Mittwoch, 8. Mai 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/11 (Baſſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofftr. 6, Schwetzingerſtr. 19/0 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945. 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben In der geſtrigen Sitzung des Nationalrates führte Bun⸗ deskanzler Streeruwitz in ſeiner Programmrede u. a. aus, der Entſchluß zur Uebernahme des oberſten Regierungsamtes ſei ihm beſonders ſchwer gefallen, weil er ſich vor Augen halte, was die Perſon ſeines unmittelbaren Vorgängers im Kanzleramt nicht nur für Oeſterreich, ſondern weit darüber hinaus bedeute. Die Außenpolitik der neuen Regierung werde ſich an jene Leitlinien halten, die ſchon bisher maßgebend waren, nämlich die Ausgeſtaltung der freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Staaten, beſonders zu den Nachbarn und unter dieſen wieder vornehmlich z um Deutſchen Reiche, ferner das Bekenntnis zur Idee der dauernden Friedensſicherung durch Mittel des Rechtes, endlich tatkräftige Mitarbeit im Völkerbund. Dem finanziel⸗ len Wiederaufbau müſſe nunmehr ohne Aufſchub der wirt⸗ ſchaftliche folgen. Auf wirtſchaftlichem Gebiet mit leiden⸗ ſchaftsloſer Beharrlichkeit poſitive Arbeit zu leiſten, betrachte die Regierung als ihre wichtigſte Aufgabe. Es ſei der Regie⸗ rung Seipel gelungen, durch die Regelung der Reliefſchuld und die grundſätzliche Zuſtimmung der Reparationskommiſ⸗ ſion und der Reliefgläubiger zur Zurückſtellung ihrer Vor⸗ zugspfandrechte zugunſten dieſer Anleihe die Vorausſetzungen für die Anleihebegebung zum größten Teile zu ſchaffen. Die neue Regierung werde ſich bemühen, den Weg für die An⸗ leihe vollkommen frei zu machen, um dann in dem ihr ge⸗ Eignet erſcheinenden Zeitpunkte die Anleihe zu angemeſſenen Bedingungen zu begeben und auch auf dieſe Weiſe der Wirt⸗ schaft neue Impulſe zu bieten. Die Stellungnahme der Parteien An die Regierungserklärung knüpfte ſich eine Ausſpracho an, in der die Vertreter aller Parteien ſprachen. Die Aus⸗ ſprache nahm einen völlig ruhigen Verlauf. Dr. Ren⸗ mer(Soz.) bezeichnete zunächſt die Ausführungen des neuen Bundeskanzlers als beachtenswert. Er kennzeichnete ſchließ⸗ lich die Stellung der Sozialdemokraten gegenüber den Per⸗ ſonen des neuen Kabinetts folgendermaßen: Dem Bundes⸗ kanzler werde durchaus nicht zum Vorwurf gemacht, daß er aus der Induſtrie ſtamme, aber er müſſe verſtehen, daß die Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Mittag ⸗ Ausgabe Aus der Mannheimer General Anzeiger Welt der Technik Nr. 212- 140. Sahrgang Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus 0 lung je einſp. Solange für Allgem. Anzeigen 9,40 Ne. eklamen 34.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtstand iſt Mannheim. Wandern und Reisen Geſetz und Necht egierungsprogramm Arbeiter zu einem Manne nicht von vornherein Vertrauen haben könnten, der als Vertreter des Induſtriellenverbandes in den Nationalrat gewählt wurde. Daß einige Mitglieder des Kabinetts von der Landesverwaltung herkämen, bilde keinen Grund zu Mißtrauen. Dieſe Männer würden aller⸗ dings erſt beweiſen müſſen, daß ſie ihrem größeren Aufgaben⸗ kreis gewachſen ſeien. Dagegen müßten die Sozialdemokraten gegen die Perſon des Heeresminiſters Vaugoin das größte Mißtrauen hegen. Einen Vorſchuß auf das Vertrauen, ſchloß Renner, gibt es nicht. Man kann nicht Vertrauen von uns verlangen, wenn die Verſtändigung eine Faſſade iſt, während im Hinterhaus Vaugoin wohnt. Namens der Chriſtlich⸗Sozialen gab Dr. Bureſch der Befriedigung über das Regierungsprogramm Ausdruck und begrüßte vor allem die geplanten Maßnahmen für die Land⸗ wirtſchaft. Abg. Wottawa(großdeutſch) wandte ſich da⸗ gegen, daß Renner eine gehäſſige Kritik an einzelnen Mini⸗ ſtern, aber auch an der Heimwehr und ihren Führern geübt habe, da doch die Heimwehren die Reaktion auf die ſeinerzeitige Politik des Republikſchutzbundes ſeien. Auch die Minderheit müßte jetzt Arbeitswillen zeigen, um den in der Bevölkerung auftauchenden Gedanken an den Faſzismus zum Schweigen zu bringen. Der Redner begrüßte beſonders die warmen Worte des Bundeskanzlers über das Verhältnis zum Deut⸗ ſchen Reiche, da für die Großdeutſchen die nationale Einheit das oberſte Ziel der öſterreichiſchen Politik überhaupt darſtelle. Im Zuſammenhang damit forderte er dann, daß der deutſch⸗ öſterreichiſche Handelsvertrag endlich zu einem baldigen Ab⸗ ſchluß gebracht werde. * Glückwunſch der Handelskammer Mannheim an Streeruwitz Die Handelskammer Mannheim hatte an Nationalrat Streeruwitz, der im Sommer vergangenen Jahres anläßlich des Jubiläums als Vertreter der Wiener Handelskammer Gaſt der Kammer war, zu ſeiner Wahl als Bundeskanz⸗ ler telegraphiſch Glückwünſche übermittelt. Bundeskanzler Skreeruwitz antwortete:„Wärmſten Dank für freundliche Be⸗ grüßung in Erinnerung an ſchöne Tage im vorigen Jahr— Streeruwitz.“ Die Länder und die Reichskaſſenlage Die Verliner Veſprechung der Länderminiſter Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Von der geſtrigen Berliner Konferenz der Länderminiſter iſt halb⸗ amtlich nur mitgeteilt worden, daß man einſtweilen zu end⸗ gültigen Ergebniſſen noch nicht gekommen ſei. Die Beſprechungen galten in erſter Linie der Vorberatung des Geſetzentwurfes zur Beſſerung der Kaſſenlage. Der Entwurf iſt inzwiſchen dem Reichsrat zugegangen. Die geſtrigen Beſprechungen hatten den Zweck, ſeine Behandlung im Reichstag vorzubereiten. Die Konferenz war vertraulich. Aber natürlich ſickert, wie immer in ſolchen Fällen, allerlei durch. Wer nicht einverſtanden iſt, hält es mit der Vertrau⸗ lichkeit nicht ſo genau und diesmal waren recht viele nicht einverſtanden. Man fürchtet von dem Anleiheprofekt der Reichsfinanzverwaltung mit allen ſeinen Benefizten eine Benachteiligung der Länderanleihen, ſolcher, die ſchon aufgelegt wurden und anderer, die man noch aufzulegen gedenkt. Auch das Problem des Finanzausgleiches iſt, wie wir hören, erneut erörtert worden. Der„Tag“ will außerdem noch wiſſen, daß ſehr eingehend darüber diskutiert worden ſei, ob der Reichsfinanzminiſter das Recht habe, die öffentlichen Kaſſen zur Uebernahme der Reichsbahnvorzugs⸗ aktten in den Ländern zu verpflichten, in denen irgend welche geſetzliche Verpflichtungen für die öffentlichen Kaſſen nicht beſtünden. Angeblich ſoll von einigen Ländern, darunter auch von Bayern, ein Anteil an der Reichsanleihe und zwar in Höhe von 200 Millionen Mark gefordert worden ſein. Der Anleihegeſetzentwurf wird vorausſichtlich am Freitag im Reichsratsplenum beraten werden und dann ſofort an den Reichstag weitergeleitet werden. . 8 Der Vorſtand des Reichsſtädtebundes hat zur Finanzlage eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: „Die im Reichsſtädtebund zuſammengeſchloſſenen mitt⸗ leren und kleinen Städte ſind ſeit Jahren bemüht, ihre Aus⸗ gaben auf das unbedingt notwendige Maß zu beſchränken. Die Minderung der gemeindlichen Einnahmen durch Reich und Länder macht aber insbeſondere kleineren Städten die Erfüllung ihrer Pflichten teilweiſe unmöglich. Der Reichs⸗ ſtändebund erneuert daher ſeine Forderungen: Ausreichende Ritckſichtnahme auf die mißliche Finanzlage der mittleren und kleinen Gemeinden bei der Steuergeſetzgebung und beſchleu⸗ nigte Verwirklichung eines gerechten Finanzausgleiches und eines ſofortigen Ausgleiches der Polizei⸗ und geſamten Schul⸗ laſten. * Im Schweriner Landtag ſtimmten bei der Abſtimmung über den deutſchnationalen Auflöſungsantrag ſämtliche Abge⸗ ordnete für die Auflöſung des Landtages. Die Reichsgelder für den Schutzbund Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr von Loeſch, der Vorſitzende des Deutſchen Schutz⸗ bundes, hat rund und nett erklärt— er wiederholte es geſtern noch einmal in der„D. A..“—, daß der Schutzbund alle ihm vom Reichsminiſterium des Innern übergebenen Gelder i m vereinbarten Sinne für Deutſchtumsarbeit verwendet und ſie nicht Hauptmann Pabſt oder den öſterreichiſchen Heimwehren zugeführt habe. Mintſter Seve⸗ ring iſt dann aber doch, nachdem ihm Herr Sollmann den Ball zugeworfen hat, auf die Dinge zurückgekommen und hat ge⸗ meint, Pabſt hätte von einer„Schutzbundkörperſchaft“ Gelder bekommen. Eine Verbindung mit Pabſt ſei für die Republik kompromittierend. Er werde infolgedeſſen die Organiſation nicht mehr unterſtützen, ſolange nicht der Beweis erbracht werde, daß ſie mit Leuten wie Pabſt nicht mehr in Ver⸗ bindung ſtünde. Man ſollte nach den Erklärungen des Herrn von Loeſch eigentlich annehmen, daß dieſer Beweis erbracht ſei. Zudem hat ja auch das Auswärtige Amt nunmehr in aller Form be⸗ ſtätigt, daß es dem Deutſchen Schutzbund nur für beſtimmte kulturelle Zwecke kleinere Summen überwieſen habe, deren Verwendung genau kontrolliert worden ſei. Umſo un⸗ verſtändlicher iſt es, wenn ein großes rheiniſches Blatt das Auswärtige Amt glaubt mit Pabſt in Verbindung bringen zu müſſen und daraus die Folgerung zieht, es dürfe dem Aus⸗ wärtigen Amt nicht mehr wie bisher geſtattet ſein, über gewiſſe Gelder unter der Hand verfügen zu dürfen. Das iſt, will uns ſcheinen, eine ganz oberflächliche Art zu argumentieren. Wer die Deutſchtumsarbeit kennt und weiß, mit welchen Schwierigkeiten ſie zu kämpfen hat, der weiß auch, daß es ſchlechterdings nicht möglich iſt, alles an die große Glocke zu hängen. Selbſt wenn einmal ein Irrtum paſſiert und ein paar Tauſend Mark in falſche Taſchen fließen, iſt das noch lange nicht ſo ſchlimm, als wenn jede Hilfsaktion auf dieſem Gebiete unterbleiben müßte. Bootsunfälle — Moskau, 8. Mai. In dem Städtchen Chaltſch, im Gou⸗ vernementsbezirk Gomel, ſank bei einer Kahnpartte ein mit neun jungen Mädchen beſetztes Boot. Ein zweites Boyt, das zur Hilfeleiſtung hexbeieilte und die Mädchen aufnahm, ken⸗ terte. Alle neun Mädchen ertranken. — Kalkutta, 8. Mai. Ein Boot, in dem 23 heimkehrende Juteſpinneretarbeiter ſich befanden, kenterte auf dem Hooghly. 14 Arbeiter ertranken, die neun anderen konnten das Ufer erreichen. Amerikas neuer Kurs Von L. L. Bernard, Profeſſor an der Univerſität North⸗Carolina (Nachdruck auch auszugsweiſe verboten) Die Wahlen, die am 6. November 1928 ſtattfanden und mit dem Sieg Hoovers endeten, der, vom 4. März 1929 an⸗ gefangen, vier Jahre lang Präſident der Vereinigten Staaten ſein wird, bilden den größten und bedeutendſten Um⸗ ſchwung, der ſich ſeit dem Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 in unſerem Lande vollzogen hat. Wie können wir die erſtaun⸗ lichen Ergebniſſe der Novemberwahlen erklären, die das Thema ſo bewegter politiſcher Auseinanderſetzungen bilden, wie ſie unſere Generation in Nordamerika noch nie erlebt hat? Hoover fehlen die warmen, perſönlichen Eigenſchaften ſeines Rivalen Smith. Trotzdem er der Sohn eines kleinen Farmers iſt, beſitzt er Univerſitätsſchulung und ſteht ſeit lan⸗ gem faſt ausſchließlich zu den Führern der Wiſſenſchaft und der Finanzwelt in Beziehung. Er iſt ſcheu und ein ungeſchick⸗ ter Redner. Er hat unter dem Druck der politiſchen Verant⸗ wortung nicht dieſe gradlinige Unabhängigkeit des Urteils, die Zielſicherheit und das Fingerſpitzengefühl entwickelt, auf die die Amerikaner ſo viel Wert legen, wenn ſie ſich von irgendeinem politiſchen Führer in Bann ſchlagen laſſen. Hoover iſt in dieſer Hinſicht die genaue Antitheſe des großen Volksführers Rooſevelt. Außerdem iſt Hoover jetzt reich - wahrſcheinlich Milltonär— und hat das Aeußere und die Manieren eines Ariſtokraten. Perſönlich war er weniger beliebt als Smith. Die Erklärung eines Wahlſieges kann alſo offenſichtlich nicht in dem Zauber und der Popularität ſeiner Perſönlichkeit geſucht werden. Auch die grundlegenden wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Ziele, die Hoover vertrat, waren bei den Amerikanern nicht beſonders beliebt. Das einzige grundlegende Programm, das er vertrat und das bei der gro⸗ ßen Mehrheit Popularität gewann, waren Prohibition und Schutzzölle. Aber Smith ſchnappte ihm das Zollprogramm weg. In faſt jeder anderen Hinſicht war die Stellungnahme Smiths zu den grundlegenden Fragen der Mehrzahl der Wähler viel ſympathiſcher als die Hoovers, der im allgemeinen als entſchieden konſervativ im Gegenſatz zu dem ziemlich libe⸗ ralen Smith angeſehen wurde. g . Die bedeutendſte Urſache des Mißtrauens gegen jeden demokratiſchen Kandidaten— das ſich alſo nicht nur gegen Smith richtete— war aber zweifellos die ſtarke Anti⸗ pathie des Volkes gegen die europäiſche Politik des verſtorbenen Präſtdenten Wilſon. Der Weltkrieg war mit Ausnahme einiger hyſteriſcher Monate, in denen wir faſt zwei Millionen Truppen nach Ueberſee ſchickten, in unſerem Lande un populär und wurde es im Laufe der Jahre immer mehr. Nachdem die wirklichen Faktoren, die dieſen Kampf beſtimmten, ſich herausſchälten, begannen ſelbſt diejenigen, die ihn im Namen der demokratiſchen Bewegung billigten, ihn als einen groben Fehler anzuſehen. Unſere Bevölkerung ließ ſich von dem Schlagwort Wilſons„ein Krieg, um Kriege zu beenden“, einfangen und unterſtützte ihn aus vollem Her⸗ zen während ſeiner Reiſe zur Friedenskonferenz, wo er einen Friedensvertrag zu verfaſſen verſprach, der dieſen Krieg zum letzten aller Kriege machen ſollte. Als er mit dem Vertrag von Verſailles und mit dem Plan für den Völkerbund zu⸗ rückkehrte, fühlte ſie ſich verraten. Sie verſchloß ſich ihrem früheren Idol, und ſeit dieſem Tage hat ſie die demo⸗ kratiſche Partei als den Befürworter der verhaßten Ein⸗ miſchung in die europäiſchen inneren Kämpfe betrachtet. Die zweite Frage war die Prohibition. Die klüge⸗ ren Führer der demokratiſchen Partei erkannten, daß das Volk in überwiegender Mehrheit die Fortdauer des Geſetzes forderte. Kurz nach ſeiner Nominierung zeigte ſich Smith als perſönlicher Gegner der Prohibition und verpflichtete ſich, ſein Möglichſtes zu tun, um den Prohibitionszuſatz zur Konvention aufzuheben oder abzuändern. Es gibt keinen Geſetzesartikel, an deſſen Aufrechterhaltung und Durchführung die Bevölke⸗ rung der Vereinigten Staaten mit größerer Zähigkeit hängt, als dieſer achtzehnte Zuſatzartikel zur Konſtitution. Es ſtimmt zwar, daß er augenblicklich nur unvollkommen durchgeführt wird, hauptſächlich in den Großſtädten, wo es eine große An⸗ zahl von europäiſchen Einwanderern gibt, die an den Alkohol gewöhnt ſind. Es war die ganze lokale Einſtellung des Gou⸗ verneurs Smith, der von dem traditionellen amerikaniſchen und zum großen Teil puritaniſchen Landvolke des Südens und des Mittelweſtens keine Ahnung hatte. Es iſt zu einem polttiſchen Gemeinplatz geworden, daß unſere Regierung viel konſervativer iſt als unſer Volk. Wie kann dies bei einer Regierung der Fall ſein, die eine ſolche Volksvertretung iſt wie die unſrige? Es gibt viele Gründe, aber nur einige davon fallen ins Auge. Unſer Land iſt ſo groß, daß es viele regionale Fragen gibt, die die Poli⸗ tiker gegeneinander ausſpielen, mit dem Ergebnis, daß Dinge, die keiner will, nach einem parteilichen Kuhhandel in das Pro⸗ gramm aufgenommen werden oder dort als Reſultat eines Kompromiſſes verbleiben. Das Volk iſt auch ſo oft durch großzügige Verſprechungen, die ſich nie verwirklicht haben, getäuſcht worden, daß es zyniſch geworden iſt und häufig kuap⸗ pes Programm, deſſen es ſicher ſein kann, einem reicheren, auf das es ſich nicht verlaſſen kann, vorzieht. Dies iſt einer der Gründe, warum die dritte Partei, die häufig moraliſche Billigung einer großen Anzahl von Wählern beſitzt, in Wirk⸗ lichkeit nur wenig Stimmen auf ſich vereinigte, wie es bei der ſozialiſtiſchen Partei in dieſem Jahr der Fall war. Man hört jetzt immer häufiger, daß wir eine ſtarke dritte Partei als Mittel zur Bekämpfung der wachſenden konſer⸗ vativen Eiuſtellung und der Starrheit der Bürokratie in den alten Parteien brauchen. Man iſt anſcheinend ſehr ſtolz auf die Unabhängigkeit, die die Wähler bei der letzten Ab⸗ 4. Seite. Nr. 212 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 Malmarkl⸗ Dienstag Vor dem Kriege ruhte in allen Betrieben am Maimarkt⸗ Dienstag wenigſtens am Nachmittag die Arbeit. Das hat, ſeitdem 1. Mat und Verfaſſungstag gefeiert werden, auf⸗ gehört. Am geſtrigen Vormittag war es in den Straßen nicht lebhafter als an einem gewöhnlichen Werktag. Die Land⸗ bewohner ſcheinen in der übergroßen Mehrzahl ſchon am Sonntag und Montag die traditionelle Fahrt nach der ehe⸗ maligen Hauptſtadt der Churpfalz unternommen zu haben. Denn auch in den Nachmittagsſtunden war der Verkehr nicht weſentlich ſtärker. Große Anziehungskraft übte wieder die Schaumeſſe überm Neckar aus. Aber hier war es auch das anſäſſtge Element, das das Hauptkontingent der Beſucher ſtellte. Die Verkaufsmeſſe auf dem Zeughausplatz fand eben⸗ falls viel Beachtung. Der zweite Tag des Frühjahrsmeetings nahm wieder einen ſportlich überaus befriedigenden Verlauf. Als ſich in den geſtrigen Vormittagsſtunden von neuem Regen einſtellte, da mußte man für den Beſuch der Rennen ernſte Befürchtungen hegen. Aber das Wetterglück, das dem Früh⸗ fahrsmeeting in ungewöhnlichem Maße beſchieden zu ſein ſcheint, bewährte ſich auch diesmal. Der Regen hörte bald auf, der Himmel zeigte ein Geſicht, das von Stunde zu Stunde heiterer wurde, und als die Rennbeſucher den Weg in öſtlicher Richtung zu Fuß, im Auto oder in der Elektriſchen antraten, bedeckten nur noch einige ſchneeweiße Haufenwolken das Firmament, das auf dieſe Weiſe bayriſch geflaggt hatte. So blieb es, bis die letzten Pferde durchs Ziel gingen. Der Aufenthalt auf und vor den Tribünen geſtaltete ſich infolge⸗ deſſen recht angenehm. Die Ueberkleider, die man vorſichts⸗ halber mitgenommen hatte, konnten unbedenklich in der Gar⸗ derobe abgegeben werden. Der Beſuch war, wenn man, wie geſagt, berückſichtigt, daß der frühere Lokalfeiertag zu einem gewöhnlichen Werktag degradiert worden iſt, befriedigend. Aber Veranſtaltungen Konzert des„Liederkranz“ Waldhof Der Männergeſangverein„Liederkranz“ Waldhof veranſtaltete im Reſtaurant Brückl eine öffentliche Generalprobe zu dem Feſt, das der Badiſche Sängerbund an Pfingſten in Freiburg begeht. Das Programm verzeichnete alle Maſſenchöre, die in dem Haupt⸗ konzert des Sängerfeſtes geſungen werden ſollen. Viele davon hat man ſchon oft gehört. Es ſeien nur genannt die Kunſtchöre„In ſtiller Nacht“ von Brahms ⸗Hegar und„Flammen empor“ von R. Drunk und die Volks lieder„Ich hatt' einen Kameraden“ und„Durchs Wieſetol gang i jetzt na“. Weniger bekannt iſt der Weidtchor mit Orcheſter„Dem Andenken der Gefallenen“, der die Gefühle der Wehmut und der Dankbarkeit zu lebendigem Aus⸗ druck beingt. Der Preischor„Ablöſung“ von H. Hütter bewegt ſich im ganzen in der Hegarſchen Sphäre, die ſo viel nachgeahmt wurde, daß ſie allmählich anfängt, abgegriffen, verbraucht zu wirken. Im Mittelpunkt des Freiburger Konzertes ſoll ein Werk unſeres einheimiſchen Muſtkdirektors Fr. Gellert ſtehen„Sieg des Früh⸗ lings“ für Männerchor, großes Orcheſter, Orgel, Sopran⸗ und Bari⸗ tonſplo, dos in Waldhof als letzte Nummer zu Gehör gebracht wurde. Der Männerchor wird ſich aus fünf Mannheimer Vereinen zuſamenſetzen. Am Samstag abend war es nur einer, Orcheſter und Orgel waren durch das Klavier erſetzt. Dieſe Einſchränkung des Apparates bringt natürlich auch eine Minderung der Wirkung mit ſich. Aber man erkennt doch, daß die Stilelemente der modernen Muſtk in glücklicher Weiſe verwendet ſind, daß die Stimmführung des Chors ſehr gut gelungen iſt und daß der Schluß, der alle Mit⸗ wirkenden vereinigt, von wuchtiger Wirkung iſt. Dle in der Dich⸗ tung ruhenden Stimmungen der Leere und Todesſtille des Winters am Anfang und der Freude und Lebensfülle des Frühlings, die ſchlleßlich den Sieg davontragen, ſind auch in der Muſik gut wiedergegeben. Man erkennt ſchon aus dieſem Programm⸗Umriß die gewaltige Aufgabe, die ſich der Männergeſongverein„Liederkranz“ ge⸗ ſtellt hatte. Daß er ſie zu löſen wußte, daß er alle Chöre zu reſtlos efriedigender Wiedergabe brachte, iſt das Hauptverdienſt des energie⸗ vollen, arbeitsfreudigen Chormeiſters Max Adam, Mannheim, der dem in allen Stimmen vorzüglichen Material eine treffliche muſikaliſche und ſprachliche Schulung angedeihen ließ. Vor allem die Dynamik war fein ausgearbeitet. Prächtig gelangen die Cres⸗ cendis auf einem Ton, bei dem die Tenöre unmerklich von der Kopf⸗ zur Bruſtſtimme übergehen mußten. Wie ſehr alle Sänger ſich in ihren Part eingelebt hatten, erſah man daraus, daß der Dirigent es wagen konnte, den Orcheſterpart der begleitenden Chöre ſelbſt am Flügel zu ſpielen, ohne daß das Fehlen ſeiner leitenden Hand auch bei ſchwierigen Einſätzen eine Unſicherheit hervorgerufen hätte. Das en wie am Sonntag machte ſich die Erſcheinung geltend, daß das Publikum von den teueren zu den billigen Plätzen abwandert. Man brauchte während der Rennen von der neuen Tribüne aus nur nach rechts und links, nach dem zweiten Platz und Sat⸗ telplatz, zu blicken, um dieſe Tatſache beſtätigt zu finden. Der billigſte Platz, der Neckardamm, dagegen wies keinen Maſſen⸗ beſuch auf. Die Menſchenkette war zwar lang, aber dünn. Die Rennen verliefen wieder ohne jeden Unfall. Wie am Sonntag hat ſich kein einziger Sturz ereignet, obwohl die Hürden zum Teil nicht leicht zu nehmen ſind. Sämtliche Rennen wurden pünktlich gelaufen, wie denn der tadellos eingeſpielte techniſche Apparat wieder einwandfrei funktionierte. Als beſonderes Charaktertſtikum kann erfreu⸗ licherweiſe regiſtriert werden, daß der heimiſche Stall Baer⸗Soherr zwei Siege einheimſte und zwar in zwei Herrenreiten. In beiden Fällen ſaß.⸗Lt. v. Götz im Sattel, im Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen auf„Ma⸗ non“ und im General von Moßner⸗Jagdrennen auf„Ka⸗ balia“. Vor allem der zweite Ritt war bei der ſcharfen Kon⸗ kurrenz ein wirkliches Meiſterſtück. Der Jubel, der den Sieger vor den Tribünen zum Ziel geleitete und der ihn be⸗ grüßte, als er zur Wage zurückkehrte, war durchaus berechtigt. Für die Wetter blieben diesmal die Ueberraſchungsquoten aus, da im allgemeinen die getipten Pferde ſiegten. 44 für 10 war der Höchſtſatz bei den Siegwetten. Die Platzquoten wie⸗ ſen ebenfalls durchweg geringe Ziffern auf. Im Heyden⸗ Linden⸗Jagdrennen gab es überhaupt kein Platzgeld, weil nur drei Pferde liefen. Die Felder waren übrigens durchweg nicht ſehr ſtark, aber dafür war der Sport umſo beſſer. Die Qualität erſetzte die Quantität. Und da auch wieder eine Anzahl ſehr eleganter Toiletten bewundert werden konnten, ſo kamen Alle auf ihre Rechnung. Mit Ausnahme ſelbſt⸗ verſtändlicher derer, die daneben getipt hatten. Sch. Baritonſolo in dem„Sieg des Frühlings“ ſang ein Mitglied des Vereins mit hübſcher Stimme und geiſtiger Friſche. Die Sopraniſtin Ria Bräu, Mannheim, die das Sopranſolo vortrug, erweiterte das Programm dieſer Generalprobe durch den Vortrag von mehreren Liedern, ohne allerdings weder in ſtimm⸗ licher Hinſicht noch nach der Seite der Auffaſſung hin überzeugen zu können. Sie führt zunächſt noch mit dem Techniſchen einen nicht immer erfolgreichen Kampf. In Max Adam hatte einen ſicheren Begleiter. 1 Frühlingsfeſt Einen genußreichen Abend verlebten die Angehörigen des Wer k⸗ meiſterver bandes, Bezirksverein Mannheim 1 und II, am vergangenen Samstag in dem Sälen des Ballhauſes beim Frühlingsſeſt. Wiederum hatten ſich auch zu dieſer Feier zahl⸗ reiche Gäſte und Freunde eingefunden, denen ein vorzügliches Pro: gramm geboten wurde. Den Reigen der auserleſenen Vortragsfolge eröffnete die Kapelle Mocr mit einem ſchneidig geſpielten Marſch, dem ſpäter die Ouvertüre aus der Oper„Entführung aus dem Serail“ ſolgte. Sodann erfreute das Quartett des Geſang⸗ vereins„Konkordtia“ die Beſucher mit zwei netten Liedchen: „Gruß mir die Reben Vater Rhein“ und„Das Röschen lieb und wundervoll“, Herr L. Kraemer, Vorſttzender vom Bezirksverein Mannheim I, begrüßte die Anweſenden mit herzlichen Worten. Gruppenvorſtand Wöllner konnte 5 Jubilare nach einer herz⸗ lichen Anſprache durch Ueberreichung der Jubiläumsnadel und des Ehrendiploms ehren. Der feierliche Akt fand durch den Vortrag des Liedes„Das iſt der Tag des Herrn“ durch das Konkordia⸗Quartett einen erhebenden Ausklang. Nun kam der luſtige Teil zu ſeinem Recht. Die beiden Vortragskünſtler Auguſt Heinrich und Fritz Fegbeutel wußten die Amweſenden köſtlich zu unterhalten. Stür⸗ miſcher Beifall dankte den ausgezeichneten Humoriſten. Das Hau s⸗ orcheſter brachte unter Leitung des tüchtigen Dirigenten Eugen Mohr die Ouvertüre aus der Oper„Orpheus in der Unterwelt“ vorzüglich zu Gehör. Ein Tänzchen hielt Jung und Alt noch lange vergnügt beiſammen. K. G. * * Friedrichspark. Babd werden die Parkanlagen im Schmucke des Frühlings prangen. Das Blumenparterre vor der Terraſſe iſt mit farbenreichen Stiefmütterchen geſchmückt. Im Anzeigenteil empfiehlt die Parkleitung das Sommerabonnement, eine Ausgabe, die in Anbetracht des ſchönen und geſunden Aufenthaltes im Friedrichs⸗ park gut angelegt iſt. Heute Mittwoch und morgen Donnerstag finden Konzerte der Kapelle Becker ſtatt.(Näheres ſiehe Anzeige). * Vortrag von Profeſſor Dr. Albert Schweitzer. Wir machen unſere Leſer auch an dieſer Selle auf den Mittwoch abend in der Konkordienkirche ſtattfindenden Lichtbildervortrag des Profeſſors Dr. Albert Schweitzer über ſein„Urwaldſpital in La m⸗ Veranſtaltungen Mittwoch, den 8. Mai Nationaltheater:„Mignon“..00 Uhr. 5 5 Apollotheater: Die Wiener Neubach⸗Revue in„Ohne Kleid, tut mir leid“..15 Uhr. a Lichtſpiele: Alhambra:„Kinder der Straße“.— Sch au burg: „Die Teufelsſchlucht“.— Ufa⸗ Theater:„Was koſtet Liebe?“ Palaſt⸗ Theater:„Der Sohn der Taiga“. 8 Lai: „Haſt du geliebt am ſchönen Rhein“.— Capitol:„Diebe“.— Gloria⸗Palaſt:„Geheimniſſe des Orients“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Gemälde⸗Galerie im Schloß: Mittwoch u. Sonntag 11—1 u.—5 Uhr. Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 10—1,—5, Sonntags 11—5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm. von—5 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr; Freitag—7 Uhr.— Planetarium: Beſichtigung.00 Uhr. barene“ in Afrika aufmerkſam. Profeſſor Dr. Albert Schwettzer ſteht durch ſeine wiſſenſchaftliche Tätigkeit als Theologie⸗Profeſſor, Phtloſoph und Bachforſcher in hohem Anſehen. Im alter von 40 Jahren hat er ſich noch dazu entſchloſſen, Medizin zu ſtudieren, um den ſchwer unter den ungeſunden Verhältniſſen leidenden Negern ärztliche Hilfe zu bringen. Er befindet ſich in Deutſchland zur Er⸗ holung und wird demnächſt ſeine erfolgreiche Tätigkeit in Afrika wieder aufnehmen. Seine Vorträge haben überall großen Anklang gefunden.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) Tagungen Polizeibeamtentagung Am Samstag und Sonntag tagte in Konſtanz der 3. Verbands⸗ tag des Verbandes der Polizeibeamten Badens E. V. bei außerordentlich ſtarker Teilnahme aus allen Teilen des Landes. Die Tagung wurde geleitet vom Verbandsvorſitzenden, Polizeikommiſſar Schwarzwälder⸗ Mannheim. Unter den Ehrengäſten befanden ſich zahlreiche Vertreter von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Auch die Polizeiorganiſationen der angrenzenden deutſchen Länder waren vertreten. Der Vorſitzende gab in ſeinem einleitenden Referat einen Ueberblick über das Polizeiweſen und wies nachdrücklich daraufßin, daß die Polizei als Inſtrument des inneren Frie⸗ deus, nicht als Machtinſtrument gelten wolle. Seine Rede ſchloß mit einem Hoch auf das Vaterland und die Verfaſſung. Miniſterialdirek⸗ tor. Dr. Barck ſprach über die Lage und die Aufgaben der badiſchen Polizei als Grenzlandspolizei. Die weitere Abwicklung der Tagesordnung erfolgte unter Leitung von Polizeiinſpektor Walther ⸗ Heidelberg. Den Geſchäftsbericht erſtattete Geſchäftsführer Schimmele, der betonte, daß eine der wichtigſten Aufgaben der nächſten Zukunft die tatkräftige Sicherung des Beamtenrechtes und eine gerechte Beſoldungsord⸗ nung ſein werde. Außerdem formulierte der Bericht dringende For⸗ derungen für die Neuaufſtellung des Verbandsetats 1920/80. Aus dem Kaffenbericht des Landeskaſſters Mattes ⸗ Mannheim geht her⸗ vor, daß der Kaſſenbeſtand rund 11.600 Mark, bei einer Bilanz von rund 90 400 Mk. in Einnahmen und Ausgaben beträgt. Der neus Haushaltsplan für das kommende Etatsjahr balanciert mit 68 860 Mk. Die Wahlen des Vorſtandes ergaben, nachdem die beiden diesjährigen verdienten Vorſitzenden Schwarzwälder und Wolber eine Wiederwahl ablehnten, folgendes: 1. Vorſitzender Poltzeitnſpektor Höllein⸗ Kärlsruhe, 2. Vorſitzender Wachtmeiſter Kirchner ⸗ Karlsruhe. Der Vorort des Verbandes wurde von Mannheim nach Karlsru 5 6 Nachbargebiete Schwere Verkehrsunfälle * Offenbach a.., 7. Mai. Am Montag nachmittag geriet eine junge Radfahrerin namens Gertrud Reiter in der Straße der Republik zwiſchen einen Laſtwagen, der mit Ziegel⸗ ſteinen beladen war, und den Bürgerſteig. Durch irgend welche Umſtände muß die Radfahrerin zu Fall gekommen ſein. Sie wurde dabei von einem Hinterrad des Anhängerwagens über den Kopf gefahren, ſo daß der Tod des Mädchens auf der Stelle eintrat. Schluß des redaktionellen Teils Bad Wildungen Hofel und Bäder Ftirsfenhof Erſtes Haus. Neue Halle. Mineral⸗ und Sprudelbäder. Mäßige Preiſe. Drahtanſchr. Fürſtenhof. Fernruf Sammelnummer 3. FJaurtwängler und die Berliner Philharmoniker Der Philharmoniſche Verein feierte geſtern das 70. Jahr ſeines Beſtehens; er iſt jetzt ins bibliſche Alter getreten, aber die kulturellen Kräfte, die ſich in ihm regen, erſcheinen dank der Arbeit, die in ihm geleiſtet wird, ſo jung und lebenswvoll, daß man die Wünſche für die Zukunft mit aller Zuverſicht an den Jubilar richten darf, wenn auch das Jubiläumsjahr zugleich das Todesjahr ſeines treueſten Verwalters und Führers, Jakob Klein, geworden iſt. Der Philharmoniſche Verein hat eine bemerkenswerte Wandlung durchgemacht; er iſt aus einer Vereinigung muſik⸗ ausübender Dilettanten zu einem Zuſammenſchluß von Muſikfreunden geworden. Seine Aufgabe erſcheint damit vorgezeichnet: Die dilettantiſche Beſchäftigung mit der Muſtk, ſo gut und ſegensvoll ſie für die Heranbildung von Gene⸗ rationen war, macht der Heranziehung weiterer Kurſe zum muſikaliſchen Genuß Platz, und was der Philharmoniſche Verein in dieſer Richtung getan hat, iſt wert, entſprechend gefeiert zu werden. Das geſchah geſtern in würdigſter Art. Der repräſentative deutſche Orcheſterdirigent, Wilhelm Furtwängler und das beſte deutſche Konzertorcheſter, die Berliner Philharmoniker, waren die Träger des Feſtkonzerts, das zuerſt die drei Namen der Hochklaſſik, Haydn, Mozart, Beethoven aufgewieſen hatte, dann aber ſtatt der vorgeſehenen Mozartſinfonie Richard Strauß mit ſeinem„Don Juan“ brachte. Hat dieſes Werk den klaſſiſchen Rahmen des Abends durchbrochen? Klanglich wohl, aber in dem Sinn der Ver⸗ anſtaltung entſprach es umſo mehr. Gerade die Geſchichte des Philharmoniſchen Vereins iſt ein Zeichen für die Wand⸗ lungen, die mit dem Strauß'ſchen„Don Juan“ in Zuſammen⸗ hang ſtehen. Das Jahr feiner Entſtehung 1889 war die Gründungszeit der„Freien Bühne“ der Naturalismus. Wie der funge Gerhart Hauptmann verſuchte Richard Strauß auf verſchiedenen Wegen der damaligen neuen Zeit gerecht zu werden, die vor allem eine Forderung aufgeſtellt hatte: los von der Romantik! Im„Don Juan“ hatte er die Reife gegenüber dieſer Tendenz erreicht, die erſt mit dem Ausbruch des Weltkrieges ihren gewaltſamen kulturgeſchichtlichen Ab⸗ ſchluß fand. Doch nicht mit den Mitteln der Einengung des muſt⸗ kaliſchen Ausdrucks ſuchte man der Romantik zu begegnen; im Gegenteil, man erweiterte die äußere Form ins Maßloſe. Mahlers Sinfonie der Tauſend bildet das beſte Beiſpiel. Aber die Geſchichte hat gezeigt, daß dieſe übertriebene Form ſich nicht halten kann. Um ſo mehr erſtaunt die Sicherheit, mit der Richard Strauß arbeitete: ſein„Don Juan“, den wir geſtern als Werk von unmittelbarſter Wirkung hörten, entſtand zur gleichen Zeit wie Mahlers erſte Sinfonie. Welch ein Unterſchied! Bei Mahler immer größere Ausweitung der Form, bei Strauß Straffung, Konzentration. Dabei eine noch größere Ueppig⸗ keit des Klangs, eine verſchwenderiſche Fülle von Klang⸗ bildern. Er geht nicht von der inneren Dämonie Mozarts her an die Don Juan⸗Geſtalt, er zeigt nicht ihr Weſen, ſon⸗ dern ihre Erſcheinung, die er unerbittlich ſich ſelbſt überläßt, um ſie dann in der höchſten Steigerung unerbittlich hinab⸗ zuſtoßen. Das gradioſe Erfaſſen, die prachtvolle Formung des Klangs in dieſem Werk gehört einer Epoche an, die als „wilhelminiſch“ nicht eben hoch im allgemeinen Kurs ſteht. Aber man wird auch ihr einſt noch ihre guten Seiten ab⸗ gewinnen, und zu ihnen gehört die Klangkraft dieſes„Don Juan“ ⸗Werkes von Richard Strauß. Wie leuchtete ſie in der geſtrigen durch die Berliner Philharmoniker aufl Das ſcharf konzentrierte Thema, wie ſtand es mit einem Mal durch die aufs äußerſte an⸗ geſpannte Interpretation Furtwänglers da! Und dann die thematiſche und inſtrumentrale Ausbreitung. Darf man auf den Silberklang dieſer Hörner, das Sakrale dieſer Poſaunen, den Edelklang dieſer Trompeten noch das banale Wort „Blech“⸗bläſer anwenden? Furtwängler ſpielt auf dieſem Orcheſterinſtrument mit überragender Souveränität. Eine wundervolle klangliche Sinnlichkeit zaubert er aus den Strei⸗ chern, deren Konzertmeiſter Holſt ſein Solo in verhaltener Glut aufleuchten läßt. Die Epiſoden der Holzbläſer klingen durchſichtig bis auf den Grund, wie überhaupt die ganze Wie⸗ dergabe eine unerhörte Klarheit beſitzt. Sie war die präch⸗ tigſte, hinreißendſte Gewähr der Klanggewalt dieſes Or⸗ —n— eee e Eine Haydn⸗Sinfonie in-Dur(Nr. 10) hatte den Abend eröffnet. Auch ſie ein Werk der Wende. Die Roman⸗ tik, die der„Don Juan“ von Strauß hinter ſich laſſen wollte, kündigt ſich hier an, in der empfindſamen Einleitung, in der inſtrumentalen und tonartlichen Wendung beſonderer Art, für die Furtwängler der rechte Vermittler iſt. Er legt einen Elan in dieſe Haydn⸗Muſik, die ſie mit gutem Grund aus der Nähe der„Papa Haydn“ ⸗Figur rückt, in der man den Meiſter, der hier zwiſchen Mozart und Beethoven ſteht(nicht vor ihnen!) immer noch ſieht. Den gleichen Elan, nur geſteigert, nach dem„Don Juau“ faſt zu geſteigert, legt Furtwängler in die Eroica⸗Sinfonie Beethovens. Immer mehr wird der Einfluß bemerkbar, den die franzöſiſche Muſik der Revolutions⸗ und Napoleonszeit auf Beethoven ausübte, dem jedoch die äußere Revolution das blieb, was ſie jedem nach innen gekehrten Menſchen ſein muß: Terror. Ihm waren dieſe herbiſchen Klänge der Befreiung Kampf um der Menſch⸗ heit große Gegenſtunde. So verſinkt er in die große tra⸗ giſche Welt dieſes zweiten Satzes, den Furtwängler un⸗ beſchreiblich konzentriert wiedergibt, um dann den herviſchen Elan der beiden folgenden Sätze zu prachtvoller Wirkung zu führen. Das völlig ausverkaufte Haus feierte den Dirigenten, ſeine Muſiker feſtlich. Und dann auch das Jubtläum des Vereins. Dr. K. Kurzes Glück Von Frieda Callier Könnte man die Frühlingstage halten, Die ſo lieblich ſich vor uns entfalten! Kurzes Glück fliegt raſch an uns vorüber, Grüßt im Klang der Nachtigallenlieder— Schaut aus Veilchenaugen, ſingt im Winde, Lebt in jedem frohen Menſchenkind e Nimmer aber will es lang verweilen cheſters, ſeiner unübertrefflichen Virtuoſiät. Bunten Faltern gleich uns raſch enteilen. 29 — 2 hr: Uhr. 5 Uhr. ölker⸗ 1—5 hr.— zettzer feſſor, on 40 t, um tegern r Er⸗ Afrika klang . 5 8 5 5 1 84 ands⸗ B. bet Die miſſar anden Auch varen einen afhin, rie. 5 8 ß mit. 5 ichen Nach genauem Abwegen und Zu- iſchen itung Saſmſmenstellen der verschiedenen ericht 8 Tabakballen werden die einzelnen e der rung Tabakblätter gelost und den Misch. 8055 trommeln zur Entwicklung ihres Aus Volſen Aromas zugefaßrt. t her⸗ von neus Mk. rigen wahl kn ⸗ Der u h 1 ee 01,— blese Packung ö, bletetdenvollkommen- 5 i ö. 8 5 sten Schutz für hoch- den., D 5 wertige Orienttabake: Aroma im Tresor! 2 6. Seite. Nr. 212 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 Deulſchlands größte Schleufe Große Hafenerweiterungsbauten in Bremerhaven— Grundſteinlegung der Nordſchleuſe in Bremerhaven— Die zweitgrößte Seeſchleuſe der Welt Vor der Grundſteinlegung Unter Teilnahme einer größeren, von der Bremer Depu⸗ breiten von 49,2 Meter ö Meter hat. der Grundſteinlegung der tation für Häfen und Eiſenbahnen geladenen Geſellſchaft fand am 4. Mai die Feier Nordſchleuſenanlage am Nordende der Bremer⸗ havener Häfen ſtatt. Dieſe Schleuſe wird in ihren Aus⸗ maßen die großen Schleuſen des Panamakanals, des Londoner Tilbury Docks und die Gladſtone⸗Dock⸗Schleuſe in Liverpool noch übertreffen. Mit ihrem Bau wurde hereits vor dem Kriege begonnen. Er kam 1916 zum Stillſtand und wurde 1927 wieder aufgenommen. Zurzeit find bei dem Schleuſenbau und den dazu gehörigen Hafen⸗ erweiterungsbauten rund 1000 Arbeiter beſchäftigt. Dieſe großen Erweiterungsbauten ſind notwendig, da die vorhan⸗ dene„Große Kaiſer⸗Schleuſe“ in ihren Abmeſſungen für Fahrgaſtdampfer größten Ausmaßes, wie die neuen Dampfer„Bremen“ und„Europa“ des Norddeut⸗ ſchen Lloyd, nicht mehr ausreicht und aus Gründen der Betriebsſicherheit eine zweite Ein⸗ und Ausfahrt für die neuzeitlichen Häfen von Bremerhaven, die Kaiſer⸗ häfen, vorhanden ſein muß. Unter den 10 größten See⸗ ſchleuſen der Welt, zu denen außer der Nordſchleuſe in Bremerhaven noch drei weitere deutſche Schleuſen(Kaiſer Wilhelm⸗Kanal, Wilhelmshaven, Emden) gehören, wird die Nordſchleuſe in Bremerhaven in ihren Ausmaßen an zweiter Stelle ſtehen, nur noch übertroffen von der derzeit größten Schleuſe der Welt, der Schleuſe in Mmuiden bei Amſter⸗ dam, die eine Kammerlänge von 393,90 Meter, Einfahrt⸗ Neuaufrollung des dem Schwurgericht Inſterburg begaun am . Mai die Wiederaufnahmeverhandlung im Mordprozeß gegen den ehemaligen Hilfsgendarmen Du jardin, der am 1. Nopember 1919 unter der Annahme, daß er den Be⸗ ſitzer Jaguet in Klein⸗Koliſchken, bei dem er einquartiert war, im Einverſtändnis mit deſſen Frau ermordet habe, we⸗ gen ſchweren Totſchlags zu lebenslänglicher Zuchthaus ⸗ ſtrafe verurteilt worden war. Frau Jaquet, jetzt Frau Hölzner, die ſeinerzeit freigeſprochen wurde, wird als Zeugin vernommen. Der Zweck der erneuten Hauptverhandlung iſt, abermals den geſamten Prozeßſtoff zu behandeln, wonach auf Grund des Ergebniſſes die Frage der Schuld oder Nichtſchuld des Angeklagten Dufardin aufs neue geprüft wird. Dujar⸗ din iſt, wie erinnerlich, im April 1928 durch Erlaß des preu⸗ ßiſchen Juſtizminiſters beurlaubt worden, um die Wieder⸗ aufnahme zu betreiben. In der neuen Verhandlung gab Dujardin eine Darſtellung ſeiner Beziehungen zu dem Ehe⸗ paar Jaquet. Er ſtellte u. a. feſt, daß er mit dem Ermor⸗ deten außerordentlich gut geſtanden habe. Zwiſchen den Ehe⸗ leuten hätten kühle, aber friedliche Beziehungen geherrſcht. Die Gerüchte von ehelichen Zerwürfniſſen, die in der Um⸗ gebung in Umlauf waren, ſeien als Klatſch zu bezeichnen. Schließlich ſchilderte Dujardin noch einen Verſuch, den Frau Jaquet unternommenhaben haben ſoll, um mit ihm in nähere Beziehungen zu treten. Frau Hölzner erklärte auf die Frage des Vorſitzenden, daß ſie, als Jaquet auf ſie ge⸗ ſchoſſen und an der Hand verletzt hatte, während der ganzen Nacht auf dem Sofa geſeſſen hat. Nur einmal ſei ſie in das vordere Zimmer gegangen, um zu ſehen, ob die Leute nicht bald nach dem Arzt fuhren. Die Zeugin muß dann demon⸗ ſtrieren, wie ſie die Hand gehalten hat als ſie den Schuß er⸗ Vor hielt. Sie hielt die Hand an der Türe in Augenhöhe. Der Vorſitzende macht ſie darauf aufmerkſam, daß hierdurch eigentlich in der Türe die abgeplattete Kugel hätte gefunden werden müſſen und eine Drempeltiefe von 14,70 Die Nordͤſchleuſe in Bremerhaven wird durch einen Vor⸗ hafen von 350 Meter Länge mit der offenen Weſer ver⸗ bunden und kommt den Maſſen der Schleuſe in Ymuiden ſehr nahe. Sie wird eine Kammerlänge von 372 Meter zwiſchen den Toren, 45 Meter Breite in den Einfahrten und 60 Meter Breite in der Kammer aufweiſen bei einer Drempeltiefe von rund 14,5 Meter unter mittlerem Hochwaſſer und rund 11,5 Meter unter mittlerem Niedrig⸗ waſſer der Weſer. Außer dem eigentlichen Schleuſenbauwerk der Nordſchleuſe umfaſſen die zugehörigen Hafen⸗Erweite⸗ rungsbauten den Vorhafen von rund 350 Meter Länge, 130 Meter Breite an der Mündung und 80 Meter Breite an der Einfahrt der Schleuſe, ein rund 450 Meter langes und 240 Meter breites Wendebecken und eine 112 Meter lange, ungleicharmige Drehbrücke über den 45 Meter breiten Verbindungskanal zu den beſtehenden Häfen. Ueber dieſe Drehbrücke, die ſchwerſte Stützzapfendreh⸗ brücke der Welt, werden zwei Eiſenbahngeleiſe zu den Paſſagierlandungsanlagen auf der Columbuskaje und den am Verbindungshafen liegenden Schiffen, ſowie eine zwei⸗ ſpurige Straße für die Verbindung zwiſchen Stadt Bremer⸗ haven, Columbusbahnhof und Flugplatz führen. Die Größenverhältniſſe bei dieſem werden auch erſichtlich, wenn man hört: Schleuſenbauwerk Die größte freie 2 Prozeſſes Dujardin Vor.: Hatten Sie von vornherein einen Verdacht gegen Dujardin? Zeugin: Nein. Ich verdächtigte ihn erſt, als ich in Unterſuchungshaft war, und als ſich der Vedacht auf mich ſelbſt lenkte. Hilfsgendarm Paul Dujardin Der Staatsanwalt hält darauf der Zeugin einige Wi⸗ derſprüche vor, die ſich in ihren heutigen Ausſagen gegen⸗ über der Ausſage im Vorverfahren ergeben. Auf Grund verſchiedener Protokolle wird ihr bewieſen, daß ſie früher Uberwinde Schwäche und Abgespanntheit mit Sanatogen: es gibt neue Kraft. Dr. med. Bodenstein in Steinach schreibt: „Sanstogen leistet in Rekonvaleszenz nach versduedenen Krankheiten geradezu Erstaunliches in punkto Kröffigung des Organismus!“ Ein anderer Arzt, Dr. Steiner in Krems, sagt in seinem Urteil über Sensfogen: „Die Paflenfen blehfen förmlich auf!“ wirkung schöpfun med. Nähr- u. Kräftigung miitel für Körper und Nerven. Schon in Packungen von NM..80 en in allen Apotheken und Drogerien. . Die fertiggeſtellte Baugrube Höhe der Kajemauern beträgt 19,5 Meter, ihre Geſamt⸗ konſtrukbtionshöhe 32,5 Meter. Die Drehbrücke hat eine Geſamtlänge von rund 112 Metern bei einem Geſamtgewicht von rund 2700 Tonnen und einer Querſchnittbreite von rund 19 Metern für zweigleiſige Eiſenbahn, zweiſpurige Straße und Fußweg. Um dieſe Bauwerke zu errichten, bedurfte es der eingehendſten Kenntnis des Untergrundes. Die Unterſuchungen erfolgten durch 300 Bohrlöcher, die bis zu 50 Meter Tiefe in die Erde hineingetrieben wurden. Im Auguſt 1928 haben die Einrichtungsarbeiten für die Betonie⸗ rungsanlagen, dann die Betonierungsarbeiten für die Kaje⸗ mauern im Außenvorhafen und in der Kammer und der Sohle des Außenhauptes begonnen. Im Außenhaupt iſt der tieſſte Punkt der Nordſchleuſe mit rund 26 Meter unter Deich⸗ oberkante erreicht worden. Zur Durchführung dieſer groß⸗ zügigen Hafenerweiterungsbauten in Bremerhaven werden folgende Kleinigkeiten an Bauſtoffen innerhalb der vier⸗ jährigen Bauzeit gebraucht: 25 000 Holzpfähle bis zu 26 Meter Länge(ſind bis auf einen geringen Reſt bereits eingerammt), 15 000 eiſerne Spundbohlen bis zu 24 Meter Länge, 12 600 To. Rundeiſen und Eiſenkonſtruktionen, 92 000 To. Zement und Traß, 350 000 Kbm. Kies und Sand, 250 000 Kbm. Beton. Als Bauleiſtung kommt dazu 3100000 KHubikmtr. Boden⸗ bewegung. Die Koſten der Hafenerweiterungsbauten einſchließlich der Nordſchleuſe wurden urſprünglich mit 30 Millionen Mk. veranſchlagt, werden aber weſentlich mehr ausmachen. dzb. behauptet habe, daß die Tür des Schlafzimmers verſchloſſen geweſen ſei. Nach ihrer heutigen Darſtellung müſſe ſie die Tür am Holz gefaßt haben, ohne den Drücker zu berühren. Dabei muß ſie den Schuß in die Hand erhalten haben. Die Zeugin iſt ſehr erregt und weiß auf manche Fragen nicht korrekt zu antworten. Es folgen jetzt Fragen des Verteidi⸗ gers an die Zeugin. Am zweiten Verhandlungstage im Prozeß Dufardin am Dienstag, 7. Mat, veranſtaltete das Schwurgericht in Ma⸗ theninken in dem Gehöft des ermordeten Jaquet einen Lokaltermin. Das Gericht beſichtigte eingehend das Ge⸗ bäude und beſonders das Mordzimmer. Nach der Be⸗ ſichtigung wurde die Gerichtsverhandlung in dem Hauſe fort⸗ geſetzt. Die Zeugin, Frau Margarethe Kunſt mann, die früher bei Jaquets als Dienſtmädchen beſchäftigt war, ſagt aus, einen Streit der Eheleute Jaquet habe ſie nicht beob⸗ achten können. Am Mordabend ging ſie etwa gegen 9 Uhr ſchlafen. Plötzlich hörte ſie ein Geräuſch ähnlich einem Knall und kurz darauf noch einen Knall. Die Zwiſchenzeit betrug etwa 10 Sekunden. Bald nach dem zweiten Schuß kam Frau Jaquet in die Küchentür und rief Grethe, ein Mörder! Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſtellt der Staats⸗ anwalt den Antrag, Frau Jaquet bei den Zeugenausſagen zuzulaſſen. Der Verteidiger widerſpricht dieſem Antrag ener⸗ giſch, ſo daß der Staatsanwalt Gerichts beſchluß über dieſe Angelegenheit verlangt. Das Gericht lehnt jedoch den Antrag ab, da die Gefahr beſtünde, daß durch die Maßn e ihme die Objektivität der Zeugin beeinflußt werden könnte. * § Baſler Strafgericht. Das Baſler Strafgericht hatte ſich mit Ladendiebinnen zu beſchäftigen. Eine Frau, die ihre 15jährige Tochter zu Diebſtählen abrichtete, unternahm noch mit ihrer Stiefſchweſter Streifzüge in den verſchiedenen Geſchäften der Stadt. Im ganzen übten die drei weiblichen Diebe 40 Diebſtähle aus, wobei ihnen Diebesgut im Werte von über 2000 Franken in die Hände fiel. Die Frau wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ihre Stiefſchweſter zu einer ſolchen von neun Monaten verurteilt. Die Tochter iſt noch ſtrafmündig und bleibt in der Obhut der Vormundſchaftsbehörden. So energisch und deuflich fühlber istf die stärkende und belebende Ein- des Senetogens auf den geschwächten Organismus bei Er- gszusfänden jeder Art. Sie findet ihre Erklärung durch das 8 Zusemmenwirken der lebenswichtigen Bestendfeile des Senatogens: Elwelb— reinster, höchstwerfiger Nöhrstoff— und Glycerophosphet, natürliches und ursprüngliches Baumittel der Nervensubstanz. Verbessere auc Du Deine Gesundheit, Be- ginne heufe Sonalogen zu gebrauchen, dann wirst Du bald neue Hraſt und Leben feude gen innen, und bon Deiner Gesundheit hangt doc Dem ganzes Glũc und Vohlergehen ab. n o * noble * Mittwoch, den 8. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 212 Der Maimarkt⸗ Dienstag Friedigers Irrlicht mit Staudinger Sieger im Maimarkt⸗Preis Der traditionelle Maimarkt⸗Dienstag wurde am Vor⸗ mittag wenig verheißungsvoll eingeleitet: Regen und trüber Himmel. Sollten bie Rennen des zweiten Tages bei Regen⸗ wetter gelaufen werden? Als am Mittag die Sonne durch⸗ brach und der Himmel ſich aufklärte, hatte man für die glatte Abwicklung der Rennen keine Sorgen mehr. Bei Beginn der Rennen, als die Flagge im erſten Rennen fiel, war die Bahn in Sonne getaucht. Plaſtiſch und klar hoben ſich im Hinter⸗ grunde die Berge des Odenwalds ab. Der Schriesheimer Steinbruch am Oelberg unterbrach freundlich das dunkle Grün der Berge. Die Türme am Kanal ſtehen in ihrer nüchternen, praktiſchen Form, durchſchnitten von dem Gerüſt der Ried⸗ bahnbrücke zwiſchen den vollblättrigen Bäumen der Neckar⸗ promenade. Das Schönſte iſt aber immer wieder die Bahn ſelbſt, die von Sonne überflutet in ihrem ſatten grünen Kleide mit luſtig flatternden Fahnen einen herrlichen Anblick bietet. Man kann weit gehen, bis man eine ſolch ideale Bahn wieder findet. Der Betrieb vor und hinter den Tribünen war für einen Wochentag recht gut, nur der Neckardamm wies am Sonntag einen beſſeren Beſuch auf. Der gebotene Sport war auf hervorragendem Geläuf bei durchweg mittelmäßig beſetzten Feldern ausgezeichnet. In einigen Rennen wurde der Sieger erſt nach härteſtem Endkampf ermittelt. Recht erfolgreich war wieder der Mannheimer Stall Baer und Soherr, der zwei Jagdrennen gewinnen konnte. Im Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen konnte Oberleutnant von Götz mit Manon ſiegen. Das General v. Moßner⸗Jagdrennen wurde von dem gleichen Reiter mit Kabalia überlegen nach Hauſe geritten, der damit dem Mannheimer Stall den 3. Sieg während der beiden Renntage ſicherte und ſelbſt zu einem Doppelerfolg kam. Auch Staudinger errang 2 Siege: Den Maimarkt⸗Preis mit Friedigers Irrlicht und das Schloßgarten⸗Rennen mit Daubs Roſenquarz, der bereits den erſten Tag mit einem Sieg abſchloß. Im Mittelpunkt des zweiten Tages ſtand der Maimarkt⸗Preis ntit 4300 Mk. und einem Ehrenpreis des Maimarkt⸗Komitees. Das wichtigſte Rennen ſah auch das größte Feld mit 7 Pferden am Start. Wir hatten ſchon in unſerer Vorſchau auf die gute Form von Irrlicht und Prater hingewieſen. Irrlicht führte vom Ablauf bis ins Ziel. Bereits am Luiſen⸗ park und Neckardamm lag der von Staudinger ausgezeichnet gerittene Wallach mit Längen vor. Eleonbre hat den 2. Platz vor Dalibor, Caro Bube liegt am Schluß. Im Einlaufbogen hat ſich Dalibor auf den 2. Platz gelegt, Prater folgt, Eleonore an 4. Stelle. In der Geraden ſpannender Endkampf zwiſchen Irrlicht, Prater und Dalibor, die Gurt an Gurt kämpfen. Irrlicht kann ſeinen Vorſprung bis auf„ Längen halten, Dalibor muß ſich von Prater mit„Hals“ geſchlagen geben. Eleonore fiel vor den Tribünen erledigt zurück. In der Geraden verloren Der Preis von der Pfalz, der über die lange Strecke non 3700 Meter führt und wie der Maimarkt⸗Preis mit 4300 Mark dotiert iſt, brachte wieder ein auserleſenes Feld von 5 Pferden auf die Beine. Fruszi nimmt die erſte Hürde in Front, ſpringt quer und verurſacht faſt einen Rumpler. Den Waſſergraben ſpringt Trapper zuerſt, der von da ab auch die Spitze hat. Montagne Ruſſe und Fruszi löſen ſich auf dem 2. Platz ab. Stattliche liegt weit zurück am Schluß. In der Diagonalen iſt die Reihenfolge die gleiche. Vor der letzten Hürde iſt das Feld bis auf Stattliche aufgeſchloſſen, Trapper ſpringt kurz vor Montagne Ruſſe. Im Einlauf muß Trapper Montagne Ruſſe nach Kampf vorbeilaſſen. Deborah holt ſich aus dem Hinterhalt den 3. Platz. Frhr. v. Eggloffſtein, der am Sonntag mit Kirch⸗ hoffers Turned up ſiegte, ſicherte ſich und dem gleichen Stall mit Montagne Ruſſe, die ſ. Zt. für 300 Mark erworben wurde, durch prächtigen Ritt den 2. Sieg. Ein feiner Anfang wurde mit dem Bergſtraße⸗Rennen gemacht. Nach un⸗ ruhigem Start— Zupo wollte anſcheinend nicht— geht Schwerenöter mit der Spitze ab. Minky, Damokles, Leubel⸗ fing. Zupo und Fudji San dahinter. Am Riedbahnbogen liegt Leubelfing auf dem 2. Platz vor Zupo. In der Einlaufgeraden noch die gleiche Reihenfolge, Zupo zieht auf den 2. Platz. Schwerenöter und Zupo kämpfen Kopf an Kopf bis ins Ziel, wo Zupo von dem Lehrling Bollinger geritten, mit kurzem Kopf Sieger war. Einen ausgezeichneten Ritt vollführte Pinter auf Damokles, der den Wallach vor den Tribünen auf den 3. Platz bringen konnte. Leubelfing war geſchlagen auf den 4. Platz zurückgefallen. Der 2. Sieg des Mannheimer Stalls Baer u. Soherr Das Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen ſah drei aus⸗ erleſene Pferde mit drei bekannten Herrenreitern am Ablauf. Aviator führt längere Zeit vor Manon und Ortwin, der nicht recht in Gang kam. In der Diagonalen hat ſich Oberleutnant v. Götz mit Manon an die Spitze geſetzt, Ortwin hat kurze Zeit den 2. Platz, um dann wieder nachzulaſſen. Im Ried⸗ bahnbogen liegt Manon ſchon Längen vor, Ortwin ausſichts⸗ los am Schluß. Aviator kann etwas aufkommen, ohne aber der führenden Manon gefährlich werden zu können. Mit 2% Längen geht Manon vor Aviator durchs Ziel. Ortwin folgt verhalten. Meiſterleiſtung von Narr mit Bertram Einen wunderbaren Endkampf gab es im Rheinau⸗ Rennen, das von 6 Pferden beſtritten wurde. Teukros Richterſpruch: 2½ 12g. Zeit 1285.— 5 7. 25 2 0 i— 8 age Aaatggtucag tn tet 5 8 0 * 5 8. 85 2 7 —— 8 5 4 5* 5 4 VewWd E 2 0 Elle zannheimer Frühjah 18 Pferderennen kommt am beſten vom Start weg, gefolgt von Okertal, Jarvom, Bertram, Pan Robert und Luſtgarten. Im Einlaufbogen ar⸗ beitet ſich Bertram, von Narr fein geſteuert, zur Spitze. In einer Linie, faſt ausgerichtet, raſen Jarvom, Okertal und Ber⸗ tram die Gerade entlang, wo ſich Bertram vor Jarbvom und Okertal ſchiebt. Wie erbittert der Endkampf war, ergibt ſich aus dem toten Rennen um den 4. Platz zwiſchen Pan Robert und Teukros. Auch Narr konnte mit dieſem Siege ſich und Stall Opel den 2. Erfolg erringen. Und wieder Oberleutnant v. Götz in Front Der Engländer Baldwin ſattelte im General v. Mo ß⸗ ner⸗Jagdrennen Hexenprinz mit Capitain Lewis. Ein engliſcher Offizier im Wettbewerb mit deutſchen Herrenreitern um den Ehrenpreis des Generals v. Moßner, eine Neuheit für Mannheim. Miles erwiſcht den beſten Start, vor Zukunft und Hexenprinz. Nach der erſten Hürde enteilt Hexenprinz dem Feld; hinter ihm folgen Miles, Euphrat, Zukunft und Johannisfeuer. Am Neckardamm war Hexenprinz bereits ge⸗ ſchlagen, Miles hat die Führung vor Johannisfeuer und Euphrat. Im Riedbahnbogen liegt Kabalia vom Mannheimer Stall Baer und Soherr in Front, hart bedrängt von Miles. Weiter zurück folgen Johannisfeuer, Euphrat und Zukunft. Kabalia ſiegt überlegen vor Miles und Johannisfeuer. Hexen⸗ prinz kehrt lahm aus dem Rennen zurück. Der 3. Sieg des Stalles Baer und Soherr aus Mannheim, der 2 bis jetzt am erfolgreichſten abſchnitt. Daubs Roſenquarz ſiegt abermals im Schlußrennen Mit dem Schloßgarten⸗ Rennen wurde der Mai⸗ markt⸗Dienstag abgeſchloſſen. 5 Pferde ſtellten ſich dem Starter. Farmerin übernimmt die Führung vor Roſenquarz, Pedrillo, Dollar und Stammherr. Bei der Riedbahn iſt Far⸗ merin auf dem letzten Platz. In der Geraden hat Roſenquarz die Spitze, Pedrillo und Dollar kämpfen um den 2. Platz. Roſenquarz gewinnt ſicher mit 2½ Längen vor Dollar, der Pedrillo niederringen konnte. Beſonders hohe Quoten gab es geſtern nicht. Die höchſte wurde auf den Sieg von Irrlicht im Mafmarkt⸗Preis mit 44:10 ausbezahlt. Die gleiche Quote gab es im General von Moßner⸗Jagdrennen. Die niederſte wurde in dem von drei Pferden beſtrittenen Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen mit 20210 ausbezahlt. Die Abwicklung der Rennen war vorbildlich, ſie verliefen erfreulicherweiſe ohne jeden Unfall Der Himmel⸗ fahrtstag, der diesmal als vierter Renntag einge⸗ ſchoben iſt, verſpricht wieder guten Beſuch und guten Sport zu bringen. Die Ergebniſſe der Rennen 1. Bergſtraße⸗Rennen. 3000 /, 1200 Meter. Für Fähr, inländ. ſtegloſe Pferde.(11 Unterſchriften, von denen 8 ſtohen geblieben). 5 1. K. C. Bodmers br. H. Zupo(Bollinger); 2. Schwerenöter (Morawez); 3. Damokles(Pinter). Ferner liefen: Leubelſing, Fudfi San, Minky. Tot: 40:10, Pl: 19, 16:10.. 5 85 Richterſpruch: Kurzer Kopf——27 Tg. Zeit 11795. 2. Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen. Herrenreiten: 3000, und Ehren⸗ preis, 3400 Meter. Für 5jähr. und ält. inländiſche Pferde, die ſeit 1. April 1928 kein Rennen von über 3000% gewonnen haben.(12 Unterſchriften, von denen 9 ſtehen geblieben). 5 5 N 1. Baers und Soherrs br. St. Manon(v. Götz); 2. Aviator . tz); 3. Ortwin(v. Horn). 3 liefen. Tot: 20:10. Richterſpruch: 2. Woile. Zeit: 42076. 3. Rheinau⸗Reunen. 3000, 1600 Meter. Für Aähr. u. ält. Pferde aller Länder, die ſeit 1. April 1928 weder ein Rennen von über 4000% noch ſeitdem als Sieger in Sa. 10 000„ gewonnen haben.(24 Un⸗ terſchriften, von denen 22 ſtehen geblieben). 5 1. v. Opels.⸗W. Bertram(Narr); 2. Jaroom(Zimmermann); 3. Okertal(Ringewald). Ferner liefen: Pau Robert, Teukros, Luſtgarten. Tot: 30:10, Pl: 18, 18.10. Richterſpruch: 744—tot. Rennen. Zeit:45 95. 4. Preis von der Pfalz. Jagdrennen, Herreureiten. 4300 4 und Ehrenpreis. 3700 Meter. Für jähr. und ältere Pferde aller Länder, die ſeit dem 1. Januar 1928 als Sieger nicht in Sa. 12 000 /, und weder 1928 ein Rennen von über 6000 /, noch 1929 eins von über 900/ gewonnen haben.(16 Unterſchriften, von denen 13 ſtehen ge⸗ blieben).. 1. Kirchhofſers ohr. St. Montagne Ruſſe(v. Egloffſtein); 2. Trapper(v. Horn); 3. Deborah(v. Götz). Ferner liefen: Fruſzi, Stattliche. Tot::10, Pl: 15, 20:10. Richterſpruch: 23 Lg. Zeit:38. 5 5. Maimarktpreis. Ausgleich 2. 4300/ und Ehrenpreis vom Mai⸗ markt⸗Komitee. Für jähr. und ält. inländiſche Pferde.(26 Unter⸗ ſchriften, von denen 20 angenommen). 1. Friedigers br. W. Irrlicht(Staudinger); 2. Prater(Pinter); 3. Dalibor(Narr). Ferner liefen: Polaſchin, Original, Caro Bube, Eleonore. Totn: 44:10, Pl: 13, 13, 19:10. Richterſpruch: 74—Hals—9½ Lg. Zeit::11. 6. General von Moßner⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ausgleich 3. 3000 4 und Ehrenpreis von General der Kavallerie a. D. v. Moßner. 3000 Meter. Für 4jähri. und ält. inländiſche Pferde.(21 Unterſchriften, von denen 8 angenommen). 1. A. Baers und Soherrs br. St. Kabalia(v. Götz); 2. Miles (v. Borcke); 3. Johannisfeuer(v. Egloffſtein). Ferner liefen: Euphrat, Zukunft, Hexenprinz. Tot: 44:10, Pl: 19, 18:10. Richterſpruch:——3 Lg. Zeit:3395. 7. Schloßgarten⸗Rennen. Ausgleich 3. 9000 J, 1450 Meter. Für Zjähr. und ält. inländiſche Pferde, die ſeit 1. April 1928 als Sieger nicht in Sa. 8000/ gewonnen haben.(28 Unterſchriften, von denen 18 angenommen). 1. Daubs F. ⸗H, Roſenguarz(Staudinger); 2. Predrillo (Göbl); 3. Dollar(Albers). Ferner liefen: Stammßher und Far⸗ merin. Tot: 36:10, Pl: 17, 17:10. Rennen im Reich Hoppegarten(7. Mai) 1. Preis von Bollensdorf. 2800 Mk. 1200 Meter: 1. Geſt. Weil's Ota(Biniakowſki); 2. Cocktail; 3. Parade. Ferner: San Marco, Fili⸗ gran, Fahnenweihe, Habicht, Preſüra. Tot.: 30; Pl.: 10, 11, 1010. 2. Preis von Mönchsheim. 3900 Mk. 1800 Meter: 1. Geſt. Romolk⸗ witz' Polydor(Kreuz); 2. Surya; 3. Orry. Ferner: Mima, Agitator, Anskar, Augendiener, Shalimar. Tot.: 100; Pl.: 16, 11, 11:10. 3. Preis von Holländer. 2800 Mk. 1200 Meter: 1. B. Plaga's Amönenwarte(Sajdik); 2. Servilia; 3. Landflut. Ferner: Holdriv, Truſt, Gunhilda, Miniſter, Alike, Latina, Snada, Viola. Tot.: 693 Pl.: 15, 13, 13:10. 4. Preis von Neuenhagen. 5200 Mk. 1600 Meter: Lateran(Bleuler); 2. Maximus; 3. Avanti. Ferner: Tarquinius Superbus, Arſinde. Tot.: 22; Pl.: 11, 13:10. 5. Preis von Hönow. 3900 Mk. 2000 Meter: 1. L. u. W. Sklarek's Gero(Haynes); 2. Torrone; 3. Kasbek. Ferner: Poliklet. Tot.: 10; Pl.: 10, 11:10. 6. Preis von Niederheide. 3900 Mk. 1600 Meter: 1. Hauptgeſtüt Altefeld's Faleone(Huguenin); 2. Finnland; 3. Schneeball. Ferner: Caeſarion. Tot.: 32; Pl.: 16, 13:10. 7. Preis von Münchehofe. 3300 Mk. 1400 Meter: 1. H. Moshake's Markolf(Haynes); 2. Fabuliſt; 3. Windſpiel. Ferner: Vaſall, Dias, Kanzler, Casper, Leichte Iſabell, Alſterſtern. Tot.: 56; Pl. 14, 11, 13:10. 1. R. Haniel's Mont Dore, Davis⸗Pokal⸗Vorrunde Dänemark— Chile:1 Bei dem in Kopenhagen durchgeführten Vorrundenſpiel um den Davis⸗Pokal zwiſchen Dänemark und Chile ſiegten die Vertreter Dänemarks mit:1 Punkten, nachdem ſchon bei Erledigung des Doppelſpiels an ihrem Endſiege nicht mehr zu zweifeln geweſen war. Henrikſen fertigte zuletzt Domingo Torrralva:7, 775,:4, 624 ab, dagegen gelang es Louis Torralva, den Dänen Ulrich:5, 614,:6 zu ſchlagen und damit den einzigen Gewinnpunkt für Chile heraus⸗ zuholen. In der zweiten Runde ſpielt Dänemark gegen den Sieger aus Griechenland—Jugoſlawien. Belgien— Rumänien ebenfalls entſchieden Da die Belgier Lacroiſe-Ewbauk gegen die Rumänen Luppu von Dörner das Doppelſpiel:5, 611, 611 gewinnen konnten, ſteht der Davis⸗Pokalkampf jetzt:0 für Belgien und iſt damit entſchieden Asgypten— Finnland noch nicht beendet Beim Davis⸗Pokaltreffen Finnland und Aegypten konnte am Montag und Dienstag nicht geſpielt werden, da es in Helſingfors faſt ununterbrochen regnete. Aegypten führte beim Abbruch der Partie 221. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai 8 Neckar⸗Pegelf.34.6. 7. 8. .760 f I 0 Rhein Pegel 2. Baſel Schuſterinſel Kehl Maxau Mannhein Caub köln 3. 6 7. Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Otrektion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Veranttortl. Redakteure: ür Polltik: H. A. Meißner Feullleton: Dr. S. Kanſer— Kommunalpolitik und goksles: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles llebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Ou uuferem Verlag iſi in neuet Bearbeitung wieder erſchienen laungeim in Gage unò Geſchichte Volkstümliche Erzählungen von Guſtav Mieòerkehr Vierte reich illuſtrierle Auflage Preis NA. 6. Druckerei br. Haas, Cm. b. II. Mannheim, E 6, 2 ſe515 18 9 10 00 0 e 9 914 Oldene 1 SGdlille Vertreter ou allen Hlät zen. 1 5 4 0 8. Seite. Nr. 212 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe] Mittwoch, den 8. Mai 1929 Echt amerikaniſch! Von Willy Heyme Feuer unter der Erde Seit bald einem halben Jahrhundert brennt es im Staate Ohio unter der Erde. Im Jahre 1848 brach in dem dort be⸗ findlichen Bergwerkbezirk ein großer Streik aus, der nicht beigelegt werden konnte. Die Forderungen der Bergleute wurden nicht angenommen und größere Unruhen folgten. Es kam zu blutigen Zuſammenſtößen, beſonders im Bergwerk⸗ bezirk Hocking. Eine Einigung kam aber nicht zuſtande. Die Bergleute nahmen Rache. Ein verteufelter Plan wurde geſchmiedet, der auch zur Ausführung kan. Ein mit Kohlen vollbeladener Waggon wurde angezündet und man ließ ihn in die Grube fahren. Die Kohle in der Erde fing Feuer und brannte. ſie brannte weiter, immer weiter. Jahrelang fraß das Feuer unter der Erde. Der gewaltige Feuerherd hat heute einen Umfang von ſechs Quadratmeilen erreicht und man ſchätzt den Wert der bereits verbrannten Kohle bis jetzt auf rund 50 Millionen Dollar. Die Bergleute zogen mit Hab und Gut fort, die Täter hat man nie gefaßt. Heute ſind ſie nicht mehr unter den Lebenden und auch die⸗ jenigen, denen der Brand Schaden antun ſollte, ſie leben auch nicht mehr. Der weiter und immer weiter brennende Feuerherd hat nun die Ortſchaft New⸗Straitsville erreicht. Das Feuer läuft in einer Tiefe von—50 Fuß unter der Erde, unmittelbar auf die vor zwei Jahren unter einem Koſtenaufwand von 80 000 Dollar erbaute Hochſchule zu. Wie ſo manches Haus, wie ſo manche Farm, wird man auch dieſes Gebäude auf⸗ geben müſſen und es wird eines Tages einſtürzen. Der in den Vereinigten Staaten bekannte Oelbohrer Spicer hat ver⸗ ſucht, durch gewaltige Dynamtitſprengungen den Feuerherd zu zertreilen. Dies iſt nicht gelungen. Dann hat man tiefe Zementmauern in die Erde eingebaut, doch wie eine Schlange kroch das Feuer um die Mauern herum und immer wetter frißt es ſeinen Weg. An vielen Stellen iſt in einer Breite von—4 Meter die Erde eingeſtürzt. Aus dieſen 10—15 Meter tiefen Erdſpalten ſteigen giftige Kohlengaſe auf und Flammen ſchlagen aus der Tiefe. New⸗Straitsville iſt in Panik. Das Gouvernement greift ein. Unter Führung des Staats⸗Inſpektors Thomas Richards, verſuchen von neuem Bergleute, den geſamten Feuerherd durch gewaltige Dynamitſprengungen einzu⸗ dämmen. 5 Ob dies von einem Erfolg gekrönt ſein wird? Die nächſten Wochen werden es zeigen. 1. Wo blieb das Rabium? Dr. Shepley, von der Univerſität Saskatchewan hatte den Auftrag, wertvolle Juſtrumente und Medikamente von Sas⸗ katon nach Saskatchewan zu bringen. Der Weg iſt außer⸗ ordentlich beſchwerlich. Zu der Zeit, wo ſich Dr. Shepley auf den Weg machte, ſetzte Schnefall ein und auf halbem Wege geriet Shepley in einen Blizzard. Unter den Medikamenten befand ſich auch eine Moſſer⸗ ſpitze Radium. Das Radium befand ſich in einer kleinen Glasröhre; dieſe war mit Gummi bezogen. Die Glasröhre war verpackt in einem kleinen Holzkaſten, der 1¼% Zoll lang und 1 Zoll breit war. Ein dünner Draht war an einem Ende des Kaſtens, der wiederum an anderen Gepäckſtücken befeſtigt war. Der Wert des Radiums betrug 4500 Dollar. In kniehohem Schnee wanderte Shepley, das Geſtcht, Hände und Füße halberfroren, ſeinen Weg. Mit übermenſch⸗ licher Anſtrengung kämpfte er ſich durch und erreichte ſein Zlel,— doch mußte er zu ſeinem Entſetzen bemerken, daß das Radium verſchwunden war. Ohne ſich zu erholen, ohne ſich zu beſinnen, kehrte Dr. Shepley zurück, begleitet wurde er von Polizei⸗, Verſtcherungsbeamten und einigen Studenten der Univerſität. Der Weg führte wieder über das verſchneite Ge⸗ lände, Tag und Nacht wurde geſucht... das Radium wurde nicht gefunden. Unverrichteter Sache kehrten alle wieder zu⸗ rück. Nun machte ſich der Leiter der phyſikaliſchen Abteilung der Univerſität von Saskatchewan, Dr. Harrington auf den Weg. Er nahm nur einen Studenten mit ſich. Harrington rüſtete ſich aus mit Elektroſkop und einem Mikroſkop. Das Glektrofkop, das wunderbarſte und wohl auch das beſte In⸗ strument der Zeit, gibt die Anweſenheit des Radiums in einem Umkreiſe von 6 Yards an. Das Mikroskop ſollte zur genauen Beobachtung des Elektroſkopes dienen. So ſuchten nun die beiden Männer tagelang. Meilenweit ſuchten ſie in gebückter Haltung, das Elektroſkop dicht über der Schneefläche haltend. Und kein Erfolg, nichts zeigte das Elektroſkop an, trotz feinſter und vorſichtigſter Beobachtung. So mußte auch Harrington unverrichteter Sache zurückkehren. Ob weitere Verſuche angeſtellt werden, iſt unbekannt. Es beſteht die Ge⸗ fahr, daß das Radium in falſche Hände geriet, wodurch un⸗ heilbarer Schaden angerichtet werden könnte. 2 Menſchen und Zahlen Die Bevölkerungszunahme in den Vereinigten Staaten von Nordamerika beträgt jährlich 1400 000 Menſchen, oder, was recht komiſch erſcheint.. Halle 23 Sekunden ein Menſch. Auf die Einwanderung fallen von der oben genannten Summe 240 000 Menſchen. Im Jahre 1790 betrug die Bevölkerung rund 4000 000 And zu dieſer Zeit brauchte das Statiſtiſche Büro faſt 13 Monate, um dieſe Menſchen zu zählen. Für die Bevölke⸗ rungszählung 1930 wird dem Direktor des Statiſtiſchen Amtes nur ein Monat gegeben, um das Vorhandenſein von 120 000 000 Menſchen feſtzuſtellen. Im Jahre 1790 kamen von 4000 000 Menſchen auf 868 000 Quadratmeilen 4,5 Menſchen auf eine Quadratmeile, Im Jahre 1930 werden in den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf 2974000 Quadratmeilen 40 Menſchen auf eine Quadratmeile kommen. 8 Im vergangenen Jahre wurden in.S. A. 106 000 000 000 (106 Milltarden) Zigaretten verkauft. Die gezahlte Steuer hierfür betrug 317 833 385 Dollar, Für Zigarren wurden„nur“ 22 816 533 Dollar gezahlt, 5 i Bald— es dauert nicht mehr lange— hat jeder in den U..A. ſein eigenes Automobil. Bei einer vorſichtigen Taxtierung der Bevölkerung auf 120 000 000 Menſchen hat das Verkehrs⸗ und das Straßenamt Ende 1928 die Zahl der vor⸗ handenen Automobile auf 24 493 124 feſtgeſtellt, ſodaß auf jede fünfte Perſon ein Automobil kommt. Der König vom Broadway Der„König vom Broadway“ iſt tot.— Broadway trauert um ihn— Walter J. Kingsley— er, der die Sterne am Broadway„machte“. Tauſende Künſtler, non denen eine Menge internationalen Ruf haben, verdanken Kingsley, daß ſie große Künſtler, wenn nicht Bühnenſterne ſind. Wer kannte ihn nicht? Seine Heimat war und bleibt der Broadway, wo er gewirkt und gelebt hat. In ſeinem Teſta⸗ ment hatte nun Kingsley feſtgelegt, daß ſeine Aſche aus einer ſilbernen Urne von einem Flugzeug über Broadway, vor allem über Times Square geſtreut werden ſollte. Und dies geſchah auch. Mr. Kingsley's Witwe mietete ein Flugzeug. Sie wurde begleitet von Kingsley's beſtem Freund, dem be⸗ kannten Radioanſager Nils Granlund. Das Flugzeug zir⸗ kelte hoch über Broadway, über Times Square und Mrs. Kingsley ſtreute die Aſche ihres verſtorbenen Gatten aus. Da ſtanden denn Tauſende und Abertauſende Men⸗ ſchen, ſchauten nach oben, wunderten ſich, was diefes Flug⸗ zeug macht. Ste verſtanden es nicht— aber Broadway ver⸗ ſteht es. Der„Große weiße Weg“ iſt beſtreut worden mit der Aſche des Lieblings aller Sterne die Broadway— Broadway machen. i * Was ſouſt nirgends paſſiert Und dann hat ſich wieder einmal etwas in Amerika zuge⸗ tragen, was man ſonſt nirgendswo erlebt hat. Na— und wo ſollte ſönſt etwas Beſonderes paſſieren. Das kommt nur Seit Lindberghs glanzvollem Siegesfluge, ſeit Nungeſſer und Coli aufſtiegen, um niemals wiederzukehren, ſind viele Flüge über den Atlantiſchen Ozean verſucht, wenige jedoch durchgeführt worden. Was aber allen dieſen Unternehmungen — ich ſchließe dabei auch den„Bremen“ ⸗Flug ein— gemeinſam war, iſt der ausgeſprochen ſportliche Charakter. Die Arbeit des Piloten iſt mit der der Technik eng ver⸗ knüpft, doch die Technik läßt ſich nicht zwingen. Sie fordert eine langſame, organiſche Entwicklung und keine kühnen Sprünge, die wohl zu Zufallserfolgen führen können, niemals aber praktiſchen Wert beſitzen. Es bedeutet keine Zerſtörung der Illuſion, wenn ich es ganz deutlich ausſpreche: zu einem ſtändigen Transozeanluftverkehr bedarf es noch immenſer Ar⸗ beit in techniſcher Hinſicht. Alles Flugmaterial, das wir heute beſitzen, iſt noch nicht ſo vervollkommnet, wie es eine zu for⸗ dernde Betriebsſicherheit beanſprucht. Das iſt kein Vorwurf für die Induſtrie, ſondern lediglich eine Feſtſtellung, um die ich nicht herumkomme, wenn ich mich wirklicher Arbeit und nicht utopiſchem Pläneſchmieden hingeben will. 5 Als wir Drei uns vor jetzt mehr als einem Jahre mit der guten„Bremen“ in die Luft ſchwangen, da wußten wir, daß unſer geſtecktes Ziel von uns erreicht werden muß, falls nicht eine techniſche Störung eintritt, die unſere Berechnungen über den Haufen wirft. Dieſer Fall trat nicht ein; aber wir kamen in meteorologiſche Verhältniſſe, die wir nicht ahnen, alſo auch nicht in unſere Berechnungen einſetzen konnten. Wir haben es dennoch geſchafft und konnten mit Gottes Hilfe, wenn auch nicht in Newyork, ſo doch auf der Eiswüſte Greenly Islands aufſetzen. Und dabei iſt die„Bremen“ ſelbſt heute noch die ein⸗ zige Maſchine, die unter den bekannten Vorausſetzungen zur Bezwingung aller Schwierigkeiten in der Lage iſt. Man ſieht alſo, daß auch bei den Ozeanflügen ein weiter Weg von der Theorie zur Praxis führt, und man die Frage, ob ein Verkehr mit Amerika durch die Luft heute ſchon möglich iſt, nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten kann. Ich habe mich in den vergangenen Monaten ganz beſon⸗ ders meteorlogiſchen und nautiſchen Studien hingegeben und bei dieſer Arbeit die praktiſche Auswertung der beim„Bre⸗ men“⸗Flug gemachten Erfahrungen verſucht. Dabei bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß wir Piloten uns weit mehr mit derartigen Dingen beſchäftigen müſſen, obwohl ſie eigentlich für das Fliegen als ſolches nicht notwendig ſind. Daneben iſt es als ganz ſelbſtverſtändlich anzuſehen, daß der Nacht⸗ und Nebelflug in allen ſeinen Phaſen vom Piloten be⸗ herrſcht werden muß, denn allein dem Umſtand, daß mir die Kenntnis dieſer Dinge von meiner früheren Tätigkeit als Nachtflugleiter der Deutſchen Luft⸗Hanſa zur Verfügung ſtand, habe ich es zu verdanken, daß der„Bremen“⸗Flug trotz Nacht und Nebel, trotz Regen und Ejshagel doch noch gelang. Wir ſtehen erſt am Anfang einer langen Entwicklung, deren Ablauf nicht von den Fliegern, ſondern von den Flug⸗ zeugkonſtrukteuren abhängt. Doch das ſchlteßt nicht aus, daß auch der Flieger ſich bemühen ſoll, durch eigene Arbeit mitzu⸗ ſchaffen an dem Ganzen. Hier iſt der Grund für meinen neuen Ozeanflugplan, den ich, wenn mir die Finanzierung das ſchwierigſte Kapitel— gelingt, gemeinſam mit meinem Freunde Fitzmauriee noch in dieſem Sommer antreten will. Mein neuer Flug rückt in weit ſichtbarerem Maße von der Sporttat ab, als es beim„Bremen“⸗Flug möglich war. Allein durch die in Ausſicht genommene Maſchine, eine Junkers G 24 mit drei Motoren, zeigt ſich der Unterſchied in der We⸗ ſensart beider Flüge. Ich wählte mit Bedacht dieſe in vielen tauſend Flugkilometern erprobte Junkers⸗Type, um neben anderem auch äußerlich zu dokumentieren, daß ich den Flug mit einem ausgeſprochenen Verkehrsflugzeug wagen will. Selbſtverſtändlich(über dieſe Frage iſt vor einem Jahre viel und heftig diskutiert worden) iſt der Aktionsradius infolge des erhöhten Brennſtoffverbrauchs bei einem mehrmotorigen Flugzeug bedeutend geringer als der eines einmotorigen. Nach Lage der Dinge wäre es überhaupt unmöglich, den ame⸗ rikaniſchen Kontinent mit einer Maſchine des genannten Typs zu erreichen, wenn man nicht in der letzten Zeit zufrieden⸗ ſtellende Verſuche mit dem Tanken in der Luft gemacht hätte, die ich bei meinem neuen Fluge zur Anwendung bringen will. Es iſt vorläufig beabſichtigt, in der Nähe von Berlin zu ſtarten, über Spanien und den Kapverdiſchen Inſeln ſowie den Bermudas Inſel in der Luft zu tanken. Dieſe Maß⸗ nahme würde allein die Gewähr des techniſchen Gelingens geben. Die„Queſtion Mark“, die bekanntlich am 1. Januar dieſes Jahres aufſtieg, um volle ſechs Tage in der Luft zu bleiben, hat zum erſten Male die Aufmerkſamkeit auf die ungeheuren Perſpektiven gelenkt, die aus der Möglichkeit des Tankens in der Luft eröffnet werden. Nicht genug damit, daß man Betriebsſtoff mit Hilfe von Tankflugzeugen über⸗ brachte, man ſchaffte auch Lebensmittel, Erſatzteile, Kleider — hier vor. Man ſollte doch eigentlich annehmen: wenn ein Schiff untergeht, verſchwindet es auch den Augen, wenn man es nicht wieder mit Maſchinenkraft oder ſonſtwie hebt. Nein — das geht hier in Amerika anders. Der Viermaſtſchoner „A. Erneſt Mills“ ſank bei Currituck(North Carolina) nach einem Zuſammenſtoß mit dem Torpedobootszerſtörer „Childs“. Den Kapitän des Schoners und zwei Matroſen zog das ſinkende Schiff in die Tiefe.„A. Erneſt Mills“ lag in 14 Faden Waſſertiefe. Sechs Tage ſpäter patrouillierten die belden Küſtenwacht⸗ boote„Manning“ und„Carrabaſſett“ unweit der Küſte und bemerkten einen treibenden Gegenſtand am Horizont. Beide Schiffe hielten darauf zu und zum größten Erſtaunen der beiden Beſatzung der Boote—— es war die„A. Erneſt Mills“. Eigentlich abſolut kein Wunder. Es läßt ſich leicht erklären, daß die ſchwere Ladung— Salz— das Schiff ſehr ſchnell in die Tiefe zog. Das Salz ſchmolz und„A. Erneſt Mills“ wurde von Poſeidon die Freiheit wieder gegeben. Das Schiff wurde nach Currituck eingeſchleppt. 0 Epilog über die Prohibition Ueber das Thema„Prohlbition“ könnte ich ein Buch ſchreiben. Das Thema iſt mir zu heikel. Aber eines möchte ich hier— aber ganz kurz erzählen: Die berühmte engliſche Fliegerin Lady Heath, welche einen Weltrekord hält, kam hier nach Amerika, um ein neues Luftſchiff zu taufen. Die Flaſche Sekt, die doch zu einer ſolchen Zeremonie gehört, brachte Lady Heath mit von England. Bei der Zollreviſion fand auch der Zollbeamte dieſe Flaſche Sekt und—— ja—— er taufte das Schiff, mit dem hier Lady Heath ankam. Er zerſchlug die Flaſche Sekt an der Reeling des Dampfers. Ja, ſo etwas kommt auch hier in Amerika vor. Der Dampfer, der ſchon hunderte Male über den Atlantik gefahren iſt— wird Mein neuer Ozeanflug Von Hauptmann a. D. Dr.⸗Ing. e. h. Hermann Koehl nochmals getauft. Das Flugſchiff bleibt ungetauft. Prohi⸗ bition! und eine Gummibadewanne zu dem Flugzeug, das den Dauerflugweltrekord brach. Es wäre falſch, wollte man nach dem Erfolg der„Que⸗ ſtion Mark“ annehmen, das Tanken in der Luft bereite wenig oder gar keine Schwierigkeiten. Schon die verſchiedenen Mißſtände, auf die der Kommandant dieſes Flugzeuges, Ma⸗ jor Spatz, nach der Landung aufmerkſam machte, müſſen zu denken geben. So beſchwerte ſich Major Spatz darüber, daß der Führer des Tankflugzeuges die„Queſtion Mark“ über⸗ haupt nicht, der Mann, der die Betriebsſtoffsufuhr regelte, ſehr wenig von dem Flugzeug ſah. Als der Schlauch daher von der„Queſtion Mark“ gelöſt wurde, konnte man aus dieſem Grunde nicht rechtzeitig die Benzinzufuhr unterbinden, ſo daß der Führer der Maſchine den vollen Strahl ins Ge⸗ ſicht bekam. Abgeſehen von dieſer Unannehmlichkeit hätte ſich leicht großes Unheil ereignen können, wenn das Benzin an die glühenden Zylinder des Motors gekommen wäre. Aus dem Geſagten geht hervor, wie große Schwierig⸗ keiten das Problem des Tankens in der Luft auch jetzt noch birgt und daß erſt lange und ſorgfältige Verſuche nötig ſind, ehe ich es wagen kann, dieſe fliegeriſche Neuerung in den Kreis meiner Berechnungen einzubeziehen. Soweit ich es bisher überſehe, muß ich Gelegenheit haben, in mindeſtens 25 Flugſtunden das Tanken zu üben. Was dies für unge⸗ heure Geldmittel erfordert, geht daraus hervor, daß die Ver⸗ ſicherung allein für eine ſolche Flugſtunde 300 Mark als Prämie verlangt. Man rechne zu dieſem Betrag die Koſten der beiden Flugzeuge und die Betriebs⸗ wie Uebernahme⸗ mittel hinzu, und man wird leicht feſtſtellen können, wie große Schwierigkeiten mir die Finanzierungsfrage macht. Hinzu kommt noch, daß meine Verſuche letzten Endes nicht allein mir, ſondern der geſamten Fliegerei zugute kommen, und es iſt ſchwer jemandem zuzumuten, etwas zu bezahlen, wovon ein anderer Vorteile hat. Damit komme ich zu dem ſchwierigſten Problem meines ganzen Planes. Wenn mein Freund Fitzmaurice und ich davon überzeugt ſind, daß wir das Fliegeriſche in jeder Hin⸗ ſicht zwingen werden, ſo müſſen wir uns in Bezug auf die Koſten doch auf fremde Hilfe verlaſſen. verſchtedene Verhandlungen, über deren Erfolg noch nichts Poſttives geſagt werden kann. Zuſammenfaſſend ſei aber beſonders betont, daß ich in meinem Plane neben einem Schritt vorwärts zum Atlantik⸗ luftverkehr auch einen großen Vorteil für Deutſchland ſehe. War der„Bremen“⸗Flug ſchon ein großer moraliſcher Er⸗ folg, ſo würde ein neuer Ozeanflug ſicher dazu beitragen, die fliegeriſchen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland noch enger zu knüpfen. Das gewaltige Reich jenſeits des großen Waſſers und Deutſchland ſind die beiden Länder, die nach den bisherigen Erfolgen dazu vorbeſtimmt erſcheinen, den Gedanken einer Luftverbindung über den Atlantik hinweg durch die Tat zu verwirklichen. Vorkäufig liegt Deutſchland an der Spitze, aber unſere Aufgabe beſteht darin, durch neue Taten zu beweiſen, daß wir dieſer Stellung würdig ſind. Amerika iſt das Land, das die Leiſtung wertet, — und nur durch Leiſtungen können wir uns der ferneren Unterſtützung Amerikas verſichern. (Aus einer Unterredung mit dem Oßzeanflieger. Mitgeteilt durch Kurt Jentkiewiez⸗Berlin). Ein viel verſprechender Anfang Als Lloyd George vor einigen Jahren ſeine Weltreiſe unternahm, erkrankte in Peking ſeine Tochter. Ein europäi⸗ ſcher Arzt war nicht gleich aufzufinden, und deshalb erhielt ein Diener den Auftrag, einen chineſiſchen Heilkünſtler zu holen, und zwar einen, der möglichſt wenig Papierlaternen vor ſeiner Tür hängen hätte. Die Aeskulapjünger im Reiche der Mitte ſind nämlich verpflichtet, für jeden verſtorbenen Patienten eine Laterne heraus zu hängen, ſo daß man aus deren Anzahl einen gewiſſen Schluß auf die Tüchtigkeit des betreffenden Arztes ziehen kann. Mitunter trügt dieſes Zeichen jedoch; ſo auch im Falle Lloyd Georges. Der chineſiſche Heilkünſtler verſchrieb einige Pillen und Mixturen, die jedoch nicht viel halfen. Erſt als nach einigen Tagen ein holländi⸗ ſcher Mediziner aufgetrieben wurde und die Behandlung der Patientin übernahm, beſſerte ſich deren Befinden. Nichts⸗ deſtoweniger wollte der engliſche Staatsmann der Landes⸗ ſitte gemäß dem Chineſen, zumal ſich dieſer ſehr eifrig gezeigt hatte, ein paar Höflichkeiten ſagen und rühmte unter Hinweis auf die kleine Laternenzahl ſeine Fähigkeiten.„Oh, das hat nichts zu ſagen“, wehrte der Chinamann beſcheiden ab,„ich übe die Praxis erſt ſeit einigen Tagen aus.“ Gerade jetzt ſchweben 1 e, — * PP 270088080 n g S GO A= 13 1* * Mkttwoch, den 8. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung[(Mittag⸗ Ausgabe) Aus dem Lande Perſonal⸗Veränderungen im badiſchen Staatsdienſt Verſetzt wurden Juſtizinſpektor Ludwig Klein beim Amtsgericht Raſtatt zum Amtsgericht Heidelberg, Juſtiz⸗ ſekretär Theodor Göbes beim Notariat Adelsheim zum Notariat Schwetzingen, die Juſtizaſſiſtenten Julius Gräß⸗ lin beim Notariat Radolfzell zum Amtsgericht Waldshut, Karl Märtin beim Notariat Singen zur Saatsanwaltſchaft Konſtanz. Ernannt wurden Zeichenlehrer Rudolf Lang am Gymnaſium hier, zum Studienrat; Hauptlehrer Wilhelm Bernauer an der Volksſchule in Lörrach zum Rektor daſelbſt. Ausgeſchtieden gemäß Artikel 14 RBA.: Die Fortbildungsſchulhauptlehrerin Frau Berta Winkelmann in Freiburg; die Hauptlehrerinnen an Volksſchulen: Frau Ida Lung in Oensbach; Frau Maria Meyer in Aſſamſtadt; Frau Babette Zilly in Eggenſtein. Landwirtſchaftliche Bezirksverſammlung des Kreiſes Mannheim J. Ladenburg, 7. Mai. Hier fand eine landwirtſchaftliche Bezirksverſammlung ſtatt, die aus dem ganzen Bezirk Mann⸗ heim gut beſucht war. Wie aus dem von Landesökonomie⸗ rat Doll⸗Ladenburg erſtatteten Jahresbericht des Bezirksvereins hervorgeht, mußte die herkömmliche Zucht⸗ ſchweineſchau in Seckenheim im verfloſſenen Jahre aus⸗ fallen, da Landwirtſchaftskammer und Kreis keine Beiträge mehr leiſteten. Es ſoll aber verſucht werden, die wichtige Ver⸗ anſtaltung in dieſem Jahr mit Hilfe der intereſſierten Bezirks⸗ vereine des Kreiſes Mannheim zuſtandezubringen. Die Geflügelzuchtſtation hat günſtige Ergebniſſe gezeitigt und durch Abgabe erſtklaſſiger Bruteter die Hühner⸗ zucht zu heben verſucht. Die Hennen der Station haben im Durchſchnitt 150 Gier pro Schnabel gelegt, die beſte legte ſogar 189 Stück, ein ſehr günſtiges Reſultat, erzielt durch ſcharfe Leiſtungszucht. Der Vorfitzende betonte dabei den Wert der Ausleſe, die im bäuerlichen Hühnerhof unbarmherzig vorgenommen werden müſſe. Vor der allzu raſchen Ein rich⸗ tung von Geflügelfarmen warnte der Redner, ein erfahrener Fachmann. Mit Bedauern wurde die Mitteilung entgegengenommen, daß der Kreis Mannheim von jetzt an keine Mittel mehr für die Bienenzucht, die Geflügel⸗ und die Kaninchenzucht zur Verfügung ſtelle. In unſerer obſt⸗ reichen Gegend ſei gerade die Vernachläſſigung der Bienen⸗ zucht nicht zu verſtehen, aber auch die Einſtellung der Förde⸗ rung der Geflügel⸗ und der Kaninchenzucht ſei im Intereſſe der Volksernährung zu bedauern. Das Kammermitglied Hermann Lackert⸗Ladenburg wies darauf hin, daß die Mittel der Landwirtſchaftskammer ſehr beſchnitten worden ſeien, ſodaß für die Seckenheimer Schweineſchau leider nichts habe ausgeworfen werden können. Auf der anderen Seite könne man auch einer Umlageerhöhung der Kammer nicht zuſtimmen.— Saatzuchtleiter Hohenſtatt⸗Straßenheim hielt dann einen Vortrag über das Thema:„Landwirtſchaft⸗ licher Betrieb mit oder ohne Viehhaltung?“ Auf Grund eige⸗ ner Erfahrungen rechnete er unter Annahme von 7,50% Generalunkoſten pro Ar aus, daß Getreidebau in unſerer Gegend heute dem Bauern keinen Gewinn mehr bringe, dagegen ließen die Hackfrüchte und Luzerne noch einen Ueber⸗ ſchuß. Unter dieſen Umſtänden ſei Viehhaltung eine Notwendigkeit für den kleineren und mittleren Land⸗ wirt; es werde ihm dadurch die Möglichkeit eines größeren Hackfruchtanbaues gegeben. Der Redner gab dann Zahlen und Ratſchläge zur Hühner⸗, Schweine⸗ und Rindviehzucht. Man müſſe freilich auch da der neuen Forſchungsergebniſſe und der neuzeitlichen Methoden ſich beͤfenen und nicht ge⸗ dankenlos beibehalten, was ſchon der Großvater gemacht. Der Bauer muß heute mit dem Rechenſtift arbeiten, einen Voranſchlag alljährlich machen. Seine Söhne muß er in die Landwirtſchaftliche Schule ſchicken, damit ſie ſich dort Nr. 212 9. Seite. die dringend nötigen theoretiſchen Unterlagen holen. Verhaftung zweier Mörder * Vöhrenbach bei Donaueſchingen, 7. Mal. Die zwei Bur⸗ ſchen, die die Landwirtsehefrau Sedelitz bei Ravensburg in Württemberg ermordet hatten, ſind in der Nähe von Vöhrenbach von einem Gendarmen und einem Poltzeiwacht⸗ meiſter aus Vöhrenbach gefaßt worden, noch ehe ſte von der Schußwaffe Gebrauch machen und ſich ihrer Verhaftung ent⸗ ziehen konnten. Sie wurden von einem Kriminalbeamten von Ravensburg aus dem Amtsgefängnis Donaueſchingen nach Ravensburg gebracht und haben unter dem Druck der Beweis⸗ mittel die Tat eingeſtanden. Die verhafteten Mörder ſind der erſt 17 Jahre alte Hermann Bilowie von Katzen⸗ bach(Oeſterreich) und der 28 Jahre alte Friedrich Wilhelm Schäfer von Brühl bei Schwetzingen. * * Ilvesheim, 6. Mat. Am Sonntag bot Konzertmeiſten W. Schubert⸗ Heidelberg mit ſeinen Schülern und Muſik⸗ freunden den Zöglingen der Bad. Blindenanſtalt Ilvesheim eine Ausleſe klaſſiſcher Kammermuſtk. Eine reizende Sonate von Corelli bildete den Auftakt. Haydn, Mo⸗ zart und Beethoven folgten. Aufmerkſam lauſchten die blinden Zuhörer dem feinempfundenen Zuſammenſpiel von Geige, Bratſche, Cello und Klavier. Wie ſehr Herr Schubert bei ſei⸗ ner Auswahl das Richtige getroffen, zeigte der oft ſpontan ein⸗ ſetzende Beifall. Tanzformen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts für Kammerorcheſter beſchloſſen die künſtleriſch zuſammen⸗ geſtellte Vortragsfolge. Es war, wie Direktor Koch in ſeinen Dankesworten ausführte, ein beſonders glücklicher Gedanke, daß gerade am Blumenſonntag des Bad. Blindenvereins, der der Förderung der Intereſſen der erwachſenen Blinden dient, auch in ſo ſchöner Weiſe der jugendlichen Blinden Badens ge⸗ dacht wurde. * Bad Rappenau, 5. Mat. Spielende Kinder rannten gegen ein proviſoriſch feſtgemachtes Hoftor, wobei dieſes umfiel und einem ſechsjährigen Knaben den Oberſchenkel abdrückte. Der bedauernswerte Junge tſt inzwiſchen ge ſtorben. N. Schlo Verkündete: Monat April 1929 24. Kaufmann Emil Lieb u. Helene Knödler Kraftwagenf. Hch. Kirſchbaum u. Ottilie Blank Arbeiter Adam Heiß u. Anna Wiegand Spenglermeiſter Guſtav Aubel u. Kath. Henn Stadtarbeiter Adolf Schmidt u. Emilie Schäfer Drogiſt Adolf Zangmeiſter u. Eliſabet Lack Schloſſer Karl Lindner u. Eliſabethe Schäfer 28. Schloſſer Emil Becker u. Anna Hauſer Kfm. Wilhelm Franzreb u. Marta Hammel Kaufmann Franz Scheid u. Johanna Seibert Elektromont. B. Schwiermann u. Anna Mezger Hilfsſchaffner Oskar Ludäſcher u. Kath. Flick Bäcker Wilhelm Kaiſer u. Emma Funk Kaufm. Alfred Reiſewitz u. Frieda Hüchelbach Telegr.⸗Arb. Karl Menke u. Gertrud Fliedner Kaufmann Hans Schreiner u. Luiſe Starke Kfm. Alfred Ripberger u. Philippine Deckert 20. Wagenführer Franz Moritz u. Erna Heinzmann Schloffer Karl Gebhard u. Magdalena Wilhelm Oberzollſekr. Georg Fauſer u. Johanna Beck Wagner Alois Wagner u. Anna Zimmermann Kaufmann Karl Schneider u. Marie Förſter Tapezier Alfred Gräble u. Chriſtina Bauſch Maurer Michael Schober u. Philippine Scheurer Schloſſer Karl Wimmer u. Kornelia Müller Straßenbahnſchaffner R. Riedel u. Fr. Baitter Mechaniker Max Mild b. Frieda Martin Arbeiter Adolf Kühlwein u. Luiſe Unangſt Verw.⸗Sekr. Theod. Schlegel u. Erneſtine Sachs Betonpol. K. Weidt u. E. Chriſtenſen geb. Nagel ee Karl Knaupp u. Maria Wimberger er Guſt. Ziegler u. Alma Wollmershäuſer Drahtzieher Theodor Weiß u. Mina Rießinger Rottenmſtr. Auguſt Speth u. Marie Balkenhol Verlader Karl Haubt u. Thereſe Probſt Maſch.⸗Arb. Joſef Jung u. Lina Weiß Bagerverwalter Wilh. Eichin u. Eliſabet Wink Müller Joſef Hochgürtel u. Katharina Bauch Mechaniker Robert Kunicke u. Marg. Fleſchhut Schloſſer Herm. Schäfer u. Gertrud Fletterer 20. Ing. Erich Cottin u. Margaretha Geiger Bierbrauer Max. Höchbauer u. Luiſe Karl Werkmeiſter Georg Goebel u. Irma Hennrich Lagerarb. Ant. Schweigert u. Hedwig Emmert Maler Alfons Thomas u. Klara Sturm Kraftwagenführer Hch. Franz u. Sofia Bierreth Kaufmann Karl Schlüter u. Lina Müller Schneidermeiſter Joh. Müller u. Emma Kaibel Kaufmann Karl Hagen u. Eliſabetha Brandt Inſtallateur Abam Buchholz u. Martha Schöck 30. Schmied Friedrich Schenk u. Katharina Wetzel Reiſender Joh. Hurſchler u. Erna Hammerſtein Eiſendreher Richard Zipſe u. Helene Braun Schreiner Wend. Emmerich u. Karoline Schäfer Arbeiter Friedrich Schäfer u. Maria Bauni Kraftwagenführer H. Deller u. Marie Guttropf Drechsler Paul Robes u. Klara Kaicher Schloſſer Froͤr. Deichelbohrer u. Eliſab. Ballweg Getraute: Monat April 1929 25. Kraftwagenf. Aug. Bäder u. Anna Bamberger Kraftwagenf. Ant. Greulich u. Johanna Hirt Kraftwagenf. Ludwig Huber u. Frieda Uhrig Stellmach. Wilh. Kobb u Selma Stäblein 82— 5 1 25. Ghemiker Dr. phil, Ludwig Eſter u. Dr. phil. DStanbedanmtlche Nachrichten Mathilde Lein 27. Schiffer Arnold Arnheiter u. Roſa Herrmann Kohlenhändl. Gg. Eckert u. Hilda Ruder Polizeiwachtmeiſter Bernhard Felsmann und Berta Barth WVermeſſungsgehilfe Lb ſchmann Bauarbeiter Karl Herbig und Hilda Spies Zimmerm. Karl Hübner u. Monika Seubert Holzarbeiter Gugen Imhof und Emilie geb. Kammaier Bahnarb. Joh. Kaidel u. Julie Ungerer Lackierer Wilh. Kuhbach u. Hilda Greiner Ausläufer Joſef Mahl und Elſa Kohl Dentiſt Guido Maichle u. Katharina Fiſcher Fuhrmann Karl Mauſer u. Berta Skott Landwirt Karl Michel u. Magdalena Ehrbächer Kaufm. Herbert Schneider u. Irmgard Lauer Former Ferd. Schumann u. Marie Mayer Schloſſer Guſtav Schweinfurth u. Marie Sauer Fabbrikmſtr. W. Steenkkamp u. Emma Haiſer Ingenieur Jakoß Walber u. Hilda Ludwig Hilfsarbeiter Willi Fink u. Eliſabetha Körner 29. Gürtner Friedrich Rutz u. Emilie Harr 30. Berufsfeuerwehrmann Johann Hardung und Luiſe Augspurger Gewerkſchaftsbeamt. Leonhard Kamö u. Berta geb. Hannes Händler Friedrich Kern u. Luiſe Klein Kaufmann Hermann Klug u. Anna Gfaller Spengler Joh. Lidy u. Margareta Neubert Geborene: Monat April 1929 14. Hilfsarbeiter Anton Märtl 1 T. Lieſelotte Schloſſer Heinrich Ludwig Hauer 1 T. Hen⸗ riette ODudwing Vorarb. Conrad Seibert 1 S. Karl Theodor Schloſſer Valentin Femwzel 1 S. Ernſt Bertold Marmorſchleif. Wilh. Gau 1 T. Hannelore Kaufm. Albert Plum 1 S. Wilhelm Albert Heier Jakob Rottmann 1 S. Karl Herbert Buchhändler Kurt Erwin Tillmann 1 S. Niels Laurenz Verlags kaufmann Dr. rer. poltt. Waldemar Grich Stötzner 1 T. Renate 15. Bauarbeiter Peter Weber 1 S. Waldemar Kaufm. Heinrich Herbel 1 T. Elſe Suſanna Arbeiter Julius Schlecht 1 S. Julius Arb. Eug. Ant. Heim 1 T. Maria Helene Schloffer Friedrich Heinrich Wenz 1 S. Eugen Hermann Schloſſer Peter Zahnleiter 1 S. Günter Direktor Georg Friedrich Wibhelm Strel⸗ feneder 1 T. Edith Lilli Clara Hilfsbeamt. O. Fiſcher 1 T. Annelieſe Gertrud Maurermetſt. Burkhard Haberthür 1 T. Hilde⸗ gard Irma Mechan. Gottfried Rihm 1 S. Kurt Gottfried Form. Friedr. Chriſt. Viertler 1 S. Rudi Gg. 16. Schloſſ. W. Albert Fritz 1 S. Rolf Richard Landw. Gg. Friedrich Hook 1 S. Peter Joſef Sattler Johann Strein 1 S. Abfred Telegraphenarbeiter Georg Val. Meidel 1 T. Maria Luiſe Taglöhner Peter Large 1 S. Hurt Lehrer Louis Adler 1 S. Ernſt Michael Hauptlehrer Philipy Hofmann 1 S. Werner 17. Müll. Frz. Kav. Langmantl 1 S. Heinz Walt. Former Peter Schröderſecher 1 S. Herbert Hans Franz Anton Franz und Eva 1 17. Hilfsmeiſter Gg. Krämer 1 S. Gerhard Simon Verſicherungsangeſteller Otto Eigenmann 1 T. Anna Lieſelotte 21. Taglöhner Johannes Leonhardt, 56 J. 9 M. Margarete geb. Engel, Wwe. d. Bürſtenmachers Michael Knapp, 82 J. 1 M. Schreiner Hermann Karl Luttermann 1 S. led. Friſeurlehrling Walter Kretzler, 16 J. 1 M. Karlheinz 22. Ottilie geb. Rammſtedt, Wwe. d. Oberpoſtſekn. 18. Rohrleger Anton Martin 1 T. Hannelore Emil Rang, 84 5 5 wos Dhereſia Lieſelotte Wirt O. Arnhetter 1 T. Gertrud Emma Sofie Friſ. Alſr. Rob. Lehmann 1 S. Erich Hartwig Kfm. Otto Julius Mayer 1 T. Margot Eliſab. Kaufm. Viktor Feller 1 T. Ingeborg 19. Daglöhner Ernſt Staudt 1 S. Heinrich Feinmech. Frz. kav. Schick 1 S. Kurt Franz Lehrer Friedr. Wilh. Nagel 1 S. Fritz Oskar Maſchin. Wilh. Storz 1 S. Peter Erich 20. Maſchiniſt Valent. Karl Menke 1 S. Günter e Karl Adam Müller 1 S. Rudi Valent. Joſef Kraftwagenf. Friedrich Gogel 1 S. Friedrich Kaufmann Eduard Wilhelm Seidler 1 S. Eduard Friedrich Richard „Hilfsarbeiter Franz Hamm 1 T. Annelieſe Schmied Adolf Eiermann 1 S. Heinz Guſtav Schloſſer Hubert Eſſer 1 T. Hannelore Sonja Lageriſt Johann Paulus Antes 1 S. Alfred Schloſſer Johann Heller 1 S. Helmut Joſef Steinhauer Karl Friedrich Schenkel 1 S. Man⸗ fred Karl Leonhard Dekorationsmaler Georg Adam Spilger 1 T. Lieſelotte Diplom⸗Ingenieur Hans Theodor Fuchs 1 T. Hildegard Sofie Eliſabeth Prokuriſt Philipp Zimmerer 1 T. Anna Maria und 1 S. Philipp Jakob 22. Schloſſer Oskar Robert Kunkel 1 S. Helmut Technik. Friedrich Moos 1 S. Werner Ludwig Fuhrmann Friedrich Jakob Ilblmer 1 S. Al⸗ fed Auguſft Maſchinenarbeiter Karl Joſef Ant. Becker 1 T. Gertrud Roſa Maria Kaufmann Emil Fichter 1 S. Ernſt Auguft Schiffsführer Friedrich Schmitz 1 T. Erika ementeur Ludwig E. Willi 1 S. Helmut Emil Kaufmann Manfred Levi 1 S. Martin Arb. Wilh. Hch. Hißler 1 S. Karl Peter Heinr. Schloſſer Löw. Scharff 1 S. Erich Ludwig Georg 24. Kraftwagenf. Chriſtian Dachtler 1 S. Günter Former Joh. Peter Wacker 1 S. Peter Werner Stadtarb. Leonh. Herm. Hugo 1 T. Franziska Bauarbeit. Jak. Wilh. Reiling 1 S. Erich Wilh. Geſtorbene Monat April 1929 20. Rentenempf. Martin Kiefer, 78 J. 3 M. Barbara Karolina geb. Schwab, Ehefr. d. Kfm. Friedrich Julius Gehrig, 40 J. 10 M. Fabrikarbeiter Hch. Zimmermann, 56 J. 9 M. led. Kfm. Herm. E. Wilh. Spießbauch, 20 J. 2 M. Babette geb. Ullrich, Witwe des Zuſchneiders Johann Matter, 69 J. 11 M. Friſeur Martin Köhl, 67 J. 6 M. led. Teleph. Lydia Maria Höhlein, 28 J. 2 M. Rentenempfänger Georg Rieſer, 78 J. 6 M. led. Rentenempf. Eliſabeth Grill, 62 J. 8 M. Maria Magdalena geb. Spang, Ehefrau des Tünchermeiſters Peter Schäfer, 68 J. Magdalena geb. Mühling, Witwe des Maurers Ignaz Dertinger, 82 J. 7 M. Eva geb. Dewald, Wwe. des Möbelhändl. Joſef Friedel, 67 J. 3 M. Anna Maria geb. Müller, Wwe. des Schreiner⸗ meiſters Georg Heinrich Bader, 74 J. 2 M. 2 — 2 — Oberlehrer a. D. Chriſtian Götz, 76 J. 7 M. Fabrikarbeiter Stefan Zameckt, 38 J. 4 M. led. Müller Johann Schwiebacher, 25 J. 11 M. Händler Peter Junkert, 70 J. 7 M. Stuhlmacher Wilhelm Stihler, 78 J. 5 M. Babette geb. Kieſer, Wwe. d. Lademſtr. Heinrich Fieſer, 66 J. 8 M. led. Stenotypiſtin Paula Groaa, 24 J. 4 M. 23. Invalidenrentner Heinrich Wagner, 68 J. 8 M. 2 2 2 * 81 Sattlermeiſter Phil. Lorenz Schütz, 86 J. 8 M. „Wilhelmine Louiſe Amalie geb. Schüller, Wwe, des Krankenkontr. Nik. Dewald, 70 J. 11 M. Walter Günther Karl Friedr. Stüber, 19 Tg. led. Rentenempf. Georg Hch. Helm, 65 J. 3 M. Kaufm. Friedrich Wilhelm Mackh, 38 J. 4 M. Lothar Ernſt Löb, 1 M. 21 Tg. Betty Wedel, 1 Tg. led. berufsl. Agnes Wilhelmine Anna Caroline Guſtave Nelly Eliſe Dittmar, 73 J. 4 M. led. berufsloſe Anna Weitzel, 63 J. 7 M. led. Laborant Ernſt. Froͤr. Graſſer, 28 J. 7 M. Thereſia geb. Stoll, geſchied. von Fuhrmann Georg Nörr, 67 J. 9 M. Gertrude Karoline Math. geb. Mayer, Ehefr. 5, Chem. Dr. ing. Frz. Jägerhuber, 84 J. 8 M. led. Arbeiterin Maria Schmitt, 23 J. 9 M. Privatmann Joſef Wilhelm Haaf, 64 J. 3 M. Lotte Roſa Wagner, 72 Std. Hans Ziegner, 10 Tage Dorothea Jeanette Florus, 4 Schloſſer Johannes Maſer, 58 2 M. 5 M. 27. Roſine geb. Jann, Ehefrau d. Gärtners Baptist Clade, 58 J. 7 M. Katharina geb. Wiegand, Ehefrau des Poſtaffiſt, Karl Joſef 5 57 J. 11 M. Erwin Arno Liebert, 1 M. 9 Tg. Berthold Meyer, 1 Tag Maſchinenformer Joſef Anton Hollſtein, 80 J. Margareta geb. Groß, Ehefrau d. Rentenempf⸗ Auguſtin Ganz, 67 J. 2 M. Katharina geb. Wetzelsberger, Ehefr. des Werk⸗ meiſters Martin Schuſter, 61 J. 9 M. Anna Maria geb. Butry, Wwe. des Zugführers Joſef Ganz, 84 J. 9 M. Emilie geb. Maier, Ehefrau des Taglöhners Julius Wipfel, 72 J. 6 M. lediger Schneider Karl Reber, 36 J. 9 M. Jakobine geb. Wachter, Ehefrau d. Rentenempf. Ludwig Kappler, 79 J. 3 M. Fabrikant Heinrich Brauch, 54 J. 11 M. 29. Marte geb. Schenkel, Ehefrau des Landwirts Philipp Herbel, 53 J. 3 M. Telegr.⸗Aſſiſtent Ferd. Pius Blatz, 55 J. 7 M. lediger Hauptlehrer Karl Freyer, 47 J. 7 M. Schmied Angelus Ries, 81 F. Chriſtine geb. Wolfsperger, Witwe des Wirts Martin Fuchs, 76 J. Adam Faulhaber, 7 Std. Kaufmann Hermann Weiß, 68 J. 6 M. Emma geb. Feuchter, Ehefrau des Lanbwiets Jakob Gember, 42 J. 2 M. 80. led. Verkäuferin Erna Luiſe Schreiber, 20 F. Katharina geb. Hitſchfel, Ehefr. d. Zementeurs Adolf Hartmann, 50 J. 8 M Arbeiter Johann Michel, 39 J. 7 M. ausgefahren werden kann. es DK bietet. die Sie aber nie ausfahren können, weil der Wagen durch den kurzen Abstand zwischen den beiden Achsen schaukelt und springt. Was nützt Sie ein Kleinwagen, der Sie durch seine schlechten Fahreigenschaften dauernd in Lebensgefahr bringt, der durch seine Konstruktion Neigung hat zu schleudern und in der Kurve abzu- gleiten? DKW hat einen Achsstand von 2600 mm und eine Spurweite von 1100 mm und überdies einen ganz tiefliegenden Schwerpunkt. außerordentlichen Fahreigenschaften des DKW. Wagens, der auch auf schlechtesten Straßen und nassen Kurven bis zu seiner vollen Geschwindigkeit von 80 90 Std. Em Stark beeinflußt die Fahrteigenschaft auch ein Differential- Getriebe, wie Wenn Sie ein Kleinauto kaufen, achten Sie auf so Argen Achsabstand u, Sgurweite wie bei Was nützt Sie ein Kleinwagen, der Ihnen große Geschwindigkeiten verspricht, Schuhmachermſtr. Fak. L. Thieme, 62 J. 10. Das ist das Geheimnis der Gelenklose Spezial-Querfederung auf Gleit- fläche gelagert und serienmäßig mit Stoß- dämpfer au dei Vorderachse versehen. ent- Spricht in der Wirkung einer Schwingachse Machen Sie Probefahrten hintereinander mit verschiedenen Kleinwagen und verlangen Sie, daß Sie über schlechte und steile Straßen gefahren werden. Dann werden Sie von der Richtigkeit unserer obigen Angaben überzeugt sein und nur DKW kaufen. 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Es iſt ein neuer, ungewöhnlicher Weg, den der Reichsfinanzminiſter beſchreitet, um aus der bedenk⸗ lichen Finanzklemme herauszukommen. Zum zweiten Male ſeit der Stabtliſierung wendet ſich das Reich an den Kapitalmarkt. Seit der mißglückten Reinholdſchen 500 Millionen Emiſſion konnte das Reich zu nehmen. um einen Anreiz für ſeine Anleihe zu ſchaffen. Das Reich hofft durch die Gewährung der Steuerfreiheit zweierlei zu erreichen. Es will die wegen der hohen ſteuerlichen Belaſtung in Deutſchland ins Ausland geflüchteten Gelder zurückgewinnen, und es will gerade Groß kapittaliſten den Anreiz geben, neue Reichsanlethe zu zeichnen. Denn die Effekttvverzinſung ſtellt ſich ſe nach der Höhe des gezeichneten Betrages verſchieden hoch. Durch die Staffelung der deutſchen Einkommensſteuer, die von ge⸗ wiſſen Finkommensſtufen an ſtark progreſſiv wirkt, kann derjenige Kapttaliſt, der eine große Summe in dieſer ſteuerfreten Anleihe an⸗ legt, erhebliche Summen an Einkommenſteuer ſparen, ſodaß ſich die Effektiv⸗Verzinſung zwiſchen 8 und 12 v. H. bewegen kann. Reich kann ſich für den Ausfall an Einkommensſteuer entſchädigen durch den eines Diskontſatzes von 7½ niedrigen Zinsſuß von 79. H. u. durch einen Ausgabekurs zu part oder höchſtens 1 oder 2 v. H. unter der 100 v. H. Grenze. Bedenkt man, daß 8proz. Pfandbrieſe infolge der Geldverteuerung in Deutſchland unter 90 v. H. notieren, ſo muß die Konſtruktton der neuen Reichsanleihe als nicht allzu teuer für das Reich. bezeichnet werden. In dem Weſen der ſteuerfreien Anleihe iſt es begründet, daß ihre Laufzeit niedrig angeſetzt wird. Es gilt als feſtſtehend, daß das Reich ſich vorbehalten wird, die An⸗ leihe nach Ahbauf von 5 Jahren zurſtcckzahlen zu können. Einer Anleihebewilligung durch den Reichstag bedarf es nicht, da das Reich bereits für höhere Summen Anleiheermächtigungen beſitzt. Lediglich die Steuerfreiheit der Anleihe muß von den Parteien be⸗ willigt werden. Das Steuer privileg, das dem Zeichner der Anleihe zugebilligt wird, iſt aber nicht unbedenklich. Man wird des⸗ halb ſchon letzt ſagen können, daß von einem ſolchen Mittel aus⸗ nahmsweiſe einmal in einem dringenden Notfalle Gebrauch gemacht werden kann, daß aber jede weftere Anleihe dieſer Art vom Uebel wäre. Von dieſem Geſichtspunkte aus wird vorausſichtlich auch der Reichstag die Vorlage beurteilen. Er wird der zweifellos vorhande⸗ nen ftaſſennot des Reiches Rechnung tragen, Er wird auch aner⸗ kennen, daß die Beſchrettung des Anleiheweges durchaus in Ord⸗ nung iſt, aber er wird wohl auch der Anſicht ſein, daß durch eine ſolche Anleihe, wie die Reichsregierung ſie plant, unter keinen Umſtänden ein Präzedenzfall geſchaffen werden darf. Ob das Parlament zu allen Einzelheiten der Vorlage ja ſagt, muß im übrigen abgewartet werden. Erteilt der Reichstag aber die erbetene Anleiheermüchtigung, ſo übernimmt er damit auch zu⸗ Das es nicht wagen, für ſeine Finanzußte den Kapitalmarkt in Anſpruch hat Auch jetzt muß es zu ungewöhnlichen Mitteln ſchreiten, gleich die Verantwortung dafür, daß die Notwendigkeit für eine ſolche Ausnahmemaßregel, ſich in Zukunft unter keinen Umſtän⸗ den wieder ergibt. Solange zu ſolchen Mitteln, wie der jetzt ge⸗ planten Anleihe, gegriffen werden muß, ſind die Ausgaben des außerordentlichen Etats bis auf das alleräußerſte einzuſchränken. Aus laufenden Mitteln darf dem außerordentlichen Etat nicht wieder auſgeholfen werden. Darüber iſt man ſich hoffentlich an allen Stellen der Regierung wie auch im Reichstag überall klar. Dieſe Anleihe iſt ein Kind der Finanznot des Reiches, die Börſe ſie bereits mit dem Spitznamen„Angſtanleihe“ bedacht. Die Kaſſenlage des Reiches, die zum vorigen Ultimo zu den wenig erbaulichen Bettelſzenen bei den Privatbanken geführt hat, deren Ergebnis dann endlich 170 Millionen Kredit waren, der ſich ungefähr auf 10 v. H. ſtellt, ſchrie gebieteriſch nach Abhilfe. Man kann darüber ſtreiten, ob der Zeitpunkt der Emiſſion günſtig gewählt war. An ſich garantiert der jüngſte Bankenkredit der Reichskaſſe eine Atempauſe bis zum 15. Juni. Man wird ſich wohl auch im Relchsfinanzmini⸗ ſterium darüber im klaren ſein, daß nur ein poſitiver Ausgang der Partſer Reparationsverhandlungender 500 Millionen⸗Anleihe z u m Erfolg verhilft. Bedenkt man, daß im Jahre 1926 in Deutſch⸗ land insgeſamt 1300 Millionen/ an Inlandsanleihen aufgebracht wurden, daß 1927 dieſe Summe auf eine Milliarde ſank und daß 1928 auch nicht piel mehr aufgebracht wurde, ſo kann man ſich vor⸗ ſtellen, welch ungeheure Belaſtung des Kapitalmarktes dieſe Anleihe des Reichs barſtellt. Auch wenn man auf Zeichnungen hofft, von Kapitaliſten, die infolge der hohen Steuern ihr Geld im Ausland angelegt haben. Wie weit ſich das Ausland an dieſer An⸗ leihe beteiligen wird, kann man jetzt noch nicht überſehen. Für das Auslond iſt ja die Ausſtattung der Anleihe mit Steuerfreiheit kein Anreiz. Dem ganzen Aufbau der Anlethe nach ſcheint man auch auf die Mitwirkung des Auslandes weniger Wert zu legen, man will vor allen Dingen das Inland und die wegen des Steuerdruckes ge⸗ flüchteten Inlandsgelder heranziehen. Es iſt nicht ſchwer, der An⸗ leihe guten Erfolg zu prophezeien— falls es in Paris zu einer Einigung kommt. Dies iſt das große Fragezeichen, das über dieſer Anleihe ſteht und nicht nur über dieſer Anlehe. Nach einer rohen Rechnung kann man annehmen, daß dem Staate dieſe Anleihe etwa 45 Millionen„ koſten wird, wenn man die Einkommens⸗ und Kapi⸗ talertragsſteuer mit 20 v. H. gleich 6,5 Millionen, den Ausfall an Vermögensſteuer mit 2 Milltonen und den an Erbſchaftsſteuer mit Mill onen& einſetzt, und die 35 Millionen“ Zinſen hinzuzählt. Die Bedingungen ſind etwas hart, zu denen das Reich Geld erhült. * * Inzahlungnahme der Neubeſitzanleihe bei der neuen Reichs⸗ auleihe? Es ſcheint die Abſicht zu beſtehen, eine Inzahlungnahme der Neubeſitzanleihe(Kriegsanleihe) bei Auflegung der jetzt angekün⸗ digten Reichsanleihe anzuregen. In einer beim Reichsfinanzmini⸗ ſterium ſtattfindenden Sitzung wird dieſe Anregung von Bankſeite vorgetragen werden, man hofft angeſichts der Situation der Reichs⸗ fingnzen auf ein Entgegenkommen bei den zuſtändigen Stellen. Glanzſtoff-Hauptverſammlung Gebeſſerte Ausſichten der Kunſtſeideninduſtrie In der geſtrigen GV. der Vereinigte Glanzſtoff⸗ fabriken in Elberfeld waren 59 106 300 StA. mit 197 021 Slimmen und die ſämtlichen 60 000 R. WA. mit 40 000 Stimmen vertreten. In Ergänzung zum Geſchäftsbericht machte der Vorſtand eine Reihe Ausführungen und unterſtrich eingangs, es unterliege wohl keinem Zweifel, daß ſich die Kunſtſeidenkuduſtrie gegenwärtig in einer gewiſſen Krlſe befinde. Als ſicher dürfe angenommen werden, daß die augenblicklich ſchlechte Doge der geſamten Textilbranche ſehr weſentlich dazu mitgewirkt habe. Auf der anderen Seite werde auch ein erheblicher Teil der Gründe für die verſchlechterte Lage der Kunſtſeideninduſtrie bei ihr ſelbſt zu ſuchen ſein. Bei der inzwiſchen entſtandenen Ue ber⸗ produktion in normalen und Durchſchnittsgualitäten, handele es ſich um eine Erſcheinung, die ſich ſchon öfters in der Kunſtſeiden⸗ induſtrie gezeigt habe, In den früheren Fällen wurde dle Ueberproduktion immer bald von dem ſich ſtelgernden Bedarf eingeholt und aufgenommen. Auf dem ſehr auf⸗ nahmefählgen deutſchen Markt hätte ſich aber neben der erheblich vermehrten einheimiſchen Produktion das Ausland in be⸗ deutendem Maß feſtgeſetzt. Der Umſtand, daß etwa die Hälfte des deulſchen Bedarfs an Kunſtſeide auch im Jahre 1928 von ausländiſchen Produzenten befriedigt wurde, zeigt, daß bie deutſche Induſtrie an ſich in der Lage wäre, ihre ganze Produktion auf dem deutſchen Markt unterzubringen. Ein großer Teil der gusländiſchen Einfuhr ſetzte ſich allerdings aus geringeren Qualltäten und Ausſchußware zuſammen, Was den einheimiſchen Markt und die geſamte Induſtrie anlange, ſo werde es von heute guf morgen nicht möglich ſein, die Kriſen⸗ erſchelnungen durch eine angemeſſene Erhöhung der Preiſe zu üver⸗ winden, Exfreulicherweiſe hätten ſich in den letzben Wochen des laufenden Jahres aber wieder Anzeichen einer Beſſerung Na Die Abſatzziffern ſeien erheblich geſtiegen, glelchzeitig damtk ſei ein kleines Anziehen der Preiſe feſtzuſtellen. Die Läger bei den Produzenten dürften wohl ihren höchſten Stand über⸗ 4 haben. Von den inzwiſchen wleder eingeleiteten Konven⸗ tlonzver handlungen in bezug auf Regelung der Markt⸗ und Preisverhältniſſe dürfe erwartet werden, daß ſie bald zu einem befriedigenden Abſchluß führen. In Ergänzung zu einigen Bllonzpoſitionen führte der Vor⸗ ſitzende noch aus, daß die erweiterten vier Werke heute in der Bilanz mit etwa 40 Mill../ zu Buch ſtehen, Angeſichts der außer⸗ ordentlich geſteigerten Kapazität der Werke ſel dieſer Betrag als außerordentlich niedrig zu bezeichnen. Die ſtarke Steigerung des Beteiligungskontos ſei entſtanden durch die Erhöhung der ſchon be⸗ stehenden Beteiligung bei der J. P. Bemberg., bei der Enka, der Firma St. Pölten, der Sülo Viscoſa, der Neuen Glanzſtoff⸗ werke u.., ſowie durch die Beteiligung an der ſchon erwähnten Gründung der amerikaniſchen Holdinggeſellſchaft Aſſpeiated Rayon Corp. Für die Berwertungsaktien habe die Geſellſchaft einen Kurs von über 500 v. H. erzielt, was aus dem in den geſetzlichen Reſerve⸗ fonds gefloſſenen Agi zu erſehen ſei. Die amerikoniſchen Geſell⸗ ſchaften befänden ſich in ſehr guter Entwicklung. Die HV. genehwigte ſchließlich den Abſchluß gegen zwei Stimmen, desgleichen eine Bilanzkorrektur, wonach als BA. nicht ein Betrag von 1,5 Mill..& eingeſetzt wird, ſondern nut die alten zu Recht beſtehenden VA. von 600 000.. Dafür erſährt das Kreditorenkonto eine entſprechende Erhöhung von 900 000.. Bei der ebenfalls genehmigten Gewinnvertetlung iſt zu berückſichtigen, daß die 900 00., BA. ebenfalls keine Dividende erhalten. Der freiwerdende Betrag, von 90 000 R. wird zur Erhöhung des Ge⸗ winnvortrags benutzt. Demnach wird eine Diyfdende von wieder 18 v. H. verteilt, Gegen die Entlaſtung des Vorſtands und Aq. ſtimmte wieder der Aktionär mit ſeinen zwe Stimmen. Ein wei⸗ terer Aktionär enthielt ſich der Stimme. Der Opponent gab gegen alle Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll. Neu in den A. hinzu⸗ gewählt wurden die Herren Abr. Frowein und Dir. Ohllgſchläger. N. A. G. Millionenverluſt trotz Umſatzſteigerung In der geſtrigen Sitzung des AR. der Nationalen Anto⸗ mobilgeſellſchaft AG. in Berlin wurde der Jacresab⸗ schluß für 1928 vorgelegt. Er weiſt nach Verrechnung des Gewinn⸗ vortrages von 451.957„ und des ordentlichen Reſerveſonds von 1855 286„, ſowie nach Abſchreibungen von 20 v. H. auf Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 2525 845„ die mit Rückſicht auf die ungeklärte Lage geboten erſchtenen, einen Verluſt von 5 408 404„ aus, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Als Urſache der ungünſtigen Lage der deutſchen Automobil- industrie wurde die durch eine verkehrte Zollpolttik beſonders günſtige 55 Le zur Einfuhr ausländiſcher Wagen bezeichnet. Die tech⸗ Riſche Leiſtungsſähigkeit der NA., beweiſe die Steigerung des Um⸗ ſatzes auf rund 50 Mill. 4. Die Preiſe ſeien teilweiſe unausküömm⸗ lich geweſen. Die Bebegſchaft ſtellte ſich Ende des Berichtsfahrs auf 4298 Arbeiter und Angeſtellte, 227 Karlsruher Lebensverſicherungsbank A. Die HV. geneh⸗ migte 12 v. H. Dividende. Die Neuzugang in den erſten vier Monaten des laufenden Jahres habe 26 Mill./ der reine Zuwachs 1. 18 Mill. betragen. Bei gleichbleibender Entwicklung ſei zumindeſt das Vorjahrsergebnis zu erwarten. Neu in den Adi. wurden ge⸗ wählt: Minkſter a. D. Becker⸗Darmſtadt, Miniſterialdir, Föhrenbach⸗ Karlsruhe und Direktor Heinrich Schuhmacher ⸗ Frankfurt. 7; Scheriug⸗Kahlbaum⸗ Konzern.— 2 Mill./ Teilzahlung ans dem Freigabeerlös. Von dem amerikaniſchen Barguthaben der zur Gruppe der Vereinigten Fabriken photographiſcher Papiere in Dres⸗ den gehörigen photographiſchen Geſellſchaften iſt ein Teilbetrag von vund 2 Mill./ freigegeben worden. Davon entfallen 800 000 4 auf die Vereinigten Fabriken photographiſcher Papiere, 700 000 4 auf die Fabrik photographiſcher Papiere vorm. D. A. Kurz AG. Wernigerode, 400 000„ auf die Dresdner Albuminpapierfabrik AG. Dresden, und 100 000% auf die Schering⸗Kahlbaum AG. unmittelbar. Die Schering⸗ Hahlbaum AG. iſt bei den erſten beiden Geſellſchaften maßgeblich und bei der Dresdner Alhuminpapierfabrik mit einem kleinern Aktien⸗ betrag beteiligt. * Fkapitalserhöhung der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſt⸗ falen G. m. b, H. Die HV. beſchloß, das Geſchäftskapital um 15 Mill. R. auf 75 Mill„( zu erhöhen. Von den 15 Mill. R. denen 3,5 Mill. R. zur Abfindung des Kreiſes Arns⸗ berg für die Einbringung des Kreiselektrizitätswerkes Arnsberg, Der Reſtbetrag von 11,5 Mill.., ſoll im weſentlichen anteilmäßig unter die bisherigen Geſellſchafter verteilt werden. Weiterhin iſt beſchloſſen worden, die im eſgenen Portefeuille der VE. befind⸗ lichen Geſchäftsanteile in Höhe von 13,8 Mill. R. on die Geſell⸗ ſchafter zu begeben. :9 Faber u. Schleicher Ach, Offenbach a. M. Nach dem Bericht ſtieg der Abſatz der Geſellſchaft im Jahre 1928 im In⸗ und Auslande, Aus dem nach 127 000(68 000/ Abſchrebbungen verbleibenden Rein⸗ gewinn von 190 000(100 000)„ werden bekanntlich 10 p. H.(8) Divi⸗ dende auf 1,40 Mill. Aktienkapital verteilt und 66 000(68 000)% vorgetragen. Abrilausweis des Reparationsagenten 1478 Millionen Mark transferiert Das Büro des Generalagenten für die Reparationszahlungen gibt folgende Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und vorgenom⸗ menen Uebertragungen im fünften Zahlungsjahr, und zwar bis zum 30. April 1929: Es betrugen, umgerechnet in Goldmark, die verfüg⸗ baren Gelder: Im April 1929 307,504 Millionen 4. Die Geſamt⸗ ſumme der verfügbaren Gelder vom Inkrafttreten des 5. Zahlungsjahres an bis zum 30. April 1929 beträgt 1806,71 Millio⸗ nen //. Es wurden an die Gläubigermächte folgende Transfers vorgenommen: Im April 1929 an Frankreich 100,02 Millionen, an das britiſche Reich 44,09 Millionen, an Italien 13,61 Millionen Mark, an Belgien 12⸗88 Millionen, an die Vereinigten Staaten 12,95 Millionen /, an die übrigen Gläubigermächte 17,08 Millionen Mark. Geſamtſumme des Transfers an die Mächte im Monat April . 0 p 1929: 200,666 Millionen 1. Die vorgenommenen Transfers an die Gläubigermächte im fünften Zahlungsjahr bis zum 30. April 1929 betrugen: an Frank⸗ reich 742,67 Mill.., an das britiſche Reich 329,38 Mill. R.%, an Italien 106,77 Mill. R. J, an Belgien 77,59 Mill.., an die Ver. Staaten 62,63 Mill.., an die übrigen Gläubigermächte 94,23 Mill. Reichsmark. Die Geſamtſumme der Transfers an die Mächte im 5. Zohlungsjahr bis zum 30. April 1929 betrug 1413,50 Mill. R.„. Insgeſamt wurden an Transfers einſchließlich des Dienſtes der deutſchen Auslandsanleihen von 1924 und der Koſten der inter⸗ alliterten Kommiſſionen vorgenommen: Im April 1929: 209,069 Mill. Reichsmark, im 5. Zahlungsfjahr bis zum 30. April 1929: 1478,02 Millionen.“. Deutſche Eiſenbahngeſellſchaft AG. in Frankfurt Fuſion mit Ac. für Verkehr genehmigt Die go. GV., in der 14 Aktionäre 14616 St.⸗Stimmen und 300 VA.⸗Stimmen vertraten, genehmigte einſtimmig die vorgeſchla⸗ gene Fuſion mit der AG, für Verkehrsweſen, Berlin. Bekanntlich gilt die Verſchmelzung vom 1. Januar 1928 ab; für 1928 erhalten die Aktlonäre der Eiſenbahngeſellſchaft 10 v. H.(t. B. 9 pv..) Dividende. Die 10,5 Mill. R. Aktien der Eiſenbahn⸗ geſellſchaft werden im Verhältnis:1 gegen Aktien der AG. für Verkehr mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1929 ei n⸗ getauſcht. Die 5000 R% VA. werden eingezogen. Um die Fuſton durchführen zu können, erhöht die AG. f. B. bekanntlich ihr Ack. um 20 auf 50 Mill.., wovon 10,5 Mill für die Fuſion benötigt, 6,75 Millionen den Aktionären 671 zum Bezug angeboten und 2,75 Millillonen der Firma Lenz u. Co. überlaſſen werden, die ſie für weltere Angllederungszwecke zur Verfügung hält. Wie mitgeteilt wurde, ſei die Anregung zu der Verſchmelzung nicht von der Geſellllſchaft, ſondern von der AGG. f. V. ausgegangen. Man hoffe, daß ſich der Zuſammenſchluß als vorteilhoft und nutz⸗ bringend erweiſe. Außer dem günſtigen Umtauſchverhältnis 111 und dem Bezugsrecht:1 zu einem Kurſe von vorausſichtlich zwiſchen 125 und 130 v. H. ſeien die Vorteile dauerhafterer Natur. Die Tochtergeſellſchaft der AG. f, V. in Köln, die Ver., Klei n⸗ bahnen AG. mit 6 Bahnbetrieben, werde vorausſichtlich in die in Frankfurt beſtehende AG. für Bahn⸗Bau und Betrieb einge⸗ gliedert werden. Weiterhin ſollen ſonſtige geographiſch günſtig ge⸗ legene Betriebe der AG. f. V. ihre Verwaltung nach Frankfurt verlegen. Schließlich ſoll noch die Organiſation dere Berliner Geſell⸗ ſchaft in Württemberg, die Württ. Nebenbahn Ag., mit der Dc. gehörenden Württ. Eiſenbahngeſellſchaft zuſammengeſchloſſen werden. 9? Benno Schilde, Maſchinenbau⸗Acß., Hersfeld HR. Far 1928 ergibt ſich ein Reingewinn von 148 422, woraus 10 v. H. Diyl⸗ dende verteilt werden ſollen. Nach dem Bericht konnte der Ausfall an Beſtellungen aus dem Inland im letzten Quartal durch einen ver⸗ ſlärkten Auftragseingang aus dem europäiſchen Au s⸗ lande und den Ueberſeegebieten ausgeglichen werden. Die Umſatz⸗ ſteigerung um 30 v. H. entfällt zum größten Teil auf den Export. Die Rationgliſierung der Betriebe wurde weitergeführt. Die vor⸗ liegenden Aufträge ſichern für die nächſten Monate volle Beſchäfti⸗ gung, ſo daß der Entwicklung mit Zuverſicht entgegengeſehen wird. :9 Schuhfabrik Manz Ac. in Bamberg. Wie mitgeteilt wird, bleibt das Geſchäftsergebnis hinter dem des Jahres 1927 zurück. Es muß mit der Ausſchüttung einer weſentlich geringeren Dividende ge⸗ rechnet werden. Im Vorfahre verteilte die Geſelbſchaft bekanntlich 10 v. H. Dividende. :9 KRunſtmühle Kinck Ac. in Godramſtein. Die G. beſchloß, ats dem nach Abzug von W 355/ Abſchreibungen verbleibenden Reingewinn von 32 476/ leinſchl. 2187„ Vortrag] auf das 400 000% betragende AK. 7 v. H. Dipidende(i. V. 5) zu ver⸗ teilen und die reſtlichen 4476/ vorzutragen. * Helvetia Konſervenfabrik Groß⸗Gerau AG., Groß⸗Geran. In der HV. wurden 8(7) v. H. Diydende genehmigt auß einem Reingewinn von 232 907 gegen 193 140.“ im Vorjahr. Die Be⸗ triebe der Geſellſchaft haben im abgelaufenen Geſchäftsjahr no ſxr⸗ mal gearbeitet, Infolge der Minder⸗ und Mißernien ſtiegen die Einkaufspreiſe ſehr hoch, ſo daß bedeutend höhere Betriebsmittel nbtig waren, um die Röhwaxren kaufen zu können. Der Umſatz hat die vorjährige Ziffer erreicht. In der Bilanz betragen Verbind⸗ lichkeiten 2724 244(1 252 570., Akzeptverpflichtungen 1481 486 (2 367 314).ſsſ. Schuldner und Bankguthaben ſind auf 1553 044 (1811 866).“ zurückgegngen. Vorräte ſind mit 3 015 405(2 300 046) Reichsmark bemeſſen. Beteiligungen und Effekten figurieren mit 978 191(77852) R. Im laufenden Jahr war der Verkauf bisher durch die Kälte beeinflußt. Da der Verbrauch von friſchem Obſt und Gemüſe behindert war, iſt wohl mit einem ſtärkeren Konſervenabſatz zu rechnen. Die deutſchen Auslandsanleihen im April Das Auslandsgeſchäft in Anleihen lag im Berichtsmonat April vtllig brach. Allerdings konnten drei Kirchenanleihen abgeſchloſſen werden, aber ſie beſagen nichts. Denn ſie find, hinſichtlich ihrer Aufnahme überhaupt, von der Stimmung der Kapitalmärkte weniger abhängig, weil es ſich bei ihnen zumeiſt um Abſchlüſſe auf Grund ae Beziehungen zu Kreiſen des katholiſchen Holland handelt. Der Wertmeſſer für die Aufnahmefähigkeit unſerer Anleihen und für die Begebungsluſt auf deutſcher Seite iſt allein die Betei⸗ ligung Amerikas. Sie kommt ja auch nur bei größeren Emiſſionen in Frage, Papieren alſo, die einen Anſpruch auf internationales Intereſſe hoben. Und diesmal fehlt Amerika mit den Ländern, die es gern zur Weiterplazierung heranzog(Schweiz, Holland uſw.) gänzlich. 8 5 Nusſchlgggebend hierfür dürften weniger die amerikaniſchen Geldverhältniſſe geweſen ſein; denn Anleiheverhandlungen mit außerdeutſchen Geldſuchern gingen weiter(z. B. für Südamerika mit über 150 Millionen Dollar], wenn auch mit Rückſicht auf die zahlreichen Neuemiſſionen an Schuldverſchreibungen und Aktien amerikaniſcher Geſellſchaften und öffentlichen Stellen das Jutereſſe für andere etwas nachließ. Daß ſonſt der amerikaniſche Markt noch aufnahmefähig iſt, beweilſt ſa die 80 Millionen Dollaranleihe der Tochtergeſellſchaft der Farbeninduſtrie, die wir nicht als deutſche Auslondsanleihe bezeichnen können, da es ſich hierbei nicht um eine deutſche Firma handelt. An ſich wäre alſo ſchan Kapital dagewoſen, albch Deutſchland etwas mitzugeben; ſpielen die doch ſebbſt zu Zelten einer Anleihehöchſtkonjunktur erforderlichen 30 bis 50 Millionen Dollar im Monat für Amerika keine Rolle, Die retardierenden Momente für April waren weſentlich an⸗ derer Art. Der Hauptgrund iſt in den Reparattonsverhandlungen zu ſuchen. Mit Recht weiſt die amerikaniſche Bonkwelt, unabhängig von der Politik, auf die Schwierigkeiten hin, die ſowohl aus den ſettens der Entente vorgeſchlagenen unſinnigen Annuitäten, wie auch bet threr Ablehnung durch Deutſchland aus dem Fortbeſtehen des Dawesplanes für die deutſche Wirtſchaft entſtehen. Der unge⸗ wöhnliche Kursrückgang der deutſchen Anleihen in Newyork und Ane en iſt das untrügliche Zeichen dafür, wie vorſichtig die omerikaniſchen Kapitaliſtenkreſſe die Situgtion der deutſchen Wirt⸗ ſchaft aller Schattierungen beurteilt. Selbſt bei erheblich beſſeren Bedingungen gegenüber früheren Emiſſionen hätte dieſes Moment heimlicher Angſt nicht gänzlich beſeitigt werden können. Damit kommt man zu dem anderen Grund, der die Kapital⸗ einfuhr eindämmte. Er liegt ausſchließlich auf deutſcher Seite. Der eben erwähnte Kursrückgang kann für neue Papiere nicht ohne Ausſchlag bleiben. Hinzu kommt die geradezu troſtloſe Verfaſſung Unſeres innerdeutſchen Anlagemgrktes. Bei ſolcher Grundlage, die für neue Anlethebedingungen mit maßgebend ſein muß, kann natür⸗ lich an einen Abſchluß ſeitens des Geldſuchers nicht gedacht werden. Das Auslandsgeſchäft baſtert hauptſächlich auf den geringeren Koſten als bei uns. April waren ſie zwar noch immer niedriger als in Deutſchland, aber nicht weſentlich geringer als dle, die im Vor⸗ jahre bei innerdeutſchen Aufnahmen zu zahlen geweſen ſind. Wenn nun auch die deutſchon Anleihekurſe nicht bindend für das Ausland ſein müſſen, ſo iſt es doch von ſeinem Standpunkt aus geſehen, pfy⸗ chologiſch verſtändlich, wenn es aus einem derartig augenfälligen Kurseinbruch Nutzen ziehen will. So dringend aus allen Kreiſen der Ruf nach Kapital iſt, es iſt gut, daß einmal eine Stockung ein⸗ getreten iſt. Unſere Jahresverpflichtungen ſind mitlerweile ſchon an 1, Milliarden R. herangerückt; dabei iſt noch zu bedenken, daß wir jetzt in die Periode kommen, in der die Tilgungen eine nam⸗ hafte Anſpannung der Kapiktalkraft der Schuldner und beiläufig auch des Deviſenmarktes verucſachen. Et. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notierten Pfunde gegen Rem. ert. 428,51 476 Schwe. 25,24 2,h 0 Stegen 13.48 12.15 Paris. 124,12 124,19 Helans.. 12,08 12,07 Madrid.. 33,38 84.— Brilſſel. 34,94 24e Oslu 1120 16,10 Mailand.. 92,64] 92,60 Kopenhagen 19,20] 18, 21 Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 421,50 und Pfund emit 2045.28 gehandelt Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 7. Mai Das Geſchäft war an der heutigen Börſe ziemlich ſtill. Von Seiten der Kohlentransportgeſellſchaften wurden nur einzelne Kähne ab hier für Rotterdam angenommen. Kanalkühne für Rotterdam konnten etwas beſſer abgegeben werden. Die Fracht blieb mit.40, bis 1,60 Mark einſchließlich Schleppen unveränderk, Bergreiſen waren kaum am Markt. Für vereinzelte Bergreiſen wurden.50% bezw. fünf Pfennig ab hier und 1,70% bezw. 5½ Pfg. go Kanal bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,30 4 bis 150„ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn betrug 12 Pfg., für große Kähme auch 11 Piſg., per To. ab hier nach Rotterdam. 0 ene a. one S rer Nerd en 1 D Mittwoch, den 8. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 212 e 1 oo D 77 Ein Waggon 2 0 f e 1 8 Für die uns anläßlich unseres unersetzlichen Verlustes zuteil gewordenen Beileidsbezeigungen, sowie für die dem lieben Ent- schlafenen im Leben wie im Tode bewiesene Verehrung und eingetroffen. Anerkannt allererstes Fabrikat. Sparsamster Gasverbrauch Sie finden in meiner enormen Aus- Wahl, in allen Ausführungen das was Sie suchen. Aubeigeuöhnlich bilige Pratss Günstige Zahlungsbedingungen Hef mann Kommen Sie zu mir, Sie sparen Cas · koche pparate viel Geld. Fachmännische Beratung Wertschätzung sagen namens der trauernden Hinterbliebenen aufrichtigen Dank Waghäusel, den 6. Mai 1929 Anna Miller geb. Franck und Minder 1 Schreibmaschinen bill. zu verk. Winkel, N 3. 7. 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Mai 1929, vorm. 11 Uhr, werde ich im Auftrage des Konkursverwalters in Feudenheim, Hauptſtraße 95, gegen bare Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr, Zahlung öffentlich verſteigern: 5390 von der Leichenhalle aus statt 38764 1 N U 1 0,-8itzer, Marke ajola. 5 Mannheim, den 6. Mai 1929. 8 Happle, Gerichtsvollzieher. 5 f 1 Die Firma Baugeſellſchaft Mannheim⸗Käfertal eingetr. Int. erdfHsntleüunan fer deadtneuhenm Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim⸗Käfertal Handwerkskammerbeitrag. iſt am 19. Februar 1929 aufgelöſt worden und in Liquidation Der Handwerks kammerbeitrag für das getreten. Alle Gläubiger, welche noch Forderungen an bbige Jahr 1929 iſt fällig. Wir erſuchen um Zah⸗ 8 lung bis ſpäteſtens 15. Mai 1920. Wer dieſe Firma haben, wollen ſich melden. B2058 Friſt verfäumt, hat 10 v. H. jährlich Ver⸗ Mannheim⸗Käfertal, den 7. Mai 1929. zugszinſen zu entrichten und die mit hohen 2 5 2 11 7 2 2 gehe e de MogezelachaltManadeim Aätenahe n l. Kuban auf den bereits behändigten Jorderungszettel[ Die Liquidatoren: Georg Herrwerth, Karl Degen. zu leiſten.— Kaſſenſtunden: bei der Stadt⸗ kaſſe Samstags von—12 Uhr, an den übrigen Werkt 5213 Uhr und 7815 bis 5. N , bel der Gemelndeſekdetaraten der Eröffnungs- Bilanz pro 20. Februar 1929 * Vororte 5 175 in 5 1 5 25 Pÿ——......—.̃— ̃ ̃ʃ ä————̃̃— a 75 aſſe. 2 2 gehängten Anſchlägen a Ak lliva: Freitag früh 7 uhr auf der Freibank Debitoren⸗C onto 135 408.15 Kuhſleiſch, Anfang Nr. 200. 37 Caſſen ß Bauplatz⸗C onto 221 570.00 Zwangs versteigerung Haus⸗Cont dd 229.68 kluge Hausfrau bleibt bei der von ihr erprobten Marke. Freitag, den 10. Mai 1029, nachm. 2 Uhr, 109 646.— iss, dass Feinkostmargerine„Blauband, frisch gekirnt“ werde ich im hieſi andlokal d 6, 2 gegen 2 5. Aare Aae 118 Bolli en e öffentlich xxx t, reinschmeckend und ergiebig ist und als Brot- verſteigern: 2 Schreibmaſchtnen,? verſchiedene 2 5 705 2 5 N Del emälde(v. Bach, Barbarint, S. 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