2 1152 Donnerskag, 16. Mai 1929 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..— ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Jaupt⸗Nebenſtelle R.9/1 Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 13 Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag ⸗ Ausgabe Nr. 224— 140. Sahrgang hoimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei N einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34.-M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streits, eee uſw. berechtigen zu keinen dle rep für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Pünktlicher Start — Friedrichshafen, 16. Mai. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat heute früh um 5 Uhr 59 zur feſtgeſetzten Start⸗ zeit mit 40 Mann Beſatzung und 18 Paſſagieren an Bord ſeine Fahrt nach den Vereinigten Staaten von Amerika an⸗ getreten. Nach einer Schleiſe über dem Heimathafen hat das Schiff das Startgebiet mit Kurs auf Konſtanz- Baſel nach langſamer Fahrt verlaſſen. Abſchied von Deutſchland — Baſel, 16. Mai. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat heute bei klarem Wetter und hellem Sonnenſchein das Ober⸗ rheintal durchflogen und um 6 Uhr 55 die Stadt Waldshut, um 7 Uhr 10 die Stadt Säckingen paſſiert. Ueber Baſel erſchien das Luftſchiff gegen 8 Uhr. Dort mußte es infolge Tiefgehens der Wolken weit heruntergehen. Schweizeriſche Flugzeuge gaben dem„Graf Zeppelin“ bis au die Schwei⸗ zer Greuze das Geleite, bevor das Luftſchiff in ſcharf weſtlicher Richtung auf franzöſiſches Gebiet abbog. Ueber der Stadt ſelbſt wurde Luftpoſt abgeworfen. = Baſel, 16. Mai.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kam längs des Rheines über dem Flugplatz der Stadt Baſel an, von wo aus ihm fünf Flugzeuge zur Begrüßung entgegengeeilt waren. Da über der Stadt eine ziemlich dichte Wolkenſchicht lag, flog der „Graf Zeppelin“ in ſehr geringer Höhe, die es ſogar möglich machte, mit bloßem Auge die Paſſagiere in der Gondel zu ſehen. Das Luftſchiff flog ohne jeglichen Aufent⸗ halt nach Weſten in der Richtung nach Belfort, indem es lange Zeit der Schweizer Grenze folgte. Das Aeberfliegen franzöſiſchen Gebiets Pon der Haugs⸗ Agentur wird folgende Mitteilung des franzöſiſchen Außenminiſteriums veröffentlicht: Das franzöſiſche Außenminiſterium iſt vor einer Woche von der deutſchen Regierung mit dem üblichen Antrag auf Genehmigung des Ueberfliegens franzöſiſchen Gebietes be⸗ fragt worden. Das franzöſiſche Außenminiſterium hat nach Befragung der intereſſierten techniſchen Behörden der deut⸗ ſchen Regierung am 14. Mai geantwortet, daß das Ueber⸗ fliegen franzöſiſchen Gebietes zu den beantragten Bedingun⸗ zen geſtattet werde. Das Ueberfliegen franzöſtſchen Gebietes ei erlaubt in den Stunden des Vormittags, die der Zeit des Abfluges von Friedrichshafen entſprechen. Selbſtverſtändlich Amerikaflug hat begonnen würde keinerlei Einwendung erhoben werden, wenn ſich dieſe Zeit entſprechend ändere, falls die Zeit des Abfluges ſelbſt geändert werde. Im übrigen ſtehe es unter den üblichen Vor⸗ behalten betreffend die militäriſchen Zonen dem Luftſchiff frei, den Weg einzuſchlagen, den es nach Lage der atmo⸗ ſphäriſchen Bedingungen für richtig halte. Aeber die Wetterlage gab Dr. Eckener geſtern abend in kurzen Zügen folgen⸗ des Bild: Frankreich wird in meteorologiſcher Beziehung uns kein freundliches Geſicht zeigen, da nach den letzten Meldungen dort Regen niedergeht. Die Küſte des Atlantik wird man in etwa ſechs bis ſieben Stunden bei der Loire⸗ oder Gironde⸗ Mündung erreichen. Da in den nördlichen Breiten ein neuer Wettertiefdruckwirbel aufgetreten iſt, wird das Schiff dann auf die Azoren zu ausgehen müſſen. Dr. Eckener rechnet auf Grund des augenblicklichen Standes der Wetterlage mit einer ruhigen Fahrt über die Azoren in Richtung Laßkehurſt. „Ideales“ Welter über dem Ozean 2 Newyork, 16. Mai.(United Preß.) Die Wetter⸗ und Flugbedingungen über dem Atlantik werden in einem Be⸗ richt des Newyorker Wetterbüros als ideal bezeichnet. Be⸗ ſonders gutes Wetter herrſche auf der ſüdlichen Route, die das Luftſchiff wahrſcheinlich einſchlagen dürfte. Der Anfug der blinden Paſſagiere Noch vier wurden rechtzeitig entdeckt Geſtern morgen wurden auf der Werft des Luftſchiffbaues wiederum drei junge Leute entdeckt, die ſich als blinde Paſſagiere an der Amerikafahrt beteiligen wollten. Zwei von ihnen hatten am Tage vorher das Luftſchiff beſichtigt und ſich abends in die Halle einſchließen laſſen, während der dritte während der Nacht über den Zaun geklettert war.. Am Nachmittag wurde noch ein blinder Paſſagier aus Freiburg entdeckt, als er gerade im Begriffe war, durch das Gasſchachtventil in das Luftſchiff zu ſteigen. Der un⸗ ternnehmungsluſtige 17jährige hatte einen vollſtändigen Wild⸗ weſtanzug an, der mit mehreren Meſſern, einer Reitpeitſche und einem Laſſo„verziert“ war. Die Werftleitung will nun⸗ mehr aufs ſchärfſte gegen den Unfugg des Einſchmuggelns vorgehen. Furchtbare Krankenhaus kataſtrophe Giftgaserploſion- Aeber 100 Tote Grauenvolle Einzelheiten Erſte Berichte — Cleveland(Ohio), 15. Mai.(United Preß.) Eine furchtbare Exploſionskataſtrophe hat die hieſige Städtiſche Klinik vollſtändig vernichtet. Aus unbekannter Urſache ereigneten ſich heute drei ſchwere, hintereinander folgende Exploſionen, die ſofort Teile des Gebäudes zum Einſturz brachten. Unmittelbar darauf brach an verſchiedenen Stellen Feuer aus, das ſich über das ganze Krankenhaus verbreitete. Es kam zu entſetzlichen Szenen, als die von Panik ergriffenen Kranken ſich vor den Flammen zu retten ſuchten. Die geſamte Feuerwehr der Stadt wurde alarmiert und war in kürzeſter Zeit an der Unglücksſtelle. Die Zahl der Todesopfer läßt ſich bis jetzt mit 81 angeben, es be⸗ ſteht jedoch die Möglichkeit, daß noch Leichen unter den Trüm⸗ mern liegen, da zur Zeit des Unglücks etwa 200 Kranke in der Klinik waren. Die erſte Exploſion ereignete ſich, ſoweit feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, kurz vor 12 Uhr mittags im Röntgenſaal des Gebäudes. Nach 15 Minuten erſchütterte eine zweite Explo⸗ ſion das geſamte Haus und brachte die Decken zum Einſturz, als Chemikalien in der Apotheke in die Luft flogen. Wenige Minuten ſpäter vollendete eine dritte Exploſion die Zer⸗ ſtörung, als Polizei und Feuerwehr gerade in das Gebäude eindrangen, um die Patienten zu retten. Die Rettungsarbeiten waren infolge der furchtbaren Hitze, die in dem bren⸗ nenden Hauſe herrſchte, äußerſt ſchwierig, und ein Betreten war nur mit Gasmasken möglich. Auf dem Treppenflur des zweiten Stockwerks fand die Feuerwehr vor der Türe des Operationsſaales einen förmlichen Haufen Toter und Verſtümmelter, auf die Decken und Wände geſtürzt waren. Von überall her ertönten Hilferufe, und die Kranken verſuchten, teilweiſe mühſam auf Alen Vieren kriechend, ins Freie zu gelangen. Bevor die Feuerwehr eintraf, ſprangen viele auf die Straße und erlitten dabei ſchwere Verletzungen. Alle in der Nähe befindlichen Privatautos wurden beſchlag⸗ nahmt, um die Kranken und Verletzten nach andern Kranken⸗ häuſern zu transpor ieren. Sämtliche Ambulanzen von Cleveland und über 100 Aerzte wurden alarmiert. Die Städtiſche Klinik in Cleveland, die im Jahre 1921 er⸗ öffnet wurde, war mit den modernſten Apparaten ausge- rüſtet und galt allgemein als eine ſehr gut eingerichtete Klinik.: Nelter mit Gasmasken — Cleveland(Ohio), 15. Mai. Die Urſache der Ex⸗ ploſton iſt noch unbekannt. Aus den Fenſtern des zwei⸗ ten Stockwerks ſchoſſen ſofort die Flammen heraus und die in dieſem Stockwerk untergebrachten Patienten waren hilflos dem wütenden Element preisgegeben. Das Hoſpital, in dem ſich zur Zeit der Exploſionen 200 Patienten befanden, füllte ſich im Auſchluß an die Exploſionen mit chemiſchen Giftgaſen. Die Feuerwehrleute aus der ganzen Stadt, die ſchnell herbei⸗ geeilt waren, ſowie eine Reihe anderer Helfer drangen todesmutig mit Gasmasken vor und zogen die Patienten aus den Fenſtern heraus. Andere Gefährdete wurden von den Aerzten und Pflegern auf das Dach des Hoſpitals getragen. Die meiſten Geretteten hatten bei ihrer Rettung das Bewußtſein bereits verloren und waren verletzt. Ihre den Giftgaſen ausgeſetzten Geſichter und Hände waren gelb gefärbt. Bei dem Rettungswerk tat ſich beſonders der gerade vorüberfahrende Laſtautoführer Jack Suther⸗ land hervor, der einem Feuerwehrmann die Gasmaske ent⸗ riß, in das brennende Gebäude hineinſtürzte und 20 Perſonen rettete, ehe er ſelbſt bewußtlos zuſammenbrach. Die Feuer⸗ wehr hat jetzt feſtgeſtellt, daß die Exploſionen im Erdgeſchoß erfolgten, wo Filmſtreiſen aufbewahrt wurden, die zur Aufnahme von Röntgenphotos dienten. Eine chemiſche Kataſtrophe — Cleveland, 15. Mai. Die Intenſität der Flammen wurde dann noch durch die Exploſion mehrerer Sauer ſtoffbehälter verſtärkt. Nach den Exploſtonen entwickel⸗ ten ſich dichte Wolken von Bromidgas, die bei den Opfern Blutungen der Augen, der Naſe und des Mundes hervorriefen. Alle in der Stadt aufzutreibenden (Fortſetzung Seite 2 Der Bericht Schachts und Stamps Die deutſchen Vorbehalte Paris, 16. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der geſtern nachmittag den Sachverſtändigen der Gläubigerſtaaten überreichte Berichtsentwurf Schacht⸗Stamps bil⸗ det ein umfangreiches Dokument von etwa 60 Schreibmaſchi⸗ nenſeiten, das in 11 Kapitel und einem Abſchnitt mit den Schlußfolgerungen eingeteilt iſt. Die Vorbehalte der deutſchen Sachverſtändigen zu dem Plan Owen Youngs bilden nicht etwa einen beſonderen Beſtandteil des Entwur⸗ fes, ſondern ſie ſind in den geſamten Text verar⸗ beitet und werden ſodann lediglich in einem kleinen Abſchnitt zuſammengefaßt. Ein großer Teil der von Dr. Schacht geäußerten Anſichten iſt von Sir Joſiah Stamp ſelbſt ſchriftlich in dem Textentwurf niedergelegt wor⸗ den. Mit keinem Wort iſt davon die Rede, Dr. Schacht ver⸗ lange das oder jenes, ſondern ſeine Anregungen wurden mit denen des engliſchen Hauptdelegierten zu einem Ganzen verſchmolzen. Aaeber den Inhalt dieſer Anregungen werden heute folgende Einzelheiten bekannt: Bezüglich der ſogenannten Schutzklauſel für den bedingt zu leiſtenden Teil der deutſchen Annuitäten und der für die Tilgung der alliierten Schulden beſtimmten wird nicht nur für den Transfer, ſondern auch für die Aufbringung ſelbſt ein allfälliges zweijähriges Moratorium verlangt. Für die Einſchätzung der Zahlungsfähigkeit wird die Heran⸗ ziehung des beratenden Ausſchuſſes der Reparationsbank an⸗ geregt. Ferner wird in dem Textentwurf die Aufhebung der im Dawesplan vorgeſehenen Kontrollen vorgeſchlagen. Die Reichsbahn wird eine unabhängige Geſellſchaft bleiben, in 5 Verwaltungsrat die Gläubiger Deutſchlands vertreten nd. Die Anregungen Dr. Schachts werden heute in der Pariſer Preſſe wie folgt zuſammengefaßt: 1) Aufhebung der finanziellen und wirtſchaftlichen Kon⸗ trollen des Dawesplanes— 2) Aufhebung der Pfän⸗ der, die die Durchführung des Dawesſtatuts garantieren 3) Aufhebung oder Verminderung der auf der deut⸗ ſchen Ausfuhr laſtenden 26prozentigen Abgaben— 4) Han⸗ delspolitiſche Erleichterungen zur Hebung der Zah⸗ lungsfähigkeit des Reiches— 5) Angemeſſene Beteiligung an den Gewinnen der künftigen Reparationsbank— 6) Kapi⸗ taliſterung und Rückkauf der 21 letzten Jahresleiſtungen Deutſchlands— 7) Ein zweijähriges Moratorium für den Fall wirtſchaftlicher Schwierigkeiten— 8) Wenn unvor⸗ hergeſehene Umſtände die Zahlungsfähigkeit des Reiches be⸗ trächtlich vermindern, ſoll Deutſchland die Möglichkeit be⸗ ſitzen, an den beratenden Ausſchuß der Reparationsbank zu gelangen und eine Reviſion gewiſſer Teile des neuen Zah⸗ lungsſtatuts zu fordern. Den Schluß des Beichtsentwurfes bilden allgemeine Be⸗ trachtungen über den großen Wert eines freiwilligen Abkom⸗ mens, das die ſchwierige Reparationsfrage einer Löſung zu⸗ führt. Der Berichtsentwurf ſelbſt enthält keinerlei Zif⸗ fern für die deutſchen Annuftäten, ſondern lediglich die beiden Endziffern für die Sachlieferungen, die ſich während 10 Jahre von ungefähr 700 auf 300 Millionen im Jahr verringern werden, doch werden die Ziffern des Owen Young⸗Planes in einem Brief Dr. Schachts an Owen Young, der dem Berichtsentwurf beigefügt iſt, genannt. In dieſem Brief nimmt Dr. Schacht im Namen des Reiches eine Durchſchnittsannuität von 2050 Millionen während 37 Jahre an, ſowie eine Annuität, die den interalliierten Schuldenzahlungen an Amerika während der darauf folgen⸗ den 21 Jahre entſpricht. Ferner erklärt Dr. Schacht in ſeinem Brief, er könne ſeiner Regierung während 37 Jahre des be⸗ dingungsloſen Transfers folgende Summe empfehlen: 500 Millionen Mark im Jahre, ferner die für den Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt der Dawesanleihe nötigen Summe und außer⸗ dem die Zahlungen für die amerikanſichen Beſatzungskoſten und die amerikaniſchen Reparationsanſprüche, alles in allem 630 Millionen Goldmark. Dieſe Summe käme für die Kapi⸗ taliſierung in Betracht. a Die Pariſer Morgenpreſſe hält zwar mit dem Urteil über den Berichtsentwurf noch ſehr zurück, ſie läßt aber erkennen, daß die Aufnahme des Vor⸗ ſchlages keine unfreundliche iſt. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ ſchreibt in ſeiner Spitzmarke, die Mehrheit der deutſchen Vorbehalte ſei in eine ſo milde Form gebracht wor⸗ den, daß die Hoffnung auf ein ziemlich nahe bevorſtehende endgültige Verſtändigung berechtigt ſei. 5* Die deutſchen Miniſter im tſchechiſchen Kabinett er⸗ klärten, daß ſie die Beſtrebungen des Europäiſchen Nationali⸗ tätenkongreſſes rückhaltslos unterſtützten. * Die Hamburgiſche Bürgerſchaft hat dem Staats ver⸗ trag mit Preußen über die Hafengemeinſchaft mit Zwei⸗ drittelmehrheit zugeſtimmt. * Der öſterreichiſche Handelsminiſter erklärte in einer Rede, er hoffe auf einen baldigen Abſchluß der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Handelsvertragsverhandlungen. * Poloniſierung des Poſener Schloſſes. Die ſchon ſeit längerer Zeit geplante und angekündigte Entfernung aller deutſchen Hoheitszeichen und Kunſtwerke aus dem Poſener Schloß iſt nunmehr erfolgt. 2. Seite. Nr. 22. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 16. Mat 1929. Sauerſtoffbehälter wurden den Krankenhäuſern, in die die an Gasvergiftung erkrankten Opfer der Kataſtrophe eingeliefert worden waren, zur Verfügung geſtellt. Die letzten Meldungen — Clepelaud(Ohio), 16. Mai. Unter den Todesopfern befinden ſich auch mehrere Jeuerwehrleute und ein Poliziſt. Es wird jetzt damit gerechnet, daß ſich zur Zeit der Exploſionen etwa 200 Perſonen in dem Krankenhauſe be⸗ fanden. Wieviel von ihnen ſich unverletzt in Sicherheit brin⸗ gen konnten, iſt noch nicht bekannt, Die Polizeimannſchaft, die als erſte an der Unglücksſtätte eintraf, ſtieß beim Ein⸗ dringen in das Gebäude auf einen Haufen von 25 Lei⸗ chen. Eine innere Tür war durch eine Leiche verſperrt, ſodaß andere Patienten, die bereits zu ſchwach waren, ſich nicht mehr retten konnten. Der Schrecken wurde noch durch das Jammern und Stöhnen der in den Betten liegenden Patienten vermehrt. Wie die Feuerwehrleute und die Polizeimann⸗ ſchaften, ſo zeigten auch die Aerzte und das Pflegeperſonal ein heldenmütiges Verhalten bei dem Rettungswerk. § London, 16. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber die Exploſionskataſtrophe im Krankenhaus von Cleve⸗ land in Ohio werden den engliſchen Blättern folgende Einzel⸗ heiten gekabelt: Nach den amtlichen Feſtſtellungen verloren über hundert Perſonen durch die Kataſtrophe ihr Leben. Die Exploſton ent⸗ ſtand aus bisher unaufgeklärten Gründen im Röntgenlabo⸗ ratorium des Hoſpitals, in dem der berühmte Erfinder ber Bluttransfuſion Prof. Crile arbeitete. Unmittelbar nach der Exploſton fingen tauſende von lagernden Röntgenfilmen Feuer. Durch die ſo entſtandene Hitze wurden weitere Explo⸗ ſiynen von Behältern mit Sauerſtoff und anderen Chemikalien verurſacht. Gleich nach der erſten Exploſion war der mittlere Teil des Gebäudes bereits ein Flammenmeer. Durch die Krankenſäle zogen dichte braune Schwaden giftiger Gaſe, deren Wirkung zahlreiche Patienten zum Opfer fielen. Die Leichen der Gasvergifteten befanden ſich, als ſie zwei Stunden ſpäter geborgen werden konnten, in einem furchtbaren Zu⸗ ſtand. 14 Patienten und mehrere Aerzte flüchteten auf das Dach des Gebäudes, wo ſie ſtundenlang inmitten der auf⸗ ſteigenden giftigen Flammen und Rauchſchwaden ausharrten, ehe ſie gerettet werden konnten. Ein Fahrſtuhl, in dem 6 Perſonen von den oberſten Stockwerken nach unten zu ge⸗ langen verſuchten, verünglückte und alle 6 Inſaſſen wurden getötet. Nach zwei Stunden gelang es der Feuerwehr, die mit Gasmasken ausgerüſtet war, die Flammen zu löſchen. Die überlebenden Patienten wurden in andere Krankenhäuſer der Stadt transportiert, wo 8 von ihnen nach der Einlieferung ſtarben. Eine Reihe weiterer Perſonen ſoll ſich infolge der ausgeſtandenen Strapazen in hoffnungsloſem Zuſtand befinden. Schilderung eines Augenzeugen Ein Augenzeuge der entſetzlichen Kataſtrophe ſchildert die Vorgänge folgendermaßen: Ich ſtand im Vorgarten mei⸗ nes Hauſes, als ich plötzlich den dumpfen Donner einer ſchwe⸗ ren Exploſion vernahm. Unwillkürlich blickte ich nach der Klinik hin und ſah, wie ſich das Dach des Gebäudes unter dem Druck der Exploſton hob und dann in ſich zuſammenſank. Unmittelbar darauf gingen die Tore auf und eine Schar von Patienten und Krankenpflegerinnen ſtürzte unter fürchter⸗ lichem Geſchrei ins Freie. Gleichzeitig erſchienen Kranken⸗ ſchweſtern und junge Mädchen an den Fenſtern des erſten und zweiten Stockwerks und ſprangen unter Hilferufen auf die Straße. Paſſanten eilten herbei und konnten einige der Mädchen auffangen. Nach den Mädchen ſprangen auch Männer aus den Fenſtern, von denen mehrere mit ge⸗ brochenen Beinen und anderen Verletzungen auf dem Pflaſter liegen blieben. Ein gräßliches Geſchrei aus dem Innern der Klinik durchdrang die Luft, entſetzliche Geſichter zeigten ſich an den Fenſtern, während grelle Flammen hochſchlugen. Auf der Straße, die plötzlich von Hunderten von Menſchen belebt war, herrſchte höchſte Verwirrung, bis Feuerwehr und Polizei ab⸗ ſperrten. Gleich darauf wurden die erſten Toten und Be⸗ ſinnungsloſen herausgetragen. Die erſten, die die Feuerwehr erreichen konnte, waren diejenigen Verletzten, die bis zu den Toren gelangten konnten; für die Kranken, die in den Betten lagen, gab es vielleicht keine Rettung mehr. Gegen 1 Uhr mittags gelang es der Feuerwehr, den Brand einzudämmen. Das Gebäude bildet einen rauchenden Trümmerhaufen, und die Bergung der Toten kann nur unter größten Schwierigkeiten vor ſich gehen. Kriegs Wehrpflicht in A. S. A. Waſhington, 15. Mat.(United Preß.) In der im Ab⸗ geordnetenhauſe eingebrachten Bill über die Wehrpflicht u Kriegszeiten wird vorgeſehen, daß nicht nur ameri⸗ kaniſche Vollbürger, ſondern auch Einwanderer, die um Naturaliſation eingekommen ſind, der Aushebung unterliegen ſollen. Für geſunde Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren ſoll es ſo gut wie keine Befreiung vom Dienſt geben. Rekla⸗ mationen aus beruflichen Gründen ſollen jedenfalls völlig ausgeſchloſſen ſein. Obwohl der Geſetzentwurf die ausdrück⸗ liche Billigung des Kriegsminiſteriums beſitzt, iſt es doch ſehr fraglich, ob ſich die Regierung im Kongreß dafür einſetzen wird. Jedenfalls iſt nach Anſicht politiſcher Kreiſe ſchwerlich damit zu rechnen, daß in dieſer Sondertagungsperiode des Kongreſſes die Entſcheidung fallen wird. Bekannt iſt übri⸗ gens, daß Hoover früher für eine allgemeine finanzielle und induſtrielle Wehrpflicht der geſamten Bevölke⸗ rung ſich eingeſetzt hat, ſo daß auch die nicht mit den Waffen in der Hand dienenden Perſonen an den allgemeinen Kriegs⸗ opfern entſprechend beteiligt ſein würden. Gegen den Geſetzentwurf wendet ſich auch u. a, die„Ame⸗ rican Miſſion“, die größte Frontkämpfer vereinigung in den Vereinigten Staaten. Die Bundesleitung erklärt, daß ſie im ſchärfſten Gegenſatz zu dem Entwurf ſtünde. Der Sprecher des Repräſentantenhauſes, Longworth, hat die Bill, die vom republikaniſchen Vertreter für Michigan, W. Frank James eingebracht wurde, dem Heeresausſchuß des Hauſes, deren Vorſitzender James iſt, überwieſen. Kriegs⸗ miniſter Good betont, daß das neue Geſetz mit der Erklärung des Vertreters der Vereinigten Staaten bei der vorbereiten⸗ den Abrüſtungskommiſſion in Genf, Gibſon, betr. der Zu⸗ rücknahme der amerikaniſchen Einwände gegen die ausgebil⸗ deten Heeresreſerven in keinerlei Zuſammenhang ſtände. Der Entwurf würde auch in keiner Weiſe Rück⸗ ſchläge auf das Problem der Rüſtungen zu Lande haben. Die bis jetzt vorliegende Bill und andere dazu gehörige Maß⸗ nahmen ſeien ſchon früher vom Kriegsminiſterium dringend zur Beratung empfohlen worden, damit im Falle der Not die Maßnahmen der Verteidigung des Landes mit der größten Beſchleunigung getroffen werden könnten. Dit Anleihe i. Mit nur 24 Stimmen Mehrheit 2 Berlin, 16. Mai.(Von unſerem Berliner Bürv.) Um die Hilferdingſche Anleihe gab es im Reichstag geſtern noch einen ſcharfen erbitterten Kampf. Die Deutſch⸗ nationalen hatten im Ausſchuß zwar Oppoſition, aber durch⸗ aus ſachliche Oppoſition gemacht, und man erwartete allge⸗ mein, daß im Plenum Herr Hergt auf der gleichen Baſis fortfahren würde. Statt deſſen erſchien überraſchend der Abg. Bang am Rednerpult, um im Stile Hugenbergs, deſſen Adepten einer er iſt, gegen die Regierung zu polemiſieren. Das Bedenkliche an ſeiner durch und durch demagogi⸗ ſchen Rede war die völlige Außerachtlaſſung der nament⸗ lich durch die Pariſer Konferenz gebotenen Rückſichten. Bangs überraſchender Vorſtoß erleichterte den Regierungsparteien die ihnen keineswegs angenehme Situation inſofern, als ſie auf ſein Stichwort hin nahezu geſchloſſen gegen die Deutſchnationalen Stellung nehmen konnten, obwohl ja auch bekanntlich bei ihnen ſehr, ſehr ſchwere Bedenken gegen die „Steuerfreie“ beſtehen. So äußerte beſonders der Volkspar⸗ teiler Dr. Cremer die ernſteſten Beſorgniſſe. Dennoch Dr. glaubte er ſchließlich, im Namen ſeiner Fraktion dieſen ein⸗ maligen Schritt des Finanzminiſters billigen zu müſſen, der einen, wenn auch in ſeiner Wirkung noch ungewiſſen Ver⸗ ſuch zur Konſoldierung der ſchwebenden Schuld darſtellt. Al⸗ lerdings ſetzte Cremer dabei voraus, daß die Urſache der Kaſſenkalamität beſeitigt werde, die in erſter Linie in den unverantwortlich hohen Zuſchüſſen des Reiches zur Arbeits⸗ loſenverſicherung zu ſuchen ſind. Leider hat Hilferding aus Scheu vor dem Widerſtand in ſeiner eigenen Partei es bisher nicht gewagt, eine be⸗ ſtimmte Zuſicherung nach der Richtung hin zu geben. Er hat reform proklamiert, worin ſie aber beſtehen ſoll, iſt auch nur andeutungsweiſe von ihm nicht geſagt worden und nach den bisherigen Erfahrungen mit der Aktivität des Miniſters wird man gut tun, die Hoffnungen nicht allzu hoch zu ſpannen. Bangs Deſperadovorſchlag, einfach die Reparationszahlungen zu ſiſtieren, wies Hilferding natürlich als völlig abſurd zurück mit der Frage: Warum die Deutſchnationalen, als ſie am Ruder waren, dieſe Eiſenbartkur nicht ſelbſt erprobt hätten. Aehnlich wie Dr. Cremer verhielten ſich auch die Ver⸗ treter der übrigen Regierungsparteien. Sie alle— der Sozialdemokrat Heinig, Brüning vom Zentrum, Leicht von der Bayeriſchen Volkspartei und ſchließlich der ehemalige demokratiſche Finanzminiſter Reinhold— beteuerten, daß ſie nur höchſt ungern und widerwillig dieſem Anleihegeſetz ihre Zuſtimmung geben. Indes: In der Not frißt der Teufel Fliegen. Niemand hat bisher einen anderen Ausweg weiſen können, um der bedrohlichen Situation Herr zu werden. An die zweite Leſung ſchloß ſich unmittelbar die dritte. Der Ausgang der Abſtimmung bedeutet gerade kein Ruhmes⸗ blatt in der deutſchen Parlamentsgeſchichte. Mit nur 24 Stimmen Mehrheit wurde das Anleihegeſetz ſchließlich gutgeheißen. Rund hundert Abgeordnete, von denen etwa 20 Annahme im Landtag Der Landtag wandte ſich am Dienstag nachmittag nach der Erledigung kleinerer Anträge und Geſuche, über die unten berichtet wird, zu dem Entwurf einer Vereinbarung zwiſchen dem bad. Staat und der Landeshauptſtadt Karlsruhe über den Betrieb des Badiſchen Landestheaters. Wir haben über die Ausſchußverhadnlungen ausführlich be⸗ richtet. Abg. Rückert(Soz.) erſuchte als Berichterſtatter, dem genannten Entwurf zuzuſtimmen. In der Ausſprache ſtellte zunächſt Abg., D. Mayer (Dnatl.) eine allgemeine Betrachtung über die Stellung des Theaters an. Es ſei unleugbar, daß weite Kreiſe des Volkes ſich vom Theater abwenden. Das Intereſſe für das Landes⸗ theater nehme mit der Entfernung von Karlsruhe ab. Es ſei anzuerkennen, daß den Bemühungen des Kultus miniſteriums und des Karlsruher Oberbürgermeiſters ein Erfolg beſchieden war. Die deutſchnationale Fraktion ſtimme wohl oder übel für die Vereinbarung, die doch eine Minderung der Laſten für den Staat bringe. Abg. Rein bold(Soz.) betonte, daß die Vereinbarung keinen Abſchluß der Angelegenheit bedeute. Es müſſe erreicht werden, daß die Stadt Karlsruhe 75 Prozent an den Laſten des Theaters übernehme. Das verlange die Gerechtigkeit und die Rückſicht auf die übrigen Städte mit Theatern. Die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion werde unter dieſen Geſichtspunkten der Vereinbarung zuſtimmen. Abg. Bauer(D. Vp.) erklärte, die Vereinbarung ſei ein Unrecht des Staates an der Stadt Karlsruhe, ein Un⸗ boten habe. Für eine Staatsanſtalt habe der Staat die Opfer und Pflichten aufzubringen, Andererſeits müſſe auch eine Kunſtanſtalt in Zeiten der Not rechnen können. Beim Landes⸗ theater ſcheine es manchmal daran zu fehlen. Es wäre vor⸗ teilhafter geweſen, einen beſtimmten Betrag für das Theater feſtzuſetzen. Das Theater ſelbſt ſolle ſparen. Abg. Kühn(3Ztr.) meinte, da die Stimmung geteilt ſei, ſe; die Entſcheidung umſo verantwortungsvoller. Bedauerlich ſei, daß der Riß zwiſchen Ja und Nein durch alle Fraktionen gehe, In dem Vertrag ſtecke der Weg zu einer endgültigen Löſung. Letzte Meldungen Erdſtöße im Erzgebirge — Plauen, 16. Mai. In Klingenthal, Falkenſtein und Muldenberg wurden im Laufe des heutigen Vormittags mehrere Erdſtöße verſpürt, die von unterirdiſchem Rol⸗ len begleitet waren. Deutſche Soldatengräber geſchändet — Paris, 15. Mai. Nach einer Havas⸗ Meldung aus Amiens ſind in Bazentin deutſche Kriegergräber von un⸗ bekannten Tätern geöffnet, die Leichen geſchändet und die Gebeine umhergeworfen worden. Die Polizei hat die Nach⸗ forſchungen aufgenommen. Reil zwar geſtern nochmals eine durchgreifende Finanz⸗ f 5 5 N führungen vorbereitet und er habe, als dann von der Mehr⸗ Stag angenommen wegen Urlaub und Krankheit entſchuldigt waren, ſind der Sitzung fern geblieben. Um heute möglichſt frühzeitig in die Ferien gehen zu können, wurde dann noch das Brant wein monopol⸗ geſetz vorgenommen, das mit den Stimmen der Regierungs⸗ parteien unverändert die dritte Leſung paſſterte. Heute wird man noch einige Reſte ausräumen, die Oſtpreußenhilfe, die Sanierung der Schichauwerft und die letzten Poſten des Er⸗ nährungsetats. Der weitere Gang der Dinge Die geſtern vom Reichstag bewilligte Hilferdingſche An⸗ leihe wird heute noch die Sanktion durch den Reichs⸗ rat erhalten, der auf einen Einſpruch verzichten will, obwohl die von ihm geforderten Abänderungen zugunſten der Länder nicht durchgedrungen ſind. Das Geſetz kann ſomit vor Pfingſten verkündet und die Auleihe unmittelbar nach den Feiertagen aufgelegt werden. Die Banken ſind bereit, wie es im Börſendeutſch ſo ſchön heißt, zu„bevor⸗ ſchuſſen“, damit das Reich zu Ultimo über die nötigen Gelder für die Beſtreitung der laufenden Ausgaben verfügt. f. Die kataſtrophale Jungfernrede Baugs der auf Hugenbergs beſondere Empfehlung vom Wahlkreis Dresden ſeiner Zeit in den Reichstag entſandt wurde, hat ſelbſt in den Kreiſen ſeiner eigenen Parteigenoſſen ein ge⸗ lindes Entſetzen hervorgerufen. Herr Hergt hat in der dritten Leſung mit ein paar einleitenden Worten vergebens den Eindruck dieſer ſchweren Entgleiſung zu verwiſchen ge⸗ ſucht. Im deutſchnationalen Lager führt man gewiſſermaßen zur Entſchuldigung an, Bang hätte ſich auf einſtündige Aus⸗ heit nur 20 Minuten Redezeit gefordert wurde, die akademiſche wiſſenſchaftliche Begründung geſtrichen und nur die Kraft⸗ worte ſtehen laſſen. Reſtlos beglückt iſt die„Deutſche Zei⸗ tung“, deren ſtändiger Mitarbeiter der Geheimrat Bang iſt. Das Organ der Alldeutſchen findet, daß ſeine Rede eine„Tat“ geweſen ſei. Bei der Verabſchiedung über die Vorlage iſt, wie wir das vorausgeſagt haben, ein ſehr großer Teil der Sozialdemokraten draußen geblieben. Zentrum und Demokraten haben ſich jedenfalls geſchloſſener für dieſe Vorlage des ſozialdemokratiſchen Finanzminiſters eingeſetzt als ſeine eigenen Parteifreunde, Der„Vorwärts“ hält es dennoch für angebracht, die zu entſchuldigen, die Herrn Hilferding beiſtanden. Jeder Sozialdemokrat hätte gewünſcht, daß ihm dieſe harte Notwendigkeit erſpart geblteben wäre. Nur der reſtlos geglückte Nachweis, daß das Beſtehen dieſer Notwendigkeit nicht auf das Verhalten der Sozialdemokratie und ihres Miniſters, ſondern auf die Fehler der Vergangen⸗ heit zurückzuführen ſei, mache es möglich, auf den Verlauf der recht allerdings, zu dem der Oberbürgermeiſter die Hand ge⸗ geſtrigen Sitzung mit Genugtuung zurückzublicken. Die Vereinbarung mit dem Landestheater Abg. Sack(Ztr.) machte den Vorſchlag, einen badiſchen Literaturpreis auszuwerfen für volkstümliche Theaterſtücke und Romane. Dieſer Staatspreis würde der badiſchen Heimatpflege einen wirklichen Dienſt leiſten. Kultusminiſter Dr. Leers anerkannte das bei allen Red⸗ nern zutage getretene Wohlwollen für das Landestheater, Die Frage der Finanzierung der Theater ſei überall ernſt. Im Landestheater ſei bisher ſchon ſparſam gewirtſchaftet worden; das müſſe in aller Oeffentlichkeit anerkannt werden, Fehl⸗ gegangen ſeien die Schätzungen der Einnahmen.— Es ſei zu hoffen, daß der Karlsruher Bürgerausſchuß dem Vertrag zu⸗ ſtimme und daß der Vertrag zum Beſten beider Teile ſich aus⸗ wirke. Nach einem Schlußwort des Berichterſtatters wurde dem Antrag des Haushaltsausſchuſſes mit 38 Stimmen zugeſtimmt; 14 Stimmen(vor allem der Wirtſchaftlichen Vereinigung und eines Teils des Zentrums, dazu Abg. Bauer von der Volks⸗ partei) waren dagegen, bei 2 Enthaltungen. Weiter ſtimmte das Plenum mit großer Mehrheit einem Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion zu, nach dem bei der Reichsregierung auf baldige Vorlegung des Wohnheimſtätten⸗ geſetzentwurfes im Reichstag hingewirkt werden ſoll. Des ferneren wurden mehrere Geſuche erledigt. Die nächſte Sitzung beginnt am Donnerstag um 8 Uhr, die vorausſichtlich die letzte Sitzung des jetzigen Landtags ſein wird. 8* 4 Anfrage um die Heidelberger Lehrerbildungsauſtalt Die demokratiſche Landtagsfraktion hat im Landtag eine Kurze Anfrage eingebracht, ob der Regierung bekannt ſei, daß katholiſche Studierende der Lehrerbildungs⸗ anſtalt Heidelberg um die Zuweiſung an die Anſtalten in Freiburg und Karlsruhe gebeten haben, weil ihnen vom katho⸗ liſchen Stadtpfarrer in Heidelberg im Auftrag des Erzbiſchöf⸗ lichen Ordinariats eröffnet wurde, daß Studierende der An⸗ ſtalt Heidelberg die Befähigung zur Erteilung des Religions⸗ unterrichts nicht erlangen werden. Es wird weiter gefragt, ob die Regierung bereit ſei, zuzuſichern, daß Studierende einer Lehrerbildungsanſtalt, für die ohne ihr Verſchulden die Vor⸗ bereitung für die Erteilung des Religionsunterrichts nicht er⸗ möglicht wird, keinerlei Nachtelle in ihrer ſpäteren Verwen⸗ dung im ſtaatlichen Schuldienſt entſtehen. Schwere Exploſion — Madrid, 16. Mai. In dem Hochofen werk von Nueva Montagna wurden durch die Exploſion eines Druck⸗ luftbehälters drei Arbeiter getötet und fünf ſchwer verletzt. * * Bürgerliche Einheitsliſte in Mecklenburg. Für die kom⸗ menbe Landtagsneuwahl haben ſich die Deutſche Volkspartel, die Deutſchnatfonale Volkspartei und die Völkiſche Freiheſts⸗ partei zu einer bürgerlichen Einheitsliſte zuſammengeſchloſſen. a 5 Ein Kongreß für Sanitätsflugweſen wurde am Diens⸗ tag in Paris eröffnet. An den Verhandlungen nehmen Delegierte aus 35 Nationen teil.. , 1 * 2 * . Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 224 Fuhresfeſt des Diakoniſſenhaufes Es iſt immer ein Ereignis, wenn das Mannheimer Dia⸗ koniſſenhaus ſein Jahresfeſt begeht. Aus dem ganzen Bezirk, aus allen Teilen unſerer Stadt kommen ſie zuſammen, die alten und jungen Freunde des Hauſes, um dankbar mit ihm zu feiern. Die große Trinitatiskirche war auch dieſesmal überfüllt, als geſtern nachmittag um 3 Uhr die ſtattliche Schweſternſchar im Zug zur Kirche ging, geleitet von dem Vorſitzenden des Hauſes, Stadtpfarrer Roſt, und von dem Hausgeiſtlichen Pfarrer Scheel. Durch das feſtlich ge⸗ ſchmückte Gotteshaus rauſchte machtvoll der alte Dankchoral „Lobe den Herren, o meine Seele!“ Im Namen der Kirchen⸗ gemeinde ſprach Pfarrer Roſt packende, die ganze Feier auf den rechten Ton ſtimmende Grußworte. Die andringliche Feſtpredigt hielt Paſtor Voigt aus Bethel. Er ſprach vom Weſen und von der Aufgabe evangeliſcher Diakonie, die dann ſiegt, wenn ſie in Chriſti Geiſt hinabſteigt und dient. Unſere Sorge iſt nicht die Frage, ob wir noch geachtet ſind oder be⸗ achtet werden, ſondern das bleibt die Gewiſſeusfrage für alle Diakonie, ob ſie allezeit der Not verbunden iſt und dem Elend der Welt ſich verpflichtet weiß. Den äußeren Höhepunkt der Feier bildete die Einſegnung der neuen Schweſtern. Der Hausgeiſtliche ſprach in ernſten und doch freudig beweg⸗ ten Worten von dem, was das Amt der Diakoniſſe beſtimmt. Es geht hier nicht um Befriedigung im Beruf, noch weniger um Dank oder Erfolg, es geht allein um den willigen Gehor⸗ ſam im Dienſt der Barmherzigkett um Chriſti willen. Die Antwort gaben die einzuſegnenden Schweſtern mit dem er⸗ greifenden Chor:„Jeſu. Dir leb ich, Jeſu, Dir ſterb' ich“, worauf unter Glockengeläute und Orgelbegleitung die Ein⸗ ſegnung vollzogen wurde. Mit einem altehrwürdigen Ge⸗ meindelied und Gebet ſchloß die erhebende und würdig ver⸗ laufene Feier. An ſie ſchloß ſich die übliche Nachfeier an. Der große Saal des Wartburg⸗Hoſpizes wollte hierbei kaum ausreichen. Die Leitung lag in den Händen des Haus⸗ geiſtlichen, der Heiteres mit Ernſtem wirkungsvoll zu ver⸗ binden wußte. Als Vertreter der Stadt grüßte das Haus Bürgermeiſter Boettger mit freundlichen Worten der An⸗ erkennung. Es ſei etwas Großes geweſen, als vor 5 Jah⸗ ren das Diakoniſſenhaus ſeine ſegensreiche Arbeit an den Und wenn heute drüben das große Kranken begonnen habe. Stäoͤtiſche Nachrichten Reichsverein Deutſcher Feuerwehringenieure An die geſchäftlichen Verhandlungen der 24. Jahres⸗ verſammlung des Reichsvereins Deutſcher Feuerwehringenieure ſchloß ſich, wie mitgeteilt, eine geſellige Zuſammenkunft im Verſammlungsſaal des Roſengartens, mit der ein von der Stadtverwaltung ge⸗ gebenes einfaches Abendeſſen verbunden war. Der Ver⸗ ſammlungsſaal reichte gerade aus, um die erſchienenen Damen und Herren zu faſſen. Bürgermeiſter Dr. Walli übermittelte die beſten Grüße und Wünſche des am Er⸗ ſcheinen verhinderten Oberbürgermetſters. Der beſondere Gruß des Redners galt den Vertretern Oeſterreichs und Hollands und den im beſetzten Gebiet anſäſſigen Tagungs⸗ teilnehmern. Vor allem die Damen würden ſich inzwiſchen davon überzeugt haben, daß Mannheim nicht nur eine Stadt der Arbeit, ſondern auch eine ſchöne Stadt ſei. Die Not der Zeit habe die Stadtverwaltung gezwungen, dem Maß der Gaſtfreundſchaft eine gewiſſe Grenze zu ſetzen. Er bitte aber davon überzeugt zu ſein, daß dieſes Maß nicht dem der Wert⸗ ſchätzung und des Dankes entſpreche, das die Stadtverwal⸗ tung über die Tagung der Feuerwehringenieure empfinde. Dr. Walli zog alsdann eine mit viel Heiterkeit aufgenommene Parallele zwiſchen dem Wein, der zum Eſſen kredenzt wurde, und dem Beruf der Tagungsteilnehmer und ſchloß mit dem Wunſch, daß der Abend einen recht fröhlichen Verlauf nehmen möge. ſtädtiſche Krankenhaus ſtehe, ſo könne die Stadt auf die ge⸗ ſchloſſene Krankenpflege des Diakoniſſenhauſes nicht verzich⸗ ten, auch nicht verzichten auf die Krankenfürſorge, die von den einzelnen Schweſternſtationen geleiſtet werde. Er ſpreche dem Hauſe hierfür den Dank der Stadt aus, den Dank auch dafür, daß es für wichtige Heime die Schweſtern geſtellt und die Obdachloſenpflege übernommen habe. Für das Haus ſelbſt ſprach im Namen des Vorſtandes ſein 1. Vorſitzender: Stadtpfarrer Roſt. Er ſchilderte die Gegenwartslage des Mutterhauſes und erörterte die Frage, warum das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus nicht vom Diakoniſ⸗ ſenhaus erworben werden konnte. Es ſei verhandelt und auch gehandelt worden. Das Entgegenkommen der Firma Heinrich Lanz ſei aber zu gering geweſen. Nicht weniger als 1000 000 Mark ſei als Anzahlung verlangt worden. Das ſei für ein verhältnismäßig kleines Mutterhaus eine unmögliche Summe. Hierbei ſei aufgefallen, daß die Firma beim Verkauf der jetzigen St. Hedwigsklinik von der Erwerberin überhaupt keine Anzahlung gefordert habe. Wohl habe die Oberkirchen⸗ behörde und auch die Kirchengemeinde Mannheim in freund⸗ lichſter Weiſe Hilfe zugeſagt; es hätte natürlich nur begrenzte Hilfe ſein können, ſo daß die Hauptlaſt vom Mutterhaus als der Beſitzerin zu tragen geweſen wäre. Dieſe Hauptlaſt konnte aber um ſo weniger übernommen werden, als das Heinrich Lanz⸗Krankenhaus kein einziges Bett mehr enthalte als das Mutterhaus ſelbſt. Unter ſolchen Umſtänden wäre es leichtfertig geweſen, Laſten von ſo großem Ausmaß zu über⸗ nehmen. Das Mutterhaus raſte aber trotz allem nicht. Es habe inzwiſchen ſchon für Erweiterung geſorgt und es wolle ein Feierabendheim für die alten, im Dienſt ergrauten Schweſtern errichten, wozu es freilich großer Hilfe bedürfe. Programmatiſchen Charakter hatten die Worte des Feſt⸗ redners, des Leiters des größten deutſchen Diakoniſſenhauſes: Paſtor Voigt ⸗Bethel ſprach von dem Mangel an Menſchen. Nicht als ob es au Eintritten in die Diakoniſſenhäuſer fehlte, es ſind mehr als früher. Aber es ſind lange nicht genug an⸗ geſichts der Möglichkeiten und Notwendigkeiten. Der Ge⸗ danke der Diakonie ſollte in Kreiſe eindringen, die ihnen bis⸗ her verſchloſſen waren; dies um ſo mehr, als in der Gegen⸗ wart ſich Kräfte in den Dienſt der Fürſorge ſtellten, die welt⸗ anſchaulich auf anderem als chriſtlichem Boden ſtünden. Noch andere Freunde des Hauſes grüßten mit herzlichen Worten der Teilnahme und des Dankes. Es iſt ſo: Die Welt kann nicht leben ohne das Amt und den Dienſt der Barmherzig⸗ keit, heute wohl weniger als je. Dr. B. Branddirektor Floeter⸗Berlin⸗Schöneberg, der erſte Vorſitzende des Reichsvereins, wies darauf hin, daß man voriges Jahr in Breslau, der Kulturmetropole des Oſtens, getagt habe und diesmal in Mannheim, dem Kulturzentrum des Weſtens, verſammelt ſei. Die Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehr bedürften der ſtändigen Verbeſſerung und Vervollkommnung. Wie könne man die Anregungen hierzu beſſer erhalten als im Zentrum der Automobilinduſtrie. Der Menſch brauche aber auch Anregung für Herz und Gemüt, die er in reichem Maße in und um Mannheim finde. Der Redner erinnerte in dieſem Zuſammenhang an das Luther⸗ wort:„Hier ſtehe ich, ich kann nicht anders!“, ein Wort, das allerdings heute nicht immer volle Geltung habe. Aber noch ein Drittes ſei für die Wahl der Stadt Mannheim als Tagungsort maßgebend geweſen: das Bedürfnis, den Brüdern im beſetzten Gebiet zu zeigen, wie ſehr man mit ihnen fühle und ihr treues Ausharren bewundere. Der Redner fand auch anerkennende Worte für die wirtſchaftliche Entwicklung, die ſich in den großartigen Induſtrieanlagen, den Hafenbauten und Stromregulierungen zeige. Es ſei bewundernswert, was durch die Tatkraft, Energie und Vorausſicht der ſtädtiſchen Körperſchaften in der Umwandlung der kurpfälziſchen Reſi⸗ denz zur modernen Großſtadt geleiſtet worden ſei. Wenn die Not der Zeit ſich auch hier fühlbar mache, ſo habe man die feſte Zuverſicht, daß einmal der Tag kommen werde, an dem dieſe ſchlimmen Zeiten überwunden ſeien. Daß dieſer Tag bald kommen möge, wünſche er beſonders der ſtolzen Stadt Mann⸗ heim, der das Hoch des Redners galt. Bei den feſtlichen Klängen einer Abteilung der Kapelle Becker blieb man noch lange in lebhaftem Gedankenaus⸗ tauſch und angeregteſter Stimmung beiſammen, zu der nicht unweſentlich die vorzügliche Marke aus dem ſtädtiſchen Regie⸗ weinkeller beitrug. Sch. Selbſtmord des Straßenbahnſchaffners Fehr Der 37 Jahre alte Straßenbahnſchaffner Albin Fehr, der, wie gemeldet, ſein 2% Jahre altes Kind Hellmuth in einem Kleingarten hinter dem Almenhof erſchlagen und ſein 8 Jahre altes Kind Erich lebensgefährlich verletzt hat, hat geſtern nachmittag Selbſtmord begangen. Damit hat ſich Fehr der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen. Die hieſige Kriminal⸗ und Fahndungspolizei hat ſofort nach Aufdeckung des ſchrecklichen Familiendramas in Verbin⸗ dung mit der Gendarmerie die Verfolgung des T äters aufgenommen. Binnen kurzer Zeit gelang es auch, Fehr in der Gemarkung Secken heim auszukundſchaften. Als Fehr ſich verfolgt ſah, warf er ſich vor einen von Schwetzingen in den hieſigen Güterbahnhof einfahrenden Güterzug, wobei ihm der Kopf abgefahren wurde. Vom Krankenhaus erfahren wir, daß ſich das Befinden des lebensgefährlich verletzten 8jährigen Kindes Erich nicht viel geändert hat. Der Knabe war die ganze Zeit bewußtlos. Wohl hatte er vorübergehend ſeine Sinne wieder erlangt, fiel aber dann gleich wieder in Bewußtloſigkeit zurück. Fehr wird uns als ein Mann geſchildert, der gegenüber den Fahrgäſten in der Elektriſchen ſtets ein liebenswürdiges Benehmen au den Tag legte. Bei ſeinen Kollegen war er beliebt. Es wird ihm nachgeſagt, daß er ſehr ehrgeizig war und vorwärts ſtreben wollte. Sein Verhalten gab zu keinen Klagen Anlaß, bis er am letzten Sonntag dabei erwiſcht wurde, wie er falſche Straßen bahn⸗Fahrſcheine ausgegeben hat. Darauf wurde von der Verwaltung der Straßenbahn eine Unterſuchung gegen ihn eingeleitet. Fehr ſcheint ſich das ſehr zu Herzen genommen zu haben. Die zu ſeiner Ver⸗ folgung ausgeſandte Polizeiſtreife ſtöberte Fehr im Secken heimer Walde auf und kam auch bis auf etwa 60 Meter an ihn heran. Er flüchtete ſich auf das Bahn⸗ geleiſe. Unglücklicherweiſe fuhr gerade ein Güterzug da⸗ her, unter den ſich Fehr ſofort warf. Mit dem Selbſtmord iſt das gräßliche Familiendrama abgeſchloſſen. * * Der Bürgerausſchuß Wallſtadtſtimmt der Eingemeindung nach Mannheim zu. Der Bürger⸗ ausſchuß von Wallſtadt hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den vom Gemeinderat am 8. Mai genehmigten Eingemein⸗ dungs bedingungen zugeſtimmt. Nunmehr kann die Eingemeindungsvorlage dem Mannheimer Bürgerausſchuß vorgelegt werden. * Städtiſche Krankenanſtalten. Wegen der Beſuchszeit im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke während der Pfiüngſtfeiertage verweiſen wir auf die Veröffentlichung im Anzeigenteil. * Ein Raſenbrand entſtand geſtern mittag vermutlich durch Funkenflug einer Lokomotive am Bahndamm beim Exerzier⸗ platz. Das Feuer wurde durch die um 12,45 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Zu beziehen in der Hauptnebenstelle RI, 9/11. in den Nebenstellen Waldhofstrage 6, Schwetzingerstraße 19/20 und Meerfeldstraße 13, sowie durch unsere Trägerinnen Alibi⸗Nachweiſe für Männer Die verheiratete Frau muß oft ſtaunen, mit welchem Aufwand an dichteriſcher Phantaſie die Männer ihr ſpätes Nachhauſekommen begründen. Es gibt verſchiedene Laden⸗ hüter, die man als veraltet ablehnen kann: Der plötzlich ein⸗ getroffene Geſchäftsfreund, die Autopanne, der Zuſammen⸗ ſtoß der Straßenbahn mit einem Radfahrer, bei dem man als Zeuge auf die Polizeiwache mitgehen und warten mußte, bis der Kommiſſar vom Dienſt kam. Es gibt doch wahrlich beſſere Sachen: 5 Der tobſüchtige Buchhalter „Der Buchhalter bekam plötzlich einen Tobſuchtsanfall. Er warf mir das Hauptbuch an den Kopf, ſchnitt die Telephon⸗ leitung durch, ſo daß ich nicht rufen konnte. Ich mußte drei Stunden ſeinen Kopf halten, bis er ſich wieder beruhigt hatte. Dann mußte ich ihn ganz langſam, in zweiſtündigem Spazier⸗ gang nach Hauſe bringen. Es war mehr als ſchvecklich.“ 1 Der Säugling „Ich wollte gerade in die Straßenbahn einſteigen, um nach Hauſe zu fahren, als eine Frau erregt auf mich zukam und mir ihren Säugling mit der Bitte in den Arm legte, das Kind eine Sekunde zu halten. Sie müſſe den Rabenvater, den ungetreuen Mann, der drüben an der Ecke ſtehe, ſprechen. Aus der Sekunde wurde eine Stunde. Sie kam nicht zurück. Ich mußte das Kind auf die Polizeiwache bringen, von wo aus ſie mich nach langen Verhandlungen in das Kinderſpital ſchickten. Es war wie ein Roman.“ III. Der feſtgeklemmte Hut „Ich wollte gerade nach Hauſe gehn. Da kam mir der Gedanke, mir vor Geſchäftsſchluß noch ſchnell einen neuen Hut zu kaufen, um Dir eine Freude zu machen. Man probierte mir denn auch gleich den erſten Hut ſo feſt auf, daß er nicht mehr vom Kopf herunter ging. Alle Anſtrengungen halfen nichts. Da ich nur 10 Mark in der Taſche hatte, der Hut aber 14 Mark koſtete, ließen mich die Leute nicht aus dem Geſchäft. ö Im Gegenteil: Als es immer ſpäter wurde, gingen ſie ſelber und ſchloſſen mich ein. Sie ließen mich einfach im Laden ſitzen und ich würde vermutlich jetzt noch dort ſitzen, wenn nicht um 3 Uhr ein Beamter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft gekommen wäre und mich hinausgelaſſen hätte! Ich werde die Leute ſelbſtredend wegen Freiheitsberaubung anzeigen. Es war mehr als ein Skandal!“ IV. Die geraubte Uhr „Gegen 10 Uhr ging ich noch ſchnell zum Bahnhof, um eilige Briefe einzuwerfen. Da kam ein anſcheinend den beſ⸗ ſeren Ständen angehöriger Herr, der mich nach der Zeit fragte. Im gleichen Augenblick entriß er mir auch ſchon meine Uhr und lief fort. Ich hinterher. Aber der Menſch lief und lief. Ich dachte: Einmal muß er doch aufhören! Ich war ſchon ganz erſchöpft. Ich wollte aber doch die Uhr, Dein Hochzeitsgeſchenk, wieder haben! Alſo immer weiter! Es war schrecklich! Endlich, endlich, kurz vor Seckenheim holte ich ihn ein. Ich ſchlug ihn zu Boden, nahm ihm die Uhr wieder fort, war aber derart erſchöpft, daß ich ihn nicht verfolgen konnte. Nun war der letzte Zug ſchon fortgefahren! Was ſollte ich tun! Ich ruhte mich etwa eine Stunde im Wirtshaus aus und trat hundemüde den Heimweg an. Ein zweites Mal möchte ich ſo etwas nicht mehr erleben!“ M. A. Auswärtige Gäſte zum Mannheimer Theater⸗Jubiläum Für das 150jährige Jubiläum des Mannheimer National⸗ theaters liegen bereits eine große Anzahl von Anmeldungen auswärtiger Ehrengäſte vor. U. a. haben bis jetzt ihr Er⸗ ſcheinen beſtimmt zugeſagt: Der Reichs miniſter des Innern, Severing; der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt; der badiſche Kultusminiſter Dr. Leers; der badiſche Mini⸗ ſter des Innern Dr. Remmele; Staatsrat Marum, Karlsruhe, M. d. R. Aus Heſſen kommt Staatspräſtident Adelung, aus Württemberg der Kultusminiſter Bazille, aus Mecklenburg Staatsminiſter Dr. Freiherr v. Reibuitz und aus der Pfalz der Präſident der Regierung, Dr. Pſülf. Der preußiſche Kultusminiſter läßt ſich durch den Miniſterial⸗ Weiterhin haben ihr Erſcheinen zugeſagt: der Präſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Oskar Mulert; Reichs⸗ kunſtwart Dr. Edwin Redslob; die Rektoren der drei badiſchen Hochſchulen ſowie eine Reihe von Oberbürgermeiſtern, unter ihnen die von Stuttgart, Karlsruhe, Darmſtadt, Mainz, Lübeck, Saarbrücken und Me⸗ mel. Naturgemäß iſt die Zahl der Vertreter der Kun ſt⸗ welt beſonders groß. Unter ihnen ſind zu nennen: der Prä⸗ ſident des Deutſchen Bühnenvereins, Staatsrat Dr. Korn, München; der geſchäftsführende Direktor des Deutſchen Büh⸗ nenvereins, Rechtsanwalt Wollf, Berlin; der Vizepräſident der Genoſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehörigen, Otto, Berlin, ſowie eine größere Anzahl von Intendauten und Theaterdirektoren. Die preußiſche Akademie der Künſte wird durch eine Reihe prominenter Mitglieder vertreten ſein. 5 Von den rheiniſchen Dichtern, deren Beziehungen zu Mannheim von jeher beſonders eng waren, finden ſich eine Reihe der beſten Namen in der Liſte der Ehrengäſte, ſo die von Rudolf Binding, Hans Brandenburg, Anton Fendrich, Alfons Paquet, Hermann Eris Buſſe. Die auswärtige Preſſe wird durch eine große Anzahl von Sonderberichterſtattern beim eee vertreten ſein. Unter ihnen befinden ſich nicht nur Vertreter der großen reichsdeutſchen Blätter, ſondern auch ausländiſcher Journaliſten. Von den ehemaligen Mitgliedern des Man n⸗ heimer National⸗Theaters haben eine große Zahl ihr Erſcheinen zu den Jubiläums⸗Veranſtaltungen zugeſagt. Ihre Namen werden gemeinſam mit denen der auswärtigen Intendanten und Theaterdirektoren noch ſpäter mitgeteilt werden. Die Liſte, die noch nicht als abgeſchloſſen betrachtet werden kann, rechtfertigt ſchon heute die Erwartung, daß das Mannheimer Theater⸗Jubiläum zu einem kulturellen Ereig⸗ nis erſten Ranges werden wird. eine Reihe bekannter h Städtiſches Theater Heidelberg. Intendant Erwin Hahn verpflichtete Julius Schmitz⸗ Bous von den referenten Dr. Seelig vertreten. Städt. Bühnen Bochum⸗Duisburg als künſtleriſchen Beirat und Bühnenbildner für die kommende Spielzeit 1929/0 155 4. Seite. Nr. 224 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Maf 1929 Das neue Heim des Norddeutſchen Lloyd Zwei neue Schaufenſter ziehen in der Heidelbergerſtraße Ich f 8 5 In dem Eindruck, daß die Mannheimer Generalvertretung des Nord⸗ 0 7, 9) die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich. einen iſt die Einfahrt in den Hafen von Newyork dargeſtellt, in dem andern rotiert die Erdkugel mit durch leuchtende Punkte markierten Schiffahrtslinien. In dieſer auffallenden Weiſe ſind die weltumſpannenden Beziehungen des Nord⸗ deutſchen Lloyd veranſchaulicht, deſſen Mannheimer General⸗ vertretung hier eine ſehr repräſentative Unterkunft gefunden hat. Geſtern nachmittag wurden die neuen Räumlichkeiten durch eine einfache Eröffnu ngsfeier, zu der Vertreter der Stadtverwaltung, der Preſſe, der Reiſebüros uſw. Ein⸗ ladung erhalten hatten, ihrer Beſtimmung übergeben. Die Bremer Zentrale hatte das Vorſtandsmitglied Direktor Stadtländer und die Prokuriſten Parrau und Pick⸗ mann delegiert. Direktor Stadtländer hieß die Erſchienenen mit einer Anſprache herzlich willkommen, in der er darauf hin⸗ wies, daß die deutſche Schiffahrt energiſch bemüht iſt, aus⸗ ländiſche Reiſende mehr als bisher nach Deutſchland zu gehen, durch dauernde Verbeſſerung ihrer Flotten den Strom der Reiſenden auf deutſche Dampfer zu leiten. Er gebe ſich der Hoffnung hin, daß von dem Erfolg dieſer Bemühungen auch Mannheim profitieren werde. Die beiden Neubauten des Norddeutſchen Lloyd, die Schnelldampfer„Bremen“ und „Europa“, würden ſicherlich in hohem Maße dazu beitragen, dieſe Beſtrebungen zu fördern. Um den geſteigerten Verkehr ſachgemäß bewältigen zu können, ſeien größere Räumlich⸗ keiten erforderlich geworden. Beigeordneter Dr. Bartſch bemerkte als Vertreter des durch eine Stadtratsſitzung verhinderten Oberbürgermeiſters, der Vorredner habe in liebenswürdiger Weiſe von der„wun⸗ dervollen Stadt Mannheim“ geſprochen. Er hoffe, daß dies nicht bloß eine Redensart geweſen, ſondern bis zu einem gewiſſen Grade aus dem Herzen gekommen ſei. Nicht nur der offizielle Vertreter, ſondern ſicherlich jeder mit Liebe an ſeiner Stadt hängende Bürger höre eine ſolche Bezeichnung mit großer Freude. Es ſei ſelbſt für ein Unternehmen wie den Norbddeutſchen Lloyd ein Wagnis, in einer ganzen Reihe von größeren Städten Süd⸗ und Südweſtdeutſchlands im Hinblick auf die Notwendigkeit der Hebung des Paſſagierdienſtes für den großen Schiffspark mit einem recht beträchtlichen Auf⸗ wand einen ſo erheblichen Außendienſt zu eröffnen und auf⸗ recht zu erhalten. Für die Mannheimer ſei dieſer Wagemut inſofern von Bedeutung, als er die Wichtigkeit unſerer Stadt als Wirtſchafts⸗ und Verkehrszentrum unterſtreiche. Im Namen der Stadt Mannheim danke er dem Norddeutſchen Lloyd für die Anerkennung der Bedeutung Mannheims, die in der Aufwendung für die neuen Räumlichkeiten zum Aus⸗ druck komme. Die wagemutigen Teile der Bürgerſchaft ſetzten alles daran, daß der Reiſeverkehr immer mehr Anhänger ge⸗ winne. Darauf ſei ja auch ein ganz beſtimmter Zug unſerer Kommunalpolitik eingeſtellt. In gleicher Weiſe der Verkehrs⸗ verein. Auch Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich bemühe ſich ganz beſonders, dieſen Teil ſtädtiſcher Tätigkeit anzufeuern, damit ſie ihrer beſonderen Aufgabe gerecht wird. Er wünſche und hoffe, daß ſich die Beziehungen zwiſchen dem Norddeut⸗ ſchen Lloyd und der Stadt Mannheim in den neuen Räumen noch lebhafter als bisher geſtalten und daß der Norddeutſche Lloyd für ſeinen großen Weltverkehrsdienſt immer mehr Reiſende aus Mannheim und der näheren und weiteren Um⸗ gehung gewinnt. In dieſem Sinne ſchloß der Redner ſeine von lokalpatriotiſchen Gefühlen ſtark beeinflußten Ausfüh⸗ rungen mit einem Hoch auf den Norddeutſchen Lloyd. Direktor Jäger, Vertreter der Allianz und Stuttgarter Verein, Verſicherungs⸗A.., wies darauf hin, daß der Erfolg des Geſchäfts von dem Geiſt abhängt, von dem er beſeelt iſt. Dieſer Geſchäftsgeiſt ſei in Mannheim beſonders notwendig. Möge es gelingen, daß mit der Größe des neuen Büros ſich auch das Geſchäft im allgemeinen vergrößere, daß der alte Geiſt des Norddeutſchen Lloyd unabläſſig tätig ſei, damit der Bremer Zentrale das neue Lokal auch innerlich Freude mache. Das Hoch des Redners galt dem Erfolg der Mannheimer Leitung. l Unter Führung des Herrn Eberhard Mayer, des Lei⸗ ters der Mannheimer Generalvertretung des Norddeutſchen Lloyd, und des Prokuriſten Heinrich Buchtmann wurden nunmehr die neuen Räumlichkeiten beſichtigt. Der vordere Parterreraum, in dem die Abfertigung des Publikums ſtatt⸗ findet, zeichnet ſich durch eine ungewöhnliche Größe und Höhe aus. Eine Eichentheke ſchließt den Schalter⸗ vom Arbeitsraum ab, Der hellgelbe Anſtrich der Wände wird durch eine fein ſtiliſterte Malerei belebt, die die Tätigkeit des Norddeutſchen Lloyd ſymboliſiert. Ueber mehrere Stufen gelangt man in die Buchhaltung. Das Büro des Direktors Mayer und die Regiſtratur ſchließen ſich an. Die Beſichtigung hinterließ den deutſchen Lloyd nunmehr Räumlichkeiten innehalt, die der Be⸗ deutung unſerer Stadt entſprechen. Auch wir wünſchen der rührigen Leitung recht gute Erfolge. Sch. * Schuttabladeplatz. Aus unbekannter Ur⸗ ſache geriet geſtern nachmittag der Schuttabladeplatz am Ulmenweg in Brand. Das Feuer wurde von der um 3,36 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung ge⸗ löſcht. Schaden iſt nicht entſtanden. * Poſtverkehr zu Pfingſten. Ohne Umſchlag verſandte ge⸗ druckte einfache Pfingſtkarten, die hinſichtlich der Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmungen für Poſtkarten entſpre⸗ chen müſſen, koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch im Fernverkehr 3 Pfg. Es dürfen in dieſen Karten außer den ſogen. Abſenderangaben(Abſendungstag, Name, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders) noch wei⸗ 22 * Brand auf dem menhang ſtehen müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze„ſendet“,„Ihre“,„Dein Freund“,„endet Dir“,„Sen⸗ det mit beſten Grüßen Ihre“ uſw. Werden ſolche Karten im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch nach außerhalb 5 Pfg. Zur Vermei⸗ dung von Anhäufungen und Verzögerungen empfiehlt es ſich, die Pfingſtpaketemöglichſt frühzeitig aufzuliefern, ſte gut zu verpacken, die Aufſchrift haltbar zu befeſtigen und den Beſtimmungsort unter näherer Bezeichnung ſeiner Lage be⸗ ſonders groß und kräftig niederzuſchreiben. Veranſtaltungen „Der Weibsteufel“ in Neckarau Der Volks⸗Chor Neckarau e. V. veranſtaltete in ſeiner neu⸗ erbauten, 1600 Perſonen faſſenden Gefangshalle zum erſten Male einen Theaterabend, mit deſſen Arrangement der Mannheimer Schau⸗ ſpieler Erwin Gutmann beauftragt war. Gutmann wählte unter Berückſichtigung der propiſoriſchen Bühnenverhältniſſe den Schönherr ſchen„Weihsteufel“ zur Aufführung. Wall! Lorch ſpielte die Titelrolle und verrtet ſtarke Begabung. Als„Mann“ bot Joſef Pram! eine ſein nuancierte Charakterſtudie. Gutmann ſchien ermüdet und gab den„Grenzjäger“ nicht kraftvoll genug. Immerhin zeigte er außergewöhnliches Talent und eine ſehr gute Sprachtechnik. Die Inszenierung des Stückes durch Gutmann war korrekt und bewirkte durch große Natürlichkeit und Unmittelbarkeit ſofort innigen Kontakt mit dem zahlreich erſchienenen Publikum, das am Schluſſe die Darſteller wiederholt an die Rampe rief.* Kommunale Chronik Im Karlsruher Bürgerausſchuß begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Finter die zum erſtenmal an der Sitzung teilnehmenden Vertreter des neueingemein⸗ deten Stadtteils Bu lach. Es gab eine ausführliche Aus⸗ ſprache über Beſchlüſſe des Stadtrats auf Anträge der Volks⸗ rechtspartei, betr. Bekämpfung des Mietzinswu⸗ chers bei Neubauten durch Kündigung der Bauhypo⸗ theken und Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſſes zur Be⸗ gutachtung des Wohnungs baues. Bürgermeiſter Schneider wendete ſich gegen die Neuaufrichtung einer Wohnungszwangswirtſchaft. Die Höhe der Mietzinſen richte ſich nach Angebot und Nachfrage, nach der Lage des Woh⸗ nungsmarktes. Es gäbe eine theoretiſche Mietzins berech⸗ nung, und wenn die ſich daraus ergebende untere Mietzins⸗ grenze nicht erreicht werde, dann werde eben nicht mehr ge⸗ baut. Wenn dieſe freie Bautätigkeit jetzt geſtört werde, dann werde das Gegenteil von dem erreicht, was der Antrag der Volksrechtspartei will; eine ſolche Mietzinskontrolle bringe viel Arbeit auf dem Rathaus, aber keinen Erfolg, wegen der daraus folgenden Störung der Bautätigkeit. In 2 bis 3 Jahren werden wir wohl den Ausgleich des Wohnungs⸗ marktes erwarten dürfen. Möglichſt große Wohnungspro⸗ duktion, namentlich von Kleinwohnungen, ſei das einzige Mittel gegen Mietzinswucher. Dem Antrag auf Bildung eines Wohnungsbauausſchuſſes ſtehe der Stadtrat ſympathiſch gegenüber. Mietzinskontrolle lehne er aber ab. In der Abſtimmung, an der ſich nur die Stadtverordneten beteiligen durften, wurde der erſte Antrag Siegriſt(Mietzinskontrolle) mit Mehrheit abgelehnt, der zweite Antrag(Wohnungsbau⸗ ausſchuß) angenommen. E— Aus einem Schweizer Fremdenbuche (Nachdruck verboten.) Touriſten fanden auf einer Schweizer Reiſe beim Aufſtieg zum Pilatus auf der Geſchwändealm im Hotel⸗Fremdenbuche folgenden Herzenserguß: Was tu' ich in den Alpen, Wozu ſo weit hinaus, Was mir die Alpen bieten, Das habe ich zu Hauf'. Das Wetterhorn beſtändig Seh' ich in meiner Frau; Und meine ledige Tochter, Die gleicht der Blümlisau. Das Finſterahorn aber Die liebe Tante iſt, Die ſich an rieſiger Kälte Mit jedem Gletſcher mißt. Das Schreckhorn in den Alpen, Wo die Lawine kracht, Das iſt die Schwiegermutter, Die ich ins Haus gebracht. Das Faulhorn bin ich ſelber, Das weiß ich nur zu gut, Seitdem auf meiner Naſe Das Alpenglühen ruht. mi. D Filchners neues Werk über ſeine China⸗ und Tibet⸗ reiſe. Das mit Spannung erwartete volkstümliche Buch des Forſchungsreiſenden Wilhelm Filchner über ſeine aben⸗ teuerliche China⸗ und Tibetreiſe 1926/28 wird in den nächſten Wochen im Leipziger Verlage F. A. Brockhaus unter dem Titel „Im mani padme hum“ erſcheinen. Es iſt erſchütternd zu leſen, wie ſich der Forſcher, gebrochenen Leibes, unter der Laſt ſchwerer Inſtrumente, aber ſtets beſcheiden und nie müde, ſeiner Wiſſenſchaft zu dienen, mühſam durch die rieſigen Wei⸗ ten Aſtens ſchleppt. Dazu kamen noch die Schikanen, und der manchmal lebensgefährliche Fremdenhaß der Eingeborenen. Aber Filchner wußte ſich gewandt aus allen ſchwierigen Situa⸗ tionen zu ziehen. So befand er ſich einmal in einem kleinen tibetiſchen Neſt, in der Nähe von Se⸗li⸗pu. Der Häuptling, der zu den beſonders Konſervativen gehörte, wollte Dr. Filchner und ſeinen Freund Jack aus ihren Zelten hinauswerfen, was bei der herrſchenden grimmigen Kälte— es war im Januar vielleicht ihren Tod bedeutet hätte. Da griff Filchner in ſeiner Bedrängnis zu einer Liſt. Er machte ſich den Reſpekt, den die Engländer trotz allem in Aſien noch beſitzen, zunutze. Er ließ dem Häuptling beſtellen, ſie hätten keine Angſt vor ihm. Falls ſich irgend etwas ereignen ſollte, würden e ngliſche Flug ⸗ zeuge kommen und den ganzen Platz mit Bomben belegen. Das wirkte. Es brauchte zwar lange, ehe der Mann verſtand, was ein Flugzeug ſei. Aber ſchließlich ſiegte doch die Furcht vor einer Rache, die überraſchend„vom Himmel“ kommen konnte— und der Grobian wurde plötzlich höflicher. St. Hans Reimann⸗Abend. Salopp, ſo wie der ſächfiſche Spötter iſt, ſo ſtellte ſich Hans Reimann geſtern im Gloria⸗ Palaſt der gar nicht kleinen Schar von Freunden aus dem Kreiſe der Freien Volksbühne vor. Im grauen Sakko⸗ Anzug unbekümmert die Bühne querend, las und ſprach H. R. mit einer fabelhaften Selbſtverſtändlichkeit aus und von feinen Sachen und Sächelchen. Hans Reimann, äußerlich recht gutes Mitglied des Bürgertums, gießt mit höhniſchem Augen⸗ zwinkern und fauniſchem Lächeln oder gar kindlicher Naivität ſeinen oft grauſamen Spott über das Bürgertum. Witzig und hoffnungslos zugleich erſcheint jeder Fall, den der ſcharfe, reinbeobachtende Blick des„Stachelſchwein“⸗ Herausgebers einmal erfaßt hat. Und Reimann findet überall etwas, immer hat er die groteske Schwäche, das Menſchliche und Allzu⸗ menſchliche feſt in den Zangen ſeines Witzes und Spottes In der blendenden Form, wie er ſeine Liebe zu den Schwächen und Fehlern ſeiner Zeitgenoſſen und namentlich ſeiner Lands⸗ leute in gallige Satire umwandelt, hat er vieles mit Ringel⸗ natz gemeinſam. Nur daß ſein Vortrag, vielleicht eine Wir⸗ kung ſeines Dialektes, mehr zum Menſchen ſpricht als der von Ringelnatz. Unter Verzicht auf alles rezitakoriſch Her⸗ gebrachte läßt Reimann ſeine Grotesken, Schnurren und un, tere 5 Wörter die mit dem gedruckten Wortlaut im Zuſam⸗ Eine Reihe von Vorlagen fand einmütige Annahme, ſo ein Grundſtückskauf zur Straßenherſtellung im Rheinhafen⸗ gebiet, die einen Geſamtaufwand von 110 000/ erfordert, und der Bau neuer Straßen und Kanäle, die einen Aufwand von 570 000/ erfordern. Ferner ſtimmte der Bürgerausſchuß einer Vorlage zu, die die Ausdehnung der Ortsſatzung auf den neuen Stadtteil Bulach betraf. Ein Rahmenkredit für das Frankfurter Sängerbundesfeſt * Fraukfurt a.., 15. Mai. Die Stadtverord⸗ netenſitzung nahm geſtern den Antrag des Magiſtrats auf Bewilligung eines Rahmenkredites von vorläufig 250 000 Mark für das Deutſche Sängerbundesfeſt 1932 in Frank⸗ fürt a. M. an. Gegen den Antrag ſtimmten nur die Kom⸗ muniſten. Von verſchiedenen Reödnern wurde die wirtſchaft⸗ liche und kulturelle Bedeutung des Sängerbundesfeſtes für die Stadt Frankfurt hervorgehoben. * Ladenburg, 13. Mai. Aus der jüngſten Gemein de⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Der Pachtübergangg eines Waiſenhausgrundſtücks von Marie Schmitt Wwe auf Wilh. Schuhbach in Heddesheim wird für die Reſtpachtzeit genehmigt. — Dem Kathol. Jungmännerverein wird die ſtädt. Turnhalle am Sonntag, 14. Juli zur Verfügung geſtellt.— Einem Ge⸗ ſuch der Deutſch⸗amerikaniſchen Petroleumgeſellſchaft um Er⸗ teilung der Genehmigung zur Aufſtellung einer Dapolin⸗ Pumpanlage auf dem Gehweg vor dem Gaſthaus„zum Neckarſtrand“ wurde im Intereſſe der Verkehrsſicherheit nicht entſprochen.— Die Brennholzlieferung für die Gemeinde wird Hans Wunderle, Holzhandlung in Viernheim, übertra⸗ gen.— Die Abhaltung von Turnübungen in der ſtädt. Turn⸗ halle durch die ſporttreibenden Vereine an Sonntagen wird verboten. sch. Hockenheim, 13. Mai. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Dem Bezirksverein für Ju⸗ gendſchutz und Gefangenenfürſorge wird ein jährlicher Beitrag bewilligt.— Die örtliche Erholungsfürſorge auf der Wieſe ſoll auch in dieſem Jahr wieder durchgeführt werden. — Zu Mitgliedern der Marktkommiſſion wurden, gemäß 8 9 der Spargelmarktkommiſſion, die Landwirte Johann Askant 2 und Johann Riedel ernannt.— Der Verkauf der beiden Schul⸗ gärten an der Hirſchſtraße rechts wurde genehmigt.— Zur Beratung des Generalbebauungsplanes der Stadt Hockenheim wird eine Kommiſſion ernannt.— Die Verputz⸗ Schreiner⸗ und Schloſſerarbeiten an den ſtädtiſchen Gebäuden, ſowie die Arbeiten für die Ausführung der Hausanſchlüſſe an. der Unteren Hauptſtraße werden vergeben.— Das diesjährige Volksfeſt ſoll am 14. Juli abgehalten werden. Kleine Mitteilungen Schon ſeit geraumer Zeit leidet die Stadt Herbolz⸗ heim an einer Trinkwaſſernot. Dieſe Not hat ihre Urſache darin, daß die Waſſerleitung, die ſchon 34 Jahre im Betrieb iſt, die Haushaltungen nicht mehr genügend mit Waf⸗ ſer verſorgen kann, weil die den Haushaltungen Waſſer ſpen⸗ denden Rohre altersſchwach geworden ſind. Man hatte bei dem Bau der Waſſerleitung, wie es damals nicht anders ſein konnte, galvaniſierte Rohre für die Waſſerleitung in die Häu⸗ ſer verwendet, alſo Rohre, die normalerweiſe nur 30 Jahre brauchbar bleiben. Daher hat der Gemeinderat zur Beſſerung der Waſſerzufuhr in die Hausleitungen beſchloſſen, neue Waſſerleitungsanſchlüſſe an die Haushaltungen unter Verwendung von dauerhaften Eiſengußröhren zu ſchaf⸗ fen. Die nicht unbeträchtlichen Koſten ſollen vorerſt von der Gemeinde getragen und dann durch Erhebung eines angemeſſe⸗ nen Waſſerzinſes allmählich gedeckt werden, damit die all⸗ gemeine Wirtſchaft der Stadt nicht belaſtet werde. Schluß des redaktionellen Teils Balladen abrollen. Dabei iſt er aber ein ganz raffinierter Deuter und zuweilen auch Kommentator zugleich. Wer hat wohl ſchon je etwas ähnliches wie„Im Muſeum der Phraſen“ oder die unglaublich wahr geſtaltete Studie vom Eckenſteher „Baul⸗Ball“ gehört? Der Dichter Reimann iſt in dieſen beiden Nummern ſich ſelbſt der beſte Interpret. Zwecklos darum noch zu ſagen, daß man Hans Reimann ſeine„Sächſi⸗ ſchen Miniaturen“ ſelbſt vortragen hören muß. Nach dieſem für den Dichter und die Freie Volksbühne erfolgreichen Abend wird mancher hinter dem ſtachlichen Humor Reimanns in Zukunft doch mehr als die ſchmerzliche Liebe eines Mannes erkennen, der denn doch mehr gemeinſames Fühlen mit ſeinen Zeitgenoſſen hat, als er ſelbſt zugeben will. K. E. Milchſtrom der Großſtadt Einen Einblick in den Betrieb einer großen Meierei gibt das neue Heft der Kölniſchen Illuſtrierten Zei⸗ tung. Während die Milchwagen als kleine Verkaufsſtellen durch die Straßen fahren, werden von neu herbeigeſchafften Milchmaſſen Proben entnommen und in den Laboratorien geprüft. In rieſenhaften Keſſeln wird die Milch paſteuriſtert und in beſonderen Anlagen gekühlt. Die Flaſchen und Ge⸗ fäße werden maſchinell gereinigt und gefüllt. In andern Räumen werden Butter, Joghurt und Kefir hergeſtellt. Die Aufnahmen zeigen, wie der Milchſtrom in Flaſchen geleitet wird, die rieſenhaften Milchbehälter, aus denen die Flaſchen geſpeiſt werden, das Milchlaboratorfum, die automatiſche Ab⸗ füllung, die Buttermaſſen auf dem Tellerkneter u. a. mehr.— Von den Launen einer Filmſchauſpielerin, die ſich unter Palmen eine künſtliche Eisbahn anlegte, um dort im Bade⸗ koſtüm Schlittſchuh zu laufen, gibt eine Reihe amüfanter Auf⸗ nahmen Kunde. Eine luſtige Seite„Krauſes Kleinauto“ mit Text und Zeichnungen von Kleydorff gewinnt einem oft be⸗ handelten Thema neue Reize ab. Aus dem weitern Inhalt ſei die Theaterſeite„Von den Bühnen der Reichshauptſtadt“, „Schwarz⸗meißer Tauſchhandel“,„Der 1. Mai in Moskau“ und Bilder von den Spielen des Tennisweltmeiſters Lacoſte in Berlin und Köln genannt. Die Denkſportſeite„Können Sie aus einem Papagei einen Eſel machen?“ ſtellt dem Leſer eine neuartige Aufgabe, an der er ſeinen Scharfſinn prüſen kann.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) 1 5 4 Donnerstag, den 16. Mai 1929 Nachbargebiete Die Ludwigshafener Indexziffer * Ludwigshafen, 15. Mai. Bei der Ludwigshafener Index⸗ ziffer wirkte ſich der teilweiſe Preisrückgang ſchon im Monat März aus, ſodaß im Monat April 1929 die Senkung der Ziffer von 163,8 auf 163,0— nur 0,5 Proz. beträgt. Freinsheim und das Hahnenfeſt * Freinsheim, 15. Mai. Das alte Städtchen Freinsheim, bekannt durch ſeine herrliche Lage im Großobſtbaugebiet, feiert an Pfingſten wieder ſein Hahnenfeſt zuf dem baum⸗ umrauſchten„Hahnen“, dem berühmten, uralten Edelkaſta⸗ nienhain in den Wingerten des Ortes. Volksbeluſtigungen aller Art ſorgen für die Unterhaltung von Jung und Alt Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 224 und dem, der einen guten Tropfen ſich leiſten will iſt Gelegen⸗ heit zur Erfriſchung gegeben. Dieſes Mal iſt auch für einen Parkplatz geſorgt, damit die zahlreichen Automobile und ſonſtigen Fahrzeuge ſichergeſtellt werden können 5 Tod in der Badewanne * St. Ingbert, 15. Mai. Die 19jährige Tochter des Gru⸗ benſteigers Schuhmann in Sulzbach nahm ein Bad. Als ſie nach geraumer Zeit nicht zurückgekehrt war, ging die Mutter zum Badezimmer und fand dort die Tochter unter Waſſer liegen. Sie war bereits tot. Ein Herzſchlag hatte den Tod herbeigeführt. Eis im Taunus und Waldbrand * Oberurſel, 13. Mai. Wie wir im Winter berichteten, haben ſich damals bei Oberurſel an einigen undichten Stellen einer Druckwaſſerleitung Eis berge wie die Waldbäume ſo hoch gebildet. Dieſes Eis iſt jetzt noch nicht ganz verſchwun⸗ den und wird an Pfingſten noch zu ſehen ſein, wenn nicht vor⸗ her ein kräftiger warmer Regen einſetzt. Wenige Kilometer von dieſer Stelle entfernt entſtand am Sonntag, 12. Mai, um die Mittagszeit ein Waldbrand. Glücklicherweiſe bemerkte ein in der Nähe weilender Sportverein aus Oberurſel den aufſteigenden Rauch, eilte im Laufſchritt nach der Brandſtelle und vermochte das Feuer zu löſchen, bevor es größere Aus⸗ dehnung annehmen konnte. Die Arbeit in dem fürchterlichen Qualm war nicht ganz leicht, denn der Wind trieb Rauch und Flammen vor ſich her. Der Brand war in einem Schlag mit jungen Birken ausgebrochen, hat aber dank der ſchnellen Hilfe nicht viel Schaden angerichtet. Nach Lage der Dinge kann es keinem Zweifel unterliegen, daß das Feuer durch Leichtſinn von Ausflüglern entſtanden iſt. Man fand an der Brandſtelle eine zurückgelaſſene Frauenbluſe vor. Damit wollen wir sagen, dass die Be- ömmlienkeit der OVER STO L 2 in Zukunft noch mehr als bisher Gegenstand unserer fachmännischen Sorge bilden soll. Mnter absoluter hanrung sehen Charahters, dureh welchen OVER: STOLZ heruhmt geworden ist, naben gien un. sere Fachleute bemunt, die Misenung um einige grade leienter zu machen. Sie ist heileihe keine fade Zigarette geworden, wie an alle OVFERSJOILIL- Raucher. des macedoni. gie der lais oft aus nkenntnis für begon- ders hekommlich halt, sie nat vil mehr den nussartigen, nerznaft gesunden gesenmack des Macedonen-Jabaks, der in der Jut beson- dors behömmlich ist. Alle Raucher, die von dem Genuss fade schmeckender Zigaretten unbefriedigt sind. laden wir ein, die neue OVERSTOLZ- Mischung, welche an der flachen 25·8tück- paekung kenntlich ist, zu versuchen. Sie ist von besonderem oni geschmack, aher leicht und bekõmmlich. Deshalb ragen wir: Mon bekomms ZIGARETTEN-EABRRIR HAUS NEUERBURG OHG . Seite, Nr 224 * Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Silllige Freise. E, 13 Metzger& Oppenheimer Das große Eisenwarengeschäft Hara Tann kauft man doch bei E 3, la FVFFES BANANEN (sprich: Feifs) Schon seit 30 jahren kommen FVFFES BANANEN nach Europa. haben Sie bisher nur„Bananen“ gekauftz jetzt müssen Sie„F VF FES BANANEN“ verlangen. FVFFES BANANEN sind auf Orund dreißig- jähriger Erfahrung stets von tadelloser Be- schaffenheit. Spexialdampfer sind eigens für ihren Transport eingerichtet. Sie wer- den in besonderen Waggons verladen und erhalten in Spezialräumen ihre Vollreife. Dann kommen sie, reich an Nährwert und mit vorzüglichem Aroma— jeden Tag trisch— zu ihrem Händler. In Deutschland Nationaltheater Mannheim 150 jähriges Jubiläum betr. Für die Vorſtellungen der Feſtwoche: „Die Zauberflöte“ am Sonntag, den 23. Juni „Der Kaufmann von Venedig“ am Montag, den 24. Juni „Fidelio“ am Dienstag, den 25. Juni „Paleſtrina“ am Freitag, den 28. Juni „Der Roſenkavalier“ am Sonntag, 30. Juni, wird eine beſondere Miete in der Weiſe auf⸗ gelegt, daß, ſoweit Plätze zur Verfügung ſtehen, alle 5 Vorſtellungen, oder 3 Vorſtellungen(„Die Zauberflöte“, „Der Kaufmann von Venedig“ und„Fidelio“) oder 2 Vorſtellungen(„Paleſtrina“ und „Der Roſenkavalier“) gemietet werden können. 88 In erſter Linie berückſichtigt werden Be⸗ ſtellungen für alle 5 Vorſtellungen. Beſtel⸗ lungen ſtändiger Mieter des Nationaltheaters genießen Vorrecht. Die Preiſe der Miete ſind die angeſetzten Tagespreiſe mit einem Nachlaß von 20 Proz. (Der Mietpreis beträgt z. Beiſpiel für einen Platz im 1. Parkett für 5 Vorſtellungen 38, für 3 Vorſtellungen 23% für 2 Vorſtellungen 15% Ständige Mieter, die ſich nicht auf mehrere Vorſtellungen feſtlegen wollen, können Karten Donnerstag, den 16. Mak 1029 Ein gutes deutsches Erzeugnis ist dieser braune Herrenschuh er het eine vor- zügliche HBaß form. Zwelfarbiger eur Damenschuh. Nsegont Boxcalf mit beige Ein- lage, bequemer Absstz Outes deutsches Fabrikant EIN zu der am Samstag, den 29. Juni, ſtattfin⸗ denden Aufführung„Die Räuber“ zu einem um 20 Proz. ermäßigten Eintrittspreis er⸗ halten. Schriftliche Beſtellungen bis ſpäteſtens 1. Juni an die Theaterkaſſe B 2,9, die auch Aus⸗ kunft über Preiſe und die zur Verfügung ſtehenden Plätz erteilt.(Telephon Nr. 354 31). Der Intendant. Ver 4 75 Heinrich L. Becker Elisabeffi Becker geb. Schönheer Mannheim, I/ Mel 1929 Seckerheimerstr. 82 Bekanntmachung! Während des Verſteigerungs⸗Reſte⸗Ver⸗ kaufes, heute, morgen und Samstag, kommen außerdem zum Angebot:* 4582 1 mod. nußb.⸗pol. herrſchaftl. Speiſezimmer mit engl. Büfett, 2 Meter, Vitrine, Ausz.⸗ Tiſch u. 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Nr. 224 Die Badiſche Juſtizſtatiſtik für 1928 Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley Vor kurzem brachte das Juſtizminiſterialblatt die neue Badiſche Juſtizſtatiſtik, die manches für weitere Kreiſe Wiſſenswerte bringt. Am meiſten wird wohl die Statiſtik für Strafſachen intereſſieren. Aus ihr folgt zunächſt die an dieſer Stelle ſchon vor einiger Zeit ausgeſprochene Tatſache, daß der Umfang der Kriminalität gegen das Vorfahr eine erhebliche Steigerung erfahren hat. Bei den Amtsgerichten ſind die Urteile der Einzelrichter von 7917 auf 8484 geſtiegen, die der Schöffengerichte von 1492 auf 1591, der Jugendgerichte von 491 auf 516, der Strafbefehle von 21 196 auf 21571. Die Berufungsurteile bei den Straf⸗ kammern ſtiegen von 1161 auf 1178 und die Reviſionsurteile beim Oberlandesgericht von 144 auf 183. An Anzeigen liefen im letzten Jahre ein 85 943 gegen 81111 des Vorjahres. Ent⸗ ſprechend ſind die Zahlen der Mannheimer Gerichte in die Höhe gegangen. Die Einzelrichter fällten 1782 Urteile gegen 1523 des Jahres 1927, die Schöffengerichte 338 gegen 317, die Jugendrichter 154 gegen 138. Strafbefehle ergingen in 4519 Fällen gegen 4471 von 1927. Beim Landgericht wurden 291 Berufungsurteile gefällt gegen 258 im Jahre zu⸗ vor. Bei der Staatsanwaltſchaft liefen 19 416 Anzeigen ein gegen 17 160 im Jahre 1927. Von den 1928 in Baden eingelaufenen Anzeigen wurden 45 591 Verfahren eingeſtellt, in Mannheim von den 19 416 eingelaufenen Anzeigen 10 419. Strafaufſchub auf Wohlver⸗ halten wurde 1929 in Baden erteilt in 3587 Fällen, in Mann⸗ heim in 827 Fällen. Vorunterſuchungen wurden geführt in Baden 617, in Mannheim 111. Zurückgegangen ſind in gerichtsurteile: Von 177 auf 117. iſt die Zahl von 16 auf 20 geſtiegen. Auch die Zahlen der Zivilrechtspflege ſind entſpre⸗ chend geſtiegen: Bei den Landgerichten ſind die anhängigen Fälle von 12 567 auf 14 445 angewachſen, die mündlichen Ver⸗ handlungen von 23 647 auf 26 596, die kontradiktoriſchen Ver⸗ handlungen von 15 180 auf 16 798, die kontradiktoriſchen Urteile von 4340 auf 4622, die Berufungsverhandlungen von 3745 auf 4053, die Arreſte und einſtweiligen Verfügungen von 2151 auf 2365. Die Zahl der mündlichen Verhandlungen bei den Amts⸗ gerichten war 1928: 148 312(1927: 137 816), die kontradiktori⸗ ſchen Urteile 13 863(gegen 13 247 des Vorjahres), der geſamten anhängigen Fälle 122 570(gegen 115 937). Die Zahl der Zah⸗ Baden die Schwur⸗ In Mannheim Auch die Mannheimer Gerichte haben einen erheblichen Zuwachs an Geſchäften zu ver⸗ zeichnen. Beim Landgericht Mannheim ſtiegen die an⸗ hängigen Sachen von 3577 auf 4373, die kontradiktoriſchen Verhandlungen von 3330 auf 3825, der kontradiktoriſchen Ur⸗ teile von 1090 auf 1320, der Berufungsverhandlungen von 696 auf 851, der Arreſte etc. von 726 auf 861. Das Amtsgericht Mannheim verzeichnet 37915 mündliche Verhandlungen(gegen 35 465 von 1927), darunter 9774(gegen 8499) kontradiktoriſche, 3609(gegen 3031) kontradiktoriſche Urteile, 33 294(gegen 31 169) anhängige Fälle, 71716(gegen 58 080) Zahlungsbefehle. Von den in Baden 1928 anhängig gewordenen 122 578 amtsgericht⸗ lichen Fällen konnten 38 081 im Güteverfahren ohne folgendes Streitverfahren ihre Erledigung finden. Bei den Notariaten ſind die Geſchäfte nach den Haupt⸗ tabellen von 87 433 auf 84 101 zurückgegangen. Die Landesarbeitsgerichte hatten 1928: 284 Be⸗ rufungen zu erledigen, von denen 86 auf Mannheim entfallen. Bei den Ar beitsgerichten waren 1928: 9727 Urteilsver⸗ fahren anhängig, in Mannheim 3303. Der Geſchäftsumfang der Mannheimer Gerichte entſpricht ungefähr einem Viertel der geſamten Tätigkeit der badiſchen Gerichte. In Zivilſachen nimmt das Landgericht Mann⸗ heim die erſte Stelle ein mit 4373 anhängigen Fällen. Nächſt⸗ dem kommt Karlsruhe mit 3973 Fällen. Am geringſten belaſtet iſt Mosbach mit 292 Fällen. Den Berufungen nach kommt Karlsruhe an erſter Stelle mit 827 Fällen, dann folgt Mannheim mit 666. Am Ende ſteht hier Walds⸗ hut mit 89 Fällen. In der amtsgerichtlichen zivilrichterlichen Tätigkeit ſteht ebenfalls Karlsruhe mit 34893 vor Mannheim mit 33 294. Hier ſchließt wieder Mosbach mit 3590. In Strafſachen wird Mannheim auch nur von Karlsruhe, deſſen Bezirk 10 Amtsgerichte umfaßt, wogegen Mannheim nur 3 hat, überflügelt. Dort liefen 23 527 Anzeigen ein, hier 19 416. Den 311 Mannheimer landgerichtlichen Strafurteilen ſtehen aber nur 273 Karlsruher gegenüber, während an amts⸗ gerichtlichen Strafurteilen Karlsruhe 2598 und Mannheim 2274 aufweiſt. Alles in allem ſtellt auch die Juſtizſtatiſtik ein getreues Abbild der wirtſchaftlichen Lage dar, die ſich insbeſondere durch die ſteigende Zahl der Konkurſe, Geſchäftsaufſichten und der Zwangsverſteigerungen ausdrückt. Konkurſe wurden in Baden eröffnet 1927: 478, in Mannheim 101; 1928 in Baden 663, in Mannheim 144. Die Geſchäftsaufſichten ſind in Baden von 78 auf 165, in Mannheim von 14 auf 54, die lungsbefehle ſtieg von 250 670 auf 300 261, der Arreſte und] Zwangsverſteigerungen insgeſamt von 2928 auf 3008 an⸗ einſtweiligen Verfügungen von 61 280 auf 66 850. geſtiegen. Ausſchluß der Oeffentlichkeit im Prozeß Dujardin Am heutigen Donnerstag keine Sitzung— Freitag Beginn der Plädoyers— Urteilsverkündigung vielleicht am Samstag Der achte Verhandlungstag wurde am geſtrigen Mittwoch, 15. Mai mit der Zeugenvernehmung zunächſt unter Aus⸗ ichluß der Oeffentlichkeit fortgeſetzt. Nach Wieder⸗ perſtellung der Oeffentlichkeit erfolgte eine Reihe wenig weſentlicher Zeugenvernehmungen. Der Zeuge Hölzner wird hereingerufen und vom Vorſitzenden darauf aufmerkſam gemacht, daß er in der Nacht Zeit gehabt habe, zu über⸗ legen. Dem Zeugen wird ſeine geſtrige Ausſage vorgeleſen. Er hält ſie in allen Punkten aufrecht und ergänzt ſie nur in unweſentlichen Teilen. Hölzner betont nochmals, ſoweit ihm Auch betont Hölzner nochmals ausdrücklich, ſeine Frau habe ihm niemals ein Geſtändnis des Mordes an Jaquet ge⸗ macht und auch nie angedeutet, daß ſie daran beteiligt geweſen ſei. Hierauf leiſtet Zeuge Hölzner den Eid. Am Abend wurde die Verhandlung mit den Gutachten der kriminaliſtiſchen Sachverſtändigen fortgeſetzt. Auf Antrag der Statsanwaltſchaft ſowie des Verteidigers be⸗ ſchloß darauf das Gericht, die Zeugin Frau Hölzner⸗Jacquet nicht zu vereidigen mit der Begründung, daß ſie als Teilnehmerin oder Begünſtigerin der Tat verdächtig ſei. Am heutigen Donnerstag findet keine Verhandlung ſtatt zwecks erinnerlich, habe er zu niemanden etwas davon geſagt, Vorbereitung der Plädoyers; dieſe ſollen am Freitag gehalten daß ſeine Frau ihn mit einer Schnur gewürgt hätte.] werden, ſodaß das Urteil am Samstag zu erwarten iſt. Tagungen Jahresverſammlung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Unternehmerverbände Badens Im Feſtſaal des Hotels Germania in Karlsruhe hatte ſich am 14. Mai, mittags, aus Anlaß der Jahresverſammlung der Wirt⸗ schaftlichen Vereinigung der Unternehmerverbände eine ſehr ſtattliche Anzahl prominenter Perſönlichkeiten der Wirtſchaft und neben ihnen zahlreiche Vertreter der ſtaatl. und ſtädt. Behörden, an ihrer Spitze Staatspräſtdent und Finanzminiſter Dr. Schmitt eingefunden. Der Vorſitzende, Präſident Lenel⸗ Mannheim begrüßte die Erſchienenen und bemerkte dann zur Wirtſchaftslage, daß die vor Johresfriſt ausgedrückte Hoffnung, die Depreſſion werde bald vorübergehen und einem neuen Aufſtieg Platz machen, ſich nicht erfüllt habe. Die Depreſſion habe ſich aber immer mehr verſtärkt und drohe zu einer ernſten Kriſe zu werden, die ge⸗ kennzeichnet ſei durch die erſchreckende Zahl der Erwerbsloſen, die große Ebbe in der Reichs kaſſe, das Ergebnis der Genfer Abrüſtungsverhandlungen und die Einſtellung unſerer früheren Gegner bei den Pariſer Verhandlungen. Angeſichts der untrag⸗ baren Steuern und ſoziolen Laſten müſſe das Parlament ſich Zurück⸗ Haltung bei neuen Anträgen auferlegen. Zu befürchten ſei, daß der Finanzausgleich nur auf dem Papier ſtehe. Fraglich ſei guch, ob das Sollaufkommen an Steuern und Zöllen wirklich er⸗ reicht werde. Der Abbau der Erwerbsloſenverſicherung ſei unab⸗ weislich. Ein wichtiger Weg zur Selbſtbeſchränkung und zur Spar⸗ ſamkeit ſei die Verwaltungsreform, die zu einer Entlaſtung und gerechteren Verteilung der Steuern führen müſſe. Mit fremden Kapitalien allein könnten wir nicht in die Höhe kommen, ſondern müßben ſelbſt Kapital bilden, damit unſere Unternehmungen wieder einen angemeſſenen Betrag aufzuweiſen vermöchten. Als Vertreter des badiſchen Handwerks ſprach der Präſident der Hondwerkskammer Mannheim, Groß. In allen Schichten der Be⸗ völkerung klopfe die Not an der Tür. Wenn das Handwerk auch nicht auf einen grünen Zweig habe kommen können, ſo habe doch dbe ſeit neun Jahren ſeit der Gründung der Vereinigung angeſtrebte Berſtändlgung einen Weg gewieſen, auf dem weitergeſchritten wer⸗ den müſſe. Der Präſident der badiſchen Landwirtſchaftskammer, Graf Douglas, betonte den Willen der Landwirtſchaft zur Selbſthilfe und zur Rationaliſierung. Er hofft, daß alles getan werde, die deutſche Land wirkbſchaft wieder rentabel zu machen. Hier⸗ auf ergriff Staatspräſident und Finanzminiſter Dr. Schmitt das Wort zu ſeinem bereits in der Dienstag⸗Abendausgabe veröffent⸗ lichten Vortrag über den Finanzausgleich. Präſident Lenel dankte dem Miniſter für ſeine außerordentlich intereſſanten An⸗ vegungen und Mitteilungen und ſchloß die Beratungen mit der Hoff⸗ nung, daß man bei der nächſtjährigen Zuſammenkunft über beſſere Verhältniſſe werde berichten können. Badiſcher Landesſchützentag Der dieſes Jahr in Neuſtadt t. Scharzw. abgehaltene Ba⸗ diſche Landesſchützentag wies eine rege Teilnahme aus dem ganzen Lande auf. Landesoberſchützenmeiſter Hofſtätter⸗Maun⸗ heim gab den Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsbericht für 1928, wonach die Einnahmen des Badiſchen Landesſchützenbundes 2401 Mk., die Aus⸗ gaben 2357 Mk., das Vermögen Ende 1928 4643 Mk. betrug, wozu noch 1505 Mk. aus Altbeſitz kommen. Zum Ort der nächſten Landestagung wurde Konſtanz gewählt, zum Ort der Meiſterſchaftsſchießen 1930 Freiburg i. Br., 1931 Neckargemünd. Mannheim hat bekanntlich in dieſem Jahr das Meiſterſchaftsſchießen. Am Schießen um die badiſche Meiſterſchaft für 1928 am.—10. Junk in Durlach beteiligten ſich 25 Schützen. Auguſt Grünig aus Schries⸗ heim a. d. B. wurde dabei Meiſterſchaftsſchütze. Nach dem nachmit⸗ tags veranſtalteten Feſtzug zum Schützenhaus wurde die vom Schützen⸗ verein Neuſtadt geſtiftete Ehrenſcheibe ausgeſchoſſen. Dabei wurden die zehn beſten Treffer mit der ſilbernen Schützenplakette aus⸗ gezeichnet. Es ſind dies Haſenbach⸗Tuttlingen, Tſchirnach⸗Heidenlberg, Schlüter⸗Radolfzell, Brecht⸗Radolfzell, Boie⸗ Heidelberg, Ruch⸗Walds⸗ hut, Bindner⸗Endingen, Pfiſter⸗ Mannheim, Mutter⸗Bühlertal, Henke⸗Tuttlingen. Es wurden 49 Schüſſe abgegeben, darunter 40 Treffer. Die Mitgliederverſammlung des Süd weſtdeutſch en Kanalvereins findet Samstag, 6. Juli in Eber bach ſtatt. Der Tagung geht am Freitag eine Vorſtands⸗ und Ausſchußſitzung des Kanalvereins in Mannheim voraus. Am 6. Juli vormittags beſichtigen die Mit⸗ glbeder die Stauſtufe am Karlstor in Heidelberg und die Bauſtellen in Neckargemünd und Neckarſteinach. Aus dem Lande Pfingſttagung des W. S. C. J Weinheim, 14. Mai. Der Weinheimer Senioren⸗ Konvent trat heute zum erſten Male ſeit der Vollendung der WSC ⸗Wachenburg gemeinſam mit dem Alte⸗Herren⸗Verband in dem Hain vor dem Ehrenmal zuſammen, um in weihe⸗ voller Stunde der Toten des Weltkrieges zu gedenken. Vor⸗ mittags 9 Uhr marſchierten die Abordnungen der 58 Corps des Wc Jnebſt den Alten Herren unter Vorantritt der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle aus dem im Blütenſchmuck prangenden Tal hinauf zur Wachenburg. Unter den Klängen des Altniederländiſchen Dankgebetes hielt der Feſtzug den Einmarſch in das Burginnere, von deren Zinnen die Fahnen auf Halbmaſt wehten. Von der Freitreppe der Palas aus hieß Direktor Lieberich(Vitruviae) München den Wein⸗ heimer Seniorenkonvent willkommen und brachte auf ihn ein dreifaches Hoch aus. Direktor Konradi(Rhenaniae), Braunſchweig hielt die Feſtre de. Nach weiteren Anſprachen und nach dem gemeinſamen Geſange des Deutſchlandliedes erfolgten die Kranzniederlegungen der einzelnen Abord⸗ nungen in der Totenhalle. Oberbürgermeiſter Huegel legte im Namen der Stadt Weinheim einen Lorbeerkranz mit Widmungsſchleife in den blau⸗weißen Stadtfarben nieder. Ein Flugzeug beſchrieb um den Ehrenhof der Wachenburg eine Schleife, wobei vom Flugzeug, das ganz niedrig flog, ein Lorbeerkranz mit Widmungsſchleife abgeworfen wurde. Prof. Junkers, ein Angehöriger des Corps„Delta“⸗Aachen hatte die Südweſtdeutſche Lufthanſa in Frankfurt a. M. beauf⸗ tragt, zur Totenweihe einen Kranz auf die WScC⸗Wachenburg herabzuwerfen. Zum Schluſſe der Feier ſpielte die Muſik⸗ kapelle„Es brauſt ein Ruf“. In der Palas der Wachenburg fand abends großer Feſtkommers ſtatt. Am Mittwoch abend nimmt die Pfingſttagung des WSC Tmit Fackelzug und Burgenbeleuchtung ihren Abſchluß. * * Dielheim bei Wiesloch, 15. Mai. Der 22jährige Mesner Auck von hier wurde auf der Heimkehr vom Balßzfelder Sängerfeſt auf der Landſtraße von einem Mietauto angefahren und über das Auto hinweg nach rüwärts geſchleudert. Auck erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch und innere Verletzungen und wurde ins Heidelberger Krankenhaus verbracht. Sein Begleiter kam mit leichteren Verletzungen davon. * Steinsfurt(Amt Heidelberg), 15. Mai. Geſtern nach⸗ mittag ſtürzte der achtfährige Junge Ottomar Barth beim Maikäferholen von einem Baum. Er erlitt eine ſchwere Kopfverletzung, die ſeine ſofortige Ueberführung in die Heidelberger Klinik erforderlich machte. Der Junge dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. L. Sinsheim, 14. Mai. In Reichartshauſen fand am Sonn⸗ tag die große Hauptübung der Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonnen des Bezirkes Sinsheim ſtatt, an der ſich die Ko⸗ lonnen von Bargen, Helmſtadt, Michelfeld, Neckarbiſchofsheim, Steinsfurt und Waibſtadt beteiligten. Der Uebung lag der Zuſammenſtoß zweier vollbeſetzter Kraftwagen zu⸗ grunde. Als Abgeordneter des badiſchen Roten Kreuzes war Dr. Hamburger erſchienen. Die an die Uebung anſchlie⸗ ßende Kritik ließ im allgemeinen die Zufriedenheit mit dem Gezeigten erkennen. Nachmittags ſchloß ſich an den Beſuch des Heldenhaines ein geſelliges Beiſammenſein an, bei dem Bürgermeiſter Stech die zahlreichen Ehrengäſte willkommen hieß. Nachdem noch der einzige Veteran aus dem 7ber Krieg geehrt worden war, dankte Dr. Hamburger für die freundliche und liebenswürdige Aufnahme. * Wohl(Amt Bühl), 15. Mai. Vor einigen Tagen kehrte der jetzt 80jährige Joſef Hanſelmann aus Nordamerika nach 58jähriger Abweſenheit in die Heimat zurück. Er hat es in Louisville am Ohio als Baumſchulpflanzer zu Wohl⸗ ſtand und Anſehen gebracht. * Baden⸗Baden, 13. Mai. In der Wolfsſchlucht kam in⸗ folge ſtarken Bremſens geſtern abend das Auto des Fabrikanten Alfons Stehle aus der Fahrtrichtung und ſtürzte in den Straßengraben. Stehle trug einen Schlüſſelbeinbruch und ſeine Frau einige leichtere Ver⸗ letzungen davon. Veranſtaltungen Donnerstag, den 16. Mai Nationaltheater: Kleine Komödie“,.00 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Fräulein Elſe“.— Schauburg: „Auf der Reeverbahn“. Ufa ⸗ Theater:„Rund um die Liebe“.— Palaſt⸗ Theater:„Titanik“.— Sca ba: „Ueb immer Treu und Redlichkeit“. Capitol:„Die eiſerne Maske“.— Gloria⸗Palaſt:„Der erſte Kuß“. Muſeen und Sammlungen: Kunſthalle: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 1 Uhr und 3 bis 5 Uhr:— Gemälde⸗Galerie im Schloß: Mittwoch u. Sonntag 11—1 u.—5 Uhr. Schloßmuſeum: Dienstag b. Samstag 10—1,3—5 Sonntags 11—5 Uhr. Schloßbücherei:—1,—7 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm, von 11—1 und nachm. von—8 Uhr; Dienstag—5 Uhr; Mittwoch—5 Uhr: Freitag 56—7 Uhr.— Plauetarium:„Eine Wanderung durch das Weltall“, Lichtbilder⸗Vortrag, Dr. Feurſtein,.00 Uhr. Schluß des redaktionellen Teils Das Gesundheitswasser! 2. S180 Peter Rixius 6. m. b.., Mannheim, fel. 26796 U. 97 Wilhelm Müller jun., U 4, 25, Fernsprecher 21636 FAHRRAD-REIEEN le OFEN 5 NIE ERREIC III Ne cfSE HH 8. Seite. Nr. 224 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] eee Donnerstag, den 16. Mat 1929 Eine neue Kapitalguelle Reorganiſterungsplan bei der Klaſſenlotterie Mit einem neuen Gewinnverteilungsplan die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Zwar ſind alle Einzelheiten noch nicht bekannt, aber ſoviel ſteht ſchon feſt, daß dabei ein ſehr er⸗ giebiges Kapitalbecken gegründet werden ſoll. Der Plan gipfelt darin, daß die ſogenannten Freiloſe nicht mehr ſofort aus⸗ bezahlt werden, ſondern erſt nach 10 Jahren„und daß zweitens, und darin liegt das Fundament der Kapitalbildung, alle Nieten zurückvergütet werden, ebenfalls na ch 10 Jahren. Der Begriff„Freilos“ fällt damit fort; man kenntnur noch Gewinne und Nieten; bei Gewinnen alſo ſolche mit mehr als dem Einſatz. Gedacht iſt nun dieſe auf 20 v. H. der Loſe feſt⸗ Zuſetzen, ſodaß demnach 80 v. H. nicht gezogen, vielmehr erſt nach 10 Jahren zurückgezahlt werden. Auf den erſten Blick muß es ſcheinen, als wenn der Lotterie⸗Etat nicht bilanzieren könnte. Denn einem Gewinn muß immer ein Verluſt, alſo ein ausgefallenes Los, gegen⸗ überſtehen. Der Ausgleich iſt aber möglich durch den Zins, den die auf 10 Jahre nicht einlösbaren Nieten bringen. Zweierlei iſt folg⸗ lich zu beachten: die Gewinnzahl wird von jetzt 11,75 v. H. auf 20 y. H. erhöht und ſämtliche anderen Loſe kommen nach 10 Jahren mit dem Einſatz heraus, ein Verluſt alſo ausgeſchloſſen, wenn man die Zins⸗ loſigkeit für 10 Jahre außer Acht läßt. Nun ſoll aber die Möglichkeit geſchaffen werden, die Auszahlung der Nieten ſofort nach der Ziehung beantragen zu können. Dazu muß man ſich aber, damit der Lotterie⸗Etat nicht aus dem Gleichgewicht ge⸗ bracht wird, einen Diskont gefallen laſſen, der unter Zugrundelegung von 6 v. H. an 43 v. H. bei 10 Jahren ausmacht. Würde der Lospreis (wie vorgeſehen) 200/ ſein, ſo wäre nach der Ziehung ein ſolches 114/ wert. Der Zweck der neuen Regelung iſt, einmal die Gewinn 3 a 01 erhöhen, was ja des öfteren ſchon verlangt wurde, und dann beſchäftigt ſich z. Zt. 3 U Abſchlüſſe im Oberkoks⸗Konzern Der Abſchluß der Koks werke und Chemiſche Fabriken A. G. Berlin, für 1928 weiſt einen Bruttoüberſchuß von 9,55 (1. B. 7,81) Mill.„ aus. Neben den normalen Abſchreibungen von 4,5 Mill.„ iſt mit Rückſicht auf die ſchwierigen Verhältniſſe des Bergbaus allgemein und des niederſchleſiſchen Reviers im beſonderen auf die Beteiligungen an Bergwerksunternehmungen eine zum Teil aus einem Buchgewinn entnommene Sonderabſchreibun 8 bon 2,36 Mill.„ vorgenommen worden. Ferner erfährt die geſetzliche Rücklage eine Erhöhung um 2,60 Mill./ aus dem Agio bei der Ver⸗ wertung von Vorratsaktien und beläuft ſich dann auf 10,63 Mill.. Unter Berückſichtigung des Vortrags verbleibt ein Rein gewinn von 8,17(7,28) Mill.„4, woraus auf St.⸗A. und Genußſcheine eine Dividende von 7 v. H.(6 v..) gezahlt werden ſoll; vorgetragen werden 2,347 Mill. /. Die Lage der Geſellſchaft und ihrer Tochter⸗ unternehmungen habe ſich im laufenden Jahr weiter befriedigend ent⸗ wickelt.(§.⸗V. 27. Juni.) Der Abſchluß der Schering Kahlbaum A.., deren Ka⸗ pital ſaſt vollſtändig im Beſitz von Oberkoks iſt, weiſt einſchl. des Vor⸗ trags von 2,5(1,69) Mill, einen Bruttogewinn von 8,24(6,59) Mill. Mark aus. Aus dem ſich nach Abſchreibungen von 2,05(1,94) Mill.. ergebenden Reingewinn von 6,18(4,65) Mill. ſoll eine Di⸗ vidende von 14 v. H. auf das dividendenberechtigte Kapital von 26,82 Mill.,(9,6 v. H. auf 25 Mill.) verteilt und 2,26(2,15) vor⸗ getragen werden. Die günſtige Entwicklung des Unternehmens halte auch im laufenden Jahr an. Bet der Concordia Bergbau A.., Oberhauen, er⸗ gibt der Abſchluß einen Rohüberſchuß von 6,07(6,89) Mill. /. Steuern und ſoziale Laſten erforderten 3,55(3,28) Mill. /, Zinſen und Pro⸗ viſtonen 1,01(1,02), Abſchreibungen 1,51(4,49) Mill. I/. Das Jahres⸗ ergehnis bedeutet infolgedeſſen einen Ver luſt von 10 088(i. V. Ge⸗ winn 1 204 905, woraus 6 v. H. Dividende verteilt wurden), um den ſich der vorjährige Vortrag von 75 205% ermäßigt. Im laufen⸗ den Jahr habe ſich die Lage der Geſellſchaft etwas beſſer entwickelt. (H. ⸗V. 20. Juni.) * Hanſabank ecsmbcß., Mannheim, In der o. Mitglieder⸗Ver⸗ fammlung berichtete Direktor Mayer über das abgelaufene Ge⸗ Ichäftsjahr in dem zwar inſolge der bekannten ſchwierigen Verhält⸗ niſſe in Mannheim keine Steigerung der Bilanzſumme eingetreten ei; es ſei aber ſchon als großer Erfolg zu bezeichnen, daß ſich das Geſchäft auf der bisherigen Höhe gehalten hätte. Aus dem Gewinn von 11 600„ wurde wiederm eine Dividende von 6 v. H. aus⸗ geſchitttet, der Reſt zur Stärkung der Reſerven verwandt. Der bis⸗ herige AR. wurde wieder gewählt. um das Riſiko des Geſchäſts zu beſchränken, wurde die Höchſtkreditgrenze auf höchſtens 25 000% Bar⸗ kredit, einſchl. Geſchäftswechſel⸗Obligo auf 85 000, feſtgefetzt. Ver⸗ bands veviſor Seiber t⸗Wiesbaden hielt einen beifällig aufge⸗ nummenen Vortrag über„Die Finanzierung der Kreditgenoſſenſchaft“ Die von der Verwaltung vorgeſchlagene Erhöh u g des Geſchäfts⸗ anteils von 200/ auf 300, wurde daraufhin mit allen gegen eine Stimme beſchloſſen. Das Eintrittsgeld wurde von 20% auf 10, cherabgeſetzt, um den Beitritt zur Genoſſenſchaft zu erleichtern. Stahlwerke Rüchling⸗Buderns A. in Wetzlar.— Wieder divi⸗ dendenlos. Der Umſatz konnte 1928 zwar voll aufrechterhalten werden; die Verhältniſſe laſſen fedoch für die nächſte Zeit eine zu⸗ ſiedenſtellende Entwicklung der Induſtrie vorerſt nicht erwarten. Betriebsüberſchüſſe ſtiegen von 1,72 auf 1,00 Mill. /; Unfoſten erforderten 1,42(0,96), Abſchreibungen 0,41(0,28). Der Reingewinn von.080(0,059 Mill. 4 ſoll wieder vorgetragen werden. Beteiligungen ſtiegen nach der Bilanz vom 31. Dez. 1028 von 56 001 auf 106 301 /, eine Begründung dafür fehlt im Bericht. Rohſtoſfe und Waren ermäßigten ſich von 4,58 auf 4,10, Schuldner von.59 auf 4,43; Gläubiger zeigen eine Verminderung von 7,06 auf 6/26 Mill.. 5: Rheiniſche Linoleumwerke Bedburg Ac. Wie wir höhren, iſt für das Geſchäftszahr 1928 wieder eine Dividende von 10 v. H. in Ausſicht genommen. RS. in Frankfurt nicht mehr notiert. Nachdem die Zulaſſungs⸗ ſtelle ihre Zulaſſung zurückgenommen hat, wird die Notiz für die Aktien der Neckarſulmer Fahrzeuge(jetzt NSu. Vereinigte Fahr⸗ zeugwerke) ab heute an der Frankfurter Börſe eingeſtellt. 5 Als für Feinmechanik vorm. Jetter u. Scheerer, Tuttlingen. Wie berichtet wird, erzielte das Unternehmen einen Fabrika⸗ kionsgewinn von 1737 47(1 542 750). Hiervon erforderten Hand lungsunkoſten 1 286 421(1 131 306)„ und Abſchreibungen 208 837 458 860), ſo daß bei einem Vortrag von 24 156% ein Reingewinn von 266 350(278 349)/ verbleibt, woraus wieder 6 v. H. Div dende auf die Stel. und BA. verteilt und 12 177/ vorgetragen werden ſollen. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsſahres laſe ſich inſolge der allgemein ſchwierigen Wirtſchaftslage nichts vor⸗ ausſagen. Die erſten drei Monate zeigten noch keine Er⸗ höhuüngen der Umſätze, doch hatte ſich der Auftragseingang im Monat April gebeſſert und es ſeien Anzeſchen dafür vorhanden, daß es gelingen werde, auch für das laufende Jahr ein zufriedenſtellendes Ergebnis zu erzielen. * Porzellanfabrik Ph Roſenthal AG.— Wieder 7 v. dende. Der AR. beſchloß, wieder eine Divldende von 7 v. H. in Vorſchlag zu bringen. Der Geſchäftsgang entwickelt ſich normal. Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann Eſſen. Der.⸗R. beſchloß der.⸗V. am 20. Juni für 1928 aus dem Reingewtun von 664 621(i. V. 638 210) l, wie bereits ange⸗ kündigt, eine Dividende von 7(6) v. H. vorzaſchlagen. Die Ab⸗ ſchreibungen betragen 687 258(805 132)„. Auf neue Rechnung wer⸗ den 31 352(28 836), vorgetragen. 25: Demerag Donan⸗Main⸗Rhein⸗Schiffahrts⸗Ach. in Nüruberg. Die H. genehmigte nach Abſchreibungen von 89 212(20 407)„, ſo⸗ wie Abzug des vorjährigen Verluſtvortrages von 26 693 einen Rein⸗ gewinn von 10 685 ,. Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Kom⸗ merzienrat Karl Preſſer⸗Fraulfurt a. M. H. Divj⸗ — als Hauptſache der Allgemein heit Kapital zur Ver⸗ fügung zu ſtellen durch Ausleihung der für die Bezahlung der Nieten nach 10 Jahren zurückgeſtellten Beträge. Plant man nun bei jedem Spiel, alſo 2mal im Jahre, je 1 Million Loſe, ſo würde die Nie⸗ tenſumme nach 10 Jahren bei 6 v. H. Zins und Zinſeszinſen weit über 2 Milliarden ausmachen. Dann ſetzt die Einlöſung ein; aber ſie wird dieſe Milliarden nicht aufzehren, nicht einmal ermäßigen, weil ja jedes halbe Jahr aus dem Weitergang der Lotterie der Kapitalſtock durch neue Zurückſtellungen aufgefüllt wird. Dieſer Vorſchlag hat manches für ſich; aber er beru htzuſehr auf theoretiſchen Berechnungen. Denn die Kapital⸗ anſammlung hängt allein davon ab, daß nicht in großem Umfang von der Soforteinlöſung(unter Diskont) Gebrauch gemacht wird. Aber das iſt ſo gut wie ſicher. Lieber ſofort 114 AJ, als erſt nach 10 Jahren 200, abgeſehen davon, daß heute noch jedem möglich iſt, mehr als 6 v. H. zu erzielen. Aber die Diskontfrage in ihrer Höhe iſt noch nebenſächlich. Weit mehr ausſchlaggebend iſt die Tatſache, daß heute gerade durch die mit dem Einſatz herauskommenden Freiloſe die ganze Lotterie unterhalten wird. Sollten künftig 30 v. H. der Spieler 10 Jahre lang ihre Loſe bezahlen, dann wird ſchon nach 1 Jahr die Nach⸗ frage nach Loſen nachlaſſen. Denn das an der Lotterie heute beteiligte Publikum iſt nicht ſo geſtellt, daß es 10 Jahre lang auf jede Rückzah⸗ lung verzichten kann. So ſehr alſo auch die erzieheriſche Wirkung des Planes zu begrü⸗ ßen iſt, für die Praxis wird er faſt alles gegen ſich haben. Und damit entfällt auch die Möglichkeit, die Klaſſenlotterte zur Ka⸗ pitalbildung heranzuziehen. Dies kurz das Schema. Mit Einzelheiten wird man ſich erſt be⸗ faſſen können, wenn der genaue Lottertieplan bekannt wird. Hans Steffen, Heidelberg. — * Das Ende der Waldorf⸗Aſtoria Zigarettenfabrik. Der jetzt vor⸗ gelegte Abſchluß Waldorf⸗Aſtoria iſt keineswegs ſo ungünſtig, als daß aus der Bilanz die Exiſtenzunfähigkeit des Unternehmens heraus⸗ geleſen werden könnte. Nach Abſchreibungen von 264 000, verbleibt von dem Rohertrag von 285 805/ ein Ver luſt von nur 28 000., der ſich durch den Gewinnvortrag des Vorjahres(24 000) auf 4000% verringert. Nach dem Bericht hat ſich im vergangenen Jahr der Wett⸗ bewerb ins Unerträgliche geſteigert, die Propagandaunkoſten wuchſen, die Konditionen verſchlechterten ſich. Bei einem Aktienkapital von 2 Mill.„ ſind in der Bilanz ausgewieſen(in Mill.) Bargeld, Wechſel und Beteiligungen 0,26, Bank⸗ und Poſtſcheckguthaben 26 (2,8), Außenſtände 3,6(4,3), Vorräte 6,5(4,4), Maſchinen und Einrich⸗ tungen 0,7, Grundſtücke und Gebäude 0,85(1,1). Firma und Waren⸗ zeichen ſtehen mit 2/ zu Buch. Anderſeits haben ſich die Schulden auf 12,4(11,1) erhöht. Die.⸗V. genehmi gie den Abſchluß. Der AR.⸗Vorſitzende teilte mit, daß nur durch Beanſpruchung ſtiller Rück⸗ lagen der Verluſt ſo niedrig gehalten werden konnte. Es ſet alles ver⸗ ſucht worden, um dies alte, ſolide Unternehmen zu erhalten; in letzter Zeit ſei es jedoch fraglich geworden, ob die benötigten Kredite hätten bereitgeſtellt werden können. Wie ſchon früher gemeldet, iſt der größte Teil der Aktiven der Waldorf⸗Aſtoria⸗A.⸗G. an die Ree mts ma ⸗ Gruppe verkauft worden. Dabei handelt es ſich im weſentlichen um die maſchinellen Einrichtungen, die Tabakvorräte, die Firmen⸗ und Markenrechte und die Grundſtücke. Die.⸗V. genehmigte einſtimmig die Liquidation. Der Name ber Geſellſchaft wird in„Le⸗ vante⸗Zigaretten fabrik.⸗G. Berlin“ abgeändert. Für diejenigen Aktionäre, die die Liquldation nicht abwarten wollen, liegt ein Angebot der Dresdner Bank vor, die Aktien zum Nennwert innerhalb vier Wochen abzukaufen. Schrotthande! Der Reichsverband freier Schrotthändler in Düſſeldorf und die Zentralſtelle deutſcher Schrotthändler in Berlim haben dieſer Tage, die auf ihrer GB. vom 15. März d. J. gefaßten Beſchlüſſe durchgeführt umd ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Dieſe iſt, wie wir ſeinerzeit ausführten, bekanntlich als Vorſtufe zu einer völligen Verſchmelzung der beiden Verbände gedacht, die wahr⸗ ſcheinlich alsbald erfolgen wird. Nach langem Hin und Her hat ſich der freie Schrotthandel damit endlich eine gemeinſame Intereſſenver⸗ tretung geſchaſfen, die es ihm ermöglicht, wirkſamer als bisher ſeine Belange gegenüber dem bekanntlich ſtraſf zuſammengefaßten Schrott⸗ einkauf zu wahren. Der Verband deutſcher Schrottgroßhändler und Schrottbetriebe (Schrottverband) hielt kürzlich ſeine diesjährige ſtark beſuchte Voll⸗ verſammlung in Heidelberg ab. Wie erinnerlich, iſt dieſer Ver⸗ band als Geſamtvertretung des deutſchen Schrottgroßhandels im Sommer vorigen Jahres aus dem Zuſammenſchluß des Vereins zur Wahrung gemeinſamer wirtſchaftlicher Intereſſen des Schrottgroß⸗ handels, mit dem Verband deutſcher Schrottbetriebe hervorgegangen. Nach Erledigung der Regularien wurde eine Ergänzung des Vor⸗ ſtandes, insbeſondere aus dem Kreiſe der ſüddeutſchen Mitglieder vor⸗ genommen. Auf der Tagung wurden u. a. auch Ciſenbahntarif⸗ fragen behandelt und öringend die Schaffung eines Waſſer⸗ umſchlagetarifes für ſüddeutſchen Schrott gefordert. Die Ver⸗ längerung des Geſetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen und Verewigung durch Einarbeitung in die Gewerbeordnung wurden von der Verſammlung einmütig mit aller Schärfe abgelehnt, well hier⸗ durch unnötig die wirtſchaftl. Belange und die in Betracht kommen⸗ den Erwerbsgruppen ſchwer geſchädigt und das Auſhringen an terial gefährdet werde. Ma⸗ Mailand Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Edelm und Schmuckwareninduftrie Die Arbeitsgemeinſchaft der deutſchen Edelmetall⸗ und lung in Heidelberg zunächſt mit einer Reihe v Gegenſtand von Verhandlungen der am 27. und 2 ſtattftndenden Vorkonferenz zum dritten 8 in t len Juwelier⸗ Kongreß in London fein w der handelsüblichen und handelszuläſſigen Bezei ſteinen, Halbedelſteinen, ſynthetiſchen Steinen der einſchlägigen deutſchen Vorarbeiten lelnt von Edelſteinen im weſentlichen an die Beſe 0 nationalen Verträge und der Veredelungsverkehr. Nach eit er ſteinſe möglichſt vermeiden. Für den Feingehalt der wurde die Einführung eines möglichſt einheitlichen Re fordert und bei Erörterungen der gegenſeitigen Ane Punzierung einmütig jede Zwangs⸗ oder lehnt.— Der von Wirtſchaftskreiſen zur Rationaliſierung weſens geforderten Aufhebungen der Leipziger Herb vermochte ſich die Verſammlung nicht anzuſchließen. handlungsgegenſtände waren auf Zoll⸗ und handelspoli ˖ die Verzollung Glasſteinen, die Außenhandelsſtatiſtik, die nationalen Verträge und der Veredelungsrerkelr. Nach eingehender Berichterſtattung üyer den derzeitigen Stand der Handelsrertrags⸗ verhandlung, über die von der Edelmetall⸗ und induſtrie gewünſchte Ausdhnung des Hauſierhandelsverbots ſilberne Tafelgeräte und Beſtecke aus Unedelmetall, ſowie den Ver⸗ edelungsverkehr mit böhmiſchem Hohlglas wegen Wettbew un⸗ fähigkeit der deutſchen Glasinduſtrie in gewiſſen Hohlgläſern zu Montagezwecken ſchloß die Verhandlung. Staatspunzier Verband Deutſcher Eiſenwarenhändler. Der Verband Deut⸗ ſcher Eiſenwarenhändler, der führende Verband dieſer Brauche, dem etwa 6000 Firmen angehören, hält ſeine 32. ordentliche Verbands⸗ tagung in den Tagen vom 26. bis 30. Mai in Koblenz ab.„Außer den Regularien iſt ein Vortrag von Herrn Profeſſor Dr. Wal b von der Univerſität Köln über das Thema„Per oh lem de r kauf⸗ männiſchen Erfolgsrechnung“ vorgeſehen, ferner ein Vortrag des Verbandsvorſitzenden, Herrn Senator May aus Bre⸗ men über Streiflichter auf die Geſchäftslage des Eiſenwaren handels“; auch ſoll die Ausbildung des Nach⸗ wuchſes, der dieſer Verband mit Recht große Aufmerkſamkeit zu⸗ wendet, behandelt werden. Badiſch⸗Pfälziſche Häuteauktion häute bis 29 Pfd. o. 59 Pfd. r. m. K. 62,; r. o. K. 7 r. m. K. 60) 80—99 Pfd. b. o. K. 53; r. m. 100 und mehr Pfd. 56—62,75; Rinderhäute bis 29 Pfd. 8 30—49 Pfd. b. m. K. 51; b K. 60,2562; r. m. K. 72,5; r. o 76,2591; 5059 Pfd. r. m.„7588; 6069 Pf. b. o. K r. o. K. 64,7566; r. o. K. 7084,75; 80 und mehr Pfd. r. m. K. r. b. K. 62— 71; Bullenhäute 30—49 Pfd. u. o. K. 6371; 5059 Pf b. m. K. 36; o. K. 42; r. m. K. 54,5; v. K. 6070 6070 Pfd. 1 m. K. 55; o. K. 59—68; 80—99 Pfd r. m. K. 43,75, o. K. 50,557; 100 u. mehr Pfd. 47,7551; r. m. K. 427 Schußhäut K. 45, Kalbfelle bis 9 Pfd. r. o. K. 120 5 Pfd. 1. o. K. 109 bis 113,75; 15,1—20 Pf K. 80; Freſſerfelle r. bo. K. 75,5; D Angebot an Kalbfellen 47 Stück. Bei abgeflauter Tende K 10 v. H. Die angebotenen 646 St. Schaffelle koſteten bei denz die gleichen Preiſe wie zuletzt, d. h. vollwollige Blößen 57,5; Lammfelle 58; Schuß 60. Karlsruher Produktenbörſe vom 15. Mai Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Der Markt hat durch die kleine Aufwärtsbewegung an den Ar ids märkten etwas Belebung erfahren. Die Umſätze bewegen ſich in engen Grenzen. Mais und Futtermittel ſind ruhig. Süsddeutſe Weizen 24.25— 24.75 /; deutſcher Roggen 23.25 je nach Qualität ohne Notiz; Futtergerſte, deutſche bezugsſcheinpflichtige ausländiſche 1821; deutſcher Haf weiß, je nach Qualität 23.75—2 Plata⸗Mais, bezugsſcheinpflie 21.2522; Weizenmehl, Mühlenforderung 32 ſüdd. Mühlenforderung 31— 81.50; Weizenbollmehl nach Fabr. 13.25—14; Weizenkleie, fein 12— 12.50 N 1313,25, Biertreber, je nach Qualität, prompt 19.25. je nach Qualität 18.75 19.50; Trockenſchnitzel, loſe 13 8 — elle r. o, 8 er, gelb o 9 Roggenmehl, ittermehl), je enkleie, grob eime, F Rapskuchen, 21.25; Kokoskuchen 21 bis 20.75—21.25; Leinkuchenmehl, e loſe 19— 19.50? Erdnußkuchen, loſe 20.7 21.50) Sofaſchrot, ſüdd. Fabrikat 0 nach Gehaltsgarantie 24—25; Speiſekartoffel, gelbfl. 88.25; weißfl. .75—.50. Raubſuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 13.25.—13.75; Luzerne ſe nach Qualität 514.25; Stroh, draht⸗ gepreßt, je nach Qualität—.25 /. Alles per 100 Kilo,— Abtei⸗ lung Weine u. Spirituoſen: Die Marktlage iſt unverändert. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr nstierten Pfunde gegen — Rew. Dort.. 485,51 455,09 Schweiz. 25,21 25,19J Stockholm, 15,18 18,5 Pere... 124,1 124,14 Holland.. 12,08, 12,06 Madrid. 34,10 34.05 Drüſſel 34,94 34,95 sls 18,19 18,19 92,54 92,64 Kopenhagen 18,20 18,20 ö Gegen Reichsmark wurden Dollar mit 420,87 und Pfunde mit 2041/5 gehandelt Abſchluß der Mannesmannröhren-Werke Die Bilanz iſt verhältnismäßig flüſſig, und die Geſell⸗ ſchaft an ſich wird es in Zukunft noch als beſonders angenehm em⸗ pfinden, daß ſie keine zinsbelaſtenden Anleihe⸗ und andere Schulden hat. Wertpapiere ſind mit 1/484(2,839) Mill./ ausgewieſen, es ſind dies 2,3 Mill./ nom. eigene Aktien, der Rückgang iſt auf den Umtauſch gegen Shares der Britiſh Mannesmann Tube Co. zurück⸗ guführen. Die Beteiligungen ſtiegen von 30,33 auf 34,5 Mill., infolge Neuerwerb der oben erwähnten Shares ſerner Erhöhungen der Anteile bei einigen ausländiſchen Handelsgeſellſchaften, ſowie Neubeteiligungen bei der Ruhrchemie AG., der Forſtbetriebs⸗ und Sandverwertungs⸗A., Haardt, und der Ruhrwohnungsbau AG. Grundſtücke ſtehen fetzt mit 21,54(21,12) Mill., das Hauptverwal⸗ tungsgebäude und Erholungsheim Traben⸗Trarbach mit 1,16(1,20) Mill., die Fabrikanlagen mit rund 50(33,7) Mill./ und die Bergwerke und Anteile an ſolchen mit 55,29(52,90) Mill./ zu Buche. Vorräte werden mit 10,33(9,0) Mill./ bewertet. Unter Debitoren figurieren das Bankguthaben mit 15,69(21,47) Mill., verſchbedene Debitoren mit 24,27(25,26) Mill. 4 und Vorauszah⸗ lungen auf Bauten mit 16,52(11,39) Mill. 4. Letzterer Poſten iſt mittlerweile nach Abſchluß der Neubauten auf die verſchtedenen An⸗ lagen übergegangen. Das Bankguthaben iſt nur in ſehr geringem Maße für den Abſchluß der Neubauten in Anſpruch genommen wor⸗ den. Auf der Paſſivſeite ſteht das Stammaktienkapital jetzt mit 165 Mill.„(139 999 800) zu Buch. Das Vorzugsaktſenkapital beträgt unverändert 20 268 800 J, wovon 14 999 80/ noch nicht eingezahlt find. Gläubiger betragen 11,85(15,22) Mill. 4. Neu erſcheint ein Poſten„Rembopurskreödite“ mit 3,16 Mill. Die im Vorfahre mit 1344 908, aufgeführte Rücklage für Bergſchäden iſt durch die früher erwähnten großen Bergſchäden voll in Anſpruch genommen worden. Es wurde jetzt eine neue Rücklage von 2 Mill.„ gebildet. Ueber die Entwicklung des laufenden Geſchäfts jahres wird mitgeteilt, daß infolge der ſtarken Kälteperiode die Fakturen⸗ beträge in den erſten Monaten geringer geweſen ſeien als im Vor⸗ jahre, im März ſeien die Verhältniſſe wieder etwas normaler ge⸗ weſen, im April ganz normal. Der Auftragsbeſtand habe aber gegenüber dem Vorfahre nicht zugenommen. Die Man nesmanuröhren⸗ Werke haben in den letzten Jahren unter den großen Werken der weſtdeutſchen Schwerinduſtrie eine Sonderentwicklung genommen. Nach einigen Schwankungen hat ſich der ſchon früher zeitweife hexvorgetretene Selbſtändig⸗ keitswikl e nicht nur durchgeſetzt, ſondern ver ſt är kt bemerk⸗ bar gemacht, vielleicht mit beſonderer Förderung duch die Deutſche Bank, für die die Mannesmannröhren⸗Werke das einzige größere Bindeglied zur weſtlichen Schwerinduſtrie ſind. Aus dem Beſtreben zur Selbſtändigkett und Unabhängigbeit heraus entſtaud ein Plan zur Errichtung des ſeit vorgeſtern arbeftenden Hocho en werks in Huckingen, ein zweifellos modernes Objekt, das aber mit allem Drum und Dran 40 Mill. Koſten verurfſacht hat, ſicher weſentlich mehr als man anfangs gedacht hatte, Das Profekt Huckingen hatte aber noch andere Weiterungen. Mannesmann ſcheidet für feinen Nachbar Krupp als Bezieher aus, weil er das wichkigſte giohmaterial nunmehr ſelbſt herſtellt, und Krupp, mit dem Argument der Ber⸗ ſtopfung dieſes wichtigen Abſatzrohrs—— will ein Röhrenwalzwerk errichten, luſt alſo ein Konkurrent für Mannesmann werden. 28 ſo weit kommt, iſt noch ungewiß, wie überhaupt am Röhrenmarkt ſchon manche unerwartete Wendung eingetreten und gerade zur Zeit pieles im fluſſe iſt. Die internakionalen Abmachungen können ſchon bald in Frage geſtellt ſein, wenn z. B. die Tſchechoflowakei nicht mehr mitmachen will. Allerdings hat die Gruppe Mannesmann für ſolche Eventualität vielleicht ein gewiſſes Kriſenpolſter dadurch, daß ſie in der Tſchechoſolwaxei, in Frankreich und in England Tochter⸗ oder Freundſchaftsgeſellſchaften beſitzt. „, Das Ergebnis für 10928 bringt bekanntlich für Mannesmann eine Dividendenermäßigun g um 1 auf 7 v. H. Der Lohn⸗ kampf im Ruhrgebbet, Steuern und Soziallaſten werden als Ur⸗ ſachen angeführt neben der teilweiſe rückläufigen Preis⸗ und Abſatz⸗ lage, vor allem in Blechen. In Röhren und Röhrenfabrikgten wird eine mäßige Umſatzſteigerung bei fühlbar gefunkenem Durchſchnitts⸗ erlös feſtgeſtellt, was durch Minderung der Herſtellungskoſten etwas ausgeglichen würde. Der Geſamtverfand ſtſeg gewichtsmäßig um ca. 10 v. H. Bei den Kohlenbergwerken konnte durch Slill⸗ legung und Verbeſſexung der techniſchen Aus rüſtung die Nettolei⸗ tung um 9,24 v. H. geſteigert werden. Das Kokerei⸗Reubaupro⸗ N iſt beendet. Die Belegſchaft ging 1928 um 2114 auf 21 209 zurück. 5 ä 1 en 1 9 N kutzuekender 2* ente! 5 5 1 1 8 15 N 5 Re 4 rock, Biesengarn., sehr chick und 1 0 in allen Farben „ kleidsam Flotter 1 1 e e Straben-Anzug eng. 2 50 zweireihig,— 5 J 27 e e Stoff 43. 3 0 6 8 Außerdem sind unsere Lager in Herren-, Damen-, Jugend- U. Sportbekleldung glänzend sortiert. ö 0 Unsere neuen Abfeilungen: 2 Herrenartikel, Hüte, telb-, Bett- und Tischwäsche, ——„»———̃—¾ Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Mannheimer Zeitung[(Mittag⸗Ausgebe 9. Seite. Nr. 224 Sportliche Die deutſche Elf gegen Scholtland Zu dem Länderſpiel gegen Schottland, das am 1. Juni im Deut⸗ ſchen Stadion in Berlin ſtattfindet, hat der D§ B. folgende Spieler mit ſeiner Vertretung beauftragt: Stuhlfauth(1. FC. Nürnberg); Schütz(Eintracht Frankfurt), Brunke(Tennis⸗Boruſſia); Flick (Duisburg 99), Gruber(Duisburger Spy.), Heidkamp(Bayern München); Allbrecht(Fortuna Düſſeldorf), Sobeck(Hertha BS.), Pöttinger(Bayern), Hofmann(Dresd. Sp. Cl.), Hoffmann(Bayern München).— Die Leitung dieſes Spiels wiro in den Händen eines ſchwediſchen Schiedsrichters liegen. Pferbeſport Dortmund(15. Mai) 1. Bandola⸗Rennen. 3000 4. 1600 Meter: 1. H. Bleicherts Bala⸗ dera(Friedrich); 2. Tip; 3. Lakai. Ferner liefen: Meteor, Fiſcher⸗ mädel, Nataſcha, Aſparagus, Türmerin. Tot: 88, Pl: 19, 14, 13:10. 2. Tremonia⸗Rennen. 3000. 1200 Meter: 1. J. Schwandts Licht⸗ elfe(Vaas); 2. Kabriſtan; 3. Bomberg. Ferner liefen: Quedlinor, Anitra 2, Bockſteinerin, Meerſchlange. Tot: 32, Pl: 12, 13, 21:10. 3. Dorn⸗Jagdrennen. 4500. 3800 Meter: 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Stattliche(Hr. Hm. Baumgärtner); 2. Tannenberg; 3. Ppotheus. Ferner liefen: Jugensoliebe, Printemps. Tot: 19, Pl: 14, 17:10. 4. Fredenbaum⸗Rennen. Ehrpr. und 4500 J. 1400 Meter: 1. H. Piepmeyers Hageſtolz(Ungerer); 2. Arlbette; 3. Sendbote. Ferner liefen: Maharadja, Freimaurer, Pinella. Tot: 53, 23, 79:10. 5. Edelgard⸗Rennen. 6000 l/. 2000 Meter: 1. Stall Weißmanns Linz(Zimmermann); 2. Nobelmann; 3. Bundestreue. Ferner liefen: Botafogo. Tot: 15, Pl: 14, 21:10. 6. Hellweg⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 3000 /. 3000 Meter: 1. E. Diltheys Brotverdiener(Weber); 2. Euphrat; 3. Lehnsdame. Ferner liefen: Giralda, Dante, Fulvia. Tot: 17, Pl: 16, 16:10. 7. Prunus⸗Rennen. 3000 J. 1400 Meter: 1. Stall 2 bir Excellenz(Gabor]; 1. A. Morawez Apache(H. Schmidt); 3. Reiher⸗ beize. Ferner lieſen: Aalborg, Hora, Orlanda, Bergün. Loiſach. Tok: 16/18, Pl: 13, 18, 13:10. Amerika⸗Reiter in Bremen Dampfer„Dresden“ des Norddeutſchen Lloyd traf die amerikaniſche Reiterexpedition, die an dem internationalen Kölner Turnier vom 16.—23. Juni teilnimmt, wohlbehalten in Bremen ein. Zur Begrüßung der vier Offiziere, die neun Pferde mit an Bord hatten, war der bekannte Turnierreiter Oblt. Frhr. v. Nagel an⸗ weſend, ſowie Frh. E. v. Oppenheim, der für das Kölner Turnier verantwortlich zeichnet. Die amerikaniſchen Gäſte hielten ſich in Bremen nur kurze Zeit auf und reiſten dann nach Warſchau wetter, Mit dem Nundſchau Ruberſport 7. Heidelberger Ruder⸗Regatta Am Sonntag, 2. Juni iſt der Neckar bei Heidelberg wieder Schau⸗ platz einer Heidelberger Regatta und zwar der ſiebenten, mit der Heidelberg den diesjährigen Reigen der ſüddeutſchen Regatten er⸗ öffnet. 20 Rennen ſind in dem umfangreichen Programm vorgeſehen. Es werden 3 Einer, 1 Doppelzweier, 1 Zweier ohne, 1 Vierer ohne, 9 Vierer und 5 Achter ausgefahren werden. Neben den Vereinen am Platze rechnet man mit der Teilnahme von Mannheimer Amicitia, Germania Frankfurt, Offenbacher., weiter den Vierermannſchaften von Sachſenhauſen und der Univerſität Frankfurt. Pfadfinderlager-eine Erziehung zur Gemeinſchaft Manch einer, der unſere braunen Pfandfinderjungen ins„Lager“ ziehen ſieht, wird bedenklich den Kopf ſchütteln und ſich fragen, was denn das eigentlich nützen ſolle. Vielleicht denkt er dabei an das Biwack aus der Militärzeit zurück, das man wohl im allgemeinen nicht zu den größten Lebensannehmlichkeiten rechnen konnte. In unſerer Jugend hat aber in den letzten Jahren die Lagerbewegung gewaltigen Aufſchwung genommen, vor allem unter dem hierin bahn⸗ brechenden Einfluß der Pfadfinder. Es verlohnt ſich, einmal einen Blick auf dieſe Art des Jugendlebens zu werfen. Kommt da ſo eine Bubenhorde heraus auf eine ſtille Waldwieſe und baut ihr Lager! Da iſt kein Platz für Müßiggänger, feder muß an die Arbeit. Die Erfahrenſten bauen die Zelte, die Jungens legen die Kochſtellen an und ſammeln Holz. Bald wird hier abgekocht, bald ſtehen die Zelte, bald ſchnitzen einige Künſtler die notwendigen Lager⸗ geräte. Wenig bringt man mit von zu Hauſe, ganz auf ſich ſelbſt iſt der Bubentrupp angewieſen, alles, was zum Leben notwendig iſt, müſſen ſie ſich ſelbſt ſchaffen. Seine Behauſung muß er ſich bauen, ſein Eſſen muß er kochen; Feueranmachen muß von all den Groß⸗ ſtadtkindern erſt gelernt werden. Einfache und ganz verzwickte Lager⸗ geräte müſſen aus ein paar Holzſtücken geformt werden, ſei es bloß ein Zeltpflock, ein Kerzenhalter fürs Zelt oder gar ein„Küchengeſtell“ für all die Löffel, Becher und Teller der vielen Buben. So kommt bald ein praktiſcher Verſtand, Ueberflüſſiges wird ſchnell abgelegt, das Weſentliche wird erkannt, erfinderiſcher Geiſt geweckt und Handfertig⸗ keit in die ſonſt manchmal ſo ungeſchickten kleinen Großſtadtbewohner hineingebracht. Iſt auch das alles ſchon ſehr wertvoll, ſo bekommt doch das Lager ber eine kein Zelt baut, können die anderen nicht ſchlafen, wenn nicht einer kocht, müſſen die anderen hungern, wenn man ihm kein Holz bringt, gibt es kein Feuer. Eine Arbeit greift in die andere. Das Heine Bild einer Lebensgemeinſchaft iſt das Lager. Der Führer, der für alles die Verantwortung trägt, gibt die leitenden Geſichtspunkte an, ſeine jungen Kameraden vertrauen ihm und tun ihr beſtes, damtt es in bem kleinen Lagerdorf ordentlich zugeht. Einige haben für die Ordnung und Sauberkeit zu ſorgen, einige für Bau und Werk. So fühlt jeder die Verantwortung, die er fürs Ganze an ſeinem Platze trägt, ſo lernt jeder, daß nur Arbeit das gemeinſame Wohl fördert. Und am tiefſten wird das vielleicht dem einzelnen Jungen bewußt, wenn er die verantwortungsvollſte Arbeit im Lager, die Wache, über⸗ tragen bekommt. Wenn dann die Kameraden ruhig in ihren Zelten ſchlummern, tief in Schlafſack und Decke gehüllt, alle im Vertrauen auf den einſamen Wachtpoſten, dann geht dieſem am ſtillen Lager⸗ feuer und unter dem Blinken des heimiſchen Sternenhimmels auf, was es heißt, der Geſamtheit zu dienen. Daß in Bubenlagern Spiel, Lied und Spaß ihren Platz haben, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Aber auch ernſtere Arbeit beim Ueben erſter Hilfeleiſtung, beim Tragbahrenbau, beim Winken findet hier Raum, um einmal ſpäter nutzbringende Anwendung zu finden zur Hilfe für andere Menſchen in Not. Wer wollte den Nutzen einer ſolchen Erziehung leugnen, die ſchon den jungen Menſchen ſpielend auf ſeine größte Lebensaufgabe vor⸗ bereitet, ſeinen Platz in der Volksgemeinſchaft auszufüllen, ſeinen Dienſt am Ganzen zu vollbringen. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. H. H. Rochtsauskunf be erteilt der Briefkaſten nicht. Fra L. F. Die Prozente müſſen Sie für Reparaturzwecke ver⸗ wenden. Vo. Iſt uns nicht bekannt. 2. Ge⸗ ſchäftsſtelle den Zeitungskatalog an. E. F. Rei chswehrbataillone liegen in Donaueſchingen und Kon⸗ ſtanz. Richten Sie Ihr Geſuch an eine dieſer Stellen, von wo aus Ste dann die gewünſchte Auskunft erhalten. F. M. Wenn Sie einen Teil der Wohnung in Untermiete be⸗ wohnen, müſſen Sie die Wohnung mit dem Wegzug des Hauptmieters ebenfalls verlaſſen. Wenden Sie ſich ſofort an das Mieteinigungs⸗ amt, vielleicht können Sie die Wohnung mieten. .— br.—— Herausgeber: Drucker und N Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: i..; K. Fiſcher= Feuilleton; Dr. S. Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder— Sehen Sie auf unſerer wo ſte ſich an dem dort demnächſt ſtattfindenden Turnier beteiligen erſt ſeinen wahren Gehalt durch die Erziehung zur Gemeinſchaft. Hier[Sport und Vermiſchtes? Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht werden. iſt einer auf den anderen angewieſen, in allereinfachſtem Sinn; weun und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen Jakob Faude, ſämtliche in Mannheim eee eee eee eee. 777. d h Beamte und alte Kunden ohne Anzahlung 1 e Lerleidungs geln -2 PARA EPL ATZ J. 00 EDEN b. HAC Os MANNHEIM DER NEUE 234. pS SECHSZVLINDER MODELL 7929 Mchdem wir unsere Mp. uſtion bedcliterid vempröbert Haben, können wir eine WEITERE PREIS-ERMASSI GUN eitreten lassen: A BS VVEYVLEMWCER 4 füpig FEJZT NUR Aflũieig Hul SGN. HHAETON, 5200 DER IDEALE GEBRAUCH SWAGEN Billig in Steller Aud Bemimerbruuch NSU-Motorwagen- Vertretung: Wolf& Diefenbach MANNHEIM Friedrichsfelderstr. 51 Telephon 27433 und 23715 e b, NSU AUTOMOBIL A- G. HE ILS RON N N INN 8 f N 10. Seite. Nr. 224 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 16. Mai 1929 Ein Bl Auch eine Maus hat es in ſich Gelehrte Tiere aus aller Welt— Der gelbe Sittich als Referent— Der Herr Stimmenrezitator„Star“ Die ſalomoniſche Geſte des Elefanten Es iſt eine unbeſtrittene Tatſache, daß es von Natur kluge Tiere gibt, deren Begabung man alſo den angeborenen Fähig⸗ keiten entſprechend entwickeln kann zu wahrhaft erſtaunlichen Leiſtungen, daß es gelehrige Tiere gibt, und daß dieſe Geleh⸗ rigkeit zu einer bedeutenden Gelehrſamkeit ſich ausbilden und heranwachſen kann. Es gibt gewiſſe Gattungen, bei denen von einer Intelli⸗ genz ſchlechthin nicht die Rede ſein kann. Kein Menſch hat zum Beiſpiel von einem geiſtreichen Waſſerſchwein gehört; im Gegenteil, dies größte aller Nagetiere, das auch rein äußerlich nicht einmal vom Schatten der tieriſchen Schönheit getroffen wird, gilt als Muſter des ſtillen Stumpfſinns, und niemand wird auf den Gedanken kommen, ein Waſſerſchwein in geiſtige Obhut und Zucht nehmen zu wollen. Es würde eben verlorene Liebesmühe ſein. Es gibt auch keine Beiſpiele von gelehrigen und gelehrten Schildkröten, Krokodilen, wenn man das er⸗ weitern will, von irgend einem beliebigen im Waſſer lebenden Tier. Die auf dem Land und in der Luft lebenden Tiere ſtellen das einzige Kontingent der gelehrten Tiere. Um von den Vögeln zuerſt zu ſprechen, ſo hat es wahre Wunder von Staren, Raben, Raubvögeln, Papageien gegeben. Als genialer Klettervogel kann der gelbe Sittich geltan, der im erſten Drittel des vergangenen Jahrhunderts zu Paris lebte und einer Schauſpielerin Hortenſe Laſtelbajus gehörte, die dritte Rollen an einem Theater vierten Ranges gab und weniger durch ihre darſtelleriſchen Talente als durch ihre galanten Abenteuer genannt und bekannt war. Von dieſem intereſſanten Vogel beſitzen wir eine kurze Lebensbeſchreibung, die aber trotzdem inhaltsvoll genug iſt. Der Sittich, den ſeine pratoriſchen Talente im ganzen Viertel berühmt gemacht hatten, war nach und nach der Schrecken der nächſten Nachbarn geworden. Seine Aufſatzſtange auf dem Balkon diente ihm als Tribüne, von der herab er endloſe Reden hielt. Einige mit ſeiner Herrin in Verbindung ſtehende Schriftſteller hatten ihm gewiſſe parlamentariſche Formeln beigebracht, und ſo hatte er eine überraſchende Stärke in der Zuckerfrage erlangt. Auch wußte er das ganze Repertoire der Schauſpielerin aus⸗ wendig und deklamierte es ſo ausdrucksvoll, daß er im Fall einer Verhinderung ſeiner Herrin ſie im Theater hätte erſetzen können. Da ſeine Beſitzerin Polyglottin in ihren Gefühlen war und Freunde aus allen Gegenden der Welt hatte, ſo ſprach der Papagei alle Sprachen und gab zuweilen in allen Idiomen Blasphemien zum beſten, die den Schiffsknechten die Schamröte ins Geſicht getrieben haben würde. Aus dieſem Grunde wurde die Geſellſchaft des Vogels, die zehn Minuten belehrend und angenehm ſein konnte, eine wahre Marter, ſo⸗ Bald ſie länger dauerte. Der Sittich erfreute ſich einer mehr⸗ jährigen öffentlichen Tätigkeit, bis er an den Folgen eines allzu üppigen Lebenswandels zugrunde ging, zum Schmerz ſeiner Herrin und zur Freude der Nachbarſchaft. Einem Vogelhändler in London iſt es gelungen, dank ſeiner geſchickten Dreſſur aus einem Star, deſſen bedeutende Fähigkeiten er erkannt hatte, ein kleines Natur⸗ oder vielmehr — Eine Maus baut Dreiecke und Quadrate Imitieren des Hühnergackerns, des Hähnekrähens, des Knar⸗ rens der Spinnräder, er vermochte alle Nationalhymnen zu pfeifen, daneben mit einer gewiſſenhaften Ausdauer, ohne allerdings von ſeinem Lehrherrn darin Unterricht erhalten zu haben, die gangbaren Volkslieder, die man gewöhnlich als Gaſſen⸗ hauer bezeichnet, er erkundigte ſich in unantaſtbar richtigen Worten und grammatikaliſch unanfechtbaren Sätzen nach dem Befinden des Beſucher, gab ſeine Anſicht über das Wetter kund und ließ die Königin Viktoria hochleben. Daß unter den Vierfüßlern im Range der klugen Tiere die Elefanten eine erſte Stelle einnehmen, begegnet keinem kopfſchüttelnden Zweifel. Dieſe Klugheit, die ſich im unge⸗ zähmten Zuſtande der rieſigen Rüſſeltiere oft genug bekundet hat, wird ſich, wenn der Elefant der Menſchennähe und damit der Kultur teilhaftig wird, zur Gelehrigkeit und Gelehrſam⸗ keit entwickeln. Und wenn es auch märchenhaft klingt, was berichtet wird, ſo wird es doch als wahr behauptet: Ein Indier beſaß einen Elefanten, den er ſehr lieb hatte, er pflegte deshalb bei der Fütterung ſeines Lieblings ſtets zugegen zu ſein. Als er für einige Wochen verreiſen mußte, übergab er die Pflege des Elefanten ſeinem Diener. Dieſer, ein hab⸗ ſüchtiger Menſch, gab dem Tier nur die Hälfte des vorgeſchrie⸗ benen Futters, ſo daß es immer mehr abmagerte und ſich, als der Herr heimkam, in ſehr herabgekommenem Zuſtande befand. Der Wärter behauptete, den Elefanten gut verpflegt zu haben und die Urſache der Abmagerung nicht zu kennen. Als bei der nächſten Fütterung der Herr zugegen war, gab natürlich der Diener dem Elefanten die volle Portion, der aber teilte ſein Futter in zwei Hälften. fraß die eine auf, berührte die andere bloß mit dem Rüſſel und zeigte dann auf den Diener, ſo daß der Herr nun deut⸗ lich ſah, wie ſein Liebling mißhandelt worden war. Um von den Rieſen der Schöpfung auf die Zwerge zu kommen, ſo gibt es unter den Nagern auch intelligente Exemplare genug, die hinſichtlich ihrer geiſtigen Fähigkeiten auszubilden der Mühe wohl lohnte.„Eine gelehrte Maus“ klingt fabelhaft genug, und doch hören wir von elner ſolchen, die ein amerikaniſcher Farmer William Phelps vor etwa 10 Jahren in ſeinen wenigen Mußeſtunden herangebildet hat Er experimentierte mit drei weißen Mäuſen, fand bald heraus, daß die eine den beiden andern geiſtig überlegen war und beſchäftigte ſich mit dieſer bald ganz ausſchließlich. Sie wurde in ungewöhnlichem Maße zutraulich, unterſchied ſehr bald die Stimme ihres Herrn von der anderer und kam auf einen be⸗ ſtimmten kurzen Pfiff herbei. Bald lernte ſie aus Streich⸗ hölzern Dreiecke bauen, ſie brachte ſogar ein tadelloſes Viereck zuſtande, lernte Gerade von Ungerade unterſcheide n, ſie ver⸗ mochte ſich aufrecht hinzuſtellen, nahm ein leichtes Hölzchen wie ein Gewehr in ihre Pfoten und blinzelte dabei mit ihren glänzenden lebhaften Augen vor Freude über ihre Geſchick⸗ lichkeit. Im Vergleich zu dieſem intelligenten Nager erſchei⸗ Kunſtwunder zu machen.„George“ vermochte natürlich nicht] nen die geiſtigen Fähigkeiten ſelbſt hochberühmter Affen nicht nur die gewöhnlichen Starkunſtſtücke zu vollbringen, wie das Ungarn Elf Jahre Gedächtnisſchwund Im Jahre 1917 wurde der junge Baſil Miho vitſch aus dem ungartiſchen Dorfe Ardenowo eingezogen, einem ungari⸗ ſchen Linieninfanterteregiment zugeteilt und an die italieniſche Front geſchickt. Zuerſt ſchrieb er regelmäßig, dann blieben plötzlich alle Nachrichten von ihm aus, und als die Verluſt⸗ liſten ihn eines Tages als vermißt meldeten, zweifelten ſeine Angehörigen nicht mehr daran, daß ſie ihren Baſil nie wieder ſehen würden, zumal ſeine Kameraden berichteten, daß ſie ihn Het einem gegneriſchen Vorſtoß mit einem Kopfſchuß hätten fallen ſehen. Jetzt kürzlich iſt Mihovitſch geſund und munter in ſeinem Karpathendorfe wieder aufgetaucht und in die Arme ſeiner Familie, die ihn ſeit Jahren als tot betrauerte, zurückgekehrt. Er war in der Tat bei dem erwähnten An⸗ griff der Italiener verwundet niedergeſtüzt, aber nicht tot geweſen, ſondern in italteniſche Gefangenſchaft geraten und in ein Lazarett gebracht worden. Die Kopfverletzung, die auch das Gehirn in Mitleidenſchaft zog, hatte die eigentüm⸗ liche Folge, daß er vollſtändig das Gedächtnis verlor und auch über ſeine Perſönlichkeit nicht die geringſten Angaben machen konnte. Als er im übrigen wieder hergeſtellt war, wurde er in die Irrenanſtalt zu Udine überführt, wo er neun Jahre zuhrachte. Vor einigen Wochen zeigten ſich bei ihm die erſten Spuren des zurückkehrenden Gedächtniſſes. Die Beſſerung machte ſchnelle Fortſchritte, bald vermochte Mihovitſch auch ſeinen Namen und Herkunftsort anzugeben. Nachdem er noch einige Zeit in der Anſtalt unter Beobachung geſtanden hatte, künnte er unlängſt als völlig geheilt entlaſſen werden. Der Fall iſt um ſo eigentümlicher, als keine beſondere Gemüts⸗ erſchütterung, wie es ſonſt meiſt in dieſen Fällen zu geſchehen pflegt, die Wiederkehr des Gedächtniſſes herbeigeführt hat. Frankreich Auf Wacht erſchoſſen „Havas“ meldet aus Verdun, daß dort Montag abends gegen 11 Uhr ein Wachtpoſten am Haupttor der Zitadelle erſchoſſen worden iſt. Der Poſten gab, be⸗ vor er ſtarb, die Erklärung ab, daß er von zwei Zivil⸗ perſonen überfallen worden ſei, die ihm zugerufen Hätten, ſie ſeien Offiziere und ihm dann den Karabiner aus der Hand geriſſen hätten. Nach Abgabe des tödlichen Schuſſes ſeien die Beiden ins Innere der Zitadelle geflüchtet. England 240 000 Mark für Hausangeſtellte Die ſehr reiche Engländerin Lady Eversley war dafür bekannt, daß ſie ſchon zu ihren Lebzeiten ihren Hausangeſtell⸗ ten ſehr erhebliche Zuwendungen machte. Sie iſt jetzt im Alter von 78 Jahren geſtorben und überraſchte ihre Erben durch außergewöhnliche hohe Auszahlungsverpflichtungen für ihre Dienerſchaft. Ihre Pflegerin erhält allein 160 000 Mark, durch die Fräulein Anufe Lowry Mullings nunmehr zeit⸗ allzu bedeutend. lebens jeder Pflegetätigkeit enthobe: wird. Die zweite Pflegerin mußte ſich mit 4000 Mark begullgen, bekommt aber außerdem lebenslänglich eine Rente von 4000 Mark jährlich. Die Haushälterin erhielt ebenſo wie der Obergärtner 20 000 Mark. Ein jüngeres Hausmädchen iſt mit 5000 Mark und einer Jahresrente von 1000 Mark bedacht worden. Ein Untergärtner wurde mit 6000 Mark überraſcht; jeder ſeiner zahlreichen, aber nicht zum eiſernen Beſtande des Hauſes ge⸗ hörenden Kameraden hat 2000 Mark zu erwarten. Alle An⸗ geſtellten bedauern aber den Tod der alten Frau ſchon des⸗ wegen, weil nun die zahlreichen wertvollen Geſchenke und Unterſtützungen aller Art aufhören. Die Erblaſſerin unter⸗ hielt übrigens in den letzten 25 Jahren auch ein kleines Waiſenhaus für jeweilig ſechs Mädchen, die dort eine vorzüg⸗ liche Ausbildung erfuhren und von ihrer Gönnerin perſönlich in beſonders guten Stellungen untergebracht wurden. Der Wert des Erbes aller beträgt 240 000 Mark. Wiederauftauchen des verſchwundenen Wachpoſtens Vor etwa 14 Tagen verſchwand, wie wir ſ. Zt. meldeten, ein Wachtpoſten, der mit einem Kameraden vor dem könig⸗ lichen Palaſt in London aufgezogen war. Es war ein ſchotti⸗ ſcher Gardiſt mit einer riſigen Bärenmütze, die man neben dem Gewehr und den Patronentaſchen verlaſſen in der Nähe des Schilderhauſes vorfand. Die Polizei nahm ſofort die Spur auf, konnte aber trotz aller Nachforſchungen den Durch⸗ gänger nicht entdecken. Ende der vorigen Woche tauchte nun der verſchwundene Wachtpoſten ganz unvermutet in Aberdeen auf, wo ſeine Eltern wohnen. Er hatte ſich Zivilkleider ver⸗ ſchaft und war den ganzen Weg von London nach Aberdeen zu Fuß gewandert. In recht kläglichem Zuſtand langte er dann in dem Hauſe ſeiner Eltern an. Nachdem er ſich etwas erholt hatte, ſtellte er ſich ſofort in Begleitung ſeiner Mutter der Polizei. Wie es ſcheint, hat der 19jährige junge Mann nach zweijähriger Dienſtzeit die Luſt am Soldatenleben verloren, weil er wegen ſeiner raſchen Beförderung von ſeinen Kamera⸗ den ſchlecht behandelt wurde. Während der Soldat England von Süden nach Norden durchwanderte, lag die Polizei in London in der Nähe eines Standesamtes auf der Lauer. Dort hatte der verſchwundene Poſten ſeine Eheſchließung ange⸗ mebdet. Braut und Polizei warteten aber vergebens auf ihn. Jugoſlawien Beamtenkorruption in Jugoflawien Seit dem Staatsſtreich des ſerbiſchen Königs iſt in Jugo⸗ ſlawien eine ſtrenge Unterſuchung des geſamten Verwal⸗ tungsapparates im Gange. Dabei ſind außerordentlich zahl⸗ reiche Fälle von Korruption an das Licht gekommen. In drei ländlichen Bezirken ſind nicht weniger als 793 Beamte ver⸗ haftet worden, um vor das Appellationsgericht geſtellt zu werden. Es handelt ſich um Steuer⸗, Poſt⸗ und Gemeinde⸗ beamte, die ihre Amtsgewalt mißbraucht haben, um ſich Geld zu verſchaffen. Dabei ſind zahlreiche Erpreſſungen und Fäl⸗ ſchungen verübt worden. Im ganzen Bereich des jugoflawi⸗ ſchen Stgates ſind 4000 ſolcher Fälle ermittelt und vor Ge⸗ richt anhängig gemacht worden. 5 über die Melt Java Der Hafenmeiſter will keine Miete zahlen Einer der kleinen Häfen an Javas Oſtküſte hat einen Hafenmeiſter, der zugleich den Poſten eines Hafenaufſehers bekleidet. Dieſe„Perſonalunion“ hat die glückliche Folge, daß Reibereien zwiſchen den Inhabern der beiden Stellen, wie ſte in andern Häfen der Inſel häufig ſind, hier nicht vor⸗ kommen. Hafenmeiſter und Hafenaufſeher lebten ſomit in ſchönſter Eintracht, nur eins mangelte noch zur völligen Zu⸗ friedenheit: am Hafen fehlte ein gewiſſer kleiner Ort, den man auch auf Java nicht gut entbehren kann, ſelbſt wenn man ſonſt leine großen Anſprüche an die Kultur ſtellt. Alſo ließ beſagter Hafenmeiſter eines Tages einen Steg neben dem Bootshafen ins Waſſer bauen, an deſſen Ende ſich das unentbehrliche Häuschen erhob. Die Koſten wurden auf allgemeine Hafen⸗ koſten verbucht— unter welchem Titel, bleibe dahin geſtellt. Kürzlich fand nun die übliche Reviſion durch eine Kommiſſion aus Sboerabaja ſtatt. Der ihr angehörende Ingenieur wandelte durch das Hafengelände, um an Hand einer großen Karte nachzuprüfen, ob auch noch jedes dem Hafenamt ge⸗ hörende Gebäude an ſeinem Platze ſtand und nicht vielleicht eins über Nacht heimlich geſtohlen ſei. Letzteres ſchien glück⸗ licherweiſe nicht der Fall zu ſein; im Gegenteil, der Herr Reviſor ſtieß plötzlich mit der Naſe— natürlich nur bildlich— auf den Steg mit dem bewußten Häuschen über dem Waſſer, das er in ſeiner Karte nicht verzeichnet fand.„Was iſt das für ein Gebäude?“ erkundigte er ſich wißbegierig. Der ihn begleitende Hafenmeiſter zögerte nicht, das Kind beim rechten Namen zu nennen.„Es wird doch Miete dafür entrichtet?“ wollte der Revtſor weiter wiſſen.—„Miete? Wieſo Miete?“ —„Gewiß doch! Die„Anlage“ erſtreckt ſich über einen Teil des Hafengebiets, und es muß daher nach Paragraph ſo und ſo der Hafenordnung Miete bezahlt werden. Wer benutzt das Häuschen?“—„Ich ſelbſt“, entgegnete der verdutzte Hafen⸗ meiſter, der bisher nicht im Entfernteſten daran gedacht hatte, daß man für eine zu ſo naturnotwendigen Zwecken beſtimmte Anlage auch noch Miete zahlen müſſe.—„So! Hm! Sie ſelbſt. Alſo der Hafenmeiſter? Demnach fällt die Sache unter allgemeine Hafen verwaltung.“—„Keineswegs“, ent⸗ gegnete der Beamte, der ſich inzwiſchen gefaßt hatte,„wenn ich das Häuschen aufſuche, tue ich es ausſchließlich in meiner Eigenſchaft als Hafenaufſeher. Als ſolcher unterſtehe ich aber dem Verkehrsamt.“— Der Herr Reviſor zog vor, keine wei⸗ teren Fragen mehr zu ſtellen, und der Hafenmeiſter benutzt das Häuschen am Steg weiter, ohne Miete zu zahlen. Auſtralien Der überliſtete Reunklub In Auſtralien haben die Rennvereine kürzlich beſchloſſen, die Uebertragung von Pferderennen durch den Rundfunk zu verbieten und zu verhindern. Sie ſcheinen die Erfahrung gemacht zu haben, daß der Beſuch der Rennveranſtaltung durch die Rundfunkübertragung leidet. Die Rundfunkgeſell⸗ ſchaften haben indeſſen bisher immer verſtanden, das Verbot unwirkſam zu machen. Sy auch gelegentlich eines großen Rennens, das der ſüdauſtraliſche Jockey⸗Klub Ende voriger Woche in Adelaide veranſtaltete. Die Rundfunkgeſellſchaft hatte ein Grundſtück in unmittelbarer Nachbarſchaft der Rennbahn angekauft und dort einen kleinen Turm errichtet. Von hier aus konnte der Anſager den Verlauf des Rennens ganz genau verfolgen und den Rundfunkhörern mit allen Einzelheiten beſchreiben. Der Klub hatte keine Möglichkeit dies zu hindern. Wahrſcheinlich werden die Rennvereine nun wieder mit den Funkgeſellſchaften Frieden ſchließen, zu⸗ mal ſich gezeigt hat, daß die Rundfunkübertragung den Be⸗ ſuch der Rennen nicht beeinträchtigt hat. Amerika Indianer⸗Rache Das Juſtizdepartement der Vereinigten Staaten hat ſich an den Kongreß mit dem Geſuch gewandt, ſpezielle Kredite zur Feſtnahme eines für vogelfrei erklärten Indianers, namens Klu⸗Tok, zu bewilligen, der ſeit zehn Jahren das Tal des Stromes Nuſhagak, im Südweſten von Alaska, un⸗ ſicher macht und die Bevölkerung der ganzen Gegend kerrori⸗ ſiert. Aus der Lebensgeſchichte des Indianers, der unzählige Morde auf dem Gewiſſen hat, geht hervor, daß nicht ver⸗ brecheriſche Veranlagung, ſondern unbefriedigte Rache ihn zu ſeinem blutigen Handwerk getrieben hatten. Vor 10 Jahren lebte Klu⸗Tok, ein durchaus friedlicher Indianer, mit ſeiner Frau in einem der ödeſten Winkel von Alaska. Als in der Gegend ein Weißer auftauchte, der ſein Zelt in unmittelbarer Nähe der Hütte Klu⸗Toks aufſchlug, kümmerte ſich dieſer nicht weiter darum und brachte nach wie vor ganze Tage auf der Jagd zu, von deren Ergebniſſen er und ſeine Frau lebten. Eines Abends kehrte er von einem ſeiner Streifzüge zurück und fand ſein Weib tot in der Hütte liegen. Der Weiße, der ſie ermordet hatte, war ſpurlos verſchwunden. Das grauenvolle Ereignis, das Klu⸗Toks beſcheidenes Glück zer⸗ ſtörte, tötete in ihm jeglichen Funken von Menſchlichkeit. Er ſann nur noch auf blutige Rache, an allen, die ihm unter die Hände kommen würden. Von dieſem Wunſch getrieben, ver⸗ ließ er ſeine Hütte und die Heimat und ſtieg, mit ſeinem Jagd⸗ gewehr bewaffnet, ins Tal hinab. Seit jener Zeit ſchlief er niemals anders als auf der nackten Erde, näherte ſich nur von gelegentlich erlegtem Wild, aber das Wild, dem er am eifrig⸗ ſten nachſtellte, dem die meiſten ſelner treffſicheren Kugeln galten, waren Menſchen, denen er Tod und Verder⸗ ben geſchworen hatte. Er hatte es darauf abgeſehen, ſo viel wie möglich zu ermorden, und machte keinen Unterſchied zwiſchen Weißen und Eingeborenen. Niemand wurde von ihm verſchont, wobei er ſich auch ſeines Meſſers bediente und ſeine Opfer bisweilen auf die grauſamſte Weiſe abſchlachtete. Die Polizei bemühte ſich vergeblich, Klu⸗Tok zu greifen. Als er eines Tages drei weiße Goldſucher ermordet hatte, wurde er von Trappern verfolgt und beinahe feſtgenommen. Im letzten Augenblick entkam er aber wie immer, nachdem er zwei von ſeinen Verfolgern erſchoſſen und die übrigen in die Flucht getrieben hatte. Das Juſtizdepartement hatte ſchon mehrere Male auf ſeinen Kopf hohe Geldprämien geſetzt, jedoch auch dieſes Mittel verſagte, und gegenwärtig hoffen die Behörden, daß der Kongreß in Washington zu der Feſtnahme des gefürchteten Rächers beſonders energiſche Maßnahmen treffen wird. 1 Donnerstag, den 16. Mai 1929 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 11. Seite. Nr. 2. Schöne Muſter, ſchöne Farben, auserleſen gute Qualitäten, ſtets Vermietungen —2 hübſch. Zim. als 1 in günſt. Geſchäftsl., Nähe Luiſen ring. per ſof. od. ſp. zu verm. Jungbuſchſtr. 17, part. * 4511 Ein Lagerplatz ca. 150 am groß, zu vermieten. B2139 Näher. Zehntſtr. 18 im Laden. ti Lagerplatz das Neueſte, immer preiswert, ſo kauft man bei Wronker mit Gleisanſchluß, S-dEs. 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