe der „nationalen Einigkeit“ wieder in ſein Kabinett einzutreten, wurde von der Oppoſitionspartei nicht gehört; Poinearé wird alſo die Parteigenoſſen Herriots, die ihm bezw. ſeiner Regie⸗ rung im Verhältnis zur„klerikalen Offenſive“ und zum „faſziſtiſchen Antiparlamentarismus“ vorwerfen, als offene Gegner ſeines auf die nationaliſtiſche Rechte geſtützten Re⸗ gierungskurſes vor ſich ſinden. Nach der erſten Sitzungs⸗ periode der neugewählten Kammer ſtellen die Gemeinderats⸗ wahlen das Plebiſzit des Landes über die bisherige Arbeit ſowie die politiſche Zuſammenſetzung des Parlaments dar. Ganz anders als im übrigen Frankreich iſt die Wahl⸗ ſituation in Elſaß⸗Lothringen, wo eigentlich ſeit den Kammer⸗ wahlen im vorigen Frühjahr das politiſche Leben in keinem Zeitpunkt abgeflaut iſt. Die Schlachtreihen im ehemaligen Reichsland gliedern ſich nicht nach den Parolen der innerfran⸗ zöſiſchen Parteien und Gruppen, ſondern hier ſcheiden ſich die Geiſter: hie Heimattreue— hie Aſſimilations⸗ fanatis mus! Im Grunde kann aber von einem tatſächlichen Ringen ebenbürtiger Gegner oder von einer leidenſchaftlichen Span⸗ nung auf den Wahlausgang hierzulande kaum ernſtlich die Rede ſein. Auf ſeiten der franzöſiſchen Regierung ſteht eigent⸗ lich nur die Sozialdemokratie; die Sozialiſten waren ſeit Kriegsende„unentwegte“ Stützen eiligſter Verſchmelzung in den franzöſiſchen Einheitsbrei. Darum müſſen ſie auch mit Recht in der bevorſtehenden Volksabſtimmung ihre Haut für die Fuſionstendenz zu Markte tragen. Sonſtige be⸗ dingungslos„patriotiſche“ Parteien gibt es in Elſaß⸗Lothrin⸗ gen nicht. Die franzöſiſche Regierung und der Straßburger Biſchof Ruch, machten neuerdings den Verſuch, den Spaltpilz in die ſtärkſte und maßgebendſte Landespartei, die„katho⸗⸗ liſche Volkspartei“ hineinzutragen. Aber das Auftre⸗ ten dieſer„Nationalkatholiken“, deren Preſſechef ein im Kriege als deutſcher Durchhalte⸗Redner übereifriger Schweizer(J) iſt, erlitt ein klägliches Fiasko. Die ebenfalls hochpatriotiſchen „Demokraten“, unter Führung des früheren„Frauk⸗ furter Zeitungs“⸗Korreſpondenten Frey, ſind ein Häuflein Bourgeois ohne Gefolgſchaft. Selbſt die„Radikalſoztia⸗ liſten“, die ihrem Geſamtprogramm entſprechend Fanatiker des„einen und unteilbaren Frankreichs“ ſein müßten, haben angeſichts ihres Mitgliederſchwundes neuerdings ihr„regio⸗ nales“ Herz entdeckt. Einig dagegen ſind im unverwaſchenen Bekenntnis zur elſäſſiſchen Selbſtändigkeit im weiteſtgehenden Umfang ſämtliche übrigen Parteien, von der„katholiſchen Volkspartei“(der Zentrumspartei der deutſchen Aera) bis zu den Kommuniſten. Die ſchärfſten Vorkämpfer der elſäſſiſchen Autonomie aber ſind in der„Landespartei“ zuſammen⸗ geſchloſſen; ihre Führer ſind die Märtyrer des Colmarer„Ver⸗ ſchwörungs“⸗Prozeſſes, ihr Spitzenkandidat der nach freiwilli⸗ ger Geſtellung jetzt in Beſancon eingekerkerte Dr. Roos, den die franzöſiſche Juſtiz dem geordneten Schwurgericht ſeiner Vandsleute entzieht, um nicht vor aller Welt eine neue Nieder⸗ lage zu erleiden. In der Abwehr franzöſiſcher kultureller Aſſimilation, im Kampfe für die Naturrechte des deutſch⸗ elſäſſiſchen Volkstums, in der Forderung der Amneſtie für die nom Schmachurteil Fachots Betroffenen und in der äußerſten Abwehr der von Paris drohenden Diktatur und Ausnahme⸗ geſetzgebung ſind ſich Katholiſche Volkspartei, Landespartei und Kommuniſten völlig einig. Aller bisheriger Wahlerfolg der Kommuniſten rührte faſt ausſchließlich daher, daß das Volk in ihnen vor allem die rückſichtslofeſten Streiter für die elſäſſiſchen Heimatrechte erblickte. Die Katholiſche Volkspartei hatte urſprünglich eine proportionale Verteilung der Ge⸗ meinderatsſitze auf ſämtliche heimattreuen Parteien vor⸗ geſchlagen; wenn es zu einer vorläufigen Verſtändigung nicht kam, ſo war dies vorwiegend von den Schwierigkeiten der Kandidaturen beeinflußt. Im erſten Wahlgang wird es ſich alſo im weſent⸗ lichen um eine Machtprobe zwecks zahlenmäßiger Er⸗ kenntnis der Stärke diefer Parteien handeln. Ausgemacht aber iſt, daß dieſer Kampf nebeneinander, nicht gegeneinander erfolgt. Die heimattreuen Parteien werden ſich alſo nicht etwa zum Gaudium und Nutzen der in Paris lachenden Drit⸗ ten diskreditieren und gegenſeitig zerfleiſchen. Für den 8 wie i⸗ ten Wahlgang wird ſich zweifellos ein Zuſammengehen der heimattreuen Parteien in förmlicher Abrede oder durch Ver⸗ einbarungen unter der Hand herausſtellen. Wenn es auch nur Gemeinderatswahlen ſind, die eigent⸗ lich unpolitiſchen Charakter haben müßten, ſo hat gerade die in den letzten Jahren übliche Ausnützung irgendwelcher, mit irgendwelchen Mitteln herbeigeführter kommunaler„Opyali⸗ täts“⸗Kundgebungen zu beſtellten Regierungszwecken, der per⸗ ſonglen Zuſammenſetzung der elſaß⸗lothringiſchen Gemeinde⸗ räte eine außerordentliche polttiſche Bedeutung gegeben. Poin⸗ earé, der ſich bekanntlich Elſaß⸗Lothringen als eigenen Reſſort vorbehielt, hat ſelbſt füngſt in Straßburg, in der Jahresſitzung der„Amis de Université“, auf die ſumptomatiſche Bedeutung der bevorſtehenden Wahl⸗Sountage hingewieſen. Das heimat⸗ treue Elſaß wird, trotz aller Machenſchaften, ſeine wahre We⸗ ſinnung nicht verleugnen 2. Sekte. Nr. 206 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Mat 1929 Verkagung des Reichstags bis zum 13. Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch zu Beginn der geſtrigen Reichstagsſitzung gab es, wie bereits kurz gemeldet, wieder kommuniſtiſche Lärmſzenen. Diesmal verlangte Herr Pie ck unter abermaligen Schmähun⸗ gen der Polizei die Wiederfreigabe der„Roten Fahne“, der, freilich reichlich ſpät, ihr verbrecheriſches Treiben auf drei Wochen gelegt worden iſt. Natürlich ging man über den kommuniſtiſchen Antrag zur Tagesordnung über. Zwiſchen Kommuniſten und Sozialdemokraten entſpann ſich daraufhin noch eine private Auseinanderſetzung. Mit längerer Verzögerung konnte man ſo erſt in die Be⸗ ratung des Landwirtſchaftsetats eintreten. Der Deutſchnationale Treviranus eröffnete die Ausſprache. Mit ruhiger Sachlichkeit trat er für das Schiele⸗Programm und insbeſondere die Zollpolitik ſeiner Partei ein. Sympathiſch berührte ſein Appell, den Bruderkampf zu beenden und eine überparteiliche Einigung anzuſtreben. Der verſöhnliche Ton, auf den dieſe Rede geſtimmt war, wurde ſelbſt von dem So⸗ ausdrücklich anerkannt. zialdemokraten Schmidt⸗ Köpenick Er verſicherte, daß auch die Sozialdemokratie bereit ſei, den wirklich notleidenden Bauern zu helfen. Allerdings müßten die Klagen über den herrſchenden Notſtand genau nachgeprüft werden. Miniſter Dietrich hielt dann ein kurzes, dennoch erſchöpfendes Referat. Er ging auf die Durchführung des Notprogramms und der von ihm ſelbſt angebahnten und zum Teil ſchon im Gang befindlichen Reform ein, die freilich nicht überſtürzt werden ſolle. Ein⸗ dringlich mahnte er die Landwirtſchaft ſtſich nicht allein auf die Hilfsaktion des Reiches zu verlaſſen, ſondern auch ſelbſt die Vorausſetzungen der Geſundung zu ſchaffen. Die Zollfrage müßte unbedingt noch vor der Sommerpauſe geklärt werden. Das Bild der allgemeinen Lage der Landwirtſchaft, die durch die letztjährige gute Ernte immerhin ein wenig Luft bekom⸗ men hat, ſchloß der Miniſter mit dem ausgezeichneten Satz: „Die Stärkung der landwirtſchaftlichen Produktion iſt die um⸗ faſſendſte und wirkungsvollſte Konſumentenpolitik.“ Nach kurzer weiterer Diskuſſion vertagte ſich das Haus auf den 13. Mai. Warum wurde vertagt? Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hat ſich allgemein gewundert, daß der Reichstag erneut eine Pauſe eingelegt und ſich bis zum 13. Mai beurlaubt hat, ohne wenigſtens noch den Landwirtſchaftsetat zu verabſchieden. Als offizieller Grund für die Vertagung werden die bevorſtehenden ſächſiſchen Landtagswahlen angegeben, die am 12. Mai ſtattfinden und natürlich gewiſſe Vorbereitungen durch die Parteien erfordern. Ob es freilich notwendig war, des⸗ wegen den ganzen Reichstag in die Ferien zu ſchicken, darf füglich bezweifelt werden. Der wahre inoffizielle Grund für die Unterdrückung der parlamentariſchen Arbeiten beſteht, wie die„D. A..“ ganz richtig feſtſtellt, in der Rück⸗ ſichtnahme auf beſtimmte Wünſche der Sozial⸗ demokratie, die unter keinen Umſtänden vor ihrem Par⸗ teitag Auseinanderſetzungen im Reichstag über die Wehr⸗ politik haben will. Da vom 13. Mai bis zu Beginn der Pfingſt⸗ ferien nur noch fünf Beratungstage har Verfügung ſtehen, ſo brauchen die Sozialdemokraten nicht zu befürchten, daß der Wehretat noch vor ihrem Parteitag an die Reihe kommt. Auch das übliche parlamentariſche Nachſpiel, das wegen den Mafunruhen zu erwarten ſteht, kann auf dieſe Weiſe über den kritiſchen Termin hinausgezögert werden. Die Ebbe in der Reichskaſſe E Berlin, 4. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett hat ſich geſtern mit der Kaſſenlage, nicht aber, wie der„Vorwärts“ ausdrücklich feſtſtellt, mit der Arbeits⸗ loſenverſicherung, beſchäftigt. Da der 170 Millionen⸗ kredit der Banken offenbar nicht ausreicht, an⸗ geſichts des Rückgangs der Kaſſeneinnahmen das Kaſſenmanko zu beſeitigen, ſo ſoll man erwogen haben, bei den laufenden Ausgaben Einſchränkungen zu machen. Während das Kabinett tagte, befaßten ſich die Finanz ⸗ ſachverſtändigen der Regierungsparteien mit dem Ver⸗ treter des Reichsverkehrsminiſteriums nochmals mit dem Streichungsplan beim Luftetat. Es wurde be⸗ ſchloſſen, die im neuen Etat zur Verfügung ſtehenden Mittel in erſter Linie für die Zwecke des Luftverkehrs zu verwenden, während die Flugzeuginduſtrie auf den Weg der Anleihe ver⸗ wieſen werden ſoll. Dem Zeppelinluftſchiffbau will man als erſte Rate 1929 2,5 Millionen zuweiſen, der Lufthanſa zehn Millionen in bar und ſechs Millionen Anleihe. Englands Liebeswerben um Japan § London, 4. Mai.(Von unf Londoner Vertreter.) Der Herzog von Gloueceſter, des engliſchen Königs dritter Sohn, übergab geſtern in Tokio(von uns bereits kurz gemeldet) in feierlicher Zeremonie dem Kaiſer von Japan den engliſchen Hoſenbandorden als„Zeichen un vergänglicher Freundſchaft Englands und Japans“. Die Zeremonie trug alle Zeichen einer großen Staatsaktion. In einer Reihe von goldenen Staatskaroſſen fuhren der Herzog und ſeine Be⸗ gleiter durch die japaniſche Hauptſtadt, eskortiert von den kai⸗ ſerlichen Leibgarden. Am Tor des Palaſtes wurden die Eng⸗ länder von den höchſten Würdenträgern des Staates empfan⸗ gen und in langſamer Prozeſſion durch die zahlloſen Korridore des Schloſſes zum Thronſaal geleitet, wo der Kaiſer ſie erwar⸗ tete. Der Herzog überreichte die handſchriftliche Botſchaft des engliſchen Königs und verlas die Begleitadreſſe, in der er die Verleihung des höchſten engliſchen Ordens an den Kaiſer von Japan als Beweis herzlicher Zuneigung des Königs von England bezeichnete. Es folgte die durch ein altes Rituell geregelte Bekleidung des Kaiſers mit dem Mantel, Stern und Hoſenband des Ordens. Darauf verneigten ſich die Engländer dreimal bis zur Erde und empfahlen ſich. Unmittelbar nach der Rückkehr des Herzogs von Glouceſter in den ihm zur Verfügung geſtellten Palaſt machte der Kaiſer ihm einen Gegenbeſuch und verlieh dem König den Chryſan⸗ themenorden am goldenen Kragen, die höchſte japaniſche Aus⸗ zeichnung. Auf einem anſchließenden Staatsbankett kam die Fortdauer der britiſch⸗japaniſchen Allianz „im Geiſte, wenn auch nicht in Buchſtaben“ wiederholt in den Trinkſprüchen zur Sprache. In dieſem hochpolitiſchen Sinne wird das Ereignis denn auch in England aufgefaßt. Gewiſſe politiſche Kreiſe haben ſich hier ſeit längerer Zeit für eine Erneuerung des Bündniſſes mit Japan eingeſetzt. Die Morningpoſt“, die dieſe Kreiſe vertritt, verbreitet ſich heute in geradzu lyriſchen Ergüſſen über die weltpolitiſche Bedeutung der Zeremonie von Tokio. Das Blatt macht die bezeichnende Bemerkung, auf dem Grund der britiſch⸗japaniſchen Freundſchaft liege die beiden Völkern gemeinſame monarchiſche Sinnesart, die insgeheim der Neid republikaniſcher Nationen ſei Man braucht nicht lanige zu raten, um herauszufinden, welche Neider hier gemeint ſind, beſonders wenn man daran denkt, daß die britiſch⸗japaniſche Allianz im Jahre 1921 auf das Drän⸗ gen der Vereinigten Stgaten aufgelöſt wurde. Verſtündigung nach Owen Noungs Vorschlägen? Havas über die Pariſer Verhandlungen Die Agentur Havas erklärt zum Stand der Repa⸗ rationsverhandlungen: Obwohl man ſich in den autoriſierten Kveiſen der Reparationskonferenz immer noch äußerſt zurück⸗ haltend über die in Gang befindlichen Beſprechungen zeige, ſcheine ſich doch eine ziemlich ſtarke Entſpannung bei den intereſſierten Delegationen während der letzten Tage und beſonders ſeit der Rückkehr Dr. Schachts bemerkbar zu machen. Es herrſche die Anſicht, daß eine Verſtändi⸗ gung zwiſchen der deutſchen Delegation und den Sachver⸗ ſtändigen der Gläubigernationen auf der von Owen Young vorgeſchlagenen Grundlage erfolgen könnte. Dr. Schacht habe übrigens am Freitag mit dem zweiten franzöſiſchen Delegierten, Parmentier, verhandelt. Das Genfer Abrüſtungsgerede In der am Freitag fortgeſetzten Ausſprache über direkte oder indtrekte Beſchränkung des Heeresmaterials zeigte ſich, daß die vorgeſtrigen Beſprechungen zwiſchen den gerüſteten Hauptmächten eine Löſung nicht ergeben haben.— Die von Spanien in die Debatte geworfene Kontrollfrage hat nach den übereinſtimmenden weiteren Erklärungen der Ver⸗ treter Frankreichs, Belgiens, Polens und Rumäniens keine Ausſicht auf Verwirklichung. Die lange Ausſprache wurde ſchließlich von dem Vor⸗ ſitzenden Politis dahin zuſammengefaßt, daß unbeſtreitbar der Wunſch nach Beſchränkung des Heeresmaterials vor⸗ handen ſei. Zur Verwirklichung dieſes Wunſches ſeien drei verſchledene Syſteme vorgeſchlagen worden, von denen aber keines eine weſentliche Mehrheit auf ſich bpereinigen könne.— Politis machte ſchließlich den Vorſchlag, eine Entſchließung anzunehmen, die unter kurzer Kennzeich⸗ nung der verſchiedenen Strömungen ſich für die Publizität der Ausgaben für das Heeresmaterial in die Abrüſtungs⸗ konvention ausſtrecken würde. Der Vorſitzende wollte die Entſchließung Politis ohne weitere Ausſprache als angenommen erklären. Graf Bernſtorff verlangte aber unter Berufung auf die ſonſtige Praxis ihre vorherige Verteilung und Aus⸗ ſprache über den vorgelegten Weg.: Nach Lord Cuſhendun könnte die Entſchließung nur für die Landrüſtungen gelten, aach Maſſigli aber müſſe ſie mindeſtens auf die Luftrüſtungen ausgedehnt werden. Litwinow ſprach ſich gegen die Entſchließung aus und verlangte ein offenes Geſtändnis darüber, daß der Ausſchuß nicht über die Beſchränkung des Heeresmaterials zur Ver⸗ ſtändigung gelangen konnte. Schließlich zog Politis ſeine Entſchließung zurück und verlangte unter ſtillſchweigendem Begräbnis des deutſchen und rufſfiſchen Antrages über die direkte Beſchränkung des Heeresmaterials, zur Tagesordnung überzugehen. Graf Bernſtorff widerſetzte ſich dieſem Verſuch mit dem Bemerken, daß der Aetsſchuß ſich in einer vollkommen ungeklärten Lage befinde und daß zunächſt Klarheit geſchaffen werden müſſe, daß die direkte Methode zur Beſchränkung des Heeresmaterials abgelehnt ſei. Der deutſchen Forderung wird dadurch entſprochen, daß nach einer Erklärung Gib⸗ ſons eine andere Delegation die von Politis zurückgezogene Entſchließung wieder aufnehmen und evtl. am Samstag (heute) zur Abſtimmung bringen wird. Die Verknüpfung mit den Kriegsſchulden V Paris, 4. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der radikale Abgeordnete Mal vy, Vorſitzender der Finanzkom⸗ miſſion der Kammer, der als entſchiedener Gegner der Finanz⸗ politik Poincarés gilt, gab geſtern in einer öffentl. Ver⸗ ſammlung in Cazillae bemerkenswerte Erklärungen über die Reparationsfrage ab:„Wir hoffen und wünſchen, führte Malvy aus, daß alle intereſſierten Mächte eine gerechte und den Frieden fördernde Löſung anerkennen werden, aber man muß wiſſen, daß in dieſer Frage ganz Frankreich einig iſt und einſtimmig an der franzöſiſchen Theſe feſthält. In dieſem Punkt gibt es keine Parteien, ſondern nur eine geeinigte Natton. Die Deutſchen ſprechen von einem Kriegs⸗ tribut, doch wir fordern nichts anderes als die einfache und gerechte Wiedergutmachung des Schadens, der uns zugefügt wurde. Das iſt ein Grundſatz des Rechts und der Gerechtig⸗ keit, der ſowohl für die Staaten, als auch für die einzelnen Individuen gilt. Was unſere Kriegsſchulden anbetrifft, ſo laſſen ſie ſich nicht in der gleichen Weiſe rechtfertigen wie unſere Reparationsforderungen. Man kann gleichzeitig ihre Höhe und ihre Rechtfertigkeit beſtreiten. Unſere Kriegs⸗ ſchulden ſind Laſten, die von allen Alliierten gemeinſam getra⸗ gen werden müſſen. Wir können ſie nur anerkennen, wenn ſie eng mit den deutſchen Reparationszahlun⸗ gen verknüpft werden. Wir werden ſte nur bezahlen, wenn wir ſicher ſind, daß die Reparationszahlungen Deutſch⸗ lands dieſelbe Höhe erreichen und ebenſo lange geleiſtet wer⸗ den, wie die Annuftäten, die unſere Alliierten von uns ver⸗ langen.“ Mehr Schutz für die Minderheiten? § London, 3. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Dreierkommiſſion des Völkerbundes, die unter dem Vorſitz Chamberlains die deutſchen und kanadiſchen Vorſchläge für die Ausdehnung des Minderheitenſchutze s zu prüfen hat, tritt in den Räumen des Londoner Außenamtes täglich zuſammen. Ueber die Beratungen wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. In politiſchen Kreiſen erörtert man eifrig das Memorandum der ſogenannten Minderheitenſtaa⸗ ten, in dem dieſe gedroht haben, ſich zu widerſetzen, falls das Komitee zu Beſchlüſſen kommen ſollte, die den Staaten nicht annehmbar erſcheinen. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ erklärt heute, daß nach Anſicht der maß⸗ gebenden engliſchen Juriſten die Entſcheidung des Komitees durchaus bindend für die Minderheitenſtaaten ſein würde. Flugerlaubnis im beſetzten Gebiet Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion in Koblenz hat den Antrag des Reichskommiſſars entſprechend die Abhaltung eines Flugtages in Pirmaſens für Sonntag, den 5. Mai genehmigt, ferner einigen deutſchen Fliegern die Er⸗ laubnis erteilt, das beſetzte Gebiet zu überfliegen, um am 5. Mat an dem Flugtag der Saarbrücker Flughafengeſellſchaft in Saarbrücken teilzunehmen. Außerdem ſei verſchiedenen Firmen Luftbildern im beſetzten Gebiet geſtattet. Straßenkämpfe in Bombay § London, 4. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Bombay iſt es im Anſchluß an den Generalſtreik in den Baumwollſpinnereien, an dem 150000 Arbeiter betei⸗ ligt ſind, zu ſchweren Religionsſtreitigkeiten ge⸗ kommen, bei denen geſtern wieder 6 Perſonen getötet und mehr als 60 verwundet wurden. Der Zuſammenhang zwiſchen dem induſtriellen und reli⸗ giöſen Streit erklärt ſich daraus, daß die Arbeiter der Baum⸗ wollſpinnereien faſt ausſchließlich Hindus ſind, während die höheren Angeſtellten und ein großer Teil der Beſitzer Moham⸗ medaner ſind. Der Urſprung der Ausſchreitungen läßt ſich wie gewöhnlich nicht mehr erkennen. umfangreichen Zuſammenrottungen, die in allgemeine Straßenkämpfe ausarteten. Die Polizei griff, unter⸗ ſtützt von einem ſtarken Truppenaufgebot unverzüglich ein und zerſtreute die Menge. Trotzdem kam es immer wieder zu Kämpfen. Truppen haben jetzt alle wichtigen ſtrate⸗ giſchen Punkte der Stadt beſetzt und die Polizei macht unauf⸗ hörlich Patrouillen in die Arbeiterbezirke. Letzte Meldungen Eine verhängnisvolle Ohrfeige — Berlin, 3. Mai. Aus Kolberg wird gemeldet: Auf dem Bahnhof Zollbrück ohrfeigte ein 45jähriger Eiſenbahn⸗ ſchmied ſeinen 85 Jahre alten Vater, weil dieſer in an⸗ getrunkenem Zuſtande mit der Schwiegertochter in Streit ge⸗ vaten war. Der alte Mann, der nach der Mißhandlung zu Boden geſtürzt war, zog ſich eine Kieferverletzung zu und ſtarb bald darauf. die Herſtellung von Die Selbſtmord eines Bürgermeiſters — Schlotheim(Thüringen), 3. Mai. Bürgermeiſter Preuß, der ſeit mehr als 25 Jahren der Stadt vorſteht, hat ſich heute erſchoſſen. Man nimmt an, daß ſein Selbſtmord in Verbindung ſteht mit dem Konkurs einer Thüringer Holz⸗ verwertungsgeſellſchaft, bei der die Städtiſche Spar⸗ und Giro⸗ kaſſe Schlotheim eine Geſamtforderung von 168 000 Mark hat, die zum Teil durch unvorſichtige Kreditgewährung entſtanden iſt und verloren ſein dürfte. Flugzeug⸗Zuſammenſtoß — Preßburg, 3. Maj. Bei Flugzeugabſchußübungen ſtießen heute vormittag in einer Höhe von etwa 400 Metern zwei Uebungsflugzeuge zuſammen und ſtürzten ab. Die drei Flieger, 2 Führer und ein Beobachter, wurden getötet. Das vorgeſchlagene neue öſterreichiſche Kabinett — Wien, 3. Mai. Der heute nachmittag zuſammengetre⸗ tene Hauptausſchuß des Nationalrates beſchloß, dem Natio⸗ nalrat folgendes Miniſterium zur Wahl vorzuſchlagen: Bun⸗ deskanzler Streeruwitz, Vizekanzler Schu my(Land⸗ bund), Finanzen Dr. Mittelberger, Unterricht Dr. Czermak, Handel Dr. Schürff(Großdeutſch), Juſtiz Dr. Slama(Großdeutſch), Landwirtſchaft Födermayr, Soziale Verwaltung Dr. Reſch, Heerweſen Vaugoin. Dem neuen Kabinett gehören ſechs Chriſtlich⸗ Soziale, zwei Großdeutſche und ein Landbündler an. Ein japaniſches Kriegsſchiff beſchoſſen — Paris, 4. Mai. Die Agentur Indo Paeiſique mel⸗ det aus Tokio, daß chineſiſche Soldaten, die wahrſcheinlich zu den Wuhan⸗Truppen gehörten, das japaniſche Kriegsſchiff „Atra“ zwiſchen Shaſt und Hankau beſchoſſen haben. Verluſte ſind nicht zu verzeichnen. Eine türkiſche Prinzeſſin im Badezimmer erſtickt V Paris, 4. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Nizza wird berichtet: Geſtern nachmittag fand man die 16⸗ jährige Prinzeſſin Hamid, die Enkelin des ehemaligen Sul⸗ tans Abdul Hamid, die mit ihren Eltern in Nizza eine präch⸗ tige Villa bewohnte, erſtickt in ihrem Badezimmer auf. Der Tod der Prinzeſſin iſt auf einen ſchadhaften Bade⸗ ofen zurückzuführen, der Gas ausſtrömen ließ, während die Prinzeſſin ihr Bad nahm. Keine Europäer in Kabul getötet — Paris, 3. Mai. Der engliſche Geſandte in Kabul, Sir Franeis Humphris, der an Bord eines engliſchen Dampfers heute in Marſeille angekommen iſt, hat erklärt, daß im Ver⸗ laufe der Unruhen in Afghaniſtan keine Europäer getötet worden ſeien, doch ſei die Lage tmmer noch ſehr ernſt. Im übrigen ſei er überzeugt, daß bei den Kämpfen in Afghaniſtan die Aufſtändiſchen von Sowjet⸗Rußland mit Waffen und Munition unterſtützt worden ſeien. Erdbebenkataſtrophe in Turkmenien — Moskau, 4. Mai. In Turkmenien erfolgte am Mittwoch abend ein ſtarkes Erdbeben, von dem faſt alle Ortſchaften betroffen wurden. In Aſchabad ſtür zten 100 Gebäude ein, wobei eine Perſon getötet und 26 verletzt wurden. Hermab iſt völlig zerſtört; hier wurden 10 Per⸗ ſonen getötet.. 4 Es kam ſehr plötzlich zu r „ re ern e 1 re * 7 1 Samstag, den 4. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 206 Probleme der deutſchen Sozialpolitik 10 Jahre Bund badiſcher Arbeitgeberverbände Der Bund badiſcher Arbeitgeber verbände e. V. kann auf ſein zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß erfreute ſich die geſtern in Karlsruhe abge⸗ haltene Jahresverſammlung einer beſonders ſtarken Teilnahme von Mitgliedern aus allen Teilen Badens. Von den ſchweren Aufgaben, die die deutſche Wirtſchaft in allen ihren Teilen in der Zukunft zu bewältigen haben wird, ſtellte der Bund das Problem der deutſchen Sozial⸗ 50 litik in den Mittelpunkt der Jahresverſammlung. Wenn auch im Augenblick von einer regionalen Erörterung nicht be⸗ ſonders viel zu erwarten iſt, ſo iſt doch jeder neue ſachliche Ge⸗ ſichtspunkt, der Wege aufweiſt zu einer Ueberwindung der Situation, in der wir gegenwärtig uns befinden, begrüßens⸗ wert. In gemeinſamer Arbeit der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer und Hand in Hand mit den berufenen geſetzgebenden Körperſchaften muß ein Weg gefunden werden, wenn die deutſche Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit geſunden und der außenpolitiſche Druck, der infolge der Dawesverpflichtungen auf allen Gliedern des Volkes laſtet, erfolgreich überwunden werden ſoll. Den beiden Referaten der Jahresverſammlung wurde darum beſonderes Intereſſe entgegengebracht. Regie⸗ rung und Behörde, in deren Händen letztlich der Vollzug der Sozialpoitik liegt, waren auf der Tagung ſtark vertreten und man ſah unter den Gäſten Staatspräſident Dr. Schmidt, Unterrichtsminiſter Dr. Leers, zahlreiche Abgeordnete des Landtages mit den beiden Vizepräſidenten Mater und Habermehl, ferner Miniſterialdirektor Föhrenbach vom Miniſterium des Innern und andere hohe Miniſterial⸗ beamte, ſowie die Vertreter der Sozialbehörden und der Kir⸗ chengemeinden. Von der Stadtverwaltung war Oberbürger⸗ meiſter Dr. Finter anweſend. Der Vorſitzende des Bundes badiſcher Arbeitgeberver⸗ bände Handelskammerpräſident Lenel bewillkommnete zunächſt die Gäſte herzlich und betonte den doppelten Anlaß, eine Mitgliederverſammlung in größerem Kreiſe abzuhalten. Er wies auf das zehnjährige Beſtehen des Bundes badiſcher Arbeitgeberverbände hin und betonte zum andern den Wunſch der Arbeitgeber, auch einmal Her⸗ ren, die nicht in der Induſtrie tätig ſind, ihre Abſichten und Anſichten klarlegen zu können, weil die Oeffent⸗ lichkeit noch immer nicht richtig über den Zweck der Arbeitgeber⸗ verbände unterrichtet iſt. Präſident Lenel gab einen kurzen Rückblick über die Entwicklung des Bundes, dem heute 41 Arbeitgeberverbände angehören, deren Mitglieder 2 Drittel ſämtlicher badiſcher Arbeitnehmer beſchäftigen. Der urſprünglichen Aufgabe des Bundes, ſich zu ſtarker Anſprüche von Arbeitnehmerſeite zu erwehren, iſt im Laufe der Zeit immer mehr die Notwendigkeit hinzugetreten, ſich auf ſozialpolitiſchem Gebiete in Fühlungnahme mit der Regierung bei Vorbereitung von Geſetzentwür⸗ fen, in Mitarbeit in der ſozialpolitiſchen Selbſtverwaltung der Arbeitsämter, Krankenkaſſen uſw. zu betätigen. Dieſer Aufgabe iſt der Bund in den 10 Jahren ſeines Beſtehens ge⸗ recht geworden. Präſident Lenel wandte ſich hierauf den akuten Fragen der Sozialgeſetzgebung zu und betonte, daß das Tempo der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung ein zu ſchnel⸗ les geworden iſt, einmal weil die zunehmende Belaſtung die Leiſtungsfähigkeit der Unternehmer überſteigt und dann aber auch, weil die Geſetze mit einer ſolchen Schnelligkeit heraus⸗ gebracht werden, daß häufig die nötige Klarheit zu vermiſſen bleibt. Der Redner erinnert an das Beiſpiel der Reichs ⸗ anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung, die heute infolge unrichtiger Geſtaltung des Geſetzes in eine mißliche Finanzlage geraten iſt, welche auch den Haushaltplan des Reiches in eine gefährliche Situation bringt. Beim Streifen auch der lohnpolitiſchen Frage bezeichnete es Präſident Lenel als einen Wunſch ſämtlicher Arbeitgeber, daß ſich die Lebenshaltung der Arbeiter ſo günſtig wie möglich geſtaltet und daß dem Arbeiter ein weit⸗ gehender ſozialpolitiſcher Schutz zukommen muß. Die Reparationslaſten nach dem Dawes⸗Plan ſetzen aber auch der Lohn höhe eine Grenze, da dieſe Laſten nur durch einen Ueberſchuß des Exportes über den ee Zwangswirtſchaft. Import aufgebracht werden können. Die hohen Löhne in Deutſchland gegenüber Konkurrenzländern, wie Frankreich, Belgien, Tſchecho⸗Slowakei, Oeſterreich, Italien, Polen ſind die Folge davon, daß Deutſchland den Export zahlreicher Artikel an dieſe Länder verloren hat. Dieſe Kon⸗ kurrenzunfähigkeit gegenüber dem Auslande be⸗ dingt eine Steigerung der Arbeitsloſigkeit. Es iſt deswegen für beide Teile, Arbeitgeber wie Arbeit⸗ nehmer, wichtiger, wenn die Kaufkraft des Lohnes erhöht wird, als der Lohn ſelbſt. Die ungeſunde Lohnentwicklung iſt eine Folge des deutſchen Schlichtungsſyſtems, das unbedingt geändert und verbeſſert werden muß. Ebenſo be⸗ denklich wie die Auswirkung des Schlichtungsweſens iſt die Abſicht der Regierung, das Waſhingtoner Abkommen über die Arbeitszeit in Geltung zu ſetzen. Wenn es auch wünſchens⸗ und empfehlenswert iſt, daß dem Schwerarbeiter keine Arbeit zugemutet wird, die eine vorzeitige Erſchöpfung ſeiner Kräfte herbeiführt, ſo darf nicht überſehen werden, daß wir auch in dieſer Hinſicht vom Auslande abhängig ſind. So⸗ lange das Ausland ſeinen Arbeitern nicht die gleichen Vor⸗ teile gewährt, iſt es für uns ein Gebot, Zurückhaltung zu üben. Zum Schluſſe betonte Präſident Lenel ganz beſonders, daß ſeine Ausführungen lediglich den Intereſſen für das Gemeinwohl dienen ſollen. Dieſes Gemeinwohl zu fördern, iſt Aufgabe des Bundes badiſcher Arbeitgeber⸗ verbände. Staatspräſident Dr. Schmitt gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Bund vor einem größeren Gremium eine Frage aufwerfe, deren glück⸗ liche Erledigung alle intereſſieren muß. Er iſt allerdings der Meinung, daß die Wirſchaftsnot nicht eine ausſchließliche deutſche, ſondern im weiteren Sinne eine europäiſche iſt. Er ſtimme gern mit Präſident Lenel darin überein, daß dieſe Not nicht nur die eines Standes iſt, vielmehr die aller Glieder des Volkes. Der Dienſt am Ganzen ſei darum die Haupt⸗ ſache und deshalb ſei jede Anregung, die das Problem der Sozialpolitik einer Löſung näher brnigen könne, mit Dank auf⸗ zunehmen. Denn Sozialpolitik ſei das deutſche Problem, das deutſche Schickſal. Heute gelte es vornehmlich, den Mißbrauch des geltenden ſozialen Syſtems zu bekämpfen; Sozialpolitik und Wirtſchaftspolitik dürften ſich nicht mehr feindlich gegen⸗ über ſtehen, weil ſie untrennbar miteinander verbunden ſeien. In bemerkenswert feſſelnder Weiſe ſprach ſodann Prof. Dr. E. Horneffer⸗Gießen über Das Problem der deutſchen Sozialpolitik. Der Redner ſchickte voraus, daß ausſchließlich und allein nur er perſönlich für ſeine Ausführungen verantwortlich ſei. Mit prachtvollem perſönlichen Bekennermut nahm er zur deutſchen Sozialpolitik Stellung, die zwar nicht überall Bei⸗ fall finden wird, aber die ganz ſicherlich über das Nachdenken hinaus zu Schlußfolgerungen f ührt, die vielleicht nicht mit denen des Gelehrten übereinſtimmen, aber vielleicht einen Weg finden laſſen, der beſchritten werden kann. Prof. Horneffer führte u. a. aus, daß die deutſche Sozialpolitik, die mit ſo hochfliegenden Hoffnungen eröffnet wurde, zu einem ſchweren Problem des deutſchen Lebens wurde. Die Stimmen mehren ſich täglich, die die Zweckmäßigkeit und Heilſamkeit der deutſchenn Sozialpolitik in Zweifel ziehen. Man hatte ſich eine verſöhnende Wirkung von dieſer Politik ver⸗ ſprochen. Idee und Organiſation der Sozialverſicherung aber ſind die ſtärkſten Machtmittel des Klaſſenkampfes geworden. Ein geſetzlicher Eingriff zu Gunſten der gefährdeten Arbeits⸗ kraft und Geſundheit war notwendig. Er hätte ſich aber auf die geſundheitsſchädlichen Betriebe und geſundheitswidrigen Auswüchſe beſchränken müſſen. Eine generelle Rege⸗ lung der Arbeitszeit für die geſamte Wirtſchaft, der Achtſtundentag, bedeute die Einführung der ſozialiſtiſchen Die Wirtſchaft diene den menſch⸗ lichen Bedürfniſſen, die ſtändig wechſeln und ſchwanken. Der Sozialismus nehme den Menſchen als maſchinelles Weſen. Dieſes Geſetz, wider die menſchliche Natur verſtoßend, zwinge zu zahlreichen Ausnahmen und darum zur Ungerechtigkeit und Willkür. Höchſt ſchädlich ſei die ſittliche Wirkung dieſes Geſetzes. Es erwecke die Auffaſſung, als ob die Ar⸗ heit an ſich ein Uebel ſei, es lähme den Arbeitsgeiſt. . Bedeute die geſetzliche Regelung der Arbeitszeit die Ein⸗ führung der Zwangswirtſchaft, ſo ſei das Verſicherungs⸗ weſen die Einführung des Kommunismus für einen Teil der Bevölkerung. Die Sparmöglichkeiten würden ſtaatlich enteignet. Die Wirkung ſei, daß ſich zahlreiche an die allge⸗ meine Kaſſe herandrängen und möglichſt viel daraus zu er⸗ haſchen ſuchen. Jede perſönliche Verantwortung werde aus⸗ geſchaltet. Das ſchlimmſte ſei die Arbeitsloſenverſicherung. Die Sozialpolitik müſſe aufgebaut werden auf der i n⸗ dividualiſtiſch privatwirtſchaftlichen Grund⸗ lage. Der perſönliche Erwerbsſinn ſei die wahre ſoziale Kraft. Die Abzüge, die die heutige Sozialverſicherung kom⸗ muniſtiſch enteignet, müſſen perſönlicher Beſtitz der Einzahler bleiben. Aus der ſtaatlichen Sozialverſicherung müſſe eine ſtaatliche Sparpflicht nach dem Muſter der ehemaligen Wehrpflicht und allgemeinen Schulpflicht werden, um den einzelnen zu wirtſchaftlicher Verantwortung und Kraft zu erziehen. Der Fürſorgeſtaat zerſtöre die ſittliche Kraft des Volkes. Der Erziehungsſtaat, der die Bürger zu einer ſelbſttätigen Leiſtung erzieht, bewirke die ſittliche und wirtſchaftliche Stärkung der Nation. Nur die volle Wieder⸗ herſtellung des privatwirtſchaftlichen Geiſtes, den der Staat nicht zerſtören, ſondern fördern und ſtärken muß, könne den drohenden Untergang der deutſchen Wirtſchaft abwehren. Das Geſchäftsführende Präſidialmitglied der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände, Regierungspräſident z. D. Brauweiler, ging in ſeinen Ausführungen über „Unternehmer und Sozialpolitik“ davon aus, daß der Unternehmer in weiten Kreiſen als un⸗ ſozial verrufen iſt und daher bei der vorwiegend gefühls⸗ mäßigen Einſtellung eines großen Teiles der Bevölkerung zu den Fragen der Sozialpolitik, die gegen die Selbſtändig⸗ keit des Unternehmers gerichteten Beſtrebungen einen ge⸗ wiſſen Boden finden. Da dieſe Beſtrebungen im weſentlichen damit begründet werden, daß man glaubt, duech ihre Durch⸗ führung eine Verbeſſerung der ſoztalen Verhältniſſe zu er⸗ reichen, müſſe man ſich die Frage vorlegen, ob tatſächlich die Ausſchaltung der freien ſelbſtverantwortlichen ſchöpferiſchen Unternehmertätigkeit zu einer Verbeſſerung der ſozialen Lage der Arbeiter führen würde. Nicht nur das Gewinnſtreben und das Streben nach Förderung des eigenen Unternehmens, ſondern auch die zum Erfolge der Unternehmertätigkeit un⸗ erläßliche ſchöpferiſche Begabung und Initiative verbunden mit den auf den Fortſchritt der Allgemeinheit gerichteten ſozialen Triebkräfte ſeien die Vorausſetzungen für eine wirkſame Sozialpolitik. Der Unternehmer cls Führer und Träger des wirtſchaftlichen Fortſchritts er⸗ mögliche alſo auch den ſozialen Fortſchritt, wie er durch das kapitaliſtiſche Syſtem nachweisbar und unbeſtreit⸗ bar erfolgt iſt. Die Aufhebung der freien Unternehmertätigkeit könnts ben, bei der die wirkſamſten Kräfte des Fortſchritts und da⸗ mit die Vorausſetzungen für die Soziapolitik vernichtet wür⸗ den. Demgegenüber müſſe die Erkenntnis der ſozialpoli⸗ tiſchen Aufgaben und Funktionen des Unternehmers vertteft und verbreitert werden. An einer Reihe von prakttſchen Bei⸗ ſpielen zeigte der Redner die Vielſeitigkeit dieſer ſozial⸗ poltiſchen Aufgaben, wie ſie ſich aus den beſonderen Verhält⸗ niſſen des Krieges und der Nachkriegszeit ergeben. Kein Volk habe weniger Veranlaſſung durch Experimente, die entweder noch nicht erprobt oder ihre wirtſchaftliche Undurchführbarkeit erwieſen haben, ſeine Lebensmöglichkeiten aufs Spiel zu ſetzen. Die Tatſache, daß eine politiſchen Verhältniſſen Rech⸗ nung tragende ſozialpolitiſche Geſetzgebung vielfach nicht ge⸗ eignet iſt, oͤie moraliſchen und materiellen Grundlagen für eine witſchaftliche und ſoziale Geſundung zu ſchaffen, ſtelle an die Unternehmer hohe Anforderungen auch auf Gebieten, die außerhalb der Betriebsſphäre liegen. Durch die Ueber⸗ tragung ſeiner Erfahrungen in perſönlicher Mitarbeit in den wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Unternehmerorgani⸗ ſationen und Organen der Selbſtverwaltung, würde der Un⸗ ternehmer zum Träger einer produktiven, den höchſtdenkbaren wirtſchaftlichen und ſozialen Nutzeffekt erzielenden Sozial⸗ politik. ö Beide Referate wurden mit ſtarkem Beifall quittiert. Präſident Lenel ſchloß die Verſammlung mit der Betonung des Willens, daß der Bund ſtets das Ziel im Auge habe, im beſten Zuſammenwirken von Unternehmer und Arbeiterſchaft dem Wohle des Ganzen zu dienen. N Karl Zuckmayer: Das Volksstück und„Katharina Knie“ Zur heutigen Erſtaufführung des Werkes im Nationaltheater Karl Zuckmayer hat den volkstümlichen Stoff zu feinem neueſten Drama„Katharina Knie“, das heute im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt, aus dem Leben und den Schickſalen der in ganz Südweſtdeutſchland durch Jahrhunderte berühmten Seiltänzerfamilie Knie entnommen und hat dieſen Stoff in die Pfalz verlegt. Das Stück ſpielt in der unmittelbaren Umgebung Mamnheims und iſt größten⸗ teils in Pfälzer Dialekt geſchrieben. In der Rolle des alten Knie hat bekanntlich Albert Baſſermonn in der Mannheimer Mundart das Stück im Berliner Leſſingtheater zum Dauer⸗ erfolg geführt. In die Reihe lokaler Typen hat der Autor auch eine Mannheimer Geſtalt eingefügt, die Joſef Renkert verkörpern wird. 5 Wo bleibt das Volkstheater? Es kann nicht der Sinn eines Theaters ſein, das zum Bauernſtand, zum kleinſtädtiſchen Proletariat und Handwerkertum ſprechen und aus der naiven Anſchauungskraft des Volkes leben will, ntittelalterliche Myſterienſpiele, Sachsſche Faſtnachtsſchwänke, deutſche Urfaſſungen Shakeſpeareſcher Stücke aufzuführen. Solche Veranſtaltungen ſetzen eine Bildungsgrundlage voraus und pflegen nur von da aus als literariſche Feinſchmeckerei genoſſen zu werden. Es iſt ein Irrtum zu glauben, es be⸗ ſtünde heute noch im„Volk“ für die Symbolik des chriſtlichen Myſterienſpieles eine tiefere Auffaſſungseinheit. Wir leben nicht im Mittelalter und müſſen nach Ausſchaltung aller ſtädtiſchen Bildungselemente mit einer ganz anderen Art von Zuſchauerinſtinkt rechnen. Wenn in Deutſchland eine ur⸗ wüchſige und entwicklungsfähige Wanderbühne entſtehen ſoll, ſo werden ihre Keimzellen dezentraliſtiſch, örtlich beſchränkt, landſchaftlich und provinziell gebunden ſein und eher vom Mundarttheater und der Lokalpoſſe herkommen als vom Myſterienſpiel. So gibt es heute außer dem Kino(das man nicht vergeſſen ſoll als die bedeutendſte Wanderbühne unſrer Zeit zu begrei⸗ gentänze, Tigerdreſſur, Todesſprung mit dem Veloziped und Schulpferde mögen bereits raffinierte Genüſſe ſein. Aber der Seiltänzer, der Clown, die Gliederdame, der Matroſe auf dem hohen Maſt und das Fräulein auf der Kugel ſind unſterb⸗ liche Schöpfungen echteſter Volkskunſt. Unvergeßlich, wenn in einer kleinen badiſchen Stadt die berühmte Wandertruppe Stey⸗Knie, ſchon in der dritten Generation das Land be⸗ reiſend hoch über dem feierlichen Karree der Kaſtanienbäume, ihr langes Turmſeil ſpannt. Wenn der kleine Direktor Knie, Sohn des berühmteſten deutſchen Seiltänzers Knie ſen. aus Mannheim, gleichzeitig Leiter des Unternehmens, Auguſt, Ausrufer und vollendeter Artiſt, donnernde Reden gegen die Zaungäſte hält, die bei Fackel⸗ und Bogenlampenſchein wie Klammeraffen auf allen umliegenden Erhöhungen kleben. Prachtvoll, welche Solidität und Gründlichkeit der Leiſtung dort zuſtand gebracht wird, wo jedes Mitglied gleichzeitig mindeſtens zwei artiſtiſche Funktionen ausübt, wo die Mäd⸗ chen noch gold⸗ und perlenbeſetzte Flitterleibchen um die aus⸗ gearbeiteten Bauchmuskeln und die ölſchwarz geſcheitelten Equilibriſten fleiſchroſa Trikots tragen. Wo der kleine Direk⸗ tor wie ein Dackel krummbeinig übers Seil rennt und von oben herunter die miſerable Muſtk beſchimpft, und wo der Matroſe ſeine hübſche Schweſter ohne Netz zehn Meter überm Aſphalt mit den Zähnen freiſchwebend am Gürtel hält. Im„Kölner Hännes'che Theater“ hat ſich noch ein merk⸗ würdiges Gemiſch des alten Ritterſtücks mit der Pickelhering⸗ poſſe bis auf den heutigen Tag erhalten, belebt durch den köſt⸗ lichen niederrheiniſchen Witz. Zu Beginn des Dramas treffen gewöhnlich drei pathetiſche Herren am Kreuzweg unterhalb einer Burg zuſammen. Der Aelteſte ergreift das Wort und läßt im echteſten Ringkadettekölſch eine mächtige Rede vom Stapel:„Nachdem nun unſer ſeeliger Herr Vater mit Tod fen) nur die Schaubuden der Zauberkünſtler, die Kaſperle⸗ aafjejange is—“ die nächſte Szene ſpielt dann im Kammacher⸗ theater, die Freiluftarenas der Seiltänzer und die Zeltkuppeln der großen Wander zirkuſſe als Stätten phantaſtiſcher Schau uns reſtloſer Ergriffenheit. Manegegeruch, malaiiſche Schlan⸗ gäßche, und die Handlung geht ohne tieferen Zuſammenhang immer weiter: wer zu ihrer Verwicklung beitragen könnte, wird vom Hännes che totgeſchlagen. Hier ſind die Quellen A. und Urſprünge jeglichen echten und lebenskräftigen Volks⸗ theaters!! Zum Stey⸗Knie, zum Hännes'che, zum Birkeneder und in Schichtl's Zaubertheater mag gehen, wer ſie erkennen will. Vermutlich wird in abſehbarer Zeit der ausgezeichnete Scherenſchnitter Ernſt Moritz Engert mit feinem Schatten⸗ ſpieltheater und dem Dichter Schiebelhut als Sprüchmacher und Anſager übers Land zieh en. Dann iſt ſchon ein neuer Schritt getan zur Wiederbelebung der wahrhaft volkstüm⸗ lichen Wander⸗Bühne. Was iſt mit Jochum? Für die nächſte Spielzeit wurde, wie bekaunt, Eugen Jochum vom Kieler Stadttheater an das Mannheimer Natio⸗ naltheater verpflichtet. Soeben erhalten wir nun aus Duis⸗ burg folgende Nachricht, die wir mit allem Vorbehalt wieder⸗ geben. Immerhin erſchien es uns vor kurzem ſchon etwas merkwürdig, daß Jochum in Düſſeldorf ein Dirigentengaſtſpiel gab, das in der dortigen Preſſe wie ein Engagementsgaſtſpiel behandelt wurde. Die Duisburger Mitteilung lautet: Der ſtädtiſche Muſikausſchuß der Stadt Duisburg hat be⸗ ſchloſſen, die Nachfolge Paul Scheinpflugs und damit den Poſten des ſtädtiſchen Generalmuſikdirektors dem Kapellmeiſter Eugen Jochum aus Kiel zu übertragen. Es heißt, daß Jochum einen fünfjährigen Vertrag erhal⸗ ten ſoll. Die Stadt will verſuchen, Jochum, der für die nächſte Spielzeit als 1. Theaterkapellmeiſter in Mann⸗ heim verpflichtet iſt, von Mannheim frei zubekom⸗ men. Sollte dies nicht gelingen, iſt beabſichtigt, die Konzerte in Duisburg und Mülheim⸗Ruhr mit Gaſtdirigenten zu ver⸗ anſtalten. Als Dirigenten werden genannt: Eugen Pabſt, Franz von Hößlin, Friedrich Queſt und Eugen Jochum Hier⸗ zu bemerkt die Oberhauſener Ruhrwacht u..:„Der 25 jährige Dirigent Engen Jochum, bisher in Kiel, hat in Mülheim und in Duisburg als Gaſt dirigiert. Der Eindruck, den wir in Mülheim von ihm erhielten, war nicht reſtlos überzeugend. Man wird ſich erinnern, daß wir damals davor warnten, junge und begabte Talente, zu denen Jochum zweifellos ge⸗ hört, durch übertriebenen Beifall zu hoffieren“ 3 Zum Nachfolger von Clemens Kraus als Leiter des Frankfurter Opernhauſes wurde der bis⸗ herige Prager Kapellmeiſter Stein berg ernaunt. nur eine wirtſchaftliche Bürokratie zur Folge ha⸗ — —FTTTTTTTVTFVTVTV—.———-....———————— —TTTTTTVT7TCT(TTT—TWT—TWTWT7T——TW————— „„„.TTbT0TT 4. Seite. Nr. 206 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Mak 1929 Ehrungen Profeſſor Eine offizielle Feier fand anläßlich des jährigen Wir⸗ kammer auf Wunſch des Jubilars nicht ſtatt. verſammelten ſich im Hiſtoriſchen Vorſtand, Mitglieder, Beamte und Angeſtellte, um dem Jubi⸗ lar ihre Glückwünſche und ihren Dank darzubringen. Der Präſident der Kammer, Herr Richard Lenel, wies mit warmen Worten auf die Verdienſte Profeſſor Blauſteins in einem Rückblick auf die bewegten Jahre ſeit 1904, auf den Aufſtieg und die Glanzzeit Mannheims, die ſchweren Kriegs⸗ jahre, den Umſturz und die Inflation, die damit verbundene Depreſſton und das harte Ringen um Mannheims Wieder⸗ aufſtieg in den letzten Jahren hin. Im Namen ſämtlicher Mitarbeiter ſprach Dr. Ulm, der beſonders die Fähigkeit Profeſſor Blauſteins, mit dem prophetiſchen Blick des Poli⸗ tikers und Wirtſchaftlers die kommenden Ereigniſſe voraus⸗ zuſehen, ſowie ſeine große Kollegialität rühmte. Dr. Blauſtein dankte mit bewegten Worten. Dem Jubilar wurden zahlreiche Glückwünſche, Blumen⸗ ſpenden und ſonſtige Ehrungen zuteil. Wertvolle Geſchenke überreichten der Badiſche Induſtrie⸗ und Handelstag, die Ge⸗ ſchäftsführer der badiſchen Handelskammern, die Beamten und Angeſtellten der Kammer. Während der Feier ließen die Stadt Mannheim und die Handelshochſchule Mannheim Blumenſpenden übermitteln. Unter den Gratulanten befanden ſich u..: Die Obebbürgermeiſter der Städte Maun⸗ heim und Frankfurt a.., ſowie die Bürgermeiſter von Schwetzingen und Edingen, das Badiſche Statiſtiſche Landes⸗ amt in Karlsruhe, der Badiſche Landeskommiſſär Mannheim, die Polizeidirektion Mannheim, die Poſtverwaltungen Mann⸗ heim, die Mannheimer Handelsſchulen, der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag Berlin, der Badiſche Induſtrie- und Handels⸗ tag, die Vereinigten Geſchäftsführer deutſcher Induſtrie⸗ und Städtiſche Nachrichten Aus der Stasdtratsſitzung vom 2. Mai 1929 Ergänzung des Stadtrates und des Bürgerausſchuſſes Zufolge eines Urteils des Badiſchen Verwaltungsgerichts⸗ hofs haben die Stadtverordneten Ried und Faulhaber infolge ihres Ausſchluſſes aus der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands aus dem Bürgerausſchuß auszuſcheiden. Ebenſo hat Stadtrat Horſt aus dem Stadtrat auszuſcheiden. Dem⸗ gemäß hat der Stadtrat beſchloſſen: Für Sadtrat Horſt tritt in den Stadtrat ein der bisherige Stadtverordnete Heizer Wilhelm Müller, Gartenfeldſtraße 10. Für ihn und für die Stadt⸗ verordneten Ried und Faulhaber haben in den Bürgeraus⸗ ſchuß einzutreten: Angeſtellter Walter Her zo g, Käfertal, Reiherſtr. 13, Schloſſer Michael Leonhar d, Traitteurſtr. 31, Schloſſer Wilhelm Grim m, Emil Heckelſtr. 99. Eingemeindung von Wallſtadt Der Stadtrat ſtimmt den Entwürfen des Vertrags und den Richtlinien über die Vereinigung der Gemeinde Wallſtadt mit der Stadt Mannheim zu. Zuſtfimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes wird eingeholt. Mannheim als Tagungsort Der Reichsbund ſtaatlicher Verwaltungsamtmänner, Landesverein Baden, hält ſeine 28. Hauptverſammlung am 4. und 5. Mai in Mannheim ab. An dieſer Tagung werden 120—150 Mit⸗ glieder teilnehmen. Die Tagung findet in den Räumen der Kaſtno⸗Geſellſchaft ſtatt. Die Jahresverſammlung des Deutſchen Vereins für 5 Schulgeſundheitspflege findet am 11. und 12. September ebenfalls in Mannheim ſtatt. * * Die Reißinſel wird wie im Vorjahre vom morgigen Sonntag ab jeweils an den Mittwochs⸗, Samstag⸗ und Sonn⸗ kag⸗Nachmittagen von 14—19 Uhr unter den gleichen Be⸗ dingungen wie im vorigen Jahre für den allgemeinen Beſuch geöffnet. C ĩ³·.. Begegnung Von Julius Kreis Manchmal grüßt in der Straßenbahn ein Herr, den man kennt— man weiß nur nicht gleich woher—— aha! Das iſt der Herr, der damals an dem Abend bei Müllers war Guten Tag, Herr Aehämterämtätäm Er ergreift freundlich lächelnd Ihre Rechte und erkundigt ſich nach Ihrem Wohlbefinden.— Es iſt zufriedenſtellend.— Aber dann geht Ihnen ſchon der Geſprächsatem aus und Sie denken angeſtrengt nach, womit Sie Ihren Bekannten red⸗ neriſch erfreuen könnten, ohne eine Fehlfrage zu tun. Und ſo fragen Sie, verbindlich lächelnd:„Ihrer Frau Gemahlin geht es gut?“. Der Herr ſagt— etwas kühl und befremdet: Wir ſind ſeit vorigen Herbſt geſchieden⸗ Und Ihre entzückenden Aufnahmen von der Riviera Immer noch ſo leidenſchaftlicher Photographd Der Herr rückt etwas weg und ſagt: Ich?— Ich photo⸗ graphiere nicht. O pardon! Verzeihen Sie— der Herr damals hatte ſo faßelhafte Aehnlichkeit mit Ihnen... Nun können wir boch hoffen, daß dieſe Schweinekälte bald vorüber iſt.— Scheuß⸗ liches Wetter, dieſes Frühjahr.. Die Prognoſe ſpricht ja von neuen Schneefällen. um dieſe Zeit, unglaublich..(Ah! Jetzt weiß man es beſtimmt. Es iſt der Herr, der damals bei Müllers von ſeinen Blinddarmreizungen erzählt hat..) An Ihrem Blinddarm haben Sie keine Beſchwerden gehabt, bei der Kälte 2“ Der Herr kriegt große, runde Augen und ſagt: „Ich?— wieſo? Blinddarm. nicht. daß ich witßte. Warum, hat's denn ſo viele Blinddarmkrankheiten gegeben? Ein bißchen Grippe habe ich gehabt.“. Ha, Grippe, erlöſendes Wort!— Ja entſetzlich— dieſe Grippeepidemie! Es bleibt kaum jemand verſchont.— Geſundheit iſt halt doch immer das Beſte. Da ſoll man gar nicht klagen..(Beſtimmt iſt es der Herr bei Müllers. Gott ſei Dank, jetzt hat man den Schlüſſel. Es iſt der Kaufmann aus Rio de Janeiro.]„Und nach Braſilien gehen Sie nicht wieder zurück?“ Der Herr ſchweigt einige Augenblicke, mit jener duldſamen Reſerve, mit der man Be⸗ Vormittags Saal der Handelskammer [Handelskammern, die Mitglieder der Handelskammer Maun⸗ kens Prof. Dr. Blauſteins als 1. Syndikus der Handels⸗ heim, Profeſſor r. Blaufteins ferner die Handelskammern Allenſtein, Breslau, Darmſtadt, Elbing, Hamburg, Hildesheim, Lübeck, Ludwigs⸗ hafen a. Rhein, Rottweil, Wiesbaden und Worms, die Nieder⸗ ländiſche Handelskammer für Deutſchland, die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer Karlsruhe, der Badiſche Handwerks⸗ kammertag Karlsruhe und die Badiſchen Handwerkskammern, die Geſchäftsführer zahlreicher Verbände, die Wirtſchaftliche Vereinigung der Unternehmerverbände, der Verband ſüd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller, Groß⸗ und Einzelhandels⸗ ſowie zahlreiche andere Verbände, der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen Duisburg, der Rheinſchiffahrtsver⸗ band Konſtanz, ferner Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier⸗ Karlsruhe, Miniſterialrat Hirſch⸗ Stuttgart, Oberbürger⸗ meiſter a. Dr. Moſt⸗ Duisburg, Profeſſor Dr. Trump⸗ ler⸗ Frankfurt a.., Juſtizrat Dr. Wendtland⸗ Leipzig, Geheimrat Schott⸗ Heidelberg, Dr. Fin kenwirth⸗ Hannover, Dr. Klien⸗ Stuttgart, Dr. Lohmann⸗Barmen, Dr. Schmitz⸗Sieg⸗Köln, Direktor Otto Ernſt Sutter⸗ Frankfurt a.., die Preſſe aller Parteien, zahlreiche Fir⸗ men u. a. m. D D. . Während der Feier wurde durch Präſident Lenel gleich⸗ zeitig eines zweiten Jubilars, des Mitglieds der Kammer Baurat Dr. h. e. Friedrich Nallinger, der ſich unter den Glückwünſchenden befand, gedacht, der am gleichen Tage eben⸗ falls auf ein 25jähriges Wirken, bei der Firma Daimler⸗ Benz, zurückblicken konnte. Der Vorſitzende erwähnte in herz⸗ lichen Worten die vielfachen Verdienſte, die ſich Dr. Nallinger um die Förderung der angeſehenen Mannheimer Firma er⸗ worben hatte. Er wünſchte dem Jubilar, der ſich von der bendsabend alles Gute. umfaſſenden Waghäuſeler Landwirtſchaft. geſchäftlichen Tätigkeit zurückzuziehen gedenkt, für ſeinen Le⸗ 3 Beſlattung von Direktor Dr. Müller Die Bedeutung einer Perſönlichkeit tritt oftmals erſt ins volle Licht der Oeffentlichkeit, wenn ſie von ihr für immer Ab⸗ ſchied nimmt. So war es auch bei Direktor Dr. Peter Mül⸗ ler, dem Leiter der geſamten landwirtſchaftlichen Betriebe der Süddeutſchen Zucker⸗Aktiengeſellſchaft Mannheim, der Fall, der im beſten Mannesalter viel zu früh der Firma und den Seinen entriſſen wurde. Aus dem Lebensgang des Heim⸗ gegangenen iſt noch mitzuteilen, daß er als Sohn eines Land⸗ wirts in Heiligkreuz geboren wurde. Für die ungewöhnliche Intelligenz Müllers ſpricht die Tatſache, daß er im Alter von erſt 19 Jahren das höhere Studium ergriff, innerhalb eines Jahres aber ein Penſum nachholte, für das ſonſt 6 Jahre ge⸗ braucht werden. Er abſolvierte die Landwirtſchaftliche Hoch⸗ ſchule Hohenheim ſo glänzend, daß ihm ſchon im Alter von 25 Jahren eine Profeſſur in Hohenheim angetragen wurde. Vor dem Weltkrieg, den er vom erſten bis zum letzten Tage mitmachte, war er als Landwirtſchaftslehrer im badiſchen Oberland tätig. Mehrmals verwundet, war Müller Batail⸗ lons⸗, Regiments⸗ und Brigade⸗Adjutant von Frontkruppen⸗ teilen. Als er 1918 in die Dienſte der damaligen Badiſchen Geſellſchaft für Zuckerfabhrikation eintrat, erwarb er ſich dank ſeines umfaſſenden Wiſſens und ſeiner hervorragenden fach⸗ männiſchen Fähigkeiten ſehr raſch das Vertrauen der Verwal⸗ tung. 1922 trat er an die Spitze der damals etwa 30 Betriebe Bei Gründung der Süddeutſchen Zucker⸗Aktiengeſellſchaft im Jahre 1926 wurde ihm die Oberleitung ſämtlicher Gutsbetriebe der ſüüddeutſchen Fabriken anvertraut. Obwohl dieſe verantwortungsreiche Tätigkeit ſeine Arbeitskraft voll in Anſpruch nahm, bekleidete er auch noch eine Reihe von Ehrenämtern. U. a. gehörte er dem Vorſtand der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Berlin, der Verwaltung der Deutſchen Domänenbank und der Süddeutſchen Pächterkreditbank an. Ebenſo war er Mitglied der Produktenbörſe von Mannheim und Karlsruhe. Die Beteiligung an der geſtrigen Beiſetzungsfeier war ſo ſtark, daß der Sarg auf dem oberſten Podeſt der Freitreppe des Krematoriums aufgebahrt werden mußte. Die ergreifenden Klänge des Händelſchen„Largo“, von Organiſt Renſch (Harmonium) und Kammermuſtker An ger(Cello) geſpielt, leiteten die 1½ſtündige Trauerfeier ein. Nach der Gedächtnis⸗ rede des Stadtpfarrers Dr. Hoff, der eingehend den Lebens⸗ des Zweigvereins, gang des Heimgegangenen, ſein hohes Wiſſen, ſein zähes Auf⸗ wärtsſtreben, ſein Aufgehen in der verantwortungsvollen Stellung, die er in vorbildlicher Weiſe bekleidete, unter Zu⸗ grundelegung des Bibelwortes„Hilf mir, ich bin Dein“ wür⸗ digte, erfolgten etwa 50 Kranzniederlegungen. Als Erſter ſprach für den Vorſtand der Süddeutſchen Zucker⸗Aktien⸗ geſellſchaft Direktor Dr. Seeliger. Geheimrat Dr. 3 a pf würdigte im Namen des Aufſichtsrats der Geſellſchaft die un⸗ vergeßlichen Verdienſte des Heimgegangenen. Alsdann traten an die Bahre Kommerzienrat Schumacher, der Delegierte 5 Herr Rudolf Beſenfelder(Geſamt⸗ landwirtſchaft und Landwirtſchaft Stuttgart), Vertreter der Landwirtſchaft Würzburg, Züttlingen, Waghäuſel, Heilbronn und Offſtein, der Beamten der Zentrale, der Werke Wag⸗ häuſel, Frankenthal, Stuttgart, Offſtein, Heilbronn, Friedenau, Gernsheim, Groß⸗Gerau, Regensburg und Züttlingen, der Zuckerfabriken Rheingau und Groß⸗Umſtadt, des Rübenkon⸗ tors, des Büros Würzburg, der Hackma, des Reichsverbandes Deutſcher Gutsbeamten, der Landwirtſchaftsſchule Bühl, des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Philippsburg, des Ver⸗ bandes ſüddeutſcher Zuckerrübenpflanzer, der Verbindung „Württembergia“, zweier Altherren⸗Verbände, der Vereini⸗ gung des ehemaligen Reſerve⸗Regiments 40, deſſen Regiments⸗ Adjutant und Bataillonskommandeur der Verſtorbene geweſen war. Immer mehr häuften ſich die prächtigen Trauerſpenden vor dem Sarge, der von Deputationen zweier ſtudentiſcher Verbindungen in Wichs mit umflorter Fahne flankiert wurde. Es ſprachen u. a. noch Vertreter der Vereinigung alter Lands⸗ mannſchafter, des Badiſchen Arbeitgeberverbandes, des Ver⸗ eins badiſcher Pflanzenzüchter, des Verbandes vereinigter Gutspächter, des Offiziervereins Bruchſal, des Badiſchen landwirtſchaftlichen Vereins, der Deutſchen Landwirtſchafts⸗ Geſellſchaft, der Deutſchnationalen Volkspartei, der Norddeut⸗ ſchen Hagel⸗Verſicherungsgeſellſchaft und des Jagdklubs Mannheim. Das Celloſolo„Ave verum“, dem nach der Trauer⸗ rede des Geiſtlichen das Lieblingsleid des Verſtorbenen vom guten Kameraden voranging, beſchloß die eindrucksvolle Trauerfeier. Warum feiern wir den Muttertag? Siegreich ſetzt ſich die Idee des Muttertages gegen alle Einwände durch, die hier und dort noch gegen die Feier er⸗ hoben werden. Der Einwurf, man könne der Mutter Ver⸗ ehrung und Dank an jedem Tag darbringen, beſonders aber an ihrem Geburtstag, geht an dem tiefſten Sinn des Mutter⸗ tags„als Volksſitte“ vorüber. Denn gerade darin, daß alle Volkskreiſe an dieſem Tag der Mutter gedenken, liegt ein einigendes Band, das uns in der durch Partei⸗ und Klaſſen⸗ haß zerriſſenen Zeit dringend not tut. Da bietet ſich als eine überparteiliche Idee, als eine neutrale Gedankenmacht der Muttertag. Aber wir ſollen nicht nur den Muttertag feiern mit ſchö⸗ nen Worten und in häuslicher Ruhe, ſondern auch an das Problem der ſozialen Not denken. Die Regierung ſoll auf die Not der armen kinder⸗ reichen Mütter hingewieſen werden. Auch das ſchwere Problem der Wohnungsnot, eine unſerer beklagens⸗ werteſten Zeiterſcheinungen, ſoll nicht vergeſſen werden. Schutz den kinderreichen Müttern, Neuordnung der Frauenarbeit, beſſere Wohnungsverhältniſſe. Das rufen wir den Verwal⸗ tungskörpern von Stadt und Land zu. Von einer öffentlichen Feier im Roſengarten wie im Vor⸗ jahre muß leider abgeſehen werden, da das Bürgermeiſteramt bedauert, keine geldlichen Verpflichtungen eingehen zu kön⸗ nen, weil dafür keine Mittel zur Verfügung ſtehen. Warum iſt es im Vorjahr gegangen? Aber wie in den Vorfahren ſol⸗ len die Mütter in den Krankenhäuſern und Altersheimen nicht von der Mannheimer Schuljugend vergeſſen werden. Im übrigen verweiſen wir auf den Aufruf in dieſer Nummer. * * Am Strandbad werden unter den beiden Reſtaurants in dieſem Jahr Umkleideräume und Einrichtun⸗ gen zum Auf bewahren von Kleidern geſchaffen. Unter jedem der beiden Reſtaurants werden 39 Einzelkabinen und 2 Sammelkabinen— je eine für Damen und Herren— eingerichtet. * Ein Kaminbrand entſtand geſtern nachmittag im Hauſe Eichelsheimerſtraße 36 infolge Ueberhitzung einer Backofen⸗ feuerung. Die Gefahr wurde durch die um.44 Uhr alar⸗ mierte Wache 2 der Berufsfeuerwehr beſeitigt. geheizt ſein bei dieſem Wetter Gott ſei Dank, die Halteſtelle.— Herzliches Händeſchütteln und, um alles wieder gutzumachen, perſönlichen Konnex her⸗ zuſtellen, fragen Sie noch:„Und Müllers, was machen Mül⸗ lers? Kommen Sie noch manchmal hin?“ Der Herr ſagtt Müllers?— Ich kenne Müllers nicht.— Haben wir uns nicht bei Maiers kennen gelernt?— Nun kiſt es an Ihnen, erſtaunt zu ſein: Maiers? Nein, ich kenne Maiers nicht.—(Sollten wir uns etwa beide nicht?) Jeden⸗ falls: Sehr gefreut.. ganz meinerſeits. Auf Wiederſehen! Auf Wiederſehen!!— Nichts Netteres, als eine langweilige Straßenbahnfahrt durch ein Geſpräch mit einem guten Bekannten zu beleben Modore und Brobeler Der„Zeppelin“ und die Dorffugend Bei der letzten Fahrt des Zeppelins über Baden und Württemberg, wurde auch Haueneberſtein berührt. Die Schüler durften ob des ſeltenen Ereigniſſes heraus in den Schulhof. Dieſes Erlebnis ſollte auf den nächſten Tag in einem Hausaufſatz feſtgehalten werden. Die 9⸗ und 10jährigen taten dies wie folgt: „Am Freitag iſt der Graf Zeppelin dageweſen. Er hatt die runde über unſer Schulhaus gemacht. Man hat leſen können, was darauf ſtand, es war Graf Zeppelin war darauf geſchrieben. Er hat 3 mal geſchoſſen und dann geraucht. Bet uns hat es aber zuerſt geraucht und dann geſchoſſen weil wir nur den Schall vom ſchießen gehört haben.“ Ein Mädchen ſchreibt:„Der Zebelin. Geſtern war der Zebelin dageweſen. Er hatte mir gut gefallen. Ich hatte mich ſehr gefreut. Darinnen ſind Leute geſeſſen. Die Leute haben geſchoßen. Dann iſt immer ein Fünkchen Rauch heraus⸗ geflogen. An dem Propeler ſind 4 Rädchen.“ Sachlich und poeſilos äußert ſich ein Bub: Der Zeppelin iſt groß. Er hat geſchoſſen. Er hatt rängge(Bogen) um das Schulhaus gemacht. Er hat unten Zweirädchen.“ Ein anderer, der auſcheinend die Zeitung zu Hilfe ge⸗ nommen, berichtet kurz und bündig:„Der Graf Zeppelin iſt über verſchiedenen Städte und Dörfer geflogen. Sein Ziel ———— e a— trunkenen oder Irrſinnigen begegnet. Dann ſagt er: ich war beſtand über Württemberg und Baden dem Reihntal entlang noch nie in Baſilien!— Eigentlich müßte die Straßenbahn bis zu ſeiner glücklichen Landung.“ Beobachtung und Sachkenntnis verrät ein Mädchen, wel⸗ ches ſchreibt:„Der Zeppelin iſt lang und breit. Im Zeppelin ſind viele Leute. Wo es geſchoſſen hat, kam zuerſt Rauch heraus. Der Zeppelin war vielleicht Achthundert Meter hoch. Er hat vielleicht im Schulhof gegreißt, weil er die viele Kinder geſehen hat. Viele Modore hat er. Er hat geglitzert gerade wie Geld. Dem wo der Zeppelin gehört, heißt Doktor Ecker. Er hat Gontel. In dem Zeppelin ſind Tiſche, Bänke N und Stühle.“ Ebenſo ausführlich ſchildert ein anderes:„Als wir in der Schule ſaßen kam der Oberlehrer ins Schulzimmer und ſagte Zepelin. Da ſprangen wir in den Schulhof und ſchauten wo er fliegt. Dieſer glitzerte wie ein ſpiegel. Viele Leute ſtaunten über den Zepelin. Er war 250 Meter lang und 36 Meter breit. Die Leute, welche mit dem Zepelin flogen konnten ſchlafen und Eſen. Viele von Amerika fuhren mit. Dieſer Zepelin war ſchon in Italien, Jeruſalem und in Amerika. Alle Leute, die in ſehen verwunderten in.“ Wenig Vertrauen zum Zeppelin hat ein Bub, der ſagt: „Morgens um.. Uhr machte der Zeppelin eine Fahrt. Er flog über den Schulhof. Der Wind hatte ihn auf die Seit geworfen. Der Zeppelin flog ſehr hoch. Ueber dem Schul⸗ hof machte er einen Bogen. Manchmal ſchoß er.“ Ein Mädchen hat es beſonders auf die Landung des Zep⸗ pelins abgeſehen. Es ſchreibt:„Der Zeppelin iſt 286 Meter lang. Wenn er herunter geht, wirft der Seiler aus. Dann gehen viele Leute hin und ziehen in herunter. Dann wird er am Boden feſtgemacht. Da ſchaukelt er hin und her. Er iſt in Amerika gelandet. Sie haben geſchoßen. Sie haben mit Taſchentüchern gewungken.“ f Ein Bub erzählt:„Vom Zeppelin. Herr Lehrer hat geſtern etwas brummen gehört. Er hat gemeint, es wäre der Zeppelin. Dann gingen alle Schüller zuſammen und ſchauten dem Zeppelin nach. Er iſt 2 mal um das Schulhaus ge⸗ fahren. Der Zeppelin war faßt ganz hunten lunten).“ Sehr windig ſieht es aus, wenn einer ſchreibt:„Er iſt 236 Meter lang. Er macht einen Kreis um das Schulhaus herum Oben iſt Brobeler wenn der Wind geht der Brobeler herum. Sie haben geſchoſſen, dann iſt der Rauch herausgeflogen.“ 13 r IN„„ rene n „ u nn W ln ole In * n u een eee e enn u denen e 1 77 * * gemeinde St. Anton geleiſtet hat. Samstag, den 4. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 206 Blit Am Freitag nachmittag um 3 Uhr wurde die Verhandlung gegen den Kaufmann Page mit dem Fall des Bücherverkaufs Ph. in Darmſtadt wieder aufgenommen. Hierauf kamen die Einkäufe in einem Lebensmittelgeſchäft im Betrage von 22 Mark zur Sprache. Durch Vorſpiegelung falſcher Tat⸗ ſachen wurde der Hausangeſtellten F. ein Betrag von 1400% abgeſchwindelt. Man zeigte ihr Bücher mit fingierten Ein⸗ trägen vor. An dieſem Fall iſt der Angeſtellte Kaiſer ve⸗ teiligt, der Fräulein F. zuſammen mit einem Zeugen als Geloͤgeberin ausfindig machte. P. will mit dieſer Sache nichts zu tun haben. Fräulein F. ſollte ihr Geld nach 3 Wochen Jortſetzung der mit 150 Mark Vergütung oder Zins wieder erhalten. Als Sicherheit gab P. der F. eine Bürgſchaftsurkunde ſeiner Mutter, die er ſelbſt mit dem Namen ſeiner Mutter unter⸗ ſchrieben hatte. Eine recht merkwürdige Rolle ſpielte bei der ganzen Angelegenheit ein Zeuge., der 100 Mark Vermitt⸗ lungsproviſion erhielt, weil hauptſächlich durch ſeine Be⸗ mühungen die F. das Geld hergab. P. gibt dann Aufſchluß über das Darlehen des Strecken⸗ wärters Schl. im Betrage von 2000 Mark gegen eine Ver⸗ gütung von 220 Mark im Monat und über die Umwandlung der Firma in eine Geſellſchaft, ſowie über die Wechſelgeſchichte mit Schl. Schl. war Geſellſchafter der Firma und gleichzeitig Bürodiener. Dieſer Zuſtand kennzeichnet ſo recht die Art der Bauernfängerei. Der Zeuge Schl., ein Streckenwärter der Rhein⸗Haardtbahn, den P. als Geſellſchafter aufnahm und als Bürodiener beſchäftigte, macht ſchon rein äußerlich einen ziemlich primitiven Eindruck, ſo daß P. ohne weiteres annehmen mußte, Schl. könne die Lage des Geſchäfts und die Tragweite des eingegangenen Vertrags nicht überſehen. Schl. war bald überzeugt, daß die Sache faul war, trotzdem aber unterſchrieb er immer wieder und zahlte nach Verkauf von Grundſtücken weitere 2000 Mark ein, ſo daß ſein Verluſt im ganzen 4000 Mark beträgt. Außerdem iſt er als Geſellſchafter für eventl. weitere Beträge haftbar. Bei dem Motorradkauf bei der Firma J. unterſchrieb P. Wechſel mit dem Namen des Handlungsbevollmächtigten Dr. Krapp ohne deſſen Wiſſen. Dr. Krapp, der frühere Chef und nachherige Angeſtellte der Mutter Pages, erzählt, wie er mit Page zuſammen kam. Er wurde durch das Arbeitsamt an P. verwieſen, der ihm bei der Uebernahme des Geſchäfts auf ſeinen Namen 400 Mark Monatsgehalt verſprach. Von den Unterſchriften des P. unter die Wechſel weiß Dr. K. nichts. P. verſucht immer wieder die Anderen zu belaſten, obwohl ſeine Verfehlungen klar zutage liegen. Man kann nicht gerade ſagen, daß P. dadurch ſympathiſcher wird, im Gegenteil, der gute Eindruck, der im erſten Augenblick vorherrſchend iſt, verwiſcht ſich immer mehr in das Gegenteil. P. hat die Leute ſyſtematiſch beſchwindelt. Der Buchbinder B. aus Darmſtadt wurde unter der Zu⸗ ſage von Arbeiten veranlaßt, ſich an der Geſellſchaft mit Eßt mehr Die breiten Schichten der Bevölkerung müſſen immer wieder auf die Seefiſchnahrung aufmerkſam gemacht werden. Der deutſche Boden, die deutſchen Waren ſollen unſere Be⸗ dürfniſſe befriedigen. Zur Befriedigung dieſer Bedürfniſſe muß auch die deutſche Seefiſcherei mit ihrer Urproduktion bei⸗ tragen. Mit dem Brot des Meeres, den eßbaren Seeſiſchen, haben wir noch ſehr reichlich die Möglichkeit, den Lebensmittel⸗ markt zu beliefern und für die Volksernährung ſorgen zu können. Es ſteht auch zweifelsfrei feſt, daß eine weiſe Abwechſelung in der Ernährung der Geſundheit ſehr dienlich iſt. Da iſt es gerade der Seefiſch, der, insbeſondere wenn er mit Gemüſe als Mahlzeit eingeſchaltet wird, ausgezeichnete Dienſte leiſtet. Die Möglichkeit der Förderung der Volks⸗ geſundheit durch Seefiſchgenuß iſt unbeſtreitbar. Auch in volkswirtſchaftlicher Hinſicht iſt ein er⸗ höhter Seefiſchverbrauch außerordentlich bedeutſam. Es gehen gur Zeit noch faſt 3,8 Milliarden Reichsmark von dem Geld, das unter den verſchärften Lebensbedingungen in Deutſchland Veranſtaltungen 28 jähriges Jubiläum des kath. Frauenvereins Rheinau Sein Silberfubiläum darf in den nächſten Tagen der katholiſche Frauenverein von Mannheim⸗Rheinau feſtlich begehen. Ein Rück⸗ blick auf die vergangenen 25 Jahre treuer Vereinsarbeit zeigt einen ſtändigen Aufſtieg der Vereinigung, die ſich die Unterhaltung des katholiſchen Schweſternhauſes mit Kleinkinder⸗ und Nähſchule, ge⸗ leitet von Schweſtern des Hl. Kreuzes aus Hegen, zur Aufgabe ge⸗ ſtellt hat. Auch im Caritas⸗Dienſt hilft der Verein die Not der Ar⸗ men und Bedürftigen zu lindern Der ehemalige Pfarrkurat Keilbach und die Vorſitzende Frau Direktor G. Eſſert haben, neben anderen Perſönlichkeiten, reichliche Verdienſte an dem edlen Werk der Hilfsbereitſchaft. Ein eifriger Förderer der katholiſchen Frauenbewegung iſt auch der Beirat des Frauenvereins, der neue Pfarrkurat Schrempp, der ſchon anſehnliches in ſeiner Pfarr⸗ Geſtern abend fand in der Pfarrkirche der Feſtgottesdienſt Anker ſtarker Beteiligung der Pfarrei ſtatt. Die Predigt hielt Pater Prior Gualbertus⸗ Würzburg, der die Verdienſte des Frauen⸗ vereins unterſtrich. Es folgte eine feierliche Segensandacht, ge⸗ halten von Pfarrkurat Schrempp, mit Lichterprozeſſien der Erſt⸗ er- und Kredit braucher gelangen. windler 1000 Mark zu beteiligen. Er bekam auch eine größere Anzahl von Büchern zum Ausbinden von., die er dann faſt immer wieder in die alten Umſchläge einband. B. wurden vorerſt 400 Bände zur Bearbeitung verſprochen. Ein junger Ange⸗ ſtellter, der von der Heidelberger Univerſitäts⸗Bibliothek Bücher holte und dieſe zur Anflinfabrik nach Entfernung der Eigentumsmerkmale brachte, machte den Kaiſer auf das faule Geſchäft aufmerkſam, der daraufhin die ganze Angelegen⸗ heit der Staatsanwaltſchaft übergab. Page ver⸗ ſucht auch hier wieder in ſeiner zyniſchen Art ſeine„Mit⸗ arbeiter“ zu belaſten und ihnen Beihilfe unterzuſchieben. Die Verhandlung wurde am Freitag abend um.30 Uhr auf Samstag vormittag vertagt. Vernehmungen * Das Ergebnis des erſten Verhandlungstags Er konnte keine der erhobenen Anklagen in Abrede ſtellen. Er verſuchte nur die Sachen ab⸗ zuſchwächen und andere gleichfalls zu belaſten. Er betrog in ganz rückſichtsloſer Weiſe. Was aus den anderen Menſchen wurde, iſt ihm gleichgültig, wenn er nur Mittel für ſich hatte. Seine gemeinſten Betrügereien ſind die an der Hausangeſtellten F. und an dem ehemaligen Streckenwärter Schl. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, be⸗ zeichnete gerade dieſe Fälle als ganz üble Bauern⸗ fängerei. Beiden einfachen Menſchen, Schl. iſt dazu an⸗ ſcheinend noch nervenkrank, hat er hohe Zinſen— bis zu 130 v. H. im Jahre— verſprochen und ſie ſo in ſeine Netze bekommen. Fräulein F. verlor durch P. den größten Teil ihrer ſchwer zuſammengetragenen Spargroſchen. Schl. mußte ſogar Grundſtücke verkaufen, um als Geſellſchafter eintreten zu können. Beide ließen ſich durch die hohen Zinsverſprechun⸗ gen bluffen, beide wollten raſch und billig zu Geld kommen. Nur zu bald zerplatzten die buntſchillernden Seifenblaſen: die großſpurig geſchilderten Geſchäfte beſtanden nur in der Phan⸗ taſie des redegewandten Page, der ſkrupellos auf die Geldjagd ging. Geld um jeden Preis und mit allen Mit⸗ teln zu beſchaffen, war ſeine Haupttätigkeit.„Sie hätten iſt für Page vernichtend. ja an den Verträgen merken müſſen, daß der Zins zu hoch iſt“, meinte er einmal. Auf der enen Seite will er nicht geſchwindelt haben und gibt zwiſchendurch mit erſtaunlicher naiver Offenheit ſeine Betrugsabſichten zu. Er hat Glück gehabt, daß er ſ. Zt. in Darmſtadt unter die Militäramneſtie fiel und in einigen anderen Fällen ſeine „Gläubiger“— Gläubiger im doppelten Sinne— mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Familienangehörigen von einer Anzeige Abſtand nahmen. In Mannheim hat ihn dann ſein ſchon lange ver⸗ dientes Schickſal erreicht. Die Verhandlung wurde am Samstag vormittag 9 Uhr mit der Zeugenvernehmung fortgeführt. Bei Redaktionsſchluß dauerte die Verhandlung noch an.—— Seefiſche! ſo ſchwer zu verdienen iſt, für Lebensmittel nach dem Aus⸗ lande. Durch vermehrten Seefiſchgenuß kann ſich Deutſchland zu einem erheblichen Teil von der Einfuhr von Lebensmitteln freimachen. Deutſches Geld bleibt hierdurch im Lande, kommt unſerer Produktion und unſeren Arbeitskräften zugute. Wenn man erfährt, daß ſich in einer Aufklärungswoche der vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft ins Leben gerufene Ausſchuß für Seefiſchpropaganda, Geſund⸗ heitsbehörden, Schulen und ſchließlich ſogar die Hausfrauen einſetzen, dann muß man erkennen, daß wichtige Triebkräfte für dieſe Werbung in Betracht kommen. Eine beſondere Auf⸗ klärung erfolgt zur Zeit mit dem Hinweis darauf, daß man auch in der wärmeren Jahreszeit Fiſche unbedenklich eſſen kann. Gerade im Sommer ſind die Seefiſche ſehr nahrhaft und wohlſchmeckend. Durch entſprechende Vorkehrungen iſt dafür geſorgt, daß die Seefiſche in tadelloſem Zuſtande von der Küſte bis zum Ver⸗ kommunikonten, ſakramentaliſchem Segen und Wejhegebet. Umrahmt wurde die kirchliche Vorfeier mit ſchönen Mariengeſüngen des Cäcilienchors. Die Hauptfeſer findet am kommenden Sonntag ſtatt. K. G. —— Aus dem Lande Generalleutnant Friedrich Wolff * Karlsruhe, 3. Mai. In Achern, wo er ſeit einigen Jahren im Ruheſtand lebte, ſtarb in der Frühe des Donnerstag un⸗ erwartet der im 77. Lebensjahre ſtehende Generalleutnant a. D. Friedrich Wolff. Er hatte eine hervorragende mili⸗ täriſche Laufbahn hinter ſich. Geboren in Karlsruhe, am 18. Auguſt 1852, beſuchte er zunächſt die Lyzeen in Karlsruhe und Wertheim, trat 1869 in das badiſche Leibgrenadierregiment 109 ein, wurde zwei Jahre ſpäter zum Leutnant befördert und ein Jahr ſpäter ins preußiſche Infanterieregiment 114 über⸗ nommen. 1874—77 beſuchte er die Kriegsakademie, avancierte 1879 zum Oberleutnant. Zwei Jahre ſpäter wurde er Adju⸗ tant des Gouverneurs von Straßburg, wurde 1885 Haupt⸗ mann, ein Jahr danach Kompagniechef im Infanterieregiment 53. Vier Jahre ſpäter wurde Wolff als Adjutant in das Kriegsminiſterium berufen, wurde 1892 Major, ein Jahr ſpäter Bataillonskommandeur. Auch weiterhin avancierte der tüchtige Offizier ſehr raſch zum Oberſtleutnant, Oberſt, Gene⸗ ralmajor und Brigadechef der 62. Infanteriebrigade. 1907 wurde er zur Dispoſttion geſtellt, erhielt 1916 den Charakter als Generalleutnant und war von 1915—23 Kommandeur der ſtellvertretenden 57. Infanteriebrigade in Freiburg i. Br. Dann nahm er ſeinen Abſchied und zog ſich nach Achern ins Privatleben zurück, wo er ſich hauptſächlich ſeiner Liebhaberei, dem Gartenbau, widmete. Alle, die Gelegenheit hatten, mit ihm zuſammen oder unter ihm zu arbeiten, wer⸗ den dieſem tapferen und tüchtigen Offizier und hervorragen⸗ den Menſchen ein treues Angedenken bewahren. Die Bei⸗ ſetzung findet in ſeiner Heimatſtadt Karlsruhe ſtatt. Straßenherſtellung zwiſchen Schlierbach u. Neckargemünd * Heidelberg, 3. Mai. Ein für den Verkehr im Neckar⸗ tal wichtiger Beſchluß ſoll jetzt in die Tat umgeſetzt werden. Die badiſche Regierung will die Straße von Schlierbach nach Neckargemünd auf dem linken Neckarufer auf 10, Meter verbreitern. Das iſt um ſo notwendiger, als auch die Straße auf dem gegenüberliegenden Ufer ſehr ſchmal iſt und dem ſtar⸗ ken Durchgangsverkehr längſt nicht mehr genügt. Die Koſten werden ſich auf 100 000% belaufen, wovon die Stadt Heidel⸗ berg ein Drittel zu tragen haben wird. * * Dilsberg(Amt Heidelberg), 2. Mai. Am vergangenen Dienstag abend fand eine Beſprechung über die am 16. Juni ſtattfindende Weihe des Kriegerdenkmals ſtatt, an der Bürgermeiſter Ohlhauſer, Vertreter des Elfenz⸗ und Neckargaues, des Lehrerkollegiums und ſämtliche Vereinsvor⸗ ſtände teilnahmen. Das Programm wurde in allen Einzel⸗ heiten feſtgelegt. Der Verlauf des Feſttages verſpricht, den Vorbereitungen nach zu ſchließen, glänzend zu werden. Er⸗ freulich iſt die Bereitwilligkeit aller örtlichen Vereine und Inſtanzen, das Feſt zu einer einmütigen vaterländiſchen Kundgebung zu machen und allen Feſtteilnehmern die herzlichſte Aufnahme in den Mauern Dilsbergs zu ſichern. Einzigartig wird am Abend die Beleuchtung des Burg⸗ hofes und des Denkmals ſein. Dieſes Schauſpiel wird ſicher viele Fremde anlocken. Zur Einweihungsfeier haben ſich eine Anzahl von Vereinen angeſagt. Auch hofft man, den Präſidenten des Badiſchen Kriegerbundes begrüßen zu können. * Bruchſal, 2. Mai. Am 28. April früh wurde ein hier wohnhafter Mann tot im Bett aufgefunden. Die Let⸗ chenſchau ergab, daß die Todesurſache eine nicht natürliche war. Die gerichtliche Sektion beſtätigte dieſen Verdacht. Der Tod iſt infolge eines Hirnbruches als Folge eines Schlages mit gefährlichem Werkzeug eingetreten. Der Täter, der geſtändig iſt, wurde feſtgenommen. * Karlsruhe, 2. Mai. Am 3. Mai d. Is. vollendet das Mitglied des Verwaltungsgenichtshofes Geh. Oberregierungs⸗ rat Dr. Paul Arnſperger ſein 40. Dienſtfahr. Er kann an dieſem Tag auf eine erfolgreiche und verdienſtvolle Tätigkeit im Dienſte der badiſchen inneren Staatsverwaltung zurückblicken. In Heidelberg geboren, wurde er 1889 Rechtspraktikant, 1892 Referendar, 1894 Amtmann zunächſt in Raſtatt, dann in Heidelberg. 1899 erfolgte ſeine Ernennung zum Regierungsrat und Kollegialmitglied der Domänendirek⸗ tion. Im Jahre 1906 wurde er als Miniſterialrat und Vor⸗ tragender Rat in das Miniſterium des Innern berufen; hier hat er 13 Jahre lang, vornehmlich als Referent für das Medi⸗ zinalweſen, an verantwortungsreicher Stelle dem badiſchen Staat wertvolle Dienſte geleiſtet. Seit Juli 1919 war ihm auch das Amt des Terxritorialdelegierten der freiwilligen Krankenpflege für Baden übertragen. 1912 erhielt er den Titel Geh. Oberregierungsrat. Seit 1919 ſind ſeine reichen Kenntniſſe und Erfahrungen der Verwaltungspflege gewidmet. Während ſeiner Zugehörigkeit zum Verwaltungsgerichtshof wurde er im Jahre 1926 zum„Oberverwaltungsgerichtsrat als Stellvertreter des Präſidenten“ ernannt; daneben bekleidet er ſeit 1924 das Amt eines ſtellvertretenden Mitgliedes des Rechnungshofs. ——— Aus der Pfalz Waſſer⸗Hauptrohrbruch in Kaiſerslautern * Kaiſerslautern, 3. Mai. In der Eiſenbohnſtraße brach am Freitag nachmittag das Hauptrohr der Waſſerleitu lig. Das Waſſer quoll in ſolcher Menge aus der Erde, daß inner⸗ halb kurzer Zeit die Eiſenbahnſtraße von der Beethoven⸗ ſtraße bis über das Straßenende hinaus unter Waſſer ſtand. Der Straßenbahn⸗ und Fuhrwerkverkehr wurde lahm⸗ gelegt. Nachdem die Bruchſtelle abgeſperrt war, konnten die Ausbeſſerungsarbeiten in Angriff genommen werden. ** * Maikammer, 3. Mai. Der Motorradfahrer Otto Schackert aus Diedesfeld fuhr geſtern abend dem Perſonen⸗ kraftwagen des Weinhändlers Georg Ulrich aus Malk immer in die Flanke. Schackert ſtürzte bewußtlos zu Boden und wurde von Ulrich in das Krankenhaus Edenkoben verbracht. Er hat eine Gehirnerſchütterung und einige Kopf⸗ verletzungen erlitten. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. Das Motorrad wurde zertrümmert. — Herausgeber: Drucker und Verleger Oruckerel Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferbinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Berantwertl, Kedakteure: Für Wolltik: H. A. Meißner Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Jskales: Aſchard Schönfelder— Sport und Permiſchtes: Wiiy Müller— Jandelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzelgen Jakob Faude, ſämtlich in Mannhelm 1 I dener len FS onnengebräunie, gesunde Haut IVEA. bleibt. Nivea-Kinderseiſe der Kinder hergeste zehn ſahren sollte jede Mutter ihr Kind aus- schließlich mit der reinen, milden KINDER SEIF E waschen und baden. Das Kind wird es ihr einst denken, weil ibm dadurch · später manche Sorge urn die Erhal- tung seines guten Teints erspart ſettst und nech ärztlicher Vorschritt besonders für die empfindliche Haut wollen sein. strahlen ist über lt. E 2 NIVEA- CNRETIE ein. Und denn hinaus ins Freie, in Luft und Sonne. Nives-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz- 5 haften Sonnenbrandes. Aber trochen muß Ihr Körper Sie dürfen ihn niemals naß den Sonnen- megende Eucerit und darauf be- rulit Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit Dosen RM. 0 20, 0,0, O. 60 u. 120 Reine Ainnluben: N. O. do u..00 Und immer vorher einreiben! Mur Mues · Creme enthali das haut. aussetzen. re einzigartige Iirlrung. F 5. Seite. Nr. 206 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Mat 1929 Der Die Hochflut ſportlicher Ereigniſſe, wie ſie am vergangenen Sonn⸗ tag zu regiſtrieren war, iſt abgeebbt. Alles kehrt wieder in die ge⸗ wohnten Bahnen zurück. Doch iſt über einen Mangel an ſportlichen Veranſtaltungen wirklich nicht zu klagen. Von Sonntag zu Sonntag kommen jetzt auch die Sportsarten zu Wort, die ſeither durch die Wit⸗ terungsverhältniſſe zwangsläufig zur Ruhe verurteilt waren. Im Fußball finden, nach wie vor, ein ganz beſonders großes Intereſſe die Endſpiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft Die Runde der Meiſter führte im Stadion zu Frankfurt Eintracht Frankfurt mit dem FV. Karlsruhe zuſammen. Das Vorſpiel konnte Eintracht überlegen zu ſeinen Gunſten entſcheiden, ſodaß man von dem Rückſpiel ein glei⸗ ches Ergebnis erwarten darf.— Die Begegnung zwiſchen Bayern München und Vfe. Neckarau in München verſpricht einen ſpannen⸗ den Verlauf zu nehmen. Wird doch dabei das Rennen um den zweiten Tabellenplatz entſchieden werden. Der eigene Platz gibt den Bayern ein kleines Plus. Boruſſia Neunkirchen ſpielt in Worms gegen Wormatia Worms. Wormatia hat am vergangenen Sonntag trotz des vorſonntäglichen Unentſchieden enttäuſcht und hat nun gegen Boruſſia Gelegenheit, dieſe Scharte durch ein überzeugendes Spiel wieder aus⸗ zuwetzen.— In Brötzingen gaſtiert der 1. FC. Nürnberg gegen Germania Brötzingen und wird ſich dort zwei weitere Punkte gegen die erſatzgeſchwächten Germanen holen. In der Troſtrunde Nordweſt ſpielt der Vfg. Neu⸗Iſenburg gegen FSV. Frankfurt und zwar eben⸗ falls im Stadion zu Frankfurt. Iſenburgs derzeitige Spielſtärke läßt einen Sieg ſehr un wahrſcheinlich erſcheinen.— Am Fort Bingen in Mainz gibt es ein erbittertes Ringen zwiſchen Main 3 05 und VfR. Mannheim, das jedenfalls die Mannheimer als Sieger ſehen wird.— Der Tabellenführer S, V. Waldhof ſpielt in Saarbrücken gegen Saar 05 und wird ſich zwei weitere Punkte holen. Troſtrunde Südoſt läßt die Schwaben Augs bur g in Stuttgart gegen die Stuttgarter Kickers ſpielen. Der Ausgang des Treffens iſt offen.— Die Sp. Vg. Fürth wird Phönix Karlsruhe in Karlsruhe ſpieleriſch eine Niederlage und finanziell einen Erſolg bringen.— A. S. V. Nürnberg wird ſich nur nach hartem Kampf in Freiburg gegen den Freiburger J C. durchſetzen können. DS Um den Haudball⸗Pokal der DS Nachdem Brandenburg Südoſtdeutſchland mit 1016 ſchlagen konnte und ſich damit für das Endſpiel qualifizierte, wird dieſes am kommen⸗ den Sonntag in Leipzig gegen Mitteldeutſchland ausgetragen wer⸗ den. Wenn auch die Mitteldeutſchen Süddeutſchland bezwingen konn⸗ ten, dürfte ihnen ein Sieg gegen die ſpielſtarke Mannſchaft von Bran⸗ denburg ſchwer fallen.— In Süddeutſchland nehmen die Pokal ⸗ ſpiele ihren weiteren Verlauf. Die Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſterſchaft führt in Heidelberg den Deutſchen Alt⸗Meiſter, den RC. Heidel⸗ berg, gegen den neuen ſüddeutſchen Meiſter, SC. 1880 Frankfurt. Es iſt fraglich, ob die Frankfurter ihren kürzlichen knappen Sieg gegen die Heidelberger wiederholen können.— Offen iſt auch das weitere Spiel in der Zwiſchenrunde, das in Hannover zwiſchen Viktoria Hannover und Siemens Berlin ſtattfindet. Die Zwiſchenrunde um den Hockey⸗Silberſchild Das von Brandenburg und Südoſtdeutſchland in Berlin zum Austrag gelangende Spiel der Zwiſchenrunde um den Silberſchild ſteht Berlin als vorausſichtlichen Sieger. Repräſentativ⸗ ſpiele zwiſchen Weſtdeutſchland— Frankfurt(Samstag) und Weſt⸗ deutſchland— Nordbdeutſchland werden in Bad Neuenahr ausgetragen. — Ein Länderſpiel findet in Lyon zwiſchen Frankreich und der Schwetz ſtatt. Die Hockey⸗Abt. des V. f. R. Wannheim empfängt am Sams⸗ tag die 1. Hockey⸗Elf des 1. Fußballklubs Nürnberg. Am Sonntag empfängt die V. f..⸗Mannſchaft zum zweiten Spiel den Turnverein 1860 Frankfurt. Beide Spiele finden auf der Platzanlage des V. f. R. Mannheim am Flugplatz ſtatt. V. f. R. Ib⸗ Mannſchaft trifft in Karlsruhe auf die I. Hockeyelf des Fußballklubs Phönix Karlsruhe. V. f. R. Damen J. ſind in Frankfurt, um gegen die Damen des T. V. 1860 das ſchon längſt fällige Rückſpiel auszutra⸗ gen. Die Mannheimer Turngeſellſchaft ſpielt am Sonntag in Heidel⸗ berg gegen die Heidelberger Turngemeinde. Leichtathletik In Berlin wartet der Berliner A. C. mit einem internationa⸗ len Straßenlaufen und ⸗Gehen auf. Weſtdeutſchland bringt die traditionelle Rheinſtaffel 1929 Neuß—Düſſeldorf zur Durchführung. Dresden veranſtaltet einen Clubkampf Dresdenſia Dresden und SC. Berlin. Die Pflichtwaldläufe für die Jugendlichen im Gau Mannheim finden am Sonntag ſtatt. nachmittag auf dem Seckenheimer Rennplatz Es nehmen 20 Vereine mit 880 Läufern teil. Tennis Auch dieſe Sportart wartet mit einem auf. Das internationale Tennisturnier in Wiesbaden geht an dieſem Tage zu Ende. Berlin beteiligt ſich in Amſterdam an einem Vierſtädtekampf Amſterdam— Berlin— London— Paris. Im Ausland ſind verſchiedene Davis⸗Pokalſpiele zu verzeichnen, ſo in Athen Griechenland—Jugoſlawien, in Helſingfors Finnland Aegypten und in Kopenhagen Dänemark—Chile. Nadſport 0 Bahnrennen werden in Braunſchweig, in Bremen, im Köl⸗ ner Stadion, auf der Berliner Olympiabahn und in Magdeburg ab⸗ gehalten. Die Zahl der Straßenrennen iſt außerordentlich groß; ſo veranſtaltet der BD„Rund um Speſſart und Rhön“,„Rund um Frankfurt a..“, in Nürnberg„Den erſten Schritt“, ferner „Rund um.⸗Gladͤbach“, den„Großen Straßenpreis von Bonn“, den „Großen Hanſapreis“ und„KottbusGörlitz—Kottbus“. Außerdem wird noch in Bremen der„Große Straßenpreis von Nordweſt⸗ deutſchland, und in Aach en die weſtdeutſche Saalſportmeiſterſchaft er⸗ mittelt. An dem Kriterium der Aſſe in Turin hat man durch die Beteiligung der deutſchen Fahrer 8 Intereſſe. 7 r Na rer 7 2 1 auserleſenen Programm zu bereiten als ein Zeichen der Liebe, die ihr dankt. Mutteraufgaben und Mätterlichkeit zu in Beruf oder Oeffentlichkeit adeln kann. achten und Dr. Steinwachs; Prediger platz, am Himmelfahrt Nufferfa Der zweite Maiensonntag gilt den Müttern! Ihnen soll ein besonderer Tag der Ruhe und Einkehr geschaffen werden, losgelöst von aller Unrast und Zerrissenheit, mit der das tägliche Leben die Hausfrau und Mutter belastet. Wer kennt die seelischen und körperlichen Nöte der Mutter um ihrer Kinder willen. Der Muttertag soll als ein Tag der Dankbarkeit für Mutterliebe und der Ehrfurcht vor der Mutter begangen werden. Er ruft jung und alt auf, der Mutter einen Feiertag port am Conntag Motorſport In dieſer Sportart iſt zunächſt das Wiesbadener Auto⸗ mobilturnier zu nennen. Göttingen veranſtaltet ein Hain⸗ bergrennen 1929 und in Frankfurt gibt es einen Flugtag. Ferner findet an dieſem Tage die Oſtpreußenfahrt des AD Ac ihr Ende. Das wichtigſte Rennen im Aus land iſt unſtreitig die Targa Florio für Wagen, die in Sizilien ausgetragen werden. Pferdeſport Galopprennen gibt es in Mannheim, Hannover, Breslau und Neuß. Hoppegarten, Mannheimer Frühjahrs⸗ Pferderennen Der Eröffnungstag Mit dem morgigen Tag eröffnet der Badiſche Rennverein ſein diesmal 4 Tage umfaſſendes Frühjahrs⸗Meeting. Der Tag iſt tradi⸗ tionsgemäß dem Herrenſport gewidmet und ſteht im Mittelpunkt des⸗ ſelben das„Rieſe⸗Jagdrennen“ über die Strecke von 3700 Meter. Von den feſtſtehenden Kandidaten hat bereits der Franzoſe Ameédse de Savoie durch zwei gute Rennen in Frankfurt, wo er allerdings knapp geſchlagen blieb, ſeine gute Form unter Beweis geſtellt. Der Schimmel ſollte durch dieſe Rennen weit gefördert ſein und eine erſte Chance beſitzen. Gleich ihm ſteht ein zweiter Franzoſe Mon Petit von Herrn von Borcke geritten, der ſich mit dem Hengſt am beſten verſteht, und in früheren Jahren eines der beſten Jagd⸗ pferde in Frankreich war; konnte der Ex Voto⸗Sohn doch einſtens den Grand⸗Prix de Nice gewinnen. Er und die Mannheimer Farben tragende Kabalia, die in Frankfurt nur durch Ausbrechen um eine ſichere Chance kam, dürften allerdings dem Schimmel ſcharf zuſetzen. Ein weiterer ernſter Bewerber ſteckt in Goldener Frieden, der bereits als Dreijähriger gutes Können unter Beweis ſtellte, hier allerdings zum erſten Mal in dieſem Jahr Seide trägt. Aus dem Weſten ent⸗ ſandt wird Vögelchen. Die Stute hat ſich des öfteren in derartigen Rennen auszeichnen können und ſollte auch hier anſprechend laufen. Das zweite Ereignis des Tages ſtellt der Prüfungs⸗Preis dar, den die Berliner Pferde, an Klaſſe der ſüddeutſchen reitmacht weit überlegen, unter ſich ausmachen dürften. Sergius, der allerdings bei ſeinem diesjährigen Debut in Hamburg verſagte, ſtutzte damals vor dem Band und iſt dieſe Niederlage nicht tragiſch zu nehmen. Der Fervor⸗Sohn ging in ſeinem Schlußgalopp vorzüglich und ſollte eine ſcharfe Klinge ſchlagen. Mit auf den Weg wird ihm Damon gegeben. Am Mittwoch in Hoppegarten war Damon nach Kampf nur knapp von Scipio geſchlagen und dürfte nach dieſer Form mit ſeinem Stallge⸗ fährten der zu ſchlagende Stall ſein. Ein weiterer Berliner Bewer⸗ ber iſt Erdgeiſt, der Cſardas⸗Sohn konnte bereits in dieſem Jahre in Leipzig ſiegreich über nützliche Altersgefährten unter Höchſtgewicht debutieren. Ihm kommt nach ſeinem leichten Erfolg ebenfalls eine erſte Chance zu. Roſenquarz, der aller Vogusſicht nach von ſeinem Stallgefährten Patgulli ins Rennen begleitet wird, hat in Hamburg überraſchenderweiſe verſagt. Er geht in der Arbeit näch wie vor mit ſeinem Stallgefährten Pour le mérite gleichgut und müßte, ſollte er dieſe Form zeigen können, nahe beim Ende ſein. Aus Weſtdeutſchland entſandt iſt O.., der dort in dieſem Jahre ſchon ein kleineres Rennen gewinnen konnte, jedoch an das Können der vorerwähnten Pferde nicht heranreicht. Bardenland, der Münchener Vertreter, lief zweimal in Frankfurt hervorragend, hat es aber hier gegen die gute Klaſſe ſehr ſchwer. Umrahmt werden dieſe Ereigniſſe von dem den Tag einleitenden Begrüßungs rennen. Hier ſollte die ſchnelle Honeska und der zuletzt in Frankfurt ein gutes Rennen gelaufene Albana die ausſichts⸗ reichſten Pferde ſein. Das Königsſtuhl⸗Hürdenren nen bringt mit Mannesmut, Feſtina lente, Original, Seppel II und Manon gute Hürdenklaſſe an den Start, und fällt es hier ſchwer, einem Bewerber eine beſſere Chance einzuräumen als dem andern. Eine Wahl kann lediglich Gefühlsſache ſein. Das Neuwieſen⸗ Rennen über 2000 Meter wird ſehr ſtark beſtritten ſein. Salzig, dem es vor kurzem gelang, mit hohem Gewicht in Horſt⸗Emſcher über 1800 Meter zu gewinnen, dürfte für Grafenſtein, Lux, Nemrod und Caro Bube ein ſchwer zu ſchlagender Gegner ſein. Dem Hengſt ſagt der elaſtiſche Boden ſehr zu, was auch die große Chance von Grafen⸗ ſtein iſt. Das Waldhof⸗Jagdrennen, ein Herrenreiten über 3000 Meter, ſollte an Cupido fallen, falls der Wallach, der bekanntlich in Mannheim ſeine beſten Rennen läuft, auf der Höhe ſeiner Form am Start erſcheint. Fruſzi, die bereits in Frankfurt ein Herren⸗ reiten gewinnen konnte, ſollte gleich Ortwin und Dada II dem Favo⸗ riten das Leben nicht leicht machen. 9 Den Tag beſchließt das Luiſenpark⸗ Rennen, ein Aus⸗ gleich über 1600 Meter. Hier ſteht Kapuziner, der in Frankfurt ein Feld guter Pferde im Kanter ſchlug, weit über ſeinen Gegnern und ſollte auch dieſes Rennen für ihn eine reife Frucht ſein. Der Regen der letzten Tage iſt dem Renngeläuf ſehr zuſtatten ge⸗ kommen. Die Grasnarbe iſt dicht und vorzüglich verfilzt, die Boden⸗ feuchtigkeit gerade ſo, wie ſie die Pferdebeine brauchen. Zur Unter⸗ kunft ſind bis jetzt 120 Pferde angemeldet, ſodaß die 28 Konkurrenzen der 4 Tage gute Felder erhalten werden. Bleibt das Wetter günſtig, ſo ſtehen genußreiche Stunden bevor. Die Vereinssleitung hat, trotz der großen Riſiken, den Zeitverhältniſſen Rechnung getragen und die Eintrittspreiſe der Zwiſchenplätze ermäßigt. So wurde der Zutritt zum zweiten Platz um 1 /, jener zum dritten Platz um 50 Pfg. er⸗ mäßigt. Sehr begrüßt wird es werden, daß der kleine durch die Aus⸗ ſichtsterraſſe nach der Rennbahn abgeſperrte Wirtſchaftsgarten auch während der Rennen für die Allgemeinheit geöffnet bleibt, iſt doch dadurch den Spaziergängern der Aufenthalt an den Renntagen nicht mehr abgeſchloſſen. Dies iſt allerdings zunächſt mal ein Verſuch und es wird von der Disziplin der Gartengäſte abhängen, ob dies auch ſpäterhin beibehalten werden kann. Aber zu begrüßen iſt dieſer gegen⸗ über der Allgemeinheit von großem Verſtändnis getragene Entſchluß des Vereinsdirektoriums; denn die Gartengäſte werden immerhin an der Begeiſterung der Rennbeſucher teilnehmen und ohne Zweifel wird mancher über die Kaſſen doch nach vorne gehen, um ſelbſt teilzu⸗ nehmen. Der Neckardamm dient am Maimarktſonntag, Maimarkt⸗ dienstag und am Schluß⸗Sonntag gegen Eintrittsgeld als Zuſchauer⸗ hingegen iſt er eintrittsfrei. Dieser leitende Grundgedanke des Tages ist interkon fessionell und überparteilich und ermöglicht die Mitarbeit aller Volkskreise. zu schätzen. Er ist für die Frauenwelt ein Tag der Besinnung auf die Gabe echter Mütterlichkeit, mit der sie jede Aufgabe . Wir wollen, arm oder reich, allen Müttern, auch den einsamen, armen, kranken, eine Freude machen, auch der verstorbenen, in Dankbarkeit gedenken. Oris ausschuß für den Deutschen NMufferfag: Landeskommissar Geh. Rat Hebting; Landrat Dr. Guth- Bender; Polizeidirektor Dr. Bader; Päpstlicher Prälat Bauer; Dekan Maler; Rabbiner Dr. e Stadtpfarrer Dr. Weiß; Stadtschulamt; Gymnasium; Realgymnasium; Oberrealschule; Lessingschule; Realschule Feudenheim; Mollrealschule; 5 homa-Schule; Liselokteschule; Luiseninstitut; Institut Sigmund; Institut Schwarz; Soziale Frauenschule; Fröbelseminar; Gewerbeschule I. II, III; Handelsschule I, II; Kreisrat des Kreises Mannheim; Stadtfürsorgeamt; Stadtjugendamt; Fürsorgestelle für Gemüfskranke; Gesundheitsbehörde; Lungen fürsorgestelle; i Krankenkasse; Ortskrankenkasse für Handelsbetriebe; Ortskrankenkasse für Hausangestellte; Evangelisches Wohlfahrtsamt; Evangelisches Jugendamt; Katholisches Caritas-Sekre- ariat; Katholischer Mütterverein; Israelitisches Wohlfahrts amt; Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrspflege; Verein für Arbeiter wohlfahrt; Rotes Kreuz; erein vom Roten Kreuz; Stadtverband Mannheimer Frauen organisationen; Hausfrauenbund; Aerzte; Hebammenverein des Amtsbezirks Mannheim E..; M. der Sozialbeamtinnen; Wöchnerinnen-Asyl. gia, Myron Karlshorſt(3. Mat) 1. Immergrün⸗Hürden rennen: 1. W. Blumes Certoſina(Baſtel); 2. G. Butzkes Otavi(v. Borcke); 3. Neuland. Tot: 18:10. 2. Graf H. Dohna⸗Jagdrennen: 1. A. v. Borckes Hans Günther (Beſitzer); 2. Florida; 3. Perſ. Tot: 11:10. 3. Preis von Hallerbau— Jagdrennen: 1. J. Kovandas Kömig Lear(W. Hauſer); 2. Der Zukünftige; 3. Minnelied. Ferner liefen: Ozema, Rapier, Dudelmann, Altenau, Perſewverantia, Quadriga. Tot: 14:10, Pl: 26, 37, 31. 4. Orcadiau⸗Jagdrennen: 1. W. Netthöfels Svanahild(Kukulies); 2. Quo vadis; 3. Fateider. Ferner liefen Pommer, Banditi, Bor⸗ Tot: 22:10, Pl: 18, 22, 18:10. 5. Mazeppa⸗Jagdreunen: 1 Roſals Atout König(Quaſt); 2. Maniton; 3. Monhott. Ferner lief: Laokoon. Tot: 20:10, Pl: 11, 13:10. 6. Heidemühle⸗Hürdenreunen: 1. A. v. Borckes Almeido(G. Schatz); 2. Poliklet; 3. Stolzer Kämpfer. Ferner liefen: Grand Mouſ⸗ ſeux Tot: 59:10, Pl: 16, 18:10. 7, Preis von Wilkendorf: 1. Abteilung: 1. F. v. Zobeltitz Rad a⸗ mes(G. Janek); 2. Elektrola; 3. Parademarſch. Ferner liefen: Leuchb⸗ turm, Samum, Seefalke, Die Saar, Telemach. Tot: 25:10, Pl. 12, 14, 14:10.— 2. Abteilung: 1. W. Plüſchkes Kißling(Grabſch); 2. Holo⸗ ſernes; 3. Annchen. Ferner liefen: Kang Shi, Satrap, Falſtaff, Kalt⸗ ſchale, Teja. Tot: 73:10, Pl: 19, 22, 18:10. Keglerverband Mannheim Das diesjährige deutſche Bundeskegeln gelangt vom 14. bis 19. Juli in Leipzig zum Austrag. Die Feſthalle— Halle (Achilleion) der techniſchen Meſſe— mit ihren Ausmaßen von 195 Meter Länge und 85 Meter Breite bietet beſte und reibungsloſe Ab⸗ wicklungsmöglichkeit des 85 Stunden⸗Sportbetriebes auf 60 Bahnen. Gekämpft wird auf vier Bahnarten. Bei den Mannſchaftskämpfen darf von jedem Gau nur der Tabellenerſte ſtarten. Gelegenheit zu Klein⸗ und Großkämpfen wird es auf allen Bahnarten geben. Eine zweite große Halle dient zur Begrüßung, Aufenthalt und Preisver⸗ teilung. Allgemein wird mit Maſſenbeſuch gerechnet. Zwecks Teil⸗ nahme werden ab Karlsruhe, Saarbrücken, Frankfurt, Nürnberg uns München Sonderzüge gefahren. Im Gau Baden ⸗ Pfalz ſind die Bezirksmeiſter jetzt ermittelt. Mannheim wurde erſtmalig auf den zweiten Platz verdrängt. Als Bezirksmeiſter plazierten ſich Karlsruhe mit 10 380, Ludwigshafen mit 10 611 und Mutterſtadt mit 10 779 Holz. Die Tabellenzweiten, die ebenfalls zur Gaumeiſterſchaft ſtarten, erreichten: Heidelberg 10 2825, Mannheim 10 505 und Neuſtadt 10 367 Holz. Um die Gaumeiſterſchaft wird vom 18. bis 20. Mai in Karlsruhe auf neu überzogenen Bahnen mit Herolith⸗Kugeln gekämpft. Mannheim muß am 20. Mai ſtarten. Im Gau Frankfurt liegt der Schlußkampf bei Worms, Mainz, Schwanheim und Frank⸗ Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. K. St. 1. und 2. Nein, Sie müſſen die volle Miete bezahlen. 3. In der Miete ſind enthalten 10 Prozent für laufende Innenrepa⸗ raturen und 13 Prozent für Außenreparaturen. 4. Ohne Genehmi⸗ gung des Hausbeſttzers dürfen Sie auf ſeine Koſten nichts machen laſſen. Wenn die Sache nicht klappt, wenden Sie ſich an das Miet⸗ einigungsamt. Z. 25. 1. Der Wert oer Hypothek vermindert ſich nicht. 2. Hier⸗ über erkundigen Sie ſich am beſten beim Finanzamt. Enriko 100 Schwetzingerſtadt. Juriſtiſche Auskünfte erteilt der Briefkaſten nicht. E. F. Hierüber erhalten Sie in jeder Buchhandlung Auskunft. Va. Ku. Eine ſolche Beſtimmung iſt uns nicht bekannt. Fran M. Schm. Nein, der Hausbeſitzer hat hierauf kein Anrecht. F. Mo. Sie können vom 1. auf den 15. etwes Monats kündigen, wenn Sie das beim Einzug ausgemacht haben und ihre Miete alle 14 Tage- bezahlen. Arbeitsgemeinschaft für Kindererholung; Badischer Lehrerverein; Gesellschaft der annheimer Mutterschutz E..; Ehe- und Sexualberatungsstelle; Rechtsschutzstelle für Frauen und Mädchen; Verband On unſerem erlag iſt in neuer Bearbeitung wieder erſchienen Maunheim in Gage unò Geſchichte Volkstümliche Etgahlungen von Guſtav Wie erkehr tierte reich illuſtrierte Auflage Preis Hk. 6. Druckerei br. Haas, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2 ſe515 Der Muttertag ruft die Männer auf, 5250 sabethschule; Hans- Trinker fürsorgestelle; Allgemeine Orts- Badischer Frauen- N n r u . Samstag, den 4. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7, Sette. Nr. 2008 S Fauſtiſc Zum Geburtstag des In mehreren alemanniſchen Gedichten Hebels ſind hei⸗ matliche Sagen dargeſtellt, die der kleine Peter, als er 17661772 in Hauſen i. W. in die Volksſchule ging oder als er von 1772—1774 die Lateinſchule zu Schopfheim beſuchte, zum Teil gehört haben mag. Im 18. Jahrhundert, wo es noch keine Spinnſtuben gab, lebte die Sage noch nachhaltiger im Volksmund als heute. So behandelt Hebel im„Mann im Mond“ uraltes Sagengut; desgleichen in„Riedligers Toch⸗ ter“, wo die Göttin Hulda, das Fraueli, auftritt. Im„Gei⸗ ſterbeſuch auf dem Feldberg“ finden wir den Dengeligeiſt, in den„Irrlichtern“ umgehende Grenzſteinverrücker. Eine Nixenſage, vermiſcht mit geſchichtlichen Zügen, liegt in der „Häfnetjungfrau“ vor. Zu dieſen Stoffen tritt, wie vor kur⸗ zem M. Winter in der Doktorſchrift„Studien zu J. P. Hebels alemanniſchen Gedichten“ nachgewieſen hat, als ge⸗ waltigſter die heimiſche Fauſtſag e,— und zwar in Hebels Ballade„Der Karfunkel“. Dieſes Gedicht handelt von einem glänzenden Ring, der die Kraft hat, jeden Tag einen bayeriſchen Taler dem zu liefern, der ihn beſitzt und in der Taſche dreht. An einem Feiertag darf der Beſitzer letzteres jedoch nicht tun. Der Bauer Michel hat ihn ſtatt einer verlorenen Summe von einem Jäger im grünen Gewande entgegengenommen, der ihn, trotz⸗ dem Michel ſeiner Frau, dem Kätterli, verſprochen, nicht mehr Karten zu ſpielen, zum Spiel zu verleiten gewußt hatte. Michel hat beim Handel gar nicht auf die Worte eines Knaben mit lockigen Haaren gehört, der dreimal ans Fenſter kam und ihn im Auftrag ſeines Schwiegervaters wegrufen wollte. Der Grünrock nennt beim Abſchied ſeinen Namen, Vizli⸗Buzli; auch verſpricht er Michel Hilfe, ſobald dieſer ihn in irgend einer Sache rufe. Bald bietet ſich Gelegenheit. Einmal im Beſitze des Ringes, kennt Michels Genußſucht und Spielwut keine Grenzen mehr. Alltäglich vertrinkt und verſpielt er ſeinen Taler; bald bringt er ſogar ſein„ganzes Güetli, Acker um Acker, an den Stab“. Bei einem häuslichen Streit erſticht er ſein Weib, nachdem er vorher ſchon ſeinem Kind, einem Knaben, Untergang gebracht. Mit Kätterlis Tod iſt ein Traum in Erfüllung gegangen, den ſie einſt vor ihrer Hochzeit ge⸗ träumt. Es war ihr, als gehe ſte von Staufen weg an die Landſtraße. Hier wallte ein betender Kapuziner. Sie flehte ihn um ein Heiligenbildchen an. Anſtatt eines ſolchen zog er ein Spiel Karten aus der Kutte und hieß Kätterli ziehen. Sie zog zunächſt Eckſtein⸗Aß, das nach Ausſage des Mönchs einen Karfunkelſtein bedeutete, dann die Unheil verkündende Kreuzſieben, weiterhin das„blutige“ Herz, ſchließlich den Schüpflebueb“(Schippenbub), der ſie nach der Prophezeiung des Kapuziners„abeſchuufle“(d. j. ins Grab bringe). Nach dem Mord flüchtet Michel, vom Schrecken ergriffen, ins Jeld und ruft in ſeiner Not Vizi⸗Buzli. Schon ſteht der Grünrock hinterm Nußbaum und rät Michel, mit ihm über den Rhein in den Sundgau zu fliehen. In einem einſamen Wirtshaus nitzen hier noch„ſpöti, nächtligi Gſelle“, und jetzt beginnt ein gewaltiges Bankettieren und Spielen. Michel verliert in einem fort. Während des Spiels macht der Grüne des öfteren kuf den Mord bezügliche Anſpielungen, die Michel zur Ver⸗ gweiflung bringen. Anfangs zahlt er mit„Chriide“(Kreide). Als er aber nach 12 Uhr in die Taſche greift, um einen Taler herauszuholen und wechſeln zu laſſen, eröffnet ihm der Grün⸗ rock, der Feiertag ſei angebrochen.„Dreih(drehe) am Ring, ſo lang de witt, de bringſch en nit abe!“ Plötzlich ſteht Michel mit ängſtlichem Beben auf— „und ſeit ke Wort, und göhn mit enander vornen a der Grüen und an der Ferſe der Michel, Wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige Schlachtbauk.“ Nachdem ſie einen Büchſenſchuß weit vom Wirtshaus ent⸗ fernt ſind, gibt ihm der Grüne ein Meſſer und ſpricht die höhnenden Worte:„Hau der d' Gurgle ab, ſe choſt's di ke Trink⸗ es bei F. P. Hebel Dichters am 10. Mai geld!“ Michel endet durch Selbſtmord. geſchah, iſt verflucht. „s goht weder Egge noch Pflug druf, Hurſt an Hurſt ſcho hundert Johr und giftige Chrüter; s ſingt kei Troſtle(Droſſel) drin, kei Summervögeli bſuecht ſie: Breiti Doſche(Kröten) hüete dört e zeichnete Chörper.“ Es ſchien nötig, die Hauptzüge des Gedichtes hier zu ſkiz⸗ zieren, um deſto beſſer die fauſtiſchen Elemente, die es birgt, erkennen zu laſſen. Kein Zweifel beſteht darüber, daß Hebel die Szene in der Stadt Staufen ſich abſpielen läßt. Die Stelle aus dem oben erwähnten Traumbild ſpricht faſt für dieſen Ort. Warum hat Hebel aber gerade Staufen für ſein Gedicht gewählt? Dem Ganzen liegt offenbar eine Ortsſage zugrunde. In Staufen iſt nun allerdings eine ſolche zu Hauſe; ſie iſt eng mit dem Städtchen verknüpft. Der Freiburger Fauſtforſcher Blume hat vor einigen Jahren dargetan, daß noch heute Staufen die Heimat alter Sagen iſt, die ſich zumeiſt mit dem Tode des Schwarzkünſtlers Fauſt beſchäftigen, der nach der bekannten Chronik derer von Zimmern„zu oder doch nicht weit von der im Breisgau gelegenen Stadt Staufen geendet, indem der böſe Geiſt, der ihn Schwager genennet, ihn umgebracht haben ſoll“. Blume behauptet, Staufen ſei infolge der verwandtſchaftlichen Beziehungen des Hauſes Zimmern mit Herrn Anton v. Stau⸗ fen, dem wahrſcheinlichen Protektor Fauſts, die Quelle des Berichts der genannten Chronik, der Volksbücher ſowie der ſpäteren Volksſagen von Fauſt; das dortige Gaſthaus zum Löwen, in deſſen im 3. Stock gelegenem Zimmer Nr. 5 Fauſt geendet, ſei als Mittelpunkt der Fauſtgeſchichten zu betrachten. Die beiden handelnden Perſonen im Gedichte ſind Michel und der Grünrock. Wie leicht erſichtlich, ſpielt erſterer die Rolle des Fauſt, der Grüne die des Mephiſto. Die innere Verwandt⸗ ſchaft zwiſchen Michel und Fauſt beſteht darin, daß beide dem maßloſen Genuß ergeben ſind(Michel dem Trunk und Spiel). Michel iſt allerdings nur ein ſchwächliches Abbild des eigent⸗ lichen Fauſt, ohne jede Willensſtärke und ohne höhere ſtttliche u. geiſtige Regung. Die Annahme des Karfunkelrings entſpricht dem Pakt Fauſts mit Mephiſto. Im Gedicht wie in der Fauſt⸗ ſage kommt es dem Abgeordneten des Teufels darauf an, das ins Auge gefaßte Opfer unter Ausnützung ſeiner Leiden⸗ ſchaft für ewig zu verderben. Der Name Vizli⸗Buzli iſt auch der Name eines der Geiſter des Puppenſpieles. Unter dem Kapuziner, der dem Kätterli begegnet, erraten wir den Grün⸗ rock verſteckt. Es iſt aber keine neue Erfindung Hebels, daß Mephiſto im Gewand eines Mönchs erſcheint. Wir finden ſo auch Mephiſto im Volksbuch, wo er zu Fauſt in die Stube kommt, „in Geſtallt unnd Form eines Münchs“; dort behält er ſogar dieſes Aeußere bei. Die Verführungsſzene im Wirtshaus, das Erſcheinen des Knaben mit der lockigen Stirn am Fenſter iſt faſt gleich der Sage im Puppenſpiel. Hier ermahnt. den Fauſt von der einen Seite die Stimme des guten Gewiſſens, während von der andern der böſe Geiſt ihn mächtig anzulocken weiß. Das Motiv eines zaubernden Ringes erſcheint ebenfalls im Volksbuch. Vizli⸗Buzli iſt im„Karfunkel“ ebenſo ſchnell wie Mephiſto in der Sage. Kaum gerufen, ſteht er ſchon hilfs⸗ bereit da. Als weitere Parallelen zwiſchen Hebel und der Fauſtliteratur ergeben ſich: der Untergang gerade einer drei⸗ köpfigen Familie(Vater, Mutter und Sohn), die ſadiſtiſch vorgebrachten Anſpielungen des Böſen nach dem Mord, die Reichung einer Mordwaffe durch den Böſen im Augenblick, als der Held verzweifelt. Die angeführten Beiſpiele, die ſich noch weiter vermehren ließen, dürften für den Nachweis genügen, daß Hebel im„Kar⸗ Die Stätte, wo es mindeſten die Anregung zu ſeiner bäuerlichen Familientragödie gefunden hat. O. E, Heilig. Katharina II. und ihr Gatte Zum 200. Geburtstage der Kaiſerin Von Günther Hellwig Die zähen Verſuche Peters des Großen, Rußlands Jahr⸗ hunderte weiten Kulturabſtand von den weſtlichen Ländern, eine Folge der erſtickenden und erwürgenden Tatarenherr⸗ ſchaft, zu verkürzen, ſind von keinem anderen Herrſcher ſo planmäßig fortgeſetzt worden wie von der deutſchen Zarin Rußlands, Katharing U. Mit dem großen Peter hat dieſe deutſche Prinzeſſin die unerſchütterliche Pflichttreue gemein⸗ ſam, aber ſie übertrifft ihn an Geiſtesſchärfe und politiſchem Blick in gutem und ſchlechtem Sinne. Katharina II. konnte feiner und edler handeln als ihr wenig geſchliffener überragen⸗ der Vorgänger auf dem Zarenthron, war aber ſelbſtſüchtiger, ehrgeiziger als Peter und handelte noch rückſichtsloſer und folgerichtiger als er, wenn es ſich um ihre Politik handelte. Der entthronte Iwan VI. überlebte als Gefangener in Schlüſſel⸗ burg die ganze Regierungszeit der Zarin Eliſabeth und wurde eyſt im dritten Jahre der Zarenſchaft Katharinas ermordet. Vorher hatte die Politik Katharinas ſchon ihrem Gatten, dem Zaren Peter III., das Leben gekoſtet. Daß dieſe Ehe ein ſolches Ende fand, iſt hewußt und un⸗ bewußt das Werk der Gattin. Katharina, die am 2, Mai 1729 in Stettin als die Tochter Sophie Auguſte des preußiſchen Ge⸗ nerals und Gouverneurs Fürſt Chriſtian Auguſt von Anhalt⸗ Zerbſt geboren wurde, lernte ihren ſpäteren Gatten ſchon als kleines Mädchen von zehn Jahren in Eutin kennen und freun⸗ dete ſich mit ihm an. Vermutlich hat dieſe Begegnung die Zarin Eliſabeth J. bei der Wahl einer Braut für ihren Neffen Peter von Holſtein⸗Gottorp ebenſo weſentlich beeinflußt wie die Empfehlung Friedrichs des Großen, der mit der Mutter Katharinas gut bekannt geweſen iſt. Aus dieſem Umſtande iſt oft gefolgert worden, daß Katharina vielleicht die Tochter des um 17 Jahre älteren preußiſchen Königs geweſen ſei, der ja ihre Mutter kennen und ſchätzen gelernt hat, ehe ein tragiſches Mißgeſchick den größten Hohenzollern um die Ausſichten auf eine Vaterſchaft brachte. Folgt man dieſer ſpieleriſchen Vor⸗ ſtellung, dann kann man mit Leichtigkeit Beweiſe aus der an⸗ ſcheinenden Gleichartigkeit des Lebens der beiden Herrſcher⸗ perſönlichkeiten bringen. f Viel näher aber liegt die Vermutung, daß Katharina II. nicht als Fünfzehnjährige nach Petersburg gebracht wurde, um Peter III. als ſeine künftige Gemahlin vorgeführt zu wer⸗ den, ſondern um etwa drei Jahre älter geweſen iſt. Dafür ſpricht die verblüffende Ueberlegenheit, mit der ſie die arg⸗ liſtige Kaiſerin Eliſabeth und ihre Umgebung einkreiſte und alle Widerſtände gegen die Heirat ſiegreich überwand, obwohl ihrer Mutter bei dem Streben nach dieſem Ziele gröbliche Fehler unterliefen. In ihren Memoiren bekenünt Katharina über ſich aus jener Zeit ohne jede Einſchränkung, daß ſie keine Liebesgefühle für den Thronfolger aufbringen könnte, aber ſtändig das Ziel vor Augen hatte, die Frau eines Zaren und vielleicht ſelbſt regierende Zarin zu werden. Katharina las außer den franzöſiſchen Schriftſtellern außergewöhnlich viel geſchichtliche Literatur und begeiſterte ſich an großen Perſön⸗ lichkeiten. Da ſie kritiſch las und ſich bemühte, Gebrauchs⸗ anweiſungen für die Durchführung politiſcher Zwecke aus der Vergangenheit zu ziehen, mußte ſie zwangsläufig zu der Ueber⸗ zeugung kommen, daß für ſie als Frau nur der Weg über den Zarenthron in die große Politik und in die Nachwelt möglich war. Sie fieberte bereits während ihrer Brautmonate in ſol⸗ chen Vorſtellungen, fühlte ſich auf der unterſten Stufe einer großen Zukunft und war ſeſt entſchloſſen, die Treppe bis zur höchſten Höhe hinauf zu ſteigen. Bedenkenlos, ſchmerzlos opferte ſie dieſem Ziel ihren Glauben, ihr Weibtum, ihre Frauenehre, ihr Vaterland, wollte nur als Ruſſin empfunden werden, ſteigerte ſich in einen giftigen Haß gegen das Deutſche und gewann den Adel, die Miniſter, die Geiſtlichkeit Rußlands für ſich, obwohl ſie deutſche Prinzeſſin war, gegen Peter, ob⸗ wohl er deutſcher Prinz mit einer ruſſiſchen Mutter, ſogar einer Tochter Peters des Großen, geweſen iſt. Der Großfürſt hatte bei der Ankunft Katharinas in Ruß⸗ land ſchon ſo zahlreiche Liebeserlebniſſe gehabt, daß die weib⸗ lichen Vorzüge Katharinas für ihn nicht zwingend geweſen wären. Er faßte Neigung zu ihr, vertraute ſich ihr gläubig und zärtlich an, weil er mit ihr über Deutſchland und über ſeine holſteiniſche Heimat ſprechen konnte. Gewiß war er oft⸗ mals einfältig und plump. Für einen Prinzen, der ſeine Mutter nicht mehr gekannt hat, und der ſich bereits in ſeinem 11. Jahre von zwei Ländern wie Schweden und Rußland als funkel“ fauſtiſche Momente verwendet, d. h. in ſolchen zum Thronfolger umworben ſah, hal Peter ſich guch nach den Dar⸗ Der oͤramaliſierte Roman Von J. Liga Das Dramatiſieren von Romanen und Novellen hat ſelten ſo im Zeichen der Mode geſtanden als im Augenblick Leonard Frank gibt mit ſeinen Novellen„Karl und Anna“,„Die Ur⸗ ſache“ in der ſzeniſchen Ueberarbeitung ein paar markante Beiſpiele, wie eine ſolche Dramatiſterung am geſchickteſten vorgenommen wird. Erwin Piscator holt ſich bei Dreiſer die Erlaubnis zur Dramatiſierung des Dreiſer Romanes„Ame⸗ rikaniſche Tragödie“, Arnold Zweig iſt bei der Arbeit, ſeinen Kriegsroman„Der Streit um den Sergeanten Griſcha“ eben⸗ falls für die Bühne gebrauchsfähig zu machen. Das ſind nur ein paar bedeutende Namen und Aufzeichnungen für die Eil⸗ fertigkeit, mit der dieſem propagierten Dramengenre zuleibe gegangen wird. Fehlt es unſerer Zeit an Urdramatik? Iſt dieſe Exiſtenz des Dramas durch eine voraufgegangene Ueberproduktion ge⸗ fährdet?— Durchläuft man die Etappe der Gegenwartsdra⸗ men, ſo fällt einem, ganz abgeſehen von der Umwertung der Novelle, des Romans, ſchon die ungeheuere Ueberarbeitungs⸗ ziffer älterer, fremoͤländtſcher Originale ins Auge.(Brecht, „Dreigroſchenoper“, Zuckmayer„Rivalen“ etc.). Die pyſitiv⸗ ſten Ergebniſſe auf dieſem Ueberarbeitungsgebiet werden aber gerade von repräſentativſten Autoren gezeitigt, denen man in keiner Weiſe Unoriginalität des Einfalls vorwerfen kann. Ja im Falle Brechts überwiegt bei der Bearbeſtung die eigen⸗ perſönliche Note derart, daß der Originalität der Urfaſſung eine neue Originalität der Ueberarbeitung aufgezwungen wird. Das Werk kann dabei ſeine doppelte Intenſität ſpürbar machen. Und wie dieſe Heranziehung von alten und neuen, deutſchen und fremdländiſchen Dramenſtoffen keineswegs als eine Verlegenheitspoſe der jungen Dichtergeneration aufzu⸗ faſſen iſt, ſo auch das Dramatiſteren ſtichhaltiger, theatraliſch expanſiver Romane. Der Weltkrieg hat eine Unmenge erlebnisſtarker, aber auch effektbetonter Romanwerke auf den Markt geſchleudert. Die Ueberproduktion konnte nur bei ganz wenigen Autoren zum öffentlichen Akzept, zur Qualifizierung des Einzelwerkes führen.(Remarque:„Im Weſten nichts Neues“ ete.). Die Mehrzahl der Kriegstagebücher verkümmerte als Manufkript. Nun war ja auch die Theaterliteratur mit Kriegsdramen nicht in Verlegenheit, aber der Roman hatte doch tiefgründigere Stoffe abgeworfen, die nicht nur zur Dramatiſterung präde⸗ ſtiniert waren, die vielmehr ein geſteigertes geiſtiges Nipeau dem Theaterliteraturkomplex gegenüber verhießen. Einer der dieſe Chancen am gefliſſentlichſten erkannte und für ſich nutzbar zu machen verſtand, war Leonard Frank. Er hat zwei ſeiner bedeutendſten Romane dramatiſtert, hat aber auch mit dieſer Dramatiſterung die Grenzen dieſes Umwertungspro⸗ zeſſes feſtgeſteckt, Es zeigt ſich nämlich— nicht nur im Falle Franks— daß das theatraliſche Expoſe, das zunächſt aus einer breitenfalteten Erzählungsform zuſammengeſchnitten und ſzeniſch wie dramatiſch gegliedert wird, bei weſtem nicht die Intenſttät des Urſtoffes entfalten kann, da tauſend ſcharf⸗ gezeichnete Nebenſituationen, eine Unmenge Nebencharaktere, die eben ſo fein profiliert ſein können, wie die Hauptcharaktere in Wegfall geraten. Das Gegenwartshegter verlangt Tele⸗ grammſtil, präziſe, aber ſachlich hingeſtellte Handlung.. Der Roman, ſelbſt der moderne Roman erweiſt ſich in ſet⸗ nem reinſten Typus dem Weſen des Dramas durchaus un⸗ verwandt. Nicht nur in der äußeren Form: im einzelnen Wort, in der literariſchen Geſte. Wird aber nun ein ſtarkes Stoffgebiet, das ſich romanhaft eindringlich erwieſen hat, theaterſpekulativ umgekrempelt, ſo daß es ſeine Bühnenexiſtenz behaupten ſoll, ſo entſteht ein Baſtardwerk, dem man zwar bei geſchickter ſzeniſcher Ausbalanzierung ſein Renommee für die Bühne nicht abſprechen kann, das aber niemals das hohe Urſprungsniveau einnimmt. Die beſten Theaterſtücke laſſen ſich ebenſowenig zu gewichtigen Novellen und Romanen um⸗ faſſen, wie umgekehrt Romane ſich ſtoffgerecht dramatiſte ren laſſen. Es hat ſich das gerade bei der Modeproduktion dieſes Genres der Gegenwart erwieſen. legungen Katharinas ſelbſt immer noch als leidlich unver⸗ dorben gezeigt. Jedenfalls war er aufrichtig, geiſtig vollkom⸗ men geſund trotz ſeiner Theaterſpielerei, ſeiner Vorliebe für Hunde, Pferde und Jagd und gelegentlicher alberner Einfälle — ſo wollte er ein Kapuzinerkloſter bauen, in dem Katharina und alle Freunde wie Kapuziner gekleidet umher laufen und mit Eſeln ihren Bedarf an täglicher Nahrung einholen ſollten. Katharina will in ihren Memoiren aus ſolchen Dingen auf Geiſtesgeſtörtheit ſchließen laſſen, während Peter in Wirklich⸗ keit erbitterter, ſpottluſtiger Gegner der orthodoxen Kirche war und das ja auch durch unzweideutige Handlungen wäh⸗ rend ſeiner kurzen Regierungszeit erwies. Auf keinen Fall verdient die Zarin mit der Darſtellung Glauben. daß der Großfürſt ſie roh behandelt habe. Schon aus dem Jahre 1746, dem zweiten ſeiner Ehe, iſt uns ein rührender Brief Peters überliefert, der über die Verteilung der Schuld an dem Zu⸗ ſammenbruch dieſer Ehe keinen Zweifel läßt. Er lautet: „Madame, ich bitte Sie, ſich dieſe Nacht nicht zu bemühen, mit mir zu ſchlafen. Die Zeit iſt vorbei, wo Sie mich betrügen Ihr ſehr unglücklicher Mann, den Sie niemals mit dieſem Namen zu benennen geruhen. Peter.“ ö Das alſo war es! Peter war der geiſtreichen Katharina zu wenig. Eliſabeth I. gab ein ſehr ſchlechtes Beiſpiel, Katha⸗ rina ſchloß ſich von dieſem Leben nicht aus und beſchreibt mit voller Selbſtverſtändlichkeit, daß ſie durch Sergius Soltikoff mit Wiſſen der Kaiſerin Mutter des ſpäteren Paul I. ge⸗ worden iſt. Der unglückliche Großfürſt, der damals die Auf: forderung an die neunzehnjährige, an ſeiner Beſeittgung ſo ſtark beteiligt geweſene Fürſtin Woronzow⸗Daſchkow richtete, ſie ſolle ſich„lieber mit ehrlichen Dummköpfen wie ihn als mit großen Geiſtern abgeben, die den Saft der Orange aus⸗ preſſen und die Schale wegwerfen“, iſt vermutlich ſogar mehr als ein durchſchnittlicher Mann geweſen. ö Katharina warf ihn wie eine Schale fort, nachdem ſie ihn menſchlich und politiſch ausgepreßt hatte; nahm ſie ihm doch liſtig die Verwaltung Holſteins, um ſich praktiſch in Staats⸗ geſchäfte einfühlen zu können. Sie ſtürmte über dieſen fohler⸗ haften, aber erträglichen Menſchen an ihrer Seite hinweg ihren großen Zielen zu und erwuchs zu der wuchtigen polt⸗ tiſchen Perſönlichkeit, als ſie in die Geſchichte eingegangen iſt. ——— — Samstag, den 4. Mai 1929 1 Hans Pfitzners Leben und Wirken Von Ali Weyl⸗Niſſen, Berlin lebenden wir mit Sicherheit, daß die Geſchichtsſchreibung aller kommenden Jahrhunderte ihre Namen in hellem Glanz leuchten laſſen wird: Richard Strauß und Hans Pfitzner. Strauß, der Kom⸗ poniſt der„Salome“, des„Roſenkavalier“, der„Frau ohne Von zwei deutſchen Komponiſten wiſſen Schatten“, iſt der ſinnenfreudige Muſiker, die„ſtürmiſche Fülle ſeiner Kunſt“ bejaht jubelnd das Leben. Der große Gegenpol in jeder Hinſicht iſt Hans Pfitzner, deſſen wir zur 60. Wiederkehr ſeines Geburtstages gedenken. Ein deutſcher Geiger und eine deutſche Pianiſtin wurden in Moskau Pfitzners Eltern. Der Vater ging bald als Muſik⸗ direktor nach Frankfurt am Main. Dort auf dem Hochſchen Konſervatorium bildete der Sohn ſich zuſammen mit dem bald befreundeten James Grun aus, der ſpäter einige Opern⸗ texte für ihn ſchrieb. Der bedeutende Pianiſt James Kwaſt war ſein Lehrer, wurde ſpäter ſein Schwiegervater. Mit dreiundzwanzig Jahren wirkte Pfitzner als Konſervatoriums⸗ lehrer in Koblenz, 1893 gab er ſein erſtes Konzert mit eigenen Werken in Berlin. Er hatte außerordentlichen Erfolg,— aber bald wurde es wieder ſtill um ihn, ihm fehlte die prak⸗ tiſche Betriebſamkeit. Als unbeſoldeter vierter Kapellmeiſter ging der junge Komponiſt nach Mainz: er hoffte, durch dieſe beſcheidene Theaterbeziehung ſein erſtes großes Bühnenwerk der Aufführung näher zu bringen, und wirklich wurde 1895 in Mainz„Der Arme Heinrich“(komponiert 1891 bis 1893) aufgeführt, ein Muſikdrama nach der bekannten Legende des Mittelalters. Als Anerkennung erhielt Pfitzner die Stelle des beſoldeten zweiten Kapellmeiſters. Niemand ſah, was eigentlich„Der Arme Heinrich“ bedeutete, heute wiſſen auch nicht viele von dieſer erſten Oper, und doch iſt ſie Pfitzners muſikaliſch vollendetſte, gefühlsſtärkſte und reinſte Bühnen⸗ arbeit. Wir erkennen heute, daß Pfitzners Werk in den folgen⸗ den faſt vierzig Jahren wohl umfaſſender und konſequenter und immer herber geworden iſt, daß aber von einem„Beſſer⸗ werden“ nicht geredet werden darf. Pfitzners Weſen war von Anbeginn fertig und auf der Stufe höchſter Leiſtung. Doch er mußte faſt bis zu ſeinem fünfzigſten Jahre war⸗ ten, ehe man in der großen Oeffentlichkeit auf ihn achtete. Die erſte„Pfitznerwoche“ in München 1917 ſchlug eine Breſche, zwei Pfitznerwochen in Berlin folgten(1922, 1927), die jüngſte in München feiert ſeinen 60. Geburtstag. Inzwiſchen war der Komponiſt Muſiklehrer und Kapellmeiſter in Berlin geweſen(1897 bis 1906), hatte in München Konzerte geleitet (1907) und von 1908 bis 1916 als Muſikdirektor und Opern⸗ leiter in Straßburg gewirkt, deſſen Univerſität ihn zum Ehrendoktor ernannte. Der preußiſche Staat verlieh ihm den Profeſſor⸗Titel. 1918 bildete ſich in München der„Hans Pfitzner⸗Verein für deutſche Tonkunſt“, der in Pfitzners Geiſt für deutſche Kunſt arbeitete. 1919 wurde Pfitzner Mitglied des Senats der preußiſchen Akademie der Künſte, 1920 Vor⸗ ſteher einer Akademiſchen Meiſterſchule für muſikaliſche Kom⸗ poſition an der Akademie in Berlin, gleichzeitig bayeriſcher Generalmuſikdirektor. Er lebt in aller Stille vorläufig in Unterſchondorf am Ammerſee. Pfitzners kompoſitoriſches Werk umfaßt nicht viele Num⸗ mern; Franz von Suppé hat 211 Bühnenwerke geſchaffen, Pfitzner 6. Dazu kommen 8 Geſänge mit Orcheſter, etwa 100 Lieder mit Klavier, 5 größere Chorwerke(darunter die bekannte„Kantate von deutſcher Seele“, 1921/8 Inſtrumen⸗ talwerke(vor allem das Streichquartett op. 13, 1902 bis 1903) und 6 Bearbeitungen von Werken anderer Komponiſten. Das iſt zahlenmäßig nicht viel, im Inhalt aber nicht weniger als die letzte Krönung der romantiſchen Muſik. Pfitzner ſelbſt meint, daß er den letzten Stein zum Gebäude der roman⸗ tiſchen Oper geliefert hat. „Paleſtrina“(1912 bis 1915) heißt die Schöpfung, für die dies vor allem gilt, Pfitzners repräſentativſtes Werk. Es iſt eine Oper in der äußeren Erſcheinung, aber in der Muſik⸗ form eher eine Sinfonie; es verzichtet in unerhörter Kühn⸗ heit auf eine eigentliche dramatiſche Handlung; in ſeiner Mitte ſteht ein künſtleriſcher Schaffensakt des Helden, des großen Kirchenmuſikers Paleſtrina(1525 bis 1594), der um die Freiheit ſeines künſtleriſchen Gewiſſens kämpft. Pale⸗ ſtrina ſingt klagend von denen, die in neuen Tönen denken und leben, vielleicht, erwägt er, vielleicht haben ſie recht, „wer kann es wiſſen,— Ob jetzt die Welt nicht ungeahnt Wege geht,— Und was uns ewig ſchien, nicht wie im Wind verweht?— Zwar trüb iſt's zu denken— kaum zu faſſen..“ Dieſe Worte treffen den Kern auch von Pfitzners künſt⸗ leriſcher Perſönlichkeit. In ſeiner Weltanſchauung gründet Pfitzner auf Schopenhater(peſſimiſtiſche Verneinung des als herrſchend erkannten Trieblebens), als Dichter iſt ſein Vor⸗ gänger der innig⸗fromme Eichendorff. In ſeiner Muſik ſteht er auf Wagner und Schumann, auf Wagner vor allem in den Opern, im„Armen Heinrich“ und in der heiteren„Roſe vom Liebesgarten“(1897 bis 1900). Seine Kammermuſik und ſeine Lyrik ſind in keiner Weiſe unwichtig daneben, ſie gerade vielmehr ganz perſönliche Kunſt von eigener feſter Form und ſehr intimer Köſtlichkeit; in dieſen weniger großen Werken zeigt ſich ſeine bedeutendſte Fähigkeit: die der Erfindung und Verbindung einfacher Motive eigenen Charakters. Es gibt keine abendländiſche Muſik, die ſo unſinnlich und zugleich in⸗ tenſiv iſt wie die von Pfitzner, keine ſo vergrübelt und zu⸗ gleich ekſtatiſch,— und keine gegenwärtige Muſtk iſt ſo gegen⸗ wartsfremd, ſo treu der Vergangenheit auch da, wo ſie ganz ſelbſtändig iſt. Pfitzner erklärte uns:„Wenn wir uns auf einem Höhepunkt befänden oder gar der Höhepunkt ſchon überſchritten wäre? Wenn. unſere letzten anderthalb Jahr⸗ hunderte die Blütezeit der Abendländiſchen Muſik bezeich⸗ neten,.. die eigentliche Glanzperiode, die nie wiederkehren mird und der ſich ein Verfall... anſchlöſſe? Mein Gefühl neigt.. zu dieſer Anſicht.“ Bis zum Beginn des Weltkrieges ganz unpolitiſch,— mit ſeines Freundes Thomas Mann Worten zu ſprechen— „ein romantiſcher Künſtler, das heißt: national aber unpo⸗ litiſch..„ erfuhr Pfitzner durch den Krieg die unausbleib⸗ liche Politiſierung ſeines nationalen Empfindens“. Der Schriftſteller Pfitzner kämpfte ſeitdem verbittert und mit er⸗ ſchütternder Leidenſchaftlichkeit in wilden Schlägen gegen die „Futuriſtengefahr“(1917), gegen die„Neue Aeſthetik der muſikaliſchen Impotenz“(1920). Ueber dieſen zeitgebundenen Kämpfen des lebenden, ſtreitenden Mitmenſchen ſtrahlt die Gloriole des muſikan⸗ tiſchen Gentus, denn Pfitzner trägt nun doch, wie er es von ſeinem Paleſtrina ſchrieb, den Ruhm, den„echten Rußm, Der ſtill und mit der Zeit Sich um ihn legte wie ein Feierkleid.“ Der Paleſteina⸗Meiſter Von Prof. Dr. Hans Joachim Moſer, Berlin Seit Wagners„Parſifal“ hat kein zweites Werk den Ge⸗ danken eines aus dem Geiſt der Muſik geborenen Bühnen⸗ myſteriums„vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ mit ſolcher Kraft und Eingebung durchgeführt, wie Pſitzners Legende„Paleſtrina“, und es gilt, des Mannes als eines unter uns Lebenden und Wirkenden dankbar zu gedenken, der nun über die Schwelle zum ſiebenten Jahrzehnt tritt. Er hat es nie als ſein Verdienſt betrachtet, dieſes und noch zwei große Muſikdramen von ungewöhnlichem Rang geſchaffen zu haben, ſondern iſt ſich immer mit„frommem“ Selbſtgefühl bewußt ge⸗ weſen, hier zu Diktaten aus höherer Sphäre gewürdigt worden zu ſein, nur als Gefäß der Gnade gedient zu haben, ſtatt etwa den ſelbſtherrlichen Verteiler von Gnade und Ungnade Hans Pfitzners Opern Von Herm. Rud. Gail, Berlin Stiller und ſtiller iſt es um den großen„Paleſtrina“⸗ Komponiſten in den letzten Jahren geworden. Nur dort, wo ſich Natur und ungetrübte Herzenseinfalt verſchwiſtern, wo Menſchen mit ſauberen Charakteren und ungeſchminktem Weſen aus der Erde wachſen: in Süddeutſchland, in Bayern und Württemberg, in München, Nürnberg und Stuttgart hat Pfitzners Lebenswerk eine breite, ungeteilte Aufnahme⸗ baſis gefunden. Der Norddeutſche, der ſchon„keine Zeit“ mehr für die vier⸗ und fünfſtündig dimenſionierten Muſik⸗ dramen Wagners aufbringt, mußte ſich auch dieſem peſſimiſti⸗ ſchen Schmoller verſagen. Es iſt in der Tat ſo, Pfitzners Werk lebt einzig und allein im Bergland. Dort findet es ſein ungetrübtes ethiſches Auditorium. Dort wird es auch weiter beſtehen. Ueber Deutſchlands Grenzen iſt es nicht hinausgedrungen. Seine ſtarke völkiſche Einſtellung, dann aber auch ſeine muſikaliſch⸗verbiſſene Eigenexiſtenz erſchwert ihm den Weg. Wenn es wahr iſt, daß das typiſch nationale Werk im Ausland auf einen beſonders günſtigen Intereſſen⸗ boden fällt,— man denke nur an Bach, Beethoven und Wag⸗ ner,— ſo müßten auch Pfitzners bühnendramatiſche Schöpfungen noch Eingang bei denjenigen Muſikvölkern er⸗ langen, bei denen Wagners„Parſival“ und die übrigen Muſikdramen zur Geltung gekommen ſind. Denn was ſtellen Pfitzners Opern denn anderes dar, als die grandioſe Aus⸗ führung eines Feſtſpielmyſterien⸗Typus, den Richard Wagner im„Parſival“ einzigartig aufgezeichnet, den dann Hans Pfitz⸗ ner mit dem„Armen Heinrich“,„Der Roſe vom Liebesgarten“ und ſchließlich dem„Paleſtrina“ zum krönenden Finale der romantiſchen Muſik geweitet hat. Mag der„Arme Heinrich“ noch ſo ſtark im harmo⸗ niſchen Erlebnis von Wagners„Triſtan und Iſolde“ wur⸗ zeln, ſein Charakter weiſt doch die typiſchen parſivaliſtiſchen Züge auf. Und ſteht ſeine harmoniſche Geſamtkonzeption auch allzu gefliſſentlich auf dem romantiſchen Boden des Wag⸗ nerſchen Muſikdramas, hier im„Armen Heinrich“ finden ſich doch ſchon markante Anſätze zum ſpezifiſch Pfitznerſchen lage Hans Pfitzner 9 zu ſpielen. Dieſe Ueberzeugung, als getreuer Knecht einer großen Macht verpflichtet zu ſein, ein an vertrautes Pfund zu mehren, hat ihn zu einem allezeit kampfluſtigen„Ritter vom Geiſt“ werden laſſen, der auf die(wahr oder vermeintlich) faulen und ungetreuen Knechte gar manches Mal ſcharf zu⸗ gefahren iſt und ſie ſich dadurch nicht gerade zu Freunden gemacht hat. Aber es iſt doch etwas hoch Erfreuliches und zu Preiſendes, daß es heute, in einer Zeit ſo vielfältiger Betrieb⸗ ſamkeit, Kompromißlerei, Perſonalpolitik im Kunſtleben, noch ſolche Altmeiſter, ſolch echtes Schrot und Korn gibt— ſolchen Berſerker der inneren Ueberzeugung, der lieber als„Don Quichotte“ beſpottet, denn als„Macchiavell“ verrufen ſein will. Gewiß oft ein Weltfremdling und bitterlicher Utopiſt, aber, wie jener Schubertſche„Münnich in ſeiner Zell“, ein lebenslanger Kreuzfahrer ins heilige Land ſeiner Ideale. Das ſpiegelt auch ſeine Tonſprache ſchier in jeder Note. Gewiß iſt er nicht der einſeitig unſinnliche Literaturmuſtker, als den man ihn gelegentlich hat mißverſtehen wollen: die „Roſe vom Liebesgarten“, das Klavierkonzert, die Violin⸗ ſonate enthalten genug blühende Muſikantenluſt; ſeine Theorie vom thematiſchen„Einfall“ ſpiegelt, wie ſehr er als Erfinder von muſikaliſchem„Stoff“ Anſprüche an ſich ſelbſt ſtellt. Aber dieſer Stoff wird nie bei ihm— wie heute bei manch anderem— geile Materie als ſolche ſein. Sein ſtärkſter ſchöpferiſcher Quell iſt, mit Konrad Wandreys ſchönem Wort, „gegenſtandsloſe Sehnſucht“, iſt verzehrende Fernenſüchtigkeit eines ewig⸗gotiſchen Romantikertums und damit aller ſich breit aufdrängenden Vordergründlichkeit fremd. Sein Klang⸗ reich iſt immer etwas grau beſchattet, voll emporgreifender Qualgebärde, zackig⸗eckig ſich knickendes Geflecht, ſchmalbrüſti⸗ ger Kathedralbau voll ſpinnenwebiger Geheimniſſe. Wenn er in ſeinen Eichendorff⸗Liedern den deutſchen Wald mit ſeltſam unbeſtimmter Klage, das Meer bei Danzig in Nebelfernen aufbrauſen läßt, wenn er in der„Kantate von deutſcher Seele“ mit quaſt⸗Schumannſcher Kurzatmigkeit von Viſion zu Viſion ſpringt und doch gelegentlich einen Adagiobogen von Brucknerſcher Weite über ſein Geiſtgedaukenreich ſpannt, dann iſt er verdeutſchter Zauberer in Tönen. Sein Humor iſt nie von der reſtlos kindlichen Heiterkeit ſüdlicher Buffoni, ſondern hat den gepreßten Ruck des Beethovenſchen Scherzo⸗ ſtils(man ſehe ſeine Lieder nach Bürger und Chamiſſo oder die ironiſchen Epiſoden im zweiten Paleſtrina⸗Akt), ſein Ernſt iſt voll der herben Inbrunſt des nordiſchen Menſchen— man erlebe, wie er Gedichte von Hebbel, Lilieneron, Rückert, Ri⸗ carda Huch vertont. Die edle, etwas ſtarre Feierlichkeit von „Huß' Kerker“(C. F. Meyer), das eigenſinnige Trappeln der flotten„Studentenfahrt“(Eichendorff), die fröſtelnde Einſam⸗ keit von„Zum Abſchied meiner Tochter“, das dämoniſche Haſchen der Buſſeſchen„Stimme der Sehnfucht“, die holz⸗ ſchnittderbe Treuherzigkeit eines Vogelweiderſpruchs um⸗ ſchreiben das weite Pentagramm ſeiner Liedſprache— dieſen ganz reichen, tief verinnerlichten Lyriker ſollte jede deutſche Hausmuſik kennen. Wie es leicht geht: ein paar„dankbare“ Schlager ſind über hundert Podien gegangen; ſeine einſamen Monologe voll eigentümlicher Größe aber nennt man kaum. Es iſt leicht geſagt, Pfitzner gehöre als Muß⸗ und Wahl⸗ romantiker einer bereits verſunkenen Zeitepoche an. Sieht man auf einer modernen Straße einen Baum neben einer elektriſchen Bogenlampe grünen, ſo gehört natürlich die Bogenlampe als zweckhaft neuzeitlich dorthin und der Baum ſteht ſcheinbar am falſchen Orte. Iſt darum aber der leben⸗ dige, ſafterfüllte und duftſpendende Baum irgendwie erledigt, überflüſſig, nicht vonnöten? Daß Pfitzner den Ewig⸗Heu⸗ tigen, Aktualitätsbeſtrebten unbequem, womöglich unterwertig erſcheint, iſt kein Beweis gegen ihn, ſondern gegen ſie. Man mag heute gern erklären, der„Paleſtrina“ gehe den„mo⸗ dernen“ Menſchen nichts an— er wird als ein ſchönſtes Monument deutſcher Muſiker⸗Autobiographie die Leute in fünfzig oder hundert Jahren erneut etwas angehen. Klangbild, zu einer Harmonik, Melodik und Thematik, die einzig und allein aus den Quellen des ſelbſtſchöpferiſchen In⸗ dividuums geſpeiſt werden. Pfitzner hat in dieſer Partitur ſchon den entſcheidenden Schritt zur Eigenperſönlichkeit ge⸗ tan. Ueber Wagner hinaus. Mögen uns heute auch die einſt ſo gefürchteten„Kakophonien“, die diſſonanten Seiten des Werkes gegenüber den atonalen Errungenſchaften harmlos er⸗ ſcheinen; der„Arme Heinrich“ bleibt ein Muſterbeiſpiel für alles, was über die Grenzen des Wagnerſchen Muſikdramas, ſpeziell über„Parſival“, hinaus geſchah. Er wurde Vorſtoß zu einem kampfumtobten Geſamtkunſtwerk, das in ſeiner nationalen Eigenexiſtenz den ungeteilten Zuſpruch der deut⸗ ſchen Muſiköffentlichkeit für ſich gewinnen ſollte. Inzwiſchen reift, durch die Kriegsnöten des deutſchen Volkes geſchürt, aus innigſten nationalen Gefühlen und Er⸗ lebniſſen jenes monumentale Meiſterwerk heran, das Pfitz⸗ ners Namen in der Operngeſchichte aller Zeiten unſterblich macht:„Paleſtrina“. Verſunkenheit ſeiner ſelbſt hat den Komponiſten zu jenen eigenperſönlichen Sphären der Muſik verſtoßen laſſen, die mit keinem Ton mehr an das Wagnerſche Muſikdrama erinnert, die nur Pfitzner⸗Ethos kündet und im übergeordneten Sinne des Typus„Feſtſpielmyſterium“ wahrt. Die Apotheoſe des Muſikdramas?— Pfitzner der letzte Romantiker? Wenn man es auf die Reinhaltung eines epochalen Kompoſitionsſtiles bezieht, auf die äußerſte Kon⸗ ſequenz muſikdramatiſcher Erfüllungen, auf die hartnäckige Abgewandtheit von allen Modeſtrömungen, wie ſie der Mu⸗ ſiker ſeit der Jahrhundertwende durchzumachen hat, ſo kann man wohl von Pfitzner als von einem der letzten und größ⸗ ten Romantiker ſprechen. g Weil er das große Erbe der Romantik bis auf die Knochen zu verteidigen hatte und noch verteidigt, weil er alles als pro⸗ fan ablehnt, was ſich ihm an„Ismen“(Impreſſionismus, Ex⸗ preſſionismus etc.) in den Weg ſtellt, iſt er mit ſich und ſeiner Umwelt nie zur Ruhe gekommen. Seine Ideale bleiben Beet⸗ hoven, Weber, Marſchner und Wagner. Nicht umſonſt wird er gewiſſenhafter Ueberarbeiter des Marſchnerſchen„Hans Hei⸗ ling“ und„Vampyr“.— Hier glaubt er geheimpisvolle Schätze der Romantik neu zu entdecken. Was nach Pfitzner kommt iſt Chaos, iſt Sünde. Wie konnte die Muſik aus dieſem Chaos, das ſich Impreſſionismus titulierte, einen gänzlich neuen Bo⸗ den gewinnen, der ihr über alle Problematik und Atonalitäts⸗ wirren hinweg half und ihr eine eigenwillige und qualitativ geſtützte Baſis der Gegenwartskunſt bot! Konnte nicht im Pfitznerſchen Sinne die Tradition weitergeknüpft werden? Mußte unter allen Umſtänden ein Neues, Umſtürzleriſches kommen? Pfitzner ſah ſich vor Jahren dieſen Fragen gegenüber durchaus federgewappnet. Jetzt ſteht er den Tatſachen ohn⸗ mächtig, mißmutig gegenüber. Die Urſachen dieſer muſika⸗ liſchen Umwälzungen aufrollen, hieße die Geſchichte eines Muſikvolkes bis auf die Wurzeln ſeines Inſtinktes freilegen. Die politiſche Revolution, die ſeit Anbeginn des zwanzigſten Jahrhunderts im Volke gärte, hat ihr Scho bei den Künſten gefunden. Nicht allein Deutſchland hat in ſeinen Künſten revoltiert. Jedes Land.— Das wiederum iſt organiſcher Ent⸗ wicklungsprozeß. Der Ueberkultur, der Hochblüte folgt auf dem Fuß der Verfall. Dem wiederum ein Entwicklungs⸗ 1 in dem ſich unſere„junge“ Muſik gegenwärtig be⸗ indet. 5 Pfitzner leiht alle dem kein Gehör. Er ſchreibt ſich in aller Unbekümmertheit das melodieüberſtrömte„Chriſtel⸗ flein“ von der Seele und ſchenkt ſeinem leichtgläubigen und „mißratenen“ Volke die ſchönſte und einzigſte Weihnachtsoper. Sein nationales Bekenntnis aber faßt er in einem großen Liedhymnus zuſammen:„Von deutſcher Seele“, einem oratoriſchen Werk, nach ausgewählten Gedichten von Eichen⸗ dorff. Es iſt nach„Paleſtrina“ das zwingenſte Dokument der Pfitznerſchen Muſe geworden. Pfitzners Kammermuſik blüht im Verborgenen. Die frühen Orcheſterkompoſitionen. wie das vor wenigen Jahren geſchriebene Klavierkonzert, und Orcheſter Dagegen hat ſich das Pfitznerſche Kunſtlied einen weiten Liebhaberkreis geſchaffen. Violinkonzert und den Geſang für Bariton „Lethe“ bleiben Zufallsangelegenheit. Nächſt den Opern iſt denn auch der Komponiſt gern für ſeine Lieder perſönlich eingetreten. „Paleſtrina“. geſetzter, krönender Abſchluß. Und gerade auf dem Gebiet der Liedkunſt hat Pfitzner noch viel lyriſche Schönheit zu ſchenken. ſcheint jedoch für ſeine Operngeſtaltung ziel⸗ 113 7 * ** „ e ee eee r err Samstag, den 4. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 206 De Von den ſüdoͤeutſchen Waren⸗ und Produktenmärkten Starkes Weizenangebot der überſeeiſchen Exportländer— Kleine Offerten in allen inländiſchen Getreidearten— Argentinien und Canada bieten Futtergerſte und Hafer verſtärkt an— Rückgängige Mehlnotierungen— Weitere Abſchwächung am Futtermittelmarkt. Mannheim, 3. Mai. Am internationalen Weizen markt zeigte ſich weiter ſtarkes Angebot aller überſeeiſchen Exportländer, wodurch der Artikel unter Preisdruck ſtand. In der zweiten Wochenhälfte verſuchte der canadiſche Weizenpool ſeine Forderungen um 10—20 Guldencents zu erhöhen, was zur Folge hatte, daß die ſchon vorhandene Zurückhaltung der Käufer ſich noch ſtärker ausprägte. Von der alsbald erfolgenden Eröffnung des Schiffsverkehrs mit den canadiſchen Häfen wird eine weitere Verſtärkung des Angebotes erwartet. Verlangt wurden für die 100 Kg. eif Rotterdam in hfl. für Manitoba, Atl., Mai⸗ Juni: 2, 3, 4, 5, 6 je 12.87½; 12.35 11.85 11.10 und.80; Plata⸗ weizen, Bahia Blanca, 79 Kg. Mai⸗Abladung 11.35, Juni 11.37% Baruſſo, Mai 11.25; Roſa Jé, 80 Kg., ſchwimmend 11.12%; Auſtralweizen, Mai⸗Abladung 12.15; Südauſtral⸗Wei⸗ zen, ſchwimmend, eif Antwerpen 12.27 ½. Das Angebot in Inlandweizen blieb ſehr klein, ſodaß der geforderte Preis von 24.50/ faſt nur als„geſprochen“ anzuſehen iſt. Roggen bekundete Neigung zur Schwäche. Während zu Wochenbeginn bei kleinem Angebot aus der Pfalz und Heſſen noch 23.5075% Parität Mannheim gefordert wurden, wurde bayeriſcher Roggen ſpäter mit etwa 23.25 23.50/ eif nieder⸗ rheiniſcher Mühle gehandelt, wogegen allerdings ab pfälziſchen Stationen noch 23.50/ gefordert wurden. Weſtern⸗Roggen war mit 10.80 hfl., Mai⸗Abladung, eif Rotterdam angeboten. Das Geſchäft in Braugerſte vermochte keinen größe⸗ ren Umfang anzunehmen. Soweit Umſätze ſtattfanden be⸗ ſchränkten ſie ſich auf kleine Poſten erſtklaſſiſige Ware, die be⸗ reits für die neue Kampagne beſtimmt iſt. Die Preiſe blieben unverändert. Futtergerſte war nur knapp behauptet, da ſowohl Plata⸗ als Canada⸗Gerſte gegenüber der Vorwoche um 15—20 Guldencents niedriger zu haben war. Man verlangte für Plata⸗Gerſte, 65 Kg..85 hfl., für Canada⸗Weſtern Barley, Mai III 10.15, IV.85 hfl., cif Rotterdam. Für Hafer lag aus Württemberg und Baden nur kleines Angebot vor. Man ſpricht davon, daß die Vorräte der erſten Hand nur noch ſehr mäßigen Umfang haben ſollen. Die For⸗ derungen für Inlandhafer blieben unverändert; Platahafer lag ſchwächer, da von Canada ſchärferes Angebot ausging. Verlangt wurden zuletzt für Platahafer, fag, 46/47 Kg., in Antwerpen disponibel,.10 hfl., transborde Antwerpen; ſchwimmend,.12 hfl., eif Rotterdam; Mai.30, Juni.42 hfl.; Canada⸗Hafer, feed, 1 undll, Juni.55 bezw..27½ hfl., eif Rotterdam. Mais lag ſchwach, insbeſondere ſoweit die Ware in der erſten Maihälfte abzunehmen iſt. In Mannheim disponible! Ware wurde mit 22.50%(Vorwoche 22.75) angeboten, ein⸗ ſchließlich Sack gegen Bezugsſchein. Im Cif⸗Geſchäft ſtellte ſich Plata⸗Mais, ſchwimmend, auf.927, fällig 10.10, Mai.85, Juni⸗Jult.82 ½, Juni⸗Juli⸗Auguſt.80, gelber Java⸗Mais, in Rotterdam disponibel, geſackt, auf 10.10 hfl., eif Mannheim. Portland-Zementwerke Heidelberg Mannheim Stuttgart Bei einem von 8,18 auf 8,89 Mill.„ erhöhten Rohertrag ſtellt ſich einſchl. 178 250(77 022)„ Vortrag der Reingewinn des GJ. 1928 auf 3 040 571(3 126 034). Hand lungsunkoſten beanſpruchten 1,58 (1,29) Mill.; Steuern u. Neuanlagen 1,73(1,48); Schadeverſicherungen 9,17(0,10); ſoziale Abgaben 0,64(0,56) und Abſchreibungen auf An⸗ Lagen 1,73(1,61) Mill. J. Wie ſchon kurz mitgeteilt, bringt die Ver⸗ waltung eine Dividende von wieder 10 v. H. auf die Sta., von 5 v. H. auf die VA. in Vorſchlag. 5697/ ſollen für eine%proz. Vergütung auf die Genußrechte der Altobligationäre verteilt, 150 000 Mark der geſetzlichen Rücklage zugeführt und 259 431/ auf neue Rech⸗ mung vorgetragen werden. Nach dem Geſchäfts bericht brachte das abgelaufene Ge⸗ ſchäßtsfahr leider einen nicht unerheblichen Rückgang des Abſatzes, der im Inlande zurückzuführen war auf die ſtärker hervortretende Tätigkeit neuer Fabriken und auf die Einfuhr franz öſiſche n Zements, während ſür das Auslandsgeſchäft der im Sommer des vergangenen Jahres herrſchende Ausſtand in der Rheinſchiffahrt eine empfindliche Einbuße brachte. Die Preiſe hätten im allgemeinen keine großen Aenderungen erfahren, jedoch habe ſich auf dem übrigen ſeeiſchen Markt die ſchwächere Valuta verſchiedener anderer Zement⸗ exportländer bemerkbar gemacht. Der Bericht hebt das gute Zuſam⸗ menarbeiten zwiſchen der Belegſchaft und der Werksleitung hervor. Durch Rationaliſierung und techniſche Verbeſſerungen konnten die Geſtehungskoſten trotz des weiteren Anziehens der einzelnen daran be⸗ teiligten Faktoren auf der Höhe des Vorjahres gehalten werden. Im abgelaufenen Geſchäftsfahr ſeien in den Werken des Konzerns für Neubauten und Anſchaffungen ziemlich große Beträge veraus⸗ gabt worden. Die Aufwendungen betrafen in erſter Linie das neue Werk Schelklingen, das wunmehr fertigeſtellt iſt. Nach der noch für das Werk Weiſewau bei Mainz vorgeſehenen Durchführung der Elektrifizierung ſeien nunmehr fämtliche Betriebe auf den neueſten Stand der Technik gebracht. Die Werke mußten wegen des erwähnten Abflauens im Abfatz abwechſelnd zeitweiſe geſchloſſen werden. In der Bilanz, deren Endſummen nur eine Kleinigkeit anzog, von 33,02 auf 33,93 Millionen/ erſcheinen Immobilien mit 6,49 (6,18) Millionen Mark, Mobilien 0,14(0,23 Millionen Mark; Ma⸗ ſchinen mit 6,29(6,01); Kaſſe mit 0,12(unv.); Beteiligungen 5,23 (8,62); Wechſel und Wertpapiere 0,012(0,10); Debitoren 1,24(1,11); Bankguthaben u. Syndikate 7,67(9,05) und Vorräte mit 6,06(4,54) Mill. 4. Auf der Paſſivſeite ſind neben dem AK. von 25 Mill. 4 davon begeben 22 628 400% StA. und 100 000% Vorzugsaktien— und 1,30(1,021) Mill. Reſerven, Teilſchuloverſchreibungen mit 0,34(0,38); Hypotheken mit 0,28(0,038) und Gläubiger mit 2,08(3,05) Mill./ ausgewieſen. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wird mitgeteilt, daß in⸗ folge des lange anhaltenden Winters der Abſatz bis Mitte März geſtockt habe. Ob ſich der Zeitverluſt durch erhöhten Verſand in den Sommermonaten werde ausgleichen laſſen, ſei nicht vorauszufagen, gumal die noch immer beſtehende Geldknappheit den Baumarkt un⸗ gümſtig beeinfluſſe. Unter dieſen Umſtänden könne über das neue Geſchäftsjahr nichts beſtimmtes geſagt werden. :? Regreßklage auch bei der Rheiniſchen Handelsbank. Der der⸗ zeitige Vorſtand der Rheiniſchen Handelsbank hat gegen die ehema⸗ ligen Mitglieder des Auffſichtsrates die Regreßklage eingereicht. Die Streitſumme wird mit 400 000 4 angegeben, eingeklagt iſt die Summe, die nötig iſt, um die Gläubiger mit 100 v. H. ihrer Forderung zu befriedigen. Termin wurde anberaumt vor dem Landgericht Mann⸗ Heim Zivilkammer III am 9. Juni. 22? Um die Maximilianshütte.— Verhandlungen authentiſch be⸗ ſtätigt. Zu den Meldungen über Verkaufsverhandlungen bei der Mapimilianshütte erklärt jetzt der Röchling⸗Konzern felöſt, daß man von den verſchiedenſten Seiten wegen eines Ankaufes des Aktienpaketes an die Familie Röchling herangetreten ſei. Es wären daraufhin Verhandlungen eingeleitet worden, die aber noch nicht ſo⸗ weit geötehen ſeten, daß über die Verhältniſſe ſchon berichtet werden Tönnte. geheuren Menſchenmaſſen brauchen vor allem billige Ware. dieſen großen aber armen Bevölkerungsmaſſen in Indien und China der Kriſe nicht verſchont geblieben iſt. Der Boykott, ja paui⸗ Die offizielle Forderung für Weizenmehl, Spezial 0, blieb gegenüber Wochenanfang unverändert mit 32.7533 l. (Vorwoche: 3333.25) die 100 Kg. mit Sack ab Mühle, doch lagen Angebote auch zu 32.50 und vom Niederrhein zu 32.25 vor. Dabei bleibt allerdings zu berückſichtigen, daß die Be⸗ dingungen der oberrheiniſchen Großmühlen„Kaſſa mit 1 v. H. Skonto“, die der niederrheiniſchen Mühlen„Kaſſa mit ½ v. H. Skonto“ vorſehen. Immerhin läßt die Tatſache, daß wie⸗ der unter den offizaellen Forderungen angeboten wird, die Frage aufwerfen, ob die Mühlen den Markt nunmehr wieder ſich ſelbſt überlaſſen wollen? Im Wochenverlauf vollzog ſich einiges Geſchäft, bei dem es ſich in der Hauptſache um Deckungskäufe handelte. Es beſteht auch jetzt noch Deckungs⸗ bedürfnis des Mehlhandels. Meinungskäufe ſind bisher nicht vorgenommen worden und angeſichts der rückgängigen Ten⸗ denz am Weizenmarkt zunächſt wohl auch nicht zu erwarten. Roggenmehl, das hier von 30,25— 32,50 auf 30— 332,50 zurückgeſetzt wurde, rentiert gegenwärtig hierher weder vom Niederrhein noch von Norddeutſchland. Der Futtermittelmarkt iſt in einen ruhigen Zeit⸗ abſchnitt eingetreten. Nachfrage zeigt ſich nur noch vereinzelt und erſtreckt ſich auch dann nur auf ganz kleine Partien. Die Preiſe gingen weiter zurück. Auch Kraftfuttermittel wurden niedriger gehandelt. Verlangt wurden für die 100 Kg. Wei⸗ zennachmehl 16.50—19, je nach Qualität, desgleichen für Fut⸗ termehl 13,8015, Weizenkleie, fein, 12,90—13, mittelgrob 13.75, grob 14, Maisſchrot aus purem Platamais 23.75, Bier⸗ treber 19.50 20.25, Rapskuchen 2020.75, Erdnußkuchen 20.90 bis 21.25 /. Von den Tabaken der Ernte 1928 iſt ein großer Pro⸗ zentſatz bereits ſoweit getrocknet, daß größere Poſten verarbei⸗ tungsreif ſind; weitere große Mengen kamen in die zweite Fermentation. Beim Sortieren erweiſep ſich Sandblätter und Obergut als geſund und in der Farbe gut gehalten. Es hat ſich bereits gezeigt, daß wirklich gute Schneidetabake nicht all⸗ zureichlich vorhanden ſind. Die Nachfrage war befriedigend und von den 1928er Grumpen ſind bereits anſehnliche Men⸗ gen abgenommen. Sandblätter wurden je nach Qualität mit 100150/ gehandelt. In alten Tabaken ſind die Beſtände ſehr klein geworden, altes Schneidegut blieb geſucht. Rippen etwas mehr beachtet aber ohne Preisveränderung. Für die Beſtellung der Tabakfelder in Süddeutſchland ſind die Vorbe⸗ reitungen getroffen. Die freien Bauern ſollen wenig Neigung zu der notwendigen Einſchränkung des Tabakbaues bekunden, während die den Tabakbauvereinen angeſchloſſenen Pflanzer einſichtig genug ſeien und ihren Anbau gegen das Vorjahr vermindern dürften. In der Rheinſchiffahrt blieben Schiffsmieten Pfg. pro To. und Tag billiger erhältlich; Frachten und Schlepplöhne unverändert. Georg Haller. F ddddddßdddwddbGdßwdßwGbpbpbGßwfwbGbſpßbGbpGPbPPbGTGTGTPGbGbTPbGFPbGbGbGbGTGTGTPTGbPbPbGTPTGTGTPTGTPTbTbTbTbTbTbbbbbbebee 2: Gelſenkirchener Bergwerks., Gelſenkirchen. Für das am 31. März abgelaufewe Geſchäftsjahr wird die Geſellſchaft nun doch die zu Beginn dieſes Jahres noch angezweiſelte Dividende von wie⸗ der 8 v. H. in Vorſchlag bringen. Da die Bilanzarbeiten noch nicht ganz abgeſchloſſen ſind, andererſeits auch der Aufſichtsrats vorſitzende zur Zeit durch die Reparationsverhandlungen behindert iſt, dürfte die Bilanzſitzung erſt in einigen Wochen ſtattfinden. :? Th. Goldſchmidt AG. in Eſſen. Aus einem Reingewinn von 1 151 774(i. V. 1 153 532)/ wird der GV. eine Dividende von 5 v. H. auf die StA.(wie im Vorfahre) vorgeſchlagen. :? Dyckerhoff u. Widmann Ac. Wiesbaden. Der AR. beſchloß erwartungsgemäß, der GV. am 4. Juni die Verteilung einer Di vi⸗ dende von 8 v. H.(6 v..) tür das Geſchäftsjahr 1928 vorzuſchlagen. Die Pläne einer Kapitalserhöhu ng, die ein Ausmaß von etwa 2 Millionen% betreſfen, ſind offenbar noch nicht ſo weit ge⸗ diehen, daß die AR.⸗Sitzung hierüber endgeltigen Beſchluß faſſen konnte. * Zwangsvergleich Gebr. Himmelsbach AG. in Freiburg rechts⸗ kräftig. Der am 1. März beſchloſſene Zwangsvergleich iſt nunmehr rechtskräftig geworden, nachdem die von einem Gläubiger erhobene Beſchwerde zurückgenommen worden iſt. Die Zwangsvergleichsquote wind alſo jetzt zur Verteilung kommen. * 88 v. H. Dividende einer türkiſchen Aktiengeſellſchaft. Die Vereinigten Zementfabriken Arslan und Es ki Hiſſar, die kürzlich ihr Stammkapital von 367 000 türk. Pfund auf 560 000, die zur Gründung einer dritten Zementfabrik verwandt werden ſollen, erhöht hat, weiſt für 1928 einen Reingewinn von 423 156 türk. Pfund aus, aus dem eine Dividende von 88 v. H. verteilt werden ſoll. Die geſetzliche Reſerve, die die ſtatutengemüße Höhe bereits überſchreitet, wurde nicht dottert. „Adminiſtratiekantoren- Zertifikate“ Eine Warnung In Frankreich und Holland entfalten ſeit einiger Zeit zahlreiche Inſtitutibnen eine lebhafte Tätigkeit, die unter der Bezeichnung Aoͤminiſtratiekantorer bekannt ſind und ihre Hauptniederlaſſungen in Holland haben. Dieſe Unternehmungen betreiben eine beſondere Art des Spekulationsgeſchäftes und verſchicken in umfaſſender Weiſe Zir⸗ kulare an Adreſſen des Mittelſtandes und kleiner Kapttaliſten. Darin werden u. a. Hundertſtel⸗Anteile in Aktien der Königlich⸗Niederlän⸗ diſchen Petroleum(Shell)⸗Geſellſchaft(Koninklijke Nederlandſche Pe⸗ troleum Mij.⸗Shell Transport and Trading Co.- Royal Dutch⸗ Shell) empfohlen, die in Amſterdam 395 hil., in Paris etwa 10 000 Fr. notieren, ebenſo Anteilſcheine an Aktien anderer Geſellſchaften. Dieſe Offerten beziehen ſich auf Zertifikate, welche die Adminiſtratie⸗Kan⸗ toren ſelbſt ausgeben. Jede von dieſen Operationen erfaßte Aktie ſoll ſich im Beſitz der Bank oder Organiſation beſinden, die dieſe Hundertſtel⸗Anteile einer Einzelaktie zu verkaufen ſich bereit erklärte. Die Königlich⸗Niederländiſche Geſellſchaft hat natürlich mit dieſer Art von Transaktinen nicht das geringſte zu tun. In Holland iſt dieſe Geſchäftspraxis ziemlich verbreitet, durch die angeſtrebt wird, Aktien, oͤte ihres hohen Kurswertes wegen oder aus anderen Gründen ſchwer zu handeln ſind, durch Inhaber⸗Scheine zu erſetzen, deren Preis ſebbſt dem kleinſten Kapitaliſten die Möglichkeit ſpekulativer Beteiligung bietet. Eine andere Geſchäftsform iſt die Ausgabe von„Kollektiv⸗Zerti⸗ fikaten“, die den Bruchteil eines Prozentes von Aktien mehrerer Ge⸗ ſellſchaften gleichzeitig reprüſentieren. So werden z. B. Zertifikate gehandelt durch die gleichzeitig ein Intereſſe in Höhe von etwa 1000 Franken in Aktien von oͤrei verſchiedenen franzöſtſchen oder anderen Banken genommen wird. Jeder Intexreſſant, der ein ſolches Zerti⸗ fikat bezw. einen ſolchen Anteilſchein erwirbt, muß ſich darüber klar ſein, daß für die Zahlung der Dividende uſw. nicht etwa die Geſell⸗ ſchaft oder die Geſellſchaften verantwortlich ſind, um deren Aktien es ſich handelt, ſondern lediglich das Adminiſtratiekantor, welches die An⸗ teilſcheine vertreibt. Einige dieſer Vertriebsſtellen ſind Tochterunter⸗ nehmungen holländiſcher Banken, die dann auch in der Direktion ver⸗ treten ſind; in ſolchem Falle wird eine nachteilige Kritik wenig oder nicht in Frage kommen. Andere Adminiſtratiekantoren weiſen jedoch ein weniger befriedigendes Anſehen auf. Im allgemeinen ſind die Anteilſcheine allerdings von einem Notar gegengezeichnet, der durch ſeine Unterſchrift beſtätigt, daß die Original⸗Aktien in den Safes des betreffenden Konzerns deponiert ſind, welche in manchen Fällen nur in ſeiner Gegenwart geöffnet werden können, es liegt aber auf der Hand, daß es im Durchſchnitt für den Kleinkapitaliſten ſchwierig ſein wird, ſich in dieſer Richtung die nötige Sicherheit hinſichtlich der Zah⸗ lung der Dividende uſw. zu ſichern, wofür das Adminiſtratiekantor allein verantwortlich iſt. Wie halten es deshalb für angebracht, vor einer Beteiligung an ſolchen Geſchäften zu warnen Die wirkliche Kriegsanleiheaufwertung nur ein viertel vom Hundert Die Unmöglichkeit, die Reparationsverpflichtungen auf ein für das Reich erträgliches Minimum herabdrücken zu können, hat mittler⸗ weile auch die Hoffnungen zerſtört, die Optimiſten ſich von einer bal⸗ digen Regelung der Neubeſitzanleihen, in erſter Linie der des Reiches, verſprachen. Obwohl die Regierung wiederholt darauf hinwies, daß ſelbſt bei Durchgehen der deutſchen Reparationsvorſchläge an den Dienſt der Anleihe vorläufig nicht zu denken ſei, ſo war doch immer wieder von gewiſſen Kreiſen betont worden, daß die Regierung an einer Löſung der Frage, ganz gleich welcher Art, nicht vorbeikommen könnte. 5 Was man ſich aber auch von dieſer Seite jetzt davon verſpricht, zeigen die füngſten Kurſe der Anleihe, die auf einem Rekorbtiefſtand von 10 v. H. angekommen iſt. Damit iſt die wirkliche Aufwertung auf „ v. H. geſunken. Denn nur das iſt„Aufwertung“, was man auch bekommt, und nicht irgend ein fiktiver Betrag, den niemand zahlt, am wenigſten der Schuldner. Dabei ſollte man annehmen, daß der Um⸗ lauf von 700 Millionen ſelbſt bei den früheren Kurſen von 1520 v.., die einem Aufbringungswert von etwas über 100 Millionen„ ent⸗ ſprechen, das Kursniveau nicht ſo ſehr beeinträchtigen könnten, wobel weiter zu berückſichtigen iſt, daß noch namhafte Summen in feſten Hän⸗ den(Sparkaſſen uſw.) oder ſogar im Ausland, das auf Schleuder⸗ preiſe nicht angewieſen iſt, liegen. Daß es nun aber ſo weit kommen konnte, hat ſeinen Grund nur darin, daß das Reich jede Intervention vermeidet. Und das ſcheint Abſicht zu ſein; denn anders kann man ſich dieſe Entwickelung nicht erklären. Aber dieſe Unterlaſſungsfünde kann nicht mit der geſetzlich feſtgelegten Ausſetzung des ⸗Anleihedienſtes begründet werden. Es liegt hier eine nach bürgerlichem Recht ausgeſtattete Schuldverſchrei⸗ bung vor, die, wenn ſie nicht durch einen Geſetzesakt für nichtig er⸗ klärt wird, eine Forderung, wenn auch geſtundete, verbrieft. Danach unterliegt es keinem Zweifel, daß der Emittent die bei jedem Börſen⸗ handel übliche Stützungsaktion vorzunehmen hat. Sollte dagegen beabſichtigt ſein, im Wege der Kursverwahrloſung die Anleihe wertlos zu machen, ſo wäre es ehrlicher geweſen, man hätte die gänzliche Annullierung gewählt, anſtatt den traurigen Spaß mit einer öffentlichen Urkunde zu treiben, in deren Wert noch Leute mit Vorkriegsanſchauungen über Recht und Moral einige Hoffnungen geſetzt haben. St. :? Tabakeinfuhr im Rechnungsjahr 1928. Nach der amtlichen Statiſtik wurden im Rechnungsjahr 1928 an Tabak und Tabakerzeug⸗ niſſen in das deutſche Wirtſchaftsgebiet eingeführt: 106 Mill. Kg. unbearbeitete Tabakblätter im Werte von 247,5 Mill./ davon 0,26 Mill. Kg. zollfrei), 0,88 Mill. Kg. bearbeitete Tabalblätter im Werte von 0,08 Mill.„(davon zollfrei 0,79 Mill. Kg.), 0,41 Mill. Kg. Tabaß⸗ rippen und Stengel im Werte von 0,11 Mill. 4, 1,29 Mill. Kg. Tabak⸗ laugen im Werte von 2,21 Mill./(davon 0,09 Kg. zollfrei, 0,77 Millionen Kg. Rauchtabak im Werte von 2,43 Mill./(davon 0,75 Millionen Kg. zollfrei), 0,07 Mill. Kg. Zigarren im Werte von 1,14 Millionen/ und 0,03 Mill. Kg. Zigaretten im Werte von 9,71 Mill. Mark(davon 0,01 Mill. Kg. zollfrei). Weltkriſe in der Baumwollinouſtrie In ber Baumwollinduſtrie, beſteht zur Zeit eine Weltkriſe, die ſcher Waren in China ſteht bis zu einem gewiſſen Grade nur auf ſich auch in Deutſchland immer ſchärſer bemerkbar macht und dem Papier. Gauz abgeſehen davon, daß er von China durchaus nicht ſchon zu erheblichen Einſchränkungsmaßnahmen der Baumwoll⸗ ſpinnereien als auch der Baumwollwebereien geführt hat und noch weiter führen dürfte. Die Kriſe iſt bedingt ſowohl durch mangelnden Abſatz, als auch durch die unzureichenden Preiſe, die erzielt wer⸗ den. Für Deutſchland kommt insbeſondere noch hinzu die unzu⸗ reichende Wettbewerbs fähigkeit auf dem Weltmarkt infolge der Vorbelaſtung der deutſchen Baumwollinduſtrie durch den Dawes⸗ plan, die hohen ſozialen Laſten und die hohen Steuern und nicht zu⸗ letzt der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag. Nach wie vor ſtark betroffen von der Kriſe iſt auch England. Es iſt dies erklärlich, wenn man bedenkt, daß von den 150 Mill. Baumwollſpindeln der Welt über 55 Mill. allein auf England ent⸗ fallen. Sah es zu Beginn des Jahves zunächſt ſo aus, als wenn ſich die Lage beſſern ſollte, ſo iſt man jetzt in Lancaſhire wieder ſehr wenig hoffnungsvoll. Es iſt vor allem der Ausland sab ſatz, Her ſtark zu wünſchen übrig läßt. Nicht nur nicht, daß die europäiſchen Feſt⸗ landsmärkte ſehr zurückhaltend ſind, auch die beiden großen Haupt⸗ abſatzgebiete des ſernen Oſtens Indien und China, auf die England ja beſonders angewieſen iſt, verſagen neuerdings in nicht erwartetem Umfang. In Indien ſind es vor allem die Beſtrebungen der Anhänger Chandis, die am liebſten alle europäiſchen Kleiderſtofſe, ganz beſonders aber die Englands vernichten wollen, während in China die neu aufflackernden Unruhen und Kriege das Geſchäft na⸗ türlich ſehr beeinfluſſen. Dieſe beiden großen Gebiete mit ihren Per er verhältnismäßig hohe Rohbaumwollpreis aber iſt nicht dazu angetan, einen ſteigenden Verbrauch an Bekleidung zu ermöglichen. Nach wie vor macht ſich in dieſen Ländern auch noch immer der japaniſche Wettbewerb ſtark bemerkbar, obgleich auch die ja⸗ paniſche Baumwollinduſtrie infolge erheblich geſtiegener Löhne von ſo ſtreng gehandthabt wird, wie man es häufig darſtellt, weiß Japan dieſen auch mit Erfolg, wenn auch nicht immer mit fairen Mitteln, zu umgehen. Japan ſtellt im Allgemeinen nur geringwerte Sorten in Baumwollwaren her. Wie neuerdings wiederholt feſtgeſtellt worden iſt, führt es dieſe unter falſcher Urſprungsbeze ichn ung in China ein. So iſt es auch ſchon vorgekommen, daß ſolche min der ⸗ wertige Ware als deutſche bezeichnet worden iſt, worunter natürlich das Anſehen der deutſchen Herſteller ganz erheblich leidet. In dieſer Beziehung iſt alſo für die deutſche Ausfuhr größte Vorſicht geboten. Die Lancaſhire Cotton Co., die bekanntlich alle notleiden⸗ den aber noch lebensſähigen Betriebe öder Lancaſhire Baumwollindu⸗ ſtrie aufnehmen ſoll, macht weiter, wenn auch nur langſame Fort⸗ ſchritte. Zurzeit ſchweben Verhandlungen mit 87 Firmen. leber die Beibehaltung der Cotton Jarn Aſſociation iſt noch keine endgültige Entſcheidung getroffen. Eine erſte Abſtimmung hat keine Mehrheit für ihre Auflöſung ergeben. Da es über den Abſtimmungs⸗ modus nachträglich noch zu Streitigkeiten kam, wird in dieſen Tagen noch einmal abgeſtimmt werden. Deviſenmarkt Im heutige Frübverkeh Hotterten Pfunde gegen Mew-Nork 485,25 485,81 Schweiz. 25,21 25,191 Stocholm, 18,10 18,18 Paris. 124,14 124.12 Hofland.. 12,08 12,07 Madrid. 33,88 3358 Brüffel.. 34,94 34,95 Oslo 18,19 19,19 Mailand.. 92,84 92,62 Kopenhagen 18,20] 18,19 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 421,75 und Pfund emit 2047. gehandelt Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 3. Mai Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr keine Aenderung: ebenſo blieben oͤie Frachten und Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. 10. Seite. Nr. 206. Samstag, den 4. Mai 1929 (General-Anzelger) 2 Größter Erfolg für Anzeigen aller Art 1c T ESTE VERBREIMTUNG zn Mannheim Zur Erledigung französischen Schriftwechsels wird zu baldigem Eintritt Stenotypistin gesucht, die französische und deutsche Stenogramme auf- zunehmen in der Lage ist und französische Briefe fehler- frei schreibt. Angebote erbeten unter K M 189 an die Geschäftsstelle dieser Zeitung. Ea 188 r ſtellt noch lliesige Mähmasghinenfir ns einige tüchtige Vertreter ein, welche an ehrliches u. intenſives Arbeiten gewöhnt ſind. Angebote unter K I 101 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5252 Hanbels⸗ Teelonete Stelung g finden Stenotypiſtinnen, Verkäuferinnen, Lehr ⸗ mädchen und Anfänger⸗ iunen durch den Stellen nachweis des Verbandes der weibl. und Bürdvangeſtellten E. B. Geſchäftsſtelle Mannheim, D 7, 19. S177 Kontoriſtinnen, Tücht. Herreufriſeur u. Bubikopfſchneider a. 13. 5. geſ. F. Ziegler Waldparkſtr. 14 2004 Einige gewandte Verkäuferinnen geſucht für ſof. 13275 M. Narintſch. Zucker⸗ warenfabrikat., Zeug⸗ hausplatz, zur Meſſe. Stegoiypistin zunge, auch tüchtige Anfängerin, ſof. ge⸗ ſucht. Angebote unt. R M 87 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 346 E kliches. ſauberes Ades hen mit gut. Zeugn. geſ. Goetheſtr. 16a, vart. * 855 Reltere Frau für einige Stoͤn. nach⸗ mittags zu e. Kinde geſucht. Adreſſe in d. Geſchäftsſtelle. 13359 Nebenverdienst! Stadtkundige, zuverl. Frau oder Mann um Austragen von Zeitſchr, für Mann⸗ heim ſof. geſucht. Abgebaute Beamte bevorzugt. Angeb. u. Q F 56 an d. Geſchſt. 2 Sauberes, ehrliches Mädchen zu guter Familie per 1. Juni oder früher geſucht. Zu erfr. bei Röth, Hebelſtr. 19, II B1999 NA dens 80-40 J.., ev., tücht. u. ehrl., das ein. Ge⸗ ſchäftshaush.(3 Per⸗ ſonen) vorſteh. kann, auf 15. Mai od. ſpät. geſucht. Angeb u. Q L 61 an die Geſchſt. 296 Fl. cl Mädchen nach ausw. per ſofort oder 15. ds. geſucht, Näheres Goetheſtr. 4, 2 Treppen.* 3848 ellen-Gesuche abgef., ſucht Stellung im Innendienſt. Kaution kann geſtellt werden. Angebote unter L. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 21 ͤ an die Ge⸗ * 2947 17 Intelligenter, strehsam. junger Mann mit Abitur u. Univerſität, 3 J. U. S.., perfekt engl. Wort u. Schrift, ſucht ſofort paſſ. Wirkungskreis als Anfangsſtellg. bei beſcheid. Anſprüch. Zuſchr. unt. O N 10271 an Annoncen⸗Heubach, Heidelberg. 5170 Schlosser und Elektriker 3178 28., z. Zt. in Autoreparaturwerkſtätte be⸗ schäftigt, ſucht Stelle als Chauffeur für Perſ.⸗ od. Lieferwagen. 7 7 3b, gut. Wagenpfleger. Reparat. werd, ſelbſt ausgef., Nebenarbeit wird willig verrichtet. Angeb. an E. Krug, Tauberbiſchofsheim, Hauptſtraße 8. Junge Kontoristin 17 F. alt(mittl. Reife), welche ſchon 1 Jahr im Büro tätig war, ſucht Stellung. ute Zeugniſſe vorhanden. Angebote unt. J M 164 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5182 Herrenfahrer, Ing. Füßhrerſchein 1. 2 u. 30, ſucht f. Sams⸗ tag mittag u. Sonntag Tätigkeit geg. Honor. Fahren. Begleitung, Beratung. 9012 Angeb. u. N F 36 an die Geſchäftsſtelle. Maler Junger tücht. Maler, 20 J.., ſucht Stellung Suchender iſt in allen Arbeiten bewandert, beſitzt gute Zeugnniſſe Angeb u. O T 69 an die Geſchſt. 43310 Taufken 21., gelernt. Auto⸗ mobilſchloſſ. m. Füh⸗ xerſchein 1, 2 u db, ſucht Beſchäftigung. Derſelbe war ſchon in größerer Automobil- firma als Einfahrer und ſelbſtändig. Mon⸗ teur tät. Gute Zeug⸗ niſſe, Empfehlungen und Fahrpraxis vor⸗ handen. 2959 Angebote unter L R Nr. 22 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Junger Mann, Buch⸗ binder u. Regiſtrator ſucht Stellung gleich welcher Art. Ang. u. M G 87 an d. Geſchſt. 8018 Junger Nang 21 J.(Radf.) ſucht Ar⸗ beit. Ang. u. P F 30 an d: Geſchſt. 8232 Stellengesuücſie Gut eingeſpielte Klavier- und Violin- Spieler ſind für Samstags u. Sonntags ſofort frei. Zuſchriften unt. P K Nr. 35 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B2000 Abiturient ſucht Lehrſtelle in der Groß ⸗Induſtrie als Kaufmann. Fleißige, ſtrebſame, gewiſſenh. Perſon. Angeb u R L 86 an die Geſchſt. 18347 Fabrik— Lagerhaus Gewiſſenbafter Mann ſucht Stellung als Nachtwächter Angeb. u. M B 32 an die Geſchſt. 3001 Ehrlicher Mann früh. Werkmſtr., ſuch! Stelle als Wächter in Fabr. od. Warenhaus. Ang. u. L M 17 an Beſchſt. * 2930 Jung. fleizig. Mann ſucht Stelle als Aus⸗ läufer v. Hilfsarbeit. Angeb. u. N O 58 an die Geſchſt. 48084 Jüngere Verkäuferin der Lederwaren⸗ und Reiſeartikelbr., ſucht ſofort Stellung. 13384 Angeb. u. L O 116 an die Geſchäftsſtelle pnohhnien 18 Jahre, flott im Diktat, ſucht ſofort Stellung. 5184 Angebote unter J N Nr. 165 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Servierfräulein, 29 J mit beſt. Zeugn. ſucht Dauerſtelle(auch ausw.]. Grete Schrei⸗ ber, Heidelberg, Berg⸗ heimerſtr. 117. 2181 Junge Frau ſucht Beſchäftig. auf Büro an die Geſchſt. B2009 Fräulein ſucht Stelle a. Volon⸗ tärin i. Zigarrengeſch. Angeb u R I 70 an die Geſchſt. 43381 Wirtstochter ſucht Stellung oder Aushilfe in Kaffee o. Peuſtion. Suchende ſpricht Deutſch u. Frz. Angeb. u. Q 8 68 an die Geſchſt. 13311 Mädchen 23., ſucht Stelle als Aushilfe od. ſeſt bei ſoſortigem Eintritt. Angeb. u. O X 78 an die Geſchſt. 8320 Junge Frau ſucht Stelle zum Wa⸗ ſchen u. Putzen in beſ⸗ ſerem Hauſe. 4334 Angeb. u. R F 81 an die Geſchäftsſtelle. 23lähr. Mädchen ſucht tagsüber Be⸗ ſchäftigung gleich w. Art. Näheres 2995 Eckmann, Feudenheim Wallſtadter Grün 7. NHilehen 24., ſelbſt. in allen Zweigen des Haush., mit auten Zeugniſſen ſucht Stelle in Hauſe als Al utem ei n⸗ mädchen, evtl. 1 W G 62 an die Geſchſft. unter O B d2 an die 28088 15. Mat. Ang. Fräuleig ſucht Stelle als Kinderfrl. oder Reiſe⸗ begleiterin. War bis jetzt im Ausland. Re⸗ ferenzen vorhanden. Angeb. unter J V 178 an die Geſchſt. 43101 Gut empfohl. Frau, d. läng. Zeit a. e. Platze war, ſucht Arbeit i. a. Büro z. Reinig. an. Seckenheimerſtr. 68, Seitenbau, 4. St., * 2951 gebildete dame perf. Schreibm.⸗ und Stenogr., ſucht ſtun⸗ denweiſe oder halbt. Beſchäftigung. 2960 Angeb. u. H U 147 an die Geſchäftsſtelle. Zulerl. ät. Fräul. ſucht Büro oder La⸗ den zu reinigen. Angebote unter L N Nr. 18 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2940 Kochlehrfränlein ſucht gut. Poſten. wo ſie d. Kochen bürgerl. u. gründlich erlernen kann gegen Bezahlg. Eintr. kann erfolgen nach eig. Wunſch. Zu⸗ ſchrift ſind erbet, an Th. Wagner, Schnat⸗ terbach, Poſt Scheyern b. Pfaffenhofen a. d. Ilm. Obby. 3064 Mädehen 18., ſucht Anfangs⸗ ſtelle ey. bis 15. Mai, am liebſt. zu Kindern oder als Zimmer⸗ mädchen. Iſt bewand. im Nähen. Angebote unter N F 61 an die Geſchäftsſtelle. 43087 Wirtstochter bisher im elterlichen Geſchäft tätig, ſucht ſich zu verändern. Vertrauensſtelle Büfett erwünſcht. Angebote unter J R Nr. 169 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1807 für Hane la mit Garten in Neu- Ostheim oder Wald- park zu kaufen ober zu miet geſucht. An⸗ gebote unter M J 39 an d. Geſchäftsſt.„1% Seskenheim Wohnhäuſer, Bauplätze Gärten. Grundſtücke zu verkaufen. 1899 Georg Röſer Immobilten. RD., Seckenheim, Tel. 253. Haus m. Milchgeſchäft. gute Stadtlage, gr. Umſatz, weg. Wegzug zu ver⸗ kaufen bei 20— 25 000 Mark Anzahlg. 38285 Angeb u. P W 47 an die Geſchäftsſtelle. In Käfertal Einfamilienhaus mit Garten, mögl. mit 2 abgeſchloſſ. geräum. Wohnungen zu kaufen geſucht. Anzahlung ca. 10 000 4. Angeb. mit ausf. Beſchreibg. unt. 71 an die Geſchſt. * 813 Automarkt Lieferwagen fahrbereit, 1 Tonne, ſpottbill. abzug Fern. 1 Motor. 17 PS., in gut. Zuſtande auch a. Ratenzahlg. Näh. bei Scharrer. Untere Riedſtraße 38, Luzenberg.* 3827 Taxameter mit Konzession zu verkaufen. Angeßh. G Waſch. u. Putz, nimmt Per 4720 bs Fial-Limousine 4 Sitzer, Weymann⸗ Karoſſerie mit allen Schikanen ausgerüſtet, neuwertig, ſehr wenig gefahren, zum Gele⸗ genh.⸗Preis v. 3100 ſof. zu verk. 2175 Angeb. unt. L Q 118 an die Geſchäftsſtelle. für Laſtkraftwagen zu kaufen geſucht. 53362 Mannheimer Kohlen⸗ handelsgeſellſchaft m. b.., O 3 Nr. 7. BeI Wagen dopp. gefed., mit Tür, billig abzugeb. Adreſſe in der Geſchſt. 3291 „ billig zu verkaufen. F. B 2 Erk Brücke * 350 aus back, M 1. 10. Komplett eingerichtete Auto- Reparatu- Werkstätte zu verkaufen oder zu vermieten. Angebote unter Q C 53 an die Geſchäftsſtelle. 3281 Ein gut erhaltenes Klavier preisw. zu verkaufen. B2008 G 5. 15, part. Herrenra l für 20 zu verkauf. eee 23. III 388 . u. D. ⸗Rad billig abzug. B1969 U, 24, parterre. hebr. Fa HTT a zu verkaufen. 3299 Schimperſtr. 23, I. Guterh. Markenrad mit elektr. Licht billig zu verk. Anzuſ. 12—1 u. ab 4 Uhr. 93880 Fabrik T 3, 4. IEisschrank billig zu verk. B2011 Schwetzingerſtr. 66. Radio 4 Röhren, Saba, kpl. billig zu verk. 83298 4A 2, 4. 5. Stock rechts Sohweilapnarat mit verſch. Brennern zu verkaufen. 3278 Telephon Nr. 511 03. 1 Geige zu verkaufen. Adreſſe in der Geſchſt. 13285 2 Eichenſchlafzimmer mit Chriſtallſpiegel u. weiß. Marmor, ſowie 1 Pitchpinküche, beſte Schreinerarbeit z. ver⸗ kaufen. Auf Wunſch Teilzahlung. 43025 Mö belſchreinerei Schuſter, Riedfeldſtraße Faſt neue I. gun zu 180 R. zu ver⸗ kaufen. AG Deutſche Werke .⸗G., Q 7, 23. Hochelegante elektr. Herrenzimm.-Krone zu verkaufen. 3316 B 7. 18, 2. Stock. 14. 2179 Gut erhaltener Gas-Kronleuchter echt Meſſing, billigſt zu verkfn. Augarten⸗ ſtraße 27, 2. St. links * 8832 But erh. weig. Herd ſowie Kinderwagen billla zu verk. B2005 B 7, 1. 4. Stock. Gut erh. Kinderſitz⸗ u. Liegewagen zu ver⸗ kaufen. Seckenheim.⸗ Anlage 9. 2 St. rechts gegenüber Schlachthof 43216 Ein gut erhaltener Kinderklappwagen billig zu verkaufen. * 319 P 5. 18, I Moderner, weißer Linder wagen billig zu verk. 13255 L 3, 3b. 4. St. rechts Gut erh. mod. weiß. Linder wagen zu verkfn. Streuber⸗ ſtr 38(Almenſiedlg.] bei Fabrikſtation. * 3297 Großer ſehr gut erh. Kinderwagen ſehr billig zu verkauf. E J, 1% 1 St., n. d Hof, bei Zenge. 43008 Grüner Aizerkastenwäpan ſehr gut erhalten, zu verkaufen.* 3029 Eichendorffſtraße 14, IV., links. Linderwagen gut erhalten, billig zu verkaufen.* 009 Mittelſtraße 84, part. f 151 Meig. Kinderwagen (Naether) ſ. aut erh., billig zu verk 13010 Rheinparkſtr. 1. II. 1 Wegzugsh. billig zu verkaufen: u. a. Koch⸗ keſſel m. Fuß u. Em. ⸗ Einſ., 90 I, Leiter⸗ wagen Marke Vieſel, Leichtmotorrad Flott⸗ weg, Brunnen, Papa; gei⸗Käfi 11 28870 Mog Joey„Straße 32 partecre links. Uilterh. pol. Schrank m. Fächer zu verkauf. Anzuſehn zwiſchen 2 u. 5 Uhr, Preis 25. Götz, U 3, 12, 3. Stock. * 5031 Badewanne Waſch⸗ u. Spülbecken ganz neu, 1 vollſt. Bett 1 Vertikow, faſt neu, 1 Ausziehtiſch u. ver⸗ schied. billig zu verkf. Egellſtraße 9, II., Iks. * 3035 Spiegelſchrank, weiß, 2 tür. Schrank, weiß, Eisſchrank, 2 vollſt. Garnituren u. and. Möbel ſehr billig. * 3042 H 2, 11, Hof Neiſeſchreibmaſchine, billig abzug. Telephon 304 03. Handnähmaschine tadellos, mit Einſtell⸗ kaſten, 28, zu ver⸗ kaufen.* 3047 N 7. 1. 1 Treppe Sportkostüm wie neu, Gr. 44, bill. zu verkaufen. Kleine Merzelſtr. 10, II. Lks. 3121 Für Wirte. Krupp ⸗ Regiſtrierkaſſe 8 Bedienungen, faſt neu und 1 Klavier gut erhalten billig zu verkaufen. Intereſſent. wollen ihren Namen unter M 0 44 an die Welchen aufgeben 2 Suterh. Chaisetongue ſywie 3358 2flammiger Gasherd [Geſchäftsſtelle. 23280 billig abzugeben. Gerlich, S 5. 1, Laden. Sehr gut erhaltener Anzug, Maßarb. 35 A mittl. Gr. zu verkfn D 2, 11. 2 Treppen * 1590 Gebrauchter Covercvbat⸗ Mantel zu verkauf.(Gr,.70 Meter). Ockeufuß. E. Heckelſtr. 15.* 9117 Schöner, nur gut erh. Sehlafzin mer vermischtes Billige Mö be gut erhalten, 5 17 5 en ee 8 aller Art gut. Hauſe zu kaufen 1 3 8 9 Angeb. unter zu kaufen geſucht. belegenheitskäufe JL H 110 an die Ge⸗ Angebote unter L Zimmermann. ſchäftsſtelle. 9358 W Nr. 27 an die Ge⸗ Tel. 33106. 8669 — uBhL— ſchäftsſtelle.* 2981 Rheinhäuſerſtr. 16 Gebr., gut erhaltene 5 Schreſhmaschine hebr. ZwiIlingswag.! Ausschneiden! geg. Kaſſe zu kauf. geſ. zu kaufen geſucht. Wer Rohrſtühle ein⸗ Etlangeb. u. L D 106 Angeb. u. M 8 zuflechten hat, der an die Geſchſt. 93322 Jan die Geſchſt. 3058 ** 3 helle Büro-Raume ſofort zu mieten geſucht. Nähe Bahnhof— Parodeplatz oder Luiſenring. Angebote unter T 1510 an Ala⸗Haaſen⸗ ſtein& Vogler, Mannheim⸗ Eal88 Wohnungstausch Geboten in Ludwigshafen: 2 Zimmer mit Küche und Mauſarde, ſchöne, ſonnige Lage, ruhiges Haus, Nähe Rheinbr., Friedensmiete. Geſucht in Mannheim: Ebenbürtige Woh⸗ nung, evtl. auch 3 Zimmer, w. mögl. Linden⸗ hof od. Schwetzingerſtadt. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 317 1 Wohnung mit 2 Zimmern und üche ſowie 2 Wohnungen mit 3 Zimmern und Küche beſchlagnahmefrei, in der Nähe des Hauptbahnhofs ſofort geſucht. 5232 Feten sanes 12 leere Zimmer mit Kochgelegenheit von kinderloſem Ehepaar ſofort oder ſpäter geſucht. Angebote unter NR 72 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 3100 2 Zimmer davon eins als Wohn ⸗ Schlafzimmer möbliert und eins leer, als Büro geſucht. Separater Eingang bevorzugt. Preisangeb. unt. M N 43 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl.* 8022 Junges Ehep. Stra⸗ ßenbahner, ſucht 2 Zimmer u. Küche auf 1. Juni. 3077 Fritz Littig, Böckſtraße 16, 4. St 2 Zimmer und Küche Seckenheimerſtr. gegen Akad. ſucht p. 1. Juni ſchön möbl. Zimmer, Geg. Ebertbr., Waſſer⸗ turm, Neuoſth. 3242 Ang. m. Preis u. R J 84 an die Geſchſt. „Beteiligungen 3 Zimmer und Küche f Bahn hofnähe zu tau⸗ Jagdteilhaber ſchen geſucht. Angeb. Für einen in der Um⸗ u. M I 38 an d. Gſchſt. gebg. Heidelbergs ge⸗ * 9015 leg. Jagöbezirk, Feld⸗ Wald⸗, Waſſerjagd, w. Teilhaber geſucht. Jahrespachtanteil ea. 300 /. Ang. erb. unt. K X 200 a. d. Geſchſt. * 292 Suche 1976 2 Ammer-Wohnung geg. Vergüt. Ang. unt. N L. 66 5an die Geſchſt. Zwei gebildete allein⸗ ſtehende Damen ſuch. eine ſchöne* 2979 2 Zimmer- MWohng. mit Bad, elektr. Licht. Hypotheken Geld in jeder Höhe 5 a. Hypoth. u Baugeld Zune 1 0 7 1 85„ 5 arl Brandner, Mann⸗ 50 1 0 0 2 Hung heim ⸗Ne:, FFriedrich⸗ Waldhofſtr. iſt zum ſtraße 34. Rückp. erb. Tauſch verfügbar. Angebote unter L V Nr. 26 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Berufstät. Fräulein Eal88 beldverkehr ſucht auf 1. Juni 4000 Mark 5 als ſich, Hypoth. auf dohönes leeres h. e haus v. Selbſtgeb. bet hoh, Verzinſa. geſucht. Angeb. u. p N 88 an die Geſchſt. Zimmer Angebote unt. Q G 57 * 943 an die Geſchſt. 3289 wende ſich an 3879 R. Steinborn, Fröhlichſtraße Nr. 4, mit Karte, der erhält nur vom Guten das Beſte, indem ich die Arbeit ſelbſt ausführe Legelhahn zu vergeben. 2177 Kaufmannsheim. O 1. 1011. Küchen in Karplina pine i. großer Auswahl, Angen. Zahlgsbdog. Anton Hetzel, P 3. 12. 73390 Schlafzimmer. Speiſezimmer, Küchen* 9878 verkauft billig Müller. I 2 Nr. 6 Wolfshund entlaufen, ſchwarzgrau. Rüde. Abzugeben bei 43385 Heiß, G 5. 19. STunelisme Wer ſchnell und ſicher engliſch lernen will, geht nach C 2, 2, 1 Tr. Klavier⸗ und Violin⸗ Unterricht ert, gründl. in u. auß. Muſiklehrer. St. nur 2 4. Angeb. u. M R 47 an die Geſchſt. * 3057 Konſervatoriſch geb. Haueuntendcht erteilt* 3067 Fr. W. Schöberle, 5. Stock Nett. Fräul., 20 J.., ev., a. aut. Kreiſen, vermög. wünſcht auf dieſem Wege mit geb. Herrn in ſich. feſt. Po⸗ ſittlon(a. liebſt. Lehr. od. Beamt.) in Brlef⸗ mechſel zu tret. zw. ſp. Heirat Strengſte Diskretion! Anonym zwecklos. Gefl. Zuſchr. u. G E 55 an die Geſchſt. B 2006 Kursbeginn 15, Mat. 3332 d. Hauſe ſtaatl. gepr. Max ⸗Joſeſſtraße 13, Berufst Dame ſucht leeres od. teilw. möbl. L I M M E R evtl.—2.⸗Wohng. m. K. Miete im Vor⸗ aus(Dauermieter), Angeb. u. L E 107 an die Geſchſt. 13339 Wohn- u. Schlaf zim. im Zentrum. mögl. lppotheken II. Hypotheken his 7077 Friedensſchätzung, I. Stelle Höchſt⸗ beleihung.— Maunheimer Bankkommiſſions⸗ & Treuhandbüro Jacob Pabſt, Rich.⸗Wagner⸗ ſtraße 18,—4 Uhr— Ruf 290 06. S180 mit Telephon von beſſer. Herrn ſofort ſofort geſucht. 43017 Angeb u. M L 41 an die Geſchäftsſtelle. Geſucht von ſolidem Herrn ein ruhiges Zimmer in beſſerem Hauſe der Oſtſtadt. Angebote unt. Q 54 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 13282 Einf. möbl. Zimmer billig, v. Frl. geſucht. Angeb. u. L N 115 an die Geſchſt. 48877 Kanarienvogel entflogen. Gegen Be⸗ lohn, abzugeb. Kutzki, Draisſtr. 1, Tel. 51103 43979 Nähe Krankenhaus o. Meßpl. möbl. Zimm. von Dauermieter geſ. Ang. m. Preis u. R T 94 an die Geſchſt. * 8382 Okfert- de nent sie rlehtigen Telchen und Nummern der betr. An ze ige enthaſten erschwsran dle Weſterlettung oder machen se dlrekt unmöglich. Es fegt deshaſz im interssse der Einsender von Angsboten Zelchen und Nummer genau zu beachten, damit unliebsame Verwechslungen ver mleden werden Ile Ueschäftastelle der Meuen Maunh. Zattung Briefe 2 nee e Samstag, den 4. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 11. Seite. Nr. 208 herzensgute Vater und Onkel Mannheim, Leipzig Egellstr. 8 den 3. Mai 1929 In tiefer Trauer: Elisabeth Wünsche und Nach kurzer Krankheit entschlief sanft heute morgen mein über alles geliebter Mann, der meines Kindes, unser lieber Sohn Schwiegersohn, Bruder, Schwager Sieglried Wünsche „Großdalzig u. Haynau Todkter Die Feuerbestattung findet Montag, den 6. d.., nachmittag 2½ Uhr statt 78266 Danksagung Für die uns beim Heimgang unseres lieben Vaters erwiesene Teilnahme sprechen wir unsern herz- Insbesondere danken wir der Fleischerinnung und dem Sängerkreis Mannheim kür den letzten Gruß sowie für die vielen Blumen- spenden u, die zahlreiche Beteiligung beim Begräbnis liehsten Dank aus. Mannheim(Augartenstr. 59061), den 3. Mai 1929 Geschwister Haal zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen 28380 ſamtenfamilie ſucht 2 oder 3 Zimmer- ier Gesuche Bäckerei ſucht junger, ſtreb⸗ ſanter Bäcker zu mie⸗ ten oder zu pachten. Angeb u. J V 176 an die Geſchſt. 3111 Laden in ein. Verkehrsſtelle per ſofort zu mieten geſucht. Angeb. u. K A 178 an die Geſchſt. * 3115 Suche kl. l.* 9269 Laden mit Nebenraum in Mannheim od. Lud⸗ wigshafen. Angebote unter P X 48 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Laden mögl. hell, mit od. oh. Wohnung geſucht per 15. 6. od. 1. 7. 20. OC. Quadr. od. Mittelſtr. bevorz. Ausf. Ang. a. S. Hueber. Heidelberg Hotel Viktoria. 3315 Laden mit Whenung zu mieten geſucht, al. welche Lage.* 2982 Angeb. u. L X 28 an die Geſchäftsſtelle. Kleine, ruhige Be⸗ Wohnung ſofort od. ſpäter. Un⸗ koſten u. Herrichtung jeder Art werd. über⸗ nommen.* 3072 Angebote unter M X Nr. 53 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. — 9 N Otto NSV/MOnd Gund NAYG und geb. Heigl Vermählte NHennhelm, den 4 fel 129 lorteingstr, 2 28268 Tüchtige Schneiderin empfiehlt ſich in und außerm Hauſe. A. Mayer, Kleine Wallſtadtſtraße 8, 3. St. * 2970 Tapeten großer Posten zu den allerbilligsten Preisen. S198 Tel. 27367 Karl N 1 25 Pfeilschnell saust Ihr Wagen dahin DarolIN, der kraftige Betriebsstoff, treibt ihn, und SravpARD Moronx On ist eben noch friseh eingefüllt worden. Weit hinter Ihnen liegt die Stadt. Durch grüne Wälder und an blühenden Wiesen vorbei zieht sich das weiße Band der Landstraße. Ein wohliges Gefühl der Sicherheit durchströmt Sie. Da POLIVDIE NSH: Uberall stehen die roten Dapolin- pumpen— überall gibt es das zuverlässige Sraxp AD Moron Ou, aus geeichten Literflaschen. Es gibt nichts Bequemeres für den Autofahrer. Ihr Tankwart, der soviele Wagen täglich damit versorgt, wird es Ihnen bestätigen MOTOR Ol. DEUTSCH-AMERIKANISCHE PETROLEUM- GESELLSCHAFT DAPOLIN ESSO STANDARD MOTOR OIL Aoahherrschaffiche g) ner wobnung in Schloßnähe, Friedrichspark, mäßige Miete, per bald zu vermieten. Angeb. unt. O W 72 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 3814 ee ee Oststadt in bevorzugter Lage Aaenenohnung ö ne mit Dampfheizung und Warmwaſſer alsbald zu vermieten. Anfragen erbeten unter J F. 158 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5164 In ſchönſter Lage 1 Herrſchaftliche 5 Timmer-Wohnung Bad u. Zubehör, im Parterre, geg. Umzugs⸗ vergütung und Uebernahme einer Bade⸗Ein⸗ richtung ete. an Wohnberechtigten ſofort zu vermieten. Eignet 1 8 auch für Arzt. Angebote unter N J 64 an die Gesche ſtelle dieſes Blattes. 3089 Hochherrschaftliche Villen-Wohnung 5 Zimmer— Hochparterre mit groß. Terraſſe, ſchöner Garten, der in anſchließenden Park mündet, Garage, zu vermieten. Anfragen an Schließfach 0983, Mannheim. 2001 Herrschaftliche Wohnung 5 Zimmer, Küche, Bad u. Speiſek., 1 Treppe hoch, Nähe Kaiſerring, zu vermieten. Dringl.⸗ Karte erforderl. Angebote unter L F 108 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 3354 4 Zimmer-Wohnung mit Bad, Mädchenkammer und Zubehör, Jen⸗ tralheizung, in guter Lage Neu⸗Oſtheims (Straßenbahnhalteſtelle) ſofort zu vermieten. Anfragen unter L 2 30 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 2992 besüſfagnabmefreie Wohnt Innenſtadt, Parterreſtock, Vorderh., 4 Räume od. 3 Zimmer u. Küche, geg. Unkoſtenvergütg. ſofort zu vermieten. Angebote unter Q 2 75 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl.* 8323 Mäbliertes Zimmer Möbliertes Zimmer vermieten. 43053 mit 2 Betten ſof, zu in, vermiet. ey, Eing. Gartenſeldſtraße 50, 1 Tr. hoch. Näheres 4. Stock Friſeurladen, Schwer. Zu vermiefen: zingerſtr. 175. 059 1 Schön möhl. Zim. und möblierte Küche an nur beſſere Leute Beſſer möbl. Zimmer (Nähe Friedrichsbr.) im Zentrum d. Stadt mit Bad, ſep. Eing., zu vermieten. 53071 43068 Angeb. u. M W 52 zu vermieten. K 1. 11. 1. Etage. an die Geſchſt. 8071 1141171 in guter Lage, für Friſeur beſt. geeignet, zu vermieten. 43260 Mheim.⸗ Sandhofen, Haufſtraße Nr. 2 Schöner EOK(fa den mit 2 Zimmer und Zubehör per 1. Juni ds. Jahres zu ver⸗ mieten. 2141 Angebote unter J J Nr. 161 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. 149 4 21 160 am, f. Autogarage geeignet, zu vermiet. B1921 R 6 Nr. 4 Sofort Zu vermief. im Hauſe Lange Röt⸗ terſtr. 23(neb. Poſt) ca. 200 qm heller La⸗ gerraum, Büro, Raum von ca. 40 qm für Garage ete. B i980 Näheres F. Heid, Pozziſtraße Nr. 5. Telephon 533 79 ILaden i. Zentrum Neckaraus ſofort zu vermiet. Zu erfrag. Rheingold⸗ ſtraße 5, 2. St. 130 Lagerräume Werkſtätten, Auto⸗Un⸗ terſtellraum, zu ver⸗ miet. im Hauſe 8 6, 10 Näheres bei Joſef Hornung, IU 4, 23. 3033 9 grohe helle Büroräume Börſennähe, auf 1. Juli zu ver⸗ mieten. B2017 Angebote unter R N Nr. 88 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Schönes gr. Büro hochp., leer od. möbl. m. el. L. ſep. Eing., ſof. 7 vm. Zu erfr. Hch.⸗ Langer. 30, part. * 3126 2 eventl. 3 Räume part., Seitenbau, als Büro, Lager od ſonſt gewerbliche Zwecke zu vermiet. 5, 2, K. * 3052 Heller Naum 30 qm, part., Nähe Schloß, als Büro od. Lager geeignet, ſofort zu vermieten. Zu erfr, in der Geſchſt* 3040 Helle Werkſtatt an ruhig. Geſchäft m. Toreinf. ſof, zu verm. Rheindammſtraße 47, 2. Stock. 43004 1 möbliertes Büro, 1 Schlafzim., evtl. m. Wohnzim, als Warte⸗ zimmer, für ein. Arzt geeig. Anzuf zwiſch. —3 Uhr.* 3259 I 6, 12a, parterre. Telephon Nr. 238 69. Lagerraum. Werkſtatt oder Bürs elektr. Licht, Telephon u. Toreinfahrt, ſofort zu vermieten. B1995 5 Nr. 17. .———————— In freier Lage am Pargdeglstz ſchöne, ſonnige b Ummer- Wohnung nebſt Zubehör, beſ. für Arzt, Zahnarzt uſw. geeignet, 1 Zi VET Mieten. Näh. d. Immob.⸗Bürs bei& Sohn 1,4 Tel. 20595/½6 Acfung! Wer will in Ludwigs⸗ hafen ⸗Mundenheim eine ſchöne, zentral gelegene* 2986 2 Zimmer u. Küche- Wohnung 1 Etage, beziehen? Friedensmiete. Verlangt: Nur Dring⸗ lichkeitskarte von Mannheim. Näheres hier. Streu⸗ berſtr. 32, oder Mun⸗ denheim. Rheingön⸗ heimerſtr. 131. 2 Zimmer u. Kicgte per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 53103 Große Wallſtadt⸗ ſtraße Nr. 29, V. 5 Schöne 85 2 Zimmer, Küche etc. bill. Miete, zu v. Krüger 1 1 39, IT. U 19 5 1 15 an e. berufst. Perſon ſof. zu verm. od. auch evtl. z. Möbeleinſtell. Adreſſe in d. Geſchſt. * 2965 Lale. fl U Wohn. verm u. ſucht Schwetzingerſtr. 16, a. Tatterſall. Tel. 335 40 * 3276 Freundl. 2 7 möbl. Zimmer 4. St. in Herrſchafts⸗ haus, Nähe Schloß, m. Fahrſtuhl ſoſort zu vermieten. Zu erfrag. in der Geſchſt. 2143 T 6. 17, 8. St. links gut möhl. Zimmer zu vermieten. B1994 Schön möbl. Zimmer lelektr. Licht und gut. Penſion) zu vermiet. Nr. i, r. Breiteſtraße. B97 Schlafſtelle zu vermieten. 51918 Krappmüßlſtr. 36, 4. Stock, links. Schön möhl. Zimmer an ſol. Herrn zu ver⸗ mieten. Parkring 1b, 1 Tr. rechts. 13235 P 55,—7, 3 Tr. Iks., Haustürkl. 3. rechts Möbl. Zimmer an berufst. Hrn. ſof. od. 15. Mai zu verm. * 1 großes Zimmer Waſſerturmnähe, leer oder möbl.,, mit fließ. Waſſer zu vermieten. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3325 Schön möbl. Zimmer an Herrn ſof. zu vm. S 6. 18, 1 Tr. links 3352 Möbl. Zimmer, ſepar. Eing. an befſ. Herrn ſof. zu verm. 3340 e ür 8 Feil. möbl. Zinner el. Licht, zu vermiet. G 7, 1, 3. Stock rechts * 3829 Möbliertes Zimmer ſof. billig zu vermiet. J 1, 6, Breiteſtraße bei Weiß. 3304 gut möbl. Zimmer mit Küchenben. u. 2 Betten, el. Licht, an kinderl. Ehep, ſof. zu vermiet. Adreſſe in der Geſchſt.* 3845 Gut möbl. Zimmer mit el.., mit oder oh, Penſ. ſof, zu vm. Volkert, K 2. 16, 1 Tr. rechts[Ring]. „ Schön möbl. Zimmer mit ſep. Eing. an ſol. beſſ. Herrn p. ſof zu vermieten. Augarten⸗ ſtraße 8 2 Treppen. 32¹¹ 1 5 18, parterre Möbliertes Zimmer ſof. od. ſpät. zu verm. — 233 5 ſehr gr. fein möbl. Zimmer in d. Nähe des Fried⸗ richsparks tagsüber ſof, zu verm. B1996 Angeb. u. O V 24 an die Geſchäftsſtelle. Gut möbl.. Zimmer (Nähe Waſſerturm) ſo⸗ fort zu vermiet. 3036 R 77 36, 3 Treppen. but möbl. Ammer fo fort zu ver⸗ mieten.* 3045 S 4. 17. 2 Tr.——— 5 Schön mäbl. Zimmer zu vermieten. 73016 F 5, 17, 8. Stock. Schön mähl. Zimmer mit el. Licht an Hrn. zu vermieten. 3041 IU 5, 5. 1 Treppe ks. Schön möbl. Zimmer m. Schreibt. an beſſer. Herrn ſofort zu verm. Rheindammſtraße 47 2. 8 Stock.—⁰³ Schön möbl Ammer el. Licht, an ſol. Hrn. oder Dame zu verm. Loewe, M 7. la, part. * 2984 Einf. möhl. Zimmer an Herrn zu mieten. Näh. BE Schön möhl. Zimne mit 2 Betten ſof. zu vermieten. 2997 S 6. 12. 4. Tr. links. ve r⸗ 2085 Stock. 68 In Hauptbahnhof Groß. leeres Zimmer zu verm. Am liebſt. f. Büor od. ähnliches. Zu erfr. in d. Geſchſt' * 878 ut möbl. Ammer mit el. Licht zu ver⸗ mieten. Rheindamm⸗ ſtraße 3. 1 Tr., links * 3127 Lufsen ring. 2 Zinner als Büro eingericht., mit Telephon, eptl. leer, zu vermieten. Näheres H 7, 19a, Köhler.* 3075 [Einfach möbl. Balkon⸗ zim. zu verm. 0 0 ſtraße 37, 1 Anz. b. 6 Uhr. 23940 S 3, 1, 3 Tr. links, möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. 3356 Freundl. hell. Zimm. mit 2 Betten an ber. ⸗ tät. kinderl. Ehepaar zu verm.* 3838 Henn, H 4, 30, III. A 3, 5 5. St. rechts gut aöbl. Zimmer, el. Licht, auf 15. Mai zu vermieten. 3302 Möbliertes Zimmer el. Licht. zu vermiet. Lortzingſtr. 22, 4. St. B19 Lindenhof! Sehr aut mbl. Zim. ev. Wohn⸗ gut möbl. Balkonzim. ſof. zu verm. 2993 Seckenheimerſtr. 36, 11 Waldpark. u. Schlafz. el. Licht, Schönes, ſonn. Part.⸗ Schreibt, ev. Bad an Zim. m. el. L. u. Bad nur beſſ. Hrn. zu vm. ſof, preisw. zu verm. Rheindammſtr. 1,3 Tr.r. Näh. O0 7, 12 im Zi⸗ 199g garrengeſchäft. 52967 Möbl. Zimmer 7 8 elektr. Licht ſofork kin. bit mühl. Zimmer Ae, e el.., ab 16. 5. oder IRheinauſtr. 11, 3 Tr., but möbl. Zimmer mit elektriſch. Licht zu vermieten.* 3286 3. 10, 3 Treppen. Schön möhl. Zimmer für ſof, zu vermieten. Gr. Wallſtadtſtr. 11. II. links.*3366 3 hr. 18 Möbliertes Zimmer ſep. Eing., zu verm. * 38655 linbe,(Lindenhof). Möbl. Zimmer an Frl. zu vermieten. 2, 3, part., links. Nühe Herſchelbad * 30³8 Schön mäbl. Zimmer mit 2 Betten ſof. zu vermieten.* 3030 Gadiel, E 4 Nr. 3 Möbl. Zimmer in aut. Hauſe, ſepar., ſof. zu verm. 3090 G 7, 25 II(Luiſenr.)] 5 1. 6. preisw zu vm. F 7, 18. Lohr. 2949 In Heidelberg ſehr gut möbl. Wohn⸗ und Schlafzimmer m. Bad in ſchön. freier Lage an einzeln. Herrn od. Dame ſofort zu verm. (Einzelhs. M. Voll⸗ brecht,'berg, Wagnerſtr. 2 Rich.⸗ 2117 but möbl. Balkon sin. zu vermieten. 3078 Lindenhof Bellen⸗ Möbl. Zimmer mit el. Licht zu verm. Werner, Große Wall⸗ ſtadtſtraße 64. 3324 Möbl. Zim. mit el. L. an nur berufst. Hrn. ſof. z. vm. 1 5, 11 III Anz. v. 4 U. ab. 3383 Gut Möbl. gent. Zimmer p. 15., evtl. früher zu verm. 13876 Rheinhäuſerſtr. 3 bei Seiler. Kl. möbl. Zimmer el. ., on N 1 555 od. Dame ſof. ſp. bill. zu vm. Richard 8 78 p. 3344 Leeres gr. Zimmer ſepar. Eingang, nahe Börſe, degen n 3 Monat Miete im Voraus zu vermieten.* 3262 Miet Besuche UI. Absteflraum verſchlteßbar, f. Me. toxrad, zu mieten ge⸗ ſucht in oder Nähe Q 7. Angebote unter M A 51 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. od. Tel. 284 8r.* 2994 Wohn- ger gesshäftsraun ſepar,, leer od. möbl., nur Stadtmitte, nahe Paradepl. innerh. d. Ringes auf 1. 6. geſ. B2016 Tel. 291 10. Sonnige -5 Zimmerwohng. mit Zubeh., v. ruh. Mieter auf 1. 6. oder 1. 7. geſucht. Dringl.⸗ Karte vorhand, 48303; Angeb. u. q 0 64 an die Geſchäftsſtelle. aus e 8 gr. Zim., Küche, Baß N. Friedrichsbr. geg. 3, 4 od. 5 Zim. geſucht Angeb u. R 8 82 an die Geſchſt. 8886 -3 Timmerwohng. von beſſer, kinderloſ⸗ Ehep. geſucht. Dring⸗ lichkeits⸗Karte vor⸗ handen. 8089 Angebote unter J D Nr. 156 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt, 3 Zimmer-Wohnung mit Bad. od. 2 Sig mit Bad u. Manf., gut. Hauſe v. ält. Tbl. Ehep. geſ. 3.⸗W. nit Manſ. kann in Tauſch gegeb. u. evtl. Koſten können 1 werd Ang. u. M 4 an die Geſchſt. 2068 2. H face mit Bad, elektr. Licht, von jg. kinderl. Be⸗ amtenehepgar b. Juli oder Auguſt zu mieten geſucht. Mietysraus⸗ zahlung. Oſtſtadt be⸗ vorzugt. Angebote u. M E 35 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 8011 Beschlagnahmefrei 1 bis 2 Zimmer mit K ch ev. Manſarden⸗Wusy., Angebote unter P für ſofort oder fuiter ſtraße 69. 3 Tr. rechts V Nr. 40 an die Ge⸗ geſucht. Adreſfe in der ſchäftsſtelle ds. Blatt. Geſchäftsſtelle, 87 12. Seite. Nr. 206 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Samstag, den J. Mai 1929 Leiſtungen der Lebensverſicherungen 1928 Von den Leiſtungen der deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaf⸗ ten im Jahre 1928 an die bei ihnen Verſicherten geben folgende Zahlen ein Bild. 48 der dem Verbande Deutſcher Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften angehörenden Geſellſchaften haben im Jahre 1928 Verficherungsſummen von insgeſ. 62 364 123 1 auf 42 949 Verſicherungsſcheine ausgezahlt. Die 6 höchſten Verſiche⸗ rungsſummen bekrugen 420 000 4, 314 475, dreimal 300 000 4 und 200 000. 26 Verſicherungen betrugen mehr als 100 000 J, 35 778 Verſicherungen lagen unter 1000, 85 Verſicherungen betrugen über 50 000 bis 100 000 4, 334 über 20 000 bis 50 000 /, 712 über 10 000 bis 20 000 J, 1331 über 5000 bis 10 000 1, 4683 über 1000 bis 5000. Es wurden 5639 Verſicherungen durch den Tod fällig, die erſt im ſelben Jahre 1928 abgeſchloſſen waren. Hier wurde alſo die volle Verſicherungsſumme gezahlt, nachdem erſt eine einzige Jahres⸗ prämie entrichtet war. Außer dieſen 5689 Verſicherungen aus dem Jahre 1928 ſtammten 9364 aus 1927, 8706 aus 1926, 10 450 aus 1925, 6346 aus 1924, 574 aus 1923. Bei 1870 Verſicherungen war das Abſchlußiahr nicht angegeben. Danach haben ſeit der Wiederherſtellung der Wäh⸗ rung eiwa 40 000 Perſonen eine Lebensverſicherung abgeſchloſſen, die ſich beim Abſchluß der Geſundheit erfreuten, und dennoch nach wenigen Jahren aus dem Leben abberuſen wurden. Die genannte Zahl von 40 000 trifft ſchätzungsweiſe die Zahl der verſtorbenen Perſonen, während unter den eingangs genannten 2 949 Verſiche⸗ rungen die Zahl der abgeſchloſſenen Verſicherungsverträge zu ver⸗ ſtehen iſt, von denen in manchen Fällen mehrere auf eine Perſon abgeſchloſſen waren. Ueber die Todesurſachen haben 45 Ge⸗ ſellſchaften Angaben gemacht, wonach von 16 923 Verſicherungen (die Kleinlebensverſicherungen ſind hierbei nicht berückſichtigt) 415 345 infolge Krankheit, 1193 auf Grund von Unfällen und 385 infoige Selbſttötung fällig geworden ſind. Unter den 1193 Unfallfälligkeiten ſind 386 Verkehrsunfälle und 11 Mord⸗ bzw. Totſchlagsfälle. * Frankfurter Lebensverſicherungs⸗Ach. Dre zum Konzern der „Frankfurter Allgemeine“ gehörende Geſellſchaft weiſt Ende 1928 einen Verſicherungsbeſtand von 557,17(477,05) Mill./ auf. Der nichtnormale Abgang in der Todesfallverſiche⸗ rung belief ſich auf 47,19(48,09) Mill. 4. Trotz der nach wie vor ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt alſo eine leichte Beſſerung zu erkennen. Der Reinzuwachs beträgt 80,13(84,99) Mill. Verſtcherungsſumme.— Die Prämieneinnahme war 27,50(23,14), dazu 3,01(1,17) Mill./ Kapitalerträgniſſe.— Die Vesrſicherungsfälle beanspruchten 3,07(2,16) Mill.; der Sterblichkeitsgewinn ergab 0,82(0,89) Mill. I.— Verwaltungskoſten erforderten 8,27(8,87) Mill. J— Von dem Geſamtüberſchuß von 3,31(2,23) Mill. Mark erhält die Gewinncücklage der Verſicherten eine Ueberweiſung von 26(1,95) Mill.. Die Gewinnreſerve der Verſicherten erhöht ſich damit auf 6,19 Mill. 4. Die Dividende für die Aktien würde ouf 15 v. H.(12) erhöht.— Die Bilanz weiſt u. a. fol⸗ gende Zahlen auf: Grundbeſitz 2,77(2,43) Mill. 4 Hypotheken⸗ und Grundſchuldforderungen 24,22(18,30) Mill. /; Wertpapiere einſchl. Beteiligungen 7,43(3,53) Mill.„/, Guthaben bei Banken und anderen Verſicherungsunternehmungen 2,41(1,06) Mill. 4, geſtundete Prämien 8,89(7,80) Mill. 4. Im Jahre 1929 verläuft das Geſchäft bis jetzt befriedigend. * Aachener und Münchener Lebensverſicherungs.⸗G. in Pots⸗ dam(Aachener und Münchener Gruppe). Die Aachener und Mün⸗ chener Lebensverſicherungs.⸗G. in Potsdam(Aachener und Mün⸗ chener Gruppe) hatte im Jahre 1928 einen Reinzuwachs von 20 Mill. Mark zu verzeichnen, ſo daß ſich der Geſamtverſicherungsbeſtand Ende 1928 auf 151 283 457/ li. V. 125 289 235) beläuft. In der Aufſichts⸗ ratsſitzung vom 30. April wurde u. a. beſchloſſen, der am 8. Mai ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung vorzuſchlagen, aus dem 788 898 (568 751) betragenden Ueberſchuß eine Aktionärdividende von 12½ v. H.(10) zu verteilen und der Gewinnrücklage der Verſicherten 575 883 (422 530)„ zu überweiſen. 72? Aachen⸗Leipziger Verſicherungs⸗AG. in Aachen. Der AR. dieſer zum Konzern der Frankfurter Allgemeinen Ver⸗ cherung Ac. gehörenden Geſellſchaft beſchloß, aus dem Rein⸗ gewinn des Geſchäftsjahres 1928 von 245 163/(i. V. 238 099) wieder 12 v. H. Dividende auszuſchütten, der Rücklage für Verwaltungs⸗ koſten 80 000/ zu überweiſen und 40 662/(41.885) vorzutragen. (GV. am 25. Mai in Aachen). 2: Concordia Lebens⸗Verſicherungs⸗Bank Ach. Der AR. be⸗ schloß, der GVB. am 14. Mai vorzuſchlagen, von dem Reingewinn von 2,52(i. V. 1,99) Mill./ u. a. den Gewinnrücklagen der Verſicherten 92855 achtet worden. Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie Bemerkenswerte Belebung des Frühjahrsgeſ Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie hat in den letzten Wochen eine recht bemerkenswerte Belebung erfahren. Das anfangs zögernd einſetzende Frühſohrsgeſchäft hat nunmehr die er⸗ wartete Umſatzhöhe erreicht. Sehr zufriedenſtellend ſind auch die eingehenden Auslands aufträge. Die Erfolge der deutſchen Firmen auf ausländiſchen Ausſtellungen der letzten Zeit ſind unverkennbar. Vereinzelte Werke haben ihre Preiſe erneut ermäßigt. Allerdings iſt die Verbilligung am Geſamtpreis gemeſſen noch unweſentlich. Anderſeits werden ſeitens verſchiedenert Zweige der Zubehörinduſtrie, insbeſondere der Reifenlieferanten, Preiserhöhungen erwogen. Die Lieferzeiten werden lang⸗ friſtig er und betragen bei manchen Werken ſchon—8 Wochen für bisher kurzfriſtig oder ſogar ab Lager lieferbare Fahrzeuge. Der Grund liegt allerdings weniger darin, daß die Werke der Nach⸗ frage nicht gewachſen ſind, als in der langſamen Erledigung der Aufträge ſeitens der Unterlieferanten. Erſchwert wird die größere Anzohl der Geſchäfte noch immer durch ſchleppenden Ein⸗ lung zu nehmen. Hierbei ſind Verluſte unausbleiblich. konzeſſionen, die ſich entſprechend auf den verbleibenden Gewinn auswirken, von dem ſehr oft nichts übrig bleibt, und durch die leider allgemein gewordene Sitte, alte Wagen in Zah⸗ lung zu nehmen. Hierbei ſind Verluſte unausbleibtlich. Die Garagenfrage bedarf dringend einer Klärung Regelung von Grund auf. Bei der großen dauernden Zunahme von Kleinkraftwagen iſt dieſes Problem höchſt akut. Induſtrie, Händlerſchaft und Kommunen ſollten baldigſt die Frage der Klein⸗ garagen löſen. Es iſt ein Unding und dem Abſatz von Kleinkraft⸗ wagen höchſt hinderlich, wenn der Beſitzer eines ſolchen im Zeitraume von 2— Jahren z. B. an Miete allein nochmals den Ein⸗ kaufswert ſeines Wagens entrichten muß! und Nach dem Vordringen einer engliſchen Finanzgruppe in das deutſche Kraftfahrzeuggeſchäft, ferner der General Motors(Opel), Flats und Fords, beabſichtigt nunmehr auch die Ehrysler Geſellſchaft ihre deutſchen Montagewerkſtätten und ihre Verkaufsorgoniſatzon erheblich auszubauen. Das Kapital der Geſellſchaft iſt zu dieſem Zwecke auf eine Million erhöht worden. Es ſieht nicht günſtig aus 77 ðxVyͥ o EEE ²˙ AAA 2,31(i. V. 1,86) Mill. zu überweiſen und an die Aktionäre eine Di⸗ vidende von 12 v. H. des bar eingezahlten Teils des im Vorfahr von 1 auf 2 Mill. erhöhten AK. auszuſchütten. Die Gewinnrücklage der Verſicherten erhöht ſich auf 7,23 Mill. J, aus ihr werden die Ver⸗ ſicherten im nächſten Jahr die planmäßig erhöhten Dividenden, je nach dem Gewinnplan bis 32 v. H. der Jahresprämie erhalten. Die Pr ä⸗ mienein nahmen betrugen 1 12,59 Mill.(i. V. 10,33), der Verſicherungsbeſtand leinſchl. kapitaliſterter Rentenverſicherungen) be⸗ lief ſich Ende 1928 auf 47 337 Verſicherungen mit einer Verſicherungs⸗ ſumme von 234,42 Mill.(gegen 37633 Ver cherungen mit 207,46 Mill. Verſicherungsſumme Ende 1927). * 75 Jahre Iduna. Am 26. April d. J. kann die„Jaun a“ Le⸗ bens⸗, Penſions⸗ und Leibrenten⸗Verſicherungsgeſellſchaft a. G. zu Halle a. S. auf ein 75jfähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß gibt ſie eine Denkſchrift heraus, die einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der Geſellſchaft bringt und zugleich dem Andenken der Männer gewidmet iſt, die in der Verwaltung der Geſellſchaft an maßgebender Stelle mitgewirkt haben. Insbeſondere wird das Verdienſt des eigentlichen Gründers der Geſellſchaft, Dr. Auguſt Wiegand, gewürdigt. * Beſondere Geſellſchaften für die Kreditverſicherung. Im Reichs auffichtsamt für Privatverſicherung ſind Er⸗ örterungen über die künftige Stellung der Kreditver⸗ ſicherung im Verhältnis zu den übrigen Verſlcherungs⸗ zweigen gepflogen worden. Im Hinblick auf den beſonders riſikovollen Charakter dieſes noch im Erprobungs⸗ und Anlaufs⸗ ſtadium ſtehenden Verſicherungsamt iſt lt.„Fftr. Ztg.“ dabei Ueber⸗ einſtimmung erzielt worden, daß für die Folge bei Aufnahme die⸗ ſes Verſicherungszweiges dieſer nicht mehr, wie es zurzeit noch ver⸗ ſchiedentlich der Fall iſt, innerhalb einer Geſellſchaft neben anderen Verſicherungszweigen betrieben werden, ſondern vielmehr in be⸗ ſonderen Unternehmungen mit eigenem Garantiekapital or⸗ ganiſiert werden joll. In Anbetracht der finanziellen Bedürfniſſe und Riſiken der Kreditverſicherung iſt dabei ein Minimalkapi⸗ fal von 6 Mill. 4(bei 25 Proz. Einzahlung) als angemeſſen er⸗ 0 N 2 Gottesdienſt⸗Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 5. Mai 1929. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Dr. Schilling; 10 Predigt, Pfr. Renz; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Schilling; 11.15 Chriſten⸗ lehre, Pfr. Renz; 3 Taubſtummengottesdienſt i. Konfirmandenſaal. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 9 Chriſtenlehre f. Knaben, Kirchenrat v. Schoepffer; 10 Predigt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Karle; 11.15 Chriſtenlehre f. Mädchen, Kirchenrat v. Schoepffer; 6 Predigt, Vikar Gocker. . 8 Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 10 Predigt, Vikar Gocker; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff. a Friedenskirche:.50 Predigt, Pfarrer Walter; 10.45 CEhriſtenlehre, Pfarrer Walter. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Zöbeley; 10 Predigt, Pfarrer Y. Heffelbacher, Baden⸗Baden; 11 Ehriſtenlehre, Pfarrer Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Zöbeley. Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Grimm, 10 Predigt, Pfr. Jundt; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Grimm; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Jundt und Pfarrer Dr. Lehmann; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Jundt. 5 8 Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kindergottesdienſt, Vikar Götz; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Heſſig. Neues Stäbt. Krankenhaus: 10.0 Predigt, Pfarrer Kiefer(unter Mit⸗ wirkung des Chors des Evang. Frauen⸗ u. Jungfrauenvereins). Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 10.45 Kin⸗ dergoktesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfr. Zuger; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Luger;.80 Ehriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.80 Predigt, Pfarrer Maurer; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer; 1 Chriſtenlehre der Nordpfarrei, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt am Pfingſtbergweiher, Pfarrer Vath;.30 Predigt, Vikar Ziegler; 10.30 Chriſtenlehre für Knaben; 11.30 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Dürr; 10.45 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr; 5 Abendgottesdienſt in Scharhof, Pfarrer Dürr. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre f. Knaben, Vikar Wörner; .30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wörner; 10.45 Kindergottesdienſt, Bikar Wörner. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vormittag 7 Morgenandacht. 5 Donnerstag, den 9. Mai(Himmelfahrtstag]. Trinitatiskirche: 10 Predigt, Pfarrer Eckert. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, V. Kölli. Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Gocker; 10 Predigt, Vik. Dr. Barner J euskirche:.30 Predigt, Pfarrer Walter. Johanniskirche:.80 Predigt, Pfr. Mayer; 10 Predigt, Pfr. Emlein. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfarrer Frantzmann. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer: 11 Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Diemer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Roſt. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schropp. ..30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer. äfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau:.90 Predigt, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Vikar Ziegler. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Köll. Pauluskirche Waldhof:.30 Hauptgottesdienſt, Bikar Wörner. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evang. Verein für innere Miſſion A. B. Stamitzſtraße 15(Inſp. Stöckle: Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j. M. Donnerstag 8 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſionar Olyp): Sonntag.00 Verſammlun Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Nackarau, Fiſcherſtraße 31 Welk): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde. Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſammlung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52; Sonntag 8 Verſammlung. Freitag Stabtmifftonar Ltehfranenkirche. .15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule(Stadtmiſſ. Keidel): Sonntag.30 Luzenberg, 4 Sandhofen Verſammlung. Dienstag 8 Waldhof, Mittwoch 8 Sandhofen, Freitag.30 Luzenberg Bibel⸗ ſtunde.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Mitt⸗ woch.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. J.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Berein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“, K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Jugendverein für jg. Mäd⸗ chen; 8 Evangeliſationsverſammlung.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch.30 Jungſchar; 8 Männerſtunde.— Donnerstag 4 Frauen⸗ ſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag nachm. 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 gemiſchte Ver⸗ ſammlung.— Dienstag abend 8 Männerſtunde.— Mittwoch abd. 8 Gebetſtunde.— Donnerstag nachmittag 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für junge Mädchen von 15—18 Jahren.— Freitag abend 8 Jugendverein. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag.— Mittwoch abend 8 Bibelſtunde.— Freitag abend 8 Jugendſtunde.— Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, I 3. 23. Sonntag.30 Predigt, Prediger Kick; 3 Kindermiſſionsfeſt, Beſuch Miſſionarin Gertr. Kücklich⸗ Japan. Donnerstag(Himmelfahrt) 10 Predigt, Prediger Kick. Süddeutſche Vereinigung für Enangeliſation u. Gemeinſchaftspflege, (Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34. Sonntag abend 8 Evangeliſationsvortrag(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag abend 8 Mitgliederſtunde, Mittwoch 8 Uhr Bibelbeſprechung. Samstag .15 Männerabend. Jugendbund f. E.., a) funge Männer: Sonn⸗ tag.30 und Dienstag 87 b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donners⸗ tag 8; Knabenbund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Blaukreuzverein Mannheim I, Rheinauſtraße 6, Hinterhs. Sonntag Bezirks konferenz: vorm. 9 Gebetsvereinigung in K 4. 10: 10.15 erſtes Referat in K 4. 10; nachm..30 Feſtverſammlung in K 4. 10; abends 8 Evangeliſationsverſammlung in K 4. 10. Montag abd. 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Miktwoch nachm. 4 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuzſtunde. Die Heilsarmee, C 1. 15.— Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗Ver⸗ ſammlung; Sonntag und Mittwoch 8 Heilsverſammlung; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Sonntags⸗Schulen: Sonntag 11 und .30; Mittwoch 5, Donnerstag 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, und Feier des hl. Abendmahls, Prediger Rödiger; 11 Sonntags⸗ ſchule; abends 8 Zeugnis⸗Verſammlung, Prediger Gebhardt. Mon⸗ tag abend.30 Jungfrauen ⸗Miſſions⸗ Verein. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 5. Mai 1929 Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche). Sonntag 5 Frühmeſſe; von 6 an Beichtgelgenheit; 6 hl. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt.30 Kindergottesdienſt;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Predigt und Feſtgottesdienſt;.30 Chriſtenlehre; abends.30 Maiandacht mit Predigt, Prozeſſton und Segen.— Donnerstag(Feſt Chrtſti Himmelfahrt): Früh von 6 an Beichtgelegentheit; 5 Frühmeſſe: 6 51. Meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt;.30 Bittprozeſſton in der Kirche und levit. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 feterl. Veſper mit Segen; abends.30 Maiandacht mit Prozeſſion u. Seg. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei. Sonntag: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt: .80 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt;.80 Chriſtenlehre für d. Mädchen; 2 Corporis Chriſti⸗ Bruderſchaftsandacht mit Segen;.30 Maiandacht mit Predigt, Pro⸗ zeſſion und Segen.— Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt): 6 und 7 hl. Meſſen mit Kommunion; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Sta⸗ ttonsgebete der Flurprozeſſion in der Kirche, levitiertes Hochamt mit Segen: 11 Schülergottesdienſt mit Predigt: 2 Andacht zur Er⸗ langung des Segens für die Felofrüchte;.30 Maiandacht mit Pro⸗ 1 und Segen. Seilig⸗Geiſtkirche. Sonntag 6 hl. Meſſe Beicht; 7 Frühmeſſe; 8 Sing⸗ weſſe mit Predigt;.30 Uhr: Predigt und Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Prediat;.80 Ehriſtenlehre für die Jungfrauen;.80 Maiandacht mit Presigt, Prozeſſion und Segen. Sonntag: Kommunlonſonmtag der Männer; von 6 Beichtgelegenheit; 6809 Frühmeſſe 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt:.30 Chriſtenlehre der Mädchen;.30 Maiandacht mit Predigt und Prozeſſion.— Donners⸗ chäftes— Zufriedenſtellende Auslandsaufträge Fan den nationalen Beſtand der Kraftfahrzeuginduſtrie, wenn die Entwicklung ſo fortſchreitet. Wie die Vechältniſſe nun nmel liegen, kann ein Gegengewicht nur durch eine baldige großzügige interne Verſtändigung innerhalb der deutſchen Werke geſchaffen werden. Bekanntlich ſollten laut Verordnung des Reichsverkehrsmink⸗ ſteriums am 1. Juli d. J. gewiſſe Typen Laſtkraftwagen und Zugmaſchinen von Vollgummibereiſung auf Juft bereö⸗ fung umgeſtellt werden. Der Reichsverband der Laſtkraftwagen⸗ beſitzer hatte vor einigen Wochen eine Eingabe an das Miniſtecium gemacht, und gebeten, den Termin zwecks Vermeidung von Härten bis 31. 12. 30 zu verlängern. Gerüchtweiſe verlautet nun, daß eine Termin verlängerung in Erwägung gezogen wird, jedoch höchſtens bis 31. 12. 29. In den einzelnen Gruppen des Kraftfahrzeuggeſchäfbes war die Lage folgende: Der Umſatz in Perſonenwagen war in allen Stärken ſehr befeiedigend, insbeſondere in kleinen und mittelſtarken Typen. Erhöhtem Intereſſe begegneten die Wagen mit Phaeton⸗ Aufbauten, wenngleich die Nachfrage nach Limouſinen und insbe⸗ ſondere Cabriolets überwog. Auch Motocräder aller Stärken für Perſomen und Warenbeförderung waren in geſteigertem Mise verlangt. Mon rechnet mit weiterer Belebung in dieſer Gruppe. Das Geſchäft in Laſt kraftwagen iſt nach wie vor befriedigend. Hemmend wirkt ſedoch die noch immer undurchſichtige allgemeine Wirt⸗ ſchaftslage. Der Umſatz war im ganzen gegenüber dem Vormonat unverändert bis auf die Schnellaſtwagen von etwa—3 Tonnen Nutzlaſt, die in ſtärkerem Maße Käufer aufwieſen. Auch in Klein ⸗ kraftwagen und Ele ktrokarren bis zu 1 To. Nutzlaſt wurde erhöhter Umſatz feſtgeſtellt. Der Jahreszeit entſprechend war das Geſchäft in Omnibuſſen lebhafter. Jusbeſondere kamen 18 24⸗ſitzige in Frage. Ebenſo verhält es ſich in der Gruppe Spezialfahrzeuge, unter denen Feuerwehr⸗ und Kommunal⸗ fahrzeuge größerem Intereſſe begegneten. Die Zubehörindu⸗ ſtrie iſt der Geſamtlage entſprechend zufriedenſtellend mit Auf⸗ trägen verſehen. Die deutſche Ausfuhr von Druckpapier Während eine nennenswerte Einfuhr von ausländiſchem Druck⸗ papier nach Deutſchland nicht ſtattfindet, iſt der Export recht bedeu⸗ tend. Ungefähr 25—30 v. H. der Erzeugung wird nämlich im Aus⸗ land abgefetzt. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1926: 1,77 Mill. Dop⸗ pelzentner im Werte von 62,5 Mill.„. Ste ſtieg im Jahre 1927 auf auf 2,00 Mill. Doppelzentner im Werte von 63,2 Mill. /. Das Jahr 1928 brachte einen leichten Rückgang der Ausfuhr auf 1,87 Mill. Dop⸗ rr pelzentner im Werte von 62,5 Mill. J. Sie ſtieg im Jahre 1927 deutſchen Druckpapierausfuhr ſind der folgenden Ueberſicht zu entnehmen: 1927 1928 Frankreich 498 316 Dz. 554 732 De Argentinien 890 451 Dz. 284 815 Dz Niederlande 201 035 Dz. 222 089 Dz. Großbritannien 126 52 Dz. 81 781 Do V. St. von Amerika 59 890 Dz. 80 590 Dz. Rußland 50 289 Dz. 62 684 Dz Polen 88 017 Dz. 57 977 Dg. Braſilten 84 548 Dz. 40 877 Di Brtiſch⸗Indien 45 205 Dz. 42 82 D. Der Hauptabnehmer iſt alſo Frankreich, auf das in einem ge⸗ wiſſen Abſtand Akgentinien und die Niederlande folgen. Auffällig iſt der ſtarke Rückgang nach Argentinien und Braſilien. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß dieſer Ausſuhrrückgang eine Folge der ſcharfen Kon⸗ kur renz iſt, die die kanadiſchen Produzenten den europäiſchen Erzeu⸗ gern bereiten. Ein großer Teil der deutſchen Druckpapierausfuhr nach Frankreich geht übrigens über Reparationskonto. :9: Die deutſche Bleierzeugung im März 1929. Die bdeutſche Pro⸗ duktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchl. kleinerer Mengen Hart⸗ blei ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund der Ber gen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft, Frankfurt a. mit⸗ teilt, im März 1929 auf 10 203 Tonnen gegen 851 To. im Februar. tag(Chriſti Himmelfahrt): von 6 an Beichtgelegenhett;.80 Früßh⸗ meſſe; 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt; gemeinſame Kommunion der Erſtkommunikanten und Schulkinder;.30 Predigt umd Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Veſper;.30 Maiandacht. Kathol. Bürgerſpital. Sonntag:.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gynn⸗ naſiumsgottesdienſt.— Donnerstag(Ccriſti Himmelfahrt):.80 Amt; 10 Gymmaſiumsgottesdienſt. St. Peter und Paulskirche Feudenheim. Sonntag:.30 hl. Beichtz .15 Frühmeſſe mit Generalkommunion der Marian. Jungfrauen⸗ kongregation;.30 Schülergottesdienſt; 10 Hauptgottesdienſt;.30 Chriſtenlehre; 2 Herz Jeſu⸗Bruderſchaft;.15 Predigt, Maiandacht mit Progeſſion.— Donnerstag(Feſt Chriſti Himmelfahrt):.30 hl. Beicht; 7 Frümeſſe;.15 feierlicher Hauptgottesdienſt mit Segen; 10.30 Schülergottesdienſt; 2 feierl. Veſper; abends.30 Maiandacht. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag: 6 Frühmeſſe mit Anſprache; 7 bis 8 Beichtgelegenheit;.15 Singmeſſe mit Predigt, Monatskom⸗ munion der Schweſtern. 5 St. Joſefskirche Lindenhof, Sonntag: 6 Beicht und Frühmeſſe: 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.18 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſtenlehre für die Mädchew, 2 Cors poris⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen.— Donnerstag(Feſt Chriſti Himmelfahrt): 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 Kommunionmeſſe; 8 Sing⸗ meſſe mit Predigt;.30 feierl. levit. Amt mit Segen; hierauf Pro⸗ zeſſton u. Verleſung der Flurevangelien; 11.15 Singmeſſe mit Pre⸗ digt; 2 feierl. Veſper mit Segen; 7 Matandacht mit Prozeſion der Erſtkommunikantenknaben. St. Jakobuskirche Neckarau. Sonntag:.45 Früßhmeſſe für Duiſe Thron; Generalkommunion des Müttervereins, des Männerapoſto⸗ lates und des Jugendvereins; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 8 Predigt, Maiandacht und Segen.— Donnerstag(Feſt Chriſti Himmelfahrt): 6 und.45 hl. Meſſen; 8 Singmeſſe, anſchließend Flurprozeſſton, nach der Rück⸗ kehr zur Kirche Hochamt; 11 Singmeſſe; 2 Maiandacht. St. Franziskuskirche Waldhof. Sonntag: 6 Beicht; 7 Kommunionmeſſe mit Frühpredigt, Generalkommunion der Erſtkommunikanten;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.90 Predigt u. Amt; 11 Singmeſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe;.30 Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge;.90 Mafandacht. St. Laurentiuskirche Käfertal Sonntag:.30 Beſcht;.15 Frühmeſſe; 9. Hauptgottesdienſt mit Predigt; 11 Predigt mit Schülergottes⸗ St. Bartholomäuskirche Sandhofen Sonntag:.90 Beicht; 7 Früh⸗ meſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt und Kommunion; 10 Predigt und Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen; abends 8 Mai⸗ and acht mit Predigt.— Donnerstag(Feſt Chriſti Himmelfahrtj: 6 Frühmeſſe; 8 Amt mit Ausſetzung, nachher Flurprozeſſion; 10 Sing⸗ meſſe;.30 Andacht um Segen für die Felofrüchte. St. Antoniuskirche Rheinau. Sonntag(Bittſonntag):.80 Beichtge⸗ legenheit; 6 Kommunionmeſſe der Frauen u. Jungfrauen; 7 Kom⸗ munionmeſſe der Männer und Jünglinge, der Schüler und Schü⸗ lerinnen;.80 levit. Hochamt mit Schlußpredigt, Tedeum und Seg.; 11 Uhr: Schülergottesdienſt; nachm 2 Corporis⸗Ehriſti⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen; abends 6 Maiandacht mit Segen.— Donnerstag(Feſt Chriſti Himmelfahrt, hoher geb. Fetertag): 6,80 Beichtgelegenheit;.30 Frühmeſſe;.15 Flurprozeſſion in der Kirche, Hochamt und Segen; 11 Schülergottesdienſt; 8 Maiandacht mit Pre⸗ e e rk Ilnesheim. Sonntag:.15 Frühmeſſe;.30. dienſt; 1 Ne c e e Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vorm. 10 Deutſches Amt mit Predigt. Chriſti⸗ Himmelfahrt vorm. 10 Deutſches Hochamt mit Kommunion. 28 85 Preireligiöſe Gemeinde. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über: „Unſere Mütter“ im kleinen Saal des Volkshauſes, Nbeingolb⸗ ſtraße in Neckarau. Die Chriſtengemeinſchaft, Bewegung für religiöſe Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaal L 11. 21, part.: Die Menſchen⸗ meihehandlung und Predigt; 11.15 Kindergottesdienſt.— Dienstag abend.15 im Vortragssaal 6. 11:„Peer Gynt“ von Johanna Doflein, Pfarrer i. d..⸗G. Heidelberg.— Himmelfahrt: vorm. 10 in U 6. 11. Die Menſchenweſhehandrung und Predigt; 11.15 Kinder⸗ gottesbienſt.— Dienstag und Freitag vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes: Menſchenweihehandlung. Hienſt;.90 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Jeſuandacht mit Seg. neee e 2 1 Samstag, den 4. Mai 1929 ggg im Doppelspielplan! Der Zille-Grogfilm Heinrich George= 188 Arna Erika Glässne- —51 —— Sonntag, 5. Nai 271. Vorſtellung Miete B 32, mittlere Preiſe: „Eine Nacht in Venedig“ Operette von Joh. Strauß Anfang 20.00 Uhr Ende 22.45 Uhr Hierzu Dolores Costello in:— 2 2 8 8 . 2 2 n 5 5 5 9* A 11 2 5 1 5 2 N 1 85 8* 1 N 5 W 1 255 8 19 8 5 5 Beginn: 3,.30, 8 Uhr ue Fillallaldallanuumummu hh E Noch ist es Zeit fur eine Frühjahrs-Blufreinigungskur. Zweckmäßige Miffel wie Wachholder Exiraci, Hefe-Präparafe, Bluireinigungs-Tees kaufen Sie am besen bei Fr. Becker, Michaelisdrogerie,& 2, 2 BD Elisabethstraße 1 am Friedrichsplatz TOiadl Ausver Kaul wegen Geschäftsaufgabe i Herser u. Deutsche Spezlalhaus * re 1 1 in Orbmöbel D + E und Orb waren mit Zenlungserleichterung A. Hinze: Merner, iannheim, uu.9 Zweigniederlassung: Elisabeffisfr. 5 Tel. 259935 enen Wogen e e beschäfts⸗ bücher Lagersorten Ne 2 4 kla. Anfertigen 7 10 eigene Lher-Arstat . ur Jualltätsarbeit NMANNHEINI Maßkleiduns Ist das Besie und liefert spottbillig unter Garantie aus guten deutschen u. eng- lischen Stoffen auch bei Zah- lungserleichterung. Fr. Berlinghof, Lange Rötterstr.! — ——— —— . — b Lichtheil- und +„Elektr. Ion Badeanstalt 3. 3 H. Schäfer Tel. 323 20 Srmpflehlf alle medizinisch verordnefen Bäder. Bei allen Krankenkassen zugelassen. Geöffnet von morgens 9 bis 8 Uhr abends Sonntags geschlossen Montag, 6. Na 272. Vorſtellung Miete D 33, mittlere Preiſe: „Katharina Knie“ Seiltänzerſtück von C. Zuckmayer Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.80 Uhr Dlenstàg, 7. Nai 273. Vorſtellung Miete O 34, mittlere Preiſe: „Die Boheme“ Oper von G. Puccini Aufang 20.00 Uhr Ende 22.30 Uhr Nittu/ och, 8. Na 274. Vorſtellung Miete F 33, mittlere Preiſe: „Mignon“ Oper von A. Thomas Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 23.00 Uhr Donnerstôg, Y. Nai 275. Vorſtellung Außer Miete, hohe Preiſe, Vorrecht G: „Der fliegende Holländer“ Oper von Richard Wagner mit Martin Abendroth, Robert Hutt und Max Roth von der Staatsoper Berlin a. G. Anfang 20.00 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Freitag, 10. Nai 276. Vorſtellung Miete B 33, mittlere Preiſe: Zum erſten Male: „Kleine Komödie“ von Siegfried Geyer Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr DAHEN- UND HERREN. FNISIER-SALON EUGEN RGDERER N 2. 2 MANN EH paradeplatz ENPFIEHLT SICH BFESTENS LANGOCAHRIGER FRISEUR IN Samstsg, 11. Nai 277. Vorſtellung Miete H 33, mittlere Preiſe: „Die Fledermaus“ Operette von Johann Strauß Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Ubr SCHLoss- HOTEL HEIDELBERG PARFUHFHRIE. TOILETTEN-ARTIK EL fontseung siehe nächste Seite! Neue 8 5 1 8 c 1 1 0 Jack Trevor„ Mabel Poulton Nien Sön Sing„ H. Mierendorff h 1 1 Hierzu: Big Boy Williams lobb polar Belohnung Beginn: 3, 3, 7,.30 Uhr All i aum lui 8 gh Aufbewahrung Über Sommer Besorgung aller Talffaulichen Angelegennelten Zuveflässſg u. diskret Jel. 248 38 R. Wörneri, Luisenring 38 Schokoladenhaus Rinderspacher N 2, 7, Kunststt Tel. 31802 Täglisch frisch gerösteten Kaffee sowie diverse Sorten Tees neuester Ernte Ein Versuch führt zu dauernd. Kundschaft Tafel- Dekorationen Brautsträuße v Hrautkränze in bester Ausführung Prestinari/ Blumen jetzt Friedrichsplatz 14. Tel. 23939 Probieren Sie Ddawara-Tenꝝ-Initzen einzigartig* staubfrei, 7 Pfd. 1. 1,20,.40, 10 Tassen stellen sich auf—10 Pfennig. Greulich, M J. 13, Kunststr. Neues Kunsthandwerk der Badischen Werkstätten: Braisgauer Handweberei Fanck-Kost Kornnaas-Brandt- Neureuther Keramik Norbel& auslelter- Karl ofhelfer Reiseführer u. Kursbücher 5 Staatiſchs Maſolka- Manufaktur Karlsruhe Steſlahaus Mannheim Werkgemeinde Thalheim koddhott& Jahpabe- L.) in Stella kaus E. U, U.12 1 J. Handgt-Naueg Tiſsſfſnſſſſſſmsſeſſſſſſſaſſſſſſſſſſſſſſmmmum Die well Stent in Blute Reizt Sie das nicht zu photographieren? Sie finden bei uns dle reichste Auswahl Woche Photo-Apparate und in Bezug auf die Zahlung das weit- gehendste Zutrauen u. Entgegenkommen. Dhoto-Jori a eactan Haarschneide- Maschinen fasfer-Klingen e.25 und alle bekannte Marken ½, 3 u. 5 mm bebe .00 Hagtermeszer, 2 44 g. 75..00 .50,.—, 5. uU. arantiert bester ird, e, Il l' Hasbrappapatb.a. 4. 5. 2503. ll fachmännische Bedienung Ri CKkels Solinger Stahlwaren Zwanglose esehigung. und Bestecke. vorm. Vogel, Reparaturwsrkstatt R I HAus bogen 12. Hohlschlefferei. 14. Seite. Nr. 206 Neue 3 8 3. N CHEN- SPIELE Samstag, den 4. Mai 1929 A atonal Theater P N O + O jetzt N U 5 K A ö Spielplan-Fortsetzung 1 2 U 8 auch bei O 7, 13 Heidelbergerstrage a E N Des führende Haus für gute Nusil“ e 1 7 uf Sute 5 278. Vorſtellung 1 2 8 155-Musikplatten Miete A 34, hohe Preiſe: 8 Breiiestraße J 1. 8 0 2 8„Der Rosenkavalier“ lech entwickle Ihre Aufnahmen? g a i Sprechapparate Komödie für Muſik von R. Strauß und liefere lhnen die besten Bilder in reicher Auswahl— Zahlungserleichterung Anfang 19.15 Uhr Ende gegen 28.15 Uhr 5 Merulbeirner Seil lr gern bew: D Privat-Telefon-Gesellscheft Teles arlsder 1 P. 11 1 Nontsg, 15. Nai e Kelserring 10 Tel. 22 855 m. Gerfeng ee Fester, Uri Sigrbel-Aflegerr eotsoiaae— ohne Basten SIEMENS&. HALSKE=. f 5 kauf— Gruppen D, J, O und., Tecrrusches PUro Marwmeirn SYVYsfern Prifeg von V kur er, sg bh, Nermbeirn, N 7 18— ‚Siernens bens“ Sondergruppe Nr. 10 50110 750: „Tannhäuser“ Rom. Oper von Richard Wagner Anfang 19.30 Uhr Ende 28.00 Uhr Haus für vornehm gediegene Wäsche ier Strauss 3 Rolleiflex Lassen Sle sich dleses neue entzückende Hodel Damenfpiseur P. Vollmer Tel. 303 06 Tel. 303 06 als Fachmann allbekannt jetzt C 2, 5 unverbindlich vorführen C2. 8 Die mod Haartracht- 0 U ine! 5 baateen. benden. PHötohaus Heinnion Noos E e Mannheim G 2, 15 mit eigener Anfertigung und billigster Berechnung indanthren Daunendecken o Herrenwäsche nach Maß Bülow Dianos-Fliügel una Harmonums Neues Theater Automobile 7 5 erstklassig, elegant, ſonschön— Zahlungs- Erleichterung! Jungbusch- Garage Sonntag, 5. Nei a a Mannheim, J 6, 5, 1217 74. Borſtelung Dianolager Fr. Jiering 5 Gaſtſpiel der Gruppe funger Schau⸗ 5 ö f W i. ſpieler Mannheim Kein Laden C 7, 6 Parlophon-Musik- Haus eee bret. 3 8 „Revolte im Erziehungshaus“ Vervielfältigungen S OHELFEINN CEN 5 E.& F, SSH WAB ö von P. M. Lampel(Werbebriefe, Rundschreiben etc) 8 SRAVUIER-AN STAT g in Original- Schreibmaschinenschrift 8 K, 5b, greitestraße und Ludwigshafen, Wredestrage 10a e e ee ee aANNHEIN- C3. 3 3 TEHpfIT-SchitbER parlophon- u. Columbla-Musikapparate u. Platten Daul J. Kuneri„ skis Scn blöd eg Seckenheimerstr. 84 Fernruf 33009 AISTANZZEN MARKEN Aureon kE IFRA Nonditorei u. Café 8 85 8 5 j 2. 7 u. u ue] Fr. Gmeiner] denmstes, 11. iel 3VVV˙ Telephon 226 19 5 1 77 6055 Gummi- riedrichsplatz 12 Arkadenbau 75. Vorſtellung list: Gaſtf Alexander* Fuchs empfiehlt als Spezialität: Gaſtſpiel Georg Alex 2 4 fiheinhauserstr. 22 Bananendessert nh O07, Geke. er strebe) Tele ph. 5022 6 Tel. 33 266:: Florentiner. 0 S Telephor) fur privat- u. 05 Cu Bürobedarf 2 b empfehle samtllche reinigi und erhält „Edgar“ Luſtſpiel von M. Lengyel Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr 1 ö PIANOS hervorragend tonschöne Bieber& Zachowal Schreibwaren 1 i eigene Fabrikate, desgl. ene PafKott u Linoleum 35 eee, biplommappen iter e 140 Liter I. f erren- Schneiderei C 0 TV( a otoa a 5 g 8 esthenkatiel Ludwig A Schütthelm, 0 J. 3 76. Vorſtellung N 4, 51 Tel. 22021 CA, 4 MANNHEIM C 4. 4 den dene l Friedrichsplatz 19, Ecke Augusta-Anlage Gaſtſpiel Georg Alexander equeme Zahlung f mit Enſemble 5 Beſondere Preiſe: Rudolf Clas schutz wände Techn. 2 2 le h enbe darf„Sybille— ausgeschlossen- SCHMIEDERER Sqchaulenstergestelle Leistungsfähigste Luſtſpiel von G. Somogyi F 2. 12 lür alle Brancken Liehtpaus-Anstalt Eigene und fremde Erzeugnisse. Pat. Zeichen- Lager: Pat. Lichtpauseinrichtungen etc. tische u. Maschinen etc. Vortennaiteste Bezugsquelle Zeichen- Transparente und Lichtpauspaplere etc. eic. etc. Schablonen und Transparenipapiere für Malergeschäſte. Reparaturen, dat bei Gebr. Sehmid, K 3, 3, Teleph. 32578 Jedes Haar- garanflerſe Heilung nach Behandlungs- Meihode Er nat Wels, Haarspezlallsi, Mannheim, Kunsisfraße, 0 4. 16, sicher 1s! 2 5fibrige persönliche Töäflgkeifl. 22 fach höchstgold prömbert. Dipl.-Lehrer. Fabiik für Ernst Weiß- Prapetete, die geselzl. geschuizl. Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr Nontag, 15. Nei 77. Vorſtellung Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes— ohne Kar⸗ tenverkauf— Abtlg.—3,—9, 17—18, 19—20, 21—22, 25—26, 31 Luſtſpiel von L. Fodor Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr Große Auswahl in Lederwaren u. Reisearfikel KOFFER in jeder Größe und Preislage Einige Schrankkoffer unter Preis llefert in allen gewünschten Ausführungen Aal olf firisten Laden- u. Schaufenstereinrichtungen A 3, 2 Tel. 26 820 == Vertreter an allen Platzen gesucht. Tum Sroßpnl empfehle ich sämtliche Artikel für den Hausputz, wie: sowie sämtliche Mal- und Zeichen-Utensilien. Auf Wunsch frei Haus! Jos. Jamsreitſer, Gu A. 2 SJelep ton 228 78 leiden wird genau fesfgesfellf durch die direk! bis 33, 49, 51— 53, 87, 251252,. 9 8 8. vom Hasrobjekt erfolgie Vergröherung als Sild, bis 261262, 291292, 321, 810:* 3 f N 0 rob gerun„ 5 arken— Terpentinöl, rein französischer ö 20 om Freie und bis 1 m Lange, wodurch die„Arm wie eine Kirchenmaus“ Terpentinersatz, beste Marke(Sangejoh), * 222192 Samstag, den 4. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mitt ag⸗Ausgabe) 15. Seite. Nr. 206 Mational-Theater Mannheim. Samstag, den 4. Mai 1929 Vorstellung Nr. 270, Miete F Nr. 32 Zum ersten Male: KATHARINA KNIE Ein Seiltänzerstück in vier Akten von Carl ö Zuckmayer In Szene gesetzt von Dr. Gerhard Storz Anfang 20 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Personen: Karl Knie senior, genannt Vater Knie Hans Godeck Katharina Knie, seine Tochter Elisabeth Stieler Fritz Knie 0 ihre J far rr. Karl Marx V Lorenz Knie euere ne, Nac. Klingenfuß Ignaz Scheel(Trampolin, Sprungseil, Luftarbeit) Julius Schmittolini Clowninter- mezzi, Komisch. Kunstradeln) Ernst Langheinz früher Stemm- und Kraftakte, Fritz Klippel 0 e be leer Kasse, Julie Sanden Kochen, ö Waschen ö Mario Bum Krüger Martin Rothacker. Landwirt Hans Finohr Rothackerin, seine Mutter Ida Ehre Membel, Gerichtsvollzieher Fritz Linn Dillinger, Polizeikommissär Johannes Heinz Bloomaul, Tätowierer Josef Renkert — Berberitzsche, Zettelausträger Karin Vielmetter Musikanten, Lausbuben, Publikum Die artistischen Darbietungen im 3. Akt werden ausgefühtt v. Max Werner, Paul Bolich u. dessen Kindern— Spielwart: Jac. Klingenfug Neues Theater- Rosengarten Samstag, den 4. Mai 1929 Vorstellung Nr. 73 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ (ohne Kartenverkauf) Frlederike Singspiel in 3 Akten von Ludwig Herzer und Fritz Löhner- Musik von Franz Lehär In Szene gesetzt von Alfred Landory Musikalische Leitung: Karl Klauß Jänze: Aennie Häns Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr Personen siehe Nr. 182 vom 20. 4. 29. APOTTLO nx abas. Gastspiel des 8 Uhr nx bas. Wiener Bürgertheaters: Die grobe Ausstaftungs-Neyile „Ohne Kleid, tut mir leid!“ Friedrichspark Sonntag. den 3. Mal, 3½ 3 Uhr Konzert Anmeldungen zum Abonnement werden an er Parkkasse entgegen genommen ulberech- gen zum sofortigen Besuch der Konzerte. Tennis- Dlätze geg. Voranmeldung Jedermann zugänglich. Bitis Ausschneiden! Sitte Ausschneiden! Sonder- Fahrten der Maunb. Imnlbus-herk. nes. M. l.., 0 1. J. Heute, Samstag, 4. Mai, nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Birkenauer Tal, Lindenfels, zurück über Bensheim,/.—. Sonntag, 5. Mai, nachm. 2 Uhr, ab Parade⸗ platz: Neuſtabt a.., Königsbach, Deides⸗ heim, Bad Durkbein, Leiſtabt, Weiſen⸗ heim a.., Freinsheim, 4.—. Himmelfahrt, 9. Mai, nachm. 2 Uhr, ab Parade⸗ platz: Weinheim, Birkenauer Tal, Fürth, Lindenfels, zurück über Bensheim, 1.— Sonntag, 12. Mai, nachm. 2 Uhr, ab Parade⸗ 1 0 Mörlenbach, Zozenbach, e „Tromm, Gorxh. Tal, Weinh.,„.—. pfing ſountag, vorm. 7 Uhr, ab Paradeplatz: * Bruchſal, Bretten, Pforzheim, Wildbad über Dobel, Herrenalb, Ettlingen,? 90 1 11.— Pfingſtſonntag u. Pfingſtmontag: 5 vormittags 5 Uhr ab Paradeplatz: 1. Tag: Wimpfen, Jagſtfeld, Möckmühl, Schöntal, Krautheim, Mergentheim, Rothenburg v. T. 2. Tag: Uffenheim, Ochſenfurt, Würzburg, Wertheim, Miltenberg, Amorbach, Mannh., pro Perſon inel. Uebernachten und Früh⸗ ſtiütck/ 26.—. . und Anmeldungen: Geſchäftsſtelle Morgen Sonntag, den 5. Mal 1929 vormifiags 11.30 Uhr einmalige Früh- Vorführung des Kultur- Reise- Großfilmes: Rlavierklassen von Johanna Haldenwang Montag, den 6. Mal, abends 8 Uhr, Har monſfes aal Nozart-Abend Programm das zum Eintritt berechtigt, zu 50 Pfg. in den Musikalienhand- lungen und am Saaleingang.* 3267 bie Jungternreise „Dab Arcona« Eine Reise von Hamburg über den Ozean nach Süd-Amerika in 6 Kapiteln. Wundervolle Aufnahmen des bewegten Meeres bei Windstärke 11— Herrl. Landschaftsbilder paradie- sischer Länder— Land und Leute Spaniens, Portu- gals, der Kanarischen Inseln, Brasiliens u. Argentiniens. Preise: O. 90 bis.80 Mk. Musikhaus Heckel, O 3, Mann- O 7 und an der Tageskasse. Vorverkauf: heimer Musikhaus, Teunniezen-Aotauraut Der kleine Restaurationsgarten bleibt auch an den Renntagen zum freien Einirifi geöfſnei. Es ladet höfl. ein 8, Morschheuser Tel. 29406 Emig . Tipp für das Rennen. Maxim Jugendliche haben Zutritt! Der kommende Film! e Bergner „Fräulgin Els“ Nach der Novelle von Arthur Schnitzler Jagdrennen Herrenreiten 3700 m 4300 FIk. Flachrennen 1450 m 4300 fun Eintrittspreise: Haunuribunen Sattelplatz Führting Herrenkarte 7 Mk. Damenkarte 8 Mk., Kladef bis 14 Jahre, Studlerende und Schüler(gegen Vorzeigen des Studenten- bezw. Schdlerausweises) 38 Wk. Zuschlag Logen Datz& Mk., 5 Teserv. Plaz 3 Mk., Zweiter Platz(Steh- tribüne, Fünrting) 3 Me. Hritter Pla(Tribune und Terrasse 2 M Vierter platz(Hügel) 1 Mk. Neckardamm 30 Pfg. Hinderkarten: Zweiter Platz bis Neckardamm halbe reise Tagesprögramm: 30 Pig. Wagenplatz: nur ab 5 Uhr frei Privatfahrzeuge 3 Me, Motorräder 50 Pfg. Fahrräder 80 pig. Rartenvertauf: Rathausbogen 88/58 und vor der Rennbahn. Das Hitbringen von Runden ist Poltzeillq verboten 64,7 Pfgifgr van Hardt 84. N Von heute ab Ausschank. Fidelitas- aus der Brauerei Schrempp-Printz Karlsruhe. Flaschenbier über die Straße.— Gleidtgeitig bringe ich meine anerkannt 8525 Bestgepflegten Weine aus ersten Weinhäusern und Weingütern in empfehlende Erinnerung, Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein Frledrich Klingler. Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag Gesellschaftstanz 8243 — Park-Café- Hotel Haarlag Heidelbeig Elaene Keonditorel Ersiklassige Küche Steis lebende Fische das gute Lohrer ier (Bayern) Vertretung für Mannheim und 1 Holzstärke ca. 12 mm, meist mit 18 mm Boden. billig zu verkaufen. 1 Drucksachen 1224 rel. 28344 4 flit der U. E. ö. Zur baumblüte an die Bergstraße. Von Sonntag, den 5. ur noch heute und morgen! wel Erst-Aufführungen Van pefrovich In der Rolle eines Mönches, der sein Gelübde brach. um seſnem spannenden Groß film Das Tröbte Opfer Lie Abenteuer eines Mönches nach dem bekannten Roman von Richard Hichens 5 Dazu: 8289 Jon Gilbert in Mann- 5 8 Süncle Ein Film von menschlichen Leidenschaften, Begierden und Trieben, 7 Akte . Anf. 3. 30.40,.80,.10,.20 bis Sonntag, den 12. Mai verkehren täglich Sonderautobuſſe der O. E. G. an die Bergſtraße 5246 a ab Paradeplatz 13.80, 14.30, 15.30 Uhr. Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. III ADLER ZIEGELHAUSEN b. Heidelberg . A haben hein geſempeſes Ktzenauge an Ihrem Farad! Momnen. n. 16 Suprems- Rader . sHrhundert be. Shirt 0 e 1 4. Mal 5 Uhr 10800 A uagkaca-N a 10 Tühringer Hot, 2, 9 Inh. Die gutgepflegten Weine kommen wie bisher zum Ausschank Anerkannt gute Rüche. 5282 unter der bekannten Leitung des Haus- orchesters 5216 wou freundſ.einladet „LXRRA Franz Krammer u. Frau — Morgen Sonntag, 3. Mai, nachmittags ab 4 Uhr 2 W rinken Sie das berühmte me Hugo Förschner. gaeficte 5 Baum ln Neckargemünd, ee Trösel, Weinheim, Bergstraße Abfahrt 2 Uhr, Heldelber g, An- lage, Ecke Rohrbacherstraße Preis MK..— 3276 Mindestbeteiligung 8 Personen. Aus- kunft über Fernfahrten erteilt b Telephon Mannheim 241 12 — — K 1ST EN neu, mit geringen Fehlern und zwar: 220 Stück 34x 3437 em i. L. ZVVVVVVUoknnß 2ôöÜĩ 9 Ns Mannheimer Kistenfabrk und Holzhandels- gosbofllschaſt m. b. H. Mannheim-Mockarau. Telefon 48035. Von Zahnarzt Zimmer-Wohnung im Zentrum geſucht. Angebote nur mit Preisangabe unter C K 60 an die Gelen h dieſes Blattes.* 3295 Wohnungstausch auf J Jul Geboten: 4 Zimmer, Bad, Mansarde, 1 Treppe, Friedensmiete, Innen- stadt, Nähe Hauptbahnhof. Gesucht: 2 Zimmer, Bad, Mansärde, Friedensmiete, gutes Haus. Angebote unt. H 1440 an Ala-Haasenstein & Vogler Mannheim. Eals7 Eiltausechl Magdeburg od. Umgebung— Mannheim Suche meine—5 Zimmerwohnung in Mann⸗ heim, in gutem Zuſtande u. beſter Lage, gegen eine gleichwertige im Ringtauſch nach aus⸗ wärts zu vertauſchen. Gefl. Angebote unter M V 51 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 3070 Mannheim Görlitz Tausche meine 4 Zimmer⸗Wohnung mit Küche u. Bad, Oſtſtadt, gegen eine—5 Zimmer Wohnung Ueber die Maimarkfiage AUsscherK Von RBellem Brauerei Habere cel. 4(Tel. 314 20), Werbe en, N 2. 4 Bier verlag Richard HHoĩsmann: D csjßjinel in Gör li 9 alten 5 22 1 Angebote 191 ie 0 äfts⸗ . 0— Tel. 22386. 8, 8 Tel 2886 Druckerei Ur. Haas, G. m. b. H. k.2* 385 an die Gesch 0 ö 1 9 3 18. Seite. Nr. 206 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 4. Mat 1929 * 4 Bgante Dame 2 A5 8 5 7 trägt den modernen Trotteur- Schnür- oder . Spöngenschuh in zwelferbigem leder mit Nedefrem oder halbhohem Absdtz ö 2 SnIK-UVSENKAUTsTEILEN 4 Al N Nach M ittag Aſifa- Rader werden„Direkt ab Fabrik“ durch 280 Mifa- Fabrik- Verkaufstellen geliæfert. Die Preise ö 2 f N ind daher erstaunlici niedrig. den fe nfelbigen S pa 1 8 en 1 ohuh Mitu- Räder mil Poluck-Reifen bon 64 Man. Oder Pumps mit französischem Bequeme Ratenzahlungen. Verlangen Sie Tostenlos ö Absstz, Bevoizugt Werden schuhe àus unseren technisdt lehrreichen und interessanten Katalog. b f 1 N f 5. cc 1 echtem geptil: Leder oder mit Neptilleder- NFA FABRIK VERKAUF T ALU Seinſtuten. f 7 Mannheim, E 3, 13 und Filiale F 2, 11 Sie finden bel uns eine überteschend eee eee eee gfloße Auswahl, die auch den ver- e J Schreiner⸗, Parkettboden⸗ und Schloſſer⸗ arbeiten für den Bau des Aufnahmegebäudes Wohntesten Geschmack beffledigen Huto-Vermietung Tam menen Aſeid dürfte Mannheim(II. Bauabſchnitt) nach den tech⸗ Offener Benz⸗Merce⸗ 7 75 H. niſchen Vorſchriften für Bauleiſtungen vom des zu vermieten. Gr. EIN Scfibner rum Auguſt 1925, ſowie der Verdingungsordnung herrſchaftl. Wagen. Walen Sie aus nachstehend angefliſirten für Bauleiſtungen vom Jahre 1926 öffentlich 43288 Tel. 256 64. und von mr efproblen Oualltäten zu vergeben. Pläne und Bedingungen bei der„„ 2. Sie 2 t Bedi 1 . 2, Weſtflügel des Auf⸗ de fe Fe. F damm simd Sie gn SAE. nahmegebäudes, 3. Stock, zur Einſicht; dort 5501: elngtflihirte gute Qualitat, in den auch Abgabe der geiſtungsverzeichniſſe. An⸗ SpCZlalrad„ 5 85 2„ l 12 gebote mit Aufſchrift, verſchloſſen, poſtfrei bis e 39— 7 8 Berg Sl 1 85 Sonderungebot 7 2 längſtens Mittwoch, 15. 5. 1929, 10 Uhr, an 45 SNA 7725 25505 8 f 5 e i Fuß hahe gealrad 75 Feſiler, N 1 2 1 riſt 8 Wochen. Maunßeim, den 3. 5. 1929. Earn El. a 5 655. N 5284 Reichsbahn⸗Bauamt 2. Freilauf n Bree wasch sedene, Damensttumpf nili gatenl. Zehien- 205 N 5 2 85% Fahr Gar. 57 verstärkung in allen mod. Fillhialirsfarben, Haar Schuhhaus D f„Bergebung von Abbrucharbeiten. jetzt.“ Nu: Meine Spezlalmathie, Seide mit Flos, 308 .6, Harmonie-Eoke Die Evang. Pflege Schönau in Heidelberg plaltiert, in den neuesten Furben: I. Hahl. Paar (früher Kollektur Mannheim)] vergibt den Ab⸗ 9 9 61 98 bruch der Gebäulichkeiten des Fabrikanweſens 2. Wahl Far 2 in Mannheim Rheinhäuſerſtraße Nr. 101/103 Torpedo, Freilauf 5 zie kt 5 und e und. 17 G 9. Sabel ö die Ueberlaſſung des Materials. Die näheren i b. 8 4 5 5 Bedingungen Habnnen auf dem 5 heute 8 iat mein Aafau· raus der neueste eren meren zimmer der Berwaltung, Heidelberg, Zäh⸗ Iuntl Jeröftenküchngen er Stautansein e e 7 geideme Dumensftrumpffß 28 Herſchelbab 5 e 5 f Machen Sie bitte einen Versuch. Sie werden übesraschit 0 Am Dienstag, den 7. Mai 1929 wird das Haubenſprech⸗Apparat, von der Elęgams. Seimſigii. Semmiegsum- Bad um 12 Uhr geſchloſſen. 34 30301, neu, 10, Kei zl. Maſsts arent dleses e 375 Städt. Maſchinenamt. Sportanzug, o. Weſte, In allen Modeſarben: I. Hall. aaf Keel. dr. 4, 6, 2. Walt Bun, iefel. Gr. 43, 6 J,, de 5 1 V. Damenlackhalb⸗ 5 ſchuhe, 39, 5, 500 Mor mung's seidene Satramtiesfrummpf: 8 Zigaretten p. Stck. 2 5 5 aus bester Bembergselde, I Jage CGaranlie. Nach Abldu/ „er e 2 dieser eit wird bel nafurlicer Abnutzung I Paar 395 3 10 e n gehlen Nell Wen e a. 5 Kostenlos ersetzt. In allen Früſjalrsſaotben Paas 1 5 Ihren 18190 f uns decken 85 N 1 7 5 5 2 n ee aeg rte ene, arne lend. 5 50 Infolge Etsparnis b 155 j aufe Inh, 8 5 2 22 4. VVV amel 0 Aaelgelung cr nim e Je n e due inden ein großes Lager eleganter erhaltene Herrengard. 5. 70 Auf Members Afer bestes: Lurusdusslallung. n 70 zu verkaufen. 2943 5 5 der ee Fahrrad- Bereifung Das 7 auf dem Matte. Massisclie Lee, 55⁰ i BB Ma 0 f 0 le i len EF 3 2 und e 16 10 in 1 5 Gröden ru W 87 Car ESwein' schen Butsver waltung 65 nate See In alen Moder ben aufiallend billigen Preisen FF iin f 5 Tmck 1. gase sodalts ane lge worden voie, Hit erhalt. Herr 6. m. h. H. Bad Dürkheim 5 Nerren- Fochen 50 l 1 fl. rrenrd f g 9 1 cuftschlauen 60 0 Seiden lor one Feuer, schòne Krüftige Fare 5070 Efagen geschäft zu verk. Preis 304 l uch. den 8. Mai 1929, mittags 3 5: 5 Ban; 95 3 — 5 4 5,,, uhr im 8 ee Fahrrad- Mantel.75 Jeicle plfflert: mod. Karos und Farben- 35 I 1 LI 2 E 1 8 Es kommt die 1927er Kreit Weißweine der ed. dotersatte 2. 43 zusammenstellung„. 1 1 San 1 Weinſchrank, heſten Lagen von Dürkheim, Ungſtein, Deides⸗“ zhrrag-Ketts. 05 Leine uf mit facher Solile, mod. Fur, 55 903 4a b fl e Mannheim Aquarjumsſtänder, heim u. Ruppertsberg im Faß zum Ausgebot.„ 5 Son. W neut 5. 1 8 E. 8 Probetag am Verſteigerungstage im Ver⸗ Naohnen Feialenflor: nit engl. Sole, in neuen Fia⸗ 195 1 0 N eee eee eee 5 rank. ſteigerungslokal. nnn 77 2 Soll's gute Kleidung billig sein, 80 Schreibtiſchſeſſel 0 Seide plaftiert: in modernen Streiſen und 25 bräge Etage Rinnel Dir ein! zu 5* 8156 89 4. 18 ihc en e,, 5. * Bal tr. 19. part. 5 Waldparkſtr 5 Telephon 280 78 rpm e Lea Das Neueste in Ars 28 5 N eee, ade und Mustern„ 9 erſor E 2 ein Kind. Benulzen Sie Hornungs Strumpf. Abonnement als Kaufe Gold, Silber, 2 Brillenten, ess. An-. Nrummf-Inar hasse und Deine Familie durch Abſchluß einer Lebensverſicherung. Dieſe e CVVT bietet billig und ſicher die größte kontinentale Gegenſeitigkeitsanſtalt Schallplatt, Münzen—— 5 anstalts Vermögen. u. sonst g a N N arimann 1 n ban, Hrumpf- Nornung 8(am Habereck') Andet 1009 Schweizer ranken Telephon 29084. gegründet J a gchweizeriſche Lebensverſiche⸗—— i Hume bauele nel, . 3 95„„ repariert 8397 0. 5 2 85 rungs- u. Rentenatiſtalt inzürich 1 duden Bezirksdirektion Karlsruhe, Kalſerſtraße 241, Telephon 1147 Emi 10 Telephon 28498. S172 a 8 CCFFFFFFFT——T0T0T0T——T— Juwelen Hecerner Tscsf but bürgerl., Zentral gelegenes 775 55 85 85 ieee eig. u. fremd. Erzeugn 5 5 i. Platin Neuanfertigung 5 f Geld waren Umä nderung 2 8 1 f 0 10 f a0 328 5 ll 8 1. nh. bill. 1 Hermann schnell gewissenh. Tump-Motofradel eee ee APEIL, f enen an Sdlvent. Fachmann zu vergeben. Modell 1929 eingetroffen Kauf 1 krüh. Heidelbergerstr. Ausführliche Angebote unter P J 40 an, die F.* N 1 Mannheim seit 1903 Tel, 27635 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2008s ben er, resigs Seri Miete S154 ö . 8 SOZzIus- maschine Mk. 330. f— 5 85 ö 8. Wunsch m. Neufbererhffeung 00 cem k 925. Lagerung von Mäbe 9 Alle Arten winterharte 900 Un„V VEVMxk. 1415. ckel und Waren aller Art R 6. 4 818. Lagsig vag; 0 v, 24, Gebrauchte Motorräder— am Lager. 125 0 5 Sehr günstige gelegenhelten 5 Steingarten- und Mauerblüher finden Sis in reichster Auswahl bei Vogel- Hartweg 4 Komplette Ae edit Fiche, Ztürig, 180 em breit, mit Weiß. Marmor, 2 Patentrösten, 2Schonetr- decken, 2 Wollmatratzen, je 3389 5 eee Fl..—, Doppelfl, I. 75 Mk. 5 K. Betz, Gontardplatz 8, Guſtav Rennert G5, 14, Filiale 8 1,9 01,12 Val. Eiſen, Krappmühlſtraße, Seifenhaus Oſtſtadt, Seckenheimerſtr. 110 Franz geß Schwetzingerſtraße 6b, Karl Hofheinz. CTraitteurſtraße, Ch. Hofmann, Lange Rötterſtraße 16, Luzenberg: Franz Geier, Viktoria⸗Drogerie Schwetzingerſtraße 26 Nedkarqu: Drogerſe Trautmann, Verkaufe Nierperboot 2 Sitzer, ſehr aut erh., Dzug, 38 Fx.. N 1..—— g— 8 fl.,., Seen Pte Se, ee Ml. öh. 67., 605, 725. eee H. Mterckle, Gontardplatz 2, Rheinau Drogerie Büchler, Dr. E. Stutzmann Nachf., P 6, 3 4, Sandhofen: H. Holthaus Drogerie, G. Schmidt, Drogerie, Seckenheimerſtraße, Käfertal: Drogerie Beitzmann, Vertreter: Walter Kreth, Mannheim, F 5, 1 50. Damengarderobe wird elegant u. preis⸗ wert tadell. angefer⸗ ligt. K. Werle, G. 8, 3, 3. St. 52012 Sesiehtigung ohns Kaufzwang gerne gestattet! Binz enhöfer Möbelgeschäft und Schreinerei — Anugartenstraße 38 Abtl. Staudenkultuten 0 Verlangen Sle f 5 unseren neuesten Prachtkatalog* * A 7 1 3 1 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef Ein Blicküber die Welt Aus der Chronik zweier Städte (Von unſerem römiſchen Vertreter) Das Mädchen, das ſich nicht rauben ließ In Neapel ſehnte ſich der junge Antonio Calendo ſchon seit längſter Zeit nach einer Frau; und da war ſeine Wahl auf die hübſche Roſa Monda gefallen, eben erſt zwanzigjährig, mit den weichen, lockenden Bewegungen der Südländerin, und den dunklen Augen, die am tiefſten leuchteten, wenn ſie nichts zu ſehen ſchienen. Mit jeder Abſage, die ſich der junge Mann bei der Erwähl⸗ ten ſeines Herzens holte, wuchs ſeine Leidenſchaft. Er begann ſchon in den Geſprächen mit ſeinen Freunden ſich und ſeine große Liebe mit dem Veſuv zu vergleichen. Und das war ein gefährliches Zeichen. Als der feurige Antonio vor einigen Wochen wieder ein beſtimmtes„Nein“ einſtecken mußte, kam es faſt zu einer klei⸗ nen Eruption. Er verſuchte gewaltſam einen Kuß und erhielt eine gewaltige Ohrfeige. Darauf meinte er in ſchlecht verhal⸗ tener Wut zur unbeugſamen Roſa Monda:„Wenn du nicht gutwillig mein Weib werden willſt, werde ich dich eines Tages rauben. Und dann wirſt du ſchon nachgeben müſſen, wohl oder übel.“— Sie aber antwortete nur kurz:„Verſuch'!“— Das war ſicher ironiſch gemeint; doch er wollte darin eine Er⸗ munterung erblicken, oder ſogar die direkte Aufforderung zu einer Tat, wie ſie romantiſchen Mädchenherzen imponieren So tat endlich Antonio Caliendo das, wozu ihn ſeine Lei⸗ denſchaft wie ein mächtiger Befehl trieb. Doch zuerſt ſicherte er ſich die Hilfe ſeiner Freunde, die ihn wegen ſeiner Un⸗ geſchicklichkeit— ein Fehlſchlag iſt im Süden immer eine Un⸗ geſchicklichkeit— ſeit Wochen und Wochen verhöhnt hatten. Dann zog er mit ſeinen Helfern vor das Haus ſeiner ſpröden „Geliebten“. Als ihnen auf ihr wiederholtes Klopfen geöffnet wurde, drangen ſie, ſchnell und ohne viel Lärm zu machen, in das Haus ein. Der Vater des jungen Mädchens ſtürzte, da er aus den drohenden Mienen der Burſchen nichts Gutes wit⸗ terte, in ein Zimmer und kehrte mit einer geladenen Flinte zurück. Doch er wurde ſofort überwältigt und gefeſſelt. Dann erſt machte ſich der zurückgewieſene Freier daran, den eigent⸗ lichen Brautraub auszuführen. Er fand die nichtsahnende Roſa in der Küche, eben wie ſie Geſchirr aufwuſch. Mit vorgehaltenem Revolver trat er auf ſie zu und ſagte ihr, unheimlich ernſt, nur den einen, kurzen Satz:„Da bin ich!“—... Die Antwort war ein lautes Ge⸗ klirr zerſpringender Teller. Und ſchon ſtürzte auch der kühne Mädchenräuber wieder aus der Küche heraus, mit blutüber⸗ ſtrömtem, zerkratzten Geſicht, verfolgt von einer Roſa Monda, die all ihre weichen, lockenden Bewegungen in wilde, drohende Gebärden umgewandelt hatte, und immer noch fortfuhr, mit Gläſern, Tellern und Küchengeräten aller Art ihren„Ent⸗ führer“ zu bombardieren. Dieſer weiblichen Empörung und den gefährlichen, zer⸗ ſplitternden Wurfgeſchoſſen konnten die ſüdlichen Revolver⸗ Helden nicht ſtandhalten. Sie ergriffen in wilder Haſt die Flucht; und mit einem lauten Knall flog die Haustür hinter ühnen ins Schloß. Dann erſt trocknete ſich Roſa Monda die maſſen Hände an der Schürze ab und löſte ihrem Vater die an⸗ gelegten Feſſeln.——— Heute aber forſcht die neapolitaniſche Polizei eifrig nach den immer noch flüchtigen Urhebern dieſes bewaffneten Raub⸗ über falls Die Fran, die einen Juwelier beſchwindelte und wegen ihrer Untreue die Haare verlor In Turin war die junge Riva Clari, Ehefrau eines einfachen Arbeiters, faſt ſchon ſtadtbekannt, ehe ſie noch den Juwelier Matteo Ceno um ſeine koſtbaren Juwelen betrog. Sie hatte abſolut nichts dagegen, wenn ſie, geſchminkt und überelegant herausgeputzt, in ein Kreuzfeuer bewundernder Männerblicke geriet, ſondern legte ſogar in ihre Erwiderungs⸗ blicke ein gut Teil Mitgefühl mit den Schwächen des ſtarken Geſchlechtes. Sie ſchwärmte beſonders für bejahrte Herren, die über der frühlingswarmen Herzgegend eine reichgefüllte Tag auf ziemlich geſpanntem Fuß, weil dieſer ſich oft die Her⸗ kunft eines Schmuckſtückes oder eines neuen Pelzes nicht zu erklären wußte, trotz der harmlos klingenden Ausſagen ſeiner Beſitzerin. Ueberhaupt Schmuckgegenſtände, das war ein höchſt anregendes Kapitel für die hübſche, leichtſinnige Riva Clari Vor wenigen Tagen nun betrat ſie das Geſchäft eines Ju⸗ weliers, von dem ſie ab und zu einen verlangenden Blick auf⸗ gefangen hatte. Doch ſie kam nicht wegen der Blicke, ſondern — wie ſie dem Geſchäftsinhaber ſofort wichtig mitteilte— im Auftrage ihres Prinzipals, der eine Auswahl von Schmuck⸗ ſtücken zu ſehen wünſchte, um daraus eines für ſeine Braut zu wählen. Ob nun der Juwelier durch die Gegenwart der hüb⸗ ſchen Frau derart verwirrt wurde, daß er ganz den Kopf ver⸗ lor oder ob er von Natur lediglich leichtgläubig war,— jeden⸗ falls begleitete er die angebliche„Angeſtellte ihres Prinzi⸗ pals“ an einen Ort, wo dieſer in Erſcheinung treten ſollte. Als dies aber nach einigem Warten nicht geſchah, ließ er ſich überreden, die Schmuckgegenſtände der jungen Frau auszu⸗ händigen, die vorgab, damit ihren, aller Wahrſcheinlichkeit nach verhinderten Dienſtherrn aufzuſuchen. In einem nahen Kaffee wollte man ſich nach einer Stunde wiedertreffen. Die Stunde verging und die nächſte und die übernächſte, ohne daß Riva Clart mit den anvertrauten Juwelen wieder auf der Bildfläche erſchienen wäre. Da ging dem Juwelier die leiſe Ahnung auf, ſo etwas ähnliches wie ein Efel geweſen zu ſein. Er kannte jedoch„zufällig“ die Adreſſe der Schwindlerin. Und ſo ſchickte er am nächſten Tage ſeine Schweſter hin,— vielleicht getraute er ſich nicht ſelbſt in die verfängliche Nähe der hübſchen Frau—. Doch dieſe wurde mit einem höhniſchen Gelächter abgefertigt.„Was“, ſchrie Riva Clari,„mir die ge⸗ ſchenkten Schmuckſtücke wieder abzunehmen, die er mir für na ſagen wir, für meine Liebenswürdigkeiten geſchenkt hat. Nein, die ſieht er nie mehr wieder!“—— Sobald der geprellte Juwelier dieſen neuen Trick richtig zu verſtehen begann, erlitt er begreiflicherweiſe einen Wut⸗ anfall. Er ſchwor bei allen Heiligen, daß er auch nicht eine ein⸗ zige Sekunde daran gedacht habe, ſich mit dieſer elenden Be⸗ trügerin einzulaſſen, und ſchwor dies auch noch vor dem Po⸗ lizeikommiſſär, dem er die Anzeige ſchleunigſt erſtattet hatte. Als nun Riva Clari verhaftet wurde, fanden die Poliziſten ſie mit vollſtändig kahlgeſchorenem Kopf in ihrer Wohnung. In der Zwiſchenzeit hatte ihr Mann, der endlich in ihrer eigenen Ausſage den ſicherſten Beweis für ihre eheliche Un⸗ treue zu erblicken glaubte, ſeinerſeits auch einen Wutanfall erlitten, dabei die Betrügerin auf einen Stuhl gebunden und ihr aus Strafe den koketten Bubikopf wegraſtert. Und ſo hat Riva Clari durch einen nach zwei Seiten miß⸗ glückten Betrugsverſuch Freiheit und Schönheit verloren PPPPPPCCCCC0ò0C0o0C0oC0CoCbC0CPPCPbGoCPCPCPCPCPTPCPTPPCTPTPTPCTPCPTCTCPCCœœœCœCPCPCCPCTCłCCCCTCCVTCTCVTVTCVTVTVTVPTVTUPFTUUFUTUFUT....“ ˙ mm Deutſchland Der ehemalige Prinz als Obdachloſer In dem Fremdenaſyl für Obdachloſe zu Stromberg übernachtete dieſer Tage ein mittelloſer junger Mann, der ſich nach ſeinen Papieren als der Erzherzog Franz Joſeph II., Sohn des ermordeten Kronprinzen Rudolph von Oeſterreich, entpuppte. Nachdem am andern Morgen ſeine Papiere von der Polizei als richtig befunden wurden, konnte der Gaſt ſeine beabsichtigte Wanderung nach Trier fortſetzen. Oeſterreich Eine Ehe mit 18 Kilo Gewichtsverluſt Ein ſehr bekannter Wiener Bankier iſt mit ſeiner Ehe, die erſt ein einziges Jahr gedauert hat, ganz und gar nicht zu⸗ frieden. Er hat die Scheidungsklage eingeleitet und behauptet in der ſich über hundert Schreibmaſchinenſeiten erſtreckenden Klageſchrift, daß er in dieſem erſten Ehekriegsjahr allein 18 Kilogramm an Gewicht eingebüßt habe. Es handelt ſich bei dieſem Mann allerdings um ein Körperſchwergewicht erſten Ranges. Vielleicht wird den Richtern der Einfall kommen, daß dieſe Ehe für das öſterreichiſche Nationalvermögen von Nutzen geweſen iſt; denn wer in einem Jahr 26 Pfund verliert und verlieren kann, ſpart einen der für Gewichtsabnahme ſo beliebten und teuren Kuraufenthalte in bekannten böhmiſchen Bädern. Der Ehemann beklagt ſich, daß es in ſeiner Ehe täglich zu Prügelſzenen gekommen und ihm oftmals Hören und Sehen verloren gegangen ſei, ſo daß er einen Arzt auf⸗ ſuchen mußte. Die Frau dieſer ereignisreichen Ehe hat Gegen⸗ klage angeſtrengt, in der ſie dem Mann vorwirft, daß er ſie beſonders nach ſchweren Börſenſtunden mit recht unterge⸗ ordneten Schimpfworten bedacht und dadurch ihre begreiflichen Wutausbrüche veranlaßt habe. Im übrigen widerſpreche ſie dem Scheidungsbegehren ihres Mannes, obwohl dieſer ihr nachweislich mehrfach durch Vertraulichkeiten mit anderen Frauen Scheidungsgründe in Hülle und Fülle geboten habe. Sie wolle ihn aber beſſern und hoffe ihr Ziel in nicht zu ferner Zeit zu erreichen. Italien Eine neue italieniſche Nordpolexpedition Am 15. Mai wird von Bergen eine italieniſche Expedition nach dem Nordpolargebiet abgehen, um auf den Spuren No⸗ btles die Suche nach den Vermißten des zerſtörten Luft⸗ ſchiffes„Italia“ aufzunehmen. Wie noch erinnerlich, ſtürzte die Gondel des Luftſchiffes mit Nobile und einigen ſeiner Be⸗ gleiter auf die Eisdecke, während die Hülle ſechs Mann der Beſatzung hinwegtrug, deren weiteres Schickſal noch voll⸗ ſtändig im Dunklen liegt. An der Spitze der Expedition ſteht Albertini, ein geübter Schneeſchuhläufer, der an der Fahrt Nobiles teilgenommen hat. Die Koſten der Expedition wer⸗ den durch private italieniſche Sammlungen beſtritten. Man hat einen norwegiſchen Walfiſchfänger angekauft und für die Expedition beſonders ausgerüſtet. Der norwegiſche Kapitän Jacobſen, der die Polargewäſſer genau kennt, wird das Schiff ſteuern. Die übrigen Mitglieder der Expedition ſind junge Italiener. Es iſt beabſichtigt, in der weiten Umgebung der Unglücksſtelle alle zugänglichen Teile des Polarmeeres auf⸗ zuſuchen und auf dem Packeis mit Hundeſchlttten und Schnee⸗ ſchuhen vorzudringen. England Darf man ſeinen Rechtsanwalt küſſen? Dieſe wichtige Frage ſtand unlängſt in Cheltenham in England im Mittelpunkt des Intereſſes und bildete den Ge⸗ genſtand leidenſchaftlicher Erörterungen. Veranlaſſung dazu gab ein bekannter Anwalt der Stadt, der von einer Klientin in öffentlicher Sitzung erklärt hatte, ſie müſſe offenbar geiſtig nicht normal ſein, da ſie wiederholt den Verſuch gemacht habe, ihn herzhaft abzuküſſen.„Wenn das kein Zeichen von Ver⸗ rücktheit iſt“, bemerkte der würdige Juriſt,„dann weiß ich nicht, was ſonſt es ſein könnte.“ Auf ſeine perſönlichen Vor⸗ züge ſcheint der engliſche Rechtsanwalt gerade nicht eingebildet zu ſein. Andere würden ſich doch nur geſchmeichelt fühlen, wenn ihre Klientinnen, vorausgeſetzt daß ſie fung und hübſch ſind, ihnen ihre Dankbarkeit oder ſonſtigen Gefühle auf eine ſo angenehme Art zu erkennen. Iſt nun wirklich jeder oder Die Polizei entdeckte hier kürzlich, wie die„United Preß“ meldet, eine internationale Diebesſchule mit einem Lehrplan, der den Unterricht im Ausſtellen ungedeckter Schecks, die wiſſenſchaftlichen Methoden des Geloſchrank⸗ knackens und andere Fächer der Raub⸗ und Einbrecherkunde umfaßte. Die Schule ſoll für manche der letzten Einbrüche und Ueberfälle, die Paris einen Schrecken eingefagr haben, verantwortlich ſein. Der Führer der Bande war Joſef Bruſſa, ſeinen Schülern als Profeſſor der Einbruchtechnik bekannt. Die Po⸗ lizei berichtet von ihm, daß er die ganze Welt bereiſt habe auf Koſten der Landespolizeien, die ihn von einer Grenze zur anderen brachten. Man glaubt zu wiſſen, er habe, legal oder illegal, Geſchäfte in London, Buenos Aires, Rom, Lau⸗ ſanne, Wien, Newyork und an der Riviera betätigt und unter⸗ halten. Joſef Bruſſa iſt ein Großer ſeines Faches. Brieftaſche trugen. Mit ihrem Mann lebte ſie ſeit Jahr und jede, die einen Rechtsanwalt küßt, deswegen verrückt? Daß dies nicht immer und unter allen Umſtanden der Fall iſt, be⸗ weiſt allein ſchon die Tatſache, daß die meiſten Rechtsanwälte verheiratet ſind. Ganz ohne Küſſen ſoll es ja dabei nicht ab⸗ gehen. Und dann, es gibt heute doch auch weibliche Anwälte, häufig ſogar ſehr niedliche. Da iſt es doch kein Zeichen von Verrücktheit, wenn man einem ſolchen gegenüber nach ge⸗ wonnenem Prozeß ſeiner Dankbarkeit auf dieſe ſymphattſche Weiſe Ausdruck gibt.— Man kann dem gelehrten Herrn in Chelſea alſo nicht ohne weiteres beipflichten. Amerika Hoover über den amerikaniſchen Verbrecherrekord Der neue amerikaniſche Präſident hielt bei einem Eſſen der Newyorker Preſſe ſeine erſte öffentliche Rede ſeit ſeiner Einführung in das Amt. Dabei wies er ſehr eindringlich auf den hohen Stand der Geſetzloſigkeit in den Vereinigten Staa⸗ ten hin. Er betonte, daß im Vergleich mit England die Zahl der Mordverbrechen in den Vereinigten Staaten zwanzigmal und die Zahl der räuberiſchen Ueberfälle fünfzigmal höher ſei. Die Zahl der ermordeten Perſonen betrage in den Ver⸗ einigten Staaten rund 9000 im Jahre. Nur in der Hälfte der Fälle werde der Mörder verhaftet und es ſei ein Skan⸗ dal, daß es nur ſelten zu einer Verurteilung komme. Auf dem Gebiete der Beſtechung und der Fälſchung werde Amerika von keinem anderen Lande der Welt erreicht. Im allgemeinen müſſe man ſagen, daß Leben und Eigentum in den Ver⸗ einigten Staaten mehr gefährdet und bedroht ſeien, als in einem anderen Staate. Die Bekämpfung jedes Verbrechens gehört zu dem Programm Hoovers. Ob er etwas ausrichten wird, muß man abwarten. Der verſchwundene Millionär Seit dem November des vorigen Jahres wird der New⸗ horker Millionär Dr. Charles Brancati vermißt. Er lebte als Junggeſelle mit ſeinem Bruder zuſammen und ver⸗ ließ vor fünf Monaten das Haus mit der Bemerkung, daß er einen Freund beſuchen wolle. Es iſt verdächtig, daß der Mil⸗ lionär kurz vor ſeinem Verſchwinden ſeiner Bank die An⸗ weiſung gab, Wertpapiere im Betrage von einer Mil⸗ lion Mark einer dritten Perſon auszuhändigen, die ſeitdem ſpurlos verſchwunden iſt. Vor kurzem erhielt der Bruder des Vermißten einen Brief mit fehlerhafter Schreibmaſchinen⸗ ſchrift und einer wahrſcheinlich gefälſchten Unterſchrift, in dem der vermißte Millionär mitteilt, daß es ihm gut gehe und daß der Bruder alle Geldforderungen, die etwa in ſeinem, des Briefſchreibers Namen, geſtellt werden ſollten, erfüllen möge. Die Polizei iſt ſich noch nicht im klaren, ob Brancati ſich freiwillg verborgen hält, oder ob er verſchleppt worden iſt. Alkoholſchmuggel auf amerikaniſchen Staatsſchiffen Die beſondere Sorgfalt, die die amerikaniſchen Ueber⸗ wachungsbehörden neuerdings auf die Durchſuchung von gro⸗ ßen Ueberſeedampfern verwenden, hat zu einer bezeichnenden Entdeckung geführt. Ende der vorigen Woche nahmen 30 Zoll⸗ offiziere zwei Dampfer eingehend in Augenſchein: das„Süd⸗ liche Kreuz“, das von einem füdamerikaniſchen Hafen, und den amerikaniſchen Staatsdampfer„Republic“, der von Bremen in Newyork eingelaufen war. Auf dem„Südlichen Kreuz“ wurden ſehr raſch 600 Flaſchen feinſten Likörs gefunden. Auf dem amerikaniſchen Staatsdampfer aber blieb ein fünfſtün⸗ diges Suchen vollſtändig ergebnislos. Die Beamten wollten ſich ſchon zurückziehen, als einer von ihnen bei dem Streifen der Wand einer Luxuskabine mit dem Finger eine klebrige Flüſſigkeit berührte. Nun war die Spur gefunden. Man ent⸗ deckte ſehr bald eine geheime Sprungfeder, mit deren Hilfe ſich die Kabinenwand ſehr leicht öffnen ließ. Es kam ein ziemlich tiefer Wandſchrank zum Vorſchein, in dem zahlreiche Flaſchen Wein und Likör lagerten. Man unterſuchte nun auch die an⸗ deren Kabinen und fand im ganzen 20 ſolcher geheimen Wand⸗ ſchränke mit insgeſamt 800 Flaſchen alkoholiſcher Getränke. Der Kapitän und die Offiziere des Dampfers ſtellten jede Mitwiſſerſchaft in Abrede. Man nimmt an, daß einige der Stewards die Schränke anbringen ließen und auf dieſe Weiſe ſeit Jahren auf einem amerikaniſchen Staatsſchiff einen aus⸗ gedehnten Schmuggelhandel betrieben. Man hat aber bis jetzt die Schuldigen nicht zu faſſen vermocht. Die Stewards leug⸗ nen jede Beteiligung an dem Schleichhandel. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß ſeit Jahren das Schmuggelgeſchäft auf der„Rupublic“ geblüht hat und daß wahrſcheinlich auch an Bord des Dampfers gegen Geld und gute Worte alkoholiſche Getränke zu haben waren. Kanada Eine märchenhafte Erbſchaft Vor 150 Jahren wanderte der Engländer Metealfe nach Kanada aus. Sein Sohn und Erbe iſt vor elf Jahren im Alter von 90 Jahren geſtorben. Vor kurzem erfuhr nun ſeine 64jährige Witwe, daß der alte Metcalfe vor ſeiner Aus⸗ wanderung auf einer engliſchen Bank ein nicht unbeirächt⸗ liches Konto hinterlaſſen hat, das inzwiſchen auf einen Be⸗ trag von mehr als 50 Milltonen Mark angewachſen ſein ſoll. Nach dieſer märchenhaften Erbſchaft recken ſich nun zahlreiche Hände aus, da Metcalfe junior eine ganze Anzahl von Kin⸗ der und Enkel hinterlaſſen hat. Ob die Erben auf ihre Rech⸗ nung kommen werden, bleibt noch abzuwarten. Eine internationale Diebesſchule in Paris Foſef Bruſſas Größe als Theoreliker und Praktiker Durch die Verhaftung des Italieners Joſef Marchetti, die im Zuſammenhang mit einem Einbruch in einem vor⸗ nehmen Pariſer Juwelierladen erfolgte, iſt die Schule und ihre Tätigkeit entdeckt worden. Wie die Polizei berichtet, ge⸗ ſtand Marchetti, nach den Anlettungen ſeiner Profeſſoren ge⸗ arbeitet zu haben. Die Nachforſchungen der Polizei ergaben, daß Profeſſor Bruſſa derſelbe ſei, der ſich vor mehreren Jahren als Ar⸗ gentinier ausgab und nach Buenos Aires deportiert wurde. Von hier aus ſchickte ihn die Polizei nach Europa zurück. Er wurde ein bekannter Kellner in Mentone, wurde dann mehrerer Hotel⸗Einbrüche beſchuldigt. Das Pfcadilly⸗Hotel in London ſoll viel unter ſeiner Geſchicklichkeit als Ver⸗ brecher⸗Profeſſor gelitten haben. Jede europäiſche Hauptſtadt wurde einmal von Bruſſa heimgeſucht und jede verließ er per Schub. Da der große Mann auf freiem Fuß iſt, wird ſeine Schule bald irgendwo wieder aufblühen. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Die Sütterlin ⸗Schrift Wie bereits berichtet wurde, hat anfangs dieſes Monats unter dem Vorſitz des Miniſters des Kultus und Unterrichts Leers in Karlsruhe eine Beſprechung über die Neu⸗ geſtaltung des Schreibunterrichts in den badi⸗ ſchen Schulen ſtattgefunden, weil Erfahrungen gelehrt haben, daß die badiſche Normalſchrift bei aller Anerkennung ihrer Vorzüge Mängel aufweiſt, die mit der Auffaſſung der Gegenwart, neuzeitlicher Erziehung und moderner Methodik nicht in Einklang zu bringen ſind. Man hat über die neuen Schreibweiſen, die Kuhlmann⸗, die Offenbacher⸗ und die Sütterlin⸗Schrift beraten und iſt zu dem Ergebnis gekommen, alle Schrei iſen genau zu prüfen und verſuchsweiſe in unſe⸗ rem Lande zuzulaſſen. Die preußtiſche Unter tsverwaltung hat bereits die Einführung der Sütterlinſchen Schrift beſtimmt i kommen. Das hat wohl ſeinen guten Grund lin mit Unterſtützung des preußiſchen Kul⸗ s ſchon in den erſten Jahren dieſes Jahrhun⸗ Pflege künſtleriſcher Schreibkunſt und der Re⸗ * derts ſich der form unſeres Schreibunterrichts an den Schulen zuwandte und darin höchſte Anerkennung fand. Was aber für uns Badener ſcheint, iſt wohl das, daß Ludwig Sütterlin ein Kind unſeres Landes war, ſeine Wiege ſtand in Lahr, wo er auch die Schule be⸗ ſuchte. Schon als Kind waren Schreiben, Zeichnen und Malen ſeine Lieblingsbeſchäftigung. Bekannt wurde L. Sütterlin, als er ſich 1896 bei dem Wettbewerb für Plakate der Berliner Gewerbeausſtellung den erſten Preis holte. Zwar hat das Hammerplakat mit ſeiner wirkungsvollen Symboliſierung ge⸗ werblicher Tüchtigkeit auf märkiſchem Sande damals lebhafte Erörterungen hervorgerufen, aber es brachte dem Autor nach⸗ haltigen Erfolg und führte ihn zu weiteren graphiſchen Ar⸗ beiten, deren Kennzeichen die gleiche ſolide und kernige Art blieb, die ſchon das genannte Plakat auszeichnete. Von kunſt⸗ gewerblichen Arbeiten waren Gläſer und Lederarbeiten nach ſeinen Entwürfen ſehr geſchätzt. Einige Jahre hat er auch als ſtändiger Mitarbeiter die Reichs druckerei künſtleriſch beraten, ohne die an dieſem Inſtitut wirkſam geweſenen Hinderniſſe überwinden zu können. Mit ſeinem Bruder Ernſt gründete er das Albrecht⸗Dürer⸗Haus in Berlin, das dank der tüchtigen Geſchäftsführung in kurzer Zeit eine achtunggebietende Stel⸗ lung unter den Geſchäften der Reichshauptſtadt einnahm. Auch zur Schaffung neuzeitlicher Drucktypen hat Ludwig Sütterlin beigetragen. In ſeiner Lehrtätigkeit, für die er eine außergewöhnliche Begabung bekundete, ging er völlig auf, Er iſt ſo einer der erſten Förderer neuzeitlichen Schriftunterrichts in Berlin geworden, und ſeine gewiſſenhafte, hingebende Lehrtätigkeit, die in einer klar durchdachten und erprobten Methode den Schülern beſtes Handwerk beizubringen wußte, brachte ſicht⸗ baren Erfolg. Was er in jahrelangem Fachunterricht für Buch⸗ drucker an der erſten Handwerkerſchule, für Buchbinder an ber Kunſtſchule der Innung geleiſtet hat, beweiſen ſeine zahlreichen an wichtigen Plätzen der graphiſchen Kunſt dienenden Schüler. Leider war es Ludwig Sütterlin nicht mehr beſchieden, den von ihm verfaßten Leitfaden für den Schreibunterricht(Verlag Albrecht⸗Dürer⸗Haus, Berlin) in ſeiner Vollendung zu er⸗ leben, nur die letzten Druckbogen konnte er noch ſehen. Ein Schlaganfall hat den nimmermüden, vorwärtsſtrebenden Schreibmeiſter im 52. Lebensjahr(1917) mitten aus ſeiner Ar⸗ beit herausgeriſſen, wenige Wochen nach dem Heimgang ſeines älteren Bruders Ernſt. Aber ſein Leitfaden für den Schrift⸗ Unterricht iſt wie ein gut bearbeiteter Acker, der nun die Früchte zu ernten beginnt, und ein Markſtein auf dem Wege der Schriftreform in den Schulen geworden, an dem man halt⸗ machen muß. Mannheims Einwohnerzahl einst und jetzt Im Jahre 1439 war Mannheim noch ein„kleines Neſt“. Es zählte 570 Einwohner, im Jahre 1606: 1200. 1685 waren es 12 000. Es war alſo in einem Zeitraum von 81 Jahren eine Verzehnfachung eingetreten. Nach einem Rückgang auf 8600 Köpfe im Jahre 1731 zählte man 1778 25 000 Einwohner, eine Zahl, die von den Jahren 1802 mit 18818 und 1852 mit 24.316 letztmals unterboten wurde. Von da ab ging's ſchnell aufwärts: nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1871 zählte man 39 600 Einwohner, 1880: 53 425, 1890: 79 058, zur Jahr⸗ hundertwende 1900: 141 131, weitere zehn Jahre ſpäter 198 902 und im Jahre des Kriegsausbruchs 1914 regiſtrierte man 226 400 Einwohner. Heute weiſt Mannheim eine Bevölke⸗ rungszahl von 254 600 Köpfen auf. * * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Ein älterer Mann, der unvorſichtigerweiſe vor E 5 die Straße unmittelbar vor der Straßenbahn überquerte, wurde auf der anderen Seite von zwei Radfahrer u, die dicht hinterein⸗ ander fuhren, angefahren. Der Paſſant ſtürzte und verletzte ſich erheblich an der Wirbelſäule. Ein Auto brachte den Mann nach ſeiner Wohnung in der Lutherſtraße. von beſonderem Intereſſe er⸗ 1 Briefe an die„Neue Mannheimer Zeitung“ Mehr Ruhe in der Umgebung des Marktplatzes Es iſt gegen 5 Uhr früh. An der R Schule ſtehen Bauern und Händler mit ihren Wagen und Autos und machen den größten Radau. Aber ein Schutzmann iſt nicht zu ſehen. Eine Stadt, wie Mannheim, braucht ja auch keine Polizeiwache im Zentrum. Wenn des Abends ein Betrunkener etwas Lärm macht, da ſind allerdings gleich—3 hinterher. Es wohnen ja nicht lauter ausgeruhte Leute in der Marktplatzgegend. Die einen ſind krank, die anderen kommen vor Kummer und Sorgen nicht in Schlaf. Auch der Mann, der abends ſpät vom Dienſt nach Hauſe kommt und in der Frühe wieder anfängt, verlangt ſeine Ruhe. Ich glaube ganz beſtimmt, wenn die Stadtväter in der Marktplatzgegend wohnen würden, da wäre ſchon längſt eine Markthalle gebaut. Es iſt doch wirklich nicht zu viel verlangt, daß an den Markttagen die Polizei bis 5 Uhr kontrollieren läßt, damit die Ruhebebürftigen ſchlafen können. Eine Anwohnerin des Marktplatzes. 55 Wo bleibt der Briefkaſten am Friedenskirchenplatzd Trotz wiederholter Begründung der Notwendigkeit eines Briefkaſtens am Friedenskirchenplatz will die Poſtdirektion ſich nicht bequemen, für die Anwohner der Augarten⸗ und Traitteurſtraße den längſt erſehnten Briefkaſten zu bringen. Sicher ſind es keine allzu großen Unkoſten, die deswegen der Poſtverwaltung entſtehen und eine berechtigte Bitte ginge in Erfüllung. Liegen doch hier die Kreuzungen der Otto⸗Beck⸗, Augarten⸗ und Rheinhäuſerſtraße und nirgends iſt ein Brief⸗ kaſten zu entdecken. 3 * Verteuerung von Tee Kein anderes Getränk in Deutſchland erfreut ſich einer ſo fortgeſetzt ſteigenden Beliebtheit, wie Tee. Während vor dem Krieg hauptſächlich chineſiſche Sorten bevorzugt wurden, treten jetzt mehr die weit ausgiebigeren Ceylon⸗, Indien⸗ Java⸗ und Sumatra⸗Tees in den Vordergrund. Trotz des hohen Zolles in Deutſchland(.20 Mk. das Kilo) iſt Tee wegen ſeiner Ausgiebigkeit doch das billigſte Volksgetränk, natürlich nicht in dem Maße wie in England, wo ſeit kurzem überhaupt kein Zoll mehr erhoben wird. In Cafés und ähnlichen Betrieben koſtet ein Glas feinen Tees 30—40 Pfg. Jetzt geſchieht das Servieren mitunter auf eine neue Art. Ein Glas heißes Waſſer, der Tee in einem kleinen Sückchen aus inengewebe, das an einem kleinen Glasſtäbchen be⸗ feſtigt iſt, wird eingetaucht. Dafür zahlt man für das Glas Tee 50—60 Pfg., alſo etwa 50 Proz. mehr als vorher. Warum das bekömmliche Getränk auf dieſe Weiſe ſo koſtſpielig ge⸗ macht wird, iſt nicht gut zu verſtehen. Offenbar überſteigt die erwähnte Verpackung weſentlich den Wert der Ware. Es iſt zu empfehlen, Tee auf die ſeitherige gut bewährte Art zu bereiten und nicht ohne Grund und Notwendigkeit zu ver⸗ teuern. Ein Teetrinker. 9, Le * Notwendige Umgeſtaltung der Herrenkleidung Den Einſendern der Berichte zur Erzielung einer Reform der Herrenkleidung gebührt großer Dank. Schon vor einigen Jahren habe ich mich an dieſer Stelle für dieſe ſehr dringend nötige Angelegenheit eingeſetzt. Doch leider wurde die Herrenmode immer„zugeknöpfter“. Da muß man das weib⸗ liche Geſchlecht loben, das ſich von ſeinen Kleiderkünſtlern nicht ſo einmummen läßt wie die Männer. Daß die jetzige Herren⸗ mode für die Sommerzeit höchſt ungeſund iſt, wird ſelbſt der rückſtändigſte Menſch nicht ableugnen können. Im Sommer, wo alles nach Licht, Luft und Freiheit lechzt, iſt das männliche Geſchlecht eingeengt in ſchwere Anzüge und hohe ſteife Kragen. Wie oft ſieht man Herren in dieſer ungeſunden Kleidung mit einigen Taſchentüchern zwiſchen Hals und Kragen zur Auf⸗ ſaugung des unnötigen Schweißes. Selbſt bei Gebirgswan⸗ derungen können ſich die meiſten Herren nicht von dieſer läſti⸗ gen Kleidung trennen. Wie iſt doch da die bayeriſche Ge⸗ birgstracht ſo ſchön und geſund. Wie wandert man doch ſo leicht und heitern Mutes mit hals⸗ und kniefreier Bekleidung. Und dieſe Wanderer ſind auch ſo friſch, geſund und lebensfroh, ſo ganz anders wie die eingemummten, die zum Erbarmen ermattet einherwandeln. Für die Sommerzeit muß für das männliche Geſchlecht eine geſündere, leichtere und einfachere Bekleidung geſchaffen werden. Für die Maßſchneiderei erwächſt hier eine dankbare Aufgabe, die zugleich eine große Geſchäftsbelebung verſpricht, wenn ſie ſich umſtellen würde. Die Anhänger der Reformbe⸗ wegung ſollten hierin bahnbrechend ſein und von ihrem Schneidermeiſter verlangen, je nach Geſchmack des einzelnen, eine leichtere Sommerkleidung zu ſchaffen. Entweder eine leichte kniefreie oder leichte lange Hoſe, aus nicht ſo teueren Stoffen. Für kühlere Tage genügt eine leichte Ueberjoppe. Dazu eine halsfreie Bluſe oder ein halsfreies Hemd, leichte TELEPHON 308 06 MANN EIM, Necaraugr str. 284[hei Schillerschule) Strümpfe und Halbſchuhe. Dieſe Bekleidung würde ſich als Straßen⸗, Büro⸗ und Dienſtanzug vorteilhaft eignen. Es iſt ja nur, um mal den Anfang zu machen. Dann dringt dieſe gute Sache von ſelbſt durch. Nach kurzer Zeit werden auch die abſeits Stehenden dieſer geſunden, vernünftigen Reform⸗ bewegung folgen. So wie ſich die leichte Damenbekleidung durchgeſetzt hat, läßt ſich mit gutem Willen und etwas Aus⸗ dauer auch eine leichte, geſunde männliche Sommerbekleidung durchführen. Zu zögern iſt nicht mehr, der Sommer ſteht vor der Tür. Jetzt ſollen die Zielbewußten und die Bekleidungs⸗ künſtler zur Tat ſchreiten, zum Wohle des männlichen Ge⸗ ſchlechts. D ge nur für den Winter Die jetzige Herrenmode Beſtand haben. Immer das praktiſchſte und geſundheits⸗ Herold. fördernde zu jeder Jahreszeit. ** Ein Hund dient ganz verſchied'nen Zwecken Ein Hund dient ganz verſchied'nen Zwecken: Der eine dient zur treuen Wacht, Der and're dient als Straßenſchrecken, Indes ſein Herr ſich freut und lacht. Die Menſchen ſind ſo ganz verſchieden, Mein lieber Freund, das merke Dir! Des einen Freude iſt der Frieden, Der Streit des anderen Pläſter. Und dieſen„Andern“ wirds ſtets freuen, Ganz einerlei, ob Weib, ob Mann, Wenn er, nur um ſich zu zerſtreuen, Recht viele Menſchen ärgern kann. Zu dieſer„Menſchenfreundlichkeit“ Dient ihm ein Hund in reichem Maße, Es koſtet ihm nicht Müh', nicht Zeit, Er läßt den Hund nur auf die Straße. Er läßt ihn los aufs Publikum, Schaut gänzlich unbeteiligt zu, Und nimmt den Scherz mal einer krumm, Ihm raubt das nicht die Seelenruh. Mir iſt ein jeder Hund Objekt, Zum Studium der ſchönen Pfyche; Denn was in einem Menſchen ſteckt, Seh' ich an ſeinem— Hundevieche! Aus Handel und Wandel (Hinweiſe auf Anzeigen.) * Angliederung einer Photo⸗Abteilung. Die Firma Wilhelm Mohnen, Hauptgeſchäft N 4, 18, gliedert ihrer Filiale in 41, 8 (Breiteſtraße) eine Photyo⸗Abtel lun g an, in der unter Leitung eines erſten Fachmannes in einem modernen Laboratorium alle vor⸗ kommenden Arbeiten, wie Entwickeln, Vergrößern, Retouchieren, Kor lorieren uſw., fachgemäß ausgeführt werden. Zur eee und Förderung der Liebhaberphokographie veranſtaltet die Photo⸗Ahtei⸗ lung einen Photo⸗Weltbewerb für Amateure Und verteilt hierbei Preiſe im Werte von über 400 J. Der Wettbewerb dient zur Jörderung der Liebhaberphotographie und zur Anregung künſtleri⸗ ſchen Schaffens.(Weiteres Anzeige). Bad Wildungen EFCCCCCTT0T0T0T00TTTT Erſtes Haus. Neue Halle. Mineral⸗ und Sprudelbäder. Mäßige Preiſe, Drahtanſchr. Fürſtenhof. Fernruf Samamelnummer 3. —ů— Reuzeitl. eingerichtete Grogiankstelle Es werden geführt: Betriebsstoffe: Dapolin, Esso; Auto-Oele: Standard-Motor-OiIl Zur Verfügung unserer Kundschaft stehen: Nycdraulischer Wagenheber zur Vornahme von Abschmieren und Oelwechsel Luftkompressor uncl Wasserstäncler Dautsqh- Amerikanische Pꝑtruleum-BRSAIISThaft, Mannheim 1 * als 8 iſt dieſe auch orm⸗ dung Aus- dung vor ngs⸗ Ge⸗ inter eits⸗ d. 0 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Erſtes Kapitel. Der Juſtizrat Notar Dr. Feller empfing jetzt, wo ſeine Sprechſtunde ſich ihrem Ende zuneigte, den Beſuch ſeiner Nichte, der Frau von Wolkonſki. Die hochgewachſene, ſtatt⸗ liche Fünfzigerin, die von einer immer ſchmaler werdenden Rente lebte, beſuchte den alten Hageſtolz gelegentlich, um die lockeren verwandtſchaftlichen Beziehungen nicht ganz ein⸗ roſten zu laſſen. Der angeſehene Anwalt näherte ſich den Siebzig und galt als recht begütert. Frau von Wolkonſki hatte ſich in ihrer Jugend in einen polniſchen Gutsbeſitzer verliebt, ihn geheiratet, den Gatten frühzeitig verloren und war danach bald wieder in ihre deutſche Heimat zurückgekehrt. Die Reſte ihres ehemaligen Vermögens hatten ſich aber immer mehr vermindert, der frühere Glanz war längſt dahin. Das Geſpräch kam auf Frau von Wolkonſkis einzigen Sohn Gert, den Abgott der Mutter. Der Juſtizrat ſchätzte den jungen Menſchen nur wenig. Er bekam ihn faſt nie zu Geſicht und wußte nur, daß Gert meiſt beſchäftigungs⸗ los war. „Hat dein Sohn nun eine Stellung?“ fragte er und zog die weißen buſchigen Brauen hoch. Frau von Wolkonſki verneinte etwas verlegen:„Der Junge hat kein Glück! Auf dem Rittergut, wo er vor fünf Monaten als Inſpektor antrat, war eine tolle Wirtſchaft. Gert wollte das nicht mitmachen und ging lieber.“ „Na, hätte er denn dort nicht Ordnung ſchaffen können?“ „Vielleicht, ich glaube kaum! Die Verhältniſſe waren allzu verfahren. Gert hatte es ſchwer, Fuß zu faſſen. Es wäre wohl doch beſſer geweſen, wenn er weiter in Staatsdienſten geblieben wäre“ Der Notar ſchüttelte den Kopf:„Meine Liebſte, erinnere dich nur, auch dieſer Dienſt war deinem Jungen zu— un⸗ bequem. Gert iſt doch heute ſo an die achtundzwanzig Jahre alt, da wäre es doch wirklich richtig an der Zeit, daß er end⸗ lich auf eigenen Füßen ſtünde.“ Frau von Wolkonſki ſeufzte:„Mein Gott, ja,. Gert iſt eine ſchwierige Natur. Er verliert im Beruf ſo leicht Luſt und Stimmung. Kann er was dafür, daß er von ſeinem Vater den Hang zum Kavaliertum geerbt hat?“ Der Juſttzrat nickte eifrig:„Bloß mit dem Unterſchied, daß ſein Vater geſchickt genug geweſen iſt, dich, ein reiches Mädchen, zu heiraten, deſſen Vermögen er dann bis zu ſeinem Tode auch zum großen Teil vertan hat, ſo daß dir für deine alten Tage nicht allzuviel übrig geblieben iſt. Unter ſolchen Verhältniſſen ſind Kavalierneigungen wenig am Platz.“ Frau von Wolkonſki wußte darauf nichts Rechtes zu ant⸗ worten. Zögernd meinte ſie:„Gert täte klug, ähnlich zu ver⸗ fahren wie ſein Vater. Er ſieht gut aus, iſt elegant und hat einen Namen. Wenn es ihm gelänge, reich zu heiraten, ſo wäre dies für ihn das Vorteilhafteſte.“ „Kann ſchon ſein, wofern es ihm gelingt. meinte Dr. Feller achſelzuckend. Er ſah nachdenklich vor ſich hin, dann bemerkte er:„Haſt du den alten Herrn geſehen, der vor einer Viertelſtunde mit mir aus dieſem Zimmer ging?“ Frau von Wolkonſki nickte:„Ja, der alte Herr mit dem langen patriarchaliſchen Bart.“ „Jawohl.“ Der Notar griff nach einem Aktenſtück, das vor ihm lag: „Hier iſt ſein Teſtamentsentwurf. Der Mann iſt Millionär. Sein ganzes Vermögen will er ſeiner fungen Enkelin ver⸗ ſchreiben, er hat ſonſt keine Angehörigen. Das wäre ſo ein Goldfiſch für Gert. Da hätte er ausgeſorg...“ In die Augen Frau von Wolkonſkis kam Glanz, ihre Aufmerkſamkeit wurde plötzlich rege.„Und wer war dieſer Herr?“ erkundigte ſte ſich. Der Juſttizrat ſah ſeine Nichte nachdenklich an. Er ſchien mit einem Entſchluß zu kämpfen. Dann aber ſchüttelte er energiſch den Kopf:„Nein, meine Liebſte, den Namen meines Klienten kann ich dir nicht nennen. Das wäre eine zu große Verantwortung für mich. Leider darf ich kaum daran zwei⸗ feln, daß dein Sohn, wenn er mit dieſer jungen reichen Erbin in Verbindung träte, ſie genau ſo ins Unglück ſtürzen würde, wie dein Mann es mit dir gemacht hat. Dazu kann ich natür⸗ lich meine Hand nicht geben. Ich hätte dir überhaupt von der ganzen Sache nichts ſagen ſollen. Laß deinen Jungen in anderen Revieren jagen, vielleicht gelingt es ihm anderswo.“ Der Notar erhob ſich und auch Frau von Wolkonſki ſtand auf. Ste wußte, daß es unmöglich war, ihren Onkel umzu⸗ ſtimmen, ſie kannte ſeine Beharrlichkeit. Nichtsdeſtoweniger war ſie ſofort entſchloſſen, die Spur, die ſich ihr hier ſo plötz⸗ f alſo eine Waiſe. Nomouu ou quub Nous aus dem Zimmer des Notars in den Vorraum trat, e ſie mit einem Blick, daß der alte, bucklige Bureauvorſteher, der dort ſtets zu ſitzen pflegte, nicht anweſend war. Nur eine junge blonde Stenotypiſtin hockte da vor ihrer Schreib⸗ maſchine und tippte. Frau von Wolkonſki trat auf das junge Mädchen zu und erkundigte ſich nach einigen einleitenden Worten ganz beiläufig:„Sagen Sie mal, mein liebes Fräu⸗ lein, wiſſen Sie nicht, wer der große, alte Herr geweſen iſt, der vor kurzem meinem Onkel einen Beſuch abſtattete?“ Das Fräulein blickte auf, erkannte die Nichte ihres Chefs und ohne Zögern gab ſie Auskunft:„Das war Herr Sophus Willers, der Beſitzer einer Petroleumquelle in Oelheim.“ Mit einem haſtigen:„Danke, mein liebes Kind!“ nickte ihr Frau von Wolkonſki noch einmal zu und verließ dann eiligſt das Bureau. Zweites Kapitel. Als Frau von Wolkonſki in ihre, in einem Berliner Vor⸗ ort gelegene Wohnung heimkehrte, fand ſie das Neſt, wie gewöhnlich, leer. Gert pflegte zu dieſen Nachmittagsſtunden faſt nie daheim zu ſein, er hatte ſtets ein ſehr umfangreiches Vergnüngungsprogramm, das ihn ſtark in Anſpruch nahm, und ihm nur erlaubte, ſpät in der Nacht, ja ſogar häufig erſt gegen Morgen, helmzukehren. Frau von Wolkonſki ſeufzte, ſie hätte Gert jetzt gern zur Stelle gehabt, um ihn ſogleich von dem Gehörten in Kennt⸗ nis zu ſetzen und mit ihm den nunmehr einzuleitenden Feld⸗ zug zu beraten. So blieb ihr nichts übrig als allein zu über⸗ legen, was geſchehen ſollte. Während der folgenden Nacht fand ſie wenig Schlaf, denn zahlloſe Gedanken gingen ihr durch den Kopf und ein Plan jagte den anderen Sehr ſpät war Gert nach Hauſe zurückgekehrt. Den Tag über ſchlief er und erſt gegen vier Uhr nachmittags geruhte er zu klingeln und ſein„Frühſtück“ entgegenzunehmen. Zigaretten rauchend trat er dann der Mutter entgegen, Kein Wort des Vorwurfs empfing ihn und als Frau v. Wolkonſki ſchüchtern begann, ihm zu erzählen, hörte er zuerſt gleich⸗ gültig und gelangweilt zu, bald aber ſchien ſein Intereſſe zu erwachen; ſein glattes, hübſches Geſicht wurde ernſt und nach⸗ denklich und er murmelte:„Dieſe Geſchichte wäre vielleicht gar nicht ſo ohne.“ Gert von Wolkonſki griff nach einem Bande ſeiner nicht umfangreichen Bihliothek und zog einen dicken Wälzer heraus, ein Nachſchlagewerk, in dem alle namhaften Perſönlichkeiten Deutſchlands verzeichnet ſtanden. Suchend blätterte er und ſchließlich las er halblaut vor:„Sophus Willers, Beſitzer einer Erdölquelle in Oelheim, geboren am 2. Oktober 1854 zu Trier, verheiratet am 13. September 1880 mit Gertrud, ge⸗ borene von Meßter, verwitwet ſeit dem 15. Auguſt 1900, Vater eines Sohnes Rudolf, geboren 1882, geſtorben 1910.“ Die Enkelin und einzige Erbin des Erdölmagnaten war Gert klappte das dickte Buch zu und legte es befriedigt an ſeinen Platz. Er dankte der Mutter für ihre Findigkeit und meinte, ſie habe nicht unrecht, wenn ſie glaube, es ſei für ihn an der Zeit, irgendwo unterzukriechen. Jetzt gelte es nur, ſo erklärte er, an die junge Dame heranzu⸗ kommen und vor allen Dingen zu erkunden, wo ſie eigentlich lebe, daheim oder anderswo. Ob ſicher behütet oder„in freier Dreſſur“, wie ſich Gert von Wolkonſki ſpöttiſch lächelnd aus⸗ zudrücken beliebte. Im übrigen, ſo fügte er hinzu, könnte ſich die Mutter auf ihn verlaſſen; wenn es darauf ankäme, o werde er binnen weniger Tage alles Erforderliche feſt⸗ geſtellt und ſeine Pläne danach eingerichtet haben, Augenblicklich wußte er zwar noch nicht, wie er ſein Vor⸗ haben anpacken ſollte, allein der junge Mann pflegte ſich nie unnötige Sorgen zu machen. Er war es gewöhnt, das Leben von der leichteſten Seite zu nehmen; außerdem verfügte er über ein ungewöhnliches Maß von Selbſtbewußtſein, ohne daß er oder ein anderer hätte ſagen können, was ihn dazu berechtigte. — Drittes Kapitel. Gert von Wolkonſki befand ſich in beſter Laune. Jetzt endlich hatte er die Ausſicht, das zu erreichen, was er ſo lange erhofft hatte und was ihm immer als etwas beſonders Ver⸗ lockendes erſchienen war: eine reiche Heirat. Dieſes Ziel hatte ihn ſchon ſeit Jahren gereizt, allein in den Kreiſen, in denen er zu verkehren pflegte, fanden ſich reiche junge Damen kaum; andererſeits war er bisher zu läſſig geweſen, um ernſt⸗ hafte Bemühungen zu unternehmen. Nun ſchien ihm aber der Zufall beſonders behilflich zu ſein. Hier handelte es ſich erſichtlich um ein ſehr reiches Mädchen, Waiſe, ohne elterlichen lich und zufällig gezeigt hatte, zu verfolgen. Als ſie jetzt 2 e (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 10) Mann, der einen Rieſenbetrieb auf dem Halſe hatte und ſich um ſein Enkelkind vermutlich nicht allzuſehr bekümmern konnte. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn es nicht möglich ſein ſollte, ſich an die junge Dame erfolgreich heranzupürſchen. Wo aber war ſie zu finden? Saß ſie in Oelheim bei dem Alten? Möglich— wo aber lag Oelheim? Gert ſtellte feſt, daß der Ort ſich nicht allzu weit von Hannover befand. Damit war allerdings noch nicht viel ge⸗ wonnen. Denn nach Oelheim reiſen und dort plötzlich auf⸗ zutauchen wäre vielleicht allzu auffällig geweſen; man mußte behutſamer vorgehen. Die einfachſte Ueberlegung gebot, daß es viel ratſamer ſei, der jungen Erbin irgendwo„zufällig zu begegnen“. Sie durfte nicht ahnen, was er im Schilde führte. Ein Detektivbureau mit Nachforſchungen beauftragen? Ein etwas teurer Spaß! Sicher war es vorteilhafter, ſelbſt zu handeln. Gert ſtand vor ſeinem Stehſpiegel, mit ſeiner Toflette beſchäftigt, und betrachtete wohlgefällig ſein Bild. Er ſah nicht ſchlecht aus, mußte er ſich ſelbſt zugeſtehen, aber am ſicherſten war es doch wohl, wenn er ſich auf die Hilfe von Frauen verließ, auf freiwillige oder unbewußte. In dieſem Augenblick kam ihm ein Einfall, den er ſo glücklich fand, daß er halblaut zu pfeifen anfing. Hatte ihm ſeine Mutter nicht von einer kleinen blonden Stenotypiſtin erzählt, die ihr den Namen des Herrn Willers verraten hatte? Vielleicht ließ ſich von dieſem kleinen Engel noch mehr er⸗ fahren? Alſo mußte man zunächſt mit dieſem Mädchen in Fühlung treten. Das würde gewiß nicht allzu ſchwer ſein. Eine Stunde ſpäter telephonierte Gert ins Notariats⸗ bureau und erkundigte ſich in fachlichem Ton, wann dort Geſchäftsſchluß ſei. Eine junge Mädchenſttemme gab Auskunft: um ſieben! Fünf Minuten vor der angegebenen Zeit ſtand Gert dem Hauſe gegenüber, in dem ſich das Notariatsbureau befand, und beobachtete das Tor. Genau ſechs Minuten nach ſieben trat ein blondes junges Mädchen, eine Aktenmappe unterm Arm, auf die Straße, und der Harrende zweifelte nicht, daß er die Geſuchte vor ſich habe. Eilig trippelte ſie davon, er hinterher, und vor einem Schaufenſter, das die Aufmerkſamkeit des Mädchens erweckt hatte, kam es zur Anknüpfung. Gert von Wolkonſkt zeigte ſich von ſeiner liebenswürdigſten Seite, plauderte unge⸗ zwungen und leicht, erging ſich in harmloſen Liebenswürdig⸗ keiten, und als er ſeiner Begleiterin vorſchlug, gemeinſam noch eine Stunde in einem Lokal zu verbringen, lehnte ſie nicht ab. Bald ſaßen denn die beiden in der Niſche einer dämmri⸗ gen Weinſtube. Gert von Wolkonſki zeigte ſich nicht knauſerig und die Unterhaltung ſtockte keinen Augenblick. Vorſichtig lenkte er das Geſpräch auf das Thema, das ihm am Herzen lag. Und ſchon nach kurzer Zeit hatte er erfahren, daß die Erbin von Oelheim Edith Willers hieß und— der Gott der Liebe ſchien ihm gnädig zu ſein!— ſich zurzeit ſogar in Berlin befand. Auch ihre Adreſſe erfuhr er: es handelte ſich um eine Penſion in Berlin., die einer Frau Konſiſtorialrat Frederich in der Konſtanzer Straße gehörte. Dort war näm⸗ lich auch Herr Willers abgeſtiegen geweſen; da ihm die Stenotypiſtin vor kurzem einen Notariatsakt dorthin gebracht hatte, waren ihr Straße und Nummer noch geläufig. Als Gert alles wußte, was er zu erfahren wünſchte, wurde er ziemlich plötzlich einſilbig, ſchützte Müdigkeit vor, erklärte, daß er noch wichtige Angelegenheiten zu erledigen habe, begleitete ſeine Gefährtin nach Hauſe, verabſchiedete ſich von ihr mit der Bitte, ſie bald wiederſehen zu können, aber im Bewußtſein, daß er das Stelldichein nicht einhalten würde. Wozu auch? Der Zweck war erfüllt, Am nächſten Tage hielt Gert mit ſeiner Mutter Kriegs⸗ rat ab. Er erklärte, daß er als„Bewegungsgeld“ etwa tauſend Mark brauche, denn es ſei erforderlich, daß er für einige Zeit ſich in der Penſton der Frau Konſiſtorfalrat Fre⸗ derich einquartiere. Frau von Wolkonſki fand den Plan aus⸗ gezeichnet, nur das geforderte Geld bereitete ihr Sorgen, und ſeufzend geſtand ſie, daß ſie im Augenblick höchſtens fünf⸗ hundert Mark ihrem Sohn zur Verfügung ſtellen könne. Gert gab ſich auch mit dieſem Betrage zufrieden. Er wußte, wenn es nötig ſein ſollte, würde die Mutter gegebenenfalls auch noch mit weiteren Mitteln herausrücken. Etliche Tage ſpäter ſaß er mit der Oelheimer Erbin, dem Fräulein Edith Willers, an der Penſionstafel der Frau Kon⸗ ſiſtortalrat und erwies ſich als ſehr kurzweiliger Plauderer, der nicht ohne Genugtuung beohachtete, daß das friſche, junge Ding mit Vergnügen lauſchte. Fräulein Willers hatte von der Welt noch ſehr wenig geſehen, und die Großſtadt, in der ſie ſich zum erſtenmal befand, ſchien auf ſie mächtigen Eindruck zu Schutz, nur mit einem alten Großpapa„behaftet“, einem FTC machen.(Fortſetzung folgt.) 22 135. ein mit elthewerb S preisen von ca. 400.4. Keine unmöglichen Rätsel zu entziffern, mit ihm Modell 1929, mit Lampe, im Werte von 2 Anzusehen bei Mohnen in WA, 18 dzur schöne Sportaufnahmen machen ERSTER HEELS. I Subrema- Orig. Damenrad Pole Ausschneiden! 1 1 1 1 2 EN 5 82 2 2 2 2 0 3 1 2 1 8 4 4 4 0 E 2E 5 0 2 2— 2 — re 28 J. S n„ 4 5 5 23 32„ S 5 1 1 0 2 7—— F%%%% c E 8 8 3 S. 2 8 2 8 25 2 2 e. 2 2 8 2 8 8 8 8 2 E S 2. 2 3 5 8 5 8 8 35 5 22 2 8 3 8 8 8323 3383 I 288 8 2 235 2 A e e 2 2 5 85 5 8 2 2 /// 2 2 8* 00 2 1 2 2 8 8 8 8 8 8 93 8 9 8.2 15 2 9 2 8 E 8 3 92— 2 8 8 88 8* 3 1 3 8 2 S 7 2 n 8 38 B 5 3 2 2 5— 2 88*. 38 28 3* 8 5 8.8 8 5 8 2 ) ² ⁵⁵ TTT A= J 5 S 80 3 S= 5 833 3 3 28 8 12 jj 8 8 38 5 125 32 8 a 1 38 838. N Se 22 228 8 2 1 8 S 8 2 3 8 S 3 5 A nene t eee, eee e 55 33 25 —.— 2 2 8 82 2 8— 2* 88 8 3„ n d 557 2 8 2 S e J d„ s g 888 4 3 8 305 E VFFFTVJVCCCCCCCCCCCCCCC T 88. r e d e ee e i e d e 3 8 ))))!!!!!!!!!!.!.!.!.!. 88 8 5 8 2 2 2 2 2 5 E82— 8— E 8 2— 2 2 S 8 2 2 8 3 7 2 S 2 S d ß 5 8335358„ ff“ ß ß 5 8—— S 2 2 3 0 0——— 52 2 4? 3 9 8 8 888 1 7 5 23 2 25* . N N b 2 8 53 8 35 5 8 8 8 35 5 32 88 22 5 5 55 775 2 3 5 5 1 8 8 2 2 n 2 2 18 2 8 E i e e e SA 3F„5 e 8 5 8 8 3 S e eee eee e de 3 2 3 5 SS SSS* 8 88 .— 2 2 M S S o 0 2— 8 SAS 2 2 2— 2 2 EE VVT — 2 2—— ZET . S 7 8 3 SS e 8 8* 2— 2 2 2 8 — 2— 2 28.82. e .. 1 2 1—. E 2— 2 8 —* 2 2 2 22 3 38338 n 28 2 28 2—— I SSE dcn SS SS SS S S 8 I 3 n SSS 2 A A zusp Sugss n 38 8 88 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mannheim nur P 4, 1, Strohmarkt J R 5 direkt aus eigener Fabrik Aus unserer Frühjahrskollektion zeigen wir Ihnen einige wenige Abbildungen neuzeitlicher 5 HFensterdekorationen mit billigsten Preisen. Es witd uns freuen, wenn Sie von diesem vorteil- 5 haften Angebot ausgiebig Gebrauch machen und uns mit Ihrem Besuche beehren. 5 . Weil wir in Deutschland die einzige große Detaiſfirma mit umfangreicher Weberei und aus- ne gedehnter Fabrikation sind, bitten wir auf die Firma Eugen kentner A. G. und das Haus nur P 4, 1. am Strohmarkt zu achten eee ee Verkaufshaus Verkaufshaus use: Nannheim Mannheim 1 nur B 4. 1 nur P 4. 1 1 8 Mech. Weberei! 8 g. Gardinenfabriken 5 Mangheim blauen im Vogt. Spezialfirma für moderne Fenster dekoration stuttgart und Plauen im Vogtl. 7 N e 1 e U ö„ 3255 1 1———ůů 5 f 5 Du burg Halbstore Nr. 3224 aus Uperdekoratlion Nr. 1182, Halbstore Nr. 3286, aus Eta- Halbstore Nr. 988, aus Eta- Uberdekoration Nr. 500, aus Etamine mit H dfilet 4.35 ine m. Vole 1.75 1 it Handfilet- ine m. ilet- 1 J 7 el re e 170 405 aus Etamine m. Volants mine mi andfilet 8.75 mine m. Handfilet-Sockel.75 solid Baumwollgew, kar. 18.50 5 14 75 Sockel u. Hohlsäumen Spitze und Quasten% odim Schwedenstrei fen 4 2 hellem Madras. bunt ge- 7 85 aus Voile mit Volants% I. Uperdekoratlon Nr. 3002 Uderdekoration Nr. 3028. aus Spanngardinen a. Etamine 8 1 mustert, die Garnitur 1. Scheibenschleler, Größe aus mod. hellgrundig. Ma, 13 85 modernem, hellgrundig mn. Klöppelspitze. Gröhe.10 annover 5070 em, aus Etamine mit 1 10 diasgew., d. Garnitur Æ Id. Madrasgewebe. buntge, 17 2 75/100 em das Stücx, l. gen Klöppelmotivdas Stück i l. mustert, die Garnitur 4. aus Kristalline od. Voile 2 10 * das Stüc. +.25 as Stüc 72 aus Voile, das Stück Bremen im Vogtland 7 6 55 Halbstore Nr. 263.1. Floren Faltenstore Nr. 956 a. Fein- Halbstore Nr. 2045 a. Etami- Halbstore Nr. 204 5 a 711 3 550 5 1 N 5 be Nr. 2048 4. E F.„ans Voll- Faltenstore Nr. 2028. 8 Heilbronn tiner Ausführung. 14.50 tüll mit Blenden u. Seiden: 19 75 ne mit reichem Handfilet 24 voile mit Handstickerei. tül! N u. 5 Uber dekoration Nr. 622, à. transen, 200 em breit. 4 d. und Leinenfransen%„ Handhohlsaumu.Seiden- 20 50 spitze u. Fransen 20 m br. 21.50 5 1 Rips m. Seidenfransen 1.. 8 Dr. 5 viel. mod. Farb. a.'wolle 15.75 Uperdekoration Nr J2l. Uperdekoration Nr. 4047, a Uperdekoration Nr. 7g aus aus gestreiftem Kunst- aus kunstseiden. Brokat- Uperdekoration Nr. 1118 à. gemustert. Kunstseiden- d seidenrips.Seidenfran- t it Sei 7 85 er mustert. 1 gart usted 4 28.50 f in eien Ferber 2 20. 75 fu let Farben 28.60 in vie Jerden e 29.75 feen e 39.— 9„. 3 8 2 4 N 75 0. 785 N f 15 n 7 9 5 775 25 3 6 8 8 9 8. 5 1 8 1. 1 555 c 55 5 5.. 83 Landhaus-Gardinen aus glattem. gestreiftem od Moderneketidecke Nr. IId a Etamine m. Klöppel, e e e i 5 5 kariert. Etamine, Größe 65/180, Behang 40/250.73 Einsätzen. Hohls. u. Handfilet. Größe 1800220 4 17.73„viel n r- 04 0 Sen ge delden rok 16. i m e 2 1 mod. Farben. Gr. 65/180, Behang 30/250 15 zeselben aus Kristalline, glatt oder gestreift. Seheibengardinen Nr. 3288 aus Florentin er Tüll, 5 in Weiß und bunt 5 2 14.75 Größe 2200880 26.30 150 em breit in weiß u. arabe. per Meter..90 5 Scheiben ardinen aus Punkttüll mit aufge-.40 52 setztem Volant 80 em hoch per Meter. V e 8 0 5 Diese wenigen Abbifdumgen zeigen mur einen frleimen Bruciteiſ umserer reimem Auswafkf * Unserm Miflinnen-Umsätzu hawaisen unsere bgistungs fähigkeit. sSuwis dig gruffn Varigile, welche wir higfgn Unsere bunten Stoffe sind indanthren, d. h. lieht- und waschecht