D —* Mittwoch, 8. Mai 4. 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poftſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Senne e Waldhoſſtr.6 chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit un Abend ⸗ Ausgabe „Beilage 8 dannheimer General Anzeiger Nr. 213— 140. Jahrgang E Anzeigenpreise nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Reklamen 34.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird kleine Verantwortung übernommen. 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Freiheit ohne ſittliche Bindung führe zu Unordnung, Willkür. Wer dieſe Bindungen nicht verſpüre, dem müſſe der Staat die Grenzen der Freiheit kräftig und deutlich in das Bewußtſein rücken. Goldene Worte! Man möchte nur hoffen, daß das Zentrum ſeinen Koalitionsgenoſſen in Preußen, allen ohne Ausnahmen, künftig das Gewiſſen nach dieſer Richtung ſchärft. f Was in gewiſſen Organen der Berliner demokra⸗ tiſchen Großpreſſe in den letzten Tagen geleiſtet und was dort über und unter dem Strich propagiert wurde, das iſt nicht mehr Demokratie, ſondern ſchlechthin Anarchie. Inzwiſchen zeigt ſich freilich immer mehr, daß trotz Herrn Zörgiebel, auch trotz der Herren Severing und Grzeſinſki, eine falſch verſtandene Freiheit auch in der Sozialdemokratie allerhand inbrünſtige Verehrer hat. Geſtern abend fand eine Funktionärverſammlung der Berliner Sozialdemo⸗ kratie ſtatt. Der Reichstagsabgeordnete Künſt ler hielt das Referat, in dem er mit guten Gründen nachwies, daß die Kommuniſten ſeit Monaten ſchon im Verein mit den Un⸗ organiſierten, den Erwerbsloſen und dem Lumpenproletariat die Maiunruhen vorbereitet hätten. Bereits im vorigen Jahre hätte man in der„Noten Fahne“ leſen können, daß dieſe Feier die letzte geweſen ſei, die ruhig verlief. Die heurige Maiaktion ſtelle alſo nur das letzte Glied in der Kette der Verbrechen dar, die die Kommuniſten und die Sendlinge aus Moskau begangen hätten. Immer hätten die Sitzungen der Berliner kommuniſtiſchen Bezirksleitung im Beiſein des Moskauer Delegierten Manuelſki ſtattgefunden. Dieſer intereſſante Herr hätte die Berliner verpflichtet, die Arbeiter trotz des Demonſtrationsverbotes und gegen ihren Willen auf die Straße zu bringen. Uebrigens hätte nicht ein einziger kommuntiſtiſcher Führer ſich mit ſeinem koſtbaren Leben an die Spitze der Aktion ge⸗ Severing über innenpolitiſeh J Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die allgemeine Ausſprache über den Haushalt des Reichsinnenminiſteriums fort. Abg. Dr. von Kardorff(D. Btp.) regt die Reform des Wahlrechts an. Die Splitterparteien ſeien uner⸗ wünſcht, aber an dem Proporz werde kaum zu rühren ſein. Die Unzufriedenheit des Volkes richte ſich weniger gegen die Art des Wahlrechts, als vielmehr gegen die Auswüchſe des Parlaments, daß z. B. die Miniſter gewechſelt würden, wie die Portiers in einem Warenhaus.(Zuruf: Die ſttzen feſter! Heiterkeit.) J Reichsinnenminiſter Severing erklärt gegenüber den Prefſeangriffen in der Angelegenheit Pa bſt, daß weder Mi⸗ niſterialdirektor Damman noch Miniſterialrat Tietzen mit dem Major Pabſt in Verbindung geſtanden hätten und daß beide Beamte in dieſer Angelegenheit ſein volles Vertrauen genöſſen. Von einem„Titelkrieg“ mit Bayern könne keine Rede ſein. Der Gang an das Reichsgericht ſei kein un⸗ freundlicher Akt gegen Bayern. Das wünſche ſelbſt Klarheit über die Auslegung des Artikels 109 der Verfaſſung, der Titel und Orden unterſagt. Das Miniſterpen⸗ ſtonsgeſetz ſei vorbereitet und werde demnächſt dem Reichsrat zugelettet werden. Die Höchſtpenſion fütr Miniſter werde auf 12000 Reichsmark feſtgeſetzt. Der Abg. Berndt meint, ich hätte in Zenſurfragen gegen die preußiſche Staatsregierung öffentlich geſprochen. Das iſt ein Irrtum, denn die preußiſche Staatsregierung habe ſich mit dem be⸗ treffenden Beſchluß des Reichstages nicht einverſtanden er⸗ klärt. Er habe ſich durchaus im Einvernehmen mit dem preußiſchen Innenminiſterium gehalten. Wenn er weiter die Einführung der Zenſur als keine aktuelle Gefahr bezeichnet habe, ſo ſet das bei der erforderlichen Zweidrittelmehrheit im Reichstag durchaus richtig. Der Miniſter erläuterte dann die Vorgeſchichte ſ e i⸗ ner Hamburger Rede. Er hätte nicht allein die Abſchaffung der Techniſchen Hochſchule als ſein Ziel bezeichnet, ſondern auch an die Gewerkſcha en appelltert, die Aufrechterhaltung von lebenswichtigen Be⸗ trieben bei Wirtſchaftskämpfen zu übernehmen. Der Miniſter gibt dann Auskünftige über eine Reihe von Anfragen. Von Beamtengeſetzen nennt er das Bea mtenyertretungs⸗ geſetz, das den Reichsrat beſchäftigt und demnächſt an den Reichstag gehe. Soeben ſeien auch die Verhandlungen der Reſſorts über das Beamtendtenſtſtrafrecht beendet. Größere Aus der Welt der Technik Wandern telt. Selbſt der Leiter des Generalſtabes, der Reichstags⸗ abgeordnete Ende hätte am Mittwoch abend„in eleganter Begleitung“ in der Exzelſiordiele geſeſſen. Aehnlich wie Herr Künſtler äußerte ſich auch noch der eine oder andere Diskuſſionsredner. Anwohner der Kösliner⸗ ſtraße verſicherten ausdrücklich, daß von den Kommuniſten mit Steinen geworfen worden ſei, als die Polizei noch gar nicht daran dachte, einzugreifen. Das half indes alles nicht. Herr Kurt Roſenfeld erklärte das Demonſtrationsverbot ſeines Parteigenoſſen Zörgiebel für verfehlt und forderte genau wie die auf Senſation geſtellte Berliner Großpreſſe, daß die Beamten, die„pflichtwidrig gehandelt hätten“, ent⸗ fernt werden müßten. Schließlich wurde Herrn Zörgiebel die Sache zu dumm und er erwiderte ganz trocken: „Wenn die Polizei beſchoſſen wird, kann ſie nicht mit faulen Eiern werſen. Was wäre geſchehen, wenn der Brand ſich Scharfe Maßnahmen taten not.“ Uns will ſcheinen, daß ſie noch immer not tun. Vor allem wird es erforderlich ſein, die Umgehung des Verbotes der „Roten Fahne“ zu verhindern. Die Bezieher der„Roten Fahne“ verſpüren kaum einen Wechſel. Tag für Tag wird ihnen jetzt das Halliſche kommuniſtiſche Organ ins Haus ge⸗ tragen. Zwiſchen den beiden ſympathiſchen Organen iſt der Unterſchied wie zwiſchen Roß und Pferd. Mackays Beiſetzung Heute vormittag um 10½ Uhr hat, wie die„B..“ mel⸗ det, die Beerdigung des bei den Unruhen in Neukölln erſchoſſenen auſtraliſchen Journaliſten Charles M fortpflanzte? A 2 1 dackay ſtatt⸗ gefunden. Die Trauerfeier wurde nach dem Ritus der anglikaniſchen Kirche von dem Geiſtlichen der Berliner amerikaniſchen Gemeinde, Reverend Craig, abgehalten. An 1108 1 der Beiſetzungsfeier nahmen Mitglieder der engliſchen Kolonie, ſowie die engliſchen Journaliſten Berlins teil. Der engliſche Botſchafter war durch den Botſchafterrat Nicholſon vertreten. Der Verein Berliner Preſſe hatte eine Deputa⸗ tion entſandt, die einen Kranz am Grabe niederlegte. Im Auftrag der Preſſeabteilung des Auswärtigen Amtes nahm Legationsſekretär von Selzam an der Feier teil. Rotfront⸗Verbot in Mecklenburg⸗Strelitz Wie die Landeszeitung für beide Mecklenburg meldet, hat das Mecklenburg⸗Strelitzer Miniſterium des Innern für das Gebiet des Freiſtaats Mecklenhurg⸗Strelitz den Roten Front⸗ kämpfer⸗Bund ein der Roten Marine aufgelöſt und ſein Vermögen be⸗ E Fragen Vorarbeiten ſeien für das allgemeine Beamtenrecht erforder⸗ lich. Er hoffe aber, daß das Jahr 1930 Gelegenheit gebe, den Reichsrat und den Reichstag damit zu befaſſen. Ueber das Wahlrecht ſet ein Referentenentwurf ausgearbeitet, deſſen Aus⸗ ſichten er nach der heutigen Debatte recht ſkeptiſch beurteilt. Das hindere ihn nicht, eine Vorlage der Reichsregierung und dem Reichsrat zu unterbreiten. Der Reichskanzler habe am 3. Jult v. Is. eine ſolche Vorlage in Ausſicht geſtellt und des⸗ halb müſſe ſie vorgelegt werden. Solange der Proporz bei⸗ behalten werden müſſe, werde es ſich ja nicht nur um die Auf⸗ teilung der großen Wahlbezirke in Einzelkreiſe handeln können. Ob damit aber ſchon die engere Verbindung mit den Wählern hergeſtellt würde, die man wünſche, ſei doch fraglich. Einen größeren Fortſchritt könne er zurzeit darin noch nicht ſehen. Kommen werde ein Geſetz zur Sammlung des Reichsrechts Nicht in Ausſicht ſtellen könne er ein Reichsberufsſchulgeſetz, denn dem Reich allein würden dadurch 50 bis 60 Millionen Koſten erwachſen und ähnliche Summen wahrſcheinlich den Ländern. Was die Arbeitsgemeinſchaften anbelange, ſo ſei ſein Beſtreben darauf gerichtet, die engſte Arbeits⸗ gemeinſchaft auf allen Gebieten herbeizuführen und aufrecht zu erhalten, aber ohne die Fühlung mit anderen Ländern zu verlteren. Der Miniſter teilt dann noch mit, daß er mit dem Vorſtand des Deutſchen Muſeums in München zur Förde⸗ rung von deſſen Aufgaben in Fühlung ſtehe, daß er Mitte Mai nach Dresden gehe, um mit der ſächſiſchen Regierung zu prüfen, inwieweit beſondere Förderungen für die wichtigſten Inſtitute Sachſens anzuſtreben ſeien. Er gehe dann zur Jubelfeier der Techniſchen Hochſchule nach Darmſtadt, im Juni zur 150jährigen Jubelfeier des Nationaltheaters nach Mannheim, und dann mit dem Reichsrat zur Einweihung der Feſt⸗ ſpiele Mitte Juli nach Heidelberg. Einen Volksentſcheid über die Reichsrefor m, wie der Abg. Leicht annehme, habe er nicht entfeſſeln wollen. Er habe drei Wege zum Einheitsſtaat erörtert: 1. Freie Vereinbarung, 2. Aenderung des Zuſtändigkeitskatalogs der Reichsverfaſſung. Dies ſchiene ihm bei der jetzigen Parteikonſtellation ſehr ſchwer und 3. habe er dann bemerkt, es bliebe der Weg des Volksentſcheids übrig. Aber er habe ſchließlich der Roten Jungfront und die Mae verloren. Vorſchau und Vorausſage der Mannheimer Mai⸗Rennen Siehe Seite 7 8 Bedenken dagegen, dieſen Weg jetzt zu gehen. Mit der Pflege des Auslandsdeutſchtums ſei er durchaus einverſtanden, aber die organiſatoriſchen Vorausſetzungen ſeien jetzt noch nicht gegeben. Wir litten unter einer ungeheuren Zerſplitterung der Organiſation, ſo daß er im Augenblick kaum an⸗ geben könne, was z. B. der Bund für Auslandsdeutſche und was das Inſtitut in Stuttgart mache. Solange er In⸗ nenminiſter ſei, wolle er aber auch bei der Verteilung der Gelder nicht lediglich der Briefträger ſein, ſondern auch die volle Verantwortung für richtige Verwendung übernehmen. Der Einfluß des Reiches müßte in allen dieſen Dingen ge⸗ ſtärkt werden. Mit der republikaniſchen Beſchwerdeſtelle ſtehe er in gar keiner Beziehung. Die Reichsreſſorts hätten be⸗ ſchloſſen, alle ſolche Eingaben dem Verfaſſungsminiſter, d. h. alſo dem Innenminiſter zuzuleiten. Deshalb müſſe er ſie ſachlich prüfen und vielleicht ſei das Grund, daß einzelne Reſſorts ihrerſeits nicht mehr ſolche Eingaben befürworten. Die Deutſchenhetze in Polen Die bedauerlichen Ereigniſſe in Oppeln haben die polniſchen Nationaliſten zu hemmungsloſer Deut⸗ ſchenhe tze veranlaßt. Die offiziöſen Kreiſe, die zu⸗ nächſt bei der Hervorrufung der Erregung nicht ganz unbe⸗ teiligt waren, haben jetzt auſcheinend die Herrſchaft über Wie verlautet, iſt der Regierung der Verlauf der Kundgebungen in Warſchan nichts weniger als angenehm. Beſonders die ſtudentiſchen Kundgebungen, die in einer annexioniſtiſchen Entſchließung gipfelten, in der die Einverleibung des Oppelner Schleſtens, Danzigs und Oſtpreußens(1) verlangt wird, ſcheinen der Regierung zu zeigen, welches Ausmaß eine nationaliſtiſche Bewegung haben kann, der nicht mit der notwendigen Sachlichkeit entgegengetreten wird. Darauf iſt es wohl auch zurückzuführen, daß die amtlichen Polenblätter dieſe Entſchließung einfſachtotſchweige n. Die amtliche„Epoks“ beſchränkt ſich auf einen ganz kurzen, in kleiner Abſchrift gebrachten Bericht über die Proteſtkund⸗ gebungen, in dem die größten Schärfen weggelaſſen ſind. Beachtet iſt, daß die Sonntagsausgaben der beiden Blätter der äußerſten Rechten,„A. B..“ und„Gazeta Warszawska“, beſchlagnahmt wurden. Geſtern ſind in Kattowitz ſämtliche Kinos geſchloſſen wor⸗ den, da die Kinobeſitzer ähnliche Zwiſchenfälle befürch⸗ teten, wie ſie ſich am Montag in einem Kino ereignet haben, wo es zu Auftritten gegen die deutſchen In⸗ ſchriften gekommen war. Die Kinobeſitzer verhandelten mit dem Magiſtrat, um die Gewährleiſtung der Sicherheit des Publikums. Die Verhandlungen hatten jedoch kein befrie⸗ digendes Ergebnis, ſo daß die Kinobeſitzer ſich zur Schließung der Kinos entſchloſſen. Sie machten bei den Verhandlungen insbeſondere geltend, daß, falls die deutſchen Inſchriften und Zwiſchentitel entfernt würden, die Frequenz der Kinos um 50 Prozent ſinken würde. Das Kownoer Attentat Das„Memeler Dampfboot“ meldet: Im Laufe der Nacht zum Dienstag und des geſtrigen Tages wurden 58 Perſonen verhaftet und weitere Hausſuchungen vor⸗ genommen. Der Innenminiſter hat für die Ergreifung der Attentäter eine Belohnung von 50 000 Lit ausgeſetzt. Geſtern nachmittag fand auf dem Platze der Unabhängigkeit an der Garniſonkirche eine Proteſtkundgebung gegen das Attentat ſtatt, der einige tauſend Perſonen beiwohnten. Wie geſtern in den Abendſtunden zu hören war, ſchwebt der kleine Neffe von Woldemaras in Lebensgefahr. Auch der Geſundheitszuſtand des Hauptmanns Virbickas iſt beſorgnis⸗ erregend. Sämtliche Vertreter des Diplomatiſchen Korps haben Woldemaras ihr Beileid und gleichzeitig ihre Genug⸗ tung über ſeine Rettung zum Ausdruck gebracht. In der Stadt und im ganzen Lande herrſcht Ruhe. Der Verbrecherkrieg in Chitago Chicago, 8. Mai.(United Preß.) Der Krieg zwi⸗ ſchen den einzelnen Alkoholſchmugglerbanden ſcheint nach einer längeren Ruhepauſe erneut zum Ausbruch gekommen zu ſein. Heute morgen wurde jenſeits der Grenzlinie zwiſchen Illindis und Indiana die von zahlreichen Kugeln durchbohr⸗ ten Leichen von drei Männern gefunden, die offenbar von einer feindlichen Schmugglerorganiſation, wie der Fach⸗ ausdruck lautet,„zu einer Spazierfahrt mitgenommen“ und daun ermordet worden waren. Zwei der Leichen lagen in einem großen luxuriös ausgeſtatteten Automobil, die dritte daneben auf der Chauſſee. Alle Zeichen, mit deuen man die Ermordeten hätte identifizieren können, waren ſorgfältig von den Kleidern und der Wäſche entfernt worden. Der Leichen⸗ fund hat hier beträchtliche Senſation erregt, da man in dieſen neuen Morden den Auftakt zu einem neuen blutigen Banden⸗ kampf zu ſehen glaubt und nunmehr der Ueberzengung Raum gibt, daß die Ruhe, die in den letzten Monaten in Chicagos Unterwelt herrſchte, eine krügeriſche war. 2. Seite. Nr. 213 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 Hölz Debatle im Badi Das Haus trat heute vormittag in die Kommunal⸗ polätiſche Ausſprache ein. Abg. Kühn vertrat den Standpunkt des Zentrums, das den volksparteilichen Antrag ablehne. Die Neuordnung von 1922 habe ſich bewährt und der Bürgerausſchuß ſeine Probe beſtanden. Eine Erweiterung der Staatsaufſicht könnte das Zentrum nicht mitmachen. Gewiſſen Verbeſſerungen ver⸗ ſchließe es ſich nicht. Abg. Graf(Soz.) iſt mit ſeiner Fraktion der Auffaſſung, daß an die Stelle des Bürgerausſchuſſes etwas anderes geſetzt werden müſſe. Man ſoll die Reichsregelung abwarten, ehe man zu einer Geſetzesänderung ſchreite. Abg. Wolfhard(Dem.) hält an der Inſtitution des Bürgerausſchuſſes feſt, wünſcht aber Stärkung ſeines Ein⸗ fluſſes. In Mannheim habe man die Geſchäftsordnung des Bürgerausſchuſſes in zufriedenſtellender Weiſe geändert. Abg. Lang(Dn.) unterſtützt den volksparteilichen An⸗ trag. Abg. Klaiber(W. Vag.) bezeichnet eine etwaige Reform der Gemeindeordnung als Aufgabe des neuen Land⸗ tags und erklärt, daß ſeine Gruppe ſich der Abſtimmung ent⸗ halten werde. Damit iſt die Debatte beendet. Die Anträge der Kom⸗ muniſten und Volkspartei wurden abgelehnt, letzterer mit 35 Stimmen der Koalitionsparteien gegen 11 Stimmen der Volkspartei und Deutſchnationalen bei 5 Stimmenthaltungen. Das Haus wandte ſich dann den Anträgen und Inter⸗ pellationen zum Branntweinmonopolgeſetz zu. Nach kurzer Geſchäftsordnungsdebatte einigte man ſich auf die ei n⸗ mütige Annahme folgenden Antrages, mit dem auch der Finanzminiſter einverſtanden iſt: Die Regierung wird erſucht, bei der Reichsregierung nochmals, und zwar dahin vorſtellig zu werden, das auch diejenigen Abfindungsbrennereien und Verſchlußbrennereien mit nicht mehr als 4 Hektoliter Jahres⸗ erzeugung, die Branntwein aus Korn herſtellen, dieſen an die Monopolverwaltung abliefern dürfen. Diejenigen Abfindungsbrennereien und Verſchluß⸗ brennereien mit nicht mehr als 4 hl Jahreserzeugnis, ſowie die Stoffbeſitzer, die Branntwein herſtellen, der an die Mono⸗ polverwaltung abgeliefert wird, dürfen für den Verbrauch von ſolchen Branntwein im eigenen Haushalt ebenfalls einen Abſchlag von Branntweinaufſchlag erhalten.“ Zum Aufruf kommen nunmehr die Interpellationen zur Karlsruher Hölzverſammlung Abg. Bauer(D. V..) begründet die formelle Anfrage ſei⸗ ner Fraktion; daß kein Verbot erlaſſen wurde, ſei unverant⸗ wortlich. Der Miniſter hätte eine un angebrachte Rück⸗ ſichtnahme auf die Kommuniſten gezeigt. Durch die pole⸗ miſchen Ausführungen des Redners gegen Sozialdemokratie und Zentrum geſtaltete ſich die Sitzung zeitweiſe recht lebhaft. Abg. D. Mayer⸗ Karlsruhe(Dtl.) führt zur Begründung der Interpellation der Deutſchnationalen aus, der Miniſter habe deshalb kein Verbot erlaſſen, weil er den Kommuniſten in günſtiger väterlicher Weiſe entgegenkommen wollte(Große Heiterkeit und Widerſpruch bei den Kommuniſten). Die Po⸗ lizei hätte beizeiten die nötigen Vorkehrungen treffen ſollen, um ein Handgemenge zu verhindern. Man kannte doch Hölz und wußte von den Vorgängen in Pirmaſens. Die Polizei befinde ſich in einer ſchwierigen Lage und müſſe zuweilen ſcharf zugreifen, aber Uebergriffe wie in der Hölzverſamm⸗ lung dürften nicht vorkommen. Die kommuniſtiſche Interpellation wird vom Abg. Bock in ſehr erregter Weiſe begründet. Er führt die Zuſammen⸗ ſtöße in Pirmaſens und Karlsruhe auf eine ſyſtematiſche Mordhetze gegen Max Hölz zurück. Miniſter Dr. Remmele erklärt zur Beantwortung der Interpellation u. a. folgendes: Es iſt nicht Sache der Polizei, zu entſcheiden, ob jemand reden darf oder nicht, wenn nicht ein äußerer Anlaß zu einer ſolchen Prüfung vorliegt. Nachdem man in Mannheim im vorigen Jahre den Stahlhelmtag nicht verboten habe, weil damals die Kommuniſten gedroht haben, ihn zu verhindern, wäre es inkonſequent geweſen, jetzt die kommuni⸗ ſtiſche Verſammlung zu verbieten, weil es die Nationalſozialt⸗ hen Landtag bereitgeſtellt, im Saale ſelbſt, ſo fuhr der Miniſter fort, waren Fahndungs⸗ und Kriminalbeamte zur Ueberwachung der Ver⸗ ſammlung anweſend. Nun in beſonderen Ausnahmefällen iſt die Polizei in der Lage, Verſammlungen in geſchloſſenen Räumen zu verbieten. Es waren alle Vorkehrungen zur Aufrechterhal⸗ tung der Ordnung getroffen, wodurch aber nicht von vorn⸗ herein alle Ordnungswidrigkeiten ausgeſchaltet werden können. Eine Bekanntgabe der der Polizei im einzelnen er⸗ teilten Weiſungen hält der Miniſter nicht für angebracht. Wi und inwieweit ein Anlaß zum diſziplinaren Einſchreiten be⸗ ſteht, wird ſich erſt nach Abſchluß des gerichtlichen Verfahrens entſcheiden. Die Verſammlungsverbote in Heidelberg und Pforzheim werden von der Regierung gebilligt. Hölz iſt das Auftreten in Baden unterſagt, ſeitdem er von Heidelberg aus telegraphiſch nach Berlin berichtete, daß er trotz des Verbotes geſprochen habe. Im übrigen würden die kommuniſtiſchen Veranſtaltungen zuge⸗ laſſen, ſofern die allgemeine Ordnung gewahrt werde. Per⸗ ſonen, die dagegen verſtoßen, müſſen die Konſequenzen daraus ziehen. Der Miniſter richtet ſchließlich einen Appell an die politiſchen Parteien, ſich den Beſuch von unifor⸗ mierten Gruppen zu verbitten, die nur darauf aus⸗ gingen, Verſammlungen zu ſtören und zu ſprengen. Wer eine Verſammlung mit Hölz als Redner beſucht, muß das Riſiko vermehrter Gefahr auf ſich nehmen. Insbeſondere der Neugierige muß wiſſen, daß die Polizei im Notfall nicht mit Glacshandſchuhen zufaßt. Der Miniſter weiſt den Vorwurf zurück, als ob etwa die politiſche Ein⸗ ſtellung einzelner Polizeibeamten zu den Vorkommniſſen ge⸗ führt hätten. In energiſchſter Weiſe würde er gegen Polizei⸗ direktionen und Beamten ſich wenden, wenn eine Räumung nicht im ſchnellſten Weg durchgeführt würde. Geſchieht aber dies, ſo müſſe ſich die Polizei auch mit den Neugierigen aus⸗ einanderſetzen. Er, Miniſter Remmele, habe ſich verpflichtet gefühlt, ſich ſchützend vor die Polizei zu ſtellen. Die Polizei⸗ mannſchaften erfüllten ungeachtet der Angriffe von links und rechts unbeirrtihre Pflicht. Als erſter Diskuſſtonsredner ſpricht für die Spzialdemo⸗ kratie Abg. Rückert, der ſich rückhaltlos auf den Boden der Regierungsantwort ſtellt und das Verhältnis der Polizei auf Grund eigener Anſchauungen anerkennt. Die Ausſprache wird am Nachmittag fortgeſetzt — Widerſtände gegen die Reichsanleihe Länder und Gemeinden haben Bedenken E Berlin, 8. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus den Kreiſen der Ländervertreter ſind geſtern, wie wir er⸗ fahren, dem Reichs finanzminiſter über die von ihm vorgeſchlagene Reichsanleihe recht zahlreiche und recht gewich⸗ tige Bedenken entgegengehalten worden. Man befürchtet allgemein, daß durch die Reichsanleihe alle künf⸗ tigen Kreditaktionen der Länder und Gemeinden aufs ſchwerſte benachteiligt werden, da gerade heutzutage mehr denn je Länder und Kommunen darauf angewieſen ſind, bei allen außerordentlichen Ausgaben den Anleiheweg zu be⸗ ſchreiten. Die Anregung der Länder, für ihre künftigen An⸗ leihen den Geldgebern ähnliche Vergünſtigungen, zum min⸗ deſten aber die Befreiung von der Kapitalertragsſteuer ge⸗ währen zu dürfen, wurde vom Reichsfinanzminiſter ſtrikte zurückgewieſen. Die Aufhebung der Kapitalertrags⸗ ſteuer, auf die Finanz und Wirtſchaft ja bereits ſett Jahr und Tag hinarbeiten, könnte nach ſeiner Meinung erſt in dem kommenden neuen Finanz⸗ und Steuerprogramm für das Reich und Länder in Erwägung gezogen werden. Bis dahin aber wird noch einige Zeit vergehen. Vor einer endgültigen Löſung des Reparationsproblems iſt an ſolche Verhandlungen überhaupt nicht zu denken. Schließlich aber droht nicht nur den Anleihen Gefahr, auch die Aktien, die ja zum größten Teil nicht mehr ge⸗ rade eine glänzende Kapitalanlage darſtellen, dürften durch die Reichsanleihe in Mitleidenſchaft gezogen werden. Die günſtige Offerte des Reiches wird ohne Zweifel die Beſitzer von Aktien anreizen, ſich von dieſen zu befreien und ſie in Reichsanleihe umzutauſchen. Das kann dann zu jetzt noch nicht berechenbaren Transaktionen an der Börſe führen, was zu nicht unbedenklichen Kursſtürzen Anlaß gegen dürfte. Dieſe Bedenken ſind geſtern einmütig von den Länder⸗ regierungen zum Ausdruck gebracht worden und zeitweiſe ſchien es recht fraglich, ob überhaupt ein Einvernehmen zu erzielen ſei. Das iſt ja ſchließlich bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Die Beratungen gehen, wie wir bereits kurz meldeten, am Freitag im Reichsrat weiter. Im Reichsfinanzminiſterium iſt man, wie wir feſtſtellen konnten, jedoch der feſten Ueber⸗ zeugung, daß der Vorlage keine ernſten Schwierigkeiten be⸗ reitet werden. Auf Seiten der Länder werden ſchließlich alle Bedenken hinter der Erkenntnis zurücktreten, daß die augen⸗ blickliche Finanzlage des Reiches nicht mehr durch Maßnahmen herkömmlicher Art zu beheben iſt, daß vielmehr außerordent⸗ liche Aktionen ergriffen werden müſſen, um die leeren Kaſſen zu füllen. Im Reichsrat bietet ſich dann den Ländern die letzte Möglichkeit, gewiſſe Vorbehalte und Sicherungen gegen die Auswirkungen der Reichsanleihe bei ihrer eigenen Finanzgebarung in Vorſchlag zu bringen, Ob ſie dieſe Siche⸗ rungen auf dem Wege des Finanzausgleiches oder ſchließlich doch noch in Vergünſtigungen für ihre künftigen Anleihen ſuchen werden, ſteht dahin. Schließlich bleibt es fraglich, ob der Reichstag dem Reichsrat auf dem Wege von Konzeſſionen an die Länder in dieſer Beziehung folgen wird, Im Reichstag vertritt man im allgemeinen die Auf⸗ faſſung, daß die 500 Millionen⸗Anleihe des Reiches eine ein⸗ malige Aktion bleiben müſſe und daß die hier befolgte Me⸗ thode auf keinen Fall von der übrigen öffentlichen Finanz⸗ wirtſchaft aufgenommen werden dürfe. Unzutreffend iſt es jedenfalls, wie uns ausdrücklich verſichert wird, daß Bayern geſtern die Ueberlaſſung eines beſtimmten Teiles des An⸗ leiheerlöſes an die Länder beantragt hat. Letzte Meldungen Waldbrand — Sagan, 8. Mai. Auf dem Truppenübungsplatz Neu⸗ hammer entſtand geſtern ein Heidebrand, der auf Nachbar⸗ gelände übergriff und auch Hochwald in Brand ſetzte. Das Feuer nahm einen gewaltigen Umfang an, ſo daß Löſchkommandos aus den benachbarten Garniſonen herbei⸗ gezogen wurden. Schätzungsweiſe ſollen über 1000 Morgen von dem Feuer betroffen worden ſein. Das Eiſenbahnunglück von Sünching — Regensburg, 8. Mai. Heute mittag wurde in dem Prozeß gegen den Oberlokomotipführer Konrad Kümmern wegen des Eiſenbahnunglücks von Sünching Urteil gefällt, Kümmerl wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Von Geſtein erſchlagen — Oslo, 8. Mat. In einer norwegiſchen Grube wurden drei Arbeiter durch einen herabſtürzenden Geſteinblock im Ge⸗ wicht von etwa 9 Tonnen getötet. Einſtein Ehrendoktor der Sorbonne — Paris, 8. Mai. Der Univerſitätsrat von Sorbonne hab heute Dr. Einſtein zum Ehrendoktor ernannt. Schwediſcher Dampfer im Eiſe geſunken — Reval, 8. Mai. Der von Reval über Helſingſors nach Kotka unterwegs befindliche ſchwediſche Dampfer„SZunds⸗ borg“ iſt bei Arausgrund in eine Eispreſſung geraten unb durch die davongetragenen Beſchädigungen geſunken. Die Mannſchaft konnte gerettet werden. Nachtrag zum lokalen Teil Drei neue Mannheimer Profeſſoren Das Staatsminiſterium hat unterm 7. April beſchloſſen, den Direktor der ſtädt. Krankenanſtalten in Mannheim, Dr. Karl Kißling, den Leiter der Laboratorien der ſtäbdt. Krankenanſtalten in Mannheim, Dr. Siegfried Loewe und den Proſektor und Leiter des Pathologiſchen Inſtituts der ſtädt. Krankenanſtalten in Mannheim, Dr. Hermann Loeſchke, zu ordentlichen Hpnorar⸗Profeſſoren in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg zu ernennen. ſten ſo verlangten. Die Polizei war in der Nähe der Feſthalle Die totale Sonnenfinſternis am 9. Mai 1929 Von Dr. F. S. Archenhold, Direktor der Treptow⸗Sternwarte Am 9. Mai wird bei dem Vorübergang des Mondes vor der Sonne eine totale Sonnenfinſternis eintreten, die in Afrika, Aſien und Auſtralien ſichtbar ſein wird. Könnten wir uns ſo weit von der Erdoberfläche in den Weltenraum erheben, daß wir die ganze Erdkugel überblicken, ſo würden wir beobachten, wie der Schatten des Mondes über die Erd⸗ oberfläche wandert. Bei Finſterniſſen, die in der Welt des Jupiter ſtattfinden, habe ich mit dem großen Fernrohr der Treptow⸗Sternwarte häufig das Vorüberwandern des Schat⸗ tens eines der Jupitermonde beobachtet. Bei der Sonnenfinſternis vom 9. Mai liegt der erſte Punkt, der beſchattet wird, öſtlich der Südſpitze von Afrika. Immer weiter greift der Schatten in die Erdoberfläche hinein, und ſchließlich erkennen wir in der Mitte des Schattens einen tiefſchwarzen Flecken von faſt 100 Kilometer Ausdeh⸗ nung, der Kernſchatten genannt wird. Er wandert mit einer Geſchwindigkeit von rund 500 Metern in der Sekunde in weſt⸗ öſtlicher Richtung über die Erdoberfläche. Zunächſt durch⸗ läuft er den Indiſchen Ozean, geht um 77: Uhr unſerer Zeit durch den nördlichen Teil Sumatras, ſchneidet die Mitte der Malalſchen Halbinſel, berührt die Südſpitze von Annam und verſchwindet nach Ueberſchreiten der mittleren Inſelgruppe der Philippinen um 894 Uhr im Stillen Ozean nordöſtlich von Neuguinea. Die ganze Wanderung nimmt alſo etwas über d. St. i in Anſoruch. Nur in dieſer kleinen Zone, die der Kernſchatten überſtreicht, iſt die Finſternis total. Man wird daher verſtehen, daß ſich nur ſelten von einem Orte aus eine totale Finſternis beobachten läßt. Teilmeiſe Verfinſterungen der Sonne, die von allen Orten innerhalb des Halbſchattengebtetes geſehen werden können, ſind ver⸗ hältnismäßig häufig, doch ſind mit ihnen die intereſſanten Erſcheinungen, welche die Totalität bietet, nicht verbunden. Bei einer vollſtändigen Sonnenfinſternis verkündet ein raſches Dunkelwerden das Herannahen des Kernſchattens. genden Schatten“ hervor. Mit dem Verlöſchen des letzten Sonnenſtrahls erſcheint die Landſchaft wie verzaubert. Tiefe Dunkelheit lagert ſich über der Erde. Sowie ſich das Auge an die Finſternis gewöhnt hat, ſieht es, wie die roten Flammen der Protuberanzen über den Mondrand empor glühen, und erkennt die feinen Strahlenbüſchel der Korona, die ſich einige Sonnendurchmeſſer weit um die dunkle Mond⸗ ſcheibe erſtrecken. Aber nicht um ſich dieſem überwältigenden Eindruck hin⸗ zugeben, machen die Wiſſenſchaftler die weiten Reiſen, ſon⸗ dern um die Natur unſeres Muttergeſtirns zu erforſchen. Da wird die Sonnenkorona mit verſchiedenartigen Inſtrumenten photographiert und ihr Spektrum unterſucht. Strahlungs⸗ meſſungen mit den empfindlichſten Meßapparaten werden vorgenommen. Das Ausſehen der Sonnenkorona wird in einem hohen Grade von der Fleckentätigkeit der Sonne be⸗ einflußt. Wenn wenig Flecken vorhanden ſind, erſtreckt ſich die Sonnenkorona befonders um den Sonnenäquator, wäh⸗ rend zur Zeit des Sonnenfleckenmaximums die Korona die Sonne mehr gleichmäßig nach allen Seiten umgibt. Neben dieſe wichtigen Aufgaben, die mit der Sonne ſelbſt im Zuſammenhang ſtehen, tritt eine andere, die ſich auch nur während einer totalen Sonnenfinſternis löſen läßt. Auf Photographien, die während der Finſternis vom Sternen⸗ himmel in der Nähe der Sonne aufgenommen ſind, kann unterſucht werden, ob die von Einſtein vorausgeſagte Licht⸗ ablenkung im Schwerefeld der Sonne vorhanden iſt. Bei einigen der letzten Finſterniſſe hat ſich dieſe Vorausſage der Relativitätstheorie glänzend beſtätigt. Die kommende Fin⸗ ſternis gibt noch einmal eine beſonders günſtige Gelegenheit, dieſe Frage zu prüfen, weil erſtens die Sonne in einer ſtern⸗ reichen Himmelsgegend ſich befindet und zweitens die Er⸗ fahrungen bei früheren Finſterniſſen eine möglichſt genaue Ausführung der Beobachtungen erwarten laſſen. Es ſei erwähnt, daß bei früheren Finſterniſſen die Um⸗ gegend der Sonne auch nach ſonnennahen Planeten durch⸗ forſcht wurde, die möglicherweiſe innerhalb der Merkurbahn die Sonne umkreiſen könnten. Bisher iſt aber noch kein neuer ſonnennaher Planet gefunden worden, Zur Beobachtung der kommenden Finſternis ſind von deutſchen Sternwarten drei Expeditionen ausgerüſtet worden, Seine unſtetige Begrenzung ruft die Erſcheinung der„flie⸗ die bereit spor mehreren Monaten die weite Reiſe angetreten haben, um für die fünf Minuten der Totalität die Inſtru⸗ mente aufzuſtellen und alle Vorbereitungen zu treffen. Ferner werden vorausſichtlich drei amerikaniſche, zwei engliſche, eins franzöſiſche, eine holländiſche und eine italieniſche Expedition, ſowie eine aus Auſtralien die Finſternis beobachten. Furchtbare Folgen des Fernſehens Das Fernſehen iſt heute ſchon Wirklichkeit geworden, und auch die Hoffnung, daß jedermann einmal ſeinen eigenen Sender in der Taſche tragen wird, iſt nach den überraſchen⸗ den Verſuchsergebniſſen mit den ultrakurzen Wellen keine Utopie mehr. Die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung verſteht es, in einer Denkſportaufgabe dieſe furchtbaren Fol⸗ gen der Fernſehapparate in luſtiger Weiſe darzuſtellen.„Wer iſt weſſen Frau?“ heißt die Frage, die ſie diesmal an ihre Leſer richtet. Der Jahreszeit entſprechend wird der Sport und der Frühling in der Natur in dieſem Heft beſonders berückſichtigt. Die weſtliche Kultur im Reich der Mitte wird ſatz„Das neue China“ mit einem Text aus der Feder des chineſiſchen Geſandten in Berlin Tſiangtſoping gezeigt. Die Modeſeite bringt Sportkleidung für die Dame.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige) Lagarde⸗Worte an die deutſche gugend Ihr, die ihr klagt, der Jugend fehle der Idealismus, ſeid ſehr ungerecht, gerade das der Jugend vorzuenthalten, was allein ihren Ideglismus zur Tat und Wahrheit werden laſſen kann, den Sohn Gottes, den Idealmenſchen. 0 Ihr wollt erziehen, ohne erziehen gelernt, ohne es von dem gelernt zu haben, der nicht nur die einzelnen, ſondern ſogar unſer ganzes Geſchlecht erzieht. 8 Ihr habt einen Kehricht von Idealen zuſammengefegt und mutet der Jugend zu, wie ein Lumpenſammler in dieſem Kehricht nach dem zu ſuchen, was ſie brauchen kann. an Hand zahlreicher Aufnahmen in einem doppelſeitigen Auf⸗ 12889885 o r rr o ee * e E& F n r * 1 1 4 Mittwoch, den 8. Mai 1929 Nene Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 213 Der Himmelfahrtstag Von einer höheren und jenſeitigen Welt redet der morgige Tag. Und er tut es unbekümmert um das, was wir Menſchen von dieſer Welt halten oder meinen. Es gab zwar Zeiten bei uns Deutſchen, wo gerade die Großen unſeres Volkes Lehrer des Ewigen geweſen ſind. Und einer von dieſen Gro⸗ ßen machte dieſe Welt des Ewigen ſogar zu einer Forderung der Vernunft. So tief war er von der Wirklichkeit der anderen Welt überzeugt und ſo hoch dachte er vom Menſchengeiſt, daß er die Heimat des Geiſtes im Ewigen ſuchte. Wir wiſſen es alle: Dieſer Idealismus iſt uns weithin verloren gegangen. Wir ſind Kinder eines geiſtarmen und langweiligen Realis⸗ mus; geiſtarm ſage ich, trotz der Triumphe der Technik und langweilig, trotz des rafenden Rhythmus, dem unſere Gegen⸗ wart unterworfen iſt. Nun, wir werden dieſen Weg vollends zu Ende gehen müſſen und dann wieder mal anlangen bei der alten Weisheit, daß der Menſch nicht lebt vom Brot allein, daß er eine Seele hat, die zwar mit 1000 Fäden an die Welt des Irdiſchen gebunden iſt, die aber auf die Dauer nicht leben kann von dieſem Irdi⸗ ſchen, weil ſie anderer Art, anderen Weſens iſt als die Welt des Materiellen und Zeitlichen. Freilich, bloßer Ewigkeitsglaube iſt noch kein Chriſten⸗ glaube, und Philoſophie iſt noch keine Religion, am aller⸗ wenigſten chriſtliche Religion. Wir werden auch das wieder lernen müſſen. Die es gelernt haben, freuen ſich des morgigen Tages. Denn ſie haben mehr als menſchliche Ge⸗ danken vom Ewigen und Ueberſinnlichen; dieſe Gedanken ſind ſa vielfach wirklich Schall und Rauch. Nein, ſie haben den Herrn, den Bürgen der Ewigkeit ſelbſt, an dem und zu dem ſie emporſchauen in gläubiger Gewißheit und zuverſicht⸗ licher Hoffnung. Streicht und beſeitigt dieſen Chriſtus, und ihr habt nichts als die Welt und ihre vielfache Not und nichts als den Menſchen und ſeinen Widerſpruch. Das iſt ja das tiefſte Elend unſerer Tage, daß wir für die Welt und den Menſchen keine letzte Beziehung haben, keinen Grund und kein Ziel für's Schaffen und Streben, für's Kämpfen und Leiden. Dieſer Grund iſt außer uns und dieſes Ziel iſt über uns. Das bedeutet keine Geringſchätzung für dieſe Zeit und Welt, wohl aber ein richtiges Einſchätzen. Sind nicht des⸗ halb oft ſoviel Unruhe und Aufregung, ſoviel böſe Stim⸗ mungen und Spannungen unter uns, weil uns die rechte Schau fehlt, jene große, heilige Diſtanz, die eben nur dort möglich und wirklich iſt, wo man sub specie aeternitatis d. h. im Bewußtſein des ewigen Zieles aller Dinge und Kämpfe lebt! Dies Ziel aber ſteht feſt. Es heißt Chriſtus und ſein Reich. Gewiß, des Lebens Laſten bleiben und des Fragens und Sorgens wird kein Ende ſein. Der Unterſchied iſt nur der: wir kämpfen nicht umſonſt, wir wandern nicht ohne Ausblick und wir ſcheiden einmal nicht ohne Hoffnung. Und das alles nicht um unſerer Träume und Einbildungen willen, ſondern um deſſentwillen, der Herr guch unſeres Lebens werden und bei uns bleiben will„alle Tage bis an der Welt Ende“. Dr. B. 5*. 4 Während die meiſten chriſtlichen Feſte mehr oder weniger auf jüdiſcher oder heidniſcher Grundlage beruhen und dann unter Veränderung ihrer urſprünglichen Bedeutung in das Chriſtentum übergingen, iſt das Himmelfahrtsfeſt eigentlich von Anfang an ein durchaus chriſtliches Feſt geweſen. In den älteſten Zeiten wurde der Gedächtnistag an dite Himmelfahrt Chriſti mit zur Auferſtehung gerechnet und daher nicht als beſonderes Feſt, ſondern als ein Teil der Fünfzig⸗Tage⸗Feier(zwiſchen Oſtern und Pfingſten) begangen. Erſt ſeit dem vierten Jahrhundert wird ein eigentliches Him⸗ melfahrtsfeſt gefeiert. Mancherlei Volksbräuche am Himmelfahrtstage als dem eines heiligen Donnerstag wer⸗ den zu dem alten heidniſchen Gott Donar in Beziehung ge⸗ ſetzt; viele werden auf Himmelfahrt übertragen, weil das Feſt in die ſchönſte Zeit des Jahres, in den Frühling mit ſeiner neubelebten Natur fällt. Hler ſehen wir einen Gläubigen früh vor Sonnenaufgang den Wald betreten, um heilkräftige Kräuter zu pflücken, doch ſchweigend muß dies geſchehen. Dort ſucht einer einen Strauß der gelben Himmelsſchlüſſel⸗ chen oder Himmelfahrtsblümchen, auch Katzenpfötchen oder Papierröschen genannt. Dieſe Blümchen ſollen auch den Stall vor dem Blitze ſchützen. Der Allermanusharniſch bringt Glück für Menſch und Tier; wer von den Mädchen da⸗ e von findet, wird in dieſem Jahr gewiß noch Braut. Wenn aber die Hochzeit doch noch lange auf ſich warten läßt, dann rufen die Mädchen enttäuſcht aus: Dat Allermannsheeren, Dat böſe Kraut, Dat hew ick jo ſöcht(geſucht, gefunden) Und bin doch noch keen Brut! Nach dem Glauben der Kriegsleute ſchützt dieſe Wurzel, um den Hals getragen, vor Verwundung, allerdings muß ſie in der Nacht zu Himmelfahrt gefunden ſein. Weil ſie auch mithilft, den Feind zu überwinden, wird ſie auch Siegwurz genannt. In den Sennhütten erhält die Sieg⸗ wurz ihren Platz am Balkon, weil ſie gegen Behexung ſchützt; man legt ſie gegen den Alp auf das Bett oder bindet ſie, um Krämpfe und Zahnweh zu verhüten, in ein Tüchlein genäht, um den Leib. Man legt ſie den Pferden und Kühen in die Tränke, um die Tiere vor böſen Einflüſſen zu ſchützen und ver⸗ gräbt ſie auch unter die Türſchwelle, damit nichts Böſes ein⸗ und ausgehe. Im Mittelalter wurde mit dieſer Wurzel viel Zauberei getrieben; durch Schnitzeln und Biegen kann man ihr allerhand Geſtalt geben. Es wird behauptet, ſo wie das Eſſen der grünen Kräuter am Gründonnerstag, ſo ſei auch das Spiel mit dem Allermannsherrnkraut ein Reſt der Verehrung der alten heidniſchen, nunmehr zur Zauberin gewordenen Frühlingsgöttin, deren Bruder Donar oder Thor war. Beide wurden um Schutz der Fluren angerufen, und um dieſe zu erlangen, mit Opfern aus dem Erſtlingsgrün bedacht. Am Himmelfahrtstag ſetzt das große Wandern an durch Wald und Feld. Man freut ſich des neuen Wachstums der Saaten. In früherer Zeit war der Himmelfahrtstag den Flurprozeſſionen geweiht, bei denen man die Wege und die Ränder der Felder mit grünem Reis oder mit Blumen beſtreute. Eine ſolche Prozeſſion umzog die ganze Gemarkung und machte an vier Stellen Halt, wo ein Kapitel aus dem Evangelium verleſen und der Mutterſegen geſprochen wurde. Im Landvolk iſt der Glaube verbreitet, daß am Himmelfahrtsfeſt ein Gewitter zu erwarten ſet, gegen das die geweihten Kräuter ſchützen. Naht ein Wetter, ſo legt die Hausfrau einen Stengel des Kräuter⸗ bündels auf den Herd, ſchließt Tür und Fenſter und ſucht den Dampf, ſo viel man kann, im Hauſe zu verbreiten. Der Himmelfahrtstag erfreut ſich auch beim Bauersmann beſonde⸗ rer Beachtung: Regen am Himmelfahrtstage zeigt ſchlechte Heuernte an. Viel Gewitter im Mai— ſingt der Bauer: Juchhei! Ein allbekannter Spruch voll tiefer Wahrheit lautet: Der Bauer nach der alten Art Trägt ſeinen Pelz bis Himmelfahrt, Und tut ihm dann der Bauch noch weh, So trägt er ihn bis Barthelmä. i Stäbtiſche Nachrichten Preisſchießen der Schützengeſellſchaft Diana“ Am morgigen Himmelfahrtstag beginnt in der idylliſch am Rande des Käfertalerwaldes neben der Gartenſtadt gelegenen Schteßſtätte das bis einſchließlich Pfingſtmontag dauernde große Preisſchieße'n der Schützengeſellſchaft „Diana“ E. V. Mannheim, mit dem das Gaufeſt⸗ und Meiſterſchaftsſchießen des Schützen⸗Gaues Unterbaden verbunden iſt. Dem Gau Unterbaden, der ſich von Mannheim bis Buchen und von Weinheim bis Bruchſal erſtreckt, gehören 17 Geſellſchaften an. Da auch die befreundeten Vereine von Karlsruhe bis Freiburg, in der Pfalz und in Heſſen bis nach Frankfurt ihre Beteiligung zugeſagt haben, iſt ein ſcharfer Wettbewerb zu erwarten. Für die Sieger ſind etwa 150 Ehrenpreiſe im Werte von 30—250 Mk. von Freunden und Gönnern geſtiftet worden. Nicht nur die Schützen, auch das Publikum, das in dem geräumigen Garten, der vor dem Schießhaus liegt, Erholung ſucht, hat Gelegenheit, die Ehren⸗ preiſe zu beſichtigen, die im Nebenzimmer der Wirtſchaft aus⸗ geſtellt ſind. eee. 2 Des Himmelfahrtstages wegen erſcheint die nächſte Nummer unſeres Blattes Freitag morgen 6 Ahr Morgen vormittag um 9 Uhr wird der erſte Schuß ab⸗ gegeben. An den übrigen Tagen, mit Ausnahme der beiden Pfingſtfeſttage, beginnt das Schießen um halb 3 Uhr nachmli⸗ tags und wird bis zur Dunkelheit fortgeſetzt. Am Pfingſt⸗ montag fällt um 4 Uhr nachmittags der letzte Schuß. Hieran ſchließt ſich die Preisverteilung. Die Schützen haben unter den Scheiben reiche Auswahl. In einer Entfernung von 175 Meter wird auf Standfeſtſcheibe Mannheim, Gaufeſtſcheibe Unterbaden, Hauptſcheibe, Gaumeiſterſchaftsſcheibe, Standmei⸗ ſter⸗ und Punktſcheiben, in einer Entfernung von 300 Meter auf Jeldfeſtſcheibe„Waldhof“, Feldmeiſter⸗ und Feldpunktſchelbe, in einer Entfernung von 35 Meter auf Piſtolenſcheibe„Rhein“, ziſtolenmelſter⸗ und Piſtolenpunktſcheibe geſchoſſen. Bet der Konkurrenz auf Gaufeſtſcheibe Unterbaden, die nur für Schützen des Gaues Unterbaden offen iſt, gelangen die Ehren⸗ gaben zur Verteilung, die vom Gau Unterbaden und den Gau⸗ vereinen geſtiftet wurden. Die Gaumeiſterſchaft wird auf der 2er⸗Ringſcheibe mit 15 Schuß ausgeſchoſſen, die hintereinander abzugeben ſind. Der Schütze mit höchſter Ring⸗ zahl erhält den Titel Gaumeiſterſchaftsſchütze für das Jahr 1929, ferner eine Plakette mit Widmung. Da die verſchiedenen Ausſchüſſe das Schützenfeſt auf das ſorgfältigſte vorbereitet haben, iſt mit einem harmoniſchen Verlauf zu rechnen. Die Schützen, die zum erſtenmal die Schießſtätte aufſuchen, die unter Benutzung der Mllitär⸗ ſchießſtände der 110er geſchaffen wurde, werden vor allem feſt⸗ ſtellen, daß die grüne Umrahmung der Schießbahn durch Baum, Strauch und Raſen auf das Auge eine wohltuende Wirkung ausübt. Die techniſchen Einrichtungen ſind unter großem Koſtenaufwand, aber unter Verzicht auf irgendwelchen Komfort, auf den neuzeitlichen Stand gebracht, den man bei einer modernen Schießhausanlage vorausſetzt. Und das „Laien“publikum wird ſich in dem großen Garten wohl⸗ fühlen, in dem man, fern vom Lärm der Großſtadt, zwiſchen den hoöchragenden, würzigen Harzduft ausſtrömenden Kiefern ſitzt. Das Programm ſieht für die Pfingſtfelertage große Gar⸗ tenkonzerte vor, die mit allerlei Kinderbeluſtigungen dazu bei⸗ tragen werden, daß ſich ein volksfeſtartiges Leben und Trei⸗ ben entwickelt. Die Bewirtſchaftung der anheimelnden Reſtau⸗ rationslokalitäten, die dem Aufenthaltsraum der Schützen vorgelagert ſind, und der Gartenanlagen, zu denen auch eine Kegelbahn gehört, liegt in den bewährten Händen des Herrn Welker, der in erſter Linte mit dazu beigetragen hat, daß die „Diana“⸗Schießſtätte längſt zu einem beliebten Ausflugsort der Mannheimer geworden iſt. Wenn ſich das Wetter gut an⸗ läßt, wird ſich das Gauſchteßen zu einem bemerkenswerten ſportlichen und volkstümlichen Ereignis geſtalten. * * Verſammlungsverbote. Auf Grund der 8s 29 und 30 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B., 366, Ziff. 10.⸗Str.⸗G.⸗B. ſind von der Poli⸗ zeidtrektion aus verkehrspolizeilichen Gründen während der Matiyeranſtaltungen mit ſofortiger Wirkung vorerſt bis ein⸗ ſchließlich 14. Mat öffentliche Verſammlungen und Umzüge auf öffentlichen Straßen und Plätzen in der Stabt Mannheim mit Ausnahme der Vororte Neckarau, Rheinau, Feudenheim, Käfertal, Waldhof und Sandhofen unterſagt worden. Zuwiderhandlungen werden mit Haft bis zu ſechs Wochen oder Geld beſtraft. * Todesſturz im Krankenhaus. Beim Beſuch in einem Krankenhaus wurde am 5. Mai ein 23 Jahre alter verhei⸗ rateter Friſeur aus der Neckarſtadt plötzlich von Unwohl⸗ ſein befallen. friſche Luft zu ſchöpfen. Der Mann brach aber dort zuſammen und ſchlug dabei anſcheinend den Kopf derart auf den Boden, daß ein Schädelbruch mit Gehirnerſchütterung eintrat. Am nächſten Tage iſt der Verunglückte im ſtädttſchen Krankenhaus geſtorben. * Lebensmüde. Ein 15 Jahre(ö) altes Mädchen ver⸗ ſuchte ſich geſtern nachmittag in der in Käfertal gelegenen elterlichen Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Der Grund zur Tat ſoll darin liegen, daß ihm die Eltern nicht die Erlaubnis erteilten, eine Stellung anzunehmen. eee eee Das Geſicht von Berlin Von Oscar Bie Im Künſtlerhaus verſucht man, dies Geſicht von Berlin zu zeigen in einer Ausſtellung, die Anſichten der Stadt und Entwürfe für Architektur ver⸗ einigt. Es iſt nicht, wie es in Paris wäre, ſogar vielleicht in Hamburg, es hat ſich keine maleriſche Kultur der Stadt gebil⸗ det, der Eine verſucht es ſo, der Andre ſo, manches iſt beſſer, manches iſt ſchlechter, und daß es Berlin iſt, iſt dabei Zufall. Welche Gegenden reizen die Maler? Die wenigen alten Winkel und auch wieder die Prachtſtraßen aus dem vorigen Jahrhundert, nicht das neue Berlin, etwa in Weſtend, in Siedlungshäuſern, in modernſten, in neuen Villenvierteln. Immer ſind es wieder die Brücken, die betriebſamen Plätze, die elektriſchen Beleuchtungen, die Bahnhöfe, manchmal die Hinterhäuſer und ſelten einmal ein Umbau. Die Umgebung des Doms iſt beliebt und die Häfen und manchmal eine alte vornehme Straße, aber es iſt keine Konzentration des Be⸗ griffs Berlin in der Malerei. Es iſt einfach die Ueber⸗ tragung der typiſchen Stadtanſicht von Paris oder Holland auf dieſe Stadt. Der Eine macht es mehr im Impreſſionismus, der An⸗ dere mehr im fachlichen Stil. Eine beſtimmte Anſchauungs⸗ weiſe wird offenbar von dieſer Stadt nicht gefordert. Da iſt Otto Heinrich, der die Linden und den Dom in grauen Tönen verewigt und ebenfalls die guten alten Fiſcherboote. Leon⸗ hard Sandrock ſchildert die Hölle des Schleſiſchen Bahnhofs, Paul Paeſchke beſchreibt die Unruhe der Tauentzienſtraße und des Potsdamer Platzes, Erich Büttner hat den trockenen Ton für Neukölln am Waſſer, für den Kreuzberg, für die Hohen⸗ zollernſtraße. Wunderwald begeiſtert ſich an den Reklamen der Hinterhäuſer, Birkle iſt bei der alten nächtlichen Straße mit dem Pferd ſtehen geblieben, Leſer Ury in ſeinem über die Berliner Verhältniſſe weit hinausgehenden glühenden Im⸗ preſſionismus malt in großem Format die Friedrichſtraße bei Nacht und daun wieder zarte Paſtelle von den Linden, dem Brandenburger Tor und der Schloßfreiheit. Kerſchbaumer verſucht ſeinen großzügigen Vortragsſtil an der Möckern⸗ brücke, Hans Hartig macht die Fiſcherbrücke zum Gegenſtand einer richtigen alten ſoliden Waſſermalerei, Otto Antoine bringt der Nachwelt noch einmal den alten Alexander⸗Platz mit der Berolina. Der neue Alexander⸗ Platz, wie er einmal wer⸗ den ſoll, iſt die weſentliche Aufgabe der ausſtellenden Archt⸗ tektur. Der kubiſche Stil von heute iſt durchged rungen, ſo⸗ wohl beim Alexander⸗Platz als bei allen anderen Modellen, die man ſieht. Poelzigs Havelwerk und Funkhaus, Bruno Pauls Kathreinerhaus, die Siedlung Haſelhorſt von Groptus, Straumers Geſchäftshäuſer und die verſchiedenſten Alexan⸗ der⸗Platz⸗Modelle, alle ſind ſie dieſer einen Methode unter⸗ worfen, die heut aus der Funktion von Kraft und Laſt Bau⸗ glieder und Bauſtil bildet, ſo wie in unſerm neuen FJern⸗ ſprechamt in der Winterfeldſtraße, in dem Karſtadtbau in Neukölln, in zahlloſen neuen Induſtriegebäuden. Kaſten⸗ motive, laufende Gürtel, Lichtarchitektur, Meſſingſtreifen, horizontale Fenſterreihen, vertikale Pfeiler in allen Varian⸗ ten wird dieſer Stil abgewandelt— Leſſer und Selten ver⸗ binden ihn beim Alexander⸗Platz noch mit Arkaden, Behrens iſt mehr vertikal, Mies von der Rohe mehr matertalecht, Schaudt liebt die Lichtgürtel, Luckhardt, der den Preis bekam, mildert die Starrheit durch ſchöne Rundungen: aber im all⸗ gemeinen muß man ſagen, daß dieſe moderne Architektur, ſo wichtig und ſelbſtändig ſie geworden iſt, doch ſchon aufängt ſehr ſchematiſch zu werden, beinah Mode und recht individuali⸗ tätslos. Das neue Berlin würde dann unbedingt noch lang⸗ weiliger werden als das alte. Das iſt der Rückblick und das iſt der Ausblick. Das Berliner Harnatk⸗Haus Zum 78. Geburtstag des großen Theologen Adolf von Harnack am 7. Mai wurde das„Harnack⸗Haus“ in Ber⸗ lin⸗Dahlem eingeweiht. Es ſoll als wiſſenſchaftliche Ar⸗ beitsſtätte für ausländiſche Gelehrte in der Reichshaupt⸗ ſtadt dienen. Er begab ſich deshalb auf den Balkon, um FFP e . . N 4 FT. 0000 4. Seite. Nr. 213 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 Bilder vom Tage Die Frauenfriedenskirche in Frankfurt am Main Dem Andenken unſerer Kriegsgefallenen haben die katholiſchen Frauen Deutſchlands die im modernen Bauſtil errichtete„Frauenfriedenskirche“ in Frankfurt waren zahlreiche D elegationen aus allen Teilen des katholiſchen D gewidmet. Zur Einweihung )eutſchlands erſchienen. verankerten Luftſchiffs, 5 8 44 ee= Das deutſche Klein⸗Luftſchiff vom Sturm zerbrochen Das Klein⸗Luftſchiff der Raab⸗Katzenſteinwerke Frankfurt geplanten Fahrt zerſtört wodurch es in Kaſſel iſt bereits vor ſeiner erſten nach worden. Ein Sturmwind zerbrach den Stahlrohrkiel des auf den Boden geſchmettert wurde. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. Verkehrsunfälle in Mannheim * Angefahren. Geſtern vormittag fuhr in der Nähe des Schlacht⸗ und Viehhofs ein von einem 18 Jahre alten Kraft⸗ wagenführer geſteuertes Motorrad beim Ueberholen eines Fuhrwerks gegen einen von zwei 18 und 16 Jahre alten Mädchen geſchobenen Handwagen. Beide Mädchen wurden zu Boden geſchleudert und erlitten Quetſchungen. Auch ein hinter dem e auf einem Fahrrad fahrender 41 Jahre alter Techniker wurde von dem Motorrad zu Boden geworfen und am linken Unterſchenkel leicht verletzt. * Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad. Auf der Straßenkreuzung Luiſenring— Jungbuſchſtraße ſttießen ge⸗ ſtern abend ein Perſonenkraftwagen und ein Motorradfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer ein 24 Jahre alter For⸗ mer, der ſich dabet eine größere Rißwunde am Knie zuzog, wurde ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. * Bei dem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern vormittag 15 der Straßenkreuzung N 1/0 2 zutrug, trug der Radfahre der unter den Perſonenkraftwagen geſchleudert wurde, 11 24 Jahre alter Zimmermann, innere Verletzun⸗ gen davon. Ein im Perſonenkraftwagen ſitzender 37 Jahre alter Kaufmann wurde durch Glasſplitter im Geſicht und an den Händen leicht verletzt. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Lenker des Lieferwagens der von der Breite⸗ ſtraße her die Kunſtſtraße paſſieren wollte, kein Signal gegeben, während der Lenker des Perſonenkraf twagens vor⸗ ſchriftsmäßig hupte. N *Der Verkehr beim Poſſch kent Karlsruhe. Zahl der Poſtſchecktunden im April: 43 997, im März: 43 902, mithin Zugang im April 95. Auf 1 Konten ſind im April aus⸗ geführt: 1435 873 Gutſchriften über 245 551 191 1, 960 358 Laſtſchriften über 247 219 587 /, Umſatz 2396 231, Buchungen über 492 771383 /. Davon ſind 1 beglichen: 399 962 813]. Durchſchnittliches tägliches Geſamtguthaben 24 809 053„. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland ſind umgeſetzt 948 473 l. Slouuuunun, Ans dae Ji Noman von Haus Land (Urheber⸗Rechtsſchutz Bimag, Berlin SW. 19) Doch er riß ſich zuſammen, knurrte nur etwas, nahm ſeinen erregten Gang durch das Zimmer wieder auf blieb mit einemmal vor Gert ſtehen und ſagte verbiſſen:„Sie wer⸗ den meine Enkelin erſt dann Ihre Braut zu nennen das Recht haben, wenn Sie meine Bedingungen unterſchrieben haben werden. Und zwar folgende Bedingungen: Erſtens kehrt Edith unverzüglich zu mir zurück. Dann, wenn ſie hier eingetroffen iſt, reiſen Sie nach Berlin. Nach Ihrer Heirat werden Ste zum Unterhalt Ihres Hausſtandes jährlich von mir dreißigtauſend Mark beziehen und mit Ihrer Frau Ihren Wohnſitz hier in Oelheim nehmen. Sie werden einen Poſten in der Verwaltung meines Betriebes bekleiden und hier flei⸗ ßig arbeiten. Eine etwaige Aenderung meines Teſtaments behalte ich mir vor. Ihre Trauung findet in acht Wochen hier in Oelheim ſtatt. Dieſes Abkommen überſende ich Ihnen noch heute ins Hotel und Sie unterſchreiben es. Sind Sie einverſtanden?“ Gert war aufgeſprungen. zorngerötet. Ich bitte bis heute abend um Bedenkzeit,“ ſagte er tonlos. „Wie Sie wollen!“ ſprudelte Willers. Gert ging mit einer haſtigen Verbeugung. Fünftes Kapitel Zert von Wolkonſki unterſchrieb den Vertrag. Er blieb in Oelheim, bis Edith zu ihrem Großvater zurückgekehrt war, und reiſte dann nach Berlin. Noch einmal verſuc, Sophus Willers— vergeblich—, ſeine Enkelin von der Heirat abzubringen, dann genehmigte er ſeufzend, daß die Verlobung veröffentlicht werde, und be⸗ ſtellte ſelbſt das Aufgebot. Edith war ſelig. Sie war ſo glücklich, daß ihr Groß⸗ vater beinahe gerührt war, obſchon ſich ſeine Ueberzeugung nicht geändert hatte, daß Edith an der Seite ihres künftigen Gatten kein Glück beſchieden ſein würde. Die Veröffentlichung der Verlobung erregte in Oelheim und in der ganzen Umgebung nicht geringes Aufſehen. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nachricht, und man beſprach auf das lebhafteſte dieſen Fall; ſonderbarerweiſe wußten binnen kurgem alle, was für eine Perſönlichkeit Gert von Auch ſein Geſicht war jetzt Ein freundlicher Wochenmarkt Ueberangebot an Spargeln Zum erſten Male in dieſem Jahre verſpürte man bei einem Gang über den Wochenmarkt die Kraft der Wärme. In ihrem Glanze nahmen ſich Menſchen und Markt viel freundlicher aus. Auch die Preiſe ſcheinen ſich dieſer Stim⸗ mung angepaßt zu haben, denn bei Spargeln war durch die ſtarke Anfuhr ein gewaltiger Preisſturz ein⸗ getreten. Erſte Sorte koſtete 80, Suppenſpargeln 40 Pfg. Der Regen der letzten Zeit und die warme Witterung hatte das Wachstum ſtark gefördert. Holländiſcher Kopfſalat wurde zu 25 Pfg. das Stück verkauft. Gemüſe in jeder Art war über⸗ reichlich angeboten. Der Zudrang auf dem Wochenmarkt war ſchon ſtärker. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—7: Spargeln 40—80; Weißkraut 35—40; Rotkraut 38—45; Blumenkohl, Rüben Stück 60—100; Karotten, Bſchl. 40—50) Gelbe 28—35; Rote Rüben 20—30; Spinat 18—35; Schwarzwurzeln 50—60; Grüne Erbſen 55—60; Kohlraben, Stück 30—35; Gurken, groß, Stück 60— 120; Zwie⸗ beln 155 Kopfſalat, Stück 20—45; Rharbarber 18—25; Feldſalat 100 bis 120; Kreſſe 40— 00; Lattich 40605 Tomaten 7090; Meerrettich, Stack—80; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Bichl. 20—45; Rettich, 545 Sg pen es Bſchl. 10—15; Peterſilie, Bſchl. 12—15; Schnittlauch, Bſchl. 5105 Lauch, Stück 10—25; Aepfel 3565; 8 tronen, Stück 5. f ngen, Pfund 35—45;, Bananen, Stück 10— Sid Lancbutter 180; Weißer Käſe 50; Eier, chte 160; Barben 100—120; Schleien 1601803 Bre⸗ 100 Barſche 100120; Backfiſche 50607 Hachbelj au 4050 ſche 40 60; Goldbarſch 60; Seshecht 705 Hahn, geſchlachtet, Stck. 07 Huhn beſchlachtet, Stück 250—700; Enten, geſchlachtet Stück ); Tauben, geſchlachtet, Stück 10015 507 Rinoflei ſch 110120 ſch 8; Kalbfleiſch 130—140; Schweinefleisch 130; Gefrierfleiſch 74; Ziclein 110. * Süßr ahmbut ter 5; Aale 180 * Aus der Schiffsſchaukel geſtürzt iſt geſtern nachmittag auf dem Meßplatz eine 19 Jahre alte Hausangeſtellte, weil ſie beim Schaukeln beide Hände losließ. Die Verun⸗ glückte, die einen Bruch des rechten Oberarmes und eine Gehirnerſchütterung davontrug, wurde ins ſtäd⸗ tiſche Krankenhaus 1 19106 weit ſtärker war aber die Wirkung im Oelheimer Betrieb ſelbſt. Arbeiter murrten und waren empört darüber, daß, wenn die Dinge ſo weiterliefen, in abſehbarer Zeit, wie man mit Beſtimmtheit rechnen mußte, dieſer daher⸗ gelaufene junge Menſch, ein Fremoͤblütiger, ein Pole, eines Tages Herr des Werkes ſein würde. Beſonders empört war der Maſchinenmeiſter Karl Brode, der den„lackierten Affen aus Berlin“ bereits im Werke Die herumſchnüffeln geſehen hatte und den das Gehaben Wol⸗ konſkis beſonders abſtieß. Brode, ſeit Jahren ſchon hier anſäſſig, ein fleißiger Menſch, der ſich mit dem Oelheimer Werk verwachſen fühlte und der infolge ſeiner Leiſtungen glaubte, ſich gewiſſe Rechte anmaßen zu dürfen, war außer ſich. Die Oelheimer Arbeiter ſchätzten Willers als ihren väterlichen Freund, liebten und achteten ihn ſo, daß ſie ſich nicht ſelten auch in perſönlichen Angelegenheiten Rat von ihm einholten. Brode meinte nun, daß es in Ordnung ſei, wenn auch einmal umgekehrt ſie ihm ihre Meinung ſagten, und ſo bedachte Brode ſich nicht lange und ſuchte Sophus Willers in deſſen Privatkontor auf. In ſeinem ſchmierigen Arbeitsanzug ſtand er vor dem Alten. Willers hatte den ungeſchlachten rotbärtigen Hünen eintreten ſehen und ihn freundlich gefragt, was er wolle. Brode brachte ſein Anliegen vor und in der Erregung, in der er ſich befand, faßte er ſeine Worte nicht gerade be⸗ ſonders vorſichtig. Er ſprach, wie es ihm ums Herz und wie ihm ſein Schnabel gewachſen war. Sophus Willers glaubte, ſeinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Unwillig ſchnauzte er den Alten an: „Was fällt Ihnen eigenklich ein, Brode? Sind Sie ſo dumm und ſo dreiſt? Ich werde mir doch nicht von Ihnen oder von irgend jemandem anders vorſchreiben laſſen, an wen ich meine Enkelin verheirate! Das iſt meine Angelegen⸗ heit und die geht keinen etwas an.“ Allein Brode ließ ſich nicht einſchüchtern, er wurde jetzt noch dringlicher und wiederholte, beinahe drohend, ſeine For⸗ derung:„Wir wollen dieſen Kerl hier nicht haben!“ Sophus Willers ſprang auf und rief laut:„Schweigen Sie! Ihre Unverſchämtheit überſteigt alle Grenzen. Machen Sie, daß Sie hinauskommen!“ Doch Brode rührte ſich nicht. Mit verſchränkten Armen und funkelnden Augen ſtand er da und ſchrie:„Ich werde bleiben und wiederhole: wir alle wollen dieſen Kerl hier nicht haben!“ Frühjahr * Einen Schädelbruch erlitt geſtern bei Inſtandſetzungs⸗ arbeiten an einem Hauſe in der Neckarſtraße in Feudenheim 56 Jahre alter Gipſer, der von einer Gerüſtſtange auf die ein Stein fiel. ein getroffen wurde, * Verwaltungsaſſiſtentenprüſung. Auf Grund der im 1929 abgehaltenen Verwaltungsaſſiſtentenprüfung wurden als für den einfachen mittleren Dienſt für befähigt er⸗ klärt: Bürogehilfin Hilda Ballweg in Buchen, Kanzleiſekre⸗ tärin Frieda Dillig in Konſtanz, die Bürogehilfen Wilhelm Funk in Offenburg und Helmut Glasſtetter in Maun⸗ heim, Bürogehilfin Irma Levi in Müllheim, Kanzleiaſſiſtentin Helene Limberger in Emmendingen, Kanzleiaſſiſtent Auguſt Oetzel in Wertheim und Bürogehilfin Marie Schneider in Freiburg. Schluß des redaktionellen Teils Da war es bei Sophus Willers mit dem letzten Reſt von Faſſung vorbet. Ihm wurde es rot vor den Augen, er wußte nicht mehr, was er tat; mit hartem Griff packte ſeine Fauſt den Maſchinenmeiſter vorn an der Bruſt und ſtieß ihn hinaus. Krachend ſchmetterte die Tür hinter Brode zu. Als er draußen vor dem Direktionsgebäude auf dem weiten Lagerplatz ſtand, wo die leeren Oelfäſſer in unüber⸗ ſehbaren Stapeln ſich aneinanderreihten, blieb Brode ſtehen, reckte Kopf und Geſtalt hoch und wütend blickte er gegen die Fenſter des Zimmers dort oben, wo er ſolche Demütigung erlitten hatte. Drohend ſchwang er die Fauſt. Seine Miens war verzerrt. Er keuchte. Dann ging er mit raſchen Schritten davon Sophus Willers hatte durch die verhängten Scheiben ſeines Bureaus dieſe Szene beobachtet und beinahe fühlte er ſich von Reue ergriffen. Hatte Brode eigentlich nicht recht gehabt? Doch„Recht oder Unrecht— es ging nicht an, daß er ſich in ſolchen Dingen dreinreden ließ oder ſich gar Drohungen beugte. Brode war in ſein Heim zurückgekehrt. In ſeinem Herzen bohrte und fraß es. Zwar zwang er ſich an dieſem Tage und an den folgenden Tagen mit dem Aufgebot aller Selbſt⸗ beherrſchung, ſeinen Dienſt wie bisher tadellos und pünktlich zu verſehen; allein er war entſchloſſen, durch eine Tat die Schmach zu vergelten, die er erlitten hatte. An den Abenden ſaß er im Wirthaus, trank Kummer und Groll hinunter— und wartete. Sein Hirn arbeitete unaufhörlich. Was ſollte er begin⸗ nen? In der Kirche während der Trauung auf den Bräuti⸗ gam ſchießen? In den Hochzeitsſaal eine Bombe ſchleudern? Die Villa des jungen Paares in deſſen erſter Nacht in die Luft ſprengen? Das waren die Pläne, die wirr durch ſeinen Schädel gingen. Aber er kam zu der Erkenntnis, daß all das ſchwer aus⸗ zuführen ſei, wenn es nicht überhaupt ganz und gat unmög⸗ lich war. Schoß er auf den Bräutigam, ſo konnte es geſchehen, daß er in der Erregung des Augenblicks ſein Ziel verfehlte. . irgendwelche Zerſtörungsmittel hatte er kein Material: Dynamit, Spreungbomben— wo bekam man dergleichen Dinge her? 7 Inzwiſchen wurden die Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen. Die Arbeiterſchaft faßte eine Glückwunſchadreſſe ab und auch Karl Brode unterſchrieb ſie. Aber ſeine Pläne ruhten nicht. Unausgeſetzt marterte er ſein Hirn, um etwas herauszufinden, was ſeine e befriedigen ſollte. Da ſchlug, nur wenige Tage noch vor der Hochzeit, ein Wort an ſein Ohr: Fackelzug! (Fortſetzung folgt) N eren Keleeee T eee 1. es — Mittwoch, den 8. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Nr. 219 5. Seite. Veranſtaltungen Donnerstag, den 9. Mai Nativnaltheater:„Der fliegende Apollotheater: Die Wiener mir leid“,.15 Uhr. Bichiſpiele: Alhambra:„Kinder der Straße“. „Die Teuſfelsſchlucht“.— Ufa⸗ Theater:„Was koſtet Liebed“ Palaſt⸗ Theater:„Der n der Taiga“. S La: „Haſt du geltebt am ſchnen Rhein“.— Capftol:„Die Gloria⸗Palaſt:„Geheimniſſe des Orients“ Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr: Gemälde⸗Galerie im Schloß: Mittwoch u. intag 11—1 Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 10—1,-5 Sonnt 11 Schloßbücherei:—1.—7 Uhr.— Muſeum für kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—1 und nachm Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag Aus den Rundfunk⸗Programmen Donnerstag, 9. Mai Deutſche Sender Holländer“..00 Neubach⸗Revue in„Ohne K Uhr. id, tut Schauburg: J 5 Uhr Natur⸗ und Völker⸗ von—5 Uhr.— 9— Berlin(Welle 475,4), Königswuſter hauſen(Welle 1648) 20 Uhr: Bunter Chor⸗Abend, anſchließend Tanz Breslau(Welle 321,2) 20.30 Uhr: Pe i Tanzm. Welle 421,3) 12 ert, 16.35 Uhr: rt, 21.18 Uhr: ing v. Kaſſel. Altuelle Stunde, challplatt yr; Opern zend Uebertr 30 Uhr: Frankfurter Lokaldichtung, Hamburg(W. 391,6) 20 Uhr: Ko 23 Uhr: Konzert des Scarpa⸗Orcheſter Königsberg(Welle 280,4) 24 20.35 Uhr; Voltstümliches Konzert. Langenberg(Welle 462,2) 13 Uhr: Mittagskonzert, 18.30 Uhr: Paleſtrina. i Leipzig(Welle 361,9) 19.30 Uhr: Deutſche Minne⸗ und Liebes lieder, 29.30 Uhr: Zum Gedüchtnis von Friedrich von Schillers, 22 Uhr: Funkpranger. München(Welle 536,7), Kaiſerslautern(Welle 272,7) 11.30 Uhr: Konzert des Rundfunkorcheſters, 12 Uhr: Stand muſitk in der Feldherrnhalle, 15 Uhr: Konzert des einhändigen Zither⸗ Urtuoſen Joſ. Zachmaler, 16 Uhr: Unterhaltungskonzert, 18 Uhr: Klavierkonzert von Richard Staab, 19.30 Uhr: Militärkonzert, 21 Uhr: Symphoniekonzert, anſchl. Konzert⸗ und Tanzmuſik. Stuttgart(Welle 374,1) 11.15 Uhr: Evangeliſche Morgenfeier, 12 Uhr: Orgelkonzert, anſchließend Schallplattenkonzert, 14 Uhr: Die Legende der Hlg. Eliſabeth, 16 Uhr: Nachmittagskonzert, 19.20 Uhr: Die Afrikanerin, Große Oper in fünf Akten, an⸗ ſchließend Schlagerſtunde. Ausländiſche Sender Bern(Welle 406) 20.90 Uhr: Konzert des Kurſaalorcheſters, 21 Uhr: Johann Peter Hebel⸗Stunde. Budapeſt(Welle 545,5] 20.30 Uhr: Konzert, 22 Uhr: Orcheſterkon⸗ zert, 23.30 Uhr: Schallplattenkonzert. Daventry(Welle 482,3) 18.35 Uhr: Tanzmuſik, 20 Uhr: Ueber⸗ tragung aus dem Volkspalaſt: Konzert, 22.15 Uhr: Balladen. Dapentry(Welle 152,5] 21.35 Uhr: Bunter Abend und Ueber⸗ tragung aus der Alhambra, 22.95 Uhr: Tanzmuſik. Mailand(Welle 504,2) 19 uhr: Tanzmuſik. 20.9% Uhr: Chamounix, Oper,.15 Uhr: Tanzmuſtk. Paris(Welle 1744) 21.80 Uhr: Sinfoniekonzert. Prag(Welle 343,2) 20.05 Uhr: Unterhaltungsſtündchen, 21 Uhr: Tanzmuſik, 21.30 Uhr: Engliſches Klavierkonzert,. 5 Ühr: Schallplattenkonzert. Rom(Welle 443,8) 20.45 Ihr: Sinfonie⸗Orcheſterkonzert. Wien(Welle 519,9) 20.05 Uhr: Ballett⸗ und Tanzmuſik franzöſiſcher und rufſtſcher Meiſter, anſchließnd Abendkonzert, Zürich(Welle 489,4) 20 Uhr: Himmelfahrtskonzert, 20.55 Uhr: Konz. adio-Spezialhaus Gebr. Hettergott Marktplatz 6 2, 6— fel. 28347 Mache Dir ſelbſt Dein Programm mit Lorenz Weltecho, dem unvergleichlichen Vierröhreunempfänger. Wellenbereich: 150 bis 2500 m ohne Spulenwechſel. Das Rundfunkgerät für An⸗ ſpruchsvolle. Preis nur 198 /. Einknopfbedienung, Leucht⸗ ſkala. Verlangen Sie unverbindliche Vorführung. Kennt ihr eure Heimat? Linda di Veranſtaltungen Jahresfeſt des Mutterhauſes für ev. Kinderſchweſtern und Gemeindepfleger Am vergangenen Samstag und Sonntag feierte, wie im Montag⸗ Morgenblatt kurz gemeldet, das Mutterhaus für evang. Kinderſchweſtern und Gemelndepfleger e.., Schwarz⸗ waldſtr. 14, ſein Jahresfeſt. Es ſtand unter dem Motto:„Dienet dem Herrn mit Freuden!“ Bis auf die wenigen, die durch ihren Dienſt verhindert, waren alle Schweſtern erſchlenen. Nach der Schweſtern konferenz am Samstag nachmittag vereinigte am Samstag abend ein in aller Stille und im engſten Kreiſe gehaltenes Abendmahl die Schweſtern. Den Höhepunkt des Jahresfeſtes bildete der Feſtgottes⸗ dien ſt am Sonntag vormittag in der Johanniskirche, bei dem Stadt⸗ pfarrer D, Heſſelbacher⸗Baden⸗Baden die Feſtpredigt hielt. Im 2 Anſchluß an das Bibelwort Markus 10, 43945 ſprach er über die Not und Herrlichkeit des Dienens, der Not, die darin liegt, daß der Menſch ſein Ich, das die herrſchende Macht in ſeinem Leben iſt, aufgeben ſoll. Aus dieſer Not heraus führt nicht bloße Begeiſterung, die an der Nüchternheit des Lebens zugrunde gehen muß, ſondern die Pflicht und Gegebenheit einer großen Aufgabe, die Ehriſtus dem Menſchen weiſt. Iſt das Dienen Not, weil das Ich davorſteht, ſo iſt das Die⸗ nen Herrlichkeit, wenn Chriſtus davorſteht. Die Predigt mit ihrem großem Ernſt und ihrer tiefen Innerlichkeit wurde für die große Feſtgemeinde zu einem wirklichen Erlebnis Auch der litur⸗ gatſche Tell des Gottesdienſtes war auf dieſe Innerlichkeit abgeſtimmt: Orgel(Fuge über Bach von Schumann in der klaren, durchſichtigen Wiedergabe durch Muſikdirektor Lenz), wie auch die beiden Geſänge des Kirchenchors(Motette von Bach— Lob und Ehr— und das Te Deum von Kreutzberg unter der muſikaliſch feinſinnigen Leitung von Herrn Hoffmann). In einer Schlußanſprache brachte der 1. Vorſitzende des Mutterhauſes den herzlichen Dank des Hauſes zum Ausdruck und richtete an die Gemeindeglieder den Aufruf, an dieſem Liebeswerk weiterhin in Liebe und Treue mitzuhelfen. Unter feier⸗ lichen Klängen der Orgel und des Bläſerchors, der auch die Schweſtern beim Einzug begrüßte, verließ die Schweſternſchar das Gotteshaus. Der Nachmittag vereinigte Schweſtern und Gäſte zu gegenſeitiger Ausſprache, bei der auch neue Spiele gezeigt wurden.— Ein Ge⸗ meindeabend gab Gelegenheit, die Arbeit des Mutterhauſes auf den einzelnen Stationen in Wort und Bild zu zeigen. Wieder wirk⸗ ten auch hier Gemeindeglieder durch wertvolle muſikaliſche Darbietun⸗ gen mit(Violine: Frau Dr. Clavehn, Flügel: Dr. Clavehn). In einem Schlußwort faßte Pfarrer Mayer noch einmal das innere Ergebnis des Jahresfeſtes zuſammen: das Jahresfeſt iſt kein ſelbſt⸗ gefälliges Rückwärtsſchauen, ſein Zweck iſt, neue Kräfte zu ſammeln zu weiterer Arbeit. Er ſchloß mit der Verſicherur aß Gemeinde und Mutterhaus auch weiterhin treu zuſammenſtehen wolle eines dem andern helfend und ſeine Arbeit fördernd, 2 * * Gaſtſpiel des Balletts des Bad. Landestheaters Karlsruhe. Das unter Leitung des Ballettmeiſters Harald Joſef Fürſtenau ſtehende Ballett wurde von der Freien Volksbühne E. V. Mannheim zu einem Geſamt⸗Gaſtſpiel am Freitag, den 10. Mai im Nibelungen⸗ ſaal eingeladen. Neben einer Reihe von Einzel⸗ und Gruppen⸗ tänzen ſieht das Programm die Tanzpantomime„Zirkus“ mit der Muſik von Ernſt Doch, ſowie das Ballett„Petruſchka“ von Igor Strawinſky vor,(Näheres ſiehe Anzeige.) Aus dem Lande sch. Hockenheim, 6. Mai. Ein Seltenheit für Hockenheim, liegt hinter uns. Viele Hocken⸗ heimer beſuchten die Mannheimer Maimeſſe und den Ar⸗ tillerietag in Karlsruhe; die Deutſche Jugendkraft maß ſich in Kirrlach, der Obſt⸗ und Gartenbauverein unternahm einen Ausflug mit Auto nach Weinheim und Umgebung; die Ar⸗ beitsinvaliden tagten in Schwetzingen, die Kriegsbeſchädigten in Ladenburg. Der Odenwaldklub wanderte im Neckartal, Fuß⸗ und Handballſpieler tagten an verſchiedenen Orten und viele wanderten nach Talhaus hinaus, um das Tanzbein zu ſchwingen. So kam es, daß im Stadtgebiet verhältnis mäßig wenig Verkehr herrſchte, mit Ausnahme des Durchgangsver⸗ kehrs mit ſeinen vielen Kraftfahrzeugen, die wieder viel lä⸗ ſtigen Staub aufwirbelten. * Neulußheim, 6. Mai. Zwiſchen Neulußheim und Waghäuſel ſtürzte der Arbeiter Heinrich Getroſt aus dem Zuge. Der Mann wurde erſt am andern Morgen in ſchwer⸗ verletztem Zuſtande aufgefunden und mit dem Saunitätsauto nach Schwetzingen ins Krankenhaus gefahren. *Oberſchefflenz(Amt Mosbach), 8. Mai. Im hieſigen Gemeindewald wurde der 59 Jahre alte Makler Ludwig Kauzmann erhängt aufgefunden. Nachbargebiele Von der Lokalbahn erfaßt * Ludwigshafen, 8. Mai. Geſtern abend gegen 9 Uhr wurde ein radfahrendes 21jähriges Dienſtmädchen von hier in der Mundenheimerſtraße, als ſie neben dem von Mun⸗ denheim kommenden Lokalzug herfuhr, von dieſem erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit ſchweren Verletzun⸗ gen mußte ſie ins Krankenhaus gebracht werden Wieder zwei Todesopfer eines Motorradunglücks * Frankfurt a.., 8. Mai. Ein Kaufmann aus Ober⸗ urſel ſtieß mit ſeinem Motorrad mit einem aus entgegen⸗ geſetzter Richtung kommenden Radfahrer, ebenfalls einem Oberurſeler, zwiſchen Oberurſel und Niederurſel zuſammen. Der Radfahrer war ſofort tot, während der Motorrad⸗ fahrer einen Schädelbruch erlitt, an deſſen Folgen er we⸗ nige Stunden ſpäter geſtorben iſt, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. ruhiger Sonntag, eine Schweres Autounglück * Landan, 8. Mai. Ein ſchweres Autounglück ereig⸗ nete ſich durch falſches Fahren am Dienstag abend beim ſo⸗ genannten Landhaus bei Waldsheim. In einer ſtarken Kurve wollte ein Perſonenkraftwagen einem Motorradfahrer, der auf der falſchen Straßenſeite einher kam, ausweichen und prallte dabei mit dieſem zuſammen. Der Motorradfahrer E. Baltzer aus Mußbach wurde dabei weit in das Ge⸗ lände geſchleudert und ſchwer verletzt. Er erlitt neben ſchweren inneren Verletzungen einen komplizierten Ober⸗ ſchenkelbruch. In bewußtloſem Zuſtande wurde er ins Lau⸗ dauer Krankenhaus eingeliefert. Die Lenkerin des Kraft⸗ wagens war ohne Führerſchein. * * Neuſtadt a. d.., 7. Mai. Geſtern abend 7 Uhr brach im Dachgeſchoß des Hinterhauſes des Spenglermeiſters Kölliſch ein Brand aus, der ſo raſch um ſich griff, daß das Dachgeſchoß an drei Seiten in Flammen ſtand. Nach der Alarmfeuerwehr rückte ſofort auch die Motor⸗ ſpritzenabteilung und die Stadtkompagnie aus, denen es nach einſtündigem Bemſthungen gelang, das Feuer zu löſchen. Der Waſſerſchaden iſt ziemlich hoch. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wette ſtellen(7 26 Uhr morgens]. 8 Luft See Wink ö ö böb⸗ 18515. Wetten m mm ö Richt Stärke Wertheim 151— 8 19 4 still wolkenl. Königsſtuhl 700 11 15 780 leicht halbbed. Karlsruhe 120 762.1] 11% 8 NN M,„ 5 Bad.⸗Bad 218 761.6 11 18 5 80 5 heiter 1 Villingen 780 764,5 ᷣ 6 13 91 8„ halbbed ö Feldbg. Hof 1275 636.09 6-8 3„„ halbbed. ö Badenweil.— 7610 2 6 8 ſtin halbbed. St. Blaſien] 780 5 11 2 W leicht heiter Höchen ſchw. ö ö ö ö Das über den britiſchen Inſeln gelegene Tiefdruckgebiet, deſſen Vorderſeite uns wieder zunehmende Erwärmung bei ſüdlicher Luftzufuhr brachte, wandert jetzt entlang der nor⸗ wegiſchen Küſte nach dem Nordmeer. Eine Raudſtörung, die ſich über Südfrankreich entwickelt hat, wird vorausſichtlich unſere Witterung vorübergehend beeinfluſſen. Nach ſtärkerer Erwärmung iſt daher noch heute Bewölkungszunahme mit örtlichen Gewittern und nachfolgende Abkühlung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, 9. Mai 1929: Nach kühler Nacht wieder zunehmende Erwärmung, zeitweiſe heiter, und meiſt trocken. Freſtàg neu Zu beziehen in der Hauptnebenstelle R I, 9/11, in den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingersttaße 19/20 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Herausgeber: Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. ö.., Nann helm, E J. 2 Direktion Ferdinand Heume. Chefredakteur Kurt Filſcher— Berantwortl. Rebafteure: Far Polttik: H. A. Meißner= Feullleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolſtit und Lokales; Aichard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Bin Mü— Handelsteſf: Rurt Ehmer— Mericht und alles Uebrige: Franz Rircher— Anzelgen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Eine eigentümliche Beo- bæechtung. Werm Sie Rau- Sher fragen, Weshalb sie A diese oder jene Marke be- Tkbschleg ichen diese Leistung. vorzugen, so erhalten Sie die allge- Meine Antwort:, WWeil diese Zigarette mir Schmeckt. Fragen Sie aber den Buigarla-Raucher, weshelb er BULGARIA-KRONE ZU 5 PFG. nicht ertbehren Kapm, so wird er HHen auf das Destirmirnteste sagen, dag er eie solche Qualität zu SPfg. Sonst nirgends gefunden Hat. Vor- rte hochedler bulgarischer Taba- Ke Urd ratonelle Herstellung Unserer modernen Fabrik ermög- iN 6. Seite. Nr. 218 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 —— Die Diskonto⸗Geſellſchaft zur Lage Reparationsfrage— Deviſenmarkt und Geldmarktlage Der letzte Wirtſchaftsbericht der Disconto⸗Geſellſchaft beſchäftigte ſich eingehend mit dem Komplex von Problemen, die die Undurchführ⸗ barkeit des Dawes⸗Abkommens geſchaffen hat. Es heißt da: Die Unruhe am Deviſenmarkt konnte im Entſtehen beſeitigt werden, als die Reichsbank bewies, daß ſie in der Lage iſt, auch in Zeiten anor⸗ maler Steigerung der Deviſennachfrage allen an ſie geſtellten Anfor⸗ derungen zu genügen. Der Dawes⸗Plan ſieht für den Fall unge⸗ nügender Verſorgung des deutſchen Deviſenmarktes ein Aufhören der Reparationsübertragungen vor. Die Stockung wäre längſt ein⸗ getreten, wenn, wie es dem Sinne des Dawes⸗Planes entſpricht, nur aus verdienten, nicht aber aus geliehenen Deviſen Uebertragun⸗ gen vorgenommen worden wären. Wenn ſo verfahren worden wäre, würde heute guch ein weit größerer Deviſenvorrat für wirtſchaftliche Zwecke zur Verfügung ſtehen.— Es ſtellt keine entmutigende Ent⸗ wicklung dar, wenn der monatliche Durchſchnittswert unſerer Aus⸗ fuhr(ohne Reparationsſachlieferungen) ſich ſeit 1925 um rund 300 Mill./ oder etwa 40 v. H. gehoben hat und ſeit Mitte vorigen Jahres 1 Milliarde und darüber erreicht. Sobald über den Ausgang der Pariſer Konferenz und über die entſcheidende Frage eines aus⸗ reichenden zukünftigen Transferſchutzes Gewißkeit beſteht, dürfte die wieder anwachſende fremde Kreditgewährung an Deutſchland und die beruhigte Stimmung des In⸗ und Auslandes die Deviſenlage ſchnell wieder normal geſtalten. Allerdings wird das Beſtreben der Reichsbank, ihre durch die Vorgänge der letzten Wochen ſtark ge⸗ ſchwächte Poſition neu zu feſtigen, unter allen Umſtänden zu einer Politik entſchiedener Kreditverknappung führen. Gieſches Erben 155 und ihre neuen Magdeburger Pläne Die Bergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſche's Erben in Breslau, die bisher, wohl mit Rückſicht darauf, daß die Anteile zum allergrößten Teile ſich ſämtlich im Familienbeſitz be⸗ finden, einen Abſchluß nicht veröffentlicht hat, legt zum erſten Male einen ausführlichen Bericht vor, der ihr letztes G e ſech äf ts ia h r 1928 umfaßt. Die Veranlaſſung, die Oeffentlichkeit beſſer als bisher zu unterrichten, dürften wohl die Magdeburger PI äne ſein. Bekanntlich wird Gieſche dort eine Zinkhütte errichten. Seit der Ab⸗ tretung Oſt⸗Oberſchleſiens werden die Rohſtoffe in Polen verhüttet, das frachtlich am günſtigen liegt. Hierdurch iſt die deutſche Produk⸗ tion an Zink auf 100 000 Tonnen jährlich gedrückt, während der Ver⸗ brauch 200 000 Tonnen beträgt. Die Magdeburger Hütte ſoll etwa 60 000 Tonnen Zink erzeugen, ſo daß der Einfuhrbedarf weſentlich geringer wird. Die Förderung von Hauptteil der Einnahmen lieferte, auf 145 346(147 095) Tonnen zurück, 0 6 v. H. Der Durchſchnitts⸗Zinkpreis fiel auf 9 Tonne. Die Heinitzgrube ſteigerte die Kohlenſörderung auf 0,89(0,84) Mill. To. Der Ausbau diefer Grube ſei ſeit dem vorigen Jahre ſtark gefördert, die Aufwendungen ſind, wie wir hören, auf etwa 12 Millionen/ zu beziffern. Das Ergebnis des Superphosphatwerkes in Schwoitſch litt unter der Auslandskonkurrenz und unter der Notlage der Landwirtſchaft. Die Einnahmen aus der amerikaniſchen Beteiligung betragen wieder 7 v. H. aus den Vorzugsaktien. Die techniſche Reorganiſation der polniſchen Gieſche⸗Geſellſchaft wurde 1928 abgeſchloſſen. Der Reingewinn iſt etwas auf 377(3,64) Mill. J geſtiegen. Die Anteilseigner erhalten kapitalertragsſteuerfrei eine Ausbeute von 800(240)„ je Anteil. Zu berückſichtigen iſt, daß vorweg der Rücklage für Erneuerung und Erweiterung rund 2,6 Mill. überwieſen wor⸗ den find. Dieſe Rücklags erhält die Beträge, die die Geſellſchaft als Gegenwert für die Subſtangverminderung linfolge der Wertmin⸗ berun der Gruben, deren Ausbeutemöglichkeiten auf 30 Jahre geſchätzt werden), zurückgeſtellt, ſoweit ſie nicht zur Erſtellung von Anlagen usw. verwendet worden ſind.. Die Geſellſchaft legt nicht eine Bilanz, ſondern auf Grund ihres Statuts nur einen Rechnungsabſchluß vor, in dem Anlagen und Be⸗ triebskapital nicht ausgewieſen werden. Die bemerkenswerteſte Ver⸗ änderung iſt der Rückgang der amerikaniſchen Anleiheverpflichtungen auf(alles in Mill. /) 21,42(31,08). Kurzfriſtige Verbindlichkeiten haben ſich gleichfalls, und zwar auf 18,06(22,77 ermäßigt. Anderer⸗ feits ſind aber auch die Außenſtände einſchl. Bankguthaben weſentlich uf 7,45(17,47) zurückgegangen. Beteiligungen werden mit 15,13(46,86) ewertet. Dieſes Konto enthält in der Hauptſache die 11 Mill. ¼ Deſſauer Gas⸗Aktien, die die Geſellſchaft für die Zeche Weſtfalen er⸗ halten hat, ſowie 98 000(von insgeſamt 200 000) Stück Shares der Sileſian American Corporation. 5 Den Bau der Magdeburger Zinkhütte, der vorausſicht⸗ lich—5 Jahre dauern wird, wird man ſelbſt finanzieren, wozu der Erneuerungsſonds, der jetzt mit 13,29 Mill./ dotiert iſt, herange⸗ zogen wird. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, die ſich durch Schwankungen in den Erträgniſſen ergeben könnten, hat man die Non Ferrum mit dem Sitz in Zürich gegrümdet, die notfalls bei der Fi⸗ manzierung aushelfen ſollen. Deutſch⸗Bleiſcharley das wieder den an Zinbblende ging 1928 etwas doch ſtieg der Abſatz um etwa 25,5(28,9) Pfd. St. je e (das Anziehen des Dollars, die Newyorkern 29: Die Sanierung der Bergban AG. Lothringen in anno: Die o. HV. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für 1928. Bei Erörterung des Antrages auf Herabſetzung des Grundkapitals von 80 auf 50 Mill. J, wobei der Betrag der Kapitalsherabſetzung zu außerordentlichen Abſchreibungen, zur Beſeitigung des Aufwertungs⸗ ausgleichskontos und für Rücklagen Verwendung finden ſoll, regte ein weſtdeutſcher Aktionär an, eine ſchärfere Sanierung herbeizuführen. Der Lothringer⸗Konzern habe in den letzten Jahren zu große Expanſions⸗ Politik betrieben, wodurch das Bi⸗ lanzbild ein äußerſt geſpanntes geworden ſei. Angeſichts der letzten Bilanzziffern erſcheine ein Sanierungsgewinn von 30 Mill./ zu ge⸗ ring, um eine Rentabilität der Geſellſchaft ſicherzuſtellen. Um eine gründliche Bereinigung und Konſolidierung zu erreichen, beantragt er eine Zuſammenlegung im Verhältnis von:4. Die Verwaltung entgegnete, daß man hoffe, zu einer Schuldenverminderung zu ge⸗ langen. Auch bei den Tochtergeſellſchaften denke man zu einer Konſolidierung der Verhältniſſe zu kommen. Die Ver⸗ waltungsanträge wurden hierauf einſtimmig genehmigt. 2 :2? Emag Elektrizitäts AG. in Frankfurt a. M.— Dividenden⸗ erhöhung um 1 v. H. Der AR. ſchlägt der GV. am 29. Mai eine er⸗ höhte Dividende von 8(i. V. 7) v. H. vor. Die Geſellſchaft war im abgelaufenen Geſchäftsjahr gleichmäßig gut beſchäftigt, und es konnte eine erhebliche Umfatzſteigerung erzielt werden. Im neuen Jahre ſei der Auftragseingang größer als im Vorfahre. * Deutſche Continentale Gas⸗Geſellſchaft in Deſſau. Wie von zu⸗ ſtändiger Seite verlautet, iſt die Bilanzſitzung für den 24. oder 25. Mai in Ausſicht genommen. Bisher neigte man in Verwaltungs- kreiſen zur Beibehaltung der vorjährigen Dividende von 8 v. H. Ob man in der Bilanzſitzung über dieſen Satz hinausgehen wird, iſt noch nicht zu überſehen. * Ausfall der Samstagsbörſen im Juli und Auguſt. Die Börſen⸗ vorſtände der Berliner und Frankfurter Börſe beſchloſſen, die Wert⸗ papierbörſen an den Samstagen in den Monaten Juli und Auguſt 1929 ausfallen zu laſſen. Gewinnſicherungen und nachlaſſende Auslandsaufträge Mannheim feſt Die Börſe war bei etwas lebhaftem Geſchäft für Aktienwerte feſt geſtimmt. Intereſſe zeigte ſich für Rheinelektra, die einen mehrproz. Kursgewinn zu verzeichnen hatten. Farben⸗Aktien zogen auf 254 an, ferner wurden Linoleum, Weſteregeln, Südzucker und Waldhof höher notiert. Von Nebenwerten waren Mannheimer Gummi 1 v. H. feſter, Enzinger wurden exkl. Dividende mit 76 notiert. Am Bankenmarkt wurden Pfälz. Hypotheken Bank in Anlehnung an ausw. Notizen höher notiert. Brauerei⸗ und Verſicherungsaktien unverändert. Von Rentenwerten war Neubeſitz befeſtigt, dagegen 7 v. H. Baden Com⸗ munal abgeſchwächt. Frankfurt freundlich, ſpäterhin etwas nervös Gleich zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich, nachdem ſchon am Schluß der geſtrigen Abendbörſe Anzeichen hierfür vorlagen, eine freundlichere Stimmung bemerkbar. Man war, obwohl hauptſächlich von franzöſiſcher Seite die Taktik angewandt wird, die Verhandlungen immer noch hinauszuziehen, da eine Uneinigkeit hin⸗ ſichtlich der Verteilung der Annuitäten beſteht, weiter optimiſtiſch ge⸗ ſtimmt, da man in Börſenkreiſen der Anſicht iſt, daß ein günſtiges Endergebnis nicht mehr in Frage geſtellt werden kann. Kurz vor Be⸗ ginn des offiziellen Marktes ſetzte eine ſtarke Auſwärtsbewegung ein, doch gaben die Kurſe zur erſten Notiz wieder leicht nach, da eine Be⸗ ſtätigung von verſchiedenen kurſierenden Gerüchten ausgeblieben war. Das Geſchäft nahm aber wieder recht lebhafte Formen an und Spezialwerte ſtanden im Vordergrund. Beſonderes Intereſſe wandte ſich den Kaliwerten zu; Salzdetfurth gewannen 3½ v. H. Auch Elektroaktien waren wieder gefragter; Schuckert gewannen 4, Sie⸗ mens 3% und Licht u. Kraft 3 v. H. Am Farbenmarkt lonnten J. G. Farbeninduſtrie 3% v. H. höher eröffnen. Auch Zellſtoffaktien waren mit plus 3½ v. H. etwas lebhafter gefragt. Montauwerte ohne nennenswertes Geſchäft; die Kursbeſſerungen gingen hier bis zu 1½ v. H. Banken hatten nur geringen Umſatz, doch überwogen auch hier die Beſſerungen. Deutſche Linoleum ohne Geſchäft, aber 1½ v. H. höher. Renten ſtill; deutſche Anleihen unverändert. Im Ve r laufe unterlag die Börſe mehrfachen Schwankungen, teilweiſe lagen die Kurſe weiter höher, doch gingen die Gewinne auf Gewinn⸗ mitnahmen bald wieder verloren, die Anfangsgewinne blieben feboch erhalten. Teilweiſe lagen die Kurſe ſogar noch bis zu 2 v. H. über Anfang. Die Stimmung blieb freundlich. Eine gewiſſe Nervo⸗ ſttät war nicht zu verkennen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. unverändert. Berlin nach feſtem Beginn zum Schluß abgeſchwächt Die heutige Börſe eröffnete in feſter Haltung. Die Kurſe waren zwar nicht ganz ſo feſt, wie man vorbörslich noch erwartete, die Gewinne aber gegen geſtern mittag gingen immer noch bis zu 3 v. H. und vereinzelt darüber hinaus. Auch heute lagen Aus⸗ landsorders vor, jedoch nicht mehr ganz ſo viel wie geſtern und vor allem nur für wenige Papiere. Die Börſe ſelbſt bekundete eher Abgabeneigung, da ſie immer noch ſehr vorſichtig operiert und gern, wenn auch kleine Gewinne mitnimmt. Im übri⸗ gen dürfte immer noch bei einigen Papieren ein ziemlich erhebliches Decouvert beſtehen, ſodaß es keine Schwierigkeiten macht, die Kurſe mit geringen Anforderungen nach oben zu manipulieren. Die Beurteilung von Paris blieb weiterhin günſtig und durch allgemein beſſere Meldungen über Arbeitsmarkt, höhere Dividendenhoffnungen für die J. G. Farben und die wieder neu auftauchenden Umtauſch⸗ gerüchte Siemens⸗Schucker uſw. ſtimmulierten. Zu beachten bleibt unſeres Erachtens aber immer noch der Geldmankt, an dem auch heute noch keine Erleichterung eingetreten iſt. Tagesgeld nannte man 8,5—10,5 und nur vereinzelt darunter mit 8 v.., Monatsgeld war ſogar eher noch ſteifer mit—10 v. H. Anleihen freundlich, Ausländer geſchäftslos. Nach den erſten Kurſen wurde die Ten⸗ denz unſicher und die Notierungen gaben meiſt leicht nach. Der Kaſſamarkt hatte ſehr ruhiges Geſchäft aufzuweiſen, Hoch konnten ſich zumeiſt kleine Kursbeſſerungen durchſetzen. Tendenz blieb bis zum Schluß unſicher und ſchwächer. Am Privatdis⸗ kontmarkt war wieder ſtarkes Angebot, man ſprach von ca. 20 N die nur mit 25 v. H. abgenommen worden ſein ſollen, wobei die Reichsbank wieder unſicher war. Auch am Deviſenmarkt verſtimmte 8 ziehen 0 Nem 1 ontfrage iſt wieder akut und die Spekulation ſchritt angeſichts Fieſer Momente und und Läufer, bis 4 Wochen 25— 30; über 4 Wochen 32— 40; Läufer 44 bis 56. 3 Ziegen. M ar Et verlauf: Mit Kälbern und Schweinen lebhaft ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanteihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück Mannheimer Effektenbörſe 8 7. 8 7 Lubwigsh. A. Br. 213,0 213,0 10% Grkr. M. B A. 125,0 0 —Pfälz. Preßhefe 136,0 15%„„ BA. 140,0 140,0 Schwartz Storch. 164,0 8 1 35 0 3 20 2 Karlstr. Näh, Haid 35.— Werger Worms 205,0 C. H. Knorr. 187,0 Konſerven Braun 76,— 5 Mannh. Gummi 42,— Neckarſulm Fhrz—.— Pfälz. Mühlenw. 8 Portl. Zem. Heid. 147.0 Mh. Elektr..⸗G 160,0 Rheinmühlenw.—.— Südd. Zucker 150,0 76,— Verein diſch Oelf. 72.— Wayß& Freytag 127.0 Zellſtoff Waldhf 256.0 15 6% Bab. St.⸗H. 27 75, 77% had Kom. Gd 86,.— 8% hafenStadt 90.509 10% Mhm. Gold 101,0 Gold 91.9 old 74 %% Bad. Aſſekuranz—— 8% Farben ds. 22 130,0 Continent. Verf. 31. Mannh. Verſich, 136,0 Badiſche Bank 163,0 Pfälz. Hypoth. B. 144,0 Ah. Hypoth. Bk. 184.0 Mh. Creditbank 123,5 Südd. Disconto 131,0 Durlacher Hof 135,0 Eichbaum 300.0 .⸗G. f. Seilind. 68,.— Brown, Boveri 140,0 Daimler⸗Benz 55. 8 Deutſche Linol. 342,0 Enzinger Union 81,.— Gebr. Jahr,— J. G. Farben 250,0 254,0 Frankfurter Börſe Barmer Bankv 129.0 Bayr. Hyp. u. Wb. 147.7 Com. u. Privatlb. 188,0 Darmſt. u. Nat. 260,0 Deutſche Bank 162,2 De Effekten Bank 133.0 D. Hyp. u. Wechſ. 127,0 D. Ueberſee⸗Bank 100,0 D. Vereinsbank 102,7 Disconto⸗Geſ. 153,0 Dresdner Bank 158,5 Frankf. Bank. 106.0 Irkfrt. Hyp.⸗Br. 13.5 etall. u. M⸗G.—.— Mitteld. Ed.⸗B. 189.0 Nürnbg. Verein 150.0 Deſt. Cred.⸗Anſt. 32.50 Pfälz. Hyp.⸗Bk. 149,0 Reichsbank 311.0 Rhein, Ereditbk. 123.5 Rhein. Hyp.⸗Be. 154.0 Südd. Boden⸗C. 182.0 Südd. Disconto 180.0 Wiener Bankver. 13.15 Württ. Notenbk 180.5 Allianz 250,0 250.0 Jeg All. Verſ. 905,0 905.0 Frkf. R. u. Plitw.—.——.— Mannh. Verſ.⸗G 132,0—.— Feſtperzinsliche Werte 6% Reichsanl. 87,25 87,25 7 0 27 51,80 51.80 Ablöſungſch. H. 10,45 10,85 15 ohne 85,50 84.50 D. Werib.(Gold!———.— D. Schatzanw. 28—.— 4% Schutzg. 14 4,90—.— % dudwigsh. 26 90.— 90. 10% Mom. Gd. 25 101,0 101,5 „„2891,50 91.50 5%„„. 65% Grkr. Mh. 28 75.— 75.— 5% Preuß. Kali—,—. 5% Preuß Rogg. 9,25 9,28 50% Südd. Feſtwb——.02 65% Grkr. M, abg 14,15 14,15 5% Rh.⸗M.⸗Don 69,— 69— 7% Bad. Kom. Gd. 85,— 84.50 8% Pfälzer--9 94,— 94, 8% 0 dh. Hyp. 2. 2594,75 94,75 8%„„ R.-8 94.75 94.78 70%„„„-1 88,50 88.50 6%„ 12-188. 4¼% Rhein. Lig 75,30 4%% Piälz. Big. 75.50 75,80 4½% Südb Lig. 74,50 4%% Meining. L 78,50 4½/ Pr. 3. B. Lia 72,25 Bank Aktien Ang. D. Greditv 124.5 126.0 Labiſche Bauß 168,0 162,8 Montan⸗-Aktien Eſchweil. Bergw 204.0 Gelſenk. Bergw. 130,0 Harp. Bergbau 1 Ilſe Bgb. St. A. 218.5 Kali Aſchersleb. 239.0 KaliSalzderfurth 885,5 Kali Weſteregeln 27.0 153.0 Klöckner 138,5 Mannesm.⸗R. 116,0 105,5 Mansfeld Akt. 187,7 —.— Otavi⸗Minen. Phönix Bergbau 90.— Rhein. Braunk. 284,0—— Rheinſtahl 8 Salzw. Heilbr. 240,0 Tellus Bergbau 118.0 Bu. Laurahütte 68. Ver. Stahlwerke— 140.0 313,5 128.5 158.0 180,0 1500 18.15 181.0 Induſtrie⸗Aktien Eichb.⸗Mannh. 300,0 300,0 Henninger K. St. 171,0 172. Löwen München 287,0 Mainzer St.⸗A 225,0 Schöfferh. Bindg. 346.0 Schwartz⸗Storch 163,5 Werger 208.0 Transport-Aktien Hapag 1 Heldelb. Straßb. 50. Nordd. Llond.. 114,5 Oeſter.-N, St. B.—.— Accumulatoren—.— Adler Klever:—— 50. A. E. G. St.⸗A. 172.5 114.0 Aſchaff. Buntv. 163.5 11.50 Bd. Maſch. url. 149,0 Goldanleihe.. 86 90 8 155 8. J Geſfürel.. 227,0 227.7 Goldſchmidt Th. 62,95 82.75 Gritzner M. Durl. 86.75“. Grün Bilfinger 173,0 173,5 Haid& Neu 34,753 3 Hanfwerk. Füſſen 90.— Hilpert Armat 88,75 Hirſch Kupf. u. M.—.— Hoch⸗ u. Tiefbau 91. Holzmann, Phil 116.7 Holzverkohl.⸗Id 90.756 8 108 Rein. Gebhe Sch.— Rheinelekt. B. A. 78807 „ St. A. 157,1 Roeder, Gebr. D. 111,5 Rütgerswerke 8 1 Bad. Uhren.. 5,50 Bergm. Elektr..—, 2 Brem.⸗Beſig. Oel 68,— Brown Boveri 140,0 Tement Heidelb. 147,0 „ Karſtadt 177.0 hade 9 5 422, Thamott. Annw. 106.0 Chemiſche Albert 70.— Ch. Brockhues 101 0 Daimler Benz 55.— fe Dt. Atlant.⸗T. 120,0 Dt. Eiſenhandel—.— Dt. Erdöl... 115 0 D. Gold⸗u. S. Anſt 188,0 Dit. Linoleum 8345.5 Dit. Verlag 23150 Dresd.Schnellpr. 113.0 Dürkoppwerk St 25, Düſſel. Rat. Dürr 58.— Dyckerh. K Widm 113,8 —.— Schlincks Co. Hbg—— „— Schnell pr⸗Frkthl. 68, Schramm Lackf. 111,8 Schuckert, Nrbg.—— Schuhf. Berneis 60.— Seilinduſt. Wolff 68.— Stem. E Halske 382.0 Inag Erlangen 95. Südd. Zucker 15177 Junghans St. A 64. 0 Kamm. Kaiſersl. 177,0 Karſtadt Ruud. 215˙0 Klein, Sch.& Beck. 94.50 Knorr, Heilbr. 168,0 Konſerv. Braun 75.— Kraus Co. Lock 88.— 5 Tricot. Beſtaheim—.— Ver. Chem. Ind.—,— Ver.deutſch. Oelf. 71.— Vergt. Jute 121 0 Ver. Ultramarin. 148,2 Ver. Zellſt. Berl. Vogtl. Maſch. St. 65 25 Voigt& Häffner 205,0 9 Volth. Seil. u. K. 72, Lahmeyer& Co.—. Eiſen Kaiſersl..20 Ludwigsh. Walz. 115.0 Elektr. Licht u. K 215,0 Elektr. Lieferung 138.0 Emag Frankf. 5 8 Enzinger⸗ Union 80,— Eßlinger Maſch. 41.— Ettling, Spinn. 210.0 Faber& Schleich 116,0 Fahr Gebr. Pirm—.— J. G. Farben. 251,0 6%„ Bonds 2 132,0 Felnmech. Jetter 88,50 Felt. Guilleaume-.— Gen. Gas 186,5 Frkf. Pok.& Wit. 54. Mainkraftwerke. 107,0 e e 180,0 dez Sühne— 1 Miag, Mund. 12 7—.—Wayß& Freytag 127.7 b Moenus St.⸗A 38,— 38, W. Wolff 118,0 117.0 Motoren Darmſt. 58. Motoren Deutz 62,50 Motor. Oberurſ.— 109.8 5 183.5 258,7 Zellſtoff Aſchffog. Memel. 138.5 Neckarſulmer Fg.—— Waldhof 257.0 136,5 54.75 PetersUntonßrf. 122.0 Pf. Nähm. Kayf. 27.— Berliner Börſe 6 ½% AnatSer. II 18.75 20— Feſtverzinsliche 1 5½%½% II 18.25 19,15 87,50 51 90 10.75 Ufa(Freiverk.)„ 90.— Raſtatter Wagg. 16.— 90„— 16.— 261.0 41.— 162 6 Darmſt. u..-B. 3 Dt. Aſiatiſche Bk. 41— Deutſche Bank 162 1 Dtſch. Heberſee Bk. 100 0 Disconto Comm. 1535 Dresdner Bank. 158,21 Mitteld. Kredbk. 184,5 Oeſterr. Creditbk. 32,25 —— Reichsbank 311,0 Rhein. Crebitbk 123.4 Süddenutſch. Disc. 130,0 Frankf. Allgem Stück zu 400 966 Induſtrie-Aktien Accumulatoren 155 0 Adlerwerke 49 Alexanderwerk 46— Allg. Elektr.⸗G. 171.5 fulſen Portl.⸗Z.. 191.85 „ Ammendf. Pap. 104,0 60% Reichsanl. 28“.50 Diſch. Ablöſgſch. 1 52,— ohne Ablöſgrech! 10,25 5% Bad. Kohlen—,— 8% Grkr. Mh. K. 15.30 5% Prß. Kalianl. 6,99 5% Roggenwert. 10,.— 5% Roggenrentd.69 8 3% Landſch. Rog. 8,84 8, 8 Transport-Aktien Schantungbahn 4,75 AG f. Berkehrw 166 2 Allg. Lok. u. Str. 1717 Südd. Eiſenbahn 155 ss 121, „Südamerika 190,0 anſa Diſchiff 180 0 Rordd. Lloyd. 114 Verein Elbeſchiff. 38.— e Bank-Aktien Bank 1. el. Wert 145 8 „Bank Brauind 1630 Barm Bankver, 127 5 Berl. Handelsg. 140 — 1 S 2 S * 83% Mexikaner 28.152 4% Türk. Ad. Anl. 6 85 4%„Bagd.⸗Eiſ! 8 75 F 4%„ unif. Anl. 13 40 4%„Zollobl. 1911.20 400-Fr.-Los 16. — 1 158 8 49 1 4 17177 191,2 161.0 Sd 888 0 4¼1% Anat. Ser. 17,65 Com. u Privtbk. 188,0 Anhalt. Kohl. 80,—90.— —Br.⸗Beſigh. Oelf. 69,75 „ Deuiſchestabelw. 59,50 5 2 9 Feldmühle Pap. 199,5 2 Felten& Guill. 148,8 Frankfurter Gas 139.0 R. Friſter 5 2 Gaggenau.⸗A. 5,75 965 ä 8. 5 8. 75 8 188,5 Hackethal Draht 88— 88.— giheinteld. Kraf 186,0 —— Halleſche Maſch. 104.2 104,0 Rhein. Braunk. 285 7 128.0 Hammers Spin. 135.2 135.2 Rhein. Chamotte 89.25 5 210 05 49.— Rhein. Elektrizit. 1645 J Hb.⸗Wien Gum. 77,85 77.0 Rheinſtahl. 118,51 Harpener Bergb. 133 0184.8 Riebeck Montan 140.0 Hartm. Maſchin.—— 10.35 Roſitzer Zucker„48.50 Fade Ma„90,85 90,85 Rückforth. Ferd. 78 ilpert Maſch. 89.— 5 Rütgerswerke Hindrichs EAuff. 90,50 8 e. 90.85 irſch Kupfer 181,5 8 5 3 irſchberg Leder 99.— 1 9 5 Eiſen.. 119,0 gohenlohewerke 87,50 Phil. Holzmann 116,5 Horchwerke 100,7 Ilſe Bergbau 212.0 M. Jüdel& Co. 146,5 Gebr Junghans 66,50 5 Kahla Porzellan 90, Kaliw. Aſchersl. 28/5 Karſtadt... 216 5 kelöcknerwerke, 103,5 „0 C. H. Knorr.. 269,0 116,0 Rollm.& Jourd. 58,50 67,75 Gebr. Körting 68,75 50, frauße Cie. Lok 61,7561 51.25 Kronprinz Met. 68,50 220.0 Roffhäuf. Hütte—— 22,75 e 80,25 Lahmeyer& Co. 155,0 345,0 Saurahütte 67725 113.5 Linde s Eis. 78,0 .0 Carl Lindſtröm 900.0 25,— Lingel Schuhfab. 48,50 118 5 K 1 0& Co. 1 80 0 [C. Lorenz 163,5 5 a 1 n 9 8 ogtländ. Maſch..15 120 3 Met. 15 5 5 Voigt& Haeffner 405. .65 Magirus.⸗G. 25, 5.5 2005 Wenn 11771170. 179 5 1 119.0 Mausfelder Akt. 128,5 120 0 Weterege Alkat 488 5 Markt- u. Kühlh. 135.0 185,0 Wicking Erment 5 5 Rasch Zucau- W 121,8 1217 Wiener Peau 129,6 Farben sg. 882, Makimet Pürte 190,0 180. Wiſſener Out. 47.— 5 201,0 Mech. Web. Lind. 152-0 151 Witlener Gußſt. 47.— 142% Mez Söhne e 1 Verein 3878 15 Aſchaffbg. Zellſt. 188.0 Augsb. N. Maſch. 75,— Balcke Maſchin. 129.0 Baſt Nürnberg 210,5 8. P. Bemberg. 346,0 ergmann Elekt. 216,5 Berl.⸗Gub. Hut 301.0 Berl. Karls. Ind. 60,50 Berliner Maſchb. 72,25 Braunk. u. Brikett 152.0 216,0 300,0 Sachſenwerk Salzdetfurth Sarotti! 17171718 Schuberte Salzer 297.0 294.5 Schuckert& Co. 546,0 Schultheiß Patzh. 2997 Siem.& Halske 381,02 Sinner.⸗G. 125,0 Stoehr Kammg. 171.0 Stoewer Nähm.. 7. Stolberger Zink 186.5 Südd i „ Zucker 150 0 Teleph. Berliner 48.— Thoerls Oelfabr. 82.— Tietz, Leonhard 284.52 Transradido 1450 Varziner Papier 1240 8. B. Frkf. Gummi 84.25 Ver. Chem. Charl. 68.50 VB. Dtſch. Nickelw 170.5 B. Glanzſt. Elbf. 480 B. Schuhf. Br. KW 0.— 59,75 2% B. Stahlwerke 8 Stahl. v. d. Zyp. „Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. Bremer Vulkan 120,0 Bremer Wolle 180,0 Brown, Bov.& C. 141,0 BuderusEiſenw. 72. Charlott. Waſſer 111,5 Chem. Heyden„93,509 Chem. Gelſenk.. 71,50 Chem. Albert. 71,— Concord. Spinn. 92.— Conti ⸗Caoutſch. 165,5 Daimler Benz 55,50 Deſſauer Gas 208,5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 128,0 Deutſche Erdöl 115,0 Diſch. Gußſtahl. 68 Diſche. Maſchfbr. 51.— Dtſche. Steingg. 229,0 Deutſche Wollw. 23,— Diſch. Eiſenhdl. 80,— Deuiſche Linol. 343,5 Dresd. Schnellpr. Dürener Metall 72 90 Dürkoppwerte 24 25 Dynamit⸗Truſt 113,0 Elektr. Lieferung 159.5 Elktr. Licht u. 5 125 Enzinger⸗Union 81.75 Eſchw. Vergwerk 205.0 EſſenerSteinkohl 116,5 e 89.50 8 — 9 205,0 79.75 12²⁵6 102.0 63,25 104.5 189,0 Miag⸗Müßhlen 77( Zellſtoff Waldhof 254.5 be ge e Eren 1000 67— Motoren Deus 63.25 2 Gebhard Textil.—.— 065. Müblbeim Berg. 105.7 FVV Gelſenk. Bergw. 181,0 180,5 Neckarſulm. Ihr, petersb J. Habt e e gb. e—„Fyrz 15.— 15, 7 158 e 185 10 0 be ene 161,0 Haie 0 m. 8. 1842, Ob Ä 1 Gerresheimchlas 186,0—.— 1 1 5 105 0 Geſ. f. elkt. Unt 226.0 227,0 Orenft.& ſtoppel 91 50 f Gebr. Goedhardt..0 201,0 Oſtwerke 2450 Goldſchmidi Th. 88,25 88, Grizner Masch..50 880 Foam Bergbau 8g. 25 Gen Großmann 55. 53— Polyphon J run cilfinger 172,5 172,5 Rathgeber Wagg. 75,50 Gruſchwitz Textil 58,25 586.— Reis 90g Pape; 29.0 124,0 tavi Minen 159,5 82.70 105. 92.— 245 5 Deutſche Petrol. 64,50 . FC Er! Diamond 23,85 Se 166,5 Krügershall. 216,0 218,0 88,7 Ronnenberg. 155 5 Sudſee Phnh⸗ 90,— 1555 ee osph.— 2670 fen.. 80.— 80 in Anbetracht der morgigen Unterbrechung des Börſenverkehrs zu Realiſationen. Die Börſe ſchloß mit—4proz. Kursverluſten.— Deviſen gegen Reichsmark waren nach dem geſtrigen Rückgang wieder etwas geſucht der Dollar notierte.2160 nach.2145. Die europäischen Valuten blieben ziemlich unverändert, London und Par eine Klei⸗ nigkeit ſchwächer,.8522 nach.8526, bezw. 390,75 nach 39076 gegen Newyork. Spanien nach der geſtrigen Abſchwächung erholt 33.90 nach 34.10 Londoner Uſance. Termindeviſen unverändert. 2 U 8 Berliner Deviſen Diskentſätze: Reichsbank 7½, Lombard 8½, Privat 7 ½ v. 9. Amtlich 7. Mai 8. Mai Parität Diskont in R⸗M für G B. G. B. M ſätze/ olan d 100 Gulden 169,26 169,60[169.34 169,68 168,84 5,5 Athen. 100 Drachmen 5,455 5,465.455.465 5,465 Brüſſel 100 Belga= 500.⸗Fr 58,46 58,58 58,47 38,59 58,355 4,5 Danzigs 100 Gulden 81.66 81,82 81,89 81,85 81.555 7 Helſingfors 100 finnl. M 10.584 10,604 10.588] 10.608] 10,512 7 Jialfen n 100 Lire 22.065 22,105 22,07 22,11 22,025 15 Südſlawien. 100 Dinar 7,407 7,421] 7,407] 7,421] 7,355 7 Kopenhagen... 100 Kronen 112,28 112.4511229 112,51] 112,06 5 Liſſaboen.. 100 Eskudo 18,38] 18,92 13,90 18,84 17,49 675 Slo 105 Kronen 112.29 112,51 112,33 112,55 J 111,74 55 Par„ 100 Franken 16,455 16,455 16,455 16,495 16,445 3 Prag 100 Kronen J 12,461] 12.481 12,466 12.488] 12,88 5,5 Schweiz 100 Franken 81,115 81,275 81,16] 81,32 80,515 355 Sofſc k, 100 Leva 3,044] 3,050] 3,044] 3,050 3,017 9 Spanien. 100 Peſeten 80,69 60,81] 60,06] 60,18 69,57 8 Stockholm. 100 Kronen 112,51 112,73[112,55 112,7? 112,05 4,5 Wien... 100 Schilling 59.135 39,255 59,195] 59.315 58,79 77⁵ Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Ker 78,37] 73,51 73.40 73,54 72,89 8 Buenos⸗ Aires 1 Peſ..771] 1,77.771] 1,775] 1,786] 10 Canada 4,182] 4,190 4,182 4,199 4,178]— Japan 1,885].889].884].888] 1,986 5˙8 Ralo: 20,955 21,995 20,988 21,008 20,81— Konſtantinopel..„ türk. Pfd. 2,080] 2,064] 2,05 2,060] 2,130] 10 Sonden 88 20,422] 20,472 20,441 20,81] 20,393 5,5 New Vork... 1 Dollar 4,2105 4,2185] 4 2125 4,2205] 4,1780 5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis.502] 0,504] 0,500 0,502] 0,503 Uruguay... 1 Gold Peſ. 1 4,076 l 4,084 1 4,07.084] 4,321 Berliner Mekallbörſe ——————— 8 Kupfer Blei bez. Brief Geld bez. ief] Geld bez. Brief Geld Januar] 149.75 148,—-— 52,75[—.— 4850 25,75 Februar—— 148.50 148 50—.— 52,75 l—.— 48.25 47,78 März—.— 148.— 148,— 1— 52,75—.— 48,25 47,75 April„„ 53——.— 48.25 47.75 Mai—— 148.25 148——.— 51.——.— 4775 47.— Juni—.— 148 50 148,.—. 51.——.— 8. 47550 Juli lee 52,25—.— 46.25 4780 Auguſt.—.— 148,50 147,50—.— 52,50—.— 48.25 47 50 Sept.—.— 149.— 148.— 52,50—— 438,25 47 75 Oltober— 143,— 148— 52,50 48.— 48.— 47.75 Nov.,— 148,— 148,—.— 52,50—.— 48— 47,75 Dez. lee 52,75[—.— 48,28 47,75 Elektrolytkupfer, prompt, 171,50 Antimon Regulus* 78 83 Orig. Hütten⸗Alumi ium 190.— Silber in Barren, per kg 75,75 7750 dal. Walz⸗„Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28,00— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H. 350,.— Platin, dto. 1 gr. 8—10 Reinnickel, 98 99 v. H.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg gondoner Metallvörſe Metade in E pro nene, 98.— 95.— Silber Unze ſtand. 137/40) fein. Platin Unze E do. Ausl. 10550 100,0 5 7. 8. J do, Elektw. 84,75 84.75 Queckſilber 22, 8 22,25 Kupfer Kaſſa 79,35 78.25 Zinn Kaſſa 197,8 201,[Antimon Reg 55,.— 55.— do, 3 Monate 75, 75,50] do. 8 Monate 200.8 202,5 Platin 13,85 18,85 Sellementſpr. 79,25 78,— do. Settlemen 197, 201,0] Wolſramerz 2— 23,.— Kupfer elektrol.] 84.75 84,75 do. Banka 203.1 208.5 Nickel Inland 17500 175,0 do, beſt ſelen 81 80 75 do. Straits 199 2 202,5] do. Ausland 175.0 175,0 do, ſtrong sh 112,0 112,0 Blei prompt 24,25 24.25 Silber 5—.— 5* Viehmarkt in Mannheim vom 8. Mai. Zufuhr insgeſamt 704 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht in 1: 19 Kälber, b) 8284; e) 75787 8) 6470. 2 Schafe b) 54—58. 35 Schwelne, e) 7880; d) 77-78; e) 7577. 545 Ferkel D Er ea enn Mittwoch, den 8. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 213 2 Nannh Frühjahrs⸗Pferderennen Vorausſichtliche Starter und Voraussagen Auch der dritte Tag dürfte ſportlich auf hoher Stufe ſtehen, wird an dieſem Tage doch der Rheingoldpokal und der Roſengarten⸗ preis gelaufen. In dieſem Rennen findet ſich eine Anzahl ſehr guter Pferde vor, wie ſie ſelten hier nach Mannheim kommen. Der Boden, der etwas zur Härte neigt, ſteht unter dauernder Berieſe⸗ lung, ſo daß ſich das Geläuf morgen wie gewohnt in idealer Verfaſſung befinden wird. Die einzelnen Prüfungen ſind gut beſetzt, es ſtehen intereſſante Entſcheidungskämpfe bevor. Die Liebe des Mannheimer Publikums zu ſeinen Rennen ſollte auch dieſem Tage zum Gelingen verhelfen. 1. Lindenhof⸗Rennen. 3000. 1200 Meter. Für dreijährige in⸗ ländiſche Pferde(13 Unterſchriften, von denen 10 ſtehen geblieben). Als beſtimmte Starter haben zu gelten: Herrn A. Daubs dbr. H. Patgulli, 56 Kilo Göbl desſ. br W. Leubelfing, 50 Kilo Matz Frau Irmgard von Opels F. H. Moſſuk, 55,5 Norr Herrn W. Pfeiffers F. H. Numantia, 58 Kilo H. Morawez Trotz ſeiner vier Starter iſt hier eine intereſſante Entſcheidung zu erwarten. Numantia, die in dem von ihrem Stallgefährten O. K. gewonnenen Rennen ſehr anſprechend lief, aber nicht gemeint war, dürfte hier eine weit beſſere Vorſtellung geben. Dasſelbe iſt betreffs des Reiters von Moſſuk zu ſagen. Der F.., der jetzt auf der Höhe ſeiner Form iſt, ſollte der zu ſchlogende Gegner ſein. Die verbündeten Patgulli und Leubelfing ſind ſcheinbar noch nicht weit genug. Unſere Meinung Moſſuk vor Numantia ** 2. Feldberg⸗Hürdenrennen. Ausgleich II. (21 Unterſchriften, von denen 13 angenommen). 3000 Mk. 2800 Meter. Herrn A. Baer und A. Soherrs F. H. Mylord II,., 69,5 W. Heuer Herrn O. Ehrentrauts br. St. Creta,., 64 Ch. Seiffert Herrn J. Kirchhoffers Sch.⸗W. Turned up, 6j., 61 Regier Herrn H. Ludwigs br. H. Songe'Or,., 61 Bruno Nowak Heren Dr. F. Mercks obr. H. Florimel,., 70 Albers Herrn J. Sechſers ſchwbr. W. Countryſide,., 61 Keil Countryſide lief zuletzt in Frankfurt hervorragend und wurde nur knapp geſchlagen. Er hätte damals ſchon gewonnen, wenn ihn ſein Reiter früher in die Entſcheidung gebracht hätte. Der Stall iſt bewußt auf dieſes Rennen gegangen und wer Countryſide ſchlägt, dürfte der Sieger dieſes Rennens ſein. Dies wäre am erſten Flori⸗ mel zuzutrauen. Der Franzoſe, ein Alcantra IUl⸗Sohn, iſt wie alle ſeine Geſchwiſter als Steepler gezogen und konnte, wie alle ſeine Ge⸗ ſchwiſter, ſehr viel laufen. In Frankfurt ging der Hengſt vorzüglich, bis er am Waſſergraben einen ſchweren Fehler machte. Er wurde dann nicht mehr forciert, ſah aber bis zu dieſem Zwiſchenfall wie der Sieger aus. Das Laufen von Creta hinter Original ſollte man nicht als Maßſtab ihres Könnens anwenden. Ihr Reiter ſetzte ſofort die Hände ab, als die Ueberlegenheit des nachherigen Siegers feſtſtand. Wir können den eindrucksvollen Sieg der Stute in einem Hürden⸗ zennen in Frankfurt, wo es ihr gelang, Seppl[I und Vimon zu ſchla⸗ gen, nicht vergeſſen. Turned up war in eben angeführtem Reunen ſtets dem Fahrwaſſer der Stute gefolgt, büßte allerdings durch die ge⸗ worfene letzte Hürde ſeine glänzende Chance ein. Mylord II braucht iefen Boden. Wir gehen mit Countryſide vor Florimel und Creta. . 3. Schluchſee⸗Reunnen. Verkaufs⸗Rennen. 3000 Mk. 1450 Meter. 20 Unterſchriften, von denen 14 ſtehen geblieben. Herrn A. Daubs dr. Stute Miſſion, 5j., 53,5 Narr Herrn W. F. Gammerdingers br. St. Farmerin, 6j., 55 xX Herrn R. Mätzigs br. St. Heilige Johanna, 41., 54, X Herrn S. Schmidts F. H. Gieſelher,., 56 Matz desſelben F. H. Luſtgarten,., 56 82 Herrn J. Sechſers ſchwwöbr. W. Dollar,., 60,5 Göbl Herrn Chr. Trautweins F. St. Goldelſe,., 54,5 Aſchenbrenner Miſſion lief in ihrem letzten Rennen gleichmäßig gut. Die Stute trägt ein faires Gewicht und ſollte hier endlich zu dem ſchon lange verdienten Erfolge kommen. Dollar muß in der letzten Zeit allzu viel laufen und konnte bei ſeinem letzten Start weniger gefallen. Von den beiden Stallgefährten iſt Luſtgarten der beſſere. Sein letzter Galopp war gut, auch ſagte dem Cſardars⸗Sohn die Strecke zu. Er dürfte für eine Ueberraſchung in Frage kommen. Unſere Meinung iſt Miſſion vor Luſtgarten und Dollar E 4. Rheingold⸗Pokal⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 4500 Mk. 3400 Meter.(24 Unterſchriften, von denen 21 ſtehen geblieben). Hptm. J. Bührers br. St. Marcheſa, 51., 64 Oertel Herrn E. S. Fürſtenbergs F. W. Atout König, 5f, 59 F. Lüder Frhr. K. von Moreaus dbr. H. Goldener Frieden, 5f., 64 W. Heuer Herren A. und J. Pfaffs ſchwbr. St Hofgräfin, 4j, 58 H. Pfeiffer Herrn E. Strattmanns br. HH. Grenzſchutz,., 70 H. Weber Marcheſa, die bereits ihr Können über Sprünge unter Beweis ge⸗ ſtellt hat und zu unſeren beſten Jagdpferden gerechnet wird, hat ein relativ günſtiges Gewicht und in Oertel einen klaſſiſchen Reiter im Sattel. Die Stute lief bereits in dieſem Jahre ſehr achtbar und mar⸗ ſchierte auf dieſes Rennen. Sie iſt allerdings noch gegen keinen ihrer heutigen Gegner gelaufen, ſo daß es eine Elle zwiſchen dieſen Pfer⸗ den nicht gibt. Ebenfalls findet ſich Grenzſchutz, der wohl zur Zeit beſte Steepler Weſtdeutſchlands, am Start ein. Der etwas eigen⸗ willige Burſche iſt ein hervorragender Springer und ſollte der heutige Kurs ganz ſeinem Geſchmack entſprechen. Grenzſchutz iſt beſtens auf dem Poſten und ſollte wohl der ſchärfſte Gegner für Marcheſa ſein. Hofgräfin, eine etwas leicht erſcheinende Stute, konnte Fu ſchlagen, der ein Sohn der berühmten Steeplerkönigin Fuſtanella iſt und ſeine beiden erſten Starts im Leben in dieſem Jahre zu verblüffend leich⸗ ten Siegen geſtaltete. Der Erfolg kam ganz unerwartet und war leicht erfochten. Die Stute hat ihr letztes noch nicht gezeigt und iſt die intereſſanteſte Geſtalt in dieſem Rennen. Atout König gewann bereits ein kleines Rennen in Strausberg, iſt eigens für dieſes Rennen hier⸗ her entſandt und befindet ſich zur Zeit in glänzender Kondition. Gol⸗ dener Frieden konnte vorjährig bei 23 Start 8 Rennen gewinnen und ſich viermal plazieren; wenn er in ſeinem letzten Rennen ausbrach, bewies er damit nur, daß er kein Herrenpferd iſt. Er wird unter einem Jockey eine ganz andere Vorſtellung geben. Eine Entſcheidung fällt hier ſehr ſchwer, wir gehen mit Marcheſa vor Grenzſchutz und Hofgräfin ** 5. Roſengarten⸗Preis. Ehrenpreis und 4300 Mk. 1600 Meter. (24 Unterſchriften, von denen 19 ſtehen geblieben). Herrn A. Daubs br. H. Pour le merite,. 4j., 60 N Herrn J. Haucks br. H. Perfekt, 61., 55 5 Kloſtermeier Hern C. Schweizers dbr. St. Bardenland, 31., 49 Matz Herrn O. Silbernagels br. H. Teukros, 41., 55,5 M. Braun Hier hat die Teilnahme von Pour le merite faſt alle Gegner ab⸗ geſchreckt. Der Hamburger Frühjahrs⸗Ausgleichsſieger iſt hier kein Unbekannter, gewann er doch im Vorjahre auf gleicher Bahn den Prüfungspreis. Er iſt ſo hervorragend in Form, daß an feinem Siege nicht gezweifelt werden kann. Allerdings könnte Teukros den Pergoleſe⸗Sohn etwas zum Strecken bringen. Perfekt und Barden⸗ land ſind nicht gut genug. Unſere Meinung Pour le mérite vor Tenkros * 6. Schwarzwald⸗Jagdrennen. 3000 Mk. ſchriften, von denen 10 ſtehen geblieben). 3700 Meter.(10 Unter⸗ Herrn A Baer und A. Soherrs br. St. Kabalia, 5f., 71 W. Heuer Herrn Dr. H. v. Boſſes br. St Schwälbchen, 31., 64 Keil Herrn J. Edes F. W. Meldereiter(Hbl.),., 68 F. Michaelis Herrn R. Mätzigs br. St. Mühelos, 41., 58 0 Herrn Dr F. Mercks br. H. Aviator,., 69 Albers Frau O. Münchs br. St. Feuermal, 6j., 71 Machan Herrn V. Roſſaks S. St. Toga,., 65 F. Lüders Kabalia gewann am Dienstag in leichter Manier, allerdings dürfte es die Stute hier nicht ſo leicht haben. ihr ein ſcharfer Gegner. Letzterer In Feuermal erwächſt iſt vorzüglich auf dem Poſten, für 2 l Deutſchland ſtudiert amerikaniſches Sportweſen Staatsſekretär a. D. Dr. Le wald, der Vorſitzende und Dr. h. e. Karl Diem, der Generalſekretär des Deutſchen Rei chuſſes für Leib ungen, haben ſich nach Amerika Sports nderen toren des deutſchen Amerikas zum beſo Die beiden O eingeſchifft. e Abſicht, haben Gegenſtand ihres S s zu machen. Unſer B zeigt Exc. Lewald(lin mit Dr. Diem an Bord des Hapag⸗ Dampfers„ Albert Ballin“. dieſes Rennen gearbeitet und ſollte der vorausſichtliche Sieger ſein. Toga hat eine gute Form, allerdings läßt ſich der Wert derſelben gegen ihre heutigen Gegner ſchlecht abſchätzen. Von den übrigen ſei noch Aviator genannt. Der Fervorſohn kommt jetzt in Schwung und dürfte ſchon ein Wort mitzureden haben. Wir gehen mit Feuermal vor Toga und Kabalia 2 7. Bodenſeerennen. Ausgleich III. 3000 Mk. 2000 Meter.(22 Unterſchriften, von denen 13 angenommen.) Herrn A. Baers und H. Soherrs br. St. Patriotin, Herrn Dr. von Boſſes br. St. Mylady, 4j., 49 Matz Hern A. Daubs dbr. W. Falkner, 51., 60 Narr Herrn W. F. Gamerdingers dbr. St. Eleonore, 61., 49 28 5j., 61,5 Albers Herrn J. Kirchhoffers F. W. Kapuziner, 5f., 57,5 Regier Herrn F. Kultſchinſkys br. W. Mydear, 6f., 56 Göbl Frau O. Münchs br. W. Albana, 6j., 50 X Herrn E. Strattmanns br. H. Scharfenberg,., 53,5 Ungerer Ein gut gelungener Ausgleich. Falkner ließ letztens ſeine Chancen am Start. Der Marmor Sohn kann einen hölliſchen Strich gehen und hat einen guten Reiter im Sattel. Seinen ſchärfſten Geg⸗ ner ſehen wir in Kapuziner, der letztens wohl von Roſenquarz ge⸗ ſchlagen wurde, aber vordem im Kanter ein Feld guter Pferde ſchlug. Auch dürfte dem Ariel Sohn die Diſtanz zu kurz geweſen ſein, die heutige Strecke iſt nach ſeinem Geſchmack. Patriotin kann viel laufen, iſt aber ein launiſches Tier. Hat die Stute morgen ihren guten Tag, ſollte ſie nicht weit vom Ende ſein. Mydear war in Frankfurt gemeint, er lief ein großes Rennen und ſollte heute auf der Höhe ſeiner Form ſeinen Gegnern ein ſchorfer Widerſacher werden. Scharfenburg hat gute Leiſtungen für ſich. Es gibt zwiſchen ihm und ſeinen Gegner keinen Maßſtab allerdings muß man ihn ſtark mit in Rechnung ziehen. Unſere Vorſchau iſt: Kapuziner vor Scharfenberg und Falkner * Anſere Vorausſagen 1. Rennen: 2. Rennen: 3. Rennen: 4. Rennen: 5. Reu nen: 6. Rennen: 7. Rennen: Moſſuk— Numantia Countryſide— Florimel— Creta Miſſion— Luſtgarten— Dollar Marcheſa— Grenzſchutz— Hofgräfin Pour le mérite— Teukros Feuermal— Toga— Kabalia Kapuziner— Scharfenberg— Falkner. Mannheims Kunftturner im Saargebiet Mannſchaftskampf Turnverein 1846— Stadtverband Völklingen Nach den beiden erſten Kunſtturnwettkämpfen dieſes Jahres in Pirmaſens und in Frankfurt folgt die 1. Riege des Turnvereins 1846 am kommenden Samstag einer Einla⸗ eine umfaßt, zu einem Turnen mit den dem Verband angeſchloſſenen 6 Turnvereinen: TV. 1878 Völklingen, TV. Wehrden, TV. Fürſten⸗ hauſen, TV. Geislautern, TV. Fenne und TV. Obervölklingen. Die Art und die Durchführung des vorgeſehenen Vier⸗ kampfes(Reck, Borren, Pferd, Freiübungen) weicht weniger in der Zuſammenſetzung als in der Leiſtungswertung und für die Völklinger Turner in der Mannſchoftszuſammenſetzung von der üblichen Form ab. Die Mannheimer Riege mit Endreß, Nill, Ernſt, Wihler, Stix, Gebrüder König und Adler, tritt mit 8 Turnern an, welche Zahl auch die Saarländer ſtellen. Die Völklinger Riege je⸗ doch iſt berechtigt, an jedem Gerät einzelne Turner auszuwechſeln, um den in den einzelnen Vereinen des Grenzlandes ſich befind⸗ f 7 7 1 5 5 zur Weiter lichen Kunſtturnern Gelegenheit zum Wettkampf und zur Weiter⸗ bildung zu geben. Abweichend von der ſeitherigen Gepflogenheit wird auch nicht an der Geſamtwertung, ſondern nach jedem Gerät, die Punktzahl des ſchlechteſten Turners als die des Erſatzmannes abgeſetzt. Die ſondern und bis Freiübungen werden nicht einzeln geturnt, als Mannſchaftsübungen der beiden Riegen durchgeführt zu 40 Punkten— an den Geräten bis zu 20— gewertet. Vielleicht bringt der Ausgang des drittes Wettkampfes den Mannhermern den längſt erworteten und fälligen Sieg, nach⸗ dem in den beiden erſten Wettkämpfen das Glück gegen ſie war. Nach den Leiſtungen des letzten Ausſcherdungsturnens ſcheint die Riege des Turnvereins 1846 die Niederlage von Frankfurt wieder überwunden zu haben. Auch die Völklinger Turner verfügen in den Vereinen über gute Kunſtturner, die vor einiger Zeit gegen Eintracht Frankfurt nur eine knappe Niederlage bezogen. R. G. Der Sport am Himmelfahrtstag Der Tag des Wauderns— Aber auch die Wettkämpfe ſind zahlreich Es iſt eine alte— bei den Turnern beſonders betonte— Tradi⸗ tion, daß der Himmelfahrtstag nach Möglichkeit von eigentlichen Wettkämpfen frei bleibt und dafür gemeinſchaftlichen Wanderungen gewidmet wird. Man unterſtreicht damit gewiſſe ideelle Werte der Leibesübungen, nämlich die Pflege des Gemeinſchaftsſinnes, der Ka⸗ meradſchaftlichkeit, man betont damit die Idee, daß der Sport⸗ und Turnverein eine große Familie darſtellen will. Auch in dieſem Jahre wird man bei Turnern und Sportlern am Himmelfahrtstage wieder wandern und es trifft ſich beſonders reizvoll, daß gerade in dieſen Ta⸗ gen die Hochblüte einſetzt. Aber man wird diesmal am Himmelfahrts⸗ tage auch ein verhältnismäßig umfangreiches Programm an ſport⸗ lichen Wettkämpfen vorfinden. Der anormale Winter wirkt ſich noch jetzt aus, man muß in zahlreichen Sportarten jeden freien Termin benützen, um wieder beizukommen. Im Fußball gibt es ſogar einige Endſpiele um die Süddeutſche Mei⸗ ſterſchaft. In Mannheim ſpielt der V. f. 8. Neckarau auf eigenem Platz gegen die Frankfurter Eintracht. Neckarau iſt nach den letzten Ereigniſſen ein ſehr ausſichtsreicher Anwärter auf den wertvollen zweiten Tabellenplatz der Meiſterrunde, man wird deshalb in Mannheim danach trachten, dieſe Chance durch einen neuen Sieg über die Eintracht zu ſichern. Im Vorſpiel hat der Rheinmeiſter, der in dieſem Jahre eine imponierend ſtarke Kampfmannſchaft ſtellt, die Frankfurter:2 geſchlagen und man müßte annehmen, daß ein ähn⸗ liches Reſultat auch beim Rückſpiel herauskommen könnte. Aber auch die Frankfurter haben ſich ihrer alten Spielſtärke wieder genähert und es erſcheint als nicht ausgeſchloſſen, daß Neckarau am Himmelfahrts⸗ tag eine unangenehme Ueberraſchung erlebt.— Ein zweites Endſpiel führt in der Troſtrunde Südoſt V. f. B. Stuttgart und ASV. Nürnberg zuſammen. Das Spiel hat keine beſondere Be⸗ deutung mehr. Stuttgart dürfte u. E. auf eigenem Boden zu einem knappen Siege kommen können. Hockey Unter zahlreichen Freundſchaftsſpielen verdient das Städte⸗ ſpiel Frankfurt- Mannheim im Frankfurter Stadion be⸗ ſondere Erwähnung. Die Mannheimer Mannſchaft tritt in folgender Aufſtellung an: Schäfer(MG.); Metz, Greulich(TV. 46); Bechtold (Mer), Heerwagen(TV. 46), Beck(MTG.); Schmieder(MG.), Pfiſterer(MG.), Günthner(MTG.), Spies(T. V. 46), Kraft (T. V. 46). Rugby Ebenfalls im Frankfurter Stadion kommt das Rugby⸗Städte⸗ ſpiel Frankfurt— Offenbach zur Abwicklung. Die Frank⸗ furter werden auf der Hut ſein müſſen, um nicht eine Ueberraſchung zu erleben. Leichtathletik Alljährlich finden im Frankfurter Stadion zum Gedächtnis an die Weihe dieſer prachtvollen Kampfſtätte Wettkämpfe verſchiedener Sportarten ſtatt. Auch die Leichtathletik iſt vertreten. Als beſonders erfreuliche Tatſache muß vermerkt werden, daß Turner und Sportler gemeinſam an den Start kommen. Tennis Im Tennisſport haben in den letzten Tagen verſchiedene Ver⸗ anſtaltungen begonnen, die über den Himmelfahrtstag weg andauern und zum Teil ſogar bis zum Sonntag anhalten. U. a. ſind das die Turniere in Heidelberg und Berlin(Blau⸗weiß), der Davis⸗ cup⸗Kampf Norwegen— Ungarn in Oslo und der Damen⸗ länder kampf Frankreich— Amerika in Paris. Radſport Der Himmelsfahrtstag bringt Bahn rennen in Frank ⸗ furt a. M.(Chriſtmann, Huppert, Schäfer, Böttgen und Sawall.), in Hannover, Berlin(Rütt⸗Arena), Stettin und Rouen (mit Paul Oſzmella). Von Straßenrennen ſind zu erwähnen der Große Himmelfahrtspreis von Thüringen und „Bonn— Trier- Bonn“. Motorſport Am Himmelfahrtstag nimmt auch das ganz ausgezeichnet be⸗ ſetzte Wiesbadener Automobil⸗ Turnier mit ſeinen zahlreichen Veranſtaltungen ſeinen Anfang. Pferdeſport Galopprennen gibt es am Donnerstag in Mannheim, Grune⸗ wald, Hamburg⸗Großborſtel, Leipzig, Breslau und Düſſeldorf. Schluß des Tedäkfiönellen ell Für die Gesundheit! d e S169 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 26796 u. 97 dung des Verbondes zur Förderung der Leibes⸗ übungen in der Bürgermeiſterei Völklingen, der 20 Ver⸗ Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 8. Mai 1929 Das Vertrauen unferer Ein wertvolles Geſchenk und eine Verpflichtung für die Eltern „Die Jugend von heute geht ihre eigenen Wege!“„Unſere„Soll ichs Mutti ſagen— ſie um Rat fragen— oder ſoll ich Kinder laſſen ſich nichts mehr von uns ſagen und hören nicht lieber noch warten?“ Immer wieder verpaßte man die Ge⸗ legenheit zu dieſem ſchweren Enutſchluß! Da endlich— endlich — in einer bedeutſamen Stunde, ſchien alle Scheu überwun⸗ den; die ganze, große Notwendigkeit überwältigte mit aller Macht die nach Verſtändnisinnigkeit ſich ſehnende Kinderſeele. — Und das Kind hält es für naturgemäß, daß Mutti oder Vati ganz ſtill und andächtig zuhören— und dann ganz, ganz ernſthaft dem kleinen Liebling in ſeine Kinderwelt folgen, mit ihm reden, ihn beraten— genau ſo, wie es die„Großen“ tun, wenn ſie miteinander ſprechen. Denken wir einmal, inbezug auf unſere nichtigen kleinen, ſo großen Geheimniſſe und Gewiſſensfragen? Aber fühlten wir nicht auch alle die vernichtende Enttäuſchung, die unſer gläubig vertrauendes Kindergemüt erſchütterte, wenn wir unſer Heiligtum, das wir tief behütet glaubten, preisgegeben ſahen als Unterhaltungsſtoff der„Großen“— wenn man dar⸗ „Was wiſſen wir von ünſeren Kindern! Nur, was wir ſehen— ſonſt faſt nichts! Wir ſind nur dazu da, ſie zu beherbergen, zu ernähren und zu kleiden— im übrigen leben ſie ihr Leben für ſich, an dem wir keinen Teil haben!“— Solche und ähnliche Bitterkeiten können wir heut⸗ zutage faſt täglich von mehr oder weniger enttäuſchten Eltern hören, die über mangelndes Vertrauen ihrer Kinder klagen. Gewiß iſt die Jugend von heute, in eine unruhige Zeit und auf unſeren Rat!“— herb, perſchloſſen und von ſtarkem Drange nach Eigengeltung und Selbſtbeſtimmung beſeelt. Es iſt eine leider oſt beobach⸗ tete Tatſache, daß das Vertrauensverhältnis zwiſchen Kindern und Eltern vielfach nicht ſo iſt, wie es ſein ſollte, daß die Kin⸗ der wohlgemeinten Zuſpruch und Rat der Eltern ſchroff zurückweiſen, daß ſie ihr Leben, Tun und Denken vor den über lachte, ſpöttelte— uns neckte? Wahrhaft phyſiſchen Menſchen, die ihnen am nächſten ſtehen und ſtehen ſollten, ver⸗ Schmerz fühlt das tief veranlagte, weiche, ſich erſchließende ſchließen. Aber doch muß man fragen: Iſt das die Schuld der Jugend allein? Haben nicht viele Eltern elber den Grund zu dieſer Entfremdung gelegt, indem ſie die Kinder enttäuſchten und falſch behandelten zu einer Zeit, als ihnen die jungen Herzen noch ſuchend geöffnet waren? Leider muß man dieſe Frage ſehr oft bejahen. Der Anlaß zu den Schwie⸗ rigkeiten, die ſich im Zuſammenleben mit heranwachſenden und erwachſenen Kindern oft ergeben, liegt nicht ſelten ſchon in der frühen Kinderzeit. Das Vertrauen unſerer Kinder, das ſie uns urſprünglich nur zu gerne und rückhaltlos ent⸗ gegenbrachten, iſt ein köſtliches Geſchenk, aber es legt uns auch die Verpflichtung auf, uns dieſer Gabe würdig zu erweiſen. Dazu gehört vor allem, daß wir— Vertrauen mit Vertrauen vergelten. Und gerade hier laſſen es ſo viele Eltern fehlen. Daß wir die Geheimniſſe Erwachſener, die uns anvertraut werden, auch geheim halten, dünkt uns ſelbſtverſtändlich, daß wir einem Erwachſenen, der uns ſein Herz ausſchüttet, mit Ernſt und Teilnahme zuhören, ſelbſt wenn wir ſeine Sorgen und Nöte für übertrieben halten und vielleicht insgeheim be⸗ lächeln, das ſcheint uns ein Gebot des Anſtandes und des Taktes zu ſein. Aber bei Kindern, ſo meint man oft, iſt dieſe Rückſicht nicht nötig. Und doch liegt hier oft die Wurzel des Uebels, und manche Kinderentfremdung entſtand, weil wir das Kindergeheimnis nicht zu wahren verſtanden. Liebe Mutter, liebe Eltern! Seid Ihr Euch klar dar⸗ Über, daß es etwas Großes und Köſtliches iſt um der Kinder⸗ ſeele verborgenſtes Geheimnis— Euch anvertraut unter dem Flügelrauſchen heiligſter Andacht! Oder lächelt ihr gutmütig zerſtreut und überlegen über das belangloſe, kleine Erlebnis, das in der Phantaſie des Kinderköpfchens zu einem großen, gewaltigen Erleben herangewachſen iſt— das euch in un⸗ begrenztem Vertrauen ins Ohr gefküſtert, nun aber im Fa⸗ milienkreis, ausgeſchmückt und vergrößert, weiter verbreitet wird? Habt ihr euch nie bemüht, eures Kindes Seele bei dem Anvertrauen eines Geheimniſſes, einer ganz großen Ge⸗ wiſſensfrage, bei dem zaghaften um Rat⸗bitten zu ergründen und„ernſt“ zu nehmen? Schwer atmet die junge Bruſt, zögernd und ſtockend fällt das Kinderſtammeln in ungefdemten Sätzen über weiche, roſige Lippen. Das Köpfchen mit dem glänzenden Lockenhaar ſchmiegt ſchämig und eng ſich an Muttis oder Vatis Bruſt, die klaren Aeuglein ſchließen ſich. Denn wie anſtrengend und atemraubend iſt ſolche Offen⸗ barung der grübelnden Kinderſeelel Immer wieder muß ein tiefer, befreiender Seufzer das runde, noch ſo ſprachunge⸗ wandte Mündchen unterbrechen, bis ſchließlich alles geſagt— das große, große Geheimnis anvertraut worden iſt. Tagelang vielleicht hat die Kinderſeele ſich mit dem Zwie⸗ Kindergemüt!— Ach nein, tauſendmal mehr als das, als nur ein körper⸗ liches Weh! Ein Zuſammenbruch unſerer Argloſigkeit, urſerer Vertrauensſeligkeit, unſerer ganzen erſten Kinderideale, kann aus ſolchem Preisgeben der Kindergeheimniſſe entſtehen. Aengſtlich verſchließen wir von nun an vor Eltern und den „Großen“ unſer reifendes Seelenleben, in ſteter Beſorgnis, daß frivole Hände den zarten Blütenkelch unſeres knoſpenden „Menſchwerdens“ berühren und zu zerpflücken drohen. Ihr Mütter, ihr Eltern, ihr Großen.— Allen, allen möchte ich es zurufen: Hütet und bewahret im tiefſten Herzen das Kindergeheimnis eurer kleinen Lieb⸗ linge wie der heranwachſenden Jugend, die eurer Pflege an⸗ vertraut ſind. Mißbraucht niemals jenes kindlich⸗gläubige Vertrauen zu euch Erwachſenen— vorzüglich aber zu euch Eltern, die dem Kinde Vorbild ſein ſollen, Sprecht mit dem Kinde, wenn es nichtige, belangloſe Wichtigkeiten vom kleinen Herzen ſich abringt, im heiligen Ernſt, in unverbrüchlicher Verſchwiegenheit. Hütet das Köſtlichſte, das euer Kind euch entgegenbringt: das Vertrauen— hütet das Kindergeheimnis und nehmt eure Kinder ernſt, auch da, wo euch das, was ſie euch anvertrauten, lächerlich oder belanglos erſcheint! Dann werdet ihr ſpäter nicht über Söhne und Töchter zu klagen haben, die ihr eigenes Leben führen und euch— draußen ſtehen laſſen! G. Die Frau als- alte Dame Von Margret Halm Mama iſt eine Fünfzigerin. Und zwar nicht nur an Jah⸗ ren, ſondern vor allem ihrem Weſen, ihrer Art und ihrer Generation nach. Sie war das ſchon vor zehn und fünfzehn Jahren und iſt ſich darin, wie überhaupt in ihren Weltanſchau⸗ ungen, ziemlich gleich geblteben. Das Umſtellen, ſich jung, elaſtiſch und ſtraff erhalten, iſt ja tatſächlich— oder ſollte man hier ſagen„war?“— für die bereits reife Generation un⸗ endlich ſchwerer, als für die Jugend. Zugegeben. Wir wiſſen es alle. Aber was war zu machen? Das Leben hat gefordert und jeder mußte ſeinen Teil bezahlen. Mama jedoch gehört zu den Verwöhnten. Von Kindheit an umhegt und umſorgt, durch eine glückliche Ehe an der Seite eines Mannes, der ihr alles fern hielt, was auch nur irgend einen Schatten auf ihr ſonniges Daſein hätte werfen können. Das hatte Mama zu einer jener Frauen werden laſſen, die das Leben als eine Angelegenheit betrachteten, die ſich vollkommen nach ihren eigenen mehr oder minder energiſchen Wünſchen und Befeh⸗ len regulieren ließ. Das tanzte alles nach ihrer kleinen ſilbernen Pfeife und warum ſollte es nicht weitertanzen?— die die unabwendbaren nicht“ ein„Ihr müßt“ zu konſtruieren. verzweiflung flüchtet ſie ſich auf ein vorzeitiges Altenteil, von welchem aus ſie als die Schwache, Kranke weiterhin die ſpalt im Herzen herumgeſchleppt:„ſoll ich“—„ſoll ich nicht?“) bis ans Ende ihrer— Mamas— Tage? Nun aber tanzte es mit einemmal nicht mehr. Da ſtellten ſich Dinge ein, die es wagten, ſich als mächtiger zu erweiſen, als Mamas Wille und Ideen, von Launen ganz zu ſchweigen. Dinge wie Krieg, Revolution, Inflation und Umſturz aller bisherigen Weltbilder, die plötzlich nicht mehr an den Zügeln gehen wollten, die Mama in ihren kleinen Händen hielt. Vergeblich war plötzlich alles Hüh und Hott und alle ihre Kraftanſtrengungen, ihre Rolle weiter zu ſpielen wie zher, verpufften ungehört und unbeachtet, Empörung, Ver⸗ tändnisloſigkeit, Gekränktſein, ja— ein Schmollen, das im Gang der Dinge lächerlich wirkte, und alle Abwehrmanöver der Beleidigten, Entthronten. Und über leiſe dämmernder Erkenntnis der Lage und der Schwierigkeiten, Veränderungen mit ſich gebracht, kommt ſie dahin, ihre eigene Unzulänglichkeit ſelber zu be⸗ trachten. Zu einem Teil— nicht unberechtigt— überzeugt davon, zum andern angſterfüllt„Was wird aus mir, wenn ich mix ſelbſt nicht helfen kann?“ Bis ſie ſchließlich dieſe Un⸗ zulänglichkeit bewußt als letzte Waffe ergreift, ſie den Ihren gegenüber noch betont, herauskehrt, um über das„ich kann Und in dieſer Angſt⸗ Hilfs⸗ und Pflegebedürftige bleibt. Tragiſch wird dieſer(gar nicht ſo ſeltene— wie vielleicht manche meiner Leſerinnen jetzt glauben möchte) Fall dann, wenn auf den Schultern einer alleinſtehenden Tochter die Sorge für die Mutter ruht, Meiſt iſt es eine Dreißigjährige, die durch die Wirren der Zeit, die gerade in ihre beſte Jugend fiel, nicht allein um eben ihre Jugend, ſondern vielfach auch um ihr ganzes Lebensglück betrogen iſt. Die Tochter, die zu ruhigen Zeiten zweifellos gleich der Mutter im Hafen einer guten Ehe gelandet wäre, iſt entweder aus Anſchauungen, die noch in der Nachkriegszeit„normal“ und„wichtig“(für unſer heutiges Denken ganz unweſentlich) ehelos geblieben oder durch ebenſolche Einſtellungswirrniſſe geſchieden, vielleicht auch Witwe, und iſt nun äußerlich oder innerlich gezwungen, ihr Leben unfrei an das der Mutter zurückzukoppeln. Nur wer mit eigenen Augen geſchaut, mit dem Herzen voll mit⸗ gefühlt, der weiß von den ſtillen Kämpfen dieſer jungen Frauen, deren Kraft und ganze Lebensenergien vielfach an jenem Zwieſpalt zerſchellen, der aus Kindesliebe, Ehrfurcht und Pflichtbewußtſein ſie zwingt, mit offenen Augen zu ſehen und zu ertragen, daß ihr eigenes Daſein, für das zu kämpfen die Kraft erlahmt, hinter der Sorge für die Mutter inhalt⸗ und glücklos dahinſchwindet. Arbeit und Sorge um das äußere Wohl der Alternden— wie freudig möchte ſie die auf ſich nehmen, bliebe der Tochter dann nach erfüllter Tages⸗ arbeit die Stunde, die ſie für ſich ſelber braucht, in der ſte Herrin ihrer eigenen Perſon wäre. Dann aber fängt der ſchwerſte Dienſt erſt an. Denn nun ſoll ſie, die abgeſchafft und müde von großen Sorgen kommt, ein Ohr noch haben für kleine und kleinliche Gedanken und Bedenken der in ihrer längſt vergangenen Zeit ſtehen Gebliebenen, die nun mit Selbſtverſtändlichkeit erwartet, daß ihr die Tochter die freien Abendſtunden gleichfalls freudig widmet. Einmal und zwei⸗ mal ſieht ſie es zu, daß die Tochter mit jungen Menſchen einmal ausgeht, doch ſchon beim zweiten Mal bedeutet ſie etwas von Vernachläſſigung, von ſchuldigem Reſpekt und Kindesliebe. Kraſſer Egoismus? Allerdings. Doch die Mutter fühlt das nicht und glaubt, der Tochter mit ihrer Liebe ihr Beſtes, ihr ganzes Leben zu weihen, was ſie ihr in ſchwung⸗ vollen Reden auch immer wieder zu betonen verſteht. Natür⸗ lich meint ſie es nicht böſe und weiß nichts von dem Ver⸗ brechen, das ſie an ihrem eigenen Kinde begeht, dem ſie ſich wie ein Alp auf die Seele legt. Wer aber findet den Weg, die goldene Mitte, die der Tochter ihr ſchweres Los ertragen hilft, ſie frei werden läßt für ein eigenes Leben, ohne darum der Mutter, die in ihrer Hilfloſigkeit zweifellos gleichfalls ein armer Menſch iſt, die letzten Lebens möglichkeiten zu nehmen? Wer ſpricht der alten Dame zu und erinnert ſie, die ein eigenes Talent dafür hat, nicht zu hören und nicht zu verſtehen, was ſie nicht hören und nicht verſtehen will, daß ſie mindeſtens ebenſo große Pflichten gegen die Tochter hat wie ſie der Tochter für ſich auferlegt. 1 Aufgabe als Mutter mit einer neuen Verantwortung in die Hand,— ſchon bevor ſie Mutter wird, indem ſie bewußt für ihre Kinder den tüchtigſten Vater ſucht. Sie hat den an⸗ geborenen Familienſinn ins Soziale wachſen laſſen und greift helfend nicht nur da zu, wo ihr Herz ſie antreibt, ſondern Die Kulturwandlung der Frau Von Anna Kappſtein Wenn Kaiſer Barbaroſſa aus ſeinem ſiebenhundert⸗ fährigen Schlafe jetzt erwachte, worüber würde er am meiſten Solch neues Verhältnis zum Leben und Sterben hat der Frau, die einſtmals in dumpfer Gebundenheit verharrte, eine neue Leichtigkeit geſchenkt, die oft mit Leichtſinn verwechſelt wird. In der Sachlichkeit, die Dinge zu nehmen, wie ſie ſind, und nicht durch das ſchiefe Licht von Vorurteilen für erſtaunen? Er fände ſich vor in einer verwandelten Welt. Oder iſt das nur Täuſchung? Gewiß, das Märchen vom Ika⸗ tus wurde Wirklichkeit. Der Menſch der Gegenwart fliegt! Er überquert in Luxushotels die Ozeane, er leitet Eiſenwege auf die Rücken himmelragender Gipfel, ſendet Ton und Bild auf Aetherwellen um das Rund des Planeten, durchleuchtet die Dinge. Er verſucht, mit der Rakete den Nachbarſtern zu erreichen; doch das alles ſind Leiſtungen ſeines Verſtandes und ſeiner zunehmenden Kenntnis der Naturkräfte. Hat ſich mit alledem ſein Weſen verfeinert, gehoben, geläutert? Oder verhärtet ihn der Machtrauſch? Der Menſch.. Aus zwei Hälften beſteht die Menſchheit. Was für den bei allem techniſchen Fortſchritt konſervativen Mann— der in ſeiner unzweckmäßigen, unhygieniſchen Klei⸗ dung ein willenloſerer Sklave der Mode und der Ueberliefe⸗ rung iſt als die Frau— nicht offenbar wird, gilt unbeſtreit⸗ bar für dieſe: ſie hat ihr Weſen von Grund auf geändert. Ver⸗ mutlich würde der Kaiſer ſich über ihre kurzen Röcke, ihre ſeidenen Beine und ihren Bubenkopf entſetzen. Aber wenn er ihrem Tun und Treiben eine Weile unvoreingenommen zu⸗ ſähe, müßte ihm doch auffallen, daß es bei der verwandelten Silhouette nicht ſein Bewenden hat. Mögen Tauſende auf ein Schlagwort einſchnappen, wenn ſie ſich das Haar ſchneiden laſſen, und aus Eitelkeit und Gefallſucht die viel verratende Kleidung anlegen: Hunderttauſenden iſt es dabei um eine Bewegungsfreißeit zu tun, die mit ihrer geſamten Einſtellung zum Leben in Einklang ſteht. Die Frau unterwirft ſich nicht mehr, wie es ihr Geſchick ſeit Anbeginn der Welt ſchien. Ste geſtaltet ihre eigene Da⸗ ſeinsform und damit die Umwelt, alſo auch die von Volk und Land. Ste kann Kriege verhüten, wenn ſie es ernſtlich will; ſie hilft die Geſetze abfaſſen, ſo daß ſie nicht mehr nur zu⸗ gunſten des einen Teiles der Menſchheit wirken. Sie„ſteht ihren Mann“ neben dem Manne im Beruf— und vollbringt das Kunſtſtück, bei aller Erweiterung ihrer Lebensgrenzen liebesfähig und liebenswürdig zu bleiben. Sie nimmt ihre ſich aufzubauſchen oder zu verkleinern, liegt die Unbeſchwert⸗ heit der Frau von heute. Dieſe Wandlung betrifft den Kern ihres Weſens. Und der fromme Kaiſer— klug in ſeiner Einfalt, wie die großen Männer waren— würde im knappen Kleid und in knapper Haartracht vielleicht doch ein Gleichnis ſehen für Seelenvorgänge, durch welche die Frau für ſich ſelbſt wie als Glied der Geſellſchaft gewonnen, nicht verloren hat. Schluß des redaktionellen Teils auch da, wo ihre Einſicht, ihr Verſtändnis für die großen Zuſammenhänge ihr die Notwendigkeit zu helfen zeigen. Da⸗ bei iſt mit langen Haaren und Röcken manche andere Hem⸗ mung gefallen. Die Frau verſchweigt ſich und anderen nicht prüde jene Angelegenheiten, die zu bemerken peinlich iſt. Sie ſchafft ſie tätig aus der Welt. Sie hängt nicht empfindſam feſt am engen häuslichen Reich, ſondern bezieht dieſes mit ſeinen Vorzügen und Nachteilen in die Weltordnung ein. Durch all das gewann die Frau eine frühere unbekaunte innerliche Freiheit. Dieſe iſt es, die ihr Seelen⸗ und Geiſtes⸗ bild entſcheidend umformte. Naivität und manche ſüße Tor⸗ Deutsclie heit gingen verloren. Auch dem Zuwarten, bis das Schickſal ſich ihrer erinnert, hat die Frau abgeſchworen, Sie ſorgt für Fra uUen ſich und die Ihren. Sie lerute mit Geld umgehen, ſchätzt die Unabhängigkeit, die es vermittelt. Ihr Alter ſtellt ſie ſicher, indem ſie ſich beizeiten in eine Verſicherung einkauft, die ihr bei abnehmender Arbeitskraft einen ſorgloſen Feierabend ge⸗ währt; als Mutter ſpart ſie an Kleidung und Genuß, um für ihre Kinder durch regelmäßige Prämienzahlung ein Kapital feſtzulegen, das einſt das Studium von Sohn oder Tochter oder deren Ausſteuer verbürgt. Sie verlangt von ihrem Manne, daß er über ſeinen Tod hinaus für die Familie ſorgt, daß er ſie nicht hilflos zurück läßt. In ſeutlmentaleren Zeiten waren Geſpräche über ſolche Fragen zwiſchen Ehegatten faſt unmöglich, nur weil ſie nicht die Möglichkeit eines Todes ins Auge faſſen mochten. Heute ſchließt man nicht mehr die Augen vor Unabänderlichkeiten, zu denen der Tod gehört. Das große Sterben im Weltkrieg hat unſer Gefühl für den Tod nachhaltig beeinflußt. Er ſteht für uns ſo mitten in Leben, ſo gar nicht mehr in nebelhaften Fernen, daß w durchaus praktiſch mit ihm rechnen lernten. Darum fliege auch unſere Wunſchträume nicht mehr ins Uferloſe; wil kennen die Begrenztheit des Daſeins und unſerer Fähig⸗ keiten; wir kennen die Gefahren des zermürbenden Berufs⸗ und Großſtabtlebens und halten es für Vernunft, uns nach Möglichkeit dagegen zu ſchützen. arbeitet nur mit den besten deutschen . 2 Zu verlangen in jedem einschlägigen Geschiit. Erlorderlichen Falles worden auf Wunsch vgn der Firm Sari Mes& Sühne.-., Freiburg l. 8. Bezugsquellon aufgegeben. 5 ö 3 8 den 8. Mat 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 218 Gerichtszeitung Schwurgericht München Das Schwurgericht am Landgericht? den verheirateten Landwirt Georg Miller von Pähl wegen verſuchten Mordes zu einer Zuchthaus 1 85 rafe von drei Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Jahren Ehrverluſt beantragt. Ein ziemlich ungewöhnlicher Fall: ſaß auf der klagebank des Schwurgerichts unter der 5 des verſuchs ein 33 Jahre alter, bisher vollkommen unbeſcholtener Menſch, der abſolut nicht als Rohling gilt, ſondern in ſeiner Umgebung allgemein beliebt iſt. Die ganze Verhandlung rollte ſich ohne jeden Zwiſchenfall, ohne jegliche Senſation ab. Bei dem Geſtändnis des Angeklagten waren keine umfang⸗ Es lag alles ganz reichen Zeugenvernehmungen erforderlich. einfach: Georg Miller kaufte im März 1926 von dem Laudwirt Strobl deſſen Anweſen in Pähl 13 000 Mark. eheleute Georg und Agathe Romming laſtender Austrag von rund 8000 Mark mußte mit übernommen werden. Mitte De zember 1928, um die Mittagszeit, ging Miller mit Frau um den Kaufpreis von 1 die noch ziemlich rüſtig im Auweſen mitarbeitete, in die Scheune, die Frau voraus, er hinterher. Augenblick, in dem die Frau Anſtalten macht, auf In dem die in der Scheune ſtehende Leiter zu ſteigen, um auf den Futterboden zu gelangen, verſetzt ihr Miller rücklings mit einer 5— den Kopf, Feile 3 1 5 8 ſo daß die Für die uns anläßlich unseres unersetzlichen Verlustes zuteil gewordenen Beileidsbezei- gungen sowie für die dem lieben Entschlafenen im Leben wie im Tode bewiesene Ver- ehrung und Wertschätzung sagen namens der trauernden Hinterbliebenen auftichtigen Dank Mannheim, den 8. Mai 1929 Seckenheimerstr. 100 3832 * Familie Karl Hess ir. Metzgermeister Robert Heller und Minder Eine Frühlingskur ſollte jeder, der auf ſeine Geſundheit be⸗ dacht iſt, machen. Das Blut muß erneuert, der Organismus geſtärkt werden. Das voll⸗ würzige, blutbildende Köſtritzer Schwarz bier hilft in hervorragender Weiſe hierzu. Generalvertretung: K. Köhler, Secken⸗ heimerſtraße 27, Fernſprecher 23 146. ntaler hne nne einde aufs Brot t Sätligt Sie für 55 aber gutundstehen doch n Sie's; hr Kaufmann führt Schon ein kleines Stück Stunden. Sie essen weniger, nicht hungrig auf. Versuche 2 Hleiemabn 3 ller- kamontaler s 15 Arbeitsvergebung. Dachdeckerarbeiten für die Wohnhaus bauten an der Weyl⸗ und Zellerſtraße, ſowie für die Siedlung bei der Gartenſtadt betreffend. Der Termin für die Einreichung der Au⸗ gebote wird von Freitag, den 10. Mai d. J. den 14. Mai d.., vor⸗ Motosrad Marke„Herko“, ſteuer⸗ u. führerſchein⸗ auf 43 75 155 g. 15 frei in gutem Zu⸗ mittag r verleg tande ſehr billig zu Die Angebote für die Spenglerarbeiten e 269777 5 ſind bis Freitag, den 10. Mai d.., vormitt. 10 Uhr einzureichen. 8 a 5432 Mannheim, den 8. Mai 1929. 5 a Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. H. Anzuſehen bei Röth Kleinfeldſtraße 29. Reiſe⸗ 3804 Schreihma ching ebenſo große Modell⸗ Dampfmaſchine f. In⸗ genieure(Prachtſtück) billig zu verk. Meß⸗ München II verurteilte Staats⸗ anwalt hatte eine Zuchthausſtrafe von ſieben Jahren und zehn An⸗ Mord⸗ Ein auf dem Anweſen zugunſten der Landwirts⸗ Frau bewußtlos zu Boden ſinkt. Miller eilt dann nach Waſſer und dann zum Arzt. Inzwiſchen erholt ſich die Getroffene kurz; es gelingt ihr aufzuſtehen und ſich einige Meter fort⸗ eee um dann aufs neue bewußtlos zuſammenzubre⸗ chen. Das iſt in kurzen Worten der ganze Sachverhalt. Der Staatsanwalt meinte, man könne über dieſe ganze Geſchichte das bekannte Wort ſetzen, daß die Habgier die Wur⸗ zel alles Uebels ſei, weil Miller die Tat nur deshalb aus⸗ geführt habe, um ſich der ihm unangenehmen Austragsver⸗ pflichtungen zu entledigen. Das ganze Gebaren Millers un⸗ mittelbar nach der Tat, die Suche nach dem Arzt uſw. ſei einem wohldurchdachten Plan entſprungen, der darauf hinaus⸗ gelaufen ſei, um einen Unfall vorzutäuſchen, während Miller ganz gewiß des Glaubens geweſen ſei, die Frau ſei bereits tot. In der Hauptſache mag dies das Motiv ſein. Das beſtätigt auch der Angeklagte; er fügt aber hinzu, daß er durch die Nörgeleien der alten Frau allmählich in eine derartige Wut verſetzt worden ſei, daß er ſchließlich, nachdem er monate⸗ laug gegen den Geda en kämpfte, urplötzlich doch zur Aus⸗ führung geſchritten ſei. 0 Als ein Wunder muß bezeichnet werden, daß ſich die über⸗ fallene Frau trotz der Schwere der r innerhalb verhältnismäßig ganz kurzer Zeit wieder erholte und heute auch keine nachteiligen Folgen mehr zu verſpüren ſcheint. v. N § Verurteilter Räuber. Vor dem Baſelländiſchen Ober⸗ gericht in Liestal wurde wegen Raubes und Raubverſuchs an zwei Reigolbswiler Hofbeſitzer ein junger Burſche aus der chen Ortſchaft wegen vollendeten und verſuchten Raubes zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. In der erſten 9 0 war der Burſche mangels Beweiſes freigeſprochen ö Tagungen Wiederſehensfeier der 14er und 50er Artilleriſten Reicher Flaggenſchmuck— vorwiegend in den badiſchen Farben, grüßte an dem von prächtigem Wetter begünſtigten Sonntag einige tauſend ehemaliger Artilleriſten, die nach Karlsruhe gekommen waren, um am alten Standort der Feldartillerteregimenter Nr. 14 und 50 in alter Treue und Kameradſchaft ein Wiederſehen zu feiern. Am Samstag abend hatte bereits ein gutbeſuchtes Bankett in der Feſthalle ſtattgefunden, wobei Oberſtleutnant a. D. Frhr. Göler von Ravensburg die Feſtrede hielt und anſchließend das Deutſchlandlied geſungen wurde. Am Sonntag nach den vor⸗ mittäglichen Gottesdienſten marſchierten die Kolonnen unter lebhaf⸗ ter Anteilnahme der Bevölkerung alten Kaſerne) weg durch die Durlacher Allee und Kaiſerſtraße, vorbei am Grenadierdenkmal, wo ſich die Fahnen ſenkten und die Muſik⸗ kapellen das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“ ſpielten. Dann wurde in der Douglasſtraße abgebogen und über die Stephanien⸗ und Hans Thomaſtraße der Marſch zum Artilleriedenkmal am Linkenheimer Tor fortgeſetzt. N Dort fand um die Mittagsſtunde eine eindrucksvolle Gedächtnis⸗ feier ſtatt, der u. a. auch der greiſe Artilleriegeneral von Heck, etliche Altveteranen und auch die Familienangehörigen der Gefalle⸗ nen beiwohnten. Der ehemalige Diviſionspfarrer Meier aus Glei⸗ witz würdigte in ergreifenden Worten des Kriegers Tod und Ver⸗ mächtnis. Nachdem das Niederländiſche Dankgebet verklungen war, i folgten Kranzniederlegungen, indes die Mufik das gerade in ſolchen Augenblicken beſonders zu Herzen gehende Lied vom Kameraden in⸗ tonierte. Der Abmarſch vom Denkmal erfolgte unter den Klängen alter Militärmärſche. Nun gings in die Batterielokale und nach Tiſch zum Feſtplatze beim Gottesauer Schloß, wo man bei Auf⸗ friſchung alter Erinnerungen und erneuter Bekräftigung der in der Soldatenzeit geſchloſſenen, in den Kriegsnöten bewährten Freund⸗ ſchaft einige fröhliche Stunden verlebte. gelötet. felhestecke liefere ien die Garnitur nur zu RM 135,(schriftl. 25 j. Garantie). Auf Wunsch rostfreie Klingen. die staatl. Probjeranstalt Ifd. geprüft. Klingen ein- Nur moderne Muster. Vertraglieh durch Verangen Sie bitte kostenlos Prospekt und lt gar, 90 gt, Reinellberautlage Preisliste von Karl Hölder, Silberwaren, Dforzheim 559 hakin ing 12 5 3 5 0 3 72ĩ 73 5 jeder Ar n Vermögen Vermögens-Rechnung Schulden angen und 55 er eee.—— e— ertretung beim Fi⸗ 5 e nanzamt gegen mäß. RM. RM. Vergütung.* 3817 1. Kaſſe: Stand am 31. 12. 1928 5 82659 99 1: Ilktienfa pit, 4410 000.— Anfragen unter X 2. Banken u. Poſtſcheck: Guthaben ami. 12.1028 1409 882— 2. Geſetzliche Rücklage 441 000.— Nr. 46 an die Je⸗ 3. Sicherheitsleiſtungen. RM. 1710493 3. Verſicherungs⸗ Rücklage 180 000.— ſchäftsſtelle ds. Blatt. Wendt 8 178 129.50 4. Sicherheitsleiſtungen RM. 1710393.— 5. Außenſtände: Stand am 31. 12. 1928 2 0023860 5. Gläubiger: Stand am 31. 12. 1928 823 686.61 1 1 6. Liegenſchaften; Liegenſchaften u. Gebäude Reingewinn von 1928 5 8 1258 110.18 Ten inis Pap kn lin) in Mannheim, Seckenheim, Olsbrücken, 33 Stadion Dien 5 Köln, Berlin Hannover, Hamburg uſw.. A Sontag Beſtand am 31. 12. 1928 778 000.— -10 Uhr. Spiel⸗ 7 Geräte u. Maſchinen: Stand am 31.12.19 8 1254473.84 kärke: mind. mittel Vorräte: Stand am 31 12 19 377271 R1 5 * 3726 7082 796.74.74 Gefl. Zuſchr, u. N I 2————.—— 55 R 169 an die Heſchſt. 3 7 Ueberzeuge D ich in 64.4„ und Verlustrechnunung Niemand billiger hier. RM. RW. NM. fotorzäner 305. len Allgemeine Unkof 1061336 99 8 7110 Mbolofzadef 0. nen zu] Allgemeine Unkoſten 58958459 Gewinn⸗Vortrag aus 1927. l 207 110.27 Mk. 6/75 ro Woche Steuer 569 643.20 Betriebs⸗Ergebnis 1922 3452 691.98 pat mit Freilauf Abſchreibungen: 21 9 fällt fäbef: 0. Mk. 55.—- an. auf Liegenſchafteen 545 995.50 1 0 10 ö bel i n auf Geräte und Maſchinen e* e Teilzahl. Reingewinn von 192888 125811513 5 e„„ e 5 3 659 802.20 3650 5030 Näp maschinen„ — 82 Die Auszahlung des in der heutigen Generalverſammlun a für das Ges 9 0 Gewinnanteiles erfolgt gegen Einlieferung de chüfksſahr 428 auf 1200 ſengeſebten fokhauarbeiten für ein Einfamjlien⸗ der Geſellſchaftskaſſe in Mannheim, bei der Ka hafen af Rh. zur einfachſten und bei der Darmſtädter und Nationalbank, Kommand Griim& N Akfilengesellscheff. 8 chewinnanzellſcheines Nr. I, abzüglich 100% Kapftal e 5 ert 8 ſſe der Dresdner Bank, Filiaſe Maunhet 1. 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Der Glückliche hat immer Recht, und mit dem, der den Erfolg davon trägt, iſt nicht zu rechten. Unter den vielen ſeltſamen Unternehmungen, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, gehört die Ozeanüberquerung im Ruderboot immerhin noch zu den vernünftigeren. Sie iſt ein völliges Sichloslöſen von der Hilfe und der Unterſtützung der Men⸗ ſchen, einſam überquert der Ruderer das Meer, nur auf ſich, ſeine Kraft, ſeine Geiſtesgegenwart und ſeine Ausdauer an⸗ gewieſen, eine Energieprobe ſondergleichen. Und doch kann man es verſtehen, daß das Ziel trotz der drohenden Gefahren und Strapazen einen Menſchen gelockt hat. Es iſt eine ſelt⸗ ſame Art von Romantik, die ſich in der Ueberquerung des Ozeans mit dem Ruderboot widerſpiegelt, eine Leiſtung, der wir unſere Achtung und Bewunderung nicht verſagen können. Die Anerkennung wird dann umſo verſtändlicher, wenn man die Tat des Deutſchen Paul Müller mit anderen kurioſen Plänen vergleicht. Da haben ſich zwei Malergeſellen auf die Reiſe begeben, die von Land zu Land auf ihren Leitern wan⸗ dern. Ein anderer Senſattonslüſterner hält es für unbedingt nötig, ein Faß durch die Welt zu rollen. Eine mehr als kuürtoſe Leiſtung war das Wetthungern, eine Seuche, von der Deutſchland vor wenigen Jahren heimgeſucht wurde, und die erſt ihr Ende fand, als die meiſten der Hungerkünſtler, voran der Star Jolly, als Schwindler entlarvt wurden. Einer, der durch eine Reihe von Glücksumſtänden begünſtigt wurde, war der eiſerne Guſtav. Er kam mit ſeinem Plan, eine Fahrt in ſeiner Droſchke nach Paris hin und zurück, gleichſam als Symbol der Vergangenheit, zu machen, gerade im rechten Augenblick. Der eiſerne Guſtav, das iſt eine Volkstype geworden. Allerdings darf man nicht außer acht laſſen, daß der Droſchkenkutſcher aus Wannſee auch ſehr ge⸗ ſchickt gemanaget worden iſt. Uebrigens ſei erwähnt, daß ſich Guſtav von ſeinem Sozius Grasmus getrennt hat. Vor einiger Zeit ſtand in einer Berliner Zeitung eine kleine An⸗ zeige, in der Guſtav bekannt gab, daß er ſeinen treuen Ge⸗ fährten verkaufen wolle. Guſtav der Eiſerne will ſich noch nicht zum alten Eiſen legen laſſen. Er geht vom 1 Ps zum 10 PS Über. Aber ein bißchen treulos iſt er doch, der Held vom Wannſee. 5 Uebelwollende behaupten, daß das Haſchen nach Welt⸗ ruhm auf ſo billige Weiſe ein Zeichen unſerer Zeit ſei. Sie vergeſſen, daß ſchon immer verſucht worden iſt, auf an ſich abwegigen Zielen zu Weltruhm zu kommen. Es ſei hier, um nur ein Beiſpiel zu erwähnen, an den mehrfach ausgeführten Verſuch erinnert, ſich in einem Faß den Niagarafall⸗herunter⸗ roſlen zu laſſen. Ein Unternehmen, das, bis es vor wenigen Jahren glückte, vielen Menſchen das Leben gekoſtet hat. Erſtaunlich iſt eigentlich nur bei der Ozeanüberquerung des Paul Müller, daß er der erſte iſt, der dieſen Verſuch unternommen hat. Mit anderen Hilfsmitteln, wie z. B. mit einem Motorboot, ſollte der gleiche Plan ſchon durchgeführt werden. Man hat es einfach für unmöglich gehalten, daß ein einzelner Menſch im Ruderboot den Ozean überqueren könne, und das kennzeichnet wohl am beſten das Unternehmen des Kühnen. Man hat nicht viel von dem Ruderer in den zehn Monaten, ſeit er von Hamburg abgefahren iſt, gehört, was wegen der Art ſeines Planes nicht verwunderlich iſt. Aber die, die ſich für ihn und ſeine Fahrt zu einer Zeit inter⸗ Paul Müller hat in ſeinem 77 Meter langen Ruder⸗ und Segelboot „Aga“ den Ozean in zehn Monaten überquert. Er krat feine beſchwerliche Reiſe am 6. Juli vorigen Jahres von Hamburg aus an. Am 2. Februar verließ er die kanariſchen Inſeln und iſt jetzt in Kuba wohlbehalten eingetroffen. Der kühne Sportsmann will ſogar noch bis noch New Jork welterfahren. eſſierten, als er noch nicht ſo weltbekannt war wie jetzt, waren vielfach in ſchwerer Sorge um ihn, mußte man doch wochen⸗ lang fürchten, daß Paul Müller in einem der ſchweren Tor⸗ nados umgekommen iſt. Aber allen Gefahren hat er wider⸗ ſtanden. Er ſelbſt glaubt, daß ſein Boot nur dadurch den ſchweren Stürmen trotzen konnte, weil es mit Sprietſegeln ausgerüſtet war. Nachdem Paul Müller Kuba verlaſſen hat, dürfte es nur noch wenige Wochen dauern, bis er in Newyork eintrifft. Der ſchwierigſte und gefahrvollſte Teil ſeiner Fahrt iſt überwunden. Zweifellos wird er von den Amerikanern fehr gefeiert werden. Was man, betrachtet man feine Leiſtung als ſolche, verſtehen und begrüßen kann. Das Er⸗ ſtaunliche iſt, daß Paul Müller auch den Rückweg im Ruder⸗ boot zurücklegen will, alſo ſich noch einmal den Strapazen der etwa ein Jahr dauernden Fahrt unterziehen wird. Das haben Verſtändnis für ſie; erinnert ſie uns doch an eines der liebſten Märchen unſerer Kindheit. de. Londoner Skizzen [(Von unſerem Lon Des Königs geſtohlene Leibwache Die amerikaniſchen Beſucher, die um dieſe Jahreszeit in Rudeln durch London ziehen, pflegen beim Anblick der ſchar⸗ lachroten Wachtpoſten am Königlichen Schloß den Wunſch zu äußern, ſich ein paar dieſer Phantaſieſoldaten ſamt ihren meterhohen Bärenfellmützen in die Nüchternheit der neuen Welt mitzunehmen. Dieſer Wunſch der Yankes iſt ſo ſprich⸗ wörtlich, daß man unwillkürlich an einen kühnen Piratenſtreich amerlkaniſcher Globetrotter dachte, als ſich eines Morgens herausſtellte, daß einer von den Schloßgardiſten verſchwunden war. Der Schaden wurde zuerſt von einem Poliziſten be⸗ merkt, der am Königlichen Schloß vorüber ging und den ge⸗ wohnten Anblick eines wie aufgezogen hin⸗ und hertrippelnden Wachtpoſtens vermißte. Er meldete den Fall und bald ſtauden eine Gruppe von Offizieren kopfſchüttelnd vor dem leeren Schilderhaus. Kein Zweiſel, der Leibgardiſt Sivewright war während des Dienſtes von ruchloſen Buben geſtohlen worden.! Im Laufe des Tages fanden jedoch Spaziergänger in einem Gebüſch im Park einzelne Uniformſtücke des Verſchwundenen, Als man ſchließlich ſogar die Pelzmütze entdeckte, war es klar, daß hier keine Gelegenheit zu einem diplomatiſchen Proteſt po rlag, denn die Amerikaner hätten eher auf den Mann ſelbſt, als auf ſeine Koſakenmütze verzichtet. Es gab jedoch jemanden, der gerade umgekehrt dachte,— das war die Braut des Sol⸗ daten. Es ſtellte ſich heraus, daß dieſes treffliche Mädchen für den folgenden Tag die Hochzeit mit ihrem Gardiſten be⸗ ſtellt hatte; ſie war der Meinung, daß der König ihres Schatzes Viel weniger bedürfe als ſie. Dieſe Ueberlegung leuchtete dem Soldaten, der erſt achtzehn Sommer zählte, durchaus ein. Doch iſt es müßig, ſich über die Erwägung zu äußern, die des Königs Leibwache veranlaßten, bei Nacht und Nebel drvon⸗ Sulaufen, denn bisher hat man den jungen Mann noch nicht wiedergefunden. Mit der Hochzeit iſt es allerdings auch noch nichts geworden. Die Amerikaner aber ſchöpfen aus dieſer Affäre wieder neuen Mut und hoffen, doch noch einmal einen 5 des Königs Leibſoldaten nach Newyork entführen zu önnen. Die FJahresverſammlung der engliſchen Zigenenr Die Zigeuner haben in England alte verbriefte Heimats⸗ rechte, die ihnen geſtatten, in beſtimmten Gebieten unbehelligt ihre Feldlager aufzuſchlagen, und unter Beachtung gewiſſer Vorſchriften im Lande umherzuziehen. Sie leben meiſt von allerlei Handwerken, wie Beſenbinden, Korbflechten und Töpferei. In den Wäldern trifft der Fußgänger oft genug ein Zigeunerlager an, in dem ſich gewöhnlich viele Hundert Menſchen aufhalten. Im allgemeinen ſind ſie bei ihren Wanderungen auf die ihnen zugewieſenen Provinzen be⸗ doner Vertreter) mit ihren Wagen und Zelten, um ein Meeting abzuhalten. Von altersher findet dieſe Zuſammenkunft am Tage des Derby⸗Rennens auf den Hügeln ſtatt, die die Rennbahn von Epſom umgeben. Es iſt eines der Privilegien des Derby⸗ Tages, daß es unter den Beſuchern dieſes Rennens keinen Unterſchied geben darf. Da wettet die Ballonmütze mit dem Zylinderhut, das Knüpftuch mit der Perlnadel, und in dem Unbeſchreiblichen Gedränge des Volksfeſtes finden auch die Zigeuner ihren angeſtammten Platz. Indeß die Zeiten ſind im Begriff ſich zu ändern. Seit das Auto auch die Hügel von Epſom erobert hat, und die Menſchheit glaubt, man müſſe alles organiſieren, hat ſich auch für das Derby eine Geſellſchaft gefunden, die in das herrlich bunte Chaos Ordnung bringen will. Dieſen Betriebmachern ſind die Zigeuner ein Dorn im Auge. Da gegen die alten Freibriefe nichts zu machen iſt, hat die Geſellſchaft kurzerhand den Grund und Boden, auf dem die Zigeuner zu lagern pflegen, aufgekauft, und dort durch Schilder bekannt gegeben, Unbefugten ſei das Betreten ver⸗ boten. Die Zigeuner, die in dieſen Tagen aus allen Teilen des Landes in Epſom einzutreffen beginnen, nahmen von den Plakaten nicht zu geringſte Notiz. Die Derby⸗Geſellſchaft ließ deshalb nach mehrfacher erfolgloſer Warnung die Wohnwagen ohne Umſtände durch eine Abteilung kräftiger Burſchen von ihrem Gelände entfernen. Die Zigeuner ließen ſich nicht beirren. Sie warteten bis es dunkel wurde und zogen mit Mann, Roß und Wagen auf ihren angeſtammten Lagerplatz zurück. Einige Tage und Nächte wiederholte ſich dieſes Spiel. Dann rief man die Polizei zu Hilfe, die ſich prompt für neutral erklärte und auf den Gerichtsweg verwies. Und nun iſt der Prozeß in vollem Gange. Die Epſom Aſſoveciation be⸗ ſteht auf ihrem Hausrecht, die Zigeuner berufen ſich auf uralte königliche Freibriefe. Der Zigeuner⸗Schutzverband, dem ſehr angeſehene Engländer angehören, hat die Verteidigung über⸗ nommen. Das Gericht hat vorläufig von einer Entſcheidung abgeſehen, und den Parteien geraten, ſich zu einigen. Die Sympathien der Oeffentlichkeit ſind entſchieden auf der Seite der„Gypſies“, die nun einmal zu einem richtigen vergnügten Derby ⸗Tage gehören. Deutſchland Eine verhängnisvolle Ohrfeige Aus Kolberg wird gemeldet: Auf dem Bahnhof Zoll⸗ brück ohrfeigte ein 45jähriger Eiſenbahnſchmied ſeinen 85 Jahre alten Vater, weil dieſer in angetrunkenem Zuſtande mit der Schwiegertochter in Streit geraten war. Der alte Mann, der nach der Mißhandlung zu Boden geſtürzt war, zog ſich eine Klefer verletzung zu und ſtarb bald ſchränkt; einmal im Jahre aber kommen ſie alle zuſammen darauf. großen Ganze klingt wie ein e Robinſonade, aber wir elt Ein Hirſch gegen ein Motorrad Mittags wurde der Motorradfahrer Flaſchner Alberk Lebſauft von Weil im Schönbuch(Württemberg) auf der Staatsſtraße Schaſchhof—Kälberſtelle bei der Zieglers⸗Wieſe oberhalb von Deyles Häusle von einem Hirſch ange ⸗ [ſprungen wodurch er vom Rad 40 Meter weit fortge⸗ ſchleudert wurde. Neben größeren Verletzungen im Geſicht, die durch einen Fußtritt des Hirſches verurſacht ſein ſollten, ſcheint der Verunglückte keine weiteren Schäden davonge⸗ tragen zu haben. Das Motorrad iſt vollſtändig zertrümmert worden. Ein Arzt in Weil im Schönbuch leiſtete die erſte ärztliche Hilfe und verbrachte Lebſanft im Auto nach ſeiner Wohnung. 1 1 Italien Die Ansrottung der Mafia In Palermo iſt nach einer Dauer von neun Monaten ein Prozeß zu Ende gegangen, der, wie man in Italien allge⸗ mein hofft, die Säuberung der Inſel Sizilien von der Mafia zu Ende geführt hat. Die Mafiaprozeſſe nahmen ihren An⸗ fang, nachdem Muſſolini bei einem Beſuch Palermos das öffentliche Verſprechen gegeben hatte, die Inſel von den Ver⸗ brechern zu befreien, die ſeit vielen Jahrzehnten ein wahres Schreckensregiment über eine friedliche Bevölkerung von vier Millionen Köpfen führten. Im Januar vorigen Jahres wur⸗ den 147 Mitglieder der Mafia zu Gefängnisſtrafen von 10 bis 20 Jahren verurteilt. Weitere Verurteilungen folgten. Im Auguſt vorigen Jahres begann dann in Palermo ein neuer Rieſenprozeß, der die letzten Stützen der Mafia treffen ſollte. Die Anklage erfolgte wegen Mordverbrechens, Erpreſſung u. ßViehdiebſtahl. Vor kurzem kamen die Verhandlungen zum Abſchluß. Dem Schwurgericht wurden 7000 Fragen vorgelegt. Um ſie alle zu beantworten, mußten die Geſchworenen 8 Tage in dem Gerichtsgebäude zubringen und dort auch ſchlafen. Von 161 Angeklagten wurden 150 ſchuldig geſprochen und zu Gefängnisſtrafen bis zu 23 Jahren verurteilt. Die Ange⸗ klagten gehörten zu einem beſonderen Zweig der Mafia, der im Jahre 1913 in Meſtretto entſtand und ſeine Ausläufer ſo⸗ gar bis nach Amerika erſtreckte. Monte Carlo In Monte Carlo haben die Spieler im vorigen Jahre 19 Millionen Mark verloren Trotz der Operettenrevolution, die Monte Carlo durch⸗ gemacht hat und trotz der Klagen über ſchlechten Geſchäfts⸗ gang, die man hier täglich zu hören bekommt, hat Monte Carlo, wie die„United Preß“ meldet, im vorigen Jahr doch den hübſchen Gewinn von 80 Millionen Fr. abgeworfen. Dieſe Bilanz der Aktien⸗Geſellſchaft, die das Kaſino betreibt, er⸗ ſchüttert das Fundament unter den Klagen jener Mone⸗ gasken, die da behaupten, Monte Carlo gehe zurück und müſſe, wenn es ſo weiterginge, eines traurigen Tages verſchwinden! Ein Vergleich mit der Bilanz früherer Jahre zeigt, daß 1928 eines der beſten Jahre in der Geſchichte des Ka⸗ ſinos war. 114 152 615 Fr. ließen die Spieler auf den Ti⸗ ſchen des Kaſtnos und mehr als die Hälfte davon war reiner Profit der Geſellſchaft. Mit dieſer kleinen Summe in der Taſche durfte ſich das Kaſino wohl jene Luxusausgaben er⸗ lauben, derentwegen es ſo ſcharfe, Kritik erfuhr, zum Beiſpiel den weißen Gummibadeſtrand. Nachdem es dem Fürſten von Monako abgeliefert hat, was dem Fürſten gebührt, nachdem es ein paar alten Croupiers ihre Penſionen ausgezahlt, die Verwaltung des Fürſtentums finanziert und ſtatt der im Winter erfrorenen Palmen neue gepflanzt hat, entſchloß ſich das Kaſino, den Reſt ſeiner Einnahmen als Dividende zu verteilen. Auf jede Aktie wird eine Dividende von 650 Fr. entfallen. Der Fürſt von Monako wird mehr als 4 Mil⸗ lionen Mark bekommen. Das Kaſino zahlt alle Steuern, die im Fürſtentum überhaupt eingehoben werden, dieſe Sorge iſt den braven Monegasken ein für allemal von den Schultern genommen. Man hatte geſagt, daß die Polittk des Kaſinos, die die Touriſten vertreibe, an der kleinen Revolution ſchuld ſei. Die Bilanz aber beweiſt, daß, wenn auch in den Hotels weniger Touriſten abgeſtiegen ſind, die Zahl der Spieler un⸗ verändert blieb; und ebenſo ihr Glück. Amerika Aus dem dunkelſten Amerika Die Newyorker Blätter berichten über einen neuen Fall, der deutlich zeigt, wie ſehr ein Teil der amerikaniſchen Be⸗ völkerung noch unter dem Banne des kraſſeſten Aberglaubens ſteht. In Denton in dem Staate Nordkarolina wurde ein gewiſſer Downing, Arbeiter in einer Baumwollfabrik, zu einem Monat Gefängnis verurteilt, weil er eine Katze bei le⸗ bendigem Leibe getocht hatte, um auf dieſe Weiſe in den Beſitz eines„Wunſchknochens“ zu gelangen. Der„Wunſchknochen“ ſollte ihm dazu dienen, ſich die Liebe ſeiner Frau für alle Zeiten zu ſichern. Die Gerichtsverhandlung ergab, daß in Nordkarolina noch viele Zauberdoktoren ihr Unweſen treiben, genau ſo wie es kürzlich in einer ähnlichen Gerichts⸗ verhandlung für den Staat Pennſylvanien nachgewieſen wor⸗ den iſt. Einer dieſer Zauberdoktoren hatte den Angeklagten, den Vater von zwei Kindern, dazu veranlaßt, ſich auf die an⸗ gegebene Weiſe ein Zäubermittel zu verſchaffen. Das ange⸗ wendete Verfahren findet ſeine Stütze in dem ſchwärzeſten Negeraberglauben. Da die Geſetzgebung einen ſolchen Fall nicht vorſieht, mußte Downing wegen Tierquälerei verfolgt werden. Die Beweisaufnahme zeigte, daß der Angeklagte ſich eine ſchwarze Katze gekauft und ſie gemäß der Anwetſung in kochendes Waſſer geworfen hatte. Dieſe Prozedur wurde ſo⸗ lange fortgeſetzt, bis die Knochen ſich von ſelbſt loslöſten. Der Arbeiter ſollte dann gewiſſe Knochen aus dem Waſſer heraus⸗ nehmen und vor einem Spiegel ſo lange zwiſchen den Zähnen halten, bis einer der Knochen verſchwand. Dies ſollte das Zeichen ſein, daß der Teufel den Knochen geholt hatte und die übrigbleibenden Knochen waren dann nach der Verſicherung des Zauberdoktors ein ſicheres Zaubermittel, nicht nur in Liebes⸗, ſondern auch in allen anderen Angelegenhelten. Es kam aber gar nicht bis zur Spiegelprobe, weil Nachbarn, durch das Wimmern der Katze aufmerkſam gemacht, die Polizet benachrichtigten, die in das Haus eindrang und den„Zauber⸗ lehrling“ verhaftete. Nach dem Ergebnis des Prozeſſes muß man annehmen, daß in Nordkarolina viele Katzen ihr Leben laſſen müſſen, um das abergläubige Verlangen nach einem „Zauberknochen“ zu befriedigen. a 1 2 * Mittwoch, den 8. Mai 1929 Abend Ausgabe! 11. Seite. Nr. 8 In Bahnhof⸗ oder Waſſerturmgegend ca. 500 qm Lager⸗ und Büroräume. Angebote erbitte mit Preis⸗ Zu mieten geſucht! 1 Hohen Verdienſt erzielen Damen und Herren welche an intenſtves Arbeiten gewöhnt ſind und Erfahrung im Verkehr mit der Privat⸗ a 5 kundſchaft haben, durch Uebernahme der Ver⸗ großem Lager und tretung unſerer beſtens eingeführten 5272 Einrichtung für Heimsparkasse 3500 Mark zu ver kaufen. 8775 Kleinlebensverſicherung m. niedriger Monats⸗ Angebote unter prämie. Angeb. gut beleum. Damen u. Herren unter„Upfala“ an Ala⸗Haaſen⸗ ogler, Mannheim. Fals 6 Zimmer-Wohnung hochpart., Rheinſtr., geeignet zur Mitherein⸗ nahme ruhig. Büros, geg. 3 Zimmerwohnung, part., zu tauſchen geſucht. Angebote unter O B 179 an die Geſchäftsſtelle d. 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